nn lden. Bat G olg ren N 9 lag fen . — — — 11 . 75 1 1 5 4 9 17 — 5 5 54 3 4 R eee Verlautbarung * Nummer 34 Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungswelſe: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugsprels: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. FFC eiertagen. iernheimer 7 einſchließlich Botenlohn, Donnerslag den 10. Februar 1938 Verkündigungsblatt der NS AP. Viernheim Anzelrgenprets: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg., im Text⸗ teil für 1 mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 aültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13. Fernſpr. 153. PS L'haſen 15101 14. Jahraang heule antworlel Japan den Mächlen Verlaulbarung über die befremdende Taktik Englands, Amerikas und Jrankreichs Gegen gelarnlke Aufrüſlung Belehrung über das zlärkeverhällnis der Flollen Tokio, 10. Februar. Die japaniſche Regierung will ſchon am heu⸗ tigen Donnerstag ihre Antwort auf die Flot⸗ tennoten an die Botſchafter Englands. Ame⸗ rikas und Frankreichs überreichen, in der aus den bereits mitgeteilten Gründen eine Erklä⸗ 5— 2 über die japaniſchen Baupläne abgelehnt wird. b Gleichzeitig wird Japan in einer beſonderen zu der befrem denden Taktik der drei Mächte Stellung neh⸗ men, die tendenziöſe Gerüchte über die ja pa⸗ niſche Flottenrüſtung und die durch⸗ aus begründete und daher vorauszuſehende ab⸗ lehnende Antwort Japans als Vorwand für die eigene Aufrüſtung nehmen wollten. Das Kräfteverhältnis Japans zu Amerika oder England zeige ſchon heute eine ſo deutliche Veberlegenheit dieſer Staaten., daß Japan es dem Urteil der übrigen Welt überlaſſen könne, ob eine weitere Aufrüſtung der ſchon hochge⸗ rüſteten Flottenmächte oder die von Japan un⸗ verändert geforderte Abrüſtung im Intereſſe der Erhaltung des Weltfriedens liege. Japan ſei ſofort bereit, über die Abrüſtung und be⸗ ſonders über die Beſeitigung der An⸗ griffswaffen zu verhandeln. * Schon vor einigen Tagen war bekannt ge⸗ worden, daß die japaniſche Regierung die Note der drei Mächte Amerika, England und Frank⸗ rei in ablehnendem Sinne beantworten werde. Die offizielle japaniſche Antwort iſt zwar bis heute noch nicht erfolgt, aber es wird heute aus Japan erneut berichtet, daß das ja⸗ paniſche Außenamt und die Marineſtellen grundſätzlich entſchloſſen ſind, das ultimative Erſuchen der anfragenden drei Mächte abzu⸗ lehnen. Dabei iſt zu betonen, daß Japan nichts unverſucht laſſen werde, um die Beziehungen zu den Flottenmächten„auf die traditionelle Grundlage freundſchaftlicher Verſtändigung zu⸗ rückzuführen“. Japans Politik zu den übrigen Mächten iſt alſo nach wie vor verſöhnlich bei aller Betonung ſeines eigenen nationalen Standpunktes in der Fernoſtfrage. Hier iſt Ja⸗ pan entſchloſſen, jegliche Einmiſchung in dieſe Angelegenheit, wie ſie in dem gemeinſamen Vorgehen der drei Mächte erblickt werden könne, entſchieden zurückzuweiſen. 5owjelruſſiſch-eſtniſcher Iwiſchenfall Drei Eſten am Peipusſee getötet Reval, 10. Febr. Auf dem Eiſe des Peipus⸗See hat ſich ein neuer eſtniſch⸗ſowietruſſiſcher Grenzzwiſchenfall ereignet, der diesmal auf eſtniſcher Seite drei Todesopfer ge⸗ fordert hat.„ Nach einer bierüber veröffentlichten Meldung von eſtniſcher Seite waren am Dienstagfrüb zwei eſtniſche Grenzwächter mit einem Kutſcher zu der üblichen Patrouille längs der abgeſteckten inneren Grenzlinie ausgefahren, die bekanntlich 500 Meter von der eigentlichen Grenze entfernt liegt. Bis zum Abend kehrten ſie jedoch von ihrer Fahrt nicht zurück. In der Nacht zum Mittwoch teilten dann die ſowjet⸗ ruſſiſchen Grenzbehörden in Dow der eſtniſchen Grenzwache mit, daß die vermißten Grenzwäch⸗ ter bei einem Feuergefecht den Tod gefun⸗ den hätten. Die Sowjetruſſen behaupteten, daß die eſtniſchen Grenzwächter ſowjetruſſiſches Ge⸗ biet betreten hätten in der Abſicht, ſowjetruſſi⸗ ſche Fiſcher feſtzunehmen. Die eſtniſchen Grenz⸗ behörden wurden gleichzeitig aufgefordert. die 7 0 der Grenzwächter an der Grenze abzu⸗ olen. In dieſem Zuſammenhang ſei daran erinnert. daß vor etwa drei Wochen auf dem Eiſe des Peipus⸗Sees z wei ſowietrufſiſche Grenzwächter, die eſtniſche Fiſcher nach Sowjetrußland verſchleppen wollten. von eſtni⸗ ſchen Grenzwächtern erſchoſſen wurden, als ſie, wie ſo häufig, in eſtniſches Gebiet eindrangen Zweifellos handelt es ſich bei dieſem neuen Zwi⸗ ſchenfall um einen Racheakt der Sowjet⸗ ruſſen, die den wahren Sachverhalt durch. lügneriſche Darſtellungen verſchleiern wollten. Gewallſam verſchleppl Reval, 10. Febr. Der neue ſchwere Grenzzwiſchenfall auf dem Eis des Peipus⸗Sees, bei dem zwei eſtniſche Grenzwächter und ein Kutſcher von ſowietruſſi⸗ ſchen Grenzwächtern erſchoſſen wurden, bat in der eſtländiſchen Oeffentlichkeit ſtarke Erre⸗ gung hervorgerufen. In ihren Kommentaren weiſen ſämtliche Blätter die verlogenen ſowietruſſiſchen Be⸗ hauptungen energiſch zurück, daß die beiden eſt⸗ ländiſchen Grenzwächter den Verſuch gemacht hätten, ſowietruſſiſche Fiſcher von ſowietruſſi⸗ ſchem Gebiet nach Eſtland zu verſchleppen. Die eſtländiſchen Zeitungen kommen daher zu dem Schluß, daß die Vermutung nahe liege, die eſtländiſchen Grenzwächter ſeien mit Gewalt von ſowietruſſiſchen Grenzwächtern auf ſowiet⸗ ruſſiſches Gebiet verſchleppt worden, um ſich an ihnen für die kürzliche Erſchießung von zwei den eſtniſchen Wachtpoſten Widerſtand leiſten⸗ den ſowietruſſiſchen Grenzwächtern auf eſtni⸗ ſchem Hoheitsgebiet zu rächen. Offenſive bei Alfambra übgeſchloſſen Ergebnis: 950 Quadrallilomeler in vier Tagen erobert Salamanca, 10. Februar. Die nationale Offenſive im Abſchnitt Alfa bra kann als abgeſchloſſen gelten. Die Bolſchewiſten, die auf einer Länge von 50 Kilometern die nationale Straßenverbin⸗ dung Saragoſſa⸗Teruel von Oſten her bedrohten und ſtellenweiſe bis auf 1000 Meter an dieſe Straße herangekommen waren, ſind durch die Operationen der letzten Tage durch⸗ ſchnittlich 20 bis 40 Kilometer weit von dieſer Verbindung nach Oſten zurückgewor⸗ fen worden, ſo daß jede Gefahr feindlicher Ueberfälle behoben iſt. Die Erfolge der nationalen Truppen ſind umſo bedeutender. weil der Gegner im Ab⸗ ſchnitt Alfambra ſeine beſten Streitkräfte zu⸗ ſammengezogen hatte, um einen Durchbruch auf die nationale Heerſtraße durchzuführen. Die Beule Nach amtlichen Feſtſtellungen eroberten die Nationalen während der viertägigen Offenſive ein Gebiet von 950 Quad rat⸗ Jngend ſoll aufs Land! Ein Aufruf Baldur von Schirachs zur Landarbeil Berlin, 10. Febr. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, hat eine Verfü⸗ gung erlaſſen, in der es u. a. heißt: Zur Ge⸗ winnung der Nahrungsfreiheit iſt es notwendig, daß der deutſchen Landwirtſchaft ein dauernder und ausreichender Nach wuchs von Jugendlichen geſichert wird. Es iſt eine der dringendſten Forderungen Fachar⸗ beiter der Landwirtſchaft zu gewinnen. Der Reichsbauernführer Darré hat die Landar⸗ beit in allen ihren Verufszweigen zur gelern⸗ ten Arbeit erhoben. Er hat zu dieſem Zweck die Landarbeitslehre und die ländliche Haus⸗ arbeitslehre als Grundausbildung für alle landwirtſchaftlichen Berufe geſchaffen. Landar⸗ beit und ländliche Hausarbeit ſind damit nicht nur notwendige, ſondern auch geachtete Le⸗ bensberufe geworden. Der Weg in dieſe Berufe führt zu einer ſicheren Zukunft; denn das Recht auf Ausbildung, die Aufſtiegsmöglich⸗ keit und eine ausreichende Exiſtenz werden ge⸗ währleiſtet. Es gilt im beſonderen, die Jungen und Mädel aus dem Bauerntum für dieſe Berufswege zu gewinnen, um ſie damit dem Land und ſeinen Aufgaben zu erhalten. Ich verfüge daher, daß die Hitlerjugend ſich dieſer Aufgabe zur Verfügung ſtellt.“ Von Jchneemaſſen eingeſchloſſen Der Norden der Vereinigten Staaten wurde in den letzten Wochen von ſchweren Schnee⸗ fällen heimgeſucht. Auf zahl⸗ reichen Eiſenbahnlinien wurde der Verkehr völlig unterbunden. Hier wird eine Maſchine ausge⸗ ſchaufelt. die vom Schnee völlig eingeſchloſſen war. Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) graph“ berichtet, nunmehr ſeien die kilometern. Zwei Batterien 10.5 Ztm.⸗ Geſchütze, 43 Minenwerfer, über 400 Maſchinen⸗ gewehre, rund 10 000 Gewehre, drei Tanks und etwa 100 gebrauchsfähige Laſtkraftwagen und Perſonenautos fielen in die Hand der natio⸗ nalen Truppen. Abgeſchoſſen wurden neun Bombenflugzeuge und drei Jagd⸗ flugzeuge. Die Verluſte der Bol ſchewiſten ſind außerordentlich hoch. Bis jetzt konnten 4258 Leichen gefallener Gegner beerdigt werden. Die Zahl der Gefangenen und Ueberläufer be⸗ trägt 8500. Die Ortſchaft Villalba⸗Baja, in die eine nationale Patrouille eindrang, iſt von den Bolſchewiſten in ihrer bekannten Zerſtörungs⸗ wut vollkommen ausgeplündert und teilweiſe zerſtört worden. Role Befehlshaber verſaglen London, 10. Februar. Die„Times“ befaßt ſich am Mittwoch in einem Leitartikel mit dem ſiegreichen Vor⸗ marſch der Nationalſpanier an der Teruel⸗Front. Das Blatt ſchreibt dazu, der Sieg des Generals Avila ſei ſtrategiſch wichtig. wichtiger aber ſei der Beweis, daß die Natio⸗ naliſten die Initiative wiedergewonnen und die bolſchewiſtiſchen„Befehlshaber“ völlig verſagt hätten. indem ſie ihre Ziele lediglich auf die praktiſch bedeutungsloſe Ein⸗ nahme der Stadt konzentriert hätten. Das be⸗ weiſe ihre empfindliche Schwäche. Sie ließen ſich zu Manövern verleiten, anſtatt ihre Ver⸗ e zu erkennen und zu beherr⸗ en. Angelſächſiſches Kanonenfuller London. 10. Februar. Bekanntlich pflegt ein Teil der engliſchen Preſſe kühnſte Phantaſiemeldungen über die Anweſenheit von Italienern bei den national⸗ ſpaniſchen Truppen zu verbreiten. Heute kommt nun ein Madrider Bericht des„Daily Telegraph“ der wahren Lage ſchon etwas näher. Das Blatt beſchäftigt ſich mit den hohen Verluſten. die die internationale Bri⸗ gade bei den Kämpfen um Teruel erlitten hat und weiſt darauf hin. daß auch ſtarke britiſche Gruppen bei Teruel eingeſetzt wurden. Mit mehreren hundert Engländern ſeien am 31. Dezember 650 Nordamerikaner und 400 Kanadier an die Teruel⸗Front ge⸗ worfen worden. Seit dieſem Zeitpunkt ſind ihre Reihen ſtark gelichtet worden.„Daily Tele⸗ engliſch ſprechenden Mitglieder der internationalen Brigade von der Front zurückgezogen worden e ee ſich auf dem Wege in das Hinter⸗ and. Frankreich umwirbl den Ilam Paris, 10 Februar 300 algeriſche Bürgermeiſter. Generalräte und Verwaltungsdelegierte, haben gegen die Pläne des ehemaligen Staatsminiſters Violette energiſchen Proteſt eingelegt, der die bevorzugte Verleihung des Stimmrechts und die tä⸗ tige Mitarbeit eines Teiles der Eingeborenen⸗ bevölkerung in der Verwaltung Algeriens vorgeſchlagen hatte Sie haben eine Entſchlie⸗ ßung gefaßt. in der es heißt, die allmähliche Entwicklung der Eingeborenenbevölterung habe die Erreichung der Unabhängigkeſt in⸗ nerhalb des franzöſiſchen Staatsverbandes zum Ziel. Jede andere Löſung führe zu tödlichen Gegenſätzen. Die Herauskriſtalliſierung einer mit Vorrechten bedachten Bevölkerungsſchicht würde nun die allmähliche Entwicklung un⸗ möglich machen. Die Eingeborenen, beſäßen ihre eigene mohammedaniſche Ord⸗ nung und hätten kein Intereſſe daran, im franzöſiſchen Parlament vertreten zu ſein, da die dort angenommenen Geſetze auf ſie nicht angewandt würden. Die Bürgermeiſter und Generalräte erklären deshalb„nicht in drohen⸗ der Weiſe, ſondern in ſchmerzerfüllter Gelaf⸗ ſenheit“ daß ſie bei Annahme der Vorlage im Parlament ſich verpflichtet ſähen, ihre Aemter niederzulegen. Geballler Viriſchafkseinſatz Welch ein Unterſchied zur Vorkriegszeit! Da⸗ mals betreute das Reichsamt des Inneren ne⸗ ben ſeinen vielen anderen Aufgaben auch die geſamte Wirtſchaftsgeſetzgebung, die Sozial-, Induſtrie⸗ und Gewerbepolitik, die Probleme des Binnen⸗ und Außenhandels. Schon im Kriege begann eine Aufſpaltung, die nachher zunächſt abgeſchloſſene Formen annahm. Mit dem Vierjahresplan kam wieder⸗ um alles in Bewegung. Der Bevollmächtigte des Führers, Generalfeldmarſchall Göring, wollte von vornherein keinen bürokratiſchen Apparat aufbauen. An dieſem oberſten Grund⸗ ſatz wurde feſtgehalten, aber der Natur der Sache entſprach es, daß Sonderaufgaben auch Sonderbearbeiter nötig machten. Und um nun wieder die ſich damit entfaltende Tendenz zur Bürokratiſterung abzudämmen, in der auch immer die Gefahr einer Zerſplitterung der Willensbildung und Arbeitsrichtung liegt, wurde jetzt das Reichswirtſchaftsminiſterium ganz in den Bereich des Vierjahresplanes ein- gegliedert. Aus der Rede ſeines neuen Leiters geht die klare Abſicht hervor, auf dieſe Weiſe die Bürokratiſierungstendenz zu dämpfen. Da⸗ mit wird auch manchen Pfiffikuſſen der Weg verlegt, auf den Klavieren zweier Bürokratien zu ſpielen. Göring bleibt oberſter Meiſter des Vierjahresplans. Um ein in der angelſächſi⸗ ſchen Preſſe viel gebrauchtes Bild zu verwen⸗ den: Er iſt Leiter des Gehirntruſts. Von be⸗ ſonderen Einzelaufgaben bleiben unter ſeiner unmittelbaren Leitung das Reichskommiſſariat für die Preisbildung, ſowie eine Reihe von Geſchäftsgruppen, von denen die wichtigſten ſind: Ernährung, Arbeitseinſatz, ausländiſche Zahlungsmittel, Verkehr und Forſten. Aus⸗ führendes Organ in allen Bereichen der In⸗ duſtrie⸗ und Gewerbepoltitik, ſowie des Außen⸗ handels iſt das neugeformte Reichswirtſchafts⸗ miniſterium. Ferner: Es iſt kein ⸗Zufall, daß bei der feier⸗ lichen Einführung des Reichswirtſchaftsmini⸗ ſters Funk in ſein neues Amt auch der Re⸗ präſentant der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, anweſend war. Sein langjähriger Mit⸗ arbeiter Staatsrat Schmeer übernimmt un⸗ ter Ernennung Hauptabteilung III des Reichswirtſchaftsmini⸗ ſteriums, alſo die Abteilung für Wirtſchafts⸗ organiſation und für Gewerbepolizei. Iſt die Deutſche Arbeitsfront die eine Flügel⸗ ruppe, ſo das Heer die andere Eine Reihe hoher Generalſtabsoffiziere, die bisher Abtei⸗ lungsleiter im unmittelbaren Amtsbereich Gö⸗ rings als Bevollmächtigtem für den Vierjah⸗ resplan waren, ſind in das Reichswirtſchafts⸗ miniſterium übergetreten. Das damit verbun⸗ dene Gerede von einer„Militariſierung“ in ausländiſchen Zettungen iſt ſchlechthin töricht. Es gilt der alte Satz, daß wer den Frieden will, die Kriegsfähigkeit vorbereiten muß. Bei der Bedeutung der modernen Wirtſchaft und Technik für die heutige Kriegsführung iſt der Eintritt der hohen Generalſtäbler in die un⸗ mittelbare Wirtſchaftsplanung genau ſo ſelbſt⸗ verſtändlich wie die eben geſchilderte Heran⸗ ziehung der Deutſchen Arbeitsfront. Eine Hauptaufgabe des Miniſteriums wird die Förderung der deutſchen Ausfuhr ſein, deren bemerkenswerte Eraebniſſe ſchon in den Vorjahren durch ſtarken Willenseinſatz erreicht wurden. Damals kam uns ein weltwirtſchaft⸗ licher Aufſchwung zuaute. während fetzt unſere Anſtrengungen angeſichts einer ſtockenden Welt⸗ wirtſchaft angeſpannt werden müſſen. Berufswellkampf im Rundfunk Berlin, 10. Februar Die Eröffnungskundgebung zum Reichs⸗ berufs wettkampf aller ſchaffenden Deut⸗ ſchen, die am Freitag im Berliner Sportpalaſt ſtattfindet, wird am Montaa dem 14 Februar, in der Zeit von 16.30 bis 21 Uhr jeweils von den einzelnen Reichsſendern übertragen. Was muß man bei der Berufswahl wiſſen? In wenigen Wochen gehen 537 433 Jungen und 510 308 Mädchen von den Schulen ins Be⸗ rufsleben über. Zu den Fragen der beruflichen Nachwuchslenkung ſpricht am Donnerstag, dem 10. Februar, 21 Uhr, im Deutſchlandſender der Sachbearbeiter für den beruflichen Einſatz der Jugendlichen bei der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung, Oberregierungsrat Handrick. horkhy wieder in Budapeſt Warſchau, 10. Februar. Der fünftägige Staatsbeſuch des ungariſchen Reichsverweſers v. Horthy in Polen fand mit einem mehrſtündigen Aufenthalt in der polniſchen Hauptſtadt ſein Ende. Nach der Kranzniederlegung am Grabmal des Unbekann⸗ ten Soldaten nahm der ungariſche Reichsver⸗ weſer an einem Eſſen teil. das der polniſche Staatspräſident zu ſeinen Ehren gab. Sodann begaben ſich Reichsverweſer v. Horthy und Außenminiſter Kanya mit ihrem Gefolge, begleitet vom polniſchen Staatspräſi⸗ denten, von Marſchall Rydz⸗Smigly. Außen⸗ miniſter Beck und anderen hohen Vertretern militäriſcher und ſtaatlicher Stellen zum War⸗ ſchauer Hauptbahnhof, von dem ſie die Rück⸗ reiſe nach Budapeſt antraten. In einer für die Preſſe beſtimmten Erklärung brachte, der unga⸗ riſche Außenminiſter Kanya, der bereits vor⸗ geſtern in Warſchau eingetroffen iſt, ſeine Ge⸗ nugtuung über den herzlichen Empfang zum Ausdruck, den der ungariſche Reichsverweſer in Polen gefunden hat. Er glaube., einen beſon⸗ deren Wert der polniſch⸗ungariſchen Freund⸗ chaft in der Tatſache erblicken zu können, daß ft in erheblichem Amſang zur Verbeſſe⸗ rung der Atmoſphäre im Donau⸗ raum beitragen kann, was nicht nur im In⸗ tereſſe Ungarns und Polens, ſondern ganz Eu⸗ topas gelegen ſei. zum Miniſterialdirektor die Do iſt Budenko? hinler den Kuliſſen des Bukarester GplI.