2— Vol Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungswerle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und spree: Ins Haus gebracht monatlich 160 RW! durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld Bez u Nummer 31 etertagen. einſchließlich Botenlohn, Einzelnummer 10 Rpfg Montag G ternheimer Seilu Verkündigungsblatt der NSDAP. Viernheim L den 7. Februar 1938 Anzelgenprets: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mhm Brette 3 Rpfg., im Text⸗ teil für I mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 aültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13. Fernſpr. 153 PS L'bafen 15101 14. Jahrgang Japan ſicherk ſich ſeine Handlungsfteiheil Amerila, England und Frankreich werden nicht über ſeine Jloklenbaupläne unlerrichlel Japaniſcher Erfolg an der Züdfront Pheiho überſchrilten— Marſch auf Fulſchau Peiping, 7. Februar. Die japaniſchen Truppen haben an der Süd⸗ front den Whaiho weſtlich der großen Brücke in der Nähe von Peng pu überſchritten und Hwaiyuan erobert. Bei dem weiteren japaniſchen Vormarſch auf Sutſchau ſteht den Cbineſen nunmehr keine natürliche Ver⸗ teidigungslinie mehr zu Verfügung. Japaniſcherſeits wird es für fraglich gehalten, ob die Chineſen genügend Truppen zur Ver⸗ fügung haben, um ihre Stellungen wirkſam ge⸗ 57 die motoriſierten japaniſchen Einhalten zu alten. Chineſiſcherſeits werden die nächſten japaniſchen Operationen mit ſtarker Nervoſität erwartet. Man hält es für möglich. daß die Ja⸗ paner jetzt zu einem direkten Vorſtoß auf Han⸗ kau übergehen. Dolle Handlungsfreiheit Japaus Keine Mitteilungen über Flottenpläne an dritte Mächte. Tokio, 7. Februar. Nach den erſten Beſprechungen im Marine⸗ miniſterium über die Vorſchläge Englands, Amerikas und Frankreich ſcheint bereits grund⸗ ſätzlich beſchloſſen zu ſein, daß Japan an dritte Mächte keine Mitteilung über ſeine Flottenpläne machen werde. Von dieſem Standpunkt werde die japaniſche Regie⸗ rung am 20. Februar Amerika. England und Frankreich formell unterrichten. Gleichzeitig verlautet aus Marinekreiſen, daß das Vorgehen der genannten drei Mächte des⸗ halb zu bedauern ſei, da es offenſichtlich nur beabſichtige, angebliche j'apaniſche Ge⸗ beimrüſtungen als Vorwand für die eigene Aufrüſtung zu nehmen. Kreiſe des Außen⸗ miniſteriums betonen, daß Japan an keinerlei Verträge gebunden und deshalb auch nicht ver⸗ pflichtet ſei, die Vorſchläge der drei Mächte an⸗ zunehmen oder eine befriſtete Antwort zu ertei⸗ len. Trotzdem werde Japan antworten. um die durch die Aufrüſtung der drei Mächte veränderte internationale Lage eindeutig klarzulegen. Die geſamte japaniſche Preſſe beſpricht ein⸗ gehend die Weltlage. Dieſe ſei durch die Kün⸗ digung des Vaſhingtoner Vertra⸗ ges dahin geklärt, daß Japan volle Handlungs⸗ freiheit habe und ſich deshalb auch nicht einem Druck dritter Mächte unterwerfen werde. * Schneller als man in England. Frankreich und Amerika% eee hat, iſt von japani⸗ ſcher Seite eine Antwort, wenn auch noch keine offizielle Antwort, auf die Seerüſtungs⸗ noten erfolgt, die am Ende der vorigen Woche in Tokio überreicht wurden. Wie aus Tokio berichtet wurde, haben die erſten Beſprechungen, die im Marineminiſterium erfolgt ſind, ergeben, daß Japan in keiner Wei e gewillt iſt, dem Verlangen, die anfragenden Mächte über Tonnage und Beſtückung der japaniſchen Schiffsbauten zu unterrichten. ſtattzugeben. For⸗ mell wird Japan den betreffenden Mächten am 20. Februar die Antwort überreichen. Nach japaniſcher Auffaſſung hat man von Seiten Englands. Frankreichs und Amerikas die Anfrage nur deshalb an Japan gerichtet, weil man mit der Ablehnung rechnete und ſich auf dieſe Weiſe einen Grund verſchaffen wollte, ſelbſt die Aufrüſtung über die Beſtim⸗ mungen des Flottenabkommens von 1936 hin⸗ aus zu verſtärken. ö Auch Japan wird ſich in der Flottenbaufrage von der Tatſache der Bedrohung oder der An⸗ griffsluſt anderer Mächte leiten laſſen. Wir können es verſtehen, daß Japan ange⸗ ichts eines ſolch durchſichtigen Manövers mit er Bekanntgabe ſeines Flottenbauprogramms ſehr vorſichtig iſt. Schließlich iſt dies eine der wichtigſten nationalen Fragen des japaniſchen Volkes und keine Regierung kann ſich ungeſtraft unterfangen. Geheimniſſe und Pläne preiszu⸗ geben, die das Lehen der Nation an der emp⸗ indlichſten Stelle berühren. Dieſe Auffaſſung, von der die japaniſche Regierung grundſätzlich ausgeht, gewinnt im Augenblick inſofern noch eine erhöhte Bedeutung, als gerade die anfra⸗ genden Mächte im Verlauf der letzten Phaſen er Fernoſtpolitik eine Stellung eingenommen haben, die Japan zu weitgehender Offenherzig⸗ 45 dieſen Staaten gegenüber nicht ermutigen ann,. Bei dieſer Gelegenheit darf daran erinnert werden, daß Japan bereits ſchon einmal in einer Antwort gelegentlich eines engliſch⸗japaniſchen Zwiſchenfalls im Fernen Oſten, England da⸗ rauf hingewieſen hat, daß die Verhältniſſe im Fernen Sſten in den letzten Jahren eine derar⸗ tige Umwälzung erfahren hätten, daß man mit Maßſtäben, die früheren gegenſeitigen Abma⸗ chungen zugrunde gelegen hätten, heute nicht mehr rechnen könnte. In der Tat iſt die Entwicklung in Fernoſt in den letzten Jahren, beſonders aber durch die krie geriſchen Ereigniſſe in China, derart raſch voran⸗ geſchritten, daß ſelbſt die Abkommen, die erſt kurze Zeit zurückliegen, und dazu gehört auch das Flottenabkommen mit England und Ame⸗ rika, das im Jahre 1936 geſchloſſen wurde, heute in ganz anderem Licht erſcheint als am Abſchlußtermin. o. Teruel-Fronk durchſtoßen Francos Truppen dringen in 10 Kilomeler Breite vor Paris, 7. Februar. Nach dem Heeresbericht aus Salamanca haben die nationalen Truppen an der Teruel⸗Front im Abſchnitt von Alfambra die bolſchewiſtiſche Front an mehreren Stellen durchbrochen und dem Gegner ſchwere Verluſte zugefügt; ſie ſind in einer Tieſe von 10 Km. vorgeſtoßen. In einem ergänzenden Bericht des amtlichen Kriegsberichterſtatters des nationalen Hauptquartiers heißt es, daß die nationalen Truppen im Abſchnitt von Al⸗ fambra 12 Klm., im mittleren Abſchnitt 8 Klm. und im ſüdlichen Abſchnitt 10 Klm. vorgeſtoßen ſeien. Die Länge der angegriffenen Stellungen betrage etwa 30 Klm. 16 Dörfer und rund 40 Stellungen ſeien beſetzt worden. Die Sierra Palomera ſei faſt völlig umzingelt. Es ſei Alfambra eroberl 20 000 Bolſchewiſten gefangen genommen oder verwundel §§ Salamanca, 7. Februar. Wie der nationale Heeresbericht zu dem er⸗ folgreichen Durchbruch an der Teruel front meldet, geht aus gefundenen Dokumenten her⸗ vor, daß die Bolſchewiſten in den letzten Tagen drei Diviſionen Verſtüärkung an die Alfambra⸗Front geworfen, ſomit alſo alle verfügbaren Reſerven vergeblich eingeſetzt hatten. Die Stärke des Feindes wurde auf 60 000 Mann geſchätzt, wovon faſt ein Drittel gefangen genommen oder verwundet wur⸗ de oder zu den Nationalen überlief. Unter den Gefallenen befinden ſich auch zwei weibliche Mi⸗ lizen. An den Operationen nahmen Spaniens beſte Generale, u. a. General Davila und Aranda teil. Nach Mitteilung des nationalen ſpaniſchen Heerführers marſchierten die nationalen Trup⸗ pen am Sonntag nachmittag in Alfambra ein, nachdem vorher die ſowjetſpaniſchen Batterien durch einen Bombenangriff der nationalen Flieger zerſtört worden waren. In Alfambra hatte ſich das rote Hauptquartier befunden, das noch am Sonntag vormittag von dem bol⸗ ſchewiſtiſchen Oberhäuptling Sarabia beſucht worden war. Nationale Kavallerie drang wei⸗ ter vor und beſetzte Perales, 10 Kilometer von Alfambra entfernt. Guam— U A.-Floltenſtützpunkt Honolulu, 7. Febr. Nach zuverläſſigen Mitteilungen beabſichtigt das Marineminiſterium der Vereinigten Staa⸗ ten., das in Honolulu ſtationierte, aus 15 Langſtrecken⸗Bombenflugzeugen beſtehende Ge⸗ ſchwader nach der bisher noch unbefeſtigten Inſel Guam zu ſenden. Das Geſchwader ſoll dort vorläufig mindeſtens ein Jahr bleiben. Nach der Gewährung der vollen Un⸗ abhängigkeit an die Philippinen würde ſomit die 1728 Meilen öſtlich von Manila gelegene Inſel Guam der weſtlichſte amerikaniſche Vor⸗ poſten im Stillen Ozean ſein. 4 351 e ee 8 8 Das zweitgrößte Trockendock der Welt Es gehört zu den gewaltigen Befeſtigungsanlagen Groß-Britanniens in Singapore. Unſer Bild zeigt das Dock kurz vor ſeiner Fertigſtellung. Hier kann ſelbſt der„Hood“, das größte Schlachtſchiff der Welt, eingedockt werden. wenn Reparaturarbeiten erforderlich ſind. Zieht man noch in Betracht, daß die Anlagen 17 Millionen Pfund koſten, ſo wird einem die Bedeu— tung klar, die England heute ſeinen Stützpunkten in Oſtaſien beimißt. (Preſſephoto, Zander⸗Muliplex⸗K.) noch nicht bekannt, ob der Feind ſeine dortigen Stellungen habe räumen können. Zahlreiches Kriegsmaterial iſt erbeutet worden, und 100 Gefangene wurden gemacht. Role Slellungen geräumt Der nationalſpaniſche Kriegsbe⸗ richterſtatter meldet ergänzend: Nach Ar⸗ tillerievorbereitung ging Tanks und Infanterie zum Angriff zwiſchen Selada und Valle Al⸗ fambra vor. Nachdem der Gegner in den erſten Stunden ſtarken Widerſtand geleiſtet hatte, mußte er ſich am Nachmittag fluchtartig zurückziehen und ſeine Stellungen auf⸗ geben. Der nationale Angriff wurde von drei Gruppen durchgeführt. Durch dieſe bedeutende militäriſche Operation ſind die obengenannten Palomera⸗ Berge., von wo aus die Bolſchewiſten die wichtigen Verbin⸗ dungsſtraßen von Saragoſſa und Teruel bedrohten. umgangen und der Gegner nach Oſten abgedrängt. Bomben nur auf Militärplätze Franco gegen bolſchewiſtiſche Lügen Paris, 7. Februar. Der nationalſpaniſche Sender in Salamanca verbreitet eine Antwort auf das bolſche⸗ wiſtiſche Gezeter gegen die Bombar⸗ dierung offener Städte. Es wird darin feſtgeſtellt, daß es die Roten waren, die von Anfang an offene Städte bombardiert haben. Klipp und klar wird in der national⸗ ſpaniſchen Rundfunkerklärung bewieſen, daß die nationalen Flugzeuge dagegen lediglich militäriſche Plätze der Roten ange⸗ griffen haben.„Wir haben“ ſo heißt es in der Sendung,„in Reus die Waffenfabrik und in Albacete die ausländiſche Brigade bombardiert. Cartagena und Mahon ſind militäriſch be⸗ feſtigte Plätze. Barcelona enthält über 180 militäriſche Ziele, darunter 14 Artilleriebat⸗ terien, 12 Flakbatterien, 70 Flugzeugabwehr⸗ MG., 32 Kaſernen, zahlreiche Munitionslager, drei Flugplätze, 68 Fabriken von Kriegsmate⸗ rial, fünf Giftgasfabriken, elf Brennſtofflager uſw.“ Mittelmeer— Italiens Lebensnerv Nom. 7. Februar. Die vorbehaltloſe Zuſtimmung Italiens zum engliſchen Vorſchlag einer Verſtärkung der eekontrolle im weſtlichen Mittel⸗ meer wird ebenſo wie die Befriedigung die man in London über dieſen Beſchluß an den Tag legt, von der römiſchen Sonntags⸗ preſſe hervorgehoben.„Giornale d' Italia“ be⸗ tont, es ſei zu hoffen, daß die italieniſche Geſte in ihrem vollen Wert anerkannt werde, dies umſomehr, wenn man bedenke. daß die Antworten von London und Paris., als es ſich ſeinerzeit um Piratenſtreiche auf deutſche und italieniſche Schiffe gehandelt habe, weder ſo raſch erfolgt noch ſo befriedigend ausgefallen ſeien. Italien verbinde ſeine Zu⸗ ſtimmung mit dem Wunſch, daß auf die Abſich⸗ ten auch unmittelbar die Taten folgen. „Mehr als jede andere Macht wünſcht Ita⸗ lien, daß im Mittelmeer— das nicht nur ſein Weg, ſondern ſein Leben iſt— Ordnung, Klar⸗ heit und Sicherheit herrſchen. Die Anweſen⸗ heit italieniſcher Freiwilliger in Spanien iſt die unmittelbare Folge eines Dranges nach einer Sicherheit, die durch den revolutionären Verſuch, den Moskauer Bolſchewismus nach Madrid und Barcelona zu verpflanzen, ernſt⸗ haft bedroht wird.“ Italien habe gleichermaßen, ja mehr als England. ein Intereſſe an der Sicherung des Friedens und der Freiheit für alle, die ehrlich im Mittelmeer leben und Schiffahrt treiben wollten. Dieſes Intereſſe ſei heute noch ſtär⸗ ker als früher; denn das Mittelmeer ſei die einzige Schiffahrtsſtraße. die vom italieniſchen Mutterland nach dem Imperium führe. Aeue Mauner Die Generale unſerer Wehrmacht zeichnen ſich dadurch aus, daß ſie im Weltkriege eine Fülle von Erfahrungen ſammeln konnten, die heute ihrer beruflichen Arbeit zugute kommen. Die meiſten dieſer Männer ſtanden um das Jahr 1914 im Hauptmannsrang, haben in den Jahren des Krieges Stellungen in der Front und bei wichtigen Truppenſtäben bekleidet, um nach dem Ende der alten Armee ihr Können für den Wiederaufbau einer neuen Wehrkraft einzuſetzen. Das unter Adolf Hitler geſchaffene neue deutſche Volksheer hat ihnen dann ein reiches Feld der Tätigkeit gegeben und den Na⸗ men dieſer hohen Offiziere über ihren Dienſt hinaus in weitere Kreiſe getragen. Der neue Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generaloberſt von Brau chitſch, iſt ebenſo wie die Generale Keitel, Dr. Becker und von Reichenau, aus der Artillerie hervor⸗ gegangen Seit 1923 war v. Brauchitſch im Reichswehrminiſterium tätig, ſeit 1932 war er Inſpekteur der Artillerie. Als General von Blomberg zum Kriegsminiſter berufen wurde, übernahm er die 1. Diviſion, ſpäter das 1. Armeekorps in Königsberg. In Oſtpreußen iſt ſein Name aus den Jahren dieſer Tätigkeit in höchſtem Anſehen. 1937, als die neu errichteten Armeekorps zu Gruppen zuſammengefaßt wur⸗ den, erhielt General v. Brauchitſch den Ober⸗ befehl über das Gruppenkommando 4 mit dem Stabe in Leipzig. N'mmehr iſt er als Nach⸗ ſolger des Generaleterſten v. Fritſch zum Oberbefehlshaber des Heeres ernannt worden. General der Artillerie Keitel ſtammt aus dem Braunſchweigiſchen. Als er 1922 Batterie⸗ chef in Wolfenbüttel war, war der nunmehrige Oberbefehlshaber v. Brauchitſch ſein Abtei⸗ lungschef. Nach einigen Jahren der Tätigkeit im Reichswehrminiſterium wurde er Oberſt in Minden, ſpäter war er Infanterieführer III in Potsdam und 1934 Infanterieführer VI in Bremen. Nach der Errichtung des neuen Hee— res wurde General Keitel als Nachfolger des Generals v. Reichenau zum Chef des Wehr⸗ machtsamtes ernannt und 1937 zum General der Artillerie befördert. Mit der Umwandlung des Wehrmachtsamtes zum Oberkommando der Wehrmacht iſt Keitel deſſen Chef geblieben. Er unterſteht mit ſeinem Stabe unmittelbar dem Führer und oberſten Befehlshaber Adolf Hitler. Dem Oberkommando obliegt im Frie⸗ den die einheitliche Vorbereitung der Reichs⸗ verteidigung nach den Weiſungen des Führers. General v. Reiche nau, der zum General der Artillerie befördert wurde und das Ober⸗ kommando über die Gruppe 4 erhalten hat, war nach Verſailles Generalſtabsoffizier beim Grenzſchutz. 1927 war er Chef des Diviſions⸗ ſtabes in Königsberg, 1933 Chef des Miniſter⸗ amtes im Miniſterium. Seit 1935 war v. Rei⸗ chenau Kommandeur des 7. Armeekorps in München. General der Artillerie Profeſſor Dr. ing. Becker iſt Leiter des Prüfweſens des Heeres⸗ waffenamtes geworden. Er iſt einer der Män⸗ ner die den Aufbau des wehrwiſſenſchaftlichen Inſtituts der techniſchen Hochſchule erfolgreich geleitet haben Das Reichswirtſchaftsminiſte⸗ rium wird in den Verlautbarungen als ein „großes“ Miniſterium bezeichnet und mit Recht; denn es umfaßt nicht nur die Aufgaben des Reiches und Preußens in den Fragen der ſtaatlichen Wirtſchaftslenkung, ſondern über⸗ nimmt auch den größten Teil der Befugniſſe, die mit dem Vierjahresplan zuſammenhängen. Hermann Göring, der nunmehrige General⸗ feldmarſchall, hat ſeit Wochen die Reorganiſa⸗ tion des Wirtſchaftsminiſteriums durchgeführt, deſſen Leitung der bisherige Preſſechef der Reichsregierung, der frühere Staatsſekretär Funk, nunmehr als Reichsminiſter übernommen hat. Bei der Neueinteilung der Reſſorts fällt ins Auge, daß mehrere der jetzigen Hauptab⸗ teilungen von hohen Offizieren geleitet werden. Dadurch kommt der Gedanke der engen Verbin⸗ dung zwiſchen der Wehrwirtſchaft und der all⸗ gemeinen Wirtſchaftspolitit zum ſichtbaren Ausdruck. Generalmajor Fritz Lö b iſt ſeinerzeit von der Kavallerie aus in das damalige Reichs⸗ wehrminiſterium gerufen worden. Er hat ſich dann beim Aufbau des Luftfahrtminiſteriums beſondere Verdienſte erworben. Generaloberſt Göring berief ihn zum Chef des Rohſtoff⸗ und Deviſenſtabes. Von nun an trat der damalige Oberſt Löb öfters durch ſeine gedankenreichen Vorträge vor die Oeffentlichkeit. Man lernte in ihm einen modernen Offizier kennen, der ſich beſonders den Fragen der Rohſtoffwirt⸗ ſchaft gewidmet hatte und der über eine große Tatkraft verfügt. Nachdem der größte Teil des früheren Stabes für den Vier⸗ jahresplan in das Reichswirt⸗ ſchaftsminiſterium eingebaut iſt, übernimmt Generalmajor Löb dort die Abtei⸗ lung für deutſche Roh- und Werkſtoffe. Generalmajor v. Hannecken erhielt die Abteilung für Bergbau und Eiſen ſowie der deutſchen Energiewirtſchaft übertragen. Er be⸗ ann ſeine militäriſche Laufbahn beim Königin⸗ agufda⸗Grenadier-NMegiment. Auch er nahm am Weltkrieg ehrenvoll teil, war von 1924 bis 27 im Reichswehrminiſterium. dann Komman⸗ deur in Breslau. Als Chef des Heereswaffen⸗ amtes im neuen Reichskriegsminiſterium hatte er einen beſonders verantwortlichen Poſten. der dazu führte, daß Hannecken Generalbevoll⸗ mächtigter für die Eiſen⸗ und Stahlbewirtſchaf⸗ tung wurde. Staatsrat Schmeer ſtammt aus der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront. Er iſt mit 33 Lebensjah⸗ ren ein Vertreter der jungen Generation, ſo⸗ wie einer der Vorkämpfer der Bewegung in Weſtdeutſchland an der Seite Dr. Robert Leys geweſen. Als die Aktion gegen die Klaſſen⸗ kampfgewerkſchaften 1933 geführt wurde, wurde er Leiter des erſten Kongreſſes der DAF. Im Nahmen des Vierjahresplans wurde Rudolf Schmeer Vorſitzender der Zentralſtelle der Deutſchen Arbeitsfront. Im Miniſterium wird er als Leiter der Abterlung für Wirtſchafts⸗ ordnung. Handel und Handwerk eine beſondere Aufgabe erfüllen. Andere Mitarbeiter des neuen Reichswirt⸗ ſchaftsminiſters, ſo der Präſident der Reichs⸗ Achſe Berlin-Rom gefeſtigl Nalieniſche Preſſeſtimmen über die deulſche Kräfte⸗Konzenkralion Rom, 7. Februar. Die Umbildung der Reichsregierung und die ſtraffe militäriſche Zuſammenfaſſung im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staat wird auch von der italie⸗ niſchen Sonntagspreſſe mit größtem Intereſſe und voller Zuſtimmung als ein einſchnei⸗ dendes geſchichtliches Ereignis ge⸗ würdigt. Dabei wird in den Ueberſchriften in großen Lettern der Telegrammwechſel zwi⸗ ſchen dem Duce und dem Führer u. ſeine Bedeutung für die deutſch⸗italieniſche Zuſa m⸗ menarbeit hervorgehoben. Das Ausland babe einſehen müſſen. daß entgegen anderslau⸗ tenden Gerüchten eine weitere Konſolidierung von Partei und Staat im Dritten Reich und zugleich eine weitere Feſtigung der Achſe Rom— Berlin erſolgt ſei. Die Enttäuſchung darüber, ſo heißt es in einer 9 Meldung der halbamlichen„Voce d' tali a“, öſi ziemlich deutlich zu erkennen. In amtlichen Kreiſen habe der Eindruck nicht tiefer ſein kön⸗ nen. In London dagegen habe man. wie „Meſſaggero“ berichtet, ſehr wohl erkannt. daß die Beſchlüſſe des Führers eine Verſtärkung aller in der Achſe Rom Berlin zuſammenfa!⸗ lenden Direktiven und der antikommuniſtiſchen Front bedeuten. „Meſſaggero“ ſtellt in ſeinem Leitartikel nochmals feſt, daß genau das Gegenteil von dem eingetreten ſei, was die gewerbsmäßigen Ge⸗ rüchtemacher angekündigt hätten. Mit den Ent⸗ ſcheidungen des Führers werde eine gewal⸗ tige Verſtärkung de'r einheitlichen Leitung der deutſchen Nation und ihrer ge⸗ ſamten Wehrmacht bewirkt. wie es nur auf Grund feſter und harmoniſcher Direktiven er- folgen könne. die wiederum nur von einem einheitlichen Kommando, von einer einzigen verantwortlichen höchſten Stelle aus⸗ gehen könnten Die Entſcheidung des Führers mache die Kriegsorganiſation Deutſchlands. mache Deutſchland ſelbſt ſtärker Als Italiener und Faſchiſten können wir uns nur darüber freuen und die beſten Aus⸗ ſichten für die gemeinſame Sache der Achſe Nom— Berlin ableiten. Namen wie Göring, von Ribbentroy und Neurath könnten dieſen Eindruck nur noch verſtärken Göring ſei als hochgeſtellter Mitarbeiter des Führers zu noch größeren Auf⸗ gaben auf dem Gebiete der nationalen Vertei⸗ digung berufen worden Von Ribbentrop habe im unmittelbaren Auftrag des Führers immer wachſam und treu ſeinem Lande ſchon ſo man⸗ chen wertvollen Dienſt erwieſen. Deulſchland— ein Granilblock De„Slampa“ über den Kurs des Drillen Reiches Mailand. 7. Februar. Die norditalieniſche Sonntagspreſſe ſteht völ⸗ lig im Zeichen der großen Ereigniſſe in Deutſch⸗ land.„Popolo d'Italia“, der ſeine erſte Seite faſt ausſchließlich Deutſchland und dem deutſch⸗italieniſchen Verhältnis widmet. ſpricht von einer Vereinheitlichung des Kom⸗ mandos und erklärt die Maßnahmen Adolf Hitlers bezeichneten einen Abſchnitt in der Ge⸗ ſchichte des neuen Deutſchland. Die Energien ſeien zusammengefaßt, die Straße vorgezeichnet, ein neuer und kräftiger Antrieb ſei dem Marſch des neuen Deutſchland gegeben worden. Um die Geſtalt des Führers. der das Volk auf dem Marſch der Befreiung angeführt habe, ſchare ſich ein organiſcher, harmoniſcher und einheitlicher Generalſtab. Die Neuerungen ſeien das Werk eines weitblickenden politiſchen Führer. Junge. bereits erprobte Kräfte ſeien zur Leitung der öffentlichen Angelegenheiten berufen worden. Die natio⸗ nalſozialiſtiſche Revolution, die Kraft der deut⸗ ſchen Wiedergeburt. feſtige und vergrößere ihre Macht. all dieſes laſſe die lächerlichen Hoff⸗ nungen des Antifaſchismus, der von Träume⸗ reien. Irrealitäten und falſchen Prophezeiun⸗ gen lebe zuſammenbrechen. während die macht⸗ volle Linie des neuen Europa aufſtrebe. „Corriere della Sera“ ſchreibt, durch die logiſche„Wacheablöſung“ wollte der Führer des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland den ein⸗ heitlichen und totalitären Charak⸗ ter ſeines Regimes verſtärkt zum Ausdruck bringen, womit er die begeiſterte Zuſtimmung des italteniſchen Volkes finde. In der heu⸗ tigen Lage Europas ſei es Aufgabe der jun⸗ gen Völker. ſich ſo zu organiſieren., daß ſie jedem Verſuch einer Bedrückung. einer Erdroſ⸗ ſelung widerſtehen und ſich mit der ganzen Eigenart ibres nationalen Geiſtes behaupten können. „Stampa“ erklärt. daß das deutſche Volk ſtolz darauf ſein müſſe, die militäriſchen Aemter unter der direkten Leitung des Führers ver⸗ einigt zu ſehen, auch Italien zolle dieſem wich⸗ tigen Akt des Führers Beifall. Das Deutſchland Hitlers erweiſe ſich immer mehr als ein ungeheurer Granitblock unter der Führung eines einzigen Mannes, der jedem Ereignis gewachſen ſei. Rom begrüße die Maßnahme als den Schritt für eine noch fruchtbringendere Zukunft der be⸗ freundeten Nationen für die Nuhe Europas und für das gemeinſame Handeln gegen den Umſturz. den Demokratien und Kommunismus angezettelt hätten. „Gazetta del Popolo“ ſtellt feſt. daß die ge⸗ waltige Macht des Nationalſozialismus noch weiter an Feſtigkeit gewonnen habe. Horlhys Slaalsbeſuch in Polen Empfang in Krakau Trinlſprüche gewechſell Warſchau, 7. Februar. 