W eee 3 5 feinen e Seiten⸗ er 30 mand inter in 94 15 er 5 Vol Amtsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Erſcheinungs welle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bez u gspreis: Ins Haus gebracht monatlich 160 RW durch die Poſt monatlich 160 N. ausſchließlich Beſtellgeld Nummer 21 einſchließlich Botenlohn, Einzelnummer 10 Rpfg. Mittwoch ternheimer Sgeilun Verkündigungsblatt der NSD AN. Viernheim Anzelrgenpreis: Grundpreis für Umm Höhe und 22 cum Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für I mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zen m tſt Anzeigenpreisliſte Nr 6 aültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13. Fernſpr 153 Peg v'baſen 15101 den 26. Januar 1938 14. Jahrgang Deſterreich lämpft gegen oſtjüdiſche Zuwanderung Auwachſen der Invaſion rumäniſcher Juden— deſterreicher wandern ars Iremdengeſetz geplant Juden geben Paßfälſcherwerkſlällen Arbeil Wien, 26. Januar. „Als erſte Maßnahme Oeſterreichs zur Be⸗ kämpfung der oſtjüdiſchen Zuwanderung iſt ein Geſetzentwurf über die Verbeſſerung der Ein⸗ wohnerverzeichniſſe ausgearbeitet, der dem Hauſe der Bundesgeſetzgebung zur Beratung zugegan⸗ gen iſt. Während nämlich bisher in den Ein⸗ wohnerliſten nur öſterreichiſche Staatsbürger geführt würden, wird nach Durchführung dieſes Geſetzes ohne Rückſicht auf die Staats zugehörig⸗ keit jede Perſon verzeichnet ſein müſſen, wo⸗ durch eine genaue Kontrolle der Frem⸗ denbewegung ermöglicht wird. Zu dieſer Maß⸗ nahme ſoll dann noch ein Fremdengeſetz kom⸗ men, das jeden über drei Monate dauernden Aufenthalt eines Ausländers in Oeſterreich an eine amtliche Erlaubnis knüpft. Es iſt im Augenblick noch nicht bekannt, wann dieſer Geſetzentwurf dem Parlament zugehen ſoll. Inzwiſchen werden die Stimmen, die eine völlige Abſperrung vor der Ju⸗ deneinwanderung fordern, immer drin⸗ gender. 2 So erklärt das offizielle Organ des öſter⸗ reichiſchen Gewerbebundes„Wiener Ge⸗ werbe“, daß die Befürchtungen weßen der drohenden Invaſion rumäniſcher Juden nach Oeſterreich ſich leider als gerechtfertigt erwieſen hätten. In der inneren Stadt und insbeſondere im Bezirk Leopoldſtadt ſeien in den letzten Tagen zahlreiche rumäniſch ſprechende Juden geſichtet worden. Nach Informationen des genannten Organs habe ſich ein beträchtlicher Teil des rumäniſchen Judentums mit verſchiedenen Paßfälſcher⸗ werkſtätten in Verbindung geſetzt, um für alle Fälle gerüſtet zu ſein. Zweifellos ſeien die geſichteten rumäniſchen Juden mit fal⸗ ſchen Päſſen hierher gekommen. Alle Anzeichen wieſen auch darauf hin, daß die Paßfälſcher ihren Sitz hauptſächlich in der Tſchechoſlowakei hätten. Die Stadt Brün, nach dem marxiſtiſchen Aufſtand im Februar 1934 gewiſſermaßen Zwiſchenſtation zwiſchen Oeſter⸗ reich und Sowjetrußland, ſei 1938 die Etappen⸗ ſtation für Emigranten geworden, die nach Oeſterreich einwandern wollten. Der Aufſatz ſchließt mit der dringenden Bitte an die ſtaat⸗ lichen Stellen, möglichſt raſch zuzugreifen, da Gefahr im Verzug ſei. Und Ddeulſche müſſen auswandern Wien, 26. Januar. Die Auswanderung der Oeſtex⸗ reicher hat im abgelaufenen Jahre bedeutend zugenommen. Nach Angaben der Arbeitsver⸗ mittlungsämter ſind 1937 nach Deutſchland etwa 25 000 Spezialarbeitskräfte übergeſiedelt. An zweiter Stelle der Auswan⸗ derungsländer ſteht England, das 2000 öſter⸗ reichiſche Arbeitſuchende aufgenommen hat. An dritter Stelle erſt kommen die überſeeiſchen Län⸗ der mit 1553 Perſonen. Deulſch-polniſche Rechtsbeziehungen Warſchau, 26. Januar Die Vertreter der deutſchen— 77 der Arbeitsgemeinſchaft für die deutſch⸗polniſchen Rechtsbeziehungen mit Staatsſekretär Dr. Schlegelberger an der Spitze wurden, nachdem ſie am Vormittag einen Kranz am Grabmal des Unbekannten Soldaten niederge⸗ legt hatten, am Dienstag mittag vom polniſchen Juſtizminiſter Grabowſkz empfangen. An den Beſuch, der im Juſtizminiſterium ſtattfand, ſchloß ſich ein Frühſtück bei en Gra⸗ bowſki an, an dem von deutſcher Seite auch Bot⸗ chafter von Moltke mit einigen Herren der eutſchen Botſchaft, von polniſcher Seite neben Vizefuſtizminiſter Chelmonſki und dem Präſi⸗ denten der polniſchen Gruppe führende Perſön⸗ lichkeiten des polniſchen Rechtslebens teilnah⸗ men Im Mittelpunkt der Warſchauer Tagung der Arbeitsgemeinſchaft für die deutſch⸗polni⸗ ſchen Rechtsbeziehungen, die im Mai vergange⸗ nen Jahres in Anweſenheit des polniſchen Ju⸗ ſtizminiſters Grabowſki von dem Präſiden⸗ ten der Akademie für deutſches Recht, Dr. Frank ins Leben gerufen wurde, ſtand ein Vortrag des Staatsſekretärs im Reichsjuſtizminiſterium Dr. Schlegelberger über„Die Entwick⸗ lung des deutſchen Rechts im Dritten Reich“. Kommt Kriegserklärung an Ching? Tokio, 26. Januar. Im Oberhaus erklärte der japaniſche Außen⸗ miniſter Hirota. Japan habe mit Rückſicht auf ſeine internationalen Beziehungen bis heute keinen Krieg an China erklärt. Es ſei aber nicht ausgeſchloſſen, daß im Laufe der Entwicklung eine Kriegserklärung notwen⸗ dig werde, und zwar mit Rückſicht auf die da⸗ mit verbundene Neutralität dritter Mächte. Neugeſtallung Berlins Erweilerle Vollmachten für den Generalbauinſpeklor Berlin, 26. Jan. Der Führer und Reichskanzler hat durch einen zweiten Erlaß über den Generalbau⸗ inſpektor vom 20. Januar 1938 die Zuſtändig⸗ keit des Generalbauinſpektors erweitert. Bei der Großräumigkeit der Planung hat es ſich als erforderlich erwieſen, die Neugeſtaltung über das Gebiet des Stadtkreiſes Berlin hinaus zu erſtrecken, um damit gleichzeitig die in den kom⸗ menden Jahrzehnten notwendig werdende wei⸗ tere Entwicklung der Reichshauptſtadt in be⸗ ſtimmte geordnete Bahnen zu lenken. Repräſenkalive Großbaulen Nach dem neuen Erlaß iſt der Generalbau⸗ inſpektor berechtigt, Gebiete außerhalb des Das iſt Prager Politik Das Skaalsverleidigungsgeſetz vernichlet hunderle von Exiſtenzen Wien, 26. Januar. In Prag traf am Dienstag der Chef der Rechtsabteilung des Bundeskanzleramtes Ge— neralkonſul Schwagula mit einer Reihe höherer Beamter ein. Er wird mit der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Regierung wegen der durch das Staatsverteidigungsgeſetz erfolgten Schädigung von öſterreichiſchen Staatsbürgern verhandeln. Das„Neuigkeitsblatt“ teilt im ein⸗ zelnen mit, durch das erwähnte Geſetz ſei ein⸗ deutig ein zwiſchen Oeſterreich und der Tſchecho⸗ ſlowakei beſchloſſenen Abkommen aufgehoben worden, durch das öſterreichiſche Staats⸗ bürger, die bereits vor dem Jahre 1923 in der Tſchechoſlowakei anſäſſig waren. in dem Recht auf Arbeit und Aufenthalt den Inländern gleichgeſtellt ſeien. Durch das Staatsverteidi⸗ gungsgeſetz werde aber nicht nur die Erwerbs⸗ möglichkeit der in der Tſchechoſlowakei anſäſſi⸗ gen Oeſterreicher außerordentlich eingeengt. ſondern ſogar das Eigentumsrecht an Häuſern und Grundſtücken in Frage geſtellt. Hunderte von Oeſterreichern hätten ſich bereits an die Prager Geſandtſchaft um Hilfe gewandt. keine Lehrſtellen Wien. 26. Januar. Zu der kürzlich in der Oeffentlichkeit bekannt- gewordenen Tatſache, daß in Wien allein 33000 ſchulentlaſſene Jungen und Mädchen keine Lehrſtelle finden kön⸗ nen, nimmt der ſozialpolitiſche Referent des Gewerbeverbandes der Stadt Wien in der „Reichspoſt“ Stellung. Er bezeichnet den Abbau der Steuerlaſten, vor allem der Beiträge zur Sozialverſicherung. die einem Betriebsführer bei der Einſtellung eines Lehrlings aufgebür⸗ det werden, als eines der wichtigſten Erforder- niſſe. Der Lehrherr muß nämlich nicht nur den Sozialbeitrag für den Lehrling. ungeachtet der Geldentſchädigung, die dieſer ſelbſt erhält, al⸗ lein tragen, ſondern er muß darüber hinaus eine eigene Steuer von der dem Lehrling aus⸗ gezahlten Lohnſumme entrichten und ſchließlich ſogar erhöhte Warenumſatz⸗ und Einkommen⸗ ſteuer zahlen. Der Gewerbeſtand ſei bereit, ſich im Falle einer Beſeitigung dieſer Belaſtung zu einer vermehrten Einſtellung von Lehr⸗ lingen zu verpflichten. 28 Die größle deulſche Eiſenbelonbogenbrütke mit einer Spannweite von 138 Meter zwiſchen den Auflagern iſt die Reichsautobahnbrücke über das Teufelstal bei Hermsdorf im Zuge der Reichsautobahn Dresden Jena. Nachdem die eine Hälfte der Brücke fertigeſtellt und für den Verkehr bereits freigegeben wurde, iſt jetzt das auf Rollen ruhende hölzerne Lehrgerüſt um 12,5 Meter ſeitlich verſchoben worden, damit der zweite Wölbbogen aus Eiſenbeton gebaut werden kann. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Stadtkreiſes Berlin in den Geſamtbaus plan für die Reichshauptſtadt einzubeziehen, ſoweit dies zur Durchführung ſeiner Aufgabe erforderlich iſt. Eine Erweiterung der Stadt⸗ grenzen der Reichshauptſtadt iſt damit nicht vorgeſehen. vielmehr dient der Crlaß ausſchließ⸗ lich der Planung des Generalbauinſpektors. ohne damit die Zuſtändigkeiten cer übrigen Behörden zu beeinfluſſen. Dem Generalbau⸗ inſpektor iſt weiter vom Führer durch die erſte Ausführungsverordnung vom 20. Januar 1938 die Befugnis übertragen worden, bei allen im Stadtgebiet der Reichshauptſtadt geplanten Neubauten mit einem umbauten Raumbedarf von über 50 000 Kubikmetern— das entſpricht einem Bauwert von etwa zwei Millionen Reichsmark— den Bauplatz zu beſtim⸗ men. Dieſe Maßnahme war notwendig, um der⸗ ertig repräſentative Großbauten würdig ze das Weichbild der Stadt einzureihen und um zu verhindern. daß dieſe in dem ſtädtebaulichen Rieſengebilde der faſt 900 Quadratkilometer großen Stadt Berlin untertauchen. Der zweite Erlaß über den Generalbauinſpek⸗ tor für die Reichshauptſtadt vom 20. Januar 1938 hat folgenden Wortlaut:„Der General⸗ bauinſpektor für die Reichshauptſtodt kann die ihm durch meinen Erlaß vom 30. Januar 1937 (RGBl. J. S. 103) übertragenen Befugniſſe auch außerhalb des Stadtkreiſes Berlin aus⸗ üben, ſoweit dies zur Durchführung ſeiner Auf⸗ gabe erforderlich iſt. Er kann insbeſondere Ge⸗ biete außerhalb des Stadtkreiſes Berlin in den Geſamtbauplan für die Reichshauptſtadt einbe⸗ ziehen. Berlin, den 20. Januar 1938. Der Führer und Reichskanzler (gez.) Adolf Hitler. Der Reichsminiſter und Chef der Reichskanzlei: (gez) Dr. Lammers“ Die erſte Verordnung zur Ausführung des Erlaſſes über einen Generalbauinſpektor für die Reichshauntſtadt vom 30. Januar 1937 (Reichsgeſetzblatt 1 Seite 103) vom 20. Januar 1938 lautet:„Auf Grund der Paragraphen 5 und 6 des Erlaſſes über einen Generalbau⸗ inſpektor für die Reichshauptſtadt wird zur Ausführung des Erlaſſes vom 30. Januar 1937 (Reichsgeſ. Bl. 1 Seite 103) verordnet: Bei allen im Stadtgebiet der Reichshauptſtadt Ber⸗ lin geplanten Bauten mit einem umbauten Raumbedarf von über 50000 Kbm. kann der Bauplatz von dem Generalbauinſpektor für die Reichshauntſtadt beſtimmt werden. Derartige Bauvorhaber ſind daher rechtzeitig vor der Wahl des Bauplatzes bei dem Generaſpauin⸗ ſpektor für die Reichshauptſtadt anzumelden. Berlin, den 20. Januar 1938. Der Führer und Reichskanzler gez. Adolf Hitler Der Reichsminiſter und Chef der Reichskanzlei: gez. Dr. Lammers. Eſſen am Iuai d' orſan Paris, 26. Jan. Der franzöſiſche Miniſterpräſident gab am Dienstagabend in den Räumen des Außen⸗ miniſteriums zu Ehren des engliſchen Außen⸗ miniſters Eden ein Eſſen. an dem neben Au⸗ ßenminiſter Delbos und dem Unterſtaats⸗ ſekretär beim Außenminiſterium de Teſſan der engliſche Botſchafter Sir Erie Phivps ſowie hohe Beamte des franzöſiſchen Außenminiſte⸗ riums teilnahmen. Engliſcher Bomber ahaoſffirzf London, 26. Januar Am Montag abend ſtürzte ein Bombenflug⸗ zeug der britiſchen Luftwaffe in Ibworth in der Nähe von Baſingſtoke ab. der Pilot wurde getötet, die drei anderen Be⸗ ſatzungsmitglieder kamen mit Verletzungen davon. N Juſammenbruch iſchechiſcher Konjunkkurpolitik „Es gibt kein Oeſterreich⸗Angarn mehr, aber es gibt noch Völker, deren Schickſal gemeinſam iſt, und die in ihrer Geſamtheit entweder ver⸗ ſtlapt oder frei ſein werden. Viele haben ſchon den Schluß gezogen, daß es unter dieſen Be⸗ dingungen beſſer geweſen wäre, die alten For⸗ men zu erhalten und nur ganz unerläßliche Veränderungen anzubringen.. Nach einer langen und ſchwierigen politiſchen Gemeinſam⸗ keit mußten die Donau⸗Völker notwendig ihre Gegenſätze zunächſt ſtärker empfinden. Heute fühlen die bedrohteſten von ihnen beſſer das, was ſie eint. Vielleicht iſt es ein Geſetz menſch⸗ lichen Handelns und Gegenhandelns, daß zur Erreichung eines Zweckes das eigentliche Ziel zunächſt weit überſchritten werden muß.“ Mit dieſen melancholiſch⸗philoſophiſchen Wor⸗ ten ſchließt der Prager Berichterſtatter des „Temps“, der ſich bei hohen und höchſten Stel⸗ len des tſchechoſlowakiſchen Staates gern und willig zu unterrichten pflegt, einen Artikel. Der Artikel läuft darauf hinaus, daß dieſe hohen und höchſten Stellen des tſchechoſlowakiſchen Staates ſich mit gezücktem Taſchentuch die Trä⸗ nen aus den ſchmerzlich bewegten Augen wiſchen. Die Tränen werden vergoſſen über zwei Tatbeſtände: a) daß die öſterreichiſch⸗ ungariſche Monarchie zuſammengebrochen iſt und b) daß dieſer Zuſammenbruch als Folge menſchlicher Unvollkommenheit zuweit getrieben wurde, ſo daß erſt jetzt wieder mühſam zuſam⸗ mengebaut werden ſoll. was einſtmals leichtfer⸗ tig zerſchlagen wurde. Die Rolle der Tſchechoflowakei im Krieg und in der Nachkriegszeit iſt zu bekannt. als daß ſie an dieſer Stelle wiederholt zu werden brauchte. Wichtig iſt nur, daß hohe und höchſte Stellen der Tſchechoſlowakei heute über die Ergebniſſe dieſer geſchichtlichen Vergangenheit Tränen aufrichtigen und tiefen Schmerzes vergießen. Die Bildung der tſchechiſchen Legionen zum Kampf gegen die Mittelmächte und die Grenz⸗ übertritte tſchechiſcher Politiker, die als Han⸗ delsagenten in optiſchen Artikeln zum poli⸗ tiſchen Vernichtungskampfe gegen Heſterreich⸗ Ungarn in das feindliche Ausland gingen, waren nichts anderes als bedauerliche Fehl⸗ tritte, begangen im Eifer des Augenblicks. And wozu die Reue nun in Prag? Es geht um die Abſicht, die Tſchechoſlowakei. Oeſterreich und Ungarn zu einer engeren Gemeinſchaft gegen Berlin⸗Rom zuſammenzuſchließen, wobei man in Prag offenbar geneigt iſt, die Freund⸗ ſchaften der Kleinen Entente mit Rumänien und Südſlawien mehr oder minder fahren zu laſſen. Wenn Italien und Deutſchland etwa gegen Vorzugszölle der drei Staaten unterein⸗ ander Einſpruch erheben ſollten, ſo ſteht ſchon ein jüdiſcher Dreh bereit, um aus der Verlegen⸗ heit zu helfen. Man wirft die Bankintereſſen einfach zuſammen und kann nun verdienen, wo es gerade am leichteſten möglich iſt. Das iſt die Idee des Hodza⸗Planes, den die Tſchechen lei⸗ denſchaftlich gern in einen Hodza⸗Schuſchnigg⸗ Plan umwandeln möchten, wobei Oeſterreich gute Dienſte zur Vermittlung zwiſchen Prag und Budapeſt leiſten ſoll. Dieſe e Beſtrebungen, die in Paris freundlichen Widerhall gefunden haben, wo man den Habsburgern wohl will, werden ſehr bald einer praktiſchen Probe gegenüber ſtehen. Oeſterreich kann ſich nicht an den Sudetendeut⸗ ſchen desintereſſieren, Ungarn nicht an der ſtar⸗ ken ungariſchen Minderheit in der Slowakei. Wie die alten Römer ſagten:„Hier iſt Rhodos. hier tanze!