— Sr so S . 2 — Vol Amtsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Erſcheinungswelſe: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. .——————— r Nummer 29 etertagen. otenlohn, Freitag S iernheimer Seilung Verkündigungsblatt der NSDAP. Viernheim den 4. Februar 1938 Anzergenprets: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für Umm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 aültſa Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSg L'pbafen 15101 14. Jahrgang Die Enlwicklung des Lufllrieges Eden befürworlel Abkommen über den Luftkrieg und die Bombardierung der Zivilbevöllerung Gegen die Labour-hetze Edens Anerkennung für des Führers Slellung zum Luflkrieg London, 3. Februar Im Laufe der Unterhausausſprache am Mitt⸗ woch beantragte der Labour-Abgeordnete Geor⸗ ge Jones, die Frage der Bombenabwür⸗ fe auf die Zivilbevölkerung zum Ge⸗ genſtand eines internationalen Abkommens zu machen. Den Antrag befürwortete unter ande⸗ rem Sir Henry Page⸗Croft(Konſervativ). Hier⸗ bei trat er auch— er betonte, daß er kein Freund Deutſchlands und Italiens ſei— dem Märchen von Guernica entgegen. Er wies da⸗ rauf hin, daß merkwürdigerweiſe nach der Zer⸗ ſtörung Guernicas die öffentlichen Gebäude intakt geweſen ſeien, und fragte ſarkaſtiſch, ob denn die myſteribſen Bombenflugzeuge ſo ge⸗ ſchickt wären, gerade dieſe weſentlichen Gebäude mit ihren Bomben zu verſchonen. Würde man das bei der Bombardierung einer kleinen Ort⸗ ſchaft wie Guernica annehmen. dann lege man damit den Fliegern der Welt eine Macht bei. die ſie noch nicht bewieſen hätten. Im übrigen lenkte Sir Henry die Aufmerkſamkeit auf die Valencia⸗Leute. Er glaube, daß die Mehrzahl der auf ſowietſpaniſcher Seite ver⸗ wandten Bomber aus Sowjetrußland ſtammten: non maßgebender ſowjetſpaniſcher Seite ſei er⸗ klärt worden, daß der Krieg von ihrer Seite nicht hätte fortgeführt werden können, wenn Sowjetrußland ſich nicht eingemiſcht hätte. Es ſei nicht gerecht, immer wieder die Luftbombar⸗ dements den böſen Italienern und Deutſchen zuzuſchieben. Es ſei bei der Behandlung dieſer Frage tief bedauerlich. daß man daran erin⸗ nern müſſe, daß eine große Anzahl Unterhaus⸗ mitglieder ſich neuerlich nach Sowjiet⸗ ſpanien hätte locken laſſen. um dort ihre Sympathien für eine Seite an den Tag zu legen, während England ſich zur Nichteinmi⸗ ſchung verpflichtet hätte. Unter dieſen Unter⸗ bausmitgliedern babe ſich ein früherer engliſcher Miniſter befunden, der auf fremdem Boden eine Rede gehalten habe, in der er England an⸗ gegriffen habe. Page⸗Croft meinte dazu abſchlie⸗ ßend, daß ein derartiges Verhalten einen Na⸗ gel in den Sarg der Demokratie ſchlagen hieße. Der Oppoſitionsliberale Mander empfahl die Genfer Satzung als die beſte Form eines Abkommens zur Beendigung der Bombenab⸗ würfe. Auf den Antrag des Labour⸗Abgeordneten George Jones erwiderte Außenminiſter Eden, er begrüßte den Antrag und unterſtütze eine einſtimmige Annahme durch das Haus. Hierauf gab Eden dann dem Anterhaus be⸗ kannt, daß die engliſche Regierung vor einigen Monaten bereits eine Prüfung des Problems der Entwicklung des Lufkrieges, be⸗ ſonders im Zuſammenhang mit der Bombar⸗ dierung der Zivilbevölkerung vor⸗ nehme. Sie werde von den zuſtändigen Abtei⸗ lungen auf Veranlaſſung der Regierung mit der ausdrücklichen Abſicht durchgeführt. dieſe Frage bei anderen Mächten wieder anzuſchneiden. Das Ziel der britiſchen Regierung ſei dabei der Ab⸗ ſchluß eines allgemeinen internationalen Ab⸗ kommens auf dieſem Gebiet, und zu dieſem Zweck würden die Vorarbeiten getan. Der deutſche Reichskanzler, ſo fuhr Eden fort. habe ſich gün⸗ ſtig gegenüber derartigen Beſchränkungen aus⸗ geſprochen. Eden gab dann dem Glauben Aus⸗ druck, daß man auf Hitlers Anterſtützung und Sympathie bei einer Kontrollmaßnahme rechnen könne. Deutſchland ſei potentiell die größte Militärmacht. aber es liege inmitten Europas, und daher ſei für Deut ſch⸗ land auch die Luft außerordentlich wichtig. Am Schluß ſeiner Rede erklärte Eden, daß die Regierung den Antrag annehme. Er wurde darauf vom Haus abſtimmungslos gleichfalls angenommen. 4 In England ſcheint man in den letzten Tagen etwas hellhörig geworden zu ſein. Vor allem hat man offenbar ein beſſeres Ohr für die Bom⸗ beneinſchläge, Torpedos und Gewehrſchüſſe, die aus dem rotſpaniſchen Lager gegen eng⸗ liſches Eigentum und engliſche Bürger abgegeben werden. Der Endymion⸗Zwiſchenfall hat erneut der Welt klar gezeigt, daß der ſpa⸗ niſche Brandherd immer noch ungeheure Ge⸗ fahren für den Weltfrieden birgt. Und weil das rote Torpedo diesmal ein engliſches Schiff getroffen hat, macht dieſer Fall, wie es amtlich heißt, der engliſchen Regierung„ernſte Sorgen“. Wir waren allerdings ſchon längſt der Meinung, daß jeder Zwiſchenfall, den die Bolſchewiſten in Rotſpanien willkürlich vom Zaune gebrochen haben— und ihre Zahl iſt nicht gering— ſchon längſt allen intereſſierten Großmächten„ernſte Sorgen“ hätte machen müſſen. Aber ſolange nur des Nachbars Haus brennt, dachten die Engländer, iſt es nicht nötig zur Löſchaktion anzutreten. Als der rotſpaniſche Anſchlag auf unſer Panzerſchiff„Deutſchland“ erfolgte, da rührte ſich kaum eine engliſche Stimme. Aber jetzt, wo ein engliſcher Handelsdampfer verſenkt wurde, ſchreit man auf und alarmiert die Unter⸗ zeichner des Nyon-⸗Abkommens. Aber immerhin, wir begrüßen es, daß man wenigſtens jetzt, wenn auch etwas ſpät, in England auf die Piraten⸗ ſtücke der Sowjetbolſchewiſten im Mittelmeer aufmerkſam wird und zu der Erkenntnis kommt, daß nur von dieſer Seite aus der Friede im Mittelmeer geſtört wird. Sowjetrußlands Be⸗ ſtreben iſt es ſchon immer geweſen, den Welt⸗ frieden zu ſtören. Seine Methoden ſind viel⸗ geſtaltig. Heute tun ſie es unter falſcher Flagge und morgen mit Torpedos aus dem Hinterhalt, um raſch wieder im ſicheren Verſteck zu verſchwin⸗ den. Die Verſenkung des engliſchen Schiffes „Endymion“ war auch nichts weiter als ein Torpedo gegen die Mächte des Nyon-Abkom⸗ mens, und damit gegen den Frieden im Mittel⸗ meer. Wir ſind geſpannt darauf, ob man diesmal von engliſcher Seite wirklich alles unternimmt, um das gefährliche Spiel Sowjetrußlands zu entlarven und die Friedensſtörer an den Pran⸗ ger zu ſtellen. o.— Das Trugbild der kollekliven Sicherheil das Genfer Ergebnis„üußerſt enlmuligend“ Brüſſel, 4. Februar. Die„Indépendence Belge“ veröffentlicht zum Abſchluß der jüngſten Tagung des Genfer Ver⸗ eins einen bemerkenswerten Kommentar, der kennzeichnend für die Stellungnahme maßgeb⸗ licher und weiter belgiſcher Kreiſe iſt Das Blatt hebt u. a. hervor: Die Tatſache, daß die Be⸗ ſprechungen über die Reform der Satzungen der Genfer Liga ohne Ergebnis vertagt worden ſeien. müſſe als„äußerſt entmutigend“ bezeichnet werden. Es ſei lächerlich, daß die Volksfront von„Entſcheidungen“ und„Siegen“ in Genf ſpreche, während tatſächlich alles getan worden ſei. um jede fortſchrittliche Entſcheidung zu verhindern. Tatſächlich wiſſe nun die ganze Welt, daß der Artikel 16 unanwendbar geworden ſei. Die An⸗ erkennung dieſer Situation würde die At⸗ moſphäre bereinigt und es„unter Ausſchaltung des Trugbildes der kollektiven Sicherheit“ er⸗ möglicht haben, neue Wege für eine europäiſche Zuſammenarbeit zu finden. Es ſcheine aber ſo, als ob gewiſſe Mächte eine ſolche Zuſammenarbeit ab⸗ lehnten. Man ziehe es vor, eine nicht vor⸗ handene Zuſammenarbeit vorzutäuſchen. um da⸗ durch die von den kleinen und mittleren Staa⸗ ten angeſtellten Bemühungen für eine wirkliche Zuſammenarbeit beſſer verhindern zu können. Die Rede von Paul Boncour ſei in dieſer Hinſicht ſehr aufklärungsreich für den ſchlechten Willen dieſer Kreiſe geweſen. Paul Boncour habe ſogar verſucht, die kleinen und mittleren Staaten zu beſchuldigen, daß ſie in der Frage der Reformbeſtrebungen nichts an⸗ deres als die Werkzeuge der Achſe Rom Berlin geweſen ſeien. Dieſe Behauptung ſei völlig un⸗ angebracht. Auch die führende vlämiſche Zeitung„Stan⸗ daard“ und das Organ der Rexiſten„Le Pays Réel“ ſchließen ſich dem von der„Indévendence Belge“ vertretenen Standpunkt an und richten beſondere ſcharfe Angriffe gegen Baul Boncour. * In Genf iſt es ſo gekommen, wie wir an die⸗ ſer Stelle ſchon bei dem Zuſammentritt der ſogenannten„Jubiläumstagung“ geſchrieben ha⸗ ben. Noch nicht einmal zu einem ernſthaften Anſatz in der Paktreformfrage konnte ſich das Genfer Kollegium aufſchwingen. Alſo ſelbſt ſeine eigenen dringendſten Angelegen⸗ heiten konnten nicht geregelt werden. Welchen Wert angeſichts einer ſolchen Ohnmachtsſtellung allen übrigen„Ergebniſſen“ beizumeſſen iſt, braucht kaum erwähnt zu werden. Geſtern ha⸗ ben wir die nichtsſagende Entſchließzung zur Fernoſtfrage gegeißelt und heute hören wir, daß in ſchwediſchen Zeitungen als Folge des Genfer Fiaskos der Austritt Schwedens aus der Genfer Liga gefordert wird. In Paris und London iſt man zweifellos darüber froh, daß diesmal der Genfer Vorfrühling ſo raſch vor⸗ übergegangen iſt.„Vertagt“ heißt das ſchöne Wort, das alle Schwierigkeiten überdeckt und auf„kommende beſſere Tage“ verſchiebt. Allein mit Verſchiebungen können die Weltprobleme nicht gelöſt werden o.— Japans erneuler Vormarſch in China Jiel iſt die Beſitzergreifung der Bahnverbindung Schanghai-Tienlſin Hankau, 3. Februar Nach mehrtägigen Kämpfen. die in der Nacht zum 3. Februar in einem ſchweren Bombarde⸗ ment der chineſiſchen Stellungen bei Fen⸗ gyang ihren Höhepunkt erreichten. iſt die chi⸗ neſiſche Front unter Aufgabe von Pengpu am Donnerstagfrüh auf die den Hwai-Fluß ver⸗ bindende Seenkette zurückverlegt worden. Die Japaner ſind damit vor den ſtark ausgebau⸗ Mutter Horſt Weſſels und Muſſolini beim Jahrestag der faſchiſtiſchen Miliz. Bei den Feiern am 15. Jahrestag der faſchiſtiſchen Miliz in Rom war die Mutter Horſt Weſſels zu Gaſt. (Aſſociated Preß, Zander⸗M.) ten und durch natürliche Hinderniſſe verſtärkten chineſiſchen Hauptſtellungen angelangt. Von der Widerſtandskraft dieſer chineſiſchen Front hängt das Schickſal des noch in chineſiſchen Händen be⸗ findlichen Reſtabſchnittes der Eiſenbahnverbin⸗ dung Tientſin— Pukau. ſowie des Oſt⸗ abſchnittes der Lunghai⸗Bahn ab. Militäriſche Sachverſtändige nehmen an, daß die japaniſchen Truppen angeſichts der Bedeutung der Tientſin⸗ Pukau⸗Bahn als ſchnelles Beförderungsmittel für Truppenverſchiebungen zwiſchen Schanghai und Tientſin, ungeachtet etwaiger großer Opfer, nach kurzer Ruhepauſe zur Entſcheidungs⸗ A um den Beſitz der Bahn anſetzen wer— en. Tſchifu in japaniſchem Beſitz. Peking, 3. Februar Die Beunruhigung, die im Hinblick auf die Sicherheit der an der Oſtküſte der Provinz Schantung wohnenden Ausländer bisher be⸗ ſtand, iſt jetzt endgültig beigelegt worden, nach⸗ dem die japaniſchen Streitkräfte dieſes Gebiet einſchließlich Tſchifus am Donnerstagmorgen, ohne Widerſtand zu finden, in Beſitz genommen haben. kifwinow-Finkelſlein in Paris Paris, 3. Februar. Der ſowjetruſſiſche Außenkommiſſar Litwinow⸗ Finkelſtein iſt, aus Genf zurückkehrend, in Paris eingetroffen. Nach einer Havas⸗ meldung erklärt man in Sopwjetkreiſen, daß Litwinow⸗Finkelſtein keinerlei politiſche Unter⸗ redungen während ſeines Pariſer Aufenthalts haben werde. Litwinow⸗Finkelſtein beabſichtigt, am heutigen Donnerstagabend nach Moskau weiterzureiſen. Miniſterrak in Baris Paris, 3. Februar Am Lonnerstag fand im Elyſee unter dem Vorſitz de⸗ Präſidenten der Republik Lebrun ein Miniſterrat ſtatt. Außenminiſter Delbos er⸗ ſtattete über den Verlauf der Genfer Tagung und die internationale Lage Bericht. Innere Reſerven Der fünfte Jahrestag der nationalſozialiſti⸗ ſchen Machtergreifung hat das deutſche Volk in ſchönſter Harmonie um den Führer vereinigt und ein machtvolles Bekenntnis der Geſolg⸗ ſchaftstreue und des Dankes hervorgerufen. Kein Mißton hat dieſe Kundgebung geſtört, die gerade in ihrer Schlichtheit außerordentlich ein⸗ drucksvoll war, ſo daß ſich auch die auslän⸗ diſchen Zuſchauer den Eindrücken nicht entziehen nten. Ein beſonders ſchönes Zeichen der Volksver⸗ bundenheit war der Umſtand, daß das Winter⸗ hilfswerk dieſen Feſttag wieder mit einer gro⸗ zen Spende an notleidende Volksgenoſſen verband. Dieſe Zuwendungen hatten einen Wert von 17 Millionen RM., alſo immerhin eine Summe, um deren Bewilligung in parla⸗ mentariſchen Ländern lange Kämpfe geführt zu werden pflegen. In Deutſchland vollziehen ſich ſolche Werke der Bruderhilſe ohne viel Ge⸗ räuſch, weshalb man es ſich hier aber auch lei⸗ ſten darf, über die ausländiſchen Greuelgeſchich⸗ ten zu lächeln, als ob im Dritten Reich für den Arbeiter und für den Notleidenden nichts ge⸗ ſchehe. In den glücklichen Jahren der Vor⸗ kriegszeit prägte einmal ein ſüddeutſcher Par⸗ lamentarier das berüchtigte Wort, der Staat habe für das Volk nichts anderes als„Kanonen oder Steuerzettel“. Wenn das ſchon damals eine gröbliche Verkennung der deutſchen Sozial⸗ politik und ihrer Leiſtungen war, ſo würde heute niemand dieſe Behauptung aufſtellen kön⸗ nen, ohne ausgelacht zu wekden. Heute ſind Staat und Volk nicht zweier⸗ lei Dinge, ſondern ſie bilden eine Einheit. Die Führung kennt die Verpflichtung, dem Volke zu dienen, ihm zu helfen, Schaden von ihm abzu⸗ wenden, ſeine Sehnſucht nach Recht und Arbeit, nach Größe und Schönheit zu erfüllen. Daher erſtehen die großen Bauten, deshalb ſammelt das WH W., deshalb richtete die Deutſche Ar⸗ beitsfront ihr gewaltiges Werk„Kraft durch Freude“ auf. Deutſchland hat den Willen, ſei⸗ nem Volke nicht nur das Recht auf Arbeit zu geben, ſondern auch die Forderungen des Le⸗ bens zu erfüllen, die ſich auf allen Gebieten von Jahr zu Jahr ſteigern. * Es iſt das große Verdienſt des National⸗ ſozialismus, die Frage des deutſchen Bauern⸗ tums, ſeiner Erhaltung und Geſundung wieder in den Mittelpunkt des volitiſchen Lebens ge⸗ ſtellt zu haben. Die großen Leiſtungen des deut⸗ ſchen Landvolkes ind er Erzeugungs⸗ ſchlacht waren der Beweis dafür, daß ſich die Landwirtſchaft ihrer hohen Aufgabebewußt iſt. die Ernährungsgrundlage unſeres Volkes ſicher⸗ zuſtellen. Ohne den freudigen Einſatz des deut⸗ ſchen Bauern und Landarbeiters wöre der Auf⸗ bau der deutſchen Wirtſchaft, der die Welt in Erſtaunen ſetzt, gar nicht möglich geweſen. Wäh⸗ rend wir im Jahre 1927, alſo während einer Hochkonjunktur, 35 v. H. der Lebensmittel vom Ausland bezogen haben, waren es im Jahre 1936 nur noch 19 v. 5 Damit ſind aber die Probleme nicht erſchöpft. neue Aufgaben drängen ſich heran, um auch den Vierjahresplau in ſeinem landwirtſchaft⸗ lichen Sektor zu erfüllen. Neuerdings wird die Landarbeiterfrage beſonders wichtig. denn die induſtrielle Konjunktur hat nicht nur die Arbeitsloſigkeit beſeitigt, ſondern auch zabl⸗ reiche Kräfte des flachen Landes an ſich ge⸗ zogen. Wie Präſident Syrup von der Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung mitteilte, muß⸗ ten im vorigen Jahre ſchon 60 000 ausländiſche Landarbeiter herangezogen werden, während im Jahre 1998 mit 100 000 zu rechnen ſein wird. Daß dieſe Löſung kein Ideal darſtellt, verſteht ſich von ſelbſt, denn jede ausländiſche Hilfskraft wird etwa 350 RM. erfordern, die in Deviſen umgewechſelt werden müſſen. Allerdings wird man ſagen können, daß der ausländiſche Wan⸗ derarbeiter eine Steigerung unſeres Ernte⸗ ertrages ermöglicht, wodurch die Einfuhr frem⸗ der Nahrungsmittel eingeſchränkt wird und zwar in einer Höhe, die weit über die Summen der Arbeiterlöhne hinausgeht. * Auf alle Fälle iſt das Problem der Heran⸗ bildung eines ſeßhaften und gut ausgebildeten Iandwirtſchaftlichen Berufsſtandes ein ſol⸗ 8 von größter Bedeutung. Es berührt den utsbetrieb wie den Bauernhof, den Land⸗ arbeiter wie den Landwirt. Die Hitler⸗Jugend, die ſich ſchon durch die Propagierung der Land⸗ hilfe verdienſtvoll betätigt hat, eröffnet jetzt gemeinſam mit dem Reichsnährſtand eine in⸗ tenſive Werbung für den landwirtſchaftlichen Beruf unter der Loſung:„Pflüg mit, Kame⸗ rad!