8 Den Höhepunkt des Staatsbeſuches des unga⸗ riſchen Reichsverweſers, Horthy. in Polen bildete geſtern ein feſtlicher Empfang des pol⸗ niſchen Staatspräſidenten auf dem alten Königsſchloß in Krakau. In ſeinem Trinkſpruch wies der polniſche Staatspräſident auf die gemeinſamen Grundlagen der Freund⸗ ſchaft hin, die durch die gegenſeitigen Beziehun⸗ gen und vertrauensvolle Zuſammenar⸗ beit beider Völker garantiert werde. Reichsperweſer Horthy erwiderte u. a., daß beide Völker auf einer ähnlichen Grundlage lebten und mit einer öhnlichen geſchichtlichen Miſſion viele gemeinſamen Weſenszüge be⸗ ſäßen. Das von dem Geiſte Marſchall Pil⸗ ſudſkis beſeelte Polen verfolge in ſeiner Poli⸗ tik ſeine Ziele mit wendigen Methoden und habe ſich ſeinen Platz unter den Großmächten der Welt erringen können.— Zu dem großen Empfang waren zahlreiche Vertreter der pol⸗ niſchen Oeffentlichkeit aller Kreiſe in hiſtori⸗ ſchen Koſtümen erſchienen, die den ungariſchen Gäſten herzliche Huldigungen darbrachten. Wäh⸗ rend ſeines Aufenthalts in Krakau zeichnete Reichsverweſer Horthy Marſchall Rydz⸗ Smigly mit dem Großen Band des unga⸗ riſchen Verdienſtkreuzes aus, wäh⸗ rend der polniſche Staatspräſident dem unga⸗ riſchen Außenminiſter. von Kanya, den Orden des Weißen Adlers verlieh. Slaafsjagd in Bialowite Watſchau, 7. Februar. Reichsverweſer von Horthy reiſte Sonn⸗ tagvormittag mit dem polniſchen Staatspräſi⸗ denten und ſeiner Begleitung von Krakau zur Jagd in den Bialowicer Urwald ab. Die Be⸗ völkerung, die auf dem Wege vom Königsſchloß bis zum Bahnhof Spalier bildete, bereitete dem ungariſchen Staatsoberhaupt und ſeinem Gaſtgeber einen herzlichen Abſchied. Sonntag⸗ früh traf Prinz Axel von Dänemark in Warſchau ein und reiſte am Abend nach Bialowice ab, um an ver Staatsjagd teilzu⸗ nehmen. Wer brachte die Höllenmaſchine? Zahlreiche Verhaftungen wegen des Anſchlags auf Solonewitſch— Der Verdacht der ſowjet⸗ ruſſiſchen Urheberſchaft verdichtet ſich Sofia, 7. Februar. Die Polizei hat im Zuſammenhang mit dem Sprengſtoffanſchlag gegen den antibol⸗ ſchewiſtiſchen Schriftſteller Solo⸗ newitſch bisher mehr als zehn Perſo⸗ nen verhaftet, die faſt alle ruſſiſcher Her⸗ kunft ſind. Außerdem ſoll die bulgariſche Schau⸗ ſpielerin Miankowa feſtgenommen worden ſein, die ſich mehrere Monate in der Sowjet⸗ union aufgehalten hat und erſt kürzlich nach Bulgarien zurückgekehrt iſt. Der Ueberbringer des Paketes, das die Höl⸗ lenmaſchine enthielt, ſcheint nach den Aus⸗ ſagen der Hausangeſtellten Solonewitſchs kein Bulgare, ſondern ein Ruſſe geweſen zu ſein, da er Bulgariſch mit ruſſiſchem Akzent ſprach. Die Beſchreibung ſeiner Perſon ſtimmt mit den Ausſagen von Nachbarn überein, die bereits ſeit Tagen einen Mann beobachtet hat⸗ ten, der ſich häufig in der Nähe des Hauſes Solonewitſchs umhertrieb. Im Intereſſe der weiteren Unterſuchung hält die Polizei noch im⸗ mer mit Angaben über das Ergebnis ihrer bis⸗ herigen Ermittlungen zurück. cc( ſtelle für Bodenforſchung, Dr. ing. Keppler, ſind in der deutſchen Oeffentlichkeit weit be⸗ kannt. Keppler hat ſich als der Wirtſchafts⸗ beauftragte des Führers große Verdienſte er⸗ worben. Staatsſekretär Poſſe bleibt im Mini⸗ ſterium für Sonderaufgaben tätig. an ſeine Seite tritt als Staatsſekretär Rudolf Brin k⸗ mann. Er iſt 45 Jahre alt und kommt aus dem Bereiche der Deutſchen Reichsbank. Dr. Schacht berief ihn 1937 als Generalreferenten in das Reichswirtſchaftsminiſterium. Bis zur Uebernahme des neuen Amtes blieb er Mit⸗ glied des Direktoriums der Reichsbank. Aus allen Einzelheiten der perſonellen Um⸗ ſtellung ergibt ſich der Eindruck, daß friſche und junge Kräfte Gelegenheit erhalten, ihr Können der Geſamtheit dienſtbar zu machen. Der Na⸗ tionalſozialismus iſt eine Bewegung. Er liebt das Soldatiſche. weil es ein Beſtandteil ſeines Weſens iſt. Seine Ziele haben aber nichts mit Krieg, ſondern mit dem Aufbau unſerer nationalen Kraft zu tun. In dieſem Sinne begrüßt das deutſche Volk die neuen Männer mit Vertrauen. nicht nur. weil ſie auf ein ſtolzes Maß eigener Leiſtungen zurückblik⸗ ken, ſondern vor allem deshalb. weil ſie das Vertrauen des Führers beſitzen. Polifiſche Annäherung ſchafft Wirkſchaftsbeſſerung Eine Rundfunkrede des amerikaniſchen Außenminiſters Hull Waſhington, 7. Februar Außenminiſter Hull hielt am Sonntag eine Rundfunkrede über das Thema„Handel— Wohlſtand— Frieden“ Ohne den Be⸗ richt van Zeelands ausdrücklich zu erwäh⸗ nen, betonte Hull, daß ein Handelskrieg und ein hermetiſcher Abſchluß zwei der ſtärkſten Faktoren gegen den Wohlſtand und den Welt— frieden ſeien. Amerika habe in der Nachkriegszeit durch Errichtung hoher Handelsſchranken ſchwer geſündigt und habe ſelbſt unter dem Zu⸗ ſammenbruch des Welthandels ſchwer ge⸗ litten. Inmitten der Depreſſlon aber habe es durch ſein Handelsabkommen-Programm den bereits mit einem erheblichen Erfolg gekrönten Verſuch unternommen, den Welthandel und da⸗ mit auch Amerikas Wohlſtand wieder zu be⸗ leben. Unter den modernen Verhältniſſen könne ſich keine Nation den Folgen eines grö— ßeren Krieges oder eines wirtſchaftlichen Zu⸗ ſammenbruches entziehen. Daher ſei Amerika jederzeit bereit, an einer Beſſerung der Mög⸗ lichkeiten für den Welthandel mitzuarbei⸗ ten, ſowie ſich an Bemühungen um einen all⸗ gemeinen Rüſtungsabbau zu beteiligen. Amerika müſſe ſich fernhalten ſowohl vom ex⸗ tremen ſentimentalen Internationalismus als auch von einem engſtirnigen Iſolationismus. Die amerikaniſche Regierung werde ſtets für die internationale Ordnung, die eine weſent⸗ liche Vorbedingung für die wirtſchaftliche Sicherheit und für den Weltfrieden ſei, ein⸗ treten. Internationale Gerechtigkeit, wirtſchaftliche Zuſammenarbeit und ſorgfältige Achtung der Rechte der anderen Nationen ſeien das, was die Welt zur Geſundung brauche. Außenminiſter Hull ſtellte ſich alſo in ſeinen Ausführungen auf den Boden des van⸗Zee⸗ lands⸗Planes, ohne ſich jedoch mit den Einzelheiten zu identifizieren. Hull benutzte die Gelegenheit, um über den Rahmen des van⸗ Zeeland-Berichtes hinauszugehen und die po⸗ litiſche Seite der Weltbeziehungen als ebenſo wichtig herauszuſtellen. Dies entſpricht auch Rooſevelts Anſicht, daß die Welt ſich wirtſchaftlich nur erholen könne, wenn auch der politiſche Verkehr zwiſchen den Völkern ſich in friedlichen, geregelten Formen vollziehe. Freundschaft der Malroſen Der deutſch⸗engliſche Flottenbeſuch in Liſſabon ein Beitrag zur Verſtändigung Liſſabon, 7. Februar. „Diario de Noticias“ wendet ſich gegen die Bemühungen des Pariſer„Oeuvre“, das Zuſammentreffen engliſcher und deutſcher Ge⸗ ſchwader im Hafen von Liſſabon zum Anlaß einer diplomatiſchen Brunnenvergiftung zu ma⸗ chen. Die Zeitung weiſt die Verſuche des „Oeuvre“ als völlig fehl am Platz zurück und betont die Freude Portugals über dieſes deutſch⸗ engliſche Zuſammentreffen innerhalb ſeiner Grenzen. Die Kameradſchaftskund⸗ gebungen, die von ſolchen Flottenbeſuchen ausgehen, ſeien das ſtärkſte Band, um Menſchen und Völker einander näherzubringen. Die gleich⸗ zeitige Anweſenheit von Kriegsſchiffen zweier der ruhmreichſten Nationen in Liſſabon ſei ein Anlaß zur Freude und ein Beitrag zum beſſe⸗ ren Verſtändnis der Bemühungen zur Geſtal⸗ tung friedlicher, ſegensreicher Beziehungen zwi⸗ ſchen den Nationen. Dieſer Gedanke habe auch den portugieſiſchen Marineminiſter beſeelt, als er die Befehlshaber der beiden zu Gaſt weilen⸗ den Geſchwader und den in Liſſabon akkreditier⸗ ten Vertreter der italieniſchen Marine an einem Tiſch vereinte. Unruheſtiſter Moskau! General Nieſſel gegen das Sowjetbündnis Paris, 7. Februar. General Nieſſel wendet ſich im„Echo de Paris“ gegen eine Zuſammenarbeit mit der Sowjetunion. Es ſei zweckmäßig, im Intereſſe der künftigen Beziehungen zwiſchen Frankreich und einem neuen Rußland ſich jetzt ſchon von der Sowjetunion zu trennen, die ihre Schulden nicht anerkenne und durch Vermittlung der Ko⸗ mintern Unruhe in Frankreich ſchaffe und zu⸗ dem als Gegenleiſtung des politiſchen Abkom! mens nicht einmal einen ernſtlichen handelspoli⸗ tiſchen Vorteil für Frankreich eingeräumt habe. Man müſſe im Hinblick auf die beſtehende„Ver⸗ einigung der Freunde der Sowjetunion“, die nichts anderes ſei als eine Vertretung der kom⸗ muniſtiſchen Propaganda, eine Geſellſchaft der Freunde des nationalen Rußlands gründen. Die Idee ſei bereits aufgegriffen worden: Se⸗ nator Lemery habe den Vorſitz dieſer Geſell⸗ ſchaft übernommen.(Wir verweiſen in dieſem Zuſammenhang auf unſeren heutigen Leitara tikel.) ö f N i r feng lore fl die! dun eue Un 5 Nan dr heat tber l een ang ichen darum mag ene del dun Ves u emih. u ud küchen den Nel U durch ſchwer em Zu⸗ der ge. hahe 18 um den gelrönten f und da⸗ . zu be hälſniſen lues grö. chen Ju⸗ Amerila et Mig, ſtzvarbeiz einen all deeligen. hom er⸗ mug als onismus. ſtets füt e weſent⸗ ſchafllihe fel ein⸗ aflliche lcung n das, uche. i ſeinen U gee⸗ mit den iußte die des ban⸗ die po⸗ en als entſpricht ie Belt un auch lern ſich ehe, 1 diſabon mar. chen die % das her Ge⸗ 1 Mlaß u na⸗ „Sleffel“ iſt krank Gefahr für den Turm der Wiener Stephanskirche— Nach 500 Jahren altersſchwach Die Jahrhunderte ſind an dem berühmten Bau der Wiener Stephanskirche nicht ſpurlos vorübergegangen. Die Witterung hat ſo viel Schaden angerichtet, daß im Augenblick die größte Gefahr für den Weiterbeſtand des Bau⸗ werks beſteht. An die Wiener und bſterrei⸗ chiſche Bevölkerung wird ein dringender Appell zur Aufbringung der notwendigen 100 000 Schilling Erneuerungskoſten gerichtet. Das hervorragendſte und edelſte Wahrzeichen der Donauſtadt, der Stephansturm, oder der . Steffel“, wie ihn der Wiener nennt, kränkelt ſeit langer Zeit. Sein hohes Alter läßt immer mehr Verfallserſcheinungen zutage treten, und wenn nicht ſchleunigſt Hilfe wird, dann beſteht für den Stephansturm heute wieder Einſturzge⸗ fahr— wie im Jahre 1858, wo der bauliche Zuſtand der Kirche ſo ſchlecht war, daß der Südturm abgetragen werden mußte. Der Turm wurde faſt vollſtändig wieder neu aufgeführt und gleichzeitig wurde das ganze Aeußere und Innere der Kirche einer gründlichen Erneuerung unterzogen. 505 Jahre ſind jetzt vergangen, ſeit der Baumeiſter Haus von Prachtatitz den mächtigen Knopf auf die Spitze des über 140 Meter hohen Turmes ſetzte. Zum letzten Mal vor fünf Jah⸗ ren wurde dieſer Gedenktag feſtlich begangen, zuſammen mit einer Erinnerungsfeier an die Türkenbefreiung. Zur Zeit der Regierung Ru⸗ dolfs IV. wurde der Grundſtein des mächtigen Bauwerkes gelegt. Der Baumeiſter Wenzla ſoll die Pläne der beiden Türme entworfen ha⸗ ben, von denen allerdings nur der eine wirklich ur Ausführung gelangte, nämlich der Süd⸗ urm der ſich zu einem wirklichen Mittelpunkt der Stadt Wien entwickeln ſollte. Wie aus dem Boden gewachſen ſteht er neben der Kirche auf breitem Fundament. wie eine rieſige Fels⸗ naſe, die ſchmäler und ſchmäler werdend, das Dächergewirr der Stadt Wien überragt. Ein wunderbares Werk der deutſchen Gotik, das durchaus nicht den Eindruck erweckt, als wäre es Stein auf Stein gefügt. Koſtbar war das Werk und eine alte Chronik berichtet, daß bis 1407 kein behauener Stein am Turme ſei, der nicht an Wert und Arbeit einen Dukaten gelte. Dabei muß man berückſichtigen, daß zu ſener Zeit der Tagelohn für einen Steinmetzen nur 5 Pfennige betrug, für die übrigen Werkleute und Handlanger nur 3 Pfennige. Geſchichte um den Zwillingsturm Das ganze herrliche Bauwerk iſt von Legen⸗ den und Sagen überrankt; ſo will man wiſſen, daß der„Steffel“, der Südturm, urſprünglich einen Zwillingsbruder in Geſtalt eines entſpre⸗ chenden Nordturms haben ſollte, aus dem aber nie etwas rechtes geworden iſt. An der Oſtſeite des Turmes erblickt man noch heute dieſen un⸗ ausgebauten Turm, von dem die Sage berich⸗ tet, daß der Baumeiſter, als er den hohen Süd⸗ turm zuſtande gebracht, ſo ſtolz über ſeine Lei⸗ ſtung war, daß er laut ausrief, keiner könne es ihm nachtun. Ein Lehrjunge namens Buchs⸗ baum aber vermaß ſich, daß er den zweiten Turm noch ſchöner aufführen würde Der Mei⸗ ſter nahm die Wette an, der Lehrling baute rüſtig und guten Mutes, brachte den Turm bis zu einer gewiſſen Höhe, und alle bewunderten den erfindungsreichen Fleiß des jungen Men⸗ ſchen. Darüber wurde der Meiſter von Neid und Groll gepackt; er fürchtete, daß der Lehr⸗ ling ihn übertreffen könnte und legte dem flei⸗ ßigen Buchsbaum eine Falle auf dem Gerüſt. Darauf ſoll dieſer unverſehens getreten ſein und ſich zu Tode geſtürzt haben. Als Wahr⸗ zeichen dieſer üblen Tat wird außen an der Kirche über dem Hauptportal unter anderen Geſtalten die Steinfigur eines Mannes gezeigt, 1 ſeinen Fuß auf das Knie eines anderen etzt In dem halben Jahrtauſend ſeines Beſtehens hat der„Steffel“ viel Krieg und Verheerung aus ſeiner luftigen Höhe mit anſehen müſſen. Unten an ſeinem Fuß ſtürmten die Janitſcharen vorbei, die Türken kamen gezogen, belagerten die Stadt. und beſchoſſen ihn mit vielen hun⸗ dert Kugeln, von denen heute noch einige im Stein des Domes zu ſehen ſind. Von der Ga⸗ lerie des Turms aus wurde die Verteidigung der Donauſtadt geleitet um die deutſche Mark egen den Feind aus dem Oſten zu verteidigen. m Jahre 1591 ſollen ein Stern und ein Halb⸗ mond den letzten Knopf des Turmes gekrönt haben. Als der Halbmond herabgenommen wurde machten die Wiener Bäcker zum erſten Mal das berühmte Wiener„Kipferl“, das heute über die ganze Welt verbreitet iſt. Jetzt erhebt ſich ſeit langem ein drei Zentner ſchwe⸗ res Turmkreuz auf der höchſten Spitze, mit einem abſchraubbaren kupfernen Kegel darauf. der alle zwei Jahre abgenommen und neu ver⸗ oldet wird. Die Spitze dieſes Kegels. der als litzableiter dient, iſt aus Platin. Aber nicht die Türken allein hat der„Steffel“ geſehen. auch die Schweden und die Franzoſen Napo⸗ leons. Die Kanonen von Aſtern dröhnten bis zu ihm herüber. und bei der Beſchießung Wiens durch die Franzoſen wurde auch der„Steffel“ beſchädigt, ſodaß in den Jahren 1810 und 11 umfangreiche Wiederherſtellungsarbeiten vorge⸗ nommen werden mußten. Je älter er wurde. deſto mehr Krankheitserſcheinungen zeiaten ſich beim„Steffel“. Nicht nur die Menſchen mit ihrem Kriegsgerät, auch Wind und Wetter haben ihm ſtark zugeſetzt; ia, er iſt ſogar be⸗ deutend niedriger geworden und hat minde⸗ ſtens 6 Meter ſeiner ehemaligen Größe ver⸗ loren. Außen führt der Weg auf die Turmſpitze Die außerordentliche Schlankheit des„Stef⸗ fel“ in ſeinen oberen Teilen geſtattete nicht die die Anbringung einer Treppe im Innern der Turmſpitze. Bis zum Zimmer der ehemaligen Feuerwache führen 337 Stufen hinauf. vorbei an der mächtigen Glocke, die„Bummerin“ wie man ſie nennt. die nicht mehr geläutet werden darf, da ſie die Tu mſpitze ins Schwanken brachte. Hinter dem Zimmer der Feuerwache aber gehen wieder hölzerne Leitern in die Höhe bis man 16 Meter unterhalb der Spitze an eiſernen Stufen auf die Außenſeite des Turmes gelangt und mit Hilfe dieſer leiterartigen Sproſſen die Spitze erſteigen kann. Da oben bläſt ſcharf und faſt unausgeſetzt der Sturm und nur die Falken, die in den gotiſchen Zieraten ihre Neſter haben, ſind hier zuhauſe. — Hoffentlich werden ſich auch diesmal ge⸗ 1 nügend Mittel finden. um dem alten„Steffel“ zu einer gründlichen Geneſungskur zu verhel⸗ fen, damit er nicht in Gefahr gerät., wie ein Greis in ſich zuſammenzuſinken und die Am⸗ gebung zu gefährden. Noch immer klingt das alte Lied durch die Wiener Gaſſen, deſſen Kehreim einſt Girardi ſang: „Da ſieht der„Steffel“ lächelnd auf und nieder Und freut ſich ſtill, der ſtolze Dom. Das iſt mein Wien, die Stadt der Lieder. Am ſchönen blauen Donauſtrom.“ Bollwerk gegen Bolſchewismus die Neuordnung deulſchlands auch weiler Auslands⸗Thema Rio de Janeiro, 7. Februar. Die letzten Ereigniſſe in Deutſchland finden in der braſilianiſchen Preſſe in aus⸗ führlichen Meldungen ihren Niederſchlag. Die Grundtendenz der Ausführungen der Zeitungen kann man auf die Formel bringen: „Deutſchland in Hitler reſtlos geeint— Ein unzerſtörbares Vollwerk gegen den Bolſchewismus.“ „Pais“ ſpticht von einer optimiſtiſchen, normalen und Vertrauen in die autoritäre Staatsführung verratenden Lage Deutſchlands. „Patria“ iſt von der weltgeſchichtlichen Be⸗ deutung der letzten Maßnahmen des Führers ſchon im Hinblick auf die kommuniſtiſche Gefahr überzeugt.— Die„Offenſiva“ preiſt die Völker glücklich, die ein ſolches Heer wie das deutſche und einen Führer wie Hitler baben. Paris: Geſteigerte Kraft Paris, 7. Februar. Nach wie vor bilden die Beſchlüſſe des Füh⸗ rers vom 4 Februar das Hauptthema der Pariſer Preſſe. Viele Spalten der Sonn⸗ tagszeitungen ſind mit Betrachtungen angefüllt, und es fehlt nicht an Verſuchen. die deutſchen Ereigniſſe für dringliche Mahnungen zur inne⸗ ren franzöſiſchen Einigkeit auszuwerten. Es gibt aber auch Stimmen, die auf die Zu⸗ ſammengehörigkeit von Partei und Armee hinweiſen, wie etwa der„Petit Pa⸗ riſien“, der in fettgedruckter Ueberſchriſt da⸗ rauf hinweiſt, daß die Entſcheidungen des Füh⸗ rers die innere Gemeinſchaft des Nationalſozi⸗ alismus und der Armee in einer geſteigerten Kraft krönen und die Abſichten des Nationul⸗ ſozialismus mit der beruhigenden Dynamik einer neuen, kühnen und verjüngten Diplomatie erfülle Dien: Friedliches Aufbauwerk Wien, 7 Februar. Die geſamte Sonntagspreſſe beſchäftigt ſich in ihren Leitartikeln weiter ausſchließlich mit der innerpolitiſchen Neuordnung im Reich Die „Amtliche Wiener Zeitung“ kommt zu dem Ergebenis, wenn der für das Schickſal des deutſchen Volkes verantwortliche Mann ſein Haus beſtelle, ſei kein Argwohn berechtigt, daß ſich dieſe Neuordnung etwa gegen andere richte. Das gemeinſame Ziel ſei nach den Erklärungen aller führenden deutſchen Staatsmänner die Erhaltung des Friedens und der Aus⸗ bau der politiſchen und wirtſchaftlichen Poſitio— nen des deutſchen Volkes Daran werde ſich auch in Zukunft nichts ändern, und deshalb beſtehe an ſich kein Anlaß, der gewiß bedeutſamen Um— gruppierung in der Reichshauptſtadt mit größe— rer Beſorgnis entgegenzuſchauen Dieſe Anſicht kommt auch ganz beſonders in den„Wiener Neueſte'in Nachrichten“ zum Ausdruck. Menſchenſchmuggel nach Rolſpanien Juden organisieren Transporte über die Grenzen Wien, 6. Febr. Ein Mitteilungsblatt der Vaterländiſchen Front in Vorarlberg meldet die Aufdeckung eines neuen umfangreichen kommuni⸗ ſtiſchen Menſchenſchmuggels zugun⸗ ſten Rotſpaniens an der öſterreichiſch⸗ſchweize⸗ riſchen Grenze. Beſonders bemerkenswert an dieſen neuen Enthüllungen iſt die Tatſache, daß diesmal durchweg militäriſch vorzüglich aus⸗ gebildete Leute tſchechoſlowakiſcher und polniſcher Staatsbürgerſchaft, und zwar hauptſächlich Kraftfahrer. Flieger und Minenwerfer. nach Spanien geſchafft wurden. Bei dem im Sommer aufgedeckten Menſchen⸗ ſchmuggel war eine ſo beſondere Auswahl des Menſchenmaterials noch nicht feſtzuſtellen geweſen. Ueber die Durchführung dieſer neuen kommuniſtiſchen Hilfsaktion für Rotſpanien werden folgende Einzelbeiten be⸗ richtet: Anſang Dezember vorigen Jahres tauchten im öſterreichiſch⸗ſchmeizeriſchen Grenz⸗ gebiet die jüdiſche Wiener Kommuniſtin Tilly Spiegel, ihr Geliebter Daynd Cohn und der Wiener Kommuniſt Joſef Forſch auf. die in Oeſterreich bereits ſchwere Kerkerſtrojen wegen ibrer zerſetzenden Tötigkeit verbüßt ha⸗ ben. Tilly Spiegel war ebenſo wie Melanie Ernſt zuletzt Beamtin der ſowietruſſiſchen Han⸗ dels vertretung in Wien Forſch gehört— ein neuer Beweis für die kriegshetzeriſche Tätigkeit der marriſtiſchen Schwindelarganiſationen dem verbotenen öſterreichiſchen„Komitee gegen den Krieg“ an. Dieſes jüdiſch⸗kommuniſtiſche Kleeblatt organiſierte den Menſchenſchmuggel über zwei Verbindungswege Der eine führte über die Grenze bey Altach von wo aus der Transport mit Automobilen nach Baſei weiter— ging Bei der zweiten Verhindunaslinie wur— den auch ſchon auf öſterreichiſcher Seite Kraft⸗ wagen eingeſetzt. die über Bregenz und Höchſt ihren Weg auf ſchweizeriſches Gebiet nahmen Die Erhebungen erogßen daß es ſich um ein ausgezeichnet organiſiertes internatio⸗ nales kommuniſtiſches Unternehmen gehandelt hat. Die An we'ſungen an die in Vorarlberg ee Truppen wurden in Prag ausge⸗ ſtellt. Das Vorarlberger Organ der Vaterländiſchen Front ſtellt ſchließlich feſt. daß es nicht möglich ſei. dieſen ko'nmuniſtiichen Menſchenſchmuggel im ſchweizeriſchen Grenzbezirk endgültig zu unterdrücken Die Aktionen der Behörden wür⸗ den nur dann einen vollen Erfolg haben wenn es gelänge,. die Uebernahmeſtelle an der öſterreichiſchetſchechoſlowakiſchen Grenze ſowie die Verbindungsmänner in Mien und in der Schmeiz unſchädlich zu machen. Tilly Spiegel. David Cohn und Forſch wurden ver— haftet und im ſogenannten Polizeiſtrafverfah⸗ ren zu mehrmonatigen Kerkerſtrafen verurteilt der duce beglückwünſcht den Führer Telegrammwechſel zwiſchen Adolf hiller und Muſſolini 85 Berlin, 6. Februar. Anläßlich der Uebernahme des Oberbeſehls der Wehrmacht des Reiches hat der Duce an den Führer folgendes Telegramm gerichtet: „In meiner Eigenſchaft als Miniſter der italieniſchen Wehrmacht ſowie verſönlich möchte ich Ew. Exzellenz meine Freude und die des italieniſchen Volkes anläßlich der Uebernahme des unmittelbaren Oberbeſehls über die geſam; te Wehrmacht des Reiches durch Ew. Exzellenz ausdrücken. Ich betrachte dieſes Ereignis als geeignet, die Kameradſchaft zwiſchen unſeren Streitkräften und unſeren Regimen zu verſtär⸗ ken. Mit den freundſchaftlichſten Grüßen Muſſolini.