. ten übrigen „ Ven Norns. Did; 14 00. . U a W 0 — Erſcheinungsweilſe: durch die Poſt monatlich 160 RM ausſchließli Nummer 28 Amtsblatt der Bürgermuſſtetel Niernheim Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Bezugsprels: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich eiertagen. otenlohn, ch Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. C ͤĩ⁵ð71[5e Donnerstag den 3. Februar 19338 Verkündigungsblatt der NS” AR. Miernheim Anzelgenprets: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PS. L'hafen 15101 14. Jahrgang des Reichsaußenminiſters 65. Geburtstag Gralulationsempfang des Diplomaliſchen Korps im„Hauſe des Reichspräſidenten“ Di Schallen des Jernoſl-Ronflikts Von Ph. Obenauer. hohe Ehrungen für den Miniſter Die Diplomalen unkerſtreichen die Friedensarbeit von Neuralhs Berlin, 2. Februar Der Geburtstag des e Frhrn. v. Neurath begann mit einer Feier im engſten Familienkreis, zu der ſeine Tochter mit ihrem Gatten, dem Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes von Mackenſen und 257 Sohn aus Brüſſel mit ſeiner Gattin ſich eingefunden hatten. Um 11 Uhr hatte im„Haus des Reichspräſi⸗ die geſamte Gefolgſchaft des Auswär⸗ denten“ Der Führer und Reichskanzler ſpricht ſeinem Außenminiſter zum 65. Geburtstag und 40jäh⸗ rigen Dienſtjubiläum herzliche Glückwünſche aus. Weltbild(K.) tigen Amtes Gelegenheit, ihrem hohen Chef die Glückwünſche auszuſprechen. Der älteſte Be⸗ amte des auswärtigen Dienſtes, — 8 für die treue Mitarbeit der Gefolg⸗ aft. Dann erſchien der Staatsſekretär und Chef der Auslandsorganiſation im Auswärtigen Amt, Gauleiter Bohle mit den Abteilungsleitern der Auslandsorgani⸗ N der NSDAP., um dem Miniſter neben en Glückwünſchen den Dank auszusprechen für die Unterſtützung und das Verſtändnis, das er der Arbeit der Auslandsorganiſation ent⸗ gegenbrachte und überreichte eine Erinnerungs⸗ gabe an die Stuttgarter Tagung. Der Reichs⸗ miniſter erwiderte in herzlichen Worten. Am 12 Uhr verſammelten ſich im„Haus des Reichspräſidenten“ ſämtliche in Berlin anweſen⸗ den Milſionschefs unter Führung des Doyen, des Nuntius Monſignore Orſenigo. Der Nuntius ſprach im Auftrag im des Di⸗ plomatiſchen Korps mit folgenden Worten ſei⸗ nen Glückwunſch aus: „Das Datum, das der Jahreszeiger auf der Uhr Ihres Lebens am 91 Tage zeigt, bie⸗ tet uns, den Häuptern der diplomatiſchen Miſ⸗ lionen in Berlin, den erwünſchten Anlaß, in feierlicher Weiſe die Gefühle herzlicher Anhäng⸗ lichkeit und aufrichtiger Ergebenheit die uns mit Ihrer hochgeſchätzten Perſon verbinden, zum Ausdruck zu bringen. Wir alle wiſſen Ihnen aufrichtigen Dank für die erfreulicherweiſe ſo guten Beziehungen, die Ew. Exzellenz ſtets zu den Mitgliedern des Diplomatiſchen Korps gez pflegt hat. Das diplomatiſche Wirken, das volt Ew. Exzellenz im Dienſte Ihres Landes durch viele. Jahre in verſchiedenen Nationen in ehren⸗ voller Weiſe ausgeübt wurde, hat Ihnen jene Ruhe des Urteils und jenes freundliche Ent⸗ . verliehen, das wir im Laufe die⸗ er Jahre immer und immer wieder erfahren durften, ſo daß unſere Tätigkeit bei Ihnen tets im Zeichen wohlwollender erſtändigung erfolgen konnte. Dieſer unſerer Dankbarkeit und unferer Wert⸗ ſchätzun wollten wir, die Häupter der diploma⸗ tiſchen Miſſionen in dieſer Hauptſtadt, mit einem beſcheidenen Andenken Ausdruck geben. Ew. Exzellenz möge dasſelbe mit Ihrer ge⸗ wohnten Freundlichkeit annehmen und aus dem⸗ Keines der weltpolitiſchen Probleme belaſtet zur Zeit ſtärker die weltpolitiſche Lage als die Vorgänge im Fernen Oſten. Der Krieg zwiſchen Japan und China ſcheint im Augen⸗ blick mit erneuter ſtarker Angriffstätigkeit der Japaner ſeinen Fortgang zu nehmen, und die chineſiſche Zentralregierung, unter dem Ober⸗ befehl Tſchiangkaiſchekz, hat alle Vermittlungs⸗ vorſchläge bisher abgelehnt. Wären dieſe Aus⸗ einanderſetzungen auf die beiden kriegführen⸗ den Länder beſchränkt und wären ſie ohne Einfluß auf die Haltung der übrigen Welt⸗ mächte, dann wäre dem chineſiſch⸗japaniſchen Konflikt ein weſentliches Gefahrenmoment für Nplomalen im, Haus des Reichspräſidenlen“ ſelben zugleich unſeren heißen Wunſch heraus⸗ leſen, daß es Ihnen vergönnt ſein möge, noch viele Jahre zum Beſten Ihres Volkes und zur Aufrechterhaltung friedlicher Beziehungen unter den Nationen zu wirken.“ Hierauf überreichte der Nuntius Orſenigo drei prachtvolle Silberſchalen, gefüllt mit koſtbaren Orchideenblü⸗ ten, als Geſchenk des Diplomatiſchen Korps. Der Reichsminiſter des Aeußern gedachte in ſei⸗ ner Dankesrede mit warmen Worten der gu⸗ ten Zuſammenarbeit, die ſeit vielen Jahren zwi⸗ ſchen dem Diplomatiſchen Korps und ihm be⸗ ſteht. Er drückte ſeine beſondere Genugtuung aus, daß das Diplomatiſche Korps durch ſeinen Doyen ihm in ſo herzlichen Worten den Dank für ſeine ſtete Bereitſchaft ausgeſprochen habe, dem Diplomatiſchen Korps die Erfüllung ſeiner Aufgaben zu erleichtern. Aus der Reihe der zahlreichen im„Haus des Reichspräſidenten“ in den Vormittagsſtunden erſchienenen Gratulanten ſeien erwähnt die Reichsminiſter Dr. Frick, Graf Schwerin⸗ Kroſigk, Funk, Lammers, Seldte, Frank ſowie Reichsleiter und Reichspreſſe⸗ chef Dr. Dietr ech. Die Glückwünſche der Marine überbrachte Generaladmiral Raeder. Im Namen des Heeres gratulierte General Rundſtedt, im Namen der Luftwaffe Gene⸗ ral der Flieger Kaupiſch. Während des Empfanges ſpielte im Garten die Kapelle des Wachregiments Berlin. Herr von Vergen, der Botſchafter beim Vatikan, ſprach im Namen der Gefolgſchaft und führte dabei u. a. aus: „In froher freiwilliger Geſchloſſenheit hat das Ihnen unterſtellte Auswärtige Amt in allen 87 Gliederungen ſich hier vereinigt, um urch einen wenn auch nur kurzen Huldigungs⸗ akt ſein warm empfundenes Miterleben an der allgemeinen Feier Ihres 65. Geburtstages und Ihres 40jährigen Dienſtjubiläums zu bekunden Vier 7 0 1 Für den ſeinen Aufgaben und Plänen hoffnungsvoll entgegenſtrebenden jungen Referendar ein endlos erſcheinender Zeitraum. Für den Miniſter, der dieſe Strecke durchlief und nun rückwärts blickt, ein zuſam⸗ mengedrängter Lebensabſchnitt großen Ge⸗ chehens und erſchütternden Erlebens— eine eriode des Abgleitens auf ſonnenbeſchienener ee in einen Kampf um Deutſchlands eſtehen, einen Heldenkampf, wie die Welt ihn 13 nicht erlebte, eine Periode des Abſturzes in das Chaos und in eee dann wieder die Wende zu der neuen Epoche heroi⸗ cher Geſchichte, die der Führer dem deutſchen olke erſchloſſen hat. Auf dieſe lange Wegſtrecke können Sie, Herr Reichsminiſter, mit Stolz und Genug⸗ tuun zurückſchauen! denn Sie haben überall Ihren Mann 1 im Felde während des Weltkrieges, in den Wochen, als die rote Flut in Stuttgart an Sie heranbrandete, in den Jah⸗ ren des Verfalls.. 5 Ihre unermüdliche raſtloſe Pflichterfüllung u jener en und auf allen Poſten, die Sie in 0 verfloſſenen 40 Jahren ſo erfolgreich beklei⸗ deten, auf denen Sie ſtets allgemeine Sym⸗ pathien zurückließen, bildet für uns ein leuch⸗ tendes Vorbild, dem wir mit Freude nach⸗ geſtrebt haben und folgen werden, ſolange der Dienſt uns zur Arbeit ruft.“ FTieiherr von Neurath dankte in bewegten 82 4 Großmanöver vor der ſläekſten geefeſtung des Fernen ſlens Singapur iſt der Mittelpunkt engliſcher Großmanöver, die am Mittwoch ihren Anfang nah⸗ men. beteiligt. erſten Ranges machten. Na digungskraft dieſer ſtarken Seefeſtung. 27 Kriegsſchiffe. rund 30 000 Mann Landtruppen und etwa 100 Flugzeuge ſind an ihnen it. In Singapur wurden vor einiger Zeit mit einem Koſtenaufwand von mehr 200 Millionen RM. Anlagen fertiggeſtellt, die Singapur zu einer als britiſchen Flottenſtation Die Manöver gelten in erſter Linie der Ausprobierung der Vertei⸗ die Erhaltung des Weltfriedens genommen. Auch die Tatſache, daß ſich die Genfer Liga geſtern nocheinmal zu einer Entſchließung zum Fernoſtproblem aufgerafft hat, iſt nicht tra⸗ giſch zu nehmen. Die Genfer Inſtitution hat ihr Gewicht in der Weltpolitit durch eigenes Verſchulden verſpielt und es gibt bei weiterem Aufrechterhalten des Genfer Vereins kein Mittel, das ihm Regenerationskräfte zu⸗ führen könnte, Wie geſagt, dieſe Momente würden die welt⸗ politiſche Lage aus der Fernoſtecke nicht be⸗ laſten, wenn nicht andere, weit ſchwerer wiegende Tatſachen in den letzten Wochen immer ſtärker in die Erſcheinung ge⸗ treten wären. Wir haben davon berichtet, daß Amerika ein gewaltiges Flottenbauprog ram m mit Rieſenſchlachtſchiffen durchführen will, und wiſſen aus dem Munde des amerikaniſchen Präſidenten, daß er die USA. auf zwei Ozea⸗ nen glaubt verteidigen zu müſſen. Wenn man dabei überlegt, daß den Vereinigten Staaten von der atlantiſchen Küſte keinerlei Ge⸗ fahr drohen kann, dann wird man verſtehen, daß man in Japan die Ausführungen Rooſe⸗ velts lediglich als gegen Japan gerich⸗ tet betrachten muß. Wir haben ferner in unſerer geſtrigen Aus⸗ gabe den Beginn gewaltiger engliſcher Flottenmanöver vor dem Hafen von Singapur gemeldet und hören, daß an dieſer Flottendemonſtration auch amerikaniſche Schlachtſchiffe„als Zuſchauer“ beteiligt ſind. Der engliſche Kriegshafen Singapur iſt der Schlüſſel zum Weſteingang des Großen Ozeans und damit zu einem der lebenswich⸗ tigſten Intereſſengebiete des japaniſchen Rei⸗ ches. So wie die Japaner die Flottenrüſtung Rooſevelts als einen Schlag gegen ihre eigene Sicherheit betrachten, ſo ſehen ſie auch die engliſchen großen Flottenmanöver als eine Demonſtration gegen ihre Politik in China an. Wir haben weiter davon berichtet, daß Eng⸗ land und Frankreich in Tokio Anfragen über japaniſche Flottenbauten und über Zollfragen in China haben überreichen laſſen. Wir wiſſen, daß Japan ſchon ſeit längerer Zeit glaubt hinreichend Gründe zu haben, aus denen eine unfreundliche Haltung Englands und Frankreichs in den Konzeſ⸗ ſionsgebieten hervorgeht, und mit ge⸗ wiſſen militäriſchen Maßnahmen drohen muß, wenn dieſe Länder nicht energiſcher gegen die Aufwiegler in den Konzeſſionsgebieten vorge⸗ hen. Schließlich haben die Japaner auch jene engliſch⸗amerikaniſch⸗ franzöͤſiſchen Zeitungs⸗ ſtimmen nicht überhört, die von einer Rie⸗ ſenblockade Japans in einem Ernſtfall zu berichten wußten. Und nicht zuletzt tun die Angriffe engliſcher Blätter auf die Ehre des japaniſchen Soldaten ein Uebriges, um die e Stimmung in Japan zu verſtär⸗ en. Schon dieſe kleine Zuſammenſtellung von einigen wichtigen Vorgängen der Weltpolitik zeigt, daß das Fernoſtproblem eine ganze Reihe von Gefahrenmomenten in ſich birgt, die leicht zu einem ſchweren Gewitter ſich zu⸗ ſammenziehen können. Wenn auch anzunehmen iſt, daß von angel⸗ ſächſiſcher Seite alles getan werden wird, um eine offene Brüskierung der Japaner zu ver⸗ meiden, ſo iſt doch keineswegs die Garantie dafür gegeben, daß nicht der nördliche Nachbar Japans, Sowjetrußland, die günſtige Gelegenheit abwartet, den Fern⸗ oſtkonflikt zu erweitern. Aus dem Gang der übrigen Weltgeſchichte haben wir in den letz⸗ ten Jahren leider zu oft die Erfahrung machen müſſen, daß Sowjetrußland überall dort ſeine unſauberen Finger in Dinge ſteckt, wo es den Weltbrand glaubt entfachen zu kön⸗ nen. Schon Jahre lang ſteht China unter dem Moskauer Terror. An den endloſen chineſi⸗ ſchen Wirren bat Sowjetrußland ein gerüttelt Maß von Schuld. Nicht anders iſt es in Spa⸗ nien. Und niemand gibt uns die Garantie, daß nicht morgen auch an der mandſchuriſch⸗ ſowjetruſſiſchen Grenze aus kleinen Grenz⸗ zwiſchenfällen große militäriſche Aktionen wer— den. Was Sowjetrußland in dieſer Hinſicht mit einiger Erfolgsannahme tun kann, wird Weltbild— Glieſe(K.) es beſtimmt tun. Dieſe Gewißheit haben wir, Zudem iſt bekannt, daß an der ſowjetruſſiſch⸗ mandſchuriſchen Grenze der Sowjetgeneral Blücher das Oberkommando über die bol⸗ ſchewiſtiſchen Streitkräfte führt und ſchon lange 8 drängt, ſeine Soldaten über die Grenze zu führen. All dieſen ernſten Vorgängen könnte natür⸗ licherweiſe am ſchnellſten die Spitze abgebro⸗ chen werden, wenn es bald zu einem Frie⸗ densſchluß zwiſchen China und Japan kom⸗ men könnte. Aber wir haben eingangs ſchon erwähnt, daß die Chineſen noch keinerleg Nei⸗ gung zu friedlichem Verhandeln mit Japan zeigen. Alle Reibungen und. Zwiſchen⸗ fälle zwiſchen den Konzeſſionsſtaaten und Ja⸗ pan könnten auf dieſe Art und Weiſe beſeitigt werden. Die verhaltenen Drohungen, die Aufrüſtungspläne, die Flottendemonſtrationen, die geharniſchten Generalserklärungen uſw. würden ihre Schärfe verlieren, wenn der Fernoſtkonflikt raſch und befriedigend beſeitigt werden könnte Bis jetzt ſieht es noch nicht danach aus. Selbſt die japaniſchen Strategen glauben nicht an eine raſche Beendigung des Krieges. Der japaniſche General Matſui hat ſogar dem Gedanken Ausdruck gegeben, daß der chineſiſch⸗apaniſche Krieg noch ſehr lange dauern könnte. Die Schatten des Fernoſtkonflikts werden aller Wahrſcheinlichkeit noch lange über der Weltpolitik liegen und die Gewitterwolken werden ſich nicht ſo ſchnell in heiteren Him⸗ mel auflöſen. Daß angeſichts einer ſolchen Lage dem Weltfrieden noch mancherlei Ge⸗ fahren drohen, braucht nicht beſonders er— wähnt zu werden. 5 Prinz Bernhard dankl dem Führer Amſterdam, 2. Februar Prinz Bernhard der Niederlande hat gleich⸗ zeitig auch im Namen ſeiner Gemahlin. der Kronprinzeſſin Juliana, dem Führer ſeinen aufrichtigſten Dank für die Glückwünſche an⸗ läßlich der Geburt der Prinzeſſin Beatrix aus⸗ geſprochen. Auftakt des Kraftſporis 1938 Gedenkappell für Bernd Roſemeyer N Berlin, 2. Februar Die erſte Spitzenveranſtaltung des deutſchen Kraftſports im Jahre 1938,„Die Kraftfahrzeug⸗ Motor⸗ Prüfung in Altenberg vom 3.—5. Feb⸗ ruar. wird laut einer NSK.⸗Meldung durch einen Fah'rer⸗ Appell eingeleitet. der auf Anordnung des Führers des ſtolzen Kraftfahr⸗ ſports, Korpsführer Hühnlein. im Zeichen des Gedenkens an Bernd Roſemeyer ſteht. dem Urbeiler geſunde Wohnungen 0 Magdeburg, 2. Febr. Auf Anregung des Gauleiters Jordan wurde im Gau Magdeburg⸗Anhalt ein Verein zur Förderung des Arbeiterwohnſtättenbaues ge⸗ gründet, dem Vertreter der Partei, des Stäa⸗ tes und der Wirtſchaft angehören. Zweck die⸗ ſer Einrichtung iſt die Beſeitigung der Woh⸗ nungsraumnot, ie Schaffung preiswerter und geſunder Arbeiterwohnungen und eine planyolle Ordnung beim Bau aller Arbetter⸗ wohnſtätten, i Aus dieſem Anlaß nahmen wie die N Stk. meldet, der Gauohmann der DAF, der Leiter des Reichsheimſtättenamtes, Reichsamtsleiter v. Stuckrad, ſowie Gauleiter und Reichsſtatt⸗ halter Jordan das Wort. Letzterer ging in ſeinen Ausführungen davon aus, daß die Raumfrage mit der politiſchen Menſchenfüh⸗ rung eng gekoppelt ſei. Dem Gau Magde⸗ burg⸗Anhalt ſeien infolge ſeiner beſonderen geopolitiſchen Lage größte Aufgaben geſtellt worden. Die Partei als Inſtrument der poli⸗ tiſchen Menſchenführung habe erkannt, daß zu ihrer Erfüllung Udedcheeted die ſoziale Be⸗ treuung der durch den wirtſchaftlichen Wieder⸗ aufſtieg in den Gau Magdeburg⸗Anhalt ge⸗ kommenen Menſchen gehört. Nur wenn dileſe Volksgenoſſen in anſtändigen und geſunden Wohnüngen zuſammen mit ihren Famſlien leben können, würden ſie auch in der Lage ſein, beruflich alle ihnen geſtellten Aufgaben reſtlos zu erfüllen. Darüber hinaus gelte es, alle Kräfte, die ſich irgendwie mit Siedlungen oder der Finanzierung ſolcher Proſekte befaſ⸗ ſen, in dem ſetzt gegründeten Verein zuſam⸗ menzuſchließen und ſo eine planmäßige und auf weite Sicht ausgerichtete Arbeit zu leiſten. Jur Flucht der GpRH.-Agenkin Groſowſky Sowietruſſiſche Handelsvertretung bezahlte die Kaution Der„Matin“ macht die aufſehenerregende Ent⸗ hüllung, daß die 50 000 Franken, die die ſeiner⸗ zeit untet Polizeiauſſicht geſtellte und inzwiſchen ſpurlos verſchwundene berüchtigte GPll.⸗Agen⸗ tin Lydia Groſowſki bei der Pariſer Ge⸗ richtsſchteiberei gegen ihre vorläufige Freilaſ⸗ ſung als Kaution hinterlegt hatte, in Wirklich⸗ keit von der ſowjetruſſiſchen Handelsvertretung in Patis eingezahlt worden ſind. Durch die Flucht der Agentin ſind dieſe 50 000 Franken dem franzöſiſchen Staat anheimgefallen. Doch verlangt der„Matin“ jetzt außerdem, man möge diejenigen zur Rechenſchaft ziehen, die die franzöſiſchen Gerichtsbehörden an der Naſe her⸗ umgeführt haben. Dadurch. daß die ſowjetruſſt⸗ ſche Handelsvertretung die geldliche Seite durch Einzahlung der 50 000 Franken für die Gro⸗ ſowſty übernahm, habe ſie auch als Bebörde eine öffentlich⸗rechtliche Bürgſchaft für das Ver⸗ bleiben der GPll.⸗Agentin übernommen. Nach der Flucht müſſe ſie deswegen zur Verant⸗ wortung gezogen werden Im Verlauf der japaniſchen Operationen nördlich des Jangtſe an der Pukau⸗Babn ent⸗ lang beſetzten die Japaner Fengvang und ſetzten ihren Vormarſch gegen Pengvo fort. Die dor⸗ lige große Eiſenbahnbrücke über den Owaihowar wurde bereits von den Chineſen geſprengt. 2— e eee eee 1 ſtarke Vorbehalte hinſichtlich der Roler Seeräuberall im Mittelmeer Engliſcher Dampfer„Endymion“ von rolen U-Boolen verſenkl 88 Salamanca, 3. Februar. „Von nattonalſpaniſcher Seite wird mit Em⸗ pörung auf ein neues Manöver Va⸗ lencias im Zuſammenhang mit der Ver⸗ ſenkung des engliſchen Dampfers„Endy⸗ mion“ hingewieſen. Obwohl bis heute noch nicht einmal feſtge⸗ ſtellt ſei, ob von der Beſatzung des torpedierten Schiffes ein U-Boot geſehen worden ſei, oder das Schiff auf eine Mine gelaufen ſei, ſei ſchon wenige Stunden nach dem Andrang des Dampfers von Valencia eine Meldung in die geſamte Welt J. Heben worden, daß ein natio⸗ nalſpauiſches U⸗Boot(in einer weiteren Mel⸗ dung hieß es ſogar: ein italieniſches U-Boot) den engliſchen Dampfer torpediert habe. Das ſei wieder eines der üblichen rotſpaniſchen Manöver, Zwiſchenfälle, an denen man auf nationalſpani⸗ ſcher Seite gar kein Intereſſe habe. herbeizufüh⸗ ren und Feindſchaft zwiſchen den Mächten und der nationalſpaniſchen Regierung zu ſäen, die ſich wenigſtens Mühe gehen, auch der Regierung Francos objektiv gegenüberzutreten. Man müſſe ſich an die bis heute noch nicht widerlegten Feſtſtellungen erinnern, daß ſich ja in Cartagena und in Murcia die bekannten Einmiſchungszentralen unter ſowjetruſſiſcher Führung befänden, deren Lalche⸗ es iſt, durch Angriffe auf Fahrzeuge von Großmächten Zwiſchenfälle herbelzuführen. Es ſei auffällig, daß das eng⸗ liſche Schiff in nächſter Nähe des rotſpaniſchen Kriegshafens Cartagena geſunken ſei. Das laſſe immerhin mit ziemlicher Ne die Annahme zu, daß es ſich hier wieder einmal um ein rotſpaniſches U-Boot gehandelt habe. Bedauerlicherwetſe hätte die enaliſche Preſſe, und auch andere Teile der Weltpreſſe, kritiklos und unkontrolliert die aus Valeneig kommenden Meldungen, die unglaubliche Unterſtellungen ge⸗ genüber der ee iſchen Regierung und gegenüber Italien enthielten, zum Abdruck ge⸗ bracht, ohne eine Stellungnahme aus Sala⸗ manca heranzuziehen. Es ſei ferner noch eine Frage aufzuwerfen: Die„Endymion“ habe keine Funkanlage gehabt. Der ſinkende Dampfer ſei von anderen Schiffen nicht beobachtet worden. Der Sender Valencia habe nun die er ſte Meldung von der Verſenkung der„Endymion“ zu einer Zeit gefunkt, als die Beſatzungsmitglieder, die ich retten konnten, noch nicht einmal die Küſte erreicht hatten. Woher wußte man in Valencia von der Verſenkuna des enaliſchen Schiffes? Man könne darauf nur eine Antwort geben: Das rotſpaniſche U⸗Boot, das den Auftrag zur Verſenkung eines engliſchen Schiffes hatte, habe ſofort funkentelegraphiſch ſeinen Auftraggebern den Vollzug des Befehls gemeldet, die dann ſchnellſtens eine für die Gegner Salamancas belaſtende Meldung veranlaßt hätten. Sihung der Nuyon-Pakl-Mächle London. 