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Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Btismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK L'haſen 15101 den 22. Januar 1938 14. Jahrgang der weilere Kurs Frankreichs mit 501: 1 Summe erhält Chaulemps das vertrauen der Kammer Innen- und außenpoliliſche Ziele der Miniſterpräſide k begründel ſein Programm Paris, 21. Januar. Die Kammer trat am Freitag um 15,30 uhr(53.) erſtmalig nach der Regierungs⸗ kriſe wieder zuſammen. Die Ab ſtim mung in der Kammer für die von Miniſterpräſident Chautemps geſtellte Vertrauensfrage über die von den Volksfrontfraktionen eingebrachte Ent⸗ ſchließung ergab eine Mehrheit von 50121 Stimmen. Miniſterpräſident Chautemps nahm ſo⸗ 1 nach Eröffnung der Sitzung das Wort und verlas die Regierungs erklärung, in der es u. a. heißt: Die Regierung. die ſich Ihnen vorſtellt, iſt gebildet worden, um einer polttiſchen Kriſe ein Ende zu bereiten, deren Dauer und Verwirrung ernſte Ueberlegung fordert. Um ſie gerecht zu beurteilen, darf man nicht die ernſten finanziellen Schwierigkeiten vergeſſen, aus der ſie hervorgegangen iſt. Die Kriſe ſei, ſo ſagte Chautemps weiter, nicht aus doktrinärer Uneinigkeit zwiſchen den Mit⸗ gliedern des vergangenen Kabinetts über die Sozialpolitik hervorgegangen, die ſie im Ge⸗ genteil einander näher gebracht habe, ſondern aus der Schwierigkeit, die gerechten Wünſche des Volkes mit den ober⸗ ſten Forderungen des Staatsinter⸗ eſſes zu vereinbaren. Die Analyſe die⸗ ſer Urſache beſtimme die Haltung und das Pro⸗ gramm des neuen Kabinetts. Es könne für die franzöſiſche Demokratie feine Rede davon ſein. ihre Vergangenheit zu verleugnen, ihre Grund⸗ ſätze aufzugeben oder auf ihre Hoffnungen zu verzichten. Die Volksfront, die ſpontan aus dem demokratiſchen Inſtinkt hervorgegangen ſei, und dies am Tage nach blutigen Zwiſchenfällen, die eine Gefahr für das Regime bedeuteten, mit dem das Land tief verbunden ſei, habe die doppelte Bedeutung eines entſchloſſenen Willens der renubltkaniſchen Verteidigung und eines tiefen Wunſches nach ſozialem Frieden. Dieſe beiden Ziele behielten heute ihre volle Bedeutung. Die oerbrecheri⸗ ſchen Unternehmen, die kürzlich aufgedeckt wor⸗ den ſeien, bewieſen. daß der Geiſt des Haſſes noch nicht abgerüſtet habe. Die Regierung ſei entſchloſſen. alle Schuldigen zu ent⸗ larven und ſie rückſichtslos der Strenge des Geſetzes zu unterwerfen. Gegen alle Unord⸗ nung, gegen alle Umſtürzler und gegen die ver⸗ dächtigen Handlungen gewiſſer Ausländer müſſe die entſchloſſene Anwendung des republikani⸗ ſchen Geſetzes die öffentliche Ruhe, die Unab⸗ hängigkeit und die Sicherheit des Vaterlandes garantieren. Es ſei zu gleicher Zeit notwendig, die volle Gewähr dafür zu geben, daß die ſozialen Vorteile nicht angetaſtet würden. Weit davon entfernt. die bereits verwirklichten Reformen einzuſchränken oder zu beſchneiden, müßten ſie dem nationalen Leben angepaßt werden. Das Werk des demokratiſchen Fort⸗ 1 müſſe einen immer feſter werdenden illen nach Ordnung und zivilem Frieden ent⸗ halten. In dieſem Geiſt werde die Regierung am nächſten Dienstag einen Vorſchlag über die Beziehungen zwiſchen Arbeitgebern ino Arbeit⸗ nehmern unterbreiten. Wenn die Regierung entſchloſſen ſei, von allen Bürgern die Achtung der Abmachungen, der Geſetze und der öffentlichen Ordnung zu fordern, ſo könne und wolle ſie dies nur in einem Regime der ſozialen Gerechtigkeit tun, das jedem Bürger die Gewißheit gebe, ſein Recht ſiegen zu ſehen. und das Gewaltmaßnah⸗ men unentſchuldbar macke. Die Regierung werde ebenfalls in ſehr kur⸗ zer Zeit einen bereits in Vorbereitung befind⸗ lichen Geſetzesvorſchlag fertigſtellen, der Ar- beitsin validen eine wirkſame Hilfe bringe. Zahlreiche andere Reformen. auf die häufig von der Tribüne der Kammer und des Senats hingewieſen worden ſei und die ſich vornehmlich auf die Preſſe. das politi⸗ ſche Regime in Algerien. die Aus⸗ länder und die Schulreform bezögen. oder die darauf hinausliefen, den Bauern den — notwendigen Schutz angedeihen zu laſſen, der ihrer fruchtbringenden Arbeit gebühre und noch andere mehr würden hintereinander ſtudiert und dem Parlament zur Prüfung vorgelegt, je nach dem Rhythmus, der ſich aus den finanziel⸗ len Möglichkeit der Nation ergebe. Ein feſt begründetes finanzielles Gerüſt ſei eine Bürgſchaft ſowohl für die Unabhängigkeit des Regimes als auch für die Sicherheit des Landes. Es müßte deshalb mit Unterſtützung des Parlaments die formelle Verpflichtung er⸗ neuert werden. über die Beibehaltung des Haushaltsgleichgewichtes und die ener⸗ giſche Verteidigung der Währung im Rahmen der Währungsfreiheiten und des Dreierabkom⸗ mens zu wachen, die Frankreich glücklicherweiſe mit den angelſächſiſchen Demokratien verbinde. Eine der hauptſächlichſten Aufgaben der Regie⸗ rung werde ferner die Durchführung der Schlußfolgerungen des Unterſu⸗ chungsausſchuſſes über die Wirt⸗ ſchaftslage ſein, um das Tempo der Er⸗ zeugung zu beſchleunigen, den Widerſtand gegen die Erhöhung der Lebenshaltungskoſten zu ver⸗ ſtärken, die bedauerliche Zunahme der Arbeitsloſen abzuſtoppen und den beunruhigenden Unterſchuß der Han⸗ delsbilanz herabzuſetzen. (Fortſetzung auf Seite 2) Neuer U-Boolsangriff im Mittelmeer Franzöſiſcher Jerſtörer von einem U- Book angegriffen? London, 22. Januar Wie Reuter aus Malta berichtet, behauptet der britiſche Dampfer„Camma“, im weſt⸗ lichen Mittelmeer ein Unterſeebvot geſichtet zu haben, das einen Zerſtörer angriff. Franzöſiſche Zerſtörer ſuchten die See ab. Da ſeit längerer Zeit keine U-Bootsangriffe mehr im Mittelmeer erfolgt ſind, darf man ge⸗ ſpannt ſein, ob es ſich bei dieſem Vorgang um eine neue rote Provakation han⸗ delt, oder ob dabei wieder— wie bei dem an⸗ geblichen Angriff auf den britiſchen Zerſtörer „Baſiliſfk“— ein harmloſer Delphin ſich die Rolle eines Torpedos angemaßt hat. Jeiger Ueberfall auf Salamanca Das deutſche Vizekonſulat ſchwer beſchädigt Salamanca, 22. Januar. Die Stadt Salamanca, die bekanntlich weitab vom Kriegsgebiet liegt und keinerlei militäriſche Anlagen oder kriegswichtige Betriebe hat, wur⸗ de am Freitagmorgen von bolſchewiſtiſchen Flie⸗ gern heimgeſucht. Durch Bombeneinſchläge im Japaniſche Schiffe in 18 A.-Häfen Berſchwörung gegen Schiffe und Beſatzung Seattle, 22. Januar. Ein mehrfach geäußerter Verdacht. daß auf den hier liegenden japan. Dampfer„Hiyemaru“ ein Bombenattentat geplant geweſen ſei, ſcheint ſich durch die Auffindung eines in der Nähe der„Hiyemaru“ treibenden, mit Dynamit ge⸗ füllten und einem Uhrwerk verſehenen Hand⸗ koffers zu beſtätigen. Die Sicherſtellung des Kof⸗ fers erfolgte im Verlauf einer Unterſuchung. die die Polizei zur Aufdeckung einer angeblichen Verſchwörung gegen japaniſche Schiffe begann, die Eiſenſchrott und anderes Kriegsmaterial in amerikaniſchen Häfen einladen und die in die Luft geſprengt werden ſollten. Die Polizei et⸗ klärte, daß ein Kanadier namens Partrid⸗ ge, der am Donnerstag wegen Verdachts eines Eiſenbahndiebſtahls verhaftet wurde, ausgeſagt habe, einige Orientalen hätten ihn und einen Mann aus Vancouver namens Sorſyth beauf⸗ tragt, japaniſche Schiffe durch Dynamit zu zer⸗ ſtören. Als erſtes ſollte die„Hiyemaru“ in die Luft geſprengt werden. Sorſyth. der ihm tau⸗ ſend Dollar für die Mithilfe angeboten hätte, ſei geſtern mit einem eine Bombe enthaltenden Handkoffer auf die„Hiyemaru“ zugeſchwom⸗ men. Partridge ſoll der Polizei von den geplan⸗ ten Bombenanſchlägen nach der Auffindung der Leiche Sorſyths in der Nähe der„Hiye⸗ maru“ Mitteilung gemacht haben. Der Lei⸗ chenfund wurde ſechs Stunden nach dem Ab⸗ ſchwimmen Sorſyths zur„Hiyemaru“ gemacht. Aufkakt zur 2. Inkernalionalen Vinkerſporlwoche in Garmiſch Als Auftakt zur 2. Rathaus zu Garmiſch ein Empfang der Eisſportmannſchaften Internationalen Winterſportwoche in Garmiſch-Partenkirchen fand im ſtatt.— Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten bei ſeiner Anſprache an die Teilnehmer. (Weltbild, Zander-Multiplex⸗K.) Zentrum der Stadt wurden, ſoweit bisher be⸗ kannt, acht Einwohner getötet und 16 verwun⸗ det. Ferner wurde das Gebäude des deutſchen Vizekonſulats ſchwer beſchädigt, während die Bewohner glücklicherweiſe unverſehrt blieben. Die Bevölkerung der Stadt iſt über den fei⸗ gen Ueberfall der bolſchewiſtiſchen Luftpiraten äußerſt empört. Die Nalionalen am Alfambra⸗Fluß Ss Salamanca, 22. Januar Der nationale Heeresbericht meldet von der Teruelfront, daß die vorderen Linien den Alfambra⸗Fluß erreicht hätten. Die Fluß⸗ übergänge bei Villalba— Baja und Tortajada liegen im Feuerbereich der nationalen Artille⸗ rie. Zahlreiche Gefangene wurden gemacht und viele Maſchinengewehre und andere Waffen erbeutet. Die situng des Nichleinmiſchungsausſchuſſes London, 22. Januar Der Hauptausſchuß des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes hat, wie eine amtliche Verlaut⸗ barung beſagt, am Freitag den Entſchlie⸗ ßungsentwurf mit den Antworten an die beiden ſpaniſchen Parteien weiterberaten. Der Entſchließungsentwurf ſoll den im Ausſchuß ver⸗ tretenen Regierungen mit dem Erſuchen um baldige Inſtruktionen zugeſtellt werden. Der Ausſchuß nahm dann die Beratung des Ent⸗ ſchließungsentwurfes wieder auf, der ſich mit der Zurückziehung von Freiwilligen, der bedingten Zuerkennung von Kriegsrechten auf See an beide ſpaniſche Parteien und der Wiederherſtel⸗ lung und Verſtärkung des Ueberwachungsplans an den ſpaniſchen Land⸗ und Seegrenzen befaßt. „ offener Fragen wurde hierbei er⸗ edigt. Eine weitere Sitzung des Hauptunteraus⸗ bre wird in der nächſten Woche abgehalten werden. 9 chineſiſche offiziere hingerichlel Wegen„Pflichtverletzung“ London, 22. Januar Die hieſigen Abendzeitungen berichteten über eine Hinrichtung von 9 höheren chineſi⸗ ſchen Offizieren durch die chineſiſchen Mi⸗ litärbehörden. Ihnen ſei vorgeworfen worden, daß ſie ihre Pflichten verletzt hätten. Bei den Hingerichteten ſoll es ſich, wie Londoner Blät⸗ tern aus Hankau weiter mitgeteilt wird, um einen Armeekorpskommandeur. einen Brigade⸗ general, ein Kriegsgerichtsmitglied, zwei Regi⸗ mentskommandeure, drei Bataillonskomman⸗ deure und den Leiter des Nachrichtendienſtes handeln.— Die Blätter melden ferner, daß 13 Diviſions kommandeure entlaſ⸗ ſen werden ſollen. unter ihnen auch der be⸗ kannte General Fengyuſiang. „Blaue Donau“— flaalsgefährlich in der Tſchechoſlowakei Prag, 22. Januar Ein ſudetendeutſcher Geſangverein ließ in einem Weihnachtskonzert unter anderem Ri⸗ chard Strauß's unſterblichen Walzer„An der ſchönen blauen Donau“ zum Vortrag bringen. Die tſchechiſchen Polizeibehörden in Marienbad beanſtandeten jedoch den Vers des Lieds, in dem es heißt:„Du kennſt wohl auch deinen Bruder, den Rhein“. Die Sänger mußten an dieſer Stelle ſchweigend auf der Bühne ſtehen, während die Kapelle weiter ſpielte! Wenn wir uns auch der komiſchen Wirkung dieſer neuen tſchechiſchen Provokation nicht ent⸗ ziehen können, ſo erſcheint es uns doch höchſt ſonderber. daß ſelbſt der Text dieſes wirklich harmloſen Wiener Walzers von den tſchechi⸗ ſchen Polizeibehörden verboten werden mußte. — e Paris und Belgrad Von Ph. Ocbenauer a Dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten wurde am Freitag nachmittag mit 501 gegen eine Stimme das Vertrauen der Kammer ausge⸗ ſprochen. Wenn man dieſe Zahl ſieht, weiß man, daß ſämtliche Mitglieder der Kammer für das neue Kabinett Chautemps geſtimmt haben. Man weiß aber auch, daß es in, Frankreich nicht allzuviel bedeutet, wenn heute eine ſtarke Kammermehrheit dem führen⸗ den Miniſterpräſidenten das Vertrauen aus⸗ pricht. In wenigen Stunden kann ſich die Situation ſchon ſo geändert haben, daß ſich die⸗ ſes Vertrauen in ſchärfſtes Mißtrauen verwan⸗ delt und dieſelben Abgeordneten. die noch um zwölf Uhr„Hoſianna“ riefen, erfüllen um 2 Uhr das Parlamentsgebäude mit dem Ruf„Kreu⸗ zige ihn!“. Wenn man hört, daß dieſes neue Kabinett Chautemps das 104. ſeit der Gründung der franzöſiſchen Republik iſt, dann weiß man aller⸗ dings auch, daß die Kabinettskriſen und Mini⸗ ſterſtürzereien in Frankreich nicht von großer Bedeutung ſind. Häufig— und auch im vor⸗ liegenden Fall iſt es wieder ſo— kommen die⸗ ſelben Männer, vielleicht mit einem anderen Reſſortpoſten, wieder und ſchon kann der Krieg zwiſchen Parlament und Regierung ſeinen friſch⸗fröhlichen Fortgang nehmen. Daß aber angeſichts ſolcher Zuſtände und an⸗ dauernden Kriſenſtimmungen die Arbeit der Regierung und des Parlaments leiden muß, liegt klar auf der Hand. Nirgends iſt die Stetigkeit und Sicherheit gewährleiſtet, die für eine ge⸗ deihliche Regierungsarbeit notwendig iſt. Das Intereſſe der führenden Männer iſt naturbe⸗ dingterweiſe nicht von der Intenſität und Aus⸗ dauer, wie in einem nach anderen Grundan⸗ ſchauungen regierten Land. Und wir ſind ſicher, daß die Kommuniſten in Frankreich nunmehr bald wieder alle Minen ſpringen laſſen, um den in der Regierung ſitzenden Miniſtern das Leben nicht gar ſo leicht und friedlich erſcheinen zu laſſen. Aber das geht uns in Deutſchland nicht ſon⸗ derlich viel an. Weit mehr intereſſiert uns die Haltung des neuen Kabinetts zu der außen⸗ politiſchen Lage. Chautemps hat die franzöſiſche Stellungnahme geſtern zur Innen⸗ und Außenpolitik in ſeiner Anſprache vor der Kammer umriſſen. In außenpolitiſcher Hinſicht bleibt Frankreich auch jetzt wieder ſeiner alten Liebe treu. Die überlieferten Bündniſſe und Freundſchaften werden weiterhin heilig gehalten werden und beſonders wird das Ver⸗ hältnis zu England in ſorgſamſter Weiſe ge⸗ pflegt. Selbſtverſtändlich vergaß auch geſtern der Miniſterpräſident nicht zu betonen, daß Frankreich zugleich auch den aufrichtigen Willen habe, mit allen Staaten normale und fried⸗ 22 Beziehungen zu unterhalten und zu för⸗ ern. Es wäre ungerecht und falſch. die ehrlichen Friedensabſichten der franzöſiſchen Regierung in Zweifel zu ziehen, aber es muß immer wie⸗ der betont werden, daß der Weg, den Frank⸗ reich zu dieſem Ziel einſchlägt, und wenigſtens bisher eingeſchlagen hat, die Welt von den dauernden Spannungen und Kriſen nicht befreien konnte. Wir haben Frank⸗ reich ſchon oft die Hand zu einem ehrlichen Frieden und einer vertrauensvollen Zuſam⸗ menarbeit geboten. Freilich kann nach unſerer europäiſchen Denkungsart und nach unſerem Verantwortungsgefühl für die europäiſche Kul⸗ tur dieſe Zuſammenarbeit nur dann die reif⸗ ſten Früchte bringen, wenn ſie von fran⸗ zöſiſcher Seite ohne die Bindung an Sowjetrußland geſchieht. Zu die⸗ ſem Schritt hat ſich bisher keines der zahlrei⸗ chen franzöſiſchen Kabinette entſchließen können und auch Chautemps ſcheint über dieſe grund⸗ ſätzliche Einſtellung der franzöſiſchen Außen⸗ politik nicht hinwegſpringen zu wollen. So wird alſo Europa von dieſer Seite her in der nächſten Zeit nicht ſonderlich viel zu er⸗ warten haben.* Das hindert freilich nicht die übrigen verant⸗ wortlichen Staatsmänner Europas, daß ſie die Geſamtlage kritiſch überprüfen und in gegenſei⸗ tigem Gedankenaustauſch. in Staatsbeſuchen uſw., dem neuen europäiſchen Geiſt Raum zu ſchaffen verſuchen. In dieſem Zuſammenhang iſt unter den welt⸗ politiſch wichtigen Ereigniſſen der letzten Woche der Staatsbeſuch des jugoſla⸗ wiſchen Miniſterpräſidenten in Deutſchland ganz beſonders hervorzuheben. Das wechſelſeitige Intereſſe Deutſchlands und Jugoſlawiens an einer dauernden und engen Freundſchaft zwiſchen den beiden Nationen iſt aus den Trinkſprüchen. Reden und amtlichen Verlautbarungen über die politiſchen Beſpre⸗ chungen hervorgegangen. Sie waren neben der Bekräftigung des Willens zur Ausgeſtaltung der wirtſchaftlichen und kulturellen Beziehun⸗ gen beider Länder auch der politiſche Willens⸗ ausdruck zur Neugeſtaltung des Donau⸗ raumes und zur Neuordnung der geſamteuropäiſchen Verhältniſ⸗ ſe. Stojadinowitſch war im Anſchluß an ſeine offiziellen Verpflichtungen in Deutſchland noch reichlich Gelegenheit gegeben, das Aufbauwerk des neuen Deutſchlands zu beſichtigen. Er hat eine ſehr ausgedehnte Fahrt durch unſere Gaue gemacht, und wir ſind davon überzeugt, daß er überall die beſten Eindrücke von Deutſchlands ehrlicher Friedensarbeit und Deutſchlands Willen zur Neuordnung Geſamteuropas emp⸗ fangen hat. Von ausländiſcher Seite iſt verſucht wor⸗ den, den Beſuch Stojadinowitſchs mit Mißdeu⸗ tungen und Verdrehungen herabzuſetzen und ſeine Bedeutung zu verſchleiern. Dieſe Verſuche haben in der deutſchen und der jugoſlawiſchen Preſſe eine ſcharfe Abwehr erfahren. Bei dieſer Gelegenheit hat ſich wieder einmal gezeigt, dad eine klug geleitete und diſziplinierte Preſſe fi den Frieden der Welt ein unentbehrliche? Hilfsmittel iſt. Andererſeits hat die Tä— tigkeit der Störungspreſſe gezeigt, daß ein ſehr Frankreichs Kurs unverändert (Fortſetzung der Erklärung Chautemps von der erſten Seite.) Die Fortſetzung der gleichen Aktion wie die der vorausgegangenen Regierungen, die auch das weſentliche Kennzeichen der jetzigen Regie⸗ rung ſei, werde ſich ebenfalls durch die Fort⸗ ſetzung ihrer Außenpolitik kundtun, die mehrfach vom Parlament gebilligt worden ſei und die die Gefühle des Landes wiedergebe. Sie ſei begründet auf der Treue Frank⸗ reichs zur Genfer Liga. Die Regierung werde keine Anſtrengung unterlaſſen. um das Vertrauen und den Willen der Völker wieder zu beſeelen, die Genf treu bleiben wollten. Die Regierung werde zugleich auch die Aufgabe ha⸗ ben, nicht die Genfer Liga mit den all⸗ täglichen Schwierigkeiten in Ein⸗ klang zu bringen, auf die der beharrliche Wille zur Aufrechterhaltung und Geſtaltung des Friedens ſtoße. Bis die Regierungen begriffen, daß ſie die Pflicht hätten, ein Wettrüſten abzuſtoppen, das die Völker zum Ruin und zum Krieg führe, liege die erſte Bürgſchaft der franzöſiſchen Si⸗ cherheit in einer ſtark untermauerten Landes verteidigung. Wir haben da⸗ für geſorgt, ſie durch eine methodiſche Organi⸗ ſierung der notwendigien Beziehungen zwiſchen dem Kriegsminiſterium. dem Kriegsmarinemi⸗ niſterium und dem Luftfahrtminiſterium zu ſteigern, ſowie auch durch eine Verſtärkung der Befugniſſe, die dem Miniſterpräſidenten und dem Miniſter für die Landesverteidigung über⸗ tragen werden, um ein vollkommenes Zuſam⸗ menarbeiten aller Sicherheitsdienſtſtellen zu ge⸗ währleiſten. ö Frankreich bleibt dem gemeinſamen Ideal treu, das es mit den großen Demokratien ver⸗ bindet, vor allem der ſo vollſtändigen Entente, die es herzlichſt mit Großbritannien ver⸗ eint. Es bleibt ſeinen überlieferten Bünd⸗ niſſen und Freundſchaften ergeben. Es iſt entſchloſſen, alle Pakte. die es mit be⸗ freundeten Nationen hat, aufrecht zu er⸗ halten und zu achten, und Frankreich hat zugleich den aufrichtigen Willen, mit allen Staaten normale und friedliche Beziehungen zu unterhalten und zu fördern und dabei mit die⸗ ſen durch eine gegenſeitige Anſtrengung des Verſtändniſſes loyal ein Verſtändigungsgebiet zu ſuchen. Frankreich iſt entſchloſſen, nicht auf die weſentlichen Grundſätze zu verzichten, die ſeit langem ſeine außenpolitiſche Tätigkeit be⸗ gründen. Es will überall und ſtets im Dienſte des Friedens ſtehen. Die verſuche der Regierungsbildung Da Verſuche, die denen, die ſie unternahmen, zur Ehre gereichen. nicht zum Ziel führten, hat⸗ ten wir die Pflicht, dem Ruf des Landes nicht auszuweichen, ſondern unter den ſchwierigen Bedingungen die ſchwere Aufgabe zu überneh⸗ men, die der Regierung unter den gegenwär⸗ tigen Umſtänden zufällt. Von den kühnen und edelmütigen Ideen, die während dieſer kurzen, aber bedeutſamen Zeitſpanne des nationale Lebens ausgeſtreut worden ſind. wollen wir doch das tiefe Gefühl zurückbehalten, das ſich hinſichtlich der Notwendigkeit gezeigt hat, den weit gefaßten vaterländiſchen Inſtinkt der Franzoſen aufzurufen, um den Triumph des nationalen Intereſſes nicht durch blinden Wi⸗ derſtand gegen notwendige Fortſchritte zu hin⸗ dern, ſondern durch vertrauensvolle Annahme einer unvermeidlichen Entwicklung eine neue Herrſchaft ſozialer Gerechtigkeit zu ſichern. Die erhabene Hoffnung, die kürzlich leitende Perſönlichkeiten unſerer Demokratie zum Aus⸗ druck gebracht haben, daß die Nation in einer umfaſſenden Sammelbewegung zugleich na⸗ tionalen und volkstümlichn Cha⸗ rakters geeint werde, konnte durch die Zuſammenſetzung der Regierung nicht in die Tat umgeſetzt werden. Hoffen wir wenigſtens, daß ſich im Lande unter der Autorität des Par⸗ laments um ein beherztes Programm ſozialer und wirtſchaftlicher Er⸗ neuerung eine Atmoſphäre der Arbeit, der freiwilligen Diſziplin und der bür⸗ gerlichen Eintracht entwickelt. Wir rufen das Volk auf, ſich ſowohl der es bedro⸗ henden nur allzu wirklichen Gefahren bewußt zu werden, als auch die unbeſiegbare Kraft zu ſpüren, die es zu ihrer Ueberwindung in ſich trägt. Die Regierungserklärung im Fenal Eine gute Aufnahme Paris. 21. Januar. Gleichzeitig mit der Kammer war auch der Senat zuſammengetreten. Hier verlas der ſtell⸗ vertretende Miniſterpräſident. Kriegsminiſter Daladier, die Regierungserklärung. Leb⸗ haften Beifall fanden die Ausführungen über das Haushaltsgleichgewicht und die Verteidi⸗ gung des Franc. Auch die Verſicherung, daß die Regierung die Verſtärkung der Landesvertei⸗ digung vorgeſehen habe, löſte Beifall aus Wie üblich, folgte der Verleſung der Regierungs- erklärung keine Ausſprache. Der Senat vec⸗ tagte ſich auf Dienstagnachmittag. Die Regierungserklärung hat., wie man in den Wandelgängen des Senats hört. bei der weitaus größten Mehrzahl der Senatoren eine ſehr gute Aufnahme gefunden. Die Slowakei den Slowaken Die Slowaken gehen jet zum Angriff über Prag, 21. Januar Das Blatt der ſlowakiſchen Volkspartei, der „Slowak“, und die„Slawenſka Prawda“, ſind in der letzten Zeit nicht nur außerordentlich häufig beſchlagnahmt worden, ſondern wieſen auch regelmäßig an den Tagen, an denen ſie erſcheinen konnten. große weiße Zenſur⸗ lücken auf, die für den Kampf dieſer Blät⸗ ter gegen den Prager Zentralismus bezeichnend waren. Die„Slawenſka Prawda“ vom 21. Januar kündigt nunmehr an, daß ſich die Preſſe der ſlowakiſchen Volkspartei nicht mehr gegen den Zenſor wehren, ſondern gegen Prag zum An⸗ griff übergehen werde.„Von manchen Din⸗ gen“, heißt es in dem Blatt„können wir nicht ein Wörtchen ſchreiben, während ſich die tſche⸗ chiſchen und„tſchecho⸗ſlowakiſchen“ Zeitungen. namentlich aber die marxiſtiſchen Blätter, die größten Unwahrheiten über unſere Leute er⸗ lauben dürfen. Uns ſtreicht der Zenſor jede Zeile, in der wir die Wahrheit beweiſen. Wir werden uns dagegen nicht mehr wehren! An⸗ dererſeits weiß unſer Volk auch ſo, welchen Wert die gegen uns gerichteten Angriffe baßen. Anſtelle einer Verteidigung— wir wieder⸗— holen es— ſchreiten wir jetzt zum Angriff. Wir gehen in die Dörfer und in die Städte, nach Sillein, und Trentſchin, nach Preßburg und überall hin in den Kampf. Kommt zuerſt nach Sillein zum Angriff! Wir müſſen ſagen was wir wollen. In der Slo⸗ wakei ſind wir die Herren! Die Slowakei gehört uns! Deshalb werden wir in Sillein für die Autonomie der Slowakei Kundgebungen ver⸗ anſtalten. Brüder und Schweſtern, kommt im Zeichen der Loſung„In der Slowakei ſlowa⸗ kiſch! Die Slowakei den Slowaken!