b aht zie gen ftohen ktiuz—9¹ e Schnauze in Engen. ist! Nan ähre hatten usgegangen, tt, mit här⸗ fü Im wir— dit wilſ, wir lter Sün⸗ N— 90 Eptechhö ſtötung do gemacht, t. Ja, un chläuch det i der gunze e Nommel wit lomme beſtnn ſich daß et ſch d ſei zu⸗ Notgen be: hängt die durch die das Geſetz eſt haben“ ch Schaum t auf einen iu in die ſah ber⸗ zur Stunde melte ch ent, fene neht.— — pelches friedlich mich das e fürchter⸗ m pet ſchien des Nationalpreiſes 1937 die zur Reichskanzlei nimmt. Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim S einungs we le: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. ezugsprels: Ins Haus gebracht monatlich 160 RM durch die Poſt monatlich 1 60 MW. ausſchließlich Nummer 24 6 einſchließlich Botenlohn, Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg PPC Zamskag gültta Geſchäftsſtelle Viernheim F K den 29. Januar 1938 Verkündigungsblatt der NSAR. Viernheim Anzelgen preis! Grundpreis für 1mm Höbe und 22 um Breite 3 Ryfg., im Terr. teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigenprelsliſte Nr. 6 Bismarckſtr 13. Fernſpr. 153 PSg L'bafen 15101 14. Jahrgang Das Programm für den 30. Januar Jackelzug und Vorbeimarſch 17 Rillionen Mark sonderzuwendungen des W5 w. Berlin, 29. Januar. Das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda gibt bekannt: Für den 30. Januar, den 5. Jahrestag der nationalſozialiſtiſchen Erhebung, iſt folgendes Programm vorgeſehen: Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels wird um 9 Ühe aus dem Großen Sendeſaal des Berliner Funk⸗ hauſes zu den Angehörigen der 5. ſprechen, die ſich im ganzen Reich in ihren Heimen, in Turnhallen und Sälen zum Gemeinſchaftsemp⸗ fang verſammelt haben. Um 10 Uhr wird der Führer vor der Reichskanzlei den Vorbeimarſch der Leibſtandar⸗ ten ½ Adolf Hitler abnehmen. Um 11 Uhr wird der Führer den Trägern Ehren⸗ zeichen dieſes Preiſes überreichen. 5 Um 20 Uhr werden in Berlin die uniformier⸗ ten Formationen der Bewegung und der ange⸗ ſchloſſenen Verbände einen Fackelzug veran⸗ ſtalten, der ſeinen Weg vom Königsplatz durch die Friedensallee, das Brandenburger Tor, die Straße Unter den Linden und die Wilhelmſtraße N Hier Vorbeimarſch am Führer. Zur gleichen Zeit werden die Orts gruppen der NSDAP. im ganzen Reich Kame⸗ radſchaftsabende durchführen. Flaggen heraus! Berlin, 29. Januar. Reichsminiſter Dr. Goebbels erläßt folgen⸗ den Aufruf: Aus Anlaß des fünfjährigen Beſtehens des nationalſozialiſtiſchen Reiches fordere ich alle Deutſchen auf, am 30. Januar ihre Häuſer und Wohnungen zu beflaggen. Berlin, den 28. Januar 1938 Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels 17 Millionen Reichsmark Jonderzuwendungen des Bw. Beſondere Hilfsaktion zum 30. Januar 11 Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und 0 Propaganda Dr. Goebbels erläßt folgende Be⸗ 0 kanntmachung: Am 30. Januar feiert das deutſche Volk den 1 deuſſch fünften Jahrestag ſeiner Befreiung. 8 1. Aus dieſem Anlaß wird eine beſondere enen a] Hilfsaktion des Winterhilfswer⸗ ö kes durchgeführt. Es werden Sonderzuwen⸗ en zur,[ dungen im Werte von rund 17 Millionen en de[ R M. verteilt. Trotz der geſunkenen Zahl irg e der vom WoW rbetreuten Volksgenoſſen ent⸗ r wider 1 ſpricht die Höhe dieſer Sonderzuwendungen der ggcgen,[ des Vorjahres. Der dadurch zur Verfügung ſte⸗ . bende Mehbrbetrag wird an kinderreiche Fa⸗ nh milien verteilt Ihnen gebührt der beſondere Dank der Nation. N 1 ben un Die Durchführungsbeſtimmungen für die Hilfsaktion am 31. Januar 1938 erläßt der debt[ Reichsbeauftragte für das Winterbilfswerk. 6 Es lebe der Führer! Es lebe das national⸗ wet„ ſozialiſtiſche Volk und Reich! rü Berlin. den 28. Januar 1938. un det Der Reichsminister für Volksaufklärung 5 und Propaganda: Kahmen, Dr. Goebbels. en dull 9 3 Die schaffenden krelen an en: den Der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des „bbs Innern Dr. Frick gibt im Einvernehmen mit %% dem Reichsminister für Volksaufklärung und 1 ie e g Propaganda folgendes bekannt: 5 in b Am Montag, dem 31. Januar 1938. veranſtal⸗ el ni, tet die Deutſche Arbeitsfront in allen die de“] Betrieben des Reiches kurze Betriebsav; ge⸗ pelle aller Schafſenden, in denen der Be 1 triebsführer und der Betriebsob⸗ eine ge mann in Anſprachen von wenigen Minuten des Tages der Machtübernahme gedenken und ein Gelöbnis zum Führer ablegen. Die Feſtſet⸗ zung des Zeitpunktes für den Betriebsappell iſt jeweils der Betriebsleitung überlaſſen. z allen Geſichtern ſtrahlte die Freude Die öffentlichen Verwaltungen und Be⸗ triebe, einſchließlich ſolcher der Gemeinden, Gemeindeverbände und ſonſtiger Körvperſchaften des öffentlichen Rechts. ſchließen ſich dem an. Die Dienſtſtellenleiter werden erſucht. wegen der Feſtſetzung und Durchführung der Appelle im Benehmen mit dem Betriebsobmann der Deutſchen Arbeitsfront und dem Fachſchafts⸗ gruppenwalter des Reichsbundes der deutſchen 9 unverzüglich das weitere zu veran⸗ aſſen. Tagesbefehl der Jugend Gemeinſchaftsempfang der Rede von Reichsminiſter Dr. Goebbels Berlin. 29. Januar. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches Baldur von Schirach hat zum 30. Januau fol⸗ genden Tagesbefehl erlaſſen: „Anläßlich der fünften Wiederkehr des Tages der nationalen Erhebung wird unſer Partei⸗ genoſſe Reichsminiſter Dr. Joſeph Goebbels zur Hitler⸗Jugend ſprechen. Die Veranſtaltung fin⸗ det am 30. Januar vormittags 9 Uhr im Funk⸗ haus zu Berlin ſtatt und wird auf alle deut⸗ ſchen Sender übertragen. Einheiten der Hitler⸗ Jugend(DJ., H J., JM. und BdM.) hören die Rede in Gemeinſchaftsempfang. 79 Baldur von Schirach.“ Bernd Roſemeyer Der verlauf des 5. Jahreslages der natlonalſozialiſtiſchen Erhebung lödlich verunglückt der Wagen bei Langen-Mörfelden gegen Brückenböſchung geſchleuderk Frankfurt a. M. 29. Januar. Eine erſchütternde Meldung kommt von der Reichsautobahn Frankfurt a. M.— Darmſtadt. Bernd Roſemeyer iſt mit dem Auto⸗Union⸗ Rekordwagen tödlich verunglückt. a Nachdem Mercedes-Benz ſeine Rekordfahrten für Freitag abgebrochen hatte, ging die Auto⸗ Union mit Bernd Roſemeyer am Steuer des Rekordfahrzeugs an den Start zu neuen Ver ⸗ ſuchsfahrten. Nach der erſten Fahrt erklärte Roſemeyer, daß der ſcharfe böige Südweſt⸗ wind ihn beinahe von der Straße gedrückt habe. Trotzdem ſtartete er abermals, und dieſe neue Fahrt ſollte ſeine letzte werden. Das Un⸗ glück ereignete ſich am Kilometerſtein 9g beim Zubringer Langen⸗ Mörfelden kurz vor der Brücke, gerade als Roſemeyer in höch⸗ ſter Geſchwindigkeit die Meßſtrecke zur Meile beenden ſollte. Er geriet in einen Luftwirbel, der das Fahrzeug ergriff und in hohem Bogen gegen die Brückenböſchung warf, wo es völlig zertrümmert wurde. Noſemeyer war ſchon vorher herausgeſchleudert wor⸗ den. Rennarzt Dr. Gläſer konnte nur noch den Tod feſtſtellen. Einzelheiten zur Todesfahrk Frankfurt a. M., 29. Januar. Zum Tode Bernd Roſemeyers werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Glückverheißend hatte der Tag begonnen. Kaum war es hell geworden, da jagte ſchon der ſilbergraue Mercedes⸗-Benz⸗Wagen über die Strecke, neuen Rekorden entgegen. Aus über die fabelhafte Leiſtung, die Rudolf Caraccio la mit ſeinen beiden internationalen Klaſſenrekor⸗ den vollbracht hatte. Mit einem Motor von nur 5.6 Litern Zylinderinhalt hatte er ſowohl die fliegende Meile als auch den den fliegenden Kilometer mit einem Stundenmittel von über 430 km durchraſt. Mercedes-Benz brach nun die Rekordfahrten ab, um der Autounion die Bahn zu überlaſſen. Durch die grauen Wolkenbänke brach mit einem Male die Sonne. Bernd Roſemeyer machte ſich, vergnügt wie ſtets, ſtartfertig und Zur baulichen Umgeſtaltung Berlins ie Darſteſlung zeigt den Verlauf der Nord⸗Süd⸗Achſe vom neuen Nordbahnhof bis zum neuen Südbahnhof. Nördlich der Charlottenbur— E ger Chauſſee die große Ver⸗„„ ſammlungshalle. Die waa⸗:. gerechte fette Schraffur be⸗ deutet Durchbruch durch be⸗ bautes Gebiet, die ſenkrechte dünne Schrafſur freiwerden- K des Reichsbahngelände.— VV Die mit Zahlen gekennzeich—„„ neten Punkte zeigen die„ Lage der folgenden großen. 3 Planungen: 1. Nordbahn⸗ hof; 2. Königsplatz mit Ver⸗ ſammlungshalle; 3. Oſt⸗ durchbruch der Oſtweſtſtraße; 1. Voßſtraße und Wilhelm⸗ ſtraße; 5. freiwerdendes Ge⸗ lände des Potsdamer und 25 e 5 fo 8 2 W eee, bald darauf war das dröhnende Silberſchemen den Blicken der geſpannt ſchauenden Sport- freunde entſchwunden. Aber es war nur eine Probefahrt, wirklich ernſt ſollte es erſt beim zweiten Verſuch werden. Nach einigen Vorberei— tungen preſchte dann Bernd davon zur zweiten Fahrt. die die letzte ſeines Lebens werden ſollte Alles ſcharte ſich um das Strecken— telefon, um das Neueſte über den Verlauf der Fahrt zu erfahren. Plötzlich ſtürzte Dr. Feuereiſen, der Rennleiter der Autounion. entſetzt aus dem Wagen und wie ein Lauffeuer verbreitete ſich die Nachricht, daß Bernd am Kilometer 9 ge⸗ ſtürzt ſei. Neue Meldungen kamen durch den Draht, ſich zunächſt widerſprechend. Dann aber hatte man die erſchütternde Wahr⸗ heit erfahren. Noſemeyer war ſchwer geſtürzt. Wenig ſpäter ſtand man tief gerührt auf der Bahn; Bernd RNoſemeyer war tot Bernd Noſe⸗ e ae, VI. 5 5„ Fnegbenbes gflünot b, VVV . 5 5. 88 9 85 aue, reno, Anhalter Bahnhofs: 6. Flughafen Tempelhof; 7. Südbahnhof. (Zeichnung: Generalbau⸗ inſpektion für die Reichs⸗ hauptſtadt, Zander-Multi⸗ plex⸗K.) meyer, der dem deutſchen Sport ſo oft ſiegreiche Schlachten geſchlagen hatte, lebte nicht mehr, er, der eben noch ſeinen Freunden zugelacht hatte. 0 Bernd Roſemeyer Aufn.: L. Hanſelmann Wie war das Unglück geſchehen? Am Kilo⸗ meterſtein 9g war der Wagen in voller Geſchwin⸗ digkeit von einer gewaltigen Seitenböe erfaßt und auf den mittleren Grünſtreiſen gedrückt worden. Roſemever ſuchte den Stoß durch Ge⸗ genſteuerung abzufangen, brachte aber das ent- feſſelte Fahrzeug nicht mehr in ſeine Gewalt, überſchlug ſich und flog aus dem Wagen heraus in das an der Bahn entlangführende Waldſtück. Bei dem heftigen Aufſchlag gegen die Bäume trug Roſemeyer Verletzungen davon, die ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatten. Der führerlos ewordene Wagen ſprang in wilden Sätzen, ſich mehrfach überſchlagend. der wenige hundert Meter vorausliegenden Brücke entgegen und zerſchellte. die am Rand der Straße ſtehenden Zeitnehmer und Abſperrungsmannſchaften hat⸗ ten ſich geiſtesgegenwärtig zur Erde geworfen, um dem anraſenden Wagen aus der Bahn zu kommen. * Dieſe Todesnachricht hat alle Deutſchen aufs Tiefſte erſchüttert. Bernd Roſemeyer war aus vielen großen internationalen Rennen der letz⸗ ten Jahre ſiegreich hervorgegangen und wir ha⸗ ben gelaubt, daß an ſeinen Namen noch viele Rekordleiſtungen geknüpft würden. Weit über die Grenzen des Reiches genoß er als einer der beſten Rennfahrer der Welt das größte Anſehen und überall wurde ſein Name mit Ehren ge— nannt. Sein plötzlicher Tod bedeutet für den deutſchen Automobilſport und für den Rennſport der ganzen Welt einen großen Verluſt. Caracciola fährt 437 Stundenklm. Frankfurt a M, 29. Januar. Auf der Reichsautobahn wurden am Freitag⸗ morgen neue Rekordverſuche durchgeführt. Schon bei der erſten Fahrt gelang es Europameiſter Rudolf Caracciola, zwei neue internationale Rekorde der Klaſſe B(5—8 Liter) an' Hen, die bisher im Beſitz von Bernd dener (Auto Union) waren. Caracciola erte ie mit dem neuen, völlig verkleideten Mercedes⸗Benz über den fliegenden Kilometer 432 Kilometer⸗ ſtunden und hatte bei ſeiner ſchnellſten Fahrt ſogar 436.893 Kilometerſtunden aufzuweiſen. Der letzte Rekord Roſemeyers ſtand auf 406 Ki⸗ lometerſtunden Auch der Rekord über die flie⸗ gende Meile wurde von 406 Kmſtd auf 432 Kmſtd. verbeſſert. Die Verſuche ſollen am Mon⸗ lag wieder aufgenommen werden. „B.. Großverlehrskreuz Berlin Zum erſten Mal in der Geſchichte der Völker wird die Hauptſtadt eines Staates einen derart durchgreifenden Umbau erhalten, wie es der Plan des Generalbauinſpektors Profeſſor Speer vorſieht. Es hat Fälle gegeben, in denen der eine oder andere Stadtteil zu Repräſentations⸗ wecken neu angelegt wurde, wie es beiſpiels⸗ weiſe in Petersburg unter Peter dem Großen geſchah. Es hat andere Fälle gegeben, in denen die allzu ſtarke Verdichtung der Bebauung durch Straßendurchbrüche aufgelockert wurde. Dies er⸗ jolgte im vergangenen Jahrhundert etwa in Paris, als vom Place d'Etoile aus ſternförmig relativ breite Straßen nach allen Richtungen der Windroſe durchgeführt wurden. Aber der Arheber dieſes großen Straßenſternes in Paris war bezeichnenderweiſe kein weitblickender Städtebauer, ſondern ein kluger— Polizeimini⸗ ſter, der die Möglichkeit haben wollte, ſeine Mo⸗ bilgarden bei den allzu häufigen Unruhen und Straßentumulten ſchneller an Ort und Stelle e und ſo die Stadt beſſer beherrſchen zu önnen. Der vom Führer ſelbſt ſeit Jahren erwogene und nun ron Prof. Speer in die endgültige Form gebrachte Umbauplan für Berlin hat mit alledem nichts zu tun. Er enthält vielmehr vier große zweckvpolle Ziele: Erſtens erhält Deutſchland eine„wirkliche und wahre Hauptſtadt“ von ſolcher Geſtaltung und ſolcher repräſentativen Erſcheinung, wie ſie eines neuen Reiches von Weltgeltung einzig würdig iſt. Zweitens werden gleichzeitig die in Berlin im⸗ mer drängender gewordenen Probleme des Stadtverkehrs und des Wohnungsmangels ge⸗ löſt. Drittens bildet die Reichshauptſtadt nach erfolgtem Umbau im Netz der großen Reichs⸗ gutobahnen nicht mehr einen blockartig wirken⸗ den Knoten, ſondern ganz im Gegenteil eine rieſige Großverkehrs⸗Schleuſe von ſo moderner Form, daß ſie ſelbſt auf Jahrhunderte hinaus für alle zu erwartenden Verkehrsſteigerungen völ⸗ lig ausreicht. Viertens wird das neue Berlin, wie man von 1950 ab ohne Uebertreibung ſagen darf, nicht nur wie bisher das europäiſche „Luftkreuz“ bilden, ſondern es wird durch ſei⸗ nen vielfachen Anſchluß an das Reichsnetz der Autobahnen gleichzeitig auch zum Kreuzungs⸗ punkt des immer größer werdenden Kraftver⸗ kehrs im Herzen Europas, alſo eines ganzen Erdteiles werden. Aengſtlichen Gemütern mag dies letztere wie vielleicht die eine oder andere Einzelheit aus dem Plan Speers als zu weit⸗ greifend erſcheinen— aber was war dieſes Jahrfünft ſeit 1933 anderes als ein praktiſches Kolleg von geſchichtlichem, Aus maß darüber, daß der Nationalſozialismus nicht nur einen völlig neuen Staat ſchuf, ſondern auch mit völlig neuen Mitteln zahlreiche frühere„Unmöglich“ aus der Welt ſchaffte! Und auf welchem Gebiet hätte der praktiſche Erfolg ihm nicht recht gege⸗ ben?! b Mancherlei Einzelheiten aus dem grandioſen Plan Speers werden den Nichtberliner beim erſten Leſen in Erſtaunen ſetzen, etwa wenn er hört, daß im ſog. Regierungsviertel heute buch⸗ ſtäblich kein Büroraum mehr zu haben iſt, ein ſchlechterdings unmöglicher Zuſtand für Line Staatsleitung, deren Aufgaben ſich derart ver⸗ größert und vervielfacht haben. Man wird ſich alſo vernünftigerweiſe nicht mehr mit Ergän⸗ zungsbauten aufhalten, ſondern die neuen Großbauten kurzerhand an die neu zu errichten⸗ de Nordſüdſtraße. und zwar vorzugsweiſe an ihre ſüdliche Hälfte, legen. Dadurch iſt für viele Menſchenalter Vorſorge getroffen und außerdem werden in der Südhälfte der Reichshauptſtadt (ungefähr in dem Gebiet um die Punkte Halle⸗ ſches Tor— Tempelhof— Mariendorf) links und rechts dieſes ſüdlichen Schenkels des großen Aufteilungskreuzes große Wohngebiete erſchloſ⸗ ſen. Die Planung von zunächſt 15 000, ſpäter 20 000 zuſätzlichen Wohnungen jährlich zeigen den Bedarf an ſolchem Wohnbau⸗Raum, von dem der durch die Auflaſſung der Bahnhöfe (Potsdamer und Anhalter ſüdlich, Stettiner und Lehrter nördlich) freiwerdende Komplex ja nur einen Teil darſtellt. Auf der Karte oder aus größerer Flughöhe betrachtet. wird Berlin von 1950 ab eine klare Gliederung zeigen, gegeben durch das rieſige Kreuz der Nordſüd⸗ und der Oſtweſtachſe, ein⸗ gegrenzt durch den weiten Kreis der Autobahn rings um die Hauptſtadt mit einer Geſamt⸗ länge von ungefähr 180 Kilometern. und das Ganze im Innern aufgeteilt in erſter Linie durch die vier inneren Straßenringe, deren Fertigſtellung nach 1950 unter Benutzung teil⸗ weiſe ſchon vorhandener Straßen vorgeſehen iſt. Da die beiden neu anzulegenden Großbahnhöfe im Norden(für Lehrter. Stettiner Bahnhof und Stadtbahnen) und im Süden(für Anhal⸗ ter und Potsdamer Bahnhof) unmittelbar an der großen Nordſüdachſe liegen werden, iſt ſchnellſte Erreichung des Stadtzentrums mit Hilfe der mächtigen Achſenſtraßen einerſeits und des U⸗Bahn-⸗Schnellverkehrs andererſeits ſelbſt bei ſtärkſtem Andrang geſichert. Ueber⸗ haupt iſt es eins der bedeutſamſten Merkmale des großen Umbauplanes, daß er die ebenſo verſchiedenartigen wie zahlreichen Verkehrspro⸗ bleme, die aus der Errichtung neuer Stadt⸗ teile entſtehen, nicht nur für eine nahe, ſondern gleich für eine ſpätere Zukunft mitlöſt. Das gilt auch für den mächtigen Schnittpunkt des großen Straßenkreuzes, der ungefähr in die Gegend der jetzigen Kreuzung Sieges⸗Allee— Charlottenburger Chauſſee im Tiergarten fallen wird und mit ſeinen uf terirdiſchen Kreuzungs⸗ bahnen ein modernes Verkehrskunſtwerk wer⸗ den dürfte, mit dem der dreigeſchoſſige unter⸗ irdiſche„Alex“, der Alexanderplatz wohl keinen Vergleich mehr aushalten wird. Nimmt man die vorgeſehenen öffentlichen und privaten Großbauten, ſowie die Verſchöne⸗ rung der Spreeufer, die Ausgeſtaltung oder Neuanlage von Grünflächen. Bädern, Sport⸗ und Erholungsplätzen hinzu, ſo braucht man keine große Phantaſie zu haben. um ſich vor⸗ ſtellen zu können, daß in vdieſen 12 Jahren die Hauptſtadt des neuen Deutſchland die modernſte und zugleich ſchönſte Hauptſtadt Europas, wenn nicht gar der Welt werden wird. Uachruf Himmlers und hühnleins der Inhall von Roſemeyers Leben: Berlin, 29. Januar. Zum Tode des Rennfahrers Bernd Roſe⸗ meyer haben, wie die NSK. meldet, der Füh⸗ rer des deutſchen Kraftfahrſports Korpsführer Hühnlein und der Reichsführer y Himmler folgenden gemeinſamen Nachruf erlaſſen: Der* Kraftfahrſport verlor heute durch ein tragiſches Geſchick einen ſeiner großen Meiſter. ⸗Hauptſturmführer 9 Roſemever fiel 27jährig in jenem Kampfe, dem er ſich von früheſter Jugend an verſchrieben hatte. Wenn das Wort vom geborenen Rennfahrer eine Berechtigung hat, ſo bei ihm. Vom Sattel des Rennmotorrades kommend. kämpfte er ſich mit fanatiſchem Einſatz in kür⸗ zeſter Zeit am Steuer des Auto⸗Union⸗Renn⸗ wagens zur internationalen Spitzenklaſſe em⸗ por. Die ganze Welt wurde zum Bewunderer ſeiner Leiſtungen. Europameiſter 1936— Sie⸗ ger im Vanderbilt⸗Pokal in Amerfka— in der Coppa Acerbo in Italien— im Internationa⸗ len Einzelrennen— im Donington⸗Park⸗Ren⸗ nen in England— ſind nur einige ſtolze Na⸗ men aus der langen Reihe ſeiner Siege. Bernd Roſemeyer war und bleibt das Vor⸗ bild der rennbegeiſterten Jugend und des ſtets für Deutſchland einſatzbereiten Führers. Sein Leben hieß: Angreifen, Kämpfen, Siegen! Ob auf der Renn⸗ bahn, als ⸗Führer oder am Steuer ſeines Flugzeuges— er kannte kein Zurück. In Trauer um dieſen Meiſter des deutſchen Kraftfahrſportes und getreuen Kameraden ſen⸗ ken) und NSKK. ihre Standarten. Der Einſatz des Ausführungen des Korpsführers Berlin, 29. Jan. Der Führer des deutſchen Kraftfahrſports. Korpsführer Hühnlein, veröffentlicht zum Unglücksfall Bernd Roſemeyers folgende Aus⸗ führungen: Rekorde ſtellen Spitzenleiſtungen dar, die Markſteine in der Entwicklung des Automobils ſind. Um dieſe Spitzenleiſtungen wird ebenſo heiß und erbittert unter den Natſonen und Werken gekämpft. wie um den erſten Platz im Internationalen Rennen. Deutſchland kann mit Stolz auf die lange Liſte der Rekorde blicken, die ſeine Meiſterfahrer auf Mercedes⸗Benz und Auto Union errungen haben. Das Kraftfahrſportjahr 1997 war ein ununterbrochener Siegeszug unſerer deut⸗ ſchen Rennwagen. So war es nur allzu ver⸗ ſtändlich, daß nach Abſchluß der Rennſaiſon un⸗ ſere Werke und Fahrer darauf brannten, nun⸗ mehr auch die beſtehenden Rekorde zu verbeſſern, um vor aller Welt zu beweiſen, welche uner⸗ hörten Spitzengeſchwindigkeiten mit den deut⸗ ſchen Rennwagen zu erzielen ſind. Dieſem Zweck diente die von mir im Oktober 1937 auf der Reichsautobahn Frankfurt Darm⸗ ſtadt durchgeführte„Internationale Re kord woche“. In ihrem Rahmen gelang es der Auto⸗Union mit Bernd Roſemeyer insgeſamt 19 neue Rekorde aufzuſtellen und hierbei erſtmalig die enorme Geſchwindigkeit von 406 Stdkm. auf einer öffentlichen Straße zu erreichen. Bei Mercedes Benz ſtellten ſich bei den Probe⸗ fahrten Mängel an der windſchlüpfrigen Karoſ⸗ ſierung heraus, die das Werk veranlaßten, den Wagen nicht einzuſetzen, um die als notwendig erkannten Verbeſſerungen vorzunehmen. Die Daimler⸗Benzwerke führten dieſe Verbeſſerun⸗ gen planmäßig durch und meldeten ſodann ihre Abſicht an, nunmehr ihrerſeits eine Verbeſſe⸗ rung der inzwiſchen erzielten Rekorde zu ver⸗ ſuchen. Den neuen Antrag von Rekordverſuchen mach⸗ te ich von vorherigen gründlichen Vor ver⸗ ſuchen im Windkanal und auf der Straße abhängig, die die Gewähr boten, die beſtehen⸗ den Geſchwindigkeiten weſentlich zu überbieten und ſomit kleinliche Kämpfe um die Bruchteile von Geſchwindigkeitsverbeſſerungen auszuſchal⸗ ten.— Zu dieſer Maßnahme veranlaßte mich der hohe Einſatz für dieſen Spitzen⸗ kampf. Der heutige Erfolg Rudolf Caraccio⸗ las auf Mercedes-Benz. dem es auf Anhieb ge⸗ lang, den beſtehenden Rekord von 406 Kilo⸗ meterſtunden auf 437 Kilometerſtunden herauf⸗ zuſchrauben, bewies die Glücklichkeit der getrof⸗ fenen Vorbereitungen. Auch die Aut o⸗Union meldete auf Grund ihrer Vorbereitungen berech⸗ tigte Ausſichten zu einer weiteren Verbeſſerung der Rekorde. So trat auch ſie— mit meinem Einverſtändnis— heute früh auf der Reichs⸗ autobahn Frankfurt am Main— Darmſtadt mit ihrem Wagen an. Der erſte Probelauf von Bernd Roſe⸗ meyer brachte eine Verbeſſerung ſeines eige⸗ „Angreifen! Kämpfen! siegen!“ Der III. Sturm der 1⸗Motorſtandarte 4 Bremen und der NS KK.⸗Motor⸗Lehrſturm Berlin werden mit Genehmigung des Führers künftig den Namen„Bernd Noſemeyer“ tragen. Adolf Hillers Beileid Berlin, 29. Januar Der Führer und Reichskanzler hat an Frau Elly Roſemeyer⸗Beinhorn folgendes Telegramm geſandt: „Die Nachricht von dem tragiſchen Geſchick Ihres Mannes hat mich tief erſchüttert. Ueber⸗ mittle Ihnen mein aufrichtiges Beileid. Möge der Gedanke, daß er im Einſatz für deutſche Geltung fiel, Ihren tiefen Schmerz lindern. Adolf Hitler.“ Das Beileid der 1 Berlin, 29. Januar. Der Reichsführer j und Chef der deutſchen Polizei Heinrich Himmler ſandte der Gattin des tödlich verunglückten ⸗Hauptſturmführers Bernd Roſemever nachſtehendes Beileidstele⸗ gramm: „Zum Tode Ihres Mannes., unſeres lieben und mutigen Kameraden, dieſes immer einſatz⸗ bereiten Deutſchen, ſpreche ich Ihnen mein und der geſamten Schutzſtaffel herzlichſtes Beileid aus. Ein Motorſturm der 1 wird für immer ſeinen Namen tragen. n (gez) 5. Himmler, Reichsführer H. deulſchen Aulos hühnlein zu Roſemeyers Tod nen früheren Rekords von 406 Kilometerſtun⸗ den auf 429 Kilometerſtunden. Beim daraufſol⸗ genden Meßlauf erreichte ihn dann das tra⸗ giſche Geſchick. Er wurde bierbei durch Um⸗ ſtände die bei einer ſolchen Kraftentwicklung kein Menſch nachträglich ſicher zu erforſchen ver⸗ mag, aus der Bahn getragen. Dr. Frick an Hühnlein Berlin, 29. Januar. Der Reichs⸗ und Preußiſche Innenminiſter Dr. Frick hat an Korpsführer Hühnlein folgendes Telegramm gerichtet: „Tief erſchüttert von der Nachricht vom töd⸗ lichen Unfall Bernd Roſemevers ſpreche ich Ihnen und dem Nationalſozialiſtiſchen Kraft⸗ fahr⸗Korps zu dem unerſetzlichen Verluſt mein herzliches Beileid aus und bitte Sie, meine Anteilnahme auch Frau Roſemever⸗Beinhorn zu übermitteln. Frick. Reichs⸗ und Preußiſcher Innenminiſter.“ In Frankfurk aufgebahrt Frankfurt a. M. 29. Januar. Die Leiche Bernd Roſemeyers wurde in den erſten Nachmittagsſtunden nach Frank⸗ furt am Main gebracht und im Hauſe der 1 in der Bockenheimer Landſtraße aufgebahrt. hühnlein an Rudolf Caracciola Berlin, 29. Januar. Korpsführer Hühnlein ſandte an Rudolf Caracciola, dem es am Freitag gelungen war, den beſtehenden Rekord von 406 km/ St. auf 437 km/ St. zu verbeſſern, folgendes Telegramm: „Ihnen und den Daimler⸗Benz⸗Werken auf⸗ richtige Glückwünſche und meine bewundernde Anerkennung zum Welterfolge, den der tragiſche Tod Bernd Roſemeyers leider in ſo bitterer Weiſe überſchattet.