-Sandals Bukareſt, 10. Februar Die Abendblätter beſchäftigen ſich weiter mit Das Regie⸗ dem Verſchwinden Budenkos. rungsblatt Targ Noaſtra“ läßt zwei Mög⸗ lichkeiten offen: Verbrechen oder ührung. Die zweite Annahme ſei ſcheinlicher. Budenko müſſe betäubt worden ſein. „Porunca Vremii“ ſtellt die Wahl zwiſchen Entführung und freiwilligem Verſchwinden. Das Blatt weiſt darauf hin, daß der Chauffeur des Geſandtſchaftswagens mehr wiſſe, als er bisher ausgeſagt habe, und daß ſeine Ausſage eh denen anderer Perſonen im Widerſpruch ehe. f Hierzu verlautet aus unterrichteten Kreiſen, daß die Rolle des Chauffeurs mehr als dunkel iſt. Frau Kukolie w, die Frau des ſowjetruſſiſchen Geſandtſchaftsſekretärs, hat zwiſchendurch die Bemerkung gemacht, ſie habe Budenko am Sonntag abend zu Fuß weg⸗ gehen ſehen. Später ſtritt ſie jedoch dieſe Be⸗ merkung ab. Der Chauffeur, der Budenko ge⸗ fahren haben will, heißt Iwan Kondra⸗ ſchow und iſt vor eineinhalb Jahren aus Moskau nach Bukareſt gekommen. Als der Sowjetgeſandte Oſtrowſki am Frei⸗ tag vergangener Woche abreiſte, hatte er Ent⸗ wahr⸗ ſich von ihm in auffallend herzlicher Weiſe verabſchiedet. Er habe ihn auf dem Bahn⸗ ſteig dreimal umarmt und geküßt, wäh⸗ rend zwiſchen Oſtrowſki und dem Taß⸗Ver⸗ treter eine ſichtbare Spannung beſtand. Bodrow iſt einer ſener Kommuniſten, die un⸗ ter dem Deckmantel des Journaltds⸗ mus als GP U.⸗Spitzel arbeiten. Er hatte Oſtrowſki zu beaufſichtigen. Budenko kam erſt kürzlich nach Bukareſt. In welchem Zuſam⸗ menhang ſteht ſeine Ankunft mit Oſtrowſkis Ahreiſe, iſt nun die Frage. Budenko wohnte mit anderen Sowfetdiplomaten zuſammen. Als die Polizei Montag nacht mit ihren Nachforſchun⸗ gen begann, waren alle Papiere, die irgend einen Aufſchluß über ſeine Perſon hät⸗ ten geben können, verſchwunden. Sie dürf⸗ ten von Kuboliew und Bodrow beſeitigt wor⸗ den ſein, bevor ſie ihre Anzeige erſtatteten. Die rumäniſchen Grenzbehörden haben Bu⸗ denko nicht bemerkt. Er kann aber einen falſchen Paß benutzt oder den Grenzübergang an einer nicht beaufſichtigten Stelle, vielleicht auf dem ber über die Donau nach Bulgarien vollzogen aben. Jud Jacobs Kaffeebuch . Ein Muſterbeiſpiel jüdiſcher Geſinnungsakrobalif Wien, 10. Februar In dem Prozeß gegen die Judenſipp⸗ . I Jacob ſetzte der Staatsanwalt nach den Reden der Verteidiger ſeine Schluß⸗ ausführungen fort, in denen er, um verſchiedene Angaben der Anwälte zu entkräften, neues Ma⸗ terial gegen Heinrich Eduard Jacobs vorbrachte Et erklärte, er kenne nur ein Buch des jüdiſchen Schreiberlings„Dämo⸗ nen und Narren“ Intereſſanter aber viel⸗ leicht als dieſes ſei eine Beſprechung des Bu⸗ ches durch E Cohn, der ſich Emil Ludwig nennt, in der es unter anderem heißt: Kor⸗ ruption von Wien bis Paris, non Paris bis zum Maro. Das mutige Bekenntnis zum . pro toto iſt der Sinn diefer Dich⸗ ung. Aber noch eine andere Tatſache beleuchte die Geſinnungsart zum Schlage der Angeklagten. Dieſer Jacob, der im Weltkriege aus bomben⸗ licherer Ertappe ein begeiſtertes Buch geſchrie⸗ ben hat, dann ſpäter in der Schweiz die wei⸗ tere Entwicklung der Dinge abgewartet habe, ſei nach dem Kriege zur ſozialiſtiſchen Linken geſtoßen. Im Jahre 1932 habe er ſich aber ein Muſterbeiſpiel von jüdiſcher Geſinnungs⸗ akrobatik a geleiſtet. Jacob habe zunächſt in Artikeln ge⸗ ſchrieben, daß in allen Bevölkerungskreifen Oeſterreichs ein ausgeſprochener Haß gegen die Monarchie beſtehe. Er habe die Behauptung aufgeſtellt, daß die Sozialdemokratie mit Recht auf der Hut ſei, da der verſtorbene Bundeskanz⸗ ler Dr. Dollfuß beabſichtige, mit Hilfe des Ermächtigungsgeſetzes die Rechte der Arbeiter zu zertrümmern. In einer Oppelner Rede habe dann derſelbe Heinrich Eduard Jacob Bundes⸗ kanzler Dr. Dollfuß mit der„legendären Geſtalt des Habsburger Monar⸗ chen verglichen, der durch 70 Jahre Oeſterreich regierte“ und habe erklärt, daß Dr. Dollfuß nur deshalb, weil der Parteikampf das Parlament lahmlegte, gegen ſeinen Willen den Weg zum autoritären Regime ergriff. Weiterhin wies der Staatsanwalt darauf hin, daß Jacob durchaus nicht ſo welt⸗ und geld⸗ fremd geweſen ſei, wie er das glauben machen wollte. Er habe ſich für ſein„Kaffebuch“, das er als eine Syntheſe des öſterreichiſchen Menſchen bezeichnete, von einem Wiener Kaffee⸗ importhaus überreichlich bezahlen laſſen. Dabei ſei überdies das Buch zum großen Teil gar nicht von ihm, ſondern von einer gewiſſen Julie Hahn geſchrieben worden. Er habe ſich alſo außerdem noch mit fremden Federn geſchmückt. Der Staatsanwalt prangerte ſchlteßlich noch die verbrecheriſchen Methoden der Alice Lam⸗ pel⸗Jacob und der Mutter des ſauberen Ge⸗ ſchwiſterpaares, der Martha Jacob, an. Selbſt dieſe 70jährige Frau, ſo erklärte er, habe ſich wie eine geriſſene Gaunerin benommen. Als z. B. die Polizei eine Hausſuchung in der Jacob⸗ ſhen Wohnung durchführte, habe dieſe Frau be⸗ laſtende Briefe in eine Leinenhülle gepackt und zum Fenſter hinausgehangen. Frankreichs Luftwaffe ausgebaut Bericht Daladiers über die Reform der Landesverleidigung Paris, 10. Februar. Landesverteidigungsminiſter Daladler, Luftfahrtminiſter Guy⸗la⸗Chambre und Kriegsmarineminiſter Bertrand erſtatteten am Mittwoch vor den vereinigten Kammeraus⸗ ſchüſſen für Heer, Kriegsmarine und Luftfahrt über die Reform der Landesverteidigung Be⸗ richt. Daladier erläuterte die neue Zuſammen⸗ faſſung der Landesverteidigung und wies vor allem auf die großen Anſtrengungen hin, die für den Ausbau der Luftwaffe unter⸗ nommen werden müßten. Er berichtete über die erſten unter der Oberleitung von General Gamelin durchgeführten Maßnahmen und über die Vorkehrungen zur Beſchleunigung der Her⸗ ſtellung des Kriegsmatertals. Ueber dieſe amtliche Verlautbarung hinaus erfährt man, daß die finanzielle An⸗ ſtrengung auf dem Gebiet der Landesver⸗ teidigung nach den Ausſagen der Ausſchußmit⸗ glieder ſehr wohl mit der Verteidigung der Währung und des Schatzamtes in Einklang zu bringen ſet, da es ſich finanziell lediglich um Berichtigungen der für das laufende Jahr vor⸗ geſehenen Kredite handeln würde. In der Rüſtungsinduſtrie würde man eine Ausnahme von der 40⸗Stunden⸗Arkeitswoche machen, und genügend Ueberſtunden vorſehen, und zwar nicht nur in den Arſenalen und in den verſtaatlich⸗ ten Werken, ſondern auch bei den Privatunter⸗ nehmen, die Rohſtoffe oder Material für Lan⸗ desverteidigungszwecke liefern. Frankreich baul 35 000-Tonner Paris, 10. Februar Im Kammerausſchuß für Landesverteidigung erklärte der Kriegsmarineminiſter Bertrand, er werde in einem der nächſten Miniſterräte die Genehmigung zum Bau von 2 neuen 35 000⸗ Tonnen⸗Linienſchiffen außerhalb des Flotten⸗ hauabſchnittes für 1938 beantragen. Die zur Zeit im Bau befindlichen Kriegsſchiffe ſeien im Rückſtand: der Bau müſſe beſchleunigt werden, ſonſt würde die italieniſche Kriegs flotte 1942 einen größeren Tonnagegehalt an neuen Schiffen haben als die franzöſiſche, und Frankreich würde dann nicht mehr imſtande ſein, allein die ihm im Mittelmeer obliegenden Aufgaben zu erfüllen. Hyſteriker an der deine Ein treffendes Urteil aus Rom Rom, 10. Februar. Der italieniſche Sender Rom befaßte ſich in einer eigenen Stellungnahme beſonders in⸗ tereſſant mit dem Echo der Weltpreſſe zu den letzten innenpolitiſchen Ereignif⸗ ſen in Deutſchland und führte u. a. aus: Es muß überraſchen, daß die in Deutſchland ſtattgefundenen Veränderungen in den Kom⸗ mandoſtellen in Frankreich Alarm und unbe⸗ gründete Auslegung gefunden haben. England hat vor kurzem eine Verjüngung bei der Be⸗ ſetzung der höchſten Stellen in Heer und Marine vorgenommen und in Frankreich wurde eine militäriſche Konzentration erſten Ranges be⸗ ſchloſſen, ohne daß ſich dazu in Deutſchland der geringſte Widerſtand erhoben hätte. Umſomehr verwundert die Welle der Nervoſität, die über Frankreich hinweggegangen iſt, das doch andere ſchwerwiegendere Fragen zu diskutieren hätte, und deſſen Zeitungen die Lage ſo weit drama⸗ tiſtieren, daß der„Temps“ ſeinen Leitartikel mit „Kaltes Blut“ überſchreibt und zu der alten Phraſe zurückkehrt„Die Grenze Englands liege am Rhein“ als ob irgend jemand ernſtlich das Leben der Nation bedrohe. 8 Hlojabinowilſchs Befriedungswerk Belgrad, 10. Februar Auf einer Veranſtaltung der jugoflawiſchen radikalen Gemeinſchaft erklärte der Senatsprä⸗ ſident Maſchuranitſch, er hege als Kroate den Wunſch, daß Dr. Stojadinowitſch. der ſo große außenpolitiſche Erfolge errungen habe, nunmehr auch die ſogenannte kroatiſche Frage löſe oder wenigſtens eine Löſung vor⸗ bereite. Miniſterpräſident und Außenminiſter Dr. Stojadinowitſch entgegnete darauf, ür die Löſung der wichtigen innerpolitiſchen ragen müßten zwei Vorausſetzungen gegeben ein: erſtens ſei ein leerer Magen ein ſchlechter Ratgeber für das Volk, deshalb werde er ſich die Hebung des Volkswohlſtandes durch eine geſunde Wirtſchafts- und Finanzpolitik ange- legen ſein laſſen. Zum zweiten ſei die Siche⸗ rung des Friedens an allen Grenzen Vorbe— dingung. Das verlange eine gute Außen⸗ politik, die er angeſtrebt habe Nach dieſer Feſtſtellung ſchloß Dr. Stojadinowitſch mit den Worten:„Ich werde ſehr glücklich ſein, wenn ich etwas dazu beitragen kann zur Löſung je⸗ nes Problems, das unter dem Namen kroati⸗ ſche Frage bekannt iſt.“ Dieſe Erklärung des Miniſterpräſidenten und Außenminiſters wird in zuſtändigen Kreiſen dahin gedeutet, daß er nach den großen innen- und außenpolitiſchen Erfolgen der letzten Zeit daran gehen wird, das Verhältnis zu den Kroaten von Grund auf zu regeln. Görings Dank Berlin, 10. frebruar. Anläßlich ſeiner Ernennung zum General⸗ feldmarſchall hat Miniſterpräſident Göring aus dem In- und Auslande Glückwünſche in ſo überaus großer Zahl erhalten. daß es ihm un⸗ möglich iſt, jedem einzelnen perſönlich zu dan⸗ ken. Generalfeldmarſchall Göring ſpricht daher auf dieſem Wege allen denen, die ſeiner ſo freundlich gedacht haben, ſeinen herzlichen Dank aus. Glaube und schönheil Gymnaſtiklehrerinnen ſollen mitarbeiten Berlin, 10. Februar. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur bon Schirach, richtet an alle Gymnaſtiklehrerinnen folgenden Aufruf zur Mitarbeit: „Ein neues Werk iſt im Entſtehen. Unſere nationalſozialiſtiſche Jugendbewegung will die 17—21 jährigen Mädchen in ihrer Gemeinſchaft erfaſſen, die dem Weſen und den Wünſchen der Mädel dieſer Altersſtufe ent⸗ ſpricht. Gymnaſtikkurſe, Sport und Bewegungs⸗ ſpiele, ſowie Arbeitsgemeinſchaften kultureller Art ſollen im Rahmen des BdM.⸗Werkes „Glaube und Schönheit“ für alle Angehörigen. der neuen Organiſation veranſtaltet werden. Gymnaſtiklehrerinnen, helft dabei mit. Ihr ſeid dazu berufen, gemein⸗ ſam mit unſeren BdM.⸗Sportwartinnen die weibliche Jugend auszubilden und ihrem Schön⸗ heitsideal zu dienen.' keiten und Erfahrungen für die große Erzie⸗ hungsaufgabe unſerer Jugendbewegung ein⸗ ſetzen. Wir ſetzen eine größere Zahl hauptamt⸗ licher Kräfte ein und bedürfen einer ſtarken ehrenamtlichen Beteiligung. Es gilt, unſerem Glauben und unſerem Schönheitsideal zu die ⸗ nen! Die Jugend hat die Parole„Glaube und Schönheit“ auf ihre Fahne geſchrieben. Die Jugend Adolf Hitlers ruft euch! Meldun⸗ gen zur Mitarbeit bitte ich, an das BdM.⸗Werk „Glaube und Schönheit“, Reichsjugendführung. Berlin NW'ͤ40, zu richten. Beileid des Führer zum Tode des Prinzen Nikolaus von Griechenland 88 Berlin, 9. Februar Der Führer und Reichskanzler Majeſtät König Georg II. von Griechenland, ebenſo Ihren Kgl. Hoheiten dem Prinzregenten Paul und der Prinzeſſin Olga von Jugoflawien zum Ableben des Prinzen Nikolaus von Grie⸗ chenland telegraphiſch ſeine Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. Unruhige Nächte in Wien Wien, 10. Februar. Unter ziemlichem Aufſehen durchfuhren in der Nacht zum Mittwoch Polizefabteilungen in Ueberfallwagen und auf Krafträdern die Haupt⸗ traßen der Innenſtadt und der äußeren Bezirke. Wie die Mittagsblätter dazu mitteilen, hätten die Behörden Nachrichten erhalten, daß, ähnlich wie in den vergangenen Tagen, Jugendkundge⸗ bungen geplant waren, Tatſächlich konnten grö⸗ ßere Menſchenanſammlungen beobachtet werden, die zerſtreut wurden. Eine Reihe von Perſonen wurde nach dieſen Blättern feſtgenommen. * Wien, 10. Februar. In dieſer Woche ſind in Wien große Mengen un verkauften Gemüſes, darunter auch zehn Waggon Spinat, vernichtet worden. Wie die Blätter dazu mittetlen, iſt dieſe unge⸗ wöhnliche Maßnahme darguf zurückzuführen. daß der Gemütſehandel durch die immer ſtärker werdende Selbſtverſorgung der Bevölkerung und durch das Sinken der Kaufkraft ſchwer betroffen ſet. Kleine poliliſche Nachrichlen Der Führer und Reichskanzler hat S. M. dem König Georg II. von Griechenland, eben⸗ ſo Ihren kgl. Hoheiten dem Prinzregenten Paul und der Prinzeſſin Olga von Jugofla⸗ wien zum Ableben des Prinzen Nikolaus von Griechenland telegrafiſch ſeine Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. Der Staatsſekretär im Reichsinnenminiſte⸗ rium Dr. Pfundtner hielt vor einer dichtge⸗ drängten Hörerſchaft im Staatswiſſenſchaft⸗ lichen Inſtitut der Budapeſter Univerſität einen Vortrag über„Der ſtaatsrechtliche Aufbau des Dritten Reiches“. Reichsminiſter Ruſt ſandte an den Muſik⸗ wiſſenſchaftler Profeſſor Dr. Max Seiffert ein Glückwunſchtelegramm zum 70. Geburtstag. Der 10. Arabiſche Aerztekongreß iſt am Mitt⸗ woch in Bagdad eröffnet worden. Der Kon⸗ greß ſteht unter der Schirmherrſchaft König Ghazis, der die Eröffnungsanſprache hielt. Ueber 400 arabiſche Aerzte ſind nach Bagdad gekommen. darunter 230 aus Aegypten, Syrien und anderen arabiſchen Ländern. Hauptthe⸗ men des Kongreſſes ſind Malaria, Wechſelfie⸗ ber und andere Tropenkrankheiten. Der lettiſche ſtellvertretende Miniſterpräſi⸗ dent iſt zurückgetreten. 10 000 Bergarbeiter der engliſchen Kohlen- aruben in Onllwyn(Grafſchaft Glamorgan, Wales) traten am Mittwochmorgen in den Ausſtand. Der Oberſte Verteidigungsrat Italiens hat am Mittwoch unter dem Vorſitz Muſſolinis ſeine 6. Sitzung abgehalten. Unterhaus lehnt Lebensmittelſtapelungspläne all London, 10. Februar. Das Unterhaus behandelte heute die Frage der Zweckmäßigkeit einer Lebensmittelſtapelung für den Kriegsfall. Am Schluß der Sitzung lehnte das Haus den Antrag des Labour-Abge⸗ ordneten Parker auf Anlegung einer ſolchen Re- ſerve mit 198 gegen 180 Stimmen ab. Wir wollen eure Fähig⸗ hat Seiner 7 — —— — CF Ne Holde und ri Leben Enna „lamm leinen 5 fühtt f Det Enn Gedant Die; vof iht den Ve Tages t zu beob Kontine Stadt. Wet ige lan Ein U aufblice der ande ſizt. U — bohrt nd fat 55 Jehlt De fu Shlutt — Inen Nau F Eides . 5 ee eee ngen auch rden. ingt⸗ — ———— * 7b. —— . I 0 10 e 4 Hanns Reinholz Die dank von Enaland ind nervös Die abenteuerliche Geschicite der größten Banknotenfälschung (9. Fortſetzung) Dorothy ſieht ihren Vater feſt an. Aber der lacht.„Du biſt ſehr klug, Kleine. Aber willſt du mir vielleicht verraten, wie wir heute noch feſtſtellen ſollen, wohin Burnett und die „flammende Emma“ während ihres Aufent⸗ dab Whitchurch das Papier geliefert aben?“ „Natürlich“, ſagt Dorothy ernſthaft,„aller⸗ dings dadurch, daß ihr ſie beobachtet, werdet ihr es niemals erfahren. Man wird ſie vielmehr fragen müſſen..“ 5 Nun iſt aber Walter Miller doch für einen Augenblick ſprachlos.„Du biſt ja verrückt“, kann er dann zu ſeiner Tochter nur ſagen. a Dorothy quittiert mit einem kleinen vor⸗ wurfsvollen Lächeln.„Du ſollteſt nicht ohne Grund ſo beleidigend gegen eine Dame werden“, meint ſie,„ſondern mich erſt einmal anhören. Nämlich: Dorothy wird verſuchen, die Be⸗ kanntſchaft der„flammenden Emma“ zu machen. Wie das geſchehen ſoll? Das weiß ſie ſelbſt noch nicht. Aber irgend einen Weg wird es ſchon geben. Und wenn ſie erſt die„flammende Emma“ kennt, dann wird ſie wohl auch eines Tages mehr erfahren.. Walt Miller hat ſchweigend zugehört. Dann machte er eine bedauernde Geſte, ſo, als wollte er ſagen: Meinetwegen kannſt du tun, was du willſt. Laut ſagte er nur:„Du haſt mitunter eine rege Phantaſie, Kleine. Ich fürchte, die Wirklichkeit ſieht anders aus.