“ Dieſer Beweisprobe gehen wir mit Seelenruhe entgegen. Im übrigen haben wir das inſtinktive Gefühl daß die tſchechiſchen Rationaliſten, die in der Prager„Burg“ herr⸗ ſchen, zu den weltgeſchichtlichen. mephiſtopheli⸗ ſchen Unglücks raben gehören. die ſtets das Böſe wollen und ſtets das Gute ſchaffen. Man kann auch anders Politik machen. In ſeiner großen außenpolitiſchen Rede vom 21. Mai 1933 hat der Führer, kurz nach dem Um⸗ ſchwung, bereits das Grundgeſetz der deutſchen Außenpolitik ſcharf herausgeſtellt: Achtung des eigenen Volkstums und Zuſicherung der Ach⸗ tung fremden Volkstums. Mit dieſer Heraus⸗ hebung des Volkstumsgedankens hat der chau⸗ viniſtiſche Imperialismus, der ſo eng dem extremen Raubkapitalismus verſchwiſtert iſt,. einen tödlichen Schlag erlitten. Die Tcchechoflo⸗ wakei lebt und webt in einem hemmungsloſen Chauvinismus. wie es denn auch kein Zufall iſt, daß Schneider⸗Creuzot, dem in Frankreich ein klein wenig die Flügel beſchnitten ſind, in Pilſen und in Brünn die herrlichſte Rüſtungs⸗ konjunktur erlebt, die ſich denken läßt. Anderes Gegenſtück: Die Tſchechoſlowakei iſt ein frei⸗ maureriſches Land; ihr Präſident aber küßt demütig dem franzöſiſchen Kardinal Verdier die Hand, der zum Beſuch in Prag weilte. Nur um in dem politiſchen Katholizismus Aminen Verbündeten für die Pläne donauländiſcher Kabinettspolitik zu gewinnen. Aber zum Glück gibt es außer unſerem eigenen auch noch ge⸗ legentlich ein fremdes Beiſpiel echter nationa⸗ ler Selbſtändigkeitspolitik. Der belgiſche König hat vor 1½ Jahren eine echt belgiſche Politik gefordert und wirklich 1937 das Höchſtmaß des Schutzes für ſein Land erreicht, das ſeit dem ſpaniſchen Erbfolgekriege über die napoleoni⸗ ſchen Kriege bis in unſere Tage ſooft der Schlachtengrund Weſteuropas war. Und das⸗ ſelbe Belgien wünſcht jetzt, das italieniſche Im⸗ perium in Oſtafrika anzuerkennen. Belgien ſucht ſich herauszuhalten und Fragen. die den allgemeinen Frieden ſtören können, zu berei⸗ nigen; die Tſchechoſlowakei tut immer und überall das gerade Gegenteil: Sie ſchaltet ſich ein, wo ſie nichts zu ſuchen hat; ſie bereinigt weder nach innen, noch nach außen Konflikts⸗ möglichkeiten ſondern ſucht überall im Schat⸗ ten großer Gegenſätze den eigenen Gewinn. Das Ergebnis ihrer Konjunkturpolitik im Kriege wird ſich nicht wiederholen. Das muß der Wunſch jedes„guten Europäers“ ſein. 0 Bomben auf Barcelona Nafionaler Bodengewinn vor Teruel- 147 role Flugzeuge vernichlel Salamanca, 26. Januar. bamtlich wird mitgeteilt, daß die Kämpfe an der Teruelf ront mit großer Heftigkeit weitergehen. Die nationalen Truppen, ſo wird weiter feſtgeſtellt, brechen überall den bolſchewi⸗ ſtiſchen Widerſtand und gewinnen langſam, aber ſicher immer neuen Boden. Während der 40tägigen Kämpfe an der Teruelfront ſeien bei⸗ nahe 5000 Sowjetſpanjer gefan⸗ 7 genommen worden. Die Zahl der To⸗ en iſt auf bolſchewiſtiſcher Seite außerordent⸗ lich hoch. Hervorgehoben wird ferner die vor⸗ bildliche Leiſtung der nationalſpaniſchen Lu ft⸗ waffe und der Luftabwehr, die den ſow⸗ jetſpaniſchen Fliegern Tag für Tag große Ver⸗ luſte beigebracht haben. Bei den Kämpfen am Dienstag haben nationale Flieger den Abſchnitt Villaſtar ſüdweſtlich von Teruel mit zahl⸗ reichen Bombenabwürfen angegriffen und meh⸗ rere ſowjetſpaniſche Verbände vernichtet. „In Anbetracht der wirkſamen Offenſive, die die nationalen Truppen zur See und in der Luft gegen bolſchewiſtiſche Waftenzufuhren durch Angriffe auf Hafenanlagen, Munitions⸗ fabriken, Eiſenbahnen und militäriſch wichtige Straßen eröffnet haben. hätten, ſo wird von nationalſpaniſcher Seite“ noch feſtgeſtellt, die Bolſchewiſten Negrin und Prieto und deren ausländiſche Agenten veranlaßt, ihre Lügenhetze über eine angeblich„unmenſch⸗ liche Kampfführung“ der nationalen Truppen zu verſtärken. Aber, ſo betont man in Sala⸗ manca, ſelbſt England habe anerkannt, daß die nationale Heeresleitung innerhalb des ſpaniſchen Hoheitsgebietes und in den Hoheitsgewäſſern ds Recht beſitze, die Waffen verſorgung der Bolſchewiſten aus dem In⸗ oder Ausland zu unterbinden. Im übrigen wird gleich⸗ zeitig darauf hingewieſen, daß die Schlagkraft der nationalen Luftwaffe und der Flotte dadurch weſentlich erhöht worden iſt, daß die Front⸗ länge auf 2500 Kilometer zufam⸗ mengeſchrumpft iſt. Die von den Bolſchewiſten beherrſchte Mittelmeerküſte hat nur noch eine Länge von 1200 Kilometern, und die Wirkſam⸗ keit der ſowjetſpaniſchen Flotte iſt gleich Null. Wie Havas aus Barcelona berichtet, haben nationalſpaniſche Flugzeuge über den Befeſti⸗ gungsanlagen von Barcelona am Dienstag⸗ früh Bomben abgeworfen. Am frühen Nachmit⸗ tag des Dienstag wurde ein neuer nationalſpa⸗ niſcher Flugzeugangriff auf die militäriſch wich⸗ tigen Punkte Barcelonas gemeldet. Naliouale Luftwaffe erfolgreich Bilbao, 26. Januar. Nach einer Mitteilung des Frontberichterſtat⸗ ters des nationalen Hauptquartiers wurden während der Kämpfe um Teruel bis einſchließ⸗ lich Montag 147 bolſchewiſtiſche Flugzeuge von der nationalen Luftwaffe abgeſchoſſen. bobo bolſchewiſtiſche Verwundete bei Teruel 5 Heimliche Transporte nach Barcelona. 88 Salamanca, 26. Januar. Wie aus zuverläſſiger Quelle in Barcelona verlautet, ſind dort von der Teruelfront in der letzten Zeit 6000 Verwundete eingetroffen. Um eine Beunruhigung der Bevölkerung zu vermei⸗ den, werden die Transporte gruppenweiſe nachts durchgeführt. Während dieſer Stunden werde Fliegeralarm gegeben, damit die Ein⸗ wohner die Unterſtände aufſuchen und ihnen der Anblick der Verwundetenzüge entzogen wird. Vas will Nalionalſpanien? Manuel Alcon über die Politik Francos Salamanca, 26. Januar. Der Nationaldelegierte der ſpaniſchen Fa⸗ lange Manuel Alcon hielt im Rundfunk eine Rede über das Grundſätzliche der Politik Neu⸗Spantens. Einleitend legte er kurz die Gründe der nationalen Freiheitsbewegung dar und trat dann nach einem Treuebe⸗ kenntnis zu General Franco ener⸗ giſch den falſchen, unter vielen Politikern ver⸗ breiteten Anſichten entgegen, daß das natio⸗ nale Spanien alle auf bolſchewiſtiſcher Seite arbeitenden und kämpfenden Spanier ausrot⸗ ten wolle. Das nationale Spanien habe ein weitgehen⸗ des Verſtändnis für die tragiſchen Umſtände der Revolution und beſonders für alle, die unter vorgehaltenen Piſtolen den Bolſchewiſten dienen müßten, um ihre Familie zu erhalten. Das nationale Spanien nehme daher alle Ein⸗ wohner der noch unter bolſchewiſtiſchen Herr⸗ ſchaft ſtehenden Gebiete liebevoll auf, ohne auch nur im entfernteſten daran zu denken, ſich an denen zu rächen, die nur gezwungen politiſchen Rom-Rio in Parteien angehörten. Allerdings werde man gegen Kriegshetzer und alle, die den Sieg der nationalen Sache hinauszuſchieben verſuchten, unerbittlich vorgehen. Manuel Alcon erklärte weiter, daß der Krieg nicht geführt werde, damit die Republik im Stil des 14. April 1931 oder die Monarchie in überholter Form wiederkehre. Wenn General Franco eine Reſtauration für notwendig halte, dann werde er eine Monarchie zeitgemäßen Charakters auf der Grundlage ſozialer Gerechtigkeit einführen. Das neue Spa⸗ nien wende ſich zwar gegen den Adel, der nur nach außen glänzen wolle. Es erkenne aber den in der Geſchichte Spaniens verankerten Adel an, der ſeine Einſatzbereitſchaft auf dem Schlachtfeld bewieſen habe. Eine Camarilla werde im neuen Staate nicht geduldet werden. Das neue Spanien werde verkörpert von Ar⸗ beitern, Bauern und Studenten, die. Seite an Seite im Schützengraben, die beſte Bürgſchaft für den Sieg der neuen Volksgemeinſchaft ſeien, wie ſie der Staatschef General Franco erſtrebe. 39 glunden Glänzender Erfolg des ſlalienſſchen Geſchwaderflugs Rom, 26. Jan. Einem heute früh um 1.15 Uhr durch die Agentur Stefani verbreiteten amtlichen Kom⸗ muniqué zufolge ſind die von Oberſt Biſeo und Oberleutnant Bruno Muſſolini ge⸗ führten Flugzeuge auf ihrem Transozeanflug um 22.45 Uhr in der braſilianiſchen Hauptſtadt eingetrofſen. Trotz heftigen Gegenwindes und zeitweiligen Sturmes über dem Atlantik be⸗ wältigten ſie die 5350 Kilometer lange Strecke Daker—Nio de Janeiro in 13 Stunden 35 Mi⸗ nuten mit einem Durchſchnitt von 393 Stunden⸗ kilometern. Oberſt Biſeo und Oberleutnant Bruno Muſ⸗ ſolini haben ſomit die rund 10 000 Klm. lange Strecke Rom—Nio de Janeiro in 39 Stunden 17 Minuten bei einer Flugzeit von 24 Stunden 20 Minuten zurückgelegt. Hauptmann Moscatelli, der am Dienstag jaſt während des ganzen Fluges über dem Atlantik infolge Beſchädigung eines Propellers nur mit zwei Motoren fliegen konnte, iſt auf Befehl des Geſchwaderführers Oberſt Biſeo um 19.19 Uhr in Natal gelandet. Der italieniſche Regierungschef bat den erfolgreichen Fliegern in einem Tele⸗ gramm nach der braſilianiſchen Hauptſtadt ſeine beſondere Anerkennung ausgeſprochen. Italien darf auf ſeine dank der zielbewuß⸗ ten Führung durch Muſſolini zu hervorragender Leiſtungsfähigkeit gelangte Militärfliegerei, im beſonderen auf dieſe jüngſten Rekorde, mit Recht ſtolz ſein. gollen Neger gelyucht werden? Amerikaniſche Jenakoren rollen die Naſſenfrage auf Waſhington, 26. Januar. Die gegenwärtige Tagung des Senats bietet ſeit ihrem Beginn vor drei Wochen ein Bild außerordentlicher Gegenſätze. Wäh⸗ rend das Abgeordnetenhaus ſeine Arbeiten im Rahmen des von Rooſevelt vorgeſchlagenen ge⸗ ſetzgeberiſchen Programms zu erledigen ver⸗ ſucht, ſetzen im Senat die demokratiſchen Sena⸗ toren aus den Südſtaaten ihre Obſtruk⸗ tionspolitik fort, die ſie in der kürzlichen Sondertagung begonnen hatten. Ihr Kampf richtet ſich gegen die ſogenannte Antilynch⸗ vorlage und ſoll mit allen Mitteln zu einem Erfolg geführt werden. Die Antilynchvorlage ſieht eine Ermächtigung für die Bundesbehörde vor. Polizeibeamte, die ſich von der Volksmenge einen gefangenen Neger entreißen laſſen, ſtrafrechtlich zu ver⸗ folgen. Der Geſetzentwurf wird von ſeinen Gegnern als undemokratiſch und als Eingriff in die Rechte der Einzelſtaaten bezeichnet. Die Obſtruktionstaktik beſteht darin, daß die Geg⸗ ner der Vorlage unter Ausnutzung der im Se⸗ nat herrſchenden Redefreiheit ſeit drei Wochen ununterbrochen ſprechen. um entweder die Abſtimmung zu verhindern oder die Zu⸗ rückziebung der Vorlage zu erzwingen. Der Organiſator der Obſtruktion iſt Senator Ellender aus Louiſiana, der ſelbſt ſechs Tage lang ſprach und dabei ſtundenlang aus Büchern über die Beziehungen der verſchiedenen Raſſen im alten Aegypten, Perſien und Indien vorlas. Ellender erklärte, daß die Annahme der Vorlage einen Sieg für die vollſtändige Gleichberechtigung der Neger in den Verei⸗ nigten Staaten bedeuten würde, was als nächſten Schritt Eheſchließungen von Ange⸗ hörigen der verſchiedenen Raſſen und die Baſtardiſierung der weißen Bevölkerung zur Folge hätte. Den Urhebern der Vorlage ſei es nur um den Fang von Negerſtimmen für die nächſten Wahlen zu tun. Der Senator Bilba erklärte ſich bereit, nö⸗ tigenfalls monatelang zu ſprechen. um die ame⸗ rikaniſchen Frauen und Töchter vor den Gefah⸗ ren einer vollſtändigen Gleichberechtigung der Neger zu ſchützen. Der Vorſitzende des Senats iſt dagegen beſtrebt, die Vertreter der Südſtaa⸗ ten durch die Anordnung zehnſtündiger Sitzun⸗ gen zu ermüden. Nalieniſche Gäſte bei der Ag. Berlin, 26. Januar Am Montag abend traf der Direktor der Verwaltungsſtelle der Faſchiſtiſchen Induſtrie⸗ arbeiter-Konfederation, Luigi Roſſitto, einer der erſten Mitarbeiter des Präſidenten Cianetti, in Berlin ein. In ſeiner Begleitung befinden ſich die Leiter der Verwaltungsſtellen von Rom, Mailand und Turin. Zur Begrü⸗ ßung der Gäſte war der Reichsſachwalter der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Brinckmann, mit ſeinem engeren Stab n Am Diens⸗ tagmorgen ſtatteten die italieniſchen Gäſte der Reichsſachwaltung der Deutſchen Arbeitsfront am Fehrbelliner Platz einen Beſuch ab. Reichs⸗ leiter Dr. Ley, der in Begleitung ſeines Adju⸗ tanten. Pg. Marrenbach, erſchienen war, hieß die italieniſchen Kameraden vor den Mitarbei- tern der Reichsſachwaltung willkommen. Direk⸗ tor Roſſitto dankte in italieniſcher Sprache und überbrachte die Grüße des Präſidenten Cianetti. Anſchließend geleiteten Dr. Ley und Reichsſachwalter Brinckmann die Gäſte durch die Räume, um ihnen einen umfaſſenden Ein⸗ blick in den Aufbau der gewaltigen Organi⸗ ſation der Deutſchen Arbeitsfront, insbeſon⸗ dere der Reichs ſachwaltung, ihre Aufgaben und ihr Wirken für die ſchaffenden deutſchen Men⸗ ſchen zu geben. Am Mittwochfrüh ſtarten die italieniſchen Gäſte zu einem Deutſchlandflug, der ſie zunächſt nach Hamburg führen wird. Morgen spricht Chaulemps Paris, 26. Januar. Die Regierung hat am Dienstagnachmittag in der Kammer den Entwurf des neuen Arbeitsgeſetzes, der aus ſechs Teilen be⸗ ſteht und deſſen endgültiger Wortlaut noch nicht feſtſteht, eingebracht. Man rechnet mit der Fertigſtellung des Wortlauts für Donners⸗ tag und mit der Ausſprache in der Kammer für Dienstag nächſter Woche. Miniſterpräſident Chautemps wird am Donnerstagabend, wenn der Textentwurf vorliegt, in einer durch den Rundfunk verbreiteten Erklärung zu die⸗ ſem Arbeitsgeſetz vor dem Lande Stellung neh⸗ men. Pariſer Luftſchutz ungenügend General Mor daca beſchäftigt ſich im„Pa⸗ ris Midi“ mit der paſſiven Verteidigung der franzöſiſchen Hauptſtadt und kommt zu dem Schluß, daß eine ſolche praktiſch nicht vorhan⸗ den ſei. Alle Fragen der paſſiven Verteidi⸗ ung, ſo z. B. die Abdunkelung der Stadt, die arnung der Induſtriezentren, die Verteilung und Abbeförderung der Zivilbevölkerung, der Bau von Luftſchutzkellern, die Entrümpelung. die genaue Inſtruktion der Zivilbevölkerung und vieles andere, ſeien noch vollkommen un⸗ gelöſt. Die Situation ſei außerordentlich ſchwierig, aber nicht unlösbar. In Deutſchland und Italien z. B. ſei ſie bereits zum größten Teil geklärt. In Frankreich aber fehle die Hauptſache. das einheitliche Kom⸗ mando. Die einzige Löſung ſei— nachdem ſich die Fpilen Organiſationen als unfähig er⸗ wieſen hätten—, die Verantwortung des Luft⸗ ſchutzes und der paſſiven Verteidigung dem Mi⸗ niſterium der nationalen Verteidi⸗ gung zu übertragen. 120 000 Franken verunkrentk Zahlmeiſter und zwei Unteroffiziere eines franzöſiſchen Dragonerregiments verurteilt Paris, 26. Januar. Ein Zahlmeiſter und zwei Unteroffiziere eines Dragoner⸗Regiments in Limoges ſind zu fünf, bezw. vier, bezw. zwei Jahren Gefängnis ver⸗ urteilt worden. Im Verlaufe mehrerer Jahre hatten ſie ſich durch Fälſchung der Abrechnungen für Fahrgeldvergütungen der Reſerviſten etwa 120 000 Franken widerrechtlich angeeignet. Jüdiſcher Platinſchmuggler in Oeſterreich N verhaftet N Wien, 26. Januar. Der Jude Iſaak Lichtſchütz aus Czerno⸗ witz wurde von den öſterreichiſchen Behörden in dem Augenblick gefaßt, als er Platin im Werte von 30 000 Schilling über die Grenze zu ſchmuggeln verſuchte. Er wurde wegen Ueber⸗ tretung der Depiſenvorſchriften verhaftet und das Platin beſchlagnahmt. gleuerabban in Aeguplen 88 Kairo, 25. Januar. Das Kabinett genehmigte die vom Finanz⸗ miniſter vorgeſchlagene Steuerermäßi⸗ gung für kleine Landbeſitzer. Rund Dreiviertel aller ägyptiſchen Landbeſitzer wer⸗ den durch dieſe Maßnahme, die Ermäßigungen von 20 bis 50 Prozent vorſieht, begünſtigt. Sie 4 zweifellos einen Einfluß bei Neuwahlen ben leine polllische Hachrichlen Aus Anlaß der erſten Gaſtſpielreiſe der Staatlichen Schauſpiele ſandte Reichsminiſter Dr. Goebbels an den Generalintendanten Gründgens ein Telegramm, in dem er allen Mitwirkenden für ihre Einſatzbereitſchaft dankt. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat dem Oberſt a. D. Anton von Kutzſchenvach in Kolberg anläßlich der Vollen⸗ dung des 100. Geburtstages den Charakter als Generalmajor verliehen und ſein Bild mit eigenhändiger Unterſchrift zugehen laſſen. Der Kommandierende General des 2. Armeekorps wird die Glückwünſche des Führers perſönlich übermitteln. „Auf das Telegramm des Reichskriegsopfer⸗ führers Oberlindober ſandte der Führer und Reichskanzler ein Antworttelegramm. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat dem General der Infanterie Herzog von Koburg, Präſident des Deutſchen Roten Kreuzes und Präſident der Vereinigung Deutſcher Frontkämpfer⸗Verbände, das Recht zum Tragen der Generalsuniform des Heeres verliehen. — iber d 5 Jon), ben wil Abet ben fi Lupen 2 ſchließt eben in Endlo eten fi f Echlie wenig g wir uns gußerdet Und N alles, w Jon wild es ſo wunf einmal Viede lungen! Vie ſie Girl bei „und Brewer Das 0 Jonnd!“ „Vas it der Müh „erf it ſo ein deteltib! et hlötzli eſſert dic niemals gehen!“ Daz g. „Jonnt Jenn, Jau wet nes Hau; ales, ale eigentlich ic dich l „Aber ganz etſc „Büötlic Lächeln i cel z lch ich dorhan⸗ getteidi⸗ adt, die teilung ig, der ppelung. kerung den un⸗ ddentlich Auchland größten le die Kon⸗ ſuchdem ihig er⸗ s Luſt⸗ em Ni⸗ teidi— 1 tt untteilt far. te eines i fünf is ber⸗ t Jahte nuat. Finanz näßi⸗ Rund t wek⸗ ungen f Sie wablen 1 — 1 — Hanns Reinholz Die Bunk von Enelund wird nervös Die abenteuerlicie Geschichte (2. Fortſetzung) Nun 99 der Wirt aber doch lachen.