“ Brafilien beſtürzt „Der größte Autorennfahrer der Welt“ Rio de Janeiro, 29. Jan. Der tragiſche Tod Roſemeyers löſte in Auto⸗ ſportkreiſen Rio de Janeiros größte Beſtürzung aus. Die Teilnahme iſt umſo ſtärker als der Start Roſemeyers bei den nächſten großen Automobilrennen in Braſilien er⸗ wartet wurde. Die Preſſe hebt die menſchlichen und ſportlichen Vorzüge des Verunglückten her⸗ vor, den die Zeitung„Noite“ den größten Au⸗ torennfahrer der Welt nennt. Frunzöſiſche Waffen für Rolſpanien Marſeille iſt ſowjelſpaniſcher Umſchlaghafen geworden Salamanca, 29. Jan. Die nationalſpaniſchen Behörden wenden ſich am Freitag erneut an die Welt⸗ öffentlichkeit und weiſen auf die ungeheuerliche militäriſche Unterſtützung hin, die Sowjietſpanien von franzöoſiſcher Seite erhält. Der Hafen von Marſeille ſei in einen ſowjetſpaniſchen Umſchlaghafen für Kriegs⸗ material umgewandelt, das von den verſchie⸗ denſten Plätzen hier zuſammenſtröme und nach Barcelona und Valencia weitergeleitet würde. So ſeien dieſer Tage wieder 80 Curtis⸗ Flugseuge nach Barcelona verladen wor⸗ den. Ferner ſeien in den letzten 14 Tagen in r e 3 n 2 Frankreich zur Weiterbeförderung nach Sowjiet⸗ ſpanien 4000 von roten europäiſchen Werbe⸗ büros vermittelte Freiwillige eingetroffen. Im franzöſiſchen Kriegshafen Toulon ſeien drei griechiſche Petroleumdampfer mit 9000 Tonnen Benzin für Sowjetſpanien eingetroffen, wäh⸗ rend über Toulouſe 60 ſowjetruſſiſche Piloten weitergeſchickt worden ſeien. In Perpignan ſtünden 160 franzöſiſche Flugzeuge verſandbereit. Seit dem 1. Dezember hätten die franzöſiſch⸗katalaniſche Grenze nicht weniger als 347 franzöſiſche Reſerve⸗ Offiziere, 98 Diviſionsoffiziere ſowie unzählige Tauſende von Freiwilligen überſchritten. untereinander unter 30 regierle man in der Jyſlemzeil Der Landrat Dr. Creutz, Freund des Herrn Hirtſieſer Koblenz, 29. Januar. Im Prozeß gegen den früheren Landrat des Kreiſes Adenau Dr. Creutz wurde am Frei⸗ tag das Urteil geſprochen. Der Angeklagte wird wegen Untreue im Sinne des 8 226, Abf. 1, Nummer 2, und Abſatz 2, alter Faſſung des Strafgeſetzbuchs zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr drei Monaten und zu einer Geld⸗ ſtrafe von 1000 RM. verurteilt,, Die Geld⸗ ſtrafe iſt durch die Unterſuchungshaft verbüßt. Außerdem wird dem Angeklagten auf die Dauer von fünf Jahren die Fähigkeit entzogen, öffent⸗ liche Aemter zu bekleiden. Der Antrag auf Haftbefehl wird abgelehnt, da Fluchtverdacht nicht beſteht. Der Angeklagte wurde beſchuldigt, in. Eigenſchaft als Landrat im Zuſammenhang mit der Erbauung des Nürburg⸗Ringes aus Kreismitteln über 100 000 RM. unberech⸗ tigt für eigene Reiſezwecke, Werbe- und Reprä⸗ ſentationszwecke verwendet und auch anderen Perſonen Vermögensvorteile verſchafft zu haben. Im Laufe der zweimonatigen Verhand⸗ lung wurde feſtgeſtellt, daß der erſte Koſtenvor⸗ anſchlag für den Nürburg⸗Ring auf 2,5 Mill. RM. lautete, während die wirklichen Koſten bis zur, Fertigſtellung des Ringes auf über 13 Mill. RM. anſchwollen. Das Reich mußte zwei⸗ mal einen Zuſchuß von je zwei Mil⸗ lionen, Preußen ebenfalls zwei Millionen und die Provinz eine halbe Million gewähren. Als die zuſtändigen Berliner Stellen darauf⸗ hin die Befugniſſe von Dr. Creutz einſchränk⸗ ten, kehrte ſich dieſer nicht daran und verſtand es, gegen die entſtehenden Schwierigkeiten den damaligen Zentrumsabgeordneten Heß einzu⸗ ſetzen, bei dem er ebenſo wie bei dem damali⸗ gen„Wohlfahrtsminiſter“ Hirtſiefer für ſeine Machenſchaften ſtärkſte Unterſtützung fand. Dr. Creutz hatte mit einer regelrechten Wech⸗ ſelreiterei gearbeitet. Im Verlauf der Verhandlung wurde durch Zeugen feſtgeſtellt, daß man Leute mit der Verwaltung der Millionen für den Bau des Nürburg⸗Ringes beauftragt hatte, die nicht die geringſte Kenntnis von einer ordnungsmäßi⸗ gen Buchführung hatten. So Creutz den Leiter des damaligen Wohlfahrts⸗ amtes in Adenau zum Betreuer der Gelder. Dieſer mußte ſich erſt durch einen Fernkurſes in der Buchführung ausbilden und erhielt daraufhin auf Vorſchlag des Landrates vom Kreisausſchuß den klingenden Titel„Finanz⸗ direktor“. 5 Der Staatsanwalt ſtellte in ſeinem Plädoyer feſt, Dr. Creutz ſei ein ungetreuer Beamter ge⸗ weſen, der den Bau des Nürburg⸗Ringes zur Gelegenheit genommen habe, mit unſauberen Mitteln ein flottes, eines Beamten unwür⸗ diges Leben zu führen. Er habe zwar für ſich keine Kapitalien angehßuft, jedoch auf Koſten des ärmſten Kreiſes in Preußen einen Aufwand getrieben, der mit ſeiner Stellung und ſeinen Pflichten nicht vereinbar war. In der Urteilsbegründung wies der Vorſitzende darauf hin, daß der An⸗ geklagte den wirtſchaftlichen und politiſchen Verfallserſcheinungen der Syſtem⸗ zeit erlegen ſei, wie auch der Zentrumsklün⸗ gel und die Liierung des Zentrums mit den Sozialdemokraten ein Grund dafür geweſen ſei, daß der Angeklagte bei ſeinem Wirken voll⸗ kommen freie Hand gehabt habe. Zwar ſei der Angeklagte kein Verbrecher im gewöhnlichen Sinne, aber er ſei kein Beamter geweſen. Die Feſtſtellungen hätten ergeben, daß der Ange⸗ klagte 140 000 Mark aus öffentlichen Mitteln für ſich aufgenommen habe. Er hat dieſe Gel⸗ der zwar nicht in ſeine eigene Taſche geſteckt, aber unter dienſtlichen Vorſchriften und des Treuebegrif⸗ fes zur Reklame für den Nürburg⸗Ring ver⸗ wendet. —— 50;ialismus durch Frende Eine Erklärung Dr. Leys Berlin, 29. Januar. Am Vorabend des fünften Jahrestages der nationalſozialiſtiſchen Revolution veröffentlicht der„VB.“ eine Unterredung mit Reichsorga⸗ niſationsleiter Dr. Ley über das gewaltige Aufbauwerk der Deutſchen Arbeitsfront. Auf die Frage:„Welche Aufgaben haben Sie der bevorſtehenden Hamburger Reichs⸗ tagung„Kraft durch Freude“ geſtellt?“ antwor⸗ tete der Reichsorganiſationsleiter:„Der Füh⸗ rer hat der Welt bewieſen, daß das Genfer Sy ſtem falſch iſt. Dasſelbe gilt für das in ſeiner Tätigkeit und in ſeiner Zielſetzung in letzter Zeit auch anderwärts umſtrittene Gen⸗ fer Arbeitsamt. Wir müſſen weg vom Schema⸗ tismus, von der Erſtarrung der Genfer Inter⸗ nationalen. Aus der Verbindung der Völker dem Motto„Freude an der Arbeit“ wird ſich ein immer feſte⸗ res Band ergeben. Hier wird ſich die Zuſam⸗ menarbeit der Völker auf einem Gebiete ermög⸗ lichen laſſen. deſſen Auswirkungen man heute noch kaum abſchätzen kann. So hat auch die Reichstagung 1938 die Aufgabe. in der Welt die Erkenntnis zu feſtigen: Es gibt keinen anderen Weg. einem Volke den Sozialis⸗ mus zu bringen, als über den Weg der Freude und der Lebensbehauptung. Das andere ord⸗ nen die Menſchen von ſelber.“ Großfeuer in einer nordfranzöſiſchen Baummwollfabrik 88 Paris, 28. Januar. In Seclin bei Lille brach in den Abendſtun⸗ den des Donnerstag in einer großen Fabrik für Verarbeitung von Baumwollabfällen Feuer aus. das mehrere Stunden lang wütete. Sämt⸗ liche umliegenden Wohnhäuſer mußten geräumt 1 werden. Der Sachſchaden wird viele Millionen Francs erreichen. beſtimmte Dr. bedenklicher Außerachtlaſſung der 40 M 60 mungsmizi⸗ Aamte Dr. Wblfahtts det Gelder. Fernkurs ad ethſelt rütes don nnz n Plidoper deanttt ge⸗ Unges fur inſauberen var füt ſih auf Roten 1 Kuſwond und feinen ö i der Ap⸗ polttiſchen Spſen⸗ trumsflün⸗ s nit den deweſen bi, ren voll⸗ bat ſei der wöhnlichen wee. Die det Ange⸗ en Mitteln ditſe Gel⸗ he gekett aſung det teuebegtif⸗ Ning vel⸗ be Itnuct. ges del ut Leichsorga⸗ gewaltige ft. n haben u Keich gntwol⸗ det Fü“ beiſer aun ſetung! — bel; 0 Schema fer Intet⸗ er Völlet Adolf Hitler iſt Deutſchland— Ein ſtarkes Volksheer, der Stolz der Nation— Die Not iſt beſiegt durch das Opfer der Gemeinſchaft im WSW Millionen, die einſt brotlos waren, fanden das Glück der Arbeit wieder Soldaten— Landſchaft und Städte verändern ihr Geſicht Frei und ſicher iſt der Bauer, iſt das ganze deutſche Land — Das Schanddiktat von Verſailles iſt beſeitigt; auch am Rhein ſtehen unsere (Sämtliche Aufnahmen Scher! — 5 0 4 Die Meldungen über den großen Einſturz der gewaltigen Niagara⸗Hängebrücke und der Waſſerkraftwerke in ihrer Nähe durch gewaltige Eismaſſen, lenkt die Aufmerkſam⸗ keit wieder einmal auf dieſes altbekannte Na⸗ turwunder zwiſchen Erie⸗ und Ontario⸗See, das in den letzten Jahren mehr und mehr zu einem techniſchen Wunder umgeſtaltet wurde. Die ungeheure Seenfläche im Gebiet des St. Lorenzſtroms, die den Niagara in ſich ſchließt, iſt in ihrer Ausdehnung etwa halb ſo groß wie Deutſchland. Die Fälle ſelbſt liegen bekanntlich zum Teil auf kanadiſchem. zum Teil auf dem Gebiet der Vereinigten Staaten, getrennt durch die ein Kilometer lange Goat Inſel ſtürzen die Fälle an 50 Meter tief herab. Im Sommer ſind ſie in einen Schleier von ſprühendem Waſſer ge⸗ hüllt, ein harter Winter aber ſchlägt ſie in Eis⸗ feſſeln. Das Brauſen des Waſſers iſt zum Teil verſtummt, aber mit ohrenbetäubendem Krachen raſen gewaltige Eisſchollen aufeinander und türmen ſich unten zu Wällen: die in dieſem Winter bereits die Höhe von 30 Meter erreicht haben. Das iſt mehr als doppelt ſo viel als es in gewöhnlichen Wintern der Fall iſt. Der„große Zürnende“, wie die Indianer frü⸗ berer Zeit den Niagara nannten, iſt wieder ein⸗ mal voller Unmut und will ſeine Macht zeigen. Damals allerdings ſtürzten die Waſſer„unab⸗ gezapft“ noch mit voller Gewalt in die Tiefe. Es gab noch keine Kraftwerke wie heute, die das Waſſer des Niagara, bevor es zu den Fällen gelangte, für ſich in Anſpruch nahmen. Aus al⸗ len Gegenden der Windroſe kamen die India⸗ ner als Abgeordnete ihrer Stämme zu den Fäl⸗ len, die als größtes Heiligtum verehrt wurden. Alljährlich einmal mußte der„große Zürnende“ durch ein Menſchenopfer beſänftigt werden. Die drei ſchönſten Mädchen wurden ihm zum Opfer gebracht. Oberhalb der Fälle dort wo ſich heute die Geleiſe der Gürtelbahn hinziehen. reicht eine ſchmale Landzunge weit in die Fluten hin⸗ aus. Dort feſſelten die Prieſter die lebenden Körper in ſchmale Boote aus Hirſchfell. Biswei⸗ len kam es vor, daß eins der Boote ungefährdet durch die Fälle gelangte, daß der Strudel es nicht verſenkte. Dann hatte der„große Zür⸗ nende“ das Opfer verſchmäht, und das junge Ding wurde mehr tot als lebendig weiter un⸗ ten, wo die Waſſer ſich beruhigten, von ſeinen Todesfeſſeln befreit. Die erſte Hängebrücke über den wilden Waſſern Der Niagara iſt heute bei weitem nicht mehr das, was er einſt war, bevor man ihn zur Ar⸗ beitsleiſtung zwang. Damals, als man die erſte ſehr fragwürdige Hängebrücke vom kanadiſchen zum amerikaniſchen Ufer zu ziehen begann, wurden ihm die erſten Feſſeln angelegt. Selt⸗ ſam genug muß es dabei zugegangen ſein. Man wußte nicht einmal, wie man es anſtellen ſollte, um ein einfaches Seil über die brodelnden Waſ⸗ ſer zu ziehen. Man verſuchte es mit Raketen, aber ſie trugen nicht weit genug u. landeten ſtets in den Fluten. Durch einen Knaben, der an einem der hochgelegenen Ufer mit ſeinem Drachen ſpielte, kam der Ingenieur, der die Arbeit übernommen hatte, auf den Gedanken. dieſes Hilfsmittel zu verwenden. Wenn der Wind in geeigneter Richtung blies, ſo hatte er beobachtet, wurde der Draſten über das Waſſer von einem zum anderen Uefer getragen. Mit dieſer einfachen Vorrichtung gelang es nun tat⸗ lich, das erſte Seil über den Niagara zu ziehen und mit ſeiner Hilfe immer längere und ſchwe⸗ rere Taue hinüberzuziehen. Unter größten Mü⸗ hen konnte ſo die erſte Hängebrücke 1851 errich⸗ tet und befeſtigt werden. Sie diente etwa 13 Jahre dem Verkehr zwiſchen beiden Ufern, bis ſie in einem harten Winter einem Eisgang zum Opfer fiel. An die Stelle dieſer noch ſehr pri⸗ mitiven Brücke trat dann eine widerſtandsfähi⸗ gere Stahlſeilhängebrücke, ungefähr an derſel⸗ ben Stelle. Es iſt dieſelbe Brücke, die vielfach erneuert, heute noch dem Verkehr zwiſchen den Ufern dient, und jetzt allerdings dem alle bekannten Maße überſteigenden Eisgang zum Opfer gefallen iſt. Dieſe Brücke trägt außer einer Bahn für Fußgänger und Kraft⸗ fahrzeuge die Schienen für die erwähnte ein⸗ das Wilwenſchloß von London Der neue Sitz der Königinmutter Mary 200 Zimmer und dennoch kein Platz An der Mall, der breiten Avenue. die vom Buckingham⸗Palace zum Trafalgar ⸗ Square führt, liegt das nach außen hin ſehr beſcheiden ausſehende Schloß Marlborough Houſe. Es iſt ein Gebäude von drei Stockwerken mit zwei Seitenflügeln. Einmal leuchtete es in roter Farbe, jetzt hat jedoch der Kohlendunſt der Jahrhunderte das Schloß ſchmutzig grau ge⸗ färbt. Sieht man das Gebäude von der Straße, ſo wird nur wenigen auffallen, daß es ein Königsſitz iſt. Es könnte eher ein Krankenhaus oder ein Entbindungsheim ſein. Eine hohe Mauer trennt es von der Avenue. Und den⸗ noch verbirgt ſich hinter der düſteren Mauer ein entzückender Garten. der im Sommer recht freundlich anmutet, zumal die Blumen in ihm von beſonderer Pracht ſind. Seit Jahrzehnten hat das Schloß leer ge⸗ ſtanden. Finſter ſah es in den ſpäten Abend⸗ ſtunden aus. Kein Licht ſchien. Jetzt wird das Schloß wieder bewohnt, denn es iſt der Sitz der Königinmutter Mary geworden. Be⸗ reits als Prinzeſſin von Wales hat Königin Mary im Marlborough Houſe mehrere glück⸗ liche Jahre verbracht. Sie ſah dort ihre Kin⸗ derſchar wachſen und auf dem grünen Raſen ſpielen. Nach dem Tode König Eduards VII. — im Jahre 1910— ſiedelte das neue Kö⸗ nigspaar nach Buckingham⸗Palace über, das ſeit einem Jahrhundert die vornehme Reſidenz der engliſchen Herrſcher iſt. Ab und zu ver⸗ brachte Königin Mary jedoch einige Wochen im Marlborough⸗Houſe, das ſie beſonders der„große Jürnende“ der Niagara als winkerliche Gefahrenquelle gleiſige elektriſche Gürtelbahn. die das ganze Gebiet der Niagarafälle umkreiſt. Es iſt eine Art Ausſichtsbahn für dieſen Ausflugsort der ganzen Welt, auf der die Beſucher durch alle Senſationen der brauſenden Waſſer geführt wer⸗ den. Außerdem führen noch zwei Eiſenbahnbrük⸗ ken über den Niagara, von denen mindeſtens die eine, wenn die Hängebrücke durch den Anſturm der Eismaſſen fortgeriſſen werden ſollte, eben⸗ falls ſtark gefährdet erſcheint. Beſonders verhängnisvoll kann der Eisgang für die Kraftwerke auf der kanadiſchen und amerikaniſchen Seite werden. Die erſten davon wurden 1905 fertiggeſtellt. Der Waſſerlauf des Niagara wurde damals für die Arbeitszwecke verändert. Die ſtürzenden Fluten wurden durch Stau- und Kaſtendämme, durch offene und als Tunnel erbaute Kanäle zu den rieſigen Turbi⸗ nen geleitet. Dieſe Kraftwerke arbeiten heute nicht nur als Ueberlandzentrale, ſie haben auch viel Induſtrie angezogen, die in der Stadt Nia⸗ gara Falls ihren Platz hat. Die Werke ſind imſtande, je nach dem Waſſerſtand fünf bis ſie⸗ ben Millionen PS zu liefern, ja, das Brot des ganzen Diſtrikts wird in einer von den Fällen getriebenen elektriſchen Bäckerei gebacken. Die größte Waſſerturbine iſt hier zuhauſe. 1500 Mei⸗ len Starkſtromleitungen befördern den an den Niagarafällen erzeugten Strom. Die Leitungs⸗ drähte überziehen im Staate New Pork ſiebzehn Bezirke und verſorgen 2—3 Millionen Men⸗ New Pork, im Januar Tagelang iſt die amerikaniſche Oeffentlichkeit durch den mit beſonderer Brutalität ausgeführ⸗ ten Verſuch einer Kindesentführung in New Jork, deren Opfer das 22jährige Kindermädchen Margaret Connel wurde, in Aufregung verſetzt. Der Fall hat 1 eine mehr als überraſchende Aufklärung gefunden. Nach den Schilderungen des Kindermädchens argaxet Connel ſollte der Ueberfall derart vor ſich gegangen ſein, daß ſie den Kidnapper ſpät abends im Hauſe überraſchte, als ſie ge⸗ Nur Eiferſucht auf Lindberghs Kindermädchen Senſationelle Aufklärung eines Entführungs ſtkandals— Von A bis 3 frei erfunden, um berühmt zu werden ö ſchen in 150 Städten und Dörfern. Auf der ka⸗ nadiſchen Seite gibt es noch eine Reihe anderer Kraftanlagen. Die Ausnutzung des Waſſers iſt durch einen internationalen Waſſerwegever⸗ trag für beide Seiten geregelt. Sollte die Eis⸗ gefahr ſich jetzt ſteigern und noch mehr Werke zum Stillſtand bringen— nach der bisherigen Meldung wurde das Elektrizitätswerk der On⸗ tario Geſellſchaft auf der kanadiſchen Seite von den Eismaſſen eingeſchloſſen und teilweiſe zer⸗ ſtört— ſo würde ſich für die Wirtſchaft eine kataſtrophale Lage ergeben. denn an einen Er⸗ ſatz des Niagaraſtroms iſt im Augenblick nicht zu denken.. Abgeſehen von der Eisgefahr beſteht noch eine andere Gefahr für die Niagara Fälle. Langſam aber ſicher nagt das Waſſer unausgeſetzt am Felſenrand der Fälle u. beginnt beſonders den weitgeſpannten Bogen der Hufeiſenfälle auf der kanadiſchen Seite zuſammenzudrücken. Man fürchtet, daß das, was heute noch ein rauſchen⸗ der Waſſervorhang iſt, im Laufe der Zeit ſich zu einem Giesbach verringern könnte. Das Zurück⸗ treten der Fälle iſt eine Erſcheinung. die ſeit 1764 gemeſſen worden iſt mit dem Ergebnis. daß die Abſturzlinie in 150 Jahren rund um 300 Meter fallaufwärts gerückt wurde. Wenn ſich die Waſſer weiter mit der gleichen Hartnäk⸗ kigkeit wie bisher in das Geſtein einypreſſen, dann muß für die Elektrizitätswerke mit der Zeit eine Waſſerarmut eintreten, die das Ver⸗ ſchwinden der Kraftwerke zur Folge hätte. Seit etwas mehr als 30 Jahren iſt aus dem unerhör⸗ ten Naturwunder ein unumſtrittenes techniſches Wunder geworden, aber es ſcheint. daß der Menſch nicht ungeſtraft auf dieſem Wege vor⸗ wärts ſchreiten kann. rade das Bad verlaſſen hatte. Er habe ſie dann gezwungen, ihn zum Kinderzimmer zu führen, wo der Mann die kleine Anne raubte. Beim Verlaſſen des Hauſes fei es ihr dann ge⸗ lungen, durch mutiges Dazwiſchentreten den Kidnapper von ſeinem Vorhaben abzubringen. Allerdings habe ſie dafür ihre Unſchuld her⸗ geben müſſen, denn der Verbrecher habe ſie roh vergewaltigt und ſchließlich niedergeſchla⸗ gen. Jetzt iſt der Polizei eine ſenſationelle Auf⸗ klärung dieſes Falles, der beträchtliches Auf⸗ der Stromliniengebun Der ſpätere König Eduard VIII. ſollte als Prinz von Wales im Schloß wohnen. Er zog es jedoch vor, im St. James⸗Palaſt Quartier zu nehmen. Nur einmal im Jahre beſuchte der Prinz von Wales Marlborough⸗Houſe, und zwar anläßlich eines Wohltätigkeitsfeſtes für Kinder, das jeden Sommer ſtattfand. Fröhlicher Lärm 175 dann den ſonſt ſo verödeten Garten. Der rinz von Wales ſelbſt pflegte an den Kinder⸗ ſpielen teilzunehmen. Vor kurzem hat ſich Königin Mary endgültig Fer den Reſt ihrer Tage im Marl⸗ borough⸗Houſe, mit dem ſie teure Erinnerungen verbinden, zu verbringen. Monate lang wurde das Schloß renoviert. Die Fenſter wurden ge⸗ putzt, die Gardinen aufgehängt und. mit Möbeln fuhren zwiſchen Buckingham⸗Palace und Marlborough⸗Houſe hin und her. Das ſcheinbar beſcheidene Haus iſt größer, als man annehmen könnte. Es hat 200 Zimmer. Die Königin⸗Witwe gilt nicht umſonſt als außer⸗ ordentlich konſervativ. Auf alle Einwendungen des Innenarchitekten, daß die Einrichtung des alten Schloſſes modernſiert werden müſſe, er⸗ widerte Königin Mary hartnäckig:„Der mo⸗ derne Geſchmack ſagt mir nicht zu“. Und ſo ge⸗ ſchah es, daß viele in die Rumpelkammer gewan⸗ derten Gegenſtände aus der guten alten Zeit herausgeholt und untergebracht wurden. Im Speiſezimmer der Königinwitwe iſt beiſpiels⸗ weiſe nichts geändert worden, ſeitdem ſie dort als Prinzeſſin gewohnt hat Am Tiſch haben 50 Gäſte Platz. Dennoch ſitzt die Königin⸗Mutter allein mit einer Hofdame an dem rieſengroßen Tiſch— genau wie vor 40 Jahren, als eine Schar von Kindern und Hofleuten ihr, Geſell⸗ ſchaft leiſtete. Bei der Wahl der Tapeten hat Königin Mary ebenfalls den Geſchmack der lieb gewonnen hatte. Caracciola nach ſeiner Rekordfahrt 8 Vor dem tödlichen Unglück, das Bernd Roſemeyer ereilte, holte Caracelola mit ſeinem in veränderten Mercedes- b Durchſchnitt von 437 Stundenkilometern: Caracciola ſtärkt ſich nach ſeiner Rekordfahrt. neunziger Jahre gezeigt. Es war nicht leicht, die paſſenden Muſter herauszufinden. Benz⸗Wagen den neuen Weltrekord mit einem (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Im oberſten Stockwerk liegen etwa 10 Zim⸗ mer für das Perſonal. In den Flügeln befindet ſich das Sekretariat der Königinwitwe. Man er⸗ fährt bei dieſer Gelegenheit, daß die Königin ein gon es Büro mit zahlreichen Stenotypiſtinnen eſchäftigt, und zwar wegen der umfangreichen Korreſpondenz mit allen Erdteilen.— Obwohl das Schloß 200 Zimmer hat, fürchtet die Köni⸗ in, daß ſie keinen Platz für ihre Privatſamm⸗ lungen haben wird. Die Königin beſitzt nämlich wertvolle Bild⸗, China⸗Porzellan⸗ und Minia⸗ tur⸗Sammlungen. Sie werden aus mehreren Schlöſſern— Buckingham⸗Palace, Windſor Caſtle und Sandringham nach dem neuen Wohn⸗ ſitz der Königin⸗Mutter transportiert. „Schweden ſammelt für ein Elman-Muſenm Die Beliebtheit des großen Schauſpielers überdauert ſeinen Tod Aus Schweden kommen erſtaunliche Meldun⸗ gen über den Sammeleifer, der von der ge⸗ ſamten Bevölkerung zu Gunſten eines Göſta⸗ Ekman⸗Muſeum an den Tag gelegt wird. Schweden trauert noch immer um Göſta Ekman, ſeinen größten Schauſpieler. Zum An⸗ denken an Ekman ſoll nun ein Muſeum einge⸗ richtet werden. Die Mittel dazu werden durch Sammlungen aufgebracht. Die Vetelligung aller Volksſchichten daran iſt geradezu überwältigend. Die Eingänge ſteigen von Tag zu Tag. Der näch⸗ ſte Tag bringt manchmal den fünffachen Betrag des vorigen. Wie beliebt Göſta Ekman war, geht daraus hervor, daß buchſtblich alle Kreiſe der Bevölke⸗ ſehen erregt hatte, gelungen. Während der Er⸗ mittlungen ſtellte es ſich heraus, daß die Um⸗ ſtände, unter denen Margaret Connel nieder⸗ geſchlagen worden ſein ſollte, nicht den Tat⸗ ſachen entſprechen konnten. Auch das kaum halbjährige Kind machte kaum den Eindruck, als habe ein Kidnapper verſucht, es zu entfüh⸗ ren. Ausſchlaggebend wurde ſchließlich die Entdeckung, daß das eingeſchlagene Glasfen⸗ ſter, durch das der Verbrecher eingeſtiegen ſein ſollte, nicht von außen, ſondern unverkennbar von innen eingedrückt worden war, Als man Margaret Connel einer abermali⸗ gen Vernehmung unterzog, verwickelte ſie ſich ſchließlich in Widerſprüche und mußte mit dem Geſtändnis herausrücken, daß ſie den Ueberfall von A bis Z erfunden habe. Ste ging dabei ſo geſchickt und realiſtiſch zu Werke, daß ſie nicht davor zurückſchreckte, ſich eine gefährliche Wunde am Kopf beizubringen und ſogar den Schnee im Garten des Hauſes mit Blutſpuren zu markieren, um den Fluchtweg des Ver⸗ brechers ſichtbar zu machen. Die Fußſpuren im Schnee hatte ſie mit einem Paar Schuhe ihres Arbeitgebers vorgetäuſcht. Nach den Beweggründen für dieſe unheim— lich anmutende Erfindung befragt, antwortete Margaret Connel, die noch immer an den ſelbſt zugefügten Kopfverletzungen im Kranken- haus liegt, daß ſie erſt vor Jahresfriſt nach Amerika gekommen ſei, um Kindermädchen zu werden. Die Berühmtheit, die das Kindermäd⸗ chen der Familie Lindbergh erlangt hat, hätte ſie angeſteckt und in ihr den Wunſch laut wer⸗ den laſſen, als Kindermädchen einer reichen Familie ebenfalls Abenteuer mit Kidnappern beſtehen zu können. Als während des ganzen vergangenen Jahres kein Kidnapper auftauchte, habe ſie ſchließlich den Entſchluß gefaßt, eine Entführunasgeſchichte vorzutäuſchen, um ſich damit berühmt zu machen. So hat ein Krimi⸗ nalfall, der zuerſt viel berechtigtes Aufſehen erregte und ein rieſiges Polizeiaufgebot tage⸗ lang beſchäftiate, ſchließlich eine klägliche Auf⸗ klärung gefunden. * Slaalsſekrelüt Bohle dankt 7 Budapeſt, 29. Januar Staatsſekretär Bohle hat beim Ueberſchrei⸗ ten der ungariſchen Landesgrenze folgendes Telegramm an den ungariſchen Miniſter des Aeußern, von Kanya, gerichtet: Beim Ver⸗ laſſen des Königreichs Ungarn drängt es mich, Ew Exzellenz meinen von Herzen kommenden Dank für die überaus liebenswürdige Aufnahme zu ſagen. Ich bitte ergebenſt, meinen Dank auch Sr. Exzellenz dem Herrn Miniſterpräſidenten übermitteln zu wollen. Den Geiſt der wahren Freundſchaft zwiſchen Ungarn und Deutſchland, der meinen Beſuch kennzeichnete, zu erhalten, wird ſtets mein Beſtreben ſein. In aufrichtiger perſönlicher Verehrung Bohle Kleine Nachrichten Alle Sachbearbeiter für Referendarangelegen⸗ heiten an Oberlandesgerichten werden für einige 285 ins Gemeinſchaftslager Hans Kerrl einbe⸗ rufen. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing am Frei⸗ tag mittag den deutſchen Nationalpreisträger Dr. Wilhelm Filchner zu einer längeren Unter⸗ redung über ſeine letzte Forſchungsreiſe. , Die erſten Konzerte im Rahmen des deutſch⸗ italieniſchen Kulturaustauſches, die auf Grund einer Vereinbarung zwiſchen dem Reichspropa⸗ gandaminiſterium und dem italieniſchen Mini⸗ Nas della Cultura Popolare geplant waren, anden auch deutſcherſeits in dieſen Tagen ſtatt. Fliegerhauptmann Moskatelli iſt mit dem dritten Flugzeug des italientſchen Transozean⸗ dr 20. am Freitag nachmittag um 17.36 r MEZ. nach einem 5½ſtündigen aft von Natal kommend, gleichfalls in der br ſchen Hauptſtadt gelandet. Der braſilianiſche Juſtizminiſter kündigte die Schaffung von onzentrationslagern in Mina Geraes für Kommuniſten und andere politiſ verdächtige Elemente an. Aufs ſchärfſte demen⸗ tiert der Miniſter das Gerücht von einer Wie⸗ derzulaſſung der Freimaurerlogen. aſiliani⸗ verbände, Schulvereine und dergleichen mehr. Auch die Patienten eines Sanatoriums haben ſich zuſammengetan und einen rößeren Betrag überwieſen. Ein Arbeiter ging fee nach Emp⸗ ang ſeiner Lohntüte in den eaterverein, um 5. Kronen dem lieben N— eine Glanzrolle Ekmans in Tolſtois„Lebender Leichnam“— zu ſtiften. Bei der Sammlung handelt es ſich jedo nicht nur um Geldeinſendungen, ſondern auch um Gegenſtände, die an den großen Künſtler er⸗ innern. Vor allem werden Bilder Eckmanns in ſeinen erſten Rollen verlangt Aus allen Ecken Schwedens, aus 1 Malmö und aus dem hohen Norden regnet es Anfragen, Anweiſungen und Einſendungen aller Art. Allerdings beſtehen Schwieri keiten, weil in den Anfängen von Ekmans Laufbahn Schaufpie⸗ ler in ihren Rollen in Schweden nur wenig und ſelten aufgenommen wurden. Vor dem Kriege galten— ſo merkwürdig es auch klingen mag— N in Skandinavien nicht für ganz ge ellſchaftsfähig. Jedoch verſtand es Ekman auch in dieſer Zeit, unzählige Freunde zu erwer— ben. Ein ſchwediſcher Großinduſtrieller, der nebenbei ein großer Mäcen war, nahm ſich des Künſtlers in ſeinen jungen Jahren an. Er ſchenkte Etman ein koſtbares Service. Der Künſt⸗ ler, der von ſich ſelbſt zu ſagen pflegte, daß ein Schuß Zigeunerweſen zu jedem. wahren Künſtler gehört, konnte es niemals fertig bringen, ſeine Ausgaben ſeinen Einnahmen anzugleichen. Und ſo war es kein Wunder, daß das ſehr wertvolle Service bereits nach kurzer Zeit den Weg ins Leihhaus fand. Als Ekman wieder einmal in Geldöten war, ſchickte er ſeinem Freund, dem Mäcen, die Leihaus⸗Quittung. Und ſiehe da: der Künſtler kannte ſeinen Freund Prompt er- hielt er das Service zurück. das er ſeitdem als Andenken in einem Glasſchrank bewahrt hat. Berga ihren Beitrag ſpenden: Arbeitervereine, Verbände der Kohlenſchipper, Hausangeſtellten⸗ Auch dieſes Prachtſtück ſoll jetzt im M. tergebracht werden. ſoll jetzt im Muſeum un dieſen perutt hagen tau Ech fängni Atterf gerecht is J ſechs! fünf AUterſ feine“ drei den U den feines der Un 0 Grü hatten heim lichen geſichts Shiede ihn, 1 Mann eren dieſem letzte e gelaſee Manne und e Staats, geklagt ler Geg Spottes und zw geklagt urteilt Tage 6 2 Tag ſatzweiſt 90 RM Angela deturte Schieds gemein Kotten b 09. langer abgeurt dus he bieſigen keichet batte l. ſcäften ganzen auch at eine um f N An lufehen hot fage⸗ che Auf⸗ f auar erſhtei⸗ gendes iet des 1 Ver⸗ 23 nich, menden inahme ank auc ſtdenten wahten ſchland, chalten, richtiger ohle elegen⸗ t einige einbe⸗ i gel atäget lter; deutsch, Otund iptopa⸗ Nini⸗ water, f fat. it dem gogean⸗ 17.30 10 bon ſliani⸗ tte die Mina olltiſc demen⸗ 1 ſeine Ehefrau Margarethe Höhl je ein Blick in den Gerichlsſaal „bBibelſorſcher“ vorm Jondergericht OL. Frankenthal. Vor dem Pfälziſchen Son⸗ dergericht hatten ſich zehn Anhänger des ver⸗ botenen Internationalen Bibelforſcher⸗Verban⸗ des aus Kaiſerslautern. Bedesbach. Ramſen und Speyer zu verantworten, die es unternom⸗ men batten. dieſe Organiſation fortzuſetzen. Gelder dafür zu ſammeln und durch Verteilung von Flugſchriften ſowie geheime Zuſammen⸗ künfte neue Mitglieder zu werben. Die Be⸗ weisgufnahme geſtaltete ſich ſehr ſchwierig, weil die Angeklagten unter dem Deckmantel ibrer tieſreligiöſen Einſtellung ſich nicht zur Wahr⸗ beit beauemten und auch in ſolchen Fällen un⸗ verblümt drauflos logen, wo die Ermittlungen ſchon volle Klarheit geſchaffen hatten. Alle An⸗ geklagten gehörten zu der verbotenen Organiſa⸗ tion, die in Köln ihren Sitz hatte und dort ausgehoben wurde. Ueber Mannheim erfolgte die Verſorgung mit Druckſchriften und Hetz⸗ blättern. die an den Ehemann Lichtenhagen weitergeleitet wurden, der ſie mit Einverneh⸗ men ſeiner Frau in der Weſtpfalz unterbrachte. Er ſammelte auch Geld für die„Gute Hoff⸗ nung“, bei der in kurzer Zeit nahezu 200 RM. eingegangen ſind. Im Juni 1937 verteilte Lich⸗ tenhagen mit Frau und dem Angeklagten Schwarz 100 Hetzbrieſe mit geradezu verbreche⸗ riſchem Inhalt, weil ſie dem Wort Gottes die⸗ nen wollten.() Der Angeklagte Maurer war einer der fanatiſchſten Vertreter der JBV., der ſich ſogar vor Gericht dazu bekannte, daß er die Wehrpflicht verweigere. Der Staatsanwalt beantragte Gefängnisſtra⸗ ſen in Höhe von ſechs Monaten bis zu einem Jahr vier Monaten. Das Sondergericht folgte dieſen Anträgen in den meiſten Fällen und verurteilte im einzelnen: Ehemann Lichten⸗ hagen ein Jahr drei Monate Gefängnis; Ehe⸗ frau Lichtenhagen ein Jahr Gefängnis: Schwarz und Cattarius 2. je acht Monate Ge⸗ fängnis. Dieſen vier Angeklagten wurde die Unterſuchungshaft mit je zwei Monaten an⸗ gerechnet. Cattarius 1. ſechs Monate Gefäng⸗ nis, Jung vier Monate Gefängnis, abzüglich ſechs Wochen Unterſuchungshaft; Reinheimer fünf Monate Gefängnis, abzüglich ſechs Wochen Unterſuchungshaft und Friedrich Höhl., 8 975 ahr drei Monate Gefängnis, abzüglich der erlitte⸗ nen Unterſuchungshaft mit je zwei Monaten. Dem Angeklagten Cattarius 1. wurde wegen ſeines hartnäckigen Leugnens die Anrechnung der Unterſuchungshaft verſagt. Schädlinge am deulſchen Sport Grünſtadt. Vor dem Amtsgericht Grünſtadt hatten ſich fünf Auch⸗,Sportsleute“ aus Albis⸗ heim— Mülheim zu verantworten, die den ſport⸗ lichen Anſtand ſo weit vergeßen. daß ſie an⸗ geſichts einer drohenden Niederlage den Schiedsrichter dafür verantwortlich machten und ihn, wie auch die Spieler der gegneriſchen Mannſchaft, mißhandelten. Ein Teil der beſon⸗ neren Spieler und Zuſchauer machte ſchließlich dieſem unſchönen Schauſpiel ein Ende. Der ver⸗ letzte Schiedsrichter war als Nebenkläger zu⸗ gelaſſen. Als Zeugen war der übrige Teil der Mannſchaft, die Mannſchaft aus Bad Dürkheim und eine Reihe Zuſchauer erſchienen. Der Staatsanwalt geißelte das Verhalten der An⸗ geklagten mit ſcharfen Worten. Es ſei ein kraſ⸗ ſer Gegenſatz zwiſchen dem Wollen des deutſchen Sportes, der eine Erziehungsarbeit darſtelle. und zwiſchen der Tat der Angeklagten. Die An⸗ geklagten werden zu folgenden Geldſtrafen ver⸗ urteilt: Fritz Schäfer 60 RM., erſatzweiſe 20 Tage Gefängnis, Fritz Zorn 60 RM., erſatzweiſe 20 Tage Gefängnis, Karl Frank, 75 RM., er⸗ ſatzweiſe 25 Tage Gefängnis und Ernſt Frank 90 RM., erſatzweiſe 30 Tage Gefängnis. Der Angeklagte Wallot wird freigeſprochen. Die verurteilten Angeklagten haben dem verletzten Schiedsrichter ein Schmerzensgeld von 40 RM. gemeinſam zu zahlen. Ferner fallen ihnen die Koſten des Strafverfahrens zur Laſt. Er wollte kalholiſch werden OL. Landau. Der von der Großen Straf⸗ kammer bereits wegen Sittlichkeitersverbrechens abgeurteilte 37jährige Friedrich Kirchdörfer aus Herrheimweyer ſtand nochmals vor dem hieſigen Schöffengericht und zwar wegen zahl⸗ reicher Betrugs⸗ und Unterſchlagungsfälle. Er hatte 150 RM. Milchgelder veruntreut, in Ge⸗ ſchäften laufend größere Einkäufe gemacht und nicht bezahlt. In geriſſener Weiſe begaunerte er den katholiſchen Pfarrer in Kandel, dem er unter der Erzählung, daß er zum katholiſchen Glauben übertrete., 100 RM. abſchwindelte. K. ließ ſich ſogar Religionsunterricht erteilen. Unter ſchwindelhaften Angaben lockte der An⸗ geklagte auch dem Kaplan in Herrheimweyer 110 RM. heraus. Unter Ein rechnung der am Dienstag verhängten 36 Jahre Gefängnis erging Urteil auf 4 Jahre Gefängnis unter Anrechnung von 6% Monaten Unterſuchungs⸗ haft. Brandſtiftung wegen Unkerſchlagung ſw. Mainz. Eine 22jährige Mainzerin hatte in Wiesbaden, wo ſie als Büroangeſtellte be⸗ ſchäftigt war, zur Verheimlichung ihrer Unter⸗ ſchlagungen in Höhe von etwa 140 RM. im Büro nachts mit Benzin Feuer angelegt, nach⸗ dem ſie durch ein Oberlicht eingeſtiegen war. Die Büroräume brannten aus, was einen Schaden von 10 000 RM. verurſachte. Der Feuerwehr gelang es, das angrenzende Mehl⸗ lager der Bäckerinnung zu ſchützen: dort drohte 600 000 Sack Mehl die Vernichtung! Die Brand⸗ ſtifterin wurde noch am gleichen Tage verhaftet und jetzt von der Großen Strafkammer unter Zubilligung mildernder Umſtände zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Bunte Tageschronik schwerer Einbruchs diebstahl Für 7000 RM. Manufakturwaren erbeutet Altenkirchen. In der Nacht zum Dienstag ver⸗ übten unbekannte Täter in dem Manufaktur⸗ warengeſchäft Paul Wagner in Wiſſen einen ſchweren Einbruchsdiebſtahl. Die Diebe. die mit den Oertlichkeiten genau vertraut geweſen ſein müſſen, drangen in die Kellerräume, nachdem ſie zuvor die ſtarken Schutzgitter durchſchnitten und die Fenſter eingeſchlagen hatten. Im La⸗ denraum entwendeten ſie dann eine große An⸗ zahl Stoffballen. Kleider. Herren⸗ und Kinder- wäſche, Handtuchſtoffe und dergleichen im Wert von etwa 7000 RM. Bei dem Umfang der er- beuteten Gegenſtände müſſen die Täter das Diebesgut mit Hilfe eines Laſtkraftwagens weg geſchafft haben. Wie ſicher ſich die Diebe fübl⸗ ten geht aus dem Umſtand hervor. daß ſie von allen Stoffen ſich die beſten ausſuchten. Unfall mit Todesfolge Kuſel. Auf der Straße Freiſen—Reichweiler wurde ein Wanderburſche angefahren und ſchwer verletzt. Der Bedauernswerte iſt. ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, im Krankenhaus Baumholder geſtorben. Bei dem Toten handelt es ſich um den in den 20er Jah⸗ ren ſtehenden A. Storck aus Bonn. Gemeiner Ueberfall Landau. Am Mittwoch vormittag wurde in Bellheim der 73jährige Schneider Andreas Doll, als er im Dachgeſchoß beſchäftigt war, von einem Mann angefallen und gewürgt. Als die Toch⸗ ter darauf aufmerkſam wurde, hatte der Täter bereits die Straße erreicht und lief davon Ein gerade des Wegs kommender Zimmermann nahm mit ſeinem Fahrrad die Verfolgung auf. Als der Unbekannte dies merkte, ſtahl er von Arbeitern, die in der Nähe der Feſthalle beſchäf⸗ tigt waren, ein Rad und floh weiter. Die Ar⸗ beiter verfolgten den Mann. Dieſer ſprang vom Rad und verſchwand im Dickicht des Waldes. Nach 1½%ſtündigem Suchen konnte er gefaßt und der Polizei übergeben werden. Es handelt ſich um den ledigen, 1910 geborenen Karl Edin⸗ ger aus Neuſtadt. Motorradfahrer tot aufgefunden Aſchaffenburg. In der Nacht ereignete ſich auf der Straße zwiſchen Röllfeld und Röllbach ein ſchwerer Verkehrsunfall In der Nähe der Po- radiesmühle fanden Paſſanten auf der Straße einen Motorradfahrer tot auf, daneben das zer⸗ trümmerte Motorrad. mit dem der Fahrer ar einen Baum gerannt war. Der Verunglückte ein noch junger Mann namens Severin Zöller ſtammt aus Großheubach. Er war als Strecken⸗ arbeiter bei der Bahn beſchäftigt und befand ſich in Urlaub. Rälſelhafler doppelſelbſimord Gengenbach. Zu dem ſchon gemeldeten Doy⸗ pelſelbſtmord des Ehepaares Wollenburger. das im Walde bei Gengenbach erhängt aufgefunden wurde. wird noch berichtet: Das Ehepaar mar erſt vor einigen Tagen aus Marbach abgereiſt, wo der 59 Jahre alte Ehemann ſeit faſt einem Jahr in Arbeit ſtand Das Ehepaar hatte die zur Führung des Familienregiſters notwendi⸗ gen Geburts- und Heitatsurkunden nicht bei⸗ bringen können. Die vom Standesamt Mar⸗ bach bei auswärtigen Standesämtern gemach⸗ ten Feſtſtellungen ſtanden teilweiſe im Wider⸗ ſpruch mit den Angaben der Eheleute. Vermut⸗ lich batten ſie etwas zu verheimlichen, ſodaß hierin der Grund für den ſonſt Doppelſelbſtmord liegen dürfte. Bei der Arbeit verunglückt Mittelbexbach. Auf der Grube Dechen erlitt der Bergmann Otto Oſtheimer einen ſchweren Unfall. Von ſtürzenden Geſteinsmaſſen wurd⸗ ihm ein Bein glatt durchgeſchlagen, ſodaß er ſchwerverletzt ins Bergmannskrankenhaus ein⸗ geliefert werden mußte. Vom Zug erfaßt und getötet Karlsruhe. Am Donnerstag vormittag ereig⸗ nete ſich auf dem hieſigen Hauptbahnhof ein tödlicher Unfall. Der mit dem Abfahrdienſt be⸗ auftragte verheirateten 42 jährige Reichsbahn⸗ aſſiſtent Karl Paul wollte vor einem einlau⸗ fenden Zug zum gegenüberliegenden Bahnſteig gelangen, rutſchte aber auf der Bahnſteigram⸗ pentreppe aus und wurde von der Lokomotive eines Zuges überfahren und ſofort getötet. Auf der Landſtraße totgefahren. Achern. Auf der Heimfahrt mit ſeinem Fahr⸗ rad wurde der verheiratete 40jährige Fuhrmann Roman Jäger von Fautenbach. Vater von fünf Kindern, von einem Auto von hinten angefah⸗ ten und tödlich verletzt. Die letzte Markelenderin von 1870 Paris, Mitte Januar. In dem kleinen franzöſiſchen Dorf Maillane feierte Madame Henri Bosquet ihren neunzigſten Geburtstag. Madame Bosquet iſt berühmt als die letzte überlebende Marketenderin aus dem deutſch⸗franzöſiſchen Krieg von 1870/71. Die letzte Veteranin aus dem deutſch⸗franzö⸗ ſiſchen Krieg erfreut ſich noch immer einer rüſtigen, lebensfrohen Geſundheit, wenn man ihr es auch kaum anſieht. Denn ihre Geſtalt iſt gebeugt, ſchlohweißes Haar umrahmt das in neun Jahrzehnten ſcharf gezeichnete Geſicht der alten Dame. Das Gehör hat ſie faſt ſchon verloren Aber die Erinnerung an die ereig⸗ nisreichen Tage von 1870/71 iſt noch immer ſo lebendig, daß ſie nicht müde wird, ihre Erleb⸗ niſſe mit allen Einzelheiten zu erzählen. Sie bat vor allem in den Kämpfen um Metz zu Anfang des Krieges in vorderſter Linie teilgenommen. Damals war es in der franzö⸗ ſiſchen Armee noch üblich, daß jedes Regiment das Bockenheimer Molorradunglück vor Gericht Grünſtadt. Vor dem Amtsgericht Grünſtadt wurde das furchtbare Unglück auf der Bocken⸗ beimer Straße in der Nacht des Bockenheimer Winzerfeſtes geklärt. Am Samstag. den 17. Ok⸗ tober, fuhr der jetzt angeklagte Fritz Glaſer aus Grünſtadt mit ſeinem Motorrad nach Bocken⸗ beim und wurde dort von Freunden empfangen. Gemeinſam trank man im Feſtzelt drei Glas Wein und fuhr dann nach Dürkheim, wo man bis 1 Uhr blieb. Hier trank Glaſer ein Viertel Wein und Kaffee mit Kuchen und fuhr dann wieder zurück nach Bockenheim, wo man noch⸗ mals gemeinſam zwei Glas Wein trank. Gegen 4 Uhr fuhr der Angeklagte mit ſeinem Motor⸗ rad ab und nahm am Ortsausgang den Wal⸗ ter Raubach auf dem Soziusſitz mit. Von die⸗ ſem Zeitpunkt an fehlt ihm jede Erinnerung. Die beiden Motorradfahrer überholten am Bockenheimer Stich vier junge Leute und rann⸗ ten ſo ſtark gegen den ganz links gehenden Adam Baumgärtner, daß dieſer etma ſieben Meter weit geſchleudert wurde und kurze Zeit ſpäter ſtarb. Der Fahrer Glaſer erlitt einen ſchweren Schädelbruch, ſo daß man lange an ſeiner Wiedergeneſung zweifelte. Der mitfah⸗ rende Rauſchbach fuhr in der gleichen Nacht, kurz nach dem Unfall, da er nur geringe Haut⸗ abſchürfungen erlitten batte, in ſeine elterliche Wohnung nach Grünſtadt und machte ſo un⸗ beſtimmte Angaben über den Verlauf, daß das Gericht annahm, daß Raubach gefahren ſei und ihn in Unterſuchungshaft nabm. Die Zeugenvernehmung geſtaltete ſich äußerſt dramatiſch. Der Angeklagte Glaſer gab zu, ge⸗ fahren zu ſein, ob auch an der Unfallſtelle, weiß er nicht mehr. Der Facharzt, der Glaſer in Be⸗ handlung hatte, gibt ein Gutachten über die furchtbaren Kopfwunden, die kaum heilbar er⸗ ſchienen. Das Gehirn wurde in Mitleidenſchaft gezogen und es ſei kaum anzunehmen, daß das Erinnerungsvermögen wiederkehre. Raubach beſteht auf ſeiner Ausſage, nicht gefahren zu ſein. Ihm iſt nicht das Gegenteil zu beweiſen. Der Staatsanwalt hält ohne Zweifel den an⸗ geklagten Glaſer für ſchuldig, beantragt aber mildernde Umſtände. Das Urteil lautete auf eine Geldſtrafe von 300 RM anſtelle einer an ſich verwirkten Ge⸗ fängnisſtrafe von drei Monaten. Strafmil⸗ dernd wurde in Betracht gezogen, daß immer noch große Zweifel an der Schuld des An⸗ geklagten beſtänden. der ſelbſt ſchwer verletzt worden ſei. Eine gewiſſe Schuld treffe auch die vier Fußgänger, die nachts nie in einer Reihe gehen dürften. von Marketenderinnen begleitet war. Sie batten für die Feldküche zu ſorgen und her⸗ walteten den Ausſchank von Getränken vor allem Wein und Waſſer, an die kämpfende Truppe. Faſt immer folgten die Frauen den Regimentern bis unmittelbar in das Kampf⸗ gebiet, wenn ſie ſich auch nicht bis in die eigentlichen Gefechtslinien vorwagten. Dies war ihnen von der Heeresleitung nicht ge⸗ ſtattet. Nur Madame Bosquet machte hierin, ohne Wiſſen des Regimentsſtabes, eine Ausnahme. Denn ſie war mit dem Tambourmajor des Regiments, dem ſie als Marketenderin zuge- teilt war, verheiratet, und wollte natürlich auch in den ſchweren Stunden des Kampfes in unmittelbarer Nähe ihres Mannes bleiben. Bei den Soldaten des Regiments war ſie deshalb beſonders beliebt. Denn gerade im Gefecht, wußten ſie einen Trunk Wein oder Waſſer ganz beſonders zu ſchätzen. Madame Bosquet trug dann häufig die Uniform der fan um bei den Offizieren nicht aufzu⸗ allen. Bei den Kämpfen um Metz hätte ſie beinahe ein Mißgeſchick gehabt und ſollte vor ein Kriegsgericht geſtellt werden. Das Regiment war in unmittelbarer Nähe der Feuerlini⸗ einſatzbereit angetreten, als der ambour⸗ major Bosquet noch einmal aus der Reihe trat, um mit ſeiner Frau zu ſprechen. In dieſem Augenblick kam im Wagen Gene⸗ ral Mac Mahon, der franzöſiſche Oberkom⸗ mandierende, vorüber. Als er den Tambour⸗ major im Geſpräch mit einer Frau, der der Zutritt zum eigentlichen Kampfgebiet ſtreng verboten war, erblickte, ließ er anhalten und die beiden heranrufen. Auf ſeinen Befehl wurden ſie einer Feldwache übergeben und ſollten in Haft genommen werden, um ſich vor dem Kriegsgericht wegen dieſer gefährlichen Diſziplinloſigkeit zu verantworten. Damals herrſchte in der franzöſiſchen Armee eine große Spionenfurcht, und der Oberkommandierende dachte ſofort daran, daß es ſich bei der Frau vielleicht um eine in der Maske einer Mar- ketenderin auftretende deutſche Geheimagen— tin handeln könnte. Erſt durch perſönliche Fürſprache des Regi⸗ mentskommandeurs, der General Mac Mahon erklärte, daß die beiden verheiratet ſeien, er⸗ hielten ſie noch einmal Pardon. Künftig wurde Madame Bosquet der Aufenthalt in unmittelbarer Nähe der kämpfenden Truppe unterſagt. rätſelhaften Von Börsen und Märkten nine ln-Mmaintscne anenaborse Frankfurt a. M. Die Abendbörſe nahm auf allen Marktgebieten einen ſehr ruhigen Verlauf, da Aufträge fehlten und die Berufskreiſe im Hinblick auf den Wochenſchluß und des Ultimos in ihrer Zurück⸗ haltung verblieben. Die Kurſe waren größtenteils nominell und wenig verändert. In Anpaſſung an Ber⸗ lin lagen Montanwerte jedoch etwas niedriger, Bude⸗ rus 127 ½(127 ¼), Mannesmann 114 ¼(115), Rhein⸗ ſtahl 144(144¼), Deutſche Erdöl 142(142 ¼),. Etwas ſchwächer waren ferner Adlerwerke Kleyer mit 118 ¼ (118 ⅜), während BMW. mit 151½ voll behauptet lagen. Die übrigen Maſchinenwerte notierten unver⸗ ändert, Demag ½ Proz niedriger mit 146¼. Ic. Farben blieben mit 160 behauptet, ebenſo u. a. Ben⸗ berg mit 1408, Scheideanſtalt mit 253, Geffürel mit 146, VDM. mit 176, Hapag mit 81¼. Schuckert zogen auf 179 ¼(179), Junghans auf 124½(124 ¼), Gold⸗ ſchmidt auf 141 ½(141 ¼ und Schöfferhof um 1 Proz. auf 202 an. Der Rentenmarkt war geſchäftslos die Kurſe kamen unverändert zur Notiz. 6proz. IG. Far⸗ ben 130, 4½pðproz. Krupp 100, Schutzgebiets⸗Anleihen 11.75, 4½proz. 1927er Bayern Staat 99.70(99.75). Belreemzruie Mainzer Getreidegroßmarkt. Die Preiſe blieben unverändert Weizen und Roggen etwas mehr am Markt. Braugerſte mangels Bezugsſcheinen geſchäfts⸗ los Futtermittel geſucht und im Rahmen der Zu⸗ teilungen erhältlich. ehmärkie Wormſer Schlachtviehmarkt vom 27. Januar. Auf- trieb: 60 Rinder, darunter 5 Ochſen, 3 Bullen, 36 Kühe, 16 Färſen. Dem Schlachthof direkt zugeführt: 6 Großvieh, 9 Schweine, 1 Kalb. Preiſe: Ochſen AA 50, a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerts 41, b) ſonſtige vollfleiſchige 37. Bullen: a) jüngere, voll⸗ fleiſchige höchſten Schlachtwerts 42. Kühe: AA 49, a) jüngere, vollfleiſchige höchſten Schlachtwerts 40 43, b) ſonſtige vollfleiſchige oder gemäſtete 34—39, c) fleiſchige 26—30, d) gering genährte 16—23. Färſen: AA 49, a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlacht⸗ werts 42—44, b) vollfleiſchige 37—40. Kälber: a) beſte Maſt⸗ und Saugkälber 60, b) mittlere Maſt⸗ und Saugkälber 53—58, c) geringere Saugkälber 41, d) ge⸗ ringe Kälber 25—40. Lämmer und Hammel: c) mittlere Maſtlämmer und ältere Maſthammel 33, d) geringe Lämmer und Hammel 25. Schweine: a) über 150 Kg. (fette Speckſchweine) 56.50, b) vollfleiſchige von 120—150 Kg. 54.50 bis 55.50, c) vollfleiſchige- von 100—120 Kg. 52.50, d) vollfleiſchige von 80—100 Kg. 49 50, e) flei⸗ ſchige von 60—80 Kg. 49.50, f)—, g) Sauen(fette Speckſauen) 53.50 Ueberſtand: 2 Rinder, 2 Kühe. Die Preiſe ſind Marktpreiſe für nüchtern gewogene Tiere und ſchließen ſämtliche Speſen des Handels ab Stall für Fracht⸗, Markt⸗ und Verkaufskoſten, Um⸗ ſatzſteuer ſowie den natürlichen Gewichtsverluſt ein. Marktverlauf: Schweine u. Großvieh zugeteilt, Kälber mäßig abgegangen gie hören im Rundfunk. Sonntag, den 30. Januar 1938: Zum 30. Januar: Reichsſendungen e 06.00 Hafenkonzert. 08.00—08.45 Großes Wecken. 09.00—09.30 Reichsminiſter Dr. Goebbels ſpricht zur Jugend. 11.30 Die deutſche Revolution. 12.00— 15.00 Mittagskonzert. 15.00 Nachmittagskonzert. 16.00 Box⸗ kampf Max Schmeling Ben Foord; Weltmeiſterſchaft im Viererbod und Spezial⸗Sprunglauf; Europameiſter⸗ ſchaften im Eiskunſtlauf; Muſikaliſche Rahmenkämpfe. 19.00 Bericht von der Verleihung der Ordensauszeich⸗ nungen an die Nationalpreisträger. 19.15— 22.00 Marſchmuſik. Dazwiſchen: Hiſtoriſcher Rückblick auf den 30. Januar 1933 und Bericht vom Fackelzug. Dazwiſchen und ab 22 Uhr eigene Veranſtaltung der Sender. Deutſchlandſender 09.30 Beethoven: Streichquartett. 10.10 Marſchmuſik. 11.10 Seewetterbericht. 11.25 Schaltpauſe. 22.00 Wet⸗ ter, Nachr. 22.30—02 00 Unterhaltungskonzert. Frankfurt 09.30 Feſtliches Konzert. 1125 Schaltpauſe. 22.00 Zeit, Nachr. 22.10 Wetter, Schneeberichte, Nachr. 22.15 Sportbericht. 22.30 Unterhaltungskonzert. 24.000.200 Nachtkonzert. Stuttgart 06.00—08.00 Frühkonzert 09.30 Frohe Weiſen. 10.40 Das Lied vom Reich. 11.25 Schaltpauſe. 22.00 Zeit, Nacht., Wetter, Sport. 22.30 Richard⸗Wagner⸗Kon⸗ zert. 24.00—02.00 Nachtkonzert. Montag, den 31. Januar 1938: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 08.30 Kon⸗ zert. 08.00— 09.00 Sendepauſe. 09.00—09.40 Sperr⸗ zeit. 09 40 Turnſtunde. 10.00 Hörſpiel. 10.30 11.15 Sendepauſe. 1115 Seewetterbericht. 11.30 Dreißig bunte Minuten. 12.00 Schloßkonzert. 13.50 Nachr. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei! 15.00 Wetter und Börſe, Marktbericht. 15.15 Operettenmelodien. 15.40 Berufsberatung. 15.55 Progr.-Hinweiſe. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Neue Chormuſik 18.25 Muſik auf dem Trautonium. 18.40 Emanuel Swedenborg. Nach 250. Geburtstag. 19.00 Kernſpruch, Wetter, Nachr 19.10 Hund jetzt iſt Feierabend! 20.00 Achtung!! Gaunerſtreichell 21.00 Deutſchlandecho. 21.20 Siebentes Philharm. Konzert. 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.20 Deutſchlandecho. 22.45 Seewet⸗ terbericht. 23.00— 24.00 Hans Buſch ſpielt. Frankfurt 06.00 Morgenlied, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetter- und Schneeberichte. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Nachr. 08.40 10.00 Sendepauſe. 10.00 Eine kleine Melodie erlebt Abenteuer. 1030 Froher Klang zur Werkpauſe. 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter, Stra⸗ ßenwetterdienſt. 11.40 Hausfrau hör zu! 11.50 Kame⸗ rad Schweſter 12.00 Schloßkonzert. 14.00 Zeit, Nachr., Schneebericht, Straßenwetterdienſt. 14.00 Zeit, Nachr. offene Stellen, Nachr. 14.10 Die Geige lockt S. die Geige weint. 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Für unſere Kinder. 15.45 Sport der Jugend. 16.00 Konzert. 