tent J 1 N. c des 0 beför⸗ — holten f brgen ab. Nr. „ Vorn. . Drug: img 05 K . — 9 — — * — 4 * — »»» Volk Amksblatt der Vür germeiſterei Viernheim Erſcheinungswerſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 160 RM einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Nummer 27 Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. eee eee Milflwoch iernheimer We 4 Uun Vorkündigungsblatt der NSAR. Viernheim Anzergenprets: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg., im Text⸗ teil für I mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim R den 2. Jebruar 1938 Bismarckſtr 13. Fernſpr. 153 PS L'bafen 15101 14. Jahrgang Beisetzung Bernd Roſemeyers in Berlin-dahlem Korpsführer hühnlein überbringt den letzten Gruß des Führers— Sluck, haſſe, Müller, Caracciola, von Brauchilſch und Lang lragen den Sarg des lolen Kameraden Die Jahrt zum Valdfriedhof Abſchiedsgrüße und Kränze aus ganz deulſchland Berlin, 1. Februar U ⸗Hauptſturmführer Bernd Roſeme h er, er aus einem beiſpiellos ſieghaften Kampf für die Sache des deutſchen Kraftfahrſports und damit für die Geltung des deutſchen Namens in der Welt ſo jäh herausgeriſſen wurde, iſt am Dienstag nachmittag auf dem Wald⸗ friedhof Dahlem zu ſein er letzten Ru he⸗ ſtatt geleitet worden. Noch einmal offenbarte ſich in einer unüber⸗ ſehbaren Fülle herrlichſter Blumenſpenden und in der Teilnahme führender Perſönlichkeiten des geſamten deutſchen öffentlichen Lebens die Wertſchätzung, deren ſich der Dahingeſchiedene als Sportsmann, als Kamerad und als Menſch erfreute. Vier-Unterſturmführer und vier Renn⸗ fahrer in weißer Sportkleidung hielten die Totenwache. Mütze und Ehrendolch lagen auf dem zunächſt nur mit den Kranzſpenden der Anverwandten geſchmückten, mit der Flagge des Reiches bedeckten Sarg. Namens des Reichsführers 1 Himmler gedachte der Ehef des ⸗Hauptamtes, ⸗Ober⸗ gruppenführer Heißmeyer, in tiefer Dank⸗ barkeit des tapferen, fleißigen, ſtets beſcheide⸗ nen und freundlichen Kameraden Die Schutz⸗ Staffel habe einen lieben Kamdraden verloren und einen unſterblichen gewonnen. Bernd Roſe⸗ meyer habe in beiſpielhafter Pflichterfüllung und Treue das wahrgemacht, was er einſt ver⸗ ſprochen: ſich mit ganzer Kraft ſelbſtlos für Volk und Vaterland einzuſetzen. Anſchließend legte Korpsführer Hühn⸗ Lein den prachtvollen, blumengeſchmückten Lorbeerkranz des Führers und Reichskanzlers an der Bahre nieder mit den Worten:„Im Namen und im Auftrage des Führers als äußeres Zeichen ſeiner Anerkennung und ſeines Dankes für Deine Erfolge und Deinen Einſatz für Deutſchlands Geltung.“ Der zweite Kranz. den der Korpsführer niederlegte, war der des Stellvertreters des Führers, Rudolf Heß. Dann widmete er in ſeiner Eigenſchaft als Führer des deutſchen Kraftfahrſportes dem Da⸗ hingeſchiedenen einen Lorbeerkranz und würdigte ihn als leuchtendes Vorbild ſport⸗ licher Haltung, ſportlicher Leidenſchaft und gan⸗ zen Einſatzes:„Mit Zuſtimmung des Führers tragen zwei Stürme der Politiſchen Armee Deinen Namen, ehren Dein Gedächtnis und künden Ruhm, Kraft und auch Tragik Deiner ſportlichen Laufbahn.“ Für die Reichsregierung entbot Reichsver⸗ kehrsminiſter Dr. Dorpmüller den letzten Abſchiedsgruß. Er ſprach von dem höchſten Opfer, mit dem Bernd Roſemeyer ſein Deutſch⸗ land verſchriebenes Leben abſchloß und das auch den unvergänglichen Dank des Vaterlandes verdient. Weitere Kränze wurden niedergelegt im Na⸗ men des Miniſterpräſidenten Generaloberſt Göring, für Dr. Goebbels und des Reichsminiſters für kirchliche Angelegenheiten, Kerrl. 5 Direktor Bruhn von der Auto/ Union widmete Bernd Roſemeyer ebenfalls herzliche Dankesworte. Unter Trauerklängen von Beethoven trugen dann unter blauem Himmel und leuchtender Sonne die Rennfahrer Stuck, Haſſe, Müller, Caracciola. von Brauch⸗ itſicch und Lang durch ein von Ehrenſtür⸗ men der i und des NSKK.⸗Lehrſturmes Bernd Roſemeyer mit Fackeln gebildetes Spalier den Sarg zur Gruft. Die Ehrenkompanie der Leib⸗ ſtandarte Adolf Hitler präſentierte das Ge⸗ wehr, als beim Lied vom guten Kameraden die ſterbliche Hülle Bernd Roſemeyers der Erde übergeben wurde, und zum letzten Gruß ſenk⸗ ten ſich über dem offenen Grabe eine Sturm⸗ fahne der y und zwei Stander des NSKK. Dem Treulied der 11„Wenn alle untreu werden“ folgten noch viele tiefempfun⸗ dene Anſprachen aus dem großen Freundeskreis. und bald ſchmückten in weitem Umkreis Berge von Kränzen die letzte Ruhe⸗ ſtatt Bernd Roſemeners, in deſſen Nähe auch ſein Kamerad Ernſt von Delius den ewigen Schlaf ſchläft. f Nach Abſchluß der offiziellen Trauerfeier hatten dann noch Tauſende und aber Tauſende, die am Rande des Grunewalds mit Blumen in der Hand ausgeharrt hatten, Gelegenheit, Abſchied von Bernd Roſemeyer zu nehmen. Dr. Goebbels vor den Leilern der Reichspropagandaämler Berlin, 1. Februar Am Dienstag verſammelten ſich die Leiter der Reichspropagandaämter im Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda zu ihrer regelmäßig ſtattfindenden Monatsta gung, an der auch die Kreisleiter des Gaues Berlin der NSDAP. teilnahmen. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand eine Rede von Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels, der ſich in umfaſſender Weiſe mit den aktuellen Fragen ſeines Tätig⸗ keitsgebietes und den Arbeitsmethoden der mo⸗ dernen Politik beſchäftigte. Zum Abſchluß ſei⸗ ner Ausführungen gab er einen Ueberblick über den augenblicklichen Stand der innen⸗ ulld außenpolitiſchen Lage. Freiherr von Neuralh 65 Jahre alt Die auswärlige Preſſe würdigt die Perſönlichkeit des Miniſters Berlin, 2. Februar Reichsminiſter des Auswärtigen Freiherr von Neurath, der am heutigen Mittwoch ſeinen 65. Geburtstag feiert, wurde in Klein⸗ glattbach(Württemberg) als Sohn des Oberſt⸗ kammerherrn des Königs von Württemberg, Konſtantin von Neurath, geboren. Nach Ab⸗ ſchluß des rechtswiſſenſchaftlichen Studiums in Tübingen und Berlin trat er als Aſſeſſor ins Auswärtige Amt ein. Von 1903 bis 1908 wirkte er als Vizekonſul in London. Kurz vor Ausbruch des Weltkrieges wurde er nach Konſtantinopel verſetzt, um bald darauf als Kompanie führer ins Feld zu rücken. Auf Anforderung des Auswärtigen Amtes 1915 in die Heimat zurückgekehrt, kehrte er nach kurzer Zeit wieder auf ſeinen Poſten nach Konſtantinopel zurück. Zwei Jahre ſpäter berief der König von Württemberg den Freiherrn von Neurath zu ſeinem Kabinetts⸗ chef, einen Poſten, den er bis zum November deulſchlands Jugend hilft der Landwirkſchaft Verbeaklion der 53. ſoll Lan darbeilernachwuchs ſchaffen Berlin. 1. Februar. Die Hitler⸗Jugend beginnt in dieſen Tagen in Zuſammenarbeit mit dem Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda und dem Reichsnährſtand eine Werbeaktion für die Nachwuchsſchulung in den ländlichen Berufen. Im Reichsjugendpreſſedienſt nimmt der Präſi⸗ dent der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung Dr. Syrup zu die⸗ ſem brennenden Problem der deutſchen Land⸗ wirtſchaft Stellung. Es heißt da u. a.: Eine der wichtigſten Aufgaben des Vierjah⸗ resplanes iſt die Sicherung der Nah⸗ rungsfreiheit unſeres Volkes. Abge⸗ ſchnitten von wichtigen Rohſtoffquellen der Welt, auf verkleinertem Raum und daher mit ungewöhnlich hoher Bevölkerungsdichte muß Deutſchland alle Kräfte regen, um ſich auf eige⸗ ner Scholle zu ernähren. Umfaſſende Pläne. wie die Trockenlegung von Mooren und Sümp⸗ fen, die Urbarmachung von Einöden und Bruchland, die Eindeichung an der Meeresküſte wurden in Angriff genommen und zum Teil ſchon vollendet. Es fehlt aber an Händen, die den Boden be⸗ arbeiten, die pflügen, ſäen und ernten, die die Tiere pflegen und hüten und die Arbeiten des bäuerlichen Haushaltes verrichten. In der deut⸗ ſchen Landwirtſchaft ſind wenigſtens 100 000 männliche und weibliche Arbeitskräfte zu wenig vorhanden. Es iſt daher dringend⸗ ſtes Gebot der Stunde, ihr Arbeitskräfte und jugendlichen Nachwuchs zuzu⸗ führen. Landarbeit iſt Arbeit für Deutſchland! Die deutſche Jugend muß wieder hinausgehen und Bauern⸗ und Landarbeit erlernen. Dies iſt möglich, denn im Dritten Reich iſt die Bauern⸗ arbeit wieder gelernte Arbeit geworden, genau ſo wie die des Handwerkers, des Induſtriefach⸗ arbeiters und des Kaufmannes. Der Reichs⸗ nährſtand hat zu dieſem Zweck eine geordnete und planmäßige Grundlehre mit anſchließender Gehilfenzeit geſchaffen. Dieſer bäuerlichen be⸗ ruflichen Ausbildung ſollten ſich immer mehr Jugendliche zuwenden, damit künftig dem deut⸗ ſchen Volk für die Beſtellung der Felder und die Einbringung dee Ernte dauernd ein beruf⸗ lich gut ausgebildeter Stamm an landwirt⸗ ſchaftlichen Facharbeitern zur Verfügung ſteht und es nicht mehr notwendig iſt, zur Saat⸗ und Erntezeit fremde Arbeitskräfte hereinzuholen. Hauseinſtürze im belgiſchen Bergbaugebiet Durch Erdeinſtürze in Souvret im Norden des Kohlengebietes von Charleroi wurden über 20 Häuſer zerſtört. Gegen 200 Menſchen ſind obdachlos. Souvpret iſt zum Teil von alten Berg⸗ werksſtollen unterzogen. (Weltbild, Zander-⸗Multiplex⸗K.) 1918 inne hatte. Als Nachfolger der Grafen Brockdorff⸗ Rantzau auf dem Kopenha⸗ gener Geſandtenpoſten kehrte Freiherr von Neu⸗ rath 1919 wieder in den diplomatiſchen Dienſt zurück. Zwei Jahre ſpäter wurde er Botſchaf⸗ ter des Deutſchen Reiches in Rom. Am 1. Oktober 1930 erfolgte die Berufung auf den Londoner Botſchafterpoſten. Als von Papen 1932 die erſte nationale Regierung der Nach⸗ kriegszeit bildete, wurde der vielfach bewährte und erfolgreiche Diplomat zum Reichsminiſter des Auswärtigen ernannt. Als der Reichskanzler Adolf Hitler am 30. Januar 1933 ſein neues Kabinett bildete, da gehörte Freiherr von Neurath zu denjeni⸗ gen Männern, die als beſonders be⸗ Freiherr von Neurath (Preſſephoto, Archiv, Zander-Multiplex⸗K.) währte nationale Perſönlichkeit und ihrer hohen fachlichen Eignung we⸗ gen aus dem alten Kabinett übernommen wur⸗ den. Freiherr von Neurath gehört dem neuen Kabinett ſomit fünf Jahre an. Deutſch⸗ land iſt in dieſer Zeit unter ſeinem Führer wieder eine ſtarke und ſelbſtän⸗ dige Großmacht geworden, die überall in der Welt Anſehen genießt. Wer ſich deſſen erinnert, daß Deutſchland vor 1933 nicht einen einzigen Freund in der Welt beſaß, wird ſich über dier Bedeutung der vielen neugeknüpf⸗ ten politiſchen Bande klar ſein. In dieſer Zeit ſchärfſten außenpolitiſchen Ringens von weittragender Bedeutung hat Freiherr von Neurath das verantwortungs⸗ volle Amt eines Außenminiſters verſehen. Klug abwägend im Denken und Handeln und rein in der Geſinnung hat Freiherr von Neurath in ſeiner 40jährigen bewegten Dienſtseit ſei⸗ nem Vaterland unſchätz bare Dienſte geleiſtet. Der Führer und Reichskanzler hat ſeinen Außenminiſter mehrfach beſonders ausgezeich- net, ſo durch die Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens der NSDAP. und durch die Er⸗ nennung zum-Gruppenführer. Die jugoflawiſche Preſſe Die„Samouprawa“, das Zentralorgan der Regierungspartei, veröffentlicht zum 65. Geburtstag und 40. Dienſtjubiläum des Reichs⸗ außenminiſters Freiherrn von Neurath einen herzlich gehaltenen Glückwunſchartikel. Nach einem ausführlichen Ueberblick über das Leben des Miniſter ſchreibt das Blatt: Neurath iſt eine nüchterne, ruhige, geſetzte und vornehme Perſönlichkeit, die unwiderſtehlich aur, den Ge— ſprächspartner wirkt. Er liebt die al diplo⸗ matiſchen Methoden nicht und tri aus⸗ ländiſchen Diplomaten immer m't q ößtem Vertrauen, perſönlicher Schlichtheit und menſch— licher Herzlichkeit entgegen. Bei Verhandlungen zeigt er ſich ſehr wirklichkeitsnahe u. beharrlich. rr — Großzügige Allersverſorgung Eine der ſtolzeſten Schöpfungen des deut⸗ ſchen Nationalſozialismus iſt die deutſche Ar⸗ beitsfront. Sie hat alle deutſchen ſchaffenden Menſchen zu einer ſtarken Lebensgemeinſchaft zuſammengefaßt und ihnen ein Ziel und einen Willen gegeben. Sie führte aus einer grenzenloſen Zerſplitterung der Kräfte zu nun einer 3 und ſtarken Einheit, die Tag für Tag beweiſt, wie die Zuſammenfaſ⸗ ſung der Kräfte zu wunderbaren Leiſtungen führt und das ganze Wirtſchaftsleben der Nation beflügelt und belebt. Einſt Streiks und Ausſperrungen mit ihren ſchweren Schä⸗ digungen des Einzelnen und des Ganzen, heute eine geſchloſſene Front aller Schaffen⸗ en, in der der Einzelne weiß, daß ſein Le⸗ bensſchickſal mit dem Gedeihen des Ganzen innig verbunden iſt. Einſt Unſicherheit und Kampf aller gegen alle, heute die Sicherung des Arbeitsplatzes und die frohe Gewißheit, daß die Geſamtheit für den Einzelnen ein⸗ ſteht, und das beglückende Gefühl, daß jeder an ſeinem Platze gebraucht wird und für das Ganze wertvoll iſt. Noch ſteht der Nationalſozialismus in den Anfängen ſeines großen Aufbauwerks, be⸗ tonte Dr. Ley in ſeiner Rede beim Betriebs⸗ appell, aber ſchon nimmt Deutſchland wieder eine führende Stellung in der Welt ein. Drau⸗ ßen toben die Klaſſenkämpfe, und ſie ruinie⸗ ren die Währungen und ſchaffen immer neue Quellen der Erbitterung, die der Bolſchewis⸗ mus zu ſeinen zerſtörenden Experimenten be⸗ nutzt. Sie ſchaffen Kriſen, die die Staaten bedrohen. In Deutſchland aber herrſcht Friede und Ordnung. Darauf konnte der Führer mit Genugtuung in ſeiner Neujahrs⸗ rede hinweiſen und den andern Völkern vor Augen führen, welch einen wertvollen Beitrag Deutſchland der Welt gegeben habe, wie es möglich iſt, die ſchwere Kriſe zu bannen und ein Volk innerlich zu befrieden und einen ge⸗ rechten Ausgleich zu ſchaffen. Die Deutſche Arbeitsfront hat dazu das Beſte getan, und ſie birgt ſo hohe Zukunftsmöglichkeiten in ſich, ihre Leiſtungsfähigkeit iſt ſo groß, daß man von ihr noch viel Großes erwarten kann. Wir hörten von Dr. Ley, daß ſchon im neuen Jahr eine großzügige Alters ver⸗ ſorgung für den ſchaffenden Menſchen in Angriff genommen wird. Wir denken an jene traurige Zeit zurück, die dem neuen Reich vor⸗ aufging, als 1 Millionen Arbeitsloſe auf den Straßen der deutſchen Städte lagen und die damals Herrſchenden keinen Weg fanden, um die große Not des Volkes zu überwinden. Es war die Zeit, in der das deutſche Sozial⸗ verſicherungsweſen im tiefſten erſchüttert und dem Zuſammenbruch nahe war. Das Leben der Nation war auf das ſchwerſte gefährdet und der Ausblick in die Zukunft geradezu verzweifelt. Wie wunderbar haben ſich die Dinge gewandelt, ſeit der Führer den erſten Spatenſtich zum Beginn der Arbeitsſchlacht einſetzte und die Deutſche Arbeitsfront ans Werk ging, die nationale Arbeit zu ordnen. Ein Volk kam aus der Zerſplitterung zur Einheit, kam zur Ueberwindung der Klaſſen⸗ gegenſätze, und ſiehe: da kam es auch wieder 18 Arbeit und freute ſich des Segens dieſer rbeit. Nun wird im neuen Jahr das Kd F.⸗ Seebad auf Rügen in Betrieb genom⸗ men werden, und mit dem Bau eines zweiten Bades wird bei Kolberg begonnen werden. Am Rhein ſollen mehrere Erholungs- heime geſchaffen werden. So wird das ſchöne Werk der Erholungsreiſen für den deut⸗ ſchen Arbeiter, das ſchon in den erſten Jahren mit ſo großer Tatkraft und Freude betrieben wurde, kräftig fortgeſetzt werden. Der deut⸗ ſche ſchaffende Menſch ſoll ſeine Heimat ken⸗ nenlernen und liebgewinnen und an ihrem Herzen an Leib und Seele geſunden. Im April wird wieder ein KdF.⸗Schiff fertigge⸗ ſtellt ſein, und ein weiteres ſoll noch im Laufe des Jahres folgen. Beide würden, wie Dr. Ley ſagte, als die ſchönſten Schiffe der Welt gelten können. Auch ſie ſind dazu beſtimmt. deutſchen Arbeitern die frohe 8 über die Meere zu ermöglichen, damit ſie Freude und Erholung empfangen und die Gewißheit ha⸗ ben, daß alle Schaffenden ihren Anteil haben an allem, was Heimat und Volk gemeinſam erarbeitet haben. Im Jahre 1940 ſoll eine ganze Flotte von KdF.⸗Schiffen bereitſtehen, um Zehntauſende von deutſchen Arbeitern zu den olympiſchen Spielen nach Tokio zu brin⸗ gen. So wird unermüdlich an dem Ziel gearbei⸗ tet, das ſich das nationalſozialiſtiſche Reich geſtellt hat. Ein ſchöner Ausblick eröffnet ſich in die Zukunft, und wir alle ſind froh, mit⸗ arbeiten zu dürfen, daß das Ziel erreicht werde.