5 — — — e et elt auff chat, ins hetzen, di e. J. 41. N llc al dreiſhiz N — — S2 . g Nummer 35 Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungswelle: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM keinſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 NM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. etertagen. . e Freilag den 11. Februar 1938 Verkündigungsblatt der Ned AN. Viernheim Anzelgenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Brette 3 Ryfg., im Text⸗ teil für 1 mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpfg Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 aültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. Peg L'haſen 15101 14. Jahraang Gpll. arbeitet mit Lügenmeldungen Auftlärung des Verſchwindens des ſowſelruſſiſchen Geſchäftskrägers in Bulareſt GBU.-Spitzel Bodrow erkannt Er lockte die Polizei auf falſche Fährlen Moskau, 11. Febr. Wie die Sowietagentur T ASS mel⸗ det, haben die Sowjets in Zuſammenhang mit dem Verſchwinden ihres Geſchäftsträgers in Bukareſt eine offizielle Note an die ru⸗ mäniſche Regierung gerichtet. Moskau ſpricht in dieſem Proteſt die Vermutung aus, daß Bu⸗ denko einem„politiſchen Verbrechen“ zum Opfer gefallen iſt, und fordert von der rumäniſchen Regierung die Ergreifung wirkſamer Maßnah⸗ men zur„Feſtſtellung der Schuldigen und deren ſtrengſte Beſtrafung. * Aus zahlreichen Beiſpielen der jüngſten ſow⸗ jetruſſiſchen Geſchichte iſt nur allzugut bekaunt geworden, nach welchen Methoden die GPU. arbeitet, um läſtig oder gefährlich gewordene ſowjetruſſiſche Diplomaten, Beamte, oder wer es ſonſt auch ſei, unſchädlich zu machen. Sie ver⸗ ſchwinden plötzlich aus der Weltgeſchichte und niemals wird es irgend eine Aufklärung des be⸗ treffenden Falles geben. So iſt es auch in den letzten Tagen mit dem ſowfetruſſiſchen Geſchäfts⸗ träger Budenko in Bukareſt geſchehen. Bis heute iſt noch nicht geklärt, auf welche Art und Weiſe Budenko, dem vorgeworfen wurde, er „habe mit der rumäniſchen Regierung konſpi⸗ riert“ verſchwunden, und wo er ſich zur Zeit tot oder lebendig befindet. g N. Dieſe Methoden, gegen die ſich allerdings die übrigen europäiſchen Staaten ſchon längſt hät⸗ ten zur Wehr ſetzen müſſen, gewinnen aber im Augenblick inſofern eine größere politiſche Bedeutung, als Sowjetrußland die Stirn hat, die rumniſchen Polizei zu beſchuldigen, daß ſie nicht alles getan habe, um den Fall raſch zu unterſuchen und aufzuklären. Es wird in der Note der ſowjetruſſiſchen Geſandtſchaft ſogar der Verdacht ausgeſprochen, Budenko ſei„auf Anſtiften einer ausländiſchen faſchiſtiſchen Macht“ durch rumäniſche Faſchiſten ermordet worden. Ferner wird die Einſetzung eines ge⸗ miſchten Unterſuchungsausſchuſſes gefordert, dem auch Vertreter anderer Staaten angehören ſol⸗ len. Dieſe Dreiſtigkeit überſteigt alles, was man in dieſer Hinſicht von ſowjetruſſiſcher Seite gewohnt war. Es muß auch hier die Frage aufgeworfen wer⸗ den, wann werden ſich die europäiſchen Staa⸗ ten dazu entſchließen können, die Zuſammen⸗ arbeit der Polizei aller Länder auch auf die ſowjetruſſiſchen Mordtaten auszudehnen. v. Die herkunft der Lügenmeldung Bukareſt, 11. Februar. Soeben iſt es gelungen. die Herkunft der vom marxiſtiſchen„aily Herald“ ausgegebenen ungeheuerlichen Lügenmeldungen zu klären. daß Budenko von rumäniſchen Faſchiſten entführt worden ſei. Es hat ſich herausgeſtellt, daß der Urheber dieſer Zwecklüge der Bukare⸗ ſter Vertreter der ſowjetruſſiſchen Nachrichten- agentur TASS. Bod ro w. iſt. Ein GpA.-Spitzel Dieſer angebliche Journalist. der ſtändig im Namen der Geſandtſchaft auftrat und. wie jetzt einwandfrei ſeſtſteht. GPIl.⸗Spitzel iſt. hatte die Lüge verbreitet, Budenko ſei von„ru mä⸗ niſchen Rechtskreiſen beiſeitegebracht worden“. Hieran ſchloß er noch die freche Be⸗ hauptung, daß der ganze Fall auf die Einge⸗ bung deutſcher Kreiſe zurückgehe, die Unfrieden zwiſchen Sowjetrußland und Rumä⸗ nien ſtiften wollten Nun iſt bekannt. daß der TAsSS⸗Vertreter Bodrow mit dem kürzlich aus Bukareſt abgereiſten Sowjietgeſandten Oſtrowſki und auch mit dem jetzt verſchwundenen Ge⸗ ſchäftsträger Budenko auf das ſchärfſte ver⸗ ſeindet war und dieſe beiden ſtändig beſpitzelt hat. Der GPU.⸗Spitzel Bodrow iſt als der Hauptſchuldige an der Beſeitigung Budenkos. der auch im Dienſte der GPU, ſtand und in Ungnade gefallen war, anzuſehen. Er ſpürt nunmehr. daß ſeine Täterſchaft erkannt iſt und verſucht krampfhaft. die eigene Schuld zu vertuſchen und die Polizei auf falſche Fährte zu locken. Er hat auch alle Pa⸗ piere, die über die Perſon Budenkos irgend⸗ wie Aufſchluß hätte geben können, vor dem Er⸗ ſcheinen der Polizei beſeitigt. Eine beſondere Rolle ſpielt bei allen Erör⸗ terungen das Sowijetſchiff„Katamaja“, das am 2. Januar in Conſtanza eingetroffen war u. in dieſen Tagen wieder die Anker gelichtet hatte. Die Zeitungen betonen die Möglichkeit, daß ſich dieſes Schiff nach dem Auslaufen aus Conſtanza noch lange Zeit in der Nähe der Küſte aufgehalten hat. Von der ſowietruſſiſchen Geſandtſchaft iſt im übrigen zu einem weiteren Ablen⸗ kungsmanöver gegriffen worden. Man behauptete, am Sonntag hätten Anhänger der National⸗-chriſtlichen Partei vor der Geſandt⸗ ſchaft und vor der Wohnung Budenkos Kund⸗ gebungen veranſtaltet. Von amtlicher Seite iſt einwandfrei feſtgeſtellt worden. daß niemals Kundgebungen ſtattgefunden ha— ben. Damit hat auch hier die Lügentaktik Moskaus verſagt. Bukareſt, 11. Febr. Die Regierung Goga hat am Donners⸗ tagabend ihren Rücktritt erklärt. Die Zei⸗ tungen bringen in Sonderausgaben die amtliche Beſtätigung für den Rücktritt, den der König angenommen hat.„Univerſul“ erklärt, daß innen⸗ und außenvolitiſche Beweggründe Goga zum Rücktritt veranlaßt hätten. Juſammenfaſſung aller Kräfle Alle zurückgetretenen Miniſter wurden zum König gerufen. Nach einer Audienz beim König teilte Man iu, der Leiter der Nationalzara⸗ niſtiſchen Partei mit, daß der König eine neue Löſung in Erwägung ziehe. Die Wahlen wür⸗ den auf jeden Fall verſchoben werden. Die neue Grenzwächler Opfer der Jowjelrache Die planmäßige Beſeiligung einwandfrei bewieſen Reval, 11. Februar der Schluß gezogen, daß der ſowjetruſſiſche Ueber den neuen eſtniſch⸗ſowjetruſſiſchen Motorſchlitten die eſtniſche Patrouille in dem Grenzzwiſchenfall auf dem Eis des Peipus⸗ Augenblick erreichen konnte, als ſie die Rück⸗ Sees begann in Anweſenheit von Vertretern] fahrt nach ihrem Grenzpoſten antreten wollte. der beiderſeitigen Grenzbehörden eine Unter⸗ Ferner wurde von der ſowjetruſſiſchen Seite ſuchung. Schon die erſten Ergebniſſe erga-⸗[ das Maſchinengewehrfeuer gehört, ben eine Reihe von Anhaltspunkten für die Sehr aufſchlußreich iſt in dieſem Zuſammen⸗ Richtigkeit der Vermutung, daß es ſich um hang eine Moskauer Meldung des finniſchen einen reinen Gewaltakt ſowjetruſſiſcher Grenz-] Blattes„Helſinki Sanomat“. Danach wächter handelt. fand nach dem vorigen Grenzzwiſchenfall auf Nach einer amtlichen eſtniſchen Mitteilung[ dem Peipus⸗See. bei dem bekanntlich zwei ſow⸗ über das Ergebnis der Unterſuchung des er⸗]jetruſſiſche Grenzwächter auf eſtniſchem Ho⸗ ſten Tages wurden die Leichen der bei⸗Tbeitsgebiet von eſtniſchen Grenzwächtern in der den Grenzwächter und des Fuhr⸗ Notwehr erſchoſſen wurden, in Gdow eine Ver⸗ mannes, ferner der Schlitten und der Ka⸗ſammlung ſowfetruſſiſcher Grenzwächter ſtatt, daver des Pferdes etwa einen halben Kilo-] auf der von allen Verſammlungsteilnehmern meter von der Grenze entfernt auf ſowjetruſſi⸗ feierliche Rache für den Tod der beiden ſowjet⸗ ſchem Gebiet aufgefunden. Der eine Grenz⸗4 ruſſiſchen Grenzwächter geſchworen wurde. wächter wies elf, der andere ſieben, der Fuhr⸗— mann acht und das Pferd drei Schuß wun⸗ den auf. Zwei Kilometer ſüdlich des Fund⸗ ortes waren deutlich die Spuren eines über die Grenze auf eſtniſches Hoheitsgebiet gekom⸗ menen ſowjetruſſiſchen Motorſchlittens zu ſehen. Von den Vertretern der eſtniſchen Grenz— behörde wurde darauf eine nähere Unter— i Spure bas aber von. feet er N* mittag eine Parade verſchiedener Formationen Aus Beobachtungen von Fiſchern,[der Budaveſter Polizei ſtatt. die geſehen haben, daß der Motorſchlitten auf Die Regierung von Mandſchukuo hat den eſtniſches Hoheitsgebiet fuhr und ein Gefährt] Oberbürgermeiſter von Hſinking Hſu Shaoching fortbrachte, wird in der amtlichen Mitteilung J zum Geſandten in Rom ernannt. Der Führer und Reichskanzler hat dem Kö⸗ nig von Aegypten zum Geburtstag drahtlich ſeine Glückwünſche übermittelt. Zu Ehren des auf Einladung des ungariſchen Innenminiſters Szell in Budapeſt zu Gaſt wei⸗ lenden Staatsſekretärs im Reichsinnenminiſte⸗ rium Dr. Pfundtner fand am Donnerstagvor⸗ F 5 N W MAYBACH 5. 5 fou ei SCHWENEKE ee. Lee, 7 2 d N se NxNzo G bANUER Nee, ene. le eren Fife HOFMANN Baine, Was Deutſche am Kraftwagen erfanden Seit Karl Benz und Gottlieb Daimler die erſten verkehrsfähigen Benzinwagen waren noch viele Verbeſſerungen nötig. um die ſtolzen Fahrzeuge zu ſchaffen. Rahmen der großen Ausſtellung am Berliner Kaiſerdamm zeigen. bauten. die ſich im Auch dieſe Entwicklung läufig Rabineltsrücktrill in Rumänien Regierung der nafionalen Konzenkralion geplant Regierung ſoll eine Regierung der na tionalen Zuſammenfaſſung werden. * Durch den Rücktritt Gogas iſt in der politi⸗ ſchen Entwicklung Rumäniens eine neue Wendung eingetreten. Nach den erſten Amts⸗ handlungen Gogas und dem weiteren Verlauf der politiſchen Arbeit konnte man annehmen, daß es Goga gelingen werde, al le nationalen Kräfte für ſeine Arbeit zu gewinnen. Aber nach den vorliegenden Berichten über die Stellung⸗ nahme der verſchiedenen Parteien und Richtun⸗ gen zu dem Kabinett Goga iſt dies jedoch nicht möglich geweſen. Große Teile des natio⸗ nalgeſinnten rumäniſchen Volkes haben ſich mit der Führung der polktiſchen Geſchäfte, wie ſie Goga betrieb, nicht einverſtanden erklären kön⸗ nen, und hieraus iſt ein immer ſichtbarer wer⸗ dender Zwieſpalt innerhalb der nationalen Gruppen Rumäniens eingetreten. Dieſe Ent⸗ wicklung mußte im Intereſſe des rumäniſchen Volkes abgebogen werden. Aus dieſen Gründen hat Goga dem König ſeinen Rücktritt angebo⸗ ten. Nach Rückſprache mit den verſchiedenen Führern der nationalen Gruppen hat der König den Rücktritt bewilligt und den Patriarchen Miron Chriſtea mit der Neubildung des Kabinetts beauftragt. Dieſer hat nun ein Kñabinett der na⸗ tionalen Konzentration gebildet, dem nicht weniger als ſieben ehemalige Miniſter⸗ präſidenten als Staatsminiſter ohne Porte⸗ feuille angehören. Goga und der Führer der nationalzaraniſtiſchen Partei Man iu befin⸗ den ſich nicht darunter. Wie es heißt, ſoll ſofort die Verfaſſung des Landes auf unbeſtimmte Zeit außer Kraft geſetzt werden und für die gleiche Zeit ſollen die politiſchen Parteien verboten werden. Die Wahlen, die für Anfang März vor⸗ geſehen wären, ſollen ebenfalls verſchoben wer⸗ den. Wir geben insbeſondere dieſe letzteren Meldungen mit allem Vorbehalt wieder, da eine amtliche Beſtätigung bis zur Stunde da⸗ für noch nicht vorließt. 0.— Das neue Kabinelt Bukareſt, 11. Februar. „Die neue rumäniſche Regierung iſt noch in der Nacht gebildet worden. Gegen 3 Uhr früh wurde folgende Zuſammenſetzung halbamtlich bekannt: Miniſterpräſident: Patri⸗ arch Miron Chriſtea; Staatsminiſter: die ehemaligen Miniſterpräſidenten Dr. Angeleſcu, Marſchall Avereſcu, Profeſſor Jorga, Miro⸗ neſcu, Vaida⸗Voevod, Vaitoianu. Tatareſcu, gleichzeitig Außenminiſter; Finanz⸗ und vor⸗ Juſtizminiſter: Cancicov(Liberal): Geſundheitsminiſter: Coſtineſcu(Liberal); Kul⸗ tus⸗ und Unterrichtsminiſter: Jamandi(Libe⸗ ral); Verkehrsminiſter: Dr. Angeleſcu(Rumä⸗ niſche Front): Arbeitsminiſter: Nitzeſcu(Ru⸗ mäniſche Front): Induſtrie⸗ und Handelsmini⸗ ſter: Argetoianu(Präſident der Agrarvartei): Landmirtſchaftsminiſter: Profeſſor Joneſcu⸗ Siſeſchti(Vertrauensmann von Prof Jorga): Innenminiſter: Calineſcu lehemals National⸗ zaraniſt): Miniſter für Krieg, Marine, Luft⸗ fahrt: General Jon Antoneſeu: Unterſtaats⸗ ſekretär: General Paul Theodoreſcu. Der Miniſterpräſident Patriarch Miron Ch riſtea, der im 72. Lebensjahr ſteht, iſt ſeit 1925 Oberhaupt der Rumäniſch⸗Orthodoxen Kirche und war vorher Biſchof im Banat. Der Patriarch genießt ein außerordentlich großes Anſehen im rumäniſchen Volk. Von den ehemaligen Miniſterpräſidenten ſind nur Goga und Man iu nicht in das Kabinett eingetreten. Die liberalen Miniſter und der Landwirtſchaftsminiſter haben dem Kabinett Tatarescu angehört. General Anto⸗ nescu, der Kriegsminiſter im Kabinett Goga war, hat das Marine- und Luftfahrtminiſterium noch hinzugenommen. Außer ihm hat noch der Innenminiſter Calinescu der Regierung Goga angehört. die Gründe des Rücriſtz Der Rücktritt der Regierung Goga hat au⸗ ßen⸗, innen⸗ und wirtſchaftspoli⸗ tiſche Gründe. Durch das neue Regie⸗ rungsprogramm iſt der Haushalt ſtark belaſtet. weiſt in ihren wichtigſten Etappen deutſche Namen auf.(Tuszkay. Zander⸗Multiplex⸗K.) Eine Ueberbrütkung mit Hilfe der National⸗ bank erwies ſich als unmöglich. —'——— ä——— —— 3 2 e — ————ç— — e e 8 eee hin reich zu fliehen pflegen. ſtärkerem Maße Frauen als GPll⸗Agentin⸗ phen und damit vor die Kugeln der Lubljanka⸗ n— Ver iſt der Nächſle? Nach den bisherigen Erfahrungen mit den Auslandsmorden der Gu. möchte man faſt annehmen, daß nach der ſoeben erfolg⸗ ten Ermordung des Sowjetgeſchäftsträ⸗ gers in Bukareſt nunmehr der bisherige Ge⸗ ſandte in Rumänien, der vor vier Wochen plötz⸗ lich aus Bukareſt abreiſte, das nächſte Opfer der amtlichen bolſchewiſtiſchen Mörderorganiſa⸗ tion ſein wird. Der Bukareſter Geſandte, der die lange Liſte der verſchleppten oder mit fal⸗ ſchen Verſprechungen oder durch erpreſſeriſche Drohungen nach Moskau gelockten Diplomaten und ihre Todesart ſehr genau kannte, hat ſich nach Wien geflüchtet. Das iſt immer⸗ inſofern bemerkenswert, als N Sowjetfunktionäre im allgemeinen nach Frank⸗ Aber einmal erſchien dem Sowjetgeſandten das Volksfront⸗Frankreich doch wohl ſchon als zu ſtark infiziert und außer⸗ dem hält Frankreich mühelos den Rekord an politiſchen GPll⸗Morden auf ſei⸗ nem Gebiet und an diplomatiſchen Sowjetper⸗ ſönlichkeiten, die von Pariſer Poſten her an Ort und Stelle oder in Moskau„liquidiert“ wur⸗ den; es ſind insgeſamt 35 Funktionäre! Wohl verſtanden, dieſe Zahl bezieht ſich nur auf ſolche Funktionäre, die in Frankreich gear⸗ beitet haben. Die Geſamtzahl ſämtlicher offen oder insgeheim ermordeten bolſchewiſtiſchen Di⸗ plomaten, angefangen von den Botſchaftern bis hinunter zum Legationsſekretär, iſt nur zu ſchätzen; ſie dürfte viele Hundert betragen. Da⸗ runter befinden ſich Botſchafter in Berlin, Ju⸗ renjew, Botſchafter in Ankara, Karſki, Botſchaf⸗ ter in China, Karachan, ſtellv. Außenkommiſſar Kreſtinſki, Botſchafter in Ankara, Aroſew(Nach⸗ folger Karſkis), ferner Eliawa, Zuckermann und Fechner, drei hohe Reſſortbeamte Litwinows, jerner die Auslandsdiplomaten Roſenberg, Dawtjan und Bogomalow. Auch die zehn Per⸗ ſonen umfaſſende Liſte des Pariſer„Figaro“ tellt nur einen kleinen Bruchteil aller Mord ar. Jetzt iſt auch Owſejenko, den die Pu. von Barcelona wegſchleppte, dem Mos⸗ kauer Henker zum Opfer gefallen. * In letzter Zeit verwenden die Sowjets in nen und Lockſpitzel. In Frankreich ſchwebt ja immer noch der Fall der Groſowſki, die, wenn ſie nicht 1 einen neuen Auftrag erhalten haben ſollte, vielleicht ſelbſt ſchon wieder von Tſchekahenkern umgebracht worden iſt. In die⸗ ſer ſtändigen Angſt lebt beiſpielsweiſe eine der übelſten Schwerverbrecherinnen aus der amt⸗ lichen ſowjetruſſiſchen Mörderzentrale, nämlich die GPu⸗Agentin Vera Vance r⸗Rub⸗ ſkaja, die insgeſamt 24 Menſchen in die GPu⸗Keller geliefert hat und ſich ſeit einiger Zeit in einem Schweizer Kloſter aufhält, um vor den Tſchekiſten einigermaßen ſicher zu ſein. Es muß für die Vertreter dieſes Mörder⸗ ſyſtems naturgemäß eine ſtändige Ermunterung bedeuten, wenn große europäiſche Mächte weder von dieſen Schlächtereien noch von dem Sowjet⸗ krieg in Spanien offiziell etwas wiſſen wollen und nach wie vor in völlig unbeeinträchtigter Intimität mit Sowjetrußland zuſammenarbei⸗ ten.— ** Aus Moskau kommt die Nachricht, daß Kry⸗ lenko nach Sibir fen verbannt wor⸗ den iſt. Krylenko?! Wer iſt— wer war Krylenko? Als der Weltkrieg ausbrach, wurde der Ma⸗ thematiker Krylenko zum Heeresdienſt eingezo⸗ en und brachte es bis zum Unteroffizier. An ber Novemberrevolution des Jahres 1917 war er hervorragend beteiligt und auch im ruſſiſchen Bürgerkrieg ſpielte er eine berüchtigte Rolle. So groß waren ſeine„Verdienſte“, daß noch Lenin ihn zum„Generalſtaatsanwalt“ der Sowjetunion machte. Als ſolcher hatte er die Aufgabe, den Blutterror der Tſcheka⸗GPU. ſo⸗ zuſagen juriſtiſch zu untermauern. Ihm ver⸗ dankt das rote Reich ein„Strafgeſetzbuch“, das alle und jeden, der politiſch irgendwie unbequem werden konnte, unter den Hochverratsparagra⸗ Henker bringt. Darüber hinaus aber organi⸗ 7 75 Ech 5. 