“ b Aber Dorothy hat die letzten Worte gar nicht mehr gehört. Sie überlegt ſchon wieder. Und dann ſagt ſie ſehr langſam:„Natürlich brauche ich einige Hilfsmittel“. Und als ihr Vater ſie fragend anfteht:„Du mußt mir erſtens eine ge⸗ fälſchte Banknote beſorgen. Aber keine von den guten, ſondern eine möglichſt ſchlechte Fälſchung. Und dann brauche ich außerdem einen Schein, auf dem mir beſtätigt wird, daß ich ſoeben aus dem Gefängnis entlaſſen worden bin 6. Kapitel Eine neue Spur taucht auf Das gute Papier des Schlächters Battrick Im Tee⸗Raum eines Londoner Warenhauſes. Es iſt 5 Uhr nachmittags. 8 Eine junge Dame mit auffallend rötlich⸗ blondem Haar ſitzt an einem einzelnen Tiſch und rührt nachdenklich in ihrem Teeglas. Das Leben fängt an, langweilig zu werden, denkt Emma Burnett, die in ihren Kreiſen die „flammende Emma“ genannt wird. Seit dem kleinen Abenteuer in Witchurch ſitzt man ſchon wochenlang tatenlos in London herum und führt das Leben eines Einſiedlerkrebſes. „Darf ich hier Platz nehmen?“. Emma Burnett blickt hoch. Eine nette, junge Dee ela gekleidet, ſteht vor ihr. itte!“ Die junge Dame läßt ſich ſchweigend an ihrem Tiſch nieder. Emma Burnett muſtert ſie ver⸗ ſtohlen. Aber die neu Angekommene merkt nichts davon. Sie ſtarrt vor ſich hin und ſcheint mit vielen und offenbar nicht ſehr freudigen Gedanken beſchäftigt zu ſein. N Die„flammende Emma“ wendet ſich langſam von ihr ab. Es iſt ihr lieb, daß die Fremde nicht den Verſuch macht, ein Geſpräch anzufangen. Den auch Emma Burnett hat viel zu Überlegen und möchte dabei nicht geſtört werden. Sie wiederholt ſich noch einmal, daß das Le⸗ ben, das ſie jetzt führt, langweilig iſt. Burnett hat in den letzten Tagen viel Mühe gehabt, ſie zu beſchäftigen.„Ein paar Wochen müſſen wir uns noch ſtill verhalten“, 96 er geſagt,„eines Tages werden ſie ſchon aufhören, uns dauernd zu beobachten. Dann fahren wir beide nach dem Kontinent hinüber. Paris iſt auch eine ſchöne Sie 5 9 daß eine lange Zeit ſind. 5 Ein leihe Seufzer an ihrem Tiſch läßt ſie aufblicken. Der Seufzer kam unzweifelhaft von der anderen jungen Dame, die an ihrem Tiſch ſitzt. Und als Emma Burnett genauer hinſieht — wahrhaftig, das Mädel weint ja! Ganz leiſe und faſt unmerklich weint ſie vor ſich hin. Emma Burnett beugt ſich vor. Fehlt Ihnen etwas?“ fragt ſie.„ Die junge Dame richtet ſich erſchrocken auf. Schluckt ein paar Mal. „ein paar Wochen“ „Danke—, ſagt ſie voller Unruhe,„nein— mir fehlt nichts...“ Haſtig kramt ſie währenddeſſen Handtaſche herum, zieht das Taſchentuch her⸗ vor, um ſich das Geſicht abzuwiſchen. Und da⸗ bei fällt aus ihrer Taſche ein kleiner Zettel heraus, flattert zu Boden. Emma Burnett bückt ſich nach dem Zettel, reicht ihn der Fremden. Die iſt noch mehr er⸗ in ihrer ſchrocken. Verſtört ſteckt ſie den Zeflel zu ſich, grüßt kurz und erhebt ſich, Aber da iſt Emma Burnett neben ihr. Einen Augenblick, liebes Kind“, ſagt ſie und ſchiebt ihren Arm unter den der Fremden. Denn Emma Burnett hat gute Augen. Der Zettel, den ſie da aufgehoben hat, iſt unzwet⸗ felhaft der Entlaſſungsſchein eines großen Ge⸗ fängniſſes Die„flammende Emma“ kennt dieſe Scheine gut genug. Unten auf der Straße bleibt Emma ſtehen. Sieht die Fremde mitleidig an.„Hunger?“ fragt ſie dann leiſe. Die Fremde nickt. „Kommen Sie“, ſagt Emma darauf und zieht ſie mit ſich.„wir werden erſt einmal etwas (Fortſetzung folgt.) Men Mailänder Thealer niedergebrannt Jigarrenſtummel weggeworfen Acht Millionen Schaden Mailand, 10. Febr. Das Teatro Lirico in Mailand wurde am Mittwochvormittag durch einen Brand faſt voll ſtändig zerſtört. Das Feuer, das ſich wahrſchein⸗ lich ſchon in der Nacht im Innern des Ge: bäudes ausgebreitet hatte, wurde erſt in den frühen Morgenſtunden bemerkt, ſodaß es der Feuerwehr nicht mehr gelang, das Theater zu retten. Der Zuſchauerraum wurde durch den Einſturz der großen Dachkuppel voll⸗ ſtändig zerſtört und auch das Bühnenhaus hat ſchwere Beſchädigungen erlitten. Von den Vor⸗ derbauten blieb nur die Faſſade ſtehen. Die erſten Nachforſchungen über die Urſache des Brandes, der zur Vernichtung des Teatro Lirico in Mafland geführt hat, haben ergeben, Jowiel-Luflſchiff im Gegen Bergſpitze geraſt Moskau, 10. Febr. Das ſowfetruſſiſche lenkbare Luftſchiff ASSR. W6“ iſt auf dem Wege nach de m Nordpol zur Rettung der ſowjetruſſi⸗ ſchen Wiſſenſchaftler, die auf einer Eiesſcholle wiſſenſchaftliche Beobachtungen machten und in Eisnot gerieten, etwa 275 Kilometer von Murmanſk entfernt im dichten Nebel in voller Fahrt gegen eine Ber gſpitze geraſt, und verunglückt. Nach Berichten ſoll das Luftſchiff vollkommen zer⸗ Paßt ſein. Von den 19 Mann Beſatzung und aſſagieren wurden 13 getötet, die übrigen 27 ſind ſo ſchwer verletzt, daß an ihrem Auf⸗ ommen gezweifelt wird. Weitere Einzelbeiten fehlen bisher. hier vorliegenden * Die Kataſtrophe ereignete ſich am Sonntag⸗ abend während eines furchtbaren Schnee⸗ ſturms, der der Schiffsleitung vermutlich jede Sicht nahm. Der letzte Funkſpruch von Bord wurde am Sonntag, um 18.55 Uhr abgegeben und beſagte:„An Bord alles wohl.“ Danach hörte die Verbindung mit dem Luftſchiff auf und daß es ſich um einen am Schluß der Vorſtellung weggeworfenen Zigarren⸗ oder Ziga⸗ rettenſtummel handeln kann. Der Brand bat nämlich nach einwandfreien Feſtſtellungen vom erſten Rang des Zuſchauerraums ſeinen Ausgang genommen. Hierbei iſt zu bemerken, daß in den italieniſchen Theatern, abgeſehen von den großen Opernbühnen, kein Rauchverbot be⸗ ſteht, obwohl eine ſolche Maßnahme nach frühe⸗ ren Theaterbränden immer wieder gefordert worden iſt. Nicht nur der Zuſchauerraum iſt ver⸗ nichtet, ſondern auch das Bühnenhaus mit allen Garderoben und Nebenräumen, die Bühnenein⸗ richtung und die Kuliſſenmagazine ſind ein Raub der Flammen geworden. Der Schaden feat über acht Millionen Lire ge⸗ ätzt. Horden verunglückt 13 Tole, 6 Schwerverletzle verſtummte völlig, ſo daß ernſte Befürchtungen um das Schickſal der Beſatzung gehegt wurden. Erſt am Montagnachmittag fanden Bewoh⸗ ner eines Dorfes in der Nähe der Unfallſtelle das vollkommen zerſchmetterte Luftſchiff, deſſen Beſatzung einſchließlich des Kommandanten faſt 3 getötet wurde. Wie verlautet, wur⸗ en nach unſäglichen Mühen noch drei Schwer⸗ verletzte und drei ganz leicht Verletzte geborgen. Das Luftſchiff befand ſich auf einem Probeflug von Moskau nach Murmanfk und zurück, den es unternehmen ſollte, ehe es zur Rettung der ſowjetruſſiſchen Nordpolforſcher von der gebor⸗ ſtenen Eisſcholle eingeſetzt werden ſollte. Hauptmann Gudavantzeff, der Luftſchiff⸗ kommandant, gehörte ſeinerzeit zu der Luft⸗ ſchiffbeſatzung von General Nobile, als dieſer ſich in Moskau aufhielt und ſeine Vorbereitun⸗ gen für die Nordpolfahrt traf. Die Mannſchaft des Luftſchiffs hatte ſich frei⸗ willig erboten, im Falle eines geglückten Fluges Moskau—Murmanfk— Moskau die Fahrt nach dem Nordpol anzutreten, um die vier ſowjet⸗ ruſſiſchen Wiſſenſchaftler zu retten, die ſich in der Nähe des Pols auf einer Eisſcholle in Gefahr befinden. Halbmaſt auf allen deutſchen Schiſſen Trauer um die Beſatzung des dampfers„Richard Borchardt“ 88 Hamburg, 10. Febr. Nachdem alle Verſuche, Einzelheiten über das Schickſal des Dampfers„Richard Borchardt“ zu erhalten, fehlgeſchlagen ſind. wendet ſich das Amt Seefahrt der Auslandsorganiſation der NSDAP. mit folgendem Nachruf an die Oeſ⸗ fentlichkeit: f Wie uns die Reederei Richard Borchardt mitteilt, iſt in ſchwerem Wetter vergangener Woche der Dampfer„Richard Borchardt“, der mit einer Ladung Kohlen von Nordenham nach Paſajes gehen ſollte, geſunken. Mit dem Schiff fand die aus 18 Mann beſtehende Belat⸗ zung den Seemannstod. Der Abſchnitt„Elbe“ des Amtes Seefahrt der Auslandsorganiſation der NSDAP be⸗ trauert den Verluſt der Parteigenoſſen Paul Schwart. 1 Offizier und politiſcher Leiter. Karl Kaminſki, Matroſe. In treuer Pflichterfüllung verloren ſie mit ihren 16 Arbeitskameraden ihr Leben Wieder einmal haben die Naturgewalten das Lehen einer ganzen Schiffsbeſatzung vernichtet. Er⸗ ſchüttert von der tiefen Tragik dieſes heldenhaf⸗ ten Sterbens ſetzen wir die Flaggen halbſtock. Unſere Gedanken und unſer tieſes Mit gefühl gilt den ſchwer geprüften Hinterblie⸗ benen der ſo jäh aus dem Leben geriſſenen Ka. meraden. Die vom Führer geſchaffene Stiftung für Opfer der Arbeit auf See hat ſich ſofort der Hinterbliebenen unſerer Partei- und Volks⸗ genoſſen angenommen, und wird daffir ſorgen. daß wirtſchaftliche Not von ihnen ferngehalten wird. Der Führer der deutſchen Seeſchiffahrt, Staatsrat Eßberger, hat nachſtehendes Te⸗ legramm an alle deutſchen Seeſchiffe gerichtet: „Nachdem nunmehr der Untergang des Damp⸗ fers„Richard Borchardt“ zur traurigen Gewiß⸗ beit geworden iſt flaggen alle deutſchen Schiſſe in trauerndem Gedenken für die ums Leben gekommenen Seeleute am Donnerstag. 10. Februar, Hal bmaſt.“ Franzöſiſches Flugzeng zerſchellf 88 Paris, 10. Febr. Ein franzöſiſches Waſſerflugzeug der Strecke Marſeille Tunis iſt am Mittwochvormittag beim Start in Marignane in der Nähe von Marſeille gegen eine Kaimauer geraſt und zerſchellt. Das vietmotorige Waſſer⸗ flugzeug raſte mit 90 Kilometer Geſchwindigkeit in gerader Richtung über die Startwaſſerfläche, als es plötzlich aus bisher unbekannten Grün⸗ den eine Schwenkung nach rechts machte und auf einen Schutzdamm zuſteuerte. Das Flugzeug zerſchellte an dem Damm, hohe Flam⸗ mengarben ſchoſſen aus dem vorderen Rumpf⸗ teil, dann verſank es im Waſſer. Die an dem Schutzdamm beſchäftigten Arbeiter eilten herbet und konnten ſechs der Inſaſſen mit leichten Ver⸗ letzungen und Verbrennungen retten und in ein Marſeiller Krankenhaus überführen. Von den acht Todesopfern konnten bisher nur drei geborgen werden. Ozeaurieſe ſeſigefahren Hamburg, 10. Februar. Der 24000 Tonnen große Fahrgaſtdampfer der United States Lines„Manhattan“, der am Mittwochmorgen die planmäßige Aus⸗ reiſe von Hamburg nach New Vork antrat, ge⸗ riet in den Mittagsſtunden auf der Elbe, unge⸗ fähr auf halbem Wege nach Cuxhaven, bei Brunshauſen auf Grund. Der Unfall 110 ver⸗ mutlich auf Nebel oder auf beſondere aſſer⸗ verhältniſſe zurückzuführen, denn der Oſtwind hatte vier Tiden lang(ungefähr 24 Stunden) das Waſſer aus dem Strom in die Nordſee ge⸗ blaſen. Mehrere Stunden lang war der Ozean⸗ rieſe manöprierunfähig, ſo daß er mit eigener Kraft nicht flottkommen konnte. Zur Hilfeleiſtung eilten drei Hamburger Bergungs- und Schleppdampfer herbei, um das amerika⸗ niſche Schiff abzubringen, Erſt nach zweiſtün⸗ diger Arbeit gelang es, den Dampfer flott zu machen und in tieferes Fahrwaſſer zu bringen. Dplomakenſchub in Rumänien Bukareſt, 10. Februar. Durch königliches Dekret wurden die Geſand⸗ ten E. Ciuntu in Moskau und Conſtantineſcu in Teheran in den Ruheſtand verſetzt. Der bis⸗ herige Sofioter Geſandte R. Crutzeſcu wurde nach Moskau und der bisherige Generalſekretär des Außenminiſteriums Paraſchiveſcu⸗Fraſinet nach Sofia verſetzt.— Der rumäniſche Preſſe⸗ attache in USA. und ein Vizekonſul in Ekeve⸗ land, die beide Juden waren, ſind zur Dispo⸗ ſition geſtellt worden. der Führer beglückwünſchl General Leffom- Borbet 88 Berlin, 9. Februar. Der Führer hat General von Lettow⸗Vor⸗ beck zu ſeinem 50jährigen Militärjubiläum ſeine Glückwünſche in herzlichen Worten übermittelt. Bereinfachler Abſtammungs⸗ nachweis bei-Ehen 88 Berlin, 9. Februar. Der Reichsinnenminiſter gibt den nachgeord⸗ neten Behörden bekannt, daß. wenn ein Ver⸗ lobter der/ angehört, ein vereinfachter Ab⸗ ſtammungsnachwels bei Ebeſchließungen aus⸗ reicht. In ſolchen Fällen genügt es, wenn an⸗ ſtelle der ſonſt zum Nachweis der Abſtammung erforderlichen Urkunden eine Beſcheinigung des Raſſe⸗ und Siedlungshauptamtes der 4 bei⸗ gebracht wird, daß die Eheſchlteßung der Ver⸗ lobten genehmigt und freigegeben worden iſt. — Bei der 5 ſelbſt findet bekanntlich eine noch über die ſonſt üblichen Nachweisforderungen binausgebende Abſtammungsprüfung ſtatt. Runengeheimniſſe auf der Oſterinſel Neue Forſchungsfahrten nach dem ſagenhaften Südſee⸗Eiland— Beziehungen zu den Fidſchi⸗ Inſeln aufgedeckt Die einſame Oſterinſel im Stillen Ozean hat wegen der auf ihr gefundenen rieſigen Steinbildſäulen und ſonſtigen Reſte eines rät⸗ ſelhaften hochkultivierten Volkes ſchon ſeit ihrer Entdeckung im Jahre 1722 durch den Holländer Roggeveen immer wieder Neu⸗ gierde und Erſtaunen hervorgerufen. Wir ge⸗ ben im Folgenden einige Ergebniſſe neuerer Forſchungen wieder, die von Frage Branchi von der Univerſität San Franzisko vorge⸗ nommen wurden. Das Rätſel der Oſterinſel, die von den Ein⸗ geborenen„Nabel der Welt“, Rapa Nyi genannt wird, iſt durch die neueren Forſchungen, beſon⸗ ders der nordamerikaniſchen Expedition Fahlen⸗ ſtock, ſeiner Löſung inſofern näher gerückt, als man die bekannten rieſigen Götterſteinſtatuen, die Mohai(Ahnenbilder), jetzt der Kultur eines ganzen verſunkenen Kontinents zuzuſchreiben ge⸗ neigt iſt. Die Annahmen über Schickſal und Ursprung dieſer einzigartigen und großartigen Kultur ſind durch neuere Unterſuchungen heſtä⸗ tigt worden. Es ſcheint alſo, daß dieſe vulkani⸗ ſche Oſterinſel in der Tat nur der Reſt eines großen Erdteils iſt, der ſich in prähiſtoriſcher eit zwiſchen Südamerika und Ozeanien er⸗ ſkreckte. Heute liegen 3600 Kilometer Meeres⸗ läche zwiſchen der Inſel und dem nächſten Feſt⸗ land, der chileniſchen Küſte. a uch zu den umliegenden Inſeln haben ſich Auf einem etwa 40 Tonnen großen Steinblock auf einer der Fidſchi⸗Inſeln fand man ein rie⸗ ſiges Hakenkreuz(Svaſtika) eingemeißelt, das nach Technik und Stil den Entdeckungen der franzöſiſchen Expedition Metraux auf der Oſter⸗ inſel entſpricht. Hier fand man, neben den rie⸗ ſigen Steinmonumenten, gleichfalls ſeltſame Felsritzungen im gewachſenen Stein. Die For⸗ ſcher behaupten, daß die neuerlichen Funde, wenn man ſie mit denen vergleicht, die längs der Küſte Südamerikas in Chile und Columbien gemacht wurden, die Exiſtenz einer uralten Kul⸗ tur eines zahlreichen Volkes beweiſen. Dieſe Kultur konnte nicht auf einer verlorenen Inſel im weiten Ozean entſtehen, ſondern muß ſich in einem heute verſchwundenen Kontinent entwickelt haben. Die Svaſtika findet ſich in Columbien ſogar noch— als Marke der Viehzüchter! Im Inka⸗Muſeum in Lima(Peru) iſt dieſes weit⸗ verbreitete uralte Zeichen ebenfalls auf einer Reihe von monumentalen Stellen vertreten. Profeſſor G. Branchi, ein Italiener von der Univerſität San Franzisko, hat bei der chileni⸗ chen Regierung durchgeſetzt, daß die Inſel zum Nationalmonument erklärt wird, um ſie vor weiterem Ausplündern archäologiſcher Schätze zu bewahren. Profeſſor Branchi hat ſeit 17 Jah⸗ ren dieſe Fragen der Oſterinſel ſtudiert und auch in Chile ein Buch darüber veröffentlicht. Er hat die Inſel mehrfach bereiſt Vom chileniſchen Hafen Valparaiſo, der ganze 3900 Kilometer entfernt iſt, fährt nur einmal im Jahr ein klei⸗ ner Dampfer dorthin. Er gehört einer engli⸗ ſchen Geſellſchaft, welche dieſe Inſel für Vieh⸗ zucht ausnutzt. Die am nächſten vorüberfüh⸗ rende große Dampferroute liegt immerhin 800 A letzt kulturelle Beziehungen nachweiſen laſſen. Kilometer von der Inſel entfernt. Der Gipfel der vulkaniſchen Sſterinfel hat etwa die Form einer dreieckigen Hochfläche und dieſer letzte Gipfel iſt offenbar alles, was von dem Kontinent übrig blieb. Allein ſechs vulka⸗ niſche Krater umlagern dieſen Gipfel; ſie haben ſich jetzt in kleine Seen verwandelt. Scharen von Rieſenſtatuen, die 4 bis 18 Meter hoch auf⸗ ragen, ſowie zerſtörte Grabanlagen gilden den Reſt einer verſunkenen Welt. Die berühmten Seefahrer Cook, La Perouſe, Vancouver und auch romantiſche Reiſende, wie Pierre Loti, der bekannte franzöſiſche Dichter, haben mſt Stau⸗ nen dieſe Zeugen einſtiger Kultur auf der ein⸗ ſamen⸗Inſel geſehen. Daß die jetzige polyneſi⸗ ſche Bevölkerung Urheber dieſer Schrift⸗Runen und der gewaltigen fkulpierten Bildgeſtalten ſind, iſt ausgeſchloſſen. Bei der Entdeckung der Inſel fand man noch etwa 200 der Eingebore⸗ nen vor.