„Sieh mal an“, ſagt er dann,„alſo aus der Ecke pfeift der Wind? Hat dir das ſweet⸗girl auch den Kopf verdreht?“ Und als Pitt ſich ver⸗ legen abwendet, fährt der Wirt fort: „Kommſt reichlich ſpät auf den Gedanken, Pitt, ſind ſchon andere da. Na, und überhaupt — die Jungens ſind ja alle verrückt, ſeitdem das Girl hier iſt...“ „Na, und das Girl?“ forſcht der lange Pitt, „was ſagt das Girl zu unſeren Jungens?“ „Woher ſoll ich das wiſſen!“ brummt der Wirt,„frag' ſie doch ſelbſt. Oder kannſt ja auch mal den Jonny fragen, den Jonny Brown, weißt du...“ Wenn Du mich wirklich liepſt, Jonny Miſter Tremayne hat ſeine Staffelei auf einem kleinen Hügel aufgebaut, der in ſanfter Rundung aus der Landſchaft herausragt. Einen ſchönen Blick hat man von hier, eine Freude für die Augen eines Malers. Das Girl, ſeine Nichte, wandelt unterdeſſen am Rande eines kleinen Gehölzes einher. Es 15 geſagt werden, daß das Girl nicht allein i Ein junger Mann geht neben ihr, und wer die beiden jungen Menſchen beobachtet, wie ſie da Hand in Hand und eng aneinandergepreßt ſpazieren gehen, der iſt nicht im Zweifel dar⸗ über, daß er hier ein Liebespaar vor ſich hat. „Ich kann es noch gar nicht glauben“, ſagt Jonny Brown,„daß du wirklich bei mir blei⸗ ben willſt.“ Aber da ſtrahlt ſie ihn ſchon aus ihren gro⸗ ßen Kinderaugen an und die roten, ſaftigen Lippen bieten ſich ihm zum Kuſſe dar. „Du dummer Junge“, ſagt ſie nur und ſchließt die Augen, weil nämlich Jonny ſie eben in ſeine Arme nimmt. Endlos dauert der Kuß, und ſchweigend ſetzen ſie ihren Weg fort. Schließlich unterbricht Jonny die Stille. „Was wird dein Vater dazu ſagen“, ſinnt er wieder.„Du biſt aus einer wohlhabenden, ſtädtiſchen Familie, und ich bin nur ein ein⸗ ſacher Arbeiter, hier in der Papiermühle...“ „Aber Jonny!“ ſagt das Girl und iſt ein wenig gekränkt,„die Hauptſache iſt doch, daß wir uns wirklich lieb haben, nicht wahr? Und außerdem, Jonny, habe ich keinen Vater mehr. Und Miſter Tremayne, mein Vormund, tut alles, was ich will...“ Jonny nickt. Wenn das Girl das ſagt, dann wird es auch ſtimmen. Er iſt ja ſo glücklich, ſo wunſchlos glücklich, und er muß doch gleich einmal Wieder finden ſich ihre Lippen zu einem langen Kuß. ie ſie dann weitergehen, umfaßt Jonny das Girl bei der Schulter. „Und du wirſt auch nie wieder mit Miſter Brewer ſpazieren gehen?!“ fragt er ängſtlich. Das Girl lacht.„Biſt du eiferſüchtig, Jonny?“ Aber dann wird ſie plötzlich ernſt. „Was iſt Miſter Brewer eigentlich bei euch in der Mühle?“ fragt ſie „Der?“ antwortet Jonny verächtlich,„der iſt ſo eine Art Aufſeher, verſtehſt du? Werk⸗ detektiv nennt er ſich. Ein Schnüffler iſt er.“ „Ach“, ſagt das Girl intereſſiert,„da ſieht Miſter Brewer wohl ſehr viel von dem, was bei euch im Betrieb ſo vor ſich geht, nicht wahr? Wenn er doch ſo eine Art Vertrauens⸗ poſten hat?“. „Pah“, prahlt Jonny,„was der ſieht, das ſehe ich ſchon alle Tage.“ Und dann bekommt er plötzlich wieder Angſt.„Aber was inter⸗ eſſiert dich das alles, Liebling? Du wirſt doch aten: wieder mit Miſter Brewer ſpazieren ehen?“ Das Girl bleibt plötzlich ſtehen und ſeufzt. „Jonny“, ſagt das Girl leiſe,„ſieh mal, Jonny, ich gebe ſo viel auf, wenn ich deine Frau werde. Alles gebe ich auf— mein ſchö⸗ nes Haus in London, meine Freundinnen, alles, alles, und du, Jonny? Woher weiß ich eigentlich, daß auch du mich liebſt— ſo wie ich dich liebe, Jonny?“. „Aber—“, will Jonny antworten. Er iſt ganz erſchrocken. Plötzlich huſcht ſchon wieder ein ſtrahlendes Lächeln über das Geſicht des Girls.„Jonny“, kuſchelt ſie ſich an ihn,„wenn du mich wirk- lich lieb haft Jonny...“ „Ja“, ſchreit Jonny,„ja, Liebling, ich habe dich lieb. Sprich doch, was ſoll ich tun, damit du mir glaubſt...“ 5 „Jonny“, ſchmeichelt ſie ſchon weiter,„wenn du mich wirklich lieb haſt, dann bring mir doch zum Beweis etwas Papier mit— Papier aus der Mühle—“ Jonny iſt erſtarrt.„Nein“, ſagt er dann, „das kann ich nicht tun...“. Das Girl bleibt ſtehen. Ganz traurig ſind die großen, ſonſt ſo ſtrahlenden Augen jetzt. „Siehſt du“ ſagt ſie,„ich habe es gewußt 4 .— und wendet ſich langſam um. „Nein“, keucht Jonny,„wirklich— nein, ſo darfſt du nicht weggehen— bleib' doch ſtehen, hör mich an...“ N „Was willſt du noch von mir?“ ſagt das Girl leiſe mit trauriger Stimme. 5 „Liebling“, ſtöhnt Jonny,„ich tue ja alles für dich, alles, was du willſt... Ich bringe dir auch Papier mit...“ l Da hebt ſie langſam das Geſicht zu ihm em⸗ por.„Du Lieber“, ſagt ſie zärtlich,„du lieber, guter Jonny...“ 0 Jonny preßt ſie an ſich. Er will ſie gar nicht mehr loslaſſen.„Und du wirſt niemals wieder mit Miſter Brewer ſpazieren gehen?“ flüſtert er ihr ins Ohr,„wirſt nur immer mir gehö⸗ en...? Morgen ſchon, Liebling, morgen ſchon der größten Banknotenfälschung bringe iſt dir das Papier aus der Mühle mit ch liebe dich ja ſo—“ Und das Girl lächelte— ein jauchzendes, glückliches Lächeln...“ Mit einem Regenſchirm ſing's an Als Jonny Brown am nächſten Nachmittag die Mühle verläßt, geht draußen ein ſtrömen⸗ der Regen nieder. Einen Augenblick bleibt Jonny zögernd ſtehen. Er hat zwar einen gro⸗ ßen Regenſchirm bei ſich, aber wie er nun aus General hanfulſhne flandrechllich erſchoſſen Einer aus Hankau, dem Sitz der chineſiſchen Zentralregierung, eintreffenden Meldung zu⸗ folge wurde der Gouverneur der Provinz Schantung, General Hanfutſchue, nach Aburtei⸗ lung durch ein Sonderkriegsgericht erſchoſſen. Sein Ungehorſam gegenüber den ihm gegebe⸗ nen Befehlen, ſo wurde in der Urteilsbegrün⸗ dung ausgeführt, ſei die Urſache, daß China die Schantung⸗Provinz verloren habe. (Weltbild, Zander Multiplex⸗K.) von der Königs- hochzeit in Kairo Nach der Unterzeich⸗ nung des Ehekontrak⸗ tes, die ſich nach iſla⸗ miſchem Geſetz in Ab⸗ weſenheit der Braut zwiſchen dem König und dem Brautvater vollzog, grüßt König Faruk vom Balkon des Abdin⸗Palais aus die ihm ſtürmiſch zu⸗ jubelnden Beduinen. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Bilder vom Tage dem Tor heraustritt in den Regen hinein, da ſpannt er den Schirm nicht auf, „Hallo, Miſter Brown“, hört er plötzlich eine Stimme. Erſtaunt bleibt er ſtehen und ſieht ſich um. Brewer kommt auf ihn zu. Brewer, der Schnüffler. Und er hat um ſeinen Mund ein ganz eigentümliches Lächeln. „Ich komme ein Stückchen mit Ihnen“, ſagt Miſter Brewer. Und Jonny kann nur mecha⸗ niſch dazu nicken. „Scheußliches Wetter, Miſter Brown?“ fängt Brewer wieder zu ſprechen an,„das iſt ja ſchon kein Regen mehr, das iſt ja geradezu eine Sintflut.“ Plötzlich bleibt Brewer ſtehen und hält Jonny am Arm feſt:„Aber was ſehn ich. Miſter Brown, Sie haben ja einen ſo ſchö⸗ nen Regenſchirm. Den ſpannen Sie bei die⸗ ſem Hundewetter nicht einmal auf? Ganz in Gedanken geweſen? Kann man ja auch ver⸗ ſtehen, Miſter Brown, wenn man ſoviel Glück in der Liebe hat...“ (Fortſetzung folgt.) r „Silberwöllchen“ ſo nennen ſich dieſe Koſtüme, die auf der Koſtümrevue der Berliner Textil⸗ und Mode⸗ ſchule zu ſehen waren. (Atlantik, Zander⸗Multiplex⸗K.) Riga, das europäiſche Scheidungsparadies Nach einer Woche für 50 Mark geſchieden— Ausländer überlaufen die lettiſche Hauptſtadt Geänderte Scheidungsgeſetze haben in jüng⸗ ſter Zeit einen lebhaften Zuſtrom von Schei⸗ dungsluſtigen aus aller Welt nach der letti⸗ ſchen Hauptſtadt zur Folge gehabt. Das amerikaniſche Scheidungsparadies Reno hat nun eine europäiſche Konkurrenz bekommen. Aber während Reno nur amerikaniſchen Staats⸗ bürgern nach einer verhältnismäßig kurzen Zeit der Anweſenheit die Scheidung ermöglichte, bie- tet Riga gerade beſonders verlockende Bedingun⸗ gen für ſcheidungsluſtige Ausländer. Im gün⸗ ſtigſten Fall kann eine ausländiſche Ehe bereits nach der außerordentlich kurzen Wartezeit von nur einer Woche getrennt werden. Das iſt nur ein Bruchteil der Zeit, die man in Reno war⸗ tend verbringen muß. Jedoch Riga hat im Grunde genommen gar kein Intereſſe daran, daß die Scheidungsluſtigen ſo raſch abgefertigt werden, denn es möchte von dieſer plötzlichen Beliebtheit auch etwas haben. Bisher hatte die lettiſche Landeshauptſtadt nur den Rang einer wenig bedeutenden Metropole, die von den großen kaum berührt wurde. ders zu werden. Doch da Riga nicht auf dieſe überraſchende Beſucherfülle vorbereitet war, iſt man jetzt an allen Ecken und Enden der Stadt dabei, moderne Vergnügungszentren zu bauen, die den Anfor⸗ derungen, die der verwöhnte Geſchmack der Ausländer zu ſtellen pflegt, einigermaßen ent⸗ ſprechen können. Eine Reihe vornehmer Nachtklubs ſind bereits eröffnet worden, ebenſo luxuriöſe Reſtaurants und Penſionen, in denen die ausländiſchen Scheidungsluſtigen ſich die Wartezeit verkürzen können. Darüber hinaus entwickelt Riga den Ehrgeiz, eine Art nordiſches Zoppot, Biarritz oder Monte Carlo zu werden. Man träumt von einer Spielbank, die bisher noch jedesmal ihre Anziehungskraft auf das internationale Publikum nicht verfehlt hat. Verhandlungen mit dieſem Ziel ſollen bereits ſeit einiger Zeit im Gange ſein und nicht ungünſtig ſtehen. Für Fremdenverkehrsſtrömen Jetzt fängt das an, an⸗ Stadtverwaltung und Staat würde dieſe Spiel⸗ bank einen außerordentlichen Gewinn bedeuten, denn zum Beiſpiel Monaco lebt ganz allein von Erträgniſſen der Spielbank in Monte Carlo. Da es ſich bei den Scheidungsluſtigen, die aus dem Ausland nach Riga kommen, nur um einigermaßen vermögende Leute handeln kann, hat auch die Geſchäftswelt bereits eine fühlbare Belebung erfahren. In den Hauptſtraßen ha⸗ ben ſich neue Juwelierläden und andere Luxus⸗ geſchäfte aufgemacht. Welchen Ruf das neue lettiſche Scheidungs⸗ paradies bereits hat, geht ſchon daraus hervor. daß Ausländer nicht allein aus den europäiſchen Staaten kommen, ſondern daß auch ſchon eine Reihe von amerikaniſchen Ehepaaren den Weg nach Riga gefunden haben. Die Fahrzeit wind durch die im Vergleich zu Reno weſentlich kü zere Wartezeit wettgemacht. Wenn auch nicht jedes ehemüde Paar damit rechnen darf, ſich be⸗ reits nach einer Woche als geſchiedene Leute endgültig die Hand geben zu können, ſo dauert das Verfahren doch im allgemeinen nur wenige Wochen. Normalerweiſe betragen die Gebühren nur wenig mehr als 50 Mark, ſteigen aber bei längerer Wartezeit. Nordlicht am Himmel München, 26. Januar. Am Dienstagabend war im Norden Münchens eine eigenartige, zunächſt unerklärliche Röte des Himmels vom Horizont bis zum Zenit zu be⸗ obachten. Anfänglich wurde ein großer Brand vermutet. Dann wurde es offenbar, daß es ſich um eine Himmelserſcheinung, nämlich um ein Nordlicht handelte. Aus allen Gegenden Bayerns liefen Meldungen über ähnliche Be⸗ obachtungen ein. Dem Deutſchen Nachrichtenbüro erklärte Dr. Thüring von der Sternwarte München, daß von der Sonne Ströme kleinſter Teilchen(Elek- tronen) ausgehen, die auf die allerhöchſten Luft⸗ ſchichten der Erde auftreffen und ſie durch den Anprall zum Leuchten bringen. Daß dieſe Er⸗ ſcheinung in der Nähe der beiden Erdpole am häufigſten vorkommt. iſt darauf zurückzuführen, daß die Erde magnetiſch iſt und die beiden Magnetpole in der Nähe des Nord- und Süd⸗ pols die von der Sonne kommenden Elektrone 2 715 zu den Polen hinziehen. Im geſtrigen Falle handelte es ſich um ein ganz beſonders ſtarkes Leuchten. Es dürfte auch in anderen Gebieten Deutſchlands beobachtet worden ſein. Die Erſcheinung wurde auch in Schleſien, un⸗ ter anderem in Breslau, beobachtet. Das Nord⸗ licht wurde anſcheinend überall in den Zentral⸗ alpen bis nach Südtirol beobachtet. In Meran a man, es handle ſich um einen Rieſen⸗ brand im Paſſeier⸗Tal. Auch aus dem bayeri⸗ ſchen Oberland wurden Beobachtungen über die Naturerſcheinung gemeldet. Die Nordlichterſcheinung wurde auch in ver⸗ ſchiedenen Gegenden der Schweiz, ſo in der Ge⸗ gend von Bern, Emmenthal, Graubünden. Gla⸗ rus, Zürich uſw. wahrgenommen. Ebenſo be⸗ richten ſämtliche franzöſiſchen Alpenſtationen bon der Erſcheinung des Nordlichts. Wir verweiſen auf einen Artikel im lokalen Teil unſerer Zeitung. Arme dchollen finden ſich Edinburgh, im Januar Im Norden von Schottland liegt das ebenſo eigenartige mie alles andere als ärmliche Schloß der mütterlichen Linie der Erbin Car⸗ negies: Skibo Caſtle, am Meere bei Dornoch. Dorthin kommt die 19jährige Luiſe Miller ſehr häufig zu Beſuch. Nicht, um Kabale und Liebe zu erleben, ſondern, um ſich vom anſtrengen⸗ den New Pork zu erholen Unter dem Schutze ihrer Großmutter, die Wert darauf legt, daß ſich Luiſe dann als echte Schottin wenigſtens anzieht, wenn ſie mit ihrer Kamera die Lande durchſtreift Dies iſt nämlich die Lieblingsbe⸗ Bal des goldenen Mädchens aus dem Weſten. Nun aber hat Luiſe ohne Kabalen auf ganz normale Weiſe ihr Herz verloren, und war an einen Rechtsanwalt aus Edinburgh amens F. G. Gordon Thomſon, Als echter Schotte hat Miſter Thomſon viel Geld geſpart, zumal er eine gutgehende Praxis hat. Umſo bedauerlicher für ihn, daß er ſein Vermögen abſolut nicht braucht, denen gegen Luiſe Mil⸗ ler, ſeine nunmehrige Verlobte, vermag er in keinem Falle zu konkurrieren. Luiſe kann mit einigem Stolz ihren Großvater nennen, der ebenfalls ein geborener Schotte war. Seine Name lautet: Andreas Carnegie, der ſich zum Stahlkönig der Vereinigten Staaten aufzu⸗ ſchwingen verſtand. Carnegie hinterließ bei ſeinem Tode ein Vermögen von faſt 155 Mil⸗ liarden. Seine Erbin war ſein einziges Kind, Frau Roswell Miller, deren älteſte Tochter un⸗ ſere Luiſe iſt, die im Sommer dieſes Jahres in der Kathedrale von Dornoch ihren Gordon heiraten wird. Fahrerlaubnis Klaſſe IV Berlin, 26. Januar Der en e gibt in einem im Reichsperkehrsblatt, Ausgabe B. Nr. 3, ver⸗ öffentlichten Erlaß bekannt, welche Klaſſen des internationalen Führerſcheins an Inhaber der deutſchen Fahrerlaubnis der neu eingeführten Klaſſe I ausgeſtellt werden dürfen. Näheres iſt im Bedarfsfalle bei den Zulaſſungsſtellen für Kraftfahrzeuge zu erfahren. Erpreſſungsfall im Eſch-Prozeß Düſſeldorf. 26. Jan. Am ſechſten Verhandlungstag im Eſch⸗ Prozeß kommt wieder ein neuer Erpreffungs⸗ fall Eſchs gegen ein Einzelbandelsgeſchäft zur Erörterung. Nach Feſtſtellung geringfügiger Un⸗ regelmäßigkeiten in den Büchern erfolgte nach erhandlungen, in denen dem Firmeninhaber mit Verhaftung gedroht wurde, eine Steuer- nachveranlagung von 41000 RM. Wiederum wurde der Mitangeklagte Stappen eingeſchal⸗ tet, der ſich als Helfer auſſpielte und dem Fir⸗ meninhaber vorſchlug, angeſichts der drohenden hohen Strafe im Unterwerfungsverfahren eine Steuerſchuld von 30 800 RM anzuerkennen An Stappen mußte dann der Betra gvon 30 800 RM. gezahlt werden, obwohl ſpätere Feſtſtel⸗ lungen ergaben, daß tatſächlich nur 3300 RM. nachzuzahlen waren. was dem Firmeninhaber nie mitgeteilt wurde. (4 Fortſetzung)* Da ſaßen wir zwiſchen Brettern, wo es nach Tabak und Männern roch, wie auf Horſts ſtudentiſcher Bude. Vor dem Fenſter tanzten Späne, die Hamburger Zimmerleute hobelten Holz. Zünftlinge von Rang, weite Samt⸗ hoſen, Perlmuttknöpfe, einen Ring im Ohr, den Koks auf dem Kopf. Mit Gunſt, Meiſter und Geſellen!— „Die werden den Richtbaum aufs Dach winden, die werden auch die Krone flechten und die Fahnen hiſſen“, flüſterte Ohm Zapp, und da er mit rollenden Augen wieder Sonn⸗ tagsdeutſch ſprach, wußte ich, daß ſein Herz ſchwer war. „Wir ſind allein, Ohm Zapp, ſprich dich aus!“— „Es tut lauſig weh, Junge! nur—?“ „Was tut weh? pen?“ Der Polier wehrte ab: „Nee, dat heilt über haben gut Fleiſch— „Haſt du andere Schmerzen—?“ „Jawohl—“ Er holte umſtändlich etwas aus der Geſäß⸗ taſche. Mir wurde es kalt im Kreuz: „Ein Revolver, Zapp—?“ „Kerl, du mußt mir helfen!“ „Beſinn dich, Meiſter, was haſt du vor—?“ „Nimm die Kanone an dich. Und wenn es hart auf hart geht, dann leg ein gut Wort beim alten Baſtian ein. Du kennſt ihn doch—!“ Ich ſpürte Schweiß im Geſicht. ver verſank in meinem Rock, „Haſt du geſündigt, Ohm Zapp? rechnet ich ſoll dein Zeughaus ſein? das Ding doch ins Waſſer!