N Spiegel bar. S 1 politiſchen Gründen die Volk Almksblatt der Vür Erſcheinungswel le: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatli 0 durch die Poßt monatlich 1.60 RM ausſchließli Nummer 36 ch 1.60 RM einſchließlich ch Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. CC 8 germeiſterei Viernheim eiertagen. otenlohn, Jams lag S iernheimer qeilung Verkündigungsblatt der NSDAP. Bernheim den 12. Februar 1938 Anzelgen preis: Grundpreis für 1 amm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Text⸗ teil für I mm Höbe und 67 mm Breite 15 Röig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 aültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 14. Jahrgang Neuordnung des höheren Schulweſens An die Slelle der bisherigen neunjährigen Schulzeit kritt die achtjährige Ein Erlaß Ruſts höhere zchule im Rahmen nalionalſozialiſtiſcher Geſamkerziehung Berlin. 12. Februar. Der Reichserziehungsminiſter veröffentlicht einen Erlaß über Erziehung und Unterricht in der höheren Schule vom 29. Januar 1938. * Im März vorigen Jahres wurde bekanntlich die Neuorganiſation des hoheren Schulweſens von dem Reichserziehungsminiſter Ruſt einge⸗ leitet. Der Beginn des Schuljahres 1937 brachte die erſten Neuerungen und nunmehr ſind die Beſtimmungen über„Erziehung und Unterricht in den höheren Schulen“ gefolgt. In einem Erlaß, den der Reichserziehungs⸗ miniſter den neuen Beſtimmungen anfügt, wird betont, daß aus wichtigen bevölkerungs⸗ neunjährige Schule auf acht Jahre habe verkürzt werden müſſen. Dieſe Beſtimmung iſt von außerordentlich roßer Bedeutung, denn wir wiſſen, daß den ungen Leuten, die nach neuniährigem Beſuch der Höheren Schulen ihren halbjährigen Ar⸗ beitsdienſt und ihre zweijährige Militärzeit ableiſten mußten, verhältnismäßig ſpät zum Beſuch der Hochſchule kamen, falls ſie die aka⸗ demiſche Laufbahn einſchlagen wollten. Es folgte dann ein mehrjähriges Studium und dann erſt kam der Zeitpunkt, an dem der ſchon hoch in den zwanziger Jahren ſtehende Mann an die Familiengründung denken konnte. Gegenüber anderen Berufsſtänden war dies reichlich ſpät, und es iſt daher ganz beſon⸗ ders zu begrüßen, daß der Reichserziehungs⸗ miniſter durch Verkürzung der höheren Schul⸗ zeit von neun auf acht Jahre die Möglichkeit der Ehegründung auch für den Akademiker weſentlich verbeſſert hat. In dem bereits ſchon erwähnten Erlaß wird weiter darauf hingewieſen, daß durch dieſe Maßnahme ſelbſtverſtändlich die Bildungshöhe der Höheren Schule nicht herabgemindert wer⸗ den dürfe. Durch entſprechende Anforderungen an Lehrer und Schüler müſſe die Höhe der Leiſtung garantiert werden. Wenn man dabei beachtet, daß das Wiſſen lediglich nur als Mittel der Erziehung zu dienen hat, und die Bildungs⸗ und Erziehungspolitik des Nationalſozialismus dabei ganz klare und ziel⸗ ſichere Wege geht, dann wird man begreifen, daß das wiſſenſchaftliche Bildungsziel auch in acht Jahren Höherer Schule erreicht werden kann. Den nationalſosialiſiſch ausgerichteten Menſchen zu formen iſt das Ziel aller Er⸗ ziehungspolitik, der Volksſchule ſo gut, wie der Höheren Schule oder der Hochſchule. Alle Schul⸗ arten Deutſchlands haben heute— und das iſt die ſtaatspolitiſch und national geſehen wichtiaſte Aufgabe— ein Er ziehungs⸗ ideal. Der deutſche Menſch, der in ſei⸗ nem ganzen Denken und Handeln in der Welt⸗ anſchauung des Nationalſozialismus verankert iſt. muß herangebildet werden. Dieſem Ziel dient auch die Neuoragniſation der höheren Schule mit dem Erſaß des Reichsmimniſters Ruſt und e enen Meſtimmungen wiederum ein ber!“ Fuck weitergeführt wurde. 4 * Aus dem Jyhalt des Erlaſſes verdienen vor allem folgende Einzelheiten Erwähnung: Aus wichtigen bevölkerungspolitiſchen Grün⸗ den iſt die neunjährige höhere zchule auf 8 Jahre verkürzt. Schüler, die leiſtungsunfähig ſind oder offenkundige Willens⸗ und Chaxakterſchwä⸗ chen beſitzen. ſind von der höheren Schule fernzuhalten Die höheren Schulen ſind grund⸗ ſätzlich Vollſchulen, die an das vierte oder ſechſte Volksſchuljahr anſchließen Um jedoch für die leiſtungsfähige ländliche Jugend den Zugang zur höheren Schule im weiten Rahmen ſicherzuſtellen, ſollen nicht voll ausge⸗ baute Schulen als Zubringeſchulen be⸗ ſtehen. mit Klaſſe] beginnen und zwei bis fünf Jahrgänge umfaſſen Sie werden an eine be⸗ nachbarte Volksſchule angeſchloſſen Da eine ge⸗ meinſame Schulerziehung der Geſchlechter na⸗ tionalſozialiſtiſchem Erziehungsgeiſt wider- ſpricht, ſind für Jungen u. Mädchen grundſätzlich gelrennle Schulen eingerichte: die neue hauswirtſchaf⸗ liche Form der Oberſchule für Mäd⸗ chen ſteht dabei in ganz beſonderem Maße im Dienſt der Forderungen, die das Leben an die deutſche Frau und Mutter in Familie, Beruf und Volksgemeinſchaft ſtellt. Den beſonderen Begabungsrichtungen und Berufsneigungen der männlichen Jugend ent⸗ ſprechend. wird der Unterricht der Klaſſen 6 bis 8 in der Oberſchule für Jungen in einem naturwiſſenſchaftlich⸗ mathemati⸗ ſchen und einem ſprachlichen Zweig ge⸗ gabelt, wobei im Hauptteil der Unterricht bei⸗ der Zweige gemeinſam iſt, um die einheitliche Grundlegung des Unterrichts durch die Fächer der deutſchkundlichen Gruppe, die Biologie und die Leibeserziehung zu gewährleiſten. Mit der Gabelung eng verbunden ſind die ſprachlichen und naturwiſſenſchaftlich- mathematiſchen Ar⸗ beitsgemeinſchaften, die die Leiſtungshöhe der Schule ſteigern ſollen. Für das Gyomnaſium iſt bedeutungsvoll, daß Griechiſch in der Klaſſe 3 beginnt und bis zur oberſten Klaſſe mit 5 Wochenſtunden durchgeführt wird. Die dritte Fremdſprache iſt das Engliſche. das mit Klaſſe 5 beginnt. Außerdem haben die Schüler der Klaſſe 6—8 Gelegenheit, außerhalb des lehr⸗ planmäßigen Unterrichts Franzöſiſch mit zwei Wochenſtunden zu betreiben. Reichsberufswelllampf eröffnel Jum erſten Mal für alle ſchaffenden Deufſchen Berlin, 12. Februar. In einem der Bedeutung des Ereigniſſes ent⸗ ſprechenden feierlichen Rahmen fand am Frei⸗ tagabend im Berliner Sportpalaſt unter Teil⸗ nahme von Vertretern der Partei, des Staates, der Wehrmacht, der Wirt⸗ ſchaft, des Reichsarbeitsdienſtes und der Lehrerſchaft eine gewaltige Kundgebung ſtatt, mit der zum fünften Mal der Reichsberufswettkampf er⸗ öffnet wurde, der in dieſem Jahr erſtmalig für alle ſchaffenden deutſchen Volks ⸗ genoſſen offen iſt. In allen deutſchen Gauen beginnt damit der große Wettkampf, der nicht nur ein Bild des Leiſtungsſtandes geben, ſon⸗ dern auch die noch ſchlummernden Arbeitskräfte der Nation wecken und zu einem vernünftigen Einſatz jedes arbeitenden Volksgenoſſen führen ſoll und führen wird. * Mit der feierlichen Eröffnung des Reichs⸗ berufswettkampfes, der geſtern abend im Ber⸗ liner Sportpalaſt ſtattfand, hat zum fünften Mal der Reichsberufswettkampf in Deurſchland ſeinen Anfang genommen. Dieſes Mal iſt der Rahmen des Wettbewerbes aber weit größer geſpannt, als in den Jahren vorher! Diesmal iſt der Reichsberufswettkampf erſtmalig für alle ſchaffenden Deutſchen offen. In allen deutſchen Gauen wird jetzt der große friedliche Wettſtreit beginnen, der nicht nur ein Lei⸗ ſtungskampf ſein ſoll, ſondern auch überall die ſchlummernden Kräfte der Nation wecken ſoll. der äußere Aufbau des höheren Schulweſens Berlin, 12. Februar. Nach dem Erlaß des Reichsminiſters Ruſt ſtellt ſich der äußere Aufbau der höheren Schule wie folgt dar: A. Hauplform I. Oberſchule für Jungen: 1. grundſtändig, mit den Klaſſen 1 bis 8. Die Oberſtufe(Klaſſe 6 bis 8) dieſer Schule iſt grundſätzlich gegabelt: a) Naturwiſ⸗ ſenſchaftlich⸗mathematiſcher Zweig, b) Sprach⸗ licher Zweig. Dazu kommen Arbeitsge⸗ meinſchaften: a) in Naturwiſſenſchaften und Mathematik, b) in einer lebenden Fremd⸗ ſprache. 2. Aufbauform, mit den Klaſſen 3 bis 8(Aufhauſchule). Die Oberſtufe iſt nicht gegabelt. Pflichtſprachen: Engliſch, Latein. II. Oberſchule für Mädchen: 1. grundſtän dig, mit den Klaſſen 1 bis 8. Die Oberſtufe hat zwei Formen: a) Hauswirtſchaftliche Form, b) Sprachliche Form. Pflichtſprachen: Bei a) Engliſch, bei b) Eng⸗ liſch und Latein oder eine weitere lebende Fremdſprache. Wahlſprachen: bei a) Keine, bei b) eine lebende Fremdſprache oder Latein. 2. Aufbauform, mit den Klaſſen 3 bis 8(Aufbauſchule). Die Oberſtufe hat die haus⸗ wirtſchaftliche Form. B. Jonderſorm Gymnaſium für Jungen, grundſtändig, mit den Klaſſen 1 bis 8. Die Oberſtufe iſt nicht gegabelt. Pflichtſprachen: Latein, Grie⸗ chiſch, Engliſch. Für die Sicherung der Lei⸗ ſtungshöhe dürfen fortan die Klaſſen der Un⸗ terſtufe(erſte und zweite Klaſſe) nicht mehr als 40, die der Mittelſtufe(3. bis 5, Klaſſe) nicht über 85 und die der Oberſtufe(6. bis 8. Kl.) nicht mehr als 25 Schüler bezw. Schülerinnen umfaſſen. An der grundſtändigen Oberſchule für Jungen müſſen auf der Oberſtufe grund⸗ ſätzlich beide Gabelungszweige vorhanden ſein, während die Oberſtufe für Mädchen zwiſchen beiden Formen wählen oder beide einrichten kann. Die Oberſchule in Aufbauform (Aufbauſchule) ſoll in ländlicher Umgebung körperlich leiſtungs⸗ fähige, begabte und charakterlich wertvolle Ju⸗ gendliche aus allen Schichten unſeres Volkes zu⸗ ſammenfaſſen und zur Reife führen. Damit öffnet ſich vor allem auch den Kindern der an das Land gebundenen Volksgenoſſen der We zur e Schule, der ihnen ſonſt erſchwer würde. Fünf Stunden Leibeserziehung Der Erlaß bringt dann weiter die genauen Stundentafeln für die einzelnen Schulformen, während die Lehrpläne für die einzelnen Fä⸗ cher demnächſt in Buchform herauskommen wer⸗ den. Im einzelnen iſt von den Stundentafeln hervorzuheben. daß ſämtliche höheren Schulen für Jungen wöchentlich fünf Stunden Leibeserjehung haben werden. Die Oberſchule für Mädchen hat in den Klaſſen 1 bis 5 ebenfalls fünf wöchentliche Stunden Leiheserziehung, die ſich in den letzten drei Klaſſen in der landwirtſchaftlichen Form und in der Aufbauform auf zwei, in der ſprachlichen auf vier verringern. Jowjeis verletzen Jinnlands Grenze Ueberfſiegung finniſchen Gebiels durch Jowjelflugzeuge Helſinki. 12. Februar Geſtern vormittag 10 Uhr deutſcher Zeit flog ein ſowietruſſiſches Flugzeug auf der kareliſchen Landenge weit über finniſches Gebiet bis zum Städtchen Tariio k i. alſo et · wa 20 Kilometer diesſeits der finniſchen Grenze, wo es in Richtung Kronſtadt Kehrt machte. Es wurde von finniſchen Grenztruppen unter Feuer genommen, ohne jedoch es zur Lan ⸗ dung bringen zu können. Der finniſche Geſandte in Moskau wurde von der finniſchen Regierung beauftragt. Proteſt einzulegen. Wo Moskau iſt. da iſt Willkür und Terror. Es ſcheint— das beweiſt auch der ſowjetruſſiſch⸗ eſtniſche Grenzzwiſchenfall— als ob Sowie: rußland unter allen Umſtänden Konfliktsſtoff mit ſeinen Randſtaaten ſucht, um den Boden für ſeine weltrevolutionären Pläne zu bereiten. Für den zweckentſprechenden Einſatz an der richtigen Arbeitsſtelle wird dann ſchon geſorgt werden. Jeder Volksgenoſſe ſoll mit ſeiner Arbeit dort ſtehen, wo er für den Staat und die Volksgemeinſchaft das Beſte und Höchſte leiſten kann. Der Reichsberufswettkampf iſt das rechte Mittel, um dieſe Ausleſe zu treffen, und iſt gleichzeitig gewiſſermaßen ein vorbild⸗ liches Prüfungsergebnis, das den Höchſtſtand der Leiſtungsfähigkeit in freiwillig gewähltem Wettkampf ergeben ſoll. Gerade im Hinblick auf unſere großen natio⸗ nalwirtſchaftlichen Aufgaben, wie den Vierjah⸗ resplan, die Erzeugungsſchlacht und andere Auf⸗ gaben mehr kann die Bedeutung eines ſolchen Leiſtungskampfes nicht unterſchätzt werden. Alle einſatzbereiten Kräfte werden auf dieſe Weiſe raſch und zweckentſprechend mobiliſtert und da⸗ mit wird nicht nur die wirtſchaftliche Kraft des Volkes geſteigert, ſondern auch die ſittlichen Werte, die der Begriff der Nation in ſich ſchließt, werden geweckt und geſteigert. 0.— Unſer Adel— die Leiſtung Mehr als 15 000 Angehörige der Werkſcha⸗ ren. Frauen aus den Betrieben, Hitlerjungen und BdM.⸗Mädel füllten den feſtlich geſchmück⸗ ten Rieſenraum und bereiteten dem Reichs⸗ jugendführer Baldur v. Schirach und Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley einen überwäl⸗ tigend herzlichen und begeiſterten Empfang. Große Spruchbänder verkündeten, wofür die deutſche Jugend und die ſchaffenden deutſchen Menſchen ſich mit heißem Herzen und all ihrem Können einſetzen;„Unſer Ideal die Arbeit— Unſer Adel die Leiſtung— Unſere Sehnſucht der Frieden“. Mit der Olympiafanfare wurde die Kund⸗ gebung eröffnet. Nach dem Fahneneinmarſch nahm zunächſt der Leiter des Reichsberufswett⸗ kampfes, Obergebietsführer Axmann, das Wort. Er teilte mit, daß ſich im letzten Jahr 1800 000 Jugendliche zum Leiſtungsweltbe⸗ werb gemeldet hatten. Heute konnte er eine Teilnehmerzahl von 2 702 933 melden. Die Zahl der Teilnehmer hat ſich gegenüber dem Vorjahr alſo um faſt eine Million ver⸗ mehrt. Die Teilnehmerzahl der Jugendlichen allein iſt weiter um 200 000 geſtiegen, wäh⸗ rend die Zahl der erwachſenen Teilnehmer ſich auf 618 767 beläuft. Unter lebhaftem Beifall nahm dann Reichs⸗ jugendführer Baldur von Schirach das Wort. Er exinnerte einleitend an die Fülle von Ereigniſſen, die in der letzten Zeit an die deutſche Jugend herangetreten ſei. Es iſt erſt wenige Wochen her, ſo erklärte er, daß wir das Jahr der Verſtändigung proklamier⸗ ten, daß junge Franzoſen, Belgier und Eng⸗ länder in unſeren Gemeinſchaftslagern mit uns Sport trieben, daß wir gemeinſam die Grund⸗ ſteine legten zu den neuen Schulen Adolf Hit⸗ lers, daß wir in Garmiſch⸗Partenkirchen die Winterſportwettkämpfe der Hitlerjugend ſieg⸗ reich zu Ende führten. Heute beginnen wir nun den fünften großen Reichsbe⸗ rufs wettkampf, der diesmal über die Jugend hinaus alle Schaffenden des deutſchen Volkes umfaßt. Ueber den Sinn des Reichs⸗ berufswettkampfes äußerte ſich der Reichsju⸗ gendführer wie folgt: Demjenigen, der fähig iſt, der arbeitet und leiſtet, ſoll die Möglichkeit ge⸗ geben werden, ſpäter einmal für die Gemein⸗ ſchaft des Volkes tätig zu ſein, an einer ent⸗ ſcheidenden Stelle im Staat, in der Wirtſchaft und in der Partei zu arbeiten. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley kennzeich⸗ nete in ſeiner Rede, die im weſentlichen der grundſätzlichen Bedeutung des BVerufswett⸗ kampfes gewidmet war. als den beſonders ge⸗ fährlichen Feind jeden Fortſchrittes die Träg⸗ heit, der der Menſch von Natur aus unter⸗ worfen ſei, die er um der lieben Bequemlichkeit willen mit tauſenderlei Gründen zu entſchul⸗ digen wiſſe. Der Reichsberufswettkampf ſei ge⸗ gen dieſe Trägheit gerichtet.„Es iſt ein großes Verdienſt, deutſche Jugend“, ſo rief Dr. Ley aus,„daß Du unſer Volk als Ganzes zu die⸗ ſem Berufswettkampf aufgerüttelt haſt.“ der neue Reichswiriſchaftsminiſter Dem neuen Wirtſchaftsminiſter Walther Funk fällt— ſo ſchreibt die„Wirtſchaftspoli⸗ tiſche Parole“— keine leichte Aufgabe zu. Sein Miniſterium iſt von Hermann Göring mit dem Vierjahresplan⸗Apparat verſchmolzen worden damit eine einheitliche Befehlsſtelle vorhanden iſt. Das erhöht die Schlagkraft des Miniſte⸗ riums, aber auch die Verantwortung des an ſeine Spitze berufenen Mannes. Die Wahl des Führers iſt nicht durch Zufall auf Walter Funk, einen Mann ſeiner allereng⸗ ſten Umgebung, gefallen. Als am 30. Januar 1933 der Führer vom greiſen Feldmarſchall zum Reichskanzler ernannt wurde. und wir unten auf der Wilhelmſtraße vor dem Gebäude der Reichskanzlei unſerem ſoeben an die Spitze der Regierung getretenen Fübrer zu⸗ jubeltey, ſtand Funk mit an den wenigen herl⸗ rleuchteten Fenſtern der Reichskanzlei. in die etliche Stunden vorher Adolf Hitler mit ſeinen ihm am enaſten verſchworenen Mitkämpfern eingezogen war. Einer der Getreuen. die er in dieſer Stunde um ſich wiſſen wollte, war Walther Funk. Die erſte Aufgabe, die er Funk bei der ſofort begonnenen Umbildung des Staatsapparates ſtellte, war nicht gering. Die Schaffung des Propagandaminiſteriums iſt zu einem großen Teil, ja maßgebend, durch das organiſatoriſche und politiſche Talent Funks beeinflußt worden. Was Funk danach jahrelang in der Stille als Staatsſekretär dieſes Miniſteriums. als Preſſe⸗ chef der Reichsregierung, und nicht zuletzt als ſtändiger, ſaſt täglicher Berater des Führers gab, gehört zu den hervorragendſten Leiſtungen nationalſozialiſtiſche Männer ſeit der Machter⸗ greifung. Man könnte meinen, daß es höhere und ehren⸗ vollere Aufgaben im Dritten Reich kaum zu übernehmen gibt— und Loch liegt in der Ver⸗ ſetzung Funks vom Propaganda⸗ ins Wirt⸗ ſchaftsminiſterium eine beſondere Ehrung die⸗ ſer Perſönlichkeit. Denn Funk darf nunmehr im Aufbaukampf Deutſchlands das Kommando über einen Frontabſchnitt übernehmen, an dem noch lange größte Offenſivtätigkeit entfaltet werden muß. Immer neue Gebiete ſind für Deutſchlands wirtſchaftliche Zukunft zu erobern. Funk bringt das Zeug hierzu mit, iſt doch die Wirtſchaftspolitik die eigentliche Domäne die⸗ ſes Mannes.