ze fläche 10 einigung der * Geſant⸗ dal in eil zügt, wee Tzeuger aug fuß 88,. l Und G Die lis halber in daß die Cre schrift an⸗ 1 beſtäne. ſſau iſt hin e daß cal⸗ zu hrin⸗ derlichen „ohne eing ken, in Zug Stellen bis cht werden bei dez V. 0 ſchrift„Deutſche Luftwacht“, Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungswelſe: Täalich ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 160 RM! einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 60 RM ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg Nummer 16 Donnerslag iernheimer Volkszeilung Verkündigungsblatt der NSDAP. Viernheim gültia Geſchäftsſtelle Viernheim EEE TCC ˙ A den 20. Januar 1938 Anzelgen preis. Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mhm Breite 3 Ryfg., im Text teil für mm Höhe und 67 mim Bteite 15 Rig Zur Zeu iſt Anzeigenpreisliſte Nr 6 Bismarckſtr 13 153 Peg rv'baſen 15101 14. Jahraang FNernſpr Jchlußbericht der Hindenburg-Kalaſtrophe Sabolage nicht ausgeſchloſſen, aber Urſachen höherer Gewall wahrſcheinlich Verſchiedene Erklärungen Eine Verkellung unglücklicher Amflünde 85 Berlin, 19. Januar. Das Reichsluftfahrtminiſterium teilt mit: Der von dem Reichsminiſter der Luftfahrt Generaloberſt Göring eingeſetzte Ausſchuß zur Unterſuchung des„Hindenburg“!⸗Unglücks hat nach ſeiner Rückkehr aus USA. die Möglich⸗ keiten, die zur Entſtehung des Luftſchiffbran⸗ des geführt haben können, eingehend geprüft und hierzu eine Reihe von Verſuchen in den Laboratorien der„Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfahrt Berlin⸗Adletshof“. der drahtlos⸗ telegraphiſchen und luftelektriſchen Verſuchs⸗ ſtation„Gräfeling“ und des„Luftſchiffbaues Zeppelin⸗ Friedrichshafen“ durchgeführt. Das Ergebnis der Unterſuchungen wurde in einem ausführlichen Bericht zuſammengefaßt, der in dem ſoeben erſchienenen Januarheft der Zeit⸗ Ausgabe„Luft⸗ wiſſen“, veröffentlicht iſt. Die dem Reichsluftfahrtminiſterium, der Deutſchen Zeppelinreederei und dem Luftſchiff⸗ bau Zeppelin zugegangenen Zuſchriften wurden der Kommiſſion zur Begutachtung zugeleitet, von ihr bearbeitet und bei der Abfaſſung des vorliegenden Berichtes berückſichtigt. ſoweit ſie prüfbare Anhaltspunkte enthielten. Alle Zu⸗ ſchriften gelten mit dieſer Veröffentlichung als beantwortet. Angeſichts der Tatſache, daß im deutſchen Zeppelinluftſchiffberkehr in einem Jahrzehnte langen Fahrbetrieb bei Benutzung des Waſſer⸗ ſtoffes als Traggas Unfölle nicht aufgetreten ſind, und aufgrund aller Zeugenausſagen und Unterſuchungen hat der Ausſchuß die Ueberzeu⸗ gung gewonnen, daß ſeitens ſämtlicher Stel⸗ len, die für die reibungsloſe Durchführung des Luftſchiffverkehrs verantwortlich waren, alles getan war, um ein Anglück zu ver⸗ hüten. Die Landung des Luftſchiffes in Lake⸗ hurſt wurde nach Anſicht aller Fachleute or d⸗ nungsgemäß durchgeführt. ebenſo war das Verhalten der geſamten Beſatzung vor und während der Kataſtrophe vorbildlich. verbrechen oder natürliche Ursache? Die Enkſcheidung des Unlerſuchungsausſchuſſes Zur Klärung des Unglücks wurden grund⸗ ſätzlich nach zwei Richtungen Unter⸗ ſuchungen angeſtellt: ob das Schiff einem ver⸗ brecheriſchen Anſchlag erlegen iſt, oder ob eine Reihe von phyſikaliſchen und ſonſtigen Umſtän⸗ den derart zuſammenkam, daß ein Brand er folgen konnte. Beides liegt im Bereich der Möglichkeit. Als Arſache für eine abſichtliche Zerſtörung ſind entweder Vorrichtungen denkbar, die innerhalb des Schiffes angebracht wurden, oder Einwirkungen, die von außen auf das Schiff ausgeübt wurden. Die Anbringung von Vorrichtungen. die mit Hilfe von Zeitzündern oder anderen Auslöſun⸗ gen eine Exploſion veranlaſſen konnten. hätte vor oder während der Fahrt erfolgen müſſen. Es iſt nachgewieſen, daß die Bewachung des Schiffes und aller mit dem Schiff in Berührung kommenden Perſonen vor und während der Fahrt äußerſt ſtreng und ſorgfältig durchge⸗ führt wurde, ſo daß ſowohl die Einführung als auch die Anbringung derartiger Fremdkörper im Schiff nahezu unmöglich war. Zudem wäre es ſchwierig geweſen, angeſichts der un⸗ beſtimmten Fahrzeiten und Fahrdauer des Luftſchiffes den Zeitpunkt der Zündung richtig zu wählen. 0 Für die Einwirkung von außen auf das Luftſchiff kommt ein Schuß mit einem Brand⸗ geſchoß in Frage. Angeſichts der zahlreichen anweſenden Menſchen und der amerikaniſchen Abſperrung des Geländes erſcheinen nur Schüſſe, die aus einem geräuſchloſen Gewehr inmitten einer Gruppe Eingeweihter aus nähe⸗ rer Entfernung abgefeuert wurden. oder Schüſſe aus einer weittragenden Waffe möglich. Unter allen Umſtänden wäre die Gefahr der Ent⸗ deckung bei der anweſenden Menſchenmenge ſehr groß geweſen. Gegen die Entzündung durch ein Brandgeſchoß ſpricht ferner die Tat⸗ ſache, daß im Verlaufe des Brandes eine hef⸗ tige Exploſion erfolgte. Wie die Erfah⸗ rungen mit Feſſelballonen während des Welt⸗ krieges gezeigt haben, verbrennen durch ein Brandgeſchoß entzündete Ballons jedoch im all⸗ gemeinen ohne eine Exploſion. da ſich größere Mengen von Knallgas nicht bilden können. Beweiſe für die Ausführung eines Gewalt⸗ aktes konnten trotz gründlichſter Nachforſchungen nicht erbracht werden, obgleich allen Hinweiſen in dieſer Richtung beſonders ſorgfältig nachge⸗ gangen wurde. Die Möglichkeit einer gewaltſamen Zerſtörung des Luftſchif⸗ ſes muß aber, da eine andere Entſtehungsur⸗ ſache wenig bewieſen werden kann, zugegeben werden. Der Unterſuchungsausſchuß glaubt, daß viel⸗ leicht eher eine Reihe ungünſtiger Umſtände die Zündung verurſacht haben kann. Es müſſen aber, immer wieder dieſe Möglichkeit unterſtellt. zwei Hauptvor⸗ ausſetzungen zuſammengekommen ſein, nämlich 1. das Vorhandenſein einer brennbaren Miſchung von Waſſerſtoff und Luft und 2. das Auftreten einer Zündung zur Entflammung des Gemiſches. Nach eingehenden techniſchen Dar⸗ legungen kommt der Bericht zu dem Schluß. daß— ſofern nicht eine der erwähnten ver⸗ brecheriſchen Anſchlagsmöglichkeiten in Frage kommt,— als Urſache des Brandes nur das Zuſammentreffen einer Reihe unglücklicher Um⸗ ſtände als ein Fall höherer Gewalt angenom⸗ men werden kann. Aufgrund der durchgeführten Verſuche und Ermittlungen erſcheint in dieſem Fall folgende Erklärung des Unglücks als die wahrſchein⸗ lichſte: Während der Anfahrt zur Landung entſtand in einer der hinteren Zellen des Schiffes viel⸗ leicht durch Reißen eines Spanndrahtes ein Leck, durch das Waſſerſtoffgaas in den Raum zwiſchen Zelle und Hülle einſtrömte. Hierdurch bildete ſich im oberen hinteren Teil des Schif⸗ fes ein brennbares Waſſerſtoff⸗Luft⸗Gemiſch. Für die Entzündung dieſes Gemiſches ſind zwei Fälle denkbar. Entweder: infolge elektri⸗ ſcher atmoſphäriſcher Störungen war zur Zeit der Landung des Luftſchiffes das Potentialge⸗ fälle in der Nähe des Bodens ſo hoch, daß es nach Erdung des ganzen Schiffes an der Stelle ſeiner ſtärkſten Erhöhung, nämlich am Heck, zu Büſchelentladungen und damit zur Zündung 90 5 hat— oder: nach Abwerfen der andetaue wurde die Oberfläche der Außen⸗ hülle des Luftſchiffes wegen der geringeren elektriſchen Leitfähigkeit des Außenhüllenſtoffes weniger aut geerdet als das Gekippe des Luft⸗ ſchiffes. Bei raſchen Aenderungen des atmoſphä⸗ riſchen Feldes, wie ſie bei einem Nachgewitter die Regel und auch im vorliegenden Fall an⸗ zunehmen ſind, entſtanden dann Potentialdif⸗ ferenzen zwiſchen Stellen der Außenſeite der Hülle und dem Gerippe. Falls dieſe Stellen hinreichend feucht waren was gerade in der Gegend der Zellen am Heck infolge der voran⸗ gegangenen Durchfahrt durch ein Regengebiet wahrſcheinlich war. konnten dieſe Potentialdif⸗ ferenzen einen Spannungsausgleich durch einen Funken herbeiführen, der möglicherweiſe die Zündung eines über den Zellen am Heck vor⸗ handenen Waſſerſtoff⸗Luft⸗Gemiſches verur⸗ ſachte. Von den beiden genannten Erklärungen er⸗ ſcheint dem Unterſuchungsausſchuß die letztbe⸗ zeichnete als die wahrſcheinlichere. Berlin, 20. Januar Die am 18. ds. Mts. geſchloſſene Zeichnung auf die 4 proz. auslösbaren Schatzanweiſungen des Deutſchen Reiches von 1938, erſte Folge. hat ergeben, daß der vom Reichsanleihekonſor⸗ tium übernommene Betrag von 750 Millionen Reichsmark erheblich überzeichnet worden iſt. Um die Zeichner, die mit einer vol⸗ len Zuteilung gerechnet und dies überwiegend bereits bei der Zeichnung zum Ausdruck ge⸗ bracht hatten, befriedigen zu können, iſt das Reichsanleihekonſortium an das Reich wegen nachträglicher Ueberlaſſung des mehr gezeichneten Betrages heran⸗ getre't'e'n. Das Reich hat. um den dringen⸗ den Anforderungen zu entſprechen, dem Reichs ⸗ anleihekonſortiuſm weitere 200 Millio⸗ nen RM. Schatzan weiſungen überlaſ⸗ ſe n, ſodaß der durch das Reichsanleihekonſor⸗ tium untergebrachte Betrag ſich nunmehr auf 950 Millionen Reichsmark beläuft. Hiernach kann im allgemeinen mit einer vollen Zuteilung der Zeichnungen gerechnet werden. Einſchließlich der feſt über nommenen 250 Millionen Reichsmark ſtellt ſich damit der geſamte Anleihebetrag dieſer Emiſ⸗ ſion auf 1200 Millionen Reichsmark. * Das heute vorliegende Ergebnis der jüngſten deutſchen Reichsanleihezeichnung iſt ein fi⸗ nanzpolitiſcher Sieg des deutſchen Vol⸗ kes und ein gewaltiger Vertrauens⸗ beweis des Volkes zugunſten ſeiner Regie⸗ rung zugleich. Auf der breiten Anmarſchſtraße zur Wiederaufrichtung der deutſchen Wirtſchaft hat das deutſche Volk mit der Uebernahme von 1,2 Milliarden neuer Reichsanleihe eine neue wichtige Station erreicht. In dem Beſtreben, die kurzfriſtig aufgenommenen Gelder allmäh⸗ lich in ein feſtes Verhältnis zu dem geſamten Staatshaushalt zu bringen, hat die Reichsregie⸗ 1200 Millionen Reichsmark gezeichnet Alle Anleihezeichner werden voll befriedigt rung vor einigen Wochen auch dieſe Reichs⸗ anleihe aufgelegt. Insgeſamt war es eine Milliarde. 250 Millionen waren dabei ſoſort feſt übernommen worden und die reſtlichen 750 Millionen wurden zur öffentlichen Zeichnung zur Verfügung geſtellt. Heute können wir die er⸗ freuliche Tatſache melden, daß die 750 Millionen nicht genügt haben, um die Zeichnungsfreudig⸗ keit des deutſchen Volkes, ſeiner Banken, Spar⸗ kaſſen uſw. zu befriedigen. Mehr als 200 Mil⸗ lionen Mark wurden über den urſprünglich auf⸗ gelegten Betrag hinaus gezeichnet. Erfreu⸗ licherweiſe hat ſich die Reichsregierung entſchloſ⸗ ſen, den Geſamtanleihebetrag um die überzeich⸗ nete Summe zu erhöhen, damit alle Zeichner be⸗ friedigt werden können. Das deutſche Volk hat mit dieſem Zeichnungs⸗ ergebnis einen erneuten Beweis für ſeinen un⸗ beugſamen Lebenswillen erbracht. Weder wirtſchaftspolitiſche Maßnahmen der Welt, noch Deviſenſchwierigkeiten, noch Rohſtoff⸗ knappheit auf dieſem oder jenem Gebiet, noch finanzpolitiſche Maßnahmen vermögen uns von dem als richtig erkannten Weg abzubringen und vermögen nicht unſeren Mut, unſere Ausdauer, unſeren Glauben und unſer Vertrauen zu Deutſchland und ſeinen führenden Männern zu erſchüttern. Wie wir uns die ſtolze militäriſche Rüſtung aus eigener Kraft geſchaffen haben. ſo ſchaffen wir uns auch unſere finanzielle Rüſtung ohne fremde Hilfe und ohne geborgtes Geld. Wenn wir heute hören, daß unſere Reichsſteuer⸗ einnahmen im Jahre 1937 mehr als das Dop⸗ pelte betragen wie im Jahre 1932, dann ſehen wir darin in erſter Linie wiederum den Aus⸗ druck eigener wirtſchaftlicher und finanzieller Stärke, die der Reichs⸗ regierung die Feſtſchreibung kurzfriſtig auf⸗ enommener Kredite und die Verzinſung und ilgung aus dem ordentlichen Haushalt er⸗ möglicht. Arbeits-, Rohſtoff⸗ und Geldeinſatz werden von zentraler Hand geleitet und damit iſt für das deutſche Volk die Gewähr gegeben, daß alle Mittel und Kräfte dort ihre An⸗ wendung finden, wo ſie die größte Leiſtung voll⸗ bringen können. Das iſt die Grundlage des rieſengroßen Vertrauens, das unſer Volk ſeiner Regierung gegenüber auch mit der Ueberzeich⸗ nung dieſer Anleihe erneut bewieſen hat. o.— Landes gerade der Reichstag tagt. der Ausſperrung nahezu aller Angeſtellten des Hotel⸗ Selbſt der Kaſinobetrieb des Sitzungsgebäudes ſchloſſen, deshalb müſſen ſich dieſe beiden Abgeordneten in den Inhalt der ſelbſt mitgebrachten Kaffeewärmeflaſche teilen.— Allgemein hofft man in Schweden, daß dieſer Zwana zur unge⸗ wohnten Selbſtverpflegung den Bemühungen der Abgeordneten. den Arbeitskonflikt aus der Welt zu ſchaffen, wirkſamen Nachdruck verleiht. Die Thermosflaſche iſt Trumpf Wenn das Reichstagskaſino geſchloſſen iſt, dann müſſen ſich die Abgeordneten ihren Kaffee für die Sitzungspauſe eben ſelbſt mitbringen. Dieſer in der Geſchichte der Parlamente der Welt ſicher einmalige Zuſtand iſt zur Zeit in Schweden zu verzeichnen. wo in dieſen Tagen und Gaſtwertsgewerbes des ganzen iſt ge⸗ (Scherl Bilderdienſt. Zander⸗K.) nien vorzubereiten. ſekretär im Reichsminiſterium Riönig Carol und die Juden Rumäniens Antiſemitismus unwiderruflich! Der Vorſtoß, der bei der nächſten Genfer Ratstagung von intereſſierter Seite gegen den neuen antiſemitiſchen Kurs in Rumänien ge⸗ richtet werden ſoll, begegnet in Butareſt ſchärf⸗ ſter Ablehnung. Hier verweiſt man darauf, daß die antiſemitiſche Einſtellung der geſamtrumä⸗ niſchen Bevölkerung auf jahrelange Erlebniſſe unangenehmſter und gefährlichſter Art mit dem jüdiſchen Bevölkerungsteil zurückging. Man be⸗ tont auch, daß König Carol ſelbſt im Grunde erſt in letzter Zeit zur klaren Erkenntnis dieſer umfaſſenden Volksſtrömung gelangt iſt und ge⸗ rade auch aus dieſem Grunde Goga mit der Schaffung eines entſchieden nationalen und an⸗ tiſemitiſchen Kabinetts beauftragt hat. Bei dem hohen Anſehen, welches der König durch ſeine ſtändig aufopfernde Arbeit für das Land und ſeinen Ernſt ſich errungen hat, bedeutet ſein Entſchluß zu einem antiſemitiſchen Kurs mehr als eine formale Handlung. Am Grunde ſind alle Rumänen ohne Unter⸗ ſchied der Partei und des Standes mehr oder weniger ausgeſprochene Antiſemiten. Eine Mil⸗ lion Juden von alter Zeit her eingewandert und eine neue Invaſion und Infiltration in letzter Zeit liegen als eine ſchwere Laſt auf dem nationalen Leben des Landes. Obwohl die Juden nicht zu öffentlichen Dienſten zugelaſſen ſind und ohne offizielle Vertretung ſind, hat das jüdiſche Volk einen rieſigen Einfluß ausgeübt durch die Kontrolle von groß aufgezogenen Zei- tungen— durch den Beſitz der Banken und eine unbeſtreitbare Vorherrſchaft im Hande! Vor einigen Monaten, bevor noch die alten politiſchen Klaſſen den plötzlichen Sieg der „Eiſernen Garde“ bei den Wahlen erleben mußten, verriet ein ſymptomatiſches Ereignis ſchon die Einſtellung der Volksſeele. Damals trafen die Leichen zweier Spanien⸗Freiwil⸗ ligen aus den Reihen der Eiſernen Garde ein, welche ruhmvoll gefallen waren. In dieſem Opfer der„Grünhemden“ Codreganus. des Be⸗ gründers der Eiſernen Garde, ſah das Volk die edlen Opfer eines Kampfes für die Sache der Kultur Europas. In Maſſen ſtrömte es dem Totenzug der Helden entgegen. Millionen von Rumänen knieten beim Vorbeizug der beiden zurückgekehrten Toten am Wege nieder. Es war ein denkwürdiger Tag, an dem auch der König teilgenommen hatte, offenen Auges und emp— findenden Herzens. Man ſagt, daß dieſer Tag entſcheidend für den Weg geworden ſei, den der König nun eingeſchlagen hat, und daß die glänzenden Ergebniſſe der Wahlen für die Eiſerne Garde ihm dieſen Entſchluß nur noch beſtätigt haben. Die Herzen des Volkes und des Königs ſchlugen von da an im gleichen Takt. Dieſe antiſemitiſche Revolution Rumäniens iſt unwiderruflich, ob ſie nun mit Goga oder ohne Goga, mit Rückſchlägen oder ohne ſolche, mit oder ohne Kammerauflöſung, mit Hemm⸗ niſſen ſchwerer Art oder ohne dieſe ſich durch⸗ ſetzt. Ob die Regierung Goga ſchon die neue Ordnungsregierung iſt, wie ſie in Deutſchland und in Italien beſteht, läßt ſich vielleicht noch nicht mit hundertprozentiger Sicherheit ſagen. Eine wirkliche und echte totale Revolution von den Wurzeln her iſt aber im Gange. Alle Ru⸗ mänen fühlen es, daß man nicht mehr auf dem halben Wege ſtehen bleiben kann. In dieſem Zuſammenhang ſind auch andere Meldungen von Intereſſe, die deutlich die wei⸗ tere Ablöſung König Carols von bisher ſehr maßgeblichen ausländiſchen Einflüſſen zeigen. Der König ordnete gleichzeitig mit der Beru⸗ fung Profeſſor Gogas an, daß zwei Militär⸗ geſetze über die Beförderung und über die Altersgrenze der Offiziere zurückgezogen wür⸗ den, die von der Regierung Tatarescu kurz vor den Wahlen vorgelegt wurden. Die Verord⸗ nungen gingen auf den unmittelbaren Einfluß des franzöſiſchen Generals Gamelin zurück. Sie entſtammten Geſprächen während der gro⸗ ßen Manöver, welche im verfloſſenen Oktober im Banat abgehalten wurden und bei welcher die franzöſiſche Militärmiſſion zugleich mit der Militärmiſſion der Staaten der Kleinen En⸗ tente anweſend war. Es war niemanden ein Geheimnis geblieben, daß die beabſichtigten Verfügungen ein tiefes Mißbehagen ſowohl bei den älteren wie bei den jüngeren Offizieren ausgelöſt hatten. Denn die Guillotine der Altersgrenze hätte gewütet, ohne einen greif⸗ baren Vorteil für alle, welche auf der erſten Stufe ihrer Militärkarriere ſtanden. Die leb⸗ hafte Kritik der Offiziere, denen ſonſt tradi⸗ tionsgemäß jede politiſche Beteiligung fernlag. und die ſich in gleicher Entfernung bon allen Parteien hielten, trug