2. Februar. Die Vertreter der Mächte des Abkommens von Nyon ſind am Mittwoch im engliſchen Außenamt zu einer halbſtündigen Sitzung zu⸗ ſammengetreten. Anweſend waren neben Eden die Botſchafter Italiens und Frank⸗ reichs. Eine amtliche Mitteilung über den Verlauf der Sitzung iſt bisher noch nicht aus⸗ gegeben worden. Die 1 Wee dient der Beſprechung der durch die Verſenkung des engliſchen Schiffes „Endymion“ geſchaffenen Lage. Zwei britiſche Kreuzer auf dem Weg nach Valencia London, 2. Februar. Wie aus Gibraltar berichtet wird, haben die Kreuzer„Southampron“ und„Newcaſtle“ den Hafen verlaſſen und befinden ſich auf dem Wege nach Valencta. Wie aus gut unterrichteter Quelle verlautet, ſteht die Aus⸗ 855 mit der Verſenkung des britiſchen Damp⸗ ers„Endymion“ im Zuſammenhang. Nach dem urſprünglichen Programm ſollten die beiden britiſchen Kriegsſchiffe heute in Palma auf Mallorca einlaufen. Von amtlicher Seite wurde keine Erklärung zu dem Anlaufen Va⸗ lenclas gegeben. Vichlige Jragen engliſcher Politik Eden anlworket im Unterhaus— Keine Erklärung über Fern- Oft a London. 2. Februar. Außenminiſter Eden gab am Mittwoch auf eine Reihe von außenpolitiſchen Anfragen im Unterhaus Auskunft. Auf die Anfrage Attlees, was die Regie⸗ rung in der Angelegenheit der Versenkung der„Endymion- zu tun beabſichtigte, erklärte Eden, daß die bri⸗ tiſche Regierung wegen dieſes Angriffes ſehr beſorgt ſei und daß der Angriff ſich unter keinen Umſtänden rechtfertigen laſſe. Angeſichts dieſer„Wiederkehr der Plratetie habe die britiſche Regierung Schritte ergriffen, um eine Zuſammenkunft mit Vertretern der franzöſtſchen und italieniſchen Regierung her⸗ beizuführen, mit welchen beiden Regierungen Großbritanntlen zuſammen die Flottenpatrouil⸗ len gemäß dem Nyoner Abkommen durch⸗ führe. Die Sitzung werde noch am Mitt⸗ woch ſtattfinden Die britiſche Regierung werde gewiſſe Vorſchläge machen, die weitere Zwiſchenfälle wie der Angriff auf die„Endy⸗ mion“ verhindern ſollen. Vor der Sitzung könne er jedoch keine weiteren Erklärungen abgeben. Eden beſtätigte ferner. daß die Ver⸗ ſt r kung der eſnzelnen Flotten⸗ pattroufllen bereits erfolgt ſei. Auf die Frage des Konſervatlven Adams über l die Situation im Fernen Oſten erklärte Eden. daß Genf zurzeit eine Ent⸗ ſchließung über die Lage erwäge. Bevor eine Entſcheidung gefallen ſei, könne er keine E r⸗ klärung zu dieſem Gegenſtand abgeben. Er gab ſodann bekannt, daß der britiſche Botſchaf⸗ ter in Tokio angewieſen worden ſei. Vorſtel⸗ lungen wegen der Zollverwaltung in China zu erheben Die geſamte Zollfrage (die bekanntlich insbeſondere die Beſitzer chine⸗ ſiſcher Paplere berührt) werde jedoch zurzeit noch erörtert. g In einer längeren Erklärung zur Lage in Spanten wies Eden ayf die zahlreichen Bombenangriffe hin, die kürzlich ſtatt⸗ gefunden hätten. Die britiſche Regierung, ſo erklärte er, ſehe die Entwicklung der Luft⸗ bombardements mit großer Sorge an, da dies zu großen menſchlichen Verluſten und zu Grauſamkeiten gegenüber der Zivilbe⸗ völkerung geführt habe. Die britiſche Regie⸗ rung Überlege daher. was flür Schritte ergrif⸗ ſen werden könnten. um eine Milderung dieſes Zuſtandes herbeizuführen. Die britiſche Regie⸗ rung ſei bereit, ſich an jedem internationalen 1 5 der dieſem Zweck dienen ſoll, zu betei⸗ igen. Eden gab hierauf Auskünfte über den durch die engliſche Vermittlung erfolgten Gefan⸗ genenaustauſch zwiſchen den beiden Par⸗ teien, der kürzlich zum Austauſch von insge⸗ ſamt 241 Gefangenen geführt hätte. Auf eine weitere Anfrage erklärte Eden. er beſitze kel⸗ nerlei Information, welche die Behauptungen ſtütze, daß eine Anzahl italieniſcher Truppen nach Spanien ginge. Endlich teilte Eden auf eine Anfrage mit. daß ſich die britiſche Regierung bei der letzten Regierungskriſe in Aegypten an den engliſch⸗ ägyptiſchen Vertrag gehalten habe. Uichtsſagende Genfer Enkſchließung die Jubiläums vorſlellung reſullallos beendet Genf, 2. Februar Der Genfer Nat hat nach tagelangem inhalt⸗ loſem Geſchwätz zum japaniſch⸗chineſiſchen Kon flikt am Mittwoch eine„Entſchließung von ſich gegeben, die, wie man es von der Gen⸗ fer Einrichtung gewohnt iſt, außerordent⸗ lich nichtsſagend iſt. In ihr wird daran erinnert, daß die Verſammlung in ihrer Ent⸗ ſchließzung vom 6. Oktober 1937 China ihrer „motaliſchen Unterſtützung“ verſichert und den Mitgliedern empfohlen habe, zu prüfen. in welchem Maße ſie jedes für ſich China Hilfe gewähren könnten. Der Rat vertraue denjent⸗ gen ſeiner Mitglieder, für die die Lage in Oſt⸗ aſten von beſondetem Intereſſe iſt. daß ſie keine Gelegenheit vergehen laſſen würden, um in Konſultierung mit anderen ebenſo intereſſter⸗ ten Mächten die Möglichkeiten anderer Mittel zu prüfen, um zu einer gerechten Regelung des Konfliktes beitzutragen. Vorher batte der chineſiſche Vertreter Wel⸗ lington Koo in einer langen Rede die Vorgän⸗ ge in Oſtaſien erörtert und eine baldige und ge⸗ rechte Regelung des chineſiſch⸗Japaniſchen Kon⸗ fliktes durch„wirkſames Eingreifen“ der Gen⸗ fer Liga gefordert. Nach Annahme der gemeldeten„Entſchließung“ zum cineſiſch⸗japaniſchen Konflikt ſprachen noch mehrere Ratsvettretet, ſo die Vertreter Po: lens. Perus und Ecuadors. die ſämtlich Politik des Genfer Rats im allgemeinen und der Oſtaſten⸗ „Entſchliezung“ im beſonderen geltend machten. Dagegen rühmte der Vertteter Frankreichs. de Teſſan, dieſes inhaltsloſe Elaborat. das„in ſeiner Biegſamkeit den Ideen und Zielen der franzöſiſchen Regierung entſpreche“, Es biete die Handbabe zu hinreichender wirkſamen Aus⸗ legungen. Damit fand die von gewiſſen Kreiſen mit marktſchreieriſcher Reklame angekündigte„Ju⸗ biläums“⸗Tagung ohne jedes greifbare Ergeb⸗ nis ein unrühmliches Ende. Vereidigung der ſpaniſchen Nalionalregierung Der erſte Miniſterrat des neuen Kabinetts Burgos, 3. Februar. Unter Vorſitz von General Franco fand am Mittwochnachmittag die feierliche Vereidigung der Mitglieder der nationalen Regierung ſtatt. Die Sitzung präſidierte der Stabschef. Als Erſter leiſtete Juſtizminiſter Graf Rodezno den Eid, mit dem die Miniſter ſchworen, dem Staatschef und Generaliſſimus mit größter Treue als Miniſter zu dienen. Nach der feierlichen Vereidigung begann der erſte Miniſterrat der nationalen Regierung. das Handwerk im Rahmen der Wirlſchaft Noch vor fünf Jahren ſtand es ſchlimm um das deutſche Handwerk. Es hatte nach dem Kriegsende hart um ſeine Exiſtenz zu kämpfen und fand für ſeine Notlage bei den damals herrſchenden Kreiſen nur wenig Gehör. Ganz anders ſetzte ſich von vornherein der National⸗ ſozialismus nach der Machtergreifung für das Handwerk ein. Schon am 29. November 1933 wurde das Aufbaugeſetz des Handwerks er⸗ laſſen. Heute nimmt das Handwerk im Rahmen der deutſchen Wirtſchaft und des Vierjahres— pläͤnes eine wichtige Stellung ein und ſteht vor neuen großen Aufgaben. 455 illionen Handwerker ſind in 1.6 Mil⸗ lionen Handwerksbetrieben organiſiert. Das Baugewerbe gehört nach der Menſchenzahl größtenteils zum Handwerk, das Nahrungs⸗ und Bekleidungsgewerbe überwiegend. Das Handwerk iſt als eine eigene Wirtſchaftsform im nationalſozialiſtiſchen Staat anerkannt wor⸗ den, und heute ſpricht kein Menſch mehr wie noch vor wenigen Jahren vom„ſterbenden Handwerk“. Es erlebt im Gegenteil eine neue Blüte, wie die Zahl der Handwerksbetriebe zeigt, die weſentlich höher iſt als vor 60 Jahren. Gewiß hat die Induſtrie in den letzten Jahrzehnten manchen Handwerkszweig ver⸗ drängt oder verkleinert, das Handwerk zu Um⸗ ſtellungen in der Arbeitsweiſe gezwungen, aber andererſeits ſind dem Handwerk aus der Zu⸗ ſammenarbeit mit der Induſtrie auch neue Arbeitsmöglichkeiten entſtanden. Die Faßher⸗ ſtellung, um nur ein Beiſpiel zu nennen, erfolgt heute zum größten Teil durch Maſchinen in Fa⸗ briken. Die Böttcher aber verfertigen dafür für die chemiſche Induſtrie Galvaniſierbottiche uſw. Handwerksbetriebe liefern für die In⸗ duſtrie Modelle und Entwürfe, Die jahrzehnte⸗ lange Spannung zwiſchen Handwerk und Indu⸗ ſtrie gehört der Vergangenheit an. Heute arbeiten beide Hand in Hand und die Indu⸗ ſtrie iſt für das Handwerk ein bedeutender Ab⸗ nehmer geworden. Die beſondere Stärke des Handwerks liegt in ſeiner Wendigkeit. Wäh⸗ rend es die Aufgabe der Induſtrie iſt, für im⸗ mer beſſere Befriedung der Maſſenbedürfniſſe zu ſinkenden Preiſen zu ſorgen, iſt das Hand⸗ werk der Schrittmacher zu einer kulturell ge⸗ hobenen Lebensführung in immer weiteren Kreiſen. Auch mit der Kunſt unterhält von jeher das Handwerk rege Verbindung. Die großen Bauvorhaben des Reiches und der Städte geben dem Kunſthandwerk viele neue Aufträge von Bedeutung, aber auch in kleinen Dingen wird Wert auf künſtleriſchen Ausdruck der Form ge⸗ legt. Darauf beruht auch zum Teil die Aus⸗ fuhr des Handwerks ins Ausland. die ſchon im Jahre 1935 135 Millionen RM. betrug. Von jeher iſt der Handwerksbetrieb eng ver⸗ bunden mit der Landwirtſchaft. In der Marktordnung und Verbrauchslenkung ſind un⸗ ſere Fleiſcher- und Bäckerinnungen unentbehe⸗ liche Mitarbeiter in der Ernährungsfrage. In der Erzeugungsſchlacht wird ferner das Hand⸗ werk für die Einrichtungen moderner Stallun⸗ gen, Gärfutterbehälter, Geräte und Maſchinen⸗ pflege ſtark in Anſpruch genommen. Ohne die vorzügliche Organiſation des Reichsſtands des deutſchen Handwerks wären allerdings die Leiſtungen, die vom Handwerk erwartet werden, nicht denkbar. Die breite Grundlage bilden die 1500 fachlichen Pflichtinnungen, die ſich auf 51 Handwerks⸗ zweige verteilen. An der Spitze ſteht der Neichshandwerksmeiſter Schramm, der kürzlich vom Miniſterpräſidenten Generaloberſt Göring mit der Führung dieſes Amtes beauf⸗ tragt wurde. Für die Handwerksorganiſation iſt es kennzeichnend, daß ſie in den Innungen einen intenſiv arbeitenden fachlichen Zuſam⸗ menſchluß beſitzt. Die Innungen haben das Handwerk den Aufgaben der Werkſtoffumſtel⸗ lung. Ernährungswirtſchaft, Ausfuhrförderung. Facharbeiterausbildung und otoriſierung dienſtbar zu machen. Wohl das wichtigſte aller Handwerkgeſetze iſt die Dritte Verordnung über den vorläufigen Aufbau des deutſchen Hand⸗ werks mit der Forderung des Großen Befähi⸗ gungsnachweiſes. Nur wer die Meiſterprüfung beſtanden hat, darf einen Handwerksbetrieb er⸗ öffnen. Die Ausbildung des handwerklichen Nach⸗ wuchſes wird mit allem Nachdruck gefördert. Gab es 1933 erſt 419 000 Lehrlinge, ſo ſind es 1937 ſchon 618 000 geweſen, damit iſt eine Stei⸗ gerung von faſt 50 Prozent erzielt. Die Mei⸗ ſterwerkſtatt iſt die größte und billigſte Arbeits⸗ ſchule des deutſchen Volkes. Rund 125 000 junge Leute verlaſſen jährlich mit dem Ge⸗ ſellenbrief die Meiſterlehre und brauchen als geſchulte Arbeitskräfte um einen geeigneten Arbeitsplatz nicht beſorgt zu ſein. Inzwiſchen ſind die fachlichen Vorſchriften für 103 hand⸗ werkliche Vollberufe fertiggeſtellt. die mehr als 1½ Millionen Betriebe umfaſſen. d. h. über 95 Prozent des geſamten Handwerks. Die Mei⸗ ſterlehre findet ihre Ergänzung durch Fachſchu⸗ len, Lehrgänge und Vorträge. So wurden 1936 faſt 1100 Fachlehrgänge für Lehrlinge durch⸗ geführt. 170 000 Handwerker ſind in dieſem Jahr in 7000 Fachlehrgängen geſchult worden. Wichtig für die Handwerker wie für Ver⸗ braucher ſind die Wanderausſtellungen, die mit den neuen Werkſtoffen bekanntmachen. Somit . alle Vorausſetzungen für eine erfolgreiche eiterentwicklung des deutſchen Handwerks gegeben. Rönig von gchweden in Berlin Beſuch des Führers 8 Berlin, 2. Februar. Der Führer und Reichskanzler ſtattete heute S. M. dem König von Schweden, der auf der Reiſe nach dem Süden zu kurzem Aufenthalt in Berlin weilt, in der ſchwediſchen Geſandtſchaft einen Beſuch ab. In Begleitung des Führers befanden ſich Staatsminiſter Dr. Meißner und Obergruppenführer Brückner. Die hatte mein das Ante! eben pu den E Dr. bisher Gewer morur ſollen, ten J. baus Das 9 Schult ſteht Dag. fünſtle durch det A tung Form len de Reit tet be haus Das meldet einem viet! das Ve nien 5. voten ſucung Zentral nach N. muniſtiſ ejunde zahlteic gen Mi ſind ode Vorden. ſiher, E die Sch let. der gelunge griff 0 Jug! war ber anderer bes vekks bolt Die ſchen erls⸗ det der hetſt aufe tion en ſaſn⸗ das ſtel⸗ — ung, tung let lber and⸗ 1 5 fung 1 er⸗ — e 55 3 1 Flugzeugbrand über dem Meer Rekordflieger Sloppani von deulſchem Flugboof gereltel Berlin, 2. Februar Am Mittwochfrüh um 9.10 Uhr ſtartete der bekannte italieniſche Rekordflieger Mario Stoppani von Natal in Braſilien aus zum Rückflug nach Italien. Auf dieſem Flug geriet die Maſchine über dem Atlantik in Brand. Auf die SOsS⸗Rufe des italieniſchen Flugzeu⸗ ges ſtarteten ſofort zwei Dornier ⸗ 10 t⸗ Walboote vom Südatlantikdienſt der Deut⸗ ſchen Lufthanſa. Einem don ihnen gelang es. den Führer der italieniſchen Maſchine, Stop⸗ ani, noch in letzter Minute zu bergen, während 2 5 beiden Komeraden leider nicht mehr zu retten waren Ueber die Rettung des italieniſchen Fliegers N folgende Einzelheiten berich⸗ 2 Der ſchwimmende Flugzeugſtützpunkt der Lufthan a„Schwabenland“, der bei der Fel⸗ ſeninſel Fernondo Noronha liegt, hatte mit dem italieniſchen Flugzeug in Funkverbindung ge⸗ ſtanden. Es meldete um 13 Uhr, daß es wegen einer Motorenſtörung nach Natal zurückkehren muſſe Um 15.55 Uhr wurden dann mehrere SOS⸗Rufe von den Lufthanſa⸗Funkſtellen auf der„Schwabenland“ und in Natal aufgenom- men. Unverzüglich wurden die beiden Dornier⸗Wale „Boreas“ unter der Führung von Flugkapitän Blume von Bord der„Schwabenland“ und „Samum“ unter Führung von Flugkapitän Grosſchopff von Natal zur Suche ausgeſandt. Schon nach 31 Minuten Flugzeit konnte die Be⸗ ſatzung des„Samum“, der neben Flugkapitän Grosſchopff Flugzeugführer Eſau, Flugmaſchi⸗ niſt Schmicke und Flugzeugfunker Preuſchoff an⸗ gehörten. das brennend im Atlantik treibende rack auffinden. Obwohl außergewöhnlich ſchlechtes Wetter herrſchte, führte Flugkapitän Gros⸗ ſchopff ohne Bedenken in echter Fliegerkamerad⸗ ſchaft die ſehr ſchwierige Landung durch Vier Minuten nach dem Aufſetzen des Flugbootes im Waſſer befand ſich Stoppani ſchon an Bord des„Samum“. Bedarerlicherweiſe konnten ſeine beiden Begleiter aus dem völlia zerſtör⸗ ten Flugzeug nicht mehr geborgen werden. Der„Samum“ befindet ſich zurzeit an der Unfallſtelle. um dort die aus Fernando No⸗ ronha ausgelaufene„Schwabenland“ zu erwar⸗ ten. die das Flugboot vorausſichtlich in der Nacht übernehmen wird Stoppani hatte am 29 Dezember 1937 durch einen Flua von Cadiz nach Caravellas in Bra⸗ ſielien einen Streckenwertrekord für Waſſer⸗ flugzeuge mit einer Leiſtung von 7000 Kim. aufgeſtellt. Er befand ſich am Mittwoch auf dem Rückflug in die Heimat. Stopponi zählt zu den bekannteſten Rekordfliegern. Er hat für Italien insgeſamt nicht weniger als 19 internationale Flugrekorde errungen. Gemeinſchaftshaus„Kraft durch Freude“ Ein neuer DAz.⸗-Bau in Berlin Berlin, 2. Februar Die Deutſche Arbeitsfront hat in der Tier⸗ gartenſtraße ein„Nationalſozialiſtiſches Ge⸗ meinſchaſtshaus Kraft durch Freude“ errichtet, das Mittwochabend in Anweſenheit ſämtlicher Amtsleiter der DAF. ſeiner Beſtimmung über⸗ eben wurde. Anläßlich einer Vorbeſichtigung prach Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley über den Sinn des Hauſes. Dr. Ley teilte dabei mit, daß an die Stelle der bisher zumeiſt von der DAF. benutzten früheren Gewerkſchaftshäuſer einige wenige große und monumentale Zentralbauten der DAF. treten ſollen, von denen nach dem bereits fertiggeſtell⸗ ten Fachamt nunmehr auch dieſes Gemeinſchafts⸗ haus in der Tiergartenſtraße vollendet wurde. Das Haus, das von den Architekten Baurat Schulte⸗Frolinde und Nadolle gebaut wurde, ſteht den Mitarbeitern der NSDAP. und der DA. aus Berlin und dem Reiche offen. In künſtleriſcher Hinſicht wird das Haus von„Kraft durch Freude“. Amt für Feierabend, betreut. In der Art der Linienführung und Innenausſtat⸗ tung entſpricht es dem Stil, der in ähnlicher Form in den bereits fertiggeſtellten Großbau⸗ ten der Partei und des Staates entwickelt iſt. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley gab wei⸗ ter bekannt, daß in dem dem Gemeinſchafts⸗ haus ſpäter angegliederten Bürohaus vor allem die 9 0 des Internationalen Zentralbüros„Freude und Arbeit“ unter⸗ gebracht werden ſollen, ſo daß das Gemein⸗ chaftshaus damit gleichzeitig zum Empfang der ausländiſchen Gäſte dient.„Es iſt unſer Wunſch und Wille“, ſo erklärte Dr. Ley,„Deutſchland zum ſozialen Mittelpunkt der Welt zu machen. Den von der ganzen Welt anerkannten Vor⸗ ſprung, den wir mit unſerer ſozialen Arbeit und insbeſondere mit Kraft durch Freude haben, wollen wir behalten und immer weiter aus⸗ bauen.“ Dr. Ley teilte dann mit, daß in Ueber⸗ einſtimmung mit dem Generalbauinſpektor für die Reichshauptſtadt Profeſſor Speer folgende Neu⸗ bzw. Erweiterungsbauten der DAF. in Berlin geplant ſind: Zuſammenfaſſung aller wirtſchaftlichen Unternehmungen der DAF. und des e ee in einen Großbau am Mär⸗ kiſchen Ufer; Zuſammenfaſſung der Betriebs⸗ gemeinſchaften und Fachämter der DAF. in einem Erweiterungsbau in der Potsdamer Straße, eine große KdF.⸗Zentralſtelle mit an⸗ gegliederten, großzügigen KdF.⸗Anlagen und einem KdF.