18.00 Zeitgeſchehen 18.30 Schallplatten. 19.00 Zeit Nachr., Wetter. 19 15 Stuttgart ſpielt auf. 21.00 Konzert, 22.00 Zeit, Nachr. 22.15 Wetter- und Schneeberichte, Nachr., Sport. 22.30 Nachtmuſik und Tanz. 24 00—02.00 Nachtmuſik. Stuttgart 06.00 Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachr., Gymnaſtik. 06 30 Morgenmuſik. 08.00 Waſſerſtand, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik. 08.80 Morgenmuſik. 09.30—10.00 Sendepauſe 10.00 Höxrſpiel. 10.30 11.30 Sendepauſe. 11.30 Volksmuſik. 12.00 Konzert. 14.00 Schallpl. 15.00— 16.00 Sendepauſe. 18.00 Karl Bleib⸗ treu(zum 10jabrigen Todestag). 18.30 Griff ins Heute 19.15 Stuttgart ſpielt auf. 2115 Kammer⸗ mufik. 22.00, Zeit, Nachr., Wetter. Sport. 22.20 Reichs⸗Winterſportkämpfe. 22.40 Nachr⸗ 0 und Tanz⸗ muſik. 24.00—02.00 Nachtmuſik. In der Wildnis verritten Ein Erlebnis von Wolf Juſtin Hartmann Nun bin ich alſo abgeſtiegen und habe mi auf dieſen halbverfaulten Stamm geſetzt. Ber modert wohl lange ſchon hier, quer über mei⸗ nem Weg. Man kann nicht nachrechnen, wann ihn der Sturm aus feiner Höhe in dieſe Tiefe warf. Auch wenn ich einen Kompaß hätte, könnte ich das nicht; denn ein Kompaß hat damit ja nicht das Geringſte zu tun. Und außerdem: ich habe keinen 1 Der liegt u Hauſe, in unſerer Hütte, hinter der Hobel⸗ ank; an der Wand, wo das Sattelzeug hängt. Ja. Ganz genau, da liegt er. Ich wiſche mir den Schweiß von der Stirn und denke, daß ich eine Zigarette rauchen ſollte. Das beruhigt die Nerven und regt das Gehirn etwas an. Wie oft habe ich im Schützengraben eine Ziga⸗ rette geraucht! Immer hat es geholfen. Dann eigentlich am beſten, wenn es irgendwie ver⸗ boten war und heimlich, ganz heimlich geſchehen mußte, ſo in der hohlen Fauſt; man verſteht mich ſchon. „Aber ich halte immer noch die Zügel in den Händen und ſchaue meinen Gaul an und mein Gaul ſchaut mich an. So wie ſtets und ohne eden Vorwurf. Und hat mich doch ſchon über den Stunden durch dieſe dreimal verhexte üdamerikaniſche Wildnis getragen, ohne Sträu⸗ ben, ohne Jagen, hügelauf und hügelab, durch Schluchten und ſumpfige Tümpel und den ſchier undurchdringlichen Wald. Mit einer Schafs⸗ geduld. Immer dieſen Puc nach, meinte der Braſilianer, dieſen engen, geſchwungenen Schmugglerpfad. Da würde ich alſo abſchnei⸗ den und in etwas ſchräger Richtung auf den * kommen; in vier Stunden müßte ich eicht auf ihn treffen. And jetzt!? Jetzt iſt es bereits dämmerig geworden, der Abend naht, die Schatten und die Nacht. Der Gaul wackelt mit den Ohren und nickt, als ob er alles dies beſtätigen müßte. Aber in Wirklichkeit ſcheucht er nur die Fliegen und Moskitos und die großen Waldbremſen fort, dieſe bluthungrigen Beſtien, die das Dickicht bevölkern und in ſummenden Geſchwadern über Menſch und Tier fallen. Er ſchlägt auch mit dem Schwanz und hebt bald das eine und bald das andere Bein. Es iſt eine höchſt lächerliche Einbildung, daß ich glaube, ſein Nicken habe etwas anderes zu bedeuten. Dann glotzt er wieder geradeaus, ſo richtig über mich weg, als ſei ich gar nicht da, und lauſcht in den Wald hinein und in, die ungeheure Stille unſerer Einſamkeit. Es kniſtert das Papier. Der Tabak iſt zu trocken. Es war ein ſchwüler, kochender Ur⸗ waldtag. Wenn ich mir vorſtelle, daß ich jetzt zu Hauſe ſein könnte, ſchön behaglich und be⸗ quem am Feuer ſitzen und mit Juan und George heißen Mate trinken, packt mich eine faſt tob⸗ ſüchtige Wut. Endlich iſt die Zigarette fertig! Fosforos habe ich zum Glück auch, und nicht einmal naß vom Schweiß ſind ſie geworden. Wie durch ein Wunder! Und nun, nun rauche ich alſo und muß mir überlegen, was ich tun oll und wie ich aus dem Wald wieder heraus⸗ nde u irgendwelchen Menſchen, bei denen ich nach Weg und Richtung fragen kann. Die Schatten fallen nach rechts; es ſind ganze lange und ganz ſchwarze Schatten, es ſind eigentlich überhaupt ſchon keine Schatten mehr. sondern ein düſteres und drohendes Gebaren dieſer verdammten Stunde, da Weg und Steg und alle Himmelsſeiten wie Kraut und Rüben zwiſchen Farn und Baum und Hirn und Gaul und Unterholz und Hoffnung, Katzdorn und rat⸗ loſem Grübeln wirr durcheinander ſtehen. Was nützt es mir denn jetzt noch, wenn ich weiß. wo Norden und Süden iſt! Das iſt ja alles gleich. Ich reite da im Kreis, auf gut Glück durch die Nacht, bis ich mit meinem blöden Schädel an irgend einen Stamm haue, daß die Funken ſprühen. Oder mein Gaul tritt in ein ungeſehenes Loch und bricht ſich ſeine Knochen oder eine Cryſiumaſchlinge legt ſich mir um die N Gurgel oder... ja, wenn die Nacht erſt da iſt, da hört das Reiten auf bei ſolchem Weg in unbekannter Gegend. „And übernachten? Sollen wir übernachten. hier im Wald? Es wäre nicht das erſtemal. Was hältſt du davon, Bayo, papple ich vor mich hin und muß feſtſtellen, daß ich ganz laut geſprochen habe, laut und deutlich. Das il mir fremd und etwas unheimlich; denn im allgemei⸗ nen pflege ich keine lauten Selbſtgeſpräche zu führen. Doch beruhigt mich dabei, daß es ja ſtrenggenommen gar kein Selbſtgeſpräch war, vielmehr eine Frage an den Bayo, den Falben. der ſich damit begnügt, das eine Ohr wie eine Muſchel zu mir herzudrehen. als ob er ſchwer⸗ hörig ſei. Und im übrigen fortfährt, von einem hohen, wandgleichen Buſch Blätter abzureißen. Er hat eben auch allmählich Hunger bekommen und meine Sorgen ſcheint er nicht zu teilen. Beneidenswertes Geſchöpf! Und die Zigarette iſt ſchon zur Hälfte geraucht! Ich betrachte die⸗ ſen Stummel und muß zu einer etwas raſche⸗ ren Entſcheidung kommen. Es will reiflich er⸗ wogen ſein.. Ameiſen ſtören mich dabei in höchſt empfindlicher Weiſe. Sie ſind in ge⸗ ſchloſſener Schar am rechten Fuß emporgeklet⸗ tert und dann voll Gier aufs nackte Fleiſch ge⸗ raten. Schon wimmeln ſie an der Wade! Und jetzt am Knie! Verfluchter Sauſtall!! Haſtig ſtreife ich die Kakihoſe hoch und fege das bei⸗ zende Geziefer mit beiden Händen ab. Aber meine Wut iſt innerlich und gedämpft und ich morde viel weniger als ich könnte. Es ſind dies die kleinen geweſen, die Noten, die wirk⸗ lich abſcheulich brennen. Seit vielen Monaten habe ich keine Strümpfe mehr getragen., fällt mir ein; und ich muß lachen, ſchallend lachen in⸗ mitten meiner Bedrängnis. Ja! Strümpfe! Hahaha! Strümpfe ſollen vor Schlangenbiſſen bewahren. hat mir zum Abſchied noch ein net⸗ tes, liebes Mädel treuherzig verſichert, das hatte feuchte Augen, als es hörte, daß ich in den Urwald wolle, und hatte weiße Zähne und einen roten Mund. Aber der Menſch iſt ein elend undankbares Weſen und macht ſich luſtig über all die frommen und gutgemeinten Nat⸗ ſchläge und Wünſche. Und was dieſe Strümme betrifft Es raſchelt! Nicht fern pon uns! Der. wie aus Holz, ſteif und un⸗ beweglich. Leiſe ſchraubt er durch die geblähten Nüſtern, trägt hoch den Kopf. ganzen Körper meißelt ſich die Spannung. Tapp— Tapp— Tapp kommt es noch näher durch die knickenden Sträucher! Wieder ſchnaubt der Gaul! Mir iſt als hebe er ein wenig den rechten Vorderfuß. Er iſt ein junger Hengſt; ich habe noch niemals Furcht an ihm bemerkt. Es iſt ganz ſtill geworden, ſtill wie in einer Gruft. Dann dringt ein dumpfer, un⸗ klarer Laut zu uns, dort, zur Linken, hinter dem dicken Stamm vor. Tapp— Tapp— Tapp— entfernt es ſich in das Dunkel. Wieder iſt es ſtill. Ich lauſche dem Geräuſch nach und höre mein Blut, das hämmert und pocht, das rauſcht und rumort Dann ſtecke ich mein Meſſer wieder in die Scheide. Ja! Wenn ich wenigſtens eine rich⸗ tige Schußwaffe bei mir hätte! Aber nur ſo ein Meſſer! Verdammt! Es iſt lang genug! Nochmals habe ich es aus der Scheide genom⸗ men und betrachte es und fühle mit den Finger⸗ ſpitzen über ſeine Schärfe. Es iſt wie Gift, das Meſſer! murmle ich und höre meine Stimme fremd und ſeltſam, als hätte dieſes Wort ein anderer geſagt. Einer, der hinter uns im ſchwarzen Walde ſteht, graulich und rie⸗ ſengroß, bis zu den Kronen reichen ſeine Schul⸗ tern, und wenn er zuſchlägt, iſt es wie Zer⸗ malmen. Er ſteht und lauert. unverwandt den Blick auf uns gerichtet. Das zündet im Genick, läßt ſiedende Wellen durch die Schläfen jagen. Es koſtet Zeit und Mühe, nur ſacht den Kopf zu wenden. Und bohre meine Augen wie ge⸗ 1 Lanzen in die Finſternis. Doch nur s Schweigen iſt, ein geſpenſtiſches Geraune und Geflüſter zwiſchendurch, wenn jäh ein fer⸗ ner Wind ſich losreißt von den Wipfeln und mit haſtigem Lauf durch die ſchlafmüden Wäl⸗ der rennt. 5 Und nun?— Nun habe ich den Stummel weggeworfen. Noch glimmt er rötlich im Gras. Dann verlöſcht das Blinken. Es iſt tiefe Nacht aeworden. Nur ſchemenhaft erfaſſe ich den Eine neue Rieſenſonne entdeckt Der unſichtbare Stern verbirgt ſich hinter dem Sternbild des Wagens Wie aus Chigaco gemeldet wird, iſt es einem Aſtronomen im Obſervatorium in Wisconſin ge⸗ lungen, mit Hilfe der Infrarotphotographie einen neuen Rieſenſtern zu entdecken. Es iſt ſelbſtverſtändlich nicht möglich, auf Grund der erſten Meldungen, die über die Auf⸗ findung einer neuen Rieſenſonne aus den Ver⸗ einigten Staaten nach Europa gelangen, die Bedeutung dieſer Neuentdeckung genau einzu⸗ ſchätzen. Immerhin iſt intereſſant, daß dieſer aſtronomiſche Fortſchritt wieder durch den Ein⸗ ſatz der neueſten techniſchen Hilfsmittel erzielt worden iſt. Wie die aſtronomiſche Zeitung der Univerſität Chicago berichtet, konnte der Stern im Obſervatorium von Wisconſin dadurch feſt⸗ geſtellt werden, daß man photographiſche Platten enutzte, die für Infrarotſtrahlen empfänglich waren. Wie verlautet, gehört der neue Stern, der ſeinen Platz im Himmelsgewölbe im Sternbild des Wagens hat, zur Klaſſe der Doppelſterne. Er beſteht alſo aus zwei gewaltigen Stern⸗ maſſen, die ſich umkreiſen und durch eine gewiſſe Nähe den Eindruck eines einheitlichen Sternes herrorrufen. Der Stern hat im Katalog von ſeinem Entdecker der Namen Epſilon Aurigae erhalten. Wie behauptet wird, ſoll der Radius det Anziehungskraft beider Sternmaſſen zuſam⸗ men über 3 Milliarden Kilometer betragen. Würde man alſo Epſilon Aurigae an die Stelle der Sonne unſeres Sonnenſyſtems ſetzen— eine Annahme, die ee rein theoretiſch iſt— ſo würde er ſämtliche Planeten mit Aus⸗ nahme des Uranus und Neptun derart anziehen, daß ſie mit großer Geſchwindigkeit auf ihn zu⸗ fielen und gewiſſermaßen von ihm verſchlungen würden. Man will berechnet haben, daß die Reichweite des Epſilon Aurigae etwa 3⸗ bis 5000mal ſo groß iſt wie die unſerer Sonne. Obgleich der Stern damit noch nicht die größten der uns bekannten Fixſterne erreicht, ſo ninimt er doch in der Stufenleiter der Sterne, wenn den erſten Berechnungen zu trauen iſt, einen hohen Platz ein. Wärmemeſſungen haben für den einen Teil des Doppelſternes eine Tem⸗ peratur von 1000 Grad ergeben. Dieſe Tempe⸗ ratur iſt verglichen mit den Hitzegraden anderer Fixſterne erſtaunlich gering. Wie heiß der an⸗ dere Sternteil des Doppelſternes iſt, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Man nimmt jedoch an, daß er ſeinen Zwillingsbruder in der Wärme⸗ ausſtrahlung übertrifft. Um Mißverſtändniſſe zu vermeiden, ſei noch einmal darauf hingewieſen, daß dieſe neue Sternentdeckung, die nur auf Grund der infra⸗ roten Strahlen erſchloſſen worden iſt, mit dem bloßen Auge naturgemäß nicht wahrgenommen werden kann. Es hat alſo keinen Zweck, bei unbedecktem Himmel mit einem Theaterglas im Sternbild des Wagens, das ja auch bei uns ſichtbar iſt, herumzuſuchen. Auch die größten Fernrohre haben den neuen Stern bisher noch nicht auffinden können. Er iſt durchaus eine photographiſche Entdeckung, und wenn ſich die Meldung beſtätigt, kann man ihm gegenüber von dem erſten großen Erfolg der neuen aſtronomiſchen Methode ſprechen, durch Infrarotphotographie Sterne am Himmels⸗ gewölbe aufzuſuchen. N Bayo, der doch ſo dicht neden mir ſteht in ſer⸗ ner hellen Farbe.„Da werden wir halt über⸗ nachten hier, mein lieber Bayo!“ meine ich plötzlich und wundere mich nicht einmal. wie das ſo einfach und ſo ſelbſtverſtändlich iſt. Daß ich ſchon aufſtehe und meinen Gaul abſattle. „Es wird ſchon kein Tiher kommen!“ fahre ich fort. dem Falben etwas zu erzählen, als müßte ich ihn um Entſchuldigung bitten für die Dummheit, mit der ich mich verritten. Die Schweißdecke nehme ich; und während ich ſie auf den weichen, warmen Boden ausbreite. krei⸗ ſen meine Gedanken wie närriſch und beſeſſen um den Tiger. Daß ich nochmals mein langes Meſſer aus der Scheide ziehe und ſtecke es neben mich, griffbereit in die Erde. Auf die Schweiß⸗ decke ſtrecke ich mich, dicht neben meinen Gaul. Der Bayo wird ihn immer melden; überraſchen kann er mich nicht: es wäre eine offene Frage. Unter dem Kopf iſt der Sattel. 5 Ich ſtarre aufwärts in das Gewölbe der Wildnis.. Nur hie und da, vereinzelt, vermag ſich ein leuchtender Stern durch dieſe urweltliche Knüp⸗ fung ungezählter Lebensadern ſeinen Strahlen⸗ weg zu mir zu bahnen Es iſt Neumond. denke ich und ſchließe meine Augen. Ein Vogel ſchreit mit dunklen, klagenden Tönen in animaliſcher Melancholie ſein Daſein durch die Nacht. Luſtige Ecke Er riecht Lunte! * Rückfrage Straßen bahnſchaffner:„Nun, mein Junge, wo iſt dein Fahrſchein?“ Der Junge:„Ich brauche keinen Fahr⸗ ſchein.“ „Wie alt biſt du denn?“ „Wie alt darf man denn ſein ohne Fahr⸗ ſchein?“ Ueberraſchung „Oh, Fredi, ich habe eine ſolche ſchöne Ueberraſchung für dich zu deinem Geburts⸗ a „Na was denn?“ „Ein Augenblickchen, ich werde es gleich mal anziehen.“ 4 5 „Aber Ottokar, rauchſt du nun ſchon wieder? Der Doktor hat dir doch nicht mehr als eine Zigarre am Tag erlaubt.“ „Stimmt, dieſe hier iſt für den 15. De⸗ zember 1938.“ Die Maske* Faſchingserzählung von J. H. Rösler In den Laden des Maskenverleihers trat ein Mann. Er nannte ſich Hugo Götte. Er ſagte dies auch. „Können Sie raten?“ fragte er, als er ein⸗ trat. 5 „aten?“ „Ja. „Rätſel?“ „Nein. Mir.“ 8. Der Maskenverleiher war endlich im Bilde. „Selbſtverſtändlich kann ich das“, ſagte er freundlich. g „Dann raten Sie mir, als was ich gehen ſoll.“ „Das kommt ganz darauf an, wozu Sie das Koſtüm brauchen, Herr Götte.“ „Zum Anziehen, Herr!“ 2 „Sie mißverſtehen mich. Herr Götte. Ich meine, ich muß wiſſen, auf welchen Ball Sie gehen wollen.“. 3 „Warum? Wollen Sie auch hinkommen? „Nein. Aber wie ſoll ich Ihnen ſonſt einen Rat geben?“. g Hugo Götte ſagte gewichtig:„Auf den Jä⸗ gerball.“ f „Aha! Da habe ich eine ſchöne Auswahl in Jägerkoſtümen mit Büchſe und Hifthorn.“ „Nein. Da wäre meine Frau nicht einver⸗ ſtanden.“ a „Oder vielleicht als Wilderer?) „Beileibe! Davon gibt es zu viele!“ „Ach ſo— Sie lieben mehr eine individuel- lere Maske?“ „Eine was?“ „Eine individuellere Maske!“ „Ja. Ungefähr.“ 1 8 „Wie wär es mit dem Freiſchütz?“ „War der Freiſchütz verheiratet?“ „Nein. Das nicht.“ „Dann geht es nicht. Meine Frau hat ge⸗ ſagt, ich ſoll—“ „Oder als Wilhelm Tell?“ „Das erlaubt meine Frau nicht.“ „Warum nicht?“ 3 „Die mag Schokolade nicht. „Aber Wilhelm Tell iſt doch der Schweizer Freiheitsheld!“ „Da käme ich bei meiner Frau ſchlecht an. Erſtens die Schweiz. und zweitens Held und drittens die Freiheit! Noch dazu im Faſching! Nein, ich wüßte ſchon etwas!“ „Als was Sie auf den Jägerball gehen könnten?“ 5 Da.“ „Als was?“ „Als Napoleon.“ l Der Maskenverleiher ſchüttelte den Kopf. „Aber Napoleon war doch nie ein Jäger!“ „Das habe ich meiner Frau auch geſagt“, ſeufzte Hugo Götte,„aber ſie hat geſagt, du gehſt als Napoleon oder ins Bett!“ g „Warum will denn Ihre Frau, daß Sie als Napoleon gehen?“ 1 Hugo Götte ſchwieg eine Weile. Dann ſagte er:„Da iſt erſtens unſer Prokuriſt daran ſchuld.“ „Ihr Prokuriſt?“ „Ja. Der geht nämlich als Leibjäger Na⸗ poleons.“ „Aha! Ich verſtehe!“ „Sie verſtehen eben nicht!“ „Sie wollen mit ihm zuſammengehen!“ „Gerade daneben! Eben nicht!“ ſagte Hugo Götte,„aber meine Frau hat geſagt, wenn der Prokuriſt als Leibjäger geht, dann mußt du als mehr gehen. Du biſt doch ſchließlich der Chef, Hugo, hat ſie geſagt. Sonſt haſt du nur plumpe Vertraulichkeiten zu erwarten. hat ſie geſagt. Das wäre der eine Grund.“ „Und der zweite, Herr Götte?“. „Meine Frau will als Königin gehen. Sie ſagte, ſie hätte ſonſt nichts vom Leben. Und wenn ſie nicht ginge, dann dürfte ich auch nicht.“ „Und der dritte Grund, Herr Götte?“ fragte der Maskenverleiher beluſtigt. „Der dritte Grund iſt das Gedränge.“ „Das Gedränge?“ „Ja. Wegen der Brieftaſche.“ „Das verſtehe ich nicht.“ „Das verſtand ich erſt auch nicht“, meinte Hugo Götte,„aber meine Frau hat geſagt, auf ſo einem Ball kommen eine Maſſe Leute zu⸗ ſammen, von denen man nichts Gewiſſes weiß. Und wenn ich als Napoleon gehe, muß ich doch die eine Hand immer in den Rock ſtecken. Sie wiſſen doch, wie der alte Napoleon immer da⸗ geſtanden iſt?“ „Und?“ a „Da kann ich eben den ganzen Abend meine Brieftaſche feſthalten. hat meine Frau geſagt. Und das iſt gar nicht ſo dumm, nicht wahr?“ „Nein. Dumm iſt das nicht.“ „Und doch iſt es dumm!“ ſagte plötzlich Hugo Götte ziemlich heftig und beinahe erſchrocken. „Warum denn?“ „Weil das bei mir gar nichts nützt!“ „Warum nicht?“ „Ich trage mein Geld in der Hoſe!“ „Dann ſtecken Sie eben die Hand in die Hoſentaſche, Herr Götte!“ 8 „Als Napoleon?“ „Warum nicht? Auch Napoleon wird einmal die Hand in der Hoſe gehabt haben.“ „Ja, aber nur wenn ſeine Frau nicht dabei war. Meine Frau würde das nie erlauben! Hugo, würde ſie ſagen, nimm die Hand aus der Hoſe, das gehört ſich nicht!“ „Ja, haben Sie denn daheim gar nichts zu ſagen, Herr Götte?“ Hugo Götte ſeufzte: „So dürfen Sie das nun nicht auffaſſen, werter Herr! Wir haben uns das ganz ſchön eingeteilt. Da käme ich bei meiner Frau ſchön an, wenn ich ſagte. ich ſtünde unter dem Pan⸗ toffel!l Du biſt der Mann, Hugo ſagt ſie im⸗ mer, und das wird ſo und ſo gemacht, Hugo, verſtanden? Und diesmal gehſt du als Napo⸗ leon! Die eine Hand ſteckſt du in die Jacke und in der anderen hältſt du meine Handtaſche, das Lorgnon, meinen Fächer und meinen Schal. Du wirſt ſehen, wie gut du dich amüſierſt, Hugo— hat ſie geſagt.“ 2 „Und Sie haben Ja geſagt. Herr Götte? „Freilich.“ „Und Sie wollen wirklich gehen. Herr Götte?“ „Ich muß doch.“ „Schade. Ich hätte für Sie eine ſo wunder⸗ ſchöne, eine ſo paſſende Maske, Herr Götte.“ Hugo Götte horchte auf: 8 Maske, die für mich paßt?“ Da „Als was ſoll ich gehen?“ „Als Waſchlappen, Herr Götte.“ Die beiden Kowalks Die beiden Kowalks ſind zwei Beamte der Stadt Budapeſt, die ſich zur gleichen Zeit um eine frei gewordene höhere Stellung beworben hatten. Sie hatten das Pech, beide den Namen Peter zu tragen, und um ſie unterſcheiden zu können, wurden ſie nach altem Brauch Kowalk 1 und Kowalk II genannt, wobei berückſichtigt werden muß, daß Kowalk! bereits verheiratet, und Kowalk II erſt im Begriff war, ſich zu ver⸗ loben. Die Eltern der Angebeteten hatten in ihrer Einwilligung noch gezögert, bis Ko⸗ walk II eines Tages die Beſtätigung in Händen trug, daß man ihm die freigewordene höhere Stelle zuerkannt habe. Unter dem Eindruck die⸗ ſer Freudenbotſchaft wurde ſofort die Ver⸗ lobung gefeiert, und es gab keine glücklicheren jungen Leute als Kowalk II und ſeine junge Braut. Am nächſten Tag wollte der glückliche Peter bereits ſein Amt antreten. aber hier mußte er zu ſeinem Schrecken erfahren, daß die Beſtätigung fehlgeleitet worden war. Kowalk I. der Verheiratete, hatte die Stelle erhalten. und nicht Kowalk II. der Eheanwärter. Es war eine furchtbare Enttäuſchung. Wenn in dieſem Augenblick nicht der Budapeſter Bürgermeiſter eingegriffen hatte. wäre vielleicht ein Unglück geſchehen. Auf ſeine Veranlaſſung blieb die fehlgeleitete Ernennung für Kowalk II in Kraft bis ſich eine andere als die ausgeſchrie⸗ bene Stellung finden würde. Das war Glück im Unglück. Kowalk II konnte wie vorgeſehen ſeine Angebetete heiraten, ohne den glücklichen Namensvetter beneiden zu müſſen. als Napoleon in li ſes die den Da 00 al gin Eel die mal na tag mit dell M fe —4 dem der ape die. duft Dun ie bett u, mein en Fahr hne Fahr, 0 ft Geburts⸗ e es gleich un ſchon nicht meht u l. De eee —— Napoleon o wunder o bund Götte. * ner weiß, wer geſchoſſen hat! (7. Fortſetzung) Wir forderten die ſofortige Entfeſſelung des Kameraden und hätten keinen gewaltſamen Aderlaß geſcheut für dieſe Bedingung, ich ſtand ſchon breitbeinig vor der Tür:„Nehmt ihm das Eiſen——!“ „Das iſt ſelbſtverſtändlich“, ſagte der Major. Und die Handſchellen fielen. Horſt rief:„Kei⸗ Arbeitet wei⸗ ter—!“ „Horſt, hör' mich an——“ Sie ſchleppten ihn ſchon die Treppe hinun⸗ ter,— wir alle wollten folgen, aber Vollme⸗ ring hielt die Kommilitonen zurück:„Hierge⸗ blieben! Schilder malen! Kerls, nicht nur die⸗ ſes Richtfeft, auch das andre, das große...“ Wir taten zitternd und ausgebohrt vor Wut die Arbeit weiter, mochte das Bier ſchal wer- den, mochten die Lieder im Sarg liegen, aber: Das Richtfeſt! Ebe man dies begriff: Es ging nicht um Horſt, nicht um Jorinde, nicht um den zer⸗ knüppelten Zimmermann Hinnerk Lornſen, es ging um das große Richtfeſt! In dieſer Nacht wurde auf allen Paurböden Seidelburgs geſchuftet, und am Morgen, als die Sonne wieder wärmte, hing wohl fünfzig⸗ mal am Neubau der Spruch vom Richtfeſt, das man baben wollte! Schlag vier Uhr nachmit⸗ tags zogen dann die Handwerker ſtumm, nur mit dem Reſt der Schilder gerüſtet, durch Sei⸗ delburg und bis hinauf zum Kurfürſtenſchloß. Meiſter Zapp immer an der Front, tapfer und verbiſſen.— Am Abend vernichtete die Polizei alle Sprüche und Schilder, auf dem Markt wurden die Fetzen verbrannt. Der Rauch des Feuers machte uns die Augen naß: Wieder eine Nie⸗ derlage—! Jeuerwaſſer, Himbeergeiſt und Schwarzwälder Kirſchl Horſt Tiburtius,— wo war er? Man batte uns den Kopf genommen und wußte nicht, daß neue Herzen da waren. Nicht dem Rektor hatte ate man gehorcht und nicht einer eignen Behörde, wohl aber dem drohenden Fremdbürger.— Den nächſten Schachzug tat ich auf eigne Rechnung. Bedenkt: Um Mitternacht wanderte ich zum kleinen Haus auf dem Berge und kletterte über Severin Baſtians vornehmen Zaun. Der Trompetenbauer und Kaſſenwalter rauchte eine melancholiſche Havanna, als ich, wie aus dem Linoleum geſchoſſen, vor ihm im Zimmer ſtand. Ach, die ältliche Haushilfe, das ſchweigſame Nichts mit der Warze im Ohr, lag längſt in den Daunen, zwar in Geſell⸗ ſchaft einer humanen Wärmflaſche,— wer wäre ſonſt noch gekommen? a „Glück auf, weißer Bruder! Habt Ihr Feuerwaſſer im Wigwam? Neulich war doch die Rede davon—!“ Leute, ich kochte! Und tat doch, als wäre ich der Baldrian perſönlich— „Hallo, Miſter Handlanger——?“ Ich ſaß ſchon im Korbſeſſel des Menſchen⸗ freundes, im Garten fiedelte die Sommer⸗ nacht, und der Mond, das lachende Ekel, ſpie Silber in die Almar. Herr Baſtian riß den Mund auf, die Naſe, die Augen und was ſonſt noch aufzureißen war. Welches Wieder⸗ ſehen! Johannes Leinen konnte zaubern!— Es roch wieder nach Meſſing, Lötlampe und Kater, es roch auch nach Krakeel!— „Eine Havanna, Miſter Handlanger—?“ „Klar—!“ Gern rauchte ich die Keule, zumal ſie eine koſtbare Bauchbinde trug. Wer es dicke hatte, konnte auch dicke tun. Und immer noch heu⸗ chelte ich den geruhſamen Gaſt des Abends, obwohl ich mir ſo ſchwer war, als hätte ich Bomben in der Taſche,— Alo pirſchte ich weiter: „Und der Schnabus—? Das Feuerwaſ⸗ ſer—?“ „Well, gut und viel. Sehen Sie——“ Der Mann rutſchte gleichſam mit Filzpan⸗ toffeln in meine Falle, er klebte— ſozuſagen — ſchon mit ſeiner flatternden Krawatte auf e Leim. Ich drehte fahrig die Daumen übereinander, Herr Severin Baſtian aber öffnete mit einem appetitlichen Schnalzen ſeine Truhe, in der die Flaſchen wie Hyazinthen nebeneinander dufteten.— Alſo genoſſen wir, was genußreich war. Den zligſten Brandy und den ſchärſſten Kirſch. Wie rieſelte der Benediktiner, wie rauchte der betäubende Himbeergeiſt.— Und der allge⸗ waltige Zahlmeiſter wurde zuerſt heiter, dann geſprächig, bis er ſich endlich jener hemmungs⸗ loſen Geſchwätzigkeit hingab, wie ſie als na⸗ türliches Gaſtgeſchenk des Alkohols zu erwar⸗ ten war: dieſe Elixiere gäbe es drüben nicht mehr, ſagte er! Alſo wäre er nach Deutſch⸗ land gewandert, wo es zwar unruhig ſei, für ihn aber bequem, habe er doch ein kleines Staatsamt zu verwalten, denn vom Trom⸗ petenſchmieden würde man nur lahm in den Fingern. Indeſſen: Geld? Wie Brombeeren! „Wieviel brauchen Sie, junger Freund—?