1 Verfdal⸗ ler „ don 50 tee I 1 7 — Amksblatt der Vür Erſcheinungswelle: Täglich. ausgenommen an Sonntagen und Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 N. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. FFC Bezugspreis: Ins Nummer 30 eiertagen. otenlohn, Jamskag S iernheimer Volkszeitung germeiſterei Viernheim Verkündigungsblatt der NSDAP. Bernheim den 5. Februar 1938 Anzelgenpreis: Grundpreis für 1mm Höbe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Text⸗ teil für 1 mm Höbe und 67 mm Breite 15 Röfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 aültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSg L'hafen 15101 14. Jahrgang glärlſte Konzenkralion aller Kräfte der Führer übernimmi den Oberbeſehl über die geſamle Behrmachl Die Erlaſſe des Jührers Markſtein nalionalſozialiſliſcher Slaalsführung Berlin, 4. Februar Der Führer und Reichskanzler hat folgenden Erlaß über die Führung der Wehrmacht herausgegeben: „Die Befehlsgewalt über die geſamte Wehr⸗ macht übe ich von jetzt an unmittelbar perſönlich aus. Das bisherige Wehrmachtsamt im Reichs⸗ kriegsminiſterium tritt mit ſeinen Aufgaben als „Oberkommando der Wehrmacht“ und als mein militäriſcher Stab unmittelbar unter meinen Befehl. An der Spitze des Stabes des Oberkomman⸗ dos der Wehrmacht ſteht der bisherige Chef des Wehrmachtsamtes als„Chef des Oberkomman⸗ dos der Wehrmacht“. Er iſt im Rang den Reichsminiſtern gleichgeſtellt. Das Oberkommando der Wehrmacht nimmt zugleich die Geſchäfte des Reichskrie gs⸗ miniſteriums wahr, der Chef des Ober⸗ kommandos der Wehrmacht übt in meinem Auf⸗ trag die bisher dem Reichskriegsminiſter zu⸗ ſtehenden Befugniſſe aus. Dem Oberkommando der Wehrmacht obliegt im Frieden nach meinen Weiſungen die einheit⸗ liche Vorbereitung der Reichs verteidigung auf allen Gebieten. Der Führer und Reichskanzler gez.: Adolf Hitler. Berlin, den 4. Februar 1938. Der Reichsminiſter und Chef der Reichskanzlei gez.: Dr. Lammers Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht gez.: Keitel.“ Geheimer Kabinellsrat gebildel von Neuralh zum Präſidenlen des Geheimen Kabinellsrals ernannk Berlin, 4. Februar Der Führer hat folgenden Erlaß über die Errichtung eines Geheimen Kabinettsrates herausgegeben: „Zu meiner Beratung in der Führung der Außenpolitik ſetze ich einen Geheimen Kabinettsrat ein. Ich ernenne zum Präſidenten des Geheimen Kabinettsrates den Reichsminiſter Freiherrn von Neurath. Ich berufe als Mitglieder in den Ge⸗ heimen Kabinettsrat den Reichsminiſter des Auswärtigen Amtes Joachim von Ribbentrop. den Preußiſchen Miniſterpräſidenten, Reichsminiſter der Luftfahrt und Ober⸗ befehlshaber der Luftwaffe. Generalfeld⸗ marſchall Hermann Göring, den Stellvertreter des Führers, Reichs⸗ miniſter Rudolf Heß, den Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Joſeph Goebbels. den Reichsminiſter und Chef der Reichs⸗ kanzlei Dr. Hans⸗Heinrich Lammers, den Oberbefehlshaber des Heeres Gene⸗ raloberſt Wather von Brauchitſch. den Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Generaladmiral Dr. h. c. Erich Raeder, den Chef des Oberkommandos der Wehr— macht General der Artillerie Wilhelm Keitel. Die laufenden Geſchäfte des Geheimen Ka⸗ binettsrates führt der Reichsminiſter und Chef der Reichskanzlei. Berlin, den 4. Februar 1988 Der Führer und Reichskanzler gez.: Adolf Hitler Der Reichsminiſter und Chef der Reichskanzlei gez.: Dr. Lammers kein Reichs miniſter ohne Geſchüftsbereich Die Entbindung des Reichsaußenminiſters Frhr. v. Neurath von ſeinem bisherigen Amt. Berlin, 4. Febr. Der Führer und Reichskanzler hat den Reichsminiſter Frhr. v. Neurath von ſeinem Amt als Reichsminiſter des Auswärtigen ent⸗ bunden und zugleich beſtimmt, daß Frhr. von Neurath weiterhin„Reichsminiſter“ bleibt. Der Führer hat ihn zum Präſidenten des neugebildeten Geheimen Kabinettsrates er⸗ nannt. Bei dieſer Gelegenheit hat der Führer und Reichskanzler angeordnet, daß auch die übri⸗ gen Reichsminiſter, die kein Miniſterium ver⸗ walten und die— nach einer früheren Uebung — zu Reichsminiſtern„ohne Geſchäftsbereich“ ernannt worden ſind, in Zukunft unter Fort⸗ laſſung dieſes Zuſatzes nur die Bezeichnung „Reichsminiſter“ führen. Der Zuſatz„ohne Geſchäftsbereich“ iſt nach Anſicht des Führers und Reichskanzlers unnötig und auch nicht zutreffend. Auch dieſe Reichsminiſter haben als Berater des Führers und Reichskanzlers innerhalb der Reichsregierung beſtimmte wich⸗ tige Aufgaben zu erfüllen, ſo beſonders der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Heß. Poliliſches Revirement Bolſchafter v. Ribbentrop Reichsaußenminiſter Abberufung der Bolſchafler in Tokio, Rom, London und Wien Berlin, 4. Februar. Der Führer und Reichskanzler hat den Bot⸗ ſchafter in London v. Ribbentrop unter Abberufung aus ſeinem bisherigen Amt zum Reichsminiſter des Aeußeren ernannt. Gleichzeitig hat der Führer und Reichskanz⸗ ler die Botſchafter v. Haſſell in Rom, v. Dirkſen in Tokio und v. Papen in Wien von ihren Aemtern abberufen und zur Dispoſition geſtellt. Einberufung des Reichslages zum 20. Februar Berlin, 4. Februar. Der Deutſche Reichstag iſt auf Sonntag, den 20. Februar, nach Berlin einberufen. Auf der Tagesordnung ſteht: Abaabe einer Er⸗ klärung der Reichsregierung. Generaloberſt Göring zum Generalfeldmarſchall ernannt Berlin, 4 Februar. Der Führer und Reichskanzler hat den Ober— befehlshaber der Luftwaſſe Generaloberſt Gö⸗ ring zum Generalfeldmarſchall er⸗ nannt. Generaloberſt v. Brauchilſch Oberbefehlshaber des heeres Berlin, 4. Februar. Der Führer und Reichskanzler hat General der Artillerie v. Brauchitſch, Oberbefehlshaber der Gruppe 4. zum Oberbefehlshaber des Hee⸗ res unter gleichzeitiger Beförderung zum Ge⸗ neraloberſt ernannt. General Keitel Chef des ober kommandos der Wehrmacht Berlin, 4. Februar. Der Führer und Reichskanzler hat den bis⸗ herigen Chef des Wehrmachtsamtes General Die heeresleitung wird umorganiſierl Generalfeldmarſchall von Blomberg als Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht und Generaloberſt von Frilſch als oberbeſehlshaber des heeres auf ihren Ankrag aus geſundheillichen Gründen ausgeſchieden Berlin, 4. Februar Der Führer und Reichskanzler hat an Gene— raljeldmarſchall v. Blomberg folgendes Schreiben gerichtet: „Seit der im Jahre 1936 vollzogenen Wieder— herſtellung der vollen deutſchen Souveränität in militäriſcher und territorialer Hinſicht haben Sie mich öfter gebeten. von einem Dienſte ent— laſtet zu werden, der an Ihre Geſundheit ſchwere Anforderungen ſtelle Ich will nunmehr nach der Vollendung des fünften Jahres des Wiederaufbaues unſeres Volkes und ſeiner Wehrmacht Ihrem abermals vorgetragenen Anſuchen entſprechen. Mögen Sie durch die vor Ihnen liegende Zeit der Scho— nung jene Erholung finden, auf die Sie mehr als viele andere Menſchen Anſpruch erheben können Am 30. Januar 1933 haben Sie. Herr Gene— ralfeldmarſchall, als erſter Offizier des neuen Reiches den Treueid zur nationalſozialiſtiſchen Staatsführung vor mir abgelegt. Fünf Jahre lang haben Sie ihn unerſchütterlich gehalten. In dieſem Zeitraum vollzog ſich die einzigartig⸗ ſte militäriſche Reorganiſation, die die deutſche Geſchichte kennt. Mit dieſem Werke wird aber auch Ihr Name geſchichtlich für alle Zeiten verbunden ſein Für mich und für das deutſche Volk verſichere ich Ihnen auch in dieſer Stunde erneut den Ausdruck tiefbewegter Dankbarkeit.“ An den aus ſeiner Stellung als Oberbefehls— haber des Heeres ſcheidenden Generaloberſt Freiherr von Fritſch richtete der Füh⸗ rer und Reichskanzler folgendes Schreiben: „Mit Rückſicht auf ihre angegriffene Geſund⸗ heit haben Sie ſich gezwungen geſehen, mich um die Enthebung von Ihrer Dienſtſtellung zu bit⸗ ten Nachdem ein erſt kürzlich ſtattgehabter Auf⸗ enthalt um Süden nicht zur erhofften Wirkung kam. babe ich mich entſchloſſen. Ihrem Erſuchen nunmehr Folge zu geben Ich nehme den Anlaß Ihres Scheidens aus der aktiven Wehrmacht wahr. um in tiefer Dankbarkeit Ihre hervorragenden Leiſtungen im Dienſte des Wiederaufbaues des Heeres zu würdigen. Denn mit dieſer Erneuerung und Wiedererſtarkung des deutſchen Heeres in der Zeit vom März 1935 bis Februar 1938 wird 1 für immer geſchichtlich“ verbunden ein. f eingeholt werden der Artillerie Keitel zum„Chef des Oberkom⸗ mandos der Wehrmacht“ ernannt. Konzentration XK Der Führer und Reichskanzler hat eine Reihe wichtiger, ſachlicher und perſönlicher Er⸗ laſſe bekanntgegeben, die eine Neuordnung durch ſtärkſte Konzentration alle politiſchen, militäriſchen und wirtſchaftlichen Kräfte ein⸗ leiten wird Es iſt einer der Lebensgrund⸗ ſätze des Nationalſozialismus, daß er von Zeit zu Zeit durch friſche Blutzufuhr und Nachwuchs neue Kräfte einſetzt, die mit den bewährten alten zuſammenarbeiten, um ſo durch Zuſammenſchluß der größtmöglichſten Leiſtung in allen Bezirken des Staates etwas zu erreichen. Die Verſchiebungen, die jetzt er⸗ folgt ſind, greifen in das politiſche, mili⸗ täriſche und wirtſchaftliche Gebiet ein. Auf militäriſchem Gebiet bringen ſie vor allem, daß der Führer den Oberbe⸗ fehl über die geſamte Wehrmacht unmittel⸗ bar übernimmt, während der bisherige Reichs⸗ kriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarſchall von Blom⸗ berg und Generaloberſt von Fritſch, der bisherige Oberbefehlshaber des Heeres auf ihren Antrag aus geſundheitlichen Gründen ausſcheiden. Gleichzeitig wird das frühere Wehrmachtsamt Oberkommando der Wehr⸗ macht. Die Leitung des Oberkommandos übernimmt General Keitel. Der Oberbe⸗ fehlshaber des Heeres wird General von Brauchitſch unter Beförderung zum General- oberſt. Generaloberſt Göring wird General⸗ feldmarſchall. Göring bleibt aber wie bisher Oberbefehlshaber der Luftwaffe. Auch hier ergibt ſich deutlich das Ziel einer ſtärkeren Zuſammenfaſſung und Vereinheitlichung. Da⸗ mit verbunden iſt die Beſchleunigung des Verſchmelzungsprozeſſes zwiſchen Wehrmacht und Partei durch die unmittelbare Unterſtel⸗ lung unter den Führer, der jetzt direkt über Partei und Wehrmacht verfügen kann. Auf politiſchem Gebiet ſteht im Vorder⸗ grund die Bildung des Geheimen Kabi⸗ nettsrates, deſſen Aufgabe es iſt, den Führer bei ſeinen außenpolitiſchen Entſchlie⸗ ßungen zu beraten. Die Außenpolitik hat ſich mehr und mehr in den Vordergrund geſcho⸗ ben, und es iſt verſtändlich, daß der Führer unter dieſen Umſtänden den Wunſch hat, in entſcheidenden Augenblicken den Rat eines größeren Kreiſes erfahrener Männer zur Ver⸗ fügung zu haben. Das kommt ſchon in der Ernennung des bisherigen Außenminiſters, Freiherrn von Neurath, zum Präſidenten dieſes Geheimen Kabinettsrates zum Aus⸗ druck: Neuraths Weitblick und Kenntniſſe werden in dieſer neuen Tätigkeit weiterhin in vollem Umfange zur Geltung kommen. Als neuer Außenminiſter wird der Londoner Bot⸗ ſchafter, von Ribbentrop eingeſetzt. Da⸗ durch wird die Londoner Botſchaft frei. Auch die Botſchaften in Tokio. Wien und Rom ſol⸗. len neu beſetzt werden. Die Ernennungen werden allerdings noch einige Zeit auf ſich warten laſſen, weil nach diplomatiſchem Brauch bei den einzelnen Regierungen vorher die Zuſtimmung für die neuen Botſchafter muß. Auf wirtſchaftlichem Gebiet ergeben ſich aus der Uebernahme des Wirtſchafts⸗ miniſteriums durch Miniſter Funk für die Or— ganiſation des Vierjahresplanes eine Reihe von wichtigen Veränderungen. Hier ſind in die organiſatoriſche Arbeit auch verſchiedene Generäle einbezogen. um die Verbindungen zur Wehrmacht ſicherzuſtellen Endlich iſt auf Sonntag den 20. Februar. der Reichstag einberufen zur Entgegennahme einer Erklärung der Reichsregterung. Man wird annehmen dürfen, daß es ſich dabei im weſentlichen um einen Rechenſchaftsbericht ütber die Arbeiten der letzten fünf Jahre han⸗ delt, daß aber irgendwelche„Senſationen“ nicht zu erwarten ſind. r ä ͤ 222 kkk««⁵ðʃ⁵:: ꝛĩͤ—ßv2—ß.u— Ehrenvoller Auflrag Beauftragung der Telefunken⸗Geſellſchaft zur Schaffung eines griechiſchen Rundfunknetzes. Berlin, 4. Febr. Zwiſchen dem griechiſchen Verkehrsmini⸗ ſterium und der Telefunken⸗Gefellſchaft für drahtloſe Telegraphie mb H., Berlin wurde ein Vertrag über Erteilung einer Rund⸗ funkkonzeſſtion fertiggeſtellt, durch den die Telefunken-Geſellſchaft zur Errichtung von drei Mittelwellen- und einem Kurzwellenſen⸗ der in Griechenland verpflichtet wird. Tele⸗ funken erhält dafür den Betrieb und das Nut⸗ zungsrecht dieſer Sender für eine Zeit von 25 Jahren übertragen. Zur Vorbereitung dieſes großzügigen Rund⸗ funknetzes iſt der Bau eines vorläufigen Rundfunkſenders von 15 kw⸗Leiſtung in Athen von Telefunken bereits begonnen worden. Berliner ſbrenzeichenkräger bei Dr. Goebbels Berlin, 4. Februar Zwölf Altgardiſten des Gaues Berlin der NSDAP. ſtatteten am Freitagmittag ihrem Gauleiter Reichsminiſter Dr. Goebbels einen Beſuch im Miniſterium ab und überbrachten ihm im Auftrag der Berliner Ehrenzeichenträger ein Photoalbum mit bisher unbekannten Aufnah⸗ men aus der Kampfzeit, die ſie in ihrem Kreis zuſommengetragen hatten. Dr. Goebbels be⸗ grüßte die Altgardiſten und ließ ſich von jedem einzelnen über ſein Schickſal und ſeine perſön⸗ lichen Perhältniſſe berichten. In einer kurzen Anſnrache gedachte der Miniſter noch einmal je⸗ ner Tage, als ſie, nur wenige an der Zahl, in vorderſter Front im Kampf um die Reichs haupt⸗ ſtadt ſtanden. Zum Schluß ſprach er den Partei⸗ genoſſen ſeinen herzlichen Dank für das Geſchenk aus, das ihm eine große Freude bereitete. die Ruwenzori⸗Exnedilſon am Kilimandſcharo Kalkutta, 4. Februar Die Ruwenzori-Expedition unter der Leitung des Ingenieurs Sugen Eiſen mann, Stutt⸗ gart, bezwang unter ungeheuren Strapazen die Südwände des Kilimandſcharo. Es ſind zum Teil recht ſchwierige Erſtbeſteigungen durchgeführt worden. Außerdem wurde die ge— ſamte Mawenzi⸗Mauer— d. ſ. ſechs Gipfel fiber 5000 Meter hach— erſtmalig überſchritten. Zwei von dieſen Fünftauſenderrieſen wurden üher⸗ haupt das ecſte Mal erſtiegen. Auch dieſes Un⸗ ternehmen erforderte die ganzenz Kräfte der Expeditionsmitglieder. Bei ſehr ſchlechtem Wet⸗ ter mußten die Teilnehmer zweimal in einer Hübe non 5000 Metern biwakieren Die Expedition, die bekanntlich im Dezember von Stuttgart aus die Reiſe antrat, näbert ſich dem Numenzori⸗Urwaldgebjet. Damit beginnt der gefährlichſte, aber auch zugleich der inter- eſſanteſte Teil des geſamten Unternehmens. Das Nolniſche Balleft in Bremen Großer Erfolg im Stadttheater Bremen, 4. Februar Das polniſche Ballett, das gegenwärtig unter der Schirmherrſchaft des polniſchen Botſchafters in Berlin, Joſef Lipſki, und des Reichs⸗ miniſters für Propaganda und Volksaufklärung, Dr. Goebbels. eine Rundreiſe durch einige arößere deutſche Städte durch⸗ führt, gaſtierte im Bremer Stadttheater mit außerordentlichem Erfolg. Der Vorſtellung wohnten der volniſche Generalkonſul in Ham⸗ burg, Wladisſaw Ryſzanek, und der Bremer Regierende Bürgermeiſter, SA.⸗ Gruppenführer Böhmcker, bei. Der im Dienſt des deutſch-polni⸗ ſchen Kulturaustauſches ſtehende Abend unter Leitung von Bronislawa Nifinſka zeigte vor⸗ bildliche tänzeriſche Leiſtungen. Die Tanzfolge umfaßte die„Krakauer Legende“. das E-Moll⸗ Konzert von Chopin und das„Lied der Erde“. Das ausnerkaufte Haus ſtand ganz im Zeichen eines großen, beifällig anerkannten Ereigniſſes. Skalins„Foſſängerin“ erſchoſſen Weil ſie Stalin nicht loben wollte. London, 5. Febr. Wie der„Daily Mirror“ aus Warſchau er⸗ fährt, iſt die öſterreichiſche Opernſängerin Ca⸗ roline Meer, die wiederholt vor Stalin und den Mitgliedern der Sowjetregierung im Kreml vorgetragen hat, nach kurzem Kriegs⸗ gerichtsverfahren zum Tode verurteilt und erſchoſſen worden. Die Sängerin ſei des Trotzkismus und der Spionage angeklagt worden, nachdem ſie ſich kürzlich geweigert habe, im Rundfunk ein Lied zum Lobe Sta⸗ lins vorzutragen. Jüdiſche Taufbewegung **. in Rumänien Rumäniſch⸗orthodoxe Kirche ſchränkt die Judentaufen ein Bulareſt, 8. Februar Das Patriarchat der rumäniſch⸗orthodoxen Kirche hat nach Meldung des„Univerſal“ eine Anweiſung erteilt, die der in der letzten Zeit beobachteten„Taufbewegung“ unter den Juden entgegenwirken ſoll. Den Prieſtern wird es zur Pflicht gemacht, die Täuflinge auf⸗ merkſam darauf zu prüfen, ob ſie aus„Eigen⸗ nutz oder aus„Ueberzeugung“ zum Chriſten⸗ tum übertreten und ſie im erſten Falle nicht zu taufen. Es wird weiter ſtreng unterſagt, Juden in die orthodoxe Kirche aufzunehmen, die nicht rumäniſche Staatsbür⸗ ger ſind. Prieſter, die hiergegen verſtoßen, werden mit Amtsenthebung beſtraft werden. 155 Dieſer Erlaß beweiſt, daß die rumäniſch⸗ orthodoxe Kirche hinter dem völkiſchen Natio⸗ nalismus des Rumänentums ſteht und ihrer⸗ ſeits nicht gewillt iſt. Schlupfwinkel für Juden zu ſein, die durch die Taufe der äußeren Kenn⸗ zeichnung als„Juden“ entgehen wollen. Bei der ſtarken Fudengegnerſchaft in der rumä⸗ niſchen Prieſterſchaft gibt der Erlaß die Hand⸗ habe, allen jüdiſchen Tarnungsverſuchen von vornherein einen Riegel vorzuſchieben. — V Neuer Seeräuberalt der Rolen Dieder ein engliſcher Dampfer verſenkt Bilbao, 4. Februar Wie gemeldet wird, iſt das aus Glasgow ſtammende britiſche Frachtſchiff„Alcira“ heu⸗ te morgen auf der Höhe von Barcelona von zwei Flugzeugen, die aus Richtung Var⸗ celona kamen und keinerleit Kennzei⸗ chen trugen, verſenkt worden. Fiſcherboote, die ſich in der Nähe befanden. ſollen die 20löpfige Beſatzung und einen Kontrollbeamten des Nichteinmiſchungsausſchuſſes gerettet haben. Paris, 4. Februar Das ſogenannte„Verteidigungsmini⸗ ſterium“ der ſpaniſchen Bolſchewiſten hat heute vormittag eine Erklärung ausgegeßen. in der die Behauptung aufgeſtellt wird. daß der britiſche Frachtdampfer„Alcira“ durch zwei nationalſpaniſche Flugzeuge verſenkt worden ſei. Die Maſchinen hätten den Dampfer zweimal überflogen und dabei insgeſamt fünf Bomben abgeworfen. Der Vorfall ſoll ſich, wie man weiter hört, gegen 7 Uhr morgens abgeſpielt haben. Die Beſatzung iſt zur Zeit in Barcelona noch nicht eingetroffen. während die ſowjietſpaniſche Er⸗ klärung bereits um 11 Uhr vormittags in Pa⸗ ris ausgegeben wurde. Die„Alcira“ hatte nach den bisherigen Feſtſtellungen keine Funkanlage an Bord gehabt, eine Tatſache. die äußerſt ſtarke Beachtung findet und intereſſante Rück⸗ ſchlüſſe zuläßt. Eine neue Unkaf Salamanca. 4. Februar An amtlicher ſpaniſcher Stelle herrſcht außerordentliche Empörung über den neuen Bombenangriff auf ein engliſches Schiff vor Barcelona und die Verſenkung dieſes Schiffes. Man weiſt darauf hin, daß nach dem Wiedervordringen der nationalen Truppen bei Teruel und dem ſiegreichen Durchbruch an der Südfront in Barcelona und Valencia erneut größte Entmutigung bherrſche und man dort jetzt alles auf eine Karte zu ſetzen beginne. Schon einmal habe die nationalſpaniſche Re⸗ gierung die ganze Welt unter Darlegung durch nichts hinwegzudeutelnder Beweiſe auf den rotſpaniſchen Flugzeugſtützvbunkt Murcia hin⸗ gewieſen, wo ſich hinter der roten Front not⸗ gelandete nationalſpaniſche Flugzeuge, die wie⸗ der inſtand geſetzt worden ſind, mit nationalen Erkennungszeichen befinden., Im vorigen Jahr ſeien dieſe Flugzeuge faſt täglich aufgeſtiegen, um unter nationalſpaniſcher Flagge Verbrechen zu begehen. die dann der nationalſpaniſchen Re⸗ gierung und ibren Streitkräften in der Welt zur Laſt gelegt wurden: Verbrechen, an denen man auf nationalſpaniſcher Seite nicht das ge⸗ ringſte Intereſſe hätte, weil der einzige, der durch derartige Vorfälle geſchädigt würde, die Regierung des Generals Franco ſei. Das beſſere Verhältnis, das ſich ſeit langem zwiſchen Lon⸗ don und Salamanca angebahnt habe, ſei ohne Zweifel ſowohl gewiſſen Kreiſen in London als auch der rotſpaniſchen Regierung ein Dorn im Auge. und ſo unternehme man neuerdings wie⸗ der alles, um dieſes Verhältnis zu vergiften. Lange Zeit hätten jetzt die Flugzeuge von Murcia in den Hangars geſtanden. Erſt in den letzten Wochen ſeien ſie mehrfach aufgeſtiegen. einmal, um ungefährdet unter falſcher Flagge offene Städte im nationalſpaniſchen Hinter- land zu bombardieren und Frauen und Kinder zu morden. zum anderen. um in⸗ ternationale Verwicklungen herbeizuführen. Das gleiche, was vom Flugzeugſtützvunkt Mur⸗ cia zu ſagen ſei, ſei auch anzuwenden auf den Flottenſtützvunkt Cartagena, von wo aus be⸗ kanntlich immer wieder rotſpaniſche Schiffe unter nationalſpaniſcher Flagge zu Piratenſtreichen ausgelaufen ſeien. Im übrigen erhebe ſich die Frage: Wie kommt es, daß bei dem Bombenüberfall auf die„Al⸗ cira“ ſo plötzlich und ſchnell die rettenden Helfer mit rotſpaniſcher Flagge zur Hand geweſen ſeien? Hier ſei doch irgendein Zuſammenhang oder eine Verab⸗ redung zu verzeichnen. Kein Erkennungszeichen! Sowjetſpaniſche Falſchmeldungen wiederlegt Informationen det britiſchen Admiralität London, 4. Februar In der engliſchen Admiralität iſt am Freitag⸗ nachmittag ein Bericht eingetroffen, der die Verſenkung des britiſchen Frachtdampfers„Al⸗ cira“ durch Flugzeuge auf der Höhe von Barce⸗ lona beſtätigt. Während nach Berichten aus ſowietſpaniſcher Quelle die gerettete Mannſchaft trotz der Dun⸗ kelheit angeblich deutlich nationalſpaniſche Ab⸗ zeichen an den Flügeln der angreifenden Flug⸗ zeuge erkannt haben ſoll, wird in der in Lon⸗ don eingetroffenen Mitteilung ausdrücklich be⸗ tont, daß irgendwelche Erkennungs⸗ zeichen, die zur Identifizierung der Flug⸗ zeuge führen könnten, nicht mitgeteilt worden ſind. England plant Sondermaßnahmen Erllärung Edens im Unlerhaus London, 4. Februar Von autoritativer britiſcher Stelle wurde heute eine Erklärung abgegeben, daß Großbri⸗ tannien zur wirkſameren Durchführung ſeines Anteils in der Antipiratenkontrolle beſondere Schritte zu ergreifen beabſichigt, un⸗ geachtet der Maßnahmen, die etwa von den an⸗ deren Nyon⸗Mächten unternommen würden. In der Verlautbarung wurde beſtätigt, daß Außen⸗ miniſter Eden am Mittwoch mit dem fran ⸗ zöſiſchen und italieniſchen Potſchafter Maßnahmen beraten hat, die nach Anſicht der britiſchen Regierung zur Vermeidung neuer An⸗ griffe auf Schiffe ergriffen werden müßten. Außenminiſter Eden wird vorausſichtlich dar ⸗ über am kommenden Montag eine volle Erklä⸗ rung im Unterhaus abgeben. Dem Vernehmen nach ſucht die britiſche Re⸗ gierung immer noch nach Material, aus dem ſie den Angreifer der„Endymion“ ermit⸗ teln will. Zuſtimmung Frankreichs zu den britiſchen Vorſchlägen London, 4. Februar Wie nunmehr halbamtlich verlautet. hat Frankreich die britiſchen Vorſchläge zur Ver⸗ ſtärkung der Durchführung des Abkommens von Nyon(Abwehr von Angriffen im weſtlichen Mittelmeer), angenommen und eine entſprechen⸗ de Mitteilung durch den franzöſiſchen Botſchaf⸗ ter in London der britiſchen Regierung über⸗ mitteln laſſen. Der franzöſiſche Botſchafter ſuch⸗ te am Freitagnachmittag den Außenminiſter ein zweites Mal auf. Die Ankwork Ilaliens Mit den britiſchen Maßnahmen einverſtanden Gleiche Anordnungen für die italieniſche Ueberwachungszone London, 5. Februar Am Freitag nachmittag überreichte der ita⸗ lieniſche Botſchafter in London Außenmmmiſter Eden die Antwort ſeiner Regierung auf die britiſche Anregung gewiſſer Maßnahmen gemäß dem Nyoner Abkomen zur Verhinderung von U-⸗Bootsangriffen auf Kauffahrteiſchiffe im Mittelmeer. Die italieniſche Antwort hat fol⸗ genden Wortlaut: italieniſche Regierung iſt mit den Maßnahmen einverſtanden, die die britiſche Regierung in der der britiſchen Flot⸗ tenpatrouille im weſtlichen Mittelmeer vorbe⸗ haltenen Zone zu ergreifen gedenkt. Die italie⸗ niſche Regierung beabſichtigt, gleiche Ma ß⸗ nahmen in der der italieniſchen Flotten⸗ patrouille übertragenen Zone zu ergreifen. „Die Amerilas Kleinunlernehmer melden ſich Scharfe Krilik an der Wirlſchaftspolitik Rooſevells Waſhington, 4. Febr. Kleinunternehmertums aus allen Landesteilen, die auf Einladung Rooſevelts nach Waſhington gekommen wa⸗ ren, um Vorſchläge zur Wiederankurbelung der Wirtſchaft zu unterbreiten. nahmen in einer ſtürmiſchen Sitzung im Handelsmini— ſterium eine Reihe von Entſchließungen an, die die Aufhebung oder Abänderung zahl⸗ reicher New Deal⸗ Maßnahmen fordern. Die Entſchließungen verlangen u. a., daß„un⸗ gerechtfertigte gehäſſige Angriffe ſeitens der Regierungsvertreter auf das Unternehmertum aufhören, daß die Steuer auf unterteilte Ge⸗ winne aufgehoben und die Kapitalgewinn⸗ ſteuerx weſentlich abgeändert werde, und daß die Grundlage der Einkommenſteuer zwecks Erfaſſung einer größeren Zahl von Steuer⸗ zahlern erweitert werde. Ferner wird aufge⸗ fordert, daß die Bundesregierung alle Ver⸗ ſuche die Arbeitsſtunden und Löhne ſowie den Betrieb von Privatunternehmen zu re— geln. aufgebe. daß das Geſetz zur Regelung der Beziehungen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ſofort aufgehoben werde und daß ſchließlich die Bundesausgaben einge⸗ ſchränkt und für Kleinunternehmer leichtere Kreditbedingungen geſchaffen werden. Die Entſchließungen werden am Freitag Rooſevelt unterbreitet werden. 