“ * Der Führer und Reichskanzler hat an den italieniſchen Regierungschef Benito Muſſolini folgendes Antworttelegramm ge; richtet: „Eurer Exzellenz danke ich herzlich für das mir anläßlich der Uebernahme des Oberbefehls über die Wehrmacht des Reiches in Ihrem Te⸗ legramm zum Ausdruck gebrachte freundſchaftli che Gedenken. Ich werde es auch in Zukunft als meine Aufgabe anſehen, die volitiſchen und weltanſchaulichen Beziehungen. die zwiſchen Deutſchland und Italien jetzt ſchon beſtehen. noch weiter zu feſtigen, und damit der Erhal; tung des Friedens und der Kultur der Welt zu dienen. Indem ich Ihre Grüße in aufrichtiger Freund⸗ ſchaft erwidere, verbleibe ich Eurer Exzellenz ſtets ergebener gez. Adolf Hitler.“ Ein zweiler Panama-Kanal? Waſhington, 6. Febr. Flottenchef Admiral Leahy gab am Frei⸗ tag auf Befragen vor dem Marineausſchuß des Abgeordnetenhauſes indirekt zu, daß der Leiter der Abteilung für die Ausarbeitung von Kriegsplänen. Kapitän Ingerſoll, kürzlich Beſprechungen mit britiſchen Marinebehörden in London geführt hat. Leahy lehnte aber die Beantwortung der Frage eines Abgeordneten ab, was Ingerſoll hierüber berichtet habe. Leahy gab als Begründung an. daß wichtige Angele⸗ genheiten der Landesverteidigung auf dem Spiele ſtünden. Im übrigen betonte er erneut, daß das gegenwärtige Aufrüſtungsprogramm erheblich erweitert werden müſſe, falls die gleichzeitige Verteidigung beider Küſtenlinien in angemeſſener Weiſe ſichergeſtellt werden ſolle. Angeſichts der Verwundbarkeit des Panama⸗ Kanals wurde im Sitzungsverlauf von meh⸗ reren Seiten auf die Notwendigkeit des Baues eines weiteren Kanals in Mittelamerika hin⸗ gewieſen Schon bei früherer Gelegenheit war. wie man ſich erinnern wird. ein Kanalbau durch Nicaragua erwogen worden. Einer der berühmteſten franzöſiſchen Rechtsanwälte in Berlin Der durch viele internationale Prozeſſe, in denen er den franzöſiſchen Staat als Rechtsan⸗ walt vertrat, berühmt gewordene Anwalt Maurice Garcon, weilt als Gaſt von Reichs⸗ miniſter Frank und des NS.⸗Rechtswahrerbun⸗ des einige Tage in Berlin. Maurice Garcon eröffnete die Vortragsreihe der Auslandsab⸗ teilung des NS.-Rechtswahrerbundes mit einem Vortrag über„Schwurgericht in Frank⸗ reich“.— Non links nach rechts? Maurice Garcon. Reichsminiſter Dr. Frank und Prof. Dr. Grimm. (Preſſe-Hoffmann. Zander⸗Multiyplex⸗K.) Tagung bes Rei stahinelts 88 Berlin. 6. Febr. Das Reichskabinett trat am Samstagabend zu einer Sitzung zuſammen und nahm einen Be⸗ richt des Führers und Reichskanzlers über die volitiſche Lage entgegen. Das Neichs⸗ kabinett gab ſeiner tiefen Befriedigung Aus⸗ druck üher die durch die füngſten Entſcheidun⸗ gen des Führers erfolgte Konzentration und Stärkung der volitiſchen. militäriſchen und wirtſchaftlichen Kräfte des Reiches. Preſſeball in Berlin Berlin, 7. Februar. Auf Einladung des Reichsverbandes der deut⸗ ſchen Preſſe vereinten ſich am Samstag abend in den Feſtſälen des Zoo nahezu alle führenden Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens mit den Männern der Feder zum Preſſeball 1938, der ſich noch weit mehr als in früheren Jahren zu dem größten geſellſchaftlichen Ereignis der Ber⸗ liner Ballſaiſon, zu dem wirklich repräſentati⸗ ven Feſt der Reichsbauptſtadt geſtaltete. Im Maxmorſaal. dem Mittelpunkt des glänzend verlaufenen Feſtes, der von den Architekten Profeſſor Bd. Ernſt Scherz und Diplominge⸗ nieur Karlauguſt Müller⸗Scherz geradezu mär⸗ chenhaft hergerichtet war, begrüßte der Loiter des Reichsverhandes der deutſchen Preſſe, SA. Obergruppenführer Hauptmann a. D. W̃ ei ß. die große Zahl der Ehrengäſte: Reichsminiſter, Reichsleiter, Staatsſekretäre und Gauleiter, Diplomaten, hohe Offiziere der Wehrmacht, Vertreter von Wirtſchaft. Wiſſenſchaft und der Schönen Künſte, beinahe alle bekannten Künſt⸗ lerinnen und Künſtler von Biihne und Film. Neben den Betreuern der deutſchen Kunſt und Preſſe, Reichsminiſter Dr. Goebbels und Reichs⸗ preſſechef Dr. Dietrich, ſah man die Botſchafter von Frankreich und der Türkei, die Geſandten von Aegypten, Griechenland und Ungarn und Angehörige der übrigen diplomatiſchen Miſſio⸗ nen, ferner Reichswirtſchaftsminiſter Funk, die Reichsleiter Amann und Dr. Ley. den Stabs⸗ chef der SA., Lutze. Obergruppenfſihrer Brück⸗ ner, die Staatsſekretäre Hanke und Nagel, Gau⸗ leiter Streicher, den Nolizeipröſidenten von Ber⸗ lin, Grafen Helldorff, den Kommandierenden General des 3. Armeekorps, Felhe, den Kom⸗ mandanten von Berlin. Generalleutnant Sei⸗ fert. den Leiter des deutſchen Winterhelfswerks, Hauptamtsleiter Hilgenfeldt, die Reichsfrauen⸗ fſihrerin, Frau Scholtz-Klink, die Rektoren der Borliner Uninerſität und der Techniſchen Hoch⸗ ſchule. Das Propagandaminiſterium war u. a. vertreten durch Miniſterialrat u-Standarten⸗ führer Berndt und Oherregjerungsrat Stephan. Weiter ſah man den Stabsleiter des Reichs⸗ preſſechefs, Sſindermann, den Leiter des Reichs⸗ verbandes der deutſchen Korreſvondenz⸗ und Pachrichtenbüros. Dr. Albrecht, den Leiter des Landesverbandes Berlin im Reichsverband der deutſchen Nreſſe. Karoſn Kampmann. die Leiter der Nreſſoſtelen der Reichsminiſterien, Partei⸗ dienſtſtollen und vieler anderer Orgauiſgtſonen, ſchließlich die Porloasleiter. Hauptſchriftleiter und namßaften Männer der Feder aus dem ganzen Reiche. Regierungserfolg in Ingoſlawien Belgrad. 7. Fehruar. Die Erſatzwahlen zum Senat am Sonntag brachten den erwarteten Sieg der Regierungs- partei, der Jugoſlawiſchen Radika⸗ len Gemeinſchaft, die 17 von den 23 zu vergehenden Sitzen errang Die oypoſitionelle Kroatiſche Bauernpartei Dr. Matſcheks erhielt ſechs Sitze Der Sieg der Regieruna gewinnt dadurch an Bedeutung, daß es ihr gelang, in den heiden kroatiſchen Banaten, im Sove- und im Küſtenbangt. 3 Senatoren durchzußringen. Wenn am Montaa der Senat nach längerer Pauſe wieder zuſammentritt, iſt die Stellung der Regierung nach dem heutigen Erfolg noch deutend ſtärker. Bobſturz in der Banernkurne Garmiſch⸗Partenkirchen, 7. FNehruar. Bei der am Sonntag auf der Olympia-Bob⸗ bahn in Garmiſch⸗Partenkirchen ausgetragenen Süddeutſchen Viererbohmeiſterſchaft ereignete ſich ein folgenſchwerer Unfall Der Innsbrucker Bob ſtürzte in der Bayern kurve, wobei der Bremſer Moſer ſo unglücklich fiel, daß er ſofort ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. . — Y— — .— — —— Hanns Reinholz Die Bank von Enelund wird nervös Die abenteuerliche Geschichte der größten Banknotenfälschung 7. Fortſetzung. Der verdächtige Werkdetektiv Jonny Brown hat plötzlich einen Einfall. „Wer das getan haben kann?“ Wiederholt er die letzte Frage,„ſelbſtverſtändlich doch nur Brewer, wer denn ſonſt?“ „Augenblick mal!“ Walt Miller überlegt. Daß Jonny jetzt den Verdacht auf Brewer lenkt, iſt vielleicht nur die Reaktion auf die große Wut, die Jonny gegen Brewer hegt. An⸗ dererſeits— Brewer hat ſich gegen Jonny tat⸗ ſächlich ſo gemein benommen. daß man ihm . auch andere Gemeinheiten zutrauen ann. Aber kann man auf den bloßen Verdacht hin gegen Brewer vorgehen? Er wird einfach alles abſtreiten. Beweiſen kann man es ihm nur, wenn man ihn zufällig beim Diebſtahl erwiſcht. Oder beim Abtransport des geſtohlenen Pa⸗ pieres. Aber das iſt ja jetzt kaum mehr mög⸗ lich, nachdem der Maler mit ſeiner Nichte ab⸗ gereiſt iſt. Es bleibt alſo nur eines. Man wird ſich auf die Spur Miſter Tremaynes und ſeiner Nichte ſetzen müſſen. Und den merkwürdigen„Werk⸗ detektiv“ Brewer wird man für alle Fälle beo⸗ bachten laſſen. „„Entſchuldigen Sie“, hört er da die etwas ängſtliche Stimme Jonny Browns.„glauben Sie, daß mir wirklich nichts geſchehen wird..?“ Walt Miller zuckt die Schultern. „Sie haben eine Rieſendummheit begangen. Mann. Aber die Polizei wird ſich wahrſchein⸗ lich mit Ihnen nicht befaſſen, weil Sie ſchließ⸗ lich die angefangene Dummheit nicht bis zum Ende durchgeführt haben. Aber ob Sie ſich hier Ihre Stellung erhalten werden...“ Trotzdem atmet Jonny Brown erleichtert auf. Das ſcheint ja noch einmal glimpflicher abzu⸗ gehen, als er ſelbſt in den trüben Stunden der letzten Tage gefürchtet hat. „Immerhin“, bleibt Walt Miller da ſtehen, „wenn Sie ſicher gehen wollen. von jeder Strafe verſchont zu bleiben dann ſprechen Sie zu keinem Menſchen etwas über den Verdacht. den Sie eben gegen Brewer geäußert haben. Laſſen Sie vor allem Brewer ſelbſt nichts da⸗ von merken. Ich fahre hier morgen wieder ab. Uebermorgen wird ein älterer Herr hier ein⸗ treffen und im Gaſthof von Whitchurch Woh⸗ nung nehmen. Der Mann iſt ein Profeſſor, der ſich für die Schmetterlinge und Käfer in dieſer Gegend intereſſiert. Wenn Sie irgend etwas Beſonderes bemerken ſollten. Brown, dann können Sie es dem Profeſſor mitteilen. Sie haben mich verſtanden, hoffe ich?“ Jonny Brown ergreift Millers Hand. Und ob ich verſtanden habe, heißt dieſer Händedruck. 5. Kapitel. Jagd auf die„flammende Emma“ Und immer weiter falſche Noten. „Das iſt ein ganz ſchönes Ergebnis“, ſagt Chefdetetiv Ed Ice, als Miller ihm Bericht er ſtattet hat,„ich gratuliere Ihnen aufrichtig. und—— empfehlen Sie mich Ihrem Fräulein Tochter.“ „Danke“, antwortet Walt Miller. „Es kommt jetzt alſo darauf an, eine Spur von Miſter Tremayne und ſeiner Nichte zu fin⸗ den. Haben Sie in dieſer Hinſicht ſchon etwas unternommen?“ „Ich bin erſt vor einer halben Stunden in London angekommen, aber ich habe ſchon einen Plan.“ „Bitte“, fordert ihn Ed Ice zum Sprechen auf. Walt Miller zündet ſich etwas umſtändlich eine Zigarre an. „Ich denke mir“, beginnt er dann,„daß Mi⸗ ſter Tremayne und ſeine angebliche Nichte nur vorgeſchobene Perſonen ſind. aber nicht die eigentlichen Fälſcher. In Whitchurch ſelbſt konn⸗ ten ſie die Fälſchungen nicht vornehmen. Sie ſtanden dort zu ſehr unter Beobachtung. Außer⸗ dem läßt ſich auch durch Zeugenausſagen das Tagesprogramm, das ſie dort vollführten, ziemlich lückenlos feſtlegen. Sie hatten nur die Aufgabe, das Papier zu beſorgen und an die eigentliche Fälſcherwerkſtatt weiterzuleiten.“ Ed Ice nickt. Dieſe Theorie leuchtet ihm ein. „Und weiter?“ „Es wäre alſo denkbar, daß Miſter Tremayne nur im Auftrag der hieſigen Fälſcher handelte. Daß er alſo gleichſam engagiert worden iſt. Wo aber endagiert man ſolche Kräfte? Man ſucht ſie in der Verbrecherwelt. Alſo müſſen wir mit unſeren Nachforſchungen in den Kreiſen der Unterwelt einſetzen. Wir haben ja ein ziemlich genaues Signalement. Wir wiſſen, daß die Nichte von Miſter Tremayne rötlich blondes Haar von beſonders auffälliger Farbe hat und wir wiſſen weiter, daß Miſter Tremayne ſelbſt ein guter Maler iſt.“ „Haben Sie Verbindungen zur Unterwelt?“ fragt Ed Ice. „Man hat ein paar gute Freunde, nicht wabr?“ lächelt Miller. Die erſte Spur Ein paar Tage ſpäter iſt Walt Miller wieder zum Bericht bei ſeinem Chef. „Nun?“ fragt dieſer gleich, nachdem Miller die Tür hinter ſich geſchloſſen hat. „Wir haben die erſte Spur. Miſter Ice, ich weiß jetzt, wer dieſer Miſter Tremayne iſt, einer von meinen guten„Freunden“ hat den Mund ſpitzgemacht.— Sie verſtehen.“ „Gewiß“, nickt Ice,„und—?“ „Alſo— der Mann heißt eigentlich Bur⸗ ett. Iſt früher jahrelang als Hochſtapler um⸗ hergereiſt. Ich habe mich bei Scotland Yard über ihn erkundigt Als er ſeine letzte Gefäng⸗ nisſtrafe abſaß, erhielt er von der Leitung die Erlaubnis, außerhalb ſeiner Arbeitszeit malen zu dürfen. Dem Gefängnisdirektor fiel damals 55 daß Burnett eine ausgeſprochene Begabung atte.“ „Sehr intereſſant“. ſchen,„und das Girl?“ „Dürfte ſeine Frau ſein. Chef. Er hat, gleich als er ſeine letzte Strafe verbüßt hatte, ein ſehr junges Ding geheiratet. Sie wird in ihren Kreiſen die„flammende Emma“ genannt.“ „Das Paar ſteht natürlich unter Beobachtung.“ „Selbſtverſtändlich. Allerdings haben wir bis⸗ her nichts Verdächtiges herausbekommen kön⸗ nen. Sie haben keinerlei belaſtenden Verkehr feſtgeſtellt. Man müßte den Verſuch machen, an bemerkt Ed Ice dazwi⸗ die„flammende Emma“ heranzukommen. Aber man hat mir berichtet, daß es für einen Mann ſehr ſchwer halten ſoll, mit der Frau bekannt zu werden.“ „Schade“, ſagt Ed Ice gedankenvoll.„na— Sie müſſen es eben verſuchen Uebrigens—“ Walt Miller hat ſchon die Tür in der Hand— „übrigens, Miſter Miller, grüßen Sie Ihr tüch⸗ tiges Fräulein Tochter von mir 5 Walt Miller iſt ſchlechter Stimmung. Läuft er jetzt da tagelang ſchon hinter dieſem Miſter Burnett und der„flammenden Emma“ hinter⸗ her. Und das Ergebnis? Iſt gleich Null. Was wollte der Chef eigentlich eben von ihm? „Grüßen Sie Ihre Tochter—“ hat er geſagt. Was geht ihn meine Doroty an? Oder—? Walt Miller bleibt ſtehen. Hat er nicht ſelbſt geſagt, daß es für einen Mann ſchwer iſt, an die„flammende Emma“ heranzukommen? Und hat Ed Ice etwa darum auf Doroty angeſpielt? Wollte er ihm vielleicht einen Wink geben. ſeine Doroty auf die Spur der„flammenden Emma“ zu hetzen? Iſt ja Unſinn,ſagt ſich Miller gleich darauf. dazu iſt mir Doroty zu ſchade. Wäre noch ſchö⸗ ner. das Mädel mit der Frau eines Verbrechers zuſammenzubringen. (Fortſetzung folgt.) 7 Virlſchaftsminiſterium reorganiſierl Einheilliche Juſammenfaſſung der Virkſchaftspolilik Berlin, 5. Februar Auf Grund der Vollmacht, die der Führer dem Beauftragten für den Vierjahresplan, Mi⸗ niſterpräſident Generalfeldmarſchall Gör'in g. zur Neuorganiſation des Reichs⸗ und Preußi⸗ ſchen Wirtſchaftsminiſteriums am 26. Novem⸗ ber 1937 gegeben hat, tritt folgende Neuord⸗ nung ein: Der Geſchäftsbereich des Reichs⸗ und Preu⸗ ßiſchen Wirtſchaftsminiſteriums wird in fünf Hauptabteilungen eingeteilt, zu denen die Zen⸗ tralabteilung tritt. Hauptabteilung 1 (Induſtrieabteilung: Deutſche Roh- und Werk⸗ g ſtoffe) hierzu gehört: Abteilung:(Allgemeine Fragen: Planung) Abteilung:(Induſtrielle Fachreferate) Abteilung:(Chemie) Abteilung:(Mineralölwirtſchaft) Hauptabteilung II (Bergbau, Eiſen, Energiewirtſchaft) hierzu gehört: Abteilung:(Bergbau) Abteilung:(Eiſen) Abteilung:(Energie) Hauptabteilung III (WVirtſchaftsordnung, Handel, Handwerk) 5 hierzu gehört: 1. Abteilung:(Wirtſchaftsorganiſation) 2. Abteilung:(Gewerbepolizei) Hauptabteilung IV(Geld und Kreditweſen) Hauptabteilung v (Außenhandel, Deviſen. Export) hierzu gehören: 255 Abteilung:(Länderreferate) 2. Abteilung:(Deviſenbewirtſchaftung) 3. Abteilung:(Export) Dem Reichs⸗ und Preuß. Wirtſchaftsminiſte⸗ rium werden ferner unterſtellt: 1. Reichsſtelle für Wirtſchaftsausbau (Forſchung, Planung, Durchführung des Vier⸗ jahresplanes) hierzu gehört: 1. Abteilung:(Forſchung und Entwicklung) 2. Abteilung:(Planung und Durchführung) 2. Reichsſtelle für Bodenforſchung (Zuſammenfaſſung der bisherigen geologiſchen . Landesanſtaltens 3. Reichskommiſſar für Altmaterial verwertung. — 928 S 9 Es werden ernannt: zum Staatsſekretär des Reichs⸗ und Preußi⸗ ſchen Wirtſchaftsminiſteriums das Mitglied der Reichsbankdirektion Brinkmann, um Staatsſekretär für Sonderaufgaben der isherige Staatsſekretär des Reichs- und Preu⸗ ßiſchen Wirtſchaftsminiſteriums Poſſe, zum Miniſterialdirektor für Sonderaufgaben beim Staatsſekretär Poſſe der bisherige Mini⸗ ſterialdirektor Sarnow, zum Leiter der Hauptabteilung J der General⸗ major der Luftwaffe Loeb(bisher Chef des Amtes für deutſche Roh⸗ und Werkſtoffe beim Beauftragten für den Vierjahresplan), zum Leiter der Hauptabteilung II der General— major des Heeres von Hanneken(bisher Gene⸗ ralbevollmächtigter für Eiſen⸗ und Stahlbe⸗ wirtſchaftung beim Beauftragten für den Vier⸗ jahresplan), zum Leiter der Hauptabteilung III der Staats⸗ rat Schmeer(bisher Leiter der Zentralſtelle für den Vierjahresplan in der Deutſchen Arbeits front) unter Ernennung zum Miniſterialdirek⸗ tor. um Leiter der Hauptabteilung IV der Präſi⸗ ent z. D Lange(bisher Abteilungsleiter im Amt für deutſche Roh⸗ und Werkſtoffe) unter Ernennung zum Miniſterialdirektor, zum Leiter der Hauptabteilung V der Major a. D von Jagwitz(bisher Leiter der Geſchäfts⸗ gruppe für Außenhandelsgeſchäfte beim Beauf⸗ tragten für den Vierjahresplan) unter Ernen⸗ nung zum Miniſterialdirektor, zum Präſidenten der Reichsſtelle für Boden⸗ forſchung (im Range eines Staatsſekretärs) Ingenieur Keppler(bisher Generalſachverſtän⸗ diger für deutſche Roh⸗ und Werkſtoffe beim Beauftragten für den Vierjahresplan). Reichsminiſter Funk im Amt Berlin, 5. Februar. Reichswirtſchaftsminiſter Funk hat die Ge⸗ ſchäfte des Reichs- und preußiſchen Wirtſchafts⸗ miniſteriums übernommen. Die Einführung des neuen Reichswirtſchaftsminiſters durch den Be⸗ auftragten für den Vierjahresplan. Miniſter⸗ präſident Generalfeldmarſchall Göring. wird am kommenden Dienstag mittag erfolgen. neue Männer in heer und Luftwaffe Ernennungen durch den Führer und Reichskanzler Berlin, 5. Februar. Der Führer und Reichskanzler hat ernannt: Den General der Infanterie Liſt, Kommandierender General des 4. Ar⸗ meekorps, zum Oberbefehlshaber der Gruppe 2. Die Generale der Artillerie: Prof. Dr. phil. h. c. Dr.⸗Ing. Becker, Leiter des Prüfweſens des Heeres⸗Waffenamts, zum Chef des Heeres⸗-Waffenamts. von Reichenau. Kommandierender General des 7. Armeekorps, zum Oberbefehlshaber der Gruppe 4. Die Generalleutnante: von Goßler. Kommandeur der 19. Diviſion, zum Inſpekteur der Kavallerie. von Wieters⸗ heim, Kommandeur der 29. Diviſion, zum Kom⸗ mandierenden General des Korpskommandos 14. Schroth. Kommandeur der 1. Diviſion, zum Kommandierenden General des 12. Armee⸗ korps. non Schwedler, Chef des Heeres⸗Per⸗ ſonalamts, zum Kommandierenden General des 4. Armeekorps. Ritter von Schobert. Komman⸗ deur des 33. Diviſion, zum Kommandierenden General des 7. Armeekorps. Buſch. Komman⸗ deur der 23. Diviſion, zum Kommandierenden General des 8. Armeekorps. von Stülpnagel, Kommandeur der 30. Diviſion, zum Oberquar⸗ tiermeiſter 2 im Generalſtabe des Heeres. Die Generalmajore: Guderian, Kommandeur der 2. Panzer⸗Divi⸗ ſion, zum Kommandierenden General des Kom⸗ mandos der Panzertruppen. von Lewinſki ge⸗ nannt von Manſtein. Oberqauartiermeiſter 1 im Generalſtabe des Heeres, zum Kommandeur der 18. Diviſion. Schwantes. Kommandeur der Heeresdienſtſtelle 4, zum Kommandeur der 19. Diviſion. Veiel. Kommandeur der 2. Schützen⸗ Brigade, zum Kommandeur der 2. Panzer⸗ Diviſion. Bremer. Artillerie-Kommandeur 3, zum Kommandeur der 34. Diviſion. Graf von Brockdorff⸗Ahlefeldt, Kommandeur des Infan⸗ terie⸗Regiments 8, zum Kommandeur der 23. Diviſion. Lemelſen. Kommandeur der Kriegs⸗ ſchule Dresden, zum Kommandeur der 29. Di⸗ viſion. Ritter von Speck. Artillerie⸗Komman⸗ deur 17. zum Kommandeur der 33. Diviſion. von Kortzfleiſch. Landwehrkommandeur Allen⸗ ſtein, zum Kommandeur der 1. Diviſion. von Brieſen, Kommandeur des Infanterie⸗Regi⸗ ments 69, zum Kommandeur der 30. Diviſion. Brand. Kommandeur der Artillerie⸗Schule, zum Inſpekteur der Kriegsſchulen. von Arnimm. Kommandeur des Infanterie⸗Regi⸗ ments 68, zum Kommandeur der Heeresdienſt⸗ ſtelle 4. Die Oberſten: Behlendorff, Abteilungschef im Oberkom⸗ mando des Heeres, zum Artilleriekommandeur 31; Keitel, Abteilungschef im Generalſtabe des Heeres, zum Chef des Heeres⸗Perſonalamtes: Woſch, beim Stabe des Infanterie⸗Regiments 8. zum Kommandeur dieſes Regiments; Fiſcher, beim Stabe des Infanterie⸗Regiments 69. zum Kommandeur dieſes Regiments, Schwartz im Oberkommando des Heeeres, zum Abteilungs⸗ chef im Oberkommando des Heeres(P 1); Brabaender, Kommandeur des 2. Batafllons Infanterie⸗Regiments 57, zum Kommandeur des Infanterie⸗Regiments 68; von Greiffen⸗ berg beim Generalſtab an der Wehrmachts⸗ akademie, zum Abteilungschef im Generalſtabe des Heeres(4. Abteilung); Der Oberſtleutnant Michelmann im Oberkommando des Heeres. zum Abteilungschef im Oberkommando des Heeres(P 4). Es werden verſeßl: Die Generalleutnante: Hoth, Kommandeur der 18. Diviſion, zu den Offizieren zur Verfügung des Oberbefehls⸗ habers des Heeres; von Viebahn. Komman⸗ deur der 34. Diviſion, in das Oberkommando der Wehrmacht(WA). Der Oberſt Kuntzen des Generalſtabes, Abteilungschef im Oberlommando des Heeres, zu den Offizieren zur Verfügung des Oberbefehlshabers des Heeres. Derabſchiedungen im heer Aus dem aktiven Webrdienſt ſcheiden mit dem 28. Februar dieſes Jahres aus: Ritter von Leeb. General der Artillerie und Oberbe⸗ fehlshaber der Gruppe 2 unter Verleihung des Charakters als General⸗berſt ſowie unter Ver⸗ leihung des Rechts zum Tragen der Uniform des Artillerie-Regiments 7; Lutz. General der Panzertruppen und Kommandierender General des Kommandos der Panzertruppen unter Ver⸗ leihung des Rechts zum Tragen der Uniform des Panzer-Regiments 1; von Kleiſt. General der Kavallerie und Kommandierender General des 8. Armeekorps unter Verleihung des Rechts zum