. — M 9. drung W Abet g Aren genauf⸗ d Ie entegte cwünſch⸗ chei⸗ Wuſtel, gelte 1 Etz lnzeigen 1 deſto et bn⸗ rauf die e Au⸗ gohrer N ber⸗ — mstag et A- Vol 7 ks Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungswelle: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Bezu 0 sSpteis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich e durch d Nummer 19 Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. CCC etertagen. otenlohn, Montag S tiernheimer Verkündigungsblatt der NSd AN. Viernheim den 24. Januar 1938 Anzeigenprets: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für I mm Höbe rund 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSg L'hafen 15101 CFFFFFFFCCCCC 14. Jahrgang Stojadinowilſchs Dank an den Führer Bewunderung für die Errungenſchaften des nalionalſozialiſtiſchen Reiches Drei Ekappen des Beſuchs Jugoſlawiſche Preſſeſtimme über die Reiſe nach Deulſchland München, 24. Januar. Vor ſeiner Abreiſe aus Deutſchland weilte der jugoſlawiſche Miniſterpräſident Dr. Stojadinowitſch am Samstagabend auf Einladung des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Ludwig Siebert im Kreiſe führender Perſön⸗ lichkeiten der Partei, des Staates und der Stad einige Stunden im Münchener Hof⸗ brä. ius. Nach herzlicher Verabſchiedung be⸗ ſtieg der jugoſlawiſche Miniſterprä⸗ ſident dann in Begleitung des deutſchen Geſandten in Belarad von Heeren und des Generalkonſuls Neuhauſen⸗Belgrad den de.. ahrplanmäßigen D⸗Zug München—Salz⸗ burg—Wier angehängten Salonwagen. Um 22.45 Uhr glitt der Zug unter begeiſterten Heil⸗ und Zivio⸗Rufen aus der Halle. 1 Dank an den Führer Berlin, 24. Januar. Der jugoſlawiſche Miniſterpräſident Dr. Sto⸗ jadinowitſch hat beim Verlaſſen Deutſchlands dem Führer und Reichskanzler aus Freilaſſing nachfolgendes Telegramm überſandt: „Mein Aufenthalt in Ihrem ſchönen Lande ermöglichte es mir, das neue Deutſchland näher kennen zu lernen und ſeine Errungenſchaften zu bewundern. Bei Verlaſſen des deutſchen Territoriums halte ich es für meine erſte und angenehmſte Pflicht, Ew. Exzellenz zu bitten, den Ausdruck meiner tiefſten Dankbarkeit für den herzlichen Empfang, den Sie mir angedei⸗ hen ließen, und für die Sympathie, die Sie für Jugoflawien zeigten, entgegennehmen zu wol⸗ len. Dr. Stojadinowitſch.“ Drei Elappen : Belgrad, 24. Januar. Der Sonderberichterſtatter der„Politika“ meldet ſeinem Blatt zum Abſchluß der Deutſch⸗ landreiſe des Miniſterpräſidenten Dr. Stoja⸗ dinowitſch aus München, daß jede der drei Beſuchsetappen ſeine eigene Note gehabt habe. In Berlin ſeien politiſche Geſpräche mit dem Führer und wichtigen Perſönlichkeiten des Reiches geführt worden, die zur Klärung der beiderſeitigen Beziehungen und zur Feſtigung der Freund⸗ ſchaften beigetragen hätten. Es ſei eine Freundſchaft zweier unabhängiger gleichberechtigter politiſcher Part⸗ ner, die gegen keinen Dritten gerichtet ſei. 1 nur dem allgemeinen Frieden dienen wolle. Der Beſuch im Ruhrgebiet habe gezeigt, daß dieſe politiſche Freundſchaft eine natürliche Grundlage in den Lebens⸗ intereſſen der beiden Länder habe. da das ſtark induſtrialiſierte Deutſchland eine Ergänzung in dem an Naturſchätzen reichen Jugoflawien finde. München als Zentrum der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, auf welcher das Dritte Reich gegründet iſt, habe wieder eine eigene Note gehabt. Hier lernte Dr. Stojadinowitſch den Geiſt und Auf⸗ bau der Partei Adolf Hitlers kennen. der heute zugleich der Geiſt und Aufbau Deutſchlands iſt. München iſt aber auch die Stadt der deut⸗ ſchen Kunſt. Der Nationalſozialismus macht gewaltige Anſtrengungen. um eine neue deutſche Kunſt zu ſchaffen, die ſeinen eigenen Stempel trägt. Die Pläne gehen ſehr weit; um ſie zu verwirklichen. gewährt der Führer und Reichskanzler nicht nur materielle Unter⸗ ſtützungen, ſondern hilft auch perſönlich durch ſeine Anregungen. Auf eine Einladung Adolf Hitlers hin war Dr. Stojadinowitſch Ehrengaſt bei der Eröffnung der Archirektur⸗Ausſtellung in München, die eine impoſante Kundgebung des Bauwillens des neuen Deutſchlands iſt. Die Eröffnungsrede des Führers war äußerſt ein⸗ drucksboll; auf der Rednertribüne ſtand nicht nur der Lenker des neuen Deutſchlands, der mit der Kraft ſeines Willens und Glaubens ein ganzes Volk erobert hat ſondern auch ein leidenschaftlich begeiſterter Künſtler. talem Stile auf. Wie Dr. Goebbels in ſeinen einführenden Worten erwähnte, war es der Traum Adolf Hitlers, einmal Architekt zu werden und monumentale Bauten zu errichten. Heute baut er ganz Deutſchland in monumen⸗ Dieſe Ausſtellung iſt eine Offenbarung des Bauwillens Adolf Hitlers. deulſches Gemeinſchaftsbauen Der binn der deulſchen Archjiteklur⸗ und Kunſthandwerks ausſtellung München, 24. Januar Mit der Eröffnung der Erſten Deut⸗ ſchen Architektur⸗ und unſthand⸗ werk⸗Ausſtellun hat das Haus der Deutſchen Kunſt in München eine Beſtimmung erhalten, die weit über München hinausgreift und die in die ganze Breite des deutſchen Le⸗ Uach der Abreiſe Stojadinowilſchs Jugoſlawiſcher Fonderbericht über das Ergebnis der deulſchlandreiſe 1 Belgrad, 23. Jan. Die halbamtliche„Vreme“ veröffentlicht unter der Ueberſchriſt„Auf dem Heimwege aus Deutſchland“ einen Sonderbericht aus* in großer Aufmachung als Leitartitel. 8 jugoflawiſche Miniſterpräſident und Außenmini⸗ ſter Dr. Stojadinowitſch, ſo heißt es darin, habe ſeinen Aufenthalt noch um einen Tag verlängert, um ſeine Eindrücke im Dritten Reich abzu⸗ runden und jenes Gebiet kennenzulernen, von dem Europa noch wenig wiſſe, auf das aber der Führer ſelbſt großen Wert lege, nämlich den architektoniſchen Aufbau Deutſchlands. Was der Führer einſt auf dem Papier erträumt habe, ver⸗ wirkliche er jetzt auf der deutſchen Erde. „Der Wlann“, ſchretbt das Blatt,„den das i Schickſal zum Führer ſeines Volkes beſtimmte, wird mit Recht der größte Architekt Deutſchlands genannt; er gab Deutſchland einen neuen Geiſt und ein neues Geſicht. Unter ſeiner Führung entſtehen großartige Bauten von rieſenhaftem Ausmaß, um Jahrhunderte hindurch der Sitz einer ewigen Erneuerung zu ſein. In vier 1 8 8 7 + Dorf, eine eue Schule, und drückt dem allen ſeine eigen künſtleriſche Note auf.“ e en Jugoſlawien auf gutem Wege Auf ſeiner Deutſchlandreiſe habe Dr. Stoja⸗ dinowitſch nicht nur die mächtige deutſche Luft⸗ waffe erlebt, die in der unvorſtellbar kurzen Aufbauzeit von drei Jahren zahlreiche Welt⸗ rekorde erobert habe. Das Ruhrgebiet ſei eine Illuſtration der gewaltigen Macht Deutſchlands, in deme die abet vollkommen im Dienſte der nationalen Induſtrie und des Strebens nach Unabhängigkeit ſtehe. Dle ganze Reiſe habe den Eindruck gefeſtigt, daß die jugoſlawiſche Außenpolitik auf gutem Wege ſei.„Der Deutſchlandbeſuch und die Ber⸗ liner Beſprechungen“, ſo heißt es,„fielen in eine Zeit, in der das Dritte Reich ruhig der Zukunft entgegenſieht und der ganzen Welt das impo⸗ ſante Bild einer friedlichen Inſel inmitten des aufgewühlten europäiſchen Meeres bietet. Zu gleicher Zeit ſtand nicht nur das Donau⸗ problem, das unſere Lebensintereſſen direkt be⸗ rührt, auf der Tagesordnung, ſondern es zeigte ſich auch. dan die Grundfragen der menſchlichen Gemeinſchaft nicht ohne Deurſchlano geilo wer⸗ den können. Außerdem ſind gerade jetzt gewiſſe Nationen, die ſich ſeither dieſem großen Volk faſt vollkommen verſchloſſen gezeigt hatten, zu einer Politik der guten Beziehungen und ehrlichen Ausſprache mit Deutſchland übergegangen. Schließlich entſtand während der Reiſe auch in Frankreich eine Bewegung, um die eigene Außen⸗ politik zu revidieren.“ Ganz energiſch werden zum Schluß die ver⸗ ſchiedenen Lügenmeldungen der Auslandspreſſe zurückgewieſen und eindeutig feſtgeſtellt. daß Jugoſlawien heute einen Ehrenplatz in der deutſchen Politik einnehme.„Jugoflawien wurde in Berlin als ein junger, harter und allen ande⸗ ren. Staat behandelt. Dr. Stojadinowitſch konnte mit ſeinem Partner auf gleichem Fuße verkehren. Um gewiſſe Intrigen und Verwirrungen zu zerſtreuen, möchten wir noch einmal betonen, daß in Berlin an Jugo⸗ ſlawien keine Aufforderung erging, irgendwel⸗ chen Fronten beizutreten. Die herzlichen Beſprechungen hätten ſich hauptſächlich um die Zuſammenarbeit des deut⸗ ſchen und jugoſlawiſchen Volkes gedreht; die Be⸗ dingungen dafür würden in Zukunft noch beſſer ſein.„Weder Deutſchland— ſo ſchließt das Blatt— das haben wir in Verlin gehört, und noch weniger Jugoſlawien— wie wir alle wiſ⸗ ſen— denken an irgendwelchen Angriff gegen einen anderen. Der gemeinſame Wunſch iſt der Aufbau ihrer Staaten, wozu der Friede eine unerläßliche Vor⸗ ausſetzung iſt. Man kann es Jugoſlawien nicht verdenken, daß es die ihm gereichte Freund⸗ ſchaftshand ergriffen hat. Als Dr. Stojadino⸗ witſch ſeine Deutſchlandreiſe antrat, war er ſich bewußt, daß er mit ſeinen Berliner Beſprechun⸗ En nicht nur für die Intereſſen ſeines eigenen ndes wirke, ſondern auch dem allgemeinen Frieden dient.“ Von der Teruel-Fronk Die Dörfer im Kampfgebiet um Teruel erleben in dieſen Tagen ein wechſelvolles Schickſal. Das* en Villafranca zum Beiſpiel, in dem dieſes Bild aufgenommen wurde, wurde fetzt von den ruppen Francos zum zweitenmal den Roten entriſſen, die es bei einem Stellungs⸗ wechſel der nationalen Truppen noch einmal für wenige Tage beſetzt hatten. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) er Führer und Reͤchskanzler ſeinen erſten umfaſſenden großen Rechenſchaftsbericht über das bauliche Aufpauwerk, das unter ſeiner Leitung von den größten deutſchen Architekten in Angriff genommen wurde. Nach den Hehn Kulturtagungsreden der vergangenen Jahre, die mit unerhörter Schärfe und Eindringlichkeit die neue deutſche Kunſt gegen die Sünden und Irrwege der Vergangenheit abſetzten, eröffnete der Führer mit eigener Hand einen Durch⸗ blick in die Zukunft, der nicht nur auf Pläne und noch nicht ganz gereifte Entwürfe, ſondern auf abgeſchloſſene große Lei⸗ ſtungen, auf ein bereits fertiggeſtelltes gewal⸗ tiges Bauprogramm weiſt. Zu den Bauten, die auf Grund unmittelbarer Zwecke für den Reichs⸗ parteitag in Nürnberg, für die Gefalle⸗ nenehrung in München und für die Oly m⸗ piſchen Spͤele in Berlin geſchaffen werden mußten, geſellen ſich neue großartige auten, die über das Stadium der bloßen Vorplanung hinaus gediehen ſind. An Modellen und rieſigen Architekturzeichnungen wird das neue bauliche Geſicht Deutſchtands anſchaulich. Jenſeits aller zerfaſernden Diskuſſion treten ausgereifte Löſungen in den Vordergrund. Nicht: So ſoll vielleicht gebaut werden, lautet das Motto. Sondern: So wird gebaut! Und 4— dieſem klaren Beſchluß ſteht ein ſtahl⸗ arter Wille, der bei der Durchführung des ——8 keine Hemmniſſe und keine Ermüdung ennt. Der Führer hat zn ſeiner Eröffnungsrede dieſen neuen Bauwillen ſelbſt mit der Bauge⸗ ſinnung verglichen, der im Mittelalter die ſtei⸗ nernen Wunderwerke unſerer großen deut⸗ ſchen Dome ſchuf. In der Tat gibt es keinen beſſeren Vergleich! Auch damals war der innere Wille der Baukünſtler nicht auf Sonderziele ge⸗ richtet, auf vergängliche Zweckſetzungen, die nur im Alltag ihre Stätte haben. Ein ſie her religiöſer Glaube ſprach durch ſie hin⸗ durch zur ganzen europäiſchen Menſchheit ihrer Zeit. In Chartres und Reims, in Speyer und Magdeburg diente man demſelben Geiſt einer völkerumſpannenden Ideee, diente man einem „Wir“ und nicht irgend einem„Ich“, und ſei es felbſt das eines Fürſten und Königs. Mag das mittelalterliche religiöſe Vorzeichen dieſer Bau⸗ geſinnung in der modernen Zeit anders gewor⸗ den ſein, der Wille, in die Breite zu wirken, das Ganze der Nation zu erfaſſen, iſt nicht geringer, ſondern trotz aller bewußten und ſelbſtverſtänd⸗ lichen Einſchränkung ſtärker geworden. Auch das Dritte Reich baut nicht für Sonderintereſſen 5 Einzelziele. Es baut für die Allgemeinheit, es baut für die Ewigkeif der Nalion. Mit dieſer geiſtigen Einſtellung iſt zugleich ein praktiſcher Geſichtspunkt von einzigartiger Bedeutung verknüpft. Noch niemals bisher hatte Deutſchland ſo wie jetzt eine zentrale Arch i⸗ tekturwerkſtätte für alle Pläne und Bauten, die als dokumentariſcher Ausdruck der Gegenwart für unſere Zeitwende zeugen ſollen. Auch die„Bauhütten“ des Mittelalters befruch⸗ teten ſich untereinander. Aber weder rein tech⸗ niſch und verkehrsmäßig und noch weniger poli⸗ tiſch waren zuſammen faſſende Geſamtlöſungen, die für ein ganzes Volk galten, möglich. Zum erſten Mal in ſeiner Geſchichte beſitzt heute Deutſchland unter unmittelbarer Führung Adolf Hitlers eine einheitliche deutſche„Bau⸗ hütte“, die Städte, Provinzen und Länder dem gleichen architektoniſchen Geſtaltungswillen un⸗ terwirft. Und es war keineswegs nur eine äußere An⸗ erkennung, ſondern die Bekundung eines tief ge⸗ fühlten baumeiſterlichen Glückserlebniſſes, daß der Führer dieſe Männer mit teils bekannten, teils noch unbekannten Namen als die Trä⸗ ger der zukünftdgen Kulturwerte unſerer Nation bezeichnete. Sie ſind der Gen e⸗ ralſtabdes großen Heeres unſerer deut⸗ ſchen Architekten und Bauarbeiter. Durch Adolf Hitler aber tritt dieſer Generalſtab in Verbin⸗ dung mit allen anderen Generalſtäben unſerer Arbeit, gegen jede falſche Kritik geſchützt und einem Plan zugeſellt, der allein von der Führung des Staates die Aufträge für ſein Schaffen entgegennimmt. Daß unter ſolchen unvergleichlichen Voraus⸗ ſetzungen An vergleichbares geſchaffen 1 hineinſtrahlt. Mit 1 en ee —— —— 14 119 werden tann, iſt ſelbſtverſtändlich. In dieſem Sinne iſt auch die erſte Deutſche Architekturausſtel⸗ lung in München nur ein allererſter Anfang. Der Führer wies Kat darauf hin, daß z. B. die völlige Umgeſta tung von Berlin und München in der Ausſtellun noch nicht be⸗ handelt werden konnte, weil die Pläne dafür noch nicht abgelchgoſsen vorliegen. Aber wer ge⸗ jenwärtig urch die tädte wandert, ieht mit eigenen Augen, da trotz⸗ em alle Vorbereitungen für die kommende Arbeit ſchon gen ſind. Auch hier ſteht neben den noch nicht ganz beendeten Entwürfen ſchon der. einſatzbereite Wille zur unmittelbaren Durch⸗ fübrung. Es wird höchſtens noch ein Jahr dauern, bis auch hier alles klar und entſchie⸗ den iſt. Wahrſcheinlich wird ſchon bereits die nächſte Architektur⸗Ausſtellung in München auch von dieſen Rieſenwerken den Vorhang fort⸗ ziehen. So greift eins ins andere, wie in einem lebendigen 9 der nur Bewe⸗ gung, Erneuerung und Fortſchritt und niemals Stillſtand kennt. Die Welt aber ſollte erkennen, daß dieſes gewaltige Tempo eines neuen Wer“ dens nicht einem politiſchen wang entſpringt, der ſinnlos Millionen in Bekonblöcke umgießt. An dieſen Werken arbeiten lebendige Menſchen, die ihnen Beſchäftigung ihrer Hände und ihres Geiſtes, die ihnen Brot und menſchenwürdiges Leben verdanken. Auch die⸗ ſer ſoziale Geſichtspunkt gehört in das Bild der Münchener Architektur⸗Ausſtellung hinein. Er iſt von ihr ebenſo unablösbar wie von je⸗ der anderen Zielſetzung und Planverwirk⸗ lichung in Deutſchland. Jeder lrug die WH.-nelte Berlin, 24. Januar Wie im ganzen Reich ſo fand auch die Ber⸗ liner Gauſtraßenſammlung des WH W. am Sonntag ihren Höhepunkt mit zahlreichen Werbeveranſtaltungen der ſammeln⸗ den Organiſationen. Der Einſatz der Sammler unter denen ſich auch die führenden Männer der Verbände befanden, und die Gebefreudig⸗ keit der Berliner ließen auch dieſe Sammel⸗ aktion zu einem großen Erfolg werden. In den Nachmittagsſtunden ſah man auf der Straße kaum noch einen Paſſanten, der nicht als ſichtbares Zeichen ſeiner Spende eine der ſchönen WH W.⸗Nelken im Knopfloch trug. In den Mittagsſtunden fanden in allen Stadtteilen zahlreiche Platzkonzerte, an denen namentlich auch die Beamtenkapellen ſtark 2 waren, und Werbeumzüge des Deutſchen Reichs⸗ kriegerbundes Ayffhäuſen) ſtatt. Ilifter-Gedenkfejer in Prag Der Bund der Deutſchen gedenkt des großen ſudetendeutſchen Dichters Prag, 24. Januar Der Bund der Deutſchen veranſtaltete am Sonntag vormittag anläßlich des 70. Todes tages des größten ſudetendeutſchen Dichters eine Adalbert⸗Stifter⸗ Gedenkfeier, an der die führenden Perſönlichkeiten des Pra⸗ ger Deutſchtums und der Behörden ſowie zahl⸗ reiche Vertreter der Prager deutſchen Studen⸗ tenſchaft und völkiſcher Verbände aus allen ſu⸗ detendeutſchen Gauen teilnahmen. Bundesführer Wehrenfennig begrüßte einleitend u. a. den deutſchen Geſandten Dr. Eiſenlohr, den Vorſitzenden der ſudeten⸗ deuiſchen Kulturgeſellſchaft in Berlin, Inge⸗ nieur Götzenauer, den Vorſtand der Pra⸗ ger deutſchen Univerſität und der Techniſchen Hochſchule, den Vertreter des Prager Außen⸗ miniſteriums und des Schulminiſters Franke und den Führer der ſudetendeutſchen Partei Konrad Henlein. 5 Mailand Ancona eleltrifizierk Beſſere Verbindung zur Adria⸗Küſte Rom, 24. Januar In Verfolg der Elektrifizierung der italteni⸗ ſchen Eiſenbahnlinien wird das Jahr 1938 einen weiteren 50 bedeutenden Vortſchritt bringen. Nach Beendigung der von Bologna über Florenz. Rom, Neapel bis an die Südſpitze von Calabrien durchgeführten Elektrifizierung wird nunmehr auch die große Querverbindung von Mailand über Bo⸗ Logna zum Adriatiſchen Meer nach Ancona in Angriff genommen; ſie ſoll bis zum Spätherbſt fertiggeſtellt ſein. Damit iſt dann auch die zweite große Alpenlinie nach Bologna vollkommen elektrifiziert und vor allem auch eine weſentlich beſſere Verbindung nach der Adria⸗Küſte hergeſtellt. Chaulemps und die Rechte Doriot fordert Beſeitigung der bolſchewiſtiſchen Hypothel Paris, 24. Januar Die Franzöſiſche Volkspartei ver⸗ anſtaltete am Sonntag in Marſeille eine Ver⸗ ammlung, in der der Vorſitzende der Partei, oriot, das Wort ergriff. Er erklärte u. a.: daß Frankreich jetzt am Scheideweg ſei⸗ ner Politik ſtehe. Die Franzöſiſche Volks⸗ artei ſei zur nationlen n unter Aus⸗ ſchluß der Kommuniſten bereit. ie nationale Einigung müſſe für eine r geſchaffen werden, die es verſtehe, den Feinden im In⸗ lande energiſch entgegenzutreten, und in der Außenpolitik 15 eee ae Nachbarſtaaten den chineſiſch⸗japaniſchen' ——5 die Ausbreitung des Bolſchewis⸗ mus verhindere. W In dieſer nationalen Einigung, führte Do⸗ riot weiter aus, würde die Eee Volks⸗ artei niemals die nweſenheit 2 orez dulden. Der Redner forderte ſchließ⸗ 5 daß Frankreich Beſprechungen mit den öſt⸗ lichen und ſüdöſtlichen Nachbarn einleite, um einer gefährlichen Iſolierung auszuweichen. Nur auf dieſem Wege wird es mögli 10 ge⸗ genüber allen Völkern und Nationen, die auf⸗ richtig am Frieden hängen, das Geſicht zu wah⸗ ren. Sie könne es aber nur, wenn ſie ſich von der bolſchewiſtdſchen Hypothek frei mache. Jüdiſcher Ueberfall auf Ponzeibeamie Angriff jüdischer schlächler mil dem meſſer Warſchau, 24. Januar. Das„ABC“ berichtet aus Lublin von zwei dreiſten Ueberfällen jüdiſcher Schlächter auf Polizeibeamte. In beiden Fällen wollten die Beamten gegen die jüdiſchen Flei⸗ ſcher einſchreiten, die unter Umgehung der ſani⸗ tären Vorſchriften Fleiſch aus Geheimſchlach⸗ tungen verkauften. In einem Falle verſuchte ein jüdiſcher Fleiſcher, einen Veamten mit einem Fleiſchermeſſer niederzuſtechen; der Stich war aber an dem feſten Mantel des Beamten abgeglitten. In dem anderen Falle ſchleuderte ein jüdiſcher Fleiſcher Steine auf den Polizei⸗ beamten. Dieſer Beamte hatte kurz vor dem Anſchlag mehrere geheime Schlachtſtätten jüdi⸗ ſcher Fleiſcher entdeckt, aber Beſtechungsgelder der ertappten Juden abgelehnt und Anzeige er⸗ ſtattet.— Bekanntlich wurde im vorigen Jahre Genf, 24. Jan. Nachdem in der letzten Zeit wiederholt zahl⸗ reiche Meldungen über das immer intenſivere Arbeiten der bolſchewiſtiſchen Tſcheka in anderen Ländern durch die Blätter der Weltpreſſe gingen, wird jetzt ein neuer Fall bekannt, der ein bezeichnendes Licht auf die Ruchloſigkeit der angewendeten Methoden und Gewaltmaßnahmen wirft. Die Schweizer Polizei des Kantons Waadtland gibt bekannt, daß bereits An⸗ fang September in Chamblandes ein Ver⸗ brechen verübt wurde, über das im Intereſſe der polizeilichen Nachforſchungen bisher ſtreng⸗ ſtes Stillſchweigen bewahrt wurde. Am 5. Sept. des vergangenen Jahres wurde der ehema⸗ lige Sowjetagent Ignatz Reiß auf der Landſtraße ermordet aufgefunden. Reiß, der aus Polen ſtammte, war ſeit ſeiner Jugend in kommuniſtiſchen Vereinigungen organiſiert und ſeit 1923 als Agent der Komintern tätig. 