800 Vertreter des n — ea Fleche vor der Kammer Der Präfekt teilweiſe ſchuldig Paris, 4. Februar Die Kammer hat ſich in ihrer Freitagvormit⸗ tag⸗Sitzung mit den Interpellationen im Zu⸗ ſammenhang mit dem kürzlichen Feuergefecht zwiſchen Polizei und einer Familie auf einem Bauernhof bei La Flche gelegentlich des Be⸗ ſuches eines Gerichtsvollziehers zu befaſſen. Mehrmals kam es dabei zu heftigen Wort⸗ gefechten zwiſchen Abgeordneten verſchiedener politiſcher Richtungen. Schließlich erklärte In⸗ nenminiſter Sarraut, er habe ſich im Ver⸗ lauf der Unterſuchung zu einer Diſziplinarmaß⸗ nahme gegen den Präfekten des Departements gezwungen geſehen. Dieſer trage einen Teil der Verontwortung an den Zwiſchenfäl⸗ len und ſei bereits in den Ruheſtand verſetzt. Schließlich nahm die Kammer durch Hand⸗ aufheben faſt einſtimmig eine Entſchließung an, in der ſie nach den Erklärungen des Innen⸗ miniſters die Regierung ihres Vertrauens ver⸗ ſichert. Das Jeruſalemer Militärgericht verurteilte einen jüdiſchen„Hilfspoliziſten“ wegen Beſchie⸗ ßens eines mit Arabern beſetzten Autobuſſes am 27 Dezember zum Tode Somit wurde bereits das dritte Todesurteil gegen jüdiſche Mord⸗ ſchützen und in dieſem Falle das erſte ſeitens des Militärgerichts gefällt. Piraten im Mitlelmeer Von Ph. Obenauer Wir haben erſt geſtern Gelegenheit gehabt, uns mit den Seeräubereien der Roten im Mit⸗ telmeer zu befaſſen. Wir haben dabei betont, daß die Verſenkung des engliſchen Dampfers „Endymion“ ein Torpedoſchuß gegen die Unter⸗ eichner des Nyonabkommens iſt, und den Zweck 3 ſollte, zwiſchen dieſen Vertragspartnern Unfrieden zu ſtiften. Wenn auch das engliſche Schiff von dem Torpedo getroffen wurde, ſo ging doch der Schuß gegen die Nyonmächte fehl. Es iſt den Bolſchewiſten bis jetzt in keiner Weiſe ge⸗ lungen, einen Keil in die Zuſammenarbeit der Mittelmeermächte zu treiben. Aber dieſe Tat⸗ ſache iſt es gerade, die die Bolſchewiſten nicht ruhen läßt. Kaum iſt der erſte Schuß fehl⸗ gegangen, ſo wird ſchon ein zweiter los⸗ elaſſen in der Hoffnung, daß dieſer nicht nur 015 materielles, ſondern auch ſein politi⸗ ſches Ziel erreicht. In der heutigen Ausgabe melden wir, daß auf der Höhe von Barcelona der engliſche Dampfer „Alcira“ durch fünf Flugzeugbomben am geſtrigen Vormittag verſenkt wurde. Nach zuver⸗ läſſigen Meldungen aus dem nationalſpaniſchen Lager ſind die Flugzeuge aus dem roten Flug⸗ zeugſtützvunkt Murcia aufgeſtiegen, haben kei⸗ nerlei Nationalitätenabzeichen getragen, und lind raſch nach der Tat wieder in dem roten Flughafen verſchwunden. Das iſt dieſelbe Me⸗ thode, die wir von anderen roten Seeräuber⸗ aktionen im Mittelmeer her kennen. Unter fal⸗ ſcher, unkenntlicher Flagge wird ein Piraten⸗ ſtreich zu Waſſer oder in der Luft unternommen, und kaum iſt der Angriff erfolgt, ſo ſchreit die bolſchewiſtiſche Journaille auch ſchon die Lügen⸗ meldung in alle Welt, daß nationalſpa⸗ niſche Flugzeuge oder Unterſeeboote dieſen oder jenen Angriff ausgeführt hätten. Auch im heute vorliegenden Fall iſt es ſchon wieder ſo. Die Nachricht von der Verſenkung des enaliſchen Dampfers„Alcira“ war faſt eher in Paris verbreitet, als ſie auf der Höhe von Barcelona erfolgt war. Man ſieht alſo, zwiſchen den roten Seeräubern und ihren journaliſtiſchen Helfers⸗ helfern in aller Welt beſteht ein gut funktionie⸗ rendes, enges und raſches Zuſammenarbeiten. Intereſſant iſt auch die Tatſache, daß die roten Piratenakte immer dann erfolgen, wenn es an der ſpaniſchen Front für die Roten ſchlecht ſteht. Im Augenblick iſt es den nationalſpaniſchen Truppen gelungen, an der Teruelfront wieder größere Erfolge zu erzielen und an der Südfront iſt vor wenigen Tagen ein 20 Kilometer breiter Durchbruch der roten Front zu verzeichnen. In Barcelona braucht man für dieſe Niederlagen Ablenkungsmanöver. Und da ſind die Seeräuberſtreiche gerade am rechten Platz. * Die Haltung Englands im Falle„Endymion“ hat zweifellos nicht die raſche Entſchlußkraft gegen die roten Brandſtifter aufgewieſen, die unbedingt notwendig geweſen wäre. wenn die Wiederholung eines ſolchen Falles hätte ver⸗ mieden werden ſollen. Wie es heißt. ſucht Eng⸗ land immer noch nach der Nationalität des U⸗Bootes, das den Dampfer„Endymion“ ver⸗ ſenkt hat. Eine Sache, die höchſt überflüſſig, da an der roten Herkunft des Torpedos gar nicht zu zweifeln iſt. Vielleicht beſchleunigt man jetzt nach dem Fall„Alcira“ das Unterſuchungs⸗ tempo, denn ſonſt könnte es paſſieren, daß ſchon eine ganze Reihe neuer„Fälle“ eingetreten wären, und die Engländer unterſuchten immer noch den erſten Fall. Vielleicht beſchleunigt man auch die Verſchärfung der Mittel⸗ meerkontrolle. Es iſt zu hoffen, daß die gegenwärtig zwiſchen den Unterzeichnern des Nyonabkommens in dieſer Richtung geführten Verhandlungen raſch zu einem allſeits befriedi⸗ genden Ergebnis führen. Wir haben ſchon darüber berichtet, daß En g⸗ land ohne die Zuſtimmung der anderen Nyon⸗Unterzeichner abzuwarten, inſofern al⸗ lein in verſchärfter Form vorzugehen beabſich⸗ tigt, als es beſchloſſen hat. alle getauchten Un⸗ terſeeboote, die von den Kontrollſchiffen in den Kontrollabſchnitten angetroffen werden, anzu⸗ greifen und eventuell zu vernichten. Das Nyon⸗ abkommen ſieht bekanntlich vor, daß die Unter⸗ ſeeboote„auf friſcher Tat“ ertappt werden müſſen, damit das Feuer gegen ſie eröffnet wer⸗ den kann. Wie aus Frankreich gemeldet wird. hat ſich die franzöſiſche Regierung den engliſchen Maß⸗ nahmen bereits angeſchloſſen. Italien hat ſich am geſtrigen Freitag ebenfalls mit den 3 Maßnahmen ein verſtanden er⸗ ärt. Durch dieſe von roter Seite provozierten Zwiſchenfälle wird natürlich die Lage im Mit⸗ telmeer nicht unweſentlich verſchärft. Aber ſchliezlich kann nur durch das aktivere Verhal⸗ ten aller beteiligten Mächte gegen die bolſchewiſtiſchen Friedensſtörer der See⸗ 8 080 im Mittelmeer ein Ende bereitet wer⸗ en. Japan. Ehrengabe für den Führer Berlin, 4. Februar Der Bundesführer der japaniſchen Nationalen Organiſation, Dai⸗Nippon Seigi Dan(Bund der Gerechtigkeit), 5 Sakat, hat am Donnerstag dem Führer und Reichskanzler zum Zeichen der Verehrung, die dieſer große Bund dem Führer und Deutſchland entgegenbringt, eine alt⸗ jlapaniſche Samurai⸗Rüſt ung aus dem 16. Jahrhundert als Ehrengabe überreicht. Dr. Lipperk in London London, 4. Februar Der Oberbürgermeiſter der Stadt Berlin, Dr. Lippert, traf am Donnerstag abend in London ein. Er wurde auf dem Bahnhof von Vertretern der deutſchen Botſchaft, vom Präſi⸗ dlenten der Internationalen Summer Schgol, Igram, und dem Sekretär der Schule Wanger, ſowie Vertretern der deutſchen Preſſe empfan⸗ gen, Der Beſuch des Oberbürgermeiſters Lippert in London dient dem Ausbau der Beziehungen 5 der Internationalen Summer School und der frage des Schüleraustauſches. Der Beſuch iſt auf einige Tage berechnet. Telef on lang ſchen fern gerah griff Sit ſtiätit wotd dert denn und ſimn 6 SS= SS 2 52 2 . 81 macht derko wohn fläche zuwei Diplomaliſcher Schritt in Tokio Engliſch-franzöſiſch-amerikaniſche Anfrage zur Schiffskonnage London, 5. Februar. Wie wir aus parlamentariſchen Kreiſen er⸗ ahren, haben England, U S A. und rankreich zu einem gemeinſamen Drei⸗ ächte⸗Vorgehen in der Frage des japaniſchen Schlachtſchiff⸗Baues entſchloſſen. Man will von pan eine bündige Erklärung darüber fordern, ob Japan bei ſeinen neuen Schlachtſchiff⸗ bauten die 35 000⸗Tonnen⸗Grenze überſchrei⸗ ten werde oder nicht. Die Aufgeregtheit der drei Mächte England, Vereinigte Staaten und Frankreich über die Schweigſamkeit Japans hinſichtlich ſeiner Flot⸗ tenrüſtungen, nimmt ſich einigermaßen ſeltſam aus, wenn an die grundſätzliche Seite der Sache gedacht wird. Japan hat ſeinerzeit die Flotten⸗ abkommen gekündigt, weil es ſeine Selbſtändig⸗ keit und Freiheit in den Rüſtungen ſich von nie⸗ mand einſchränken laſſen wollte. Es iſt aus dem gleichen Grunde auch nicht dem 1936 in London geſchloſſenen Flottenabkommen beigetreten, das zwar keine Begrenzungen für die Größe der ein⸗ * Schlachtflotten mehr vorſieht, aber eine eihe von Beſtimmungen über die Höchſtton⸗ nage und zuläſſige Kaliberſtärke der einzelnen Schiffstypen enthält. Für Japan iſt deshalb auch die Beſtimmung dieſes Abkommens nicht bin⸗ dend, die den Austauſch von Mitteilungen über die geplanten Neubauten vorſieht. Aus Japan tegen indeſſen zahlreiche Erklärungen vor, daß man durchaus nicht geſonnen ſei, die grundſätz⸗ lich in Anſpruch genommene Gleichberechtigung ur See nun auch ſofort in die Praxis umzu⸗ etzen. Man will ſich in Tokio nur nicht in dieſe inge von irgend jemand hineinreden laſſen. Man kann deshalb auch nicht gut von Japan verlangen, daß es jetzt plötzlich den Schleier über ſeine geplanten Schlachtſchiffbauten lüftet. Die entſprechende Forderung der Mächte iſt um ſo eigentümlicher, als den Sowjetruſ⸗ ſen in ihren Kriegsſchiffbauten für Oſtaſien keinerlei Beſchränkungen auferlegt worden ſind und die Bolſchewiſten es ebenfalls nicht für nötig halten, Einzelheiten über die geplanten oder bereits im Bau befindlichen Schiffe den Übrigen Mächten bekanntzugeben. Man hat fe⸗ denfalls noch nichts davon gehört, daß London, Waſhington und Paris Schritte ähnlicher Art in Moskau unternommen hätten, wie ſie jetzt erneut gegen Japan geplant ſind. Kriegsrecht über Kanlon Ss Hongkong, 5. Februar, Die Meldungen über einen Staatsſtreich in Kanton ſcheinen ſich zu beſtätigen. Obwohl die Telefonleitungen zwiſchen Hongkong und Kan⸗ ton ſeit Donnerstagabend geſperrt waren ge⸗ lang es dem Sonderberichterſtatter des Deut⸗ ſchen Nachrichtenbüros am Freitagmittag. mit dem deutſchen Konſulat in Kanton fernmündlich in Verbindung zu treten, während gerade ein ſehr ſchwerer japaniſcher Fliegeran⸗ griff auf Kanton, beſonders auf die Vorſtadt Saitſchuen, erfolgte. Ueber Kanton iſt, wie be⸗ ſtätigt wurde, tatſächlich Kriegsrecht verhängt worden. Jeglicher Autoverkehr, außer mit Son⸗ derausweiſen, iſt unterſagt. Fahrzeuge, die dennoch verkehren. werden überall angehalten und durchſucht. In der Stadt herrſcht Panik⸗ ſtimmung und Spionenfurcht. Gewährsleute des Sonderberichtserſtatters. die, von Kanton kommend. in Honakong eintra⸗ fen, berichteten. daß der Perlfluß durch Verſenkung von mit Beton beladenen Schiffen völlig abgeſperrt ſei. Hierdurch ſeien vier ausländiſche Kanonenboote, ſowie mehrere ausländiſche Dampfer auf dem Strom einge⸗ ſchloſſen. Auch die telefoniſchen und telegraphi⸗ ſchen Verbindungen zwiſchen Kanton und Han— kau ſollen, wie weiter berichtet wird, außer Be⸗ trieb ſein. Furcht vor einem japaniſchen Vorſtoß Die„Daily Mail“ bringt in größter Auf⸗ machung eine Meldung ihres Hongkonger Son⸗ derkorreſpondenten. daß Tauſende von Ein— wohnern Kantons panikartig aus der Stadt flüchteten, um einem japaniſchen Vorſtoß aus⸗ zuweichen. Handgranakenanſchlüge §s Schanghai, 5. Februar. In den letzten 48 Stunden haben ſich in Schanghai nicht weniger als drei Handgrana⸗ tenanſchläge fremdenfeindlicher chineſiſcher Ter⸗ roriſten ereignet. Am Mittwochabend wurde ein Anſchlag gegen die amerikaniſche Kirche verübt. am Donnerstagabend war eine Schule das Ziel. und am Freitagfrüh wurden die Redak- tionsräume der„Schanghai Evening Poſt“ heimgeſucht. Ueber die Täter und ihre Hinter— männer ſind Einzelheiten noch nicht bekannt ge- worden. Ichreiben des Führers an v. Neurath An Reichsminiſter Frhr. v. Neurath richtete der Führer folgendes Schreiben: „Aus Anlaß der Vollendung des erſten hal— ben Dezenniums der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung haben Sie mich wieder gebe— ten, in den erhofften Ruheſtand verſetzt zu werden Ich kann mit Rückſicht auf Ihre mir unentbehrlichen Dienſte trotz Würdigung Ihres ſoeben vollendeten 65. Geburtstages und 40jährigen Dienſtjubiläums dieſer Bitte nicht entſprechen. In den fünf Jahren einer gemeinſamen Zuſammenarbeit ſind mir Ihr Rat und Ihre Einſicht unentbehrlich gewor— den. Wenn ich Sie daher unter Entbindung von den laufenden Geſchäften des Reichs- außenminiſteriums zum Präſidenten des Geheimen Kabinettsrates ernenne, ſo geſchieht es, um mir auch in Zukunft einen Ratgeber an der höchſten Spitze des Reiches zu erhalten, der mir in fünf ſchwerſten Jahren in loyaler Treue zur Seite geſtanden war. Ihnen dafür heute zu danken, iſt mix ein tiefſtez Herzensbedürfnis.“ Erhebung gegen die Hankau⸗Regierung. London, 4. Febr. Nach Reutermeldungen aus Hongkong ſind dort bisher noch unbeſtätigte Gerüchte in Um⸗ lauf, denen zufolge in Kanton ein Staats- ſtreich verübt worden ſei, der die Loslöſung von der Hankau⸗Regierung und die Bildung einer unabhängigen Regierung zum Ziele habe. Man führe dieſe Entwicklung auf Anhänger des Generals Schanſchi— tang zurück, der im Sommer 1936 gegen Tſchiangkaiſchek rebelliert habe. Sollten ſich dieſe Trennungspläne verwirk⸗ lichen, ſo würde das die Zukunft Chinas we⸗ ſentlich beeinfluſſen. San Sebaſtian, 4. Februar Im Zuge der Säuberung Aſturiens von bol⸗ ſchewiſtiſchen Elementen hat der Kommiſſar für öffentliche Ordnung und Sicherheit des dortigen Gebietes eine Aufſtellung über die im Januar erfolgten Verhaftungen bekanntgegeben. Danach wurden 19 marxiſtiſche Anführer, 167 rote„Offiziere“, 18 politiſche Kommiſ⸗ ſare, 42 Leiter der Tſcheka, 166 Häupt⸗ linge des roten Komitees, ſowie 732 Marxi⸗ ſten, denen ſchwere Verbrechen nachgewieſen werden konnten, vor Gericht geſtellt. Im gleichen Monat wurden in Aſturien in den verſchiedenſten Verſtecken weiter 1126 Gewehre, 13 Maſchinengewehre, ſowie große Mengen Mu⸗ nition aller Art aufgefunden. Bolſchewiſtiſche Mörder— Der Schriftſteller Solonewitſch über den Höllenmaſchinenanſchlag Sofia, 4. Februar Wie der anttbolſchewiſtiſche Schriftſteller Iwan Solonewitſch, gegen den am Donnerstag ein Anſchlag mit einer Höllenmaſchine verſucht wur⸗ Großes Aufräumen in Aſturien Jahlreiche Aburleilungen von rolen verbrechern des Paketes explodieren mußte. Der Inhalt des Mudder vom Lage Ein britiſcher Dampfer berichtet, man habe fünf japaniſche Kriegsſchiffe die Mündung des Perl⸗Fluſſes, der Kanton mit dem Meere verbindet, anſteuern ſehen. Die chineſiſchen Behörden ſollen, wie weiter gemeldet wird, über Kanton den Kriegs- zuſtand verhängt haben mit der Erklärung. daß ein japaniſcher Großangriff auf Südchina bevorſtehe. Alle ausländiſchen Schiffe ſeien angewieſen worden, den Hafen zu verlaſſen. Zwei Japaner in Singapur verhaftet London, 4. Febr. Aus Singapur, wo bekanntlich zur Zeit große Manöver ſtattfinden, wird berichtet, daß Freitag morgen ein japaniſches Haus von der britiſchen Polizei durchſucht wurde. Zwei Japaner wurden verhaftet und ein Bündel Dokumente beſchlagnahmt. Der Grund für dieſe Maßnahme iſt noch nicht bekannt, doch wird amtlich erklärt, daß fh nicht mit den Manövern in Verbindung ſteht. de, dem ſeine Frau und ein Emigrant zum 216 con vor der Zeitung„Sora“ äußerte, iſt ihm ſchon vor einiger Zeit gelegentlich eines vor⸗ übergehenden Aufenthaltes in Paris angedroht worden, daß er früher oder ſpäter ermordet werden würde()). Der Anſchlag ſei ein Ver⸗ ſuch zur Ausübung dieſes Plans geweſen.„Wir führen eine antübolſchewiſtiſche Propoganda⸗ aktion“, ſo fügte ſein Sohn Georg hinzu,„und ſind daher überzeugt, daß wir einem Anſchlag unſerer Gegner zum Opfer gefallen ſind.“ Die heutigen Blätter bringen ausführliche Schilderungen über die verheerende Wirkung der Exploſion, die mehrere Zimmer⸗ wände eindrückte, eine Betondecke durchſchlug und die geſamte Wohnung und ihre Einrichtung zerſtörte. Die beiden Verunglückten ſind furchtbar zugerichtet worden. Die Höl⸗ lenmaſchine war in Form eines Bücherpaketes gehalten und ſo eingeſtellt, daß ſie beim Oeffnen Paketes enthielt nach Meinung der Sach⸗ verſtändigen ſtärkſte Exploſivſtoffe, ſo daß es Dr. Goebbels führt die — Dr. Goebbels a niniſter Funk(rechts), Wirtſchaftsminiſter als Reichsminiſter Propaganda Reich ßiſchen ein. Carows Lachbühne ein Gaſtſpiel. neuen Staatsſekretäre ſeines Miniſteriums in ihr Amt ein verabſchiedet im Reichsminiſterium für Volksaufklärung und 1 5), der nach ſeiner Ernennung zum Reichs- und Preu⸗ zſe 2 0 i. ils Stgatszelrotär aus ſeinem Miniſterium ausſcheidet, und führt gleichzeitig die neuen Staatsſekretäre Hanke und Dr. Otto Dietrich(von links) in ihr Amt Schlierſeer Bauernbühne gaſtierte in Verlin Xaver Terofal mit ſeinen Darſtellerinnen in der Schlußſzene aus„Die Dachſerin“, die im Amtsgericht Dachau ſpielt. Das Schlierſeer Bauern-Theater gab in der Reichshauptſtadt in (Weltbild, K.) (Weltbild, K.) faſt verwunderlich erſcheint, daß nicht das ganze Haus zerſtört worden iſt. Im Laufe des Freitag verhaftete die Polizei einige Perſonen, deren Namen jedoch im Inter⸗ eſſe 0 der Unterſuchung noch geheimgehalten werden. Vormarſch der Nationalen Zahlreiche Stellungen bei Torre Hermoſa erobert 88 Salamanca, 5. Februar Der nationale Heeresbericht meldet: Im Ab⸗ ſchnitt Banca de Torre Hermoſa wurde dez feindliche Widerſtand glänzend gebrochen. Die ſowietſpaniſchen Stellungen im Guadarama-Ge⸗ birge ſowie die Berge Miron, Montano, der Frauenhügel und Maria Mingo wurden be⸗ ſetzt. Der Gegner erlitt ſtarke Verluſte. Unter den Toten fand man auch einen ſowjetſpaniſchen Offizier. Zahlreiches Kriegsmaterial wurde er⸗ beutet. An der Granada⸗Front iſt ein feindlicher An⸗ griffsverſuch mit ſtarken Verluſten für den Geg⸗ ner abgeſchlagen worden. Im Abſchnitt Lecinena 210 eine Ausrichtung unſerer vorderſten inien. Das Preſſe⸗Echo der Berliner Neuordnung Berlin, 5. Februar Die Erlaſſe des Führers und die Meldung über die Ernennungen werden in allen Berliner Blättern in größter Aufmachung und unter rie⸗ ſigen Spaltenüberſchriften gebracht. Die Entſcheidungen des Führers. erklärt det „Völkiſche Beobachter“ u. a., werden einen Markſtein in der Geſchichte der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staatsfüh⸗ rung bilden. Denn ſie ſind aus dem ſich tief gleichbleibenden Geiſte der Partei geboren und ſtellen daher die konſequente Fortentwicklung des Weges dar, den der Führer in dem Augen⸗ blick betrat, als er am 30. Januar 1933 die Re⸗ gierungsbildung übernahm. Die Maßnahmen, die heute auf den Gebieten der Wehrmacht,. der Außenpolitik und der Wirtſchaft in Kraft treten. ſind nicht zufälliger Natur, ſon⸗ dern der ſichtbare Ausdruck einer planmäßigen und organiſchen Entwicklung. Denn ſie dienen nach Form und Inhalt einer zielbewußten Stär⸗ kung aller nationalen Energien durch ihre kraftvollſte Konzentration. Es wird in zuneh⸗ mendem Maße deutlich, daß das Fübrungs⸗ vrinzip des nationalſozialiſtiſchen Staates ſowohl in ſeinem volitiſchen wie in ſeinem mili⸗ täriſchen Charakter auf eine einzige gemeinſame Kraftquelle zurückgeht. Die natürliche Folge der Neuorganiſation der Wehrmacht und der damit verbundenen verſo— nellen Veränderungen wird eine Neubele⸗ bung der deutſchen Armee mit dem Geiſt der Partei ſein. und umgekehrt: die Partei wird ſich für die Arbeit und die Moral der deutſchen Wehrmacht noch mehr verantwortlich fühlen. Die Ernen⸗ nung des Oberbefehlshabers der Luftwaffe Hermann Göring zum Generalfeldmarſchall wird aus dieſem Grunde in allen Kreiſen der Partei einen beſonderen Widerhall finden. Auch die Ernennung des treuen Mitkämpfers des Führers bedeutet eine ſymboliſche Hand⸗ lung. Hermann Göring iſt der Typ jenes voliti⸗ ſchen Soldaten. den die nationalſozialiſtiſche Bewegung hervorgebracht und geprägt hat. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ betont vor allem, daß die perſonelle Ernennung an ent⸗ ſcheidenden Poſten eine Verjüngung brin⸗ ge Der Nationalſozialismus fühlt ſich als eine junge Bewegung. und wenn bei gewiſſen Per⸗ ſönlichkeiten der Wunſch beſteht. von der aktiven Bühne abzutreten, ſtehen heute noch mehr als vielleicht 1933 eingearbeitete und geſchulte fün⸗ gere Kräfte zur Verfügung. die die verantwor- tungsvollen Aufgaben ihrer Vorgänger. mit denen ſie zum Teil Jahre lang zuſammengear— beitet haben. wie z. Br. Ribbentrop mit Neu⸗ rath, ohne Schwierigkeiten übernehmen können. Die„Berliner Börſenzeitung“ würdigt die Bedeutung des Tages u. a. mit folgenden Feſt⸗ ſtellungen: Mit den heutigen Veröffentlichun⸗ gen über die Perſonalveränderungen in lei⸗ tenden Stellungen des Staates erhält das deutſche Volk Kenntnis von Beſchlüſſen des Führers, die zwar von weittragender Bedeu- tung, die aber ein natürlicher Vorgang in der Entwicklung des National⸗ ſozialismus, in der Geſchichte des Dritten Reiches ſind. Betrachtet man die vorgenommenen Veränderungen ſowohl in Be— zug auf die einzelnen Perſonen als auch in organiſatoriſcher Beziehung, ſo erkennt man den leitenden Gedanken, der hier greifbaren Ausdruck gefunden hat: Kräfte ſind zuſam⸗ mengefaßt, Bereiche ſind vereinheitlicht. jun⸗ ges Bſut iſt neu zuſammengezogen worden. In bolitiſcher wirtſchaftſicher und militäriſcher Beziehung ſind alle Fröfte in noch nicht da⸗ geweſener Farm und alſen Augen ſichtbar konzentriert worden. Es iſt ßen daß die Entſcheidungen des Tüh⸗ rers und Reichskanzlers in der Welt ſtarke Be⸗ achtung finden werden. Mir möchten daß dieſe Bogchtung auf der Grundlage realyalitiſcher Er⸗ kenntnis erfolat. einer Erkenntnis alſo, die nicht auf Gombiagtzonen beruht, ſondern die den ein fachen Tatſachen und dem klaren Vorgang ge⸗ re 1 1 92. Wir erkennen an der Art der Durchführung dieſes araßen Entwurfes, ſo ſaat das„Ber- liner Jagehlatt“ u. a. die zielklare und ſtetige Weiterführung und Beſchleuniaung des Verſchmelzungsprozeſſes zwiſchen der von ihren bisherigen Führern und Geſtaltern in bewunderunaswürdiger ſchöpferſſcher Arbeit aufgebauten Machtfaktoren des Reiches. deren Führung nun ohne jede Zwiſchenſchaltung in der Hand des Führers liegt. unterſtützt und mit allen erfaßbaren Kräf⸗ ten unmittelbar gefördert durch die wirtſchaft⸗ liche Konzentration, deren Zeugen wir gleiche alls gegenwärtig nd. ä 2... N — Herzbrud e (13. Fortſetzung) Ich ſchob die Hauptmannswitwe beiſeite, klopfte, öffnete: Horſt lag noch zu Bett, im Zimmer aber ſchritt ein Herr von etwas mehr als fünfzig Jahren hin und her. Der Va⸗ ter—! Mein Erſtaunen, den Mann ſo früh in Sei⸗ delburg zu wiſſen, verbarg ich kaum; Horſt merkte mein Verwundern und half mir:„Das iſt mein Freund Johannes, lieber Vater—“ Der alte Herr war vornehm genug, mir die Hand zu bieten. Er ſah, daß ich einen Anzug trug, den einſt ſein leiblicher Sohn getragen hatte, doch tat es mir wohl, mein Geſicht gründlicher geprüft zu ſehen als den Stoff, in dem ich wandelte.— Horſt mußte ſchon viel erzählt haben; denn der Doktor aus Bremen, der im Mantel da⸗ ſtand und den Hut aufgeregt ins Sofa warf, entlud ſich ſolchermaßen: „Auch ich habe in Seidelburg ſtudiert. Auch wir haben den Spießer geſchreckt und uns manche Nacht um die Ohren geſchlagen. Ja- wohl! Mich trank keiner unter den Tiſch. Mich paukte niemand in die Knie. Aber eins ging uns über alles: Disziplin vor der Obrigkeit! — Sind wir dabei klein und häßlich geblie⸗ ben? Oder ſind wir groß und ſtark gewor— den—? Na alſo! Büffeln ſollſt du! Warum haſt du meinen letzten Brief nicht beherzigt? Junge, überlaß das Revoltieren der Gaſſe—!“ Wieder ſchritt der Vater hin und her. Horſt gab mir ein Zeichen, daß ich ſchweigen ſollte. Dann reckte er ſich hoch, ſetzte ſich auf den Bettrand: „Lieber Vater,— Diſziplin vor der Obrig— keit?“ „Ja. Verlange ich von dir. Du ſollſt ein gu⸗ ter Arzt werden, ein tüchtiger Menſch. So dienſt du am beſten deiner Zukunft—!“ „Und Deutſchland—?“ „Wieſo—?“ Herzbruder ſeufzte ſo ehrlich, als müßte er einen Felſen wälzen.— Nein, der gute Papa war noch immer Student von 1900. „Lieber Vater, es iſt doch viel Deutſchland—“ „Mag ſich die Regierung den Kopf darüber zerbrechen!“ „Und wenn es nächſtes Jahr keine Regie⸗ rungen mehr gibt? Wenn alles durcheinander geht? Wenn wir uns gegenſeitig auffreſſen?“ „Dann haben wir immer noch die Polizei. Notfalls auch die Reichswehr!“ „Wann fährſt du wieder nach Bremen, lie⸗ ber Vater—?“ „Du biſt frech, Junge!“ Ich nahm die Klinke in die Hand. Der alte Herr aber rief:„Bleiben Sie nur, junger Freund! Was ich ſage, gilt auch für Sie! Als ich noch ſtudierte, da war das Wort der Väter ein Evangelium—!“ „Ich ſoll hier bleiben, Herr Doktor Tibur⸗ tius—?“ „Ich bitte—!“ „Dann darf ich auch antworten— Herr Dok⸗ tor Tiburtius?“ „Warum nicht? Nur keine Phraſen, mein Lieber! Nur keine romantiſchen Exploſionen!“ Horſt ſpitzte die Lauſcher, ich trug den Kof⸗ fer des Vaters in eine Ecke, es war mir, als brauchte ich Raum. Der alte Herr ſetzte ſich und ſtützte den Kopf am Tiſch. „Lieber Herr Doktor, hören Sie mich an: In Ihre Sprechſtunde kommt einer, der keine Beine mehr hat—“ „Ich werde ihm Krücken verſchreiben!“ Not in „Gewiß. Aber der Mann wäre noch zu ret⸗ ten geweſen, wenn er ſeine Blutkrankheit zei⸗ tig erkannt hätte—“ „Warum ging er nicht früher zum Arzt? Weil er dumm war. Oder leichtſinnig. Oder zu gleichgültig. Jawohl!“ „Es gab aber Leute, die ihn, als es noch Zeit war, aufmerkſam machten. Er hat nicht gehört. Er wußte es beſſer. Er tat ſehr ener⸗ giſch vor denen, die ihn beſchworen...!“ Der Doktor aus Bremen hob den Kopf, ſtarr traf ſein Blick den meinen, ich aber hielt es aus und wich nicht von der Stelle.— Horſt ſchlang die Arme um den Vater: „Lieber Vater, willſt du uns Krücken ver⸗ ſchreiben—? Laß dich anflehen: Willſt du gleichgültig ſein? Wo der Balſam nicht hilft, muß der Höllenſtein drüber. Das ſchmerzt. Wer aber geheilt wurde, der tadelt ſeinen Arzt nicht mehr!“ „Aber Junge, aber Horſt, nun faß dich, gro⸗ ßer Himmel, Kerl, wer wird denn ſo jammern 0 „Ach, Vater, das Viele, das Große,— du erlennſt es noch nicht. Mich hat die Liebe vor⸗ führt. Die Liebe um diejenigen, die unſere Brüder ſind, die wir aber immer unbrüderlich behandelt haben. Bin ich darum einer von der Gaſſe?“ „Komm, Junge! gut—!“ Er ſtreichelte dem zitternden Sohne das Haar; ein frommes Bild war es, ich hatte das meinige getan, alſo ging ich hinaus. Horſt würde meine bitteren Neuigkeiten noch erfah⸗ ren, mochte er jetzt ſeines Vaters Sorge ſein. Nein, ich meine es doch Klatſch unter Schirmen— Klatſch hinterm Bier Seidelburg war früher wach als ſonſt an trüben Tagen. Der Himmel grau wie Blei, die Luft voll Verdrießlichkeit, die Keller und Kanäle ſtanken. Hier Gruppen im Geſpräch, dort hechelnde Weiber; wenn ein Poliziſt kam, verzog man ſich ſcheu, denn der Gummiſchlauch baumelte. Am Perkeo ſtand die dicke Lieſe. Seitdem ich ſie geküßt hatte, beſaß ich ihr letztes Ver⸗ trauen; ſie winkte geheimnisvoll: „He, alter Herr, wiſſe Sie's ſcho—?“ So fing ſie immer an, wenn es nach Ge⸗ witter roch. Ich erfuhr ſeltſame Dinge: Die Frühzüge brachten kohortenſältig die Väter und Mütter der Studenten in die Stadt. In den Gaſthöfen alle Zimmer belagert. Am Mittag ſollte der Unterrichtsminiſter kommen, — vielleicht bezog er mit Jonny Scheidwein die gleiche Bude. Dann erſchienen die erſten Zeitungen, ich durfte ſie leſen; überall das Richtfeſt auf der Parade⸗ ſeite: Putſch mit Alkohol, läſterte das tägliche Journal! Studenten als Rattenfänger, über⸗ ſchrie ſich der Seidelburger Volksbote! Das Richtfeſt des hyſteriſchen Janhagels, wo blieb die Polizei? ſpottete die Schwarzwälder Mor⸗ genpoſt.. „Wo iſt das Kampfblatt, Lieſe—?“ „Ha jo, des habe ſe gleich verbote. Feſt des Volkes, ſo hot drinne geſtande!“ Es kamen Sonderboten mit Extrablättern: Das Mädchen Jorinde geſtorben! Studenten ſchützen den Mörder! Ja, die ſittliche Ver⸗ rohung—1 Wer es hörte, der kaufte. Wer es las, der glaubte. Der Gedanke an dieſe Stunden würgt mir noch heute die Kehle zu. „Wo ſind die Studenten, Lieſe—?“ „Um zehn Uhr treffe ſich die Chargierte. Obe auf'm Bode, Aber ich han nix geſeit!“— Es begann zu regnen. Zuerſt dünne Trop⸗ fen, dann Fäden, endlich aus prallen Schläu⸗ chen. Und der Himmel drohte ſo düſter, daß man auf Wolkenbrüche hoffen durfte, nicht auf tröſtende Bläue. Aber das heiterſte Wetter wäre heute ein Quälen geweſen.—— Auf dem Markt, am Ufer der Almar, in den Straßen und Waldwegen: Ueberall Klatſch unter Schirmen, und am Biertiſch der Kneipen führten die Frühſchoppler bald das große Wort:„Studenten und Mörder—?“—„Wie tief ſind wir geſunken!“—„Zu meiner Zeit, da haben wir...“—„Jaa, damals—!“— „So ein Gewerkſchaftsführer iſt doch kein Trot⸗ tel—!“—„Der Polier wird wohl einen Kopf kleiner werden—“—„Gewiß ſind auch Idea⸗ liſten drunter...!“ Wohin ich kam, die Finger zeigten auf mich, dreimal wurde ausgeſpuckt, ſiebenmal hörte ich Schimpfworte, oder grimmige Fäuſte drohten mich an.— Und am Leinpfad der Almar lag eine tote Forelle,— wie ſchloß ich die Augen! Wo ich diejenigen ſuchte, die geſtern mit uns feſtlich geſungen hatten, traf ich Geſichter vol⸗ ler Bedenken und Zweifel. Jeder ſchämte ſich, begeiſtert geweſen zu ſein, als wäre ganz Sei⸗ delburg auf einen blutigen Leim gegangen. „Ja, das mit dem Zapp, das haben wir nicht gewußt!“ Wieviel Treibholz ſchwamm durch die Zeit! Oft fühlte ich an meinen Kopf, ob ich noch mit allen fünf Sinnen vorhanden ſei. Oft kniff ich mich in die Wangen, ob ich nicht Schreck⸗ liches träumte. Jorinde? Ueber den Markt polterte eine Handkarre, begleitet von zwei ſchwarz bemäntelten Männern. Auf der Karre ſtand ein Sarg. „Wo fahrt ihr hin—?“ „Zur Klinik—“ Ich ſchüttelte mich. Ein Dutzend Kinder trollte lärmend dem Fahrzeug nach— Gegen zwölf Uhr marſchierte ein Trupp Gendarmerie aus der Wache, den Weg vom Bahnhof zur Univerſität in Obhut zu nehmen. Spalier für Jonny und den Miniſter. Ich rannte zu Mutter Kolzem,— Horſt Tiburtius war nicht mehr daheim, man hatte ihn unter Ein T:... Eine Geſchichte von Heinz Steguweſt er und Lumpenhund Hanſeatiſche Verlagsanſſalt Hamburg/ Coppright 1038 polizeilicher Bedeckung entführt, den Vater an der Seite. „Ihr dürft mir nicht mehr ins Haus“, knurrte die Witwe. Dann erſt ſah ich, daß ſie bleichen Horſts Koffer packte, haſtig und lieblos. Sie wolle nicht ins Gerede kommen, ſagte ſie, ſie würde das Zimmer nur noch an einen ruhi⸗ gen, völlig zurückhaltenden Studenten ver⸗ mieten. „Schade, daß Ihr Mann nicht mehr lebt, Mutter Kolzem. Der war immerhin Soldat. Der iſt immerhin auf freiem Felde geſtor⸗ ben!“— Ich lief zum Perkeo, die Treppe hinauf, zum Paukboden: Klaus Vollmering ſaß mit dem Studentenausſchuß zu Rat, man flüſterte nur, jeder hatte die Stirn voll Falten, über uns trommelte der Regen unheimlich auf die Schindeln und Pfannen. Ratloſer Rat. Alſo ſprach ich meinen Gruß:„Der Teufel iſt los, Klaus Vollmering—!“ „Wäre es nur der Teufel, Johannes Lei⸗ nen—!“ Ein ratloſer Rat. Hier hatten wir einmal Bier getrunken, Lieder geſungen und Schil⸗ der gemalt: Wir wollen unſer Richtfeſt ha⸗ ben—! Heute? Einer erzählte bitterer als der andre. Die Väter und Mütter wären in Seidelburg, ihre Söhne und Töchter zu rüf⸗ feln. Entweder Gehorſam, oder Schluß mit dem Studium! Jorindes Eltern hätten fürch⸗ terliche Klage erhoben, die Mutter habe die Klinik und alle anliegenden Straßen zuſam⸗ mengeſchrien.— Die Arbeiter? Sie dürften wählen: Volle Kapitulation und Vertrauens⸗ erklärung für die Gewerkſchaft, oder Entlaſ— ſung, Bannſpruch und Kohldampf!— Und keiner wußte, wo Horſt Tiburtius war Ein ungleiches Kämpfen. Eine Tyrannei der Mächtigeren, die den Galgen hatten, aber nicht das reine Recht. Ein Verſailles im eignen Land, und die Verſerker der Selbſt⸗ ſucht als diktierende Generäle.— „Daß ſie dich und mich nicht in Haft neh⸗ men, Klaus Vollmering?“ „Vielleicht ſucht man uns, Hannes Leinen!“ „Hat das Telegramm des Botſchafters nichts retten können?“ „Jorindes Tod hat uns geköpft. Wir hal⸗ ſen dem Schützen, das begreift keiner von den Rubigen.— Zweihundert Arbeiter für uns! Das wäre ein ordentlicher Schluck aus der Pulle geweſen. Aber der letzte Balken fehlte im Firſt, lieber Johannes Leinen. Wir woll⸗ ten das Obſt vor der Reiſe pfücken. Eine gute Lebre für ſpäter, denn wir laſſen nicht nach!“ Nein, das Schickſal liebte uns nicht mehr, der Herrgott war wieder auf fernen Reiſen. Und der Regen! Nun war er zum Hagel ge⸗ worden. Wir aber verbargen uns gleich be⸗ lagerten Soldaten und warteten auf Entſatz, die Frühſchoppler hatten es bequem, vom Katzenjammer zu reden. Verſprengt zu ſein, gar in Gefangenſchaft, oder aufgerieben nach zuſammengebrochenem Sturm,— ich kannte dieſe Gefühle, ſie feierten trübe Urſtänd, zu⸗ mal die Wolken unaufhörlich goſſen. Nun tropfte es ſchon auf unſre Köpfe und Hände, die Ziegelpfannen hatten ſich vollgetrunken.— So, wie wir hier murrten, ſo ſaß man zu dieſer Stunde auf zwanzig Böden und Bu⸗ den, mit hängenden Ohren und ohne ſtarken Entſchluß. „Seien wir ehrlich, Klaus Vollmering: Wir haben alle die Hoſen voll Eis!“ Der Blick des Studiters war nicht freund⸗ lich. Ich ergänzte mich: „Wir müßten Horſt mit Fäuſten heraus⸗ hauen! Sicher ſind draußen neue Dinge ge⸗ ſchehen. Um zwölf Uhr kam der Miniſter mit Jonny Scheidwein—!“ Vollmering ſah auf die Uhr:„um dieſe Zeit haben wir ſonſt zu Mittag gegeſſen—“ Ich lachte. Einige taten desgleichen. Dann gab es ein rundes Gelächter allenthalben. Eine Erlöſung war es, und als ich wiederum predigen wollte, dieſes Hocken und Harren wäre kein Heldenſtück, polterte unſre Schank⸗ lieſe über die Holztreppe. Der ſette Mund keuchte:„Ha jo, ſeid's dann ganz un gar taub? Zehnmal ruf ich die Lung aus'm Hals—!“ „Wo brennt es denn, Lieſe—?“ „Der Herr Johannes möcht' komme, der Poſauneflicker is do!“ Klaus Vollmering, von der Wut geſtochen, ſprang auf: „Haut ihn!“ Faſt wäre aus dem Schlachtruf ein Wettlauf zur Treppe geworden. Severin Baſtian hatte den Herzbruder vor Tagen ins Kaſchöttchen bugſiert, das Gedächtnis der Kommilitonen war zäh. Trotzdem: Ich ſtellte mich dem grimmigen Aufruhr entgegen:„Jungens, ſachte, ich hab den Kirſchſäufer in der Hend!“ „Nein, er muß büßen!“ „Kerls, hört doch, wartet ab—!“ „Er iſt ein unſicherer Kantoniſt, Freund und bald Verräter—“ „Weiß ich. Er kann wenig helfen, aber viel verderben!“ Der Amerikaner ſtand ſchon da, Lieſe hielt ſich das Herz. „Hallo, Miſter Leinen, ich ſuche Ihnen—“ Er nannte mich keinen Handlanger mehr. Sicher, er hatte mich nötig! „Hier bin ich, Herr Baſtian—“ Die Studenten drängten ſich um das Ge⸗ ſpräch. Severin Baſtian, vom Treppenſteigen außer Atem gekommen, vom Regen wunder⸗ bar eingenäßt, verzog das Geſicht: „Sie müſſen mir die Balge treten, Miſter Johannes Leinen!“ „Balge treten—?“ „Balge von die Orgel in Univerſität. Ich werde ſpielen. Um 5 Uhr iſt große Feier in der Aula, meine Trompeters helfen dazu. Gut ſo—?“ Jeder Mund ſtand offen. Jede Miene lud ſich mit Neugier und Verwunderung. „Sie ſind alt geworden, Herr Baſtian!“ Die Schanklieſe plapperte dazwiſchen:„Es is was los, ha freilich, es is was im Gang, ich han es ebe noch geſeit, die Arbeiter lauſe wie wild durch die Stadt—!“ Nichts hielt die Studioſen im Zaum. Wie junge Pferde galoppierten ſie zur Tür, ſtie⸗ ßen die Lieſe vor die Bruſt und trampelten über die Bodentreppe, als wär' die Peitſche hinter ihnen. „Jäſes, ſo an Ungeſtüm, ſo an wüſtes!“ „Sie ahnen mehr als ich, Lieſe. Was gibt es denn Neues?“— „Ha, des wiſſe ſe net! Daß ſe ihn gleich am Bahnhof geſchnappt habe?“— „Zum Teufel, wen denn—?“ „Ha jo, den Scheidwein, den von die Ge⸗ werkſchafte...!“ Baſtian mußte mich ſtützen. Der leere Ma⸗ gen, der bleierne Schädel, dies Strudeln und Wirbeln ringsum: Johannes Leinen wankte in den Kniekeblen—— Nun ſtürzte auch Hinnerk Lornſen, der lot⸗ rechte Zimmermann, ſchnaufend auf den Söl⸗ ler:„Menſch, wo ſteckſt du eigentlich? Der Tiburtius iſt frei! Der Scheidwein ſitzt im Loch, er hat unſerm Zapp die Piſtole gelie⸗ fert, alles iſt rausgekommen, der Horſt hat's geſchafft, wat ſechſte nu—?“ Von den nächſten zwanzig Minuten weiß ich nichts zu melden. Als ich meine Sinne wie⸗ der beiſammen hatte, lag ich auf einer Ma⸗ tratze, der Amerikaner wuſch mich mit Meliſ⸗ ſenſaft, Hinnerk Lornſen reichte Fleiſchbrühe und Weißbrot, die brave Lieſe ſtand betend daneben, fette Zähren im Geſicht.— „Menſch, Hannes, büſte wieder do—?“ „Hab ſchlapp gemacht, Hinnerk—“ Der Zünftige ſchlug ſich den Schenkel; Se⸗ verin Baſtian hatte Eile:„Sie wollen alſo die Balge treten—?“ „Ich trete die Bälge, gehen Sie nur, Mi⸗ ſter Kirſchwaſſer!“ Ich redete noch durcheinander, Hinnerk Lornſen hatte ſeine Freude daran, und die Kellnerin bekam den Aufſchluck; ein Lachen war in ihr Weinen gefallen, nun rumorte ein Stickhuſten im falſchen Hals. „Hinnerk, klopf ihr den Rücken—1“ „Ha jo, is gut, is fei in Ordnung—“ Dann ließ das Trommelſeuer nicht mehr nach: Klaus Vollmering ſtieß die Tür wieder auf, er war mit den Kommilitonen ſchon auf der Straße geweſen und tropfte wie ein auf⸗ tauchender Seehund:„Kerl, los, raus, auf dem Markt iſt Spektakel, freu dich!“ „Ihr macht Jorinde nicht lebendig, Klaus Vollmering!“ „Aber den Gauner hat's erwiſcht! Wir kommen von der Stelle, Hannes Leinen!“ Er batte recht. Ich ſtemmte mich hoch, die Lieſe lief vor, Hinnerk und der Studio wur⸗ den meine Krücken. Für drei humpelnde Schritte nur, dann ſtieß ich mich frei. Ein alter Soldat ohne Murr und Muck? Allein der Gedanke, meinen Jonny zwiſchen Gummi⸗ knüppeln zu ſehen, war ſtarker Kaffee fürs Gemüt. Alſo zogen wir ab. Die Treppe hinunter, auf die Straße, wo der Regen brauſte und die Goſſen ſchäumten.(Schluß folgt.] bald die dicke A 0A 2 22 S 27 5—1 02 ac che inan i Hendla . bah iin ditt de dite bn get neh, daz Ges benfeigen wundet⸗ , Miſtet itt 99 * eier in n dgl. ene lub en:„Es m Ganz, ler lauſe in. Vie dür, fie, ampelten Peiiſche esl“ Das gibt in gleich die Get ete Na⸗ ln und wankte det lot en Söl⸗ 1 Der ſiht im le gelie⸗ tſt hals weiß ich ne wie⸗ er Nu⸗ t Meliſ⸗ ſchbrühe betend 94 1938 Nr. 6 Die Nolgemeinſchaft Seht, wie die Sonne nun von Tag zu Tag wieder höher am Himmel emporſteigt; viel Wärme verbreiten ihre Strahlen nun wieder. Und oben in den Bergen begin⸗ nen die Schneemaſſen, die während des Winters reichlich gefallen ſind, zu ſchmelzen. Das iſt eine gefährliche Zeit; denn aus dem Fluß wird plötzlich ein breiter Strom, dem fen Bett zu eng erſcheint, der ausbricht und mmer weiter ausbrechen will und nur durch einen hohen Damm gezwungen wird, ſich in feſten Grenzen zu halten. In der Nähe des Dammes ſteht die neue freundliche Siedlung mit den hellen, netten Häuſern, in denen die Arbeiter des Eiſen⸗ werkes mit ihren Frauen und Kindern wohnen. Noch nicht lange wohnen ſie da, vor zwei Jahren erſt wurden die erſten Häuſer gebaut. Aber ſchon ſind überall die kleinen Vorgärten in beſter Ordnung, denn wenn man aus der düſteren Enge kleiner, dunkler Stadtgaſſen kommt, dann will man ſich erfreuen an friſchem Grün, an Blumen und rankenden Gewächſen. Ja, und Robert Loder hatte gleich einen Roſenſtock in ſeinem Garten angepflanzt. Ach, dieſer Roſenſtock! Er war daran ſchuld, daß er mit dem Nachbarn Karl Zügner in einen ſchweren und erbitterten Streit geriet. Denn als Zügners kleiner, fünfjähriger Junge in ſeinem Unverſtand dieſen Roſen⸗ ſtock ausgegraben und zerbrochen hatte, da hatte Robert Loder ſehr harte und heftige Worte gebraucht. Gewiß, ſo ein Roſenſtock iſt ein lebendiges Weſen, das eine weiche und gute Hand haben will; es war klar, daß der kleine Zügner hier einen Mord an einem lebendigen Weſen begangen hatte. Aber daß die beiden Familien, die doch ſo lange treue und gute Freundſchaft— ſchon, als ſie noch in der Stadt in der Gaſſe wohnten— gehalten hatten, deshalb zu erbitterten Feinden werden mußten, das lag an den Menſchen ſelbſt. Und nun ſahen ſie ſich nicht mehr an, ſie gingen ſtumm und feindſelig aneinander vorüber. Viel⸗ leicht bereuten ſie es ſchon längſt in ihrem Herzen, aber wer ſollte das erſte, ver⸗ ſöhnende Wort ausſprechen? So ſtanden die Dinge, als die Schnee⸗ ſchmelze eintrat und aus dem ſonſt ſo ſilbern und freundlich dahinrauſchenden Fluſſe ein gefräßiges, lehmgelbes Untier machte. So war es jedes Jahr, der damm hatte noch immer gehalten, man mußte ihn ja beobachten und hier und da einmal ausbeſſern und mußte immer auf der Hut ſein, aber ein Unglück war noch nie ge⸗ ſchehen in den letzten Jahren. In dieſem Winter aber hatte es viel und lange ge⸗ ſchneit. Unmengen von Schnee lagen oben in den Bergen, die ſchmutzige Flut riß und fraß und bohrte am Damm, ſchäumte und brüllte und trug auf ihrem lehmigen Rücken ſchon treibende Bäume, Balken und Haus⸗ türen und ganze Giebel vernichteter Häuſer. Der Damm—— hielt er? Robert Loder hatte ſich eben hingeſetzt, um ſeinem Jungen ein wenig beim Rech⸗ nen zu helfen, als der Notruf ihn erreichte: Alle Männer müſſen an den Damm! Aus allen Häuſern kamen die Männer; oh, ſie waren feſt entſchloſſen, ſich gegen den Fluß zu wehren! Sie hatten hier draußen eine Heimat erhalten und lebten mit ihren Familien in Luft und Sonnenſchein, die Kinder hatten rote Backen bekommen und die Frauen hatten ein Leuchten der Lebensfreude in den Augen! Sollte das alles wieder vernichtet worden? Da arbeiteten ſie. Als Robert Loder einmal aufſah, ſah er, daß neben ihm Karl Zügner ſtand. Ja⸗ wohl, ſie ſtanden zuſammen an derſelben Stelle, ſie waren zwei Streiter für die ge⸗ meinſame Heimat, ſie mußten jetzt Hand in Hand ſchaffen, ſie hatten keine Zeit für ihren kleinen Streit, denn was iſt ein Roſenſtock gegen ein Haus, gegen zwei Häuſer, gegen eine ganze Siedlung? Sie mußten ſogar zuſammen ſprechen! Ein kurzes Wort mal hier, eine kleine, er⸗ klärende tzuöweiſung da. Sie ſahen ſich da⸗ bei mitunter in die Augen. Ihre Fäuſte arbeiteten, denn der Fluß wühlte an dieſer Stelle des Dammes. Wehe, wenn der Damm brach! In Röbezahls Wonderland eee„„ 660 666 6 6 6 6 6 6 Er hielt— noch hielt er! Würde das Waſſer noch weiter ſteigen? Nur noch kurze Zeit, ganz kurze Zeit, dann war der Höhe— punkt überſchritten, dann war der Menſch Sieger geblieben! Und der Menſch arbeitete, kämpfte, und es war wirklich nicht ſo, daß jeder nur für ſein Eigenes kämpfte, ſon⸗ dern er kämpfte auch für des Nachbarn Haus mit, für die ganze Siedlung. Ja⸗ wohl, Karl Zügner arbeitete ſich ab— für Loders Haus genau ſo wie für das eigene; und Robert Loder ſchleppte Fügmaterial heran— für Zügners Haus! Kurz und knapp klangen die notwendigen Zurufe, die ſie austauſchten. Man hatte jetzt keine Zeit dazu, Ueberflüſſiges zu reden. Schwere und harte Stunden waren es, die vergingen! Längſt war die Nacht hereingebrochen, als die Gefahr ſo weit beſeitigt war, daß der größte Teil der Männer nach Hauſe gehen konnte. Nun hätten ſie ja auseinandergehen können, Karl Zügner und Robert Loder. Sie hätten ja nun ſchweigend und in alter Feindſchaft ſich trennen können. Taten ſie das? Nein, wie kann man auseinander rennen, wenn man ſoeben Stunden hin— durch an gemeinſamem Platze als Kämpfer für ſein Heim und ſeine Kinder geſtanden hat? Das kann man nicht! Dann wäre ja dieſe ganze harte Arbeit umſonſt geweſen! So ſchritten ſie nebeneinander her, zuerſt noch ſtumm, bis Karl Zügner mit einem Male ſtehen blieb und ſagte: „Da haben wir nun Schulter an Schulter zuſammen geſtanden— da hatten wir unſeren Streit ganz vergeſſen— da haben wir alle zuſammen für unſere Häuſer ge⸗ ſtritten——“ Sie gingen wieder einige Schritte weiter, dann ſagte Robert Loder:„Ja, ja— und wenn wir nicht alle einig geweſen wären, dann— das wär' wohl ſchlecht abgelaufen!