Tragen der Uniform des Kavallerie-Regi⸗ ments 8; Freiherr Kreß von Kreſſenſtein. Ge⸗ neral der Kavallerie und Kommandierender General des 12. Armeekorps unter Verleihung des Rechts zum Tragen der Uniform des Ka⸗ vallerie-Regiments 6; ron Pogrell. General der Kavallerie und Inſpekteur der Kavallerie, Lieſe. General der Infanterie und Chef des Heereswaffenamts— dieſe beiden unter Ver⸗ leihung des Rechts zum Tragen ihrer bisheri⸗ gen Uniform; von Niebelſchütz. Generalleutnant und Inſpekteur der Kriegsſchulen unter Ver⸗ leihung des Charakters als General der In⸗ fanterie ſowie unter Verleihung des Rechts zum Tragen ſeiner bisherigen Uniform. Im Rahmen notwendig gewordener Umorga⸗ niſationen im Bereich der Luftwaffe werden im Reichsluftfahrtminiſterium folgende Stellen neugeſchaffen: J. der Chef der Luftwehr, II. der Generalinſpekteur der Luftwaffe, III. der Chef des Mir iſteramts. Ferner werden unter Zuſammenfaſſung meh⸗ rerer Luftkreiskommandos die Luftwaffen⸗ Gruppen 1—3 gebildet. Luftwaffen⸗Gruppe 1(6ſt) in Berlin, Luftwaffen⸗Gruppe 2(Weſt) in Braunſchweig, Luftwaffen⸗Gruppe 3(Süd) in München. An der Spitze jeder Gruppe ſteht ein Kom⸗ mandierender General und Befehlshaber der Luftwaffen⸗Gruppe. Im Zuge dieſer Neugliederung ſtehen fol⸗ gende perſonelle Veränderungen: Es werden ernannt: zum Chef der Luftwehr: General der Flak⸗ artillerie Rüdel; zum Generalinſpekteur: Ge⸗ neralmajor Kühl unter gleichzeitiger Beförde⸗ rung zum Generalleutnant; zum Chef des Mi⸗ ſteramtes: Oberſt Bodenſchatz unter gleichzeiti⸗ ger Beförderung zum Generalmajor; zum Kom⸗ mandierenden General u. Befehlshaber d. LW. Gruppe 1: General der Flieger Keſſelring: zum Kommandierenden General und Befehls⸗ haber der LW. Gruppe 2: Generalleutnant Felmy unter gleichzeitiger Beförderung zum General der Flieger: zum Kommandierenden General und Befehlshaber der LW. Gruppe 32 General der Flieger Sperrle. Ferner werden mit Wirkung vom 1. Februar 1938 befördert: zum Generalmajor der Höhere Kommandeur der Lehrtruppen der Luftwaffe Oberſt Förſter: zum Generalmajor der Amtschef im Reichsluftfahrt⸗ miniſterium Oberſt Ritter von Grein. Ferner wurden ernannt: der Generalleutnant Klepke. Inſpekteur der Aufklärungsflieger und des Luftbildweſens zum General der Luftwaffe beim Oberbefehlshaber des Heeres unter Belaſſung in ſeiner bisherigen Dienſtesſtellung; der Generalmajor Quade an der Luftkriegsakademie zum Kommandeur der höheren Luftwaffe; der Oberſt Martini, Abtei⸗ lungschef im Reichsluftfahrtminiſterium(Ge⸗ neralſtab der Luftwaffe) zum Chef des Nachrich⸗ tenverbindungsweſen: der Oberſtleutnant Je⸗ ſchonnek, Abteilungschef im Generalſtab der Luftwaffe zum Chef des Führungsſtabes im Generalſtab der Luftwaffe: der Oberſtleutnant Kammbuber. Abteilungchef im Generalſtab der Luftwaffe zum Chef des Organiſationsſtabes im Generalſtab der Luftwaffe; der Oberſtleu⸗ nant Hoffmann von Waldau. Abteilungschef im Generalſtab der Luftwaffe zum Chef des M im Generalſtab der Luft⸗ waffe. Es ſcheiden aus: der General der Flieger Wachenfeld, bisher Ge⸗ neral der Luftwaffe beim Oberbefehlshaber des Heeres; der General der Flieger Halm, bisher Kommandierenden General und Befehlshaber im Luftkreis 4; der General der Flieger Kau⸗ piſch, bisher Kommandierender General und Be⸗ fehlshaber des Luftkreiſes 2: der Generalleut⸗ nant Wilberg, bisher Kommandeur der höheren Luftwaffenſchule; der Generalleutnant Kar⸗ lewſki, bisher bei den Offizieren z. b. V. des Reichsminiſters der Luftfahrt, der charakteri⸗ ſierte Generalleutnant Niehoff, bisher bei den re z. b. V. des Reichsminiſters der Luft⸗ ahrt. Die Tagesordnung in Rom Rom, 6. Febr. Die Tagesordnung des zum 3. März einbe⸗ rufenen Großen Faſchiſtiſchen Rates umfaßt nach einer amtlichen Mitteilung fünf Punkte und betrifft die Berichterſtattung über 1 die internationale Lage, 2. die Tätigkeit der Partei und der Liktoren⸗Jugendorganiſation, 3. die wirtſchaftliche und finanzielle Lage, 4. die innere und bevölkerungspolitiſche Lage und 5. den Bericht des Ausſchuſſes für die Bildung der Faſchiſtiſchen und korporativen Kammer. 2 re r Unorgn; fe m ſolgerde waffe ung neh⸗ Luftwaffe; in, aunſchweig ichen. ein Kon. habet det then fol: der Flal⸗ keur: Ge⸗ t Veförde⸗ F des Ni⸗ gleichzeiti⸗ zum 125 tung zum dierenden Gtuppe 3: et werden befördert: eut der elteut det ſens zum lshaber bisherigen Quade an deut der ini, Abtei⸗ um(Ge 3 Naghtich⸗ Itnont Ne⸗ gerollelt⸗ t höheten 1. Kut, b. L. des araltet“ 1 del bel Luft BC. Chemnitz— Jahn Regensburg 6˙2 eee Fort. Heddesheim— SV. 98 Seckenheim 013 1:1— die Ueberraſchung von Köln! Deulſchlands Fußballer konnten die Schweiz nicht niederringen Fussball In Zahlen Züddeulſche Meiſterſchaftsſpiele Gau Südweſt Wormatia Worms— Eintracht Frankfurt 2:0 FSV. Frankfurt— Boruſſia Neunkirchen 311 SV. Wiesbaden— Kickers Offenbach 010 FK. 03 Pirmaſens— 1. FC. Kaiserslautern 21 Gau Baden VL. Neckarau— Freiburger Fc. 15 FV. Kehl— SpVg. Sandhofen 0·1 Gau Württemberg Stuttgarter Sc.— VfR. Schwenningen 52 Stuttgarter Kickers— Sportfr. Stuttgart 512 Sportfr. Eßlingen— JV Zuffenhauſen 012 VfB. Stuttgart— 1. SSV. Ulm 221 Gau Heſſen SC. 03 Kaſſel— Germania Fulda 272 Boruſſia Fulda— Sy. Kaſſel 0:0 FC. Hanau 93— Kewa Wachenbuchen 8 Heſſen Bad Hersfeld— VfB. Friedberg 312 Freundſchaftsſpiele BC. Sport Kaſſel— Pfe. 86 Tura Kaſſel 1:0 Reichsbundpokal⸗Zwiſchenrunde Karlsruhe: Baden— Bayern 3 Bezirksklaſſe Südweſt Südheſſen SV. 98 Darmſtadt— Norm. Pfiffligheim 2:2 SV. 1920 Horchheim— MSV. Darmſtadt 216 Sppg. 04 Arheilgen— Olympia Lorſch 1:3 VfR. 1910 Bürſtadt— Alemannia Worms 10 Blau⸗Weiß Worms— Germ. Oberroden ausgef. Olympia Lampertheim— Union Wixhauſen 31 Rheinheſſen„ FSV Mainz 05— FV. 02 Biebrich 34 SV. 1912 Koſtheim— Spog. 1910 Weiſenau 10 ITVg. 03 Mombach— Fontana Finthen 213 SV. 09 Flörsheim— Haſſia Bingen 04 FV. 08 Geiſenheim— Viktoria Walldorf 111 Pfalz⸗Oſt TSG. Rheingönheim— SG. Neuſtadt 44 Sppg. Mundenheim— TSG. 61 L'hafen 02 FV. Speyer— Pf. Frieſenheim 3 1 TS. 89 Oppau— FV. 08 Mutterſtadt 271 04 Ludwigshafen— FG. 03 L'hafen 41 Unterbaden⸗Weſt Sppg. 07 Mannheim— F. 08 Mannheim 20 SC. 03 Käfertal— Olympia Neulußheim 212 Germ. Friedrichsfeld— Alem. Ilvesheim 3:0 FV. 08 Hockenheim— Amicitia Viernheim 313 FV. 09 Weinheim— PfTuR. Feudenheim 3:0 Die Handball- g anflaſſe Gau Südweſt TSV. Herrnsheim— MSV. Darmſtadt 8:7 FSV. Frankfurt— VfR. Schwanheim 6:12 Germania Pfungſtadt— Vikt. Griesheim 611 Gau Baden Freiburger Fc.— TW Seckenheim 5˙4 TV. Rot— TV. 62 Weinheim 5˙6 Tad. Ketſch— TV. Hockenheim 10:3 Un. Mannheim haf viel vor Ferencvaros und Corinthians kommen Der VfR. Mannheim, der vor einigen Wo⸗ chen Ungarns Fußballmeiſter Hungaria Buda⸗ peſt zu Gaſt hatte, wartet auch an den Oſter⸗ tagen mit einem internationalen Programm auf. Am Karfreitag iſt Ungarns Altmeiſter Ferencvaros Budapeſt„an den Brauereien“ zu Gaſt und am Oſtermontag ſtellt ſich Englands berühmte Amateurmannſchaft, die Corinthians London, vor. Weitere Freundſchaftsſpiele ſind mit Werder Bremen und 1. Fc. Nürnberg ver⸗ einbart und eine große Auslandsreiſe nach Bu⸗ daveſt. Belgrad und Bukareſt beſchließt die Wettkampfzeit. Cetilia Colledge enkfhronk! Megan Taylor Weltmeiſterin im Eiskunſtlaufen Die Weltmeiſterſchaft der Frauen im Eis⸗ kunſtlaufen ſchloß am Sonntag in Stockholm mit einer Rieſenüberraſchung. Die Engländerin Megan Taylor wurde vor der Titelverteidige⸗ rin Cecilia Colledge auf den erſten Platz geſetzt. Den dritten Platz verteidigte die für U. S. A. 1 Wienerin Hedy Stenuf gegen die ritte Engländerin, Gladys Jagger, erfolgreich. Erfreulicherweiſe konnte ſich unſere Meiſteren Lydia Veicht durch eine ſehr ſchön gelaufene Kür auf den fünften Platz vorarbeiten und damit den Anſchluß an die Weltklaſſe erneut beſtäti⸗ gen. Neue Doppelzweier in Vorbereifung Joachim Pirſch(Berliner RV Allemannia), der zuſammen mit Willy Kaidel(RC Fran⸗ ken Schweinfurt) im Doppelzweier bei den Olympiſchen Spielen 1936 in Berlin den zweiten Platz belegte, während Pirſch⸗Kaidel dann im Vorjahre in dieſer Bootsgattung die Deutſche Meiſterſchaft und die Europameiſterſchaft ge⸗ wannen, wird vorausſichtlich in der diesjähri⸗ en Regattazeit zuſammen mit Willi Füth 100 Victoria Berlin) im Doppelzweier ſtarten. illy Kaidel hat die Abſicht, mit Guſtav Schäfer(Dresdner RP), der 1936 in Ber⸗ Iin Olympiaſieger im Einer wurde, einen neuen Doppelzweier zu bilden, ſo daß es wahrſchein⸗ Ein prächliger Rahmen Dem deutſch⸗ſchweizeriſchen Fußballkampf war im Köln⸗Müngersdorfer Stadion ein prächtiger Rahmen beſchieden. Nach den trüben Winter⸗ tagen der letzten Wochen gab es, gewiſſermaßen als Vorbote des nahenden Frühlings, helles und warmes Sonnenwetter, das von den 80 000 Menſchen auf den weiten Rängen recht ange⸗ nehm empfunden wurde. Recht eindrucksvoll wirkte in der Kampfbahn die große Stahlrohr⸗ tribüne, von der die Fahnen des Reichs, der Schweiz und Englands wehten. Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten hatte am Vormittag aus dem Werdenfelſer Land ein Telegramm folgenden Inhalts ge⸗ ſchickt:„Dem vom deutſchen Sport mit großem Intereſſe erwarteten Länderkampf Deutſchland — Schweiz wünſcht mit herzlichen und kamerad⸗ ſchaftlichen Grüßen an die Gäſte aus der be⸗ nachbarten Schweizer Nation und an unſere Nationalmannſchaft einen guten, ritterlichen Kampf. Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten.“ Ein Jugendſpiel und frohe Karnevalslzeder vertrieben den Beſuchern, unter denen ſich auch Gauleiter Staatsrat Grohe befand, die Zeit bis zum Spielbeginn. Die Mannſchaften wur⸗ den beim Einlaufen ſtürmiſch begrüßt. Die Na⸗ tionalhymnen ertönten, dann rief der engliſche Schiedsrichter Rudd zur Wahl, die Minelli für die Schweiz gewann. Deutſchland mußte alſo zuerſt gegen die faſt ſenkrecht ſtehende Auf dem Karlsruher Phönix⸗Platz im Wild⸗ parkſtadion trugen am Sonntag Baden und Bayern ihr Wiederholungsſpiel zur Zwiſchen⸗ runde um den Reichsbundpokal aus. Die Bade⸗ ner, die ſchon im erſten Kampf in Schweinfurt einen ausgezeichneten Eindruck hinterlaſſen hat⸗ ten, warteten mit einer famoſen Leiſtung auf und ſchlugen die ſtark enttäuſchten Bayern über⸗ legen mit 6˙2(3:1). Mit Ausnahme der erſten zehn Minuten in denen die Badener Hinter⸗ mannſchaft einige Fehler machte. war Badens Vertretung klar überlegen und erzielte einen vielbejubelten Sieg. der auch der Höhe nach unbedingt verdient war, was nicht zuletzt ſchon aus dem Eckenverhältnis von 9˙5 hervorgeht. Die badiſche Elf beſaß keinen ſchwachen Punkt. beſonders gefallen konnte das lebendige, ein⸗ fallsreiche Angriffsſpiel. Auch die übrigen Rei⸗ 1 hatten an dem Erfolg großen Anteil. Die ayeriſche Elf, die mit Uebelein 1 als Mittel⸗ läufer antrat, erreichte nie die erwarteten guten Leiſtungen und war mit Ausnahme der erſten zehn Minuten dem Gegner klar unterlegen. helmul Lankſchner der erſle Tag Chriſtel Cranz und Helmut Lantſchner in Front Die Kämpfe um die deutſchen Ski⸗Meiſter⸗ ſchaften begannen am Samstag im Schwarzwald mit den Titelkämpfen im Abfahrtslauf. Zum erſten Male wurde in dieſem Wettbewerb um Meiſterebren gekämpft, denn bisher war der Abfahrtslauf nur ein Teil der Kombination (Abfahrt⸗Torlauf). Die Titel fielen an unſere Olympiaſiegerin Chriſtel 9(Freiburg) und Helmut Lantſchner(Freiburg), die in bei⸗ den Läufen jeweils die beſten Zeiten erzielten. Während aber Chriſtel Cranz ihren Mitbewer⸗ berinnen turmhoch überlegen war, hielten ſich der junge Harro Cranz und der Sieger von Garmiſch⸗Partenkirchen, Roman Wörndle, recht dicht zu dem Sieger. Hart war der Kampf bei den Männern. Hier lief der Sieger, Helmut Lantſchner, gleich zu Beginn. Er ſchoß mit vorbildlicher Skiführung über den Hang und ſchaffte 1:42,0 Minuten. Bombenſicher ſtand auch Harro Cranz den letz⸗ ten Schuß und mit 1:42,8 kam er dicht an Lantſchner heran. Toni Bader. Hans Kemſer, Hans Pfnür, Joſef Gantner u. a. m. ſtürzten, während Franz Pfnür von Steingaſſinger behin⸗ dert wurde. Eine gute Fahrt hatte Roman Wörndle der ſich mit 1:45,0 Minuten auf den dritten Platz ſetzte. Der zweite Gang änderte an dieſer Reihenfolge nichts mehr. Lantſchner ſiegte mit einer Geſamtzeit von 3.30,0 Minu⸗ ten vor Harro Cranz und Roman Wörndle. Die Ergebniſſe: Abfahrtslauf(Männer): Deutſcher Meiſter: elmut Lantſchner re buch 3.30% Min. 1.42 und 148), 2. Harro Cranz(Freiburg) 333,4(1:42,8 und 149,6), 3. Roman Wörndle lich in dieſem Jahre im Doppel weier zwei neue, ſtarke Spitzenmannſchaften geben wird. der deulſche slurm enkläuſchte ichweiz führle 1:0, deulſchland glich eine Vierlelſtunde vor Schluß aus Der deutſche Fußballſport eröffnete die Reihe ſeiner internationalen Prüfungen, die ihm 1938, im Jahr der dritten Weltmeiſterſchaft, bevorſtehen, gerade nicht ſehr verheißungsvoll, denn im 21. Ländertreffen gegen die Schweiz, das am Sonntag vor 80 000 Beſuchern im Kölner Stadion abgewickelt wurde, gelang der deutſchen Natio⸗ nalelf nur ein 1:1. Bei der Pauſe führten die Schweizer durch ein Tor von Aebi mit 1:0 und erſt in der Schlußphaſe des Kampfes, als ſich die Eidgenoſſen faſt nur noch auf die Abwehr beſchränkten, gelang Deutſchland durch Szepan der Ausgleich. Mehr als dieſen einen Treffer ließen die tapferen Eidgenoſſen aber nicht zu, und ſo gab es anſtatt des erwarteten deutſchen Sieges dieſes Unentſchieden, das für unſere Schweizer Freunde zweifellos ein großer Erfolg iſt. Sonne ſpielen. Ohne Aenderungen gingen die Mannſchaften in den Kampf: Deutſchland: Jüriſſen Janes Münzenberg Kupfer Sold Gelleſch 5 Lehner Urban Siffling Szepan Striebinger G. Aebi Walacek Amado Wagner Bickel Lörtſcher Vernati Springer Lehmann Minelli Schweiz: Huber Juerſt 1:0 für die zchweiz Beiderſeits begann man den Kampf ohne Lampenfieber. Die Eidgenoſſen überraſchten durch ein vorzügliches Stellungsſpiel und die offenſive Spielweiſe ihres Mittelläufers Ver⸗ nati, der bei weitem nicht ſo weit hinten ſtand wie Sold auf der Gegenſeite. Die Vorſtöße bei⸗ der Sturmreihen wurden ſicher geſtoppt, erſt nach ſechs Minuten gab es den erſten Torſchuß durch Lehner, aber der Schweizer Hüter Huber brauchte ſich gar nicht zu bemühen, da der Ball über das Tor flog. Dann wurde aber der Graßhoppers⸗Mann erſtmals auf die Probe ge⸗ ſtellt und bewies dabei ſeine Sicherheit. Das Zuſammenſpiel in den deutſchen Reihen kam nicht recht in Fluß, was in erſter Linie auf die energiſche Zer⸗ ſtörungsarbeit der Eidgenoſſen zurückzuführen war. Jüriſſen mußte dann auch zum erſten Mal (Partenkirchen) 3:36,8(1:45 und 1:51,8), 4. Jo⸗ — eingreifen und einen ſchweren Ball von Wa⸗ laceks Fuß unſchädlich machen. Eine leichte Pokal-Ueberraſchung in Karlsruhe Gau Baden ſchlug Bayern mil 6:2(3:1] Baden ging berefts in der 9. Minute durch den nach innen gelaufenen Rechtsaußen Brecht in Führung. Aber ſchon dre? Minuten ſpäter konnte Bayern durch Mittelſtürmer Gäßler aus⸗ gleichen. Nun ſetzte ſich die taktiſche Ueberlegen⸗ heit der Badener immer mehr durch und Brecht brachte ſie auch in der 22. Minute wieder in Front. Fünf Minuten vor der Pauſe ſtellte Langenbein das Ergebnis auf 3:1 und damit waren die Bayern ſchon klar geſchlagen. Nach dem Wechſel hielt die klare Ueberlegenheit der Badener an. Schon nach zwei Minuten brachte ſie ein unverhoffter Weitſchuß von Fiſcher 41 nach vorne. In der Folge beging die bayeriſche Verteidigung zahlreiche Fehler. Einmal konnte Billmann den davoneilenden Fiſcher nur durch „Hakeln“ aufhalten. Den berechtigten Elfmeter verwandelte Fiſcher, unhaltbar für Köhl, zum 51 und Biehle machte in der 31. Minute das halbe Dutzend voll, ehe die Bayern im End⸗ ſpurt durch Sepp Schmitt noch ein Tor aufholen konnten. Schiedsrichter war, wie ſchon in Schweinfurt, Dörrbecker(Stuttgart). Jfacher Slimeiſter Auch Olympiaſiegerin Chriſtel Cranz dreimal ſiegreich ſef Bierprigl(Oberammergau) 354,6(1:55,6 und 1:59), 5. Hans Pfnür(Scheuenberg) 3:57,4 1:58,2 und 159,2), 6. Hans Kemſer(Parten⸗ kirchen) 3:58,(1:53,2 und 2:05), 7. Franz Pfnür(Schellenberg) 4:01,2; 8. Toni Bader (Partenkirchen) 4:01,2; Klaſſe 2: 1. Joſ Pertſch (Reichenhall) 3:54,8 Min.(Fünfter der Ge⸗ ſamtwertung, ſteigt zur Klaſſe 1 auf), 2. Joſ. Gantner(Wiesſee] 402,6; 3. Romminger(Feld⸗ berg) 4:12.6(beſter Wehrmachtsangehöriger). Abfahrtslauf(Frauen): Deutſche Meiſterin: Chriſtel Cranz(Freiburg) 4.24.6(2:09,1 und 215,2), 2. Liſa Reſch(Partenkirchen) 4:50(2:28 und 2:22) 3 Käthe Graſegger(Partenkirchen) 508,4(2:33,8 und 2,34,6); Klaſſe 2: 1. Hilde⸗ ſuſe Gärtner(Freiburg) 5.43.6, 2. Liſl Roth (Partenkirchen) 7:11; J. Lore Haß(Pfronten) 7:36 Minuten. der zweile Tag der deutſchen Skimeiſterſchaften im Schwarz⸗ wald brachten den zweiten Wettbewerb der alvinen Kombination, den Torlauf. Die Sie⸗ ger der Abfahrtsläufer. Helmut Lantſchner und Chriſtel Cranz, wurden auch über⸗ legene Torlaufſieger und damit Gewinner der alpinen Kombination.„Heli“ und„Chriſtel“ ſicherten ſich alſo zuſammen je drei Meſſtertitel. Herrliches Wetter war den Kämpfen des Sonntags beſchieden. Reichsbahn und Reichs- poſt verzeichneten bezüglich der Organiſation einen vollen Erfolg, denn ſie ſchafften rund 25 000 Beſucher in das Skiſtadion am Feldberg, wo ſich die Torlaufſtrecke befand. Die Strecke war etwa 600 Meter lang und wies 200 Meter Höhenunterſchied auf. Sie war mäßig ſteil, wies 31 Tore auf und ſtellte an die Teilnehmer nicht allzu große Anforderungen. ei den Männern war Helmut Lantſchner in beiden Durchgängen mit 55,1 und 56,8 Se⸗ kunden der weitaus ſchnellſte Läufer. Toni Ba⸗ der und Joſef Pertſch, die Torlaufſieger von Garmiſch⸗Partenkirchen, kamen mit 7 und 8 Se⸗ kunden Abſtand auf den zweiten und dritten Platz und bewieſen damit erneut ihr großes Können Roman Wörndle war im erſten Lauf kurz vor dem Ziel zu Fall gekommen und auch Harro Cranz ſtürzte und verlor dadurch den zweiten Platz in der Kombination an Roman Wörndle, zumal er noch wegen unſauberen Fah⸗ rens 12 Strafſekunden angekreidet bekam. Olympiaſieger Franz Pfnür war im erſten Lauf unſicher und mußte einmal ſogar zurück, weil er ein Tor ausgelaſſen hatte, aber daß er wieder im Kommen iſt, bewies er im zweiten Durch⸗ gang. wo er auch unter einer Minute blieb. Bei den Frauen war natürlich Chriſtel Cranz ihren drei Mitbewerberinnen klar über⸗ legen. Mit 62,3 und 64.5 war ſie durchweg zwei Sekunden ſchneller als Käthe Graſegger. Mit Abſtand folgte Liſa Reſch, die aber Zweite in der Kombination wurde, auf dem dritten Platz vor Hildeſuſe Gärtner. In der Mannſchaftswertung(keine Meiſter⸗ ſchaft!) ſiegte der Skiklub Partenkirchen mit Bader, Kemſer und Wörndle mit 1909.8 Punk⸗ ten vor Skiflub Schellenberg(2048 Punkte), Skiklub Feldberg(2116.9 Punkte) und Skiklub Freiburg(2204,7 Punkte). Die Ergebniſſe: Torlauf(Männer): Deutſcher Meiſter: Hel⸗ mut Lantſchner(Freiburg) 55,1 und 56,8 111.9 Sek., 2. Bader(Partenkirchen) 58,9 und 59.7 118.6, 3. Pertſch(Reichenhall) 60,0 und 60,1 120,1; 4. Gantner(Wiesſee) 60,3 und 61,4= 121,7; 5. Wörndle(Partenkirchen) 63,1 und 61.3= 124,4: 6. Franz Pfnür(Schellen⸗ berg) 67.6 und 59.6— 127.2. Kombination(Männer]: Deutſcher Meiſter: Lantſchner 544.3 P., 2. Wörndle 606,1. 3. Cranz 613,9, 4 Pertſch 618,9, 5. Bader 623,5, 6. Bier⸗ priegl 628.2. Torlauf(Frauen): Deutſche Meiſterin: Chri⸗ ſtel Cranz(Freiburg) 62,3 und 64.5 126,8, 2. Graſegger(Partenkirchen) 64.9 und 66.4 131,3, 3. Reſch(Partenkirchen) 70,8 und 69,7 8955 4. Gärtner(Freiburg) 74,6 und 75,4 Kombination(Frauen): Deutſche Meiſterin: Chriſtel Cranz 709,4 Punkte, 2. Reſch 752,7, 3. Graſegger 759,1, 4. Gärtner 858,6. die Lage im Gau 13 Eintracht Frankfurt 14 10 2 2 41:17 22 Boruſſia Neunkirchen 14 8 4 2 31:16 20 Kickers Offenbach 14 7 4 3 36:20 18 Wormatia Worms 15 8 2 5 36:28 18 SV. Wiesbaden 16 6 4 6 26:29 16 FSV. Frankfurt 13 5 2 6 26:24 12 FC. Kaiſerslautern 16 3 5 8 22:38 11 JV. Saarbrücken 11 4 1 6 24:30 9 FK. Pirmaſens 13 2 4 7 12:21 8 Opel Rüſſelsheim 13 1 2 10 7:36 4 Die Einkracht geſchlagen! Wormatia Worms— Eintr. Frankfurt 2:0(1:00 Während Boruſſia Neunkirchen in Frankfurt zwei wichtige Punkte abgeben mußte, unterlag auch der Spitzenreiter des Gaues Südweſt, Eintracht Frankfurt, in Worms 0:2(0:1). Vor 7000 Zuſchauern feierte Wormatia einen durch die Ueberlegenheit in der zweiten Spielhälfte verdienten Sieg. Die Frankfurter Mannſchaft fand ſich ſchnel⸗ ler zuſammen und geſtaltete das Spiel in den erſten 20 Minuten überlegen; das drückte ſich auch in dem Eckenverhältnis von 3:0 aus. Dann kamen aber die Platzbeſitzer beſſer in Form und glichen das Ecken verhältnis aus. Im Anſchluß an die dritte Ecke fiel das Worm⸗ ſer Führungstor. Eckert köpfte in der 35. Mi⸗ nute herrlich zum 1:0 ein. Ausgeglichen iſt der Spielverlauf bis zur Pauſe Auch nach dem Wechſel kann zunächſt keine Partei weſent⸗ liche Vorteile erringen. Erſt als in der 16. Minute Buſam einen zweiten Treffer für Worms erzielte, ſpielten die Platzherren über⸗ legen und behielten das Heft bis zum Schluß in der Hand. Die beſten Spieler auf beiden Seiten waren die Hintermannſchaften einſchließlich der Läu⸗ ferreihen. Im Sturm waren bei den Siegern Fath und Eckert am beſten. während bei der Eintracht Schmitt, Röll und Linken hervorrag⸗ ten. Schiedsrichter war der Offenbacher Wein⸗ gärtner. Die Lage in südheſſen Die Ergebniſſe: SP 98 Darmſt.— Norm. Pfiffligh. 2 VfR Bürſtadt— Alem. Worms 1 Ol. Lorſch— Spygg. Arheilgen 3 Ol. Lampertheim— Union Wirhauſen 3: SWV eHorchheim— MS Darmſtadt 226(1:2) Blauweiß Worms— Germ. Oberroden(abgeſ.) Der Tabellenſtand nach dem 6. Februar 1938: N * 2 2(2:2) 0(0:0) 1(0:1) 1(2:0) Norm. Pfiffligheim 16 12 2 2 5018 26 Olympia Lorſch 22 8 1 MSV Darmſtadt 1 8. 