“ Maria Thereſialaler außer Kurs Neuordnung des Geldweſens in Aelhiopien Rom, 21. Januar Die Kursnotierungen des in Aethiopien in Umlauf befindlichen Maria Thereſia-Talers ſollen einer in der führenden italieniſchen Ko⸗ lonialzeitſchrift„Azione Coloniale“ veröffent⸗ lichten Nachricht zufolge demnächſt einge ⸗ ſtellt werden. Ein Geſetzentwurf über die Neuordnung des Geldweſens im Imperium— deſſen Veröffentlichung das Blatt als nahe be⸗ vorſtehend ankündigt— beſtimmt, daß mit der Umſtellung der Kursnotierung in Lire oder Taler im ganzen Gebiet von Italieniſch⸗Oſt⸗ afrika ſeine Eigenſchaft als Zahlungsmittel verlieren werde. Dieſe Maßnahme ſei auf Miß⸗ ſtände zurückzuführen, die durch das Vorhan⸗ denſein zweier Münzeinheiten in Erſcheinung getreten ſeien. Insbeſondere habe ſich der Umlauf der Taler neben italieniſchen Silbermünzen un⸗ günſtig ausgewirkt. Der Talex wurde entſpre⸗ chend ſeinem Silbergehalt bisher mit etwa 10,50 Lire notiert. Das italieniſche 10 Lire⸗ Stück, deſſen Wert natürlich nichts mit ſeinem Silbergehalt zu tun hat, iſt bekanntlich be⸗ deutend leichter als ein Taler, was bei der Eingeborenenbevölkerung zu irrigen Schluß⸗ folgerungen führte. Der belgiſche Botſchafter hat, wie berichtet wird, Miniſterpräſident Chamberlain mitge⸗ teilt, daß Belgien ſich entſchloſſen habe, die Er⸗ oberung Aethiopiens durch Italien anzuerken⸗ nen. der Ausbau der ikalieniſchen Handelsflolle Rom, 22. Januar Die Inangriffnahme des großen Baupro⸗ ramms für die Handelsmarine wird in der italieniſchen Preſſe ſehr ſtark beachtet, wobei die Blätter beſonders unterſtreichen, daß der Bau von 44 neuen Einheiten mit insgeſamt 250 000 Tonnen zu einer weſentlichen Stei⸗ gerung der Leiſtungsfähigkeit der italieniſchen Handelsflotte beigetragen wird. Zur Verwirklichung des auf die nächſten vier Jahre verteilten Bauprogramms, das auch den Umhau einiger größerer Transozeandampfer 1 1 1 Milliarden Lire an⸗ geſetzt. SCFFFFPFPPPVEEEE großer Teil des Mißtrauens und des Unfrie⸗ dens zwiſchen den Völkern von der gewiſſen⸗ loſen Preſſe verurſacht und genährt wird. Das Verhalten der deutſchen Preſſe dem ju⸗ oſlawiſchen Gaſt und ſeiner Heimat gegen⸗ ber findet in Jugoſlawien ganz beſonders zroße Beachtung. So ſchreibt das jugoflawiſche Blatt„Slowinic“:„Die Berichterſtattungen der deutſchen Preſſe ſind ein moraliſcher Erfolg, den wir nicht ſcharf genug unter⸗ ſtreichen können. Wir können auch Stofadino⸗ witſch nicht dankbar genug ſein, daß er dies erreichte. Denn etwas von all dem Schönen, was 3000 deutſche Zeitungen begeiſtert über das ſlawiſche Jugoſlawien ſchrieben, wird doch in dem Gedächtnis der Leſer haften bleiben, die n dieſe Weiſe für Jugoſlawien erwärm⸗ en!“ Generaſſeſdmarſchall v. Blomberg dankt Berlin, 21. Januar Generalfeldmarſchall v. Blomberg ſagt für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme an dem Heimgange ſeiner Mutter im Namen der Fa⸗ milie auf dieſem Wege aufrichtigen Dank. Neue Poſtwerkzeichen Sondermarken vom 30. Januar 1938 Berlin, 22. Januar Zum fünften Male jährt ſich am 30. Januar der Tag der Machtübernahme durch den Füh⸗ ler und Reichskanzler. Die Deutſche Reichspoſt hat aus dieſem Anlaß beſondere Wertzeichen herſtellen laſſen Sie zeigen nach einem Ent⸗ wurf von Profeſſor Alois Kolb“⸗Leipzig als Sinnbild des Sieges der nattonalſozzaliſtiſchen Bewegung einen deutſchen Jüngling, der das Licht der Wahrheit und den Lorbeer der Ehre durch das Brandenburger Tor in die Reichs⸗ hauptſtadt bringt. Es handelt ſich bei dieſer Neuausgabe um zwei Freimarken zu 6 und 12 Reichspfennigen und eine Poſtkarte zu 6 Rpfg. Zum Nennwert werden Puſttabt von 4 und 8 Rpfg. bzw. 4 Rpf. bei der Poſtkarte für den Kul⸗ turfond des Führers erhoben. Die Abgabe der neuen Wertzeichen und der Poſtkarte beginnt bei allen Poſtdienſtſtellen am 28. Januar. Ein koſtbarer Jäbel das Hochzeitsgeſchenk der ägyptiſchen Armee Kairo, 22. Januar Die Freudenkundgebungen der Bevölkkerun aus Anlaß der Hochzeit des Königs hielten 8 am Freitag an. Nach dem Freitagsgebet in der Rifa!⸗Moſchee beſuchte der König das Grab ſei⸗ nes Vaters. Am Nachmittag nahm er vor dem Abdine⸗Palaſt den Vorbeimarſch von Abordnun⸗ gen aller Waffengattungen ab. Dabei wurde ihm das Hochzeitsgeſchenkder Armee, ein koſtbarer Säbel, überreicht. Engliſche Auszeichnung für deulſchen Flugzeugkonſtrulleur London, 22. Januar Die Royal Aeronautic Society in London hat dem deutſchen Flugzeugkonſtrukteur Dr. Lachmann die Wakefield⸗Goldmedaille für ſeine Forſchungen auf dem Gebiet baulicher Eigenſchaften verjüngter Flugzeugflügel ver⸗ liehen. Die Wakefild⸗Goldmedaille wird ſol⸗ chen Exfindern im Flugzeugweſen verliehen, deren Erfindung zur Erhöhung der Sicherheit im Fliegen beitragen. Aufſehenerregender Jelbſtmordverſuch in Prag Prag, 21. Janaur In Prag hat der Selbſtmordverſuch eines hohen Staatsbeamten erhebliches Aufſehen er⸗ regt. Am Freitagnachmittag ſchoß ſich Dr. H o⸗ lopka, ein Beamter des Prager Parlaments, in ſeinem Büro eine Kugel in den Schädel. Schwerverletzt wurde er ins Krankenhaus ge⸗ bracht, wo er noch ohne Beſinnung liegt. Der Selbſtmordverſuch ſoll mit der Ent⸗ wertung eines Briefmarkenblockes, der anläßlich der Preßburger Briefmarkenausſtel⸗ lung ausgegeben wurde, und im internationa⸗ len Handel bereits einen Preis von 15 Kronen erreicht hatte, aber nun auf 2.50 Kronen geſun⸗ ken iſt, im Zuſammenhang ſtehen. Holovka und ein zweiter Beamter des Prager Parlaments betrieben einen lebhaften Handel mit Brief⸗ marken und erreichten Umſätze, die in die Hun⸗ derttauſende gingen, obwohl ſie als hohe Staatsbeamte gute Einkommen hatten. Die bei⸗ den waren in letzter Zeit aber in Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten geraten. Die Forderungen der Markenlieferanten an ſie dürften ungefähr eine halbe Million Tcchechenkronen betragen. „Humanité“ verurkeilt Paris, 21. Jan. Das Sprachrohr Moskaus in Frankreich, die kommuniſtiſche„Humanité“, iſt am Donnerstag wegen Verleumdung zu empfindlichen Geld⸗ ſtrafen verurteilt worden. Die 12. Strafkammer in Paris verurteilte den Geſchäftsführer des Kommuniſtenblatts, Bergeonneau, und den Re⸗ dakteur Sampaix wegen zweier beleidigender Artikel gegen den Direktor des rechtsſtehenden volitiſchen Wochenblatts„Gringoire“, Carbuc⸗ cia, zu je 200 Goldfranken Geldſtrafe. Außer⸗ dem wurden Carbuccia als Zivilkläger noch 2000 Goldfranken Schadenerſatz zugebilligt. kleine Nachrichten Der franzöſiſche Gaſt des Reichsjugendführers. Fernand de Brinon, beſuchte am Freitag in Potsdam die Reichsführerſchule der HJ. und die Reichsführerinnenſchule des BdM. In Pots⸗ dam wurde er von Stabsführer Lauterbacher herzlich begrüßt. Vor den Bann⸗ und Jung⸗ bannführern hielt Fernand de Brinon eine kurze und herzliche Anſprache. Der Führer und Reichskanzler hat der Frau Pauline Raubbach in Weißſtein, Kreis Wal⸗ denburg in Schleſien, aus Anlaß der Vollen⸗ dung ihres 100. Lebensjahres ein verſönliches Glückwunſchſchreiben und eine Ehrengabe zu⸗ gehen laſſen. Am Freitagvormittag fand in Kiel die feier⸗ liche Eröffnung der erſten wiſſenſchaftlichen Akademie des NSD-Dozentenbundes ſtatt. Die beiden vor einigen Tagen wegen Werks⸗ ſpionage in dem mittelſchwediſchen Induſtrie⸗ ſtädtchen Fagerſta feſtgenommenen Moskau⸗ Agenten Björkin und Holmbaeck wurden nach abgeſchloſſener polizeilicher Unterſuchung am Freitag wegen hochverräteriſcher Tätigkeit ver⸗ haftet und ins Strafgefängnis übergeführt. Durch einen Erdrutſch iſt die Eiſenbahnver⸗ bindung zwiſchen Terni und Ankona in der Nähe von Terni verſchüttet und auf einige Tage unterbrochen worden. präſdent Uberteicht Pantiſch telalte ferbiſcen Ein ki die Jlone aus eine Lardat die Stau Brückenſpt bon dem! ice Güterzug In der tig an de gleiten al 11 Ba Der Lolol Mann de Unfall un gab, ware bishet u worden. inſprüngli war, der In der Zugunfäll Teil auf den ſchlec ken zurüc⸗ Nin 2 Zu einer menſtoß Curhaben giſcen No gleichfal launische Abgabe der te beg* Ann Muat. t n Arn Jun evölkkeru jielten auc bet in der Grub fe eb dor dem berdrun⸗ . burg net, 1 15 Jrnaut uch eines iſſehen er. 9 N. 9 94 arlanents, f Schübel haus ge igt der Ent ces, der lenaustele ernationa⸗ 15 Ktonen geſun⸗ la und aments nit Btief⸗ die Hun⸗ als hohe . Die hei⸗ Zahlungs ingen der efüht eine betragen. et en Geld⸗ flammer ihtet des den Res eidigendet stehenden Catbut⸗ . Auber⸗ get. ligt igt. Ufübtet⸗ teitag l 90. und In Pols⸗ kerhubbt b Au- un eile gloſadliuowilſch in München Die jugoſlawiſchen Gäſte im Deulſchen Muſeum München, 22. Januar Zu Ehren des jugoſlawiſchen Miniſterpräſi⸗ denken, Dr. Stojadinowitſch, fand am Freitag nachmittag ein Teempfang im Deutſchen Mu⸗ —. ſtatt. Dabei wies im Namen des Vor⸗ ſtandes des Deutſchen Muſeums Geheimrat Profeſſor Zen neck in einer kurzen Anſprache auf die Beziehungen des Deutſchen Muſeums zu Jugoſlawien und beſonders auf namhafte jugoſlawiſche Erfinder auf dem Gebiete der Elektrotechnik und Phyſik hin. Mit Herzlichkeit gab Geheimrat Zenneck auch ſeine indrücke aus Jugoſlawien wieder, die er bei der Gründung des Internationalen Tesla⸗ Inſtituts vor zwei Jahren empfangen habe. An dem Empfang nahmen außer dem jugo⸗ flawiſchen Miniſterpräſidenten Dr. Stojadino⸗ witſch und ſeiner Gattin wieder zahlreiche jugoſlawiſche und deutſche Ehren⸗ gäſt ee teil. Vor und nach dem Empfang beſichtigte der jugoſlawiſche Staatsmann mit ſeiner Veglei⸗ tung unter Führung von Geheimrat Profeſſor Zenneck die Sinrichtungen des Deut⸗ chen Muſeums. Sein beſonderes In⸗ tereſſe fanden die Abteilungen Verkehr, Elektro⸗ technik und Phyſik. In letzteren ſind auch zwei namhafte jugoſlawiſche Erfinder. Michael Pupin (1858—1935) und der heute noch in New Pork lebende 82jährige Ingenieur Nicola Tesla, ver⸗ ewigt. Miniſterpräſident Dr. Stojadinowitſch ließ ſich auch eingehend die wiſſenſchaftlichen Berſuche Teslas vorführen, deren Bedeutung Geheimrat Profeſſor Zenneck kürzlich in einem Aufſatz gewürdigt hat, den er dem jugoſla⸗ wiſchen Staatsmann überreichte. Rückgabe einer im Weltkrieg gefundenen Ikone an Miniſterpräſident Stojadinowitſch Beim Beſuch des jugoflawiſchen Miniſter⸗ präſidenten Dr. Stojadinowitſch in Düſſeldorf überreichte dem jugoſflawiſchen Generalkonful 1 F dieſem eine aus dem frühen Mit⸗ telalter ſtammende Ikone einer alt⸗ ſerbiſchen Kloſterkirche. Ein kunſtſinniger deutſcher Offizier hatte die Ikone, eine koſtbare Arbeit, im Weltkriege aus einer zerſtörten Kloſterkirche im Vardartal gerettet. Der Koffer. in dem die Statue aufbewahrt wurde, ging bei einer Brückenſprengung verloren, wurde aber ſpäter von dem Offizier wiedergefunden. schweres Iugunalück in Mexiko Güterzug entgleiſt.— Zahlreiche Todesopfer eines Sabotageaktes. Mexiko, 22. Jan. In der Nähe der Bahnſtation La Conſtan⸗ eia an der Strecke Guatalajara⸗Jrapuato ent⸗ gleiſten am Donnerstag die Lokomotive, ſowie 41 Waggons eines Güterzuges. Der Lokomotivführer, der Heizer und mehrere Mann des Begleitperſonals kamen bei dem Unfall ums Leben. Wie die Unterſuchung er⸗ gab, waren die Weichen an der Strecke von bisher unbekannten Verbrechern beſchädigt worden. Man vermutet, daß der Anſchlag urſprünglich gegen den Schnellzug geplant war, der auf der gleichen Strecke verkehrt. In der letzten Zeit haben ſich wiederholt Zugunfälle ſchwerer Art ereignet, die zum Teil auf Sabotage, zum Teil aber auch auf den ſchlechten Zuſtand der befahrenen Strek⸗ ken zurückzuführen ſind. Dicker Nebel an der Elbmündung Schwerer Zuſammenſtoß— Der Schiffsverkehr eingeſtellt 1 Cuxhaven, 22. Januar In den erſten Morgenſtunden des Freitag herrſchte in der Elbmündung ein dicker Nebel, der ſich im Laufe des Tages ſogar noch weiter verſtärkte, ſo daß ſchließlich der Schiffs ⸗ verkehr eingeſtellt werden mußte. Zu einem ſchweren Schiffszuſam⸗ menſtoß kam es am Vormittag unterhalb Cuxhaven zwiſchen dem auslaufenden norwe⸗ giſchen Motorſchiff„Brattdal“ und dem ſich gleichfalls auf der Ausreiſe befindlichen braſi⸗ lianiſchen Dampfer„Bage“. Die„Brattdal“, rund 5000 Tonnen groß, erhielt durch den Zu⸗ ſammenſtoß mit dem bei Elbe IV ankernden Das Problem der Linkshändigkeit Mehr Linkshänder in Süd⸗ als in Norddeutſch⸗ land— Erziehungsmaßnahmen und Tücke des Objekts— Sind Linkshänder minderwertige Menſchen? Die Tatſache, daß, nach neueren Statiſtiken u urteilen, die Unfallhäufigkeit. der Links⸗ änder größer iſt als die der Rechtshänder, die Tatſache, daß von Seiten der Pädagogen im⸗ mer wieder die Frage erörtert wird, inwieweit die Schule den Linkshänder im Unterricht be⸗ ſonders zu berückſichtigen habe oder gar eine beſondere Linkshandkultur zu pflegen ſei, um gleichzeitig neue geiſtige Fähigkeiten entwickeln zu können, hat das Problem der Linkshändig⸗ keit immer wieder aktuell ſein laſſen und hat immer wieder Anlaß zu weiteren Forſchungen gegeben, Hat man doch in den letzten Jahren angeblich in Amerika ſogar beſondere Links⸗ händer⸗Vereinigungen gebildet und in der Autofabrik in Detroit bereits Kraftwagen für Linkshänder gebaut, bei denen alle Griffe, die ſonſt von der rechten Hand auszuführen ſind, auf die andere Seite und damit günſtiger für die linke Hand gelegen angebracht wurden! Was iſt nun Allgemeingültiges über die Linkshändigkeit zu ſagen? Man darf annehmen, daß es in Deutſchland im Durchſchnitt etwa 3 bis 5 Prozent offenſichtliche Linkshänder gibt, wobei allerdings intereſſante und nicht uner⸗ hebliche Unterſchiede in den einzelnen Gegen⸗ den beſtehen. Dies geht ſchon aus der umfang⸗ reichen Statiſtik des Militärarztes Dr. Stier hervor, der vor dem Kriege bei der Ueberprü⸗ fung von 266 270 Soldaten mit insgeſamt großer. Dampfer„Bage“(8300 Tonnen) ein ſchweres Leck. Waſſermaſſen drangen in den Maſchinen⸗ raum, ſo daß daß Motorſchiff auf Strand geſetzt werden mußte. Die„Bage“ hat erheblichen Bugſchaden erlit⸗ ten, Anker und Kette verloren und kehrte nach Cuxhaven zurück. Mit Schlepperhilfe wurde der Braſilianer nach Hamburg bugſiert. Bei der „Brattdal“ iſt ein Bergungsdampfer längs⸗ ſeits gegangen. 8 Gerüſteinſturz einer Sporlhalle Berlin, 22. Januar. In der vergangenen Nacht ſtürzte der Gerüſt⸗ bau der Sporthalle der Luftkriegsſchule Wild⸗ park⸗Werder ein und begrub ſechs Ar⸗ beiter unter den Trümmern. Sie konnten im Verlaufe der Bergungsarbeiten. die ſich recht ſchwierig geſtalteten. geborgen wer⸗ den. Drei von ihnen waren verletzt, davon zwei ſchwer, während drei ums Leben ge⸗ kommen waren. Zur Zeit iſt eine Unterſuchungskommiſſion damit beſchäftigt, die Urſachen des Einſturzes feſtzuſtellen. AUuocoſevell beſäufiigt Eine neue Erklärung über holding-Geſellſchaflen Waſhington, 22. Januar Präſident Rooſevelt nahm am Freitag vor Preſſevertretern Veranlaſſung. die durch ſeine letztwöchigen Angriffe auf Holding⸗Geſellſchaf⸗ ten hervorgerufene Beſtürzung zu beſänftigen. Er erklärte, er habe lediglich zwei Arten gemeint: 1. die Truſts, die um die Elektri⸗ zitätsverſorgung des Volkes der Vereinigten Staaten gleichſam eine Feſſel geſchmiedet und gleichzeitig durch inflationiſtiſche Manipula⸗ tionen viele Sparer um ihre Habe gebracht hätten, und 2. die Großbanken, die Aktien- mehrheiten in den Kleinbanken kontrollierten und dadurch vom grünen Tiſch der Großſtädte aus nach egoiſtiſchen und profitgierigen Ge⸗ ſichtspunkten die ganze geſchäftliche und ſoziale Entwicklung mittlerer und kleiner Städte und Gemeinden diktierten. Er wende ſich weder gegen die Eiſenbahnen noch gegen ge⸗ ſchäftlich notwendige Holding⸗Gefell⸗ ſchaften. Im übrigen bemühe er ſich gerade durch ſeine zahlreichen Konferenzen mit Füh⸗ rern der Wirtſchaft und der Arbeit, Mißver⸗ ſtändniſſe aufzuklären und den Willen zur Zu⸗ ſammenarbeit anzuſpornen. Dabei wies er da⸗ rauf hin, daß ſowohl Arbeitgeber- als auch Ar⸗ beitnehmervertreter bei ihm im Weißen Haus die ſtrittigen Probleme erörtert hätten und daß er im Laufe von zahlreichen Konferenzen wäh⸗ rend der letzten Wochen ſchon große Fort⸗ ſchritte gemacht habe. In dieſem Zuſammen⸗ hang erwähnte Rooſevelt das britiſche Geſetz von 1926 über die Finanzſtruktur und über die Ve rantwortlichkeit der Gewerkſchaften. Rooſe⸗ velt erklärte, dieſes Geſetz, das ſich in England bewährt habe, ſei eines eingehenden Studiums wert. Offenbar ſtrebt er nach einer Befolgung des britiſchen Muſters. ſodaß die Gewerkſchaften für die Einhaltung von Arbeitsverträgen und die Vermeidung von wilden Streiks verant⸗ wortlich gemacht werden könnten. der„Bulldog von Vallſtreel“ USA.⸗Anekdoten über den neuen Botſchaſter der Staaten in London— Mr. Kennedy beſitzt neun Millionen Vermögen und neun Kinder Aus Waſhington werden über den neuen Bot⸗ ſchafter der Vereinigten Staaten in London, Mr. Kennedy, recht intereſſante und auch humor⸗ volle Anekdoten berichtet. Zum Jahreswechſel hatten die USA. keinen Botſchafter in London. Der bisherige diploma⸗ tiſche Vertreter der Staaten in England, Robert Bingham, ſtarb nämlich einige Tage vor Weihnachten in einem Krankenhaus in ſeiner Heimat, in der er ſich auf Urlaub befand. Aber noch ehe das Glockengeläute das neue Jahr ver⸗ kündete, ernannte Präſident Rooſevelt bereits ſeinen Nachfolger. Der Mann, der die Staaten auf dem wichtigen diplomatiſchen Poſten in London in einer an Ereigniſſen ſo reichen 3 wie unſere vertreten wird, heißt Joſeph P. Kennedy. Kennedys Leben hört ſich an wie ein echt amerikaniſcher Roman. Der Botſchafter wurde vor 50 Jahren in Boſton geboren, wo ſein Vater einen Saloon hatte, d. h. eine Whisky⸗Kneipe. Der Vater hatte, als Kohlenarbeiter angefangen, ſpekulierte in Erdölaktien, ſparte ſich ein Ver⸗ mögen zuſammen, und ſo konnte ſein Sohn an der Harvard⸗Univerſität ſtudieren. Es ſcheint das Schickſal ſo vieler Selfmademans in Amerika z ſein, daß ſie in ihrer Jugend Zeitungen ver⸗ aufen. Auch von Joſeph Kennedy wird das erzählt. Er ſoll auch mit kandierten Früchten auf einem Vergnügungsdampfer gehandelt ha⸗ ben. Nach Abſolvierung ſeiner Studien— der Vater Kennedy war inzwiſchen zu Held gekom⸗ men— erklärte der energiſche junge Mann: „Ich will Bankier werden“. Zu ſeinen Freunden ſagte er:„Ehe ich 35 Jahre alt bin, werde ich meine erſte Million verdient haben.“ Die Freunde lächelten ungläubig, wie man in ſol⸗ chen Fällen zu tun pflegt, aber Kennedy hielt Wort. Kaum hatte Kennedy ſeine erſte Million ver⸗ dient, als ſein Vermögen ſchnell wuchs. Es wird ur Zeit auf 9 Millionen Dollar geſchätzt, eine für die Vereinigten Staaten nicht allzu große Summe, aber immerhin ne ein ſorgen⸗ freies Leben zu führen. Jedenfalls ſcheint das Vermögen gut angelegt zu ſein, denn Kennedy ſt Beſitzer eines luxuriöſen palaſtartigen Hauſes 10 292 Linkshändern die Entdeckung machte, daß in Süddeutſchland leinſchließlich Sachſen) die Linkshändigkeit durchſchnittlich doppelt ſo häufig iſt, wie in den nördlicheren und öſtlichen Gebieten unſerer Heimat. Wenn wir dabei ausdrücklich von„offen⸗ ſichtlichen“ Linkshändern ſprechen, ſo hat dies ſeinen Grund darin, daß es neben diefen noch eine Zahl„verſteckter“ Linkshänder gibt, die man nur mit Hilfe beſonderer Geſchicklichkeits⸗ prüfungen und beſtimmter Unterbewußtſeins⸗ handlungen erkennt. Es hat ſich nämlich ge⸗ zeigt, daß man bei Benutzung letzterer Metho⸗ den nicht nur drei, vier oder fünf Prozent Linkshänder entdeckt, ſondern erheblich mehr, nämlich ungefähr 25 bis 30 Prozent! Dies hat ſeinen Grund darin, daß wir auf dem Wege der Vererbung mit etwa einem Drittel Linkshändern und zwei Drittel Rechts⸗ händern zu rechnen haben, wobei unter den letz⸗ teren ein nicht geringer Anteil ſogenannter Beidhänder enthalten iſt, die ſich aber vollkom⸗ men der Rechtshandkultur eingeordnet haben. Dieſe Ueberzahl der Rechtshänder hat es aber mit ſich gebracht, daß auch auf die geborenen Linkshänder ſchon vom Kindesalter an ein recht beträchtlicher Zwang ausgeübt wird. So muß das Kind ſchon von früh an trotz allen Widerſtandes das rechte Händchen als das „gute“ geben, während die linke einen unmiß⸗ verſtändlichen Klaps bekommt, weiter muß in der Schule mit der rechten Hand geſchrieben werden, und auf dem Eßtiſch wird, weil es nur ſo anſtändig iſt, das Meſſer auf die rechte Seite des Tellers gelegt, ſo daß immer die rechte Hand den Ton angeben darf. Dazu kommt noch die„Tücke des Objektes“ in Waſhington und zahlreicher Luxusvillen in bekannten amerikaniſchen Badeorten. Wenn Kennedy von ſeiner anſtrengenden Arbeit aus⸗ 3 will, pflegt er Klavier zu ſpielen und rammophonplatten anzuhören, wobei ſein Lieblingskomponiſt Beethoven iſt. Dann lieſt er in der Sommerfriſche mit Vorliebe Detektiv⸗ romane. Die Einrichtung des Waſhingtoner⸗ Hauſes Kennedys iſt ein Begriff in der ganzen Stadt. So iſt 3 das Badezimmer mit Gold ausgelegt. Die Schwimmhalle könnte ruhig in der Villa eines reichen Römers der Antike ſtehen und das Privatkino im Hauſe hat Platz für 200 Perſonen. An der Harvard⸗Univerſität hat Kennedy Volkswirtſchaft ſtudiert und mit Begeiſterung Baſeball geſpielt. Er war ein ſo ausgezeichne⸗ ter Spieler, daß er das Angebot eines Sport⸗ vereins erhalten hat, ein Profeſſional zu wer⸗ den. Auch heute iſt Kennedy ein ausgezeichne⸗ ter Sportsmann geblieben. Er ſchwimmt bei⸗ nahe ſo gut wie Arne Borg, ſpielt Baſeball wie in ſeiner Jugendzeit und ſitzt beim Reiten wie angegoſſen im Sattel. Seinerzeit war Kennedy— nach Beendigung ſeiner Univerſitätsſtudien der jüngſte Bank⸗ direktor der Staaten. Dann wurde er Abtei⸗ lungsleiter der Schiffswerke von Bethlehem Steel Corporation, Während des Krieges lernte Kennedy im Marine⸗Miniſterium Rooſevelt kennen, der damals ſtellvertretender Sekretär war. Es kam zu einem aufgeregten Auftritt zwiſchen den beiden. Kennedy hatte ſich nämlich geweigert, einen Dampfer auszuliefern, der im Auftrage eines ſüdamerikaniſchen Staates ge⸗ baut worden war. Rooſevelt gab eine kurze. aber energiſche Antwort. Er ließ den Dampfer ron emer Kompanie der Marinediviſion in Be⸗ ſchlag nehnen. Joſeph P. Kennedy iſt aber ein vielſeitiger Mann. Auch auf dem Gebiete des Films hat er von ſich reden gemacht. Er war der Mei⸗ nung, daß es Hollywood an Kultur fehle. Er reiſte hin und ſchlug einige Reformen vor, die nicht nur das kulturelle Niveau des ameri⸗ kaniſchen Films gehoben haben, ſondern ſich in wirtſchaftlicher Beziehung als lohnend er⸗ Der Sieger von hogar i Der Internationale Sternflug zum Hogar⸗ Maſſiv in Afrika endete mit einem großen Erfolg der deutſchen Piloten und Maſchinen gegen ſtärkſte Konkurrenz. Der ſchwierige Wettbewerb, der ſich über längere Zeit hinzog, und deſſen Kernſtück ein Wüſtenrundflug war, wurde von Oberleutnant Goetze(unſer Bild) auf einer Meſſerſchmitt⸗Taifun⸗ Maſchine mit Argus⸗Motor überlegen gewonnen. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) wieſen. Kennedy finanzierte einen Gloria Swanſon⸗Film und erzielte durch eine beſſere Regie einen großen Erfolg Eine Zeit lang war der vielſeitige Geſchäftsmann Beirat der Firſt National und Paramount Comp. Aber immer wieder lockte Wallſtreet den Finanzmann. Es gelang Kennedy auch in den ſchwarzen Tagen ein Vermögen zu er⸗ handeln. Im Jahre 1931 traf er wieder Rooſevelt, den Mann, mit dem er den unlieb⸗ ſamen Auftritt wegen des ſüdamerikaniſchen Dampfers gehabt hatte. Joſeph P. Kennedy trug aber Rooſevelt nichts nach. Im Gegen⸗ teil. Er war der Meinung, daß Rooſevelt der Mann iſt, der USA. aus der Kriſe retten könnte und ſtiftete zunächſt 100 000 Dollar für den Rooſevelt-Wahlfonds. Als Rooſevelt dann Präſident wurde, blieb er in engſtem Kontakt mit Kennedy, der ein treuer Anhän⸗ ger der NIRA. war. Rooſevelt ernannte den Bankier zum Geſchäftsführer der ins Le⸗ ben gerufenen Börſen⸗-Kommiſſion in Wall⸗ ſtreet. Während ſeiner Tätigkeit in der Kom⸗ miſſion ging Kennedy nicht gerade rückſichts⸗ voll vor. Er erhielt dafür den Namen„der Bulldog von Wallſtreet“. Als aber Kennedy nach 15 Monaten die Kommiſſion verließ, da er zum Chef der Marinekommiſſion berufen wurde, fand man nicht genug Lobesworte für die Reinigungsaktion, die er in den Börſen⸗ kreiſen durchgeführt hatte. Noch als junger Student lernte Kennedy während eines Ausflugs in Boſton die hüb⸗ ſche Miß Roſe Fitzgerald kennen. Ihr Vater wurde ſpäter Bürgermeiſter in Boſton. Der unternehmungsluſtige junge Mann ſang mit einer nicht gerade angenehmen Stimme einen damals in ganz USA. volkstümlichen Schla⸗ ger„Schöne Adeline“. Es war, was man Liebe auf den erſten Blick nannte. Kennedy heiratete das hübſche junge Mädchen. Er wurde glücklicher Vater von neun Kindern. Auf jede Million, die er zur hatte, kam alſo ein Kind. Was aber Joſeph Kennedy am meiſten liebt, iſt ſeine politiſche Tätigkeit. Der Bot⸗ ſchafterpoſten in London gibt dem energiſchen Mann ein Betätigungsfeld, wie er es ſich beſſer nicht wünſchen kann. In eingeweihten Kreiſen behauptet man, daß dieſer Poſten ein weiterer Schritt auf dem Wege zum Wei⸗ ßen Hauſe iſt. Kennedy iſt nämlich, ſo will man wiſſen, der nächſte Kandidat für den Präſidentenpoſten in den Staaten. Seite gelegt als unerbittliches Zeichen der Rechtshandkul⸗ tur: ſei es, daß die Scheren und Senſen für den Gebrauch der rechten Hand konſtruiert ſind, daß die Kaffeemühle und der Fleiſchwolf leichter mit der rechten Hand gedreht werden können; ſei es, daß die Ofen⸗ und Eiſenbahntüren mit der linken Hand nur ſchwer geöffnet und die Armbanduhr nur ſchwer und unter Verrenkun⸗ gen aufgezogen werden kann. Kein Wunder, daß bei all dieſen Schwierigkeiten die Unfall⸗ zahl dieſer Menſchen deutlich größer iſt, und daß im Laufe des Lebens zu den zwei Dritteln Normalrechtshändern immer mehr„Muß“ Rechtshänder hinzukommen. Ebenſo iſt es ver⸗ ſtändlich, daß man„unter den vier- bis ſechs⸗ jährigen Kindern noch annähernd zwanzig Pro⸗ zent„Linkſer“ findet, bei den Erwachſenen aber nur mehr die obengenannten 3 bis 5 Prozent. Zwei Gruppen ſind es übrigens, die dabei am längſten dem Anſturm der Erziehung und der „Tücke des Objektes“ widerſtehen und ſich nicht wie die anderen Linkshänder zu Rechtshändern umformen laſſen. Zur erſten Gruppe gehören ſolche Leute, die ein beſonders ausgeprägtes Eigenleben führen und ſich nicht ohne zwingen⸗ de Gründe„umkrempeln“ laſſen. Im Großen erkennen wir dies ſchon aus der Tatſache, daß es unbeſtreitbar mehr linkshändige Knaben gibt als Mädchen, die eben doch gefügiger ſind, und im einzelnen daran, daß gar nicht ſo ſelten ge⸗ rade recht bedeutende Männer Linkshänder ſind. wie etwa die Maler Menzel, Holbein. Leonardo da Vinci und andere. Die zweite Gruppe aber wird im Gegenſatz hierzu von Menſchen min⸗ derer geiſtiger Fähigkeiten dargeſtellt, bei denen mangels genügender Anſprechbarkeit oder gar Widerſpenſtigkeit die angeborene Linksanlage weder durch Vernunft oder durch Erziehung⸗ noch durch die Tücke des Objektes überwunden oder doch wenigſtens perdeckt werden kann. Vielleicht iſt bei einem Teil dieſer Menſchen auch die linke Gehirnhälfte, die bekanntlich die rechten Extremitäten regiert, durch Krankheit, Narben oder Mißbildungen ſo entartet, daß nur mehr die gegenſeitige Hirnhälfte ausreichend funktionieren kann und ſo die linksſeitigen Gliedmaßen allein ordentlich zu arbeiten ver⸗ mögen. Jedenfalls haben zahlreiche Statiſtiken ergeben, daß man vor allem unter Hilfsſchul⸗ kindern und Epileptikern weit mehr Linkshän⸗ der findet als unter Normalkindern, wie Stier auch nachweiſen konnte, daß in der Armee un⸗ ter den Unteroffizieren nur 1.5 Prozent, unter den alten, nicht beförderten Mannſchaften aber 4.1 Prozent, unter den Feſtungsgefangenen mit gemeinſamer Haft 11,2 Prozent und unter den Soldaten mit Iſolierhaft ſogar 22.2 Prozent Linkshänder zu zählen waren! Wir können aus all dem alſo entnehmen, daß die Linkshändigkeit ſowohl ein Zeichen beſon⸗ deren Charakters, als aber auch Ausdruck ir⸗ gendwelcher geiſtiger Anomalie zu ſein vermag. Kein geiſtig normal entwickelter oder auch be⸗ ſonders begabter Menſch braucht ſich jedoch ſei⸗ nes etwa vorliegenden Linkshandtums zu ſchä⸗ men. Im Gegenteil, es ſind Beſtrebungen im Gange, in Zukunft im Schulweſen mehr als bisher die beſondere Eigenart der Linkshänder zu berückſichtigen und der Förderung der linken Hand nicht mehr dieſelben Schwierigkeiten in den Weg zu legen, wie es bisher verſchiedenen⸗ orts der Fall geweſen iſt. Dr. F. L. Herzbruder und Lumpenhund— (1. Fortſetzung) Mir behagte das Spiel mitnichten. zumal der Nebenbuhler in den Buſch kroch, um. gleich mir, alles abzuſchälen, was von dieſer Welt war. Und meine Geiſtesgegenwart war völ⸗ lig abweſend, als ich ſah wie Horſt Tiburtius wieder auftauchte, in der Fauſt meine arm⸗ A Klamotten ſchwingend ſamt Hemd und ut: Jorinde, hier hat ein Landſtreicher die Wäſche gewechſelt!