17 e roßen auprozeſſe, die ſeit e 4025 die Sowjetjuſtiz zu einem Schandfleck daß internationalen Rechtsſprechung geſtempelt aben. Krylenko war eine feſſelnde Erſcheinung für Eine unterſetzte vierſchrötige Ge⸗ ſtalt— grundſätzlich in Knickerbockers auftre⸗ end— ein brutaler, kantiger Kahlkopf mit klei⸗ nen ſtechenden Augen und ſchmalen zyniſchen Lippen, die ſich wütend verzerrten, wenn eines der Opfer ſich nicht ſo verhielt, wie es in das verlogene Anklagegebäude paßte. Kurz. ein Gewaltmenſch in ſeiner äußeren Erſcheinung ſo⸗ wohl wie in ſeinem Auftreten, Und dazu zwei⸗ fellos pathologiſch, d. h. geiſtig nicht normal. Ein Handlanger Stalins, der kürzlich erſchoſſene Kaukaſier Ordſchonikidſe, hatte in ſeinen letzten Lebensjahren eine Schußnarbe am Arm, die ihm Krylenko in einem— Eiferſuchtsanfall beige⸗ bracht hatte.. Soviel zur Kennzeichnung des Mannes. Krylenkos Taten wurden im Jahre 1980 durch ſeine Beförderung zum Juſtizkommiſſar belohnt: an ſeine Stelle als öffentlicher Anklä⸗ ger trat der frühere Sozialdemokrat Wy⸗ ſchinſki, der vorher als Gerichtspräſident in Krylenkos Schauprozeſſen mitgewirkt hatte. Wy⸗ ſchinſki iſt— ſo ſchreibt der„Völk. Beob.“— eine vielleicht noch verächtlichere Erſcheinung als Krylenko. weil er im Gegenſatz zu dieſem kein anatiker, ſondern ein eiskalter Karrieremacher iſt, der ſich nicht einmal den Anſchein aibt, als ob er an ſeine Sache glaube. Krylenko iſt etwa vor Jahresfriſt von Stalin abgeſetzt worden. Nun wandert auch er den„Weg der Tränen“ nach Sibirien, auf den er Zehntauſende von Un⸗ ſchuldigen geſchickt hatte. Wann wird ihm Wyſchinſki folgen? Reichsverweſer Horthy iſt mit Außenminiſter Kanya von ſeiner Polenreiſe am Donnerstag⸗ Lufkkampf mit 5owſeffliegern Tokio, 11. Febr. Wie Domei meldet, hat die japaniſche Luftwaſſe am Mittwoch eine rege Tätig⸗ keit in den fünf chineſiſchen Provinzen H o⸗ nan, Anhue. Hupe i. Hunan und Fukien entwickelt In zahlreichen Langſtrek⸗ kenflügen haben die japaniſchen Flieger chine⸗ ſiſche Luftſtützvunkte und militäriſche Anlagen mit Bomben angegriffen. In der Provinz Hunan iſt der Flugplatz von Tſchangſcha bom⸗ bardiert worden Eine andere japaniſche Grup⸗ ve bombardierte militäriſche Anlagen der Fukien⸗Städte Kienow und Pucheng. Ein weiterer japaniſcher Fliegerverband warf Bomben über Stangyang in der Provinz Hupei ab und hatte dabei Luft kämpfe mit 20 chineſiſchen Flugzeugen ſow⸗ jetruſſiſcher Herkunft zu beſtehen Die Japaner ſchoſſen 5 dieſer Flugzeuge ab und zwangen die übrigen zur Flucht. Nentaog in der Provinz Honan und die Hauptſtadt der Provinz Anhue waren ebenfalls das Ziel ja⸗ vaniſcher Bombenflieger. Paris, 11. Februar. Der ehemalige Finanzminiſter Paul Rey⸗ naud kritiſterte am Donnerstag auf einem Eſſen des Republikaniſchen Zirkels(Cercle républicain) die Finanz⸗ und Wirt⸗ ſchaftspolitit der Volksfrontregie⸗ rungen. Frankreich, ſo ſagte Reynaud, habe eine Reihe von wirtſchaftlichen Experimenten erlebt, die alle geſcheitert ſeien. Allen gemeinſam ſei das bſinken des franzöſiſchen Gold⸗ beſtandes geweſen. Ende 1931 habe Frank⸗ reich 6000 Tonnen in Gold und Deviſen gehabt. Dieſer Beſtand ſei allmählich nach der heute angekündigten Abhebung von weiteren 134 Tonnen auf 2407 Tonnen geſunken. Das Gold zum Zwecke der Landesverteidigung ſchmelze alſo immer mehr zuſammen. Im Sep⸗ tember 1936 habe Léon Blum 50 Millionen Poincaré-Franken, das seien 3275 Tonnen Gold, als den für die franzöſiſche Sicherheit notwen⸗ digen Mindeſtbeſtand bezeichnet. Um dieſen unerläßlich gehaltenen Stand zu erreichen, be⸗ dürfte es eines Goldzufluſſes im Werte von 27 Milliarden heutiger Franken. Der Nedner bezweifelte, ob die in den letzten Tagen vorgenommenen Goldabhebungen geſetz⸗ mäßig ſeien. Das Geſetz vom 30. Juni 1937 unterſage die Fortführung einer Politik, die in den letzten Jahren darin beſtanden habe, den Goldbeſtand ohne Nutzen für den Franken zu opfern. Es fehle ein ſtarker Wille und eine ſtarke Politik. Die Kriſe ſei auf einem Punkt angekommen, wo man bald das wirtſchaftliche finanzielle und ſoziale Problem auf einmal löſen müſſe, ohne von dem internationalen Problem zu ſprechen. Der Redner ſchlug am Schluß ſeiner Ausführungen einen dreijährigen Wie⸗ deraufbauplan vor. an dem ſich alle Franzoſen beteiligen müßten. Wien, 11. Februar Nach einer Verhandlungsdauer von über einem Monat ging heute vormittag der große Betrugsprozeß gegen die jüdiſche Schieberſipp⸗ ſchaft Jacob zu Ende. Unter atemloſer Spannung der großen Zuhörermenge, die ſich im Landgericht eingefunden hatte, wurde das Urteil verkündet. Unter allgemeiner Ueberraſchung wurde Heinrich Eduard Jacob frei⸗ geſprochen. Die Hauptangeklagte Alice Lam⸗ vel⸗Jacob erhielt zwei Jahre, die 70jährige Mutter Martba Jacob andertbalb Jahre Zuchthaus. Ferner wurde gegen den Geliebten der Alice Lampel, Ferdinand Ken de, auf ein Jahr, ge⸗ gen Cornelius Friedrich, den Verbin⸗ dungsmann zu den Vertrauensleuten der Bande Al Capones in Paris, auf 15 Monate Zucht⸗ haus erkannt. Der lüdiſche Buchſachverſtändige Karl Caſtan wurde freigeſprochen. Die Urkeilsbegründung In der e des Urteils gegen die jüdiſche Schieberfamilie acob und ihre Mitangeklagten erklärte der Vorſitzende des Gerichts, daß die Schuld der Alice La mpel⸗ Jacob durch die Ergebniſſe des Beweisver⸗ fahrens einwandfrei erhärtet worden ſei. Sie habe geſtohlene Aktien beleihen laſſen und da⸗ durch das Bankhaus Kux⸗Bloch& Co. um rund 20 000 Schilling geſchädigt. Die Mutter des Geſchwiſterpaares Jacob habe nicht nur in die⸗ ſem Fall, ſondern ſchon in anderen Trans⸗ ationen, die nicht Gegenſtand dieſes Prozeſſes geweſen ſeien, mit ihnen zuſammengearbeitet. Sie habe auch den Plan ausgeheckt, den Ein⸗ druck zu erwecken, daß es ſich bei den zu ver⸗ wertenden Aktien um den Familienbeſitz han⸗ dele. Was nun den freigeſprochenen Eduard Jacob betreffe, ſo beſtehe der Verdacht, daß er an dem Betrug mitgewirkt habe. Auch die von dem Angeklagten ſelbſt aufgeſtellte Theſe, daß er ein weltfremder Literat ſei ſei nicht haltbar, Schon ein Urteil des Berliner Kam⸗ nachmittag wieder in Budapeſt eingetroffen. Dor einer neuen japaniſchen Offenſive — Anſchläge in Schanghai Am Donnerstagabend wurden wiederum 2 Handgranatenanſchläge verübt. Dabei wurden die Redaktionsräume zweier chineſiſcher Zeitungen, die unter amerikaniſchem und engliſchem Einfluß ſtanden, zerſtört. Der Ge⸗ ſamtſchaden beläuft ſich auf 2000 Dollar. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur Chineſiſche Flörungsverſuche Hankau. 11. Februar. Die noch immer anhaltenden Truppen⸗ landungen der Japaner auf dem nördlichen Jangtſeufer haben in chineſiſchen Mili⸗ tärkreiſen ſtarke Beunruhigung hervorgerufen. Trotz aller Anſtrengungen der Chineſen gelang es bisher nicht. die japaniſchen Truppenan⸗ ſammlungen zu ſtören oder gar zu unterbinden. Allgemein iſt man der Anſicht. daß der Vorſtoß am Mittwoch eine neue japaniſche Of Goldverluſte der Bank von Frankreich Renaud ſchlägk dreiſährigen Wiederaufbauplan vor Jud Jacob fand milde Richler Freiſpruch des Hauplangeklagten— verurleilung der Frauen die Tſchechoſlowakei mergerichts im Jahre 1927 fe den Cha⸗ fenſive auf dem nördlichen Kriegsſchuplatz eröffne. Drei Milliarden abgegeben Paris, 11. Februar. Aus dem am Donnerstag veröffentlichten Wochenauswefs der Bank von Frankreich geht hervor, daß die Bank drei Milliarden Goldfranken an den Währungsausgleich⸗ fonds abgegeben hat. Es handelt ſich um die Rückzahlung der am 10. November 1937 von dem Währungsausgleichfonds der Bank von Frankreich zur Verfügung geſtellten Summe von 3127 Millionen Goldfranken. Straßenbahnboykolk in Marſeille Paris, 11. Februar. Die ſtändigen Preiserhöhungen auf allen Lebensgebieten löſen Proteſtſchritte der franzöſiſchen Bevölkerung aus, die oft— und gerade im temperamentvollen Süd⸗ frankreich— die ſeltſamſten Formen annehmen. So hatte ſich auch in Marſeille der Einwoh⸗ nerſchaft größte Aufregung bemächtigt. als die Straßenbahn ihre Tarife erhöhte. Man bdil⸗ dete eine„Einheitsfront“, die zum Boykott der Straßenbahn aufforderte. Als nun am Mittwoch der neue Tarif in Kraft trat, meigerten ſich die Marſeiller. die erhöhten Preiſe zu zahlen. Die Schaffner aber forderten die Widerſpenſtigen auf, an der nächſten Halte⸗ ſtelle den Wagen zu verleſſen. Ein großer Teil der Fahrgäſte begab ſich dann zu Fuß zur Ar⸗ beitsſtelle, die mutigeren aber warteten die nächſte Straßenbahn ab. wiederholten das Spiel und ließen ſich immer eine Halteſtelle weiter mitnehmen. Es fragt ſich nur, ob ſie mit dieſer Fahrweiſe ſchneller zu ihrem Ziel gelangen ſind als jene, die es gleich vorzogen, auf Schuſters Rappen zu gehen. Am erſten Boykott⸗Tag hatte die Marfeiller Straßenbahn bereits einen Einnahmeausfall von 45 Prozent. rakter Jacobs ins wahre Licht ge⸗ rückt. Andererſeits aber müſſe geſagt werden, daß er den Eindruck eines völlig willens⸗ ſchwachen Mannes mache, der bar jeden Ehrgefühls ſei. Dieſer ſchwere Charakterman⸗ gel habe ihn zum willenloſen Werkzeug der beiden verbrecheriſchen Frauen gemacht. Der Angeklagte Ferdinand Kende ſei insbeſondere durch ſeine ehemalige Geliebte Alice Lampel ſchwer belaſtet worden. Ferner ſpreche für ſeine Schuld auch die Tat⸗ ſache, daß er ſeiner Geliebten zu der Flucht in verholfen habe, wo ſie allerdings verhaftet und nach Oeſterxeich aus⸗ geliefert worden ſei. Auch bezüglich des Cor⸗ nelius Friedrich ſtünde die Schuld außer Zweifel, denn er ſei es geweſen, der die von dem Gangſter Al Capone geſtohlenen Aktien in Paris von den Vertrauensleuten des ame⸗ rikaniſchen Bandenchefs übernommen und der Alice Lampel zur Verwertung übergeben habe. Staatsanwalt Dr. Pulpan gab nach Ver⸗ kündung des Urteils zunächſt keine Erklärung ab und behielt ſich ſeine Entſcheidung vor. Wie verlautet, dürfte er gegen den Freiſpruch Heinrich Eduard Jacob die Nichtigteits⸗ beſchwerde erheben. Alice Lampel erbat ſich Bedenk eit, Martha Jacob meldete die Nichtigleltsbeſchrzerde an, desgleichen Kende, während Cornelius Fried⸗ rich die Strafe annahm. kandesverweifung ausgeſprochen Als der Urteilsſpruch in ſeiner Milde und Nachſichtigkeit bekannt wurde, drückte man all⸗ gemein in der Bevölkerung ſtärkſte Verwunde⸗ rung aus. Nun wird in Ergänzung des Ur⸗ teils bekannt gegeben, daß gegen die Haupt⸗ angeklagte Alice Lampel und deren Mut⸗ ter Martha Jacob auch Landes verwei⸗ ſung ausgeſprochen worden iſt. Die Regierung des braſilianiſchen Bundes⸗ ſtaates Bahia hat durch eine Anordnung des Juſtizminiſters jede Kritik an ausländiſchen Regierungen, deren Mitgliedern. ſowie an den von ihnen verkörperten politiſchen Organiſatio⸗ nen verboten. Als Kritik in dieſem Sinne gel⸗ Barleſauwärler dürfen Parleiabzeichen fragen Eine Anordnung des Stellvertreters des Führers Berlin, 11. Febr. Der Stellvertreter des Führers bat, wie die NSK. meldet, angeordnet, daß die auf Grund ihrer aktiven Betätigung für die Bewegung als Parteianwärter anerkannten Volksgenoſſen— ſobald ſie im Beſitz der gel⸗ ben Parteianwärterkarte ſind— das Parteiabzeichen tragen dürfen. Ribbentrop übernahm ſein Amt Reichsminiſter von Neurath zum Ehrenbürger von Stuttgart ernannt. Berlin, 11. Februar. Der Reichsminiſter Freiherr von Neue rath verabſchiedete ſich am Donnerstag mit herzlichen Worten von dem engeren Kreis ſeiner Mitarbeiter. Sodann übergab er die eſchafte des Reichsminiſters des Auswärtigen an den neuen Reichsaußenminiſter von Nibben⸗ trop und ſtellie dieſem die leitenden Beamten des Auswärtigen Amtes vor Nach der Vor⸗ ſtellung richtete der Neichsaußenminiſter herz⸗ liche Dankesworte an den ſcheidenden Miniſter und forderte ſeine zukünftigen Mitarbeiter zu kameradſchaftlicher Zuſammenarreit für Führer und Volk auf. Eine W der Stadt Stuttgart, ſtehend aus Oberbürgermeiſter Dr. Strölin, Kreisleiter Fiſcher, Stadtrat Kroll und Rats⸗ err Götz, übergab heute mittag in Anweſen⸗ eit des Staatsſekretärs im Auswärtigen Amt und Chef der Auslandsorganiſation Gauleiter ohle dem Reichsminiſter Freiherrn von Neurath den Ehrenbürgerbrief der Stadt Stuttgart. be⸗ Furchtbares verlehrsunglück Lohr, 11. Februar. Ein furchtbares Verkehrsunglück er⸗ eignete ſich am Mittwoch ſpät abends in Stein⸗ bach bei Lahr. Ein aus zwei Wagen beſtehender Fernlaſtzug aus Wittenberg/ S. fuhr am Wie⸗ ſenfelſer Berg mit voller Wucht gegen ein an der Straße gelegenes Wohnhaus. Der Anprall war ſo heftig, daß das ganze Haus und eine angebaute Scheune ein⸗ ſtürzten. Die Bewohner wurden unter den Trümmern begraben. Der Be⸗ ſitzer des Hauſes, der Schneidermeiſter Schuh⸗ mann, der mit ſeiner Schweſter im Hauſe an⸗ weſend war, erlitte ſchwere Verletzun⸗ gen und wurde in hoffnungsloſem Zu ſtand in das Krankenhaus Lohr eingeliefert. Seine Frau wurde auf der Stelle getötet. Der Fahrer und der Beifahrer des Laſtzuges, die auf dem Wege nach Frankfurt a. M. begriffen waren, wurden eben fales unter den Trümmern begraben. Der Beifahrer wurde ſchwer verletzt geborgen, der Kraftwagenlenker wurde getötet. Die Bergungs⸗ bezw. Aufräumungsarbeiten geſtalteten ſich deshalb ſo ſchwierig, weil Laſtzug eine feuer gefährliche Säure⸗ ladung in Fäſſern geladen hat. Die Unglücksſtätte bietet ein grauenhaftes Bild der Verwüſtung. An dem ſchweren Laſt⸗ zug aus Wittenberg in Sachſen verſagten auf der Wieſenfelder Höhe die Bremſen. Mit ungeheurer Geſchwindigkeit 1 man nimmt 110 bis 120 Kilometer an ſauſte der Laſtzug die 2 Kilometer lange ſtark abfallende Straße hinunter, ſodaß die ſchar⸗ ſe Kurve in Steinbach nicht genommen werden konnte. Die Wagen raſten geradeaus und riſſen den vorderen Teil des Hauſes des Schneidermeiſters Schuhmann glatt weg. Sie überquerten dann die Dorfſtraße und fuhren mit vermin⸗ derter Geſchwindigkeit in die Scheune eines Landwirtes, bis der Führerwagen vollſtändig und der Anhänger zur Hälfte in der Scheune unter den eingeſtürzten Trümmern ſteckenblie⸗ ben. Aus den Trümmern des Wohnhauſes wur⸗ den der um dieſe Zeit in ſeiner Werkſtatt ar⸗ beitende Schneidermeiſter Schuhmann ſchwer verletzt und ſeine Frau tot geborgen. Schuh⸗ mann wurde von der Sanitätskolonne mit dem leicht verletzten Beifahrer des Laſtzuges, Otto Ludwig aus Halle an der Saale, der ſich im letzten Augenblick durch Abſpringen retten konnte, dem Lohrer Krankenhaus zugeführt. Der Fahrer des Laſtzuges. der Beſitzer Wun⸗ derlich, wurde im Führerſitz von den Trüm⸗ mern begraben, Eine Abteilung des Pionier⸗ bataillons aus Aſchaffenburg. die an der Trümmerſtätte eingeſetzt wurde, barg den To⸗ 700 nach etwa dreiſtündiger, angeſtrengter Ar⸗ eit. Nordirland ſtimmk für Craigavon London, 11. Februar Das endgültige Ergebnis der Neuwahlen vom Mittwoch für das nordiriſche Par⸗ lament liegt noch nicht vor. Wohl aber ſteht bereits feſt, daß die Regierung Lord Crai⸗ avons die Mehrheit errungen hat. Der ahlkampf in Nordirland wurde von den Re⸗ gierungsparteien bekanntlich unter der Parole einer Aufrechterhaltung der Trennung von Nord⸗ und Südirland geführt. i Kleine poliliſche Nachrichlen Im Mittelpunkt der Beratungen des Bun⸗ deskongreſſes ſtand die Bekämpfung der Ar⸗ beitsloſigkeit. In einem Schreiben an den Sprecher des Kongreſſes erklärte Präſident Rooſevelt, daß die Arbeitsloſigkeit in den letz⸗ ten drei Monaten um rund drei Millionen zu⸗ genommen habe. Aus Anlaß der Uebernahme des Vorſitzes im Rat der Balkan⸗Entente durch den griechi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Metaxas fand ein ten auch Karikaturen. Telegrammwechſel zwiſchen dem griechiſchen u. dem jugoſlawiſchen Miniſterpräſidenten ſtatt. der —.0Tÿr,.̃——̃— l. c ⁵ꝝZ(hy?᷑T:—:?—?:—!