“ Sie vermochten ſich nicht ſo auszudrücken; ſte fanden nicht die Worte für das, was ſie ſagen wollten und vielleicht dachten. Aber ſie wußten beide, was ſie meinten, da ver⸗ ſtand einer den anderen ſehr gut: ſie dach⸗ Sonntag, den 6. Februar Bilderdienst Kießliceh M ten beide an ihre Häuſer, ſie dachten auch wohl beide daran, daß der andere nicht nur für ſein eigenes, ſondern auch des Nachbarn Haus gekämpft hatte! Ja, ſo iſt es aber überall unter den Menſchen: erſt muß eine große Not kommen, die ihnen zeigt, daß ſie auf Gedeih und Verderben zuſammen ge⸗ hören; denn wenn man gemeinſam eine große Not beſiegt und überſtanden hat, dann kann man doch hinterher nicht wieder fremd und feindlich auseinanderlaufen? Horst Thieme Abenteuer im Orientexpreß Im Neunzigkilometertempo brauſte der Zug durch die franzöſiſche bene Es war ein naß⸗ kalter, regneriſcher Abend; Dr. Brettſchneider legte gelangweilt die Abendzeitungen aus der Hand und griff nach dem Kriminalroman Aber er kam über die erſten drei Seiten nicht hinaus. Der eigentümlich beobachtende Blick ſeines Gegenübers verwirrte und beunruhigte ihn Kurz vor Abfahrt des Zuges war der Mann abgehetzt in das Abteil gekommen; er hatte ſeine Reiſetaſche nachläſſig aus der Hand gelegt und etwas gemurmelt, das von Dr. Brettſchneider nicht verſtanden wurde. Dr. Brettſchneider, dem allmählich unheim⸗ lich zumute wurde, klappte plötzlich nachdrück⸗ lich das Buch zu und fragte gereizt:„Sie ſtarren mich ſo an, mein Herr——] Gefällt Ihnen irgend etwas an mir nizs?“ Der Fremde lächelte verbindtitde„Je ne parle pas allemand, Monſieur!(Ich ſpreche nicht deutſch, können Sie franzöſiſch?)“ Dr. Brettſchneider wiederholte ſeine Frage etwas höflicher in franzöſiſcher Sprache. Aber ſie ſchien auf den Franzoſen keinen großen Eindruck zu machen. „Im Gegenteil!“ rief er fröhlich.„Sie ge⸗ fallen mir ſogar außerordentlich gut! Be⸗ ſonders Ihr Kopf! Wiſſen Sie, mein Herr, ſolch einen ausdrucksvollen Charakterkopf habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht ge⸗ ſehen!“ Dr. Brettſchneider lächelte geſchmeichelt. Und ſchlagfertig gab er zurück:„Aber Sie brauchen doch nur in den Spiegel zu ſehen, mein Herr!“ Dieſes zurückgegebene Kompliment war durchaus nicht übertrieben; denn die großen, dunklen und ausdrucksvollen Augen des Frem⸗ den, ſeine mächtige Denkerſtirn mit der blau⸗ ſchwarzen Lockenkrone, die edle Linie ſeiner Naſe und das herriſche Kinn mit einem weichen Mund darüber vereinigten ſich zu einem Ge⸗ ſamteindruck, den Dr. Brettſchneider am treffendſten mit„dämoniſcher Geiſtigkeit“ de⸗ finiert hätte. 3 5 Der Fremde beugte ſich plötzlich weit vor: „Iſt das Ihr Ernſt, mein Herr, was Sie da eben geſagt haben?“ „Hm— ja, natürlich!“ „Mein Herr, wenn das der Fall iſt, dann müſſen Sie mir einen großen Gefallen er⸗ weiſen: Wir wollen unſere Köpfe tauſchen— einverſtanden?!“ Dr Brettſchneider verfärbte ſich. Jetzt war kein Zweifel mehr möglich: er ſaß einem Wahnſinnigen gegenüber! Ruhe] mahnte er ſich ſelbſt. Nur nicht widerſprechen! Er lächelte krampfhaft:„öm— wenn Ihnen ſo viel daran liegt, mein Herr——“ Der Wahnſinnige ſtieß einen Freudenſchrei aus; er drehte ſich um und hatte im ſelben Augenblick ein großes Raſiermeſſer in der Hand„Famos] Ausgezeichnet!“ jubelte er. Dr Brettſchneider ſchielte nach der Not⸗ bremſe. Aber der Mann mit dem Raſiermeſſer ſtand ihm im Weg. Während er in die un⸗ heimlich funkelnden Augen des Wahnſinnigen ſtarrte, fühlte er eine fähe Schwäche in den Kniekehlen; der kalte Schweiß ſtand ihm in dicken Tropfen auf der Stirn Handeln! So⸗ fort! ſchrie etwas gebieteriſch in ihm auf. Er erwog die Chancen eines plötzlichen Angriffs und überlegte blitzſchnell, mit welchem Jiu⸗ Jitſu⸗Griff er ſeinen Gegner am ſchnellſten und ſicherſten unſchädlich machen könnte. Aber noch bevor er ſeinen verzweifelten Entſchluß in die Tat umſetzen konnte, ſagte der Fremde plötzlich ſehr ruhig und mit völlig veränderter Stimme: „Sie irren, mein Herr, wenn Sie mich für wahnſinnig halten! Es wäre Unſinn, wenn Sie die Notbremſe ziehen würden!“ Er legte das Raſiermeſſer in die Reiſetaſche; dann machte er eine korrekte Verbeugung und ſagte:„Geſtatten: Varennes, Louis de Varen⸗ nes—— Ich hoffe, daß Sie dieſen brutalen Scherz entſchuldigen werden, wenn Sie hören, daß ich Schriftſteller bin und unbeeinflußt eine Szene ſtudieren wollte, die in meinem neuen Kriminalroman eine große Rolle ſpielen wird!“ Dr. Brettſchneider machte einen krampfhaften Verſuch, zu lachen. Er fühlte ſich zwar wie von einem furchtbaren Alpdruck befreit, war aber doch innerlich wütend über die Geſchmackloſig⸗ keit des Franzoſen. Varennes ſchien die Emp⸗ findungen ſeines„Opfers“ zu ahnen; er ſtreckte gutmütig die Hand aus:„Sie haben mir einen großen, unſchätzbaren Dienſt erwieſen. Mon⸗ ſieur—— Kommen Sie—— Gehen wir in den Speiſewagen; Sie ſind mein Gaſt, das bin ich Ihnen ſchuldig!“ Dr. Brettſchneider trocknete ſeine Stirn.„Na, gut! Ich habe ohnehin das Bedürfnis nach einem großen Kognak——“ * Es zeigte ſich bald, daß Louis de Varennes ein amüſanter Plauderer und ſcharmanter Ge⸗ ſellſchafter war. Er wußte ſehr anſchaulich kleine Reiſeerlebniſſe zu erzählen, ſprach mit viel Witz und Selbſtironie von ſeinen Büchern und ſchien ſchlechthin alles zu wiſſen und alles zu kennen. Nebenbei vergaßen ſie auch das Trinken nicht, und als ſie endlich gemeinſam ihr Abteil aufſuchten, hatte Dr. Brettſchneider zwar ſein vorangegangenes Abenteuer ver⸗ geſſen. aber dafür war er nicht mehr ganz ſicher auf den Beinen. Schwerfällig kletterte er in ſein Bett. Eine Zeitlang hörte er durch das Rattern des Zuges, wie ſich der Franzoſe unter ihm ruhelos hin und her wälzte.„Ja, ja“, dachte Brettſchneider, ſchon im Halbſchlaf,„die Romanſchriftſteller ſcheinen es doch verdammt mit den Nerven zu haben——“ Dr Brettſchneider erwachte von einem un⸗ geheuren Lärm. Schlaftrunken richtete er ſich auf und ſah gerade noch, wie der Franzoſe von vier handfeſten Männern aus dem Abteil hin⸗ austransportiert wurde. „Zum Teufel, was iſt denn nun ſchon wieder los!?“ rief Dr. Brettſchneider wütend. „Das will ich Ihnen gern ſagen“, erwiderte einer der zurückgebliebenen Beamten, die ſich mit Varennes Gepäck beſchäftigten.„Ihr Mit⸗ reiſender, der frühere Schriftſteller Varennes, iſt geſtern aus dem Irrenhaus entwichen] Er iſt nicht nur unheilbar geiſteskrank, ſondern außerdem gemeingefährlich, da er von der fixen Idee beherrſcht wird, ſeinen Kopf mit dem eines anderen Menſchen tauſchen zu müſſen! Erſt vor zwei Jahren hat er auf der Strecke Paris Lyon einen Mitreiſenden im Schlaf überfallen und verſucht, ihm die Kehle durchzuſchneiden! Sie können von Glück fagen, mein Herr, daß wir——“ Das weitere hörte Dr. Brettſchneider nicht mehr Mit zitternden Knien wankte er zum zweitenmal in den Speiſewagen. Diesmal ließ er ſich gleich eine ganze Flaſche Kognak bringen——— Olaf Bouterweck *—. *— ſqAMm:—ä ßðẽ3ꝝ 8 1 — ᷑————— ů ĩů—ů—( ˙ 8———* Die millelmeerreiſe „Zurück!— Können Sie das Verkehrs⸗ zeichen nicht beachten?“ ruft der Poliziſt von der gegenüberliegenden Straßenſeite. Philipp Devermann, Kunſthiſtoriker und Altphilologe, iſt ſoeben noch knapp an der Schutzſtange eines blauen Kabrioletts vor⸗ beigekommen. Da naht auch ſchon das Auge des Geſetzes mit gezücktem Buch in der weiß⸗ behandſchuhten Rechten.„Das Zeichen am Turm ſtand auf Halt“, mein Herr. Sie haben die Verkehrsordnung nicht beachtet. Ich muß Ihnen dafür eine Mark ab— nehmen.“ Phil Devermann bekommt einen roten Kopf. Nicht wegen der lächelnden Gaffer, die flugs von allen Seiten, neu- gierig und ſenſationslüſtern, herankommen ſchlank und weiß— am tiefblauen weiten Himmelsbogen Kranichzüge, glitzernd im Sonnenglaſt—— und dort in den Säulen⸗ gängen ſie noch, die Geiſter der abgeſchiede⸗ nen Großen und Weiſen——ach dort ſitzen — lauſchen und träumen dürfen———“ „Donnerwetter! Aufpaſſen!!“— Haar⸗ ſcharf ſtreift der Radfahrer hinter Dever⸗ manns Rücken vorüber.„Gut, daß ich am Ziel bin“, denkt er und ſteigt ein wenig ſpäter die Stufen zum„Schillerhof“, dem tritt er lachend heran.„Grüß Gott, meine Herren— na, alles wohl und munter?“ und ſich behaglich auf das Lederſofa nieder⸗ laſſend, greift er nach der Speiſekarte „Da ſind Sie ja wieder glücklich gelandet, mit geſpanntem Geſicht den ſonnengebräunt Heimgekehrten muſtert. „Großartig natürlich! Wir haben fabel⸗ haftes Wetter gehabt. Nur einen Tag Regen— aber da hatten wir ſowieſo nichts weiter vor.— Alſo, nun zuerſt mal'n rich⸗ tiges großes, Waldſchlößchen“, Grete, danach habe ich mich ſchon lange geſehnt!“ „Ach, was müſſen Sie alles erlebt haben in dieſen Wochen, Herr Bergmann“, ruft nun Devermann, der ſeine Ungeduld nicht länger meiſtern kann.„Sie müſſen uns viel— nein, alles müſſen Sie uns erzählen, wir ſind ja ſo geſpannt!“ „Selbſtverſtändlich erzähle ich, herzlich es für den Hiſtoriker zu belanglos iſt. Zur Zeit der ärgſten Schreckenshertſchaft während der Franzöſiſchen Revolution— der Pariſer Henker arbeitete damals mit ſechzehn Geſellen— kam eines Tages zu Karlheinrich Sanſon ein junger, reicher und ſpleeniger Engländer— ein ſogenann⸗ ter Buck— mit dem Anſinnen, ihn als Amateurgehilfen an einer Hinrichtung teilnehmen zu laſſen, und bot ihm dafür zwanzig Pfund. Und jener warf ihn dar⸗ der Pfeife dabei raucht.. „Nich doch. Is nich geſtattet Ein Ver⸗ urteilter! Is Tatſache. Kopf und Pfeife fielen zuſammen in den Korb. Ja, da kann man nix machen. Das einzige—“, intereſſieren! Acht Pfund! Die müſſen aber ſchleunigſt wieder runter!“ „Sie fuhren dann über Neapel weiter, nicht wahr?“ fragte Devermann hartnäckig, „Sie kamen nach Griechenland— nach Athen!“„Griechenland? Ja, natürlich, bei den ollen Griechen waren wir auch. Kennen Sie übrigens den Witz vom Unterſchied zwiſchen den Römern und den Griechen, Zimmermann?“—„Um Gottes willen!“ wehrte der Kantor ab. „Ach bitte, nun erzählen Sie doch etwas Näheres von Ihren Reiſeeindrücken in Athen, Herr Bergmann“, mahnt Dever— mann wieder. „Gern— alſo womit ſoll ich da an⸗ fangen? Um eines gleich vorweg zu ſagen: Man macht ſich doch hier einen ganz falſchen Begriff von den altertümlichen Städten mal en Experiment machen. Mit ner Wachspuppe. Wir haben da noch'n paar herumliegen von der Zeit her, als man die erſten Verſuche damit machte. Ich müßte allerdings die Köpfe wieder anleimen.“ „Ich wäre Euch ſehr verbunden, wenn Ihr das machen könntet.“ „Gern, natürlich nur unter Zeugen.“ „Wie? Das Anleimen?“ „Nein, Euer Herrlichkeit. Das andere.“ „Ach ſo. Ich erſuche mich zu entſchuldigen!“ Gegenſtand abzutaxieren hätte. Dann nickte er. Er war bereit. Ein warnender, ſprechender Blick flog zu ſeinen beiden Helfern. Dieſe packten ihn, ſchnall⸗ ten ihn auf das Brett und ſchoben es vor. edur. Die beiden vierſchrötigen Henkers⸗ late hielten jedoch ſtets dichteſte Tuch⸗ fühlung mit ihm. Keiner von ihnen wußte, wie weit der Spleen bei ihm gehen würde. „So, könnt Ihr Euch jetzt einigermaßen vorſtellen, wie einem Scharfrichter zumute is?“ fragte Jacot. „Einigermaßen ja. Aber vollkommen wäre es erſt, wenn ich auf den Hebel drücken könnte. Dabei würde Euch aller⸗ dings wahrſcheinlich der Kopf abgehen, vorausgeſetzt, daß das Meſſer oben nicht eingeroſtet iſt. Habt Ihr keine Angſt?“ „Nee“, antwortete Jacot auf dem Brett. „Was! Nee?— Jetzt auch noch nicht?“ rief der Engländer. Er hatte mit einer überraſchenden Bewegung in die Taſche gegriffen und eine Piſtole herausgeriſſen, die er auf die beiden Gehilfen anſchlug. Dieſe waren vor Ueberrumpelung wie ge⸗ lähmt.„Weg hier!“ ſchrie der Engländer drohend. Die beiden tieriſchen Geſellen, denen an dem Leben Jacots natürlich kein Deut lag wenn ihr eigenes bedroht war, wichen zur Seite, und Birch ſtellte ſich dicht an die hohen beiltragenden Strebebalken, wenn Euer wiſſenſchaftliches Werk nich ganz richtig würde. Ihr— habt doch auch keine Angſt?—“ „Angſt?“ ſagte der Engländer wie ge⸗ bannt, wie vergewaltigt von dem verſteckt höhniſchen Ton des andern. Sie maßen ſich ſekundenlang in ſtummer, halb unbewußter Zwieſprache, die aber ge⸗ wichtiger und klarer war als laute Wechſel⸗ reden es hätten ſein können. „Wir könnten ja meine Kollegen dazu Er war zeitlebens ein guter Artiſt, ſpeziell Parterreſpringer, geweſen. Noch bevor er zur Erde gefallen war, fuhr das ſchwere Hängebeil knirſchend in den Eichenblock und trennte dem Engländer das mit ſo e —— ä(D— l g b 5 gern! Ja, alſo erlebt———? Na ja, und ſo. Athen hat z. B. eine richtige elek- ſo daß er den Abzug jederzeit betätigen Großſtadlſtraße 5 e ee wiſſen Sie—— Devermann, vergeſſen Sie triſche Straßenbahn, genau wie bei zuns, konnte.— Jacot, der zuerſt nicht gemerkt a Er hat ſedoch wieder 8 1 25 85 nicht. ich war mit meiner Frau! Alſo er⸗ feines Geſchäftszentrum, ſchöne Läden. hatte, was los war, da er ja in den Korb 6 Rant do Pine Sehnſt 95 im lebt, wie Sie vielleicht denken, hab' ich da Meine Frau hat mich natürlich arm ge⸗ guckte, hatte den Kopf nun ein wenig zur Land der Antike— vom herrliche 1 7 85 natürlich nichts.—— Aber im allgemeinen kauft: Ohrringe, Ketten und lauter ſolches Seite gedreht und überprüfte die Lage. 5 der ien Sint. 15 Meer war's großartig! Wirklich— ſehr nett! Zeug. Ja, aber nun warten Sie malen„keufel!“ knurrte er. 4 D 225 riechiſcher Wir ſind hier früh um 6 Uhr in den Zug Augenblick—— jetzt muß ich mir erſt Ich gebe Euch zwei Minuten. Dann 6 Nie ann 10 2 15 d 3 geſtiegen und waren ſchon am anderen was zu eſſen beſtellen. Grete gibt's noch drücke ich auf den Knopf. Iſt wohl nicht 5 0 un flogen ſeine eee Morgen um acht in Rom. Im Speiſewagen Schweinsknochen mit Sauerkraut bei Euch? ſehr ſchade um Euch? Wie fühlt Ihr Euch „Bitte alſo, eine Mark! drängt der war's ſehr gemütlich, ein paar nette alte Ja! Alſo dann bitte eine reichliche Por⸗ jetzt, Monſieur Jacot?“ ö Beamte der inzwiſchen den Quittungsſchein Herren—— dann Schlafwagen— wie ge- tion—— der verlorene Sohn iſt wieder„Danke, wie immer, Sir.“ 1 ausgeſtellt hat.— Eine Welle heißen ſagt, morgens kamen wir in Nom an. heimgekehrt. Meine lieben Freunde—„Was! Habt Ihr keine Angſt? Was geht 1 Zornes überflutet Devermanns Herz. Eine Uebrigens hatten wir ein prima Hotel er- ſechs Wochen unterwegs und nicht ein ein⸗ in Euch vor? Erzählt es mir!“ ö 5 Mark— eine ganze Mark! Beinahe die wiſcht, vorzügliche Betten. Verpflegung la! ziges Mal Schweinsknochen mit Sauer⸗„In mir geht nix vor. Habe keine Gefühle.“ 1 Hälfte ſeiner ſpärlichen Barſchaft, die er bei Nur zu empfehlen! Tja—— na dann kraut! Und ſo was nennt der Menſch„Jacot! Bedenkt, in einer Minute wird 0 g ſich trägt. And gerade ihm muß das Proſt!“—„Vergnügen!!“ Euch das Eiſen den Hals durchſchneiden, f paſſieren, ihm, dem armen Schlucker, der„Herr Bergmann, was hat Sie denn nun Während die Herren einen tiefen Zug und dieſe Welt im Licht iſt für immer für zeidvoll in Gedanken den reichen Paul ganz beſonders intereſſiert, was in Rom aus ihren Krügen tun, erhebt ſich Phil Euch vorbei. Bedauert Ihr das nicht?“ 6 Bergmann auf ſeiner herrlichen Mittel- zum Beispiel am meiſten gepackt?“ drängt Devermann leiſe und ſchreitet geſenkten„Je mien fiche! Geht zur Hölle!“ 9 meerreiſe begleitet hatte. Ach jo nur in Devermann von neuem. Hauptes in die nächtlichen Straßen.—— Der Sohn Albions ließ die Waffe ent⸗ 1 Gedanken— denn zu einer wirklichen Reiſe„Gepackt? Gott ja—— wie ſoll ich„Iſt der Devermann ſchon weg?“ fragt mutigt finken und ſteckte ſie in die Taſche. 1 dahin würde er wohl kaum jemals das ſagen—— ach, übrigens fällt mir da ein, nach einer Weile Bergmann.„Komiſcher„Ich ſehe“, ſagte er,„Ihr ſeid kein taug⸗ Geld haben. Mit einer Unmutsfalte zwiſchen weil Sie gerade gepackt“ ſagen—— hatte Kerl! Da ſchwärmt er immer vom Süden, liches Verſuchsobjekt für mich. Ihr ſeid zu 9 ö den Brauen händigt Devermann dem Poli⸗ ich doch meinen Turnapparat vergeſſen ein. will Kunſthiſtoriker und was weiß ich ſein, ſtumpf. Schnallt ihn ab! Es war ja alles 8 1 ziſten eine Mark aus.„Wenn der Menſch zupacken. Nun habe ich ſechs Wochen nicht und hat nicht mal Intereſſe, wenn einer nur Spaß.“ N 9. i einmal zum Pechvogel geboren iſt due geturnt, und wiſſen Sie, wieviel ich zu⸗ von ſeiner Mittelmeerreiſe erzählt.“——„Das habe ich mir gleich gedacht“, be⸗ 1 1 denkt er im Weitergehen.„Herrgott, könnte genommen habe? Doktor, das wird Sie E. M. Wötzel merkte Jacot, als man ihn abſchnallte. 0 10 C die Welt ſchön ſein, wenn das verfl. Sein Geſicht war jedoch undurchſchaubar. 1 40 Geld nicht wäre! So einfach einmal ins 4„Aber das war nicht vereinbart“, fuhr 1 6 Blaue hineinfahren—— nach Süden—— a U ne Jacot fort.„Das müßt Ihr mir extra be⸗ 90 1 ins Sonnige—— Warme.— Rom ſehen zahlen.“ 11 mit den Marmorpaläſten— Neapel, dann„Gewiß. Es war für die Wiſſenſchaft.“ Griechenland, das Land der Weisheit und Dieſes iſt ein ſeltſames, aber wahres vorführe. Wir haben da in unſerem Ge⸗„Sagte ich Euch nich ſchon geſtern, daß Schönheit— die Akropolis— Hügel und Ereignis Man findet es allerdings in den rätekeller noch eine ſtehen, die alte, die ich dazu zu dumm wäre? Am beſten pro⸗ N Hallen mit prächtigen Säulen— Säulen, Geſchichtsbüchern nur kurz angedeutet, weil runde. Mit der könnt Ihr ja vielleicht auch biert Ihr es ſelbſt einmal. Es wäre ſchade, 1 f alten Stammlokal, hinauf. An einem ge⸗ auf hinaus.„Bitte. Ich meine: für den Fall, daß da⸗ nehmen“, ſagte Jacot mit einer keineswegs le N mütlichen Ecktiſch läßt ſich Phil Devermann Sanſon war, obwohl Henker, ein im bei was paſſiert. Es is ja nun mal eine geſpielten Jovialität.„Aber die Stieſels leg nieder und begrüßt die bereits anweſenden Grunde weiches Gemüt, vergoß zu Hauſe ſcharfe Sache.“ Jacot lachte. ſind dazu nich zu gebrauchen. Da kommt der Herren Dr. Meißner und Kantor Zimmer⸗ in ſeinen— allerdings ſeltenen— Muße⸗„Ja aber— wo kriegen wir ſie her?“ erſt recht nix bei raus.“ fr mann. Dann zieht er freudig erregt eine ſtunden heimlich Tränen über ſein ererbtes„Na— ich werde mit zwei Dſchändel⸗„Ich glaube auch nicht“, entgegnete Birch. Karte aus der Taſche:„Bergmann hat ge⸗ Handwerk und ſpielte in der Abenddäm⸗ mäns zur Hand ſein. Und Ihr könnt eben⸗„Sie ſehen nicht ſehr geiſtreich aus.“ 1 ſchrieben, er trifft bereits mittags von merung gern auf der Geige. falls zwei oder drei Bekannte mitbringen.“„Es kann Euch ja nix paſſieren“, ſagte München ein und kommt heute hierher— Aber der junge Engländer(Birch hieß„Ausgezeichnet. Und wann kann die Jacot wieder.„Wir tun Euch nix. Eure — ja, wer es auch ſo gut haben könnte, wie er übrigens; das bedeutet auf deutſch: Sache ſtattfinden?“ beiden Freunde mögen ihre Piſtolen ziehen un unſer Freund Paul“, fügt er ſeufzend hinzu. Birke), ſtur und verbiſſen wie ſie ſind,„Uebermorgen um neun. Da habe ich und ſich damit vor den Hängebalken ſtellen, Der Paul Bergmann, Chef der Seifenfabrik wenn ſie ſich einmal etwas in den Kopf dienſtfrei und der Alte muß auf die Con⸗ ſo daß ſie jeden niederſchießen können, der gen 0 Paul Bergmann& Co., war mit ſeiner geſetzt haben, gab ſich nicht geſchlagen. Sein ciergerie um die Zeit.“ 3 ran will. Und dann is Eure geiſtige Kraft lei Frau Anni ſechs Wochen auf Reiſen, heute Geiſt war voll phantaſtiſcher, brodelnder Der Engländer zog ſeine dick mit Bank⸗ gewiß ſtark genug, denn Ihr ſeid ohne. kehrte er zurück und würde gewiß ſtunden⸗ Träume; bei ſeinen Freunden galt er als noten gefüllte Brieftaſche hervor ler trug, Zweifel ein großer Psychologe, daß Ihr—“ 3 i lang zu erzählen haben von all den Schön⸗ verſchroben. f wie faſt alle Leute in jener gefährlichen„Bitte—“, wehrte Birch ab,„ich bin bis heiten und Wundern ſeiner Mittelmeer⸗ Er ging alſo zu dem berüchtigten Jacot, Zeit, ſtets ſein ganzes Barvermögen bei jetzt nur Theoretiker.