“ Mir wurde der Gaumen trocken. Und der Unterkiefer blieb vollends ſtehen. als Jorinde mit einem ſcharfen Pfui den Wegwurf der Sachen forderte:„Voll Dreck und Läuſe! Nicht wahr, Herr Johannes—?“ Selbſtverſtändlich, zarte Jorinde!“— Ich konnte nicht die Bremſe ziehen. Ich durfte keinen Zuruf der Verhinderung wagen. Mein Hemd ſtarrte vor Sauberkeit, mein Herz ſchlug verliebt— außerdem war ich Kommili— tone. Nein, das Wetter bedrückte mich trotz Sonne. und paradieſiſcher Glut. Jorinde ſprach wenig. ſie wartete auf den Freund. der. wie ſie mit erregter Stimme geſtand, ſein Phyſikum ge⸗ macht habe. „Ja, den Horſt. den müſſen Sie näher ken⸗ nenlernen!“ Ich lernte ihn näher kennen. Ich Zaungaſt und Mauerblümchen. Denn der Kerl ſtand bald in der Schwimmhoſe am Ufer, ver— gnügte ſich damit, meine letzte Hebe mit einem Jauchzer übermütiger Verzückung in den Fluß zu ſchleudern, der die teuren Armſeligkeiten davonſchleppte; zuerſt das Hemd. dann Hoſe und Galoſchen, während mein kalkiger Hut auf den Wellen tanzte wie ein Schifflein kind⸗ lichen Vergnügens. Wehe. der Hut war noch lange zu ſehen, während Hoſe und Hemd bald von der Feuchte des Strudels vollgeſogen und eingeſchluckt wurden. Ich betrachtete meine Schwimmhoſe: Wie ſollte das noch enden? Dann ſpannte ich den Bizeps an: Würde der mir helfen?— Ich ſtarrte das Waſſer zu Wirbeln. Ich fing Fliegen und zerquetſchte ſie, dies freilich im Glauben, ich hätte Horſt Tiburtius zwiſchen den Fingern! Und all das Grübeln hatte mich ſo taub und blind gemacht, daß ich nicht merkte, wie der andre mit kühnem Gleitſpruna in die Almar ſtürzte, um nach wenigen Stößen auf unſrer Inſel zu ſein. Mochte der Hahnenkampf beginnen, keiner hatte Sporen. niemand war im Vorteil. a „Statten: Tiburtius!“— „Scher dich zum Teufel!“ Jorinde zitterte mitten in der Hitze. Noch mehr: Das Mädchen kroch ſcheu zur Seite— es würde ſich ohne Zweifel nach einer Stunde für den Stärkeren entſcheiden. Alſo wurde ich keck: „Jorindchen, haſt du dir—?“ „Wieſo?“ „Für den da—!“ Tiburtius, den ich hätte lieben können, denn ſein Geſicht war voll Narben, und das ſchien mir nicht feige— alſo Tiburtius baute ſich ſenkrecht vor mir auf: Ein wacher Burſche, eine Säule, und übermütig, wie es ſich gehörte! „Wer ſind Sie? Welches Semeſter? Ich 10. verlange Satisfaktion. Sie...! Ich ſagte:„Krumme Säbel bei zehn Meter Abſtand!“— Eine Ohrfeige traf mich daß ich Sodbrennen bekam. Gewiß, die Landſchaft war zu ſchön zum Zank. Dieſe Berge voller Wald, dieſe Almar mit ihrem Gebrauſe mit ihrem Geſtein, an dem das Strömen weiß und feſtlich vor— überſchäumte. Ringsum eine großartige Ruhe, voll Himbeerduft, voll Vogelhochzeit und Ge⸗ ſumm. Und ein Friede ohne Grenzen— ſchein⸗ bar, denn vor mir knirſchte einer mit den Zäh⸗ nen. Mir war es ernſter, als ich zeigte. Wie ich niemals zeige, wenn ein Abgrund in mir iſt oder ein Elend. Horſt Tiburtius. wie konn⸗ teſt du mich ſchlagen!— Dies dachte ich nur, zwei Herzſchläge lang, dann riß ich alles zu⸗ ſammen, was hart in mir war. Schon don⸗ nerte der Paukant ſeinen zweiten Satz:„Wiſ⸗ ſen Sie, wer ich bin—?“ „Mein Lieber, in der Schwimmhoſe ſind wir gleich. Und dein Inneres mußt du mir erſt zeigen!“ Alſo ſchlug mich Horſt abermals. floh krähend ins Waſſer:„Hilfe!“ Warum Hilfe? Niemand hatte ein Meſſer in der Fauſt, nur einen Klumpen Eiferſucht. Da Horſt Tiburtius zum dritten Gang aus⸗ holte, legte ich ihm meinen Finger aufs Kinn, daß er torkelte, weich wurde in den Kniekehlen und dann mit blutendem Geſicht quer über die Inſel fiel. Aus.— „Komm. Jorindchen—!“ Das Mädchen kroch aus den Wellen, ſcheu wie ein Lamm. Wir legten Horſt auf den Rücken, ſtreuten Waſſer über die Schläfen, wuſchen das Blut vom Kinn. So lange, bis er die Augen öffnete und das ſchwimmende Wölkchen am tiefblauen Himmel ſah. Da ſtrich Jorinde über die Haare des Ge⸗ ſchlagenen, bettete auch den Kopf weich in ein Häuflein Sand. und weil das Blut wieder aus der Naſe quoll. brannte mir das Mädchen eine Backpfeife. Die zweite folgte ohne Verzug. „Sie Scheuſal! Sie ſollten ſich lieber raſieren! Ich duldete alles. Der Beſiegte hatte geſiegt. * Verbandszeug bei Jorinde Eine Weisheit fürs Leben,— ſo etwas konnte nur mir. widerfahren.— 8 1 Da es quälend war, Liebkoſungen anzu⸗ ſchauen, ſo, als ſtünde man mittellos vor einem Schaufenſter voll Brot und Trauben, entſagte ich allen abenteuerlichen Hoffnungen, ſtand auf und watete ins Waſſer. Ohne Abſchied, ohne Gruß. Und als dex Fluß um die Hüfte ſpülte, ſchwamm ich ans Ufer. ſpielte dort mit Heu⸗ ſchrecken und Fröſchen, ſo lange, bis ich wieder trocken war. Keinen Blick gönnte ich dem Idyll auf der Inſel. Mochte das Paar grimmig tun oder gütig, mochte es Pläne der Rache brüten: Ich hatte meinen Abſchied genommen, ſchlüpfte ins Gebüſch, zog die feinen Kleider des Stu⸗ denten an,— nur die bunte Mütze blieb liegen, auch das farbige Band.— Ein Jammer, daß Horſt Tiburtius mich plötz⸗ lich ſchon geſehen hatte, war es doch meine Ab⸗ ſicht geweſen, ihn in ſeiner eignen Kluft zu überraſchen. Nein, er ſtand ſchon mit geballten Fäuſten vor mir auf der Wieſe. er betrachtete mich von oben bis unten, tropfend und keuchend:„Sagen Sie, ſind Sie wahnſinnig? Wollen Sie womöglich auf Piſtolen——2“ Ich zuckte die Schultern hoch:„Es muß doch einen Ausgleich geben, Herr! Sie haben meine Kleider vorhin ins Waſſer geworfen, ohne mich zu fragen ſogar,— alſo ſchulden Sie mir das, was ich mir genommen habe!“ Auch Jorinde, die gleich ihrem Horſt zum Ufer geſchwommen war. kam aus dem Waſſer. Sie hängte ſich in den Arm des Studenten und ſtaunte offenen Mundes:„Herr Johannes, Sie ſind ein——— Landſtreicher?“ „Nicht ganz. Ich ſtreiche nicht Land, ich bin nur ein obdachloſer Arbeiter. Sie wollen ent⸗ ſchuldigen, wenn ich das nicht klar genug zu verſtehen gab—!“ „Alſo kein Kommilitone—?“ Dieſes gerümpfte Näslein! Tiburtius war blaß und ſehr ernſt. Er ſammelte ſchon Schieß⸗ pulver.— Ich antwortete: „Muß ein Kommilitone unbedingt Student ſein? Gibt es nicht Gebildete, die zu dumm ſind, die Amſel von der Droſſel zu unterſchei⸗ den? Ich kann keine Algebra, dafür verſtehe ich mich auf Traß. Speis und Mörtel. Sie kön⸗ nen keinen Beton miſchen, dafür iſt Ihnen die Algebra geläufiger. Wer iſt der Dümmere von uns beiden? Oder haben wir einander nötig? Gibt es nicht Ungebildete, die euch die Bänke ſchreinern, daß ihr auf ihnen gebildet wer⸗ det—? Welch merkwürdige Vorſtellung habt ihr vom Arbeiter! In der Kluft ein Landſtrei⸗ cher, in der Badehoſe ein Kommilitone—!“ Ein feiner Wind bewegte die Sträucher. Im Rohr rief eine Dommel, irgendwo knallte ein Jäger des Schwarzwalds auf wilde Karnickel, — dreimal ſtotterte das Echo der Trifte und Hänge. Horſt Tiburtius meinte zu träumen. Er be⸗ griff nicht, daß ich ſeinen nobeln Anzug trug ſamt Schlips und Kragen. So knirſchte er denn: „So was wie Sie. Herr—“ Er machte ſich von dem Mädchen frei, trat vor meine Bruſt, ganz nahe, ganz dicht, ich ſpürte ſeinen haſtigen Atem.— Jorinde faltete die Hände, ein Gewitter zog ſich in unſern Seelen zuſammen, bald zündete das erſte Feuer. Nein, ich wich um keines Graſes Breite zu⸗ rück, mochte der Student auch den Arm heben, —— um ihn dann wieder ſinken zu laſſen: „Obdachlos—? Arbeiter—?“ „Jawohl, Herr Tiburtius!“ Eine ſchwere Pauſe ſchwang zwiſchen uns. Horſt hob die Bruſt voll Luft:„Ich habe dich zuerſt geſchlagen—?“ 5 „Zweimal ſogar, Herr Tiburtius!“ „Wir haben uns beide geſchlagen?“ „Bis das Blut kam—!“. Horſt Tiburtius ſchluckte. Ein Kampf geſchah in ſeinem Geſicht. Und ich ſpürte auf meiner Wange, daß ſein Atem noch unruhiger, noch heißer wurde, ſo dicht ſtand der Kerl vor mir. Endlich rang er ſeine Stimme los:„Es iſt Zeit, daß wir Du zueinander ſagen.— Ich bitte dich um Verzeihung Johannes.— Du führſt eine gute Fauſt, die können wir brau- chen.— Lauf nach Seidelburg, meine Wirtin ſoll dir neues Zeug geben für mich—!“ Wir quetſchten uns die Hand. Ohne viel Worte. Ich ſah. wie Horſt mit fiebernden Wangen auf einen Baumſtumpf ſank, den Kopf ſtützend, ein Zittern kaum bewältigend. Und Jorinde ſchwieg, ſo gründlich, als habe ſie je⸗ mand auf den kleinen Mund geklopft. Sie ſetzte ſich neben den Freund. knöpfte die Gummikappe ab, ſchüttelte das blonde Gebüſch der Haare.— Ich ſprach, ſtockheiſer vor Er⸗ regung:„Wo wohnt die Wirtin. Horſt Tibur⸗ tius—?“„ Jorinde antwortete ſtatt ſeiner. Und ich, Jo⸗ hannes Leinen, geſtern noch ein Lumpenhund, heute Herzbruder eines Seidelburger Studio⸗ ſen, wanderte zur Stadt. innerlich voll Mor⸗ genrot, voll heller Unraſt, ſo, als hätte ich die Wende einer neuen Zeit irgendwo erlebt, wo man kein Aufſehen darum machte.— Ich hätte Choräle ſingen mögen. Mich fiel die Luſt an, Bäume zu knicken und Felſen aus dem Moraſt zu drehen.— Bald ſah ich das Bergſchloß von Seidelburg, auch die baſaltene Brücke, die mit ſechs feſten Bogen die Ufer der Almar zuſammenhielt.— Ich erinnerte mich, Horſts letztes Geſpräch mit Jorinde gehört zu haben.„Biſt du von Sin⸗ nen?“ hatte das Mädchen gefragt.„Iſt Män⸗ nerſache, was kümmert es dich!“ hatte Tibur⸗ tius, der mit den Narben im Geſicht, geant⸗ wortet. Unerbittlich, obzwar nicht lieblos. Nein, nie und nimmer lieblos. nur mit düſtern, in der Ferne ſuchenden Blicken, die der Gegen⸗ wart des Mädchens völlig vergaßen.— Im Albertusturm der Univerſität ſchlug es Mittag, der Wind trieb das Läuten melodiſch herüber. Zwölfmal. Geſegnetes Städtchen! Hier nahrhaftes Marktgewimmel mit Gemüſe⸗ duft, Fiſchgeruch und großen, farbigen Schir⸗ men, dort Studenten auf der Promenade, hei⸗ ter und mit Bändern oder Mützen.— ach, wie ſalutierten alle, wenn ein Profeſſor vorüber⸗ kam, die ledergebundene Weisheit unterm Arm, e eee eee 8. 2 Eine Geſchlchte von Heinz Steguweit die ſchaukelnde Schnur am Zwicker. Eine Schwarzwälderin ſchleppte Körbe voll Beeren, ſie trug die Tracht ihrer Berge, ich aber hätte den Kopf in die Früchte bohren mögen. „Wo iſt hier die Hirſchgaſſe—?“ „Gehn's links nunner, gell? Ha jo, do iſch's Hirſchgäßle!“— Ich dankte, rannte zur Wirtin. die Mutter Kolzem hieß und nicht fürſtlich wohnte; und erhielt alles, was Horſt Tiburtius brauchte. „Wenn ich nun ein Schwindler wär', Mutter Kolzem?“ „Ach, das ſieht man doch—!“ Kaum trug ich das Bündel über die Almar⸗ brücke, da wurde die Laſt ſchon ſchwerer: Mein Herz jagte, meine Seele litt Not.— was lag noch auf der Lauer, mich anzufechten mit neuer Unraſt, mit fremden Abenteuern? Dreiund⸗ dreißig war ich alt,— ſollte ich mit fünfzig nicht weiter ſein? Die Zeiten waren danach: 19301 Eine böſe Querſumme. Nie hatte ich an ſolche Gaukeleien des Aberglaubens gedacht, heute war ich ſoweit, mit den Sternen zu rech⸗ nen und auf verlorene Hufeiſen zu achten.. Ich ertappte mich bei der Sünde des Haders um die Welt. Und war geſtern, als Schnaps⸗ bruders des Trompetenbaſtian, noch voll Ueber⸗ mut geweſen. Ich beſchwor dieſe Laune,— ver⸗ gebens. Alſo landete ich ſchweigſam bei Horſt Tiburtius.— 7 Er war allein, und auf meine Frage, ob das Mädchen Jorinde ſchon nach Hauſe gegangen ſei, gab er keine Antwort, zeigte nur ins leere Schilf, wo die Schuhe und das Linnen des ſchö⸗ nen Fräuleins fehlten. „Zank um meinetwegen, Horſt Tiburtius—?“ „Ja. Gib die Klamotten—“ „Wenn ich das gewußt hätte...“ „Ruhe. Du biſt mir wichtiger. Wo iſt das Hemd? Danke!“ Wir tauſchten keine neuen Worte. Ich ſchloß nur die Augen. hörte den Fluß, die Immen, den Häher. Und das Un⸗ geſtüm des eignen Blutes. das hart an die Rip⸗ pen ſchlug. Anterdeſſen zog der Student ſeine Kleider an.— Die Schlacht am Perkeo Fünf Stunden blieben wir getrennt; Tibur⸗ tius mußte noch ochſen, wie er es nannte, auch wolle er Füchſe keilen, hatte er lachend geſagt, und dieſes Lachen trug ich dankbar in dem glei⸗ chen Gewiſſen, das ſich um den morgigen Tag quälte: Sechs Monate hatte ich den Müßig⸗ gang ſchon erduldet, was aber. wenn ich einer von denen wurde, die ſeit Jahren nicht Arbeit noch Lohn verdienten? Da mußte man doch in die Irre ſtolpern! Kein Ausweg, keine Hilfe. keine Bruderſchaft bei denen, die abends wuß⸗ ten, was ſie über den Tag erwarben.— und bei der Gewerkſchaft war ich im lebensläng⸗ lichen Verſchiß! 1 Die Sonne ſchien mir in den Magen. ich ging auf die Almarbrücke, lehnte mich aufs warme Geländer, ſpuckte ins Waſſer.— aber die Fiſche mochten das nicht. Ich kletterte auf den Berg, wo das alte Schloß regierte, verkrautet und verwüſtet, doch eine Ruine voller Würde. Inmitten hoher Ritterſäle ſpreizten ſich Nußbäume und Linden, auf einem Balkon war weſtwärts die Ebene zu ſehen, weit, unendlich., drüben die Türme von Karlsheim, dort der gläſerne Rhein! Und zwei Rinder zogen keuchend eine Karre voll Dung. Seid ihr ſelber ſchuld, dachte ich. Vom Städt⸗ chen herauf ſcholl der unſterbliche Kantus: Bier her, oder ich fall um!— Wäre ich doch Bier⸗ brauer geworden. Eine Gnade, daß ich zu jedem Pott einen Deckel wußte. Und daß ich noch nicht im Groll erfror, da unſereiner auch im Sommer voller Winter war. Ach, was einem Mühe macht, das hat man lieb. Deutſchland machte mir Mühe. Ich konnte noch ſingen, ſo laut, daß es das Knurren im Magen überklang. Und ich konnte zu einem Berg, einem Dom, einer Blume oder einem herrlichen Luftſchiff ſagen: Ein Glück, daß ihr da ſeid, euretwegen will ich warten mit dem Haß!— Wie lange noch? Das mächtige Empfinden, das Glück ſchöner Ueberwältigung, all das Groß⸗ artige, das einem die Kinnlade hochriß und die Sinne wach hielt gegen jegliche Betäubung,— man war mit ihm vermählt, und das Ehebre— chen mußte doch eine Sünde bleiben. Was aber, wenn man ſich verraten und beſchwindelt fühlte zu einer verzweifelten Stunde—? Man würde vor zwei Wegweiſern ſtehen und die Schrift nicht leſen können in der Finſternis. Und würde womöglich rufen nach einem, der eine Fackel trug. Und würde dieſem einen folgen, ohne zu fragen, ob ſein Feuer das des Himmels oder der Hölle ſei. Gedanken. Nur Gedanken. Das Tal zu Füßen meines Hügels wollte ein Abgrund werden. Da legte ich die Hände um den Mund, rufend. ſchreiend,— vielleicht hatten die Berge ein Echo:„Holüber!“— Und dann noch einmal: „Holüber!“— „Kerl, ich komme ſchon—!“ Ich wandte mich erſchrocken: Horſt Tiburtius ſtand da!— Daß man das Echo oft von einer Seite erfährt, von der man es nicht erwartete. Ich fragte: a. „Um acht wollten wir uns treffen—?“ „Sei froh, es hat erſt ſieben geſchlagen!“ „Wie haſt du mich finden können—?“ „Durch Suchen. Nur durch Suchen. Und außer⸗ dem: Wer hier neu iſt, der läuft zuerſt zum Schloß!“— Ich ſpürte die Hand des Studioſen und betrachtete ihn anders als am Mittag. Er gab mir Gedanken ein wie jene Berge, Dome, Blumen und herrlichen Luftſchiffe, zu denen ich zu ſagen pflegte: Ein Glück, daß ihr da ſeid, euretwegen will ich warten mit dem Haß! „Es iſt alles in Ordnung, Johannes Leinen!“ „Was—?“ „Dein Name, deine Papiere, alles. Ich war bei der Polizei. Nimm es nicht übel, blanker Tiſch muß ſein. Du haſt ja bier in der Nähe ſchon gearbeitet—? Nun, es ſtand alles in dei⸗ nen Akten. Hör zu: Du pennſt auf meiner Bude, du wirſt eſſen, wo ich eſſe...“ „Ich? Almoſen von dir—?“ „Roß! Redensarten verderben den guten Ein⸗ druck. Du biſt nicht der erſte und einzige, Ent⸗ ſcheide dich, ich zähle bis drei...“ „Das iſt doch alles unmöglich!“ „Es iſt allerhöchſte Zeit, daß wir das Anmög⸗ liche mal möglich machen. Willſt du oder willſt du nicht—?“ „Ich komme—!“ „Danke. Ganz nüchtern. Verſtehſt du? Sozu⸗ ſagen politiſch. Hier in Seidelburg haben wir angefangen. Wer kneift, wird zu Kompott ge⸗ ſchlagen.“ „Ich verſtehe noch immer nicht—?“ „Geduld. Lange Leitung...“ Ich wurde am Aermel vom Fleck geriſſen. Wenn ich jetzt erwachte, war ich betrogen. Und wenn der Studiker einen Bierulk machen wollte mit, mir, würde ich ihn übers Geländer der Brücke ſchleudern.— Aber der Traum ging ſei⸗ nen Weg wie Horſt und Johannes ihren Weg gingen: Herzbruder und Lumpenhund! Noch einmal ſpähte ich zur Ebene: Ueber Frankreich ging die Sonne unter. Verglühend in hundert milden Farben. Und die Vögel des Abends ſangen im Laub. Volkslieder. Heimat⸗ lieder. Es tropfte andächtig aus den Kaſtanien und Ebereſchen. Schade, daß ich kein Dichter war.— In der Hirſchgaſſe, nicht weit vom Revier der Univerſität, zückte Horſt die Schlüſſel. Ich kannte das Haus, kannte die Wirtin, kannte das Zimmer, in dem es nach Büchern, kaltem Pfeiſenrauch und jungen Männern roch. Wie in einer Arbeiterbude. Auch dieſes Zimmer war eine Bude. Auch Horſt Tiburtius war ein Arbeiter Da lag es! Ich begriff alles, was ſich mit mir begab. Es war wie Salbe auf geriſſe⸗ nem Fleiſch, daß man die Güte einer menſch⸗ lichen Stimme wieder auf ſich beziehen durfte. Ich bekannte das freimütig, aber Tiburtius ſchlug in die Hände: „Rührſeliger Kunde! Willſt Frontſoldat ge⸗ weſen ſein? Menſch, komiſcher Romantiker. Sturmriemen runter, aber feſte, aber richtig. Und dann'rin in den Drahtverhau!“ Ich mühte mich, dieſen Schalk nicht über den meinigen wachſen zu laſſen: Der Studio war zehn Jahre jünger als ich. Mindeſtens. Doch der Schneid, mit dem er mich führte, weckte Erinne⸗ rungen an die tollkühnen Fähnriche vom Ar⸗ gonnerwald. Horſt zählte ſein Silbergeld, überlegte eine Weile, zeigte mir noch einmal das Sofa, auf dem ich ſchlafen ſollte, und zog mich dann hin⸗ aus, in den Flur, zur Treppe, auf die Straße, flötend und ſicheren Schrittes.— Die Dunkelheit dämmerte, zwiſchen den ſchie⸗ fen Fachwerkgiebeln Seidelburgs brütete noch die Glut des Tages: irgendwo hämmerte einer auf der Drahtkommode, Studenten triumphier⸗ ten dazu: Burſchen heraus! Ich wollte einige Worte ſprechen, aus Dank, aus Freude, aus ſchwelgender Verwirrung, denn die Tugend des Glaubens feierte ein be⸗ ſcheidenes Volksfeſt in meiner Seele,— als ſich etwas ereignete. was mich wieder zweifeln ließ, ob ich nun ein Glückspilz ſei oder ein Pech⸗ vogel: Ich wurde rechterhand angerempelt, ſo hart, als habe mir ein Geſchoß achtbaren Kalibers den Oberarm zerſchlagen! Ich verbiß den Schmerz und vergaß, ohne auch nur den Kopf zu wenden, daß ſolches Rem⸗ peln die böswillige Aufdringlichkeit eines Mit⸗ menſchen ſein konnte. Indeſſen: Es roch nach Krach! Die Stimme, die mir ins Ohr dröhnte, blies alle Zweifel in den Wind:„Paß op, Dreckhammel—!“. Bevor ich faſſen konnte, was ſich begab, denn ich ſah nur eine dicke Fauſt und zwei brünſtige Augen, krallte Horſt Tiburtius ſeine Finger um die Gurgel des unfreundlichen Mannes, ihn zu würgen, zu ſchütteln, ſo daß ich helfen muß⸗ te, das unwürdige Handgemenge zwiſchen einem Studenten und einem offenbar angeſäuſelten Bürger zu ſchlichten.— Immer noch hielt ſich Tiburtius den zappeln⸗ den Grobian vom Leibe:„Gerempelt wird nicht, alter Freund—!“ Da entlarvte ich das Geſicht des Gewürgten! Mit dieſem Entlarven begriff ich— nicht ohne Iröſteln— den tiefern Sinn des Scharmützels: Dieſer Mann hieß Jonny Scheidwein, Gewerk⸗ ſchaftsgötze von Beruf. Spitzbart, abſtehende Ohren, brutales Gefräß! Einer, dem alles gleichgültig und nichts heilig war, ſobald er ſein Strebertum in Gefahr wußte. Leute, er kannte mich! Ich war kein Fremdling für ſeine brodelnde Scharfrichterſeelef Oh,— ein Hetz⸗ prophet zünftigſter Dreſſur, keineswegs ein be⸗ ſäuſelter„Bürger, nein, aufgeregte Gewerk⸗ ſchaftstenöre ſahen nur ſo aus.— „Sieh da, Jonny Scheidwein aus Vonn! Sicher haſt du meinen groben Brief bekommen Tiburtius ließ locker, ſein Opfer dampfte wie ein Kriegsſchiff: „Wir ſprechen uns noch, Hannes! Im Du ſtern! Du Verräter!“— g (Fortſetzung folgt!. N 7 gele Bud viel diel 1 gehe ſchen oben 5 top! Rom ttalit lied, kuſſi den heiſe Eyre in d nit Sing lung Stoff Otett ſchen iu ge J dutch auf e kt di Vi elfter der beſter nach Follt, wie“ fe f daher Johan nor dus Unze, U Oder vil du) Says aber dir Aompott ge 9% 1* l geiſen ettogen. Und lachen wollte * et. Heimat n Kaſtanien lein Dichter ſoldat ge⸗ omartiker. bet richtig. 8. Doch det tlegte eine Sofa, auf dann bin⸗ —.—'—)ñ ee eee Sie heißt nämlich nicht Jona- Die Geſchichte der Varietéſängerin Ilona Peterda mag manchen verwundern, und ſie enthält auch eine ganz kleine beachtbare Lehre für die Allgemeinheit. Deshalb ſoll ſie hier aufgezeichnet werden. Man braucht nicht viel zu erzählen von der Entdeckung Ilonas durch Miſter Johanſſon, einen ſchwediſchen Manager. Jeder weiß eigentlich, wie die Sache los⸗ ging, nicht wahr? Johanſſon kam bekanntlich am dritten Tag des Marktes nach Richmond, wo ſchon die Oper„Martha“ ihren Schauplatz hat. Er betrat die Bude zu den„Sieben Welt⸗ wundern“ mehr aus Pflichtbewußtſein als aus Leidenſchaft für die Anpreiſungen des 3 Ausrufers: ein Vergnügungs⸗ onzern Europas hatte den als tüchtig be⸗ kannten Schweden für mancherlei Reiſen verpflichtet. Er ſollte für das nach Neu⸗ heiten immer hungernde Varieté neue Nummern ſuchen. Die„Sieben Welt⸗ wunder“ beſtanden aus einem Zwerg, der für eine Liliputanertruppe zu verwachſen, aus einem Clown. der für einen Zirkus zu alt, aus einem Kraftmenſchen, der für jedes andere Unternehmen zu waſchlappig war, aus einem tanzenden Affen, aus einer Dreſſur weißer Mäuſe, aus dem rechnenden Hund Pum und aus Senorita Ilona, dem Medium der Selbſthypnoſe, einem auf⸗ gelegten Bluff, der Herrn Pumding, dem Budenbeſitzer und Herrn der Heerſcharen, viel Schweiß und der einſt kleinen Ilona viel Prügel eingetragen hatte. Alles ließ Herr Johanſſon über ſich er⸗ gehen, weil er zwiſchen etwa ſechzig Men⸗ ſchen eingekeilt war. Das Mädel dort oben— hm, ganz niedlich, jung und mit litter behängt, im übrigen Faxenkram— top!