U ſih die lden der ante. Ein 2 eines e alderer⸗ ulm hof⸗ qu erg, dl, de — tun lt dun 1 chr. 1 aum“ he. Marne r die dit Ang der n hilan⸗ den alla 2 haben. aunmmech⸗ n Mme „urs“ eine lan voller —Aaſ⸗ unge t Tul nit einer dlemtau⸗ on erſten ie nüſſa ft 722 — Amtsblatt der Vürgermeiſterel Viernheim Täglich ausgenommen an Sonntagen und Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RW. Erſcheinungs welle: Bezugsptels: durch die PRoſt monatlich 160 NM ausſchließl ich Nummer 20 Beſtellgeld Einzelnummer 10 Ryfg PPP eiertagen. einſchließlich Botenlohn, dienstag 85 ſiernheimer 5 gültia Geſchäftsſtelle Viernheim den 25. Januar 1938 Verkündigungsblatt der NSDAP. Viernheim Anzergenpreis. Grundpreis für 1mm Höhe und 22 um Breite 3 Myfg., im Text- teil für 1mm Höbe und 67 mm Bteite 15 Rpig Zur zei iſt Anzeigenpreisliſte Nr 6 Bismarckſtr 13 Fernſpr 153 PS r'dbaſen 15101 14. Jahraang 0 Indenfrage- Polens wichligſtes Problem Abwehr der engliſchen und amerilaniſchen Einmiſchungsverſuche Achlung des Gaſtrechls Proleſt der jungen Generation Polens Jugend will Arbeit und Brok nicht für Fremdraſſige Warſchau, 25. Januar. Das Warſchauer Bezirksgericht iſt zur Zeit Schauplatz von drei großen Kommuniſtenpro⸗ zeſſen, die außerordentlich aufſchlußreich für die Methoden der Komintern ſind. Außer dem Maſſenprozeß. der 34 leitende Kominteragenten bereits ſeit mehr als acht Tagen auf der Anklagebank ſieht, wurden heu⸗ te zwei weitere Prozeſſe eröffnet. Die beiden Hauptangeklagten. David Kirſchbraun und Simon Zacharias. ſind ſelbſtverſtändlich Juden. Beide ſind wegen kommuniſtiſcher Hetze bereits mehrfach vorbe⸗ ſtraft geweſen.. Von Kirſchbraun ſteht ſeſt. daß er ſich im Jahre 1929 heimlich über die volniſche Grenze in die Sowjetunion ſtahl, um dort einen zweijährigen Kurſus auf der„Lenin; Schule“ in Moskau zu„absolvieren.“ Nach einer erneuten Betätigung in Polen floh er wieder in die Sowjetunion. um dort die Leitung des„Sekretariats für die volniſch⸗ baltiſche Abteilung der Komintern“ zu übernehmen. Bei einer ſpäteren Gelegen⸗ heit wurde er dann von der polniſchen Po⸗ lizei gefaßt. Zacharias hatte ſich in Polen unter dem Na⸗ men Meiſenberg als Vertreter der techni⸗ ſchen Zentrale der Kommuniſtiſchen Partei Polens betätigt. Als Meiſenberg wurde er mehrfach von der Polizei gefaßt, aber gegen hohe Kaution freigelaſſen. Ihm kann nachge⸗ wieſen werden, daß er mehrfach in der Zeit ſeiner Betätigung für die Komintern mtt ille⸗ galen bezw. gefälſchten Papieren nach Moskau gereiſt war. Gegen angelſächſiſche Einmiſchung Warſchau, 25. Januar. Im Haushaltsausſchuß des Seim, in dem heute der Haushalt des Innenminiſteriums in Anweſenheit des Miniſterpräſidenten und In⸗ nenminiſters General Skladkowſki beſprochen wurde, wies der Referent Woiciechowſki nachdrücklichſt auf die Bedeutung der jüdiſchen Frage hin Die volniſche Bevölkerung habe ſelbſt zu wenig Raum im Lande. ſodaß Polen nicht in der Lage ſei, ſeiner jungen Genration Arbeit und Brot zu geben. Das Bewußtſein, daß ſich gleichzeitig unter den Polen ein völkiſch und raſſiſch fremdes Element, das dazu noch„exploſiv“ ſei. breit mache, habe in der jungen Generation einen Sturm gegen die Juden ausgelöſt, der ſich am ſtärkſten in den Städten Polens feſtgeſetzt habe. Dieſe Jugend werfe den ſtaatlichen Behörden vor. Brot für dieſe fremdraſſiſchen Menſchen u. keines für die Kinder des volniſchen Volkes zu haben. Dieſe Tatſache ſei der Grund für die judengegneriſche Stimmung der volniſchen Ju⸗ gend Die jüdiſche Auswanderung ſei die wichtigſte Frage in Polen. Alle Vertreter im Seim hätten die Pflicht. einen Plan aufzu⸗ ſtellen. der Polen von dem jüdiſchen Element entlaſte. 5 Heute, wo Polen im eigenen Land nicht Platz genug habe, müſſe es ſeine Gaſtfreundſchaft die⸗ ſen Juden gegenüber kündigen. Von dieſer Stelle aus müſſe man energiſch gegen das Auftreten gewiſſer Kreiſe in Amerika und England proteſtieren, die ſich angeblich im Namen der Humanität als Verteidiger der Ju⸗ den in Polen aufſpielen. Polen fordere die „reichen“ Nationen, insbeſondere Großbritan⸗ nien auf, die Juden aus Polen bei ſich ſelbſt aufzunehmen, ihnen die Einwanderung nach Paläſtina und in andere noch wenig bevölkerte Ueberſeegebiete zu öffnen. Von den Juden im Auslande und von ihren angelſächſiſchen Freunden erwarte man. daß ſich ihre„Humanität“ auf dieſe Weiſe betätige. Die Juden in Polen ſelbſt würden gut daran tun, die volniſchen Auswanderungspläne ehrlich zu unterſtützen. Slojadinowilſch berichtel Belgrad, 25. Januar. Miniſterpräſident und Außenminiſter Dr. Stojadinowitſch hatte mehrere Arbeits⸗ beſprechungen mit den Mitgliedern des Kabi⸗ netts. Am Vormittag berichtete er in zweiſtün⸗ diger Unterredung dem Prinzregenten Paul über ſeine Deutſchlandreiſe. haolniſches Valleft in Berlin Längere Gaſtſpielreiſe durch Deutſchland Berlin, 25. Januar. Am Montagnachmittag traf das unter Lei⸗ tung der Ballettmeiſterin Broniſla wa Nijinſka ſtehende Polniſche Ballett, das vom 27. bis 29 Januar im Deutſchen Opernhaus gaſtiert, in Berlin ein. Die Tanz⸗ gruppe, die auf der Pariſer Weltausſtellung mit dem Grand Prix für Tanzkunſt ausgezeich⸗ net wurde, wird im Anſchluß an das Berliner Auftreten eine längere Gaſtſpielreiſe durch zahlreiche deutſche Städte unternehmen. 1 Gauleiter Bohle ſprach in Budapeſt über die Auslands organ ſalion Budapeſt, 25. Januar Der Staatsſekretär und Chef der Auslandsorga⸗ niſation im Auswärtigen Amt, Gauleiter Bohle, hielt am Montag auf Einladung der „Ungariſchen Geſellſchaft für Außenpolitik“ im Delegationsſaal des Parlaments einen Vortrag über„Die Auslandsorganiſation der NSDAP.“ Unter den Anweſenden ſah man u. a. den Mini⸗ Fan Daranyi und Außenminiſter anya. 1 Staatsſekretär, Gauleiter Bohle, begann ſei⸗ nen Vortrag mit der Feſtſtellung: Die Aus⸗ lands⸗Organiſation der Nationalſozia⸗ liſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei iſt im engeren Sinne die Zuſammenfaſſung aller Bür⸗ ger des Deutſchen Reiches im Auslande, die Mitglieder der NSDAP. ſind. Der Staatsſekre⸗ tär betonte, daß die Auslands⸗⸗Organiſation der NSDAP. nicht die Aufgabe hat, die Volksdeut⸗ ſchen zu organiſieren. Alle gegenteiligen Be⸗ hauptungen, die von Zeit zu Zeit von einer bös⸗ willigen und oft hierfür bezahlten Preſſe auf⸗ geſtellt werden, ſeien frei erfunden und könnten nur den Zweck haben, Mißtrauen zu ſäen und politiſche Schwierigkeiten hervorzurufen. Achlung des Gaſtrechls Es ſei ein fundamentales Prinzip ſeiner Organiſation, ſich niemals und unter keinen Roler Piratenüberfall Franzöſiſcher Jerſtörer mit bolſch ewiſtiſchen Bomben beſchoſſen Paris, 25. Jan. Ein bolſchewiſtiſches ſpaniſches Flugzeug griff Montag nachmittag inner⸗ halb der franzöſiſchen Hoheitsgewäſſer bei Cer⸗ bere den franzöſiſchen Tor pedoboots⸗ zerſtörer„La Paurſuivante“ mit Bomben an, die jedoch ihr Ziel verfehlten. Havas berichtet über den Zwiſchenfall aus Perpignan folgendes: Die beiden nationalſpa⸗ niſchen Kreuzer„Canaris“ und„Almi⸗ rante Cervera“ und zwei nationalſpaniſche Torpedobootszerſtörer kreuzten am Montag⸗ nachmittag vor der Küſte von Cerbèere. Der franzöſiſche Beobachtungspoſten von Cerbere meldete außerdem acht ſehr hoch fliegende Flug⸗ zeuge. Bei Eintritt der Dämmerung patrouil⸗ lierte innerhalb der franzöſiſchen Gewäſſer der franzöſiſche Torpedobootszerſtörer„La Paur⸗ ſuivante“ etwa einen Kilometer von der Küſte entfernt, während die vier nationalſpa⸗ niſchen Kriegsſchiffe abdampften. In dieſem Augenblick erſchien ein Flugzeug in ſilbernen Farben und ließ über dem franzöſiſchen Torpe⸗ dobootszerſtörer. den es anſcheinend für einen nationalſpaniſchen hielt, zwei Bomben fallen. Die eine Bombe fiel 200 Meter von dem Zerſtörer entfernt ins Waſſer, die andere flog etwa 300 Meter von dem franzöſiſchen Kü⸗ ſtenbeobachtungspoſten von Cerbore ins Waſ⸗ ſer. Die nationalſpaniſchen Kriegsſchiffe nebel⸗ ten ſich ein und verteidigten ſich gegen drei andere Flugzeuge. die auf ſie einen Angriff unternahmen, mit Maſchinengewehr⸗ und Ge⸗ ſchützſeuer. Das Schießen dauerte etwa 30 Mi⸗ nuten und konnte von Cerbeère aus gut beobachtet werden. Alle Soldalen ſammellen für das WH. In den Straßen der Reichshauptſtadt ſammelten Soldaten in ihren alten Uniformen für das Winterhilfswerk (Preſſephoto, Zander-Multiplex⸗K.) Umſtänden in die innerpolitiſchen Verhält⸗ niſſe fremder Staaten einzumiſchen. Das Reich und die Partei erwarteten im Gegen⸗ teil von den Reichsdeutſchen im Auslande, daß ſie vorbildliche und loyale Gäſte der Staaten ſind, in denen ſie ſich aufhalten. Der Redner wies darauf hin, daß es Aus⸗ landsorganiſationen auch bei allen anderen Völkern gibt und wies die vielen Angriffe, die im Laufe der letzten Jahre gegen die Auslands⸗ Organiſation gerichtet waren, auf das ſchärfſte zurück. Er erklärte: Wir Nationalſozialiſten können mit Inbrunſt verſichern, daß wir keinen ſehnlicheren Wunſch haben, als in Ruhe und Frieden gelaſ⸗ ſen zu werden, um unſer Reich wieder auf⸗ bauen zu können. In dieſem erhebenden Bewußt⸗ ſein wird der Auslandsdeutſche ein wertvolles Bindeglied zwiſchen dem Reich und den an⸗ deren Völkern der Erde bilden— er wird als Sendbote des deutſchen guten Wil⸗ lens am großen Werk des Friedens und da⸗ mit an der Beſeitigung des Völkerhaſſes mit⸗ arbeiten, der ſo viel Unruhe in das Leben der Menſchheit hineinträgt. ein„Pan-Germanismus“ Störmiſchen Beifall löſte auch die eindeutige Zurückmeiſung der von den ausländiſchen Hetzern gegen Deutſchland immer wieder vorgebrachten üge vom„Pan⸗Germanismus“ aus. Tiefen Eindruck machte auf alle Anweſenden der Hinweis, daß der Reichsdeutſche im Auslande heute ſich als Bürger einer aroßen deutſchen Nation fühle deren Geſchicke von einer fungen und ſtarken Generation übernom⸗ men ſeien, vereinigt mit dem kraftvollen Im⸗ puls der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zur Sicherung der deutſchen Zukunft. ö herberk Norkus zum Gedächtnis Gedenkſtunde der Hitler⸗Jugend am 6. Todestage Berlin, 25. Januar Am Abend des 24 Januar gedachte die Hitler⸗ Jugend in einer würdigen Feierſtunde an der Mordſtelle ihres im Kampf für das Reich Adolf Hitlers gefallenen Blutzeugen Herbert Nor⸗ kus, jenes unerſchrockenen Jungen, der vor ſechs Jahren, als 16jähriger. unter den Schlägen eines verhetzten roten Untermenſchentums ſein junges Leben verlor. An der Gedenkſtätte in der Zwingliſtraße in Moabit waren die Ehrenabordnungen ſämtli⸗ cher Gliederungen und 800 Jungen vom Bann 200„Herbert Norkus“ aufmarſchiert. Wäh⸗ rend die Fahnen ſich ſenkten, legten Oberge⸗ bietsführer Axmann und der zuſtändige SA.⸗ Führer Lorbeerkränze nieder. „In ſeiner Gedenkanſprache ſagte Obergebiets⸗ führer Axmann entſchloſſen und mutig hätten Herbert Norkus und ſeine Kameraden, wo im⸗ mer ſie konnten gezeigt, daß die Jugend Adolf Hitlers eines kämpferiſchen Sinnes ſei.„Das Opfer all der vielen Blutzeugen und auch das Opfer, das Herbert Norkus brachte. hat die Brücke zu einer neuen Zet geſchlagen, und das Schickſal hat dem Tod dieſes Jungen einen hohen Sinn und die geſchichtliche Erfül⸗ luna gegeben.“ Morgen Reichsſendung der 9 J. Hörſßenen von Oſtafrika Berlin. 25. Januar. Die Hitler⸗Jugend wird am Mittwoch. dem 26. Januar als Stunde der jungen Nation eine Reichsſendung durchführen. Unter dem Titel„Mit 15000 der tapferſten Soldaten“ (Verfaſſer Hans Rehberg) werden ſpannende Hörſzenen von dem mutigen und einſamen Kampf Lettow⸗Vorbecks um Oſtafrika ge⸗ ſandt. Die Reichsſendung beginnt um 21 Uhr. Die ſchon ſeit einigen Tagen erwartete Teil⸗ umbildung des bulgariſchen Kalnietts iſt am Montagmittag erfolgt. In poliſchen Kreiſen Sofias vermutet man. daß die Teilumbiſdung des Kabinetts zu einer allgemeinen Regie⸗ rungskriſe führen wird. . „die Verſländigung iſt ſehr leich! Der bekannte franzöſiſche Publiziſt und Poli⸗ tiker Graf Fernande de Brinon, der jetzt als Gaſt des Reichsjugendführers auf einem Berli⸗ ner Abend eine vielbeachtete Anſprache hielt, hat damit in ungemein ſympathiſcher Weiſe ſeine Arbeit um Verſtändigung zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich fortgeſetzt. Wir kennen die⸗ ſen vorurteilsfreien, aufrichtigen Franzoſen be⸗ reits aus ſeinem ſchönen Bekenntnis zu der völ⸗ kerverbindenden Stärke des Olympiagedankens vom Auguſt 1936 und aus ſeinen Reden über das deutſch⸗franzöſiſche Verhältnis in Berlin und Hamburg vom April 1937. Graf de Brinon ſteht mit dieſen Bemühungen um eine ehrliche und vernünftige Annäherung zwiſchen den beiden Nachbaländern ja nicht allein. Namhafte andere Franzoſen, wie ſchon früher Caillaux oder Hervé, Jean Barrés, ferner das Mitglied der franzöſiſchen Akademie Luis Bertrand, Paul Baſtid, der Vorſitzende des Auswärtigen Kam⸗ merausſchuſſes, eine ganze Reihe franzöſtſcher Frontkämpferführer wie der kriegsblinde Abge⸗ ordnete Scapini u. a. m., haben in Wort und Schrift wiederholt den Gedanken ausgeſprochen, daß Deutſchland und Frankreich durch die Wie⸗ derherſtellung eines vernünftigen nachbarlichen Verhältniſſes beide nur gewinnen können. Solche Aeußerungen haben in Deutſchland ein um ſo freundlicheres Echo gefunden, als ja ge⸗ rade von den führenden Männern des neuen Reiches der Gedanke der Verſtändiaung immer wieder als eine Lebensnotwendiakeit für ganz Europa genannt wurde und als im beſonderen der Führer und Reichskanzler in offiziellen Kundgebungen wiederholt ſeine Hand den Nach⸗ bat jenſeits der Weſtgrenze entgegengeſtreckt at. In der Tat,„die Verſtändigung iſt ſehr leicht“, wie de Brinon jetzt in ſeiner Berliner Anſprache betonte— wenn auf beiden Seiten ein Verſtändigungswille von gleichem Ernſt und gleicher Aufrichtigkeit vorhanden iſt. Daß das für Deutſchland in vollem Umfange zutrifft, kön⸗ nen heute nur noch jene von wirtſchaftlichen oder politiſchen Kriegsintereſſenten ausgehalte⸗ nen Berufshetzer beſtreiten, die beiſpielsweiſe in gewiſſen Redaktionen und Nachrichtenagenturen in einigen wenigen Staaten ſitzen. Es iſt piel⸗ leicht unter den vielen ſtaatsmänniſchen Wor⸗ ten, die Adolf Hitler an die Adreſſe Frankreichs richtete, das inhaltlich Bedeutſamſte geweſen, wenn er im Frühjahr 1936 den Satz prägte: „Der Begriff der Erbfeindſchaft zwiſchen Frankreich und Deutſchland iſt ein Unſinn“. Seitdem hat man von beiden Seiten aus ſich bemüht, durch Austauſchreiſen verſchiedenſter Art, gegenſeitige Beſuche uſw. einander zbeſſer ken⸗ nen zu lernen“, was de Brinon jetzt in Berlin als den einzigen Programmpunkt der deutſchen und der franzöſiſchen Jugend in dieſer ganzen Frage bezeichnete. Und ſo, wie tatſächlich hüben und drüben das Bedürfnis beſteht, von Volk zu Volk einander näher zu kommen. ſo beſteht ja in keinem der beiden Völker eine Abneigung oder gar Feindſchaft gegen das andere, ſondern die ſtete Bereitſchaft, den Nachbarn ſo zu achten, wie er iſt, und ihn nach ſeiner Facon ſelig wer⸗ den zu laſſen Dieſe beiderſeitige Tatſache findet jeder beſtätigt, der einmal auf einer längeren Reiſe beiſpielsweiſe in Frankreich mit den ner⸗ ſchiedenſten Angehörigen des franzöſiſchen Vol⸗ kes in unmittelbaren Gedankenaustguſch gekom⸗ men iſt. Und deshalb hat der franzöſiſche Sena⸗ tor und Bürgermeiſter von Verſailles Henry⸗ Haye ganz zweifellos recht, wenn er vor einem knappen Jahre in den„Deutſch⸗Franzöſiſchen Monatsheften“ u. a. ſchrieb: 8 „Wenn das franzöſiſche Volk in freier Ab⸗ ſtimmung über die unmittelbar und genau formulierte Frage der deutſch⸗franzöſiſchen Be⸗ ziehungen aufgerufen werden könnte, dann würde eine gewaltige Mehrheit ſich zu Gunſten von Verhandlungen entſcheiden, die den ſo tragiſchen Mißverſtändniſſen ein für alle Mal ein Ende ſetzen könnte“. ö Freilich gibt der Senator auch gleich des Rät⸗ ſels Löſung, warum es trotz des beiderſeitigen Wunſches noch nicht mit der Verſtändigung wei⸗ ter gediehen iſt. wenn er hinzufügt, daß man in Frankreich an gewiſſen Stellen nach wie vor anſcheinend beabſichtigs,„die Franzoſen weiter⸗ hin dadurch in einer bedauerlichen Unklarheit u laſſen, daß man Probleme aneinanderkettet, eren Löſung unabhängig voneinander gefunden werden müßte“. Das iſt die entſcheidende Ergän⸗ zung zu der von Fernande de Brinon einmal in einem deutſchen Blatt gemachten ⸗Feſtſtellung: 2.