—8. Engliſche Anleihebereilſchaft Erklärung des Schatzkanzlers im Unterhaus London, 1. Februar Im Unterhaus erklärte Schatzkanzler Sir John Simon am Dienstag, angeſichts des gegenwärtigen Zuſtandes der britiſchen Wirt⸗ ſchaft ſei er zu gewiſſen Entſcheidungen in der Frage der Gewährung von Aus. landsanleihen gekommen. Für gewiſſe Arten von Auslandsanleihen werde in Zu⸗ kunft freiere Hand gelaſſen als bis⸗ her, jedoch gelte dies nicht für Anleihen aus⸗ ländiſcher Regierungen, ausländiſcher Ortsbe⸗ hörden oder ſtaatlich kontrollierter Auslands⸗ 3 Nach den ausführlichen n es Schatzkanzlers werden jedoch Anleihen für britiſche Anleihebeſucher zum Zweck von Er⸗ werb im Ausland oder der Entwicklung von Unternehmungen im Ausland freier als bisher behandelt werden. Ebenſo wird dies bei Trans⸗ aktionen der Fall ſein, die große Blocks aus⸗ ländiſcher Papiere beſtimmter Art umfaſſen. der Trinidad⸗Ausſchuß berichlel Jenſakionelle Anklagen gegen die briliſche Kolonialpolitik London, 1. Februar Mit den ſchweren kommuniſtiſchen Unruhen im Juni 1987 auf Trinidad befaßte ſich eine dorthin entſandte Unterſuchungskommiſſion. Das Ergebnis, zu dem dieſe Kommiſſion nun⸗ mehr vor die Oeffentlichkeit tritt, iſt er⸗ ſtaunlich. Man macht nämlich der britiſchen Kolonialpolitik, insbeſondere dem früheren Gouverneur Fletcher, und dem Kolonial⸗ ſekretär Nankivell ſchwere Vorwürfe. Die genannten Beamten ſeien wegen„unzeitgemä⸗ ßer und unglücklich formulierter Reden“ zu einem großen Teil für die kommuniſtiſchen Unruhen verantwortlich zu machen. Ferner wird die Trindad⸗Verwaltung ſcharf kritiſiert, weil ſie mit einem Streikagitator zin unangenehmer Weiſe“ verhandelt habe. Die Polizeiverwaltung wird wegen allzu großer Nachſicht angegriffen. Schwerwiegende Eingeſtändniſſe werden dann bezüglich der Betreuung der Eingeborenen ge⸗ macht. Der wahre Grund für die Ausſchrei⸗ tungen, ſo heißt es nämlich weiter in dem Be— richt, ſei in der mehr oder weniger großen Unzufriedenheit zu ſuchen, die ihren Höhepunkt mit der Steigerung der Lebens⸗ koſten und ihrem Mißverhältnis zu den Löh⸗ nen erreicht habe. Die Kommiſſion ſchlägt ſchließlich u. a. die Errichtung eines Arbeits⸗ und Induſtrieamtes und ſonſtige Verbeſſerungen im Geſundheits- u. Hauswirtſchaftsweſen vor. Die Londoner Abendblätter veröffentlichen den Bericht f bezeichnen die Ergebniſſe des Trinidad-Aus⸗ ſchluſſes als eine große„Senſation“.„Evening News“ nennt das Ergebnis der Unterſuchung in der britiſchen Kolonie„Senſationelle An— klagen gegen grobe Regierungsſchnitzer“. Belaſtende Schriftſtücke Die Frage des belgiſchen Kriegsmaleriallransporls nach Rolſpanien Brüſſel, 2. Februar In der mit Spannung erwarteten Kammer⸗ ſitzung am Dienstagnachmittag äußerte ſich die Regierung zu der rexriſtiſchen Beſchuldigung, daß ſie Kriegsmaterialtransporte an die ſpani⸗ ſchen Bolſchewiſten begünſtigt habe. Wider Erwarten kam es zu keinen ernſten Zwiſchenfällen. Man hatte jedoch weitgehende Vorſichtsmaßregeln getroffen, um Unruhen zu verhüten. Sämtliche Eingänge waren von Sol⸗ daten mit aufgepflanztem Bajonett bewacht, und die Zahl der Parlamentsdiener war be⸗ trächtlich verſtärkt worden. Vor der Kammer, deren Tribünen mit Neu⸗ gierigen überfüllt waren, erklärte Verkehrs⸗ miniſter Marck, daß der fragliche Flugzeug⸗ auftrag für Spanien— es handelt ſich um die Lieferung von drei Fokker⸗ Flugzeugen durch die belgiſche Firma Sabena— nicht durchgeführt worden ſei. da die belgiſche Regie- rung nach Inkrafttreten des Nichteinmiſchungs⸗ abkommens die erforderliche Ausfuhrlisenz nicht mehr erteilt habe. Die Bemühungen des Valencia⸗Vertreters, die bereits an die Firma bezahlte Kaufſumme von 600 000 Franken zurückzuerhalten, ſeien erfolglos geblieben.. Der rexiſtiſche Abgeordnete Leuitte erklärte dann, daß ſeine Partei die Angelegenheit den Gerichten zur Anterſuchung über⸗ geben werde. Er überreichte dem Miniſter⸗ präſidenten Janſon einen verſchloſſenen Um⸗ ſchlag, der, wie er erklärte, weitere belaſtende Schriftſtücke enthalte. Janſon weigerte ſich je⸗ doch, dieſen Umſchlag zu öffnen und beſchuldig⸗ te die Rexiſten, daß ſie die fraglichen Schrift- ſtücke auf un rechtmäßige Weiſe ent⸗ wendet hätten. Der nakionale heeresbericht §§ Salamanca, 2. Februar 4 Der nationale Heeresbericht meldet eine gro⸗ ze Anzahl von Ueberläufern an allen Fronten. Ddeulſche Eiſenbahner beſuchen Polen Erfahrungsauskauſch zwiſchen den Eiſenbahnverwalkungen Berlin, 1. Februar Zur Pflege des Erfahrungsaustauſches zwi⸗ ſchen den europäiſchen Eiſenbahnverwaltungen unternehmen mehrere Referenten des Reichs⸗ verkehrsminiſteriums und Präſidenten einiger Reichsbahndirektionen der Deutſchen Reichs⸗ bahn unter Führung von Staatsſekretär im Reichs⸗ und Preußiſchen Verkehrsminiſterium Kleinmann vom 3. bis 7. Februar ds. Is. eine Studienreiſe nach Polen. Die Fahrt gilt als Gegenbeſuch einer Studienreiſe poln. Eiſenbahner nach Deutſchland, die im Sep⸗ tember vorigen Jahres unter Leitung von Vize⸗ verkehrsminiſter Bobkowſki ſtattfand. Die olniſchen Eiſenbahner hatten ſchon vor zwei Sahra Mittel⸗, Süd⸗ und Weſtdeutſchland be⸗ 7 Im Herbſt des vorigen Jahres galt ihre eiſe dem deutſchen Norden, wobei ſie auch die Gelegenheit zu einer Fahrt über den Hinden⸗ burgdamm wahrnahmen. Die bevorſtehende Reiſe der deutſchen Eiſen⸗ bahner wird in Warſchau beginnen und ſich dann über den polniſchen Süden bis nach Kra⸗ kau erſtrecken. Die Studienreiſe ſchließt u. a. die Beſichtigung des Ausbaues der Warſchauer Bahnanlagen, der elektriſierten Warſchauer Vorortbahnen und der neuen Bergbahnen in der Tatra ein. Während des Aufenthaltes in War⸗ ſchau iſt neben einer Kranzniederlegung am Grabe des Unbekannten Soldaten ein Beſuch beim deutſchen Botſchafter vorgeſehen. „Habt Ihr verſianden!“ Muſſolini ſpricht vor der faſchiſtiſchen Miliz Rom, 1. Febr. Der 15. Jahrestag der Gründung der Faſchi⸗ ſtiſchen Miliz iſt zu einer eindrucksvol⸗ len Heldenehrung der für die Erobe⸗ rung des Imperiums und in den antibolſche⸗ wiſtiſchen Kämpfen in Spanien gefallenen Offiziere und Legionäre der Miliz geworden. Wie ſeit Jahren war am heutigen Grün⸗ dungstage vor dem Coloſſeum eine Anzahl Milizbataillone mit Abordnungen des Heeres zur Parade angetreten, die Muſſolini nach der feierlichen Verleihung des Militäriſchen Verdienſtordens des italieniſchen Königshau⸗ ſes in der Triumphſtraße mit dem neuen, erſt ſeit kurzem eingeführten römiſchen Parade⸗ ſchritt abgenommen hatte. Die Auszeichnun⸗ gen wurden vom Duce perſönlich den Frauen oder Geſchwiſtern der Gefallenen der Miliz bezw. Milizoffiziere und Soldaten überreicht und angeheftet. Der militäriſchen Feier, die zu Füßen des Palatins und der großen geſchichtlichen Wahrzeichen des antiken römiſchen Imperiums im Licht einer präch⸗ tigen Frühlingsſonne vor ſich ging, haben auf den umliegenden Höhen und in der unmittel⸗ baren Umgebung Zehntauſende von Zuſchau⸗ ern beigewohnt. In dieſem geſchichtlichen Rahmen wandte ſich Muſſolini vor Abſchluß der Heldenehrung an die Offiziere und Unteroffiziere und die „nahen und fernen Legionäre“ mit einer kur⸗ zen Anſprache, in der er ſeiner ſtolzen Genug⸗ tuung über die Miliz Ausdruck gab, die heute eine„geſchloſſene Maſſe“ bildet, die„ein ein⸗ ziges Geſicht“ hat. Bei dem heutigen Auf⸗ marſch könne man ohne weiteres die unge⸗ heure Tragweite der in den erſten 15 Jahren der Miliz gemachten Fortſchritte ermeſſen. „Schulter an Schulter“, ſo führte der Duce weiter aus,„ſteht an der Seite der übrigen Streitkräfte des Staates die Miliz, die in brüderlicher Kameradſchaft in Friedenszeit ihre gewaltige Aufgabe mit ihnen teilt und in Kriegszeit ihre Bataillone mobiliſiert, um den Heldengeiſt der erſten faſchiſtiſchen Sturmſtaf⸗ S rr A 8880— feln als dem treuen Wächter der Revolution von Geſchlecht zu Geſchlecht weiterzutragen. Während dieſer 15 Jahre hat die Miliz in Lybien, in Aethiopien und in den ſpaniſchen Landen ihr Blut vergoſſen und Blätter des Ruhmes geſchrieben. Sie iſt bereit, ſich auch noch in kühneren Kampftaten zu ſtählen. Bezugnehmend auf den neuen römiſchen Paradeſchritt erklärte Muſſolini:„Dieſer Paradeſchritt iſt das Symbol der Kraft, der Energie, des Willens der jungen Geſchlechter des Liktorenbündels, die davon begeiſtert ſind. Es iſt ein Schritt ſchwierigen und harten Stils, der eine beſondere Vorbereitung erfor— dert, und gerade deshalb wollen wir ihn. Es iſt ein Schritt, den Stubenhocker, Fettwänſte und die ſogenannten Blindgänger niemals werden machen können, und gerade deshalb gefällt er uns.“ Zum Schluß wandte ſich der Duce in ſeiner durch den italieniſchen Rundfunk übertrage⸗ nen Rede an die Legionäre unmittelbar mit den Worten:„Das faſchiſtiſche Italien iſt ſtark. Es hat viele Waffen und noch mehr Männer zu ihrer Handhabung. Es hat ein einziges Kommando und eine in vier Kriegen geſtählte Willenskraft. Das Italien des 16. Jahres der faſchiſtiſchen Zeitrechnung achtet die Intereſſen aller. Aber es iſt bereit, ſeinen Frie⸗ den und ſeine Zukunft gegen jedermann zu verteidigen.“ Seine Schlußfrage:„Habt Ihr verſtanden?“ wurde von den Maſſen ſtürmiſch mit einem tauſendfachen„Ja“ beantwortet. Im Hafen von Liſſabon ſind am Dienstag⸗ nachmittag die britiſchen Schlachtkreuzer„Nel⸗ ſon“ und„Rodney“, ſowie fünf Zer⸗ ſtörer, die am Samstag Portsmouth verlaſ⸗ ſen hatten, eingetroffen. Der engliſche Beſuch wird ſich drei Tage hier aufhalten. Die Schiffe werden ſich, wie gemeldet, anſchließend zu den großen Manövern nach Gibraltar begeben. in allergrößter Aufmachung und Garmiſch-Parlenkirchen im Jeichen der Jugend Garmiſch⸗Partenkirchen, 1. Februar Seit Montag ſteht Garmiſch⸗Partenkirchen im Zeichen der nationalſozialiſti⸗ . Jugend. Fahnen und Wimpel der HJ. ſchmücken die Straßen des Ortes, und an die Stelle der Gäſte des Kurortes ſind die Mannſchaften der HJ. getreten. Der Reichs⸗ jugendführer Baldur v. Schirach, der am Mon⸗ tag die Reichswinterſportkämpfe der HJ. er⸗ öffnete, war heute den Tag über bei den Sport⸗ kämpfen der füngſten Mannſchaften als Zu⸗ ſchauer zugegen. In feierlicher Form wurden die Jungen und Mädel bei der Eröffnung auf die Regeln des ſportlichen Kampfes verpflichtet. Das Gelöbnis, das ſie einem Syrecher nachſprachen, lautete: Wir geloben, die Geſetze und Regeln des ſport⸗ lichen Wettkampfes zu halten. Wir wollen in ritterlichen Kämpfen unſere Kraft meſſen zur Ehre der HJ. für die Kraft und Größe der deut⸗ ſchen Nation. Rommandeurkonferenz der engliſchen Armee Für beſſere Zuſammenarbeit der Wehrmachts⸗ teile London, 1. Februar Im Zuge der Neuorganiſation der britiſchen Streitkräfte hat Kriegsminiſter Hore⸗Be⸗ liſha einen neuen Rat geſchaffen, der in kurzen Abſtänden zuſammentritt. In dieſem Rat ſind die Kommandeure des britiſchen Heeres vertreten. An den Kommandeur⸗ konferenzen, die unter dem Vorſitz des neu⸗ ernannten Chefs des Generalſtabs, Cort, im Kriegsminiſterium ſtattfinden, nehmen weiter hohe Offiziere und Mitarbeiter des Kriegs⸗ miniſteriums und des Generalſtabs teil. Im Mittelpunkt der Konferenzen ſteht die Verbeſ⸗ ſerung und Beſchleunigung der Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen der Leitung und den verſchiedenen Wehrmachtsteilen. Unter dem Vorſitz des Kriegsminiſters fand am Dienstag die erſte Kommandeur ⸗ Konferenz ſtatt, in der die angeführten Fragen zur De⸗ batte ſtanden. Beafrix Wilhelmina Armgard Die Namen der niederländiſchen Thronfolgerin Amſterdam, 1. Februar Heute, am holländiſchen Nationalfeiertag, wurden in den Nachmittagsſtunden die Namen der neugeborenen Prinzeſſin in das ſtandes⸗ amtliche Geburtenregiſter von der Gemeinde Baarn eingetragen. Bei dieſem Staats⸗ akt, der im Schloß Soeſtdrik vor ſich ging, tra⸗ ten der Miniſterpräſident Colijn und der Vize⸗ präſident des Staatsrats Belaerts van Blok⸗ land als Zeugen auf. Die Anmeldung war Beatrix Wilhelmina Armgard. durch den Prinzen Bernhard der Niederlande vorgenommen worden. Die Namen der jungen Prinzeſſin lauten: Der erſte Name gilt als Rufname, während die beiden anderen Ehren ihrer beiden Großmütter, der Königin Wilhelmine der Niederlande und der Prinzeſ⸗ ſin Armgard„zur Lippe⸗Bieſterfeld. gegehen wurden. Sollte die Prinzeſſin Beatrix ein⸗ mal den Thron der Niederlande beſteigen, ſo kann ſie jedoch als Königin den Namen Wil⸗ helmina führen. Auch der heutige Tag ſteht für ganz Holland noch völlig im Zeichen der allgemeinen Freude über die Prinzeſſinengeburt, und es herrſcht überall dieſelbe ausgelaſſene frohe Stimmung wie geſtern. Miniſterpräſident Coliin wandte ſich heute in einer Rundfunkanſprache an die Be⸗ völkerung, in der er die enge Verbundenheit des niederländiſchen Volkes mit dem Hauſe Naſſau⸗ . in herzlichen Worten zum Ausdruck rachte. Weltnachrichlenkongreß in Kairo Kairo, 1. Februar. Der König von Aegypten hat am Dienstag im Königlichen Opernhaus den Weltnach⸗ richtenkongreß eröffnet. Von 70 ein⸗ geladenen Ländern haben 62 über 600 Vertreter entſandt. Die ſtarke deutſche Abordnung wird geleitet von Miniſterialdirek⸗ tor Fleiſchmann. Die Konferenz muß neben allgemeinen Fra⸗ gen zu rund 1500 Anträgen und Abänderungs⸗ vorſchlägen Stellung nehmen. Darunter befin⸗ det ſich auch ein Antrag Aegyptens auf Errich⸗ tung eines für den Nahen Oſten beſtimmten Senders von 100 k/ Wh. Eulgegenkommen Gogas Bukareſt, 1. Februar Die Verhandlungen zwiſchen der Regierung und der Volksgemeinſchaft der Deutſchen in Rumänien als der anerkannten Partei der deutſchen Volksgruppe wurden am Dienstag erfolgreich abgeſchloſſen. Die deutſche Partei wird auf der Regie⸗ rungsliſte kandidieren und zwölf Sitze in der Kammer und zwei im Senat erhalten. Für Donnerstag iſt eine Erklärung des Mi⸗ niſterpräſidenten angekündigt, in der die Rechte der deutſchen Volksgruppe feierlich be⸗ kräftigt werden ſollen. Die neue lilauiſche Berfaſſung in erſter Leſung vom Seim angenommen Kowno, 1. Februar Der litauiſche Seim nahm am Montag abend den neuen Verfaſſungsentwurf in erſter Leſung an und übertrug die weitere Bearbeitung einer elfgliedrigen Kommiſſion. Einige Abgeord⸗ nete, darunter 3 Memelländer übten an dem Entwurf Kritik wegen der Schmälerung der Rechte des Sejms. Namen der Prinzeſſin zu . — 1 Gäſten, Das mapne ethaltef dab et Das gef „Om Ind al er zu Kleine! Die wirklich ſieht be nicht?“ Mitte Detektir bin“, da eiten? lürzte und ſeif der ſpeiſe ar „Sage Niet deutſch miſchen fahne d btuppe i. gebäude entſyt anderen Betinmi baupläne Btonbet keine def du Vet Septembe ſhen St Neutonn tag wur ge 0 0 U. 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Als die beiden neuen Gäſte, die ſich als„Bert Weſtern aus London nebſt Tochter“ ins Frem⸗ denbuch eingeſchrieben haben. am Abend von ihrem erſten Ausflug zurückkehren, iſt der Wirt ſchon lange nicht mehr ſo erfreut. Denn am Nachmittag hat dieſer Miſter Tre⸗ mayne, gleich nachdem ihm der Wirt von den neuen Gäſten erzählte, plötzlich erklärt, daß er leider ſeinen Urlaub abbrechen müſſe. Hat um die Rechnung gebeten. Und eine Stunde ſpäter iſt er ſchon mit ſeiner Nichte davongefahren. „Sind manchmal ein bißchen verrückt, dieſe Künſtler“, erzählt der Wirt, als er Miſter We⸗ 5 15 und ſeiner Tochter das Abendbrot vor⸗ etzt. a Ein Paar kommt das andere geht Miſter Weſtern lacht. 8 erkundigte er ſich dann teilnahms⸗ voll. Und der Wirt erzählt ihm von ſeinen anderen Gäſten, die heute ganz plötzlich abgereiſt ſeien. Das ſei doch ſehr ſeltſam. Denn Miſter Tre⸗ mayne und ſeine Nichte hätten niemals Poſt erhalten. Woher alſo wußte Miſter Tremayne daß er ſo plötzlich in London gebraucht würde? Das ſei doch entſchieden komiſch, nicht wahr? „Om?“ brummt Miſter Weſtern vor ſich hin. And als der Wirt den Tiſch verlaſſen, hat, ſieht er zu ſeiner Tochter auf:„Was ſagſt du dazu, Kleine?