2 1 8 VfR Bürſtadt 1, Blauweiß Worms 15 5 5 5 3438 15 Germ. Oberroden 13 3. 7 3. 161813 Spogg. Arheilgen 14 4 1 d u Olympia Lampertheim 10 4 3 3 2121 11 SW Darmſtadt 141 8 4 9110 Alemannia Worms 14 3 4 7 21.85 10 Union Wixhauſen 14 1 49 22:41 6 SW Horchheim 14 1 3 10 4 8 Sporknenigkeſten in Kürze Das Handball⸗Städteturnier in der Deutſch⸗ landhalle brachte der Frankfurter Mannſchaft zwei Niederlagen. Die Mainſtädter unterlagen 5.6(4:2) gegen München und 6:8(4:4) gegen Königsberg. Zu zwei Siegen kamen die Ber⸗ liner, die Königsberg 11:7(4:3) und München 106(6:5) abfertigten. Mit einem deutſchen Siege begann die erſte Weltmeiſterſchaft im Hallenhandball am Sams⸗ tagabend in der Berliner Deutſchlandhalle vor rund 8000 Zuſchauern. Deutſchland bezwang die ſtarke däniſche Mannſchaft 11:3(4:3) und Oeſter⸗ reich blieb 5:4(2:2) über Schweden erfolgreich. — Herzbrud (Schluß.) Jonny am Kanthaken. Eine Wallfahrt geſchah, man hüpfte von Pfütze zu Pfütze, tanzende Blaſen im Pfeffer⸗ kuchenpflaſter, die ganze Stadt unterwegs. Männer mit umgeklappten Hoſenbeinen, Frauen mit geſchürzten Röcken, die Waden voll Spritzer und die Abſätze voll Matſch Und erſt das Geſchwirre auf dem Markt! Schirm neben Schirm, wie das Geſchiebe einer Elefantenherde. Die Menſchen rochen nach Dunſt und altem Fleiſch, ſo tief ſaß der Re⸗ gen in der Haut. Ja, und die Studenten wieder hundertfältig im Gedränge, die Ar⸗ beiter vom Neubau zwiſchen ihnen, hier Stürmer und Tellermützen, dort Schlapphüte, Kappen und Kokſe. Ohm Zapp wäre ſchon in Karlsheim, hieß es. Der arme Schöps! Aber Jonny Scheidwein ſäße in der Wache, nach langem Leugnen überführt und geſtän⸗ dig, Revolver verteilt und zum Mord gehetzt zu haben. Nun warf man alle Flüche auf dieſes Scheuſal, und der unſelige Polier wurde nur ein verführtes Opfer geheißen. Mildernde Umſtände Herr Staatsanwalt! Die Polizei ſperrte ab, vor der Wache hielt ein geſchloſſener Wagen, überall reckten ſich Köpfe und Schirme und Hälſe. Ich fühlte mich ſtark,— wäre nur das Leid um Jorinde nicht gekommen.— „Kannſt du ſehen, Hannes Leinen—?“ „Ich ſtehe gut, Klaus Vollmering!“ „Der Miniſter hatte ihm ſchon den Ehren⸗ doktor verſprochen!“ „Meinem Jonny—?“ „Freilich!“ Die Ehrendoktoren gab es heute wie Mit⸗ eſſer! Hätte ich ein Schadenfreudenfeuer an⸗ zünden dürfen. Die Luft kniſterte um mich N „Wo iſt der Miniſter, Klaus Vollmering?“ „Er verhandelt mit Horſt Tiburtius und den alten Herren, die nach hier gekommen ſind. Da ſind handfeſte Semeſter drunter, Junge! Und auch Horſt gibt nicht nach, er iſt wieder ſaftig in Fahrt, er fordert wieder alle Rechte für die Arbeiter und Studenten!“ „Kann er denn fordern——?“ „Er tat es ſchon. Und der Miniſter mußte nachgeben, ſonſt hätten morgen alle Studenten die Stadt verlaſſen—!“ „Einigkeit macht ſtark, Klaus Vollmering!“ „Es muß aber einer da Einigkeit ſchafft!“ „Ich wurde ſchwach vor Scham, ich wahrhaf⸗ ter Lumpenhund: Während wir auf dem Bo⸗ den im Perkeo knurrten, verſprengt und mit hängenden Naſen, hatte der Herzbruder gear⸗ beitet, hatte er ſich gefangennehmen laſſen, hatte er ſich auch verteidigt, mit ſcharfen Zähnen und ſpitzen Hörnern. Keinen Schlaf gönnte er ſich, immer nur einen Schlummer von karger Friſt, als wollte er es gleichtun dem alten Fritzen. Gnade des Herrn: Eine neue Jugend, ein unbegreifliches Geſchlecht. 19301— Hinnerk Lornſen, der ſich im Kraulſtil dicht an den Wagen gepirſcht hatte, ſchrie herüber: „Er kommt!“ An viertauſend Beine hoben ſich auf die Zehenſpitzen, und die Elefantenherde der naſ⸗ ſen Schirme kam in Bewegung: Aus der Wache trat ein Kommando, Sturm⸗ riemen unterm Kinn, Karabiner auf dem Rücken. Zwiſchen den Beamten Herr Jonny Scheidwein, Löffelohren, Spitzbart, brutales Gefräß. Und ſonſt grün vor Wut, die Augen aber voll frechem Grinſen. Die Handwerker und Studenten ſchrien ſich frei:„Hängt ihn!“—„An die Laterne!“— „Mörder!“— Neben mir krähte es:„So an Schuft! an Beſtialiſcher—!“ Die Lieſe vom Perkeo! „Schweig, Mädchen. Bleib weiblich!“ Sie wurde rot. Alſo hatte ich recht.— Die Polizei war bemüht, ſo viel Haß und drängende Wut zu bändigen. Dann ſchluckte der Wagen ſeinen Gefangenen ein, die Tür klappte, der Fahrer gab Gas, eine blaue Wolke wirbelte durch den Regen. Raubtier⸗ transport. Geſchwind rollte der Wagen um die Ecke, das Volk hatte ſeine Geſpräche, nicht eine Fauſt aber wagte ſich wider die Arbeiter und Studenten, die bitteren Angeſichts, wenn auch Arm in Arm gefaßt, zum Univerſitäts⸗ gebäude zogen. Und der Regen goß weiter, diesmal in hartnäckigen Fäden, er ſchien das Weinen des Himmels über den Schrecken die⸗ ſer Zeit, dieſer Erde Wieder haſtige Pilgerzüge in den Straßen, wieder Wagen an Wagen auf den Schwarz⸗ ſein, der dieſe So Ich ermahnte ſie: waldwegen, wieder Omnibuſſe längs der Al⸗ mar zwiſchen Karlsheim und Seidelburg. Wer nicht Gefolgſchaft war, den jagte die Neugier, wen das Herz nicht trieb, der kam mit der Schauluſt des Gaffers. Wer war Volk? Wer Publikum? Man mußte es immer wieder fragen. Wir trauten keinem mehr, denn uns ſelber. Journaliſten, Vergnügungsreiſende, Badegäſte aus dem Gebirge und allerlei menſchliches Geflügel, hier mit Hornbrillen und Notizbüchern, dort mit umgehängten Ferngläſern und Photokäſten: Eine Welt ſchien alarmiert, ein Teig war umgerührt, und die Zeitungshäuſer von Seidelburg ſchützten ihre Leſefenſter mit Latten,— in der Morgenfrühe war man noch ſehr geſcheit geweſen. And Regen, Regen, Regen Predigt und Choral Um fünf Uhr ſollte die Kundgebung in der Aula beginnen, Glock vier riegelte die Polizei ſchon alle Straßen ab, die zum Albertusplatz führten, in der Akademie hatte keine Erbſe mehr Raum Alſo ſchufen die Studenten eine Kontrolle, ihnen gehörte das heutige Hausrecht, weil Horſt Tibertius zum Herrn der Kundge⸗ bung geworden war. Die Pedelle, die ich an⸗ fangs für Domſchweizer oder Zeremonienmeiſter hielt, ſo prieſterlich ſchauten ſie aus mit ihrem Mantel und dem langen Stab, halfen emſig, die Flure von denen zu ſäubern, die mitgelau⸗ fen waren, ohne innerlich mitmarſchiert zu ſein. Das war ein Quetſchen und Schelten, das wurde ein Stoßen und Scharren, der Stein⸗ boden glich einem Sumpf; hier zerbrach ein Schirm, dort wurde ein Hut zu Pulver getreten, doch ſchafften wir das Werk, wenn auch zuwei⸗ len mit Fäuſten; mir ſelber ſprangen zwei Knöpfe vom Rock, und der Schlips ſah aus wie ein Strick um den Hals. Nun klaffte eine Gaſſe vom Tor bis zur Treppe, und von den Fluren bis zur Aula. Tauſende warteten auf das, was mir ſelber noch fremd war. Zwar: Ich vermißte Klaus Vollmering und ſeine Kommiltonen, es hieß, die Studiker hätten ſich irgendwo für den feier⸗ lichen Aufzug zu rüſten. Von meinen Arbeitern fehlte nicht einer, ſie ſtanden in zwei Hundert⸗ ſchaften an der Täfelung des Saales, barhaupt nebeneinander wie Denkmäler der Kraft. Ich wand mich, heiß geworden vom vielen Ge⸗ wühl, durch die Wendeltreppe bis zur Empore, wo Herr Severin Baſtian am Orgeltiſch ſaß.— Samtjacke, Flatterſchlips, verregnete Friſur. „Da bin ich, Herr Organiſte!“ Der Amerikaner legte den Finger auf den Mund:„Seien Sie ſtille, ſchauen Sie lieber über Galerie. Dort drüben, wo die Balge ſind—!“ Ich tat's auch, zog die naſſen Schuhe aus, daß die Füße nicht von den Pedalen rutſchten, das Bälgetreten hatte ich ſchon als Kind verſtanden. Leute, ich war doch Bürgerſohn und kleiner Gymnaſiaſt geweſen, bis mich das Schickſal ins Waiſenhaus trieb, in den Krieg und zur arm⸗ ſeligen Handlangerei. Nun langte ich mit den Füßen, ach, wäre der heutige Tag ohne Tod und Tränen möglich geworden. Ich ſah es, da ich über die Brüſtung weg in die Tiefe des Saales ſpähte, den Geſichtern der Menſchen an, daß ſie zu einer Sterbefeier gekommen waren, kaum zu einer Demonſtration des erwachten Kampfes.— Der Raum der Aula gefiel mir, die Art ſei⸗ ner Ausſtattung erinnerte mich an alte Ritter⸗ hallen; denn die Decke wurde von braunen Balken geſtützt, die Fenſter waren voll bunter Glasmalerei mit Kurfürſten, Wappen und ſinn⸗ bildlichen Figuren.— Miſter Baſtian ſetzte ſich eine Brille auf, deren Gläſer dick waren wie Spiegeleier. Er ſtu⸗ dierte die Noten, und als ſeine Poſauniſten auf die Empore kletterten, wies er jedem den rech⸗ ten Platz, ſteckte er auch allen das Liederblatt zu, flüſternd ſtets und mit aufgeregter Geſte, ſo, als wäre Hochamt in der Kirche oder Kar⸗ freitag im Dom.— Es iſt möglich, daß die Weihe der Stunde, die mich umgab, mich verwirrt hatte. Denn in dem Augenblick, da ich, immer noch über die Brü⸗ ſtung ſpähend, nachdachte, warum die Arbeiter, Studenten und Gäſte ſich erhoben oder mit an⸗ geſtrengten Augen zur Saaltür blickten, traf mich achtern ein Tritt, daß ich beinahe übers Geländer gekippt wäre: „Balgen treten...!“ Herr Severin Baſtian! Er quoll vor Wut. Flink ſprang ich auf die Pedale, trat, ſtampfte, — dann pſalmodierte die Phantaſie eines Cho⸗ rals durch den hohen Saal; die Finger des Amerikaners glitten und hüpften über die Ta⸗ ſten, oder ſie zogen an den Regiſterknöpfen, rechts und links von der Orgel warteten ſtumm die Bläſer,— ich aber trat und ſtampfte, trat und ſtampfte 122 Freilich: Immer wieder ſchaute ich hinunter, daß mir nichts entgehen ſollte von dem Schau⸗ ſpiel, das nicht laut war, und nicht gewaltig, wohl aber groß und von tiefer Herrlichkeit: Während der Choral ſtrömte, zogen unten die Fahnen der Studenten ein, Trauerflore am Schaft und die Chargierten ohne Gepränge. Eine Geſchichte von Heinz Steguweit er und Lumpenhund Hanſealiſche Verlageanſtalt Hamburg/ Gporab. 655) Dann kam ein Dutzend Zimmergeſellen in zünf⸗ tiger Tracht, jeder trug ein Stück der zerriſſe⸗ nen Richtkrone, grünes Flechtwerk mit Blumen und neuen Couleurbändern.— Endlich, nachdem ſich die Paniere und Zimmerleute an den Flan⸗ ken der Tribüne aufgebaut hatten, kam Horſt Tiburtius mit ſeinem alten Herrn, zwiſchen ihnen taumelnden Schrittes ein Mann in Be⸗ gräbniskleidung: Jorindes unglücklicher Vater! Sie gingen zur erſten Stuhlreihe, wo, als letzte Gruppe des Zuges folgend, auch ſieben Profeſſoren anhielten. Ich trat und ſtampfte, trat und ſtampfte— Bis mich wiederum achtern ein Tritt ins Schleudern brachte:„Aufhören mit Balge treten—!“ Herr Severin Baſtian! Das erregende Bild im Saal, das Aufrühren in meiner Bruſt: Alles hatte mir den Verſtand zugeſchüttet, nur meine Gefühle waren anweſend, alſo konnte es mir entgehen, daß die Orgelmuſik längſt verſtummte, während ich noch immer, in Strümpfen ſtehend, auf die Bälge trat.— g Sehr ſtille war es. Und dieſe Stille geſchah ſo peinigend, daß mir die Tränen liefen, doch ſchämte ich mich nicht allzuſehr, weil ich nicht der einzige war, der ſich ins Schnupftuch ſchneuzte.—-— Nun ſetzten ſich alle die Gäſte, Studenten und Arbeiter, nur Horſt Tibertius, der einen ſchwar⸗ zen Anzug trug, blieb aufrecht, trat vor und lern auf die Tribüne, wo der Rednerpult war⸗ ete. ——— So will ich denn verſuchen, Herzbruders An⸗ ſprache, ſo, wie ſie mir im Gedächtnis blieb, noch einmal wirklich werden zu laſſen; freilich ziemt es, vorher zu melden, daß der Student wie ein Rieſe und Schildträger daſtand, unfaß⸗ bar ſtark, die Hände um den Rand des Pultes klammernd und das harte Kinn dergeſtalt wei⸗ ſend, daß man die Worte fürchten und lieben mußte zugleich. „Kameraden der Arbeit und des Studiums, ihr väterlichen Freunde des Senats, alle ihr Gäſte und Eltern! Sie wollen in dieſer Stunde weder Zuſtimmung zollen noch Mißfallen äußern, die Majeſtät des Todes fordert, daß wir ehrfürchtig ſeien. Die Schließung der Uni⸗ verſität iſt aufgehoben, die Entlaſſung der Ar⸗ beiter zurückgenommen, und unſer ehrwürdiger Rektor, den eine Krankheit hindert. unter uns zu ſein, wird das hohe Amt wieder tragen, wenn die Zeit gekommen iſt.— Der Miniſter hat die Stadt verlaſſen, er grüßt dieſe Ver⸗ ſammlung nicht, wenn er auch auf jede Gewalt verzichtete, die ſie hätte verhindern können.— Kameraden, unſere Jorinde, um die wir mehr trauern, als der ſchwache Mund eines Men⸗ ſchen zu ſagen vermag, kommt nie wieder, ſie fiel, wie die Soldaten fielen, ihre Sache war kaum geringer—“ Die Menſchen in der Aula erhoben ſich von ihren Plätzen, ſchauten vor ſich,— da war nicht einer, den das Gedenken nicht ſchmerzhaft ge⸗ rüttelt hätte. Und alle blieben ſtehen, als Horſt Tiburtius weiterſprach: „Kameraden. Jorindes Vater iſt unter uns, erkennet daran, daß der Zorn dieſer Eltern nicht jenen gilt, deren Ideale über das Begrei⸗ fen der Kleingläubigen und Eigenſüchtigen hinausgehen. Allein der unerbittliche Tod hat uns geſchlagen; weil dieſer Tod aber ein Opfertod war, rufen uns neue Pflichten: Der Kampf hat jetzt erſt begonnen—!“ Tief und langſam ſpielten die Poſaunen, und die Leute im Saal ſtimmten ein; alle Fahnen neigten ſich, und die Arbeiter. die rings an der Täfelung ſtanden, ſtarrten am bitter⸗ lichſten vor ſich hin, der Weißputzer, der Speis⸗ bub, der Zimmergeſell, ach, alle miteinander: „Ich hatt' einen Kameraden...!“— Nach dem Geſang verließ Jorindes Vater, begleitet vom alten Doktor Tiburtius, die Aula, er mußte wieder zu ſeiner Frau. das tote Mädchen ſollte in wenigen Stunden ſchon in die Heimat gefahren werden.— 5 Als ſich die Fahnen wieder hoben. als ſich auch die Verſammelten wieder ſetzten atmete der Herzbruder tief auf, bevor er ſprach: „Dieſes Lied, ihr Kameraden, werden wir noch oft ſingen müſſen, ich fühle es und bin dennoch kein Prophet. Wir, wir alle, wollten nur einen Anfang machen, wir ſind nur Pfad⸗ finder geweſen, nie werden wir es leicht haben in einer Welt, mit der es Gott ſo ſchwer hat. — Kommilitonen, hört mich an: Eure Eltern haben recht, wir müſſen noch viel lernen, dieſes Lernen kann aber nicht geſchehen aus den Bü⸗ chern und Kollegien allein. Tragt die Bänder der Werkleute an den Fahnen, tragt ſie in Ehren und vergeßt nie mehr ihren Sinn. Un⸗ ſere Jugend iſt Dienſt geworden, und der Mut in allen Dienſtobliegenheiten iſt das beſte Ge⸗ ſetz geblieben, doch werden wir andere Lieder ſingen als jene. die unſere Väter geſungen haben, wenn ſie das Band trugen. die Waffe und die Mütze.— Alſo ſage ich euch, daß von nun an Klaus Vollmering mein Amt verwal⸗ ten wird, ich verlaſſe Seidelburg noch heute, ihr ſollt hören von mir, wenn die Zeit da iſt—!“ Ein Raunen gab es, ein Bewegen und Ru⸗ fen,— Horſt Tiburtius wehrte mit den Hän⸗ den ab, Entſchluß war Entſchluß. Mit mar⸗ morner Ruhe ſtand er da, bleich und gefaßt, nur die Narben in den Wangen glühten; in wenigen Stunden ſchien er reifer geworden, geläutert vom Leid, geſchüttelt vom Sturm der ausgeſtandenen Not und härter geworden in den Feuern, in denen ſich andre ſchon willen⸗ i wollten.— Herzbruders Bei⸗ ſpiel tat ſeine Wunder, ich ſah kein Auge, das ſich nicht blanker zu ihm erhob.— Es wird nie anders ſein: Allem Wachſen geht ein Schmerz voraus, der muß erduldet ſein um dieſes Wach⸗ ſens wegen!— Die weiſen Freunde des Senats wiſchten an den Brillen: Welches Geſchlecht ſtand vor ihnen, was konnten ſie über das Kollegium hinaus noch dozieren—? „Und ihr, Kameraden der Arbeit. vergeßt die Bruderſchaft nicht, die wir geſchloſſen. Tau⸗ ſend Zweifel werden noch über euch kommen, laßt das Heimweh ſtärker bleiben. Denn be⸗ trogen werden in der Fremde und dann Heim⸗ weh ſpüren, das paßt zuſammen. Denkt daran, wenn eure Gedanken ſich noch einmal in eine Fremde verirren ſollten. Teilt unter euch die geſchundene Richtkrone mit unſern Bändern auf, denn das große Richtfeſt wird noch kom⸗ men, mein Wort, wir feiern es wieder zuſam⸗ men, und dann fehlt nicht mehr der letzte Bal⸗ ken im Firſt!“— Horſt verließ das hohe Pult, ſchritt durch den Saal, verſchwand in der Tür. So königlich war er gegangen, daß niemand zu folgen wagte, obwohl nicht eine Bruſt ohne den Wunſch kämpfte, ſich dieſem jungen Menſchen verſchwören zu dürfen.— Ich wollte von der Empore, wollte Horſts Fährte ſuchen, aber Herr Severin Baſtian winkte, alſo trat ich wieder auf die Bälge. Die Orgel ſpielte, die Poſaunen dazu, und alles, was Volk geworden war. ſtimmte mit naſſen Blicken ein; übermächtig und uferlos ſcholl der Chor, eine Kantate der Qual. der Herrlichkeit. der guten Vorſätze: Nur Du, mein Gott, haſt keine Raſt, Du ſchläfſt noch ſchlummerſt nicht; die Finſternis iſt Dir verhaßt. weil Du biſt ſelbſt das Licht.— Weicht, nichtige Gedanken. hin, wo ihr habt euren Lauf, ich baue jetzt in meinem Sinn Gott einen Tempel auf.. Beim letzten Orgelton nahm ich meine Schuhe in die Hand und rannte los. Die Wen⸗ deltreppe hinunter, durch die Flure, auf die Straße,— überall wartende Menſchen, aber kein Herzbruder mehr.— Der Regen hatte nachgelaſſen, der Abend war nahe. Witwe Kol⸗ zem empfing mich bebenden Munds:„Sagen Sie nichts, ich habe die Koffer wieder ausge⸗ packt, Herr Tiburtius ſoll wohnen bleiben...“ Ohne Gruß und Antwort lief ich auf unſere Bude und ſammelte alle Brocken ein. Kleider. Wäſche, Bücher. Ich ahnte und wußte das Letzte: Horſt zog zum großen Heer, um kein verſprengter Poſten mehr zu ſein! Nie wieder würde er Lumpenhund ſagen, nie wieder im Scherz, gar im Groll, aus war es mit der lie⸗ ben Romantik.— Bis zum ſpäten Abend noch zogen Arbeiter und Studenten vor unſer Haus; der aber, den ſie ſuchten, war ſchon verſchollen. In der Dunkelheit floh ich, mit Schachteln und Koffern befrachtet. dorthin. wo der Herz⸗ bruder wartete: Er ſaß im Güterwagen der Eiſenbahn, Wache zu halten am Sarge; der Vater und Jorindes Eltern hatten ſeit Stun⸗ den ſchon das Ufer der Almar über Karlsheim und Mainz verlaſſen.— Eine doppelte Handbreit ſtand die Schiebetür des Waggons offen, es roch nach Kirchhofsblu⸗ men und Kränzen; wir fuhren durch die Nacht, am Himmel weideten Sterne, kalt zog die Luft über unſere Köpfe.— Der Herzbruder, der auf dem Sarge ſaß. griff oft nach meiner Hand, er zählte zu denen, die auch bei Männern ohne großen Beſitz um gute Kameradſchaft flehen.— And ich? An die Forelle dachte ich, an das Märchen. das nun ruhte. Und erinnerte mich der Augen. die ſo götig blicken konnten, als wollten ſie einmal die Augen einer Mutter werden.— Hätte jetzt eine Geige geſpielt, ich wär toll geworden vor Schmerz.— Ein halbes Jahr ſpäter ſtudierte Horſt Ti⸗ burtius in München; für mich, den ſchiffbrü⸗ chigen Bürgerſohn, erkämpfte er eine Freiſtelle zum tieferen Lernen. und immer wieder bat er mich: Schreib ſpäter einmal alles nieder, was wir teilten im Elend und in der Freude: ſchreib es aber ſo, wie es dir ums Herz iſt. wie du es erlebt ſtaſt. Es kommt nicht darauf an, daß alles ohne Fehler ſei, doch wehe dir, wenn du nicht ehrlich biſt—! Damit beſcheide ich mich denn.— Ende. 2 ** 1 —— * es 81 0 bi der U dat N bet 7 fta ab an dat dc ü det Je fit daz beſt fel lt. bergeßt 'oſſen. Tau 90 lömmen. denn de ann heim⸗ enlt heran, ul in eine— et euch die 0 1 Vändern ſuch lon⸗ der zuan⸗ leßte Dal⸗ duth den d bniglich du folgen ohne den Nenſchen lte Horts u Vaſtian ertlihleit, Gott, hat erst nicht; du bit ch meine Die Ven⸗ auf die chen, aber gen hatte ite feol⸗ uf unsere Kleider, ußte das un kein ie wiedet pieder im t der lie⸗ Atbeitet aber, den Shachteln det Hetz⸗ agen der age, det —— Dae Steinbilb am paß Von Walther Neubach Es war oben am paß von Stubicka Dola, wo mir Ante Gofkovic dieſe Geſchichte erzählte. Vom Kloſter Oſtrog waren wir heraufgekommen, und als wir die Höhe erreichten, legte ſchon der Abend ſeine erſten düſteren Schleier über das Land. Die grau⸗ſchwarzen lebloſen Karſtberge erſtarben vollends. Das trügeriſche Schimmern ihrer erbarmungsloſen Steinwüſte ertrank in einem verlöſchenden Licht, das wie eine Erlöſung erſchien, weil es der Landſchaft die Grauſamkeit ihres Ant⸗ litzes nahm, und die Felſen und Wände, die uns am Tage wie Feinde angeſtarrt hatten, gaben auf einmal im leiſen Echo die Tritte unſerer Füße wieder, wie wenn ſie erſt jetzt Notiz von uns ge⸗ nommen hätten. „Du kommſt ſa von unten, Herr, vom Meer, und du wirſt auch auf dem Lovpcen geweſen ſein und geſehen haben, wo unſer Fürſt Vladica Petar Petrovic Njegos begraben iſt, der ein guter Herr⸗ ſcher und ein großer Dichter war. Zu ſeiner Zeit ſpielt die Geſchichte, die ich dir erzählen will, viel⸗ leicht auch ein paar Jahre ſpäter, als ſich ſein Nachfolger Danilo mit den Türken herumſchlug. Es war in der Zeit, als man in deiner Heimat kaum etwas von dem Lande der„Schwarzen Berge“ wußte. Iſt der Name nicht richtig, Herr?“ Die Hand des Alten zeigte hinüber über das Tal der Zeta auf die gewaltigen, abweiſenden ITlanken des Durmitor, des Königs dieſer Berge. Dann fuhr er fort: „Du ſiehſt unten im Tal ſchon die Lichter von Nikſic, das heute ein kleines Städtchen iſt mit vielen Herbergen und Gaſthöfen. Damals, vor ſiebzig Jahren, war es noch klein, weil ringsherum ſtarke Mauern und Türme waren, und die darin wohnten, die Türken, wagten es nicht, ihre Häu⸗ ſer vor die Mauern zu bauen, oder vor den Toren zu weilen, wenn die. Sonne hinter dem Durmitor ſtand. Und wenn du hierhin blickſt“— wieder durchſchnitt die Hand des Erzählers die Dämme⸗ rung und deutete auf eine einſame Felſenfigur, die über den Paßweg wie eine gigantiſche Menſchen⸗ geſtalt aus den Geröllfeldern emporſtieg—„dann ſiehſt du die verſteinerte Danica, die einſt ein ſchö⸗ nes junges Mädchen war, unten im Tal der Zeta, und die hier ſtehen muß, verſteinert und erſtartt, weil ſie ihre Pflicht vergeſſen hat und an den Liebſten mehr gedacht hat als an die Eltern, das Dorf und unſer Land. Es ſind ſchon viele, viele Jahre her, als ſich das hier oben am Paß von Stubicka dola ab⸗ geſpielt hat, und ich war noch ein Junge, der noch kein Gewehr tragen durfte und der die Schafe hüten mußte auf der anderen Seite des Berges. Aber ich kenne ſie genau, die Geſchichte von Danica und ihrem Cesko, der hier oben auf der Höhe gewohnt hat in der kleinen Steinhütte, dort hinter jenem Hügel. Unten in der Stadt, in Nikſic, waren die Türken, die nicht wollten, daß wir frei ſein ſollten und daß unſere Fütſten in ihrem eigenen Lande herrſchten. Sie hatten viele Soldaten, Herr, viele Gewehre und Pferde, und wir waren arm und wenige. Hier hinter den Steinen und Felſen lagen unſere Väter und Brü⸗ der, und mancher Türke, der hinüber wollte nach Cetinje oder hinab ans Meer, hat die Stadt oder das Waſſer nie wieder geſehen. Vom frühen Morgen an war die Danica ſchon hier oben am Berge bei ihrem Cesko: und wenn ich auch vieles vergeſſen habe— ich ſehe ſie immer noch hier 5 ne — D r — N 5 N 8 2 N 0 N SSS S — 1. 