“ . fahrt. einem der bekannteſten Gehilfen Sanſons, ſich). Jacot warf einen gierigen Blick„Alſo ein theoretiſcher Theo... Pardon 1„Freilich“, lächelt der alte Doktor,„Paul⸗ der dieſem von Fouquier⸗Tinville, dem darauf. Birch überreichte ihm eine Zwan⸗ Pfychologe? Alſo ich denke, Ihr werdet ö chens Geſchäft blüht und er kann ſich's eben öffentlichen Ankläger, aufgedrängt worden zigpfundnote.„Als Anzahlung“, ſagte er. Euch auf jeden Fall, wenn Ihr auf dem l 1 leiſten. Offengeſtanden hätte ich ihm ſo eine war. Der war ein früherer Akrobat und„Am übernächſten Morgen ſtellte er ſich Brett liegt, alles Dazugehörige zuſammen⸗ 13 bildende Reiſe gar nicht zugetraut. Aber Zirkusclown. 1 pünktlich mit zwei Freunden ein. Jacot reimen können, auch— wenn wir Euch— 0 ſeine Anni war wohl die treibende Kraft.“ Jacot maß ihn, der ein wenig beſchränkt, erwartete ihn mit zweien ſeiner Kollegen nich ſo bedrohen, wie Ihr vorhin mich, mug N Auch ich bin geſpannt, was er alles zu aber im Grunde unerkennbar vor ihm— finſteren, ſchweigſamen Geſellen. ſpaßigerweiſe. Wir haben keine Piſtolen.“ den berichten hat. In früheren Jahren war's ſtand, mit lauerndem Blick.„Is leider In einer Ecke des Gerätekellers ſtand Birch wurde nun vollends verwirrt. Fiat 1 1 Wunſch ſo ein Stück von der ganz unmöglich. Dſchändelmän, wenn der eine Guillotine, die erſte, die ſtatt eines Wenn ihn die beiden mit ihren Piſtolen Un Welt zu ſehen. Aber es hat nie dazu ge⸗ Alte nich will. Aber——“ geraden ein halbmondförmiges Köpfeiſen ſchützten, konnte ja wirklich nichts paſſieren. lonn reicht 1 liebe Zeit! Erſt fünf 8„Ich biete Euch hundert Pfund, wenn aufwies. Dann nahm Jacot eine etwas Hatte er Jacot vorhin doch verkannt? türli 1 dann die Krankheit 1 9 5 das Ihr——“ verſtaubte Wachspuppe, legte ſie auf das Wahrſcheinlich. Das Ganze iſt nichts als roi 1 Studium vom Jungen—. Kantor„Nee, auch dann nich. Aber— warum Brett und ließ den Mechanismus ſpielen, ein mäßiger Vergeltungsſpaß, der ihn das ſende 1 Jimmermann hebt fern Glas: Wohlſein wollt Ihr denn eigentlich dabei ſein?“ worauf der Wachspuppe prompt der Kopf Gruſeln lehren ſollte? Und da legte er ſich— 4 Boner muß auch ſo gehen ohne„Möchte mal wiſſen, wie einem Scharf⸗ abgekappt wurde. auf das Brett, ließ ſich anſchnallen und. 1 Mittelmeer und Griechenland!“ N richter zumute iſt und wie einem Ver⸗„Die Illuſion iſt nur ſchwach“, ſagte der vorſchieben. Ne 1 n e urteilten. Genau!“ Engländer.„Wie wär s“, fuhr er fort, Welche Gedanken und Empfindungen en 1 z Ja, wir— aber hier unſer Kunſt⸗„Warum?“ und ſeine Augen erglühten in fanatiſchem nun in ihm Platz griffen, iſt nicht auf die iber 1 jünger„freundlich klopft der Doktor Dever⸗„Ich habe vor, einmal ein Werk über Feuer,„wenn Ihr Euch ſelbſt einmal auf Nachwelt gekommen, da er in der Folge Fin 1 manns Schulter, den zieht's doch mit allen Pſychologie zu ſchreiben. Betrachte mich als das Brett ſchnallen ließet?“ nicht dazu gelangte, ſein Werk zu ſchreiben. in N Falern in die Ferne. Na, abwarten, in einen Schüler des großen Hume“ Bei dieſer unerwarteten Aufforderung Denn plötzlich rutſchte Jacot, der auf der unte einigen Jahren, wenn Sie erſt mal'ne gute„Ach ſoo! Tja, leider bin ich zu dumm, belebten ſich ſogar die ſtumpfen Geſichter einen Seite ſtand und ſich anſchickte, auf Non Anſtellung in irgendeinem Muſeum haben, ſonſt könnte ich Euch das ſo erzählen Aber der beiden Kollegen Jacots und drückten die andere zu gehen, auf den etwas glit⸗ gung dann werden auch Ihre ſehnlichen Wünſche was is da überhaupt weiter zu ſagen? Der Erſtaunen aus. Ein o närriſches Anſinnen ſchigen Kellerſteinen aus, fuchtelte mit den Unt in Erfüllung gehen. Nur Geduld! eine is aufgeregt, der andere ruhig. Wir war ihnen doch noch nicht vorgekommen. Händen haltſuchend in der Luft herum und pahr In der Tür erſcheint die Geſtalt Paul hatten mal einen, der rauchte ſeine Pfeife Jacot ſelbſt aber maß den Engländer noch ſchlug im Fallen— während die beiden lu Bergmanns. Im hellgrauen Anzug, braun dabei“ einmal ſekundenlang mit ſeinen eiskalten abdrückten, aber in die Wand ſchoſſen—— gebrannt, den Hut in der Hand ſchwenkend,„Mas Ihr nicht ſagt! Ein Scharfrichter, Augen, ganz objektiv, als ob er einen unglücklicherweiſe auf den Auslöſehebel. de ſerſte A——————'— — 2 S alter Freund— wie war's denn?“ fragt fuhr er nachdenklich fort,„is, indem daß ich Und. Birch beteiligte ſich mit grauenvoll⸗ viel krauſen Gedanken gefüllte Haupt von de als erben der Doktor rend Devermann Euch mal die Guillotine genau erkläre und ſachlichem, ja haſtigem Eifer an der Pro- der Schulter. H 9 1 2 5 2 * **——— — 9 n rrfß0ß0ß0T0ßTTßßdßeee— 1 1 fi 1 10 duet lichtye 0 1 —— — Ichaufenſtereinbrüche in Frankfurk Für 6000 Mark Pelze und Photoapparate entwendet Frankfurt a. M. In der Nacht zum Don⸗ nerstag wurden in der Goetheſtraße und in der Kaiſerſtraße zwei Schaufenſter eingeſchlagen und wertvolle Photoapparate und Pelzſachen geſtohlen. Zur Ausführung der Tat benutzten die Einbrecher einen Perſonenkraftwagen mit dem Kennzeichen Vo 70846, der wenige Stun⸗ den vorher von einer Straße in Mainz entwendet worden war. Nach den erſten Feſtſtellungen der Polizei kommen drei jüngere Männer als Täter in Betracht. Die Einbrüche wurden unter dem ſchützenden Geräuſch des laufenden Motors begangen. Einer der Täter ſaß am Steuer des Wagens, während die bei⸗ en anderen die Scheiben einſchlugen und die ausgeſtellten Sachen aus den Schaufenſtern nahmen. Der Wert der geſtohlenen Photoappa⸗ rate und Pelzſachen beträgt ca. 6000 Mark. Vor Ankauf der geſtohlenen Sachen wird ge⸗ warnt. Erſt glücklicher Vater— dann glücklicher Gewinner. Mainz. Doppeltes Glück hatte ein Mann, der abends ein Winterhilfslos zog und für 50 Pfg. einen 500 Mark⸗Gewinn erzielte. Eine Stunde vorher war er Vater eines Mäd⸗ chens geworden. So viel Glück an einem Tag. das hatte er nicht erwartet u. ſah das Los un⸗ gläubig an. Er erklärte, ſofort für die Neuge⸗ borene ein Sparkaſſenbuch anzuſchaffen und dort den größten Teil der Summe einzuzahlen. Artillerie⸗Scharſſchießen im Kreis Dieburg. Dieburg. Nach einer Bekanntmachung des Kreisamtes findet am 10. Februar ein Artillerieſchießen mit ſcharfer Munition nord⸗ öſtlich von Mosbach ſtatt. An dieſem Tage wird das beſchoſſene Gelände und die Straße Schaaf⸗ heim—Groß⸗Oſtheim von 7.30 bis 17.30 Uhr für jeglichen Verkehr polizeilich geſperrt. Die Räu⸗ mung einzelner in dem Sperrgebiet liegender Gehöfte und Häuſer iſt von den zuſtändigen Bürgermeiſtern zu veranlaſſen. Einen Fuchs mit der Hand gefangen. Waldmichelbach i. O. Ein Bauer begleitete den Jagdinhaber auf die Fuchsjagd. Da der Fuchs nicht aus dem Bau ging. mußte er aus⸗ gegraben werden. Dabei glückte es dem Beglei⸗ ter, den Gänſedieb mit bloßen Händen zu fangen. Der Jagdinhaber ſtand dabei u ſchaute voll Intereſſe dieſer ſonderbaren Jagd⸗ ausübung zu., Allerdings kann der Mann von Glück ſagen, daß er noch ſeine ſämtlichen Finger hat. Aehnliche Verſuche ſind auch ſchon anders ausgegangen. Ueberfall auf eine Poſthilfſtelle Mayen. Auf die Poſthilfſtelle in Düngenheim wurde ein Raubüberfall perfucht. Ein Mann ſprach bei dem Poſtſtelleninhaber vor und mel⸗ ete ein Ferngeſpräch an. Als der Poſthilfs⸗ ſtellenleiter den Hörer überreichte, zog der Mann plötzlich einen Revolver, hielt ihm die Waffe vor die Bruſt und verlangte die Heraus⸗ gabe von Geld. In dieſem Augenblick kam die Frau hinzu und rief laut um Hilfe. Der Poſt⸗ angeſtellte ſprang dem Räuber entgegen und wollte ihn zu Boden werfen. Der Verbrecher gab einige Schüſſe ab, die zum Glück jedoch nie⸗ mand trafen. Als die Frau laut aufſchrie, glaubte der Poſtangeſtellte, ſie ſei getroffen und ließ deshalb von dem Verbrecher ab. Dieſe Ge⸗ legenheit benutzte der Räuber zur Flucht. Lei⸗ der iſt er unerkannt entkommen. Die Nach⸗ forſchungen ſind ſofort aufgenommen worden. Den Freund ermordel Sich ſelbſt gerichtet Oberſtenfeld(Krs. Marbach). In der Werk⸗ ſtatt des 47 Jahre alten Elektromeiſters Joh. Deuring ereignete ſich ein rätſelhaftes Verbre⸗ chen. Der 27jährige Elektromonteur Erwin Fleiſchmann erſchoß Deuring, ohne daß die Hin⸗ Bunte Tageschronik tergründe dieſer Tat bis jetzt eine Aufklärung gefunden hätten. Hierauf begab er ſich nach Hauſe, nahm den Revolver und ſchoß ſich ſelbſt eine Kugel in den Kopf. Die beiden, die über⸗ all als Freunde gegolten hatten, hatten vor der Werkſtatt des Deuring ein Geſpräch ge⸗ führt, um ſich dann nach innen zu begeben, wo Deuring dem Fleiſchmann einen Generator er⸗ klärte. Plötzlich hörten die dicht daneben ar⸗ beitenden Lehrlinge zwei Schüſſe krachen und ſahen ihren Meiſter leblos zu Boden ſinken. Ein Erbhof wurde zwangsverſteigert Mosbach. In Neunſtetten wurde der Erbhof Weilbrenner zwangsverſteigert. Dieſe Verſtei⸗ gerung hatte. wie die Kreisbauernſchaft dazu mitteilt, ihre beſonderen Gründe, da bekanntlich ein Erbhof im allgemeinen nicht verkäuflich iſt. Dem Bauern Friedrich Weilbrenner mußte je⸗ doch die Bauernfähigkeit abgeſprochen werden. Geſetzliche Anerbhen, die den Hof übernehmen könnten, ſind nicht vorhanden. Der Hof mußte deshalb verkauft werden. Die Zwangsverſtei⸗ gerung wurde notwendig, da der Hof über⸗ ſchuldet war. Da es ſich um einen Erbhof han⸗ delt, war nur der geſchloſſene Verkauf möglich. Im Getriebe zu Tode gekommen Wertheim. In Hundheim wurde die Ehefrau des Schreinermeiſters Joſef Ballweg das Opfer eines Unfalles. Beim Futterſchneiden wurde ſie vom Getriebe des Benzinmotors erfaßt und da⸗ bei ſo ſchwer verletzt, daß ſie in einem Würz⸗ burger Krankenhaus geſtorben iſt. Hockenheimer Rennſtrecke wird umgebaut Hockenheim. Die Hockenheimer Bahn iſt end⸗ gültig für den Rennſport gewonnen und die auarbeiten ſind ſofort in Angriff genommen worden. Als erſtes großes Rennen wird de „Große Preis von Europa“ ausgetragen. Die Blick in den „Biedermann“ war ein Betrüger Frankfurt a. M. Eine 71jährige Frau hatte in der Schublade ihres Nachtſchränkchens neun Hundertmarkſcheine, einen Zwanzigmarkſchein und eine Dollarnote loſe liegen, außerdem be⸗ fand ſich dort ein Käſtchen mit Silbergeld. Eines Tages kam Willi Baas, ein 58 jähriger Hausbewohner, und bat, ihm fünf Mark zu leihen Die Frau war bierzu bereit und ging mit B. in ihre Schlafſtube, um das Geld zu holen. Einige Zeit ſpäter ging die Frau an den Briefkaſten. Baas ſtand an ſeiner Woh⸗ nungstür und lud die Frau ein:„Ach kommen Sie doch rein, wir unterhalten uns ein biß⸗ chen. Wir haben Langeweile“ Bold war eine Unterhaltung mit der Haushälterin des B im Gange. B. ſelbſt entfernte ſich und blieb etwa eine halbe Stunde fort. Als die Frau ſpäter den Zwanzigmarkſchein aus der Schublade ho— len wollte. war das ganze Geld verſchwunden Der Verdacht der Täterſchaft fiel auf Baas Et ſtand jetzt vor dem Schöffengericht und leug⸗ nete, den Diebſtabl begangen zu haben Die Beweiſe für ſeine Täterſchaft reichten zu einer Verurteilung nicht aus und Baas mußte von dieſem Punkt der Anklage freigeſprochen wer⸗ den. Aber der Angeklaate führte ein Doppel— leben und konnte des Betrugs überführt wer⸗ den. Er gab ſich als wohlbeſoldeter Bauführer einer großen Firma aus, tat anderen Leuten gegenüber ſo, als gehe er jeden Morgen pünkt⸗ lich zum Dient. Er trat als Biedermann auf und vermochte das Vertrauen eines Mannes zu gewinnen, dem er eine Anſtellung als Rei⸗ ſender verſprach und 1600 Mark aus der Taſche lockte. Dieſer Betrag iſt reſtlos verloren, denn der Betrogene iſt das Opfer eines fünfzehnmal vorbeſtraften Schwindlers geworden, den das Gericht jetzt zu zwei Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt verurteilte. Gefängnis für Unterſchlagung Frankfurt a. M. Eine Frau, die ſich in Geld⸗ verlegenheit befand, übergab einem Bekannten eine Leica, die er auf kurze Zeit verpfänden Bahn wird auf etwa 20 Meter verbrellert und auf eine Länge von etwa 8 Kilometer verkürzt. Im Schneeſturm vom Blitz getroffen Eſchenbach(Kr. Siegen). Ein Schäfer lagerte mit einer Wanderherde in der ſogen, Leimbach. wo er vor einem heraufziehenden Schneeſturm Schutz unter einer Tanne ſuchkte. Plötzlich fuhr ein greller Blitz hernieder und ſchlug in einen Spanndraht. der an der Tanne endigte. Hund des Schäfers, der mit ſeinem naſſen Fell gegen den Draht lag, wurde vom Blitz meh⸗ rere Meter durch die Luft geworfen und blieb tot liegen. Der Schäfer, auf den der Blitz von dem Hunde übergeſprungen war. wurde im Ge— ſicht verbrannt und erlitt eine Lähmung des linken Armes. Volkenbrüche in Weſtanglolien 13 Dörfer überſchwemmt 8 Iſtanbul. 4. Februar. Mehrtägige ſchwere Wolkenbrüche in Weſt⸗ anatolien verurſachten eine Ueberſchwem— mung, von der 13 Dörfer längs des Maander— Fluſſes betroffen wurden. Die Eiſenbabn und die ſonſtigen Verbindungen ſind unterbrochen. Die Zahl der Menſchenverluſte iſt noch unbe⸗ kannt. Lawinennnalück im oherengadin Ein britiſcher Offizier getötet Pontreſina, 4 Februar Auf dem Muottas Muraigl im Oberengadin, ereignete ſich am Donnerstag ein Lawinenun⸗ glück. Zwei engliſche Skifahrer, die vom Wege abgekommen waren, traten ein Schneebrett ab, das ſich in eine Staublawine verwandelte und beide Touriſten in die Tiefe riß. Einer der beiden wurde unverſehrt geret⸗ tet. während ſein Bruder, ein enaliſcher Flie⸗ geroffizier, getötet wurde. Die Leiche konnte a Der geborgen werden. Gerichksſaal ſollte Der Mann verkaufte den Apparat für 45 Mark und gab der Zeugin nur fünf Mark davon Als die Frau ſpäter den Apparat ein⸗ löſen wollte erfuhr ſie, daß 45 Mark darauf bezahlt worden waren Der Apparat war in⸗ zwiſchen ſchon in andere Hände übergegangen. Der Angeklagte wurde wegen Unterſchlagung zu ſechs Wochen Gefängnis verurteilt. Nochmals der Binger Poſtraub Mainz. Die Große Strafkammer Mainz ver⸗ urteilte nach viertägiger Verhandlung die An⸗ geklagten Adam Luſtenberger aus Bingen wegen ſchwerer Freiheitsberaubung und An⸗ ſtiftung zur wiſſentlich falſchen Anſchuldigung, ſowie in zwei Fällen wegen Verleitung zum Meineid zu insgeſamt 3 Jahren Zuchthaus, Jakob Schüler wegen ſchwerer Freiheitsbe— raubung, wiſſentlich falſcher Anſchuldigung und Verleitung zum Meineid zu drei Jahren drei Monaten Zuchthaus. Richard Albrecht we⸗ gen ſchwerer Freiheitsberaubung, wiſſentlich falſcher Anſchuldigung und Vergehens nach § 40a zu einem Fahr acht Monaten Zuchthaus und Georg Joſef Dietrich wegen wiſſentlich falſcher Anſchuldigung und Vergehens nach § ga zu acht Monaten Gefängnis. Den drei erſtgenannten Angeklagten wurden die bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. Luſtenberger hatte, um ſeinen Konkurrenten Brilmaver ins Verderben zu ſtürzen, dieſen bei der Behörde beſchuldigt, an dem Poſtraub 1920 in Bingen beteiligt geweſen zu ſein. Er be⸗ diente ſich zur Herbeiſchaffung des„belaſten⸗ den Materials“ der übel beleumundeten Mit⸗ angeklagten, die bereit waren, ihre falſchen Angaben vor Gericht aufrechtzuerhalten. Sie erreichten durch ihre Niederträchtiakeit, daß Brilmaver unter dem Verdacht der Teilnahme an dem Binger Poſtraub feſtgenommen wurde. keine Nilde bei Blulſchande Waldshut. In außerordentlicher Sitzung ver⸗ handelte die Große Strafkammer des Landge⸗ 19.45. Ein Tänzchen, bitte? 20 gie hören im Rundfunk. Sonntag, den 6. Februar Deutſchlandſender 6: Hafenkonzert 8: Zwiſchenmuſik. 8.20: Und Sonn⸗ tag aufs Land! Pflaſtermeiers auf Entdeckungsfahrt. 9: Sonntagmorgen ohne Sorgen 10: Das Ziel iſt uns geſetzt. 10.40: Beethoven. 11.30: Fantaſie auf der Wurlitzer Orgel. 12: Konzert. 14:„Der Fuchs und der Rabe“ Märchenſpiel. 14.30: Heitere Soliſtenmuſik. 15.20 Fußball⸗Länderkampf. 16.15: Bunte Stunde“ 17.30 Spitzweg-Bilder. 18: Jenfeits der Grenzen er⸗ klingen die Geigen... 19.30: Sporinachrichten. 202 Taufend muntere Noten. 22: Nachrichten. 22.15: Deutſchlandecho. 22.30 Weltmeiſterſchaft im Hallen- handball. 23.10 bis 0.55: Zu Tanz und Unterhaltung. Frankfurt 6. Hafenkonzert. 8 15: Gymnaſtik. Morgenfeier. 9: Bauernkalender. 9.45: Herz im Blut. 10: Morgenfeier. 10.30: Ewiges Deutſchland. 11.15: Wintermärchen. 12: Konzert. 14 Kinderſtunde. 14.30: Uns gehört der Sonntag! Ein Reigen ſorgenloſer Melodien. 15.15: Gregor der Knecht. Hörfolge um ein Bauernleben. 16: Damenſitzung des Mainzer Carneval⸗Vereins. 17: Deutſche⸗ und Wehr⸗ machtsſkimeiſterſchaften. 18: Schwankende Geſtalten. 19: Nachrichten. 19.10: Heimat und Volkstum. 19.40: Fußball-Länderſpiel. 20: Großes Konzert. 22: Nach⸗ richten. 22 15: Deutſche und Wehrmachtsſkimeiſterſchaf⸗ ten 22.40: Zu Tanz und Unterhaltung. 24—2: Nacht⸗ konzert. Stuttgart 6: Konzert. 8: Bauer hör zu! 8.10: Gymnaſtik. 8.30 Evangel. Morgenfeier. 9: Lieder des Monats. 9.152 Sonntagmorgen ohne Sorgen. 10: Morgenfeier der OJ. 10.30: Kammermuſik. 11: Frohe Weiſen. 12: Konzert. 14: Hoch auf dem gelben Wagen! Reiſebe⸗ richt von Kasperle. 1430: Muſik zur Kaffeeſtunde. 15.30: Chorgeſang. 16: Muſik von Schallplatten. 16.15: Konzert. 17: Fußball-Länderſpiel Deutſchland— 8.30: Chriſtliche 9.15: Chorgeſang. Schweiz 18: Jetzt kommt die liebe Faſtnachtszeit. 19: Nachrichten. 19.30: Reichs⸗Winterſportkämpfe der HJ. Die es euch gefällt. 22: Nachrichten. 22.15 Skimeiſterſchaften. 22.30: Hal⸗ lenhandball. 22.45: Zu Tanz und Unterhaltung. 24—2; Nachtkonzert. * Montag, den 7. Februar Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel, Morgenruf. 6.30: Konzert. 7: Nach⸗ richten. 9.40: Kl. Turnſtunde. 10: Alle Kinder ſingen mit! 11.30: Dreißig bunte Minuten. 12: Konzert. 13.45: Nachrichten(4: Allerlei von Zwei bis Drei. 15.15: Meiſter ihres Fachs. 15.40: Sechs Wochen in einer Bräuteſchule. 16: Muſik zum Nachmittag. 18: Land, mein Land! Kantate. 18.30. Kleine Zwiſchenmuſik. 18.40: Im Pferdelazarett der Wehrmacht.. 19.10: und jetzt iſt Feierabend! 20: Otto Dobrindt ſpielt zur Unterheltung. 21: Deutſchlandecho. 21.15: Lubka Koleſſa ſpielt. 22: Nachrichten. 22.13: Deutſchlandecho. 77 05 Eine kleine Nachtmuſik.23—24: Otto Kermbach pielt. Frankfurt 6: Morgenſpruch. Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 10: Schulfunk. 10.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 11.40: Hausfrau, hör zu! 11.55: Der Glücksmann. 12: Schloßkonzert. 13: Nachrichten. 14.10: Alles für euch— und's— WSW. Wunſchkonzert. 15: Volk und Wirtſchaft. 15.13: Für unſere Kinder. 15.45: Sport der Jugend. 186: Ferd. Ries. Zum 100. Todes⸗ tag des Komponiſten. 16.30: Konzert. 18: Zeitge⸗ ſchehen. 18 15: Der fröhliche Lautſprecher. 18.80 Skiſport. 50 Km. Dauerlauf. 18.45: Deutſchland baut auf. 19: Nachrichten. 19.15: Stuttgaxt ſpielt auf. 21: Ueber Mundartdichtung. 21.15: Kammermuſik. 22: Nachrichten. 22.15: Skisport. 22.30: Nachtmuſik und Tanz. 24—2: Nachtkonzert. Stuttgart 6: Morgenlied. Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 7: Nach⸗ richten. 8 10: Gymnaſtik 8.30: Morgenmuſik. 10: „Der Arme und der Reiche“. 11.30: Volksmuſik. 12: Schloßkonzert. 13: Nachrichten. 14:„Eine Stund', ſchön und bunt“. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Kl. Zwiſchenmuſik. 18.10: Ahnenkunde. 18.30: Griff ins Heute 19: Nachrichten. 19.15: Stuttgart ſpielt auf. 21.15. Phantaſtiſche Alpenfahrt. 22: Nachrichten. 22.30: Nachtmuſit und Tanz. 24—2: Nachtkonzert. richts Waldshut gegen den 61 Jahre alten Franz Xaver Stadler und ſeine Tochter aus Wehr, die beide der Blutſchande bezichtigt wa⸗ ren. Der Vater wurde zu einer Zuchthaus⸗ ſtrafe von zwei Jahren und ein Monat, da er geſtändig war abzüglich drei Monate Unter- ſuchungshaft, und zu drei Jahren Ehrverluſt verurteilt. Das Mädchen, infolge leichten Schwachſinns nur begrenzt verantwortlich, kam r einer Gefängnisſtrafe von fünf Monaten avon. Allankik— Mitlelmeer Ein altes Kanalprojekt macht wieder von ſich reden Es handelt ſich hier um eine gewaltige Waſ⸗ ſerſtraße, die von großer internationaler Be⸗ deutung werden könnte, wenn ſie zur Ausfüh⸗ rung gelangt. Atlantik und Mittelmeer könn⸗ ten an der ſchmalſten Stelle im Südweſten Frankreichs in Verbindung treten; der große Umweg um die Iberiſche Halbinſel(Spanien) könnte vermieden werden. Ungeheuer ſind na⸗ türlich die Koſten dieſes gewaltigen Kanal⸗ projekts, und nur im Hinblick auf ein umfaſ⸗ ſendes Arbeitsbeſchaffungsprogramm ließe ſich unter den augenblicklichen Umſtänden eine öffentliche Rechtfertigung finden. 