ſ“d uu——u— . toßere Führer 15 O0 Hints wird ne außen mit den fung Due niſſe w dung de Sie a ſinntol chat Marine Obetbeft Nachbar ie auch lichen E hal ſich Sit Ihe geſeben, Luftfahr Admiral ordnung England Flotte b ſondern eines J. den erſte leitung Hotdflug keicht, k daß die g ſie ttitt, ſebvelt n in det ln ſchreitet pen fir den! 55 Rohſftoffe feillch Funk bedenkt ſnmelir, tes, der al zun teidigung — hlen telt 410 det Re⸗ tole bon flaſſung der Kräfte angebahnt it England noch nicht aus der Welt geſchafft. Die in der Luft erfolgen muß. Hinter den Kuliſſen res, der Luftwaffe und der Marine, das heißt teidigung gemacht. genoſſen zugänglich machen zu können. druck, daß ſi cher mit vielen Nebenſtellen Einheitliche Befehlsführung Ueberall neue Pege der milikäriſchen Juſammenfaſſung Von Oberſtleutnant a. D. Benary Der Krieg iſt nicht mehr unumſchränkt das Feld der Soldaten. Seitdem er ſeine Hand ausſtreckt über das Hinterland, über das ganze Volk. tritt jeder Mann, jede Frau in ſeine Dienſte, iſt der Gelehrte im Laboratorium, der Pflüger auf dem Feld, der Schmied am Amboß, die Schweſter am Krankenbett genau ſo bedeut⸗ ſam wie der Kämpfer am Maſchinengewehr, am Geſchütz. Der Einſatz der geſamten Volkskraft iſt aber umſonſt, wenn er nicht einheitlich in der entſcheidenden Stoßrichtung erfolgt. Nur ein Wille, ein Mann kann das Ziel weiſen, kann Politik, Wirtſchaft und Wehrmacht die Aufgaben uteilen, die ſie im Lebenskampf der Nation zu öſen haben. Die Staatsgewalt kann demnach im Kriegsfalle gar nicht ſcharf genug zuſam⸗ mengefaßt werden. Alle Wehrſtaaten haben dies ſeit Jahren er⸗ kannt. Die Demokratien ſuchen das Problem auf ihre Weiſe mit Hilfe von Reichs⸗ oder Lan⸗ desverteidigungsräten zu löſen, in denen die leitenden Politiker und Soldaten unter dem Vorſitz des Staatsoberhauptes oder des Mini⸗ ſterpräſidenten nebeneinander ſitzen. Sie ſcheuen ſich, in der Sorge, daß ihre geheiligten Rechte angetaſtet werden könnten, in Friedenszeiten allzu viel Machtfülle auf ein Haupt zu häufen und hoffen, daß Kriegszeiten ihnen einen Mann wie Clemenceau beſcheren wird. deſſen ſtarke Perſönlichkeit ſich über alle demokratiſchen Be⸗ denken hinwegſetzte. ie autoritären Staaten gehen ſicherere Wege. Sie übertragen ſchon im Frieden dem Oberſten Führer die Befugniſſe, die er im Kriege unbeſtritten in ſeiner Perſon vereinigen muß. Muſſolini iſt Stabschef, Kriegs⸗, Luft- und Marineminiſter in einer Perſon. Adolf Hitler iſt gleichfalls ſeit der Wiedergeburt der Wehr⸗ macht als Führer und Reichskanzler Oberſter Befehlshaber der Wehrmacht geweſen. Mit dem Ausſcheiden des Generalfeldmarſchalls v. Blom⸗ berg iſt die Konzentration der Kräfte eine noch rößere geworden, iſt ein Zwiſchenglied zwiſchen Führer und Truppe fortgefallen, iſt der Führer als Oberbefehlshaber in ein noch engeres Ver⸗ yſſltnis zur Wehrmacht getreten. Dieſe Tatſache wird noch dadurch unterſtrichen, daß auch auf außenpolitiſchem und wirtſchaftlichem Gebiet mit dem 4. Februar eine ſchärfere Zuſammen⸗ „Durch die neue Regelung der Befehlsverhält⸗ niſſe wird zugleich eine noch innigere Verbind⸗ dung der einzelnen Wehrmachtsteile angeſtrebt. Sie war in Deutſchland ſchon ſeit drei Jahren 1— durch die Unterſtellung der Oberbe⸗ ehlshaber des Heeres, der Luftwaffe und der rine unter den Reichskriegsminiſter als Oberbefehlshaber der Wehrmacht gegehen. Die Nachbarſtaaten ringen noch heute um ſie, wenn 15 auch in den letzten Monaten einen erheb⸗ ichen Schritt vorwärts getan haben. England hat ſich vor etwa Jahresfriſt in der Perſon des Sir Thomas Inſkip einen Reichskriegsminiſter gegehen, der ſeine Hand über den Heeres⸗ und Luftfahrtminiſter und über den erſten Lord der Admiralität hält. Der Streit um die Rang⸗ ordnung der drei Wehrmachtsteile iſt damit in Flotte beanſprucht nicht allein aus Tradition, ſondern nicht ohne Berechtigung aus dem Geiſt eines Inſel⸗ und überſeeiſchen Kolonialſtagtes den erſten Platz. Sie hat kürzlich die Ueber⸗ leitung eines Teils der Luftſtreitkräfte(der Bordflugzeuge) unter ihre Befehlsgebung er⸗ reicht, wird aher damit ſich abfinden müſſen, daß die Luftwaffe immer gleichberechtigter neben ſie tritt, da die Verteidigung der britiſchen In⸗ ſelwelt nicht nur auf dem Waſſer, ſondern auch ſchreitet Großbritannien völlig in den Fuß⸗ ſtapfen der autoritären Staaten. Es bereitet ür den Kriegsfall einen autoritären„Schatten⸗ ſtaat“ vor, in dem Wehrmacht und Wirtſchaft, Rohſtoffverſorgung und Rüſtungsinduſtrie ein⸗ heitlich von einer Zentralſtelle geſteuert werden. Frankreich hat vor etwa 14 Tagen den Vize⸗ präſidenten des Oberſten Kriegsrates, General Gamelin, zum Chef des Generalſtabes des Hee⸗ alſo zum Generalſtabschef der nationalen Ver⸗ balb Jahren den Miniſter der nationalen Ver⸗ teidigung Daladier mit außerordentlichen Voll⸗ machten ausgeſtattet, die auf eine engere Zu⸗ ſammenarbeit der drei militäriſchen Miniſte⸗ rien, auf eine gemeinſame Verwendung der Land⸗, Luft⸗ und Seeſtreitkräfte, auf die Auf⸗ ſtellung und Ausführung eines einheitlichen Rüſtungsprogramms, auf die induſtrielle Mobi⸗ liſtierung und auf eine gemeinſame Ausgaben⸗ wirtſchaft hinzielten. Neue Wege der militäriſchen Befehlsführung erfordern neue Männer, Männer, die in der Vollkraft ihrer Jahre ſtehen, die den verwickel⸗ ten Apparat der neuzeitlichen Wehrmacht in Rio de Janeiro, 11. Februar. Vorgeſtern gingen bis ſpät in die Nacht hinein verheerende Wolkenbrüche von ſelbſt für das tropiſche Klima Braſiliens ungewöhnlicher Heftigkeit über Rio de Janeiro und ſeine Umgebung nieder. Sie richteten überall erheb⸗ liche Schäden an. Ganze Stadtteile wurden unter Waſſer geſetzt, der Straßenverkehr war für viele Stunden lahmgelegt und eine große Zahl Häuſer ſtürzte ein, da die Mauern der Gewalt der hereinbrechenden Waſſermaſſen nicht ſtandhalten konnten. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind 15 Tote und 20 Verletzte zu beklagen. Das Unwetter war von ſo großer Heftigkeit, wie man es ſeit mindeſtens 20 Jah⸗ ren nicht mehr erlebt hat. Fünf Sturmopfer in Kalifornjen San Franzisko, 11. Februar. Nordkalifornien iſt von einem ſchwe⸗ ren Orkan heimgeſucht worden. In zahlreichen Ortſchaften wurden viele Gebäude zerſtört. Der Verkehr auf den Landſtraßen und den Eiſenbahnen ſowie auch der Betrieb der Kraft⸗ werke wurde lahmgelegt. Die Verbindungen nach allen Richtungen ſind unterbrochen. Der Sachſchaden wird auf mehrere Millio⸗ nen Dollar geſchätzt Fünf Perſonen wurden durch umſtürzende Bäume oder beim Einſturz von Wohnhäuſern getötet. 598-Rufe bei Borkum Bremerhaven, 11. Februar Infolge des heftigen Sturms in der Deutſchen Bucht ſtrandete am Donnerstag abend ein franzöſiſcher Dampfer der Reederei Chargeurs eunis Paris in der Nähe von Borkum. Das Dr. Ley über die große Tagung Weit über 200 Teilnehmer nahmen am Don⸗ nerstagnachmittag an der erſten Sitzung des Deutſchen Arbeitsausſchuſſes für den diesjähri⸗ gen Weltkongreß„Arbeit und Freude“ in Rom teil. um vom Reichsleiter Dr. Ley, dem Präſidenten des„Internationalen Zentralbüros Freude und Arbeit“, Richtlinien und Anregun⸗ gen für den gemeinſamen Einſatz in Rom ent⸗ gegenzunehmen. Dr. Ley, gab einen von auf⸗ richtiger Kameradſchaft für das befreundete Italien getragenen Ausblick auf dem Weltkon⸗ greß in Rom im Juni 1938. Unter Hinweis auf die im Mai in Athen beginnende Wander- ausſtellung„Arbeit und Freude“, die jetzt ſchon die Aufmerkſamkeit Europas wachgerufen hat, leitete Dr. Ley zu der vor dem Weltkongreß in Rom ſtattfindenden Reichstagung„Kraft Es hatte bereits vor andert⸗ durch Freude“ über. Er konnte dabei mitteilen, 5 ſeinen Einzerheiten kennen, die ein reibungs⸗ loſes Ineinandergreifen aller ſeiner Teile ge⸗ währleiſten. Der engliſche Kriegsminiſter Hore Beliſha berief deshalb zu Ende des vorigen Jah⸗ res über die Köpfe weit rangälterer Offiziere hinweg jüngere, katkräftigere Männer zu ſeinen Beratern, die Generale Lord Gort als Chef des Britiſchen Reichsgeneralſtabes und Liddel als Generaladjutanten. In Deutſchland ſehen wir im Rahmen der Neuordnung der Staatsführung, der Umorgani⸗ ſation im Bereiche der Luftwaffe gleichfalls neue Männer an verantwortliche Stellen treten, Männer, die zum Teil als Leutnante und Kom⸗ panieführer beim Aufhau der Reichswehr und der neuen Wehrmacht in den Geiſt des neuen Soldaten ſich einzufühlen vermochten, die auf wichtigen Stabsſtellen Fühlung mit Partei und Wirtſchaft gewannen. Wir ſind überzeugt, daß ihre friſche, unverbrauchte Kraft, ihre Lebens⸗ und Dienſterfahrung ſich auch auf höherer Warte Unweltler über West- und Südamerika 15 Todesopfer in Rio, 5 in Kalifornien Schwere zlürme auswirken wird zum Nutzen des Vaterlandes. Schiff, deſſen Name noch nicht bekannt iſt, ſandte SSS.⸗Rufe aus. Der Bergungsſchlepper „Albatros“ der Bugſier⸗Reederei lief von der Station Borkum, zur Hilfeleiſtung aus. Vinkergewiller über München und Würklemberg München, 11. Februar Nachdem den ganzen Donnerstag über ein hef⸗ tiger Sturm getobt hatte, der zeitweiſe orkan⸗ artige Formen annahm, entlud ſich in den ſpä⸗ ten Abendſtunden über München ein außer⸗ ordentlich ſtarkes Wintergewitter. Das um dieſe Jahreszeit ſeltene Schauſpiel war von ſtürmi⸗ ſchen Regenböen begleitet, die ſpäter in ſtarke Schneefälle übergingen. Nennenswerte Schäden ſind erfreulicherweiſe in München nicht zu ver⸗ zeichnen. Stuttgart, 11. Februar Ueber Stuttgart und weiten Kreiſen Würt⸗ tembergs ging am Donnerstag abend zum zweiten Male innerhalb kurzer Zeit ein ſchweres Wintergewitter nieder, das von heftigen Sturmböen und einem Schneeſturm begleitet war Grellen Blitzen folgten während einer vol⸗ len Stunde außerordentlich harte Donnerſchläge. Nulieniſcher Flieger abgeſtürzt Paris, 11. Februar Der italieniſche Flieger Albertini, der am Donnerstag vormittag Matland verlaſſen hatte, um über Paris nach London zu fliegen, ſtürzte, als er in Le Bourget zum Landen an⸗ ſetzen wollte, etwas außerhalb des Flugplatzes aus geringer Höhe ab. Das Flugzeug, eine zweimotorige Maſchine, wurde zerſtört. Der Flieger ſowie der Funker und der Mechaniker lieben unverletzt. Albertini hatte die Abſicht, den Geſchwindigkeitsrekord London Cap anzu⸗ Vellkongreß„Arbeit und Freude“ greifen. daß zu dieſer Hamburger„Kraft durch Freude“ ⸗Reichstagung bereits Anmel⸗ dungen führender Perſönlichfeiten aus allen Ländern der Erde vorliegen, ſo daß ſich auch hier der Widerhall einer Arbeit zeige, die das Deutſchland Adolf Hitlers in großzügigſter Wei⸗ ſe für die ſchaffenden Menſchen aller Kultur⸗ länder leiſtet.. * Tagung der Mathematik- u. Naturwiſſenſchaftler München, 11. Februar Das Reichsſachgebiet„Mathematik und Na⸗ turwiſſenſchaften“ im Nationalſozialiſtiſchen Lehrerbund hält unter dem Leitgedanken„gei⸗ ſtige Arbeit und Erziehung“ ſeine erſte Tagung vom 10. bis 14. April in München ab. Georg VI. verſchiehk Indien-Reiſe London, 11. Febr. Der engliſche König bat ſeine Reiſe nach Indien, bei welcher Gelegenheit die ſeier⸗ liche Krönung zum Kaiſer von Indien erfolgen ſollte, aufgeſchoben. In einer offiziellen Ver⸗ lautbarung des Indienminiſteriums heißt es, daß der König zu dem Entſchluß gekommen ſei, zu warten, bis ſich die allgemeine Welt⸗ lage mehr beruhigt habe und die fi⸗ nanziellen Ausſichten in Indien geregelter er⸗ ſchienen. Amerika verjüngt ſeine Armee 26 hohe Offiziere für Verabſchiedung vorgeſehen New Vork, 11. Febr. Ueber die ungewöhnlich große Zahl von Verabſchiedungen in den hohen Kom⸗ mandoſtellen der amerikaniſchen Armee bringt die„New Vork Times“ am Donnerstag nähere Einzelheiten, nachdem ſchon vor einigen Wo⸗ chen bekannt geworden war, daß geplant ſei, nach engliſchem Vorbild für eine gewiſſe Ver⸗ jüngung in den führenden Stellen zu ſorgen. Auf Anordnung des Generalſtabs⸗ chef General Crarg hatten ſich aus dieſem Grunde im Januar alle hohen Offiziere bis zum Oberſten einſchließlich ärztlich unterfuchen laſſen müſſen.„New Vork Times“ zufolge ſind bisher 26 Brigadegenerale und Ge⸗ neralmajore für die Verabſchiedung noch im laufenden Jahre vorgeſehen. Die Liſte der Unterſuchungsärzte iſt jedoch noch nicht abge⸗ ſchloſſen. Durch die neuen Maßnahmen wird eine weitere Herabſetzung des Durchſchnitts⸗ alters auf 54 Jahre erwartet. Griechenland greift durch Athen, 11. Februar Das neuerliche energiſche Durchgreifen der griechiſchen Regierung nicht nur gegen Kom⸗ muniſten, ſondern auch alle anderen Stilarten von Unruheſtiftern und Hetzern hatte, wie nicht anders zu erwarten, bei der jüdiſchen und der ſogenannten Volksfrontpreſſe in den„demokra⸗ tiſchen“ Ländern willkommenen Anlaß zu den unſinnigſten Gerüchten und alarmierenden Kombinationen gegeben. Miniſterpräſident Metaxas erklärte dem DNB.⸗Vertreter:„Wir ſind durchaus nicht ge⸗ neigt, von irgend ſemand die Ruhe des griechi⸗ ſchen Volkes ſtören zu laſſen. Wir ſind feſt ent⸗ ſchloſſen. das übernommene Werk zu Ende zu führen und wir werden jedes Hindernis, von woher es auch kommen mag, beſeitigen. Der König und das griechiſche Volk ſind mit uns einig. Uebrigens waren jene, die die Ruhe zu ſtören verſuchten, nur ſehr wenige, und das allein beweiſt ſchon, wie ſehr das griechiſche rung Werk der griechiſchen Regierung un⸗ erſtützt.“ Sowjels weiſen Naliener aus Mailand, 11. Februar Auf dem Dampfer„Veſta“ trafen in Vene⸗ dig aus Batum und anderen ſowfetruſſiſchen Häfen des Schwarzen Meeres 68 italieni⸗ ſche Staatsangehörige ein, die von der ſowjetruſſiſchen Regierung ausgewieſen wor⸗ den waren. Es handelt ſich am Handwerker und Arbeiter aus Batum. Tiflis, Odeſſa und ande⸗ ren Städten, deren Vorfahren vor zwei oder drei Generationen aus Italien nach jenen Ge⸗ bieten ausgewandert waren. Da ſie ihre Natio⸗ nalität nicht aufgegeben hatten, wurden ſie von den Sowjetruſſien als„unerwünſcht“ kurzerhand des Landes verwieſen, ohne daß ihnen geſtattet worden war, ihr Hab und Gut mitzunehmen. Nur mit den notdürftigſten Mitteln ausgerüſtet, verlteßen ſte durch Vermittlung der italieniſchen Behörden Sowjetrußland, um in die Heimat zurückzukehren. Dort werden ſie an den Orten wieder angeſiedelt, von wo ihre Vorfahren aus⸗ gewandert waren. e.....—.—.—..—.—.. Großlaulſprechernetz über ganz Deutſchland 6000 leuchtende Reichslautſprecherſäulen werden in allen Gauen aufgeſtellt. Berlin, 10. Februar. 17 Reichspropagandaminiſterium, der Reichspropagandaleitung der Partei und allen übrigen beteiligten Stellen, ſind die um⸗ fangreichen Vorarbeiten für die Schaffung eines neuen, einzigartigen Nach⸗ richteninſtruments abgeſchloſſen worden. Ganz Deutſchland ſoll mit einem dichten Netz von Großlautſprechern überzogen werden, um Reden des Führers, Großveran⸗ ſtaltungen der Partei oder wichtige Meldun⸗ gen an die Bevölkerung allen deutſchen Volks⸗ Breslau macht den Anfang. Die Zentralen dieſer techniſchen Lautſprecher⸗ organiſation des Sende- und Schallnetzes lie⸗ gen in Berlin und München, alſo in der Hauptſtadt des Reiches und in der Hauptſtadt der Bewegung. Auch hierin kommt zum Aus⸗ Staat und Partei in gleicher Weiſe dieſes neuen Nachrichteninſtruments, das ſeinesgleichen in der Welt nicht findet, 2— werden. Die erſte Reichslautſprecher⸗ ſäule wird bereits im Mal dieſes Jahres in Breslau der Oeffentlichkeit übergeben wer⸗ den. Schleſien wird alſo der erſte Gau ſein. in dem ſich ein Netz von Großlautſprechern durch alle Städte und Kreiſe zieht. In jedem Kreis 100 Lautſprecher! Jeder Landkreis, nicht nur in Schleſien, ſon⸗ ich, wird 100 Großlautſpre⸗ dern im donzen Reich, wir 5 5 0 Bie * große eigentliche„Lautſprecherſäule“ iſt ein großer, architektoniſch ſchön geſtalteter ſechs⸗ eckiger Turm, der transparent iſt und in der Nacht weithin ſichtbar leuchtet. Von dieſen großen Säulen werden im ganzen Reichsgebiet etwa 6000 Stück aufgeſtellt. Vor allem in Großſtädten und großen Kreisſtädten Neben dieſen 6000 Säulen werden in den Kreiſen ſelbſt aber unzählige weitere„Pilze“ aus dem Boden ſchießen. Pilzlautſprecher von kleinerem Format, ohne Werbeflächen und in ihrer äußeren Geſtaltung kompakter. Beide Säulentypen tragen oben Richt⸗ und Rund⸗ ſtrahler zur Lautübermittlung und im Fun⸗ dament elektriſche Apparate 95 Durchleuch⸗ tung. Die architektoniſche Geſtaltung der Laut⸗ ſprecherſäulen wurde endgültig entſchieden durch ein Preisausſchreiben des Reichspropa⸗ gandaminiſters und des Architekten des Füh⸗ rers, Profeſſor Speer, als deſſen Ergebnis die ſchönſten und zweckmäßigſten Formen aus⸗ geſucht worden ſind. In ſechs Jahren ſteht das Netz. Es iſt natürlich klar, daß ſich ein derartiger Plan, wie ihn die Anlage dieſes gewaltigen Lautſprechernetzes darſtellt, nicht von heute auf morgen verwirklichen läßt. Es iſt daher ein Sechsjahresplan aufgeſtellt wor⸗ den, in deſſen Verlauf die geſamte Anlage in allen Gauen fertiggeſtellt wird. Die Betreu⸗ ung und Verwaltung dieſes neuen Sende⸗ netzes erfolgt durch die Rundfunkſtellenleiter der Partei. Wenn Dr. Goebbels in wenigen Monaten in der ſchleſiſchen Gauhauptſtadt Breslau die erſte Anlage übernimmt, ſo iſt damit der erſte Schritt getan zur Schaffung einer gewaltigen techniſchen Anlage, mit der Deutſchland von neuem ſeinen Willen zur Leiſtung und zur Geſchloſſenheit bekundet. Der Alarmſchrei aus Frankreich der dort im Senat wegen des erſchreckenden Sinkens der Geburtenziffer und wegen der Ueberalterung der Bevölkerung ausgeſtoßen wurde, kommt aus einem Lande, das landwirtſchaftlich geſehen zu den reichſten Ländern Europas gehört, das heute noch ſei⸗ nem Nationalvermögen nach das drittreichſte Land der Erde iſt, das ferner noch im Jahre 1800 mit 28.2 Millionen Einwohnern der volk⸗ reichſte Staat Europas war und das ſich heute Sorgen darüber machen muß, wie es mit ſei⸗ nen knapp 42 Millionen auf die Dauer ein Kolonialreich von 70 Millionen Menſchen be⸗ herrſchen will. Bis zum Jahre 1932 lag die Zahl der Geburten in Frankreich wenigſtens noch um 730 000 herum, aber ſchon 1937 ſank ſie auf faſt 600 000. Dieſes Frankreich ſtellte 1650 noch volle 20 Prozent der europäiſchen Bevölkerung— heute nur noch 8!— und während die Bevölkerung Europas im glei⸗ chen Zeitraum ſich verfünffachte, hat ſich die Frankreichs nur verdoppelt, iſt alſo, abſolut geſehen, ſtändig zurückgegangen. Man hat berechnet, daß bei der gleichen Schnelligkeit des Bevölkerungsſchwundes Frankrei im Jahre 1985 nur noch 29,6 Millionen haben würde. Dieſes ſchwer reiche Land weiß ſeine enor⸗ men Ernährungsmöglichkeiten nicht annähernd Europa. Eine beſonders ſchwerwiegende Rolle gerade in der Geburtenfrage ſpielt ferner der Vertrauensmangel, der beiſpielsweiſe in einem ſo ſtark auf dem Familienbegriff ba⸗ ſierenden Lande die Frauen zu der Anſicht bringt, daß ſie keine Söhne haben wollen. nur zu dem Zweck, um ſie angeſichts der ſtän⸗ digen friedensſtöreriſchen Politik Frankreichs in einem zukünftigen Kriege zu verlieren. Denn dieſes Frankreich wirft im Jahre 1937 bei einem Geſamtetat von 73 Mil⸗ liarden nicht weniger als 23 Mil⸗ liarden nachweislich für ſeine Rü⸗ ſtungen aus, hat aber nur ganze 1,468 Milliarden für ſämtliche Reſſorts des Ge⸗ ſundheitsminiſteriums übrig! Der weitaus größte Teil dieſer Summe aber, nämlich 1,2 Milliarden, geht für ſoziale Unterſtützungen drauf— ganze 27 Millionen Mark(in deut⸗ ſches Geld umgerechnet), eine geradezu läp⸗ piſche Summe, gab das reiche Frankreich 1937 für tatſächliche Geſundheits maßnahmen aus! Dabei ſtirbt in dieſem Lande in jeder dritten Minute ein Menſch an Tuberkuloſe. Die fran⸗ zöſiſche Landwirtſchaft kann ohne flämiſche, ſpaniſche und italieniſche Erntearbeiter, der Berabau und die lothringiſche Eiſeninduſtrie längſt nicht mehr ohne ſtändige polniſche und italieniſche Zuwanderung auskommen. Unter 100 Todesfällen in Frankreich gehen 16 auf Tuberkuloſe, 14 auf Alkoholismus, 12 auf Syphilis. 