“ Die Kleine zuckt die Schultern.„Ich finde es wirklich ſehr merkwürdig“, ſagt ſie dann,„das 1 Keinabe nach Flucht aus, findeſt du das nicht?“ Miſter Weſtern lacht.„Wenn ich erſt Chef der Detektivabteilung bei der Bank von England bin“, ſagt er,„dann ernenne ich dich zu meinem erſten Aſſiſtenten. Aber im Ernſt— die über⸗ ſtürzte Abreiſe von dieſem Miſter Tremayne und ſeiner Nichte gefällt mir nicht.“ Der Wirt erſcheint wieder und ſetzt die Nach⸗ ſpeiſe auf den Tiſch. 5 „Sagen Sie, mein Lieber“, erkundigte ſich Miſter Weſtern ſo beiläufig,„die Nichte von deulſche Schulen in Polen geſchloſſen Neubaupläne nicht genehmigt deulſche Eltern mit Schulſtrafen belegt Bromberg, 2. Februar In dem an der deutſch⸗polniſchen Grenze in der Wojewodſchaft Poſen gelegenen Städtchen Neutomiſchel haben die polniſchen Schul⸗ behörden die einzige dort beſtehende deutſche Schule geſchloſſen. Die pol⸗ niſchen Behörden begründeten dieſe harte Maß⸗ nahme damit, daß das von der deutſchen Volks⸗ gruppe in Polen errichtete neue private Schul⸗ gebäude den baulichen Beſtimmungen nicht entſpreche. Gewohntermaßen war auf der anderen Seite eine Aenderung der baulichen Beſtimmungen nicht zu erreichen. Mehrere Um⸗ baupläne, die vom Deutſchen Schulverein in Bromberg eingereicht worden waren, fanden keine Beſtätigung. Zu Beginn des laufenden Schuljahres am 1. September 1937 waren die 93 Kinder der deut⸗ ſchen Schule im volniſchen Schulgebäude in Neutommiſchel untergebracht. Dieſer Pachtver⸗ trag wurde jedoch von polniſcher Seite auf- gehoben. Obwohl es dort ein neues deut⸗ ſches Schulgebäude gibt, durften und dürfen die Kinder nicht hinein.. Schweres Unglück im Hamburger hafen Ein Ichwimmkran vom skurm umgeſtürzt §§ Hamburg, 1 Februar. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich heute ge⸗ gen 48 Uhr im Hamburger Hafen. Am Kran⸗ hoeft am Aſia⸗Kai wurde ein großer Schwimm- kran einer Hamburger Kohlenfirma von einer heftigen Sturmboe er faßt, losge⸗ riſſen und auf den Strom getrieben. Dort warf der Sturm den Kran auf die Seite, ſodaß er ſchließlich zum Teil in den Fluten verſank. An Bord befanden ſich zur Zeit des Unglücks ſieben oder acht Männer, die ſich in den Mannſchaftsräumen aufhielten. Auf die Meldung„Menſchenleben in Gefahr“ rückte die Hamburger Feuerwehr mit mehreren Ziigen und Löſchbooten, die Polizei mit einigen Bar⸗ kaſſen an die Unfallſtelle. Mit Schneideappara⸗ zu dem über dem Waſſer liegenden Teil des Fahrzeuges. Sie hefreiten fünf Män⸗ ner aus ihrer gefährlichen Lage. Zwei oder drei Verunglückte befinden ſich in einem Raum unter Waſſer. Taucher verſuchen, die Einge⸗ ſchloſſenen lebend zu bergen. 2 Tote beim Unglück im Hamburger Hafen 88 Hamburg, 1. Februar Wie feſtgeſtellt wurde, befanden ſich acht Mann auf dem Schwimmkran, der vom Sturm Miſter Tremayne war wohl ein hübſches Girl, was? Ich rte da vorhin ſo im Dorfe ein paar Jungens ſich ſtreiten 1 Der Wirt wiegt genießeriſch den Kopf hin und her.„Wenn ich ſo ſagen darf“, erzählt er dann,„es war ſogar ein ſehr hübſches Girl— oh, very nice indeed.“ Ein junger Mann betritt in dieſem Augen— blick das Gaſtzimmer, ſetzt ſich in eine Ecke, be⸗ ſtellt zu trinken. Der Mann hat eine finſtere Miene. „Sehen Sie“, ſagt der Wirt.„dieſer junge Mann gehört auch zu ihren Opfern——Sie verſtehen mein Herr... Und dann hörte ich eines Tages, daß es aus ſei zwiſchen ihnen. Ein anderer hatte wohl noch mehr Glück ge⸗ habt. als dieſer Miſter Brown dort...“. „Wirklich ſehr intereſſant“, findet Miſter We⸗ ſtern. Und da ſpricht er ſchnell und heimlich ein paar Worte mit ſeiner Tochter. Die nickt und verſchwindet auf ihr Zimmer. Nachher, als Miſter Brown eben die Gaſt⸗ ſtube wieder verlaſſen will, trifft es ſich zufällig, daß Bert Weſtern vor der Tür ſteht. „Guten Abend“, grüßt er höflich.„ſchönes Wetter heute.“ Jonny Brown mußt den Gruß erwidern. Er muß ſogar etwas zu dem Wetter bemerken. Und es begibt ſich ganz von ſelbſt, daß ein Geſpräch zuſtande kommt „Machen wir noch einen kleinen Spazier⸗ gang“, ſchläat Miſter Weſtern vor.„meine Tochter wird ſich ſicherlich freuen. Sie kennen zu lernen.“ Gefährliches Geſpräch Da erſcheint auch ſchon wie auf Kommando das Girl. Oh, ſie ſieht hübſch aus, wahrhaftig. verdammt hübſch. Hat ſich ordentlich zurecht ge⸗ macht in den paar Minuten. Selbſt ihr Vater ſtaunt ein wenig darüber, wie hübſch ſeine Toch⸗ ter ausſehen kann. Man macht ſich gegenſeitig bekannt. Man geht zu dritt ſpazieren. Miſter Weſtern weiß ſehr intereſſant zu erzäh⸗ len, und die finſtere Miene, die Jonny Brown bis dahin aufgeſteckt hat. hellt ſich langſam auf. Und dann iſt da noch das Girl. Sieht wirklich gut aus. Jonny kann nicht anders— als Miſter Weſtern einmal etwas zurückbleibt. ſagt er ſchnell:„Sie ſind reizend. Miß Das Girl lacht ihn an. „Wie vielen haben Sie das ſchon geſagt, Mi⸗ ſter Brown?“ Wenn es nicht ſo dunkel wäre, dann könnte 98 jetzt ſehen, daß Jonny Brown rot gewor⸗ en iſt. (Fortſetzung ſolgt) Die deutſchen Eltern wurden aufgefordert. ihre Kinder in die polniſche Schule zu ſchicken. Sie folgten nur zu einem ganz geringen Teil dieſer Aufforderung und 70 Kin⸗ der blieben der polniſchen Schule fern. Ihie Eltern wurden zu Schulſtrafen verur⸗ teilt. In dieſen Angelegenheit ſoll demnächſt das Poſener Bezirksgericht über die Berufungs- klage der Eltern verhandeln. Im Zuſammenhang mit dieſer Tatſache ſei darauf hingewieſen, daß auf reichsdeutſcher Sei⸗ te die polniſche Kleinkinderſchule in Poſebrück in der ſicheren Erwartung eröff— net wurde, daß gleichzeitig die deutſche Schule en Neutomiſchel eröffnet werden ſollte, zumal ſich der Deutſche Schulverein in Bromberg bereit— erklärt hatte, die von polniſcher Seite beanſtan⸗ deten Mängel im neuen Schulgebäude zu beſei⸗ tigen. Trotz der Eröffnung der volniſchen Schule in Poſebrück blieb der erwartete Gegenzug von polniſcher Seite aus. Jetzt wurde die deutſche Schule in Neutomiſchel ſogar endgültig geſchloſſen. In ganz Hollaſtd wurde die Nachricht mit Der italieniſche Regierungschef trifft an der Unglücksſtätte ein. Kilometer ſüdlich von Rom gelegenen Pulverſabrit Segni mehrere hundert Verletzte. Bilder vom Tage Abſchied von Bernd Roſemeyer Holland am Geburtstag der jungen Prinzeſſin Vor dem königlichen Schloß in Amſterdam verkünden Prinzeſſin. men, Auf dem Dahlemer Waldfriedhof in Berlin wurden die ſterblichen Ueberreſte des bekann⸗ ten deutſchen Rennfahrers Bernd Roſemeyer zur letzten Ruhe gebettet. fahrer geben ihrem toten Kameraden das letzte Geleit ciola und Brauchitſch, die Rennfahrer der Mercedes-Venz-Werke. (Weltbild, Zander-Multiplex⸗K.) Deutſche Renn⸗ Von links nach rechts: Lang. Carac⸗ Herolde die glückliche Geburt einer unbeſchreiblichem Jubel aufgenom—⸗ Weltbild(K.) Der Duce an der Unglücksſtätte in Segni forderte bisher Die Exploſion in der 60 10 Tote und Mann konnten gerettet werden. Drei von ihnen wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Die bei⸗ den Eingeſchloſſenen dürften tot ſein. da von den Rettungsmannſchaften keine Klopfzeichen gehört wurden. auf Rettung der Eingeſchloſſenen. Rieſenfeuer in einer engliſchen Kleinſtadt 16 Wohnhäuſer niedergebrannt— Orkan macht die Brandbekämpfung unmöglich London, 1. Februar. In Newbiggin by the Sea, einem Städtchen in Northumberland, kam ein Dienstag ein Feuer auf. durch das ein ganzer Straßenzug mit 16 Holzhäuſern vernichtet wurde. Die dort wohnenden Familien, 55 Perſonen, ein⸗ ſchließlich Frauen und Kinder. wurden ob— dachlos. Der Feuerwehr gelang es nicht. den Brand wirkſam zu bekämpfen. da der Orkan. der augenblicklich in England herrſcht, jede Ein⸗ dämmung des Feuers unmöglich machte. Es beſteht keine Ausſicht mehr Auf dem Feldberg werden zwei V Hier legen ſie die Fahrwege zum Bahn frei für die deu ſchen Skimeiſterſchaften Weſibild(K.) erſuchswagen einer neuen Schneeſchleuder ausprobiert. Austragungsort der deutſchen Skimeiſterſchaften frei. Weltbild(K.) 1 9 J. ö 4 1 2 „ Die Zimmerleute — re (10. Fortſetzung) Klaus Vollmering brüllte über die Köpfe weg, ich müſſe nach vorne kommen,— alſo nahm ich den bärtigen Zapp an die Hand. „Du biſt ſo ſtumm, Ohm Zapp—?“ „Hab Koppſchmerzen, Hannes Leinen!“ Schwer war es, mit breiten Ellenbogen den Weg zu ſprengen. Wir kamen erſt ſchneller vom Fleck, als wir bei den Studenten waren, die inmitten ihrer Korps und Verbindungen den Arbeitern das Geleit gaben.— Endlich ſchritten wir an der Front, dicht unter den Fahnen: Horſt und Hinnerk Lorn- ſen, Klaus Vollmering und der ſtumme Po— lier: auch ich, der alle Sorgen um den näch⸗ ſten Tag in die Winde warf—— In den Seitengaſſen kein Fenſter ohne Ru⸗ fen, keine Pforte ohne Winken. Neben dem Perkeo war immer ein Veteran von 1870 da⸗ heim geweſen, alt und verwittert, niemals hatte ihn einer geſehen, wie eine Sage lebte er in der Stadt,— nun ſaß er im Rollſtuhl vor dem Tor, eine ſchwarze Brille vor den Augen, blanke Orden und Münzen am Rock. Und der Uralte lachte mit dem zahnloſen Mund, als habe er ewig gewartet auf dieſen Tag.— Langſam nur kam der Zug voran, dem wir den Weg zum Neubau pflügen mußten. „Wer hat die Muſik geſtiftet, Horſt Tibur⸗ tius—?“ „Sind Baſtians Trompeten—“ Horſt lachte diebiſch, mehr gab er nicht preis, es geſchahen Wunder im großen Irr- gang der Ereigniſſe. Ich wollte geſcheit ſein, da ich flüſterte: „Womöglich rollt uns der Rektor noch ein Faß Rüdesheimer vor die Füße—“ Senat haben jetzt hundert Ein Hundsfott, wer es wei— „Fünf vom Mark geſtiftet. ter ſagt——“ Es war mir, als habe mich jemand auf den vorlauten Mund geſchlagen.— Und ein Groll ſtand auf in meiner Seele: Wenn ſo viel möglich wurde, was vor Tagen noch uner⸗ reichbar ſchien, wer durfte noch Tyrann ſein über Gefühle, die ſich nur heimlich zu offen— baren wagten? Gewiß, das alles war noch kein Vollenden, war noch kein Sieg über Zweifel und Not, aber der Beginn einer Wandlung,— wer mochte ihn leugnen? Wo wartete der Erlöſer, um den Bann zu nehmen von allen Gebannten? War ich ſchon alt ge⸗ worden, da ich nicht den Mut hatte, ſelbſt ein Erlöſer zu ſein? Hatte ich ſchon meine Grenze erreicht, da ich mich bewundernd den Befehlen der Jugend fügte, um ſicher zu ge- hen des rechten Wegs?— Am Albertusplatz warteten friſche Mengen Volkes, die Sonne des Abends tauchte alles in kupfernes Licht. Und die ſinkende Sonne brauchte man für den Richtſpruch des Poliers, ſo ſtand es in alten Büchern. Ja, der letzte Balken fehlte, der Firſt klaffte, aber der Stamm für die Krone ragte mächtig heraus, verankert im Geſtühl. Die Maurer ſtimmten ihr Zunftlied an, daß die Scheiben der Häuſer klirrten: Was man beim Bauen haben muß, der Maurer Gerſten— ſaft, der Meiſter Spiritus—! antworteten im Chor: Was man ſo braucht? Tobak, der raucht! Vergeßt das Bier nicht auf den Tiſch zu ſtel⸗ len, viel Gunſt dem Haus, ihr Meiſter und Geſellen—! „Haſt du noch Schmerzen, Hinnerk Lorn— ſen—?“ „Bannig, Kerl! Awer dat halt ick ut bis morgen früh!“ So ungeheuer war das Richt⸗ feſt, daß er den angeſchlagenen Schädel nicht ſpüren wollte. Wir mußten uns den Weg walzen zum Ge⸗ rüſt. Wir mußten, kommandierenden Gendar⸗ men gleich, die Marſchbahn treiben wie Keile ins zähe Holz. Ein Landesvater ſchien Hoch⸗ zeit zu halten, ein Sieger ſchien heimzukehren aus der Schlacht: So übermütig ſtieg das Rufen und Freuen gleich bunten Raketen in die Luft! Wir ſpähten mit allen Sinnen: Vom alten Kurfürſtenſchloß dröhnten Böller in die Berge, man ſah den Rauch der Abſchüſſe, man ver— nahm das bellende Echo in den Triſten! Ueberall Wimpel und Fahnen, von Haus zu Haus und quer über den Straßen, eine Gala wehender Farben, ein Volksfeſt flatternder Buntheit, auch Sprüche und Adler,— die ö machte die Pracht noch präch⸗ die rammende Trommel, die Trompeten, das Singen, das Schießen ſpäte Sonne tiger! Dazu ſchmetternden Winken, das Ohm Zapp, Hinnerk Lornſen und drei Zim⸗ merleute kletterten über Leitern zum Dachſtuhl, ſie trugen eine Flaſche Wein, ein Glas und zwei Zitronen. waren die Dinge, die man brauchte zum feſtlichen Augenblick. Zu Füßen des Neubaus hielten Arbeiter und Stu- denten im Halbkreis an, nur Horſt Tiburtius und die Fahnenträger durften als Bauherrn vortreten. dorthin, wo die Richtkrone im Brautglanz wartete.— Man jubelte ſchon, als der Polier Zapp das Dach erreichte und das Seil warf, an dem die grüne Glocke mit Seamannsknoten ſeſtgebun⸗ den wurde. Dann wanden die Zimmerleute das Monſtrum hinauf: hau ruck,— bei jedem Zucken ſchwebte die Laſt höher, immer wieder umſchrien vom Triumph des Volkes. das den ſchwitzenden Seilziehern die Anfeuerung gab; hau ruck,— nun ſchwankte die Krone vor dem erſten Stock: hau ruck,— nun vor dem zwei⸗ ten, und es war, als müßte man die grüne Glocke läuten hören mit tiefem Ton, mit müt⸗ terlicher Stimme Hau ruck,— nun ſtieß ſie an den Rand des Daches, wo Zapp das Einholen befahl. Als die Krone endlich am Maſt ſchaukelte, mit den Bändern wehend, mit den Blumen grüßend, ſchwoll noch einmal die Freude heiliger Zu⸗ ſtimmung an. Dann verſtummte die Muſik, die Trommel ſtand im Sand, aus den Trom⸗ peten ließ man die Spucke träufeln. Und ein Schweigen kam, die Studenten ſenkten die Pa— niere,— der liebe Gott war wieder auf Be— ſuch! Jeder Kopf hob ſich in den Nacken; denn oben, hoch oben geſchah die zünftige Zeremo— nie,—— wann war ein Richtfeſt jemals ſo voller Herrlichkeit geweſen! Es roch nicht mehr nach Mörtel und Traß, es duftete nach dem Wald, deſſen Tannen man geplündert hatte für die Leidenſchaft dieſes Tages. Und— alle ſahen es, alle wollten ſich entzücken— auf dem Gipfel des Maſtes ſaß ſchon ein Vogel, flö— tend, mit dem Gefieder winkend, vielleicht die Droſſel aus Mutter Kolzems Kaſtanienbaum. Stille.— Ohm Zapp hielt das Glas, Hin⸗ nerk Lornſen goß ein, er trug ja die Riesling⸗ pulle aus der Pfalz.— Ich darf wohl melden, daß ſich der bärtige Polier, vor ſechs Tagen noch das Kind böſer Sorgen, in ſeiner Art als kluger Redner er⸗ wies; denn er hob das Glas der ſinkenden Sonne entgegen und rief: N 2 Das „Wir haben ein ſtolzes Haus gebaut, wir haben der Hände Kraft vertraut; wir haben uns Leid gemacht und Not, Gott ſegne auch morgen das tägliche Brot! Den Bauherrn, die zu Füßen ſtehn, ſoll es lange wohlergehn, ſie mögen das Wort, das ſie heute ſprechen, den Brüdern des Handwerks niemals brechen—!“ Die Paniere blieben geſenkt. Der Maurer- polier hatte ſo gütig geſprochen, daß kein Laut lärmender Begeiſterung ſich erheben mochte. Alle ſahen, wie Ohm Zapp das Glas aus⸗ trank, um es dann, wiederum der ſinkenden Sonne entgegen, hinabzuſchleudern. Die Scher⸗ ben klirrten,— ringsum putzte man die Na⸗ ſen wie am Grab eines Helden. Es war aber niemand geſtorben, es war wohl das Ahnen einer Auferſtehung in der Nähe.— Und wieder blickte man zum Dach: Meiſter Zapp winkte!— Ich flüſterte Horſt Tiburtius zu, daß er jetzt nicht von der Stelle weichen dürfe; denn der Polier warf die beiden Zi⸗ tronen auf die Köpfe der Studenten: „Die erſte fürs Trinken, die zweite fürs Eſſen, die Herren ſollten es nicht vergeſſen—1“ Jeder wußte, was der ſaure Wink zu mel⸗ den hatte, drum konnte ſich ein tauſendfältiger Heilruf auf den anderen ſtürzen! Horſt Tiburtius ſammelte raſch ſeine Ge⸗ danken, dann ſprach er: „Studenten und Arbeiter Hand in Hand, kein Teufel zerreißt uns dieſes Band!