5 i Frankreichs Grenze iſt zum größten Teil Meeresküſte. Am Atlantik und am Kanal zu⸗ ſammen genommen handelt es ſich hier um über 2 500 Kilometer, am Mittelmeer um 650. Frankreich iſt genötigt, im Atlantik wie auch im Mittelmeer ſelbſtändige Flotteneinheiten zu unterhalten, da bei einem immerhin denkbaren Konflikt mit einer anderen Macht der Ein⸗ gang zum Mittelmeer abgeriegelt werden könnte, falls die engliſche Neutralität nicht ge⸗ währleiſtet bliebe In ſolch einem Fall wäre die franzöſiſche Flotte alſo getrennt und zur Untätigkeit verdammt, aber, abgeſehen von der großen ſtrategiſchen Bedeutung der neuen Waſ⸗ ſerſtraße, iſt auch der wirtſchaftliche Nutzen nicht zu unterſchätzen. Um nur eins zu er⸗ wähnen: ein Dampfer, der von einem der gro⸗ ßen deutſchen Nordſeehäfen nach Marſeille oder Genua beſtimmt iſt, würde beim Vorhanden⸗ ſein dieſes Zweimeerekanals faſt die Hälfte des Weges erſparen. Vorausſetzung iſt natürlich, daß der neue Kanal in ſolchen Abmeſſungen gebaut wird, daß er auch den größten Schiffen Durchlaß gewährt. Im Projekt iſt eine Länge von 450 Kilometern vorgeſehen, an der Waſſer⸗ oberfläche ſoll der Kanal mindeſtens 150 Me⸗ ter und auf der Sohle mindeſtens 50 Meter breit ſein. Für die Tiefe würden 14 Meter ge⸗ nügen. Um das Werk zuſtande zu bringen, wäre die Fortbewegung von vielen Millionen Kubikmeter Erde notwendig. Die hohe Waſſerſcheide, das größte Hindernis Es gibt bisher auf der Welt nur einen See— kanal, den Panamakanal, der an ſeinem höch⸗ ſten Punkt 26 Meter über dem Meeresniveau erreicht. Der Kanal durch Frankeich aber hätte das Vielfache zu überwinden. Sein höchſter Punkt würde 150 Meter über dem Meeresſpie⸗ gel liegen. Nach den bisherigen Plänen ſoll als Ausgangspunkt der neuen Waſſerſtraße Bordeaux gewählt werden. Der Kanal folgt ein Stück dem Lauf der Gironde. zweigt dann ab und ſteigt mit Hilfe von ſechs bis ſieben Schleuſen auf etwa 150 Mtr an, welche Höhe er etwa in der Gegend von Toulouſe erreicht bätte. Dann folgt der Abſtieg zum Mittelmeer, in das der Kanal nach den bisherigen Plänen etwa bei Narbonne einmünden ſoll Auf die⸗ ſem Weg ſind ſieben Schleuſen vorgeſehen. Selbſtverſtändlich müſſen dieſe Schleuſen mit den modernſten techniſchen Einrichtungen aus— geſtattet ſein und verſchieden große Kammern aufweiſen, damit auch kleinere Schiffe mit dem geringſten Zeit⸗ und Waſſerverluſt geſchleuſt werden können. Da es ſich bei der ganzen Kanalroute um ein ſehr verkehrsreiches Gebiet Frankreichs handelt, muß der Kanal viele wichtige Ver— lehrswege kreuzen. Nach der Zuſammenſtellung handelt es ſich dabei um nicht weniger als 50 Landſtraßen und um 10 große Eiſenbahnlinien, die zum Teil unter dem Kanal hinweggeführt werden müſſen. Durch die ſtarke Frankenab— wertung laſſen ſich die urſprünglich auf 12 Milliarden Franken veranſchlagten Baukoſten nur noch annähernd berechnen. Auch die wirt— ſchaftlichen Vorteile der projektierten Waſſer⸗ ſtraße ſind zur Zeit noch heftig umſtritten. Gewiß wird der Umweg um die Iberiſche Halbinſel für Schiffe, die aus dem Norden nach dem Mittelmeer wollen, bedeutend ver— kürzt. Aber die Gewinne an Zeit⸗ und Be⸗ triebsſtoff können unter Umſtänden durch die ſicher nicht geringen Schleuſenkoſten wieder illuſoriſch gemacht werden. Der ganze Seever⸗ kehr aber, der aus Aſien, aus Afrika, Auſtra⸗ lien und Südamerika nach dem nördlichen Europa ſtrebt,(falls es ſich nicht um Schiffe handelt, die durch den Suezkanal kommen), läßt den Zweimeerekanal abſeits liegen. Von fran⸗ zöſiſcher Seite allerdings werden auch andere Nutzwerte des Kanalprojekts in den Vorder— grund geſtellt, unter anderem die Vermeidung der ſtändigen Hochwaſſerkataſtrophen, unter de— nen beſonders Südfrankreich ſehr' zu leiden hat. Auch verſpricht man ſich durch die ſtärkere Bewäſſerung des Landes für den Weinbau und die Landwirtſchaft bedeutende Vorteile. Es wird jedenfalls noch viel Waſſer vom At⸗ lantiſchen Ozean durch die Straße von Gibral— tar ins Mittelmeer und umgekehrt fließen, be— vor es den verkürzten Weg im Kanalbett durch Frankreichs Südweſtzipfel antreten kann. Bei dieſer Gelegenheit mag man ſich daran erinnern, daß das gewaltige Waſſerſtraßen— projekt ſchon einen Vorläufer hat. Seit mehr als 250 Jahren beſteht vom Golf von Bis⸗ cava bis zum Golf von Lion eine praktiſch ziemlich bedeutungsloſe Waſſerverbindung. Es iſt ein techniſch heute ganz unzureichendes, nur zwei Meter tiefes Kanälchen, das in der zwei⸗ ten Hälfte des 17. Jahrhunderts unter Lud⸗ wig XIV. erbaut wurde. Nur kleine und kleinſte Schiffe finden hier Durchfahrt, müſſen müh⸗ ſelig mehr als 100 Schleuſen paſſieren und werden durch ebenſoviel Brücken aufgehalten. Es handelt ſich um den Kanal vom Languedoc oder du Midi, der tatſächlich das Mittelmeer mit dem Atlantiſchen Ozean ſchon heute ver⸗ bindet, aber nur für Schifſe bis 120 Tonnen befahrbar iſt, das genügt heute bei weitem nicht, um die beſcheidenſten Anforderungen zu erfüllen. * Der greiſe Erfinder der„Gulaſch-Kanone“ wird am 5. Februar 80 Jahre alt. Es iſt der Ingenieur Otto Magirus, deſſen Vater die bekannten nach ihm benannten Leitern erfand. Der Sohn, der jahrelang das väterliche Unter⸗ nehmen leitete, hatte vorzugsweiſe Feuerwehr geräte hergeſtellt und ſie durch mancherlei Ver⸗ beſſerungen moderniſiert. Er ließ auch als er⸗ ſter Fabrikant Feuerwehrſpritzen bauen, die den nötigen Waſſerdruck durch eine Dampf⸗ maſchine erzeugten, die ſog, Dampfſpritzen. Später begann Otto Magirus dann auch die Herſtellung von allerlei Geräten für das Heer. Dabei kam er u. a. auch auf den Gedanken, eine Feldküche zu konſtruieren, die mit eigener Feuerung und unter Zuhilfenahme eines Gly⸗ zerinbades um den Kochkeſſel ſelbſt während des Marſches kochen konnte. So entſtand die berühmte„Gulaſch-Kanone“, die ja beſonders im Weltkrieg ihre vielfachen Vorzüge beſtens bewährt hat. Die moderne Feldküche führt für einen Tag Verpflegung mit und iſt auch ſo eingerichtet, daß ſie neben einem„Eintopfge⸗ richt“ noch ein heißes Getränk liefern kann. Sie erhöht dadurch die Schlagfertigkeit vor allem der marſchierenden Truppe ganz erheb⸗ Bekanntmachungen Ortsgruppe N S.⸗Beratungsſtunde jeden Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags Betr.: Mitglieder⸗Appell am Montag, 7. Februar, abends 8.30 Uhr, im Saale des „Freiſchütz“. Am kommenden Montag findet der monat⸗ liche Mitglieder⸗Appell der Ortsgruppe ſtatt. Es ſpricht hierbei Pg. David Müller, Frankfurt a. M. Es haben daran teilzu⸗ nehmen: alle Parteigenoſſen und Parteige⸗ noſſinnen, Parteianwärter ſowie alle Mit⸗ glieder der Formationen, Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände. Uniformträger in Uniform! Die Fahnengruppen treten um 8 Uhr an der Parteidienſtſtelle an. Ich erwarte von allen Mitgliedern eine vollzaͤhlige Beteiligung. Braun, Ortsgruppenleiter. er 2 iti Standortbefehl! Am Montag, den 7. Januar, tritt die ganze Gefolgſchaft reſrlos und in tadelloſer Uniform an. Entſchuldigungen ſind vor Dienſtbeginn Lokale Nachrichten Viernheim, den 5. Februar 1938 Anſer Lagesſpruch Frauenlieb iſt ein Heiligtum; ſie iſt das Reinſte, Zarteſte, was unter der Sonne blüht. Sie trägt und duldet alles, gibt alles. Da⸗ rum ſoll man nicht an ſie rühren mit grober Hand, ſoll ſie auch nicht narren mit leerem Spiel und eitlem Verſprechen, ſonſt ziehen Schatten über die Seele und getäuſchte Liebe zerſprengt das Herz. Aus„Der Lüftlemaler von Ober⸗ ammergau“ v. A. Frietinger. Dankt zen Kämpiern Abolj Hitlers jür ihren Erfolg Wenn es gilt, ſich für das Wohl des deutſchen Volkes einzuſetzen, ſtehen die Män⸗ ner der SA, SS, des NS und NS in vorderſter Front. Ihnen iſt es eine ſelbſtver⸗ ſtändliche Pflicht, mit allen Kräften unſerem Führer am Aufbau des Vaterlandes zu helfen. Sie fragen nicht nach den Bequemlichkeiten des Lebens, die auch ſie nach den Sorgen und Mühen des Alltags verdienten. Keiner ſieht in ihnen den Wert ſeines Daſeins. Auf alle Freuden verzichten ſie, wenn der Führer ſie ruft. Der Dienſt am Volk iſt für ſie Lebens⸗ aufgabe. Dies war in den Jahren des Rin⸗ gens um die Macht ſo und gilt auch heute noch, obwohl ihr Kampf ein anderer gewor⸗ den iſt. Ihre Einſatzbereitſchaft für das Volk wer⸗ den die Männer der SA, SS, des NS und NSßer heute Samstag und morgen Sonntag der Oeffentlichkeit aufs Neue be⸗ weiſen. Sie treten mit der Sammelbüchſe zum zweiten Male im Winterhilfswerk 193738 an, um für die bedürftigen Volksgenoſſen Scherflein um Scherflein zu ſammeln. Auf den Straßen und Plätze der Städte und Dörfer unſeres Gaues appellieren ſie an die Volks⸗ enoſſen, durch ein Opfer die noch herrſchende Not lindern zu helfen. Ihr Ruf wird nicht ungehört bleiben. Jeder Deutſche wird es als ſeine Pflicht betrachten, mit dazu beizutragen, daß die vierte Reichsſtraßenſammlung im Rahmen des WSW ͤ 1937⸗38 ein voller Erfolg wird. Seinen Verhältniſſen entſprechend, wird jeder deshalb eine Anzahl der ſchönen, geweb⸗ ten Soldatenbilder kaufen, die ihm von den Kämpfern Adolf Hitlers angeboten werden. Nicht zuletzt gilt es, den Männern der SA, SS, des NSͤK und des NS, das ſich erſtmalig geſchloſſen an einer WSHW-Samm⸗ lung beteiligt, durch eine Spende den Dank für ihren unermüdlichen Einſatz für das Vaterland abzuſtatten. Daran muß jeder bei der Bemeſſung ſeines Opfers denken! * UellenRumpęt Ich habe mir im Schlußverkauf ein Paar Schuhe gekauft. Einfach fabelhafte Schuhe, leicht, bequem, prima verarbeitet und totſchick! Sie koſten acht Mark fünfzig. Ich bin mit meinem Fang überaus ſtolz nach Hauſe geeilt, habe daheim die neuen Schuhe angezogen und bin den ganzen Abend darin ſpazieren gegan— gen. Dann habe ich, im Seſſel ſitzend, die Füße von mir geſtreckt und mich an den neuen der A. S. D. A. P. Viernheim Montagabend von 20—21 Uhr. 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock abzugeben. Der BDM tritt ebenfalls in Uni⸗ form an. Von den Jungmädeln und den beiden Fähnlein tritt nur die Führerſchaft an. Alle Einheiten ſtehen um 8 Uhr vor der Goethe- ſchule zur Teilnahme am Mitglieder⸗Appell der Partei, angetreten. Der Standortführer. * Jungvolk Fähnlein 50 und 53/249 Sportdienſtgruppen Morgen Sonntag, 10 Uhr vormittags, ha⸗ ben folgende Uebungsgruppen anzutreten: Handball: auf dem Sportfeld(Lorſcherweg). Uebungsleiter: Beckenbach Ad., Helbig Geräteturnen: auf dem Sportfeld(Lorſcher⸗ ſtraße) Uebungsleiter: Träger Leichtathletik: Sportplatz Freilichtbühne. Uebungsleiter: Beckenbach Gg. Grundausbildung: Sportplatz Freilichtbühne Uebungsleiter: Dewald, Brechtel Der Leiter der Sportdienſtgruppen. Friſch gewagt, iſt halb gewonnen! Kämpfe auch Du um den Reichsſieg im Handwerkerwettkampf! Schuhen gefreut. Niemand wird mir das ver— argen. Alles wäre gut gegangen, wenn nicht noch ſpät abends Hilde gekommen wäre. Als Hilde mir gegenüber ſaß, ſtreckte ſie ihrer- ſeits die Füße vor und ſagte:„Nun?“ Hilde hatte ebenfalls neue Schuhe an. Modern, ele⸗ gant und rieſig apart verarbeitet.„Wie fin⸗ deſt du meine?“, fragte ich. Wir betrachteten, angeſtrengt nach vorn gebeugt, die beiderſei⸗ tigen neuen Schuhe. Dann zog jede von uns einen Schuh aus, um ihn der anderen zwecks näherer Betrachtung zu überreichen. Hilde machte ein überaus fachmänniſches Geſicht. „Nicht ſchlecht“, erklärte ſie, meinen Schuh gewiſſenhaft innen und außen betrachtend. „Was haſt du bezahlt?“„Rate mal“, meinte ich.„Sieben fünfzig?“, fragte Hilde. Ich ſchüttelte den Kopf.„Sechs fünfzig“, fragte ſie ich ſah, daß ihre Achtung wuchs. „Acht fünfzig“, ſagte ich darauf ein bißchen kleinlaut, und deine?„Du biſt wahnſinnig“, rief Hilde, und drehte noch einmal meinen Schuh hin und her.„Anſtändig iſt er ja, das muß man ſagen. Wirklich prima. Aber acht⸗ fünfzig? Viel zu teuer, meine Beſte, wozu iſt ſchließlich Schlußverkauf? Meine koſten ſieben neunzig. Na— wie ſteh ich da?“ Sieben Mark neunzig. Ich ſah es ein. Hilde iſt eben ein Schlußverkaufsgenie, man kommt nicht dagegen auf. Sie hat alſo ihre Schuhe wahrhaftig um 60 Reichspfennige billiger ge⸗ kauft als ich die meinen. Sechzig Pfennige. Dafür hätte ich mir— ebenfalls im Schluß⸗ verkauf— vielleicht ſchon wieder ein Paar ſeidene Strümpfe, evtl. mit kleinen Fehlern kaufen können. Oder einen bunten Seiden⸗ ſchal. Oder ſogar ein kleines Kunſtſeidenhemd⸗ chen. Ach, was ſage ich— in dem Porzellan⸗ geſchäft zum Beiſpiel hätte ich dafür glatt zwei oder drei herrliche Taſſen kaufen können, vielleicht auch nur Obertaſſen, mindeſtens vier oder fünf hätte ich dafür bekommen! Bin ich nun eine Verſchwenderin? Sechzig Pfennige zuviel bezahlt! Nicht, daß Hilde und ich etwa die gleichen Schuhe hätten. Meine ſind ein wenig anders, und wenn ichs recht überlege, ſcheint mir ſogar, daß meine doch noch etwas beſſer und gediegener ſind, mindeſtens für ſechzig Pfennige beſſer. Das iſt nun mein einziger Troſt! Nur an die Strümpfe und die Taſſen, die ich hätte kaufen können, darf ich nicht denken. . * Gebührenpflichtige Verwarnun⸗ gen wurden durch die hieſigen Polizeibeamten im Monat Januar insgeſamt 40 ausge⸗ ſprochen. Hauptſächlich handelt es ſich heerbei um Verkehrsſünder. In dieſem Zuſammenhang ſei beſonders darauf hingewieſen, daß die Po- lizeibeamten ſtrikte angewieſen ſind, jedes Vergehen, auch das geringfügigſte, gegen die neue Straßenverkehrsordnung zu ahnden, ſo lange, bis alle zur Verkehrsdiſziplin erzogen ſind. Es iſt daher dringend zu raten, ſich die neuen Verkehrsvorſchriften einzuprägen und danach zu handeln, was beſonders den Rad⸗ fahrern, die den größten Teil der Verkehrs- ſünder ſtellen, zu empfehlen iſt. Bei geringen Vergehen bleibt es bei der gebührenpflichtigen Verwarnung, bei Wiederholungen der Ver⸗ gehen oder bei ſchweren Verſtößen wird eine Strafanzeige erhoben werden. Sur„Diernheimer Sippen- und Heimatgeſchichte“ Motto:„An der Quelle ſaß der Knabe“. Eine„Viernheimer Sippen⸗ und Heimat⸗ geſchichte!“ Wer wäre zur Herausgabe einer ſolchen mehr berufen, als unſer heimiſcher Volksgenoſſe K. Müller! Vier Jahre treibt er nunmehr mit einer bewundernswerten Zä⸗ higkeit, mit einer geradezu kindlichen Liebe und Hingabe Ahnen⸗ und Sippenforſchung. Kirchenbücher vom dreißigjährigen Krieg ab, alte verſtaubte Akten des Gemeinde- und Pfarrarchivs, ſowie des ſtädtiſchen Staats⸗ archivs in Darmſtadt ſtanden dem Forſcher zur Verfügung.„An der Quelle ſaß der Knabe“. Was er aus dieſer Quelle mit unermüdlichem Fleiße und großem Verſtändnis ſchöpfte, das will er uns durch die Fr. Martin'ſche Druk⸗ kerei in Einzelheften bieten, wovon uns das erſte im Mai ds. Is. erfreuen ſoll. Die jährlich dreimal erſcheinenden Hefte wollen uns nicht nur eine ausgeſprochene Sippen⸗ geſchichte, ſondern auch ſehr intereſſante Bei⸗ träge zur Geſchichte unſerer lieben Heimat bringen, denn Sippe, Heimat und Scholle laſ⸗ ſen ſich einmal nicht trennen. So wird denn der rührige Verfaſſer erzählen von„alten Gütern und Erblehen, von Dorf, Feld, Wieſen und Wald, von Landwirtſchaft und Handwerk, von Kirche, Schule und Verwaltung, von Schultheißen, Pfarrern, Gerichtsverwandten, Schulmeiſtern, Förſtern und Gaſtwirten, von Eine Nachricht aus dem Welllrieg Vom Zentralnachweisamt für Kriegerverluſte und Kriegergräber Berlin, SW. 68, kam am 23. November 1937 an eine Viernheimer Ehefrau, deren Mann als im Weltkrieg ver⸗ mißt gemeldet war, jetzt nach 23 Jahren fol⸗ gende Nachricht: Bei den auf dem Kampffeld von Cernay⸗ les-Reims vorgenommenen Aufräumungsar⸗ beiten ſind die ſterblichen Ueberreſte Ihres am 26. 9. 1914 gefallenen Gatten, des früheren Wehrmannes—— Ldw. Inf. Reg.— aus⸗ gegraben und auf dem Friedhof in Berru Departement Marne, 9 km öſtlich Reims im Grab Nr. 2569 wieder beſtattet worden. In dem urſprünglichen Grabe wurden die oben bezeichneten Gegenſtände(1 Erkennungs⸗ marke, 1 Zweimarkſtück) vorgefunden und dem Amte zur Aushändigung an die erbberechtigten Hinterbliebenen übermittelt. In der Annahme, daß die Erkennungsmarke und das Geldſtück für Sie einen Erinnerungs⸗ wert haben, werden ſie Ihnen beifolgend er⸗ gebenſt überſandt. Man ſieht daran, wie heute noch der große Krieg ſeine Schatten bis in die Gegenwart wirft. Unermüdlich aber arbeitet auch die Kriegsgräberfürſorge, geſtützt durch die Hei⸗ mat, an der Aufräumung der Schlachtfelder, der Bergung der Ueberreſte der Gefallenen und an ihrer Ueberführung in überwachte und ſorglich betreute Kriegerfriedhöfe. Der Dank des Vaterlandes an ſeine toten Helden. In uns allen aber wird ihr Gedächtnis weiter⸗ leben im befreiten Land, ihr Kampf, ihr Hel⸗ dentod und ihr Sieg, für alle Zeiten. NSKOV Viernheim. * Todesfall. Geſtern ſtarb Frau Mag⸗ dalena Werle geb. Grab, die Gattin von Ludwig Werle, Luiſenſtraße 28. Nach kurzer, ſchwerer Krankheit wurde ſie im Alter von erſt 53 Jahren in die Ewigkeit abgerufen. * Leben und Tod im Januar. Im Monat Januar wurden in unſerer Gemeinde 19 Kinder geboren. 9 Perſonen ſind geſtor⸗ ben. Weiter wurden drei Eheſchließungen vor⸗ genommen. „Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 3 wegen Vergehen gegen das Gaſtſtättengeſetz(Ueberſitz) und 3 wegen Ruheſtörung. “Keine Plakate abreißen.(Die Polizei warnt!) Es wurde erneut Klage darüber geführt, daß von den Plakatſäulen die angeklebten Werbeplakate gewaltſam abge⸗ riſſen wurden. In den meiſten Fällen handelt es ſich um ſtrafunmündige Kinder, die dieſen Unfug begehen, aber auch„große, ungezogene Kinder“ beteiligen ſich hieran. Es wird deshalb darauf aufmerkſam gemacht, daß auf die Ver⸗ über dieſes Unfugs in Hinkunft ein beſon⸗ deres Augenmerk gerichtet wird und die Eltern, die in dieſer Hinſicht der Aufſichtspflicht ihren Kindern gegenüber nicht genügen, die Folgen zu tragen haben. Die Plakate dienen der Wirt⸗ ſchaftswerbung und ſind auch Zierſtücke für unſere Gemeinde, wenn ſie ſchön in Ordnung gehalten werden. Wie wüſt ſieht es doch aus, wenn Fetzen herausgeriſſen oder daran her⸗ unterhängen. Alſo, etwas mehr Schönheits⸗ ſinn, und den Verunſtaltern gehörig auf die Finger geklopft. Goethe. Steuern und Zehnten, von alten Weistümern, Rechten und Pflichten unſerer Ahnen und ih⸗ ren Sorgen und Erlebniſſen in Krieg und Frieden“. Welcher Viernheimer, der noch einen Fun⸗ ken Lokalpatriotismus hat, ſollte ſich da nicht freuen auf ein Werk, in dem er ſich vertiefen kann in die Schickſale der Ahnen, vertiefen in die Geſchichte ſeiner Heimat. Mit Recht ſagt Prof. Dr. Wilhelm Martin Becker⸗ Darmſtadt, der das Werk aufs wärmſte be⸗ grüßt: „Es entſpricht dem Geiſt unſerer Bewegung, daß ſich alle Volksge⸗ noſſen der Zuſammengehbrigkeit mit dem Blut der Ahnen und mit dem Boden, der ſie trägt und nährt, bewußt werden.“ So wollen wir denn alle aufs freudigſte zu dem vielverſprechenden Werke greifen, ge⸗ treu nach dem Goethewort: „Wohl dem, der ſeiner Väter gern gedenkt!“ J. Mayr. Kameradſchaftsabend. Am heutigen Abend findet in den Freiſchützſälen der dies⸗ jährige Kameradſchaftsabend der Krieger- und Soldatenkameradſchaft 1875 ſtatt. Im erſten Teil des Programms ſind verſchledene Ehrun⸗ gen vorgeſehen und zwar wird Kameraden durch den Kreisverbandsführer das ſilberne und goldene Ehrenzeichen überreicht. Den unterhaltenden Teil beſtreitet die Spielſchar des Geſangvereins„Sänger⸗Einheit“ und zwar führt ſie die Singſpieloperette„Blond muß mein Mädel ſein!“ auf. Spieler und Spielerinnen werden bemüht ſein, den Kameraden und Kameradenfrauen und Gäſten ſchöne Stunden zu bereiten. Das Stück führt zurück in die Zeit von 1812—1813, von der Burg Stolzenfels am Ahein nach den Schnee⸗ wüſten Rußlands. Die Beſucher erleben echt vaterländiſches Geſchehen, lernen die Helden⸗ taten tapferer Männer kennen, die die Vorbe⸗ reitungen zum Befreiungskriege vor mehr als 100 Jahren trafen. In einer volkstümlichen und vaterländiſchen Operette darf auch der Humor nicht fehlen und dieſer iſt in reichem Maße vertreten. Die Kapelle Schwarz⸗Weiß wird hierzu eine Muſik zu Gehör bringen, die Ohr und Herz gefangen nimmt und das Ihrige zu dem Erfolg der Aufführung beiträgt. So darf die große Familie der alten Soldaten eines unterhaltenden und ſchönen Abends ge⸗ wiß ſein. Auf zum Noſenmontag nach Mainz am 28. Februar 1938 Die NSG„Kraft durch Freude“ führt am Roſenmontag einen Sonderzug nach Mainz durch. Der Teilnehmerpreis beträgt für dieſe Fahrt ab Bensheim RM. 1.80, dazu kommt noch die Fahrt von hier nach Bensheim. Die genaue Abfahrtszeit wird noch rechtzeitig be⸗ kanntgegeben. Wer von den Volksgenoſſen und ⸗genoſſin⸗ nen an dieſer Fahrt teilnehmen will, melde ſich möglichſt bald auf der Geſchäftsſtelle der DAß(jeden Mittwoch und Freitag von 19 bis 21 Uhr). Den arztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Kienle, Adolf⸗ Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. Melde Dich als Witglied bei der Ortsgruppe der NS V.! Internationale Führerſcheine und Führerſchein 4. Die neue Straßenver⸗ kehrs⸗Zulaſſungs⸗Ordnung hat bekanntlich eine Führerſcheinklaſſe 4(Kraftfahrzeuge mit einem Hubraum bis 250 cem und Kraftfahr⸗ zeuge mit nicht mehr als 20 km⸗ſtd. Höchſt⸗ geſchwindigkeit) eingeführt. Für die Ausſtel⸗ lung von Internationalen Führerſcheinen für Inhaber einer deutſchen Fahrerlaubnis Klaſſe 4 hat nun der Reichs- und Preußiſche Ver⸗ kehrsminiſter folgende Beſtimmungen getrof- fen: Will der Inhaber einer deutſchen Fahr⸗ erlaubnis der Klaſſe 4 mit einem Kraftrad (Zweirad) mit oder ohne Beiwagen in das Ausland fahren, ſo kann ihm ein Inter⸗ nationaler Führerſchein Klaſſe C, will er mit einem anderen unter die Klaſſe 4 fallenden Kraftfahrzeug in das Ausland fahren, ſo kann ihm ein Internationaler Führerſchein der Klaſſe A ausgeſtellt werden. ö 5 1 4 1 Hiſe — N In lichen ſchäſ das! Redn binde ſorie Zen Sta ſter als wie Schul druck, abend Wurde auch 2 ful eiligt Sin! übur Bede G0 he Marte oll lauſch 1933 um d Volk tüchtt det 5 und gat len de geſund geſünd UU T. r le—— 5— 1 1 2 — ieee R e r 8 4 füllt haben. wie auch Breslau Stabt bes Deutschen Turn⸗ und Sportjeſtes 1938] Eindrucksvoller Werbeabend in Viernheim!— Durch Wort und Bild gewinnt man Ein⸗ blick in dieſe gewaltige Heerſchau der deutſchen Leibesübungen! „Breslau—— was iſt Breslau 495 ſo konnte man in den letzten Tagen wiederholt vernehmen. Und dies trotzdem ſchon ſoviel darüber geredet und in allen deutſchen Zeitun⸗ gen darüber geſchrieben worden iſt.