* Lange vor der Machtergreifung hatte Funk bereits einen Namen als Wirtſchaftspolitiker. Seine wirtſchaftspolitiſchen Kenntniſſe ſtellte er in der entſcheidenden Kampfzeit vor der Macht⸗ ergreifung in den Dienſt der Bewegung, in der er als Chef und Vorgänger Bernhard Köh⸗ lers die Leitung der Kommiſſion für Wirt⸗ ſchaftspolitit innehatte. An dieſer Stelle ſchuf Funk in der zweiten Hälfte 1932 das„Wirt⸗ ſchaftliche Aufbauprogramm der NS D A P.“ das als geſamtverbindlich für alle Gauleitungen, Fachredner, wirtſchaftspolitiſchen und ſonſtigen Gaufachberater der NSDAP. erklärt wurde. Heute, nach mehr als fünf Jahren, kann Funk mit Stolz auf dieſes Programm hinwei⸗ ſen, das er in einer Zeit ſchlimmſter Not des deutſchen Volkes, allgemeinen Zuſammenbruchs der Banken und Induſtriegeſellſchaften, ja ſelbſt öffentlicher Verbände, größter ſozialer Span⸗ nungen und Kämpfe, angeſichts eines Rieſen⸗ heeres von ſieben Millionen Arbeitsloſen und keiner Ausſicht auf Hilfe von außen oder innen aufſtellte Funk zeichnete bereits damals die große Linie, die bei unſerer ſpäteren Aufbau⸗ arbeit Richtſchnur ſein ſollte. Was die Regie⸗ rung Papen tat, um den Nazis den Wind aus den Segeln zu nehmen. bezeichnete er als„un⸗ zulängliche Einzelmaßnahmen, die ſich nicht als Ganzes auswirken und deshalb nicht zum Er⸗ folge führen können“. „Wir gehen bei der Bekämpfung der Wirt⸗ ſchaftskriſe davon aus, daß dieſe Kriſe nicht nur wirtſchaftlicher Natur iſt, ſondern eine Staatskriſe, ja eine Volkskriſe darſtellt.“ Er ſprach von der Notwendigkeit der Schaf⸗ fung einer ſtarken Regierungsgewalt und einer totalen politiſchen und wirtſchaftlichen Umge⸗ ſtaltung.„Die politiſche Führung muß der Wirtſchaftsführung erſt die Bahn frei machen für eine durchgreifende Erneuerung des wirt⸗ ſchaftlichen und ſozialen Lebens in Deutſchland durch Beſeitigung der äußeren und inneren Hemmungen. durch Ueberwindung der ſozialen Kämpfe und durch eine Neugeſtaltung der ver⸗ faſſungsmäßigen und verwaltungsrechtlichen Grundſätze im Deutſchen Reich.“ Funk forderte weitgehenden Neubau der wirtſchaftlichen Ein⸗ richtungen, wo dies notwendig, aber die Er⸗ haltung deſſen, was lebensfähig iſt. Das eigentliche wirtſchaftliche Aufbaupro⸗ gramm umfaßte 14 Punkte, denen eine knappe, aber wirkſame und 8 Begründung beigegeben wurde. ir heben daraus nur einige beſonders wichtige Einzelheiten hervor: Direkte Arbeitsbeſchaffung durch ſtaatliche und private Neuinveſtitionen. Beſon⸗ ſonderes Arbeitsbeſchaffungsprogramm lag vor. Produktive Kreditſchöpfung durch die Reichsbank. aber keine Inflation, ſon⸗ dern Wiederherſtellung einer geſunden Wäh⸗ rung und einer geſunden produktionsfördern⸗ den Geld. und Kreditwirtſchaft. Allgemeine Zinsſenkung unter Berückſichtigung der individuellen Verhältniſſe in der Wirtſchaft. Schaffung eines Außenhandels⸗ amtes und einer Deviſenzentrale. Neuregelung der wirtſchaftli⸗ chen Begehungen zum Ausland unter Voranſtellung der Lebensnotwendigkeiten des Binnenmarktes, aber unter Berückſichtigung des für Deutſchland lebensnotwendigen Exports. ene i- nanzen unter Einſchluß der öffentlichen Ver⸗ JJC ↄ Paris, 12. Februar. Dem„Petit Journal“ wird aus Va⸗ lencia gemeldet, daß die 115. Internatjonale Brigade im Augenblick der Abfahrt zur Teruel⸗ Front auf dem Bahnhof gemeutert habe. Die Aufrührer ſeien von zwei Bataillonen zu⸗ verläſſiger roter Truppen und einem Regiment Sowjetruſſen umſtellt und gefangen genommen worden. Noch am ſelben Abend ſeien 81 „Offiziere“ und 148 Mann abge⸗ urteilt und ſtandrechtlich erſchoſ de n worden. Menſchen, die um ſchnöden Sold ihr Leben verkaufen, ſind noch nie gute Soldaten geweſen. Sie meutern, wenn ihr Brotgeber ihnen nicht mehr ihre Wünſche erfüllen kann. Und Sow⸗ jetrußland verfolgt in Rotſpanien andere Ziele als die Wohlfahrt ſeiner Söldner. London, 12. Februar Reuter verbreitet ein Interview eines ſeiner Korreſpondenten mit. General Franco. „Piratentum“, hat darnach General Franco erklärt,„exiſtiert im Mittelmeer, aber nicht auf unſerer Seite.“ Die zur. des Pi⸗ ratenunweſens im Mittelmeer von der fran⸗ zöſiſchen und der britiſchen Regierung ergriffe⸗ nen Maßnahmen verkannten eine Realität, nämlich die der nationalen Kriegsfüh⸗ rung., Ob man ſie anerkenne oder nicht, hin⸗ dere nicht daran, daß ſie Tatſache ſei i Die Wirkſamkeit der von der britiſchen und der franzöſiſchen Regierung ergriffenen Maßz⸗ nahmen ſei gleich Null. Die ſowjetſpaniſchen oder ſowjetruſſiſchen U⸗Boote könnten immer ihre Häfen verlaſſen, um neutrale Schiffe an⸗ zugreifen. Das Meer ſei ſo groß, daß Flotten, indem ſie Phantomen nachjagten, ſich ſelbſt aufrieben. Man dürfe weiterhin nicht vergeſſen, daß die ſpaniſchen Sowjets bereits mehr als 250 Millionen Goldpeſeten für Agitationszwecke Bukareſt, 12. Februar. König Carol hat ſich in einem Aufruf an das Volk gewandt, um ſeine politiſchen Beweg⸗ gründe für den Rücktritt der Regierung darzu⸗ legen. Dekret der Belagerungszuſtand ver⸗ hängt worden zur Aufrechterhaltung der Ordnung. Das Dekret iſt vom König unterzeich⸗ net und trägt gleichzeitig die Unterſchriften des Miniſterpräſidenten., des Innenminiſters, des vorläufigen Juſtizminiſters und des Kriegsmi⸗ niſters. Es verhängt den Belagerungszuſtand über das ganze Land. legt alle Machtmittel in die Hände der Militärbehörden, denen auch die Preſſezenſur übertragen wird und die Befug⸗ nis. Verſammlungen zu verbieten oder aufzu⸗ löſen. Alle Präfekten des Landes ſind abberu⸗ fen worden und durch Militärpräfekten erſetzt. Bei der Eidesablegung des neuen Ka⸗ binetts hat König Carol in einer Anſprache an die verſammelten Miniſter geſagt, es ſei ein außer gewöhnlicher Augenblick in der Geſchichte des rumäniſchen Volkes eingetre⸗ ten. Er danke dem Vaterlandsgefühl und dem Pflichtgefühl der ehemaligen Miniſterpräſi⸗ denten, die ſich zur Verfügung geſtellt hätten. Rumänien trete in einen neuen Zeitraum ein, in dem Irrtümer der Vergangenheit mit größter Energie und Nachdruck verbeſſert wer⸗ den müßten. Er wiſſe, daß jeder Miniſter bereit ſei, ihm mit aller Energie zu helfen. Der Aufruf mit dem ſich König Carol bei der Neubildung der Regierung an das rumäniſche Volk wandte, ſicherungen, Beſeitigung der unhaltbaren Me⸗ thoden der Etatbalancierung. a Staatliche Schutzmaßnahmen für die Landwirtſchaft. Wiederaufbau des Haus⸗ und Grund⸗ beſitzes nach den Geſichtspunkten der Pro⸗ duktivität und der Volksgeſundheit. Erweiterung der deutſchen Rohſtoff⸗ grundlage, Schaffung neuer nationaler Induſtrie⸗ und Gewerbezweige, techniſche und fabrikatoriſche Umſtellungen. Das iſt nur ein Teil der damals von Funk aufgeſtellten Leitſätze. Man ſieht aus ihnen, wie ſtark Funk die ſpätere Wirtſchaftspolitik des Dritten Reiches beeinflußt hat. Auch von ſeinen übrigen Forderungen brauchte nichts ab⸗ geſtrichen zu werden. denn wir haben heute eine weitgehende und ſtraffe Aufſicht über das Bankweſen(Bankenkommiſſar), eine verreich⸗ lichte Reichsbank und Reichsbahn, eine einheit⸗ liche Verkehrspolitik(die Reichsbahn baut dem Automobil ſogar die modernſten Straßen!), die Steuerſätze ſind dynamiſch geſtaltet und auf die „ Bedürfniſſe abgeſtimmt(ganz beſon⸗ ers z. B. auf die bevölkerungspolitiſche Seite), die Regeln der Auslandsſchulden iſt an das deutſche Deviſenaufkommen angepaßt uſw. * Wirkte ſomit Funk auf die Wirtſchaftspoli⸗ tik ein, ohne ſelbſt Reichswirtſchaftsminiſter zu ſein, ſo wird ihm künftig Gelegenheit gegeben, an repräſentativer Stelle den Vierjahresplan verwirklichen zu helfen, in deſſem Sinne er 1932 eine nationalſozialiſtiſche Wirtſchaft ver⸗ langte,„die den Volkskörper vor äußeren und inneren Gefahren ſchützt und eine planvolle Ge⸗ ä Grundlage zu geben. Gleichzeitig iſt durch ein Königliches Rote Aufſäſſige erſchoſſen Meulerei in der Inkernafionalen Brigade Nolſpaniens Franzöſiſche Vaffen bei den Rolen Salamanca, 12. Februar. Nachdem die Nationalſpanier das bei Teruel erbeutete Kriegsmaterial geſichtet haben, teilen die nationalſpaniſchen Behörden mit, die Un⸗ terſtützung der ſpaniſchen Bolſchewiſten durch Frankreich ſei noch an keiner Front ſo klar zutage getreten wie bei Teruel. Der weit⸗ aus größte Teil des umfangreichen Kriegs⸗ materials, das die nationalen Truppen im Ab⸗ ſchnitt von Alfambra erbeutet haben, ſei franzöſiſchen Urſprun gs. Geſchütze, Maſchinengewehre, Fliegerbomben, Granaten, Handgranaten und Gewehre vom Typ Lebel ſeien Fabrikationsarten, wie ſie in der fran⸗ zöſiſchen Armee in Gebrauch ſeien. Dieſes Ver⸗ halten jener Länder, die das Wort Nichtein⸗ miſchung ſtändig im Munde führten, tönne man nur Betrug nennen. Moskaus Lügenkaklil Jeder Piratenakt wird durch gefälſchle Nachrichten unkerſtüzt in Europa ausgegeben hätten. Sobald ein ſowjetruſſiſches U⸗Boot ein Schiff verſenke, trete dann dieſer von den ſpaniſchen Sowjets bezahlte Apparat in Tätigkeit, und zwar in ganz Europa. Der Eindruck, den das Verſenken eines bri⸗ tiſchen Schiffes in Großbritannien mache, ſei die natürliche Reaktion eines Volkes, das gefälſchte Pachrichten erhalte Die britiſche Nation ſei das Opfer der roten Täuſchungstaktik. Tatſache ſei. daß geſtohlene Schiffe unter britiſcher Flagge die See befahren und daß ſtrupellos Konter⸗ bande Treibende ſich unter roter Schiffsflagge verbergen könnten. Er, General Franco, glau⸗ be, daß die Kernfrage die ſei, ob Schiffe unter dieſer falſchen Flagge fahren könnten. Das gehe vor allem die Staaten an, deren Flagge verkäuflich ſe-ei. Zur Nichteinmiſchung ſtellte General Franco grundſätzlich feſt, alle Abkommen arbeiteten nur dann, wenn der gute Glaube vorhanden ſei. Belagerungszuſtand über Rumänien Aufruf des Königs an das rumäniſche Vol hat folgenden Wortlaut:„Seit acht Jahren konzentrieren ſich alle meine Gedanken darauf, der inneren Ordnung des Landes eine feſte Ich wollte bisher das Land, geſtützt auf die politiſchen Organiſatio⸗ nen, führen, in dem Glauben, daß die Laſt der Staatsführung auf eine möglichſt breite Grund⸗ lage verteilt werden müſſe. Im Laufe der Wahlpropaganda haben aber die einzelnen Parteien in dem Beſtreben, ſich einen möglichſt weitgehenden Einfluß zu ſichern, eine Propaganda entfaltet, die die Seele und das Leben meines Volkes mit Unruhe erfüllt hat. Dieſe Unruhe hat ſich als außerordentlich ſchädlich erwieſen und hat die Grundlagen des nationalen Lebens untergraben. Rumänien muß gerettet werden, und deshalb bin ich feſt entſchloſſen, mit allen Mitteln meinen einzigen und ſtündigen Gedanken zu verwirklichen, das Vaterland zu retten und zu ſtärken.“ Der König habe ſich, ſo heißt es in dem Auf⸗ ruf weiter, daher entſchloſſen, der bisherigen gefährlichen Lage ohne jedes Zögern ein Ende zu bereiten. Es ſei eine gebieteriſche Notwen⸗ digkeit im Intereſſe des Beſtandes der Nation geweſen, eine Regierung aus verant⸗ wortungsvollen Perſönlichkeiten zu bilden, die, von jeder parteipolitiſchen Tä⸗ tigkeit frei. auch in Zukunft alle ihre Kräfte im Intereſſe des öffentlichen Wohls entfalten wür⸗ den. Die neue Regierung werde die Verwal⸗ tung von jedem politiſchen Einfluß befreien. Der König ſei feſt entſchloſſen. von nun an mit allen ſeinen Kräftne an der Rettung des Lan⸗ des zu arbeiten, geſtützt auf den Willen der Nation. Nur heroiſche Mittel könnten helfen, Rumänien zu retten. (( ˙·. ³˙ 1A meinſchaftsarheit aller Erwerbszweige und aller Stände zur Förderung des Geſamtwohls zu⸗ läßt“. Und weiter:„Die Preiſe werden eine Auflockerung erfahren, ohne daß die Kaufkraft vermindert und das Realeinkommen geſchmä⸗ lert wird.“ Schließlich kündigte Funk an, daß das Sparen wieder einen Sinn haben und durch ſtagtliche Maßnahmen ge⸗ fördert werde. Dies iſt nicht nur im aller⸗ beſten Sinne durch völlige Abkehr von allen Währungsexperimenten ver⸗ wirklicht, ſondern inzwiſchen ſind auch die klei⸗ ee e von der Vermögensſteuer befreit worden ö „Wir haben in Deutſchland genügend nationales Kapital. Und wir können durch Arbeit neues Kapital ſchaffen, ſo daß unſer Volk leben und ſich weiter entwickeln kann. Auf das internationale Kapital können und müſſen wir verzichten. und wir haben da⸗ rüber hinaus die Aufgabe, die deutſche Wirt⸗ ſchaft pon den Feſſeln des internationalen Kapitals zu befreien. Der deutſchen Land⸗ wirtſchaft lann nur geholfen werden durch den nationalen Staat. „Den notwendigen Neubau der deutſchen Wirtſchaft kann nur eine Regierung durch⸗ führen, die, vom Vertrauen des Volkes ge⸗ tragen, mit unerhittlicher Konſeguenz die nationalen und ſozialiſtiſchen Grundſätze durchführt, die allein die nationalſozialiſti⸗ ſche Bewegung Adolf Hitlers zu eigen hat.“ Dem iſt nichts hinzuzufügen— als der herz⸗ liche Wunſch, daß der Tatkraft des Reichsmini⸗ ſters Funk auch weiterhin die Erfolge beſchie⸗ den ſein mögen. die ſein Schafſen ſeither dis⸗ zeichneten. Beiträge zur Arbeſtsloſen⸗ verſicherung Neuordnung der Einziehung Berlin, 12. Februar. Der Reichs- und Preußiſche Arbeitsminiſter hat eine neue Verordnung über die Ein⸗ ziehung der Beiträge zur Reichsan⸗ ſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſen⸗ verſicherung erlaſſen. Die bisherige Regelung ſtammt aus dem Jahre 1930. Bekanntlich wer⸗ den die Beiträge zur Arbeitsloſenverſicherung von den Krankenkaſſen eingezogen. Die Rech⸗ nungsführung der Krankenkaſſen iſt vor einiger Zeit neu geregelt worden. Die nunmehr erlaſ⸗ ſene Verordnung paßt die Einziehung und Bu⸗ chung der Beträge zur Arbeitsloſenverſicherung dieſer Neuregelung an. Außerdem bringt ſie eine Reihe von Aenderungen, die die Stun⸗ dung und Niederſchlagung von Beiträgen, die Erhebung von Verzugszinſen und dergleichen betreffen. Jronk gegen Moskau Die polniſch⸗ungariſchen Aufgaben Budapeſt, 12. Februar. Der Fürſtprimas von Polen, Hlond, ge⸗ währte dem Warſchauer Vertreter des„Peſter Lloyd“ eine Unterredung, in der er ſich über die Lage im Donauraum äußerte. Der Fürſtprimas unterſtrich vor allem. daß Polen und Ungarn in einer gemeinſamen Front gegen den barbariſchen Feind der abendländiſchen Zivi⸗ liſation, den Kommunismus ſtünden. Roler Widerſtand zuſammengebrochen 88 Salamanca, 12. Februar. Der nationale Heeresbericht vom Freitag meldet feindliche Angriffe bei der Madrider Univerſitätsſtadt im Sektor Palaſt Moncloa. denen mit Erfolg begegnet wurde. Die Truppen der Südarmee haben die bolſchewiſtiſchen Stellungen im Abſchnitt Se⸗ rena im Südoſten von Merida angegriffen. Sie beſetzten die Sillahöhe, den Abredbadero⸗Berg und mehrere ſüdlich von Zalamea gelegene Höhen. Der Gegner hat ſtarke Verluſte an Menſchen und an Kriegsmaterial erlitten. Im Abſchnitt von Alfambra wurde die weitere Säuberung des eroberten Gebietes vor⸗ genommen. Es gelang, eine große Anzahl von bolſchewiſtiſchen Gegnern gefangen zu nehmen. Die Sammlung des Kriegsmaterials wurde fortgeſetzt. Wie der Frontberichterſtatter des DRB. er⸗ gänzend meldet, haben die Truppen der Süd⸗ armee bei Zalamea ſtarken Widerſtand des Gegners gefunden. Die rotſpaniſchen Abteilun⸗ gen ſind im Bajonettkampf aus ihren Stellun⸗ gen vertrieben worden. züdiſche Giftmiſcher um Vert Es war begreiflich und geradezu ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß die Entſcheidungen des Führers und Reichskanzlers vom 4. Februar— die Zu⸗ ſammenfaſſung der volitiſchen. militäriſchen u. wirtſchaftlichen Kräfte— im Ausland die glei⸗ che Beachtung gefunden haben wie in Deutſch⸗ land ſelbſt. Leider iſt es aber nicht, oder nicht überall, bei einer ernſthaften Betrachtung der Ereigniſſe geblieben. Sie wurden ausge⸗ ſchmückt mit Einzelheiten und dramatiſiert mit Darſtellungen, die ein großes Maß von Phantaſie verrieten. Mit einer energiſchen Verwahrung gegen dieſe Art des volitiſchen Ge⸗ ſchichtenerzählens iſt denn auch der„Temps“, wie man weiß, verboten worden. Mit dem zeitlichen Abſtand vom vergangenen Freitag haben ſich nun aber die Gemüter gewiſſer be⸗ denkenloſer Männer und Stellen nicht beru⸗ higt. Im Gegenteil. Nach ihren neueſten Mel⸗ dungen geht es in Deutſchland ſo turbulent zu, daß ſie die Kennzeichnung„Revolution in Deutſchland“ gerade für das Richtige halten. Revolution im ſtrengen Sinne des Wortes. zum Beiſpiel mit„Straßenkämpfe in Berlin“. Neuerdings werden ſolche Geſchichten Reiſenden in den Mund gelegt, die„eben aus Deutſchland gekommen“ ſind. Schon der„gelegentliche Kor⸗ reſpondent“ des„Temps“ in Baſel gab vor. ſeine ſpaltenlange Erzählung von ſolchen Rei⸗ ſenden erhalten zu haben. Daß man„gelegent⸗ liche Korreſpondenten“ bemüht und nicht die ſtändigen Vertreter in Berlin, iſt bezeichnend genug: denn von Straßenkämpfen haben dieſe ebenſowenig etwas geſehen wie die Berliner, die bei dem Sonnenſchein, der in den letzten Tagen zeitweilig über der Reichshauptſtadt lag, nach ihrer Gewohnheit friedlich im Tier⸗ garten ſpazierengegangen ſind. Einige der trü⸗ ben Quellen fließen, wie man hört. in War⸗ ſchaa u. Für ſie wird alles deutungsfähig. Sie wiſſen auch, daß der Führer und Reichskanzler ſich entſchloſſen habe, aus Berchtesgaden nach Berlin zurückzukehren Hierfür iſt die Erklärung aber einfach genug: Mitte Februar pflegt er alljährlich für die ausländiſchen Diplomaten einen Empfang zu geben. Soweit es ſich nicht um die Erfindung äußerer Vorkommniſſe han⸗ delt. werden Kombinationen über Gegenſötze zwiſchen dem und jenem. zwiſchen dieſer und jener Gruppe angeſtellt. Es iſt die alte Fehl⸗ ſpekulation auf die„zwei Deutſchland“. Organiſierle chineſiſche Terrorbande Schanghai, 12. Februar. Die bisherigen polizeilichen Ermittlungen zu den zahlreichen Attentaten auf japanfreundliche Perſonen und Firmen haben ergeben, daß ſämt⸗ liche Anſchläge von einer organiſierten chineſiſchen Bande ausgehen. Zur Ver⸗ hütung weiterer Anſchläge wurde der Polizei⸗ ſchutz für ſämtliche Zeitungsbüros und lebens⸗ wichtige Betriebe verſtärkt. Kl 9 hie wit tel ſtelt elſt Klit 0 düſt eine Das ten lice ſic auf ten 4 Enn Gi Ede. Vett einer niet En ficht das ſtill. Avbe drelt ſoch 8 ihtet nal.