“ Wieder brandete es von der Volksmenge her, ſchwellender und reicher; und als die Zimmerleute gar dutzendweiſe über die Leitern kletterten, geſchwind wie Matroſen im Takel⸗ werk, um, auf dem Dach angekommen, mit Meſſern die bunten Bänder von der Richt⸗ krone zu ſchneiden, wollte der Jubel zwei Atemzüge lang.. erſchrecken. Dann aber, als die Hamburger wieder herunterkamen, um alle die Bänder an die Fahnen und Paniere der Studenten zu binden, als Geſchenk des Eine Geſchichte von Heinz Steguweit der und Lumpenhund Hanſeatiſche Verlagsanſtalt Hamburg/ Copyright 285 Llugenblicks, ach, als Gaben einer Wallung, die über ſie gekommen war wie das Licht des hei— ligen Geiſtes: Da zerriß ein ungeheurer Auf— ſchrei die Luft! Denn das Volk, das die Freu— dentränen nicht bändigte, konnte ſeine Gefühle nur durch den formloſen Aufſchrei erlöſen. Dies um ſo mehr, als die Studenten nicht zögerten, nun ihrerſeits die Couleurbänder von der Bruſt zu knöpfen, um das würdige Gegengeſchenk für die Handwerker bereit zu haben: Zehn Füchſe taten es den Zimmerleu⸗ ten gleich, als ſie, etwas langſamer und be— dächtiger zwar, über die Leitern enterten, hin— auf zur Krone, wo die Couleurbänder am duf— tenden Grün der Richtglocke gehißt wurden! Niemand hatte die Demut befohlen, und doch war kein Hut auf den Köpfen geblieben! Mit ſtarrem Entzücken hielt das Volk aus, bis die Füchſe, gefolgt von Ohm Zapp und den Zimmergeſellen, wieder zu ebener Erde waren.— Ein Feldgottesdienſt! Choräle in allen See- len! Es geſchah das beſte, was geſchehen konnte: Das Deutſchlandlied ward geſungen! Kinder und Greiſe, Mütter und Väter,— je⸗ der Mund formte, ehrlicher als je, die Worte, die Deutſchland über alles prieſen, und wo ich Jünglinge und Mädchen ſtehen ſah, dort ließ ich die Augen am glückhafteſten ſchwelgen!— Aber auch die Maurer ſangen, auch die Zim- merer, Weißputzer und Studenten,— es war doch zur Familie geworden, was ſich da als Chor von ungezählten Stimmen offenbarte. Wie ſie wieder an neue Liebe glaubten! Wie jeder meinte, man habe ihn dieſes Fühlens jahrelang beraubt!— Wer noch nie zum an⸗ dern Du geſagt, der tat es in dieſem Augen⸗ blick, den man, da er ſchön war, inbrünſtig zu verweilen bat—1 5 . Gern möchte ich mit ſchwelgenden Worten berichten. wie, umwühlt von den Volkskohor⸗ ten— dies in einer Kleinſtadt, muß man wiſ— ſen— der Abmarſch vonſtatten ging. Möchte berichten vom Spalier am Perkeo, wo ſich, welch alückhaftes Ueberraſchen, Abordnungen von Studenten und Arbeitern auch aus an⸗ dern Städten eingefunden hatten. Man ſah Banner aus Freiburg und Heidelberg, man ſab Chargierte aus Bonn, Berlin, Köln und Gießen; und immer ſtand zwiſchen zwei Stu⸗ dikern ein Werkmann, bier Kumpels von der Ruhr, dort Winzer von der Moſel, auch Schmiede, Bäcker, Schiffersleute und Ziegel⸗ brenner. Bedenkt: Am Vorabend ſchon war die Botſchaft Seidelburgs ins Reich gezogen, überall batte man ſich eilig auf den Weg ge— macht, planlos faſt,— man wollte dabei ſein, man wollte dem, was in einem Zipfel des Landes kühn geſchah, ein Zeichen der Ehre ge⸗ ben. Trotz Miniſtern und Funktionären, trotz Gummiſchläuchen und Zeitungsſpalten... Im großen Saal des Perkeo ſtand man auf Tiſchen und Stühlen, als wir, die Muſik vor⸗ an, brauſenden Einzug hielten. Blumen rings⸗ um, auch Wappen und Girlanden. Die Schank⸗ lieſe glühte, ſie hatte Kolonnen von Lohnkell⸗ nerinnen zu bugſieren, ſo viel ſchäumende Glä⸗ ſer waren zu ſchleppen, auch wußten die Köche nicht, ob fünfzehnhundert Eisbeine mit Sauer- kraut reichen würden für die Herde. Ja, das Gaſtwirtsgeſinde erlebte eine Panik, als habe man ein Regiment von Schiffbrüchigen plötz⸗ lich zur Beköſtigung an Bord gezogen... Auch hier ſaß man nicht in getrennten Grup⸗ pen, bunte Reihe gab's, immer ein Arbeiter zwiſchen zwei Studenten; alle trugen einen Heiligenſchein, ſo viel Hitze, ſo viel Leuchten ging aus von jeglichem Geſicht.— Klaus Voll- mering hatte den wunden Lornſen in der Ob— hut, und der Polier Zapp tafelte neben Horſt Tiburtius, ſtumm gehauen von aller Ueber- wältigung, ſchweigſam und in ſich gekehrt durch ſein Schuldgefühl, dem er ſo bald nicht entrann. Wo hatte der Traum ſeinen Anfang genommen, wie ſollte er enden—? Gern möchte ich mit ſchäumenden Sätzen und mit Gedanken voll verzückten Erinnerns erzählen, wie es kam, daß man Schmollis machte vom erſten bis zum letzten, und daß man, ein Sinnbild beſchwörend, die Kopfbe— deckungen tauſchte; denn Horſt Tiburtius und ſeine Kommilitonen mußten die Kokshüte der Hamburger tragen, während die Zimmergeſel— len, Maurer und Steinmetzen ſich nobel aus machten im Stürmer, im Zerevis oder im kecken Deckel der Tellermütze.— Ja, und Bier— namen gab es, begleitet von übermütigem Ge— lächter: Süffel, Gambrinus, Aeskulap,— un⸗ möglich, die Liſte aufzuzählen. Es wurde ge⸗ die Leidenſchaft, wir ſind die Tat! ſchmauſt, getrunken, geraucht, und wer eine heitere Mimik verſtand, der mußte aufs Po⸗ dium vor die Muſik: Da tanzten Studentinnen einen Reigen, da feuerte ein bayriſcher Stucka— teur ſeine Jodler ins Gebälk, da trat ein Fuchs der Arminen als Zauberkünſtler auf, und ein Trio von Holzarbeitern ſpielte Zither, Schifferklavier und Klarinette, ſo friſch, ſo ſchmeichelnd auch, als hockten ſie mitten im Odenwald unter grünen Kathedralen—! Man ſah nur Muſenſöhne, nur Geſchwiſter, ein Lüftchen wie Samt zwar, doch gab es viel zu freuen, viel zu lernen, denn bald konnten auch die Speisbuben fließendes Latein: Tem- pus peto— navigare necesse est—! Elf Uhr in der Nacht war es, als Horſt mit dem Rapier auf die Tiſchplatte ſchlug und Silentium forderte. Seine Rede, der Gipfel im Kommers, kam mit ſtockender Stimme, ſo hart keilte ſich dem Präſiden das Glück der Stunde in den Gaumen: „Brüder! Brüder alle! Iſt es nicht, als hätten wir das erſte getan, um die bittere Zeit zu wenden—? Man hat uns in den Hörſälen gelehrte Vorträge gehalten über Nation und ſoziale Frage, über das Weſen der Deutſchen und den Adel ihres Geiſtes, nun aber, da wir den Bürgerſteig der Theorie verließen, um zu handeln, werden wir Rebellen, Verräter und Ehrabſchneider genannt! Wir haben gemein- ſam den Richtbaum aufs Dach gepflanzt, mag der letzte Balken noch fehlen! Doch aus dem Richtbaum wird werden ein Freiheitsbaum, und dann ſitzen wir wieder beiſammen wie heute! Denn die Not iſt ungeheuer, wir aber ſuchen keinen Ausweg, wir kämpfen für eine Entſcheidung! Heute können wir erſt den gu— 7 ten Willen der Jugend zeigen, morgen geht es bei allen um das gute Werk!— Brüder! Brüder alle, und dann haben wir geſiegt! Dann iſt das neue Haus auch den Söhnen jener Väter offen, die es mit ihrer Hände Kraft gebaut! Die bunten Bänder der Richtkrone bleiben an unſern Panieren, an unſern Fahnen, und es ſoll das Blut deſſen koſten, der ſie uns zu nehmen wagt! Wir ſind Groß iſt die Ehre, die uns die Arbeiter geſchenkt! Stu⸗ denten feiern zum erſten Male ein Richtfeſt mit ihnen! Wir danken mit dem beſten Salut, den wir zu zelebrieren haben: Ad exercitium salamandris...!“ Ich wage nicht, mit Worten zu ſchildern, wie oft ein Rufen voll jubelnder Gefühle die Rede des Präſiden unterbrach! Ich ſcheue mich, in erzählender Form kundzutun, wie mit der Uebermacht einer Naturgewalt jene Zere⸗ monie geſchah, die man einen Salamander zu nennen pflegt! Ein Poltern und Stampfen war's, daß die Kellnerinnen flüchteten, weil ihnen die Grundpfeiler des Perkeohauſes zu ſchmächtig ſchienen für derlei Gewitter! Glaubt auch, daß die Männer im kalkigen Kittel dis Ehrung verſtanden, denn einzelne ſah ich ſtrah⸗ len wie die leibhaftige Verklärung, als es ans Umarmen ging, und ich ſelber nehme mich nicht aus von denen, die ſich wehrlos einer Rührung hingaben, die ja ſo ſelig machte Ein Schelm, wer drüber lächelt— Die Muſik ſtand auf,— wir alle ſtanden auf; denn der Kantus ſtieg, der allen die Be— klemmung von der Seele nahm. Wir brauch⸗ ten Luft, wir ſuchten Erlöſung, wir atmeten gierig und tief: O alte Burſchenherrlichkeit—! Sechs feſtliche Strophen zählte das Lied, wir ſangen ſie ohne Ausnahme, um keine Sünde zu tun. Als! dann die letzten Verſe kamen, hörten wir, daß auch die Menſchen auf den Straßen eingeſtimmt hatten, nicht anders, als ſtünden noch zehntauſend Gläubige vor dem überfüllten Gotteshaus. So groß, ſo welt⸗ verſchlingend ſchwoll der Choral, und jedes der uralten Worte ſchien jetzt erſt ſeinen heili⸗ gen Sinn zu empfangen: „Drum, Freunde, reichet euch die Hand, da⸗ mit es ſich erneue, der alten Freundſchaft heil⸗ ges Band, das alte Band der Treue! Klingt an und hebt die Gläſer hoch, die alten Bur⸗ ſchen leben noch,— noch lebt die alte Treue!“ Bleich und wankend ſtand Ohm Zapp neben Horſt Tiburtius. Alle ſetzten ſich,— die beiden aber blieben ſtehen und ſtarrten entrückt zur Flügeltür am Ende des Saales. Dann ſah ich, wie Horſt über den Tiſch ſprang, wie der bärtige Zapp ihm folgte—— Barmherziger Gott: Jorinde!—— Sie ſtand an der Flügeltür, und die Haut ihrer Wangen war weißer faſt als die Tünche der Pfoſten und Mauern...! (Fortſetzung folgt) 4 . —+ nach? Emde: tat, haber, einen das bitd cher 1 U lic 1 nehr. eben d keeffli Wz 00 Jahte ſchen. don elf Kutder zeigen, tiſche 0 kaſen etühre magnet zungen füpfen oder di eleltray ort nit ig und b Gpfel mme, ſo it der ict, als lie geit hoͤrſälen Ion und eutſchen da wir um zu ter und gemein⸗ igt, mag len wie hir aber ür eine den gu⸗ en geht ben wit uch den it ihtet det der ken, an t deſſen dir ſind oz iſt lildern, ble die tel dis frah⸗ es ans nich z einer machte ſtanden die Bee btauch⸗ Ameten 1—1 Lied, leine Lerſe en f ders e bor 9 welt kdel heile da id, t he flingt il ihr ſtand. Was bedeuten die Arbeiten Dr. Filchners? Geſpräch mit Profeſſor Bartels, Potsdam— Von Dr. Rolf Reißmann, Berlin Worin beſtehen die Arbeiten, die Dr. Filchner auf ſeinen Reiſen unternahm? Er hat keine Tro⸗ phäen mitgebracht, die man ins Muſeum ſtellen kann. Was er mitgebracht hat, ſind Zahlen, die der erdmagnetiſchen Forſchung dienen. Was ßſollen ſie beweiſen? Warum ſind ſie ſo wichtig, daß ein For⸗ ſcher Leben und Geſundheit aufs Spiel ſetzte und in einſamen, bitterkalten Nächten in ſechstauſend Me⸗ ter Höhe, fern jeder Kultur, ſeine Beobachtungen machte? Prof. Bartels vom Erdmagnetiſchen Ob⸗ ſervatorium in Potsdam hatte die Freundlichkeit, mit unſerem Mitarbeiter Dr. Rolf Reißmann über die Bedeutung der Forſchungen Filchners zu ſpvechen. Ganz Potsdam hat es damals gewußt: in der Stadtverordnetenverſammlung hatte man ſich über„das Gamma“ geſtritten. Manche wußten wohl, daß das Gamma ein griechiſcher Buchſtabe iſt; was aber das Gamma mit der Potsdamer Straßenbahn zu tun hatte, wollte den meiſten nicht in den Kopf. Faſt niemandem war es be⸗ kannt, daß das Gamma die grundlegende Ein⸗ heit für die Meſſung des Erdmagnetismus iſt, daß dieſes Gamma auf dem Erdmagnetiſchen Obſervatorium in Potsdam gemeſſen wurde, und daß die Straßenbahn immerfort falſche Gammas entlaufen ließ. Denn bei der Straßen⸗ bahn fließt der Rückſtrom bekanntlich durch die Schienen, aber er läuft auch durch das benach⸗ barte Erdreich und ſtört ſo die Meſſungen. Die Stadtverordneten und die Wiſſenſchaft einigten ſich darauf, daß die Straßenbahn ſo angelegt werden müßte, daß ſie das Obſervatorium höch⸗ ſtens um ein Gamma beſchwindelt. Trotzdem flohen die Forſcher ſpäter nach Seddin. Leider rückte der Berliner Verkehr nach: die Vorortbahn wurde auf elektriſchen Betrieb umgeſtellt, und jetzt ſtand auf den Tabellen und Kurven, welche die Apparate aufzeichneten, nicht mehr der Rhythmus der Sonnenflecke und der erdmagnetiſchen Gewitter, ſondern der Fahrplan der Reichsbahn. Alle zehn oder zwanzig Mi⸗ nuten, wenn ein Zug vorüberfuhr, ſchlugen die Apparate brav aus. ein Sinnbild der Pünktlich⸗ keit. Das war nun nicht der Zweck der Appa⸗ rate, und ſo flohen die Forſcher weiter— nach Niemegk bei Treuenbrietzen, wo im Jahre 1931 das„Adolf⸗Schmidt⸗Obſervatorium“ eröffnet wurde. Dort wird jetzt das Gamma gehütet, und dorthin wandern auch Filchners Apparate und Aufzeichnungen, um geprüft, verglichen und von Prof. Venzka ausgewertet zu werden. Vor hundert Jahren war das Gamma popu⸗ lärer. Damals hatte der große Phyſiker Gauß ſeine heute noch grundlegenden Erkenntniſſe über den Erdmagnetismus niedergelegt. Man hatte die Elektrizität entdeckt, man fand, daß der Magnetismus in engſtem Zuſammenhang mit Ueberall gründete man Obſervato⸗ rien, in Indien, in Kapſtadt, auf St. Helena. Seit faſt hundert Jahren wird die Stärke des Magnetismus laufend 1 Ein enges Netz von Beobachtungen iſt über die ganze Erde gezo⸗ gen. Als Amundſen zu ſeinen Polarfahrten auf⸗ brach, ließ er ſeine Inſtrumente in Potsdam genau einſtellen, und die ganze Welt iſt heute an das kleine Oertchen Niemegk in der Mark „angeſchloſſen“. Im Grunde lebt der Menſch nämlich zwiſchen zwei elektriſchen Feldern: das eine iſt die Erd⸗ kugel ſelbſt, über deren Oberfläche Ströme krei⸗ ſen; das zweite Feld iſt die Jonoſphäre, die— hundert Kilometer über unſeren Köpfen— un⸗ Ele Erde wie ein ungeheures engmaſchiges, mit Llektrizität geladenes Drahtnetz gleich einem Mantel umgibt. Dieſes Netz iſt bitter nötig für alles Lebendige. Es fängt die elektriſchen und magnetiſchen Ströme, die aus dem All auf die Erde herunterbrechen, wie ein Blitzableiter auf. Da iſt die Sonne, die unerhörte elektromagne⸗ tiſche Strahlungen ausſendet, wenn ſie Sonnen⸗ flecken hat. Sie dreht ſich um ſich ſelber und zwar in rund 27 Tagen; derſelbe Sonnenfleck, der inzwiſchen einmal herumſpaziert iſt, ſendet nach 27 Tagen wieder ſeine Strahlung auf die Erde: die Sonne bildet ſozuſagen einen Appa⸗ rat, wie wir ihn zum Beſprengen der Gärten haben, einen Apparat, der ſich dreht und mit einem ſcharfen Strahl das ganze Rund beſtreicht. Das Blümlein Erde(um im Bilde zu bleiben) wird alſo alle 27 Tage getroffen, und die For⸗ ſcher wiſſen, daß ſie nach dieſer Zeit dieſelben Erſcheinungen wieder zu erwarten haben: Nord⸗ lichter, elektromagnetiſche Stürme und anderes mehr. Daß wir ſo wenig davon merken, liegt eben daran, daß das Netz der Jonoſphäre uns trefflich abſchirmt. ö Wäre es nicht ſo, dann müßte man dem Jahre 1938 mit Schreck und Grauen entgegen⸗ ſehen. Denn es naht nach der üblichen Pauſe von elf Jahren ein Sonnenfleckenjahr, das den Kurven nach, die jetzt ſchon ſtarke Ausſchläge zeigen,„ganz groß“ zu werden ſcheint. Magne⸗ tiſche Stürme werden über die Erde hinweg⸗ raſen— aber uns Menſchen werden ſie kaum berühren. Man hat oft verſucht, zwiſchen den magnetiſchen Stürmen und den Lebenserſchei⸗ nungen des Menſchen einen Zuſammenhang zu knüpfen; man hat die Kurven der Sterblichkeit oder die Selbſtmordkurven mit den Kurven der elektromagnetiſchen Spannungen verglichen, aber man hat— entgegen manchen Anſchauungen— bisher keinen ſicheren Zuſammenhang gefunden. Wir brauchen alſo von 1938 keine Angſt zu haben— es wird uns ſo wenig Schaden zufügen wie es die letzten Sonnenfleckenjahre getan haben. Was hat nun Filchner unterwegs gemeſſen? Er hat die Stärke der erdmagnetiſchen Kraft — alſo das berühmte Gamma— während ſeiner Expedition unermüdlich an vielen Stellen immer wieder beſtimmt. Das Gamma ſchwankt nämlich. Es hängt von den Geſteinen ab, die unter unſe⸗ ren Füßen liegen. Man kann aus den Abwei⸗ chungen der Werte auf Metalle ſchließen, die tief unter der Erde ruhen. Oſtpreußen ſteht beiſpielsweiſe auf einer Platte aus erzhaltigem Geſtein— aber ſie liegt ſo tief, daß ſie nicht abbauwürdig iſt. Vor allem aber ſchwanken die Werte im Laufe der Zeit ſehr ſtark: es zeigt ſich daran, daß unſere Erde obwohl ſie nun ſchätzungsweiſe eine Milliarde Jahre lang be⸗ ſteht, noch keineswegs zur Ruhe gekommen iſt, denn tief unter der harmloſen Erdkruſte, die uns menſchenfreundlicherweiſe Rube vortäulcht. voll⸗ ziehen ſich immer wieder große Verlagerungen. Auch der magnetiſche Nordpol ſteht nicht feſt, er wandert— und zwar unregelmäßig. Ueber⸗ raſchendes Ergebnis all dieſer Unſicherheiten: die Magnetnadel iſt nicht zuverläſſig. Wir wiſſen alle: ſie zeigt nicht genau nach Norden, ſondern ein wenig nach Weſten. Was wir faſt alle nicht wiſſen, iſt, daß die Magnet⸗ nadel augenblicklich das Beſtreben hat, ihre Ver⸗ irrung gutzumachen, immer nördlicher zu zeigen und ſich brav unſerer Windroſe anzupaſſen! Im Jahre 1890 betrug die Abweichung in Berlin elf Grad, heute