1 i— . .. 0 Verſchneiter Gebirgsbach D N V oben ſtehen, wie ich ſie damals oft ſah, wenn ich mit meinen Schafen herübergezogen kam zum Paß. Glaube mir, Herr, manches Lied haben die Steine hier gehört, manches Lied, das ihr der Cesko vor— geſpielt hat auf ſeiner Gusla, wenn er vor ſeiner Hütte ſaß. Du haſt geſehen, Herr, wie weit das Auge hier im Lande gehen kann, wenn die Luft in den Bergen klar iſt; und wenn du dich morgen an der Brücke von Nikſic umdrehſt und zurück- ſchauſt auf die Stelle, wo wir jetzt ſtehen, wirſt du jeden Stein erkennen, der hier oben liegt. Unſere Leute hatten erfahren, daß die Türken wieder einmal in unſere Täler kommen und uns ſtrafen wollten, weil wir einen ihrer Leute zu Allah geſchickt hatten. Aber wir waren gewarnt; unſere Dörfer waren leer, und die Männer lagen hier hinter den Steinen. Wir konnten keinen Späher auf den Berg ſtellen, weil es klare und helle Tage waren und weil die unten in der Stadt genau ſo ſcharfe Augen hatten wie wir hier oben auf den Höhen. Aber die Danica konnte hier oben ſtehen, denn ſie war ja immer hier im Paß, und die Türken wußten, daß ſie hierher gehörte. Drei Tage ſtand ſie hier, drei Tage gingen ihre Augen nicht hinüber zu der Hütte, in der Cesko wohnte, ſondern ſie ſahen hinab ins Tal, auf den Der dumme Junge Gon Mara Walch Ilſe und Erich hatten ſich immer gut ver⸗ tragen. Schon als Kinder ſpielten ſie getreulich im Sandkaſten, den Ilſes Vater im Garten hatte anbringen laſſen. Es gab wohl kaum einen Tag, an dem der kleine Nachbar nicht herübergekommen wäre zu Klein⸗Ilſe. Auch ſpäter blieb die Freund⸗ ſchaft noch beſtehen. Als Schüler trug Erich dem jungen Mädchen galant die Schulmappe und in der Tanzſtunde waren ſie unzertrennlich. Daß Ilſes Mutter ſchon mancherlei Pläne ſchmiedete für die Tochter, war klar, denn welche Mutter tut das nicht? In dieſen Plänen war aber Erich beſtimmt zu kurz gekommen. Er war ja noch viel zu jung, gleichalt mit Ilſe. Nachdem Erich ſeine Schulzeit beendet hatte, ſchloſſen ſeine Eltern ſich einer Reiſe an, die Ilſes Eltern vorgeſchlagen hatten. Die zwei jungen Menſchen durften natürlich mit. Es ging in die baytiſchen Berge. Und es wurden herrliche Tage. Ilſe und Erich unternahmen Kletterfahrten oder ſonnten ſich auf blumigen Wieſen. Unterdeſſen gingen ihrer Mutter Pläne der Verwirklichung entgegen. Sie hatte da eine gute Schulfreundin, irgendwo bei Berlin, und dieſe hatte einen Sohn, der bereits Aſſeſſor war. Der wurde nun bald das Verhängnis für die zwei Nachbarskinder. Er kam eines Tages auch an. Ilſes Herz klopfte ſofort ſehr ſtürmiſch, denn Wal⸗ ter ſah gut aus und war äußerſt liebens vürdig. Erich erſchien gegen ihn manchmal ein wenig un⸗ gehobelt. Zunächſt kletterte man jetzt zu dritt. Bald aber wurde Erich ausgeſchaltet. Er Jiß trotzig ſeine Lippen zuſammen und ſchwieg. Was hätte er auch ſonſt tun ſollen, denn ans Heiraten konnte er ja noch gar nicht denken. Daß Ilſe anſchei⸗ nend ſo ſehr ſchon aufs Heiraten aus war, ſchmerzte ihn, abet zu ändern war da nichts.— Der Zufall gab es, daß Erich die beiden Ver⸗ liebten einmal belauſchen mußte. Erich lag hin⸗ ter jungen Tannen verſteckt und träumte in die Dämmerung. Ilſe kam mit dem Aſſeſſor und ſetzte ſich mit ihm auf eine Bank, die ganz in der Nähe Erichs ſtand. „Kleine, liebe Ilſe, darf ich dich nun endlich „Du“ nennen?“ fragte Walter Schmidt. Die blonde Ilſe mußte wohl ja geſagt haben, denn Erich vernahm ein Geräuſch wie von einem zärtlichen Kuß.„Jetzt darfſt du aber mit keinem andern Mann mehr zuſammenwandern, Ilſe. Ich dulde das nicht. Auch nicht mit deinem Jugend⸗ freund, denn ich glaube— das iſt nicht nur Freundſchaft!“ Erich hörte Ilſe laut lachen.„Aber Walter, wo denkſt du hin, natürlich iſt das nur Freund⸗ ſchaft! Erich iſt doch noch ein dummer Junge!“ Erich wäre am liebſten vorgeſprungen. So alſo ſah Ilſes Freundſchaft aus. Alles vergaß ſie. Ihre ſonnige Kinderzeit, ihre ſchönen, gemein⸗ ſam verlebten Jahre! In ihm zerbrach etwas, und er nahm ſich vor, Ilſe nicht mehr zu beachten. Natürlich war Ilſes Mutter ſelig, als ſie von der nahen Verlobung hörte. Man hatte bereits den Tag dafür feſtgeſetzt. Am Tage vorher ging Ilſe mit ihrem zukünftigen Bräutigam zu der blu⸗ migen Matte, auf der ſie ſo oft mit Erich in der Sonne gelegen hatte. Sie pflückten Blumen, und der Aſſeſſor ſchmückte Ilſes Haar damit. In die Beſchäftigung waren ſie ſo ſehr vertieft, daß ſie das drohende Brummen eines jungen Stiers über⸗ hörten, der ſich von ſeiner Weide entfernt hatte. Erſt als das Tier ganz in der Nähe der beiden war, bemerkte Walter ihn zuerſt.„Ilſe, ein Stier!“ rief er entſetzt, und ſchon lief er wie von Sinnen hinüber in den Wald. Ilſe ſtartte das Tier an und ein Zittern lief über ihren Körper. Sie gab ſich retboren. Erſt N S N N V 75 b,* 7 20 7 5 9* U— 7 2 7 . 10ůõ uw 1 5 lor. W Holzſchnitt von R. Grimm⸗Sachſenberg(M). Weg, die Brücke und die Stadt, wie es ihr die Männer befohlen hatten. Du wirſt ſagen, Herr, daß ſie nur ein ſchwaches Weib war, als ſie am vierten Tag hinüberlief zu der Stelle, wo die Gusla geſpielt wurde und wo ihr der Cesko vor⸗ ſang, wie ſchön und jung ſie ſei. In unſeren Bergen gibt es keine Schwachen, und viele unſerer Mütter haben mit den Männern in den Bergen gelegen, wenn Feinde im Lande waren. Man weiß nicht, wie lange ſie es vergeſſen hatte, daß ſie ein Kind der„Schwarzen Berge“ iſt und daß ſie den Geſetzen gehorchen muß, die ſeit Urzeiten hier gelten. Als ſie an ihren Platz zurückkam, war es zu ſpät, da waren ſchon die erſten Türken oben auf dem Berge und die Straße bis zur Stadt war ſchwarz von Soldaten und Pferden. Wohin ſie gelaufen iſt, ſiehſt du ja, Herr. Dort oben ſteht ſie mit ausgebreiteten Ar⸗ men, erſtarkt in Angſt und Verzweiflung. Viel⸗ leicht hat ſie noch geſehen, wie der erſte Schuß, der hier oben fiel, ihren Cesko getötet hat; viel- leicht hat ſie auch noch die Todesſchreie unſerer Väter und Brüder hören müſſen, von denen jeder gegen zehn, zwanzig Türken kämpfen mußte. Ueber die Pfade in der Schlucht waren ſie gekom⸗ men, und rückwärts von allen Seiten; da halfen Umgebrochener Acker Von Heinrich Leis Die Pflugſchar hat die Schollen aufgeriſſen, Den Erdenleib, gefurcht mit blankem Erz. Der Boden ſchien zu bäumen wie im Schmerz, Wo pferd und Bauer ſchritten ſtumm befliſſen. Doch nicht Lebendiges traf des Eiſens Schneide, Sie barſt nur Wände winterlicher Gruft, Wie Hörnerklang hellauf ins Frührot ruft, Daß im Erwachen widerhallt die Weite. Aus Schlaf und Dunkel brach die ewigen Kräfte, Der Muttererde fetten Glanz der Pflug. Als ob ein Stab aus Felſen Waſſer ſchlug, Entquillt der Tiefe Strom geheimer Säfte. Das Land, erſchauernd, fühlt des Sämanns Zeit Und duftet ſchwer und herb und fruchtbereit. — die Steine und Felſen auch nichts mehr. Vielleicht hat ſie auch noch das Wehklagen gehört, als un⸗ ſere Dörfer und Hütten brannten. Das weiß man nicht; ſie war verſchwunden, und viele Tage ſah der Paß hier keinen Menſchen. Erſt ſpäter fanden wir ſie wieder, die Danica, ſo wie ſie jetzt noch daſteht. Es ſind alte Geſetze, die unſere Berge haben, Herr, und es hat noch keiner un⸗ geſtraft dagegen verſtoßen.“ Der Alte hatte ſeine Erzählung beendet. Die Lichter von Nikſic blinzelten durch die Nacht wie die müden Augen eines Weſens aus einer anderen Welt. Aber der Wind kam aus den Bergen, und ſein Lied verſtand ich beſſer als das Rattern eines Omnibuſſes, der die Paßſtraße hinaufkeuchte. Noch unten im Tal ſah ich das Steinbild der Danica, die ihre Pflicht vergaß. Dee Etwas umſtändlich Kaiſerin Joſephine, die Gemahlin Napolons J., lebte nicht gerade in Frieden mit der Familie ihres Mannes und konnte es ſehr übelnehmen, wenn die ſchöne Schwägerin, Fürſtin Pauline Borgheſe, ſie nicht nur ihr Alter fühlen ließ, ſondern ſie auch durch ihre Eleganz auf den Hofbällen über⸗ flügelte. Eines Tages gab die Kaiſerin Einladungen zu einem Feſt aus, zu dem auch Pauline geladen werden mußte. Insgeheim ließ ſich Joſephine er⸗ kundigen, was für eine Toilette die Schwägerin für ſich zu dieſem Feſt anfertigen ließ. Man brachte ihr die Nachricht, die Fürſtin habe einen nilgrünen Brokatſtoff gewählt. Der Ballſaal war in Perlgrau gehalten, ſo daß dieſe Farbe präch⸗ tig zu der des Kleides gepaßt hätte. Aber Joſephine beſchloß es anders. In aller Eile ließ ſie die Wände mit einer türkisfarbenen Tapete be⸗ ſpannen, alle Polſtermöbel mit türkisfarbener Seide beziehen, türkisfarbene Teppiche auslegen. Dreißigtauſend Francs wurden dafür ausgegeben. Als der Ball ſeinen Anfang nahm und Pau- line ahnungslos in ihrem nilgrünen Gewande er⸗ ſchien, prallte ſie entſetzt zurück. Die Farbe des Ballſaales und die ihrer Toilette verttugen ſich keinesfalls, ſie biſſen ſich geradezu. Pauline warf ihrer kaiſerlichen Schwägerin einen zornerfüllten Blick zu, raffte ihre Schleppe auf und— heftig den Fächer bewegend— rauſchte ſie empört aus det Tür. als der Stier ſchnaubend auf ſie zukam, lief auch ſie davon und ſchrie um Hilfe. Wie aus der Erde gezaubert ſtand plötzlich Erich vor ihr. Er befahl ihr in den Wald zu eilen. Er ſelbſt, mit einem Knüppel bewaffnet, wehrte den Stier ab. Wie von Furien gejagt, rannte Ilſe dem Walde zu und rief laut um Hilfe. Der Kuhhirte hörte die Rufe und eilte herbei; er konnte Erich noch rechtzeitig aus ſeiner Bedrängnis retten. Ilſe ſaß erſchöpft auf einem Baumſtamm. Als Erich zu ihr kam, ſah ſie ihn beſchämt und unter Tränen an. „Erich, ohne deine Hilfe läge ich jetzt von dem Stier zertrampelt auf der Blumenwieſe.“ Erich winkte ab:„Laß das, Ilſe, das war doch nur richtig ſo, denn dein Vetlobter lief ja davon. Ich ſah alles!“ Ilſe verſtand ihn nur zu gut. Am ſelben Tag noch wurde die Verlobung abgeſagt, denn Ilſe wollte keinen Feigling zum Mann. Sie hat dann auf ihren Jugendfreund gewartet und iſt mit ihm ſehr glücklich geworden. s Taſchendiebe J. G. Kohl, der anfangs des vorigen Jahr⸗ hunderts Rußland bereiſte, berichtete manches Er⸗ götzliche aus den moskowitiſchen Landen. Einmal, ſo erzählte er, erwähnte der fran⸗ zöſiſche Geſandte gegenüber einem Großfürſten die Geſchicklichkeit der Pariſer Taſchendiebe. Der Großfürſt, der auch in dieſem Punkte Rußland nicht an zweiter Stelle ſtehen wollte, erklärte, daß Rußlands Taſchendiebe nicht weniger geſchickt ſeien. Und als Abſchluß einer langen Ausein- anderſetzung über dieſen Punkt ſchloſſen beide eine Wette ab: Der Geſandte ſollte am nächſten Tage beim Gtoßfürſten ſpeiſen, und dabei ſollte dem aſt von einem tuſſiſchen Taſchendieb die Uhr unmerklich geſtohlen werden. Der Großfürſt ſchickte darauf die Bitte zum Polizeimeiſter, ihm den geſchickteſten Taſchendieb aus den Gefäng⸗ niſſen ins Palais zu ſenden; der Mann kam, wurde in Lakaienkleidung geſteckt und erhielt den Auftrag, dem Geſandten die Uhr zu ent venden, ehe das Eſſen vorbei iſt. Das Diner begann. Vorgericht, Suppe und Braten verſchwanden, die roten, weißen, franzöſi⸗ ſchen, deutſchen, griechiſchen Weine blinkten der Reihe nach in den Gläſern. Der Geſandte war achtſam auf ſeine Uhr, fühlte immer wieder nach der Weſtentaſche und lächelte dem Großfürſten überlegen zu. Der verkleidete Lakai ging emſig mit Tabletten hin und her, das Diner neigte ſich dem Ende zu, und der Großfürſt wurde allmählich ſeiner Sache unſicher. Da aber merkte er, wie der Lakai ihm zuzwinkerte und nun wandte er ſich freundlich an den Geſandten, um ihn nach der Zeit zu fragen. Der Franzoſe griff triumphierend zur Weſtentaſche— er hatte ja eben noch die Uhr deutlich gefühlt— und zog, alles lachte— eine zurechtgeſchnitzte Rübe hervor. Ein allgemeines Gelächter erhob ſich. Er wollte in der Verlegenheit eine Priſe nehmen, aber— ſiehe da— auch die koſtbare Tabatiere fehlte. Das Gelächter wurde größer. In ſeinem Ver⸗ druß fuhr er an den Ringfinger, um ſeinen Siegel- ting zu drehen, wie es ſeine Gewohnheit war, aber auch dieſer fehlte. Der Geſandte war rein ausgeplündert worden— Schnupftuch, Schlüſſel, Handſchuhe, Zahnſtocher, alles war weg, nur was Schneider und Schuhmacher dauerhaft befeſtigt hatten, war ihm geblieben. Nun führte man den gewandten Dieb vor. Aber dieſer überreichte nicht eine Uhr, ſondern ihrer zwei, ebenſo zwei Tabatieren, zwei Schnupf⸗ tücher, zwei Ringe... Immer ein Stück dem Geſandten, das andere dem Großfürſten reichend. Dieſer wollte zuerſt jähzornig werden, beſann ſich dann aber und machte gute Miene zum böſen Spiel, dankte dem Schelm, daß er ihm auf ſo überzeugende Weiſe zum Gewinnen der Wette geholfen hatte und entließ ihn mit Geſchenken ſamt der Ermahnung, in Zukunft ſeine Geſchiklichkeit zu nützlicheren Dingen zu verwenden. — — Bekanntmachungen Ortsgruppe N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Ich mache nochmals alle Pag., Pagn. und Parteianwärter, ſowie die Mitglieder der nationalſozialiſtiſchen Formationen, Gliede⸗ rungen und angeſchloſſenen Verbände auf den heute abend 8.30 Uhr im Freiſchütz ſtatt⸗ findenden Mitgliederappell aufmerkſam und bitte, ſich pünktlich und vollzählig einzufinden. Braun, Ortsgruppenleiter. * An alle Mitglieder der NS-Glie⸗ derung und angeſchloſſenen Ver⸗ bändel Wir weiſen unſere Mitglieder auf den heute Montagabend, 8.30 Uhr, im Freiſchütz ſtatt⸗ findenden Partei⸗Mitgliederappell hin und er⸗ warten dazu eine reſtloſe Beteiligung. Heil Hitler! NSV, NS⸗Frauenſchaft, NS⸗Bauern⸗ 12 8 NSK OV, RDB, NS B, DA, Lokale Nachrichten Viernheim, den 7. Februar 1938 Anſer Tages ſpruch Widerſtände ſind nicht da, daß man vor ihnen kapituliert, ſondern daß man ſie bricht. Adolf Hitler. Schullinber kräftiger als Solbaten? Jeder Soldat hält Bettruhe. Weshalb Wohl? Müßige Frage, werden viele denken, denn jeder weiß doch, daß auch ein kräftiger Körper Ruhe bedarf. Weiß das wirklich jeder? Ich glaube kaum, denn ſonſt würden doch nicht ſo unzählige wiele Schulkinder in allen Altersklaſſen Tag zum Tag ſo ſpät in die Federn kriechen. Woran liegt das? An den Kindern? Sie wollen meiſt micht ins Bett und bedürfen der Führung. Alſo liegt es an den Eltern! An den Eltern, die es für ſelbſtverſtändlich halten, wenn un⸗ ſſere Soldaten mittags auf eine oder zwei (Stunden in die Federn klettern. Sind Schulkinder vielleicht kräftiger als Soldaten? Man frage die Lehrer! In jeder Klaſſe gibt es einen hohen Anteil unausge⸗ ſſchlafener Kinder. Man ſieht es morgens an hren müden Augen, an ihren fahrigen Bewe⸗ gungen, an ihrer Unaufmerkſamkeit. Eltern! Unſere Jugend iſt das Glück, die Zukunft un⸗ feres Volkes. Wir wollen keine nervöſen Na⸗ turen, wir wollen deshalb auch keine unaus⸗ geſchlafenen Kinder. Wer ſeine Kinder Tag um Tag bis zehn, ja elf Uhr nachts wach hält, verſündigt ſich an der Zukunft unſeres Volkes. Deshalb: Wer es gut mit ſeinem Kinde meint, ſteckt es frühzeitig ins Bett. Schlaf iſt oft wichtiger als Nahrung. Deshalb ſorgt nicht nur für ausreichenden, ſondern auch für pechtzeitigen Schlaf! N* 1 Altalieber⸗Appell der NSA. Am heutigen Montagabend erſcheinen alle Mitglieder der Partei, Parteianwärter, die Angehörigen der Formationen, Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände zum Mitglie⸗ derappell im„Freiſchütz“. Pg. David Müller, Frankfurt a. M., wird hierbei ſprechen und iſt es Pflicht, daß alles vollzählig und pünkt⸗ lich zur Stelle iſt. Die Fahnengruppen treten um 8 Uhr an, der Appell beginnt um 8.30 Uhr. * Das deutiche Volksbildungswerk cuft zum zweiten Vortrag ſeiner im Laufe der kommenden Monate hier ſtattfindenden Vor⸗ tragsreihe hier auf. Das Thema zu dieſem Vortrag lautet: „Der rote Panslavismus“ Als Redner hören wir den General der weiß⸗ ruſſiſchen Armee, Sakharov. Der Vortrag fin⸗ det am 20. Februar im Saal des Ratskeller ſſtatt. 5 Die Bevölkerung wird gebeten, in der Freude des Faſchingsrummels die Belange der politiſchen Aufklärung und Schulung nicht zu vergeſſen, ſondern ihr Intereſſe und den Willen an der politiſchen Mitarbeit in un⸗ ſerem Volke und in dem deutſchen Volksbil⸗ Dungswerk dadurch zu bekunden, daß den kom⸗ menden Vortragsabenden ein volles Haus be⸗ ſſchieden ſei. Den ecle ern- rr ge Viernheim Standortbejehl Am Montag, den 7. Januar, tritt die ganze Gefolgſchaft veſtlos und in tadelloſer Uniform an. Entſchuldigungen ſind vor Dienſtbeginn abzugeben. Der BDM tritt ebenfalls in Uni⸗ form an. Von den Jungmädeln und den beiden Fähnlein tritt nur die Führerſchaft an. Alle Einheiten ſtehen um 8 Uhr vor der Goethe⸗ ſchule zur Teilnahme am Mitglieder⸗Appell der Partei, angetreten. Der Standortführer. Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der NS V. Der Sonntag Schmucklos, grau in grau ſchlich der Sonn⸗ tag dahin. Nebel lag über den Ort, über der Landſchaft. Schon früh am Sonntagmorgen, als die letzten Beſucher der Samstagsveran⸗ ſtaltungen ſich auf dem Heimweg befanden und noch am Sonntagabend, als es wieder losging zu den Kappenabenden. Gut beſucht waren die Veranſtaltungen am verfloſſenen Wochenende. Die Sporttreffen hier und auswärts konnten trotz der Dichte des Nebels durchgeführt wer⸗ den. Der Samstag und Sonntag ſtanden wieder im Zeichen einer Sammlung für das WHW, die einen ſicher erfreulichen Erfolg aufzuwei⸗ ſen hat. Am Sonntagfrüh traten die Männer von SA, SS, NS ſund vom Reichskrieger⸗ bund an, um ſich für den Verkauf der WHW⸗ abzeichen einzuſetzen. Es war eine Millionen⸗ parade von Soldaten, deren 12 Seite an Seite marſchierten. Jeder von ihnen trug eine an⸗ dere Uniform, aber ſie bildeten trotzdem eine geſchloſſene einheitliche Front. Es waren die zwölf Soldaten, die, in Seide gewebt, im Monat Februar den Kampf gegen Hunger und Kälte aufnahmen. In dieſen 12 Abzeichen, die Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen geſtern erwarben, entrollt ſich ein Stück deutſcher Heeresgeſchichte. Die Geſtalten der Soldaten waren nämlich nicht nur der heutigen Wehr⸗ macht entnommen, ſondern griffen zurück auf vergangene Jahrhunderte, bis in die Zeit der mittelalterlichen Landsknechte. Man hatte Freude an ihnen, ſo wie ſie da, eine farben⸗ frohe Bilderreihe, nebeneinander aufmar⸗ ſchierten. Und mit Sammeleifer griffen Volks⸗ genoſſen und Volksgenoſſinnen zu, um ſich ein Abzeichen zu erwerben, damit Opferbereit⸗ ſchaft und Gemeinſchaftsſinn bekundend. Im„Löwen“ trafen ſich am Sonntagnach⸗ mittag die Hammelburger und Biebricher Landſturmmänner mit ihren Frauen zu einer kleinen Abſchlußfeier aus Anlaß der Rückkehr von der mehrwöchigen Uebungszeit. Erlebniſſe wurden ausgetauſcht und die Kameradſchaft gefeſtigt. In beſter Stimmung blieb man einige Stunden beiſammen. 1 i Streit mit Schießerei In der Nacht von Freitag auf Samstag gerieten in einer hieſigen Wirtſchaft zwei Viernheimer in eine Meinungsverſchieden⸗ heit, die der Wirt damit beendete, daß er die beiden Streitenden auf die Straße ſetzte und ſein Lokal ſchloß. Vor der Wirtſchaft ſetzten die beiden den Streit fort; dabei gab der 35⸗ jährige E. Hofmann einige Schüſſe auf den 50jährigen M. Burkert ab, der mit zwei Schußverletzungen im Oberſchenkel getroffen zu Boden fiel, wo er dann ſpäter von ſeinen Kindern aufgefunden und nach Hauſe gebracht wurde. Der Schwerverletzte wurde ſchließlich ins Krankenhaus übergeführt. Der Täter wurde in Polizeigewahrſam genommen. Todesfälle. Am Samstag vormittag ſtarb bei ſeinen Angehörigen Herr Andreas Kindhäuſer, nach längerem Leiden, im 77. Lebensjahre.