1927 wurde er Außenagent der GPU. und hatte in dieſer Eigenſchaft mehrere europziſche Länder zu„bearbeiten“. Er reiſte viel und ließ Bukareſt, 24. Januar „Das vom Miniſterrat beſchloſſene Geſetz über die Ueberprüfung der Staatsbürgerſchaften iſt veröffentlicht und ſieht vor daß alle Juden, die ſeit dem 28. Mai 1919 die rumäniſche Staatsangehörigkeit erworben haben, o hne . den Nachweis antreten ift en. daß dieſe Erwerbung zu Recht erfolgt iſt. Bis zum 22. Februar werden die Gemeinde⸗ behörden in den 1918 zu Rumänien gekom⸗ menen Landesteilen Liſten von den ortsan⸗ ſäſſigen Juden aufſtellen, die ihrerſeits bis zum 14. März durch Dokumente den Nach⸗ weis erbringen müſſen, daß ſie am 1. Dezem⸗ ber 1918(in Beſſarabien am 9. April 1919) dort anſäſſig waren oder von dort anſäſſigen Eltern geboren ſind und für Rumänien optiert haben. In den alten rumäniſchen Gebieten muß dieſer Nachweis ohne Aufſtellung von Liſten bis zum 12. Februar erbracht und durch andere Dokumente ergänzt werden, die beweiſen, daß der Betreffende nicht fremder Staatsbürger geweſen iſt und ſeiner militäriſchen Denſt⸗ pflicht genügt hat. Juden, die vor dem 28. Maſ 1919 rumäniſche Staatsbürger geworden ſind, können nur auf Antrag des Staatsanwalts in die Unterſuchung einbezogen werden. Der Antrag wird ge⸗ ſtellt, wenn der Verdacht beſteht, daß beim Er⸗ werb der Staatsbürgerſchaft Irrtum oder Be⸗ trug vorlag. In jedem Falle wird die Entſchei⸗ dung von den Gerichtsbehörden gefällt, eine Berufung an die nächſt höhere Inſtanz iſt mög⸗ lich. Wer ſich Vorladungen nicht ſtellt, wird ohne weiteres aus den Staatsbürgerliſten gie ſtrichen. Schließlich werden alle Perſonen, die von den Beſtimmungen dieſes Geſetzes betrof⸗ fen werden, aus den Wählerliſten geſtrichen. Die Zahl der zu Unrecht in Rumänien leben⸗ den Juden iſt nicht bekannt. Die Schätzung ſchwankt zwiſchen 250 000 und 500 000 Das Anterrichtsminiſterium hat verfügt, daß Rabbiner nicht mehr an ſtaatlichen Schulen Unterricht in moſaiſcher Religion erteilen dürfen. Erweilerung des Flrafgeſetzbuches Bukareſt, 24. Januar. Durch eine Ergänzung zum Strafgeſetzbuch werden alle Veröffentlichungen in der Preſſe oder mündliche Aeußerungen über Tatſachen, Akten und Dokumente. die vertraulich und nicht zur Veröffentlichung geeignet ſind. mit Zuchthaus und Ehrverluſt beſtraft, wenn auf dieſe Weiſe das Staatsoberhaupt oder eine ſtaatliche Einrichtung herabgeſetzt wird. Araber gegen Juden Neue Zwiſchenfälle in Paläſtina Jeruſalem, 24. Januar Auf der Landſtraße Jeruſalem— Jaffa wurden am Sonntag unweit Jeruſalems zwei Juden durch Schüſſe verletzt. Anſcheinend han⸗ delt es ſich um eine Aktion von Arabern gegen Juden. Etwa an der gleichen Stelle fiel in der Nacht zum Sonntag eine jüdiſche Ziegelei einem Großfeuer zum Opfer. Es wird Sabo⸗ tage vermutet. E in Breſt am Bug ein Polizeibeamter von einem jüdiſchen Schlächter aus ähnlichem Grunde er⸗ ſtochen, was ſeinerzeit größte Erregung bei der polniſchen Bevölkerung auslöſte. Doppelmord auf braſilianiſchem Dampfer Kommuniſtiſch verſeuchte Beſatzung verhaftet Nio de Janeiro, 24. Januar. Vor kurzem waren an Bord des braſiliani⸗ ſchen Dampfers„Cuyaba“ der Kapitän und der Erſte Offizier unter geheimnisvollen Um⸗ ſtänden ermordet worden. Nunmehr iſt der größte Teil der Beſatzung, die kommuniſtiſch eingeſtellt war, unter dem Verdacht der Betei⸗ ligung verhaftet worden Die Angelegenheit erregt hier das größte Aufſehen. Slalin gibt Richtlinien für Ausländer Aufſchlußreiche Feſiſtellungen über die rolſpaniſche Armee ſich ſchließlich in Paris nieder. Im Juli 1937 löſte er ſeine Verbindungen mit Moskau durch ein Schreiben an die Komintern, worin er er⸗ klärte, er wolle nicht länger ein Komplice Sta⸗ lins ſein und mit denjenigen zuſammenarbei⸗ ten, die die Sache der Arbeiter und des Sozia⸗ lismus verraten. Er war ſich ſelbſt bewußt, mit dieſem Brief ſozuſagen ſein Todesurteil unterzeichnet zu haben und begab ſich in aller Eile vor Paris nach der Schweiz, wo er ſiche⸗ rer zu ſein glaubte. Wie die waadtländiſche Polizei nach einer in Zuſammenarbeit mit den anderen Kantonen und der franzöſiſchen Surete geführten Unter⸗ ſuchung nunmehr einwandfrei feſtgeſtellt hat, wurde der Mordplan gegen Reiß in Paris von Agenten roten Terrors ausgeheckt, die ihr Opfer ſeit ſeinem Abſagebrief Tag und Nacht nicht mehr aus den Augen ließen, und ihm auch in die Ne folgten, wo es ihnen ſchließlich gelang, ihre Kache nach berüchtigten GPul.⸗Methoden zu vollſtrecken. Die Hauptmit⸗ 3 der Bande konnten ſämtlich feſtgeſtellt werden. Rumänien prüft die jüdiſche Einbürgerung Ver ſeit 1919 eingewandert iſt, muß ſich rechlſerligen hirokas Echo in England London, 24. Januar Die Erklärungen des japaniſchen Außenmi⸗ niſters Hirota bei der Eröffnung des Par⸗ laments über die Beziehungen zu England und den U S A. finden auch in den Londoner Sonntagsblättern guten Widerhall. Iſt die Stellungnahme der Blätter auch noch zurück⸗ haltend, ſo erklären doch die meiſten Zeitun⸗ gen, daß die Ausführungen Hirotas in Lon⸗ don Beachtung gefunden hätten. Die„Sun⸗ day Times“ ſchreibt, die am Samstag in London veröffentlichte halbamtliche Stellung⸗ nahme zu den Ausführungen Hirotas zeige deutlich, daß in Tokio der Wunſch beſtände, Zwiſchenfälle zu vermeiden. Im Tokioter Be⸗ richt des Obſerver“ heißt es,„der milde Ton der Ausführungen Hirotas mache den Eindruck, als wenn Japan hoffe, Komplikatio⸗ nen mit anderen Mächten in naher Zukunft zu vermeiden.“„Sunday Chronicle“ er⸗ klärt, führende japaniſche Staatsmänner hätten klargemacht, daß Japan einen Zuſammenprall mit England und den Vereinigten Staaten ver⸗ meiden wolle. In amtlichen Kreiſen Londons habe man„dementſprechend eine Würdigung der Ausführungen Hirotas zum Ausdruck ge⸗ bracht.— Aehnlich urteilt auch„Sunday Re⸗ ferece“. Jowjefbolſchaft in Hankan völlig niedergebrannt Hankau, 23. Jan. Das ſowjſetruſſiſche Generalkonſulat in Hankau. in dem ſeit der Räumung Nankings auch die Sow⸗ jetbotſchaft untergebracht iſt, brannte am Sonntag vollkommen aus. Das Feuer hatte in kurzer Zeit den geſamten Innenbau vernichtet, ſo daß nur die Außenmauern ſtehen blieben. Hohe Feuerſäulen waren weithin ſichtbar geweſen. Die Verſicherung des Sowjetvizekonſuls, daß Brandſtiftung nicht vorliege, findet wenig Glau⸗ ben. Man bringt den Brand vielmehr mit der am gleichen Tage erfolgten Ueberreichung des Be⸗ glaubigungsſchreibens des neuen Sowjetbotſchaf⸗ ters in Zuſammenhang. Ebenſo wird ein Zuſam⸗ menhang mit dem in der letzten Woche erfolgten Angriff auf eine von bolſchewiſtenfreundlichen Krei⸗ ſen herausgegebene chineſiſche Zeitung hergeſtellt. Es wird auch darauf verwieſen, daß alle dieſe Vorfälle als ein Zeichen der Ablehnung aufgefaßt werden können, die ein gewiſſer Teil der chineſiſchen Oeffentlichkeit gegen den ſowjetfreundlichen Kurs an den Tag legt. Inwieweit dieſe Vermutung zu⸗ trifft, muß allerdings abgewartet werden. Preſſegeſetz in Vorbereitung Paris, 24. Januar Die Franzöſiſche Kammer, die am Dienstag nachmittag erſtmalig 2 der Ver⸗ trauensabſtimmung vom Freitag zuſammentritt, wird ſich mit dem neuen Preſſegeſetz be⸗ ſchäftigen, das das Verbot der Ausfuhr gewiſſer Zeitungen oder Zeitſchriften ſowie den Vertrieb dusländiſcher Zeitungen und Zeitſchriften zn Frankreich vorſieht. Unter die ausländiſchen eitungen fallen auch ſolche, die in fremden prachen in Frankreich gedruckt werden. Herzen an der See Abſchied von der„Valerland“ Der Ruhm des Tages iſt ſchnell vergänglich. Mag ein Schiff auch vor Jahrzehnten Kandidat für das„Blaue Band“ des Ozeans geweſen ſein, das Ende ſeiner Laufbahn, das Ziel der letzten Ozeanfahrt, bleibt dennoch der Hafen zum Abwracken. Das Schickſal der Leviathan des ehemaligen größten Vorkriegsdampfers, der unter den Namen„Vaterland“ den Ruhm der deutſchen Handelsſchiffahrt in die Welt trug, hat ſich erfüllt. Roſyth in Schottland wird die Grabſtätte des Schiffes werden. Eine britiſche Firma hat den einſtigen Stolz aller Seeleute, heute ein roſtiger ſchmutziger Schiffs⸗ körper, für 800 000 Dollar gekauft. Kapitän John W. Binks., lange Jahre der Herr und Meiſter des Cunard White Star Dampfers Olympic wird die letzte Fahrt der Leviathan mit einem Stabe von drei Offizieren und 125 Mann Beſatzung durch die Wellen des Atlantik befehligen. Seine Gedanken zur Ueberfahrt? Es ſind Abſchiedsgedanken eines Mannes, der ſich zur Ruhe ſetzen muß, obwohl er heute wie in ſeiner Jugend mit ganzem 0 l Hund dem Kapitänsberuf ängt.„Es wird eine langweilige Reiſe nach Aropa werden, meine letzte Reiſe von den Vereinigten Staaten nach England auf der altersſchwachen Leviathan, wenn das Wetter 8 nicht 8 mit 1 d Ueber⸗ ſchung einen Stri urch die Rechnun macht“ ſoll John W. Binks einige e 55 Antritt der Reiſe geſagt haben. Er hat mit ſeiner Vorausſage Recht behalten. Die Paſſa⸗ gierliſte iſt kurz und weiſt keine prominenten Namen von Rang und Klang auf. Wer wird ſchon ein Schiff zur Atlantikreiſe benutzen, das trotz ſeiner 200 Meter Länge und ſeinen 54 300 Brutto⸗Regiſter⸗Tonnen im Vergleich zu ſeinen modernen„Kameraden“ ein altmodiſcher Kahn geworden iſt. Bremen. Europa und die fran⸗ zöſiſchen und engliſchen Ozeanrieſen, gegen ſol⸗ chen Wettbewerb hilft auch ehrwürdiges Alter und eine ereignisreiche Geſchichte nicht! Fünf Mal fuhr das Schiff unter dem Namen Vaterland über den Ozean. Im Kriege ver⸗ kam es im Dock von Hoboken und wurde zu einem wahren RNattenparadies. Nach dem Kriege ſprachen die Siegermächte den Damp⸗ fer den amerikanischen Schiffahrtslinien zu. Es erfreute ſich nach dem Umbau durch die Ame⸗ rikaner beim Reiſepublikum lange Jahre gro⸗ ßer Beliebtheit. it einem halben Jahr lie⸗ fen die Verhandlungen, ob das Schiff verſchrot⸗ tet oder als ſchwimmendes Hotel und Reſtau⸗ rant den Newyorker Hafen zieren ſollte. An⸗ dere Intereſſenten trugen ſich mit dem Plan, aus der Leviathan ein Nachtklublokal in einem Badeort von Florida zu machen. Auch aks Schulſchiff für die amerikaniſche Handelsmarine oder als ſchwimmende Muſtermeſſe für ſüdame⸗ rikaniſche Häfen hielten es manche geeignet. Das Schickſal hat anders entſchieden. Die Va⸗ terland wird in ihrem Heimaterdteil wieder in ihre Beſtandteile zerlegt werden. „Was werden Sie anfangen ohne einen Ka⸗ pitänspoſten?“ fragten Berichterſtatter Kapitän Binks.„Ich kann mich auf den Kirchhof ſetzen und Nekrologe leſen oder über die Philoſophie der Vergänglichkeit nachdenken. Meine Liebe gehört zeitlebens dem Meer“ hat Binks in einem Anflug von Schwermut geantwortet. — Kleine poliliſche Nachrichlen Dem diesjährigen Filmball in München wohnte neben einer Anzahl bedeutender Per⸗ ſönlichkeiten aus der Filmwelt ſowie zahlreicher fübrender Männer aus Partei, Staat und Stadt auch Dr. Goebbels bei. Außenminiſter von Kanva ſprach am Sams⸗ tag im Auswärtigen Ausſchuß des Abgeord⸗ netenhauſes und des Oberhauſes über die Bu⸗ dapeſter Tagung der Staaten der Römer Pro⸗ tokolle. Die Vorbereitungen zu der Anerkennung der Franco⸗Regierung durch Oeſterreich ſind einge⸗ leitet worden. Die Bundesregierung wird eine konſulariſche Vertretung am Sitz der ſpaniſchen Nationalregierung errichten. f Die in Agram von Konſul Dr. Freundt er⸗ öffnete Deutſche Buchausſtellung, die 2000 Werke aller Wiſſensgebiete umfaßt, findet in der ge⸗ ſamten Oeffentlichkeit eine günſtige Aufnahme. Die griechiſche Regierung hat mehrere ehe⸗ mals führende Politiker in die Verbannung geſchickt. Als Grund wird angegeben, daß die Gemaßregelten verſucht hätten. die Bevölkerung durch Flugblätter zum Aufſtand aufzureizen. Außenminiſter Delbos hat am Sonnabend den F in Paris, Ceſiano. emp⸗ ſangen. Die 12. internationale Muſtermeſſe in Trivo⸗ lis wird anſtatt vom 6. Februar bis zum 20. März erſt vom 20. Februar an bis 5. April ab⸗ gehalten. Aus Hongkong wird berichtet, daß jetzt der erſte Europäer an der dort wütenden Pocken⸗ epidemie geſtorben ſei. In Bombay iſt eine Typhusepidemie ausge⸗ brochen, die aller Vorſichtsmaßnahmen der Be⸗ börden immer weiter um ſich greift. Zahlreiche Europäer liegen in den Krankenhäuſern. Eine Unterredung Eden-Delbos London. 22. Januar. Wie der„Daily Telegraph“ aus Paris mel⸗ det. wird Außenminiſter Eden ſeine Reiſe nach Genf in Paris unterbrechen d mit Außenminiſter Delbos eine Unterredung haben. Anſchließend würden die beiden Außenminiſter zuſammen nach Genf weiterreiſen. jakt eine 6 „50, l aulend 0 l in eine g Watum döner S. im Lauſe Der bert ders eilig bummeln. Aber u ein val schon auf ds& 0 werden es abgesehen Et lauf er hinte Cott ei kürzt in! Hiet in eruatten. dumm, da Da iind hierher 5 Et fell hinter de Augen ſu Niter P. 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Insgeſamt ſind es Fünftauſend Pfund. „Bitte“, ſagt der Meſſengerboy.“ wechſeln Sie mir dieſe Noten in Hundert⸗Pfund⸗Noten um.“ „Gern“. Der Kaſſierer nimmt den großen Packen und macht ſich daran, ihn durchzuzäh⸗ len Stutzt plötzlich, betrachtet ſich eine Note genauer. Hält ſie gegen das Licht, ſchüttelt den Kopf. Dann verſchwindet er mit dem ganzen Packen Fünf⸗Pfund⸗Noten im Büro das im Hintergrund der Schalterhalle liegt. Nach einer kleinen Weile erſcheint er wieder. winkt den Meſſengerboy heran. „Für wen iſt denn das Geld beſtimmt?“ will er wiſſen. „Für Miſter Parker“, antwortet der Junge.“ er wartet auf mich im Palace⸗Hotel.“ Der Kaſſierer murmelt etwas von„thanks“, verſchwindet wieder hinten im Büro. Der Meſ—⸗ ſengerboy muß ſehr lange warten. Es vergeht faſt eine halbe Stunde. Endlich erſcheint der Kaſſierer wieder. „So, mein Junge“, ſagt er und zählt fünf⸗ tauſend Pfund in Hunderter⸗Noten auf den Zahltiſch. Der Boy zählt nach, ſteckt das Geld in eine große Taſche.„Thank vou“— und geht. Warum ſoll er ſich auch beeilen? Es iſt ein ſchöner Sommertag, und ein Meſſengerboy muß im Laufe eines Tages ſehr viel herumrennen. Der Herr hat ihm nicht geſagt, daß es beſon⸗ ders eilig ſei. Da kann man ſchon mal etwas bummeln. Aber was iſt denn das? Kommen da nicht ein paar Herren hinter ihm her? Sie ſind ihm ſchon aufgefallen, als er die Räume von Har⸗ dis& Company verließ. Donnerwetter, die werden es doch nicht auf die fünftauſend Pfund abgeſehen haben, die er bei ſich trägt? —Er läuft ſchneller. Aber die Herren ſind im⸗ mer hinter ihm her. Da iſt das Palace-Hotel. Cott ſei Dank, denkt der Meſſengerboy und ſtürzt in die Halle. i Hier in der Halle wollte ihn Miſter Parker erwarten. Der Junge ſieht ſich ſuchend um. Zu dumm. daß er Miſter Parker nicht gleich findet. Da ſind ſchon wieder die Herren, die ihn bis hierher verfolgt haben. Er ſtellt ſich eine Weile an den langen Tiſch. hinter dem der Hotelportier amtiert. Seine Augen ſuchen immer wieder die Halle nach Miſter Parker ab. Aber Miſter Parker erſcheint nicht. „Jetzt tritt einer der Herren auf den Meſſen⸗ gerboy zu. „Na“, ſagt er aufmunternd.“ dein Auftrag⸗ geber iſt wohl nicht mehr hier, was?“ „Was geht Sie das an?“ antwortet der Jun⸗ ge und preßt die Taſche mit dem Geld an ſich. Der Herr wendet ſich zu ſeinem Begleiter um.„Dachte ich mir doch“, ſagt er zu dieſem.“ der iſt natürlich längſt entwiſcht.“ Und dann faſt er den Jungen beruhigend um die Schulter. „Brauchſt keine Angſt zu haben“, ſagt er,„aber du mußt jetzt einmal mit uns mitkommen— nach Scotland Vard...“ — Miſter Griffith iſt ſehr aufgeräumt Miß Helen Wilſon findet, daß ihr neuer Herr ſeit einigen Tagen ſehr aufgeräumt iſt. Er tut beinahe ſo als ſei ihm eine ganz große Entdeckung geglückt. Und damit hat ſie beinahe recht. Miſter Grif⸗ fith hat wirklich etwas entdeckt. Oder genauer seſagt: er hat einen Einfall gehabt, einen aus⸗ gezeichneten Einfall. Neulich, die Sache mit Hardis& Company, wäre allerdings beinahe ſchief gegangen. Aber Miſter Griffith. der mitunter auch auf den Na⸗ men Parker hörte, hatte alles weiſe vorausbe⸗ dacht. Als er den Meſſengerboy vom Palace⸗ Hotel mit dem Gelde wegſchickte, hatte er es vorgezogen, nicht im Hotel auf die Rückkehr des Boten zu warten. Er war dem Boy vielmehr nachgegangen und hatte gegenüber dem Ein⸗ gang von Hardis& Company Poſten bezogen. Er hatte dort ſehr lange warten müſſen. Und ſchon dieſe lange Wartezeit ſagte ihm eigentlich genug. Als dann ſchließlich der Junge wieder erſchien— und im dichten Abſtand dahinter einige Herren— da wußte er alles. Die Szene. die dann im Palace⸗Hotel folgte, konnte er ſich auch ſo vorſtellen. ohne dabei zu ſein. Ein paar Tage hat er ſein Laboratorium nicht betreten. Er hat vielmehr ausgedehnte Spaziergänge gemacht und einmal über alles nachgedacht. Den Druck der Noten kann man beſorgen. hat er überlegt. Das Papier aber kann man nicht nachmachen Alſo muß es echtes Papier ſein. Dieſes echte Papier jedoch kann man nicht gewinnen. indem man von den Noten mit nied⸗ rigem Wert den Aufdruck entfernt. Der Fehl⸗ ſchlag ſeines Experimentes war eine deutliche Warnung. Alſo, ſagt ſich Miſter Griffith, muß es echtes R ſein. das noch nicht bedruckt iſt Und das iſt der große Einfall, der Miſter Griffith jetzt ſo fröhlich ſtimmte. Banknoten⸗ Papier das noch nicht bedruckt iſt! Das iſt na⸗ türlich die Löſung Daß man auch nicht gleich darauf gekommen iſt... 2. Kapitel Jaſt die Geschichte einer Liebe Die Männer von Wßitchurch und die Nichte des Malers Laverſtoke iſt ein kleines Neſt, das nahe bei Wincheſter liegt. Von Laverſtoke zu ſpre⸗ chen. würde ſich kaum lobnen. wenn dort nicht eine große Papiermühle wäre. Von anderen Papiermühlen unterſcheidet ſie ſich ſehr ſtark. Denn hier, in der Mühle von Laverſtoke, wird das weltberühmte Papier hergeſtellt. auf dem die engliſchen Banknoten gedruckt werden. Wenn man von Laverſtoke aus weiter wan⸗ dert, dann ſtößt man nach einem kleinen Fuß⸗ marſch von vielleicht einer halben Stunde auf das Dorf Whitchurch. Es hat nicht viel Gehöfte, dieſes Whitchurch. Aber es liegt in⸗ mitten einer bezaubernden Landſchaft. Kommt da eines Tages zu dem einzigen Gaſtwirt von Whitchurch, der hin und wieder auch ein paar Zimmer an Fremde vermietet der lange Pitt, der einmal die Dorfſchmiede erben wird. Der lange Pitt iſt ein ſtattlicher Kerl. Jung, braungebrannt, der beſte Fußballſpieler des Dorfes. Und, wie geſagt, die Schmiede erbt er auch einmal. Der Gaſtwirt iſt nicht ſchlecht erſtaunt, als Pitt zu ihm kommt. „Jcbe, am frühen Vormittag?“ wundert er ich. Aber der lange Pitt macht eine kleine Hand⸗ bewegung. „Bei dir wohnen ſeit ein paar Tagen fremde Gäſte?“ beginnt er das Geſpräch. „Om“, ſagt der Wirt. „Sind wohl Vater und Tochter?“ forſcht Pitt weiter. „Glaube ich nicht“, antwortet der Wirt,„zu mir hat Miſter Tremayne geſagt, daß das junge Girl ſeine Nichte ſei. Sie ſagt auch „Onkel“ zu ihm.“ Pitt überlegt eine Weile. „Was ſucht denn der hier?“ will er dann wiſſen. Der Wirt iſt erſtaunt. „Das weißt du noch nicht?“ ſagt er.„Miſter Tremayne iſt doch Maler. Er ſucht hier, hat er geſagt, Landſchaftsmotive.“ „Ach ſo.“ Pitt ſchweigt wieder eine Weile ſtill. Dann kratzt er ſich etwas verlegen den Kopf. „Sag' mal“, beginnt er.„wenn der Miſter Tremayne nun Landſchaftsmotive ſucht— was macht dann inzwiſchen das Girl? Ich meine— begleitet ſie ihn? Oder wartet ſie hier auf 9˙⁴ An; Miſter Tremayne (Fortſetzung folgt.) W 0 Staalsſelrefär Bohle in Budapeſt herzliche Begrüßung des deulſchen Budapeſt, 24. Jan. Der Staatsſekretär und Chef der Auslands⸗ Organiſation im Auswärtigen Amt, Gauleiter Bohle, iſt am Sonntag mittag mit ſeiner Gattin zu einem mehrtägigen offiziellen Be⸗ ſuch in Budapeſt eingetroffen. In ſeiner Be⸗ gleitung befinden ſich Gauamtsleiter Dr. Ko⸗ derle, I⸗Hauptſturmführer Ham merſen. SA.