„„. weil man in Frankreich beharrlich fort⸗ fährt, aufrichtige Wünſche in eine vergangene und überlebte Sprache zu kleiden und einzu⸗ ſchließen, und weil die Bindung an beſtimmte Formen es verhindert, den Dingen auf den Grund zu gehen“. Wir haben hier bei dem dramatiſchen Rück⸗ tritt Chautemps davor gewarnt, ſeinen Bruch mit den Kommuniſten einem Bruch mit der Volks⸗ 19 0 gleichzuſetzen, d. h. mit jener Volksfront, ür deren führende Vertreter das Syſtem der oskauer Einkreiſungspakte das A und O der franzöſiſchen Außenpolitik darſtellt. Nichts wäre uns lieber, als uns durch einwandfreie Tat⸗ ſachen— d. h. durch Handlungen, nicht durch obligate Freundlichkeiten— aus Frankreich dar⸗ über belehren zu laſſen daß die neue Regierung Chautemps weniaſtens der Vorſtufe der Verſtän⸗ digung entgegenſtrebt. Jede Jeit will ihre Kunſt 140 Werke auf der Ausſtellung des „Hilfswerks für deutſche bildende Kunſt“ in Breslau Berlin, 25. Januar. In Breslau eröffnete nach einer Meldung der NS. der Reick beauftragte für künſtleriſche Formgebung. Prof. Hans Schweitzer⸗Miölnir. eine Kunſtausſtellung des„Hilfswerkes für deutſche bildende Kunſt“ im Muſeum der bil⸗ denden Künſte In der ſtellung ſind 140 Werke von Künſtlern alß allen Gauen Deutſchlands aus⸗ geſtellt. Muſſolinis Sohn beim ozeanflug Ein ſtalieniſches Geſchwader auf dem Wege nach Nio de Janeiro Rom, 25. Januar. Der italieniſche Transozean-Geſchwa⸗ derflug Rom—Nio de Janeiro iſt am Montagvormittag um 7.22 Uhr in Guidonia geſtartet worden. Das Geſchwader ſetzt ſich aus drei ſchweren dreimotorigen Militärflugzeugen vom Typ S 79 zuſammen, darunter die in dem Langſtreckenflug Iſtres— Damaskus— Paris ſiegreiche italieniſche Maſchine. „Geſchwaderführer iſt der erfahrene Oberſt Biſeo, während die zweite Maſchine von Oberleutnant Bruno Muſſolini, dem zweiten Sohn des Duce. und die dritte von Hauptmann Moscatelli befehligt wird. Jede der drei Maſchinen hat eine fünfköpfige Beſatzung und eine Reiſegeſchwindigkeit von 450 Stundenkilometer. Die Flugroute führt von Nom an der Südſpitze Sardiniens vorbei nach Bone an der algeriſchen Küſte, über den Kleinen Atlas, auer über die Wüſte Sahara nach der Küſte von Franzöſiſch⸗Senegal und dann als kürzeſte Verbindung über den Süd⸗ atlantik nach Natal an der Nordoſtgrenze Bra⸗ ſiliens und weiter nach der braſilianiſchen Hauptſtadt. Zum Veilerfiug geſtarlel Das italieniſche Transozeansflugzeuggeſchwa⸗ der hat nach einem nur etwas mehr als drei⸗ ſtündigen Aufenthalt in Dakar, der vor allem der Aufnahme von Betriebsſtoff galt, bereits kurz vor 21.30 Uhr ſeinen Flug fortgeſetzt, um nach Ueberquerung des Südatlantik Natal u. die braſilianiſche Hauptſtadt zu erreichen. In Dakar gelandet 4300 km in 10% Stunden zurückgelegt. Rom, 25. Januar. Das italieniſche Transozean⸗Flugzeuggeſchwa⸗ der iſt am Montag um 18.00 Uhr in geſchloſſe⸗ ner Fomation in Dakar gelandet. Damit haben Oberſt Biſeo. Oberleutnant Bruno Muſſolini und Hauptmann Moscatelli die 4300 km lange erſte Etappe ihres Fluges Rom Rio de Janeiro in 10% Stunden mit einem Durchſchnitt von 400 Stdkm. zurückgelegt. Jowjel-Slühpunkte um Wladiwoſlok Moskau bauf ſeine Stellungen im Fernen oſten aus London, 25. Januar. Mit den ſowjetruſſiſchen militäriſchen Votbe⸗ reitungen im Fernen Oſten befaßt ſich die in Hongkong erſcheinende Zeitung„China Mail“ in ihrer Montagsausgabe. Mit ihren neu im Bau befindlichen Flug⸗ zeug⸗ und Anterſeebootſtationen, ſo ſchreibt der Verſaſſer. würden die ſowjet⸗ ruſſiſchen fernöſtlichen Küſtenprovinzen im Prinziv in Kriegszuſtand verſetzt. In Wladiwoſtok übrigens ſeien ſchon 100 Un⸗ terſeeboote in Auftrag gegeben worden, wäh⸗ rend weitere Unterſeeboote ſchubweiſe per Eiſenbahn anrollten, um darauf zur Die nſt⸗ aufnahme zuſammengeſtellt zu werden. Zur ſelben Zeit würden ganze Küſten⸗ ſtriche befeſtigt und neue Flug⸗ und An⸗ terſeeſtützvunkte in iſolierten Bezirken in Bau genommen. In einem derartigen Stützpunkt ſeien Hunderte von Flugzeugen ſtationiert und das Dröhnen der Flugzeuge, die das Gebiet überflögen, höre faſt nicht auf. Zu gleicher Zeit befänden ſich in einem derartigen Stützpunkt 20 Unterſeeboote und eine Reihe Ueberwaſſer⸗ Slalins Blulrauſch Moskau. 25. Januar. Im Nordkaukaſus⸗Gebiet wurden ſechs landwirtſchaftliche Funktionäre wegen an⸗ geblicher Sabotage zum Tode verurteilt. In Irkutſk ſind neun Perſonen wegen„Schädlings⸗ arbeit auf dem Gebiete der Viehwirt⸗ ſchaft“ von einem Sondergericht zum Tode verurteilt und bereits hingerichtet worden. Zäuberung der Rolen Armee Die parteiamtliche„Prawda“ bringt an ver⸗ ſteckter Stelle eine aufſehenerregende Mittei⸗ lung, die eine weitere„durchgreifende Säube⸗ rung“ in den Parteiausſchüſſen der Roten Armee durch den neuen Leiter der Poli⸗ tiſchen Abteilung Mechlis ankündigt. Aus die⸗ ſer Mitteilung erfährt man, daß in den erſten Februar⸗Tagen eine„geheime Wahl“ von fünf bis ſieben neuen Mitgliedern für jeden Diviſions⸗Partei⸗Ausſchuß vorgenommen wer⸗ den ſoll. Die Neugewählten unterliegen der Beſtätigung durch die politiſche Leitung der Armee, die ſich ferner eine Ueberprüfung des geſamten Beſtandes der Parteiausſchüſſe der fahrzeuge, die beinahe täglich zu Manövern ausliefen. Das Land befinde ſich in einer dauernden Angſt vor Spionen, und eine Anzahl von Per⸗ ſonen, die als japanfreundlich gegolten hätte, ſei hingerichtet worden. Ausländiſche Schiffe, die Sowjetrußlands fernöſtliche Häfen anliefen, würden ſorgfältig durchſucht. Ihre Funkanlagen würden bis zu ihrem Auslaufen verſiegelt. In den Flottenſtützvunkten dürfte eine ausländi⸗ ſche Schiffsbeſatzung nur die Piers betreten. Inlandsbeſuche würden unter keinen Umſtänden erlaubt. N Schunkung⸗Gouvernenr hingerichlel g Schanghai, 25. Januar. Hieſigen chineſiſchen Preſſeberichten zufolge iſt der Gouverneur der Provinz Schantung Hanfutſchue in Hankau zum Tode verurteilt u. hingerichtet worden. nimmt lein Ende Roten Armee vorbehalten hat. Schließlich heißt es in der Mitteilung geheimnisvoll. daß der Zentral⸗Partei⸗Ausſchuß die Leitung der Roten Arme verpflichtet hat, für die„Ergän⸗ zung“ der Parteiausſchüſſe der Armee Sorge zu tragen. Dieſer Vorgang ſteht im Zuſammenhang mit einem Beſchluß des Zentral⸗Partei⸗ Ausſchuſſes, der in einem beſonderen Er⸗ laß die zahlreichen Mängel, die bei der Durch⸗ führung der allgemeinen Säuberung Platz ge⸗ griffen hätten, rügte und beſchleunigte Abſtel⸗ lung verlangte. Bei der Roten Armee haben dieſe„Mängel“ nun Mechlis zu einer neuen Säuberung veranlaßt In dieſem Sinne iſt auch die Mitteilung der„Prawda“ von der Er⸗ gänzung der Parteiausſchüſſe der Roten Armee dahin zu verſtehen, daß anſtelle der Ausgeſäu⸗ berten„in geheimer Wahl“ unverdächtige Sta⸗ linanhänger„hineingewählt“ werden ſollen. Daß Mechlis darüber hinaus zu einer ver⸗ ſchärften Kontrolle ſämtlicher Mitglieder der Parteiausſhüſſe ſchreiten will, bedeutet natür⸗ lich, daß Stalin dieſe Ausſchüſſe in ihrer heu⸗ tigen Zuſammenſetzung nicht für zuverläſſig anſieht. f Ualionalſozialiſtiſche Virlſchaftsführung Ein Vorkrag vor der Kommiſſion für Virlſchaftspolitik der 159 Ap. Berlin, 25. Januar Im Großen Kongreßſaal des Deutſchen Mu⸗ ſeums in München wurde am Montag der große, ſchon faſt zur Tradition gewordene Lehrgang der Kommiſſion für Wirt⸗ ſchaftspolitik der NSDAP eröffnet. Faſt 2000 Männer aus allen Arbeitsgebieten von Partei und Wirtſchaft wurden dem Leiter der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik, Bern⸗ hard Köhler, gemeldet. Bernhard Köhler hielt eine große Ein⸗ führungsrede, die zu einem tiefen Bekenntnis vom Weſen der nationalſozialiſtiſchen Wirt⸗ ſchaftspolitik wurde. Er führte u. a. aus: „Nationalſozialiſtiſche irtſchaftspolitik iſt der politiſche Gebrauch der wirtſchaftlichen Fähigkeiten des deutſchen Volkes. Gegen zwei Fronten galt es anzukämpfen: 1 galt es, das Anſehen der wirtſchaftspolitiſchen Führung an die Stelle eines überſchätzten Anſehens der Wirtſchaft zu ſetzen, 2. aber zu verhindern, daß der Begriff der Wirtſchaftspolitik wieder- um nicht von denen unterſchätzt würde, die etwa der Anſicht waren, Wirtſchaft könne auf Befehl gemacht werden. Dieſe Aufgabe mußte nach dem Prinzip der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und Ausleſe durchgeführt werden. Früher verſtand man unter Wirtſchaftspoli⸗ tik die Politik der wirtſchaftlichen Macht, die die Belange des Volkes ſowohl wie die Be⸗ lange der von ihr Unterdrückten und Ausge⸗ beuteten mißachtet. Wirtſchaftspolitik nach un⸗ ſerer Auffaſſung macht der, der Politik macht, d. h. der Führer, alſo auch nicht der Staat an ſich. Sie hat nichts zu tun mit einem Wirt⸗ ſchaftsſyſtem, mit einer Wirtſchaftstheorie, mit dem Entwerfen und Durchführen von Plänen. Nicht Pläne machen den Wirtſchaftsfüh⸗ rer, ſondern das Erkennen der Ziele, zu deren Erreichung dann Pläne durchgeführt werden können und müſſen. Wirtſchaftspolitik iſt diejenige politiſche Führung, die den Er⸗ folg des Wirtſchaftens für das Beſte des Vol⸗ kes einſetzt.“ Bei der Eröffnung des Münchener Lehrgan⸗ ges ſandte der Leiter der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik, Bernhard Köhler, dem Füh⸗ rer ein Telegramm, in dem er ihm den Gruß der 2000 Teilnehmer entbot und das Gelöbnis zu größtem Einſatz im Dienſt für das Volk zum Ausdruck brachte. Der Führer erwiderte den Gruß in ſeinem Antworttele⸗ gramm mit beſten Wünſchen für den Erfolg der Arbeit. Jinniſcher General vernunaſfickt Helſinki, 25. Jan. In dem militärtechniſchen Verſuchslaborato⸗ rium auf der der Stadt Helſinki vorgelager⸗ ten Inſel Harakke ereignete ſich geſtern nach⸗ mittag ein ſchweres Explofionsun⸗ glück. Eine Reihe höherer finniſcher Offi⸗ ziere ſtellte Verſuche mit einem kleinen Gra⸗ natwerfer an, aus dem ſchon früher mehrere Schüſſe abgegeben worden waren. Diesmal wa⸗ ren bereits 13 Schüſſe abgegeben. während der 14. Schuß ein Rohrkrepierer war. Hierbei wur⸗ de der Inſpekteur der finniſchen Infanterie, General Herkinheime, getötet und der In⸗ ſpekteur der finniſchen Artillerie. Oberſt Svan⸗ ſtröm, leicht verletzt. Zwei weitere Offiziere und ein Ingenieur erhielten ebenfalls Ver⸗ letzungen ernſterer Natur. „Im Gleichſchrilt für Führer und Volk“ Berlin, 25. Jan. Reichskriegsopferführer Oberlindober batte die Gauamtsleiter der NSKOV. zu einer großen Arbeitstagung nach Berlin einberufen. Auf der Tagung wurden die großen Aufgaben der deutſchen Frontſoldaten und Kriegsopfer. die in kameradſchaftlicher Zuſammenarbeit zu löſen ſind grundſätzlich beſprochen. Beſonders behandelt wurden ferner die Leiſtungen und Fortſchritte in Verſorgung und Fürſorge, Frontſoldatenſiedlung und Arbeitsbeſchaffung im nationalſozialiſtiſchen Staat. Der Reichs⸗ kriegsopferführer brachte die Verbundenheit der Frontfoldaten und Kriegsopfer zur NSDAP., der jungen Wehrmacht und der Ju⸗ gend zum Ausdruck. Mit ihnen in treuer Ka⸗ meradſchaft marſchiere die NSKOV. im Gleichſchritt für Führer und Volk. dem Andenken des großen Königs Die Ritter des Pour le mérite am Eprenmal und am Denkmal Friedrichs des Großen Berlin, 25. Januar Wie alljährlich am Geburtstag Friedrichs des Großen gedachte die Ritterſchaft des Ordens pour le mérite des Stifters dieſes höch⸗ ſten preußiſchen Ehrenzeichens mit einer Kranz⸗ niederlegung am Denkmal des Königs Unter den Linden. Dem Gedenkakt ging eine Ehrung der Gefallenen des Weltkrieges durch eine Kranzniederlegung am Ehrenmal voran. Die Ritter des Ordens vom pour le mörite verſam⸗ melten ſich gemeinſam mit den Trägern des Goldenen Militärverdienſtkreuzes im Zeughaus, um ſich dann unter Führung des älteſten Rit⸗ ters, des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen. in geſchloſſenem Zuge zunächſt zum Ehrenmal zu begeben, vor dem eine Ehrenkompanie des Wach⸗ reqiments aufmarſchiert war. Die neue deutſche Wehrmacht war durch den Kommandanten von Berlin, Generalmafor Seifert vertreten. 300 000 Felfer Die Mitarbeiter beim Reichsberufswettkampf Berlin, 25. Jan. Mitte Februar 1938 beginnt in den einzelnen Orten die praktiſche Durchführung des Reichs⸗ berufswettkampfes. Nach der Berliner Wett⸗ kamyfleiterſchulung im Januar 1938 haben in den Gauen die Gauwettkampfſchulungen einge⸗ ſetzt, die noch bis zum 6. Februar andauern werden. In dieſem Zuſammenhang intereſſiert die Zuſammenſetzung der Wettkampfleitungen. Bis zum Ortswettkampfleiter hinunter arbeiten rund 40 000 Wettkampfleiter im Reichsberufs⸗ wettkampf, während die Zahl der ehrenamt⸗ lichen Mitarbeiter einſchließlich der Wett⸗ kampfleiter 300 000 beträgt. Die Mit⸗ glieder der Wettkampfleitungen kommen ſo⸗ wobl aus den Gliederungen der gewerblichen Wirtſchaft als auch aus der Deutſchen Arbeits⸗ front. Im Abſchnitt der Berufstheorie leiſtet der Nationalſozialiſtiſche Lehrerbund entſchei⸗ dende Mitarbeit. Dem Betriebsführer eines großen Un⸗ ternehmens, dem Handwerksmeiſter, dem Fach⸗ arbeiter oder dem Geſellen iſt als Wettkampf⸗ leiter die erfolgreiche Durchführung des Reichs⸗ berufswettkampſes perſönlichſte Angelegenheit. Sie alle haben ſich politiſch und beruflich aufs beſte bewährt und ſich damit für die Berufung in die Wettkampfleitungen des Reichsberufs⸗ wettkampfes qualifiziert. Eſch-Prozeß geht weiler Düſſeldorf, 25. Januar. Am Montag wurde die Verhandlung gegen den früheren Stadtſteuerdirektor Eſch und 15 Mitangeklagte fortgeſetzt. Nach einigen am Freitag verhandleten ſogenannten„Aerztefäl⸗ len“ kam am Montag ein Fall aus einer ande⸗ ren Berufsgruppe zur Verhandlung. Er betraf ein größeres Einzelhandelsgeſchäft. Das Bild des Prozeſſes wechſelt auf dieſe Weiſe alle Tage. Einmal ſind es größere In⸗ duſtriefirmen. dann„Aerztefälle“, dann wie⸗ der Einzelhandelsfirmen uſw. in deren Steuerüberprüfung den Angeklagten ſchwere Unregelmäßigkeiten vorgeworfen werden. Das Gericht geht ſo vor, daß es zunächſt die Straftaten erörtert, an denen Eſch und die Angeklagten Stappen und auch Dr. Droehmen beteiligt ſind. In dem am Montag zur Spra- che gekommenen Fall ſind Eſch 30 000 RM. Dr. Droehmen 1000 RM. und Stappen 16 000 RM. in die Hände gefallen, von denen letzterer an einen verſtorbenen Steuerinſpektor 3000 RM. weitergegeben haben will. geben role Flugzenge abgeſchoſſen 88 Salamanca, 25. Jan. Wie der nationale Heeresbericht meldet, konnte im Laufe des Montags eine weitere feindliche Stellung. in der die Bolſchewiſten zahlreiche Tote zurückließen. von den nationalſpaniſchen Truppen genommen werden. Die nationale Luftwaffe entwickelte eine rege Tätigkeit. im Verlauf deren ſie, wie ſicher feſtgeſtellt werden konnte, ſieben bolſchewiſti ſche Flugzeuge abſchießen konnte. Von zwei weiteren bolſchewiſtiſchen Apparaten ſteht es nicht feſt, ob ſie ihre Flugbaſis wieder erreicht haben. Kabinellsſihung in London London, 25. Januar. Am Montagvormittag fand unter Porſitz Chamberlains eine Kabinettsſitzung ſtatt, auf der— wie verlautet— Fernoſtfragen, Fragen der Nichteinmiſchungspolitik und der Van Zeeland⸗Bericht beſprochen wurden. Der vorzeitige Zuſammentritt des Kabinetts vor ſeiner üblichen Mittwoch⸗Sitzung wird damit begründet, daß mit dem nach Genf abfahrenden Außenminiſter Eden noch eine gemeinſame Ausſprache habe ſtattfinden ſollen. Der eng⸗ liſche Außenminiſter Eden traf am Dienstag⸗ nachmittag auf der Durchreiſe nach Genf in Paris ein, wo er mit dem franzöſiſchen Außen⸗ miniſter eine Beſprechung hatte. 5 und den möglich bon Ath det At Trium brachte! ten Paf Da der ſechs fu mit der werden Athen f fünf Fu daft; das woh Bauwer! tes 1780 werk im Pfeiler! bindung licht ohr ging es! den Tier Wald w. lag ein Na. deren Oc es Wach: e deutſche ten bon kten. eltkanyf g. Jan. einzelner 5 Nee t Wett⸗ haben in m einge⸗ dauern „Viktoria hal heule dienſt am Tor“ Vor 150 Jahren wurde der Grundſtein des Brandenburger Tores in Berlin gelegt Das Werk des Baumeiſters Langhans nach „Viktoria hat heute Dienſt am Tor. Landwehr, zeig deine Karte vor, Paßkart' oder Steuerſchein, Eins von beiden muß es ſein.“ So beginnt eines der vielen Einzugsgedichte Theodor Fontanes nach den ſiegreichen Kriegen 1864/66 und 1870/71. Immer wieder wall⸗ ten die ruhmgekrönten Fahnen durch die breiten Mittelbogen des Tores, das in der Geſchichte Preußen⸗Deutſchlands ſtets eine große ſymbo⸗ liſche Rolle geſpielt hat. Ein Sieg⸗ und Frie⸗ denstor ſollte es ſein, darauf deutete die Vikto⸗ ria in ihrem Siegeswagen auf der Plattform des Bauwerks. Die Legende hat ſich der Sie⸗ gesgöttin mit ihrem Viergeſpann ſeit jeher an⸗ genommen. In vielen alten Ueberlieferungen heißt es, die Viktoria auf dem Brandenburger Tor hätte urſprünglich mit der Front nach dem Tiergarten geſtanden,— alſo nach außen ge⸗ wendet. Das iſt eine Legende und nichts weiter, die Quadriga ſtand auch vor ihrer Fortführung durch Napoleon im Jahre 1806 genau ſo da, wie wir ſie heute ſehen. Als ſie durch Blücher im Sommer 1814- wieder nach Berlin zurück⸗ gebracht wurde, wurde ſie auch wieder mit dem Geſicht nach der inneren Stadt, alſo nach den Linden zu, aufgeſtellt. Erſt im Jahre 1864 ſoll der Irrtum, die Quadriga habe ihre Front ver⸗ ändert, zum erſten Mal aufgetaucht ſein. In einem von dem Maler Heinrich Wittich zuſam⸗ mengeſtellten Verzeichnis der Plaſtiken von Schadow(die Quadriga mit der Siegesgöttin entſtammt einem Entwurf Schadows) ſteht nach kurzer Beſchreibung des Bildwerks:„Bei der erſten Aufſtellung nach außen gewendet, wieder zurückgeführt, wurde die Siegesgöttin der Stadt ugewendet.