„Te⸗pito⸗te⸗henna“ oder auch„Rapa Nyi“ nannten ſie ſelbſt die Inſel. Jene Statuen von 4 bis 8 Meter Höhe ſind bis zum Nagel modelliert, ruhen auf flachen, ſteinernen Plattformen. Sie ſind aus vulkani⸗ ſchem dunklen Geſtein und haben urſprünglich alle eine Art Hut aus roten flachen Steinen auf dem Kopf gehabt. Es ſind nur männliche Sta⸗ tuen gefunden worden. In dem Talzirkus, der von den Vulkanen gebildet wird, ſtehen 400 Statuen, das heißt, ſie ſtehen noch aufrecht oder ſie liegen am Boden, ſtecken halb im Boden oder ſtecken gar noch innerhalb des rohen Steines, aus dem ſie herausgearbeitet werden ſollten. Denn eine Naturkataſtrophe muß dieſe Menſchen in größter Eile von ihrem Werk weggerufen haben. Einige der Bildſäulen lagen auf dem Wege zu den Rieſenaltären, wo ſie entweder als Aböfloer des Verſtorbenen oder als Wächter eines Gra⸗ bes verwendet werden ſollten. Hammer, Werk⸗ zeug und Meißel dieſer Handwerkerkünſtler— natürlich von primitſper Art— ſind noch am Boden neben der halbvollendeten Statue liegen gebliehen. Die Menſchen mußten vor irgend flüchten. einer Naturkataſtrophe nicht ein ganzer zuſam⸗ Wenn vielleicht auch mengehöxrender Kontinent, ſo lag doch jedenfalls früher ein Kranz fruchtbarer Inſeln, vielleicht ſchon als Reſtprodukte einer früheren Kataſtro⸗ phe, um dieſes Ahnenheiligtum herum. Allein ſchon die Tatſache, daß es auf der Oſterinſel ſelbſt keinerlei Holz gibt, daß aber hölzerne Schrifttäfelchen ſeinige davon im Berliner Völ⸗ kerkundemuſeum) gefunden wurden, beweiſt, daß dieſes Holz von anderen Punkten herſtammen muß. In den Sagen der Eingeborenen hat ſich auch noch die Legende von einem„großen Wei⸗ ſen“ und von einer weiſen Ordnung des ehe⸗ maligen Staatsweſens erhalten. Eltern der heutigen Bewohner ſollen auch ſeinerzeit noch die Inſchriften haben entziffern können. Die Erbauer der Steinmonumente müſſen jeden⸗ falls große Seefahrer geweſen ſein, wie man aus den Hauskonſtruktionen ſieht, die halb Haus, halb umgekehrtes Boot ſind. Auch Reſte großer Hafenanlagen fand man noch, was eben⸗ falls einen früheren Holzreichtum für Fahrzeuge vorausſetzt. Welche weiße Raſſe von jedenfalls hoher In⸗ telligenz dort gewirkt und ihre Spuren hinter⸗ laſſen hat, bleibt zunächſt noch ein Rätſel. Feuer- und Waſſerkataſtrophen haben offenbar ein einſt blühendes und hochſtehendes Gemein⸗ Die weſen n— Es blieb nur ein kläglich vegetierendes Volk auf einer verlaſſenen Inſel. 1 — DA Elke REE Korrespondenz und Roman- Buro Dötsch& Holl, Munchen, Schillerstraße 18 (2. Fortſetzung) „Bengt Sjöberg reate ſich plötzlich auf und ſchaute Frau Karla forſchend an. Mit gemachter Gleichgültigkeit fing er 95 zu reden:„Ich intereſſiere mich für ein junges Mäd⸗ en—“ „Die Frau hob ſchelmiſch drohend den Finger:„Schon wieder einmal, Herr Sjöberg? Daß Sie an dieſen jungen Dingern noch immer Gefallen finden—“ Barſch fiel Sjöberg ihr ins Wort:„Bitte, Frau Gyl⸗ lenborg, das iſt meine Sache! Laſſen Sie mich erſt einmal ausreden! Alſo: ich intereſſiere mich für ein Mädchen, das ich noch gar nicht kenne, das ich noch nicht einmal geſehen habe. Nein, Frau Karla, Sie brauchen nichts Böſes zu denken! Alſo: das Mädchen heißt Dagmar Hjelmar und wohnt hier irgendwo in Stockholm. Sie müſſen den Auf⸗ enthalt des Mädchens entdecken. Wenn ich ſie in mein Haus aufnehme— dazu bin ich nämlich entſchloſſen!— dann will ich aber auch ſicher ſein, daß dieſe Dagmar mir nicht eines guten Tages davonläuft. Ich habe ſie näm⸗ lich zur Pflege meines verkrüppelten Sohnes auserſehen. Sie kennen ja meine Familienverhältniſſe einigermaßen und wiſſen, daß ich meinen armen Jungen nicht jedem Menſchen anvertrauen kann. Ein häufiger Wechſel behagt mir nicht. Das Mädchen müßte unbedingt lange in meinem Hauſe bleiben. Es iſt ja möglich, daß Dagmar Sjelmar durch den Tod der Eltern in ſchwierige Verhältniſſe ge⸗ raten iſt. Das wäre für mich ſehr wichtig! Sie ſind klug, Frau Karla! Ich habe nicht umſonſt dieſes Päckchen Bank⸗ noten vor Ihnen aufgebaut. Dieſes Geld können Sie ver⸗ dienen, wenn Dagmar Sjelmar ſo feſt an mein Haus ge⸗ kettet wird, daß ſie dieſe Verbindung nicht ohne weiteres löſen kann. Haben Sie mich jetzt auch richtig verſtanden?“ Bei Nennung des Namens Hjelmar war Frau Gyllen⸗ borg erregt aufgefahren. Aber ſie unterbrach ihren Gaſt doch mit keinem Wort. Wo ſie Dagmar Hielmar zu ſuchen hatte, das war ihr durchaus nicht zweifelhaft. Aber Bengt Sjöberg brauchte nicht zu wiſſen, daß das Finden des Mädchens, an dem Bengt Sjöberg ein ſo großes Intereſſe Hatte. verbältnismäzia ſehr einfach war. Was Frau Karla aus ven Worten tyres Gaſtes noch nicht begriffen haben ſollte, das zeigte ihr ſein Blick, der ſich wie eine Toledanerklinge in ihr Auge bohrte. Sie hatte mit allerhand Mädchen zu tun gehabt, die mit den verſchiedenen Paragraphen des Strafgeſetzbuches in Kon⸗ flikt geraten waren. Es mußte doch nicht gar ſo ſchwer ſein, dieſe Dagmar Hjelmar in ihre Fänge zu bekommen! Denn ihres Vaters Stiefſchweſter, Nora Hjelmar, war eine mit allen Salben geſchmierte Perſon, die für Geld und gute Worte zu allen Schandtaten fähig war. Aber erſt wollte Frau Karla wiſſen, was bei dem Geſchäft zu verdienen war. Ganz vorſichtig fing ſie an: „Ich kann mir denken, Herr Sjöberg, daß Sie bei der Ausfindigmachung des Mädchens auf die wirkſame Anter⸗ ſtützung der Polizei keinen großen Wert legen. Sie wün⸗ ſchen die Angelegenheit möglichſt diskret behandelt zu ſehen. Sie ſollen ſich nicht vergebens an mich gewandt haben! Keine Mühe wird mir zu ſchwer ſein, Ihren Auf⸗ trag zu Ihrer vollſten Zufriedenheit auszuführen!“ Sie betonte das Wort„vollſten“! Und ihre Blicke ſprachen ſo beredt, daß Bengt Sjöberg nicht im Zweifel zu ſein brauchte: Karla Gyllenborg hatte ihn deutlich verſtanden. Jetzt ließ er vollends jede Scheu fahren. Die Frau war ſeine Bundesgenoſſin geworden, die ihn nun und nimmer verriet. Das wußte er. „Es ſind tauſend Kronen zu verdienen, Frau Karla! Immerhin eine Summe, für die man ſchon etwas erwar⸗ ten kann! Dagmar Sjelmar ſoll in mir ihren Retter aus ſchwerſter Not erblicken. Sie muß ſich in einer Lage befin⸗ den, daß ihr mein Haus als letzter Zufluchtshafen erſcheint! Wenn ſie vor der Welt ein Geheimnis zu verbergen hat, das nur ich kenne: um ſo beſſer! Es kann doch gar nicht ſo ſchwer ſein, ein unerfahrenes Mädchen in wirkliche oder vermeintliche Schuld zu verſtricken! Und das müßte Ihre Aufgabe ſein, Frau Karla!“ Nach einer Pauſe angeſtrengten Nachdenkens erwiderte die Frau:„Anmöglich iſt das freilich nicht, Herr Sjöberg. Aber das eine weiß ich nicht, ob ich dabei mit tauſend Kronen auskomme. Es wäre doch nicht ausgeſchloſſen, daß ich ſelbſt mit dem Strafgeſetz in Konflikt komme, wenn ich Ihren Auftrag in vollem Umfange ausführe! Wir wollen uns gegenſeitig nichts vormachen, verſtehen uns ohne viele Worte. Sie müſſen ſich ſchon entſchließen, mich ſo zu ſichern, daß ich ruhig etwas wagen kann. Sonſt müßte ich Ihren Auftrag unbedingt ablehnen. Man trägt nicht gerne für nichts und wieder nichts ſeine Haut zu Markte!“ Bengt Sjöberg ſann eine Weile verdroſſen nach. Wie böſe er ausſah! Man hätte ſich vor ihm fürchten können! Aber Karla Gyllenborg ließ ſich ſo leicht nicht ſchrecken! Wäre ja noch ſchöner, wenn ſie ſich von einem Menſchen ins Bockshorn jagen ließe, der ſie ſo notwendig brauchte wie das liebe Brot! And der Fabrikant ſah trotz allen Grimms ſchließlich ſelbſt ein, daß er ſich die Hilfe der Frau etwas koſten laſ⸗ ſen mußte. „Nun gut, ich will Sie ſichern, Frau Karla! Die Haupt⸗ ſache iſt jedenfalls, daß mein Auftrag mit größter Sorg⸗ falt ausgeführt wird. Wie lange Zeit werden Sie dazu wohl nötig haben?“ „Das kann ich beim beſten Willen nicht ſagen! Selbſt⸗ verſtändlich werde ich mich nach Möglichkeit beeilen!“ „Schön, Frau Karla! Wir ſetzen einen Vertrag auf. Ich verpflichte mich, Ihnen tauſend Kronen zu zahlen und alle Unkoſten zu tragen, die Ihnen erwachſen ſollten. Sie hingegen verſprechen, Dagmar Hjelmar ſo bald als mög⸗ lich in mein Haus zu bringen. Je unſicherer die Lage des Mädchens iſt, je mehr es von mir abhängig iſt, deſto höher iſt die Zahlung, die Sie erhalten. Einverſtanden?“ Frau Karla Gyllenborg nickte Gewährung. Sie hatte alle Sorgen vergeſſen. Die Schulden drückten ſie nicht mehr. Die Verbindung mit Bengt Sjöberg mußte ihr über alle Schwierigkeiten binweabelfen. ö 5 Weder Sjöberg noch Frau Gyllenvorg dachten in die⸗ ſem Augenblick daran, daß ſie eines armen, verwaiſten Mädchens Schickſal in furchtbarer Weiſe wenden wollten. Axel Dahlgren verließ in Malmö das Schiff. Ohne jeden Aufenthalt beſtieg er den Zug, der ihn in elf Stun⸗ den nach Stockholm brachte. Während der Expreß durch die ſtille Nacht donnerte, ſchaute Axel noch einmal ver⸗ ſchiedene Papiere durch, die ſich auf der langen Reiſe an⸗ geſammelt hatten. Immer wieder ſagte er ſich: Iſt es nicht unbegreiflich, daß ich mich ſo ſehr auf die Heimkehr freue? Was erwarte ich eigentlich daheim? Gewiß, das Wieder⸗ ſehen mit Erik wird mir Freude bereiten, obgleich unſer gegenſeitiges Verhältnis von jeher frei von Ueberſchwang war. And ſonſt? Freue ich mich etwa auf Onkel Bengt? Du lieber Gott, ich wüßte nicht, welchen Grund ich dazu hätte! Wenn Sjöberg durch nahezu zwei Jahrzehnte tüch⸗ tig ins Geſchirr ging, ſo hat er jedenfalls dabei ſelbſt am meiſten verdient. Für uns hätte er nicht einen fich krumm gemacht. Dafür iſt der Mann viel zu ſelbſt⸗ üchtig. 5 Alſo, auf wen freue ich mich denn— außer auf Erik? Etwa auf die kleine Ingeborg? Nun ja, ſie iſt ein lieber Kerl, man muß ihr wirklich gut ſein, und als Schweſter laſſe ich ſie mir ganz gerne gefallen. Aber ſonſt? Nein, ſie iſt nicht wein Fall, und ich möchte ihr ſchon aus die⸗ ſem Grunde nicht näher treten, weil ſie Bengt Sjöbergs Tochter iſt, mit dem wir Dahlgrens wahrſcheinlich doch noch einmal werden ernſthaft abrechnen müſſen. Da iſt es gut, wenn man nicht durch verwandtſchaftliche Beziehungen gehemmt wird.-— Nein, Axel Dahlgren wußte ſonſt keinen Menſchen, der ſeinem Herzen näher ſtand. Und in dieſem Augenblicke fühlte er zum erſten Male ſo etwas wie eine innere Leere. Es überkam ihn eine heiße Sehnſucht nach einem Herzen, das ganz und gar ſein eigen wäre. Erſt jetzt ward er ſich deſſen bewußt, wie arm und liebeleer ſeine Jugend geweſen, ſeit auch die Mutter geſtorben war. Das beſte, was auch der Aermſte ſonſt ſein eigen nennt, das war Erik und ihm verſagt geblieben: die Heimat. Mit ungeſtümem Jugenddrang und mut hatte er ſich auf die Arbeit ge⸗ ſtürzt, war froh darüber geweſen, daß er nun auch ſelbſt etwas für die alte Firma tun durfte. Wohl fühlte er ſich von ſeinen Erfolgen befriedigt. Und doch fehlte ihm etwas. Ja, wenn ein Mädchenherz in tiefer, reiner Liebe ſich ihm zuneigte! O, er würde ſich nicht lange beſinnen und mit ihr den bedeutſamen Schritt zum Traualtare wagen. Der gleichmäßige Rhythmus der Räder wiegte ihn ſchließlich in Schlaf. Im Traume arbeiteten die Gedanken weiter. Die Blicke folgten entzückt einer edlen Frauenge⸗ ſtalt, die auf Wolkenſtraßen vor ihm zu ſchweben ſcheint. Doch endlich holt er ſie ein, zieht ſie an ſich. Namenloſes Glück erfüllt ſein Herz. Nun iſt er nicht mehr einſam. Feſter verankert denn je ſteht er in der Heimaterde.—— Erik holt den Bruder am Hauptbahnhof ab. Im Kraft⸗ wagen fuhren ſie nach Sundbyberg. Axel fragte unter⸗ wegs haftig:„Iſt während meiner Abweſenheit nichts von Bedeutung geſchehen? Die Antworten auf meine Briefe waren ja immer ſehr knapp gehalten.“ „Ich gebe zu, daß ich nicht ſonderlich ſchreibfreudig ver⸗ anlagt bin. Dafür laſtet zu viel Arbeit auf mir. Aber ich hätte dir beſtimmt Mitteilung gemacht, wäre etwas Wichtiges geſchehen. Und doch: eines hat ſich ereignet! Es betrifft mich, lieber Axel, und ich weiß, du wirſt dich über mein Glück freuen: Ich liebe Ingeborg und bin ihrer Ge⸗ genliebe ſicher. Ingeborg will Onkel Bengt darauf vorbe⸗ reiten, daß ich um ſie werben werde. Hoffentlich brauche ich nicht allzu lange zu warten.“ Erſtaunt ſchaute Axel den Bruder an. Deutlich prägte ſich in ſeinen Zügen die Enttäuſchung aus, die er bei die⸗ ſer Nachricht empfand. Und Erik, der den Bruder geſpannt beobachtet hatte, ergriff in höchſtem Schrecken Axels Hand: „Um Gottes willen, Axel, habe ich etwa Hoffnungen zer⸗ ſtört, die du ſelbſt hegteſt? Das täte mir unendlich leid, ich habe einfach nicht daran gedacht, daß auch du Ingeborg lieben könnteſt!“ Lachend erwiderte Axel:„Da biſt du ganz und gar im Irrtum, lieber Erik! Ein ſolcher Gedanke iſt nir nicht einmal im Traume gekommen— Gott ſei Dank!— Nein, wenn ich bei deiner überraſchenden Nachricht enttäuſcht war, ſo hat das einen ganz anderen Grund! Aber wir ſind am Ziel. Ich will mich nur vom Reiſeſtaub reinigen. Dann komme ich zu dir, um mich gründlich auszuſprechen. Haſt du Zeit?“ „Für dich immer, lieber Axel!“ erwiderte der Aeltere 1 Freude, weil ſeine erſte Befürchtung grundlos ge⸗ weſen. Schon nach kurzer Zeit ſaßen die Brüder zuſammen. „Haſt du bereits Onkel Bengt begrüßt?“ fragte Erik, nachdem ſie ein wenig über rein perſönliche Dinge geplau⸗ dert hatten. „Er iſt zum Glück nicht zu Hauſe.“ „Du ſagſt das in einem Tonne, als läge dir nicht ge⸗ rade viel an dieſer Nusſprache mit dem Manne, der unſer Vormund war und noch heute unſer älteſter Teilhaber iſt!“ „Nein, Erik, mir liegt wirklich nicht»iel an Onkel Bengt, darin haſt du vollkommen recht. Ich habe auf der Reiſe in Hamburg einen früheren Freund Sjäbergs ge⸗ troffen, der ſich aber mit ihm wegen einiger geſchäftlicher Vorgänge ſehr ſeltſamer Art überworfen hat. Dieſer Fred Skjander hat mir einige Sachen erzählt, die Onkel Bengt in recht zweifelhaftem Licht erſcheinen laſſen!“ „Verzeihe, Axel, daß 1 dir nicht ganz beiſtimmen kann! Wirft es nicht auch auf deinen Gewährsmann ein merk⸗ würdiges Licht, daß er dich gegen Onkel Bengt einzuneh⸗ men verſucht? Die Schattenſeiten im Charakter des On⸗ kels überſehe ich gewiß nicht. Vom geſchäftlichen Stand⸗ punkt aber haben wir uns über ihn nicht beklagen kön⸗ nen. Es war das größte Glück für die Firma, daß Vater ihn als Teilhaber annahm, obgleich eine rechtliche Ver⸗ pflichtung dazu nicht beſtand. Als Vater ſtarb, waren wir Kinder! Ohne Onkel Bengts tatkräftige Leitung exiſtierte unſere Firma höchſtwahrſcheinlich nicht mehr. Das dürfen wir nie vergeſſen!e 8 FFF ee Roman von Emil Frank „Tue ich auch nicht, Erik! Ich laſſe Onkel Bengt Ge⸗ rechtigkeit widerfahren, finde es auch begreiflich, daß er in der Zeit, wo er unſer Vormund war und ihm kein Menſch in ſeine Geſchäfte hineinreden konnte, auf ſeinen Vorteil bedacht war. Aber jetzt iſt er nicht mehr alleini⸗ ger Leiter! Wir ſind alt genug, um auch ein Wort mit⸗ reden zu können. And doch tut Sjöberg ſo, als hätte ſich nichts geändert. Wie du weißt, habe ich ihm bereits ge⸗ ſchrieben, daß ich eine klare Abgrenzung der Beſitzvethält⸗ niſſe wünſche.“ „Und was hat er dir darauf geantwortet?“ „Kein Wort! Das iſt ja auch nicht gerade verwunder⸗ lich, denn ich teilte ihm in jenem Brief mein baldiges Kommen mit. Nun bin ich bloß neugierig, ob er auf meine Anregungen eingeht—“ „Und wenn er es nicht tut?“ „Nun, ich bin nicht gerade auf den Mund gefallen und werde ihn zu gegebener Zeit ſchon daran erinnern. Darf ich auf deine Anterſtützung zählen?“ Erik hatte ſich bei dieſen Worten erhoben und wan⸗ derte langſam auf und nieder. Endlich blieb er vor dem Bruder ſtehen:„Du wirſt begreifen, daß ich einen Streit mit Onkel Bengt nicht wünſche und nicht wünſchen kann—“ »Aber wer redet denn von einem Streit? Daran denke ich nicht. And wenn ich auch Onkel Bengt nicht über den Weg traue, ſo will ich doch alles vermeiden, was den Anſchein erwecken könnte, ich ſei undankbar. Anderer⸗ ſeits aber liebe ich Klarheit. Die läßt ſich aber bei einigem guten Willen Onkel Bengts ſehr leicht ſchaffen.“ f Erik legte freudig bewegt beide Hände auf die Schul⸗ tern des Bruders und antwortete:„Dagegen kann Onkel Bengt wirklich nichts einwenden und ich ſtehe bei dieſen Verhandlungen ſelbſtverſtändlich voll und ganz auf dei⸗ ner Seite, lieber Axel! Nun darfſt du mir eine neugierige Frage nicht verübeln! Haſt du einen beſonderen Grund, unſer Anteilsverhältnis an der Fabrik ſo raſch zu regeln? Willſt du dich verheiraten? Ich würde mich innig freuen, wenn auch du ein Glück fändeſt, wie es mir beſchieden worden iſt!