⸗Sturmbannführer Gohert und ⸗Sturm⸗ führer Miniſterialrat Die werge. Staatsſekretär Bohle wurde bei ſeinem Eintreffen auf dem Budapeſter Oſtbabnhof ein außerordentlich herzlicher Emp⸗ fang zuteil. Der Landeskreisleiter der NSDAP. für Ungarn, Gräb, war dem Staatsſekretär Gauleiter Bohle zur Begrüßung ein Stück Weges entgegengefahren. Auf dem Bahnhof hatten ſämtliche Gliederungen der Partei mit ihren Fahnen, die Politiſchen Lei⸗ ter, die Mitarbeiter des Landeskreiſes, die 5 J., Standort Budapeſt Aufſtellung genommen, während ſich vor dem Bahnhof die in Budaveſt lebenden Volksgenoſſen in großer Zahl einge⸗ funden hatten, um damit ibrer perſönlichen Gaſtes durch Ungarns Regierung Verbundenheit zu Volk, Heimat und Bewegung Ausdruck zu geben. In Vertretung der Regierung waren zur Be⸗ grüßung des Staatsſekretärs und Gauleiters Bohle der ſtellvertretende Außenminiſter Ba⸗ ron Apor, der Kabinettschef des Außenmini⸗ ſters Graf Stephan Cſacky, Vertreter des Miniſterpräſidiums, des Innenminiſte⸗ riums, des Kultusminiſteriums und der Haupt⸗ ſtadt Budaveſt, ferner der deutſche Geſandte von Erdmannsdorff mit ſämtlichen Mitgliedern der deutſchen Geſandtſchaft und Vertreter der deut⸗ ſchen Preſſe erſchienen. Beim Eintreffen übermittelte der ſtellvertre⸗ tende Außenminiſter Baron Avor dem Staatsſekretär Gauleiter Bohle den Willkom⸗ mensgruß der ungariſchen Regierung und ſtellte ihm die einzelnen Vertreter der Miniſterien vor. Staatsſekretär Bohle ſchritt dann die Front der Gliederungen der Partei und der 5 J. ab und begab ſich dann in das Hotel Duna⸗ palota, wo er während ſeines Budapeſter Auf⸗ enthaltes Wohnung genommen bat Kampf um die„Ankilynch-Bill“ dauerreden in Paſhinglon legen die Zenalsarbeif lahm Mit einer gewiſſen Regelmäßigkeit werden von Waſhington Verſuche unternommen, um das Verfahren der Lynchjuſtiz durch eine um⸗ faſſende nationale Geſetzgebung zu verbieten. Obwohl die Fälle, in denen erregte Volksmaſſen zum Mittel der Selbſthilfe griffen und Ver⸗ brecher auf offener Straße aufhängten, ſeit Jahrzehnten ſtändig zurückgehen, wurden auch noch im Jahre 1937 neun Neger gelyncht. Je⸗ der neue Fall, der bekannt wird, wird natürlich von den Gegnern der Lynchjuſtiz zu parlamen⸗ tariſchen Vorſtößen ausgenutzt. Etwas Poſi⸗ tives wurde jedoch bisher noch nicht erreicht. Der amerikaniſche Senat berät zur Zeit wie⸗ der einmal das Antilynch⸗Geſetz. das unter dem Namen Wagner⸗van Nuys⸗Bill, bereits im Sommer vorigen Jahres den geſetzqebenden Körperſchaften zuging. Die Obſtruktion im amerikaniſchen Senat gegen die Annahme der Bill dauert bereits über eine Woche. Senatoren verſuchen durch Dauerreden, die ſich über meh⸗ rere Tage hinziehen, die Abſtimmung hinauszu⸗ ſchieben. Sie führen die unmöglichſten Bei⸗ ſpiele aus der Geſchichte Babylons und Aegyp⸗ tens an und füllen mit ellenlangen Zitaten die, Zeit aus. Dabei gibt es kaum jemand in den leitenden Kreiſen der Vereinigten Staaten, der offen für die Lynchjuſtiz einzutreten wagt. Aber der Kampf gegen dieſes Selbſthilfsverfahren ſtimmt nicht mit der Billigung eines allgemei⸗ nen Antilynch-Geſetzes überein. Ein Geſetz wie die Wagner⸗van Nuns⸗Bill bedroht die Rechte der einzelnen Bundesſtaaten und rührt an die ungelöſte amerikaniſche Raſſenfrage. Jedes Antilynch-Geſetz iſt deshalb politiſcher Dynamit. Es beſchwört Erinnerursen an den Sezeſſions⸗ krieg zwiſchen den Süd⸗ und Nordſtaaten her⸗ auf und droht alle Vorſtellungen über die ein⸗ heitliche Haltung der großen amerikaniſchen Parteien, der Demokraten und Republikaner. zu verwirren. Bereits ſeit dem Jahre 1902 lagen mit Aus⸗ nahme weniger Sitzungen dem Kongreß An⸗ träge gegen das Lynchen vor. Sie verſchwanden jesmal ſehr ſchnell in der Verſenkung. Erſt in den letzten Jahren tobt der Kampf in den geſetz⸗ gebenden Körperſchaften länger, ſo daß die An⸗ träge eher Ausſicht auf Erfolg haben. Aber in⸗ zwiſchen hat das ganze Problem viel an Bedeu⸗ tung eingebüßt. Die Stellungnahme der Geg—⸗ ner und Anhänger hat ſich gewandelt. Ur⸗ ſprünglich war eine Erörterung über die Lynch⸗ juſtiz nicht mit der Behandlung von Raſſen⸗ oder Verfaſſungsfragen identiſch. Von den 1884 bekannten Fällen einer Lynchjuſtiz hetra⸗ fen 160 Weiße und nur 51 Neger. Das Selbſt⸗ hilfeverfahren war gewiſſermaßen ein Vorrecht der neuen Staaten im Weſten und Süden. 1892 lynchte man aber bereits nur 69 Weiße, dafür aber 162 Neger. 1902, dem Jahr des erſten Verſuchs, die Frage durch ein Bundes- geſetz zu regeln., lynchten die Amerikaner 7 Weiße und 55 Neger. Heutzutage iſt der Vollzug der Lynchjuſtiz an einem Weißen eine Ausnahme. Im Lauf der Jahrzehnte hat ſich das Pro⸗ blem beſonders in den Südſtgaten zugeſpitzt. Allein in Alabama, Arkanſas. Florida. Geor⸗ gia, Kentucky, Louiſiana, Miſſiſſippi und Süd⸗ karolina wurden jährlich zwiſchen 1889 und 1933 mehr als 100 Fälle von Lynjuſtiz feſt⸗ geſtellt. Die Oppoſition im Senat kommt deshalb vor allem aus den Reihen bieſer Staa⸗ ten. Hatton W. Summers ein Abgeordneter aus Texas, vertritt mit folgender Aeußerung die typiſche Haltung eines der Senatoren:„Ich bin ein Gegner der Wagner⸗van⸗Huys⸗Bill. weil ich ein Gegner der Lynchjuſtiz bin. Unter den Geſetzen der einzelnen Staaten iſt der Pro⸗ zentſatz der Fälle von 3,4 auf eine Million im Jahre 1892 zu 0,07 Prozent im Jahre 1936 zurückgegangen. Das zeigt. daß auch in den Südſtaaten die Gegner des Lynchens immer mehr an Zahl zunehmen. Ich bin überzeugt, auch ohne nationale Geſetzgebung werden die Bewohner der Südſtaaten in einigen Jahren nicht mehr zu dieſem mittelalterlichen Mittel greifen.“ Uebrigens nehmen immer mehr Rich⸗ ter und Polizeibeamte gegen das Lynchen Stel⸗ lung. 1936 ſprach ein Gerichtshof von Loui⸗ ſiana den Eltern eines Gelynchten die Scha⸗ denserſatzſumme von 2500 Dollar zu. Die Entſcheidung über das Antilynch-Geſetz kann unter Umſtänden weitreichende Folgen für die Einheit der demokratiſchen Partei ha⸗ ben. Man befürchtet nämlich eine Spaltung unter den demokratiſchen Senatoren. Vor 1982 wurde der Kampf gegen die Geſetzesübertretun⸗ gen in den Südſtaaten vor allem von den Re⸗ publikanern geführt. Gegenwärtig finden ſich die erſten Befürworter der nationalen Geſetz⸗ gebung unter den Demokraten. Vielfach arbei⸗ ten Republikaner und Demokraten in der Ver— teidigung des neuen Geſetzes zuſammen, ſo auch zwei Richter des Bundesgerichtshofes, die ſich in der Meinung über die Geſetzmäßigkeit des Rooſeveltſchen New Deals ſcharf bekämpften. Trotzdem wird erwartet, daß die demofratiſchen Senatoren der Südſtaaten gegen die Geſetzpor⸗ lage ſtimmen. Man ſagt, ſie wollten dem Prä⸗ ſident ſelbſt die Entſcheidung überlaſſen und ihn dazu zwingen, die Verantwortung vor ſei⸗ nen Wählern in den Südſtaaten für die Ein⸗ führung einer Vorlage zu übernehmen, die ihrer Anſicht nach in die Rechte der einzelnen Bundesſtaaten eingreift. 17 Schüler ertrunken Fünf Schüler und der Lehrer vermißt Bukareſt, 24. Januar. Am Sonntagnachmittaz ereignete ſich auf der Donau bei Turn⸗Severin ein Unglück. Ein mit 22 Schülern und einem Lehrer beſetz⸗ tes Motorboot kenterte aus bisher nicht feſt⸗ ſtellbaren Gründen. Bisher konnten 17 Schü⸗ ler tot geborgen werden. Die übrigen werden noch vermißt. Sowohl von rumäniſcher Seite wie von Jugoſlawien aus wird fieber— haft gearbeitet. auch die anderen fünf Schüler und den Lehrer noch zu bergen. Jedach beſteh wenig Ausſicht. einen von ihnen noch lebend aufzufinden. Imiſchenſpiel in 51. Mori ſchiehlen Meiſterpaar Herber Baier beim Eis⸗ (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗Multiplex⸗K.) höhen vor Teruel beſetzl Salamanca, 24. Januar. Nach dem nationalen Heeresbericht wurde die Schlacht an der Teruel⸗Front nördlich und ſüdlich des Turia⸗Fluſſes fortgeſetzt. Dabei konnten neue Stellungen beſetzt werden. Der Gegner ließ bei der Flucht zahlreiche Tote und etwa 100 Gefangene ſowie viele Maſchinenge⸗ wehre und Munition zurück.— Wie ermittelt werden konnte, wurden insgeſamt zwei Bri⸗ gaden aufgerieben, die die Bolſchewiſten erſt in den letzten Tagen als Verſtärkung erhalten hatten. Ergänzend wird mitgeteilt. daß die Nationaltruppen die Höhen 1022 und 1028 beſetzen konnten. Nach Säuberung des rechten Ufers des Alfambra⸗-Fluſſes fiel ihnen auch die Höhe 969 in die Hände ſowie der Bahnhof der nach Ojos und Negros füh⸗ renden Bahnlinie Hier haben die Bolſche⸗ wiſten 400 Tote und Gefangene verloren. 3000 Amerikaner-Söldner Rolſpaniens Stalin gibt die Richtlinien für ausländiſche „Freiwillige“„ Salamanca, 24. Januar. Wie der Front⸗Berichterſtatter des Haupt⸗ quartiers mitteilt, wurden bei gefallenen An⸗ gehörigen der bolſchewiſtiſchen Miliz Exem⸗ plare einer bolſchewiſtiſchen in ſpaniſcher und engliſcher Sprache gedruckten„Frontzei⸗ tung“ gefunden. Darin wird u. a. auch ge⸗ meldet, daß zwei Engländer, die der 15. Bri⸗ gade angehörten, wegen Fluchtverſuchs erſchoſ⸗ ſen worden ſeien.— Aufſchlußreich iſt in die⸗ ſem Zuſammenhang ein Satz, nach dem„auch für ausländiſche Freiwillige Stalins Richt⸗ linien maßgebend ſeien“(1). Die national⸗ ſpaniſchen Behörden haben neue intereſſante Einzelheiten über die Zuſammenſetzung der ausländiſchen Söldnerhaufen auf bolſchewiſti⸗ ſcher Seite erhalten. Danach ſtehen auf ſowiet⸗ ſpaniſcher Seite auch 3000 Nordameri⸗ kaner, die eine geſchloſſene Einheit bilden. Dem Stab gehören drei nordamerikaniſche und ein engliſcher Offizier an. Roker Bombenühberfall auf Sevilla 24 Perſonen getötet, darunter elf Kinder 88 Sevilla. 24. Jan. Wie General Queipo de Llano am Sams⸗ tagabend im Rundfunk mitteilte, haben bol⸗ ſchewiſtiſche Flugzeuge erneut einen verbreche⸗ riſchen Bombenanſchlag auf die offene Stadt Sevilla verübt. Elf Kinder, drei Frauen und zehn Männer— ſämtlich Zivil⸗ 8— fielen dieſem feigen Ueberſall zum fer. Malerei aus dem Mittelalter Annweiler. In der Friedhofkapelle zu Ann⸗ weiler wurden vor einigen Jahren alte Ge⸗ mälde aus dem Mittelalter entdeckt, die wegen ihres Kunſtwertes beſondere Beachtung fanden. Damals wurde Kunſtmaler Ernſt Pfau aus Bad Dürkheim damit beauftragt. die Gemälde ſach⸗ und kunſtverſtändig freizulegen. Die Arbei⸗ ten dauerten einige Wochen. Als anſchließend die Reſtaurierung der Malereien durchgeführt werden ſollte, fehlſten die Geldmittel und die Arbeit mußte zurückgeſtellt werden. Nunmehr aber iſt Kunſtmaler Pfau dabei, die Reſtaurie⸗ rung durchzuführen. denn es konnten Gelder dafür aufgebracht werden, u. a. hat auch Mini⸗ ſterpräſident Szebert 3000 RM geſpendet. Die Kapelle ſteht unter Denkmalſchutz. Koſtenvoranſchlag für die Jurück⸗ ziehung der Spanienfreſmilligen London, 22. Januar Der diplomatiſche Korreſpondent des Daily Telegraph“, der ſich mit der geſtrigen Sitzung des Hauptunterausſchuſſes des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes befaßt, ſchreibt heute, nach Schätzungen ſeien die Unkoſten für den Zurück- ziehungsplan der ausländiſchen Freiwilligen aus Spanien geſtiegen. Der Ausſchuß bereite jetzt ein Budget für eine Ausgabe von drei Millionen Pfund Sterling vor, bon denen England nicht weniger als 400 000 Pfund zufallen. Das Blatt fragt noch, ob auch die übrigen bereit ſein würden, threrſeits einen ent⸗ ſprechenden Beitrag zu liefern. — — Wehrmacht. Ein großer Tag für München der Führer eröffnet die Archileklur- und Kunſthandwerlsausſlellung München,. 22. Januar. Abermals erlebt München, die Hauptſtadt der Bewegung und die Stadt der deutſchen Kunſt, einen großen Tag. In Anweſenheit des Füh⸗ rers eröffnete Reichsminiſter Dr. Goebbels die Deutſche Architektur und Kunſthandwerks⸗Aus⸗ ſtellung im Hauſe der Deutſchen Kunſt, und damit die zweite große Schau, in dem vom Führer geſchaffenen herrlichen Kunſttempel. * Geſinnung und Geiſt des Nationalſozialis⸗ mus finden in den bereits geſchaffenen, gewal⸗ tigen, Zeiten überdauernden Baudenkmälern und in den genialen architektoniſchen Planun⸗ gen für die kommenden Jahre ihren erhabenen Ausdruck. Sie offenbaren ſich als das in die Ewigkeiten weiſende Symbol des Dritten Reiches. ten in der Verwirklichung immer neuer gigan⸗ tiſcher Schöpfungen gibt hier dieſe zuſammen⸗ faſſende Schau einen Ueberblick über das mo⸗ numentale Bauſchaffen der Gegenwart und der nächſten Zukunft und zeigt daneben auch die neue Blüte deutſchen Kunſthandwerks und da⸗ mit der architektoniſchen Innengeſtaltung. „Der Führer ſelbſt iſt nach Mün⸗ chen gekommen, um dem Ereignis der Er⸗ öffnung der Erſten Deutſchen Architektur⸗ und Kunſthandwerks⸗Ausſtellung die Weihe zu ge⸗ ben. Darüber hinaus gibt die Teilnahme der in München weilenden jugoſlawiſchen Gäſte am Eröffnungsakt auch Verkretern des befreun⸗ deten Auslandes die Möglichkeit, einen um⸗ faſſenden Einblick in die jüngſten Schöpfungen es deutſchen Kulturwillens und in die national⸗ ſozialiſtiſche Baugeſinnung zu gewinnen. Am Eingang des Hauſes der Deutſchen Kunſt wurde der jugoflawiſche Miniſterpräſident vom Reichsſtatthalter General Ritter von Epp und bayeriſchen Miniſterpräſidenten Ludwig Siebert und dem Vorſtand des Hauſes der Deutſchen Nunſt, ſowie der Ausſtellungsleitung empfan⸗ gen. Hinter ſeinem Wagen folgte ein zweiter mit dem jugoſlawiſchen Geſandten in Berlin, Markowitſch, dem jugoflawiſchen Kabinettschef und dem Militärattachee in Berlin. Mit dem elften Glockenſchlag präſentierten die Ehrenformationen der Wehrmacht und 35 die Gewehre, die Fahnen der Parteiforma⸗ tionen gingen hoch. Der Führer kommt In Begleitung des Kommandierenden Gene⸗ rals der Wehrmacht und der Führer der Glie⸗ derungen ſchreitet er die Front der Ehrenforma⸗ tionen ab, während die Kapelle die National⸗ hymne erklingen läßt. Begeiſtert brauſen ihm die Heilrufe der Be⸗ völkerung entgegen, als er ſich über den mit einem roten Teppich belegten Aufgang des Hau⸗ ſes der Dentſchen Kunſt, geführt vom Reichs⸗ ſtatthalter und vom Chef der bayeriſchen Lan⸗ desregierung, in das Haus der Deutſchen Kunſt begibt. In der Ehrenhalle Schon lange vor Beginn des feierlichen Aktes iſt die Ehrenhalle beſetzt. Was Rang und Namen hat, in Partei. Reich. Staat. Wehr⸗ macht, Kunſt und Wiſſenſchaft, iſt hier verſam⸗ melt. Man ſieht die Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels. Dr. Frank und Lammers, die Reichsleiter Schwarz. Roſenberg. Dr. Ley, Bormann, Bouh⸗ ler, Dr Dietrich, Fiebler und Baldur von Schirach, den Reichsführer) Himmler, den Botſchafter von Rippentrop, die Gauleiter Streicher. Dr. Helmuth. Wahl und Wächtler. weiter Staatsſekretär Hanke, hohe Offiziere der unter ihnen den Kommandieren⸗ den General des VII. Armeekorps. General der Artillerie von Reichenau. den Kommandeur im Luftkreis Y General der Flieger Sperrle, vor allem aber auch führende Perſönlichkeiten des deutſchen Geiſteslebens, unter ihnen Gene⸗ ralinſpektor Dr. Todt. Generalbauinſpektor Profeſſor Speer, den Präſidenten der Reichs⸗ kammer der bildenden Künſte, Profeſſor Dr. Ziegler und alle die Künſtler, die am Werden der neuen Ausſtellung tötigen Anteil hatten. unter ihnen auch Frau Profeſſor Trooſt, Pro⸗ feſſor Gall und viele andere. Fünf Minuten vor 11.00 Uhr erhebt ſich die Feſtverſammlung und grüßt mit erhobener Rechten. Der Gruß gilt dem Ehrengaſt, dem jugoſlawiſchen Miniſterpräſidenten und Au⸗ zenminiſter Dr. Stojadinowitſch. Mit dem hohen Gaſt wohnen auch ſeine Gat⸗ tin. der jugoſlawiſche Geſandte in Berlin, Markowitſch und Gattin dem Feſtakt bei. Vorher ſchon hatten die den Miniſterpräſiden⸗ ten auf ſeiner Deutſchlandreiſe begleitenden ju⸗ goſlawiſchen und deutſchen Perſönlichkeiten, der deutſche Geſandte in Belgrad, Geſandter von Heeren, der Chef des Protokolls im Auswärti⸗ gen Amt, Geſandter von Bülow⸗Schwante und der Chef im Miniſteramt des Generaloberſten Göring. Oberſt Bodenſchatz in der Ebrenhalle Platz genommen. Hinter ihnen die jugoflawi⸗ ſchen Preſſevertreter mit dem Preſſechef der jugoflawiſchen Regierung. Dr. Lucowitſch. Kurz vor 11.00 Uhr betritt der Führer die Halle Der Führer grüßt die Ehrengäſte und ſein erſter Gruß gilt dem jugoſlawiſchen Miniſterpräſidenten Dr. Stojadinowitſch. 8 Der Jeſlalt beginnt Nach den Fanfaren, die das Kommen des Führers verkündet hatten, ſpielt das Staats⸗ theaterorcheſter unter Leitung von Profeſſor Clemens Krauß den dritten Satz aus der IV. Symphonie von Anton Bruckner. Wie ein Weckruf zu neuem Schaffen klingt dieſe feſtliche Mit⸗ Auguſt von Finckh tritt vor, um namens des Vorſtandes und Vorſtandsrates des Hauſes der Deutſchen Kunſt den Führer, den jugoſlawiſchen Miniſterpräſidenten, den jugoſlawiſchen Geſand⸗ ten und alle Ehrengäſte zu begrüßen. Anſchließend tritt Reichsminiſter Dr. G oe b⸗ bels vor das Podium. Nach dieſer mit größtem Beifall aufgenomme⸗ nen Rede bat Dr. Goebbels den Führer die Er⸗ öffnung dieſer Ausſtellung vorzunehmen. Der Führer ſpricht Nachdem ſich der Begeiſterungsſturm, den die Rede des Führers auslöſte, gelegt hatte, grüßte Deutſchen Kunſt Dr. von Finckh, den Führer München, 22. Januar. Der Führer eröffnete die Ausſtellung mit einer Anſprache, in der er u. a. folgendes aus⸗ führte: g Jede große Zeit findet ihren abſchließenden Wertausdruck in ihren Bauwerken. Wenn Völ⸗ ker große Zeiten innerlich erleben, ſo geſtalten ſie dieſe Zeiten auch äußerlich. Ihr Wort iſt dann überzeugender als das geſprochene: es iſt das Wort aus Stein! a Das Verſtändnis der Mitwelt großen ſchöp⸗ feriſchen Werken gegenüber pflegt meiſt nicht gleichen Schritt zu halten mit der Entſtehung dieſer Werke. Es mögen oft Jahrhunderte vergehen, ehe die Größe einer eit auch in der ſichtbaren Dokumentierung durch ihre Bauwerke verſtanden wird. Ein gutes Beiſpiel dafür iſt dieſe Stadt. Weder hat ſie den König einſt ſelbſt begriffen, der ihre größ⸗ ten Bauwerke ſchuf, noch begriff ſie die Bau⸗ werke, die das Ergebnis ſeines Geiſtes geweſen ſind. Heute iſt die Beurteilung anders. Wir dürfen hoffen, daß auch wir einſt auf eine ſo ama nachträgliche Beurteilung rechnen nnen. Was dieſe Ausſtellung ſo bemerkenswert er⸗ ſcheinen läßt, iſt folgendes: 1 Zumerſtenmal überhaupt wird ſolche Ausſtellung Menſchheit gezeigt! eine in dieſem Umfange der Dieſe Ausſtellung ſteht an der Wende einer Zeit. In ihr dokumentiert ſich der Beginn eines neuen Zeitalters. 7 Seit der Entſtehung unſerer Dombauten ſehen wir zum erſten Mal eine wahrhaft große Architekt ur ausgeſtellt. das heißt eine Architektur, die ſich nicht ſelbſt verbraucht im Dienſte kleiner Alltagsaufträge und Bedürf⸗ niſſe, ſondern eine Architektur, die über den Alltag und ſeine Bedürfniſſe weft hinausreicht. Sie kann beanſpruchen, der kri⸗ tiſchen Prüfung von Jahrtau⸗ ſenden ftanbzn da und für Fahrtauſende der des zu ſein, das die ſchaffen hat. Es werden hier keine Projekte ausgeſtellt, ſondern Sie ſehen hier Pläne, die teils ſchon in der Verwirklichung begriffen ſind, teils vor ihrer Verwirklichung ſtehen. Alles aber iſt für die Verwirklichung be⸗ ſtimmt und wird verwirklicht werden. 5. Was Sie hier ſehen, iſt nicht das Ergebnis der Arbeit weniger Wochen oder Monate, ſon⸗ dern das Ergebnis einer z u m Teil langen Anſtrengun g, nur 80 ſie ſich nicht vor den Augen der Oeffentlichkei zeigte. Denn es iſt nationalſozialiſtiſcher Grund⸗ ſatz, mit ſchweren Problemen nicht vor die Oeffentlichkeit zu treten, um ſie darüber disku⸗ tieren zu laſſen, ſondern ſolche Pläne erſt vollkommen zur Reife zu brin⸗ gen und ſie dann dem Volke vor⸗ zulegen. Es gibt Dinge. über die nicht diskutiert werden kann. Dazu g ehören alle Ewigkeitswerte. Wer könnte ſich vermeſſen, an das Werk der ganz großen gott⸗ geſegneten Naturen ſeinen kleinen Alltagsver⸗ ſtand anlegen zu wollen! Die großen Kſinſtler und Baumeiſter haben ein Anxecht darauf, der kritiſchen Betrachtung kleiner Zeitgenoſſen ent⸗ zogen zu werden. Ihre Werke werden endgül⸗ tig beurteilt und bewertet von Jahrhunderten und nicht vonder Einſicht kleiner Tageserſchei⸗ nungen. Alle dieſe Arbeiten ſind daher nicht etwa geſtern oder vorgeſtern entſtanden, ſondern ſeit Jahren erprobt ſich an ihnen die künſtleriſche Fähigkeit junger und älterer der Vorſitzende des Vorſtandes des Hauſes der als den großen Baumeiſter des Deutſchen Rei⸗ ches mit einem Sieg Heil. Die Nationallieder ſchloſſen den Feſtakt. Im Anſchluß an die Feierſtunde zeigte der Führer auf einem Rundgang dem jugoflawiſchen Miniſterpräſidenten Dr. Stojadinowitſch und den anderen Ehrengäſten die reichen Schätze der Ausſtellung. die auf alle einen überwältigenden Eindruck machte. der Führer ehrt Profeſſor Trooſt München, 22. Januar Am Jahresgedenktag des Todes von Prof. Paul Ludwig Trooſt legte im Auftrage des Führers Gaupropagandaleiter Karl Wenzl einen ber weben Lorbeerkranz an der Grabſtätte des großen Baumeiſters des Dritten Reiches nieder. Im Namen des Gauleiters und Staatsmini⸗ ſters Adolf Wagner, des Staatskommiſſars für das Haus der Deutſchen Kunſt, widmete NS K. „Es iſt das Wort aus Stein“ Bauwerke ſind abſchließender Werlausdrutk großer Jeiten Standartenführer Oberhuber Profeſſor Ludwig Trooſt ebenfalls eine prachtvolle Kranzſpende. Reihe neuer Namen zum erſten Mal der Na⸗ tion bekannt werden. Der neue Staat hat auch hier das Glück gehabt, neue Verkörpe⸗ rer ſeines künſtleriſchen Wol⸗ lens zu finden, und— glauben Sie mir— dieſe Namen. die heute noch vielen Deutſchen unbekannt ſind, werden einmal zum Kultur⸗ ſchatz der deutſchen Nation gehören! Und vergeſſen Sie nicht: In dieſen Stunden wird vor den Augen der breiten Oeffentlichkeit zum erſten Mal der Vorhang weggezogen vor Werken, die beſtimmt find, nicht Jahr⸗ zehnten, ſondern Jahrhunderten den Stempel aufzuprägen! In dieſem Augenblick ſoll über Sie jene Weihe kom⸗ men, die in den„Meiſterſingern“ ſo ſchön emp⸗ funden iſt:„Ein Kind ward hier ge ⸗ boren.