“ Di * dann, haben Emm 80 A Dat Ruhig imme. anſan Das Ttäne 00 jezt. Das „und Em „ „Der Wied . ic soll nimmt ſie zuri ic abe Scheine „dan Aber mit seis N52 Das Enn lich ank gelomm ſchlechte zwingt, zu brin ſich gar Aber langwei Abwechſ würde döheben e dam 1 „Warn wege f O. Ich lud ic „ Du! Keine deſheid lat. 5 ge⸗ beter er die mms igarn den Jivi⸗ lat. itig rider elo, die St⸗ „Sie Berg egene ö an die dor⸗ don. men. urde er⸗ Süd⸗. des llun⸗ lun⸗ ing 1 A 1 bl. Hanns Reinholz Die Bunk von Fnelund ird nervös Die abenteuerliche Gesdiichte der größten Banknotenfälschung 10. Fortſetzung Kleiner Abſtecher zum„roten Pat“ Whitechapel war um dieſe Zeit. wo ſich die bier geſchilderten Ereigniſſe abſpielen, noch wirklich das große Elends⸗ und Verbrechervier⸗ tel von Groß⸗London. Die Säuberung der fin⸗ ſteren Straßenzüge des Londoner Oſtens wurde erſt ſehr viel ſpäter. Jahre nach dem großen Kriege, vorgenommen. „Das Lokal„Zum roten Pat“ liegt in einer düſteren Nebengaſſe. Der Wirt iſt ein Ire mit einem weithin leuchtenden, feuerroten Schopf. Das Lokal bat nach ihm ſeinen Namen erhal- ten. Die Straße iſt erfüllt von einem fürchter⸗ lichen Geſtank. Abenteuerliche Geſtalten lehnen ſich in den Niſchen der Haustore oder ſpielen auf dem dreckigen Rinnſtein mit noch dreckige⸗ ren Karten. „Hier binein“, kommandiert die„flammende mma“. Sie erwiſchen einen leeren Tiſch in Ecke. Vorn am Schanktiſch gröhlen ein paar Betrunkene. Ein mechaniſches Klavier klimpert einen Gaſſenhauer, wobei ein paar Töne im⸗ mer ausſetzen. Aber das ſtört keinen der Esſte. Emma Burnett kümmert ſich um alles Nas nicht. Sie beſtellt erſt einmal zu eſſen. Und als das Eſſen auf dem Tiſch ſteht, ſchweigt Emma ſtill. Denn die Fremde haut mit mächtigem Appetit ein Der geht es wirklich verdammt dreckig, denkt die Emma. aber wenigſtens iſt ſie noch halbwegs anſtändig angezogen. .So, ſagt Emma dann. als die Kleine mit — 785 Mahlzeit fertig iſt.„und nun erzählen Sie mal.“ Die Fremde zuckt die Schultern. „Was ſoll ich Ihnen erzählen?“ fragt ſie dann.„das Wichtigſte wiſſen Sie ja ſchon. Sie baben den Schein geſehen...“ „Schon lange wieder draußen?“ erkundigt ſich Emma. „Seit drei Wochen.“ „Und was machen Sie jetzt?“ Das Mädel fängt ſchon wieder an zu weinen. Ruhig ausweinen laſſen. denkt Emma. das iſt immer das beſte. Wird dann ſchon von allein anfangen zu ſprechen. Das Mädel ſpricht nicht. Trocknet ſich nur die Tränen ab und ſtarrt ſchon wieder vor ſich hin. 5 Sie keinen Freund?“ fragt Emma etzt. Das Mädel nickt.„Ja“, ſagt ſie dann leiſe, „und das iſt ja eben das Schlimme...“ Emma iſt erſtaunt. „Warum iſt das ſchlimm?“ will ſie wiſſen. „hat er Sie davongejagt?“ Das Mädel ſchüttelt den Kopf. „Das nicht“, ſagt ſie, und dann richtet ſie ihre großen Augen plötzlich mit prüfendem Blick auf die„flammende Emma“, ſo, als wolle ſie ſich davon überzeugen. daß die wirklich ihr vol⸗ les Vertrauen verdiene. Eine traurige Geſchichte Nach einer Weile greift ſie nach ihrer Hand⸗ taſche. Zieht einen Geldſchein heraus, hält ihn der Emma hin. „Da—“ ſagt ſie dann. Emma Burnett nimmt den Schein in die Hand. Sieht ihn ſich aufmerkſam an. Gibt ihn dann der Kleinen wieder zurück. „Der Schein iſt falſch“, ſagt ſie Wieder nickt das Mädel. „Ja“ beſtätigt ſie,„der Schein iſt falſch, Und ich ſoll die Scheine unterbringen. Aber man nimmt ſie mir nicht ab. Jeder Kaufmann weiſt ſie zurück. Droht mit der Polizei. Und wenn ich abends nach Hauſe komme und habe die Scheine nicht gewechſelt, dann——“ „Dann——?“ fragt Emma. Aber das Mädel ſchweigt und ſieht ſie nur mit ſeinen großen Augen an. 5 „—— dann ſchlägt er dich“, ergänzt Emma. Das Mädel heult ſchon wieder los. Und Emma überlegt Was geht ſie das alles eigent⸗ lich an? Das Mädel iſt aus dem Gefängnis gekommen, hat einen boy⸗friend, der ſehr ſchlechte Fälſchungen herſtellt und das Mädel zwingt, die falſchen Banknoten unter die Leute zu bringen. Eine alltägliche Sache. Man ſollte ſich gar nicht darum kümmern. Aber das kommt davon, daß man ſich ſo langmeilt. denkt Emma weiter. Wenn ich mehr Abwechſlung und Zerſtreuung hätte, dann würde ich mich hier mit der Kleinen gar nicht abgeben Soll das Mädel ſelbſt zuſehen, wie ſie damit fertig wird. „Warum läufſt du von dem Mann nicht weg?“ fragt Emma jetzt. „Ich—“ ſtotterte das Mädel,„ich——.“ Und ſchweigt wieder. „Du liebſt ihn alſo?“ Keine Antwort. Aber Emma weiß auch ſo Beſcheid Sie wird mit der ganzen Sache ein Ende machen. Wird dem Mädel ein wenig aus der Patſche helfen— und dann ſoll ſie ſehen, wo ſie bleibt „Hör zu“ ſagt ſie darum,„der Druck auf euren lahmen Fälſchungen iſt gar nicht schlecht. Aber ſonſt iſt dein Freund ein Stümper, kannſt du ihm beſtellen Und nun merke dir, was ich dir jetzt ſage Ich werde dir ein paar Schil⸗ linge geben Damit fährſt du nach Wincheſter. Dort fragſt du dich durch nach dem Schläch⸗ ter Vernon Battrick Dem beſtellſt du einen ſchönen Gruß von mir. Brauchſt ihm nur zu ſagen, daß dich die„flammende Emma“ einer geſchickt hat. Und er ſoll dir etwas Papier ge⸗ ben. Er weiß ſchon, was für Papier. Dieſes Papier bringſt du deinem Freund. Damit wird er etwas anfangen können, verſtehſt du 92 f f (Fortſetzung folgt.) Panzerschiff, deulſchland in Vilhelmshaven Wilhelmshaven,. 12. Februar. Am Freitagvormittag traf das Panzerſchiff „Deutſchland“ nach mehrmonatiger Abweſen⸗ heit wieder in ſeinem Heimathafen Wilhelms⸗ haben ein. Das Schiff war Anfang Oktober von Wilhelmshaven ausgelaufen und hatte über vier Monate in den ſpaniſchen Gewäſſern und im Mittelmeer Dienſt getan. Zum Empfang hatte ſich auf der Schleuſenmauer der dritten Einfahrt eine Abordnung der 2. Marineartille⸗ rieabteilung mit Muſikkorps und Spielleuten eingefunden. Nachdem die„Deutſchland“ in die Schleuſe eingelaufen war, begab ſich der Standortoffizier zur Begrüßung an Bord. Das Schiff machte an ſeinem Liegeplatz im Werft⸗ gelände feſt, wo ſich auch die Angehörigen der Beſatzung an Bord begeben konnten. Das Einlaufen des Panzerſchiffes hatte ſich um etwa 1 Stunden verzögert, weil die „Deutſchkand“ in der Nähe der FInſel Juiſt einem dort auf Grund geratenen franzöſiſchen Dampfer zu Hilfe geeilt war. Die Reichsſtudentenführung hält an der Uni⸗ verſität in Königsberg ihre erſte grenzpolitiſche Tagung ab. Am Freitagvormittag wurde die Tagung in der Aula der Albertus⸗Univerſität eröffnet. die Verjüngung in der amerik. Armee 26 Generäle vor der Verabſchiedung— Angewöhnliche maßnahmen §§ Newyork, 11. Februar In der amerikaniſchen Armee werden große vorbereitende Maßnahmen mit einſchneidenden Verönderungen getroffen. Wie„New Vork Times“ berichtet. ſteht die gleichzeitige Verabſchiedung einer ungewöhn⸗ lich boben Zabl von Offizieren in leitenden Kommandoſtellen bevor. 26 Generäle und Gene⸗ ralmaiore ſtehen vor dem Ausſcheiden aus dem Heeresdienſt. Den Meldungen des genannten Blattes zu⸗ folge ſchweben die Pläne zu dieſen ungewöhn⸗ lichen Veränderungen bereits ſeit Wochen. Nach engliſchem Vorbild wird eine Verjüngung der Armee in führenden Stellen angeſtrebt. Auf Anordnung des Generalſtabschefs General Craig mußten ſich im Januar alle hohen Offiziere bis zum Oberſten ärztlich un⸗ terſuchen laſſen. Die aufgrund des Er⸗ gebniſſes dieſer Unterſuchung für die Verab⸗ ſchiedung vorgeſehenen Offiziere ſollen noch im Laufe dieſes Jahres aus der Armee ausſcheiden. Da jedoch die Liſte der Unterſuchungsärzte noch nicht abgeſchloſſen iſt, ſteht zu erwarten. daß die Veränderungen im amerikaniſchen Offiziers⸗ korvs noch weitergreiſen. Schon während der letzten 3 Jahre wurde das Durchſchnitts⸗ alter der Offiziere in den hohen Kommando⸗ ſtellen von 61 Jahren auf 56 Jahre herabgeſetzt. Die neuen Maßnahmen ſehen, wie man erwartet, eine weitere Herabſetzung des Durchſchnittsalters auf 54 Jahre vor. Zur Erklärung dieſer ungewöhnlichen Maß⸗ nahmen des amerikaniſchen Generalſtabscheſs gibt„New Vork Times“ als weiteren Grund für die hohe Zahl der gleichzeitigen Verabſchie⸗ dungen an, daß die Mehrzahl der in den Ruhe- ſtand tretenden Offiziere ſchon während des Weltkrieges befördert worden ſei und die Al⸗ tersgrenze erreicht habe. Oeſterreich erhöht die Militärdienſtpflicht Muſterungsalfer ein Jahr herabgeſetzt— Dienſtzeit/ Jahr verlängerl §§ Wien, 11. Februar Die amtliche„Wiener Zeitung“ veröffent⸗ licht am Freitag in ihrem Geſetz⸗ und Verord⸗ nungsteil eine kurze Novelle zu dem im Jahre 1936 erlaſſenen Bundes⸗Dienſtpflichtgeſetz, mit dem die allgemeine Wehrpflicht wieder ein⸗ geführt wurde. Die Novelle, die aufgrund des Notverordnungsrechtes der Regierung mit Aus⸗ ſchluß der geſetzgebenden Körperſchaften erlaſſen wurde, iſt für die Landes verteidigung von außer⸗ ordentlicher Bedeutung. Zunächſt einmal wird die Dienſtzeit der neu ausgemuſterten Jahrgänge von bisher einem Jahr auf anderthalb Jahre erhöht. Dieſe Er⸗ höhung gilt ſowohl für die zum Dienſt mit der Waffe einberufenen jungen Männer als auch für die minder tauglichen, die zum Dienſt ohne Waffen eingezogen werden.(Letztere erhielten in einer türzlich erlaſſenen Verordnung die Be⸗ zeichnung„Werkſoldaten“). Für die Abſolventen der ſogenannten Mittel⸗ ſchulen. das find Gymnaſien, Realſchulen, Han⸗ delsakademien uſw., wird die Dienſtzeit weiter⸗ hin ein Jahr betragen. a Ferner beſtimmt die Geſetzesnovelle, daß in Zukunft bereits die Zwanzigjährigen ausgemu⸗ ſtert werden ſollen, während bisher die Stel⸗ lungspflicht erſt mit dem 21. Lebensjahr begann. Ein Chef der G pl. für Mitteleuropa Eingreifen im Jalle Bndenko einwandfrei feſigeſtellt Bukareſt, 12. Febr. Stand es ſchon ſeit Tagen außer Zweifel. daß der Vertreter der ſowietruſſiſchen Nachrichten⸗ agentur TASS. in Bukareſt. Bodrow, als erwieſener GPl⸗Agent an dem Verſchwinden Budenkos. der nach neueren Feſtſtellungen eigentlich Smirnow hieß und ſelbſt G PU⸗ Beauftragter war. moßgeblich beteiligt iſt. ſo haben jetzt neue Ergebniſſe der rumäni⸗ ſchen Unterſuchungsbehörden einen weiteren Beweis dafür erbracht. daß es ſich um eine reine GP ⸗Angeletzenheit handelt. Die Unterſuchungsbebörden haben nämlich feſtgeſtellt. dan drei Tage vor dem Verſchwin⸗ den Budenkos der Chef der GPü. für Mittel ⸗ europa. Tataranow. die rumäniſche Grenze überſchritten hat. An demselben Tage, an dem der frühere ſowjetroſſiſche Geſandte Oſtrowſki die Grenze nach Polen überſchritt(ſtatt auf dem unmittelbaren Wege über Tighina in Beſſara⸗ bien), um nach Moskau zu reiſen, kam Tata⸗ ranow aus Moskau über Tighina nach Rumũ⸗ nien. Sogleich nach ſeiner Ankunft hat er ſich mit der Sowietgeſandtſchaft in Verbindung ge⸗ ſetzt. Er iſt mehrmals am Tage in Bukareſt mit Budenko zuſammengeweſen, der zur gleichen Zeit von dem TASs⸗Vertreter und GPU⸗ Agenten Bodrow überwacht wurde. Eine letzte behördliche Feſtſtellung geht noch dahin. daß neben Budenko und dem Chauffeur noch eine andere Perſon in dem Kraftwagen war. in dem Budenko von der Geſandtſchaft ab⸗ fuhr. Gleichzeitig mit Budenko iſt auch Tata⸗ ranow ſpurlos verſchwunden. Die rumäniſchen Unterſuchungsbehörden ſind jetzt endgültig zu der Ueberzeugung gekommen. daß der Chauffeur der Sowietge⸗ jandtſchaft eine falſche Ausſage machte. als er behauptete. Budenko am Sonntagabend nach Hauſe gefahren zu haben. Auch ſeine Haus⸗ angeſtellte hat ſich in Widerſprüche verwickelt. Der Koblenzer Beſatzungsſchädenprozeß John und dr. müller auf Gimpelfang Koblenz, 10. Februar Am Donnerstag wurden die reſtlichen Beſat⸗ zungsſchädenfälle vor der Großen Straf⸗ kammer verhandelt. Im Falle der Angeklagten John und Dr. Müller ſteht im großen und gan⸗ zen Ausſage gegen Ausſage. Der frühere Ober— ſtadtinſpektor John iſt geſtändig ſich als leiten⸗ der Beamter des Koblenzer Beſatzungsamtes einer Reihe von ſtrafbaren Handlungen ſchuldig emacht zu haben. Mit dem Angeklagten Dr. üller, der damals Syndikus des Rheiniſchen Hotelierverbandes war, hatte John eine Ab⸗ machung auf prozentuale Beteiligung an den Honoraren, die Müller von den Beſatzungs⸗ geſchädigten bekommen würde. Dabei ſcheute man ſich auch nicht, von vorn⸗ herein ausſichtsloſe Sachen zu betreiben, ſo mußte zum Beiſpiel der Koblenzer Hotelier Höhmann 700 Mark Honorar an Müller und 400 Mark Gexichtsgebühren bezahlen, ohne einen Pfennig an Entſchädigungsgeldern zu bekom⸗ men. Für dieſen Gimpelfang prägte a den bezeichnenden Satz:„Wir wallten die Leichen (die an ſich verfriſteten und verwirkten Scha⸗ densfälle) anhauchen und zu neuem Leben er⸗ wecken“. Bei den letzten Schadensfällen handelte es ſich um zwei Koblenzer Waffengeſchäfte, die ihre Schäden nicht rechtzeitig angemeldet hatten. Durch wahrheitswidrige Behauptungen und konſtruierte Beweiſe wurde die Friſtfrage„be⸗ reinigt“, ſo daß das Reich in dieſen Fällen im anzen 26000 Mark zubilligen mußte. Mül⸗ er bekam„Honorare“ von zuſammen 2800 Mark, an denen John verabredungsgemäß prozentual beteiligt wurde. Der Angeklagte Dr. Müller beſtreitet, gewußt zu haben, daß mit betrügeriſchen Mitteln gearbeitet worden iſt. Er ſchiebt alle Schuld auf John und erſt nach Abſchluß des Falles Duckwitz will ihm eine blitz⸗ artige Erleuchtung gekommen ſein. Dem ſtehen zahlreiche vollkommen entgegen⸗ geſetzte Ausſagen des Dr. Müller in der Vor⸗ unterſuchung entgegen. Der Zeuge Dr. Wirtz, der Dezernent des Beſatzungsamtes war, wurde im Laufe des vergangenen Jahres von ſeinem frü⸗ heren Untergebenen John ſtark belaſtet. Dieſer Dr. Wirtz, würde niemals die Dinge unterſchrie⸗ ben haben, wenn er gewußt hätte, daß ſie nicht in Ordnung gingen. gie hören im Rundfunk.. Sonntag, den 13. Februar 1938: Deutſchlandſender 06.00 Blasmuſik. 08.00 Wetter. 08.20 Im Schaf⸗ fen um des Volkes Brot. 09.00 Sonntagmorgen ohne Sorgen. 10 00 Eine Morgenfeier. 10.45 Klavierwerke. 11.00 Eröffnungsfeier des Richard⸗Wagner⸗Jabres. 12.30 Unterhaltungs⸗Muſik 13.00 Seewetterbericht. 1315 Konzert 14.00 Märchenſpiel. 14.30 Franzö⸗ ſiſches Lied. 15.00 Singen— Tanzen— Lachen 16.⁰⁰ Muſik am Nachmittag. 17 30 Rühbrende Lieder und Verſe 18 00 Schöne Melodien 19.39 Horberichte und Sportnachrichten 19.45 Oeſterr. Skimeiſterſchaften. 20.00 Muſik muß Freude ſein! 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.30 00.55 Zu Tanz und Unterhaltung. Frankfurt 2 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetter, Schneeber 08.15 Gymnaſtik. 08.30 Chriſtl. Morgenfeier 09 00 Bauernkalender Anſchl. Stra- ßenwetter 09.15 Chorgeſang. 09.45 Der Dichter Karl Heinrich Waggerl lieſt 10.00 Eine Morgenfeier. 10.80 Ewiges Deutſchland. 11.15 Hörfolge. 12.00 Konzert. 14.00 Kaſperle am Eintopfſonntag. 14.30 Uns ge⸗ hört der Sonntag. 15.15 Dorfſonntag. 1600 Bun- tes Konzert 18.00 Ein Abend beim Märchenmann. 18.30 Tanzmuſik. 19.00 Zeit, Nachr., Wetter. 19.10 Volkstum und Heimat. 19.30 Deutſche und Wehr⸗ machts⸗Skimeiſterſchaften. 19.40 Sportſpiegel. 19.50 Oeſterr. Skimeiſterſchaften. 20.05 3. Sonntagskonzert der Frankfurter Muſeumsgeſellſchaft. 