⸗Hotel und ſchließlich im Rahmen der neuen Univerſitätsbauten ein Arbeitswiſſen⸗ ſchaftliches Inſtitut. Ein großer Zentralbau der Deutſchen Arbeitsfront werde ferner ſpäter ein⸗ mal im Zuge der Erneuerung Münchens in der Hauptſtadt der Bewegung entſtehen. Role Werbezenkrale ausgehoben Hausſuchung bei der kommuniſtiſchen Seemannszeitung in Stockholm Stockholm, 2. Februar Das Abendblatt„Nya Dagligt Allehanda“ meldet in ſeiner Mittwochabendausgabe nach einem Polizeibericht, daß ſich am Donnerstag vier Kommuniſten wegen Verſtoßes gegen das Verbot von Freiwilligenwerbung für Spa⸗ nien vor dem Stockholmer Gericht zu verant- worten haben werden. Die polizeiliche Unter⸗ ſuchung hat ergeben, daß ſich die ſchwediſche Zentrale für die Werbung von Freiwilligen nach Rotſpanien in der Schriftleitung der kom- muniſtiſchen Seemannszeitung„Hamm och Siö“ befunden hat. Während einer Hausſuchung ſind zahlreiche Angaben und Aufnahmen von jun— gen Männern, die entweder ſchon in Spanien ſind oder erſt dorthin fahren ſollten. gefunden worden. Das Werbebüro wurde von dem Be— ſitzer, Elias Wahlſtröm, der gleichzeitig auch die Schriftleitung des Blattes innehatte, gelei⸗ tet. Der Polizei iſt es in Verfolg ihrer Aktion gelungen, drei junge Leute, die gerade im Be— griff waren, nach Paris abzureiſen. aus dem Zug herauszuholen. Einer von dieſen war bereits wegen Diebſtahls vorbeſtraft. Ein anderer der Verhafteten hatte einen Bruder in Rotſpanien, der vor kurzem als Leutnant nach Schweden zurückgekehrt war. Bei einem der Verhafteten wurde auch die Anſchrift des Pa⸗ riſer Werbebüros gefunden. Die geſchäftsküchlige Jüdin kampe⸗-Jatob Wien, 2. Febr. Immer ſchonungsloſer reißt der Prozeß Jacob den Methoden des internationalen Ju— dentums die Maske herunter. Bei der am Mittwoch durchgeführten Verhandlung kam die ſenſationelle Tatſache zur Sprache, daß ſich der Jude Heinrich Eduard Jacob und ſeine Schweſter Alice Lampe⸗ Jacob. die zur Syſtemzeit in Deutſchland und ſpäter in Oeſterreich als rührige Pazi— fiſten auftraten. als Waffenſchieber ganz großen Formats betätigten. Der zorſitzende des Schöffenſenats verlas Teile einer Korreſpondenz der Alice Lampe mit dem Waffenſabrikanten Bruno Spiro Aus dieſem Briefwechſel geht hervor, daß Tanks— Panzerwagen, Tauſende von Maſchinengeweh— ren, Kanonen, Handgranaten uſw durch Ver⸗ mittlung der geſchäftstüchtigen Jüdin nach China und nach Abeſſinien verkauft bzw. ver⸗ ſchoben werden ſollten Daraufhin verſuchte die Jüdin das Gericht glauben zu machen, daß dieſe Waffentrans⸗ aktionen geſcheitert ſeien. Von dem Vorſitzen⸗ den wurde dieſer Antrag als unerheblich be⸗ zeichnet. Man ſehe aber daraus die Vielſei⸗ tigkeit der Angeklagten. Sie haben förmlich Kontinente in Bewegung geſetzt. Bergrulſch in Cochem Cochem, 2. Februar. Am Dienstagabend gegen 20.30 Uhr kam ein Schieferabhang ins Rutſchen. Da ſchon ſeit eini⸗ ger Zeit die Gefahr des Bergrutſches beſtand, hatte man in den letzten Tagen mit den Vor⸗ ſichts maßnahmen begonnen. Der nun doch überraſchend ſchnell eingetretene Bergrutſch iſt anſcheinend auf die ſtarken Regenfälle der letzten Tage zurückzuführen. Durch die herab⸗ ſtürzenden Geſteinsmaſſen wurde eine am Fuße des Abhanges ſtehende über 40 eter lange zweiſtöckige Möbelhalle verſchüttet. Die darin untergebrachten Möbel ſind dabei zum größten Teil zerſtört worden. SA. und Feuerwehr muß⸗ ten ſich zunächſt auf Sicherungsmaßnahmen be⸗ ſchränken. da ſtändig weitere Geröllmaſſen nach⸗ ſtürzten. Menſchenleben ſind glücklicherweiſe nicht gefährdet worden. Nahrung kam vom himmel Flugzeug verproviantiert durch Sturmflut abgeſchnittene Inſel London. 2. Februar. Die Bewohner der einſamen Inſel Rath⸗ lin an der nordiriſchen Küſte, die ſeit Wochen infolge der Stürme vom Feſtland abgeſchnitten ſind und daher keine Lebensmittel mehr bekom⸗ men haben, ſind heute von einem Flugzeug ver⸗ proviantiert worden. Die meiſten Bewohner der Inſel hatten noch nie ein Flugzeug geſehen, und als es dem Flieger gelang, auf einem Feld glücklich zu landen wurde er von der geſamten Bewohnerſchaft begeiſtert empfangen. Aegyplen vor neuen Wahlen Parlamentsauflöſung gibt Nahas neue Ausſichten. Kairo, 2. Febr. Nach Bekanntwerden des Auflöſungsdekrets zog Nahas Paſcha mit ſämtlichen Wafd-Abge⸗ ordneten vor das Parlamentsgebäude, fand jedoch verſchloſſene Türen. Er hielt ſich in der Wandelhalle auf und weigerte ſich zunächſt, der polizeilichen Aufforderung, das Gebäude zu verlaſſen, nachzukommen. Nach einiger Zeit zogen die Wafd-Parlamentarier jedoch geſchloſſen wieder zum Saadi-Club, um keineswegs den Anſchein einer Auflehnung ge— gen den Beſchluß des Königs zu erwecken. Das geſamte Parlamentsviertel hat überaus Bilder vom Tage Glückwünſche zum 65. Geburtstag des Reichsaußenminiſters Im Hauſe des Reichspräſidenten überbringen ſämtliche in Berlin anweſenden Miſſionschefs unter Führung des Doyens, des Nuntius' Monſignore von Neurath Glückwünſche zu ſeinem 65. Geburtstag. Orſenigo, dem Reichsaußenminiſter Weltbild(K.) —— i Erſtes Bild vom Beſuch der„Schleswig⸗Holſtein“ in Südafrika Während des Aufenthalts des Schulſchiffes der Kriegsmarine„Schleswig⸗Holſtein“ in ſüd⸗ afrikaniſchen Häfen beſuchte eine Abordnung die Hauptſtadt Pretoria die„Naval⸗Brigade“ zur Begrüßung eingefunden. Naval Brigade“ ab. ſchreitet mit Commander Weſt die Front der„ 0 Am Bahnhof hatte ſich Unſer Bild: Korvettenkapitän Bentlage Weltbild(K.) Ein Ehrenmal für die Selbſtſchutzkämpfer auf dem Annaberg Auf dem Annaberg in Oberſchleſien wird nahe der Jugendherberge, von der aus der Reichs⸗ iugendführer im Oktober 1937 58 neue HJ.-Heime ihrer Beſtimmung übergab(oben links), ein Ehrenmal für die gefallenen Selbſtſchutzkämpfer errichtet, das zuſammen mit der fertiggeſtellten Feierſtätte im Frühjahr 1938 eingeweiht wird. bereits Weltbild(K.) ſtarken polizeilichen Schutz erhalten. Trotzdem fanden Kundgebungen für Nahas ſtatt, bei denen es aber nicht zu ernſthaften Zwiſchen⸗ fällen kam. Die Neuwahlen erfolgen innerhalb der verfaſſungsmäßigen Friſt von zwei Monaten. Die erſte Sitzung des neuen Hau— ſes iſt auf den 12. April feſtgeſetzt. Nach den zuverſichtlichen Erklärungen der Maher⸗Gruppe, daß ſie die parlamentariſche Mehrheit erringen würde, wirkt die Auflöſung des Parlaments vor der Sitzung überraſchend und bildet eine Ermutigung für Nahas. Die Hoffnung der Maher-Gruppe auf eine Zwi⸗ ſchenregierung iſt nun endgültig geſcheitert. Nach allgemeinem Eindruck bedeutet die Auf⸗ löſung einen Schlag für Maher, da er kaum in der Lage ſein dürfte, ohne Regierungs⸗ unterſtützung einen ausſichtsreichen Wahl⸗ kampf zu beſtehen. Die Nahas⸗Gruppe for⸗ dert zwar zumindeſt Neutralität der Regie⸗ rung während der Wahlzeit, zieht jedoch bei einer Wahl zwiſchen Maher und Mahmoud Letzteren vor. e eee —— len ich wenigſtens in Sicherheit!“ Eduard Schullerus/ See Wenn wir von dem deutſchen Schrift⸗ tum ſprechen, ſo beſchränken wir es gemeinhin und ohne Bedenken auf die Grenzen des Deut⸗ ſchen Reiches. Seltener ſchon ereignet es ſich wohl, daß ohne jedwede Einſchränkung in dieſem Begriff. wie es natürlich wäre, auch die öſter⸗ reichiſche Literatur einbezogen wird. Die Werke unſerer auslandsdeutſchen Dich⸗ ter, Denker, und Forſcher jedoch in dieſen Be⸗ reich mit hinein zu nehmen, wird für gewöhnlich überſehen. Freilich: weniger von dem Wiſſen⸗ den und Kundigen, wie es Nadlers Literaturge⸗ ſchichte beweiſt. Vielmehr iſt es der ſog. Ge⸗ bildete, welcher unſer Schrifttum noch nicht unter dem geſa m tdeutſchen Geſichtspunkte zu ſehen vermag. Wie aber das volksdeutſche Be⸗ wußtſein immer machtvoller ſich regt und all⸗ mählich unſer völkiſches Leben und Handeln aus⸗ ſchließlich beſtimmt, ſo weitet ſich in der allge⸗ meinen Vorſtellung auch das deutſche Schrift⸗ tum nach und nach zu einer geſam tdeutſchen Einheit! Dieſe Tatſachen, laſſen es vielleicht verſtänd⸗ lich erſcheinen, daß ein ſo feinſinniger Lyriker wie der Kronſtädter Eduard Schullerus bis in unſere Gegenwart hinein im Deutſchen Reiche gänzlich unbekannt geblieben iſt. Und das, obwohl mit ihm eine neue Epoche der ſiebenbürgiſch⸗ſächſiſchen Lyrik begann und ob⸗ wohl mit ſeinem Schaffen nach einem jahr⸗ zehntelangen Nachhinken hinter der zeitgenöſ⸗ ſiſchen Literatur zum erſten Male die Verbin⸗ dung mit der gleichzeitigen deutſchen Lyrik im Reiche wieder hergeſtellt worden war. So be⸗ tont nämlich Adolf Meſchendörſer, der treue und dankbare Freund von Schullerus, mit Recht und zwar in ſeiner ſo unendlich herzlich gehaltenen, rühmenden und werbenden Einleitung zu den „Aſtern“. Dieſes ſchmale Bändchen, das den Namen„Aſtern“ trägt, enthält nämlich eine Sammlung von ausgewählten Gedichten Eduard Schullerus', die einzige, die meines Wiſſens bisher erſchienen iſt. Da ſie bei W. Krafft in Hermannſtadt verlegt worden iſt, im Jahre 1924, hat ſie bei uns im Reiche keine Beach⸗ tung gefunden. Eine ſolche wird den Aus⸗ landsdeutſchen ja in der Regel erſt zuteil, wenn ihre Werke von einem reich sdeutſchen Verlag herausgebracht werden. Daher iſt es auch nicht verwunderlich, wenn ſelbſt ein ſo genaues und ſo verdienſtvolles Werk wie Wilhelm Schneiders „Ausländsdeutſche Dichtung der Gegenwart“ über Eduard Schullerus, den Kronſtädter Lyri⸗ ker, vollkommen ſchweigt. Schullerus' Tragik iſt darin zu ſuchen, daß der unbarmherzige Tod ihm gerade in dem Augenblicke mit grauſamen Händen die Augen zudrückte, als die Möglich⸗ keit einer großen reich sdeutſchen Wirkung ſei⸗ ner Kunſt ſich auftat. Der Krieg als der erſte harte Aufrüttler eines geſamtdeutſchen Bewußt⸗ ſeins und als der ſtrenge Mahner zur volks⸗ deutſchen Einheit hat unſerem Dichter nicht mehr die verdiente Reſonanz über ſein ſächſiſches Volk hinaus verſchaffen können. Denn bereits am 25. November 1914 iſt Eduard Schulle rus in ſeiner Heimatſtadt Kronſtadt geſtorben. Hinzu kommt noch, daß ſeiner ſtillen, beſcheidenen, nur in ſich ſelbſt ruhenden Natur jedes Haſchen nach Anſehen und Ruhm zuwider war.„Eduard Schullerus— ſo bezeugt es ſein Freund Meſchendörfer— war nicht nur ein hervor⸗ ragender Dichter, ſondern er wird für uns auch ein vorbildlicher Menſch bleiben. Abſolut zu⸗ verläſſig, treu und ehrlich, peinlich genau bis zur Petanterie, unermüdlich in der Feilung ſei⸗ ner Werke, war er auch unerſättlich in der Auf⸗ nahme aller Werte, die uns über den Alltag erheben. Er verſtand es auch zu den trübſten Zeiten und in ſtürmiſchen Jahren, ſich ſeine Idylle zu retten, wie auf einer Inſel ſein Fa⸗ milienglück gegen alle anbrandenden Lebens⸗ wogen zu verteidigen. In der kleinſten Zelle. der eigenen Familie, ſetzte er alle Kraft und ſein ganzes Herz ein, überzeugt, daß an⸗ dauernde Wirkungen nur von einer auf einen Gefühlsmittelpunkt konzentrierten Arbeit aus⸗ gehen können.“ Als treuer Berater und ſtändiger Mitarbei⸗ ter der„Karpathen“, der in ihrer Wirkung ſegensreichen Vorkriegszeitſchrift Meſchendör⸗ fers, hat er ſeine Gedichte ſtets in deren Blät⸗ tern erſcheinen laſſen. Sie ſind denn auch ver⸗ mutlich hier verſtreut geblieben. Um ſo dank⸗ barer und froher nehmen wir deshalb jene kleine, aber wertvolle Sammlung entgegen. welche— wie ſchon erwähnt— Meſchendörfer in echter Freundesliebe unter dem Titel . Aſtern“ herausgegeben hat. Etwas zum Lachen Nr „Was tun Sie denn da im Löwenküfig, Wärter?“ l „Unſer Löwe iſt ausgebrochen, und hier ee ee e eee eee Wenn auch eine heimtückiſche Krankheit das Leben des Dichters lange Jahre hindurch be⸗ droht und ſchließlich gebrochen hat, ſo tritt uns in ſeinen Gedichten doch eine ſtarke, mutige und leeliſch ſeſt in ſich gefügte Perſönlichkeit— man kann getroſt ſagen: ſächſiſchen Schlages ent⸗ gegen! Ihr wird auch des Lebens Qual und Angſt zu einer Quelle innerer Kraft. Ganz ſo. wie ein ſchwermütiges, grübelndes Gedicht „Nachtgedanken“ ſchließt: Wie wunderbar iſt unſer Lauf: Meine nachtgequälte Seele Schwingt ſich Singt ſich Wieder zu der Sonne auf! Das große Leuchten, das er tief in ſeiner Bruſt trägt und hütet, wirft ſeinen Widerſchein auch auf alles Daſein um ihn. Wer ſich in Schulle⸗ rus Gedichte verſenkt, den umweht es wie das Sonnenlächeln, von dem Wilhelm Raabe, der Braunſchweiger Weiſe einmal geſagt hat, daß es ohne zu Tage liegenden Grund aus der Tiefe kommt und alſo da iſt, weil einmal ein bevor⸗ zugtes armes Menſchenkind die Welt ſchön ſieht. ſcheinen, dieſe wunderſame Einheit von Menſch. Natur und Heimat in der„Erfüllung“ auf: Wunderbalſamduft Feuchter Märzenerde: Zitternd⸗warme Luft Sing im Land das Werde! Wie ſo leicht mein Sinn. Wie ſo froh ich bin! Und der Himmel blaut ſo ſelig offen, Daß ihm zuſtrömt all mein ſtarkes Hoffen: Und mir wird: es müßt um dieſe Zeit Irgendwo im ſtillen Tale weit Meine oftgeträumte Blume nun Von dem heiligen Walten Kraft erhalten, Ihre ſeltene Blüte aufzutun. Und ſeines Lebens tiefſſtes Glück— in ſeiner Familie wurde es ihm zuteil. Darum ſchwingt dieſe innere Zufriedenheit, dieſe wundervolle Harmonie gerade in ſeinen Kinderliedern in ſo reichem Maße mit., wie wir es ſelten in der modernen deutſchen Lyrik wiederfinden: im „Mutterſehnen“, in den Veiſen, die er„Seine Hände“ benannt hat, und vor allem in dem Gedicht„Anſer Kind“, das ſo lautet: Du biſt der Becher, den wir jeden Tag Mit neuer Freude an die Lippen heben. Vor deſſen Goldglanz unſere Herzen beben Wie in dem Frühlingslicht der Birkenhag. Wer füllt Dich nur mit ſo viel Frohſinn an. Wer läßt in dir die hellen Perlen ſteigen, Zu deren Spiel ſich unſere Blicke neigen, Wo iſt der Urquell, dem ich danken kann? Schäum auf! Schäum auf! Du reiner [Lebenswein— O Glück, an deinem Duft ſich zu berauſchen— Und deinem friſchen Sprudellied zu lauſchen. Noch biſt du unſer— Unſer ganz allein. So verbindet ſich denn in dem dichteriſchen Weſen von Edua d Schullerus des Lebens tieſer Ernſt auch mit ſeiner Heiterkeit, und ebenſo des Menſchen Stärke mit ſeinem Frohſinn. Als Menſch hat er ſelbſt die Ungunſt ſeiner äußeren Exiſtenz als kärglich beſoldeter Magiſt ratsbeam⸗ ter mit mannhafter Feſtigkeit getragen.„Hel⸗ denmut“ benannte er ſein letztes Gedicht, in dem er Weddigens kühne U⸗Boot⸗Fahrt beſun⸗ gen— und Heldenmut war die ſtille Trieb⸗ kraft, war der Urgrund ſeines eigenen Weſens! In der Natur nun fand dieſes ſein Weſen ſeine Ruhe und Erlöſung. Der friedevolle „Feierabend“, die von Segen ſchwere„Ernte⸗ zeit“ oder der allerwegen von Stille durchwebte „Dorfnachtfrieden“ zeugen davon. Am ſchönſten, reinſten und innigſten aber klingt, ſo will mir Bilden Natur. Heimat, Volk und Familie wohl die beſtimmenden Motive ſeiner Lyrik, ſo erſchöpft ſie ſich darin jedoch keineswegs. Dichterſehnen und Dichterfreundſchaft, ſeine faſt grenzenloſe Verehrung für Liliencron, den er im Jahre 1907 in Kronſtadt perſönlich kennen lernte, und deutſches Schickſal— alles das formt ſich ihm zum ſchönen beſchwingten Vers. Und nicht zu vergeſſen die feinſinnigen Ueberſetzun⸗ gen alter ungariſcher Volkslieder, wie wir ſie gleichſam als Anhang in den„Aſtern“ finden können. Dieſe ganze bunte Fülle von Gedich⸗ ten grüßt uns wie ein farbenſatter Strauß duf⸗ tender Feldblumen. Und in jedem Verſe offenbart ſich der überquellende Reichtum einer reinen, der Gottnatur verbundenen Seele, offen⸗ baren ſich der bezaubernde Rhythmus einer klar geformten Sprache und der belle Glanz eines liebereichen Herzens. So beſitzen wir in dem bisher völlig unbe⸗ kannt gebliebenen Eduard Schullerus einen be⸗ gnadeten Dichter, deſſen Gedichte zu den edel⸗ ſten Koſtbarkeiten deutſcher Lyrik zu zählen ſind. Die Kartei der 100000 Melodien Hier werden alle in Deutſchland geſpielten Stücke regiſtriert Der Fabrikant ſtellt für gelieferte Ware eine Rechnung aus und ſorgt ſelöſt für den Eingang des Betrages. Ganz anders aber verhält es ſich beim Komponiſten und ſeinem Textdichter, die, ganz gleich ob es ſich um Konzerlſtücke, Chor⸗ oder Unterhaltsmuſtk handelt ihre künſtleriſchen Erzeugniſſe natürlich nicht nach kaufmänniſchen Grundſätzen 8 und herechnen können. Einem oft geſpielten Tonſchöpfer iſt es ja prak⸗ tiſch 3 für jede einzelne Aufführung eines ſeiner Werke eine Sondererlaubnis aus⸗ zustellen. Der Verkauf der Noten allein bietet auch keine hinreichenden Kontrollmöglichkeiten, da ein end Ku Exemplar eines Muſikſtückes zu unzähligen Aufführungen benutzt werden kann. Darum iſt ein Helfer notwendig— die anz Deutſchland und darüber hinaus alle Kultur⸗ ſtaaten der Welt umfaſſende Organiſation der Stagma, die im Namen aller Komponiſten die Erlaubnis zum Vortrag von deren Werken er⸗ teilt, dafür die Gebühren einzieht und die ein⸗ genommenen Beträge nach einem beſtimmten Verteilungsſchlüſſel an Komponiſten, Textdichter und Verleger verteilt. Wir haben uns nun einen Einblick in die weitverzweigte Maſchinerie dieſer kulturell und ſozial ſo überaus wichtigen Ein⸗ richtung geben laſſen. Nur eine bis ins kleinſte gehende Organi⸗ ſation kann die Rieſenarbeit dieſes„Detektiv⸗ inſtituts der Melodien“ bewältigen. In einem Hochhaus am Adolf⸗Hitler⸗Platz in Berlin, in dem die Zentrale der Stagma ihren Sitz hat, klappern Hunderte von Schreibmaſchinen, ertönt das Klingeln zahlreicher Telefone und ſpielt ſich das haſtige Hin und Her eines quirlenden Ge⸗ ſchäftsverkehrs ab. Ständig geben ſich hier viele Komponiſten aus dem In⸗ und Ausland, welt⸗ berühmte und unbekannte, ein Stelldichein! Anſer Weg zum geſchäftsführenden Direktor der Stagma, Leo Ritter, führt uns an einer nicht endenwollenden Flucht von Arbeitsſalen vorü⸗ ber, in denen Hunderte von Händen tätig ſind. Man bleibt ſtaunend vor den hohen Wänden der Kartotheken ſtehen, in denen Tauſende von Na⸗ men verzeichnet ſind, die von der Stagma be⸗ treut werden. Aber auch ſämtliche muſikaliſchen Werke ſind in dieſen Karteien aufgeführt, die hier Hunderttauſende von Karten ausfüllen. Allein im vergangenen Jahr wurden über 50 000 Muſikſtücke zur Wahrung der Intereſſen angemeldet. Man erhält aber erſt einen Begriff von der überwältigenden organiſatoriſchen Arbeit, die in dieſem Hauſe geleiſtet wird, wenn man hört, daß die Stagma etwo 70 000 laufende Jahresver⸗ träge mit einzelnen Konzert⸗ und Muſikveran⸗ ſtaltern zu bearbeiten hat.„Wir ſind dazu übergegangen“, erzählt uns Direktor Ritter, Pauſchalſummen für die Veranſtalter feſtzu⸗ legen. Um einen Ueberblick zu haben, wie oft das Muſikſtück eines Komponiſten öffentlich ge⸗ ſpielt wird, iſt jeder Kapellmeiſter verpflichtet, die Programme der aufgeführten Darbietungen an uns einzuſenden, auf Grund deren dann die Aufführungshäufigkeit der Kompoſitionen nach Anſpenche nac ür feſtgeſtellt und die Höhe der Anſprüche nach Art der Werke geſtaffelt werden. So erhält ein Foxtrott 12 Punkte, ein längerer Walzer 24 Punkte, ein Orcheſterſatz, der bis zu 5 Minuten dauert, 180 Punkte. Je ſchwieriger und länger ein muſtikaliſches Werk, deſto 4 iſt ſeine Punktzahl. Die Zahl der Aufführungen multipliziert mit der Punktzahl eines Werkes ergibt dann die Erfolgs⸗ und Bewertungsziffer eines jeden Muſikwerkes, nach der die zur Ver⸗ fügung ſtehende Geldſumme verteilt wird. Der fremde Beſucher ö Von Karl Andreas Frenz Die junge Malerin kam in der erſten Däm⸗ merung des Frühlingsabends nach Haufe. Ihre Hausfrau, eine feine alte weißhaarige Witwe, empfing ſie an der Ateliertür. „Ein junger Herr war da!“ ſagte ſie leiſe, ein wenig verlegen. „Ein junger Herr?“ wiederholte die junge Malerin und blieb nachdenklich im Hut und Mantel im Flur ſtehen. „Er hat Ihre neuen Bilder in der Ausſtel⸗ lung geſehen und wollte Sie kennenlernen.“ „Und er iſt wieder gegangen, ohne ſeinen Namen zu hinterlaſſen?“ „Er hat eine Zeitlang auf Sie gewartet und mich gebeten, ihn in Ihr Atelier zu führen. Er hat einen Strauß Blumen für Sie mitgebracht, den er ſelbſt in eine Vaſe ſtellen wollte.“ „Blumen?“ fragte die Malerin ungläubig. „Ja, einen herrlichen Strauß weißer Nar⸗ ziſſen. Er ſtellte ſie in die antike Vaſe und dann ſah er ihre Bilder an. Er hoffte, daß Sie dar⸗ über kommen würden.“ Die junge Malerin ſah die alte Dame eine Weile ſchweigend an.„Wie ſah er denn aus?“ fragte ſie dann. 16745 war ſehr groß und ſchlank und ſogar ön.“ „Schön?“ fragte die junge Malerin etwas verloren. „Als er alle Bilder angeſehen hatte, fragte er mich, ob nicht auch ein Bild von Ihnen da ſei“, brach die alte Dame das Schweigen. „Und was ſagte er, als er das lebensgroße unvollendete Oelbild in der Kammer ſah?“ „Er trug es in das Atelier und ſagte lange nichts. Dann ſagte er plötzlich, daß er jetzt geben müſſe. „War er von meinem Ausſehen enttäuſcht?“ „Nein, er ſagte ſogar ſehr viel Schmeichel⸗ haftes über Sie.“ „Und trotzdem hatte er nicht gewartet?“ „Ja, ich weiß nicht, er drückte ſich erſt ſehr unklar aus. Dann aber ſagte er, daß Sie, um als Künſtlerin zu Ihnen zu finden, allein ſein müßten. „Und nach dieſen Worten ging er?“ „Danach ging er. Das heißt, an der Tür blieb er noch einmal ſtehen.“ „Und was ſagte er da?