viel dazu bei, der Sache der Eiſernen Garde einen ſtarken Auftrieb zu geben und den jetzigen Umſchwung in Rumä⸗ Kleine Nachrichten Der Präſident der Reichskulturkammer. Neichsminiſter Dr. Goebbels, hat den Staats⸗ für Volksauf⸗ klärung und Propaganda, Pg. Karl Hanke, unter gleichzeitiger Berufung in den Reichskul⸗ turſenat zum zweiten Vizepräſidenten der Reichskulturkammer ernannt. Der langjährige Kabinettschef des Kommiſ⸗ ſars der Genfer Liga in Danzig. Marcheſe Giuſtiniani, iſt aus ſeinem Dienſtverhält⸗ nis und damit aus ſeiner Tätigkeit für die Genfer Inſtitution ausgeſchieden. Er hat ſich nach Rom begeben und wird dort. wie es heißt. in den Mitarbeiterſtab des italieniſchen Volks⸗ bildungsminiſteriums eingereiht werden. Aus Singapur wird mitgeteilt, daß die dor⸗ tige britiſche Militärflugbaſis in dieſem Jahr um einige Geſchwader verſtärkt wird. Unter den zuͤſätzlichen Geſchwadern befinden ſich zwei malaiſche. Durch dieſe Maßnahme würde Sin⸗ gapur der größte Stützpunkt in Aſien werden. Zu den zahlreichen Ausweiſungen von Oeſterreichern aus Jugoſlawien kommen, wie die„Linzer Tagespoſt“ meldet, nun zwei neue Fälle. Sie betreffen den Direktor einer Mar⸗ burger Gießerei und deſſen Bruder. Der Grund der Maßnahme ſoll auch hier ſtaatsfeindliches Berlin, 20. Januar. Die Führertagung der Amtschef?s und Ge⸗ bietsführer in der Krolloper Berlin erreichte Mittwochnachmittag durch eine mit großer Be⸗ geiſterung aufgenommene Rede Baldur von Schirachs ihren Höhepunkt. Herzliche Wünſche für die Arbeit des Reichs⸗ erſtmals 1938 im Namen des verſammelten übrerkorvs Stabsführer Lauterbacher aus. Mit berechtigter Freude konnte in ſeiner Anſprache der des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach auf die Erfolge der Heimbeſchaffung, der Ar⸗ beitsparole des alten Jahres, zurückblicken. Die Hitlerjugend habe die künſtleriſchen Geſetze der Baukunſt. wie ſie der Führer in einem neuen Stil ausgerichtet habe, in ihrem Aufgabenbereich verwirklichen dürfen. Dem Führer eine Freude und der Millionenbewegung der Jugend Heime für ihre Arbeit bereitet zu haben, dürfte das Führerlorps der HJ. zu Beginn neuer Auf⸗ gaben glücklich ſtimmen. Mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit, die Heimbauaktion in den kommenden Jahren fortzuſetzen, bis alle Stand⸗ orte der Jugend ihre Heime beſäßen, ging Bal⸗ dur von Schirach auf die verſchiedenen Sonder⸗ aufgaben des Jahre 1938 ein. Baldur von Schirach wies auf die erzieheriſche Notwendigkeit der Verbindung der Jugend mit dem Ausland hin. Junge Menſchen könnten ſtets vorbeugen, daß Mißverſtändniſſe und böſe Verleumdungen un⸗ ter den Völkern ſich breitmachten. Sie dienten Beſondere Organiſalion Auf Anordnung des Jugendführers des Deutſchen Reiches werden danach ab ſofort in⸗ nerhalb der Hitlerjugend die Mädel vom 17. bis 21. Lebensjahr in einer beſonderen Organiſation, die ihrem Weſen und Le⸗ bensalter entſpricht, erfaßt. Baldur von Schi⸗ rach gibt dieſer neuen Einrichtung den Namen „Bd M.⸗ Werk, Glaube u. Schön ⸗ it“. Hierzu erklärte der Reichsfugendführer in ſeiner Rede:„Der Name dieſer neuen Organi⸗ ſation mag vielleicht im erſten Augenblick ſelt⸗ ſam erſcheinen, aber er umſchließt nach meinem Gefühl vollſtändig unſer Programm, denn was ich mit dieſer Organiſation will, hegt im Na⸗ men voll beſchloſſen. Ich möchte, daß hier, und zwar unter Führung von Sport⸗ wartinnen des BdM. auf dem Gebiet der Gymnaſtik, des Sports, der Kör⸗ perpflege, aber auch der kulturellen Arbeit Vorbildliches geleiſtet wird. Auch möchte ich, daß durch dieſe Organiſation Tanz⸗ kurſe veranſtaltet werden und eine ganz moderne Körpererziehung in die⸗ ſer weſentlichen Altersſtufe der weiblichen Ju⸗ gend gefördert wird. Wir wollen Menſchen, die vielleicht bisher als Gymnaſtiklehrerinnen oder Sportlehrerinnen nicht viel mit Politik zu tun gehabt haben, in unſerem Kreis aufnehmen. Hier müſſen wir ihnen Arbeit geben und ſie müſſen an dieſem Werk„Glaube und Schön⸗ Bierle Reichskagung Jugendführer »Eiſenach, 20. Januar Auf der Wartburg zu Eiſenach verſammelten ſich am Mittwoch die„ des Reichsarbeitsdienſtes zur Vierten Reichs⸗ tagung, um vom Reichsarbeitsführer die Parole für den Kampfabſchnitt 1938 entgegen⸗ zunehmen. Die Tagung wurde eingeleitet mit einer Feierſtunde im Sängerſaal der Wartburg am Mittwochmorgen. Nach einem Muſikvortrag des Gaumuſikzzuges begrüßte Generalarbeitsführer Schmücke, Thüringen, den Reichsarbeitsführer mit einer Anſprache, in der er betonte, daß die Arbeits⸗ männer nach ſo vielen offenkundigen Erfolgen auf allen Gebieten im ſechſten Jahr national⸗ e Aufbauarbeit mit neuem Kamp⸗ esmut an die Löſung noch ſo mancher Aufgaben herangehen werden. Sofort nach der Feier⸗ ſtunde begannen die internen Beratungen des Reichsarbeitsführers mit ſeinen Gauarbeits⸗ führern. zagung der Oberlandesgerichlspräſidenken Berlin, 20. Januar Am 17. und 18. Januar fand im Reichsjuſtiz⸗ miniſterium unter Leitung des Reichsjuſtiz⸗ miniſters Dr. Gürtner eine Tagung der Oberlandesgerichtspräſidenten ſtatt, an der auch die Präſidenten des Reichsgerichtes, des Volks⸗ gerichtshofes und des Patentamtes teilnahmen. Gegenſtand der Tagung waren allgemeine und beſondere Fragen der Zivil⸗ und Strafrechtspflege, der Beſchleunigung der land⸗ wirtſchaftlichen eee des Rechtes der Beamten, Angeſtellten und Lohnempfänger, ſowie des richterlichen Nachwuchſes. Am Schluß der Tagung hatte Reichsminiſter Dr. Gürtner alle Teilnehmer zu einem kamerad⸗ ſchaftlichen Zuſammenſein im Haus der Flieger eingeladen. Japaniſche Gäſle in der Auslandsorganiſalion der N59 Ap. Berlin, 20. Januar Verhalten durch legitimiſtiſche Betätigung ſein. jugendführers im Jahr der Verſtändigung ſprach durch natürliche und geſunde Aussprache dem Frieden. Niemand könnte heute noch leugnen, daß die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen durch Frontkämpfer und Jugend eine ſpürbare Entſpannung erfahren hät⸗ ten. Im Zusammenhang mit den Aufgaben der Auslandsarbeit gab Baldur von Schirach be⸗ kannt. daß im Sommer in Gatow bei Berlin ein großes Auslandshaus der 5 J. er⸗ öffnet werde, das die zwiſchenſtaatliche Verbin⸗ dung der Jugend fördern ſollte. Entſcheidend bleibe in Zukunft Jahr für Jahr die Arbeit an der Formation. Sie ſtehe immer wieder im Vordergrund. Der aktive HJ.⸗Führer habe im⸗ mer in erſter Linie der Aufgabe in der Einheit zu dienen. Die Arbeitspläne eines jeden Jah⸗ res ſeien zuſätzlich, die Arbeitsgrundlage bleibe die kleine Einheit. Der Grundſatz der Freiwil⸗ ligkeit verlange immer wieder, Jahrgang um Jahrgang zu erobern. Vor dieſer Aufgabe ſtehe das Führerkorps auch im neuen Jahr. Baldur von Schirach ging dann von der vo⸗ litiſchen Arbeit ſeiner Zeitſchrift„Wille und Macht“ aus und erläuterte ein geſundes Ver⸗ hältnis zur Preſſe, der in der heutigen Zeit eine große Verantwortung zukomme. Jeder§Z.⸗ Führer werde die politiſche Bedeutung der Preſſe achten, denn aus der jungen national⸗ ſozialiſtiſchen Generation von heute müßte auf breiteſter Grundlage ein nationalſozialiſtiſches Schriftleiterkorvs heranwachſen. Der Reichsjugendführer ſchilderte die erfolg⸗ reiche Entwicklung der Adolf⸗Hitler⸗ Schulen, die bisher alle Erwartungen des erſten Anlaufjahres erfüllt hätten Schließlich ging er in langen Ausführungen dazu über, eine umwälzende Maßnahme der geſamten deutſchen Der Reichs arbeitsführ er auf der Varkburg Der Bundesführer der japaniſchen Organiſa⸗ tion Dai⸗Nippon Seigi⸗Dan, Herr Jugenderziehung zu verkünden. der 17- bis 21-Jährigen heit dem modernen Erziehungsideal einer gläu⸗ bigen und ſchönen Jugend dienen“ Körperflege und Eleganz ſeien, ſo führte Bal⸗ dur v. Schirach weiter aus, in dieſem Alter der weiblichen Jugend erzieheriſche Forderungen. Er wolle, daß dieſes Werk, das der Erziehung des ſchönen und gläubigen Menſchen gelte, von der Oeffentlichkeit richtig verſtanden werde. Umſo ſchöner die deutſchen Mädel würden, umſo ſtolzer und ſelbſtbewußter ſollen ſie ſein. Mit der Aufnahme kultureller Werte und mit der Pflege des Körpers bekenne ſich auch die weibliche Jugend zu einem Ideal der Haltung und der Achtung vor ſich ſelbſt. Schließlich verkündete Baldur von Schirach, daß er am heutigen Tage die auf ſeine Anord⸗ nung hin von führenden deutſchen Modehäu⸗ ſern ausgearbeiteten Modelle einer neuen M. ⸗ Tracht, zu der künftig auch eine Feſttracht der Führerin⸗ nen hinzukäme, geſehen und die Einführung einer ſolchen, unſerem Ideal entſprechenden Kleidung verfügt hätte. 5 Die nächſten Wochen ſollten im Zeichen des Aufbaues der Organiſation„Glaube und Schönheit“ und der Werbung der noch nicht im Bd M. erfaßten Mädel, dieſer Altersſtufen ſtehen. 5 Die Ausführungen des Reichsjugendführers wurden vom Führerkorps der Jugend mit gro⸗ ßem Beifall aufgenommen. des Arbeilsdienſles Eizo Saka i, der 5 zur Zeit zum Studium der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und derer lozialen Einrichtungen in Deutſchland aufhält, ſtattete am Mittwochvormittag der Leitung der ee der NSDAP. einen Be⸗ uch ab. Präſident Sakai, der von dem fapaniſchen Marineattaché in Berlin, Kapitän Kojima und mehreren führenden Mitgliedern ſeiner Organiſation begleitet war, wurde von dem Lei⸗ ter der Auslandsorganiſation der NSDAP., Staatsſekretär Gauleiter Bohle, empfangen. Unter Führung von HGauamtsleiter Konter⸗ admiral Menohe beſichtigten die Gäſte an⸗ ſchließend verſchiedene Aemter der Dienſtſtelle und gewannen ſo einen Einblick in das weitver⸗ zweigte Arbeitsgebiet der Betreuung der im Ausland lebenden Reichsdeutſchen durch die AO. Slaalsſagd a zu Ehren Skojadinowilſchs Magdeburg, 20. Januar Zu Ehren des kgl. jugoſlawiſchen Miniſter⸗ räſidenten Dr. Stojadinowiſch veran⸗ ſtaltete Reichsjägermeiſter Generaloberſt Gö⸗ ring am Mittwoch in der Letzlinger⸗Heide bei Magdeburg eine Staats jagd, an der außer dem jugoſlawiſchen Regierungschef und ſeinem Kabinettschef Legationsſekretär Protic die Reichsminiſter Freiherr von Neurath und Graf Schwerin von Kroſigk, ſowie füh⸗ rende Perſönlichkeiten der deutſchen Forſt⸗ und Jagdverwaltung teilnahmen. Man ſah u. a. Generalforſtmeiſter Alpers, Oberſtjäger⸗ meiſter Scherping, Gauleiter Reichsſtatt⸗ halter Jordan, Geſandten von Kotze, ſowie die Oberjägermeiſter Oſtermann und Menthe. Trotz der e Witterung bot das hiſtoriſche frühere kurfürſtlich⸗brandenburgiſche Fagdgelände Gelegenheit zu einer überaus er⸗ folgreichen und allſeitig befriedigenden Hoch⸗ wildjagd. Der jugoſlawiſche Regierungs⸗ chef verbrachte den ganzen Tag im Wald und beim kameradſchaftlichen Beiſammenſein mit „Dom.-Werk, Glaube und Schönheil“ Umwälzende Neuerung in der Jugenderziehung- neue kleidung des Bom. daß es ihm gelang, neun Stück Hochwild zu ſtrecken. In einem Geſpräch mit dem Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros erklärte Miniſter⸗ präſident Stojadinowitſch u. a., daß ihm dieſer Tag eine große Freude bereitet habe. Er ſprach von ſeiner Liebe zur Natur und dem großen Erlebnis, das ihm die Jagd immer wieder bietet. In Worten bhöchſter Anerkennung äußerte er ſich über die Durchführung dieſer Jagd und den vorbildlichen Stand der deut⸗ ſchen Forſt⸗ und Jagdwirtſchaft. Die Jagdteilnehmer trafen ſich um 9 Uhr vormittags auf einer Waldlichtung an der Straße Dolle— Salchau, die Forſtbeamten und Jäger mit ihrer Meute, die Treiber in dunkelblauer Jacke mit rotem Halstuch. Nach den Hörnerklängen der„Begrüßung“, gebla⸗ ſen von den Forſtſchülern der Forſtſchule Neu⸗ haldensleben, hieß Oberjägermeiſter Scherping den jugoſlawiſchen Regierungschef und die deut⸗ ſchen Jagdgäſte im Namen des Reichsjäger⸗ meiſters willkommen und wünſchte ihnen ein froßes„Weidmannsheil“ Nach dem dritten Treiben wurde gegen 16 Uhr die Strecke verblaſen. Beim Feuerſchein wurde nach althergebrachtem Brauch die Strecke ge⸗ legt und verbrochen. Oberſtjägermeiſter Scher⸗ ping verkündete das Geſamtergebnis der 18 Schützen: 6 Stück Rotwild, 24 Stück Dam⸗ wild, 17 Sauen und einen Fuchs, von denen auf den jugoſlawiſchen Miniſterpräſidenten 3 Stück Damwild und ſechs Sauen entfielen. Da rauf wurde die Strecke weidgerecht mit„Hirſch tot!“, „Damwild tot!“. Sau tot!“,„Fuchs tot“, Jagd vorbei“ und„Halali“ verblaſen. Anſchließend überreichte Oberſtjägermeiſter Scherping den glücklichen Erlegern nach altem Brauch einen Bruch aus märkiſcher Kiefer, Im Namen der Gäſte verabſchiedete ſich Reichsgußen⸗ miniſter Freiherr von Neurath von der Gefolg⸗ ſchaft der Letzlinger⸗Heide mit einem„Weid⸗ mannsdank“. und der Oberſtiägermeiſter ſprach den Farſtheamten und Waldarbeitern ſeinen Dank für ibre bei der ungünſtigen Witterung beſonders ſchwierige Arbeit aus. Frau Stojadinowitſch in der Ausſtellung des Hauptamtes für NS.⸗Volkswohlfahrt Berlin, 20. Januar Die Gattin des ſugoflawiſchen Miniſterprä⸗ ſidenten und Außenminiſters Dr. Stojadino⸗ witſch beſichtigte am Mittwoch mittag in Be⸗ gleitung der Gattin des jugoſlawiſchen Geſand⸗ ten in Berlin, Frau Cincar⸗Markowitſch, Frau von Bülgw⸗Schwante und der augenblicklich in der Reichshauptſtadt weilenden ſugoſlawiſchen Journaliſten die Ausſtellung des Amtes für NS.⸗Volkswohlfahrt in Neukölln. Mehr Rekrulen in England London, 20. Januar Die Rekrutierungsziffern, die bekanntlich dem engliſchen Kriegsminiſter lange Zeit hindurch eine beträchtliche Sorge machten. werden in den letzten veröffentlichten Angaben wieder als günſtiger bezeichnet. In der letzten Woche, die am 15. Januar zu Ende ging. hat die Armee 1120 Rekruten eingeſtellt, während es in der gleichen Woche des Vorjahres nur 844 waren. Dies iſt die höchſte Ziffer für die Einſtellung von Rekruten innerhalb einer Woche ſeit 1932. Am 17. Februar wird in England ein Feld⸗ zug für körperliche Ertüchtigung mit einer Kundgebung des Lordmajors von London er⸗ öffnet. König Georg 6. und die Königin wer⸗ den an dieſer Veranſtaltung teilnehmen. Der König wird, wie amtlich mitgeteilt wird, den Feldzug durch eine Anſprache eröffnen. Die Rede des Königs wird vom Rundfunk über⸗ nommen. Brifiſche Bluljuſtiz in Paläfling Jeruſalem. 20. Januar Das Kriegsgericht in Nablus verurteilte am Mittwoch einen kürzlich bei dem Kampf zwi⸗ ſchen britiſchem Militär und Freiſchärlern un⸗ weit Tulkarem verwundet gefangen genomme⸗ nen Araber zum Tode. Das britiſche Kriegsgericht in Jeruſalem berurteilte in Zuſammenhang mit der Er⸗ chießung eines engliſchen Archäologen einen bei dem Feuergefecht mit der Polizei gefangen ge⸗ nommenen Araber ebenfalls zum Tode. 5 Banik in einem ungariſchen Wanderzirkus Dompteur während der Vorſtellung von Löwen zerriſſen W Budapeſt, 20. Januar. n der Nähe von Fünfkirchen wurde wäh⸗ rend der Vorſtellung eines Wanderzirkus 7 junger Löwendompteur vor den Augen der Zu⸗ ſchauer von einem Löwen angefallen und durch einen Biß in die Kehle auf der Stelle getötet. Daraufhin ſtürzten ſich ſämtliche Löwen auf den blutüberſtrömten Mann und Jerfleiſchten ihn. Die raſend gewordenen Tiere mußten durch Revolverſchüſſe getötet werden. Unter den Zuſchauern brach eine Panik aus. Pockenerkrankungen in Hongkong 43 Todesfälle London, 19. Januar. In Hongkong ſind nach amtlichen Angaben ſeit dem 1. Januar ds. Is. 68 Fälle von Pok⸗ kenerkrankungen vorgekommen. 43 Fälle hat⸗ ten tödlichen Ausgang. Die Behörden in Hong⸗ kong haben jedoch erklärt, daß kein Anlaß zur Beunruhigung wegen einer weiteren Ausbrei⸗ den deutſchen Jagdfreunden in froher Weid⸗ mannsſtimmung, die noch dadurch erhöht wurde,! tung dieſer gefürchteten Krankheit beſtehe. 