„Breslau“, dies Wort ſollte jedem ſchon in Fleiſch und Blut übergegangen ſein und für jeden einen Begriff bedeuten. Breslau iſt die Stadt, die auf Befehl unſeres Führers Adolf Hitler, in ihren Mauern das Deutſche Turn- und Sport⸗ feſt 1938, die gewaltige Heerſchau der deut⸗ ſchen Leibesübungen zur Durchführung bringt. Es iſt dies ein Feſt, eine Veranſtal⸗ tung, wie ſie in ihrer Größe und Vollkommen⸗ heit bis zum heutigen Tage noch nie erlebt wurde! Die gewaltigen Vorarbeiten ſind voll— auf im Gange und nun gilt es, für dieſe Tage zu werben, die Idee des Feſtes in das Volk hineinzutragen. Eigens hat man hierzu Teon⸗ filme geſchaffen, die die Schönheiten der Feſt⸗ ſtadt Breslau aufzeigen und in alle deutſchen Gaue tragen. Ueber ſonſtige, das Feſt be⸗ treffende Einzelheiten vortrefflich informierte Redner ſprechen in eindeutiger Weiſe über Sinn und Zweck der Leibesübungen und das Feſt überhaupt. So entſtehen ausgeſprochene Werbeabende für die Breslauer Tage. Gleich anderen deut— ſchen Städten und Dörfern, wurde nun auch Viernheim mit einem ſolchen Abend bedacht und zwar am Mittwoch, 2. Februar, im Frei- ſchützſaal. Die Veranſtaltung, die durch Mu- ſikvorträge der Hauskapelle, wie auch durch Vorführungen der Reigenmannſchaft der Rad— fahrervereinigung, verſchönert wurde, war vonſeiten der hieſigen Sportler gut beſucht und dürfte in jeder Hinſicht ihren Zweck er⸗ * Im Auftrage des ſich beim Militär befind⸗ lichen DRes⸗Ortsgruppenführers, begrüßte Ge⸗ ſchäftsführer Fiſcher die Anweſenden auf das herzlichſte. Sein beſonderer Gruß galt den Rednern des Abends, Gaufachwart Prof. Dr. Fiſcher⸗Karlsruhe, der anſtelle des ver⸗ hinderten Dr. Xandry, Berlin, erſchienen iſt, ſowie den Vertreter der Stadt Breslau, Pg. Zenker, ferner den Kreisführer des Das, Stalf, Mannheim, ſowie Herrn Bürgermei⸗ ſter Bechtel und Ortsgruppenleiter Braun als Vertreter der Gemeinde bzw. der Partei, die Vertreter von Polizei und Schule. Er gab ſeiner Freude darüber Aus⸗ druck, daß auch Viernheim mit einem Werbe⸗ abend für das Breslauer Feſt berückſichtigt wurde, und verſicherte, alles zu tun, um auch ſeinerſeits mit am guten Gelingen des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes 1938 be⸗ teiligt zu ſein. Sinn und Zweck der Leibes⸗ übungen! Bedeutung der Breslauer Tage! Gaufachwart Prof. Dr. Fiſcher, Karls⸗ ruhe ſprach ſodann in treffenden und klaren Worten zu den aufmerkſamen und geſpannt lauſchenden Anweſenden. In der Zeit vor 1933 kümmerten ſich nur einzelne Gruppen um die Leibesübungen. Nie war das ganze Volk von dem Gedanken der leiblichen Er⸗ tüchtigung erfaßt. Die erſte Gelegenheit hat der Führer nach der Machtergreifung benutzt und auf dem Deutſchen Turnfeſt in Stutt⸗ gart ſich eindeutig zu den erzieheriſchen Wer⸗ ten der Leibesübungen bekannt.„Nur in einem geſunden Körper wohnt auch ein geſunder Geiſt“, die Wahrheit dieſer Worte hat Adolf Hitler erkannt und damit war die Linie für die weitere Entwicklung der Leibesübungen ge— geben. Er wollte die Arbeit unſeres Turn- vaters Jahn, der die erſten Verſuche machte, die Leibesübungen mit zum Erziehungsideal zu erheben, fortſetzen und vollenden. Fünf Jahre ſind ſeitdem ins Land gezogen und mit ihnen ein gewaltiger Aufſchwung im deutſchen Sportleben. Die beſtehende vorhandene Viel— heit wurde zuſammengefaßt und zu einer Ein⸗ heit zuſammengeſchweißt. So fügte ſich Glied an Glied, und ſo entſtand die Schaffung des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen, in welchem alle ſporttreibenden Vereine geeint ſind. Unter dem ſiegreichen Banner des Haken⸗ kreuzes ſteht man ausgerichtet in einer Linie, gleiches Recht und gleiche Pflichten beſtehen für jedermann. Alle Ueberheblichkeit ſcheidet aus, keiner braucht den anderen mehr über die Achſel anzuſehen, das Ganze fühlt ſich mit— einander verbunden! Einheit des deutſchen Sports! Kann ſie ſich noch deutlicher und herr⸗ licher offenbaren? Und nun, nachdem die innere Arbeit geleiſtet, gilt es, dieſem Erfolg die Krone aufzuſetzen, gilt es, auch nach außen hin dieſe herrliche deutſche Sportge— meinſchaft zu dokumentieren. Und was ſei hierzu berufener als die Tage in Breslau! Verſtehen wir deshalb, daß das Deutſche Turn- und Sportfeſt keine Veranſtaltung im gewöhnlichen Sinne iſt, ſondern daß es ein ganz beſonderes Gepräge beſitzt. Sämtliche deutſchen Turner und Sportler, Fuß- und Handballer, Schwimmer und Rudeker, Ten⸗ nisſpieler, Radfahrer uſw., alle treffen ſie ſich in Breslau und ermitteln dort ihren Meiſter. Und das Schöne dabei iſt, daß ſich jeder Deutſche, egal, ob er im RLB iſt oder nicht, an dieſen Uebungen beteiligen kann. Breslau iſt alſo ſozuſagen die Suche nach dem unbe⸗ kannten Sportsmann! Die in den letzten Jah⸗ ren geleiſtete innere Breitenarbeit wird dort ſichtbar zum Ausdruck kommen. Vor dem Auge es Beſchauers entſpannen ſich dramatiſche Höhepunge ſportlichen Kämpfertums. Eine Uebung folgt der anderen, Tag für Tag wer⸗ den wir immer wieder aufs neue begeiſtert werden. Und wenn dann am Abend des. 31. Juli, des Schlußtags des Feſtes, der Reichs⸗ ſportführer unſerem Führer Adolf Hitler mel— den kann: die gewaltige Heerſchau der deut⸗ ſchen Leibesübungen iſt beendet,— dann wol⸗ len wir freudig zu unſerem Führer aufblicken und ihm dafür danken, daß er durch die Eini⸗ gung des deutſchen Sports uns dieſe herrliche Tage hat erleben laſſen. Organiſation und Feſtfolge Prof. Dr. Fiſcher gab dann einen Einblick in die Organiſation der einzelnen Veran— ſtaltungen und die Feſtfolge. Bis ins Kleinſte hinein ſeien die Vorbereitungen getroffen, um jedem Teilnehmer den Aufenthalt in Breslau ſo angenehm wie möglich zu machen. Die Fahrt-, Verpflegungs⸗ und Uebernachtungs⸗ koſten ſind für jeden erträglich. Sonderzüge bringen die Feſtteilnehmer aus den einzelnen Gauen in die Feſtſtadt und wieder zurück. Außerdem kann der Aufenthalt in Breslau bis zum 31. Auguſt ausgedehnt werden, um dann immer noch mit 50prozentiger Fahrpreis⸗ ermäßigung und dreimaliger Fahrtunterbre⸗ chung den Heimatort zu erreichen.— Das Feſtprogramm bringt am 23. und 24. Juli das Gebietsſportfeſt der ſchleſiſchen HJ, während am 25. Juli die Tagungen der Fach⸗ amtsleiter beginnen. Am Dienstag, den 26. Juli, erleben wir den„Tag der Volksdeut⸗ ſchen“ mit gewaltiger Kundgebung; dann fol⸗ gen: der„Tag der Jugend“, der„Tag der Wettkämpfer“, der„Tag der Mannſchaft“ und der„Tag der Gemeinſchaftsarbeit“. Der Sonntag,„Tag des Bundes“, bildet den Höhe⸗ punkt. Der gewaltige Feſtzug, der Gruppen- tanz von 3000 Frauen, das Keulenſchwingen der Frauen(15000) ſowie die Körperſchule der 35000 Männer und noch verſcheedene andere Programmpunkte werden die Beſucher ſtändig im Banne halten. Insgeſamt erwartet Breslau 350 000 Feſtteilnehmer. 200 000 Perſonen allein haben auf der gewaltigen Hermann Göring⸗Kampfbahn bequeme Sig⸗ gelegenheit. Am Schluſſe ſeiner Ausführungen trägt der Redner die herzliche Bitte vor, mit der An- meldung nicht zurückzuhalten und jetzt ſchon durch fleißiges Sparen die notwendigen Un⸗ terlagen für die Teilnahme zu beſchaffen. Auch für Viernheim müſſe die Parole lauten: Auf nach Breslau! Nach einem Marſch der Hauskapelle, die ſchon zu Beginn der Veranſtaltung mit einem Muſikvortrag erfreute, erntete die Mannſchaft der Radfahrervereinigung mit einem Kunſt⸗ reigen reichen Beifall. Breslau rüſtet zum Empfang Der Vertreter der Stadt Breslau, Pg. Zenker, überbrachte die Grüße all ſeiner Landsleute und dankte dem ſtellvertretenden Ortsgruppenführer des DR, Geſchäftsfüh⸗ rer Fiſcher, für ſeine Unterſtützung namens des Oberbürgermeiſters der Stadt Breslau. „An den Ufern der Oder liegt eine alte Stadt, die deutſche Art und Sitte treu behütet hat“, mit dieſen Worten ſtellte der Redner die Vor⸗ züge der Feſtſtadt gleich zu Beginn ſeiner humorgewürzten Ausführungen, in den Vor⸗ dergrund. Die Tore von Breslau ſind weit geöffnet, ein ganzer Gau rüſtet ſich, alle Beſucher von überall her, aus dem Reich, aus allen Ländern der Welt, wo deutſche Laute klingen, würdig und herzlich zu empfangen. Mit dem neuen Hermann Göring-Stadion, neben dem Reichsſportfeld die größte Kampf- bahn Deutſchlands, ſei die Grundlage geſchaf⸗ fen worden zur Durchführung eines ſolchen Feſtes. Und es ſei auch nicht ohne tieferen Grund, wenn der Führer das Feſt gerade nach Schleſien verlegt habe. Es ſeien kulturpoli⸗ tiſche Gründe. So appellierte der Breslau⸗ Redner an alle, nach Breslau zu kommen und die Schönheiten des ſchleſiſchen Landes ken⸗ nenzulernen. Die anſchließenden Tonfilme fanden unge⸗ teilten Beifall. Sie zeigten uns die alte ſchöne Stadt Breslau und das Land und die Men⸗ ſchen, wie ſie leben und werken. Schleſien als das Land der Wälder, Berge und des Waſſers! Am Schluſſe des Abends dankte der Kreis⸗ führer Stalf, Mannheim, den Rednern, fer⸗ ner allen Anweſenden und forderte auf, jetzt hinauszugehen und gleichſam Bannerträger zu ſein für die, die den heutigen Abend verſäumt haben. Mit dem Gedenken des Mannes, der ſeine ganze Kraft dem Aufblühen der deutſchen Leibesübungen opferte, unſeres Führers Adolf Hitler, und mit dem Abſingen der deutſchen Lieder, erreichte die Veranſtaltung ihr Ende. Amitilia in Hockenheim vor ſchwerer Aujgabe Begegnungen am 6. Februar in Unter⸗ baden⸗Weſt: 08 Hockenheim— Amicitia Viernheim Käfertal— Neulußheim 07 Mannheim— 08 Mannheim Friedrichsfeld— Alemannia Ilvesheim FV Weinheim— Feudenheim Käfertal wird aller Vorausſicht nach über Neulußheim triumphieren und auch der Mann⸗ heimer Lokalkampf dürfte mit einem Sieg des Platzvereins, 07, enden. Friedrichsfeld hat Ilvesheim zu Gaſt und wird zweifelsohne die Oberhand behalten. Ein wichtiges und ent⸗ ſcheidendes Treffen ſteigt in Weinheim. Feu⸗ denheim, das jetzt(vorausgeſetzt, daß ſie die noch rückſtändigen Spiele gewinnen!) nur mit 1 Punkt weniger hinter unſerer Amicitia ran⸗ giert, wird auf dem Platz an der Naturin alle Hebel in Bewegung ſetzen, um ſeinen An- ſpruch auf den Meiſtertitel aufrecht zu erhal⸗ ten. Ob den Gäſten ein Sieg gelingt? Wir bezweifeln es, denn Weinheim ſpielt auf fremden Plätzen wohl etwas harmlos, iſt aber zuhauſe umſo gefährlicher. Geht alles ſeinen geregelten Gang und will man nach den beiderſeits durchſchnittlichen Leiſtungen ur⸗ teilen, ſo muß man ſich für einen knappen Sieg der Weinheimer entſcheiden. 0 Unſere Amicitia muß nach Hockenheim. Oberflächlich geſehen, könnte man dieſes Spiel als einen Spaziergang für Viernheim werten. Doch dem iſt nicht ſo. Denn Hockenheim iſt in letzter Zeit ſtark im Kommen und hat gegen achtbare Mannſchaften gute Erfolge erzielt. Und Viernheim? Wenn man das letzte Spiel in Betracht zieht und... na, wir wollens lieber nicht erwähnen, nein, wir wollen viel— mehr hoffen, daß die ſchwache Stürmerleiſtung am vergangenen Sonn ag nur ein Zufall war, und daß ſich die Mannſchaft morgen bemüht, durch eine Glanzleiſtung alles wieder gut zu machen. Ihr elf Spieler! Bedenkt die Wich- tigkeit dieſes Kampfes! Bedenkt, was ein Sieg, überlegt, was eine Niederlage bedeutet! Des⸗ halb mit voller Kraft ans Werk! Zwei Punkte müſſen nach Viernheim! Mannſchaftsaufſtellungen: 1. Mſchft.: Krug; Kiß 1, Martin; Krug Ph., Müller A., Hoock; Kiß 3, Schmitt., Mül⸗ ler J., Kiß 4, Kiß 2. Erſatz: Faltermann. Erſatzliga: Mandel; Weidner, Kempf, Klee, Ehrhardt I., Gärtner; Faltermann, Mar⸗ tin Nik., Wunder, Schmitt M., Fetſch. Erſatz: Rößling. Jungliga: Schulz: Burkert, Weidner; Frie⸗ del, Friedel, Bauer: Mandel Hch., Pfen⸗ ning, Martin R., Georgi, Kempf K. Erſatz: Voltenauer. Landwirtſchaftliche Lehrſtellen ſtehen für die Ausbildung Jugendlicher bereit Der Reichsnährſtand hat bekanntlich die Ausbildung in den männlichen und weiblichen praktiſchen Berufen der Landwirtſchaft neu geregelt. Auch im Gebiet der Landesbauern— ſchaft Heſſen-Naſſau ſtehen ausgeſuchte Lehr- ſtellen in großer Zahl zur Verfügung. Sie nehmen Jugendliche auf, um ihnen die erfor— derliche Ausbildung für das ſpätere Fort— kommen zu gewähren. Die Lehrſtellen ſind ſo ausgeſucht, daß ſie nach jeder Richtung hin die Gewähr für eine ordnungsmäßige Ausbildung geben, die von der Landesbauernſchaft lauſend überwacht wird. Die Lohnregelung erfolgt nach den vom Reichstreuhänder der Arbeit erlaſ— ſenen Richtlinien. An die Eltern der Kinder, die zu Oſiern die Schule verlaſſen, ergeht die Mahnung: Vergeßt bei Euren Ueberlegungen, die Ihr bei der Berufswahl ſtellt, die Land⸗ wirtſchaft nicht! Redlich Ringen ſchafft Gelingen! Erprobe dein Können im Handwerkerwettkampf Erreichen die Turner⸗FJußballer die 3. Pokalrunde? Auf dem Sportfeld a. d. Lorſcherſtr.: TV. Viernheim— FV Rheinau Die Pflichtſpiele der Kreisklaſſe erfahren morgen Sonntag eine Unterbrechung. Die zweite Runde der Pokalſpiele wird geſtartet! Insgeſamt ſind noch 15 Vereine im Rennen, von denen nicht weniger als 7 der Kreisklaſſe 2 angehören. Und wir glauben heute ſchon ſagen zu können, daß gerade ſie es ſein wer⸗ den, die, gleich der erſten Runde, auch mor- gen wieder für Ueberraſchungen ſorgen werden. Auch der hieſige Turnverein hat ſich in der erſten Runde durch einen 7:2-Sieg über den der 1. Kreisklaſſe angehörenden FV Aſchbach, die weitere Teilnahme geſichert und trifft nun morgen auf dem Sportfeld an der Lor⸗ ſcherſtraße auf den ſehr ſpielſtarken FV. Rheinau. Die Gäſte gehören der Kreisklaſſe 1 (Gruppe Weſt) an und beherrſchen dort als Tabellenführer klar die Lage. In ihrem erſten Pokalſpiel landeten ſie einen eindeutigen und überlegenen Sieg und ſehen voll Hoffnung und Siegesbewußtſein der zweiten Runde ent⸗ gegen. Für unſere Viernheimer Turner hat dieſes Treffen ſeine zweifache Bedeutung. Einmal zu zeigen, daß man auch ſtärkeren Gegnern gewachſen iſt, und zum anderen, ſich durch einen evtl. Sieg die dritte Pokalrunde zu erkämpfen. Und wir zweifeln keineswegs an einem Erfolg unſerer Turner, ſollten ſie auch morgen zur Aufbringung ihrer ganzen Kraft und ihres reſtloſen Könnens in der Lage ſein. Natürlich, etwas Mut und Selbſtvertrauen gehört ſchon dazu, um mit einer ſolchen Mann- ſchaft fertig zu werden. Das Können an und für ſich reicht dazu aus, nur der felſenfeſte Wille zum Sieg darf nie erlahmen, dann wird auch dieſer Wurf gelingen. Die Begegnungen der zweiten Pokalrunde ſind folgende: TV Viernheim— Rheinau Oftersheim— Gartenſtadt Laudenbach— Poſt Mannheim Neckarhauſen— Lützelſachſen Hemsbach Weinheim Rohrhof— Lanz Ladenburg— Stadt Mannheim Die Viernheimer Sportfreunde ſeien beſon⸗ ders auf dieſen Kampf aufmerkſam gemacht. Pokalſpiele haben immer ihre beſonderen Rlize und auch morgen werden die Beſucher völlig im Banne des Geſchehens gehalten werden. Haltet deshalb nicht zurück, kommt und un⸗ terſtützt eure Mannſchaft! Ein ſtarkes Rück⸗ grat iſt nicht ſelten meiſtbeteiligt an einem Erfolg einer Mannſchaft. Sportfreunde, er⸗ kennt dies und handelt danach! Die Mannſchaftsaufſtellungen: Beikert; Kühlwein, Schmitt; Müller J., Bergmann, Pfenning; Winkenbach, Jakob Gg., Alter, Stumpf L., Helbig Joh. * Turner⸗Kanöballer kämpjen in Leutershauſen! Vor einem ſchweren Gang ſtehen die Hand⸗ baller des Turnvereins. Sie müſſen zum Ta⸗ bellenführer. Leutershauſen hat bis heute nur drei Verluſtpunkte und wird morgen unter allen Umſtänden ſeine Meiſterſchaftsausſich⸗ ten feſtigen und ſtärken wollen. Nun, wir wollen dem Platzbeſitzer ſeinen Sieg nicht ſtreitig machen, dazu iſt das Gelände nur allzu gut bekannt. Doch ganz ohne Ausſichten wer⸗ den unſere Turner wohl nicht in den Kampf ziehen. Jedenfalls: mutig und entſchloſſen ans Werk! Mag es dann kommen wie's will! In folgender Aufſtellung beſtreitet Viern⸗ heim dieſes Treffen: Effler; Kempf, Sander; Beiner, Herbert, Martin; Thomas, Weiß, Beckenbach, Alter, Sax. Die zweite Mannſchaft tritt folgenderma⸗ ßen an: Buſalt; Beckenbach, Babylon; Hanf, Buſalt Alter; Faltermann, Helbig, Schneider, Kühlwein, Burkert. Erſatz: Effler. B⸗Jugend: Wiegand; Wieland, Herbert K.; Brechtel, Werle E., Hofmann; Martin K., Werle K., Faltermaun, Winkler, Martin Jos. Erſatz: Ditſch Heinz. Eine neue Form des Gejelljchaftslebens NS. Bereits im vorigen Jahre hatte Gau⸗ leiter Sprenger damit begonnen, auch dem ge⸗ ſellſchaftlichen Leben, das in der Gemeinſchaft und in der Kameradſchaft des nationalſozialiſti⸗ ſchen Volles eine neue Grundlage gefunden hat, eine neue Form zu geben. Am Dienstagabend hatte er zum zweiten Male die Vertreter der Kriegsopfer, der Opfer der Arbeit und der Al⸗ ten Garde zu einen geſelligen Abend mit den Führern der Partei, des Staates und den Offi⸗ zieren der Wehrmacht eingeladen. Auf allen Gebieten des Lebens hat der Na⸗ tionalſozialismus ſichtbare Zeugen ſeiner Ar⸗ Seit geſchaffen. In der Kameradſchaft der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Bewegung, die die große deutſche Volksgemeinſchaft geſchmiedet hat, hat auch das geſellſchaftliche Leben einen neuen Ur⸗ grund erhalten, von dem ausgegangen werden muß. Zwar verſuchen Ueberkommenheiten aus früheren Zeiten, die glauben, dieſe neue vom Nationalſozialismus geſchaffene Grundlage übergehen zu können, ſich immer noch zu be— haupten oder gar erneut durchzuſetzen. Deshalb bemüht ſich Gauleiter Sprenger darum, eine neue allgemeingültige Form des geſelligen Le⸗ bens zu finden. Im vorigen Jahre hat er da- mit begonnen, indem er Kriegsopfer, Opfer der Arbeit und Männer der Alten Garde aus Frankfurt mit den Führern der Partei zuſam⸗ menführte. In dieſem Jahre lud er dieſe wah⸗ ren Repräſentanten des Volkes aus dem gan⸗— zen Gau als Gaſt zu ſich, damit ſie, die Opfer für ihr Volk und Vaterland gebracht haben, mit den führenden Männern von Partei, Staat und Wehrmacht einen kameradſchaftlichen Abend verleben und aber auch enge freundſchaftliche Beziehungen für die Zukunft knüpfen. Auf dieſem Abend, der am Dienstag im Pal⸗ mengarten in Frankfurt am Main ſtatt⸗ fand, konnte der Gauleiter außer den zahlrei⸗ chen Kriegsopfern, Opfern der Arbeit und Männern der Alten Garde die führenden Män⸗ ner im Gau Heſſen⸗Naſſau begrüßen. Es wa⸗ ren anweſend: der Stellvertretende Gauleitr Linder, Staatsſekretär Reiner, SA.⸗Obergrup⸗ penführer Beckerle, 5-Obergruppenführer Hil- debrandt. SA.⸗ Gruppenführer Fuſt, Oberſt⸗ arbeitsführer Faatz, Gebietsführer Brandt, Obergauführerin Rieſe, die Generale Leeb, Os⸗ wald, Willich und Regierungspräſident von Pfeffer. Zu Beginn des Gemeinſchaftsabends führte der Gauleiter folgendes aus:„Wenn wir einen Querſchnitt durch das Geſchehen der Ge⸗ genwart ziehen, fällt im geſellſchaftlichen Le⸗ ben ein gewiſſer Rückſtand auf. Die Taten des Führers, die plaſtiſch den Nationalſozialis⸗ mus verwirklichen:— die Autobahnen, die Neugeſtaltung Berlins, die Bauten in München, die Ordensburgen und HJ.⸗Heime— ſind Denk⸗ mäler für die Jahrhunderte. Das Staatsleben iſt neugeordnet und der Nationalſozialismus geſtaltet eine neue Wirtſchaft. Neben dieſen ſchon heute ſichtbaren Zeichen des National⸗ ſozialismus müſſen wir auch das geſell⸗ ſchaftliche Leben anpacken. Im Vorjahre haben wir im Gau Heſſen⸗Naſ⸗ ſau den Anfang gemacht. Wir wollen dem Volk als Repräſentanten die Männer in Er⸗ innerung bringen, die Opfer für ihr Volk ge⸗ bracht haben. Wir wollen vermeiden, daß uns aus vergangenen Zeiten Ueberkommenes auf einen falſchen Weg bringt. Das ganze Geſell⸗ ſchaftsleben hat einen neuen Boden erhalten! Alle Deutſchen ſind Kameraden ohne Anter⸗ ſchied. Allgemein geſehen haben wir ſchon die beſten Möglichkeiten. Im Theater und im Konzert iſt Raum für alle und Sie können noch vielerlei Dinge finden. Die Veranſtaltungen in dieſem Sinne müſſen eine Selbſtverſtändlich⸗ keit für das Volk werden. Wir müſſen uns mehr an den Veranſtaltungen der NS.-Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ beteiligen, dann wird„Kd.“ das geſellſchaftliche Leben immer mehr an ſich ſaugen. Die Partei hat daneben die Verpflichtung. dem Volk ſeine wahren Repräſentanten vorzu⸗ ſtellen. Alljährlich ſollen deshalb die Männer, die ihr Opfer durch die Tat bewieſen haben, dem ganzen Volke in Erinnerung gebracht wer⸗ den: die Kriegsopfer, die mit dem Blut ihr Vaterland verteidigten, die Arbeits⸗ opfer, die ſtill in der täglichen Arbeit einen Schaden erlitten und die Alte Garde, die um Deutſchlands Erneuerung gekämpft hat. Im nächſten Jahre werden dieſe Abende auch in den Kreiſen ſtattfinden. Sie werden zum Ehrentag für jeden deutſchen Mann und jede deutſche Frau, die etwas für ihr Vaterland ge⸗ leiſtet haben. Sie ſollen nicht nur als Vertr ter hier ſein, ſondern eng mit den führenden Männern in Berührung kommen, Beziehungen anknüpfen und pflegen.