“ „Er ſagte, daß er ſich Sie ſo vorgeſtellt hätte. Aber auch der Verzicht könne reich machen, nicht nur die Erfüllung.“ Die alte Dame zog ſich zurück. Die junge Malerin trat in das Atelier. Der Duft der Narziſſen erfüllte den ganzen Raum. Sie tauchte ihr Geſicht voll Dankbarkeit gegen den fremden Beſucher in die kühlen, vorzellan⸗ weißen, duftenden Blumen, und ahnte dabei nicht, daß es die ſeine weißhaarige Dame war. die die weißen Narziſſen gekauft und mit dem unvollendeten Oelbild in das Atelier geſtellt hatte, um der einſamen, jungen, zweifelnden — eine kleine Geburtstagsfreude zu machen. Sonderbare Ehrung Vor einigen Jahrhunderten kam es bisweilen vor, daß berühmte Männer nach ihre Tode dadurch geehrt wurden daß man ſie mitten tneiner Straße begrub. Einige ſolche Gräber ſind noch heute vorhanden, zum Bei⸗ iel in Bombay, in Tirana, in Albanien, in ologna in Italien uſw. Die erſte Marmorbüſte des Führers Der durch ſeine meiſterhaſten Poträtbüſten bekannte Berliner Bildhauer Prof. J. Limburg hat im Auftrag des Reiches dieſe Marmorbüſte des Führers und Reichskanzlers in Ueberlebens⸗ größe geſchaffen. Die Büſte. die in der Ein⸗ gangshalle des Oberfinanzpräſidiums Branden⸗ burg in Berlin ihre Aufſtellung findet, wurde in Anweſenheit des Reichsfinanzminiſters feier⸗ lich enthüllt.(Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Das Goethewort Zum Einſchmeicheln zu ſpät.. Der Rittergutsbeſitzer Karl Kraulewat iſt in ſeinem ganzen maſuriſchen Kreis als ein Mann von außerordentlicher Grobheit bekannt. Das iſt keineswegs ein bösartiger und durchaus ſchlechter Charakterzug, ſondern nur der Aus⸗ druck eines rückſichtslos offenen und derben Weſens. Im übrigen iſt Kraulewat ein Menſch mit einem guten Herzen— nur vor„Europas übertünchter Höflichkeit“ grauſt ihm, und ihm iſt ein Kerl, der ihm unverblümt die Meinung ſagt, hundertmal lieber als ein Menſch mit „guten Umgangsformen“. Auf das Gut Kraulewats verirrte ſich ein Inſpektor, der friſch von der Landwirtſchafts⸗ ſchule auf das Gut kam. Es war ein guterzo⸗ gener junger Mann, der zweifellos etwas von ſeinem Beruf verſtand. Nur die ſtändige höf⸗ liche und verbindliche Haltung des neuen In⸗ ſpektors, ſeine wohlgedrechſelte Sprache und ſeine feinen Manieren paßten Kraulewat nicht im gerinaſten. Und ſo kam es, daß der neue Inſpektor ſchon nach einem Vierteljahr gekündigt wurde. Erſtaunt ging er zu Kraulewat und erkun⸗ digte ſich nach der Urſache der gänzlich unerwar⸗ teten Kündigung. Kraulewat ſagte ihm nach ſeiner Gewohn⸗ heit die Wahrheit.„Sie ſind mir zu fein und zu höflich, junger Mann. Ich kann nun mal die ewige Liebenswürdigkeit nicht vertragen! Bei mir muß man grob ſein können. Beſſer, wir trennen uns!“ Der Inſpektor verſuchte ſeinen bisherigen Brotherrn umzuſtimmen und ihn in wohlgeſetz⸗ ten Worten von dem Wert verbindlicher For⸗ men zu überzeugen.„Ach Blödſinn!“ ſchrie Kraulewat dazwiſchen.„Ihre verbindlichen Formen mögen für die Städter gut ſein, aber nicht für uns. Im Kuhſtall und auf dem Feld pfeif ich was auf Ihren guten Ton!“ Der Inſpektor wurde rot und geriet mählſch in Erregung. Ein Wort gab das andere. Endlich hatte Kraulewat genug.„Machen Sie, daß Sie rauskommen!“ brüllte er,„Sie eingebildeter Knigge!“ Da packte auch den allzeit höflichen Inſpektor die Wut. Er ſchritt erboſt zur Tür und rief: „Wiſſen Sie, was Sie können? Sie können ... Worauf er das bekannteſte Goethewort folgen ließ Da lächelte Kraulewat und ſchüttelte be⸗ dauernd den Kopf.„Ja, mein Lieber“, ſprach er,„jetzt iſt's zu ſpät. Jetzt können Sie ſich nicht mehr bei mir einſchmeicheln...“ Wiſſenswertes Allerlei Es kommt zuweilen vor, daß man Elefanten findet, diemehr als zwei Stoßzähne haben. In Guinea hat man im Jahre 1937 einen Elefanten erlegt, der zwei normale Stoßzähne hatte, die zuſammen 50 Kilo wogen, außerdem fand man aber noch einen dritten Stoßzahn mit einem Gewicht von 17 Kilo. Im gleichen Jahre fand man den Schädel eines anderen Elefanten. der mit vier Stoßzähnen verſehen war, die ſymmetriſch angeordnet und ungefähr gleich lang waren. Tauſende von japaniſchen Schulmädchen freuen ſich auf den 3. März. einen der ganz großen Feſttage. Da fällt die Schule aus, und die Kinder können den ganzen Tag mit ihren Puppen ſpielen. Dieſe Puppen ſind oft wertvolle Erbſtücke, die ſeit Generationen in der Familie ſind. Sie ſtellen den Mikado, ſeine Frau und den ganzen Hofſtaat, hohe Offiziere 1 dergleichen in alten, koſtbaren Gewändern ar. Der bekannte amerikaniſche humoriſtiſche Schriftſteller Clarence Day, der im Jahre 1935 ſtarb. teilt die 24 Stunden des Tages auf nicht ganz übliche Weiſe ein. Er ſtand um 4 Uhr nachmittags auf, frühſtückte, arbeitete und be⸗ ſuchte Freunde. Um 12 Uhr nachts aß er zu Mittag. Dann arbeitete er wieder. Um 5 Uhr morgens ging er zu Bett. In Turkeſtan iſt das Pfeifen verbo⸗ 2 2 2 1 P I.. ̃ ˙ u P — 2—— —— 9 2. *. Durde s feier Hex:.) — — Die Lieblingsfrau des Scheichs/ Es war eine laue Tropennacht, warm, ja vielleicht ſogar heiß, für den, der den Gluthauch der Tropen am Tage nicht kennt. Wer aber unter der ſenkrechten Sonne ſchon einmal einen Ritt von acht Stunden ge⸗ wagt hat, der hätte dieſe Nacht faſt als kühl empfinden können. Der erquickende Gegenſatz zwiſchen Tagesglut und nächt⸗ licher 7 iſt es, welcher den Tropen⸗ jäger ſo oft erfreut; er iſt aber auch ge⸗ fährlich für den, der keinen ſtarken Körper und keine feſte Geſundheit beſitzt.—— Ueber mir wölbte ſich der ſtahlblaue Himmel, überſät mit der wunderbar herr⸗ lichen Sternenpracht, die nur ſüdliche Breiten aufweiſen können. Die faſt volle Scheibe des Mondes ſtreute ein beinahe zu intenſiv wirkendes Licht auf den unermeß⸗ lichen Sand der Wüſte um mich her und ließ die Gegenſätze ſelbſt in weiter Ent⸗ fernung noch deutlich erkennen. Vor mir praſſelten die ſpärlich genährten Flammen eines Feuers, an dem die Abendmahlzeit bereitet war. Und neben mir kauerte, in den gelben Burnus eingehüllt, die ſehnige, ſchlanke Geſtalt Muſtapha Oſchallal Hanifi Malek Abu Bekrs, des Scheichs einer ſtatt⸗ lichen Schar Hadſcheuas, meines Gaſtgebers, der es mir an nichts hatte fehlen laſſen und mich freundſchaftlich in ſein Lager auf⸗ genommen, weil— ich ein Deutſcher war und nicht ein Engliſhman, der nach dem Lande und ſeinen Schätzen trachtete. Ich befand mich ſchon zwei Tage im Lager der Beduinen, um mit ihnen zu jagen und nach den Schätzen zu ſuchen, deren Erlangung das Ziel meiner Wünſche war: Werte aus dem Reiche der Steine, der Pflanzen und der Tiere, auf welche das Trachten des Naturwiſſenſchaftlers gerichtet iſt. Ich muß es geſtehen, in Muſtapha Abu Bekr hatte ich einen Freund mir erworben, wie man ihn beſſer unter urwüchſigen Naturvölkern kaum hätte finden können. l Soeben hatte Muſtapha mir eine Epiſode aus ſeinem reichbewegten Leben erzählt, und ſeine Erzählung hatte mich dermaßen gefeſſelt, daß ich das Lagerleben um mich her ganz vergeſſen hatte. „Deſtur ja mubarakin(mit Erlaubnis, o ihr Geſegneten, d. i. gute Geiſter)!“ löſte es ſich jetzt von ſeinen Lippen. Dann trafen mich wieder jene prüfenden, durchdringen⸗ den Blicke aus dem dunklen Augenpaar, das aus dem braunen, knochigen Antlitze unter dem weißen Turban mit verhohlener Glut hervorblitzte.„Du haſt, wie du mir 1 ein Weib in der Stadt Jeru⸗ ſalem“, fuhr er in leiſe ſchwingendem Tone fort,„du weißt, aſcheb(Freund), was die Liebe zu einem Weibe bedeutet!“ Ich nickte.„Du haſt recht geſagt, Allah alam (Allah weiß es am beſten)!“ „Auch ich beſaß die ſchlanke Aiſcha“, fuhr der Scheich in dumpfem Tone fort.„Sie war ſchlank wie die Gazelle. Ihre Augen blitzten wie die Lichter des Leoparden, der das Gebirge bewohnt. Aiſcha ward mein Weib, der Liebling in meinem Harem.“— „War ſagſt du? Sie iſt es jetzt nicht mehr?“— „Inſchallah(ſo Gott will), Allah akbar (Gott iſt ſehr groß), nicht mehr, denn Aiſcha iſt——. Doch willſt du es hören, aſcheb, ſo will ich es dir berichten!“ „Wenn Muſtapha, der mächtige Scheich der Hadſcheuas, mir ſein Herz eröffnen will, dann will ich voll Dank gegen Allah und den Propheten dieſen köſtlichen Be⸗ weis ſeiner Freundſchaft für mich in meinem Innern bewahren“, forderte ich meinen beduiniſchen Freund in bilder⸗ reichen Worten zum Reden auf. Der tat bedächtig einen Zug aus ſeiner Waſſer⸗ pfeife, daß der lieblich milde Geruch des RNaſers(Tabak, den die Beduinen gerne rauchen) die Luft erfüllte. Dann hub er an und erzählte mir die tragiſche Geſchichte ſeiner Lieblingsfrau Aiſcha.— „O jazzik, beim Barte des Propheten, noch jetzt, nach langen Jahren, klafft in meiner Bruſt eine Wunde, die glühend ſchmerzt, als hätte ſoeben erſt die Lanze eines Feindes ſie geſchlagen, wenn ich an Aiſcha denke, an die lieblichſte der Frauen, die mein Auge je geſchaut. Sie war die Tochter eines Nachbarſcheichs, und ich rüſtete aus viele Kamele, prachtvolle Pferde, tragende Maultiere, brachte koſt⸗ bare Perlen und Jagdbeute, und legte alles zu Füßen des Vaters nieder. Und er gab mir die Tochter. Aiſcha wurde mein Weib. Sie zog ein in meinen Harem, und eine glückliche Sonne ging über meinem Leben auf, heller und weißer, als die Sonne, die Allah mit mächtiger Hand alltäglich über die Wüſte führt. Der Regen kam, der das Land befruchtet, er ging auch wieder, und dann kam er zum zweitenmal. Ein Jahr war verfloſſen. Da nahte, wie du am ver⸗ gangenen Tage zu mir gekommen biſt, ein Weißer, ein Jäger von ſtarkem Körper mit offenem blauen Augenpaar. Es war ein Engliſh. Die Engliſh beſaßen noch nicht das Land drüben über dem Scheriat el Kebire(Jordan), und ich hieß den Fremd⸗ ling willkommen, der mich um meine Gaſt⸗ freundſchaft bat. Auch er jagte mit mir und ſammelte Steine, Tiere und Pflanzen, geradeſo wie du, aſcheb. Dann aber nahmen die böſen Dſchinnen von ſeiner Seele Beſitz. Wir kehrten in unſer Dorf zurück, und er erblickte Aiſcha, die Liebliche. Da war es um ihn geſchehen. Ja, wer Aiſcha ſah, der wurde ihr Sklave. Ein Morgen brach an,— der ſchmerz⸗ lichſte meines Lebens. Der glutende Son⸗ nenball ſtieg über die Wüſte empor, aber die Sonne meines Lebens kam heute nicht mehr zu mir: Aiſcha, die Liebliche— hatte Und unſere Tiere waren raſcher, als die der Flüchtenden. Wir ritten beſſer als die, die nun auch wußten, daß der Tod als ge⸗ rechte Strafe ihnen auf den Ferſen ſaß. Größer und größer wurde der ſchwarze Punkt dort vorne, dann teilte er ſich. Ham⸗ dulillah(Allah ſei 5 Sie waren es wirklich, jetzt beſtand kein Zweifel mehr. Und weiter fegte die wilde Jagd über den ſprühenden Sand der Wüſte dahin. Mehr und mehr wuchſen die Verfolgten aus der ebenen Gleichförmigkeit der Sandfläche N * 5 4 2 7 Zelchnung Kieblſch M Dann warf ich Aischa, als 901 sie ein Bündel Matten, vor mich aufs Pferd. mich verlaſſen. Sie war mit dem Fremd⸗ ling 3 der die Gaſtfreundſchaft Muſtapha Abu Bekrs freventlich miß⸗ brauchte. O jazzik, Allah alam, als ob der Feind mit dem Handſchar(Dolch) meine Bruſt durchbohrte, ſo traf mich die Nach⸗ richt von Aiſchas Flucht. Und ich ſchwur beim Barte des Propheten, nicht zu ruhen, als bis ich ſie eingefangen— die Verräter. — Lebendig oder tot!— Nur zehn meiner beſten Leute wählte ich aus. Dann beſtieg ich den feurigſten Huſan (Hengſt), den ich beſaß, und folgte der Makam(Spur) der Entflohenen im Sande der Wüſte. Höher und höher eilte die Sonne auf ihrer Bahn am tiefblauen Himmel empor. Heißer und heißer wehte die Luft von Süden herüber, und wir wußten, daß der Hamſin(Schirokko, ein glühender Wüſten⸗ wind) nicht mehr ferne war. Und er kam und wirbelte den Staub der Wüſte empor, als ob ein furchtbarer Brand durch das Wirrſal der Tamarisken ſich fraß. Wohl traf er nur unſere Flanke, denn der Räuber Aiſchas hatte mit ſeiner Beute den Weg nach Filiſtin(Paläſtina) eingeſchlagen, wo er weiße Brüder fand, die ihn beſchützten. Aber trotzdem mußten wir uns der Gewalt des Sturmes beugen. Der Himmel ver⸗ düſterte ſich, als ob Allah zürnte. Der Glanz der Sonne erloſch, wir gruben uns in den Sand und rangen nach Atem, den der Hamſin uns nehmen wollte. Doch der furchtbare Hauch ſeines glühenden Mundes war bald erſchöpft, die Sonne ſtrahlte wieder am Firmament, und mit verhängtem Zügel fegten wir über den auf⸗ wirbelnden Wüſtenſand. Was war mit 995 und dem Fremden geſchehen? Waren ſie der vernichtenden Kraft des Hamſin entgangen? Wie hatten ſie den Gluthauch der Wüſte ertragen, beſonders der Weiße, dem er etwas Fremdes, Furchtbares war? Da blitzte es in meinen Augen auf. Wohl hatte der Hamſin die Spur der Flüchtlinge teilweiſe ganz verwiſcht, und nur in den Sandtälern fanden ſich Anzeichen, daß hier vor kurzem Menſchen geweilt. Nun aber wußte ich, daß wir ſie nicht mehr verfehlen würden. Denn dort drüben, wo Himmel und Wüſtenſand ſich vermählten, erblickte mein ſcharfes Auge einen ſchwarzen Punkt. Das waren der Räuber meines Glücks und Aiſcha, die Abtrünnige. Wahnſinnige Wut entfachte der Anblick in meiner Bruſt, und ich ſtachelte mein Pferd zur flüchtigſten Gangart an.— ſie ein Bündel Matten, vor mich empor. Näher und näher haſteten wir her⸗ an. Schon erhob ich meine Stimme und be⸗ fahl meinen Begleitern zu ſchießen, doch die Flüchtigen und ihre Tiere nicht zu treffen. War nun doch eine Kugel abge⸗ irrt, oder war Erſchöpfung in den ſtarken Leib des Pferdes, das der Weiße ritt, ein⸗ gezogen, genug, es ſchwankte, es taumelte haltlos hin und her und brach zuſammen. In weitem Bogen flog der Verhaßte auf⸗ klatſchend in den ſtaubenden Sand.— Ein Jubelruf löſte ſich von meinen Lippen. Aiſcha ſchoß einige Pferdelängen weiter, dann riß ſie ihr Tier herum, galoppierte zurück, ſchwang ſich aus dem Sattel und warf ſich wie ſchützend über den, den ſie liebte Wir aber umringten die Gruppe. Ich war es, der mit rauher Hand das Weib emporriß. Erſt angſterfüllt, dann haß⸗ ſprühende Blitze mir ins Angeſicht ſchleu⸗ dernd, ruhten ihre nachtſchwarzen Augen auf mir, der ich mit Schmerz und Zorn in meinem Innern rang, während meine Leute den Weißen auf die Füße ſtellten. Er war unverletzt und auch nicht vom Sturze betäubt. Sein Roß hatte den Vorderlauf gebrochen und lag ſtöhnend im Sande. Ich machte ihm ſelbſt durch eine Kugel aus meinem Dabantſchal(Piſtole) ein Ende. Dann warf ich Aiſcha, als 15 aufs Pferd, und während einer meiner Be⸗ gleiter mit dem raſch gefeſſelten Weißen das gleiche tat, raſten wir einer nahen Oaſe zu. Hier fanden wir Waſſer und Schatten, und ich fand Gewißheit für das, was ich gefürchtet. Aiſcha liebte den Weißen, und er ſie, und ſie ſchwor bei Allah und dem Propheten, lieber zu ſterben, als meinen Harem freiwillig nochmals zu betreten. „Hund eines Hundeſohnes von einem Weißen!“ brüllte ich den Gefangenen im Uebermaße meines Zornes an,„du haſt meine Gaſtfreundſchaft mit ſchnödem Un⸗ dank gelohnt, du haſt Aiſcha verführt!“ Da richtete— ich ſehe es heute noch ganz genau und meine Seele trauert— ſich des Weißen kraftvolle Geſtalt hoch empor. Aus ſeinen Augen brach ein Strahl von Mut und Ent⸗ ſchloſſenheit, als er mit feſter Stimme ſprach:„Du irrſt, Scheich Muſtapha, denn beim Barte des Propheten ſchwöre ich dir: Aiſcha ging freiwillig mit mir, um im Lande der Weißen mein Weib zu werden!“ Ein ziſchender Laut ſprühte aus meinem Munde, wie der der Schlange, die in den Tamarisken heimtückiſch auf Beute lauert. Eine Wüſtenepiſode Von Dr. phil. HANS WALTER SCHMIDT Trotz der Verwünſchungen des Weißen und dem Flehen Aiſchas ließ ich die Treuloſe an den Stamm der nächſten Palme feſſeln, dem ſchrecklichen Hunger und qualvollen Durſte preisgegeben, ihre ſchlanken Glieder der Beutegier des Geiers und Schakals zum Fraß. Dann befahl ich aufzuſitzen und wie der Schirokko über die Wüſte, fegten wir mit dem Gefangenen von dannen, dem heimatlichen Dorfe entgegen. Mein Geiſt arbeitete, und die böſen Mächte der Fin⸗ ſternis verließen meine Seele. Die guten Dſchinnen aber flüſterten mir leiſe ins Ohr. Da änderte ich den Pfad unſerer Tiere und ſchlug einen gewaltigen Bogen. Zwei meiner Leute jedoch ſchickte ich zurück zur Oaſe, die nur noch als dunkler Punkt am Horizont lag, mit der Weiſung. Aiſcha zu befreien und auf dem kürzeſten Wege ins Dorf zu bringen. Dem Weißen aber offen⸗ barte ich, daß eine mildere Regung mich hatte gebieten laſſen, Aiſcha zu töten. Die beiden Abgeſandten ſollten ſie erſchießen. Der Fremde 3 ſich, als ſei er vom böſen Geiſte beſeſſen, und ſchwur bei Allah und dem Propheten, er wolle mich ver⸗ derben, wenn er je wieder die Freiheit erlangen ſollte. Als dann von der Oaſe her ein Schuß krachte, den meine Leute, um den Betrug noch wirkſamer zu geſtalten, in die Luft abgefeuert hatten, brach ſeine Kraft zuſammen, und er wurde gleich einem Toten. Ich aber ließ das Haupt auf die Bruſt ſinken, denn ich wußte nun, welch unzerreißbare Bande Aiſcha und den Frem⸗ den, der mein Gaſt geweſen, aneinander⸗ ketteten. Als wir dann ins Dorf einritten, kam uns Aiſcha entgegen, als ſei nichts geſchehen. Denn ſo hatte ich es gewollt. Der Weiße aber brach in Freudentränen aus und wünſchte den Segen Allahs und des Propheten auf mein Haupt herab, wenn ich ihn frei und mit Aiſcha ziehen laſſen wollte. Ich befahl, ihn ſeiner Bande zu entledigen, und als dann er und Aiſcha ch mußte mein Antlitz zur Seite wenden, und ich will auch jetzt, agadir, von dieſem ſchmerzlichſten Augenblick meines Lebens nichts mehr berichten. Es war ein Verzicht auf Aiſcha fürs Leben. Ich ließ den Weißen ſpeiſen und kleiden und wies ihm den Ehrenplatz in meinem Zelte an. Dann gab ich ihm Pferde und Lebensmittel und legte Aiſcha in ſeine Arme und ſprach:„Allah iſt ſtark, Allah iſt groß und der Arm des Scheichs Muſtapha iſt ſchwach. Ma ua ſalami, ziehet hin in Nb euch geſchehe, wie ihr gewollt abt!“ Ich wehrte allen Dank ab und gab den zehn zuverläſſigen Leuten, die ſie bis zum Rande der Wüſte begleiten ſollten, das Zeichen zum Aufbruch.— Gegen Abend kehrten meine Leute zu⸗ rück, doch nur ſechs an der Zahl.„Wo habt ihr die vier gelaſſen, denn ihr waret ihrer zehn?“ fragte ich mißtrauiſch geſpannt. „Mächtiger Herr!“ entgegnete mir der Führer der zehn.„Ein Eduanerſtamm, von dem einige Männer die Wüſte durchſtreif⸗ ten, mußte in der Nähe lagern, und die fünfzehn, denen wir begegneten, warfen lüſterne Blicke auf unſere Karawane, auf die Bewaffnung und Ausrüſtung des Weißen und auf die Schönheit der Gazelle Aiſcha. Es kam zum Kampf. Denn wir mußten ſie, die du uns anvertraut, be⸗ ſchützen. Vier Leute fielen, bis die Feinde die Flucht ergriffen. Wir erbeuteten einige gute Gewehre und Kleider. Jetzt ſind ſie beide in Sicherheit, und wir haben getan, was du uns anbefohlen haſt.“ Ich lobte den Getreuen und ſeine Tapfe⸗ ren, und er ſonnte ſich in dem Ruhme, den er nicht verdiente. O jazzik! Allah alam, Allah wußte es beſſer, und er beſchloß, es mir zu offenbaren. Als der Führer eines benachbarten Stammes mich nach kurzer Zeit beſuchte, wußte ich alles. Habgier, Haß gegen den Weißen und Zorn auf die Abtrünnige ließen meine eigenen Leute das Gebot ihres Scheichs vergeſſen. Sie ſelbſt waren es, die unerwartet, hinter⸗ rücks die beiden, die ich ihrem Schutze an⸗ vertraut, überfielen. Ich brach den Trotz deſſen, der damals der Anführer geweſen, und er geſtand mir alles. Sie hatten nicht mit den Eduanern gekämpft, ſondern mit dem Weißen, der mit ſeinem ausgezeich⸗ neten, vielſchüſſigen Gewehr vier von ihnen niederſtreckte, bis eine Kugel das Pferd Aiſchas tötete. Sie ſtürzte und lag mit zer⸗ ſchmetterten Knochen(hatte das Genick ge⸗ brochen) leblos im Sande. Der Weiße aber brach über ihr zuſammen und ſchoß aus ſeiner Piſtole eine Kugel ſich durch die Bruſt. Die ſechs von den Ungetreuen, die bisher ſtraflos unter uns gewandelt, hieb ich eigenhändig nieder. Aber auch der Weiße mit dem tapferen Herzen war an der Liebe zu einem Weibe geſtorben, und auch Aiſcha, die ſchlanke Gazelle war tot!