—— ſie ſang! Sie ſang eine ſpaniſche Romanze, ein franzöſiſches Liedchen, eine italieniſche Serenade, ein deutſches Volks⸗ lied, einen engliſchen Song und eine ruſſiſche Träumerei, rein und klingend in den verſchiedenen Sprachen, ohne, wie der heiſere Ausrufer erzählte, eine andere Sprathe als Spaniſch zu ſprechen— alles in der„Trance“. Und das Wunder, das mit ihr vorging, war nicht eigentlich das Singen, ſondern die jedesmalige Verwand⸗ lung: ohne ein Koſtüm, ohne einen Fetzen Stoff wußte ſie ſich den Ausdruck eines Gretchens und einer Carmen. einer ruſſi⸗ ſchen Bäuerin und einer kecken Franzöſin zu geben——— Johanſſon war ſtarr. Da fuhr er nun durch ein halbes Dutzend Länder, und hier, auf einem eigentlichen Rummelplatz, fand er die Größe der Bühnen, die er ſuchte! Vierzehn Tage dauerte der Markt, am elften war Johanſſon ſo weit. Der Zwerg, der Clown und der Ausſchreier waren ſeine beſten Freunde geworden. Sie alle konnten nach Schluß des Marktes gehen, wohin ſie wollten, und wenn Pumding ſie wieder, wie Jahre hindurch, behielt, dann mußten ſie ſchuften und bekamen kaum zu eſſen. Dieſen dreien gab der Manager Verträge an einen kleinen Wanderzirkus. Auch da— für hatte er als erfahrener Mann geſorgt, und er trank mit ihnen, was das Zeug 4 bis er von der ganzen Geſchichte er⸗ uhr———— Pumding war vor achtzehn Jahren in Deutſchland geweſen, als der Kraftmenſch bei ihm noch gut verdiente. Mit dem zu⸗ ſammen hatte er ein Kind, deſſen Augen voll heißen Begehrens an dem bunten Wagen hingen, beim Aufbruch in das Ge— fährt gelockt und mitgenommen. Es war in der Nähe Aachens— die belgiſche Grenze hatten ſie bald überſchritten. f Johanſſon erklärte Herrn Pumding tags darauf ſachlich und ſchlicht, daß er all dies mie gab ſich als Onkel der einſt Kleiner 3 4 enen konn Froht f lief de Richmonder Markt einen eren Wohn wagen und einen trauernden Budenbeſitzer mit einer ganzen Menge Geld. In Johanſſons Geſellſchaft reiſte dee ſingende Senorita ab———— Sonntag, den 23. Januar 1938 Leuchtende Jugend Bilderdienst Kießlich M Ufa eee„„ 60 Im Kopenhagener Varieté des Tivoli trat Ilona Peterda ohne den medialen Schwindel zum erſtenmal auf einer großen Bühne auf. Es genügte, daß ſie die echteſten Lieder der europäiſchen Völker in den Ur⸗ ſprachen ſingen konnte; es genügten ihr ſel⸗ tener Liebreiz und ihre klingende Stimme. So ſtand ſie, reglos und doch in jeder Minute eine andere, im Licht der Schein⸗ werfer, die in Deutſchland geborene, faſt nur ſpaniſch ſprechende und in ſechs Sprachen und Stilen ſingende Ilona Peterda. Johanſſon, ihr Manager und kein ſchlech⸗ ter Freund, überſchüttete ſie mit ſchönen Dingen, die er von ſeinem reichen Anteil ihres Verdienſtes erworben hatte, ließ ſie bewundern und beſtaunen, auf der Bühne und im Leben—— aber er hielt jeden fremden Menſchen von ihr fern. Kein noch ſo glühender Verehrer konnte anders als in Johanſſons Gegenwart mit der Künſt⸗ lerin ſprechen, niemand ein wirklich privates Wort mit ihr wechſeln.——— „Du biſt das guteſte Menſch——“ er⸗ klärte die Sängerin ihrem Manager zu jedem ſeiner Geſchenke. Doch ſie erklärte ihm ebenfalls bei jedem neuen Erfolg in jeder neuen Stadt:„Ilona keine Freunde kennt, nur dich, und Ilona iſt eine Puppe, kein Menſch, ſo allein———!“ „Lebſt du nicht gut und herrlich? Hat Pumding dich nicht geſchlagen?“ „Ja, er hat—— aber Rox, der Zwerg, durfte ſpielen mit Ilona und der Affe auch. Und Morton, der Herkules, hat geſchaukelt mich und geturnt mit mir———“ Johanſſon kaufte einen kleinen Affen. Ilona ſpielte zwei Tage mit ihm, dann etzte ſie ſich wieder im Hotelzimmer auf s Kiſſengebirge und weinte. Weinte noch, der Manager ihr zuredete „Nur ein paar Jahre, Ilona. Du kennſt die Welt nicht. Alle großen Künſtler, ob Dichter, ob Cloren, ſind einſam. Noch ein Jahr,— Ilona, dann ſind wir beide reich, und du kannſt treiben, was du willſt!“ Wo war ein Ratgeber? Niemand konnte ihr etwas von den Rechten jedes er⸗ wachſenen Menſchen erklären, niemand konnte ihr ſagen, daß es Gefängnis war, lo zu leben, und ein Unrecht, wenn Johanſſon das ganze Geld ſeines Schütz⸗ lings verwaltete— treu und auf einen Heller genau, aber doch als Zwang und Nötigung gedacht.——— Pumding, ſo wiſſen wir, war zurück⸗ geblieben. Eines Tages aber klopften an die Tür ſeines neugegründeten Agentenbüros zwei alte Bekannte: der Zwerg, der noch älter, und der Kraftmenſch, der noch ſchlapper ge— worden war. Niemand wollte ſie mehr am Wanderzirkus dulden, und Johanſſon hatte ſie, da ſie um Rat kamen, wieder beſtellt und dann durch den Hotelportier abweiſen laſſen. Pumding aber ſprach mit ihnen dies und das. Dann gingen ſie zuſammen in ein Konfektionshaus, kauften drei Koffer voll Kleider und fuhren nach Paris, wo Ilona um die Zeit einen Rieſenerfolg erlebte. Sie fuhren über Aachen, hinterließen eine Photographie des mit dem Affen ſpielen⸗ den ſechsjährigen Kindes, ſchickten ſie nach mühſamen Erkundungen an einen beſtimm⸗ ten Herrn Katneck, den wirklichen Vater, und ſchrieben ihm: „Wenn Sie Ihre Tochter wiederſehen wollen, ſo kommen Sie nach Brüſſel. Dort erfahren Sie alles. Es wird nicht er⸗ wartet, daß Sie Geld bezahlen. Wir wollen Ihnen nur helfen. Wenn Sie allerdings die Polizei hineinmengen, geben wir uns in Brüſſel nicht zu er⸗ kennen!“ Und es kam ein alter Herr, ein Konditor⸗ neiſter, Witwer und trauriger Menſch mit vielen Hoffnungen, wartete geduldig in der bezeichneten Gaſtwirtſchaft, ließ ſich allein und ſtill von dem Zwerg in ein ſchmutziges Hotel führen und traf dort den Wagen⸗ beſitzer und den ſchwachen Kraftmenſchen. Im Aſtor⸗Hotel erregte das Erſcheinen der ſeltſamen Gruppe einiges Aufſehen. Der Zwerg verſchwand faſt in einem der Seſſel. Der Kraftmenſch wußte kaum, wie er ſich drehen ſollte, ſo wichtig kam er ſich vor. Pumding hatte eine ſchreiend bunte Krawatte um, und der Konditor war wirk⸗ lichſte Provinz. Im Hintergrund warteten drei Zivil⸗ beamte der Pariſer Polizei. Herr Katneck übergab einem Boy den Geburtsſchein ſeiner Tochter Elfriede, die Beglaubigung der Polizei ſeiner Heimat⸗ ſtadt über das Verſchwinden des Kindes, und ließ ſich melden. Miſter Johanſſon wurde beim Diktat, das eine reizende Franzöſin in die Maſchine aufnahm, geſtört, doch er war zu ſehr Weltmann, um nicht doch zu empfangen. „Es tut mir leid“, ſagte er ruhig zu dem ſchlichten Mann, der eintrat,„Ihnen er⸗ klären zu müſſen, daß Ilona Peterda ſpaniſcher Herkunft iſt und ihr Vater vor dreiundzwanzig Jahren ſtarb. Es liegt ein Irrtum vor.“ Herr Katneck ſchüttelte den Kopf, öffnete die Tür und ließ drei fremde Herren, den Zwerg, den Kraftmenſchen und den Buden⸗ beſitzer, eintreten. Einer der Kriminal⸗ beamten öffnete mit einem Hotelſchlüſſel die gegenüberliegende Tür auf dem Gang und bat die junge Dame heraus. Sie kam zögernd über den Flur, ſah den Zwerg, ſchrie auf, lachte, drückte dem Athleten die Hand, gab dem Liliputaner einen Kuß, ſprang und tanzte umher und begrüßte Pumding nicht weniger herzlich„Onkel— Onkel——!“ Pumding erklärte alle Zuſammenhänge. Man verglich ſeine Photographie des acht⸗ jährigen Kindes mit der des Vaters, die er von dem ſechsjährigen Mädchen hatte an⸗ fertigen laſſen; man hatte aus jedem Jahr eine neue, bis zu zwanzig Jahren. Die Beamten konnten trotz Johanſſons Leugnen feſtſtellen, daß Ilona Peterda und Elfriede Katneck dieſelbe waren. Spaniſch ſpreche ſie weil es intereſſanter und für ihren Beruf beſſer ſei, erklärte Pumding. Er hatte es ſie gelehrt— und Deutſch vergaß ſie ſchnell und faſt ganz, da ſie als kleines Mädchen in die Fremde entführt wurde——— Nein, die gerichtliche Verfolgung Pum⸗ dings und Johanſſons wurde auf Wunſch Herrn Katnecks nicht aufgenommen. Nie⸗ mand hatte ja eigentlich ſeinem Kind etwas zuleide getan. Die Beamten konnten ſich zurückziehen, und beieinander blieben dieſe ſeltſamen und unterſchiedlichen Menſchen: der elegante Manager, der dicke Pumding mit dem ſchlappen Kraftmenſchen und dem langweiligen Clown— und der befangene Konditormeiſter, der am wenigſten von allen mit der Lage fertig wurde. Er unter⸗ nahm den faſt kindlich wirkenden Verſuch, die Hand ſeiner Tochter zu ſtreicheln, was ſie müde geſchehen ließ. Den Kuß auf die Wange jedoch verwehrte ſie ihm. Und als man ihr erklärte, ſie ſolle mit ihm fahren, weinte ſie, ſtampfte ſie mit den Füßen. „Nein, ich gehe mit Pumding, mit dem Onkel, mit meinen Kameraden, dem hier und dem!“ erklärte ſie.„Ich habe es ſatt, einſam zu weinen. Ich will leben, und mit denen habe ich gelebt—— im Wagen und oft in Not. Aber Menſchen waren bei mir, und zu Menſchen will ich———“ Und deshalb, meine ich, iſt Ilona Peterdas Geſchichte, das Leben jener zu Ruhm und Reichtum gekommenen Varieté⸗ ſängerin, die jetzt in einem weltbekannten Sketch mit einem buckligen Liliputaner— der Clown iſt geſtorben— und einem fetten Athleten(ſehr komiſch!) auftritſ und ihre Volkslieder ſingt, auch eine Lehre: Der Ueberfluß erſetzt keine Menſchen, wie man ſieht. Sie hat immer die entbehrt, die in ihrer Kindheit waren, auch wenn ſie zu⸗ weilen böſe waren, und wer einmal fremd geworden iſt, wie ihr Vater, der bedauerns⸗ werte Konditor, zu dem kommt das Herz nicht zurück. Es iſt leider ſo, und trotzdem haben alle weitergelebt. Johanſſon hat noch manchen Star entdeckt, die neugegründete Truppe mit dem Manager Pumding tritt noch heute auf, und Herr Katneck bäckt ſüße Torten. Walter Persich Jorg nimml's mit dem Galgen auf Hiſtoriſche Skizze von Erich Kunter Eine kleine Truppe, die zur Nachhut der Kaiſerlichen gehörte, beſetzte Lobsdorf, einen in der Nähe der ſtarken Feſtung liegenden Ort. Die Schweden ſaßen dem Tilly dicht auf den Ferſen, und die Nachzügler der Zurückweichenden konnten ſich in den Neſtern nirgends halten. Das Häuflein wurde in der Wachtſtube unten im Rathaus einquartiert. Unter den Landsknechten befand ſich auch Jörg Unſolt. Alsbald ſprach es ſich im Ort herum:„Der Jörg iſt wieder da“ Der große Krieg hatte die Leute ab⸗ geſtumpft; die wichtigſten Ereigniſſe ließen ſie gleichgültig. Aber das Erſcheinen des ſeit vier Jahren Verſchollenen erregte Auf⸗ ſehen. Die Einwohner kamen in ihren Wohnungen zuſammen, ſtanden in den Gäßchen herum, klatſchten.„Wie iſt das nun?“ zeterten ſie,„der Jörg fällt unter das Stadtrecht. Er läuft frei und frech unter uns umher, unter ehrlichen Bürgern. Das dürfen wir nicht dulden.“ Und eine Abordnung vom Rathaus er⸗ ſchien vor dem Anführer des Trüppleins und forderte:„Der Jörg Anſolt iſt ein Galgenvogel und Brandſtifter. Vor fünf Jahren wurde er von uns verurteilt, am Galgen zu hängen. Doch der Burſche brach aus und entwiſchte. Nun befindet er ſich aber wieder innerhalb der Bannmeile der Stadt, und Ihr ſeid gehalten, ihn auszu⸗ liefern.“ Der alte Lanzer tat einen gewaltigen Zug aus der Kanne und wiſchte ſich den Schnauzbart.„Wo ich mit meinen Söld⸗ nern ſtehe“, erklärte er,„da iſt kaiſerliches Gebiet und kaiſerliche Gerechtſame. Ihr müßt alſo mit dem Hängen ſchon warten, bis der Krieg aus iſt, der Jörg ſein Lands⸗ knechtswams abtut und zu euch als biederer Handwerksmann zurückkehrt.“ Den Lobsdorfern behagte dieſe Auskunft 51 und gar nicht, und ſie machten mit uriſtiſcher Spitzfindigkeit ihre Einwände. Da wurde der Lanzer böſe und ſchlug mit der Fauſt auf den Tiſch, daß die leere Kanne tanzte.„Kotzdonner! Lieber möchte ich zehn von euch hängen ſeh'n als den Jörg Kann ich mit euch Krieg führen, he?! Und wer kämpft denn für euch und eure Sippe?“ „Ihr bekommt Sold für die Ausübung eures Kriegshandwerkes.“ „Wie ihr fürs Leutebetrügen, ihr Pfeffer⸗ ſäcke. Packt euch, oder, beim Gottſeibeiuns, ich werde euch die Beine kitzeln, damit ihr den Weg findet.“ Erſchrocken ließen die guten Lobsdorfer von dem Grobian ab, kehrten heim und er⸗ ſtatteten ihren Mitbürgern Bericht. Die Leute murrten und nahmen eine feindſelige Haltung den Landsknechten gegenüber ein. Die ließen ſich das nicht anfechten und lachten. Nur Jörg ging mit düſterer Miene umher. Die Landsknechte hatten die Verteidi⸗ ungsanlagen des Städtchens notdürftig in⸗ ſtand geſetzt. Aber ſie wußten, ſie würden den Ort gegen die heranziehende Ueber— macht nicht lange halten können. Die Vorhut des Feindes, wohl zwei⸗ tauſend Mann ſtark, kam herbei und bezog vor den Toren des Städtchens im hügeligen Gelände Stellung. Ohne Wiſſen des Anführers der Lands⸗ knechte begaben ſich ſchon wenige Tage ſpäter einige vom Stadtrat beſtimmte Unterhändler zu dem Hauptmann der ſchwediſchen Truppe Der hörte ſich das Begehren der Stadtväter an und ſagte dann lächelnd:„Alſo, das iſt's, ihr Guten, was euch zu mir führt! Schau, ſchau! Ihr wollt alſo nur von mir, daß ich euch un⸗ geſchoren laſſe und möglichſt ſchnell an einen anderen Ort weiterziehe. Fürwahr ein chriſtliches Verlangen! Tja, nun hatte ich mir die Sache aber ſo gedacht, daß ich euch ein lützel brandſchatze und etlichen von euch ein bißchen die Schlinge um den Hals lege. Was ſagt ihr zu dieſem neckiſchen Für⸗ haben?“ Die Ratsherren ſtanden verdutzt und ſchwitzend vor dem Schwedenhauptmann, winſelten, er möge die armen heimgeſuchten Bewohner Lobsdorfs verſchonen. Es ſei doch auch ſein Vorteil, da man ſonſt den Führer der Kaiſerlichen nicht an der Ver⸗ teidigung des Ortes würde hindern können und die ſchwediſchen Truppen noch manch unnötige Verluſte hätten. „Hm“, ließ ſich der Hauptmann wieder vernehmen.„Eure Rede iſt klug und wohl⸗ überlegt. Nun denn, hört meine Bedingung. Ihr liefert meinen Truppen für drei Tage Verpflegung. Und noch eins: zur Strafe dafür, daß die Stadt die Tillyſchen auf⸗ nahm, müßte ich eigentlich einen Blutſold fordern, ſo ein Dutzend Köpfe eurer er⸗ lauchteſten Herren. Ich will mich aber mit einem begnügen. Einer von Lobsdorf muß hängen. Suchet, ob einer ſich freiwillig möcht' für die andern opfern.“ Den Unterhändlern verſchlug's die Ant⸗ wort vor Schreck; ſie wußten nicht, ob ſie die Forderung des Schweden für Scherz oder Ernſt nehmen ſollten. „Alsdann überlegt's euch, ihr Herren“, ſagte der Hauptmann. Er holte aus einer Ecke einen ſchmutzig⸗grauen, ſchäbigen Strick hervor, deutete daraufhin:„Sieht ver⸗ trauenerweckend aus, wie? Für einen ſtämmigen Galgenvogel ſchon. Denn dieſer Strick iſt nicht gar ſo dauerhaft und feſt wie meine anderen, obſchon er ſeine Schul⸗ digkeit tun dürfte Wiſſet, ich kannte einmal einen, deſſen Genick und Gewicht war ſo ſtark, daß der Strick am Galgen riß, wie er daran gehenkt werden ſollte. Vielleicht habt ihr auch einen ſo ſtarken ſtiernackigen Mann! Der könnte dann nicht nur das Leben der anderen, ſondern auch ſein eigenes retten. Denn ich laſſe keinen zwei⸗ mal hängen. Einmal, und damit baſta. Iſt er ſtärker als der Strick, ſo mag er laufen. Mich gelüſtet nur nach einem poſſierlichen Schauſpiel!“ Der Hauptmann lachte faſt gutmütig und klopfte dem Ratsherrn Alding auf die Schulter. Der große, vierſchrötige Sägerei⸗ beſitzer zuckte zuſammen.„Das wäre ein Stücklein für euch“, meinte der Teufels⸗ ſchwede,„Ihr wäret der richtige Mann, der's mit dem Galgen aufnehmen könnte. Ein ordentlich Maß und Gewicht, dem der Strick vielleicht nicht gewachſen iſt.“ Die Ratsherren gingen verſtört und voll ſchwerer Sorgen nach Hauſe. Sie ließen die geſamte Bürgerſchaft auf den Anger rufen und verkündeten dort den Spruch des Feindes.„Wenn ſich einer unter uns nicht opfert“, ſagte der Bürgermeiſter mit beben⸗ der Stimme,„dann werden viele Lobs⸗ dorfer das Leben laſſen müſſen.“ Erregung und Angſt bemächtigte ſich der Leute. Opfern? Wer ſollte ſich opfern, wer würde es freiwillig tun? Das]Leben achtete in dieſen Zeitläuften wahrlich jeder gering, und mancher, dem der Krieg alles genom⸗ men hatte, wünſchte ſich den Tod Wenn's ans Hängen ging,— dann in Gottes Namen. Aber freiwillig ſich dazu anbieten? Nein, der Entſchluß war zu herb und viel⸗ leicht gar eine Sünd. Der Bürgermeiſter hob den Strick hoch, — dieſes Zeichen grauſamer Verhöhnung der Menſchenwürde durch einen übermütigen Sieger, deſſen ſataniſche Phantaſie ſich ein boshaftes Spiel mit Menſchennot und Seelenqual ausgedacht hatte.„So waren ſeine Worte“, ſagte der Bürgermeiſter, „wer's mit dem Galgen und dieſem Strick aufnimmt und dabei Sieger bleibt, ſo daß ſein Gewicht den Strang zerreißt, der darf frei davongehen.“ Schweigen folgte dieſen Worten; Zwie⸗ geſpräche verſtummten, laſtende Stille legte ſich über den Platz. Viele zogen ſich unwill⸗ kürlich in den Hintergrund zurück. Unheim⸗ lich war's in der Nähe des Bürgermeiſters, der den Strick über ſich an einen Zweig des Baumes gehängt hatte, von dem er wie eine Schlange herunterzüngelte. Da geſchah das Unfaßbare. Jörg Unſolt trat aus einem Winkel hervor, auf den Bürgermeiſter zu, nahm den Strick vom Baum, prüfte ihn und ließ ihn durch die großen, kraftvollen Hände gleiten, legte ihn ſchließlich mit einer läſſigen, ſaſt verächt⸗ lichen Gebärde um ſeinen Hals. Die Leute hielten den Atem an. Die völlig unerregte, kaum etwas gehobene Stimme Jörgs klang übet den Platz, jedem verſtändlich; kurz und hart:„Ich will es tun.“ „Ihr?“ fragte der Bürgermeiſter un⸗ gläubig und beſtürzt.„Wie kämt Ihr dazu?“ „Einer muß es tun. Einer für viele.“ Die Verſammelten blieben immer noch ſtumm im grenzenloſen Staunen. Endlich tönte aus den hinteren Reihen eine Stimme hervor:„Er will ſühnen.“ Da kam Bewegung in den Todesfrei⸗ willigen. Seine Augen blitzten und die Zornesader auf ſeiner Schläfe ſchwoll an. Blitzſchnell und mit ſtarken Armen zerteilte er die Reihen und zog daraus den Rats⸗ herrn Alding hervor. Und jetzt rief er überlaut, als müſſe er's in alle Welt hin⸗ ausſchreien:„Nein, ich will und brauche nicht zu ſühnen, Lobsdorfer. Ein Gottes⸗ gericht ſoll ſein. Ihr habt mich damals zu Unrecht verurteilt. Ich legte den Brand am Sägewerk Aldings nicht an, wie er mich bezichtigte. Ich wollte mich nicht dafür rächen, daß er mir die Hand ſeiner Tochter verweigerte. Wenn ich ſtärker bin als der Strick, iſt das bewieſen.“ „Wenn du ſtärker biſt als der Strick, iſt das bewieſen“, tönte es vielſtimmig zurück. „Oder“, meldete Jörg ſich noch einmal, „wenn der Ratsherr Alding ſeine Beſchul⸗ digung durch Gottesgericht erweiſen will, ſo ſoll mir's recht ſein.“ Der Rückzug Aldings glich faſt einer Flucht; Hohn und Schmährufe folgten ihm. Noch am Nachmittag desſelben Tages wurde Jörg im wahren Triumphzug von der Menge zur Richtſtätte geleitet. Im Halbkreis ſtanden die Leute um den Galgen. Auf der anderen Seite hatten ſich die Schweden aufgeſtellt. Voran ihr Haupt⸗ mann Lindquiſt, der in verhaltener Span⸗ nung den Spitzbart ſtrich und mit ſeinen kleinen, kaltglitzernden Augen die Vor⸗ bereitungen zu dem Schauſpiel verfolgte. Der Henker ſtand oben auf dem Gerüſt. Jörg ſtieg vollkommen ruhig die Leiter zu ihm hinauf Er hatte eine herrliche Geſtalt, war groß und breitſchultrig; eine ungeheure Kraft ſtrahlte von ihm aus.„Na, Freund⸗ chen, wirſt es ſchaffen?“ grinſte der Henker. „Möchte dir wohl dazu helfen.“ „So hilf mir dazu!“ erwiderte Jörg. „Brauchſt mir nur einen ordentlichen Stoß zu geben.“ Der Henker legte Jörg die Schlinge um den Hals und gab ihm mit aller Kraft einen ſolchen Stoß, daß das Gerüſt er⸗ zitterte. Ein einziger Schrei erſcholl. Der ſchwere Körper ſtürzte herab und gab ſich in äußerſter Anſtrengung ſelber nochmals einen heftigen Schwung. Und der Strang riß. Jörg lag bewußtlos auf dem Raſen. Die Menge tobte, weinte und betete, ge⸗ riet in Verzückung. Auf dem Wagen wurde der Ohnmächtige feierlich heimgeholt. Er mußte noch ein paar Tage krank zu Bett liegen. Sabine Alding pflegte ihn.„Ich habe vier Jahre lang entgegen dem Willen meines Vaters auf dich gewartet“, ſagte ſie,„hab' alle Freier ausgeſchlagen und wäre ohne dich alte Jungfer geworden. Iſt das nicht Beweis genug, daß ich auch ohne Gottesurteil an deine Schulbloſigkeit glaubte?!“ Das Schicksal zwiſchen 11 und 12! Als er in das Café trat, machte er den Eindruck eines geckenhaften Lebemannes. Erſt als ſeine ſtahlgrauen Augen fragend auf dem Geſicht der blaſſen, ſchmalen Frau hängen blieben, konnte der ſtille Beobachter eine reizvolle Intelligenz entdecken, die An⸗ laß zu Vermutungen gab und neugierig machte Während der jetzt eingreifenden Tanzmuſik haſtete ein nicht definierbarer Ausdruck über ſein Geſicht, verſchönte den Mund und gab zwei Reihen weißer Zähne frei. Die ſchmale Hand hielt eine Zigarette, deren Rauch zeitweiſe ſeinen Kopf ver⸗ hüllte Die Wandlungsfähigkeit des Ge⸗ ſichtes war zweifellos eine große Der heim⸗ liche Beobachter, der auf dem Wege zur Telephonzelle war und an dem Fremden vorüber mußte, empfand zitternd das Un⸗ geheure der verſchiedenen Geſichter Frau Inge fühlte ein nervöſes Zittern, als der Fremde an ihren Tiſch trat und um einen Tanz bat. Sein Weſen war zurück⸗ haltend, dennoch ſpürte Frau Inge die n e Herzlichkeit und ſie gab ſchnell nach, als er ſie bat, mit ihr in ein anderes Café zu fahren. Als er die Portiere zurückſchlug, um Frau Inge an ſich vorbei auf die Straße treten zu laſſen, kommen ihnen zwei Herren entgegen, die höflich grüßten.„Herr Hin⸗ richſen? Wir müſſen Sie ohne Verzug allein ſprechen. Sie entſchuldigen wohl, gnädige Frau?!“ Frau Inge ſpürte ein ſeltſames Gefühl. Widerſtrebend trat ſie auf die Straße, ſchritt langſam auf und ab. Nach einigen Minuten rief ſie ein Auto an und nannte eine Adreſſe. Als ſich der Wagen gerade in Bewegung ſetzte, ſah ſie, daß der Un⸗ bekannte mit den zwei Herren aus der Konditorei trat und in einem Auto davon⸗ fuhren Da ſchloß ſie die Augen.. „Ich habe wenig Zeit. Sie wünſchen?“ „Die Pläne für den Eiſenbahnbau!“ „Dann bedaure ich. Ihnen nicht dienen zu können!“ 5 „Wir laſſen Ihnen bis morgen früh Zeit zum Ueberlegen.“ Hinrichſen fuhr auf.„Was bedeutet das? Ich muß fort, ich habe Ihnen ſchon einmal geſagt, daß ich keine Zeit habe. Man er⸗ wartet mich!“ 5 „Wir haben Ihnen unſere Wünſche ge⸗ ſagt. Wenn Sie anderer Meinung ſind, können wir Ihre Bitten nicht berück⸗ ſichtigen.“ Die beiden Männer warteten fragenden Blickes. Hinrichſen überlegte Er war alſo in eine richtige Falle geraten. Was machen? Zuerſt hier heraus, dann würde ſich alles andere finden, vielleicht gab es einen Aus⸗ weg, die Polizei zu alarmieren. Er wandte ſich zu den Wartenden.„Kom⸗ men Sie mit mir in mein Büro. Ich werde Ihnen die Pläne dort geben.“ Ein Lächeln quittierte ſein Entgegen⸗ kommen.— Als Hinrichſen in ſein Arbeitszimmer trat, hinter ihm die beiden Männer, wich er einen Schritt zurück. In einem Seſſel vor ſeinem Schreibtiſch ſaß— Frau Inge. Hinrichſen eilte auf ſie zu. „Gnädige Frau, Sie hier? Woher wuß⸗ ten Sie“ Einer der Männer ſchnitt ihm die haſtig hervorgeſtoßenen Worte ab.„Wozu ſchöne Worte. Die Frau gehört zu uns. Sie war ſo liebenswürdig, Ihren Platz am Schreib⸗ tiſch einzunehmen. Sie werden zugeben müſſen, daß damit die Alarmvorrichtung in Ihrem Schreibtiſch in guten Händen iſt, nicht wahr, Herr Hinrichſen?“ Hinrichſen war wie umgewandelt. Er ſchien in beſter Laune. „Wahrhaftig, meine Herren, in beſſere Hände konnten Sie den Alarm nicht legen. Ich bewundere Ihren genialen Einfall— und Ihnen“, damit wandte er ſich zu Frau Inge,„danke ich. Sie ſind im wahrſten Sinne des Wortes auf dem Poſten!“ „Alſo, hören Sie, Hinrichſen“, wandte ſich einer der Männer zu ihm,„wir bieten Ihnen 20 000 Dollars. Dafür geben Sie uns die Pläne. Einverſtanden?“— „Einverſtanden, meine Herren! Ein gutes Geſchäft. Ich war ein Tor, daß ich nicht gleich den Wert dieſes Geſchäftes er⸗ kannte. Es war kleinlich und dumm von mir, Ihnen das Geſchäft abzuſchlagen. Aber warum ſo eilig, meine Herren? Es iſt kaum 12 Uhr. Ich ſchlage eine kleine Er⸗ friſchung vor. Bitte nehmen Sie doch Platz!“ Und behende brachte Hinrichſen Likör und Rauchzeug. Die beiden Männer verfolgten die plötzliche Wendung der Dinge mit nicht geringem Mißtrauen. Hinrichſen rückte die Seſſel zu beiden Seiten des Schreibtiſches zurecht.„Aber ich bitte Sie, meine Herren warum ſo mißtrauiſch. Seien Sie einma logiſch. Der Alarm liegt in den Händen Ihrer Komplicin— und ich werde Ihnen doch wohl ſicher ſein.