“ Es kniſterte in der Mauer,— ich hob den Finger: „Still! Horchen Sie, Seufzer von mix! Vielleicht ein ſtöhnender Schweißtropfen, ich habe ja die Steine fürs Haus getragen—“ f „Oh, ich weiß. Gut ſo. Sie haben es ſchon oft erzählt, ſeien Sie zu Gaſt, wann Sie wol⸗ len!“ „Das iſt rührend von Ihnen. Aber ſchauen Sie: Die Arbeiter von Seidelburg genießen nicht den Vorzug, ſpäter noch einmal als Gäſte ihre Seufzer und Schweißtropfen kni⸗ ſtern zu hören, denn ſie bauen eine Akademie für andre, immer nur für andre. Und das ſoll in Zukunft gerechter werden, darum der Schrei nach dem großen Richtfeſt!— Wem wurde der Bau geſtiftet? Dem Willen der Jugend oder dem Widerwillen eines prähiſto⸗ riſchen Miniſters? Was hat Sie der Sauer⸗ teig Deutſchlands zu kümmern—?“ „Oh, Sie ſprechen mutig! Aber...“ 5 „Kein Aber, weißer Bruder! Ihr Bot⸗ ſchafter...“ Severin Baſtian zuckte!— Alſo: „Ihr Botſchafter kommt zur Einweihung des geſtifteten Neubaus, dann ſingen die Studenten ein Loblied auf Miſter Baſtian!“ „Well, gut ſo—!“ „Einen Choral auf Ihre Likörflaſchen—“ Dem Amerikaner fiel das Glas aus der Hand, der Teppich roch nach Himbeergeiſt, ver⸗ wirrend und ſüß wie Giftgas. Ich lachte nicht, nein, ich grinſte, als hätte ich mir alle Teufelsfratzen der Welt für dieſen Augenblick geborgt. Meine Zigarre ſtak feſt im Mund. Mein Körper wippte verſchlagen auf den Ze⸗ hen, und die Fäuſte murkſten in der Hoſen⸗ taſche. „Weißer Bruder.— dann trinken wir wie⸗ der Schwarzwälder Kirſch, dann machen wir Schmollis mit dem hochherzigen Botſchafter. Oder darf der nicht wiſſen, daß Sie Trom⸗ petenbauer aus Spielerei ſind und Alkoholiker von Beruf—— 2“ Mein Wort: Ich ſah noch keinen, den ich zünftiger geärgert hätte! Dieſer Mund ſtand offen wie ein Granatloch, und er ſchwieg, als bätte man ihm eine Serie von Kinnhaken verſetzt.— Alſo fuchtelte ich weiter feder: „Wie heißt das Geſetz, auf deſſen Wohl und Gedeihen wir ſchon zwanzigmal geproſtet ha⸗ ben? Das Alkoholverbot? Wieviel Monate ſind Ihnen ſicher? Oder haben Sie kein ver⸗ eidigtes Amt, weißer Bruder—?“ In ſeinem Hoſenboden brummte es. Ich durfte mir dieſe Erpreſſung leiſten, ſie war ja in Gold gefaßt, ſie trug ja den Pour le mérite! Außerdem war ich kein gebildeter Menſch, der aus Angſt vor der Notſünde einen Gerechten im Elend gelaſſen hätte.— Noch hielt ſich Onkel Sam auf den Beinen. Ich drängte nach: „Sie bewundern mein Gemüt, Miſter Ba⸗ ſtian? Nun, ich habe einen teuren Freund, er nennt ſich Horſt Tiburtius...“ Der Schlaraffe knickte vollends in den Knien ein. Ich geleitete ihn zum Telephon und reichte den Hörer: „Bedienen Sie ſich—“ Ein Ferngeſpräch von zwei Minuten nur, die Nummer der Karlsheimer Polizei wußte ich auswendig. Und Horſt war frei—! 8 Ja, ich durfte Zigarren, Kirſchwaſſer und andre Scherzartikel ins Tal ſchleppen, Groß⸗ mut gegen Großmut,— oh, es iſt heilſam, wenn man Beſcheid weiß mit der Welt. Iſt ſie tückiſch, dürfen wir nicht gnädig ſein! Und klug iſt es auch, wenn man die Menſchen in dem Augenblick durchleuchtet, da ſie einen in den Schatten drücken möchten.— „Wer ſelber Wanzen hat, ſoll keinen Laus⸗ buben ſchelten. Glück auf, Herr Severinus!“ Ich rannte, einen Jauchzer verſchluckend, vom Berg, haſtig wie niemals, ſtolpernd oft alter Mann! Ein mit der Pfauen⸗ Eine Geſchichte von Heinz Steguweit Herzbruder und Lumpenhund Hanſeatiſche Verlagsanſtalt Hamburg/ Copporight 555 und des raſenden Herzſchlags nicht achtend; das Kirſchwaſſer plätſcherte melodiſch bei je⸗ dem Sprung. Es war mir zumut, als ſollte ich morgen etwas heiraten, was ſchön, treu und bei geſunder Verfaſſung war. So üppig ſchwelgteng die Gedanken, ſo kühn glaubten ſie an die Wirklichkeit des Unmöglichen. Wie mochte es Jorinde gehen—? Fort damit, Lumpenhund. Armes Gewiſſen. Ausgehungerte Seele.— Horſt hatte ſich ein⸗ buchten laſſen? Einer für alle! Niemand wollte den unſeligen Schützen verraten? Alle für einen! Hol über! Die Zufriedenen begriffen es nicht.— Niemand will Bauherr ſein! Ich hatte es eilig. Das Städtchen ſchlum⸗ merte nicht unter den Sternen, es war viel Tumult auf dem Markt. Hier, wo die Polizei ihre Wache hatte, wo auch die Schilder und Sprüche verbrannt worden waren, ſtanden wohl tauſend Studenten und hielten lodernde Fackeln. Es ging um eine Entſcheidung, und wenn man das ganze Tauſend einſperrte,— wovon hätten die Bürger noch zehren wollen? Alſo wuchs auch in den Gemütern der ewig Schwankenden das freundliche Gefühl für die Rebellen. Als dann Glock drei die zweihundert Arbeiter ſtumm, doch rauhen Schritts, anmar⸗ ſchierten, den bärtigen Koloß Zapp im erſten Glied, geſchah eine Entladung frohen Ge— ſchreis: Alle wußten, daß Horſt Tiburtius un⸗ terwegs war—! Klaus Vollmering hatte einen Wagen gekapert, den Kommilitonen in Karls⸗ heim an Bord zu nehmen.— Johannes Leinen blieb abſeits. Als ich Mutter Kolzem, die mit dem herbſtlichen Woll⸗ tuch, auf dem Treppenſtein eines Hauſes er⸗ kannte, vertraute ich ihr das Kirſchwaſſer und die Havannakiſte an, ich ſorgte mich um das Heil dieſer Beſcherung.— Die Beamten mit Tſchako und Knüppelzeug waren freierer Laune geworden. Sie trugen den Sturmriemen nicht mehr am Kinn, weil ſolcher Aufruhr kein blutiges Randalieren ſchien, vielmehr ein Feſt unter funkelnden Sternen. Irgendwo ſtieg ein Pfiff, das Volk ſtob aus⸗ einander wie aufgeſcheuchtes Geflügel: Ein offener Kraftwagen rollte langſam durchs Ge⸗ wühl, fünfzig Studenten hakten die Arme in⸗ einander und umzingelten das Gefährt... Leute, ich hatte das Zittern in den Knien: Denn die Arbeiter ſchützten den Befreiten bald tapferer als die Gruppe der Fackelträger.— Horſt Tiburtius war wieder da!— Eine Wolke von bunten Mützen wirbelte hoch, eine betäubende Brandung von Zurufen, ein Trommelfeuer brüllender Begeiſterung! Die Fenſterſcheiben dröhnten ringsum, und das Pfefferkuchenpflaſter der aufgewiegelten Kleinſtadt ſchütterte, als wäre ein Erdbeben im Land, oder als führen Kanonen dickſten Kalibers über den Markt! Wer hatte da gezaubert? Wer hatte die beſ⸗ ſeren Geiſter beſchworen? Nur verkrüppelte Krämerſeelen ſchüttelten den Kopf, und wieder wußten die Hühnerbrüſte nichts Klügeres zu ſeufzen als dies: Pack verträgt ſich——! Wenn ſich nur das ſchwarze Gewühl an den Fackelflammen nicht verbrannte! Der Himmel lohte, als wären Feuersbrünſte in Seidelburg! Glührot zuckte der Widerſchein über die Giebel der Fachwerkhäuſer.— Horſt Tiburtius, benommen vom Winken und Händedrücken, ſaß gelähmt faſt und har⸗ ten Geſichtes im Wagen, wenn er zuweilen auch ein Lächeln der Dankbarkeit verſuchte. Noch war er dem Orkan nicht gewachſen, noch ſah er den Sieg nicht im Hafen.— Die Schanklieſe vom Perkeo erwiſchte mich am Aermel. Das fromme Luder heulte über ihre üppige Brüſtung weg:„Ha jo, ſo is ſcho recht. Friede ernährt. Könnt' des ſo bleibe bis zum füngſte Tag. Han ich's net immer geſeit? En Donnerkiel is er, der Tiburtius—!“ Zweimal ſchluchzte ſie gottserbärmlich, es war ja ſo gut gemeint. Dann brüllte ſie wie⸗ der los, mit den andern, mit mir, mit allen. Es ſchien uns gleichgültig, was wir brüllten, Haͤuptſache, es krachte wie ein buntes Feuer⸗ werk. Denn man ſtand auf Dächern und Bal⸗ konen, man ſaß auf Fenſterbrettern und La⸗ ternenpfählen. Kein Rektor in der Nähe, keine Magnifizenz als Zaungaſt, wohl aber einige Profeſſoren, ſpritzige Jahrgänge, denen das Knurren des Unterrichtsminiſters kein erbeb⸗ liches Geräuſch ſchien.— Endlich ſtrömte alles durcheinander, Polizei und Arbeiter, Studiker und Bürger, bis ſich Klaus Vollmering auf den Sitz des Auto⸗ wagens ſtellte, winkend wie ein Volkstribun, denn er brauchte etwas Stille für ſein Wort: „Arbeiter und Studenten! Kameraden und Kommilitonen—!“ Das Gepraſſel beſänftigte ſich;— wie las man in ſchlechten Zeitungen? Ja, Oel auf die Wogen der Begeiſterung! Meinetwegen.— Alſo ward's ruhig im Meer. „Der Vorſitzende des Aſta, unſer Horſt Ti⸗ burtius iſt wieder frei! Ich gebe unſerm Prä⸗ ſiden das Wort!“ Als Vollmering den Sitz verließ, daß Horſt ſich in ſeiner Länge erheben konnte, ſchwoll noch einmal der Tumult der Tauſendſchaften. Und Herzbruder rief: „Leute von Seidelburg,— wir haben alles verſucht, den Arbeitern das Richtfeſt zu geben, aber der Bauherr iſt nicht zu finden und ein Bauherr muß ſein! Niemand bekennt iich da⸗ zu, weil ein kleines Opfer zu bringen iſt! In Amerika ſcheint die Sitte des Richtfeſtes unbe⸗ kannt, Rektor und Senat haben keine Zechinen in der Kaſſe, die Baufirma lehnte ab, und der Gewerkſchaftsführer Scheidwein hat nicht mal geantwortet——!“ Mein Jonny! Mein Rachegeiſt! Du Kore in meiner Kimme! Man ſollte deine Frechheit im Jauchefaß erſäufen— Es folgte ein knurrendes Gemiſch von Wut, Heiterkeit und Staunen. Dazwiſchen Pfiffe und Gelächter.— Aber ſtille, Horſt hob wieder die Arme, um gehört zu werden: „Leute von Seidelburg,— eine Rundfrage bei den Studenten hatte zum Ergebnis, daß alle, alle ohne Ausnahme, dieſes Richtfeſt Fif⸗ ten wollen—!“ Ein einziger Schrei, gewitterhaft und von ungeheurem Echo! Die Kopfſchüttler krümmten ſich wie unterm Platzregen.— „Volksgensſſen,— ganz Deutſchland, nein: die Welt ſoll erfahren, daß in Seidelburg an der Almar ſich Studenten und Arbeiter end⸗ lich zuſammenfanden, Brüder zu ſein und an einem Tiſch das Richtfeſt zu feiern! Denn wer! iſt der Bauherr, den keiner kennen will? Wir ſind es! Wir Schaffenden und wir Jungen! Wenige Tage noch, und wir haben...“ Man hörte nichts mehr, Aus dem Orkan war eine Sintflut geworden. Mein Wort: Alte Krieger ſah ich weinen, und die Frauen tupf⸗ ten mit der Schürze die Wimpern aus. Mutter Kolzem zitterte:„Warum lebt mein Mann nicht mehr—!“— Und die Schanklieſe kramte in der Taſche, eine filberne Reichsmark, ein verdientes Trinkgeld vielleicht, für das brave Wunder zu opfern. Der liebe Gott, der ſo lange verreiſt war, ſchien wieder daheim, die Seelen bekränzten ſich, die Gemüter feierten Oſtern mitten im Sommer. Ja, auch das Va⸗ terland iſt eine Religion.—. Das alte Glockenſpiel orgelte über die Dä⸗ cher, mitten in der Finſternis, die ſo hell war: Ein Knabe hatte ein Mägdelein lieb. Die tiefen Töne klangen wie Kuhglocken, die hellen wie die Feuerwehr.— Meine Gedan⸗ ken halfen ſich mit Späßen, dennoch ſuchte die Seele nach Jorinde—— So verließ ich den Markt, der verqualmt war vom Rauch der Fackeln und vom Staub des Gewühls. Ich hatte das Verlangen, ein⸗ mal allein zu ſein, es war ſo viel zu ſammeln und auszurichten. Ich fühlte mich noch als Soldat, aber weil dieſes Fühlen vorhanden war, klang auch die Ahnung eines Abſchieds in mir. Glaubt es: Wer ein Kamerad des Krieges geweſen war, der wurde die geheim⸗ nisvolle Not eines drohenden Abſchtiednehmens nie mehr los. Das ließ ſich nicht ausſprechen, ließ ſich auch nicht deuten vor einem andern. das wollte nur gebändigt ſein wie etwas Schwächendes, was nicht ſchwächen durfte. Weſtwärts ſah ich den neuen Tag ſteigen, dämmerig und grün, die leiſe Hoffnung ſel⸗ ber.— Auf der Bude in der Hirſchgaſſe war es mir, als ſollte hier mein Obdach zu, Ende gehen. Ich wagte nicht, mich aufs Sofa zu legen, wo ich einmal mit dem Genuß tiefer Geborgenheit geſchlafen hatte.— Das Fenſter hielt ich go⸗ ſchloſſen, ich mochte nichts ſehen und nichts hören, ich mochte nur auf Horſt Tiburtius warten, deſſen Tun und Wagen mir ungeheuer ſchien: Niemand wollte Bauherr ſein! Keiner mochte geſtört werden! Alle Leitungen waren beſetzt! Jeder hatte dieſelbe Rolle geſpielt, die eine Figur des heiligen Florian ſpielt, wenn drei Schritte neben ihr die Hütte eines Armen lichterloh brennt—! (JFortſetzung folgt) Am 30. Januar feiert das nationalſozialiſtiſche Deutſchland ſeinen fünften Geburtstag. Fünf Jahre ſind nicht viel in dieſem grandioſen hiſtoriſchen Prozeß, aber ſie tragen ſo ſtark die entſcheidenden Merkmale und die Geſtaltung der ferneren Zukunft in ſich, daß das, was in dieſen fünf Jahren geſchah, Tradition für kommende Geſchlechter werden wird. Vor fünf Jahren brauſte der Jubel der Befreiung durch Deutſchland. Die Vorſehung hatte dem deutſchen (Volke einen Mann geſchenkt, der ſeit Jahren um die Seele der Nation gekämpft hatte und nun daranging, eine neue Welt⸗ anſchauung, ein neues Programm des Aufbaues zu geſtalten. Heute halten wir Rückſchau auf eine Wegſtrecke in dieſem Kampf um Deutſchland und tun es mit Stolz und Genugtuung über das Geleiſtete. a Wer dieſe fünf Jahre allſeitig und gerecht würdigen will, der muß ſich darüber klar ſein, daß buchſtäblich alles, was im Zwiſchenreich der Novemberrepublik irgendwie Bedeutung hatte, von Grund auf geändert werden mußte. Millionen und aber Millionen Deutſchen ſaß das Elend im Nacken, und außenpolitiſch war Deutſchland weit davon entfernt, ein gleich⸗ berechtigter Großſtaat zu ſein. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland hat eine Revolution größten Ausmaßes durchgeführt, und niemals in der Welt⸗ geſchichte iſt eine Revolution ruhiger vor ſich gegangen als die Machtergreifung am 30. Januar 1933. Sie war von ſeeliſchen Kräften getragen, und die Seele des deutſchen Volkes hatte dieſen Umſchwung erſtrebt. Das war das Entſcheidende und zugleich das Weſentliche in der klugen Vorausſicht einer Führer⸗ perſönlichkeit, wie ſie Adolf Hitler iſt: Er ſchuf einen neuen deutſchen Menſchen. Durch die Arbeit des Friedens und durch ſeine Tatkraft gab er das Beiſpiel, durch ſein Werk ſchuf er ein einiges, unüberwindbares Volk. Dar⸗ an denken wir heute und danken dem Die Wehrmacht ſchützt Führer mit der Verſicherung treuer den friedlichen Aufbau Gefolgſchaft. Die Bilanz von fünf Jahren, die wir am 30. Januar Aufn.(3): Weltbild ziehen, gibt uns die Richtung, weiter Zeichn.(2): Glieſe(M). mit dem Führer zu marſchieren fürn ein ewiges Deutſchland. Im Geiſte der alten Kämp⸗ fer ſchuf der Führer das neue Deutſchland. f 5 i len Ale 5 3 2. Deuschland a Sue e en. 2 Jan. Abstlmmungssieg cberecht hung 215 15 7 N ang 5 dene de degee f en abe eee au en Koe. 30 kn: feiekssdafheafr eee Wetcenlnersrhufff der nafinnelt 5 a dig 235 f gesetz 20 Apr. if banlopfel 84 deutschen nterst i en deen. 30. Jan. Delsche Fatſon Siffung dec. enfbie schuf barg e ee ges fei⸗ begmeindeorunung. e fal: Bekenntnis 2, des er gag. nba s, ches: bie önderregien unter. a br Ile nnch blechen Lasammenarbei 30. lan: Kiſung eines eln, en iber 1 e 1 50 e ben nalnoisgs fü funsf und 0 955 i ip 1. 0 1 1 8 7 72 75 isl* eee f be 55 1 Ae ee 9 eee 5 5 ir oke uffasrung un ei Meichstommi is larz Gesetz der age 1 Geil: rü s pee e J eee, enen Webrpfient. 8. am: Uinlegegeset⸗ lc. 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Der ſiebzigſte und der fünfundſiebzigſte Ge⸗ burtstag erhoben ſich weihevoll aus der Zahl der übrigen heraus. Die Ehrenmit⸗ gliedſchaft in der Innung und im Geſang⸗ verein ſchloſſen ſich würdig daran, und aus all den vielen Glückwünſchen ſtieg immer wieder die Hoffnung auf, Meiſter Gebhardt und ſeine Gattin möchten auch das Feſt der goldenen Hochzeit, die nicht mehr fern lag, in geſunder Friſche erleben. Ja, ſagten die beiden Leutchen, dies möchten ſie auch. Es müßte recht ſchön ſein, und ſie baten wohl heimlich in ihrem ein⸗ fachen Kämmerlein den lieben Herrgott droben, daß er ihnen zu aller Zufrieden⸗ heit auch dieſe letzte Freude noch ſchenken möchte. Dem Meiſter kam es zuweilen allerdings vor, als wäre ſeine Bitte etwas Vermeſſenes, aber er bereute ſie nicht und verſchwieg ſeiner Frau ſeine Gedanken darüber. Heute iſt ſie nun in Erfüllung gegangen. Der Tag der goldenen Hochzeit iſt da Das Morgenlicht der Sonne ſteigt über die Dächer der kleinen Stadt. Noch verirrt ſich kein vorwitziges Strählchen in den Alkoven, wo die beiden alten Schuſtersleute ſchlafen, aber der Greis hat den Rhythmus des auf⸗ kommenden Tages bereits im Bewußtſein. Er ſchläft nicht mehr, aber er öffnet auch noch nicht ſeine Augen. Geruhſam bleibt er in den weißen Kiſſen liegen und läßt ſich von allerlei Gedanken ſpazierenführen. Eben hält er Rückſchau auf ſein vergangenes Leben. Es war mit irdiſchen Gütern nicht überreich beladen. Es hat in fleißiger Arbeit beſtanden, in nimmermüder Sorge um das tägliche Brot, um die Geſundheit und das ſittliche Wohlergehen der Familie und gipfelte im täglichen Kampfe mit ſich ſelbſt Es war ein freudiger Opfergang für die Kinder. Fünf Nachkommen hatte ſeine Frau, Mutter Agneſe, ihm geſchenkt. Die wollten ſatt gemacht werden, ſie wollten gekleidet und anſtändig erzogen ſein. Es iſt gelungen, gottlob, und Agneſe, ſeine kleine Frau, hat dabei treulich mitgeholfen, ſie in Krankheit gepflegt und ihnen Gottes Wort ins Herz gepflanzt. Nun ſind ſie alle ſelbſtändig und wohlgeachtet zwei Jungen und zwei Mädchen, und haben ſchon wieder Kinder, herzallerliebſte Enkel. Wie ſchnell die Zeit vergeht! Aber da tritt vor das geiſtige Auge des Greiſes ein liebes Mädchenbild, das nicht mehr unter den Geſchwiſtern weilt. Dieſe Tochter hat der himmliſche Vater dem Meiſter Gebhardt wieder genommen. Für ſie durfte er nicht bis zuletzt ſorgen und wagen, und es tut ihm immer wieder weh, ſo oft er daran denken muß. War doch das väterliche Bemühen für die Kinder in all den Jahren gerade das Schönſte in ſeinem Leben. Allein, der alte Mann mag mit ſeinem Gott darüber nicht rechten. Unver⸗ geſſen trägt er die Erinnerung an die Tote treu in ſeinem Herzen. Dankbar erfüllt ihn die göttliche Führung, die ihn vor manchem anderen Leid bewahrte und ſeinen Lebens⸗ weg ſichtbar ſegnete, und aus dieſem Ge⸗ fühl der Geborgenheit ſchlägt der Greis die Augen auf, nicht, ohne eine unvorſichtige Träne heimlich zu zerdrücken. Einen ſcheuen Blick wirft er zur Seite, wo ſeine Gattin noch friedlich ſchlummert. Auf ihrem Geſicht ruht ein Schein der Ver⸗ klärtheit. Die Silberſträhnen des Scheitels zieren es beſonders. Die Gute hat die Hände gefaltet. Er betrachtet, halb auf⸗ gerichtet, ſeine Lebensgefährtin mit Ehr⸗ furcht. Agneſe war in allen Lebensſtürmen ſein beſter Kamerad. Geſtern hat ſie ſich noch ſo abgerackert, um alle Vorbereitungen zum Feſte treffen zu können. Er will ſie darum nicht ſtören. Wie Meiſter Gebhardt ſo ſchaut, kommt jedoch die Regſamkeit über ihn. Der Schalk ſitzt ihm in den Augen. Heimlich ſchlüpft er darum aus dem Bett und zieht ſich ge⸗ ſchwinde im Zimmer an. Bald hat er ſich raſiert. Dann geht er zur Werkſtatt hin⸗ über, öffnet die Fenſterläden und läßt den Sonnenſchein in den Arbeitsraum, wo Stiefel und allerlei Schuhwerk umherliegen und das Handwerkszeug noch ein bißchen geordnet werden muß. Er entnimmt dem Wandſchranke ein kleines Schächtelchen, in Seidenpapier gewickelt, und beſchaut an⸗ dächtig ſeinen Inhalt. Vorſichtig halten ſeine welken Finger den koſtbaren Schatz gegen das Licht, und ſofort ſprühen blut⸗ rote Strahlen davon aus. Das glitzert und blinkt, daß Meiſter Gebhardt ſchnell die Augen vor Wonne ſchließt und den golde⸗ nen Fingerring mit dem Rubin ſamt der Schachtel in der Rocktaſche verbirgt. Ein helles Lächeln überfliegt ſeine feinen Ge⸗ ſichtszüge. Oh, er kann ſich jetzt ſchon vor⸗ ſtellen, wie Mutter Agneſe, ſeine Frau, Augen machen wird, wenn er ihr den Reif an den Finger ſteckt. Die Greiſin iſt indeſſen nicht müßig ge⸗ weſen. Sie war nämlich ſchon eher wach als ihr Mann, nur hatte ſie ihn nicht ſtören wollen. Darum tat ſie ganz ſo, als wenn ſie noch ſchliefe. Ihr Peter, ſo hieß er, wäre natürlich ſofort aufgeſtanden, ſo⸗ bald er ſie ſich bewegen hörte. Immer mußte er gleich im Hauſe herumhantieren. Nie konnte er untätig ſein. Heute ſollte er ſich einmal tüchtig ausſchlafen. Nun, da er bereits aus dem Zimmer gegangen, hielt es ſie auch nicht mehr im Alkoven. Sie wollte ihm zuvorkommen. Schnell kleidete ſie ſich an und bereitete den Kaffeetiſch. Auch legte ſie einen Brief auf das blütenweiße Damaſttuch. Dies war ihre Ueberraſchung für den Peter. Daran würde er ſich beſtimmt freuen. Kläre und Annchen, die beiden Töchter, würden bald mit ihren Familien kommen, dann wollte man Karl und die Schwieger⸗ tochter vom Bahnhof abholen, und vom Willi, dem Jüngſten, war dieſer Brief FAS gHIN C- ————419262t 2 2—Eœl—ũ̃M Q————E—E6lun332„%ö4uu 00 Bilderdienst Kießlich M *„„„%„%,e⸗ä„„%„%%„%%%%„%%%„%„%„%%„%„%„%„„%6„%„%%%„„%„6„„46„„ geſtern abend noch eingegangen, daß auch er aus Schweden käme. Da ſtand es ſchwarz auf weiß. Das iſt wahr, den Willi hätte der Vater gern wiedergeſehen, waren es doch bereits drei Jahre her, daß er im fremden Lande weilte und immer nicht hatte heimkehren können, weil die Arbeit drängte. Der Willi! Mit dieſem Gedanken ging der Meiſter aus der Werkſtatt und verſchloß ſie ſorg⸗ ſam. Wie er nun behutſam den langen Flur zur Wohnung entlangläuft, öffnet ſich die Haustür, und juſtament prallt der Er⸗ ſehnte auf den Vater Ein lauter Ruf der Ueberraſchung, und in den Armen liegen ſich beide Mutter Gebhardt hat ſeltſames Geräuſch draußen auf dem Gang vernommen, hört ſchwere Männerſchritte, und etwas Gutes ahnend, öffnet ſie die Stubentür. Bums, ſteht der Jüngſte ſchon vor ihr und hebt ſie zu ſich empor, ſie mit einem herzlichen Kuß begrüßend. „Nun biſt du ja ſchneller hier, als dein Brief es mitteilt!“ meint ſie und nimmt ihn von dem Tiſch. Aber ſie wirft das Papier nicht fort. Mit freudeſtrahlenden Augen lieſt ſie den Inhalt dem Vater vor, und dann beſchauen die beiden Eltern ihren Sprößling und freuen ſich ſeiner, daß es dem Jungen ganz feierlich vorkommt, dieſes Wiederſehen daheim. Ehe man ſich an den Tiſch ſetzt, legt die Mutter den Brief in den Pultſchrank oben⸗ auf, wo noch andere Schreiben von ihren Kindern ruhen und auch das Zenſurenheft der verſtorbenen Tochter ſeinen Platz ge⸗ funden hat. In ſtillen Mußeſtunden lieſt Mutter Agneſe in den Papieren und hält Zwieſprache mit ihren Angehörigen, ſinnt über manches Lebensrätſel und findet, wie auch im Teſtament des Herrn, Antwort und Erbauung darin. Heute aber iſt dazu nicht Zeit und Grund. Heute ſtrahlt die kleine Mutter Gebhardt, und als der Sohn nach dem Kaffeetrunk anhebt, den großen Koffer auszupacken, nimmt ihn der Vater beiſeite, bedeutend, er möchte noch warten. Der tut's, und um⸗ ſtändlich holt der Alte nun ſeinen Schatz aus dem Rock hervor, enthüllt ihn aus dem Papier, öffnet das zierliche Käſtchen und ſteckt der Mutter den goldenen Reifen an den Finger, mit einem Kuß ſein Glück be⸗ ſiegelnd. Der Sohn weiß nicht, wie ihm geſchieht. Solch innige Liebe hat er dem Vater nie zugetraut, war Gebhardt zu den Kindern doch immer recht ſtreng. Aber nun verſteht er ganz und gar, daß Vater und Mutter zeitlebens, ein unſichtbares Band feſt zu⸗ ſammenhielt, das alle Nöte des Alltags überwand, und gerührt überbringt er nun ſeine Geſchenke.— Golden ſtrahlt die Sonne in die mit Blumen geſchmückte Wohnſtube, wo drei Menſchen das Glück eines Lebens genießen, was Mühe und Arbeit war. Knaak Der Sommer im Bild Im Schaufenſter der Kunſthandlung ſtehen und hängen die mannigfachſten Bilder und Gemälde. Da ſpäht der Alte Fritz mit kühnem Blick Jahrhunderten ent⸗ gegen, und neben ihm thront der derzeitige Träger ſeiner und dazu anderer, über⸗ wältigender Gedanken, die mit dem Gegen⸗ wärtigen ein Jahrtauſend formen, um⸗ geben von allbekannten Getreuen und Knappen. Seitlich hängt ein Seeſtück; toſend zerſchellen brandende Wogen an erratiſchen Blöcken der pommerſchen ried⸗ grasbewachſenen Küſte, eine Sturmmöwe, im Schrei erſtarrt, ſchwingt ſich auf in er⸗ habene Weite. Zur Rechten donnert ein Flugzeug über ſchneeige Wolken, hoch über den unbekannten Soldaten ſtahlharten 8 unter blinkenden Stahlhelm, da⸗ in——— Dieſes eingefaßte Sein und Ahnen und Sehnen findet ſeinen ruhenden Pol in einer Landſchaft, die, einfach und dunkel umrahmt, die Mitte des Fenſters ausfüllt. Da ſchlängelt ſich ein beſonnter Feldweg zwiſchen goldgelben Weizenſchlägen und grünen Knicks und kühlhauchenden Wäl⸗ dern hindurch ins Tal, hinein in das kleine Dorf, das ſich, beſtehend aus nur wenigen Fachwerkhäuſern unter blühenden Kaſta⸗ nien, um ein Kirchlein gruppiert. Ein tief⸗ blauer Himmel und da und dort ein Wolkengerinnſel überſpannen beſeligenden Frieden, und die Sonne webt leuchtendes Leben hernieder. Die Erde atmet beglückt, die Felder ſingen, die Luft jubiliert: Som⸗ mer! Sommer!