22.00 Zeit, Pachr 22.10 Wetter, Schneeberichte, Nachr. 22.15 Sport. 22.30 Wir bitten zum Tanz. 24.00—02.00 Nachtkonzert. Stuttgart 08 00 Waſſerſtand, Wetter, Bauer hör zun, Gymnaſtik. 08.30 Kath. Morgen- feier 09.00 Sonntagmorgen ohne Sorgen. 10.00 Eine Morgenfeier. 10.30 Frob und beiter und ſo wei⸗ 06.00 Hafenkonzert. ter 12.00 Konzert. 1400 Kinderſtunde. 14.30 Mufik zur Kaffeeſtunde. 15 30 Chorgeſang. 16.00 Konzert 1800„Wenn die Soldaten..“ 19.00 Nachr. Sport 19 30 Tannhäuſer 23.30 Tanzmuſtk. 24.00 02 00 Nachtkonzert. Montag, den 14. Februar 1928: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 06.30 Kon⸗ zert. 08.00—09.00 Sendepauſe 09.00—09.40 Sperr⸗ zeit. 09 40 Turnſtunde. 10.00 Märchenſpiel. 10.30 11.15 Sendepauſe. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Drei⸗ ßig bunte Minuten. 12.00 Schloßkonzert. 13.45 Nachr. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei! 15.00 Wetter⸗ und Börſenberichte, Marktbericht. 15.15 Lieder großer Meiſter. 15.40 Landdienſt— Arbeitsdienſt— Land⸗ jahr Anſchl. Programmhinweiſe. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Spinnſtubenlieder. 18.30 Eröffn. des Reichsberufswettkampfes im Berl. Sportpalaſt. 18.45 Deutſchland baut auf! 19.00 Kernſpruch, Wet⸗ ter und Nachr. 19.10... und jetzt iſt Feierabend. 20.00 Unterhaltungsmuſik. 21.00 Deutſchlandecho. 21.25 Philharm. Konzert. 22.25 Wetter, Nachr., Sport. 22.45 Seewetterbericht. 23.00 24.00 Otto Kermbach ſpielt. Frankfurt 06.00 Morgenlied, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetter, Schneebericht. 08.10 Gymnaſtik. 08.80 Nachr. 08.40 210.00 Sendepauſe. 10.00 Ein alter Freund. 10.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 11 30 Programm- anſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter, Straßenwetler⸗ dienſt. 11 40 Hausfrau hör zuf 11.50 Unſere neuen Zellſtoffe im Gebrauch. 12.00 Schloßkonzert. 14.00 Zeit, Nachr., offene Stellen, Nachr. 14.10 Schallplatt. 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Für unſere Kinder. 15.45 Sport der Jugend. 16.00 Bläſer⸗Kammermuſik. 16.30 Konzert. 18.00 Zeitgeſchehen. 18.80 Der fröhl. Lautſprecher. 19.00 Zeit, Nachr., Wetter. 19.10 Wir tanzen nach Muſik von geſtern und heute. 20.15 Er⸗ offnung des Reichsberufswettkampfes im Berliner Sportpalaſt. 20.30 Die ſchöne Müllerin. 22 00 Zeit, Nachr. 22.15 Wetter, Schneeberichte, Nachr., Sport. 22.30 Nachtmuſik. 24.00—02.00 Nachtkonzert. Stuttgart 06.00 Morgenlied, Zeit, Wetter, Landw. Nachr., Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 08.00 Waſſerſtand, Wet⸗ ter, Marktberichte. Gymnaſtik. 08.30 Morgenmuſik. 09.3010 00 Sendepauſe. 10.00 Ein alter Freund. 10.30—11.30 Sendepauſe. 11.30 Volksmuſik. 12.00 Konzert. 14.00 Schallplatten. 15.00—16.00 Sende⸗ pauſe 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00„Inſulin“. 18.30 Griff ins Heute. 19.15 Stuttgart ſpielt auf! 2 u wich ger 3 Sport. 22 2 5 Holz wird Zucker. 22.40 Na ſik. 24. 02.00 Nachtkonzert. ee Unverſtändliches polniſches Arkeil über Schulbeſuch deutſcher Kinder Bromberg, 12. Februar. Am Donnerstag wurde vom Landgericht in Poſen das Urteil im Prozeß gegen die 50 deutſchen Eltern aus Neutomiſchel gefällt, die ſich geweigert hatten ihre Kinder in die polniſche Staatsſchule zu ſchicken Die Kinder der deutſchen Eltern aus Neutomiſchel hatten bekanntlich die deutſche Privatſchule ihres Hei⸗ matortes beſucht. Am 1. September 1937 wurde dieſer Schule das Gaſtrecht in dem Gebäude der polniſchen Volksſchule geründigt, weil von pol⸗ niſcher Seite der Pachtvertrag aufgehoben worden war. Es gibt in Neutomiſchel zwar ein neues, erſt im Jahre 193g errichtetes deut⸗ ſches Privatſchulgebäude. Die polniſchen Schul⸗ behörden gaben wegen angeblicher Baumängel jedoch bis heute nicht die Erlaubnis dazu. daß die deutſche Privatſchule ihren Einzug in dieſes Gebäude halten kann. In der Hoffnung, daß nach der deutſch⸗polniſchen Minderheiten⸗ erklärung vom November 1937 die deutſchen Kinder bald ihre neue neuen Schulgebäude werden beſuchen dürfen, haben die Eltern ihre Kinder nicht in die pol⸗ niſche Schule geſchickt Dieſer Weigerung wegen wurden ſie vom Landrat mit Geldſtrafen be⸗ legt. Dagegen hatten die Eltern beim Poſener Landgericht Berufung eingelegt. Die Geldſtra⸗ deutſche Schule im fen des Landrats wurden geſtern in einem Urteil reſtlos beſtätigt ſo daß die deutſchen Eltern für den erſten Monat der Schulver⸗ ſäumnis ihrer Kinder 2600 Zloty an Geldſtra⸗ fen zu bezahlen haben. Im Nichteintreibungs— fall ſind Haftſtrafen vorgeſehen. In der Ur⸗ teilsbegründung hob das Gericht hervor, die deutſchen Kinder wären verpflichtet. eine Staatsſchule zu beſuchen. Nichtigkeitsbeſchwerde gegen Jacobs Freiſpruch Wien, 12. Februar. 0 Staatsanwalt Dr. Pulpan hat gegen den Freiſpruch Heinrich Eduard Jacobs die Nich⸗ tigkeitsbeſchwerde bei dem Oberſten Gerichtshof erhoben. Der aufſehenerregende Prozeß gegen die jüdiſche Schieberfamilie wird alſo noch ein⸗ mal por der öſterreichiſchen Gerichtsinſtanz auf⸗ gerollt werden. —— —— — —— 7755 —— ö—————̃̃— HEIAleE RECHT Korrespondenz- und Roman- Buro Dötsch& Holl, Munchen, Schillerstraße 18 (4. Fortſetzung) Dankbar reichte ne ihm die Hand: „Ja, Herr Dahlgren, ich glaube und vertraue Ihnen. Fürs erſte habe ich nichts nötig. Nachdem meine Wunde verbunden worden iſt, fühle ich nicht mehr ſo viele Schmerzen. Ich lege mich jetzt bald zu Bett. Morgen früh helfe ich mir ſelbſt. Ich bin ja wirklich nicht verwöhnt.“ Ganz leiſe und zart ſetzte ſie hinzu: „Sie brauchen ſich meinetwegen durchaus keine Sor⸗ gen zu machen.“ „Würden Sie mir geſtatten, daß ich morgen in der Mittagszeit nach Ihnen ſchaue?“ fragte er haſtig. „O, ich wäre Ihnen dafür ſogar dankbar, Herr Dahl⸗ gren. Wenn Sie wirklich Zeit für mich übrig haben, dann kommen Sie nur.“ Ein unnennbares Glücksempfinden ſtrömte bei dieſen Worten Dagmars durch ſeinen Körper. Er, der ſich bisher niemals ſonderlich um Mädchen bekümmert hatte, ver⸗ ſpürte eine große reine Freude darüber, daß ihn der Zu⸗ fall mit Dagmar zuſammengeführt hatte, daß er ihr einen Dienſt hatte erweiſen dürfen. Nicht einen Augenblick dachte er an die Zukunft. Die dürftige Umgebung des Mädchens, das einer ganz an⸗ deren Geſellſchaftsſchicht angehörte als er ſelbſt, ſtörte ihn nicht im mindeſten. Immer wieder vernahm er eine ju⸗ belnde Stimme in ſeiner Bruſt: Nun habe ich auch eine Schweſter gefunden! Ich brauche Erik nicht zu beneiden. Mit warmen Worten nahm er von Dagmar Abſchied. And als er allein durch die ſtillen Straßen ſchritt, da meinte er immer wieder Dagmars klangvolle Stimme zu hören, da ſah er überall ihr liebreizendes Geſicht, und einmal ums andere ſagte er ſich: Ein Zufall ließ mich dich finden, nun will ich dich mit meiner ganzen Kraft feſt⸗ halten, du liebes Mädchen du! * Erik Dahlgren ſtand im chemiſchen Laboratorium der Motorenfabrik und war ſo in ſeine Arbeit vertieft, daß er ſeine Umgebung ganz und gar vergaß. Auf Glasplatten lagen verſchiedene Geſteinsproben, die er auf ihre Be⸗ ſtandteile unterſuchte. Bei jeder Geſteinsart war die Fundſtelle genau bezeichnet. Ein Zettel trug den Ver⸗ merk: Am Fuße des Stadjan, Grundbeſitz Dahlgren. Voll heißer Spannung ruhten ſeine Blicke auf der Retorte, in der die Zerſetzung des Geſteinsſtückleins ſich vollzog. Faſt hätte er laut N Die Probe wies ohne Zweifel Kupfer auf. Der Erzgehalt war freilich nicht übermäßig groß. Aber die Ausbeute würde ſich lohnen, vorausgeſetzt, daß es ſich nicht nur um zufällige Einſprengungen han⸗ delte. Das freilich ließ ſich nur an Ort und Stelle feſt⸗ ſtellen. Es wäre ein unerhörter Glücksfall, wenn man auf eigenem Grund und Boden abbauwürdige Kupfererzlager fände! Und er mußte an die Schilderungen von dem frü⸗ heren Erzreichtum der Bergwerke von Falun denken, der heute allerdings nahezu erſchöpft war. In freudiger Erregung räumte er Probiergläschen und Schalen ab, löſchte die Flamme des Gasherdes und ſtand endlich mit verſchränkten Armen vor dem langen Tiſch, deſſen Glasplatte im Schein der elektriſchen Lam⸗ pen erſtrahlte. Unabläſſig arbeiteten ſeine Gedanken. So bald als möglich mußte er nach Dalarne reiſen. Daß er auf dieſe Weiſe den Stammſitz der Dahlgrens zum erſten Male zu Geſicht bekam, daran dachte er in dieſem Augen⸗ blick nicht. Was bedeutete ihm Dahlgrenshemmet! Wenn aber ſeine Vorausſetzungen richtig waren, dann erhielt die unwegſame Bergwildnis am Fuße des Stadjan eine ungeahnte Bedeutung. Doch dann fiel ihm plötzlich ein: die Unterſuchungen an Ort und Stelle konnten Wochen und Monate dauern, und ſo lange mußte er fern von Stockholm— fern vor allem von Ingeborg Sjöberg leben. Wie würde er unter der Trennung von ihr leiden! Die Sehnſucht nach ihr würde ihn verzehren, und er durfte ihr nicht einmal regel⸗ * ſchreiben, wollte er ſie nicht Mißdeutungen aus⸗ etzen. Aber ſeiner Braut dürfte er ſchreiben! Und es hing doch einzig und allein von Onkel Bengt ab, ob er ſich vor ſeiner Abreiſe mit Ingeborg verlobte. Freilich, Ingeborg hatte ihn gebeten, mit der Wer⸗ bung zu warten, bis ſie den Vater beſſer darauf vorberei⸗ tet haben würde. Es war wohl hauptſächlich mädchenhafte Scheu, was ſie zu dieſer Bitte veranlaßt hatte. Und damals dachten ſie ja beide auch nicht daran, daß ſie für längere Zeit ge⸗ trennt werden könnten. Jetzt aber mußte er fort! Keinem anderen durfte er eine Unterſuchung von ſo hoher Wich⸗ tigkeit anvertrauen. Warum ſollte er vor ſeiner Abreiſe nicht um Ingeborg werben? War es nicht eine glückliche Löſung, wenn die beiden Familien Dahlgren und Sjö⸗ berg durch eine Heirat zu einer verſchmolzen? Onkel Bengt war viel zu klug, als daß er die Vorteile einer ſol⸗ chen Verbindung nicht eingeſehen hätte. Schwer wuchtende Schritte riſſen ihn aus ſeinen Ge⸗ danken. Als er aufſchaute, ſtand Bengt Sjöberg im Rah⸗ men der Tür. „Hätte ich geahnt, daß du im Laboratorium biſt, dann hätte ich mir den Umweg ſparen können,“ meinte Sjöberg, während er ſich Erik näherte;„haſt du denn ſo wichtige Arbeiten vor, daß du noch in ſpäter Abendſtunde hier hocken mußt?“ Erik erwiderte haſtig: Am Tage finde ich zu ſolchen Anterſuchungen keine Zeit, da müſſen ſchon die Abendſtunden herhalten. Heute war übrigens meine Arbeit von einem ſchönen Erfolg gekrönt.“ Er holte die Probiergläschen aus dem Schrank, in dem er ſie eingeſchloſſen hatte und meinte: „Es iſt ja häufig davon geſprochen worden, daß mein Vater kurz vor ſeinem Tode am Fuße des Stadjan nach abbauwürdigen Kupfererzlagern fahndete. Sein jähes Ableben machte dem Suchen ein Ende. Mich aber ließ der Gedanke nicht zur Ruhe kommen, daß der Vater wohl kaum aufs Geratewohl ſeine Unterſuchungen angeſtellt haben konnte, vielmehr mußte er zweifellos von dem Vor⸗ handenſein von Kupfererz überzeugt geweſen ſein. Nun ließ ich mir in aller Stille Geſteinsproben kom⸗ n men und habe ſte ſorgfältig unterſucht. Heute habe ich einwandfrei verhältnismäßig ſtarken Kupfergehalt feſt⸗ geſtellt, und die Probe war unſerem eigenen Grund und Boden entnommen.“ Bengt Sjöberg hatte anfangs mit geſenkten Lidern vor ſeinem jungen Teilhaber geſtanden, als intereſſierten ihn ſeine Mitteilungen nicht im mindeſten. Aber er war doch unmerklich zuſammengezuckt, als Erik vom Tode ſei⸗ nes Vaters ſprach. Bengt Sjöberg erſchauerte jedesmal, wenn er an jene traurige Tatſache erinnert wurde. Doch äußerlich blieb er vollkommen ruhig. Befreit atmete er auf, als Erik von dem freudigen Ergebnis ſeiner Anterſuchungen ſprach. Wenn es ſich um mehr als zufällige Einſprengungen han⸗ delte, dann konnte dieſer Fund von hoher Bedeutung für die Firma werden. Daß Erik an Ort und Stelle weiter prüfen würde, unterlag Sjöberg keinem Zweifel. Und ge⸗ rade jetzt war die günſtigſte Zeit für einen Aufenthalt in jener rauhen Gegend. Denn im Herbſt und Winter waren die Bergwege unpaſſierbar, die Unterſuchung des Bodens unmöglich. Mochte Erik doch reiſen! Für einige Monate konnte man ihn ganz gut entbehren. Der Betrieb lief ja wie am Schnürchen. War Erik abweſend, dann mußte die Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen ihm und den Brüdern Dahl⸗ gren verſchoben werden. So gewann er Zeit, auf neue Ausflüchte und Winkelzüge zu ſinnen, durch Rücklagen 15 re ſeinen eigenen Einfluß in der Firma zu tärken. Blitzgeſchwind zuckten dieſe Gedanken durch Sjöbergs Hirn. Begeiſtert reckte er die Arme: „Donnerwetter, Erik, das wäre freilich eine feine Sache, wenn wir auf unſerem Grund und Boden Kupfer fänden! Das iſt ein rarer Artikel, und die Yankees knöp⸗ fen uns dafür unverſchämtes Geld ab. Na, es verſteht ſich doch wohl am Rande, daß du ſo bald als möglich in jene ſchöne Gegend fährſt, um dich an Ort und Stelle zu über⸗ zeugen. was an der Geſchichte iſt. Habe ich es erraten?“ „Allerdings, Onkel Bengt, das war mein erſter Ge⸗ danke, als ich dieſes ſchöne Ergebnis erzielte.“ Für einen Augenblick ſtockte er. Heiß ſtieg es in ihm auf. Alles in ihm drängte: Warum willſt du zögern und dir nicht vor aller Welt das Anrecht auf Ingeborgs Hand und Herz zu ſichern? Du brauchſt dich doch mit deiner Liebe nicht zu verkriechen! Aber eine unerklärliche Scheu bedrückte ihn, daß er nicht gleich die rechten Worte fand, ſondern in ſeltſamer Verwirrung von allen möglichen Dingen redete, ohne doch ſeine Werbung vorzutragen. Bengt Sjöberg wurde hellhörig. Was hatte Erik eigentlich? Der war doch ſonſt nicht auf den Mund ge⸗ fallen! Und heute ſtellte er ſich wie ein kleiner Junge an, der ſich vor dem geſtrengen Lehrer herauslügen möchte. Unter geſenkten Lidern richtete er forſchende Blicke auf Erik, während das Mißtrauen in ihm ſtärker wurde. Daß hier irgend etwas nicht in Ordnung war, erkannte Sjöberg ohne weiteres. Erik ſcheute ſich das klar auszu⸗ ſprechen, was ihn anſcheinend ſchwer bedrückte. Wenn es ein Verdacht wäre, der auf irgendeine Weiſe in ihm ent⸗ ſtanden war? Bengt Sjöberg fühlte, wie er jäh die Farbe wechſelte, ſein Herz in ſtürmiſchen Schlägen pochte. Dann aber lachte er ſich im geheimen über ſeine Schwäche und Torheit aus. Wenn Erik wirklich etwas von den Ereigniſſen wüßte, die ihm verborgen bleiben muß⸗ ten, dann würde er ihm wohl kaum mit ſo großem Ver⸗ trauen entgegengekommen ſein. Nein, es handelte ſich ge⸗ wißz um rein perſönliche Dinge. Erik hatte allmählich ſeine Scheu überwunden, wenn auch die Erregung an allen Nervenſträngen riß. Entſchloſ⸗ ſen reckte er ſich auf. Jetzt konnte und wollte er nicht mehr zurück. Die Entſcheidung mußte fallen, dann konnte er Ingeborg noch immer vor ſeiner Abreiſe als verlobte Braut an ſein Herz ſchließen. „Onkel Bengt, gerade der Umſtand, daß ich bald für längere Zeit verreiſen muß, nötigt mich zum Reden. Ich nahe dir heute mit einer großen Bitte, von deren Erfül⸗ lung das Glück zweier Menſchen abhängt. Schon lange war mir Ingeborg eine liebe Schweſter. Jetzt iſt ſie mir viel mehr geworden: Inhalt und höchſtes Ziel meines Lebens. Wir lieben uns. Das gibt mir den Mut, dich um ihre Hand zu bitten. Es würde mich ſo ſehr freuen, wenn Ingeborg bei meiner Abreiſe meine liebe Braut wäre. Gib mir ein Recht dazu, und du machſt uns beide über die Maßen glücklich.