“ Es ſind hier architektoniſche Leiſtungen, die in ſich einen Ewigkeitswert tragen und die nach menſchlichen Maßſtäben ewig ſtehen werden, feſt und unerſchütter⸗ lich, un vergänglich in ihrer Schön ⸗ heit und in ihren harmoniſchen Maßen. Dabei iſt in dieſer Ausſtellung nicht gezeigt das große Vild der Entwicklung der Hauptſtadt des Reiches und der Hauptſtadt der Bewegung. 5 Weder Berlin noch München ſtellen hier die große Pläne aus, die der Ausgeſtaltung dieſer Städte dienen. Sie ſollen erſt dann vor der Oeffentlichkeit enthüllt werden. wenn ihre Pla⸗ nung im großen als abgeſchloſſen gelten kann. Mehr wird in dieſer Ausſtellung gezeigt von Nürnberg und eine große Arbeit von Ham⸗ burg. Die Namen der Architekten kann ich Ihnen hier nicht aufzählen. Ueber ihnen ſteht als der Lehrmeiſter unſerer Zeit Profeſſor Trooſt. Ein zweiter Verſtorbener iſt hier mit einem Ewigkeitswerk vertreten: Profeſſor Ruff aus Nürnberg, dann kommen Gall. Speer. Brinkmann. Haerter. Gies⸗ ler, Kreis, Sagebiel, Klotz u. a. m. Von den Werken, die hier ausgeſtellt ſind. gelten ſchon in unſeren Augen als Werke für die Ewigkeit die Bauten von Nürn⸗ berg, das Stadion, die Kongreßhalle, das Märzfeld und das bereits vollendete Zeppelin⸗ feld. Von Hamburg ſehen Sie hier zum erſten Male die Elbhochbrücke, die in ihrer Geſamt⸗ wertung als das gewaltigſte Brücken⸗ werk der Welt angeſprochen werden kann. Von Berlin im weſentlichen nur ein neues großes Werk, den Lufthafen. Auch der neue Münchener Lufthafen iſt ſchon ausgeſtellt. KdF. und Arbeitsfront zeigen das Seebad auf Rügen und die neuen KdfF.⸗Damp⸗ fer. Von Weimar ſehen Sie das Modell der großen Umgeſtaltung dieſer Stadt und vom 1 Architekten eine große Ordens⸗ urg. Die Wehrmacht zeigt, daß ihre Bau⸗ ten heute jenen Typ verloren haben. der frü⸗ her vielen ſchlechten Häuſern den Titel„Kaſer⸗ nenbau“ eintrug. Luftwaffe. Heer und Marine äußern hier ihre Einſtellung zum neuen Staat auch in ihrer Architektur Beſondere Freude erfaßt uns. zu ſehen, wie ſich die deutſche Jugendbewegung künſtleriſch in den neuen Staat eingliedert. Die Hauptſtadt der Bewegung und Stadt der deutſchen Kunſt iſt im weſentlichen faſt nur mit Werken vertreten, die bereits beſtehen und nur wenigen kleineren, die erſt geplant ſind. Die kommenden großen Werke werden aber, ſo hoffe ich, nächſtes Jahr der Oeffentlichkeit zu zeigen ſein. Das Kunſtgewerbe hat ſich dieſen Leiſtungen ebenbürtig ange⸗ ſchloſſen. Wenn ich Sie nun bitte, dieſe Ausſtellung zu beſichtigen, dann ſpreche ich die Hoffnung aus, daß Ihnen Hunderttauſende deutſcher Volks⸗ enoſſen nachfolgen werden, um hier in ſich das 1 was in Deutſchland geplant iſt und geſchaffen wird. Mögen ſie daraus die Größe einer Zeit ermeſſen, die ſie das Glück haben, miterleben zu dürfen. Architekten. Dieſe Ausſtellung iſt aber auch deshalb bemerkenswert, weil in ihr eine a München, 22. Januar Bei der heutigen Eröffnung der Erſten Deut⸗ ſchen Architektur⸗ und Kunſt⸗Ausſtellung führte Reichsminiſter Dr. Goebbels u. a. aus: Mein Führer! Ew. Exzellenzen! Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Das Wort iſt wahr geblieben, das der Füh⸗ Meine Muſik. rer im Jahre 1924 in ſeinem Buch„Mein Kampf“ niederſchrieb:. De Rede des Reichsminiſlers Dr. Goebbels die Archilektur wieder zur Königin der Künſte erhoben In dieſem Sinne eröffne ich dieſe heutige Ausſtellung. „Die Baukunſt erſchien mir neben der Muſik als die Königin der Künſte: Meine Beſchäfti⸗ gung mit ihr war unter ſolchen Umſtänden auch keine Arbeit, ſondern höchſtes Glück. Ich konnte bis in die ſpäte Nacht hin⸗ ein leſen oder zeichnen, müde wurde ich da nie. So verſtärkte ſich mein Glaube, daß mir mein ſchöner Zukunftstraum, wenn auch nach lan⸗ Ich war feſt überzeugt, als Baumeiſter mir dereinſt einen Namen zu machen.“ Er hat es getan, aber in einem größeren Sinne, als er es damals denken konnte: als Baumeiſter eines Reiches! Aber auch als ſolcher blieb er ſeinem künſt⸗ leriſchen Urſprung, der Baukunſt als der Kö⸗ nigin der Künſte, treu. Er ſtellte ſich damit in die Reihe jener Staatsmänner, die ſich in ſtei⸗ nernen Denkmälern verewigten. Denn hier findet ein Volk und eine Zeit ihren Fortbeſtand. Wer ſich der Baukunſt er⸗ gibt, muß Geduld haben und mit langen Zei⸗ ten rechnen können. Er muß an eine Zu⸗ kunftglauben, die meiſtens für ſeine weit⸗ geſteckten Ziele das Verſtändnis findet, das die Gegenwart ihnen oft verſagt. Er muß in großen Maßſtäben denken und ſie nicht nach dem heutigen Beſtand bemeſſen, ſon⸗ dern nach einem, der vermutlich und wahr⸗ ſcheinlich in Jahrzehnten oder Jahrhunderten gegeben ſein wird. 1933 ſchon, alſo in einem Jahre, das aus⸗ gefüllt war durch große dramatiſche Umwäl⸗ zungen auf dem Gebiet der Politik, wurden die erſten Pläne und Projekte entworfen und überprüft, die heute begonnen werden oder ſchon vollendet ſind. Und es verging ſeitdem kein Tag, an dem der Führer mit ſeinen da⸗ für verantwortlichen Mitarbeitern nicht daran weitergearbeitet hätte. Das Ergebnis dieſer Unſumme von Plan, Fleiß und Intuition wird nun in einem kleinen Ausſchnitt zum erſten Male der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht. Einiges davon iſt bereits fertig, vieles im Bau und das meiſte vor der Verwirklichung. Darin aber unterſcheidet ſich dieſe Ausſtellung von allen ähnlichen Ausſtellungen der Vergangen⸗ heit, daß hier nicht Fantaſie⸗Gebilde zur Schau geſtellt werden die von nie⸗ manden in Auftrag gegeben ſind und auch nicht zur Ausführung kommen. Hier handelt es ſich um Pläne. die ſchon angefan⸗ gen ſind oder wenigſtens do in kürzeſter Friſt begonnen werden. Eine ganze Reihe von Projekten, ſo z. B. das Modell der in Hamburg zu errichtenden gro⸗ ßen Brücke werden als Bauvorhaben zum er⸗ ſten Male der Oeffentlichkeit bekannt gemacht. Eine uns eſinnungsmäßig feindliche Preſſe des Auslandes wird nicht müde, das national⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland als kulturlos und barbariſch zu verſchreien. Ihre Vertreter mögen hier in Augenſchein nehmen, was auf einem Gebiet der Kunſt in Deutſchland geleiſtet worden iſt und geleiſtet wird und ihm auch nur etwas an⸗ nähernd Vergleichenswertes in einem anderen Lande gegenüberſtellen. Die Ge⸗ ſchichte wird einmal ein vernichtendes Urteil über ihre vorlaute Kritik fällen. Dann werden die Bauten des Führers ſtehen und ragen als ſteinerne Denkmä⸗ ler, Zeugen für die Größe einer Epoche ſein. Schon in den Projekten zeigt es ſich, daß die Baudenkmäler dieſer Zeit auch ihrer Größe würdig ſein werden. Es iſt für uns alle ein wehmütiges Gefühl, in dieſer feſtlichen Stunde mitten unter uns einen Ehrenplatz leer zu wiſſen Der Mann, den der Führer einmal den größ⸗ ten Baumeiſter nannte, den Deutſchland ſeit Schinkel beſaß, ruht ſtill in ſeiner Gruft. Aber ſein Geiſt iſt in ſeinen Nachfahren lebendig ge⸗ blieben. Sie haben ſich aufgerichtet an ſeinem Fanatismus, an ſeiner künſtleriſchen Größe, an ſeiner Kargheit im Wort und an ſeiner Ueber⸗ ſchwenglichkeit im Werk. Dem großen Baumei⸗ ſter Paul Ludwig Trooſt ſei in dieſer Stunde ein wehmütiges Gedenken gewidmet. Wir verbinden damit den Dank an Sie, mein Führer, für die Größe der Aufgabe, die Sie der deutſchen Baukunſt ſtellten und die heute in uns allen fortwirkt. Damit wurde die Architektur wieder zur Königin der Künſte erhoben. Alles, was wir heute noch als Entwurf vor uns ſehen, wird in einigen Jahren Wirklich⸗ keit ſein. Die erſte ſtolze Rechenſchaftslegung ſteht bier vor uns Ihr heißer Wunſch, mein Führer die Vollendung dieſer Bauten perſön⸗ lich erleben zu können. iſt auch der Wunſch von uns allen. Möge dieſe Schau mit dazu beitra⸗ gen, allen Beſuchern einen tiefen Einblick in die neue bauliche Geſtaltung des Dritten Rei⸗ ches zu geben. 3 Baterlandsverräker hingerichlel Berlin, 23. Januar Die Juſtizpreſſeſtelle beim Volksgerichtshof teilt mit: Die vom Volksgerichtshof wegen Vor⸗ bereitung eines hochverräteriſchen Unterneh⸗ mens und wegen Landesverrats zum Tode ver⸗ urteilten Gerhard Diehl, 35 Jahre alt, und Felix Bobeck, 39 Jahre alt. ſind am Samstag morgen hingerichtet worden. Weiter wurde am Samstagmorgen der am 26. Juni 1937 vom Volksgerichtshof wegen Lan⸗ desverrat zum Tode und zum Muernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilte 30jähr. Arthur Peſchke hingerichtet. Der Verurteilte erhielt eines Tages von einem Bekannten im benachbarten Auslande die briefliche Aufforderung, ihn zum Abſchluß eines Geſchäftes zu beſuchen. Dort wartete jedoch kein harmloſer Geſchäftsfreund, ſondern ein Agent des ausländiſchen Spionagedienſtes auf ihn. Der Verurteilte gong auf deſſen Anſinnen, ge⸗ gen die deutſche Landesverteidigung gerichtete pähdienſte zu leiſten, alsbald mit großer Be⸗ reitwilligkeit ein und entfaltete eine ſehr eifrige Tätigkeit für ſeinen Auftraggeber. Er machte ſich an verſchiedene Perſonen ſeines Bekannten⸗ kreiſes heran, um die für den fremden Nachrich⸗ tendienſt anzuwerben und war gewiſſenlos ge⸗ nug, ſeinem eigenen Bruder und einem ſeiner gen Jahren doch Wirklichkeit werden würde. Bekannten militäriſche Papiere zu ſtehlen und ſeinem Auftraggeber zu überbringen. DNS Das Schießen mit Torpedos iſt eine Kunſt, die gelernt ſein will und die viel Uebung erfordert. Die hochentwickelte Waf⸗ fentechnik der heutigen Zeit verlangt von jedem einzelnen größte Hingabe an ſeine Spezialtätigkeit, wenn der Torpedoſchuß von Erfolg gekrönt ſein ſoll. Die Torpedooffiziere, die ee einer Kriegsflotte kommt den flinken Torpedobooten eine ganz ſie unter dem Schutze der Kreuzer und Schlachtſchiffe nahe an den Feind herangekommen ſind und am Signal⸗ maſt des Führerſchiffes das Kommando hoch geht„Torpedoboote ran an den Feind!“ dann iſt ihre Stunde gekommen. Das Abſchießen des Tor⸗ pedos in voller Fahrt erfordert viel üebung. Regelmäßige lie dienen der Ausbildung für dieſe gewiß nicht leichte eſondere Bedeutung zu. Wenn Torpedo-Waffenleit⸗Vormän⸗ ner und die Torpedomechani⸗ ker müſſen eine ſehr gründ⸗ liche Schulung durchmachen, ehe ſie an Bord— das heißt in der Fron!— Torpedo⸗ ſchießübungen abhalten kön⸗ nen, die ſoweit wie irgend möglich dem Ernſtfall ange⸗ paßt ſind. Während die Tor⸗ pedooffiziere für ihre geſamte Waffe an Bord verantwort⸗ lich ſind, bedienen die Waffen⸗ leit⸗Vormänner die Feuerleit⸗ geräte und machen die Me⸗ chaniker die Torpedos klar. Wie ſpielen ſich nun ſolche Schießübungen ab? Der Hauptunterſchied zwiſchen gefan. ihnen und dem Ernſtfall iſt doch in der, daß jeder Torpedo na werden. dem Schuß wieder eingefan⸗ gen werden muß, und daß die 1 8 U. das wen gro; Torpedos nicht wirklich das g 1 Zieiſchiff treffen, ſondern die . Pig Treffer aus beſtimmten Be⸗ obachtungen der Torpedos, die unter dem Zielſchiff durch⸗ laufen, errechnet werden. erschein Wir wollen in folgendem Kun in die Schießübungen betrachten, b geleiſtt wie ſie bei der Torpedoſchule as in Flensburg⸗Mürwik abge⸗ les in halten werden. Bevor von 11. den Booten der Torpedo⸗ e mti ſchulflottille geſchoſſen wird, e erfolgt an Land eine ſehr rs gründliche theoretiſch-prak⸗ enlni⸗ tiſche Unterrichtung. Alle Ge⸗ einer räte, die an Bord Verwen⸗ dung finden, ſind auch an Land vorhanden, biz die ſo daß jeder Soldat die Handgriffe zu ihrer 1 tze Bedienung in Ruhe erlernen kann. Sehr wichtig iſt hierbei die Erziehung der Tor⸗ pedomechaniker zur Sorgfältigteit und Ge⸗ wiſſenhaftigkeit, denn eine beim Klarmachen des Torpedos vergeſſene Schraube kann den Verluſt des Torpedos zur Folge haben. . Beim Bereitmachen des Torpedos darf kein Handgriff vergeſſen werden. Horizont entdeckt hat. Der Torpedooffizier beſtimmt nun die ſogenannten Schußwerte, die den Vorhaltwinkel bilden, um den der Torpedo in Fahrtrichtung zum Gegner vor⸗ gehalten werden muß, wenn er treffen ſoll. Dieſer Vorhaltwinkel wird durch die Waf⸗ fenleit⸗Vormänner an beſtimmten Feuerleit⸗ geräten eingeſtellt und jetzt kann geſchoſſen An Bord iſt dieſes Klarmachen natur⸗ gemäß erſchwert. Wenig Platz, durch Oel und Petroleum glitſchiges Deck, Seegang, Wind, Kälte erfordern von den Torpedo⸗ mechanikern manche Selbſtüberwindung, wenn die Torpedos genau ſo ſorgfältig klar⸗ gemacht werden ſollen, wie in den Lehrräu⸗ men an Land. Beſonders ſchwierig iſt es bei Nacht, wenn viele Handgriffe im Dun⸗ keln ausgeführt werden müſſen. Wie über⸗ all, ſo erzeugen auch hier erhöhte Anforde⸗ rungen erhöhte Leiſtungen. Jeder Hand⸗ griff wird in ſtändiger Wiederholung einge⸗ übt, ſo daß die Mechaniker den Torpedo, der dem Laien ein Wunderding iſt, wie ihre Weſtentaſche kennen. Iſt der Torpedo nun klargemacht und im Rohr geladen, dann treten die Torpedo⸗ offiziere und die Torpedo⸗Waffenleit⸗Vor⸗ männer in Tätigkeit. Es gilt, den Gegner zu finden, was bei dunkler Nacht ſehr viel Uebung und gute Augen erfordert. Die ge⸗ ſamte auf der Brücke befindliche Mannſchaft beteiligt ſich an dieſem Suchen, und jeder iſt ſtolz, wenn er als erſter den abgeblendeten Gegner als dunklen Schatten irgendwo am ungsſchießen Aufgabe. werden.— Der Torpedo ver⸗ läßt mit ziemlicher Geſchwin⸗ digkeit das Rohr, läuft im Waſſer mit ſeiner eigenen Ge⸗ ſchwindigkeit und wird hoffentlich— zu einem Tref⸗ fer. Um bei etwaigen Ver⸗ So, luſten die Abſchußſtelle wie⸗ den 5 a derzufinden, wird ſie durch hätten wir eine kleine Boje bezeichnet, fertiggemacht. die von erhöhter Stelle aus in die Abſchußſtelle geworfen wird.— Das Boot läuft mit hoher Fahrt dem Torpedo nach, der am Ende feiner Laufſtrecke bei Schießübungen„aufkommt“, das heißt er hat noch Auftrieb und ſchwimmt. Am Kopf des Torpedos iſt ein Behälter mit Kalzium angebracht, der bei ſcher“ Wenn er ausgelaufen iſt, hebt ein kleiner Kran den rauchenden Torpedo an Bord. Tage einen weithin ſichtbaren Rauchſtreifen ſen. und bei Nacht eine helle Flamme erzeugt. Der Torpedobootskommandant bringt das Boot in Luv des Torpedos zum Stehen, damit das an Deck bereitſtehende ſeemän⸗ niſche Perſonal den Torpedo wieder ein⸗ fangen kann. Bei Nacht wird der Torpedo durch einen Scheinwerfer hell beleuchtet. e Mit Hilfe einer langen Stange, die„Klit⸗ genannt wird, wird eine Vorleine um die Greifnaſen des Torpedos gelegt, ſo daß ein Heißring über den Torpedo ge⸗ ſtreift werden kann. iſt dies ein verhälinismäßig leichtes Ma⸗ Hund Boote ſelbſtändig bedie⸗ 1 Bei jedem Wetter muß die Torpedo⸗ waffe einſatzbereit ſein. und jedes Boot ſetzt ſeinen Ehrgeiz darein, die beſten Erfolge in den Schießübungen und ſpäter in den Verbänden zu erzielen, um im Ernſtfalle das Vertrauen zu recht⸗ fertigen, das in ſie geſetzt wird. —— Bei wenig Seegang növer, das aber bei viel Wind und ſtarker See großes ö ſeemänniſches Geſchick und ö gutes Zuſammenarbeiten von N Bootsführung und Deck⸗ 14 mannſchaft erfordert. 0 Bei ſchlingerndem Boot N muß das Perſonal ſcharf auf⸗ paſſen, damit der geheißte ö Torpedo, der ein Gewicht von rund zwanzig Zentner hat, nicht auch ins Schlingern ge⸗ rät. Iſt dies doch einmal der Fall, dann ſind die auftreten⸗ den Kräfte ſo ſtark, daß der Torpedo zur Sicherheit wie- der weggefiert und das Ma⸗ 9 növer wiederholt werden 1 muß. Liegt der Torpedo glücklich wieder an Deck, tritt das Mechanikerperſonal in Tätigkeit, der Leuchtbehäl⸗ ter wird entfernt, weil der Rauch die Arbeiten an Deck behindern würde, und der Torpedo wird, wie vorher, zum Schuß klargemacht. In⸗ zwiſchen iſt vom Zielſchiff die Meldung eingetroffen, ob der Torpedo getroffen hat oder nicht, und nun beginnt das Spiel von neuem und wird N ſo lange durchgeführt, bis die 1 am Schießen beteiligte Mann⸗ ſchaft ſo viel gelernt hat, daß 104 ſie in der Front die Torpedo⸗ 0 waffe ihrer Schiffe, Zerſtörer nen kann. Dort ſind ſie dann allein auf ſich geſtellt, und der Er⸗ folg ihrer Waffe iſt abhängig vom eignen Können und Wiſ⸗ 1 Jeder Zerſtörer Kapitänleutnant Buſch. Oben: Aufmerk⸗ ſam verfolgt die Bedienung des Rohrſatzes das Ziel. Rechts: Vier Boote haben einen Fücherſchuß auf das emeinſame Zielſchiff abgege⸗ ben. Bei dem Fächerſchuß wer⸗ den zwei Torpedos gleichzeitig ausge⸗ ſtoßen. Ein Torpe⸗ do des vorderen Bootes iſt ſchon im Waſſer, der andere hat eben das Rohr verlaſſen. Den leichen Vorgang ann man beim zweiten Boot beob⸗ achten. to(5): Welt⸗ re f. — — 10 8— 5 n (2 Fortſetzung) Damit rückte ſich Jonny den zerknüllten Kra⸗ gen ins Lot, auch den Schlips und den ver⸗ beulten Hut,— ich aber trat zwiſchen ihn und den Studiker: „Scheidwein, haſt du mich geſucht—?“ „Jawohl!“ „Weil ich ausgetreten bin aus euter Gewerk⸗ ſchaft?“ 8 „Ehrabſchneider!“ „Was iſt bei dir noch abzuſchneiden—?“ Das war alles, was ich noch ſagte. Wohl zweihundert Menſchen hatten ſich geſammelt, das martialiſche Schauſpiel zu bewundern; ein Parlament von Frauen und Knaben, denen es bitter war, daß nicht eine Naſe bluten wollte. Es lag nicht in meiner Abſicht, dieſe Enttäu⸗ ſchung zu beheben. Kinder bohrten ſich— nicht ohne Erfolg— im Rüſſel, ein Poliziſt zückte das Notizbuch,— dieſe Geſte wirkte ſchärfer als ein Säbel: Wir nebelten uns ein, Sarſt Tibur⸗ tius und ich, und auch der gerammte Gewerk- ſchaftler tauchte unter, doch wußte ich, daß von dieſem Augenblick an der Geiſt ſiedender Rache⸗ luſt mich verfolgen würde, ſo hartnäckig, bis ich auf dem Scheiterhaufen ſtand. Wie hatte ich dieſen Teufel gekränkt mit meinem berlichingenden Brief! Wie eilig war er nach Seidelburg geſchnaubt, meine arme Seele zu retten, oder, falls ich auf ſein Himmel⸗ reich verzichten ſollte, den Abtrünnling Johan⸗ nes Leinen als Ehrabſchneider und öffentlichen Sünder vor der Zunft aller Bauhandwerker zu ächten. Ja, ich war eine weite Dienſtreiſe ſchon wert, ich, der ich Grütze hatte, ein Mund⸗ werk und einen ſenkrechten Rücken!— Er? Wehe, wer ſeinen Vornamen anders ſchrieb und ſprach als: Jonny! Nur ſo wollte er heißen. Jonny! So nannten ſich alle Saxophonbläſer, Negerboxer und Cocktailmiſcher!— In der Kneipe„Zum Perkeo“, eine mächtige Glastraube und ein ſchmiedeeiſerner Saufzwerg zierten das Schild, fand ich mich mit Horſt am Tiſch. Wir tranken Bier, jeder ein kleines Hel⸗ les. Dazu gab es Kümmelſtangen und Kar⸗ toffelfalat,— unſer heutiges Brot gib uns täg⸗ lich! Herzbruder Studio teilte gut. den Senf erb⸗ ten wir koſtenlos, alſo löffelte ich ins Faß, als ſchabte die Kelle im Mörtel. Der Magen hielt Hochzeit, der Schlund ziſchte. die Kaldaunen machten glorreiche Muſik, als wollten ſie fra⸗ gen: Johannes, wo haſt du eingebrochen—? „Hier eſſe ich immer“, ſagte Horſt Tiburtius, und ſeine Backen kauten mir entgegen, prall wie Fußbälle. Mochte es im Geſetzbuch wohl⸗ erzogener Bürgerlichkeit verpönt ſein, mit an⸗ gefülltem Mund zu ſprechen: Der Studio ſprang über die Schranken jeglicher Zimperlichkeit und bedrängte mich mit haſtigen Fragen. Was ich mit dem Kerl da draußen hätte? Ob es mir schmecke? Ob ich auch wüßte, was ein Phyſikum wäre? Wie lange ich Frontmuskote geweſen ſei? Ob meine Eltern noch lebten?— Ja, die⸗ ſer Perkeo wäre kein Lokal, kein Reſtaurant, ſondern eine anſtändige Kneive Meine Antworten mußte ich brüllen, es war viel Tumult, viel Geklirr und Gequalme im Naum, wir ſaßen dicht vor dem Schanktiſch, wo man zapfte, ſchrie und klapperte. So ein Küchen⸗ chef braucht nie zu hungern, dachte ich. So einer Büfettmamſell geht's niemals dreckig, meinte meine ſchlemmende Seele.— Aber weiter: An den Wänden hingen ſtudentiſche Wappen, auf den verrauchten Tapeten prangten Säbel, Ra⸗ piere, Stürmer, Mützen. Und Bilder großer Männer, die in Seidelburg einmal ſtudiert hatten. Ich blickte mich um, ich horchte ins wimmeln⸗ de Gewühl der Tiſche: Ein Ameiſenhaufen war nicht ruhiger, ein Trommelfeuer nur wenig lauter. Studenten und Bürger, Handwerker und Gelehrte. Dazwiſchen Zigarren, ſchäumende Krüge, dampfendes Eisbein und wunderbar tropfender Ninderbraten. Seſam, öffne dich! Hitze fieberte mir im Kopf. Nicht vom Schmaus und nicht vom Trank, nicht vom Lärm und nicht vom beizenden Gewölk: Jorinde ſtand in der Tür, blaß und mit zuckenden Blik⸗ ken! Das Mädchen ſpähte über die Tiſche, ſu⸗ chend, verwirrt. Ich rief ſo laut, als wär's noch Vormittag im Waſſer der Almar zwiſchen Bergen und Wäl⸗ dern:„Jorinde!“— Schon ſtand ſie am Tiſch, und der verzweifelte Mund ſtammelte: „Flieht, macht euch aus dem Staub, ſchnell, eh es zu ſpät iſt!“— Mir fiel die Gabel ins Porzellan. Horſt flug auf den Tiſch:„Ich wußte es doch—!“ „Was denn, Horſt Tiburtius—2“ Der Student konnte nicht antworten. Jorin⸗ de, gelb vor Angſt, zerrte mich vom Stuhl, rief den Kellner, wollte flink unſer Futter bezah⸗ len.— aber Tiburtius preßte ihr die Hand auf den wimmernden Mund:„Ruhe. Nicht den Kopf verlieren!