10 auf Krebs zurück. Es gibt jährlich 17000 Totgeburten und 40 000 Todes⸗ fälle im Säuglingsalter Dieſes Frankreich iſt heute ſtrichweiſe in bäuerlichen Gebieten ſo menſchenleer, daß es im Durchſchnitt nur noch 76 Einwohner auf den Quadratkilometer hat. auszunutzen; beiſpielsweiſe liefert Frankreichs Landwirtſchaft die geringſten Hektarerträge in 10 (Deutſchland 142.) Und dieſes Land leiſtet ſich Volksfront⸗Experimente! — 5 4 DAs HEILEN Korrespondenz- und Roman- Buro Dotsch& Holl, München, Schillerstraße 19 (3. Fortſetzung) Dagmar Sjelmar ſchaute erſchrocken von ihrer feinen Stickerei zu der alten Wanduhr hin, die ſoeben die ſiebente Nachmittagsſtunde angezeigt hatte. Da wurde es aber hohe Zeit, daß ſie auf dem Gaskocher das Teewaſſer heiß machte. Tante Nora mußte jeden Augenblick nach Hauſe kommen. Seufzend raffte das ſchöne Mädchen die koſtbare Stik⸗ kerei zuſammen. Ihr engelmäßiges Geſicht, aus dem die dunkelblauen Augen leuchteten, trug deutlich die Spuren zehrender Sorge. Innerhalb weniger Tage hatte ſie Vater und Mutter verloren und mußte froh ſein, daß Tante Nora, die zu Vaters Begräbnis gekommen war, ſich ihrer annahm und ihr ein Unterkommen in ihrer mehr als be⸗ ſcheidenen Wohnung bot. Wo hätte das verwaiſte Mädchen ſonſt auch bleiben ſollen! So raſch fand ſie keine Stellung, die auch nur einigermaßen ihren Anforderungen entſprach. Aber Tante Nora war ſelbſt arm, wenn ſte ſich darüber auch durchaus keine Sorgen zu machen ſchien. Sie nannte ſich ſtolz Künſtlerin. Dagmar, die bereits drei Wochen mit der Tante zuſammenlebte, hatte bisher noch nicht erfahren können, welcher Art die Tätigkeit der fünfunddreißigjäh⸗ rigen Tante eigentlich war. Aber daß die Tante nicht ſtill ſitzen konnte, daß ſie jede Gelegenheit ergriff, um aus dem Hauſe zu kommen, hatte Dagmar längſt gemerkt. Es war ihr überhaupt ſo vieles im Weſen Nora Sjelmars unbe⸗ greiflich. Vater und Mutter waren ſo ganz, ganz anders geweſen, frei von jenem Leichtſinn, der Nora gänzlich zu beherrſchen ſchien. Dagmar entzündete die Gasflamme und ſchaute mit ſinnendem Ernſt in die züngelnden Flammen. Wüßte ſie doch einen Menſchen, an den ſie ſich mit der Bitte um Rat wenden könnte! Sie wollte ja ſo gerne arbeiten, hatte manches gelernt und mußte doch heilfroh ſein, daß ſie für ein Geſchäft Stickereien liefern konnte, die gar ſo ſchlecht bezahlt wurden. So ſaß ſie denn vom frühen Morgen bis in die ſinkende Nacht am Stickrahmen, bis die Augen brannten und den Dienſt verweigerten. Und doch verdiente ſie nur ſo viel, daß ſie Tante Nora die Koſt bezahlen konnte. Was ſollte aus ihr werden, wenn ſie nicht bald eine lohnende Beſchäftigung fand! Das Waſſer im blanken Teekeſſel ſang und ziſchte. Dag⸗ mar ſchnitt Brot und betrachtete dann erſchrocken das win⸗ zige Stücklein Butter. Die reichte ja nicht einmal für eine Perſon aus, und zwei ſollten davon ſatt werden! Etwas anderes war nicht da! Wie bitter empfand Dagmar dieſe Armut. Stand nicht in jener düſteren Ecke des mehr als beſcheidenen Zimmerchens das Geſpenſt der Not und grinſte ſie höhniſch an? Könnte ſie doch helfen! Aengſtlich rechnete ſie nach: Fünfzehn Kronen würde ſie für die Stickereien erhalten. Doch früheſtens morgen war ſie für die Stickerei fertig. Wovon ſollten ſie ſo lange leben? Ihr junger, kern⸗ geſunder Körper verlangte dringend nach Nahrung und wäre ſie auch noch ſo karg. Noch nie hatte ſie bisher den Hunger ſo kennen gelernt wie jetzt. Beſaß ſie denn nichts, was ſie der Tante anbieten konnte? Die geringen Erſparniſſe der Eltern waren wäh⸗ rend der Krankheit und für die beiden Begräbniſſe aufge⸗ gangen— ſo ſagte die Tante. hatte Dagmar nicht verkaufen wollen. Jedes Stück war ja ein teures Andenken an die Eltern, die ſo früh von ihr geſchieden waren. Ein Koffer mit Wäſche und Klei⸗ dern war ihr ganzes Hab und Gut. Lag nicht in der Beilage des Koffers das kleine Käſt⸗ chen mit den Schmuckſtücken, die der Vater ihr in den letzten Jahren gekauft hatte? Wozu gebrauchte ſie Ketten und Spangen und den hübſchen Ring! Eben kam Nora Hjelmar heim. Verſtört ließ ſie ſich auf den erſten Stuhl fallen und ſeufzte tief auf. Flink war Dagmar an ihrer Seite und fragte voll herzlicher Teil⸗ nahme:„Was fehlt dir, Tante Nora? Kann ich dir nicht helfen?“ 0 Schneidend ſcharf lachte Nora Hjelmar auf:„Kind, Kind, wie willſt du mir helfen! Du kannſt dich ja mit den paar Oeren, die du verdienſt, koum ſelbſt erhalten.“ „Aber ich habe noch einige Schmuckſtücke— „Und die willſt du für mich zum Opfer bringen, große Dagmar?“ „Warum denn nicht? Ich gebrauche ſie ja doch nicht!“ Laß die Dingerchen einmal ſehen!“ rief die Tante mit ſichtlicher Freude. Dagmar eilte in die kleine Nebenkammer. Sie ſah nicht, daß Tante Nora ſich die Hände rieb, daß ein trium⸗ phierendes Lächeln um ihre Mundwinkel zitterte. Bald kehrte das Mädchen zurück und legte mit einem gewiſſen Stolz das Käſtchen in den Schoß der Tante. Die prüfte mit großer Sorgfalt Stück für Stück und meinte ſchließlich: „Es ſind ja ganz niedliche Sächelchen. Aber ihr Wert iſt nicht Rai groß. Wenn wir ſie verkaufen, bekommen wir vielleicht dreißig Kronen dafür—.“ „Aber mit dieſem Gelde könnten wir uns doch ganz gut helfen, bis ich lohnendere Beſchäftigung finde!“ meinte Dagmar mit großem Eifer. „Ach, du liebes Närrchen, haſt du eine Ahnung, wie groß die Summe iſt, die ich nötig habe, um mein Schiff⸗ lein wieder flott zu machen. Seit Monaten habe ich Schul⸗ den machen müſſen. Jetzt iſt mein Kredit völlig erſchöpft. Ich muß zahlen oder man ſetzt mich auf die Straße und verkauft den kümmerlichen Hausrat.“ Entſetzt ſtarrte Dagmar die Tante an. Ihre Blicke irr⸗ ten durch das Zimmerchen, das ihr trotz ſeiner großen Dürftigkeit wie eine ſchützende Inſel erſchien. Sie ſollten auf die Straße geſtoßen werden! Mußten ſie dann nicht raſch vollends untergehen? Gab es denn wirklich keine Hilfe in dieſer furchtbaren Not?, Flehend umklammerte ſie den Körper der Tante. Ge⸗ quält ſtieß ſie hervor: 5 2 VL̈„Wieviel mußt du haben, damit das Entſetzliche dir erſpart bleibt?“ „Es iſt eine große Summe, Dagmar. Genau weiß ich lie ſelbit nicht. denn ich babe mich mit dem Zuſammen⸗ Den beſcheidenen Hausrat zählen der einzernen Schuldforderungen nicht lange ge⸗ quält, da ich ſie ja doch nicht bezahlen kann.“ Das klang leichtfertig. Aber Dora hörte nur das ent⸗ ſetzliche: nicht bezahlen kann. Und ihr, die bei den Eltern an muſterhafte Ordnung in allen Dingen gewöhnt wor⸗ den war, wollte es ſcheinen, als zöge man den Boden unter ihren Füßen fort, auf dem ſie bisher ſo ſicher ge⸗ ſtanden hatte. Wie zermarterte ſie ſich ihren Kopf, um einen Ausweg zu finden. Doch ein Plan nach dem andern erwies ſich als unausführbar. Nora Hjelmar ſprang entſchloſſen auf: „Gräme dich nicht weiter, Dagmar. Das hilft ja doch nichts. Ich denke, daß ich ſelbſt einen Ausweg finde. Aber ich werde wohl für einige Tage verreiſen müſſen.“ „Haſt du denn Geld, um die Fahrt zu bezahlen?“ „Ei, rade ausreichen. Morgen früh bringe ich ſie zu Sjölmon. Das iſt zwar ein großer Gauner, aber er fragt wenigſtens nicht lange. Du haſt ja noch einige hübſche Kleider, die du der Trauer wegen fürs erſte doch nicht anziehen kannſt. Eines davon wirſt du mir leihen. Hut und Mantel beſorge ich mir ſchon noch. And morgen mittags reiſe ich ab.“ Die Tante ſchien ihre frohe Laune wieder gefunden zu haben. Dagmar aber fühlte, wie Angſt und Scham ſie lähmten. Ja, auch Angſt! Wovon ſollte ſie leben, bis ſie ihrer Stickereien abliefern konnte? Würde die Kraft ihres ausgehungerten Körpers ſo lange ausreichen? Wie er⸗ bärmlich war doch das Leben, wenn man das Allernot⸗ wendigſte entbehren mußte. Sie trank gedankenlos den dünnen Tee, aß zwei Schei⸗ ben trockenes Brot und fühlte ſich jetzt erſt recht hungrig. Wie müde ſie war! Dürfte ſie jetzt zur Ruhe gehen! Aber ſie durfte ja nicht daran denken. Wollte ſie morgen ihre Arbeiten abliefern, dann mußte ſie heute ſogar noch län⸗ ger als ſonſt aufbleiben. Da zwang ſie alles nieder, was ſie bedrückte, und ſie ſtickte, als gälte es Leben und Selig⸗ keit. 5 Nora aber kramte in der kleinen Kammer und trällerte dabei ein munteres Lied. Sie ſchien alle Sorgen vergeſ⸗ ſen zu haben. Nach einiger Zeit kam ſie zum Ausgehen gekleidet ins Zimmer und meinte:„Ich habe für die mor⸗ gige Reiſe noch allerhand Vorbereitungen zu treffen. Laß dir die Zeit bis zu meiner Heimkehr nicht lange werden, liebe Dagmar.“ Eilig verließ ſie das Haus. Bald ſaß ſie im behaglichen Wohnzimmer von Frau Karla Gyllenborg und ließ ſich das Abendbrot trefflich munden. Die Wirtin bediente Nora wie einen verwöhn⸗ ten Gaſt, holte auch ſelbſt ein Glas rubinroten Weins herbei. Dann ſaßen ſie beide zuſammen und ſprachen ge⸗ dämpft aufeinander ein. Nora ſchien erſt von den Vorſchlägen der Wirtin nicht ſonderlich entzückt zu ſein. Doch immer ſchwächer wurde ihr Widerſtand. Und als ſie in vorgerückter Stunde aus der Wirtſchaft„Zum Rautenkranz“ ſchied, herrſchte zwi⸗ ſchen ihr und Frau Karla volles Einvernehmen. * Dagmar Hjelmar hatte in dieſer Nacht nicht viel Zeit zum Schlafen gehabt. Die große Not ſtand hinter ihr und ſchwang unerbittlich die Hetzpeitſche. Und Tante Nora— die Gute!— hatte für ſie eine freudige Ueberraſchung: ein wundervolles Stück Lendenbraten und einige Schei⸗ ben Weizenbrot. Wie das ſchmeckte! Neugeſtärkt ging ſie wieder an die Arbeit. Die Tante ſchalt zwar und wollte ſie überreden, nun endlich das Lager aufzuſuchen. Doch Dagmar ſchüttelte lächelnd den ſchönen Kopf: „Morgen abend muß ich meine Stickereien abliefern, 28 kann ich dir zum wenigſten Wohnung und Koſt be⸗ zahlen.“ 85 0 Die Abreiſe Noras brachte Unruhe in das kleine Haus⸗ weſen, und Dagmar atmete ordentlich erleichtert auf, als ſie allein war. Während ſie flink die Sticknadel führte, ließ ſie unermüdlich die Gedanken wandern. Kritiſch muſterte ſie ihre Fähigkeiten. Wofür würde ſie ſich wohl am beſten eignen? Als Stickerin konnte und wollte ſie ihr Leben nicht verbringen. Daß ſie doch auf dem Lande wäre! Ja, da würde es ihr viel beſſer gefallen als in der großen Stadt. Die Mutter hatte ſo oft von ihrer ſchönen Heimat in Dalarne geſprochen. Wundervolle Jugendjahre mußte ſie dort verlebt haben. Und noch in ihren letzten Fieberreden ſprach ſie unausgeſetzt von einem großen Landaut. vom alten Vater. der ſie ſo ſebr geliebt batte. Seltſam, daß die Putter anſcheinend jede Verbindung mit der Heimat gelöſt hatte! Kurz vor dem Tode hatte ſie ihr noch etwas ſagen wollen. Aber die Schwäche war zu groß. In den wenigen lichten Augenblicken hatte ſie nur matt die Lippen bewegt und ihr Kind voll Trauer angeſchaut. Zu ſprechen vermochte ſie nicht mehr. Sonſt hätte ſie gewiß Dagmar an den Großvater verwieſen, der am beſten für ſie hätte ſorgen können. Es hatte nicht ſein ſollen. Nun wußte ſie weder des Großvaters Namen noch den Ort, wo er wohnte. Es wäre töricht, ihn ſuchen zu wollen. Dalarne war groß. Sie mußte ſich an den Gedanken gewöhnen, ihr Leben in der großen Stadt zu rerbringen. Was aber ſollte ſie beginnen? Sie hatte viel— und doch nicht genug gelernt. Vielleicht könnte man ſie als Kinderwärterin in einem großen Hauſe verwenden. Dazu hätte ſie am meiſten Luſt. Die Tante mußte ihr mit ihren reichen Erfahrungen helfen. Unter ſolchen Gedanken arbeitete Dagmar unausgeſetzt weiter. Die Dämmerung huſchte auf leiſen Sohlen in das Zimmerchen, als ſie mit erleichtertem Aufatmen die Ar⸗ beit zuſammenfaltete und ſich zum Ausgang fertig machte. Das Trauergewand ließ ſie größer und ſchmäler erſchei⸗ nen. Der dichte Schleier verbarg ihr liebreizendes Geſicht. Dagmar war ſich deſſen wirklich nicht bewußt, wie ſchön ſie war. Sie achtete nicht im mindeſten darauf, daß ſo viele Herren ihr entzückt nachſchauten. Aber die anerkennenden Worte des Geſchäftsinhabers über ikre Stickerezen Freueten ie non aanzem Herzen. Närrchen, dafür werden deine Schmuckſtücke ge⸗ Fehr — Roman von Emll Frank And auch die Bezahlung fiel reicher aus als ſte gehofft hatte. Mehr als zwanzig Kronen trug ſie heim. Nun konnte ſie ſich ohne Bedenken Lebensmittel für dieſe Tage kaufen. Die Tante wollte ja einige Zeit ausbleiben, ſie mußte inzwiſchen für ſich ſelbſt ſorgen. So eilte ſie von Geſchäft zu Geſchäft und war bald mit ſich ſah. und Düten beladen, daß ſie kaum den Weg vor ich ſah. Als ſie den Weg zur Vaſabrücke einbog, kreuzte ein eleganter Herr vor ihr die Straße. Dieſesmal fiel es Dag⸗ mar auf, daß die Blicke des Mannes verzückt auf ihr ruh⸗ ten. Purpurglut ergoß ſich in ihre Wangen. Doch im näch⸗ ſten Augenblick ſtieß ſie einen mühſam unterdrückten Schrei aus. Beim eiligen Gehen war ſie über einer Obſt⸗ ſchale ausgeglitten. Sie ſtürzte und ſchlug mit dem rechten Knie hart auf das Granitpflaſter der Straße auf. Vergebens mühte ſie ſich, vom Boden aufzuſtehen. Ein raſender Schmerz wühlte wie mit geſchärften Klingen in dem verletzten Knie. Es war unmöglich, das Bein zu ge⸗ brauchen. Eine furchtbare Angſt lähmte ſie. Wie ſollte ſie nach Hauſe kommen! Zwar könnte ſie einen Wagen neh⸗ men. Aber das Geld, ſo ſauer verdient, war doch zu ganz anderen Zwecken beſtimmt. Schon ſtand ein Herr neben ihr und fragte mit klang⸗ voller Stimme, was ihr fehle. Es war derſelbe, der ſie vorhin ſo entzückt angeſchaut hatte. Ritterlich mühte er ſich um ſie, bis ſie ſich erhoben hatte. Kraftvoll ſtützte er ihren Körper und ſchaute nach allen Seiten aus, ob er nicht einen Kraftwagen entdecken könnte. 3 Beruhigend ſprach er auf ſie ein: „Schenken Sie mir Vertrauen, mein Fräulein! bringe Sie ſofort nach Hauſe, und dann werden wir ter ſchauen, was Hilfe annehmen?“ 8 Der Schmerz preßte ihr Tränen aus. Doch die ritter⸗ liche Art des Fremden machte auf ſie den beſten Eindruck. Leiſe gab ſie zur Antwort: 5 „Es tut mir leid, daß ich Ihnen läſtig falle. Aber ich käme ja allein doch nicht nach Hauſe.“ eee Dann nannte ſie ihm ihre Wohnung. e Der Fremde zog höflich den Hut und erwiderte? „Sie ſollen doch wiſſen, mit wem Sie es zu tun haben! Ich bin Axel Dahlgren.“ Errötend ſchaute ſie ihn an. Die Fabrik Dahlgren u. Sjöberg kannte ſie. Ihre Eltern hatten gar nicht weit davon gewohnt. And ſie konnte ſich auch der Namen der beiden Juniorchefs erinnern: Erich und Axel. Nun daß rs Ich wei⸗ getan werden muß. Wollen Sie meine auch der letzte Reſt von Befangenheit; ſie fühlte, daß ſie ſich in guter Hut befand und war Axel Dahlgren von Herzen dankbar, daß er ſich ſo freundlich ihrer annahm. Bald ſaß ſie an ſeiner Seite im Auto, das ſie in raſcher Fahrt zur Wohnung der Tante brachte. Als der Wagen vor der Haustür hielt, fiel ſie Scham an. Dahl⸗ gren würde darauf beſtehen, ſie in die Wohnung zu ge⸗ leiten. And dort mußte er merken, wie arm ſie waren. Doch trotzig preßte ſie die Lippen zuſammen. War es denn ihre Schuld, daß ſie nicht in prunkvollen Räumen wohnte? And dann: würde ſie Axel Dahlgren jemals wieder ſehen? Stammten ſie nicht aus zwei ganz verſchiedenen Sphären? Vielleicht würde er beluſtigt lachen, ahnte er ihre Ge⸗ danken. Als ſie endlich im f da dankte ſie ihm mit warmen Worten für ſeine Hilfe. Er aber erklärte mit großem Nachdruck: e „So raſch werden Sie mich nicht los, Fräulein Hjel⸗ mar. Ich ſehe, Sie ſind allein zu Hauſe. Da iſt es die ein⸗ fachſte Pflicht der Menſchlichkeit, daß ich für Ihre Ver⸗ pflegung Sorge trage.“ ö. . Erſchrocken wehrte ſie ab. Sie dachte daran, was Arzk And Pflegerin koſten würden. Aber ſie ſchämte ſich doch, es ihm zu ſagen, wie arm ſie ſei. Er aber ſchien ihre Ge⸗ danken zu erraten. Voll Zartheit ergriff er ihre Hand: „Sie müſſen ſich meine Hilfe gefallen laſſen. Ich würde mich ſchämen, ließe 95 Sie hier hilflos zurück.“ „Vielleicht iſt die Verletzung gar nicht ſo ſchlimm.“ „Sie ſehen wirklich nicht danach aus, als ob Sie ſich ſo leicht werfen ließen! Gedulden Sie ſich nur einen Augen⸗ blick. Ich komme ſofort mit einem Arzt zurück.“ Schon eilte er aus dem Zimmer. Wie ihr Herz pochte. Wie ſie auf ſeine Schritte lauſchte, die ſich ſo raſch ent⸗ fernten. Wie ſie bei jedem Geräuſch zuſammenzuckte, weil ſie dachte, er käme ſchon wieder zurück. 7 In der Zwiſchenzeit hatte ſie ſelbſt nach der Wunde geſehen. Die Knieſcheibe ſchien böſe verletzt zu ſein. Das Blut rann am Schienbein nieder. Jede Bewegung ver⸗ urſachte ihr die grimmigſten Schmerzen. Was hätte ſie angefangen, hätte ihr Axel Dahlgren nicht ſo ritterlich beigeſtanden! Schaudernd dachte ſie dar⸗ an, daß ſie einem gewiſſenloſen Menſchen hätte in die Finger fallen können. Nein, vor Axel Dahlgren fürchtete ſie ſich nicht. Das war ein wahrhaft edler Menſch, der aus reinem Mitleid ſich ihrer annahm. Nicht lange brauchte ſie zu warten. Axel Dahlgren kam und brachte auch gleich den Arzt mit. Während der Dok⸗ tor ſie unterſuchte und vorſichtig verband, wartete Dahl⸗ gren vor der Haustür. Der Arzt beruhigte Dagmar: „Die Sache ſieht ſchlimmer aus als ſie iſt. Ich hoffe — daß Sie in einigen Tagen wieder wohlauf ind.“ „Gott ſei Dank!“ meinte Dagmar erleichtert;„einige Tage halte ich es ſchon aus,“ und ſie dachte daran, was aus ihr hätte werden ſollen, wenn ſie lange Zeit bewe⸗ gungslos hätte verharren müſſen. So war ſie voller Freude, daß ihr Abenteuer noch ſo glimpflich verlaufen war. * 1 der Arzt ſie verlaſſen hatte, kehrte Axel Dahlgren rück: „Fürchten Sie nicht, daß ich lange bei Ihnen bleiben werde, Fräulein Hjelmar; aber ich wollte mich noch durch den Augenſchein überzeugen, daß es Ihnen an nichts fehlt. Nun müſſen Sie mir ganz offen und ehrlich ſagen, was ich für ſie tun kann. Denken Sie, ich wäre Ihr Bruder. Jedes kleine Zeichen Ihres Vertrauens würde mir große Freude machen, davon können Sie überzeugt ſein.