“ 85 „Ueber vage Sehnſuchtsgefühle bin ich noch nicht hin⸗ ausgekommen. Und erſt auf der Heimreiſe habe ich daran gedacht, daß es jetzt wohl an der Zeit wäre, mich nach einer Lebenskameradin umzuſchauen.“ Erik Dahlgren, der Mann unermüdlicher Arbeit und Pflichterfüllung, wurde ordentlich begeiſtert:„Wie mich das freut, lieber Axel, daß auch du dein Schifflein in den Hafen der Ehe ſteuern willſt! Warum ſollte ein Menſch von deiner Art nicht das Glück finden, das er überreich ver⸗ dient! Und ich verſpreche dir, in allen Dingen— geſchäft⸗ lichen wie privaten— als dein treueſter Sekundant an deiner Seite zu ſtehen! Wir beiden Dahlgrens müſſen umſo feſter zuſammenhalten, weil wir die letzten des alten Geſchlechtes ſind. Wie iſt es, wollen wir jetzt zu Ingeborg hinübergehen? Vielleicht iſt Onkel Bengt inzwiſchen auch nach Hauſe gekommen.“ Die beiden Brüder ſuchten Sjöbergs Wohnung auf. Einer Anmeldung bedurfte es für ſie nicht. Als ſie an der Tür des Zimmers ſtanden, in dem Ingeborg ihres ſchwe⸗ ren Pflegerinnenamtes waltete, gellte ein ſchriller Schrei auf. der kaum etwas Menſchliches an ſich hatte. Axel warf dem Bruder einen bedeutſamen Blick zu und raunte:„Sie hat es wirklich nicht leicht, die arme Ingeborg, dieſen Bru⸗ der zu pflegen, der mit der Unzurechnungsfähigkeit eines Wickelkindes die Bösartigkeit eines wilden Tieres verbin⸗ det. Wie ſoll das nur werden, wenn Ingeborg heiratet? Oder ſoll ſie auch als deine Frau Olaf pflegen?“ Erſchrocken wehrte Erik ab:„Das würde ich nicht dul⸗ den! Niemand kann es von uns verlangen! Onkel Bengt iſt reich genug und kann eine Pflegerin bezahlen.“ „Hoffentlich entſchließt er ſich recht bald dazu!“ meinte Axel und klopfte an. In all ihrem Liebreiz trat Ingeborg den Brüdern ent⸗ gegen. In einem Nollſtuhl ſaß Olaf Sjöberg zuſammen⸗ gekauert da, als hätte er nicht die Kraft, ſich aufrecht zu halten. In einiger Entfernung vom Stuhle lagen die Scherben einer Taſſe, die wohl nur Olaf dorthin geſchleu⸗ dert haben konnte. Die flackernden Blicke der grünlich ſchil⸗ lernden Augen kündeten deutlich genug, daß der Krüppel einen jener Wutanfälle hinter ſich hatte, die von Jahr zu Jahr immer bedrohlichere Formen annahmen. „Wieder ſtieß er einen gellenden Schrei aus. Sogleich eilte Ingeborg zu ihm hin und ſtreichelte mit ihren feinen Händen die dunklen Haarſträhnen des Krüppels. Wie eine Mutter redete ſie begütigend auf ihn ein. Zweifellos ge⸗ hörte eine himmliſche Geduld dazu, den größten Teil des Tages um Olaf zu ſein. Ingeborg aber ſchien es kaum zu empfinden, welch Opfer ſie brachte. Und Erik ſagte ſich ein⸗ mal ums andere: Wenn man Ingeborgs wahren Wert er⸗ kennen will, dann muß man ſie beobachten, wie ſie ihren Bruder pflegt. Sie iſt eine Heldin! Onkel Bengt trat ein. Olaf duckte ſich noch mehr zuſam⸗ men und ſein Geſicht nahm einen ängſtlich geſpannten Ausdruck an. Der Fabrikant aber beachtete ſeinen Sohn nicht im mindeſten. Mit einer lärmenden Herzlichkeit be⸗ grüßte er den heimgekehrten Axel und wandte ſich dann an Erik:„Heute machen wir einen Feiertag! Keine Ein⸗ wendungen, mein lieber Erik! Die Firma Dahlgren und Sjöberg wird nicht gleich zugrunde gehen, wenn die drei Chefs ſich ein kleines Vergnügen gönnen.“ „Dann muß Ingeborg aber dabei ſein!“ meinte Erik mit großem Nachdruck. Bengt Sjöberg meinte lachend:„Wenn du darauf einen ſo großen Wert 3 5 habe ich nichts dagegen einzu⸗ wenden. Anne kann ja ſo lange bei Olaf bleiben.“ „Vielleicht wäre es überhaupt gut, wenn Ingeborg in Olafs Pflege etwas entlaſtet würde. Sie ſtrengt ſich dabei zu ſehr an,“ ſagte Erik und ſchaute den Fabrikanten Antwort heiſchend an. „Hm, habe daran auch ſchon gedacht, lieber Erkk. Wol⸗ len ſehen, was ſich tun läßt. Nun aber wollen wir uns nicht länger bei den Vorreden aufhalten. In einer hal⸗ ben Stunde fahren wir ab!“ — Mit kurzem Gruß verließen die Brüder das Zimmer, Fortſetzung folgt) 5 —— 1 der bett den rächf nach Ei. N Klar Sold. oder den! ſpäte. ihm! word 80 dach unde wand Etſtiſ Nie benutz ein 78 Die auſget haben Hief Linden den. liegt, Von dorf i Klemy 2 2 — Ein Vun ih bet Karton mintan hui un bebötde haben. l flick, feindlig und daz ben di fend un Mitleid Die 1 Veri anpfe 0 viele n und Darj van⸗ t den Streit n— daran niht 5 was deret⸗ nigen Schul, Oulel dieſen 1 dei⸗ feige und, geln? teuen, ſieden hin⸗ daran einet und nich u den b don bet⸗ haft, i an uüſen alten ebotg auch df. l der chwe⸗ gtei patf „Sie Btu⸗ eines tbin⸗ atele dul⸗ engt einte ent⸗ nen⸗ t ü die lleu⸗ ſhile el t zu leich inen eine ge⸗ des f l eit er⸗ ten an; lite ohn be⸗ ann bin und drei Fil auf u 5 ſch len ol in al⸗ el 1 * 1 FFF— Bunke Tageschronik Von zwei Männern im Dunkeln niedergeſchlagen und beraubt „Darmſtadt. Am Montag um 21 Uhr wurde ein Poſtbeamter in Nieder⸗Ramſtadt auf dem Weg von der Ortſchaft nach dem Bahnhof von zwei Männern überſallen, niedergeſchlagen und beraubt. Der Beamte hatte einen Poſtſack voll Briefe vom Poſtamt Nieder⸗Ramſtadt an den Zug zu bringen. In der Mitte des Fußpfades, der von der Hauptſtraße nach dem Bahnhofs⸗ gebäude führt, ging er an zwei dort ſtebenden Männern vorüber. Gleich darauf ſprangen dieſe auf den Poſtbeamten zu. riſſen ihn rückwärts zur Erde und mißbandelten ihn durch Fauſtſchläge ins Geſicht. Dann flüchteten die Täter und nahmen den Poſtſack nebſt Inhalt mit. Die Po⸗ lizei fordert zur Aufklärung der Tat alle Volks⸗ genoſſen auf, jede geringſte Wahrnehmung, die auf die Tat Bezug haben kann, der Kriminal⸗ polizeiſtelle Darmſtadt oder der nächſten Po⸗ lizeidienſtſtelle unverzüglich zu melden. Ein Aulo wird geſucht Die großen Frankfurter Schaufenſtereinbrüßhe Frankfurt a. M. Der von den Einbrechern in der Nacht zum 5. Februar bei ihren Einbrü⸗ chen in der Frankfurter Innenſtadt benutzte Kraftwagen iſt noch nicht wieder aufgetaucht. Ermittlungen haben ergeben, daß es ſich nicht, wie zunächſt auf Grund der Zeugenausſagen an⸗ genommen wurde, um einen Horch⸗Wagen, ſon⸗ dern um ein Mercedes⸗Benz⸗Cabriolet aus dem Jahre 1934 handelt. Dieſer Wagen iſt beſonders ſchwer, hat ſchwarzen Anſtrich, der erſt kürzlich erneuert wurde und graues Verdeck. Beſonders auffällig iſt die reiche Verchromung des Wa⸗ gens, namentlich an der Kofferbrücke. Das ur⸗ ſprüngliche Kennzeichen T 8 39 898 haben die Einbrecher vermutlich in I 8 38 986 geändert. Auf den beiden Türen des Wagens befinden ſich in grauer Schrift die Buchſtaben F. S. Bekanntlich waren wenige Nächte vorher of⸗ fenbar von den gleichen Tätern ebenfalls Schaufenſtereinbrüche verübt worden. Den zu dieſen Einbrüchen benutzten Kraftwagen hatten die Diebe in Mainz geſtohlen. Dieſer Wagen iſt in Frankfurt gefunden und dem Eigentümer wieder ausgehändigt worden. ö Für die Wiederherbeiſchaffung des noch ſeh⸗ lenden Mercedes⸗Benz⸗Cabriolets iſt ein Teil der ausgeſetzten namhaften Belohnung be⸗ beſtimmt. Der Finder wird dringend gebeten. den Wagen nicht zu öffnen, ſondern ſofort der nächſten Polizeidienſtſtelle Mitteilung zu machen. Einen Soldaten überfahren und geflüchtet Wiesbaden. In der Nähe des Stadtbesirks Klarenthal wurde ein auf Urlaub weilender Soldat von einem Kraftwagen überfahren. Der oder die Fahrer fuhren davon, ohne ſich um den Ueberfahrenen zu kümmern. Dieſer wurde ſpäter mit erheblichen Verletzungen— ſo war ihm der rechte Zeigefinger faſt völlig abgedrückt worden— nach dem Krankenhaus gebracht. Erfrieren als Todesurſache Schwetzingen. Der Leichenbefund des geſtern nach fünftägiger vergeblicher Suche tot aufge⸗ fundenen Siedlerkindes Emilie Bauer hat ein⸗ wandfrei ergeben, daß der Tod des Kindes durch Erfrieren eingetreten iſt. Geiſtesgeſtörter beging Selbſtmord Niederwalluf(Rheingau). In einem un⸗ benutzten Gewächshaus in Niederwalluf wurde ein 78 Jahre alter Mann erhängt aufgefunden. Die Tat dürfte der Greie inkolge einer plötzlich aufgetretenen Geiſtesverwirrung ausgeführt haben. Selbſtmord oder Unglücksfall? Gießen. Auf den Eiſenbahnſchienen bei Klein⸗ Linden wurde ein junger Mann tot aufgefun⸗ den. Ob ein Unglücksfall oder Selbſtmord vor⸗ liegt, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Bom Karneval in den Tod Vom Weſterwald. Auf der Straße bei Wilns⸗ dorf im Weſterwald wurden der 26 Jahre alte Klempner Büdenbender und der 28 Jahre alte Albert Wertebach tot aufgefunden. Beide wa⸗ ren mit dem Motorrad geſtürzt. Das Unglück fübrt man auf den dichten Nebel zurück, der herrſchte. Die Verunglückten hatten an einer karnevaliſtiſchen Veranſtaltung in Mainz teil⸗ genommen und befanden ſich auf der Heimfahrt. Beim Stabſprung ſchwer verunglückt Limburg. In Niedererbach bei Limburg ver⸗ gnügten ſich einige Jungen damit, mit langen Stangen über den Bach zu ſpringen. Einem zehnjährigen Jungen, dem bei einem Stab⸗ ſprung die Holzſtange entzweibrach, drang das untere Teil der Stange unweit des Auges in den Kopf. Der ſchwerverletzte Junge wurde ſo⸗ fort in das Limburger Krankenhaus eingelie⸗ fert. Er hat mit dem Verluſt eines Auges zu rechnen, auch ſoll das Gehirn verletzt ſein. Feldbüter nachts niedergeknüppelt— Nacheakt? Hermeskeil. Im Hochwalddorf Kell wurde nachts der 56 Jahre alte Feldhüter plötzlich von zwei Männern überfallen Ehe er ſich verſah. batten ihn die beiden Rohlinge derart mit einem Knüppel bearbeitet, daß er ſchwer verletzt zu Boden ſtürzte. Nur mit Mühe konnte er ſich noch in den Ort ſchleppen, wo er blutüber⸗ ſtrömt zuſammenbrach. Er mußte in ein Trie⸗ rer Krankenhaus gebracht werden. Es wird vermutet, daß der Ueberfall einen Racheakt darſtellt. Acht neue Gemſen für den Schwarzwald Schon vor zwei Jahren wurden im Schwarz⸗ wald, in den Felspartien des Feldberges, fünf Blick in den Zieben Jahre lang keinen Lohn gezahlt! Lpd. Frankfurt a. M. Vor dem Landes⸗ arbeitsgericht ſtand ein Rhönbauer, der es fertig gebracht hatte, ſieben Jahre lang einen Knecht zu beſchäftigen, ohne ihm einen Pfen⸗ nig Barlohn zu zahlen. Als der Knecht bei ihm eintrat, beſaß der Bauer 24 Stück Vieh und 4 Pferde; ſeine Wirtſchaft umfaßt 100 Morgen Land und 100 Morgen Wald. Zu⸗ nächſt wurde ein Barlohn von 30 verein⸗ bart. Dieſer Lohn wurde ſpäter für die Jahre 1930 bis 1932 auf 20 Mark herabgeſetzt und nach Beſſerung der Verhältniſſe für die Jahre 1933 bis 1936 auf 25 Mark erhöht. Das wa⸗ ren aber nur Verſprechungen. Während der ganzen Zeit hat der Kläger kei⸗ nen Pfennig Barlohn erhalten. Richtig iſt. daß ihn der Beklagte mit Kleidung, Wäſche und Schuhwerk ausgeſtattet, ihm kleine Schulden bezahlt und ihm hin und wie⸗ der kleine Barbeträge als Taſchengeld gege⸗ Gemſen ausgeſetzt, die ſich in ihrer neuen um⸗ gebung bald heimiſch fühlten. Leider iſt eine von ihnen im vergangenen Jahr verſehentlich abgeſchoſſen worden. Als Erſatz hat man jetzt acht weitere Gemſen aus Leoben in der Steier⸗ mark in den Schwarzwald„verpflanzt“, ſodaß der Gamswildbeſtand nunmehr gerade ein Dut⸗ zend zählt. Im Gefängnis erhängt Lörrach. Ein bieſiger 26jähriger lediger Mann hatte ſeine Stellung, die ihm beſonders den Einzug von Geldern zur Pflicht machte, zu Unterſchlagungen mißbraucht und insgeſamt 2200 RM. veruntreut. Als die Verfehlungen zur Kenntnis der vorgeſetzten Stelle kamen, aing der Angeſtellte flüchtig und trieb ſich tagelang in der Gegend von Haltingen und Eimeldingen herum, bis er ſchließlich in einer Wirtſchaft feſtgenommen und ins hieſige Amts⸗ erichtsgefängnis eingeliefert werden konnte. Einen Tag nach der Verhaftung hat ſich der Täter in ſeiner Zelle erbänat. Vom Laſtzug getötet Homburg(Saar). Am Dienstagnachmittag ereignete ſich zwiſchen Homburg und Limbach ein ſchwerer Verkehrsunfall, der ein Todes⸗ opfer forderte. Der 35jährige Motorradfahrer Hilarius Graf aus Lautzkirchen wurde von einem Laſtzug erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er auf der Stelle tot war. Die Schuld ſoll den Motorradfahrer ſelbſt treffen, der dem Laſtzug direkt unter die Vorderräder gefahren ſein ſoll. Das Motorrad wurde vollkommen zertrümmert. während der Laſtzug ſeine Fahrt unbeſchädigt fortſetzen konnte. Graf war verheiratet und Vater von zwei Kindern. Gerichksſaal ben hat. Nach einer genauen Aufſtellung be⸗ laufen ſich dieſe Zahlungen in den ſieben Jah⸗ ren auf insgeſamt 700 Mark. Wegen des Reſtlohnes hat der Knecht Klage angeſtrengt und in der erſten Inſtanz ein obſiegendes Ur⸗ teil erhalten; danach war ihm eine Summe von über 1000 Mark zugeſprochen worden. Gegen dieſes Urteil legte der Beklagte Beru⸗ fung ein. Vor dem Landesarbeitsgericht in Frankfurt kam ein Vergleich zuſtande, wonach der Beklagte an den Kläger bis zum 31. De⸗ zember 1937 eine Summe von 400 Mark zah⸗ len ſollte. Der Beklagte hat den Vergleich nicht erfüllt, ſo daß erneut vor dem Landes⸗ arbeitsgericht verhandelt werden mußte. „Das Landesarbeitsgericht, das ſeinerzeit den für den Beklagten ſo günſtigen Vergleich ge⸗ macht hatte, verurteilte nunmehr den Beklag⸗ ten zur Zahlung des Reſtlohnes in Höhe von 1317 Mark und den Koſten des Verfahrens. Es wies in der Urteilsbegründung darauf hin, daß erſchwerend ins Gewicht fallen mußte, daß der ſehr geſchäftsgewandte Be⸗ klagte den Prozeß ſo lange verſchleppt habe. Eine Muller ließ ihr Kind verhungern Drei Jahre Gefängnis wegen fahrläſſiger Tötung. LPD. Marburg. Unter der Beſchuldigung, den Tod ihres ſechs Wochen alten Säuglings durch Fahrläſſigkeit verſchuldet zu haben, wurde dem Schöffengericht eine 32 jährige Ehefrau aus Treyſa aus der Unterſuchungs⸗ haft, zur Aburteilung vorgeführt. Die Ange⸗ klagte, welche bereits ſechs Kindern das Leben geſchenkt hatte, wurde am 15. Auguſt v. J zum ſiebenten Male Mutter. Nach Ausſage der Hebamme war das Kind bei feiner Ge⸗ burt geſund und wog acht Pfund. Die Mut; ter will reichlich ſtillfähig geweſen ſein und das Kind vorſchriftsmäßig geſtillt haben Trotzdem ſie täglich den Säugling badete, will ſie nicht gemerkt haben, daß dieſer immer mehr abmagerte. Angeblich iſt ihr auch nichts von der Einrichtung einer Mutterberatungs⸗ ſtelle ſowie von andern Hilfsſtellen bekannt geweſen. Als ſie am 27, September einen Arzt zu Rate zog, überwies dieſer den Säugling ſo⸗ fort ins Krankenhaus Hephatha. Das Kind war völlig ausgehungert und machte einen greiſenhaften Eindruck die Haut hing ihm wie Leder auf den Knochen. Schon wenige Stun⸗ den nach ſeiner Einlieferung ſtarb der Säug⸗ ling an Entkräftung. Eine Beſichtigung der Wohnung der Angeklagten durch die Ge⸗ meindeſchweſter ſowie die NS ergab, daß die Frau ihren Haushalt anſcheinend ſehr unordentlich führte. Kleinkinder ſaßen mit wunden Gliedern auf völlig verfaulten und durchnäßten Strohmatratzen, zahlreiche Kinder⸗ wäſche lag ſtark beſchmutzt in allen Ecken herum, während gebrauchsfähige nicht vorhan⸗ den war. Die Frau entſchuldigte dieſen Zu⸗ ſtand ihrer Wohnung damit, daß ſie mehrere Tage krank und mit ihrer Arbeit zurückgekom⸗ men ſei. Die Gemeindeſchweſter hatte ſchon in der Zeit vorher mehrmals die Familie aufſuchen wollen, fand aber die Wohnung im⸗ mer verſchloſſen. Die Familie wurde von der NSV. immer nach Kräften unterſtützt. Aus den Gutachten von drei ärztlichen Sach⸗ verſtändigen ging u. a. hervor, daß die An⸗ gaben der Frau, ſie habe das Kind bis zu gie hören im Rundfunk.. Freitag, den 11. Februar 1938: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 06.30 Kon⸗ zert. 08.00—09.00 Sendepauſe. 09.40 Turnſtunde. 10.00 Hörſpiel. 10.30 Skiwettkämpfe der HJ. 10.45 11.15 Sendepauſe. 11.30 Seewetterbericht. 11.30 Dreißig bunte Minuten. 12.00 Konzert 13.45 Nachr. 14.00 Schallplatten. 15.00 Wetter, Börſenberichte, Marktbericht. 15.15 Kinderliederſingen. 15.35 Nur die Ruhe kann es bringen! 16.00 Muſik am Nachmit⸗ tag. 18.00 Klaviermuſik. 18.25 Muſik. 18.40 Die Neugeſtaltung des Wanderbühnenweſens. 19.00 Kern⸗ ſpruch, Wetter, Kurznachrichten. 19.10 Unterhaltungs⸗ konzert. 20.45 Deutſchlandecho. 21.00 Muſik zur Un⸗ terhaltung. 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.15 Deutſchlandecho. 22.30 Eine kleine Nachtmuſik. 22.45 Seewetterbericht. 23.00—24.00 Zur Unterhaltung. Frankfurt 06.00 Kanzone, Morgenſpruch, Konzert. 08.00 Zeit, Waſſer. Schneeberichte. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Nachr. 08.40 10.00 Sendepauſe. 10.00 Hörſpiel. 10.30 Skiwett⸗ kämpfe der HJ. 10.45 Froher Klang zur Werkpauſe. 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeld., Wetter, Straßenwetter. 