“ In dieſem Werbefeldzug wird der Ju⸗ gend gezeigt, daß der landwirtſchaftliche Be⸗ ruf nicht nur ernährungspolitiſch wichtig, ſon⸗ dern daß er auch ſchön iſt, daß er nicht geleiſtet werden darf von Leuten, die die Landarbeit als eine gelegentliche Beſchäftigung anſehen wol⸗ len. Der Landarbeiter iſt nicht der Geringſte unter den Berufstätigen, ſondern er erfüllt eine beſonders ehrenvolle und wichtige Funktion. Seine Arbeit verlangt nicht nur die Liebe zur Natur und ihren Schöpfungen, ſondern ſie iſt heute durch das Vordringen der Maſchine in den bäuerlichen Betrieb beſonders vielſeitig und verantwortungsvoll geworden. Der Reichsnährſtand hat ſchon im vorigen Jahre die landwirtſchaftliche Lehrzeit für junge Leute eingeführt und dafür auch einen Normal⸗Lehrvertrag geſchaffen. Nur wer zwei Lehrjahre auf einem Hofe hinter ſich hat, darf ſich in Zukunft Landarbeiter nennen. Für die weibliche Jugend ſoll die Be⸗ Tufserziehung durch die„Hausarbeitslehre“ gehen. An die Lehrjahre kann ſich eine weitere Spezialausbildung als Melker uſw. anſchließen. Bald wird ſich ſo eine weitere Hebung des An⸗ ſehens landwirtſchaftlicher Arbeit entwickeln, aber auch die Heranbildung eines gut geſchul⸗ ten Stammarbeiters, der keine Veranlaſſung hat, bei irgend einer Konfunktur in die Stadt u gehen und der auch für das landwirtſchaft⸗ fiche Siedlungswerk die beſten Erforderniſſe mitbringt. Schon heute iſt ein großer Teil der Neubauern aus dem Stande der Landarbeiter hervorgegangen. Der neuen Werbeaktion der H. iſt alſo ein voller Erfolg und reiches Ver⸗ ſtändnis zu wünſchen. Jranzöſiſche Vaffen für Rolſpanien Franzöſiſche Blälter verlangen Abstellung der Zöldnerwer ung Paris. 3. Februar Die„Liberté“ veröffentlicht Einzelheiten über ein Werbebüro für Söldner nach Sowietſpanien, das ſich in Paris in 11 Avenue Mathurin⸗Mo⸗ reau Nr. 8 befindet. Das Blatt nennt einen ge⸗ wiſſen Gilbert als den Beauftragten zur Werbung und Abtransport der Opfer. Die„Li⸗ berté“ gibt genau an, wo die Angeworbenen ſich einfinden müſſen und wo ſie beköſtigt werden. Ein Gewerkſchaftshaus ſpielt bei den geheimnis⸗ vollen Vorbereitungen eine große Rolle. Mehr⸗ mals in der Woche würden neue Söldner auf dieſe Weiſe abgefertigt. Das Blatt fragt ironiſch, ob die Entſendung von Kanonenfut⸗ ter nach Spanien nun eigentlich verboten ſei oder nicht und verlangt eine Unterſuchung des geſchilderten Falles. Es ſeien bereits genug Franzo'ſen für die bolſchewiſtiſchen Ziele in Spanien gefallen. Auf Inkervenlionswegen erkappk Nationalſpaniſche Flieger nötigen bolſchewiſtiſche Kraftwagenkolonne zur Nückkehr nach Frankreich Paris, 3. Februar Nach einer Havasmeldung aus Perpignan iſt eine aus Paris kommende Kolonne von etwa 40 ſchweren Laſtkraftwagen. die in der Hauptſache für die ſpaniſchen Bolſchewiſten beſtimmte Lebensmittel geladen batten, am Donnerstagvormittag in der Nähe von Figue⸗ ras, in der nordoſtſpaniſchen Provinz Gerona, als ſie gerade die Pyrenäen überſchritten hat⸗ ten, von nationalen Flugzeugen erfolgreich bombardiert worden Ein großer Teil der Kraft, wagen wurde manövrierunfähig gemacht, die übrigen fuhren ſchleunigſt auf franzöſiſches Ge⸗ biet zurück. Der ganze Transport wäre wahr⸗ ſcheinlich, wie ſo viele andere. unbemerkt ge⸗ blieben, wenn nicht zufällig die Flieger Francos dazwiſchen gekommen wä⸗ ren. Bombenangriffe auf die wehrloſe nationalſpaniſche Zivilbevölkerung Das ſogenannte bolſchewiſtiſche„Verteidi⸗ gungsminiſterium“ veröffentlichte am Donners⸗ tag eine Note, in der es heißt, daß den bolſche⸗ wiſtiſchen Fliegern der Befehl erteilt worden ſei, die„Bombenangriffe auf die Zivilbevölke⸗ rung“ einzuſtellen. Der Befehl wird da⸗ mit begründet, daß die engliſche und die fran⸗ zöſiſche Regierung bereit ſeien. wegen der Ein⸗ ſtellung der Fliegerangriffe auf das Hinterland Schritte zu unternehmen. Damit wird von ſowietſpaniſcher Seite zum erſten Mal, wenn auch indirekt, zugegeben, daß die bolſchewiſtiſchen Flieger Bomben⸗ angriffe auf das unbewehrte Hinterland durchführten, bei denen, wie wiederholt gemel⸗ det wurde. Frauen, Kinder und Landarbeiter Opfer dieſer verbrecheriſchen Anſchläge wurden. Sie lügen weiter! London hat neue rotſpaniſche Hetzmeldung entlarvt London, 4. Februar. Anſcheinend zur Stützung ibrer im Fall „Endymion“ laut in aller Welt auspoſaun⸗ ten Lügen haben die ſpaniſchen Bolſchewiſten jetzt eine neue Tendenzmeldung aus⸗ geſtreut Die rote Lügenzentrale in Barcelona verbreitete nämlich, nationale Kriegsſchiffe hätten zwei britiſche Frachtdampfer aufgebracht. Wie nun in zuſtändigen eng⸗ liſchen Kreiſen feſtgeſtellt wird, trifft dieſe Be⸗ hauptung keineswegs zu, womit auch die⸗ ſes ſowjetruſſiſche Märchen gekennzeichnet wäre. 9owjelrußland ſpionierk in England Konſiruklionspläne ſchwerſter Schiffsgeſchütze pholographierk London, 3. Februar Noch iſt die Spionageaffäre, die vor kurzer Zeit in Schweden aufflog, wo Sawjetagenten das Geheimnis der Herſtellung des eco⸗ Hartſtahls in ihre Hände ſpielen wollten, in friſcher Erinnerung, als eine neue Affäre, diesmal in England großes Auſſehen erregt. Die Londoner Abendblätter berichten nämlich am Donnerstag in ſenſationeller Weiſe über einen Landes verratsprozeß gegen vier Engländer, die beſchuldigt werden, geheime Papiere einer fremden Macht aus⸗ geliefert zu haben. Die fremde Macht, um die es ſich handelt, iſt offenkundig wieder Sow⸗ jetrußland, da die Beſchuldigten Mitglie⸗ der der Vereinigung„Freunde der Sowjet⸗ union“ in England waren. Außerdem ſind die Agenten der fremden Macht, die die Papiere übernommen hatten oder übernehmen wollten, laut den im Prozeß gemachten Ausſagen nach Sowjetrußland, und zwar nach Moskau zurück⸗ gekehrt. Die vier Beſchuldigten waren in Rüſtungs⸗ fabriken beſchäftigt und haben die Doku⸗ mente den ausländiſchen Agenten beſchafft, da⸗ mit ſie photographiert werden. Ferner wurde im Laufe des Prozeſſes feſtgeſtellt, daß geheime Anweiſungen über den Gebrauch von Waffen, ſowie Pläne, die bei der Konſtruktion des neuen engliſchen 35 cm⸗Geſchützes verwendet werden, ebenfalls photographiert wurden. Die Entlarvung der Spione erfolgte durch eine engliſche Agentin, die im Einverſtändnis mit der Spionageabwehr des Kriegsminiſte⸗ riums die Stellung einer Sekretärin in der Ver⸗ einigung„Freunde der Sowjetunion“ übernom⸗ men und auf dieſe Weiſe das Vertrauen der Angeklagten erworben hatte. Durch das Eingreifen dieſer Agentin des Kriegsminiſteriums ſoll es noch gelungen ſein, nicht nur das Komplott aufzudecken, ſondern auch die Photographien der geheimen Papiere ſicherzuſtellen. Der Prozeß wird von ſämtlichen Abendblät⸗ tern als Hauptmeldung gebracht, wobei es die Blätter ſeltſamerweiſe vermeiden, die Sowjet⸗ union als die offenkundige Auftraggeberin der Spione anzuprangern. Verjudung der öſterreichiſchen Außenpolilik Einmiſchung der Judenpreſſe in fremde Angelegenheilen Wien, 4. Februar. Die mehr oder minder verhüllten Angriffe der jüdiſchen Preſſe gegen Italien. Rumänien und Jugoſlawien veranlaſſen die„Wiener Nachrichten“ zu einer ſcharfen Stellungnahme.“ Auch der ſchärſſte Beobachter der innenvpoli⸗ tiſchen Verhältniſſe in Rumänien, Italien oder Jugoflawien. ſo ſchreibt das Blatt, babe in der letzten Zeit nichts wahrnehmen können, was die freundſchaftlichen Beziehungen zu Oeſterreich weſentlich zu beeinträchtigen vermocht hätte. Gleichwohl fielen die öſterreichiſchen Juden publiziſtiſch über die drei Länder her, als ob dort innenpolitiſche Ereigniſſe öſterreichiſche In⸗ tereſſen bedenklich in Mitleidenſchaft gezogen bätten Als Dr. Gavda über das neue Re⸗ gime in Rumänien in einer den Juden un⸗ erwünſchten Weiſe berichtet habe, habe die jü⸗ diſche Preſſe Wiens behauptet. daß das tole⸗ rante Italien der Geſchichte angehböre. In Südlawien wieder ſei ein Rabbiner nicht mehr in den Senat gekommen. Das ſei wieder als ein Ausfluß der neueſten ſüdſlawiſchen Ju⸗ dengegnerſchaft hingeſtellt und dazu erklärt worden, daß in Rom und Belgrad Menſchlich⸗ keit und alle Begriffe von Treue und Edelmut weggeworfen worden ſeien und daß man dort mit reißender Wildheit über den Freund von geſtern herfalle. Wenn Oeſterreich, ſo heißt es ſchließlich, ſeine Außenpolitik in Uebereinſtim⸗ mung bringen wollte mit den Empfindungen. die der jüdiſchen Solidarität entſpringen. dann müßte ſich Oeſterreich in die Innenpolitik ſeiner wichtigſten Nachbarländer einmiſchen und be⸗ ginnen, ſeine Außenvolftik rein jüdiſch zu orientieren. Es wäre wünſchenswert, daß ſich die jüdiſche Preſſe der deutlich erkennbaren Grenzen bewußt würde die von öſterreichiſchen außennolitiſchen Intereſſenten ſogar für jüdiſche Zeitungen gezogen ſein ſollten. Anerkennung des deulſchlums in Rumänien Abordnung des deulſchen Vollsrales von Numänjen bei Goga Donnerstagnachmittag wurde eine Abordnung des Volksrates der Deutſchen in Rumänien vom Miniſterpräſidenten Goga empfangen. Landesobmann Fritz Fabritius gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß es gelungen ſei. für die bevorſtehenden Parlamentswahlen mit der Regierung ein Uebereinkommen abzuſchlie⸗ ßen. Die ausgeſprochen nationalrumäniſche Ein⸗ ſtellung der Regierung ſei die Urſache hierfür, daß ſie die Lebensbelange des in Rumäniens Boden tief verwurzelten deutſchen Volkes an⸗ erkenne und bereit ſei, ſeinen gerechten Forde⸗ rungen Rechnung zu tragen. Die Deutſche Volks⸗ gruppe ſei ſich jederzeit der Pflichten bewußt. die ſie Rumänien gegenüber zu erfüllen habe. Miniſterpräſident Gog a gab im Namen der Regierung eine Erklärung ab, in der er etwa ausführte, daß er mit Freude zur Kenntnis genommen habe, daß die Füh⸗ rung des deutſchen Volkes in Rumänien mit der Regierung ein Wahlabkommen abſchließe. Das deutſche Volk in Rumänien habe ſich in das Le⸗ ben des rumäniſchen Staates vom erſten Augen⸗ voll gewahrt werde. blick an aufrichtig eingefügt und ſich ſtets als zuverläſſig und treu erwieſen. Da⸗ rum könne es für ſich das Recht in Anſpruch nehmen, daß ſeine völkiſche Eigenart Die rumäniſche Re⸗ gierung ſei bereit, die freie Entfaltung der deutſchen Kultur durch eigene kulturelle Einrich⸗ tungen ſicherzuſtellen, das Recht, die deutſche Mutterſprache frei zu gebrauchen, zu verbür · gen und der Volksgruppe auf dem Gebiete der Wirtſchaft, auf dem ſie ſtets als lebendiges Vor⸗ bild und als Träger des Fortſchrittes gewirkt babe, in keiner Weiſe Hinderniſſe in den Weg zu legen. Damit iſt zum erſten Male im rumäniſchen Staat das Deutſchtum als geſchloſſene Volks⸗ körperſchaft mit beſonderen Eigenrech⸗ ten anerkannt worden. Zugleich hat die Regie⸗ rung klar zum Ausdruck gebracht, daß die Volks⸗ gemeinſchaft der Deutſchen in Rumänien als die alleinige berechtigte Vertretung des der den. ſchen Volkes in Rumänien zu Felter fat f Rudolf heß beim Furlwängler-Konzerk der J. Glanzvoller Verlauf des Meiſterkonzerts in der Philharmonie Berlin, 3. Februar Das erſte Meiſterkonzert der Berliner HJ. geſtaltete ſich unter Leitung von Wilhelm Furtwängler zu einem hervorragenden künſtleriſchen Ereignis der Reichshauptſtadt. Zahlreiche Ehrengäſte aus Partei und Staat, an der Spitze der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, und der Ju⸗ gendführer des Deutſchen Reiches, Bal dur von Schirach, wohnten dem Konzert bei, das in überzeugender Weiſe der Verbunden⸗ heit der jungen deutſchen Generation mit den großen deutſchen Meiſtern Ausdruck gab. Lang⸗ anhaltender Beifall der jungen Zuhörer und Zuhörerinnen, die die Philharmonie bis auf den letzten Platz füllten, dankte immer wieder dem großen deutſchen Dirigenten von Weltruf dafür, daß er mit dieſem einzigartigen Kon⸗ zert die Reihe der Meiſterkonzerte der HF. für das ganze Reich eröffnete. In tiefer Ergrif⸗ fenheit lauſchte die junge Kunſtgemeinde den undergänglichen Werken der unſterblichen deut⸗ ſchen Meiſter, die ihr an dieſem Abend in vol⸗ lendeter Form nahegebracht wurden. Heidelberger Reichsfeſiſpiele 1938 Vom 17. Juli bis 31. Auguſt unter der Schirm⸗ herrſchaft von Reichsminiſter Dr. Goebbels Berlin, 3. Februar. Die diesjährige Heidelberger Reichsfeſtſpiele finden unter der Schirmherrſchaft von Reichs⸗ miniſter Dr. Joſeph Goebbels vom 17. Juli bis 31. Auguſt ſtatt. Es kommen zur Aufführung: Fauſt J“ von Goethe„Der Widerſpenſtigen Zähmung, von Shakeſpeare,„Die Freier“ von Eichendorff und„Götz von Berlichingen“ von Goethe. Die Leitung der Heidelberger Reichsfeſtſpiele liegt wieder in Händen von Intendant Infolg Kuntze. deſterreichiſcher „dienſt ohne Waffe“ 5 Heranziehung der mindertauglichen Militärdienſtpflichtigen 5 Wien. 3. Februar. In dem im Frühjahr 1936 erlaſſenen Bun⸗ desdienſtpflichtgeſetz, das die Wehrhoheit Oeſter⸗ reichs wieder herſtellte, wurde die Beſtimmung getroffen. daß die ausgemuſterten Männer zum Dienſt mit oder ohne Waffen heran⸗ gezogen werden können. Während bisher nur Einberufungen zum Waffendienſt vorgenom⸗ men wurden, wurden dieſes Jahr. wie amtlich mitgeteilt wird, die als mindertauglich Be⸗ fundenen zum erſten Mal zum Dienſt ohne Waffen herangezogen. Sie werden in Zukunft als„Werkſoldaten“ bei der Truppe, als Schreiber bei den Kom⸗ mandanturen und in geſchloſſenen Arbeitsab⸗ teilungen Verwendung finden. Die Einbe⸗ rufungen ſind bereits zum 17. Januar dieſes Jahres erfolgt. Skoppani nach Nafal gebracht Die„Schwabenland“ übernahm das Flugboot„Samum“ Berlin. 3. Februar. Nach der Bergung des verunglückten italieni⸗ ſchen Rekordfliegers Stoppani durch das Luft⸗ hanſaflugboot„Samum“ am Mittwochabend hat die Mannſchaft zuſammen mit dem italie⸗ niſchen Kameraden die Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag an Bord des inzwiſchen ein⸗ getroffenen Aviſo der Air France verbracht. Donnerstagfrüh gegen 10 Uhr hat der Flug⸗ zeugſtützpunkt„Schwabenland“ die Anfallſtelle erreicht und Stoppani, der Verbrennungen er⸗ litten hatte., an Bord genommen. Nach Unter⸗ ſuchung durch den Bordarzt und nach der erſten Hilfeleiſtung wurde der italieniſche Flieger von dem Aviſo wieder übernommen und mit dem Leichnam des am Nachmittag geborgenen Fun⸗ kers nach Natal gebracht. Die„Schwabenland“ hat danach das Flug⸗ boot„Samum“ an Bord genommen und die Rückfahrt zu ihrem Liegeplatz angetreten. Das polniſche Ballett in Bremen 8§ Bremen, 3. Januar. Nach ſeinem großen Erfolg im 9 Opernhaus in Berlin traf das polniſche Ballett in der Nacht zum Donnerstag in Bremen ein. wo es im Staatstheater ein Gaſtſpiel geben wird. Die polniſchen Gäſte wurden auf dem Hauptbahnhof von Vertretern des Staatsthea⸗ ters herzlich begrüßt. Kleine poliliſche Nachrichten Der Oberbürgermeiſter der Stadt Berlin. Stadtpräſident Dr. Lippert, iſt am Donnerstag in London eingetroffen. Dex Hauptausſchuß des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes trat, wie angekündigt, am Donners⸗ 1477 nachmittag zur Beratung der mit dem Plan für die Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien zuſammenhängenden Finan⸗ fragen zuſammen. 1 Das italieniſche Luftfahrtminiſterium hat dem deutſchen und dem franzöſiſchen Luftfahrt⸗ miniſterium ſeinen Dank für die kameradſchaft⸗ liche Hilfeleiſtung ausgeſprochen, die dem von Stoppani geführten Flugzeuge anläßlich des Unglücks durch die Lufthanſa und die Air France zuteil wurde. Miniſterpräſident Chamberlain empfing in London am Donnerstag Außenminiſter Eden und anſchließend den Dominionminiſter Mal⸗ colm MacDonald. Heber den Gegenſtand der Unteztedungen iſt nichts bekanntgegeben wor⸗ bezeichnet werden und werden als techniſche Spezialiſten Minis Leiter Preuß L in mie fit iber e. duſſihti en f Oemein ſtect, ei de, nan len. Ein Motti ſcctebeh de Self tigen unt. Bun⸗ Daſtet⸗ mung t zun hetan⸗ t fut enom⸗ mklich 9 Le⸗ sent en it eichnet litten ſtom⸗ itsab⸗ kinbe⸗ dieſes lar. lieni⸗ Luft⸗ abend talie⸗ woch ein⸗ acht, Aug⸗ telle f er⸗ Inter erſten t voſt den Jun⸗ Flug⸗ die 21 1 — D————— ** Hanns Reinholz Dle Zunk von knelund ird nervös Die abenteuerlidie Gesdiidite der größten Banknotenfälschung (6. Fortſetzung) „Aber——“ will er verlegen abwehren. „Ja. ja—“ ſagt das Girl. man kann ſich doch das denken. Miſter Brown. Sie ſind doch ein netter Kerl und—“ „So?“ unterbricht ſie Jonny erfreut.„finden Sie das?“ „Gewiß“, beſtätigt ſie ihm,„ich hätte es ſonſt nicht geſagt. Jedenfalls iſt es doch da kein Wunder, wenn Sie vielleicht auch ſchon anderen Frauen—— „Nein, nein——“ fällt er ihr ins Wort, ich habe bisher wirklich noch keiner anderen Frau „Aber, lieber Miſter Brown“, unterbricht ſie ihn,„es iſt nicht nett von Ihnen, mir nicht die Wahrheit zu ſagen. Oder haben Sie die Nichte vom Miſter Tremayne ſchon vergeſſen?“ Woher wiſſen Sie das?“ fragt Jonny ver⸗ blüfft. Miß Weſtern lacht.„Woher weiß man ſo etwas... Man hört es eben, wenn man ſich für jemanden intereſſiert...“ Jonny Brown iſt nachdenklich geworden. „Intereſſieren Sie ſich denn für mich?“ fragt er dann etwas kleinlaut. 5 „Glauben Sie, ich würde mich ſonſt mit Ihnen über ſolche Fragen unterhalten?“ Well, findet Jonny, das iſt richtig. Hatte die Miß ja nicht nötig. „Na“, ſagt er dann,„da kann ich Ihnen 1a ſagen, daß das mit der Nichte von Miſter Tre⸗ mayne.. alſo, ich meine, da war ich da wohl etwas blind. Sie war ja wirklich auch ſehr ſchön“, ſetzt er entſchuldigend hinzu. „Oh“, ſagt Miß Weſtern bedauernd.„die Dame hat Sie enttäuſcht. Miſter Brown?“ „Enttäuſcht?“ Jonny Brown lacht wieder auf.