“ Das alles entſpricht nicht den atſachen, denn die Quadriga hat ſeit ihrer Errichtung auf dem Brandenburger Tor ſtets dieſelbe Stellung eingenommen, und die Le⸗ 1 mag nach den großen Errungenſchaften er ſiegreichen Feldzüge entſtanden ſein, gewiſ⸗ ſermaßen in dem Sinne: die 1814 wieder auf⸗ geſtellte Viktoria habe von dieſem Augenblick an wieder den Sieg in die Stadt geführt. Der Erbauer des Brandenburger Tores, Langhans, ſagt in ſeinen Erinnerungen ſelbſt über ſein Werk:„Die Lage des Tores iſt in ihrer Art ohnſtreitig die ſchönſte von der ganzen Welt, um hiervon gehörig Vorteile zu ziehen, und dem Tore ſoviel Oeffnung zu geben, als möglich iſt, habe ich bey dem Bau das Stadttor von Athen zum Modell genommen... Die auf der Attique ſtehende Quadriga ſtellet den Triumph des Friedens vor, das darunter ange⸗ brachte Basrelief bedeutet den Schutz der gerech⸗ ten Waffen, welchen ſie der Unſchuld leiſten... Da der Durchmeſſer der Säulen am Tore gegen ſechs Fuß hält, ſo werden ſelbige gemauert, da⸗ mit der Außenwand Werkſteine dabey geſparet werden können. Die Säulen des Tores zu Athen ſind nicht ſo groß, ſondern halten nur fünf Fuß Diameter...“ Der Abriß des alten Tores Faſt genau an derſelben Stelle, wo ſich heute das wohl jeden Deutſchen bekannte. Bauwerk erhebt, ſtand noch zu Beginn des Ja res 1788 ein höchſt beſcheidenes torartiges Bau⸗ werk im Geſchmack des ſpäten Barock. Die zwei Pfeiler rechts und links wieſen oben keine Ver⸗ bindung auf. ſodaß ſich alſo der Torcharakter nicht ohne weiteres feſtſtellen ließ. Von hier ging es direkt zu dem unmittelbar davor liegen⸗ den Tiergarten, der zu jener Zeit ein richtiger Wald war. An der einen Seite dieſes Tores lag ein ſchindelgedecktes Wachthaus, an der an⸗ deren Seite die Acciſe und das Spritzenhaus. Durch Chodowiezki iſt uns das Bild diefes alten Brandenburger Tores erhalten geblieben. Auf allerhöchſten Befehl wurde 1788 zunächſt mit dem Abbruch des alten Spritzenhauſes begonnen, um ein proviſoriſches Wachtgebäude errichten 0 können. Es war zwei Jahre nach dem Tode Friedrichs des Großen und mit der öffentlichen Ordnung muß es damals nicht gerade gut be⸗ ſtellt geweſen ſein. Jedenfalls wurde von höch⸗ ſter Stelle erſucht, da tägliche Widerſetzlichkeiten und Exzeſſe der„Ouvriers und Arbeitsleute“ bei den königlichen Immediatbauten vorkämen, an die wachhabenden Offiziere den Befehl er⸗ gehen zu laſſen, daß auf Anſuchen eines Bau⸗ RNömiſcher Iklave erfand die Kurzſchrift Ueber 400 Suſteme in 2000 Jahren. Shakeſpeares Dramen wurden mitſtenographiert Vor 2000 Jahren, im Winter des Jahres 63/62 v. Chr. wurde im römiſchen Senat eine Neuerung eingeführt, die heute zum A und O der Tätigkeit einer jeden Stenotypiſtin gewor⸗ den iſt: die Kurzſchrift. Ihr Erfinder war ein freigelaſſener Sklave, der ſich als Freund Ciceros zum angeſehenen Gelehrten emporge⸗ arbeitet hatte. (3. T.) Wir kennen allerdings noch einen älteren Hinweis über die Anwendung einer Stenographie. Tenophon, der Freund des ſo tragiſch geendeten Sokrates, ſoll— über drei Jahrhunderte vorher— die Reden des großen Philoſophen bereits in einer Art Stenographie mit geſchrieben haben. Die erſte verbürgte An⸗ wendung jedoch datiert aus dem Winter 63 6² vor der Zeitenwende, als es während der Cati⸗ linariſchen Verſchwörung im Römiſchen Senat hoch her ging. Vermutlich iſt die Rede Catos d. J. gegen den Verſchwörer gleichzeitig das erſte Parlamentsſtenogramm der Weltgeſchichte geweſen. In der Hauptſache aber wurden da⸗ mals die berühmt gewordenen„Catilinariſchen Reden“ Ciceros aufgenommen. Denn der Er⸗ finder dieſer Kurzſchrift war der Gelehrte und Freund Ciceros Marcus Tullius Tiro, der, nachdem er mit jungen Jahren als Sklave nach Rom gekommen war, bald wegen ſeiner auf⸗ fallenden Intelligenz die Freiheit erhalten hatte. Dieſer Marcus Tullius Tiro hat im Grunde den einfachſten Weg beſchritten, eine abkürzende Schreibweiſe, die mit der Geſchwin⸗ dem Vorbild der Propyläen zu Athen offizianten unweigerlich eine Wache geſtellet werden ſollte, die kürzlich ein Offizier von der Oranienburger Torwache verweigert hätte“, Der Gouverneur erließ demgemäß einen Befehl. Der Abriß ging ſehr ſchnell vonſtatten und unmittelbar darauf wurde mit dem Bau des neuen Tores begonnen. In den Baufahren wur⸗ den zu dieſem Zweck gegen eine Million Mauer⸗ ſteine angefahren. Außerdem wurden rund 38 000 Kubikfuß Sandſtein und für die großen Rieſſerſee wurde deulſcher Eishockenmeiſler zwölf Säulen etwa 15 000 Kubikfuß Sandſtein angefahren. Das Modell, des neuen Tores wurde bei einer öffentlichen Verſammlung der Akademie der Künſte im Sommer des Jahres 1789 gezeigt, als der Miniſter von Woellner eine Abhandlung vorlas, wie die Reſidenzſtädte Berlin und Potsdam durch vortreffliche Gebäude verſchönert würden. Die Geſamtkoſten des Brandenburger Tores betrugen nach der endgültigen Fertigſtellung des Baues 110 902 Thaler 20 Groſchen 10 Pfen⸗ nig. Auf wiederholten Befehl des Königs Friedrich Wilhelms II. wurde der Bau ſehr beſchleunigt. Langhans fragte bei dem Kam⸗ merdiener Ritz, der bekanntlich mit Wilhelmi⸗ Bilder vom Tage Der Berliner Schlittſchuh-Club hat zum zweitenmal wieder ſeit vielen Jahren den Eis⸗ hockeymeiſtertitel an den Sportclub Rieſſerſee abgeben müſſen. Treffen, das in Garmiſch ausgetragen wurde. „Dichter erzühlen im voll“ Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes, die Hitlerjugend und die Reichshauptſtadt eröff- neten die erſte Erzählerwoche„Dichter erzählen im Volk“ mit dem Dichter Wilhelm Schäfer, der erſt vor kurzem ſeinen 70. Geburtstag be⸗ gehen konnte. (Preſſe-Hoffmann, Zander-Multiplex⸗K.) digkeit des Sprechens einigermaßen mitkommen konnte, zu ſchaffen. Von jedem Buchſtaben des Alphabets berwendete er ſtets nur einen Teil⸗ ſtrich, und zwar derart, daß ſich die einzelnen abgekürzten Zeichen möglichſt flüſſig beim Schreiben verbinden ließen. Hierin lag die ganze Schwierigkeit. Um aber der hiſtoriſchen Wahrheit gerecht zu werden: wie in ſo vielen Fällen war auch hier nicht der Mann, dem die Nachwelt ſpäter das Verdienſt zuſchrieb. der eigentliche Schöp⸗ fer dieſer Neuerung. Tiro hat vielmehr frühere, aber unvollkommene Anſätze erſt zu einem brauchbaren Syſtem entwickelt. So gab es vor ihm zum Beiſpiel ſchon 1100 verſchiedene Ab⸗ kürzungszeichen für vielgebrauchte Wörter und ganze Redewendungen. Die neue Kursſchrift erfreute ſich Jahrhun— derte hindurch zunehmender Beliebtheit. Ihre Erlernung wurde ſogar Pflichtfach in den Schulen des Alten Roms. Selbſt die Verleger konnten ſie gut gebrauchen. Man diktierte das Urmanuſkript einer Neuerſcheinung gleichzeitig bis zu hundert Sklaven im Stenogramm. Dann übertrug es jeder für ſich ſäuberlich in Nor⸗ malſchrift. Aus den uns überlieferten lexikali⸗ ſchen Verzeichniſſen geht hervor, daß ſchießlich nicht weniger als 13000 verſchiedene Zeichen beherrſcht werden mußten, um das Aeußerſte an Schnelligkeit erreichen zu können. Ihre verbrei⸗ tete, alſo anſcheinend auch ſehr beliebte An⸗ wendung zeugt trotzdem für einen bedeutenden praktiſchen Vorteil gegenüber der Normat- ſchrift. Was wir allerdings an Texten mir dieſer Schrift— man nennt ſie„Tironiſche No— ten“— heute beſitzen, ſtammt hauptſächlich aus der Zeit zwiſchen 700 und 900, als alſo der Glanz der römiſchen Kultur ſchon faſt erloſchen und vergeſſen war. Ein Bild von dem ſpannenden (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Nüchlliches Großfeuer Ein nächtliches Großfeuer zerſtörte in Berlin⸗ Weſtend die im Dachgeſchoß liegende Wohnung des bekannten Filmſchauſpielers Willi Forſt. Der Brand, der ſich in Abweſenheit des Wohnungs⸗ inhahers ſchnell ausbreitete, griff auf den übri⸗ gen Teil des Dachſtuhls über. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Auch die Griechen haben, von Rom im 2. Jahrhundert nach der Zeitenwende ver⸗ ſucht, eine eigene Kurzſchrift zu entwerfen. Sie fiel aber zu weitſchweifig und kompliziert aus, um ſich durchſetzen zu können. Wir haben von den Griechen lediglich die Bezeichnung Steno⸗ graphie übernommen, in ihrer urſprünglichen Bedeutung von Engſchrift. Noch heute zerbrechen ſich Wiſſenſchaftler die Köpfe darüber, ob gewiſſe undeutbare Schnör⸗ kel auf mittelalterlichen Manuſkripten nur da⸗ her rühren. daß der Schreiber vielleicht ſeine verſchmutzte Feder zu ſäubern verſuchte oder ob es ſich um ſtenographiſche Bemerkungen eines ſpäteren Leſers handeln könnte. Genaueres weiß man jedoch darüber, daß nicht ſelten Predigten berühmter Geiſtlichen, in freier Rede geſpro⸗ chen, während des Gottesdienſtes mitſtenogra⸗ phiert wurden. Wobei es ſich allerdings ſtets um ein mehr oder weniger individuell abge⸗ kürztes Schreibverfahren und nicht um ein all⸗ gemein gebräuchliches Syſtem handelte. Wahr⸗ ſcheinlich iſt auch das Urmanuſkript der Luther⸗ ſchen Bibelüberſetzung, wenigſtens teilweiſe, in Kurzſchrift abgefaßt worden. Denn Martin Luther arbeitete damals mit einem Freund, dem Geſchwindſchreiber Dr. Cruciger zuſammen. Wenn es in jener Zeit galt. Reden oder Streit⸗ geſpräche ſchriftlich aufzunehmen, wurde meiſt vereinbart, daß die Vortragenden möglichſt langſam ſprechen ſollten. Die moderne Kurzſchrift hat in ihren erſten Anfängen ein engliſcher Arzt des 16. Jahrhun⸗ derts entwickelt. Er ſchrieb allerdings im Ge⸗ genſatz zu heute ſenkrecht von oben nach unten. Dieſer Dr. Thimothy Bright kam in ſeinem Alphabet mit 18 Grundzeichen aus, die jedoch bei vier verſchiedenen Schreibweiſen zwölf Be⸗ deutungen hatten. Hinzu kamen 537 Zeichen be⸗ ſondere Abkürzungen. Der Schreiber mußte alſo angeregt, ne Enke, der ſpäteren Gräfin von Etchtenau. der bekannten Geliebten des Königs, vermäh't war, an, ob der König nicht das neue Bran⸗ denburger Tor eröffnen wolle und erhielt die Nachricht. daß der König ſo bald nicht nach Berlin kommen würde, und daß das Tor er⸗ öffnet werden könnte,„dabey aber zu befehlen geruhen, Ew. Wohlgeboren wiſſen zu laſſen. daß das Gerüſt um dieſes Tor nicht Jahr und Tag ſtehen bleiben ſollte.“ Das Tor wurde dann auch ohne jede Feierlichkeit am 6. Auguſt 1791 für den Verkehr geöffnet. Nüchtern beſagt das bei dieſer Gelegenheit aufgenommene Pro⸗ tokoll:„Nachdem auf Befehl Seiner Königli⸗ chen Majeſtät die Paſſage in dem neuerbauten Brandenburger Tor heute eröffnet wurde, ſo bezog das daſelbſt wachthabende Militär die an dieſem Tor neuerbaute Wache, wel⸗ che ſolgende Mobilien erhielt und durch den Herrn Lieutenant von Prodzynſki als wachtha⸗ benden Offizier ſelbſt in Empfang genommen wurde: drei Tiſche, vier neue Schemel, zwei ſchon gebrauchte aus der Interimswache, ein Spinde für den Unteroffizier u. vier Schlüſſel.“ Lieutenant Chamiſſeau erregt Aergernis Die Offizierswache am Brandenburger war zu jener Zeit ſehr wenig beliebt. geht aus einer Epiſode des Jahres 1804 vor. Der Kommandanturbefehl vom 8. Dezem⸗ ber 1804 enthielt folgende Feſtſtellung:„Da die Wacht am Brandenburger Tor beim Eia⸗ paſſieren des Königs nicht in gehöriger Ord⸗ nung geweſen und die Honneurs nicht gehör g gemacht worden, ſo ſoll der Lieutenant von Chamiſſeau, Regiments von Goetz. Stammliſte Nr. 19, in Arreſt und ans Regiment gemeldet t 5 — 91 Das he L= werden. Der Unteroffizier. welcher von de Wache an dem Tor hat ſtehen ſollen und nie dageweſen, ſoll ebenfalls in Arreſt und geme. det werden, ſowie der Unteroffizier, mit! Fuchteln, die beiden Schildwachen aber m Arreſt und jeder mit 10 Schlägen beſtraft wer⸗ den ſolle.“ Es handelt ſich hier wirklich um den Dichter Adalbert von Chamiſſeau. der im Ne⸗ giment von Goetz von 1801 bis 1806 Offizter war. Die Quadriga mit der Sigesgöttin auf dem Brandenburger Tor wurde erſt ſehr viel ſpöter fertig. Sehr viel Aerger hatte man mit den mächtigen Torflügeln. die ſchwer zu handhaben waren. Langhans wurde angewieſen, Abhilfe zu ſchaffen, weil eines Abends der Wagen der Prinzeſſin Ferdinand von Preußen, als er des Tor paſſierte, ſchwer beſchädigt worden war. Die Torflügel waren zu groß und ſchwer, und die Schildwache, die in einer Hand das Gewehr hielt, nicht ſtark genug, um bei Sturmwind den erforderlichen Widerſtand zu leiſten.— Das war noch zur Zeit der Stadtmauer, wo die Tore während der Nacht ſtreng geſchloſſen gehalten werden mußten. Heute noch, wie zu jener Zeit, iſt das Brandenburger Tor mit ſeiner die Stadt beſchirmenden Siegesgöttin ein Markſtein und Wahrzeichen Berlins. das noch vielen Jahr⸗ hunderten trotzen wird. Amerikas Seeaufrüſtung Waſhington, 25. Jan. R ooſepelt angekün⸗ Aufrüſtung an den * 5 t Die von Präſident digte Botſchaft über die Bundeskongreß iſt abermals aufgeſchoben wor⸗ den. Man erwartet ſie nicht mehr vor Ende dieſer Woche, vielleicht ſogar noch ſpäter. Be⸗ ſprechungen. die zwiſchen London und Waſhington über die neuen Linien- ſchiffatypen geführt werden, ſind offenbar noch nicht zu endgültigen Vereinbarungen ge⸗ diehen. Inzwiſchen hat auch die amerikaniſche Heeresleitung Aufrüſtungswünſche vorgebracht und eine Vermehrung der Flakartillerie gefordert Um die Frage der Einfügung des zu— ſätzlichen Heeresbudgets in die obige Botſchaft zu beſprechen, hat Rooſevelt zum Montag eine Konferenz mit dem Kriegsminister und dem Chef des Generalſtabes anberaumt. Italieniſcher Zerſtörer vom Stapel gelaufen Mailand, 24. Jan. Auf der Marinewerft in Seſtri Ponente bei Genua lie ein Torpedobootszerſtörer vom Sta⸗ pel, ein Schweſterſchiff des kürzlich ſeinem Ele⸗ ment übergebenen Zerſtörers„Alcione“, Das neue Kriegsſchiff wurde auf den Namen„Ai⸗ rone“ getauft. insgeſamt 753 Zeichen im Kopf haben. Das war alſo nur noch ein Bruchteil der Tironiſchen Noten von einſt. Shaleſpeare⸗Forſcher weiſen darauf hin, daß viele Dramen des Dichters nur dadurch der Nachwelt überliefert worden ſein können, daß man ſie während der Vorſtellung mitſtenographierte. Denn Originalmanufkripte oder zeitgenöſſiſche Drucke kennt man nicht. Die Schreibweiſe dieſes Dr. Thimothy Bright fand großen Anklang und wette Verbreitung. Trotzdem gab es in der Folgezeit eine Fülle von neuen Verſuchen. Von einem Syſtem., das Zeit⸗ genoſſen für ſpielend leicht erklärten, ſpottete ein Menſchenalter ſpäter Charles Dickens, deſ⸗ ſen Laufbahn als Parlamentsſtenograph be⸗ gann, es ſei nicht nur unerhört ſchwer zu ler⸗ nen geweſen, ſondern„die Zeichen ſeien ſo herrſchſüchtig geweſen, wie ich es nie zuvor ge⸗ ſeben batte. Eins zum Beispiel. das ausſah wie ein Spinnennetz ſollte„Erwartung“ bedeuten.“ Man mag ſich vorſtellen. wie verhältnismäßig mühſam eine derartige Symbolik mit dem alt⸗ modiſchen Federkiel zu malen war. Das Syſtem, das noch heute faſt ausſchließ⸗ lich in den angelſächſiſchen Ländern gebraucht wird, ſtammt von Pitman aus der erſten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Er entwarf ſeine Zeichen zum erſten Mal nach phonetiſchen Grundſätzen, deren jedes ſich von einem gera⸗ den Strich oder Kreis ableitete. Zur gleichen Zeit etwa wurde auch in Deutſchland die Kurz⸗ ſchrift volkstümlich, in Frankreich ſchon vorher, zur Zeit der Revolution von 1789. Der aufkom⸗ mende Parlamentarismus mit ſeinen verwor⸗ renen und heftigen Rededuellen machte ſie ge⸗ radezu unerläßlich. Gut 150 Apoſtel der„Rede⸗ zeichenkunſt“ haben ſich ſeit dem in Deutſchland um den Vorrang geſtritten. Seit einiger Zeit gibt es jedoch nur noch die Deutſche Einheits⸗ kurzſchrift. auf die ſich die Anhänger der meiſt⸗ gebrauchteſten Syſteme geeinigt haben. In dieſen Tagen feiert das Berliner„Theater des Volkes“ ſein vierjähriges Jubiläum. Im Fanuar 1934 trat hier an die Stelle der ſnobi⸗ ſtiſchen, jüdiſchen Revuebühne der Syſtemjahre ein wirkliches deutſches Volkstheater. Das Schickſal des Gebäudes ſelbſt erſcheint ſchon wie ein Symbol für den Werdegang des deutſchen Volkes. In der Zeit vor dem Welt⸗ krieg war es ein Zirkus. 1921 wurde es für die Maſſenaufführungsexperimente des Juden Rein⸗ hardt zum„Großen Schauſpielhaus“ umgebaut. Geſtalten in grünen Haarperücken, ekſtatiſche Maſſenchorbewegungen, hyſteriſche Schreie als Höhepunkte der Darſtellung waren ſymptomati⸗ ſche Erſcheinungen dieſer Art von Theaterauffüh⸗ rungen. Als Has Publikum immer ſpärlicher zu der„Großen Spielen“ erſchien, trat Erik Cha⸗ rell, natürlich auch ein Jude, das Erbe in die⸗ ſem Hauſe an. Revuen mit Jazz und möglichſt vielen nackten Chormädeln waren nun Trumpf, bis die nationalſozialiſtiſche Erhebung dem gan⸗ zen Spuk ein jähes Ende bereitete und eben das „Theater des Volkes“ ſchuf. And heute ſitzt tatſächlich der Arbeiter, der kleine Angeſtellte und Beamte mit Frau und Kind in den Seſſeln des Parketts und der Ränge. Es war nicht leicht, den Intendanten dieſes Volkstheaters, Otto Maurenbrecher, für eine Ausſprache zu bekommen. Den ganzen lan⸗ gen Tag ſind alle ſeine Stunden mit Arbeit ausgefüllt. Nur am Abend, wenn die Auffüh⸗ rung auf der Bühne ſteigt, iſt er, der Leiter dieſer Aufführung, ſo komiſch es klingen mag, ohne Beſchäftigung. Alſo ſuchte ich ihn während der Aufführung in ſeiner Loge auf.