11.40 Hausfrau hör zu! 1150 Fro⸗ hes Lachen in Schnee und Sonne. 12.00 Konzert. 14.00 Zeit, Nachr., Stellen, Nachr. 14.10 Schallplatten. 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Mut⸗ ter turnt und ſpielt.. 15.30 Der Bauer braucht euch. 15.45 Aus Kunſt und Kultur. 16.00 Konzert. 18.00 Zeitgeſchehen. 18.30 Skimeiſterſchaften. 18.45 Der fröhliche Lautſprecher. 19.00 Zeit, Nachr., Wetter. 19.10 Volkslieder. 19.50 Einführung. 20.00 Der fliegende Holländer. 22.10 Zeit, Nachr., Wetter⸗ und Schneeberichte, Nachr., Sport. 22.15 Skimeiſterſchaften. 22.30 Heitere Muſik. 24.00—02.00 Nachtkonzert. Stuttgart 06.00 Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachr., Bymnaſtik. 06.30 Konzert. 08.00 dei, Waſſer⸗ ſtand, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik. 08.30 Mu⸗ ſik am Morgen. 09.30—10.00 Sendepauſe. 10.00 Vom Weſen der Blutübertragung. 10.30 Skiwett⸗ kämpfe der HJ. 10.45— 11.30 Sendepauſe. 11.30 Volksmuſik. 12.00 Konzert. 14.00 Heitere Klaſſik. 15.00—16.00 Sendepauſe. 16.00 Muſik am Nachmit⸗ tag. 18.00 Lieder. 18.30 Griff ins Heute. 19.15 Stuttgart ſpielt auf. Feierabendmuſik. 20.00 Wie es euch gefällt. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter. 22.30 Kon⸗ zert. 24.00—02.00 Nachtkonzert. CCC ͤ ͤ. deſſen Tod regelmäßig geſtillt, nicht zutreffen könnten. Als ſie die Abmagerung des Kindes merkte, habe ſie als erfahrene Mutter zum Arzt gehen müſſen. Die Todesurſache des Kindes lag im Schwund der geſamten lebens⸗ notwendigen Subſtanz. Staatsanwaltſchaft und Gericht waren der Anſicht. daß hier ein Grenzfall zwiſchen vor⸗ ſätzlicher und fahrläſſiger Kindestötung vor⸗ liege Es beſtehe der dringende Verdacht, daß ſich die Angeklagte auf dieſe Weiſe ihres Kin⸗ des entledigen wollte. Das Urteil lautete an⸗ tragsgemäß wegen fahrläſſiger Kindestötung auf drei Jahre Gefängnis. Die Verurteilte verblieb in Haft. Gericht nannke ihn „Geſinnungslump“ ſw. Auerbach a. d. B. Ein 29 jähriger Auerbacher hatte ſich wegen Amtsmißbrauch, Urkundenvernichtung und verleumderiſcher Be⸗ leidigung vor dem Schöffengericht Darmſtadt zu verantworten. Alle dieſe Miſſetaten hatte er begangen, als er ein Mädchen ſitzen ließ, die von ihm ein Kind erwartete. Er hatte ſich auf einem vierzehntägigen Urlaub in Frankfurt in ſie verliebt, ſich mit ihr verlobt, glühende Briefe an ſie geſchrieben— bis er auf einmal ohne jeden Grund das Verhältnis abbrach. Unter Mißbrauch ſeiner amtlichen Eigenſchaften hatte der Angeklagte dann Nach⸗ forſchungen nach dem Leben des Mädchens angeſtellt, ein ihn belaſtendes Amtsſchreiben unterſchlagen und ſchließlich ſogar das Mäd⸗ chen auf offener Karte beleidigt. Im Urteil, das insgeſamt auf ſechs Monate Gefängnis erging, wurde dem Angeklagten beſcheinigt, er ſei das, was man einen„Geſinnungslump“ nenne. Gymnaſtik. 06.30 08.05 Wetter⸗ und offene Anarchie durch Maſſenſlucht Eine Panik, wie ſie China noch nie erlebt hat/ Von unſerem fernöſtlichen Mitarbeiter Von den 6 Millionen⸗Städten Chinas ſind 4 in der Hand des„Feindes“. Nur in Hankau und Kanton wirken noch die Amtsſtellen der Kuo⸗ mintang, während in Pekin. Tientſin. Schang⸗ hai und Nanking die japaniſchen Beſatzungs⸗ behörden das entſcheidende Wort zu ſprechen haben. Der Ring, der das eigentliche China um⸗ ſchließt, zieht ſich enger zuſammen. Flüchtlinge. feindliche Flieger und evakuierte Miniſterien und dazu die Iſolierung von der Außenwelt ha⸗ ben das Leben im Innern Chinas tau⸗ ſend und mehr Kilometer hinter der Front in Mitleidenſchaft gezogen. Die Maſſenflucht war die erſte für chineſiſche Begriffe ſelbſtverſtändliche Reaktion auf die Kämpfe. In ſeiner langen Geſchichte hat China ſo viele Invaſionen aus dem Norden und aus dem Oſten erlebt, und immer waren die reichen Leute, die Leute, die bare Geldreſerven beſaſſen. der Weltgeſchichte aus dem Wege gegangen. Man fuhr nach dem Süden oder ins Innere und wartete ab, bis die Kriegsſtürme ſich be⸗ ruhigt hatten. Später fuhren die jüngeren Mit⸗ glieder der Familien in die Heimat zurück und erkundeten die Lage, erforſchten, was von dem alten Beſitz noch zu retten war, und gaben im geeigneten Moment das Signal zur Rückkehr. In Europa denkt man vielleicht viel zu wenig an das Leben der Vergangenheit. Dem Chine⸗ ſen aber iſt bisher noch nicht klar geworden, daß die Welt und die Vorausſetzungen des Le⸗ bens durch die Fortſchritte der Technik ſich grundlegend geändert haben. Die chineſiſche Maſſenflucht von 1937 war eine Panik und eine Erſchütterung, wie Cbina ſie noch nie erlebt hat. Die Bedingungen des modernen Krieges waren von den Chineſen. auch den weſtlich gebildeten, kaum verſtanden worden. Zum mindeſten waren ibnen erlernte Kenntniſſe nicht in Fleiſch und Blut übergegangen. und gerade im Augenblick der Gefahr kam die Primitivität des chineſiſchen Denkens und Handelns zum Vorſchein. Schon vor dem Ausbruch der Kämpfe bekam man von Leuten in der Großſtadt Sachen zu hören, die einen den Kopf ſchütteln ließen, wie dieſes Volk ſich im Augenblick der Gefahr benehmen würde. Ich entſinne mich noch der chineſiſchen Stu⸗ dentin, mit der ich mich vor ein paar Jahren bei einer Fliegerſchau über Luftangriffe unter⸗ bielt. Sie ſab auf die grauen Punkte boch oben in der Luft und meinte beruhigt:„Wenn die Flieger ſo hoch ſind können ſie mit ihren Ge⸗ ſchoſſen die Erde doch überhaupt nicht erreichen: die Entfernung iſt viel zu groß.“ Die Maſſenflucht wurde zuerſt ſeltſamerweiſe von den chineſiſchen Behörden, vor allem von dem Militär, begünſtigt und propagiert. Die Evakuierung der Millionen entſprang ungefähr der gleichen Geiſtesrichtung, mit der die Ruſſen ihren Widerſtand gegen Napoleon geführt ha⸗ ben. Die Vorſtellung von den unbegrenzten Weiten des eigenen Landes und dem Feind. der darin verhungern muß, wenn er zu tief ins In⸗ nere vordringt. Das chineſiſche Denken ſteckt noch in der Zeit vor hundert, zwei⸗ hundert Jahren. Daß China heute über⸗ völkert iſt und ſich eine ſolche Evakuierung bei abgeſchnittenem Import und embryonalen Ver⸗ kehrsmitteln nicht leiſten kann. wollten einem ſelbſt ſolche Chineſen nicht glauben. die euro⸗ päiſche Bildung genoſſen haben. Ebenſo wenig. daß man mit der heutigen Technik die notwen⸗ digen Entfernungen für alle Armeetransporte überbrücken kann. China hat den Krieg der Er⸗ ſchöpfung begonnen, und man ſieht heute über⸗ all, wie es ſich ſelbſt erſchöpft Eine Schätzung, die natürlich nur oberfläch⸗ lich ſein kann, beſagt, daß ſich heute in den be⸗ ſetzten Gebieten etwa 25 Millionen Menſchen weniger befinden als in früheren Zeiten. Da ſicherlich Millionen ums Leben gekommen ſind. müßten immerhin einige zwanzig Millionen ins Innere gezogen ſein. Aber es gab zu viele Flüchtlinge. Man konnte für die Leute nichts mehr tun. Sie liegen auf ihren Matten noch irgendwo in den Städten des Jangtſetales. Tauſende gehen täglich zugrunde. Aber der größte Teil dieſer Flüchtlinge iſt ver⸗ ſchwunden. Man weiß heute, wohin ſie gegangen ſind. In den bergigen Südprovinzen haben ſich Zuſtände entwickelt, die nur als Anarchie bezeichnet werden können. Die Flüchtlinge ſind der Terror der ortsanſäſ⸗ ſigen Bevölkerung geworden. Viele haben Waj⸗ fen mitgebracht. Kiangſi war oft als die Pro⸗ vinz bezeichnet worden, in die Tſchiangkaiſchel ſich zurückziehen würde, falls China die Küſten⸗ gebiete in einem Konflikt mit Japan räumen müßte. Aber gerade in dieſer Provinz hat die Zentralregierung zuerſt die Autorität verloren. Eine andere Gruppe von Flüchtlingen hat Geld und Wertſachen mitgebracht. Wenn es ſehr begüterte Familien ſind, haben ſie außerdem Auslandsguthaben. Aber dieſe Ehineſen ind größtenteils ſchon nicht mehr in der Heimat. Selbft die höchſten Exponenten der Staats⸗ macht haben wenigſtens ihre Frauen nach Hongkong geſchickt. Die anderen verbrau⸗ chen zuerſt ihr Geld und ſuchen ihre Wertſachen flüſſig zu machen. Wertvolle Bilder, ſeltene Bronzen und Brokate werden heute im Innern zu einem Hundertſtel ihres früheren Preiſes angeboten. Dabei hat Inner⸗China eine„Hungersnot⸗ Teuerung“. Gewiß, mit europäiſchen Mitteln und einer geſicherten Exiſtenz laſſen ſich die Preiſe immer noch bezahlen. Aber für den Chi⸗ neſen iſt die Teuerung unerträglich. weil jeder Verluſte hat. Dabei war die Ernte des letzten Jahres gut. Man wirft den Bauern vielfach vor, daß ſie mit ihrem Reis, ihrem Weizen und ihren Bohnen unberechtigte Profite machen. Auch das iſt falſch. Der Bauer verliert wie je⸗ der andere. Denn was er am Reis verdient. verliert er an ſeinen anderen Kulturen. Gerade Mittelchina war die Pflanzſtätte der vielen chi⸗ neſiſchen Sonder⸗Erzeugniſſe. Holzöl. Gallen, Kantariden⸗Käfer, Baumtalg. Eier und Eier⸗ erzeugniſſe uſw. All dieſe Exportartikel liegen beute unverkäuflich auf dem Markt. Die Zentralregierung, die die Verantwortung für die chineſiſche Zukunft hat, iſt über verſchie⸗ dene Städte verſtreut. Sie will bis zum letzten ausharren. Es wird mobiliſiert. Die ortsanſäſ⸗ ſigen jungen Leute. Söhne der Bauern und Städter, erhalten militäriſche Ausbildung. Es gibt vielfach wirklich Begeiſterung und faſt überall einen fanatiſchen Haß. Aber die Flücht⸗ linge erzählen zu viel von den Schrecken der japaniſchen Waffen, die ein Gewitter ohne En⸗ de ſind. f r—— — —. ͤ——ꝓ—ꝓ—i Bekanntmachungen Ortsgruppe ber N. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Schulungsabend für alle Polit. Leiter, Walter, Warte uſw. Der erſte Schulungsabend ſeit langer Zeit findet am Montag, 14. Februar, abends 8 Uhr, im Saale des„Ratskeller“ ſtatt. Es haben daran teilzunehmen: I. alle Politiſchen Amts⸗, Zellen⸗ und Block⸗ leiter; 2. alle 19 5 und Block⸗Walter der DAð; 3. alle Zellen⸗ und Block⸗Warte der NS; 4. alle Zellen⸗ und Block⸗Wartinnen der NS⸗ Frauenſchaft; 5. die Führer und Führerinnen der Gliederun⸗ gen und angeſchloſſenen Verbände; 6. die Führer und Unterführer von SA, SS, 7. die Führerinnen und Unterführerinnen von BDM und BDM. Ich erwarte ein pünktliches und vollzähliges Erſcheinen. Braun, Ortsgruppenleiter. ; Heute Donnerstagabend, 8 Uhr, treten die Scharen 2, 3 und 4 im Heim der Schiller⸗ ſchule an. Die Schar 1 und der Spielmannszug(mit Inſtrumenten) treten am Freitag, 8 Uhr, in der Schillerſchule an. Die Motorſchar tritt ebenfalls am Freitag⸗ abend, 8 Uhr, an der„Vorſtadt“ an. Der Sportbetrieb fällt dieſe Woche aus. a Der Gefolgſchaftsführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 10. Februar 1938 Anſer Tagesſpruch Das„Wollen“ iſt das Fundament für all dein Tun und Laſſen. Drum ſei das erſte, daß du mußt den rechten Vorſatz faſſen. 1 Alter Sinnſpruch. 9* eine eit. Ich kenne einen— es mögen auch mehrere ſein, denn er wird wohl auch geiſtige Ver⸗ wandtſchaft beſitzen—, die grundſätzlich keine Zeit haben. Er beginnt am Morgen mit der Klage, daß er keine Zeit zum Schlafen hatte, bis in die ſpäte Nacht hinein„gearbeitet“ hat. Und er hört am Abend damit auf zu erklären, wie ſehr er geplagt iſt, daß er gar keine Zeit hat. Keine Frage, der Mann iſt immer ge⸗ ſchäftig, aber im Grunde hütet er ſich, ſelbſt etwas zu tun. Was er am meiſten tut, das iſt, daß er davon redet, daß er etwas tut. Eine Sache, die in zwei Minuten erledigt werden kann, wird zunächſt eine halbe Stunde lang beraten, nach allen Seiten gedreht und ge⸗ wendet, und iſt ſie gründlich genug beſprochen, ſo muß ſie ein anderer nach Gutdünken erle⸗ digen, denn das Ergebnis der Beſprechung iſt, daß er überhaupt nicht mehr weiß, was richtig und was falſch iſt. Wenn aber eine Sache erledigt iſt, dann kann er gleich wieder eine halbe Stunde drangehen, zu beſprechen. wie man es hätte anders machen können. Ja, er bringt es fertig, einem lang und breit dar⸗ zulegen, daß er keine Zeit hat, zur rechten Zeit Zeit zu haben. Das ſcheint ein Widerſinn zu ſein.& iſt aber richtig. Beweis: Der Chauffeur, den er beſtellt hat, damit er ihn zu einer Beſprechung fahre, findet ſich pünkt⸗ lich bei ihm ein. Er hält ihm eine halbe Stunde lang einen Vortrag darüber, daß er noch keine Zeit hat zu erfahren, daß er no ſo vieles zu erledigen habe und daß er erſt in einer halben Stunde fahren könne. Unter⸗ deſſen iſt die erwähnte halbe Stunde herum, und er ſteigt ſeufzend in den Wagen.„Man wird nicht fertig, Sie glauben gar nicht, was alles bedacht und geordnet ſein will.“ Und der Chauffeur lächelt. Sie meinen, das ſei Uebertreibung? Nein, es iſt dem Leben nach⸗ geſchrieben. Und die Moral? Ach, es muß ja nicht alles eine fauſtdicke Moral haben. Mit etwas gutem Willen wird ſie ſich auch in dieſem Falle finden laſſen, ohne daß man allzuviel Zeit darauf verwendet. 1 Allein die Leſſtung eniächeibet Der Handwerkerwettkampf der Deutſchen Arbeitsfront ſoll das Leiſtungsvermögen des Handwerks dem Volke ſichtbar vor Augen füh⸗ ren. Er wird darüber hinaus der kulturellen und wirtſchaftlichen Bedeutung des Hand⸗ werks im nationalſozialiſtiſchen Staat Aus⸗ druck geben und ſo unter dem Wahrzeichen „Arbeit und Ehre“ dem deutſchen Handwerk den Platz in der deutſchen Volksgemeinſchaft wieder erobern, den es einſtmals zum From⸗ men und Nutzen des Volkes innegehabt hat. Darum, Meiſter und Geſellen, heraus zum Handwerker⸗Wettkampf 1938! Gehet ans Werk mit den Worten Dr. Ley's:„Die Ar⸗ beit ſei unſere Ehre, die Leiſtung allein ent⸗ ſcheidet den einen vom anderen!“ Todesfall. Wieder wurde einer unſerer älteren Einwohner heimgeholt. Bauer A da m Helfrich 1., Weinheimerſtraße 4, ſtarb nach einem Leben reich an Arbeit und Mühen, im Beralung mit ben Gemeinberäten Am geſtrigen Abend um 8 Uhr Han im Sitzungsſaale des Rathauſes eine Beratung mit den Gemeinderäten und Beigeordneten ſtatt. Sämtliche Herren, mit Ausnahme des entſchuldigt fehlenden Gemeinderates Möge⸗ lin, waren erſchienen. Ferner waren bei der Beratung anweſend: Schulrat Siebert, Rektor Hartmann, Ortsgruppenleiter Braun und Ge⸗ meindebaumeiſter Kern. Die Verhandlungs⸗ niederſchrift führte Verw. Inſp. Alter. Unſer Ortsoberhaupt, Herr Bürgermeiſter Bechtel, begrüßte die Partei⸗ und Volks⸗ genoſſen, insbeſondere die Herren von Schule und Partei, und ernannte die Gemeinderäte Neff und Schneider zu Urkundsperſonen. Punkt 2 der Tagesordnung, betr. Ein⸗ richtung einer Kochſchule wurde vor⸗ weg beraten und war man mit dem Vorſchlag der Verwaltung einverſtanden, daß die zu errichtende Kochſchule in dem Seitenbau des Hauſes Schloſſer, Seegartenſtraße, vorerſt un⸗ tergebracht werden ſoll. Mit Beginn des neuen Schuljahres wird der Unterricht im Kochen und Nähen in dieſen Räumen, nahe der Schil⸗ lerſchule gelegen, getätigt. Es erfolgte hierauf die Beratung der Rechnung der Gemeinde für 1936. Herr Bürgermeiſter gab einen überſichtlichen Einblick über die finanziellen Verhältniſſe der Gemeinde. Das Jahr 1936 brachte nach der mit 1933 begonnenen Beſſerung ein weiteres freudiges Bild ſteter nationalſozialiſtiſcher Aufbauarbeit. Der anhand der bekanntgege⸗ benen Zahlen gewährte Einblick in die Rech⸗ nung der Gemeinde und die Einnahmen, Aus⸗ gaben und Vermögen der Verſorgungsbetriebe ließ erkennen, daß die Gemeindefinanzen gut daſtehen und in den e nee (Gas, Waſſer, Elektrizität) zu der Erweite⸗ rung der Anlagen(Siedlung etc.) nennens⸗ werte Beträge den Erneuerungsfonds der Be⸗ triebe zugeführt werden konnten. Zu ſteigern iſt noch der Gewinn aus dem Verbrauch von Gas und muß die Bevölkerung mehr als bisher zum Bezuge von Gas übergehen. Auch die Zahlen über unſere Waſſerverſorgung zeigten das erſte Mal ſeit der Inbetriebnahme im Jahre 1926 ein erfreuliches Bild, ſodaß ein Ueberſchuß erzielt werden konnte. Nachdem Einwendungen über die Rechnung der Gemeinde nicht erhoben wurde, wird dieſelbe der Oberrechnungskammer zur wei⸗ teren Prüfung vorgelegt. Eine gewaltige Ar⸗ beit wurde von der Verwaltung geleiſtet, daß nunmehr auch 6 die Rechnung der Ge⸗ meinde und der Verſorgungsbetriebe von 1936 zur Hauptprüfung bereitliegen. Unter Punkt Verſchiedenes erfolgte noch die Bekanntgabe verſchiedener Mitteilungen. An einer am Samstag, den 19. Februar, vor⸗ mittags 10 Uhr, in Frankfurt ſtattfindenden kommunalpolitiſchen Tagung nehmen Herr Bürgermeiſter Bechtel und Beigeordneter Weitzel teil. Nach einer neuen Körordnung können die Unkoſten für Vatertiere auf die weiblichen Tiere umgelegt werden. Hier bleibt die ſeit⸗ herige Ordnung beſtehen. Hiermit war die öffentliche Beratung be⸗ endet. Herr Bürgermeiſter ſchloß dieſelbe mit einem„Sieg⸗Heil“ auf unſeren Führer Adolf Hitler. f i Unfall bei der Holzhauerei. Kurz vor Beendigung der Holzhauerei im Viern⸗ dauerlicher Unglücksfall. Beim eiden eines Stammes fiel dieſer ſo unglücklich gegen einen Holzhauer, daß der 39jährige Mann einen Knöchelbruch davontrug. Der Verletzte wurde in ſeine Wohnung und dort ins Kran⸗ kenhaus verbracht, von wo ſeine Ueberfüh⸗ rung in das Mannheimer Krankenhaus an⸗ geordnet wurde. 