beträgt ſie nur noch fünf Grad, und vielleicht wird die Nadel in dreißig Jahren in Berlin genau nach Norden zeigen und dann möglicherweiſe ſogar in öſtlicher Richtung wei⸗ terwandern— in Oſtpreußen hat ſie heute ſchon den Nordpunkt überſchritten! Wir werden dann auf unſeren Kompaſſen den roten Strich, über dem die Magnetnadel liegt, auf die andere Seite des Nordpunktes malen müſſen. Im Jahre 1580 lag die Abweichung für London elf Grad nach Oſten, im Jahre 1800 vierundzwanzig Grad nach Weſten. Wegen dieſer außergewöhn⸗ lichen Verſchiebung iſt die deutſche Seewarte ge⸗ zwungen, alle fünf Jahre neue Kartenblätter herauszugeben. Wie alſo hat Filchner gearbeitet? Er hat an jedem Ort— mit Hilfe aſtronomiſcher Me⸗ thoden— feſtgeſtellt, wie weit ſeine Nadel von der Nordrichtung abwich: er hat. indem er einen eigenen kleinen Magneten als Gegenkraft be⸗ nutzte, beſtimmt, mit welcher Kraft ſeine Mag⸗ netnadel nach Norden gezogen wird, alſo ſozu⸗ ſagen einen kleinen Kampf zwiſchen ſeinem künſtlichen Kraftfeld und dem der Erde ausge⸗ fochten, und er hat ſchließlich feſtgeſtellt, in wel⸗ chem Winkel ſeine Magnetnadel zur Erde weiſt. Mit eiserſtarrten Fingern hat er dann die Gamma⸗Werte und noch viele andere Angaben in ſein Notizbuch eingetragen: denn die Mag⸗ netnadel benimmt ſich anders, wenn der Mond am Himmel ſteht, ſie reagiert auf ſechstauſend Meter Höhe anders als auf dreitauſend Meter und bei zwanzig Grad Kälte anders als bei null Grad. Filchner mußte die Temperaturen auf ein zehntel Grad genau eintragen und alle Störun⸗ gen berückſichtigen. Er mußte zu Punkten zurück⸗ kehren, an denen er ſchon vor Jahren einmal geſeſſen hatte, um feſtzuſtellen, ob ſich die Werte geändert haben, und mußte ſehr oft ſeine Appa⸗ rate— verſtecken. Die engliſche Admiralität läßt jetzt ein Schiff bauen, auf dem es kein Eiſen gibt: nicht einen Nagel. Mit ihm ſollen erdmagnetiſche Beobach⸗ tungen auf dem Meere gemacht werden. Dieſe Tatſache zeigt, wie wichtig die Beobachtungen ſind, die Filchner durchführte. In ſtillen Rechen⸗ ſtuben in der Mark werden ſie ausgewertet— und die erdmagnetiſche Karte, die ſich aus ihnen ergibt, wird ein Ruhmesblatt deutſcher For⸗ ſchung ſein. Nadir baktſche J. Von Richard Euringer In der nächſten Nähe von Damaskus, hinter den Ruinen der Dſchami el Efrem trifft der Wanderer auf eine jener übermannshohen Lehm⸗ mauern, hinter der er das Kleinod nicht ahnt, was ſie in ihrer unſcheinbaren Dürftigkeit birgt und verbirgt; dort nämlich liegt einer der ſchön⸗ ſten, reichſten und gepflegteſten Gärten von ganz Syrien, Beſitztum eines zurückgezogen lebenden Türken, den die Transportarmut des Landes zum reichen Mann gemacht hat. Freilich hat er weder das mit ſeltenem Geſchmack gebaute Landhaus ſelbſt errichtet, noch den Garten nach eigenen Wünſchen angelegt, ſondern beides an⸗ gekauft, auch den Gärtner übernommen, einen alten, weißbärtigen Muslim, deſſen Lebenswerk der Garten iſt. Trotzdem hat er einen eigenen Gedanken der Anlage des Ganzen eingefügt: den bezauberndſten Teil des Gartens, jenen, der zwiſchen Aprikoſen⸗, Zitronen⸗ und Pflaumen⸗ bäumen hindurch den Blick auf den ſchnee⸗ glitzernden Hermon freilegt, jenen, wo die ſel⸗ tenſten und erleſenſten Zierſträucher, Blumen und Stauden ſprießen und unter ewig⸗blauem Himmel ihren Duft verſtreuen, ließ er mit Mar⸗ morfließen belegen, das Becken eines Brunens dort erbauen, trennte ihn ab und gab ihm den Namen: Nadir baktſche. Wiſſend nämlich, daß das Alltägliche leicht alltäglich wird, hoffte er, ſich den Genuß daran feiertäglich zu erhalten, wenn er ihn zur Sel⸗ tenheit erhöbe. And verbrachte er die ſechs Tage ſeiner Woche abendlich mit ſeinen Frauen unter irgendeinem Blätterdach des weiten Gar⸗ tens: Nadir baktſche betrat er nur am ſiebten Tage mit der vierten ſeiner Frauen, der Ana⸗ tolierin. Vier Frauen nämlich nannte er ſein eigen, und wer als Gaſt des Mannes etwa durch die verhängten Kelims den Innenhof des Landſitzes betreten oder, im Garten unter Oleander. Pfef⸗ ferſtrauch und Ginſter wandelnd, zu den Gitter⸗ ſtäben der kleinen Erker aufgeblickt, ahnte wohl nicht. welch erleſene Frauen dort auf Pfühl und Polſtern in bunten fließenden Maſchlaks lager⸗ ten und ihres Leibes pflegten: eine Levantine⸗ rin, voll und träge, eine Araberin, geſchmeidig, ſchmuckgiebig und lüſtern, eine Druſin, ſtolz und zäh. Freilich hat der reiche Türke ſie nicht ſelber als die Blüten ihrer Stämme erwählt und in ſein Haus geführt, ſondern, da er ſeine Schätze teilen wollte, durch den findigſten Agen⸗ ten, einen Kenner und Vertrauten, ſie in Smyrna, Beyrut und im Hauran aufgeſpürt. Nur die Jüngſte, ſeinem Herzen nachſte, fand er ſelbſt, die Anatolierin, ein Kind, und entführte ſie den„Süßen Waſſern Aſiens“. Trennte ſie von ihren Ebeſchweſtern ab. überhäufte ſie mit Schmuck und glatten Dingen, ſparte nicht an Leckereien, ſüßen Schnitten teuren Stoffen, gab ihr ſeines alten Gärtners Weib zur Wärterin, ſchenkte ihr den Namen: Gouhar, was bedeutet: „Auserleſen“. Wiſſend nämlich, daß Alltägliches gar leicht alltäglich wird, hoffte er, ſich den Genuß an ihrer ſchlanken Süße feiertäglich zu erhalten, wenn er ihn zur Seltenheit erhöhe. Alſo ſah er ſie allein am ſiebten Tage, wenn er ſie in jenem Teil des Gartens ſuchte, wo der Brunnen friſch und quellklar ſpringt, zwiſchen Aprikoſen⸗ blüten, Pflaumen⸗ und Zitronenbäumen, wo ſtrahlend vor dem ewigblauen Himmel, ſchnee⸗ glitzernd der Hermon gleißt. Trotzdem fand er eines Abends Gouhar nicht ſo ganz nach ſeinem Sinn. Das verdroß ihn und er fragte ſich, ärgerlich mit ſeiner Bernſteinkette ſpielend, ob denn die Friſt der Woche noch zu kurz bemeſſen ſei, immer neu den Schatz zu ſchätzen. Rief den Gärtner und des Gärtners Weib, und bemaß die Friſt auf einen Monat. Trotzdem fand er eines Monats Gouhar nicht ſo ganz nach ſeinem Sinn, fand auch Nadir baktſche nicht ſo ganz nach ſeinem Herzen. Das verdroß ihn; denn die Zeit des Wartens täuſchte die Erwartung. Alſo rief er ſich den Gärtner und des Gärtners Weib, und bemaß die Friſt von neuem, ſagend: „Wählt mir einen Tag des Jahres, da der Garten in der Fülle ſeiner Blüte, da das Weib im Scheitelpunkt ihrer Süße ſteht!“ Trotzdem fand er an dem Tage Weib und Garten nicht nach Sinn und Herzen. Da bekümmerte er ſich und fragte ſeinen Gärtner;„Iſt das Nadir baktſche, meines Reich⸗ tums Schatz?“ Fragte ſeines Weibes Wärterin:„Iſt das Gouhar, meiner Perlen Perle?“ „Herr“, antwortete der Gärtner,„darf ich ſprechen?“ „Sprich!“ „Komm doch jeden Morgen, jeden Abend“, ſprach der greiſe Mann,„hilf mir, jede kleine Knoſpe hüten, jedes Blatt betreun und jeden Schößling ſchneiden! Das Alltägliche wird ſo zum Feiertag!“ „Herr“, antwortete die Wärterin,„darf ich ſprechen?“ „Sprich!“ „Komm doch jeden Morgen, jeden Mittag, jeden Abend!“ ſprach die greiſe Wärterin,„hilf mir, jede kleine Regung leiten, jede kleine Sehn⸗ ſucht ſtillen, jede kleine Laune raſch vertreiben! Das Alltägliche wird ſo zum Feiertag!“ „Geht!“ ſprach der Türke, zählte viele Stun⸗ den ſeiner Bernſteinkette zweiunddreißig Per⸗ len, und verſtand, daß ein Genuß nicht lohnen kann, der keine Pflege lohnt So entließ er drei von ſeinen Frauen, pflegte ſeines Weibs und ſeines Gartens ſorglich, im Genuſſe ſeiner Güter. Wiſſenswertes Allerlei Zwillingsgeburten kommen häufi⸗ ger bei blonden Müttern vor als bei brünetten. Durchſchnittlich werfen Zigarettenraucher von jeder Zigarette weg. Ein Einwohner von San Franzisko, der einen Schutzmann angerempelt hatte, wurde da⸗ zu verurteilt, an den nächſten 90 Tagen vor jedem Schutzmann, dem er begegnet, den Hut zu ziehen und ihn höflich zu grüßen. Das Fürſtenhaus, das die meiſten regieren⸗ den Fürſten mit dem gleichen Namen hat, iſt die deutſche Familie Reuß. Der regierende Fürſt hat dort 84 Mal den Namen Heinrich getragen. Die ätheriſchen Oele mancher Blumen und Pflanzen können keimtötende Wirkung haben. Man behauptet, daß Luft, die mit Lavendelöl geſättigt iſt, Tuberkelbazillen im Laufe von 12 Stunden zu töten vermag; das Oel der Zimt⸗ bäume ſoll Typhusbakterien in 45 Minuten un⸗ ſchädlich machen. Früher Amſelſang Von Hans Gäfgen Es währt noch lang, bis Frühling wird. Es iſt noch nicht die Zeit. Wer weiß, ob es nicht morgen ſchon Aus grauen Weiten ſchneit. Doch heute iſt ein milder Tag, Und helle Wolken ſind Am Himmel luſtig aufgereiht Im ſanften, linden Wind. Und droben im Kaſtanienbaum Erwacht ein heller Klang, Voll Sehnſucht nach der Frühlingszeit, Ein erſter Amſelſang Und ſind die Menſchen auch voll Haſt, Sie bleiben alle ſteh'n, Um einen kleinen Augenblick Zum Sänger aufzuſeh'n. Sie tragen in den lauten Tag Ein leiſes Lied davon. Im Herzen blieb vom Amſelſang Ein kleiner, holder Ton Das ausgeſtorbene Dorf Im Süden von Niederländiſch-Neu⸗-Zuinea liegt das kleine Dorf Tomerau. Dort wohnten nur wenige, aber ſehr glückliche Menſchen. Die Eingeborenen glaubten im Paradies zu ſein; Schönheit umgab ſie, und die Nahrung lieferte Mutter Natur in verſchwenderiſcher Fiille. Un⸗ gern ſahen die Eingeborenen, daß ſich auch Chineſen in ihrem Dorfe niederließen. Sie kamen über Auſtralien in die Gegend und ſetz⸗ ten ſich dort feſt. Dennoch beſtand die ganze Dorfbevölkerung nur aus etwa hundert Menſchen. Tomerau war und iſt eine Oaſe inmitten moraſtigen Landes. Ob die Chineſen das Unglück über das Dorf brachten? Eine Seuche brach plötzlich aus, eine ſchleichende un⸗ heimliche Krankheit, deren Urſprung bisher nicht geklärt wurde, brach aus. Faſt die ganze Einwohnerſchaft wurde dahingerafft. Der Reſt entfloh und iſt um nichts mehr zu bewegen, ins Dorf zurückzukehren. Die Götter haben das Paradies zerſchlagen; vielleicht, daß hier und da einer der Eingeborenen zurückfindet, um in ſeiner Heimat zu ſterben oder ſich den Göttern opfert, damit das Dorf vom Fluch befreit wer⸗ de? Denn, merkwürdig, nur Tomerau wurde von der Seuche befallen. Verſchont blieben die Dörfer in der Umgegend. Dort aber haben ſich auch keine Fremden niedergelaſſen. Tomerau 0 lockte, weil ſeine Schönheit nicht ſterben ann. Etwas zum Lachen Frau Müller, durch und durch praktiſche Hausfrau, hat nur Sinn für ihren Haus⸗ halt.— Kommt eines Tages ihr Mann ſpäter nach Hauſe:„Wo warſt du denn ſo lange?“„Ich hab' mir einen ſehr inter⸗ eſſanten Vortrag angehört: Ueber die Ent⸗ fernung der Firſterne.“„So?— Womit entfernt man denn die?“(Koralle.) * Schade Der Arzt zu ſeinem Tiſchnachbarn im Kurhotel:„Leiden Sie an Neuralgie?“ „Nein.“ „Schade.“ „Nun, erlauben Sie mal...“ „Ich habe nämlich ein unfehlbares Mittel dagegen entdeckt.“ . „Vor allen Dingen müſſen Sie viel mehr Obſt eſſen, und immer mit der Schale. Die Obſtſchale enthält nämlich wichtige Beſtand⸗ teile und Vitamine, die für den Körper unentbehrlich ſind. Welche Obſtſorte eſſen Sie übrigens am liebſten?“ „Bananen, Ananas und Apfelſinen, Herr Doktor.“ Der Rebell/ Von Walter Bähr Aus dem bayriſchen Erbfolgekrieg, der in Böhmen geführt wurde und als„Kartoffelkrieg“ auf der Scherzſeite der Weltgeſchichte zu finden iſt, weil in ihm von den friderizianiſchen Preu⸗ ßen und den öſterreichiſchen Maria⸗Thereſianern weniger blutige Schlachten geſchlagen, als meiſt⸗ hin um das tägliche Brot der Truppen gerauft wurde, war der zwanzigjährige Hans David Ludwig von Vork nach ſeinem Standort in Braunsberg zurückgekehrt. Der blutjunge Leutnant ließ noch nichts vom ſpäteren ruhmreichen Schlachtengeneral voraus⸗ ahnen, der kaltblütig zu often Malen unter dem Feuer feindlicher Kugeln ſpazierenritt, war aber ſchon damals von einer ſtraffen Geſpanntheit und herben Abgeſchloſſenheit, die mit eisherziger Kälte ſein allzeit kochendes Innere umpanzerten und ihn nach außen ſcharf wie gehacktes Eiſen machten. Beſonders im Ehrenpunkte. Sehr mißfielen ihm auf einer Parade die derben Neckereien, unter denen vorgeſetzte Feld⸗ zugsteilnehmer darüber ſpöttelten, was feder aus dem Kartoffelkrieg mitheimgebracht habe, denn viel zu häufig ſei man gleich dem gemei⸗ nen Mann auf rückſichtsloſe Selbſtverſorgung ver⸗ wieſen geweſen. Als aber der Stabskapitän von Naurath ſich rühmte, die Altardecke einer Kirche unter den Sattel geſchoben zu haben, ſprudelte York die Worte heraus:„Das iſt ja geſtohlen!“ Der ſchneidige Anwurf des jüngeren Kame⸗ raden knöpfte den älteren Eiſenbeißern die Ohren auf und machte ſie hellhörig für die ernſt⸗ hafte Seite des übel getriebenen Spaßes. Eine langwierige Unterſuchung wurde eingeleitet und zuletzt allerhöchſt ſeiner Majeſtät dem König die ſcheidung angetragen, wie der Leutnant Vork zu beſtrafen, oder ob der Stabskapitän des Dienſtes zu entheben ſei, Friedrich der Große, der gar wohl abzu⸗ wägen wutzte, wann einem durch Tapferkeit ausgezeichneten Stabskapitän ein Uebergriff im Felde nachzuſehen und einem jungen Leutnant ein ſcharfes Widerwort auf der Parade zu über⸗ hören ſei, entſchied im Sinne einer ſtrengen Rangordnung, Freunde und Gegner der beiden Schuldigen mit ſeinem Urteil zu gleichen Maßen überraſchend:„Geplündert iſt nicht geſtohlen, Pork kann ſich zum Teufel ſcheren.“ Damit hätte der Streit begraben ſein müſſen, zumal niemand aus der königlichen Zurechtwei⸗ ſung des Leutnants deſſen Dienſtentlaſſung herausleſen wollte, wenn nicht York geweſen wäre. Mit ihm entſchloſſen ſich ranggleiche Ka⸗ meraden, unter einem Naurath nicht weiter zu dienen. Als dieſer die nächſte Wachtparade zu befehligen und Pork als wachthabender Leut⸗ nant ſie anzuführen hatte, wendete Pork die Spitze des Spontons, der damaligen Parade⸗ waffe, zur Erde. Seinem Beiſpiel verweigerten Gehorſams hatten die Kameraden beitreten und die Wacht⸗ parade ebenfalls nicht anführen wollen. Aber ſo eingefleiſcht war die preußiſche Befehlsunter⸗ ordnung und die Ueberzeugung ihrer Notwen⸗ digkeit ſo eingewurzelt, daß ſchon der Nächſtauf⸗ gerufene gegebenem Wort zuwider jeden Wei⸗ gerungswillen in ſich gelähmt fühlte und pflicht⸗ gemäß gehorchte. Seinen Augen nich! uend, aber tiefinnerſt bejahen müſſend, lieſer York den Degen aus und ließ ſich abführen. Kriegsgericht, Feſtungshaft und vorläufiger Ausſchluß aus dem Heere, ließen zum erſtenmal jene Bitterkeit rebelliſcher Vereinſamung in ihm aufquellen, die ſich in ſtärkſtem Maß ſeiner be⸗ mächtigte, als er dreiunddreißig Jahre ſpäter den kühnen Vertrag von Tauroggen abſchloß, der das Vaterland befreite. — —.——ñ— —— — ——— 2 3— . 2 2 2— . er eee eee, e Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Betr.: Anmeldung von Veranſtal⸗ tungen uſw. Ich bitte die Führer der Formationen, Glie⸗ derungen und angeſchloſſenen Verbände ſowie die Vereinsvorſitzenden— evtl. Stellvertreter — am Donnerstag, abends 8.30 Uhr, zu einer wichtigen Beſprechung ſich in der Partei⸗ dienſtſtelle einfinden zu wollen. a Ebenſo wollen auch die BZ⸗Obleute der Betriebe Corſettfabrik Levinger& Feibel, Rübelmann, Liebhold, Jacob und Brechtel, erſcheinen. Braun, Ortsgruppenleiter. * Jungmädelgruppe Am Mittwochabend, 2. Februar, treten alle IM⸗Schar⸗ und Schaftsführerinnen um 7.30 Uhr am Heim an. Berufsberatungskarten ausgefüllt mitbringen, ebenfalls die Geſund⸗ heitspäſſe und Schreibzeug. Die Führerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 2. Februar 1938 UAnſer Tagesſpruch Die höchſte Lebensnorm heißt: In Freiheit dienen! Fontane. 4 9 Mintexschbuß- Nexkaug „Ach“, ſeufzte vorige Woche ein Freund von mir,„jetzt fangen wieder die ſchrecklichſten Tage an“. f„Wieſo ſchreckliche Tage?“ wollte ich wiſ⸗ en. „Ja“, ſagte er, ich ſpreche ja ſonſt nicht darüber, aber dir will ich es doch ſagen. Weißt du, ich habe ſicher eine liebe gute Frau, aber wenn der Schlußverkauf losgeht, dann iſt ſie wie aus dem Häuschen. Ich gönne ihr ja gern die kleine Freude, aber weißt du, ſo vierzehn Tage lang mittags draußen eſſen und dann abends den notgedrungen ſelbſt aufgewärmten Kaffee am Morgen zu trinken, von den an⸗ deren Umſtändlichkeiten gar nicht zu reden, das iſt doch zuviel“. „Jedes Ding hat eben ſeine Schattenſeiten“ tröſtete ich ihn.