— Geſtern vormittag wurde Herr Johann Winken bach 4., Blauehut⸗ ſtraße, nach ſchwerem Leiden in die Ewigkeit abberufen. Der Heimgegangene erreichte ein Alter von nahezu 79 Jahren. Gute Luft im Arbeitsraum ſicher⸗ ſtellen, heißt eine nationalſozialiſtiſche ber A. S. D. A. B. Pflicht erfüllen! SGewifßſer Stillſtand der Maul- und Klauenſeuche Die Ausbreitung der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche iſt im Verlauf der letzten Woche lang⸗ ſamer vorgegangen. Es ſind in Heſſen⸗Naſſau lediglich die Gemeinden Roßdorf und Meſſel (Kreis Darmſtadt), Mosbach(Kreis Dieburg), Heldenbergen(Kreis Friedberg), Niederlie⸗ bersbach(Kreis Heppenheim), Steinbach, Bie⸗ ber und Obertshauſen(Kreis Offenbach) und Worms⸗Stadt neu als verſeucht gemeldet wor⸗ den. Dagegen iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche in den Gemeinden Bobſtadt(Kreis Bensheim), Ober⸗ und Unterſchönmattenwag, Juhöhe (Kreis Heppenheim), Horchheim und Leiſel⸗ heim(Kreis Worms) erloſchen. Dieſe weniger ſtarke Ausbreitung der Seuche in der letzten Woche darf jedoch auf keinen Fall dazu füh⸗ ren, die Abwehrmaßnahmen auch nur im ge⸗ ringſten zu vernachläſſigen. Bei jedem Seu⸗ chengang in früheren Zeiten iſt bisher ein ge⸗ wiſſes Auf und Ab in der Stärke der Ver⸗ breitung zu beobachten geweſen. Es muß heute ſchon damit gerechnet werden, daß beim Be⸗ ginn der Frühjahrsbeſtellung die Intenſität der Seuche wieder zunimmt. Auch im Regierungsbezirk Wiesbaden brei⸗ tet ſich die Seuche langſamer aus. Nachſte⸗ hende Gemeinden fab neu als verſeucht ge⸗ meldet: Niederhöchſtadt und Münſter(Main⸗ taunuskreis). In der letztgenannten Gemeinde brach die Seuche wieder neu aus. Weiter Rohnſtadt(Oberlahnkreis), Martinsthal— (Rheingaukreis), Mihlen(St. Goarshauſen) Bad Homburg(Obertaunuskreis). Bei dieſem Seuchengang iſt bemerkenswert, daß viele Eutererkrankungen als Nachkrankheiten auf⸗ treten. * Anträge für das Ehrenbuch für die Kinderreiche Familie beim Kreiswart des Rdͤ. Verſchiedentlich beſtehen noch Unklarheiten darüber, wohin ſich die Antragſteller für das Ehrenbuch für die deutſche kinderreiche Fami⸗ lie wenden können. Wir geben deshalb noch⸗ mals bekannt, daß Anträge für das Ehrenbuch bei dem Kreiswart des Reichsbundes für Kin⸗ derreichen, pg. Auguſt Müller 2., Hin⸗ denburgring, geſtellt werden müſſen. doch allzu gelinde. Das Sprichwort Von der Landwirtichaft Die zweite Januar⸗Hälfte hat nicht die erhoffte Schneedecke für die Feldfrüchte ge⸗ bracht, ſondern Regen und immer wieder Re⸗ gen. Dieſer iſt der Landwirtſchaft inſofern günſtig, als noch viele rückſtändige Feldarbei⸗ ten verrichtet werden könnten; auch bringt er dem Boden die ſo nötige Winterfeuchtigkeit. Andererſeits aber war dieſe Witterung 7 agt: „Fabian, Sebaſtian, läßt den Saft in die Bäume gahn“— 20. Januar— und bei ſolch gelinder Witterung kann es nicht aus⸗ bleiben, daß die Knoſpen zu ſchwellen begin⸗ nen. Die Erfahrung lehrt aber, daß das Früh⸗ jahr immer Witterungsrückſchläge bringt, welche dann bei vorzeitigem Trieb großen Schaden bringen, wie im Jahre 1936, wo der Schneefall des 17. April die jungen Frücht⸗ chen faſt reſtlos vernichtete oder wie im letzten Jahre, wo ſich die Blüten infolge anhaltenden Regens nicht befruchten konnten und abfielen. Aber es gibt auch wieder Jahre, in denen eine frühzeitige Entwicklung zu Glück ſchlägt und reiche Ernten bringt. Für die Reben aber iſt ein gelinder Winter faſt immer günſtig, da er meiſt 1 trockenen Sommer zur Folge hat und den guten Jahrgängen im Weinbau gingen nie kalte und andauernde Winter voraus. Alſo warten wir einſtweilen ab und hoffen das Beſte, und wenn die eine Kulturpflanze mal nicht ganz den Erwartun⸗ gen entſpricht, ſo bringt eine andere Ernte gewöhnlich umſo höhere Erträge. PPS Redlich Ringen ſchafft Gelingen! Erprobe dein Können im Handwerkerwettkampf PPP Vorzeitige Entlaſſungen aus dem Wehrdienſt. Einzelne vorzeitige Entlaſ⸗ ſungen von Soldaten geben dem Oberkom⸗ mando des Heeres Veranlaſſung, darauf hin⸗ zuweiſen, daß in allen Fällen, in denen die Entlaſſung aus dem aktiven Wehrdienſt vor Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht beantragt wird, zu prüfen iſt, ob der geltend gemachte Notſtand nicht durch erſchöpfende Anwendung des Familienunterſtützungsgeſetzes behoben oder ſoweit gemildert werden kann, daß die Vorausſetzungen für eine vorzeitige Entlaſ⸗ ſung entfallen. Kamerabſchaftsabend der Krieger⸗ und Solbatenkamerabſchaft Eine große, feſtlich geſtimmte Menſchen⸗ menge füllte am Samstagabend die Freiſchütz⸗ äle. Die Kriegerkameradſchaft 1875 hatte die itglieder und Angehörige zu dem alljähr⸗ lich ſtattfindenden Kameradſchaftsabend ein⸗ geladen. Dabei wollte keiner fehlen. Wenn die Alten und Aelteſten geehrt werden, die Schüt⸗ zen ihre Auszeichnungen erhielten und eine herrliche Singſpieloperette aufgeführt ward, wollen alle die Freude miteinander teilen. Der Saal hatte Feſttagsſchmuck angelegt, an ſeinen Wänden prangten die Fahnen des Reiches und der Kameradſchaft. Kameradſchaftsführer Schilling begrüßte freudigen Herzen die Erſchienenen und ganz beſonders die Herren der Kreisleitung, Kreis⸗ leiter Becker, den Vertreter der Gemeinde, Bürgermeiſter Bechtel, Herrn Organiſa⸗ tionsleiter Engel von der Ortsgruppenlei⸗ tung der NSDAP., ſowie alle Gäſte, zu denen auch die Kameraden von der Marine und des Soldatenbundes gehörten. Er ſchloß ſeine Anſprache mit einem„Sieg⸗Heil“ als Treuegelöbnis auf Führer, Volk und Vater⸗ land. Gemeinſam ſangen die Erſchienenen die Nationalhymnen. 8 Organiſationsleiter Engel überbrachte anſchließend die Grüße des erſt ſpäter ein⸗ treffenden Ortsgruppenleiters Braun und bat die Kameraden, mehr als bisher die Anord⸗ nungen der Partei zu befolgen und mit gutem Beiſpiel voranzugehen als Dank für den Füh⸗ rer, durch deſſen Tat auch der alte Soldat wieder zu Ehren gekommen iſt. Er wünſchte der Kameradſchaft ein weiteres Blühen und Gedeihen. 149 EI Hierauf folgten die Ehrungen durch Kreis⸗ verbandsführer Becker. Polizeihauptwacht⸗ meiſter Kraus wurde als altem Freikorps⸗ kämpfer mit ehrenden Worten die vom Führer befohlene und von Bundesführer Reinhard herausgegebene„Ehrenurkunde für Freikorps⸗ kämpfer“ überreicht. Der Geehrte war einer der Soldaten des Krieges, die in den Jahren 1918-1919 ſich im Freikorps Heſſen⸗Naſſau zuſammenfanden und für Deutſchland einſetz⸗ ten. Von der aktiven Tätigkeit der Kamerad⸗ ſchaft legten die ausgegebenen Schützenehren⸗ nadeln Zeugnis ab. Es wurde von mehreren Kameraden die goldene, ſilberne und bronzene Ehrennadel erſchoſſen und die entſprechende Nadel überreicht. Daß ſich unter den Geehrten auch Kamerad Gg. Aug. Dölcher befand, iſt ein Zeichen, daß nicht nur die jungen Schützen auf den Schießſtänden ihren Mann ſtehen, ſondern auch ältere Kameraden, zum Anſporn für die Jugend den Schießſport pflegen. Für 50jährige und für 25jährige Mitglied⸗ ſchaft erhielten noch einige Kameraden ehrende Auszeichnung und lobende Anerkennung ihrer geleiſteten Dienſte und Treue. Kreisführer Becker hatte für die Kameraden ehrende Worte bereit und als Zeichen des Dankes und der gegenſeitigen Treue reichten ſich Kamerad und Kreisführer die Hände. Er richtete den drin⸗ genden Appell an die Kameraden, auch ferner⸗ hin mitzuarbeiten, daß die Wumeubſchaſt wie⸗ der ihre alte Höhe erreicht. Hauptpunkt alles ſoldatiſchen Denkens und Fühlens iſt die Treue, die eine dreifache ſein muß: Treue zur Kameradſchaft, zum Vaterland und zu un⸗ ſerem Führer Adolf Hitler. Dann folgte der unterhaltende Teil des Abends: Die Aufführung der Singſpiel⸗ operette„Blond muß mein Mädel ſein“ durch die Spielſchar der Sänger⸗Einheit in Ver⸗ bindung mit der Kapelle Schwarz⸗Weiß. Hei⸗ terkeit, Frohſinn beherrſchten für Stunden die Herzen der Kameraden und ihrer Angehörigen und der Gäſte, dank der einzigartigen Dar⸗ bietungen, die ſo recht für den Kameradſchafts⸗ abend geeignet waren. Nicht endenwollende Lachſalven brauſten bei den humorvollen Sze⸗ nen in der Schenke in Stolzenfels am Rhein durch den Saal.„Kraft durch Freude“ wurde den Anweſenden vermittelt. Spannung und Stille lag über den Volksgenoſſen und Volks⸗ genoſſinnen, als es die von vaterländiſchem Opfergeiſt und der Liebe zur Heimat erfüllten Handlungen aus der Zeit von 1812 bis 1813 miterlebte. Die darſtelleriſch gut gelungene Aufführung hat bewieſen, daß in der Spiel⸗ ſchar wieder gute Könner vereinigt waren, die mit der Kapelle den Erfolg ſicherten. Alle haben ihr Beſtes gegeben und war der Beifall verdient. Der Kameradſchaftsführer nahm ge⸗ wiß im Sinne aller Beſucher eine kleine Ehrung vor und ſprach der Spielſchar herz⸗ lichſten Dank für das Gebotene aus. Noch lange blieben die Kameraden mit ihren Gäſten in froher Stimmung beiſammen. Die Wogen der Begeiſterung ſtiegen, als die Muſik zum Tanze ſpielen konnte, dem ſich Jugend und Alter widmete. Lange noch werden die Teilnehmer den gemütlichen, vergnügten Abend in friſcher Erinnerung behalten. 1 f W S. gelingen! krvetfangf WW aus den ge ul N Oberkon⸗ daraif hin, n denen die dienſt vor b beantragt d genuchte Amelung s behoben n, daß die ige Enlag⸗ * Schütet lum ſtehen, un Anon t pflegen. ge Miglieh⸗ aden ehrende mung ihrer Kresführer tende Porte les und der damerad und te den drin⸗ aach fernet⸗ acht we; punkt alles s iſ die : Tele zul und zu un⸗ e Tell 05 Eingſpiel⸗ fein“ dur at in Le- geiz Hei⸗ Weiß. 0 5 Stunden die Augchüntgel ftigen Tal ebſcuft⸗ 0 denwol lende mln E an hen lde“ wude mung und 1nd Nulb⸗ elde uu erfüllen 2 d 18ʃ3 it lunge . Eſit, nel, de Ale Meſl. L. 75 Nuſtk 10 Jug, pad d münel 1 5 1 1 8 Se e 1 — e 7 1 8 r n N e 5 S— Bunke Tageschronik Ein eigenarliger Unfall Baumſtamm fällt vom fahrenden Güterzug auf ein Bahnwärterhaus. Gießen. Auf der Bahnſtrecke Gießen—Geln⸗ hausen, kurs hinter dem Bahnhof Gießen, ſiel am Freitagmorgen ein ſchwerer Baumſtamm von einem fahrenden Güterwagen herab, gera⸗ de in dem Augenblick, als der Güterwagen an einem Bahnwärterhaus bei der Ueberführung der Gleiſe über eine Landſtraße vorbeirollte. Der Sturz des Baumſtammes hatte zur Folge. daß an dem Bahnwärterhaus das Mauerwerk und eine Umfaſſungsmauer erheblich beſchädigt wurden, und der Baumſtamm zwiſchen der Haustür und der Vorgartenmauer hindurchſtieß und das Häuschen bis zum Keller aufriß. Wie durch ein Wunder kamen Menſchen bei dem eigenartigen Unglücksfall nicht zu Schaden. Todesſturz vom Hausdach. Trier. In Trier ſtürzte ein mit Dacharbeiten beſchäftigter 48 Jahre alter Mann 12 Meter tief ab auf die Straße. Er erlitt ſchwere in⸗ nere Verletzungen, einen Schädelbruch ſowie Arm⸗ und Beinbrüche und ſtarb zwei Stunden ſpäter im Krankenhaus. Tödlicher Unfall eines Nadfahrers. Karlsruhe. In Forchheim wurde Ecke Adolf⸗ Hitler und Robert Wagner⸗Straße der in den 50er Jahren ſtehende Küſer Adolf Rimmelspa⸗ cher von einem Kraftwagen angefahren und ſehr ſchwer verletzt. Die ärztliche Unterſuchung ergab u. a., daß eine Türklinke des Kraftwa⸗ gens im Rücken des Verunglückten ſteckte. R. iſt den Verletzungen bereits erlegen. Die Schuld⸗ frage iſt noch nicht geklärt. Soldat bei einem Verkehrsunfall getötet Babenhauſen. Als ſich am Donnerstag abend der Kanonier Nothof von der Kaſerne nach der Stadt begeben wollte, wurde er von einem Per⸗ ſonenkraftwagen, der einem Laſtzug ausbog und mit abgeblendeten Lichtern fuhr, erfaßt und über das Dach des Wagens auf die Straße ge⸗ ſchleudert. Der Schwerverletzte ſtarb auf dem Transport in das Dr. Ley⸗Krankenhaus in Hanau. ieder drei Schaufenſtereinbrüche in Frankfurk a. M. Die Diebe fuhren mit dem Auto vor Frankfurt a. M. In der Nacht zum Samstag kurz nach 3 Uhr ſind in der Frankfurter* ſtadt kurz hintereinander drei Schaufenſterein⸗ brüche ausgeführt worden. Bekanntlich waren erſt vor wenigen Tagen drei Burſchen mit einem Auto nachts vor einem Pelzwarenge⸗ ſchäft in der Goetheſtraße und einem Photoge⸗ ſchäft in der Kaiſerſtraße vorgefahren und hat⸗ ten nach Zertrümmerung der Schaufenſterſchei⸗ ben für insgeſamt 6000 Mk. Pelze und Photo⸗ apparate geraubt. Auch in den neueren drei Fällen haben die Täter ein Auto, und zwar einen ſchweren Autounion⸗Wagen, benutzt. Aus dem Schaufenſter eines Geſchäfts in der Frie⸗ densſtraße haben die Täter einen wertvollen Hermelinumhang erbeutet. In einem Radio⸗ geſchäft in der Schäfergaſſe wurde ein Radio⸗ apparat geſtohlen. Die wertvollſte Beute mach⸗ ten die Verbrecher in der Schillerſtraße, wo ſie vier Photoapparate entwendeten. Der Geſamt⸗ ſchaden beläuft ſich auf über 3000 Mark Die Täter haben in allen Fällen vor den betreffen⸗ den Geſchäftshäuſern angehalten, den Motor laufen laſſen und unter dem Schutz dieſes Ge⸗ räuſches die Fenſterſcheiben mit großer Gewalt eingeſchlagen. Die zunächſt liegenden Ausſtel⸗ lungsſtücke nahmen dann die Täter an ſich. Das bei der Tat benutzte Auto hatte ein All⸗ wetterverdeck und war nach hinten in Strom⸗ linienform abgeſchrägt. Es handelte ſich um einen Wagen von grauer oder grünblauer Farbe. Dieſer Wagen iſt mit ungeheurer Schnelligkeit durch die Stadt gefahren und iſt zweifellos von zahlreichen Perſonen geſehen worden, Das Erkennungszeichen konnte nicht genau feſtgeſtellt werden. Da es ſich um über⸗ aus gefährliche Einbrecher handelt, bittet die Kriminalpolizei um rege Mithilfe des Publi⸗ kums. Eine namhafte Belohung iſt für An⸗ gaben, die zur Ueberführung der Täter beitra⸗ gen, ausgeſetzt worden. Sachdienliche Angaben nimmt jede Polizeidienſtſtelle, vor allem das Einbruchskommiſſariat des Frankfurter Polizei⸗ präſidiums entgegen. Jellſame Ichmugglerfrick⸗ LPDD. Trier. Deviſenſchieber kommen auf die ſeltſamſten Einfälle, aber die Zollbeamten kom⸗ men doch auf ihre Schliche. So wurde auf dem Zollbahnhof Igel bei einem jungen Mann, der nach Luxemburg fahren wollte, bei der Kontrolle ein Zehnmarkſchein in der Krawatte gefunden. Bei einer Zugkontrolle an der luxem⸗ burgiſchen Grenze hatte eine junge Dame aus Baden 10 Mark vorgezeigt und behauptet, ſonſt kein Geld zu haben. Als ihre Kleider unter⸗ ſucht werden ſollten, geſtand ſie jedoch ein, in einem Bruſtbeutel noch 35 Mark bei ſich zu führen. Das Geld wurde natürlich beſchlag⸗ nahmt. Ein ſeltſames Verſteck hatte ſich ein junger Mann ausgeſucht, der Silbergeld über die Grenze nach Luxemburg nehmen wollte. Er legte die Silberſtücke in ſeine Schuhe. Anter⸗ wegs rutſchten die Geldſtücke aber zuſammen, und der Schieber konnte nur noch mit Mühe gehen. Dadurch fiel er den Zollbeamten auf und er mußte ſeine Fahrt unterbrechen. Der wildernde Hund feſtgeſtellt. Stuttgart. Zur Feſtſtellung des wildernden Hundes, der bei Aulendorf(Wttbg.) den Tod von nahezu 200 Schafen verſchuldet hat, ſind zahlreiche Hunde aus der Umgebung von den zuſtändigen Stellen unterſucht worden. Auf die den Hunden gegebene Einſpritzung hin gab eines der Tiere eine große Menge Schafwolle ſowie ein Stück Darm von einem zerriſſenen Schaf von ſich. womit der wildernde Hund mit Sicherheit erkannt wurde. Es handelt ſich um einen Hund aus der Umgebung von Haslach. Da bekanntlich die Beſitzer von Tieren für durch dieſe angerichteten Schäden haftbar gemacht wer⸗ den können, mag dieſer ſchwere Fall insbeſon⸗ dere auch für Hundebeſitzer eine ernſte Mah⸗ nung ſein, auf ihre Tiere zu achten. Sturm fegt Turnhalle um. Sargenroth(Ost.) Der orkanartige Sturm. der auf dem Hunsrück wütete, hat nicht nur Bäume entwurzelt und Dächer abgedeckt, ſon⸗ dern in Sargenroth auch die Halle am Huns⸗ rücker Turnerheim an der Nunkirche umgefegt, ſodaß ein Trümmerhaufen übrig blieb. Bedeutſame Funde aus unſerer Frühgeſchichte Darmſtadt. Beim Abtragen einer Sanddüne, die man zum Zuſchütten eines alten Bachbettes nördlich von Gräfenhauſen verwandte, machte man eine Reihe wertvoller Funde, die für die frühgeſchichtliche Forſchung unſerer Heimat ſehr weſentlich ſind. Es wurden mehrere Urnen aus Ton und zahlreiche Tonbruchſtücke von Schalen und Gefäßen gefunden, die alle aus der Zeit des Jahrhunderts vor oder einiger Jahrzehnte nach Chriſti Geburt ſtammen und Erzeuaniſſe der erſten germaniſchen Landnehmer in Star— kenburg ſind. In einzelnen Urnen fand man noch Leichenbrand, ferner ein langes Eiſen⸗ ſchwert in zuſammengebogenem Zuſtand das der Totenaſche beigegeben war. Im Jeichen des Molors 16579 Perſonenkraftwagen u. 10964 Krafträder in Frankfurt a. M. Frankfurt a. M. Mitte des Jahres 1937 war in Frankfurt am Main ein Beſtand von 16579 Perſonenkraftwagen und von 10964 Krafträdern feſtzuſtellen. 1935 wuden demgegenüber nur nur 13706 Perſonenkraftwagen und 7601 Kraft⸗ räder. 1936 14823 Perſonenkraftwagen und 8723 Krafträder gezählt. der Jall Veyer ö, Von Gert Lynch Es war ſchon ſpäter Vormittag, als Weyer⸗ Karl in den Hinterhof trat. Es war ſein beſter Hof. Hier war er noch nie leer ausgegangen. Er hing die Ziehharmonika über, fingerte die Tonart ab und zog breit, daß die Klänge wie Orgelton ſederten. Beim Kehrreim pflegte Karl mitzuſingen:„Mein Vater kennt mich nicht. meine Mutter liebt mich nicht, und ſterben mag ich nicht, bin noch ſo jung. Nach der letzten Strophe öffneten ſich Fenſter, und einige Münzen, in Papier eingewickelt, flogen herunter. Karl hob ſie auf und ver⸗ beugte ſich tief. Da geſchah etwas Unerwartetes. Ein kleines Mädchen, eine Schmetterlingsſchleiſe im halb⸗ langen Haar, ſchoß aus der Haustür heraus und blieb mit fliegendem Atem vor Karl ſtehen, in einer Hand eine flache Zigarrenkiſte, in der anderen eine Sparbüchſe. Das verlegene Kind konnte kein Wort hervorbringen. Karl fragte freundlich:„Wie heißt du denn? Und was bringſt du da?“ „Ich heiße Lenchen Zimmermann und muß den Hanſi begraben, weil der tot iſt. Wenn Sie für den armen Hanſi nochmal„Sterben mag ich nicht“ ſpielen, gebe ich meine Sparbüchſe her!“ Lenchen blicke mit großen Augen auf Karl. ängſtlich, er könnte es abſchlagen. Karl verſtand nicht recht, um was es ging. „Wo liegt denn der arme Hanſi?“ fragte er. Da öffnete Lenchen die Zigarrenkiſte, und auf bunten Seidenfetzchen lag Hanſi, der toe Ka⸗ narienvogel. Karl begriff jetzt und lächelte. „Gut“. ſagte er.„er ſoll ſein Grablied haben!“ „Dort hinten habe ich ſchon ein Loch ge⸗ macht“, ſagte Lenchen und wies. indem ſie die Sparbüchſe in Karls Hand legte, auf den Holun⸗ derbuſch in der Hofecke. Karl folgte dem voraus⸗ eilenden Kinde, das den welken Hanſi nochmals ſchnell an die Wange drückte, ehe es ihn in die Mulde legte. Karl ſpielte nun Sterben mag ich nicht“ für den toten Kanarienvogel und ſang den Kehrreim ſo traurig mit, daß Lenchen in Tränen ausbrach und abwechſelnd Karl und Hanſis Grab anäugte. Inzwiſchen überlegte Karl, ob er die Spar⸗ büchſe, die ſchwer in ſeiner Taſche hing, behalten dürfe. Sicherlich wußten die Eltern von nichts. Er konnte hier leicht in Unannehmlichkeiten ge⸗ raten. Er beſchloß alſo, die Sparbüchſe zurück⸗ zugeben. Jedoch es kam anders. Kaum, daß das Lied aus war, trat ein alter Herr in den Hof, ein geſticktes Käppi auf dem Kopfe und die Hände auf dem Rücken verſchlungen.„Großpapa“, rief Blick in den der Kavalier mil dem ſicheren Blick Heidelberg. Nicht weniger als 18 mal vorbe⸗ ſtraft iſt ein außergewöhnlich ſtattlicher Mann. der ſich vor der Strafkammer zu verantworten hatte. Er gehört zu denen, die durch ihr ge— wandtes Auftreten zu beſtechen pflegen und de— nen daher der Anſchluß an andere ganz beſon⸗ ders leicht gelingt. Es handelte ſich um den 31 Jahre alten Johann Faupel, der aus Weſtfalen ſtammt und ſeit ſeiner Jugend ſtändig mit den Geſetzen in Konflikt geraten iſt. Mit der Für⸗ ſorgeerziehung begann er ſchon. und dann brach⸗ te F. es allmählich trotz ſeiner Jugend auf Strafen von zuſammen mehr als acht Jahren Gefängnis u. zweieinviertel Jahre Zuchthaus. Immer handelte es ſich um Betrügereien, um Darlehen bei Leuten, denen Fauvel völlig un⸗ bekannt war, die ihm aber wegen ſeines guten und beſcheidenen Auftretens ohne weiteres Vertrauen ſchenkten. Früher, als er noch jünger war, gab er ſich als Medizinſtudent und Sohn eines reichen Vaters aus: heute pocht er zwar gleichfalls noch auf dieſen Vater, iſt aber ſelbſt doch ſchon bei ſeinen Schwindeleien zum„Arzt“ oder„Sanatoriumsleiter“ emporgeſtiegen, als der er meiſt Glauben findet. Die Frauen haben, wie er ſagt, am leichteſten eine offene Hand: überhaupt beſitzt er, ſo betont Faupel, einen untrüglichen Blick dafür, ob ihm einer Geld leihen wird oder nicht. wenn ihnen erzählt wird, wie er durch einen„unglücklichen Zu⸗ fall“ ſeine Geldtaſche verloren oder den Kof⸗ fer im Abteil liegen ließ. Die Leichtgläubigen, die auf dieſe Weiſe in allen Teilen Deutſch⸗ lands um Beträge von meiſt 10—20 Mark er⸗ leichtert wurden, ſind wohl kaum noch zu zäh⸗ len. Heute in Heidelberg waren es wieder 35 Fälle, wegen deren Faupel ſich verantworten mußte. Die Strafkammer ſtellte ſich aber auf den Standpunkt, daß dieſer„Arzt“ nun genug Lenchen,„jetzt haben wir den armen Hanſi be⸗ graben.“ Profeſſor Zimmermann kam langſam herbei und blickte fragend auf Karl, der in dem Be⸗ ſtreben, ſeine Anweſenheit zu erklären, über⸗ höflich herausbrachte:„Fräulein Lenchen er⸗ ſuchte mich um die Leichenmuſik.“ Der Profeſſor ſchmunzelte, klopfte Karl auf die Schulter. zoa die Börſe und drückte ihm eine blanke Mark in die Hand mit den Worten:„Da, nehmen Sie. Sie haben dem Kinde einen ſehn⸗ lichen Wunſch erfüllt!“ Karl, dem allmählich der Boden zu heiß wurde, bedankte ſich überſchwenglich und ſchielte auf Lenchen. Wenn die jetzt nur nicht die Spar⸗ büchſe erwähnt! Doch das Kind ſah und hörte nichts, ſondern tätſchelte mit beiden Händen Erde guf Hanſis Grab. Da beſann ſich Karl nicht länger. Er grüßte und lief mit Rieſen⸗ ſchritten dem Ausgang zu. ein unangenehmes Gefühl im Rücken, wie einer, der jeden Augen⸗ blick einen Zurückruf zu gewärtigen hat. Er atmete erſt wieder auf, als er im Stra⸗ zenverkehr untergetaucht war. Jetzt ärgerte er lich, daß er den Mut nicht aufgebracht hatte, dem Großvater die Sparbüchſe zurückzugeben.„Ich wollte dem Kinde die Stimmung nicht verder⸗ ben, darum nahm ich die Sparbüchſe zum Schein— hier iſt ſie wieder!“ So hätte er ſagen können, und es wäre glaubhaft und ehr⸗ lich geweſen. Nun aber. wo er ſich aus dem Staube gemacht hatte, war die Sache ſchon heikel geworden. Karl hatte heute die Luſt am Weiterſpielen verloren und ging nach Hauſe, wo er die Spar⸗ büchſe öffnete. Sie enthielt Silber⸗ Mefſing⸗ und Kupfermünzen im Werte von faſt 8 Mark. Was jetzt? Einerſeits kamen ihm die acht Mark wirklich gelegen! Er hatte keinen Man⸗ tel. und der Herbſt ſtand vor der Tür. Für acht Mark würde er beim Trödler einen ganz netten Mantel kriegen. Andererſeits war er bisher immer ein ehrlicher Kerl geweſen: und daß ihm Lenchens Sparbüchſe nicht zuſtand, das wußte er auch. Eine dumme Sache. Er wollte ſich Zeit laſſen und verſchob den Entſcheid bis zum Abend. Doch auch am Abend konnte er ſich noch nicht entſcheiden. So verſchob er die Gewiſſensfrage auf den nächſten Morgen. Am Morgen aber regnete es, und der Wind pfiff durch die Klei⸗ der. Da ſiel die Entſcheidung. Karl nahm die acht Mark und kaufte ſich einen getkagenen Mantel halbdunkler Farbe mit Grätenmuſter. Damit war der Fall für Karl erledigt. Aber auch Weyer⸗Karl ſelbſt iſt erledigt. nämlich bei dort Bewohnern des Hofes und allen, die davon örten. Gerichtssaal Leute kuriert habe, weshalb ſie ihn durch dau⸗ ernde Sicherungsverwahrung feſtſetzte. Dazu kamen drei Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt. Jetzt wird ihm alſo der untrügliche Blick nichts mehr nützen. 