„Enttäuſcht iſt wohl nicht der richtige Aus⸗ druck. Sie hat meine Bekanntſchaft nur geſucht. um mich auszunutzen. „Das iſt aber merkwürdig“, meint Miß We⸗ ſtern darauf,„inwiefern konnte die Dame Sie denn ausnutzen, was wollte ſie denn von Ihnen. Geld...“ b „Viel ſchlimmer“, antwortet er. Aber dann hält er erſchrocken inne. Er hat ſchon viel zu viel geſagt. „Erzählen Sie doch drängt Miß Weſtern. „Nein!“ ſagt er kurz. Die Miß ſieht ihn mit einem ſchrägen Blick an. Was hat ſie nur, fragt ſich Jonny, was in⸗ tereſſiert ſie das alles? Und da hört er die Miß ſchon wieder ſprechen. „Ich glaube“, ſagt ſie,„es iſt beſſer, wenn Sie mehr erzählen, Miſter Brown.... und als er überraſcht herumfährt, ruft ſie etwas lauter: „Pa, komm doch bitte einmal her— Miſter Mr. Weſtern iſt mit ein paar Schritten bei den jungen Leuten.„Was gibts?“ fragt er und ſieht ſeine Tochter an. „Nichts“, antwortet Jonny, und der Aerger ſteigt in ihm auf.„Was ſoll das eigentlich alles heißen? Was wünſchen Sie von mir?“ Miſter Weſtern ſchiebt gemächlich ſeinen Arm unter den von Jonny.„Laß uns allein“, ſagt er dann zu ſeiner Tochter. Die beiden Männer gehen ein paar Schritte weiter.. Miſter Brown geſteht „Ich habe alles gehört“, ſagt Miſter Weſtern dann,„was Sie mit meiner Tochter geſprochen haben. Ich rate Ihnen, mir alles offen zu er⸗ zählen. Sie wünſchen doch nicht, Miſter Brown, daß wir Scotland Yard mit der ganzen Ge⸗ ſchichte befaſſen? Na, ſehen Sie— nun machen Sie ein erſchrockenes Geſicht. Wir werden alſo die offizielle Polizei aus dem Spiel laſſen. Aber dann müſſen Sie wenigſtens zu mir eiter“, Brown möchte dir etwas erzählen.“ Auſpaſſer oder Beſchützer? reden, Miſter Brown... müſſen alles unge⸗ ſchminkt erzählen, was Sie wiſſen...“ Miſter Weſtern muß doch ſehr lange auf Jonny Brown einreden. Aber dann begreift er allmählich, daß ihm hier eine Chance ge⸗ boten wird. zu erzählen: wie er die Nichte von Miſter Tremayne kennen gelernt hat, wie ſie verſpro⸗ chen hat, ihn zu heiraten, wie ſie ihn dann verleiten wollte, Papier aus der Mühle mitzu⸗ bringen. Das Dazwiſchentreten Brewers, die ge Rolle, die dieſer Schuft dann geſpielt 8 Donnerwetter, ſtaunt Miſter Weſtern, der in Wirklichkeit, wie der Leſer ſchon weiß, Miller heißt, Donnerwetter, und das ſaubere Pärchen haben wir uns dann entgehen laſſen... er läßt ſich von Jonny Brown eine genaue Be⸗ ſchreibung von Miſter Tremayne und ſeiner Nicht geben. So, alſo das ſmeet⸗girl hat röt⸗ lich⸗blonde Haare gehabt? Das haben viele Engländerinnen, aber es ſei beſonders auf⸗ fallend geweſen? Hm. werden wir uns für alle Fälle notieren. „Und dieſer Miſter Tremayne? Er hat ſich Danzig, 3. Februar Auf einem Appell der Politiſchen Leiter der Kreiſe Innen⸗ und Außenſtadt ſprach Gaulei⸗ ter Albert Forſter über die politiſche Lage. Er behandelte zunächſt die politiſche Entwick⸗ lung im Laufe der letzten fünf Jahre in Dan⸗ zig und ſtellte feſt, daß die politiſchen Par⸗ teien, nachdem ſie einmal vernichtet ſeien, nie⸗ mals mehr auferſtehen würden. Wenn das Jahr 1988 zu Ende ſei, müſſe man ſagen kön⸗ nen, daß der Volkstag nur nationalſozialiſtiſche deutſche Abgeordnete habe. Auf die Frage des Verhältniſſes zu Polen übergehend, erklärte der Gauleiter, es ſei ehrenvoll für Danzig, daß es durch ſeine erfolgreichen Verſtändigungsbemühungen mit Polen den Anſtoß für das Zuſammenleben der Völker in Oſteuropa gegeben habe. So habe Danzig einen Dienſt für das Reich erfüllen können. Das veränderte Verhältnis Danzig Polen, die bereinigten Beziehungen zwiſchen dem Reich und Polen hätten für die Danziger Politik neue Bedingungen geſchaffen. Der Ein⸗ fluß der Liga auf die Danziger Innen⸗ und Außenpolitik ſei ausgeſchaltet worden, und an ſeine Stelle eine für die Danziger Belange erſprießlichere Ausſprache zwiſchen Berlin und Warſchau getreten. Gauleiter Forſter fuhr fort: „Die gegenwärtige Lage ſtellt uns vor zwei Aufgaben: 1. Wir müſſen uns eine dauerhafte innere Ordnung ſchaffen, und zwar nach national⸗ ſozialiſtiſcher Ueberlegung und Planung: 2. die Freie Stadt Danzig muß nach außen hin ihren hundertprozentigen deutſchen und nationalſozialiſtiſchen Charakter unmißdeutig herausſtellen. Zur erſten Aufgabe gehört die Verpflichtung, daß wir uns darum ſorgen, daß alle Brot un Arbeit haben. Wir ſind uns bewußt, daß es hier noch manches zu tun gibt, trotzdem ent⸗ gegen vielen Schwierigkeiten alles mögliche verſucht und auch durchgeführt wurde. Wenn wir uns in Danzig ſo eingerichtet haben, daß die von uns geforderte innere Ordnung vor⸗ handen iſt, werden wir unſerer Stadt auch das Die Funktionen der Staats⸗aufſicht über die Gemeinden Miniſterialdirektor Dr. Friedr. Karl Surén, Leiter der Kommunalabteilung im Reichs- u. Preußiſchen Miniſterium des Innern. äußert ſich in einem Aufſatz der Zeitſchrift der Akade⸗ mie für Deutſches Recht(1. Februarheft 1938) über Sinn und Aufgabe der Staatsaufſſicht über die Gemeinden. Er zeigt, daß die Aufgabe der Staatsaufſicht nicht in der Abgrenzung und Be⸗ aufſichtigung der Befugniſſe der Gemeinden zu ſehen iſt, ſondern daß nach Erlaß der Deutſchen Gemeindeordnung, die die notwendigen Grenzen ſteckt, eine zweite Aufgabe viel wichtiger wur⸗ de, nämlich die, den Gemeinden Schutz zu bie⸗ ten. Ein Rückblick auf die fünf Jahre ſeit der Machtübernahme zeigt nicht nur. daß die Auf⸗ ſichtsbehörden ſich der Schutzfunktion, die ſie für die Selbſtverwaltung übernommen haben, be— wußt geweſen find; er zeigt auch, daß das Be⸗ mühen der Aufſichtsbehörden auf dieſem Gebiet erfolgreich war. Der Verfaſſer weiſt dann an einzelnen Beiſpielen nach, wie ſich der Schutz der Staatsaufſicht für die deutſchen Gemeinden ausgewirkt hat. So wäre zum Beiſpiel die Sa⸗ nierung der Gemeindefinanzen ohne kräftigen Schutz der Staatsauſſicht nicht durchzuführen ge⸗ weſen. Kaum hatten nämlich die erſten Bemüh⸗ ungen auf Wiedergeſundung der Gemeindefinan⸗ zen eingeſetzt, als bereits alle möglichen Auf⸗ gabenträger die Anforderung an die Gemein⸗ den ſtellten, für dieſe oder jene von ihnen zu betreuenden Aufgaben finanzielle Zuſchüſſe zu leiſten. Hier konnte nur die Aufſtellung und die ſtrikte Durchführung klarer und eindeutiger Grundſätze das eben begonnene Werk der Sa⸗ nierung der Gemeinden ſichern. Es mußte von Anfang an mit der Auffaſſung gebrochen wer⸗ den, als ſeien die Gemeinden die Finanziers auch der Aufgaben, die durch Geſetz oder frei⸗ willige Uebernahme anderen Stellen zufielen. Eine verantwortungsbewußte Finanzgebarung iſt nach allen Erfahrungen ſtets nur dann ge⸗ ſichert, wenn der einzelne Aufgabenträger mit ſeinen Mitteln wirtſchaftet. Die Gemeinde erfüllt mit ihren Mitteln ihre Aufgaben und gewährt finanzielle Zuſchüſſe an andere nur inſoweit, als dieſe der Gemeinde ſelbſt be— ſtimmte Aufgaben abnehmen. Daß die Innehal⸗ tung dieſer Linie eine unbedingte Vorausſetzung der Geſundung der Gemeindefinanzen war, iſt allgemeine Erkenntnis Ein weiteres lehrhaftes Beiſpiel für den ſchützenden Charakter der Staatsaufſicht iſt das Gebiet der gemeindlichen Kreditpolitik. Es iſt nicht übertrieben, wenn hier feſtgeſtellt wird, daß es bei der Machtübernahme einen Gemeindekredit nicht mehr gab. Es fand ſich damals kein privater oder öffentlich⸗rechtlicher Geldgeber mehr, der den weitgehend zahlungs⸗ unfähigen, übermäßig verſchuldeten Gemeinden noch Gelder ausgeliehen hätte. Wenn heute nach fünf Jahren der Gemeindekredit wieder eine geſchätzte Anlage von Kapitalien iſt, ſo iſt das nicht zuletzt das Verdienſt der von den ſtaatlichen Aufſichtsbehörden betriebenen Kre⸗ ditpolitik. Es iſt durch die Handhabung des auſſichtsbehördlichen Genehmigungsrechts nicht nur gelungen, durch Sonderung des vordring⸗ lichen und des aufſchiebbaren Darlehnsbedarfs der Gemeinden die Geſamtverſchuldung trotz der rieſenhaften Anſtrengungenungen in der Ar⸗ beitsbeſchaffungsſchlacht zu ſenken; es iſt wei⸗ Langſam und zögernd beginnt er hler als Landſchaftsmaler ausgegeben? Sat er denn wirklich gemalt?“ Gewiß, muß Jonny beſtätigen. Er hat oft genug daneben geſtanden. wenn Miſter Tre⸗ mayne vor der Staffelei ſaß. Gemalt hat er wirklich, und ſoweit Jonny etwas vaͤn Malerei verſteht, ſchien Miſter Tremayne ſogar ein guter Maler zu ſein. „Schön“, ſagt Miſter Weſtern alias Walt Miller.„das iſt alles ganz intereſſant. was Sie hier erzählen. Wie aber erklären Sie es ſich, daß trotzdem gefälſchte Banknoten auf echtem e in den Umlauf gekommen ind?“ Jonny Brown bleibt wie vom Blitz getrof⸗ fen ſtehen. „Was ſagen Sie da? Gefälſchte Banknoten? Und auf echtem Papier...“ Walt Miller macht ein verwundertes Geſicht. „Mann“, kann er bloß ſagen,„ſtellen Sie ſich nur ſo dumm oder ſind Sie es wirklich? Was haben Sie denn eigentlich geglaubt, wozu Mi⸗ ſter Tremayne und ſeine Nichte das Papier haben wollten? Etwa um ſich die Zimmer⸗ wände damit zu tapezieren?“ „Aber ich habe doch tatſächlich niemals Pa⸗ pier abgeliefert!“ ſtöhnt Jonny. Walt Miller nickt. „Das iſt es ja gerade“, ſagt er.„Sie ſind gleich beim erſten Mal von Brewer geſchnappt worden, ſind alſo gar nicht mehr dazu gekom⸗ men, die Lieferung des Papieres in Gang zu bringen. Wer alſo kann das getan haben?“ (Fortſetzung folgt) Das Vverhällnis Danzigs zu Polen Direkle Ausſprache erſprießlicher als Genf äußere ſtädtebauliche Geſicht geben, das dieſer Zeit des Aufbaues würdig iſt. Ebenſo muß durch großzügige Veranſtaltungen Danzigs kulturelle und kulturpolitiſche Bedeutung in Erſcheinung treten. Im übrigen werden wir dafür ſorgen, daß auch wir die Lebensformen unſerer zeichsdeutſchen Volksgenoſſen überneh⸗ men, daß heiß. wir werden die nationalſozia⸗ liſtiſche Geſetzgebung nach Maßgabe und Not⸗ wendigkeit auch hier in Anwendung bringen.“ Rom, 4. Februar. Zu den Ausführungen, mit denen Admiral Leahy das amerikaniſche Flottenauf⸗ rüſtungsprogramm zu begründen ver⸗ ſuchte, erklärt der Direktor des„Giornale d' Italia“, vie Vereinigten Staaten könnten rü⸗ ſten, ſoviel ſie wollten, es gehe aber nicht an, dieſe Aufrüſtung mit der italieniſchen Haltung in Verbindung zu bringen. Wenn Leahy be⸗ haupte, die Londoner Konferenz von 1930 habe der Abrüſtungspolitik zur See den erſten Mißerfolg gebracht, ſo dürfe er nicht ver⸗ geſſen, daß das Scheitern dieſer Konferenz vor allem auf die Uneinigkeit zwiſchen England und Frankreich zurückgehe, und daß Italien nur deshalb daran beteiligt war, weil man in London verſucht hatte, die 1922 in Waſhington gemachten Zugeſtändniſſe Italien vorzuenthalten. Wenn Admiral Leaby daran erinnere, daß Italien dem Londoner Ab⸗ kommen von 1936 noch nicht zugeſtimmt habe und weiterhin keine Aufſchlüſſe über ſeine Flottenbauten gebe, ſo vergeſſe er offenbar. daß dieſes Abkommen das Ergebnis einer Zuſammenarbeit ſei und ſeiner Durchfüh⸗ rung eine Politik der Zuſammenarbeit voraus⸗ ſetze Nach der Unterzeichnung des Abkommens von 1936 habe Italien jedoch die Vorausſetzun⸗ gen zu einer fruchtbaren internationalen Zu⸗ eee zwiſchen den Unterzeichnern ver⸗ mißt. Bewußt falſch und tendenziss ſei ter gelungen, den Durchſchnittszinsſatz. der bei dem Umbruch über 7 Prozent lag, auf unter 5 Prozent zu ſenken und gleich⸗ zeitig eine Fülle unbequemer Darlehnsbeding⸗ ungen, wie beſondere Sicherheitsleiſtung. Ne⸗ benkoſten uſw., die für die Geldgeber aus der Verfallszeit der Gemeinden zunächſt noch eine liebe Gewohnheit waren, auf ein tragbares Maß zu bringen. Neues Shaleſpeare-Aulogramm enldeckt 5 Es iſt 200 000 Mark wert Nur ſechs andere Unterſchriften exiſtieren Salt Lake⸗City, 1 Februar Profeſſor Lewis vom Shakeſpeare⸗Inſtitut der Utah⸗Univerſität in Salt Lake⸗Eity gibt die ſenſationelle Nachricht bekannt, daß es gelungen ſei, eine bisher unbekannte Unterſchrift des großen engliſchen Dichters Shakeſpeare zu er⸗ mitteln und als echt anzuerkennen. hake⸗ ſpeare, einer der bekannteſten Dichter der Welt⸗ literatur, gilt trotz der Vielzahl ſeiner Werke als„großer Unbekannter“. Ganz abgeſehen da⸗ von, daß ſich die Literaturhiſtoriker noch immer nicht einig werden können, ob William Shake⸗ ſpeare wirklich der Verfaſſer der ihm zugeſchrie⸗ benen Werke ſei, oder ob man ihn zu Unrecht berühmt gemacht habe, weiß man über den W„l Shakeſpeare recht N Kein ein⸗ b es ſeiner Stücke iſt in der riginalhand⸗ rift erhalten, darüber Ia t es nur wenige Autographien von ihm. Am bekannte⸗ ſten iſt das eigenhändig geſchriebene Teſtament, das durch die merkwürdige Beſtimmung, ſein zweitbeſtes Bett Intereſe er ſeiner 18 von jeher beſonderes Intereſſe gefunden hat. Seine Unterſchrift iſt bisher nur in ſechs ver⸗ bürgten Exemplaren bekannt. Das in Ame⸗ rika aufgefundene Autogramm wäre demnach Neuer Befriedungsakt des Danziger Senals Danzig, 3. Februar Am Donnerstagvormittag wurde aus der Strafanſtalt eine Reihe von Kommuniſten ent⸗ laſſen, die im vergangenen Jahr zu längeren Freiheitsſtrafen verurteilt worden ſind. Bei dieſen Kommuniſten handelt es ſich um ehema⸗ fag Mitglieder einer kommuniſtiſchen Organi⸗ ſattion, die im Jahre 1936 eine rege Tätigkeit entfalteten. Dieſe politiſchen Gefangenen wa⸗ ren von der letzten Amneſtie, die im Oktober vorigen Jahres erfolgte, nicht erfaßt worden. Es wurde ihnen bei der Entlaſſung mitgeteilt. daß ihnen bet guter Führung der Reſt der Strafe erlaſſen werden würde. der Faſchiſtiſche Großraf einberufen Rom. 4. Februar. Der Faſchiſtiſche Großrat iſt auf Donnerstag. den 3. März. einberufen worden. Er wird wie üblich um 22 Uhr im Palazzo Venezia unter dem Vorſitz des Duce zuſammentreten. „berheimlichk Eure Gollloſigkeil“ Wie Moskau mit dem Katholizismus zuſammenarbeitet. Wien, 3. Februar Die„Reichspoſt“ beſtätigte heute einen Be⸗ richt des„Slovenec“, wonach die Wiener Polizei den Zentralagenten der Komintern für Polen, den Juden Ziwinſki, der ſeinen Sitz in Wien hatte, vor längerer Zeit verhaftet bat. In dem Bericht des zitierten katholiſchen „Slovenec“ heißt es, daß man bei dem verhaf⸗ teten kommuniſtiſchen Hauptagenten für Polen ein ſehr wichtiges Dokument gefunden babe, worin den Kommuniſten zur Pflicht ge⸗ macht wird, ihre politiſche Geſinnung und ihr volitiſches Programm und auch ihre kulturelle Einſtellung und beſonders ihren Standpunkt zum katholiſchen Glauben ſtrengſtens zu ver⸗ heimlichen! Sie hätten überall für die enge Zuſammenarbeit des Katholizismus mit dem Kommunismus zu agitieren. Miniſterpräſident Goga empfing eine Abord⸗ nung des Volksrates der Deutſchen in Ru⸗ mänien. „Anlikominkern bedroht niemand“ Gegen falſche Auslegungen— Perankworkung bei den demokralien die Auslegung von Admiral Leahy über das Antibomintern⸗Abkommen und ſeine Schlußfol⸗ gerungen, daß„dieſes Abkommen von der ame⸗ rikaniſchen Landesverteidigung berückſichtigt werden muß“. Die Antikomintern, ſo betont der Direktor des halbamtlichen Blattes abſchlie⸗ ßend, bedrohe niemand, ſondern diene lediglich der Verteidigung der drei Teilnehmer⸗ mächte gegen die vor allem gegen ſie gerich⸗ tete aggreſſive kommuniſtiſche Gefahr. Dieſe Aufgabe der Verteidigung komme aber auch einſchließlich der Vereinigten Staaten den gro⸗ ßen und reichen Imperien zugute, die ebenfalls von der alles zerſetzenden kommuniſtiſchen Peſt bedroht werden. Zumindeſt überflüfſig ſei es aber, das Rüſtungsprogramm mit einer Ver⸗ teidigung der amerikaniſchen Küſte begründen zu wollen, die ja von keiner Macht bedroht ſei, umſo mehr, als andere Redner klar und deut⸗ lich betont hätten, daß„die Stärke der amerika⸗ niſchen Kriegsmarine auf Hunderte von Meilen ſern der eigenen Küſte fühlbar ſein müſſe“. Eine ſolche Auffaſſung könne aber nicht mehr ausſchließlich mit dem Begriff der Abwehr be⸗ gründet werden. In politiſchen Kreiſen wird in dieſem Zuſam⸗ menbang auf die wiederholten deutſchen Vor⸗ ſchläge zur Rüſtungsbeſchränkung bingewieſen. Die Verantwortung für das Scheitern der bis⸗ herigen Abrüſtungsbemühungen könne deshalb nicht bei den autoritären Staten liegen, ſon⸗ dern ſei bei den Demokratien ſelbſt zu ſuchen. das ſiebente. Profeſſor Louis lehnt es zwar ab, nähere Einzelheiten über die Geſchichte dieſes Schriftſtückes mitzuteilen, da es aus Privat⸗ beſitz edne aber er fügt hinzu, daß er die Unter uchung des Namenszuges mit aller wiſ⸗ ſenſchaftlichen Gründlichkeit vorgenommen abe, da bei einem ſo ſeltenen und koſtbaren Stück die Möglichkeit einer Fälſchung beſonders nahe⸗ liegend ſei. Eine genauere Wertangabe könne er zwar nicht machen, aber andere, weniger intereſſante Kan Peaeteliausen ſeien bereits mit 200 000 RM. bezahlt worden, ſo daß man wohl annehmen könne, der neu entdeckte Na⸗ menszug des engliſchen Dramatikers werde, falls es zur Verſteigerung komme, mindeſtens einen ähnlich hohen Preis erzielen. Leider handelt es ſich nicht um einen voll⸗ ſtändigen Brief, ſondern lediglich um ein klei⸗ neres, ſchmales Stück Papier, dem aber deut⸗ lich anzuſehen iſt, daß es das abgeriſſene un⸗ terſte Stück eines Brieſes iſt. Wahrſcheinlich habe den Betreffenden, der es einmal aufhob, lediglich die Unterſchrift intereſſiert, ohne eine Vorſtellung davon zu haben, welchen Wert ſie darſtelle. Denn ſonſt hätte er zweifellos das ganze Dokument aufgehoben. Deshalb ſei es auch nicht möglich nähere Angaben darüber zu machen, zu welcher Zeit und unter welches Schriftſtück William Shakeſpeare hier ſeinen amenszug geſchrieben habe. Profeſſof Lewis, der das Autogramm von einem befreundeten Wiſſenſchaftler zur Prü⸗ fung übermittelt erhielt, glaubte zunächſt an eine Fälſchung.