“— Und ich? Johannes Leinen? Ach, der blut⸗ junge Studiker hatte ſchärfere Witterung!— Wie ich mich ſchämte, ein zeitfremder Eigen⸗ brötler geworden zu ſein: In den Gaſſen von Seidelburg rumorten Alarm und Schießerei! Die Arbeiter vom Neubau der Univerſität wa⸗ ren aufgewiegelt worden! Nicht ſie ſchienen des Teufels, wohl aber der Gauner, der da kom⸗ mandierte: Herr Jonny Scheidwein aus Bonn! Löffelohren, Spitzbart, brutales Gefräß.. Jorinde weinte mich an:„Sie ſuchen euch, Jo⸗ hannes Leinen, ich hab's gehört! Von Karls⸗ heim kommt Polizei! Zwei Wagenkommandos! Flink, fort—!“ Damit trat die Polizei in den Raum. Drei baumlange Beamte, Schuppenkette unterm Kinn. einer blutete an den Händen. Ein Tril⸗ lerpfiff, dann war es ſtumm im Perkeo, als wäre das Licht ausgegangen im Theater:„Kei⸗ ner verläßt das Lokal. Die Zugänge ſind be⸗ ſetzt. Wo iſt der Arbeitsloſe Johannes Leinen —* „Hier!“ Niemals, und ich war vier Jahre Soldat ge⸗ weſen, niemals hatte ich das Wort ſo laut, ſo toll gerufen. Noch einmal drum, und diesmal wie die Kugel aus der Flinte: „Hier!“ Da ſtand ich. Wie auf dem Sandhaufen. Links wartete Horſt. Er zog etwas Hartes aus der Taſche. Seine Narben glühten. Rechts zitterte Jorinde, ſie hatte ein Buch unterm Arm:„Wie überwinden wir den Peſſimtsmus—“ Mein Wort: Es duftete nach Erdbeben und ſchlagenden Wettern! a Die zweite donnernde Frage an mich:„Haben Sie ſtaatsfeindliche Aeußerungen getan—?“ „Nein!“ Trotzdem: Ich würde an jenem Ding genom⸗ men, das man den Kanthaken zu nennen be⸗ liebt. Ein rundlicher Bürger, eben hatte er ſal⸗ ſchen Haſenbraten gegeſſen und eine Virginia gepafft, kollerte:„Ha jo, an Bolſchewik! Ha jo, an Faulenzer—!“ Es rumorte unerquicklich im Perkeo. Vulka⸗ niſche Schwüle, ſozuſagen. Ueberall quetſchten ſich Studenten an die Front, bemützte und un⸗ bemützte, doch keiner mit heiterm Geſicht. Wem galt's? Sie warteten auf eine Parole, von der Straße ſcholl gröhlender Tumult, auch Pfiffe und peitſchende Kommandos. Der zweite Politziſt trat neben den erſten. Arme Hähne, dachte ich. viel lieber ſäßet ihr mit uns beim Spatenbräu. Ich wollte mich rühren,— aber der Kanthaken! Die Fauſt im Nacken ſtahl mir faſt den Sauer⸗ ſtoff. „Horſt Tiburtius, Student der Medizin—?“ Herzbruder ſprang auf den Tiſch mit einem einzigen polternden Satz, mitten in den Kar⸗ toffelſalat. Zum Heulen! ö „Hier!“ „Sie haben den Gewerkſchaftsſekretär Scheid⸗ wein überfallen!“—— Ich weiß nicht, ob Horſt antwortete. Sch weiß nur, daß zehn, hundert, dreihundert Studen⸗ ten ihr Stichwort hörten: Ein Blitz ſchien in die Lämmer gefahren, denn alles, was nicht friſch und nicht behende war, floh entſetzt in die Ecken und Niſchen; vorne aber, am Schanktiſch, wälzte, knetete ſich ein Haufe Jugend. Rugby wie nie! Einer ſchob ſich auf den andern gleich den Schollen beim Treibeis. Oder wie im Ter⸗ mitenbau. Ich ſchwamm über Schultern, Horſt Tiburtius ſaß auf der höchſten Kante des Bü⸗ fetts, die Poliziſten trug man wie Jubiläums⸗ päpſte durchs Gewühl. Kein Schimpfwort, keine Schmähung fiel in die Schlacht, man ſang nur, als bebten Kanonen und Mörſer:„Burſchen heraus! Laſſet es ſchallen von Haus zu Haus! Ruft um Hilf die Poeſei gegen Zopf und Phi⸗ liſterei..“ Als ſollten tauſend Landesväter geſtochen werden! Als wäre der laute Auftritt nichts andres wert denn ein mordendes Gelächter! Die Schanklieſe, ein üppiges Monſtrum, ſechs Fenſter Front, rang die Hände: Wer knickte die Beine von den Tiſchen gleich mürbem Geäſt? Wer trat die Gläſer zu Pulver, wer ſtreute Pfeffer und Salz in Wolken durch die Luft—? Jorinde hatte die Bank eines hohen Fenſters erklettert, Horſt dirigierte den Kantus von der Zinne des Büfetts.— ganz gewiß, morgen brummten wir ſamt und ſonders im Kittchen! Hier ſchrie ein Theologieprofeſſor und Seelen⸗ entlauſer:„Der Friede ſei mit euch!“— Dort 77 Herzbruder und Lumpenhund Hanſeatiſche Verlagsanſtalt Hamburg/ Copyright 1935 J Eine Geſchichte von Heinz Steguweit zeterte ein Dozent für praktiſche Philoſophie: „Edel ſei der Menſch!“— Ja, und die biederen Koſtbürger von Seidelburg ſahen den Ruf ihrer Stadt zertrampelt, doch gab es Kerle unter ihnen, die ſich eines verroſteten Kopfſchüttelns ſchämten, dafür aber mit ſchwellenden Kehlen einſtimmten in den Chor:„Dann heraus bei Tag und Nacht, bis ſie wieder frei gemacht 10 Wehe, wehe: hohen Bleiglasfenſter, Dort, wo Jorinde zeterte, am patſchte ein Schuß ins Haus! Alſo wälzte ſich der Knäuel ſchreiend den Türen zu, hinaus in den ſpäten Abend, hinein in die krumme Gaſſe und ins Blenden vpolitzei⸗ licher Scheinwerfer!!— Horſt Tiburtius, eine Gummiwurſt ſchwingend, keiner wußte, er ſie hatte, nahm die Spitze:„Wo iſt der Jonny—?“ Aus den Häuſern goß man Waſſer, irgendwo rollte die Feuerwehr, man hörte ihre Schiffs⸗ glocken und Hörner. Nahkampf, Panik, Hand⸗ gemenge. Wer gegen wen—? Ein einziger Segen in allem Fluch: Kein Schießeiſen knallte mehr, der Schuß durchs Fen⸗ ſter im Perkeo war der letzte geweſen— alſo gab es, da man die Polizei abgedrängt hatte, nur noch zwei kochende Heere: Hier die Studen⸗ ten mit Tiſchbeinen gleich Keulen, dort die Ar⸗ beiter, arme, verführte Helden, die zum Schloß⸗ berg retirierten, Steine werfend und Worte unſeligen Verdammens durch die Zähne ſto⸗ ßend.— Wo war Tiburtius? Herzbruder, deine Seele—! Da ſtand er! Zerlumpt, ohne Kragen und Nock, das Hemd wie eine blutige Fahne am Körper, das Haar flatterte naß und rot im Ge⸗ ſicht: „Kameraden—! Kameraden—!“ Wir alle wiederholten den Ruf, als hätten die Berge des Schwarzwalds verzweifeltes Echo gegeben:„Kameraden—!“ Alſo verſtummte der hölliſche Keſſel, ein Weib nur krähte auf, als wäre eine Maus im Schlüpfer.— Dann wieder Schweigen, Stille, Harren Vor uns ein Niemandsland, wohl zwanzig Fuß breit, und Horſt ſtand in der Mitte: „Arbeiter— brauchen wir die Polizei? Die Feuerwehr? Das Gewimmer feiger Hexen—!“ Ein Verſtummen kam, tief und ſprungbereit, aber auch ſchwül wie der Finger am Piſtolen⸗ hahn; nur eine Dogge junkerte, irgendwo zerrte ſie ohnmächtig an der Kette. „Arbeiter, geht es nur um euch—!“ Meine Pulſe rannten, jeder Atemzug ſchlug zurück wie eine heiße Flamme. Gern, bren⸗ nend gern hätte ich mich an Horſts Seite ge⸗ ſtellt, denn ich war ſtolz auf den Burſchen, zum Himmel hätte ich rufen mögen: Seht ihn, er iſt mein Bruder—!1 „Horſt, hier bin ich!“ „Zurück, Johannes—“ Wieder wandte er ſich der gärenden Rotte zu: „Wer iſt euer Sprecher? Stellt ihn heraus!“ Die Arbeiter öffneten die Fäuſte, ihre Ant⸗ wort war nur ein Knurren, voll Wut und Scheu:„Jonny Scheidwein—!“ „Her mit ihm“, tobte der Chor der Studen⸗ ten, es paukte wie Donner zwiſchen dem ſchie⸗ fen Fachwerk.— Jonny Scheidwein kam nicht. Jonny Scheid⸗ wein hatte ſich in den Schutz der Karlsheimer Polizei begeben. Und dann war er fortge⸗ ſchwirrt mit ſeinem Wagen. Das Tal der Al- mar hinunter. Bis zum Rhein, außer Sicht und Schleuderweite: Löffelohren, Moskowiter⸗ bart, brutales Gefräß. Und feige obendrein. „Hebt ihr ſonſt keinen?“ fragte Horſt Tibur⸗ tius; ſeine Stimme klang ruhiger, verſöhnter. „Sonſt keinen? Iſt niemand unter euch, der ſo blutet wie ich? Nur dem Blutenden können wir glauben— geht es euch etwa anders—?“ Von zweitauſend Menſchen, die hier warte⸗ ten, mit prallen Adern, mit zuckendem Geſicht, wagte keiner ein Flüſtern. Denn aus dem Heer der Verführten löſte ſich ein Schnurrbär⸗ tiger, groß wie ein Fort, kantig wie ein erra⸗ tiſcher Findling: Der Maurerpolier!— Die Hemdärmel waren aufgerollt, das Haar hing zottig, in der Bruſt klaffte ein tropfender Spalt: „He! Vom Zäbel! Bürgerpack!“ „Und ich?“ fragte Tiburtius,„ſchau meinen Kopf, Kamerad! Biſt du Vater eines Soh⸗ nes—““ „Do häß et verdeent— mir äwer ſin 1. liche Arbeiter!“ woher Pfiffe, Steine, Haß: Haut ihn... „Mehr wißt ihr nicht? Soll ich euch ſagen, daß uns die gleichen Säbel trafen? Wird es nicht Zeit, daß wir die Augen aufreißen? Die einen den andern? Wie heißt du, Maurer⸗ polier?“— Der mit dem Hieb in der Bruſt ſchwieg, ſchwankte. Dann wandte er ſich ſeinen Kolon⸗ nen zu:„Kutt, dä ſpennt. Mag hi nit nieder⸗ trächtig ſin, dann deit hä faſele, richtig faſele. Flögg, goht heim—!“ Alſo zogen die Arbeiter nach ihren Baracken nicht weit vom Neubau der Univerſität. Ein Knüppel flog noch, dort noch eine Flaſche in klirrende Fenſter, dazwiſchen Knurren, Knir⸗ ſchen, Spucken...— Im Perkeo kehrte man Scherben zuſammen, auch Stuhlbeine und platt getretene Zigarren. Die Polizei ſchrieb ein Dutzend Namen auf, auch den von Horſt Tiburtius und von mir. Wir ſahen aus wie Männer des Urwalds, wie Geſellen vom Schlachthof. Die Feuerwehr rollte heim ins Depot, die Kommilitonen aber marſchierten im Tritt, ein Regiment faſt und ein Troß wie aus Bundſchuhs Zeiten. Am Ufer der Almar entlang, zur Klinik, zum Rek⸗ tor, ſtumm, verbittert, aber nicht einer mit hängendem Kopf— Und dann erfuhren wir, daß Jorinde mit einer Revolverkugel im Becken aus dem Per⸗ keo getragen worden ſei. Heute morgen 17 hatte ſie geſchwommen, die gütige Forelle. Seidelburg lärmte noch. Jetzt ſtand man in den Straßen und tratſchte, jetzt hockte man im Wirtshaus und orakelte. Man begriff die Welt nicht mehr. Ruhe und Sicherheit? Schimäre! Natürlich, die grünen Jungens! Klar, das bolſchewiſtiſche Gelichter!— Gewiß, der Funk⸗ tionär Jonny hatte nur Gutes gewollt! Wo⸗ hin ſollte das alles führen? Einſt, ach einſt! Friede, Ordnung, Behagen. Und Schlagſahne im Kaffee. Und Autorität, hurra! Man ſah es doch im Kino: Student ſein, wenn die Veil⸗ chen blühen! Alt⸗Heidelberg, du feine! Im ſchwarzen Walfiſch zu Askalon! Ramon No⸗ varro in der Hauptrolle—1 Am Himmel die ungeheure Saat der Sterne. Gott über mir! Ich tat ein Gelübde: Mochte Gott auch in mir ſein! Mit ſolchen Gedanken ſah ich die marſchierenden Studenten an, oh, ich betrachtete ſie, wie ich einen Berg, einen Dom, eine Blume, ein herrliches Luftſchiff im⸗ mer betrachtet hatte: Ein Glück, daß ihr da ſeid! n will ich warten mit dem Haß. Ich 5 nichts andtot von den blutenden Arbeitern denken können, man mußte ſie nur erobern.— „Horſt Tiburtius—?“ „Lumpenhund—?“ „Noch da—?“ Singen—!1 Alſo pſalmodierten wir den Rektor, der im Haus der Klinik wohnte, aus dem Schlaf:„O alte Burſchenherrlichkeit...“ Mir ſchien, als ſähe ich naſſe Augen.— Lag hier Jorinde—? Unglückliche Forelle! Eine Droſſel ſingt Horſt hatte drei Zwirnsfäden durch die Kopf⸗ wunde bekommen, ich trug heilendes Pflaſter auf Arm und Stirn. So ſaßen wir, gewaſchen, friſiert und nach Spital duftend, auf der Bude in der Hirſchgaſſe. Mutter Kolzem, die biedere Zirtin, Hauptmannsfrau, nun ſchlug ſie ſich durch mit Zimmervermieten — nahm für mein Sofa keinen Pfennig.— Wir konnten nicht ſchlafen, der Wind wehte durchs offene Fenſter, eine Kerze flackerte ſpär⸗ lich auf dem Konſol; Horſt ſparte mit dem Licht, es ging auf Koſten der Wirtin. Herz⸗ bruder erzählte: „Nun weißt du, wer ich bin. Wenn ich Lum⸗ penhund zu dir ſage, iſt's eine Schmeichelei, weil die Fetten euch ſo nennen. Du verſtehſt? Herzbrüder ſind wir beide, nur: der Lumpen⸗ hund iſt das Aſchenbrödel unter den Männern, und Aſchenbrödel war mein liebſtes Märchen jeher.— Mein Vater iſt Arzt in Bremen, ich ſoll den Laden erben. Daher lerne ich Medi⸗ zin.— Komm, rauch eine Zigarette, das dämpft die Unraſt, das tröſtet den Uebermut. Arme Jorinde, immer war ſie gegen mich, nun weiß ſie, was los iſt. Deutſchland muß wieder allen gehören, lieber Johannes! Laßt uns den Schädel hinhalten dafür, es lohnt ſich, ganz gewiß, es lohnt ſich—!“ (Fortſetzung folgt) — Kriegerwitwe— — 95 60 NC. Aug Uf. In mant 17 8. 031 Sb. 08 ol Kickers Horuſſ intrac 5 9 0 N80. 5 do G. Hoc Alem. Wo 80 U Union Vi V. Ma Eg. Noth . Geiſe SpVg. 10. Fontana f Reichsd. R Sg. Grie U. fh h fd. N. 90 8 6 5 8 1011 Deut onia. iS. Heuf Tech. 1 Ifo. tie 0 800, Neuf Te fie W. Escher S. aße 15 h Num Nreg. fe Necceh dea S. Reder Ta Ohhmyia 100 U iti in U. 1 5 Ma * Sedent dor he N. 555 en Maur; ſaweg Mule nieder, faſele dauncen l. Ein iche in „Anit⸗ immen, gatren. en auf, N mfr. dwalds, erwehr n aber t und Am n Rel er mit de mit Per⸗ noch 1 an in an im Belt ſmätel das Zunl⸗ Vo⸗ einst ſſahne n ſah Vell⸗ Im Jo⸗ lerne. Lochte alen „ oh, einen f im⸗ t da dem enden nut f FV. 09 W der Sporl vom Sonnlkag Die Reichsbundpokal-Jwiſchenrunde— Jorlſetzung der Meiſterſchaftsſpiele— Zim Braddock ſchlägl Farr! Baden erzwingt eine Wiederholung! Bayern-Baden 1:1 nach Verlängerung Fünhbali in Zahlen Reichsbundpokal-Jwiſchenrunde Saarbrücken: Südweſt— Niederſachſen 3:0 Schweinfurt: Bayern— Baden n. Verl. 121 Duisburg: Niederrhein— Nordmark 918 Breslau: Schleſien— Sachſen 14 Züddeulſche Meiſterſchaftsſpiele Gau Baden VfR. Mannheim— V. Kehl 6 Germania Brötzingen— VfB. Mühlburg o: Vf. Neckarau— SpVg. Sandhofen 8 Gau Württemberg Sportfr. Stuttgart— 1. SSV. Ulm 1 FV. Zuffenhauſen— Stuttgarter SC. 2 0 Stuttgart— Sportfr. Eßlingen 10 Vfct. Schwenningen— Union Böckingen f. au Gau Bayern BC. Augsburg— Sp Fürth 121 VfB. Ingolſtadt— Jahn Regensburg 1·8 Gau Heſſen Germania Fulda— Boruſſia Fulda 5:1 FC. Hanau 93— C. Sport Kaſſel 6:1 SC. 03 Kaſſel— Kewa Wachenbuchen 810 Freundſchaftsſpiele SC. 05 Göttingen— Kickers Offenbach 1:2 Kommenden Sonnlag ſpielen: Gau Südweſt: Kickers Offenbach— Wormatia Worms Boruſſia Neunkirchen— SV. Wiesbaden Eintracht Frankfurt— 1. FC. Kaiſerslautern Opel Rüſſelsheim— FSW. Frankfurt FK. Pirmaſens— V. Saarbrücken. Gau Baden SV. Waldhof— 1. FC. Pforzheim VfR. Mannheim— Pf. Neckarau FV. Kehl— VfB. Mühlburg Freiburger FC.— Germania Brötzingen. Zezirksklaſſe im Punklekampf Gruppe Südheſſen Normannia Pfiffligheim— VfR. Bürſtadt 8: MSV. Darmſtadt— Olympia Lorſch SV. Horchheim— Blauweiß Worms. Alem. Worms— Olympia Lampertheim Spgg. Arheilgen— SV. 98 Darmſtadt Union Wixhauſen— Germania Oberroden Gruppe Rheinheſſen 0 — o Ot 9 O Od 75 SV. Mainz 05— Haſſia Bingen 121 8 Koſtheim— Viktoria Walldorf 1:0 FV. Geiſenheim— Vg. 08 Mombach 0:0 SpVg. 1910 Weiſenau— 09 Flörsheim 4:1 Fontana Finthen— FV. 02 Biebrich 12 5 Gruppe Nordmain Reichsb Rot⸗Weiß— SpVg. Fechenheim 8:1 Sg. Griesheim— Sportfr. Frankfurt 8:1 5 Riederwald— Viktoria Eckenheim 48 Alemannia Nied— Union Niederrad 122 Germania Enkheim— 02 Rödelheim 4:2 FSV. Bergen— VfB. Unterliederbach 121 Gruppe Südmain SWV. 02 Offenbach— Kickers Obertshauſen 5:0 Vf. Neu⸗Iſenburg— VfR. Offenbach 4:0 IC. 03 Egelsbach— SC. 07 Bürgel 6:0 SV. 1911 Neu⸗Iſenburg— Germ. Bieber 1:1 Teutonia Hauſen— Kick. /Vikt. Mühlheim 0:5 DSV. Heuſenſtamm— FV. Sprendlingen 8:0 Gruppe Pfalz⸗Oſt TSG. 61 Ludwigsh.— 03 Ludwigshafen 0:1 Vf. Frieſenheim— 04 Ludwigshafen 18 SGG. Neuſtadt— VfR. Frankenthal 124 TS. Rheingönheim— V. Mutterſtadt 1:1 FV. Speyer— SG. 89 Oppau 28 Gruppe Pfalz⸗Weſt SC. Kaiſerslautern— Vfg. Kaiſerslautern Pfalz Pirmaſens— SC. 05 Pirmaſens MTS. ee— FC. Rodalben Reichsb. Kaiſerslautern— VfL. Homburg SV. Niederauerbach— Kammg. K'lautern Unterbaden⸗Weſt Olympia Neulußheim— Feudenheim 5 0 kiel— Sc. Käfertal Amicitia Viernheim— Alem. Ilvesheim Phönix Mannheim— 08 Mannheim Se Seckenheim— Germ Friedrichsfeld Fortuna Heddesheim— 07 Mannheim Die handball-Gauklaſſe Gau Südweſt SV. Frankfurt— Germ. Pfungſtadt 6:11 Ins. asl— TSG 61 Ludwigshafen 6:2 SV. 98 Darmſtadt— Viktoria Griesheim 8:7 VfR. Schwanheim— MSV. Darmſtadt 8:4 hocken am Zonnlag Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele Gau Baden 2 0 0 n —— SS VfR. Mannheim— Tv. 46 Heidelberg 41 Tamde. 78 Heidelberg Ty Mannheim 125 Freundſchaftsſpiele SC. Frankfurt 1880— Offenbacher RV. 74 610 SW. Höchſt 99— TV. 57 Sachſenhauſen 1·1 Reichsbahn Frankfurt— Eintracht Frankfurt 44 Frankfurter TV. 1860— fe. Bad Dürkheim 574 8 4 4(Frauen) 0:0 TV. Fechenheim Weißblau Aſchaffenburg 114 1 55(Frauen) 3 SC. Forſthausſtraße- RV. Mainz 3 SC. Forſthausſtr.—1. Han. ToC(Frauen) 4:1 DR“. Darmſtadt— I. Frankſurt 0:10 15 5(Frauen) 1·8 Wiesbadener THC.— Allianz Frankfurt 2:0 In Schweinfurt geſtaltete ſich das Reichs⸗ bund⸗Pokaltreffen zwiſchen Bayern und Baden zu einer überaus ſpannenden Angelegenheit, die nach 120 Minuten Spielzeit in einem Un⸗ entſchieden von 1:1 Toren ausklang. Nach Lage der Dinge iſt dieſes Ergebnis als ein Erfolg für die Badener zu verzeichnen, die nun im not⸗ wendigen Wiederholungsſpiel im eigenen Gau kämpfen können. Die favoriſierte baveriſche Mannſchaft hatte in dieſem zweiſtündigen Kampf leichte Feld⸗ vorteile, aber die Stürmer ſcheiterten immer wieder an der aufmerkſamen Deckung der Gäſte, in der ſich beſonders der Waldhof⸗Torhüter Drayß auszeichnete. Bayern war vor allem in der Verlängerung ſtark überlegen, ohne aber das entſcheidende und ſiegbringende Tor erzie⸗ len zu können. Beide Mannſchaften traten in der zuletzt an⸗ gekündigten Aufſtellung an, alſo wie ſolgt: Bayern: Köhl: Haringer⸗Billmann; Nerz⸗ Uebelein I⸗Luber: Lehner, Itkoviak, Friedel, Schmitt, Simetsreiter: Baden: Drayß: Conrad,. Bolz: Heermann, Lorenzer, Leupold; Brecht, Fiſcher 1. Siffling. Fiſcher II. Biehle. Die badiſchen Gäſte hatten gleich nach dem Anſtoß eine große Torgelegenheit, doch verfehl⸗ te Siffling das Ziel. In der 9. Minute führte ein badiſcher Angriff aber doch zum Führungs⸗ tor durch Siffling. Auf der Gegenſeite hat⸗ te Badens Abwehr in der Folge viel Arbeit. Torhüter Drayß zog ſich bei einem Zuſammen⸗ prall mit Friedel eine Verletzung zu und muß⸗ te einige Minuten ausſetzen. Leupold hielt aber in Vertretung auch alle aufs Tor kommenden Bälle. Baverns Stürmer hatten viel Schuß⸗ pech, während Badens junger Stürmer Fi⸗ ſcher II(Pforzheim) einen Ball ins baheriſche Tor brachte, aber mit ſeinem Erfolg auch kein Glück hatte, da ein Linienrichter Einſpruch er⸗ bob. So ging es 1:0 für Baden in die Pauſe. Nach Wiederbeginn legten ſich die Bayern mächtig ins Zeug und bald fiel auch durch Lehner nach guter Vorarbeit von Friedel der verdiente Ausgleich. Bayern hatte dann ſtets mehr vom Spiel, aber Tore ſtellten ſich— wie ſchon eingangs geſagt— gegen die vorzüg⸗ liche badiſche Abwehr nicht ein, ſo ſehr ſich auch die baveriſchen Stürmer, voran Lehner und It⸗ koviak, ins Zeug legten. Simetsreiter verfehlte kurz vor Schluß das leere Tor und auf der Ge⸗ genſeite ließ Fiſcher J auch noch eine„totſichere“ Gelegenheit aus. So ſchloß die reguläre Spiel- zeit 1:1 und es mußte verlängert werden. Aber auch in dieſen 2 mal 15 Minuten gab es für die überlegen ſpielenden Bayern lediglich Eckbälle (44:1 war der Eckballſtand!), aber keine Tore. 12 000 Zuſchauer wohnten dem Kampf bei. Schiedsrichter war der Stuttgarter Dörbek— 1, Pokalverleidiger beſiegk! Nordmark bezwingt Niederrhein 5173(2:1) Die Rheinländer hatten nach der Abſage von Janes und Heibach Aufſtellungsſorgen, die ſchließlich in einer ſehr eigenartigen Mann⸗ ſchaftsbeſetzung ihren Niederſchlag fanden: man ließ den Fortuna⸗Mittelläufer Bender, der ut⸗ ſprünglich Außenläufer ſpielen ſollte. Mittel⸗ ſtürmer() ſpielen. ein Experiment, das fehl⸗ ging. Der Düſſeldorfer pendelte in der erſten Halbzeit zwiſchen Sturm und Läuferreihe und wußte mit dem Ball kaum etwas anzufangen. In der zweiten Halbzeit ging dann Bender in die Läuferreihe zurück und Mehl führte den Sturm, aber obwohl ſich jetzt das Spiel der Rheinländer beſſerte, war die Niederlage nicht mehr abzuwenden, da ſich inzwiſchen die Nord⸗ märker zu einer ſchlagkräftigen Mannſchaft zu⸗ ſammengefunden hatten und ihren Vorſprung nicht mehr preisgaben. Die Gäſte fanden ſich auf dem etwas tiefen Boden des Duisburger Stadions von Anfang an gut zurecht. Schon nach 6 Minuten ſchoß Linken das Führungstor und eine Viertelſtunde ſpäter erhöhte Carſtens nach prächtigem Zu⸗ ſammenſpiel auf 2:0. Kurz vor der Pauſe gab es einen Elfmeter für Niederrhein. den Petty einſchoß, ſodaß die Seiten beim Stand von 221 gewechſelt wurden. Nach Wiederbeginn kamen die Rheinländer beſſer zur Geltung und als Mehl den Ausgleich erzielte, ſah es nicht ſehr gut für die Gäſte aus. Höffmann brachte dann aber Nordmark wieder in Führung und als Buſch einen Elfmeter verſchuldete, erhöhte Noack auf 4:2, womit das Spiel entſchieden war. Carſtens ſchoß das 5. Tor, ehe der Pokal⸗ verteidiger durch Winkler zu ſeinem dritten Gegentor kam. 12 000 Zuſchauer wohnten dem von Rühle (Merſeburg) geleiteten Kampf bei. Kampfkräflige Sachſen Sachſen ſchlägt Schleſien 4:1(2:1) 15 000 Schleſier waren voller Hoffnungen in den Breslauer Sportpark Grüneiche gekommen. um die ſchleſiſche Elf im Kampf mit den erſatz⸗ geſchwächten Sachſen ſiegen zu ſehen. Sie hat⸗ ten aber die Rechnung ohne die