“ Bengt Sjöberg hatte mit wachſendem Staunen dieſen Worten gelauſcht. Sein erſter Gedanke war: Anne hat alſo doch recht gehabt, als ſie mich auf dieſe Möglichkeit a machte, daß Erik meine Ingeborg liebhaben önnte. Und ich Narr erſchrak zwar erſt, lachte ſie dann aber aus. Und nicht im Traume ließ ich es mir einfallen, daß ihre Andeutungen und Vermutungen ſo ſchnell furchtbare Wahrheit werden könnten! Jetzt heißt es, ſich mit der Tat⸗ ſache abzufinden. Aber es graute ihm bei dem Gedanken, daß er ſich mit Erik in Auseinanderſetzungen wegen ſeiner Werbung ein⸗ laſſen mußte. Würde nicht jeder vernünftige Menſch eine Verlobung zwiſchen Ingeborg und Erik als die natürlichſte Sache von der Welt betrachten? Wurden auf dieſe Weiſe nicht alle Unklarheiten aus dem Wege geräumt, die wegen der Teilhaberſchaft beſtanden? Olaf Sjöberg, der idiotiſche Krüppel, kam ja als Erbe überhaupt nicht in Betracht. Ingeborg aber wurde die Frau des älteſten Dahlg cen. War das nicht eine wunder⸗ volle Löſung? Ja, wenn nichts zwiſchen den Dahlgrens und Sjöbergs ſtände! Dann freilich! Mit Freuden ſagte er zu Eriks Werben Ja und Amen. So aber darf es nicht ſein, daß Erik ſeine Ingeborg heiratet. Nie und nimmer! Und ihm fiel jetzt die unangenehme Aufgabe zu, irgend etwas zu erſinnen, um wenigſtens den Aufſchub der Verlobung be⸗ greiflich zu machen. Wie fing er das bloß an, ohne Erits Mißtrauen zu erwecken? Roman von Emil Frank Wilde Gedanken ſtürmten auf Bengt Sjöberg ein. ſchrille Stimmen riefen: Die Vergangenheit wird von ſelbſt wach! Mit unſicheren Schritten wankte er auf den Tiſch zu, umklammerte die Glasplatte mit beiden Händen und hielt ſich mühſam aufrecht. In ſiedenden Wirbeln raſte das Blut durch ſeinen Körper. Das Laboratorium ſchien mit ihm zu kreiſen. So ſchwer wie in dieſer Stunde war es ihm ſchon ſeit vielen Jahren nicht mehr ums Herz gewe⸗ ſen. Haha, da faſelte dieſer junge Menſch von ſeinem und Ingeborgs Glück! Zwei Herzen ſtrebten in heißer Liebe zu einander, die doch immer getrennt bleiben mußten. Und wenn auch ſonſt der Grundzug ſeines Weſens ſchranken⸗ loſe Selbſtſucht war: in dieſem Augenblick empfand er doch nichts als einen furchtbaren Schmerz über das Schick⸗ ſal ſeines geliebten Kindes, des einzigen Menſchen auf Erden, für den ſein Herz wärmer ſchlug. Aber gerade dar⸗ um, weil er Ingeborg ſo ſehr liebte, mußte er auf dieſe Werbung mit einem ſtarren, unabänderlichen Nein ant⸗ worten. Wie aber ſollte er dieſe Ablehnung begründen? Wenn die Menſchen erfuhren, daß er die Einwilligung zu dieſer Ehe verſagte, dann würde man ihn für närriſch halten. Die Menſchen! Was er ſchon nach ihnen fragte! Aber Ingeborg! Sie würde vor einem unlöslichen Rätſel ſtehen und nicht begreifen können, daß er ihr den Zugang zu einem Glück verſperrte, das ſie gewiß in den roſigſten Far⸗ ben ſich aus gemalt hatte. Heiſer klang ſeine Stimme, als er jetzt endlich zu reden anfing. Wie in einem Krampf ſuchte er nach Worten, ſtockte und ſtammelte, lallte wie ein Trunkener. Vergebens ballte er ſeine Willneskraft zuſammen. Diesmal li i ihn im Stich. it zu 9 Kopfſchüttelnd beobachtete Erik Dahlgren den Mann, der alle ſeine ſtolze Sicherheit verloren hatte, der ſeeliſch und körperlich ſchwer zu leiden ſchien. Was mochte ihm fehlen? War es denn nicht die natürlichſte Sache von der Welt, daß ſein Herz in Liebe zu Ingeborg entbrannt war? Gab es denn zwiſchen ihnen irgendein Hindernis, das ſie trennte? Bengt Sjöberg ſank ſtöhnend zuſammen und fuhr im⸗ mer wieder mit der zitternden Rechten über die glühende Stirn. Mühſam brachte er jetzt hervor: „Du ſtehſt, Erik, daß ich mich nicht wohl fühle. Ich weiß nicht, was das zu bedeuten hat. Aber ich bin im Augen⸗ blick nicht fähig, einen klaren Gedanken zu faſſen. Und eine ſo wichtige Sache will doch überlegt ſein. Es hat doch auch gar keine Eile. Ihr ſeid ja beide noch jung. Ingeborg muß beſtimmt noch einige Zeit warten, bevor ſie heratet. Ich kann ſie nicht entbehren. Jetzt noch nicht! Warte!“ Erik hörte aus allen dieſen Worten nur das Nein her⸗ aus. Eine Ahnung durchzuckte ihn: hier breiten ſich Schleier vor irgendein düſteres Geheimnis, das Onkel Bengt mir 47 105 nimmer preisgeben wird. Vergebens wäre es, eute um die Entſcheidung zu ringen. Mir bleibt nichts anderes übrig, als in Geduld zu warten. ö Eines aber wußte er: durch keine Gewalt der Erde ließ er ſich von Ingeborg trennen. Ihrer Liebe war er ſicher. Mit aller ihm innewohnenden Zähigkeit würde er ringen, bis ſie ſein Weib war. Dagmar Hjelmar hatte trotz ihrer Wunde die Nacht ſehr gut verbracht. So früh hatte ſie ſchon ſeit langer Zeit nicht mehr ihr Lager aufgeſucht. Ein frohes Lächeln um⸗ huſchte ihren Mund. Voll inniger Dankbarkeit dachte ſie an den Mann, der ſich ſo ritterlich ihrer angenommen hatte. Ob er wohl morgen nach ihr ſchauen würde? Wa⸗ rum denn nicht? Hatte er es ihr nicht verſprochen? Er ſah wahrhaftig nicht aus wie einer, der ohne zwingenden Grund wortbrüchig wird. Bald umfing ſie der Schlaf. Holde Träume umgaukelten ſie. Hand in Hand ging ſie mit Axel Dahlgren durch einen Garten, und ſie lachten und ſcherzten wie frohe Kinder. Doch dann war es plötzlich, als ſenkte eine düſtere Wolke ſich zwiſchen ihnen herab. Vergebens reckte ſie die Hände nach ihrem Begleiter. Immer wieder rief ſie ſeinen Na⸗ men. Er kam nicht.. Die Angſt umkrallte mit harten Fängen ihre Kehle. Sie wollte ſchreien und vermochte doch keinen Ton hervor⸗ zubringen. Mit aller Gewalt mühte ſie ſich, dem Ent⸗ ſchwundenen zu folgen. Aber ihre Füße ſchienen mit dem Erdboden verwachſen zu ſein. Da erwachte ſie und ſtrich ſich verwirrt über die Stirn. Welch törichter Traum! Ein Glück, daß es eben nur ein Traum war. Diesmal floh ſie der Schlaf beharrlich. Sie dachte an alle möglichen Dinge, an Tante Nora und ihre Reiſe. Doch immer wieder ſprangen ihre Gedanken in den Traum zu⸗ rück, bis ſie ſich ärgerlich eine verblendete Törin ſchalt. Am Morgen humpelte ſie mühſam durch das Zimmer. Wie froh war ſie, als ſie ihr beſcheidenes Frühmahl be⸗ reitet hatte und ſich zur Arbeit niederſetzen konnte. Ob Axel Dahlgren wohl kam? Ob er wohl auch an ſie dachte und ſich auf das Wiederſehen freute? Oder lachte er heimlich über die arme Stickerin, mit der er ein kleines Abenteuer erlebt hatte? Nein, er war nicht falſch. Vielleicht würde er ö „ el 5 ſie bal vergeſſen über den vornehmen und 8 Mädchen 5 denen er gewöhnlich verkehrte. Sie konnte es ihm nicht verdenken. Aber heute kam er beſtimmt. f Immer wieder flogen ihre Blicke 1 zu der alten Wand⸗ uhr. die heute gar ſo träge war. Selten waren ihr die N ſo langſam dahingegangen wie heute. Aber end⸗ . 1 Nun konnte es wohl nicht mehr 9 1„bis er kam! Immer größer wurde di a nung, mit der ſie ihn erwartete. 285 e (Fortſetzung folgt) Auf in Dub Sänger nuch 5 eine ga arten u unglaub aber da let zu bringt. Hände mit ein Dubour lums, Nera den deuen K Veit, un Bau aut J m bes he „Ebbe Vubenn neim S mit, un as wie b — 2 ink en. . dun den unden kaſte ſhien ar eg gewe⸗ n und Aebe Und inlen⸗ „ er hic auf g dar⸗ diese ant denn dieser en. Aber lehen N u Jat⸗ teden ten, bens b ſie unn, lich ihn der vor? s ſie in ende veiß gen⸗ eine uch muß 0 her⸗ feier nit es, ichts lieh her. gen, aht geit um⸗ ſie nen Ba- Et den len en det. lle de = le. or⸗ t⸗ enn ich 1 an och f. et. be⸗ ſie lte 5 Wüſtenſtädte mit Wolkenkratzern Dem langjährigen Berater des Königs Ibn Saud von Arabien, dem zum Mohammedaner ewordenen engliſchen Publiziſten M. St. John filby, iſt es im vorigen Jahr dank ſeiner Freundſchaft mit Ibn Saud gelungen, eine ſyſte⸗ matiſche Forſchungsreiſe durch das ſüdliche Ara⸗ bien durchzuführen, wie ſie vor ihm noch keinem anderen Europäer ermöglicht wurde. Auf die Geheimniſſe und Schönheiten des ſagenhaften 8 von Hadramaut, dem Lande der önigin von Saba, das heute noch einen„wei⸗ 4 Fleck“ auf unſeren Landkarten darſtellt, atte zuerſt wieder vor einigen Jahren der 2 deutſche Forſcher Hans Helfritz aufmerk⸗ am gemacht, der dort unter größten Schwierig⸗ keiten Wüſtenſtädte mit wolken⸗ . Häuſern und monu⸗ mentalen aläſten photographieren konnte. N Pfilby durchquerte nun mit einer Kamel⸗ und einer Autokarawane den geſamten arabi⸗ ſchen Kontinent von Mekkagen Süden bis Ma⸗ kalla, der Hauptſtadt Hadramauts. Auf dem NN beſuchte er, tauſend Umwege einſchla⸗ end, das Hinterland von Yemen, erreichte ſchliezlich über die hemenitiſche Hauptſtadt Sanaa die Note⸗Meer⸗Küſte und kehrte längs der Küſte zurück nach Dſchedda. Während dieſer langen Reiſe machte Pfilby zahlreiche archäolo⸗ giſche Entdeckungen, aber— und das iſt das eigentliche Ergebnis ſeiner Reiſe— er entdeckte auch die Urſache für den Untergang des blühen⸗ den Reiches der Königin von Sa a, durch den 1 Land in fruchtloſe Wüſte verwandelt wurde. Er entdeckte unweit der ehemaligen Haupt⸗ ſtadt der Königin von Saba eine ganze Reihe von Vulkanen und erſtarrte Lavamaſſen, die auf Eruptionen jüngeren Datums ſchließen ließen. Gleichzeitig ſtellte er feſt, daß die alte Haupt⸗ ſtadt, ſoweit ſie nicht begraben, offenbar durch Erdbeben zerſtört worden war. Pfilbys Schluß⸗ folgerung geht dahin, daß die hier vor zwei Ja bart n blühende Kultur untergegangen iſt durch Erdbeben, verbunden mit Neuaus⸗ brüchen erloſchener Vulkane, und daß der Unter⸗ gang 3 Epoche erfolgt, in der in Italien Herculaneum und Pompeji zerſtört wurden. Die Rückkehr Auf ſeinen Konzertreiſen hatte Händel auch in Dublin ein Konzert zu leiten, bei dem der Sänger Dubourg eine Arie mit einer„Kadenz nach Belieben“ ſingen mußte. Dubourg irrte eine ganze Weile in den verſchiedenſten Ton⸗ arten umher, verlor den Faden, kam zu den unglaublichſten Improviſationen, fand ſich aber dann doch wieder und begann, den Tril⸗ ler zu ſchlagen, der die Kadenz zum Abſchluß bringt. Händel begrüßte das glückliche Zurückfinden mit einem lauten„Willkommen zu Hauſe, Herr Dubourg!“— ſehr zur Erheiterung des Publi⸗ kums, das den Scherz wohl verſtanden hatte. Der Traubenmichel und der Ochs Dem Taubenmichel, der ſich gerade einen neuen Kuhſtall hat bauen laſſen, begegnet der Veit, und der hat gleich etwas an dem neuen Bau auszuſetzen: „J moinet, Michel, doi Stall, der ſott um ebbes höher ſei?!“ „Ebbes höher ſei? Was, Veit?“ fertigt der Taubenmichel den Einwand ab.„wenn i in meim Stall bin, iſcht noh a Schuhbreit über mir, un es gibt nirgend koa graiſſeren Ochs as wie i bin r ˙· tm r ę mmm r p Brigitte will ſich nicht verlieben/ Das Leben hat es Brigitte nicht leicht ge⸗ macht. Wenn man eine kranke Mutter ernähren muß, wird man hart gegen ſich ſelbſt. Man beißt die Zähne zuſammen und ſagt wohl mit einer leiſen Wehmut, wenn das Geſpräch darauf kommt:„Ich— mich verlieben? Ausgeſchloſſen l Sie muß unwillkürlich ihre Hand betrachten . und den Kalenderzettel des geſtrigen Tages. Beides gehört geheimnisvoll zuſammen. Geſtern war ſie nach langer Zeit einmal wieder aus⸗ gegangen. Friſch und fröhlich ſaß neben der Mutter Vetter Joachim. Sie hatten früher in ſeiner Studienzeit einander wohl mal geküßt— und es vergeſſen, weil das Leben ganz anders iſt als alle Träume. Wie ein großes Feſt hatte die Oper die bei⸗ den jungen Menſchen überſchüttet. Nachher wollte Joachim nicht Schlußmachen. Licht ſchim⸗ merte, feſtliche Men hen lachten. Unverſehens hatte der Vetter ihre Hand genommen und ſie an den Mund gedrückt. Mehr war nicht geſchehen. Prachtvoll ſah er aus in der Uniform. Brigitte ſpannte mechaniſch einen Bogen ein und tippte immer wieder den gleichen eigenſinnigen Satz: „Ich will mich nicht verlieben!“ Die Fernſprechglocke ſchrillte.„Muſch!“ ſagte Joachims Stimme,„du ſollſt als erſte mein Glück wiſſen! Ich bin zur Stabsordonnanz er⸗ nannt— ich bleibe hier! Ja, Muſch, nun aber mal ernſthaft: ich brauche derdammt ſchnell eine Frau und weiß keine beſſere, keine hübſchere, ine liebere als dich!“. Brigitte Halor mußte alle Kraft zuſammen⸗ nehmen, um den Hörer zu halten. Das Glück— toſte es in ihr. Kann ein einzelner Menſch es er⸗ tragen? „Es iſt mein heiligſter Ernſt, Mädel! ver⸗ cherte er mit jungenhafter Heftigkeit.„Ich kann och nicht ewig Junggeſelle bleiben] Aber ehe meine Beförderung ſicher war, durfte ich mir Von Walter Perſich keine Hoffnungen machen... Ich muß dich ſo⸗ fort ehen!“, ſagte er keck, als hätte er ſchon ihr „Ja“,„ſonſt glaube ich meinem Glück nicht— denn dies iſt eigentlich eine etwas unförmliche Verlobung!“ Der Chef und der Prokuriſt blickten erſtaunt auf, als Brigitte Halor mit heißem Geſicht her⸗ 8 ob ſie ausnahmsweiſe fortgehen ür fe. „Was iſt geſchehen? Hoffentlich nichts Schlim⸗ mes?“— „Ich— ich— habe mich verlobt?“ ge⸗ wf 2 i ch ch 9 Ueber ihren nüchternen Briefen mußten die beiden Herren lachen. „Gehen Sie nur, Fräulein Halor— und von engem Herzen Glück!“ Brigitte ſtürzte, rief ein paar Worte durch S und nahm Hut und Mantel. Serhſt der Fahrſtuhl fuhr ihr nicht ſchnell ge⸗ nug. Sie ſprang die Treppen hinunter und dem vor] der Portierloge wartenden jungen Offizier 3 den Hals. e Augenblick trat der Prokuriſt Pellerthaus dem Privatkontor in das Vorder⸗ zimmer. Er ſah die verlaſſene Schreibmaſchine und Orrin einen eingeſpanten Bogen: Ich will mich micht verlieben! Schnell drehte er den Bogen heraus, denn durch dee andere Tür trat gerade Fräulein Kraſ⸗ ſen ein.] Sie brauchte dieſes Gelöbnis nicht dem ganzen Büro unter die Naſe zu halten. Er ſchob es in ſeüne Nocktaſche. Dort wird es wohl ewig bleiben, denn erſtens trägt Pellert ſeine Röcke ſtets zwanzig Jahre und zweitens iſt er unver⸗ änderlichen 99 Nur auf das ſtille Fräu⸗ lein Halor hatte er noch gehofft——— Und Fräulein Halor beſaß, wie man ſah, keine Prin⸗ zipien, kam alſo auch als Frau für ihn nicht mehr in Füge.———— Der Türmer von St. Martin 7. Skizze von Karl Kurt Ziegler Der Turm zu St. Martin ſteht irgendwo in einem mittelgroßen Städtchen im Württember⸗ giſchen, wo des Neckars eilige Waſſer ſich an lieblich beſonnten Weinberge vorbeidrängen. Es iſt ein alter, viele Meter hoher Turm, der einſtmals der Kirche zu Sankt Martin zuge⸗ hört. Doch die war in den Bauernſtürmen des Mittelalters in Flammen aufgegangen und ſpäter an anderer, ſicherer Stelle aufgebaut worden. Nur den Glockenturm, der Feuer, Sturm und Wetter unerſchütterlich ſtandgehal⸗ ten, ließ man beſtehen und beſtimmte ihn zum Hüter für die winzigen Häuslein, die ſich im Kreiſe ringsum in ſeinen Schutz ſchmiegten. Von Peter Waiblinger wollte ich erzählen, dem letzten Türmer zu St. Martin. Türmer ſind meiſt wunderliche Menſchen. Sie ſehen alles Leben und Sein mit anderen Augen an, weil es tief unter ihnen kreiſt und ſeinen Weg geht. Von ihrem Hochſitz aus iſt auch der bedeutendſte und größte Zeitgenoſſe ein winzig 3 der Beachtung kaum wert. Auch Peter Waiblinger war ſolch ein Wunder⸗ licher. Er hatte des Lebens vielgeſichtige Ge⸗ ſtalt in allen Phaſen ſchon erlebt und mit dem alles zwingenden Schickſal gekämpft, war Stu⸗ fen hinauf⸗ und hinabgeſchritten, und endlich nach langer Fahrt durch des Daſeins Licht und Schatten Türmer zu St. Martin geworden. Mit dem Wenigen, was er beſaß, hatte er ſich die Türmersſtuhe behaglich eingerichtet, hatte Bilder an die Wände gehängt und den Käfig mit ſeinen Waldvögeln aufgebaut, hatte Tiſch, Schrank und Bett und was ſonſt alles zu einem Haushalt gehört, dem die ſorgende Hand der Frau genommen, fein ſorglich aufgeſtellt und ſich ſo ein gemütliches Heim geſchaffen. Tagsüber beſuchten ihn die Fremden der Stadt, denen er von hier oben aus all die Sehenswürdigkeiten nah und fern erklärte, ihnen Anſichtskarten und Andenken verkaufte Das kommende deutſche Volksepos Dichtung als Volksdienſt— Von Hans Hermann Wilhelm Je ſchneller dem Nationalſozialismus ſeine große und für das deutſche Schickſal entſcheidende ieſchichtliche Sendung gelingt, die unverrückbare Sue für das deutſche Geſamtleben der ukunft zu legen und damit das ewige, im letz⸗ ten Grunde kragiſche deutſche Werden in ein feſtes Sein zu verwandeln, um ſo eher wird für die deutſche Epik ihre große und eigentlich klaſ⸗ ſiſche Zeit anbrechen. Die bisher größte epiſche Leiſtung innerhalb des dichteriſchen Raumes der Deutſchen iſt, ge⸗ mäß dem dynamiſchen Weſen der vorherrſchen⸗ den nordiſchen Raſſenſeele, der Bildungs⸗ oder Entwicklungsroman. Von Wolframs„Parzival“ bis zu dem genialen„Simpliciſſimus“ des im⸗ mer noch nicht genügend gewürdigten und in das Bewußtſein des deutſchen Volkes 1 Grimmelshauſen, von„Wilhelm Meiſter“ bis um„Grünen Heinrich“ haben die Deutſchen eine eihe von epiſchen Gebilden dieſer Art hervor⸗ gebracht, die en in der Weltliteratur nicht haben. Jene Gebiete der Epik hingegen, die nicht ein dynamiſches, ſondern ſtatiſches Lebens⸗ verhältnis zur Vorausſetzung haben, ſind von ihnen wenig gepflegt oder ganz vernachläſſigt worden. Dem in den angelſächſiſchen Länder, in Rußland und Frankreich zur höchſten Ausbil⸗ dung gelangten ſellſchaftsroman zum Beiſpiel haben die Deutſchen faſt nichts ebenbürtiges zur Seite zu ſtellen.. Wenn man— mit dem Lächeln, das ſich gegenüber dieſen Bemühungen allein gezienkt, das Treiben gewiſſer Literaten verfolgt, die urs mit allen Mitteln noch immer die Produkte ſpätbürgerlicher Romankunſt als die Epik unſe⸗ rer Zeit aufdrängen möchten, könnte man aller⸗ dings meinen, daß wir, mit anderen Worten, nunmehr Bürger⸗, Bauern⸗ und Arbeiter romane in der Art der weltanſchauungsloſen indifferen⸗ ten Erzählkunſt des 19. Jahrhunderts zu ſchrei⸗ ben hätten, obwohl es doch gerade die unermeß⸗ liche und heute noch unüberſehbare Aufgabe des Vationallozialismus iſt. die alten Schichten und Volkstiefen wiedergeborenes, äußerlich einheit⸗ liches und innerlich durch eine neue elt⸗ anſchauung zuſammengeſchloſſenes Volk zu ſchaffen. Nein! Wenn es die gewaltige und bahn⸗ brechende Tat der Deutſchen im 20. Jahrhundert iſt, entgegen allen Untergangsthedrien ſeiner Intellektuellen das Volk in ſeiner ewigen e und ſeinem unerſchütterten Zu⸗ unftsbegehren wieder in den Mittelpunkt des eſamten ſtaatlichen und kulturellen Lebens ge⸗ ſtellt zu haben, ſo kann der 174 7 Ausdruck des neuen Reiches nur der Vollsroman ſein, der aus den einzelnen Ständen oder Stämmen hervorwachſen mag, deſſen hauptſächliches Kenn⸗ zeichen aber die Ueberwindung der alten Zer⸗ 1 und die Zurückführung der deutſchen annigfaltigkeit zur völkiſchen Einheit iſt. Die Stände und die einzelnen Schichten ſind in die⸗ ſem neuen Epos wieder in den Urarund des deutſchen Lebens, in das„Volt“ eingebettet. Aus dieſem Urtum aber ſoll es ſo ſtark und ge⸗ waltig, ſo umfaſſend und himmelſprengend em⸗ porwachſen, wie es nur deulſche Kunſt als eigent⸗ lich wachſende und ewig neu werdende Kunſt vermag. Gegenüber dieſem neu zu ſchaffenden Totali⸗ tätsroman konnte der ae Roman nur noch jenen kleinen Ausſchnitt vom Leben bieten, den der Bürger ſah oder ſehen wollte,— genau ſo wie die bürgerliche Moral das allein aus der flutenden Fülle des Lebens als mora⸗ liſch ſanktionierte, was für die ga Stände einzuſchmelzen und ein aus den ge und das Fortkommen des Bürgers günſtig war. Weil er der Grauſamkeit und Herrlichkeit des Daſeins nicht mehr ins Geſicht zu blicken wagte, jener unverletzlichen Ganzheit des Lebens alſo, aus Her allein eine vollgültige Sittlichkeit er⸗ wachſen kann, ſo verengerte ſich der Lebensraum des Bürgers immer mehr. Das Ende des bürger⸗ lige Nomans war ſcheue Ichflucht und gründ⸗ lichſte, allergründlichſte Zerſetzung des kleinen Lebens. das dem Ibätbürgerlichen Artiſtentum und ſie eintragen ließ ins Turmbuch. In der Nacht verſah er ſeinen Dienſt als Turmwäch⸗ ter, der mit dem Horn die Stunden auszu⸗ blaſen und zugleich. zu halten hatte. So gingen Jahre dahin und Peter Waiblinger wan grau und alt geworden. An einem ſtillen Wintertage, als ſich die Sonne in dem glitzernden Weiß der Landſchaft ſpiegelte, kam der Ratsdiener des Magiſtrats durch den Schnee geſtapft. Sein rotes Schnupf⸗ tüchlein leuchtete vie ſeine luſtige und wein⸗ ſelige Kugelnaſe ühon von weitem auf. Der Türmer, der eben ſeinen Umgang machte, rief ihm aus der Höhe vergnüglich herab:„Na, Weigerl, alter Freund, was führt dich denn in unſere Einſamkeit!