“ Fortſetzung folgt) zu Zimmer auf den erſten Stuhl ſank, — 5 J. E De ſcht Die 9 titter⸗ kindrul. Wet ig e * 5 haben lgren u. cht weit men det un nit lle, daß ten dan nahm. is N Als det „ Dahl⸗ zu ge⸗ waren. es denn vohnte? ehen härten) te Ge⸗ hl ank, 1 n piel⸗ die ein r Let⸗ s Net 5 doc, ſte Ge; md. wüde m. ih fe Augen⸗ pole. 0 ent; i weil Wunde . Das 0 bet⸗ gren e dal⸗ n die tchtele j der n bam J Dol⸗ Dahl hofft chlaul einige N vas hewe⸗ vollet aufen Igten eiben dutch ſahlt. s Adel. grohe r 5 22 ³˙ e* 8 Nr C 0 18 n * ———— 5 * ee 12 ö 8 0 Hochſpannung auf Jußballfeldern! In allen Gauen geht der Meiſterſchaftskampf dem Ende zu Die Entſcheidungen reifen heran Züddeufſchlands Jußball-Gauliga am Jonnkag, 13. Jebruar Gau Südweſt Eintr. Fankfurt— SV. Wiesbaden 1:0 JV. Saarbrücken— Bor. Neunkirchen 223 Kick. Offenbach— 1. FC. Kaiſerslautern(3:3) FK. 03 Pirmaſens— FSV. Frankfurt(0:1) Opel Rüſſelsheim— Wormatia Worms(0:4) Gau Bayern SV. Waldhof— VfR. Mannheim 0 Sp. ⸗Vg. Sandhofen— Germ. Brötzingen BfB. Mühlburg— Freiburger NC. 0 Kehler FV.— Phönix Karlsruhe 0 Gau Württemberg JV. Zuffenhauſen— Stuttg. Kickers VfB. Stuttgart— Stuttgarter SC. 0 Sportfr. Stuttgart— Union Böckingen 0 Ulmer FV. 94— VfR. Schwenningen Gau Bayern 2 230 250 228 2828 2 2 — 7 — 7 — 7 — * 1. JC. Nürnberg— Spielvergg. Fürth(2:0) 1860 München— Jahn Regensburg 2¹9 Wacker München— FCC. Schweinfurt 213) Schwaben Augsburg— BfB. Ingolſtadt(1:1) Gau Heſſen IC. Hanau 93— Boruſſia Fulda(10) SC. 03 Kaſſel— Spielverein Kaſſel(1:3) Heſſen Hersfeld— Germania Fulda(3:3) BfB. Groß⸗Auheim— Sport Kaſſel 952 BfB. Friedberg— Kewa Wachenbuchen(0:2) Die Meiſterſchaftskämpfe in den ſüddeutſchen Gauen treten jetzt in ein entſcheidendes Sta⸗ dium. Die Gaumeiſter ſollen bis zum 6. März feſtſtehen, das heißt, es ſtehen genau noch vier Spieltage zur Verfügung. Normalerweiſe ſoll⸗ ten ſie zur Ermittlung der Meiſter reichen, aber durch die Anſetzung der Reichsbundpokal⸗Vor⸗ ſchlußrunde auf den 20. Februar kommen bei⸗ ſpielsweiſe Südweſt und Baden in arge Be⸗ drängnis. Sie werden u. U. die Pokalkämpfe mit ſtark geſchwächten Mannſchaften beſtreiten müſſen, da natürlich die führenden Vereine am 20. Februar nicht ſpielfrei bleiben und mithin auch nicht auf ihre beſten Spieler verzichten können. In Baden ſteht der Mannheimer Lokal⸗ kampf zwiſchen VfR. und Waldhof im Vorder⸗ 717 der Ereigniſſe, und in Württem⸗ erg werden die beiden Meiſterſchaftsanwär⸗ ter. VfB. und Kickers, in den Kämpfen gegen Stuttgarter SC. und Zuffenhauſen erneut ſchwere Kraftproben zu beſtreiten haben. Der Gau Bayern hat ſich notgedrungen zu einer Aenderung ſeiner Terminliſte aufſchwingen müſſen und ſo ſteigt bereits am kommenden Sonntag das„Hochburg⸗Derby“ zwiſchen Club und Spielvereinigung. Im Gau Heſſen hat Hanau 93 die beſte Gelegenheit, die Spitzen⸗ ſtellung auszubauen. Sehr wichtig iſt das Kaſ⸗ e Lokaltreffen zwiſchen SC. 03 und Spiel⸗ erein. Anſere Boxer gegen Polen Am Sonntag in Poſen Die Länderkämpfe unſerer Amateurboxer be⸗ dannen in dieſem Jahre— den reinen Ergeb⸗ niſſen nach— nicht ſehr vielverſprechend. Auf der Skandinavienreiſe gab es gegen Schweden und Finnland nur je ein Unentſchieden. Der dritte Länderkampf führt unſere Staffel am kommenden Sonntag in Poſen gegen die pol⸗ niſche Auswahl, die bekanntlich im Vorjahre in Mailand bei den Europameiſterſchaften den Preis der Nationen gewann. Wir haben es alſo mit einer der ſtärkſten Boxmannſchaften Europas zu tun, was auch der 11:5⸗Sieg der — 5 gegen Italien vor einigen Wochen be⸗ weiſt. Deutſchlands Bilanz gegen unſeren öſtlichen Nachbarn ſieht ſehr günſtig aus. Von acht Be⸗ gegnungen endeten ſieben mit deutſchen Erfol⸗ en; nur einmal, 1931 in Poſen, ſiegte Polen. ie ſieht es diesmal für Deutſchland aus? Wir haben nur zwei Meiſter in unſerer Staffel, Mu⸗ rach und Runge, ſonſt aber neue Leute, die ſich erſt bewähren müſſen. Die beiden Staffeln ſind wie folgt gepaart: Fliegen: Tietzſch(Bernau)— Sobkowiak(Warſchau); Bantam: Graaf(Berlin)— Koziolek(Poſen); Feder: Völker(Berlin)— Czortek(Warſchau); Leicht: Heeſe (Düſſeldorf)— Wozniakiewicz(Warſchau); Welter: Murach(Schalke)— Kolezynſki(Warſchau); Mittel: Campe(Berlin)— Chmielewski(Lodz); Halbſchwer: Vogt(Hamburg)— Szymura(Poſen); Schwer: Runge (Wuppertal)— Pilat(Kattowitz). Der Ausgang des Länderkampfes dürfte nur ſehr knapp werden. Wieder Jachſen gegen Züdweſt Die Zwiſchenrunde um den Tſchammer⸗Pokal Das Reichsfachamt Fußball hat jetzt die Paa⸗ rungen für die am 20. Februar ſtattfindende Vorſchlußrunde zum Reichsbund⸗Pokal der Fuß⸗ ball⸗Gaumannſchaften bekannt gegeben. Im Dresdener Oſtragebege trifft der Gau Süd⸗ weſt unter Leitung des ſchleſiſchen Unvartei⸗ iſchen Büttner(Beuthen) auf Sachſen und auf dem Hamburger Viktoria⸗Platz find Nordmark und Baden die Gegner. Hier amtiert der Nie⸗ derſachſe Goll(Hannover) als Schiedsrichter. Neuordnung der Lommer-5perrzeit Der 14. Auguſt freigegeben In einer amtlichen Veröffentlichung des Reichsfachamtes Fußball wird von Hauptſport⸗ wart Wolz die Sommerſperre für dieſes Jahr auf die Zeit vom 1. Juli bis 18. Auquſt be⸗ grenzt. Am Sonntag, den 14. Auguſt, iſt mit⸗ tte. Durchführung von Spielen wieder ge⸗ Züdweſt gegen Mitlelrhein Handballkampf der Gaumannſchaften am 20. Februar In der Vorrunde um den Adlerpreis des Reichsſportführers mannſchaften von Südweſt und Mittelrhein am 20. Februar in Darmſtadt zuſammen. Beide Gaue baben ibre Mannſchaften bereits auf⸗ geſtellt. Südweſt ſetzt in ſeiner Elf eine ganze Reihe junger Kräfte ein. Die Mannſchaft trägt am kommenden Samstag. 12. Februar, in Wies⸗ baden gegen eine dortige Stadt⸗Elf ein Probe⸗ ſpiel aus. treffen die Handball⸗Gau⸗ Die Aufſtellungen: Süd weſt: Tor: Keimig(MSV. Darm⸗ ſtadt); Verteidigung: Cremers(MSV. Worms): Brohm(VfR. Schwanheim): Läufer: Mahn⸗ kopf(Tas. Rödelheim). Avemarie(DRL. Darm⸗ ſtadt). Bögler(Wormatia Worms): Sturm: Keßler(Polizei Frankfurt), Schmidt(DR. Darmſtadt). Böhmerl(TSG. 61 Ludwigshafen), Obermark(Polizei Frankfurt), Deſtrof(BC. Wiesbaden). Mittelrhein: Tor: Bitter(Gummers⸗ bach): Verteidigung: Göres(VfB. Aachen), Kaufmann(Mülheimer SV.): Läufer: Pudelke (TV. Ebrenfeld). Rbeinbera(VIB. Aachen), Bach(MSV Koblenz): Sturm: Kolb(TV. Siegburg⸗Mülldorf). Dr. Kneiv(Mülbeimer SV.), Brand(Vf. Gummersbach), Krüger (VfB. Aachen). Schiffers(Alemannia Aachen). — Erſatz: Voſſenkaul(Alemannia Aachen). Kurs auf die Jußball⸗Wellmeiſterſchaft Dor großen inlernaf. Prüfungen— Kein anderes Sportgebiet wird in den kom⸗ menden Wochen und Monaten ſo im Vorder⸗ grund ſtehen wie der Fußballſport, denn nach dem erſten internationalen Spiel des Jahres. das in Köln gegen die Schweiz das nicht befrie⸗ digende 1:1⸗Unentſchieden brachte, beherrſchen nunmehr die Vorbereitungen für die Fußball⸗ Weltmeiſterſchaft vom 4. bis 19. Juni in Frankreich das Feld. Das Reichsfachamt hat eine ſchwere Aufgabe zu löſen, weil die inter⸗ nationalen Ereigniſſe ſich mit den innerdeutſchen Entſcheidungen überſchneiden. Auf der einen Seite muß eine Ueberbeanſpruchung der be⸗ währten Kräfte der Nationalmannſchaft ver⸗ mieden werden, auf der anderen ſind elf Spieler für den„zweiten Poſten“ als Reſerven heraus⸗ zufinden, um bei der Fußball⸗Weltmeiſterſchaft allen Anforderungen gewachſen zu ſein. Bei der letzten Fußball⸗Weltmeiſterſchaft 1934 in Ita⸗ lien bildeten 19 Spieler den Stamm der deut⸗ ſchen Vertretung, von denen 18 auch eingeſetzt wurden. Die Frage der Reſerven, deren erſter Löſungsverſuch bereits mit dem Spiel gegen die Schweiz in Köln in Angriff genommen wurde, iſt alſo von entſcheidender Bedeutung, weil unter Umſtänden ſchon nach der erſten Runde Ausfälle in der Stammbeſetzung durch Spielerverletzungen entſtehen können. Vier Länderſpiele und Aſton Villa! Vor dem Beginn der Fußball⸗Weltmeiſter⸗ ſchaft können die Nationalmannſchaft und die Reſerveſpieler noch in ſieben Spielen eingeſetzt werden. 20. März: Deutſchland— Ungarn in Nürnberg Deutſchl.— Luxemburg(Wuppertal) 24. April: Deutſchl.— Portugal(Frankfurt/ M.) 14. Mai: Deutſchland— England(Berlin) 15. Mai: Deutſchland— Aſton Villa 18. Mai: Deutſchland— Aſton Villa 21. Mai: Deutſchland— Aſton Villa Es iſt naheliegend, daß am 20. März gegen Ungarn die Nationalmannſchaft in der ſtärkſten Beſetzung aufgeboten wird. Wenn der Schwein⸗ furter Kitzinger wieder ſpielen kann, dann dürfte er auf den Poſten des linken Läufers zurückkehren, ſo daß alſo Gelleſch gegebenenfalls als rechter Verbinder eingeſetzt werden kann und Urban wieder für den linken Flügel frei wird. Das zweite Länderſpiel des Tages gegen Luxemburg wird wahrſcheinlich die erſte Haupt⸗ probe der Reſerven ſein. Gegen Portugal am 24. April werden möglicherweiſe einige Poſten der Nationalmannſchaft mit den Spielern der „zweiten Linie“ beſetzt werden, gegen England am 14. Mai wird ſelbſtverſtändlich die Stan⸗ dardmannſchaft im Felde ſtehen. Am folgenden Zuche nach dem„zweien Mann“ Tage dürfte dann die zweite Nationalmann⸗ ſchaft gegen Aſton Villa aufgeboten werden. Die beiden weiteren Spiele gegen Aſton Villa geben dann Gelegenheit, noch einmal die Na⸗ tionalmannſchaft und die Reſerven einzuſetzen. Nun beginnen aber am 20. März auch be⸗ reits die Gruppen⸗Endſpiele um die Deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft, die am 27. März, 3. April, 10. April, 24. April und 8. Mai weiter fortgeſetzt werden. Als Reſerve-Termine ſind die Oſtertage und der 30. April vor dem Na⸗ tionalfeiertag am 1. Mai vorgeſehen. Vor der Fußball⸗Weltmeiſterſchaft lieat wei⸗ ter noch die Vorſchlußrunde um die Deutſche Meiſterſchaft am 22. Mai. Die Frage der Mannſchaftsaufſtellung wird beſonders darum manches Mal ſchwierig ſein, weil die Spieler von Schalke 04 beſonders ſtark beanſprucht werden. Neue Kräfte an die Front! Das Kölner Länderſpiel hat bewieſen, daß es garnicht einfach iſt, die Doppelbeſetzung für die Nationalmannſchaft zu löſen. Neue Kräfte haben jetzt die beſte Gelegenheit, ſich in die erſte Reihe zu ſchieben, wie es die Schweinfur⸗ ter Kitzinger und Kupfer und der leider durch ſeine Knieverletzung außer Gefecht geſetzte Dresdner Schön vermochten. Die erſte Sich⸗ tungsmöglichkeit werden die Spiele der Vor⸗ ſchlußrunde um den Reichsbundpokal geben, die von den Mannſchaften der Gaue Sachſen, Nord⸗ mark, Südweſt und Baden beſtritten werden. Nach den Spielen der Vorſchlußrunde am 29. Februar findet dann bereits am 6. März das Endſpiel um den Reichsbundpokal ſtatt. Dieſe Spiele gewinnen erklärlicherweiſe im Hinblick auf die Takllentſuche für die Fußball⸗Welt⸗ meiſterſchaft an Bedeutung. Die Lehrkurſe in Duisburg werden auch mit zur Klärung der Erſatzfrage beitragen. Es iſt durchaus möglich, daß die Kerntruppe hier noch eine Ergänzung findet. Der Stamm der Na⸗ tionalmannſchaft wird wohl in der Beſetzung mit Jakob; Janes, Münzenberg; Kupfer, Gold⸗ brunner, Kitzinger; Lehner, Gelleſch, Siffling, Szepan, Urban liegen. Sollte Kitzinger nicht wieder voll ſpielfähig werden, dann muß ge⸗ gebenenfalls Gelleſch in die Läuferreihe zurück. In dieſem Falle macht die Beſetzung des In⸗ nenſturms wieder Schwierigkeiten und da auch bei den anderen Poſten die Erſatzfrage nicht ohne weiteres zu löſen iſt, wird man die Klä⸗ rungen durch die internationalen Kämpfe in den kommenden Wochen mit größter Aufmerk⸗ ſamkeit entegen ſehen können, hängt doch von der Stärke der Reſerveſpiele unter Umſtänden ſehr viel ab. Unſere Schwimmſpork⸗Aundſchau Glückliches Holland Rückenſchwimmerinnen am laufenden Band ſcheint jetzt neuerdings der holländiſche Frauen⸗ ſchwimmſport herauszubringen. Bekannt iſt Nida Senff, die Olympiaſiegerin, die ſchon 1936 in Berlin ſo gut war, daß ſie trotz ſchlech⸗ ter Wende noch die Olympiſche Goldmedaille in Weltrekordzeit eroberte. Noch nicht ganz ſo be⸗ kannt, aber faſt genau ſo gut iſt der neue Stern, Cor Kint, die Nida Senf in Holland ſchon mehrfach geſchlagen hat. Nun, Nida Senff ſollte am Wochenende in Bochum und Duisburg ſchwimmen; ſie konnte aber nicht, ſie wat krank. Statt deſſen kam Cor Kint und man war auch zufrieden. Nur gewann ſie nicht, ſon⸗ dern eine dritte holländiſche Rückenſchwimmerin Rie van Feggelen, die auch ſpielend eine Welt⸗ klaſſezeit von 114,8 Minuten hinlegte. Außer dieſen drei famoſen Rückenkraulerinnen hat aber 88 noch einige Mädel, die in der gleichen iſziplin ſpielend Zeiten ſchwimmen, die nicht nur weit beſſer, als die unſerer Spitzenklaſſe, ſondern meiſt auch noch beſſer als die der reſt ⸗ lichen internationalen Größen ſind. Ichlauch ſchwamm Europarekord. und als er in Duisburg aus dem Waſſer ſtieg, ſoll er geſagt haben:„Endlich unter 1:07.“ Hut ab vor dieſem eifrigen Kämpfer aus Gera, der jetzt für Erfurt ſtartet. Stück für Stück hat er ſich vorwärts gearbeitet. Jahre brauchte er ſchon, um ſeinen ewigen Rivalen Hans Schwartz ſo bei 1:10 herum endlich los zu werden. Eine Zeitlang ging es nicht unter 1:08 herunter. Dann kam der Europarekord mit 1:07,6 und damit die erſten Vermutungen, daß Heinz es doch noch ſchaffen würde. die berühmte 1:07⸗ Grenze zu unterbieten, die für Weltklaſſe ein Gradmeſſer iſt. Nun, am Samstag ſchwamm Schlauch in Bochum auf der 259⸗Bahn ſchon 1:01 Minuten und dieſe Zeit war etwas beſ⸗ ſer als die Weltrekordmarke des Amerikaners Kojac, die ſeltſamerweiſe trotz der Leiſtungen eines Adolf Kiefer noch regiſtriert wird. Aber richtig in Schwung kam Schlauch dann erſt am Sonntag in Duisburg, wo er mit 106,8 Minuten einen neuen deutſchen und Europa⸗ rekord hinlegte, der ſich ſehen laſſen kann. Ge⸗ lingt es dem athletiſchen Thüringer, dieſe Form zu halten, ſo darf er ſich mit Recht nach Adolf Kiefer als der zweitbeſte Rückenſchwimmer der Welt bezeichnen; denn weder die Leute aus USA. noch von Nippon kamen bisher unter 1:07 Minuten. Talenle ſind keine Spezialiſten ſondern ſie bringen die Veranlagung zum Schwimmen überhaupt mit. Sonſt ſind ſie keine Talente, beſtenfalls erfreuliche Fleißprodukte. Aber, wie geſagt, Talent zum Schwimmen äußert ſich, wenn es da iſt, in jeder Schwimm⸗ lage.„Lage“ iſt das, auf was es eben an⸗ kommt, und die„Lage“ iſt erlernbar. Beſſer aber, man bringt ſie mit. So ein Typ ſcheint der junge Magdeburger Bruſtſchwimmer Ohr⸗ dorf zu ſein, deſſen deutſcher Rekord über 100 m Bruſt mit 1:10,8 Weltklaſſe⸗Leiſtung bedeutet. In Bochum und Duisburg wartete er mit Bombenzeiten auf. Da es ſich um einen jungen Schwimmer handelt, berechtigt dieſes Talent zu Hoffnungen.„Hellas“ hat ja ſchon mehrere ſolche vielſeitigen Größen herausgebracht. Deulſchland Bob-Wellmeiſter St. Moritz, 11. Febr. Auf der St. Moritzer Bobbahn wurde die Weltmeiſterſchaft im Zweierbob entſchieden. Aus dem Wettbewerb gingen die Erfurter NSKK.⸗Männer Fiſcher⸗Thielecke auf dem Bob „Deutſchland 1“ als Sieger vor den engliſchen Titelverteidigern Me Avoy⸗Green mit genau zwei Sekunden Vorſprung hervor. Die deutſche Mannſchaft lag ſchon nach den beiden erſten Fahrten in Führung und konnte ſich auch am zweiten Tage weiter behaupten. 0 Nachwuchstreffen Südweſt— Baden fällt aus Für den 20. Februar hatten die Gaue Süd⸗ weſt und Baden eine Kraftprobe ihres Fußball⸗ Nachwuchſes nach Wiesbaden vereinbart. Der Gau Südweſt hat nun ſeine Zuſage zurückziehen müſſen, da er den geplanten Termin für andere Spiele braucht. keine Gauligaſpiele am 20. Febr. Mit Rückſicht auf die Reichsbundpokal⸗Vor⸗ ſchlußrunde werden alle für den 20. Februar angeſetzten Fußball⸗Meiſterſchaftsſpiele im Gau Südweſt abgeſagt und auf den 27. Februar verlegt. Es handelt ſich dabei um die Spiele FSV. Frankfurt— FV. Saarbrücken, Worm. Worms— SV. Wiesbaden, Boruſſia Neunkir⸗ chen— Eintracht Frankfurt, FK. Pirmaſens— Kickers Offenbach und Opel Rüſſelsheim— FC. Kaiſerslautern. Deulſchland- Polen in Chemnitz Nach einer ſächſiſchen Mitteilung hat der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten den Fußball⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Polen nach Chemnitz vergeben. Die fünfte Be⸗ gegnung zwiſchen den beiden National⸗Mann⸗ ſchaften wird am 18. September in der Them⸗ nitzer Südkampfbahn durchgeführt, die bis dahin auf ein Faſſungsvermögen von rund 65 000 Zu⸗ ſchauern erweitert und mit dieſer Veranſtaltung eingeweiht werden ſoll. Der letzte Länderkampf Deutſchland—Polen endete am 13. September 1936 in Warſchau 1:1. Alle übrigen Begegnun⸗ gen wurden von Deutſchland gewonnen. Deulſchland-Rundfahrk verlegt Die große Straßenfahrer⸗Prüfung findet nun vom 10.—26. Juni ſtatt Die Deutſchland⸗Rundfahrt wurde egg auf⸗ grund der Beſprechungen zwiſchen den Vertre⸗ tern der Landesverbände der daran beteiligten Nationen um zwei Wochen verſchoben und fin⸗ det nunmehr vom 10.