Gäſte gemacht, die auch in dieſem Kampf ihte erſtaunlichen Po⸗ kalqualitäten erkennen ließen und mit 411 einen eindrucksvollen und verdienten Sieg erzielten. Die Sachſen hatten einen guten Start, denn ſchon nach zwei Minuten hieß es durch den „der alle Mann“ überraſchle! Exwellmeiſter Jm Braddock ſchlug Tommy Farr nach Punklen Der Schwergewichtsmeiſter des Britiſchen Empire, Tommy Farr, traf in der Nacht vom Freitag zum Samstag im New Horker Madiſon Square Garden vor 17 000 Zuſchauern auf den ehemaligen Weltmeiſter Jim Brad dock. Der Zehnrundenkampf endete für viele mit einer Ueberraſchung, gelang es doch dem Amerikaner, der ebenſo wie Schmeling bereits als„alter Mann“ bezeichnet wurde, den jungen Englän⸗ der glatt auszupunkten. Damit hat Braddock das Recht erworben, gegen Max Baer oder gar gegen den Sieger des Weltmeiſterſchaftskampfes Schmeling—Louis anzutreten. Braddock brachte 199 ½ Pfund in den Ring, während ſein Gegner faſt 4 Kilo ſchwerer war. Der Engländer ſetzte alles daran, ſeinen Geg⸗ ner durch Körperſchläge zu zermürben, jedoch ohne Erfolg. Der Exweltmeiſter landete mehr⸗ fach rechte Haken und erſchütterte damit Farr, der gegen Ende der 6. Runde mit ſtark bluten⸗ der Naſe in den Seilen hing und ſich nur mit Mühe bis zum Gongſchlag im Ring halten konnte. In der Pauſe erholte ſich der Englän⸗ der wieder. Bis zur 9. Runde flaute der Kampf ſtaxk ab. Erſt als das Publikum unruhig wurde und die beiden Gegner anſpornte, ging es im Ring wieder etwas lebhafter zu. Der Ameri⸗ kaner deckte gut und hielt damit alle Angriffe Farrs ab, um ſelbſt eine ſchwere Rechte am Kopf des Engländers zu landen, der ins Tau⸗ meln kam. In wirklich großer Form beendete Braddock den Kampf. Immer wieder bearbeitete er den Körper Farrs, der ſich nur noch mühſam verteidigen konnte. Nach einer weiteren ſchwe⸗ ren Rechten gegen den Kopf Farrs jagte Brad⸗ dock ſeinen Gegner bis zum Schluß durch den Ring. Als der Punktſieg Braddocks verkündet wurde, weigerte ſich Farr, ſeinem Gegner die Hand zu geben. Dieſes unſportliche Benehmen des Engländers löſte ein Rieſenpfeifkonzert im Publikum aus. Tommy Farrs Glück und Ende In die großen Ankündigungen, die Englands 8 5 2„ire N* ub 1 e Schwergewichtsmeiſter Tommy Farr über ſein großen Taten im Boxſport hat in die Welt gehen laſſen, iſt wie ein kalter Schla die Nie⸗ derlage Tommy Farrs gegen Braddock in Ame⸗ rika gefallen. Denn dieſe Niederlage iſt mehr als eine kalte Duſche. Wie der um zehn Jahre ältere Braddock ſeinen Gegner an den Seilen umgertrieb, ſo treiben jetzt auch Tommy Farrs Hoffnungen zerfetzt am Boxſporthimmel. Tom⸗ my Farr wollte alles: er wollte Braddock leicht ſchlagen, er ſah ſich ſchon als Sieger gegen Max Schmeling und Joe Louis, er ſah allein in ſich den neuen Weltmeiſter. Und nun? Es iſt aus, Tommy Farr muß wieder von vorn anfangen. Hochmut kommt vor dem Fall und das Leben ſorgt ſchon dafür, daß die Bäume nicht in den Himmel wachſen. „In Amerika galt Farr zuerſt als Fadorit, bis dann die Stimmung zuletzt doch mehr zu Gunſten von Braddock umſchlug. Am ſonnig⸗ ſten aber war Tommy Farr ſelber— vor dem Kampf! Er verbrachte einen letzten glücklichen Tag, ehe er gegen Braddock antrat. Er las die Ankündigungen und Kabelberichte aus den gro⸗ ßen engliſchen Zeitungen, las davon, daß er Braddock in der 6. oder 7. Runde ſchlagen wür⸗ de, las davon, daß er Max Baer bezwingen würde und daß ſeinem Eingreifen in die Welt⸗ meiſterſchaft nichts mehr im Wege ſtünde. Alles das las Tommh Farr in den Zeitungen, und da er ſchon alles für blanke Wahrheit nahm, ſo trübte auch nicht eine einzige Wolke feinen Himmel. Tommy Farrs Selbſtvertrauen war gar nicht zu erſchüttern, während er als ge⸗ ſchlagener Mann nach dem Kampf nicht gerade eine ſportliche Haltung bewies. Ueber den wol⸗ kenloſen Himmel der Hoffnungen brach eine Kataſtrophe herein. Allerdings haben nicht alle Leute in Amerika Tommy Farr mit 5:1 als Favoriten angeſehen. So haben Boxſachverſtändige, die den Engländer aufmerkſam im Training beobachteten, beiſpiels⸗ weiſe erklärt, daß er zu viel rauche. Nach dem Abſchluß des täglichen Trainings, ſo ſtellte man feſt, rauchte Farr eine Zigarette nach der an⸗ dern. Auch der Arzt der Neuyorker Borxkom⸗ miſſion war nicht ganz mit Tommy Farr zufrie⸗ den, aher der ſchlug alles in den Wind und war .. glücklich! Die Niederlage gegen Braddock bedeutet na⸗ türlich nicht das Ende der ſportlichen Laufbahn Tommy FFarrs, aber aus der Entſcheidung um die Weltmeiſterſchaft iſt Tommy Farr vorläufig ausgeſchaltet. Mit dieſen Hoffnungen iſt es fürs erſte vorbei. Es wird Tommy Farr nichts anderes übrig bleiben, als nach England zurück⸗ zukehren, das er nur im Triumph, der Welt⸗ meiſterſchaft betreten wollte. Es wird ſetzt für Farr darauf ankommen, ſich einige Kämpfe zu ſichern und Geld zu verdienen. Im vorigen Jahr iſt er dem Kampf gegen Max Schmeling ausgewichen, obwohl ihm eine gute Börſe winkte. Ob man fetzt in England noch bereit ſein wird, ihm große Börſen zu bieten, erſcheint fraglich, denn Tommy Farr hat ganz England fürchter⸗ lich enttäuſcht! Rechtsaußen Brefdenbach, der neben dem Links⸗ außen Kund der beſte ſächſiſche Stürmer war, 1:0. Erſt nach einer halben Stunde ließ die Ueberlegenheit der Sachſen nach und Schleſien konnte bei ausgeglichenem Spiel dann auch durch ſeinen Mittelſtürmer Pawlitzki den Aus⸗ gleich erzielen Kurz vor der Pauſe ſchoß aber Sachſen erneut den Führungstreffer. Torſchütze war Männer, der ſeinen Klubkameraden Hänel erſetzte In der zweiten Hälfte war der Kampf lange ausgeglichen, aber zum Schluß ließen die Schleſier wieder nach und Sachſen kam noch zu zwei weiteren Erfolgen, die beide der Chem⸗ nitzer Munkelt erzielte. Es war, wie geſagt, ein verdienter Steg der Sachſen. die eine ſchlagſichere Abwehr zur Stelle hatten und im Sturm ſchnell und genau zuſam⸗ menſpielten. Jüdweſtſieg in Saarbrücken Gau Niederhein 3:0 geſchlagen Niederſachſen(ganz in ziegelrot) mit: Flotho (Osnabrück): Ditgens(Bückeburger Jäger), Sukop(Braunſchweig): Amann(Bremen), Stürmer(Bremen), Karl(Braunſchweig): Molkewitz(Bremen), Meier(Bremen), Ender Braunſchweig), Lachner(Braunſchweig), Hei⸗ demann(Bremen). Südweſt(in ſchwarz⸗weiß) mit: Müller(Neun⸗ kirchen): Groß(Eintracht), Welſch Neunkir⸗ chen); Kiefer(Wormatia). Sold(Saarbrük⸗ ken), Lindemann(Eintracht): Röll(Eintr.), Wirſching(Eintracht!, Eckert(Wormatia), Schmitt(Eintracht), Fath(Wormatia). N Anſtelle des erkrankten Kern war alſo nicht E. Welſch, ſondern der Eintracht⸗ Verteidiger Groß eingeſetzt. Unſere Gauelf war eine Kom⸗ bination aus Eintracht, Boruſſia und Worma⸗ tia, mit einem Schuß Saarbrückener Blutes. Sie hat die Probe aufs Exempel beſtanden. Vorzüglich beſtanden, ſei gleich geſagt. Es gb nur wenig auszuſetzen. Um das 30 richtig würdigen zu können, ſei geſagt, daß die Nieder⸗ ſachſen(die allerdings auf die Spieler des Mei⸗ ſters verzichten mußten) in der Vorrunde die ge⸗ wiß nicht ſchwache württembergiſche Mannſchett glatt 4:2 ausgeſchaltet hatten, in jener Runde, die unſerer, Gauvertretung den„Außenſeiter“ (2) Sieg über Weſtfalens tüchtige Elf brachle, welche damals faſt ausſchließlich„Schalke“ hieß. In der 8. Minute der zweiten Halbzeit gab Eckert nach Kopfballduell im Strafraum den Ball genau hinaus auf den freien Raum, wo der ungedeckte Röll aus dem Lauf heraus eine unheimliche Flachbombe lospfefferte, gegen die kein Kraut gewachſen war. In der 17. Minute revanchierte ſich Röll bei Eckert für die ſchöne Vorlage und legte ſteil durch zum Jackel, der (einen Moment ungedeckt) losging und ſehr überlegt den Ball am herauslaufenden Flotho vorbei ins äußerſte Eck ſchob. Der dritte Tref⸗ fer fiel in der 23. Minute. Von links kam ein Schuß in höchſtens 30 Zentimeter Höhe Über dem Boden. Richtung rechtes Tor. Dort bemüh⸗ ten ſich Flotho und Sukop um den Ball. Röll aber warf ſich hechtend, Kopf vor, auf den Ball und ſtieß ihn, ehe die Gegner eingreifen konn⸗ ten, ins Netz. Vom harten Aufprall auf den Boden benommen, brauchte Röll Minuten zur Erholung. Das war eines jener Tore, die un⸗ vergeſſen bleiben. Züdheſſens Bezirksllaſſe Norm. Pfiffligheim— VfR. Bürſtadt 3:1(0:0) MSV. Darmſtadt— Olympia Lorſch 5:0(2:0) Alem. Worms— Olymp. Lampertheim 2:2(2:1) SV. Horchheim—Blauweiß Worms 3:3(2:2) Spogg. Arheilgen—SV. 98 Darmſtadt 21 Union Wirhauſen— Germania Oberroden 0:2 Der Tabellenſtand nach dem 23. Januar: Norm. Pfiffligheim 14 11 1 2 450 88 Olympia Lorſch ne MSV. Darmſtadt nnen Blauweiß Worms 14 5 4 6 81:35 14 VfR. Bürſtadt 10 6 9 2 29714 18 Germania Oberroden 12 3 6 3 15:17 12 Spyogg. Arheilgen 18 4 4 5 20:24 12 Alemannia Worms 18 8 1 n Olymp. Lampertheim 8.. 2 8 17:10 8 SV. 98 Darmſtadt N Union Wixhauſen. SV. Horchheim 22 1 1 8 Sporkneuigkeilen in Kürze Der TSV. 1860 München verteidigte am Sonntag in Leipzig ſeinen Titel als deutſcher Meiſter im Mannſchafts⸗ Geräteturnen mit 1116,86 Punkten vor dem Mittemeiſter TSV. Leuna mit 1116,5 Punkten. Die Winzigkeit eines Zehntelpunktes gab alſo den Ausſchlag für die Bayern. Der MTW. Bad Kreuznach(1098.8 Punkte) und der TK. Chemnitz(1019.8 Punkte) belegten die nächſten Plätze. In der„Deutſchlandhalle“ in Berlin endete die Radſportveranſtaltung„Deutſchland— Ausland“ mit einem hohen deutſchen Sieg von 62.5 zu 89,5 Punkten. Vor allem die Steher⸗ kämpfe, in denen Schön und Stach überragten, wußten zu gefallen. Auf der Stuttgarter Winterbahn wurde ein Steher⸗Länderkampf Deutſchland— Schweiz abgewickelt, den Deutſchland mit 19:11 Punk⸗ ten gewann. Ex⸗Weltmeiſter Erich Metze(Dort⸗ mund) beherrſchte ſeine Gegner eindeutig, aber im letzten 20⸗km⸗Lauf ging er zwei Meter hin⸗ ter dem vielverſprechenden Ifland über das Band. Die Südweſt⸗Boxſtaffel wurde nach ihrem Darmſtädter Sieg über die italieniſche Auswahl⸗ mannſchaft zu einem Gegenbeſuch nach Italien eingeladen, der im Herbſt ſtattfinden ſoll. Gau⸗ fachwart Dietrich(Frankfurt) wurde mit der Ehrennadel des italieniſchen Verbandes ausge⸗ zeichnet. Der TSV. 1860 München gewann in Eſſen die deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ge⸗ wichtheben Seine Mannſchaft ſchaffte 3790 Pfund. während es der Titelverteidiger, Eſſen 88, nur auf 8775 Pfund brachte. Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. O. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock K 15 5— 2 Kitler Jug ende Die Schar 4 tritt heute abend nicht am Waldheim, ſondern um 8 Uhr im Schiller⸗ ſchulhof an. Die Motorſchar und der Spielmannszug treten heute abend, 8 Uhr, in Sportkleidung im Ratskeller-Saal an. Ab ſofort findet der Sportdienſt der Motorſchar und des Spiel⸗ mannszuges Montags abends 8 Uhr im Rats⸗ kellerſaal an. Der Gefolgſchaftsführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 24. Januar 1938 Anſer Tagesſpruch Vieles wünſcht ſich der Menſch, und doch bedarf er nur wenig. Aus„Herrmann und Dorothea“ v. Goethe. 4 Ausbilbunaslurs beim Deuljchen Nolen Kreuz Das Deutſche Rote Kreuz beginnt unter Leitung des Rot⸗Kreuz⸗Zugarztes Dr. med. Günther, am Dienstag, den 28. Januar 1938, abends 8 Uhr, mit einem Unterrichtskurs über erſte Hilfe bei Unglücksfällen und Krankheiten, im Zeichenſaal der Schillerſchule. Anmeldungen hierzu werden bei Zugführer Menz und bei Beginn des Unterrichts ent⸗ gegengenommen. Männer und Frauen im Al- ter von 18 bis 50 Jahren, werden zur Be⸗ teiligung aufgefordert. Das Deutſche Rote Kreuz iſt als die nationale Rotkreuzgeſell⸗ ſchaft Deutſchlands unbeſchadet ſeiner natio⸗ nalen Selbſtändigkeit ein Glied des Inter⸗ nationalen Roten Kreuzes. Das Deutſche Rote Kreuz ruft alle deutſchen Männer, Frauen und Mädchen zur aktiven Mitarbeit auf, die ge⸗ willt ſind, im Geiſt des nationalſozialiſtiſchen Staates im Deutſchen Roten Kreuz zu helfen. Aufgaben des Deutſchen Roten Kreuzes: Das Deutſche Rote Kreuz hat die Mitwirkung im amtlichen Sanitätsdienſt der Wehrmacht im Kriege und bei öffentlichen Notſtänden zu leiſten und vorzubereiten und deren noch mehr, die hier alle aufzuzählen, führe zu weit. Der Schirmherr des Deutſchen Roten Kreuzes, un- ſer Führer Adolf Hitler, ſagt: „Rotkreuzarbeit iſt ſelbſtloſer Dienſt an Volk und Vaterland in ſtändiger Hilfsbereit⸗ chaft. 19 rufe alle Deutſchen auf, dieſe Arbeit zu fördern“. 5 der Sonntag Wenn auch am Nachmittag etwas Regen niederging, ſo war der Sonntag doch nicht unfreundlich zu nennen. Viele machten ihren Sonntagsſpaziergang in den Wald oder auf die Sportplätze. Andere ergingen ſich auf un⸗ ſeren ſauberen Ortsſtraßen, um anſchließend in einer Gaſtſtätte Einkehr zu halten. Durch⸗ weg haben die Lokale, der Fasnacht angepaßt, einen närriſchen Schmuck erhalten. Dieſes ver⸗ änderte Ausſehen der Gaſtſtätten ſoll bei den jetzt in bunter Reihe folgenden Veranſtaltun⸗ gen zur Hebung der Stimmung beitragen. Glänzender Humor wird allüberall in dieſen närriſch dekorierten Räumen die Beſucher an⸗ ſtecken. Auf dem Waldſportplatz ſtellte ſich der Meiſter Ilvesheim der Amicitia⸗Mannſchaft zum Kampfe gegenüber. War das Vorſpiel in Ilvesheim 111 ausgefallen, ſo mußten die Il⸗ vesheimer geſtern ſich nach hartem Kampfe 6:3 geſchlagen bekennen. Dem Spiele wohnte die ganze Viernheimer Sportgemeinde bei, die ſich an dem Spiel der Einheimiſchen erfreuen konnte. Wünſchen wir der Mannſchaft auch in den weiteren Spielen Sieg und Punkte. — Auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße ſtellte ſich der Turnerelf der FV Laudenbach zum Rückſpiel. 5:1 lautete hier der Sieg der Einheimiſchen, die zu jeder Zeit den Kampf überlegen führten. Wie am Vorabend beim erſten Maskenball und Kappenabenden, ſchwang auch am Sonn⸗ tagabend Prinz Karneval bei einigen Kappen⸗ abenden und in der erſten großen Fremden⸗ ſitzung der Großen Carnevalsgeſellſchaft ſein närriſches Zepter und ließ bei Witz, Humor und Geſang den Frohſinn und das luſtige Treiben der Vorfasnacht auferſtehen.„Ganz Verne lacht!“ hatte der Hohe Elferrat der Großen Carnevalsgeſellſchaft dieſer erſten, die Karnevalszeit eröffnende Sitzung als Motto gegeben. Es waren Stunden des Lachens und des unbeſchwerten frohen Humors, das den Hunderten von Beſuchern, die den„Rats⸗ keller“ überfüllten, geboten wurde. Präſident Winkler, Kritzelminiſter Bender und all die hieſigen und auswärtigen Büttenredner ver⸗ ſtanden es, mit Humor und Mutterwitz den Abend zu geſtalten.„Lachen und immer wie⸗ der Lachen“, das iſt der rote Leitfaden, der ſich durch das ganze Programm hindurchzieht. Ob man über einen in der Bütt',„Die vier Hotters“ lachen muß, oder ob die Kapelle Rohr die Beſucher unterhält, die Zuſchauer freuen ſich, lachen und haben einen frohen Abend. Der Beifall war den Leiſtungen ent⸗ ſprechend herzlich und reichlich. Die nun ſtatt⸗ gefundene Sitzung war ein erfolgreicher Auf⸗ takt der Veranſtaltungen der Großen Car⸗ nevalsgeſellſchaft(Sonderbericht folgt). Im Central⸗Film⸗Palaſt gab es über das Wochenende etwas Beſonderes: „Truxa“, den König der Weltſenſation und des Varitees, das Schickſal des weltberühmten Artiſten, ſeinen Kampf um Liebe, Leben und Triumph. Es war ein Genuß, an dem die Beſucher, und dies waren recht viele an den drei Tagen, noch lange zehren. Auch heute Montag wird„Truxa“ nochmals gegeben. * Die Jahresprogramme der NS.⸗G. Kraft durch Freube ſind eingetroffen und auf der Geſchäftsſtelle der DAF, ſowie bei den Betriebswarten und den Blockleitern der DAß erhältlich. Die ſchmucken Hefte koſten 20 Pfg. und enthalten zahlreiche ſchöne Bilder von unſerer deutſchen Heimat und den Auslandsfahrten, ſowie einen genauen Plan der von der NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ in dieſem Jahre ſtatt⸗ findenden Urlaubs⸗ und Ferienfahrten. Die Volksgenoſſen, die in dieſem Jahre be⸗ abſichtigen, und das ſollen recht viele ſein, mit Kd eine Urlaubsfahrt zu machen, mögen ſich frühzeitig anmelden, damit ſie ſich noch die Beteiligung an einer Fahrt ſichern können. Heute ſchon müſſen eine ganze Anzahl Ur⸗ laubsfahrten geſperrt werden, da die Teil⸗ nehmerzahl bereits erreicht iſt. Dies iſt erneut ein Beweis dafür, wie beliebt die Kdß⸗Fahr⸗ ten ſind und wie gerne die Volksgenoſſen aus allen Kreiſen mit„Kraft durch Freude“ in den Urlaub fahren. Alſo, wenn du in dieſem Jahre mit„Kd“ fahren willſt, mußt du dir rechtzeitig ein Pro⸗ gramm auf der Geſchäftsſtelle der DAß holen. Deine Anmeldung möglichſt bald vollziehen, auch wenn du erſt im Sommer oder Herbſt fahren willſt, dann haſt du die ſichere Gewähr dafür, daß du beſtimmt bei Koc deinen Ur⸗ laub verbringen kannſt. Im Silberkranz Am 25. Januar feiern die Eheleute Le on⸗ hard Bugert 4. und Margareta geb. Kiß, Bismarckſtraße 31, das Feſt der ſil⸗ bernen Hochzeit. Dem Silberpaar ein herz⸗ liches Glückauf zur Goldenen! Belehrungsabend bei der Feuer⸗ wehr. Am kommenden Mittwochabend findet im Lokal„Storchen“ der nächſte Belehrungs⸗ abend ſtatt, woran alle aktiven Mitglieder nebſt den Spielleuten, teilzunehmen haben. Gelbe Lichter pendenn Es gibt Erfindungen, die ſo ſehr einem Bedürfnis entſprechen und eine ſo glückliche und verblüffend einfache Löſung des Pro⸗ blems darſtellen, daß ſich jedermann fragt, warum man eigentlich nicht viel eher auf die⸗ ſen guten Gedanken gekommen iſt. Eine ſolche Erfindung iſt jetzt auf dem Gebiete der Rad⸗ fahrtechnik gemacht worden: Kraftfahrer und Radfahrer waren ſich bisher darin einig, daß die ſogenannten„Katzenaugen“, die hinten an den Fahrrädern angebrachten Rückſtrahler, manchmal verſagten; denn aus den verſchie⸗ denſten Gründen ließen ſie die vor den Kraft⸗ wagen befindlichen Radfahrer bei Dunkelheit nicht rechtzeitig genug erkennen, worauf dann Unfälle und Zuſammenſtöße zurückzuführen waren. Dieſem Uebelſtande hilft jetzt eine neue Erfindung ab, die aus Gründen der Verkehrs⸗ ſicherheit zu begrüßen iſt. Ihr Weſen beſteht darin, daß an Stelle der Katzenaugen die Treter als leuchtende Signalträger wirken. Sie ſind mit geſchliffenen Glasplatten verſe⸗ Marktüberſicht ber Landesbauernſchast Die nach dem Froſt wieder aufgenommenen Verladungen von Kartoffeln dienen haupt⸗ ſächlich für das enge Verbrauchergebiet, da außerdem Kaufaufträge nur aus der Pfalz und Baden vorliegen. Die Umſätze ſind alſo klein. Futterkartoffeln ſind gut gefragt. Auch für Fabrikkartoffeln beſteht Verwertungsmög⸗ lichkeit. Die Preiſe ſind unverändert. Die Abgabe von Brotgetreide durch die Landwirtſchaft erfolgt nur noch in kleinem Umfange, ſodaß meiſtens die Landmühlen, weniger die Großbetriebe beliefert werden können. Hier werden zunehmend Anträge auf Zuweiſung geſtellt, da auch das norddeutſche Angebot faſt ganz ausfällt. Auch in Roggen ſind die erſthändigen Anlieferungen klein. Braugerſte kann infolge des Ausbleibens an Bezugsſcheinen nicht umgeſetzt werden. Aber ein größeres Angebot von Futtergerſte iſt er⸗ wünſcht. Hafer kommt lediglich für die Heeres⸗ verwaltung zur Ablieferung.— In Mehl dauert das ſtetige Bedarfsgeſchäft an. Die Mühlen können allen Anforderungen aus⸗ reichend entſprechen, ſuchen ſogar weitere Lie⸗ ferungsabſchlüſſe zu tätigen. In Futtermitteln kann zur Zeit die Land⸗ wirtſchaft ihren Bedarf größtenteils decken. Beſonders reichlich ſind Kartoffelflocken und Schnitzel vorhanden. Dagegen iſt eine weitere Zufuhr von Rauhfutter erwünſcht. Die Auftriebe zu den Rindviehmärkten müſ⸗ ſen weiterhin im Rahmen der Verarbeitungs⸗ kontingente gehalten werden, ſodaß es nicht möglich iſt, allen Verkaufswünſchen der Er⸗ zeuger vorerſt zu entſprechen. Die Verarbeiter können aber ihre Kontingentsanſprüche in be⸗ friedigendem Umfange erfüllt erhalten. Die Kälberzufuhren erreichten ebenfalls die Auf⸗ nahmefähigkeit, wurden aber reſtlos an die Metzger weitergegeben. Das Schafgeſchäft wickelte ſich ruhig ab, beſonders die geringeren Tiere fanden weniger Beachtung. Wünſchens⸗ wert iſt vor allem ein größerer Abſatz von Hammelfleiſch auf dem Lande ſelbſt.