2 2 S 3 2 — * den Ke Mit dieset 5 Lis ferenz ber ble vid notwendig chungen be De Lali det Bobl, Der Domi gleiten. nu ten, das Je nen berein Einige! ſtändige w London ble tischen! num ſottz In den bedderſeitig ten füt delsabk dab die in maus der Nohen da Vie eng petden vo den irisch fit Verteit büchverſtät alle Eitel durczuarde kiter ber Die Frage klätungen voten, if mehr erwä „ Vertrauen Die zub ſcäftsträge Vinogte o heißt es fir! Juſiit I effoffe! ſugungen i Viſen lichen Ne Hand. 6 Vierjahre Stoſſe al Ind ihre Mieth beſuchtt d ben bielg der Zwei ialſezlichen i iber die Lunar kußte ihn ohlbehütet erich durch in Nef i die leine ea, und es eu vie ez w e vel 0 5 die 15 Staatli len lin, die g au it de ache i. mach date der Iſſzier vom 8 einer 90 iu den Fol Aauſend g. I be fr 4 e Lewe er ing feinen litterung Kung lfahtt anuar anuar lich den hindutch en in eder als oche, die Armee in det baten. ſiellung it 1982. n Feld⸗ einer don er⸗ in wer⸗ l. det itd, den . Die k über⸗ 1 „nor L Löwen al. viſ, 18 ein er du⸗ butt telle liche ud denen gelötet kine 8—— 0 7 72 8 Mittwoch um 12.00 Uhr entſetzlichen Fluch aus. und für die . ringſte Veränderung zu zeigen. Engliſch-iriſche Vereinbarung Ein umfangreiches Handelsabkommen in Vorbereitung London, 19. Januar. Die engliſch⸗iriſchen Verhandlungen, die am fortgeſetzt wurden. endeten kurz nach 16.00 Uhr. Während einer zwiſchendurch eingelegten Pauſe blieb de Valera im Hauſe des Miniſterpräſidenten Cham ber⸗ Iain, mit dem er allein frühſtückte. Nach Ab⸗ ſchluß der Sitzung blieben de Valera und der Kommiſſar Irlands in London, Dulanty, noch kürzere Zeit in Downingſtreet beim Miniſter⸗ präſidenten. Donnerstagfrüh werden die Vertreter Irlands London wieder verlaſſen. Die amlliche Berlaulbarung Unterbrechung der Miniſterbeſprechungen Vorarbeiten für ein Handelsablommen London, 19. Januar. Nach Abſchluß der engliſch⸗iriſchen Verhand⸗ Iungen wurde eine amtliche Verlaut⸗ barung veröffentlicht. Sie beſagt lediglich, daß man Punkte, die ſich aus ſchon erörterten Fragen ergeben hätten, weiter beraten werde. Ohwohl bei einigen dieſer Fragen, die unterein⸗ ander alle eng miteinander verbunden ſeien, bis⸗ her keine Einigung habe erzielt werden können, habe man doch gemeint. daß die Erörterungen weit genug fortgeſchritten ſeien. um eine mehr ins einzelne gehende Prüfung von Punkten durch Beamte der bei⸗ den Regierungen zu rechtfertigen. Mit dieſer Prüfung werde ſofort begonnen wer⸗ den. Bis zu ihrem Abſchluß werde die Kon⸗ ferenz der Miniſter unterbrochen werden. Sie ſolle wieder aufgenommen werden, ſobald die notwendigen Unterlagen für weitere Beſpre⸗ chungen vorliegen. De Valera wird am Donnerstagmorgen mit der Bahn aus London nach Irland zurückreiſen. Der Dominienminiſter wird ihn zur Bahn be⸗ gleiten, nachdem er mit ihm das weitere Verſah⸗ ren, das jetzt angewandt werden ſoll, im einzel⸗ nen vereinbart hat. Einige iriſche Wirtſchafts⸗ und Finanzſachwer⸗ ſtändige werden noch eine Reihe von Tagen in London bleiben, um die Verhandlungen mit dem britiſchen Handels⸗ und Landwirtſchaftsminiſte⸗ rium fortzuſetzen.. In den nächſten Wochen werden ſodann die beiderſeitigen Amtsſtellen alle Einzelhei⸗ ten für ein umfangreiches Han⸗ delsabkommen ausarbeiten. Man glaubt, daß die in der Verlautbarung erwähnte Ver⸗ tagung der Miniſterbeſprechungen nur einige Wochen dauern wird. Wie engliſcherſeits weiter ausgeführt wird. werden vorerſt keinerlei Zuſammenkünfte zwi⸗ ſchen iriſchen und britiſchen Sachverſtändigen für Verteidigungsfragen erfolgen. Die britiſchen Sachverſtändigen ſind jedoch angewieſen worden. alle Einzelheiten für die Verteidigungsfragen durchzuarbeiten, um erforderlichenfalls die Mi⸗ niſter über die Sachlage unterrichten zu können. Die Frage der„Teilung“ ſei nachdem klare Er⸗ klärungen beider Parteien abgegeben worden waren, in den weiteren Beſprechungen nicht mehr erwähnt worden. „In kurzem Urlaub“ in Moskau Vertrauensmann der GPnu. für die Geſchäfte Warſchau, 20. Januar Wie zuverläſſig bekannt wird, hat der Ge⸗ ſchäftsträger der Warſchauer Sowjetbotſchaft, Winogradow, Warſchau verlaſſen, um— ſo heißt es in einer offiziellen Mitteilung— für kurze Zeit in Urlaub zu gehen. Die Leitung der hieſigen Sowjetbotſchaft liegt jetzt in den Händen des erſt vor rund vier Wochen aus Moskau eingetroffenen Vertrau⸗ ensmannes der GPU. Liſtopad. Winogradow ſcheint jetzt den gleichen Weg zu gehen, den der Warſchauer Sowietbotſchafter Dawtjan vor drei Monaten antrat. Auch er reiſte plötzlich,„um einen kurzen Urlaub anzutreten“, nach Moskau, ohne bisher in Warſchau wieder aufzutauchen. Damit beſtä⸗ tigen ſich die ſeit langem in Warſchau umlau⸗ fenden Gerüchte, wonach ſich auch Winogradow ſeit längerer Zeit den Zorn und die Un⸗ gnade der großen Machthaber im Kreml zu⸗ gezogen hat. Dem Warſchauer Außenminiſte⸗ rium iſt bereits eine Mitteilung zugegangen, wonach die Geſchäfte der Sowietbotſchaft in den Händen Liſtopads liegen. Jüdiſche Geheimverſammlung in Czernowitz geſprengt Bukareſt, 20. Januar. Die Czernowitzer politiſche Polizei verhaftete in den Räumen einer zioniſtiſchen Organiſation 22 jüdiſche Männer und Frauen. die in einer geheimen Verſammlung angetroffen wurden. Gleichzeitig konnte die Polizei zahlreiche dort vorgefundene Hetzſchriften beſchlagnahmen. Im Laufe der Vernehmungen wurden ſechs Män⸗ ner und vier Frauen als Kommuniſten feſtge⸗ ſtellt und der Militärſtaatsanwaltſchaft über⸗ geben. Die rumäniſche Regierungspartei wird bei den kommenden Parlamentswahlen den Liſten⸗ namen„Nationalchriſtliche und Väuerliche Union tragen. Sieg unler ſtarker inlernalionaler Beleiligung Meſſerſchmillflugzeug gewinnk den Slernflug von hogar Berlin, 21. Januar Aus dem vom Aero⸗Klub von Algier gemein⸗ ſam mit dem Aero⸗Klub von Frankreich veran⸗ ſtalteten„Internationalen Sternflug von Ho⸗ gar“, der unter ſtarker internationaler Betei⸗ ligung in der Zeit vom 23. Dezember bis 18. Januar ausgetragen wurde, ging die deutſche Beſatzung Oberleutnant Goetze⸗Leutnant von Harnier auf einem Meſſerſchmittflugzeug vom Muſter B 108„Taifun“ als Sieger hervor. Die von Miniſterialdirigent Mühlig⸗ Hofmann K(eichsluftfahrtminiſterium) ge⸗ ſteuerte Maſchine, ebenfalls eine Meſſerſchmitt BF 108, belegte den 5. Platz in der Geſamtwer⸗ tung. Das dritte Flugzeug BF 108„Lufthanſa“ flog den Wettbewerb außer Konkurrenz. Den Preis für den beſten Zielabwurf im Rahmen des„ſportlichen Wettbewerbes“ er⸗ hielt ebenfalls die deutſche Beſatzung Goetze⸗ von Harnier. Wie bereits berichtet, beſtand dieſer Wett⸗ bewerb von Hogar aus einem Sternflug, den die deutſchen Maſchinen von Berlin aus über Frankreich. Italien, Sizilien. Tunis. Algier mit einer Strecke von über 5000 Kilometer be⸗ ſtritten, und dem anſchließenden„Touriſtik⸗ Wettbewerb“, einen Wüſtenrundflug über 3500 Kilometer. Die Strecke dieſes Rundfluges führ⸗ te von Algier zunächſt bis Laghouat über die Ausläufer des Atlasgebirges. dann 800 km über die weite afrikaniſche Wüſte an einigen Oaſen vorbei bis In Salah und von hier aus über die Vorgebirge des gewaltigen Hogar⸗ Maſſivs nach Tamanraſſet. das bereits 1500 m über dem Meeresſpiegel liegt. Der Rückflug ging auf der gleichen Strecke bis zum Oaſen⸗ platz El Golea und dann nach Nordoſten ab⸗ zweigend über Ouargla⸗Biskra wieder nach Al⸗ gier. Auf der letzten EtappeBiskra— Al⸗ gier war noch ein beſonderer„ſportlicher Wettbewerb“ zu beſtreiten: ein auf dieſer Strecke ausgelegtes Sichtzeichen war ausfindig zu machen und eine mit genauer Eintragung zu verſehende Karte in einem Meldebeutel an Ort und Stelle auf ein beſtimmtes begrenztes Feld abzuwerfen. Für die deutſche Luftfahrt kann dieſer Sieg im erſten internationalen Wettbewerb des Jah⸗ res 1938 als ein feierlicher Auftakt angeſehen werden. Die klimatiſchen Schwierigkeiten und die zum Teil ſehr ſchlechten Wetterbedingungen auf dem Anflug nach Algier— namentlich über dem Mittelmeer—, die ſich neben den fliegeri⸗ ſchen Anforderungen den europäiſchen Teilneh⸗ mern auf dieſer 9000 km Geſamtflugſtrecke in den Weg ſtellten, bildeten eine harte Probe für Flugzeuge und Beſatzungen. Dabei haben ſich beſonders auch die in unſere deutſchen Meſſer⸗ ſchmitt⸗Flugzeuge eingebauten 240 PS ⸗-Ar⸗ gus⸗Motoren wiederum glänzend bewährt. Die drei deutſchen Maſchinen haben Algier bereits verlaſſen und werden über Tetuan— Liſſabon— Salamanca— Paris nach Berlin zu⸗ rückkehren, wo ſie noch Ende dieſes Monats eintreffen werden. Der Reichsminiſter der Luftfahrt und Ober⸗ befehlshaber der Luftwaffe Generaloberſt G ö⸗ ring. hat der deutſchen Mannſchaft in einem in herzlichen Worten gehaltenen Telegramm ſeine Anerkennung ausgeſprochen. Hilferuf an Nooſevell Pennſylvaniens Kohleninduſtrie vor dem Juſammenbruch Harrisburg. 20. Januar Der Gouverneur von Pennſyplvanien erklärte nach einer Konferenz mit Grubenbeſitzern und Vertretern der Bergarbeitergewerkſchaft, ſowie einer von ihm eingeſetzten Kohlenkommiſſion. daß die Anthrazit⸗Kohleninduſtrie in Pennſyl⸗ vanien nur noch durch Uebernahme durch die Bundesregierung vor dem Zuſammenbruch gerettet werden könne. Der Gouverneur will in der nächſten Woche dem Präſidenten Rooſevelt den Vorſchlag unterbrei⸗ ten, daſt die Bundesregierung die geſamten Kohlengruben im öſtlichen Pennſylvanien auf⸗ kaufen und einzelne Gruben an die Privat⸗ induſtrie wieder vermieten ſolle. Außerdem will Jerſtört die Nordſee lahlbohlen? Werkſtoffe im Examen— Intereſſante Unter⸗ ſuchungen im Dahlemer Materialprüfungsamt Wiſſenſchaft und Praxis reichen ſich im Staat⸗ lichen Materialprüfungsamt in Berlin⸗Dahlem die Hand. Hier werden in unermüdlicher Arbeit dem Vierjahresplan wertvolle Dienſte geleiſtet, neue Stoffe aller Art erprobt, und die Unterſuchungen und ihre Ergebniſſe der deutſchen Induſtrie und Wirtſchaft nutzbar gemacht. Unſer ka⸗Mitarbeiter beſuchte das Amt und ſchildert einen Abſchnitt aus dem vielgeſtaltigen Aufgabenkreis. Der Zweite Offizier des„Seeſord“ ſtieß einen Drei Wochen hatte er ch über die See ſchaukeln laſſen und vom erſten andurlaub geträumt. Jetzt, da es ſoweit war, mußte ihm ausgerechnet die Extrauniform, die wohlbehütet im Schrank gehangen hatte, einen Strich durch die Rechnung machen. Die glänzen⸗ den Meſſingknöpfe ſahen völlig unmöglich aus. in die kleinen Rillen war der Grünſpan gekro⸗ chen, und es wird Stunden dauern, bis ſie glän⸗ zen, wie es ſich gehört. Der Zweite Offizier des„Seelord“ weiß nicht daß um die gleiche Zeit im Vernebelungsſchrank des Staatlichen Materialprüfungsamtes in Ber⸗ lin⸗Dahlem eine Reihe von blitzenden Knöpfen hängt, die allen äußeren Einflüſſen ſtandhalten der Grünſpan eine unbekannte Größe iſt. Wochenlang haben ſie in dem Meer⸗ waſſer⸗Sprühgerät ausgehalten ohne die ge⸗ a Bald wird der Offizier vom„Seeſord“ ſich immer gelbe Knöpfe aus einer geheimnisvollen Aluminiumlegierung an den Nock nähen können. i Tauſend andere Dinge werden in der Abtei⸗ lung für„Metallographie und Korroſion“ auf ihre Verwendbarkeit geprüft; heute, im Zei⸗ chen des Vierjahresplanes, mehr denn je. Es gilt, die zerſtörenden Einflüſſe auf die Metalle u erkennen und die neuen Legierungen, die in en Laboratorien erſonnen werden, auf ihre Brauchbarkeit hin zu prüfen. In großen Schrän⸗ ken liegen Teile von Dachrinnen, Leitungsroh⸗ ren, Eiſenteile aller Art: 1 ſind vom Waſſer zernagt, vom Roſt zerfreſſen, von Induſtrie⸗ gaſen zerſtört. Die Außenbordwand eines Schif⸗ fes iſt nach drei Reiſen nach Auſtralien und zwei nach Newyock unbrauchbar geworden. In Ham⸗ burg macht man ſich Sorgen wegen des Spund⸗ materials für die Uferbefeſtigungen, das häufig in kurzer Zeit vernichtet wird. Anſtelle von Holz erprobt jetzt das Materialprüfungsamt Bohlen aus neuen Stahllegierungen. An verſchiedenen Orten werden Verſuche angeſtellt. Die Stahl⸗ bohlen werden an die friſche Luft gehängt, in der Erde vergraben, ins Waſſer getaucht. Man will feſtſtellen, wer der Uebeltäter iſt, der die Bohlen angreift, mürbe macht und vernichtet. Ob Eiſen und Stahl in Hamburg wegen der Nähe der Nordſee beſonders ſtark der antun ausgeſetzt ſind? Das Materialprüfungsamt wird es feſtſtellen, wie ſchon ſo vieles vorher. Es wird der Wirtſchaft und der Induſtrie neue Fin⸗ Robs geben und dazu beitragen, daß koſtbare ohſtoffe nach Möglichkeit geſchont und ſparſam verwendet werden. Nahrhafte Verſuche Welch unendliche Mengen an Zinn werden in der Konſerveninduſtrie verwandt, wie oft wird man das Gummiband, aus dem die Ringe für die Einmachgläſer der Hausfrau hergeſtellt werden, der Erde um den Leib legen können! Das Materialprüfungsamt probt eine Erfin⸗ dung aus, bei der die Konſervendoſen ohne das wertvolle Zinn entſtehen, es prüft einen Falz⸗ verſchluß, der das Löten der Büchſen fortfallen läßt. Bisher war das Herſtellen, gewiſſer Do⸗ ſen ohne Zinn nicht möglich, weil ſie ſich nicht löten ließen.. Der Leiter der Abteilung zeigt eine lange Reihe von Gläſern mit allerlei nahrhaftem Eingemachten. Waſſerſtoffblonde Pfirſiche, abendrotglänzende Kirſchen und allerlei andere Obſtſorten und Gemüſe. Zwiſchen Deckel und Glas liegt aber nicht der gewohnte Gummi- ring, ſondern eine neue Kunſtmaſſe tut heute den Dienſt. Werkſtoffe zu erproben iſt eine der vor⸗ nehmſten Aufgaben dieſes Inſtituts, das der deutſchen Qualitätsarbeit dient. Hier wurden die Bierleitungen aus Glas, die Waſſerrohre aus Aſbeſt⸗Zement oder Beton unter die Lupe genommen, hier treten ſich die neuen Textilien die Kinderſchuhe aus. er vorſchlagen, die Erzeugung, ſowie den Ab⸗ ſatz durch eine Bundesbehörde zu kontrollieren. Der Gouverneur betonte. die größten Gruben- beſitzer ſähen angeſichts des kataſtropha⸗ len Rückganges der Kohlenerzeu⸗ gung und der damit verbundenen Arbeits- loſigkeit, ſowie dem weitverbreiteten unerlaub⸗ ten Kohlengraben keinen anderen Ausweg mehr als den der Bundeskontrolle. Die ſozialen Zuſtände in den Kohlengebieten ſeien ſchreckliche. Die Erzeugung ſei ſeit 1917 um die Hälfte zurückgegangen. Der wirtſchaft⸗ liche Wert der Kohleninduſtrie in Pennſylva⸗ 75 wird auf rund eine Dollarmilliarde ge⸗ ätzt. Viſtra beſteht die Reifeprüfung Die Materialprüfung für die Faſerſtoffe iſt ein Fegefeuer. Der Stoff, der hier die Probe beſteht, iſt wahrhaft würdig, von uns getragen zr werden. Er wird von einem guten Dutzend Maſchinen geprüft und gemeſſen;»ur der Stoff, der„hart im Nehmen“ iſt, kann hier beſtehen. Dort iſt ein Zellwollfaden eingeſpannt, ſeine Dehnbarkeit und ſeine EClaſtizität werden un⸗ terſucht; an anderer Stelle werden das Wär⸗ mehaltungsvermögen und die Luftdurchläſſig⸗ keit geprüft. Wer ſicher gehen und wiſſen will, ob ſein neuer Anzug auch nicht nach vier Wo⸗ chen ſchon glänzen wird oder ob nicht die Knie ſich ausbeulen, der kann eine Probe des Stof⸗ fes im Materſalprüfungsamt unterſuchen laſ⸗ ſen. Es ſteht jedermann offen, wenn er die Koſten der Prüfung tragen will. Das Prü⸗ fungsamt kennt die Schmerzen der Erfinder. Preßkohlen aus Reisſpelzen bewieſen hier, daß nicht alles heizt was brennt, und der Apparat, den ein findiger Mann in die Autos einbauen wollte, um die Abgaſe aus dem Auspuffrohr unſchädlich zu machen, erlitt hier einen frühen Schiffbruch. Was aber in Dahlem die Prüfung beſteht, das darf ſtolz, mit einem Zeugnis verſehen, den Weg in das praktiſche Leben antreten, und es darf ſicher ſein. den Kampf zu beſtehen. Den wichtigſten Dingen, die für unſere Volkswirt⸗ ſchaft beſondere Bedeutung haben, wendet das Materialprüfungsamt beſondere Aufmerkſamkeit zu. Wiſſenſchaftlich wird in allen Abteilungen vor allem die Werkſtoff-Forſchung betrieben, und in regelmäßigen Veröffentlichungen tritt das Inſtitut mit den Ergebniſſen ſeiner Arbeit an die intereſſierte Oeffentlichkeit Jikawai funkt:„Taifungefahr!“ Amerikaner arbeiten im chineſiſchen Taifun⸗ Obſervatorium Die Weſtküſte des Stillen Ozeans iſt ein dau⸗ ernder Herd plötzlich auftretender verheerender Stürme. Der Taifun iſt die furchtbarſte Geißel der Seeſchiffahrt in den Pazifiſchen Gewäſſern. Jährlich gehen Hunderte von Schiffen durch Tai⸗ gie hören im Rundfunk. Freitag, den 21. Januar Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel. Morgenruf 6.30, Konzert. 9.40: Kl. Turnſtunde. 10; Aus Stein wird Brot. 10.30: Sport- prüfungen der Jugend. 11.30: Märſche und Volks- lieder 12: Konzert. 13.50: Neueſte Nachrichten. 4: Allerlei von Zwei bis Drei! 15 15: Kinderliederſingen. 15.40: In der Skitammer iſt's lebendig. 16: Muſit am Nachmitrag. 17 Aus dem Zeitgeſchehen 18: Fahri in die Fieberhölle Weſtindiens. 18.20: Die klaſſiſche So- nate 18.40:„Redaktiansſchluß: 24 Uhr!“ Hörbericht. 19 10: und jetzt iſt Feierabend. Schußfahrt ins Tal. 20:„Steputat u Co.“ Eine Kleinſtadt⸗Komödie. 21 Europameiſterſchaften im Eiskunſtlauf. 21.15: Mei⸗ ſterplatten. 21 40: Muſik auf dem Trautonium. Frankfurt 6: Morgenlied. Morgenſpruch. Gymnaſtik. 6 30: Konzert 8.10: Gymnaſtif 10 Eiſen ſchafft dem Volk die Wehr Muſik zur Werkpauſe 1140: Hausfrau hör' zu! 11 50: Baue nſchickſal an der Wolga. 12: Konzert. 18: Nach⸗ richten. 1410. Tem Opernfreund 15. Volk und Wirt⸗ ſchaft. 15.75: Mutter turn: und ſpielt mit dem Kinde. 15 30: Herm will fernſehen 15 40: Krach m Hinterhaus 15 45: Aus Kunſt und Kultur. 16˙ Un⸗ terbaltungs-Konzert 18: Zeitgeſchehen. 19: Nachrich⸗ ten 19 10 Singen, lachen, tanzen... 21: Deuiſch⸗ lands Platz an der Sonne. 22: Nachrichten. Stuttgart 6: Morgenlied Gymnaſtik 6.30: Konzert. 8 10: Gymnaſtik 8.30: Muſik am Morgen. 10: Eiſen ſchafft dem Volk die Wehr. 10.30: Sportprüfung der Jugend 1180: Volksmuſik. 12. Konzert. 14: Mei ſter ihres Fachs. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Die Fiedel geſchultert, den Brummbaß geſtimmt! Fröhliches Muſizieren. 18.30: Griff ins Heute. 19: Nachrichten. 19.15; Stuttgart ſpielt auf. 20 15: Freut euch des Le⸗ bens. 2130: Unſere Heimat. 22.35: Mozart. Sowſelwerkſpionage erwieſen Geſtändnis des Haupttäters Björkin 88 Stockholm, 19. Jan. Zu der in der ſchwediſchen Stadt Fagerſta aufgedeckten Werkſpionage zugunſten der Sowjetunion teilt Stockholms Tidningen mit, daß der Haupttäter Björkin im Verlau e der Unterſuchung ſeine Verbindung zu den Sow⸗ jets bereits eingeſtanden hat. Von der Leitung des Werkes wird nach einer Meldung des gleichen Blattes beſtätigt, daß die Erzeugung des ſog.