“ „Nee. Auf dich hat man keinen Verdacht. Daröm! Wir müſſe zoſammen halte, ich brauch den Revolver noch gegen die Stu— dente—“ Ich rüttelte den Alten— barmherziger Gott, zwei Tropfen blinkten mich an, in je⸗ dem Auge einer. „Mut, Ohm Zapp! Ich helfe! Hand drauf! — Was haſt du alſo verbrochen—?“ Eine ſchwüle Pauſe kam, der ſchnurrbär⸗ tige Polier mußte ſich faſſen, ſein Geſicht ver⸗ zog ſich faſt kindlich, als er klagte:„Immer, wenn ich mir dat Leben angucke, dann frag ich mich: Lieber Gott, is dat alles? Ich hatte viel mehr erwartet!— Wie oft haben wir ſchon ſtreiken und hauen müſſen. Da hab ich geſtern geſchoſſen. Zum erſtenmal. Durchs Fenſter im Perkeo. treffen, der auf dem Bierſchrank ſaß. Heut morgen hab ich gehört, ſo en Mädche läg im Wie heißt du Der Schnitt in den Rip⸗ Nacht, wir Zapps Der Revol⸗ Ausge⸗ Wirf Sterben. Durch mich, Kerl. Nu bitt ich dich: wat ſoll dat alles geben? Man weiß ja nit mehr, für wen man baut——“ „Zapp, der Schuß war von dir—? Menſch, ein Vater wie du...?“ „Verdammt, ja! Ich ſag es dir, keinem an⸗ dern!“ Der Kopf des Alten ſchwoll, die Augäpfel ſtarrten blutig, ich kannte ihn nicht wieder, da er ſchrie, aufſprang, mit Fäuſten an die Schläfen trommelnd:„Es muß doch weiter- gehen! Die Gewerkſchaft iſt unzufrieden, wir wären ſchlapp, hat der Scheidwein gepredigt, ihr haut doch immer nur für andre, hat er geſagt! Schlagt um euch, hat er geſchrien! Da is wat Richtiges dran!“— Kaum hörte ich ſolches Verzweifeln: Ich dachte an Jorinde und hätte nicht weniger ra⸗ ſen wollen als der Tölpel vor mir! Barm⸗ herziger Himmel, jetzt Faſſung, jetzt alle Sinne in die Zucht: Entweder hatte ich den Kerl zu erwürgen, oder. Immer noch tobte der bärtige Schütz. Ich aber ſtieß die Tür auf, rief die Hamburger: „Helft, der Meiſter hat das Wundfieber!“— Die Zimmerleute holten Zapp ins Freie; ich tröſtete den Unglücklichen, aus dem ſich alles entladen wollte, was ſeit zwölf Stun⸗ den, vielleicht ſeit Monaten geſtaut worden war. Ein überhitzter Keſſel, der nun platzen mußte. Zapp heulte, zerrte ſich an der Bruſt, immer dort, wo die Wunde war:„Loslaſſen, ich bin et ſchuld, ich hab et ſatt, loslaſſen..!“ Meine Hand flog auf ſeinen Mund. Er ſollte nicht das Letzte verraten, freilich biß er mir die Finger blutig. Ein Glück, daß der Motor der Zementmaſchine donnerte. Heil⸗ ſam auch, daß das Kreiſchen der Sägen jedes menſchliche Wort verſchlang.— Bald hatten wir Zapp im Schatten einer Mauer— ich mußte allein ſein mit dem Nar⸗ e 2 Ich wollte den Tiburtius ren, auch in meinem Kopf gor von Gedanken. Arme Jorinde! „Laßt mich allein mit dem Meiſter, müſſen ſofort zum Arzt!“ Ich zog den Sünder am Rock, flink zur an⸗ dern Seite des Platzes, wo die Straße mün⸗ dete, ſo daß wir abtauchen konnten. Dann ſchritten wir nebeneinander, brüderlich und Sammlung ſuchend, jeder für ſich— bis Zapp wieder ſtehenblieb, ſein Blick war ein einziger Ueberdruß: „Du verrätſt mich nit—?“ „Ich hab dir mein Wort gegeben! Du mußt mir nur folgen. Der Doktor ſoll deine Wunde ſehen!“— Der Polier wehrte ſich, ich ſchob ihn über das Pflaſter, unerbittlich, er blieb in meiner Gewalt.— Als wir am Perkeo waren, hielt er inne:„Du, hier hätt' hä geſtanden!“ „Wer, Ohm Zapp—?“ „Dä Blonde, vor dem ſe all kuſch mache. Wie heiß hä? Jo, Tiburtius! Ein Donner⸗ kiel vun nem Jung, dä gehöt eigentlich zo uns!“—. Der Polier bog das Armbein krumm, ſeine gute Meinung zu bekräftigen. „Er ſchwört auf euch, Zapp. Aber nicht auf Jonny Scheidwein und ſeine fremde Ko— rona!“— Wieder hob Zapp die Bruſt voll Luft, ein gewichtiges Hochdeutſch zu ſprechen: „Haſt du geſehen, wie da Jung voll Blut war—2“ „Ich habe auch dich geſehen Sein Blut war dein eigenes. ein Wirbel wir Ohm Zapp! Begreifſt du das—?“ Ein Kopfſchütteln. Ein Seufzer dazu: „Wenn du mich verrätſt—?“ g „Du biſt ein großes Kind, wie ihr alle dumme Kinder ſeid. Darum kriecht ihr auf den Leim jener Halunken, die euch den Him⸗ mel verſprechen und die Hölle heiß machen. Jawohl, wink' nicht ab, eure Uneinigkeit, eure Liebedienerei, dein Revolver und deine Reue, das alles paßt zuſammen. Ihr Aller⸗ weltsgenoſſen! Schwitzt die Fremdkörper aus, dann heilt alles viel ſchneller, Auch im Kopp!“— Die Antwort war ein Schweigen. Ich führte, er folgte wie ein Knabe am Schürzen⸗ zipfel. Es war ſchon Treiben im Ort. Markt mit bunten Schirmen, mit Fiſchgeruch und betäu⸗ bender Blumenherrlichkeit. Wie es duftete auf der Promenade am Almarufer. Nach Himbeeren und Sellerie, nach Schlackwurſt und friſcher Molke. Eine Qual für mich, der ich nur ſchauen, nur wünſchen durfte. Ein Hund hob das Bein am Gemüſeſtand, — ich hielt das für wenig nahrhaft und ver⸗ jagte den Köter. Zapps letzte Frage:„Wohin gehe wir—?“ „Das hätteſt du geſtern deinen Scheidwein fragen ſollen!“— Alſo kamen wir zur Klinik— Das Opfer. Ein Lärm verriet die Stätte im voraus, und als wir um die Ecke bogen, erfuhren wir die Urſache: Studenten warteten in Rotten vor dem Sandſteingebäude; Stürmer, Bänder und Mützen, erregte Geſpräche, farbiger Tu⸗ mult. Jorindes wegen. Hier lag ſie gebettet, — wehe dem Schützen! Zapp ließ ſich ſchleppen, ich gab nicht nach. Er ſtammelte Proteſte, ziſchte einen Fluch über den andern,— Johannes Leinen hatte ihn am Wickel. Mochte er eine Juſtiz ſtuden⸗ tiſcher Stockhiebe fürchten, mochten ſeine Füße über den Boden ſchleifen, mochte er zittern um den eigenen Untergang, denn die Jugend vor uns trotzte wie die Mauer einer Burg: Ich ließ nicht locker, obwohl meine packenden Fäuſte klamm wurden und die Nägel der Fin⸗ ger brachen: „Mit kommſt du, Maurerpolier!“ „Do bis der Hannes Leinen—!“ „Jawohl, Ohm Zapp!“ „Do häs mich verkauft—! „Nein, Ohm Zapp!“ Die Studenten rückten zuſammen: Dro⸗ hende Fäuſte, quellende Adern in den Stir⸗ nen. Niemand wagte einen Ueberfall, denn hundert gegen zwei, ſo hätten Scheidweine ge⸗ rechnet. nimmer die Kommilitonen—— Doch: Einige ſprangen in den Weg:„Der Teufel von geſtern!“— Und riſſen den Polier am Bart.— ich ſtieß mich ins Handgemenge: „Zurück! Horſt Tiburtius ſchickt uns her!“ —— Schwere Not. ich hatte mich überſchrien, es ging um Zapps feierlichen Glauben: Horſt kam aus der Klinik, immer noch bleich und n 5— n— Eine Geſchichte von Heinz Steguweit Herzbruder und Lumpenhund Hanſeatiſche Verlagsanſtalt Hamburg/ Coporigyt 85) mit blauen Gruben unter den Augen! Er trug einen leinenen Mantel, ſchneeweiß, wie ein fertiger Doktor „Wer ſteckt am Spieß—?“ Gemurmel noch, dann parierende Stille. „Schämt ihr euch nicht—?“ Wir ſchämten uns. Und Zapp hatte das Zittern vom Haar bis zur Sohle,— da ließ ich ihn frei. Horſt ſah es, ſtieg von der Treppe, baute ſich auf vor dem Maurer: „Ich werde die Schuldigen beſtrafen, Mei⸗ ſter.— Wir kennen uns?“ Zapps Miene war nicht zu leſen. Aerger? Ein Gemiſch von Angſt, von wehrloſer Wut? Oder dämmerte es hinter der Not dieſer Blicke?— So hatten ſich die Kampfhähne ſchon ein⸗ mal gegenüber geſtanden. Geſtern! Als der eine noch röter troff als der andre.— Ach, Horſt verſtand ſich beſſer auf derlei ſtreitbare Seelen. Ich ſchalt mich ungläubig und arm, als ich ſah, wie Tiburtius die Hand auf Zapps Schulter legte, ganz einfach, obne viel Zierat, ſtumm und wunderbar echt. ind alles, was da umherſtand, betrachtend, Silben flüſternd, das bewegte ſich, als habe ein Mor⸗ genwind geweht durch junges Geſträuch. Man zog die Mützen vom Kopf, auch die Stürmer und Hüte,— ich aber biß auf die Zähne. „Hab ich mein Wort gehalten, Ohm Zapp?“ Er nickte unglücklich. Man hätte jeden züch⸗ tigen wollen, dem der Gedanke einer Lüge oder eines Abenteuers gekommen wäre. Hier ſtand ein Vater, dort ein Sohn, man wußte nicht viel mehr voneinander. Niemand hatte etwas feilgeboten, keiner etwas bezahlt,— der Unverſöhnliche ſollte unrecht haben, baſta.— Im Vertrauen: Es gab auch damals Men⸗ ſchen, die von ihrem feſten Charakter ſprachen, in Wahrheit hatten ſie nur einen dicken Kopf. — Nichts von dem bei Vater Zapp und Herz⸗ bruder Tiburtius. War ich, der Johannes Leinen, nicht den gleichen Weg gewandert—? „Geht zum Uni“, bat Horſt die Kommili⸗ tonen,„der Rektor hat anrufen laſſen. Ich komme nach!“— Alſo blieben wir allein, der Maurer, Ti⸗ burtius und ich. Wir gingen ins Haus,— weiße Schweſtern ſchwebten durch die Flure, der Geruch von Arznei und Hafergrütze ge⸗ mahnte mich an kriegeriſche Lazarette, ich hatte ſie kennengelernt.— „Was iſt mit Jorinde?“— Ich fragte es den Studenten, doch kniff ich den Maurer⸗ polier. „Man hat mich aus dem Schlaf getrommelt, Johannes. Wir trommelen noch andre aus dem Schlaf—!“ „Ja. Hoffentlich. Aber Jorinde——2“ „Wir ſind zufrieden. Die Kugel iſt entfernt, nicht Splitter noch Fieber, glatte Fleiſch⸗ wunde—!“ Ohm Zapp atmete von tief unten auf, es raſſelte ihm durch die Bruſt. Das Sterben war nur ein Gerücht geweſen. Wäre alles Sterben nur ein Gerücht. „Dürfen wir ans Bett—?“ Zapp, verwirrt von allem Geſchehen, fan jetzt erſt den Hut vom Haar. „Nee, nit an et Bett!“ „Ohm Zapp 2—2“ Er wehrte ſich wieder mit ſchuldbewußter Scham, ſo rot war ſein Geſicht, ſo linkiſch jede Geſte:„Nee, ich will nit. Ich muß zum Bau Horſt drückte die Doppeltür auf: Da lag das Mädchen in den Kiſſen, das Zimmer ſah aus wie ein Blumenladen, die Vaſen und Kübel trugen ſtudentiſche Bänder. Ja, durchs offene Fenſter flötete ſommerlicher Amſelſang. Jorinde, wächſern in der Farbe, ſonſt aber ein Märchen geblieben wie Schneewittchen im Sarg, lachte und ſtreckte die Hand aus: „Kommt nur, ſchreibt aber nichts meinen Eltern!“ 5 Alſo betraten wir die Stube,— Ohm Zapp hätte verſinken mögen. Wie kam er hierher? Durfte man atmen? Konnte man ſtehenblei⸗ ben, oder hatte man ſich zu ſetzen? War es erlaubt, das Mädchen anzuſchauen—? Wußte niemand daß er geſchoſſen hatte—? Ein Träumen für ihn, ein Alpdrücken für ſeine Angſt. Ich griff, kaum weniger ſcheu, nach Jorindes Hand:„Haben Sie Schmer⸗ zen, Fräulein Forelle?“ Sie lachte ſo heftig, daß die wächſerne Haut ſich rötete:„Eine böſe Ueberraſchung, Herr Johannes, aber es muß getragen ſein, die Zeiten ſind danach. Soll ich jetzt jammern —7 Vorläufig müſſen Sie allein zum Schwim⸗ men gehen—“ Ohm Zapp, gefangen wie der Fuchs im Teuer, wußte nicht. was nunmehr zu tun ſchicklich ſei. So legte er den Maurerhut auf Jorindes Bett und zwirbelte ſich am Schnäu⸗ zer. Dann nahm er den Hut zurück, möglichſt plump, möglichſt verwirrt, indes ſein Vater⸗ auge bei Horſt Tiburtius um Hilfe bettelte. Der Student dachte: führen wollen! Alſo ſagte er:„Jorindchen, Meiſter Zapp wollte dich beſuchen,— die Arbeiter haben ihn geſchickt.—“ Jorinde reichte eine Hand, die Nymphe dem Faun, Zapp aber wankte, trat zurück vom weißen Bett:„Nee, ich kann nit—1“ Horſt lehnte ſich auf:„Mann!“ „Nee, ich kann wirklich nit—!“ Ich bedrängte den Koloß, Horſt wollte ihn zerren,— doch Zapp entwand ſich ihm, Schritt um Schritt, bis er ein Bündel ſtam⸗ melnder Verzweiflung, in der Ecke haderte: „Laßt mich,— ich han geſchoſſe...!“ „Sind Sie wahnſinnig—?“ Horſt würgte den Alten und ſtieß ihn an die Wand. Ich ſorgte mich, meiner Sinne kaum mächtig, um Jorinde, die zuerſt ſtarr die N aufriß, dann aber, da es ernſt war mit dem Geſtändnis des Bärtigen, ſchmerzhaft ins Kiſſen ſank—— „Wir wollen binausgehen, tius—“ „Nein! Jorinde iſt nicht feige!“ Horſt ſchritt hin und her, ſo weit es die Enge des mit Blumen vollgeſtellten Zimmers erlaubte. In dem Studenten war etwas ein⸗ geſtürzt, in ſeiner Seele geſchah ein fürchter⸗ licher Kampf.— Ich gab dem Maurerpolier zu verſtehen, daß er ein Schnöps und Un⸗ glücksrabe ſei,— er aber ſtarrte mich an, hilflos und gerupft. Horſt ſtampfte:„Unmög⸗ lich, ungeheuerlich“, und hielt wieder inne vor dem Schützen:„Haben Sie wirklich geſchoſ⸗ ſen—? Ich holte die Waffe aus der Taſche: „Hier. Niemand darf es wiſſen, ich hab's ihm verſprochen!“ Den Studiker faßte das Entſetzen:„Du wirſt das Ding ins Waſſer werfen—“ f „Wenn du es forderſt, Horſt Tiburtius!“ 4 „Wir müſſen—“ J „Ja“, ſprach Jorinde, die Tränen ſtürzten ihr ins Geſicht.— Das alles brachte die Entſcheidung, zumal der Arbeiter endlich ſprechen wollte; aber Horſt kam ihm zuvor: „Kein Wort, Kerl! Ich begreife alles. Sie ſind Vater? Haben Kinder? Weiß der Teufel, von Ihnen hätte ich's nie vermutet!—— Und wenn Sie zum Mörder geworden wä⸗ ren? Sie mit Ihrem Gewiſſen? Jawohl, ſo treibt man euch in die Hölle! Und ihr ſeid ſchlapp genug, euch blindlings treiben zu laſ⸗ ſen. Werdet Rebellen, aber keine Verbre⸗ cher—!“ Wieder ſchritt er hin und her. Wieder blieb er ſtehen:„Woher der Revolver—? Von Mösjöh Jonny? Na alſo!“ Om Zapp ſchluckte ſchwer. Er ſpähte nach keinem Ausweg, er ſuchte vielmehr die Ent⸗ ſcheidung, plump und linkiſch.— Da wiſchte er ſich am Auge, da ballte er zwei Fäuſte und drückte die Knie durch.— Der Student ſchrie ihn an: „Sie wiſſen, wo wir ſtehen—?“ „Ich— weiß— alles,— Tiburtius..“ Horſt wandte ſich zu Jorinde: „Ich bitte dich, wir kämpfen um jeden ein⸗ zelnen Mann, wir ringen um jede einzelne Seele——!“ 5 „Es iſt gut, Horſt—“ l „Wir ſchweigen alſo—“ Jorinde ſchloß die Augen, jeder Atemzug war eine Ewigkeit. Dann nickte das Mädchen, und Horſt beugte ſich, ihren Mund zu küſſen. Weh tat's mir, es war alles ſehr traurig, und war doch wieder eine 3 Jo⸗ rinde ſah aus wie eine junge Mutter. Horſt Tiburtius verließ das 5 15 Geſicht zitterte in lodernder Erregung. Zapp und ich folgten, zaudernd zwar, denn wir hät⸗ ten dem Mädchen gerne einen Gruß geſagt. Aber Jorinde drückte den Kopf ins Kiſſen und ſchluchzte ſich aus.— Ein Strahl wär⸗ mender Gartenſonne fiel in ihr Haar und machte es noch blonder.— 5 8 (Fortſetzung folgt) Horſt Tibur⸗ So etwas bat man ver⸗ volte ihn ich ihn, del ſam⸗ haderte: 5 u an die ine laum ſatd die war mit haft ins t Abut; it es die Zimmers was ein⸗ fürchter⸗ erpoller und Un⸗ mich an, „Unnög⸗ inne vor geſchoß 1 0 habs Du wirſt ius!“ ſtützten V zumal her Hor 2 88. Sie c Tufel, 12 den wä⸗ wohl, ſo iht ſeid zu laſ⸗ Vetbte⸗ det Hieb Von ble fach die Ent⸗ ö wiſchte ue und nt ſchtie den eil⸗ einzelne Atemzug Hädchen, 1 fiiſſen. 11g und ft. Ib at, ſein Zapp vit hät geſagt. gien lu . und Ein Sturm auf dem„wandernden See“ Von Sven Hedin, dem großen ſchwediſchen Jorſcher Ein See wandert!? Es iſt der Lop⸗nor, der Endſee des gewaltigen Tarimfluſſes in Inneraſien, im Herzen des größten Erdteils und von der größten aller Wüſten umgeben. anf* Welt—* 1 Weltreiſenden ſeiner Zeit, mann Marco Polo, zum erſtenmal Kunde von der Lopwüſte und dem S. ielt. Laufe der Jahrhunderte iſt dieſer See von Norden viele, 1 ö Sechs Jahrhunderte ſind es den venezianiſchen 5' Im viele Kilometer ſüdwärts gewandert und jetzt wieder in ſein altes Bett zurückgekehrt. Wie kommt dieſe rätſelhafte Naturerſcheinung zuſtande? Seit ſei⸗ nen Jugendtagen hatte ſich S ve u edin die Aufgabe geſetzt, dieſes Rätſel zu lösen Schon auf ſeiner erſten großen Expedition hat er ſi Jahre verfloſſen. gebenen Urſachen zu ermitteln. mit dem ein 5 f mmer wieder verſuchte Sven lich, an ſeinem Lebensabend, iſt es ihm geglückt, zigartigen Naturgeheimnis beſchäftigt. Seitdem ſind 41 edin, dem Rätſel auf die Spur zu kommen. Jetzt end⸗ as Problem zu löſen und ſeine durch die Natur ge⸗ n ſeinem neuen Buch„Der wandernde See“, ſchjldert er meiſterhaft die Erlebniſſe ſeiner letzten Expe itionen, die wiederum reich an ſpannenden Abenteuern geweſen ſind. Wir entnehmen dem Buch einen Abſchnitt. Mit den Erfahrungen und Erinnerungen, die ich von Kanufahrten bei Sturm beſitze, iſt es keine Kunſt, in der Phantaſie zu ſchildern, wie es uns aller Wahrſcheinlichkeit nach ergangen wäre, wenn wir uns im ſüdlichen Teil des wan⸗ dernden Sees befunden hätten und von einem dieſer raſenden Nordoſtſtürme überfallen worden wären, die plötzlich im Frühling dahergebrauſt kommen. Aber wenn ich jetzt in der Phantaſie ein ſolches Bild male, dann bitte ich den Leſer, nicht zu vergeſſen, daß es erdichtet iſt, da je die Barre quer durch den nördlichen Teil des Lop⸗ nors uns an weiterem Vordringen hinderte. Hier beginnt alſo die erdichtete Schilderung. Ich hocke auf den Knien im Kanu zwiſchen den Ruderern. Sonſt ſitze ich mit ausgeſtreckten Beinen auf dem Boden des Kanus. Aber jetzt dals es das Leben, und es iſt meine Aufgabe, as Kanu leerzuſchöpfen, das ſich nach und nach V; 1 W 1 25 (Aus: Sven Hedin:„D von den hereinſchlagenden Wogenkämmen füllt. Ich habe eine zum Eßgeſchirr gehörige Schale aus emailliertem Eiſenblech als Schöpfkelle und arbeite wie ein Galerenſklave. Mit den Ellbo⸗ gen verſuche ich, wenigſtens mittſchiffs, die Wo⸗ gen aufzuhalten und zu dämpfen. Auf dem Boden des Kanus ſchwappt und gluckſt das Waſ⸗ ſer vorn und hinten im Takt mit dem Schlingern des Bootes. Es iſt ein ungleicher Streit. Ich kann mit den Wogen nicht Schritt halten. Je⸗ der neue Kamm gibt uns einen größeren 1 ſchuß, als das Waſſer ausmacht, das ich in der wiſchenzeit mit der Schale hinausbefördern Die Küchenableilung auf dem Konlſche⸗-darja er wandernde See“. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig.) kann. Im Kanu ſteigt das Waſſer in beun⸗ ruhigender Weiſe. Je nachdem das Boot ſich füllt, wird es ſchwerer, und immer tiefer liegt die Reling auf dem Waſſer. Deſto leichter wird es daher den Wogenkämmen, hereinzuſchlagen, und jede neue Nachfüllung wird größer als die vorhergehende, während gleichzeitig meine Kräfte und die der Ruderer abnehmen. Bis zum nächſten Ufer iſt es noch weit. Es iſt nur eine Zeitfrage, wie lange wir uns noch über Waſſer halten können, und je weiter die Zeit fortſchrei⸗ tet, deſto geringer werden die Ausſichten auf Rettung. In ſolchen Augenblicken äußerſter Gefahr werde ich ſtets ruhig, ohne zu wiſſen, woher dieſe Ruhe kommt und warum. Wahrſcheinlich beruht es auf einer unterbewußten kalten logi⸗ ſchen Einſicht, daß die Lage, wenn man dem Tode gegenüberſteht, nicht beſſer wird, falls man über ſich ſelbſt und die einzige Waffe, die man zur Hand hat, die Herrſchaft verliert. Ob⸗ gleich meine Diener, die damals wie auch jetzt vier an der Zahl waren, umkamen und in der Wüſte Taklamakan verdurſteten, wurde meine Zuverſicht nicht erſchüttert. Ich konnte ihnen nicht helfen. Die einzige Rettung war Waſſer. Wenn ich mich niedergelegt hätte zum Sterben, wäre nichts gewonnen geweſen. Es galt, ohne Uebereilung und ohne ſich unnötig anzuſtrengen, bis zum letzten auszuhalten. Schließlich liegt die Reling des Kanus ſo tief, daß die nächſte Woge es bis zum Rand füllt. Lebensmittel und Decken für die Nacht⸗ lager wurden hinweggeſpült, die Süßwaſſerbe⸗ hälter machten ſich davon. Wir haben lange ge⸗ nug dieſem kritiſchen Augenblick entgegenge⸗ ſehen, und als wir jetzt die Herrſchaft über das Kanu verlieren, bleibt uns nichts anderes übrig, als uns an der Reling feſtzuklammern. Aber das Kanu hat wenig Tragfähigkeit unter dem Meer liegen und dem Tode des Ertrinkens preisgegeben ſein. Groß iſt daher unſere Ueberraſchung, als wir, aufrecht im Waſſer ſtehend. Boden unter den Füßen ſpüren. Er gibt nach wie der weichſte Moraſt, aber er ſchenkt uns dennoch Hoffnung auf Rettung. Das Ufer iſt immer noch nicht zu ſehen. Stundenlang werden wir von den Wogen umhergeworfen. Bisweilen iſt der Bo⸗ den tragfähiger, für den Bruchteil einer Sekunde kann man ſich darauf ſtützen und hat ein flüch⸗ tiges Gefühl der Erquickung und Ruhe. All⸗ mählich kommt uns der Grund näher Der Sturm heult wie bisher, aber die Wogen werden niedriger, ihre Gewalt nimmt infolge der Rei⸗ Jardanglandſchaft am Kum-darja etwas unterhalb von Jardang-bulak (Aus: Sven Hedin:„Der wandernde See“. Waſſer und die Ruder noch weniger. Wie wir ſo im Waſſer liegen, geben wir dem Sturm wenig oder gar keine Angriffsfläche mehr. Wir treiben alſo nur ganz langſam dem Ufer zu. Können wir nur aushalten, bis der Sturm ſich legt und wir in ſo ſeichtes Waſſer getrieben ſind, daß wir auf Grund kommen, dann können wir das Kanu leerſchöpfen, uns hineinziehen und weiterfahren. Das Waſſer iſt nicht kalt, aber bedeutend kühler als in dem nördlichen Becken, wo es ſeicht iſt und ſchnell von der Sonne er⸗ wärmt wird. Jede neue Woge geht über uns hinweg, und wir ſchlucken tüchtig Salzwaſſer. Aber wir müſ⸗ ſen aushalten! Wenn einer ermüdet, können ihm die andern zwei nicht helfen. Des Schwim⸗ mens kundig zu ſein, iſt in dieſer Lage von ge⸗ ringem Vorteil. Je weniger man den Körper anſtrengt, deſto länger hat man Ausſicht, ſich an dem Wrack feſtzuklammern. Läßt man los, wird man unfehlbar von ihm getrennt und von den Wogen immer weiter fortgeſchleudert. Das angrenzende Ufer beſteht aus„Schor“, wie die Türken die faſt ſteinharte Maſſe aus erſtarrtem und ſalzgemiſchten Schlick nennen. Von Waſſer überſchwemmt, wird er verräteriſch weich und ſchlüpfrig wie Schmierſeife. Weit und breit um den Lop⸗nor nimmt ſich dieſes Schorgelände für das Auge ſo eben aus wie ein Fußboden, abgeſehen von den kleinen wellen⸗ förmigen Hügeln und Kämmen. die es bildet. Für uns, die wir in gleicher Höhe mit dem Waſſerſpiegel liegen, iſt daher kein Ufer zu ſehen. Deshalb erſcheint uns die Lage hoff⸗ nungslos. Wir könnten ebenſogut auf offenem Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig.) bung gegen den Grund ab. Die Ruhepauſen werden immer länger, manche Strecken können wir auf halbfeſtem Boden gehen und das Kanu dee Ohne das Boot wären wir ver⸗ oren. Immer niedriger werden die Wogen. Die Ufer um den Lop⸗nor ſind kilometerweit unge⸗ heuer ſeicht.(Daß eine Senkung des Waſſer⸗ ſpiegels von weniger als einem halben Meter das Ufer bis zu 5 Kilometer verſchiebt, zeigt, wie flach das Gebiet iſt.— Hörner in„Reſa till Lop“.— Reiſe an den Lop⸗nor. S. 193.) Hier kann die See nicht mehr hoch gehen, das Salzwaſſer wird vom Sturm gepeitſcht, iſt aber zu ſeicht, um Wellen zu bilden. Halbtot vor Müdigkeit bleiben wir eine Weile ſtehen. Wir müſſen Atem ſchöpfen. Danach kippen wir mit vereinten Kräften das Kanu ſo weit um, daß ein Teil des Waſſers ausfließt. Wenn wir das Boot nur leerſchöpfen könnten, würde keine Ge⸗ fahr mehr drohen. Aber die Emailleſchale, die als Schöpfkelle gedient hat, iſt fort. Die beiden Ruderer, die die Ruder an Stelle von Rettungsringen krampfhaft feſtgehalten haben, ſchlagen das Waſſer mit den Ruderblättern heraus. Das geht langſam, aber die Geduld ſiegt, und das Kanu wird leer. Während die beiden Männer das Kanu ſtützen, klettere ich hinein und helfe dann, das Fahrzeug im Gleichgewicht zu halten, 55 auch ſie ihre Plätze wieder eingenommen aben. Herrlich iſt das Ausruhen nach übermenſch⸗ lichen Anſtrengungen! ff ·üm¹ d 2 rddhhhPhfhhhhfhFhhffEhfhfkhkhffkhr„r!„!„: d „Grober Unfug“, Eine Karnevalsgeſchichte/ Von Walter Bloem (Fortſetzung und Schluß) Er zieht ab, quetſchte ſich mühſam durch dar kreiſchende Gewimmel, rettet ſich auf die Treppe, um Ueberblick zu gewinnen— ihre Spur zu verfolgen— vergebens, der Irrwiſch iſt nirgends zu erſpähen—— Auf der oberſten Treppenſtufe ſteht er mit ſauſendem Schädel, ein wunderliches Brennen im Herzen. Er muß ſich ſetzen, muß denken, denken—— Wer— wer iſt das, wer kann das ſein?! g In Fieberglut muſtert er die ganze Reihe ſeiner weiblichen Bekanntſchaft durch— nicht eine Erinnerung paßt— nicht eine. Die Frauen aus den paar Familien, in denen er verkehrt— lauter biedere Ehegefährtinnen, ſichtlich zufrieden, einen Mann abbekommen zu haben, ſollte auch der Erbeutete nicht gerade als Idealtyp der Männlichkeit anzuſprechen ſein. Die Töchter ſchon undurchſichtiger, kom⸗ izierter, ein neues Geſchlecht, das vom aus⸗ edehnten Selbſtbeſtimmungs recht heutiger Nblichteit anſcheinend ſchrankenloſen Gebrauch macht. Aber keine paßt— die Unbeka ante iſt ja e vom Fach, und in ſeiner jüngeren Bekanntſchaft gibts zwar manche Studentin, Chemikerinnen ſind darunter, künftige Studien⸗ rätinnen— aber keine Juriſtin. Schließlich— er ſteht im öffentlichen Leben, viele Menſchen ziehen täglich vor ſeinem Rich⸗ tertiſche vorüber. Für die iſt er eine wichtige, unvergeßliche, einmalige Erſcheinung in einem einmalgen, mehr oder wenger trüben Erlebnis — 2 ſie für ihn der Alltag ſind, das Handwerk, die raſch wechſelnde Statiſterie der eintönigen Tragödie des Richterdaſeins. dem Menſchenſchickſale nichts anderes bedeuten als Nummern im Prozeßregiſter. „Guten Abend, Herr Rat!“ Eine Pritſche haut kräftig auf des Sitzenden Schulter. Auf⸗ eſcheucht fährt er herum: ein männlicher Har⸗ felin. in den Karnevalsfarben weiß rot, grün, gelb geſcheckt— ein grinſendes, völlig fremdes Geſicht. Der Unbekannte dreht ihm eine lange Naſe— und iſt weg. Iſt denn heute der Teu⸗ fel los? Da koſtümiert man ſich,— ſich auf Unkenntlichkeit. ſtümt üch in Tnubel eines Großberliner Maskenballs— und ſchon der zweite, der einen kennt, ohne daß man eine Ahnung hat—— „Guten Abend, Herr Rat!“ Eine Vollreife diesmal, ſchon ein bißchen in die Breite gegan⸗ gen, unmaskiert, doch wiederum völlig un⸗ bekannt, verführeriſch lächelnd, offenbar nicht abgeneigt—— 2 Wilhelm Schulze ſpringt auf, grauſend flüchtet er in den Strom der toben⸗ den, entfeſſelten Paare, der unabläſſig brodelnd die Treppe hinauf, hernieder wogt. „Guten Abend, Herr Rat!“ Ein langer, Schmißbedeckter, die Scherbe im Auge, einen roſaſeidenen Zylinder auf dem Kopf, im übri⸗ gen im gewöhnlichen Frackanzug, der nur mit roſaſeidenen Auſſchlägen und Beſatzſtreifen längs der Hoſennaht, billig und geſchmacklos, für den Faſching friſiert iſt. „Verzeihen Sie— woher kennen wir uns?“ ſtammelt der Rat entſetzt. „Du kennſt mich nicht— aber ich kenne dich!“ rinſt der Monokelträger. weidet ſich einen ugenblick an der hilflosen Verblüffung ſeines Opfers— mit ihm weidet ſich die Gefährtin in ſeinem Arme, ein junges, ſchnippiſches Co⸗ lombinchen— hohnlachend entſchlüpfen die wei. Wah„das iſt— grober Unfug—! Wohin er ſich wendet— immer wieder zup⸗ 45 Fremde ihn am Jackenärmel, an der Plu⸗ erhoſe:„Guten Abend, Herr Rat!“—„Guten Abend. Rätchen— auch da? Warum heut nicht in der ſchwarzen Robe? oder:„Was macht das e oder:„Im Namen des Vol⸗ kes! Sie ſind verhaftet!“ und was des Blöd⸗ ſinns mehr iſt, deſſen Sinn doch immer der gleiche bleibt: Er iſt erkannt! Iſt man zum Henker, in Berlin— oder in Poſemuckel?! Die Stimmung geht langſam, aber ſicher vor die Hunde. Eine hölliſche Verſchwörung een losgelaſſen. Wohin der Aermſte flüch⸗ et— immer grüßt ihn dies entſetzliche:„Guten Abend, Herr Rat!“ Keine Rettung? Friedrich Auguſt fühlt ſei⸗ nen Puls. Er bat doch noch feinen Tropfen getrunken. Er iſt, ſeines Wiſſens, im vollen Beſitze ſeiner Zurechnungsfähigkeit. Aber immer wieder dies widerliche:„Guten Abend,. Herr Rat!“ Sollte er wirklich—? Nein, er iſt ſo vernünftig, wie er nüchtern iſt. Wo biſt du, himmliſches Rätſel des Anfangs? Du, die du als allererſte mich überrumpelteſt:„Guten Abend, Herr Rat—.“ um mich dann ſo maßlos zu entzücken mit deinem fachmänniſchen Streif⸗ zug durch ſämtliche Paragraphen des Reichs⸗ ſtrafgeſetzbuches—?! Er flüchtet ſchließlich, hoffnungslos vergrämt und entzaubert, in eine Loge, findet einen zu⸗ fällig verlaſſenen Tiſch, auf dem nur ein Ge⸗ wimmel geleerter Weinflaſchen, halbvoller Glä⸗ ſer übernächtig und überſtändig herumlungert. „Herr Ober— eine Henckell trocken! aber bitte ungeöffnet!“ Kaum ſchäumt der Wein im Kelch, da fühlt er, wie ein paar warme Händchen von hinten ſich feſt um ſeine Augen ſchließen. Eine ver⸗ 45 Stimme piepſt:„Guten Abend, Herr a 66 Himmeldonnerwetter— ſchon wieder?? Er gibt ſich hin. Er mag die zarte, duftende Binde nicht von den Augen reißen. Mag nicht wieder in ein fremdes, höhniſches Geſicht ſtar⸗ ren. Er lecnt ſich zurück, fühlt bergende, ſchmiegſame Weichheit. Ach. iſt das aut. „Woher weißt du, wer ich bin?“ ſagt er, blind und wunſchlos hingegeben. „Woher es alle wiſſen.“ Der bloße Klang läßt ihn aufjauchzen.„Von mir ſelber— vom „groben Unfug“!“ „Alſo doch“, ſagt er ohne ſich zu rühren, ganz aufgelöſt in Behagen und Umfriedung.„Alſo doch. O, wie hab ich mich nach dir geſehnt.“ 8 zwei Lippen, die er ſchon einmal fühlte. „Komm“, ſagt er ſtill.„Setz dich zu mir; grober. Du haſt ſie alle mir auf den Hals gehetzt. Wie haſt du das nur angefangen?“ „Ich hab gedacht: Ich will ihm beweiſen, daß ich wirklich der grobe Unfug bin. Ich bin dir nachgeſchlichen, hab einen nach dem andern angeredt: Du, Vetter, Bäschen, willſt du mir einen Gefallen run? Und jeder war ſofort bereit.“ „Das verſteh ich!“ bewundert er ſie.„Und weiter?“ „Sieh mal den melancholiſchen Pierrot da vorn, lag ich. Mach mir die Freude, klopf ihm auf die Schulter und ſag zu ihm: Guten Abend, Herr Rat! Das dumme Geſicht, das er machen wird, ſoll deine Belohnung ſein. Dann darſſt du verſchwinden. Die Sache hat funktioniert!“ „Das hat ſie!“ beſtätigt er.„Ich dachte zu⸗ letzt, ich wäre verrückt!“ „Ich will dich noch viel verrückter machen“, ſagt die girrende, ſchwirrende Stimme. Die Binde löſte ſich, dicht über ſeinen Augen ſieht er— nicht mehr die Maske, diagonal in Not und Weiß geteilt. Ein Mädchengeſicht, ihm völlig fremd und doch ſo unſagbar gertraut. „Woher kennſt du mich?“ „Iſt doch ganz gleichgültig!“ klingts yon den Lippen, die ſo wundervoll küſſen können.„Ich kenne dich, laß dir das genügen. Aber nein— warum ſoll ich dir nicht erzählen, woher ich dich kenne? Ich bin eine ſtudioſa juris. Wir haben hoſpitiert in einer Sitzung von dir, das ganze Strafprozeß⸗Seminar. Haben dir nicht die Ohren geklungen, wie ſpäter der Pro⸗ feſſor dich gerühmt hat— deine Ruhe, Objek⸗ tivität, Güte— deine Menſchlichkeit? Seitdem biſt du mein juriſtiſches Idol.“ „Nur dein juriſtiſches?“ fragt er mit lachen⸗ Augen. Ihre lachen ſelig zurück. Er legt den Arm um ſie, zieht ſie auf ſeinen Schoß.„Komm, grober Unfug— nun mach' mich auch ganz verrückt.“ Wiſſenswertes Allerlei Da ein Menſchenhaar ein Gewicht von 175 Gramm tragen kann., könnte man an den Haaren eines Frauenkopfes eine Laſt von 4000 Kilo aufhängen. Mehr als 7000 Perſbnen ſehen ſich täglich die im Londoner Tower aufbewahrten eng⸗ liſchen Kronjuwelen an. die als eine der koſtbarſten Juwelenſammlung der Welt gelten. Um in einem normalen Sommer etwa 20 Kilo Honig zu produzieren, ſind etwa 15 000 oder noch mehr Bienen erforderlich. den Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. D. A. P. Viernheim N S. eratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock, Ich bitte ſämtliche Amts- und Zellenleiter der PO ſowie die Führer der SA, SS, NSbiK, NSBO, HJ, NS. Frauenſchaft und BDM am kommenden Donnerstag, um 20.30 Uhr, auf der Parteidienſtſtelle in der Bür⸗ ſtädterſtraße zu einer wichtigen Beſprechung ' erſcheinen. Der Ortsgruppenleiter. Deutſches Jungvolk Sportdienſtgruppen Fußball: Mittwoch, 26. 1., um 2.30 Uhr, auf dem Waldſportplatz. Uebungsl.: Reinhardt. Der Leiter der Sportdienſtgruppen. Lokale Nachrichten Viernheim, den 26. Januar 1938 Anſer Tagesſpruch Luſt und Liebe ſind die Fittiche zu großen Taten. Aus„Iphigenie“ v. Goethe. * auc geh i Mit dem Rauchen iſt es ſo eine Sache. Be⸗ kanntlich gibt es Raucher und Nichtraucher— wenigſtens kann man das aus der Einteilun der Eiſenbahnzüge ſchließen. Früher habe ic mich immer zu den Nichtrauchern gerechnet. Im Laufe der Ja hat ſich das verſchoben. Seit ich ſo ſchrecklich viel im Geſchäft zu tun habe, raucht mir meiſtens vor Arbeit der Kopf. Und das iſt ſchon etwas. Manchmal rechne ich meinen Freunden und Arbeits- kameraden, die ſtarke Raucher ſind, vor, was ich durch meine Nichtrauchereigenſchaft ſpare. Dabei komme ich, dieſe Erſparniſſe auf Wo⸗ chen, Monate und Jahre umgerechnet, auf ganz enorme Summen.„Siehſt du“, ſagte ich neulich zu meinem Freund,„ſoviel ſpare ich alſo, weil ich nicht rauche!“ Er war eine Weile ſtill und fragte dann, ob ich ihm dreißig Mark borgen könnte.„Du biſt wahnſinnig“, er⸗ klärte ich ablehnend.„Ich denke, du ſparſt ſoviel?“ wollte er wiſſen.„Sparen?, Ja, wovon denn? Ich binn doch grundſätzlich im⸗ mer am Fünfzehnten mit dem Geld in der Klemme“. Er lachte:„Na, dann könnteſt du ja rauchen...!“ So iſt das nun. Ich habe mir auf dieſen Vorſchlag hin ein paar Zi⸗ garren gekauft. Es iſt ſchließlich richtig: da ich das Geld nicht auf die„hohe Kante“ lege, kann ich auch rauchen. Von Zigarren hatte ich bisher immer eine andere Vorſtellung. Näm⸗ lich die, daß man ſie„hereingewürgt kriegt“! Wenn zum Beiſpiel im Beruf etwas nicht klappt, hat man einen Bock geſchoſſen oder etwas vergeſſen— ſchon erscheint der Chef und es gibt eine Zigarre. Nicht etwa, daß er ſein Zigarrenetui zöge und freundlich ſagte: „Nun, lieber Freund, wie wäre es mit einer guten Havanna?