„Dreiviertel all dieſer vielen Zuſchauer“, und der Intendant wies auf die volldeſetzten Ränge,„ſind Beſucher auf Grund ihrer Zugehörigkeit zur Arbeitsfront. Sie kaufen für 85 Pfennig in ihrer Kdß⸗ Geſchäftsſtelle einen Anrechtsſchein und dürfen dann hier bei uns beim Eintritt in den Vor⸗ raum in die Verloſungsurnen greifen, in denen ſich die Karten für alle Plätze des Theaters be⸗ finden. Wer Glück hat, greift ſich den beſten und teuerſten Platz. Wer weniger vom Glück begün⸗ ſtigt iſt, muß mit einem guten, wenn auch weiter bintenliegenden Rangplatz zufrieden ſein.“ Das Theater faßt 3500 Zuſchauer. Es iſt das größte Theater, das wir in Deutſchland haben. Wenn täglich 4 der Plätze von Kdß-Beſuchern beſetzt werden, ſo ſind das bei einer Spielzeit von etwas mehr als 300 Aufführungen rund 800 000 Beſucher 9 9 75 Alſo 800 000 Deutſche, umeiſt aus dem Arbeiter⸗ und kleinen Beamten⸗ ſtand beſuchen jährlich ihr Theater des Volkes. Unter ihnen findet ſich ſo mancher Mann und ſo manche Frau, die zum erſtenmal in ein wirk⸗ liches Theater kommen. Als wir dann ſpäter die Unterredung im Arbeitszimmer des Intendanten fortführten, mußten wir eigentlich eine noch viel höhrere Zahl von Kdß⸗Beſuchern anſetzen. Denn in den The zwei Spielzeiten ſtanden alle Plätze des za Theaters den 1 der Arbeitsfront zur Verfügung.„Erſt ſeit dem Sommer 1936 wer⸗ den ein Viertel der Karten in allen Platz⸗ kategorien für den öffentlichen Verkauf freige⸗ halten, denn dieſes Theater mußte eindeutig den Charakter eines öffentlichen Kulturinſtituts bewahren.“ Noch während wir über dieſe Maßnahme ſprachen,„die ſich mit fortſchreitendem Erfolg bewährte und deshalb auch für die Zukunft bei⸗ behalten wird, da das Haus faſt täglich aus⸗ verkauft iſt“, brachte die Kaſſiererin den täg⸗ lichen Kaſſenrapport. Und als Beweis ſeiner eben ausgeſprochenen Worte zeigte ihn lächelnd der Intendant. Es waren nur Karten im Ge⸗ ſamtwert von 50 Reichsmark unverkauft geblie⸗ ben. Das bei mehr als 800 für den öffentlichen Verkauf freigehaltenen Plätzen. Ich mußte da unwillkürlich an die Berliner„Herren Theater⸗ Vier Jahre„Theater des Volkes“ Eine Unterredung mit Intendant Otto Maurenbrecher ditrektoren“ der Syſtemzeit denken, die, wenn man ihnen ob ihrer Schandſtücke und Darſtel⸗ lung von Nuditäten Vorhaltungen machte, be⸗ ſchwörend die Hände hoben und mauſchelnd be⸗ teuerten, daß ſie herzlich gern wirklich ernſthafte Bühnenkuniſt betreiben möchten, aber dann würde erfahrungsgemäß kein Menſch mehr das Theater beſuchen. c 0 Und wie iſt die beweisführende Erfahrungs⸗ tatſache des„Theaters des Volkes“? Eins ſtimmt wohl: Der hart arbeitende Mann des Volkes bedarf am Abend der Erholung und liebt deshalb die ſogenannte leichte Koſt des Luſt⸗ ſpiels und der Operette.„Trotzdem waren die Schauſpiele der erſten Spielzeiten Die Räuber' und beſonders„Peer Gynt'(der künſtleriſche Höhepunkt dieſer Volksbühne unter Mauren⸗ brecher) große Publikumserfolge. Und die jetzi⸗ ſpie Operetten ſind ebenfalls nicht alle auf ein pieleriſches happy end' eingeſtellt und gefallen doch, wie die vielen Aufführungen von Hofball in Schönbrunn' bewieien.“ Der Ton macht auch pier die Muſtk, d. 9. der ernſthafte Wille, wirkliche und wahrhafte Kunſt dem Volke zu bringen, ſei es in Geſtalt einer aufrüttelnden Tragödie oder im Gewand eines unterhaltenden, Stunden der Heiterkeit und Fröhlichkeit ſpendenden Operette, ſſt immer aus⸗ ſchlaggebend. Das iſt das Verdienſt des Inten⸗ danten dieſes Theater des Volkes, daß er es verſtand, auch die Operette großzügig in Aus⸗ ſtattung und Spielverlauf bei 8 aller künſtleriſchen Qualitäten zu formen, ohne dabei nur eine innerlich ſinnlofe, dafür aber ſinnen⸗ kitzelnde Revue zu geben. Sicherlich, dieſe Bühne iſt in der zunächſt greifbaren Ausſtrahlung eine wenn auch nicht ausſchließliche, ſo 2 überwiegende Angelegen⸗ heit Berlins. Aber ſie bringt in der Folge⸗ erſcheinung auch das Theater des Volkes den Gauhauptſtädten, den Hauptſtädten der Pro⸗ vinzen und Länder. Die Erfahrungen, die hier geſammelt werden, müſſen einmal Frucht brin⸗ gen. Nicht nur, daß die Abſicht der großen NSG. „Kraft durch Freude“ für Errichtung ſolcher Theater in vielen Städten des Reiches beſteht, Zuſchauergemeinde und Künſtlerſchaft werden ſelbſt in dieſer Form den Ausbau eines deut⸗ ſchen Volkstheaters erkennen und ihm auch ge⸗ ſtaltendes Leben geben. Walther Blachetta. Auf weißen einſamen Bergen/ don eu ullnig Luiſe Ullrich, die beliebte Filmdarſtellerin, iſt nicht nur eine große Menſchengeſtalterin, ſondern auch eine paſſionierte Skiläuferin. Nachſtehend erzählt ſie von Erlebniſſen in Berg und Schnee. Das iſt die Sorte Skifahrer, die mir am liebſten iſt: nicht viel reden beim Laufen, beim Aufſtieg und bei der Abfahrt, und nicht viel reden beim„Hüttendienſt“. Mir ſcheint, nir⸗ gends zeigt ſich die Fähigkeit eines Mannes zur Kameraoſchaft einer Frau ſo unmittelbar wie bei dieſer Gelegenheit. Auf jenen abgelegenen, menſchenfernen Häuſern in der weißen Einſam⸗ keit der Berge, wo es heißt, ſelbſt zugreifen, wo weder das Eſſen von freundlich dienſtbereiten Händen auf den Tiſch geſtellt, noch das Bett im wohltemperierten Zimmer ſorglich aufgedeckt und mit der Wärmflaſche vorgewärmt wird, zeigt ſich jeder Mann gleich von ſeiner beſten— N leider aber auch von der ſchlechteſten eite. Wer widerſpruchslos den Beſen in die Hand nimmt, den ihm die„Frau vom Hüttendienſt“ in die Hand drückt, wer zuverläſſig für Holz ſorgt und ſich nicht lange bitten läßt, Waſſer zu holen, Aſche wegzubringen, Feuer zu machen— das iſt der Mann, für den ich gern Erbſtwurſtſuppe aufſetze und Tee koche. Mit ſolchen ſportlichen Kameraden in herrlich windgefegten, ſchnee⸗ beſtäubten, ſonnebeglitzerten Ferientagen auf einer Hütte zu„hauſen“, das iſt eine der er⸗ holendſten Freuden, die es gibt. Mit der Schweigſamkeit übrigens braucht es natürlich nicht gleich ſoweit zu gehen, wie mit ienem Mann. dem ich am Anfang meiner Ski⸗ laufbahn begegnete. Wir waren eine luſtige Ge⸗ ſellſchaft zuſammen. Der Skilehrer, der außer ſeinen Bretteln nur noch ſeine Pfeife kannte, war an der Spitze. Dann kam die luſtige Dame mit den kurzen Hoſen. Der Dritte war ich. Nach mir waren die beiden jungen Ehe⸗ leute, die außer ſich ſelbſt niemand kannten. Und den Schluß bildete der Mann, den ich nur einen einzigen Satz reden hörte. Wir waren längſt auf der Höhe angekom⸗ men. Wir hatten uns gleich in der Hütte breit⸗ gemacht. Es war ein herrlicher Aufſtieg ge⸗ weſen. Ich liebe den Aufſtieg mehr als die Ab⸗ fahrt. Mir paßtz das beſſer zu meinen Sehn⸗ ſüchten, die ich ſo habe. Wir hatten nun ſchon gegeſſen und geplaudert, geſungen und geraucht. Gemütlich ſaßen alle beiſammen. So gemütlich wars, daß keiner bemerkt hatte, wie der Mann, der Schlußmann, der nie etwas ſagte, ſich weg⸗ geſchlichen hatte. Er war nicht mehr da. Auch ſeine Bretter waren weg. Und wie ich vor die Tür trat, ſtand er dort und ſchnallte an. Mär⸗ chenhaft ſtill war die Nacht und unbeſchreiblich hell und klar und ſchön, und ſo unendlich groß war der Sternenhimmel da oben. „Aber es iſt doch ſo gemütlich da drin; warum wollen Sie denn 5 Und da. richtete er ſich auf und ſah mich an und zeigte mit ſeinem Stock nach oben, dorthin, wo die Sterne ſo hell und groß waren, und ſagte: „Sehn's, reden's nicht ſo viel, ſchaun's lieber!“ Schüttelte nur lachend den Kopf, und weg war er. Und war wohl deshalb immer ſo ſchweigſam geweſen, weil er ſo viel zu ſehen hatte. Der Schreckſchuß ö, Von Wolfgang Zenker Wild iſt ſcheu und läßt ſich leicht vergrämen. Schwer zu vergrämen iſt dagegen der Sonntags⸗ jäger. Weidmannsheil! Der alte Landarzt, den Forſtrat Kolzig oft im Skat gewaltig ausnahm, wußte ſich kein ſchöneres Vergnügen, als ihm zur Vergeltung ab und zu einem Jagdgaſt zu ſchicken von der Sorte, wie ſie Kolzig liebte. So hielt der Forſt⸗ rat wieder einmal an einem Herbſtabend vor dem Bahnhof und ſah vom hohen Jagdwagen aus nach dem angeſagten Gaſt. Als der Jug einfuhr, erkannte er ihn gleich an dem neuen grünen Anzug und an der Büchſe, mit der er beim Ausſteigen in der Abteiltür hängen blieb. Im übrigen ſah er harmlos aus und ſeinem Vetter, dem Doktor, ein wenig ähnlich. Kolaia rief ihn zu ſeinem Wagen und fuhr los. Schmunzelnd ſah er, Nimrod ſeinen Drilling zwiſchen den Knien hielt. Am letzten Haus des Dorfes, wo der Doktor wohnte, fuhr er im Schritt vorbei. Der alte Skatbruder ſah aus dem Fenſter und grienſte ſchadenfroh:„Nett, Forſtrat, daß Du meinen Vetter eingeladen haſt!“„Schade um den Bock!“ brummte Kolzig. Der ſtille Vetter hörte es und lächelte geſchmeichelt, denn eigentlich traute er ſich ſelbſt nicht zu, daß er einem Bock gefährlich werden könnte.„Wir wollen gleich weiter, mor⸗ gen gehts zeitig raus!“ ſagte Kolzig im Fahren und ließ den Braunen traben. Das Dorf blieb hinter ihnen. Die ſchmale Straße ging zwiſchen regennaſſen Wieſen zum nahen Wald. Es tropfte von den Bäumen, denn es hatte tagelang gegolfen. Der Jaadagaſt wußte wie äͤngſtlich der vas gar nicht. Er pflegte daheim das Wetter nicht zu bemerken. Er ſtellte Fragen, daß dem Forſtrat Zweifel kamen, ob er wohl einen Bock von einer Rieke unterſcheiden könne. Doch je törichter der liebe Femdling fragte, deſto freund⸗ licher wurde Kolzig. So war er eben. Sie brachen abends einer Flaſchen Rotwein den Hals und waren ganz behaglich. pr bin ich ja mehr Gelehrter, als Jäger“, ſpra der Gaſt,„aber mein Vetter meinte..“„Da macht faſt gar nichts“, ſagte N und ſchenkte ein,„das iſt gut fürs Gemüt!“ Des Fremden Gedanken waren nicht mehr klar genug, um zu entſcheiden, was gut fürs Gemüt ſein: die Faß oder der Rotwein. Als Kolzig ihn zum N immer brachte, ſagte er nur noch, er ſolle raſch feier es gehe ganz zeitig fort. s war wirklich noch ſtockfinſtre Nacht, da olte er den Fremden ſchon wieder aus den ſedern.„Wir müſſen beim erſten Licht am echſel ſein...“ Stark benommen taſtete ſich der Jagdgaſt hinter dem Forſtrat her. Man konnte die Hand nicht vor den Augen ſehen. Manchmal quoll es feucht unter ihren Tritten auf.„Sumpf!“ ſagte der Forſtrat düſter. Aengſt⸗ lich hielt ſich der andre hinter ihm. Sie waren über eine Stunde gegangen. Der Wald war zu Ende, aber es war noch immer ſo finſter, daß die Größe der Lichtung ſchwer ab⸗ E war. Oder ſtanden ſie inmitten eines Sumpfes?„Donnerwetter!“ ſagte der Forſtrat plötzlich.„Ich habe mich verlaufen!“ Der Fremde bekam das Zittern.„Im Sumpf?“ fragte er. „Es fußt nichts!“ ſeufzte Kolzig.„Ich muß zurück! Wenn ich den Weg gefunden habe, gebe ich einen Signalſchuß ab, und Sie ſchießen zur Antwort Ihr Schrot in den Sumpf. Aber hier ſtehen bleiben!“ Er legte dem Jagdgaſt die Hand auf die Schulter und ſagte treuherzig:„Ich möchte Sie doch dem Doktor lebend wieder⸗ geben!“ Den Fremden ſchauderte, als ihn der Forſtrat nach ſchmerzhaftem Abſchiedshänded ruck allein ließ. Er entſann ſich keiner ſo dunklen Nacht in ſeinem Leben. Mit Verwünſchungen dachte er an ſeinen Vetter, der ihn faſt mit Gewalt zu dieſem Jagdausflug beredet hatte. Endlich klang fern im Wald ein Schuß. Da riß er die Büchſe an die Schulter und feuerte ins Dunkel. Es klang, als müſſe die Welt zu⸗ ſammenſtürzen. Doch dafür öffnete ſich nur ganz nahe vor ihm ein Fenſterladen, und in dem erleuchteten Viereck erſchien der weiß⸗ bemützte Kopf des Landarztes, der wütend ſchrie:„Wer ſchießt denn hier in meinem Gar⸗ ten rum?“—— Der Forſtrat hatte den Jagdgaſt über die feuchte Wieſe bis hinter des Doktors Haus ge⸗ führt. Es war erſt nachts um zwei. Das war der letzte Jagdgaſt, den der Land⸗ arzt ſeinem Freunde und Skatbruder ſchickte. Wiſſenswertes Allerlei Wenn Kaninchen ein Land überſchwemmen. rechnet man damit, daß je 4 Kaninchen etwa ſoviel Nahrungsmittel zerſtören, die genügen würden, um ein Schaf zu erhalten. Vor 70 Jahren war ſtahl eines der einträglichſten„Geſchäfte“ in den Weſtſtaaten Amerikas. Von zwei Ranches. der Kennedy Ranch und der Kings Ranch, lie⸗ gen Berichte vor, nach denen in den drei Jah⸗ ren von 1866 bis 1869 insgeſamt 108 000 Rin⸗ der geſtohlen wurden, alſo etwa 3000 Stück in jedem Monat. Frankreich hat, ſeit es Republik wurde, nicht weniger als 100 verſchiedene Regie⸗ rungen gehabt; es hat alſo durchſchnittlich alle 8 Monate neue Miniſter bekommen. Kein Punkt auf einem der Weltmeere iſt mehr als 2500 Klm. vom Lande entfernt. In tropiſchen Ländern benutzt die Urbevöl⸗ kerung häufig noch Blasrohre zur Jagd. Aus dieſen„Gewehren“, die oft 3 Meter lang ſind, können Meiſterſchützen die giftigen Pfeile mit ſolcher Treffſicherheit herauspuſten, daß ſie auf 50 Meter einen Vogel im Fluge treffen. „Grober Unfug ö, Eine Karnevalsgeſchichte/ Von Walter Bloem Dieſer Friedrich Auguſt Schulze, Doctor juris und wohlbeſtallter Amtsgerichtsrat, von dem ich erzählen will, iſt dreiunddreißig Jahre alt und ſeit anderthalb Jahren Witwer. Eine ältliche Tante verſieht den usſtand und be⸗ treut ſeine zwei Kinder. Kein Wunder. daß er, obwohl in den beſten Jahren ſtehend, zwiſchen ſeinen ſtraffen braunen Haaren ſchon viele graue aufzuweiſen hat, daß er ein ernſter, etwas gedrückter Mann geworden iſt. Er träumt von einer yeuen Ehe, hält dauernd, trotz zur Schau getrckgener Zurückhaltung dem weiblichen Geſchlechte gegenüber, ganz heimlich immerfort Umſchau unter den Töchtern des Landes. Nur darf es keine merken. Aber ſelbſt verwitwete Amtsgerichtsräte, die älter ausſehen, als ſie ſind, haben dann und wann Anwandlungen, wo ein Lebensdurſt und ein Glückshunger über ſie kommt, ber die mühſam aufgetürmte Verſchanzung ihrer Seele zuſammenreißt wie ein geſchwollener Strom in der Schneeſchmelze die künſtlichen Staudämme zerwühlt und überbrauſt. Friedrich Auguſt Schulze aber iſt ein geborener Rheinländer. Er hat ſeinen erſten Karneval als Bonner Student mitgemacht, zwei weitere als junger Paragra⸗ . Er kennt die Stimmung, die den ann überkommt, wenn er nicht bloß den ſamtbekragten Richtertalar, ſondern auch den runter ſihenden Zivilanzug abſtreift und ſich in das Koſtüm eines Pierrots hüllt, ſich das Geſicht vom Friſeur mit Kreide beſchmieren und den Mund närriſch verbreitern läßt. Dabei beſinnt er ſich, wie gut das iſt, daß weder die ältliche Tante den verjugendlichten Neffen noch der zehnjährige Bub und das neun⸗ jährige Mädel den total übergeſchnappten Herrn Papa in dieſer Vermummung zu ſehen bekom⸗ men— geſchweige denn die Vorgeſetzten, die Kollegen, die Rechtsanwälte, die alle diel zu vernünftig und oſtelbiſch ſind, um ſo einen Blödſinn überhaupt mitzumachen. Sein Nar⸗ ren⸗Inkognito iſt alſo nicht in Gefahr, er wird ſich anonym austoben können. So ſteht er denn kurz nach halb zehn an der großen Treppe. die zweiſchenklig in den Kroll S000 2 ſaal hinabführt, und wartet auf ſein Abenteuer. — Plötzlich fühlt er ſich am Zipfel des Pluder⸗ ärmels gezupft: „Guten Abend, Herr Rat—!“ Friedrich Auguſt fühlt den Guß Duſche. O weh, mein Inkognito Wer iſt das, wer kann das ſein? Er fährt herum. Ein Phantaſiekoſtüm— ein aufreizen⸗ des Geflatter, Gewuſchel von ſinnlos bunten Seidenlappen in allen Formen und Farben, aus denen ein freches Häkschen taucht, ein paar übermütige Arme, die ſich jetzt keck und lockend um Friedrich Auguſts Nacken legen. Die Sei⸗ denmaske iſt diesmal in ein rotes, ein weißes Schrägfeld geteilt. Aus ihren Sehſchlitzen fun⸗ kelts dunkelbraun. „Was ſtellſt du vor, ſchöne Maske? Was biſt du heut abend?“ „Was ich bin?“ girrts unter dem zackigen Seidenlätzchen der Maske hervor.„Ich bin eine ſtrafbare Handlung. Ich bin— ein Paragraph des Strafgeſetzbuches. Rate, welcher!“ Fängt gut an! denkt der Nat.„So, ſo— alſo du ſchlägſt in mein Fach? Was önnteſt du ſein? Die„Beleidigung“? Schwerlich, dazu biſt du zu neben wü ſdng, Der„Widerſtand gegen die Staatsgewalt“? Das werden wir gleich mal ausprobieren.“ Mit einer raſchen Bewegung hebt er das rote Schleierchen, ein übermütiger Mund wird freigelegt, ſchon preßt der Pierrot ſein breit geſchminktes Narrenmaul auf die friſchen Lippen. Sie wehren ſich nicht. ängt gut an, denkt der Rat„Alſo der„Wider⸗ 2755 gegen die Staatsgewalt“— das ſtimmt nicht.“ „Nein, wahrhaftig nicht“ ſagt die Schlanke. „Wenigſtens nicht, wenn du ſie verkörperſt. Rate weiter. Herr Rat—“ 8 Mein Himmel, wer iſt das bloß? Sie kennt mich— ich habe keine Ahnung. And ſo groß iſt mein Bekanntenkreis doch wahrhaftig nicht, daß ich weit zu ſuchen hätte— „Vielleicht biſt du die—„Antreue“? taſtet er weiter.„Laß mal deine Hände ſehen. Nein einer . werde.“ — Ehering iſt nicht vorhanden. Die„Untreue“ biſt du alſo auch nicht.“ Sie lacht immer heller: „Das wirft du erſt beurteilen können, wenn ich mal ein paar Jahre lang deine Frau ſein . Wird immer beſſer, denkt der Nat. „ Alſo, du haſt ernſte Abſichten? Du kennſt mich ja gar nicht.“ „Doch, doch, ich kenne dich, 1 Auguſt!“ 5 ſie, hängt ſich vertraulich an ſeinen Arm. „Wenn du mich magſt— ich möchte dich ſchon.