“ Wie ein erſterbender Hauch der Sehn⸗ ſucht war dies letzte Wort zwiſchen den bebenden Lippen Scheich Muſtaphas her⸗ vorgequollen. Stille um uns her, nächtliche Stille der Wüſte. Nur in der Ferne heulte ein Schakal nach der Gefährtin.——— T PFTTTTTCTCTCT0TbT R — W Eine Geſchichte von Heinz Steguweit 11. Fortſetzung. Was iſt mit Jorinde? Ein Geſpenſt der Angſt, nicht mehr der fromme Spuk eines Mädchens. Auf dem Po⸗ dium dudelte Lornſen mit der Ziehharmonika, fünf Kumpane ſangen dazu, und ihre Ohrringe ſchaukelten. Ich hielt mir den Kopf, alles Laute ſchlug die Ohren taub,— was war mit Jorinde? Horſt und der Polier nahmen ſie in die Mitte, führten ſie raſch hinaus, das Erſchei⸗ nen des Mädchens war wie ein ferner Geigen⸗ klang geweſen, der hier im Rauſch der Trom⸗ peten ein Anrecht ſuchen wollte. Ich ſah nicht, daß Klaus Vollmering, ahnungslos ſchwelgend, dreimal das Bierglas mir entge⸗ genhob. Ich hörte nicht, wie er und ſeine Nachbarn mich anriefen, ſpottend und im Chor, da ich ſo abweſend war. Ich tat erſt Beſcheid, als mir die Fäuſte meiner Nebenmänner wek⸗ kend an den Rippen ſaßen. Dann ſtand ich auf und ging den Weg, den auch Zapp und Horſt Tiburtius gegangen waren.— Die zwanzig Schritte, die ich bis zur Tür tun mußte, waren ein Marterpfad für den Kopf, in dem ſich die Gedanken zerſchlugen: Als hätten wir der Erde wegen ein Stück Him⸗ mels verraten! Als wären wir ſatte Hirten geworden und hätten das treueſte Lamm ver⸗ hungern laſſen! Vor vier Tagen noch war der eine des an⸗ dern Sorge geweſen. Vor vier Tagen noch hatten wir uns gekannt, hatten wir uns ge⸗ ſprochen und durchſchaut, Schickſale teilend, Nöte tauſchend, der Zapp, der Vollmering, der Lornſen, wir alle— alle, und nun war es, als wären wir fremd geworden voreinander, als hätte die Haſt aller Ereigniſſe etwas Feindliches und Frierendes unter uns ge⸗ tragen.— Wenn es ums Ganze geht, hat der einzelne leine Rechte, ſo hieß es immer,— nun war jeder von uns ſo ein einzelner geworden. Hinter mir ſchwoll der Lärm, triumphierend, uferlos.— vor mir ſchloß ſich die Tür, daß niemand die ſtille Traurigkeit gewahren ſollte, die da gekommen war. So übermütig dröhnte die Laune im Saal, daß keiner des leeren Präſidentenſtubls achtete, nur Klaus Voll⸗ mering mochte etwas ahnen, denn er nahm, den Unbeſorgten ſpielend, Horſts Stelle ein und diente dem Werk der Verbrüderung. Im Hausflur lief mir die Schanklieſe, eine Batterie ſchäumender Gläſer ſchleppend. in den Weg:„Wiſſen's ſcho, alter Herr? Ha no, ſo was Blaſſes—1“ „Wo ſind die andern, Lieſe—?“ „Do drübe— in der Stub—“ Ich faßte an die Klinke,— man hatte ſich eingeſchloſſen. Alſo klopfte ich, rief, rüttelte, — endlich öffnete Ohm Zapp. Zuerſt eine Hand breit, dann ließ er mich ein und riegelte wieder ab.— Jorinde ſaß, von Tränen überſtrömt, auf einem Stuhl. Kleine Pantoffel trug ſie und einen Mantel über dem Nachthemd: „Habt ihr mich denn vergeſſen—? Keiner kommt, alle gehen vorüber, jeden Augenblick warte ich, die Blumen ſind längſt welk, nie⸗ mand hat ihnen friſches Waſſer gegeben.—— Nun feiert ihr euer Feſt. Aber ich, ich habe doch geholfen,— ich habe doch die Wunde...“ Stürzende, heiße Sätze. Horſt reichte kühles Waſſer, legte auch ein feuchtes Tuch auf Jo⸗ rindes Stirn,— Ohm Zapp ſtand daneben, hilflos, am Bart kauend,— durch die Wände drang der Kantus: Brüder, reicht die Hand zum Bunde—1 Drei Männer und ein Mädchen, drei Kämp⸗ fer und ein Opfer. Der zitternde Mund gab alles preis, was die Seele an Vorwürfen und Anklagen zu verſchütten hatte. Das quoll wie Blut aus der Wunde. Und Horſt Tiburtius, ſonſt der Fahnenträger raſcher Entſchlüſſe, ver⸗ ſtummte wie ein Verurteilter, der hart an ſei⸗ nen Sieg geglaubt. Ich kannte den Jungen nicht wieder. Hinter dieſer Stirn gor es, in dieſem Herzen war kein Raum für ſichere Ge⸗ fühle.— Wieder klagte uns das Mädchen an: „Meine Eltern wiſſen nichts, die Schmerzen ſind ſchlimmer geworden, überall wehen die Fahnen,— mich laßt ihr allein—“ Jorinde ſchüttelte ſich, ein Froſt rann durch den ſchmalen Leib, die Adern ſchienen leer, ſo farblos zuckte die Haut. Nur unter den Augen brannte es rot. und der Hals zeigte böſe Pocken. Zapp, der voll Unruhe daſtand, ſchritt drei⸗ mal hin und her, verfolgt vom Fluch der in⸗ neren Stimme. Dann ſetzte er ſich, krallte die Hand ins Haar:„Ich muß in et Gefängnis! — Doch, doch: Wat ihr da macht, dat is en krumme Sach, ich hab et lang gefühlt. Ich muß mich melde, dann geht auch alles ſinge gerade Weg—“ ö Tiburtius hörte es, doch blieb er ſtumm und bettete Jorindes Kopf in ſeine Hand. Heiſer und gequält fragte er mich:„Wie ſpät iſt es, Hannes—?“ „Längſt zwölf vorbei—“ „Jorinde muß wieder ins Krankenhaus. Du ſorgſt, daß niemand etwas merkt.—— Zapp, du gehſt mit mir!“ Der Fuß des Studenten ſtampfte wieder. Alſo wurde ſeine Bitte zum Befehl. „Jorinde, wie köonnteſt du ſo davonlaufen? Todkrank biſt du.— Wir haben dich nicht ver⸗ geſſen, wir waren ſelber gehetzt um der Sache willen—“ Das Mädchen röchelte: mich allein gelaſſen——“ Ich ging hinaus, im Flur lärmten Spül⸗ frauen und Kellnerinnen. Und im Saal, den ich betrat, ſang ein Maurergeſelle das Lied vom Jan Hinnerk up de Lammerſtraat! Vigo⸗ lin ſät dat Geigeken—! Ein Studio beglei⸗ tete auf dem blechernen Klavier, der Kehrreim brauſte jeweils im Chor.— Mit einiger Beruhigung hütete ich darum die Tür, keiner durfte in den Flur. weil dort die unſelige Flucht geſchah. Die Minuten, die ich zählte, ſchienen ewig und zäh, als aber der heitere Sang zu Ende ging, barſt etwas in mir, was ich bis dahin ſtark gehalten hatte: Eine Angſt ſuchte mich heim, als müſſe das Dach zuſammenſtürzen über dem Saal, in dem zu viel Freude untergekommen war! Der Hoch⸗ geſang, der Triumph unter Brüdern, der Sie⸗ gestaumel mit Gaſtmahl und Halleluja, das alles war zu viel für den Bau, war auch zu viel für die Köpfe. Zwar: Man watete nicht im Bier, die hohe Laune wollte keine Trun⸗ kenheit ſein, dennoch ſchien hier die Sorge um den nächſten Tag allzu fern. Dieſe Gefahr er⸗ kannten nur wenige, wie auch nur einzelne ſich flüſternd fragten, wo denn Horſt Tiburtius und Ohm Zapp geblieben ſeien, ſie wären bald eine Stunde abweſend.. Es mußte etwas geſchehen, was die Wolken vertrieb, man feierte ja ein Erntefeſt und ſah nicht die Blitze am Firmament.— „Doch,— ihr habt Hinnerk Lornſen, der mit dem verbundenen Kopf, hatte vor Minuten den Raum verlaſſen, — nun ſtürzte er wieder herein, ſtieg auf den Tiſch und ſchrie: „Kinnings, ſeid ſtille, in Seidelburg läuten die Glocken! Mitten in der Nacht! Und am Schloß iſt Feuerwerk! Das allens für uns—!“ Ein Donnern gab es, ſo haſtig verließ man die Stühle und Tiſche. Die Trompeten ſchwie⸗ gen, Gläſer zerklirrten, Bänke fielen,— wie ein aufgewiegelter Heerhaufe ſchoben ſich die Arbeiter und Studenten dem Ausgang zu, der gleichen Flügeltür entgegen, die ich bewacht hatte. Nun zog der Nachtwind kalt heran, die Köpfe wollten kühler werden, die Qualmſchwa⸗ den des Saales wirbelten rund. Das Haus des Perkeo dröhnte vom Getrampel, eine Pa⸗ nik war es, wenn auch kein Schrecken. Jeder wollte die Glocken hören, wollte das Feuerwerk ſchauen, und die erſten, die auf die Straße kamen, faßten ſich ſchon in die Arme. Zwei Menſchenregimenter zogen unterm Sternen⸗ himmel, ich ſelber wußte nicht, wer mir links und rechts zur Seite ging, doch ſpürten wir noch einmal das große Verbünden und mar⸗ ſchierten.— Trotz der Mitternacht ſtand viel Volk umher, das die Wallfahrt begleitete. Flammend lohte der Himmel über den Bergen, denn das alte Kurfürſtenſchloß war in bengaliſches Feuer ge⸗ tunkt, der rote Sandſtein glühte, zuweilen kletterte eine Rakete auf,— krachend platzte ſie in der Höhe und warf blaue oder gelbe Ko⸗ meten aus Ich blickte zurück: Endlos lief die Schlange der Männer und Mädchen, und obwohl man vielerlei Lieder ſang, vom Handwerk oder vom Burſchentum, war es doch im ganzen ein Chor des Bekennens. Ja,— kein Kirchturm ohne Geläute, nie⸗ mand wußte, wer da die Seile zog. Ja,— kein Haus ohne Fahnen, niemand wußte, wer die Parole gegeben. Alles war von ſelber gekommen, war ge⸗ ſproſſen wie die Blüte des Frühlings. Herzbruder und Lumpenhund Hanſeatiſche Verlagsanſtalt Hamburg/ Coppright 1933 Als wir zum Ufer der Almar kamen, ſahen wir Boote und Nachen gondeln, kein Fahrzeug ohne Papierlaternen, und überall ein Winken, als wäre das beſſere Reich ſchon da. Ich hätte den Pilgerzug nicht verlaſſen, wäre meine Arbeiterſeele kein Raum voll Schmerzen geweſen: Von denen, die mein Vertrauen hat⸗ ten, waren noch Klaus Vollmering und Hin⸗ nerk Lornſen in der erſten Welle, und hinter ihnen marſchierten die beſten Maurer, Zimmer⸗ geſellen und Studenten, ſchritten auch die Fah⸗ nenträger im Takt der unentwegten Muſik.— Da durfte ich ſchon am Turm der Brücke ſeit⸗ wärts aus der Reihe ſpringen, denn ich hatte Herrn Baſtian geſehen, der in Samtjacke und Flatterſchlips daſtand, mit den Augen ſuchend, ob niemand vorüberkäme, der ihm bekannt ſei. „Herr Baſtian,— ſo ſpät noch im Tal—?“ Er umarmte mich faſt, freilich roch ſein Atem nach Schwarzwälder Kirſch:„Gut, daß Sie kommen, ich habe große Neuigkeit. Hier, leſen Sie, eine Telegramm——“ Ich ſchaute hin: Der amerikaniſche Botſchaf⸗ ter wünſchte Glück zu dieſem Richtfeſt der Ver⸗ brüderung! „Das iſt ein Sieg, Herr Baſtian—!“ „Oh, wunderbar! Ich habe ſchon getrunken darauf! Und meine Trompeters ſpielen excel⸗ lent! Ich haben Feuerwerke geſtiftet! Da oben „ „Gehen Sie zum Markt, flink, drüben durch die Gaſſe!“ „Was ſoll ich auf die Markt—?“ „Dort löſt der Zug ſich auf! Aber vorher müſſen alle von dem Glückwunſch erfahren. Das macht ſtark—!“ Der Sonderling wartete eine Lücke ab, dann hoppelte er quer durch den ſingenden Zug, hin⸗ ein in die Gaſſe, zum Markt.— Nun hatte er Mut, nun war er entſchloſſen, der unſichere Schöps. Was wußte er von uns—? Ich ſchlich mit benommenem Kopf am Ge⸗— länder entlang, den Fluß hinauf, nichts mehr ſehend oder hörend von dem, was ſo feſtlich ſchien. Mochte das alte Kurfürſtenſchloß illu⸗ minieren, mochten die Boote und Gondeln voll Papierlaternen leuchten: Die Stimme in mir war lauter geworden als der Rauſch von Licht, Geſang und Muſik! Zum Spital wollte ich, dort wurde wurde das Letzte entſchieden, nicht hier im Taumel der Feiernden—! Vor der Klinik hatten zwei Polizeibeamte Poſten gefaßt. Karabiner auf dem Rücken, Sturmriemen unterm Kinn. „Wohin—?“ „Zum Arzt—!“ „Geht nicht. Scher' dich nach Haus—!“ „Iſt der Tiburtius hier—?“ „Was willſt du von ihm—?“ „Bin ſein Freund—!“ Ich war ſchneller als die Fäuſte, die mich packen wollten: Geſchwind wie ein Panther nahm ich die Treppe und lief in den Flur! Zwar folgte einer der Poſten, koſakenhaft tram⸗ pelnd,— aber zwei Schweſtern kamen ſchon und flehten um Ruhe, es wäre doch nachtſchla⸗ fende Zeit im Hauſe der Kranken.— Auf die Frage, wer mich ſchicke, hatte ich die Antwort bereit:„Der Botſchafter hat telegraphiert—!“ Das beſtürzte Schweigen nützte ich, geraden⸗ wegs, wenn auch auf Zehenſpitzen, Jorindes Zimmer zu ſuchen. Ehe mich jemand hinderte, nahm ich mir das Recht, die Tür zu öffnen: Zwei Aerzte in leinenen Kitteln ſtanden am Bett. Horſt, Ohm Zapp und die... Magnifi⸗ zenz ſaßen auf Stühlen, und alle blickten ſchreckhaft auf, da ich erſchien. In den Geſich⸗ tern der Aerzte viel Wut wider mich,— Horſt legte den Finger auf die Lippen und war kaum weniger unwillig als die andern. Nur Ohm Zapp ſtarrte den Boden an, den Kopf zwiſchen den Fäuſten, die Zähne in malmender Bewe— gung——— Jorinde ſchlief einen ruhloſen Schlaf, denn ſie wälzte ſich oft, ſtöhnend und wirre Silben ſprechend. Eine Kerze flackerte, ich ahnte das Gauſame: Hier war das Fieber daheim, und draußen ſtanden zwei Poſten, daß niemand ins Haus könne, freilich auch niemand auf die Straße. Gefangen waren wir, und ich wollte im Geiſt alle Feinde ſchon triumphieren ſehen, wäre nicht der Magnifikus friedlich bei uns geweſen. In der Ferne Trubel und Muſik,— hier Angſt und Niederlage,— gar die Nachbarſchaft ſchwarzen Entſetzens—2 Mein Blut brodelte, der Puls ſchlug bis zum Gaumen; kein Flüſtern war geſtattet, kein Fra⸗ gen oder Seufzen, nur die Aerzte gaben ſich Zeichen, die kein Ungelehrter begriff.— Ich ſchloß die Augen und ſtand wie einge— wurzelt in der Stube. Meine Seele ſummte ein Lied, ſchmerzhaft und verzweifelt,— wer trieb mir den Gedanken ins Hirn, als hätte ich einen Stich in dieſes Mädchenherz getan—? Jorinde kämpfte mit dem Tode, fiebernd war ſie am Abend ſchon geflohen, fiebernd hatte ſie ihre Anklagen auf unſre Köpfe geworfen. Nun zitterten wir um dieſes Leben, das nur noch ein Flämmchen war, ſchwächer als das Züng⸗ lein der Kerze.— Da: Furchtbar reckte ſich die Kranke auf, die Nägel krallten ſich ins Leinen, als wollten ſie das fliehende Leben halten! „Nein! Hierbleiben! Heimweh„„, mein Vater... meine Mutter..!“ Die Aerzte ſtützten die Schreiende, wiſchten ihr Schaum von den Lippen,—— wieder ſank Jorinde zurück, röchelnd und geſchwächter als vordem.— Ich rang mir ſtumme Stoßgebete ab,— wie lange hatte ich kein bittendes Wort mehr zu Gott geſprochen. Nun ſtammelte ich wie ein Kind, voll Einfalt und Inbrunſt, nun hatte ich es ſchwer, dem ſchuldigen Zapp keine Fauſt des. Zornes zu machen, obwohl dieſer Mann nur ein Verführter des Teufels geweſen war.— Immer noch läutete eine Glocke in der Stadt, — eben ſchwang ſie ſich erſchöpft aus Zwei Stunden tropften dahin wie pochende Ewigkeiten. Jorinde hob die Lider, blickte uns einzeln an, und als ihre Augen bei mir waren, einen Atemzug länger als bei den andern, wurde ich heiß und wankte in den Knien. Dann ſchloß das Mädchen wieder den Blick;— mit der Ruhe, die über ſie kam, rannen Tränen, die Händchen zuckten, der blonde Kopf fiel ins Kiſſen—— Die Aerzte nickten ſich zu, ſtrichen der Jung⸗ frau übers Geſicht und horchten am Herzen.— Dann, nachdem ſie Jorindes Hände ineinander gelegt hatten, ſo, als bete ſie friedlich im Schlaf, verharrten ſie ſtumm eine Weile und verließen mit hadernder Miene das Zimmer. Das Mädchen Jorinde, die Forelle aus dem beſonnten Waſſer der Almar, war tot.— Ich begriff den Himmel nicht, da er ſich ſo unbarmherzig offenbarte. Ich grollte der All⸗ macht und ſpürte zugleich die Rute ihrer Züch⸗ tigung.— Zapp winſelte wie ein Knabe, der Rektor ſtand auf, nahm den Klemmer ab und drückte Horſt Tiburtius die Hand. Und Herzbruder, deſſen Geſicht ſich verſteinte, taumelte blind vor Qual an das Bett:„Jorinde—?“ Und dann noch einmal, lauter und entſetzter:„Jorinde?“ Vorbei. Die Wangen ſielen ein, nur die Trä⸗ nen lebten noch, und der kleine Mund lächelte alles zu Ende, was ihm die ferne Verklärung zu lächeln gönnte.— Ohm Zapp wankte vom Stuhl, keinen Blick uns opfernd. Er ſtöhnte von tief unten auf, verließ das Zimmer, verließ auch das Haus der Kranken: Niemand hinderte ihn, den Weg zu tun, den er ſich wählte. Familienvater war er, Frau und Kinder hatte er,— wir dachten es nicht zu Ende. d Der Rektor faßte Horſt am Arm, ich folgte und durfte auf dem Flur zum Zeugen der Ge⸗ ſpräche werden. Alſo ſagte der Magnifilus: „Mein Rücktritt iſt vollzogen, Horſt. Tibur⸗ tius. Es war ein ſchweres Kämpfen mit den Pflichten. Aber das Geſetz in mir wurde ſtär⸗ ker als die Befehle der Obrigkeit. Wir müſſen Geduld haben, ich fühle mich ſehr krank, ſehr alt, junger Freund, darum bleibe ich im Hauſe. —Jorindes Eltern ſind ſchon unterwegs. Ich friere. Leben Sie wohl——“ Im Gang ſammelten ſich Wärter, Schwe⸗ ſtern, Aſſiſtenten. Niemand ſprach ein Wort, keiner tauſchte einen Gruß,— nur die müden Schritte des Rektors ſchleppten ſich die Treppe hinauf: Zur Nervenſtation.— Nun trafen die Blicke der Unverſöhnten den Studenten und mich. Wie verurteilte Galgen⸗ vögel verließen wir die Klinik,— ein Spieß⸗ rutenlauf für das Gewiſſen. Kalt und dienſtlich ſtanden die Polizeipoſten am Tor, Denkmäler ohne Herz,— wir ſchritten hindurch, dem Fluß entgegen, in den Sternen ſuchend. (Fortſetzung folgt! 3 Ttit Auto 200 wat,! ſchneib halb d lustige. wußte blnge. Ettaßt wurde, vonlan Sicherl fahlet eig Die Katlstt Gundf zum 2 wird i Veiter 1038 b 1939 bi wird den- den⸗Bal Raſtatt nenswe der pro ſtraße, Nach Schloſe ſchen R am Be Galizier und fat verblieb berheire wurde e tet und Seine Rußla ihm an nen bis Heimfah ſeinet a Haard l. N Eltom letter Hand ge erwerbel 50 Pfen einen gr ſetze er Groschen 500 Ml. Freude ſich denke enen — un 7 Fra n sic einge; imme ber lte ich 1—7 war lte ſie Jun koch dung „die n ſie mein ſchten d ſank t als wie r zu ein 1 1 des. nur — dt, ende meln inen e ich gloß det die ins 5 5 det und l. dem lid uf, s geg pat ten de⸗ 2—— — — ̃— luſtigen Jungen Galizien in ruſſiſche Gefangenſchaft Bunke Tageschronik Straßenunfall mit Todesfolge. Ludwigshafen. Am Dienstag. den 1. Februar wurde ein 65 Jahre alter Rentner aus Lud⸗ wigshafen, der auf einem Fahrrade durch die Rheingönheimerſtraße fuhr, von einem ihm fol⸗ genden Laſtzug angefahren u. ſo ſchwer verletzt, daß er kurz nach ſeiner Einlieferung in das St. Marienkrankenhaus an den Folgen der erlitte⸗ nen Verletzungen verſtarb. Die Schuldfrage iſt noch nicht einwandfrei geklärt. Erſchließung des Trifelsgebietes Annweiler. Die ſeit 1931 eingeſtellten Kraft⸗ poſtlinien ins Goſſersweiler und Luger Tal ſind am Montag mit einem ſchlichten Feſtakt wieder eröffnet worden. Beide Linien endigen in Vor⸗ derweidenthal. Das Kraftpoſtnetz wird ab 1. März auch auf die Arbeiterbeförderung von Waldhambach⸗Waldrohrbach und aus dem Goſ⸗ ſersweiler Tal nach Hauenſtein ausgedehnt. Ab Oſtern fährt die Kraftpoſt, damit das ganze Wasgaugebiet erſchließend, bis Erlenbach und vielleicht bis Germanshof. f Schwarzfahrt eines Zwölfjährigen Trier. Ein 12jähriger Junge beſtieg das Auto ſeines Vaters und unternahm damit eine Schwarzfahrt. Da er des Steuerns unkundig war, iſt es nur einem glücklichen Zufall zuzu⸗ ſchreiben, daß kein Unglück paſſierte. Außer⸗ halb der Stadt wurde es dem unternehmungs⸗ doch ungemütlich, aber er wußte nicht, wie er den Wagen zum Halten bringen ſollte. Schließlich fuhr er in einen Straßengraben, wo der Wagen zwar beſchädigt wurde, der Junge aber mit heiler Haut da⸗ vonkam. Paſſanten brachten den Wagen in Sicherheit und führten den kleinen Schwarz⸗ fahrer ſeinen Eltern wieder zu. Reichsaulobahn nach Baden-Baden Die Fortführung der Reichsautobahn von Karlsruhe nach Baden⸗Baden liegt in den Grundzügen feſt. Die Vorbereitungen ſind zum Teil ſchon abgeſchloſſen. Im Frühjahr wird in Wolfartsweier bei Karlsruhe mit der Weiterführung begonnen, die dann im Jahre 1938 bis Malſch abgeſchloſſen und im Jahre 1939 bis auf die Höhe von Iffezheim gebracht wird(etwa auf die mittlere Linie Baden⸗Ba⸗ den—Iffezheim, ein wenig ſüdlicher als Ba⸗ den⸗Baden). Die Autobahn wird im Bezirk Raſtatt drei Anſchlußſtellen erhalten. Erwäh⸗ nenswert iſt in dieſem Zuſammenhang auch der projektierte Ausbau der zweiten Murgtal⸗ ſtraße, der jetzt verwirklicht werden ſoll. Heimkehr aus Rußland Nach 23jähriger Abweſenheit kehrte der Schloſſer Joſef Cararo aus der bolſchewiſti⸗ ſchen Räterepublik in ſeine Heimat Haard am Bodenſee zurück. Cararo war 1914 in geraten und nach Beendigung des Krieges in Rußland verblieben, wo er Beſchäftigung fand und ſich verheiratete. Zu Beginn des Jahres 1938 wurde er von ſeinem Arbeitsplatz weg verhaf— tet und aus Rußland ausgewieſen. Seine Frau und zwei Kinder mußte er in Rußland zurücklaſſen, ferner wurden ihm an der Grenze ſeine Barmittel abgenom⸗ men bis auf einen kleinen Reſt, den er für die Heimfahrt benötigte. Jetzt traf er wieder in ſeiner alten Heimat ein, wo er von ſeinem in Haard lebenden Bruder aufgenommen wurde. Die geſchenklen 50 Pfennig Stromberg(Hunsrück). Fortuna hat hier letzter Tage einem wirklich Bedürftigen die Hand gereicht. Ein älterer, ſeit längerer Zeit erwerbsloſer Mann traf, als er kurz vorher 50 Pfennig geſchenkt bekommen hatte, zufällig einen grauen Glücksmann. Kurz entſchloſſen ſetzte er die 50 Pfennig, übrigens ſeine letzten Groſchen, für ein Los ein. Und ſiehe da— 500 Mk. zeigte das Los als Gewinn an. Die Freude des glücklichen Gewinners kann man ſich denken. Schiffsjunge im Rhein ertrunken Oberweſel a. Rh. Nach einer ſoeben bei den Angehörigen eingegangenen Nachricht iſt auf der Reede von Mannheim⸗Rheinau der 16 Jahre alte Schiffsjunge Johann Hennrich er⸗ trunken. Der Junge war auf dem Radſchlepp⸗ dampfer„Duisburg“ beſchäftigt. Von dieſem iſt er in den Rhein gefallen und ertrunken. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Meteorologiſche Station auf der Inſel Grafenwerth Remagen. Auf der Inſel Grafenwerth bei Honnef wird Anfang dieſes Monats eine me⸗ teorologiſche Station errichtet. Damit wird ein ſeit längerer Zeit beſtehender Plan ſeine Ver⸗ wirklichung finden der für die Feſtſtellung der meteorologiſchen Verhältniſſe des Mittelrhein⸗ 5 zweifellos von erheblicher Bedeutung i Schwerer Wirbelſturm in Oberheſſen Grünberg(Oberheſſen). In der Richtung von Weſt nach Oſt ziehend, ging Dienstag ein ſchwerer Wirbelſturm über die Gegend von Grünberg hinweg. Die Macht des Sturmes war ſo ſtark, daß in dem Nachbardorfe Queck⸗ born von einer Anzahl Dächer die Ziegel zum Teil völlig, zum Teil in erheblichem Ausmaß auf die Dorfgaſſen geſchleudert wurden. Men⸗ ſchen kamen zum Glück nicht zu Schaden, da der Verkehr im Dorfe um dieſe Zeit noch ſehr ſchwach war. Der Wirbelſturm war von hefti⸗ gen Regengüſſen begleitet. Todes ſturz vom Heuboden Schleiden(Eifel). Als der Landwirt Voßen im Eifeldorf Bronsfeld zur Arbeitsverrichtung auf den Heuboden geſtiegen war, muß er einen Blick in den aum belehrbar Darmſtadt. Ein 50jähriger Darmſtädter ſtand vor dem Schöffengericht wegen wiſſentlich fal⸗ ſcher Anſchuldigung. Er fühlte ſich von einem Berliner Arzt benachteiligt, von dem er eine Hypothek erhalten hatte, und ſchrieb darum einen Brief mit ſchweren Beleidigungen gegen den Arzt an die Berliner Aerztekammer und an den Berliner Staatskommiſſar. Der Ange⸗ klagte, von dem der Vorſitzende feſtſtellte, er ſei verbohrt und ohne jede Einſicht, iſt nach dem pſychiatriſchen Gutachten ein nicht voll zurech⸗ nunasfähiger Pſychovath. Das Urteil lautete auf zwei Monate Gefängnis und Publikations- recht des Beleidigten im ärztlichen Fachblatt. Faftnacht mik dickem Ende Bensheim. Nicht ganz die richtige Auffaſſung von Faſtnachtshumor zeigte Ernſt Eifert, der nach einem gehörigen Umtrunk an Faſtnacht vo⸗ rigen Jahres ſchwer bezecht nach Hauſe kam u. nun nichts Beſſeres zu tun wußte, als zu ran⸗ Fehltritt getan haben. Er ſtürzte ſo unglück⸗ lich in die Scheunentenne, daß er mit einem ſchweren Schädelbruch bewußtlos liegen blieb. Schon nach kurzer Zeit trat der Tod ein. Mit dem Auto gegen Gartenmauer gerannt Limburg. Der Reiſende Georg Siegler iſt vor einigen Tagen, von Wiesbaden kommend, mit ſeinem Auto in Niederneiſen gegen eine Gartenmauer gerannt, wobei der Wagen völ⸗ lig zertrümmert und Siegler ſchwer verletzt worden war. Nunmehr iſt der Verunglückte im Krankenhaus ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Fünf Kinder im lich gelaſſen Kaſſel. Die hier anſäſſigen Eheleute A. ha⸗ ben in wiederholten Fällen Radiohändler da⸗ durch betrogen, daß ſie Apparate auf Raten⸗ zahlung kauften und ſie ſofort weiterveräußer⸗ ten. Anfangs Januar flüchtete das Ehepaar und überließ ſeine fünf unmündigen Kinder ihrem Schickſal weshalb Anzeige wegen Kin⸗ desausſetzung erfolgte. Nunmehr gelang es. das ſaubere Paar in Münſter i. W. feſtzuneh⸗ men. Diebſtahl auf einer Reichsautobahn⸗Bauſtelle Kaſſel. An der Reichsautobahn-Bauſtelle zwi⸗ ſchen Melſungen und Heßlar wurden von noch unbekannten Dieben folgende Gegenſtände ge— ſtohlen: 3 Stapel neue Feldbahngleiſe 70er Profil, eine Feldſchmiede und ein Schraubſtock. Ferner drangen die Täter in eine Baubude ein und brachen einen Gerätekaſten auf. Sie ſtahlen daraus 9 Steingabeln, 3 Spaten, 25 Schaufeln. Sägen, Beile und ſonſtige Werk⸗ zeuge ſowie Staucherfett und ein Faß Schmier⸗ öl. Nach den vorhandenen Spuren haben die Täter das Diebesgut auf einem ſchweren Laſt⸗ kraftwagen, an dem ſich hinten doppelte Berei⸗ fung befindet, fortgeſchafft. Gerichtsſaal dalieren und die Mitbewohner mit Halsumdre⸗ ben und Totſchießen zu bedrohen. Wegen dieſer Dinge hatte er ſich nun vor dem Schöffengericht Darmſtadt zu verantworten, und er wurde, weil er zu ſolchen Exzeſſen neigt, mit einem Monat Gefängnis beſtraft. Die Höhe der Strafe wur⸗ de mitbeſtimmt von der Erwägung. daß ſich E. als Beamter der Schutzpolizei jederzeit ſeſt in der Gewalt hätte haben müſſen. Kaſſenſchande Frankfurt a. M. Die Strafkammer beſchäftigte ſich mit zwei Fällen der Raſſenſchande. Beide Angeklagte ſind deutſchblütig und hatten Be⸗ ziehungen zu Jüdinnen unterhalten. Der 23⸗ jährige Hermann Leiberich lernte in einer Pen⸗ ſion, in der er wohnte, eine Jüdin kennen, mit der er mehrere Wochen ein Verhältnis unter⸗ hielt. Er wurde zu 15 Monaten Zuchthaus ver⸗ urteilt. Der 24jährige Chriſtian Truth unter⸗ hielt ſeit 1934 Beziehungen zu einer Jüdin, die ſtrafbar waren. Der Angeklagte wurde zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Schachlwände waren nicht abgeſtützt Marburg. Am 15. November vorigen Jahres ſtürzte bei Rohrlegungsarbeiten in der Nähe der Kläranlage plötzlich der 2.80 Meter tiefe u. 90 cm breite Schacht auf einer Strecke von etwa 20 Metern in ſich zuſammen. wobei drei in dem Schacht befindliche Arbeiter von den Erdmaſſen verſchüttet wurden. Während es den binzu⸗ ſpringenden Arbeitskameraden gelang. zwei Verſchüttete mit erheblichen Quetſchungen und Knochenbrüchen noch lebend herauszugraben. war der jungverheiratete Arbeiter Hahn aus Niederweimar bei ſeiner Freilegung bereits er⸗ ſtickt. Der bei der Tiefbaufirma bereits zwölf Jahre beſchäftige Vorarbeiter L. aus Schröck ſtand nunmehr vor dem Schöffengericht unter der Beſchuldigung, durch ſeine Fahrläſſigkeit (Nichtbeachtung der Unfallverhütungsvorſchrif⸗ ten) den Tod und die Verletzungen ſeiner Ar⸗ beitskameraden verurſacht zu haben. Es wurde feſtgeſtellt, daß der ausgehobene Schacht nicht die in den Unfallverhütungsvorſchriften bereits bei mehr als 1.25 Meter Schachttieſe geforderten Bohlenabſtützungen aufoies. Der Angeklagte wollte ſich während der Arbeiten von der Standfeſtigkeit des mit Sand und Steinen durchſetzten Lehmbodens der Unfallſtelle über⸗ zeugt und deshalb auf eine Abſteifung der Gra⸗ benwände verzichtet haben. Die Unfallverhü⸗ tungsvorſchriften kannte er ſcheinbar nur unge⸗ nügend. Der Unternehmer hat nach ſeiner Zeu⸗ genbekundung die Unfallverhütungsvorſchriften im Sanitätskaſten ſowie in der Baubude ange⸗ bracht, eine Schulung des Vorarbeiters oder eine allgemeine Anordnung aber nicht vorge⸗ nommen. Ein Zeuge bekundete, daß der Ange- klagte zwei Tage vor dem Unglück von einem Arbeitskameraden auf die Einſturzgefahr im Falle einer Nichtabſteiſung des Grabens hinge⸗ wieſen wurde. Die bei der Ausſchachtung be⸗ ſchäftigten Erdarbeiter waren nicht fachkundig, gie hören im Rundfunk.. Freitag, 4. Februar Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel. Morgenruf. 6.30: Konzert. 9.40: Kl. Turnſtunde. 10: Jugend, die Technik ruft dich! 10.30: Wir beſuchen die Reichsſchießſchule der HJ. 11.30: Dreißig bunte Minuten. 12: Konzert. 13.50: Nach⸗ richten. 14: Allerlei von Zwei bis Dreil 15.15: Kinder- liederſingen 15.35: Lieder aus der Spinnſtube. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Neue Lieder. 18.30: Die Grenzmark einſt und jetzt. 19: Kernſpruch. 19.10: und jetzt iſt Feierabend! Ein Junggeſelle ſchüttet ſein Herz aus. 20: Großes Unterhaltungskonzert. 22: Nachrichten. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. Frankfurt 6: Morgenlied. Morgenſpruch. Gymnaſtik. 6.30: Kon⸗ zert. 7: Nachrichten. 8.10: Gymnaſtik. 10: Jugend, die Technik ruft dich. 10.30: Morgen beginnen die deut⸗ ſchen Skilaufmeiſterſchaften. 10.45: Froher Klang zur Werkpauſe 11.40: Hausfrau, hör zu! 11.55: Was iſt Siſal? 12: Konzert. 14.10: Und ſo weiter. 18: Volk und Wirtſchaft. 15.15: Mutter turnt und ſpielt mit dem Kinde. 15.30: Die geprüfte Hausgehilfin. 15.45: Aus Kunſt und Kultur. 16: Konzert. 18: Zeitgeſchehen. 18.25: Fröhliche Lautſprecher. 18.45: Wer will unter die Soldaten? Funkbericht von der Herſtellung des WHW.⸗ Abzeichens. 19: Nachrichten Ein Abend als Gruß von Volk zu Volk. 21.15: Kon⸗ zert. 22: Nachrichten 22.20: Worüber man in Amerika ſpricht. 22.30: Tanzmuſik. 24—2: Nachtmuſik. Stuttgart 6: Morgenlied, Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 7: Nach⸗ richten. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Ausſchnitte aus der Beamtenkundgebung in Karlsruhe. 10: Jugend, die Technik ruft dich! 10.30: Wir beſuchen die Reichsſchieß⸗ ſchule der HJ. 11.30: Volksmuſik. 12: Konzert. 13: Nachrichten. 14: Wirbelwind der Inſtrumente. 16: Mu⸗ ſik am Nachmittag 18: Konzertſtunde. 18.30: Griff ins Heute. 18.45: Wer will unter die Soldaten? Funkbe⸗ richt von der Herſtellung des WHW.⸗Abzeichens. 19: Nachrichten. 19.15: Stuttgart ſpielt auf. 20.15: Tanz⸗ muſik. 21: Die deutſchen Kleinſtädter 22: Nachrichten. 22.15: Hörbericht von der Kraftfahrzeug⸗Winterprüfung. 22.30: Worüber man in Amerika ſpricht. 22.40: Laß uns träumen! 24—2: Nachtmuſik. da ſie ſonſt anderen Berufen angehörten. Sie hatten ſich bei der Arbeit völlig auf den Vorar⸗ beiter verlaſſen. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft bean⸗ tragte ſechs Monate Gefängnis. jedoch berück⸗ ſichtigte das Gericht als ſtrafmildernd, daß in dieſem Falle auch den Unternehmer ein erheb⸗ liches Mitverſchulden treffe. Da er für die Si⸗ cherung der Arbeiter zu ſorgen habe, gehöre er ebenfalls auf die Anklagebank. Der Vorarbei⸗ ter wurde zu drei Monaten Gefängnis verur⸗ teilt. Eine Geldſtrafe kam nicht in Frage, um vor ähnlichen Straftaten abzuſchrecken und die Folgen des Unglücks in angemeſſener Weiſe zu ſühnen. In gukem Glauben— aber ſirafbar Darmſtadt. Daß man in Urkunden. nachdem ſie unterſchrieben ſind, nichts mehr ändern oder hinzufügen darf, weil das Urkundenfälſchung iſt. mußte ein erſt vor kurzem zum Hausbeſitzer ge⸗ wordener Eberſtädter erfahren. Er hatte nach⸗ träglich in einem bereits unterſchriebenen Miet⸗ vertrag eingefügt, daß der Mieter Waſſergeld und Schornſteinfegergebühren zu tragen habe. Vor dem Schöffengericht gab er zu, er habe eine Dummheit gemacht, das ſehe er jetzt ein. Er ſei unerfahren in ſolchen Dingen und. weil die Re⸗ gelung allgemein ſo ſei, habe er es. da darüber zu ſprechen vergeſſen worden wäre, hinterher in den Vertrag geſchrieben. Das Gericht trug die⸗ ſem Umſtand Rechnung. Zwar ſteht auf ſchwerer Urkundenfälſchung Zuchthaus, doch zeigte das Gericht größte Milde und beließ es bei einer Woche Gefänania, Wie ſtellen an die Spige aller Der- ſicherungen die Lerfi cherung der deutiſchen Volkoge mein A aft Dafür zahlen wir unſere Prümſe und wiſſen, daß ſie ung taufendſach jutücherſtattet wird (Der Führer über das Winterhlttswe rn) Das andere Amerika Außerhalb der Großſtädte/ Von unſerem Mitarbeiter fl. Waſhington, im Januar Wenn auch viele Amerikaner behaupten, daß ihre Vorfahren zu den Pilgervätern gehörten, die vor drei Jahrhunderten auf der„May⸗ flower“ nach Neu⸗England kamen, bleibt doch die Tatſache beſtehen, daß es nur einen ver⸗ hältnismäßig geringen Prozentſatz von Ein⸗ wohnern gibt, die von ſich ſagen können, Amerikaner in der vierten Gene⸗ ration, alſo wirkliche„Hunderprozentige“ zu ſein. Im Jahre 1870 betrug die Bevölkerung der Vereinigten Staaten 38,5 Millionen, jetzt macht ſie 130 Millionen aus. Das ſtarke An⸗ ſteigen der Bevölkerungsziffer iſt aber inner⸗ halb dieſer 68 Jahre zu einem ſehr großen Teil auf die Einwanderung zurückzufüh⸗ ren, die jetzt unter den Folgen der Depreſſion praktiſch aufhörte. Wenn man ſich mit dem Volks⸗ und Raſſen⸗ Charakter der Bevölkerung der Vereinigten Staaten befaßt, muß man einen Unterſchied zwiſchen den Großſtädten und dem flachen Lande machen. Die in den Großſtädten lebende Bevölkerung kann man nicht mehr als rein angelſächſiſch⸗germaniſch anſprechen. Es iſt ein buntes Gemiſch aller Völker und Raſſen, wobei die Juden einen unverhältnismäßig hohen Prozentſatz ſtellen. Im breiten Hinterlande je⸗ doch, in dem es nur wenige Großſtädte gibt, in den weiten teils ſehr dünn bevölkerten Ge⸗ bieten zwiſchen den Alleghanies und den Rocky Mountains, wohnt ein ganz anderer Menſchen⸗ ſchlag. Wenn wir von Staaten wie Louiſiana, Neu⸗Mexiko oder Arizona abſehen, treffen wer dort durchweg Amerikaner, die angelſächſiſchen und germaniſchen Blutes ſind. Während die Bevölkerung der Großſtädte von dem Gedanken beherrſcht iſt, auf leichte Weiſe Geld und Wohlſtand zu erwerben, wohnen dort draußen in der„großen weiten Ebene“ Menſchen, die ſich ebenſo wie die Europäer ihr tägliches Brot hart erarbeiten müſſen. Fragt man in New Nork einen Jungen, wie er ſich ſein künftiges Leben vorſtellt, wird er wahrſcheinlich antworten, ſein höchſtes Ziel ſei, einmal einer der Gewaltigen von Wall⸗ ſtreet zu werden. Da dieſe Dollarkönige, die ihr Geld oft auf recht zweifelhafte eiſe „machten“, den amerikaniſchen Großſtadtkindern jeden Tag als Vorbilder hingeſtellt werden, können wir uns über einen derartigen Aus⸗ ſpruch nicht wundern. Auf dem flachen Lande aber ſind die in einfachen Verhält⸗ niſſen lebenden Menſchen recht beſcheiden in ihrem Denken. Erſt nach der Erfindung des Autos kamen ſie mit den Städtern in nähere Berührung. Es gibt hier noch Gebiete, wie in Tenneſſee oder Kentucky, in Miſſiſſippi oder in South Carolina, in denen ein verhältnismäßig hoher Prozentſatz der Amerikaner der älteren Generation nicht einmal leſen und ſchreiben kann. Es wäre ungerecht, ihnen oder dem ame⸗ rikaniſchen Staate deswegen einen Vorwurf machen zu wollen. Vielfach liegen die Ortſchaf⸗ ten und Anſiedlungen ſo weit auseinander, daß ohne moderne Verkehrsmittel ein regel⸗ mäßiger Schulbeſuch nicht möglich iſt. Jetzt erſt können die Kinder durch Autobuſſe geſammelt und zur vielleicht zehn oder fünfzehn Meilen entfernten Schule werden. Von Europa haben dieſe Menſchen, die viel⸗ fach kein Meer, ja nicht einmal eine der Groß⸗ ſtädte geſehen haben, mit denen wir drüben fälſchlicherweiſe immer gleich den Begriff Ame⸗ rika verbinden, eine oft ſeltſame Vorſtellung. Viele ihrer Vorfahren verließen die alte Hei⸗ mat, weil ſie dort in Not und Elend leben mußten, weil ſie religiöſen Verfolgungen aus⸗ geſetzt waren, weil ihnen die politiſchen Ver⸗ hältniſſe nicht behagten, oder auch weil ſie aus anderen Gründen den Staub der alten Welt von ihren Füßen ſchütteln mußten. Sie brach⸗ ten eine Abneigung gegen ihre alte Heimat, von der ſie mit dem Tage ihrer Auswanderung aufgegeben waren, in die neue Welt mit und übertrugen ſie auf ihre Kinder, die oft gar nicht mehr wußten, von welcher Ortſchaft oder Provinz die Eltern gekommen waren. Nur zu begreiflich entſprang aus dieſer Abneigung der Wille des amerikaniſchen Vol⸗ kes, ſich von Europa politiſch zu iſolteren. Obwohl ſie ſich keine rechte Vorſtellung von Europa machen können, glauben ſie, in einer glücklicheren Welt zu leben. Auf dieſe Menta⸗ lität der amerikaniſchen Bevölkerung des wei⸗ ten Hinterlandes wurde die Weltkriegs⸗ Propaganda abgeſtellt, die dann tatſächlich damals den Iſolierungswillen überwand. In ihrer Einfalf glaubten die Hirten in Texas, die Farmer in Kanſas oder Miſſouri, die Oel⸗ arbeiter in Oklahoma, die Obſtzüchter an der Weſtküſte oder in Florida für„Freedom and Liberty“, für die Rettung der Demokratie kämpfen zu müſſen, wobei ſie ſich einbildeten, daß ſie noch immer in der ungebundenen Frei— heit ihrer Vorfahren lebten. Daß ſie Sklaven eines langweiligen Alltags an der Mainſtreet geworden ſind, daß ſie von den Geldverdie⸗ gefahren nern in den Großſtädten regiert und von einer Preſſe, die ihnen die Welt im Zerrbild zeigt, verhetzt werden, wiſſen ſie nicht. 5 Wenn man an irgendeinen der 48 Staaten der Union denkt, verbindet ſich damit ſofort eine Vorſtellung über den Raſſecharakter ſeiner Bevölkerung Es iſt viel vom Schmelztiegel Amerika geſprochen worden, Trotz der gerade⸗ zu bewundernswerten Fähigkeit der Amerika⸗ ner, aus den Eingewanderten ſehr ſchnell gute Bürger zu machen, iſt es ihnen nicht ge⸗ lungen, ſie in ihrem Staatskörper ſo zu ver⸗ arbeiten, daß ſich mit der Zeit die Merkmale ihrer Abkunft verwiſchen. Noch heute iſt, um einige Beiſpiele anzuführen, der Charakter der Bevölkerung von Minneſota ſkandinaviſch, von Kanſas oder Illinois deutſch, von Neu⸗Eng⸗ land ſchottiſch, von Louiſiana franzöſiſch, von Südkalifornien ſpaniſch geblieben, während man in beſtimmten Teilen von New Nork auf den Gedanken kommen könnte, in Paläſtina zu weilen. Wenn man an die Kriſenzeiten denkt, darf man das eine nicht überſehen, daß in Amerika gewaltige Bodenſchätze vorhanden ſind und ungeheure Reichtümer angehäuft werden konnten. Auf dieſe Reſerven wird in weitem Umfang zurückgegriffen. Hierdurch allein iſt es zu erklären, daß die 12 Millionen Erwerbsloſen, die es gegenwärtig hier gibt, noch nicht Anlaß zu ernſteren Konflikten gege- hen haben. Aber auf die Dauer kann auch das teichſte Land nicht von ſeinen Reſerven leben, und man wird abwarten müſſen, ob aus den gegenwärtigen Schwierigkeiten die aufbauen⸗ den Kräfte oder die Mächte der Zerſtörung ge⸗ ſtärkt hervorgehen. 19.10:„Ti Saluto!“ — — * Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Aeichslufſjchutzbun! Gemeindegruppe Viernheim Heute Donnerstag, den 3. Februar 1938, abends 8.30 Uhr, in der Geſchäftsſtelle des RB wichtige Dienſtbeſprechung mit den Un⸗ tergruppenführern. Vollzähliges Erſcheinen dringend erforderlich. Der Gemeindegruppenführer: gez. Lammer, LS⸗Führer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 3. Februar 1938 UAnſer Tagesfſpruch Es gibt nur einen Adel, den Adel der Arbeit! Adolf Hitler. Solbalen marschieren auj Am Samstag und Sonntag findet im Rahmen des Winterhilfswerkes 193738 die vierte Reichsſtraßenſammlung ſtatt. Sie wird von den Männern der SA, SS, des NS und des NSF durchgeführt, die in Seide gewebte deutſche Soldatenbilder als WHW⸗ Abzeichen zum Kauf anbieten wer⸗ den. Es war ein glücklicher Gedanke, als Symbol für das Februar⸗Abzeichen des WHW deut⸗ ſche Soldatenbilder zu wählen. Nicht nur Bil⸗ der unſeres feldgrauen Heeres, das durch die Befreiungstat des Führers unſere Grenzen nach langen, bangen Jahren der Ohnmacht wieder ſchützt, zeigen dieſe Abzeichen, ſondern die reizenden Seidenbildwebereien, von denen es zwölf verſchiedene Arten gibt, führen bis in die Zeiten mittelalterlicher Landsknechte zu⸗ rück. Sie geben auf dieſe Weiſe einen hiſto⸗ riſchen Rückblick über die Entwicklung deut⸗ ſcher Wehrmacht und damit deutſcher Ge⸗ ſchichte. Bei den WHW. Abzeichen, die zur Reichs⸗ ſtraßenſammlung am 5. und 6. Februar zum Verkauf kommen, liegt wieder ein hoher, ethi⸗ ſcher Wert darin, daß ſie nicht nur bedürftigen deutſchen Volksgenoſſen helfen, ſondern auch vielen Hunderten von ſchaffenden Händen Ar⸗ beit, Brot und Lohn geben. Viele Arbeits⸗ gänge waren erforderlich, bis dieſe zierlichen Anſteckabzeichen verſandbereit vorlagen. An zwei entgegengeſetzten Ecken Deutſchlands ſind die reizenden Bildwebereien entſtanden: im äußerſten Weſten des Reiches, in der Gegend von Wuppertal, Krefeld und in der ſchleſiſchen Textilſtadt Landeshut. Viele Hunderte fleißige Hände waren monatelang beſchäftigt, rund 20 Millionen Stück dieſer Soldatenbilder her⸗ zuſtellen. Aber jedes Bild muß auch einen Rahmen haben. Die ſchlichten und doch ſo geſchmack⸗ vollen Metallumrandungen des WHW⸗Ab⸗ zeichens ſind in den grünen Vorbergen des Harzes entſtanden, in der alten Bergwerks⸗ und Eiſenhüttenſtadt Harzgerode. Aus deut⸗ ſchem Leichtmetall, aus Elektron, ſind ſie ge⸗ fertigt, und auch hier haben viele hundert Ar⸗ beiter mehrere Monate lang Brot und Lohn gefunden. Seidenbilder und Leichtmetallrahmen aber ergeben für ſich noch immer kein fertiges Ab⸗ zeichen, ſie müſſen erſt zu einer Einheit zu⸗ ſammengefügt werden. Dieſe Fertigſtellung er⸗ folgte wiederum im Wuppertal und in Schle⸗ ſien, und zwar in der Hauptſache in dem kleinen Städtchen Frankenſtein, das den ori⸗ ginellen Beinamen„das ſchleſiſche Piſa“ er⸗ halten hat. Hier in Frankenſtein und in dem ſchleſiſchen Städtchen Freiburg wurden nun aus den Einzelteilen, den Seidenwebereien und dem Elektrorahmen, die fertigen Abzeichen montiert, wozu wieder mehrere Arbeitsgänge notwendig waren, die in der Hauptſache von Handwerkern ausgeführt wurden. So ſind in vielen Teilen Deutſchlands flei⸗ ßige Hände tätig geweſen, um dieſe Februar⸗ Abzeichen des WHW herzuſtellen. Bei der Auftragserteilung wurden vor allem ſolche Gegenden berückſichtigt, die wirtſchaftlich im⸗ mer noch ungünſtig geſtellt ſind. So hilft alſo auch hier das WHW, als Sozialismus der Tat durch Arbeitsbeſchaffung Not zu lindern. Auf einen wichtigen Punkt aber ſei zum Schluß noch beſonders hingewieſen: Dieſe prächtigen Seidenabzeichen ſind voll und ganz aus deutſchen Rohſtoffen von deutſchen Hän⸗ den geſchaffen. Schaufenſterwettbewerb 1938 Im Rahmen des Berufswettbewerbs aller ſchaffenden Deutſchen, findet, genau wie in den Vorjahren, auch in dieſem Jahr wieder der Schaufenſterwettbewerb ſtatt. Teilnahme⸗ berechtigt ſind alle Lehrlinge und Gehilfen, die im Einzelhandel tätig ſind. Anmeldungen ſind bei dem Kreisbeauftrag⸗ ten für den Berufswettkampf aller ſchaffen⸗ den Deutſchen, Bensheim, Hochſtraße 2, an⸗ zufordern. Weitere Auskunft wird ebenfalls von dieſer Dienſtſtelle erteilt. Anmeldung muß ſofort erfolgen. Der Kameradſchaftsabend unſerer Krieger- und Soldatenkameradſchaft findet am kommenden Samstag in den Freiſchützſälen ſtatt. Den unterhaltenden Teil des Abends be⸗ ſtreitet dieſes Jahr die Spielſchar der Sänger⸗ Einheit und zwar gibt ſie die dreiaktige Ope⸗ rette„Blond muß mein Mädel ſein“. In Verbindung mit der Schwarz⸗Weißkapelle aufgeführt, wird das Stück der großen Fa⸗ milie der Kriegerkameradſchaft viel Freude bringen. In echtem deutſchem Frohſinn werden die Kameraden mit ihren Angehörigen beiſam⸗ men ſein. Breslau rujt! Die am geſtrigen abend im Freiſchützſaal ſtattgefundene Werbeveranſtaltung für Deutſche Turn- und Sportfeſt 1938 in Bres⸗ lau, kann als ein guter Erfolg gebucht wer⸗ den. In Wort und Bild wurde den An⸗ weſenden die Organiſation des Feſtes, das über eine im gewöhnlichen Sinn zu verſtehende turneriſche und ſportliche Veranſtaltung hin⸗ ausgehen ſoll, geſchildert. In Tonfilmen wurde uns das herrlich gelegene Breslau mit ſeinen Bewohnern, ſowie das Schleſierland mit ſeiner vielfältigen Induſtrie, vor Augen geführt.— Wir kommen auf den Verlauf der Veranſtal⸗ tung, der Vertreter der Gemeinde und Partei, ſowie der Polizei und Schule beiwohnten, im einzelnen in unſerer Samstag⸗Ausgabe zurück. Pflichtlied für Breslau Wir bringen nachſtehend das Lied zum Ab⸗ druck, das während der Breslauer Tage 1938 als machtvolles Bekenntnis erklingen ſoll und von jedem Breslaufahrer beherrſcht werden muß. In den Oſtwind hebt die Fahnen, denn im Oſtwind ſteh'n ſie gut, dann befehlen ſie zum Aufbruch, und den Ruf hört unſer Blut! Denn ein Land gibt uns die Antwort, und das trägt ein deutſch Geſicht, dafür haben viel geblutet, und drum ſchweigt der Boden nicht. In den Oſtwind hebt die Fahnen, laßt ſie neue Straße geh'n, laßt ſie neue Straßen ziehen, daß ſie alte Heimat ſeh'n. Denn ein Land In den Oſtwind hebt die Fahnen, daß ſie we'hn zu neuer Fahrt. Macht euch ſtark! Wer baut im Oſten, dem wird keine Not erſpart. Denn ein Land In den Oſtwind hebt die Fahnen, denn ein Oſtwind macht ſie weit. Drüben geht es an ein Bauen, das iſt größer als die Zeit. Denn ein Land das 1 Das Handwerk ruft bie Jugend Seit die nationalſozialiſtiſche Bewegung in Deutſchland die Macht übernahm, hat ſich mehr und mehr die Erkenntnis über die Be— deutung des Handwerks bei der Aufbauarbeit durchgeſetzt. Es tritt heute nicht mehr mit der Induſtrie konkurrierend in Erſcheinung, ſondern hat ſeine ganz beſonderen Aufgaben, die das Deutſche Handwerk in der Deutſchen Arbeitsfront bei der Planung der Berufslen⸗ kung bewußt in Rechnung ſtellt. Ein ganz klarer Weg iſt hier vorgezeichnet. In der Schuljugend bereits wird das Verſtändnis für die Handwerkerberufe geweckt, damit der junge Menſch auch dieſe bei der Auswahl ſeines Berufswegs mit in Betracht ziehen kann. Es geſchieht zum Beiſpiel durch den Aufſatzwett⸗ bewerb, der zur Zeit in den deutſchen Schulen mit den Themen:„Ein Beſuch bei einem Handwerker“ und„Welches Handwerk gefällt dir am beſten?“ beginnt. Hat ein Junge oder ein Mädel einen Hand⸗ werkerberuf gewählt, ſo werden ſie immer wie⸗ der von der Deutſchen Arbeitsfront zur Be⸗ währung aufgerufen. Sie nehmen teil am Be⸗ rufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen und am Handwerkerwettkampf. Sie helfen mit zur erfolgreichen Teilnahme ihres Handwerksbe⸗ triebes am Leiſtungskampf der deutſchen Be⸗ triebe. Sie wandern durch die deutſchen Gaue oder gar fern im Ausland. 5 Das Deutſche Handwerk in der Deutſchen Arbeitsfront ſtellt ſo den jungen Volksgenoſ⸗ ſen, die einen Beruf ergreifen, Aufgaben, durch deren Löſung ſich der Handwerkernach⸗ wuchs bewähren muß. Auch auf dieſem Ge⸗ biet dient ſo die Deutſche Arbeitsfront der Förderung nach deutſcher Qualitätsarbeit. Dem, der ſich bewährt hat, hilft ſie dann auch durch ihre Junghandwerkerkredite zur Schaf⸗ fung einer ſelbſtändigen Exiſtenz. So wird auch auf dieſen Abſchnitten von der DA Aufbauarbeit geleiſtet. Vor allem aber wendet ſie ſich an die Jugend mit der Aufforderung, die neuen Aufgaben zu ſehen, die der Ueber- windung der vergangenen Epoche des Ver⸗ zagens dienen, und ihre Kräfte einzuſetzen, damit Deutſchland bei ſeiner Aufbauarbeit auch wieder ein ſtarkes Handwerk zur Ver⸗ fügung ſteht. ee eee eee eee, Die, Fammelburger' ſind wieder daheim Geſtern nachmittag ſind unſere Viernheimer Soldaten, hauptſächlich ehemalige Frontkäm⸗ pfer, die bereits im Trommelfeuer des Welt⸗ krieges ſtanden, von ihrer dreiwöchigen Dienſt⸗ übung aus Hammelburg wieder heimgekehrt. Drei Wochen waren ſie wieder Soldaten im Dienſte des Vaterlandes und haben ihre Pflicht als deutſche Männer erfüllt. Ca. 150 Viernheimer haben 3 Wochen das Ehrenkleid des Volkes getragen, Waffendienſt ausgeübt und männliche Kameradſchaft gepflegt. Nun ſind ſie wieder heimgekehrt, froh begrüßt von Weib und Kind, die voll Stolz zu ihrem Sol⸗ daten aufblickten. Am OEG⸗-Bahnhof wurden die Heimkehrer mit Muſik empfangen und un⸗ ter klingendem Spiel zum Rathaus begleitet, wo ſie von Herrn Bürgermeiſter Bechtel in herzlichen Worten begrüßt wurden. Auch Herr Beigeordneter Weitzel, der als Leutnant der Reſ. ebenfalls an der Uebung teilgenommen hatte, ſprach in kameradſchaftlicher Weiſe zu ſeinen Soldaten und ermahnte ſie an ihre Pflichten als deutſche Männer. Sie ſind wie⸗ der daheim, die„Hammelburger“ und werden ſich gewiß noch lange an ihre fröhliche Dienſt⸗ zeit erinnern. Eine große Anzahl von Volks⸗ genoſſen und Volksgenoſſinnen nahm Veran⸗ laſſung, dem Einmarſch und der Begrüßung unſerer ehemaligen Frontkämpfer beizuwoh⸗ nen, um ſie damit beſonders zu ehren, die mit Stolz und Liebe wieder ihren Soldatenrock ge⸗ tragen haben. Noch oft werden ſie auf die Dienſtwochen auf dem Truppenübungsplatz Hammelburg zurückblicken. 5 * Dein Kind, Alutter, dein Kinb! Gewiß ſoll man nicht überängſtlich ſein. Wir brauchen kein Geſchlecht von Mutter⸗ ſöhnchen. Wir brauchen harte Kerle, die das Leben anpacken wollen. Und dennoch! Die Zahlen der Kinderunfälle eines Jahres ſpre⸗ chen eine zu deutliche Sprache, als daß nicht wieder und wieder vor der Straße gewarnt werden müßte. Ueber 1 300 Kinder tot, bei⸗ nahe 20 000 verletzt! Das iſt die Bilanz eines einzigen Jahres deutſcher Statiſtik über Ver⸗ kehrsunfälle. Zwei Drittel davon ſind Kna⸗ ben, gewiß alles Kerle, die in die Welt paßten und Mut und Draufgängertum zeigten und doch den einen Fehler hatten, daß ſie nicht wußten, daß Geiſtesgegenwart, Vorſicht, höch⸗ ſte Achtſamkeit Tugenden ſind, die ebenſo wert⸗ voll und noch wertvoller ſind als bloßes Aufs⸗Ganze⸗Gehen. Gewiß mag bei vielen der Unfälle die Schuld auch beim anderen Teil liegen, bei den meiſten aber doch eben nicht, könnte ſonſt bei unſeren Kleinſten unter fünf Jahren im Verhältnis eine höhere Unfall⸗ ziffer entſtehen als bei den größeren? Dieſe Kleinen rennen unbekümmert ihrem Ball nach, laufen geradeswegs auf der Straße, wechſeln plötzlich ihre Richtung, wenns ihnen gerade in den Sinn kommt— was wiſſen ſie von der Unglücksſekunde, die ihnen zum Verhängnis werden kann? Mütter, lehrt eure Buben und Mädel! Die Straße iſt eine Gefahrenquelle! und ihr Größeren, die ihr vernünftig ſeid und ſchon Verkehrsunterricht habt, achtet auf die Kleinen! Behütet ſie! Vorſicht, das iſt nicht Feigheit, ſondern Lebensklugheit! Bedenkt, in einem Jahre, einem einzigen, werden die Kin⸗ der einer Stadt von 100 000 Einwohnern überfahren, zu Krüppeln verletzt! Wollen wir nicht alle helfen, daß dies anders wird? * Es wird Rollſchuh gefahren. Der Rollſchuhſport war vor einigen Jahren hier nur dem Namen nach bekannt. Hauptſächlich übten die Stadtkinder dieſen Sport aus, da ihnen die gepflegten Straßen und Fußwege hierzu gute Möglichkeiten boten. Und nun, ſeit geraumer Zeit ſieht man hier immer mehr Kinder, die ſich dieſem fröhlichen Sport hin⸗ geben. Die durchgreifenden Maßnahmen in der Verſchönerung und Verbeſſerung unſerer Orts⸗ ſtraßen haben die Möglichkeit geſchaffen, daß ſich die Kinder auch hier dieſem Vergnügen hingeben können. Auch das iſt ein Fortſchritt für uns. Natürlich dürfen die Kinder, und darauf müſſen insbeſondere die Eltern achten, nicht auf verkehrsreichen Straßen und Geh⸗ wegen, wo ſie den Verkehr behindern, Roll⸗ ſchuh laufen, ſondern müſſen abgelegene Stra⸗ ßen aufſuchen, wo ſie ſich ungeſtört tummeln können. Bleibt den jüdiſchen Geſchäſten fern! Bereits Ende Dezember 1937 wurde in der Tagespreſſe auf die grundſätzliche Stellung⸗ nahme des Kammergerichtsrats Friedrich vom Reichsjuſtizminiſterium hingewieſen, die be⸗ ſagt, daß der Beamte und Angeſtellte im öffentlichen Dienſt, der duldet, daß ſeine Ehe⸗ frau Käufe in jüdiſchen Geſchäften tätigt, dienſtſtrafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden kann. Entſchuldigungen, daß man nicht gewußt habe, daß das betreffende Geſchäft jüdiſch ſei, werden nicht anerkannt. ö Wehrpaß. Das Reichskriegsminiſterium hat angeordnet, daß jeder Inhaber eines Wehr⸗ paſſes verpflichtet iſt, ihn ſeinem Behörden⸗ leiter oder Betriebsführer auf Anforderung zur Einſichtnahme vorzulegen. Gibts nochmals Schnee? Die Män⸗ ner, die unſer rieſiges Himmelsgeſtirn, die Sonne, der wir alles irdiſche Leben verdan⸗ ken, beobachten, ſagen: Ja! Es ſoll nämlich eine ziemliche Uebereinſtimmung mit den Son⸗ nenvorgängen des Jahres 1930 herrſchen, und da gabs im März dicken Schnee und im Feb⸗ ruar biſſige Kälte. Wir haben alle ſchon von den Sonnenflecken gehört. Sonnenflecken ſind ſchwarze Flecken auf der Sonnenſcheibe, die vermutlich herrühren von Gasnebeln, auf je⸗ den Fall aber Kenntnis geben von gewaltigen Spannungen innerhalb der Kräfte auf dem Sonnenball. Häufungen ſolcher Sonnenflek⸗ ken, die ſich überdies auf Gebiete von der „beſcheidenen“ Größe von 100 000 und mehr Kilometern Durchmeſſer erſtrecken können, ſol⸗ len auf die Wetterentwicklung auf unſerem Erdball beſtimmten Einfluß haben. Da die Beobachtungen der früheren Jahre ja alle wiſſenſchaftlich feſtgelegt ſind, laſſen ſich Ver⸗ gleiche durchführen und Mutmaßungen auf die kommende Wetterentwicklung ausſprechen.— Hoffentlich irrt hier der Mann am Fernrohr. Denn wir brauchen weder ſcharfe Kälte noch bitteren Froſt, weil in uns ſchon eine Rieſen⸗ portion Lenzhoffnung und Sonnenvorfreude aufgeſtapelt iſt. „Kampf dem Verderb!“ Hausfrauen, laßt Speiſereſte nicht verder⸗ ben, ſondern verwertet ſie rechtzeitig! Ihr tragt dadurch zum Gelingen des Vierjahres⸗ planes bei! Etwas freundlicher Die Großwetterlage befindet ſich in Um⸗ geſtaltung. Durch die Anfuhr kälterer Luft⸗ maſſen füllt ſich der vor Norwegen liegende Sturmwirbel wieder raſch auf, ſodaß die Leb⸗ haftigkeit der Witterungsvorgänge auch bei uns nachläßt. Da aber immer noch mit Stö⸗ rungen gerechnet werden muß, iſt beſtändiges und niederſchlagsfreies Wetter noch keines⸗ wegs wahrſcheinlich. Donnerstag: Wolkig bis bedeckt, auch einzelne Niederſchläge, abflauende weſtliche Winde, etwas milder. Die Ausſichten für Freitag: Bei Luft⸗ zufuhr aus Weſt leichte Unbeſtändigkeit, aber nicht durchweg unfreundlich. . guet Aue 8 6 des! Au untel abgel Dien rügt gilt e bei Atbel am d. fang igel 90, 1 Stund tags! kebt. ges U 5 det ft N11 ft sen, d ihret bände Kriegs bracht ghet Arſchu N86 11 D Enechf geeicht Nitwit ungen ſachwel Aatbeſt Itbeitst öthl do beitsptt Aub kelchhete elbe ebene 1. de befährt beits! fc bah Aufmerk 2. de ig dut denz da benstan Det Poliyei dabme Otbnun Ap. e dufgenor miiorm gel könn auch all gen der Veruſzfe fluung auf un worden den lie der die Uigerden 1 ſind. eilerte ſiher g Fradmäß einem de 1 2 * ſuſcger, Nlarheit l. 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Auch die in wirtſchaftlichen Unternehmungen unter maßgebendem Einfluß einer Gemeinde abgeleiſtetete Dienſtzeit gilt als öffentlicher Dienſt. Die bei verſchiedenen Dienſtherren zu⸗ rückgelegte Arbeitszeit im öffentlichen Dienſt gilt als bei einem Dienſtherrn abgeleiſtet. Da⸗ bei wird die im Beamten⸗ Angeſtellten⸗ oder Arbeitsverhältnis zurückgelegte Arbeitszeit zu⸗ ſammengeſtellt. Ein Dienſt verhältnis In der frelen Wirtſchaft, das zum Emp⸗ ſang des Treudienſt⸗Ehrenzeichens nach 50jäh⸗ riger Dienſtleiſtung berechtigt. liegt nur dann vor, wenn der Angeſtellte oder Arbeiter auf Grund eines Dienſtvertrages oder dienſtver⸗ tragsähnlichen Verhältniſſen in Beſchäftigung ſteht. Ein für die Berufsausbildung notwendi⸗ ges oder übliches Studium iſt bis zut Dauer von 37% Jahren der Dienſtzeit zuzuzählen. Fer⸗ ner ſind ſowohl im öffentlichen Dienſt wie in der freien Wirtſchaft die Dienſtzeiten anzurech⸗ nen, die im hauptamtlichen Dienſt der NSDAP, ihrer Gliederungen und angeſchloſſenen Ver⸗ bände im Reichsarbeits⸗ und Wehrdienſt, im Kriegsdienſt. im ehemaligen Hofdienſt uſw. ver⸗ bracht wurden. Auch die Wartezeit eines Zivil⸗ oder Verſorgungsanwärters und die Zeit un⸗ verſchuldeter Arbeitsloſigkeit werde der Dienſt⸗ zeit zugerechnet. Die Tätigkeit braucht nicht zu⸗ ſammenhängend abgeleiſtet zu ſein. Die Anwärter auf das Treudienſtehrenzeichen werden jeden Monat bis zum 20. feſt⸗ geſtellt und in Vorſchlagsliſten zuſammenge⸗ faßt, über die der Führer und Reichskanzler all monatlich entſcheidet. Im öffentlichen Dienſt ind für die Vorſchläge die zuſtändigen Mini⸗ ſter, in der freien Wirtſchaft die höheren Vet⸗ waltungsbehörden zuſtändig. Die verliehenen Auszeichnungen nebſt Beſitzzeugniſſen werden den Arbeitern der freien Wirtſchaft durch die untere Verwaltungsbehörde ihres Wohnſitzes aus⸗ gehändigt. Allgemein gilt für das Treudienſt⸗Ehrenzei⸗ chen und die übrigen Dienſtauszeichnungen, daß für die Verleihung Perſonen nicht in Frage kommen, gegen die auf Todesſtrafe oder Zuchthaus erkannt iſt, die wegen Dienſtflucht aus dem Arbeitsdienſt oder Fahnenflucht zu Gefängnis verurteilt ſind, die Gefängnis von mindeſtens einem Jahr wegen politiſchen, raſſi⸗ ſchen oder wirtſchaftlichen Volksverrats erhal⸗ ten haben uſw. Ferner ſind von der Ver⸗ leihung ausgeſchloſſen Perſonen, die aus der NS Da. rechtskräftig ausgeſtoßen worden ſind und Perſonen, gegen die durch Urteil eines Ehrengerichts wegen vorſätzlichen Verſtoßes ge⸗ gen die ſtändiſche, berufliche oder ſozlale Ehre auf Verluſt ihrer bisherigen Standes oder Berufsſtellung rechtskräftig erkannt iſt. Nach dem Tode des Beliehenen bleiben die Auszeich⸗ nungen den Erben als Andenken. Das Treu⸗ dienſt⸗Ehrenzeichen und die Dienſtauszeichnun⸗ gen werden, abgeſehen von Ausnahmen, nur ſolchen Perſonen verliehen, die ſich am 30. Ja⸗ nuar 1938 noch im Dienſt befinden, dabei aber auch an ſolche Perſonen, die die für eine Aus⸗ zeichnung vorgeſehenen Dienſtzeiten ſchon vor dieſem Tage vollendet haben. Die Lozialarbeit der d Ag. NS. Die Gau⸗Sozial⸗ Abteilung der DAF. hatte im Jahre 1937 insgeſamt 9692 Sprechſtundenbeſucher. Die durch die Poſt ein⸗ gereichten Fälle betrugen rund 11000. Anter Mitwirkung oder auf Veranlaſſung der Abtei- lungen wurde durch die zuſtändigen Arbeits- nachweisſtellen und bei beſonders ſchwierigen Tatbeſtänden durch Anweiſung des Landes⸗ atbeitsamtes Heſſen eine beachtenswerte An⸗ zahl von Arbeitskameraden wieder in den Ar- beitsprozeß eingegliedert. Aus der im Jahre 1937 geleiſteten Arbeit be⸗ zeichnete der Gauſozialwalter, Gauhauptſtellen⸗ leiter Baden, folgende als im Vordergrund ſtebende gewonnenen u. vertieften Erkenntniſſe: 1. Der Leiſtungsgrundſatz gemäß der durch⸗ geführten Parole„Jeder an ſeinem Ar⸗ beitsplatz“ ist ſeſt verankert. Daraus ergibt ſich, daß der Arbeitsvorſorge in ſtärkerem Maße Aufmerkſamkeit gewidmet werden konnte. 