——— Weltentrückt ſteht ein Menſch neben mir, ein alternder Mann, ärmlich zwar, aber ſauber gekleidet. Wir beide wüßten viel⸗ leicht nichts voneinander, wenn er nicht einmal tief und vernehmlich aufgeſeufzt hätte. Es war kein eigentliches Seufzen, es war, als erwache er aus einem lieblichen Traum und findet ſich mit einemmal in einer verſchneiten und verkehrsdurch⸗ brauſten Straße einer Großſtadt wieder. Eine Weile ſteht noch ein leuchtendes Glänzen in ſeinen grauen Augen; das mag alles ſein, was er aus ſeinen wachen Träumen herübergerettet hat in die kalte Wirklichkeit. Und es iſt, als ſpiegele ſich in dieſen grauen Augen jene wunderhelle Landſchaft wider und dazu das Kirchlein 1 atmender Ruhe dort auf dem ild. „Wie ſchön, ach—!“ haucht der Alte. Ich nicke ihm zu. Aber da klappt er den Kragen ſeines ſchäbigen Mantels hoch, als ob ihn fröre, und wirft noch einmal einen Blick, einen ſcheuen, faſt verſtohlenen Blick auf der Bilder Pracht. Dann gehen wir beide weiter, im Schnee, er nach rechts, ich nach links. Was rührte dich dort vorm Fenſter ſo gewaltig an, Alter? War es der Faden von Vergangenem über das Gegenwärtige ins Künftige? Oder die atmende Land— ſchaft? Oder der eingefangene Sommer? Oder gar die Friedhofsruhe um das Kirch⸗ lein dort im ſtillen Tal? Der lachende Sommer, Alter, der allein war es nicht. A. M. Fraedrich 8 9 22 Man muß Romankiler ſein Novelle von Arnaldo Fraccaroli aus„2 185 Seine Frau hatte es ihm wiederholt ge⸗ ſagt:„Lieber Gottardo, du biſt das Ideal eines Ehegatten. Du biſt jung, ſympathiſch, liebenswürdig, trägſt keinen Schnurrbart, kannſt tanzen, biſt ſtark. Außerdem ver— dienſt du reichlich, zankſt nicht, wenn die Rechnungen von der Schneiderin kommen, biſt immer bereit, mir zu gewähren, um was ich dich bitte, machſt oft mit mir Aus⸗ Enes, begleiteſt mich jeden Sonnabend ins heater, während der Winterſaiſon gehen wir alle 14 Tage in die„Scala“, und nach der Vorſtellung ſpeiſen wir außerhalb und tanzen in irgendeinem mondänen Zirkel, jedes Jahr ſchenkſt du mir zu meinem Namenstage einige echte Perlen für meine Halskette, die ſchon jetzt wunderſchön iſt— — kurz und gut, du biſt ein vorbildlicher Ehemann. Aber du haſt leider einen Fehler.“ „Einen Fehler? Ich? Und welchen?“ „Du biſt nicht romantiſch.“ 5 Er war nicht romantiſch! Und weshalb? Wieſo? Iſt es denn überhaupt nötig, romantiſch zu ſein? Eines Tages fragte Gottardo leicht ge⸗ reizt ſeine Frau(weil er ein vorbildlicher Ehemann war, war er immer nur leicht gereizt):„Aber was verſtehſt du unter einem Romantiker?“ „Ich verſtehe darunter einen, der das tut, was man in Romanen lieſt oder im Theater oder Kino ſieht: der irgend etwas nicht Alltägliches erlebt, irgendein Aben⸗ teuer hat——“ „—— mit Frauen?“ „Rede keinen Unſinn. Irgendein auf⸗ regendes Abenteuer, bei dem das Herz zweifelnd bangt: Wie wird es enden? Irgend etwas—— nun, ich kann es dir nicht ſo erklären—— jedenfalls irgend etwas Romantiſches, Ereigniſſe, die die Neugierde des Publikums erregen, die deinen Namen in die Zeitung bringen— — der Roman, der gelebte Roman. Wenn du irgendein Buch lieſt, irgendeiner ſpan⸗ nenden Komödie beiwohnſt, wirſt du dann nicht ganz niedergeſchlagen bei dem Ge⸗ danken, daß du nie dergleichen erleben wirſt wie jene Perſonen? Fühlſt du nicht, daß unſer Teben zu platt iſt?“ Er fühlte es, der arme Gottardo! Schon als Knabe und dann auch als Jüngling verſchlang er die ſchönſten Abenteurer- und Liebesromane. Sein eigentliches, wahres Leben ver⸗ brachte er zwiſchen jenen Romangeſtalten, brechen Degenſtößen, maskierten Männern, ie blonde Burgfräulein raubten, bleichen, in Schwarz gekleideten Edelleuten, die der Hoffart der geliebten Frau gegenüber würdevoll erklärten:„Meine Dame, ich ſchwöre Ihnen bei Gott, Sie meiner Liebe geneigt zu machen, komme, was da wolle.“ Dunkle Nächte, ein leuchtender Spalt am Fenſter, ein leiſer Anruf, ein Schrei, ein Schuß—— Meine liebe Frau, mehr als es nur fühlen! Jenes war das Leben, das wahre, wert gelebt zu ſein! Aber wie ſoll einer dahin kommen, der ſich für Baumwolle intereſſieren muß, um das väterliche Geſchäft weiterzuführen? Doch ſiehe, eines Tages kehrt er bleich und ſtolz heim. Er war allein ins Theater gegangen (man gab ein Spiel von den Sorgen, das ein Freund geſchrieben hatte, und Gottardo hatte ſeiner Frau jene Aufregung erſparen wollen): es war kaum 410 Uhr, und ſchon kehrte er zurück. Bleich und ſtolz. Die Frau fragte ihn überraſcht:„— was haſt du?“ „Nichts, nichts, Kleines——“ ſagte er mit geheimnisvoller Miene. Aber man begreift, auch gerade weil er ſo bleich und ſtolz war. daß er nicht ſprechen wollte, um ſeine Frau nicht aufzuregen. „Was haſt du?“ fragte ſie noch einmal. Gottardo ſagte kein Wort, aber er ſchlang ſeine Arme um ihren Hals, und die zu lange zurückgehaltene Bewegung machte ſich in Schluchzen Luft. „Am Himmels willen, Gottardo, Got⸗ tardo, was iſt paſſiert?“ „Morgen habe ich ein Duell.“ „Du? Mein Gott, mit wem? Warum?“ Sie mußte warten, bis ſein Schluchzen ſich beruhigt hatte, ehe ſie irgend etwas aus ihm herausbrachte. „Es kam ſo plötzlich und unerwartet.-Ich ging gerade über die Galerie, um Manzoni aufzuſuchen, und plötzlich kommt mir Tam⸗ berlani entgegen. Er hält mich an und ſagt:„Der Rechtsanwalt De Loni und der Ingenieur Marcozzi duellieren ſich morgen. Wir brauchen einen, der dies Treffen leitet, und haben an dich gedacht. Sage nicht nein.“ Da ich ganz überraſcht war, konnte ich nicht nein ſagen.“ 5 0 Novellen verrückt, aber nicht ſo ſehr“ „Und weiter?“ fragte angſtvoll die Frau. „Weiter? Genügt es dir noch nicht? Das Treffen iſt um 8 Uhr, und ich ſoll es leiten.“ Aber dann ſchlägſt du dich doch nicht?“ In dem Tone lag ein Ausdruck, man wußte nicht, war es Befriedigung oder Ent⸗ täuſchung Aber Gottardo fand die Ant⸗ wort paſſend.—„Nein, nicht ich ſchlage mich, aber ich habe noch nie ein Duell er⸗ lebt, und für den Anfang iſt es ſchon viel.“ . Am Morgen holte ihn Tamberlani um 7 Uhr ab. Gottardo war ſchon um 6 Uhr fertig. Er war um 5 Uhr wach geworden. Seine Frau hatte den Wecker auf 4 Uhr geſtellt. Als er Tamberlani ſah, hatte Gottardo ein mitleidiges Lächeln: faſt unmerklich, doch bedeutungsvoll. Tamberlani war in Grau gekleidet! Gerechter Himmel, wie kann man zu einem Duell in Grau gehen? Er mußte die Regeln ganz und gar nicht kennen. Er, Gottardo, war in Schwarz, ſtreng Schwarz. Er hatte ſeinen Hochzeitsanzug herausgeſucht(ler und ſeine Frau mußten des Naphthalins wegen viel nieſen), eine graue Krawatte mit ſchwarzen Punkten umgebunden, Lackſchuhe, ſchwarze Hand⸗ ſchuhe, Zylinder. Seinerſeits betrachtete ihn Tamberlani überraſcht und erſchreckt. Der Dummkopf! Er hatte wohl gar keine Ahnung von der Feierlichkeit eines Duells?——— Das gewählte Gelände lag in dem Hofe einer Villa vor der Stadt. Es regnete. und es wurde entſchieden, daß ſich das Duell unter dem engen Tor⸗ bogen abſpielen ſolle. Gottardo, ganz in Schwarz gekleidet, mit bleichem, übernächtigtem Geſicht, rief bei ſeiner Ankunft eine beklommene Stimmung hervor. Die anderen waren in Straßen⸗ kleidung, auch die Duellanten. Die Un⸗ glückſeligen! Wäre zufällig ein zünftiger Romandichter dazugekommen, was für eine klägliche Figur hätten ſie abgegeben, die Armen! Die einleitenden Handlungen wurden in Eile erledigt. Das Ausmeſſen des Geländes wurde Gottardo anvertraut(„die Gegner nahmen in gleichem Abſtande voneinander Aufſtellung——“) Jetzt erſt bemerkte Gottardo das Poſſenhafte dieſer Phraſe. In gleichem Abſtand— das will ich meinen, wo der Abſtand gegenſeitig iſt! Doch ließ er ſich dadurch nicht beeinfluſſen und maß ab. Alle bewunderten ſeinen Ernſt. Die Duellanten, in der abwartenden Haltung griechiſcher Kämpfer, waren ſehr aufgeregt. Ein Herr(es war ein Sekundant des Advokaten De Loni) näherte ſich Gottardo. „Haben ſie zwei Lire?“ fragte der Sekundant. Zwei Lire in dieſem Augenblick? Was wollte er damit? Gottardo zog aus ſeiner Brieftaſche einen Geldſchein: „Hier ſind fünfzig Lire!“ ſagte er. Der Sekundant des Rechtsanwaltes De Loni lächelte und erwiderte:„Schadet nichts, ich habe eine Münze.“ Und er gab Gottardo. der gar nichts be⸗ griff, ein Zwei⸗Lire⸗Stück. Vielleicht iſt das eine Neuerung des modernen Kodex', dachte er und ſteckte es in die Taſche. Der Sekundant des De Loni hielt ihn zurück. „Nein, ſtecken Sie es nicht in die Taſche, werfen Sie es ſofort in die Luft, wir wollen keine Zeit verlieren. Sehen wir, wer die Wahl der Waffen hat, Kopf für De Loni, Kreuz für Marcozzi.“ Gottardo hatte im Nu begriffen. Er warf das Zwei⸗Lire⸗Stück in die Luft: Kreuz. Er hob die Münze auf und wollte ſie dem Sekundanten zurückgeben. Jener war ſchon zur Waffenverteilung geeilt. Gottardo hatte ſeinen Säbel als Leiter des Treffens. Wie leicht! Er hatte ihn ſich maſſiver gedacht. Die Duellanten waren auf ihrem Platz, er ſtellte ſich in die Mitte gegen die Wand. Das Dach des Torbogens war ziemlich kurz, der Geländeſtreifen recht eng. a Hoffentlich führen ſie die Waffen immer genau gegeneinander, dachte Gottardo, ſich feſt gegen die Mauer drückend Nicht daß er Furcht gehabt hätte, aber aus Vorſicht. Die Beſchreibung der ſchönſten Duelle ſtanden ihm wieder klar vor Augen, und er gedachte, ſich mit Ruhm zu bedecken durch die Meiſterſchaft und Sicherheit im Leiten des Treffens(„der Leiter des Treffens er⸗ hob ſeinen Säbel zum Gruß, ſprach das Ritual:„Ihr Herren, die Reihe iſt an uns——““). Gottardo hob den Säbel (ſchwarz und bewaffnet mußte er ſehr ſchön ſein: Ach, hätte ihn ſeine Frau doch ſehen können, die das Romantiſche ſo liebtel), aber als er ſagen wollte: Die Reihe iſt an uns! machte er einen Augenblick Pauſe An uns? Warum? Was ging es ihn an? Er entſchied ſich für eine kleine Aenderung. „Ihr Herren, die Reihe iſt an Ihnen!“ Die beiden ſtürzten ſich mit Heftigkeit aufeinander und führten ſehr ſtarke Schläge. Die beiden Klingen trafen ſich gerade vor Gottardos Naſe Sie waren nicht ſehr zart, dieſe beiden Duellanten In welchem Duell wäre jemals—— er wollte ſich zurück⸗ ziehen, doch wie? Unmöglich, da war die Mauer. f „Halt!“ Der Kampf hörte auf, aber einer der Sekundanten fragte laut: „Warum?“ Wie? Warum?— Weil Gottardo ſich gefährdet fühlte. Aber er hatte nicht den Mut, es zu geſtehen, ſich ſo die ganze Karriere verderben, gleich zu Anfang—— „Ihr Herren, die Reihe iſt an Ihnen!“ Die beiden Gegner ſtürzten ſich wieder heftig aufeinander und führten die wuch⸗ tigſten Schläge. Gottardo ſchrie: „Halt!“ Doch es war zu ſpät. Ein Hieb mit der flachen Klinge gegen die Stirn(von ſeiten De. hatte ihm eine blaue Beule bei⸗ gebracht, die bis zum Backenknochen hinab⸗ ging. Ein Streifſtich(von ſeiten Marcozzis) hatte ihm die Wange und das Kinn mit Blut benetzt und den Rockaufſchlag ab⸗ geſchnitten. t Die Duellanten hielten erſchrocken inne. Gottardo ließ den Säbel aus der Hand fallen, faßte ſich an die Wange, ſah das Blut und rief erſchreckt: „Ich? Was geht das mich an?“ Ter Arzt eilte zu ihm mit Baumwoll⸗ gaze und Desinfektionsmitteln. „Manchmal kommt ſo etwas vor—“, ſagte er. Gottardo war in ſeiner Literatur ſo etwas nie vorgekommen. Sie brachten ihn verbunden und ein⸗ gepackt nach Hauſe. Der Arzt ſuchte ihn zu tröſten: Wenigſtens habe es etwas Gutes ge⸗ habt: kaum daß die Gegner Blut ſahen, haben ſie ſich ausgeſöhnt. „Schöner Troſt!“ rief Gottardo. Aber er wollte nicht, daß irgend jemand hinaufginge, um mit der Frau zu ſprechen. Er dankte und entließ den Arzt in der Portierloge und erſchien allein in ſeiner Wohnung. Als die Frau ihn ſo eingepackt ſah, ſtieß ſie einen Schrei aus. „Es iſt nichts, es iſt nichts!“ ſagte er. Die Frau. ſah ihn an und umarmte ihn weinend. „Alſo du haſt dich geſchlagen. Haſt mich getäuſcht——“ Das war eine Erleuchtung. Gottardo be⸗ griff, daß die Situation ausgenutzt werden mußte. Er ſagte liebevoll: „Du biſt ſo ſenſibel, ich wollte dich nicht beunruhigen——“ Die Frau fühlte, wie ſie ihren Gatten verehrte, der nun wahrhaft vollkommen war. Er hatte ein Duell, um ſie zufrieden⸗ zuſtellen, und hatte ihr nicht die Wahrheit geſtanden, um die Furcht von ihr fernzu⸗ halten. „Lieber, mein Lieber, ich habe dich dazu getrieben—— aber jetzt keine Duelle mehr, keine mehr!“ Gottardo fühlte die Küſſe zwiſchen dem Verband. 5. „Das iſt auch meine Meinung, Liebling. Die Duelle, glaube mir, ſind durchaus nicht mehr romantiſch.“ der Jederumhang aus Hawai In der Halle des ſchloßartigen Hauſes, von dem die Sage ging, daß es noch niemals ein männlicher Gaſt betreten habe, loderte nach engliſcher Sitte ein Feuer im Kamin Der mit ungewöhnlichem Geſchmack ausgeſtattete Raum beſaß faſt den Charakter der Empfangshalle eines ſchottiſchen Herrenhauſes Angeblich entſtammte ja auch Lian Wynn einen uralten engliſchen Adelsgeſchlecht. Dr. Klaus Schäffer betrachtete nachdenklich die trotz ihrer anmutigen Form ſo knabenhaft energiſche Hand der Filmſchauſpielerin, die mit einer reich verzierten langen Zigaretten⸗ ſpitze aus Platin ſpielte. Lian Wynns von der ganzen Welt bewunderte Augen lächelten ihm u, und mit dem ihr eigenen dunklen Stimm⸗ fal ſagte ſie: „Ein einzigartiger Erfolg, Ihr Film von der Südſeeexpedition Joe Patters, dem ſonſt doch nichts recht iſt, lobte auf dem Bankett eſtern immer wieder Ihre hervorragende Fabigteit in der Darſtellung der Amerika⸗ niſierung im Nebeneinander mit den myſtiſchen Volksbräuchen Hawais. und ich muß ſagen: jeh habe eine ſolche Filmarbeit noch nicht ge⸗ ehen——“ Ein tiefes Glücksgefühl bemächtigte ſich Klaus Schäffers „Lian——“ ſagte er dankbar und tiefer werbend, als die konventionellen Worte es zum Ausdruck bringen konnten.„Mir iſt das alles gleich Nur Ihre Zuſtimmung bedeutet mir etwas! Sie wiſſen, für welches Ziel ich gearbeitet habe, ſeit wir uns vor drei Jahren * erſtenmal begegneten. Ihre Einladung ſt das wunderbarſte Geſchenk für mich und eine Auszeichnung, die ich kaum zu träumen gewagt hätte Darf ich jetzt hoffen——“ Ihr unbeſtimmbares Lächeln zwang ihn, zu ſchweigen und auf Ihre Worte zu warten. „Sie wollten mir doch jeden Wunſch erfüllen, Klaus?“ fragte ſie, ohne ihn aus den Augen zu laſſen. „Jeden!“ beſtätigte er,„der in meiner Macht liegt— der mit Menſchenkräften überhaupt zu erfüllen iſt.“ „Er iſt zu erfüllen!“ Sie nahm eine auf dem Tiſch liegende Mappe an ſich und zeigte ihm ein Papier, das darin bereits gelegen hatte. Erſtaunt las er es durch. „Sie?“ fragte er jubelnd.„Sie werden nach Hawai zu den Aufnahmen eines Spielfilms kommen und Patters läßt mir durch Sie den Vertrag geben? Herrlich——“ „Ja“, nickte ſie.„Ich werde ein Vierteljahr ſpäter fahren als Sie. Dann haben Sie alles vorbereitet und in zwei oder drei Wochen kön⸗ nen meine Szenen gedreht werden. Aber Sie werden mir den Federumhang beſchaffen, von dem Sie zwei Aufnahmen gemacht haben und die wunderlichſten Dinge erzählten.“ Er war blaß geworden. „Nun?“ fügte ſie fragend hinzu.„Der erſte Wunſch, den ich ausſpreche, erſcheint Ihnen bereits unerfüllbar. Und Sie wollten mich erringen——“ „Der Federumhang!“ ſagte er bedrückt. „Hundert Jahre lang fangen die Eingeborenen ie Vögel Ivi und Ovi, um ihre kleinen Schwanzfedern für den Mantel des Häupt⸗ lings auszureißen. In irgendeinem unſerer Muſeen gibt es einen dieſer Mäntel. Er iſt mit einer Million Dollars verſichert. Und auf ganz Hawai exiſtieren 1 nur noch zwei— — Gut, Lian. Ich werde alles daranſetzen, Ihren Wunſch zu erfüllen. Aber ich warne Sie. Man ſchreibt dem Mantel, dem Symbol der Würde, eigentümliche Kräfte zu. Jeder, der 5 trägt, ſoll bis zum Ende ſeiner Tage an die fruchtbare Erde Hawais gefeſſelt ſein und den Blick für alle andere Schönheit der Welt und des Lebens verlieren.“ Eines Kanakenſtamms bemächtigte ſich große Aufregung. Der Häuptling war an einem Morgen er⸗ dolcht in ſeinem Hauſe aufgefunden worden und ſein Nachfolger konnte den Federmantel nicht als Sinnbild der Macht und Würde er⸗ halten— der ſeit achtzig Jahren im Beſitz des Stammes befindliche Mantel aus Ivi⸗ und Ovifedern war ebenſo verſchwunden wie der japaniſche Händler, deſſen Laden von jenem Tage an leer ſtehen blieb. Dr. Schäffers Warnungen hatten es immer⸗ hin erreicht, daß Lian Wynn den koſtbaren Mantel nicht eher umlegte, als auf dem Ab⸗ ſchiedsball in Honolulu nach den letzten Ton⸗ filmaufnahmen. Ihr Erſcheinen in dem gleißenden helldunklen Federumhang wurde zur Senſation Jeder der Europäer wollte den wunderbaren Federmantel anfühlen, jede Europäerin bekam begehrliche Augen, und die wenigen reichen Eingeborenen ſtarrten mit haßerfüllten Blicken auf das Treiben der Weißen. Ein einziges Mal hatte Klaus Schäffer Gelegenheit, mit der ſchönen und beneideten Filmſchauſpielerin zu tanzen. „Lieber!“ ſagte ſie nach dem Tango.„Seien Sie mir nicht böſe. Ich bin erſchöpft Ich fahre ins Hotel Wir ſehen uns morgen an Bord, nicht wahr?“ Er begleitete ſie zu ihrem Auto. Ver⸗ wundert ſtellte er feſt, daß ſie heute ohne Chauffeur gefahren war, und wollte ihren Wagen lenken. „Nein“, lächelte ſie müde.„Bleiben Sie nur. Ich freue mich, noch ſelbſt ein paar Minuten am Steuer ſitzen zu können. John hat an dieſem letzten Abend Urlaub von mir be⸗ kommen. Er muß auch etwas von Honolulu ſehen. Good night, dear friend.“ Am Morgen warteten die Filmleute ver⸗ geblich auf Lian Wynn.— Vierundzwanzig Stunden ſpäter fand man Lian Wynn und ihren Wagen, mitten im Buſch, als ſei ſie von der Straße wild in den Urwald hineingeſteuert und dort ſteckengeblieben. An ihrem bloßen Arm ſtellte der Kriminalbeamte das Mal eines ſtecknadelkleinen Schlangenbiſſes feſt. Die Lady wird während der Fahrt ge⸗ biſſen worden ſein“, meinte der Beamte achſel⸗ zuckend.„Dann hat ſie die Herrſchaft über den Wagen verloren und im letzten Augenblick ge⸗ bremſt——“ 7 „And der Mantel?“ fragte Schäffer ahnungs⸗ voll.—„Der Mantel? Gut, wir werden nach⸗ forſchen. Aber ich kann Ihnen im voraus ver⸗ ſichern, daß wir vielleicht dieſes koſtbare Stück entdecken, doch keine weiteren Aufklärungen erhalten werden.“ Der Federumhang wurde in dem gleichen Dorf gefunden, aus dem er vor wenigen Wochen auf rätſelhafte Weiſe geſtohlen worden war. Auch der japaniſche Händler bewohnte wieder ſeinen Laden. Er wußte natürlich von nichts. Die Eingeborenen erklärten mit reg⸗ loſen Mienen und heftigen Geſten, ihr neuer Häuptling habe den Mantel bei ſeinem Er⸗ wachen am Morgen vor ſeinem Lager ge⸗ funden— die Göttin Pele werde ihn wohl an ſich genommen haben und nun wiedergebracht haben, um zu prüfen, ob das neue Oberhaupt des Stammes der ihm zugedachten Ehre würdig ſei. Ich habe es ihr geſagt——“ murmelte Schäffers auf der Rückfahrt vor ſich hin. ſſen. haben Sie geſagt?“ wollte der Beamte wiſſen. „Daß dieſe Mäntel den Menſchen, der ſie trägt, für immer an die Erde der Inſel bin⸗ den. Sie hat es nicht glauben wollen— und jetzt iſt auch Lian Wynn ewig auf Hawai. Sie war mein ſchönſter Traum—“ W. Persich 1 0 0 frieden; 7* lahtheit ſerpu⸗ ich dazu Duelle gen den liebling. s nicht ih groß tgen er. worden mantel ütde er⸗ etz des bi- und die der jenen immet⸗ dtbare em Ab⸗ en Ton⸗ dem wurde Ute den „, jede ind die en mit en der Shaft geideten „Seien ch fahre 1 Bold, „ er, E ohne ihten zie fut. inuten hat an ut be⸗ crolulu te ber ungs 1 nach⸗ u bel, e Stüc rungen leihen igel worden wohnte ic bon it teg⸗ teuet n bt⸗ er he⸗ ahl a chtuct haupt he melt . gane ö Braun, Ortsgruppenleiter. Bekanntmachungen 6 Ortsgruppe der A. S. O. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Zu dem am Sonntag, 30. Januar 1938, abends 8 Uhr, im„Fürſt Alexander“ ſtatt⸗ findenden Kameradſchaftsabend anläßlich des Gedenkens der 5. Wiederkehr der natlonal⸗ ſozialiſtiſchen Machtergreifung lade ich alle Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen ſowie ſämtliche Angehörige der Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände herzlich ein. Anzug: Dienſtanzug. Heil Hitler! Standortbefehll Morgen Sonntag vormittag, 8.45 Uhr, treten ſämtliche Hitlerjungen, BDM⸗Mädel, Jungvolk und Jungmädel über 12 Jahren, in tadelloſer Uniform vor der Goetheſchule— (Schulſtraße)— an. In Anbetracht der Ueber⸗ tragung der Rede Dr. Goebbels aus Berlin zur Jugend, iſt es Selbſtverſtändlichkeit, daß alles antritt. Der Standortführer. * Jungvolk Fähnlein 50 und 53/249 Sportdienſtgruppen Am Sonntag, den 30. Januar 1938, fällt der geſamte Sportbetrieb aus. Der Leiter der Sportdienſtgruppen. 25 Am Sonntag, den 30. Januar, treffen ſich unſere Frauenſchaftsmitglieder und die vom Deutſchen Frauenwerk im„Fürſt Alexander“ zu der Jahresfeier der nationalen Erhebung. Am Dienstag, den 1. Februar, findet ein Pflichtabend ſtatt. Das Teutſche Frauenwerk iſt eingeladen, das Erſcheinen der Jugend⸗ gruppe iſt Pflicht. Die Leiterin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 29. Januar 1938 Anſer Tagesfpruch Wer über andere Schlechtes hört, ſoll es nicht weiter noch verkünden; gar leicht wird Menſchenglück zerſtört, doch ſchwer iſt Menſchenglück zu gründen. Fr. v. Bodenſtedt. Fahnen heraus! Am morgigen Tage, dem 30. Januar 1938, jährt es ſich zum fünften Male, daß das ganze deutſche Volk voll Hoffnung auf den Mann und ſeine getreuen Mitkämpfer ſchaute, die an jenem denkwürdigen 30. Januar 1933 die Geſchicke des am Boden liegenden Vater⸗ landes in die Hand nahmen und das Dritte Reich bauten! Fünf Jahre nationalſoziali⸗ ſtiſcher Aufbauarbeit ſind vergangen, fünf Jahre dieſer gewaltigen Volksgemeinſchaft, die uns allen wieder ein großes, herrliches und freies deutſches Volk gaben. In Treue und Dankbarkeit denken wir an dieſem 30. Januar erneut in gläubigem Ver⸗ trauen an den Führer und beweiſen ihm dies surch das äußerliche Zeichen, indem wir an unſeren Häuſern die Fahnen des neuen neuen Deutſchland hiſſen! Ich bitte die Viernheimer Bevölkerung, da⸗ durch ihre Verbundenheit zu beweiſen. Es lebe der Führer! Heil Hitler! Brau 2 Ortsgruppenleiter. Deuljchlunbs Wiedergeburt Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland und damit das deutſche Volk feiert morgen ſein fünftes Geburtsfeſt! Fünf Jahre ſind verfloſ⸗ ſen, an und für ſich eine kurze Zeit, aber eine Zeit von größter geſchichtlicher Bedeutung. Nicht nur, daß der Nationalſozialismus Deutſchland vor dem Chass rettete, ſondern daß er mit der Erhebung des neuen Deutſch⸗ land zugleich eine europäiſche Tat vollbrachte. Denn mit dem Aufziehen des Banners der nationalſozialiſtiſchen Bewegung war ein Bollwerk gegen den zerſetzenden und zer⸗ ſtörenden Bolſchewismus, eine Ausgeburt der Niedrigkeit und der Unkultur, entſtanden. Die rote Welle brach zurück: ein Dienſt an Eu⸗ ropa! Eine neue Zeitwende brach für unſer Volk und Vaterland an, als der greiſe Reichsprä⸗ ſident von Hindenburg unſeren Führer zum Reichskanzler ernannte. Der jahrelange Bru⸗ derkampf war zu Ende; die Zeiten der Demü⸗ tigung und der Schmach waren vorbei. Ein unerhört großes Penſum von Arbeit, durch⸗ drungen von einem fanatiſchen Willen um die Sicherſtellung unſeres Volkes wurde geleiſtet. In großen Arbeitsſchlachten verringerte ſich das Siebenmillionenheer der Erwerbsloſen auf einige Hunderttauſend. Das Winterhilfswerk ſorgte auch für jene Volksgenoſſen, die noch einer Hilfe bedurften. Unſere Brüder von der Saar kehrten in ein beſſeres Deutſchland zu— rück. Statt Demütigung und Schwäche wurde Wehrhaftigkeit in Deutſchlands Etat einge⸗ ſetzt. Eine große Anzahl neuer Reformen konn⸗ ten durchgeführt werden. Maßnahmen zur Sicherung der deutſchen Raſſe, zum Schutze des deutſchen Blutes, fanden Erfüllung. Ein ganzes Volk ſtand auf! 2 So wird der Tag des Aufbruchs, der 30. Januar 1933, in die Geſchichte des deutſchen Volkes, ja, in die Weltgeſchichte eingehen, und er wird den folgenden Generationen ein Fanal bedeuten. Wollen wir uns deſſen immer be⸗ wußt bleiben! Der Weg, den wir gehen, iſt ſteinig, und er iſt nicht bequem. Aber immer ſchon zog der, der die Berge liebt, den ſteilen Weg zum Gip⸗ fel vor. Nun haben wir ſchon den Blick von der Höhe, die wir im Tale ſchritten. 30. Ja⸗ nuar: Kampf um den Gipfel. Die Starken reißen die Schwachen und Müden mit fort, keiner darf am Wege bleiben. Einer für alle, alle für einen! Das iſt des 30. Januar tiefſter Sinn. Achtung! WH W- Anterſtützte! Die Empfänger von Gutſcheinen werden auch an dieſer Stelle nochmals darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß die erhaltenen Gut⸗ ſcheine vor der Weitergabe derſelben an die Geſchäftsleute mit Unterſchrift verſehen ſein müſſen. ——— Kamerabſchaftsabend am Jahrestag der national⸗ ſozialiſtiſchen Revolution Morgen Sonntagabend findet im„Fürſt Alexander“ ein Kameradſchaftsabend ſtatt, zu dem alle Parteigenoſſen und Parteigenoſſin⸗ nen ſowie ſämtliche Angehörige der Glie⸗ derungen und angeſchloſſenen Verbände herz⸗ lichſt eingeladen ſind. Findet in der Reichshauptſtadt die Wieder⸗ holung des großen hiſtoriſchen Fackelzuges ſtatt, ſo werden ſich an dieſem Ehrentag des neuen Deutſchland auch bei uns wie in allen anderen Ortsgruppen des Reiches die Ange⸗ hörigen der Partei und der Gliederungen kameradſchaftlich in der Treue zum Führer zuſammenfinden.