“ 8 Mit einem Blick des Einverſtändniſſes ließen ſich die beiden Männer in den Seſſeln nieder. Hinrichſen bediente ſie und die Frau mit ausgeſuchter Höflichkeit. Dann ſetzte er ſich in ihre Nähe auf den Rand ſeines Schreibtiſches und ließ die Beine herunterhängen. Als er ſich eine Zigarette anzünden wollte, entfiel ihm das Etui. Hinrichſen bückte ſich langſam. Und indem er mit der rechten Hand nach der Schachtel griff, ſtützte er die Linke auf den Schreib⸗ tiſchrand. Dabei berührte der Daumen einen Klingelknopf, der unterhalb der Tiſch⸗ platte angebracht war. Ein zweiſtimmiger Schrei ließ ihn aufſchnellen. Die Gauner ſaßen mit verzerrten Geſichtern in den Seſſeln und konnten ſich nicht rühren. Um Arme und Füße lagen breite Eiſenbänder. Hinrichſen lächelte.„Eine reizende Ein⸗ richtung, nicht wahr, meine Herren? Ihre Komplicin hat leider vergeſſen, Ihnen da⸗ von Mitteilung zu machen.“ Damit wandte ſich Hinrichſen an die Frau, die immer noch hinter dem Schreibtiſch ſaß.„Wie konnten Sie nur, gnädige Frau!“ „Türme, Inge!“ Dieſe Warnung aus zwei Kehlen ließ die Frau aufſpringen. Hinrichſen legte die Arme um ihre Schulter und— Frau Inge ſchmiegte ſich hinein. Die Gauner ſaßen ſtarr. Hinrichſen ver⸗ neigte ſich.„Zur Belohnung, daß Sie, meine Herren, ſo mühelos, wie ich es kaum erwartete, in meine Falle gegangen ſind, will ich Ihnen auch verraten, daß dieſe fabelhafte Frau— Ihre Komplicin' auf meinen Wunſch war. Ohne die Hilfe dieſer wirklich entzückenden und tüchtigen Dame hätte ich nicht das Vergnügen, Sie heute abend hier zu ſehen Aber Frau Inge iſt nicht nur eine begabte Gehilfin, ſondern, wie Sie im Augenblick ſehen, eine ſüße, kline Frau, nämlich meine Frau!“ In dieſem Augenblick ſchlug die Uhr zwölfmal.— Fred Murm 2 — — fag. gläh he 1 übel Feuel 111 liebt ans! duch An) Theat In Podiu falls — genon schöne Kläng det U oben. N Strauf — ts Etwos dende er auf wertes „K liegt Urin die M nic 1 immer un Te Er Hand Muſike ſtimmt, Theale Eine tundun dröhne Hände angſtvo 0 let n allen f detſpro müſſen alle l Aus, „Kom. werde gegen, inner g Seel ge. uz hat ſhön e dat hreib, geben ing in u i, 1 Er eſere legen. 12 Jr hie e ſch zieten Sie zen f ich 5 el; von Aber lum Et⸗ lat“ und igten licht e die iſches ten, mal den nen ſiſſes den und dann Rand zeine kette Etli. den tel teib⸗ ien lich üget net den Un det. Ein⸗ Ihte Der K e des Jahres 1887 ſchlägt feucht⸗ kalte Tücher, grau in grau, um den Stephans⸗ turm. Jeden Vormittag geht im Theater an der Wien die Probenhetz vorwärts, und Meiſter Johann Strauß, der gutmütige, läßt die Schau⸗ ſpieler und Sänger kritteln und wünſchen, was ſie wollen. Wenn ihnen eine Tonpaſſage, ja, ein ganzes Lied in ſeiner neuen Operette„Simpli⸗ cius“ nicht paßt, läßt er den Bogen über die Saiten gleiten und ſpielt ihnen vor. „Na— g'fallt das mehr? Wir werden's ſchon recht machen!“ Aher wie immer, wenn einer ſich zu viel um die Zuſtimmung anderer bemüht, macht es Strauß keinem recht! Jeder hat nun was zu wünſchen, zu ändern, und noch am Vormittag des 17. Dezembers, des Tages der Premiere, 0 es auf der Generalprobe ſo bunt zu, daß chließlich der Direktor am Na mittag mit einem geſalzenen und gepfefferten Donnerwetter dazwiſchenhaut und den Darſtellern verbietet, ihm„ſeinen“ Meiſter völlig konfus zu machen! „Jetzt wird gungen, wies ſteht, damit baſta! Am Abend ſoll er doch auch noch dirigieren!“ Schmollend machen ſich alle wieder an die Ar⸗ beit, und endlich wird die Koſtümprobe zu Ende geführt. Erſt im Spätdämmer kommt Strauß mit einem Fiaker vor ſeiner Wohnung an und kann die Mittags mahlzeit mit Adele, die ſchon kum⸗ mervoll mit den Backhändeln wartet, ein⸗ nehmen. „Sie ſind mir faſt auf dem Feuer verröſtet!“ ſagt ſie entſchuldigend—„J hab' wie auf glühenden Kohlen am Fenſter g'ſeſſen und ge⸗ chaut, ob du immer noch net kommen willſt!“ Strauß nimmt ſie in den Arm. „Laß gut ſein, Liebes— haben wir dies überwunden, wird uns auch heut abend die 5 6 8 5 nicht enttäuſchen! In drei Stunden ind wir ſo weit—— o, ich bin verliebt, ver⸗ liebt in die Partitur!“ And begeiſtert ſtürzt er ans Harmonium, um nochmals die Hauptlieder durchzuſpielen. Wenn nicht Adele ſchon Frack und) Schleife bereit hätte, würde er zu ſpät ins Theater kommen. Im letzten I erſcheint er auf dem Podium vor dem Orcheſter. Der Orkan des Bei⸗ falls umbrauſt ihn. Jubelrufe treffen ſein Ohr — Adele hat eben ihren Platz in der Loge ein⸗ enommen, noch ein nickender Gruß zu ihren 5 Augen, dann hebt er die Hand, und die Klänge flattern auf und koſen und tänzeln— der Vorhang ſchwebt aus dem Rampenlicht nach oben. das Spiel beginnt mit Glanz und Geſang. Nach dem Aktſchluß hat man geklatſcht, doch Strauß feines Ohr vernimmt die Nuancierung — es iſt nicht ſeine erſte Premiere: da fehlt ein Etwas, es iſt nicht die große, gewaltige, zün⸗ dende Zuſtimmung. Im Muſikerzimmer ſpricht er auf die Leute ein, läßt ſein ganzes liebens⸗ wertes Temperament losbrauſen. „Kommt nicht auf mich an, Freunde, an euch liegt der ganze Erfolg! Eure Geigen, eure Klarinetten, und Poſaunen müſſen klingen, daß die Menſcherln in den Himmel ſchweben. Laßt mich net im Stich, 4 euer Beſtes, was auch immer geſchieht— blaſt und fiedelt, als ging's um Tod und Leben!“ Er hat in der Pauſe kaum Zeit, Adele die Hanp zu drücken da ſchrillt ſchon die Glocke. Die Muſiker finden ſich ein, die Inſtrumente ſind ge⸗ ſtimmt, er hebt die Hand— da gellt aus dem Theater der Ruf„Feuer— Hilfe— Feuer!“ Eine Sekunde fällt bleiern über alle Menſchen rundum, dann klappen Sitze, kreiſchen Frauen, dröhnen Männerſtimmen. Schon ſinken die Hände der Muſiker, werden auch ihre Geſichter angſtvoll——„Feuer!“ gellt es wieder „Feuer!“ An der Tumult bricht los, als ſei man in allen Höllenlärm hineingeraten.„Habt ihr net verſprochen, auszuhalten?“ ziſcht Strauß.„Jetzt müſſen wir gerad ſingen, jetzt iſt jeder von euch ein Soldat der Muſik, jetzt müſſen wir kämpfen! Los——“ Er gibt den Einſatz. Zögernd folgen die Muſikanten, der Lärm hinter ſeinem Rücken ebbt nicht ab. Was tun— ſoll die ganze Pre⸗ miere verloren ſein. Panik zu Tod und Elend Luſtige Ecke „Ich hoffe, es ſtört Sie beim Rauchen nicht, wenn ich noch eſſe!“ „Durchaus nicht, ich höre die Kapelle trotz · dem ganz gut!“ f* „Ich habe es meiner Braut überlaſſen, den Hochzeitstag zu beſtimmen; bloß ein Montag darf es nicht ſein.“ „Biſt du abergläubiſch?“ f Nein, 1555 montags iſt mein Skat⸗ Die brennende Operette/ dn wan parle führen? Die Feuerwehrleute ſtehen ſchon be⸗ reit, der große Alarm iſt nicht gegeben, alſo kann's nicht gefährlich ſein. Schnell entſchloſſen reißt er dem nächſten Geiger das Inſtrument aus der Hand, mit zwei Sätzen hat er die Bühne erreicht, ſteht vor dem orhang, reißt die Violine ans Kinn und feuert ein Fortiſſimo los, daß es eine Luſt iſt. Jetzt hat er ſeine Leute wieder in der Gewalt. Mit Wimperzucken, klei⸗ nen Kopf⸗ und Armbewegungen leitet er jedes Inſtrument zu höchſter Leiſtung. Die Angſtvollen ſehen ihn ſtehen.„Der Strauß ſelbſt. er geiat!“ rufen ſich die Leute zu, und ſchon übertönt die Muſik den angſtvollen Radau im Parkett, ſchon wirkt ſeine Beherrſchung: wenn der Strauß Muſik macht, kann doch keine Gefahr ſein! Man riecht den Brand, ſteht auch an einer Tür eine züngelnde Flamme, doch doneben ſchon den Mann mit dem Brandhelm und der Hausſpritze es iſt wohl gar nicht ſo ſchlimm, der Strauß ſpielt ja auf, und er ſteht mit der Geige am Kinn vor dem Vorhang. Das muß man doch erlebt haben! Die aufgeſprungen waren, flüchten wollten, halten den Blick zu ihm gerichtet, in ihre Ohren dringt das prächtige glitzernde Spiel, der große, himmelſtürmende Jug des Orcheſters— ſie ſtau⸗ nen über den Meiſter— und ſtehen und ſchauen und lauſchen, und manche ſetzen ſich ſchon leiſe wieder. Aber er will, er muß ſie alle zwingen, der Strauß! Im gefährlichſten Walzertakt— Jo ſchreibt ſpäter ein Morgenblatt— geht er über Stock und Stein. Seine düſtere Geſtalt ragt hoch empor. Die Bogenſpitze iſt überall voraus. Es kommt eine elegiſche Stelle, da hebt ſich und ſenkt ſich der Bogen in langen, reichen Wellenſchwingungen, ihm folgt die Hand, der ganze Arm, und ſchließlich wiegt ſich der ganze Johann Strauß in ſeinen Hüften hin und her. Dann folgt ein raſcheres Tempo. Der Bogen bekommt einen geheimen Impuls, er nimmt einen gewaltigen Elan, im Zickzack ſpringt er rechts und links, er hüpft auf und ab, immer raſcher, der ganze Mann macht die Bewegung nach, der Mann ſchlägt mit dem Bogen den Takt und der Bogen ſeinerſeits mit dem Manne. Das Tempo wird ſtürmiſch, Johann Strauß legt ſich mit aller Wucht ins Zeug. Er nimmt den Bogen, wie der Fechter den Säbel, er ſchlägt den Takt nicht mehr, er haut ihn! Das iſt ein in Muſik geſetztes Gefecht um Tod und Leben! So hat damals jeder Menſch im Theater empfunden! Kreidebleich hat Adele dieſen ver⸗ zweiſelten mutigen Kampf des Gatten erlebt, ſo bat der Meiſter ſeine Muſiker geſtrafft und niedergezwungen in den Dienſt der Frau Muſika! Hatte er nicht geſagt: und wenn es um Leben und Tod geht? Wäre das Feuer da⸗ her geraſt, unaufhaltſam— Meiſter Strauß wäre fiedelnd und hüpfend ein Opfer der Flam⸗ men geworden! Die Vorſtellung ging weiter, nach blieb nur ein kleiner, beizender Gekuch dez in Ruhe gelöſchten Brandes, und es wurde ein mittelmäßiger Erfolg. Adele ſtrich in der Nacht dem Manne das wirre Haar aus der Stirn. „Deine Meiſterprobe, Johann, war es heute nicht— aber deine Feuerprobe haſt du nun für alle Zeit beſtanden!“ Hundert Jahre Saxophon Die Geſchichte eines fälſchlich vielgeſchmähten Muſikinſtrumentes Selten hat ein Muſikinſtrument ſo viel Ab⸗ lehnung auf der einen und ſo begeiſterte Zu⸗ ſtimmung auf der anderen Seite erfahren, wie das Saxhorn, das in ſeiner modernen Abwand⸗ lung Saxophon heißt und jetzt auf eine hundert⸗ jährige Geſchichte zurückblicken kann. Sieht man davon ab, daß dieſes Inſtrument in Verkennung ſeines Charakters von einer als Entartung zu bezeichnenden muſikaliſchen Richtung mit Be⸗ ſchlag belegt wurde, ſo muß feſtgeſtellt werden, daß es als Inſtrument der Militärmuſik wie im Orcheſter, ohne Zweifel die charakteriſtiſchſte In⸗ ſtrumentalerſcheinung unſerer modernen Muſik darſtellt. Der 1814 im belgiſchen Dinant geborene Inſtrumentenbauerſohn Adolf Sax, ein als Virtuoſe und Techniker gleich begabter Muſiker, iſt ſein Erfinder. Sein Wirken als meiſterhafter Flöten⸗ und Klarinettenſpieler fällt in die drei⸗ ßiger Jahre des vorigen Jahrhunderts, als die Muſik aus dem allmächtigen Schatten der klaſſi⸗ ſchen Muſik herausſtrebte und in der Neufor⸗ mung des Orcheſters und im Suchen nach neuen Klangmöglichkeiten bisher unbeſchrittene Wege ging. Sax entwarf 1835 eine Klarinette mit 80 Klappen, die auf der dämaligen Pariſer Aus⸗ ſtellung viel Aufſehen erregte. Für die Baß⸗ klarinette, die damals ſchon in der Pariſer Oper gebraucht wurde, führte er eine wichtige Neuerung ein. Bisher hatte Sax vornehmlich an der Verbeſſerung der gebräuchlichen Klari⸗ netten gearbeitet. Er kam jetzt auf die geniale Idee das Klangſyſtem dieſes Inſtrumentes auf ein Metallinſtrument mit paraboliſcher Oeff— nung zu übertragen. Das war der Anfang des Sarophons oder der Saxhorns, wie man es an⸗ fangs nannte. In Paris, wo der junge Künſtler 1842 mit 30 Francs Barbeſitz und dem neuen Inſtrument unter dem Arm ankam, wurde Hector Berlioz ſein Gönner, der von Sax„einen bedeutſamen Beitrag zur Revolution der modernen Muſik⸗ inſtrumente“ erwartete. Ueber das Saxhorn war Berlioz begeiſtert. Durch einen Artikel im „Journal des Deébats“ ſorgte er dafür, daß die Ankündigung des neuen Inſtrumentes wie eine Senſation wirkte. Oeffentliche Konzerte mit dem Saxophon wurden ein voller Erfolg, und mit Hilfe idealiſtiſcher Gönner konnte der Erfinder die erträumte große Inſtrumentenhandlung: Generalvertrieb der Adolf-Sax⸗Inſtrumente aufmachen. Die weitere Entwicklung geht über harte Kämpfe mit der Konkurrenz und den Boykott der Sax⸗Inſtrumente zum Erfolg der Pariſer Ausſtellung 1844, die Einführung des Inſtrumentes in die franzöſiſche Militärkapelle, den Triumph des Wettbewerbes von 1845, ſchwere Anfeindungen, Kämpfe und Prozeſſe bis zu der Anerkennung der Saxſchen Patente durch Napoleon III., der den inzwiſchen reich und be⸗ rühmt gewordenen Erfinder zum Offizier der Ehrenlegion ernannte. Sax ſtarb 1894 im Al⸗ ter von 90 Jahren. Sein Inſtrument, deſſen künſtleriſchen Wert ſchon Berlioz erkannte und das erſt durch die mißbräuchliche Anwendung im amerikaniſchen Niggerjazz in Mißkredit gekommen iſt, iſt heute aus dem modernen Orcheſter nicht mehr weg⸗ zudenken. Peſtalozzi, der Helfer der Armen Von Wilhelm Schäfer Dem berühmten Peſtalozzi⸗Roman Wilhelm Schäfers„Lebenstag eines Menſchenfreundes“ ent⸗ nehmen wir mit Erlaubnis des Albert⸗Langen/ Georg⸗Müller⸗Verlages in München den folgen- den Beitrag: Es ſind nicht immer die eigenen Kinder der Bauern und Tauner, die Heinrich Peſtalozzi in den Baumwollſtühlen das Elend ihrer verwahr⸗ loſten Jugend weben ſieht, ſehr häufig ſind es Waiſen, von der Gemeinde ausgedungen, die ihren Pflegern das harte Brot verdienen müſſen. So ſchneidend traurig es für ihn iſt, daß er inna und ihren Knaben mit in den Zuſam⸗ menbruch ſeiner Traumgebäude geriſſen hat, ſchlimmer greift es ihn an, Helfershelfer dieſer Ausnützung zu ſein. Die an den Webſtühlen ſitzen, 335 immer noch Bett und Brot, wäh⸗ rend ihrer viele von der Hungersnot in den Straßenbettel getrieben werden, daß ſie wie 0 Hunde die Häuſer der Reichen um⸗ agern und auf den Abfall der Haushaltung warten. Auch vor den Neuhof kommen ſie ſcha⸗ ꝛenweiſe, und Heinrich Peſtalozzi, der ihre Hu⸗ deln und die von der Krätze entſtellten Hände, ihre Frechheit und die Verkommenheit der jun⸗ gen Geſichter ſieht, kann Tränen der Bitterkeit weinen. Es treibt ihn, ſich ganz zu den Ent⸗ erbten zu ſchlagen, und oftmals nimmt er ihrer einige ins Haus, mehr als das Brot mit ihnen zu teilen; er ſieht, wie unmenſchlich ſie ſchon ge worden ſind, gierig und in aller Heimtücke der Verſtellung geſchickt: aber er wendet unermüd⸗ lich die Erzieherklugheiten an, die er an ſeinem Jaköbli erfahren und geübt hat und immer ſicherer wird es ihm, daß er damit an ein Zau⸗ bermittel rührt, ihrer Verkommenheit ſtatt von außen von innen zu begegnen. Was in andern Zeiten für Heinrich Peſtalozz! nur eine hitzige Erfahrung geweſen wäre, das ergreift ſeine gedemütigte Natur nun zur Ret⸗ tung, und eines Tages löſt die Verzweiflung dieſer Zeit die tiefe Erkenntnis ſeines Schickſals aus: Ich mußte arm werden aus meinem Hoch⸗ mut der Wohlhabenheit; denn wie ſoll einer dein Armen helfen können, der mit den Sorgen ſei⸗ nes Beſitztums belaſtet iſt? Der Reiche kann nicht der Bruder des Armen ſein; denn Geben und Nehmen ſcheidet ihre Seelen. Darum ſteht im Evangelium geſchrieben: verkaufe, was du haſt, und gibs den Armen! Seine Frau erſchrickt, wie ſie die Botſchaft hört; ſie fühlt ſofort, daß dies eine neue Prü⸗ fung wird; doch kennt ſie ihre Sendung, das Senkblei ſeiner Stürme zu ſein, und obwohl ſie um ihren Knaben 1— der durch all die iſt, aus ſeinen Brettchen ein Haus zu vauen, nickt ſie dem Mann erſt zu, bevor ſie das Wun⸗ derwerk des Knaben beſtaunt. Es iſt einer wie der andere, denkt ſie und ſieht die Spalten zwi⸗ ſchen den Brettern, die trotzdem ein Dach be⸗ deuten ſollen: aber es ſind Männer und ſie wollen bauen, während wir Frauen wohnen möchten. Heinrich Peſtalozzi hat nichts von ihrer Be⸗ wegung gemerkt, und während die Täglichkeit danach auf dem Birrfeld ihre Herbſtarbeiten macht und mancher Blick mit Mitleid das nie⸗ dere Dach des Neuhofs ſtreift, wo die Sorgen — wie jeder weiß— dem vorwitzigen Herren⸗ bauer aus Zürich ans Fundament ſeines Da⸗ ſeins gegangen ſind, ſitzt Heinrich Peſtalozzi glücklich bei ſeinem Knaben und baut Häuſer. Brettchen auf Brettchen, ob ſie zuſammenſtürzen, unermüdlich aufs neue, bis der Plan ſeiner Armenkinderanſtalt fertig iſt: Ich habe eip zu großes Haus, ſie haben keins; mir fehlen die Hände, die Felder zu beſtellen, und ihnen man⸗ gelt die Arbeit! Was gilt's, wenn wir Armen uns zuſammentun, ſind wir reich! ſie ſollen mir ſpinnen für ihren Anterhalt, und ich will ſie lehren. Ich will ſie ſäubern von ihrem Schmutz und will ſelber rein werden von den Geſchäften, für die ich nicht geſchaffen bin. Ich habe mein Haus Neuhof genannt, als ob es eine Neuigkeit wäre, noch ein Haus wie tauſend andere dahin zu ſtellen; nun aber ſoll es ein Neuhof ſein, we keiner vordem war: ein Neuhof, wo die Armut ſich ſelber durch Arbeit und Lehre zur Menſch⸗ lichkeit verhilft, die ſonſt in Faulheit und Laſter betteln geht. Unſer Gebot Von Herbert Böhme Die Gnade, die wir ſpüren, iſt, dieſes Daſein führen nach dem Gebot, das ſchon ſeit Licht und Sonnen der Väter Herz gewonnen und alſo in uns loht. Wir wollen ſchaffend leben, uns ſelbſt zum Opfer geben allzeit bereit, daß unſeres Volkes Name aufblüht als Gottes Same nun und in alle Ewigkeit. Eine altſpaniſche Komödie In der Einſchätzung Lope de Vegas, des altſpaniſchen Theaterdichters. hat ſich in der letzten Zeit eine ſpürbare Wandlung voll⸗ zogen, die allein ſchon in den vermehrten Auf⸗ führungen ſeiner Komödien zum Ausdruck kommt. Vor kurzem brachte noch Frankfurt eine neu überſetzte Lope⸗Komödie(„Wenn Frauen keine Augen hätten“) zur Urauffüh⸗ rung; auch andere Bühnen, wie z. B. Gießen, haben ſich lebhaft an dieſer Lope⸗de⸗Vega⸗Er⸗ neuerung beteiligt. Won Hans Schlegel, dem ausgezeichneten Lope⸗Kenner, der auch die in Frankfurt uraufgeführte Komödie überſetzt hatte, ſtammte auch die deutſche Nachdichtung des Luſtſpiels„Die unbekannte Ge⸗ liebte“, die im Aachener Stadttheater ihre erfolgreiche Uraufführung erlebte. Lope de Vega iſt ein Erztheatraliker; darin liegt ſeine Stärke und ſeine auch heute noch un⸗ mittelbar wirkſame Lebendigkeit, zugleich aber auch das, was ihn gegen Shakeſpeare und Cal⸗ deron abgrenzt, was ihn gegenüber der leben⸗ umfaſſenden Weite der Shakeſpeare-⸗Komödien und gegenüber der ſeeliſch und ſittlich vertief⸗ teren Dramatik Calderons begrenzter erſchei⸗ nen läßt. Seine zahlloſen Werke ler ſelbſt be⸗ zifferte ſie einmal auf über 1500) leben in erſter Linie von dem komödiantiſchen Moment des Theaterſpiels. Wie ein Schachſpieler ſeinem Spiel immer neue Variationen abgewinnt., ſo gewinnt Lope für ſein Komödienſpiel aus den Antrieben von Liebe, Leidenſchaft, Eiferſucht, Ehre und Freundſchaft immer neue Motive. Faſt improviſatoriſch, wie unvorbedacht, tau⸗ chen während des Spiels Zug um Zug dieſe Motive in wuchernder Fülle auf; ſie werden nicht aus dem Pſychologiſchen entwickelt(im Gegenteil: ſie laufen ihm oft genug zuwider), ſondern ganz aus dem theatraliſchen Spiel, wie ja auch die Charaktere der Geſtalten nur flüchtig umriſſen werden. Ueber dem Ganzen liegt aber in den meiſten Werken, und das gilt gerade für die„unbekannte Geliebte“, eine Magie des Komödiantiſchen, in der ſich dieſer Zauberkünſtler des Theaters als Dichter offen⸗ bart, als ein„Wunder der Natur“(wie Cer⸗ vantes ihn nannte) an immer neu ſich ent⸗ zündender Phantaſie.„Die unbekannte Ge⸗ liebte“(eine ſchöne Toledanerin, zu der ein in Toledos Kerker gefangener Edelmann nur auf Grund eines Briefes und eines Bildes, die ſeine Phantaſie beflügeln, in Liebe erglüht) iſt in ſeiner komödiantiſchen Handlungs⸗Entwick⸗ lung und ⸗Löſung, in der Gegenüberſtellung der drei Liebespaare(eines ritterlich⸗ſeridſen, eines geſellſchaftlich⸗omiſchen und eines derb⸗komiſchen Bedientenpaares), in der unerſchöpflichen Fülle immer neuer Motive ein Muſterbeiſpiel für die Komödienkunſt Lope de Vegas, dem Schlegels Ueberſetzung eine verſtändnisvolle und ſprach⸗ beſchwingte deutſche Faſſung gegeben hat. Auf der von Paul Pilowſki luſtig be⸗ bauten Drehbühne, die im Sinne des altſpani⸗ ſchen Theaters nur eine Illuſionsſtütze bieten wollte, ließ die Inſzenierung von Dr. Hannes Razum das Spiel beſchwingt und flüſfig ab⸗ rollen. Heinz Roſſaerts und Johanna Grote ſpielten mit vornehmer Anmut das ritterlich⸗romantiſche Paar, vielleicht nicht ganz im Sinne der leichten Geſellſchafts⸗Jronie auf⸗ gefaßt war das Paar des ehrerpichten„Haus⸗ errn“(Benno Sterzenbach) und der lie⸗ besſüchtigen Liſena(Roswitha Poſſelt); wirkſam kontraſtierten die mit Grazie vor⸗ gebrachten derben Buffonerien des Diener⸗ paars(Juanita Anbuhl und Heinz Evelt). Auch Horſt Werner Loos iſt als ſympathiſcher Darſteller(Don Luis) zu nennen. Die Auffüh⸗ rung fand viel Beifall, der zum Schluß neben den Spielern auch den Regiſſeur und den Ueberſetzer auf die Bühne rief. Wolfgang Steinecke. Deutſcher entdeckt Nyaſſa-See um 100. Todestage des Hamburger Afrika⸗ forſchers Dr. Albrecht Horſcher nimmt Rudolph Helm im 45. Mitteilungsband der„Geographi⸗ ſchen Geſellſchaft in Hamburg“ Gelegenheit, einen noch immer weitverbreiteten Irrtum zu berichtigen. Horſcher entdeckte nämlich 1859, im Alter von 23 Jahren, als erſter Europäer den Nyaſſa⸗See und nicht, wie es noch heute im Kon⸗ ſervationslexikon heißt, Livingſtone. Ein Jahr ppäter fiel der junge und hochbegabte Forſcher, der ein Zeitgenoſſe von Barth, Vogel, Krapp. Rebmann, Livingſtone, Speke und Burton war, in der Nähe dieſes Sees einem Giftpfeil zum Opfer, während er in einer Negerhütte ſchlief. Seine Tagebücher und wiſſenſchaftlichen Auf⸗ zeichnungen konnten von ſeinem ſchwarzen Die⸗ ner nicht mehr gerettet werden. Wiſſenswertes Allerlei Das Skelett des längſten Menſchen der Welt. iſt im Muſeum in London ausgeſtellt, und zwar iſt es das des Schotten O' Brien, der zu ſeinen Lebzeiten 2,30 Meter maß. Als Gegenſtück be⸗ findet ſich in dem Muſeum ein menſchliches Ske⸗ lett, das nur 50 Zentimeter mißt. * Das Echo am Grabmal der Cäcilia Motella in der römiſchen Campagna iſt ſo eigenartig, daß es einen Satz, der etwa 2½ Sekunden zum Aus⸗ ſprechen erfordert, wiederholt. Im Park des engliſchen Schloſſes Woodſtock gibt es ein 17⸗ſil⸗ biges Echo. Die beiden Flägel des Schloſſes Si⸗ monetta bei Mailand erzeugen ein Echo, das einen Piſtolenſchuß 60 mal wiederholt. * In den Weltmeeren ſollen geſunkene Schätze in einem Geſamtwert von etwa einer Mil⸗ liarde liegen. Als das koſtbarſte aller geſun⸗ kenen Schiffe bezeichnet man das Schiff„San Pedro“, das ſeinerzeit an der Küſte von Vene⸗ zuela mit 250 Millionen an Bord unterging. * König Karl J. von England hatte Steigbügel, die mit 421 Diamanten beſetzt waren: die Hand⸗ ſchuhknöpfer Heinrichs II. waren mit 12. Ru⸗ binen und 52 großen Perlen geſchmückt. ö — k4ęgggs.f Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim f N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſt unden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Aeichsluftichutzbun! Gemeindegruppe Viernheim „Dienstag, 20.30 Uhr, auf der Geſchäfts⸗ ſtelle Abrechnung des Januar⸗Beitrages mit den Untergruppenführern. Der Gemeindegruppenführer. Redlich Ringen ſchafft Gelingen! Erprobe Dein Können im Handwerkerwett⸗ kampf! Lokale Nachrichten Viernheim, den 22. Januar 1938 Anjſer Tages ſpruch eicht dem Leben aus dem Wege gehen! Keinen Tag! Keiner Frage! Es iſt verkchrt. Das Leben kommt dir nach und packt dich wieder: dies zweitemal aber hinterrücks. Gorch Fock. astyollen vom Faliſiling Wenn ich keinen Kalender daheim hätte, noch beſſer geſagt, wenn es überhaupt keinen Kalender gäbe, würde ich, dem Wetter nach, augenblicklich auf„Vorfrühling“ tippen. Over ſind etwa die Anzeichen dafür nicht vorhan⸗ den? Es gibt Wolkenbrüche wie im April, auch Blitz und Donner. Die Luft iſt weich— und manchmal blinzelt die Sonne durch die Wolken und ein Stückchen blitzblauer Himmel erzählt davon, wie ſchön der Frühling ſein kann. Seit geſtern trage ich meinen Früh⸗ jahrsmantel. Und fühle mich wohler darin als in den ſchweren Winterſachen. Manche Leute ſehen mich an, als wollten ſie ſagen:„Der iſt wahnſinnig geworden!“ Bin ich aber gar nicht. Im Tezember bin ich noch bei drei Grad über Null im Herbſtmantel(der mit dem Frühjahrsmantel identiſch iſt, nur der Name ändert ſich!) herumgelaufen. Jetzt haben wir manchmal 8—10 Grad und man ſoll ſich wie ein Eisbär einmummeln? In den Gärlen und Feldern riecht es geradezu nach Frühling. Der Boden taut auf und iſt beinahe grundlos. Da und dort ſieht man ſchon Weidekätzchen blühen. Ich bin überzeugt, wenn es noch ein Weilchen ſo weitergeht, gucken ſchon die Schneeglöckchen heraus. Die haben ja ſchließlich auch keinen Kalender und laſſen ſich von der Witterung irreführen. Wer ſcharf nachdenkt, muß ſich natürlich ſagen, daß ſolche Frühlingsgedanken verfrüht ſind. Schon morgen kann der Winter beweiſen, daß er noch da iſt und alles über den Haufen werfen. Geſtern habe ich an einem Strauch im Walde Knoſpen geſehen, richtige Frühlingsknoſpen. Hat keinen Zweck, lleber Freund, ſage ich zu dem Strauch, Eile mit Weile und es iſt noch nicht alle Tage Abend und man ſoll den Winter nicht loben, ehe der Frühling da iſt. Wetten, daß dieſe erſten vor- witzigen Knoſpen noch einmal erfrieren? Es iſt eigentlich wie mit den Frauen, die natür⸗ lich auch ſchon den erſten Frühjahrshut auf⸗ ſetzen. Es geht nicht ohne ein bißchen Stroh! Dabei ſehen ſie uns triumphierend an:„Bitte ſehr— es wird Frühling!