5 Sühne für begangene Straftaten Ein Schwindler wurde verurteilt In der Perſon des Friedrich Löſch aus Mannheim gebürtig, ſtand vor dem Amts⸗ gericht in Ludwigshafen ein Volksbetrüger übelſter Sorte zur Aburteilung, der insgeſamt 12 Ortſchaften, darunter auch in Viern⸗ heim, Geſchäftsleute durch ſeine Betrugs⸗ manöver erheblich ſchädigte. Der Genannte gab ſich als Vertreter der in Wirklichkeit nicht beſtehenden Firma„Rheingold“⸗Werbeverlag in Worms a. Rh. aus und nahm bei Ge⸗ ſchäftsleuten Beſtellungen entgegen auf Re⸗ klame⸗Aufträge, die für den hieſigen Ort auf dem Fußballplatz der Sportvereinigung Ami⸗ citia angebracht werden ſollten. Den Aufträ⸗ gen kam Löſch nur in ganz geringem Maße nach, während er das übrige hierfür ergau⸗ nerte Geld für ſich behielt und verausgabte. Löſch hat insgeſamt 60 Straffälle zu ver⸗ zeichnen und hierfür einen Betrag von RM. 3000.— ergaunert. Hiervon entfallen auf Viernheim 11 Straftaten wegen Be⸗ trug und eine wegen Diebſtahl. Die Viernheimer Geſchäftsleute wurden insgeſamt um 230.— RM. geſchädigt. Für Jahr Straf⸗ taten wurden dem Angeklagten 1 Jahr 9 Mo⸗ nate Gefängnis zudiktiert, die Löſch ohne weiteres annahm. Letzter Tag für die Anmeldungen zum Handwerker⸗ wettkampf 1938 iſt der 15. Februar! Jahre 1938 im Weſterwald und Nachſtehende aufklärende Worte ſind be⸗ ſonders an die Elternſchaft, die Lehrmeiſter und Betriebsführer gerichtet! Die Luſt zum Wandern liegt jedem Deut⸗ ſchen im Blut. Es gibt wohl kaum ein Volk der Erde, in dem die Sehnſucht nach der Ar⸗ beit in die Natur zu kommen, in einem ſolch ſtarken Maß vorhanden iſt, wie bei unſerem. Jeder deutſche Menſch, ob Mann, ob Frau, Junge oder Mädel, ob alt oder jung, verſucht wenigſtens einmal im Jahre ſich eine größere Reiſe oder Fahrt zu ermöglichen. Von dieſer wird dann wochen⸗ und monatelang erzählt, und ſie bildet vor⸗ und nachher Unterhal⸗ tungsſtoff und bleibt ein anhaltendes Erleb⸗ nis. Beſonders iſt nun die Fahrt ſchon immer ein Vorrecht der Jugend geweſen. In einer Zeit, als es in Deutſchland ebenſoviel Jugend⸗ verbände wie Parteien und Vereine gab, waren ſich wohl alle darin einig, daß die Fahrt das Schönſte innerhalb des Dienſtes ſei. Die HJ wird nie den Fehler machen, ſich auf irgendein kleines Gebiet zu ſpezialiſieren und zu beſchränken, ihre Aufgabe erfaßt den totalen Lebensbezirk der Jugend und innerhalb dieſer den des einzelnen jungen Menſchen.— Es iſt uns daher die ſoziale Betreuung, der Reichsberufswettkampf, die ſportliche und ge⸗ ländeſportliche Ausbildung genau ſo wichtig wie die Fahrt. Das Endziel unſerer achtjährigen Erziehung an den Pimpfen und ſpäteren Hitlerjungen iſt, aus dieſem einen 1 er⸗ zogen zu haben. Nationalſozialiſt ſein aber fordert u. a., daß man Deutſchland liebt und weil man es liebt, bereit iſt, dafür mit ſeinem Leben einzuſtehen. Um Deutſchland lieben zu können, muß man es aber überhaupt einmal kennen. Auf den Fahrten erreichen wir alſo zuerſt, daß der Hitlerjunge ſeine engere und weitere Heimat kennen und ſomit lieben lernt. Auch die Frage der Urlaubsverbringung wie des Urlaubs ſchlechthin iſt unter dieſem Ge⸗ ſichtspunkt weſentlich zu prüfen. Die Hitler⸗ Jugend erhebt, das iſt wohl kein Geheimnis mehr, die grundſätzliche Forderung eines aus⸗ reichenden Urlaubs aller Jungarbeiter.— Stellen wir uns beiſpielsweiſe die Tätigkeit eines 14jährigen Bäckerlehrlings vor, defſen Beruf von ihm verlangt, daß er täglich 10 bis 12 Stunden in ſeinen Beruf eingeſpannt iſt, dann wird uns klar, daß allein im geſund⸗ heitlichen Intereſſe für dieſen, ſich mitten in der Entwicklung befindlichen Jungen im Jahr ein mehrwöchiger und gut verbrachter Urlaub dringend notwendig iſt. Nicht allein die Tatſache, daß dem Jungen der Urlaub gewährt wird, iſt weſentlich, ſon⸗ dern weſentlich iſt ferner die Frage, wie ver⸗ bringt der Junge ſeinen Urlaub, und hier er⸗ hebt die Hitlerjugend einen weiteren Anſpruch. Wir fordern die Totalität auf dem Gebiet der Erziehung außerhalb des Elternhauſes und 81. Lebensjahre 0 heimer Wald ereignete ſich leider noch ein be⸗ f Die Tätigkeit der Nechtsberatungs⸗ ſtellen im Januar Der Arbeitsanfall in den Rechtsberatungs⸗ ſtellen hat ſich im vergangenen Monat bedeu⸗ tend erhöht, was beſonders aus der Stei⸗ gerung der Beſucherzahlen von 13 859 auf 16 119 erſichtlich iſt. Die Zahl der neuen Streitfälle betrug 1931. Die Rechtsberater führten 940 Güteverhand⸗ lungen, in denen 816 außergerichtliche Ver⸗ gleiche mit einem Wert von 66 385.42 ab⸗ geſchloſſen wurden. Die Zahl der eingereichten Klagen war mit 390 gegenüber dem Dezem⸗ ber 1937 faſt unverändert. Davon ſind 119 durch Vergleich vor dem Arbeitsgericht erledigt worden. In 156 Streitſachen erging Urteil und 58 Klagen wurden zurückgezogen. Die Sozialverſicherungsabteilung betreute insgeſamt 858 Volksgenoſſen in ihren Strei⸗ tigkeiten betreffs Krankenverſicherung, Unfall⸗ verſicherung, Angeſtellten⸗ und Invaliden⸗ ee e In 330 Fällen wurde mit den Arbeitsämtern wegen verhängter Unterſtüt⸗ zungsfällen verhandelt. Wieder unbeſtändiger Die Belebung der vom Atlantik ausgehen⸗ den Wirbeltätigkeit beginnt ſich auch bei uns auszuwirken. Während am Mittwochmorgen öſtlich der Elbe allgemein noch heiteres Wetter herrſchte, hatte ſich bei uns mit der Zufuhr euchter Meeresluft in großer vertikaler Er⸗ treckung Miſchungsnebel eingeſtellt, der viel⸗ fach zu leichtem Regen führte. Mit der wei⸗ teren Verſtärkung der Wirbeltätigkeit wird auch bei uns die Lebhaftigkeit der Wettervor⸗ gänge wieder zunehmen. Donnerstag: Nebel wieder nachlaſſend, wechſelnd bewölkt und nur einzelne Regen⸗ fälle, im Ganzen milder, ſüdweſtliche Winde. Freitag: Unbeſtändig, einzelne Regenfälle. Die Fahrt als Erziehungsmittel ber 98 Vorbereitung der Heſſen⸗Naſſau⸗ und Nor dmarkfahrt— Viernheimer Hitlerjungen im an der Nord⸗ und Oſtſee! Zeit unſerem Einheitsführer katſächlich zur Verfügung ſteht, erzieheriſch auf ſeine Jungen einzuwirken, ſo ſtellen wir feſt, daß dieſe Zeit in gar keinem Verhältnis zu der Notwendig⸗ keit ſteht. Von 168 Stunden in der Woche gehören der HJ durchſchnittlich 3Z—4 Stunden. Jeder wird ſich an Hand dieſes Vergleichs ausrechnen können, daß die erzieheriſche Einwirkung un⸗ ſerer Arbeit auf den einzelnen unſerer Jungen in dieſer Zeit niemals dem Maß entſprechen kann, wie es erforderlich wäre. Es ergibt ſich alſo daraus eine durchaus berechtigte und not⸗ wendige Forderung, einmal im Jahr min⸗ deſtens 8 oder 10 Tage die ausſchließliche Führung und Erziehung der uns anvertrauten Jungen zu übernehmen. Im Gegenſatz zu den vergangenen Jahren, wo ſich die Sommerarbeit der HJ faſt nur im Zeltlager abſpielte, ſtellen wir ſeit 1937 die Fahrt als den Haupterziehungsfaktor in den Mittelpunkt der Arbeit. Der Sommer 1938 ſoll nun die Hitlerjun⸗ gen auf 10tägige Heſſen⸗Naſſaufahrt im Tau⸗ nus, und auf 14tägige Nordmarkfahrt nach Schleswig⸗Holſtein, ſehen. Auf dieſen Fahr⸗ ten erleben Tauſende von deutſchen Jungen die Kameradſchaft in ſchönſter Form, 5 erleben die Größe und Schönheit Deutſchlands und erweitern ihren geiſtigen und praktiſchen Ho⸗ rizont, auf daß aus ihnen einmal wahre Trä⸗ ger unſerer nationalſozialiſtiſchen Weltan⸗ ſchauung werden. Und nun geht unſere Bitte an Euch, Eltern, Betriebsführer und Lehrmeiſter unſerer Hit⸗ lerjungen! In den nächſten Tagen und Wochen werden immer wieder unſere Ig. bei Euch an⸗ klopfen und um Erlaubnis zur Teilnahme an der Fahrt bitten. Wir hoffen, daß von Ihnen, die Sie genau ſo für die Erziehung des koſt⸗ barſten Gutes unſeres deutſchen Volkes ver⸗ antwortlich ſind wie wir, die notwendige Mit⸗ hilfe für die Fahrt vorhanden iſt. Betriebs⸗ führer, Lehrmeiſter, gebt den Hitlerjungen Ur⸗ laub für ihre Fahrten! Sie werden es Euch zu danken wiſſen. b 8 Und nun noch ein Wort zu der Finanzie⸗ rung der Fahrten. Die Koſten für die 10tägige Heſſen⸗Naſſau⸗Fahrt betragen RM. 7.— und für die 14tägige Nordmarkfahrt RM. 15.—. Damit es aber den einzelnen Ig. nicht ſchwer fällt, dieſe Beträge aufzubringen, wurde ein Sparſyſtem eingerichtet. Die Grundlage dieſes Sparſyſtems iſt: jeder Ig., der auf Salrt geht, muß ſparen! Und zwar gibt es Wertmar⸗ ken im Betrag von 10 und 50 Pfg. Dieſe 4 auf eine dazu gehörende Sparkarte zu leben. Der Fahrtenbetrag ſoll bis zum 1. Mai geſpart ſein. Der Sparbetrag iſt mit in den Dienſt zu bringen und werden den Ig. die Sparmarken von den Schar⸗ bzw. Ka⸗ meradſchaftsführern ausgehändigt. Nun auf ans Werk! Jeder Hitlerjunge geht im Jahrg der Schule. Rechnen wir uns nun aus, welche 1938 auf Fahrt! 4 10 it! die dl lade sch aug, de wulle, mit den lerſüt⸗ igchen⸗ ti uz morgen Vetter Zuſthe ler Cr er piel⸗ er wei⸗ t nich tlerpyr⸗ 0 zu augen ſe geit endig⸗ un der r wird chnen g u- ungen nechel bt ſich b ln nin⸗ flich ruten chren, ur im 7 die n den uun⸗ Tuu⸗ fach ah en die kleben und 1 Tiü⸗ ellan⸗ lern, Hil⸗ chen 1 Ie dl. en, loſ⸗ bu⸗ Mit⸗ ich lur⸗ Cue lie age I —5 el eil 1 hrt e— W e 7 ———* ee 7 ee eee am Sonntagabend in der Fremdenſitzung im ein volles, fidel geſtimmtes Haus— Beweis für die Zugkraft des Viernheimer Faſchings — ſo und noch viel mehr gute Kritiken ſtanden in den„ausländiſchen“ Zeitungen in Man⸗ nem, Lallehag und Hemshofshauſen über die erſte große Fremdenſitzung und ganz Verne ug ſich: was werden ſie erſt uber die 2. gro Tagen am Sonntagabend pünktlich 7.11 Uhr im Saale des Freiſchütz ſteigt. Inzwiſchen iſt die Nachfrage nach den ermäßigten Ein⸗ trittskarten im Vorverkauf eine ſehr große und wer das letzte Mal nicht mehr eingelaſſen werden konnte, der beſorge ſi noch ſchnell, denn diesmal wird's beim Ein⸗ tritt gar keine mehr geben, weil„Die luſtigen Fünf“ mit ihrem Weltſtadtprogramm über⸗ all ſtets ein überfülltes Haus gebracht haben. Dazu ſagen wir, wie am letzten Mal ſchon: „Es iſt von jeher ſo beſtimmt, wer diesmol ö kriegt, de ganze Owend ſtehe!“ Dazu braucht man alſo noch eine Eintrittskarte— und dann hat man für 60 Pfg. einen Großſtadt⸗Narren⸗ abend erlebt. Al la! Remacht an die Hand zu geben. Ein Stück alter Poeſie in der Landwirt⸗ ſchaft iſt die Bienenzucht. Und doch iſt ſie zugleich auch ſo ſehr nützlich. Blicken wir ein⸗ mal zurück in frühere Zeiten, wo unter jedem Torbogen die Bienenkörbe ſtanden. Sie lie⸗ ferten damals der Familie allein den Süßſtoff und für die Kerze das Wachs. Dann kam der Rohr⸗ und Rübenzucker. Die immer intenſiver werdende landwirtſchaftliche Arbeitstechnik nutzte in ſteigendem Maße alles Land aus. Die Brachfelder wurden immer ſeltener, und mit ihnen verſchwanden manche Unkräuter, die wichtigg Imſtpflanzen waren. So kam es, daß auch die Bienenzucht zurückging. Heute haben wir in der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau wieder 6 430 organiſierte Im⸗ ker, davon 30 v. H. Bauern und Landwirte. 1938 wurden 53 000 Bienenvölker gezählt. Während die Korbbienenzucht immer mehr zu⸗ rückgeht, hatten die Kaſtenwohnungen(Beuten) auf allen Ständen Einzug. Wir haben Blät⸗ terſtöcke, Alberti, Freudenſtein, die heſſiſche Kulturbeute, den Kuntzſchzwilling, die Zan⸗ derbeute mit Oberbehandlung, das große rheinheſſiſche Maß und das Normalmaß. Für manchen zweitgeborenen Sohn auf dem Erbhof kann heute die Bienenzucht ein loh⸗ nender Nebenerwerb werden. Das umſo mehr, als wir in letzter Zeit das Wandern mit den Bienen in große Bahnen lenken und in un⸗ ſeren Wäldern noch manche Zuchtquelle aufge⸗ 61 werden kann. In der Bienenzucht hat ie Praxis und Wiſſenſchaft auch in unſerem Gebiet Fortſchritte gemacht. Wir haben heute über das ganze Land ein Netz von Beobachts⸗ ſtellen, größtenteils mit Stockwagen, Thermo⸗ meter und Regenmeſſer ausgerüſtet. Weiter ſorgt ein Seuchengeſetz mit gewiſſenhaft arbei⸗ tenden Sachverſtändigen für die ſicheren Grundlagen der Bienenzucht. An Belegſtatio⸗ nen für Züchter ſind annähernd zwanzig vor⸗ „deulſche Fasnachl“ Neues Arbeitsheft zur praktiſchen Volkstums⸗ und Brauchtumspflege dak— Das Amt Feierabend in der NS. ⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ bringt ſo⸗ eben eine Broſchüre heraus, die ſich in Wort und Bild mit der Deutſchen Fasnacht beſchäf⸗ gat. Das Heft erſcheint als drittes in der Reihe der Arbeitshefte zur praktiſchen Volks⸗ tums⸗ und Vrauchtumspflege. Es kommt gerade gur rechten Zeit, denn es will allen denen in Stadt und Land mit Rat und Tat zur Seite ſtehen, die in dieſem Jahre ein ordentliches Fasnachtsfeſt durchführen wollen. Die NSG. Kraft durch Freude“ hat ſich in dieſem Heft die Au gabe geſtellt, die Fasnacht für die brei⸗ ten Schichten unſeres Volkes zu einem wirklich volkstümlichen Feſt zu geſtalten. Das Heft ent⸗ qäält alles Weſentliche über den weltanſchau⸗ lichen Inhalt und die kulturgeſchichtliche Be⸗ deutung und Entwicklung der Fasnacht als eines alten deutſchen Volksfeſtes. Der Leſer wird finden, daß. die Fasnacht urfprün lich mit lirchlichen Bräuchen gar nichts zu tun 15 Es iſt vielmehr das uralte Feſt der Austrei⸗ bung des Winters und die Begrüßung der war⸗ men Jahreszeit und des erwachenden Lebens. Wer ſich in unſerem Volkstum umſchaut, der wird ſehr hald neben dem verunſtalteten Wort Faſtnacht eine Unzahl mundartlicher Ausdrücke, wie Fasnacht, Faſelnacht, Faſenacht, Faſel⸗ abend uſw. vorfinden. Dieſe Feſtzeit hat alfo mit Faſten nichts zu tun, ſondern dieſem Wort liegt urſprünglich ein ganz anderer Sinn zu runde, nämlich der Sinn der Lebenskraft und der Lebensfreude. Die Broſchüre iſt ſo vielge⸗ ſtaltig, daß ſie beſtimmt in der Lage iſt, den an der Feſt⸗ und Feiergeſtaltung beteiligten Ge⸗ meinſchaften und Dienſtſtellen, beſonders der, NSG.„Kraft durch Freude“, praktiſches Rüſt⸗ zeug für die neue Ausgeſtaltung der deutſchen . ö* Ganz Verne lacht „Freiſchütz“ Viernheimer Karnevaliſten im Witzfeuer— e Prunkſitzung zu ſagen haben, die in 3 eine ſolche päter als um ſechſe kimmt, er wird ſchun elwer ſehe, der kann, weil er kein Stuhl mehr Die Bſenenzucht im bäuerlichen Vetrieb handen, auf denen gut durchgezüchtete Stämme befruchtet werden. Die Verpackung des Honigs in unſerem deutſchen Einheitsglas mit Ge⸗ währſtreifen bürgt jedem Volksgenoſſen für einwandfreie Ware. Im Kampf um unſere Nahrungsfreiheit er⸗ wächſt uns die Pflicht, ſelbſt das Unſcheinbare bis zum letzten Reſt auszunutzen. Wollten wir bei der Bienenzucht von Wachs und Honig ab⸗ ſehen, ſo wäre immer noch der mittelbare Nutzen der Bienen ein gewaltiger. Wo wären die Ernten der Obſtbäume, die Erträge der Samenfelder ohne Bienen? Alle Inſekten⸗ blütler werden zum großen Teil von den Bie⸗ nen befruchtet. Jeder landwirtſchaftliche Be⸗ trieb ſoll heute durch Rapsbau an der Oel⸗ gewinnung helfen— nun, die Biene leiſtet gute Dienſte dabei! Die Bienenzucht eignet ſich auch für unſere Frauen und Mädchen. Schon wird mancher ſagen, daß die Bäuerin der Anfang und das Ende der Wirtſchaft iſt, daß ſie von früh bis ſpät eingeſpannt wird in Sorgen und Arbeit um Familie und Hof. Trotzdem ſollten ſie noch einige Minuten— denn mehr braucht es wirklich nicht— aufbringen, ſchnell einige Handgriffe am Bienenſtande zu erledigen. Ge⸗ nau wie ihre Großmütter einſt abends den Futterteller unter die Körbe ſtellten oder den ausgezogenen Schwarm in einen neuen Korb brachten, um ihn ſtolz dem heimkehrenden Bauer zu zeigen. Wer Luſt hat, ſich der Imkerei zuzuwenden, der ſehe ſich um geeignete Beratung hauplſach⸗ lich beim Ankauf von Bienen, um. Vor allem muß er ſich der Ortsfachgruppe Imker an⸗ ſchließen, damit er einen Paten erhält, der ihm die erſten Anleitungen gibt. Die Orts⸗ fachgruppe wird jeden Imker ſolange betreuen, bis er ſelbſtändig arbeiten kann. eder TGF r A ankert. Karneval bei der Sängertreue⸗ Harmonie Man hört es ſchon murmeln überall— im Schützenhof iſt Maskenball;— der Herbert Georg iſt der Wirt,— daß ſich keins am Samstag verirrt.— Da wird es bombig wie noch nie— auch bei der Sängertreue⸗Har⸗ monie.