2. Der quantitative Arbeitseinſatz iſt endgül⸗ tig durch den qualitativen abgelöſt wor⸗ den; das bedeutet, daß die Erhaltung des Le⸗ bensſtandards zur Geſtaltung und Verbeſſerung der Verhältniſſe führte. Ende des Jahres 1937 zeigten uns das neue Sozialverſicherungsgeſetz und dle Feiertagsbezahlung als die Richtigkeit dieſer Erkenntnis. 3. Die Sozialgeſtaltung im Dritten Reich mit dem Ziel der Verwirklichung der deutſchen Volksgemeinſchaft auf raſſiſcher Grundlage iſt unter der eindeutigen Führung der NSDuß. weltanſchaulich und fachlich ſehr ſtark vorwärts⸗ getrieben worden. rde een für Hausgehilfinnen. Nach einer Mitteilung der Reichs ſachgruppe Haus“ gehilfen der DAF. ſind die Gaudienſtſtellen von Ko. angewieſen worden, monatlich zwei Freifahrten für Hausgehilfinnen zur Ver⸗ fügung zu ſtellen, die in kinderreichen Haus⸗ 94 ten beſchäftigt ſind. Als kinderreiche Haus⸗ alte gelten Familien mit mehr als drei Kindern. Die Fahrten werden aus Spendenmitteln zur Verfügung geſtellt. Sie ſollen eine Anerkennung für die beſonders mühevolle Aufgabe der Hausgehilfin im kin⸗ derreichen Haushalt darſtellen. Einheit von Polizei und 7 Der Reichsführer 6 und Chef der deutſchen Polizei hat die Beſtimmungen über die Auf⸗ nahme von unfformierten Angehörigen der Ordnungspolizei in die Schutzſtaffeln der NS.⸗ Dal P. erweitert. Neben den bereits in die aufgenommenen bezw. noch aufzunehmenden uniformierten Angehörigen der Ordnungspoli⸗ zei können nach dem neuen Erlaß zunächſt auch alle diejenigen uniformierten Angehöri⸗ Her der Ordnungspolizei einſchließlich der erufsfeuerwehr in die Schutzſtaffeln bei Er⸗ füllung der allgemeinen Bedingungen der 15 auf Antrag aufgenommen werden, die bis zum 30. Januar 1933 Mitglied der RS Delp. oder ihrer Gliederungen(SA., NStckck. HJ.) ge⸗ worden ſind, auch wenn ſie inzwiſchen aus den Gliederungen in Ehren ausgeſchieden ſind oder die ſeit einem vor dem 30, Januar 1939 liegenden Zeitpunkt fördernde Mitglieder der ſind. Die Zulaſſung der Aufnahme eines weiteren Perſonenkreiſes behält ſich der Reichs⸗ führer 3 zu gegebener Zeit vor. Die dienſt⸗ gradmäßige Eingliederung in die h erfolgt in einem den polizeilichen Dienſtgraden entſpre⸗ chenden H⸗Rang. Dieſe Maßnahme des Reichsführers ih und Chefs der deutſchen Polizei ſtellt einen wei⸗ teren Schritt auf dem Weg des Zuſam⸗ menwachſens von Partel und Staat auf dem wichtigſten Gebiet der Exe⸗ kutive, der Polizei, dar Etappen auf dieſem Weg waren der Erlaß des Führers vom Tag der deutſchen Polizei 1937 über das Tragen der Stigrune der 1 auf der Polizeiuniform. die Fahnenverleihung an die Ordnungspolizei durch den Führer in Nitrnberg, die Rede des 9 vor den angetretenen Polizelforma⸗ Uonen auf der Deutſchherrnwieſe in Nürnberg und der erſte Vorbeimarſch der Polizeifor⸗ mationen vor dem Führer. Durch dieſen neueſten Erlaß wird nun praktiſch die Einheit der Polizei des Staates und der Schutzſtaffeln der Bewegung herbeigeführt. Höchſlpreiſe für Haferflocken. Graupen und Malzkaſſee Die Stelle für Preisbildung beim Reichs⸗ ſtatthalter in Heſſen— Landesregierung — bat auf Grund des Runderlaſſes Nr. 162% 7 des Reichskommiſſars für die Preisbildung für das bebiet des Landes Heſſen mit ſofortiger Wirkung angeordnet: Ful sen mein verlauf von Erzeugniſfen der Schälmüblen⸗ und Kafſee⸗Erſatz⸗Induſtrie in loſer Form werden folgende Verbraucherhöchſt⸗ pretſe je 4 Kilo feſtgeſetzt: für Hafernäbrmittel (Haferflocken. Hafermehl, Hafermark, Hafer⸗ grütze uſw.) 0.20 RM., für Gerſtennährmittel (Graupen, Grlltze. Flocken) C 0— 5% 0.28 RM., C 1 und C 2 0.27 RM. C 8 und C 4 9.25 RM., C 5 und C 6 0.28 RM., für Mals⸗ kaffee 0.29 RM. Zuwiderhandlungen gegen die vorſtehende Verbraucherhöchſtpreisfeſtſetzung werden auf Grund des Geſetzes zur Durchführung des Vier⸗ jabresplans vom 29. Oktober 1936 und der Neu⸗ ordnung über das Verbot von Preiserhöhun⸗ gen vom 26. November 1936 verfolgt. Speiſenkarten genormt. Um die übergroße Zahl der Formate von Speiſenkarten, ſowie Rieſenformate der Speiſenkarten und die Speiſenkartenbücher zu beſeitigen, hat ſich die Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherber⸗ gungsgewerbe mit dem Deutſchen Normenaus⸗ ſchuß in Verbindung geſetzt und Vorſchläge für eine einheitliche Normung der Speiſen⸗ karten gemacht. Dieſe Vorſchläge für Speiſen⸗ und Getränkekarten ſind vom Normenausſchuß genebmiagt worden. Nur noch vier For⸗ mate ſintd danach künftig zugeraſſen, von de⸗ nen das größte Maße von 297420 mm auf⸗ weiſt. Eine Friſt, nach der die Verwendung von Speiſen⸗ und Getränkekarten in den bis⸗ herigen Formaten unzuläſſig iſt, wurde nicht geſtellt. Bei Neuanſchaffungen ſollen aber — N die angegebenen Normen verwendet werden. Das Schulblonto ber „Spatzen“ Der„Spatz“ 10 der Inbegriff des kleinen Frechlings auf Flur und Feld ebenſo wie in der Großſtadtſtraße. Mancher hat ſchon ſeine helle Freude an den kleinen Kerlen gehabt, wenn ſie ſchimpfend und zwitſchernd auf der Straße herumtobten. Trotzdem müſſen wir aber der Geſellſchaft energiſch zu Leibe gehen. Denn der Sperling, wie er in etwas ſeriöſer Ausdrucksform heißt, iſt ein durchaus ſchäd⸗ licher Standvogel. Der von ihm— Schaden wird ſehr häufig noch weit unter⸗ ſchͤtt. Wir unterſcheiden den Hausſperling(mit einem grauen Scheitel) und den etwas klei⸗ neren Feldſperling(mit einem braunen Schei⸗ tel). Beim Hausſperling erkennen wir das Männchen deutlich an der ſchwarzen Kehle, während die Kehle des Weibchens grau iſt. Beim Feldſperling hingegen iſt die Zeichnung des Männchens und des Weibchens faſt gleich. Der Hausſperling ſucht im Sommer die Ge⸗ treidefelder auf und der Feldſperling läßt ſich nur im Winter, vom Hunger getrieben, in Dörfern und Städten blicken. Hausſperlinge niſten meiſtens in Gebäuden, die Feldſperlinge in Baumhöhlen, beſonders in Baumgruppen, Feldgehölzen und Waldrändern. Beide bis viermal im Jahr. Während ihrer Brutzeit ſtiften ſie durch das Abſuchen der Raupen an den Obſtbäumen allerdings etwas Nutzen. Dem ſteht aber doch reichlich viel angerichteter Schaden gegenüber. Ein Sperling frißt jährlich viele Kilo Körner. Und wenn man bedenkt, in welchen großen Schwärmen dieſe n ſih ten, dann kann man ſich ſchon ein Bild davon machen, welche Körnermengen unſerer Volks⸗ wirtſchaft durch den Sperling verloren gehen. Ließe ſich dieſer Verluſt ſtatiſtiſch genau er⸗ faſſen, dann käme jedenfalls eine Zahl heraus, die erſchreckend genug wäre. Die Sperlinge knicken die Halme und rei⸗ ßen die milchreifen Körner aus den Aehren, picken Sämereien aus der Erde, reißen Keim⸗ flänzchen aus und beißen Blüten- und Blatt⸗ noſpen der Obſtbäume ab. Sie holen Erbſen aus den Hülſen und freſſen Trauben, Kirſchen und Pflaumen an. Ein ganz beſonderer Scha⸗ den, den ſie anrichten, beſteht aber noch darin, daß ſie Meiſen, Stare, Schwalben und andere nützliche Vögel aus ihren Neſtern vertreiben. Unter dieſen Umſtänden iſt es kein Wunder, daß man die verſchiedenſten Bekämpfungsmaß⸗ nahmen gegen die Sperlingsplage anwendet. Die wichtigſten Abwehrmittel gegen dieſe Landplage ſeien hier in aller Kürze angeführt: In der Brutzeit fange man die alten Haus⸗ ſperlinge in beutelförmigen Netzen, die man mit einer Stange vor das Neſt hält, und nehme die Eier oder die Jungen aus. Die Ver⸗ tilgung der Hausſperlinge mit Hilfe von Niſt⸗ urnen mit abnehmbarem Deckel iſt ſehr be⸗ quem. Die Niſturnen beſtehen aus gebranntem Ton. Sie werden an Bäumen und Gebäuden drei bis vier Meter hoch aufgehängt und alle drei Wochen nachgeſehen. Man hält abends die Spitze einer Stange vor das Flugloch, hebt vorſichtig den Deckel ab und nimmt die alten Sperlinge, ſowie die etwa vorhandenen Jun⸗ gen oder Eier aus. Sollten in einer Feldmark die Sperlinge Das iſt Sache der Gemeinden In der NS.⸗Gemeinde“ erörterte Reſchsamts⸗ leiter Oberbürgermeiſter Profeſſor Dr. Dr. eidemann⸗Halle die Aufgaben der Ge⸗ meinden für Gegenwart und Zukunft in der Verſorgungs⸗ und Verkehrswirtſchaft. Das hier al ede öffentliche Vermögen betrage viele M liarden Reichsmark. Und wenn auch ſelbſt⸗ verſtändlich die wirtſchaftliche Betätigung der Gemeinden nicht ſchrankenlos ſein könne, ſo ſei doch klar, daß die Gemeinden nicht aus der wirt⸗ e tlichen Betätigung herausgedrängt werden ürften. Die grundſätzliche Beanſpruchung der Verſorgungs⸗ und Verkehrswirtſchaft durch die öffentliche Verwaltung bleibe auch dann be⸗ ſtehen, wenn echt Möglichkeiten und wirt⸗ leltliche Zweckmäßigkeitsgründe die Löſung ieſer Aufgaben in größeren Räumen richtig er⸗ ſcheinen ließen. Gemeinden und Gemeindever⸗ bänden elnerſeits wie dem Reich andererſeils müſſe daber auch bei der im Ausbau begriffe⸗ nen Teilweiſen Großraumwirtſchaft hier in der Energieverſorgung ſtets notwendiger. überwie⸗ gender Einfluß geſichert bleiben. Wenn von pri⸗ vatwirtſchaftlicher Seite darauf hingewieſen werde, daß ja auch der private Unternehmer zur gemeinnützigen Leiſtung im nationalſozialiſti⸗ ſchen Staat verpflichtet ſei, ſo ſei entſcheidend wichtig. daß in der öffentlichen Wirtſchaft die ſozialen Ziele im Sinne des Gemeinwohles grundlegend ſeien, die wirtſchaftlichen dagegen lediglich eine notwendige Miterſcheinung dar⸗ ſtellten. Soweit auch die ſoziale Einſtellung in der Privatwirtſchaft gehen möge. das wittſchaft⸗ liche Ziel werde ihrer Natur nach immer im Vordergrund ſtehen. Die Verſorgungswirtſchaft der Gemeinden beruhe auf ihrer Pflicht. die Verſotgung der Einwohner, alſo des deutschen Volkes im eigentlichen Sinne, mit den lebens⸗ notwendigen Gütern, wie Gas. Wafer und Strom, ſichetzuſtellen. Dieſe Verpflichtung und wahrhaft natlfonalſozialiſtiſche Aufgabe dürfe keinesfalls gefährdet werden als Nebenerſchei⸗ nung einer noch ſo notwendigen und begrüßens⸗ werten Verbundwirtſchaft, die praktſſch weit⸗ gehend auf ein Abhängigwerden von einem ge⸗ meinſamen Verſorgungsnetz mit der Großindu⸗ ſtrie binauslaufe. In der Preisſtablliſierung und Preisſenkungsaktion ſeien die gemeind⸗ lichen Verſorgungs⸗ und Verkehrsbetriebe mit ihren Gebühren und Tarifen einbezogen. Sie hätten auch vielfach bereits fühlbare Sendungen durchgeführt und die Tarife in ſozialem und verbrauchsförderndem Sinne umgeſtellt. Dieſe Beſtrebungen würden mit Nachdruck weiterver⸗ folgt. Der künftige Erlaß einer Eigenbetriebs⸗ verordnung durch den Reichsinnenminiſter und weitere Maßnahmen würden der Rationaliſie⸗ rung und Vereinfachung weſentlich dienen. rten vermehren ſich ſehr ſtark, denn ſie brüten drei⸗ zu ſehr überhand nehmen, dann empfiehlt es ſich, Belohnungen für das Ablieſern von Sperlingseiern auszuſetzen. Man locke die Sperlinge in Scheunen oder Ställe, ſchließe die Türe ſchnell und töte die gefangenen Sper⸗ linge.. Vor allem iſt es zweckmäßig, die Sper⸗ lingsweibchen zu vertilgen. Auf dieſe Weiſe wird bezweckt, daß die Ueberzahl der Männ⸗ chen die brütenden Weibchen ſo ſtark ſtört, daß nur wenig Bruten auskommen. * Der Perſonenverkehr der Deut⸗ ſchen Reichsbahn ging im November wie immer in dieſem Monat auf den bisher tief⸗ ſten Stand des Jahres zurück. Dank der fortdauernden günſtigen Entwicklung der all⸗ gemeinen Wirtſchaftslage war er aber nicht unerheblich ſtärker als im Vorjahr. Für den Güterverkehr wirkte ſich günſtig aus, daß wegen des milden Wetters die Außenberufe kaum behindert wurden. Da auch die Indu⸗ ſtrien überall gut beſchäftigt waren, die Zuk⸗ kerrübenverarbeitung ſogar ihren Höhepunkt erreichte, wurde der Wagenpark der Reichs⸗ bahn in noch höherem Maße als im vorigen Monat in Anſpruch genommen. Trotzdem war es infolge ſchärfſter Maßnahmen zur Be⸗ ſchleunigung des Wagenumlaufs, namentlich durch weitere Verbeſſerungen des Fahrplanes und der Anſchlußbedienungen ſowie durch rechtzeitiges Eingreifen bei Entladeſchwierig⸗ keiten(Verkehrsſperren und Zulaufsregelun⸗ gen) möglich, die Hochbedarfsmaßnahmen, we⸗ nigſtens für gedeckte Wagen, ſchon im zweiten Monatsdrittel aufzuheben. Bei der Fortdauer des Hochbedarfs an offenen Wagen waren Ausfälle bei dieſer Wagengattung nicht immer ganz zu vermeiden. Immerhin bewegten ſie ſich in erträglichen Grenzen, zumal da auch die Verfrachter den zur Beſchleunigung des Wagenumlaufs getroffenen Sondermaßnah⸗ men Verſtändnis entgegenbrachten. Im Gan⸗ zen konnte der Herbſtverkehr ohne nennens⸗ werte Stockungen und Verzögerungen abge⸗ wickelt werden. Die Zahl der im arbeitstaͤg⸗ lichen Durchſchnitt geſtellten Wagen erreichte ſer mitunter auftre⸗ erſtmalig ann“kernd die Höhe vom November 1929. Edelpelztierhaltung auch im Klei⸗ nen. Die Edelpelztierhaltung hat in Deutſch⸗ land in den letzten Jahren ſtändig zugenom⸗ men. Allein bei den Rotfüchſen hat ſich die Zahl der Tiere von 1984 bis 1937 um 465,1 v. H. vergrößert. Eine beachtenswerte Zu⸗ nahme haben außerdem Marderhunde mit 809,8 v. H., Nerze mit 133,8 v. H. und Silberfüchſe mit 78,5 v. H. aufzuweiſen. Be⸗ ſonders kennzeichnend iſt die breite Streuung der Edelpelztierhaltung auf einzelne Betriebe. Während die Zahl der Betriebe, die mehr als 40 Edelpelztiere halten, verhältnismäßig ge⸗ ring iſt, iſt die Zahl der Betriebe, die bis zu 10 Tieren halten, ſehr groß. Das Schwerge⸗ wicht der Pelztierzucht liegt allerdings doch bei den Großfarmen mit über 100 Tieren. Allein bei der Silberfuchshaltung gibt es 30 Betriebe, die mehr als 100 Silberfüchſe auf⸗ weiſen. Die Zahl der Betriebe, die bis zu 3 Tieren halten, beträgt dagegen 101. Be⸗ merkenswert iſt, daß die größte Zahl der zucht⸗ treibenden Betriebe in Bayern legt. Von den 1434 Betrieben insgeſamt entfallen 201 auf Bayern. Es folgen dann Hannover und Nie- derſchleſien mit 147 bzw. 128 Betrieben. Mindeſtqualität für Fiſchvollkonſerven Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Fiſchwirtſchaft hat angeordnet, daß zum Zwecke der Sicherung und Förderung der Qualität der Erzeugniſſe der deutſchen Fiſch⸗ vollkonſerveninduſtrie dieſe Erzeugniſſe be⸗ züglich Beſchaffenheit, Kennzeichnung und Verpackung einer laufenden Prüfung unter⸗ zogen werden. Es wird dabei auch feſtgeſtellt, ob dieſe Konſerven dieſen Mindeſtqualitäts⸗ forderungen entſprechen. Der Prüfung unter⸗ liegen alle Betriebe der Fiſchvollkonſervenin⸗ duſtrie und des Großhandels mit fiſchindu⸗ ſtriellen Erzeugniſſen. Die Qualitätsüber⸗ wachung, die durch Angeſtellte der Hauptver⸗ einigung bzw. ihrer Außenſtellen erfolgt, iſt nicht als polizeiliche Maßnahme anzuſehen, ſondern dient der Abſagzförderung durch Si⸗ cherung und weitere Steigerung der Gitte der Erzeugniſſe. Die Gans hat die meiſten Federn. Vom deutſchen Geflügel hat den größten Federanfall die Gans. Man rechnet, daß bei jeder Gans durchſchnittlich 0,3 kg Federn an⸗ fallen. Dagegen haben die Enten enen Feder⸗ anfall von 0,2 kg und die Hühner von 0,1 kg aufzuweiſen. Allerdings ſtammt, da die Hüh⸗ nerſchlachtungen allerdings weit über den Enten⸗ und Gänſeſchlachtungen liegen, der größte Teil des Federanfalls von den Hüh⸗ nern. Man rechnet mit rund 30 Millionen Schlachtungen im Jahr und daher mit einem Hühnerfederanfall von 3000 t. Demgegen⸗ über wird der Federanfall bei den Gänſen auf 1500 t und bei den Enten auf 600 t veran⸗ ſchlagt. Vereinfachte Anzeige von Arbeitsbuch⸗Eintragungen Nach den geſetzlichen Beſtimmungen ſind alle Veränderungen im Arbeitsbuch ſofort dem Arbeitsamt anzuzeigen. Dieſes Verfahren iſt jetzt durch einen Erlaß des Präſidenten der Reichsanſtalt weſentlich erleichtert worden. Es wird eine neue Einheitspoſtkarte für Anzeigen der Unternehmer über Arbeitsbuch⸗Eintra⸗ gungen eingeführt. In dieſen Vordrucken iſt der Inhalt der bisher vorge eſchriebenen vier Formblätter für Anz zeigen über Arbeitsbuch-Eintragungen auf einer Poſtkarte zuſammengefaßt. Nicht Holzverſteigerung, ſondern Holzverkauf Lampertheim. Zum erſten Mal fand am Dienstag eine Holzverſteigerung nach den neuen Richtlinien des Reichskommiſſars für Preisbildung ſtatt. Bürgermeiſter Grünewald als Verſteigerungsleiter gab die neue Methode bekannt, welche Brennholzverſteigerungen mit Meiſtgeboten verbietet, alſo keine Genehmi⸗ oH az Eat fur aue RHacngarn, rreunde und denannie Few auf Preisſteigerungen mehr zuläßk. erfolgen nur Preisangebote. Die Verfü⸗ gung rief als völlig neue Erſcheinung ein Erſtaunen unter den Intereſſenten hervor. Indeſſen verlief das Verkaufsgeſchäft in Ruhe und völliger e Es wurden folgende Preiſe erzielt:(Preiſe verſtehen ſich pro Raummeter): Kiefernſcheiter 8.—, Knüppel 7.—, Reisknüppel 1.50, Stöcke 3.—; Buchen Scheitholz 9.—, Knüppel 7.—, Reifer 2.—, Stöcke 3.—. Der Geſamterlös betrug 5173 Reichsmark. n Rockenſtein ſchlägt Walter! Um die hieſige Ortsmeiſterſchaft gab es am letzten Freitag wieder große Ueberraſchun⸗ gen. Rocken konnte gegen Walter einen Glanzſieg e Nach beiderſeitiger Eröff⸗ nung geht Nie Sgelfte ein zu einem forſche n An⸗ griff über, wobei der Meiſter einen Fehler begeht und ſeine Dame dadurch einbüßte. in, Walter gab die Parkie auf. Schneider konnke J Rech, Neff, Abler N. und Schneider. gegen Theobald ebenfalls einen ſchönen Sieg Nachſtehend der Tabellenſtand: erringen. Die Partie Hofmann⸗Buſalt gab Walter 11 1 eine Hängepartie und wurde am Dienstag zu Rockenſtein 10 2 0 8 Ende geführt. Nach einem ſtarken Fehlzug von Buſalt 10 2 1 7 Hofmann, konnte Buſalt leicht 5 Hof⸗ Theobald N mann gab die Partie ehrenvoll 7 Trotzdem, Breiling 9 8 6 9 Walter die Tabellenſpitze allein führt, iſt Adler H. 9 3 1 5½ ie Meiſterſchaft immer noch nicht geklärt und Merkel 10 5 1 4½ ſind dieſerhalb noch heftige Kämpfe zu erwar⸗ Hofmann 9 5 0 1 ten. In dieſem Jahre werden erſt die lepten Frank 9 5 0 1 Partien die Meiſterſchaft entſcheiden. Rech 6 2 1 3½ Viernheim nimmt nun an den Mannhei⸗ Froſchauer 11 7 1 35 mern Bezirksſpielen teil. Bereits am 13. Feb⸗ Schneider 7 4 1 2 ruar kommt Schachklub Mannheim⸗Neckar⸗ Adler N. F ſtadt nach Viernheim. Es ſei den Spielern ge⸗ Blãß M ſagt, daß Viernheim zu dieſem Kampf an Hanf N.„„ allen Brettern die weißen Steine führt. Un⸗ er Mangſcgft it wie Jo feel L. Bret Lei. B. Böll benauer. Berne, für ben dbgen Walter; 2. Brett: Buſalt; 3. Brett: Chriſt⸗] Teil Friedrich Martin, Viernheim Verlag: Ver⸗ mann; 4. Brett: Jörns; 5. Brett: Rocken⸗ Anigte Zettungsverlage Enprim, Haller u Co. Borns. ſtein; 6. Brett: Frank, 7. Brett: Breiling; e eee 41 8. Brett: Merkel; 9. Brett: Theobald; 10. 1— du. 2 ich e 0 Brett: Hanf N. Erſatz: Adler H., Hofmann, Unieidenbrsteliit bet. 6 gultig. ö E“ h̃b ß Seefriſchen Im Kazerhof am Samstag ben 5. Februar großer Aen. Abend Pereins⸗Anzeiger Sportve enegung Amieitia 09 e. 3. Heute Donnerstag, 3. Februar, Training im„Ratskeller“: 7.30 Uhr bis 8.30 Uhr Fuß⸗ und Handballjugend; ab 8.30 Uhr: 1. Mſchft., Erſatz- und Jungliga und Privat⸗M. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen iſt Pflicht. Die Vereinsführung. Turnverein von 1893 Morgen Freitag, abends 8.30 Uhr, in der Sporthalle am Lorſcherweg: wichtige Ver⸗ ſammlung, zu welcher alle Turner und Tur⸗ nerinnen, ſowie Fuß- und Handballer reſtlos zu erſcheinen haben. Desgleichen iſt der Ge⸗ ſamtvorſtand dringend eingeladen. NB. Die heutige Turnſtunde fällt aus und wird morgen abend, nach der Verſammlung, nachgeholt. 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