“ So iſt es leider nicht. Son⸗ dern er ſagt ſtirnrunzelnd:„Ich habe etwas mit Ihnen zu beſprechen, kommen Sie mal rüber in mein Zimmer!“ Na ja, und dann gibt es dann eben die„Zigarre“, manchmal ſogar mit heftigem Stimmenaufwand. Die Zigar⸗ ren, die ich mir gekauft habe, ſind weſentlich angenehmer. Nach dem Eſſen ſetze ich liebe⸗ voll eine in Brand und freue mich über ihr herrliches Aroma und rauche ſie langſam und mit Bedacht. Und wenn dieſer Zigarre die ſanften blauen Rauchwölkchen entſchweben— dann ſind mir die„Zigarren“ ſämtlicher Chefs der Welt 1 nur noch halb ſo wichtig... Leider habe ich neulich meinen Jungen er⸗ wiſcht, wie er ſich ebenfalls mit einer Ziga⸗ rette vergnügte. Er ſah grüngelb aus und verſicherte, es wäre nur ein Verſuch geweſen. „Hoffentlich“, ſagte ich nachdrücklich,„denn ſonſt, wenn es unbedingt Tabak ſein muß, würde ich mich gezwungen ſehen, dich einmal gründlich zu„vertobacken“—“, wobei ich ihm als Auszahlung einen kräftigen Klaps verſetzte. Ich hoffe, daß er nun für die nächſten Jahre nichts vom Rauchen hält * Auf zum Noſenmontag nach Mainz am 28. Februar 1938 Die NSG„Kraft durch Freude“ führt am Roſenmontag einen Sonderzug nach Mainz durch. Der Teilnehmerpreis beträgt für dieſe Fahrt ab Bensheim RM. 1.80, dazu kommt noch die Fahrt von hier nach Bensheim. Die enaue Abfahrtszeit wird noch rechtzeitig be⸗ anntgegeben. Wer von den Volksgenoſſen und ⸗genoſſin⸗ nen an dieſer Fahrt teilnehmen will, melde — 100 Feierſtätte, deren 81 möglichſt bald auf der Geſchäftsſtelle der Ad(leden Mittwoch und Freitag von 19 bis 21 Uhr). * Deuljcher Neichsbund jür Leibesübungen Waren nie Olympiſchen Spiele in Berlin im 5 1936 der 1 aller ſportlichen Veranſtaltungen, ſo bringt uns das* 1938 Ende Juli das große„Deutſche Turn- und Sportfeſt in Breslau“. Das vergangene Jahr wurde dazu benutzt, in mühe⸗ voller Kleinarbeit die innere Struktur des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen zu vollenden und ihn zur größten Sportorgani⸗ ſation der Welt zu geſtalten und ſo ſoll nun in Breslau in einer einzigartigen Heerſchau aller Sportarten dieſe innere Geſchloſſenheit und die lebendige Kraft dieſer Organiſation gezeigt werden. Es ſoll nicht ein Feſt der Sportvereine unter ſich werden, die hier ihre Meiſterſchaftskämpfe austragen, eine Lei⸗ ſtungsſchau des Sportes, nein, das erſte roße Gemeinſchaftsfeſt der geeinten deutſchen zeibesübungen, ein Voltsfeſt im wahrſten Sinne des Wortes, mit dem Ziel national⸗ ſozialiſtiſcher Sporterziehung und die Leibes⸗ übungen zum Gemeingut des ganzen deutſchen Volkes zu machen. Aus dieſem Grunde finden daher in unſerem Gau Werbekundgebungen 8 das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in reslau durch Filmvorführungen ſtatt, die, am 2. Februar in e beginnend, bis 22. 2. in den Städten Weinheim, Bru 84 Schwetzingen, Pforzheim, Raſtatt, Baden⸗ aden, Kehl, Offenburg, Lahr, Lörrach und Singen durchgeführt werden. An dieſem Abend wird hier im„Freiſchütz“⸗Saal Dr. Xandry, Berlin, der Geſchäftsführer des Reichsfachamtes Fußball, zur Viernheimer Sportgemeinde ſprechen, worauf wir ſchon heute aufmerkſam machen. Märchen⸗Nachmiitag im Central⸗ Film⸗Palaſt. Heute Mittwoch findet wieder eine der beliebten Märchen⸗Auffüh⸗ rungen im Central⸗Film⸗Palaſt ſtatt und zwar werden für unſere Kinder„Dornrös⸗ chen“ und andere Filme vorgeführt. Laßt Eure Kinder dieſe Märchenaufführungen be⸗ ſuchen oder, Mütter, kommt ſelbſt mit ihnen zum„Dornröschen“. Es wurde etwas kühler. Heute früh, gegen 6 Uhr, verzeichnete das Thermometer 3 Grad Wärme. Geſtern früh waren es 2 Grad, während es vorgeſtern um dieſelbe Zeit noch 6 Grad Wärme waren. Die Jeierſtälte auf der Lorelen NSG. Am Sonnabend beſichtigte Gauleiter Sprenger die nationalſozialiſtiſche Feierſtätte auf der Loreley, die kurz vor der Vollendung 1 t. Der Gauleiter ließ ſich eingehend von em Bau unterrichten und ſprach ſeine Aner⸗ kennung über die geleiſtete Arbeit aus. Die Weihe 1 Feierſtätte findet im Juni dieſes Jahres ſtatt. Auf Anregung des Gauleiters entſteht auf dem bekannten Loreleyfelſen eine nationalſozia⸗ liſtiſche Feierſtätte, die zur Durchführung gro⸗ ßer Parteiveranſtaltungen des Gaues Heſſen⸗Naſſau und zur Aufführung von Auen g e der dienen ſoll. Schon vor ängerer Zeit iſt der Bau in Angriff genom⸗ men worden. Große Schwierigkeiten ſtellten ſich ihm aber entgegen, ſo daß der ſchnelle Fort⸗ dana der Arbeiten gehemmt war. Dazu kam, aß der Arbeitsdienſt, der den Bau ausführte, oft anderweitig eingeſetzt werden mußte. Nun⸗ mehr ſind die Arbeiten ſoweit fortgeſchritten, daß die Feierſtätte in wenigen Monaten fertig⸗ geſtellt iſt. Ein breiter Aufgang, der noch im Bau begriffen iſt, führt zu der herrlich gele⸗ ſchöner, impoſanter au den großen Veranſtaltungen der Partei den würdigen Rahmen geben wird. Rechts der Mit der Weiterentwicklun reiches des neugeſchaffenen Wirtſchaftstreuhänder folgt. Weit über 2000 Zulaſſungen ſeien bis 1933 auf dieſe Weiſe vorgenommen worden. Es habe ſich hier ein unerfreuliches Berufs⸗ bild entwickelt, da eine Schar wahllos zuſam⸗ mengewürfelter Menſchen mitBerufsaufgaben be⸗ traut war, die an ſich eine N moral ſche und ethiſche Berufshaltung erforder⸗ ten. In den Kreiſen, die Steuerberater in An⸗ Erft nahmen, hätte ſich daher immer nur die uffaſſung durchgeſetzt, daß dieſer Beruf in er⸗ ſter Line dazu da ſei, A n er paren. Der im Volksmund gebrauchte Begriff es„Steuerhinterziehungsberaters“ ſpreche eine 5 Sprache. Der e n ee habe ſofort Maßnahmen ergriffen, um dieſer Entwick⸗ lung einen Riegel vorzuſchieben. Der Referent verweiſt hierbe auch auf die Konzeſſio⸗ nierung der Steuerberatung. Heute müſſe vor allem auch moraliſch und ſittlich die Gewähr kür tadelloſe Berufsausübung beſtehen. Das Arbeitsgebiet des neuen Wirtſchaftstreuhänders umfaſſe automatiſch auch die Behandlung der Archilelt Alichael Kühlwein f „Raſch tritt der Tod den Menſchen an, es iſt ihm keine Friſt gegeben!“ Unerwartet ſtarb heute Nacht Herr Architekt Michael Kühlwein, Seegartenſtraße. An den Fol⸗ gen eines um 1 Uhr erlittenen Schlaganfalles wurde er um 3 Uhr früh in die Ewigkeit abgerufen. Herzliche Teilnahme wendet ſich der ſchwer betroffenen Familie zu. Die Neuregelung der Kinderbei⸗ richt verbreitet worden, daß ab 1. April 1938 nur Familien, die mindeſtens fünf Kinder haben, auch ſchon für das dritte und vierte Kind laufende Kinderbeihilfen erhalten ſol⸗ len. Dieſe Nachricht iſt unrichtig. Es werden ab 1. April 1938 auch ſchon die Lohn⸗ und Gehaltsempfänger, die nur drei oder vier Kin⸗ der unter 16 Jahren haben, laufende Kinder⸗ beihilfen erhalten. 5 Der geſetzliche Finderlohn. Im Volke hört man immer noch die Meinung, daß der geſetzliche Finderlohn 10 v. Hundert des ge⸗ fundenen Betrages oder Wertes 9 In Wirklichkeit beträgt der vom Geſetzgeber feſtgeſetzte Finderlohn für Beträge oder Werte bis zu 300 RM. fünf vom Hundert und darüber 1 vom Hundert. Findet jemand alſo 1000 RM., ſo erhält er 15 RM., das ſind fünf vom Hundert von 300 RM., und 7 RM, das ſind ein vom Hundert von 700 RM.; zuſammen alſo 22, und keine 100 RM. Bei Tieren beträgt der Finderlohn grundſätzlich nur ein vom Hundert des Wertes. Niedrige Möbelpreiſe durch Ver⸗ zicht auf unnötigen Aufwand. Auf die Annahme, daß die Möbelpreiſe geſenkt würden, teilt die Fachabteilung Möbel der Wirtſchaftsgruppe 1 des Einzelhandels mit: „Eine Senkung der Möbelpreiſe iſt infolge der geſtiegenen Preiſe für ausländiſche Rohſtoffe nicht zu erwarten. In Würdigung dieſer Tat⸗ ſache anerkennt der Reichskommiſſar für die Preisbildung die Beſtrebungen des Möbelein⸗ zelhandels, in Zuſammenarbeit mit den an⸗ deren Gruppen der Möbelwirtſchaft die Mö⸗ belpreiſe durch Verzicht auf unnötigen Auf⸗ wand bei der Möbelgeſtaltung niedrig zu Freitreppe erhebt ſich ein hoher Kommando⸗ turm, von dem ein rieſiger Adler die Beſucher grüßen wird. Im Halbrund der Feierſtätte er⸗ ſtrecken ſich Sitzreihen aus Bruchſteinen nach der Bühne, mit deren Fertigſtellung die Arbeiten dann abgeſchloſſen werden. Am äußeren Rund der Stätte befinden ſich drei Baſtionen, die zur Beleuchtung der Bühne dienen. Sie ſind aus mächtigen Quaderſteinen gebaut. Außer der Aufgangstreppe und der Bühne müſſen noch die Treppen zu den Sitzplätzen fertiggeſtellt und die Sitzreihen mit Platten belegt werden. Der freie Platz wird mit Splitt abgedeckt. Ferner müſſen die Umkleideräume, die in der rechten — 905 untergebracht ſind, noch ausgebaut wer⸗ en. Wie groß die Schwierigkeiten waren, die beim Anlegen der Feierſtätte überwunden wer⸗ den mußten, iſt daraus zu erſehen, daß von den Arbeitsmännern insgeſamt 800 0 cbm Fels geſprengt wurden. Die Erdbewegungen be⸗ tragen 20 000 cbm. Beſondere Anerkennung verdienen die Maurerarbeiten, die ausſchließ⸗ lich von Arbeitsmännern ausgeführt wurden. Die Weihe der Feierſtätte, die 4000 Men⸗ ſchen aufnehmen kann. findet in Verbindung Ein Schritt zur Sleuerehrlichkeit Keine„Steuerhinterziehungsberater“ mehr Erweiterung der Reichsfachſchaft der Buchführer des Aufgabenbe⸗ e aber treuhänk im ⸗Rechtswahrer⸗ Bund beſchäftigt ſich der Reichsgruppenwalter Wirtſchaftsrechtler des NSRB. Dr. Mönckmeier in der Natfſonalen Wirtſchaft“. Vor der Macht⸗ übernahme ſeien die Zulaſſungen als Steuerbe⸗ rater ohne förmliche und fachliche Prüfung er⸗ hilfen. In der Preſſe iſt kürzlich die Nach⸗ mit der Sommerſonnenwende ſtatt.. Steuerfragen. Die Reichsgruppe Wirtſchafts⸗ rechner des NSRB. habe ſich ſtets gegen die Züchtung eines„Nur⸗Steuerbergter⸗Tups“ ge⸗ wandt. Der Wirtſchaftstreuhänder NSR. werde in Zukunft gleichzeitig auch vereidigter Bücherreviſor ſein, ſofern er nicht bereits der Spitzengruppe der Wirtſchaftsprüfer angehöre. Jeder Wirtſchaftsprüfer und vereidigte Bücher⸗ reviſor ſei aber kraft Geſetzes Helfer in Steuer⸗ ſachen ohne örtliche Beſchränkung. Darüber hinaus werde die organiſche Verhindung der öffentlichen Beſtellung als vereidigter Bücher⸗ xeviſor mit der amtlichen Zulaſſung als Steuer⸗ berater eine folgerichtige Fortentwicklung der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchafts⸗ und Steuer⸗ politik auf dieſem Gebiet ſein müſſen. Die Wirt⸗ ſchaftstreuhändertätigkeit ſei das umfaſſendere, der„Nur⸗Steuerberater“ ſei kein Wirtſchafts⸗ treubänder. Das babe die Berufsführung der Wirtſchaftsrechtler veranlaßt, die Bundesmit⸗ glieder, die nur Steuerberater ſein wollen, zu⸗ künftig aus der Untergruppe Wirtſchaftstreu⸗ händer herauszunehmen und der Reichsfachſchaft der Buchführer in der Deutſchen Rechtsfront zuzuordnen, die nunmehr ihre Bezeichnung in „Reichsfachſchaft der Buch⸗ und Steuerberater“ abgeändert habe. Jeder Steuerberater habe die Möglichkeit, ſich fachlich zum Wirtſchaftstreuban⸗ der fortzubilden. FFF alten. Es wäre wünſchenswert, wenn die öbelkäufer dieſe Beſtrebungen unter⸗ ſtützten.“ Ehemalige 116er. Das ruhmreiche Gie⸗ ßener Infanterie-Regiment 116 wird vom 18. bis 20. Juni die Feier des 125jähr igen Beſtehens des Regiments begehen. Aus dieſem Anlaß veranſtaltet das Regiment während der genannten Tage ein großes Treffen aller ehe⸗ maligen Angehörigen des Regiments und der Angehörigen 5 Kriegsformationen. Eine oße Reihe von Veranſtaltungen ſoll die Jubllaums⸗ und Wiedetſehensfeier würdig ausgeſtalten. * Kalk im Garten Ebenſo wie draußen auf dem Feld, bildet auch im Garten der Kalk die Grundlage jeder Düngung. Erſt durch ihn können die anderen Dünger richtig ausgenutzt werden. Eine ſaure Bodenreaktion, die nur bei Kalkmangel eſtzuſtellen iſt, ſchädigt alle Gerten. Die far jedes Pflanzenwachstum wichtige Krümelſtruktur des Bodens iſt weitgehend von ſeinem Kalkgehalt abhängig. Ebenso tſt das Leben der Bodenbakterien an das Vorhanden⸗ ſein von Kalk gebunden. Vor einer Kalkung des Gartens ſollte man erſt eine wenn auch rohe Prüfung des Kalk⸗ gehaltes vornehmen. Das Aufbrauſen beim Uebergießen des Bodens mit Salzſäure zeigt je nach der Menge der ſich entwickelnden Keh⸗ lenſäure an, wieviel Kalk der Boden enthält. Fehlt das Aufbrauſen, ſo hat der Boden auf jeden Fall zu wenig Kalk. Obwohl die ver⸗ ſchiedenen bisher vorliegenden Zahlen über den Kalkbedarf unſerer Gartengewächſe nicht übereinſtimmen, kann man doch allgemein an⸗ nehmen, daß er größer ſein muß als in der Landwirtſchaft. Denn die Bodennutzung iſt im Gartenbau viel intenſiver. Eine Kal kmenge von jährlich 20 kg Kalkmergel je 100 qm Gartenfläche iſt beſtimmt nicht zu hoch. Ste⸗ hen im Garten noch Obſtbäume, die alle ſehr kalkliebend ſind und will man deren Kalkbe⸗ darf ebenfalls berückſichtigen, ſo darf man die Menge auf 25 kg Kalkmergel 1 ohne befürchten zu müſſen, zuviel zu geben. Der Kalk kann bis zum Frühjahr geſtreut werden, nur eines iſt zu beachten: Man gebe ihn nicht zuſammen mit Stallmiſt oder in zu kurzem Abſtand von dieſem. a Friſch gewagt, iſt halb gewonnen! Kämpfe auch Du um den Reichsſieg im Handwerkerwettkampf! Wechſelhaftes Wetter Noch immer ſetzt ſich die Zufuhr milder Meeresluft auf das 3 Feſtland fort. Die Temperaturen liegen allgemein über dem jahreszeitlichen Durchſchnitt.— Allerdings brachte die Nacht zum Dienstag durch Auf⸗ klären vielfach ſtärkere Ausſtrahlungen, ſodaß ſtellenweiſe leichter Froſt eintrat. Die lebhafte Wirbeltätigkeit ſcheint jetzt wieder ſtärker auf das Feſtland überzugreifen, ſodaß die Wit⸗ terung auch bei uns wieder unruhiger und un⸗ beſtändiger wird. Mittwoch: Veränderlich mit zeitweiſer Aufheiterung und auch einzelnen Regenfällen, bei lebhaften Winden aus ſüdlichen Richtun⸗ gen mild. Die Ausſichten für Donnerstag: Bei Luftzufuhr aus Süd bis Weſt wechſelhaftes Wetter mit einzelnen Niederſchlägen, noch ziemlich mild. Tube 0 NN t — Die Neri Vit abe Ludwig uur nur auf det in he N. Aliübrige pon einen ſchwele Einlieſeru Obel Die Na „die Auſche v mibuſer zit bis le übemehme Vetbindun Sttaßenzlü ſiedlung lich nut! einer Lin her Ute des Shie dieser Je leitungson Ktaftwerk werden Aagen be Mandac 99 Jahte Feht in hängt Leiche pu am Kopfe daß der den Hals beibtachte. lem n Lab ger men bier! auch ein digeunern, kenſpiel zu Mann auc winnen, hi, dete und d die der 9 ſ felnng die verhaften. Dirtenze erlltt in 8 al. Er tr ezungen 61 duc und in die Uller⸗ * Gie⸗ bon gen dieſen b her er ehe⸗ ib det „Cine ll die bündig bibet jeder derm Line angel uche. ichige d von t das mben⸗ man Kall⸗ bein fiigt N Kch⸗ il. f auf ber⸗ lber lich f an⸗ l der g it nenge an le⸗ ehr lllbe⸗ man ohne Der rden, licht 120 — nell im Bunte Tageschronik Bensheims„Bürgerwehrbrunnen“ Bensheim. Der Bürgermeiſter der Stadt Bensheim hat verfügt, daß der neu aufgeſtellte Brunnen vor dem alten Muſeumsgebäude den Namen„Bürgerwehrbrunnen“, und der kleine Platz, auf dem der Brunnen ſteht. die Bezeich⸗ nung„Am Bürgerwehrbrunnen“ führt. Maß⸗ gebend für dieſe Bezeichnung war die Tatſache, daß die alte Säule, die den Brunnen ziert, frü⸗ her als Brunnenſäule auf dem Marktplatz des alten Bensheim ſtand, auf dem die Bürger⸗ wehr bis zu ihrer Auflöſung anfangs des 19. Jahrhunderts ihre Uebungen abhielt. Mit der Benennung ſoll auch die heute wieder beſtehende Bürgerwehr, die die Tradition dieſer früheren ſtädtiſchen Truppe wahrt, und deren Verdienſte um das neue Bensheim allſeits anerkannt wer⸗ den, beſonders geehrt werden. Bensheim. Ein 16jähriger Burſche, der in ein Haus eingeſchlichen war und dort mebrere Geldbeträge entwendet batte. wurde von der Polizei feſtgenommen.— Gefunden wurde eine Partie Damenkleider und Damen⸗ wäſche, die offenbar aus einer ſtrafbaren Hand⸗ lung herrühren. Das gleiche vermutet man von einem ſchwarzen Herrenüberzieher mit Samt⸗ kragen, der von einem Wanderburſchen in einer 3 Wirtſchaft zum Verkauf angeboten wurde. 