„Es iſt jedenfalls beſſer, daß deine Frau nur 14 Tage„aus dem Häuschen“ und den übrigen Teil des Jahres„normal“ iſt als umgekehrt. Das ſah er denn ſchließlich auch ein. In der Tat werden die Tage des Winter⸗ ſchlußverkaufs wohl von den meiſten mit Spannung und Freude erwartet. Von den Käufern, weil ſie wiſſen, daß dies nur eine zweimal jährlich wiederkehrende beſonders günſtige Kaufgelegenheit iſt, von den Ge⸗ ſchäftsleuten, weil in dieſen beiden Wochen die Lager geräumt werden und Platz geſchaffen wird für die neuen Artikel der kommenden Saiſon. Bei den Frauen gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder kauft man nicht frü⸗ her, als bis man alles genau gemuſtert, be⸗ fühlt und betaſtet und vielleicht auch noch von einer„guten Freundin“ hat begutachten laſſen. Dieſe etwas zeitraubende Taktik übt man beim gewöhnlichen Kauf. Aber beim Winterſchluß⸗ verkauf iſt das anders, da beſteht die Gefahr, daß einem eine„Konkurrentin“ zuvorkommt. Deshalb heißt es raſch kaufen. Was iſt ſchließlich auch ſchon dabei, wenn man mal in der Haſt ein Stück kauft, das man nicht brau⸗ chen kann. So kleinlich darf man eben bei einem Schlußverkauf nicht ſein...! Wer einen beſonders guten Fang gemacht hat, kommt ſich in dieſen Tagen wie ein Sieger nach der Schlacht vor. Und was das Schönſte iſt: Wer noch nicht gleich mitkonnte, weil er noch kein Geld bekommen hatte, braucht auch nicht traurig zu ſein, denn die„Schlacht“ dauert noch 14 Tage. Mancher hat vielleicht einen Weihnachtseinkauf aufgeſchoben, den er jetzt nachholt und ein anderer ſorgt ſchon für den Sommer vor. Hauptſache aber iſt und bleibt, daß gekauft und verkauft wird! Nutzen wir die Tage! So jung kommen wir nie mehr zum— Winterſchlußverkauf! * Breslau ruft! Auch die Viernheimer Mitglieder des Deut⸗ ſchen Reichsbundes für Leibesübungen treffen ihre Vorbereitungen! Die Tage des 16. Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes in Breslau rücken immer näher. Es gilt, dieſem Turn⸗ und Sportfeſt als Feier des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübun⸗ gen im Dritten Reich eine glanzvolle Durch⸗ führung wie nie zuvor zu ſichern. Das kann nur geſchehen durch hochſtehende turneriſche und ſportliche Leiſtungen, bei denen einzelne Feſtveranſtaltungen und durch einen überwäl⸗ tigenden Beſuch ſeitens der Turner und Sportler und der an den deutſchen Leibes⸗ übungen intereſſierten Volksgenoſſen. Das 16. Deutſche Turnfeſt iſt bekanntlich vom Führer befohlen worden und hat damit die Zusicherung jeder denkbaren Unterſtützung durch Reich und Partei gefunden. Um die ge⸗ feder Turner und Sportler und die intereſ⸗ ierten Volksgenoſſen über die Bedeutung des Feſtes aufzuklären und die Schönheiten einer Schleſienfahrt ſchon jetzt zu zeigen, hat man bereits mit einer nachdrücklichen und wir⸗ kungsvollen Filmpropaganda eingeſetzt, die jetzt durchgeführt wird. Der Werbeabend für Viernheim findet heute Mittwochabend, 8.30 Uhr, im Freiſchützſaal ſtatt. Er bringt außer einem Vortrag von Dr. Xandry, Berlin, Tonfilme, die die ſchöne alte Feſtſtadt Bres⸗ lau in ihrer näheren Umgebung und die an Naturſchönheiten reichen Gebirgslandſchaften Schleſiens zeigen. Die Filme ſind ſämtlich als volksbildend anerkannt worden und werden nicht nur bei den Mitgliedern des DR, ſondern auch in allen anderen Kreiſen ſtarken Anklang finden. Es werden daher nicht nur die Turner und Sportler, ſondern alle Kreiſe unſeres Ortes zum Beſuch des Werbeabends aufgefordert. Für heute abend muß die Parole lauten: Auf in den„Freiſchütz“! Sternwandberung nach dem Vorſtein⸗ haus bei Aeichenbach i. Odw. Am 20. Februar findet in ſämtlichen Orts⸗ waltungen und Betrieben des Großkreiſes Bensheim⸗Heppenheim mit der NS-Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ eine Sternwan⸗ derung nach dem Borſteinhaus der Kdßß⸗ Wanderer ſtatt. Aus allen Orten und Betrie⸗ ben unſeres Kreiſes werden ſich die Volksge⸗ noſſen zu einer großen Gemeinſchaft zuſam⸗ menfinden, um einige frohe Stunden auf ſchöner Bergeshöhe zu erleben. Dieſe Sternwanderung ſoll zugleich auch der Auftakt ſein, in dieſem Jahre viel mehr noch als früher in allen Orten hinauszuwan⸗ dern in die immer mehr aufs neue ſich ent⸗ faltende Natur, hinauszuwandern, um ſich zu erfreuen an den ſchönen Bildern unſerer engeren und weiteren Heimat. So iſt es wün⸗ ſchenswert, wenn ſich an dieſer erſten Wan⸗ derung in unſerem Kreiſe recht viele Volks⸗ genoſſen und ⸗genoſſinnen beteiligen. Wir Viernheimer Wanderfreunde fahren bei gutem Wetter mit den Rädern nach Reichen⸗ bach, bei unſicherem Wetter mit der Bahn nach Bensheim, wo bei genügender Beteiligung der ermäßigte Geſellſchaftsfahrpreis in Kraft tritt. Von Bensheim aus geht es dann in etwa eineinhalbſtündiger Wanderung zum Borſteinhaus, das nun im Beſitz der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ iſt. Auf dem Borſteinhaus kann ein Mittag⸗ eſſen zum Preis von 50 Pfg. eingenommen werden. Anmeldungen zu dieſer Wanderung ſind bis ſpäteſtens 5. Februar auf der DA8⸗Geſchäfts⸗ ſtelle, oder beim Ortswanderwart Alf. Graff, Lampertheimerſtraße 33, abzugeben. * Ehrentafel des Alters 80 Jahre alt. Frau Peter Haas Witwe, Maria geb Müller, Sand⸗ ſtraße wohnhaft, wurde am heutigen Tage 80 Jahre alt. Dem greiſen Geburtstagskind unſere herzlichſten Glückwünſche. Mögen ihm im Kreiſe von Kindern und Enkeln noch einige Jährlein glücklichen Lbendsabends beſchieden ſein. Neue Quittungskarten in der Invaliden⸗Verſicherung Gemäß einer Anordnung des Reichsver⸗ ſicherungsamtes werden für die Invaliden⸗ verſicherung neue Quittungskarten einge⸗ führt, die die neuen geſetzlichen Beſtimmungen berückſichtigen. Beide Quittungskarten, ſowohl die für die Pflichtverſicherung wie die für die Selbſtverſicherung, enthalten den Hinweis, daß nach dem neuen Recht zur Erhaltung der An⸗ wartſchaft jedes Kalenderjahr mindeſtens 26 Wochenbeiträge entrichtet werden müſſen. Sonſt erliſcht die Anwartſchaft auf Leiſtungen der Invalidenverſicherung. Die Quittungs⸗ 7 * Schäblinge ausrotten! Schädlingsbekämpfung im Obſtbau iſt Pflicht!— Beſondere Maßnahmen in Gebieken mit großen Anbauflächen Niemand wird heute mehr daran zweifeln, daß das Obſt in der Ernährung unſeres Volkes eine bedeutende Rolle ſpielt. Immer mehr Menſchen haben ſich an den regelmäßigen Genuß der verſchiedenen Obſtarten und Obſt⸗ arten und Obſterzeugniſſe gewöhnt, nicht allein des Nährwertes, ſondern vor allem der Ge⸗ ſundheit wegen. Damit erwächſt dem Staate die Aufgabe, den geſteigerten Bedarf unſeres Volkes an Obſt zu befriedigen, und zwar nach Möglichkeit innerhalb unſerer Grenzen. Das bedeutet, daß die Obſterträgniſſe der Menge nach erhöht und der Güte nach verbeſſert werden müſſen; denn bekanntlich wurde ſchon bei bisher geringem Bedarf ein noch weſent⸗ licher Teil des verbrauchten Obſtes eingeführt. Um dies zu erreichen, hat der Reichsernäh⸗ rungsminiſter im Oktober 1937 eine Verord⸗ nung zur Schädlingsbekämpfung im Obſtbau erlaſſen, zu der vor kurzem Richtlinien her⸗ ausgegeben wurden, die nicht nur für den Er⸗ werbsobſtbau, ſondern auch für jede andere Art des Obſtbaues Geltung haben. Jeder Bauern⸗ hof, jeder Stadtrandſiedler, ja jeder einzelne Obſtbaum wird von dieſen einſchneidenden Beſtimmungen betroffen. Sie beſagen, daß alle abgeſtorbenen oder im Abſterben begriffenen Obſtbäume und ⸗ſträucher bis zum 1. März jeden Jahres zu beſeitigen ſind. Hierzu gehören die Bäume und Sträucher, bei denen Stämme oder Aeſte zu einem Drittel und mehr abgeſtorben ſind, bei Steinobſt auch ſolche mit ſtarkem Gummifluß. Ebenſo ſind alle Obſtbäume und ⸗ſträucher, die ſo ſtark von Schädlingen oder Krankheiten befallen ſind, daß Bekämpfungsmaßnahmen wirkungslos er⸗ ſcheinen, zu entfernen. Hierbei werden die be⸗ fallenen Aeſte und Zweige an Ort und Stelle verbrannt, ſoweit ſie nicht vom Obſtgrundſtück entfernt werden. Geſchieht das letzte, ſo iſt auf jeden Fall Vorſorge zu treffen, daß eine Verſchleppung der Krankheiten verhindert wird. Beim Auslichten der Kronen müſſen dürre und abſterbende Aeſte, ferner ſolche, die mit Miſteln und Hexenbeſen beſetzt ſind, ebenſo wie ſpitzendürre Triebe beſeitigt und bis in das geſunde Holz zurückgeſchnitten werden. Für krebsbefallene Aeſte gilt das gleiche: Krebs an Stämmen iſt auszumeißeln. Die hierdurch entſtandenen Wunden werden mit Baumteer oder Baumwachs verſchloſſen. Um das Auftreten des Stachelbeermeltaus zu ver⸗ hüten, ſind die Triebſpitzen der Stachelbeer⸗ ſträucher abzuſchneiden. Bei ſtarkem Befall werden die ganzen Sträucher entfernt. Die Stämme und Aeſte der Bäume müſſen durch Abkratzen der Mooſe, Flechten und alter Borke geſäubert und ſo gehalten werden, daß die Schädlinge keinen Schlupfwinkel finden kön⸗ nen. Die freigelegten Blutlauskolonien ſind mit einem amtlich anerkannten Blutlausmit⸗ tel zu behandeln. Sinngemäß dasſelbe gilt für die Blutläuſe, die ſich an den Wurzeln feſt⸗ geſetzt haben. Weiter ſind Fruchtmumien, Raupenneſter und Eigelege von Schädlingen, insbeſondere von dem des Schwammſpinners und des Ringelſpinners, zu befreien. Selbſt größere Obſtbäume mit übermäßig hohen Baumkronen müſſen unter Umſtänden niedergelegt werden, und zwar dann, wenn wegen zu großer Höhe des Baumes Bekäm⸗ pfungsmaßnahmen gegen die Schädlinge nicht mehr möglich. Hierbei wird in Gebieten mit Erwerbsobſtbau ein ſtrengerer Maßſtab angelegt werden als anderswo, weil durch das Unterlaſſen der Schädlingsbekämpfung das ganze Obſtbaugebiet gefährdet werden könnte. Als übermäßig hoch werden in den Richtlinien Kirſchbäume mit Kronen von über 10 Meter bezeichnet. Bei allen ſich hieraus ergebenden Zweifelsfällen haben die zuſtändigen Pflan⸗ zenſchutzämter oder deren Beauftragte die end⸗ gültige Entſcheidung zu fällen. Kommen die Eigentümer und Nutzungsbe⸗ rechtigten dieſen Verpflichtungen trotz beſon⸗ derer Aufforderung nicht nach, ſo können die verantwortlichen Stellen die Bekämpfungs⸗ maßnahmen auf Koſten der Verpflichteten vor⸗ nehmen oder vornehmen laſſen. Im übrigen ſard die Verpflichteten angehalten, alle er⸗ orderlichen Hilfsdienſte bei der Bekämpfung zu leiſten. Welche Bedeutung der Staat dieſen Be⸗ kämpfungsmaßnahmen beimißt, geht aus der Höhe der Strafe hervor, wenn die Vorſchrif⸗ ten der Verordnung nicht befolgt werden. Bei vorſätzlicher Zuwiderhandlung drohen Gefäng⸗ nisſtrafen bis zu zwei Jahren und Geld⸗ ſtrafen. Zweifellos wird eine Beſtrafung nur in den wenigſten Fällen vorkommen. Denn jeder Obſtbauer hat ſelbſt das größte Intereſſe daran, möglichſt hohe Ernten zu erzielen. Dieſe können aber nur bei eingehendſter Schädlingsbekämpfung erzielt werden. Bei dieſer Gelegenheit verweiſen wir auch auf die diesbezügliche Bekanntmachung des Bürgermeiſters, die, ſchon zum wiederholten Male veröffentlicht, von allen Beteiligten be⸗ achtet und befolgt werden muß. Bis zum 5. Februar iſt Friſt zur Erfüllung der gefor⸗ derten Anordnungen gegeben, andernfalls ab dieſem Zeitpunkt die Arbeiten, wie erwähnt, auf Koſten der Baumbeſitzer getätigt werden. e eee eee karte für Selbſtverſicherer weiſt ferner darauf hin, daß alle deutſchen Staatsangehörigen bis zum 40. Lebensjahr ſich freiwillig verſichern können. In den Markenfeldern wird ebenfalls immer wieder auf die Beachtung der Anwart⸗ ſchaftsfrage hingewieſen. Der Nachweis der Erſatzzeiten wurde entſprechend ergänzt, als Erſatzzeiten gelten künftig Wehrpflicht, Reichs⸗ arbeitsdienſt, Krankheit, Arbeitsloſigkeit und anerkannte Lehrgänge. Solange noch alte Quittungskarten aufgebraucht werden müſ⸗ ſen, ſollen die Verſicherten durch einen ange⸗ hefteten Zettel auf die neuen Anwartſchafts⸗ beſtimmungen hingewieſen werden. * Wann it wieder Nordlicht? Ein Forſcher ſagt: nach 27 Tagen! Das Nordlicht, das in der vorigen Woche in der Nacht zum Mittwoch ganz Europa in Aufregung brachte, kommt in 27 Tagen wie⸗ der— das iſt die Prophezeiung eines Osloer Nordlichtforſchens, der das Studium des Nordlicht zu ſeinem ſpeziellen Arbeitsgebiet gemacht hat. Dieſer Gelehrte, Profeſſor Vegard, erklärt, daß nach ſeinen viele Jahre hindurch im Nor⸗ den gemachten Beobachtungen und Forſchungen mit einer Wiederholung der Erſcheinung, wenn auch nicht in derſelben Stärke, in etwa 27 Tagen, alſo ungefähr am 20. Februar, ge⸗ rechnet werden kann. Außerdem werden in dieſem und im näch⸗ ſten Jahre noch mehrmals ſolche„Nordlicht⸗ Nächte“ kommen. Profeſſor Vegard hat ſich gerade mit dem roten Nordlicht jahrelang be⸗ ſchäftigt und das Ergebnis ſeiner Arbeiten in mehreren Veröffentlichungen niedergelegt. Nach ſeinen Theorien rufen Veränderungen in den höchſten Schichten der Atmoſpäre eine Verſtärkung beſtimmter roter Spektrallinien hervor, und dieſe Verſtärkung bewirkt das in⸗ tenſive Rot, das ja diesmal übereinſtimmend von allen Beobachtern hervorgehoben worden iſt. Fünf norwegiſche Obſervatorien haben die ganze Nacht hindurch Spezialaufnahmen des Phänomens gemacht. Insgeſamt wurden zwei⸗ tauſend Aufnahmen angefertigt, deren Bear⸗ beitung und Auswertung mehrere Monate in Anſpruch nehmen wird. Lichtmeß warm, Gott erbarm Heute iſt Lichtmeß. Heute ſoll nach altem Brauch alle Arbeit ohne das künſtliche Licht getan werden. Freilich, unſere haſtende Zeit geſtattet uns kaum, nach ſolchen Bräuchen aus geruhſameren Zeiten unſer Leben einzurichten, und wir werden, wenn es die Pflicht uns vor⸗ ſchreibt, auch nach Sonnenuntergang 16.57 Uhr unſere Arbeit fortſetzen müſſen. Trotzdem bedeutet Lichtmeß freudigen Blick in das Früh⸗ lingsland. Zwar ſoll es ſelbſt um Lichtmeß herum noch„kalt, finſter, trübe und dick“ ſein. Brennt zu Lichtmeß Sonne heiß, bleibt der Winter lange weiß. Lichtmeß in Schnee, Oſtern im Klee. Das wird allerdings in dieſem Jahre, wo Oſtern auf den 17. April fällt, nicht gerade ein Kunſtſtück ſein.— Das bäuerliche Jahr beginnt. Die Vorarbeiten und Hofarbeiten ſind zum großen Teil getan. Nun ſoll der Schritt aufs Feld gewagt werden. Die Kerzen, Symbole des göttlichen Lichtes, werden geweiht, das Korn wird„geweckt“, die Ler⸗ chen ſollen anheben zu ſingen, und die Lang⸗ ſchläfer ſollen ihren Winterſchlaf beenden.