— Schweine werden zwar von den Verarbeitern noch verſtärkt angefordert, ſind jedoch zahlen⸗ mäßig ausreichend an den Märkten aufgetrie⸗ ben, jedoch iſt eine Heranzucht von ſchwereren Tieren noch das wichtigſte Erfordernis. Die Milcherzeugung hält ſich auf der er⸗ reichten Höhe, ſodaß die Werkmilchverarbei⸗ tung an Umfang geſteigert werden kann. Der Friſchmilchbedarf iſt zur Zeit kleiner. Die Butteranlieferungen befriedigen, ſodaß auch andere Gebiete noch mitverſorgt werden kön⸗ nen. Die Verteilung entſpricht jetzt den neuen Bedingungen. Käſe wird wieder beſſer gefragt. Einer ſteigenden Beliebtheit erfreuen ſich auch Sauermilchkäſe und Quarg, deren Angebot ausreichend iſt und noch erweitert werden kann. 2 Die Anfuhr von Kernobſt iſt zur Zeit klei⸗ ner, reicht aber für die Bedarfsdeckung ohne weiteres aus, ohne daß preislich eine Stei⸗ gerung eingetreten wäre. Apfelſinen und ſon⸗ ſtige Früchte ſind nur knapp vertreten. b Die Verſorgung in Gemüſe iſt durchaus zu⸗ friedenſtellend, zumal bei dem milden Wetter die Bergung der Vorräte wieder leichter ge⸗ worden iſt. Beſonders preiswert ſind Kohl⸗ gemüſe aller Art wie auch Wurzelgemüſe er⸗ hältlich. Maul⸗ und Klauenſeuche und Marktorönung Es iſt durchaus begreiflich, daß in die klein⸗ bäuerlichen Verhältniſſe im Gebiet der Lan⸗ desbauernſchaft durch das Auftreten der Maul- und Klauenſeuche große Beunruhigung getragen worden iſt. Dieſe Beunruhigung hat verſchiedentlich zu übereilten Angſtverkäufen von Vieh geführt, weil der hieſige Bauer, deſſen Haupteinnahmequelle ſeine Viehhaltung iſt, irrtümlich glaubt, daß er ſich nur ſo gegen etwaige Verluſte durch die Seuche ſchützen und ſein ſchlachtreifes Vieh nicht in Gefahr brin⸗ gen könne. Die Folge einer derartigen, zwar verſtändlichen, aber durchaus falſchen Hand⸗ lungsweiſe iſt, daß in den letzten Wochen— ganz beſonders der Markt Frankfurt a. M. — ſtark überfahren iſt, und es nur mit aller⸗ größter Anſtrengung gelingt, das Maſſenan⸗ gebot zurückzudrängen, um verhängnisvollen Preisſtürzen auf dem Markt vorzubeugen. Leider aber können Herausnahmen von Groß⸗ vieh durch die Reichsſtelle aus zwingenden Gründen, zumal auch die der Vorratswirt⸗ ſchaft bereits zugeführten Mengen an Fleiſch vollauf genügen, nicht mehr durchgeführt wer⸗ den. Eine Umleitung von Vieh nach anderen Märkten iſt, weil die Verhältniſſe auf den rheiniſchen Märkten, die zunächſt hier in Frage kommen, ähnlich liegen, mit den größten Schwierigkeiten verbunden und kann nur in ganz beſchränktem Umfange erfolgen, ſodaß eine nennenswerte Entlaſtung dadurch nicht eintritt. Im eigenen Intereſſe der Erzeuger liegt es deshalb, ſolche kurzſichtigen Angſtver⸗ käufe nicht mehr vorzunehmen; vielmehr iſt oberſtes Geſetz: Ruhe bewahren! Keine über⸗ ſtürzten Angſtverkäufe! Denkt an die Zukunft, die nicht gefährdet werden darf durch verfrühte Maſſenabſchlachtungen! Ueberliefert vor al⸗ len Dingen nicht jedes Kalb dem Schlachtmeſ⸗ ſer! Denn ſonſt fehlt euch ſpäter die Nachzucht! Vielfach werden in dieſer Zeit auch Wünſche von Bauern laut, die eine Lockerung der Marktverbindung anſtreben dadurch, daß den betreffenden Metzgern des Ortes Schlacht⸗ ſcheine gegeben werden ſollen. Gerade im Hin⸗ blick auf die Gefahr der Seuchenverſchleppung aber muß unter allen Umſtänden verhindert werden, daß die mit Schlachtſcheinen ausge⸗ ſtatteten Metzger von Stall zu Stall gehen, um ſich paſſendes Schlachtvieh auszuſuchen. Deshalb keine Lockerung der Marktbindung, ſondern das Gegenteil, d. h. weitere Bindung! Beachtet die zur Bekämpfung der Seuche erlaſ⸗ ſenen Vorſchriften genau, das iſt der beſte Schutz gegen weitere Ausbreitung! FFF hen, die im Scheinwerferlicht aufleuchten. Da⸗ durch, daß der Treter Kreiſe beſchreibt, ſind ſie ein unverkennbares Signal geworden, das den Kraftfahrer bei der Dunkelheit warnt und ihm den Radfahrer anzeigt. Auch entgegen⸗ kommende Radfahrer ſind von weitem zu er⸗ kennen, ſelbſt wenn ein anderes Fahrzeug blendet. Die Verſuche, die ſchon ſeit einem Jahre gelaufen ſind, haben ſo überaus gün⸗ ſtige Ergebniſſe gezeitigt, daß die Einführung dieſer Schutzvorrichtung durch die neue Stra⸗ ßenverkehrsordnung zur Pflicht gemacht wer⸗ den wird. Jeder Radfahrer aber hilft Unfälle verhüten und ſchützt Geſundheit und Leben, wenn er ſich ſchon vor der letztmöglichen Friſt die neuen Leuchttreter beſorgt. * „Deulſche Injanterie Das Januar⸗Heft der„Deutſchen Infan⸗ terie“, der neuen illuſtrierten Monatsſchrift, bringt grundlegende Aufſätze maßgebender Fachleute der Wehrmacht über Infanterie⸗ Pioniere, Ausbildung der Infanterie-Ge⸗ ſchützkompanie und die taktiſche Ausbildung der Unteroffiziere; dazu eine taktiſche Auf⸗ gabe, die beſonders von Führern und Unter⸗ führern der Infanterie lebhaft begrüßt werden wird.— Dem großen Feldherrn des Welt⸗ krieges Ludendorff hat der Generalleutnant a. D. Kabiſch einen Nachruf gewidmet, der die geniale Tatkraft und den nie raſtenden Arbeitsgeiſt dieſes überragenden Soldaten her⸗ vorhebt. In dieſem Zuſammenhang wird auch die Studie über Tannenberg von Major(E) Dr. Heſſe intereſſieren.— Allgemeine Ge⸗ biete behandeln Aufſätze„Macht der Militär⸗ Muſik“ von Edwin von der Nüll, über Dreyſe und die Erfindung des Zündnadelge⸗ wehrs ſowie die wehrpſychologiſch ſehr auf⸗ ſchlußreiche Auseinanderſetzung mit den„Flin⸗ tenweibern“ von Michael Haupt unter dem Titel„Heldin oder Soldatin?“ Wie für den kranken Soldaten geſorgt wird, erfährt man aus dem hübſchen Aufſatz über das Llympia⸗ Lazarett in Döberitz.— Humor und Unter⸗ haltung kommen, wie immer, in der„Deut⸗ ſchen Infanterie“, auch diesmal nicht zu kurz. Außerdem iſt der„Deutſchen Infanterie“ zum erſten Mal eine farbige Zeichnung beigegeben, die eine Szene aus dem 30 jährigen Krieg ſchildert. Dieſe bunten Blätter werden nun jedem Heft beigefügt werden, ſie ſchildern in Bild und Wort die Entwicklung der deutſchen Uniformen und Waffen.—„Die Deutſche Infanterie“ erſcheint im Deutſchen Verlag, Berlin SW' 68. Das Einzelheft koſtet 40 Pfg. und iſt durch den Buch- und Zeitungs⸗ handel oder durch den Deutſchen Verlag zu beziehen; durch die Poſt vierteljährlich 1.20 Mk. zuzüglich 6 Pfg. Zuſtellgeld. Der Verlag ſendet auf Wunſch eine Probenummer. Unfreundliche Witterung Die vom Atlantik ausgehende Wirbeltätig⸗ keit ſetzt ſich in außerordentlich heftiger Weiſe fort, führt jetzt jedoch ſoweit nördlich, von uns vorüber, daß ihr Einfluß auf unſer Wetter gering, bleibt. Während daher über die nord⸗ europäiſchen Gebiete ſchwere Unwetter hin⸗ weggehen, herrſcht bei uns im Bereiche hohen Druckes verhältnismäßig ruhiges, aber infolge Nebel- oder Hochnebelbildung überwiegend un⸗ freundliches Wetter. Trotz gelegentlicher Auf? heiterung iſt eine durchgreifende Beſſerung vorerſt auch noch unwahrſcheinlich. Montag: Vielfach nebliges, gelegentlich auch ee Wetter, höchſtens gering⸗ fügiger Regen, Temperaturen wenig geändert, veränderliche Winde. Die Ausſichten für Dienstag: Vielfach nebliges, ſonſt zeitweiſe aufheiterndes und im allgemeinen trockenes Wetter. kteiglete des Bahn vll. E. Keibebahl nuchten Sil gerade wie ſahten, al fuenf polen woll auch vol 6 nagel, def Eicht über Latkrafto⸗ wolke ih Leinen 3 ſenennutts kommenden gat, der er ſenfeld, der gat wollte, in das Kto werden mu Wagens ln davon. Motor Frankfurt kteignete f weil det A kehtsunfall mit einem! Motorradfa Die Gchuld I Obetlahnf Oberlahnſtei det zu Tal! das Laſtcchif in den Ober Zur gleichen Nator- 10 bi rannte bei an dem ken abgetiſſe ein Berzinte beſchädigte! 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Im Dorſe war Hochzeit und um 9 Uhr ſollte in der Pfarrkirche das Während die meiſten Gäſte ſich zu Fuß zuin Gotteshaus begaben, ſollte das Brautpaar mit dem Brautführer und der Brautführerin in einem auswärtigen Auto zur Kirche gebracht werden. Nun wollte es aber ein böſes Geſchick. daß das Auto im Schnee ſtecken blieb und des⸗ halb nicht nach Wehrbüſch, wo die Brautleute warteten, gelangen konnte. Der Autofahrer gab telephoniſch nach Wehrbüſch Nachricht. daß er verhindert ſei und nicht kommen werde. das Brautpaar ſolle zu Fuß zur Kirche gehen. Die⸗ ſe Nachricht wurde jedoch mißverſtanden und das Brautpaar verzehrte ſich in Ungeduld auf das Eintreffen des Autos. In der Kirche war⸗ tete man auf die Hauptperſonen, die um 10.30 Uhr noch nicht zur Stelle waren Es blieb nichts anderes übrig, als das Amt ohne das Braut- paar zu halten. Auch die Hochzeitsfeier fand am gleichen Tag ſtatt. während die Trauung ſelbſt erſt am kommenden Tag vollzogen wer⸗ den konnte. Schwerer Verkehrsunfall St. Ingbert. Am Freitag gegen 9.15 Uhr ereignete ſich auf der Kaiſerſtraße in der Nähe des Bahnhofes Rentriſch ein ſchwerer Verkehrs⸗ unfall. Ein Fernlaſtkraftwagen der Deutſchen Reichsbahn mit zwei Anhängern, der auf der rechten Straßenſeite kurz geparkt hatte, wollte gerade wieder in Richtung St. Ingbert weiter⸗ fahren, als aus Richtung Saarbrücken ein Per⸗ ſonenkraftwagen kam und den Laſtzug über⸗ holen wollte. Im gleichen Augenblick fuhr aber auch von St. Ingbert her ein Perſonenkraft⸗ wagen. deſſen Lenker offenbar keine richtige Sicht über die Straße hatte, da eine durch den Laſtkraftwagenmotor entſtandene Dunſt⸗ wolke über der Fahrbahn lag. Es kam zu einem Zuſammenſtoß der beiden Per⸗ ſonenautos. Der Fahrer des aus Saarbrücken kommenden Wagens, Scheid. ſowie ein Fahr⸗ gaſt, der evangeliſche Pfarrer Lengler aus Bir⸗ kenfeld, der zu einer Beerdigung nach Stutt⸗ gart wollte, wurden ſo ernſtlich verletzt, daß ſie in das Krankenhaus nach St. Ingbert gebracht werden mußten. Die Inſaſſen des anderen — 9 kamen mit geringeren Verletzungen avon. a Motorradfahrer fährt auf Fernlaſtzug. Frankfurt a. M. Am Freitag gegen 13 Uhr ereignete ſich am Hermann⸗Göring⸗Ufer un⸗ weit der Adolf⸗Hitler⸗Brücke ein ſchwerer Ver⸗ kehrsunfall. Ein Fernlaſtzug aus Dresden ſtieß mit einem Motorradfahrer zuſammen. wobei der Motorradfahrer auf der Stelle getötet wurde. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Tunkſchiff von Laſtkahn gerammt Oberlahnſtein(Rhein). Auf dem Rhein bei Oberlahnſtein warf in den Vormittagsſtunden der zu Tal kommende Schleppzug„A. Linden 4“ das Laſtſchiff„Neuwied“(Duisburg) ab, das in den Oberlahnſteiner Hafen einfahren ſollte. Zur gleichen Zeit kam bergwärts das große Motor ⸗ Tankſchiff„Rheinpreußen“. Das Laſt⸗ ſchiff rannte dem Tankſchiff in die Flanke, wo⸗ bei an dem Tankſchiff ein eiſerner Kranenbal⸗ ken abgeriſſen, die Außenbordwand beſchädigt u. ein Benzintank leck wurde. Sofort wurde der beſchädigte Benzintank abgedichtet und der Inhalt in einen anderen Tank umgepumpt. ſo⸗ daß ſpäter das Tankſchiff ſeine Bergfahrt fort⸗ ſetzen konnte. Bei dem wuchtigen Zuſammen⸗ ſtoß wurde ein Matroſe des Laſtſchiffes„Neu⸗ wied“ über Bord in den kalten Rhein geſchleu⸗ dert, er konnte glücklicherweiſe ſchwimmend das Ufer erreichen. Tod im D⸗Zug.* Ludwigshafen. Am 21. Januar um 11.10 Uhr beim Eintreffen des D⸗Zuges im Hauptbahn⸗ hof Ludwigshafen a. Rh. von Heidelberg. wur⸗ de im Abort eines Wagens die Leiche des Zug⸗ reviſors Daniel Simon, 64 Jahre alt, in Hambach wohnhaft, gefunden. Wie durch einen Arzt feſtgeſtellt wurde, iſt Simons einem Herzſchlag erlegen. Von der Transnmiſſion erfaßt. St. Goarshauſen(Rhein). In Lierſchied bei St. Goarshauſen erlitt der Bauer Meyer, als er auf ſeinem Erbhof die eigene Lichtanlage überprüfen wollte, einen ſchweren Unfall. Er kam mit ſeinen Kleidern einer Transmiſſion zu nahe und wurde von der Welle erfaßt. Auf ſeine Hilferufe eilte der Knecht herbei, der die Anlage abſtellte. Meyer war einige Male von der Welle herumgeſchleudert worden und er⸗ litt dabei außer einem Beinbruch ſchwere NRip⸗ penquetſchungen. Er wurde in ein Koblenzer Krankenhaus gebracht. Von einer umſtürzenden Linoleumrolle g erſchlagen Marburg. Einem bedauerlichen Unglücksfall iſt ein ſiebenjähriger Junge in Gladenbach zum Opfer gefallen. Bewohner eines Geſchäfts⸗ hauſes fanden in ihrem Hausflur den Jungen bewußtlos auf und ſtellten feſt, daß eine große Linoleumrolle umgefallen war. Die Rolle ſtürzte dem Jungen auf den Kopf. wobei ein Schädelbruch eintrat. Bald nach ſeiner Einlieferungen in die Marburger Klinik iſt der Verletzte geſtorben. Aus religiöſem Wahnſinn vor den Zug f geworfen. Baden⸗Baden. Wie die Eltern des 24jährigen Kaufmannsgehilfen Heinz Fiebelhorn aus Greifswald, der ſich am Mittwoch früh, kurz nach Mitternacht, zwiſchen Baden⸗Oos und Haueneberſtein vom Zug überfahren ließ, dem bieſigen Bürgermeiſteramt telefoniſch mitteil⸗ Hochzeitsamt gehalten werden.“ ten. hat der bedauernswerte junge Mann nicht wegen zerrütteter wirtſchaftlicher Verhältniſſe den Tod geſucht, ſondern ſich aus religiöſem Wahn vor den Zug geworfen. Ueber einen Holzſtoß in die Freiheit. Alsfeld. Aus dem Gefängnis in der Stein⸗ bornſtraße ſind geſtern zwei Zigeuner entkom⸗ men. Sie waren im Hof mit Holzhacken be⸗ ſchäftigt. wobei ſie es verſtanden. den Holzhau⸗ ſen ſo aufzuſchichten, daß ſie unter gegenſeitiger Hilfe über die Mauer klettern und entfliehen konnten. Großfeuer in Schriesheim. Schriesheim. In einer Glaſerei in Schries⸗ heim brach am Freitag in den ſpäten Abend⸗ ſtunden ein Brand aus, der auch auf die benach⸗ barten Anweſen übergriff. Die Motorſpritze der Ladenburger Feuerwehr eilte ſofort zur Brandſtätte, um die Bekämpfung des Groß⸗ feuers aufzunehmen. Heller Feuerſchein war am nächtlichen Himmel weithin ſichtbar. Durch den Brand wurde gleichzeitig die Lichtverſor⸗ gung unterbrochen. Der Sohn als Brandſtifter Schlüchtern. Am Abend des 24. Auguſt v. J. entſtand in der Scheune des Landwirts Guter⸗ muth in Neuengronau ein Brand. der die Scheune mit etwa 1500 Zentner Frucht vernichtete. Unter dem Verdacht der Brandſtif⸗ tung wurde der Sohn des Beſitzers, Kaſpar Gutermuth. in Anterſuchungshaft genommen. Nach anfänglichem Leugnen hat er jetzt die Tat eingeſtanden und weiter zugegeben, zwei Jahre vorher in einer von ſeinem Vater gemieteten Scheune ebenfalls einen Brand angelegt zu haben. Niemand wollte die 200 RM. haben Bad Münſter a. St. Eine Frau aus Eber⸗ burg hatte vor zwei Jahren in Bad Münſter am Stein auf der Straße eine Taſche mit 200 RM. gefunden. Sie gab den Fund auf dem Fundbüro ab. Trotz Aufforderung meldete ſich niemand als Verlierer. ſodaß jetzt nach der ge⸗ ſetzlichen Wartefriſt das Geld der ehrlichen Finderin ausbezahlt wurde. Blick in den An Mündelgeldern vergriffen Kaſſel. Zu 175 Jahren Zuchthaus verurteilte die Große Strafkammer in Kaſſel den früheren Behörden⸗Angeſtellten Auguſt Riemann aus Eſchwege. Ferner wurde der Angeklagte zu 500 Mk, und zu weiteren 50 Mk. Geldſtrafe verurteilt. Er iſt der ſchweren Urkundenfäl⸗ ſchung und zugleich der ſchweren Amtsunter⸗ ſchlagung und Untreue ſchuldig. Soweit Be⸗ trug in Frage kam, erging Freiſprechung. Der Beſchuldigte war in Eſchwege beim Kreiswohlfahrtsamt tätig, wo ihm u. a. die Verwaltung der Vormundſchaften oblag. Er war bis zum 1. April 1935 befugt, Mündelgelder in Empfang zu nehmen; nach dieſem Zeitpunkt war dies nicht mehr der Fall. Dennoch aber nahm der Beſchuldigte Zahlungen entgegen. Als er im Vorjahre ſeine Ferien angetreten hatte, entdeckte man große Unregelmäßigkeiten. In einem alten Schrank im Amt fand man 150 bis 200 unerledigte Eingänge, in der Schreibtiſchſchublade des Angeklagten über 100 Schriftſtücke, teils noch aus dem Jahre 1935. Die Ehefrau des Angeklagten brachte weitere 200 Eingänge, die aus den Jahren 1931-1936 ſtammten. Insgeſamt wurden an 700 unerle⸗ digte und beiſeltegeſchaffte Schriftſtücke vorge⸗ funden. Schließlich ſtellte ſich noch heraus, daß der Angeklagte von 1931—1937 fortgeſetzt Mün⸗ delgelder im Geſamtbetrag von ca. 4500 Mk. unterſchlagen hat. Der Verurteilte. dem die Unterſuchungshaft angerechnet wurde, nahm das Urteil an. Hafkſtrafe für einen Drückeberger Sobernheim(Nahe). Das Amtsgericht in Sobernheim verurteilte einen Mann zu vier Wochen Haft, weil er ſich jahrelang abſichtlich von der Unterhaltungspflicht ſeinem unehe⸗ lichen Kinde gegenüber drückte. Er ſtand bis⸗ her in Arbeit und hatte einen ausreichenden Verdienſt und dennoch verſuchte er auf alle Art und Weiſe, die Sache abzuſchütteln. Jahrläſſige Tierquälerei beſtraft Bad Homburg. Vor dem Homburger Amts⸗ ericht hatte ſich der Beſitzer eines landwirt⸗ — 49700 Betriebes in Friedrichsdorf zu ver⸗ antworten, gegen den Anzeige wegen Tierquä⸗ lerei ergangen war, weil er den Pferden Ge⸗ N atte auflegen laſſen, die den Tieren unden verurſachten. Bereits bei einer Pferde⸗ muſterung im Juli war dieſer Mißſtand feſtge⸗ Langgeſuchler Betrüger geſaßl Andernach. In einem hieſigen Hotel wurde ein 31jähriger Reiſevertreter aus Halle gefaßt, der von den Staatsanwaltſchaften Plauen, Chemnitz und Halle ſeit längeter Zeit wegen Betrugs und Urkundenfälſchung geſucht wird. Auch in Bonn, Köln und Dortmund hatte der Gauner Betrügereien verübt In HGoedesberg hat er ein Hotel um die Zahlung für Zeche u. Nachtlogis geprellt. Das gleiche Manöver wollte er anſcheinend auch in Andernach aus⸗ führen. Der Betrüger hatte eine ganze Anzahl Beträge einkaſſiert und nicht an ſeine Firma abgeführt, ferner hatte er Briefe und Beſtell⸗ ſcheine gefälſcht, um Aufträge vorzutäuſchen. Eine Bande von Fahrraddieben und Hehlern feſtgenommen. Bad Kreuznach. Der Kreuznacher Polizei iſt es gelungen, zahlreiche Fahrraddiebſtähle der letzten Zeit aufzuklären und bis jetzt vier Mann feſtzunehmen. Im Zuſammenhang damit wurde in Langenlonsheim eine dreiköpfige Hehlerbande verhaftet. Die Angelegenheit dürf⸗ te noch größere Kreiſe ziehen. Dreiſtigkeit eines Hühnerhabichts Hermeskeil. Wie weit die Dreiſtigkeit eines Hübnerhabichts geht. hatten drei Leute auf einem Bauernhof in Buweiler(Hochwald) zu erleben Gelegenheit. In ihrer Gegenwart ſtieß der Habicht auf ein Huhn und als dieſes die Flucht in das nahegelegene Wohnhaus ergriff, war er weiter hinterher. Die im Hauſe befind⸗ liche Großmutter vernahm das klagende Schreien des Huhnes und nahm mit einem Stock die Verfolgung des frechen Eindringlings auf. Bereits hatte der Habicht das Fenſterglas der Wohnſtube mit ſeinem Schnabel zertrüm⸗ mert, aber dann verfing er ſich im Fenſtervor⸗ hang und damit war ſein Ende gekommen. Die beherzte Großmutter bearbeitete ihn ſo lange mit dem Stock, bis er leblos zu Boden fiel. Aber auch das wertvolle Huhn war derart von dem Habicht zugerichtet worden, daß es auf der Strecke blieb. Am Geburtstag den Tod geſucht. Raſtatt. In der Nacht auf Freitag hat ſich der ledige 21 Jahre alte Hans Grier aus Kup⸗ penheim beim Bahnhof Kuppenheim vom Zug überfahren laſſen. Merkwürdig iſt. daß Grier ſich gerade an ſeinem Geburtstage das Leben nahm. Gerichlsſaal bellt worden, ohne daß Abhilfe geſchaffen wor⸗ en wäre. Der Angeklagte, der einen anderen Beruf ausübt und einen Verwalter beſchäftigt, ſuchte ſich damit zu entſchuldigen, daß die ſchwie⸗ rige wirtſchaftliche Lage die Behebung der Mängel nicht zugelaſſen habe. Er mußte ſich aber vom Richter belehren laſſen, daß er in erſter Linie für die ſchwer arbeitenden Tiere ſorgen müſſe, und daß zum mindeſten fahrläſſige Tierquälerei vorliege, die ebenfalls ſtrafbar ſei. Das Urteil lautete auf 30 RM. Geldſtrafe und Tragung der Koſten, insgeſamt eine Summe, für welche die Geſchirre längſt hätten inſtand geſetzt werden können, ſodaß die Pferde nicht unnötig gequält worden wären. Intereſſant war die Feſtſtellung des Sachverſtändigen, der erklärte, daß da. wo der Tierhalter auch gleich⸗ zeitig Tierpfleger iſt, derartige Mißſtände, wie ſie hier zur Sprache gekommen ſeien, ſo gut wie nicht mehr zu beobachten ſeien. gühne für 50 Garkenhauseinbrüche ſw. Mainz. Obwohl dem 36 Jahre alten, aus der Pfalz ſtammenden und in Mainz wohnen⸗ den Jakob Krämer bei ſeiner 16. Verurteilung, die zwei Jahre Zuchthaus betrug, die Siche⸗ rungsverwahrung bereits angedroht worden war, ließ er nicht von ſeinen Diebereien. Nahezu 50 Gartenhauseinbrüche hat er, wie er ſelbſt zu⸗ gab, mindeſtens verübt und war eine zeitlang der Schrecken der Gartenbeſitzer, da er bei ſeinen allnächtlichen Gartenhauseinbrüchen alles ſtahl, was nicht niet⸗ und nagelfeſt war. Er hat zwar als Zweiundzwanzigjähriger durch Tuberkuloſe ein Bein verloren, aber wie viele Körperbe⸗ ſchädigte ſchlagen ſich tapfer und ehrlich durchs Leben! Zeitweilig mußte dem haltloſen Men⸗ ſchen die Fürſorgeunterſtützung in Form von Verpflegung gegeben werden, weil er die Bar⸗ unterſtützung vertrank. Der unverbeſſerliche Verbrecher wurde zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt und ſeine Sicherungsverwahrung an⸗ geordnet. f Iwei Jahre für Kaninchendieb Neunkirchen. Der ſchon elfmal vorbeſtrafte 33jährige Biehl aus Neunkirchen hatte bed einem Rückfalldiebſtahl acht Kaninchen aus dem Stall ſeines Nachbarn geſtohlen und die Tiere zum Geſamtpreis von 21 RM. auf dem Wochen⸗ markt in Saarbrücken verkauft. Da er einſchlä⸗ gig vorbeſtraft war, beantragte der Staatsan⸗ walt vor dem Schöffengericht Neunkirchen zwei Jahrs Zuchthaus. Das Gericht erkannte auf zwei Jahre Gefängnis. Gewerbsmäßiger Ablreiber verurteilt delte gegen den der gewerbsmäßigen Abtrei⸗ bung beſchuldigten 35jährigen Rudolf Haſel⸗ horſt aus Stierſtadt, der zuletzt Pfleger in einem Frankfurter Krankenhaus war. Durch Krankheit in ſeiner Familie hatte er Schulden und kam mit ſeinen Einkünften nicht zurecht, da er es nicht verſtand, ſich einzuſchränken. Eines Tages traf er in einem Vergnügungslokal einen früher von ihm gepflegten Patienten, dem er zu verſtehen gab, daß er geneigt ſei, Abtreibun⸗ en vorzunehmen, und dem er für die Zuwei⸗ ung von Perſonen Proviſion in Ausſicht ſtellte. rankfurt a. M. Das bene, verhan⸗ Es wurde ihm auch nach einiger Zeit eine Schwangere aus Aſchaffenburg zugeführt, die er in ſeiner Wohnung in Abweſenheit ſeiner ———„behandelte“. Welchen Gefahren die chwangere hierbei ausgeſetzt war, geht allein aus dem Umſtand hervor, f der Angeklagte keinerlei mediziniſche Kenntniſſe beſaß, ſondern nur auf Grund der Anſchauung anatomiſcher Bilder ſein ſträfliches Werk betrieb. Dem Ange⸗ klagten wurde ferner eine Schwangere aus Lohr Baecher die er in einem Hotel„behandelte“. er Staatsanwalt beantragte gegen den Ange⸗ klagten, der geſtändig war, eine Zuchthausſtrafe von drei Jahren und fünf Jahren Ehrverluſt. Solche Verbrechen müßten ſchwer beſtraft wer⸗ den. Das Gericht erkannte wegen gewerbsmäßi⸗ ger Abtreibung auf 2½ Jahre Gefängnis und fünf Jahre Ehrverluſt. Fünf Monate Unterſu⸗ chungshaft wurden angerechnet. Das Gericht nahm an, daß in einem Falle vollendete Ab⸗ treibung vorliegt, während im zweiten Falle zu Gunſten des Angeklagten nur eine Verſuchs⸗ handlung angenommen wurde. gie hören im Rundfunk.. Dienstag, 25. Januar Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel. Morgenruf. 