“ — Er:„Für eine Nacht— oder füt die Dauer?“ „Pfui!“ ſchmollt ſie.„Das iſt„Mißbrauch der e Komm, laß uns tanzen.“ Er fühlte ſie— fühlt, daß ſie ſo iſt, wie er ſie möchte. Sie ſchweben. Sie ſind weieins, zu⸗ ſammengewirbelt vom tollſten Zufall. Das nenn ich Faſchingsglück. Du haſt noch immer nicht erraten, was ich vorſtelle!“ ſagt ſie im Tanzen. Rätchen, Rät⸗ chen, haſt dein Strafgeſetzbuch ſchlecht im Kopf!“ „Doch weiß.“ Er faßt ſie feſter.„Du biſt die„Sachbeſchädigung“. „Was habe ich „So? meinſt du?“ fragt ſie. denn beſchädigt?“ „Eine fremde Sache— vorſätzlich und rechts⸗ widrig— Paragraph 303!“ 28 1 „Welche?“ „Mein Herz natürlich! Fühl nur“— er preßt ihre Rechte gegen ſeinen Bruſtkorb— „ſpürſt du die Scherben?“ „Ach wo! das iſt ganz heil!“ entſcheidet ſie. Sieh mal mein Koſtüm an! Dann mußt 4 doch endlich raten!“ Er ſchaut prüfend auf ſie nieder. Läßt ſeine Augen über den Kopfputz gleiten, ein irrſin⸗ niges Getürm von Seidenſchleiſchen, hopſenden Goldrahtſpiralen, munter im Tanze flatternden re Ueber das blonde ockengewuſel, das drunter hervorquillt, das roſige Ohrmuſchelchen, den zartgeäderten Hals. Aber bis an das Koſtüm kommen ſeine Augen gar nicht. Sie bleiben unterwegs— irgendwo — hängen. Himmel, was für ein ſüßes— füßes Geſchöpf 1 1 d b „Na, ich will dir helfen!“ ſagt⸗ ſie.„Du kannſt lachen, daß das Aſſeſſorexamen längſt hinter dir liegt. Heute raſſelteſt du mit Glanz. A— 2 iffen elf!“ 8 * * „Ah! Jetzt begreif ich!“ atmet er auf„Wer ungebührlicherweiſe ruheſtörenden Lärm erregt oder groben Unfug verübt— aber nun weiß ich immer noch nicht— biſt du die„ungebühr⸗ liche Weiſe“— der„ruheſtörende Lärm“— oder der„gr Unfug“?“ „Vielleicht alles dreies!“ kicherte ſie. „Stimmt!“ ſagt er.„Ich gebs zu. Was du mit meinem armen, verödeten Witwerherzen auſtellſt, das iſt höchſt„ungebührlich“. Der Lärm, den du in meinem wohlgeordneten Be⸗ amtenſchädel erregſt,„ſtört“ meine„Ruhe“ aufs empfindlichſte. Aber alles das drückt ſich in deinem Koſtüm nicht aus. Jetzt hab ichs: Du biſt der„grobe Unfug“!“ „Na, endlich!“ ſchmunzelt ſie befriedigt.„Haſt aber eine lange Leitung! And um mich vollends als das auszuweiſen, was ich bin— 1 Hat ſch plc 3 2 ich plötzlich losgeriſſen, duckt ſich wie ein flüchtendes Wieſel, ſchlüpft durch die Wire bel der Tanzenden hindurch, iſt weg— unter⸗ getaucht, fortgewiſcht wie ein Spuk. Er ſteht einen Augenblick betäubt im Ta elt der ſich um ihn ſtaut. Rechts und links f ühlt er ſich del angerempelt, angeulkt: „Such, Pudel. ſuch verloren!“ „Etſch, du Duſſe! Dich ließ ich auch ſtehen, du Nach 9 „Mach, daß du wegkommſt, du langes a kebrsbindernis!“* 0 d der (Fortſetzung folgt) Der doppelt heiße Strand Zahlreiche Inſeln im Pazifik ſind mit Vul⸗ kan⸗Aſche überdeckt. Man weiß, daß gerade Ha⸗ wai in früheren Zeiten noch mehr der Aktivität der Vulkane ausgeſetzt war, als es heute zu gewiſſen Zeiten noch der Fall iſt. Aus einer ſolchen Zeit hoher vulkaniſcher Tätigkeit ſcheint auch der„ſchwarze Strand“ von Kalapana zu ſtammen. Er iſt ein idealer Badeſtrand. Die Sonne brennt hier noch ein⸗ mal ſo heiß, wie an einem gewöhnlichen Strand, weil ihre Strahlen von den ſchwarzen Sandkörnern der ehemaligen Vulkanaſche viel ſtärker verſchluckt werden als im weißen Sand. der ſie zu einem größeren Teil zurückwirft. der Rinderdieb⸗ Zett ſich ei Eiſett Schen die il lonntt liebet meht. die N. faulen öffnen Geſich „380 Ja wach. dokt. hören, einer. ſchwin und d it, ſo den wi hanne! allen Der einen! „Die Lebend Minut Zigaret hab 8 mit W Horſt Ic 50 ihm di boß N als wä Dann gern u. 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Horſt, der einen dicken Mullverband um den Kopf trug, ſah weiß und wie verblutet aus. Oh, ich kannte die Farbe. Von Flandern her. Vom Argonnerwald. Von den ruſſiſchen Lazaretten und von den Trichtern vor Verdun „Sprich weiter, Horſt Tiburtius—“ „Na ja, das Menſurenſchlagen iſt überflüſſig geworden, es geht auch ſo. Ich bin hier Prä⸗ ſide- vom Studentenausſchuß. Stramme Sache. Wir nennen ſie Aſta, aber das brauchſt du alles nicht zu verſtehen. Es iſt ſo nebenſäch⸗ lich. Man lehrt uns nur das Wiſſen, für den Charakter müſſen wir ſelber ſorgen. Hör mich an: Zuweilen ſezieren wir einen Toten. Ana⸗ tomie. Schau das Bild am Bett. Von Rem⸗ brandt. So ähnlich iſt's bei uns, wir tragen aber weiße Mäntel, auch Handſchuhe aus Gummi—“ g „Herzbruder, wo nehmt ihr die Toten her —2“ „Die Almar ſchwemmt ſie an. Verzweifelte, Zertrümmerte, Arbeitsloſe. Das Herz dreht ſich einem um. Einer trug noch das Band vom Eiſernen Kreuz, trug auch alte Narben am Schenkel. Ein andermal war's eine Mutter, die ihre ſechs Kinder nicht mehr ernähren konnte. Da bleibt das Gewiſſen nicht ſtumm, lieber Hannes. Oder man hat kein Gewiſſen mehr. Wir lernen, wo die Leber liegt, wie ſich die Muskeln ſchlingen und wo der Blinddarm faulenzt. Wir lernten aber auch die Herzen öffnen und ſahen die erſtarrte Anklage in den Geſichtern!“ „So wurdeſt du, was du heute biſt—?“ „Ja. Irgendwo ſchreckt man auf und wird wach. Wird helle. Der eine hier, der andre dort. Wir ſehen, wo das Holz mürbe iſt. Wir hören, wo der Wurm tickt. Dein Jonny iſt ſo einer. Gut genährt, rot wie ein Fuchs, ge⸗ ſchwind wie eine Wühlmaus. Im Sack fangen und dann den Knüppel drauf, ehe es zu ſpät iſt, ſonſt kommt ein neuer Novemberſabbat, den wir nicht heiligen dürfen. Es kniſtert, Jo⸗ hannes Leinen, und Scheidweine gibt es in allen Kreſzenzen—“ Der Studiker ſog an der Zigarette und blies einen Kringel aus: „Die Toten macht keiner lebendig, aber das Lebendige muß gerettet werden. Es iſt zehn Minuten vor der Sintflut.— Nimm noch eine Zigarette. Schau, der Morgen dämmert. Ich hab' Durſt. Gleich kommt das Fieber. Bring mir Waſſer, Lumpenhund—!“ Horſt Tiburtius legte ſich lang aufs Bett. Ich zog ihm Joppe und Hoſe aus, ich ſchälte ihm die Stiefel ab, ſchlich zur Kommode und goß Waſſer ins Glas. Horſt trank ſo gierig, als wäre die Hölle zu löſchen in der Bruſt. Dann riß er mir die Flaſche aus den Fin⸗ gern und ſetzte ſie an den Mund.— Dieſes Schlucken. Dieſes Schlürfen. „Hol neues, Kamerad! Links im Flur iſt der Kran. Aber leiſe, Mutter Kolzem ſchläft, gönn' ihr das—“ So ſchlummerte der Kämpfer ein. Mir war's, als wüßte ich in allen Ecken ſeines Da⸗ ſeins Beſcheid. Morgen würde ich ihm von mir erzählen. Alles. Vom Vater, der früh verunglückte, und von der Mutter, die bei frem⸗ den Leuten waſchen ging, zwei Jahre lang, bei Tag und Düſter, dann mußte auch ſie zum Vater heim. Blutſturz. Ueberſchuftet. Ich wanderte vom Gymnaſium ins Waiſenhaus, vom Waiſenhaus zum Handwerk, vom Hand⸗ werk ohne fertige Lehre in den Krieg. Der Reſt—? Hier ſaß ich. Lumpenhund! Ach, fragt nicht, was aus mir wird. Fragt viel⸗ leicht, was ich aus mir machen könnte.— Im Rathaus von Seidelburg ſchlug es ſechs Uhr früh. Ein altes Glockenſpiel orgelte hin⸗ terher: Ein Knabe hatte ein Mägdelein lieb..! Mutter Kolzem pochte:„Stellen Sie die Stiefel raus, Herr Tiburtius!“ Ich tat es ſchon. Und raſierte mich, tauchte den Kopf ins Waſchbecken, machte mich friſch, um einen wertvollen Gang zu tun, Herzbruder aber ſchlief, als habe er einen Rauſch zu ver⸗ jagen. Ein Geſicht voller Frieden, ein Antlitz voller Narben. Jenes Friedens wegen. Ein Kind und ein Soldat. Eine Seele und ein Geiſt— unterm Auge die Schlupfwinkel früher Todesverachtung. Jawohl, wie bei den Fähn⸗ richen vom Argonnerwald... Der Schlafende hauchte aus der Ferne eines Traumes:„Hab Heimweh. 2 Droſſel ſingt, Johannes Leinen-l“ „Ich höre ſie, Herzbruder. Drüben im Ka⸗ ſtanienbaum. Ein Lied für dich. Bald komm' ich wieder, Horſt Tiburtius—“ Mit Gunſt, Meiſter und Geſellen! Ich ſtand auf der Straße und trank die Morgenluft. Tief. Mit ſchweren Schlücken. Der Wind trieb den Duft des Waſſers her⸗ über, es roch wie friſches Fleiſch. Und die Bäume der Gärten atmeten viel Balſam aus. Kleinſtädte mit Studenten waren das beſte Spielzeug fürs abgehaſtete Gemüt.— Noch immer hörte man die Droſſeln, weil ringsum das Schweigen wartete. Eine Stunde nur, dann hub das Lärmen an, ſchwellend bis zum Mittag, wenn es wimmelte von Wagen, Pferden, Fremden. Das Pflaſter von Seidel⸗ burg war holprig wie Pfefferkuchen, auf ſtille⸗ ren Plätzen wuchs Gras zwiſchen den Stei⸗ nen.— Man ſchlief noch hinter Gardinen, keines Menſchen Schritt zu hören. Doch: Eine rund⸗ liche Frau kam mir entgegen, blaß und über⸗ nächtigt ſah ſie aus, faſt torkelte ſie an den Giebeln vorbei: Die Schanklieſe vom Perkeo! — Ich wollte zurück ins Haus, ſchon hatte ſie mich erkannt: „Daß ihr des Prügele net laſſe könnt! Ha jo, bis zum frühe Morge habe mir putze müſſe—“ „Wer bezahlt den Schaden, Fräulein Lieſe —2* „Gehe ſe fort, mir klage doch net. Ha no, des bißche Schutt. Wenn nur die Studente treu bleibe.— Kenne Sie den Tiburtius ge⸗ nauer?“ „Durch und durch, Lieſe!“ „Der wird gut, kann ich Ihne ſage. Zwan⸗ zigmal habe die Poliziſte ihn ſchon ufgſchriebe, aber nie hot er hocke müſſe. Ha jo, des gäb Sturm. Uns Seidelburg wär de längſte Zeit an Univerſität g'weſe—“ Mein Herz hüpfte. Horſt war gefürchtet! Ja, es kniſterte.— „Auf Wiederſehen, Fräulein Lieſe!“ „Adjes, alter Herr!“ Sie ſchnaubte weiter der Almar zu. Treue Seele, nur ein bißchen ſpeckig. Horſt würde eine ärztliche Erklärung dafür wiſſen. Drüſen und ſo.— Immer noch flötete die Droſſel. Wohin trieb ich? Ich beſah mich im Spiegel eines Friſör⸗Schaufenſters: Das Geſicht war wieder glatt— ſollte ich Jorinde beſuchen?— Das Blut ſtieg mir zu Kopf: Ob Horſt Tiburtius das Mädchen liebte? Sicherlich, wir hatten doch gerauft auf der Inſel, es war doch ein bitterer Abſchied geweſen am Ufer. Geſtern, als eine Entſcheidung vor den Studenten ge— treten war. Du biſt mir wichtiger, hatte er geſagt, und ſeine Augen waren nicht heiter ge— weſen dabei.— Nein, nicht Jorinde beſuchen, Johannes. Gib alle Hoffnung auf, die Forelle könnte eines Karpfens Sehnſucht werden. Mach es wie der Studko Tiburtius: Laß das andre wichtiger ſein! Jawohl, geh zum Neubau, wo deine Brüder arbeiten, vielleicht mit verbundenem Schädel, mit lahmen Fäuſten. Sag ihnen das alte Wort: Holüber! Rufe ſie an, wie man dich angerufen hat, als du auf dem Schloß⸗ balkon ſtandeſt und das Tal zum Abgrund werden ſahſt.— Ich ging zur Univerſität. Zum Neubau. Das Herz klopfte wild, als habe es Angſt vor dem Kommenden. Nicht ſo, als fürchte es Prü⸗ gelei, es ſorgte ſich nur, ob es die gerechten Worte finden könnte. Denn Jonny Scheid⸗ wein, der Gewerkſchaftsfürſt mit der Larve voll Eigennutz, ſollte ſich nicht geirrt haben, nie durfte ſeine Dienſtreiſe ins Revier der Beſorg⸗ nis ohne Grund geweſen ſein.— Ich kam zum Albertusplatz, vor rüſte, Mengmaſchinen, Kräne Sand. riemen runter, hatte Horſt Tiburtius geſagt. Ich ſah die Backſteine, roch den Kalk, hörte das Klappern der Karren und das Huſten des Motors: Das alles war meine Welt geweſen, vor ſechs Monaten noch, heute trauerte ich, ein Gaſt am Zaun zu ſein. Ich durfte keine Schüppe am Stiel faſſen, keinen Balken ſchlep⸗ pen, keine Mulde voll Traß auf die Achſel ſtemmen. Ein Rieſenbau, klar und großartig, ohne Zuckerwerk am Giebel. Die Zimmerleute wa⸗ ren ſchon da, Hölzer zu meſſen und Bretter zu ſchneiden; gewiß, man ſetzte den Dachſtuhl, im Winter würde ſchon viel Weisheit durch die Flure und Hörſäle ſchweben.— Die Arbeiter ſchafften früh ihre Pflichten, ich ſpähte ſcharf zum Gerüſt: Dort hämmerte einer mit der linken Hand, weil die rechte in mir Ge⸗ Sturm⸗ Eine Geſchichte von Heinz Steguweit Herzbruder und Lumpenhund 8 der Schlinge lag. Drüben trug einer den Hut tief im Kopf, weil die Stirn verbunden war. Und mancher andre war mit roſa Pflaſter be⸗ klebt, im Nacken, auf dem Bizeps— unſeliger Haß, verräteriſcher Tumult; mein Zorn galt denen, die ſich nährten von ſolcher Feindſchaft. Harakiri unter Brüdern, das Meſſer lieferten die falſchen Apoſtel, deren Meſſias ein Fremd⸗ ling war.— Auch der Maurerpolier kam, der ſchnurr⸗ bärtige Haudegen von geſtern! Er hinkte, die Bruſt litt Schmerzen, man ſah es am Zucken des Geſichtes— oh Litanei aller Heiligen, was mochte jetzt werden——? Ich hielt den Blick des Meiſters aus und blieb wie eine Bildſäule ſtehen, als er mich mit der ſtrengen Gründlichkeit eines Fleiſchbe⸗ ſchauers maß. Er war ein lotrechter Kerl, fünfzig alt, anpacken konnte er heute nicht, der Säbelhieb plagte unterm Verband.— Ich las die Tafel am Zaun: Eine Kölner Baufirma! — Alſo mußte der Polier ein Vater aus mei⸗ ner Heimat ſein. Wenn der Mann mich miß⸗ trauiſch belauerte, ſo daß ich ahnen wollte, er habe einen Verdacht auf mich, war es an der Zeit, daß ich ihm zuvorkam: „Tag, Meiſter! Wat gitt dat he—?“ Der Polier taute auf: „Bis du us Kölle—?“ „Secher dat—“ Für einen Augenblick verſtummte der Schnurrbärtige, der kein Geſicht hatte, vielmehr ein Antlitz. Er muſterte meinen Schlips, meine ſchnittige Kluft— ſchon rümpfte er die Naſe: „Student—?“ „Nee. Handlanger. Op Urlaub. Ich muß feiere, et is ja ein maledeute Zick!“ Vom Gerüſt rief ein Maurer:„Ohm Zapp, halt dich ſtief!“ Ohm Zapp— er ſah auch ſo aus— bohrte die Fäuſte tief und ſtreitſüchtig in die Hoſen ſpuckte dann ein Pfützlein Priem⸗ brühe in den Dreck: „Wenn do'nen Handlanger biſt, dann bin ich'nen Paſtur!“— Mir wurde ſchwül, obwohl die Sonne noch lau war zu dieſer Morgenſtunde. Ich hatte keine Papiere, hatte nur mein Wort und mein bißchen Uebermut. So ſagte ich: „Stör' dich nit an minge feine Anzug, Zapp, den han ich einem der Studente avge⸗ nomme—“ „Dat ſoll ich gläuve—?“ „Ehrenwort—“ Da gab mir der Alte die Hand: „Gemacht. Un wat kannſte noch—?“ Ich zog die Joppe aus, löſte Schlips und Kragen; legte dann ein Jochbrett auf den Ständer und baute es voll Backſteine; ſo kunſtgerecht, ſo rund um das Halsloch, daß Ohm Zapp, der daneben ſtand, dieſes Zeug⸗ nis anerkennen mußte: Er hielt mich zurück, doch ſchüttelte ich mich frei, hob die zentner⸗ ſchwere Fracht auf Schulter und Achſel und trug die Steine empor. Sproſſe um Sproſſe, Stock um Stock. Bis zum Dach, wo das Ge⸗ lächter der Werkleute ſchallte, denn alle hatten s Spiel verfolgt, kaum aus Neugier, mehr aus Politik. Weil ich verdächtig war.. Als ich wieder zu ebener Erde ſtand, ſtrich Zapp den Schnäuzer: „Et es got, Jung. Ich weiß, wat do wellſt. Aewer ich kann dir kein Arbeit geve. Et geiht nit, nächſte Woch is dä Bau fädig—“ Ich ſchwieg, klopfte weißen Staub vom Knie, zog Schlips und Joppe wieder an, hörte die ſiebte Stunde ſchlagen— bald kamen die ſtreitbaren Studenten, denn der alte Bau lag neben dem friſchen. Gütiger Him⸗ mel, nur keinen neuen Bruderkrieg——1 Ohm Zapp trat dicht an mein Ohr, und ich zuckte, da er gewähltes Deutſch flüſterte: „Geh fort, ſchnell, da kommt die oberſte Auf⸗ ſicht!“ Ich floh nicht, ſolches Tun war mir zuwider— was hatte ein Arbeitsloſer zu fürchten? Diesmal war ich freier als alles, was bier im Brot ſtand, vom Maurerpolier bis zum Speisbuben mit Kelle und Spachtel. Alſo wandte ich mich: Herr Severin Baſtian ſtand da und lachte mich an! Mein weißer Bruder! Leibbaftig mit Samtkamiſol und Flatterſchliys, nur die Filzgaloſchen waren abweſend, dafür ſtaken die Füße in krachen⸗ dem Leder. „Ich bin es wirklich, Trompetenbaſtian!“ „Damned, ja, Sie ſind geworden Gentleman, ſeh ich! Wann trinken wir wieder Schwarz⸗ wälder Kirſch?“ Ohm Zapp, keiner Silbe mächtig, tat ſtramm, ſo gut es ging, er war ja verwun⸗ det. Auf den Gerüſten zog man Kappen und Hüte— noch begriff ich nicht die Hoheit, die von der Samtjacke Baſtians ausgeſtrahlt wur⸗ de, denn auch ich ſchien gewachſen in meiner Würde, in meinem Glanz. Alſo ſpitzte ich die Lauſcher, da Severin Baſtian, mit der linken Hand ſich wohlwollend auf meine Schulter ſtützend, die Uhr zückte: „Miſter Zapp, bei uns in Amerika wäre dieſe Haus lange fertig. Well, ich geben noch eine Woche, dann iſt finiſh—!“ Ohm Zapp nickte:„In acht Tagen iſt Richt⸗ feſt, Herr Baſtian!“ Mich rüttelte eine glühende Sorge: Wenn Baſtian meinen Namen nannte, wurde ich ge⸗ ſteinigt! Noch hatte man mich nicht erkannt, es war wohl zu düſter geweſen in der Schlacht des geſtrigen Abends. Aber: Johannes Lei⸗ nen war der Erzfeind Jonny Scheidweins und ſeiner Gewerkſchaft! Alle wußten es! Ich hatte die Wunden verſchuldet, die geſtern ans Bluten gekommen waren!— Was tat der Poſaunenmacher am Neubau der Univerſität von Seidelburg—? Er welſchte abermals gegen das Haſten der Zementmaſchine an: „Daß ihr immer müßt ſchießen aufeinander in Germany! Was war für eine blutige Match in der Stadt—?“ „Harmlos, Herr—! Nach dem Richtfeſt, dann „Harmlos, Sie? Ein junges Mädchen halbtot? Wo iſt der Rektor... 2 Well, ich werde unterſuchen—“ Der Amerikaner nahm die Hand von mei⸗ ner Achſel: „Junger Freund, von dieſe Leute!“— Alſo ging er. Meine Schulter war leichter, ſonſt aber nichts. Warum wurde der Polier wändeweiß im Geſicht?