“„Zu dir will ich!“ ant⸗ wortete der Graubant und deutete mit dem Zeigefinger zur Turmiſpitze. „Den Tag muß ich mir aber rot anſtreichen im Kalender. Ratsdzener Weigerl auf dem Martinsturm...“ laahte der Alte. Mit(ge⸗ klirr raſſelte die eiſerne Kette herab, Weigerl öffnete die Türe und ſtheg ächzend und ſchnau⸗ fend die winkligen Stuſten und Treppen nach oben, wo ihn ſchon der Türmer erwartete. „Kruzitürken!“ wettente der Ankömmling. „Iſt ja eine Schinderei, da herauf. Sei froh, daß du hinunterkommſt!“ 5 „Hinunterkommſt?? Was ſoll'n das heißen, du?“ „Schluß is mit deiner ſtrmherrlichkeit! Da lies!!“ Weigerl hatte aus ſeiner Bruſttaſche einen Brief gekramt und gab ihn etwas ver⸗ legen dem Türmer, der mit zitternden Fingern das Schreiben des Rates dzer Stadt aufbrach, dann ſeine Brille umſtändlich aufſetzte und langſam die Worte entziffertz. Der alte Rats⸗ diener ſah, wie das Blatt iii den zerarbeite⸗ ten Händen bebte, ſah die Erregung, die den anderen erfaßt hatte, und zog ſchließlich, um ſeine eigene Unruhe zu verbergen, ſeine Etwas zum Lachen Der Friſeur:„Sind Sie ſchon früher einmal hier geweſen?“ 3 „Ja, vor einem Monat ungefähr. „Verſtehe ich nicht: ich kann mich ſo chwer an Ihr Geſicht erinnern.“ 0„Das iſt auch ſchön verheilt inzwiſchen.“ 4. Wie fragen die Mädchen? Zwiſchen 17 und 22 Jahren fragen ſie: Wie iſt er? Zwiſchen 22 und 30 Jahren fragen ſie: Was iſt er? Und nach 30 Jahren fragen ſie: Wo iſt er? 8 Schabernack hat im Gedränge der U⸗Bahn einer Dame auf den Fuß getreten. „Sie ham ooch keene Büldung“, ſagt die Dame empört. „Wieſo?“ will Schabernack wiſſen. „Ein gebildeter Menſch ſagt doch wenig⸗ ſtens Hoppla, wenn er jemand auf'n Fuß jetreten hat.“(Koralle.) — Schnupftabaksdoſe, um ſich ganz der Zeremonie a 57 zu widmen, Plötzlich ſtand Peter Waiblinger vor ihm mit unſteten Blicken und aſtigen Bewegungen. a 1 5 weißt, was die von mir wollen?“ pol⸗ terte ſeine Stimme „Nimms nicht ſo ſchwer!“ ſuchte Weigerl zu beruhigen. 8. „Nimms nicht ſo ſchwer— nimms nicht ſo ſchwer! Du haſt gut reden! Ja, wißt ihr denn überhaupt, was ihr von mir verlangt da drun⸗ ten? Baufällig ſoll mein Turm ſein, mein guter, alter Turm, der ein paar hundert Jahre Sturm und Wetter getroßt hat, der ſoll mit einem Male baufällig ſein? Das hat wohl das junge Bürſchlein mit der ſchwarzen Brille neu⸗ lich ausſpiontert? Baufällig? Da muß ich ja lachen!“ Und Peter Waiblinger lachte, daß es dröhnte und das krampfhafte Gepolter— aus der Tiefe widerhallte. Ein Huſtenanfa unterbrach ihn, daß er ſich ſchwer atmend ſetzen und beruhigen myoßte. Dann ſagte er ergebe i: „Alſo gut, wenn d der Wunſch des hohen Ra⸗ tes iſt, dann ſollen künftig die Fremden drun⸗ ten bleiben. Aber mich ſollens hier oben in Frieden laſſen. Ich bleib auf meinem Turml! So, das kannſt ſagen drunten den hochwohl⸗ löblichen Herrn, verſtehſt!“ „Aber du kannſt dich doch net widerſetzen, Waiblinger! Es iſt nun mal beſchloſſene Sach! Sei doch vernünftig! Oder ſollens die die Po⸗ lizei heraufſchicken? Willſt mit einem ſolchen Schauſpiel drunten einziehen in der Stadt?“ „Ah geh, 27 Jahre ſitz' ich jetzt hier oben in meiner Türmerſtube. 27 Jahre, weißt, was das heißt. Und nur weils einem, der gerade nichts anderes zu tun hatte, eingefallen iſt, ſoll ich jetzt von meinem Turm herab. Nein, das kann keiner von mir verlangen, keiner, Weigerl, keiner.“ Der Alte war in ſeinen hohen Lehnſtuhl zu⸗ rückgefallen und hatte die Augen geſchloſſen. Zu viel Unfaßbares war auf ihn eingeſtürmt. Erſchöpft war ſein Haupt nach vorn gefallen. Ex war eingeſchlafen Als Weigerl das ſah, ſchlich er ſich ſtill und behutſam davon, froh, einer weiteren Auseinanderſetzung ledig zu ſein. Peter Waiblinger, der Türmer von St. Martin, iſt nicht von ſeinem Turm herabge⸗ ſtiegen. Als einige Tage ſpäter die Herren vom Amt ſelbſt nach dem Rechten ſehen wollten, mußten ſie gewaltſam die Pforte erbrechen. In der Turmſtube fanden ſie ihn— fried⸗ lich im Lehnſtuhl ſitzend, ſo wie ihn der Rats⸗ diener verlaſſen— mit erſtarrten Gliedern noch zugänglich war. Daß auf immer mehr ver⸗ engertem Lebensgebiet noch hier und da künſtle⸗ riſche Höchſtleiſtungen gelangen, iſtſ nie und nim⸗ mer eine ausreichende Gegenleiſtun g dafür, daß die Totalität des Daſeins zerſtörtz, die heilige e des Lebens vergewaltigt, die Seele des Menſchen intellektualiſiert und pf ſchologiſiert, mit einem Wort entgöttlicht wurde. Pfſycholo⸗ giſche Ichſüchtigkeit und Artismus iin Kleinen, um den Mangel an großem Leben und bedeuten⸗ dem Gehalt zu verdecken, ſind die unthügeriſchen Kennzeichen einer auch heute noch zähll'bendigen, aber dem Untergang geweihten Roma kunſt. „Träger der neuen Dichtung ſind Sänger und Dichter, die durch Dienſt im organiſchen Volks⸗ aufbau ihre Volks⸗ und N bewei⸗ en und von innen her ein Lebenswelrk ſchaf⸗ en, in ſeinem organiſchen Aufbau dem Aufbau des neuen Staates verwandt, in dem es keine iſolierten„Probleme“, kein klaſſenkämpariſches Schwarz⸗Weiß, keine ſubſtanzloſen Litevatur⸗ übungen und keinen egozentriſchen literaniſchen Selbſtgenuß mehr gibt, ſondern die Dichtung Volksdienſt und bächſte Menſchheitsverklärung iſt durch Menſchen, Geſtalten, Helden, Bilder und Symbole, die aus der Fülle und dem gutes Daſeins im Kampf mit den Dunkelmächten) ſo hoch emporgedichtet werden, daß die Menſchheit unter der Führung des eigentlich reforma⸗ toriſchen Volkes unter ihnen den Schritt in eine neue Epoche höchſter und eigengewachſener Volkskulturen wagen darf. Auf das kommende Volksepos angewandt, be⸗ deutet dies daß„Blut und Boden“ niemals zum ſelbſtgenügſamen Schlagwort entarten darf, wenn es nicht dasſelbe Schickſal erleiden ſoll wie das einſt allmächtige Modewort„Milieu“ in dem immer noch nicht ſterben könnenden Zeit⸗ alter des Naturalismus. Genau dort, wo das Schlagwort aufhört, beginnt die Kunſt! Blut und Boden ſind daher pur die ſelbſtverſtänd⸗ lichen elementaren Vorausſetzungen einer Wie⸗ dergeburt der deutſchen Kunſt. Hier muß ſo nach⸗ drücklich wie möglich geſagt werden, daß auch die Zeit des teils naturaliſtiſch platten, teils ſüßlich verkitſchten und„romantiſch“ verfälſchten Dorf⸗ und Heimatromanes genau ſo endgültig abgelau⸗ it wie- das bürnerliche Ait ter. bellen . ⁵ AAA. y Halbheit und innerer Unwahrheit er ſeine Ent⸗ ſtehung verdankt. Die Heimaddichtung war im ziviliſatoriſchen Zeitalter das ſtärkſte Bollwerk oben die fort⸗ ſchreitende Zerſetzung und Auf öſung unſeres völkiſchen Lebens. Heimat— ihre Erhaltung und Wiedergewinnung iſt und bleibt eine der ganz großen Aufgaben der Deutſchen, da ſie ohne Heimat nicht lebensfähig ſind. Ohne Heimat⸗ gefühl und Bodenſtändigkeit iſt daher auch keine Kunſt im Dritten Reich möglich, aber ſie muß, wie jede große Kunſt, aus dem Natürlich⸗Zeit⸗ bedingten in die Regionen zeitloſer Größe er⸗ hoben werden. Die irklichkeit des deutſchen Landes mit dichteriſchen Mitteln zu bewältigen, ſollte Gegenſtand eines großen, umfaſſenden Lanoſchaftsepos ſein, das Zuſammenſchau, ele⸗ mentare Fülle und lebendigen Reichtum, Viel⸗ heit aus neu gewonnener Einheit wieder bringt, nachdem ein Jahrhundert auseinanderriß, trennte, was zuſammengehörte, und die Urtüm⸗ lichkeit zerſtörte. Aus der endlich wiedergefundenen Heimat von Blut und Boden wird die kommende Volks⸗ dichtung und mit ihr der große deutſche Volks⸗ roman, den die Skandinavier und Ruſſen, die Engländer und Franzoſen in ihrer Weiſe bereits beſitzen, rauſchend in das Groß⸗ und Gemein⸗ deutſche emporwachſen, weil es ohne dieſe höchſte Steigerung in Zukunft keinen Begriff des Deutſchtums mehr geben darf. Iſt er als Stam⸗ mes⸗, Heimat⸗ oder Standes roman angelegt, ſo wird er zu gleicher Zeit zum umfaſſenden und allgemein gültigen Weltbild ausgeſtaltet wer⸗ den müſſen, ſoll er den niemals höher als heute zu ſtellenden Anforderungen gerecht werden. Be⸗ wegt er ſich auf den Bahnen Wolframs, Grim⸗ melshauſens, Goethes und Kellers weiter, ſo muß er aus den flachen Niederungen ſpätbürger⸗ lichen Epigonentums zu neuen Gipfeln empor⸗ geriſſen werden, um das Werk der Großen aus unſeren Lebensinhalten und mit unſeren neu gewonnenen dichteriſchen Mitteln zu vollenden. In der Türkei gibt es 6241 Hundert⸗ jährige. Unter dieſen ſind 3885 Frauen. . — — — — Bunke Tageschronik heſſiſches Trachlenfeſt in Berlin Zu einem Trachtenfeſt der heſſiſchen Heimat atten ſich die Landsmannſchaften der Heſſen und Kurheſſen in Berlin vereinigt. Faſt alle heſſiſchen Trachten waren vertreten. Da ſah man die ſchönen Trachten Marburger Gegend, Trachten aus Oberheſſen und aus dem Odenwald. Die Vorſitzenden der beiden Landsmannſchaften, Dr. Knoth und Rechtsanwalt Hans Mahr erinnerten in ihren Anſprachen an die Pflege der alten Hei⸗ matbräuche, an denen gerade das Heſſenland ſo reich iſt. In dem mit heſſiſchen Stadtwap⸗ der Schwalm, der pen und Reichsfahnen geſchmückten Bürger⸗ ſaal des Friedenauer Rathauſes tummelte man ſich fröhlich umher in bunten Reigen und zeigte mit den Erntetänzen aus der Schwalm . für die Berliner ungewohntes i diebſtähle im öchlacht⸗ und Biehhof 18 Perſonen verhaftet Frankfurt a. M. Die Kriminalpolizei hatte in Erfahrung gebracht, daß Angeſtellte des Schlacht. und Viehhofes Freibankfleiſch, Fett und Teile von kranken Tieren, die zur Vernich⸗ tung beſtimmt waren, widerrechtlich an ſich ge⸗ bracht und an Metzger verkauft hatten. Wegen dieſer Diebſtähle und damit zuſammenhängen⸗ der Hehlerei wurden bis jetzt 18 Perſonen in Unterſuchungshaft genommen. Elefanken-Freianlage in Frankfurk Auch das Nashorn nicht mehr hinter Gittern Während der Wintermonate ſind im Frank⸗ jurter Zoo die Bauarbeiten an der neuen Freianlage für die Elefanten ſoweit gefördert worden, daß ſchon bald die neue Anlage in Betrieb genommen werden kann. Das ganze Gelände und das Elefantenhaus iſt eee umgeſtaltet worden. Die mächtigen Holz⸗ un Stahlgitter, die früher den Weg um das Außengelände ſäumten, ſind beſeitigt. An das Elefantenhaus ſchließt ſich in einem ha lbkreis⸗ förmigen Bogen ein großes Freigelände an, auf dem die Tiere ſich aufhalten. Beſucher und Tiere ſind lediglich durch einen zwei Meter breiten und zwei Meter tiefen Graben ge⸗ trennt, deſſen ſenkrechte Wände in Beton aus⸗ geführt ſind. Der Beſucher kann ſo die Tiere viel beſſer beobachten als es früher der Fall war. Auf der Südſeite des Elefantenhauſes hat man auch eine neue Freianlage für das Nas⸗ horn geſchaffen, das bald Geſellſchaft durch ein weiteres Tier dieſer Gattung bekommen ſoll. In unmittelbarer Nähe des Elefantenhauſes werden jetzt die neuen großen Käfige für die Rauboögel gebaut. Bisher hatten dieſe Tiere nur eine geringe Flugmöglichkeit. Durch Er⸗ weiterung des Hauptkäfigs und Vergrößerung der Nebenkäfige etwa auf das Doppelte wird für dieſe Tiere eine Anlage geſchaffen, die ihnen die Entfaltung ihrer natürlichen Kräfte beſſer ermöglicht. Funde aus der Römer⸗ und Steinzeit. Kirchheimbolanden. Bei Arbeiten in der Gemarkung Kirchheimbolanden wurden Reſte von Dachziegeln und Tongefäßen gefunden, die auf eine römiſche Siedlung ſchließen laſſen, die ſich etwa im 2. bis 3. Jahrhundert nach Chri⸗ ſtus an der Fundſtelle befunden haben muß. Weiter wurden Steinwerkzeuge und Tongefäße aus der jüngeren Steinzeit gefunden. Das Hei⸗ matmuſeum Kirchheimbolanden hat die Abſicht, zuſammen mit dem Siſtoriſchen Muſeum der Pfalz an der Fundſtelle weitere Grabungen durchzuführen. Iwei Ehepaare verlehl OL. Pforzheim. Auf der Fahrt von Karls⸗ ruhe hierher überſchlug ſich in der Abend⸗ dunkelheit am weſtlichen Ausgang von Klein⸗ ſteinbach ein Kraftwagen. Durch die Lichter eines entgegenkommenden Eiſenbahnzuges— Ehemalige Kriegsgefangene ſtellen aus Silberſpiegelinduſtrie in Sibirien.— Zeugen des verzweifelten Kampfes gegen die Einſamkeit. Berlin, 10. Febr. Ein Muſeum von Arbeiten deutſcher Soldaten in Kriegsgefangenſchaft hat die Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener in Berlin geſchaf fen. Dieſe Ausſtellung vermittelt einen tiefen Eindruck von dem eintönigen, zermürbenden Le⸗ ben, das nahezu eine Million deutſcher Soldaten jahrelang in den Gefangenenlagern erdulden mußte. Es war ſchon nach dem Waffenſtillſtand im November 1918. Aber noch immer arbeitete in der Nähe von Verdun eine Gruppe deut⸗ ſcher Kriegsgefangener unter der Bewachung franzöſiſcher Bajonette. Es iſt für ſie noch nicht abzuſehen, wann das jahrelange Elend ein Ende nehmen wird. Nur geduldiges Aus⸗ harren kann ihnen nach menſchlichem Ermeſſen ſchließlich die Erlöſung bringen: Rückkehr in die geliebte Heimat 1 Nein, nicht ausharren! Niemals! Einem aus der Gruppe gelingt es, bei Nacht und Ne⸗ bel den Kordon der Wachpoſten zu durchbre⸗ chen. In ſieben tollkühnen Nachtmärſchen flüchtet er durch unbekanntes feindliches Land bis an die luxemburgiſche Grenze und von dort in die Heimat zurück. Dieſe Flucht iſt ein ſtändiger Irrweg. Der Flüchtling iſt ſtändig in Gefahr, im Dunkeln Menſchen in die Arme zu laufen und ſich zu verraten. Er darf nicht nach dem Weg fra⸗ gen— er braucht aber auch nicht zu fragen. Denn ein kompaßähnliches kleines Ding, das er ſich noch im Gefangenenlager in aller Heim⸗ lichkeit zurechtgebaſtelt hat, weiſt ihm ſicher den Weg nach Oſten, der Heimat entgegen. Ein Stück Federſtahl nur, mehr nicht, das er in knappen unbeobachteten Augenblik⸗ ken glühte, um es durchlöchern und aufſpießen die Straße verläuft an der Bahnlinie— war der Fahrzeuglenker ge⸗ täuſcht worden und von der Straße abgeraten. Der Wagen überſchlug ſich und ein in den jener Stelle neben 40er Jahren ſtehendes Ehepaar erlitt ſchwere Verletzungen. Der Mann iſt heute noch, fünf Tage nach dem Unfall, ohne Bewußtſein. Er hat einen ſchweren lebensgefährlichen Schädel⸗ bruch davongetragen. Der Frau, die ebenfalls Kopfverletzungen erlitt, geht es entſprechend gut. Das zweite Ehepaar kam mit leichteren Verletzungen davon. Seltene Hundetreue Immenſtadt. Der Sägewerksbeſitzer Keßler in Scheidegg(Allgäu) hatte kürzlich ſeinen Jagdhund nach dem Schwarzwald verkauft. Das Tier wurde in einer Kiſte per Bahn dorthin geſandt. Vor einigen Tagen iſt nun der Hund zur größten Ueberraſchung ſeines früheren Herrn zurückgekehrt. Man muf ſich wundern, wie das Tier die etwa 400 km lange Strecke zu ſeinem bisherigen Beſitzer zurück⸗ fand. Zwei Deviſenſchieber verhaftet Os. Friedrichshafen. Der 41 Jahre alte ſchweizeriſche Staatsangehörige Ludw. Nörpel, Geſchäftsführer einer Friedrichshafener Fir⸗ ma' ſowie der 32 Jahre alte Franz Wilhelm Hehlinger wurden wegen größerer Deviſen⸗ Blick in den Das keimende Leben erkölel LPD. Frankfurt a. M. Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit verhandelte das Schöffengericht gegen drei Männer und eine ledige Angeklagt⸗ wegen Abtreibung bzw. Beihilfe und Be. günſtigung. Die ſchwanger gewordene Be⸗ ſchuldigte, die ihren Zuſtand ihren Eltern ver⸗ heimlichen wollte, war durch Vermittlung des einen Mitangeklagten an den 35jährigen Ferdinand Staudt gekommen, der ſich zu Eingriffen herbeiließ und fünfzig Mark hierfür bekam. Das Geld gab der Liebhaber der An⸗ geklagten, der zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt wurde. St. wurde zu einem Jahr und acht Monaten Gefängnis verurteilt, die Angeklagte erhielt einen Monat Gefängnis Der vierte Angeklagte kam mit 150 Mark Geld⸗ ſtrafe davon. Verlloſe Ringe leicht vergolbel LPD. Hanau. Mit einem eigenartigen Be⸗ trugsverſuch hatte ſich das Hanauer Schöffen⸗ gericht zu befaſſen. Der Sajährige Georg Reußwig in Hanau hatte ſeinen erlernten Beruf als Goldſchmied dazu benutzt, zwei an ſich wertloſe Ringe leicht zu vergolden und mit dem Wertſtempel zu verſehen. Dieſe Ringe verſuchte er bei der Landesleihbank zu verſetzen. doch wurde dort der Betrugsverſuch erkannt und vereitelt. Das Gericht erkannte egen den vorbeſtraften Angeklagten auf vier Monate Gefängnis und auf Berufsverbot für zwei Jahre. Nach Begehung einer früheren Straf⸗ tat war er bereits mit einem Berufsverbot bedacht worden, das damals im Gnadenwege aufgehoben worden war. Jiſcher wegen Tierquälerei beſtrafl Rüdesheim(Rhein). Im November 1937 ließ der Pächter der Fiſcherei im Rüdesheimer Hafen, ein Mann aus Hirzenach am Rhein, den Hafen 1 Ex hatte dabei einen guten Fang, ſodaß der Abtransport der Fiſche nicht ſo verlief, wie es das Geſetz fordert. Die Fiſche wurden in Körbe geſchüttet und mit einem Laſtkraftwagen nach Hirzenach gebracht. Richtig wäre es geweſen, wenn die Fiſche, be⸗ vor ſie in die Körbe kamen, getötet worden wären. Dies geſchah aber nicht, da der Päch⸗ ter nicht genügend Arbeitskräfte oerfügbar hatte, weil er mit einem ſo großen Fiſ zug nicht rechnete. Ein Beamter der Rheinpolizei ſtellte feſt, daß etwa 12 Körbe mit lebenden zu können. Durch Reiben an Magnetſtahl wurde es magnetiſch. Dieſes kleine Ding, mit dem der Gefangene von Verdun der Heimat entgegenfloh, iſt ſym⸗ bolhaft für das Schickſal der Million deut⸗ ſcher Soldaten, die in Kriegsgefangenſchaft ge⸗ rieten. Heute liegt dieſer Fluchtkompaß von Verdun mit vielen anderen Dingen zuſammen in dem Muſeum der Kriegsgefangenen, das ſpäteren Generationen einmal ein wahrhaftes Zeugnis der Not der Kriegsgefangenen ſein ſoll,. Echter und unmittelbarer, als Bücher es darzuſtellen vermögen. Ein Raſiermeſſer liegt da, etwas ſelt⸗ ſam anzuſehen, aber anſcheinend doch nichts anderes als ein gewöhnliches Raſiermeſſer.. „Es wurde in einem ſibiriſchen Lager zurecht⸗ geſchmiedet— und zwar mit ganz primitiven Werkzeugen aus einer alten Korſett⸗ ſtange“, wird einem mit nüchternen Worten erklärt. Und dieſes Korſettſtangen-Raſiermeſ⸗ ſer hat geholfen, deutſchen Kriegsgefangenen in der unermeßlichen Eintönigkeit ihrer abge⸗ ſchloſſenen Welt hinter Stacheldraht wenig⸗ ſtens ein einigermaßen menſchenwürdiges Aeußeres zu wahren. Weiter eine Violine, die kaum als ſolche zu erkennen iſt, denn Form und Holz wirken unanſehnlich. Ein kriegsgefangener deutſcher Arbeiter eines ſüdfranzöſiſchen Bergwerkes hat ſie in monatelanger, unendlich geduldiger Arbeit zuſammengebaſtelt. Ein Taſchenmeſſer, das auf dunklen Schleichwegen in ſeine Hände gelangt war und dem die Spitze fehlte, ſowie einige unbeachtete Kiſtenbretter waren ſein Ar⸗ beitszeug. Bei einem Grubenunglück gelang es ihm dann, unter den Trümmern ein Stück 2 e e ee r 3 ſchiebungen verhaftet und ins Amksgerichts⸗ gefängnis nach Tettnang eingeliefert. Betrunkener Kraftwagenführer Os. Karlsruhe. Am 10. Februar um 5 Uhr fuhr ein Perſonenkraftwagenführer mit hoher Geſchwindigkeit einen unbeleuchteten Perſonen⸗ kraftwagen im Zick⸗Zack durch die Kaiſerſtraße. Der Führer des Wagens, der unter Einwir⸗ kung alkoholiſcher Getränke ſtand, verlor kurz vor der Kreuzung Herrenſtraße die Herrſchaft über den Perſonenkraftwagen und raſte mit voller Geſchwindigkeit auf den nördlichen Geh⸗ weg der Kaiſerſtraße. Hier drehte ſich der Wagen und zertrümmerte mit der Rückſeite ein Ladenſchaufenſter. Es entſtand beträcht⸗ k Sachſchaden. Perſonen wurden nicht ver⸗ etzt. Tödlicher Unfall OL. St. Ingbert. In Rohrbach verunglückte am Donnerstag in der Gießerei der Rhei⸗ niſchen Armaturenfabrik der 38jährige Kran⸗ führer Karl Meſſerle aus Haſſeln tödlich. Als der Motor des Krans aus unbekannter Urſache ausſetzte, ſtieg M. zum Führerhaus, um den Motor nachzuſehen. Er kam dabei an⸗ ſcheinend mit der Starkſtromleitung in Be⸗ rührung und wurde vom Strom getötet. Seine Arbeitskameraden befreiten ihn aus ſeiner Lage und ſtellten ſofort Wiederbelebungsver⸗ ſuche an, die jedoch erfolglos waren. M. hin⸗ terläßt Frau und vier unmündige Kinder, von denen das jüngſte 10 Monate alt iſt. Gerichtssaal Fiſchen auf der Hafenmauer Fif e litten auf dieſe Weiſe unter Todes⸗ qualen. Der Fiſchpächter wurde daher von dem Amtsgericht in Rüdesheim wegen Tier- quälerei zu einer Geldſtrafe von 20 RM. und zu den Koſten des Verfahrens beſtraft. ergehen gegen das Weingeſetz OL. Landau. Wegen eines fortgeſetzten Vergehens gegen das Weingeſetz ſtanden vor dem Schöffengericht Landau der 1888 gebo⸗ rene Philipp Herm. Steigelmann, der 1900 geborene Chriſtian Ohlrogge und der 1877 geborene Thomas Gaß mann, ſämtlich aus Edenkoben. Nach ganztägiger Verhandlung wurde Steigelmann wegen zweier fortgeſetzter Vergehen gegen das Weingeſetz in Tateinheit mit fortgeſetztem Vergehen des Betrugs zu 14 Monaten Gefängnis und 4000 RM. Geldſtrafe verurteilt. Ohlrogge erhielt wegen der gleichen Vergehen neun Monate Gefängnis und 1000 RM. Geldſtrafe. Gaß⸗ mann wegen eines fortgeſetzten Vergehens ge⸗ gen das Weingeſetz drei Monate Gefängnis. ſtanden. Di⸗ Steigelmann wurde außerdem die Handels⸗ erlaubnis auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. hohe Irden ſelbſt„verliehen“ OL. Neunkirchen. Das Schöffengericht vex⸗ urteilte den vielfach vorbeſtraften Angeklagten Braunecker aus Neunkirchen zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Jahr vier Monaten. Braunecker hatte ſich ſelbſt das Eiſerne Kreuz I. Klaſſe ſowie andere hohe Orden verliehen und getragen. Einen der Orden gab er als Blutorden der NSDAP. aus. Der Staatsan⸗ walt hatte gegen den Betrüger, der auch ſchon mit Zuchthaus vorbeſtraft iſt, eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von drei Jahren beantragt. Braunecker nahm das Urteil nicht an. Der Staatsanwalt kündigte im Termin Berufung an. Kraflfahrer und alle eule OL. Zweibrücken. Das hieſige Landgericht hatte am 19. Oktober v. Is. den Dr. med. Hans Martin aus Pirmaſens von der An⸗ klage der fahrläſſigen Tötung freigeſprochen. Als er in einer Märznacht des vergangenen Jahres mit ſeinem Kraftwagen unterwegs war, wollte vor ihm ein alter Mann die Fahrbahn überqueren. Dr. Martin hatte den Eindruck, daß der noch rüſtige Greis ihn bemerkt habe Eichenbohle zu erwiſchen, aus dem er dann mühſam den beſonders ſchwierigen Geigen⸗ bals ſchnitzte. Mit feinem Draht wurden die Saiten geſpannt— und fertig war die Geige, die den Gefangenen manche Stunde der Ent⸗ ſpannung und wohligen Vergeſſens brachte. Ueberhaupt, Holzſchnitzarbeiten ließen ſich überall am leichteſten baſteln. Ein Taſchen⸗ meſſer oder ein ähnliches Werkzeug ließ ſich faſt überall auftreiben, und ſei es ein ver⸗ roſtetes Sägeblatt, das einer geſchickt als Meſ⸗ ſer herrichtete. Ein Stück Holz war auch nicht allzu ſchwer zu beſchaffen, und ſo entſtanden manchmal richtige kleine Kunſtwerke, die Zeug⸗ nis dafür ablegen, mit welchem unbändigen Willen zum Leben, zum Sich⸗Betätigen deut⸗ ſche Menſchen mit den allereinfachſten Mitteln den heroiſchen Kampf gegen die mörderiſche Eintönigkeit dieſes endloſen Lagerlebens auf⸗ genommen und ſiegreich beſtanden haben. Ein geſchickt geflochtener Ledergürtel erzählt von dem Schickſal einiger ſibiriſcher Gefangener, die zu der entnervenden Beſchäf⸗ tigung verdammt waren, tagein, tagaus alte Stiefel zu ſortieren. Aus vielen winzigen Lederſtückchen, über deren Verwendungsmög⸗ lichkeit ſich unter anderen Umſtänden niemand auch nur einen Augenblick lang den Kopf zer⸗ brochen hätte, flochten ſie während der end⸗ loſen„Freizeit“ ſolche zierlichen Gürtel, wie hier einer liegt. Andere ſtellten ſogar Puder⸗ doſen und Zigarettenetuis her, Beſen und Bürſten und ähnliche einfache Gebrauchsartikel. Mit dieſen Erzeugniſſen konnte in manchen Lagern ein ſchwungvoller Handel unter der ivilbevölkerung getrieben werden. Den Er⸗ ös verwendete man zum Kauf neuen Mate⸗ rials. In einem engliſchen Lager hat es ſo⸗ gar regelrechte„Kunſtgewerbliche Werkſtätten“ gegeben. Zwiſchen einem jener berühmten„Segel⸗ ſchiffe in der Flaſche“, eine Arbeit, zu der un⸗ endliche Geduld gehört, zwiſchen einem llei⸗ und vorbeilaſſen würde. Durch eine unvorher⸗ geſehene Bewegung geriet der alte Mann je⸗ och unter den Wagen und wurde tödlich ver⸗ letzt. Das Gericht konnte unter den gegebenen Umſtänden kein Verſchulden des Kraftfahrers feſtſtellen und gelangte daher zum Freiſpruch. Mit dem freiſprechenden Urteil war jedoch die Staatsanwaltſchaft nicht einverſtanden, die ſich mit dem Ziele der Verurteilung des Angeklagten beſchwerdeführend an das Reichs⸗ gericht wandte. Der Reichsanwalt trat der Reviſion der Anklagebehörde bei und erklärte, der Kraftfahrer habe bei alten Leuten, ähn⸗ lich wie bei Kindern, damit zu rechnen. daß ſie beim Nahen von Kraftfahrzeugen verwirrt werden und ſich verkehrswidrig verhalten. Auch dem Reichsgericht erſchienen die bisherigen Feſtſtellungen als unzureichend, um das frei⸗ 9 Urteil tragen zu können. Das eichsgericht hob daher das Urteil auf und ordnete nochmalige Verhandlung und Ent⸗ ſcheidung der Sache durch die Vorinſtanz an. Die verirrle Billardkugel Man findet ſie in einem prähiſtoriſchen Grab San Franzisko, im Februar. Die Tatſache ſelbſt iſt nicht aus der Welt zu ſchaffen, wenn ſich auch die Gelehrten Kalifor⸗ niens über ihre Urſache nach wie vor die Köpfe zerbrechen. Ob man es glauben will oder nicht, bei den Ausgrabungen, die zur Zeit in Kali⸗ fornien recht reichlich ſind, hat man das Skelett eines Maſtodon gefunden, was in Amerika im übrigen keine Senſation bedeutet, da derartige Funde dort nicht ſelten ſind. Umſo einmaliger aber iſt ein Nebenfund, der bei der Ausgrabung gemacht wurde und der in nichts anderem be⸗ ſteht, als in einer regelrechten——— Billard⸗ kugel. Nun ſind Maſtodonten eine längſt ausge⸗ ſtorbene Rüſſeltiergattung, in ihrem Geſamt⸗ bau dem heutigen Elefanten nicht unähnlich, wenn auch durch die Bezahnung unterſchieden. Daß hier ausgerechnet ein Billardball, gefertigt aus beſtem Elfenbein, gefunden wurde, iſt im⸗ merhin eigenartig. Außerdem trägt die Kugel die Nummer 14, was man innerhalb der Ge⸗ lehrtenſchaft von Kalifornien als ziemlich be⸗ deutungsvoll erachtet. Ein Queu wurde bei den Ausgrabungen nicht entdeckt, auch nicht eine Stange, die man für ein ſolches möglicherweiſe hätte halten können. Feſtgeſtellt iſt worden, daß in der Nähe des Fundes nur eine kleine Nieder⸗ laſſung beſteht, deren Anwohner ſich erſt im Jahre 1900 für das Billardſpiel zu intereſtie⸗ ren begannen. Obſchon man alſo die ganze Angelegenheit mit einem Scherz oder mit dem Hinweis auf einen Zufall leicht abzutun in der Lage wäre, wollen ganz ſchlaue„Gelehrte“ die Theorie aufſtellen, daß die prähiſtoriſchen Men⸗ ſchen vielleicht ſchon Billard geſpielt hätten oder gar die Maſtodonten einen ſolchen Grad des Intellekts gehabt haben könnten, um Ku⸗ geln aus abgelegten Zähnen zu fertigen, um mit ihnen zu ſpielen. Was aber dann die Zeichen, die als die Zahl„14“ angeſehen werden müſ⸗ ſen!? Man ſieht, daß die Amerikaner, Gelehrte oder nicht, ihre Sorgen haben. Im neuen dahnnof Morgen Sonntag abend N 8. 11 Uhr groger Happen-Abend wozu Nachbarn, Freunde und Gäste recht herzlich einladen Dle Kupelle Fum. Mik. Sommer eee eee eee eee nen Korb aus dem Rückenpanzer eines Gür⸗ teltieres, zwiſchen Federhaltern, die aus dem Holz zerborſtener Flugzeugpropeller geſchnitzt wurden, die zwiſchen geſchmiedeten Ringen, die als Schmuck engliſche oder franzöſiſche Geldſtücke zeigen, zwiſchen Poſtmarken und Briefmarken aus dem japaniſchen Lager Bando, zwiſchen winzigen Pantoffeln aus ge⸗ knetetem Brot, zwiſchen Uhrketten aus Roß⸗ haaren und Kopekenſtücken, zwiſchen Schnitze⸗ reien aus abgebrochenen Stuhlbeinen, zwiſchen einem winzigen Blumenſtrauß, den geſchickte Hände aus Hufnägeln ſchmiedeten— zwiſchen all dieſen nichtigen und doch ſo vielſagenden Dingen liegen ein paar Silberſpiegel. Ein Gefangener des ſibiriſchen Lagers Krasnojarſt(er iſt heute Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule Hannover), hat ſie auf Grund eines ebenſo primitiven wie neuarti⸗ gen Verfahrens gemeinſam mit hilfsbereiten Kameraden in großem Maßſtabe hergeſtellt und an die Ruſſen verkauft, von denen viele überhaupt noch keinen Spiegel kannten. Es iſt ergreifend, zu ſehen, wie die Gefan⸗ genen in unzähligen Lagern, die faſt über die ganze Welt verteilt waren, überall den glei⸗ chen Drang in ſich ſpürten, unter allen Um⸗ ſtänden Hände und Hirn mit irgend etwas zu beſchäftigen. Auf der Teufelsinſel hat ein Deutſcher, den man unter der Anſchuldi⸗ gung des Hochverrats dorthin gebracht hatte, aus Kokosnußſchalen einen Tabakbehälter und ein Tintenfaß gebaſtelt. Sie ſtehen fetzt hier in Berlin neben einfachen Holzſchnitzereien aus Südafrika. Einen umfangreichen Teil dieſer Sammlung ſtellen auch die vielen Lager zeitungen dar, deren Inhalt eine ſeltſame Miſchung von Ernſt und Schwermut und von ſiegreichem Humor aufweiſen. Dieſe Schau der Kriegs⸗ gefangenenarbeiten tſt ein Muſeum, das in ſeinem geſchichtlich und menſchlichen Wert einzig daſteht. 6 — Sr — 1 mei und 1 4 * U Heſamt⸗ nühlli tetſciden, gefertigt de. it in die Kugel 1 Gez enlich be⸗ inteteſiie⸗ die ganze mit dem g abend l unde und einladen Gefan⸗ bet die n glei 1 Um⸗ vas zu 1 ſchulbi⸗ halte, i und t hiel geteien mlung Agel 0 bol chen riege i 1 5 gat Nr. 3 Das Schiff ohne Steuermann „Alles im Leben verdanken wir einem anderen“, ſagte mir Kapitän Frederik Ellerbrook an jenem Tag, als ihn die Dampfſchiffreederei zum Führer ihres größten Paſſagierſchiffes ernannt hatte. ——— Einer der älteſten Seekameraden Ellerbrooks hatte das Zeitliche geſegnet— .und nun ſollte er, Ellerbrook alſo, das ſchöne Schiff bekommen. „Immer iſt das ſo“, fuhr er bedachtſam nach einem tiefen Schluck fort,„ihr Land⸗ ratten merkt ſowas ja gar nicht mehr, ihr ſteckt ſo drin im Getriebe und redet von eurer eigenen Tüchtigkeit. Dieſer gute Bartels, der beſte Grogbrauer zwiſchen Rio und Altona, hat mir Platz machen müſſen. Er iſt nun auch eher davongegangen— und doch war ich ihm einmal weit voraus. Damals, im Stillen Ozean nämlich, als ich in einer Nacht ſtellvertretender Steuer⸗ mann wurde. Unſer Steuermann war näm⸗ lich gerade einen Tag vorher über Bord gegangen. Na, ich führte das Steuer, und das Geſpenſt ließ uns durchrutſchen. Das iſt jetzt ſchon ſo'n Stücker dreißig Jahre her. Und als ich wieder den Elbtunnel und die Navigation zu ſehen kriegte, da nahm ich mir vor, endlich mal das Examen anzu⸗ fangen. Praktiſch hatt' ich alles auf der Fahrt gelernt—— „Wie war denn das, erzählen Sie doch mal der Reihe nach—!“ Ellerbrook wiſchte ſich bedächtig mit dem Handrücken den Bart, ſah mich ein wenig ſpöttiſch an und erzählte mir die Geſchichte von der Bark ohne Steuermann, wie ich ſie hier wiederzugeben verſuche. „Na, Sonnabends iſt der Himmel klar wie die Alſter, und ſo gegen Sonnenunter⸗ gang holen wir uns denn alle eine Pütz Waſſer, ſtellen uns, blank wie Adam, aufs Deck und ſchrubben das bißchen Dreck runter, das man auch auf einer blitz⸗ ſauberen Bark ohne Qualm und Maſchinen⸗ ſchmiere noch kriegt. Eine luſtige Arbeit war das immer auf den Seilſchiffen, die Staatsbaderei für den Sonntag! Wie wir da ſo ſtehen, ſagt Bartels zu mir:„Frederik, iſt dir auch ſchon auf⸗ gefallen, daß der Steuermann, der van Eek,'n Dreckpudel iſt?