„Seco“(Hartſtahl) deſſen Fabrikationshergang Viörkin und Holmbäck für die Sowjetunion auszuſpionieren verſuchten, für die Landes verteidigung eine hervorragende mi⸗ litäriſche Bedeutung beſitzt. Wieder eine ſowjelſpaniſche Enle Angeblich„torpedierter“ holländiſcher Frachter auf einen Felſen gelaufen 88 London, 19. Januar. Vor einigen Tagen war in der Londoner Preſſe eine Meldung erſchienen, die, aus ſowjet⸗ ſpaniſcher Quelle ſtammend, behauptete, daß der bolländiſche Frachtdampfer„Hannah“ auf der Höhe von Almeria in der Nähe des Kaps San Antonio von einem„unbekannten Unterſeeboot“ torpediert und verſenkt worden ſei. Dieſe Mel⸗ dung ſowjetſpaniſchen Fabrikats hat ſich wieder einmal als Ente entpuppt Der„Daily Tele⸗ graph“ meldet aus Gibraltar, daß dieſer Bericht völlig unzutreffend ſei. In Gibraltar ſei die Meldung eingetroffen, daß die„Hannah“ auf einen Felſen aufgelaufen und infolgedeſſen ge⸗ ſunken ſei. Die Sowjelunjon als Garank! Warſchau, 19. Januar. Wie die polniſche Preſſe aus Kowno meldet, ſind dort Handelsvertragsverhandlungen zwi⸗ ſchen dem Vertreter des bolſchewiſtiſchen Spa ⸗ nien und Litauen abgeſchloſſen worden. An den Verhandlungen nahm auf ſeiten der ſpaniſchen Bolſchewiſten auch ein hoher Beamter der ſowjetruſſiſchen Handelsniederlaſſung au⸗ Brüſſel teil. fune zugrunde. Die Entſtehung dieſer verhee⸗ renden Stürme kann menſchliche Macht nicht verhindern. Aber es iſt möglich, ihren Urſprung feſtzuſtellen und den Weg, den ſie nehmen, zu verfolgen, um dadurch die unterwegs befind⸗ lichen Schiffe vor der kommenden Gefahr zu warnen. 5 Zu dieſem Zweck wurde auf Betreiben eines Mr. Gherzi das berühmte Obſervatorium Zika⸗ wei an der chineſiſchen Küſte errichtet. Es hat keine andere Aufgabe, als die Beobachtungen der Luftſtrömungen zu verfolgen und genau aufzuzeichnen. Peinlich exakte Meßinſtrumente und Apparate ſtehen zu dieſem Zweck zur Ver⸗ fügung. Sobald aus einer beſtimmten Zone das Herannahen eines Orkans oder Taifuns ge⸗ meldet wird, ergeht von dem Obſervatorium der Rundfunk an die geſamte Seeſchiffahrt der Pa⸗ zifiſchen Gewäſſer:„Achtung! Taifun im Heran⸗ nahen!“ Das rieſige Signalnet beginnt außer dem zu arbeiten. Der Weg des Sturmes wird genau verfolgt und ſein vorausſichtlicher Verlauf bekanntgegeben. Da dieſe Wirbelſtürme ganz plötzlich auftreten, haben ſie auch ſtets eine be⸗ ſtimmte Richtung, aus der ſie ganz ſelten abwei⸗ chen Radjo, Telegraph und optiſche Signale warnen alle unterwegs befindlichen Schiffe und veranlaſſen ſie, entweder einen anderen Kurs einzuſchlagen, oder in einem geſchützten Hafen Zuflucht zu ſuchen, bis der Taifun vorbei⸗ gebrauſt iſt. Auf dieſe Weiſe iſt ſchon unzäh⸗ ligen Fiſchern, Schifſern und Seeleuten, die Reiſenden nicht mitgerechnet, das Leben gerettet worden. Es ſind Männer der Wiſſenſchaft. die an der entlegenen Küſte ihrer ſchweren und verant⸗ wortungsvollen Aufgabe dienen. Mr. Gherzi lebt dort mit ſeinen Schülern ein entſagungs⸗ reiches Leben Aber das Gefühl, über Menſchen⸗ leben und Sachgüter zu wachen, iſt ſo erhebend, daß es die Entbehrungen und den manchmal ſehr ſchweren Dienſt aufwiegt. Seit das Ob⸗ ſervatorium bei Zikawei beſteht, ſind die Ver⸗ luſte der Schiffahrt in dieſen Gewäſtern durch Taifune weſentlich zurückgegangen. Ganz wird man ſie freilich nie unterbinden können. weil man nie weiß. wann und wo ein Taifun plötzlich auftritt. 10 30 Sportprüfung der Jugend. 10 45: 2— 1 —— — 1 ——— (Schluß) un einer S wo ein Seitenpfad hinüber nach Haus Buchenſtein führte, ging es wie ein leiſes Verwundern durch den Zug. Stadtleute ſtanden dort. „Herriſche“, ein Häuflein dicht gedrängt. Frau Gildis Glonau kannten alle Bauern, die„Frau vom Buchen⸗ ſtein“, der man ein gewiſſes Heimatrecht eingeräumt hatte. Daneben der ſchlanke Mann mit dem nervös 5 Geſicht, der hatte doch ſolang auf dem Reiten⸗ ehen gewohnt! Der hatte mit dem Reitenſepp oft in langem Geſpräch auf der Hausbank geſeſſen! Alle Nach⸗ barn wußten das. So wurde Glonau wohl am meiſten angeſtarrt, als der 36 an ihm vorüberkam. Aber als die Bauern plötzlich den Ausdruck ſchmerzlicher Er⸗ griffenheit in ſeinem Geſicht erkannten, da wandten ſie alle wie auf einen ſtummen Befehl die Köpfe ab. Da ſah man nicht zu, wenn ein Mann weich wurde. Glonau mußte in der Tat die Zähne zuſammen⸗ beißen. Heiß quoll es ihm in der Kehle, aber gleich⸗ zeitig ſchämte er ſich dieſes ſtarken Gefühls, deſſen er noch zb war. Verbergen, ſchweigen, zudecken! dachte auch er. Vergeſſen würde er nie. Die gewaltige Geſtalt des Bergbauern, die jetzt ſchon in ſeiner Erinnerung umwittert war von einem myſtiſchen Licht, würde in manche kleine, ſeichte und feige Stunde ſeines Daſeins als Mahnung treten, unerbittlich wie das Leben, ſtark wie der Tod. g Die Lacknerin hatte Almut zweimal zugenickt, als ſie an ihr vorüberſchritt. Biſt auch da? grüßte ihr Blick. Biſt immer noch da? Gelt, es laßt dich halt nimmer aus, unſer Landl, unſer ſchönes Landl! Und als ſie neben Almut in enger Gemeinſchaft Baron Goltzhammer ſah, den ſie wohl kannte, wie alle Bauern im Gaden, da nickte die Lacknerin zum dritten Male, ſchmunzelnd und ſehr zufrieden. Haſt dei Hoamatl gefunden, ſtädtiſches Dirndl? Biſt gut aufge⸗ hoben bei dem! Das iſt einer von den Guten und Tod⸗ getreuen. Jetzt haſt ein Herz fürs Leben. Langſam ſchlurfte, knarrte, murmelte der Zug dem Wald entgegen, der die Reit vom Tal ſchied. Da knackten plötzlich im Unterholz die Zweige, und Hanno ſprang aus dem Buſch. Dicht vor dem Sarg blieb er ſtehen, ſeine blauen, ſtrahlenden Augen, darin der Him⸗ mel des Berchtesgadener Landes ſich ſpiegelte, ſtutzten und verdunkelten ſich. Ernſt und ſtarr ſtand er da, bis der Sarg auf ſeinem ſchlichten Gefährt im Schatten des Bergwaldes untergetaucht war. Es ſchneite wieder einmal im Berchtesgadener Land. Der Flockenwirbel deckte die Jahre zu, die dahin⸗ egangen waren über die Reit, unmerklich alles Ge⸗ chehen verwiſchend, Bitterkeit löſend und das Leben immer wieder friſch begrünend, jeden Frühling aufs neue. Es war Hochwinter, den die beiden ſtillen Höfe auf der Reit mit Ruhe trugen. Freilich, im Lacknerlehen, da war es nicht weit her mit der Ruhe. Da krähte be⸗ reits der dritte Schreihals in der buntbemalten Bauern⸗ wiege, während die beiden älteren Jahrgänge, die dieſer Wiege ſchon entwachſen waren wie ganze Generationen von Bergbauern, auf dicken Beinen in der Stube herumkrochen und ⸗kollerten, daß der Simmer oft über ſeinen eigenen Nachwuchs ſtolperte. Dann ſchalt die Nes mit blitzenden Augen über den unachtſamen Vater. Sie führte ein ſtrammes Regiment, ſo klein und zierlich ſie auch geraten war für eine Bergbäuerin. Selbſt die alte Lacknerin zog es vor. ſich mit der Res auf keinen Die Landſtraße führte hinab in die kleine Stadt. Schüchtern nur erhob ſich der Kirchturm über den Höfen, trotzdem ſah man ihn ſchon von weitem. Die Glocken läuteten den Sonn⸗ tag ein. Ihr Klang breitete eine beſondere Stimmung über Wieſen und Wald, über Berge men.. und Tal. Den Wanderer erfüllte unendliche Wehmut. Jeden Baum und jeden Buſch am tür wurde er Schrei aus erblickte? Aber ſie war nirgends zu ſehen. Er klopfte an. Man hörte Schritte. Die Haus⸗ geöffnet, die Mutter ſtieß Freudenſchrei aus und warf ſich dem Sohn in die Arme. Ihr großer Junge Die Neuigkeit verbreitete ſich mit Windeseile von Hof zu Hof. Alle wollten ihm guten Tag Noman aus dem Berchlesgadener Land Von Disput einzwanen und guk mit ihr auszurommen. Als vorbildliche Großmutter fühlte ſie ſich nur behag⸗ lich, wenn etwas Krabbelndes und Quäkendes an ihrem Schurzzipfel hing. Lauter Buben hat die Res ihrem Simmer geſchenkt. Den Aelteſten, den Seppel, ſchaute die Lacknerin zu⸗ weilen nachdenklich an, ein Wiedererkennen grübelte ſie aus dem kindlich weichen Geſichtel heraus. Die hohe, breite Stirn, die hatte der Simmer nicht, und auch nicht die Res. Der Haarſchüppel darüber, nußbraun und geſträubt, wohl, wohl, der war vom Simmer! Aber nicht die Augen, die grau waren, von einem ſtählernen und doch leuchtenden Grau, faſt— wie der Spiegel des Königsſees bei bedecktem Himmel. Dieſe Augen fürch⸗ tete die Lacknerin. Die waren ihre große Sorge. Und wenn der Bub, der jähzornige Gickel, mit ſeinen kleinen Fäuſten brennrot vor Wut in der Welt herumfuchtelte und nimmer acht gab, wohin er traf und was er zu⸗ ſchanden ſchlug, dann wurde die Großmutter ſuchs⸗ teufelswild. Sie ſtrafte ihn härter, als ihr ſelber lieb 5 a Aber jeder Schlag war Angſt. Bua, bezähm dei 1 So ſtreng erzog die alte Lacknerin den zukünftigen Erbhofbauern. 5 1 8 „An einem glasklaren Wintertag kamen zwei Ski⸗ läufer über die Reit, Mann und Frau, die ihr warmes Lachen in die Bergeinſamkeit mitbrachten. Sie legten die erſte Spur in die abſeitigen Hänge und ſauſten im Schuß hinab zum Lacknerlehen. 1 im, Auslauf fiel die Frau. Da lachte der Mann:„Almut, du lernſt es nie Sie traten in die Bergvauernſtube, wo ſie mit ane begrüßt wurden. Was Almut aus dem tuckſack kramte, wurde jubelnd in Empfang genommen, und die Res hatte hernach die ſchokoladeverſchmierten Bubengeſichter wieder ſauber U machen. Die Stube war voll Wärme und Leben. Almut ſah ſich glücklich um. Sie gedachte eines Sonntags im Spätſommer, als ſie vor Jahren hier allein geſeſſen und dem verworre⸗ nen Gana ihres Schickſals nachgearübelt hatte. Die Res brachte Kaffee und lud ihre Gäſte herzlich an den Tiſch, wo die goldgeränderten Staatstaſſen der Lacknerin ſtanden. Das krauſe Haar der jungen Bäuerin umrahmte ein blühendes Geſicht. „Schön biſt du geworden, Res!“ ſagte Almut. Aber ihre Hand ruhte feſt und warm auf der verſchrumpelten 10 der alten Lacknerin, die nicht von ihrer Seite wich. ute Großmutteraugen n Almut unverwandt an. Und niemand hätte dieſen Augen die einſtmalige Schärfe, das Stechen und zornmütige Funkeln geglaubt. Erloſchen ſo alle böſen und gehäſſigen Feuer der Welt? Blieb ſchließlich die Liebe und das Gutſein allein? So ſann Almu“ und hörte nur mit halbem Ohr, was der Simmer und Goltzhammer miteinander beſprachen. Sie redeten über den Gang der großen Welt, der heute auch in Berabauernhöfen mit Ernſt und Eifer verfolat wird. Goltzhammer und Almut levten nicht ſtändig mehr in Berchtesgaden. Goltzhammer hatte eine verantwor- tungsvolle Tätigkeit in einer mitteldeutſchen Stadt. Nur jeden Winter lockte ihn der tief verſchneite Gaden. Da konnte er nicht anders. Er mußte kommen. Und auch Almut war dem weißen Rauſch verfallen und der Winterherrlichkeit im Berchtesgadener Land. Maria Urheberrechtsschutz durch Verlag 8 Meister Berchtendreiter e 8 4— Nur das Reitenlehen lag lautlos im blaukalten Schatten des Hochwaldes. Der Kinderjubel des Lackner— hofes verirrte ſich zuweilen im Sommer dort hinüber. im Winter aber mußte die Reitenſeppin ſchon in Heim⸗ garten kommen, wenn ſie die Enkel ſehen wollte. Sie tat es nicht allzuoft, denn in ihr war eine merkwürdige Leidenſchaft gewachſen, der Hang zur Einſamkeit. Faſt ganz allein hauſte ſie, nur den alten Waſt, den hatte ſie ſich zurückgeholt. Der mußte bei ihr bleiben und ab⸗ ſterben auf dem Hof. So hatte ſie doch eine Anſprache an den langen Winterabenden, wenn draußen der Schneeſturm das Haus faſt verſchüttete. „Tätſt das Reden verlernen, Bäuerin, ohne mi!“ ſagte oft der Waſt. Er war ſtolz darauf, daß ein Menſch ihn noch brauchte. Und wie ſehr ihn die Reitenſeppin nötig hatte, das wußte nur er allein. Wie er ſie immer wieder aufwecken und zurückrufen mußte von einem gefährlichen Weg, aus ihrem Horchen und Lauſchen heraus, wie er ſie beſchwichtigen mußte mit einem guten Kopfſchütteln, wenn ſie fragte:„Hörſt? Hörſt ni Die Leute munkelten, ſte ſei nimmer ganz richtig im Kopf. Aber der Waſt verſtand ſie beſſer. Er wußte, daß die einſame Frau nichts mehr war als ein großes War⸗ ten, als ein Sammeln von Worten, von hundert Wor⸗ ten, tauſend Worten, Millionen guten Worten, die ſie ſich zurechtlegte und die alle einem Toten gehörten. „J hob iym jo viel z' ſagen. Waſt, i hob's ja nimmer anbringen können..“ „Er woaß ja eh ſcho alles!“ wohlmeinte dann der Waſt.„Wenn der Menſch gſtorben is, braucht er koa Sprach nimmer. Koa Wörtl braucht er mehr. Dann redt er ganz anders, nimmer mit'n Mund. Und derluſen tut er alles. was wir bloß denken in der Still.“ Mit dankbaren Augen ſchaute die Neitenſeppin auf den Alten, der mit ſeiner ſchlichten Weisheit ſo unver⸗ dan und kecklich hinausſchritt über die Schranken, die em Menſchen gezogen ſind. Auf alles hatte der Waſt eine Antwort, dieſer Bauernphiloſoph im grau⸗grünen Janker. Ihm floſſen Leben und Sterben in eins, die Grenze verwiſchte ſich ihm, der ſelber ſchon mit einem Kuß im Grab ſtand Da erzaylte iym die Iteitenſeppin einmal auch von dem ſeltſamen Schrei, den ſie gehört hatte in den längſt verſunkenen Nächten, an der Seite des friedloſen Mannes. Nur flüſternd erzählte ſie, und während ſie nach Worten ſuchte, ſpürte ſte, wie die Erinnerung an den Schrei ſich auflöſte, unwirklich wurde— ein Däm⸗ mererlebnis zwiſchen Traum und Wachen, das dem Wort nicht ſtandhielt. Beinahe ſchämte ſie ſich. Unſicher ſah ſie dem Waſt in die Augen. Aber der Alte nickte nur ern „Laß gut ſein, Bäuerin!“ ſagte er ſtill.„Deck's zu! Deck's ſauber zu! Iſt alles vorbet und gar nimmer wahr. Was nutzt das Grübeln und Spintiſieren? Js halt a Geheimnis um Leben und Tod. Aber wir Leut auf der Höh gſpürn allerweil mehr davo wie die Leut in der Stadt. Und auf die Weiſ' ſiehgſt(ſiehſt du), da entſtehen die Sagen und Spukgſchichten und alles, was 19* Volk. Zum Greifn is ſo was nit! Bäuerin, eck's zu!“ Sie ſchwtegen beide. Um das einſame Gehöft war nichts als das Tappen des Windes, der mit loſen Dach⸗ ſchindeln ſein Weſen trieb und Schnee brachte, endlos viel Schnee. — Ende.— ich beſitze keinen Pfennig.“ einen ſchied. war heimgekom⸗ „Nein.— Es iſt leider wahr. Glaube mir, Thekla ſah ihn an— er ſchien die Wahrheit zu ſprechen— ſchweigend ging ſie ein Stück neben ihm her, dann nahm ſie wortlos von ibm Ab⸗ Grübelnd ſetzte Laſſe ſeinen Weg fort.—— Die Mutter hatte ſchon lange auf die Rück⸗ kehr des Sohnes gewartet. Sie wurde unruhig. Er ſah ſo ſonderbar traurig aus, als er fort⸗ —, Ú]3ꝛ— rę:᷑:———— ü Am Ziel Erzählung von Ilſe E. Tromm Der Wirt von Varenna Kurzgeſchichte von Robert L. Jung An dem denkwürdigen Tage, als Signore Battiſſe die Schenke„Zum leuchtenden Grana⸗ ten“ in Varenna übernahm, hatte er es ſich zum Grundſatz gemacht, ſeinen Gäſten nur die aus⸗ erleſenen Weine vorzuſetzen, ſoweit dieſe in ſeine Weinkarte hineinpaßten, damit ſein Na⸗ me als Schenkwirt einen allerorts geachteten Weg erkannte er wieder. Wie ſie in den Jah- ren gewachſen waren! In dem Birkenhain dort hatte er als Kind geſpielt, und hier ſtand ja Kapitän Larſſons Häuschen. Ob der alte See⸗ bär noch immer am Fenſter ſaß und hinaus⸗ ſchaute? Nein, nur die Gardinen bewegten ſich ein wenig im Luftzug. Larſſon war wohl ſchon lange tot. Er entſann ſich jetzt auch, 1 die Mutter es in einem Brief geſchrieben hatte. Dort lag das Schulhaus der Pfarrer noch am Leben war? Nun bog er zum Kirchhof ein. Kein Menſch zu ſehen. Aber biele neue Gräber waren hinzugekommen. Große weiße Muſcheln kanteten die meiſten ein. Einige Kämpfer der Skagerrak⸗Schlacht hatten auch hier ihre letzte Ruheſtätte gefunden. Eng⸗ länder und Deutſche lagen nebeneinander— gute Kameraden im Tode. Und da hinten war Vaters Grab.„Ja, Vater, vielleicht verzeihſt du mir, daß ich ſo heimkomme. Es war wie ein Rauſch, wieder Heimatboden unter den Füßen zu fühlen. Wieder die Mutterſprache zu hören. Wie genoß ich es, in der Hafenſtadt umherzu⸗ gehen und Wiederſehen zu feiern. Ein Kame⸗ rad war mit dabei, und wir beſuchten ein paar Vergnügungslokale— wie es gekommen war, ich weiß es nicht. Ich erwachte auf einem Sofa, und alle meine Wertſachen ſowie mein Geld waren verſchwunden.. Das war ein trauriger Beginn der Heim⸗ kunft. Wie ganz anders habe ich mir das vor⸗ eſtellt, nachdem ich durch Fahre alles geſpart, 0 55 ich nun wie ein Bettler zurück...“ Der Wanderer verließ den Kirchhof, Er ging weiter. Dort lag der Hof der Mutter. Er öffnete die Gartentür. Ob ſie ihn ſchon vom Fenſter und die Pfarre. Ob ſagen. Ob er drüben in Amerika wixklich ſoviel Geld verdient hatte, wie immer erzählt worden war? Er ſchien ihnen allen unverändert. Nur die gute Kleidung unterſchied ihn von damals. Aber trotz aller Fragen blieb er wortkarg. Warum ſollte er jemand von ſeinem Abenteuer in dem Heimathafen erzählen? Am nächſten Morgen ging er zum Strand hinunter. Plötzlich hörte er ſeinen Namen ru⸗ fen. Er blieb ſtehen und wandte ſich um. Mit raſchen Schritten kam eine Frau ihm entgegen. Etwas in ihren Bewegungen und ihrem Geſicht erinnerte ihn an die Liebſte ſeiner Jugend. War es Thekla? Wie ſie ſich verändert hatte! So hatte er ſie ſich in Gedanken nicht vorgeſtellt. Aber ſie mußte es ſein. Die Stimme kannte er ſo gut Verlegen begrüßten ſie einander, dann be⸗ gan Thekla allmählich aus den vergangenen Jahren zu berichten. Seit zehn Jahren war ſie Witwe auf einem ſchönen großen Hof. Wie oft ſie an ihn gedacht hatte! „Alſo magſt du mich noch ein wenig?“ fragte er. „Hätte ich ſonſt hier auf dich gewartet?“ „Aber damals, als du dich verheirateſt, da haſt du nicht auf mich gewartet!“ Ungeduldig verzog ſie den Mund. „Gewiß— aber das iſt lange her. Du ſchriebſt ja nicht einmal damals.“ „Wenn man draußen iſt, hat man anderes zu tun, als Briefe zu ſchreihen. Aber nun will ich dir die Wahrheit ſagen, Thekla. Ich komme vollkommen arm heim.“ „Du ſcherzeſt, Laſſe!