— Man hämmerte und meißelte zünftig auf den Gerüſten, Ohm Zapp erklärte mir, dieſer Baſtian habe die Aufſicht. Als gaſtierender Eremit von Sei⸗ delburg. Jeden Pfennig laſſe er ſich quit⸗ tieren, nicht aus Geiz, er wäre nur dem ame⸗ rikaniſchen Botſchafter verantwortlich, der in Seidelburg vor mehr als dreißig Jahren Stu⸗ dent geweſen ſei und das Moos zum Neu⸗ bau geſtiftet habe. Aus Dankbarkeit. Und mit großem Herzen, ganz gewiß!— Ich biß auf den Nagel. Mein Name war im Sack geblieben— das Herz ging ruhiger. Severin Baſtian betrat das alte Haus, auf den ſtrengen Rektor zu warten— welches Verhängnis! „Nächſte Woche iſt Richtfeſt, Zapp—. „Klar. Met Muſik un Radau—“ „Welche Fahne ſoll aufs Dach?“—— Es kamen Studenten, ſie zogen die bunten Mützen, keiner von den Werkleuten gab den Gruß zurück, im Gegenteil, vom Gerüſt fielen Steine „Welche Fahne— Ohm Zapp?“ Der Polier lachte häßlich, griff— das liſtige Grinſen nicht mildernd— in die Taſche, wik⸗ kelte ein Schmalzbrot aus der Zeitung und brach es mittwärts durch:„He, willſte? Oder willſte nit—?“ Die Maurerpranke zitterte. Ich ſah es und nahm die Schmalzſcheibe, weil ich Hunger litt. Vom Bau kletterten Arbeiter, zehn, zwanzig, noch mehr. Sie kreiſten mich ein, jeder wollte wiſſen, was ich mit dem Allmächtigen aus Amerika zu tun hätte; auch fragten ſie, ob etwas zu fürchten ſei wegen des Krawalls. Der Johannes Leinen wäre doch ein gekaufter Verräter, Scheidwein habe es geſagt, der kenne ihn genau—— Ich kaute mein Brot und zuckte die Schul⸗ tern über die Obren: Was wußte ich? Daß ich bei Severin Baſtian geſchmauſt hatte! Ohm Zapp ſchüttelte zwei Fäuſte:„Nach dem Richtfeſt, abwade, dann ſchlage mir dat ganze Studentenpack zoſamme! Und dem Hannes Leinen fahr' ich durch die Gurgel!“ Herr Severin Baſtian erſchien in der Tür der alten Univerſität, wiederum hob er die Stoppuhr, ſeine Stimme klang ſcharf:„Hallo, fellows, Miſter Zapp, was für Faulenzerei?“ Die Genoſſen klommen über zehn Leitern wie wimmelnde Affen; ſie hatten dem Pfiff Jonny Scheidweins nicht ſchlechter pariert. Arme Sippe, dachte ich, als mich Ohm Zapp am Aermel zog, daß ich ihm in die Baubude folgen ſollte.——— (Fortſetzung folgt) laß dir geben zu eſſen —— 3— 14 2 Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. b. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Ich bitte ſämtliche Amts⸗ und Zellenleiter der PO ſowie die Führer der SA, SS, NS, NSBO, HJ, NS⸗Frauenſchaft und BDM am kommenden Donnerstag, um 20.30 Uhr, auf der Parteidienſtſtelle in der Bür⸗ ſtädterſtraße zu einer wichtigen Beſprechung zu erſcheinen. Der Ortsgruppenleiter. Aeichslufijchutzbund Gemeindegruppe Viernheim Heute Dienstag, 20.30 uhr, auf der Ge⸗ ſchäftsſtelle Abrechnung des Januar⸗Beitra⸗ ges mit den Untergruppenführern. Der Gemeindegruppenführer. 2 Ne. 1. Die Schar 1 tritt heute abend nicht am Waldheim, ſon⸗ dern um 8 Uhr im Hof der Schillerſchule an. Der Gefolgſchaftsführer. Redlich Ringen ſchafft Gelingen! Erprobe dein Können im Handwerkerwettlampf Lokale Nachrichten Viernheim, den 25. Januar 1938 Anſer Tagesſpruch Wir ſollen es alle wiſſen: Die Einheit un⸗ ſeres Volkes iſt das höchſte Gut, das es für uns Deutſche geben kann. Kaen e Ccllaugenstex Wer ſo des Morgens zwiſchen 8 und 9 durch eine beſtimmte Straße ging, der ſah dort unweigerlich Herrn Friedrich Klinge vor ſeinem Geſchäft auf und ab gehen. Nach ein paar Schritten machte er immer halt und pflanzte ſich bald vor dem einen, bald vor dem anderen ſeiner beiden Schaufenſter auf. Man lachte ein bißchen über ihn und manche ſagten: „Er iſt in ſeine eigenen Schaufenſter ver⸗ liebt!“ Aber es war ein gutmütiges, ja ſogar anerkennendes Lächeln, mit dem man dieſe Worte begleitete, denn man mußte zugeben, daß es wirklich ein Genuß war, dieſe Schau⸗ fenſter anzuſchauen. Jede Woche waren ſie neu dekoriert. Mit gutem Geſchmack war die Schönheit der ausgeſtellten Artikel zur Gel⸗ tung gebracht, und groß und deutlich waren die Preiſe verzeichnet. Friedrich Klinge hielt darauf, immer ſelbſt im Laden zu ſein. Gleichgültig, ob jemand für 30 oder 40 Mark kaufte oder nur eine Kleinig⸗ keit für ein paar Groſchen, immer hatte er fur jeden Kunden ein freundliches Wort. i Nur nachmittags, da blieb er für eine Stunde unſichtbar: Er las die Zeitung von A bis Z von hinten bis vorn. Er intereſſierte ſich für alles. Ein Menſch ohne Zeitung iſt wirklich nur ein halber Menſch. Es gab da eine Stelle in der Zeitung, von der er ſich kaum trennen konnte. Mal hielt er ſie ſich dicht vor die Augen, dann wieder heftete er das Blatt an die Wand und trat weit zurück. Seine Frau überraſchte ihn manchmal da⸗ bei, wenn ſie ihm den Nachmittagskaffee brachte.„Fritz“, lachte ſie,„ich glaube faſt, ein Dichter könnte ſeine Verſe nicht liebevoller anſehen als du deine Anzeige!“ „Laß nur gut ſein, Lenchen“, meinte er dann wohlgelaunt,„vielleicht haſt du recht. Mehr vielleicht als du denkſt. Es mag ſchön ein für einen Dichter, wenn er ſich gedruckt ſich. Aber für mich iſt meine Anzeige noch viel wichtiger. Denn ſie iſt mein beſtes Schau⸗ fenſter!“ Adolf Hitler. Ausbilbungskuts beim Deuljchen Nolen Kreuz Das Deutſche Rote Kreuz beginnt unter Leitung des Rot⸗Kreuz⸗Zugarztes Dr. med. Günther, am Dienstag, den 28. Januar 1938, abends 8 Uhr, mit einem Unterrichtskurs über erſte Hilfe bei Unglücksfällen und Krankheiten, im Zeichenſaal der Schillerſchule. Anmeldungen hierzu werden bei Zugführer Menz und bei Beginn des Unterrichts ent⸗ gegengenommen. Manner und Frauen im Al⸗ ter von 18 bis 50 Jahren, werden zur Be⸗ teiligung aufgefordert. Das Deutſche Rote Kreuz iſt als die nationale Rotkreuzgeſell⸗ ſchaft Deutſchlands unbeſchadet ſeiner natio⸗ nalen Selbſtändigkeit ein Glied des Inter⸗ nationalen Roten Kreuzes. Das Deutſche Rote Kreuz ruft alle deutſchen Männer, Frauen und Mädchen zur aktiven Mitarbeit auf, die ge⸗ willt ſind, im Geiſt des nationalſozialiſtiſchen Staates im Deutſchen Roten Kreuz zu helfen. Aufgaben des Deutſchen Roten Kreuzes: Das Deutſche Rote Kreuz hat die Mitwirkung im amtlichen Sanitätsdienſt der Wehrmacht im Kriege und bei öffentlichen Notſtänden zu leiſten und vorzubereiten und deren noch mehr, die hier alle aufzuzählen, führe zu weit. Der Schirmherr des Deutſchen Roten Kreuzes, un⸗ ſer Führer Adolf Hitler, ſagt: „Rotkreuzarbeit iſt ſelbſtloſer Dienſt an ſchf und Vaterland in ſtändiger Hilfsbereit⸗ haft.. Ich rufe alle Deutſchen auf, dieſe Arbeit zu fördern“. * Märchen⸗Nachmittag im Central⸗ Film⸗Palaſt. Morgen Mittwoch findet wieder eine der beliebten Märchen⸗Auffüh⸗ rungen im Central-Film⸗Palaſt ſtatt und zwar werden für unſere Kinder„Dornrös⸗ chen“ und andere Filme vorgeführt. Laßt Eure Kinder dieſe Märchenaufführungen be⸗ ſuchen oder, Mütter, kommt ſelbſt mit ihnen zum„Dornröschen“. „Kraft durch Freude“ zeigt Wege zur Fasnachtsfeier. In der gleichen Art wie zum 1. Mai und zum Erntedankfeſt wird die Abteilung Volkstum-⸗Brauchtum des Amtes Feierabend dieſes Jahr eine Druck ſchrift zur Fasnacht herausgegeben. Wie die beiden vorhergegangenen Hefte wird auch dieſe Schrift die geſchichtlichen Grundlagen und die gegenwärtig lebendigen Formen dieſes alten Volksfeſtes in aller Knappheit und doch mit ſachlicher Gründlichkeit darſtellen und aus dieſer Betrachtung praktiſche Schlüſſe für die richtige Geſtaltung des Feſtes in unſerer Zeit ziehen. Es enthält alſo im Anſchluß an den kulturgeſchichtlichen Teil praktiſche Arbeits⸗ anweiſungen für den Fasnachtsumzug und einen feſtlichen Fasnachtsabend in Stadt und Land. Dieſe Richtlinien ſind nicht als Schema einer Gleichmacherei der Feſtgeſtaltung über alle Gaue und Landſchaften hinweg gedacht, ſondern laſſen der örtlichen Ausgeſtaltung freien Raum. Das Heft wird Anfang Februar bei den Gaudienſtſtellen der NSG„Kraft durch Freude“ erhältlich. Neue Poſtwertzeichen. Der Tag der Machtübernahme durch den Führer und Reichskanzler jährt ſich am 30. Januar 1938 zum 5. Male. Die Deutſche Reichspoſt hat aus dieſem Anlaß beſondere Wertzeichen her⸗ ſtellen laſſen. Sie zeigen nach einem Entwurf von Profeſſor Alois Kolb in Leibzig als Sinnbild des Sieges der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung einen deutſchen Jüngling, der das Licht der Wahrheit und den Lorbeer der Ehre durch das Brandenburger Tor in die Reichshauptſtadt bringt. Es handelt ſich bei dieſer Neuausgabe um zwei Freimarken zu 6 und 12 Rpf. und eine Poſtkarte zu 6 Rpf. Zum Nennwert werden Zuſchläge von 4 und 8 Rpf. bzw. 4 Rpf. bei der Poſtkarte für den Kulturfonds des Führers erhoben. Die Ab⸗ gabe der neuen Wertzeichen und der Poſt⸗ karte beginnt bei allen Poſtdienſtſtellen am 28. Januar. Die Freimarken können auch bei Sendungen nach dem Ausland verwendet wer⸗ den, bei den Poſtkarten müſſen die erforder⸗ lichen Freimarken nachgeklebt werden. Die Deutſche Reichspoſt wird die Sondermarken beſonders deutlich und ſauber abſtempeln laſſen. Beihilfen für Tuberkulöſe er⸗ weitert. Der Reichs⸗ und Preußiſche Mi⸗ niſter des Innern hat in einem früheren Rund⸗ erlaß für den Bereich der inneren Verwaltung die Leiter der Provinzialbehörden und ihre ſtändigen Vertreter ermächtigt, Notſtandsbei⸗ hilfen für Heilſtättenbehandlung bei Tuberku⸗ kulöſe bis zu 6 Monaten zu bewilligen. Dieſe Bewilligungsgrenze iſt bis auf 12 Monate erweitert worden. Brandſtiftung durch eine ſelbſt⸗ geflickte Sicher un g. Wie gefährlich es iſt, durchgebrannte Sicherungen mit Draht zu flicken, zeigt jetzt wieder ein Fall in Idar⸗ Oberſtein. Ein Mann hatte eine Sicherung mit ſtarkem Draht ausgebeſſert. Dadurch gab es Kurzſchluß, der einen Zimmerbrand hervor⸗ rief und erheblichen Sachſchaden verurſachte. Zu dem Schaden kommt jetzt für den Schul⸗ digen noch ein Verfahren wegen Brandſtiftung. Motto: Ganz Verne lacht! Die erjte Frembemitzung der„Großen Carnevals⸗Geſzelljchaft“ Großer Erfolg— Ueberfüllter Saal— 4 Stunden Lachen und Frohſinn! Alla, ſo ſagt jeder echte Vernemer bei all ſeinem Tun und Treiben, ob er geht oder kommt, mit Alla geht alles los. Und ſo konnte die GeCeVau keinen beſſeren Schlachtruf wäh⸗ len als: Alla! Und mit dieſem Alla gingen wir alle zur Fremdenſitzung, um einige ver⸗ gnügte Stunden zu verleben. Es iſt wieder Karneval geworden. Der närriſche Prinz hat das Zepter ergriffen und wird einige Wochen über uns allen herrſchen. Narrheit iſt Trumpf. Und ſo wollen wir uns alle dem großen närriſchen Treiben hingeben, wo es uns geboten wird. Die Große Karnevalsgeſellſchaft iſt beſon ders prädeſtiniert, uns zur Karnevalszeit be⸗ ſonders närriſch zu unterhalten. Und wo findet man dies mehr als in den Fremdenſitzungen, wo der Narrenpräſident mit ſeinem hohen Miniſterium im Verein mit guten Karneva⸗ liſten dafür ſorgen, daß„ganz Verne lacht“, und es wurde herzlich gelacht in der erſten Fremdenſitzung der GeCeVau am Sonntag im„Ratskeller“⸗Saale. Es war nicht ganz Viernheim, das ſich da zuſammengefunden hatte. Aber. ſoviel Narren⸗ freunde, als der geräumige Saal zu faſſen wußte, verlebten vier fröhliche Stunden. Die Viernheimer bewieſen hiermit, daß ſie die Arbeit des GeCeVau zu ſchätzen wiſſen und würdigten dieſe mit einem überfüllten Haus. In unſerem Mummenſchanz ſteckt tiefer Sinn, Uns unſer Brauch gilt mehr als viele meinen. Ein fröhlich Herz dünkt uns allein Gewinn, Und Funken ſchlagen wir aus ſpröden Steinen. mit dieſem Gruß des Elferrates geht es ins Kaknevaljahr 1938 hinein! Und, daß der Vernemer Humor noch lebt, bewieſen die zahlreichen einheimiſchen Bütten⸗ redner, die mit ihren urkomiſchen Büttenreden alle Beſucher zu toſenden Beifallsſtürmen ent⸗ fachten, denn wie hieß der Refrain des Alla⸗ Liedes: Wer in Verne iſt gebore, Hat die große Pflicht und Schuldigkeit, Vum Herrgott iſt er auserkoren, Humor zu bringe alle Leut! Und zieht der Karneval ins Land, Iſt man ganz außer Rand und Band! Alla! Alla! Alla! Alla! Alla, und jetzt geht's los. Der Ratskeller⸗ ſaal war prächtig geſchmückt und beſonders die Bühne war geradezu pompös ausgeſtattet, ſodaß der Elferrat mit ſeinen roten Prunk⸗ mänteln einen würdigen Rahmen hatte.— „Gleiche Brüder, gleiche Kappen“, ſo hieß die Inſchrift auf den ſchönen ſpitzen Narren⸗ mützen, die alle Beſucher auf dem Kopfe hat⸗ ten. Die Kapelle Rohr, bei der es belanntlich klor hergeht, ſpielte eifrig und umrahmte auch den ganzen Abend mit ihren fröhlichen Weiſen. Daß ſie allerdings ſchon vor Schluß der Sitzung„abhaute“, war weniger klor und ſtörte den glänzenden Abſchluß, den der ge⸗ lungen verlaufene Abend verdient gehabt hätte. Pünktlich um 8.11 Uhr fand der prunkvolle Einzug des hohen Elferrates ſtatt. Geleitet von der prächtig gekleideten Prinzengarde und den ſchmucken Boys, unter den Klängen des * * Narrhallamarſches zog der Elferrat ein und 0 wurde mit lautem Alla begrüßt. Der verdiente Narrenpräſident Hans Winkler hieß mit launigen Worten die Beſucher willkommen. Er dankte für den zahlreichen Beſuch und ver⸗ ſicherte, daß alle gewiß einen fröhlichen Abend verleben werden. Humor und Frohſinn wollen wir ſpenden. Wir treten an gegen Philiſter⸗ und Muckertum. Vergeßt die Alltagsſorgen: Getreu ſo werd's gemacht, daß heute wia ganz Verne lacht! Dann gings ſchon los mit dem erſten gemeinſamen Lied„Zur Fremden- ſitzung“. Alsdann ſtieg als erſter der närriſche Kritzelminiſter, der Benders Fritz, in die Bütt und wünſchte allen: e ſeelige, freeh⸗ liche Fasnachtszeit. In ſeinem mit reichen Pointen geſchmückten Rückblick„Mach da nix draus“ erzählte er uns von den Hammel⸗ burgern, den ſchönen Straßen in allen Gaſſen, von der Nudelſupp uff'm Anzug und ſo wei⸗ ter. Reicher Beifall, der Ehrentrunk und der Orden des Tages lohnte ſeinen luſtigen Vor⸗ trag. Frl. Trude Weſchmann erzählte dann den Frauen, wie ſie ihre Männer zu guten Ehegatten erziehen können und das Wormſer Mündchen plapperte recht lebhaft dabei. Mehr Frauen müßten in die Bütt, damit die Männer mal öfters die Wahrheit hören würden. Ob ſie recht hat? Dann folgte ein Handharmonikaſolo eines Schülers, der mit anſprechendem Talent das Seemannslied und das Wienerlied zu Gehör brachte. Und dann hörten wir den Madans Schorſch, den beliebten Karnevaliſten Georg Haas, der mit ſeinem gelungenen Vortrag„Mein Name iſt Haaſe, ich weiß von nichts“ die Lacher in überzeugender Weiſe auf ſeiner Seite hatte. Unſerem Kölner Karnevaliſten Gg. Mierſch blieb es vorbehalten, die Närrinnen und Narren— ſoweit ſie noch nicht waren in Tuchfüllung zu bringen, mit ſeinen zwei ſchönen neuen rheiniſchen Karnevalsſchlagenn, die fröhlich mitgeſungen und mitgeſchunkelt wurden.„Ihr Männer macht euch fertig“, ſo kündete der Präſident das Auftreten von Frau Barbara Biſchof an, die den Männern dann auch ganz gewaltig Beſcheid ſagte. Das gemeinſam geſungene GeCeau⸗ Lied mit fröhlichem Schunkeln erhöhte noch mehr die frohe Stimmung.