—26. Juni 1938 ſtatt. Der neue Termin wurde gewählt, um die A115. nicht durch den zu erwartenden ſtarken Auto⸗ verkehr an den Wfingſttagen zu beeinträchtigen. Obwohl nicht weniger als drei der eingelade⸗ nen Länder am 19. Juni ihre Meiſterſchaften durchführen, wird die Beſetzung keinerlei Ein⸗ buße erleiden. Südweſt⸗Meiſterſchaften im Fechten Der Fechtergau Südweſt führt ſeine Einzel⸗ meiſterſchaften am 19. und 20. März in der Darmſtädter Woogturnhalle durch. Der Sams⸗ tag bringt Beginn und Abſchluß der Frauen⸗ wettkämpfe und gleichzeftig die erſten Florett⸗ kämpfe der Männer. Am Sonntag ermitteln dann die Männer ihre neuen Titelträger auf Degen und Säbel. neue Vege im Amaleur-Boxſpork Deutſchland—Italien im Duisburger Stadion! Mährend der Schwerpunkt der Länderkämpfe im Amateurboxen früher ausſchließlich in den Wintermonaten lag und lediglich Hallenveran⸗ ſtaltungen zur Durchführung kamen, wird jetzt von deutſcher Seite ein neuer Weg beſchritten. Nunmehr werden Länderkämpfe auch als Frei⸗ luftveranſtaltungen abgehalten, ſo daß es mög⸗ lich iſt, größere Zuſchauermengen an den inter⸗ nationalen Ereigniſſen teilnehmen zu laſſen. Der Box⸗Länderkampf Deutſchland— Ita⸗ lien iſt jetzt auf den 17. Juli nach Duisburg angeſetzt. Die Veranſtaltung wird im Duis⸗ burger Stadion vor ſich gehen. Der Innen⸗ raum ſoll eine Beſtuhlung erhalten, ſo daß es möglich ſein wird, 40 000 Zuſchauern Platz zu bieten und die Eintrittspreiſe ſo zu geſtalten, daß der billigſte Platz 25 Pfg. koſten wird. Box-Termine im Gau Jüdweſt Die Bezirks⸗Meiſterſchaften des ehemaligen Bezirkes Saar, die am 13. Februar in Quier⸗ ſchied ſtattfinden ſollten, mußten verlegt werden und werden nun am 20. Februar in Saar⸗ brücken durchgeführt. Die Titelkämpfe des Bezirks Mainheſſen werden nicht am 11., 18. und 25. Februar, ſon⸗ dern am 14., 18. und 25. Februar in Frankfurt a. M. ausgetragen. Das Meldeergebnis für die Meiſterſchaften iſt ſo gut, daß zur Ermittlung der acht Meiſter nicht weniger als 43 Begegnun⸗ gen angeſetzt werden mußten. „Die Kämpfe um die Meiſterſchaften der pfäl⸗ 1157 Kreiſe finden am 13. Februar in Neu⸗ tadt a. d. W. ſtatt. Jüdweſt-Pokalelf für Dresden Mit Kern, Kiefer, Eckert und Fath Der Gau Südweſt hat ſeine Mannſchaft, die am 20. Februar die ſtarken Sachſen zu Gegnern hat, aufgeſtellt. Sie hat gegenüber den ſeit⸗ herigen Pokal⸗Mannſchaften ein etwas ver⸗ ändertes Ausſehen; einmal deswegen, weil man auf Spieler wie Lindemann, Wirſching und A. Schmitt, die ſich augenblicklich nicht ſonderlich in Form befinden, verzichten mußte, und zum an⸗ deren aus dem Grunde, weil man mit Rückſicht auf die Spielweiſe der Sachſen eine Elf zu⸗ ſtandebringen mußte, die Kampfeseifer mit au⸗ ter Technik verbindet. Es ſpielen: Remmert(Reichsb. Rotweiß Frankfurt); K. Welſch(Bor. Neunkirchen). Kern (Wormatia Worms): Gramlich(Eintracht Frankfurt), Sold(FV. Saarbrücken), Kiefer (Wormatia Worms): Nöll(Eintracht Frank⸗ furt), Schuchardt(FSV. Frankfurt), Staab (Kickers Offenbach), Eckert, Fath(beide Wor⸗ matia Worms). Bekanntmachungen Orisgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim NS.Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dlenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerztags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Betr.: Winterhilfsſchießen. Am kommenden Sonntag findet auf den Schießſtänden der Kriegerkameradſchaft ein Winterhilfsſchießen ſtatt. Die Parteigenoſſen, Angehörige der Formationen und Gliederun⸗ gen der Partei ſind hierzu eingeladen. Hoffe auf eine zahlreiche Beteiligung, gilt es doch, das große Hilfswerk unſeres Führers zu un⸗ terſtützen! Das Schießen findet von 9.30 bis 11 Uhr, und von 1—4 Uhr ſtatt. Braun, Ortsgruppenleiter. n * N * Kitler Jugend Die Schar 1 und der Spielmannszug(mit Inſtrumenten) treten am Freitag, 8 Uhr, in der Schillerſchule an. Die Motorſchar tritt ebenfalls am Freitag⸗ abend, 8 Uhr, an der„Vorſtadt“ an. Der Gefolgſchaftsführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 11. Februar 1938 Anſer Tagesſpruch Werte ſchaffen, ſchöpferiſch tätig ſein, Ideen verwirklichen, mit aufbauen helfen: Das iſt letzten Endes der Sinn des Daſeins. Dr. Ley. 2 Am Sonntag beulſcher Eintoyf Nein, es bedarf kaum der Werbung mehr für dieſen Tag, der zum Allgemeinbeſitz des deutſchen Volkes geworden iſt, zum Symbol für die helfende Gemeinſchaft, zu der uns das Schickſal zuſammenſchweißte. Aber trotzdem ſollten wir, weil dies ſo iſt, gerade an dieſem Tage des Wunders bewußt werden, das in deutſchen Landen mit einem Volke geſchah. Das iſt möglich geworden: Ueberall wird der freiwillige Helfer freundlich empfangen, er iſt zum guten Bekannten in den Familien ge⸗ worden, er braucht nicht mehr lange zu reden, man weiß, ſeine Zeit iſt gemeſſen, denn er muß an viele Türen klopfen. Man gibt. Man gibt gern. Man hat ein freundliches Wort beim Geben. So berichtete erſt jüngſt einer der freiwilligen Helfer. Möge das doch immer ſo bleiben! Möge es allüberall auch wirklich ſo ſein! Dann iſt ein größerer Segen von dem Eintopf ausgegangen als ſich in den Zahlen des Sammelergebniſſes ausdrücken läßt. — — l 15 5 5 5 N Gee, Einkaufen— eine hochbezahlte Kunſt Man ſpricht viel von der Kochkunſt. Aber auch richtiges Einkaufen iſt eine Kunſt, die verſtanden ſein will und ſich nicht wie Kochen und Schneidern erlernen läßt. Nicht umſonſt beſorgen in der gewerblichen Wirtſchaft den Einkauf die Unternehmer meiſt ſelbſt oder ſtellen dazu beſonders hochbezahlte Kräfte an. Es hängt eben ſo außerordentlich viel davon ab, ob man dieſe Kunſt beherrſcht oder nicht. Erſtens gehört dazu Sparſamkeitsſinn, der vielen Frauen abgeht. Daher fallen die mei⸗ ſten Einkäufe teurer aus als beabſichtigt. Kein Wunder, wenn dann für wichtige Bedürfniſſe des täglichen Lebens oft nicht genügend Geld vorhanden iſt. Ferner ſetzt der Einkauf Warenkenntniſſe voraus. Es iſt nicht damit getan, daß man ſich auf das Ausſehen und den Preis der Ware verläßt. Es ſoll Frauen geben, die nicht ein⸗ mal Rind- und Hammelfleiſch unterſcheiden können und über die verſchiedenen Fiſche und ihre Zubereitungsmöglichkeiten ſchon gar nicht Beſcheid wiſſen. Auch mit den Kartoffel⸗, Apfel- und Pilzſorten kennen ſich die wenig⸗ ſten Hausfrauen aus. Erſt die Erfahrung be⸗ lehrt ſie, daß Ausſehen, Geſchmack und Preis durchaus nicht immer im Einklang ſtehen. Mit anderen Waren, Stoffen und dergl. iſt es nicht anders. Wer unüberlegt und ſachunkundig einkauft, geht mit den volkswirtſchaftlichen Werten ver⸗ ſchwenderiſch um. Nicht nur die Kaſſe der ein⸗ zelnen Hausfrau, auch der Vorrat der Volks⸗ wirtſchaft wird geſchädigt. Deshalb muß ſich die Hausfrau ſoviel warenkundliche Kennt⸗ niſſe aneigenen wie nur möglich, ſonſt iſt eine rationelle Haushaltsführung unmöglich. Außerdem muß ſich natürlich jede Haus⸗ frau bewußt ſein, daß ſie ihre Einkäufe nicht nur ihrem Geldbeutel, ſondern auch der volks⸗ und ernährungswirtſchaftlichen Lage anpaſſen muß. Sie kann ſich durch Rundfunk oder Zeitung darüber unterrichten, in welchem Maße ein geſteigerter oder eingeſchränkter Verbrauch notwendig iſt. Das, was bevorzugt verbraucht werden ſoll, wird auch in größeren Mengen in den Handel gebracht und iſt dem⸗ entſprechend preiswert zu haben. Beerdigungen. Heute Freitag⸗ nachmittag, 3.30 Uhr, Beerdigung des Joh. Andr. Adler 1. Die Beerdigung von Adam Helfrich, Weinheimerſtraße 4, fin⸗ det um 4.15 Uhr ſtatt. Rundgang durch Obſtgarten⸗An⸗ lagen. Im Intereſſe einer guten und er⸗ tragreichen Obſternte führt der hieſige Garten⸗ bauverein am Sonntag einen Rundgang durch verſchiedene Obſtgarten⸗Anlagen durch. Von einem Fachmann geführt, iſt dieſer Rundgang aber nicht nur für Mitglieder des Gartenbau⸗ vereins gedacht und nur für dieſe von Nutzen, 1 für jeden Obſtbaumbeſitzer von großer edeutung und Wichtigkeit. Etwa vorhandene Mängel und Fehler in der Obſtbaumpflege ſollen erörtert und die erforderlichen Valeh⸗ rungen gegeben werden, damit die Grundlage für einen geſunden Obſtertrag ſchaffend. Es bedarf daher keines beſonderen Hinweiſes mehr auf eine allſeitige rege Beteiligung. Vorſicht vor Bahnübergängen Auch Schienenfahrzeuge hupen! Der Eiſenbahnbetrieb bringt es mit ſich, daß Triebwagen, Kleinlokomotiven und Gleis⸗ kraftfahrzeuge mit akuſtiſchen Signalmitteln ausgerüſtet werden müſſen, deren Töne ſich von den Schallzeichen der Kraftfahrzeuge(Hu⸗ pen uſw.) nicht deutlich unterſcheiden. Hört ein Kraftfahrer bei Annäherung an einen ſchienengleichen Bahnübergang ein dem Schallzeichen von Kraftfahrzeugen gleiches oder ähnliches Zeichen, ſo darf er ſich deshalb nicht darauf verlaſſen, daß dieſes Zeichen von einem Kraftfahrzeug ausgeht; 1 muß er damit rechnen, daß ſich ein Triebwagen oder ein anderes Schienenfahrzeug nähert und ſein Verhalten dementsprechend einſtellen. Erbhof und verwandlengeſchäfte „Der Reichs- und Preußiſche Ernährungs⸗ miniſter äußert ſich in einem Runderlaß über die Handhabung der Grundſtücksverkehrshbekannt⸗ machung bei Verwandtengeſchäften. Er 5 darauf hin, daß die Grundſtücksberkehrsbekannt⸗ machung nicht als ein erweitertes Erbhofgeſetz zur Sicherung von Klein⸗ und Kleinſtbetrieben zu betrachten ſei. Sie vermeide es daher be⸗ wußt, für die Regelung der an ſich geneh⸗ migungspflichtigen Verwandtengeſchäfte be⸗ ſtimmte Anordnungen zu treffen. Der Ueber⸗ gabevertrag ſei in der Regel ohne große Ermitt⸗ lungen zu genehmigen, die Genehmigung werde aber in allen den Fällen zu verſagen ſein, in denen, die Auseinanderſetzung über ein land⸗ oder forſtwirtſchaftliches Grundſtück ohne Rück⸗ bah auf die Grundgedanken des Erbhofrechtes urchgeführt werde. Rechtsgeſchäfte, die eine bevorſtehende Erbhofbildung zer⸗ chlagen, könnten nicht genehmigt werden. Setze ich alſo eine Familie über ein Grundſtück, das rhhofgröße habe, aber aus irgendwelchen Gründen noch nicht Erbhof iſt, ſo auseinander, daß eine künftige e verhindert werde, ſo werde eine derartige Auseinander⸗ ſetzung nicht genehmigt werden können. Im Die Land wirtichaft rujt die Jugend! Aus Anlaß der Werbung für die Land⸗ arbeitslehre, die von der Hitlerjugend in Zuſammenarbeit mit dem Reichsnährſtand durchgeführt wird, erläßt Gauleiter und Reichsſtatthalten Sprenger folgenden Aufruf: Der Tag der Schulentlaſſung ſtellt die Ju⸗ gend vor die Berufswahl. Eltern und Jugendliche, vergeßt bei Euren Ueberlegungen die Landwirtſchaft nicht! Denkt immer daran, daß wir alle nicht leben können, wenn für unſer tägliches Brot nicht geſorgt wird. Das Bauerntum iſt der Quell der ewi⸗ gen Erneuerung der Nation. Staat und Partei werden dafür ſorgen, daß dieſer Lebensquell nicht verſiegt, ſondern weiter gekräftigt wird. Allen ſtrebſamen Menſchen wird in der Landwirtſchaft ein ſicheres und ſtetiges Aus⸗ kommen gegeben. Der Reichsnährſtand ſorgt durch die Bereitſtellung ausgeſuchter Lehrſtel⸗ len für eine gute Ausbildung, als Voraus⸗ ſetzung für ein ſpäteres Vorwärtskommen. Die landwirtſchaftliche Gefolgſchaft wird vom Reichsnährſtand durch die geſchaffenen beſon⸗ deren Einrichtungen nach jeder Richtung hin betreut. Wer ſich die Landwirtſchaft zum Lebensziel erwählt, wird es nicht zu bereuen haben. Denkt daran und ſtellt Eure Söhne und Töchter für die Ausbildung der einzelnen landwirtſchaftlichen Berufszweige zur Ver⸗ fügung! i Sprenger. In wenigen Tagen beginnt ber Berufsweltkampf In dieſen Tagen werden im Gau Heſſen⸗ Naſſau von der Gauwaltung der Deutſchen Arbeitsfront die Aufgaben und die Bewer⸗ tungsbogen für den Berufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen an die Kreiſe verſchickt. Dies iſt allein ſchon ein äußeres Zeichen, daß die Stunde der Bewährung für jeden der 107000 aus unſerem Gau gekommen iſt. Schon ſeit Monaten arbeitet ein gewaltiger Apparat von faſt ausſchließlich ehrenamt⸗ lichen Helfern an der Vorbereitung des Wett⸗ kampfes. Nach der Werbung kam die Schulung der Wettkampfleiter bis in den kleinſten Ort hinunter. Jetzt werden die Aufgaben an die Wettkampfleiter ausgegeben, die bis zum Wettkampftag von dieſen unter Verſchluß auf⸗ bewahrt werden, dazu die Bewertungsbogen und Richtlinien. Für die Berufe und Sparte, in denen das Arbeitsmaterial für den prak⸗ tiſchen Teil der Prüfung nicht vom Betrieb oder den Teilnehmern ſelbſt geſtellt werden Modelorheiten in der Speiſekammer LP D. Die Eier, die die Hausfrau in den Kuchen tut, ſollen nicht nur den Geſchmack ver⸗ beſſern, ſondern den Kuchen auch ſchön gelb färben. Deshalb ſind dunkelgelbe Dotter ſo be⸗ liebt. Den Dotterfarbſtoff gewinnt die Henne aus den pflanzlichen Farbſtoffen des Futters, die beſonders im Grünfutter, in Mohrrüben, Mais uſw. enthalten ſind. Nun iſt das Winter⸗ futter verhältnismäßig farbſtoffarm, die Dot⸗ ter werden alſo heller. Dunkle Dotter im Win⸗ ter ſind daher meiſt kein Zeichen beſonderer Güte, ſondern von lange gelagerten oder Kühl⸗ hauseiern. Naturgemäß werden bei beſonders guter Legeleiſtung die Dotter heller, weil der Farbſtoff ſich eben auf mehr Eier verteilt. Viel⸗ fach beſteht die Anſicht, der Vitamingehalt der dunklen Dotter ſei höher. Tatſächlich können jedoch helldottrige Eier vitaminreicher ſein. Die dunkle Dotterfarbe iſt eben lediglich ein Zeichen von viel Farbſtoff und ſagt über die Qualität des Eies gar nichts. Da die wirtſchaftseigenen Futtermittel ſarbſtoffarm ſind, die Legeleiſtung gleichzeitig jedoch erhöht werden ſoll, iſt es nicht zu vermeiden. daß die Dotterfarbe vielleicht nicht immer ſo kräftig iſt. wie wir es ſchätzen. Aber ſchließlich läßt ſich ein Kuchen ja auch durch etwas Safran gelb färben, wenn uns ſchow an der Farbe ſo viel liegt. Daß die Farbe eigentlich mehr eine Angelegenheit der Mode und Gewohnheit iſt, beweiſt eine Umfrage in 10 000 New Vorker Haushaltungen, von denen die überwiegende Mehrzahl belle Dotter bevorzugte. Ueberhaupt ſcheint ſo eine Art Mode in der Speiſekammer eine wichtige Rolle zu ſpielen. Vor einigen Jahren machten die Niedekländer viel Geräuſch um braunſchalige Eier. Bei ihren Kunden ließen ſie von Mund zu Mund verbreiten, daß die braunen hollän⸗ diſchen Eier beſſer ſchmecken als die weißen deutſchen. Gegen ſolchen Unſinn ſchien kein Kraut gewachſen. Die Holländer konnten die Eier aus den Barnevelder Zuchten— das Barnevelder Huhn legt das braunſte Ei— glänzend und ſogar mit einem gehörigen Auf⸗ ſchlag abſetzen. Trotz des feſten Aberglaubens an den beſſeren Geſchmack des braunſchaligen Sies mußten ſich aber doch in den Kriſenzeiten viele Hausfrauen den Mehrpreis dafür verſagen und weißſchalige Eier eſſen. Inzwiſchen haben ſie gelernt, daß die weißen Eier ebenſo gut ſind. Das war das Ende einer Modetorheit, die wir uns manche Mark haben koſten laſſen. übrigen ſei davon auszugehen, daß Auseinander⸗ ſetzungen unter nahen Verwandten ſo wenig wie möglich beanſtandet werden. Die Geneh⸗ migung ſei nur zu verſagen. wo eine ſinn⸗ widrige Zerſchlagung eines bereits gefeſtigten landwirtſchaftlichen Betriebes erfolgen ſolle. Ge⸗ gen die Teilung derjenigen Betriebe aber, die auch unter Einbeziehung ihres Pachtlandes keine ſelbſtändigen landwirtſchaftlichen Betriebe darſtellen, und vorausſichtlich auch nie werden, 5055 in der Regel bei Verwandtengeſchäften edenken nicht erhoben werden. Handelt es ſich bei der Teilung um die Auseinanderſetzung des elterlichen Grundvermögens, ſo ſoll auch die Zuteilung von Land an nicht mehr ortsanſäſſige derufsfremde Geſchwiſter nicht beanſtandet wer⸗ den. Die Neuentſtehung von Zwergparzellen 127 jedoch zu unterbinden, wie überhaupt die erwertung der durch Teflung erworbenen Grundſtücke zu beachten iſt. Bei der Verpachtung dieſex Grundſtücke ſind Pachthöhe und Eignung des Pächters zu prüfen, und bei einer Weiter⸗ veräußerung des Grundſtücks iſt ebenfalls da⸗ für zu ſorgen, daß das Land in die richtigen Hände zu einem tragbaren Preis übergeht. kann, wird auch das Arbeitsmaterial vom Gau aus verſchickt. Wenn man ſich überlegt, wieviele Berufsgruppen an dem Wettkampf teilnehmen, wieviele Far dle und Spar⸗ ten, die in verſchiedenen Leiſtungsklaſſen an⸗ treten, es wieder in jedem Beruf gibt, dann kann man ſich ein Bild von der Rieſenarbeit machen, die in dieſen Tagen zu bewältigen iſt. Allein für 26 000 Teilnehmer und Teilneh⸗ merinnen des Kreiſes Groß⸗Frankfurt mußten ſieben Zentner Formulare ausgegeben werden. Nachdem die Vorarbeiten ſoweit beendet ſind, werden die Wettkämpfer ebenfalls in den nächſten Tagen durch die Berufsſchule, den Betrieb oder auch direkt ihre Benachrichtigung erhalten, an welchem Tage und wo ſie zum Wettkampf anzutreten haben. a Wer will zur Handelsſchule? Einheitliche Regelung des Zugangs in Heſſen 5 Zur einbeitlichen Regelung des Zugangs zu zweijäbrigen Handelsſchule und zur Si cherung einer ſinnvollen Berufs lenkung im kaufmänniſchen Beruf hat der Leiter des heſſiſchen Bildungsweſens i Einvernehmen mit dem Landesarbeitsamt Hef ſen folgendes angeordnet: Die Leiter der Handelsſchulen nebmen mit den für ihr Einzugsgebiet zuſtän⸗ digen Berufsberatungsſtellen nach Abſchluß de entſprechenden Vorarbeiten Verbindung au und laſſen ſich eine Liſte der für den kaufmän niſchen Beruf ausgewählten Jugendlichen zu ſtellen. Alle auſzunebmenden Schüler haben ſit wie ſeither einer Aufnahmeprüfung in den Fä chern Rechnen. Deutſch, Geſchichte und Erdkunde zu unterziehen. Die Aufnabmeprüſung, zu der die Aufgaben einheitlich geſtellt werden, findet je⸗ weils am Montag der letzten Schulwoche ſtatt. Das letzte Schulzeugnis iſt vorzulegen. Die Be⸗ wertung erfolgt nach Punkten. Zur Bearbet⸗ tung ſtehen zur Verfügung: für Deutſch zwei Stunden. Rechnen eineinhalb Stunden. Erd⸗ kunde und Geſchichte dreiviertel Stunden. Für die Aufnahme müſſen mindeſtens 60 Punkte erreicht worden ſein.— Die abgewie⸗ ſenen Schüler find dem zuſtändigen Arbeitsamt und der Handelskammer zu melden.—Die Auf nabmeprüfung für das Schuljahr 1938 wird ein⸗ heitlich auf Montag. den 28. März 1938, 8 Uhr, feſtgeſetzt. Andere von den Schulleitungen bereits bekanntgegebene Termine ſind hinfällig. PPP Letzter Tag 15 für die Anmeldungen zum Handwerker⸗ wettkampf 1938 iſt der 15. Februar! D Zellwolle dringt unentwegt vor⸗ wärts. Die deutſche Zellwoll⸗Erzeugung, eine der jüngſten Induſtrien, hat ſich unge⸗ ahnt vaſch durchgeſetzt. Von 2 700 t Jahres⸗ tion bis zum vorigen Jahre ſchon auf 100 000 Tonnen angeſchwollen 9 200, 19 600, 4 500 t) und man rechnet für 1938 mit einer weiteren Steigerung auf min⸗ deſtens 170 000 t. Unbeſtändiges Weſtwetter keit hat wieder heftige Ausmaße angenommen und wirkt ſich demgemäß auch bei uns in größerer Lebhaftigkeit und Unbeſtändigkeit aus. Die Nacht zum Donnerstag brachte den Durchzug einer Störungsfront, der mit ver⸗ breiteten Niederſchlägen und Temperaturan⸗ ſtieg verbunden war. Von Grönland her ſind werden die Ausbildung neuer Störungen be⸗ günſtigen. Freitag: Zunächſt wechſelnd bewölkt mit einzelnen Schauern und wieder etwas kälter, lebhafte, vorübergehend bis Nordweſt dre⸗ hende Winde. Später wieder zunehmende Un⸗ beſtändigkeit. Die Ausſichten für Samstag: Fort⸗ dauer wechſelhaften und ſehr unbeſtändigen Weſtwetters. —.