„Doch je mehr er ſich mit dem Namenszug beſchäftigte, deſto ſtärker wurde in ihm die 1. er doch echt ſei. Mehr als anderthalb Jahre habe er gezögert und immer wieder vergleichende Unterſuchun⸗ gen angeſtellt, bevor er der Oeffentlichkeit end⸗ gültig von ſeiner Entdeckung Mitteilung machte. Jetzt ſei er feſt überzeugt, daß dieſer ſiebente n unbekannte Namenszug des Dichters echt ei. r 2 — — überlief. Wir gaben keine Antwort, „ Herzbruder und Lumpenhund 5 Eine Geſchichte von Heinz Steguweit (12. Fortſetzung) f Da fern im Gebüſch ein edler Vogel ſang, dachten wir an Jorindes heimfahrende Seele. Das Waſſer brauſte dazu, der Wind bewegte die Wipfel, vom Geſträuch der Berge ging ein Atem aus, deſſen Schönheit uns nur untröſt⸗ licher machte. Und dieſe Johannisfunken! Daß ſie heute ſo lebendig werden mußten!— Die Gedanken quälten ſich darum.— Ich wagte das erſte Wort:„Was wird aus Ohm Zapp, Herzbruder——?“ „Dort— ſteht— er.— Dort— am— Waſ⸗ ſer— Die Augen, die ſich allmählich an die Dunkel⸗ heit gewöhnten, ſahen den bärtigen Polier, wie er ſich über das Geländer beugte, in den Strudel ſtarrend. „Zapp! So nicht, Ohm Zapp——!“ Seine Ohren hörten es, ſeine Augen wand⸗ ten ſich ab: Der unglückliche Arbeiter torkelte zurück, er ſuchte jene Gaſſe, die zum Markt führte, dort war die Wache der Polizei von Seidelburg.— „Wie iſt uns zumut, Herzbruder—?“ „Verloren. Eine ganze Schlacht verloren. Jorindes Eltern ſchon unterwegs. Geſtern kämpften wir noch, heute fängt der Schrecken an—“ Da Horſt ſchwach wurde, mußte ich die letzten Kräfte ſammeln. Mußte ich die Stütze deſſen werden, der mir alle Stützen nahm: Ich faßte den Freund in den Arm,— wie ſpürte ich das Zucken ſeiner Muskeln. In dieſem Körper raſte es, mich aber ſuchten Erinnerungen heim, denn ſo, wie ich den Herzbruder nach Hauſe führte, hatte ich manchem Kameraden das Geleit durchs Feuer gegeben.— Nur: Horſts Wunde war nicht zu ſehen, dennoch ſchien das Blut aus hundert Stichen zu laufen.— Nach wenigen Schritten riß ſich der Gequälte los: „Was tu ich denn—? Zurück muß ich—! Wache halten muß ich—! Sie liegt bei frem⸗ den Leuten—! Laß mich los, du Schuft—1 Dich hat ſie angeſehen bis zuletzt—!“ Ich klammerte mich an den Freund, ſein Mund biß ſich in meinem Aermel feſt. Es koſtete Mühe, ſo viel tobenden Schmerz zu bän⸗ digen. Horſts Seele mußte eine Trümmerſtätte ſein, da er mir unrecht tat. „Horſt, lieber Horſt, komm' mit mir, denn jetzt geht es um dich und die andern! Morgen ſind wir ſchon weiter!“ „Loslaſſen——!“ Faſt geiferte der Schrei mich an. Dann umſchlang der Junge meinen Hals und heul⸗ te wie ein krank geſchoſſenes Tier. Das brachte die Erlöſung. Das befreite den Ueberhitzten. Alſo gingen wir.— Die Stadt war ſtill, war erloſchen, kein Feuerwerk mehr auf der Höhe, kein Geſang mehr in den Straßen; im Perkeo wurde ge— lüftet, auch fegte man die Scherben und Stummel aus. Die Schranklieſe gewahrte uns, ſtellte den Beſen hin:„Gell, ſchlimm iſt's mit der Blaſſen—?“ Da uns die Antwort ſtecken blieb, ſchlug die Kellnerin ein Kreuz und jammerte:„Ha no, des hat net komme ſolle, ſo ein junges Lebe; nu habe die annren das große Wort— nu is alles vergeblich g'weſe—“ Die treue Seele. Sie ſtieß den Fuß in die Scherben, als hätte das einen beſonderen Sinn. Dann lief ſie ſchreiend ins Haus, wäh⸗ rend die andern Kellnerinnen in haſtigen Sätzen erzählten, nach Mitternacht habe die Polizei den Befehl erhalten, alle Kundgebun⸗ gen auseinanderzuknüppeln.— Horſt hörte es nicht, ſeine Sinne waren krank, ihn verlangte nach der Stille ſeiner Kammer.— Mutter Kolzem brannte noch Licht, und ſie öffnete ſo plötzlich, als habe ſie gewartet auf uns.„Gut, daß Sie kommen, ein Tele⸗ gramm iſt da! Vom Vater aus Bremen!— Stimmt das, in Seidelburg bleibt die Uni⸗ verſität geſchloſſen—? Was ſoll denn wer⸗ den—? Ich muß doch Zimmer vermieten—? Nein, eine ſchreckliche Zeit, mein Mann braucht ſie nicht mehr zu erleben—!“ Ich hatte meinen Zorn auf die Witwe, die immer entſchloſſener zu den Unentſchloſſenen gingen aufs Zimmer und machten Licht.— Dies ſegnende Gefühl, den Hunger nach Sammlung und Alleinſein ſtillen zu dürfen. Dieſe erlöſende Gnade, wie auf einer Feſtung zu ſein, wohin kein Trubel mehr geſpült wur⸗ de. Alles war uns zuviel geworden, wir hät⸗ ten ſogar das Pochen einer Freude läſtig be⸗ funden. Denn Ruhe brauchten wir, Frleden ſehnten wir, die Kräfte hatten ſich verſchwen⸗ det. Und dieſe Not in mir, arm geworden zu ſein vor dem Dürſten des Freundes.— Horſt ſtellte ſich vor den Spiegel: Ein zer⸗ malmtes Geſicht, eine Haut ohne Blut—! „Graue Haare, Johannes—“ „Das meint man, Herzbruder. Ich kenne das. C'eſt la guerre, ſagten wir in der Front. Ich habe Schlachten mit gewonnen und mit verloren, und alles wurde geteilt—!“ Nun ſetzte ſich der Freund; ich wuſch ihn, als wäre er hilflos geborgen wie ein zuſam⸗ mengeſchoſſener Kamerad. Er ſtöhnte oft und tief. „Und eins mußt du wiſſen, Herzbruder: Dreimal hat man mich aus dem Hochofen ge⸗ tragen. Dreimal hieß es: Der kommt nicht durch, nein, den hat's zu toll erwiſcht,— bin dennoch durchgekommen, Herzbruder!“— Horſt verſuchte einen Blick, der voll ge⸗ plagter Dankbarkeit war,— lächelnd faſt— es machte mich freier. „Auch das Sterben iſt eine Religion, Jo⸗ hannes. Es kommt nur darauf an, wofür man es beſorgt—!“ Herrgott, Barmherzigkeit,— mir kam's naß in die Augen. „Jorinde iſt im Himmel; ganz gewiß, Herz⸗ bruder, ſie hat es beſſer wie wir! Und ich werde bei dir bleiben, auch wenn die mage⸗ ren Jahre kommen—“ Horſt preßte mir die Hand, ſo viel Kraft hatte er wieder gewonnen.— Eine ſchwere halbe Stunde ſchwiegen wir, ich löſchte die Lampe und zündete die Kerze an.— Nun zogen Geiſter durch die enge Stu⸗ be, und wenn ein kühler Wind kam, die Gardine am Fenſter mit unſichtbaren Händen zu bewegen, dachten wir an die Seele unſe⸗ res Mädchens Der Morgen wollte ſchon dämmern, da riß Horſt Tiburtius das Telegramm des Va⸗ ters auf: Der alte Herr ſagte ſeine Ankunft für den nächſten Mittag an. „Die Offenſive geht los, Hannes! Eine Not ſtellt ſich der andern auf die Schultern. Wie halten wir das aus?“ „Ach, mit dem Leid iſt das ſo: Heute wiegt es zehn Zentner, nach Jahren nur noch ſieben Gramm.— Zuerſt ſagt man: Ich habe eine Welt verloren!— Und übermorgen wiſſen wir: Die Welt iſt klein!“ „Johannes, ſchuldig ſind wir——“ „Laß mich ausreden, Herzbruder: Weinende Kinder wiegt man ſummend in den Schlaf, aber keine Männer. Begreife das. Soll ich dir jetzt Märchen erzählen? Oder ein Lied ſingen vom Holderſtrauch—? Soll ich dir vorgau⸗ keln, der Mond wäre ein Hirte und jedes Wölkchen ein Lamm—? Nur, um dich zu be⸗ ruhigen? Ein Löffel Baldrian tut's auch.— Wir haben es eilig, Horſt Tiburtius! Die Raſt iſt nicht unſer Recht, das Reich läuft uns davon!“ „Nur etwas Gn Johannes,— mein Herz kann das Stampfen nicht laſſen. Die Kerze flackerte. Vor dem Fenſter wieder das grüne Dämmern,— es war mir, als hätten wir ſchon hundertmal ſo gewartet und geſtritten. Wir hielten die Zeit nicht an, morgen würde Jorinde ſchon einen Tag tot ſein.— Horſt ſtreifte die Stulpen ab, alles bunte Gepränge warf er von ſich, als habe er es ſelbſt überlebt.— Dann fiel er wieder auf den Stuhl: „Daß du mich jetzt belehren mußt, Johan⸗ ſies Leinen!“ „Ich bin über das bißchen Sterben hinaus, Horſt Tiburtius! Ich habe vor 15 Jahren ſchon gelernt, daß der beſte Kamerad, wenn er fiel, den Sturm nicht aufhalten konnte!“ „Ich hatte das Mädchen lieb, Kerl!“ Der Student ſtand wieder vor mir wie eine Flamme, baumlang und mit den Fäuſten eines Zweikämpfers. Er rüttelte mich heulend an den Schultern, die Kinnlade zitterte: „Haſt du mich verſtanden, Lumpenhund?— Lieb hatte ich das Mädchen!“ „Ich.. auch, Horſt Tiburtius!“ Der Herzbruder ſchlug mich nicht. Lahm und ohne Willen ließ er die Fäuſte wieder fallen. Als habe das alles nicht Zweck noch Sinn mehr.— Ich kramte in der Taſche: „Komm, rauch' eine Zigarette!“— „Nein!“ Ich kannte ſolch ein Nein. Horſt ließ ſich die Zigarette in den Mund ſchieben, ließ ſich auch Feuer geben— ich tat desgleichen.— Blaue Rauchfäden ſchwebten im Zimmer, Hanſeatiſche Verlagsanſtalt Hamburg/ Copyright 255 ſonſt aber ſtand das Schweigen zwiſchen uns, nur das Glockenſpiel orgelte ſein altes Lied: Ein Knabe hatte ein Mägdelein lieb...! Nach einer Stunde löſchte ich die Kerze, den hellen Morgen nicht zu ärgern. Jetzt erſt ſah ich, wie bleich der Studiker war, wie blau die Gruben unter den Augen, wie ver⸗ ängſtigt jede Bewegung ſeiner Hände. Er fand das erſte Wort nach dem Verſtummen: „Haſt du die Johannisfunken geſehen—? Als ob ſie das Mädchen geholt hätten.— Am Mittag kommt mein Vater. Jorindes Eltern ſind jetzt da. Mir wirds kalt. Iſt alles ver⸗ lorene Zeit, die wir hier verſitzen—!“ „Du brauchſt einen klaren Kopf, Horſt!“ „Woher bekäm ich den—?“ „Verſuch' einen Schlaf!“ „Kann nicht. Mag nicht— „Nur einen kurzen Schlaf. Sammele in deine Scheuern!“ Wieder hob ich den Jungen auf die Arme und legte ihn ins Bett. Alles ließ er ſich gefallen, auch das Streicheln durchs naſſe, vom Angttſchweiß triefende Haar. Dann ſchloß er die Augen, der gute Kamerad, das reine Kind, der tapfere Rebell. Ja, dieſe Miſchung blieb die echteſte. Immer noch. Solche Kerle ſind keine Abenteurer, wohl aber Helden.— Ich dachte Dankbares, als ich die tiefen Atemzüge des Freundes hörte. Er ſchlief al⸗ ſo. Friedfertig und vielleicht mit Genuß. Hät⸗ te dieſes Gewiſſen einen Fluch getragen, wäre aus der Zerſchlagenheit kein Schlummer ge⸗ worden.— Nun begann meine eigene Unruhe, nachdem ich die andere getröſtet hatte. Soldat war ich geweſen, nie wurde ich das los mit all ſei⸗ nem Ballaſt im guten wie im böſen.— Alſo konnte„ich nicht länger auf der Bude bleiben, wo 40 viele Bücher ſtaubten. Das Leben wartete, irgendwo lag Neues auf der Lauer, das Notwendige für derlei Stunden hatte ich gelernt: Wache ſchieben oder auf Patrouille gehen—! Es kommt Regen Glock fünf Uhr ſtand ich auf dem Pfeffer⸗ kuchenpflaſter der Hirſchgaſſe, gewaſchen und erfriſcht, wenn auch nicht ſonderlich bei Kräften; der Rücken ſchleppte ſeinen Doppel⸗ zentner Sorgen; wo ſoll ich ihn abwerfen? Der Wind war kühl, faſt fröſtelnd, der Himmel ſah nicht aus, als wollte er blau u. heiß werden für dieſen Tag. Ein Aſchermitt⸗ woch mitten im Sommer; gar ein Allerſeelen⸗ feſt im Jui, jedes Haus ſchien Trauer zu tra⸗ gen, meine Augen ſchauten es ſo. Denn die Fahnen des Vorabends hatte man eingezogen, Fetzen grüner Girlandenherrlichkeit ſchaukelten zuweilen an einem Giebel— alles Frohe wie mit der Schere abgeſchnitten, alles Gläubige verraucht und verſpielt. Obwohl kein Menſch in dieſer früheſten Frühe zu ſehen war, ſchämte ich mich meines grauen Geſichtes, ſchämte mich vor der Mü⸗ digkeit meiner Schritte. Die Füße ſetzten nicht mehr gleichmäßig auf, ich beſah mich von in⸗ nen und wurde ſchwach vor Unglück. Horſt Ti⸗ burtius hatte mich zum Stecken gehabt, wer ſollte mir ein Wort der Kräftigung geben? Die Polizei hatie nach Mitternacht noch ge⸗ knüppelt, zur gleichen Stunde war Jorinde in den Himmel gefahren. Sicher, heute mußte es regnen. Ich ſchritt, ich ſchwankte, laute Männer⸗ ſtimmen ſcheuchten micht auf. Da der Tonfall nicht freundlich war, drückte ich mich an den Häuſern vorbei, auf Feindſeligkeiten gefaßt, ich tat ja einen Patrouillengang nach verlore⸗ ner Schlacht. Nun wechſelte ich, einem Spitzbuben gleich, von einer Türniſche zur andern, immer näher den Stimmen entgegen, bis ich, behutſam um die Ecke am Albertusplatz e das wüſte Elend ſah: Drei Kerle ſtanden auf dem Neubau, dicht unterm Firſt, wo die Richtkrone hing. Sie waren dabei, das grüne Heiligtum zu zerſtük⸗ keln, einer ſchwang die Axt, die andern ten mit Meſſern— Mir war es eine Altarſchändung, die nie⸗ mand zu ahnden wagte. Ich wußte nicht min⸗ der, daß dieſe Teufel morgen ein Gottes⸗ haus ſprengen würden, weil man ſie immer gewähren ließ. Von den ſtudentiſchen Bändern blieb keine Faſer heil, vom Grün des Schwarzwaldes lebten nur noch dünne Zweige, der Reſt wur⸗ de mit tieriſchem Gebrüll in die Tiefe ge⸗ ſchleudert. 8 . Ein Königreich für eine Schrotflinte! Ich kannte keinen der Halunken: fremde Stimmen, fahle Geſichter! Ich überlegte: Drei gegen einen? Ich ohne Schutz, drüben zwei Nickmeſſer und eine Axt—? Trotzdem: Vier weite Sprünge, dann war ich am Bau. Die erſte Leiter, ein Ungeheuer von langen Maßen, ſtürzte ich der Zement⸗ maſchine entgegen, die zweite warf ich über den Platz,—— nun konnten die Gauner ſehen, wie ſie aus der Falle kamen. Ein Granatenwetter von Schwemmſteinen, Kellen und Klammern hagelte zur Erde, da⸗ zu ein Album von Flüchen,— nichts traf den fliehenden Johannes Leinen, dem dieſes Vor⸗ poſtengefecht eine Verheißung für alles ſchien, was der Tag in ſeinem friſch gefüllten Arſe⸗ nal noch bereit hielt: Jorindes Eltern, Horſts Vater, das Palaver der e die Keſ⸗ ſeljagd der Polizei. Ich mußte tief Atem holen. 505 alte Haus der Univerſität verſiegelt und verriegelt, nie⸗ mand durfte hinein, Seuchengefahr ſozuſagen. Alſo rannte ich zu den Baracken, wo die Bau⸗ handwerker wach ſein mußten, denn Schlag ſechs begann ihre Arbeit. Ein ſchwerer Weg, die volle Krümme des Schloßberges war zu umlaufen— dann ka⸗ men mir die erſten Zimmerleute entgegen: „Wohin,— Hannes?“ „Zu euch! Die Schweine haben unſre Richt⸗ krone in Stücke girſſen.“ „Klar. Jonny iſt in der Stadt—!“ Auch die Maurer kamen, bald hundert Kumpane hielten mich mit einem Ungeſtüm voll banger Fragen umzingelt:„Zapp im Kittchen? Das Mädel tot? Sie wollen Mili⸗ tär holen gegen uns? Der Tiburtius verhaf⸗ tet——-?“ Gerüchte und Wahtheiten ſchlugen einander tot. Fern rollte die Feuerwehr, trompetete auch das Ueberfallkommando aus Karlsheim— wir kannten die zweiſtufige Fanfare zu gut. Nun waren es bald hundertfünfzig Geſellen: „Brennt es wo—? Geht das Knüppeln wie⸗ der an—? Haſt du auch Keile bezogen letzte Nacht—? Sprich doch, ſprich doch....“ Zu viel. Ich trug ein Weſpenneſt im Schä⸗ del und einen Ameiſenhaufen in der Bruſt. Und ein Ekel von nie gekannter Widerwär⸗ tigkeit quetſchte mir die Gurgel zuſammen.— Jedes dieſer Geſichter verriet eine reine See⸗ le und ein banges Gemüt. Ihr armen, ihr guten Kameraden. Wie brachte ich euch bei, daß alle Herrlichkeit verpfuſcht war. Daß der Dom, den unſre Gemüter gebaut hatten, ein Scherbenhaufen wurde. Die Stimmen zeterten mich an, dieſes Sprechen war ein Keuchen; auch die Geſich⸗ ter der Zimmerleute und Maurer ſahen über⸗ nächtigt aus, alle Freude war ſchal geworden. „Kommt mitl' ſagte ich, dann marſchierten wir zur Stadt, ohne Geſang, mit aufgeklapp⸗ tem Kragen, der Wind miaute kalt. Alles, was wir geſtern gehofft hatten. war zerſto⸗ ben wie ein Trugbild in der Wüſte. Weiter und ferner als jemals ſchien der Friede unter Brüdern— wieder hörten wir das Signal der Polizei. Als wir zum Neubau kamen, ſchlug es ſechs Uhr von den Türmen. Wir hielten an: Viel glotzend Pack wimmelte ſchon auf den Bürgerſteigen, denn die Polizei hatte den Albertusplatz abgeriegelt. Poſten neben Po⸗ ſten, dazwiſchen dicke Seile, ſpaniſche Reiter und Schnelldraht: Die Feuerwehr half den drei Schändern vom Dach, die Polizei erfüllte den Befehl, keinen Arbeiter auf den Bau zu laſſen. Wir erfuhren die Urſache: Die Hand⸗ werker waren bis zum letzten Speisbuben aus der Gewerkſchaft geſchaßt worden. Jonny Scheidweins Triumph—1 Einige von den Zimmergeſellen wetzten das Meſſer, andere donnerten Flüche— ich flehte die zweihundert Kameraden an, ruhigen Blutes zu bleiben, die andern hätten es ſonſt zu leicht, uns ins Unrecht zu ſetzen. Alſo lagerten ſich die Arbeiter in eine Wie⸗ ſe, oder ſie hockten ſich auf die Treppe des alten Hauſes. Ich wußte: Der Morgen brach⸗ te die Entſcheidung, wir mußten die Leiden⸗ den bleiben, deſto früher ſtimmte das Volk gegen jene, die uns quälten. Wieder lief ich zur Hirſchgaſſe. den Herz⸗ bruder zu wecken. ſo gern ich den erho. enden Schlummer ihm gegönnt hätte. Doch ich kam zu ſpät; auf der Treppe hörte ich Horſts Stim⸗ me; Mutter Kolzem vertrat mir den Weg: „Sie können nicht zu ihm. Er hat Beſuch.