“ Was natürlich auch nur ſolange; dauert, bis ihnen der erſte Schneefall wieder auf den Kopf kommt. Der Winter macht nur eine kleine Atem⸗ pauſe, darüber müſſen wir uns klar ſein. Immerhin, man iſt nicht böſe darüber. Es iſt ſchon wie eine kleine Anzahlung auf kom⸗ mende Lenzenfreuden. Eine kleine Probe Frühlingslüftchen, ein Stückchen Himmels⸗ blau und ein heftiger Frühlingsregen! Man muß ganz raſch einmal nachrechnen, wie lange es noch dauert, ehe man mit derartigen An⸗ zeichen im Ernſt rechnen kann: vielleicht ſechs Wochen, vielleicht noch acht— dann zieht der Vorfrühling ins Land. Immerhin— wir nehmen auch die kleine Koſtprobe dankbar an. * Autoſtraßenbau zwiſchen Viernheim und Weinheim Zur Zeit wird an dem Bau der Autoſtraße zwiſchen Viernheim und Weinheim, die eine Verbindung zwiſchen Reichsautoſtraße und Bergſtraße herſtellt, eifrig gearbeitet. Die Erd⸗ arbeiten machen bei dem gelinden Wetter gute Fortſchritte. Unterführungen machen große Bauarbeiten notwendig. In dem ſtellenweiſe ſumpfigen Gelände muß neuer Untergrund ge⸗ ſchaffen werden. Beim Baggerſee lag das Ge⸗ lände beſonders tief. In Weinheim wird be⸗ reits Platz für die Einmündung der Straße getroffen. Die Baracken beim Gaswerk werden abgeriſſen. Eine Verbreiterung der Wilhelm— Guſtloffſtraße macht 6s notwendig, daß ſämt⸗ liche Vorgärten an der Straßenfront ver⸗ ſchwinden. Eine große Anzahl Volksgenoſſen ſtehen jetzt in Arbeit und Brot. Man rechnet mit einer Bauzeit von einem Jahr. * Aabjahrer und ihre Pflichten Die 18 Millionen Radfahrer, die Stadt⸗ und Landſtraßen bevölkern, nehmen im Ver⸗ kehr eine Sonderſtellung ein. Nur allzu leicht iſt der Kraftfahrer geneigt, ihnen Dummheit und Fahrläſſigkeit vorzuwerfen. Er vergißt dabei, daß die Fortbewegung für ſie eine kör⸗ perliche Anſtrengung bedeutet, daß ſie ſich ſtändig im Gleichgewicht halten und oft unter den ſchwierigſten Umſtänden und bei ſchlechtem Wetter in ermüdetem Zuſtand weite Wege zurücklegen müſſen. Er vergißt auch, daß ſie ſich von vornherein vom ſchnellen und für ſie gefährlichen Kraftfahrzeug an die Wand ge⸗ drückt fühlen. Alles dies ſollte er in Rech⸗ nung ſtellen, wenn er einen Radfahrer vor ſich ſieht, ſollte doppelte Rückſicht üben. Von den Radfahrern andererſeits muß man erwarten, daß ſie Verſtändnis für die Not⸗ wendigkeiten des Kraftfahrzeugs aufbringen und ſich genau an die Verkehrsvorſchriften hal⸗ ten. Dieſe fordern von ihm, daß er die vor⸗ handenen Radwege benutzt und im übrigen unbedingt auf der äußerſten rechten Straßen⸗ ſeite fährt. Ein Aufenthalt auf der Mitte der Fahrbahn wird nicht mehr geduldet. Auch müſſen die Radfahrer grundſätzlich einzeln hin⸗ tereinander fahren; wenn der Verkehr nicht behindert oder gefährdet wird, dürfen ſie paar⸗ weiſe auftreten. Dieſe Ausnahme gilt aber nicht für die Landſtraße. Auf ihr iſt das Ein⸗ zelnfahren unbedingt erforderlich. In den ver⸗ kehrsreichen Städten werden die Radfahrer es ſich auch abgewöhnen müſſen, ſich an geregel⸗ ten Kreuzungen vor die haltenden Autos zu ſetzen. Die Polizei iſt nicht geſonnen, die da⸗ durch entſtehenden Verkehrsſtockungen weiter in Kauf zu nehmen. 276 000 gleich 44 Proz. aller im Verkehr ergangenen Strafverfügun⸗ gen entfielen 1936 auf die Radfahrer. Ob ſie ſich beſſern werden? * Alil dem Ge Ce Vau in die närrijche Zeit Erſte große Fremdenſitzung! Faſchingsrummel mit allem Drum und Dran wird es bei der Großen Carnevalsge⸗ ſellſchaft vier Stunden lang in der feſtlich närriſch geſchmückten Narrhalla des Rats⸗ keller geben, wo ſich nach dem erſten feſtlichen Anblick beim Einmarſch der Prinzengarde un⸗ ter ihrem Feldmarſchall unter den ſchneidigen Klängen der Kapelle Rohr durch die vielen Mitwirkenden, an erſter Stelle genannt die bekannten Rundfunkſänger„Die vier Hot⸗ ters“ und dem Einzug des Hohen, närriſchen Komitees, die Herzen aller Anweſenden in närriſch⸗fröhliche Stimmung verſetzen wird. Wie ſo überall bei dieſen närriſchen Prunk⸗ ſitzungen wird nach einer zündenden Begrü⸗ ßungsanſprache durch den Präsidenten Winkler der als Kritzelminiſter des GeCeVau bekannte Benders Fritz als erſter in die Bütt ſtei⸗ gen und das mit Spannung erwartete när⸗ riſche Protokoll zu Gehör bringen, woran ſich alsdann heimiſche und auswärtige Bütten⸗ kanonen in den faſchingsmäßigſten und ſtim⸗ mungsvollſten Umkleidungen in der Bütt ein Stelldichein geben werden, um ihren heiteren und dabei auch heimiſchen Humor über Viern⸗ heimer Geſchehen ſo dahin zu plaudern, daß einem jeden, der gekommen iſt, das Lachen und die Fröhlichkeit während der ganzen Zeit nicht verſtummen werden. Die närriſche Hofkapelle wird zwiſchendurch ihre Weiſen erklingen laſ⸗ ſen, während gemeinſame Lieder noch die närriſche Freude erhöhen werden. Da kann es ſonſt nichts anderes geben, als zum GeCe Vau in die Fremdenſitzung! Alla! * Den ärztlichen Sonntags ienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Büttner, Wein⸗ heimerſtraße.— Sonntags keine Sprech- ſtunde. ö ee e ee P träge für das Jahr 1938 zu kaſſieren. Ich Aufklärung ber. Beitragserhebung des Keichsluftſchutzbundes der Gemeindegruppe Viernhelm Es iſt ſchon verſchiedene Male vorgekom⸗ men, daß Volksgenoſſen Einwände verſchie⸗ dener Art gemacht haben, wenn Amtsträger des Re zu ihnen gekommen ſind, um Bei⸗ möchte deshalb an dieſer Stelle Aufklärung geben, um den ehrenamtlichen Amtsträgern die Arbeit auch weiterhin nicht unnötig zu er⸗ chweren. Durch die einheitliche Beitragskaſ⸗ ierung vom 1. April 1937 im ganzen Reich können keine Jahresbeiträge von 1 bzw. 2.— RM. bezahlt werden, ſondern 1.20 bzw. 2.40 RM., da alle Mitgliedskarten aus 12 Feldern zu je 10 bzw. 20 Rpf. beſtehen, iſt ja die Sache leicht zu verſtehen. Diejenigen Mitglie⸗ der, welche ihren Jahresbeitrag für 1937 bezahlt haben, werden nun ab Januar 1938 mit den Monalsbeiträgen zu 10 bzw. 20 Rpf. kaſſiert. Außerdem kann ich verſichern, daß die Amtsträger auch nicht 1 Prozent von den Beiträgen erhalten, wie ſchon verſchledene Volksgenoſſen geglaubt haben, und die Gelder reſtlos abgeführt werden. Es gibt immer noch Volksgenoſſen, welche es nicht faſſen können, daß man ſeine Freizeit in den Dienſt des Va⸗ terlandes und ſomit der Allgemeinheit unent⸗ geltlich zur Verfügung ſtellt. Ich glaube, daß nun mit dieſem Artikel die Sache geklärt iſt und es in Zukunft keine Mißverſtändniſſe mehr gibt. Reichsluftſchutzbund Gemeindegruppe Viernheim gez.: Lammer, LS⸗Führer. r r Prinz Karneval hält Einzug In Veranſtaltungen heute abend und am Sonntag wird Prinz Karneval in hieſigen Sälen und Gaſtſtätten ſeinen Einzug halten. Ein Maskenball iſt für heute abend bekannt Fordern morgen abend findet die erſte große Herren⸗ und Damen⸗Fremdenſitzung der Gro⸗ ßen Karnevalsgeſellſchaft ſtatt, auf der es große Neuigkeiten geben wird. Weiter bringen die für heute und morgen angeſetzten Kappen⸗ abende allerhand Ueberraſchungen in den när⸗ riſch geſchmückten Lokalen. Nun auf, ins Ver⸗ gnügen!„Mer mache mit!“ ſei die Parole! 1 Gartenbauverein Viernheim Die am Donnerstag, 20. Januar, ſtattge⸗ fundene Verſammlung in der„Burg Windeck“ war gut beſucht. Bei der Begrüßung durch den Vorſitzenden wurde in einem ehrenden Nach⸗ ruf des ſeinerzeit rührigen Mitglieds Adam Gutperle gedacht durch treffende Worte und Erheben von den Sitzen. Es folgte dann der Rechenſchaftsbericht, aus dem hervorging, daß mit den kleinen Jahresbeiträgen von 1.— Mk. noch Geld übrig geblieben iſt für das kom⸗ mende Geſchäftsjahr. Es wurde dann von dem 1. Vorſitzenden die Notwendigkeit einer Sam⸗ melbeſtellung von Dünger erläutert, was zu diverſen Beſtellungen von Huminal Anlaß gab. Weitere Beſtellungen können innerhalb einer Woche bei Schriftführer Zöller gemacht werden. Für dieſes Jahr(Oktober 1937 bis Oktober 1938) werden von Vereinsbeiträgen an jedes Mitglied 4 Portionen Samen aus⸗ gegeben. Dazu ſind von in der Verſammlung nicht anweſenden Mitgliedern Gutſcheine zun Erhalt des Samens bei Schriftführer Zöller innerhalb einer Woche abzuholen. Bei Punkt Verſchledenes wurden die jetzt gültigen Ver⸗ ordnungen über Schädlingsbekämpfung und Baumpflege eingehend erläutert. Ferner wur⸗ den die Beſtimmungen über Spezialkulturen, wie Bohnen, Gurken und Spargel beſprochen, was eine Ausfüllung der von der Landes⸗ bauernſchaft herausgegebenen Fragebogen er⸗ fordert. Dieſe Fragebogen müſſen innerhalb drei Tagen an den Vorſitzenden Jak. Weidner, Adolf Hitlerſtraße 3, abgegeben werden. Wer noch Fragebogen benötigt, kann ſie dort ab⸗ holen. Der Vorſitzende gab dann noch ein⸗ gehende Mahnungen über die Behandlung der Spezialkulturen und gab ein Bild über die entſtehenden Nachteile und Strafen bei Nicht⸗ befolgung gegebener Verordnungen. In ſpäter Stunde wurde die anregende Verſammlung und Ausſprache mit einem drei⸗ fachen„Sieg⸗Heil“ auf unſeren Führer ge⸗ ſchloſſen. Wr. Der beſte Verkehrslotſe 9 ſſt die Vorſicht! Der Schulungsbriej Januar-Folge 1938 Der Schulungsbrief, der von dem Reichs⸗ organiſationsleiter der NSDAP herausgege⸗ ben wird, iſt in ſeinen erſten vier Jahrgängen immer mehr zu einem geſchichtlichen und kul⸗ turgeſchichtlichen Standartwerk geworden, in dem das geſchichtliche Werden des deutſchen⸗ Volkes klar, allgemeinverſtändlich und welt⸗ anſchaulich zuberläſſig dargeſtellt iſt. Wenn der Schulungsbrief in den letzten zwei Jah⸗ ren ſeine Auflagenzahl ſchon wieder verdop⸗ peln konnte und nunmehr in einer Auflage von 2¼ Millionen erſcheint, ſo iſt dieſes ſtolze Ergebnis ein überzeugender Leiſtungserfolg. Die Entwicklungsgeſchichte des deutſchen Volkes iſt in den erſten vier Jahrgängen mit der Darſtellung des Weltkrieges zu einem ge⸗ wiſſen Abſchluß gelangt. Die beiden erſten Folgen des fünften Jahrganges tragen die Widmung Deutſchland. Im Kernpunkt des Januarheftes ſteht der hervorragende Auf⸗ ſatz von Dr. E. Meynen, dem bekannten Verfaſſer des Buches„Deutſchland und Deut⸗ ſches Reich“ über das Thema„Deutſchland“. Meynen ſetzt in dieſer Arbeit die grundlegen⸗ den Unterſchiede der Begriffe„Deutſchland“ und„Deutſches Reich“ auseinander. Er legt dar, wie das Wort„Deutſchland“ nicht nur durch Geſetzes⸗ oder Verwaltungsmaßnahmen eingeführt worden iſt, ſondern als ureigenſter Ausdruck des Volkwerdens aus dieſem heraus entſtanden iſt. In großen Linien wird die Enwicklung dieſes völkiſchen Begriffes durch die Jahrhunderte verfolgt. Demgegen iſt „Deutſches Reich“ ein ſtaatsrechtlich⸗geogra⸗ phiſcher Begriff.„Deutſchland und Deutſches Reich“ ſind nicht gleicher Inhalt in zwei Worten, aber ſie ſind nicht voneinander zu trennen. Deutſchland iſt der Mutterboden un⸗ ſeres Seins, die ewige Idee unſeres Volkes, — das Reich ſeine politiſche Geſamtordnung, die ſtaatliche Stärke und Wehr. Das Reich iſt Form, Deutſchland Vorausſetzung und Inhalt. In einem Aufſatz„Das leiſten und leiſteten Söhne unſeres Volkes“ bringt Wilh. Rumpf eine zuſammengedrängte Ueberſicht der Lei⸗ ſtungen unſeres Volkes auf den Gebieten der Forſchung, der Kultur, der Induſtrie, der Wehr, der Koloniſation. Wertvolle Bildbeigaben und intereſſante Textzeichnungen erläutern die Aufſätze des Schulungsbriefes. Sie machen ihr Holz ſelbſt teuer Unvernunft bei der Verſteigerung in Lampert⸗ heim— Eine Mahnung Vor einer ungewöhnlich großen Steigerer⸗ menge vollzog ſich die zweite ſtaatliche Holz⸗ verſteigerung und ſehr lebhaft ging es dabei zu. Vor Beginn gab Forſtrat Volk bekannt, daß bei den ſtaatlichen Holzverſteigerungen Barzahlung innerhalb drei Wochen erfolgen muß; nur ſelten, unter beſonderen Voraus⸗ ſetzungen, können Ausnahmen erfolgen. Die Vermutungen der Bevölkerung, daß ein Brennholzmangel eintreten wird, ſind völlig unrichtig und haltlos. Es iſt ſehr viel Holz geſchlagen worden und alle Wünſche zur Holzerwerbung werden befriedigt; denn es fin⸗ den noch einige Brennholzverſteigerungen ſtatt. Es ſind 1600 Morgen Laubwald vorhanden und wurde hieraus viel mehr Holz geſchlagen als ſonſt. Aus allen dieſen Umſtänden iſt für alle Holzbegehren geſorgt, deshalb aber müſſen die Leute auf den Verſteigerungen Vernunft üben und ſelbſt keine Uebertreibungen der Preiſe fördern. Sehr lebhaft ging es bei der Verſteigerung trotzdem zu. Verwarnungen mußten öfters energiſch wiederholt werden. Es iſt ſonderbar, daß der gute Wille der Be⸗ hörde, jedem Volksgenoſſen billiges Holz zu verſchaffen, von vielen ſelbſt mißachtet wird. Es ſteht feſt, daß die Regierung Ueberpreiſe nicht genehmigt; das Holz ſoll und darf nicht zu teuer werden. Wenn Vernunft und Diſ⸗ ziplin unter den Steigerern waltet, bekommt jeder Holz und zwar billiges. Meiſt bewölkt, etwas kühler Mit dem Aufbau einer Hochdruckbrücke von der Biskaya nach Skandinavien werden die atlantiſchen Störungen nach Norden abge⸗ drängt. An der Nordſeite des Hochdruckrük⸗ kens bleibt Weſtdeutſchland jedoch im Bereich maritimer Luftzufuhr, ſodaß bewölktes Wet⸗ ter vorherrſchen wird, ſtärkere Niederſchläge ſind nicht zu erwarten, allgemein wird es kühler werden, die Tagestemperaturen jedoch noch oberhalb der O-Gradgrenze liegen. Samstag: Vielfach neblig, wechſelnd be⸗ wölkt, geringe Niederſchlagsneigung, Tages⸗ temperaturen bei 3 Grad über Nul“, ſchwache Winde. 5 Die Ausſichten für Sonntag: Meiſt be⸗ wölkt und etwas kühler, nicht ganz beſtändig. Heute früh waren es 5 Grad Wärme. N05 falgelde In 98 K Phöl l 09 2 Hedd 71 port cw Spiele 2 witer Tut U. batman ‚0 M Jiu nie fulſhie Hen We. gc Amicili ſition a Behind wie das Eo wie bſters g e n gange e Gegner inmer e Miernheil auch nor pporphlah der Höll Dun! Allem dal richsfelbe die Ait been in Borde bieten, i. Gleiche g — Auf de Nun De P ten einig Weinheim zeiten e durch der Front gel neldete 9 eine Me „Reſullate W N Werbe Gerken Veinhe Ahelſa Der m volles Pro ſich gegen D. N. Sul Sulz Sl N n Unſere! eincz ihrer zwar gibt bach auf Viſtenkm; „Landerbac der Suff wiesen wu. uch ue Lahenlut em ift 409g ere morgl Alenbach * Holz Arlesheim auf bem Wald jportplatz Das Programm für den 23. Januar ſieht folgende Begegnungen vor: Amicitia 09— Ilvesheim 98 Seckenheim— Friedrichsfeld Phönix Mannheim— 08 Mannheim Neulußheim— Feudenheim 09 Weinheim— Käfertal Heddesheim— 07 Mannheim Es iſt ſchon lange her, daß auf dem Wald⸗ ſportplatz König Fußball ſein Szepter ſo ge⸗ ſchwungen hat, wie am morgigen Sonntag. Spielen doch 4 Mannſchaften hier, während 2 weitere auf auswärtigem Gelände kämpfen. Tritt morgens die A 1⸗Jugend und die Pri⸗ vatmannſchaft auf den Plan, ſo ſteigt mittags das Rückſpiel gegen Alemannia Ilvesheim. Für die letztjährige Niederlage und das Un⸗ entſchieden im Vorſpiel muß Revanche genom- men werden. Es gilt zu zeigen, daß trotz der unglücklichen Niederlage in Friedrichsfeld, die Amicitia nicht gewillt iſt, ihre führende Po⸗ ſition abzugeben. Vor allem muß gleich zu Beginn mit vollem Einſatz gekämpft werden, wie das im Weinheimer Spiel der Fall war. So wie am letzten Sonntag, hat es ſich ſchon öfters gezeigt, daß verlorenes Gelände ſehr f ſchwer zurückzugewinnen iſt. Unſere Mann⸗ ſchaft zeigt dann Kraftreſerven, die, auf das ganze Spiel verteilt, genügen würden, den Gegner niederzuhalten. Ilvesheim hat ſchon immer eine große Anziehungskraft auf die Viernheimer Sportanhänger ausgeübt und nuch morgen werden ſie in Maſſen dem Wald⸗ ſportplatz zuſtrömen, ſodaß unſeren„Grünen“ der nötige Rückhalt nicht fehlen wird. Von den weiteren Spielen intereſſiert vor zaallem das Spiel in Seckenheim, wo die Fried⸗ richsfelder zeigen müſſen, daß ihr Sieg über die Amicitia nicht einer Sonderleiſtung ent⸗ ſprungen war. Weiter ſteht die Abſtiegsfrage im Vordergrund. Phönix muß alle Kräfte auf⸗ bieten, um gegen 08 beſtehen zu können. Das Gleiche gilt für Neulußheim, wollen ſie gegen die zur Spitze ſtrebenden Feudenheimer ſtand⸗ halten. Im Heimſpiel ſollte Weinheim über Käfertal ſiegreich bleiben. Ob dies dagegen Fortuna Heddesheim gelingt, das 07 Mann⸗ heim zu Gaſt hat, iſt ſehr fraglich. Die Mannſchaftsaufſtellungen ſind im Schaukaſten erſichtlich. Neue Termine ber Bezirksklajje 23. 1. Neulußheim— Feudenheim Weinheim— Käfertal Viernheim— Ilvesheim Phönix Mannheim— 08 Mannheim Seckenheim— Friedrichsfeld Heddesheim— 07 Mannheim Neulußheim— Hockenheim Ilvesheim— Phönix Mannheim Viernheim— 07 Mannheim Heddesheim— 08 Mannheim Seckenheim— Weinheim Feudenheim— Friedrichsfeld 30. 1. 6. 2. Hockenheim— Viernheim Käfertal— Neulußheim 07 Mannheim— 08 Mannheim Friedrichsfeld— Ilvesheim Heddesheim— Seckenheim Weinheim— Feudenheim 13. 2. Neulußheim— Seckenheim 07 Mannheim— Ilvesheim Feudenheim— Hockenheim Viernheim— Heddesheim Käfertal— Phönix Mannheim Friedrichsfeld— Weinheim 20. 2. Viernheim— Käfertal Ilvesheim— Feudenheim Seckenheim— Hockenheim Weinheim— Neulußheim Phönix— 07 Mannheim 08 Mannheim— Friedrichsfeld Spielbeginn: 1. Mannſchaften 14.30 Uhr, 2. Mſchft. 12.45 Uhr, ohne Wartezeit. Auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße: Turner⸗Fußballer gegen Sportverein Laubenbach Die Pflichtſpiele am letzten Sonntag brach⸗ ten einige Ueberraſchungen, denn„Jahn“ Weinheim konnte dem gefürchteten Tabellen⸗ zweiten eine 6:4 Niederlage beibringen, wo⸗ durch der hieſige Turnverein noch klarer in Front gekommen iſt. Die zweite Ueberraſchung meldete Altenbach, das ſeinen Gäſten beinahe eine Niederlage beibringen konnte. Folgende Reſultate wurden erzielt: TV Viernheim— SͤA Mannheim Altenbach— Laudenbach Gartenſtadt— Stadtſportverein Weinheim— Lanz Mannheim 7 Lützelſachſen— Sulzbach 312 Der morgige Sonntag hat wiederum ein volles Programm aufzuweiſen und zwar ſtehen ſich gegenüber: TV Viernheim— Laudenbach Stadtſportverein— Altenbach Sulzbach— Lanz SA Mannheim— Kützelſachſen Jahn Weinheim— Gartenſtadt Unſere Turner haben morgen alſo wiederum eines ihrer noch ſo zahlreichen Heimſpiele und zwar gibt diesmal der Sportverein Lauden⸗ bach auf dem Lorſcherweg⸗Sportplatz ſeine Viſitenkarte ab. Mit vollem Recht kann man Laudenbach zu den ſpielſtärkſten Mannſchaften der Staffel zählen, was ſchon eindeutig be⸗ wieſen wurde. Am eigenen Leibe haben dies auch unſere Turner perſpüren müſſen, die in Laudenbach unter größtem Einſatz und ſtärk⸗ ſtem Kräfteaufgebot einen überaus glücklichen 4:3⸗Sieg herausholen konnten. Erreichten un⸗ ſere morgigen Gäſte am letzten Sonntag in Altenbach auch nur ein Unentſchieden, ſo darf dies keinesfalls als Maßſtab für das der⸗ zeitige Kräfteverhältnis angenommen werden. Wir ſind feſt überzeugt, daß Laudenbach mor⸗ gen alles verſuchen wird, um die erlittene Scharte wieder auszuwetzen, um verlorenen Boden wieder gut zu machen. Und man könnte wahrhaftig nicht von einer allzu großen Ueberraſchung ſprechen, ſollte den Bergſträ⸗ lern ihr Vorhaben ganz oder auch nur zum Teil gelingen. Es wurde ſchon vieles anſchei⸗ nend Unmögliches zur Möglichkeit gemacht, und warum ſollte Laudenbach nicht in der Lage ſein, auch in Viernheim Punkte zu TV. Viernheim 8 0 0 31:7 16 Lanz 9» 20.18 12 Weinheim„„ l SA ans 10 Lützelſachſen 10 4 2 4 25.22 10 Gartenſtadt 10 4 2 4 16.15 10 Laudenbach J Stadt 8818 Altenbach„„ Sulzbach 0 2 — holen? Unſere Turner haben daher alle Ver⸗ anlaſſung, dieſem Kampf mit vollem Ernſt zu begegnen, wenn man nicht auf dem Wege zur Meiſterſchaft doch noch ſtolpern will. Wir brauchen deshalb nicht beſonders auf die Bedeutung des morgigen Großkampfes und auf ſeine Anziehungskraft als ſolchen hinzu⸗ weiſen. Spiele, in denen der Sieger ſchon im Voraus feſtſteht, ſind reizlos, und wer könnte heute ſchon für die eine oder andere Mann⸗ ſchaft die Hand ins Feuer legen? Wer wollte mit Beſtimmtheit ſowohl in Laudenbach als auch in Viernheim den ſicheren Sieger erblik⸗ ken? Niemand. Und dies iſt auch gut ſo. Denn dadurch wird einem Spiel das gegeben, was es im Hinblick auf ſeine Beſucher niemals entbehren darf: zum erſten die Anziehungs⸗ kraft, und zum zweiten die Freude und das lebendige Mitgehen am Spiel ſelbſt! Sportfreunde, erſcheint deshalb morgen auf dem Lorſcherweg⸗Sportplatz! Unterſtützt den Tabellenführer, den Turnverein Viernheim, bei einem ſeiner ſchwerſten Kämpfe! Kommt und helft ihm ſiegen! Die 1. Mannſchaft wird wieder in ſtärk⸗ ſter Aufſtellung antreten, wie auch die 2. Mannſchaft eine weſentliche Verſtärkung er⸗ fahren hat: 1. Mſchft.: Beikert; Kühlwein, Schmitt; J. Müller, Bergmann, Pfenning; Winken⸗ bach, Stumpf 2, Alter, Helfrich K., Helbig. 2. Mſchft.: Kühlwein H.; Winkler, Effler; Mandel A., Hotz, Kiß P.; Jakob Gg., Mandel J., Stumpf 1, Heckmann, Hof⸗ mann Kaſp. Die übrigen Spiele der Staffel ſind für die Plazierung der einzelnen Vereine von be⸗ ſonderer Wichtigkeit. Als Sieger ſehen wir voraus: Stadtſportverein, Lanz und SA Mannheim. In Weinheim wird es zwar zu einem harten Ringen kommen, jedoch ſollte Weinheim das beſſere Ende für ſich behalten, oder aber man„einigt“ ſich auf Punkteteilung. Die zweile Aunde um den Tichammer⸗Pokal! Am 6. Februar werden wieder Pokalſpiele durchgeführt und zwar wurden die Sieger aus der erſten Runde wie nachfolgend gepaart: Oftersheim— Gartenſtadt Laudenbach— Poſt Mannheim Neckarhauſen— Lützelſachſen TV Viernheim— Rheinau FV Hemsbach— Jahn Weinheim Rohrhof— Lanz Mannheim Stadtſportverein— Ladenburg Reilingen ſpielfrei. Die Spiele finden auf den Plätzen der erſt⸗ genannken Vereine ſtakk. Somit hak der hieſige Turnverein am Sonntag, 6. Februar, den FV Rheinau zum fälligen Pokalſpiel zu Gaſt. Handball⸗Vezirksklaße Am morgigen Sonntag treten folgende Mannſchaften auf den Plan: Schwetzingen— Käfertal 1846 Mannheim— Ziegelhauſen Friedrichsfeld— Germania Mannheim Leutershauſen— Laudenbach Viernheim ſpielfrei. Schwetzingen wird ſich gegen Käfertal zwei weitere Punkte ſichern, wie auch Friedrichs⸗ feld und Leutershauſen gegen Germania Mannheim bzw. Laudenbach als Sieger her⸗ vorgehen werden. Fraglich iſt nur der Aus⸗ gang in Mannheim, denn Ziegelhauſen iſt zur Zeit gut in Fahrt, währenddem 1846 Mann⸗ heim durch Spielerſperre ſehr geſchwächt iſt. Ob hier das eigene Gelände den Vorteil der Gäſtemannſchaft aufwiegen wird? * Handball Lehrgang von Badens Spitzenjpielern in Karlsruhe Auch ein Viernheimer unter den Auserwählten! Von Zeit zu Zeit hält das Fachamt Hand⸗ ball Umſchau nach guten Kräften, die dann zu gemeinſamen Lehrgängen zuſammengeru⸗ fen werden und unter fachkundiger Leitung praktiſche und theoretiſche Fortbildung erhal⸗ ten. Genau wie beim Fußballſport will man auch hier durch geeignete Maßnahmen einer⸗ ſeits das Können der alten und erprobten Kämpen immer und immer wieder prüfen und verbeſſern, andererſeits aber auch für den un⸗ bedingt notwendigen Nachwuchs Sorge tragen, um auf dieſe Art und Weiſe für die kommen⸗ den Länderſpiele gerüſtet zu ſein. Waren ſeit⸗ her hierzu nur die Beſten der Gauklaſſe aus⸗ erſehen, ſo hat man diesmal einen Schritt weiter vorwärts getan und hie und da auch einen Griff in die Bezirksklaſſe gemacht.— So hat man heute und morgen in Karls⸗ ruhe die Auserwählten des Gaues Baden zu einem Lehrgang verſammelt. Alle bekannten Spieler der Vereine unſerer näheren und wei⸗ teren Umgebung, wie Waldhof, VfR Mann⸗ heim, Ketſch, Oftersheim, Freiburg und wie ſie alle heißen, ſind wieder mit von der Partie. Auch ein Viernheimer iſt nach Karlsruhe be⸗ ordert und zwar der rechte Verteidiger unſerer Turnerhandballer, Johann Kempf. Es iſt nur ſchade, daß Kempf infolge Einwirkung un⸗ günſtiger Umſtände ſeiner ehrenvollen Ein⸗ ladung nicht Folge leiſten kann. Es bleibt aber zu erwarten, daß Kempf bei einem der nächſten Lehrgänge erneut Berückſichtigung findet, um dann jedoch auch tatſächlich der Einladung Folge zu leiſten. Mannheim. Am Donnerstag ereigneten ſich hier drei Verkehrsunfälle. Hierbei wurde eine Perſon erheblich verletzt und vier Kraft⸗ fahrzeuge und ein Straßenbahnwagen beſchä⸗ digt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zu⸗ rückzuführen.