7000 RM. veruntreut Ludwigshafen. Die Geſchäftsführerin des Me⸗ dizinalverbandes und Sterbekaſſe Ludwigs⸗ hafen am Rhein⸗Süd wurde wegen Veruntreu⸗ ung von zirka 7000 RM. zum Schaden der Mit⸗ glieder des Verbandes, von der Kriminalvpoli⸗ zei feſtgenommen und dem Richter vorgeführt. Die Verfehlungen wurden ſeit mehreren Jah⸗ ren begangen. Auch der Ehemann der Geſchäft⸗⸗ führerin als Vereinsführer des Verbandes iſt in die Sache inſofern verwickelt, daß er von den Veruntreuungen Kenntnis hatte und das unterſchlagene Geld zum Teil mitverbrauchte. Die Reviſion der Bücher und Belege iſt noch nicht abgeſchloſſen. Ludwigshafen. Am Montagvormittag um 11 Uhr wurde am Ortsausgang von Mundenheim auf der Straße Mundenheim—Rheingönheim in der Nähe der chemiſchen Fabrik Giulini der 40jährige Franz Scheffold aus Mannheim von einem Perſonenauto überfahren. Er erlitt ſchwere Verletzungen, denen er kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus erlag. HObekleitungsomnibuſſe in Pirmaſens. Die Ratsherren beſchloſſen geſtern endgültig die Anſchaffung von elektriſchen Oberleitungs⸗ omnibuſſen, die in Pirmaſens die Verbindung mit bis jetzt noch nicht erſchloſſenen Stadtteilen übernehmen ſollen. Sie ſtellen vor allem die Verbindung mit den weit hinausführenden Straßenzügen und mit der vorſtädtiſchen Klein⸗ ſiedlung her. Die Straßenbahn. die bekannt⸗ lich nur vom Bahnhof zum Krankenhaus in einer Linie nach der Stadt verkehrt, bedarf ho⸗ her Unterhaltungskoſten, insbeſondere bezügl. des Schienenunterbaues. Schließlich war bei dieſer Frage auch entſcheidend, daß die Ober⸗ leitungsomnibuſſe durch den vom hieſigen Kraftwerk gewonnenen Strom angetrieben werden können. Es ſind bereits drei dieſer Wagen beſtellt, die Ende 1938 geliefert werden. Seltſamer Selbſtmord Maudach. Am Samstagvormittag wurde der 33 Jahre alte verheiratete Fabrikheizer Willi Fehr im Geräteſchuppen ſeines Gartens er⸗ hängt aufgefunden. Bei Auffindung der Leiche wurde auch eine Schuß verletzung am Kopfe feſtgeſtellt, ſo daß anzunehmen iſt, daß der Lebensmüde ſich erſt die Schlinge um den Hals legte und dann den tödlichen Schuß beibrachte. Das Motiv der Tat iſt unbekannt. Wenn man mit Jigeunern ſpielt. Bad Kreuznach. Im Dorf Sommerloch ka⸗ men vier Zigeuner in eine Wirtſchaft, in der auch ein junger Mann ſaß. Es gelang den Zigeunern, den jungen Mann zu einem Kar⸗ tenſpiel zu 5 Zunächſt hatte der junge Mann auch Glück, die Zigeuner ließen ihn ge⸗ winnen, bis ſich ſchließlich das Blättchen wen⸗ dete und die Zigeuner die Gewinner wurden. Die vier Burſchen nahmen durch ihr geſchicktes Falſchſpiel dem Manne 40 Mark ab. Schließ⸗ lich gab er in der Hitze des Kampfes ſeine vor dem Lokal ſtehende Zugmaſchine als Einſatz. Wenige Augenblicke ſpäter hatte er die wert⸗ volle Zugmaſchine ebenfalls verloren. Nachdem der junge Mann ſo ausgeplündert war, been⸗ deten die Zigeuner das Spiel: ſie beſtiegen die Zugmaſchine und fuhren davon. Nun erſt wurde dem Betrogenen ſein Schickſal klar. Er wandte ſich ſofort an die Gendarmerie, der es gelang, die vier Zigeuner in Bad Kreuznach zu verhaften. Die Zugmaſchine wurde ſichergeſtellt. Schweres Autonnglück Birkenfeld. Pfarrer Karl Lengler von hier erlitt in Saarbrücken einen ſchweren Autoun⸗ fall. Er trug außer ſchweren inneren Ver⸗ letzungen einen Oberſchenkelbruch, einen Kiefer⸗ bruch und eine Gehirnerſchütterung davon. Wilderer auf Treibjagd Eſchwege. Wie vor wenigen Tagen berichtet wurde, iſt durch energiſchen Zugriff der Gen⸗ darmerie des Kreiſes Eſchwege eine große Wild⸗ diebsbande ermittelt worden; inzwiſchen konn⸗ ten über zehn Perſonen verhaftet werden. Die ſehr umfangreichen ſchwierigen Ermittlungen haben ergeben, daß ſich die Wilddiebereien auf die Zeit von 1928 bis in die jüngſte Zeit er⸗ ſtreckten. Das„Hauptjagdgebiet“ war die Ge⸗ gend um das Vorwerk Marienhof, das Jagd⸗ gebiet Heldra und der Stadtwald bei Treffurt. Die Ermittlungen haben eine Reihe intereſſan⸗ ter Einzelheiten aufgeklärt. So gingen die Wilddieze faſt immer gemeinſchaftlich vor und waren mit allen möglichen Waffen ausgerüſtet. Sie veranſtalteten regelrechte Treibjagden, auf denen fünf bis ſieben Stück Rotwild erlegt wurden. Die Hausſuchungen bei den Beteilig⸗ ten förderten eine Anzahl Rehgehörne, Ruck⸗ ſäcke und allerlei aus der Wilddieberei ſtam⸗ mende bzw. dazu benutzte Gegenſtände zutage. Selbſt während der Schonzeiten ſetzten die Wilddiebe ihr verbrecheriſches Treiben fort; ſie haben ſogar Rehwild mit Schrot erlegt. Den Höhepunkt der Frechheit leiſtete ſich einer der Verhafteten, der ein auf dieſe Weiſe erlegtes Reh als Hochzeitsſchmaus verzehren ließ. In den Maſchinenzylinder geſtürzl Altenkirchen. Im Betriebe der Alfred⸗Hütte in Wiſſen kam es bei Ausbeſſerungsarbeiten im Maſchinenhaus des Hochofenwerkes zu einem ſchweren Unfall. Da ſich in der Gaszufuhr Schäden eingeſtellt hatten, beſtieg der Arbeiter Willi Schmidt aus Wiſſen eine Maſchine, um den Schaden zu beſeitigen. Durch aus dem Zy⸗ linder der Maſchine ausſtrömende Gaſe wurde Schmidt betäubt und fiel in den Zylinder. Zum Glück wurde das Verſchwinden des Mannes ſogleich bemerkt und die Arbeitskameraden ſetzten am Auspuffrohr der Maſchine Preßluft an, um die Gaſe zu entfernen. Da das Abmon⸗ tieren des ſchweren Verſchlußdeckels längere Zeit in Anſpruch nahm, führte man dem be⸗ wußtlos im Zylinder Liegenden Sauerſtoff zu. um ihn am Leben zu erhalten. Nach einſtün⸗ diger Rettungsarbeit konnte Schmidt, der noch Lebenszeichen von ſich gab, geborgen und in das Krankenhaus gebracht werden. Sein Zuſtand beſſerte ſich im Laufe des Tages. Am Tage zuvor waren ebenfalls drei Ge⸗ folgſchaftsmitglieder des gleichen Werkes von ausſtrömenden Gaſen überraſcht worden. Wäh⸗ rend bei zweien die Folgen geringfügig waren, beſtand bei dem Gefolgſchaftsmitglied Aloys Brück aus Scheuerfeld zunächſt Lebensgefahr, jedoch gelang es, ihn am Leben zu erhalten. Eine 740 m lange Aulobahnbrücke über die Fulda Kaſſel. Nach der Fertigſtellung der Werra⸗ brücke bei Hann.⸗Münden iſt nunmehr einer Arbeitsgemeinſchaft mit dem Sitz in Stadtolden⸗ dorf die Lieferung der Verblendſteine für die in Angriff genommene Fuldabrücke bei Bergs⸗ hauſen im Baubezirk der Oberſten Bauleitung Kaſſel, Reichsautobahnſtrecke Kaſſel— Hamm, übertragen worden. Die Brücke wird das Tal der Fulda in einer Länge von über 740 m und einer Höhe bis zu 56 meüberſpannen. Die Eiſenkonſtruktion wird auf elf Pfeilern von 23 m Tiefe und 3—5 mdicke ſowie zwei Wi⸗ derlagern getragen. Die Pfeiler werden mii gekröndelten Steinen in den Farben dunkelrot, hellrot und weiß verblendet. Zur Abdeckung der Pfeiler und Widerlager werden ſcharrierte Platten verwendet. Das Brückenwerk über die Blick in den Jür die Bibelforſcher geworben Darmſtadt. In der Perſon des 37 Jahre alten Walter Pohle von Darmſtadt hatte ſich ein Werber für die verbotene Sekte der Internatio⸗ nalen Bibelforſcher unter der Anklage des Ver⸗ gehens gegen das Heimtückegeſetz am Montag vor dem Sondergericht zu verantworten. Der Angeklagte hatte ſich vor dem Verbot miſſiona⸗ riſch für die Bibelforſcher betätigt und ſetzte das nachher auch eifrig fort. Dabei ließ er auch Be⸗ ſchimpfungen gegen die Partei und ihre Ein⸗ richtungen mitfließen. Der Angeklagte leugnete alle Beſchuldigungen ab. So konnte bei der Strafe von 2 Jahren Gefängnis, auf die das Sondergericht erkannte, auch keine Unter⸗ ſuchungshaft in Anrechnung gebracht werden. Dagegen kam ein anderer Angeklagter, dem es wirtſchaftlich ſchlecht ging und der ſich da⸗ rum am Biertiſch zu Entgleiſungen gegen ſeine vorgeſetzte Behörde und gegen die Regierung hatte hinreißen laſſen, mit zwei Monaten Ge⸗ fängnis davon, die durch die Unterſuchungshaft als verbüßt gelten. Der Mann war nachweis⸗ lich alter Anhänger der Bewegung und Frei⸗ korpskämpfer unter General Epp bei der Be⸗ freiung Münchens; die Abſicht. die Regierung herabzuſetzen, lag ihm nach alledem fern. Beleidigung eines Nichlers Darmſtadt. Der 65 Jahre alte Jakob Körber aus Olfen i. O. führte gegen ſeinen Schwieger⸗ ſohn einen Prozeß, mit deſſen Verlauf er nicht zufrieden war. Aus Aerger darüber verfaßte er verſchiedene Eingaben, in denen er. obwohl ge⸗ warnt, den zuſtändigen Amtsrichter beleidigte. Nur mit Rückſicht auf ſeine leichte Erregbarkeit kam der Angeklagte vor dem Schöffengericht mit einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten davon, Gerichtliches Nachſpiel eines ſchweren Verkehrs⸗ unfalles. Frankfurt a. M. Am 19. Juli vorigen Jahres ereignete ſich an der Kreuzung Eckenheimer Landſtraße—Nibelungen⸗Allee— Adickes⸗Allee ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Laſtkraft⸗ wagenzug, der ſich auf dem Weg nach Koblenz befand und von einem Fahrer aus Norddeutſch⸗ land gelenkt wurde, ſtieß gegen einen Straßen⸗ bahnzug. Der Fahrer des Straßenbahnzuges bremſte angeſichts des drohenden Zuſammen⸗ ſtoßes ſofort, konnte aber nicht mehr verhindern. daß der Motorwagen den Anhänger des Laſt⸗ zuges rammte und bei dem Anprall aus den Schienen gehoben wurde. Elf Inſaſſen der Straßenbahn wurden verletzt. Der Unfall hatte jetzt ein Nachſpiel vor dem Frankfurter Schöf⸗ fengericht. Der Fahrer der Straßenbahn war angeklagt, nicht die erforderliche Sorgfalt be⸗ wahrt zu haben. Ein Verſchulden konnte ihm nicht nachgewieſen werden; er wurde freigeſpro⸗ chen. Der Lenker des Kraftwagenzuges erhielt wegen fahrläſſiger Transportgefährdung und fahrläſſiger Körperverletzung ſechs Wochen Ge⸗ fängnis. Der Angeklagte war durch ein Schild und durch Gleiſe, die auf der Straße lagen, zur Vorſicht gemahnt, er fuhr aber in unverant⸗ 3 leichtſinniger Weiſe in die Straßen⸗ abn. Fulda wird nach den Plänen der Oberſten Bau⸗ leitung Kaſſel in ſeinen gewaltigen Ausmaßen und ſeiner Ausführung eines der größten und ſchönſten Werke. Von der Reichsautobahn⸗Lahntalbrücke Limburg. Die Maurer⸗ u. Betonarbeiten an den Pfeilern der Lahntalbrücke, die während der Froſtperiode und dem darauffolgenden Tau⸗ wetter eingeſtellt waren, ſind vor einigen Tagen wieder aufgenommen worden. Ein Teil der Grundarbeiten am Brückenbau geht ebenfalls weiter. So wird an der Stelle des Pfeilers, der hoch im Berg in den Eſchhöfer Wald zu ſtehen kommt, das Fundament ausgeſchachtet. Das Herausziehen der eingemauerten Spundwände um den Pfeiler inmitten der Lahn iſt beendet. Den Pfeiler umſäumt jetzt ein Hochgerüſt. Beim Spiel mit der Waffe getötet Limburg. In dem Weſterwaldort Heiligen⸗ roth hantierte der jugendliche Heinrich Schug⸗ bart mit einem Teſching. Unverſehens löſte ſich ein Schuß und die Kugel traf den jungen Mann ſo unglücklich, daß er ſchwer verletzt wurde. Er ſtarb infolge innerer Verblutung bereits nach 10 Minuten. Verkehrsunglück fordert zwei Tote Freiburg. Ein ſchweres Verkehrsunglück, das 3 Menſchenleben forderte, ereignete ſich zwi⸗ chen Freiburg⸗Zähringen und Gundelfingen. Zwei Kraftradfahrer aus Malterdingen, die nach Freiburg unterwegs waren, ſtreiften einen Radfahrer,. wodurch der Fahrer die Herrſchaft über ſein Fahrzeug verlor und gegen einen Telegraphenmaſt fuhr. Die beiden wurden vom Fahrzeug geſchleudert und waren ſofort tot. Sturz über die Brüftnna Fünf Tote bei Laſtwagenunglück Paris, 25. Jan. Am Montagfrüh iſt ein Militärlaſt⸗ kraftwagen des 11. Regiments der Jäger zu Pferde aus noch unbekannten Gründen ge⸗ gen die Brüſtung der Eiſenbahnbrücke, die von Beſancon nach Veſoul führt. und die Brüſtung hintergeſtürzt. Von den 12 Inſaßen kamen fün' ums Leben, fünf andere wurden verletzt, darunter einer ſehr ſchwer. Zwei Mann blieben unverſehrt. 145 Tole in Braſilien 42 ſtündiges Feuergeſecht zwiſchen religiöſen Sektierern und Wolizei 88 Nio de Janeiro, 25. Januar. Im Staate Pernambuco wurden bei einem 42 ſtündigen Feuergefecht zwiſchen einer Bande religiöſer Fanatiker und der Polizei 140 Sektierer getötet. Die Polizei hat fünf Tote zu beklagen. Der ſeit langem ge⸗ ſuchte Bandenführer konnte entkommen. Gerichtssaal Wohin Virkſchaflsrauferei führk Kaiſerslautern. Unter ſtarkem Publikums- andrang verhandelte das Schwurgericht Kai⸗ ſerslautern am Montag gegen den 1902 gebo⸗ renen Ludwig Bauſch. den 1907 geborenen Karl Lorch und den 1910 geborenen Reinhold Weber, alle drei aus Kaiſerslautern, wegen eines Verbrechens der Körperverletzung mit Todesfolge.— Die drei Angeklagten waren am 25. September vorigen Jahres in einer Wirt⸗ ſchaft in der Bismarckſtraße, wo es einigemale zu Wortwechſeln zwiſchen Gäſten kam. u. a. auch mit einem Hermann Schank. Als der Streit um 1 Uhr nachts wieder auszubrechen drohte. riet der Wirt dem Schank, ſeiner Ehefrau und einem anderen Ehepaar, nach Hauſe zu gehen, was dieſe auch taten. Die Angeklagten folgten ihnen und holten ſie nach 200 m ein. Es kam zu Tät⸗ lichkeiten, in deren Verlauf Bauſch mit einem aus der Wirtſchaft mitgenommenen Maßkrug aus Glas dem einen Manne auf den Kopf ſchlug, ſodaß er bewußtlos liegen blieb. Die drei Angeklagten fielen dann über Schank her und mißhandelten ihn, wobei Bauſch wieder mit dem Maßkrug dreinſchlug. Schank wurde dabei der Schädel eingeſchlagen, ſodaß er am anderen Morgen ſtarb. Der Staatsanwalt beantragte gegen Bauſch und Lorch je 4 Jahre Zuchthaus, gegen Weber 1 Jahr 3 Monate Gefängnis.— Das Arteil lautete gegen Bauſch auf 4 Jahre Zuchthaus. bei Lorch auf 3 Jahre Gefängnis und bei Weber auf 2 Jahre Gefängnis. Bruder mit der Hacke erſchlagen Kaiſerslautern. In der Sitzung des Schwur⸗ gerichts Kaiſerslautern wurde gegen den 1904 geborenen Georg Eckel aus Eiſenberg verhan⸗ delt, der eines Verbrechens des Totſchlags an⸗ geklagt war. Der Angeklagte geriet am 7. No⸗ vember vorigen Jahres mit ſeinem Bruder Ludwig in einen Streit, bei dem er gereizt zu einer Gartenhacke griff und ſeinem Bruder da⸗ mit auf den Kopf ſchlug Der Verletzte konnte ſich noch ins Haus begeben und einen Verband anlegen. Später aber machte ſich ſeine Ver⸗ bringung ins Krankenhaus Ludwigshafen er⸗ forderlich, wo der Schwerverletzte in der Frühe des 10. November ſtarb. Georg Eckel ſtellte ſich daraufhin ſofort der Polizei und wurde in Un⸗ terſuchungshaft genommen. In der Vernehmung gab der Angeklagte an, daß nach dem Tode der Mutter unter den Ge⸗ ſchwiſtern immer Reibereien vorkamen. Sein Bruder habe beſonders ihm— und auch an ie⸗ nem unglücklichen Tage— den Vorwurf ge⸗ macht, daß er ſeine Geſchwiſter ausbeute und verſuche, das Haus hintenherum an ſich zu brin⸗ gen. Er ſei darüber ſo in Erregung geraten, daß er zur Hacke gegriffen habe. Das Gericht würdigte den unglücklichen Umſtand, daß die Hacke griffbereit in der Nähe lag. ſowie die tiefe Reue des Angeklagten. und verurteilte Eckel unter Zubilligung mildernder Umſtände zu 1 Jahr Gefängnis abzüglich 2 Monate Un⸗ terſuchungshaft. Der Staatsanwalt hatte drei Jahre Gefängnis beantragt. Fahrer „ ehannmachungen dor Noba. Krels Densnelm-Hepnenneim Kreisgeſchäftsſtelle: Bensheim, Adolf⸗Hitler⸗Straße 5. Dienſtſtunden: 947150 von 8—12.30 und 14.30—19 Uhr Miltwochs und Samstags von 8—14 Sprechſtunden des Kreisleiters: Dienstags von 15—18 Uhr. Sptechſtunden des Kreiswirtſchaftsberaters: Dienstags von 17-18 Uhr Sprechſtunden des Kreis⸗NS.