“ (JFortſetzung folgt) 1 S Eren Wr il bur 11 G. N. 0 (8 Gt. hundert ngeſtüm abp im n Mili; berhaf⸗ nander ete auch eſellen: u pie⸗ u letzte 14 1 Schä⸗ Brut detwär⸗ nen.— r See⸗ en, iht ch bei, aß der en, ein dieſes Geſich⸗ 1 über⸗ potden. cierten ellapp⸗ Ales, zerſto⸗ Veitet a unter Signal lug 45 en an: If den ſe den U Po- Reiter If den jüllte au zu hand⸗ en Jong vetten — ich lhigel ſonſ Vie⸗ „ des blach⸗ eiden⸗ Vall 1 1 * i Die Gauliga im Punklefampf Gau Baden Vfe. Neckarau— Freiburger FC. 62 Kehler FV.— SpVg. Sandhofen 1122 Gau Südweſt Wormatia Worms— Eintr. Frankfurt(0:4) ISV. Frankfurt— Bor. Neunkirchen(1:2) SV. Wiesbaden— Kickers Offenbach(1:5) IK. Pirmaſens— 1. FC. Kaiſerslautern(1:1) Gau Württemberg Stuttgarter Kickers— Spfr. Stuttgart(5:0) BfB. Stuttgart— 1. SSV. Ulm 5 Stuttgarter SC.— VfR. Schwenningen(2:1 Sportfr. Eßlingen— Ulmer FV. 94(0:0) Gau Bayern Schwaben Augsburg— Wacker München(2:2) FC. 05 Schweinfurt— VfB. Ingolſtadt(0:0) Gau Heſſen SC. 03 Kaſſel— Germania Fulda(6:1) Boruſſia Fulda— SpVg. Kaſſel 6321 FC. Hanau 93— Kewa Wachenbuchen(3:1 Noch einmal Baden— Bayern Der vierte Teilnehmer an der Vorſchluß⸗ runde des Reichsbundpokal⸗Wettbewerbs ſoll am Sonntag in Karlsruhe im Wiederholungsſpiel zwiſchen Baden und Bayern ermittelt werden. Das erſte Spiel in Schweinfurt endete bekannt⸗ lich 1:1. Baden muß auf Siffling und Strie⸗ binger verzichten, während Bayern ohne Kupfer, Jakob und Lehner antritt, aber dafür Gold⸗ brunner als Verſtärkung ſeiner Läuferreihe auf⸗ bietet. Baden ſcheint mit der Aufſtellung von Föry und Langenbein im Sturm ſtärker gewor⸗ den zu ſein und könnte diesmal, wenn die Ab⸗ wehr wieder ſo groß ſpielt wie in Schweinfurt, das beſſere Ende füt ſich haben. Die Mannſchaften ſtehen: Baden: Drayß: Conrad, Bolz: Heermann. Lorenzer, Leupold; Brecht, Fiſcher 1. Langen⸗ bein, Föry, Biehle. Bayern: Köhl; Haringer, Billmann: Uebe⸗ lein, Goldbrunner, Luber: Kronzucker, Itko⸗ wiak, Gäßler, Schmitt, Simetsreiter. Baden/ Württembergs Fußballelf Am 20. Februar gegen das Elſaß Die badiſch/ württembergiſche Fußballelf, die am 20. Februar in Straßburg gegen die Aus⸗ wahl des Elſaß kämpft, wurde wie folgt aufge⸗ ſtellt: Müller(Freiburger FC.): Keller(Frei⸗ burger FC), Janſen(Stuttgarter SC.); Hen⸗ ninger(VfR. Mannheim), Frey(Stuttgarter SC.), Büchner(Freiburger FC.): Herbold(SV. Waldhof), Langenbein(VfR. Mannheim), Seitz (FV. Kornw.), Klingler(Daxlanden), Biehle (Phön. Karlsruhe). Erſatz: Brecht(Karlsruher JV.), Möller (Freiburger FC.) und Seminati(Kehler FV.) Nur einer fehlle von 313! Beginn der Kraftfahrzeug⸗Winterprüfung Die Kraftfahrzeug⸗Winterprüfung, deren Schauplatz diesmal das Erzgebirge mit Alten⸗ berg als Hauptquartier iſt, begann am Mitt⸗ woch mit der Langſtreckenprüfung. Die über 300 Teilnehmer ſtarteten nicht gemeinſam an einem Ort, ſondern es waren ſechs Städte als Aus⸗ gangspunkte der Fahrt nach Altenberg be⸗ ſtimmt. Nach der Prüfung und Abnahme der Fahrzeuge erfolgte am Mittwoch vormittag der Start zu dieſer nicht ſehr leichten Vorprüfung, bei der gewiſſe Mindeſt⸗Durchſchnittsgeſchwin⸗ digkeiten einzuhalten waren. Von den 313 gemeldeten Fahrern haben am Mittwoch von den ſechs Ausgangspunkten Frankfurt⸗Main, Nürnberg, Stuttgart, Mün⸗ chen, Hannover und Eiſenach 312 die Langſtrek⸗ kenfahrt nach dem Erzgebirge aufgenommen, ſo daß alſo erfreulicherweiſe nur eine einzige Mel⸗ dung unerfüllt blieb. Nuvolari iſt Kapilän Der neue Rennſtall der Alfa⸗Romeo⸗Werke Alfa Corſe, der neue Rennſtall Italiens, hat ſeine Rennmannſchaft für das kommende Jahr verpflichtet, die geſchloſſen von der Scuderia Ferrari übernommen wurde. Spitzenfahrer und Kapitän iſt Altmeiſter Tazio Nuvolari. Gui⸗ ſeppe Farina. Mario Tadini, Carlo Pintacuda, Emilio Villoreſi und als einziger Ausländer Raymond Sommer ſind die bekannteſten Mit⸗ glieder der Rennmannſchaft, der auch Clemente iondetti, Francesco Severi und Eugen Siena angehören. Auf dem Frühjahrsprogramm des neuen Rennſtalles ſtehen zahlreiche Prüfungsfahrten, dann wird aber auch des Nachwuchſes gedacht, für den nach deutſchem Vorbild ebenſo wie in 1 beſondere Fahrkurſe eingerichtet wer⸗ en. 110⸗Meter⸗Hürden in 14.2 Sekunden lief in Sydney der von den Berliner Olympiſchen Spie⸗ len her bekannte Südafrikaner Laveryn. Im Weitſprung ſiegte der Auſtralier Dickinſon mit 7,48 Meter und das Stabhochſpringen gewann Du Pleſſis(Südafrika) mit 4,06 Meter. Süd⸗ afrika hat bei den Britiſchen Weltſpielen in Sydney, die am kommenden Samstag beginnen, auch einen erſtklaſſigen Kugelſtoßer, Fouche, zur Stelle, der 15.18 Meter ſtieß. Eine Leichtathletik⸗Tagung findet vom 1. bis 8. April in Berlin ſtatt. Außer dem Führerring des Reichsfachamtes nehmen an dieſer Sitzung, auf der alle das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau und die Olympiſchen Spiele in To⸗ kio betreffenden Fragen beſprochen werden ſol⸗ len, auch die 16 Gaufachwarte und die 188 Nach einem nicht allzulangen Zwiſchenraum — die Fußball⸗Länderſpiele des Jahres 1937 wurden am 21. November mit dem 5:0⸗Sieg gegen Schweden abgeſchloſſen— geht am Sonntag, 6. Februar, in Köln bereits der erſte Länderkampf des neuen Jahres vor ſich, in dem die Schweiz der Gegner der deutſchen Nationalmannſchaft iſt. Die kleine Schweiz nimmt unter den vielen Sportländern, mit de⸗ nen uns freundſchaftliche Bande verbinden, einen beſonderen Platz ein, und jeder Länder⸗ kampf mit den Eidgenoſſen iſt für uns ein An⸗ laß, mit Dankbarkeit jener Zeiten zu gedenken, als unſer Vaterland von einer Welle des Haſſes umgeben war und tapfere Männer aus dem Lande Wilhelm Tells aufſtanden und den nach dem großen Krieg über Deutſchland ver⸗ hängten ſportlichen Boykott durchbrachen. Da⸗ ran müſſen und wollen wir immer denken, wenn wir mit den Schweizern zu einem ſport⸗ lichen Wettkampf in die Schranken treten. Dieſe Sympathie wird auch von den 80 000 deutſchen Fußballfreunden ausſtrahlen, die am kommen⸗ den Sonntag im Köln⸗Müngersdorfer Stadion Zeugen des 21. Fußballänderkampfes zwiſchen Deutſchland und der Schweiz ſein werden! Bisher 20 Treffen! 20 Kämpfe ſtehen in der Geſchichte der deutſch⸗ ſchweizeriſchen Fußballbeziehungen verzeichnet. 14 davon gewann Deutſchland, zwei endeten unentſchieden und vier gingen verloren; das Torverhältnis lautet 56:26 zu Deutſchlands Gunſten. Das iſt eine Bilanz, auf die der deutſche Fußballſport ſtolz ſein kann, denn ſo klein an Land die Schweiz auch iſt— im Fuß⸗ ball iſt ſie eine Großmacht. Deutſchland gewann 1937 in Zürich nur 1:0, Holland mußte ſich auch nur mit einem 2:1⸗Sieg begnügen und die Tſchechoſlowakei gewann mit 5:3. Aber ge⸗ gen Weltmeiſter Italien ſpielten die Eidge⸗ noſſen 2:2 und auf dieſes Ergebnis iſt man natürlich beſonders ſtolz. die Gegner ſind gerüſtek! In der Schweiz hat man für die Begegnung mit dem„Erzfeind“, wie Deutſchlands Fußball ohne jede Nebenabſicht gerne genannt wird, frühzeitig die Vorbereitungen aufgenommen. In Zürich wurden bereits Trainingsſpiele durchge⸗ führt, in denen die Auswahlſpieler der Schweiz im Kampf gegen eine Ausländer⸗Mannſchaft erprobt wurden. Dieſe Prüfung hat mit einem ſehr befriedigenden Ergebnis abgeſchloſſen. Schweizeriſche Preſſeſtimmen betonen, daß es Der Handballſport erlebt an dieſem Wochen⸗ ende eine reizvolle, erſtmalige Veranſtaltung. In einem Hallenturnier ſtehen ſich die Aus⸗ wahlmannſchaften von vier Ländern gegenüber, um den Beſten zu ermitteln. Die Veranſtaltung darf alſo, obwohl ſie nur vier Teilnehmer auf⸗ weiſt, als Weltmeiſterſchaft im Hallenhandball bezeichnet werden, da alle Länder dazu einge⸗ laden waren. i Das Berliner Turnier iſt etwas Neues. Es iſt das erſtemal, daß die beſten Hand⸗ ball⸗Nationen der Welt ſich in einem Hallenturnier gegenüberſtehen. um hier ihren Meiſter zu ſuchen. Deutſchland, das im Feld⸗ bandball bahnbrechend gewirkt hat und Lehr⸗ meiſter der ganzen Welt geweſen iſt und heute noch iſt. übernimmt mit dieſer Veranſtaltung auch die Führung im Spiel in der Halle. Die deutſche Streitmacht zum Turnier iſt jetzt bekannt. 14 Spieler ſtehen bereit, die Kämpfe gegen Oeſterreich, Dänemark u. Schwe⸗ den aufzunehmen. Es ſind die Torhüter Schmidt(Forſt) und Herbolzhei⸗ mer(Stuttg.), die Abwehrſpieler Schauer (Hamburg), Keiter(Berlin), Mahnkopf (Frankfurt⸗Rödelh im), W. Hömke(Ber⸗ lin) und Lubeno(Berlin) ſowie die Stür⸗ mer Steininger(Berlin), Ortmann(Bres⸗ lau), Theilig(Hamburg), Woczinſki(Ber⸗ lin), Brüntgens(Lintfort), Obermark Die deutſchen Skiläufer haben am Wochenende ihre großen Tage. 475 Einzel⸗ und 46 Staffel⸗ meldungen wurden für die am Freitag in Neu⸗ ſtadt(Schwarzwald) beginnenden Deutſchen Ski⸗Meiſterſchaften, in deren Rahmen auch gleichzeitig die Deutſchen Heeres⸗Ski⸗ meiſterſchaften durchgeführt werden, ab⸗ gegeben. Mehr und mebr füllte ſich in dieſen Tagen das inmitten der tief verſchneiten Berge liegen⸗ de Schwarzwald⸗Städtchen Neuſtadt mit Leben. Zuſammen mit den Funktionären und Sport⸗ helfern ſind die erſten Wettläufer eingetroffen. und ein Zug nach dem anderen bringt braunge⸗ brannte Läufer mit gewaltigen Bergen Skiern in das Hauptquartier der Deutſchen und Webr⸗ machts⸗Skimeiſterſchaften 1938. Da ſind die Langläufer, die ſich ſchon im Walde rings um den Hochfirſt mit den Strecken vertraut machen, unter ihnen der Breslauer Herbert Leupold, der vorjährige Marathon⸗ meiſter. Selbſtverſtändlich ſind auch die Ab⸗ fahrtsläufer am Feldberg mit den Vorbereitun⸗ gen beſchäftigt. Sie eröffnen am Samstag die Kreisfachwarte teil. Wettkämpfe. Die Freiburger ſind natürlich am us Sporlptogramm des Sonnlags Ichweiz hal Hoffnungen für Köln Vor dem erſten Jußball-Tänderſpiel des Jahres eine 3 war, dem ſchnellen, flüſſigen und abwe ſelungsreichen Spiel der Nationalen zu⸗ uſehen, das durch die geiſtige Beweglichkeit und ebendigkeit bei der Ausführung der Spielge⸗ danken einen beſonders nachhaltigen Eindruck hinterließ und auch zeigte, daß die National⸗ mannſchaft über eine ausgezeichnete Angriffs⸗ reihe 80 0 Daß die Vertretung der Schweiz alſo als ſtark zu 3 hat, und keineswegs unterſchätzt werden darf, iſt ſelbſtverſtändlich. Aus dieſer Erwägung heraus hat man ſich auch auf deut⸗ cher Seite entſchloſſen, das Beſte aufzubieten. on der Standartelf, die die großen Siege ge⸗ gen die ſkandinaviſchen Länder erfocht, ſind zwar Jakob und Goldbrunner(von den verletzten Kitzinger und Schön abgeſehen!) nicht dabei, aber der Oberhauſener Jüriſſen als Torhüter und der Saarbrücker Sold als Mittelläufer ſind keineswegs als„Erſatz“ zu betrachten, vielmehr gelten ſie ſchon lange als gleichwertige Kräfte, von denen die gleiche Leiſtung und Wirkung er⸗ wartet wird, wie von Jakob und Goldbrunner. Im übrigen war im Hinblick auf die kommen⸗ den Weltmeiſterſchaftskämpfe und die übrigen Länderſpielbegegnungen eine Vergrößerung des 3 unſerer„erſten Wahl“ durchaus not⸗ wendig. hoffnungen nalürlich beiderſeils In der Schweiz rechnet man mit einem günſti⸗ gen Abſchneiden, weil dieſe Schweizermannſchaft noch im Kommen iſt und in den Uebungsſpielen auf das Spielſyſtem der deutſchen National⸗ mannſchaft ſorgſam vorbereitet wurde. Die Elf Kate vollſtes Vertrauen und wird nach dem rteil der Fachkenner in Köln ein erſtklaſſiges Spiel zeigen. Aber auch wir können unſerer Elf voll vertrauen. Sie wird 7055 ein großes Spiel zeigen müſſen, um die Eidgenoſſen zu ſchlagen; aber daran zweifeln wir nicht. „Schiedsrichter des Länderkampfes iſt der Eng⸗ länder R. G. Rudd(Kenton), der im vergan⸗ genen Jahr in London das engliſche Pokal⸗ Endſpiel leitete. In Köln ſpielen folgende 22: Deutſchland: Jüriſſen Janes Münzenberg Kupfer Sold Gelleſch Lehner Urban Siffling Szepan Striebinger * G. Aebi Walazek Amado Wagner Bickel Lörtſchner Vernati Springer Lehmann Minelli a Bizzozzero Schweiz: Ver iſt Vellbeſter im Hallen-Handball? Vor dem großen Turnier in der Reichshauplſtadt S ene und Zimmermann(Wald⸗ hof⸗Mannheimj. Zum erſten Spiel, in dem am Samstag Dä⸗ nemark der Gegner iſt, wurde folgende Sieben aufgeboten: Schmidt; Schauer, Keiter; Mahn⸗ kopf; Steininger, Theilig, Ortmann. Der 2. Sturm wird aus Woczinſki, Brüntgens und Obermark beſtehen. Wie die Ausſichten Deutſchlands auf einen Endſieg ſind? Das kann man nicht voraus⸗ ſagen, da ſich die National⸗Mannſchaften der vier an dem Turnier beteiligten Länder Deutſch⸗ land. Oeſterreich, Schweden und Dänemark noch nicht gegenüberſtanden. Am ſtärkſten iſt bis⸗ ber der Hallenſpielverkehr zwiſchen den beiden nordiſchen Vertretern— Schweden und Däne⸗ mark— geweſen: aber auch Oeſterreich kennt die Spielſtärke unſerer Gäſte aus dem Norden heſſer als wir, da bereits mehrere öſterreichiſche Handball⸗Mannſchaften an Hallenturnieren in Stockholm und Kopenhagen teilgenommen ha⸗ ben, während von deutſcher Seite aus nur die beiden Berliner Vereine DBV. und Bewag je einmal in Kopenhagen ſpielten. Neben der Weltmeiſterſchaft läuft noch ein deutſches Städteturnier, an dem die Mannſchaf⸗ ten von Berlin, Königsberg, Frankfurt a. M. und München beteiligt ſind. Favoriten ſind hier zweifellos die Reichshauptſtädter, doch ſind auch hier die drei Gegner nicht zu verachten. deulſche Sli-Meiſlerſchaften im Schwarzwald Starke Beteiligung aus allen deutſchen Gauen ſtärkſten vertreten: aber auch die ſchnelle Par⸗ tenkirchener Mannſchaft mit Toni Bader, Roman Wörndle, Hans Kemſer und den beiden Frauen Liſa Reſch und Käthe Gras- egger iſt zur Stelle und hat das Training am Nordhang des Feldbergs aufgenommen. Unter dem Einſatz aller Kräfte wird überall am Aus⸗ bau der Strecke gearbeitet. Vor allem die Ab⸗ fahrt wird ſorgfältig hergerichtet. Die Eröffnung der Deutſchen und Wehr⸗ machts⸗Skimeiſterſchaften erfolgt am Freitag 4. Februar, um 18 Uhr auf dem Rathausplatz in Neuſtadt mit der feierlichen Flaggenhiſſung Die Wettbewerbe werden am Samstag um 10 Uhr mit dem Abfahrtslauf eingeleitet. Sämtliche Titel bei den Internationalen Tiſchtennis⸗Meiſterſchaften von Deutſchland fie⸗ len am Mittwoch in Krefeld an das Ausland. Meiſter wurden im Fraueneinzel Pritzi(Oeſter⸗ reich), im Männereinzel Hamr(Tſchechoflowa⸗ kei), im Männerdoppel Vana/ Hamr, im Frau⸗ endoppel Votrubcoba/ Devetri und im gemiſch⸗ ten Doppel Votrubcova/ Vana(ſämtlich Tſche⸗ choſlowakei). Jußball-Termine 1938 Ein Jahr großer Ereigniſſe 9. 1. Schlußſpiel Tſchammer⸗Pokal 1. Vorrunde Tſchammer⸗Pokal 23. 1. Zwiſchenrunde Reichsbund⸗Pokal 30. 1. 2. Vorrunde Tſchammer⸗Pokal 6. 2. Länderſpiel Deutſchland— Schweiz in Köln 20. 2. Vorſchlußrunde Reichsbund⸗Pokal 3. Vorrunde Tſchammer⸗Pokal 6. 3. Schlußſpiel Reichsbund⸗Pokal 13. 3. 1. Zwiſchenrunde Tſchammer⸗Pokal 20. 3. Länderſpiel Deutſchland— Ungarn in Nürnberg Länderſpiel Deutſchland— Luxemburg in Elberfeld 1. Meiſterſchafts⸗Sonntag 27. 3. 2. Meiſterſchafts⸗Sonntaa 2. Zwiſchenrunde Tſchammer⸗Pokal 3. 4. 3. Meiſterſchafts⸗Sonntag 10. 4. 4. Meiſterſchafts⸗Sonntag 3. Zwiſchenrunde Tſchammer⸗Pokal 17. 4. Oſtern i Meiſterſchafts⸗Sonntag für Spiele, die am 20. März nicht ausgetragen werden können. 24. 4. Länderſpiel Deutſchland— Portugal in Frankfurt a. M. 5. Meiſterſchafts⸗Sonntag 30. 4. Evtl. Wiederholungsſpiel der Meiſter⸗ ſchaft 8. 5. 6. Meiſterſchafts⸗Sonntag 1. Hauptrunde Tſchammer⸗Pokal 9.—21. 5. Vorbereitungs⸗Kurs für die Welt⸗ meiſterſchaft in Duisburg 14. 5. 8 Deutſchland— England in erlin 15., 18., 21. 5. Uebungsſpiele gegen engliſche Berufsſpieler-⸗Mannſchaft 22. 5. Vorſchlußſpiele Deutſche Meiſterſchaft 2. Hauptrunde Tſchammer-Pokal 4.—19. 6. Weltmeiſterſchaft 26. 6. Endſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft 3. Hauptrunde Tſchammer⸗Pokal 24.—31. 7. Deutſches Turn⸗ und Sportfeſi in Breslau 28. 8. 1. Schlußrunde Tſchammer⸗Pokal 4. 9. Opfertag des Deutſchen Sports 11. 9. 2. Schlußrunde Tſchammer⸗Pokal 18. 9. Länderſpiel Deutſchland— Polen 9. 10. 3. Schlußrunde Tſchammer⸗Pokal 6. 11. 4. Schlußrunde Tſchammer⸗Pokal 4. 12. 5. Schlußrunde Tſchammer⸗Pokal 8. 1. 39: Endſpiel um den Tſchammer⸗Pokal. Die Termine für die Schlußrunden um den Tſchammer⸗Pokal 1938 ſtimmen nicht überein mit den im Juni verankerten. Das hat ſeinen Grund in den im Juni ſtattfindenden Weltmei⸗ ſterſchaftskämpfen, die eine Durchführung der erſten beiden Schlußrunden im Juni verhindern. Gültig ſind die hier mitgeteilten Termine. 