—(Verkehrsüberwachung). Bei den am Donnerstag vorgenommenen Ver⸗ kehrskontrollen wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Reichsſtraßenverkehrsord⸗ nung 68 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt. An 34 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vor- fahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahr⸗ zeuge techniſche Mängel aufwieſen. Großfeuer in Schriesheim Am Freitagabend, zwiſchen 9 und 10 Uhr brach in dem Anweſen der Glaſerei Bauſch ein Brand aus, der ſich in kurzer Zeit zu einem Großfeuer entwickelte. Ein heller Feu⸗ erſchein war am Nachthimmel weithin ſicht⸗ bar, da das Feuer auch auf die Nachbaran⸗ weſen übergegriffen hat. Infolge des Brandes wurde auch die Lichtverſorgung unterbrochen. Die Ladenburger Feuerwehr eilte ſofort mit ihrer Motorſpritze zu Hilfe. der Deulſche Aunbiunk Funk Poſt Das große illuſtrierte Programmblatt Wir ſind mitten in der Winterſportſaiſon. Die deutſchen Sender berichten über jedes größere Ereignis, und im neueſten Heft der Rundfunk⸗Programm⸗Zeitſchrift„Der deut⸗ ſche Rundfunk Funk Poſt“ finden wir zahl⸗ reiche ſchöne Illuſtrationen zu dieſen Sen⸗ dungen. Die Nummer bringt auch wieder die beliebte Seite für das Kind, worauf der Win⸗ terſport der Kleinen in mehreren Kinderzeich⸗ nungen zu ſehen iſt. Für die Hausfrau gibt es auch etwas Intereſſantes: Eine Seite An- leitungen für wohlſchmeckende Gerichte.— In der Rubrik„Technik“ wird eine Reihe gebräuchlicher Mikrophone abgebildet und aus- führlich beſchrieben. Die Beſitzer von Volks- empfängern intereſſieren ſich ſicherlich für den Beitrag über ein röhrenloſes Vorſatzgerät für den Volksempfänger. licheren Rivalen im Kampf um die Viernheimer Tonjllmichau Samstag, Sonntag, Monkag! „Truxa“ Achtung! Filmfreunde! nach Viernheim in den Central⸗Film⸗Palaſt! Truxa kommt So wie ganz Mannheim von„Truxa“ be⸗ geiſtert iſt, ſo wird auch ganz Viernheim be⸗ geiſtert ſein. Der Name Truxa iſt für die Zeit ein Begriff geworden. Truxa, der König der Artiſten und des Varitees, in ſeinem brillan⸗ ten Spitzenfilmwerk, das überall den aller⸗ größten Erfolg hat, muß man geſehen haben. Weltſtadtvarietee— Tag des Programmwech⸗ ſels! Leuchtende Lettern verkünden den Namen „Truxa“— eine Stadt ſpricht von„Truxa“ — die Attraktion der Attraktionen— eine Zugnummer erſten Ranges— glanzvoller Höhepunkt jedes Varieteeprogramms— Kaſ⸗ ſenmagnet— Idol des Publikums— unge⸗ krönter König des Varietees: das iſt Truxa! Es gibt viele Drahtſeilkünſtler, es gibt nur einen„Truxa“! Truxa iſt der Artiſt, der auf blitzendem Seil in ſchwindelnder Höhe den Salto vorwärts ſchlägt! Ein tollkühnes Wag⸗ nis federnder Kraft, geballter Energie und äußerſter Konzentration— täglich ein Spiel mit dem Tode! Doch eines Tages iſt Truxa verſchwunden. Spurlos. Niemand weiß wohin. Und dann melden wieder bunte, grelle Plakate und alle Zeitungen„Truxa“!„Truxa“ in Berlin⸗Wintergarten! Alſo ſoll die ſchöne Tänzerin Neſter, eine große Nummer im Pro⸗ gramm, Truxa, den Mann, den ſie liebt, wiederſehen. Ihre Freude wird getrübt von der Sorge um Truxa, denn Garvin, der ge⸗ heimnisvolle Illuſioniſt, verfolgt ſeinen glück⸗ ſchöne Neſter mit unerbittlichem Haß. Truxa kommt zur Probe— Neſter und Garvin erwarten ihn geſpannt,— und erkennen, dieſer junge, unbekümmerte, lebensfrohe Menſch iſt nicht der wahre Truxa. Wer iſt es— wie kommt er zu dem Namen des weltberühmten Artiſten? Heſter ſtellt ihn zur Rede— findet Gefallen an dem neuen Truxa, und Garvin ſpürt, auch dieſen falſchen Truxa muß er vernichten, wenn ihm die Frau gehören ſoll. Seine geheimnis⸗ volle Kunſt wird ihm verbrecheriſches Werk⸗ zeug ſein, und Truxas Salto deſſen Todes⸗ ſturz. Aber der Rächer naht. Der echte Truxa, der große Artiſt, der alles verlor: Namen, Verträge, Gagen, dem kein Beifall mehr gilt, der zerbrach im Kampf um eine Frau, die man ihm auch nahm— erſcheint— geſpenſterhaft, plötzlich unheilverkündend— Trommelwirbel — atemloſe Spannung, angſtvolles Schweigen — tauſend Augen ſind nach oben gerichtet— hoch oben ſteht Truxa auf dem Drahtſeil— wird ihm der Salto gelingen?— Truxa war überall ein großer Erfolg, ſodaß auch hier mit einem großen Beſuch zu rechnen iſt. Man tut gut, ſchon die heutige Samstag⸗Vorſtellung zu beſuchen. „Truxa“, ein Spitzenfilmwerk mit einer ſpannungsgeladenen Handlung, voll atemrau⸗ bender Senſationen, ein Film, der vom erſten bis zum letzten Bild packt. Auch Sie müſſen Truxa ſehen! * J Achtung! Samstag und Sonntag! Im Gloria-Film-Palaſt „Zwei gute Kameraden“ Ein heiterer Film aus dem Soldatenleben der Etappe. Einquartierung mit Hinderniſſen. Zwei gute Kameraden, die ſich aus Eiferſucht nie ertragen können. In den Hauptrollen: Zwei Scharfſchützen des Humors, Paul Hör⸗ biger, Fritz Kampers, und eine Luſtſpielbe⸗ ſetzung, wie ſie ſein muß: Jeſſie Vihrog, Rud. Platte, Hugo Fiſcher Köppe und Hanſi Arn⸗ ſtaedt. Ein luſtiger Soldatenfilm von zwei unzertrennlichen Musketieren, die uns zeigen, was Soldat ſein heißt und wie man ſich in der Einquartierung zu benehmen hat. Wer „Etappenhaſe“ geſehen hat, der muß ſich auch das köſtliche Militär⸗Luſtſpiel„Zwei gute Kameraden“ anſehen.— Die Preſſe ſchreibt: Selbſt der hartgeſottenſte Griesgram wird hier zum Lachen gebracht. Stürme der Heiterkeit durchdringen das Theater, wer ſich einmal ſo recht von den Sorgen des Alltags loslöſen will, der ſehe ſich dieſen von echtem Volks⸗ humor ſprühenden Soldatenfilm an. Einer ſag's dem andern: Die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen bieten ſtets die beiden Filmbühnen. Das Zeitalter des Verkehrs muß jum Zeitalter der Verkehrsgemeinſchaft werden. Benimm bich deshalb als fiamerab und beſolge aas bie Regeln der Straßenverkehrs⸗Orönung. 5 ö———— Bunte Tageschronit Durch die Windſchutzſcheibe geſchleudert Babenhauſen. Bei Radheim ereignete ſich ein ködlicher Verkehrsunfall. Der Schreiner W. Ja⸗ kob von Radheim rannte mit ſeinem Auto gegen einen Straßenbaum, wurde beim Anprall durch die Windſchutzſcheibe geſchleudert und erlag einem Schädelbruch und den inneren Verletzun⸗ gen, die er bei dem Sturz erlitten hatte. Schaufenſtereinbruch durch Aukobandiken Ludwigshafen. Am Donnerstag wurde in der rogerie und Photohaus Spiegel in der Bismarckſtraße in Ludwigshafen ein drei⸗ ſter Schaufenſtereinbruch verübt. Drei Täter fuhren mit einem Perſonenkraftwagen vor, zertrümmerten die Schaufenſterſcheibe und nahmen die wertvollſten Photoapparate, die in der Auslage ſtanden, mit. Der Schaden be. läuft ſich auf etwa 3000 Mark. Unter den bei dem verwegenen Einbruch geſtohlenen Appara⸗ ten und Zubehörteilen befinden ſich vier Leica⸗ Kameras, darunter eine im Werte von 375 Mark, eine Siemens⸗Kino⸗Kamera, eine Eine⸗ Nizo⸗Kamera, eine Voigtländer⸗Kamera mit Entfernungsmeſſer und andere Apparate be— kannter Fabrikate ſowie Tele-Obiektive, Gelb⸗ ſcheiben, Belichtungs⸗ und Entfernungsmeſſer und ſonſtige Zubehörteile, zuſammen mehr als 100 Gegenſtände. Man vermutet. daß es ſich um die gleiche Räuberbande handelt. die in der letzten Zeit in verſchiedenen Gegenden Süd⸗ deutſchlands ähnlich raffiniert⸗freche Einbrüche ausführte, ohne bis jetzt gefaßt zu werden. Lei⸗ der ſind aus den ſpärlichen Zeugenausſagen nähere Einzelheiten über das Ausſehen der Einbrecher und ihres Wagens nicht zu erfah⸗ ren. Es liegt die Vermutung nahe. daß der Wagen zu der Tat ebenfalls geſtohlen und ir⸗ genwo ſtehen gelaſſen wird. Die Ermittlungen nach den Tätern ſind fieberhaft im Gange. Alle Perſonen, die Mitteilungen über den Vorfall machen können, werden gebeten. ihre Wahrneh⸗ mungen der Kriminalpolizei mitzuteilen. Betrunken am Steuer Ludwigshafen. Der ledige Reiſende Richard Szumlakowſki, hier Blücherſtraße 8 wohnhaft, fuhr mit ſeinem Perſonenkraftwagen in be⸗ trunkenem Zuſtand in der Schlachthof⸗ ſtraße einen Wegweiſer um. Er wurde in Haft genommen. Jugendlicher Scheckbetrüger gefaßt Ludwigshafen. Der Kriminalpolizei iſt es am 20. 1. 1938 gelungen, einen noch im ju⸗ gendlichen Alter ſtehenden Scheckbetrüger, der in letzter Zeit bei verſchiedenen auswärtigen Spar⸗ und Darlehenskaſſen gefälſchte Schecks in Zahlung gab. zu ermitteln und feſtzuneh⸗ men. Er befindet ſich in Haft. Auto rollt führerlos in den Rhein. Speyer. Geſtern nachmittag hielt an der pfälziſchen Einfahrt zur Rheinhäuſer Fähre ein Perſonenauto, deſſen Beſitzer ausgetreten war. Als er zurückkam, war ſein Wagen, in dem alücklicherweiſe niemand mehr ſaß. in den Flu⸗ ten verſchwunden. Er war offenbar an der ab⸗ ſchüſſigen Stelle ins Rutſchen gekommen und in den Rhein gerollt. Tod bei der Holzfällerarbeit Schotten. Der 51 Jahre alte Landwirt Heinr. Schuchardt 2. aus Eſchenrod, wurde bei Holzfäl⸗ lerarbeiten von einem ſtarken Aſt einer ſtürzen⸗ den Buche getroffen. Der Mann wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß er wenige Stunden ſpäter im Schottener Krankenhaus geſtorben iſt. Brückenau. Der 31 Jahre alte Landwirt und Holzhauer Karl Köhler aus Stuppach wurde im Staatswald in der Nähe von Heiligkreuz von einem ſtürzenden Baum erſchlagen. Köhler war damit beſchäftigt, zwei Bäume, die ſich beim Fal⸗ len ineinander verhangen hatten, zu trennen, wobei er von einem Baum getroffen wurde. Wolfach. In Welfenſteinach ereignete ſich am Mittwoch ein tragiſcher Unglücksfall. Als ſich des 2¼ Jahre alte Kind der Familie Guſtav Imhof im Hofe des Sägewerksbetriebes ſeiner Großvaters aufhielt, geriet es unverſehens unter einen rollenden Baumſtamm und erlitt ſo chwere Verletzungen, daß es nach einigen Stun⸗ en ſtarb. Ein Reh kehrt zu ſeinem Pfleger zurück Birkenfeld. In Achtelsbach hatte der Jagd⸗ hüter Wolker vor zwei Jahren im Walde ein hilfloſes, verlaſſenes Rehkitzchen gefunden. Er nahm das Tier mit nach Hauſe und zog es auf. Als es erwachſen war, gab er ihm die Freiheit wieder. Lange hatte der Mann nichts mehr von dem Reh geſehen, doch jetzt, als durch den hohen Schnee große Not beim Wild einkehrte, erinnerte ſich das Tier ſeines früheren Pflegers. Es er⸗ ſchien wieder an ſeinem Hauſe, und zwar als Mutter mit einem jungen Kitzchen. Das Mutter⸗ tier ließ ſich ohne Scheu wieder aufnehmen und füttern. Das Kreuznacher Fauſthaus wird Ratskeller Bad Kreuznach. Die Stadt Bad Kreuznach hat das hiſtoriſche Fauſthaus erworben und will in dem Gebäude, das unmittelbar am Stadt⸗ haus liegt, einen Ratskeller einrichten. Der mittelalterliche Dr. Fauſt war zur Zeit Franz von Sickingens vorübergehend als Rektor am Kreuznacher Gymnaſium tätig und ſoll der Sage nach im Fauſthaus gewohnt haben. Tödlicher Betriebsunfall Friedrichsthal(Saar). Am Donnerstag ge⸗ gen Ende der Frühſchicht, ereignete ſich an der Fördermaſchine der Grube Maybach ein folgen⸗ ſchwerer Unfall. Beim Putzen der Maſchine ge⸗ riet der Schloſſer Felix Kraß aus Quierſchied mit dem Kopf zwiſchen Kurbelwelle und Oel⸗ fangblech, wobei er tödlich verletzt wurde. Kraß ſtand im Alter von 32 Jahren. Beim Ueberſchreiten der Gleiſe getötet Saarbrücken. Am Mittwochabend gegen 19 Uhr wurde der penſi⸗nierte Beramann Otto Schneider aus Niederlinrweiler in dem Augen⸗ blick, als er den Uebergang beim Bahnhof Nie⸗ derlinxweiler überqueren wollte, von der Loko⸗ motive eines aus Richtung St. Wendel kommen⸗ den Güterzuges erfaßt und auf der Stelle ge⸗ tötet. 400 Meter Straßengeländer geſtohlen Kochem(Moſel). Vor einiger Zeit wurden Diebſtähle von eiſernem Geländer bei den Stra⸗ zenbauarbeiten am„Rüberberg“ bei Poltersdorf feſtgeſtellt. Die Gendarmerie von Senheim und Karden konnten nunmehr die Diebe erwi⸗ ſchen. Man hatte ſchon einige Tage auf ſie ge⸗ wartet. Als ſie nun erſchienen, um den Anhän⸗ ger eines Perſonenwagens wieder mit ſolchen Geländerſtücken zu beladen, griff die Gendar⸗ merie zu. Der Wagen gehört zwei Spitzbuben aus der Kölner Gegend. Geſtohlen wurden etwa 400 Meter Geländer: es wird vermutet, daß die geſamte Menge auf das Konto der beiden Burſchen, die dem Amtsgerichtsgefängnis Kochem zugeführt wurden, zu ſetzen iſi. die dummen werden nicht alle Daaden(Weſterw.) Zwei Zigeuner und zwei Mädchen, die ſich hier in der Gegend umber⸗ trieben, ſprachen bei einem Landwirt u. Fubr⸗ mann in Emmerzhauſen vor, um angeblich ein Pferd von ihm zu kaufen. Der Fuhrmann for- derte 200 Mark, die Zigeuner boten 110 Mark und gaben gleichzeitig die Verſicherung ab. ein Mittel zu beſitzen, um damit das im Stall ſtehende kranke Fohlen heilen zu können. Der Fuhrmann ließ ſich unbegreiflicherweiſe auf den plumpen Schwindel ein, denn er kam der Auf⸗ forderung der Zigeuner nach und holte eine Flaſche Rotwein, die die Zigeuner zur Herſtel⸗ lung des„Heilmittels“ benötigten. Bei der Ueberreichung des Heilmittels forderten ſie noch 20 Mark. Dann kam es allerdings anders als es ſich die Zigeuner gedacht hatten. Die Polizei erſchien nämlich auf der Bildfläche und ſetzte die ganze Geſellſchaft hinter Schloß und Riegel. Zum Glück hatte der Fuhrmann noch nicht bezahlt. Für 100 000 Mark Holzplatten verbrannt Waldshut. In den Lagerräumen der Firma Henſelmann in Gutenburg bei Waldshut, die Fahrnit-Platten herſtellt, entſtand am Donners⸗ tagmorgen ein Brand, durch den ein Vorrat in den Trockenlagern im Werte von über 100 000 Mark vernichtet wurde. Die Brandurſache iſt bisher noch nicht feſtgeſtellt. Die Feuerwehren Blick in den Jolgen ſchlechler Erbmaſſe Vater und Sohn wegen Blutſchande vor Gericht Kaſſel. Wegen Blutſchande hatte ſich der 53 Jahre alte Konrad Eitzert und ſein 29jähriger Sohn Konrad, beide aus Widdershauſen im Kreis Hersfeld, vor der Großen Strafkammer zu verantworten. Sie wurden beſchuldigt, mit der älteſten Tochter des Angeklagten in blut⸗ ſchänderiſchen Beziehungen geſtanden zu haben. Die Verhandlung zeigte wieder einmal, welche verhängnisvollen Folgen eine ſchlechte Erbmaſſe hat; ſowohl der jetzt angeklagte Sohn wie die leicht ſchwachſinnige Schweſter mußten ſich lange Zeit in einer Anſtalt aufhalten. Unter ihren Vorfahren befanden ſich Trinker und aſoziale Elemente. Trotz ſchwerer Verdachtsgründe wurde der an⸗ geklagte Vater freigeſprochen, während der Sohn zuſätzlich zu einer Gefängnisſtrafe, zu der er im Vorjahre, verurteilt worden iſt, und die er zur Zeit verbüßt, zu weiteren neun Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt wurde. Von der Anklage, ſich auch an einer jüngeren Schweſter in unſittlicher Weiſe vergangen zu haben, wurde der Sohn freigeſprochen. Freiſpruch wegen Raſſenſchande aufgehoben Frankfurt a. M. Das Reichsgericht hatte ſich mit einem Fall von Raſſenſchande zu befaſſen, der ſehr eigentümlich gelagert war. Der 26jährige Angeklagte Heinz Alexander hatte längere Jahre hindurch mit einem deutſchblütigen Mäd⸗ chen ein Liebesverhältnis unterhalten, das er auch nach Erlaß des Blutſchutzgeſetzes aufrecht⸗ erhielt. Die geſetzlichen Eltern des Angeklagten ſind zweifelsfrei Volljuden. Als der Ange⸗ klagte feſtgenommen wurde, gab ſeine Mutter die eidesſtattliche Erklärung ab, daß ihr Sohn nicht von ihrem Ehemann, ſondern von einem 1920 geſtorbenen ariſchen Hausfreund ſtamme. Ihr Mann trat dieſer Behauptung bei. Nach ſeiner Darſtellung habe er gewußt, daß der Sohn ehewidrigen Beziehungen entſtamme, doch habe er— Beteiligten vor vielen Jahren ver⸗ ziehen. er Sohn erklärte, ſchon ſeit vielen Jahren ſeine Abſtammung gekannt zu haben. Da ſein Erzeuger ein Arier geweſen ſei, habe er ſich als Halbjude betrachtet. Das Landgericht Frankfurt ſah ſich vor eine ſchwierige Aufgabe geſtellt, da ein Blutgruppen⸗ und anthropologiſcher Vergleich mit dem angeb⸗ lichen Vater nicht möglich war. Wie das Gericht feſtſtellte, könne kaum noch ein Zweifel daran ſein, daß der Erzeuger des Angeklagten der ver⸗ ſtorbene Hausfreund ſei. Mit dieſem Ergebnis müſſe ſich das Gericht abfinden. Eine Beſtrafung wegen verſuchter Raſſenſchande wäre nur 2 lich geweſen, wenn der Angeklagte geglaubt hätte, er ſei Volljude. Dieſer Beweis ſei jedoch nicht geführt worden. Alexander wurde am 14. September vorigen Jahres von der Anklage der Raſſenſchande freigeſprochen. Gegen dieſes freiſprechende Urteil wandte ſich die örtliche Staatsanwaltſchaft beſchwerdefüh⸗ rend an das Reichsgericht mit dem Ziel der Verurteilung des Angeklagten. Die Reviſion der Anklagebehörde wurde vom Reichsanwalt ver⸗ treten, der die Beweisführung der Strafkam⸗ mer für fehlerhaft anſah, die auf Grund mangel⸗ hafter Feſtſtellungen zu unzutreffenden Schluß⸗ folgerungen gekommen ſei. n D bon Waldshuk und Tiengen ſowie andere Weh⸗ ren konnten nur verſpätet eingreifen, da die Fernſprechleitungen durch den Brand zerſtört worden waren. Immerhin gelang es den Weh⸗ ren, die übrigen umfangreichen Gebäude der Fabrik ſowie die Holzvorräte zu retten. Mit dem Fahrrad gegen einen Bulldog Lohr. Der Sohn des Gaſtwirts Mehling aus Halsbach, Ludwig Mehling. fuhr auf der Straße nach Wieſenfeld mit ſeinem Fahrrad gegen einen Bulldog. Mehling wurde vom Rad ge⸗ ſchleudert und ſchwer verletzt. Er ſtarb auf dem Transport in das Lohrer Krankenhaus. Eine raffinierle Mordlal Augsburg. Die 61 Jahre alte Franziska Sal⸗ ler, die in Bad Wörishofen ein kleines Frem⸗ denheim beſaß, iſt am 13. Dezember v. J. in ihrem Zimmer tot aufgefunden worden. Nach neuerlicher Mitteilung der Gerichtspreſſeſtelle Memmingen wurde die Frau auf beſonders raffinierte Weiſe ermordet. Täter iſt der 29 Jah⸗ re alte Lorenz Bracher. zuletzt bedienſtet in Dorſchhauſen, der bereits ein volles Geſtändnis abgelegt hat. Er überfiel die Frau in dem verdunkelten Zimmer, führte ihr elektriſchen Strom aus der Lichtleitung durch einen vorher beſchafften Anſchluß ins Geſicht und erſtickte die Frau durch Zuhalten von Mund und Naſe Der Mörder unterhielt mit der Tochter des frü⸗ heren Geliebten der Frau Saller. die bei der Ermordeten beſchäftigt war. nähere Beziehun⸗ gen und batte die Ermordete ſchon im Novem⸗ ber um mebr als 18000 RM. Pfandbriefe be⸗ ſtehlen laſſen. Die Pfandbriefe wurden jedoch geſperrt und konnten daber nicht verwertet werden. Bracher hatte, wie er erklärte, die Tat verübt. um ſich Geldmittel zu verſchaffen. Fer⸗ ner ſuchte er durch Urkundenfälſchungen zu er⸗ reichen, daß ſeine Geliebte als Erbin der Er⸗ mordeten anerkannt wurde. Die Tat fübrte er mit großer Kaltblütigkeit aus. Jußgänger! Mehr Vorſicht! Beim Ueberqueren der Straße von einem Laſtauto getötet. In den frühen Morgenſtunden des in der Holländiſchen Kaſſel. Mittwoch ereignete ſich Straße ein Verkehrsunfall. dem ein junges Menſchenleben zum Opfer fiel. Als ein in Richtung Obervellmar fahrender Laſtkraftwa⸗ gen die Straße durchfuhr, bog plötzlich ein Fuk⸗ gänger vom Bürgerſteig ab und lief direkt vor den Laſtwagen. Der Fußgänger wurde über⸗ fahren und ſo ſchwer verletzt, daß er kurz nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. Gerichtssaal Das Reichsgericht hat nun das freiſprechende Urteil aufgehoben und nochmalige Verhandlung und Entſcheidung angeordnet. Nach Anſicht der n hatte das angefochtene Urteil den bedingten Vorſatz und den Zweifel des An⸗ geklagten an ſeine Abſtammung nicht vollſtändig erörtert, ſodaß die rechtlichen Bedenken gegen die Nichtverurteilung wegen verſuchter Raſſen⸗ ſchande nicht ausgeräumt ſeien. Die Vorinſtanz wird alſo zu klären haben, ob der Angeklagte nicht Zweifel daran hatte, daß er nicht doch Volljude geweſen ſein könne. Nur wenn er voll überzeugt geweſen wäre, daß er Halbjude ſei, während das Gericht die Abſtammungsverhält⸗ niſſe nicht klären konnte, wäre der Freiſpruch richtig geweſen. Wenn der Angeklagte dagegen tatſächlich Volljude iſt und nur zu Unrecht ge⸗ glaubt hat, er ſei Halbjude, dann hätte er unter Umſtänden wegen vollendeter Raſſenſchande ver⸗ urteilt werden können. „Gaftſpiel“ einer Boxerin Frankfurt a. M. In Frankfurt a. M.⸗Nieder⸗ rad wanderte eine große korpulente Frau mit einem ärmlich gekleideten Jungen an der Hand von Haus zu Haus und hielt Kurzwaren feil. Als die Frau von der Polizei angehalten wur⸗ de, behauptete ſie. in Offenbach zu wohnen. konnte aber keine Erklärung abgeben, ob ſie gemeldet ſei. Den Jungen bezeichnete ſie als den Sohn ihrer aus Deutſchland ausgewieſenen Tochter, die ſich in Belgien aufhält. Die Mutter der Frau iſt Belgierin, ſtammt aber von deut⸗ ſchen Eltern ab. Zur Feſtſtellung der Perſön⸗ lichkeiten wollte der Beamte die Frau zur Po⸗ lizeiwache mit nehmen, das war aber nicht ſo einfach. Die Frau hielt ſich an einem Zaun feſt und als ſie der Beamte losgeriſſen hatte, gab ſie dem Jungen Geld, damit er davoneile. Die Frau ſprang nun in einen Vorgarten und hielt ſich wieder an einem Zaun feſt. dann bekam ſie einen Krampfanfall. Schließlich konnte ſie nur mit Hilfe eines weiteren Beamten zum Revier gebracht werden, wo ſie ſich in unfreundlicher Weiſe über Deutſchland ausließ. Die ſchon wie⸗ derholt wegen Widerſtandes beſtrafte Frau mußte ſich jetzt vor Gericht wegen Widerſtands und Uebertretung der Gewerbeordnung verant⸗ worten. In der Verhandlung ergab ſich. daß die herkuliſch gebaute Frau früher Boxerin in einem Zirkus war. Die Angeklagte wurde zu 6 Wochen Gefängnis und 2 Wochen Haft ver⸗ urteilt. Der überladene Laftwagen Pirmaſens. Vor dem Zweibrücker Schöffenge⸗ richt war der von hier ſtammende Edgar Pfeiffer angeklagt, der im Juli 1937 zwiſchen Pirmaſens und Falkenbuſch mit dem von ihm gelenkten Laſtkraftwagen in einer Kurve verunglückt war. Der Stiefbruder des Angeklagten war bei dem Unglück getötet worden. Nach eingehender Ver⸗ handlung, die auch ergab, daß die Bremſen des Laſtwagens nicht in Ordnung waren, und daß der Beiſitzer des Laſtkraftwagens, der Pirma⸗ ſenſer Transportunternehmer Schmidt, bei not⸗ wenigen Fahrzeugreparaturen Schwierigkeiten machte, kam das Gexicht zu der milden Strafe von ſechs Wochen Gefängnis. In der Urteilsbe⸗ gründung wurde ausgeführt, daß der Haupt⸗ ſchuldige an dem Unfall der Arbeitgeber Schmidt geweſen ſei, weil er derart unzulängliche Fahr⸗ zeuge im Verkehr belaſſen habe. Von Börsen und Färkten Hneln-Mmaintsche Abendborse Still und behauptet Die Abendbörſe lag wohl ſehr ſtill, da die 7 haltung anhielt, zeigte aber gegenüber der Geſchäfts⸗ urück⸗ ſtille Widerſtandskraft. Die Kurſe kamen am Aktien⸗ markt überwiegend auf der Mittagsſchlußbaſis zur No⸗ tiz, nur ganz vereinzelt traten geringe Veränderun⸗ gen ein. Die Kuliſſe zeigte verſchiedentlich mäßige Kaufneigung. Von Montanwerten waren Mannes⸗ mann zu unverändert 115½ gefragt, Vereinigte Stahl notierten zum Einheitskurs mit 113(113¼) und Deutſche Erdöl wurden mit 144½(144) geſucht. JG. Farben blieben bei kleinem Umſatz mit 160 be⸗ hauptet. Weitere Nachfrage fanden Adlerwerke Kleyer zu unverändert 116, auch BMW beachtet und J Prozent höher mit 150. Maſchinenaktien bröckel⸗ ten etwas ab, Rheinmetall 144(144½), MAN 129 ¼ (129¼), Junghans 125½(126), Demag jedoch un⸗ verändert 144. Elektroaktien blieben behauptet, Geſ⸗ fürel 148, Schuckert 178 ¼, Bekula ½ Prozent böher mit 168. Sonſt notierten u. a. VDM mit unver⸗ ändert 176, Holzmann mit unverändert 155, Hapag mit unverändert 82¼ und von Hypothekenbankaktien Bayr. Hypotheken mit 108 ¼(108 /). Der Renten⸗ markt war faſt ohne Umſatz. Reichsbahn⸗VA. 129, 6proz. IG. Farben 130, 4½ proz. Krupp 99 ¾, Schutz⸗ gebietsanl.⸗Zertif. 11,75, Kommunal⸗Umſchuldung 95,20. delreldemarkie Mainzer Getreidegroßmarkt Die Preiſe blieben gegen den Markt vom 7. Januar unverändert. Tendenz: ruhig. Handels- und deschansberionte Weſentlich höherer Anfall an der nächſten Frankfurten Häute⸗Auktion Die nächſte Frankfurter Häute⸗Auktion, die wieder als eine gemeinſame Veranſtaltung der bisher ge⸗ trennten Frankfurter und Mainzer Verſteigerungen ſtattfindet, zeigt ein erheblich größeres Angebot in allen Häuten. Die bisher vorliegenden Angaben des Frankfurter Zentralverkaufes einſchließlich der an⸗ geſchloſſenen Vereinigungen Frankfurt, Offenbach, Wiesbaden, Hanau und Darmſtadt mit Umgebung bringt einen Anfall von 9 497(8 751) Stück Groß⸗ viehhäute, 14940(9918) Stück Kalbfelle, 2881(2841) Stück Hammelfelle und 41(38) Stück Roßhäute. gie hören im Rundfunk.. Sonntag, 23. Januar Deutſchlandſender 6: Hafenkonzert. 8: Zwiſchenmufik. 8.20: Und Sonn⸗ tag aufs Land! 9: Sonntagmorgen ohne Sorgen. 102 Eine Morgenfeier. 10.45: Aus„Rigoletto“ von Verdi. 11.30: Fantaſien auf der Wurlitzer Orgel. 12: Kon⸗ zert. 13.10: Konzert. 14:„Prinzeſſin Hatzi mit der langen Naſe“. Ein Märchenſpiel. 14.30: Friedrich Silcher. 15: Muſik am Nachmittag. 17: Sie wünſchen— wir ſpielen, geholfen wird vielen. Wunſchkonzert für das WH W. 22.15: Deutſchlandecho. 23—0.55: Zur Un⸗ terhaltung. f . Frankfurt 6: Hafenkonzert. 8.15: Gymnaſtik. 