„Fuchs, du haſt die Gans geſtohlen“, ſo ſpielte die Muſik, als der Karnevaliſt Adam Pfenning in die Bütt ſtieg und in humorvoller Weiſe von ſeiner Erbſchaft und aus dem Eheleben er⸗ zählte und mit ſeinem Vortrag reichen Bei⸗ fall erntete. Dann kamen die„4 Hotters“, bekannt vom Reichsſender Stuttgart und Saarbrücken, und das Ueberraſchende war, daß es 5 Hotters waren. Mit drei fröh⸗ lichen Liedern hatten ſie ſich gleich in die Herzen der Zuſchauer geſungen, ſodaß ſie gar noch eine Dreingabe geben mußten. Die Eh⸗ rung der erſchienenen Preſſevertreter, ſowie des Ehrenpräſidenten des GCV Lindenhof, Alfred Nau, beſchloß den erſten Teil. Die Ranzengarde marſchierte auf— ihr Befehls⸗ haber Klemm erhielt noch den Hausorden— dann verließ der Elferrat den Saal. Der zweite Teil wurde mit dem Alla, Alla⸗ Lied eröffnet, dann ſang der Baritonſoliſt Auguſt Sommer zwei Lieder mit ange⸗ nehmer klangvoller Stimme, die ſehr beifällig aufgenommen wurden. Und immer weiter gings im Tempo der Zeit. Man hatte kaum Zeit zum Ausſchnaufen, ſoviel wurde geboten. Herr Georg Mierſch mit ſeinem Töchter⸗ chen Herti führte dann ein heiteres Zwie⸗ geſpräch auf, bei dem die Kleine mit ihren ge⸗ lungenen Antworten immer den Trumpf aus⸗ ſpielte und die Lacher auf ihrer Seite hatte. Die Ehrenmütze der GeCeVau belohnte die kleine Herti. Die 5 Hotters erſchienen wieder und unterhielten mit Handharmonikaſolo, Schrammelmuſik, Liedſolo und dem Lied aus dem Tonfilm„Lumpazi⸗Vagabundus“: Wo u iſt die Straße da! Dann kam der„Tell“, das Elferratsmitglied Nikl. Hofmann und plauderte über ſeine 8 wöchige Militärzeit ſeine Erlebniſſe in würziger Weiſe aus. Da⸗ zwiſchen gab der Präſident bekannt, daß 35 Viernheimer aus Hammelburg der GeCeVau zur Fremdenſitzung närriſche Grüße über⸗ mittelt haben. Frau Babette Biſchof, und Adam Pfenning pflaumten ſich dann zum Gaudi der Zuhörer in gehöriger Weiſe gegenſeitig an, wenn auch das allzuoft über den Strang ſchlagen hierbei nicht' unbedingt notwendig geweſen wäre. Inzwiſchen war die Zeit abgelaufen. Es war 12 Uhr geworden, ſodaß noch einige Büttenredner auf ihre Vor⸗ träge verzichten mußten. Die 5 Holters bil⸗ deten den Abſchluß mit dem Pfälzerlied „Rattegickel“ und„Im Tale eine Mühle ſteht“, wobei nocheinmal kräftig mitgeſungen und mitgeſchunkelt wurde. Inzwiſchen hatte ſich die Kapelle lautlos verduftet, ſodaß der Abſchluß nicht ſo klangvoll ſein konnte, wie es erwünſcht geweſen wäre. Doch alle teilten gewiß die Meinung des Narrenpräſidenten, daß der Abend wiklich ſchön war und gewiß werden alle wieder kom⸗ men, wenn am 13. Februar im„Freiſchüz“ die zweite Fremdenſitzung ſteigt. Der Abend war ſchön und— Alla,— jetzt iſt Schluß. K. Tagsüber ziemlich mild Unſer Gebiet liegt an der Nordſeite eines ſtarken Hochdruckgebietes noch im äußerſten Einflußbereich der über Nordeuropa henweg⸗ führenden heftigen Wirbeltätigkeit. Die Wit⸗ terung zeigt dabei leichte Unbeſtändigkeit und brachte vornehmlich den Niederungen verb'ei⸗ tete Nebel oder Hochnebelbildung. Mit leb⸗ hafteren Weſtwinden wiro die Nebelbildung vorübergehend nachlaſſen, doch iſt eine durch⸗ greifende Aenderung noch nicht wahrſcheinlich. Dienstag: Nebel nachlaſſend und zlit⸗ weiſe aufheiternd, im weſentlichen trocken, tagsüber ziemlich mild, lebhafte weſtliche Winde. Die Ausſichten für Mittwoch: Leicht unbeſtändig und Neigung zu Nebelbildung wieder zunehmend, doch nicht durchweg un⸗ freundlich. gen Kall Cb Stunk n batte Stabe! eiten und ge 1 Lethein der Land Att. Reg R. unn Reſährdett abgeſh Waſſe Küſelel betade di renn ſe es galt t auh roc ſelsbeiner tigen M. bewußtlos bolen, un terung zu hn J W Mo kannte — metbetg! täune ge baulichen ſantege tung der ſes werden Baues pi geſtattet. Die von atbeiten f Neueröffnu Reisezeit a Wunſch de die gediege und Platze nentäume d. M. un bern, wüt Stube“ der U Juanffut gegen 1 Ul Obermain dem Arpt en und d Aus den u Mädchen — kon anten ſein terſahren Pnſenalier tüdengelö Btettern v tand, daz kelindets ˖ Stutz in d. des Oberurſel Alage dez auch in de weiten und ſtraßen, ohne ſich um Bunke Tageschronik Seit 76 Jahren ſtenografiert 4. Darmſtadt. Ingenieur Otto Horſt mann. der am Sonntag ſein 90. Lebensjahr voll⸗ endete, iſt wohl einer der älteſten Stenografen Deutſchlands. Das Ehrenmitglied der Darm⸗ ſtädter Stenografenſchaft 1861 hat ſchon als Dreizehnjähriger das Gabelsberger Syſtem ge⸗ lernt und treibt alſo im 77. Jahr die Kurz⸗ ſchrift, die er auch in Engliſch und Franzöſiſch beberrſcht und zu ſeinem Privatgebrauch ſogar für das Türkiſche. Trotz aller Liebe und An⸗ bänglichkeit für das Gabelsberger Syſtem iſt der alte Herr ein unbedingter Anhänger der Deut⸗ ſchen Kurzſchrift. Gaänſe wurden verhaftet und verſteigert Dieburg. Im nahen Semd marſchierten ver⸗ gangene Woche ein Gänſepgar durch die Orts⸗ das Verkehrsverbot für Kleintiere wegen der Maul- und Klauenſeuche zu kümmern. Eine Gendarmerieſtreife, die für den Spaziergang der beiden Gänſe kein Ver⸗ ſtändnis hatte, traf die beiden Ausflügler an und trieb das Federvieh in den Gemeindeſtall. Trotz wiederholter Aufforderung der Ge⸗ meinde, die Gänſe abzuholen, meldete ſich der Eigentümer nicht. So wurden die Verkehrs⸗ ſünder öffentlich verſteigert. Pfungſtadt. In der Nacht zum 20. Januar wurde in das Häuschen auf dem Viehmarktplatz eingebrochen, in dem nur die zur Kadaver⸗ verwertung beſtimmten Abfälle auf⸗ bewahrt werden. Man fragt ſich vergeblich, was die Diebe dort ſuchten. Neu⸗Iſenburg. Der 29jährige Feintäſchner Karl Chant re. der mit dem Motorrad nach Frankfurt gefahren war, wo er geſchäftlich zu tun hatte, wurde an der Ecke Hermann⸗Göring⸗ Straße und Neue Mainzer Straße von einem ſchweren Laſtzug erfaßt und getötet. * Leeheim i. R. Nach einer Bekanntmachung der Landesregierung hält die erſte Abt. des Art. Reg. 33 norweſtlich von Leeheim am 28. Januar ein Scharſſchießen ab. Das gefährdete Gelände iſt von 8.00 bis 16.30 Uhr abgeſperrt. Waſſer auf heiße Kräppel iſt gefährlich Rüſſelsheim. Sind ſchon heiße Kräppel nicht gerade die bekömmlichſte Koſt für den Magen, wenn ſie auch manchen Gaumen verlocken, ſo iſt es ganz verfehlt, auf dieſe dampfende Speiſe auch noch kaltes Waſſer zu trinken. Ein Rüf⸗ ſelsheimer Mädchen tat es und brach unter hef⸗ tigen Magenkrämpfen auf der Straße bewußtlos zuſammen. Man mußte den Arzt holen, um der unbedachten Eſſerin Erleich⸗ terung zu verſchaffen. der Frankfurler„Ichwarze Flern“ Ab Montag. den 24. Januar 1938, iſt das be⸗ kannte Weinhaus„Schwarzer Stern“ am Rö⸗ merberg wegen Erneuerung der Wiriſchafts⸗ räume geſchloſſen. Die Arbeiten dienen der baulichen Sicherung des berrlichen Renaiſ⸗ ſancegebäudes. Anter völliger Erhal⸗ rung der Außenarchitektur des prächtigen Hau⸗ ſes werden die Innenräume in einer dieſes Baues würdigen und gleichwertigen Form aus⸗ geſtattet. Die vom ſtädtiſchen Bauamt geleiteten Bau⸗ arbeiten ſollen ſo gefördert werden. daß die Neueröffnung der Gaſtſtätte zu Beginn der Reiſezeit anfangs April möglich iſt. Nach dem Wunſch des Oberbürgermeiſters Dr. Krebs ſoll die gediegene, der feſtlichen Form des Hauſes und Platzes entſprechende Ausſtattung der In⸗ nenräume des„Schwarzen Sterns“ Frankfurt a. Hum eine neue Sehenswürdigkeit berei⸗ chern, würdig des Römerbergs als der„guten Stube“ der Stadt. Auto gegen Brückengeländer Frankfurt a. M. In der Nacht auf Sonntag gegen 1 Uhr rannte ein Perſonenauto auf der Obermainbrücke gegen das Brückengeländer. Bei dem Anprall wurde der Wagen umgewor⸗ fen und das Geländer zertrümmert. Aus dem umgeſtürzten Wagen kletterten zwei Mädchen und liefen ſchleunigſt davon. Der Fahrer konnte, nachdem er mit Hilfe von Paſ⸗ ſanten ſeinen Wagen aufgerichtet hatte, wei⸗ terfahren Es gelang bisher noch nicht, ſeine Perſonalien feſtzuſtellen. Das ſtark beſchädigte Brückengeländer mußte am Sonntagfrüh mit Brettern verſchalt werden. Lediglich der Am⸗ ſtand. daß die obere Querſtange des Brücken⸗ geländers ſtandhielt. hat das Auto vor dem Sturz in den Main bewahrt. Weiterer Ausbau des Oberurſeler Schwimmbades. Oberurſel. Die ſchon heute muſtergültige Anlage des Oberurſeler Schwimmbades wird auch in dieſem Jahre wieder bedeutend er⸗ weitert und verbeſſert. Die Arbeiten, die be⸗ reits begonnen haben, umfaſſen eine Erweite⸗ rung der Kabinenanlage und den Einbau von Duſchräumen für Warmwaſſerduſchen, ſowie die Anlage einer Rollſchuhbahn. Hin⸗ ter der neuen Kabinenreihe wird gegen das tiefergelegene Rollſchuhgelände eine ſchmucke Stützmauer erſtehen, während an der Nord⸗ ſeite eine breite Treppe auf dieſes Gelände herunterführt, die auch als Tribüne bei Vor⸗ führungen benutzt werden kann. Die Roll⸗ ſchuhfläche wird rund 1800 qm groß und ſoll im Winter auch als Spritzeisbahn be⸗ nutzt werden. Der Mann mit dem„Kuckuck“ bei der Megtelſuppe pd. Alsfeld. Ein Einwohner in dem Kreis⸗ ort Grebenau hatte ein Schwein, das der Ge⸗ richtsvollzieher bereits gepfändet hatte und nun verſteigern wollte, kurzerhand für ſich ge⸗ ſchlachtet, um es der Pfändung zu entziehen. Gerade bei der Metzelſuppe erſchien der Ge⸗ richtsvollzieher, der nun das geſchlachtete Schwein mitnehmen wollte. Jetzt war der Teu⸗ ſel los. Erſt gab es böſe Worte, dann folgten unmißverſtändliche Drohungen, wobei auch ein ſchwerer Hammer eine Rolle ſpielte. Schließ⸗ lich mußte die Gendarmerie geholt werden, mit deren Hilfe dann der Gerichtsvollzieher ſeines Amtes walten und den„Kuckuck“ auf dem ge⸗ ſchlachteten Schwein anbringen konnte. Schlachtviehmarkt Kreuznach geſperrt Bad Kreuznach. Wegen der Maul⸗ und Klauenſeuche iſt nach Mitteilung der Kreis⸗ bauernſchaft den Erzeugern bis auf weiteres der Zutritt zum Markt bei der Viehverteilungs⸗ ſtelle Bad Kreuznach verboten. Fotoausſtellung in Saarbrücken. OL. Saarbrücken, 23. Jan. Der Gau Südweſt im Reichsbund Deutſcher Amateur⸗Fotografen eröffnet am 23. Januar 1938, vormittags 11 Uhr, in den oberen Räu⸗ men des Modehauſes Weinhold Saarbrücken, Eingang Futterſtraße, eine hervorragende Fotoausſtellung. Sie umfaßt nur Kunſtwerke von Fotoamateuren und iſt zugleich ein Re⸗ chenſchaftsbericht über die Arbeiten der im 41 Südweſtdeutſchland eingeſchloſſenen Ver⸗ eine. Die Fotoausſtellung gliedert ſich in bild⸗ mäßige, Heimat⸗ Zeit⸗ und wiſſenſchaftliche Fotografie. Dieſe künſtleriſch wertvolle Aus⸗ ſtellung iſt für jeden Volksgenoſſen von gro⸗ ßer Bedeutung und wird koſtenlos gezeigt. Es iſt dies die erſte Ausſtellung der deutſchen Amateurfotografen in Saarbrücken. Blech als Golderſatz Trier. Das Schöffengericht verurteilte einen Dentiſten wegen Betrugs zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von drei Monaten und einer Woche und unterſagte ihm die Ausübung ſeines Berufes auf die Dauer von zwei Jahren. Der An⸗ geklagte hatte ſogenannte Uebungskro⸗ nen, die aus Blech beſtehen und von denen das Stück 25 Pfennig koſtet, als Golderſatz verwendet und dadurch ſeine Patienten nicht nur betrogen, ſondern auch geſundheitlich ge⸗ ſchädigt. Seine Betrügereien wurden entdeckt, weil eine Patientin durch die Blechkronen Schmerzen bekam und nur durch ein ſchnel⸗ les Eingreifen vor Schlimmerem bewahrt wer⸗ den konnte. Im Waſſergraben tot aufgefunden Haßloch. Der 61 Jahre alte venſionierte Eiſenbahner Jakob Heck fuhr in den Wald. um Stockholz zu graben. Als er am Abend noch nicht zurück war, begann man nach ihm zu ſuchen. Man fand bald darauf in einem Schlag den beladenen Handwagen, während Heck ſelbſt tot in dem neben dem Weg dahinziehenden Waſſergraben lag. Selbſtmord oder Verbrechen kommen nicht in Frage, da nach den Feſtſtellun⸗ gen ſich H. bereits auf dem Heimwege befand. Nur ein Unglücksfall kann die Todes⸗ urſache ſein. Die Glocken für das Kaſſeler Glockenſpiel eingetroffen. Kaſſel. Mit einem Fernlaſtzug trafen jetzt die Glocken für das Glockenſpiel auf dem Rathausturm in Kaſſel ein. Es handelt ſich um 21 Glocken und das automatiſche Uhr⸗ werk, Am 30. Januar, dem Tage der Machtergreifung, wird zum erſten Male das Glockenſpiel ſeine Weiſen erklingen laſſen. Gummifabrik in die Luft geflogen 88 New Pork. 24. Januar. Die Fabrikanlagen der Dupont de Ne⸗ mours⸗Werke in Deepwater(New Jerſey) ſind geſtern in die Luft geflogen. Die Fabrik, in der ſynthetiſcher Gummi hergeſtellt wurde, und die eine der wenigen die⸗ ſer Art in den Vereinigten Staaten geweſen iſt, war in kurzer Zeit ein Trümmerhaufen. Die Exploſionen, die nacheinander erfolgten, waren im Umkreis von 50 Kilometern zu hö⸗ ren. Die letzte der Exploſionen, die ſich neun Minuten nach der erſten ereignete, war die furchtbarſte, da mit einem Schlage zehntauſend Pfund Karbid in Be⸗ hältern in die Luſt flogen. Zwei Wächter ſind bei dem Unglück ums Leben gekommen. Der Schaden wird auf 400 000 Dollar geſchätzt. Die Urſache der Kataſtrophe iſt noch völlig un⸗ bekannt. Sturzflugangriff auf U-Boole Drei„glückliche Tage“ der deutſchen Seefliegerſtation Zeebrügge— Die deutſche Technik ſchafft unſeren Kriegsfliegern Luft.— Von Friedrich Chriſtianſen. Zum 50. Geburtstag des großen deutſchen Flugzeugkonſtrukteurs Dr. Ernſt Heinkel iſt unter Mitwirkung bedeutender deutſcher Flieger eine ausgezeichnete Feſtſchrift im Wiking Verlag G. m. b. H., Berlin, erſchienen, der wir mit freund⸗ licher Genehmigung des Verlages den folgenden Abſchnitt entnehmen. Eine ſcharfe Waffe gibt dem Krieger Selbſt⸗ vertrauen und Sicherheit. Dieſe Waffe ſehlte uns am Anfange unſerer Tätigkeit in der deut⸗ ſchen Seefliegerſtation Zesbrügge. Wohl hatten wir das Beſte an Seeflugzeugen, was derzeit in Deutſchland konſtruiert und gebaut wurde. Aber— der Feind hatte ſtärkere, ſchnellere und beſſer bewaffnete Maſchinen. Während wir mit Flugzeugen von 130—150 km Geſchwindigkeit und zwei Mann Beſatzung losflogen, um den Feind in der Luft mit Piſtole und Karabiner anzugreifen, waren auf der Gegenſeite oft Großflugzeuge mit vier bis fünf Mann Beſat⸗ zung und verſchiedenen Maſchinengewehren vor⸗ handen, ganz abgeſehen von der zahlenmäßig großen Ueberlegenheit der weit ſchnelleren Flugzeuge des Feindes. Dieſe Tatſache brachte uns, deren Hauptaufgabe derzeit noch die Auf⸗ klärung über See und Bombenwürfe an feind⸗ lichen Küſten war, häufig ganz ſchwarze“ Tage. Wie oft ſchlugen ſich unſere Männer dort drau⸗ ßen herum, Karabiner und Piſtolen gegen Ma⸗ ſchinengewehre. Wie oft mußten ſie bei dieſem ungleichen Kräfteverhältnis ihr letztes Heil in der Flucht ſuchen und— wie oft blieben ſie trotz tapferſter Gegenwehr die Unterliegenden. Da tauchten eines Tages neue Maſchinen aus der Heimat in Zeebrügge auf. Gänzlich neue Typen— Kampfeinſitzer und Kampfzwei⸗ ſitzer— ausgerüſtet mit zwei bis drei Maſchi⸗ nengewehren und der damals phantaſtiſch an⸗ mutenden Geſchwindigkeit von faſt 200 km die Stunde. Hanſa⸗ Brandenburg nannte ſich die Type: ihr Konſtrukteur war ein Herr Heinkel in Brandenburg an der Havel, Direktor der Hanſa⸗ und Brandenburgiſchen Flugzeugwerke. Jetzt änderte ſich das Bild mit einem Schlage. Mit den neuen Maſchinen erfocht ſich die See⸗ flugſtation Zeebrügge ihre, beherrſchende Stel⸗ lung an der flandriſchen Küſte und über der Nordſee, die ihr nie wieder entriſſen wurde. Mit ihrer Hilfe gewann die deutſche Seefliege⸗ rei die Oberhand über den zahlenmäßig weit ſtärkeren Feind. Oberleutnant z. S. Reinert und Leutnant z. S. Böniſch waren die erſten, die uns den Be⸗ weis der Leiſtungen dieſer Maſchinentypve in ganz kurzer Zeit brachten. Gleich auf ihrem er⸗ ſten Fluge begegnete ihnen ein engliſcher Kampfeinſitzer, der uns einige Tage zuvor den Oberleutnant Faber und Flugmeiſter Reuter abgeſchoſſen hatte. Die beiden Deutſchen taten als bemerkten ſie ihn garnicht, flogen ruhig ih⸗ ren Kurs weiter und wirklich fiel der Gegner darauf herein. Er griff ſchräg von unten an, Leutnant Böniſch ließ ihn bis zu 30 m heran⸗ kommen und gab ihm dann eine volle Salve. Der Gegner kippte und ſtürzte aufklatſchend ins Meer. Das war für uns ein„glücklicher“ Tag. denn der Engländer, Flight⸗Lieutenant Simms, war der beſte Flieger der Gegenſeite. Dann kam kurz danach die Vernichtung des eng⸗ liſchen U-Bootes„C 25“. Ich ſtartete vormittags mit einer Staffel von fünf Hanſa⸗Brandenburg⸗ Kampfzweiſitzern zu einem Aufklärungsflug in das Gebiet von Varmouth. Weſtlich von Oſt⸗ fordneß trafen wir das in völlig aufgetauchtem Zuſtande fahrende engliſche U⸗Boot„C 25“, das wir ſofort, im Sturzflug feuernd. angriffen. Die fünf Mann der Beſatzung. die auf dem Turm des U-Bootes ſtanden, waren gleich ge⸗ tötet oder ſchwer verwundet. wodurch ein ſchnelles Tauchen des U-Bootes verhindert wur⸗ de. Die Staffel machte ſofort eine ſcharfe Links⸗ kurve und flog den zweiten Angriff. Das Boot wurde an ſeinen empfindlichen Tanks ſchwer getroffen, ſodaß Tauchverſuche aufgegeben wer⸗ den mußten. Damit ſetzte die Staffel jetzt erſt richtig ein. Ruhig, wie beim Schulſchießen, flog jede Maſchine ihre Angriffe und pfefferte ihre MG.⸗Ladungen in den Gegner hinein, der jetzt ſtark Waſſer zu machen begann. 5000 Schuß hatte die Staffel verfeuert, als ſie wegen Munitionsmangel den Kampf nach 35 Minuten abbrechen mußte. Eine halbe Stun⸗ de ſpäter war bereits eine andere Staffel Han⸗ ſa⸗Brandenburg⸗Maſchinen unter Führung von Leutnant d. R. Becht bei dem U-Boot und deck⸗ te das inzwiſchen von dem U-Boot„E 51“ in Schleypy genommene Fahrzeug mit ßb⸗kg⸗Bom⸗ ben ein.„E 51“ tauchte ſofort weg und brachte ſich in Sicherheit. Darauf wurde„C 25“ in ver⸗ ſchiedenen ruhigen Anläufen ſyſtematiſch mit ſchwerem MG.