“ ging. Und in der Nacht hatte ſie deutlich gehört, wie er umherwanderte in ſeiner Kammer. Als der Mond hoch am Himmel ſtand, kam er endlich. Als er bei der Mutter eintrat, ſaß ein junges Mädchen neben ihr. Sie ſtand auf und kam ihm entgegen. Etwas Anziehendes und Sympathiſches lag über ihrem Weſen, das gleich auf Laſſe Eindruck machte. Als ſie dann ging, begleitete er ſie zu ihrem Haus. Der Vater war einer der reichſten Bauern in der Gegend, Laſſe kämpfte gegen den Wunſch an, ihr ſein Abenteuer bei der Heimkunft zu beich⸗ ten— er hatte das Gefühl, ſie würde ibn ver— ſtehen Als Laſſe ſchon einige Zeit zu Hauſe war, ſuchte ihn ein Gendarm auf. Seine Mutter war beim Anblick der Uniform erſchrocken, aber der freundliche Gruß nahm ihr alle Angſt. „Ich komme mit guter Nachricht. Sie haben angezeigt, daß Sie bei Ihrer Heimkunft alle Wertſachen und alles Geld verloren?“ a. „Es iſt alles wieder in Ordnung.“ Die Neuigkeit ſprach ſich bald herum. Tags darauf kam Thekla. „Was höre ich, Laſſe, du biſt ja gar nicht arm! Im Gegenteil. Nun ſteht nichts mehr zwiſchen uns!“ „Zu ſpät, Thekla. Ich habe inzwiſchen ge⸗ wählt. Und wir paſſen auch nicht mehr zuein⸗ ander.“ Berechtigte Uebertragung aus dem Schwediſchen von Karin Reitz Ruf bekäme. Verſtändlich war ſchon ſein Grund⸗ ſatz, verſäumte doch kein ſchönheitsdurſtender Italienreiſender das alte Varenna aufzuſuchen, jenen Ort hohen geſchichtlichen Geſchehens. Trotzdem kamen bald Tage, da die weinver⸗ wöhnten Leutchen an den ihnen vorgeſetzten Getränken immer etwas auszuſetzen hatten, ob⸗ wohl ſich Signore Battiſte die allergrößte Mühe gab, ſeine Gäſte zufriedenzuſtellen. Er wurde über die vielfältigen Klagen recht betrübt und begann nachzuſinnen, wie er den Ruf ſeiner Schenke beſſern könnte, ohne ſich in ſonderliche Unkoſten zu ſtürzen. Nach langem Grübeln fiel ihm ein glänzender Gedanke ein. Er rief einen Handwerker und ließ ein Schild über dem Ein⸗ gang zur Schenke anbringen, das die wenig verheißungsvolle Aufſchrift trug:„Al vino cattivo“(Zum ſchlechten Wein). Die Durchreiſenden des Städtchens gingen zuerſt ſtets mit gemiſchten Gefühlen in das Wirtshaus. Da ſich aber keine weitere Schenke in der Umgebung befand, blieb ihnen nichts anderes übrig, als in den ſauren Apfel zu bei⸗ ßen. Wer beſchreibt aber das Erſtaunen der Gäſte, als ſie den ihnen vorgeſetzten Wein koſteten. Jedesmal rief man ganz begeiſtert aus:„Aber der Wein mundet ja ganz vorzüg⸗ lich!“ Signore Battiſte lächelte nur verſchmitzt und ſchenkte weiter aus ſeinen guten alten Fäſ⸗ ſern ab, über deren Inhalt man ſich noch vor kurzer Zeit beklagt hatte. Bald erfreute ſich die Schenke„Zum ſchlechten Wein“ in Varenna einer derartigen Beliebtheit, daß ſchon der Ori⸗ ginalität wegen kein Italienreiſender mehr ver⸗ ſäumte, ſie aufzuſuchen und dort genießeriſch den„ſchlechten“ Wein zu koſten! .—— ———* Kuga bei 10 1 und vie di Schnee 10 et lumen pürdig böten! 9 kameta land. 1 Unter ſollte! holen, Tag, d niet 1 neſſene 0 gin Hasen dott ſe ann. harnlo beſonde Tiere! nett! lichen 105 de andere auf den ten 10 Weſee. ganze wohnt „Män bei det Lampe derſe. gtönla auj de Minutt tanzent Hewoh diſchen it aut dott in damals täuſchen . — f Zun Als! Literat tung d. ler bpm auf ſo unber⸗ ken die der Past egrünen eins, die lit einem aluch von en längt riedloſen tend ſie erung an ein Däm⸗ das dem Unſicher lte nickte eck zul 5 nimmer ten? ds wir Leut die Leut t dh, da ls, was Muuerin, höſt war en Dach⸗ „ endlos * „Wenn jemand eine Reiſe tut, ſo kann er was erzählen!“ Und wenn ein Polarforſcher von einer Expedition berichten kann, ſo hört man ſicher auch von Abenteuern und merkwür⸗ digen Dingen, von denen der Menſch im allge⸗ meinen wenig weiß oder auch hört. Es iſt aber beſonders intereſſant, wenn man einen Forſcher in ſeinem Heim aufſucht, das mit allerlei Tro⸗ phäen einer Polarexpedition geſchmückt iſt und genügend„Stoff“ bietet, den Forſcher erzählen zu laſſen. Wer den Polarforſcher Dr. Grotewahl in ſeinem Heim aufſucht, wird zuerſt von einem rieſigen Eisbären, dem„König der Arktis“, be⸗ grüßt, der am Eingang auf einer naturgetreuen Nachbildung eines Eisblocks ruht und einſt die Gefilde Oſt⸗Grönlands belebt hat. Dieſes unge⸗ heure Tier hat eine ſo wirklichkeitsnahe Auf⸗ ſtellung gefunden, daß man glauben könnte, der weiße Geſelle aus dem hohen Norden warte nur auf den vaſſenden Augenblick zum Angriff. ob der Störung ſeiner wohlverdienten Ruhe. So ſchmückt er nun, der Bewohner der eiſigen Zonen, das Haus eines Mannes, der viel Inter⸗ eſſantes von den Tieren und der Jagd in der Arktis berichten kann. Dr. Grotewahl meint allerdings, wenn wir etwas von„Abenteuern“ hören wollten, ſo müßte er uns enttäuſchen. Daheim mache man ſich doch meiſt eine falſche Vorſtellung von Ex⸗ peditionsabenteuern und vergeſſe oft, daß der Forſcher doch in erſter Linie wiſſenſchaftliche Aufgaben zu erfüllen habe.— Mein Blick fiel dabei auf einen präparierten Schneehaſen in der Nähe des Fenſters, der wie lebend daſaß und mit ſeinem weißen Fell daran erinnerte, wie die Tiere der Arktis ſich doch den weiten Schneegefilden anpaſſen. Ich fragte den Doktor, wo er Meiſter Lampe erlegt habe und ſo be⸗ kamen wir eine nette Geſchichte von den merk⸗ 5. Polarhaſen aus Nordoſt⸗Grönland zu brenl———— 8 „Ich befand mich mit einigen Expeditions⸗ kameraden auf einer Halbinſel in Nordoſt⸗Grön⸗ land, wo wir neben Meſſungen auch geologiſche Unterſuchungen vornahmen. Das Motorboot ſollte uns zu einer beſtimmten. ab⸗ holen, aber wir warteten vergeblich erſt einen Tag, dann noch einen und ſchließlich waren es vier Tage geworden. Der etwas knapp be⸗ meſſene Proviant mußte aufgefüllt werden und ſo gingen wir eben auf Jagd und zwar auf Haſenjagd. Ich möchte bemerken, daß die Tiere dort ſehr zutraulich ſind, daß man ſie faſt greifen kann. Wir trafen auf eine Gruppe von vier harmlos äſenden Polarhaſen. Als ich nun ein beſonders großes Männchen ſchoß, ſprangen zwei Tiere erſchreckt auf, die Häſin aber lief beküm⸗ mert und vollkommen verwirrt über den plötz⸗ lichen Tod ihres Kameraden um das bewegungs⸗ los daliegende Haſentier herum. Die beiden anderen Polarhaſen erhoben ſich und hüpften auf den alleräußerſten Zehenſpitzen umher, ſicher⸗ ten nach allen Seiten und konnten auf dieſe Weiſe, in einer Höhe von faſt/ Meter, die ganze Umgebung nach der für ſie ganz unge⸗ wohnten Gefahr abſuchen. Das, was wir „Männchen⸗machen“ nennen, finden wir ja auch bei den europäiſchen Haſen, aber hier erhebt ſich Lampe nur auf dem ganzen Lauf, bis zur Ferſe. Die beiden Schneehaſen in Oſt⸗ grönland„tanzten“ aber wie eine Ballettänzerin auf den äußerſten Fußſpitzen, faſt eine ganze Minute lang. Es war ſehr intereſſant, dieſen tanzenden weißen Haſen zuzuſchauen, denn dieſe Gewohnheit hat man außer bei den grönlän⸗ diſchen Haſen niemals anderswo beobachtet. Es iſt auch bemerkenswert, daß die weißen Lampes dort in Rudeln leben. Das Männchen, das ich damals ſchoß, iſt Ihnen ja bereits durch die täuſchend lebenswahre Auffſtellung aufgefallen. JDagderlebniſſe in der Arktis Ein Polarforſcher erzählt— Mitgeteilt von E. R. Guttzeit Kein Abenteuer, aber ein merkwürdiges Er⸗ lebnis!“ „Und was iſt das dort an der Wand für ein eigentümlicher Schädel?“ wandte ich mich nach dieſer Geſchichte an unſeren Erzähler.—„Dieſer Schädel“, fubr der Forſcher ſort,„ſtammt auch aus Oſtgrönland und gehörte einſt einem Moſchusochſen, einem ſtrammen Burſchen. Die Moſchusochſen ſind auch ſelten geworden und man findet dieſe Tiere mit dem ungeheueren behaarten Kopf, die an den Wiſent und den amerikaniſchen Biſon erinnern, auf Grönland nur noch im nordöſtlichen Teil der Inſel, weder an der ganzen Weſtküſte, noch im Südoſten ſind ſie anzutreffen. An ſich ſind die Moſchusochſen barmlos, doch wenn ſie gereizt oder erſchreckt weiden, ſei es auch nur durch eine haſtige Be⸗ wegung, ſo fühlen ſie ſich bedroht und haben ſie noch dazu ihre Kälber bei ſich, ſo bezieht die Herde, die meiſtens aus etwa 20 Tieren be⸗ ſteht. ihre Abwehrſtellung. Blitzſchnell, in Sekun⸗ den, wird ein„Viereck“ gebildet, wobei die Kälber in die Mitte genommen werden, wäh⸗ rend die Ochſen ſich mit geſenkten Hörnern, einer ſcharfen Waffe abwehrbereit davor ſtellen. Der Kameramann unſerer Expedition wurde von einem Ochſen attackiert, der ſich durch das Rat⸗ tern des Apparates bedroht fühlte. Bis auf wenige Meter war das urige Tier ſchon an ihn herangekommen, jeden Augenblick konnte ſich der Zuſammenſtoß ereignen. Im rechten Augenblick gelang es mir, zu Schuß zu kommen und den zottigen Burſchen niederzuſtrecken. Der Schädel wurde eine ſeltene Beute meiner Expedition und ziert nun die Wand meiner Wohnung zur Erinnerung an ein„Abenteuer“, wenn man es ſo nennen will!“.— Wir meinten, daß doch gerade Nordoſt⸗Grön⸗ land durch die ſtarken Eispreſſungen an der Küſte ſtets als gefährlich geſchildert würde und erinnerten an den Antergang des deutſchen Expeditionsſchiffes„Hanſa“ im Jahre 1869 an dieſer Stelle. Der Forſcher ſchüttelte den Kopf und meinte verſonnen:„Uns Grönlandfahrern iſt damals keinen Augenblick zum Bewußtſein gekommen, daß wir in dem Gebiet waren, wo die„Hanſa“, die„Teddy“ und ſo manch anderer Eismeerfahrer zermalmt wurden. Sonne. Mit⸗ ternachtsſonne! In wunderbarer Beleuchtung lag die ganze Oſtküſte unſeres geliebten Grön⸗ lands da, als wir heimwärts fuhren. Und ſo 0 3 3 Blick zu dem gefahr⸗ ringenden un och ſo überirdiſ öne Polarland herüber!“ 1 Lehrer Pontermann 5 Von Hans Gäfgen Er hat vor vielleicht fünfzig Jahren in dem kleinen Dorſe gelebt, hat am Morgen die fünf⸗ * oder ſechszehn Kinder unterrichtet und am achmittag im Garten gearbeitet. Bienen hat er auch gehabt. Die uern haben ihn geliebt, wie einen Vater, und noch heute heißt es im Dorf von einem, den man als einen ganzen Mann be⸗ trachtete:„Er iſt ein Kerl wie Pontermann!“ Ja, und Pontermann war auch ein Kerl. Er war ein moderner Kopf, hat zum Exem⸗ pel— man denke vor fünfzig oder ſechzig Jah⸗ ren!— den Bach geſtaut und ein Schwimmbad errichtet. Als eine Anfrage kam:„Wer von der Dorf⸗ jugend kann ſchwimmen?“ konnte der Lehrer antworten:„Alle Buben und Mädchen!“ Das wollte der Schulrat nicht glauben und kam eines Tages angegangen, denn Autos gab es damals noch nicht und die Eiſenbahn fuhr nicht am Dorfe vorüber. l Da ſtaunte der Schulrat über das Schwimm⸗ ad und meinte, der Pontermann ſolle ſich in een melden, er ſei zu ſchade für dieſes eſt. Pontermann ſah den Herrn Vorgeſetzten durchdringend an:„Zu ſchade für das Dorf, Herr Schulrat? Ich bleibe bei meinen Bauern, bei den Kindern, bei meinem Garten, bei den Bienen!“ g „Wie Sie wollen!“ hat der Schulrat geant⸗ wortet und iſt davongegangen And es geſchah an einem heißen Sommertag, daß ein Bub erhitzt ins Waſſer gegangen iſt, da hat ihn der Schlagfluß getroffen und er iſt er⸗ trunken. Seit dieſem Tage kam ſich Pontermann wie ein Mörder vor. f N Hätte er das Schwimmbad nicht gemacht, wäre der Philipp nicht ertrunken. Pontermann ging in das nächſte Dorf, wo der Gendarm wohnte, bezeichnete ſich als Phi⸗ lipps Mörder und begehrte, verhaftet zu werden. „Lieber Pontermann, Ihr habt wohl einen über den Durſt getrunken? Geht nach Hauſe und ſchlaft euren Rauſch aus!“ Da wurde der Lehrer fuchsteufelswild: „Mein Ernſt iſt das, Herr Gendarm, ich habe den Buben auf dem Gewiſſen!“ Da begann der Gendarm ernſtlich am Ver⸗ ſtand des Mannes zu zweifeln, und auch die Bauern und Bäuerinnen munkelten, es ſei nicht mehr richtig im Kopf des Herrn Lehrers. Pontermann gina nur noch ſelten aus. ein⸗ mehr Herr werden konnte. mal aber ſchreckte ihn ein Lärm draußen auf der Straße auf. Er eilte hinaus und ſah einen Wagen heran⸗ jagen, auf dem mit angſtverzerrtem Geſicht ein Bub hockte, der der wilogewordenen Pferde nicht An der Ecke, das war klar, wird der Wagen umſtürzen und den Knaben unter ſich begraben. Die Straßen ſind menſchenleer. Es iſt Erntezeit, alle Männer, Frauen und Kinder ſind draußen auf dem Feld. Keinen Augenblick beſinnt ſich der Lehrer. Er ſpringt den Pferden ins Lederzeug, achtet nicht darauf, daß er Püfſe und Schläge von den Hufen erhält, läßt ſich mitſchleppven.. und wacht auf, als er im Schulhaus auf dem Bett liegt, umſtanden vom ganzen Dorf. „Ihr ſeid ein braver Mann, Herr Lehrer“, ſagt der Bürgermeiſter,„ohne euch wäre mein Bub jetzt tot!“ „Da geht ein Lächeln über Pontermanns Züge, und er flüſtert:„Ich bin ſo glücklich, daß ich es wieder hab gut machen können. Durch mich habt ihr den Philipp verloren damals., durch mich iſt euch der Jakob erhalten geblieben. Nun iſt alles wieder gut Seit dieſem Tage läuft das Wort im Dorf: „Er iſt ein Kerl wie Pontermann!“ Kalenderſpruch Von Heinz Steguweit Wer aus dem Irrtum wuchs ins Reine Und ſpricht es ſtark als Sieger aus, Der ſpürt im Brunnen wohl die Steine Und ſchöpft ſich dennoch Labſal draus. Jedweder Berg hat Sonnenſeiten, Dahinter grau ſein Schatten liegt, Bekenne es, ſo hat zu Zeiten Dein Ich das eigne Ich beſiegt! Das iſt ein Herrliches: Die Weichen, Die immer nur verträglich ſind, Sind feige, halb und dumm, ſie ſchleichen Als Tagediebe durch den Wind. Entweder lieben oder haſſen, Und alles Drum und Neben lügt, Nur ja und nein heißt: Sich verlaſſen, Doch ein Wahrſcheinlich, Freund, betrügt! Luſtige Ecke „Ei, was Sie doch für ein apartes Hütchen haben, Fräulein Suſemühl!“ „Das iſt kein apartes Hütchen, da iſt mir eine Kiſte auf den Kopf gefallen!“ * „Nun, wie findeſt du mein neues Kleid?“ „Entzückend. Aber es war wohl ſchreck⸗ lich teuer?“ „Ja, natürlich, aber ſchließlich habe ich mir das Geld ſelbſt verdient.“ „Wie denn?“ „Ich habe meinem Mann das Rauchen und Trinken abgewöhnt.“ Polizei riecht Einbrecher Die Polizei von Mancheſter hat dieſe Stadt von einem großen Rätſel befreit. In einem Wohnviertel wurden regelmäßig ſehr ſchwere Diebſtähle ausgeführt. Meiſt handelte es ſich um Einſteigdiebſtähle. Jemand kletterte mit einer unheimlichen Sicherheit an den Häuſer⸗ fronten empor, drang in die Zimmer ein, raubte Wertſachen und verſchwand auf dem gleichen Weg, auf dem er gekommen war. Hatte man es mit einem neuen„Fliegen⸗ menſchen“ zu tun? Erſt neigte die Polizei zu der Auffaſſung, daß nur ein Akrobat in der Lage ſei, derartige Kunſtſtücke in dunkler Nacht zu vollbringen. Dann aber fiel einem der un⸗ terſuchenden Kriminaliſten auf, daß ſich in den ausgeraubten Zimmern immer ein ganz be⸗ ſtimmter Duft, ein zarter Geruch eines gewiſ⸗ ſen Parfüms, bemerkbar machte. Es konnte ſich alſo doch wohl bei dem Täter um eine— Frau handeln. Der Zufall half weiter. Es glückte einem Polizeibeamten, eine Frau in einem Vorgarten zu überraſchen. Dieſe Frau hatte in einer Handtaſche Wertgegenſtände bei ſich. Als man die Perſonalien der Frau feſtſtellte. ergab ſich, daß man die Beſitzerin einer Penſion vor ſich hatte. Eine ſonſt ſehr ſtille und vor⸗ nehme Frau, die ihren guten Ruf und ihr zu⸗ rückgezogenes Leben ausnutzte, um ungeſtört und ohne Verdacht zu erregen, nachts auf Raub auszugehen. ——p—p— p— ̃ ̃—— ů— Wilhelm Schäfer Zum 70. Geburtstag des rhein. Dichters Als Wilhelm Schäfer kürzlich der Rheiniſche Literaturpreis verliehen wurde, galt dieſe Eh⸗ rung dem„Künder und Wahrer echten deutſchen . N Wilhelm Schäfer, Selbſtbild nis (Zeichn. des Künſtlers. Verlag Albert Langen/ Georg Müller. München Glaubens“ und damit zugleich einem Dichter. der„im beſten Sinne des Wortes ein Dichter des geſamten deutſchen Volkes“ iſt. Es war frei⸗ lich ein weiter Weg, den er, unabläſſig mit ſich und ſeinem Werke im Kampfe, hat gehen müſ⸗ ſen, bis das Volk die Größe ſeines Schaffens in ſeinem ganzen Umfang erkannte. Die wechſel⸗ vollen Schickſale ſeiner Kindheit hat Wilhelm Schäfer, der am 20. Januar 1866 in Ottrau., einem ehemals kurheſſiſchen Dorfe, zur Welt kam, mit gewinnender Schlichtheit in dem Buch „Meine Eitern“ erzählt, ſeinem jüngſten Werk, mi: dem er in dankbarer Sohnesliebe Vater und Mutter ein ergreifendes Denkmal geſetzt hat. Nach einer Jugend voll geſegneter Arbeit ent⸗ ſchloß er ſich, ſeine zeichneriſche Gabe außer Acht zu laſſen, wurde Lehrer, ſchrieb zwiſchendurch ſeine erſten Erzählungen, verzichtete, als er über ſeine wahre Berufung nicht mehr länger im Zweifel war, auf ſein Amt, und ſah— er war inzwiſchen faſt 40 Jahre alt geworden— die ihm anvertrauten Aufgaben fortan darin: ein Hüter und Erzieher des Volkes zu ſein zur in⸗ nerſten Sammlung und tiefſten Erkenntnis ſei⸗ nes Weſens. Dieſe Aufgabe hat er vollauf er⸗ füllt, zeitlebens von dem Verantwortungsgefühl geleitet, daß nur der ein wahrer Dichter iſt, der mit ſeinem Werke dem Volk dient. Und die Dichtung Wilhelm Schäfers, die ſeinem Deutſch⸗ tum entſprang, iſt ſo auf eine vorbildliche Weiſe der Ausdruck deutſcher Art und deutſchen Glau⸗ bens geworden Dahin iſt es wohl vor allem gekommen, weil er inmitten der Kunſtverwir⸗ rung der vergangenen Jahrzehnte, die dem Ge⸗ ſetz der Form das Lebensrecht ſtreitig machte, das„Schatzkäſtlein des rheiniſchen Hausfreun⸗ des“ entdeckte. jenes heute wieder zu Ehren ge⸗ kommene Werk Johann Peter Hebels, der dann für immer ſein Lehrmeiſter wurde. Ihm ver⸗ dankt er den Gewinn der epiſchen Form, um die er jahrelang heiß gerungen hat und die in ſeinen einzigartigen Anekdoten ſchließlich ihren vollendeten künſtleriſchen Ausdruck fand. In den fünfundſiebzig bisher vorliegenden Anek⸗ doten, von denen die reifſten in der unlängſt erſchienenen Sammlung„Wendekreis neuer Anekdoten“ ſtehen, tritt eine ſprachliche Zucht und Strenge der Form zutage. die in der neueren deutſchen Dichtung kaum ihresgleichen hat. In jeder von ihnen, die voller Ernſt und Heiterkeit, Scherz und Weisheit ſind, wird der rätſelhafte Sinn des Daſeins in der entſchei⸗ denden Schickſalsſtunde eines Menſchen ſichtbar, jede iſt ein Sinnbild des Lebens, ein menſchli⸗ ches Gleichnis und dichteriſches Kunſtwerk, von dem eine ſtärkende ſittliche Kraft ausgeht, de⸗ ren Wirkung ſich niemand entziehen kann. Sei⸗ ne Novellen, unter ihnen vor allem die„Un⸗ terbrochene Rheinfahrt“ und„Anckemanns Tri⸗ ſtan“, die von Irrtum, Einſicht und Bewährung des menſchlichen Herzens erzählen. bezeugen nicht weniger anſchaulich die tiefe Erkenntnis. daß es niemals darauf ankommt, das Einfache bedeutend, wohl aber das Bedeutende einfach zu ſagen. Von ſeinem erſten Werk an war Wil⸗ helm Schäfer der Auffaſſung. daß die Kunſt volkstümlich ſein müſſe, wenn ſie ihre Aufgabe erfüllen wolle. Und dieſe volkstümliche Act der Darſtellung, die er bis zur äußerſten Voll⸗ kommenheit gepflegt und entwickelt hat, trug denn auch mehr als reiche Frucht. Nächſt den Anekdoten und Novellen begegnen wir ihr in ſeinen Romanen, dem„Hauptmann von Köpe⸗ nick“, den tragikomiſchen drei kleinen Romanen und den bekannten Lebensbildern von Karl Stauffer, dem Maler. Peſtalozzi. dem großen Erzieber und Menſchenfreund. und Zwingli. der neben Luther der gewaltigſte Reformator des kirchlichen Lebens geworden iſt. Wilbelm Schäfer hat in der Zeit deutſcher Obnmacht und Verzweiflung— daran ſoll beu⸗ te wieder erinnert werden— einmal über ſei⸗ nen Auftrag geſagt:„Für mich, der ich mir an⸗ maße. Hüter der Volksſeele zu ſein, gibt es keine Tröſtung. nur Verantwortung. Gewiß: meine Verantwortung iſt eine andere als die des Prieſters. So iſt mein Volk meine Kirche, leinen Dienſt an der Menſchheit Würde in meinem Werk lebendig und rein zu halten, mein Amt.