(Siehe Einladung des Olts⸗ gruppenleiters in den amtlichen Mitteilungen). Auf zum Noſenmontag nach Mainz am 28. Februar 1938 Die NSG„Kraft durch Freude“ führt am Roſenmontag einen Sonderzug nach Mainz durch. Der Teilnehmerpreis beträgt für dieſe Fahrt ab Bensheim RM. 1.80, dazu kommt noch die Fahrt von hier nach Bensheim. Die genaue Abfahrtszeit wird noch rechtzeitig be⸗ kanntgegeben. Wer von den Volksgenoſſen und ⸗genoſſin⸗ nen an dieſer Fahrt teilnehmen will, melde ſich möglichſt bald auf der Geſchäftsſtelle der DA(jeden Mittwoch und Freitag von 19 bis 21 Uhr). Steuererklärungen bis zum 28. Februar 19381 Die Friſt für die Ab⸗ gabe der Steuererklärungen iſt laut Anord⸗ nung des Reichsfinanzminiſters den geſetz⸗ lichen Beſtimmungen entſprechend, auf die Zeit vom 1. bis 28. Februar 1938 feſtge⸗ ſetzt. Einzureichen ſind Steuererklärungen zur Einkommen⸗, Körperſchafts⸗ und Umſatz⸗ ſteuer für 1937 ſowie zur Wehrſteuer 1937 für die Geburtsjahrgänge 1914, 1915 und 1916. Bis zum 28. Februar iſt auch die Ge⸗ werbeſteuererklärung für 1938 abzugeben, der ebenfalls der Gewerbeertrag des Jahres 1937 zugrunde liegt. Wir verweiſen auf die Be⸗ kanntmachung des Finanzamts in heutiger Ausgabe. Sämtliche Ertlärungen müſſen un⸗ ter Benützung der vorgeſchriebenen Focmulare bis 28. Februar beim Finanzamt eingegangen ſein. Nur in einzelnen begründeten Ausnah⸗ mefällen kann die Steuererklärungsfriſt auf Antrag verlängert werden. Den arzuichen Sonntagsbclſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Günther, Bür⸗ ſtabterſtraße.— Sonntags keine Sprech- ſtunde. Das Mädel wird NS⸗Schweſter Das hat das Mädel gut gewählt! Bravo! Im Arbeitsdienſt, im BDM hat es von die⸗ ſer ſchönen und hohen Aufgabe gehört, deren Erfüllung einen„ganzen Kerl“ erfordert, der ſich alſo nur Mädels widmen ſollen, die wiſ⸗ ſen, was es heißt, aus dem Volk, für das Volk leben, folglich gute National⸗ ſozialiſten zu ſein. Das Mädel weiß, daß die Mitarbeit in der vorbeugenden Geſundheits⸗ führung eine der wichtigſten und ſegensreich⸗ ſten in der Volksführung überhaupt iſt. Denn nur ein geſundes Volk iſt ſtark und lebens⸗ fähig und wird ſich jene materiellen und ideellen Güter ſchaffen und erhalten, die Vor⸗ ausſetzung für jede erhöhte Kultur ſind. So geſehen iſt Geſundheitsführung, ausgeübt durch die NS⸗Schweſter auch Kulturar⸗ beit von größter Bedeutung. NS-⸗Schweſter kann jedes Mädel werden, das geſund, charaktervoll, deutſchen oder art⸗ verwandten Blutes, deutſche Staatsbürgerin und tadelloſen Blutes iſt, es muß abgeſchloſ⸗ ſene Schulbildung, Arbeitsdienſt oder Land⸗ dienſt des BDM, oder landwirtſchaftliche Kenntniſſe beſitzen. Beſitzt es die nicht, ſo kann es ſie in einem Heim der NSV erlernen. Es ſoll mindeſtens 18 Jahre alt ſein, in Ausnahmefällen ſind auch beſonders kräftige Siebzehnjährige zugelaſſen, ſie müſſen aber ein Geſundheitszeugnis vom Amtsarzt oder vom Vertrauensarzt des Amtes für Volksge⸗ ſundheit vorlegen. Abgeſchloſſene Volksſchul⸗ bildung iſt meiſtens auch ſchon genügend. Die zweijährige Ausbildung in ſtaatlich anerkannten Krankenpflegeſchulen koſtet nichts, die Schülerin bekommt ſogar noch RM. 10.— Taſchengeld im Monat. Das iſt für ein Mädel, deſſen Ausbildung der natio⸗ nalſozialiſtiſche Staat bezahlt, eine Menge Geld; es wird lernen, damit hauszuhalten. Die Ausbildung umfaßt: Krankenpflege, Wo⸗ chen⸗ und Säuglingspflege, Arzneimittel- und Ernährungslehre, die Grundlehren der Chemie, * Phyſik und Biologie, Schulung in Erbbiologie und Raſſenpflege; zur körperlichen Stählung dienen die verſchiedenſten Sportarten. Das Arbeitsfeld der NS⸗-Schweſter iſt vorzüglich der Dienſt als Gemeindeſchwe⸗ ſter in der vorbeugenden Geſundheitsführung. Dieſe Gemeindeſchweſter bekommt ihr eigenes hübſch eingerichtetes Heim, von mindeſtens zwei Zimmern; denn wenn ſie nach Hauſe kommt, ſoll ſie es behaglich haben; zur Be⸗ ſtreitung der täglichen Lebensbedürfniſſe er⸗ hält ſie eine Barentſchädigung, dazu ein mo⸗ natliches Taſchengeld von 35 bis 65 RM. Durch Zuſchlaͤge für beſondere Leiſtungen kann die Barentſchädigung auf monatlich 150 Mk. ſteigen. Es wird wenige Frauenberufe geben, in denen die allgemeine Entlohnung ſo hoch iſt. Allerdings wird von der NS-Schweſter auch etwas verlangt, nämlich vor allem eine verantwortungsbewußte, diſziplinierte Per⸗ ſönlichkeit von hohem Können, mit dem ſich Herz, Gemüt und die feine Einfühlſamkeit einer wirklich mütterlichen deutſchen Frau ver⸗ binden. Ein freier Wochentag und zwei bis vier, Wochen Jahresferien ſichern die Erhal⸗ tung von Arbeitsfreude und Arbeitskraft bei Schülerin und Schweſter. Der beſondere Dank des Volkes an die NS- Schweſter drückt ſich in der erhöhten Sicherung ihrer Altersruhe aus. Bei Arbeitsunfähigkeit und im Alter erhält die NS⸗Schweſter zur geſetzlichen noch eine Zuſatzrente von der NS- Schweſternſchaft, deren Mutterhaus der Schweſter zur Verfügung ſteht, wenn ſie es nicht vorzieht, den Lebensabend in der Fa⸗ milie oder im eigenen Heim zu verbringen. So iſt alſo die NS-Schweſter, als eine der hervorragendſten Mitarbeiterinnen in der Führung und Beratung des Volkes, zu einem Dienſt berufen, den ihr die Volksgemeinſchaft auf jede Weiſe erleichtern und danken wird. Auskunft über den Eintritt in die NS- Schweſternſchaft erteilen alle Dienſtſtellen der NSV. Das Kennzeichen des künftigen Beamten Der Reichsinnenminiſter hat vor einigen Monaten in einem Erlaß alle Beamten auf die Notwendigkeit höflicher und zuvorkommender Behandlung aller Volksgenoſſen hingewieſen. In einer Rede vor Zollſchülern hat Staats⸗ ſekretär Reinhardt dieſer Tage Geundſatze für die Ausleſe der künftigen deutſchen Beam⸗ ten bekanntgegeben, die die Bedeutung dieſes Erlaſſes eindringlich unterſtreichen. Ver Staatsſekretär ſtellte feſt, daß für mürriſche, eigenbrötleriſche oder gar unhefliche Menſchen in der Verwaltung kein Raum ſei. Kamerad⸗ ſchaftsgeiſt, Hilfsbereitſchaft und Höflichleit ſeien nur echt, wenn ſie auch dann mindeſtens im bisherigen Umfange beſtehen bleiben, wenn einmal eine Sache nicht nach Wunſch geht. Die ſchlechteſte Eigenſchaft, die einem Beam⸗ ten eigen ſein könne, ſei, daß er unkamerad⸗ ſchaftlich oder unhöflich iſt, die beſte dle, daß er als Kamerad Vorbild iſt. Er müſſe alles unterlaſſen, was ihn als volksfremd erſchti⸗ nen und zum Bürotraten ſtempeln könne. Er dürfe nicht ſo ſehr als Beamter fühlen, ſon⸗ dern als wahrer Volksgenoſſe. Die Beameen⸗ ſchaft ſolle nicht einen beſonderen Menſchen⸗ typ, einen ſogenannten Beamtentop verkör⸗ pern, ſonbern von wahrem Voltsgemeinſchafts⸗ geiſt durchdrungen ſein. Es ſei gewähceleiſtet, daß kein Nachwuchsmann in die Praxis der Reichsfinanzoerwaltung endgültig übernom⸗ men werde, der nicht zuvor an einer Reichs⸗ finanzſchule oder Zollſchule in aller Gründ⸗ lichkeit darauf gepruft worden ſei, ob er auch charakterlich und weltanſchaulich in Ordnung iſt. Die Leiter der Schulen ſeien angewieſen, in der charakterlichen Beurteilung der Mäu⸗ ner eher zu ſtreng als zu milde zu ſein und Männer, die an Charatterfeſtigkeit und Hal⸗ tung zu wünſchen übrig laſſen, aus dem Lehr⸗ gang auszuſchließen. Regelmäßig gewährte Gratiſikatio⸗ nen erhalten Entgelteigenſchaft. Aus der Krankenverſicherungspflicht ſcheidet der Verſicherte aus, wenn ſein Jahresarbeits⸗ verdienſt 3600 Mark überſteigt. In einem Falle betrug das Geſamteinkommen des Ver⸗ ſicherten 3534 Mk., ein Einkommen, das noch nicht die Verſicherungspflichtgrenze erreicht. Hinzu traten in einem Jahr rund 184 Mark Gratifikationen. Dadurch erhöhte ſich das Ge⸗ ſamteinkommen auf jährlich 3718 Mk. Es überſtieg nunmehr die Verſicherungspflicht⸗ grenze. Es war zu entſcheiden, ob die Gra⸗ tifikationen als Entgelt im Sinne der Kran⸗ kenverſicherung anzuſehen ſind. Nach ſtehender Rechtſprechung gehören Zuwendungen, die nur einmal gegeben werden und auf die ein Rechtsanſpruch nicht beſteht, nicht zum Ent⸗ gelt. Im vorliegenden Fall jedoch wurden Gratifikationen in verſchedener Höhe Jahr für Jahr gewährt. Damit aber erhalten ſie Entgelteigenſchaft und müſſen nunmehr bei der Berechnung der Jahresarbeitsverdienſtgrenze mitgerechnet werden. Das Ergebnis der Pruͤ⸗ fung war die Verſicherungsfreiheit des be⸗ treffenden Angeſtellten. Flurlicht war nicht abgeblendel 0 Wegen Uebertretung des Luftſchutzgeſetzes beſtraft Der Einzelrichter verurteilte einen Einwohner in Frankfurt a. M⸗Praunheim wegen Ueber⸗ tretung des Luftſchutzgeſetzes und der Polizei⸗ verordnung des Oberpräſidenten vom 15. Ok⸗ tober 1937 zu 10. RM. Geldſtrafe. Bei der großen Verdunkelungsübung am 12. Wepember vorigen Jahres mußte beſondere Sorgfalt dar⸗ auf verwandt werden, daß aus Häuſern kein Lichtſchein nach außen drang. Als zwei Kontroll beamte bei dem Angeklagten erſchienen, war dis Haustür verſchloſſen. Als ſie ihnen geöffnet wurde, mußten ſie feſtſtellen, daß das Licht im Flur nicht abgeblendet war. Mild und ſehr unbeſtändig Mit dem Zuſammenſinken der auf das Feſtland vorgeſtoßenen kälteren Luft hat ſich auch bei uns Aufheiterung eingeſtellt, die in der Nacht zum Freitag ſtellenweiſe zu leichten Strahlungsfröſten Anlaß gab. Inzwiſchen iſt ein neuer Atlantikwirbel raſch nach England vorgedrungen und hat bereits im Laufe der Nacht zum Samstag bei uns ſtarke Wetter⸗ verſchlechterung mit verbreiteten Niederſchlä— gen und kräftig auffriſchenden Südweſtwin⸗ den gebracht. Die Temperaturen ſteigen erneut an, ſodaß auch für die niederen Mittelgebirge Tauwetter zu erwarten iſt. Samstag: Zunächſt ſehr unbeſtändiges und regneriſches Wetter, zeilweiſe kräftig auf⸗ friſchende Südweſtwinde, ſpater veränderliche Bewölkung mit einzelnen Regenfällen, mild. Die Ausſichten für Sonntag: Bei Luft⸗ zufuhr aus Süd bis Weſt mildes und ſehr unbeſtändiges Wetter mit Regenfällen. Geſchäftliches (außer Verantwortung der Schriftleitung) Der heutigen Ausgabe iſt eine Beilage der Firma Gebr. Braun, Mannheim, betr. Winter⸗Schlußverkauf beigegeben, die wir der Beachtung unſerer geſchätzten Leſerinnen und Leſer empfehlen. 07 Mannheim auf dem Wald portplatz Die Pflichtſpiele der Bezirksklaſſe in Un⸗ terbaden⸗Weſt: Neulußheim— 08 Hockenheim Ilvesheim— Phönix Heddesheim— 08 Mannheim Seckenheim— 09 Weinheim Feudenheim— Friedrichsfeld Amicitia 09— 07 Mannheim Die morgigen Spiele werden im Zeichen der Heimſiege ſtehen. So ſollte den Lokal⸗ kampf Neulußheim— Hockenheim der Gaſt nicht für ſich entſcheiden können. Ebenſo wird es Phönix in Ilvesheim ergehen, die dadurch immer weiter in die Gefahr des Abſtieges kommen, da dieſes Jahr drei Vereine in den ſauren Apfel beißen müſſen. In Heddesheim wird ſich der Platzbeſitzer zwei weitere wert⸗ Selle Punkte gegen 08 Mannheim ſechern. Die Die Heimmannſchaft 09 Weinheim wird in Seckenheim auf der Hut ſein und zeigen müſ⸗ 0 daß ihr ſonntäglicher 5:0-Sieg gegen Kä⸗ ertal kein Zufallserfolg war. Feudenheim, der große Meiſterſchaftskonkurrent unſerer Amicitia, empfängt Friedrichsfeld. Die 1:0⸗ Niederlage der Germanen in Seckenheim gibt dem VfTuR keinen Freibrief, daß er auch hier die Oberhand behält. Vielleicht iſt hier die Sonntagsüberraſchung fällig. Unſere Amicitia tritt auf dem Waldſport⸗ platz gegen 07 Mannheim an. Es gilt zwei weitere wertvolle Punkte unter Dach und Fach zu bringen, was einwandfrei gelingen ſollte, wenn mit dem gleichen Geiſt, Luſt und Liebe gekämpft wird, wie gegen Ilvesheim. Ja, wenn die Kappenabende nicht wären..., hörte man dieſe Woche öfters ſagen. Nun, eine Mannſchaft, die vor der Meiſterſchaft ſteht, muß wiſſen, was ſie ihrem Verein und der Viernheimer Sportgemeinde ſchuldig iſt. Kei⸗ nem ſoll Freude und Frohſinn verwehrt wer⸗ den, aber jeder echte und wahre Sportsmann hat Pflichten, über die er ſich nicht hinweg⸗ ſetzen kann und dies mögen die Aktiven be⸗ herzigen, die morgen in folgenden Aufſtellun⸗ gen die Farben ihres Vereins zu vertreten haben: 1. Mſchft.: Krug; Kiß 1, Martin H.; Hoock, Müller A., Schmitt Hch.; Kiß 3, Koob, Müller J., Kiß 4, Kiß 2. Erſatz: Faltermann Phil. Erſatzliga: Gallei; Weidner J., Keßler; Krug Ph., Weiß A., Ehrhardt J.; Faltermann, Wunder, Felſch, Schmitt M., Gärtner. Erſatz: Klee W., Wörner. e Die Eierpreije jejlgejetzt Der Erzeugerfeſtpreis für Eier beträgt bei der Ablieferung an die Sammelſtelle 1.55 RM. je kg. Der Erzeugerabgabepreis für das nicht gekennzeichnete Ei beim Verkauf an die Ortseinwohner 10 Pfg. je Stück. Es wird darauf hingewieſen, daß die Selbſtmarktbe⸗ ſchränkung in vollem Umfange beſteht. Ein Verkauf durch den Erzeuger außerhalb ſeines Wohnortes iſt verboten, abgeſehen von den ausdrücklich ausgenommenen Stadtkreiſen.— Die Kleinverkaufshöchſtpreiſe ſtellen ſich zur Zeit je Stück wie folgt: Deutſche Teiſcheier: Auslandseier: S 13 S 12 ½ A 12 ½ A 12 B 12 B 11½ C 11 C 10¼ D 10½ D 10 Der Kleinhandel iſt verpflichtet, die Sor⸗ tenbezeichnung und Preiſe deutlich an der Auslage kenntlich zu machen. ** Verieilung von Apfelfinen Die Einfuhr von Apfelſinen muß wegen der knappen Deviſenlage in dieſem Jahre weiter beſchränkt werden, zumal auch die Forderun⸗ gen der italieniſchen Erzeuger infolge des ge⸗ ringeren Ernteausfalls angeſtiegen ſind. Zur gleichmäßigen Verteilung der hereinkommen⸗ menden Apfelſinen gibt der Gartenbauwirt⸗ ſchaftsverband an die Großverteiler aufgrund ihrer früheren Umſatzmeldungen Bezugsſcheine heraus, auf die die Importeure entſprechende Mengen von Apfelſinen zuteilen. Die weitere Abgabe an den Kleinverteiler(Ladenhändler) erfolgt im Einvernehmen mit der Wirtſchafts⸗ gruppe Einzelhandel, während die Verteilung an das ambulante Gewerbe mit deſſen zuſtän⸗ diger Wirtſchaftsgruppe erfolgt. Infolge der geringen Einfuhr werden in dieſem Jahre Städte unter 20 000 Einwohnern nicht belie⸗ fert, es ſei denn, daß es ſich um ausgeſpro⸗ chene Winterkurorte handelt. Die Beſchränkung in der Lieferung mit Apfelſinen kann aber in allen Bezirken und in allen Verbraucher- chichten ohne Schwierigkeiten ertragen wer⸗ en, da von den Verteilern noch reichliche und preiswerte, qualitativ aber wertvolle Be⸗ ſtände von Kernobſt laufend an den Markt ge⸗ bracht werden. Waldwolle Bekanntlich verwenden die Tapezierer und Polſterer ſeit längerem wieder in ſtärkerem Maße die ſogenannte Waldwolle, die aus fri⸗ ſchen Kiefernadeln gefällter Bäume gewonnen wird. Sie iſt bereits ſeit rund 80 Jahren be⸗ nutzt worden, wurde aber in den letzten Jahr⸗ zehnten infolge ungeregelter, hoher Preiſe von ausländiſchen Produklen in den Hintergrund gedrängt. Die Reichsbahn polſtert ſeit etwa 20 Jahren ihre Zweiter⸗Klaſſe⸗Wagen mit Waldwolle und hat dabei beſte Erfahrungen gemacht. Die Aufgaben des Vierjahresplanes, möglichſt Unabhängigkeit vom Ausland zu er⸗ reichen, haben auch die Waldwolle wieder ak⸗ tuell gemacht. Nachdem die Benutzung dem Polſtereihandwerk wieder möglich iſt, iſt die Preisfrage geregelt worden. Wie wir ergänzend berichten können, hat die Waldwolle den großen Vorteil, daß ſie nicht von Motten und anderem Ungeziefer be⸗ fallen wird. Im allgemeinen iſt es ſo, daß alle von Tieren herrührende Materialien, wie Roßhaar, Wolle, Werg uſw., dieſer Ge⸗ fahr ausgeſetzt ſind, diejenigen pflanzlichen Urſprungs jedoch nicht. Indeſſen wird die vom — 2* L 2 G Ausland eingeführte Palmfaſer, die alſo auch pflanzlichen Urſprungs iſt, doch von Milben befallen. Dies dürfte mit den Klimabedingun⸗ gen, unter denen ſie wächſt, zuſammenhängen. Die Waldwolle bedeutet alſo nicht nur eine Unabhängigkeitmachung von ausländiſcher Einfuhr, ſondern darüber hinaus auch ein weitgehendes Mittel gegen Verderb. Stahlroß mit Launen Meier war 30 Jahre alt, blond, ſchlank und ohne ſonſtige Kennzeichen: das heißt, ein Kennzeichen beſaß er doch: Das war ſeine Gleichgültigkeit gegen die kleinen Dinge des Lebens. Oder hätte der blonde Meier an jenem Dienstagmorgen, an dem dieſe Geſchichte ge⸗ ſchah, nicht doch etwas feſter zugeſpannt? Jeder Radfahrer weiß, wie gefährlich eine nicht vorſchriftsmäßig geſpannte Kette bei ſchneller Fahrt werden kann. Sie ſpringt aus dem Zahnkranz und klammt. f Aber Meier fluchte an dieſem Dienstag⸗ morgen bereits, daß er ſo früh ins Büro müſſe, deshalb bekümmerte ihn die ſchlapp geſpannte Kette nicht im mindeſten. Es ging ja die ganze Woche über gut, warum nicht auch heute! So beſtieg er alſo ſein Stahlroß und machte ſich Heidi auf den Weg. Blickte auch nach rechts und links und nach vorn, um die Ver⸗ kehrsvorſchriften zu beachten. Unter ihm aber lauerte bereits das Verderben. Denn als er um die nächſte Ecke flitzen wollte, ſprang die Kette heraus, machte einfach nicht mehr mit. Meier aber flog in gewaltigem Bogen über die Fahrbahn und unmittelbar vor die Räder eines ſchweren Laſtautos. Unmittelbar davor, ſage ich, denn die Räder waren keine fünf Zentimeter von Meiers Schädel entfernt. War es nicht wie das große Los, daß das Laſtauto an der Bordſchwelle hielt? Hätte es nicht auch ebenſo gut donnernd vorüberbrau⸗ ſen können? Und wäre Meiers blonder Schopf für ſo ein Laſtauto vielleicht ein Hindernis geweſen? Deshalb blickte der früher ſo gleichgültige Meier ſeit dieſem Dienstagmorgen nicht nur nach rechts und links und nach vorn, wenn er ſein Stahlroß ritt, ſondern vorher, rechtzeitig vorher auch dorthin, wo die gefährlichen Teile des Rades ſitzen. Redlich Ringen ſchafft Gelingen! Erprobe dein Können im Handwerkerwettkampf Der Deutliche Rundfunk- Funk Poſt Das große illuſtrierte Programmblatt Das Titelbild der Rundfunkprogrammzeit⸗ ſchrift„Der Deutſche Rundfunk Funk Poſt“ ſteht im Zeichen des 5. Jahrestages der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Erhebung. Wie alljähr⸗ lich, werden auch in dieſem Jahre am 30. Januar zahlreiche Reichsſendungen, ſächlich von Nürnberg ausgehend, über alle deutſchen Sender laufen. Die vorgenannte Zeitſchrift hebt dieſe Veranſtaltungen beſon⸗ ders hervor.— Am 30. Januar findet auch der große Kampf unſeres Meiſterboxers Max Schmeling gegen Ben Ford in Hamburg ſtatt; dieſer Begegnung widmet das Blatt ei⸗ nen illuſtrierten Beitrag. Wie üblich, finden wir auch zahlreiche Bilder zu den hauptſäch⸗ lichſten Rundfunkſendungen.— In der Ru⸗ brik„Technik“ wird über Störungen im Em⸗ pfang und über einen Rundfunk-Schallplat⸗ ten⸗Mixer geſchrieben. ö haupt⸗ * Jahn Weinheim- Prüjſtein jür bie Turnerjußballer Die Spielergebniſſe des letzten Sonntags brachten keine Ueberraſchung. Folgende Re⸗ ſultate wurden erzielt: TV Viernheim— Laudenbach 4.1 Stadtſportverein— Altenbach 11·0 Sulzbach— Lanz Mannheim 2:7 SA Mannheim— Lützelſachſen 4.3 47 Weinheim— Gartenſtadt 1. Gleich den vorhergehenden Spieltagen, ſtar⸗ tet man auch morgen wieder mit vollem Programm und zwar ſtehen ſich gegenüber: TV Viernheim— Jahn Weinheim Altenbach— Lützelſachſen Laudenbach— Stadt Mannheim Gartenſtadt— Sulzbach Lanz— Sͤa Mannheim Es iſt eigentlich gar keine üble Sache, wenn man in der Vorrunde ſo ziemlich alle Spiele auf dem gegneriſchen Gelände austrägt. Man hat dann gute Hoffnung auf die Nachrunde und dies umſo mehr, wenn man die Spiele ohne Punktverluſt durchſteht. Unſere Turner⸗ Fußballer ſind heute in einer ſolch guten Lage. Schon zweimal hintereinander durften ſie auf heimiſchem Gelände kämpfen und auch morgen iſt man mit dem fälligen Rückſpiel gegen Jahn Weinheim in vertrauter Umgebung. Klare Siege wurden zuletzt herausgeholt. Die Ta⸗ bellenführung wurde enorm gefeſtigt und auch das Torverhältnis einer gewaltigen Beſſerung unterzogen. Mit 4 Punkten Vorſprung(und ein Spiel weniger!) führen unſere Turner heute vor der Mannheimer Lanz⸗Mannſchaft die Tabelle an. Wir glauben nicht, daß dieſer Vorſprung bei den gegebenen für Viernheim günſtigen Verhältniſfen, von irgend einer an⸗ deren Mannſchaft noch aufgeholt werden kann. Dieſe Feſtſtellung darf jedoch für die Tur⸗ ner keinen Anlaß zu einer Ruhepauſe geben. Noch ſteht man mitten drin in den Spielen und man weiß nicht, was ſchließlich doch noch das ſcheinbar ſchon erreichte Ziel ſtreitig ma⸗ chen konnte. Veshalb niemals auf den Lor⸗ beeren ausruhen. Die halbe Höhe iſt erklom⸗ men und jetzt heißt es, in einem gewaltigen Endſpurt der ſeitherigen mühevollen Arbeit und den hierin errungenen Erfolgen die Krone aufzuſetzen. Morgen kommt Jahn Weinheim. Wir kennen und wiſſen dieſe Mannſchaft auch —— richtig einzuſchätzen. Ihre Leiſtungen ſind zwar nicht beſtändig, doch iſt man einmal richtig im Fahrwaſſer drin, dann beſtehen für den Gegner nur noch herzlich wenig Sieges⸗ ausſichten. Lanz Mannheim, der Meiſter⸗ ſchaftskonkurrent, kann hiervon erzählen. Mit 4:6 Toren mußte ſich die Firmenmannſchaft am vorletzten Sonntoz geſchlagen bekennen. Die Viernheimer wüſſen deshalb auf der Hut ſein, wollen ſie nicht mit der gleichen Be⸗ ſcherung überraſcht werden. Es iſt zweckmäßig und beſtimmt vorteilhaft, ſchon gleich zu Be⸗ ginn mit vollem Einſatz zu kämpfen, und, wenn möglich, den Gegner niemals richtig zu Wort kommen zu laſſen. Und dann noch die Mahnung beherzigen: Seid jederzeit uneigen⸗ nützig, ſpielt nicht überhaſtet, ſondern durch⸗ dacht, und ſchließlich die Hauptſache: vergeßt im Strafraum das Schießen nicht!— So, und jetzt mit vollen Segeln in den Kampf! Mannſchaftsaufſtellungen: 1. Mſchft.: Beikert; Kühlwein, Schmitt Joh.; Müller J., Kiß P., Pfenning; Winlenbach, Jakob, Bergmann, Stumpf 2, Helbig. iſchft.: Kühlwein, Winkler, Adler; Man⸗ del, Hotz, Effler; Buſalt, Heckmann Gg., Stumpf 1, Mandel Jak., Hofmann K. * Aus den übrigen Spielen werden wahr⸗ ſcheinlich als Sieger hervorgehen: Lügelſach⸗ ſen, Laudenbach und Gartenſtadt. Ob Lanz ein Sieg gegen die SA⸗Mannſchaft gelingt, wollen wir dahingeſtellt ſein laſſen. Im Vor⸗ ſpiel blieb Letztere mit 1:0 erfolgreich und warum ſollte die SA-Mannſchaft nicht wie⸗ der das gleiche Kunſtſtück fertig bringen kön⸗ nen? Der Kampf iſt jedenfalls als offen zu bezeichnen. 1 TV. Viernheim 9g 9 0 0 35.9 18 Lanz 10 7 0 3 33.15 14 Weinheim 10 5 2 3 834.20 12 SA 100 N Gartenſtadt 11 4 3 4 17.16 11 Lützelſacſen 11 4 2 5 28.26 10 Stadt 10,, Laudenbach 6 Altenbach 10 1 1·˖ͤ 8* Sulzbach 11 11 d l in Hochbetrieb in der Hanoball⸗Vezirksklaße Lorſcherweg⸗Sportplatz: TV Viernheim gegen TG Ziegelhauſen! In der Handball-Bezirksklaſſe entwickelt ſich eine vecht intereſſante Lage. Sonntag für Sonntag ſteigen entſcheidende Kämpfe und auch die morgigen Spiele entbehren nicht einen beſonderen Reiz. Aber zunächſt noch die Reſultate vom vergangenen Sonntag: SW Schwetzingen— Käfertal Leutershauſen— Laudenbach 12:5 Friedrichsfeld— Germania Mhm. 20:1 1846 Mannheim— TG Ziegelhauſen 5:10 Zu erwähnen bleibt der klare Sieg der Käfertaler in Schwetzingen, und ein ſolcher der TG Ziegelhauſen bei den Mannheimer Turnern. Aus den beiden übrigen Treffen ſtanden die Sieger ſchon vorher feſt. Und nun die morgigen Spiele: TV Viernheim— TG Ziegelhauſen Germ. Mannheim— S Schwetzingen Friedrichsfeld— 1846 Mannheim Käfertal— TG Laudenbach Schwetzingen wird beide Punkte mit auf die Heimreiſe nehmen, wie auch Friedrichsfeld und Käfertal gegen 1846 Mannheim bzw. Laudenbach erfolgreich ſein werden. Bleibt noch zu erwähnen die Begegnung: TV Viern⸗ heim— TG Ziegelhauſen. Und hierzu drängt ſich uns die Frage auf: Stehen wir vor einer neuen Enttäujchung? Hat man ſich von irgend einer Sache etwas Außergewöhnliches verſprochen, ging man mit dem Gedanken etwas zu erleben, vielleicht gar durch entſprechende Leiſtungen begeiſtert zu werden, irgend wohin, und es trifft dann wider alles Erwarten das Gegenteil ein, dann ſagen wir mit vollem Recht:„Wir wurden enttäuſcht!