⸗Feuer belegt. Nach 30 Minuten nachdem 4000 Schuß verfeuert waren mußte auch dieſe Staffel den Kampf wegen Munitionsmangel abbrechen. Als ich erneut mit Munition verſehen um 17,50 Uhr mit mei⸗ ner Staffel auf dem Kampfplatz wieder eintraf. konnte ich feſtſtellen, daß„C 25“ im Sinken be⸗ griffen war, während„E 51“ ſchwerbeſchädigt von engliſchen Zerſtörern in Schlepp genommen war. Befriedigt flogen wir nach Hauſe und ver⸗ buchten einen weiteren„glücklichen“ Tag. An einem anderen Tage führte ich drei Han⸗ ſa⸗Brandenburg⸗Kampfzweiſitzer hinaus zur engliſchen Küſte und jagte in 15 Seemeilen Ab⸗ ſtand von Land aufklärend nach Nordweſten binauf. Still und ohne irgendwelche Spuren von Schiffahrt lag die weite Nordſee unter uns und vergebens ſuchten wir nach allen Seiten den Feind. Plötzlich zeigte ſich weitab am Ho⸗ rizont auf der Höhe von Loweſtoft ein kurzer. breiter, dunkler Strich. Das muß ein Luftſchiff ſein. Bei Tage, in ſo niedriger Höhe und ſo dicht unter der engliſchen Küſte? Das kann nur ein Engländer ſein. Alſo hinüber. Die Maſchi⸗ nen gehen auf größeren Abſtand. beginnen zu ſteigen und über den Feind zu kommen. In wenigen Minuten ſind wir mit unſeren guten Hanſa⸗Brandenburg⸗Maſchinen heran. Es iſt ein Luftſchiff vom Typ Aſtra Torres, das hier ahnungslos in 200 m Höhe fliegt und zwei Handelsſchiff⸗Konvois gegen feindliche Boote ſichert. Groß u. klar leuchtet ſeine Bezeichnung „C 27“ zu uns herüber. Während je eine Maſchine von rechts und links angreift, überſteige ich von hinten den Gegner und pfeffere in kurzen Salven Brand⸗ munition auf ihn los. Aus der kurzen Entfer⸗ nung ſitzt natürlich jeder Schuß in dem mächti⸗ gen Ziel. Die völlig überraſchte Mannſchaft be⸗ ginnt aus der Gondel heraus ſich mit heftigem Maſchinengewehrfeuer zu verteidigen. Unbehol⸗ jen verſucht der rieſige Leib durch einige plumpe Manöver ſich dem Verderben zu entziehen, das ihm erbarmungslos im Genick ſitzt. Jedoch ver⸗ gebens. Dicht über und unter den Steuerflächen bilden ſich plötzlich kleine, ſchnell anwachſende Brandkreiſe, es beginnt aus ihnen zu qualmen, rote Flammen treten heraus und als mächtig lodernde Fackel ſtürzt das Luftſchiff in die Tie⸗ fe, ſchlägt hart aufs Waſſer und beginnt lang⸗ ſam zu verſinken. „Viele ſolcher glücklichen Tage folgten, und es iſt mir daher auch namens meiner derzeitigen Kameraden eine aufrichtige Dankespflicht, am 50. Geburtstag des Dr. Ernſt Heinkel daran zu erinnern, daß er der Konſtrukteur war, der uns damals dieſe ausgezeichnete Maſchine lieferte. Daß er uns alſo gewiſſermaßen das Schwert ſchmiedete, mit dem wir erfolgreich kämpfen konnten. einige Mainzer Karnedals. Von Börsen und Märkten Hnein-maimiscne ahenaborse Tendenz: Sehr ruhig Die Zurückhaltung hielt an, ſodaß auch die Abend⸗ börſe nur kleines Geſchäft verzeichnete. Die Haltung war gegen den Mittagsverkehr wenig verändert, ebenſo zeigten die wenigen zur Notiz gekommenen Papiere nur mäßige Abweichungen. Den meiſten Papieren lag kein Umſatz zugrunde. Nachfrage verblieb in Adler⸗ werke Kleyer zu unv. 117, ferner zogen Demag noch ½ Proz. an auf 146 ¾. Goldſchmidt wurden 1 Proz. höher notiert mit 142, während Junghans/ Proz. nachgaben auf 125. IG. Farben blieben bei einigen Umſätzen mit 160%(160⅜ etwas behauptet, Scheide⸗ anſtalt% Proz. leichter mit 252. Von Montanwerten waren Mannesmann ¼ Proz. erholt auf 114¼, Bu⸗ derus mit 129, Verein. Stahl mit 113, Rheinſtahl mit 143¼ und Deutſche Erdöl mit 144 lagen unverändert. Sonſt notierten u. a. Moenus mit unv. 125, Geffürel mit unv. 147, Schuckert mit unv. 176½, Bekula mit 169 ¼(169), Bemberg mit unv. 141, Mal N mit unv. 129. Bankaktien kamen wie mittags zur Notiz. Schramm Lack waren ¼ Proz. höher mit 138. Der Rentenmarkt lag unv. ſtill. 6proz. Farben bröckelten J Proz. ab auf 130 ¼; Reichsbahn Va unv. 129¼. Kommunal⸗Umſchuldung wurden mit unv. 95.20 und Aproz. Rentenbank⸗Ablöſungsſcheine mit unv. 94¼ be⸗ wertet. dtelreldemärkie N ee Getreidemarkt. Alle Preiſe unverän⸗ ert. Fronkfurter Getreidegroßmarkt. Oberrhein, wo mitteldeutſcher Lieferung angeboten wurde, gen von Brotgetreide Im Gegenſatz zum Weizen für ſpätere ſind hier nur kleine Men⸗ 1 8 aus den Landbezirken erhältlich. Die Vorräte bei den Provinzmühlen ſind genügend, während die größeren Betriebe meiſtens Zuweiſungen anfordern Roggen gibt die Reichsſtelle in dringenden Fällen auch an die kleineren Mühlen ab. Gerſte und Hafer weiterhin ohne Geſchäft Weizenmehl geht lang⸗ ſam ab ſo daß ſich beet Mühlen und Großhandel Be⸗ ſtände bilden Roggenmehl hat noch recht ruhiges Ge⸗ ſchäft. Von Futtermitteln wird vor allem Kleie für die Seuchenbezirke angefordert, während die übrigen Sorten ziemlich ausreichend aus den Zuteilungen fließen. Raubfutter iſt unverändert knapp. Es notier⸗ ten(Getreide je Tonne, alles übrige je 100 Kg.) in Me Weizen W 13 211 W 16 214, W 19 218, W 20 220, Roggen R 12 193, R 15 196 R 18 200, R 19 202 Großbandelspreiſe der Mühlen der genannten Preis⸗ gebiete Futtergerſte—, Futterhafen—, Weizenmehl Type 812 W' 13 29 30, W 16 39.40. W 19 29.40, W 20 29.75, Roggenmehl Type 1150 R 12 22.45, R15 22.80, R 18 23.30, R 19 23.50 plus 0.50 RM. Fracht⸗Aus⸗ gleich. Weizenfuttermehl 13.60. Weizenkleie W 13 10 75, W 16 10.90 W'ö 19 11.10. W 20 11.20, Roggen⸗ kleie R 2 9 95, R 15 10 15. R 18 10.40, R 19 10.50. Mühlenfeſtpreiſe ab Müblenſtation. Soyaſchrot—, Palmkuchen—, Erdnußkuchen—, Treber getr. 14.00 Höchſtpreis ab Erzeugerſtation, Trockenſchnitzel—, Heu—, Stroh—. gie hören im Rundfunk.. Mittwoch, den 26. Januar 1938: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 06.30 Kon⸗ zert. 68.00—09.00 Sendepauſe. 09.00 09.40 Sperr⸗ zeit. 09.40 Kl. Turnſtunde. 10.00 Eine Sendung von Spiel⸗ und Flötenuhren 10.30 Kindergarten. 11.00 211.15 Sendepauſe 11.15 Seewetterbericht. 11.80 Schallplatten. 12.00 Konzert. 13.50 Nachrichten. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei! 1500 Wetter, Börſe, Maxktberichte. 15.15 Aus neuen Tonfilmen. 15.45 Ein Kind— Sorgenkind. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Der Dichter ſpricht. 18.15 Klaviermuſik. 18.40 Reiſeeindrücke und Lieder. 19.00 Kernſpruch, Wetter, Nachr 19.10.. und jetzt iſt Feierabend! 20.06 Intern. Winterſportwoche. 20.15 Unterhaltungsmuſik. 21.00 Stunde der jungen Nation 21.30 Sekten ge⸗ ſpielte Werke. 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.20 —22 40 Deutſchlandecho 22.45 Seewetterbericht. 23.00 — 24.00 Hans Buſch ſpielt. Frankfurt 06.00 Fuge, Morgenſpruch, Gymnaſtik. zert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetter, Schnee⸗ bericht. 08.10 Gymnaſtik. 08 30 Nachr. 08.40 10.00 Sendepauſe. 10 60 Hörſpiel. 10.80 Muſik zur Werk⸗ pauſe 11 30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter, Straßenwetterdienſt. 11.40 Deutſche Scholle. 12.00 Werkskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Schnee- berichte, Straßenwetterdienſt, Wetter. 13.15 Konzert. 06.30 Kon⸗ 14.00 Zeit, Nachrichten, offene Stellen, Nachr. 14.10 Schallplatten. 15 00 Volt und Wirtſchaft. 15.15 Nach Anſage. 15.45 Eine halbe Stunde Pimpfenlatein 16.00 Konzert 18.00 Zeitgeſchehen 19.00 Zeit, Nachr., Wet⸗ ter. 19.10 Konzert. 2100 Der 100. Geburtstag des 24.00—01.00 Nachtkonzert. Stuttgart 06 00 Morgenlied, Zeit, Wetter, Landw. Nachrichten, Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 09 30— 10.00 Sendepauſe. 10.00 Deutſche Dichtung und Muſik. 0.3011 30 Sendepauſe. 1130 Volksmuſik. 12.00 Konzert. 13.00 — Nachr, Wetter und Sport. 13 15 Konzert 14.00 Frövl. Allerlei. 15 00— 1600 Sendepauſe. 16.00 Am Mittwochnachmittag zur Kaffeeſtund'. 18.00 Aus neuen Filmen. 18.30 Griff ins Heute. 19.15 Von deutſchem Fliegergeiſt. 19.45 Zwiſchenſendung. 20.00 Spuk“ 2100 Stunde der jungen Nation. 21 30 Schallplatten. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22.30 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. 24.00—01.00 Nachtkonzert. Blick in den Gerichlsſaal Der Gipfel der Frechheit Er ſtahl, um ins Kittchen fahren zu können Bad Kreuznach. Bei einer Verhandlung vor dem Schöffengericht kam eine tolle Diebesfrech⸗ beit ans Licht. Der jugendliche Werner M. aus Bärenbach hatte nachts aus einer Scheune je einen Sack Kartoffeln und Hafer geſtohlen. Er wollte die Beute verkaufen, um mit dem Erlös eine Fahrkarte nach Koblenz zu bezah⸗ len. wo er im Gefängnis eine Strafe wegen einer anderen Tat abzuſitzen hatte. Der freche Burſche wurde für den Diebſtahl zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Die DAF. betrogen Lpd. Idar⸗Oberſtein. Ein Mann aus Mak⸗ kenrodt hatte bei der DAF. 30 RM. unterſchla⸗ gen. Die Veruntreuungen kamen bald heraus und der Schuldige mußte ſich vor Gericht ver⸗ antworten. Mit Rückſicht auf die Schwere der Straftat erkannte das Gericht auf eine Gefäng⸗ ee von 3 Monaten und 50 RM. Geld⸗ raſe. Kampf gegen ben Kitjch Freilos zogen die Glücklichen einen Treffer in e die Tabellenſpitze. Nachſtehend der Tabellen⸗ Der Kitſch iſt ſo alt wie jede kulturelle] Höhe von fünfhundert Mark. Am gleichen ſtand: Regſamkeit des Menſchen. Immer hat es Leute Abend wurden in Mannheim übrigens noch Walter 10 0 910 gegeben, denen der erforderliche Geſchmack und] zwei 100-RM⸗Gewinne gezogen. In unſerem hieſigen Schachklub wurde am Theobald n das Gefühl für den kulturellen Wert der SVV letzten Freitag ſehr ſcharf um die Punkte ge⸗ Rockenſtein D Dinge gefehlt haben. Aber erſt der jüdiſch⸗ kämpft und auch dieſer Abend brachte uns Buſalt 8 11 marxiſtiſche Geiſt hat den Kitſch zum Geſchäft wieder Ueberraſchungen. Unſer jüngſter Spie⸗ Adler H. 8 1 5½ gemacht. Er ſah in ihm ein Mittel zum Groß⸗ ler Walter Bläß konnte gegen Hofmann Fr. Breiling S verdienen. Die Ueberfüllung mit geſchmackver⸗ einen ſehr ſchönen Sieg erringen, was alle Frank 9 5 0 4 bildenden Dingen half bei der vom Marxis⸗ Anerkennung wert iſt. Rockenſtein ſiegte gegen Rech 6 2 1 3½ mus gewünſchten Verproletariſierung und Schneider, Adler H. gegen Merkel und Brei⸗ Merkel 9 5 1 3½ Verelendung. ling gegen Adler N. Die ſtärkſte Partie Froſchauer 11 7 1 3½ Wenn wir heute dem Kitſch den Kampf Theobald— Rockenſtein, der die ganze Auf⸗ Hofmann 7 4 0 3 anſagen, ſo geſchieht dies nicht zur Schaffung merkſamkeit zugewandt war, gab eine Hänge⸗ Adler N. 7 5 0 2 von Vor⸗ oder Nachteilen für einzelne Käufer⸗ partie und wurde am Sonntag zu Ende ge⸗ Bläß 0 oder Verkäufergruppen. Es iſt vielmehr ein ſpielt. Nach beiderſeitigem ſchweren Kampfe Schneider 6 1 17 Kampf um die geſunde, bodenverwurzelte konnte ſich Rockenſtein einen Freibauer ſchaf⸗ Hanf e Art jedes Einzelnen unter uns; denn man fen, der auch die Partie entſchied. Nach 5 Hanf N. gibt ſeine Partien kampflos auf, et wird uns nach dem beurteilen, mit dem wir Stunden Spielzeit gab Theobald die Partie] da er dienſtlich verhindert iſt. f 95 uns umgeben. Der Kampf gegen den Kitſch iſt auf. Walter ſiegte erwartungsgemäß gegen— dt allerdings auch eine wirtſchaftliche Frage, da Rech und Hofmann konnte diesmal Breiling gumor b er die Herſteller der bisherigen Greuelerzeug⸗ beſiegen, was ebenfalls eine gute Leiſtung be⸗ Theobald ſteckte den Wink in l niſſe zwingt, ſich umzuſtellen. Unter dem deutet, da es ziemlich eine Kurzpartie war. hevhale ſtackte den Winker aus feinem. Druck einer natürlichen Kaufforderung wird es möglich ſein, den Kitſch aus dem Leben des deutſchen Menſchen zu verbannen. Dieſer Prozeß, der ſich bereits im Stillen vollzieht, wird noch unterſtützt durch die Bemühungen des Deutſchen Handwerks in der Deutſchen Arbeitsfront. Im Handwerkerwettkampf wird die gute Handwerkerleiſtung ausgezeichnet. Es iſt klar, daß bei der Bewertung die geſchmackliche Ge⸗ ſtaltung des handwerklichen Erzeugniſſes von maßgeblichem, ja ausſchlaggebendem Einfluß iſt. Der Kitſch wird bekämpft, indem der Handwerker zur kulturell wertvollen Leiſtung hingeführt wird. Das für unſere Aufbau- arbeit Wertvolle wird herausgeſtellt, gewinnt zan Bedeutung und bildet den Anreiz zur Er⸗ ſtellung gleicher Werte. So zeigt ſich auch hier wie auf ſo vielen Gebieten der Wert des Handwerkerwettkampfes, wie ihn die Deutſche Arbeitsfront durchführt. Und wieder ein Fünfhunderter in Mannheim a Hand aufs Herz!. So mancher unter uns hat gerade in dieſen Tagen, wo man immer wie⸗ der von recht beachtlichen Gewinnen bei der Reichswinterhilfe⸗Lotterie leſen konnte, ein bißchen gezögert, wenn der graue Glücksmann an ihn herangetreten iſt. Zweifellos ſpielte da die Frage„Ja, iſt denn da überhaupt noch was drin?“— eine gewiſſe Rolle,— bei al⸗ lem guten Willen, das Segenswerk der Nation auch auf dieſe Weiſe zu unterſtützen. Nun— keine Bange— es iſt wirklich noch ſo manches„drin“. Das beweiſt wiederum die Tatſache, daß am vergangenen Sonntag in einem Lokal im Zentrum der Stadt Mannheim von drei Perſonen vier Loſe gezogen wurden, worunter auch ein Freilos war. Für dieſes So zu öffnen— üble Sitte! Mußt du's doch, dann Rückſicht, bitte! Zeichnung: Ras⸗Preſſearchiv(Hue: Trotzdem, daß Theobald nun einen Punkt ein⸗ gebüßt hat, iſt die Meiſterſchaft immer noch nicht entſchieden. Im engeren Wettbewerb ſtehen: Walter, Theobald und Rockenſtein; aber auch Buſalt, Adler H., Rech und Brei⸗ ling haben noch gute Ausſichten, falls die Spitzenſpieler noch Spiele verlieren. Walter iſt immer noch unbeſiegt und führt jetzt allein deulſche Bau- und Siedlungs ausſtellung Vom 3. Sept. bis 9. Okt. 1938 in Frankfurt OL. Frankfurt a. M. Die deutſche Bau⸗ und Siedlungsausſtellung, die als erſte Reichsfach⸗ ausſtellung des deutſchen Bau⸗ und Siedlungs⸗ weſens im Dritten Reich unter der Schirmherr⸗ ſchaft von Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley vom 3. September bis 9. Oktober 1938 auf dem Feſthallengelände in Frankfurt a. M. ſtattfin⸗ det, wird die größte Ausſtellung, die ſeit län⸗ gerer Zeit in Frankfurt zu ſehen war. Nach den bisher vorliegenden Beteiligungszuſagen wird eine Ausſtellungsfläche von rund 60 000 Quad⸗ ratmeter benötigt. Es ſtehen ein ausgedehntes Freigelände und fünf Hallen zur Verfügung, in denen die planeriſchen und techniſchen Pro⸗ bleme der Gegenwart, die Löſung der deutſchen Bauwirtſchaft von der ausländiſchen Rohſtoff⸗ baſis und die Geſtaltung des deutſchen Raumes im Zuſammenhang mit dem Siedlungswerk uſw. gezeigt werden. Die richtungweiſenden Grundgedanken bau⸗ licher Geſtaltungsaufgaben verkörpern ſich in der Schau„Bauten des Dritten Rei⸗ ches“. Das Handwerk in der DAF. zeigt die Bedeutung des ſchaffenden Menſchen im Hand⸗ werk, der deutſche Werkbund und die NS.⸗ ee bringen die Beſtrebungen auf dem ebiet neuzeitlicher Ausgeſtaltung von Woh⸗ nungen zur Darſtellung. Auch die Finanzie⸗ rungsſtellen. Banken, Bauſparkaſſen uſw., die Bindeglieder zwiſchen der ſchöpferiſchen Idee und ihrer praktiſchen Verwirklichung, werden ausſtellen. Sämtliche Reichsinnungsverbände des deutſchen Bauweſens werden in einer Ge⸗ meinſchaftsſchau die bauhandwerkliche Seite des Baubetriebs zur Darſtellung bringen, während genmerk geſchenkt. die Bauinduſtrie neue Erzeugniſſe induſtriellen Schaffens auf dem Gebiet der Bauſtoffe zeigt. Der Siedlungsfrage wird ein beſonderes Au⸗ Auf dem Freigelände wer⸗ den Siedlungshäuſer entſtehen, die vollſtändig aus deutſchen Werkſtoffen gebaut ſind. ö Eine Sonderſchau„Lebensräume deut⸗ lcher Städte“ wird den Gemeinden bei Er⸗ füllung ihrer großen Bauaufgaben und der da⸗ mit verbundenen Planungen nicht nur wert⸗ volle Informationen geben, ſondern bei den einſchneidenden Aenderungen, die dieſe Vorha⸗ ben der ſtädtebaulichen Planung bringen, rich⸗ tungsweiſend für die Geſtaltung des Stadtkör⸗ pers ſein. Ihre Beteiligung an dieſer Sonder⸗ ſchau haben bis jetzt u. a. zugeſagt: Frankfurt a. M., Erfurt, Hannover, Gießen, Kaſſel, Leip⸗ zig. Stendal, Ulm, Potsdam und Kaiſerslau⸗ tern. Die Beteiligung weiterer Städte ſteht in Ausſicht. 8 Eine repräſentative Schau der Bauaufgaben des Dritten Reiches wird die Sonderausſtellung „Staatsführer und Baukunſt“ ſein, eine grundſätzliche Bekundung dafür, wie die baukulturellen Probleme heute auf die Welt⸗ 7 e des Dritten Reiches ausgerichtet ind. 5 Während der Ausſtellung finden in Frank⸗ furt zahlreiche Tagungen ſtatt, ſo tagt z. B. vom 1.—3. September die Reichsbetriebsgemeinſchaft Bau. ferner die Deutſche Akademie für Baufor⸗ ſchung(techniſchwiſſenſchaftliche Verbände der Bauinduſtrie Deutſchlands und Oeſterreichs) der Reichsinnungsverband des Baugewerbes in Reichsſtand des deutſchen Handwerks u. a. neuen Opel und ziſchte luſtig in die Seiten⸗ ſtraße. Er achtete nicht darauf, ob er jemand den Weg abſchnitt, ob ein anderer hinter ihm war— er hatte ja den roten Zauberſtab drau⸗ ßen. a Als Theo aus dem Krankenhaus entlaſſen wurde, mußte er zur Verhandlung.„Ich habe ja den Winker draußen gehabt“, triumphierte Theo und war erſtaunt, daß er dennoch ſchul⸗ dig geſprochen wurde.„Die geſetzlichen Vor⸗ ſchriften habe ich doch erfüllt!“ ö „So?“, lächelte der Richter,„glauben Sie, Geſetze werden gemacht, damit Schuldige ſich mit ihnen herausreden können? Sehen Sie ſich einmal die neue Straßenverkehrsordnung vom 1. 1. 38 an, da heißt es in 8 11 ganz un⸗ zweideutig: Das Anzeigen der Fahrtrich⸗ tungsänderung befreit nicht von der gebotenen Sorgfalt!— Dieſe Sorgfalt haben Sie außer acht gelaſſen!“ Und Theobald mußte blechen. Mahras. . „Kauft denn Frau Bauer nicht mehr bei Ihnen? Ich habe ſie hier lange nicht mehr geſehen.“ „Nein, ſie iſt weggeblieben, nachdem der Verkäufer einmal zu ihr geſagt hat, daß ſie eine unſerer älteſten Kundinnen ſei“. * N „Verzeihen Sie, Sie ſitzen auf meinem Hut!“ .— 8 „Wieſo— wollen Sie ſchon gehen?“ * „Wer war denn der Herr, den du eben ge⸗ grüßt haſt?“ fragte der fünfzehnjährige Slift ſeinen Freund.„Ach, das war ein Kollege von mir aus dem Büro“.„Ein Kollege?“„Ja, er unterſchreibt die Briefe, die ich zur Poſt bringe.“ U. S/ YT. ͤV ͤ˙—̃7ͤ—.m.̃7˙ m ̃7;1ôvl.̃ĩ ew ̃ͤl!. K, e, e, — Rursbeginn- Dienstag. 25. Januar 1938 abends 8 Uhr. in der Schillerschule Ain Samgg 29 Jan großer Kappenabend bel Sanders am Oe.⸗Vahnhof Tanzschule J. Stündebeck vormals GEORG KIRCHNER beginnt am Dienstag, den I. Februar einen Frühjahrs-Janzkursus Anmeldungen können bereits im„Deutschen 3-•4 Ammer- Wonnund geſucht. Angebote m d. Aufſchrift(3⸗4 Zimmer) an die Geſchäftsſtelle des Bl erbeten. 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