1940 mit Kd. nach Tokio Der Berliner„Angriff“ behandelt im Rah⸗ men einer Beſprechung der Betriebsappelle, die am 31. Januar im ganzen Reich anläßlich der Feierſtunde des fünften Geburtstages des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchlands abgehalten wur⸗ de, die Ausführungen von Dr. Ley in den Sie⸗ mens⸗Werken in Berlin über den weiteren Aus⸗ bau der„Kraft durch Freude“⸗Arbeit der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront. In dieſer Stellungnahme werden die Ausführungen von Dr. Ley über die deutſche Beteiligung an den Olympiſchen Spie⸗ len 1940 in Tokio wie folgt wiedergegeben: Ferner gab Dr. Ley bekannt, daß das erſte KdfF.⸗Schiff im April und auch das zweite noch im Laufe dieſes Jahres fertiggeſtellt ſein wer⸗ den— beide würden als die ſchönſten Schiffe der Welt gelten können—. und daß im Jahre 1940 eine ganze Flotte von KdF.⸗Schiffen be⸗ reitſteht, um Zehntauſende von deutſchen Arbei⸗ tern in Begleitung von Einheiten der deutſchen Marine auf einer Weltreiſe zu den Olympiſchen Spielen in Tokio zu bringen. Deulſche hallenlennis-Meiſterſchaflen Die Ausſchreibung zu den 23. Internationalen Hallentennis⸗Meiſterſchaften von Deutſchland iſt jetzt erſchienen. Die Titelkämpfe finden vom Montag. 21. Februar, bis Sonntag, 27. Febr., in Bremen ſtatt. Mit ihrer Durchführung iſt der Bremer Tennisverein von 1896 beauftragt. Die deutſchen Meiſtertitel werden im Män⸗ ner⸗ und Frauen⸗Einzel, im Männer⸗ und Frauen⸗Doppel und im Gemiſchten Doppelſpiel vergeben. Außerdem gelangen noch Troſtſpiele im Männer⸗ und Fraueneinzel zur Durchfüh⸗ rung. Meldeſchluß iſt am Donnerstag, 17. Febr. — Titelverteidiger ſind: G. v. Cramm(Deutſch⸗ land) im Männereinzel, Frau H. Sperling(Dä⸗ nemark) im Fraueneinzel, G. v. Cramm⸗H. Hen⸗ kel(Deutſchland) im Männerdoppel, Frl. T. Zehden⸗Frl. J. Jedrzeiowſka(Deutſchl.⸗Polen) im Frauendoppel und Frau H. Syverling⸗5. 53(Dänemark-⸗Deutſchland) im Gemiſchten oppel. die Meiſterſchaflen der Ringer Lampertheim kann noch Zweiter werden! Der Wettkampfbetrieb im Lager der ſüddeut⸗ ſchen Amateurringer war am letzten Wochen⸗ ende wirklich nicht ſehr groß! Im Gau Süd ⸗ weſt fielen die in der Gruppe Main-Heſſen angeſetzten Kämpfe aus. Zu bemerken iſt, daß der Kampf um den zweiten Platz noch e wegs entſchieden iſt, da Lampertheim gegen die Wertung des unentſchieden verlaufenen Kamp⸗ fes in Frankfurt Einſpruch erhoben und mit dieſem Einſpruch auch Erfolg hatte. Der Kampf wird wiederholt werden. Erſt nach dieſem Wie⸗ derholungstreffen wird man ſagen können, ob Lampertheim oder Hanau Zweiter hinter Mainz ſein wird. ———— 1 15 4 —— 4. Bekanntmachungen Orisgruppe der A. S. D. A. P. Biernheim N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Betr.: Mitglieder⸗Appell am Montag, 7. Februar, abends 8.30 Uhr, im Saale des „Freiſchütz“. Am kommenden Montag findet der monat⸗ liche Mitglieder⸗Appell der Ortsgruppe ſtatt. Es ſpricht hierbei Pg. David Müller, Frankfurt a. M. Es haben daran teilzu⸗ nehmen: alle Parteigenoſſen und Parteige⸗ noſſinnen, Parteianwärter ſowie alle Mit⸗ glieder der Formationen, Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände. Uniformträger in Uniform! Die Fahnengruppen treten um 8 Uhr an der Parteidienſtſtelle an. Ich erwarte von allen Mitgliedern eine vollzählige Beteiligung. 8 Braun, Ortsgruppenleiter. Für die Scharen 3, 4 und 5 iſt heute abend Sport. Alle Mädels ſind mit Sport⸗ zeug um 8.30 Uhr am Heim der Schiller⸗ ſchule. Die Führerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 4. Februar 1938 Anſer Tagesſpruch Die Freuden, die in der Heimat wohnen, die ſuchſt du vergebens in fernen Zonen. * „A kommt au 2 0 5. Eweig ſagt man von dem, der weder ſparen kann noch will. Auch unter den Hausfrauen gibt es genug, denen es ähnlich ergeht. Sie verſtehen nie mit dem Vorhandenen auszukommen und ſich hochzuwirtſchaften. Andere in ihrer Lage bieten durch vernünftige Wirtſchaftsführung ihren Lieben nicht nur mehr, ſondern vermögen auch darüber hinaus noch täglich etwas ein⸗ zuſparen. Ganz deutlich verraten ſich diefe Frauen bei vielen Gelegenheiten. Ob nun mal eine Verknappung in irgend einem Lebens⸗ mittel eintritt, ſie werden nicht hilflos, ſon⸗ dern ſehen ſich nach Erſatz um und ſtellen ſomit ihre Tüchtigkeit unter Beweis. Eine praktiſche Hausfrau weiß ſich zu helfen und bringt anſtatt Fleiſch auch einmal Fiſch auf den Tiſch. Marmelade wird gerne gegeſſen. Sie erſetzt die fehlende Butter. Die Auswahl an Lebensmitteln iſt ſo groß, daß das zeit⸗ weilige Fehlen irgend eines Nahrungsmittels gar nichts ausmachen darf. Sie verſteht es, ſich den Verhältniſſen anzupaſſen und berück⸗ ſichtigt ſtets das, was der Markt im Augen⸗ blick in reichem Maße bietet. Wer würde nicht auch gerne die erſten Frühgemüſe eſſen und das erſte friſche Obſt? Die Hausfrau verbraucht aber alles zu ſeiner Zeit. Sie ſchätzt ihre Wintervorräte und ſpart dadurch erheblich ein. Wenn aber ſpäter unſere deutſchen Erzeugniſſe gut und reichlich auf den Markt kommen, dann iſt ſie eifrige Käuferin und nutzt dieſe Gelegenheit zu vorteilhaften Einkäufen voll und ganz aus. Solche Frauen wiſſen, daß es heute gilt, alles auszunutzen und der Ernährung dienſt⸗ bar zu machen. Das iſt ihnen nicht nur Gebot der Sparſamkeit, ſondern es ſchafft ihnen auch geſundheitlichen Nutzen. Sie vergeuden keine Nährwerte und achten darauf, daß ihnen bei der Zubereitung der Speiſen nichts Wertvolles verloren geht. Solche Wirtſchaftsführung färbt auch auf andere Familienmitglieder ab. Ein junges Mädchen, das von vornherein in die⸗ ſem Sinne erzogen wird, wird ſpäter niemals deal ſein, unwirtſchaftlich zu denken oder ahrungsmittel verderben zu laſſen. Sie wird immer für neue und zuverläſſige Ratſchläge dankbar ſein und tritt ihnen nicht mit unangenehmen Vorurteilen entgegen.— Uebertreffen doch Erſatzmittel im Gebrauch ſehr häufig das bisher benutzte Material, wenn es nur richtig behandelt und verwandt wird. Anregungen zu ſparſamer und volks⸗ wirtſchaftlicher Haushaltführung gibt es in reichem Maße. Man muß ſich nur mit ihnen vertraut machen und dazu gehört, daß die tüchtige Hausfrau auch lieſt, was ihr geboten wird. * Der Februar im Vauernjpruch Der Bauer beobachtet den Februar beſon⸗ ders ſtark, weil nach alter Erfahrung das Wetter in dieſem Monat von beſonderer Ein⸗ wirkung einmal auf den weiteren Witterungs⸗ ablauf, dann aber auch von mancherlei Be⸗ deutung für das Erntejahr iſt. Es gibt für den Februar eine große Zahl von Bauern⸗ regeln, die das Februarwelter mit den Hoff⸗ nungen und Erwartungen für die kommenden Vorfrühlingsmonate in Verbindung bringen. Hören wir eine kleine Ausleſe der Bauern⸗ ſprüche: Viel Regen im„eoruar, viel Regen im ganzen Jahr.— Lichtmeß trüb, iſt's dem 2——.. Bauern lieb.— Iſt's Mattheis kalt, hat die Kälte Halt.— Wenn im Hornung die Mücken ſchwärmen, muß man im März die Ohren wärmen.— Februar baut manche Brück', März bricht ihnen das Genick.— Tummeln die Krähen ſich noch, bleibt uns des Winters Joch, wenn ſie vom Feld verſchwinden, wär⸗ mere Tage ſie finden.— Hornung hell und klar, gibt ein gutes Flachsjahr.— Solange die Lerche nicht vor Lichtmeß ſingt, ſolange nach Lichtmeß kein Lied ihr gelingt. Dem Februar iſt nicht immer zu trauen. Er bringt noch manche Winter⸗ und Schnee⸗ tage. Darauf weiſen folgende Bauernregeln hin: St. Dorothee gibt den meiſten Schnee. — Die Nacht vor Petri Stuhlfeier weiſet an, was wir 40 Tage für ein Wetter han. Allgemeine Bauernregeln ſind: Wenn die Haſen luſtig ſpringen, hoch in den Lüften Lerchen ſingen, wird's uns Froſt und Kälte bringen.— Wenn die Katze im Februar in der Sonne liegt, im März ſie hinter den Ofen kriecht.— Wenn's der Hornung gnädig macht, bringt der Lenz den Froſt bei Nacht.— Hef⸗ tige Nordwinde am Ende Februar, prophezeien ein fruchtbares Jahr.— Wenn Nordwind im Februar nicht will, ſo kommt er ſicher im April. 4 Ehrentafel des Alters 80 Jahre alt. Herr Heinrich Fal⸗ termann 1., Kühnerſtraße 12, wurde am heutigen Tage 80 Jahre alt. Dem greiſen Geburtstagskind, das heute noch körperlich und geiſtig vollauf rüſtig iſt, unſere herzlich⸗ ſten Glückwünſche. Möge ihm noch manches Jahr glücklichen Erdenlebens im Kreiſe ſeiner Angehörigen beſchieden ſein! Eine 70jährige. Frau Maria Koob geb. Steible, Moltkeſtraße 17, begeht morgen Samstag in geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit ihren 70. Geburtstag. Auch ihr entbieten wir herzlichſte Glückwünſche mit dem beſonderen Wunſch, daß ſie einen recht zufrie⸗ denen Lebensabend genießen möge. Zum Wiegemeiſter ernannt. Herr Peter Schmitt 7. iſt als Wiegemeiſter für die Gemeinde Viernheim ernannt und ver⸗ pflichtet worden. Verbeſſerte Kündigungsfriſten ſür alte Kämpfer Der Reichsfinanzminiſter hat ſich damit einverſtanden erklärt, daß vom 1. April 1937 ab für Angeſtellte im öffentlichen Dienſt, die bis zum 14. September 1930 der NSDAP beigetreten ſind, oder Mitglied der NSDAP oder ihrer Gliederungen oder des Stahlhelms bis zum 30. Januar 1933 geworden ſind und nachweisbar vor der Machtübernahme aktiv tätig waren, bei der Bemeſſung der Kranken⸗ bezüge und der Kündigungsfriſten die Zeiten dieſer Mitgliedſchaft bis zu fünf Jahren den auf Grund der Tarifordnung zu berückſich⸗ tigenden Dienſtzeiten hinzugerechnet werden. Vorausſetzung hierfür iſt, daß dieſe Zeiten auf Grund der tariflichen Beſtimmungen nicht angerechnet werden können und der Angeſtellte ein Jahr bei einer öffentlichen Verwaltung oder in einem öffentlichen Betriebe beſchäftigt und Mitglied der Partei oder einer Gliederung iſt. Der Erlaß iſt grundſätzlich auf Angeſtellte beſchränkt, die gegenwärtig noch Mitglied der NSDAP oder einer ihrer Gliederungen ſind. Die früher, auch vor der Machtübernahme, bei der NSBO abgeleiſtete Zeit gilt als bei einer Gliederung der NSDAP zurückgelegt. Aus Fortbildungsſchulen werden Berufs⸗ und Fachſchulen Die bisherige Bezeichnung der„Fortbil⸗ dungsſchulen“ wird demnächſt im Amtsge⸗ brauch verſchwinden. Nach einem Erlaß des Reichserziehungsminiſters wird man künftig „Pjlüg' mit, Kamerad!“ Eröffnung der Landarbeilerwerbung der 6. Die Landarbeit braucht Nachwuchs, denn „ohne Landarbeit hungert das Volk“ In die⸗ ſer Erkenntnis haben Hitler⸗Jugend. Reichsnährſtand und Reichsmini⸗ ſte r'i'um für Volksaufklärung und Propaganda gemeinſam eine Werbeaktion für Landarbeit der Jugend eingeleitet. die am Mittwochmittag mit einer Kundgebung im „Atrium“ in Anweſenheit zahlreicher Vertreter des Staates, der Partei, der Wehrmacht und des Reichsarbeitsdienſtes eröffnet wurde. Der Chef des Preſſe⸗ und Propagandaamtes der RIF., Oberbannführer Dr. Lapper, be⸗ zeichnete es als den Zweck dieſer Aufklärungs- und Werbeaktion, die breiten Maſſen der deut⸗ ſchen Jugend über die Bedeutung der Land⸗ arbeit aufzuklären. Der Preſſereferent des Reichsernährungs⸗ miniſteriums, Oberregierungsrat Dr. Claus, betonte in grundſätzlichen Ausführungen über die Gründe für die großzügige Werbung für die Landarbeit unter der deutſchen Jugend, ein Er⸗ folg dieſer Werbung ſei von überragender Be⸗ deutung für den Kampf Deutſchlands um ſeine Nahrungsfreiheit. Es gehe darum. der deutſchen Landwirtſchaft die nötigen Arbeitskräfte für ihre erhöhten Aufgaben im Dienſte des Vier⸗ jahresplanes zu beſchaffen. Daher komme es vor allem darauf an. daß die bäuerliche Jugend auf dem Lande bleibe, aber auch daran große Teil der ſtädtiſchen Jugend wieder a das Land zurückgeführt würden. Der deutſche Bauer habe bereits Hervorragendes im Kampf um die wirtſchaftliche Freiheit Deutſchlands ge⸗ leiſtet. Es ſei nun Aufgabe der Jugend. den dringend notwendigen Nachwuchs zu ſtellen und dem Bauern bei ſeiner ſchweren. aber auch ſchönen und befriedigenden Arbeit zu helfen. Hauptbannführer Höfinger von der RI ſprach vor allem über die Landdienſtarbeit der Hitler⸗Jugend, die im Gruppeneinſatz erſolge und den Bauern wertvolle Hilfe leiſte. Dieſer Einſatz ſolle in dieſem Jahr noch verſtärkt wer⸗ den. Er wies ferner darauf hin, daß mit der Einführung der Landarbeitslehre durch den Reichsnährſtand nunmehr auch die Aus⸗ und Fortbildung des Landarbeiters geſichert ſei. Der von der Tobis gemeinſam mit dem Reichsnährſtand und der Reichsjugendführung hergeſtellte Kulturfilm„Pflüg' mit. Kamerad!“ führte ſodann in anſchaulicher Weiſe in die Probleme des Landarbeiternachwuchſes ein. Er zeigt in ſchönen Bildern den Bauern und den Landarbeitslehrling bei der Arbeit in Hof und Feld, aber auch bei Spiel und Freude in der Dorfgemeinſchaft. Der Film wird ſicherlich dazu beitragen, dem bäuerlichen Beruf unter der deutſchen Jugend neue Freunde zu gewinnen. eee eee eee, nur noch nach drei großen Gruppen von Be⸗ rufs⸗ und Fachſchulen unterſcheiden, und zwar in allen Ländern und Gauen einheitlich. Es können zwar die hiſtoriſchen Bezeichnungen beibehalten werden. Die Berufsſchulen um⸗ faſſen alle Schulen, die pflichtmäßig von Lehr⸗ lingen, Angelernten und auch Ungelernten zu beſuchen ſind und die neben ihrem fachlichen Teil auch eine theoretiſche Ausbildung brin⸗ gen. Hierzu gehören auch Werksſchulen, In⸗ nungs⸗Fachſchulen uſw. Unter Berufs⸗Fach⸗ ſchulen ſind alle Anſtalten zu verſtehen, in denen auf Grund freiwilligen Beſuchs min⸗ deſtens ein Jahr lang Ganztagsunterricht er⸗ teilt wird. Er erſtreckt ſich ſowohl auf die theoretiſche, wie auf die praktiſche Ausbildung. Einbegriffen ſind die Lehrwerkſtätten. End⸗ lich gibt es ſodann noch die Fachſchulen. Sie erteilen Unterricht an Schüler, die bereits eine Berufsausbildung hinter ſich haben und frei⸗ willig wenigſtens ein Semeſter lang Ganz⸗ tagsunterricht nehmen oder aber Lehrgänge mit mindeſtens 600 Stunden mitmachen; hier ſollen die praktiſchen und theoretiſchen Kennt⸗ niſſe vertieft werden und zwar in einem Um⸗ fange, der es ihnen in gewiſſen Fällen ermög⸗ licht, ſich auf einen umfaſſenderen neuen Beruf vorzubereiten. Pfändbarkeit der D A F⸗Beiträge. Das Landgericht Magdeburg hat in einem Ur⸗ teil entſchieden, daß die Beiträge der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront ebenſo zu behandeln ſind, wie die Steuern und die ſozialen Abgaben. Um Zweifel über die Auswirkung dieſes Urteils für die Zwangsvollſtreckung in Lohnforderun⸗ gen vorzubeugen, ſei auf folgendes hingewie⸗ ſen: Für die Lohnpfändung im allgemeinen ſpielt dieſes Problem keine weſentliche Rolle, weil bei der Lohnpfändung nur vom Brutto⸗ lohn ausgegangen wird. Weſentlich für die Pfändbarkeit der DAF⸗Beiträge iſt nur eine Pfändung, ſoweit ſie die Eintreibung von Un⸗ terhaltsanſprüchen und ähnlichem betrifft.— Hier iſt alſo als unpfändbare Grenze der not⸗ wendige Lebensunterhalt feſtgeſetzt. Der not⸗ wendige Lebensunterhalt iſt als Nettobetrag zu verſtehen. Die Praxis hat dazu feſte Grenzen geſchaffen. Für die Großſtadt gelten als not⸗ wendiger Lebensunterhalt RM. 24.—, wäh⸗ rend für andere Bezirke in der Regel RM. 18.— angenommen werden. Dazu treten noch Beträge für Frau und Kinder. Die DAc⸗ Beiträge werden alſo außerhalb der angeführ⸗ ten Nettobeträge dem Schuldner belaſſen. Zuteilungen von Futtermitteln. Für die Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau wurden im Laufe des Januar 1000 t ölhal⸗ tige Miſchfutter, ſowie die vierte Rate Oel⸗ kuchen mit 4100 t zugeteilt, mit deren Lie⸗ ferung in den nächſten Wochen zu 1 5 ſein wird. Aus freien Mengen ſtehen Kartoffel⸗ flocken und Schnitzel in genügendem Umfange zur Verfügung, deren Bezug der Landwirt⸗ ſchaft nur empfohlen werden kann. Für die Hühnerhalter iſt für die allernächſte Zeit eine größere Zuteilung von Mais zu erwarten. Unter dieſen Umſtänden ſollte die Nachzucht in allen Stellen, beſonders auch bei Schwei⸗ nen und Hühnern in dieſem Jahre überall erweitert werden. Reichsbahn iſt kinderlieb. Erſt vor wenigen Wochen hat die Reichsbahn begrü⸗ ßenswerte Maßnahmen getroffen, Müttern mit kleinen Kindern das Reiſen zu erleichtern. Sie ſorgt dafür, daß ihnen in Perſonenzügen ein Traglaſtabteil zur Verfügung ſteht, in dem nicht geraucht werden darf, und auch in den D⸗ und Eilzügen werden Nichtraucherabteile 3. Klaſſe„vorzugsweiſe für Mütter mit klei⸗ nen Kindern“ bereitgeſtellt. Außerdem hat das Zugbegleitperſonal Anweiſung, dafür zu ſor⸗ gen, daß der reiſenden Mutter nach Möglich⸗ keit ein zweiter Platz zur Verfügung geſtellt wird, auf den ſie ihr Kleines betten kann. Dieſe Maßnahmen haben inzwiſchen eine ſinn⸗ gemäße Ergänzung erfahren. Bei Benutzung von Zügen, für die Platzkarten ausgegeben werden, können Reiſende mit Kindern unter vier Jahren jetzt außer für ſich ſelbſt auch Plätze für ihre Kinder beſtellen. Ein Fahr⸗ ausweis braucht für die Kinder nicht gelöſt zu werden. Die Kinder⸗Platzkarten werden gebüh⸗ renfrei ausgeſtellt und zur Verhütung von Mißbrauch mit dem handſchriftlichen Vermerk „Kind“ verſehen. 