— leiſtung im letzten Kriſenjahr iſt die Produk⸗ (dazwiſchen: 5 400, Die vom Atlantik ausgehende Wirbeltätig⸗ Kaltluftmaſſen nach England vorgeſtoßen und 95 800 Saut Nufen bei de Lab dun r dem ech Lune tent. Gand belann der 8 Feri erde an die af de Nabe einde Hhleberft Vberlch Jetz Fab i. Er fh imd die dle k tüte et ni. gel J 958 U furt be ind dr Bud ſcmitt wude nachmit Vullban er abet er nun deſfunde 1 eil m se er aus Afllutlich —.— ud. die in bon der besfahtt berwend dmlaſen Aausgehö chern i Samsta ſübdeutſ Nter h Es hand gegeben pondern dem Ja Aus ——— —.—— — Unier Deutſchla her Lie Kunſthan denden Viesbad den deut been A die hee April eiſ det Aab den grof gangenen eine än bettet un hat man derges 9 delten ge Ich gen enbaube en Pot — S 2 PPPGGGGGGGGGGGGGPPGGGGGGGGGGGGGGGG—G—T—W—W————— ů—— 8 11CC0CGWGGGGGGTWGGWGG—— f N e 8 1 ä 2 8 5 5 r — * —— e n—— 3— 0 Vermißt Oggersheim. Der 27 Jahre alte Willi Schöffel von Oggersheim wird ſeit 21. anuar vermißt. er über ſeinen jetzigen ufenthalt Angaben machen kann, wolle ſich bei der nächſten Polizeiſtelle melden. Sich erhängt Ludwigshafen. Ein getrennt lebender 68 Jahre alter Tagner von hier, der in der Rohr⸗ lachſtraße in Untermiete wohnte, hat ſich auf dem Trockenſpeicher bei ſeiner Wohnung durch Erhängen das Leben genommen. Weil er ein Trinker war hatte ſich ſeine Frau von ihm ge⸗ trennt. Ob den Lebensmüden noch andere Gründe zu dem Schritt veranlaßten, iſt nicht bekannt. An der Kreisſäge verunglückt Bergzabern. Im benachbarten Kapellen war der 28 Jahre alte Auguſt Becht an der Kreisſäge mit Holzſchneiden beſchäftigt. Aus trgendeinem Grunde ſchlug plötzlich ein von B. an die Säge gehaltenes Stück Holz zurück und traf den jungen Mann direkt ins Geſicht. Dabej wurden B. die Backenknochen und der Kinnbacken zerſchmettert, ſo daß ſeine ſofortige Ueberführung in Landauer Krankenhaus erfor⸗ derlich wurde. Todesſturz mit dem Fahrrad Bergzabern. Hier verunglückte der in Stein⸗ feld wohnhafte Maurer Karl Rinck tödlich. Er fuhr von ſeiner Arbeitsſtätte mit dem Fahr⸗ rad die Straße nach Steinfeld, als unterwegs die Kette des Rades riß. Rinck ſtürzte dabei ſo unglücklich auf den Kopf, daß er mit einem ſchweren Schädelbruch Hegen blieb. Zwei Jungen, die den Verunglückten gegen 8 Uhr abends auffanden. benachrichtigten ſo⸗ fort den Arzt, der aber nur noch den Tod Rincks feſtſtellen konnte. Freiwillig aus dem Leben geſchieden. Bad Kreuznach. Der Arbeiter Karl Nagel⸗ ſchmitt aus Windesheim bei Bad Kreuznach wurde ſeit Sonntag vermißt. Er machte ſich nachmittags auf den Weg und ging nach Wallhauſen. Abends und anderntags kehrte er aber nicht mehr zurück, ſtatt deſſen wurde er nun in der Gemarkung Roſenberg tot auf⸗ efunden. Nagelſchmitt hat ſich mit einer iſtole einen tödlichen Schuß beigebracht und muß ſofort tot geweſen ſein. Die Tat dürfte er aus Schwermut begangen haben. Schon kürzlich äußerte er Selbſtmordabſichten. Die Einbrecher⸗Autos gefunden pd. Frankfurt a. M. Die beiden Autos, die in den Nächten zum 3. und 5. Februar von den Schaufenſtereinbrechern zu ihren Die⸗ besfahrten durch die Frankfurter Innenſtadt verwendet wurden, ſind von den Dieben ſtehen gelaſſen und inzwiſchen den Beſitzern wieder ausgehändigt worden. Der von den Einbre⸗ chern in den frühen Morgenſtunden des Samstags benutzte Kraftwagen war in einer ſüddeutſchen Großſtadt geſtoblen worden. Die Täter haben ihn in Wiesbaden ſtehen laſſen. Es handelt ſich nicht, wie mehrere Zeugen an⸗ gegeben hatten, um einen Auto⸗Union⸗Wagen, ſondern um ein Mercedes⸗Benz⸗Cabriolet aus dem Jahre 1934. Ausſtellung der deutſchen Lichtbildner in Wiesbaden Unter dem Motto„Lichtbildner ſehen Deutſchland“ veranſtaltet die Geſellſchaft Deut⸗ ſcher Lichtbildner, der Fachverband für das Kunſthandwerk in der Reichskammer der bil⸗ denden Künſte, vom 27. April bis 31. Mai in Wiesbaden eine Ausſtellung. Sämtliche führen⸗ den deutſchen Lichtbildner werden mit ihren beſten Arbeiten vertreten ſein. Außerdem hält die Geſellſchaft in Wiesbaden am 29. und 30. April eine Tagung ab. Der„unruhige Berg“ wird abgetragen. Lpd. Kochem. Da die Unterſuchungen nach dem großen Bergrutſch bei Kochem in der ver⸗ gangenen Woche ergeben haben, daß der Berg eine ſtändige Bedrohung der Endertſtraße be⸗ deutet und weitere Abſtürze zu befürchten ſind, hat man nunmehr mit dem Abtragen des Berges von oben her begonnen. Da die Ar⸗ beiten gefährlich ſind, muß mit größter Vor⸗ ſicht gearbeitet werden. Feuerwehr und Stra⸗ ßenbauverwaltung haben an mehreren Stel⸗ len Poſten aufgeſtellt, damit bei dem lebhaf⸗ ten Verkehr an der gefährlichen Stelle wei⸗ —4 Ueberraſchungen vorgebeugt werden ann. Wenn man die Jauchegrube nicht zudeckt. Ppd. Lauterbach. Eine böſe Ueberraſchung erlebte ein hieſiger Landwirt. Als er früh⸗ morgens nach ſeinen beiden faſt gemäſteten Schweinen ſehen wollte, fand er die Stalltür offen, die Borſtentiere waren aber verſchwun⸗ den. Bald ſtellte ſich heraus, daß die Tiere über Nacht in die nicht richtig abgedeckte Jauchegrube geſtürzt und darin umgekommen ſind. Der Landwirt hat ſeinen Leichtſinn alſo mit dem Verluſt zweier fetter Schweine, die zuſammen über fünf Zentner wogen, büßen müſſen. Ein ſauberes Kleeblalt Am Tag nach der Verurteilung erneut ſtraffällig. 1 Lpd. Aſchaffenburg. Am Freitag vergange⸗ ner Woche ſtand ein Burſche aus Aſchaffen⸗ burg vor dem hieſigen Jugendgericht. Er ge⸗ hörte zu denen, die— wie ſeinerzeit gemeldet — in Aſchaffenburg wiederholt parkende Autos geſtohlen und mit ihnen Schwarzfahrten un⸗ ternommen hatten. Der jugendliche Ange⸗ Bunke Tageschronik klagte wurde zu 4½ Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Bereits am nächſten Tag hob der Burſche auf einer Bank 60 Mark mit einem Scheck ab, den er ſeinem Betriebsführer ge⸗ ſtohlen, ausgefüllt und mit dem Namen des Betriebsführers verſehen hatte. Am Montag ließ er ſich ebenfalls mittels gefälſchtem Scheck auf der gleichen Bank nochmals 250 Mk, aus⸗ zahlen In ahnen dreier 15 7+ im Alter von 18—25 Jahren fuhr der junge Mann in einem Auto nach Darmſtadt und Frankfurt, wo das Geld in fragwürdiger Geſellſchaft durchge⸗ bracht wurde. Die Frankfurter Kriminalpoli⸗ zei, die nach jugendlichen Schaufenſtereinbre⸗ chern fahndete, wurde auf die vier Burſchen aufmerkſam, die ſich durch ihr bedenkenloſes Geldausgeben verdächtig gemacht hatten. Das Kleeblatt wurde feſtgenommen. Durch Leſen von Schundliteratur zum Erpreſſer geworden. Os. Heilbronn. Dieſer Tage ging einer. Geſchäftsfrau in Böckingen ein anonymer Brief zu, in dem ſie aufgefordert wurde. einen größeren Geldbetrag an einem genau bezeichneten Ort zu einem beſtimmten Zeit⸗ punkt zu hinterlegen. In dem Brief ſtand außerdem die Drohung, daß ſie, wenn ſie das Geld nicht hinterlege oder die Polizei benach⸗ richtige, umgebracht werden würde. Die Er⸗ mittlungen der Kriminalpolizei führten als⸗ bald zur Feſtnahme eines 17 Jahre alten Burſchen, der, wie ſich herausſtellte, durch Le⸗ ſen von Schundliteratur auf dieſen Abweg geraten war. Der Burſche hatte tatſächlich da⸗ mit gerechnet, daß ſeinem Erpreſſungsverſuch Folge geleiſtet würde. Iwei große Umgehungsſtraßen zwiſchen St. Wendel, Ottweiler und Neunkirchen. OL. Neunkirchen. Zwei Straßen⸗Umge⸗ hungs bauten von erheblicher Bedeutung ſind im Bereich zwiſchen St. Wendel, Ottweiler und Neunkirchen vorgeſehen und ſchon in An⸗ griff genommen. Zur Verbeſſerung der Stra⸗ Blick in den Ein komplizierles Ehebruchverfahren LD. Frankfurt a. M. Vor dem Einzelrich⸗ ter wurde gegen einen ſeit acht Jahren geſchie⸗ denen Mann und eine kürzlich geſchiedene Ehe⸗ frau, die beide des Ehebruchs angeklagt waren, berhandelt. Die junge Frau war an einen Mann geraten, der ihr das Leben er Hölle machte. Sie mußte ihrer Berufstätigkeit nach⸗ gehen, während er im Wirtshaus ſaß und Kar⸗ ten ſpielte. Sie mußte ihm ihre Einkünfte ab⸗ liefern, wurde geſchlagen und aufs gemeinſte beſchimpft. Auf ihre Klage wurde die Ehe ge⸗ ſchieden und er als der ſchuldige Teil erachtet. Inzwiſchen iſt der Mann zu anderthalb Jah⸗ ren Gefängnis verurteilt worden, weil er ſich ſittlich an ſeinen Kindern verging. Der Mann hatte in Erfahrung gebracht, daß ſeine Frau Beziehungen zu andern Männern unterhielt und erhob Widerklage. Als ſie vom Gericht gefragt wurde, ob ſie mit dem jetzigen Mitangeklagten in Verbindung geſtanden habe, verweigerte ſie die Ausſage. Daraus zog das Gericht ſeine Schlüſſe und es wurde in der Widerklage die Frau als mitſchuldig erkannt. Der geſchiedene Ehemann brachte nunmehr ſei⸗ nen Nebenbuhler, den Mitangeklagten, wegen Ehebruchs zur Anzeige. Das hatte zur Folge, daß auch die geſchiedene Frau, obgleich keine Strafantrag gegen ſie geſtellt worden war, vor Gericht erſcheinen mußte. Strafanträge kön⸗ nen nämlich nicht geteilt werden. Die Ange⸗ klagten, die ſich ſchon mehrere Jahre kannten, gaben den gegenſeitigen Verkehr zu. Der Ver⸗ teidiger der geſchiedenen Frau hob hervor, daß ſie eigentlich nur aus juriſtiſchen Gründen vor Gericht ſtehe. Der Mann, der dieſes Straf⸗ verfahren veranlaßte, ſei eigentlich der Letzte, dem man Schutz zuteil werden laſſen könne. Das Gericht folgte den geſtellten Strafanträgen und verurteilte den Angeſchuldigten zu drei Wochen, die Frau zu einer Woche Gefängnis. Den hier angeklagten Mann treffe die größere Schuld, er mußte ſo viel Verantwortungs⸗ gefühl haben, ſich nicht mit der Frau einzulaſ⸗ fel Das Gericht gab der Frau Bewährungs⸗ friſt. Keine Milde für Heiralsſchwindler LPDD. Frankfurt a. M. Vor der Großen Strafkammer ſtand der 84jährige Emil Cle⸗ mens aus Kaiſerslautern, der wegen Heirats⸗ ſchwindels vom Schöffengericht zu anderthalb Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt berurteilt worden war. Er wollte billiger da⸗ vonkommen, wenn nicht ſogar freigeſprochen werden. Der Angeklagte verkaufte Heizplatten und bot ſie von Haus zu Haus an. Dabei machte er die Bekanntſchaft einer Hausange⸗ ſtellten, der er nach fünf Tagen die Ehe ver⸗ —— Das Mädchen hatte zu Mobiliaranſchaf⸗ ungen 2000 Mark dem ungetreuen Bräuti⸗ gam gegeben, die es ſich durch Aufnahme eines 3 Darlehens auf ihren kleinen rundbeſitz verſchaffte. Ferner hatte das Mäd⸗ en n weitere Mittel gegeben. die der urſche zu geſchäftlichen Zwecken und für An⸗ waltskoſten verwenden wollte. Von dem Geld kaufte er ſich ein Auto, das er nach fünf Mo⸗ naten wieder verkaufte. Die Strafkammer ver⸗ mochte den Fall nicht ſo milde wie die Vor⸗ inſtanz aufzufaſſen und verurteilte den Ange- klagten zu zwei Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt. ßenführung in den Orken Ober⸗ und Nieder- linxweiler wird man eine neue Straße von der Fauſenmühle bei St. Wendel an der Bahn entlang bis zur Ottweiler Straße in Nieder⸗ linxweiler ausbauen. Dadurch werden die beiden Bahnübergänge in den Dörfern ver⸗ mieden und die Reichsverkehrsſtraße 42 we⸗ ſentlich verbeſſert. Die zweite Umleitung iſt bereits im Bau und führt von Ottweiler durch Reihers⸗ und Kohlwald nach Neunkir⸗ chen. Sie dient zur Entlaſtung der ſtark be⸗ nutzten Reichsverkehrsſtraße Ottweiler⸗Wie⸗ belskirchen⸗Neunkirchen. Das 21. Kind Lpd. Kaſſel. Der Stellwerksmeiſter See⸗ liger in Kaſſel, der in zweiter Ehe verheiratet iſt. wurde zum 21. Male Vater; ſeine Frau wurde von einem geſunden Mädchen entbun⸗ den, Die Familie Seeliger iſt die kinder⸗ reichſte Familie Kurheſſens. 28 Gülerwagen enlgleiſt Danzig, 11. Februar. Am Mittwoch ereignete ſich auf der Strecke Bromberg— Gdingen nahe der Stadt Olpuch im Kreiſe Berent ein Zuſammen⸗ ſtoß zweier Güterzüge. Zwei Eiſen⸗ bahnbeamte, ein Bremſer und ein Zugführer. erlitten Verletzungen. Sehr beträchtlich iſt der Sachſchaden. Infolge des Zuſammenſtoßes wur⸗ den 28 Waggons vollſtändig zertrümmert. 6 mit Stückgütern beladene Waggons brannten völlig aus. Der Eiſenbahnverkehr mußte we⸗ gen großer Gleisſchäden und wegen der Räu⸗ mungsarbeiten auf der Strecke vorläufig un⸗ terbrochen werden. 36 hochzeilsgäfte verbrannt Belgrad, 11. Februar. Im Dorf Sretniza in der Nähe von Moſtar kamen auf einer Bauernhochzeit bei einem Brande 36 Perſonen ums Leben. Gegen 100 Perſonen ſaßen in der großen Stube zuſammen. als plötzlich Feuerſchwaden von der angrenzenden Scheune hereinſchlugen. Eine Panik brach aus. Alles drängte ſich zu der einzigen Tür In kürzeſter Friſt war das ſtrohbedeckte Holzhaus niedergebrannt. 36 Per⸗ ſonen verbrannten. darunter der Bräutigam und ſeine Eltern. Die Braut wurde ſchwer verletzt. Man vermutet, daß ein abgewieſener Freier den Brand gelegt hat. Gerichksſaal Leichlfertige Vollsgenoſſen Wegen Verheimlichung der Maul⸗ und Klauenſeuche beſtraft OL. Saarbrücken. Vor der Saarbrücker Strafkammer hatten ſich zwei Viehhalter aus Steinbach(Kreis Ottweiler) wegen Verheim⸗ lichung der Maul⸗ und Klauenſeuche zu ver⸗ antworten. Eine behördliche Unterſuchung in dem Gehöft des Landwirts Thewes hatte ergeben, daß von den vorhandenen 12 Stück Vieh nicht weniger als ſechs von der Seuche befallen waren, darunter mehrere ſchon ſeit fünf bis ſechs Tagen. Daß Th. die Seuche er⸗ kannt hatte, ergab ſich daraus, daß er Kalk ge⸗ ſtreut hatte; auch waren die Merkmale ſo deut⸗ lich, daß ſie nicht überſehen werden konnten. Als mildernder Umſtand wurde berückſichtigt. daß der Angeklagte bereits 62 Jahre alt iſt und ſich bisher einwandfrei geführt hat. Immerhin war zu berückſichtigen, daß die Seuche von die⸗ ſem Gehöft aus auch auf andere Gehöfte über⸗ gegriffen hatte. Das Gericht erkannte auf eine Geldſtrafe von 1000 Mark.— Die gleichzeitig angeklagte Frau Sch. aus Steinbach wurde freigeſprochen, da nach dem Ergebnis der Ver⸗ handlung ihre geiſtigen Fähigkeiten ſo gering ſind, daß ſie den Sinn der Seuchenbeſtimmun⸗ gen nicht erfaſſen konnte. die Miſtgabel als Sireilſchlichler Nohfelden 99 Eine Zaunverſetzung und der Ankauf eines Gartens waren ſchuld, daß in Nohfelden zwei Nachbarn in Streit gerieten. Die Sache ſpitzte ſich immer mehr zu, und tat ein Mitglied des Gegenüber mal etwas, wurde es gleich ſchief aufgenommen. Eines Tages kam der Streit zur„Exploſion“, offen wurde zum Kampf übergegangen und dabei taten ſich Vater, Sohn und Schwiegerſohn beſonders hervor. Sie zeigten ſich nämlich als ganz ab⸗ ſcheuliche Kerle, denen auch eine Miſtgabel gut genug war, dazwiſchenzuſchlagen. Es gab Schwer⸗ und Leichtverletzte und das dicke Ende war eine Gerichtsſitzung, die nochmals die grauſamen Folgen des nachbarlichen Streites in ihrer ganzen Schärfe beleuchtete. Vater und Sohn erhielten je 8 Monate und 2 Wochen Gefängnis, der Schwiegerſohn, der es am toll⸗ ſten trieb, bekam 10 Monate Gefängnis. Ein fragwürdiger „Reklamefachmann“ OL. Ludwigshafen. Ueber ein Jahr lebte der 29 Jahre alte verheiratete Friedrich Löſch aus Worms von Betrügereien. Er nannte ſich„Reklamefachmann“ und gründete die Firma„Rheingold Werbeverlag G. m. b. H.“, deren alleiniger Inhaber er war. Anfänglich ernährte das Geſchäft ſeinen Mann. 1936 kam der Niedergang. Löſch lebte von da an nur von Schwindeleien. Im Laufe der Ermittlungen ſtellte ſich heraus, daß die Angeklagte in der näheren und weiteren Umgebung verſchiedene Sportvereine und Geſchäftsleute um einen Geſamtbetrag von 2900 Mark geſchädiat hatte. Der Einzelrichter verurteilte ihn zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Jahr neun Monaten. Sie hören im Rundfunk. Samstag, den 12. Februar 1988: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 06.30 Kon⸗ zert. 08.00—09.00 Sendepauſe. 09.00—09.40 Sperr- Br 09.40—10 00 Sendepauſe. 10.00 Wenn die auern ſterben— muß das Volk verderben. 10.30 Kindergarten. 11.00—11.15 Sendepauſe. 11.15 See⸗ wetterbericht 11.30 Dreißig bunte Minuten. 12.00 Konzert. 13.45 Nachr. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.00 Wetter, Börſenberichte, Marktbericht. 15.15 im Reiche der Oper. 16.00 Vater und Sohn! 18.00 Kammermuſik. 18.45 Abfahrtslauf der Oeſterr. Skimetſterſchaften in Murau. 19.00 Kernſpruch, Wet⸗ ter, Kurznachrichten. 19.10.. und jetzt iſt Feier⸗ abend. 20.00 Unſer luſtiges Wochenend. 22.00 Wet⸗ ter, Nachr., Sport. 22.15 Deutſchlandecho. 22.30 Eine kleine Nachtmuſik. 22.45 Seewetterbericht. 23.00 —00.55 Zur Unterhaltung. Frankfurt 06.00 Morgenlied, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 08 00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetter, Schneebericht. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Nachr. 08.40 10.00 Sendepauſe. 10.00 Wenn die Bauern ſter⸗ ben, muß das Volk verderben. 10.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 11.30 Programmanſage, Wirtſchafts⸗ meldungen, Wetter, Straßenwetter. 11.40 Deutſche Scholle. 12.00 Konzert. 14.00 Zeit, Nachr., offene Stellen, Nachr. 14.10 Prinz Karneval in Sicht! 15.00 Heute haben wir das Wort. 15.90 Von Hofenknöpfen, Aepfeltagen und anderen Ungelegenheiten. 16.00 Zum Wochenſchluß. 18.00 Zeitgeſchehen. 18.30 Deut⸗ ſche und Wehrmachts⸗Skimeiſterſchaften. 18.45 Der fröhliche Lautſprecher. 19.00 Zeit, Nachr., Wetter. 19.10 Wunſchkonzert. 22.00 Zeit, Nachr. 22.10 Wet⸗ ter- und Schneebericht, Nachr., Sport. 22.15 Deut⸗ ſche und Wehrmachts⸗Skimeiſterſchaften. 22.80 Tanz⸗ muſik. 