— Der Herbert Georg als Karneval — führt alle Narren in ſeine Hall.— Ihm zur Seit' der hohe Rat,— wie ihn noch keins geſehen hat.— Der Martins Konrad mit einem Troß— ſie reiten alle im Zauber⸗ chloß.— Auch der Keime und der Page,— ihr Narren, faßt euch Courage!— Da gibt's 'nen Jubel, ein Getös,— alle fahren in einer oldenen Schees.— Ein Gelächter, ein Ge⸗ ſchre,— ihr Narrenſcharen ſtrömt herbei.— Wer ſich amüſieren will für wenig Geld,— nun, ihr Getreuen, keine Tollheiten ſcheuen, ihr Narren kommt aus aller Welt!— Und — die Zeit mit Blödſinn würzen,— kopf⸗ über ins Narrentum ſtürzen.—Und dann muß ich bitten: keinen Durſt gelitten!— Trinkt wie die Kanonen— die blauen Lappen nicht ſchonen!— Dann mit flotten Gelenken die Tanzbeine ſchwenken.— Hebt die Damen bei der Hüfte hoch in die Lüfte,— hin und her ſie wiegen, daß die Röckchen fliegen.— Heut' iſt überhaupt alles erlaubt.— Das Faſchingsgehetze kennt keine Geſetze!— Das Vergnügen wird groß: im Schützenhof geht's los! bewährt ſich im Reichs berufswettkampf! Zu den wichtigſten Neuerungen des Reichs⸗ eſetzes über die Rentenverſicherungen, wenig⸗ ſtens hinſichtlich des 7 Kreiſes der davon Betroffenen, gehört ie Anrechnung der 5 in der Invalidenverſicherung. Es wurde damit ein Unrecht beſeitigt, das von den Arbeitern umſo mehr empfunden wurde, als die Angeſtelltenverſicherung auch ſchon bisher die Kriegsdienſtzeiten anerkannte und für dieſe Jahre Steigerungsbeträge ge⸗ währte. Durch die Nichtberückſichtigung der Kriegsdienſtjahre bei der Rentenberechnung geriet der Arbeiter, der an der Front ſein Leben einſetzte, in Nachteil gegenüber denjeni⸗ gen ſeiner Kameraden, die in der Heimat blei⸗ ben und weiterhin ihren Beruf ausüben konn⸗ ten. Ebenſo wie für die Kriegsjahre werden künftig auch für die Zeiten der Erfüllung der Arbeitsdienſt⸗ und Wehrpflicht Steigerungs⸗ beträge gewährt. Die materiellen Auswirkungen dieſer Maßnahmen für die einzelnen Renten ſtehen noch nicht feſt, da das Geſetz die Frage, in welcher Klaſſe die Steigerungsbeträge für dieſe Zeit gewährt werden, noch offen gelaſſen hat. Die Entſcheidung darüber wird dem⸗ nächſt fallen. Unabhängig davon haben einige Landesverſicherungsanſtalten bereits zur Ein⸗ reichung entſprechender Anträge unter Bei⸗ fügung der Militärpapiere oder ähnlicher Ausweiſe aufgefordert. Feſt ſtehen die Aus⸗ wirkungen hinſichtlich des großen Perſonen⸗ Die Reichsregierung hat nicht nur durch ihre letzte Kleinrentnerverordnung den zum Bezug der Kleinrentnerhilfe berechtigten Perſonenkreis erweitert, ſondern gleichzeitig angekündigt, daß darüber hinaus die Lage der Kleinrentner durch eine Ergänzung der Fürſorgeleiſtungen fühlbar verbeſſert werden ſoll, und zwar da⸗ durch, daß die Mittel, mit denen ſich das Reich ſeit Jahren an der Kleinrentnerfürſorge und Kleinrentnerhilfe beteiligt, künftig nur noch zur Gewährung laufender Zuſchüſſe an die Kleinrentner verwendet werden dürfen. Damit tritt eine nicht unweſentliche Erhöhung der Bezüge der Kleinrentner ein. Im Reichs⸗ arbeitsblatt macht Oberregierungsrat Dr. Zim⸗ merle nähere Ausführungen über dieſe Maß⸗ nahme. Die Gewährung der Reichszuſchüſſe, die 1927 eingeführt wurde, hat ſich zu einer Dauermaßnahme entwickelt. Seit 1932 beläuft ſich der jährliche Reichsbeitrag auf 28 Millio⸗ nen Mark. In den Kriſenjahren, in denen die Wohlfahrtslaſten der Gemeinden immer drük⸗ kender wurden, waren die Bezirksfürſorgever⸗ bände in immer größerem Umfange dazu über⸗ gegangen, die Reichsmittel zur Entlaſtung ihres Fürſorgehaushalts, d. h. lediglich zur Beſtreitung ihrer fürſorgeriſchen Leiſtungen, zu verwenden. An der urſprünglichen Zweckbe⸗ ſtimmung der Mittel, die in einer Verbeſſe⸗ Nicht überall im deutſchen Vaterland hat man das großartige Nordlicht, das kürzlich in ganz Europa ſichtbar war, beobachten. Der bedeckte Himmel hat vielfach einen Strich durch die Rechnung gemacht, und am ſchlimm⸗ ſten waren eigentlich die Bewohner der Reichs⸗ hauptſtadt daran, die, von einem einzigen Randbezirk abgeſehen, überhaupt nichts ſahen und den ganzen Zauber erſt am nächſten Mor⸗ gen durch die Zeitungen erfuhren. Nun werden wir aber durch die Ausſicht er⸗ freut, das Nordlicht noch einmal, ſozuſagen in . Auflage, zu erleben. Engliſche und auch eutſche Aſtronomen ſagen ſeine mögliche Wie⸗ derkehr für den 22. Februar voraus. An die⸗ ſem Tage wendet uns nämlich die Sonne nach ibrer Umdrehung denſelben Teil mit denſelben „Sonnenflecken“ zu, und wenn ſich bis dahin guf ihrer Oberfläche nichts verändert hat, wer⸗ den wir ohne Zweifel noch einmal ein euro⸗ päiſches Nordlicht erleben. Wenn! Dieſes„Wenn“ betonen die Aſtro⸗ nomen allerdings auffällig, und ſie tun recht daran. In der Zwiſchenzeit kann ſich nämlich auf der Sonne ſo manches ändern. Die Flecke, auf die es für die Entſtehung des Nordlichtes entſcheidend ankommt, können bis dahin ganz verſchwunden ſein, ſie können ſich verkleinert oder zerſtreut haben, kurzum, alles iſt möglich, und mit abſoluter Sicherheit kann der Aſtro⸗ nom eigentlich nur vorausſagen, daß uns die Sonne am 22. Februar dieſelbe Seite zuwen⸗ det, wie kürzlich beim großen Nordlicht. 5 Wenn es alſo verfrüht und voreilig erſchei⸗ nen mag, einen kleinen„Knigge für das Nord⸗ licht“ zu entwerfen— eines ſteht feſt: wir wer⸗ den das Nordlicht diesmal ſehr viel gefaßter 5 Vir brauchen das Gold Keine Goldfedern und 8 goldenen Brillen mehr. Durch die Anordnungen Nr. 12 und Nr. 13 hat die Ueberwachungsſtelle für Edelmetalle im Intereſſe der Golderſparnis die Herſtel⸗ lung und den Verkauf ſowie den Erwerb und die Lieferung von Schreibfedern aus Gold jeden Feingehalts unterſagt. Auch die Herſtel⸗ lung von Faſſungen für Sehhilfen(Brillen) jeder Art aus Gold jeden Feingehalts und Handwerkerkönnen von Einzelteilen aus Gold jeden Feingehaltes für Faſſungen von Sehhilfen künftig verboten; bei den Doublee⸗Faſſungen wird der Gold⸗ Kriegsdienſtzeit in der Verſicherung angerechnet Ein Unrecht an Millionen von Invalidenrentnern wurde beſeitigt kreiſes. der davon erfaßt wird. Von den 16 Millionen männlichen Rentenbeziehern, die wir gegenwärtig in der Invalidenverſicherung beſitzen, dürften die wenigſten keine Kriegs⸗ teilnehmer geweſen ſein, wie auch von den künftigen Rentenempfängern noch Millionen die Anrechnung der Kriegsdienſtzeit beanſpru⸗ chen können. Wichtig iſt ferner, daß ſich die Anrechnung der Kriegsdienſtzeit natürlich auch auf die Witwen und Waiſen auswirkt, deren Männer oder Väter die Anrechnun der Kriegsdienſtjahre für ſich in Anſpru nehmen konnten. Auch der größte Teil der Bezieher der gegenwärtig laufenden rund 600 000 Witwen⸗ und 300 000 Waiſenrenten dürfte alſo antragsberechtigt ſein. Für die⸗ jenigen Verſicherten, die noch nicht Rentenbe⸗ zieher ſind, wird die Anrechnung der Kriegs⸗ dienſtzeiten erſt beim Eintritt des Verſiche⸗ rungsfalls geregelt. Hinſichtlich der Zahlung der neuen Renten werden die Berechtigten allerdings noch et⸗ was Geduld zeigen müſſen. Selbſt wenn die Steigerungsbeträge, die gewährt werden, feſtſtehen, brauchen die Verſicherungsträger einige Zeit zur Umrechnung, denn es handelt ſich ja um die Erledigung von Anträgen, die in die Millionen gehen. Auf jeden Fall er⸗ folgt für die bereits laufenden Renten die Abu der erhöhten Rentenſummen mit Wirkung vom 1. Januar 1938 an, die Diffe⸗ renzbeträge werden alſo dann von die⸗ ſem Zeitpunkt ab nachgezahlt. Erhöhung der Kleinrenlnerbezüge Vorausſichllich ab 1. April rung der einzelnen Fürſorgeleiſtungen durch Gewährung von Sonderbeihilfen lag, hielten die Fürſorgeverbände nur noch vereinzelt feſt, namentlich in Süddeutſchland und in Heſ⸗ ſen. Mit Rückſicht auf die Finanzlage der Ge⸗ meinden war es nicht möglich, dieſe Zweckbe⸗ ſtimmung der Reichsmittel in der erſten Zeit nach der Machtübernahme wieder herzuſtellen. Nachdem aber inzwiſchen eine grundlegende Beſſerung der Gemeindefinanzen erreicht wer⸗ den konnte und die Fürſorgelaſten erheblich zurückgegangen ſind, kann der gegenwärtige Zuſtand, wonach die Art der Verwendung dere“ Reichsmittel im Ermeſſen des einzelnen Für⸗ ſorgeverbandes liegt, nicht mehr länger auf⸗ recht erhalten werden. Das Reich muß viel⸗ mehr verlangen, daß ſeine Mittel wieder ihrer urſprünglichen Zweckbeſtimmung. zugeführt werden und den Kleinrentnern unmittelbar zu⸗ gute kommen. Werden die vom Reich zur Ver⸗ fügung geſtellten Mittel künftig wieder als zu⸗ ſätzliche Sonderzuwendungen an die Kleinrent⸗ ner verteilt, ſo kann auf dieſem Wege der Not⸗ lage der Kleinrentner, deren Lebensunterhalt durch die Leiſtungen der öffentlichen Fürſorge erfahrungsgemäß nicht ausreichend geſichert iſt, wirkſam begegnet werden. Der Referent kün⸗ digt an, daß eine entſprechende Regelung vor⸗ ausſichtlich bereits mit Beginn des neuen Rech⸗ nungsjahres in Kraft treten wird. Kommt das Nordlicht wieder? die Aſtronomen verkünden ſeine Rücklehr am 22. Februar zur Kenntnis nehmen, als das erſte Mal. Wir werden nicht mebr ein Großfeuer in der Um⸗ gebung vermuten und— wie es ja hundertfach vorgekommen iſt— die Feuerwehr alarmieren, wir werden weit entfernt ſein, in Weltunter⸗ gangsſtimmung zu geraten, und wenn der Himmel noch ſo ſcharlachrot brenn, wir werden diesmal mit wachen und aufnahmebereiten Sinnen ein großartiges und in unſeren Breite⸗ graden ungemein ſeltenes Naturſchauſpiel ge⸗ nießen. Alles was Gläſer, Fernrohre und ge⸗ eignete Photoapparate hat, wird gewappnet und vorbereitet ſein und damit in der angenehmen Lage, noch den fernſten Enkeln zu erzählen, daß über Deutſchland ein Nordlicht leuchtete, wie man es ſonſt nur in Spitzbergen und Grön⸗ land ſieht. Dort allerdings iſt es in gewiſſen Monaten beinahe etwas Alltägliches. Aber: wenn! Götter und Aſtronomen haben vor dem Genuß ein„Wenn“ geſetzt, und wenn ſie ein„Wenn“ ſetzen, dann hat diefes Wenn es in ſich. Wenn man nämlich ſehr aufrichtig ſein will, dann darf es faſt als ausgeſchloſſen erſcheinen, daß das Nordlicht, wenn überhaupt, ſo in der alten Intenſität wiederkehrt. Es wird beſtimmt ſchwächer und weniger leuchtkräftig ſein. 3 wird es über eine ſanfte Abend⸗ röte gar nicht hinausgehen und damit nur für die Wiſſenden als Nordlicht erkennbar ſein. Wir können leider nicht die Sonne von hin⸗ ten beobachten. Was ſich da abſpielt, entzieht ſich unſerer Kenntnis bis zu dem Moment, da die Sonne ſich wieder anädigſt mit ihrer alten Seite uns zuwendet. Schließlich und endlich ſind Flecke ſa Schönheitsfehler, und man kann es der Sonne nicht verübeln, wenn ſie die ſo ſchnell wie möglich wieder wegzukriegen trachtet FFP verbrauch eingeſchränkt. Uebergangsbeſtim⸗ mungen ſind vorgeſehen. ür Ausfuhrge⸗ 1 55 gelten die einſchränkenden Vorſchriften nicht. Wiesbaden. An der Ringkirche verlor ein Kraftwagenführer die Herrſchaft über ſein Fahrzeug und fuhr auf den Bürger⸗ ſteig. Hierbei überfuhr er einen Kriegsbe⸗ ſchädigten, der Geſichtsverletzungen und eine Gehirnerſchütterung erlitt. Ohne ſich um den Ueberfahrenen zu kümmern, hat der Fahrer das Weite geſucht. D Die hieſige Klub⸗ und Ortsmeiſterſchaft iſt in dieſem Jahre immer noch nicht entſchieden. Die Spitzenſpieler haben jeweils noch drei Turniere und ſind dieſerhalb noch ſtarke Spiele zu erwarten. Rockenſtein ſiegte nach dreiſtündigem Kampfe gegen Adler H., Rech ſiegte gegen Hofmann und Breiling erkämpfte lich ebenfalls gegen Theobald einen ſchönen Sieg. Eine Hängepartie Rech— Adler H. wird am Freitag zu Ende geſpielt.— Wir weiſen nochmals auf unſere diesjährige Ge⸗ neralverſammlung hin. Nachſtehend der Tabellenſtand: Walter 11 1 9 Rockenſtein 11 3 Buſalt 10 2 1 70 Breiling 10 3 0 7 Theobald 1 0 7 Adler H. 10 4 1 5¹ Rech 7 2 1 412 Merkel 10 5 1 4 Frank 9 5 0 4 Hofmann 10 6 0 1 Froſchauer 11 7 1 3 Schneider 7 4 1 2 5 Adler N. 7 5 0 2 Bläß 11 9 0 2 Hanf R —— — — 2·3 Ammer Und fuche Für das 5 it Zubehör 5 Elopligepioht aan Jodes + Anzeige clenn leute 2 Angeb. unter Nr. 5 22 4 4 3 ee 43 9 5— 78 0 0 Gott, dem e hat es gefallen, unseren gilit es Flocl Selbe hnen e ieben treusorgenden Vater, Großvater, Schwiegervater, Unſere Qualität: abgebrühte ½ kg 22 0 Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Hahllau o/ Kopf 500 g 33 erbſen gefchalte Hühner Seslachs, 3 ½ kg 5. 26 und. 32 Ad 1 f— h Schellniscn ohne Kopf„„ 50 Weiße Bohnen vatg⸗ 24 abzugeben. am Helfrich 1. Soldharsen, 5 0 Wachtelbohnen 6 1g,.24 l Kühnerſtr. 13 5 i f i Bralschefifisch 6„„1 einſen tg-30.- 34.36 Scefeiſchen nach längerem Leiden, versehen mit den Tröstungen Filet von Hanliau„„ Knorrs Eintopfgericht N unserer hl. 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V. 05 ſich lohnende Repräſentation für den Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen 3 N g g 1 5 Kaufmann iſt das Angebot in der Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen. 3 1. N l. N 90 Sänger⸗Einheit Viernheimer Volkszeitung“, d Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ under d een 8 5 5 8 5 0 3. del. 1 einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Maskenkarten im Vorverkauf erhältlich bel: 1 Die Singſtunde findet bereits am Freitagabend Leſer bedarfsreich und kaufkräftig ſind Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Hofmann(Drehſcheibe), Schweikart u. im Freiſchütz fte ſtatt. Alles zur Stelle! Der Vorſitzende. und— was ſehr wichtig iſt— im Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Enyrim& Co, lokalen Bezirk 5 Worms.— DA. I. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Krieger ⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 g Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. 9 15, 0 5 Am Sonntag, den 13. 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Die Vereinsführung..— eee Großer öffentlicher Alaskenball Haus num . bene Wir machen alle Mitglieder hiermit darauf Deinen aufmerkſam, daß morgen Freitag, 11. Feb⸗ Kundenkreis ruar 1938, abends 9 Uhr, unſere 5. Jahres⸗ durch Anz eigen verſammlung ſtattfindet. Erſcheinen jedes Mit⸗] in der gliedes iſt Pflicht, da wichtige Punkte zu be⸗ Viernheimer ſprechen ſind. Der Vorſtand. Volkszeitung am Samstag, den 12. Februar 1938 lm Schutzenhol“ 1. unter Mitwirkung des Gesangvereins Sängertreue-Harmonie 39 ghet Maskenkarten zum Preiſe von 60 Pfg. ſind zu haben bei Math. Mandel, Friedrichſtraße, Jakob Bugert, Zigarrenhaus, fi. Ludwigſtraße, Georg Umhauer, Am Tivoli, im„Schützenhof“ und bei den Sängern. lat 2 Vn der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 5 N g NOH 8 2 Gewinne zu 80000 RM. 282260 80 2 Gewinne zu 10000 RM. 95419 227604 l 4— zu 3000 9. 109876 804671 unge i ewinne zu 8 nel . 2 See. 0. Je r e eee 05 0 iſch⸗Gũ 5 0 en- e ewinne zu 5* . Klaſſe 50. Preußiſch Stdentſche d e e 2555 108732 132893 137028 139271 149897 1831438 166827 19302 188582. entf Ohne Gewähr ö Nachdruck verboten 201238 204720 213882 218250 239250 274461 275027 280188 298761 daß ewinne zu 1 Auf jede gezogene Nummer ſind zwei geh 785 9.— 92888 99340 107280 114378 129288 132447 132475 138982 148804 gert gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Rummer 185994 174873 188090 189481 188839 209977 218707 217009 284489 in den beiden Abteilungen 1 und II 270781 278839 284695 299064 300444 302120 303011 312188 323904 824881 327202 338482 349475 358871 380940 362701 384820 364826 I. Hiehungstag g 8. Februar 1938 368150 376075 377228 381531 381678 382878 386595 3887164 395175 188 Gewinne zu 300 RM. 20527 33889 33841 38903 37522 43589 49993 55025 87022 70877 75974 81852 92449 94839 95988 97814 ee Fee, ee e 4 Sewinne zu 8000 Rm. 142818 216678 170862 171489 174331 182284 184298 188515 188882 191800 205969 %%%, 52 Gewinne zu 1000 R. 15088 20765 87078 61679 64188 71310 99278 10413148710 154623 167823 168070 222818 228550 233891 383080 390470 390490 884262 395207 863659 279523 888886 287287 270787 81447 81875 525188 883405 eee e Je 1000000, 2 m 0 m ewinnrade verblieben: ewinne zu ſe 7 zu ſe— 44540.81598 865 87888 82 b 0080 3849 J 18880 1770 27688 390000, 2 zu je 300000, 2 zu ſe 200000, 2 zu je 100006, 2 zu le 131182 148820 153847 168311 169438 186219 202827 205361 207839 75000, 4 zu je 50000, 8 zu ſe 30000, 20 zu je 20000, 96 zu je 10000, 8 ee 4 3 f 50h 28. f 30 2 5 8 l 180 0h. 0 386351 265876378527 285049 557884 4802 zu je 500, 9832 zu je 300, 233788 zu je 150 RM. 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