“ Aus dieſem Geiſte heraus ſind ſeine„Deutſchen Reden“ entſtanden. die dem Ruhm und Gedächtnis aroßer Deutſcher wie Dürer. Goethe. Leſſing. Bach und Kleiſt gewid⸗ met ſind Mit tiefer Ebrfurcht und Gläubigkeit deutet er das Wunder ihrer künſtleriſchen und menſchlichen Schöpfung, die niemals nur„in der Fäbigkeit der Hand. auch nicht in der Kluabeit des Geiſtes. ſondern in der Kraft der Seele liegt.“ Wohl mit zum Schönſten gehört ſeine„Deutſchland- Rede“, ein wunderbares Zeugnis ſeines Glaubens an die Sendung des Volkes und an die Macht des Reiches; wie alle dieſe Reden iſt ſie in der klaren und edlen Proſa geſchrieben, durch die ſich jedes ſeiner Werke auszeichnet. Die Krönung ſeines Werkes aber ſind die„Dreizehn Bücher der deutſchen Seele“, die mit Recht die„Bibel der Deutſchen“ genannt worden ſind. Von der mythiſchen Vor⸗ zeit an bis herauf in die Tage des Weltkriegs wird in dieſem Buch unſeres geſchichtlichen Wer⸗ dens der Kampf der deutſchen Seele beſchrieben als der Kampf um die Vnſterblichkeit unſeres Volkes. So vielgeſtaltig das Schaffen Wilhelm Schä⸗ fers auch immer iſt. ob es um das Schickſal eines Einzelnen oder um das des ganzen Vol⸗ kes geht, eines iſt unverkennbar: ſein Werk kommt aus der Mitte des Lebens und iſt der Ausdruck eines leidenſchaftlich ringenden Her⸗ zens. Hinter der maßvoll geläuterten und ge⸗ bändgten Kraft glüht eine innere Dämonte. die Glück und Schmerz des Menſchentums bis auf den Grund durchlebt und durchlitten hat. Sie ſtärkte ſeinen Willen und hielt ſein Gewiſ⸗ ſen wach bis auf den heutigen Tag und wird. nach dem Wunſche Wilhelm Schäfers. unſerem Volk in nicht allzu ferner Zeit eine Dichtung ſchenken, die eines der größten deutſchen Helden wert und würdig iſt und den Namen deſſen. der ſie ſchuf, für immer ehren wird. Rudolf Meckler. Radium billiger geworden Im Laufe von drei Jahren ſind die Preiſe für Radium auf faſt ein Drittel herabgeſunken. Urſache iſt die geſteigerte Radium⸗Erzeugung Kanadas. In Kanada ſind große Radiumvor⸗ kommen entdeckt worden, ſo daß die Preiſe heute nur noch 25 000 Dollar je Gramm be— tragen. Aus Kanada kommt übrigens die Mit⸗ teilung, daß es in den nächſten Jahren möglich ſein müßte, die Radiumerzeugung in Kanada auf jährlich 75 Gramm zu erhöhen. —— ͥ́ eee —— Bekanntmachungen Orisgrupe der N. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Der Sportdienſt der Sammelgruppe 1— (Schar 1 und 2)— findet dieſe Woche aus⸗ nahmsweiſe in der Sporthalle am Lorſcher⸗ weg und nicht im„Ratskeller“ ſtatt. Alle Ig., die in dieſe Sportdienſtgruppe eingeteilt ſind, treten heute Donnerstag, 8 Uhr, in der Sport⸗ halle mit Sportzeug an. Der Gefolgſchaftsführer. * Jungmädell Am 21. Januar 1938, abends 8 Uhr, tre⸗ zen alle IM⸗-Führerinnen am Heim an. Bei Verhinderung bitte ich um eine ſchriftliche Entſchuldigung. Es iſt notwendig, daß Alle erſcheinen. Kontrollbuch und Schreibzeug mit⸗ bringen! Die IM⸗Führerin. Ari Die Deulſche Arbeitsfront Lichtbildervortrag des Deutſchen Volksbildungswerkes im „Deutſchen Kaiſer“: „U-Boot in Front“ Ich mache die Mitglieder der DA, ſowie deren Angehörigen auf den heute abend ſtatt⸗ findenden Vortrag aufmerkſam und bitte um zahlreiche Beteiligung. Der Ortsobmann. Lokale Nachrichten Viernheim, den 20. Januar 1938 Anſer Tagesſpruch Jeder nehme wohl in acht, was ihn zu Ehren hat gebracht: Der Gelehrte ſein Buch, der Wirt ſeinen Krug, der Kaufmann ſein Tuch, und der Bauer den Pflug! Altes Sprichwort. Das Deuljche Volksbildungswerk in der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ beginnt mit dem heute abend im„Deutſchen Kaiſer“ ſtattfindenden Lichtbildervortrag auch im hieſigen Ort ſeine Arbeit. Im Laufe der kommenden Monate wird das ſchon im ver⸗ gangenen Herbſt an dieſer Stelle propagierte Vortragsprogramm zur Durchführung gelan⸗ gen. Es ſei nochmals darauf hingewieſen, daß die Vortragsreihe ſehr intereſſante und alle Volksgenoſſen angehende Themen behandelt, die uns von guten und bekannten Rednern dargebracht werden. Die ausgegebenen Teilnehmerkarten zu RM. 2.— berechtigen zum Eintritt für ſämt⸗ liche Vorträge. Der Eintritt für den einzelnen Vortrag beträgt vorausſichtlich RM.—. 40. Es wird empfohlen, ſich noch rechtzeitig Hörerkarten zu beſorgen. Dieſelben ſind noch erhältlich an der Abendkaſſe des heutigen Vor⸗ trags. Fijchtage in jeber Woche Der umſichtigen Hausfrau wird es nicht ſchwer fallen, ihren wöchentlichen Küchenzettel recht vielſeitig aufzuſtellen. Sie ſchiebt ein⸗ fach zwei bis drei Fiſchtage ein, und ſchon hat ſie unendlich viele Möglichkeiten, leichtbe⸗ kömmliche, wohlſchmeckende, vitaminreiche und und auch billige Gerichte mittags und abends ihrer Familie aufzutiſchen. Sie weiß genau, wie wichtig gerade Fiſch für die menſchliche Ernährung iſt. Enthält er doch außer Waſſer, Vitaminen und Mineralſalzen vor allem Ei⸗ weiß, Fett und Kohlehydrate. Der Menſch braucht täglich für ſeine Ernährung ungefähr 92,8 9 Eiweiß, 404 g Kohlehydrate und 115 Gramm Fett. Dieſer Fettverbrauch kann aber ohne weiteres vermindert werden, wenn dafür der Bedarf an Kohlehydrate und beſonders an Eiweiß erhöht wird. Um nun Fett einzuſpa⸗ ren— und das iſt doch mit die Hauptaufgabe jeder volkswirtſchaftlich denkenden Hausfrau — muß alſo dem Körper mehr Eiweiß zuge⸗ führt werden. Die Eiweißquellen müſſen in vollem Maße ausgenutzt werden. Und eine ſolche unerſchöpfliche Eiweißquelle iſt das Meer mit ſeinen unzähligen Fiſchen. Gerade bei Fiſch handelt es ſich um ein Eiweiß, das vom Körper faſt vollſtändig aus⸗ genützt wird. Leider weiß das noch ein be⸗ trächtlicher Teil von Hausfrauen nicht zu ſchätzen. Sie ſind gegen das Fiſcheſſen.„Guter Fiſch iſt viel zu teuer und ſättigt nicht, au⸗ ßerdem hat Fiſch viel zu viel Gräten. Das iſt für meinen Mann und die Kinder ein viel zu unbequemes Eſſen“, ſo und ähnlich lauten ihre ſich immer wiederholenden Gründe dagegen. Hier wird die moderne und auf richtige Er⸗ nährung eingeſtellte Hausfrau lachend erklä⸗ ren:„Ja, Lachs und Forellen ſind für den täglichen Tiſch zu teuer. Das ſind ja auch die ſogenannten Fiſchleckerbiſſen. Aber die Meere, Seen und Flüſſe bieten ja eine ſolche Menge von Fiſchen der verſchiedenſten Sorten und Arten, daß jede Hausfrau mit gutem Willen und dem rechten Verſtändnis dafür, nur aus dem Vollen zu ſchöpfen braucht, ohne daß die Wirtſchaftskaſſe eine weſentliche Einbuße er⸗ leidet“. Schellfiſch, Kabeljau, Scholle, See⸗ zunge, Flunder, Steinbutt und vor allen Din⸗ gen Heringe, ſind in Hülle und Fülle vor⸗ handen. Sie alle ſind nicht nur ſchmackhaft, ſondern äußerſt preiswert. Und was für herr⸗ liche Gerichte laſſen ſich aus ihnen bereiten, vor allem in der Zuſammenſtellung mit Ge⸗ müſe und Kartoffeln. a 5 * Kinderſpeiſung in der Volksſchule 500 Kinder erhalten täglich Frühſtück In den beiden hieſigen Volksſchulen— Goetlie- und Schillerſchule— erhalten ſeit Monſag, den 17. Januar, zuſammen 500 be⸗ dürftige Kinder jeden Vormittag ein kräftiges Frühſtück. Die Kinder erhalten je morgens 9 bzw. 10 Uhr an je 2 Tagen der Woche, und zwar Montags und Donnerstags Milch, Dienstags und Freitags Kakao und Mittwochs und Samstags Maggi⸗Suppe Trägerin der Kinderſpeiſung iſt die RSV. Die NS-Frauen⸗ ſchaft hilft katkräftig mik, den Kindern das Frühſtück bereiten und austeilen. Es iſt recht erfreulich, daß ſo 500 Kinder auf die Dauer von 8 Wochen jeden Tag ein kräftiges, warmes Frühſtück erhalten. Wichtige Aufbauſtoffe werden hierdurch den jungen Körpern zugeführt, die ſich im Aufbau und in der Erhaltung der Volksgeſundheit ſehr vor⸗ teilhaft auswirken.„Vorbeugen iſt beſſer als heilen“, iſt der Grundſatz der NS. Volks⸗ wohlfahrt. Wenn dies ſchon ein wichtiger 3 im Leben der Erwachſenen iſt, wieviel mehr gilt dies für das heranwachſende Geſchlecht! Wenn wir alles tun, um eine geſunde Jugend aufzuziehen, werden wir ſpäter ein geſundes Volk haben. Die jetzt aufgewendeten Koſten werden ſich dereinſt ſehr gut lohnen, weil es an ſich ein erſtrebenswerter Zuſtand iſt, ge⸗ ſunde und damit leiſtungsfähige, alſo glück⸗ liche Menſchen zu haben. * Was alles gefunden wurde. Auf dem Fundbüro der Ortspolizeibehörde wurde in letzter Zeit als gefunden abgegeben: 2 Damen⸗ und 1 Herrenfahrrad, 1 Damen⸗ ſchürze, 1 Kinderſchultäſchchen ſowie 1 Strang Sportwolle. Die Verlierer wollen ſich auf dem Fundbüro der Ortspolizeibehörde mel⸗ den. Die Aabſahrerkrankheit Radfahrerkrankheit? Iſt eine neue Volks⸗ ſeuche ausgebrochen? Nein, es handelt ſich um ein altes Leiden, das kaum einen Rad⸗ fahrer verſchont. Es äußert ſich in ganz ver⸗ ſchiedenen Symptomen.— Eine der Häufigsten Erſcheinungsformen iſt die ſogenannte„Her⸗ denkrankheit“. Der von ihr Befallene fühlt den unüberwindlichen Drang, nicht hinter, ſon⸗ dern neben anderen Radfahrern zu fahren. Kein Hupengekreiſch ſich nähernder Autos kann ihn davon abhalten, er bleibt eiſern in ſeinem Beſtreben zur Herdenbildung. Gänzlich ausgeheilt wird dieſe Krankheit meiſtens durch die Gewaltkur eines Zuſammenſtoßes.— Eine andere Form der Radfahrerkrankheit ergreift im Weſentlichen Jugendliche: Es iſt die „Kunſtfahrerkrankheit“. Sie bewirkt, daß der Kranke von der fixen Idee beſeſſen iſt, nur freihändig fahren zu können, d. h. ohne die Lenkſtange mit den Händen zu berühren. Die armen Kranken gefährden nicht nur ſich ſelbſt, ſondern auch andere. Als weitverbreitete Form der Radfahrer⸗ krankheit iſt die„Mitfahrerkrankheit“ zu nen⸗ Die erste Schlacht im Geſchäftsjahr 1938: Winkerjchlußverkauj Ausverkäufe, Schlußverkäufe, Saiſonſchluß⸗ verkäufe und ähnliche Veranſtaltungen haben ſchon von jeher einen faszinierenden Eindruck auf die Käuferſchaft, insbeſondere deren weib⸗ lichen Teil, gemacht. Die größte Anziehungs⸗ kraft aber beſitzt der Inventurverkauf, heute Winterſchlußverkauf genannt, der zu Beginn eines jeden Jahres von Warenhäuſern, Kauf⸗ häuſern und Spezialgeſchäften veranſtaltet wird. So billig wie im Winterſchlußverkauf kauft man nämlich niemals— ſagen die Haus⸗ frauen und die Propagandachefs der großen Geſchäftshäuſer— und übertreiben damit nicht einmal, denn dieſer Verkauf bedeutet Räumung ſämtlicher Läger zu verbilligten Preiſen— wer wollte da nicht zufaſſen? Jedoch gibt es und gab es von jeher Käufer, die dieſer Angelegenheit ſehr mißtrauiſch ge⸗ genüberſtanden. Sie kaufen zu allen Zeiten des Jahres, nur jetzt nicht, weil ſie befürchten, für zwar billiges Geld eine minderwertige Ware zu erhalten, die ſie ſonſt nie kaufen würden. Man munkelt in dieſen Kreiſen der Käuferſchaft auch davon, daß die großen Wa⸗ renhäuſer eigens Waren in ſchlechterer Qua⸗ lität herſtellen ließen und ſomit das Publikum täuſchen. Kurz und gut, man glaubt während dieſes Schlußverkaufs ſchlechter bedient zu werden als im normalen Verkauf und meidet deshalb in dieſer Zeit die Geſchäfte! Haben ſolche Skeptiker nun tatſächlich recht und ſollte man einer klugen Hausfrau nicht davon abraten, in den kommenden Tagen be⸗ ſonders viel zu kaufen? Ja und Nein! Die Skeptiker haben zum Teil ſchon recht, insbe⸗ ſondere, wenn ſie ſich auf die Inventurver⸗ käufe der früheren Jahre beziehen. Noch vor fünf Jahren wurden die Inventurverkäufe in einer Form durchgeführt, wie ſie eines an⸗ ſtändigen Geſchäftsmannes unwürdig ſind. Man fertigte damals tatſächlich minderwertige Inventurware an und verkaufte ungeahnte Mengen davon als Reſtbeſtände von beſter Qualität. Zwar waren ſolche Machenſchaften ſchon damals geſetzlich verboten, jedoch küm⸗ merte man ſich darum herzlich wenig und be⸗ trog die Käufer um ihr gutes Geld. Im Jahre 1934 iſt man dann erſtmalig daran gegangen, ſolche Unſitten energiſch zu unterbinden und die Inventur wieder zu dem zu machen, was ſie tatſächlich ſein ſoll. Heute beſtehen alſo keinerlei Bedenken mehr, während der Inven⸗ tur zu kaufen; man muß ſich nur darüber klar ſein, welche Waren in das Inventurgeſchäft gelangen, denn alles und jedes iſt während dieſer Tage und Wochen auch nicht billiger zu haben. Weshalb wird ſchließlich überhaupt eine Inventur veranſtaltet und geſetzlich für alle Geſchäfte, ob groß ob klein, im Reich ein⸗ heitlich feſtgelegt? Jeder Geſchäftsmann macht während des Jahres die Erfahrung, daß ge⸗ wiſſe Artikel ſchneller und andere wieder lang⸗ ſamer„umſchlagen“, d. h. kürzere oder längere Zeit am Lager liegen bleiben, ehe ſie verkauft werden. Manche werden ſogar wider Erwarten überhaupt nicht verkauft, obwohl ſie qualitativ in keiner Weiſe zu beanſtanden ſind. Nun iſt aber für die Rentabilität eines Geſchäftes Vorausſetzung, daß das Warenlager in ſeiner Geſamtheit von Zeit zu Zeit umgeſchlagen wird, weil ſonſt die Lagerkoſten zu hoch wür⸗ den. Deshalb iſt jeder Kaufmann darauf an⸗ gewieſen, daß ſein Lager einmal im Jahr vollſtändig geräumt wird; der Staat gibt nun während des Winterſchlußverkaufs, der regel⸗ mäßig am letzten Montag im Januar beginnt, dazu Gelegenheit, und die verbilligten Preiſe tun ein übriges dazu. Trotz der billigen Preiſe aber kommt der Geſchäftsmann auf ſeine Ko⸗ ſten, weil— wie bereits erwähnt— die Lager⸗ koſten noch höher ſein würden als der Ver⸗ dienſtausfall. Darin liegt das ganze Geheim⸗ nis der verbilligten Preiſe begründet, und es iſt ſomit erſichtlich, daß der Käufer keine Angſt mehr davor zu haben braucht, alte La⸗ denhüter zu erwerben oder ſonſt übervorteilt zu werden. Die Angſt vor minderwertigen Qualitäten während des Winterſchlußverkaufs iſt außerdem heute völlig unbegründet, denn erfahrungsgemäß bleiben während des Jahres nicht die billigen Artikel liegen, ſondern viel⸗ mehr die teueren, die über der Durchſchnitts⸗ qualität liegen. So erwartet man in Geſchäftskreiſen mit Recht ein lebhaftes Geſchäft, wie überhaupt auch in den vorangegangenen Jahren das Vertrauen der Käufer ſich durch vermehrte Kauftätigkeit gegenüber früheren Jahren of⸗ fenbarte. Aufklärung belr. Beitragserhebung des Aeichsluftjchutzbundes der Gemeindegruppe Viernheim Es iſt ſchon verſchiedene Male gorgekom⸗ men, daß Volksgenoſſen Einwände verſchie⸗ dener Art gemacht haben, wenn Amtsträger des RB zu ihnen gekommen ſind, um Bei⸗ träge für das Jahr 1938 zu kaſſieren. Ich möchte deshalb an dieſer Stelle Aufklärung geben, um den ehrenamtlichen Amtsträgern die Arbeit auch weiterhin nicht unnötig zu er⸗ ſchweren. Durch die einheitliche Beitrag kaſ⸗ ſierung vom 1. April 1937 im ganzen Reich können keine Jahresbeiträge von 1 bzw. 2.