“ Und die natürliche Folge: Unzu⸗ friedenheit, Vertrauensbruch, gedrückte Seim⸗ mung und der in einem ſolchen Moment ge⸗ faßte und unabänderlich erſcheinende Vorſaßz: ſich nie wieder in eine ſolche Situation zu Bezirksklaſſe— Staffel 9:13 TV. Leutershauſen 10 8 1 1 85:42 17 Tſchft. Käfertal VVV TV. Friedrichsfeld 3 M 19 TV. Viernheim„ deen 10 TV. 1846 M'heim dess 10 TG. Ziegelhauſen 10 5 d 8282 10 SV. 98 Schwetzingen 6 3 2 1 505.32 8 TGde. Laudenbach„FFF TB. Germ. M'heim 11 O O 11 37.140 0 begeben, d. h. den betreffenden Ort zu meiden, nie mehr eine ſolche Veranſtaltung, welcher Art ſie nun auch ſein mag, zu beſuchen! Enttäuſchung...! Wir denken an das letzte Heimſpiel der Turner⸗Handballer gegen Schwetzingen. Bedeutungsvoll war der Aus⸗ gang für die Viernheimer. Ein Sieg hätte die ernſte Mitwirkung in der Meiſterſchaftsfrage zur Folge gehabt. Groß waren deshalb unſere Erwartungen, und—— wie bitter wurden wir betrogen! Anſtatt heiß kämpfende Spieler ſahen wir luſt- und lieblos tändelnde F guren, ſo als ob man gar nicht bei der Sache und die Gleichgültigkeit ſelber wäre. Ja, weſentlich eher könnte man ſich mit dieſer von Viernheim gezeigten, ſonderlich ſchlechten Leiſtung abfinden, wüßte man nicht weiter und hätte man die Turner niemals in beſ⸗ ſerer Form geſehen! Und dabei hat man doch gerade in dieſer Saiſon ſchon große Spiele geliefert und durch tatkräftiges Zupacken ſchon manchen Punkt errungen. Was trägt nun die Schuld an der Heimniederlage gegen den S Schwetzingen? Nichts anderes iſt es, als das allzu frühzeitige„Sich⸗geſchlagen⸗geben“ und der ſich daraus ergebende Unwille eines jeden Spielers. Iſt man auch mit 1, 2 oder gar 3 Toren im Rückſtande, dann iſt das S iel noch lange nicht verloren. Ganze 6) Miauten ſind zu kämpfen und erſt mit dem Schlaßpe ff des Schiedsrichters iſt der Kampf beeuact. Dies mögen ſich die Turner morgen gut merken. Es geht wieder gegen eine Mann ſchaft die gleich Schwetzingen alles auf eine Kaste ſetzt. Käfertal, Friedrichsfeld und am let n Sonntag auch 1846 Mannheim, muß en ſich beugen und auch in Viernheim wird Ziegel⸗ hauſen ſeinen Siegeszug nicht unterbrechen wollen. Wir erwarten aber von den Turnern. daß ſie die aus dem Spiel gegen Schwetzingen gewonnenen Lehren nutzbringend auzumen en verſtehen. Eine kleine Mannſchaftsumſtel ung (Thomas W. iſt durch Verletzung verhindert) gibt ohnehin ſchon etwas beſſere Ausſichten, und ſo wollen wir das Beſte hoffen, wollen hoffen, daß uns eine weitere Enttäuſchung erſpart bleibt... f Das Spiel beginnt vormittags 10.45 Uhr. Mannſchaftsaufſtellung: 5 Effler; Kempf, Sander; Beiner, Herbert, Martin; Sax, Weiß K., Bea enbach A., Alter Gg., Burkert P. Im Vorſpiel: 2. Mſchft. gegen A⸗Jugend. ga 1 0 t deer Hlechen weile iu be n doch Spiele f. sch un die 1 85 I ds 115 J jdn et gal, ebert, N ach le geld. Was Oeſterreich über das Nordlicht berichtet In Oeſterreich wurde durch Rundfunk nachts vom Wiener Sender aus die Bitte ver⸗ breitet, den Sturm der telefoniſchen Anfragen beim Meteorologiſchen Inſtitut einzuſtellen. In Nieder⸗ und Ober⸗Oeſterreich, im Burgen⸗ land und in der Steiermark raſten die Löſch⸗ züge dem ungreifbaren Flammenſchein nach, aus dem gelegentlich gelbe, grüne und weiße Strahlengarben aufſchoſſen. Oft genug trafen ſich Feuerwehrwagen, die in entgegengeſetzten Richtungen die vermeintliche Brandſtelle ſuch⸗ ten. Gegen 9 Uhr abends war das Nordlicht am ſtärkſten. Eine Stunde ſpäter lag wieder die Dunkelheit über dem Land, aber um 11 Uhr flammten die roten und grünen Farben⸗ kreiſe noch einmal auf. In vielen Ortſchaften ſammelten ſich erregte Menſchengruppen auf den Straßen an. Das Zeitalter des Derkehrs muß jum Zeitalter f der Derkehrsgemeinſchaft werden. Benimm bich deshalb als Kamerad und beſolge das dle Regeln der Itraßenverkehrs⸗Oronung. Viernheimer Tonfilmſchau Samstag, Sonntag und Montag! Das neue und grandioſe Spitzenfilmwerk! Das große Abenteuer! Mit Maria Andergaſt, Albert Schönhals, Charlotte Suſa, Anton Pointer, Paul We⸗ ſtermeier, Otto Wernicke, Fritz Odemar, Erich Fiedler und Hans Richter. Dieſes Filmwerk nennt man auch„Das große Abenteuer einer großen Liebe“.„Der pulsſchlag von New⸗ york“;„Der Schatten ſeiner Unterwelt“; „Die Romantik einer Ueberſee⸗Schwarzfahrt“ „Der Zauber einer Weltſtadt- Revue“. Ein ſpannendes und abenteuerliches Spitzenfilm⸗ werk, das zu den beſten dieſes Jahres zählt. Die Liebe eines kleinen Mädels aus tiefer Dankbarkeit, die Intrigen einer großen Diva, aus Karrieregelüſten, die Verbrechen New⸗ yorker Gangſter aus Haß und Gewinnſucht werfen Licht und Schatten auf das Leben eines Mannes und beſtimmen und begleiten das große Abenteuer. Ein von Newyork nach Berlin führendes Geſchehen, erfüllt von der Meere überwindenden und ſich gegen Frauen⸗ liſt und Gangſtertum behauptenden Liebe eines kleinen Mädels. Aus großer tiefer Liebe ſchöpft die kleine Ju⸗Ju die Kraft, alle Brük⸗ ken zu ihrem Newyorker Leben abzubrechen und als blinder Paſſagier dem Deutſchen Bernd Geldern in eine ungewiſſe Zukunft nachzufahren. Aus großer Liebe— das große Abenteuer. Auch dieſem Filmwerk geht ein großer Ruf voraus, ſodaß wiederum gebeten werden muß, ſchon die heutige Samstagvor⸗ ſtellung zu beſuchen. Achtung! Gloria-Lichtſpielel Samstag und Sonntag! Pat und Patachon in „Die blinden Paſſagiere“ Ein Film, in dem die witzigen Ereigniſſe ſich überſtürzen und Spannungen erzeugt wer⸗ den, deren Löſung dröhnendes Gelächter ver⸗ urſacht.„Blinde Paſſagiere“ übertrifft alles, was wir von Pat und Patachon bisher ge⸗ ſehen haben: eine ununterbrochene Kette hu⸗ morvoller Geſchehniſſe, deren Heiterkeit er⸗ regenden Wirkungen durch die übrigen Dar⸗ ſteller bis zur Höchſtgrenze geſteigert werden. „Blinde Paſſagiere“— wer dieſen Film nicht ſieht, weiß die herrlich befreiende Wirkung des Lachens nicht zu ſchätzen. Das Publikum quietſcht vor Vergnügen und wer krank iſt, lacht ſich geſund.— So ſind in beiden Filmbühnen wieder erſt⸗ klaſſige Darbietungen, die ſich beſtimmt loh⸗ nen anzuſehen. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil t. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrlm, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co. Worms.— DA. XII 1937 über 1800, 8. Zt. iſt U ( AUnzeigenpreisliſte r. 6 gultig. Af a AUESTATTE DIE INN GEIECENHETr 1571 DA Auch diesesmal: WENIG WORTE LEISTUNGEN Selen Sie am Montag unter den Ersten, wer zuerst kommt, hat die größten Vorteile Beslehtigen Sie schon am Sonntag unsere sehenswerten Fenster: SIE WERDEN STAUNEN NANNH EIN Empfehle: Landwirten u. Viehhaltern meinen la. gewürzten Futter- talk für Schweine und Hühner ſowie ungewürzt. Futterkalk fur Kälb. u. Großvieh Jed Quant. erhältl. bei RHorm. Ludwig Wunder Bürſtädterſtr.3 Ik Haufe hatt, S e bau un fresschun Morgen Sonntag all Es ladet freundl ein Die Kapelle P. Jochim Daucksach en in einfacher bis feinstre Ausführung bei dillig- ster Berechnung liefert unsere Buchdruckerei Mernneimerwolnszalung Wie Rauch ſchwindet die Zugkräftig ⸗ keit eines Geſchäfts, wenn es mit der Eigen⸗Wer⸗ bung ausſetzt. Werben iſt eine Hauptbedin gung . Die vorteilhafteſte und billigſte Werbung iſt und bleibt die Tolluns- Anzeige Ein ganz vorzügliches Werbeorgan iſt die große Heimatzeitung Hernhelmer Volks zeltung Kirchliche Nachrichten Kalholijſche Kirche: Apoſtelkirche: 7½7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: 2. hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt mit Predigt 2 Uhr: Andacht Marientirche: 7½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene ½11 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder. 1 Uhr: Andacht für die Kinder Montag: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.⸗A. für Michael Kühlwein b 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Jakob, Ernſt, Adam Mandel Dien ag: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.⸗A. für Magdalena Babylon geb. Rößling Mit och: Feſt Maria Lichtmeß 6.40 Uhr beſt. Segensmeſſe für Jakob Weidner, Eltern, Schwiegereltern und An⸗ gehörige 7.10 Uhr beſt. E.⸗A. für Eva Bugert geb. Dewald, Enkel Hans Bugert und Angeh. Vor dem 1. Gottesdienſt findet die Weihe der Kerzen ſtatt. Donnerstag: 6.40 Uhr 3. S.⸗A. für Michael Kühlwein 7.10 Uhr 3. S.⸗A. für Magdalena Ba⸗ bylon geb. Rößling Freitag: 6.40 Uhr Segensmeſſe zu Ehren der immer⸗ währenden Hilfe und Ehren des hl. Bruders Konrad 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Matthäus Kubach und ledig verſt. Michael Nägel 7.10 Uhr beſt. E.⸗A. für Kath. Wunderle geb. Illert, Kinder und Angehörige Samstag: 6.40 Uhr beſt. Amt für Hochw. Herrn Pfarrer Heinrich Effler 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Georg Beikert 1., Nikolaus Bauer 1. 7.10 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Lahres geb. Hofmann, Eltern Johannes Jak. Hofmann, Ehefrau Marg. geb. Müller Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern eine hl. Meſſe. Am Dienstag und Freitag in der Marien⸗ kirche hl. Meſſe. Am Donnerstag nach dem 1. Gottesdienſt wird der Blaſiusſegen erteilt. Die Leute mögen nur von den Seitenſchiffen zur Kommunionbank gehen und nur durch das Mittelſchiff weggehen. Donnerstag, von 5—7 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht. Freitagabend, 6.30 Uhr, Herz⸗ Jeſu⸗Andacht. Nächſten Sonntag iſt gemeinſame hl. Kom⸗ munion aller Jungfrauen; zugleich gemein⸗ ſame hl. Kommunion für das 5. Schuljahr. Die Kollekte heute iſt für den Mädchen⸗ ſchutzverein. Freitagabend, 8 Uhr, Vortrag für die 3. Abteilung der Jünglingsſodalität in der Kapelle der Engl. Fräulein. Evangelische Kirche: Sonntag, den 30. Januar 1938 Vormittags 9.45 Uhr: Gottesdienſt Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag, den 31. Januar, abends 8 Uhr: Singſtunde des Kirchenchor Dienstag, den 1. Februar, abends 7.30 Uhr: Bibelſtunde; anſchl. Frauenabend. Aus Nah und Fern Die Holzpreiſe gingen zurück Lampertheim. Nachdem bei den letzten Brennholzverſteigerungen durch gegenſeitiges Ueberbieten der Steigerer die Holzpreiſe eine enorme Höhe erfuhren, wurde durch die Ver⸗ ſteigerungsleiter auf die Intereſſenten einge⸗ wirkt, doch Vernunft anzunehmen. Eine letzte durch die Gemeinde abgehaltene Brennholz⸗ verſteigerung zeigte, daß man zur Einſicht ge⸗ kommen iſt. Es wurde gut und lebhaft geboten, aber es erfolgte auch ſofort Einhalten, da jeder erkannte, daß er bei ruhigem Verhalten bil⸗ ligeres Holz bekommt, als beim Retordbieten, In dieſer Verſteigerung, zu der wieder ſehr zahlreiche Auswärtige erſchienen waren, iſt das Holz ſchon viel billiger geworden. Ins⸗ geſamt wurden 2418 RM. erlöſt. Die Preis⸗ ſenkungen gegenüber den letzten Verſteigerun⸗ gen, die durch vernünftiges Bieten heraus⸗ kamen, bewegen ſich zwiſchen 2 und 3 RM. pro Raummeter. Weinheim. Ein Kreisappell des Jöger⸗ kreiſes Weinheim fand im Gaſthaus„Zum Falken“ in Anweſenheit des Kreisjägermei⸗ ſters Prof. Dr. Sommerfeld, ſowie der beiden Hegeringführer, Fabrikant Walter Freuden⸗ berg und Juſtizrat Jakoby, unter Anteilnahme von 50 Jägern des Kreiſes, ſtatt. Zur großen Freude der Jägerverſammlung konnte der Heisjägermeiſter den Entſchluß bekannt ge⸗ ben, daß der Weinheimer Alte Herren⸗Verband der Deutſchen Jägerſchaft die Wachenburg für einen Reichsjagdhof zur Verfügung geſtellt habe. Dieſe Maßnahme bedeutet für die Wa⸗ chenburgſtadt eine wertere Anziehungskraft von nicht zu unterſchätzender Bedeutung. In dieſem Jagdmuſeum werden außer ſämtlichen Tieren — jagdbar oder nicht jagdbar, die in Deutſch⸗ land vorkommen— alte Flinten, darunter die früheſten Jagdwaffen, beginnend bei ſtei⸗ nernen Jagdhämmern aus der Vorzeit, aus⸗ geſtellt. Zur Verfügung geſtellt wurden bereits ausgeſtopfte Tiere aus der Heimat und un⸗ ſeren ehemaligen Kolonien, ſowie eine Anzahl wertvoller Trophäen. Weinheim. Der Mühlenbeſitzer Karl Fuchs im Birkenauer Tal iſt am verfloſſenen Mittwoch im Alter von 62 Jahren geſtorben. Er entſtammte einer in Weinheim alteingeſeſ⸗ ſenen Familie, deren Nachkommen ſeit meh⸗ reren Generationen das Müllerhandwerk aus⸗ üben. Der Verſtorbene war geſchätzt und geach⸗ tet, doch lebte er ſtill und zurückgezogen in ſeiner Mühle. Das Schaujenſter allein macht es nicht! Die Waren verkaufen ſich nicht von ſelbſt.— Man muß ſie anbieten darum wird in der Mernneimervolrszellung Nicht nur gewaschen, nicht nur tein, ſoll Wüſche ſein! III TEN TEMAUS munmbeum, Oi, e dejfentliche Außorberung zur Abgabe der Ertlärungen für die Einkommenſteuer, Körperſchafts ſteuer, Wehr⸗ ſteuer und Amſatzſteuer für das Kalenderjahr 1937 und füe die Gewerbeſteuer 1938 Die Erklärungen für die Einkommenſteuer, Körperſchaftsſteuer, Wehrſteuer und Umſatz⸗ ſteuer für das Kalenderjahr 1937 und für die Gewerbeſteuer 1938 ſind in der Zeit vom 1. bis 28. Februar 1938 unter Benutzung der . Vordrucke wie folgt abzu⸗ geben: Zur Abgabe einer Steuererklärung für die Einkommenſteuer ſind verpflichtet: A) Unbeſchränkt Einkommenſt euerpflichtige 1. wenn ihr Einkommen den Betrag von 8000 RM. überſtiegen hat oder 2. wenn ihr Einkommen weniger als 8000 RM., aber mehr als 4000 RM. betragen hat und darin Einkünfte von mehr als 300 RM. enthalten ſind, die weder der Lohn- ſteuer noch der Kapitalertragſteuer unter- legen haben, oder 3. ohne Rückſicht auf die Höhe des Einkom⸗ mens, wenn es ganz oder teilweiſe aus Ge⸗ winn aus Land- und Forſtwirtſchaft, Ge⸗ werbebetrieb oder ſelbſtändiger Arbeit(ins⸗ beſondere aus der Ausübung eines freien Berufs) beſtanden hat und der Gewinn auf Grund eines Buchabſchluſſes ermittelt iſt. B) Beſchränkt Einkommenſt euerpflichtige 1. wenn ihre geſamten inländiſchen Einkünfte, nach Abzug der Einkünfte, die der Lohn ſteuer oder der Kapitalertragſteuer unter- liegen, 4000.— RM. überſteigen, oder 2. ohne Rückſicht auf die Höhe ihrer inländi⸗ ſchen Einkünfte, wenn dieſe ganz oder teil⸗ weiſe aus Gewinn aus Land- und Forſt⸗ wirtſchaft, Gewerbebetrieb oder ſelbſtän⸗ diger Arbeit(insbeſondere aus der Aus⸗ übung eines freien Berufs) beſtanden haben und der Gewinn auf Grund eines Buch⸗ abſchluſſes ermittelt iſt. Der Ehemann hat in ſeiner Steuererklä⸗ rung auch die Einkünfte ſeiner Ehefrcku anzugeben, die bei der Zuſammenveranlagung mit ſeinen Einkünften zuſammenzurechnen ſind. Die Ehegatten werden zuſammenveran⸗ lagt, ſolange beide unbeſchränkt ſteuerpflichtig ſind und nicht dauernd getrennt leben und dieſe Vorausſetzungen mindeſtens vier Monate in dem Kalenderjahr beſtanden haben, für das die Veranlagung erfolgt. Ebenſo hat der Haushaltungsvor— ſtand in ſeiner Steuererklärung auch die Einkünfte der Kinder anzugeben, die bei der Zuſammenveranlagung mit ſeinen Einkünften zuſammenzurechnen ſind. Der Haushaltungs⸗ vorſtand wird mit ſeinen Kindern, für die ihm Kinderermäßigung gewährt wird, zuſammen⸗ veranlagt, ſolange er und die Kinder unbe⸗ ſchränkt ſteuerpflichtig ſind. Einkünfte aus nichtſelbſtändiger Arbeit, die die Kinder aus einem dem Haushaltungsvorſtand fremden Be⸗ trieb beziehen, ſcheiden bei der Zuſammenver⸗ anlagung aus. Zur Abgabe einer Steuererklärung für die Körperſchaftsſteuer ſind verpflichtet: A) Unbeſchränkt ſteuerpflichtige Körperſchaften über ſämtliche Einkünfte und zwar: 1. Kapitalgeſellſchaften(Aktiengeſellſchaften, Kommanditgeſellſchaften auf Aktien, Geſell⸗ ſchaften mit beſchränkter Haftung, Kolo⸗ nialgeſellſchaften, bergrechtliche Gewerk⸗ ſchaften); 2. Erwerbs⸗ und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften; 3. Verſicherungsvereine auf Gegenſeitigkeit; 4. ſonſtige juriſtiſche Perſonen des privaten echts; 5. nichtrechtsfähige Vereine, Anſtalten, Stif⸗ tungen und andere Zweckvermögen; 6. Betriebe gewerblicher Art von Körperſchaf⸗ ten des öffentlichen Rechts(hierzu gehören u. a. ſämtliche öffentliche Verſorgungsbe⸗ triebe). B) Beſchränkt ſteuerpflichtige Körperſchaften über die inlän⸗ diſchen Einkünfte und zwar: J. Körperſchaften, Perſonenvereinigungen und Vermögensmaſſen, die weder ihre Geſchäfts⸗ leitung noch ihren Sitz im Inland haben; 2. Körperſchaften, Perſonenvereinigungen und Vermögensmaſſen, die nicht unbeſchränkt ſteuerpflichtig ſind. C) Sämtliche Körperſchaften, Per⸗ ſonenvereinigungen und Ver⸗ mögensmaſſen 1. beim Wegfall der Steuerpflicht, insbeſon⸗ dere auch bei der Umwandlung; 2. beim Uebergang von der beſchränkten zur unbeſchränkten und beim Uebergang von der unbeſchränkten zur beſchränkten Steuer⸗ licht. . III. Ohne Rückſicht auf die Höhe des Einkom⸗ mens haben abzugeben eine Einkommenser⸗ klärung bei Beteiligung mehrerer Perſonen an den Einkünften aus: a) Land⸗ und Forſtwirtſchaft, b) Gewerbebetrieb, c) ſelbſtändiger Arbeit, d) Vermietung und Verpachtung unbeweg⸗ lichen Vermögens. Die Verpflichtung zur Abgabe der Erklä⸗ rung obliegt in dieſen Fällen den zur Ge⸗ ſchäftsführung oder Vertretung befugten Per⸗ ſonen. IV Zur Abgabe einer Steuererklärung für die Wehrſteuer ſind verpflichtet die männ⸗ lichen Deutſchen Staatsangehörigen der Ge⸗ burtsjahrgänge 1914, 1915 und 1916, die einen Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Inland haben. 1. wenn ſie keinen Arbeitslohn bezogen haben, ihr Einkommen aber den Betrag von 224 Reichsmark überſtiegen hat, 2. wenn ſie neben Arbeitslohn ſonſtige Ein⸗ künfte von mehr als 100 Reichsmark be⸗ zogen haben, 3. wenn ſie eine Einkommenſteuererklärung ab⸗ zugeben haben. Zur Abgabe einer Steuererklärung für die Gewerbeſteuer ſind verpflichtet: 1. alle gewerbeſteuerpflichtigen Unternehmen, deren Gewerbeertrag im abgelaufenen Wirt⸗ ſchaftsjahr den Betrag von 4000 Reichs⸗ mark oder deren Gewerbekapital an dem maßgebenden Feſtſtellungszertpunkt den Be⸗ trag von 20000 RM. überſtiegen hat; 2. Kapitalgeſeliſchaften(Aktiengeſellſcha ten, Kommanditgeſellſchaften auf Aktien, Geſell⸗ ſchaften mit beſchränkter Haftung, Kolo⸗ nialgeſellſchaften, bergrechtliche Gewerk⸗ ſchaften) 3. Erwerbs⸗ und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften u. Verſicherungsvereine auf Gegenſeitigkeit Sonſtige juriſtiſche Perſonen des privaten Rechts und nichtrechtsfähige Vereine haben eine Gewerbeſteuererklärung nur abzuge⸗ ben, ſoweit dieſe Unternehmen einen wirt⸗ ſchaftlichen Geſchäftsbetrieb(ausgenommen Land⸗ und Forſtwirtſchaft) unterhalten, der über den Rahmen einer Vermögensverwal⸗ tung hinausgeht; 4. Ohne Rückſicht auf die Höhe des Gewerbe⸗ ertrags oder die Höhe des Gewerbekapitals alle gewerbeſteuerpflichtigen Unternehmen, bei denen der Gewinn auf Grund eines Buchabſchluſſes zu ermitteln iſt oder er⸗ mittelt wird. VI. Zur Abgabe einer Steuererklärung zur U m⸗ ſatzſteuer ſind alle Umſatzſteuerpflichtigen verpflichtet mit Ausnahme: 1. der Straßenhändler, Wandergewerbetreiben⸗ den und anderen Umſatzſteuerpflichtigen, die nach 88 83 und 85 der Durchführungsbe⸗ ſtimmungen zum Unmſatzſteuergeſetz 1934 zur Führung eines Straßenſteuerheftes ver⸗ pflichtet ſind; der nichtbuchführenden Landwirte, ſoweit ſie für ihre Umſätze Vorauszahlungen nach den jeweils geltenden Umſatzſteuerrichtſät⸗ zen geleiſtet haben; 3. derjenigen Unternehmen, deren Umſatzſteuer für das Kalenderjahr 1937 nicht mehr als 20 RM. beträgt oder bei ſteuerfreien Um⸗ ſätzen betragen würde, wenn dieſe ſteuer⸗ pflichtig wären(58 63(2) der Durchfüh⸗ rungsbeſtimmungen zum Umſatzſteuergeſetz 1934). Ohne Rückſicht auf ein etwa vom Kalender⸗ jahr abweichendes Wirtſchaftsjahr iſt in al⸗ len Fällen der in der Zeit vom 1. 1. bis zum 31. 12. 1937 erzielte Umſatz anzugeben. VII. Die zur Abgabe einer Steuererklärung Ver⸗ pflichteten haben die Steuererklärung auch dann abzugeben, wenn ihnen ein Vordruck nicht zugeſandt wird; die übrigen Steuer⸗ pflichtigen haben eine Steuererklärung abzu⸗ geben, wenn ſie hierzu vom Finanzamt auf⸗ gefordert werden. VIII. Wer die Friſt zur Abgabe der ihm oblie⸗ genden Steuererklärung verſäumt, kann mit Geldſtrafen zur Abgabe der Steuererklärung angehalten werden; auch kann ihm ein Zu⸗ ſchlag bis zu 10. v. H. der feſtgeſetzten Steuer auferlegt werden. IX. Wer nachträglich, aber vor dem Ablauf der Steuerverjährungsfriſt erkennt, daß eine Steuererklärung, die er dem Finanzamt ab⸗ gegeben hat, unrichtig oder unvollſtändig iſt, und daß die Unrichtigkeit und Unvollſtändig⸗ keit zu einer Verkürzung von Steuereinnah⸗ men führen kann, iſt— ohne daß es einer beſonderen Aufforderung bedarf— verpflich⸗ tet, dies unverzüglich dem zuſtändigen Finanz⸗ amt anzuzeigen. Die Hinterziehung oder der Verſuch einer Hinterziehung der Einkommenſteuer, Körper⸗ ſchaftsſteuer, Wehrſteuer, Gewerbeſteuer oder Umſatzſteuer ſowie fahrläſſige Vergehen gegen die Steuergeſetze(Steuergefährdung) werden beſtraft. Heppenheim, den 29. Januar 1938. Finanzamt. Bekanntmacung Betr.: Genehmigungspflicht für Garten⸗ bauerzeugniſſe. Ich weiſe wzederholt und letztmalig auf den Ablieferungstermin der Anträge hin für alle landwirtſchaft⸗ und gartenbautreibenden Be⸗ triebe, welche Gartenbauerzeugniſſe(Spar⸗ geln, Gurken, Zwiebeln, diverſe Kohlarten etc. zu Erwerbszwecken anbauen wollen. Antragsformulare werden bei Herrn Jak. Weidner 9., Adolf Hitlerſtr. 3, aus⸗ gegeben und ſind bis Sonntag, 30. Januar, bei mir wieder abzuliefern. Auf die unange⸗ nehmen Folgen bei Nichtachtung dieſer Ver⸗ pflichtung weiſe ich nachdrücklichſt hin. Der Ortsbauernführer: Blaeß. Vereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846 Unſere Jahreshauptverſammlung für das ab- gelaufene Kj. 1937 findet heute Sams⸗ tag, 29. Januar 1938, abends 9 Uhr, im Nebenzimmer des Gaſthauſes„Zum Rats⸗ keller“ ſtatt. Hierzu laden wir unſere ſämt⸗ lichen Mitglieder recht herzlich ein. Tages⸗ ordnung wird an Ort und Stelle bekanntge⸗ geben.— Die aktiven Mitglieder wollen ſchon um 8 Uhr anweſend ſein, damit vor Beginn der Jahresverſammlung noch an den Chören gearbeitet werden kann.— Wir bitten drin⸗ gend um pünktliche Einhaltung der an⸗ gegebenen Zeiten. Der Vorſtand. Geſangverein Liederkranz. Sonntagnachmittag, 1 Uhr, Singſtunde. Der Vorſtand. Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Heute abend, 8.30 Uhr, Singſtunde. Keiner darf fehlen. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue⸗ Harmonie. Die Singſtunde findet morgen Sonntag nach⸗ mittag, 1 Uhr, ſtatt. Um reſtloſes Erſcheinen bittet der Vorſitzende. Kleintierzuchtverein 1916 Am Samstagabend, 8 Uhr, im Rheingold (Mitglied Lantz) Mitgliederverſammlung.— Erwarte die geſamte Mitgliedſchaft. Der Vorſitzende. Turnverein von 1893 8 Abtlg. Handball: Morgen Sonntag, vormit⸗ tags 10.45 Uhr, auf dem Lorſcherweg⸗Sport⸗ platz: Pflichtſpiel gegen TG. Ziegelhauſen. Vorſpiel um 9.30 Uhr: 2. M. gegen A⸗Jug. Mannſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten. Abtlg. Fußball: Pflichtſpiel gegen„Jahn“ Weinheim auf dem Spielfeld an der Lorſcher⸗ ſtraße. Beginn: 1. M. 2.30, 2. M. 12.45 Uhr. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Spielbetrieb am Sonntag, den 30. Januar: Auf dem Waldſportplatz: Pflichtſpiel gegen 07 Mannheim. 1. Mannſchaft Beginn 2.30 Uhr, Erſatzliga Beginn: 12.45 Uhr. Jungliga Pflichtſpiel gegen VfR Mannheim. Beginn: 9.15 Uhr vorm. Mannſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten. Wir machen unſere Mitglieder und alle Sport⸗ anhänger auf die Filmwerbeveranſtaltung des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen über das große„Deutſche Turn⸗ und Sport⸗ feſt 1938“ in Breslau, am Mittwoch, den 2. Februar 1938, abends 8.30 Uhr, im Frei⸗ ſchütz, aufmerkſam. Es ſpricht ferner an dieſem Abend Dr. Kandry, Berlin, Geſchäftsführer des Reichsfachamtes Fußball. Eintritt: 20 Pfg. Karten ſind bei den Vereinsfunktionären und im Schreibwarengeſchäft Hofmann am Rathaus erhältlich. Der Beſuch iſt Ehrenſache eines jeden Sportanhängers. Die Vereinsführung. Friſch gewagt, iſt halb gewonnen! Kämpfe auch Du um den Reichsſieg im Handwerkerwettkampf! — einen Mantel oder Anz üg! eder hole sich ein Paket. Hauptpreisſegen: und Sport-Anzüge 2227.32.38.42.48.56 zeden goppen 9 55 2— 885 Jeder,der hiet zugreift, kann lachen, Weil er für wenig Mittel gute Quglitäten Während unseres Mäntel Haupt preislagent 75 Anzüge feuptorelslagen: 780 3˙⁰ Dos deutsche Fachgeschöft fur He RE EN- und KNA BEN EH DUN früher Jul. SIHON Nannheim, Ff, 1, Breite Straße 3 M—— T...... ⁵˙—ꝛ—ꝛ1 ͤ!TT—T—¼—ͤ— ̃ eee eee eee ee eee de. Todes- 1 Anzeige Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, meine liebe Gattin, unſere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau Magdalena Babylon geb. Nößling nach längerer, ſchwerer Krankheit, verſehen mit den Tröſtungen unſerer hl. Kirche, im 63. Lebensjahre zu ſich in die Ewig⸗ keit abzurufen. Viernheim, Kelkheim, den 28. 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