— Mit freudiger Anteilnahme verfolgen wir alle die Arbeit unſerer deutſchen Bauern im neuen Erntejahr. Möge es im Zeichen des wachſenden Tages ein Jahr des Segens ſein! Unbeſtändigkeit dauert fort Ein mit ſeinem Zentrum vor Norwegen liegender Sturmwirbel brachte an ſeiner Vor⸗ derſeite auch uns zunächſt eine Ueberflutung mit milder Meeresluft. Sie war mit Nieder⸗ ſchlagstätigkeit und auch im Gebirge mit Tau⸗ wetter verbunden. Von der Rückſeite des Wir⸗ bels nachſtoßende kältere Meeresluft brachte bereits am Dienstag wieder Uebergang zu Schauerwetter. Die Unbeſtändigkeit der Wit⸗ terung bleibt auch für die Folge erhalten. Mittwoch: Veränderliche Bewölkung und einzelne, meiſt ſchauerartige Niederſchläge. Bei lebhaften Winden um Weſt etwas kälter. Die Ausſichten für Donnerstag: dauer der unbeſtändigen Witterung. ort⸗ dieſem belanft Hing Gaſthau jährige ten Aug das ble Neler t fcb mit leic Mit 1 Var bon 18 feſtgenon Freun ten, wut erviſcht. Geſchäft hellen N zu ent ſtand, ſe die Kaſſe nungsdo ten aber berden. . Gieße einem O eingeliefe Trebhe ei Nlaß iu Etempel „Tleodot⸗ ter Richmt fen, daß! duk er „ Acchaff fate er Nees ſäureflaſch ſcwere 5 nach in Ori Sch 1 7 * Aundfunkgerät geſtohlen Einbruch in eine Gaſtwirtſchaft Bingen. In der Nacht zum Sonntag wurde in einer Binger Gaſtwirtſchaft ein Einbruchs⸗ diebſtahl verübt. Der Täter gelangte durch das Aufdrücken des eiſernen Tores zunächſt in den Hof, zertrümmerte dann das Küchenfenſter, worauf er in die Küche einſtieg. Ungehindert hatte er nun Zutritt zum Wirtſchaftsraum. Aus dieſem entwendete er einen fuſt neuwerti⸗ gen Olympia Superhet(Sachſenwerk) Nummer 382 W, der einen Anſchaffungswert von 290 Mark hat. Der Apparat wurde in ein Wachs⸗ tuch, das ſich auf dem Küchentiſch befand, ver⸗ packt und mit Schuhriemen, die aus in der Küche ſtehenden Schuhen entnommen waren, berſchnürt. Offenbar iſt der Diebſtahl um drei Uhr nachts ausgeführt worden. Die Erdleitung der Rundfunkleitung führt hinter der Wanduhr her. Beim Entfernen der Erdleitung vom Ap⸗ parat hat ſich die Uhr etwas verſchoben und das Werk blieb ſtehen. Die polizeilichen Er⸗ mittlungen nach dem Täter wurden eingeleitet. Vermißt Edenkoben. Die Witwe Katharina D eck, bei dem Winzer Daniel Steigelmann in Rhodt als Haushälterin beſchäftigt, iſt ſeit Sonntag, 23. Januar ſpurlos verſchwunden. Angaben über die Vermißte ſind an die nächſte Polizeiſtelle erbeten. i Flucht aus dem Leben Frankenthal. In ſeiner Wohnung hat hier der ledige 27jährige Nikolaus S piegel Selbſt⸗ mord verübt, indem er ſich eine Piſtolen⸗ kugel in den Kopf ſchoß. Der Grund zu 2 1 verhängnisvollen Entſchluß iſt nicht ekannt. Des Kindes Schutzengel Bingerbrück. Im zweiten Stockwerk eines Gaſthauſes in Bingerbrück kletterte das drei⸗ jährige Kind eines Mieters in einem unbewach⸗ ten Augenblick auf die Fenſterbank. Es verlor das Gleichgewicht und ſtürzte aus dem Fenſter. Das Kind fiel zunächſt auf das Dach eines Ne⸗ bengebäudes, rollte weiter und ſtürzte dann vier Meter tief auf den Bürgerſteig. Trotz des ge⸗ fährlichen Sturzes hatte es aber Glück, es kam mit leichteren Verletzungen davon. Mit 13 Jahren Fahrrad- und Kaſſenräuber Idar⸗Oberſtein. Zwei Bürſchchen im Alter bon 13 und 15 Jahren. die vor einigen Tagen feſtgenommen worden waren, weil ſie in Bad Kreuznach und Bingen Fahrräder geſtohlen hat⸗ ten, wurden jetzt erneut bei einem Gelddiebſtahl exrwiſcht. Sie hatten ausgekundſchaftet, wo ein Geſchäftsmann ſeine Schlüſſel aufbewahrte. Am hellen 8 gelang es ihnen, die Schlüſſel zu entwenden.“ Während der eine Schmiere ſtand. ſchlich ſich der andere ins Büro, öffnete die Kaſſe und entwendete 30 Mark, die die hoff⸗ nungsvollen Früchtchen ſich teilten. Sie konn⸗ —— 8 bald darauf von der Polizei geſchnappt erden. Auf der Treppe tödlich abgeſtürzt Gießen. In der Klinik wurde eine Frau mit einem Oberarmbruch und einem Schädelbruch eingeliefert. den ſie ſich bei einem Sturz von der Treppe eines Hauſes auf dem Landgraf⸗Philipp⸗ Platz zugezogen hatte. An den Folgen des 1 5 Schädelbruchs iſt die Frau nun ge⸗ ſtorben. a Beim Stau am Elektrizitätswerk wurde die eiche einer etwa 50 jährigen Frau aus der Lahn geländet. Wie feſtgeſtellt wurde, iſt die Frau in der Nähe der Bleiche in ſelbſtmörderi⸗ ſcher Abſicht in die Lahn geſprungen. Tödlicher Grubenunfall Elkerhauſen(Oberlahn). Durch umfallenden Stempel(Abſtützpfeiler) wurde in der Grube „Theodor“ der 28jährige unverheiratete Arbe:⸗ — ter Richard Harpel ſo ſchwer am Kopf getrof⸗ fen, daß der Tod unmittelbar eintrat. Durch Exploſion einer Kohlenſäureflaſche getötet Aſchaffenburg. In einer Autoreparaturwerk⸗ ſtätte erlitt der 32jährige Autoſchloſſer Julius Boeſenberaer durch die Exploſion einer Kohlen⸗ ſäureflaſche, mit der er gerade arbeitete, ſo ſchwere Verletzungen, daß er einige Stunden danach in der Klinik ſtarb. Drei Schwerverletzte bei einem Kraftwagenunfall Altenkirchen. Einem Perſonenkraftwagen, der abends nach Schichtwechſel Arbeiter der Grube EGupel nach Eicherhof fuhr, platzte bei der Ko⸗ lonie Niederhövels⸗Eupel ein Reifen. Dadurch verlor der Fahrer die Herrſchaft über den Wa⸗ gen, der gegen einen Straßenbaum rannte. Von den Inſaſſen wurden drei ſchwer verletzt. 2500 Eier wurden vernichtet Siegen. In einer Straßenbiegung oberhalb des Kreisortes Walpersdorf ſtieß auf der Fahrt nach Siegen ein Eierhändler mit ſeinem Perſo⸗ nenwagen und Anhänger auf einen parkenden Laſtzug. Das Perſonenauto und der Anhänger fuhren dabei die Böſchung hinab, wobei der An⸗ hänger mit einer Ladung von 4000 Eiern und einigen Zentnern Obſt umſchlug. Die Eier und das Obſt wurden dabei aus dem Anhänger ge⸗ ſchleudert und landeten zum größten Teil in der an dieſer Stelle vorbeifließenden Sieg. 2500 Eier wurden vernichtet. Ffurm reißt häuſer ein Freiburg i. Br. In Kirchzarten i. Schw. riß der Sturm den Neubau des Franz Hug von Oberried bis auf das erſte Stockwerk ein. Die in der Nähe befindliche Bauhütte blieb unver⸗ ſehrt, ſo daß die Zimmerleute, die darin Schutz ſuchten, keinen Schaden erlitten. Andernach a. Rh. Der mit außergewöhnlicher Stärke durch das Rheintal brauſende Sturm richtete in Andernach und Umgebung mancherlei Schäden an. So wurde auf der Mieſenheimer Höhe von einem Neubau, der für mehrere Fa⸗ milien errichtet wurde, das ganze Dach nebſt Dachrinnen abgehoben und ein Teil des Mau⸗ erwerks brach ein. An umliegenden Gebäuden Bunte Tageschronik entſtanden ebenfalls Schäden. Im Nachbarort Plaidt trieb es der Sturm ganz toll. An⸗ ſtelle der dort vor Jahren abgebrannten ſogen. Gotſchalksmühle, von der nur die Wände er⸗ halten blieben, hatte man zwei Wohnungen er⸗ richtet. Gerade als die Familie die beiden Schlafzimmer verlaſſen hatte, ſetzte der Sturm ein und kurze Zeit ſpäter wankte die Weſtmauer und das Mauerwerk fiel auf das Dach der Woh⸗ nung, welches durchſchlagen wurde, ſodaß die Steine teilweiſe bis in das Erdgeſchoß fielen. Beide Schlafzimmer wurden völlig verſchüttet und die Möbel ſchwer in Mitleidenſchaft gezo⸗ gen. Da ſich die Hausbewohner in der Küche befanden, kamen ſie unverletzt davon. Schneeverwehungen im Schwarzwald Titiſee. Die heftigen Stürme am Wochen⸗ ende waren mit ſtarken Schneefällen verbunden. ſo daß ſich die geſamte Schneemenge auf 20 bis 50 Zentimeter erhöhte und Verwehungen auf Straßen und Gebirgsbahnen erfolgten. Auf der Höllenkalbahn hak der naſſe Schnee die Wel⸗ chenanlagen verſtopft, ſo daß der Einſatz ſtarker Säuberungs⸗ und Ueberwachungsarbeiten nötig war. Im Laufe des Sonntags kam es zu wei⸗ teren neuen Schneefällen. Für die Offenhal⸗ tung der Straßen mußte mit allen Mitteln und Einſatz von jeglichen Räumungsgeräten einge⸗ griffen werden. Ehepaar durch Gas gelölel München. Am Montag vormittag wurden in ihrer Wohnung an der Nymphenburgerſtraße ein in den ſechziger Jahren ſtehender Schreiner⸗ meiſter und ſeine Ehefrau tot aufgefunden. Gas hatte ihrem Leben ein Ende bereitet. Nach den Feſtſtellungen ſind die Eheleute, wie das „Abendblatt“ meldet, Opfer eines Unfalles geworden. Die Muffe am Gasſchlauch war untauglich, und wie dies häufig der Fall iſt, hatte man wohl den Hahn beim Brenner ge⸗ ſchloſſen, den Haupthahn aber offen gelaſſen. Als dem Hausherrn aufgefallen war. daß ſich die Eheleute nicht zeigten und man darauf⸗ hin die Wohnung gewaltſam geöffnet hatte, ent⸗ deckte man die Toten. der Binger Poſlraub im Jahre 1920 Merkwürdige Vorgänge in der Binger Rheinſchiffahrt.— Ein Verfahren wegen Verleitung . zum Meineid aus Konkurrenzneid. Zurzeit findet in Mainz vor der Strafkam⸗ mer ein Prozeß ſtatt, dem ſchon andere Prozeſſe vorausgegangen ſind und der in ſeiner Geſtal⸗ tung den Höhepunkt von merkwürdigen Vor⸗ gängen in Bingen darſtellt, d. h. in Schiffahrts⸗ kreiſen von Bingen. Zu verantworten haben ſich der Adam Luſtenberger, der auf dem Rhein zwei Dampfer„Herkules“ und„Hugo“ fahren hat, die den Vorſpann durch das Binger Loch beſorgen und bei Schiffsunfällen. Abſchlep⸗ ven uſw., die im Gebirgswaſſer vorkommen, zur Verfügung zu ſtehen pflegen, ferner der Jakob Schüler, der Richard Albrecht und der Gg. Dietrich. Die drei Erſtgenannten wohnen in Bingen, Dietrich als Matroſe auf einem Rheinſchiff. In Bingen iſt vor über 17 Jahren. in der Nacht vom 4. auf den 5. Juni 1920. im Poſtamt ein Raubüberfall vorgekommen. Raubgeſellen eine erheblich über 200000 Mark hinausgehende Summe in die Hände fiel. Sie warfen aber die ſchwerſten Geldkiſten weg— auf der Flucht— und behielten nur eine, die ſie ausraubten. Damals wurde ein Poſtaſſiſtent von ihnen gefeſſelt und geknebelt. Der Mann mußte ſich infolgedeſſen frühzeitig penſionieren laſſen und ſtarb raſch, wobei offengelaſſen wer⸗ den kann, ob ſein Tod auf die Folgen zurückge⸗ führt werden muß. Nun entwickelten ſich im Laufe der Zeit die Dinge ſo, daß ſich im Wett⸗ bewerb neben dem ſeit Jahren beſtehenden Schiffahrtunternehmen des Luſtenberger ein weiteres auftat, betrieben von Jak. Brilmayer. Luſtenberger führte den Kampf gegen dieſes Unternehmen. Irgendwie warf ſich dabei ein⸗ mal auf, daß Brilmaver an dem Poſtraub in Bingen, deſſen Täter damals nicht ermittelt wurden beteiligt geweſen ſei, und nun ſuchte Luſtenberger gemeinſam mit Schüler durch Ge⸗ winnung des Rich. Albrecht zunächſt feſtzuſtel⸗ len, daß Brilmayer einer der Täter geweſen ſei und ſo ſeine Konkurrenz auszuſchalten. Unter Mithilfe des Albrecht gelang es. die Poſt zu überzeugen, daß Brilmayer ein Mittäter ſei beim Poſtraub und ſo wurde dieſer ſamt dem Franz Heidger in Bingen feſtgenommen. Inzwiſchen waren noch weitere Fäden geſpon⸗ nen worden, ſo nach Marokko zur Fremden⸗ legion, wo man einen der Mittäter weiß, den Neubauer. Durch einen ebenfalls in dieſer Le⸗ gion ſich befindenden Korndörfer ſuchte man von Neubauer die Mittäter zu erfahren, auch ſchließ⸗ lich, wie die Anklage erklärt. den Neubauer dazu zu bewegen, den Brilmayer als Täter an⸗ zugeben. Weiter erklärte der Georg Dietrich. daß Luſtenberger und Schüler mit ihm in Ver⸗ bindung getreten ſeien auf dem Schiff„Aſter⸗ roth 7“, damit er als früherer Fremdenlegionär und Bekannter des Neubauer Brilmayer aks Täter bezeichnen ſolle. Weiter trat Luſtenberger wobei den durch den Richard Albrecht und außerdem ſelbſt mit dem in Holland in Zwolle weilenden Hugo Albrecht in Bingen in Verbindung, in der Ab⸗ ſicht, auch dieſen für eine ſolche Ausſage zu ge⸗ winnen. Der Zweck war, wenigſtens zu erreichen, daß Brilmayer als Konkurrent ausgeſchaltet werde, bei Schüler auch noch, wie angenommen wird, und wie er zugibt, ein gewiſſer Haß gegen Brilmayer, der, während er zurückging, vor⸗ wärtskam. An den beiden erſten Verhandlungstagen wurden die vier Angeklagten vernommen, wo⸗ bei Dietrich, der als erſter bekannte, daß ſeine gemachten Ausſagen gegen Brilmayer nicht wahrheitsgemäß ſeien, Luſtenberger und Schü⸗ ler ſtark belaſtete, ferner eine Reihe Zeugen, da⸗ runter auch der Franz Heidger. der bei dem Poſtraub Schmiere geſtanden hatte und deſſen Straftat verjährt iſt. Luſtenberger hat nach dem Ergebnis bis daher Reiſen nach Holland und Luxemburg unternommen, um gegen Brilmayer zu arbeiten, Albrecht u. Dietrich den Brilmayer durch ihre Ausſagen zu belaſten verſucht. Es iſt nicht leicht, das ganze Gewebe. das hier geſponnen wurde, zu durchſchauen und zu über⸗ ſehen und zu entwirren, aber an den weiteren Verhandlungstagen dürfte es wohl an Hand der Vernehmungen der weiteren Zeugen gelin⸗ gen, zu erkennen, was hier geſpielt wurde und was man wollte. Auf Grund der Ausſagen des Dietrich und auch anderer bereits vorliegender Ausſagen iſt zu erkennen, daß es ſich hier um Beſchuldigun⸗ gen eines Mannes handelt, der auf dieſe Weiſe leicht hätte zehn Jahre Zuchthaus oder gar le⸗ benslängliches Zuchthaus bekommen können. Der Raubüberfall auf den Poſtaſſiſtenten Tratz⸗ ky in Bingen iſt nämlich nicht verjährt. Wie Heidger als der einſtweilen vernommene letzte Zeuge ausſagte, waren an dem Poſtüber⸗ fall drei Perſonen beteiligt, außer ihm, der Schmiere ſtand und dann mit einer Kiſte Geld ſortlief, der Neubauer, der ſich nun in der Fremdenlegion befindet— ſeit 15 Jahren— und ein fremder Mann, den er nicht gekannt habe, der auch nicht geſprochen und ſich im Dun⸗ keln gehalten habe. Dieſer fremde Mann ſei ziemlich groß geweſen. Der überfallene Tratzky freilich hatte ſeinerzeit ausgeſagt. daß der Ueberfall von vier Perſonen ausgeführt wor⸗ den ſei und draußen im Garten der Poſt ſeien es dann fünf geweſen. Die Verhandlung wird dieſe Woche fortgeſetzt und weiter die Vernehmung des Jak. Brilmayer und weiterer Zeugen, einiger Kriminalbeamten und anderes bringen. Die Anklage lautete gegen die Angeklagten auf Verleitung zum Meineid und falſche An⸗ ſchuldigung. Raubüberfall nach vier Jahren geſühnt Hohe Zuchthausſtrafen für die Verbrecher Köln. Ein ſchwerer Raubüberfall, der Anfang Dezember 1933 an einem 79jährigen penſionier⸗ ten ſtädtiſchen Beamten in deſſen Hauſe in der Michaelſtraße in Köln verübt wurde, fand jetzt ſeine gerichtliche Sühne. Am 4. Dezember 1993 war der Kriminalpoli⸗ zei Mitteilung gemacht worden, daß der 79jäh⸗ rige, allein wohnende Mann, der als Sonder⸗ ling bekannt war, vermißt werde. Als man am 11. Dezember eine Durchſuchung der Wohnung vornahm, fand man den Vermißten mit einem Knebel im Mund tot in ſeinem Heizungskeller auf. Verſchiedene Umſtände ließen es nicht aus⸗ geſchloſſen erſcheinen, daß der alte Mann durch einen Unfall ums Leben gekommen war. Erſt im April v. Is. ſollte dieſer immerhin merkwür⸗ dige Vorfall ſeine Aufklärung finden. Es ſtellte ſich heraus, daß ſeinerzeit an dem Greis ein Verbrechen verübt worden war. Insgeſamt wurden von der Polizei ſechs in dieſe Angelegenheit verwickelte Perſonen ver⸗ haftet, die ſich nun vor dem Schwurgericht in Köln zu verantworten hatten. Wie die Ermitt⸗ lungen ergaben, hatte ein Mann, der im Jahre 1932 im Hauſe des alten Herrn Arbeiten ver⸗ richtet hatte, Kenntnis erhalten, daß dieſer in ſeiner Wohnung einen größeren Geldbetrag auf⸗ bewahrte. Er erzählte davon ſeinem Schwager, dem 33jährigen Matthias Sommerhäuſer, der ſogleich einen Plan für einen Diebſtahl des Geldes ausheckte. Es kam ſchließlich eine vier⸗ köpfige Bande zur Ausführung des Raubes zu⸗ ſtande, der ſich noch ein Hehler und eine Heh⸗ lerin zugeſellten Nach einigen vergeblichen Ver⸗ ſuchen, den alten Mann zu überliſten, konnten die Verbrecher erſt am 1. Dezember 1933 zur Ausführung der Tat ſchreiten. Auf dem Flur von der Kellertüre, wo ſich die Nacht über die Verbrecher verſteckt hatten, wurde der Greis überfallen, gefeſſelt und in den Keller geſchleift. Dort wurde ihm eine Knebel in den Mund ge⸗ ſteckt. Dann begaben ſich die Burſchen in die Wohnung des Ueberfallenen, wo ſie außer eini⸗ gen Wertſachen in einem mit Haferflocken ange⸗ füllten Krug 500 RM. verſteckt vorfanden und an ſich nahmen. Das Geld wurde unter die ſechs Beteiligten verteilt. Die Täter hatten ſich aus der Wohnung entfernt, ohne ſich weiter um ihr Opfer zu kümmern. Die Todesurſache des Ueber⸗ 8 konnte nicht einwandfrei geklärt wer⸗ en. Nach eingehender Beweisaufnahme verurteilte das Schwurgericht den Hauptangeklagten Mat⸗ thias Sommerhäuſer, der laut Gutachten des Gerichtspſychiaters nur vermindert geiſtig zu⸗ rechnungsfäbig iſt. unter Zubilligung des 8 51 Abſ. 2 wegen fortgeſetzten verſuchten Raubes und wegen vollendeten ſchweren Raubes mit Todeserfolg zu zehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt. Ferner wurde ſeine Ver⸗ bringung in eine Heil⸗ und Pflegeanſtalt ange⸗ ordnet. Der 37jährige Angeklagte Heinrich Lehr wurde wegen ſchweren Raubes mit Todeserfolg zu zwölf Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt verurteilt. Der dritte Angeklagte, der 30jährige Hermann Schnee, erhielt wegen fort⸗ geſetzten verſuchten Raubes und Beihilfe zum ſchweren Raube mit Todeserfolg, und Hehlerei vier Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrver⸗ luſt. während der 36jährige Angeklagte Ehri⸗ ſtian Mühlbuſch wegen fortgeſetzten verſuchten Raubes und Hehlerei zu drei Jahren ſechs Mo⸗ naten Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt wurde. Die beiden übrigen Angeklag⸗ ten, die 30jährige Ehefrau Margarete Schnee und der 35jährige Wilhelm Lehr erhielten we⸗ gen Hehlerei Gefängnisſtrafen von ſechs bezw. neun Monaten, die durch die Unterſuchungshaft als verbüßt gelten. S ehannmachungen der Nspäf reis Pensflelm-Beppeltnenm Kreisgeſchäftsſtelle: Bensheim, Adolf⸗Hitler⸗Straße 5. Dienſtſtunden: Täglich von 8—12.30 und 14.30—19 Uhr Mittwochs und Samstaas von 8—14 Sprechſtunden des Kreisleiters: Dienstags von 15-18 Uhr. Sprechſtunden des Kreiswirtſchaftsberaters Dienstags von 17-18 Uhr Sprechſtunden des Kreis⸗NS.