— RM. bezahlt werden, ſondern 1.20 bzw. 2.40 RM., da alle Mitgliedskarten aus 12 Feldern zu je 10 bzw. 20 Rpf. beſtehen, iſt ja die Sache leicht zu verſtehen. Diejenigen Mitglie⸗ der, welche ihren Jahresbeitrag für 1937 bezahlt haben, werden nun ab Januar 1938 mit den Monatsbeiträgen zu 10 bzw. 20 Rpf. kaſſiert. Außerdem kann ich verſichern, daß die Amtsträger auch nicht 1 Prozent von den Beiträgen erhalten, wie ſchon verſchiedene Volksgenoſſen geglaubt haben, und die Gelder reſtlos abgeführt werden. Es gibt immer noch Volksgenoſſen, welche es nicht faſſen können, daß man ſeine Freizeit in den Dienſt des Va⸗ terlandes und ſomit der Allgemeinheit unent⸗ geltlich zur Verfügung ſtellt. Ich glaube, daß nun mit dieſem Artikel die Sache geklärt iſt und es in Zukunft keine Mißverſtändniſſe mehr gibt. Reichsluftſchutzbund Gemeindegruppe Viernheim gez.: Lammer, LS⸗Führer. eee eee eee nen. Sie beſteht darin, daß die unglücklichen Kranken nur in Begleitung eines ausgewach⸗ ſenen Mitſahrers radfahren können, ſei es, daß ſie ihn auf dem Hinterrad ſtehen laſſen oder ihn vor ſich nehmen. Das Rad geht bei derartigen Kranken gewöhnlich eigene Wege, zumal wenn ſich der Kranke und ſein Mit⸗ fahrer nicht ganz einig darüber ſind, wer das Rad lenken ſoll. Schließlich iſt noch an die „Anhängerkrankheit“ zu denken, ein Leiden, das eine gewiſſe Verſtandsverwirrung vor⸗ ſetzt, denn es gehört ſchon eine gehörige Por⸗ tion geiſtiger Minderbemitteltheit dazu, ſich als Radfahrer an ein ſchnellfahrendes Motor⸗ fahrzeug anzuhängen und ſich dadurch in dau⸗ ernde Lebensgefahr zu begeben. Hoffen wir, daß es gelingt, der„Rad⸗ fahrerkrankheit“, dieſer ganz überflüſſigen Volksſeuche, Herr zu werden. Die neue Stea⸗ ßenverkehrsordnung bietet die Handhabe dazu. Sie ſtellt die oben geſchilderten Unſitten ſämt⸗ lich unter Strafe— im eigenen Intereſſe der Radfahrer, die ja letzten Endes bei den Un⸗ fällen immer ſelbſt die Leidtragenden ſind. * Die Frühjahrsarbeiten im Garten beginnen! Langſam kommt nun die Zeit, da in Feld und Garten die erſten Arbeiten getätigt werden müſſen. Ueberaus gut und für die kommende Ernte von wichtiger Bedeutung iſt es, wenn Jedermann in der Beſtellung ſei⸗ nes Bodens von Grund auf Beſcheid weiß. Der Gartenbauverein und die Spargelbauern werden in einer Verſammlung unter anderem alle hierzu notwendigen Fragen beſprechen und kann deswegen ein reges Intereſſe und vollzähliger Verſammlungsbeſuch erwartet werden. 5 Ein Wintergewitter machte ſich in den geſtrigen Abendſtunden über unſerer Gegend vernehmbar. Gewiß eine Seltenheit in dieſer Jahreszeit. Helleuchtende Blitze konnte man am weſtlichen Abendhimmel beobachten, denen kräftige Donnerſchläge folgten. YE Das Deulſche Volksbildungswerk ruft! Volksgenoſſen! Beſucht ſeine Veranſtaltungen und Vorträge! Noch keine Wetterbe ſſerung Im Abſtand von etwa 24 Stunden dringen von Weſten her abwechſelnd kühlere und unter Regenfällen wärmere Luftmaſſen zu uns vor. Damit wird die im Laufe des Mittwoch zu uns vorgeſtoßene Warmluft durch zur Zat über England gelegene Kaltluft abgelöſt, in deren Bereich es am Donnerstag zu einer Wet⸗ terbeſſerung kommen wird, für den weiteren Verlauf iſt wieder unbeſtändigeres Wetter zu erwarten. Donnerstag: Wolkig, zeitweiſe aufhei⸗ ternd, geringe Niederſchlagsneigung, etwas kühler, weſtliche Winde. Ausſichten für Freitag: Wieder unbe⸗ ſtändig und wärmer. dil ö, 1 echt Selbwäble die Et Ftuulfu bahnhof f full. 60 noderniſie Uauiständ legenheit det Wat und ſteun Je 5 Ungeſtalt tödliche Jbauten der Abſch ſamtliche Südflügel abschluß! ſet in des Emof Vahnhofel ten und Juenden! geuetungs beiden J! und Sid Die alten velden ab ſtehen jetzt des Bildhe dus zwei darſellen. Neuſchne Die Ter minus 1 Denstag eine dünne wothanden Scneereſte koch vor lete Schne nelden aut die Waſer „dul de Sttaßen ir butden me den Taum zum Eis z neuen. derden, jez P 200 Helden N die lit lie ue⸗ 722 l * ee Dienheim. Um ein Umſichgreifen der Maul⸗ und Klauenſeuche zu verhindern. wurde ein ſeuchenverdächtiges Stück Vieh in einem Gehöft ſofort abgeſchlachtet. Auch die ſchlachtreifen Schweine der angrenzenden Gehöfte wurden vorſorglich geſchlachtet. Ein weiteres Auftreten der Seuche hat ſich nicht gezeigt. Mainz. Bei einer nächtlichen Auseinander⸗ ſetzung auf der Straße erhielt ein Fräulein aus Mannheim einen Stich in den Kopf und wurde ins Städtiſche Krankenhaus einge⸗ liefert.— Auf dem Bonifatiusplatz erlitt eine Frau einen Schlaganfall und ſtarb nach der Einlieferung ins Städt. Krankenhaus. Entwäſſerungskanal in der Worfelder Gemarkung Worfelden. In den Gemarkungsteilen Erlen⸗ ſee und Steinswieſe war in naſſen Jahren ſtets ein erheblicher Hochwaſſerſchaden feſtzuſtellen. Der im Lager Worfelden ſtationierte Reichs⸗ arbeitsdienſt verlegt jetzt im Rahmen der um⸗ fangreichen Meliorationsarbeiten. die hier durchgeführt werden, einen Kanal. der von der Gemarkung Erlenſee nach der Gemarkung Steinswieſe führt und eine raſche und ſichere Entwäſſerung gewährleiſtet. Geländeſchießen im Ried Leeheim. Nach einer Bekanntmachung der Landesregierung hält die 13. Kompanie des Inf.⸗Regts. 115 am Donnerstag, den 27. Ja⸗ nuar, in dem Gelände nordweſtlich von Leeheim von 9 bis 16,30 Uhr ein Scharfſchießen mit Infanteriegeſchützen ab. Die bei⸗ den Feuerſtellungen befinden ſich 600 Meter ſüdweſtlich vom Riedhäuſer Hof. Die Grenze des von 7,30 bis 17 Uhr abgeſperrten Raumes iſt: Leeheim— Straße: Leeheim— Riedhäuſer Hof— Wallerſtädten⸗Weſtrand— Wallerſtäd⸗ ten⸗Südrand, Trebur— Straße: Trebur— Hohenau a. Rh.— Oſtufer des Rheines von Hohenau— Kornſandfabrik— Straße: Korn⸗ ſandfabrik— Geinsheim— Leeheim. Die öhe des gefährdeten Luftraumes iſt 1800 ceter. Neues Poſtamt in Rüſſelsheim Rüſſelsheim. Die erfreuliche Entwicklung Rüſſelsheims hat es als notwendig erſcheinen laſſen, ein neues Poſtamt zu erſtellen. Die Ar⸗ beiten nehmen einen ſo raſchen Fortgang, daß mit der Uebergabe vorausſichtlich bereits am 1. April gerechnet werden kann. Rüſſelsheim erhält dann gleichzeitig auch ein modernes Selbwähleramt für den Telephonbetrieb. Die Erneuerungsarbeiten am Frankfurter Hauptbahnhof. Frankfurt a. M. Am Frankfurter Haupt⸗ bahnhof finden zurzeit verſchiedene Umbauten ſtatt. So wird die Sperre am Querbahnſteig moderniſiert und die dort befindlichen Ver⸗ kaufsſtände und Häuschen für dienſtliche Ange⸗ legenheiten durch moderne Einbauten erſetzt. Der Warteſaal auf der Nordſeite wird heller und freundlicher werden, und vor allem erfährt die Faſſade des Empfangsgebäudes eine Umgeſtaltung. Bereits vor Jahren wurde der nördliche Teil der Faſſade moderniſiert. Die Aufbauten wurden größtenteils beſeitigt und der Abſchluß gradlinig geſtaltet. Jetzt werden ſämtliche Aufbauten am Mittelbau und am Südflügel beſeitigt. Auch hier wird der Front⸗ abſchluß in einer Linie verlaufen. Es iſt fer⸗ ner in Ausſicht genommen. die Geſamtfront des Empfangsgebäudes abzuſpritzen. ſodaß der Bahnhofsbau ſeine graue Nüchternheit verlie⸗ ren und in hellem freundlichen Gewand den Fremden begrüßen wird. Im Rahmen der Er⸗ neuerungsarbeiten ſpielt die Abwechlung der beiden Figurengruppen. die den Nord⸗ und Südflügel krönten, eine beſondere Rolle. Die alten Figuren waren ſtark verwittert. Sie werden abgetragen und an ihrer Stelle ent⸗ ſtehen jetzt zwei neue Gruppen nach Entwürfen des Bildhauers Stock. Jede Gruppe beſteht aus zwei Figuren, die die Himmelsrichtungen darſtellen. Neuſchnee und vereiſte Straßen im Taunus. Die Temperaturen gingen im Taunus auf minus 1 Grad zurück. In der Nacht zum Dienstag hat es auch etwas geſchneit. ſodaß eine dünne Schneedecke von etwa u 1 Zentimeter vorhanden iſt, die teilweiſe auf alten höheren Schneereſten liegt. Sportmöglichkeiten gibt es jedoch vorläufig keine, es ſei denn. daß wei⸗ tere Schneefälle eintreten Leichten Neuſchnee⸗ melden auch der Hoherodskopf im Vogelberg u. die Waſſerkuppe in der Rhön... Durch den Temperaturrückgang vereiſten die Straßen im Hochtaunus erneut. Am Dienstag wurden mehrere Abteilungen Arbeitsdienſt auf den Taunushöhen eingeſetzt, um die Straßen vom Eis zu befreien und ſie gleichzeitig abzu⸗ ſtreuen. Alle Straßen können gut befahren werden, jedoch empfiehlt es ſich. Schneeket⸗ ten mitzunehmen, um bei etwaigen Schneefäl⸗ len nicht den Zufälligkeiten der Witterung aus⸗ geſetzt zu ſein. Laſtzug verunglückt Bad Dürkheim. An der Frankenſteiner Steige geriet ein Laſtzug infolge Verſagens der Brem⸗ ſen und der Gangſchaltung ins Abgleiten und fuhr, nachdem ſich beide Fahrer durch Ab⸗ ſpringen in Sicherheit gebracht hatten, noch 60 Meter führerlos weiter. An der Bö⸗ ſchung ſtürzte der Laſtzug dann um und geriet in Brand. Von der 15 Tonnen großfen Mehl⸗ ladung wurden 20—30 Zentner vernichtet. Die übrige Ladung konnte dank der Hilfe anderer Fahrzeugführer gerettet werden. Nadfahrer tödlich verunglückt. Dernau(Ahr). In Dernau fuhr ein Radfah⸗ fahrer einen Fußgänger an und kam dabei ſo ſchwer zu Fall, daß er einen Schädelbruch erlitt. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er bald darauf verſtarb. Gelder unterſchlagen— dann erhängt Trier. Ein junger Mann aus Weſtfalen be⸗ ging auf ſeinem Arbeitsplatz kleinere Unter⸗ ſchlagungen und verſuchte dann über die Gren⸗ Bunke Tageschronik ze zu kommen. In Trier wurde er geſaßt und dem Gericht zugeführt. In der Zelle machte er ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende. Folgen der Autoraſerei. Offenburg. Der hieſige Automechaniker Ku⸗ dar nahm in Algersweiler auf der Weiterfahrt nach Zunzweier den Bürgerſohn Walter Lay in ſeinen Perſonenkraftwagen. Dann ſteigerte er dermaßen das Tempo. daß das Auto an der ſehr gefährlichſten Straßenkurve bei der Ein⸗ biegung in den Sportplatz gegen den dortigen Gartenzaun rannte, mehrere ſchwere Steinpfo⸗ ſten umriß und drei Meter fortſchleuderte. Das Auto überſchlug ſich dann und blieb ſchließlöch quer über der Straße liegen. Der lebensgefähr⸗ lich verletzte Fahrer wurde ins bieſige Kran⸗ kenhaus eingeliefert. Der Mitfabrer kam mit geringeren Verletzungen davon. Vom Tanz in den Tod. Rottenburg. Am Sonntagabend fuhren der 28jährige Kraftwagenführer Pius Lobmüller aus Bühl und der 29 Jahre alte Auguſt Adis aus Rottenburg, nachdem ſie in Kiebingen ein Tanzvergnügen beſucht hatten. mit dem Mo⸗ torrad nach Rottenburg. Auf halbem Wege ſtürzten die beiden mit dem Fahrzeug. einer Spezialſportmaſchine des Adis. und wurden auf die harte Teerſtraße geſchleudert. Als kurs darauf ein Kraftwagenfahrer aus Weilbeim die Unfallſtelle vaſſierte. war Lobmüller bereits tot, während Adis mit einem ſchweren Schädel⸗ bruch bewußtlos dalag. Er wurde mit dem Sa⸗ nitätsauto in die Tübinger Klinik gebracht, doch wird an ſeinem Aufkommen gezweifelt. Nach der polizeilichen Unterſuchung iſt der Unfall wahrſcheinlich darauf zurückzuführen, daß der die Maſchine lenkende Adis eine Kurve nicht richtig genommen hat. Zweifaches Todesurteil Cottbus, 19. Januar Nach dreitägiger Verhandlung verurteilte das Cottbuſer Schwurgericht den Angeklagten Kurt Hebeler wegen Mordes an ſeinem ter und ſeine Mutter, die Angeklagte Anna Hebe⸗ ler, zum Tode und zum Verluſt der bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. Im Einverſtändnis mit ſeiner Mutter hatte der Angeklagte vor 7 Jahren ſeinen Vater vom Hof aus durch das Fenſter erſchoſſen. Blick in den der Hanauer Abkreibungsprozeß Fünf Jahre Zuchthaus— Weitere 16 Perſonen feſtgengmmen Hancku. Nach zweitägiger Verhandlung hat am Dienstag das Schwurgericht den der ge⸗ werbsmäßigen Abtreibung und der fahrläſſigen Tötung angeklagten 836 Jahre alten Michael Böcherx aus Hanau zu 5 Jahren Zuchthaus und 5 Par Ehrverluſt verurteilt. 1 Jahr Unterſuchungshaft iſt ihm angerechnet worden. In der Wohnung Böchers war, wie gemel⸗ det, am 8. September 1986 ein 26 Jahre altes Mädchen nach einem verbotenen Eingriff geſtor⸗ ben. Böcher hatte die Leiche in einen Kleider⸗ ſchrank gepackt und in die Kinzig geworfen. Ob⸗ wohl er vor Gericht leugnete, den Eingriff vor⸗ genommen zu haben und behauptete, daß das Mädchen an ſich ſelbſt einen Eingriff ausgeführt habe, war das Gericht doch von ſeiner Schuld überzeugt. Der Staatsanwalt hatte 8 Jahre Zuchthaus und 8 Jahre Ehrverluſt beantragt. Im Kreis Hanau und im Kreis Gelnhauſen ſind im Verlauf einer Ermittlungsaktion gegen die Abtreibungsſeuche bisher 16 gewerbsmäßige Abtreiber ermittelt und in Haft genommen worden, denen etwa 300 Abtreibungsfälle nach⸗ gewieſen werden konnten. Dieſem Prozeß gingen bekanntlich vor einiger Zeit eine Reihe von Verurteilungen wegen des gleichen Deliktes voraus. Auch in den nächſten Tagen wird noch gegen weitere Perſonen wegen gewerbsmäßiger Abtreibung verhandelt werden. f Ein Sittlichkeits verbrecher, der ſich als Kriminalbeamter ausgab Offenbach. Ein eigenartiger Vorfall brachte den 45 Jahre alten Philißpp Kühn aus Offen⸗ bach vor die Schranken der Großen Strafkam⸗ mer Darmſtadt. Der bis dahin unbeſcholtene Mann läutete eines Abends an der Wohnung einer älteren Frau, gab ſich als Kriminalbeam⸗ ter aus und erklärte, er müſſe ihren Mann verhaften. Als er dieſen nicht fand, ging er 50 Richter tätig waren, 46 Todesopfer Furchtbare Einzelheiten des Brandunglücks in Kanada 88 Berlin, 19. Januar Nach den letzten Meldungen aus Montreal ſind bei dem Brand des Knabenkonvikts bei St. Hyacinthe 16 Jungen und ein Lehrer ums Leben gekommen; die Zahl der Vermißten beträgt 29. Es beſteht kaum eine Hoffnung, daß von dieſen Vermißten noch einer lebend aufge⸗ funden werden kann. Ueber das Unglück werden folgende Ein⸗ zelheiten berichtet: Die Schüler und einer der Patres wurden in den frühen Morgenſtun⸗ den im Schlaf von den Flammen überraſcht. Im gemeinſamen Schlaſſaal der Jungen entſtand eine Panik. Einige Knaben verſuchten, vom vierten Stock des brennenden Gebäudes auf den Hof zu ſpringen. Die meiſten blieben mit zer⸗ ſchmetterten Gliedern auf dem hartgefrorenen Boden liegen. Andere kamen bei dem Ver⸗ ſuch, ſich durch das Flammenmeer zu retten, ums Leben. Die Arbeit der Feuerwehr wurde durch die grimmige Kälte ſehr erſchwert. Erſt nach drei Stunden gelang es, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken. Die Urſachen der Feuersbrunſt ſind ungeklärt. Frau und vier Kinder ermordel Bluttat in einem tſchechiſchen Dorf Preßburg, 20. Januar In der Nacht zum Mittwoch hat ſich in dem Dorf Risnovce eine furchtbare Familientragödie abgeſpielt. Der dort anſäſſige Imrich Kubovic ermordete ſeine Ehefrau und tötete dann ſeine vier Kinder. Nach der grauenhaften Tat ver⸗ übte Kubovic Selbſtmord. Der Beweggrund der Bluttat ſoll Verzweiflung über Zwiſtigkei⸗ ten mit der Verwandtſchaft ſein. dchlagwellerexploſion auf Ceylon 16 Tote? e 85 London, 20. Januar. Aus Ceylon wird gemeldet, daß ſich in einem Bergwerk in der Gegend von Kurunegalla eine Schlagwetterexploſion ereignet hat. Rieſige Waſſermengen überſchwemmten die Stollen. Man befürchtet, daß 16 Vergleute umgekommen ſind. Gerichlsſaal fort, erſchien aber gegen 11 Uhr wieder. Vei ſeinem zweiten Beſuch gebrauchte er anzügliche Redensarten und verſuchte zuerſt gegen die 18⸗ jährige Tochter und dann gegen die Frau zu⸗ dringlich zu werden. Vor der Strafkammer ent⸗ ſchuldigte ſich der Angeklagte, der den erſten Beſuch offen zugab, für ſein Verhalten beim zweiten Beſuch damit, daß er betrunken geweſen ſei, denn er wiſſe nichts mehr davon. Die bei⸗ den Frauen beſtätigen die Betrunkenheit des Angeklagten; auch das Gericht war der Ueber⸗ zeugung, daß der Mann zwar nicht ſinnlos be⸗ trunken, aber doch in ſeiner Zurechnungsfähig⸗ keit beſchränkt war. Er wurde deshalb wegen unzüchtiger Handlungen an dem Kind und we⸗ gen tätlicher Beleidigung der Frau zu zuſam⸗ men ſieben Monaten Gefängnis verurteilt. Von der Strafe gelten ſechs Wochen durch die Un⸗ terſuchungshaft als verbüßt. 50 Richter für einen Fall lälig In der 5. Gerichtsverhandlung freigeſprochen Frankfurt a. M. Ein Fall, indem ungefähr fand jetzt vor dem Schwurgericht in Frankfurt ſeinen wahrſchein⸗ lich endgültigen Abſchluß. Das Prozeßverfah⸗ ren beſchäftigte nicht weniger als dreimal das Schwurgericht und zweimal das Reichsgericht, und nahm ſeinen Ausgang von der Konkurs⸗ eröffnung im Auguſt 1934 über das Vermögen einer Hanauer Silberwarenfabrik. Das 1890 gegründete Unternehmen, in dem bis zu 40 Leute beſchäftigt wurden, hatte in ſeiner Blüte⸗ zeit einen Jahresumſatz von 160 000 Mark. Als der Zuſammenbruch erfolgte, waren etwa 350 000 Mark Schulden vorhanden, das zu Papier ſtehende Vermögen belief ſich auf 38 000 Mark. Der Inhaber der Firma, ſeine Frau und ſein Sohn wurden im Sommer 1935 vom Schwurgericht in Hanau abgeurteilt. Der Ehe⸗ mann bekam 1 Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt, ſeine Frau neun Monate Ge⸗ fängnis und ſein Sohn 1 Jahre Gefängnis. Das Reichsgericht hob das Urteil aus tatſäch⸗ Das Leben ſchreibt einen kraurigen Roman Zum Brandſtifter geworden, um ins Gefängnis zu kommen Köln. Am 22. Oktober vorigen Jahres wurde in einem Vorort Kölns eine Scheune in Brand geſteckt. Der Täter, der 40 jährige in Budapeſt geborene B., ſtellte ſich nach der Tat ſelbſt der Polizei und gab dabei an, daß er kurz vorher auch eine Bude aufgebrochen und daraus etwas Biskuit und Schokolade genommen habe, um ſeinen Hunger zu ſtillen. Die Frage des ver⸗ nehmenden Polizeibeamten, warum er denn die Scheune in Brand geſetzt habe, beantwortete er: „Ich wollte ins Gefängnis kommen.“ Die Ermittlung über die Perſon des Brand⸗ ſtifters enthüllte ein ebenſo erſchütterndes wie trauriges Lebensſchickſal. Das Elternhaus hat B. kaum gekannt, in Anſtalten wurde er groß— gezogen. Bei Ausbruch des Krieges wurde er öſterreichiſcher Soldat, machte den Krieg mit und geriet ſchließlich in italieniſche Gefangenſchaft, die er auf Sizilien und in Tripolis durch⸗ lebte. Im Jahre 1919 kam er nach Oeſterreich zurück. In Salzburg erſchlägt er in nervöſer Zerrüttung ſeine Großmutter und wird deswe⸗ gen im Jahre 1920 zu 18 Jahren Kerker ver⸗ urteilt. Vierzehn Jahre ſpäter wird er begna⸗ digt, geht in die Tſchechoflowakei und wird als dortiger Stgatsangehöriger gemäß der dortigen geſetzlichen Beſtimmung wegen des Totſchlags an der Großmutter zum zweiten Mal zu 20 Jahren ſchweren Kerkers verurteilt, aber im Jahre 1937 beim Tode des Präſidenten Ma⸗ ſaryk begnadigt. Ziel⸗ und planlos wanderte er nun durch die deutſchen Gaue. ohne ein blei⸗ bendes Obdach zu finden, und wird nun am 22. Oktober v. Is. zum Brandſtifter, um ins Ge⸗ fängnis zu kommen. Aus dem Gutachten des Gerichtsarztes in der Verhandlung vor der großen Strafkammer er⸗ fuhr man, daß der Vater des Angeklagten vier⸗ mal verheiratet war. Die Mutter flüchtete ſei⸗ nerzeit nach Amerika, weil ihr ſchwere Strafe wegen Hochſtapelei drohte. Verwandte des An⸗ . 