5 Fenſterbriefe. Bei Briefumſchlägen mit Fenſtern darf über der Anſchrift des Em⸗ pfängers auch die Abſenderangabe im Fenſter erſcheinen. Sie muß ihrer ganzen Länge nach durch einen Strich von der Anſchrift klar ab⸗ gegrenzt ſein. Durch dieſe Trennlinie wird der Raum des Brieffenſters in zwei Teile zerlegt. Bei Fenſterbriefen mit genormtem Fenſter(54 mal 99 mm) muß nach einer Ver⸗ fügung des Reichspoſtminiſters künftig zwi⸗ ſchen den beiden Teilen mindeſtens das Ver⸗ hältnis 1:2 beſtehen. Bei Fenſterbriefum⸗ ſchlägen, deren Fenſter kleiner iſt als das Normfenſter, müſſen für die Anſchrift min⸗ deſtens 35(bisher 30) mm der Geſamthöhe des Fenſters zur Verfügung ſtehen. Für die Um⸗ ſtellung wird eine Friſt bis 30. Juni 1939 gewährt. Ueberſchreiten der Reichsautobahnen. Im Einvernehmen mit dem Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen gibt der Reichsjägermei⸗ ſter bekannt, daß Jagdſchutzbeamte. die ſtaatliche Hoheitsrechte ausüben, die Reichsautobahnen in Ausübung ihres Dienſtes ohne Erlaubniskarte betreten dürfen. Darüber hinaus auch den Jagdberechtigten die allgemeine Erlaubnis zu geben, iſt mit Rückſicht auf die Verkehrsgefäbr⸗ dung und Behinderung nicht möglich. In be⸗ ſonders gelagerten Fällen werden auf Antrag Erlaubniskarten ausgeſtellt. Nc N Das Geheimnis einer gut geführten Küche liegt in der Vermeidung von Abfall und in der Ver⸗ wendung von Reſten! 0 NN Wolkig bis aufheiternd Die vom Atlantik ausgehende Wirbeltätig⸗ keit ſetzt ſich fort, hat ſich aber abgeſchwächt und weiter nordwärts verlagert. Wir verblei⸗ ben aber noch in ihrem äußerſten Einflußbe⸗ reich, ſodaß zwar mit fortſchreitender Be⸗ ruhigung, aber noch nicht mit voller Beſtän⸗ digkeit gerechnet werden kann. Freitag: Vielfach dunſtig, ſonſt wolkig bis aufheiternd, nur noch vereinzelte leichte Niederſchläge, bei weſtlichen Winden tagsüber ziemlich mild. Die Ausſichten für Samstag: Vielfach dunſtig und leicht unbeſtändig, aber nicht durchweg unfreundlich. Fasnachtsveranſtaltungen der Vereine Großer öffentlicher Maskenball im„Fürſt Alexander“ Der alljährliche große öffentliche Masken⸗ ball unter Mitwirkung des Geſangvereins Liederkranz ſteigt am morgigen Samstag im Saale des„Fürſt Alexander“. Erſtklaſſige Tanzmuſik, volkstümliche Eintrittspreiſe, ſo⸗ wie Speiſe und Getränke zu niedrigſten Prei⸗ ſen werden es ermöglichen, einige frohe Stun⸗ den im Reiche des Prinzen Karnevals zu verleben. Die bewährte Sängerſchar des Ge⸗ ſangvereins Liederkranz wird dazu beitragen, daß dieſer Abend für alle Beſucher ein Er⸗ lebnis wird. — zen u val Elf u din But 14 Nei Tei gel digt daß ond gel, ſtoh zun 0 Reif ligt vor nicht etl kommt bach beſtz Arm der offen tief ling odet unte Et Oden drt um ſch nom N des! Lobe die beſhi zahl Bran dutt det btanr dente Bi Kadſe get A 10 fc te der Heri 0 zul go 40 J0 mel net 1 terſchl. 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Abgeſchloſs⸗ ſene Fahrzeuge wurden gewaltſam aufgebro⸗ chen, ſodaß wertvolle Wagen hierdurch beſchä⸗ digt wurden. Die Ermittlungen haben ergeben. daß die Täter bei ihren nächtlichen Streifzügen ondere, auf Parkplätzen abgeſtellte Fahrzeuge gewaltſam geöffnet und daraus Gegenſtände ge⸗ ſtohlen haben. Die geſtohlenen Sachen konnten zum Teil wieder herbeigeſchafft und den Ge⸗ ſchädigten zurückgegeben werden. Bei dem ſicher⸗ geſtellten Diebesgut befand ſich u. a. eine Reiſeſchreibmaſchine, die von einem der Betei⸗ ligten im Gebälk eines Speichers gut verſteckt worden war. Die Täter wurden dem Amtsge⸗ richt vorgeführt, das gegen zwei Haftbefehl erlaſſen hat. Wollte er fenſterln? Unterflockenbach i. O. Schwer zu Schaden ge⸗ kommen iſt abends ein junger Mann, der beo⸗ bachtet wurde, wie er in Abweſenheit des Haus⸗ beſitzers ſich mit einer Leiter bewaffnet deſſen Anweſen heimlich näherte. Die Frau hörte an der Hauswand von draußen ein Scharren— offenbar, als die Leiter angeſtellt wurde— und rief um Hilfe. Hierdurch erſchrak der Eindring⸗ ling derart, daß er von der Leiter hinabſtürzte oder hinunterſprang. Jedenfalls fand man ihn unten mit doppeltem Beinbruch liegen. Er wurde ins Krankenhaus gebracht.— Da im Odenwald das Fenſterln nicht landesüblich iſt, dürfte es ſich bei dem eigenartigen Unfall wohl um etwas anderes handeln. Für alle Fälle hat ſich einmal die Polizei dieſes„Falles“ ange⸗ nommen. Iwei gcheunen abgebrannt Wenn Kinder mit Feuerwerk ſpielen. Raſtatt. In Durmersheim ſind die Scheunen des Landwirts Joſef Koffler und der Witwe Laber ſamt Stallungen völlig niedergebrannt. Die angrenzenden Wohnhäuſer wurden ſtark beſchädigt. Acht Schweine und eine große An⸗ zahl Hühner erlitten den Flammentod. Der Brand iſt nach den bisherigen Feſtſtellungen durch Kinder verurſacht worden, die in der Scheune Kofflers Feuerwerkskörper abge⸗ brannt haben ſollen. Der Schaden iſt ſehr be⸗ deutend. Radfahrer tödlich verunglückt. Bühl. Am Mittwoch vormittag ſtürzte ein Radfahrer, der von Schönbüch herunter zu ſei⸗ ner Arbeitsſtätte fahren wollte, mit ſeinem Rad ſo ſchwer. daß der Tod eintrat. Anſcheinend bat⸗ te der Verunglückte infolge des ſteilen Weges die Herrſchaft über das Fahrrad verloren und war ſo zum Sturz gekommen. Im Gefängnis erhängt. Pforzheim. Im Gefängnis erhängte ſich der 45 Jahre alte Friedrich Otto Geng. Er war vor drei Wochen von der hieſigen Großen Strafkam⸗ mer wegen Verleitung zum Meineid. Amtsun⸗ terſchlagung und Sittlichkeitsverbrechens zu 2 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. 2500 Feſtmeter Wald vernichtet. Wildbad. Erſt jetzt laſſen ſich die Sturmſchä⸗ den überblicken, welcher der in Begleitung eines Wintergewitters bereingebrochene orkanartige Sturm am vergangenen Samstag angerichtet hat. Rieſige Tannen wurden wie Streichhölzer geknickt und andere mit der Wurzel aus dem Boden geriſſen. Durch fallende Stämme wurden zwei Unterkunftshütten bei der Saatſchule ver⸗ nichtet. An einer Stelle wurden 2500 Feſtmeter Waldbeſtand vernichtet. Furchtbares Zerſtörungswerk eines wildernden Hundes Stuttgart. Der Schäfer Fritz Maiſch aus Gammertingen in Hohenzollern hatte in der Scheune des Gaſtwirts Gnann zum„Hirſch“ in Haslach bei Aulendorf(Wttbg.) vorüber⸗ ehend etwa 400 Schafe, durchweg wertvolle uttertiere und Lämmer, untergebracht. In einer der letzten Nächte brach nun ein wildern⸗ der Hund in den Schafpferch ein und richtete ein verheerendes Zerſtörungswerk an. Vier Schafe wurden von ihm zerriſſen, während die anderen ſich in ihrer Angſt in einer Ecke zu⸗ ſammenballten und dort erſtickten. Da der etwa 10 Meter vom Pferch entfernt ſchlafende Schäfer von dem Vorfall nichts bemerkt hatte, wurde das Unglück erſt am Morgen des Dienstag entdeckt. Bis zu zwei Meter hoch ge⸗ türmt, lagen die Schafe verendet am Boden. Weit mehr als 100 Stück waren ſofort erſtickt. Der Schaden wird auf mindeſtens 10 000 Mark geſchätzt. Das Fleiſch der eingegangenen Tiere iſt größtenteils nicht mehr zu verwenden. Bis jetzt konnte der wildernde Hund nicht feſtge⸗ ſtellt werden. Rückſichlsloſe Krafffahrer Fritzlar. Ein Motorradfahrer fand auf der der Straße Fritzlar Wolfhagen den Geſpann⸗ führer Chriſtianſen mit einer ſchweren Kopfver⸗ letzung in einer Blutlache liegend auf. Chriſti⸗ anſen iſt anſcheinend von einem Kraftwagen angefahren worden. Bisher gelang es noch nicht. den rückſichtsloſen Autofahrer zu ermitteln. Bad Kreuznach. In Gräfenbachtal bei Wall⸗ hauſen fanden vom Feld heimkehrende Bauers⸗ leute am Südausgang des Dorfes auf der Pro⸗ vinzialſtraße nach Bad Kreuznach das bjährige Kind des Franz Eckes tot auf. Die Polizei ſtell⸗ te feſt. daß, nach den Spuren zu urteilen. das Kind von einem Motorfahrzeug getötet wor⸗ den iſt. Leider konnte der ſchuldige Fahrer noch nicht feſtgeſtellt werden. Bunke Tageschronik Vereinigung der Gruben Frankenholz und Bexbach Höcherberg. Die r der Saargru⸗ benverwaltung, die beiden Gruben Fe en und Bexbach zu vereinigen, hat in der Gro ge⸗ meinde Höcherberg lebhaften Dank ausgelöſt. Die Grube Bexbach liegt bekanntlich ſeit gerau⸗ mer Zeit ſtill. Nunmehr wird ein ſechſter Schacht bei Grube N erbaut, der auf 130 Me⸗ ter abgeteuft wird. on der Stollenſohle des neuen Schachtes wird ein 2 nach dem alten Förderſchacht der Grube Bexbach gebro⸗ chen. Dadurch iſt es möglich, die in Frankenholz ewonnene Kohle über die bisher ſtilliegende . zu Tage zu fördern und ſie von dort mit der Bahn weiterzuſchaffen, da die Grube Bexbach einen zwei Kilometer langen Bahnanſchluß nach Bahnhof Höcherberg hat. Die Seilbahn von der Frankenholzer Höhe zum Bahnhof Höcherberg wird ſpäter ſtillgelegt. Auf der Tagesanlage der Grube Bexbach wird eine Kohlenwäſche und eine Kokerei erbaut. 1000 Mark in der Bettmatratze. Trier. Ein Trierer Einwohner hatte ſich 1000 Mark geſpart und das Geld in einer Bettma⸗ tratze verſteckt. Wie leichtſinnig er handelte, mußte er bald darauf ſelbſt erfahren. Sein Hausmädchen kam nämlich hinter das Verſtech und entnahm dem Päckchen. in dem ſich das Geld befand, 360 Mark. Der Mann war nicht wenig erſtaunt, als er den Diebſtahl bemerkte. Die diebiſche Elſter geſtand die Tat und ſiehl nun ihrer Beſtrafung entgegen. Von einem Steinblock tödlich getroffen. Dillenburg. Als der 38jährige G. Schwehn. Vater von ſechs unmündigen Kindern, mit an⸗ deren Einwohnern des Kreisortes Eibelshauſen damit beſchäftigt war, in einem Steinbruch Bauſteine zu brechen, löſte ſich ein ſchwerer Steinblock und ſtürzte auf ihn. Mit ſchweren Verletzungen wurde Schwehn ſofort in das Dil⸗ lenburger Krankenhaus eingeliefert, wo er kurz darauf ſtarb. Schüler totgeſahren. Schiltach. In der Nähe von Eulersbach wur⸗ de am Dienstag nachmittag der zwölf Jahre al⸗ te Albert Schmider von Lehengericht durch einen Laſtzug überfahren und getötet. Diebespaar auf Reiſen In Kaſſel feſtgenommen. Kaſſel. Die abenteuerliche Fahrt eines Die⸗ bespaar durch ganz Deutſchland fand in Kaſ⸗ ſel ihr Ende. Von München aus hatte ein Mann in Begleitung ſeiner Freundin zahlrei⸗ che Städte beſucht und ſich unterwegs das nöti⸗ ge Geld durch Betrügereien und Diebſtähle ver⸗ ſchafft. Der Gauner konnte jetzt in Kaſſel bei dm Verſuch, geſtohlenen Brillantſchmuck zu ver⸗ äußern, ermittelt und kurz darauf mit ſeiner Begleiterin im Hotel feſtgenommen werden. Einſturz einer hiſtoriſchen Kirche Zwei Tote, zwei Schwerverletzte Mailand, 3. Februar In einer auf das Jahr 1070 zurückgehen⸗ den Kirche von Ferrara ereignete ſich ein Bau⸗ unglück, bei welchem zwei Todesopfer iind zwei Schwerverletzte zu beklagen ind. Die Kirche, in der Martin Luther auf ſeiner Italienreiſe eine Meſſe zelebriert haben ſoll, wird nicht mehr als Gotteshaus benutzt und ſollte in eine ſtädtiſche Autogarage umgewan⸗ delt werden. höllenmaſchinenanſchlag von GPA.-Agenlen in Bofin 0 88 Sofia, 3. Februar In der Sofioter Wohnung des vor einigen Jahren aus Sowjetrußland geflüchteten Schrift⸗ ſtellers Iwan Solonewitſch wurde heute vormit⸗ tag, in einem Paket verpackt, eine Höllen⸗ maſchine abgegeben. Beim Oeffnen des Paketes explodierte die Höllenmaſchine, zerriß einen zu⸗ fällig in der Wohnung anweſenden ruſſiſchen Emigranten und verwundete die Frau Solone⸗ witſchs. Letztere erlag nach kurzer Zeit ihren ſchweren Verletzungen. Iwan Solonewitſch ſelbſt blieb unverletzt. Sein Sohn erlitt leichtere Ver⸗ letzungen. Die Exploſion richtete in der Woh⸗ nung großen Sachſchaden an. Alles ſpricht dafür, daß der Anſchlag das Werk von GU.⸗Agenten iſt. Solonewitſch und ſeine Frau Tamara So⸗ lonewitſch haben nämlich der kommuniſtiſchen Mühlarbeit im Ausland mit ihren Werken ſchwerſten Abbruch getan. da ſie die grauenvol⸗ len Zuſtände in Sowſetrußland wie kaum ein Flüchtling zuvor enthüllten. f Blick in den Gerichlsſaal i der gelenkige„Betrunkene“ 5 Ludwigshafen. Auf acht zum Teil ſchwere Vorſtrafen blickt der ledige 86jähr. Karl Stahl aus Rheingönheim zurück. Diesmal war er wegen verſuchten ſchweren Diebſtahls im wieder⸗ holten Rückfalle angeklagt. Nach durchzechter Nacht ſtellte er ſich am 21. Dezember 1937 bor dem Anweſen eines Lebensmittelhändlers ſtark betrunken, ließ ſich zu Boden fallen und ver⸗ ſchwand durch ein Fenſter in den Keller. Dort ſtellte er Weinflaſchen zurecht, wurde aber vor⸗ zeitig ertappt und verließ den Keller wieder urch das Fenſter. Vor Gericht wollte er von nichts wiſſen, wurde aber überführt. Das Urteil lautete in Anbetracht der Vorſtrafen auf ein Jahr Gefängnis. Gefüngnisſtrafe wegen Steuerhinterziehung Darmſtadt. Die Kleine Strafkammer hat als Berufungsinſtanz den Milchhändler Phil. Hill aus Langen wegen fortgeſetzter vorſätzlicher Um⸗ ſatzſteuerhinterziehung zu einer Geldſtrafe von 1700 Mark und zu einer Gefängnisſtrafe von 6 Wochen und wegen verſuchter Einkommen⸗ ſteuerhinterziehung in Tateinheit mit verſuch⸗ ter Gewerbeertragsſteuerhiſtterziehung zu einer Geldſtrafe von 900 Mark und zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von 3 Wochen ſowie zu den Koſten des Verfahrens beider Inſtanzen verurteilt. Aus den beiden Gefängnisſtrafen von 6 und 8 Wo⸗ chen wird eine Geſamtgefängnisſtrafe von zwei Monaten gebildet. Zwei Jahre Zuchthaus wegen Einbruchs Gießen. Die Gießener Große Strafkammer verurteilte den wegen ſchweren Diebſtahls ſchon wiederholt vorbeſtraften Hans Reven aus Kol⸗ mar, der im Herbſt v. Is. in Bingen und Nie⸗ derweiſel ſchwere Einbruchsſachen gedreht hatte, zu zwei Jahren Zuchthaus. Der Angeklagte, den der Gerichtsvorſitzende als aſozialen Menſchen kennzeichnete, mußte wegen eines Ausbruchs⸗ — gefeſſelt dem Gericht vorgeführt wer⸗ en. Ein Todesurleil beſtäfigt Im Dechener Mordprozeß Saarbrücken. Das Reichsgericht hat die von der 40 Jahre alten Witwe Frieda Biehl geb. Roth aus Neunkirchen gegen das Urteil des Schwurgerichts Saarbrücken vom 28. September v. Is. eingelegte Reviſion als unzuläſſig ver⸗ worfen. Damit iſt die Beſchwerdeführerin we⸗ gen Mordes rechtskräftig zum Tode verurteilt 1 25 Aberkennung der Ehrenrechte auf Lebens- zeit. Die Angeklagte, die mit ihrem 24jährigen Neffen Helmut Denzler ein ſträfliches Verhält⸗ nis unterhielt, hatte dieſen dazu überredet, ihren Ehemann zu töten. Am Abend des 4. 8. 1936 erſchlug D. ſeinen 42 Jahre alten Onkel Albert Biehl in der Kaffeeküche der Grube Dechen. Der geiſteskranke Täter konnte nicht ſtrafrechtlich be⸗ langt werden. Er wurde freigeſprochen und 2 1 in einer Heilanſtalt unterge⸗ racht. der Mann mit den 46 Krankheits- ſumplomen Freiburg i. Brg. Ein nicht alltäglicher An⸗ geklagter iſt der 61jährige, in Burg bei Magde⸗ burg geborene verheiratete Willi Kieſel, der ſich vor der Großen Strafkammer wegen Be⸗ truges in 47 Fällen zu verantworten hatte. Einige dieſer Fälle ſpielten im Ausland, wo das deutſche Anſehen durch die unverſchämten Hochſtapeleien des Angeklagten nicht gerade ge⸗ beſſert wurde. Er hat keinen feſten Wohnſitz und ſorgt nicht für ſeine Familie. Er lebt auf großem Fuße, kehrt nur in Hotels erſten Ran⸗ ges ein, ſucht Sanatorien und Penſionen auf, um überall ohne zu bezahlen zu verduften. Von etwa einem Dutzend Aerzten in verſchiedenen Städten ließ er ſich Geſundheitsatteſte ausſtel⸗ len, ohne auch nur einen Pfennig zu bezahlen. Einer der ärztlichen Zeugen ſagte aus, daß der Angeklagte mit einer Liſte von 30 Krankheits⸗ ſymptomen zwecks Unterſuchung zu ihm gekom⸗ men ſei und erklärt habe. er könne die Zahl der Krankheitsſymptome auf 46 erhöhen. Ueberall trat er arrogant auf und prahlte mit ſeinen Be⸗ ziehungen zu führenden Perſönlichkeiten.— Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnis⸗ ſtrafe von eineinhalb Jahren und Ueberweifung in eine Heilanſtalt.— Das Gericht verurteilte ihn unter Zubilligung mildernder Umſtände auf Grund e pſychiatriſchen Gutachtens zu einem Fahre Gefängnis und ſprach die Ueberweiſung in eine Heil⸗ und Pflegeanſtalt aus. Bei der Strafzumeſſung wurde der§ 51 Abſ. 2(ver⸗ . Zurechnungsfähigkeit) zu Grunde ge⸗ egt. die Kanzel darf nicht mißbraucht werden Verleſung von Kirchenaustritten verboten Durch Runderlaß des Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſters des Innern vom 18. Februar 1937 war die öffentliche Bekanntgabe von Perſonen, welche aus der Kirche austreten, verboten wor⸗ den. Der„Landesbruderrat“ der evangeliſchen Bekenntniskirche hatte im Juni 1937 einen Be⸗ ſchluß gefaßt, in welchem es u. a. hieß. der Lan⸗ desbruderrat halte es für recht, daß in allen Ge⸗ meinden, in denen der Uebung nach Kirchen⸗ austritte von Gemeindemitgliedern im Gottes⸗ dienſt bekanntgegeben worden ſeien, dies auch weiterhin geſchehe. Als der Pfarrer N. und der Landwirt von A. und andere Mitglieder des„Landesbruderrats“ ur ſtrafrechtlichen Verantwortung gezogen wur⸗ 170 bekämpften ſie die formelle und materielle Gülttakeit des Erlaſſes vom 18. Februar 1937 und behaupteten, die Bekanntgabe der Kirchen⸗ austritte von der Kanzel ſei eine innerkirchliche Angelegenheit. Das Schnellſchöffengericht in Berlin verurteilte aber den Pfarrer N. und den Landwirt von A. wegen Zuwiderhandlung ge⸗ gen 8 110, 111 des Strafgeſetzbuchs und 8 4 der Verordnung zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar 1938 zu je 600 RM. Strafe und vertrat den Standpunkt, 0 7 en die Rechtswirkſamkeit des Miniſterialerlaſſes über das Verbot der öffentlichen Bekanntgabe von Kirchenaustritten, welcher ſich auf die auf Grund des Artikels 48 der Reichsverfaſſung er⸗ laſſene Verordnung vom 28. Februgr 1983 ſtütze, keine Einwendungen zu erheben ſeien: die Miniſterialverordnung ſtelle keinen Eingriff in die innere kirchliche Verwaltung dar, ſie ſei vielmehr im Intereſſe der öffentlichen Sicher⸗ heit und Ordnung ergangen. Die von Pfarrer N. und dem Landwirt von A. eingelegte Reviſion wies der 1. Strafſenat * 3 kg 0.40 RM gie hören im Rundfunk.. Samstag, den 5. Februar Deutſchlandſender 6: Glockenſpeil. Morgenruf. 