16000 Mt. in handkaſchen verſleckl Frankfurt a. M. Im Oktober vorigen Jahres begab ſich der Kaufmann Karl Wolf nach Ber⸗ gien. Er führte dabei, ohne die Genehmigung zu beſitzen, 16000 RM. aus. Das Geld wurde auf 25 Handtaſchen verteilt. und dort hinter dem Futter verſteckt. Die Handtaſchen nahm Woli als Reiſemuſter mit. Weitere 5000 Mark gab er zur Sicherſtellung dem Moritz Günther 2. aus Burg bei Koblenz, der ihm behilflich war. Für ſeine Bemühungen erhielt Günther 2000 RM. Als Günther unter dem Verdacht der Beihilfe zum Deviſenverbrechen verhaftet wurde, konnten u. a. die 5000 Mark beſchlagnahmt worden. Das Schöffengericht verurteilte Günther wegen der geleiſteteten Beihilfe zum Deviſenvergehen zu einem Jahr Gefängnis u. 2000 RM. Geldſtrafe. Anweidmänniſches Verhallen Ein bemerkenswertes Urteil. Gießen. In einem Prozeß wegen Jagdver⸗ gehens fällte die Gießener Strafkammer ein bemerkenswertes Urteil. Die Anklage richtete ſich gegen zwei Jagdpächter aus Frankfurt am Main, die im Kreiſe Friedberg eine Jagd ge⸗ vachtet hatten. Bei der Ausübung ihres Jagd⸗ rechts dicht an der Grenze ihres Jagdbezirkes ſchoſſen ſie eines Tages einen Haſen an. der aber über die Grenze hinauslief. Die beiden Angeklagten liefen hinterher und verfolgten das Wild, wobei ſie auch mit einer langen Stange in einem Kanalrohr herumſtießen, in das ſich der krankgeſchoſſene Haſe geflüchtet gie hören im Rundfunk.. Dienstag, 8. Februar Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel. Morgenruf. 6.30: Konzert. 102 Dithmarſchen das Ländeken deep an der See. 10.30: fröhlicher Kindergarten. 1130: Dreißig bunte Minu- ten. 12. Konzert. 13.45: Nachrichten. 14: Allerlei von Zwei bis Drei! 15.15: Werke großer Meiſter. 15.40: Die Wehrmacht im Buch. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Zeitgenöſſiſche Kammermuſik. 18.30: Muſik auf dem Trautonium. 18.55: Die Ahnentafel. 19.10: : und jetzt iſt Feierabend. 20: Otto Kermbach ſpielt. 21: Deutſchlandecho 21 15: Deutſcher Kalen⸗ der: Februar. 22: Nachrichten. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23—24: Otto Kermbach ſpielt. Frankfurt 6: Morgenlied. Morgenſpruch. Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtif. 8.30: Nachrichten. 10: Dithmarſchen das Ländeken deep an der See. 10.30: Muſik zur Werkpauſe. 11.40: Hausfrau, hört zu! 11.50: Was iſt Adel? 12. Konzert. 13: Nachrichten. 14.10: O holde Frou Muſica! 15: Das Dorf der Schneider: Schornsheim. 15.15: Vom Wünſchen 15.30: Lotte geht ins Umſchulungslager. 15 45. Das Volk erzählt. 16: Konzert. 18: Zeitageſchehen. 18.30: Der fröhliche Lautſprecher. 19: Nachrichten. 19 10: Fahr' mit mir in die Ferne. 21: Zwei Kilogramm Heitere Erzäh⸗ lung. 21.10: Kleine Abendmuſik. 22: Nachrichten. 22.30: Spätmuſik. 24—2: Nachtkonzert. Stuttgart 6: Morgenlied, Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 7: Nach⸗ richten 8.10. Gymnaſtik 8.30: Muſik am Morgen. 10: Deutſche Bauernſtuben aus dem Südoſten unſeres Erdteils erzählen. 1130. Volksmuſik 12: Konzert. 14: Muſikaliſche Kurzweil 16: Muſik am Nachmittag. 18: Lorbeer iſt ein bittres Blatt, dem, der's ſucht, und dem, der's ha: 18.30: Griff ins Heute. 19: Nachrich⸗ ten. 1915: Alte liebe Weiſen. 20: Der Herrenfahrer. 21: Konzert. 22: Nachrichten. 22.35: Tanz und Unter⸗ baltung. 24—2: Nachtkonzert. hatte. Eine Woche ſpäter wiederholte ſich in gleicher Weiſe dieſer Vorgang bei einem ande⸗ ren Haſen, der diesmal in das Maisfeld des Jagdaufſehers des angrenzenden Bezirks hinein⸗ lief. Von dort aus trieben die Beiden den Ha⸗ ſen wieder in ihr Revier zurück. Wegen dieſes Vorfalls waren beide vom Amtsgericht in Friedberg wegen Jagdvergehens zu je einen Monat Gefägnis verurteilt worden. Sie legten gegen dieſes Urteil Berufung ein. die nunmehr vor der Gießener Strafkammer verhandelt wurde und bei der die Angeklagten ſehr übel wegkamen. Das Berufungsgericht be⸗ jahte nach der Beweisaufnahme die Schuldfrage in vollem Umfang, erkannte aber im Gegenſatz zu der Vorinſtanz das unweidmänniſche Verhal- ten der Angeklagten als einen Grund zu einer weſentlich höheren Strafe an. Es erhöhte da⸗ her die Gefängnisſtrafe von je einem Monat auf je drei Monate Gefängnis. 35 kleine Ichnäpſe gelrunken Ein gerichtliches Nachſpiel Baumholder. In Kreiſen beim Baumholder gab es vor einigen Wochen in einer Gaſtwirt⸗ ſchaft ein nicht alltägliches Zechgelage. Einige Männer betraten die Gaſtwirtſchaft, die zunächſt Bier tranken. Einer von ihnen nahm alsdann noch 35 kleine Schnäpſe zu ſich. Anderntags wurde der Mann tot in ſeinem Bett aufge⸗ funden. Der Mann war beim Erbrechen er ſtickt. Bei dieſer Zecherei tat auch ein vier⸗ zehnjähriger Junge mit. Das Mädchen, das damals in der Gaſtwirtſchaft bediente, erhielt zwei Strafbefehle von je 15 Mark, einmal, weil ſie einem Betrunkenen noch Alkohol, und dann. weil ſie einem 14 jährigen Jungen Bier verab⸗ reichte. Da Berufung gegen die Strafbefehle eingelegt wurde. hatte ſich das Mädchen nun vor Gericht wegen Vergehen gegen das Schank⸗ ſtättengeſetz zu verantworten. Das Mädchen wurde freigeſprochen, weil nachgewieſen wurde, daß der Mann, der die Schnäpſe trank, nicht betrunken ins Lokal kam. Der vierzehnjährige Junge ſah viel älter aus, ſodaß das Mädchen nicht wiſſen konnte, daß es ſich hier um einen Schuljungen handelte. Ein junger Tangenichls Er wollte auf Koſten der Mitwelt leben. Mannheim. 14 Einzelfälle von Mietbetrug, Urkundenfälſchung, einfacher und erſchwerter Diebſtähle ſowie Unterſchlagung bilden diesmal die Anklage gegen den erſt 24 Jahre alten mehrfach vorbeſtraften Rudolf Magsmann aus Frankfurt am Main, der auf dem beſten Wege zum aſozialen Volksſchädling iſt. Bezeichnend für die Geiſtesverfaſſung dieſes Angeklagten iſt ein während ſeiner letzten Straftat beſchlag⸗ nahmter Kaſſiber, der vom Schöffengerichtsvor⸗ ſitzenden heute verleſen wurde. M. ſchrieb einem „Bundesgenoſſen“, daß er nach Verbüßung ſei⸗ ner Strafe nur noch auf Koſten ſeiner Mitmen⸗ ſchen leben werde.— Der Angeklagte iſt ge⸗ ſtändig und räumte ein, daß er die Betrugsab⸗ ſicht jeweils vor Begehen der Tat gehabt habe. Die vielen Beutezüge führten ihn durch eine ganze Reihe deutſcher Städte, und überall wur⸗ den die Menſchen, welche dem Angeklagten Be⸗ ſchäftigung oder Wohnung gaben, mit einer Raffiniertheit und Rückſichtsloſigkeit beſtohlen. wie ſie ſelten anzutreffen iſt. Stets bediente ſich M. auch falſcher Namen und gab ſich als Ja⸗ ſpektor eines größeren Verſicherungsunterneh— mens aus. Nur ſeine Jugendlichkeit bewahrte den haltloſen Angeklagten vor einer Zuchthaus ſtrafe. Das Urteil lautete auf 2 Jahre 3 Mo⸗ nate Gefängnis und 3 Jahre Ehrverluſt unter Anrechnung von 11 Wochen Unterſuchungshaft. Geſängsnis für Denunzianlen Gießen. In einem anonymen Schreiben zeigte der Hch. O. aus Gießen einen Bekannten wegen angeblichen Werkzeugdiebſtahls an. Der Brief⸗ ſchreiber, vor Gericht geſtellt, wollte die Ge⸗ ſchichte von einer Bekannten gehört haben, hatte aber nicht ſo viel Verantwortungsbewußtſein, vor ſeiner Anzeige die Dinge nachzuprüfen. Die gerichtliche Unterſuchung ergab daß die Behaup⸗ tungen des O. gegen ſeinen Bekannten vollkom- men unbegründet waren. Wegen dieſes heim⸗ tückiſchen Angriffs aus dem Hinterhalt der Ano⸗ nymität mut der Angeklagte. ſo urteilte die Große Strafkammer, auf zwei Monate ins Ge⸗ fängnis. 1 1 ö 0 Trotz großer Ueberlegenheit nur ein Unentichſeben Amicitia Viernheim— FV Hockenheim Wenn wir in unſerer Samstag⸗Vorſchau das Spiel in Hockenheim als eine für die Amicitia ſchwer zu löſende Aufgabe bezeich⸗ neten, ſo hat ſich dies als richtig erwieſen. Hockenheim lieferte unſeren„Gruͤnen“ eine große Partie, leiſtete gewaltigen Widerſtand und der nie erlahmende Kampfeseifer gab der Hockenheimer Elf das beſondere Gepräge. Al⸗ lerdings ſtand auch die Göttin Fortuna voll⸗ ſtändig auf Seiten des Gaſtgebers. Viele heikle Situationen ſpielten ſich vor dem Hocken⸗ heimer Heiligtum ab und beſonders die zweite Spielhälfte, wo Viernheim aber auch ganz und gar die überlegene Partei war, brachte unzäh⸗ lige Torgelegenheiten. Knapp darüber oder daneben, an die Querlatte oder an den Seiten⸗ pfoſten ging meiſtens der ſchon im Tor ge⸗ glaubte Ball. Oder aber wurde das Leder eine ſichere Beute des vortrefflichen Hocken⸗ heimer Hüters. Wie geſagt, viel Glück war bei Hockenheim. Unſere Amicitia gefiel im Ganzen genommen weitaus beſſer als am letz⸗ ten Sonntag. Die Fünferreihe war in ihren Angriffen viel überlegter und auch die Schuß⸗ freudigkeit hat ſich etwas geſteigert, trotzdem hier aber immer noch zu wünſchen übrig bleibt. Die Läuferreihe mit Ph. Krug als rechtem Läufer(für Schmitt H., der im Sturm mit⸗ wirkte), ſchlug ſich tapfer. In der Abwehr und im Aufbau machte man ſeine Sache gut. Die Hauptſtütze war aber wieder das Schlußdrei⸗ dreieck, das trotz den drei Gegentoren gut gefallen konnte. Verheißungsvoll beginnt das Spiel für Viernheim, denn ſchon nach wenigen Minuten bietet ſich die erſte große Chance, die jedoch un⸗ verwertet blieb. Viernheims Angriff zeigt ſich von ſeiner beſten Seite, ſetzt die gegneriſche Abwehr gewaltig unter Druck. Doch nur Eck⸗ bälle ſind die Erfolge, die nichts einbringen. Und während dieſer Drangperiode fällt Hok⸗ kenheims Führungstreffer, der im Anſchluß an einen plötzlichen Durchbruch erzielt wird. Doch das Unglück ſchreitet ſchnell... Schon acht Minuten ſpäter heißt es 2:0 und wenig darauf ſogar 3:0 für Hockenheim! Wie ſoll das enden? Soll man wirklich beide Punkte verlieren? Drei Tore— ſie bedeuten viel und wollen geſchoſſen ſein! Unbeeinflußt deſſen ſpielen unſere„Grünen“ weiter kämpfen un⸗ entmutigt, und ſehen ihre Arbeit auch durch Erfolge belohnt. Müller Joſ. erzielt das erſte Gegentor und kurz vor Seitenwechſel verbeſ⸗ ſert Kiß 4 auf 3:2. Dann beginnt die zweite Hälfte, die Viern⸗ heim, wie ſchon erwähnt vollſtändig überlegen geſtaltete. Die Hockenheimer ſind vollſtändig umklammert und erhalten niemals freien Raum zur Entwicklung ihrer Angriffe. Immer wieder ſteht die gegneriſche Abwehr im Brenn⸗ Sp. gew. un. verl. Tore Pkt Amicitia Viernheim 17 13 2 2 53:23 28 Feudenheim 45 1 gd 20 Käfertal 17 4 5 498 29 09 Weinheim 10% S M Seckenheim„ Den Friedrichsfeld e Heddesheim 13ů— 2 1 Ilvesheim 1 de m 07 Mannheim i Phönix M'heim 17 4 4 9 25:36 12 Hockenheim 2 10 Neulußheim 11 U Z 08 M'heim 1 2 1 8 Meine Damen! Meine Herren! Kommen Sie noch heute ins Central und ſehen ſich mit Erfolg an Der größte Lacherfolg der je da war. 2 Adam und Emma im Paradies. Eine tolle Sache iſt 55 38 punkt. Unabläſſig rollen die Angriffe unſerer Grünen und es erweckte den Anſchein, als ob Hockenheim trotz allen guten Willens niemals dieſem gewaltigen Druck ſtandhalten könnte. Aber nur noch zum Ausgleich reichte es un⸗ ſeren Mannen und zwar durch Kiß 3. Das wohlverdiente Siegestor blieb ihnen verſagt. Weitere Reſultate in Unterbaden⸗Weſt: 07 Mannheim— 08 Mannheim Friedrichsfeld— Ilvesheim Heddesheim— Seckenheim Käfertal— Neulußheim 09 Weinheim— Feudenheim * Aicht mehr viel jehlte zu einer Ueberraſchung Viernheims Handballer leiſteten dem Tabellenführer gewaltigen Widerſtandl! Leutershauſen— TV Viernheim 5:4(4:2) Die Gaſtgeber, die gegenüber dem Vorſpiel mit ziemlich umformierter Aufſtellung antra⸗ ten, führten den Kampf mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln und es hatte zu Beginn des Spieles den Anſchein, als ob Viernheim um eine eindeutige Niederlage nicht herumkäme. Schon nach ungefähr 10 Minuten waren die Gaſtgeber mit 3:0 davongezogen und die Aus⸗ ſichten der Viernheimer waren während dieſer Zeit alles andere als roſig. Immer noch drängte Leutershauſen. Effler im Tor und die großartig aufgelegte Verteidigung verhin⸗ derten weitere Verluſttreffer. Zwei Strafwürfe ſtellten dann das Reſultat auf 3:2 und kurz vor Halbzeit kam Leutershauſen zum vierten Tore. Nach Seitenwechſel diktierte meiſt die Turnerelf das Geſchehen, vergaß aber im ge⸗ gebenen Moment das Schießen. Leutershau⸗ beendet einen Angriff mit dem 5. Tor. Un⸗ entmutigt kämpfte Viernheim weiter und war dann auch noch zweimal erfolgreich. Doch für den Ausgleich reichte es nicht mehr. Der ge⸗ waltige Endſpurt ſetzte etwas verſpätet ein und ſo verließ Leutershauſen als knapper und glücklicher Sieger das Spielfeld. ** 9 Turner⸗ Fußballer ſcheiden aus dem Pokalwettbewerb! Im zweiten Pokalſpiel konnten die Turner gen FV Rheinau nicht beſtehen und unterlagen auf eigenem Platze 0:3. Viernheimer Tonfilmſchau Der größte Luſtſpielſchlager, der je da war, „Der Muſtergatte“ Heute Montag letzter Tag! Das Filmwerk hat ein mitreißendes Tempo und ebenſo die größten Lachſtürme, ſogar am laufenden Band, ſodaß die begeiſterten Zu⸗ ſchauer von der Atmoſphäre unbändiger Hei⸗ terkeit angeſteckt werden. Soviel ſchallendes Gelächter hat man ſchon lange nicht mehr ge⸗ hört. Dieſen übermütigen Film, der das Pub⸗ likum in eine ſchmunzelnde, kichernde, lachende Menge verwandelt, müſſen Sie unbedingt auch miterleben!— Meine Damen! Sind Sie mit Ihrem Gatten zufrieden? Sicherlich haben Marktüberſicht ber Lanbesbauernſchaft Von Seiten der Landwirtſchaft hat das Angebot in Kartoffeln aller Art in der letzten Zeit zugenommen. Aber da Verteiler wie auch Verbraucher in unſerem Gebiet noch über ge⸗ nügende Beſtände verfügen, können als Speiſe⸗ kartoffeln nur geringe Mengen aufgenommen werden. Dagegen nehmen ſowohl Heſſen⸗Naſ⸗ ſau als auch beſonders Rheinland und Weſt⸗ falen laufend einige Ladungen Futterkartoffeln auf. Der größte Teil des Verſandes wird aber zur Zeit in Fabrikkartoffeln für die nord⸗ deutſchen Fabrikbetriebe getätigt. Die Preiſe ſind durch die Frachtzuſchüſſe der Hauptver⸗ einigung befriedigend. Während in Heſſen⸗Naſſau die Getreide⸗ ablieferung nur noch kleine Mengen ergibt, die meiſt an die Landmühlen gehen, wurden am Oberrhein mittel⸗ und norddeutſcher Schiffs⸗ weizen angeboten; während für die Main⸗ mühlen Zuweiſungen in Frage kommen. Die Landwirtſchaft bleibt aber gehalten, im letzten Ablieferungsmonat alles verfügbare Brotge⸗ treide abzugeben. Roggen wird aus unſerem Gebiet nur noch wenig verladen, ſodaß an Rhein und Main gelegene Mühlen ſich mit norddeutſchem Rog⸗ gen verſorgen müſſen. Die Vorräte reichen aber meiſt für die nächſten Monate aus. Braugerſte kann vorläufig mangels Bezug⸗ ſcheine nicht aufgenommen werden. Es iſt aber ein Angebot von Futtergerſte dringend er⸗ wünſcht. Hafer wird für die Heeresverwal⸗ tung geſucht. Weizenmehl wird nach Verringerung der Verarbeitervorräte wieder beſſer aufgenom⸗ men, trotz der kleinen Vermahlungsquote ge⸗ nügend angeliefert. Roggenmehl hat dagegen ſehr ruhiges Geſchäft, wenn auch die hieſigen Mühlen ihr gutes Mehl laufend abſetzen köͤn⸗ nen. Aber in den Städten muß ſich der Rog⸗ genbrotverbrauch wieder ausdehnen. Die Beſchickung der Schlachtviehmärkte mit Rindvieh und Schweinen iſt außerordentlich reichlich, ſodaß die Landwirtſchaft 9 auf einen vorſichtigeren, abgeſtuften Verkauf der noch vorhandenen Beſtände einſtellen muß. Die Verarbeiter ſind mit Fleiſch ausreichend eingedeckt. Die Reichstierſtelle kann aber wei⸗ tere Herausnahmen nicht leiſten. Kälber wären ebenfalls reichlich vorhanden, auch von guter Qualität. Im Februar ſollte auch auf dem Land der Kalbfleiſchverzehr ausgedehnt werden. Das Geſchäft in Hammelfleiſch ge⸗ ſtaltet ſich wegen der ziemlich hohen Verbrau⸗ cherpreiſe ſehr langſam. Nur vor den Ein⸗ topfſonntagen können größere Auftriebe ab⸗ geſetzt werden. Die Milcherzeugung bleibt in den nördlichen Gebieten recht gut, während in den Seuchen⸗ bezirken noch kleine Rückgänge in der Anlie⸗ ferung vorhanden ſind. Der Trinkmilchver⸗ brauch hat aber wieder zugenommen. Trotz⸗ dem konnte die Buttererzeugung noch ein wenig ausgedehnt werden. Nach Verſorgung der Verteiler mit Butter, wurde aus den Ein⸗ gängen der heſſiſchen Molkereien, auch Kur⸗ heſſens, ein größerer Ueberſchuß von Butter an das Rheinland verladen. Die neue Ver⸗ teilung hat ſich befriedigend eingeführt, da ſich die Verbraucherſchaft allgemein mit der not⸗ wendigen Kürzung des Fettverbrauches be⸗ faßt. Im Käſemarkt wurden Hartkäſe beſſer gekauft. Auch Sauermilchkäſe ſind befriedigend aufgenommen worden. Quark dient in zuneh⸗ mendem Maße als Aufſtrichmittel. Die Eier⸗ erzeugung iſt infolge der Witterungsſchwan⸗ kung in den Landgebieten noch recht zurück. Da aber auch Kühlhauseier nur noch be⸗ chränkt vorhanden ſind und die Einfuhr von Friſcheiern bedeutende Koſten verurſacht, muß ſich der Markt zur Zeit mit einer knappen Be⸗ lieferung zufrieden geben. Kernobſt iſt reichlich vorhanden. Für die guten Qualitäten werden die Höchſtpreiſe er⸗ zielt; während geringere Ware nicht immer glatt aufgenommen wird. Apfelſinen ſind wenig vertreten, und dann auch nur zu ziem⸗ lich hohen Preiſen. Die Zufuhren von aus⸗ ländiſchen Aepfeln ſind ſehr beſchränkt. In Gemüſe ſind alle Verbrauchermärkte reichlich und vielſeitig beliefert, ſodaß die Hausfrauen in allen Sorten preiswerte Einkaufsmöglich⸗ keiten finden. Neben Kohl⸗ und Wurzelgemüſe ſtehen Salate und auch Spinat ſchon in aus⸗ reichenden Mengen zur Verfügung. Für den Eintopfſonntag ſollte vor allen Dingen auch Wirſing mehr verwendet werden. . dd D ͥ Sie manches an ihm auszuſetzen! Seine all⸗ abendlichen Stammtiſchbeſuche haben Sie oft verärgert, Sie fanden es unpaſſend, wenn er verſtohlen, aber doch Ihrem ſcharfen Auge allzu offenſichtlich, anderen Damen ſeine Auf⸗ merkſamkeit ſchenkte, Sie hielten es für rück⸗ ſichtslos, wenn er ſeine freie Zeit nicht ganz Ihnen widmete, und reſigniert haben Sie dann feſtgeſtellt: Ein Muſtergatte iſt er nicht! Aber, meine Damen! So ein Muſtergatte, iſt auch nicht das wahre Glück; Sie werden es nicht glauben, aber Heinz Rühmann wird Sie überzeugen!— Meine Herren! Lügen haben kurze Beine! Wenn Sie auch bisher es glän⸗ zend verſtanden haben, Ihre Frau von der Wichtigkeit Ihrer abendlichen Unternehmun⸗ gen zu überzeugen— eines Tages kommt ein guter Freund und öffnet Ihrer Frau die Au⸗ gen. Und dann kann es Ihnen paſſieren, daß Ihre Frau mit dieſem Freund bummeln geht — denn ſelbſtverſtändlich muß ſie ſich revan⸗ chieren! Aber das mögen Sie nun wieder nicht! Dann kann es Ihnen gehen, wie Hans Söhn⸗ ker, der ſeinen Freund Heinz Rühmann, den Muſtergatten, für einen Trottel hält und plötzlich erkennen muß, daß ſtille Waſſer tief ſein können. Nicht immer hat man das Glück, daß alles gut geht und nichts paſſiert! Des⸗ halb, meine Herren, müſſen Sie mit Ihrer Frau den Muſtergatten ſehen. Zuerſt wird Ihre Frau ſchmunzeln und Ihnen triumphie⸗ rend ſagen:„Siehſt du, das iſt noch ein Mann!“ Aber warten Sie ab, wer zuletzt lacht, lacht am beſten, und gegen Schluß des Filmes werden Sie zu Ihrer Frau ſagen können:„Ihr Frauen ſeid auch nicht beſſer!“ Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck; Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— Da. J. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. DER MUSTERGATTE“ Ae Wegen Umzug. Jodes- 1 Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, unseren lieben Vater, Schwiegervater, Groß vater, Schwager u. Onkel, Herrn Johann Winkenbach 4. heute vorm. 12.30 Uhr nach langem, schwerem Leiden, wohlversehen mit den Tröstungen unserer hl. Kirche, im 79. Lebensjahre, zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Viernheim, den 6. Februar 1938 In tiefer Trauer: Dle Hlnterbllebenen Die Beerdigung findet am Dienstag nachmittag 3.30 Uhr vom Trauerhause, Blauehutstraße 4, aus statt. Jodes- 17 Anzeige Gott, dem Allmächtigen hat es gefallen, unseren lieben Onkel und Bruder, Herrn Andreas Kindhäuser Gemelnderechner l. R. nach längerem Leiden, versehen mit den Tröstungen unserer hl. Religion, im Alter von 77 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Viernheim, Pittsburg(USA), Bensheim, Schimsheim, Mainz, Bürstadt, Hahnheim, Eppertshausen, 5. Februar 1938 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Wilhelm Blaeß und Frau geb. Hindnauser Die Beerdigung findet am Dienstag, 8. Februar, nachm. ½4 Uhr vom Friedhofe in Gernsheim aus statt. Schäler. ungen hund Mann mit Stammbaum für Gartenarbeiten billig zu verkaufen. und als Ausläufer Ludwigſtr. 5 ſofort geſucht. Gärtnerei Eiſele Klappwagen u. ve dre— ſowie einen Kin⸗Werbt für Ein faſt neuenen Klnder⸗ derſtuhl Eure Heimat⸗ zu verkaufen. Lorſcherſtr. 15 zeitung! Das Schaujenſter allein macht es nicht! Die Waren verkaufen ſich nicht von ſelbſt.— Man muß ſie anbieten N barum ur in der Gernneimerbolkszellung UQedbddbddddddddddddddddddcddddddddod dd wdodwdwow www 1 0 In N * 9. Fr., erster großer in allen Rãumen im „Löwen“ Luuldnadnuaudauunaünadaunuamnumnununmmnnanmmunnuumunnnanmnununmamdnnnnnuunluamunmnnlmmunmmmnnumunuuununnnmnununmuunmnumnuununnuunmunnunuuuuunnnueuluu lluuadäaadnaandunuudunuunanannummmnuunmmnumnmmmmnnmmnmluumunmmununmunnnumunumluumnmmnuunmuunann c——— — — ẽ * — 1 112 U 9 Ant für der ulfeld Fut l Wirt fund it runs die geſ len det Die miniſte Preußi ralfeld die ge. plan worden Konſeg Ten“, Aufgab Del cen de deutſche überall der de In ſein wirtſchg dieses g nur auf deutſche 6310 füßl geb ſchafflic abhär allen ge einem unterſch egt abe pflich keine mache lande lität deutſe fleiß de ternehrm dem. pflchun Etgebni 1! 0 l deſet 5 gerd ſind, die hahe Ju Aterrati ſer Best burg er Ahe al; nichtz al ſund 25 unden kräff, zem off ereit 1