24.00—02.00 Nachtmuſik. Stuttgart 06.00 Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachr., Gym⸗ naſtil. 06.30 Konzert. 08.00 Waſſerſtand, Wetter, Marktbericht, Gymnaſtik. 08.30 Fröhl. Morgenmuſik. 09.30—10 00 Sendepauſe. 10.00 Rätfel um Runen⸗ ſteine. 10.30—11.30 Sendepauſe. 11.30 Volksmuſik. 12.00 Konzert. 14.00 Ueber Berg und Tal. 15.00 Hei⸗ tere Klänge 16.00 Wie es Euch 5 8 18.00 Ton⸗ bericht der Woche. 19.00 Nachr. 19.15 Märſche und Lieder. 19.45 Robert Gaden ſpielt. 20.00 Luſtige Weiſen und Parodien. 21.00 Bunter Abend. 22.00 Zeit, Nachr. Wetter, Sport. Wehrmachts⸗Skimeiſterſchaften. zen, das macht Spaß! 22.15 Deutſche und 22.30 Tanzen, tän⸗ 24.00—02.00 Nachtmuſik. Marktberichte Mannheimer Ferkelmarkt. ufuhr: 300 Ferkel und 167 Laufer. Preiſe: Ferkel 5 ſechs Woge 15—19, über ſechs Wochen 20—30, Läufer 31—40 RM. Han⸗ del lebhaft. Mannheimer Getreidegroßmarkt. nh. Weizen: 75/77 kg, Feſtpreiſe, geſ. tra Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgebiet We 14, 1. Jan, bis 31. März 1038 RM. 0.80, W 15 20.90, 16 21.00 W'ü 17 21.10, W 19 21.40, W 20 71.60; Ausgleich pl. 40 Pfg. Oualttätszuſchläge für 1. ka über Durchſchnitt 0.15 p. 100 kg, für 2 0 0.30, für 3 kg 0.40 RM Abſchläge je Kilo 20 Pfg. Roggen: 69/71 kg, Fellpreiſe geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. R 14, per 1. Dez. 37 bis 31. März 1938 RM. 1 10, R 15 19.20, R 18 19.60, R 19 19,80, Ausgl. pl. 40 Pfg.; Qualitätszu⸗ ſchläge: für 1 kg über Durchſchn. 0.07½ RM. per 100 kg, für 2 kg 0.15, für 3 kg. 0.22. Futter⸗ Ger ſte: 59/60 1 Jeſßreiſe geſ. tr. Durchſchn. Be⸗ ſchaffenbeit exkl. Sack Preisgebiet G 7, per 1. Febr. bis 30. April 1938 RM. 17.10, G 8 17.40, G 9 17.60, G 11 17.90, Ausgl. pl. 40 Pfg. Induſtrie⸗ gerſte: Zuläſſiger Preisaufſchlag bis zu RM. 2.00 p. 100 0 ab Erzeugerſtation. Braugerſte: Frei Erzeugerſtation je nach Preisgebiet RM. 20/22 die 100 15 Raps, inl. ab Station 3200, Mais mit Sack —. utter ⸗Hafer: 46/49 kg, Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgebiet H. 11, pet Febr. 1038 RM. 16.70, 14 17.20, 7 17 17.50, Ausgl. pl. 40 Pfg. Induſtriehafer: Zuläſſiger Praten bis zu RM. 2.00 p. 100 kl Mühlen nachprodukte: e ab 15. 9. 1986 Preisgeb. W 14, RM. 10.60, W 15 10.65. 16 10.70, W' 17 10.75, Wö 19 10.90, W 20 11.00, eizenvollkleie plus RM. 0.50, Roggenkleie, ab 15. 8. 1936, Preisgebiet R 14 10.10, R 15 10.15, R 18 10.45, R 19 10.50, Ausgl. pl. 30 Pfg., dazu 5 Pfg Vermittlergebühr. Roggenvollkleie plus RM. 1.00. Gerſtenfuttermehl: Preisgebiet G 7, per Febr. 1938 RM. 18.80, G 8 19.10, G 9 19.30, G 11 19.60; Weizenfuttermehl 13.50, Biertreber, ab Fabrik, Höchſtpreis 14.00, Malzkeime 13.40, Ausgl. pl. 30 112 Zu- und Abſchläge auf Grund der reichsgeſetzl. Regelung. Feine⸗ und Ausſtichware RM. 0.70 bis 1.50 per 100 kg höher. Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen, prompt, Feſt⸗ preis ab Fabrik, Febr. M 15.80, Soyaſchrot, prompt, 15.50, Rapskuchen, inl. 13.70, dito. ausl. 14.20, Rapskuchenſchrot 13.70, Palmkuchen 13.90, Kokoskuchen 14.70, Seſamkuchen 15.00, Leinkuchen 16.30; Trockenſchnitzel, abrikpreis, loſe, Februar 1988 8.48, Rohmelaſſe, 6.12, Steffenſchnitzel 10.68, Zuckerſchnitzel vollw. 11.68; ab Trockenſchnitzel Ausgl. pl. 35 Pfg. Rauhfutter: Heu: Wieſenheu, loſes, gut, geſund, trocken RM 5.50—6.40, Luzerne⸗ kleeheu. loſes, gut, geſund, trocken 7.00—7.40. Dieſe Preiſe verſtehen ſich frei verladen Vollbahnſtation. Für Preſſung von Heu darf ein Zuſchlag von 40 Pfa. für je 100 kg erhoben werden, In den ge⸗ nannten Höchſtpreiſen ſind die Gewinnſpanne und alle Speſen des Handels enthalten. Die Koſten für Fracht ab Verladeſtation und für Deckenmiete dür⸗ fen nux in Höhe der tatſächlich entſtandenen Koſten in Rechnung geſtellt werden. Für Stadtanlieferung durch den Empfangsverteiler darf ein uſchlag von höchſtens 50 Pfg für je 100 kg erhoben werden. Stroh: Großbandelspreiſe ab Ver⸗ ladeſtation: Roggen. und Weizenſtroh, loſe oder bindfadengepreßt RM. 3.20—3.60, Roggen⸗ und Weizenſtroh drahtgepreßt RM. 3.60—4.00, Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, bindfadengepreßt 3.00—3.40, Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, drahtgepreßt 3.40—3.80, Futter⸗ ſtroh,(Hafer und Gerſtenſtroh, gebunden) 3.50 bis 3.90. Dieſe Preiſe verſtehen ſich frei verladen Voll- bahnſtation. Für Stadtanlieferung durch den Emp⸗ fangsverteiler darf ein Zuſchlag von höchſtens 50 Pfg. für je 100 kg erhoben werden. Spelzſpreu, ab Station des Erzeugers oder ab Gerbmühle RM. 2.70 bis 3.00. Mehlnotierungen; Weizen⸗ mehl: Preisgebiet Baden 14, Type 812 aus Inl.⸗ Wz. Februar RM. 29.50, do 15 29.50, do 16 29.50, do 11 29.50, do 19 29.85, do 20 29.85, Pfalz⸗Saar 19 29.85, do 20 29.85. an und Maismehl ab Mühle: ab 18. März 193 7: Preisgeb. Baden 14 22 70, do. 15 22.80, do, 18 29.85, do. 19 23,60, Pfalz⸗Saar 18 23.30, do. 19 23 50 Roe. Maismehl nach Bedingungen der Rfch. Weizenmehl mit einer Beimiſchung v. 10 Prozent Aus! ⸗Wz. Aufſchl. RM. 1.50 p. 100 kg; bei 20 Prozent Bei⸗ miſchung von deutſchem anerkannten Kleberweizen Aufſchlag RM 1.25 je 100 kg. Zuzüglich RM 0.50 Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordn. d. WV. Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der WV. der Roggen⸗ und Weizenmühlen bezw. der neue Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend. Aus Nah und Fern Mannheim.(Wieder 5 Verkehrsunfälle). Am Mittwochnachmittag wurde eine Fußgän⸗ gerin beim Ueberqueren der Planken zwiſchen O 3— P33 von einem Kraftrad angefahren und zu Boden geworfen, wobei ſie ſich eine größere Wunde am Kopf zuzog. Die Verletzte wurde nach dem Städtiſchen Krankenhaus ge⸗ bracht. Ueber die Schuldfrage ſind die Erhe⸗ bungen im Gange.— Bei der Friedrichs⸗ brücke(Stadtſeite) wurde am Mittwochabend ein junger Mann beim Ueberſchreiten der Fahrbahn von einem Perſonenkraftwagen an⸗ gefahren. Der Fußgänger, der hierbei einen Bruch des linken Fußes davontrug, fand eben⸗ Damenarmbanduhren geſtohlen. ſind bis jetzt unbekannt, es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß es ſich um die gleichen Täter handelt, die in Frankfurt a. M., Wiesbaden uſw., gleichartige Diebſtähle unter Verwen⸗ dung geſtohlener Kraftfahrzeuge verübten. Die Kraftfahrzeuge wurden u. a. auch in Mann⸗ heim geſtohlen. Wer irgend welche ſachdienliche Angaben machen kann, beſonders über das zur Tat benutzte Auto, wolle dies ſchleunigſt der Krimilnalpolizei Mannheim, L 6, 1, melden. Bürſtadt.(Beſchluß der Gemeinderäte). Die Ernſt Ludwig⸗, Neckar⸗ und Rheinſtraße heißt in Zukunft: Nibelungenſtraße. Die Nibelungenſtraße führt bekanntlich von der Nibelungenſtadt Worms bis Würzburg). Am 16. Februar können Anmeldungen zum Handwerkerwett⸗ nem ärmlichen Fiſcherkaten zurück, Heuer auf einem geheimnisvollen Schiff, um einer verführeriſchen, myſteriöſen Frau nahe zu ſein. Aber kaum hat er das Schiff betreten, reißt ihn das Schickſal in einen verwirrenden Wirbel gefährlicher Abenteuer. Er verfällt jener Frau, wird in Amerika wider Willen Komplice von Waffenſchiebern, Menſchen⸗ ſchmugglern, Handlanger von Gangſtern, Al⸗ kohol wird ſeine Zuflucht, ſcheinbar unaufhalt⸗ ſam geht ſein Weg in den Abgrund. In dieſer Zeit kämpft daheim ſein Sohn um das väter⸗ liche Beſitztum, um die Treue der Mutter zu ſeinem Vater und um das Anſehen des in die große Welt Geflohenen. Gegen die Mutter, gegen das ganze Dorf ſteht er allein zum Vater, der eines Tages wiederkommen wird. Der Gedanke an den Sohn iſt auch der letzte Halt, den Chriſtof Peleikis in Amerika hat deſſen Neuerſcheinung„Die Liebesſchule“ ſich Ortsbauernſchaft Das Mitglied unſerer Ortsbauernſchafk, Adam Helfrich 1., wurde in die Ewigkeit abberufen. Die Bauern beteiligen ſich voll⸗ zählig an der Beerdigung. Zuſammenkunft heute nachmittag, 4 Uhr, bei Phil. Haas, Weinheimerſtraße. PEG((( der, dem man viele pikante Dinge andichtet, gerät von einer Verlegenheit in die andere, denn niemand weiß, d. h. glaubt oder ahnt, daß.. ſtopp! Wir wollten Sie ja nur neu⸗ gierig machen, nicht den Inhalt erzählen. Laſſen Sie Ihrer Neugierde ungehemmten Lauf. Ein Film der Komiker, dem man das Worms.— DA. I. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. 8 Auf im Städt. 8. Di en könnte: Li f l 5 5 1 6 Be er 5 nee, Ni kampf nicht mehr angenommen werden! und aus der Erinnerung an das eigene Kind Mette geben könnte: Lügen gaben kurze Beine! 1 chuld ſoll den Verletzten ſelbſt treffen, da er befreit er den itanif Mil Dieſe muſikaliſche Filmkomödie iſt reichlich mit f kurz vor einem anfahrenden Straßenbahn⸗ efreit er den Sohn eines ameri aniſchen, 2 Humor und Ueberraſchungen gewürzt und „ ü Bei] Viernheimer Tonfilmjchau lionärs aus den Händ S lle enen ee. wagen die Fahrbahn überquert hat.— Bei Vier Ronärs eus den Händen ſeiner Spießgeſellen. ſchont die Lachmuskeln nicht. Der Schlager f drei weiteren Verkehrsunfällen wurden zwei Im Central⸗Film⸗Palaſt Faſt muß er es mit dem Leben bezahlen, doch des Films: Was wär' ſchon das Leben ohne Perſonen leicht verletzt und 2 Kraftfahrzeuge Freitag, Samstag, Sonntag und Montag! dies wird ihm zum Wendepunkt: ein geläu⸗ die Liebe?, wird ſchon in allen Orten geſun⸗ g und ein Fahrrad beſchädigt.—(Berkehrs⸗] Das Filmwerk, das überall mit dem größten] terter, vom Leben in harte Schule 9. ban“] gen.„Der verkannte Lebemann“ ſorgt zwei überwachung). Wegen verſchiedener Uebertre⸗] Erfolg gezeigt wird! 5 3. Frau, ve Nea Stunden für beſte Unterhaltung und über⸗ F tungen der Straßenverkehrsordnung wurden„Heimweh brir elt wird ihn nicht mehr in Verſuchung mütiges Lachen. Die Darbietungen in beiden 43 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und Ein Auswanderer⸗Schickſal nach wahren.* Filmbühnen ſind dieſe Woche wieder ganz erſt⸗ an 24 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vor⸗ Begebenheiten. Dieſer Film berichtet von den 3 g i klaſſig und ein Beſuch aller Filmfreunde iſt i g* 3 1 0 n den Glorka⸗Lichtſpielen ſig 8 fahrtsſcheine ausgehändigt, well ihre Fahr⸗ ſeltſamen und abenteuerlichen Irrfahrten des] Achtung! 8 965 1001 am Platze. Motto: Der Film iſt 5 uns zeuge techniſche Mängel aufwieſen. ſeebefahrenen Fiſchers und Steuermanns Chri⸗ W e e, e e. 5 Menſchen geſchaffen, man lernt dabei das Schaufenſterdiebe in Mannheim! ſtof Peleikis. Mit den„fliegenden Vierma⸗„Der verkannte Lebemann ⸗ Weinen und das Lachen. Einbrüche in der Breite Straße und P33— f ſtern“ hat er die Weizenrennen von Australien] Mit Grete Weiſer, R. A. Roberts, Trude f— Täter mit geſtohlenen Kraftwagen nach England mitgefahren, mehr als einmal Marlen, Hans Junkermann, Theo Lingen, Mannheimer F erkelmarkt In der Nacht vom 9. auf 10. Februar, in Sturm und Eis Kap Horn umrundet,— Hilde Seſſack, Kurt Veſpermann, Hans Zufuhr: 300 Ferkel und 167 Läufer.— etwa kurz nach 2 Uhr, wurden in einem Pelz⸗J Shanghai, Newyork, Hamburg, Port Said Richter und Hugo Fiſcher⸗Köppe. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 15—19, über geſchäft in der Breite Straße in C1, die kennt er wie ſeine Taſche— ein toller Kerl, Ein mitreißendes Großluſtſpiel, in dem alle] ſechs Wochen 20—30, Läufer 31—40 RM. Schaufenſter eingeſchlagen und wertvolle Pelze dieſer Chriſtof Peleikis. Kein Wunder alſo,[Regungen und Schwingungen des Humors] Handel: lebhaft. 5 U entwendet. Die Täter ſollen einen Perſonen⸗daß die Enge des Kuriſchen Fiſcherdorfes ihn und der Laune lebendig werden. Für alle Be⸗ iſtleiter und tlich für den politl kraftwagen benutzt haben. Etwa um die gleiche bedrückt, die ſtille Liebe ſeiner Frau die Un⸗ ſucher ein entzückendes Erlebnis. R. A. Ro⸗ Tel t. Pöl. Bbenaakr, Berg für den d Zeit wurden in einem Uhrengeſchäft in P 3 ruhe ſeines Herzens nicht dämpfen kann und Jberts als„Der verkannte Lebemann“. Fredo[ Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ zweifellos von den gleichen Tätern, die Schau⸗ ſo erliegt er eines Tages dem Lockruf der[de Marana nennt ſich Ernſt Schröder, der Ledde abe Fee Narf ae tin fenſterſcheibe zertrümmert und N großen Welt. Er läßt Weib und Kind 25 0 derzeit gefragteſte Romanſchriftſteller, um N Haltenhäuſer, Cnyrim 4657 der Täter die junge und alte Frauenwelt reißt. Schrö⸗ 129288 181288 182484 189316 180169 1840580 204775 216832 217856 229387 225408 229104 231041 233106 237858 239208 240354 250375 252719 283841 281241 263196 264084 273579 276310 286293 290190 298350 299150. 300011 309643 311920 311882 312648 317439 318003 75000, 4 zu je 50000, 8 zu ſe 30000, 20 zu ſe 20000, 96 zu je 10000, 184 zu je 5000, 372 zu ſe 3000, 932 zu ſe 2000, 2784 zu ſe 1000% 4604 zu je 500, 9406 zu ſe 300. 224578 zu je 150 MM. 2 6 Achtung! 74 N 5 1 Burg II 0 1 505 75 0 5 5 5. g fel 5 gute naturreine 2 2 1 5 i 5 bin Coca bo„OU eligo* 57 5 Unt 0 K Heute Freitag nur im Kaffee 1 3 11. Februar, 7.61 Uhr Flich N f licher Beute abend mi geen Ernſt Ludwigſtr. 2 5 F 800 Prima gelbfl. E 22 f 9 mi ap eM Epeiſe⸗ 8 7 1 röffnun ö Aden zu verkaufen. u (auch zentnerweiſe) N 2— 6 Hasel auch 515 wozu wir Freunde u. Gönner, g 5 10 3 da Wir laden unſere werten Gäſte, geſchätzte Nachbarn, Zentner Futter⸗ insbeſondere unſere alten Stammgäſte freund⸗ Zu r ee W e e ee 88 Spiegel: beit Freunde und Bekannte herzlich ein kartoffeln t 0 Flera- Drogerie Emil Richter und wo Plakate sichtbar. 5 able abzugeben. lichſt einladen. Heil Hitler! Beſ Bertholdus⸗ 2 tler— dem Dle Kapelle Honrau drbchlel Und Frau Pfenninghſtr. 30 2— ſolg 55 ale. Familie Joh. Abam Kirchner 1 f 0 0 a 0 an 8 tei 5 tg 1.30 M. des 7 N 4 ſowie Gemüſe, ders n i f Zwiebeln ud 15 Die Singſtunde findet bereits am Freitagabend Kartoffeln bei E it 0 10 Fru, zel ſtatt. Alles zur Stelle! Der Vorſitzende. Mandel 8 och Jo N 8 5„ eee ge 0 ze Geſangverein Liederkranz. im Deutſch. Michelſwer nichts auf ſein Aeußeres gibt, gen, 155 80 2 55 a 1 g Heute Freitagabend, pünktlich 8 Uhr, Sing⸗ Hobelbant wird nicht beachtet. Auch der Geſchäfts⸗ lage ende 0 2 hat jede Anzeige, wenn ſie textlich da A. ſtunde.— Sonntag nachmittag 1 Uhr, Ge⸗ mann wird beim kaufenden Publikum a eee 2 27 50 Naß neralverſammlung im Lokal„Zum Prinz zu verkaufen. keine Beachtung finden, wenn er ſich Voves 7 N ere e— Friedri z i itgli i igt. Ei kannt gute und— en Friedrich, wozu wir unſere werten Mitglieder rten⸗ nicht zeigt. Eine anerkannt g 3 5 K K N höfl. einladen. Wegen Wichtigkeit der Tages⸗. 45 5 4ſſich lohnende Repräſentation für den an grerdsch-eleg, Laszbesssee. 2c in der graphiſchen Aufmachung den 2 ordnung iſt es Ehrenſache jeden Mitgliedes, Kaufmann iſt das Angebot in der in Apotheken und Drogerien. Blick beah pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſtand. Erj ul 9„Viernheimer Volkszeitung“, deren Nit Leſer bedarfsreich und kaufkräftig ſind 7 n 9 3 1 und Turnverein von 1893. 5 5 580 155— 05 1 1 u des Leſers fängt, und wenn ſie außerdem N Heute abend, 8 Uhr, in der Sporthalle Spie⸗ burch lokalen Bezirt wohnen g e 2 in der„Viernheimer Volkszeitung“ ſteht. ſther lerverſammlung für Hand⸗ und Fußballer. d 5 2 e len 5 Handballjugend wird vollzählig erwartet, da a g. 0b 15 77. 5 5 abi. lann am Sonntag Pflichtſpiel! in erieren 9 5 0 7 5 iehu genung! an heute Fraltag das große mitreißende u. Sshenswerte Fülmwerk. Fin auswandererschicksal He imweh 55 ES besitzt sine starke, von dramatischen Situationen eriülilte Handlung. Nach wahren Begenenhelten 9 10 319518 325439 325976 329115 335782 348898 346868 352018 3541-2„ Ficht 2 354515 367271 357821 368289 370371 383853 391902 393374 39488 1 ideg e gewonnen x 00 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen onſche 5. Klaſſe 30. Preußiſch-G Woeniſce 8 Preuß.) Klaſſen-L 9 Henane zu 999 2. 284670 123887 278878* . Klaſſe 50. Preußiſch-Süddeutſche. Preuß.) Klaſſen-Lotterie emmne zu a dient Obne Gewähr a Hou berbeter[ 287288, 28625, 54890 36089 27980 88820 6 116257 277080 800 5290757209 73029 A 4774597 55 745 8078525598305 8 8999 Nuß gefalle 10h one, lmnmer iind zpeele gleich dode Kewmn⸗ 288885 2882025 299585 285799 332305 287424 572798 358081 2858788 en b gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer 126 Gewinne zu 500 AM 21194 24813 27343 31410 39206 87118 in den beiden Abteilungen 1 und II 5991962402 69824 82368 89780 91296 95830 98357 108550 110937 ‚ 7782 398755 355837 02299 258 c 20580 208889 205773 201625 2. giehungstag 5 a 9. Februar 1938 9224054 228848 281391 243572 249194 249221 250283 262444 263457 Au In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 275118 277208 281489 288358 305808 311884 318390 329643 330718 An 9 e. 8000 NM. 60000 08 248881 384885 342728 547407 347765 354642 359120 358258 364406 367134 em 8 Gewinne zu 3000 RM. 14839 308329 390851 369526 377752* 18140 300803 330800 84452 388,35 22 62421 6882 148203 25 280, 25 899 28059 205,425 1928 18189, 18889 Je H 54 Gewinne zu 1000 RM. 7251 82684 33886 40831 47185 48966 22788 23109 25102 28029 273874 28563 83556 37658 40579 56144 a 24318 84155 99271 118784 122044 122884 170187 1715858 206502 5 5— 858 687299 87752 90047 86094404638 07588 47482 VVV⸗ỹl/ ⁶ 0...“ ,. M P PD7¼qꝓꝶ¼ꝶqꝶꝑꝶZf an 147821 189829 185331 169345 203149 214063 248187 283048 259324 274 b 3 381835 0 1. 272 81 2 5— 9 ten 0 385670 33867 385040 2884 32264482830 387809 868664 384456, 59721 5555 5, 5 3 5 5% 202 Gewi 800 RM. 8517 6472 6139 21846 23881 26905 VVV 1 9 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000000, 2 zu ſe i 130140 134236 37088 1 143881 148380 150388 181785 154240 5: 5 1 f 158208 157561 158539 184900 168867 167583 171179 178088 177496 500000, 2 zu je 300000, 2 zu ſe 200000, 2 zu ſe 100000, 2 zu je 70 ahm, ute lulen big