75 leben in angeſehenen Stellungen in eſterreich, darunter eine gefeierte Künſtlerin. Er iſt an ſich nicht geiſteskrank, aber, infolge der langen Kerkerhaft im Zuſtand geiſtiger Ver⸗ armung, ein Menſch, der ſich in der Welt nicht mehr zurecht finden kann. Wenn formell die Schutzparagraphen 51/1 und 2 ihm nicht zu⸗ gute kommen könnten, ſei doch weitgehend Milde am Platze. Das Gericht verurteilt ihn zu 13 Jahren Gefängnis. Als ihn der Vorſitzende er⸗ mahnte und fragte, was ex nach ſeiner Haft⸗ entlaſſung beginnen wolle, ſagte der Angeklagte nur:„Ich weiß es nicht.“ Von Börsen und Närkten ineim-malmsone abenaborse An der Abendbörſe kam es allgemein nur zu ſehr kleinen Umſätzen, da Aufträge von außenher fehlten, während die Unternehmungsluſt des Handels eben⸗ falls gering war Der große Erfolg der Reichs⸗ anleihe gab der Haltung gegenüber der Geſchäfts⸗ ſtille Widerſtandskraft, was ſich auch in zumeiſt un⸗ veränderten oder nur ganz geringfügig abweichen⸗ den Kurſen ausdrückte und die zudem in den mei⸗ ſten Fällen ohne Umſatz zur Notiz kamen. Auf der ermäßigten Baſis zeigte ſich jedoch eher Kaufnei⸗ gung. JG. Farben blieben mit 160⅝(160 ½) voll behauptet, leichte Erhöhungen erfuhren MAN auf 130½(130), Geſfürel auf 148(147½) und Schöffer⸗ hof auf 208(207¼), andererſeits bröckelten Buderus auf 128 ¼(129), Rheinſtahl auf 144½(145), Deut⸗ ſche Erdöl auf 144¼(145), Rheinmetall auf 144¼ (145), Moenus auf 125¼(125 ¾), Goldſchmidt auf 141¼(142) und Holzmann um ¼ Prozent auf 156½ ab Verein. Deutſche Metall kamen nach Pauſe entſprechend der Einheitsnotiz an der Mittagsbörſe mit 175 wieder zur Notiz. Im freien Markt hatten Kahlgrund Eiſenbahn zu 40 Prozent etwas Umſatz und blieben ſo gefragt, nachdem die mittags zunächſt erfolgte Notiz von 36 Prozent(zuletzt am 28. 10. 37. 24 Prozent) wieder zurückgenommen worden war. Renten lagen ruhig. Dekoſama Altbeſitz/ Pro⸗ zent höher mit 136, 6proz. JG. Farben unv 130 /, ebenſo 4½proz. Krupp mit 99/ Schutzgebietsan⸗ leihe⸗Certif. wurden zu 11.82 ½(11.80) gefragt. Menmaärkie Schlachtviehmarkt in Worms am 18. Januar 1938 Auftrieb: 63 Rinder, d 15 Ochſen, 2 Bullen, 36 Kühe, 7 Färſen. chlachthof direkt zgefübrt: 5 Stück Großvieh, 9 Schweine, 3 Kälber, 1 Ziege. Preiſe(für 50 kg Lebendgewicht in RM.): Ochſen AA 50, a) 43—45, b) 36, Bullen b) 38, Kühe a) 41—43, b) 34—39, e) 26—32, d) 21—23, Färſen AA 49. a) 43—44, b) 38—40, c) 35, Kälber a) 60—65, b) 53—58, c) 41—47, d) 11—38, Lämmer und Hammel 11—31, Schweine a) 56,5, b) 54,5—55,5, c) 52,5 d) 49,5, Sauen g) 51,5. Die Preiſe ſind Marktpreiſe für nüch⸗ tern gewogene Tiere und ſchließen ſämtliche Speſen des Handels ab Stall für Fracht-, Markt⸗ und Ver⸗ kaufskoſten, Umſatzſteuer ſowie den natürlichen Ge⸗ wichtsverluſt ein Marktverlauf: Schweine und Groß⸗ vieh zugeteilt; Kälber gut abgegangen. Ueberſtand: 3 Kühe, 2 Kälber. Dlelrefdemärhle Frankfurter Getreidegroßmarkt. Es notierten(Getreide je to, alles übrige je 100 kg) in RM.: Weizen W'e 13 211, W' 16 214, W 19 218, W' 20 220, Roggen R 12 193. R 15 196. R 18 200, R 19 202 Großhandelspreiſe der Mühlen der e Preisgebiete. Futtergerſte—, Futter⸗ afer— Weizenmehl Type 812 Wö 13 29.30, W 16 29.40, W'l 19 29.40, W' 20 29.75, Roggenmehl Type 1150 R 12 22.45, R 15 22.80, R 18 23.30, R 19 23.50 plus 0,50 RM. Fracht⸗Ausgleich. Weizenfutter⸗ mehl 13.60. Weizenkleie W 13 10.75, W' 16 10.90, W 19 11.10, Wö 20 11.20, Roggenkleie R 12 9.95, R 15 10.15 R 18 10.40, R 19 10.50 Mühlenfeſt⸗ preiſe ab Mühlenſtation, Soyaſchrot—, Palmkuchen —, Erdnußkuchen—, Treber getr. 14.00 Höchſtpreis ab Erzeugerſtation, Trockenſchnitzel—, Heu geb.— do. drahtgepreßt—, Weizen⸗ und Roggenſtroͤh— Tendenz: ruhig. lichen und rechtlichen Gründen auf und verwies den Fall an das Schwurgericht in Frankfurt, das den Vater wegen verſuchten Konkursver⸗ brechen in Tateinheit mit verſuchtem Meineid zu acht Monaten Gefängnis und den Sohn we⸗ gen Beihilfe zum verſuchten Konkursverbrechen zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilte. Die Ehefrau wurde freigeſprochen. Die Verurteil⸗ ten legten Reviſion ein und das Reichsgericht hob das Urteil wiederum auf. Am Dienstac eſchäftigte ſich das Frankfurter Schwurgericht erneut mit dem Fall. Auf Antrag des Staats⸗ anwalts wurden die beiden Angeklagten frei geſprochen. In der Urteilsbegründung wurde u. a. geſagt, daß ſich die Angeklagten nicht über das Verfahren beſchweren könnten, denn die Schuld, daß es ſo kam, lag allein bei ihnen. Die Angeklagten operierten, um ihre Vermögenslage darzulegen, mit einer fingierten Perſon, ſtatt von vornherein klar zu bekennen, wie ſich die Sache wahrheitsgemäß verhielt. Mörder Aron Filberſchmidk 12 Jahre Zuchthaus für jüdiſchen Mordbuben und Hetzapoſtel Warſchau, 19. Januar „Vor einem Warſchauer Gericht ſtand geſtern ein beſonders gefährlicher kommuniſtiſcher Heber der Jude Aron Silberſchmidt. er Jude hatte ſich erſt in Warſcha u, dann in Lemberg als Sekretär der kommuniſti⸗ ſchen Partei der Weſtukraine betätigt. Auf Grund eines Befehls„von oben“ beteiligte er ſich an der Exmordung eines abtrünnigen Ge⸗ ſinnungsgenoſſen. Nach dieſem Verbrechen ſuchte Silberſchmidt zunächſt Sicherheit in der Sowjet⸗ union, tauchte aber nach einigen Jahren als beſonderer Vertrauensmann der Komintern unter dem falſchen Namen Fließer wieder in Krakau auf, woe er„direkte ktionen“ wie Maſſenkundgebungen, Zuſammenſtöße mit der Polizei und, dergleichen mehr organiſierte. Doch bald wurde ihm auch in Krakau der Boden zu heiß und er floh in die Tſchechoſlowakei. Als der jüdiſche Hetzapoſtel nun wieder im Lande auftauchte, wurde er verhaftet und geſtern zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Hollywood-Chance ſlehl 1000:1 Die Kehrſeite des Filmruhms in der Statiſtik Die vier größten Filmherſteller Hollywoods haben die Unterlagen für Bewerbungen, die ihnen während des vergangenen Jahres zu⸗ gegangen ſind, für eine aufſchlußreiche Statiſtik zur Verfügung geſtellt. Demzufolge hat ein Bewerber, in dem Augenblick. in dem eine Ge⸗ ſellſchaft ſich für ihn oder ſie zu intereſſieren beginnt, 1000 Chancen gegen ſich und nur eine einzige für eine künftige Filmlaufbahn. Die Ausſichten, darauf zu Probeaufnahmen beſtellt zu werden, ſtehen 150:1 gegen den etwaigen Erfolg. Sollten Aufnahmeverſuche zuſtande kommen, dann ſteht es noch immer 7:1 gegen den Bewerber, alſo nur einem unter 7 wird die Möglichkeit zu kleineren Rollen gegeben. Insgeſamt haben ſich die Hollywooder Film⸗ geſellſchaften während des Jahres 1937 mit 52 000 Kandidaten in Verbindung geſetzt, wäh⸗ rend Zehntauſende von Geſuchen einfach un⸗ 6 — — Vie werde ich Ein Frauenberuf, der in ſeiner Der Schweſternberuf wird mit Recht als einer der ſchönſten und weſensgleichſten Frauenberufe gekennzeichnet. Eine beſondere Aufgabe hat hier die NS.⸗Schweſter zu erfüllen, dena ſie iſt beru⸗ fen, den Willen des nationalſozialiſtiſchen Staats in der Geſundheitsführung des deutſchen Voikes in die Tat umzuſetzen. Darum iſt es ge⸗ rade für nationalſozialiſtiſche Eltern ein glück⸗ haftes Gefühl, ihre Tochter in dieſem Beruf zu wiſſen. Vorausſetzungen für die NS.⸗Schweſter Als NS.⸗Schweſtern⸗Schülerin kann aufge⸗ nommen werden jedes kräftige, geſunde Mädchen von klarer, gerader Weſensart, das deutſchen oder artverwandten Blutes iſt und die deutſche Staatsangehörigkeit beſitzt, unvorbeſtraft und politiſch zuverläſſig iſt, d. h., in aufrichtiger Ueberzeugung den tragenden Ideen des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staates dienen will. Vorbildung Als Vorbildung wird vorausgeſetzt eine 2 Schulbildung bezw. abgeſchloſſene Volksſchulbil⸗ dung, der Nachweis der Teilnahme am weiblichen Arbeitsdienſt, Landdienſt des BDM. oder land⸗ wirtſchaftliche Arbeit in einem Umſchulungs⸗ lager. Beſonderer Wert wird auf die hauswirt⸗ chaftlichen Kenntniſſe gelegt. Bewerberinnen, ie nicht am Arbeitsdienſt, Landdienſt uſw. teil⸗ genommen haben, und die notwendigen haus⸗ wirtſchaftlichen Kenntniſſe nicht beſitzen, wird durch Vermittlung der NSV. Gelegenheit gege⸗ ben, dies als Vorſchülerin nachzuholen. Eintrittsalter Vom 1. April 1938 ab iſt das Mindeſtalter ö für den Eintritt in die NS. ⸗Schweſternſchaft auf das vollendete 18. Jahr feſtgelegt. In Aus⸗ nahmefällen kann der Eintritt auch bereits mit Vollendung des 17. Lebensiahres erfolgen. Die Voraussetzung für die ee e e ene e ſonders geiſtige und körperliche Reife der Schülerin, die 1 ein Zeugnis eines Amts⸗ arztes oder eines Vertrauensarztes des Amtes für Volksgeſundheit zu belegen iſt. Ausbildung Die Ausbildung erfolgt in ſtaatlich anerkann⸗ ten Krankenpflegeſchulen und dauert zwei Jahre. Sie umfaßt Krankenpflege einſchl. Säug⸗ lings⸗ und Wochenpflege, Arzneimittellehre, Er⸗ nährungslehre, Einführung in die Grundbe⸗ griffe der Phyſik, Chemie und Biologie, ferner Gymnaſtik, Schwimmen, Sport. Beſonderer Wert wird gelegt auf die weltanſchauliche Schu⸗ lung, Bevölkerungspolitik, Erb⸗ und Raſſen⸗ pflege. Ausbildungskoſten 18.-DJchweſter? hohen Aufgabe glücklich macht lerinnen erhalten ein monatliches Taſchengeld von 10 RM. Wirkungsmöglichkeiten Hauptwirkungsgebiet der NS.⸗Schweſtern iſt die Gemeindepflege im Sinne der von der NS.⸗ Volkswohlfahrt angeſtrebten vorbeugenden Ge⸗ ſundheitsführung. Wirtſchaftliche Stellung Bei Antritt 1 Stelulng in der Gemeinde erhält die NS⸗Schweſter eine W einge⸗ richtete Wohnung von mindeſtens zwei Räumen, ſtatt der„freien Station“ der im Krankenhaus tätigen Schweſter eine ausreichende Barentſchä⸗ digung für alle Lebensbedürfniſſe und monat⸗ lich ein Taſchengeld von RM. 35— bis RM. 65.—, nach Dlenſtjahren eſtaffelt. Die Barent⸗ ſchädigung kann ſich durch beſondere Leiſtungs⸗ zuſchläge bis auf RM. 150.— erhöhen. Freizeit „Ausreichende Freizeit ſoll der Erhaltung der Muds Kummm zum drünſchen Sihmmomdicnſt N5.-Schweſternſchaſt/ Deulſches Rotes Lebensfreude und der Arbeikskraft dienen. Schweſtern und Schülerinnen erhalten jede Woche einen ganzen freien Tag, ſowle einen Jahresurlaub von vier⸗ bezw. zwei Wachen. Altersverſorgung Die NS.⸗Schweſter erhält bei dauernder Arbeitsunfähigkeit und im Alter neben der ihr Nn geſetzlichen Rente eine Zuſatzrente, eren Beiträge von der NS.⸗Schweſternſchaft getragen werden. Die Mutterhäuſer bieten den Schweſtern Gele⸗ genheit ihren Lebensabend in der Schweſtern⸗ gemeinſchaft zu verbringen. Die NS.⸗Schweſter kann ſich aber auch dafür entſcheiden, im eigenen Heim oder bei Angehörigen zu wohnen, da die Re ahr die Möglichkeit ierfür gibt. Dieſe zuſätzliche Altersrente ſoll der Schweſter einen ſorgloſen Lebensabend ſichern und den Dank der Volksgemeinſchaft für das Leben der NS.⸗Schweſter im Dienſt am Volk zum Ausdruck bringen. Auskunft über den Eintritt in die NS.⸗Schwe⸗ ſternſchaft erteilen die Dienſtſtellen der NS.⸗ Volkswohlfahrt und des BDM. Vom Anhänger überfahren Mannheim. Am 18. Januar, 15 Uhr, geriet auf dem Ulmenweg ein 12jähriger Schü⸗ ler in dem Augenblick, als er mit ſeinem Fahrrad einem ihm entgegenkommenden Laſt⸗ zug und ein Pferdefuhrwerk paſſieren wollte, auf den neben der Fahrbahn befindlichen, ſehr unebenen Raſenſtreifen, kam zu Fall und wurde vom Anhänger überfahren. Der Junge erlitt einen Schädelbruch, einen Beckenbruch und ſchwere Oberſchenkelverletzungen und muß⸗ te ins Städtiſche Krankenhaus verbracht wer⸗ den; es beſteht Lebensgefahr. Gerichtliche Un⸗ terſuchung über die Schuldfrage iſt eingeleitet. Weinheim. In Heidelberg wurde eine Frau feſtgenommen, die an der Bergſtraße größere Schwindeleien verübte. Sie verkaufte Korſetts, nahm Beſtellungen an, ließ ſich Vor⸗ auszühlungen leiſten, und man hörte nichts mehr von ihr. Wenn keine Vorauszahlung er⸗ folgte, bekamen die Beſteller minderwertige Waren per Nachnahme zugeſandt. In Wein⸗ heim allein wurden bis jetzt 15 Fälle bekannt, in denen die Schwindlerin Frauen hineinlegte. Der Führer als Pate Heppenheim. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat für das zehnte Kind, einem Kna⸗ ben, des Volksgenoſſen Adam Sebaſt. Vettel, Wilhelmſtraße 25, die Patenſchaft übernom⸗ ae Schachklub Viernheim gegr. 1934. Klublokal zum„Grünen Haus“. Nach langer Pauſe beginnt morgen Freitag die zweite Hälfte des Winterturniers 1937 38 um die Klub- und Ortsmeiſterſchaft. Man wird ſehr geſpannt ſein wie dieſe Runde ver⸗ läuft, da ſehr ſtarke Kämpfe, beſonders der Spitzenſpieler, zu erwarten ſind. Die Paarun⸗ gen ſind wie folgt: Theobald— Rockenſtein; Walter— Rech; Adler H.— Merkel; Adler N. Breiling; Bläß— Hofmann; Bufalt — Hanf; Frank— Froſchauer. Schneider iſt ſpielfrei. Ueber die Feiertage wurden eifrig einige Spiele nachgeholt. Beſondere Anerken- nung fand die Partie Merkel— Walter, in der Merkel ſehr fein ſpielte und ſogar das Matt drohte, jedoch entdeckte unſer Meiſter im entſcheidenden Augenblick eine wunderbare Kombination mit zweimal Turmopfer und errang damit den Sieg. Walter übernahm ſo⸗ mit die Tabellenführung, allerdings mit zwei Spielen mehr, denn Theobald iſt ebenfalls noch nicht beſiegt worden. Nachſtehend der Tabellenſtand: Walter 9 0 0 9 Theobald 7 0 0 7 Buſalt 9 2 1 6 Rockenſtein 7 2 0 5 Adler. 7 2 1 4 Breiling 6 2 0 1 Frank 9 5 0 1 Rech 5 1 1 3½ Merkel 8 4 1 3½ Froſchauer 11 7 1 3½ Hofmann 5 3 0 2 Adler N. 6 1 0 2 Schneider 5 3 1 1½ Bläß 8 7 0 1 Hanf 10 0 0 0 Bogoljubow, wie ſchon bekannt gegeben, mit 2:4 Punkten. Im Mannheimer Blindſpiel verlor Meiſter Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: * 1 gere l e Rreuz/ Reichsbund der Jreien ochweſtern Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim&* Worms.— DA. XII. 1937 über 1800. 8. Zt. if Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. ö Deutscher Kaiser(OFG- Bahnhof) Samstag ab 85 Uhr Tanz men und gleichzeitig eine namhafte Geldſpende Die Ausbildung erfolat koſtenlos. Die Schü⸗ überwieſen. Amtliche Bekanntmachung 8 Betr.: Erhebung einer Getränkeſteuer in der Kabliau Gemeinde Viernheim. ech ad 1 575 Ne ichs ver billigter Ich erinnere die Wirte an Abgabe der Getränke. 5 f ſteuererklärung für Monat Dezember 1937. Gemiüiſe 5 a illi loben 9 Brolaulstrich Viernheim, den 15. Januar 1938. 5 5 2 2 Der Bürgermeiſter re 832 5 C 5 4 5 r. 1 + 18* machte Bohnen.— ſollun 4 on pi ubun Marmel Gorſendauveteim Viernheim 9 a 8 after gb f. Am Donnerstag, 20. Januar, abends 8 Uhr, Friſche 0 de e de Fee U een eee findet im Gaſthaus„Zur Burg Windeck“ eine Flsche Erdbeer-Marmelade wichtige Verſammlung mit folgender Tages⸗ Leeres 2 540 45 ordnung ſtatt: Rechenſchaftsbericht des ver⸗ ſeden Donnerstag 0 br loren ae gangenen Jahres; Sammelbeſtellung von 5 1 8 mmer dien eden gend Ferner empfehle: Wange 1 e e dcr. ade ee en gefoche üenbeabuhe wee e ne n itglieder; Verſchie Preiſen bei N 2 1g denes über Schädlingsbekämpfung und Spar⸗ Häuser e eee le 1 oder] ſondern auch die Qualität, N ee gelbauernangelegenheiten. Blauehuſtr 28 Zu verkaufen: Geſchäftsſt. 1 Bl. denn: Fiſch und Fiſch Apritoſen⸗Konſitüre Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Werbt für Cut erhaltenen] wird gebeten. ie nicht dasſelber offen 72.40 62 Heute abend im„Freiſchütz“ Training für Eure Heimat. 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Januar 1938, nachm. 2 Uhr, verſteigere ich in Viernheim teilweiſe immer Darum kei ne Allein an Fiſch im N- 193/834 10 722.5 Dz 193% 5 311925 Dꝛz 1938/0 91 1160 Dꝛ naler, Unterbrechung Weiß. Flieder u. Schneeballen im Verſteigerungslokal und teilweiſe III 1936/7 933980 Dꝛ Bismarckſtr. 12 in der ſind wieder eingetroffen. an 55 1 öffentlich, zwangs⸗ enen lenfels, Adolf Hitlerſtraße 10[weiſe meiſtbietend gegen Barzahlun 8 Zollungs- e nee, eee verſchiedene Mobiliar⸗, Einrich⸗ eee enen Mitglied I l 0 tungs- und Gebrauchsgegen⸗ üaadduadddttdattütttititdin dada der NS eklame 9 0 0 0 der ſtände, darunter insbeſondere Es ijt doch jo wer nichts auf ſein Aeußeres gibt, wird nicht beachtet. Auch der Geſchäfts⸗ mann wird beim kaufenden Publikum keine Beachtung finden, wenn er ſich nicht zeigt. Eine anerkannt gute und ſich lohnende Repräſentation für den Kaufmann iſt das Angebot in der „Viernheimer Volkszeitung“, deren Leſer bedarfsreich und kaufkräftig ſind und— was ſehr wichtig iſt— im lokalen Bezirk wohnen. aneeeeeeeeeneenenenunmnaumumnnnnmunn Laddcaddddaadddenmt 1 Couch, 1 Nähmaſchine, 1 Tiſchuhr, 1 Klavier, 1 Orei⸗ rad, 1 Stauchmaſchine, 1 Kraftwagen Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ haber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus „Zum Pflug“, Weinheimerſtraße. Lampertheim, 20. Januar 1938 Schmidt, Gerichtsvollz. in Lamperth. In jeoͤe Familie die„Viernheimer Volkszeitung Strafe muß ſein! Verkehrsbeamter Eu Derbehrskünder):„30, das koſtet eine Mark Strafe.“ Euſchauer:„Dafür hätte et faſt ein Jahr lang „Hiampf der Gefahr leſen können. Und dann wäre ihm nichts geſchehen! Haras —— ¹⁰—¼Z————— ö 5