“ Der Gauleiter ſchloß mit dem Wunſch. daß dieſe Gemeinſchaft ſich dann auf die breite Maſſe des geſamten Volkes übertragen ſolle. Der Abend. den ein buntes Programm be⸗ reicherte, war in ſeiner vorbildlichen Ver⸗ einigung der einfachen Männer des Volkes mit den Führern ein lebendiger Ausdruck der neuen Gemeinſchaft. E. K. FFF Wohin am Wochenende? Zu Maskenbällen, Kappenabenden und zum Beſuche von ſonſtigen Vergnügungs⸗ und Gaſtſtätten wird zum Wochenende eingeladen. Bei der großen Agzahl der in heutiger Aus⸗ gabe bekannt gegebenen Vergnügungen wird Prinz Karneval Triumphe feiern. Da wird der „Georg“und die„Gret“, der„Nikl“ und das „Binchen“ und noch viele andere ein frohes Wiederſehen feiern. Wer zählt die Völker, nennt die Namen, die gaſtlich hier und dort ſich vereinen. Es wird ein großes Treffen wer⸗ den all derer, die einſt eine Gmbh. hatten. Freunde und beſonders auch Freundinnen und viele andere, die einmal den Alltag vergeſſen wollen, werden auch dabei ſein. Dazu die ſchön geſchmückten Säle und Gaſtſtätten, die wie ge⸗ ſchaffen ſind, um in höheren Sphären zu ſchweben. Feurige Kapellen werden ihre Wei⸗ ſen ertönen laſſen, und wird es ſich lohnen, einige Stunden dem Faſching zu huldigen. * Wohl dem, der nicht verlor im Kampf des Lebens den Humor! Ein Vorwort zur 2. großen Fremdenſitzung des GeCeVau Was frag' ich viel nach den Gevattern, den Meckerern, Philiſtern auch, ich laſſ' die Laſtermäuler ſchnattern und halt' vor Lachen mir den Bauch! So wollen wir uns das denken, bis wir alle wieder in die zweite große Fremdenſitzung der Großen Carnevalsgeſellſchaft„GeCeVau gehen. Ein ganz neues Programm wird dort wird dort wieder geſendet und zwar diesmal mit den gerade in Viernheim beliebten und weltbekannten„Fünf luſtigen Geſellen“, die im vorigen Jahre bei der erſten Sitzung einen ſo großen Applaus erhielten, und noch heute im Ratskeller auf der Bühne ſtehen würden, wenn die Leute ſitzen geblieben wären! So gut haben die„Fünf luſtigen Geſellen“ hier eingeſchlagen. Und deshalb hat ſie Prä⸗ ſident Winkler und das närriſche Miniſterium auch für die zweite Fremdenſitzung engagiert. Dazu geſellen ſich wieder unſere bekannten Büttenredner mit echt heimiſchem Humor— jawohl— und das ſoll hierbei geſagt ſein von wegen dieſer kleinen Zote bei der letzten Sitzung, was man an dieſer Stelle beanſtandet hat— das kommt überall einmal vor und zwar erſt recht dann, wenn man ſeine Rolle ſo gut auswendig gelernt hat, daß man dann eigenhändig aus der Rolle fällt und im Ueber⸗ eifer ſich mit eigenen Witzen aushilft— es kam da vor, deshalb Schwamm darüber: es kommt nicht mehr vor, Hand aufs Herz, denn das nächſte Mal ſteht die Präſidentenglocke zur Hand— und mit dem Narrhallamarſch müſ⸗ ſen ſich die„Entgleiſten“ ſofort aus der Bütt entfernen! Alſo mal nun keine unnötige Angſt: Ordnung muß ſein und ſogar über die Fas⸗ nacht! Deshalb, ihr Narren, groß und klein, in die zweite Sitzung, da mußt ihr hinein, denn da ſpielen die„Fünf luſtigen Geſellen“ ſo wunderfein! Inzwiſchen hat bereits der Vorverkauf wieder in den bekannten Geſchäf⸗ ten und Mitgliedern— wie das letzte Mal— begonnen, und iſt es notwendig, ſich frühzeitig mit Karten zu verſorgen, denn: Wo die„Fünf luſtigen Geſellen fingen, da bleibt kein Stuhl leer! * Fasnachtsveranſtaltungen der Vereine Turner⸗ Maskenball— diesmal ganz groß! Luſtig, fröhlich, ausgelaſſen, Heiter, munter,— Menſchenmaſſen Narren⸗Stimmung überall—: Das iſt der Turner⸗ Maskenball! Um große Ereigniſſe macht man nur wenig Worte. Sie werben für ſich ſelbſt! Das eine ſei nur geſagt: Der Turner⸗Maskenball war ſchon immer groß— diesmal wird er noch größer! Mehr wird vorerſt nicht verraten. Nur noch ſchnell der Tag, an welchem das Groß⸗ ereignis ſteigt: am Samstag, 12. Februar! Alſo ſchon heute in acht Tagen! Rüſtet Euch! Stärkt Eure Lachmuskeln! Macht Euch ſtart⸗ bereit! Sorgt rechtzeitig für Maskenkarten, denn gar zu ſchnell werden ſie wieder ver⸗ griffen ſein. Oder willſt Du fehlen, willſt Du Dir dieſes luſtige Narrentreiben entgehen laſ— ſen? Was— nicht? Dann zögere nicht lange, mach ſchnell und handle entſprechend! * Großer öffentlicher Maskenball im„Karpfen“ Die Vorbereitungen zu dem am Samstag, 19. Februar, im Karpfenſall ſtattfindenden großen öffentlichen Maskenball ſind im Gange und laſſen darauf ſchließen, daß die Veran⸗ ſtaltung auch diesmal wieder einen glänzenden Verlauf nimmt. In anerkennenswerter Weiſe haben ſich die Sänger des Geſangvereins Sängerbund-Flora auch dieſes Jahr wieder in den Dienſt der Sache geſtellt. Für gute, ſtim⸗ mungsvolle Muſik bürgt die hervorragende Kapelle Schwarz-Weiß. Wer Freude, Humor und Stimmung erleben will, der komme und ſichere ſich beizeiten eine Karte, denn der An⸗ drang wird ganz gewaltig werden. NN N Das Geheimnis einer gut geführten Küche liegt in der Vermeidung von Abfall und in der Ver⸗ wendung von Reſten! Kirchliche Nachrichten Kalholiſche Kirche: 5. Sonntag nach Epiphanie (Feier des 16. Jahrestages der Papſtwahl unſeres Hl. Vaters Papſt Pius Kl. (Im Hochamt deshalb Te Deum) Apoſtel kirche: ½7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: 2. hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt mit Predigt(Te Deum) 1 Uhr: Chriſtenlehre für die Jünglinge 2 Uhr: Andacht; Verſammlung für den dritten Orden Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene ½11 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder. 1 Uhr: Andacht für die Kinder Montag: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. Valentin Lammer 3. 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. Heinzelmann, Johannes Sommer und Johannes Helbig Dien ag: 6.40 Uhr 1. S.⸗A. für Magdalena Werle geb. Grab 7.10 Uhr beſt. Amt für Johannes Burkert, Ehefrau Kath. geb. Buſalt, Sohn Ni olaus und Ehefrau geb. Koob und Angehörige Mittw.: 6.40 Uhr 3. S.⸗A. für Valentin Lammer 3. 7.10 Uhr Requiem für den Hochw. Herrn Pfarrer Molitor Donnerstag: 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Johannes Wein⸗ lein 1., Eltern und Angehörige 7.10 Uhr beſt. E.⸗A. für ledig verſtorbene Magdalena Hanf, beſt. von den Schul⸗ kameradinnen f Freitag: 6.40 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Frödert geb. Bergmann, Mutter Eliſabeth geb. Eppel und Angehörige 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Ad. Weidner 3. Ehefrau Katharina geb. Neuhäuſer, Kin⸗ der und Angehörige 7.10 Uhr beſt. Amt für Georg Hofmann 6., Ehefrau Kath. geb. Hofmann, Sohn Georg und Michael Knapp, Ehefrau Katharina geb. Winkenbach, Söhne Johannes und Leonhard Samstag: 6.40 Uhr 2., 7.10 Uhr 3. S.⸗A. Magdalena Werle geb. Grab 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Georg Ba⸗ bylon, Ehefrau Eva geb. Werle. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern eine hl. Meſſe. Dienstag und Freitag iſt in der Marien⸗ kirche eine hl. Meſſe. Nächſten Sonntag iſt gemeinſame hl. Kom⸗ munion für das 4. Schuljahr. Dienstagabend Vortrag für die 1. und 2. Abteilung der Jünglingsſodalität im Sälchen der Kirche um 8 Uhr. Deen Jür jeden Radfahrer wichfig Die Form der Pedalrückſtrahler iſt jetzt ſeſtgelegt Jeder Radler möchte wiſſen, wie die nach der neuen Verkehrsordnung vom 1. Juli ab an je⸗ dem fabrikneuen Rad anzubringenden Pedal⸗ rückſtrabler ausſehen werden. Die Zulaſſungs⸗ anforderung. die die Phyſikaliſch- Techniſche Neichsanſtalt jetzt veröffentlicht, geben ein Bild davon. Die beiden Schmalſeiten jedes Pedals müſſen einen gelben Rückſtrahler tragen. deſſen Gebäuſe 75 mm lang, 21.7 mm hoch und 9,2 mm dick iſt. Jedes dieſer 75 mm langen Rechtecke wird durch einen 5 mm breiten ſenkrechten Mit⸗ telſteg in zwei Rückſtrahlflächen geteilt. für die lich nach Abzug des 2.5 mm breiten Rahmens eine Fläche von 32,5 mal 16 mm ergibt. Die Anbringung muß ſo erfolgen, daß nach Abtreten der Gummiflächen der Pedale das Rückſtrahler⸗ gehäuſe nicht als Tretfläche dient, doch ſoll die handelsübliche Form der Pedale beibehalten werden. Auch die optiſchen Eigenſchaften des Rückſtrahlers, d. b in welcher Stärke er das in einem beſtimmten Winkel einfallende Licht zu⸗ rückwerſen muß, werden durch die Zulaſſungs⸗ bedingungen genau feſtgelegt. Die Herſteller⸗ firmen können nun an die Arbeit gehen und der Phyſikaliſch⸗Techniſchen Reichsanſtalt prak⸗ tiſche Entwürſe für den neuen Rückſtrabler zur Zylaſſung einreichen. ö S.A. für für Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagedruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co, Worms.— Du. I. 1938 üder 1900. 8. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geflügelzuchtverein Viernheim 1926 Sonntagnachmittag, 1.30 Uhr, findet im Lokal zum goldenen Stern unſere Jahresver⸗ ſammlung ſtatt. Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Ich bitte alle Mitglieder, pünktlich und zahlreich zu erſcheinen. Der Vorſitzende. Evangeliſche Kirche: Sonntag, den 6. Februar 1938 Vormittags 9.45 Uhr: Gottesdienſt Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, 7. Februar, abends 8 Uhr, Sing⸗ ſtunde des Kirchenchor Dienstag, 8. Februar, abends 7.30 Uhr, Bibelſtunde; anſchl. Frauenabend. Viernheimer Tonfilmichau Samstag, Sonntag und Montag Der größte Luſtſpielſchlager, der je da war, auf den ſchon alle Viernheimer Filmfreunde warten. Ein Spitzenfilmwerk mit dem Prä⸗ dikat:„Künſtleriſch wertvoll“: „Der Muſtergatte“ Mit Heinz Rühmann, Leni Marenbach, Hans Söhnker, Heli Finkenzeller und Werner Fütterer, im Central⸗Film⸗Palaſtk Das Filmwerk hat ein mitreißendes Tempo und ebenſo die größten Lachſtürme, ſogar am laufenden Band, ſodaß die begeiſterten Zu⸗ ſchauer von der Atmosphäre unbändiger Hei⸗ terkeit angeſteckt werden. Soviel ſchallendes Gelächter hat man ſchon lange nicht mehr ge⸗ hört. Dieſen übermütigen Film, der das Pub⸗ likum in eine ſchmunzelnde, kichernde, lachende Menge verwandelt, müſſen Sie unbedingt auch miterleben!— Meine Damen! Sind Sie mit Ihrem Gatten zufrieden? Sicherlich haben Sie manches an ihm auszuſetzen! Seine all⸗ abendlichen Stammtiſchbeſuche haben Sie oft verärgert, Sie fanden es unpaſſend, wenn er verſtohlen, aber doch Ihrem ſcharfen Auge allzu offenſichtlich, anderen Damen ſeine Auf⸗ merkſamkeit ſchenkte, Sie hielten es für rück⸗ ſichtslos, wenn er ſeine freie Zeit nicht ganz Ihnen widmete, und reſigniert haben Sie dann feſtgeſtellt: Ein Muſtergatte iſt er nicht! Aber, meine Damen! So ein Muſtergatte, iſt auch nicht das wahre Glück; Sie werden es nicht glauben, aber Heinz Rühmann wird Sie überzeugen!— Meine Herren! Lügen haben kurze Beine! Wenn Sie auch bisher es glän⸗ zend verſtanden haben, Ihre Frau von der Wichtigkeit Ihrer abendlichen Unternehmun⸗ gen zu überzeugen— eines Tages kommt ein guter Freund und öffnet Ihrer Frau die Au⸗ gen. Und dann kann es Ihnen paſſieren, daß Ihre Frau mit dieſem Freund bummeln geht — denn ſelbſtverſtändlich muß ſie ſich revan⸗ chieren! Aber das mögen Sie nun wieder nicht! Vann kann es Ihnen gehen, wie Hans Söhn⸗ ker, der ſeinen Freund Heinz Rühmann, den Muſtergatten, für einen Trottel hält und plötzlich erkennen muß, daß ſtille Waſſer tief ſein können. Nicht immer hat man das Glück, daß alles gut geht und nichts paſſiert! Des⸗ halb, meine Herren, müſſen Sie mit Ihrer Frau den Muſtergatten ſehen. Zuerſt wird Ihre Frau ſchmunzeln und Ihnen triumphie⸗ rend ſagen:„Siehſt du, das iſt noch ein Mann!“ Aber warten Sie ab, wer zuletzt lacht, lacht am beſten, und gegen Schluß des Filmes werden Sie zu Ihrer Frau ſagen können:„Ihr Frauen ſeid auch nicht beſſer!“ * Gloria-Lichtſpiele! Achtung! Samstag und Sonntag! „Die Kreutzer⸗Sonate“ Mit Lil Dagover, Peter Peterſen und Albrecht Schoenhals. Leo Tolſtois welterſchüt⸗ ternder Roman einer Ehe als dramatiſch pak⸗ kender Großfilm. Die großartige, dramatiſche Spannung des Tolſtoi-Romanes, die Dichte ſeiner Atmoſphäre, ſein ſich ſteigernder Hand⸗ lungsverlauf und die ſo unerhört lebensnah geſchilderten Figuren des Dramas— das alles verwirklicht ſich in einer Bildkompo⸗ ſition von künſrleriſcher Vollkommenheit! Ver blinde Haß und die ſchmerzliche Trauer einer unruhig argwöhniſchen Seele, das Dulden und die verwirrende Sehnſucht eines Frauen- herzens und das ſtarke, reine Begehren eines tiefempfindenden Mannes verſchmelzen ſich zu einem leidenſchaftlich bewegten Bild menſch— licher Gefühle und Konflikte! Das packende Schickſal einer Ehe entrollt ſich, einzigartige, dramatiſche Geſchehniſſe offenbaren der Liebe Seligkeit und Verdammnis! Die künſtleriſch freie und feinſinnige Behandlung des Themas — Not, Kriſe und tragiſcher Zuſammenbruch einer Ehe— in großartiger Geſtaltungskraft von einem Kreis ſchauſpieleriſcher Perſönlich⸗ keiten nahe gebracht, erfüllt ſich in einem erſchütternden Gemälde menſchlicher Schick⸗ ſale! Millionen laſen die„Kreutzerſonate“, eine Welt diskutierte über die kühne Realiſtik dieſes dichteriſch geſchilderten Ehedramas— Millionen werden nun die„Kreutzerſonate“ ſehen, eine Welt wird ſie erleben und wird von ihr erſchüttert ſein! 1 —— N r F f ö — — 5 i g Nutz * da war 1 1 Unfteune dem fis nabe U U Verer Pala tt 8 Leno gat am ſſt den 68 Wird Sie gen haben es glän⸗ 8 Sohn⸗ unn, den nuch en IQ Besuchen Sle uns baldl Auch dles mal werden Sle zufrle den selnl e ee ee eee 0 eee ee eee . bog fen Sonntag, ben 13. Februar, abenbs 7.11 Uhr, mit den„Luft Große Carnevals-Geſellſchaft Joch. Haug in Frust 1 Ermäßigte Eintrittspreiſe: 60 Pfg.— Vorverkaufsſtellen:„Freiſchütz“,„Kaiſer“, Drehſcheibe, Friſeur Stein, Kaſſier Kühlwein, Friſeur Schmitt, Feldmarſchall Klemm!— Ga nz Verne lacht!—— Alla— kummt All!— Es ladet närriſchſt ein igen Fünj' Der Hohe Elferrat Sonniag db 5 Ahr Tanz Zeitungs⸗ Inſerat führt im Gefolge Voranzelgel z 1 Am Samstag, 19. Februar, ö im„Karpfen“ großer unter Mitwirkung des Geſangvereins„Sängerbund-Flora“ und der Kapelle Schwarz⸗Weit Gewinn und Aufſtieg und Erfolge! Eintrittskarten zu 50 Pfg. n ſind bei den Sängern und Mas ken karten zu 1.— RM. im„Karpfen“ und bei Friſeur Schmitt, Bismarckſtraße, erhältlich. Freſſchütz Alorgen Sonntag 19.71 Uhr großer wozu wir unſere geſchätz ten Gäſte, Nachbarn, Freunde und Gönner höfl. einladen. Die Kapelle Familie Jochim findet heute Samstag 8.11 Uhr ATobel Kapgenabend statt, wozu wir unsere Werten Gäste, Nachbarn, Freunde und Gönner recht närrisch einladen.(Verlängerung!) ö Die Kapelle fam e Pail. Bergmann 9 80 „Morgenstern — 11 ffassüpheschal 75 mlt Menenraum ell. Lagerraum bis 15. Februar zu vermieten. Ad. Rirehner, Luiſenſtr. 22 Zum Anker“ Sonntag. 8.11 Uhr, großer ocemns Küppenabend Familien- Alle unſere werten Gäſte, Nachbarn, Drucksachen Freunde und Bekannte ladet höfl. ein Familie Val. Brechlel Heute Samstag, 8 11 Uhr, großer A CTappen- AAencl mit Verlängerung Wir laden unſere werten 5 Gäſte, Nachbarn, Freunde und Gönner herzlich ein am. Philipp Alartin Zul „Vorstadt“ Heute Gemstag 8.11 Uhr großer mit Verlängerung wozu wir Nachbarn, Freunde und Gönner recht närriſch einladen. Famllle Gg. Helbel Zur Kanone Morgen Sonntag 7.11 Ahr großer wozu wir Freunde und Bekannte, ſowie Nachbarn herzlichſt einladen. Familie Konrad Neff Mannheims grögtes Fachgeschäft 0 fur Damen- und Kindetkleldung Mannheim am Paradeplatz Verlobungs karten 4 4 bee Vereins Anzeiger Visitenkarten Männergeſangverein 1846 Sänger, denkt an die heute abend stattfindende Todesanzeigen Trauerkarten Trauerbildchen Singſtunde! Erſcheint pünktlich und vollzäh eee eee usw. lig! Der Vorſitzer. Wo gehen wir heute abend hin?—— In den I. ˖ Ae eee Gefangverein Sängerbund⸗Flera. letter Heute abend, 8.30 Uhr, Singſtunde. Reſt⸗ die Druckerei der loſes Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich. 5 Der Vorſitzende. Mernhelmerbolnszentung Geſangverein Sängertreue Harmonie. Heute Samstagabend, 8.30 Uhr, Singſtunde. . gReſtloſes Erſcheinen wird erwartet. Unſere ordentliche Generalverſammlung fin det am Sonntagnachmittag, 1 Uhr, im Ver einslokal„Zum Schützenhof“ ſtatt, wozu wir unſere aktiven und paſſiven Mitglieder herz lich einladen. Erſcheinen iſt Ehrenſache. Der Vorſtand. Nadfahrervereinigung Viernheim 07 Sajtlaben Zum grünen Laub' Motto: Der erſte Ball, der war famos, Im„Saftladen“ iſſ immer was los, Drum kummt, ob Alt oder Jung, Die Fasnacht geht a wia rum 5 Zu dem heute Samstag, 5. Februar 4 abends 8.30 Uhr im feenhaft dekorierten Saale 1 — 1 Tanzkanelle däriner- Hemm Maskenkarten 50 Pfg., Herren 50 Pfg., Damen 20 Pfg. VDerläangerung& Tanz irei eee eee Kaufmann iſt das Angebot in der heimer Tal(Lokal Bienhaus) die Bezirks⸗ ſtattfindenden öffentlichen großen Maskenball Math. Träger 3. WZ‚M s. Es in doch jo wer nichts auf ſein Aeußeres gibt, wird nicht beachtet. Auch der Geſchäfts⸗ mann wird beim kaufenden Publikum keine Beachtung finden, wenn er ſich nicht zeigt. Eine anerkannt gute und ſich lohnende Repräſentation für dene Am Sonntag findet in Weinheim im Müll⸗ S S ꝙꝓ TY e, lt, e,. „ Viernheimer Volkszeitung“, deren] meiſterſchaft im Reigenfahren und Radball⸗ Leſer bedarfsreich und kauſträftig ſindſ ſpiel ſtatt. Abfahrt der Mitglieder mit OEG und— was ſehr wichtig iſt— im] 13.42 Uhr(Fahrpreisermäßigung). Um zahl⸗ lokalen Bezirk wohnen. reiche Beteiligung bittet der Vorſtand. Luftſchutz iſt Selbſiſchuß! Turnverein von 1893 Abtlg. Fußball: Morgen Sonntag 2. Po⸗ kalvorrunde: 1. M. gegen FV Rheinau. Beginn 2.30 Uhr ohne Wartezeit auf dem Sportfeld a. d. Lorſcherſtr. Vorſpiel: Jug. Abtlg. Handball: 1. und 2. M. in Leu⸗ tershauſen. Gemeinſame Abfahrt 11.42 Uhr OéEcz. B⸗Jug. um 10 Uhr in Neckarau gegen Kurpfalz. Abf. 8.30 Uhr per Rad ab Drehſch. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Spielbetrieb am Sonntag, 6. Februar 1938: 1. Fußballmſchft. gegen FV Hockenheim in Hockenheim. Beginn 2.30 Uhr. Abfahrt mit Omnibus 1.00 Uhr Oc G⸗Bahnhof. Vorſpiel Erſatzliga-Mſchft. Beginn 12.45 Uhr. Ab⸗ fahrt mit Omnibus 11.15 Uhr OEG⸗Bahn⸗ hof. Jungliga gegen VfTuR Feudenheim in Feudenheim. Beginn 11 Uhr. Abfahrt 9.18 Uhr mit OEG. Mannſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten. Wir machen unſere Mitglieder und die Sportanhänger darauf aufmeckſam, daß für beide Omnibusfahrten noch Karten zum Preiſe von 1.40 RM. zu haben ſind. Anmeldung bis ſpäteſtens Samstagabend bei Sander, OEG-Bahnhof. Die Vereinsführung. Tretbt Werbung durch Anzeigen! 5 9 8 N 5 5. Krieget- und Solbalen⸗ kameradſchaft Viernheim Unſer diesjähriger findet am beſtreitet das Programm und bringt zur Aufführung: „Blond muß mein Mädel ſein“ g Operette in 3 Aufzügen Anſchließend: Tanz. Die Kameraden und deren Angehörigen ſind hierzu Der Kameradſchaftsführer. freundlichſt eingeladen. Kameradjchaftsabend Samstag, den 5. Februar 1938, abends 8.30 Uhr im Gaſthaus z. Freiſchütz ſtatt.— Die Sängereinheit Die Kameraden erſcheinen im Kyffhäuſer⸗Anzug— Orden und Ehrenzeichen ſind anzulegen. NB. Eine Verloſung findet nicht ſtatt. Das Pro- gramm koſtet pro Perſon 20 Als. „ * 2 i * · * * geb. Grab keit abzurufen. Viernheim, Groß-Ostheim, 0 9 74 8 — die Hammelburger und Biebricher Landwehr ⸗Aänner treffen ſich am Sonntag nachmittag 4 Uhr zu einer Abſchlußjeier bei Landwehr⸗Kamerad Brückmann im„Löwen“ In Gottes unerforschlichem Ratschluß ist es gelegen, meine liebe Gattin, unsere herzensgute Mutter, Schwieger mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Magdalena Werle nach kurzer, schwerer Krankheit, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 53 Jahren in die Ewig- Chikago USA, den 4. Februar 1938 In tiefer Trauer: Die Hinterbliebenen Die Beerdigung findet am Montag, den 7. Februar, nachm. 3.30 Uhr vom Trauerhause, Luisenstr. 28, aus statt. DANK SAGUNG Für die überaus zahlreichen Beweiſe herzlicher Anteil⸗ nahme bei dem Hinſcheiden unſeres lieben Verſtorbenen Herrn Valentin Lammer 3. ſprechen wir auf dieſem Wege unſeren herzlichſten Dank aus. Viernheim, den 5. Februar 1938 Die lrauernben Sinterbliebenen . Central-Fllm-Palast Samstag, Sonntag u. Montag Das bombigſte Spitzenfilmwerk d. J. mit dem Prädikat„künſtleriſch wertvoll“, das zur Zeit mit dem größten Erfolg gezeigt! wird Ihre Dermählung zeigen an Niholaus Haas Frileur Maria Haas geb. Sander Viernheim, 6. Februar 1938 — 4 (Tanzichule J. Stündebec beginnt abends 8 Uhr im vorm. Gg. Kirchner Mitw zen ersten Anterrichts⸗Abenb 5. Seba, „Deutſchen Kaiſer.— NB. Eingeladen ſind auch diejenigen Damen und Herren, welche erſt an Oſtern lernen wollen. Mit Heinz Nühmann, Leni Marenbach, Haus Söhnker Winter-Schlußverkaul Bedarf an Stoffen zu kaufen. 575 obert Stelert, ez, eſinjerieren Hur noch kurze Zen dauert der Niemand verſäume die Gelegenheit ſeinen Manufaktur⸗⸗ Modewaren, Wäſche und Ausſteuer Erjolg Heli Finkenzeller und Werner Fütterer. Ein übermütiger Film, ein Spaß, der kein Auge trocken läßt. Der Ulk klettert in dem Film auf die letzten Sproſſen und die Komik der Situationen ſteigt perlend wie aus einem ungehemmten Sylveſterſpaß.... Mit zu⸗ nehmender Erziehung des Muſtergatten kletterte das Lachen des Publikums die Tonleiter hinauf. Meine Damen! Sehen Sie ſich den Muſtergatten an. Meine Herren! Sie aber auch; eine tolle Sache. Man möge ſchon die heutige Samstag⸗ oder die erſte Sonntagsvor⸗ ſtellung beſuchen ab 7 Uhr beſuchen. fee abends 8.11 Uhr, in den „Frelschütz“- Sälen 12. Februar nhaft dekorierten Der Wirt Ebenfalls ein Spitzenfilmwerk, von dem man ſpricht Der große und 7 Turner⸗ Maskenball Kapelle Schwarz⸗Weiß ſpielt auf Wir laden hierzu die geſamte Einwohnerſchaft, ins- beſondere alle Mitglieder des Turnvereins herzl. ein Turnverein v. 1893 e. V. Leo Tolſtois welterſchütternder Roman als dramatiſch⸗packender Großfilm ebenfalls mit dem Prä⸗ Alorla-Llehtsplele achtung! Samstag u. Sonntag Jüngeren Eijen⸗ breher in gut bezahlte Dauerſtellung geſucht. Ludwig Ad. Mechaniker⸗ u. Inſtall.-⸗Meiſter Weinheimerſtr. 28 Gesucht: Tuchuge Arts le Hernnelm. Hrauhaus. e Neuen Gehroc⸗ Anzug preisw zu verkauf. Näh. Auskunfts- tafel d. Geſchäftsſt. 1 Zunmer und Küche don ruhigen jung. Leuten geſucht Zzon wem, an der Auskunftstafel er⸗ ichtlich. Bringe belne Schune zum Längen und Weiten in die Mech. Schuhreparatur⸗ werkſtätte de jrühe t Sie uns Ihren Anzeigen auf⸗ trag und Ihre Anzeigentexte vor d. gewünſch⸗ ten Erſchei⸗ nungstagzuſtel⸗ beflo befer wird der Satz Ihrer Anzeigen ausfallen, deſto Mitglieder und Damen:—.30 Mk Hofmann Drehſcheibe), Schweikart u. im Frei Maskenkarten im Vorverkauf erhältlich bei: Eintrittspreiſe: Masken u. Nichtmitglieder 1. Mk ſchütz dikat„künſtleriſch wertvoll“. In den Haupt⸗ rollen Lil Vagover, Peter Peterſen u. Albrecht Schoenhals. Millionen laſen die Kreutzerſonate und Abermillionen ſehen ſich die Kreutzerſonate an. Ein Beſuch dieſes Ufa⸗Filmwerkes iſt beſtens zu empfehlen. Schöne Beiprogramme und die neue Ufa⸗Woche in beiden Theatern. Anfang Werktags ½9 Uhr, Sonntag ſchon um ½7 Uhr, ab 9 Uhr zweite Vorſtellung. mehr Zeit kön⸗ nen wir auf die wirkſame Aus⸗ geſtaltung Ihrer Anzeigen wenden. ver⸗ 9 zum, Aebſtock Empfehlen unſeren werten Nach⸗ barn, titl. Gäſten und Vereinen unſer ſchön dekoriertes Lokal mit Nebenzimmer zur gefl. Benutzung. Morgen Sonntag, Spezialität: Nippchen mit Kraut und Hausmacher Bratwürſte! Mit deutſchem Gruß! Ternipr. 183 Familie Karl Lamberih NB. Unſeren Kappenabend werden wir bis auf weiteres verlegen D. O. Zum Oclsen Morgen Sonntag großer mit Stimmung und Humor wozu wir werte Nachbarn, Freunde und Gönner recht närriſch einladen. (Verlängerung) Alle diejenigen, die am 1. Kappenabend keinen Platz hatten, wollen kommen. Die Mufti Famllle Ulle fl. Kemp! ln beet ler Sonntag, 20,11 Ahr großer Hierzu lade ich meine werten Gãste, Nachbarn, Freunde und Bekannte Fam. Frz. Ehrhardt Heuſſher Ailchel Heute Samstag abend 20.11 Ahr geoßer herzl. ein Die Kapelle mit Verlängerung Wir laden unſere werten Gäſte, Nachbarn, Freunde und Gönner höflichſt ein Die 7 Familie Bugert DDD „Zum Kaijerhof Aholl 751 uhr Wr Happenabend Motto: Humski⸗Bumsdie Bobby geht los, im„Kaiſerhof“. Es ladet närriſch ein fall. Froschauer Die 3 luſtig. Brüder „Eur Sonne. Morgen Sonntag ahend 7.71 Uhr großer * * wozu wir werte Gäſte, Nachbarn, Freunde und Bekannte höflichſt einladen Die Kapelle: dis lusülgen orüuer Fäffl. Peter Zusall „Her ddhresvenen Motto: Weil es voriges Johr jo ſchee war bei deLiſſl Kimmſcht des Johr a e biſſel Heute Samstag 8.11 großer närriſcher mit Verlängerung Wir laden hierzu die verehrl. Stammgäſte, Freunde und Gönner herzlich ein dle Hapelte Fafmilie d. Mandel . 2 — 2— Y 2 : A Sn 88 2 SN oa ns 2 188