6.30: Konzert. 72 Nachrichten. 10: Dem Feind zur Wehr— dem Land zur Ehr! 10.30: Fröhlicher Kindergarten. 11.30: Drei⸗ zig bunte Minuten. 12: Konzert. 13 50: Nachrichten. 14: Allerlei von Zwei bis Drei! 15.15: Buntes Wo⸗ chenende. 16: Unſer luſtiges Wochenend. 18: Muſi⸗ kaliſche Kurzweil. 18.45: Reichs-⸗Winterſportwett⸗ kämpfe der§ J. 19.10: Die Kraftfahrzeug⸗Winterprü⸗ fung in Altenberg. 19.30:... und jetzt iſt Feier⸗ abend. 22: Nachrichten. 22 15: Deutſche Wehrmacht⸗ Skimeiſterſchaften. 22.30: Weltmeiſterſchaft im Hallen⸗ handball. 23—0.55: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. Frankfurt 6: Morgenſpruch. Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 71 Nachrichten. 8.10: Gymnaſtik. 8,30: Gaunachrichten⸗ 10:„Kreuzzug anno 1731“. 10.30: Froher Klang zur Werkpauſe. 11.40: Deutſche Scholle. 12: Konzert. 14.10: Schallplatten⸗Premiere. 15: Fiſchige am Main. Eine Hörfolge. 15.30: Eröffnung der Deutſchen Wehr⸗ machts⸗Skimeiſterſchaften 16: Mit Muſik, da wollen wir luſtig ſein! 18: Deutſche⸗ u. Wehrmachts⸗Skimei⸗ ſterſchaften. Der Abfahrtslauf. 18.15: Zeitgeſchehen. 18.40: Fröhlicher Lautſprecher. 19: Nachrichten. 19.10: Blasmuſik. Wunſchkonzert 20 10: Jetzt gehen wir los. 22: Nachrichten. 22.15: Deutſche und Wehrmachts⸗ ſkimeiſterſchaften. 22.30: Tanzmuſik. 24—2: Nacht⸗ konzert. Stuttgart 6: n Gymnaſtik. 6.30: 5 557750 7: Nach⸗ richten. 10: Gymnaſtik. 8.30: Fröhliche Morgen⸗ muſik. 10:„Kreuzzug anno 1731“. 11.30: Volksmuſik. 12: Konzert 14: Schöne Stimmen. 15: Heitere Klänge zum Wochenende. 16: Mit Muſik, da wollen wir luſtig ſein. 18. Tonbericht der Woche. 18.45: Hör⸗ bericht von der Kraftfahrzeug⸗Winterprüfung. 19: Nachrichten. 19 15: Alt Heidelberg. 20:„Eh' das Spiel beginnt..“ 20.45:„Der Bajazzo“. 22: Nach⸗ richten. 22.15: Deutſche⸗ und Wehrmachts⸗Skimei⸗ ſterſchaften Der Abfahrtlauf. 22.30: Tanzen, tanzen, das macht Spaß! 24—2: Nachtkonzert. Marktberichle Mannheimer Getreidegroßmarkt. dnb. Weizen: 75/777 tg, Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgebiet W 14, per 1. Jan. bis 31. März 1938 RM. 20.80, W 15 20.90, W' 16 21.00, W' 17 21.10, W 19 21.40, W 20 21.60; Ausgleich pl. 40 Pfg.; Qualitätszuſchläge für 1 kg über Durchſchnitt 5012 100 kg, für 2 kg 0.30, äge je Kilo 20 Pfg. Roggen: 69,/(71 kg, Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſ affenh. exkl. Sack, 8 b. R 14, per 1. Dez. 37 bis 31. März 1938 RM. 1 10, R 15 19.20, R 18 19.60, R 19 19,80, Ausgl. pl. 40 Pfg.; Qualitätszu⸗ ſchläge: für 1 fg über Durchſchn. 0.07¼ RM. per 100 73 ür 2 kg 0.15, für 3 kg 0.22 ½. utter⸗ Ger ſte: 59/60 1g Jeſchreiſe. geſ. tr. Durchſchn. Be⸗ ſchaffenheit exkl., Sa 1 G 7, per 1. Febr. bis 30, April 1938 RM. 17.10, G 8 17.40, G 8 17.60, G 11 17.90. Ausgl. pl. 40 Pfg. Induſtrie⸗ gerſte: Zuläſſiger Preisaufſchlag bis zu RM. 2.00 p. 100 0 ab Exzeugerſtation. Dr Frei Erzeuger tation je nach Preisgebiet RM. 20/22 die 100 kg., Raps, inl. ab Station 32.00, Mais mit Sack —. utter ⸗Hafer: 46/49 kg, Feſtpreiſe, gef. tr. Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgebiet H 11, per Febr. 1938 RM. 16.70, H 14 17.20, H 17 17.50, Ausgl. pl. 40 Pfg. Induſtriehafer: ae ene bis zu Rd. 2.00 p. 100 f 9 ennachprodukte: Weizenkleie, ab 15. 9. 1986. Preisgeb. W 14 RM. 1060, W' 15 10.65, W 16 10.70, W 17 10.75, W 19 10.90, W 20 11.00, Weizenvollkleie plus RM. 0.50, Roggenkleie, ab 15. 8. 1936, Preisgebiet R 14 10.10, R 15 10.15 AR 18 10.45, R 19 10.50, Ausgl. pl. 30 Pfg., dazu 5 Pfg. Vermittlergebühr. Roggenvollkleie plus RM. 1.00. Gerſtenfuttermehl: Preisgebiet G 7. per Pen 1938. RM. 18.80, G 8 19.10, G 9 19.30, G 11 19.60, Weizenfuttermebl 13.50, Biertreber, ab Fabrik, Höchſtpreis 14.00, Malzkeime 13.40, Ausgl. pl. 30 20 Zu, und Abſchläge auf Grund der reichsgeſetzl. Regelung. Ausſtichware RM. 0.70 bis 1.50 per Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen, prompt, Feſt⸗ preis ab Fabrik, Febr. RM 15.80, Sopyaſchrot, prompt, 15.50, Rapskuchen, inl. 13.70, dto. ausl. 14.20, Rapskuchenſchrot 13.70, Palmkuchen 13.90, Kokoskuchen 14.70, Seſamkuchen 15.00, Leinkuchen 16.80; Trockenſchnitzel, Fabrikpreis, loſe, Februar 1938 8.48, Rohmelaſſe, 6.12, Steffenſchnitzel 10.68, Zuckerſchnitzel vollw. 11.68; ab Trockenſchnitzel Ausgl. pl. 35 Pfg. Rauhfutter: Heu: Wieſenheu, loſes, gut, geſund, trocken RM 5.50—6.40, Luzerne⸗ kleeheu. loſes, gut, geſund, trocken 7.00— 7.40. Dieſe Preiſe verſtehen ſich frei verladen Vollbahnſtation. ür Preſſung von Heu darf ein Zuſchlag von 40 fg. für je 100 ka erhoben werden In den ge⸗ nannten Höchſtpreiſen ſind die Gewinnſpanne und alle Speſen des Handels enthalten. Die Koſten für 5 ab Verladeſtation und für Deckenmiete dür⸗ fen nux in Höhe der tatſächlich entſtandenen Koſten in Rechnung geſtellt werden. Für Stadtanlieferung durch den Empfangsverteiler darf ein Zuſchlag von höchſtens 50 Pfg. für je 100 kg erhoben werden. Stroh: Groß handelspreiſe ab Ver⸗ ladeſtation: Roggen und Weizenſtroh, loſe oder bindfadengepreßt RM. 3.20—3.60, Roggen⸗ und Weizenſtroh drahtgepreßt RM. 3.60—4.00, Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, bindfadengepreßt 3.00—9.40, Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, drahtgepreßt 3.40—3.80, Futter⸗ ſtroh,(Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, gebunden) 3.50 bis 3.90. Dieſe Preiſe verſtehen ſich frei verladen Voll⸗ bahnſtation. Für Stadtanlieferung durch den Emv⸗ fangsverteiler darf ein Zuſchlag von böchſtens 50 Pfg. für je 100 kg erhoben werden. Spelzſpreu, ad Station des Erzeugers oder ab Gerbmühle RM. 2.70 bis 3.00. Mehlnotierungen; Weizen⸗ mehl: Preisgebiet Baden 14, Type 812 aus Inl.⸗ Wz. Februar RM. 2950, do 15 29.50, do 16 29.50, do 17 29.50, do 19 29.85, do 20 29.85, Pfalz⸗Saar 19 29.85. do 20 29.85. Roggenmehl und Maismehl ab Mühle: ab 15. März 199 7: Preisgeb. Baden 14 22.70, do. 15 22.80, do. 18 23.35, do. 19 2360, Pfalz⸗Saar 18 23.30, do. 19 23.50 RM. Maismehl nach Bedingungen der Rfch. Weizenmehl mit einer Beimiſchung v. 10 Prozent Ausl.⸗Wz. Aufſchl. RM. 1.50 p. 100 kg; bei 20 Prozent Bei⸗ miſchung von deutſchem anerkannten Kleberweizen Aufſchlag RM 1.25 je 100 kg. Zuzüglich RM. 0.50 Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordn. d. Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der WV. der Roggen⸗ und Weizenmühlen bezw. der neue Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend. Feine⸗ und 100 kg höher. des Kammergerichts als unbegründet zurück und führte unter anderem aus: Wenn in dem be⸗ treffenden Miniſterialerlaß. welcher den Cha⸗ rakter einer Rechtsverordnung habe, die öffent⸗ liche Bekanntgabe von Kirchenaustritten, insbe⸗ ſondere von der Kanzel herab, verboten werde, ſo finde er ſeine Grundlage in der Verordnung vom 28. Februar 1933. Es ſei nicht die Mög⸗ lichkeit von der Hand zu weiſen, daß durch die Bekanntgabe der aus der Kirche ausgetretenen ..—— Unzufriedenheit in die Bevölkerung ineingetragen werde. 5 Vſernheimer Tonjilmſchau Freitag, Samstag, Sonntag und Monkag Der größte Luſtſpielſchlager, der je da war, auf den ſchon alle Viernheimer Filmfreunde warten. Ein Spitzenfilmwerk mit dem Prä⸗ dikat:„Künſtleriſch wertvoll“: „Der Muſtergatte“ Mit Heinz Rühmann, Leni Marenbach, Hans Söhnker, Heli Finkenzeller und Werner Fütterer, im Central⸗Film⸗Palaſt! Das Filmwerk hat ein mitreißendes Tempo und ebenſo die größten Lachſtürme, ſogar am laufenden Band, ſodaß die begeiſterten Zu⸗ ſchauer von der Atmoſphäre unbändiger Hei⸗ terkeit angeſteckt werden. Soviel ſchallendes Gelächter hat man ſchon lange nicht mehr ge⸗ hört. Dieſen übermütigen Film, der das Pub⸗ likum in eine ſchmunzelnde, kichernde, lachende Menge verwandelt, müſſen Sie unbedingt auch miterleben!— Meine Damen! Sind Sie mit Ihrem Gatten zufrieden? Sicherlich haben Sie manches an ihm auszuſetzen! Seine all⸗ abendlichen Stammtiſchbeſuche haben Sie oft verärgert, Sie fanden es unpaſſend, wenn er verſtohlen, aber doch Ihrem ſcharfen Auge allzu offenſichtlich, anderen Damen ſeine Auf⸗ merkſamkeit ſchenkte, Sie hielten es für rück⸗ ſichtslos, wenn er ſeine freie Zeit nicht ganz Ihnen widmete, und reſigniert haben Sie dann feſtgeſtellt: Ein Muſtergatte iſt er nicht! Aber, meine Damen! So ein Muſtergatte, iſt auch nicht das wahre Glück; Sie werden es nicht glauben, aber Heinz Rühmann wird Sie überzeugen!— Meine Herren! Lügen haben kurze Beine! Wenn Sie auch bisher es glän⸗ zend verſtanden haben, Ihre Frau von der Wichtigkeit Ihrer abendlichen Unternehmun⸗ gen zu überzeugen— eines Tages kommt ein guter Freund und öffnet Ihrer Frau die Au⸗ gen. Und dann kann es Ihnen paſſieren, daß Ihre Frau mit dieſem Freund bummeln geht — denn ſelbſtverſtändlich muß ſie ſich revan⸗ chieren! Aber das mögen Sie nun wieder nicht! Dann kann es Ihnen gehen, wie Hans Söhn⸗ ker, der ſeinen Freund Heinz Rühmann, den Muſtergatten, für einen Trottel hält und plötzlich erkennen muß, daß ſtille Waſſer tief ſein können. Nicht immer hat man das Glück, daß alles gut geht und nichts paſſiert! Des⸗ halb, meine Herren, müſſen Sie mit Ihrer Frau den Muſtergatten ſehen. Zuerſt wird Ihre Frau ſchmunzeln und Ihnen triumphie⸗ rend ſagen:„Siehſt du, das iſt noch ein Mann!“ Aber warten Sie ab, wer zuletzt lacht, lacht am beſten, und gegen Schluß des Filmes werden Sie zu Ihrer Frau ſagen können:„Ihr Frauen ſeid auch nicht beſſer!“ * Gloria-Lichtſpiele! Achtung! Samstag und Sonntag! „Die Kreutzer⸗Sonate“ Mit Lil Dagover, Peter Peterſen und Albrecht Schoenhals. Leo Tolſtois welterſchüt⸗ ternder Roman einer Ehe als dramatiſch pak⸗ kender Großfilm. Die großartige, dramatiſche Spannung des Tolſtoi⸗Romanes, die Dichte ſeiner Atmosphäre, ſein ſich ſteigernder Hand⸗ lungsverlauf und die ſo unerhört lebensnah geſchilderten Figuren des Dramas— das alles verwirklicht ſich in einer Bildkompo⸗ Achlung, ab neuie Freltag das grogarige Sguzenmimwerk aul das schon ales wariel im Central Alt Heinz Runmann. Lent marenpach, H. Sönnker. Hell Finzenzeller u. Wern. Fütterer. Allo ab heule ſition von künſtleriſcher Vollkommenheit! Der blinde Haß und die ſchmerzliche Trauer einer unruhig argwöhniſchen Seele, das Dulden und die verwirrende Sehnſucht eines Frauen⸗ herzens und das ſtarke, reine Begehren eines tiefempfindenden Mannes verſchmelzen ſich zu einem leidenſchaftlich bewegten Bild menſch⸗ licher Gefühle und Konflikte! Das packende Schickſal einer Ehe entrollt ſich, einzigartige, dramatiſche Geſchehniſſe offenbaren der Liebe Seligkeit und Verdammnis! Die künſtleriſch freie und feinſinnige Behandlung des Themas — Not, Kriſe und tragiſcher Zuſammenbruch einer Ehe— in großartiger Geſtaltungskraft von einem Kreis ſchauſpieleriſcher Perſönlich⸗ keiten nahe gebracht, erfüllt ſich in einem erſchütternden Gemälde menſchlicher Schick⸗ ſale! Millionen laſen die„Kreutzerſonate“, eine Welt diskutierte über die kühne Realiſtik dieſes dichteriſch geſchilderten Ehedramas— Millionen werden nun die„Kreutzerſonate“ ſehen, eine Welt wird ſie erleben und wird von ihr erſchüttert ſein! Man beſuche auch dieſe Woche wieder die ausgezeichneten Filmdarbietungen in den bei⸗ den hieſigen Filmbühnen. Es wird höflichſt gebeten, ſchon die heutige Freitags⸗ und mor⸗ gige Samstagsvorſtellung zu beſuchen. Mannheimer Ferkelmarkt Zufuhr: 340 Ferkel und 100 Läufer.— Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 15—19, über ſechs Wochen 20—30, Läufer 31—40 RM. Marktverlauf: lebhaft. Bensheim.(Bürgermeiſterwechſel). In der öffentlichen Sitzung der Ratsherren er⸗ folgte am Samstag letzter Woche der Bürger⸗ meiſterwechſel. Kreisleiter Brückmann, der be⸗ reits ſeit einiger Zeit hauptamtlich als Kreis⸗ leiter des Großkreiſes Bensheim⸗Heppenheim eingeführt iſt, ſchied offiziell aus ſeinem Amt, als Bürgermeiſter der Kreisſtadt Bensheim. Gleichzeitig wurde die Einführung ſeines Amtsnachfolgers, Dr. Ernſt Mißler voll⸗ zogen. Dr. Mißler kommt aus dem Verwal⸗ tungsfach und war zuletzt als Bürgermeiſter der Stadt Wimpfen am Neckar tätig, von wo aus er ſeit letzten Sommer zur Dienſtleiſtung als Hauptmann bei der Wehrmacht beurlaubt war. Die Gefolgſchaft der Stadtverwaltung nahm geſchloſſen an dem feierlichen Akt teil und fand ſich anſchließend noch zu einem Ka⸗ meradſchaftsabend zuſammen. Mannheim. Am Mittwoch ereigneten ſich hier vier Verkehrsunfälle. Hierbei wurde ein Kind leicht verletzt und drei Kraftfahrzeuge beſchädigt.—(Verkehrsüberwachung). Bei einer am Mittwoch vorgenommenen Verkehrs⸗ kontrolle wurden wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Straßenverkehrsordnung 64 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 41 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vor⸗ fahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahr⸗ zeuge techniſche Mängel aufwieſen. Der beſte Verkehrslotſe iſt die Vorſicht! dns 1 In der Narrenburg der rednern, wozu wir ganz Viernheim einladen. Die Karnevaliſten Matskeller ſteigt heute Freitag der große Kappen- Abend unter Mitwirkung von Viernheims beſten Karnevaliſten u. Bütten⸗ „DER — G CV. Der Wirt Amtliche Bekanntmachung Betr.: Den Betrieb der Gemeinde⸗Brücken⸗ waage. Herr Peter Schmitt 7. zu Viernheim iſt als Wiegemeiſter für die Gemeinde Viern⸗ heim ernannt und verpflichtet worden. Viernheim, den 3. Februar 1938 Der Bürgermeiſter. Cafe Fischer Ernst Ludwigstraße— am Staatsbahnhof Heute Freitag, f 20.11 Uhr, großer, wozu wir Nachbarn, Freunde und Bekannte herz- lich einladen Lap Kandnsien Fumilie Guibo Fijcher Wirtschaft zum Hivoll Samstag, 8.11 Uhr (mit Verlängerung) Wir laden hierzu die verehrl. Einwohner⸗ ſchaft, insbeſondere unſere Tivoli ⸗ Bewohner, Freunde und Gönner höfl. ein Die Kapelle Familie Herm. Aeiſchert Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. I. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Vor Wochen junges gelb liches zugelaufen. Lorſcherſtr. 39 Dank aus. Danksagung Für die überaus zahlreichen Beweise herzlicher Anteilnahme bei dem unerwartet schnellen Hin- scheiden unseres lieben Verstorbenen Michael Kühlwein 4. sprechen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Viernheim, den 3. im Namen der trauernden Angehörigen: Frau Elisabeth Kühlwein 4. Wwe. geb. Gutperle Architekt Februar 1938 Guten runden Zimmes. lisch zu lauf. geſucht Angeb. an d. Ge⸗ ſchäftsſt. d. Bl. erb. 1 Zimmer und Küche an ruhige Leute ſofort zu ver- mieten. Näh. Auskunfts- taf. d. Geſchäftsſt. Junges Ehe⸗ Leupin-Creme lu. Seife selt S ahren bewährt bel Pickel esschtsausschlag Hautlucken. Ekzem,. Wundsein usw. Rathaus-Drogerie SO ꝗ Splegel Adolf Hitlerſtraße 18 Wird Immer Darum keine Unterbrechung in der Zallüns- 1-NMonets-Pelg. 1 RNA. G 14. Wochen- Pckg. 3 NN. 8 8 ait pr 9. N. Zu heben: in Apotheken und Drogerien. Werbt neue Lejer! MISIERCAIIE Winter- Schlufz- Verkauf Winter-Mäntel Sort: Asge 19.75 32.— 32. 19.50 36. 45. 36. 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Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Ich bitte alle Mitglieder, pünktlich und zahlreich zu erſcheinen. Der Vorſitzende. Sportvereinigung Amicitia 09 e. V. An die Mitglieder und Sportanhänger! Zum Beſuch des Spieles in Hockenheim am kom⸗ menden Sonntag ſtehen noch Plätze im Om⸗ nibus zur Verfügung. Preis: 1.40 RM. An⸗ meldungen müſſen unbedingt bis Samstag⸗ abend bei Sander, OEG-Bahnhof, abgegeben werden. Die Vereinsführung. Turnverein von 1893 Heute Freitag, abends 8.30 Uhr, in der Sporthalle am Lorſcherweg: wichtige Ver⸗ ſammlung, zu welcher alle Turner und Tur⸗ nerinnen, ſowie Fuß⸗ und Handballer reſtlos zu erſcheinen haben. Desgleichen iſt der Ge⸗ ſamtvorſtand dringend eingeladen. Der Vereinsführer. morgen Samstag, abends 8.11 Ahr Es ladet alle freundlichſt ein Kath. Fieger Wwe. 0 . U 0 f 1 1 5 t 5 0