⸗Beraters: Donnerstags von 17—18 Uhr. * Kreisfunkſtelle Die Funkſtellenleiter der Ortsgruppen und Stützpunkte werden an die ſofortige Erle⸗ digung des Rundſchreibens Nr. 3/38(Rf. 1/381 betr. Werbewageneinſatz erinnert. Von Bürsen und ärkten Hneln-maumsche abenuhorse Ber kleinen Umſätzen war die Abendbörſe am Aktienmarkt auch nur wenig verändert. Ver⸗ einzelte Schwankungen gingen über /½— 0 Proz. nach beiden Seiten nicht hinaus. In den meiſten Fällen notierten die Kurſe auf Baſis der Mittagsſchlußbörſe nominell. Etwas niedriger waren Verein. Stahl mit 112½(112¼), Deutſche Erdöl mit 143(143½), De⸗ mag mit 145 ¼(146), Holzmann mit 155(155 ¼), Goldſchmidt mit 141½(142), Moenus Maſchinen mit 125 ¼(125¾) und JG 4 75 mit 159(160). An⸗ dererſeits gewannen Bekulg und Rheinmetall je ½ Proz. auf 169 ⅛ bezw. 143¼ Unverändert blieben u. a. Mannesmann mit 114, Buderus mit 128, Rheinſtahl mit 144, Adlerwerke mit 117¼ Bemberg mit 169, Scheideanſtalt mit 252, Geffürel mit 147, Schuckert mit 178¼ und VDM. mit 176. Am Einheitsmarkt hatten Bankaktien bei teilweiſe höhe⸗ ren Kurfen einiges Geſchäft. Während Commerzbank mit 121 ⅝ unverändert blieben, erhöhten ſich Deutſche Bank auf 127(126 und Dresdner Bank auf 114¼ (114. Renten lagen unverändert ruhig. Kommunal⸗ Umſchuldung blieben zu 95.25 gefragt. Reichsaltbeſitz bröckelten auf 130¼(130 ¼ ab, 4½pßproz. Krupp no⸗ tierten unv. 100, ebenſo 6proz. JG. Farben mit 130 ½. * Henmarkie Frankfurter Schlachtviehmarkt Auftrieb: Kälber 872(393), Hammel und Schafe 107(126), Schweine 5021(4820). Die eingeklammer⸗ ten Zahlen beziehen ſich auf den Markt vom 18. Jan. Notiert wurden je 50 Kg. Lebendgewicht in RM.: Kälber a) 61—65(61—65), b) 56—59(55—59), c) 45—50(41—50), d) 35—40(35—40). Hammel b) 46(46), c) 41—45(41—45), d) 36—40(30—40). Schafe a) 40—41(39—42), b) 35—38(34—36), c) 27—82 Schweine a) 56.50(56.50), b1) 55.50(55.50), be) 54.50(54.50), c) 52.50(52.50), d) 49.50(49.50), Sauen 1) 53.50(53.50). Marktverlauf: Kälber, Hammel und Schafe mittelmäßig, Schweine zugeteilt. Fleiſchgroßmarkt: Angebot: 965(971) Viertel Rindfleiſch, 518(647) halbe Schweine, 81(176) ganze Kälber, 143(45) ganze Hämmel,—(25) Kleinvieh. Notiert wurden je 50 890 in RM.: Ochſeyfleiſch a) 80.. a) 77, b) 66. Kuhfleiſch a) 77, b) 65, c) 54. Färſenfleiſch a) 80, b) 69. Kalbfleiſch 1 78—85, II 65—77. Hammelfleiſch b) 71—80, c) 58— 70(60—70). Schweinefleiſch b) 73. Fettwaren: Roher Speck unter 7 Ztm. 78, Flomen 80 RM. je 50 Kg. Marktverlauf: lebhaft. Schweinemarkt in Mainz Auftrieb 853 Schweine(am 25. 1. 971). Notiert wurden je 50 Kg. Lebendgewicht in RM.: Schweine a) 56.50(56.50), b1) 55.50(55.50), b2) 54.50(54.50). c) 52.50(52.50), d) 49.50(49.50). Sauen g1) 53.50 (53.50). Marktverlauf: zugeteilt. gie hören im Rundſunk... Donnerstag, den 27. Januar 1938: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 06.30 Kon⸗ zert. 08.00—09.00 Sendepauſe. 09.00—09.40 Sperr⸗ zeit. 09.40— 10.00 Sendepauſe. 10.00 Volksliedſingen. 10.45—11.15 Sendepauſe. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Dreißig bunte Minuten. 12.00 Konzert. 13.50 Nachr. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.00 Wetter⸗ und Börſenberichte, Marktbericht. 15.15 Haus⸗ muſik einſt und jetzt. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Alte Lautenlieder und Cembalo. 18.25 Muſik auf dem Trautonium 18 40 Max Schmeling— Ben Foord. 19.00 Kernſpruch, Wetter, Nachr. 19.10 .. und jetzt iſt 1 20.00 Vom Hallands⸗ ebirge. 20.15 Nordiſche Muſik. 22.00 Wetter, Nachr., port. 22.15 Konzert. 22.45 Seewetterbericht. 23.00 24.00 Himmliſche Klänge. Frankfurt 06.00 Morgenlied, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 08.00 Zeit, aſſerſtand. 08.05 Wetter. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Nachr. 08.40— 10.00 Sende⸗ pauſe. 10.00 Volksliedſingen. 10.30 Konzert. 11.30 Programm, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter, Straßen⸗ wetterdienſt 11.40 Hausfrau, hör zu! 11.50 Im Haus für Berufsgeſtaltung der DAßß. 12.00 Konzert. 14.00 Zeit, Nachr., offene Stellen, Nachr. 14.10 Schall⸗ platten 15.00 Wünſche und Wirklichkeit. 15.15 Für unſere Kinder. 15.45 Allerlei vom Sport der Woche. 16.00 Konzert. 18.00 Zeitgeſchehen. 18.45 Inter⸗ nationale Winterſportwoche. 19.00 Zeit, Nachr., Wet⸗ ter. 19.10 Kacuſſell der Liebe. 20.45 Anekdoten um Anton Bruckner. 21.00 Bruckner⸗Sinfonie. 22.00 Zeit, Nachr. 22.15 Wetter- und Schneeberichte, Nachr., Sport. 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24.00 —01.00 Nachtmuſik. ö Stuttgart 06.00 Morgenlied, Zeit, Wetter. landw. Nachr., Gymnaſtik 06.30 Konzert. 0800 Waſſerſtand, Wet⸗ ter, Marktberichte, Gymnaſtik. 08.30 Fröhliche Mor⸗ jenmuſtk. 09.30— 10.00 Sendepauſe. 10.00 Volkslied⸗ ingen 10.30—11.30 Sendepauſe. 11.30 Volksmuſik. 12.00 Konzert. 14.00 Muſikal. Allerlei. 15.00 16.00 Sendepauſe. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Die Bläſerkameradſchaft. 18.30 Griff ins Heute. 19.15 „Die Frühglocke“. 20.00 Zwiſchenſendung. 20.15 Tanz⸗ und Unterhaltungsmuſit. 21.15 Konzert. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22.30 Volks⸗ und Unter⸗ haltungsmuſik. 24.00—01.00 Nachtmuſik. Jedes deußjche Dorf joll ein Mufterdorj werben Die Dorfverſchönerungsaltion der 6 5G.„Kraft durch Freude“ Eine der wichtigſten und dringlichſten Aufgaben im großen Aufbauwerk der deutſchen Nation, iſt der Wiederaufbau des deutſchen Dorfes. Hier gilt es, eine Situation zu ſchaffen, die es dem geſamten Landvolk ermöglicht, ſeine Kräfte ſo einzuſetzen, wie es im Intereſſe des deutſchen Volkes notwendig iſt. Darüber hinaus gilt es vor allem der Land⸗ flucht zu begegnen. Jahrzehnte hindurch iſt das Dorf vernachläſſigt worden. Nicht nur der Menſch in der Stadt, auch der ſchaffende Menſch auf dem Dorf Toll ſauber, geſund und ſchön wohnen. Nur in lan⸗ ger, zäher Arbeit, kann ein ſo umfaſſendes Werk, wie es die Schaffung des ſchönen Dorfes iſt, gelin⸗ gen. Alle Kräfte müſſen hier eingeſetzt werden. Dem Amt„Schönheit der Arbeit“ iſt eine beſondere Ab⸗ teilung„Dorfverſchönerung“ angegliedert worden, der die Rieſenaufgabe zufällt, die umfaſſende Dorf⸗ verſchönerungsaktion durchzuführen. Selbſtverſtändlich wird das nur mit der Be⸗ teiligung aller fraglichen Stellen möglich ſein. Am nun die Arbeit aller Stellen einheitlich auszurichten, und nach einheitlichen Richtlinien einzuſetzen, wird am 27. Januar dieſes Jahres eine Gauarbeitsge⸗ meinſchaft für die Dorfverſchönerung gegründet, in der Vertreter der Gaupropagandaleitung, Gau⸗ preſſeamt, Amt für Volkswohlfahrt, Gauheimſtätten⸗ amt, Amt für Volksgeſundheit, NS.⸗Frauenſchaft, Frauenamt, Landesbauernſchaft, Deutſches Volksbil⸗ dungswerk, Gauſportamt, SA., 3, H J., Bd M., die heſſiſche Regierung und die von Wiesbaden, der Deutſche Gemeindetag, die Reichskammer der bildenden Künſte, Landesfremdenverkehrsverband, die Gauwerkſchar, Gauſozialamt, der deutſche Handel, die Fachgruppe Gaſtſtättengewerbe, NSLB., das deutſche Handwerk, die Reichsbetriebsgemeinſchaft Bau, die Gaujugendwaltung, Amt„Feierabend“, die RBG. Verkehr und öffentliche Betriebe, Gauobmann Becker, Gauwart von Rekowſki, Gaufunkwalter, Ar⸗ beitskammer Heſſen, Reichsbahn, Reichspoſt, Reichs⸗ bund der deutſchen Beamten, Arbeitsdienſt, NS. Studentenbund, der Luftſchutzbund, der Bezirks⸗ Tonſervator, der Werberat der deutſchen Wirt⸗ ſchaft und die Naturſchutzbehörde vertreten ſein werden. Das Zeitalter des Verkehrs muß jum Zeitalter der Verkehrsgemeinſchaft werben. Benimm bich deshalb als famerad und befolge die Regeln der Straßenverkehrs⸗Otrönung. So ſollen alle Behörden und Organiſationen bei der Arbeit für das ſchöne deutſche Dorf eingeſetzt werden. Die Arbeit wird ſich auf alle Gebiete des menſchlichen Lebens beziehen. Zunächſt ſoll einmal das Dorf ſelbſt ein ſchönes Geſicht erhalten. Die Dorfſtraße muß ſauber und ordentlich werden, häß⸗ liche Zäune müſſen verſchwinden oder durch ſchöne erſetzt werden; oft müſſen Kanäle gebaut und Abflüſſe für Regenwaſſer geſchaffen werden. Die Häuſer ſollen in einen guten Juſtand verſetzt wer⸗ den. Die Höfe müſſen aufgeräumt ſein, wenn ſie einen ordentlichen Eindruck machen ſollen. Hat das Dorf äußerlich erſt einmal ein blankes Geſicht, dann eht die Arbeit weiter. Jedes Dorf ſoll einen gro⸗ 2 ſauberen und vor allem hellen und ſchönen Saal beſitzen, in dem die Dorfgemeinſchaft ſich verſammeln kann. Wo er vorhanden iſt, ſoll er in einen wür⸗ digen Zuſtand gebracht werden. Viele Dörfer beſitzen jedoch keinen ausreichenden Saal, in allen diefen Fällen ſoll die Errichtung eines Gemeinſchafts⸗ hauſes angeſtrebt werden. Häßliche Schilder und Werbetexte müſſen aus dem Straßenbild verſchwin⸗ den. Zur Entlaſtung der Landfrau ſollen zu min⸗ deſt im. Sommer und Herbſt, zur Zeit der erhöhten Arbeit auf dem Lande, in jedem Dorf NS. Kindergärten eingerichtet werden. Sportplätze und Schwimmbäder müſſen geſchaffen werden, Jauche⸗ gruben ſollen ſachgemäß angelegt, verfallene Schup⸗ pen beſeitigt oder durch neue erſetzt werden. Wege⸗ ſchilder und Markierungstafeln ſollen gut lesbar und ſchon ſein. Der Dorfanger, der in vielen Fällen arg vernachläſſigt iſt, ſoll feſtlich herge⸗ richtet und der Dorffriedhof würdig gepflegt wer⸗ den. Auch das bäuerliche Haus und der Vorgarten Deutscher Nasser(0k 2 E ee ß 2 2 el, / ꝙæęꝗ /// T ßßßßbbbbbbbbbTbDbbTb müſſen Blumenſchmuck im Sommer und Herbſt erhalten. So zahlreich die Aufgaben auch ſind, und ſo ſchwierig ſie auch ſcheinen mögen, ſo werden ſie doch, wenn alle mithelfen, gelöſt werden. Darüber hin⸗ aus gilt aber die Dorfverſchönerungsaktion nicht allein dem Dorf, ſondern auch dem Bewohner des Dorfes, dem Bauer. Bauer und Bildung dürfen keine Gegenſätze mehr ſein. In jeden. Kreis wird ein Kreisvortragsdienſt organiſiert, der auch in das kleinſte Dorf Bildung und Wiſſen tragen ſoll. Selbſtverſtändlich ſteht hier die Pflege der bäuer⸗ lichen Kultur und Tradition im Vordergrund. In keiner Weiſe ſoll der Bauer mit unnützem Wiſſen oder ſtädtiſchen Kenntniſſen belaſtet werden. Hand in Hand mit dem Vortragsdienſt geht die Orga⸗ niſation der Bücherei auf dem Lande. Auch in den kleinſten Dörfern ſollen Büchereien gegründet wer⸗ den, die neben den Standardwerken des National⸗ ſozialismus vor allem Werke über Heimatkunde und heimatliches Volkstum enthalten. Der regel⸗ mäßig ſtattfindende Dorfgemeinſchaftsabend ſoll nicht allein Wiſſen vermitteln, ſondern auch zur Gemein⸗ ſchaft erziehen und nicht zuletzt den Frohſinn pfle⸗ gen. Jegliche Bildungsarbeit im Dorf darf nicht von außen herangetragen werden, darf niemals dorffremd ſein, ſondern muß aus dem Dorf, aus der Heimat und der Dorfgemeinſchaft erwachſen. Durch eine gemeinſame Propagandaaktion wird der Gedanke der Dorfverſchönerung durch alle Auf⸗ gabengebiete bis ins letzte Dorf und an den letzten ſchaffenden Menſchen auf dem Dorf herangebracht. Aus Nah und Fern Den Ratten geht es an den Kragen Am 26. und 27. Februar: Große Rattenjagd in Mannheim! Viel zu wenig wird noch erkannt, wie ge⸗ fährlich die Ratten ſind, die an manchen Stel⸗ len noch ein ungeſtörtes Daſein friſten können. Ungeheure Werte gehen im Laufe eines Jahres nur deswegen verloren, weil man es ver⸗ ſäumt, den Ratten die Lebensbedingungen zu entziehen. Bereits im Vorjahre hat man nach verſchledenem„Vorgeplänkel“ den Ratten den Krieg erklärt und bei einer umfaſſenden Rat⸗ tenbekämpfungsaktion mancher Ratte den Garaus gemacht. In dieſem Jahre aber geht man mit weit umfangreicheren Mitteln dieſen gefährlichen Nagern zu Leibe, die vergangenes Jahr durch die örtlichen Begrenzungen der Rattenvertilgungsaktion immerhin noch die Möglichkeit hatten, ſich bei drohender Gefahr in andere„Reviere“ zu verziehen. Dieſe Tage, an denen den Ratten der Garaus gemacht werden ſoll, ſind der 26. und 27. Februar. Dieſen Termin kann man un⸗ bedenklich nennen, weil ja keine Gefahr beſteht, daß die Ratten entſprechend gewarnt werden können! Der Rattenkrieg findet aber nicht nur im Stadtgebiet Mannheim ſtatt, ſondern wird auch auf Ludwigshafen und auf die zu dieſen Städten gehörenden Landbezirke ausgedehnte Das Polizeipräſidium und das Bezirksamt Das Kratzputzdorf Holzhauſen, das auf dem beſten Wege iſt, ein Muſterdorf zu werden, hat auch ein modernes, ſchönes Schwimmbad angelegt. DR B.⸗Heimatbilderdienſt.— Auf.: Meuer(2) Ein NSV.⸗Kindergarten.— Während die Eltern auf dem Felde arbeiten, werden die Kinder von kundiger Hand beaufſichtigt . l.-Nahnho) S 2 2 haben zur Bekämpfung der Rakten elne Ver⸗ fügung herausgegeben und wurde es allen Volksgenoſſen zur Pflicht gemacht, nach die⸗ ſen Beſtimmungen zu handeln. Mannheim. Am Montag ereigneten ſich in Mannheim vier Verkehrsunfälle. Hierbei wurden zwei Perſonen leicht verletzt und drei Kraftfahrzeuge und ein Fuhrwerk beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbe⸗ achtung der Verkehrsvorſchriften zurückzu⸗ führen.—(Verkehrsüberwachung). Wegen verſchiedener Uebertretungen der Reichsſtra⸗ ßenverkehrsordnung wurden 46 Perſonen ge⸗ bührenpflichtig verwarnt und an 21 Kraftfahr⸗ zeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine aus⸗ gehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Män⸗ gel aufwieſen. Weinheim.(Nach Kislau). Im Laufe dieſes Monats wurden auf Antrag des ſtädt. Fürſorgeamts Weinheim zwei Familienväter auf die Dauer von 9 bzw. 6 Monaten in das Bewahrungslager Kislau eingeliefert. Bei dem älteren handelt es ſich um einen arbeits⸗ ſcheuen, aſozialen Menſchen, der dem Trunke ergeben iſt und durch ſein Verhalten wieder⸗ holt Anlaß zu Beanſtandungen gegeben hat. Da die bisherigen Beſſerungsverſuche fehl⸗ ſchlugen, mußte nun ſchon zum zweiten Male ſeine Unterbringung in Kislau erfolgen.— Der jüngere, 25 Jahre alte Mann iſt eben⸗ falls ein arbeitsſcheuer, aſozialer Menſch, der die vom Arbeitsamt angebotenen Stellen nicht angenommen, oder aber ſeine Arbeitsſtellen freiwillig und ohne Grund verlaſſen hat, ſo⸗ daß ſeine Familie der öffentlichen Fürſorge zur Laſt fiel. Verwarnungen waren ohne jeden Erfolg.— Wer es mit ſeinen Verpflichtungen gegenüber ſeiner Familie und gegenüber dem Volksganzen ſo wenig ernſt nimmt, wie es in den oben angeführten Fällen aufgezeigt iſt, dem kann nur mit äußerſter Strenge klar ge⸗ macht werden, daß Volksſchädlinge in der Ge⸗ meinſchaft keinen Platz haben, ſondern ausge⸗ ſondert und ſolange zwangsweiſe geordneter Arbeit zugeführt werden müſſen, bis ſie ſich auf ihre Pflichten beſonnen haben. Jeder muß fünf Spatzen abliefern Zur Bekämpfung der Schädlingsplage hat die Gemeinde Alten⸗Buſek in Oberheſſen ange⸗ ordnet, daß jeder Grundſtückseigentümer bis zu einem beſtimmten Zeitpunkt fünf Spatzen abliefern muß, die mit 5 Pfg. je Stück ver⸗ gütet werden. 2 Sofort landwirtſchaftliche Arbeitskräfte für 1938 anmelden! Trotz wiederholter und dringender Anforderung haben viele landw. Betriebsführer ihren Bedarf an Arbeits⸗ kräften für 1938 noch immer nicht bei den Arbeitsämtern angemeldet. Dies iſt ſofort nachzuholen. Die verantwortlichen Reichs⸗ ſtellen ſind nur dann in der Lage, geeignete Maßnahmen zur Beſchaffung einer aus⸗ reichenden Anzahl landw. Arbeitskräfte zu treffen, wenn zahlenmäßig einwandfrei feſt⸗ ſteht, wo, wieviel und welcher Art die Ar⸗ beitskräfte benötigt werden. Spätere An⸗ forderungen haben keine Ausſicht auf Be⸗ 8 3 und wiſſenzuſr mel⸗ et · des ofort und gewiſſenhaft den Bedarf an Arbeitskräften für 169 fei den Arbeitsämtern an, falls dies bisher noch nicht g eſchehen iſt. Redlich Ringen ſchafft Gelingen! Erprobe dein Können im Handwerkerwettkampf Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil i. B. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck; Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. XII. 1937 über 1800. 8. Zt. iſt Unzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. ri it dor frucote Vyrhuindele im Tumpj 10 n Die ſduls lil. Ne in 7 eit reinigt alles Freiw. Feuerwehr Viernheim Mittwoch, den 26. Januar, abends 8 Uhr, findet im Lokal zum, Storchen“ ein Belehrungsabend ſtatt. Alle altiven Mitglieder nebſt Spiel⸗ mannszug nehmen daran teil. Unent⸗ ſchuldigtes Fernbleiben wird gemeldet. Der Wehrleiter: Kempf. Pereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893 2 Abtlg. Handball: Heute abend Hallentraining: 7.30— 8.30 Jugend, ab 8.30 1. u. 2. Mſchft. Leupin-Creme u. Seife Erjolg seit Zuehfen bewährt bel Pickel autiucken-Ekzen zurch . Geslchtsausschlag, Wundseln usw. Aller ein tauslalt one Zeitung! Die Zeitung sagt ihren Lesern, was sie wissen müssen. Sie warnt, berãt und hilft, unterhält und belehrt. Sie ist billig und pünktlich- kurz unentbehrllen für jede! Hennlieime Holla eitung Vaudenfeld, 25 Ar, ca. 50 Obſtbäume, zu verkaufen. Wieſenſtr. 16 2 Zimmer und Küche ſowie 1 Zimmer und Küche oder ein Wohnhaus m. denſelb. Räum bis 1. 3. oder 1. 4. zu mieten geſucht. Näh. Saarſtr. 55 öchuhmacher⸗ Nähmaſchine Kinderwagen beides faſt neu, zu verkaufen. Wieſenſtr. 16 man schließt von ihnen auf Ihre Leistungsfähigkeit. Also müssen sie gut aussehen und bei Empfang sofort angenehm auffallen. 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