⸗Beraters: Donnerstaas von 17—18 Ubr. * Der Kreisſchulungsleiter: Betr.: Rundſchreiben Nr. 107/37. Ich erinnere die ſäumigen Ortsgruppen und Stützpunkte an die umgehende Einſendung der Liſte aller Politiſchen Leiter,. Walter und Warte. Letzter Termin 10. 2. 38. Brückmann, Kreisleiter der„reiche Gufsbeſißer“ Trier. Ein tolles Gaſtſpiel gab der 24 Jahre alte Haumus aus Reichenbach i. Vogtland im Moſeltal. Der ſchon ſechsmal vorbeſtrafte Mann hatte im Gefängnis einen Moſelaner kennen⸗ gelernt und ſchlich ſich nach ſeiner Entlaſſung in dieſe Familie ein. Er gab ſich als der reiche Gutsbeſitzer aus, der der Familie, da der Mann im Gefängnis ſitze, helfen wolle. Eines Tages organiſierte er einen großen Rindertransport, ſo hatte es den Anſchein; in Wirklichkeit führte er dabei einen Viehdiebſtahl durch, wie er drei⸗ ſter und frecher nicht ſein kann. Er beſtellte ſich einen Laſtkraftwagen und fuhr damit nach Ol⸗ denburg. Dort hat er einmal in einem Gefan⸗ genenlager gearbeitet. Auf einer Weide ließ er halten, ſchritt auf fünf Stück Rinder zu und ſagte kurzerhand: ſo, das ſind die Tiere, die ich von meinem Schwager gekauft habe. Da der Gauner und der Kraftwagenfahrer nicht allein mit dem Aufladen fertig wurden, halfen noch zwei Landwirte, die gerade daher kamen. Mit den geſtohlenen Tieren wurde ſofort an die Mo⸗ ſel gefahren, wo man bald Abnehmer hatte. Noch am gleichen Tage wurde der Gauner ge⸗ faßt. Er hatte bereits einen Teil des Diebſtahla erlöſes in Alkohol uſw. umgeſetzt, hatte ſich Kleis der u. a. gekauft. Die Strafkammer in Trier verurteilte ihn wegen des Diebſtahls in Verbin⸗ dung mit einem Fahrraddiebſtahl zu 4 Jahren Zuchthaus. gie hören im Rundfunk., Donnerstag, 3. Februar Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel. Morgenruf. 6.30: Konzert. 102 Volksliedſingen. 11.30: Dreißig bunte Minuten. 12: Konzert. 13.50: Nachrichten. 14: Allerlei von Zwei bis Drei! 15.15: Hausmuſik einſt und jetzt. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Goethe in Liedern ſeiner Zeit. 18.40: Deutſches Turn⸗ und Sportfeſt 1938. 19: Nach⸗ richten. 19.10:... und jetzt iſt Feierabend! 20.102 Blasmuſik. 21: Verhör um Mitternacht. Hörſpiel. 22: Nachrichten. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23—242 Spätmuſik. Frankfurt 6: Morgenſpruch. Gymnaſtik“ 6.30: Konzert. 7: Nach⸗ richten 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Nachrichten. 102 Volksliedſingen. 10.30: Froher Klang zur Werkpauſe. 11.40: Hausfrau, hör zul 11.50: An der Wiege des Lebens. 12: Konzert. 14.10: Konzert. 15: Alt und bäuerlich— die neueſte Mode. 15.15: Für unſere Kin⸗ der. 16: Kleines Konzert. 17: Unſer ewiger Wag⸗ ner. 18: Zeitgeſchehen. 18.30: Der fröhliche Lautſpre⸗ cher. 19: Nachrichten. 19.10: Nordiſche Muſik. 20.302 Unterhaltungs⸗Konzert. 22: Nachrichten. 22.30: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik.— 24—2: Nachtkonzert. Stuttgart 6: Morgenlied. Gymnaſtik. 6.30. Konzert. 7: Nach⸗ richten. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Fröhliche Morgen⸗ muſik. 10: Volksliedſingen. 11.30: Volksmuſik mit Bauernkalender. 12: Konzert. 14: Muſikaliſches Allerlei. 16: Konzert. 18: Hörfolge um den Wander- führer des badiſchen Jugendherbergswerkes. 18.30: Griff ins Heute. 19: Nachrichten. 19.50: Ich ſpiel auf der Harmonika. 20:„Durch die Wälder, durch die Auen... 21: Konzert. 22: Nachrichten. 22.30: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24—2: Nachtmuſik. Marktberichte Mannheimer Großviehmarkt Zufuhr: 74 Ochſen, 122 Bullen, 88 Kühe, 134 Färſen, 781 Kälber, 68 Schafe, 3590 Schweine. Preiſe: Ochſen 42—45, 37-41, 3036, Bullen 4043, 35—39, 88—34, Kühe 40—43, 3439, 26—33, bis 25, Färſen 41—44, 36—40, 29—35, Kälber 60—65, 53—.59, 41—50, 30—40, Hammel b) 4450, c) 41—43, d) bis 30, Schafe b) 31—35, c) bis 30, Schweine a) 56,5, b1) 55,5, be) 54,5, c) 52,5, d) 49,5, e) 49,5, f) 49,5, f) 49,5, g1) 53,5, gs) 51,5. Marktverlauf: Großvieh und Schweine zugeteilt. Kälber langſam. Der Auftrieb zum Mannheimer Großviehmarkt mit Ochſen 74, Bullen 122, Kühe 88, Rinder 134, zuſammen 418 Stück Großvieh, erbrachte ein geringes Mehr ge— genüber der Vorwoche, um 21 Tiere. Die Zuteilung wurde kontingentgemäß bei unveränderten Höchſtnoti⸗ zen vorgenommen. Preiſe für Ochſen 42—45, Bullen 40—43, Kühe 40—43, Rinder 4144. Eine beſſere Beſchickung hatte der Kälbermarkt mit 781 Tieren, Vorwoche 635. Der Markt hatte nur einen langſamen Verlauf. Die Höchſtnotiz blieb un⸗ verändert 60-65. Der Schweinemarkt hatte einen Auftrieb von 3590 Tieren(Vorwoche 2924) erfahren. Es erfolgen Reichsſchlachtungen von Vertragsſchweinen. Die ver⸗ bleibende Menge wurde im Rahmen der Kontingente bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 56,5 den Be⸗ zugsberechtigten zugewieſen. Jollen wir älter als 65 werden? Der namhafte amerikaniſche Forſcher Dr. Alexis. der auch in Deutſchland kein Un⸗ bekannter iſt, machte vor einem Kongreß von 2222 bemerkens⸗ werte Ausführungen über das Problem der Lebens vorlängerung. Dr. Alexis 8 iſt gerade auf dieſem Forſchungsgebiet eine Autorität, mit Fragen der Lebensverlängerung beſchäftigt er ſich ſchon ſeit der Vorkriegszeit. Berühmt geworden iſt zum Beiſpiel ſein Verſuch, der ſeit über einem Vierteljahrhundert erfolgreich im Gange iſt, ein aus dem Körper entferntes Kükenherz le⸗ bensfähig zu erhalten, in dem er es in einer beſonders zuſammengeſetzten Nährlöſung auf⸗ bewahrt, und zwar unter den gleichen Bedin⸗ gungen wie im lebenden Körper. Theoretiſch iſt alſo die Frage des„unbegrenzten Lebens“ im Taboratorium gelöſt. Die Praxis ſieht dagegen, nach Dr. Carrels 8 weſentlich anders aus. Jede Ver⸗ längerung des Lebens würde zur Voraus⸗ ſetzung haben, daß es der Wiſſenſchaft gelingt, ſowohl das Körpergewebe als auch unſer Blut in ſeiner Beſchaffenheit zu verheſſern. Hygie⸗ niſche Lebensweiſe, beſſere Ernährung, friſche Luft und Sonnenbäder haben nicht den erhaff⸗ ten Erfolg für eine Verlängerung der uns durch die Natur zugemeſſenen Lebensſpanne gebracht, wenn ſie auch die Geſundheit der Menſchen ganz allgemein nicht unweſentlich gebeſſert haben. Der Prozeß des langſamen Abſterbens der Lebensfunktionen und des Abbaus der Körperſubſtanz wird nach Dr. Car⸗ rels Anſicht auch in Zukunft nicht viel ſpäter als bisher einſetzen, zwiſchen dem 60. und 65. Lebensjahr. Eine wirkliche Verlängerung des Lebens läßt ſich dadurch nicht erreichen, daß der Kampf ge⸗ gen Bakterien und Krankheiten wirkungsvoller geführt wird. Denn Krankheit und Alter ſin? zwei ſehr unterſchiedliche Erſcheinungen. Man muß vielmehr danach trachten, den Menſchen in ſeiner körperlichen Qualität zu verbeſſern, damit die„Abnutzungserſcheinungen“, die wir Altern nennen, verlangſamt werden können. Experimente mit weißen Mäuſen bewieſen nun, daß Langlebigkeit weitgehend beeinflußt werden kann. Mäuſe in einem geräumigen und luftigen Käfig übertrafen andere, die in engen Käfigen gehalten wurden und wenig Bewegung hatten, in der Lebensdauer ungefähr um ein Drittel. Beide Verſuche wurden unter gleichen Ernährungsbedingungen durchgeführt. Durch verſchiedenartige Diät gelang es in einem Fall ſogar, Mäuſe zu züchten, die ihre gewöhnlichen Brüder um fünffache Lebensdauer übertrafen. . In einigen Fällen zeigten ſich bei den Le⸗ bensverlängerungsverſuchen ganz deutlich auch neue charaktezziſche Eigenſchaften. Eine lange gerte Mäuſen ernährte man durch mehrere Genekätionen hindurch ſehr knapp. Die Nachkommen dieſer Generationen waren ſchließ⸗ lich kleiner, aber kräftiger und lebten durch⸗ ſchnittlich ein gutes Sechſtel länger als die Ausgangsgeneration des betreffenden Verſuches. Trotz dieſer erfolgverſprechenden Ergebniſſe betont Dr. Carell, daß er perſönlich eine Ver⸗ längerung des menſchlichen Lebens durchaus nicht für ſo wünſchenswert hält, wie man all⸗ gemein glaubt. Die Bedeutung des menſch⸗ lichen Lebens liegt für ihn nicht in der Quan⸗ tität, alſo Länge, ſondern in der Qualität, alſo in der Leiſtung. Wenn er auch bedeutende wirt⸗ ſchaftliche und ſoziale Schwierigkeiten prophe⸗ zeit, wenn die Menſchen plötzlich anfangen würden. länger als bisher zu leben, ſo iſt er doch überzeugt, daß dieſes Problem über kurz oder lang doch einer poſitiven, wenn auch nicht endgültigen Löſung entgegengeführt werden dürfte. Handwerker ſollen in die Tech⸗ niſche N othilfe. Wie der Reichsſtand des deutſchen Handwerks mitteilt, werden dem⸗ nächſt 0 zwiſchen führenden Männern der Techniſchen Nothilfe und den Handwerkskammern ſtattfinden. Es müſſe für jeden er neee Handwerker 1 Pflicht dein, ſich der Tech⸗ niſchen Nothilfe, die im Dritten Reich bedeu⸗ tende Aufgaben zu erfüllen habe, mit allen Mitteln zur Verfügung zu ſtellen. Nicht nur 1 700 ſeinen Eintritt in die Techniſche Not⸗ hilfe, ſondern auch durch Unterſtützung der ushilbeng⸗ von Nothelfern durch leihweiſe Ueberl aſſung von Werkzeugen und Geräten könne der Handwerker dieſer wichtigen Ein⸗ richtung dienen. Aeber 133000 dz Obſt geerntet Die vorjährige Obſternte im Großkreis Im Großkreis Bensheim-Heppenheim wur⸗ den im vergangenen Jahre 133 028 Doppel⸗ zentner Obſt geerntet. Der größte Anteil da⸗ 08 entfällt auf den Kreis 5 Leppenheim, deſſen Obſternte 90 662 dz ausmacht. Im einzel⸗ nen wurden im Kreis Heppenheim geerntet (in Doppelzentnern): Süßkirſchen 475, Sau⸗ erkirſchen 103, Pflaumen und Zwelſchen 3798 Mirabellen 163, Pfirſiche 347, Aprikoſen 26, Nüſſe 1948, Aepfel 65 567 und Birnen 18 237. Im Kreiſe Bensheim erntete man 42 366 Doppelzentner Obſt. Darunter wurden allein 19026 Doppelzentner Aepfel und 7318 dz Birnen geerntet. Ferner erntete man im Kreiſe Bensheim(in Doppelzentnern): Zwetſchen und Pflaumen 9123, Pfirſiche 3930, Süßkirſchen 752, Sawertſthen 223, Mirabellen und Reineklauden 5„Aprikoſen 78, Nüſſe 1343. Vater von neun Kindern getötet Lampertheim. Der Gemeindearbeiter Brechenſer von hier begab ſich am Samstag⸗ abend mit dem Motorrad nach dem Scharhof zu Verwandten. Am Sonntagmorgen gegen 5 Uhr fuhr er zurück. Kurz vor dem Hofgut Kirſchgartshauſen muß ſein Motorkad infolge der naſſen Straße ins Rutſchen gekommen ſein. e fanden den Schwerverletzten und veranlaßten ſeine Ueberführung ins Mann⸗ heimer Krankenhaus. Auf dem Wege dorthin iſt er geſtorben. Das Motorrad iſt verhältnis⸗ mäßig leicht beſchädigt. Der Verunglückte hin⸗ terläßt Frau und neun Kinder, von denen das Jüngſte erſt zwei Wochen alt iſt. Lampertheim. Gahrecfeſ des Tabak⸗ bauvereins). Im Saale des Darmſtädter Hof hielt der Tabakbauverein Lampertheim ſein diesjähriges Jahresfeſt ab, zu dem ſich die Mitglieder mit den Familienangehörigen ſehr zahlreich eingefunden hatten. 105 anderen auswärtigen Gäſten 75 9 Schmidt von der Kreisbauernſchaft deppeuhein erſchie⸗ nen. Bei guter Unterhal tung und Tanz ver⸗ lebte man frohe Stunden mit den Tabak⸗ bauern. Weinheim.(Schwerer Zuſammenſtoß). Am Freitag ſtieß ein aus Richtung Weinheim kommender Lieferwagen mit einem entgegen⸗ kommenden Perſonenkraftwagen in der Nähe des Pilgerhauſes zuſammen. Der Perſonen⸗ wagen wurde gegen die auf gleicher Höhe fahrende Kleinbahn geſchleudert und hierbei vollſtändig demoliert. Von den drei Inſaſſen Perſonenwagens wurden zwei erheblich verletzt, während der Fahrer mit dem Schrek⸗ ken davonkam. Temperaufente im Faſching Die Faſchingsfreuden häufig ſich. In jedem Haus findet ein Ball ſtatt. Das kleine Mümmchen bat: „Mutti, bitte, nimm mich mit auf einen Ball!“ „Aber Kind! nicht tanzen?“ f „Beſſer als du, Mutti! Ich tanze allein, du aber brauchſt immer einen Mann, an den du dich anhältſt.“ Du kannſt doch noch gar Im Faſching ſpricht man gern über Frauen. Man ſtritt über die Temperamente. „Brünnette Frauen haben mehr Leiden⸗ ſchaft als blonde Frauen. Schimſcha ſchüttelte den Kopf: „Das kann ich nicht finden! Meine Frau war ſchon einmal blond und einmal ſchwarz — ihr Temperament aber war immer das⸗ ſelbe!“ f* * Mancher ſitzt auch im u Faſching traurig. Buſſe beiſpielsweiſe. Buſſe hat ſein ganzes Geld verloren. „Den Reſt meines Vermögens werde ich zum Kauf eines Kaffees verwenden“, ſeufzte er traurig. „Eines Tanzkaffees?“ „Nein. Einer Taſſe Kaffee.“ K Felix iſt nicht für den Faſching. Felix iſt überhaupt für nichts. Felix ſchimpft gegen Weib, Wein und Tabak. „Ich bin der Meinung“, ſagt Felix zu ſeinem Briefträger,„daß Tabak das Ge⸗ dächtnis ſchwächt!“ „Im Gegenteil!“ jünger. „Im Gegenteil?“ fragt Felix. „Ja. Ich kann mich noch heute genau an die eine Zigarre erinnern, die Sie mir ein⸗ mal vor vier Jahren geſchenkt haben.“ ſagt der Stephans⸗ Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Wormſer Verlagsdru Worms.— DA. XII. 1937 über 1800. 3. 8t. Anzeigen preisliſte Nr. 6 gültig. CON AN Z EI GMG E Y T SpF! ß NN Im„Ratskeller“ am Freflap, J. februar groger Kappenabend Amtliche Bekanntmachung Betr.: Schädlingsbekämpfung im Obſtbau Ich mache nochmals auf die Beſtimmungen der Polizeiverordnung obigen Betreffs des Kreisamts Heppenheim vom 2. März 1936 aufmerkſam, wonach die Beſeitigung der Rau⸗ penneſter, die Reinigung der Obſtbäume, Ent⸗ fernung der abgängigen Obſtbäume und der dürren Aeſte an dem verbleibenden Beſtand und Lichten der Baumkronen bis 5. Februar 1938 zu erfolgen hat. Die unterm 24. ds. Mts. veröffentlichte Verordnung des Herrn Reichsſtatthalters in Heſſen— Landesregie⸗ rung— beſtimmt, daß alle Obſtbäume und Obſtſträucher während der Winterruhe mit Carbolineum oder Baumſpritzmittel geſpritzt werden müſſen. In dieſer Verordnung iſt gleichzeitig verfügt, daß die Bekämpfungs⸗ maßnahmen auf Koſten der Verpflichteten vor⸗ zunehmen ſind, ſofern dieſe die Vorbereitung der Bäume und die Spritzung nicht ſelbſt durchführen können. Obſtbaumbeſitzer, die ih⸗ ren Verpflichtungen bis 5. Februar nicht nach⸗ gekommen ſind, haben die aus Anlaß der Durchführung der notwendigen Maßnahmen entſtehenden Koſten zu erſetzen. Viernheim, den 1. Februar 1938 Der Bürgermeiſter. Geschäftsverlegung und Ex öffnung Der geehrten Einwohnerſchaft, werten Kunden, Nachbarn, 5 Wege und Gönnern zur Kenntnis, daß ich mein Geſchäft von Adolf Hitlerſtraße nach Ilrscbersl. HAAalls ed verlegt habe. Danke meiner verehrten Kundſchaf für das mir bisher entgegengebrachte ee um das ich auch weiterhin unter Zuſicherung zu⸗ friedenſtellender Bedienung höflichſt bitte, Empfehle gleichzeitig alle Sorten Objt u. Gemüje Mit deutſchem Gruß Ichann Haumana!. Lorſcherſtraße Walſfiſch wünſche und überreichten Geſchenbe danken herzlichſt Diernheim Maunheim-⸗Wallſtadt, im Februar 1938 F ür die uns anläßlich unſerer Dermählung in ſo reichem Maße zuteil gewordenen Glück⸗ Abolj Will und Frau Anna geb. Brechtel Bäckermeiſter U uldo fischer Ob fOren! empfiehlt Ein Geſchäfts⸗ ſſein beſtbekanntes mann, der nicht Vollkornbrot den Weg der Bäckerei Zeitungsrekla⸗ Ernſt Ludwigſtr. 2 me beſchreitet, der hat bei Ab⸗ am Staatsbahnhof / ſchluß des Rech Deutjcher Neichsbung für Leibübungen, ortsgruppe ſtatt. Heute Mittwoch, den 2. Februar 1938, abends 8.90 Uhr, findet im„Freiſchütz“ ein Werbeabend lur das Deutsche furn- und Sportfest 1938 in Breslau Es wird— neben Filmvorführungen— Dr. Xandry⸗ Berlin, Geſchäftsführer des Reichsfachamtes Fußball und ein Redner der Stadt Breslau ſprechen. Ich lade hierzu alle Volks⸗ genoſſen, beſonders die Mitglieder der DR. Vereine, die Glie⸗ drrungen der Partei und alle Sportfreunde ein. Eintritt 20 Pfg. Der Ortsgruppenführer des JnL.: Sutter. 2 Zimmer nungsjahres i ſicher an Ein⸗ und Küche nahmen ver von älteren Leuten mit 1 ält. Sohn loren! bis 1.3. evtl. 1.4. 38 2 S zu mieten geſucht. 5 f Näh. Auskunfts⸗ Viernheim 1 048.—— In Verkaul. 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