6.30: Konzert. 7: Nach⸗ richten 10;„Kampf um das Bauernreich“. Hörſpiel. 10.30: Fröhlicher Kindergarten. 11.30: Dreißig bunte Minuten. 12: Konzert. 13.50 Nachrichten. 14: Aller⸗ lei von Zwei bis Drei. 15 15: Allerlei Unterhaltſames. 15.45: Eine Plauderei über die Deutſchlandkarte. 16: Muſik am Nachmittag 18: Das deutſche Lied. 18.20: Das franzöſiſche Lied. 18.45: Deutſche Meiſterſchaft im Viererbob 19.10:... und jetzt iſt Feierabend. 20: Blasmuſik. 21: Deutſchlandecho. 21.15: Steiriſche Muſik. 22: Nachrichten. 22.20: Deutſchlandecho. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23—24: H. Buſch ſpielt. Frankfurt 6: Morgenlied. Morgenſpruch. Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik 10: Schulfunk. Deutſche auf Grenzwache im Banat. 10.30: Muſik zur Werkpauſe. 11.40: Hausfrau, hör zu! 11.50: Die Axt im Hauſe. 12: Konzert. 14,10 O holde Frau Muſica. 15: Leben⸗ diger Grenzwall im deutſchen Oſten. 15.15: Für die Frau 15.45: Das Volk erzählt. 16: Konzert. 18: Zeitgeſchehen. 19.10: Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt 21: Das tote Herz. Hörſpiel. 22.20: Win⸗ terſportwoche. 22.35: Fröhlicher Ausklang. 24—1: Nachtmuſik Stuttgart 6: Morgenlied. Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 7: Nach⸗ richten. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Muſik am Morgen. 10: Deutſche auf Grenzwacht im Banat. 11.30: Volks⸗ muſik. 12: Konzert. 14: Muſikaliſche Kurzweil. 16: Muſik am Nachmittag. 17: Der Forſcher H. Schom⸗ burgk ſpricht über: Afrikaniſche Geheimbünde. 17: Mu⸗ ſik am Nachmittag. 18: Von geſunden und kranken Kindern. 18.30: Griff ins Heute. 18.45: Deutſche Meiſterſchaften im Viererbob. 19: Nachrichten. 19.15: Zauber der Stimme. 20:„Vogerl fliegſt in d'Welt hinaus“. 21: Die großen deutſchen Meiſter. 21.30: An Danzig! Ein Geſpräch mit jungen Menſchen. 22: Nach⸗ richten 22.30: Internat. Nachtſpringen. 22.40: Tanz und Unterhaltung. 24—1: Nachtmuſik. Prinzeſſin hildegard l. Mainz. Am Freitag erlebten die Mainzer den zweiten närriſchen Empfang. Prinzeſſin Hildegard I. traf, von Berlin kommend, im Sonderwagen mit Familie und Gefolge in Mainz ein. Die Narrenreſidenz befand ſich in freudiger Aufregung. In den Mittagsſtunden füllten ſich die Straßen mit dem frohbewegten Narrenvolk. Von vielen Häuſern grüßten die Fahnen mit den Narrenfahnen. Ebenſolche Fahnen befan⸗ den ſich zu Hunderten und Tauſenden in den Händen der erwartungsfrohen„Untertanen.“ Mit fröhlichem Hellau wurde Prinz Martin J. und das närriſche Staatsminiſterium ſowie Abordnungen der Prinzen⸗ und Prinzeßgarden auf der Fahrt zum Bahnhof begrüßt. Als Punkt 13.11 Uhr der Hofzug der Prin⸗ zeſſin auf dem im närriſchen Fahnenſchmuck prangenden Bahnſteig einlief. erklang der Narrhallamarſch und fröhliche Hellaus ſchall⸗ ten dem Hofzug entgegen. Prinz Martin empfing ſein jugendliches Ge⸗ mahl mit herzlicher Begrüßung am Sonderwa⸗ gen und geleitete es zur Halle. wo der Prin⸗ zeſſin das närriſche Staatsminiſterium und die Abordnungen der Garden vorgeſtellt wur⸗ den. Miniſterpräſident Heinrich Bender entbot der närriſchen Hoheit den Willkommengruß des Staatsminiſteriums und der Bevölkerung. Der Vertreter des Oberbürgermeiſters der Stadt, Dr. Hallier, überreichte einen prächtigen Flie⸗ derſtrauß. Dann ſetzte ſich die Automobilkolon⸗ ne in Bewegung. Heller Jubel umbrandete das Prinzenpaar. Immer wieder wogten die far⸗ benfrohen Fähnchen und donnernde Hellaus dem Prinzenpaar entgegen. Es herrſchte eine überſchäumende, närriſche Begeiſterung, und am Prinzenpalais„Im Hof von Holland“, war ſie beſonders deutlich zu verſpüren. Kaum konnte das Prinzenpaar das Portal ſeines Palais er⸗ reichen. wo Prinzeß⸗ und Prinzengarde ihre Wachen bezogen hatten. Immer wieder muß⸗ ten ſich die Oberhäupter des närriſchen Königs⸗ reichs Mainz auf dem Balkon zeigen. dann erſt konnten ſie ſich zurückziehen und im Kreiſe des„Staatsminiſteriums“ und der Gardenab⸗ ordnungen froh bewegt ihre Eindrücke von dem begeiſterten Empfang austauſchen. Samstagabend erfolgte in der Narrhalla die Prinzenkürung und Prinzenproklamation. Geheimrat Enderlen 75 Jahre alt. Heidelberg. Einer der bekannteſten deutſchen Chirurgen, Geh. Hofrat Prof. Dr. Eugen En⸗ derlen, der ſich ſeit ſeiner Zurruheſetzung in Stuttgart niedergelaſſen hat, beging am Frei⸗ tag ſeinen 75. Geburtstag. Zuletzt war Ender⸗ len Direktor der Chirurgiſchen Klinik in Hei⸗ delberg, wo er ſich als hervorragender Opera⸗ teur einen Namen verſchafft hat. Er förderte insbeſondere den operativen Ausbau der Chi⸗ rurgie, und ſeine kunſtvollen tierexperimentel⸗ len Arbeiten, ſeine Unterſuchungen über Kno⸗ Wen über das Wachstum der Röh⸗ renknochen, über Regeneration der Sehnen, des Knochenmarks und über die Heilung von Gal⸗ lenblaſenwunden verdienen beſonders hervor⸗ gehoben zu werden. Ein Film von der Stadt der Edelſteine. Idar⸗Oberſtein. Dr. Paul Wolf hat einen Kulturfilm über die Idar- Oberſteiner Edel⸗ ſteininduſtrie gedreht, der unter dem Titel „Sterne auf Erden“ erſcheinen wird. Der Film kommt demnächſt zur Uraufführung im Ufa⸗ Palaſt am Zoo in Berlin und wird dann durch ganz Deutſchland gehen. Eine Gutenberg⸗Gedächtnisſtätte auf der Eltviller Burg. Die ſeit dem 17. Jahrhundert in ihrem bau⸗ lichen Zuſtand unverſehrt gebliebene Eltviller Burg im Rheingau ſoll für den Fremdenver- kehr erſchloſſen werden. Zunächſt wird die Domherrenkammer über dem Grafenſaal wie— derhergeſtellt und die ſeither für Behördenzwek— ke benutzten Räume im Burginnern in ihren früheren Zuſtand gebracht. Außerdem wird'n der Burg eine Gutenberg-Gedächtnisſtätte ge⸗ ſchaffen. — ——— 2—— Torreicher Kampf auf hem Walbſportplaz Amicitia Viernheim— Alemannia Ilvesheim 613(31) Das Spiel iſt zu Ende. Noch vollſtändig im Banne des dramatiſchen Geſchehens ver⸗ laſſen die Maſſen den Waldſportplatz. Ange⸗ regt unterhaltend drängt man ſich durch die Induſtrieſtraße und iſt froh, als man den Ort erreicht, denn erſt hier, nachdem ſich die Sportbegeiſterten ſcharenweiſe in die einzelnen Straßen verteilten, bekommt man etwas Luft und freie Bahn. Und da hören wir die Worte: „. ein Glück, daß Viernheim doch noch komplett zur Stelle ſein konnte...“ Und dies iſt die Feſtſtellung, die auch wir zuerſt machen wollen. Ja, welch ein Glück! Denn man weiß wirklich nicht, wie die Sache ausgegangen wäre, hätte man dieſen harten und erbitterten Kampf in der angekünbigten Aufſtellung beſtreiten müſſen! Es iſt deshalb Krug hoch anzurechnen und ein ſchöner Be⸗ weis ſeiner echt ſportlichen Geſinnung, daß er ſeine Kameraden nicht im Stich ließ und trotz Verletzung(vom Frledrichsfelboer Spiel!) ſeine Mitwirkung noch in letzter Minute zuſagte. Kiß 4, der für den Torhüterpoſten auserſehen war, wurde dadurch wieder frei für den Sturm und ſo gab die Mannſchaft das gewohnte Bild (allerdings immer noch ohne den verletzten Verteidiger Phil. Faltermann!). Es iſt ja längſt nicht mehr unbekannt, daß durchweg alle Vereine gerade gegen den Ta⸗ bellenführer mit vollem Kräfteeinſatz kämpfen. Doch was geſtern in dieſer Hinſicht Ilvesheim vollbrachte, wie man ſich reſtlos hingebend für ein gutes Endreſultat einſetzte, übertrifft wohl alles bisher Dageweſene. Die Gäſte hatten Penſum erledigte. Gut unterſtützt wurde er in jeder Weiſe von den beiden Außenläufern Schmitt und Hoock, die ſich in ihren Leiſtun⸗ gen die Waage halten konnten. Der Sturm unter Führung von Müller Joſ. vollführte wieder ein recht produktives Spiel, was ja auch zahlenmäßig zum Ausdruck kommt. Es iſt ſchon recht: viele, ſehr viele Torchancen ließen unſere Stürmer unausgenützt. Doch kann nicht jeder Angriff zum Erfolg führen und nicht jeder Torſchuß ſein Ziel finden. Für uns iſt die Hauptſache: ſechsmal traf man ins Schwarze, ſechsmal ſchlug man die gute und in der Abwehr etwas harte Mannen Ilvesheims. Fürwahr ein leuchtender Beweis der eingekehrten Schußfreudigkeit unſerer Stürmer. Jeder gab ſein Beſtes und iſt in gleicher Weiſe am Enderfolg beteiligt. Kleine Mängel hauptſächlich im Zuſpiel ſind zwar aufgetreten, doch die ſind niemals zu vermei⸗ den und können in keiner Weiſe den überaus guten Geſamteindruck unſerer Elf verwiſchen. Spielverlauf: f Mit dem Anſpiel trifft auch ſchon die erſte Ueberraſchung ein. Viernheim kommt im erſten Angriff nicht weit über die Mittellinie, ver⸗ liert den Ball an den Gegner und in einem kräfligen Vorſtoß ſchlägt der Linksaußen Il⸗ vesheims unſere verblüffte Hintermannſchaft zum erſten Mal. Die Folge davon war: Ver⸗ wirrung und Nervoſität innerhalb der Ein⸗ heimiſchen und Zuverſicht und entſchloſſenes Handeln in den Reihen des Gegners. So hat Kiß 3 eine gute Chance zum Ausgleich, Viernheimer Tores. Unſere Hintermannſchaft hat alle Hände voll zu tun. Doch vorläufig ſind nur Eckbälle die Erfolge der Gäſte. Eben kommt es zu einer kleinen Auseinanderſetzung auf halblinks, der Schiedsrichter gibt Strafſtoß gegen Viernheim, der Ball kommt zum Links⸗ außen, der mit dem Kopf einſendet. Noch bleibt Ilvesheim in Front. Und ehe man ſich verſieht, iſt Krug auch ſchon zum dritten Mal geſchlagen. Beängſtigende Minuten folgen. Der Sieg unſerer Grünen iſt ſtark gefährdet. Doch nun hält unſere Abwehr dicht. Die Läu⸗ ferreihe wirft den Sturm nach vorn, wo man ſich nach einer kleinen Kriſe gleichfalls wie⸗ dergefunden hat. Müller verpaßt eine klare Gelegenheit durch Verfehlen des Balles. Auch Koob und Kiß 4 ſind im Schuß etwas un⸗ glücklich. Doch iſt es Letzterem vorenthalten, mit dem 5. Tor den Kampf zugunſten Viern⸗ heims zu entſcheiden. Nun iſt man wieder die überlegene Partie. Ein Eckball kommt zum aufgerückten Hoock, der mit ſaftigem Schuß das Endreſultat herſtellt. Ein zugeſprochener Elfmeter wird von Müller J. an die Latte geſetzt. Kiß 3 hat mit einem wunderbaren Schuß großes Pech. Knapp über die Latte flitzt der Ball. Auch die übrigen Stürmer ſind im Schießen nicht müßig, aber alles ver⸗ fehlt das Ziel, es bleibt beim Reſultat von 6:3 Toren. Der Schiedsrichter war dem Spiel ein auf⸗ merkſamer und gerechter Leiter. * Die weiteren Spiele der Bezirksklaſſe: Phönix Mannheim erzielte auf eige⸗ nem Gelände gegen ſeinen Lokalrivalen 08 nur ein Unentſchieden 1:1. Im Vorſpiel ſiegte der Abſtiegskandidat 3:0. Auch bie Turner⸗Fußballer legen eindeutig TW Viernheim— FV Laudenbach 51 Für die Fußballer des Turnvereins gibt es anſcheinend kein Hindernis, das irgendwie in der Erreichung ihres geſteckten Zieles hin⸗ dernd wirken könnte. Jeder Gegner muß ſich beugen, keine Mannſchaft iſt in der Staffel, die unſerer Mannſchaft in Technik und Taktik die Hand reichen könnte. Und wie man ſeine Gegner abfertigt, in welcher Höhe ſie die Nie⸗ für ſich! War es am vorletzten Sonntag die Mannheimer SA-Mannſchaft, die mit 40 beſiegt wurde, ſo erreichte geſtern den Fuß⸗ ballverein Laudenbach das gleiche Geſchick. Und dabei ſpielte Laudenbach in der Geſtal⸗ tung der Tabelle eine wichtige Rolle. Nur drei Verluſtpunkte hatten ſie aus den bisherigen Spielen zu verzeichnen, was deutlich genu für die Qualität dieſer Elf ſpricht. Doch unſeren Turnern waren ſie keinesfalls ge⸗ wachſen. Niemals war der Sieg der Viern⸗ heimer gefährdet. Nur einmal ließ ſich die Turner⸗Abwehr überwinden, währenddem der Sturm fünfmal erfolgreich ſein konnte. Ein Beweis für die gute Abwehrarbeit einerſeits und für die produktive Spielweiſe anderer⸗ ſeits. Mehr kann man von einer Mann⸗ chaft nicht mehr verlangen. Wir wollen hof⸗ fer daß die Turnerelf auch fernerhin erfolg⸗ reich beſteht und unangefechtet ihr Ziel, die Meiſterſchaft, erreicht. —4 Das Zeitalter des Verkehrs muß jum Zeitalter ber Verkehrsgemeinſchaft werben. derlage unterſchreiben müſſen, iſt eine Sache t. Be) duch 8 In 4. 0 a a Das ſich anſcheinend beſonders viel vorgenommen aber hoch über das Tor geht der Ball. Das⸗ f„„, Benimm dich deshalb als famerab und befolge 3 und forderten von unſeren„Grünen“ in einem ſelbe Kunſtſtlk vollbringt 15 2, indem er For tun 1 5 11 4 9 aas bie Regeln der Itraßenverkehrs⸗Oroͤnung. 1 Kampf auf Biegen und Brechen auch die letz: aus günſtiger Stellung daneben ſchießt. Jetzt ban 3 1 15 Aae nt gelen—— i a Nett den fafterſeroen. Aich einen Kugenbüct kehrt allmählich Ruhe in der Mannschaft ein hand rechen ſie in Vorſp 9 Viernheimer Tonjllmſchau 1 waren die Amiciten ihres Sieges ſicher, immer und unabläſſig iſt das Tor des Gegners in Reſultat verloren hatte. ernheimer Tonfilm vun und immer wieder kamen die Ilvesheimer[Gefahr. Das ganze Geſchehen wickelt ſich in Olympia Neulußheim, das wegen Truxa“ Tun, durch weite Vorlagen in den Strafraum ihres Ilvesheims Hälfte ab, doch überbieten ſich] der Maul- und Klauenſeuche lange pauſieren im Central⸗Film⸗Palaſt! 51 Gegners, mitunter große und gefährliche Ge⸗ unſere Stürmer gegenſeitig im Auslaſſen auch J mußte, hatte die Feudenheimer zu Gaſt. Die Heute Montag letzter Tag! 1 fahrenmomente hervorrufend. Sogar der 3:1 der noch ſo günſtigen Torchancen. Erſt als J Gewinnausſichten, die für Feudenheim ſchon So wie ganz Mannheim von„Truxa“ be⸗ 1 Halbzeitſtand und das ſofort nach Wiederan⸗ Ilvesheim bei einem ſeiner gelegentlichen Vor⸗ ſehr hoch waren, kamen auch in dem ſehr hohen[ t ist 11 ſegt Biernhei 5 ſpiel von unſeren Grünen erzielte 4. Tor ſtöße beinahe das zweite Tor erzielt hätte, Sieg von 6:2 zum Ausdruck. geiſter iſt, ſo iſt jetzt auch ganz iernheim uf s konnte den Gäſten niemals den Mut und die gelingt der Ausgleichstreffer. Kiß 3 ſteuert l 228 begeiſtert. Der Name Truma iſt für die Zeit Siegeshoffnung rauben. Was man aus einer von rechts auf das Tor, gibt uneigennützig zu In Seckenheim 1 5 ee 1 0 ein Begriff geworden. Truxa, der König der 15 1:4 Niederlage alles machen kann, das haben][ Müller, der nur noch einzudrücken braucht. richsfeld ohne die Punkte abziehen. a Artiſten und des Varitees, in ſeinem brillan⸗ Jaht. dann auch die Gäſte gezeigt. Innerhalb we⸗] Die Ueberlegenheit der Viernheimer dauert an,] Reſultat war 10. N Syitzenfi übe böten niger Minuten hieß es 4:3 und bange, ſehr J wird Mi 3 Mi 6 ößer. Kiß 4 Käfertal ten Spitenfilmwerk, das überall den aller einen Welk 5. wird von Minute zu Minute größer. Ki f i egen Käferta 3 f bange Minuten hatte man gerade in dieſer] und Müller Joſ. berſehlen 52 70 ihr Ziel. e e e d Ve größten Erfolg hat, muß man geſehen haben. Etul Periode durchzuſtehen. Denn das eine ſteht J Die Angriffe des Gegners werden ſchon von Vergeltung üben. Käfertal, in der Spitzen⸗ Weltſtadtvarietee— Tag des Programmwech⸗ tler feſt: Mit dem Anne, der Ilvesheimer f unſerer Läuferreihe unterbunden, und aufs gruppe gelegen, mußte in hartem Kampfe eine] ſels! Leuchtende Lettern verkünden den Namen 4 0 wäre auch eine für Viernheim nicht günſtige[neue geht es in Richtung Ilvesheimer Tor! 5:1-Niederlage hinnehmen.„Truxa“— eine Stadt ſpricht von„Truxa“ fan Wendung eingetreten. Es iſt ja ſelbſtverſtändlich, daß unter dieſen f zn]— die Attraktion der Attraktionen— eine bali 4 T. Uüſſ ier i Sp. gew. un verl. Tore 8 übern Aber unſere Mannſchaft war auf dem A e e en e Amicitia Viernheim 15 12 1 2 48701 25 J Zugnummer erſten Ranges— glanzvolle r Damm. Sie kämpfte freudig und einſatzbereit.] es 5. 25 g f eudenheim 14 9 2 3 37.28 20 J Höhepunkt jedes Varieteeprogramms— Kaſ⸗ 1 f f i nem Schuß die Führung erringt. Nicht lange Jen 38133 19] Höhep 1 prog Krug im Tor gab wieder eine gute Figur und Dau ne 8 gt, Nicht lange] Käfertal 160 8 3 5 3.33 1 125 5 2 hielt trotz Verletzung was zu halten war.] dauerte es und ſchon hat Müller Joſ. zum 0 Weinheim 17 8 2 7 4% 1e ſenmagnet— Idol des Pubtifums— unge⸗ 3202 Kiß 1 205 Martin waren gleichfalls auf der dritten Mal eingeſandt. Wenige Minuen ſpä⸗ e 1— J t 3.— 1 krönter König des Varietees: das iſt Truxa! 9 Höhe. Erſterer fiel allerdings durch ſeine ter Halbzeit. N 14 4 1 6 25532 12„Truxa“, ein Spitzenfilmwerk mit einer ſben ge öfteren weiten Abſchläge etwas angenehmer ins Sofort nach Wiederanſpiel iſt auch ſchon] Pbönix Me'heim 3 328 58 1 ſpannungsgeladenen Handlung, voll atemrau⸗ 125 Auge. Die Läuferreihe war unermüdlich in der 4. Treffer fällig. Kiß 2 iſt es, der den ee 3 8 22220 11] bender Senſationen, ein Film, der vom erſten bebe. der Zerſtörung und manchmal geradezu vor⸗ Angriff mit erfolgreichem Schuß abſchließen Sodenbeim 10 4 1 5 16. 2 bis zum letzten Bild packt. Auch Sie müſſen pee bildlich im Spielaufbau. Müller A. iſt hier an kann. Und jetzt dreht Ilvesheim gewaltig auf. 08 M'heim 14 8 2 9 22.47 8. f keiner erſter Stelle zu nennen, der wieder ein rieſiges[Oefters kommen ſie in beängſtigende Nähe des I Neulußbeim 1» ruxa ſehen! 1 0 1 l Tf Das TUM a Uran Tax a SöMenldmwerk Tana neue Tf a oma TIRO a emas TNUMa imbkftpg gane Amtliche Bekanntmachung Holne n Betr: Steuerſprechtag— etre:** 0 es Ver nächſte Steuerſprechtag des Finanzamtes findet Fasnach 8 5 win am Donnerstag, den 3. Febr. 1938, hier im Gemeindehaus Am Januar ute. Bürſtädterſtr. 16 ſtatt Diejenigen Steuerpflochtigen, die an berans dl 9 nadie dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens b f ˖ 5 Fuge h Montag, den 31. Januar 1938 mitiags. 12 Uhr, bier— a n 17— melden und genau angeben, in N 5 eg un er 175 welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt ge⸗ E üppen⸗ um Fu wünſcht wird. Später Anmeldende können an dem 10 Sprechtag nicht berückſichtigt werden. üben Winlerjchlußverkauf! das Viernheim, den 20. Januar 1938. 2 a 5 den Pol Der Bürgermeiſter kein Narrenball Es wird keine Frage ſein, daß unſere Frauen⸗ kunt a teln rürriſcher welt wieder eine gute Kaufgelegenheit aus⸗ ud; 2 2 4 4 1* 242 Freiw. Feuerwehr Viernheim Aummel nutzt, ganz beſonders, wenn ſie rechtzeitig eum; Mittwoch, den 26. Januar, abends Uberhan t durch Anzeigen darauf aufmerkſam gemacht littſen N 2 8 Uhr, findet im Lokal zum, Storchen“ einn ö 0 wird Diee 39 9 4 5 L mann on Spiel 8 Die„Viernheimer Volkszeitung“ bringt Ihr 11 = ſta e altiven Mitglieder nebſt Spiel⸗ f 7 N mannszug nehmen—.—— teil. Unent⸗ Angebot an einen guten Leſerkreis! 5 ſchuldi bleib ird ldet. 2;* 5 W Wehrleiter: 13 Denken Sie jetzt ſchon an Ihre Anzeigen un — zum Winter⸗Schluß⸗Verkauf! 1 5 ſellen, f — entlaſte . Heute f dean h 2 ohne eine An⸗ Sa eige in der W̃ lift bene iederholung iſt die Seele der Werbung. Wer etwas 00 ln. 5 1 1 amen Hauptſchriftletter und verantwortlich für den politiſchen 8 lis zeitung lernen will, üben will, wiederholt das ſolange, bis er 1 du in Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen 0 ze Ang i 5„eiche Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ es kann. Auch in der Werbung kann man einen Namen nen a einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Anzeigen. ußzuneh Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck nicht oft genug wiederholen. fläche Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co. bringen frohe dberſe Worms.— Du. XII 1937 über 1800. Z. Zt. if i 5 Anzeigenpreisliſte r. 6 gültig. Güte! Von 10 mugelſäch 0 ber„u