8.30: Chriſtl. Morgenfeier. 9.15: Chorgeſang. 9.45: Dichter im Dritten Reich: Thilo v. Trotha. 10: Neujahrsappell der SA.⸗Gruppe Weſtmark. 10.30: Ewiges Deutſchland. 11.15: Lord Byron. 12: Konzert. 14: Für unſere Kinder. 14.30: Uns gehört der Sonntag! Melodien⸗ reigen. 15.15: Deutſche Scholle. 16: Konzert. 17: Kon⸗ zert. 18: Brettl von geſtern und heute. 19.10: Klavier⸗ muſik. 20: Das glückliche Ende. 22.15: Sport. 22.252 Deutſche Eishockeymeiſterſchaften. 22.45: Zur Unter⸗ valtung. 24—1: Nachtmuſik. f Stuttgart 6: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Evangel. Mors genfeier. 9: Orgelmuſik. 9.30: Chorgeſang. 10: Mor⸗ genfeier der HJ. 10.30: Vom Reichsberufswettkampf der Jugend zum Berufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen. 10.40: Fröhliche Klänge am Sonntagmor⸗ gen. 11.30: Aus unſerer Welt. 12: Konzert. 14: Kin⸗ derſtunde. 14.30: Muſik zur Kaffeeſtunde 15: Viel Freud für kleine Leut! 13.30: Prof. H. Caſſimir, Karls⸗ ruhe. 16: Konzert. 18:„Alles wege de Leut...“ 18.453 Meiſter der Unterhaltung. 19: Nachrichten. 19.30: Mei⸗ ſter der Unterhaltung. 19.45: Zwei Einakter von G. Puceint. 22.25: Deutſche Eishockeymeiſterſchaft. 22.452 Zur Unterhaltung. 24—1: Nachtmuſik. Montag, 24. Januar Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel. Morgenruf. 6.30: Konzert 9.40: KL. Turnſtunde. 10: Alle Kinder ſingen mit. 11.30: Dreißig bunte Minuten. 12: Konzert. 13.50 Nachrichten. 142 Allerlei von Zwei bis Drei! 15.15: Operettenmuſik aus Portugal. 15.45: Der Gletſchergarten an der Alpen⸗ ſtraße. 16: Muſik am Nachmittag. 17: Das Halsband⸗ leinchen. 18: Neue Blasmuſik in der Hitlerjugend. 18.45: Glück ab. Vom Modellflugſchüler zum Segelflie⸗ V ger. 19.10:... und jetzt iſt Feierabend! 20: Stutt⸗ gart ſpielt auf! 21.15: Kammermuſik. 22.20: Deutſch⸗ landecho. 22.35: Eine kleine Nachtmuſik. 23—24: Zun Unterhaltung. Frankfurt 6: Morgenſpruch. Gymnaſtik. 6.30: Konzert. Gymnaſtik. 8.30: Nachrichten. 8.102 10: Der Mann im Wolfsfell. 10.30: Muſik zur Werkpauſe. 11.40: Haus⸗ frau, hör zu! 11.50: Fliegende Uhrmacherſchule. 122 Schloßkonzert. 13: Nachrichten. 14 10: Das Stünd⸗ chen nach Tiſch. 15: Volk und Wirtſchaft. 15.15: Für unſere Kinder. 15.45: Der Sport der Jugend. Große Kämpfer als Vorbilder. 16: Muſikaliſcher Atlas. 182 Zeitgeſchehen. 19.15: Stuttgart ſpielt auf. 21:„Zep⸗ pelin“⸗-Kapitän Ernſt Auguſt Lehmann. 21.15: Orche⸗ ſterkonzert. 22.20: Internat. Winterſportwoche Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen. 22.35: Nachtmuſik und Tanz. 24 bis 1: Nachtkonzert. Stuttgart 6: Morgenlied Gymnaſtik. 6.30: Wenn die Woche ſo beginnt, wird ſie auch gut enden! 7: Nachrichten. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Morgenmuſik 10: Der Mann im Wolfsfell. 11.30: Volksmuſik. 12: Schloßkonzert. 132 Nachrichten 14: Eine Stund' ſchön und bunt. 16: Mu⸗ ſik am Nachmittag. 17: Konzert., 18: Streichquartett. 18.30: Griff ins Heute 18.45: Internat Winterſport⸗ woche Garmiſch⸗Partenkirchen. 19: Nachrichten. 19.15; Stuttgart ſpielt auf. 21:„Der Träumer“. Hörſpiel. 22.35: Nachtmuſik und Tanz. 24—1: Nachtkonzert. 2.30: PPP ͤ ccc Jüdiſcher Büſtling ins Juchlhaus §§ Traunſtein, 21. Januar. Das Landgericht Traunſtein verurteilte den 28jährigen Juden Maximilian Holzer wegen ſchwerer Sittlichkeitsverbrechen in ſechs Fällen zu fünf Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt. Holzer hatte in den Jahren 1930/35 die in dem jüdiſchen Haushalt ſeines Vaters beſchäftigten Hausgehilfinnen überfallen und mißbraucht. 9. 50 0 Kale altes an 1 me A 0 * Lutte walt Leber valſoft Ile ghulb an Atbeit ae laat, Jai N fit genen Fittiche Auth be, di fit del auf dae Aabneſ Mlend Neruus ſondets Shilet atztes! fut Lol Die n f. Mhre. 11 niht Neil Obſthir n 3 keiches er Lon eihilfen n Ob 5 beekenob u hrung er Reich er Obſt in ſur en, die der 5 lud nög Fumen f fünf fangende denn ſie en halte uf die! lucchußt egel 2 Mune! baun u kingerunt und Um tatußg zunehmen Koſtrollt den Aus allung! n Are; lee dean ate en Miele tiunz I ind ind wunde. 9 dn Veit ung lun hellen . eri Sunptl 5 kenftieg A ken — F Vie werde ich 15.-Schweſler? Ein Frauenberuf, der in ſeiner hohen Aufgabe glücklich macht Der Schweſternberuf wird mit Recht als einer der ſchönſten und weſensgleichſten Frauenberufe gekennzeichnet. Eine beſondere Aufgahe hat hier die NS.⸗Schweſter zu erfüllen, denn ſie iſt beru⸗ fen, den Willen des nationalſozialiſtiſchen Staats in der Geſundheitsführung des deutſchen Volkes in die Tat umzuſetzen. Darum iſt es ge⸗ rade für natlonalſozialiſtiſche Eltern ein glück⸗ —* Gefühl, ihre Tochter in dieſem Beruf zu Wiſſen. Vorausſetzungen für die NS.⸗Schweſter Als NS.⸗Schweſtern⸗Schülerin kann aufge⸗ nommen werden jedes kräftige, geſunde Mädchen klarer, gerader Weſensart. das deutſchen artverwandten Blutes iſt und die deutſche Stgatsangehörigkeit beſitzt, unvorbeſtraft und politiſch zuverläſſig iſt, d. h., in aufrichtiger Ueberzeugung den tragenden Ideen des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staates dienen will. Vorbildung Als Vorbildung wird vorausgeſetzt eine gute Schulbildung bezw. abgeſchloſſene Volksſchulbil⸗ dung, der Nachweis der Teilnahme am weiblichen Arbeitsdienſt, Landdienſt des BDM. oder land⸗ wirtſchaftliche Arbeit in einem Umſchulungs⸗ lager. Beſonderer Wert wird auf die hauswirt⸗ ſchaftlichen Kenntniſſe gelegt. Bewerberinnen, die nicht am Arbeitsdienſt, Landdienſt uſw. teil⸗ genommen haben, und die notwendigen haus⸗ wirtſchaftlichen Kenntniſſe nicht beſitzen, wird durch Vermittlung der NSV. Gelegenheit gege⸗ ben, dies als Vorſchülerin nachzuholen. Eintrittsalter Vom 1. April 1938 ab iſt das Mindeſtalter für den Eintritt in die NS.⸗Schweſternſchaft auf das vollendete 18. Jahr feſtgelegt. In Aus⸗ nahmefällen kann der Eintritt auch bereits mit Vollendung des 17. Lebensfahres erfolgen. Die Vorausſetzung für dieſe Ausnahme iſt eine be⸗ ſonders geiſtige und körperliche Reife der Schülerin, die durch ein Zeugnis eines Amts⸗ arztes ader eines Vertrauensarztes des Amtes für Volksgeſundheit zu belegen iſt. Ausbildung Die Ausbildung erfolgt in ſtaatlich anerkann⸗ ten Krankenpflegeſchulen und dauert zwei Jahre. Ste umfaßt Krankenpflege einſchl. Säug⸗ lings⸗ und Wochenpflege, Arzneimittellehre, Er⸗ nährungslehre, Einführung in die Grundbe⸗ Pflanzt Obſtbäume! Reichsbeihilſe für die Vermehrung der Obſtbäume und Neupflanzung von Beerenobſt Im Zuge der großzügigen Maßnahmen des „ a krung der Erzeugungsſchlacht ex Landwirtſchaft ſind nunmehr auch Reichs⸗ jeihilfen für die Neupflanzung und Umforſtung jon Obſthäumen und für die Neupflanzung non geerenobſt bereitgeſtellt worden. Der Reichser⸗ lährungsminiſter hat für die Verwendung die⸗ er Reichsmittel Richtlinien erlaſſen. Hinſichtlich zer Obſtbäume beſtimmt er, daß Pflanzenbeihil⸗ en nur ſolchen Betrieben gegeben werden dür⸗ en, die mindeſtens 20 Hoch⸗ oder Halbſtimme der 50 Buſchbäume neu pflanzen. Ausnahmen ind möglich. Bei der Anpflanzung von Walnuß⸗ jäumen kann die Mindeſtzahl der neuen Bäume zuf fünf Stück herabgeſetzt werden. Zuſammen⸗ jängende Gemeinſchaftspflanzungen können, venn ſie ſich im Rahmen der genannten Zah⸗ len halten, in ihrer Geſamtheit ohne Rückſicht zuf die Baumzahl des einzelnen Beteiligten be⸗ uſchußt werden, Die Beihilfen ſollen in der egel 25 v. H. der Anſchaffungskoſten der Obſt⸗ bäume betragen, jedoch eine Reichsmark je Baum nicht überſchreiten. Auf eine Sortenver⸗ ringerung iſt hinzuwirken. Die Neupflanzungen und Umforſtungen ſind unter Aufſicht und Be⸗ ratung der Landesbauernſchaft vor⸗ zunehmen und die neuen Bäume unter deren Kontrolle zu ſtellen. Der Miniſter empfiehlt den Ausgaheſtellen, die Beihilfen von der Ein⸗ haltung beſtimmter Grundſätze über die Obſtſor⸗ ten und die Pflege abhängig zu machen. Bis zu 25 v. H. der Mittel dürfen zur Beſchaffung von Geräten zur Pflege und Geſunderhaltung der Obſtbäume verwendet werden. Zur Förderung der Neupflanzung von Beerenobſt ſagen die Richtlinien, daß die Reichsmittel lediglich fün Johannis⸗ und Himbeerſträucher zu verwenden lind. Es müſſen mindeſtens 0,5 Morgen ner bepflanzt werden Der Zuſchuß darf nicht über ſchreiten: bei Johannisbeeren 60 RM. je 0, Morgen, bei Himbeeren 75 RM. je 0,5 Morgen Im übrigen gilt entſprechendes wie bei der Obſtbäumen. Anträge auf Beihilfen ſind an din örtlich zuſtändigen Landesbauernſchaften 31 richten. 8 Kindereintragung auch in das DAß.⸗Mitglieds buch. Die Deutſche Arbeitsfront weiſt anläßlich der Ausgabe der Steuerkarten für 1938 ihre Mieglieder darauf hin, ſich vor Abgabe der Steuerkarte an die Firma die auf der Steuer- karte eingetragenen Kinder in ibrem DAß.⸗ Mitgliedsbuch beſtätigen zu laſſen. Die Beſtä⸗ tigung muß zeigen, wieviel Kinder vorhanden ſind und in welchem Jahre jedes Kind geboren wurde. Die Angaben ſind vor allem auch bei der Beitragsermäßigung wichtig. Die Eintra⸗ nung kann durch die Firmen, die Verwaltungs- ſtellen oder durch die Ortsverwaltung der DAF. erfolgen. Die Beſtätigung muß mit dem Stempel der eintragenden Firma oder dem Dienſtſiegel der eintragenden Dienſtſtelle ver⸗ beben ſein. griffe der Phyſik, Chemie und Biologie, ferner Gymnaſtik, Schwimmen, Sport. Beſonderer Wert wird gelegt auf die weltanſchauliche Schu⸗ lung, Bevölkerungspolitik, Erb⸗ und Raſſen⸗ flege. es Ausbildungskoſten Die Ausbildung erfolgt koſtenlos. Die Schü⸗ lerinnen erhalten ein monatliches Taſchengeld von 10 RM. Wirkungsmöglichkeiten Hauptwirkungsgebiet der NS.⸗Schweſtern iſt die Gemeindepflege im Sinne der von der NS.⸗ Volkswohlfahrt angeſtrebten vorbeugenden Ge⸗ ſundheitsführung. Wirtſchaftliche Stellung Bei Antritt ihrer Stelulng in der Gemeinde erhält die NS ⸗Schweſter eine vollſtändig einge⸗ richtete Wohnung von mindeſtens zwei Räumen, ſtatt der„freien Station“ der im Krankenhaus tätigen Schweſter eine ausreichende Barentſchä⸗ digung für alle Lebensbedürfniſſe und monat⸗ lich ein Taſchengeld von RM. 35— bis RM. 65.—; nach Dienſtjahren geſtaffelt Die Barent⸗ ſchädigung kann ſich durch beſondere Leiſtungs⸗ zuſchläge bis auf RM. 150.— erhöhen. Freizeit Ausreichende freizeit ſoll der Erhaltung der Lebensfreude und der Arbeitskraft dienen. Schweſtern und Schülerinnen erhalten jede Woche einen ganzen freien Tag, ſowie einen Jahresurlaub von vier⸗ bezw. zwei Wochen. Altersverſorgung Die NS.⸗Schweſter erhält bei dauernder Arbeitsunfähigkeit und im Alter neben der ihr zuſtehenden geſetzlichen Rente eine Zuſatzrente, deren Beiträge von der NS.⸗Schweſternſchaft getragen werden. Die Mutterhäuſer bieten den Schweſtern Gele⸗ genheit ihren Lebensabend in der Schweſtern⸗ gemeinſchaft zu verbringen. Die NS.⸗Schweſter kann ſich aber auch dafür entſcheiden, im eigenen Heim oder bei Angehörigen zu wohnen, da die zuſätzliche Altersverſorgung ihr die Möglichkeit hierfür gibt. Dieſe zuſätzliche Altersrente ſoll der Schweſter einen ſorgloſen Lebensabend ſichern und den Dank der Volksgemeinſchaft für das Leben der NS.⸗Schweſter im Dienſt am Volk zum Ausdruck bringen. Auskunft über den Eintritt in die NS.⸗Schwe⸗ ſternſchaft erteilen die Dienſtſtellen der NS. Volkswohlfahrt und des BDM. rr Der Kampf gegen die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche. Der Reichs⸗ und Preußziſche Innen⸗ miniſter gibt bekannt, daß nach dem Seuchen⸗ ſtand von Mitte Januar Ausfuhrimpfungen für Zucht⸗ und Nutzvieh und Verladeunter⸗ ſuchungen erforderlich ſind für Preußen in den Regierungsbezirken Stettin. Breslau. Oppeln, Merſeburg, Schleswig. Hannover, Hildesheim. Lüneburg. Stade, Osnabrück, Aurich. Münſter, Minden, Arnsberg, Kaſſel, Wiesbaden. Koßh⸗ lenz, Düſſeldorf. Köln. Trier und Aachen, für Bavern in den Regierungsbezirken Pfalz. Ober⸗ und Mittelfranken, Unterfranken und in dem vom Regierungspräſidenten beſtimmten Teil des Regierungsbezirkes Oberbayern, fer⸗ ner in Sachſen. Württemberg, Baden. 5 eſſen. Saarland, Oldenburg. Bremen und Lippe oder den von der Landesregierung beſtimmten Lan⸗ desteilen. Poſtwertzeichen, die nicht mehr abgegeben werden. Mit Ablauf des 15. Januar ſſt bei den Poſtämtern die Abgabe der Führer⸗Mar⸗ kenblocks mit dem Aufdruck„Reichsparteiteg Nürnberg 1937“, der Feſtpoſtkarten zum Reichs⸗ garteitag 1937 ſowie der Feſtpoſtkarten zum Erntedanktag eingeſtellt worden. Bei der Ver⸗ ſandſtelle für Sammlermarken, in Berlin W'̃ 90 werden dieſe Wertzeichen zunächſt weiter vorrätig gehalten. Entrümpelung klärte auf! In einem Anweſen in Aulhauſen wurde ſeit einiger Zeit eine Goldſchuldverſchreibung der Naſſ. Landesbank über 1000 RM. vermißt. Als jetzt auf dem Speicher des Hauſes entrümpelt wurde, fand man die Verſchreibung. Man ſieht alſo, welche B Werte eine Entrümpelung ſchaſſen n. Auch kleinſte Flächen ſind wichtig! Um neue ſtatiſtiſche Grundlagen zur Beur⸗ teilung der zahlenmäßigen Verhältniſſe von Volk und Wirtſchaft im Deutſchen Reich zu erhalten, iſt durch Reichsgeſetz für das Früh⸗ jahr 1938 eine umfaſſende Volks⸗, Berufs⸗ und Betriebszählung angeordnet worden. Um auch über die kleinen und kleinſten landwirt⸗ ſchaftlich genutzten Flächen unter ½ ha, die durch die beſonderen Land⸗ und Forſtwirt⸗ ſchaftsbogen nicht erfaßt werden, einen ge⸗ nauen Ueberblick zu gewinnen, enthält ein 0 ſonderer Abſchnitt des Fragebogens zum erſten Mal eine Reihe von„Fragen über Bodenbe⸗ wirtſchaftung“. Hier muß genau angegeben werden, ob dieſe Flächen als Garten, Klein⸗ garten, Acker, Wieſe, Weide oder Rebfläche genutzt wird. Ziergärten und parkähnliche An⸗ lagen, die praktiſch nicht genutzt werden, blei⸗ ben außer Betracht. Weitere Fragen verlan⸗ gen Angaben darüber, ob auf dem Lande Ge⸗ müſe, Obſt oder Blumen zum Verkauf ange⸗ baut werden oder ob es zur Haltung von Vich und Kleinvieh herangezogen wird. Man kann 5 2 er Kirchliche Nachrichten Katholiſche Kirche: 3. Sonntag nach Epiphanie Apoſtelkirche: 9½7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: 2. hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt mit Predigt ½2 Uhr: Chriſtenlehre für die Jungfrauen 2 Uhr: Andacht, danach Verſammlung für die Jungfrauen⸗Kongregation Marientirche: J½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene J½11 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder. Erwachſene haben hierzu keinen n(Ausgenommen ſind ältere und ranke Leute!) 1 Uhr: Andacht für die Kinder Montag: 6.40 Uhr 3. S.⸗A. für Maria Magdalena Mandel geb. Schmitt 7.10 Uhr beſt. Amt für Jakob Mandel, Ehefrau Eliſabeth geb. Lammer, Tochter Eliſabeth und Angehörige Dienstag: 6.40 Uhr 2., 7.10 Uhr 3. S.⸗A. für Eva Binninger geb. Bugert Mittwo cg: 6.40 Uhr 2., 7.10 Uhr 3. S.⸗A. für Anna Maria Martin geb. Kempf Donnerstag: 6.40 Uhr beſt. Segensmeſſe für Heinrich Helbig 6., beiderſeitige Eltern: Georg Hel⸗ big und Nikolaus Bugert 5. 7.10 Uhr beſt. E.⸗A. für Nik. Haas 4., beide Söhne, gef. Krieger Jakob und Hans und Angehörige Freitag: 6.40 Uhr 3. S.⸗A. für Valentin Buſalt 5. 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für ledig verſt. Cäeilia Kirchner und ledig verſt. Eva Seib 7.10 Uhr beſt. Amt für ledig verſt. Aug. Werle, deſſen Großeltern Adam Werle und Ehefrau Cäcilia geb. Adler und Philipp Bergmann und Ehefrau Maria geb. Barth und Angehörige Samstag: 6.40 Uhr beſt. Amt für Wilhelm Blaeß 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Mich. Hoock 5. und Johann Fleiſchmann 7.10 Uhr beſt. Amt für den verunglückten Valentin Bugert, beiderſeitige Großeltern, Onkel Georg Herſchel und Tante Barbara Hanf und Angehörige Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 6.40 Uhr eine hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſame hl. Kommunion für das 6. Schuljahr.— Am nächſten Sonntag iſt Kollekte für den Mäd⸗ chenſchutz. Am Dienstagabend um 8 Uhr, iſt Vortrag für die 1. und 2. Abteilung der Jünglings⸗ Sodalität im Sälchen der Kirche. rA aus dieſer Anordnung erſehen, welche wirt⸗ chaftliche Bedeutung auch die kleinſten Land⸗ ſeäcn heute im Rahmen der Geſamtwirtſchaft bekommen haben. Jeder einzelne mag auch daraus erkennen, daß Landbeſitz verpflichtet und daß jede Fläche zur Nahrungsgewinnung herangezogen werden muß. Keine„Wohlfahrts“ Näume bei der Neichsbahn In der Zeit vor der e durch den Nationalſozialismus war es üblich, Auf⸗ enthalts⸗, Waſch⸗ und Kameradſchaftsräume in den Betrieben mit dem Sammelbegriff„Wohl⸗ fahrtsraum“ zu bezeichnen. f Das Reichsamt„Schönheit der Arbeit“, das mit der Schaffung würdiger und geſunder Arbeitsſtellen beauftragt wurde, hat es ſich zur Aufgabe gemacht, auch mit dieſen veral⸗ teten Bezeichnungen in den Betrieben zu bre⸗ chen. Die Deutſche Reichsbahn hat nun, einer Anregung des Amtes„Schönheit der Arbeit“ und der RBG„Verkehr und öffentliche Be⸗ triebe“ entſprechend, ſeinen unterſtellten Dienſtſtellen die Anordnung erteilt, daß der Begriff„Wohlfahrtsraum“ nicht mehr zu ge⸗ brauchen und an deſſen Stelle der dem Zweck dienende Begriff wie„Aufenthalts-, Waſch⸗ oder Kameradſchaftsraum“ zu verwenden iſt. Der Nußbaum— der größte Nutz⸗ baum. Der Nußbaum iſt der größte Nutz⸗ baum— wenn man ihm ſeine paar Wünſche erfüllt. Gleich nach der Ernte ſät man einige Früchte eines anerkannten Mutterbaumes aus und chic ſie durch Reiſig gegen den Winter⸗ t. Nur die ſtärkſte der aufgegangenen ro Pflanzen läßt man ſtehen. Dadurch hat man Evangeliſche Kirche: Sonntag, den 23. Januar 1938 Vormittags 9.45 Uhr: Gottes dienſt Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, 24. Januar, 8 Uhr abends, Singſtunde des Kirchenchors. Um pünkt⸗ age und vollzähliges Erſcheinen wird ge⸗ beten. Dienstag, 25. Januar, 7.30 Uhr abends, Bibelſtunde, anſchl. Frauenabend. PPC ſchon viel erreicht. denn ein Nußbaum ver⸗ trägt das Verpflanzen oft nicht gut und iſt auch gegen eine Verletzung ſeiner Wurzeln empfindlich. Der Nußbaum treibt ſeine Wur⸗ zeln faſt ſenkrecht nach unten. Deshalb ſollte der Untergrund auch ſtets lehmig oder mergelig ſein. Ein einzelner Baum fruchtet manchmal ſchlecht, weil der Blütenſtaub durch den Wind übertragen werden muß. Sachverſtändige pflanzen daher, wenn es geht, mehrere Bäume zuſammen. Doch auch einzelne Nußbäume lie⸗ fern meiſt gute Ernten, und an Holzzuwachs übertreffen ſie unſere Eichen um das Doppelte. Vereins⸗Anzeiget Männergeſangverein 1848 Heute abend, 8.30 Uhr, Singſtunde, wozu ich alle Sänger höfl. einlade. Ab heute finden nun wieder regelmäßige Singſtunden ſtatt, für die geſetzten Ziele im Jahre 1938. An alle ehe⸗ maligen Sänger richte ich die dringende Bitte, ſich nun wieder in den Chorkörper einzufü⸗ gen, damit der Verein in alter Stärke und Größe wiedererſteht. Sängerfreudigen jungen Männern iſt jetzt günſtige Gelegenheit gebo⸗ ten, dem Männergeſangverein als aklive Sän⸗ ger beizutreten. Es würde mich außerordent⸗ lich freuen, wenn meine Bitte freudigen Wider⸗ hall finden würde. Der Vorſitzende. Sänger⸗Einheit Heute abend, 8.30 Uhr, Singſtunde. In An⸗ betracht der begonnen Chorarbeiten iſt die Anweſenheit eines jeden Sängers unbedingt erforderlich. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Heute abend, punkt 8 Uhr, Vorſtandsſitzung. Anſchließend 9 Uhr Singſtunde. Es hat alles pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie. Heute Samstagabend, 8.30 Uhr, Singſtunde. Um vollzähliges Erſcheinen bittet 0 Der Vorſitzende. Nadfahrervereinigung Viernheim 07 Heute Samstagabend, 8.30 Uhr, im Ver⸗ einslokal„Fürſt Alexander“ wichtige Mit⸗ gliederverſammlung. Um vollzähliges Erſchei⸗ nen bittet der Vereinsführer. Große Karnevals Geſellſchaft Viernheim Zur erſten großen Fremdenſitzung am 23. Januar Antreten der Prinzengarde nachmit⸗ tags 1.36 Uhr am Lokal. Der Generalfeldmarſchall. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Spielbetrieb am Sonntag, 23. Januar 1988: Auf dem Waldſportplatz: 1. Fußball⸗ Mſchft. gegen Alemannia Ilvesheim. Beginn: 2.30 Uhr. Vorſpiel: Erſatzliga⸗Mſchft. Be⸗ ginn: 12.45 Uhr. Fußball A 1⸗Jug. gegen IV Weinheim A 1⸗Jug. Beginn: 9 Uhr vor⸗ mittags. Amicitia⸗Privat⸗Mſchft. gegen 07 Mannheim Privat⸗Mſchft. Beginn: 10 Uhr. Auf fremden Plätzen; Jungliga gegen Fortuna Heddesheim Jungliga. Beginn: 11 Uhr vorm. Abfahrt 10 Uhr am Rathaus. Gemiſchte Fußball⸗Jugend gegen Gem. Jug. Laudenbach. Beginn: 9 Uhr vorm. Abfahrt 7.05 Uhr Oéc. Begleiter: Haas Jean. 35 Pfg. ſind dem Mannſchaftsführer abzuliefern. Mannſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten, Die Vereinsführung, Turnverein von 1893 Abtlg. Fußball: Morgen Sonntag Pflicht⸗ ſpiel der 1. und 2. Mſchft. gegen SW Lauden⸗ bach auf dem Sportfeld a. d. Lorſcherſtraße. Beginn: 1. M. 2.30 Uhr, 2. M. 12.45 Uhr. Abtlg. Handball: Auf dem Lorſcherweg⸗ Sportplatz: A-⸗Jug. gegen 1862 Weinheim Beg.: 10.45 Uhr. B⸗Jug. gegen SV Wald⸗ hof. Beg.: 9.30 Uhr. f Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den ile Teil i. B. Phil. Oben auer, Worms, für den förige Teil Friedrich Martin, Viernheim, Verlag: Ve einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Vorm Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co. Worms.— Da. XII. 1937 über 1800. 3. Ji. 4 * Bulsenes 22 2 2 Mraz RHurs beginn: Dienstag, 25. Januar 1936 abends 8 Uhr, in der Jchilerschule Anzeigenpreisliſte der. 6 gültig. SS Danksagung 9 Sonntag, 23. Jan., im Saale des„Ratskeller“ In tiefer Ergriffenheit zurückgekehrt vom Grabe meiner lieben, 4 1 grofle nun in Gott ruhenden Gattin, unſerer guten, treubeſorgten, un⸗ 1 1 vergeßlichen Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und Tante Mitwirkende: Hiesige und auswärtige Büttenredner „Die vier Hotters“ rau Ha Maria Martin „Die Kapelle Rohr“ 90e hb. Kemp! Prunkvoller Einzug der Garde und der Boy sowie des Hohen Ministeriums ſagen wir vielen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den Barmh. Schweſtern für ihre liebevolle Pflege, ferner Konzertbeginn 6.61 Uhr Sitzungsbeginn pünktlich 8.11 Uhr Saalöffnung 6.31 Uhr der werten Nachbarſchaft und unſeren hochgeſchätzten Verwandten 40 Unter dem Motto:„Ganz Verne lacht und Freunden, für die Anteilnahme und das Gebet während der ſchweren Krankheit, ſowie den Stiftern von hl. Seelenmeſſen und SSS Es ladet alle ein die Kranz⸗ und Blumenſpende. Auch innigſten Dank denen, die Der Hone Elierrat ſich beim letzten Gange unſerer teuren Verſtorbenen beteiligten. Weiter danken wir der Betriebsführung und Gefolgſchaft des Kauf⸗ . der Großen Harnevals- Gesellschaft Ulernhelim FFF. CCC ² ²¹¹A 1.... hauſes„Hanſa“, den Pfälz. Mühlenwerken und Eſtol A. G. Mann⸗ GFFFC!TCTCCͥͤã ĩͤâvTTbTbTTTbTbTbTbTbTbTbTbTbb 7% Wibtiertes J. 4 7 2 1. i... NN 2 I 28 66 „Leulsocher Nasser Immer 2 Muiee-. Saftlaben„Zum grünen Laub — N heim für die Kranz⸗ und Blumenſpende ſowie für das Ehrenge⸗ leite zur letzten Ruheſtätte. Viernheim, den 22. Januar 1938 Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Leonhard Marun 3. und Rinder — — — — —* 8 bittet um Anmeldung einiger Damen.— Nächster Tauzustegigt N 7 OEG. ⸗ Bahnhof Fernſprecher i am Mit two ch, e eee 20 Uhr, im daele J Prinz Karneval hält ſeinen eng Raue dene ie. zum„Freischütz statt. Motto: Im„Grüne Laub“ da is ſo ſchöe, Samstag 8.30, Sonntag ab 5 Uhr fort zu vermieten. 8 die n därf net 3 72 9 8 9 0 Näh. ⸗ 1 J Drum ſtrömt herbei vun Nah und Fern, A N 255 3 Central 15 Film* Palast 8 Verne is un bleibt modern. 9 1 U 2 F J wei. 2 gebrauchte Samstag, Sonntag und Montag 8 3%„% e, 9 810 Das brillanteſte Spi Imwerk ds. Is. 5 N Ein Seien 0 e ee warm Hellstellen dene 4 50 ien ſiün— ö 3 8 Saale ſtattfindenden öffentl. großen a 5 und kalt. Pfalz⸗ un einweine, ſo⸗ 8 J fich wie das gute V'heimer Brauhausbier u. 1 Kinderbett J Maskenball 7 Eta Beſondersz.empfehl.Reſtaurationsbrot.! zu verkaufen J 3 g 2 15 8 ee Lorſcherſtr. 28 J Tanzuapene dariner-Memnt dlatn. Trager 3. ue. 7 0 29 zl. 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Dazu ſchönes Beiprogramm und neueſte Tonwoche Anfang— land PP Werktags 8 Uhr, Sonntags ſchon ½7 Uhr. Ab 9 Uhr 2. Vorſtellung. Man bittet, ſchon die heutige Samstags⸗Vorſtellung oder die erſte Sonntags⸗Vorſtellung ab 7 Uhr zu beſuchen. Eloria— Fllm- Falast Achtung! Samstag und Sonntag Das Schönste minärüümwerk, das Je da w.ar Abend i wozu wir unſere werten Gäſte, Nachbarn und Freunde recht närriſchſt einladen. Familie Konrad Neff 5 un aber. m n Tannnaubers Sohle Zenslolle heute Samstag fei großer wicht Lord Kappen- 0 Nees kaufen Sie gut und billig bei 155 1 Aik. 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