“ Ha, das iſt uns allen aufgefallen. Nicht einmal in den drei Wochen Fahrt von Altona, wo er angeheuert wurde, bis in den Stillen Ozean, hatte ſich der Kerl ein einziges Mal abgeſchrubbt. Wir reden grad hin und her, da taucht ſein breiter Kopf mit der Mähne— ganz dick pluſtert ſich das Haar unter der Mütze heraus— vom Vorderdeck her auf, er geht ſchwer mit ſeinem Waſſereimer an uns vorbei und gradaus in die lütte Kombüſe mit'n Herz in der Tür, die auf Segelſchiffen dem Leichtmatroſen wie dem Käpp'n gleich ge⸗ hört. Na, da ſind wir denn ja ſtill und plantſchen nur weiter. Mit dem Mann iſt nicht gut Kirſchen eſſen, das haben wir ſchon nach zwei Tagen rausgehabt, als der Decksjunge mit gekrümmten Buckel herum⸗ lief, jo hatte der Steuermann ihn für'ne Dreiſtigkeit verwalkt. Blank zieht der Sonntag über die Kim⸗ mung. Nach der Meſſe ſagt der Käpp'n: „Na, Jungs, denn macht euch man heute ſo'n büſchen Gemütlichkeit, holt das Zim⸗ mermannsklavier(Handharmonika)'raus, und zwei Keſſel Süßwaſſer ſpendier' ich für 'n ſteifen Grog———“ Das iſt'n Hallo! Da wird denn ge⸗ ſungen„Nach der Heimat möcht' ich wie⸗ der“ und„Auf der Reeperbahn nachts um halb eins——“, all das Zeugs, das ſo'n ſeekatriger Fahrensmann plärrt, wenn er länger als eine Woche nur Planken unter den Füßen hat und nicht mehr weiß, wie 'n Vergnügen eigentlich ausſieht. Gegen Abend gibt der„Breite“, ſo hieß van Eek bei uns, mir das Steuer und trinkt zwei Wachen lang mit dem Alten einen nach dem andern. Ich lieg' nachher ſchon in der Koje, weckt mich ein gehöriger Buff, daß ich denk', wir ſind aufgelaufen. „Hallo— Frederik!“ hör' ich Bartels halblaut ſagen——— Februar Zwischen Himmel und Erde Bilderdienst Kießlich M Tobis „Was gibt's, laß mich doch ſchlafen—“ „Menſch“, ſagt er,„hör' zu! Das weißt du noch gar nicht. Ich ſtehe Wache. Da kommt der Breite an mir vorüber, ſtern⸗ hagelvoll, brüllt ein krauſes auſtraliſches Zeug, wankt etwas und ſteuert backbords in die Koje. Und dabei zieht er immer den linken Fuß ſo komiſch nach, ſo——“ und Bartels geht im Zwielicht der Oelfunzel hin und her und erklärt mir die Sache. Der linke Fuß tritt auf wie der rechte, dann ſtockt der Gang, und nun zuckt der linke Fuß ganz eigenartig in die Höhe, als müſſe er etwas nachſchleifen, ſo eine Art Gewicht——— Die nächſten Tage kennt kein Matroſe ein anderes Geſpräch, als das vom nach⸗ ſchleifenden Fuß des Breiten. Die wildeſten Vermutungen tauchen auf. Natürlich nur im Tuſcheln und Flüſtern, jeder hat einen Heidenreſpekt vor dem Fremden, und keiner reißt das Maul auf, wenn der Käpp'n oder der Kerl ſelbſt in der Nähe iſt. Decksjungen müſſen ſchließlich irgend⸗ einen Zweck, außer dem, Ohrfeigen zu kriegen, haben— unſer erblickt ſeine Auf⸗ gabe in phantaſtiſcher Schwatzſucht Der Jung' kommt geheimnisvoll in unſere Runde und brüllt: „Wißt ihr, was Breite———“ Ein Hieb in den Rücken bringt ihn zur Beſinnung, er berichtet flüſternd weiter: der Koch habe einmal an Land in einer franzöſiſchen Kolonie einen Trupp Sträf⸗ linge geſehen. Alle trugen eine Kette um den linken Fuß geſchmiedet und daran eine ſchwere Eiſenkugel, größer als eine Män⸗ nerfauſt. Niemand kann mit dieſem Hin⸗ dernis flüchten. Als der Junge ihm die ſeltſame Bewegung des Breiten, das ſchleifende Aufheben des Fußes vorführte, erinnerte ſich Nuckel ſofort an das grauen⸗ hafte Bild——— Nuckel ſagt: der Seit dieſem Tage wird der Breite noch mehr gefürchtet. Niemand ahnt, daß ſchon der kommende Sonnabend uns die Be⸗ ſtätigung aller geheimen Mutmaßungen bringen wird. Zwei unſerer Matroſen ſind Dänen, ſchwere, rothaarige Kerle mit Muskeln wie die beſten Neger, und Stimmen, die ohne Sprachrohr auf paſſierenden Seglern ver⸗ ſtanden wurden. Einer von ihnen hat Deck⸗ dienſt bei unſerer Baderei und bringt nach der Kombüſe mit dem ausgeſchnittenen Herzen in der Tür die beiden Laternen, die von innen in eine verglaſte Vertiefung geſtellt werden und die Decks ſeitlich er⸗ hellen. Niemand denkt daran, daß vor zwanzig Minuten, als es noch hell war, der Breite mit ſeinem Eimer hineingegan⸗ gen iſt. Der Däne reißt die Tür auf, und »der Strahl ſeiner Lampe fällt gerade auf die Bruſt des halbnackten Steuermanns. Ein kreisrundes roſtbraunes Mal taucht auf, zwei verſchlungene Buchſtaben und eine Nummer— ich weiß es noch wie heute: 1733. Im ſelben Augenblick trifft den Dänen ein Schlag vor die Stirn, er taumelt, und wenn nicht Bartels ſchnell genug hinzuſpränge, würde die Lampe auf den geteerten Bohlen Feuer geben. So ſteht der Breite, umringt von allen Matroſen, in der offenen Tür, der Däne hält noch ein Licht, Bartels das andere, und der Landsmann des Angegriffenen ſtarrt, gerade vor dem Breiten, auf die rote Zahl 1733. Jetzt erinnern wir uns, den Steuermann immer nur in geſchloſſe⸗ nen Jacken geſehen zu haben. Uns Er⸗ ſchreckten fällt ein roter Hautreif um ſeinen linken Fuß in der Höhe des Knöchels auf D und fetzt iſt auch der Koch, von dem Tumult aus der Kombüſe aufgeſchreckt, neben mir, drängt ſich vorwitzig noch weiter an den eiſern daſtehenden Mann— ſchreit mit ſeiner ſpitzen Stimme: „Hab' ich's nicht geſagt— ein Sträfling iſt er, ich weiß, daß die Franzoſen den Strafkoloniſten dieſes Zeichen in den Leib brennen———“ klapp, liegt er am Boden, ein ſchwerer Körper ſetzt zum Sprung an, der Breite überrennt zwei Leute—— macht eine kleine Wendung und ſauſt über die Reling, eine lebende Harpune, mit einem Satz ins Meer. Es dauert Minuten, bis der Bootsjunge „Mann über Bord“ brüllt, vier Leute ſtehen am Boot, ſchon iſt der Schatten des Steuermanns in Dunkelheit und Ent⸗ fernung nicht mehr auf dem Waſſer zu ſehen—— endlich ſitzen wir an den Riemen. Der Rothaarige hält die Laterne weit über ſich hin, irgendwo im Kegel taucht ein Kopf auf, verſchwindet——— Das letzte, was wir hören, iſt ein dump⸗ fer, tierhafter Schrei. Der Silhouette nach muß es ein Menſchenhai ſein, der den Ge⸗ flüchteten anfällt. Wir haben ihn nicht ge⸗ funden—— und unſeren Steuermann, den Breiten, auch nicht.“ Kapitän Eller⸗ brook ſchwieg lange.„Deshalb mußte ich vertretungsweiſe Steuerdienſt über⸗ nehmen. Wenn irgendwem, dann verdanke ich es dem Breiten, und niemand anders, daß ich auf die Idee kam, das Examen endlich einmal flott abzumachen. Heute bin ich Käpp'n auf einem herrlichen Damp⸗ fer, habe auf irgendeine Art was erreicht im Leben, und doch, lieber Freund, ich wollte, wir könnten noch einmal, Bartels und ich, mit dem Breiten auf der Bark im Stillen Ozean herumſchwimmen. Nach allem, was ich ſpäter in einer Hafenkneipe hörte, ſcheint der Breite ſeine Strafe be⸗ kommen zu haben, weil er aus der Frem⸗ denlegion ausgeriſſen war! Und wie an⸗ ſtändige Seeleute dahineinbugſiert werden, wiſſen Sie ja— es iſt der tollſte Menſchen⸗ handel, den es auf der Welt gibt!“ Walter Persich Jiucht in die Jinſternis Er fragte ſich zum hundertſten Male in dieſer Nacht, während er ſchlaflos auf der Pritſche lag, warum ſie ihm nicht die ge⸗ ringſte Nachricht hatten zukommen laſſen? Das einzige, was den Weg von draußen in ſeine düſtere Zelle gefunden hatte, waren die beiden Feilen, die eines Abends unver⸗ mittelt in dem ſchmierigen Suppennapf lagen, den der Wachtpoſten durch die Tür⸗ klappe ſchob. Die beiden langen, nadel⸗ dünnen Feilen, ſonſt nichts. Aber was ſollte er denn beginnen, wenn er hier ausbrach? Seine Zelle lag zehn Meter über dem tiefen Waſſer der Meeresbucht. Wenn er ſich durch die enge Fenſterluke gezwängt hatte, mußte er einen Sprung von zehn Meter in die Tiefe wagen. Sein Aufſchlagen auf dem Waſſer mußte in der nächtlichen Stille von einem der Wachtpoſten gehört werden. Und ſelbſt dann, wenn der chtpoſten zufällig ſchlief, wo ſollte er in der undurchdring⸗ lichen Finſternis hinſchwimmen? Man hatte ihn damals, als der Aufſtand gegen den Terroriſtengeneral Carrera auf⸗ gedeckt wurde, nicht gleich erſchoſſen, weil man die Namen ſeiner Gefährten erfahren wollte. Aber Corner hatte geſchwiegen. Nach einem halben Jahre Kerker hatte man ihm die Freiheit verſprochen, wenn er ſeine Kameraden verraten würde. Corner kannte dieſe Freiheit. Sie hätte darin beſtanden, daß ihn Carrera zum Oberſt ernannt hätte, und dann hätte ihn hinter einem Zelt her⸗ vor eine Kugel in die Stirn getroffen! Er war kein Verräter. Aber was ſprach jetzt dafür, daß dieſe Feilen nicht ein Verſuch waren, ihn zur Flucht zu bewegen, um ihn dann zu 9 bis er das Verſteck ſeiner Kameraden gefunden hatte? Er kannte dieſes Verſteck ſelbſt nicht ein⸗ mal. Er hatte in den vergangenen Nächten die Eiſenſtangen ſeines Zellenfenſters durch⸗ gefeilt, es war bis jetzt noch nicht entdeckt worden. Er brauchte die Vergitterung nur noch durchzudrücken. Warum hatten ſie ihm nur niemals die geringſte Nachricht zukom⸗ men laſſen? Woher ſollte er wiſſen, von wem die Feilen kamen? Es war, um den Verſtand zu verlieren. Plötzlich ſprang er von ſeiner Pritſche auf und blieb wie er⸗ ſtarrt ſtehen. Aber es blieb alles ſtill rings⸗ um. Der Himmel war in dieſer Nacht von einer Schwärze, als wären die Geſtirne für immer ausgelöſcht. Corner ſpürte, daß er jetzt am Rande dieſes qualvollen Zuſtandes war, dieſer ungeheuerlichen Spannung, und daß ihn nur noch die äußerſte Entſchloſſen⸗ heit daraus befreien konnte. Er entkleidete ſich lautlos bis auf die alte Sträflingshoſe und kletterte vorſichtig an der dunklen Zellenwand hoch, er hörte das Meer unten näher rauſchen und horchte wieder. Aber er konnte den Schritt des Wachtpoſtens nicht hören. Dann drückte er mit aller Kraft das ſchwere Gitterwerk durch. Er legte es quer und zog es durch die Luke herein. Dann kletterte er wieder herunter und verſteckte die Eiſenſtangen unter ſeiner Pritſche. Der Schweiß lief ihm in Strömen über das Ge⸗ ſicht, ſeine Arme zitterten. Jetzt war es ſoweit. Noch einmal zögerte er. Eine Minute trennte ihn von der Freiheit. Was würde dem furchtbaren Sprung in die Tiefe folgen? Würde er in dieſer Nacht noch ein⸗ mal Land unter ſeine Füße bekommen? Es war, als kämpfte er mit einem Phantom. Aber dann riß er ſich aus dem lähmenden Zuſtand ſeiner Zweifelsſucht. Raſch und unhörbar kletterte er zu der offenen Luke hinauf, zwängte ſich mühſam durch und ſprang in den unergründlichen, finſteren Abgrund hinunter. Eine Sekunde vor dem Aufſchlagen ſah er das ſchwarze Waſſer. Er tauchte mit ungeheurer Wucht unter, es rauſchte wie ein Orkan in ſeinen Ohren. Sofort bog er von der Tiefe ab und ging ſchräg höher. Er ſtarrte mit offenen Augen in die un⸗ durchdringliche Schwärze des Waſſers. In dieſem Augenblick dachte er verzweifelt an Cathleen Bailey. Sein Aufſchlagen war von dem Wacht⸗ poſten auf dem äußerſten Feſtungsgang ge⸗ hört worden. Der Wachtpoſten gab ſofort ſchrille Signale mit ſeiner Pfeife und ſchoß ſeinen Karabiner dreimal ab. Sieben Sekunden ſpäter weckte das düſtere Heulen der Alarmſirene die Zuchthausſträflinge aus dem Schlaf. Als Corner zum zweitenmal an der Oberfläche des Waſſers auftauchte, ſah er die Finſternis vor ſich von dem geſpenſtiſch grellen Lichtkegel der Scheinwerfer unruhig erhellt. Sein Ausbruch war entdeckt! Er ſog die Lungen voll Luft, als ihn plötzlich der Lichtkegel traf und gleich darauf einige Kugeln dicht neben ihm ins Waſſer ſchlugen. Er tauchte blitzſchnell unter und ging in große Tiefe und dann ſchwamm er zu der Mauer des Zuchthauſes zurück Als er unbemerkt an der hohen dunklen Mauer auftauchte, entdeckte er einen Quadervor⸗ ſprung, der gerade ausreichte, um ſeinen Kopf aus dem Waſſer zu halten. Er klam⸗ merte ſich an den eiſernen Ring unter Waſſer. der einmal für die Halteſeile der Schiffe gedient haben mußte. Zwei mäch⸗ tige Scheinwerfer ſuchten unaufhörlich das ſchwarze Waſſer ab Ein Motorkutter fuhr die Uferſtreifen entlang. Wenn er ſich ſo lange unter dem Mauervorſprung halten konnte, bis ſie die Verfolgung einſtellten, war noch nicht alles verloren Seine letzte Chance beſtand darin, daß er die Bucht unbemerkt durchſchwamm und im offenen Meer die vorderſte der kleinen Inſeln erreichte. Dort konnte er ſich in der dichten Wildnis verbergen Er hoffte daß ſeine Kräfte für dieſe lange Strecke noch ausreichten. Die endgültige Gewißheit, daß die Feilen nun doch von ſeinen Gefährten ſtammten, erfüllte ihn mit jäher Zuverſicht. Die Verfolgung wurde nach einer Stunde eingeſtellt. Man nahm an, daß Corner von einer Kugel getroffen und untergegangen ſei. Man wollte am Tage nach ſeiner Leiche ſuchen. Corner wartete noch einige Zeit, bis alles wieder ruhig war und die letzten Lichter auf dem Waſſer erloſchen. Er hatte die Richtung der Inſeln genau im Kopf. Dann atmete er tief ein, tauchte unter und ſchwamm unter Waſſer von der Mauer fort. Zweimal kam er hoch um Luft zu ſchöpfen, dann, als alles ruhig blieb, blieb er oben und ſchwamm eilig durch die lautloſe Fin⸗ ſternis voran Er ſpürte ſchon langſam, daß ihn das Ausharren im Waſſer ermattet hatte. Er mußte ſein Tempo mäßigen, an⸗ geſtrengt ſpähte er nach den dunklen Ufer⸗ rändern, aber er konnte nichts von ſeinen Kameraden entdecken. Er befand ſich jetzt ungefähr in der Mitte der großen Bucht, aber er hatte noch nicht ein Drittel der ganzen Strecke zurückgelegt. Während er in einer Art düſterer, verbitterter Zähigkeit unaufhaltſam in der völligen Dunkelheit weiter ſchwamm, zogen die verwirrendſten Bilder durch ſeinen Kopf. Wiederum dachte er an Cathleen Bailey, und es war ein geradezu lähmender und unheimlicher Kon⸗ traſt, daß er in dieſer abgründigen Schwärze an jenen frühen klaren Morgen denken mußte, an dem er mit Cathleen zum erſtenmal ausgeritten war. Sie waren einige Stunden am Rand des Urwaldes entlang geritten und hatten dann unter einem rieſigen Brotfruchtbaum Raſt ge⸗ macht. Während dieſer Raſt hatte er ſie gebeten, ſeine Frau zu werden. Er ſah jetzt mit überſcharfer Deutlichkeit ihr junges, ſchönes Geſicht mit den ernſten braunen Augen, ſie wandte es ihm zu und ſah ihn ruhig an und ſagte mit einem lieben, be⸗ zaubernden Lächeln:„Sie müſſen nicht ſo ungeduldig ſein, Howard.“ Dieſes tröſtliche Bild verging ſofort, als er das Schwinden ſeiner Kräfte bemerkte. Er konnte ſich vielleicht noch eine Viertel⸗ ſtunde auf dem nächtlichen Meer halten, dann mußte es mit ihm zu Ende ſein. Dann mußte ihn der dunkle Abgrund in ſeine Tiefe ziehen. Er dachte noch einmal mit einem jähen, ſchmerzlichen Gefühl an ſeine Freunde, wußte denn keiner von ihnen, daß er in dieſer Nacht um ſein Leben ſchwamm, war es möglich, daß ſie die nächtliche Ver⸗ folgung nicht bemerkt hatten? Mußte denn in der letzten Minute doch noch alles ver⸗ loren ſein? Eine wahnſinnige Verzweif⸗ lung packte ihn und ließ ihn die nahe Er⸗ ſchöpfung ſekundenlang nicht mehr ſpüren. Er hätte jetzt alles dafür gegeben, wenn er noch einmal in ſeiner düſteren Zelle ge— legen hätte Er warf ſich noch einmal und mit letzter Kraft vor, dem Ufer zu, und plötzlich ſah er den ſchwarzen Schatten, und dann ſtieß er mit dem Kopf hart gegen etwas an. Er unterdrückte einen Fluch. Jetzt hatten ſie ihn alſo doch noch gekriegt! Die Verfolger mußten in dem dunklen Boot auf ihn gelauert haben, jetzt war alles endgültig aus, und bei Tagesgrauen würden ſie ihn an die Wand ſtellen. Er hatte nicht mehr die Kraft, zu fliehen, er packte den Bootsrand, denn er war ſchon am Unterſinken Er wunderte ſich nur, daß ſich noch immer niemand in dem Boot regte. Mit einer letzten, ungeheuren Anſtrengung zog er ſich über den Bootsrand. Das Boot war leer und ohne Ruder. Corner war über die Ruderbank auf den Boden ge⸗ rutſcht, er rührte ſich nicht mehr, er dachte nur noch, daß er einſchlafen würde, und dann mußten ſie am Morgen das Boot vom Zuchthaus aus ſehen, und dann war es vorbei Er verſuchte krampfhaft, ſich wach zu halten, und plötzlich ſpürte er, daß das Boot leichte Fahrt bekam. Dann ſchwanden ihm die Sinne. Als er wieder zu ſich kam, ſah er den reg⸗ loſen Rücken eines Mannes vor ſich. Ueber der rechten Schulter der unbeweglichen Ge⸗ ſtalt hing ein Karabiner Corner wollte ſich blindlings über den Mann ſtürzen, aber er brachte kaum die Arme hoch. Jetzt mußte der Mann etwas gehört haben, denn er drehte ſich langſam um. Es war der ein⸗ äugige Jim. „Hallo, Corner“, ſagte er ruhig,„wollen Sie etwas trinken?“ Corner nickte und hatte ein Gefühl, als wäre dies die erſte Sekunde vollkommener Wunſchloſigkeit in ſeinem Leben. Der Ein⸗ äugige reichte ihm die zerbeulte Schnaps⸗ buddel. Corner hob mühſam den Kopf von dem harten Maisſtroh und ſetzte die Buddel an, und während er den ſcharfen Fuſel trank, hörte er Jim ſagen: „Soll Sie von einer Miß Bailey grüßen. Hat Ihnen das hier geſchickt.“ Corner ſetzte die Schnapsbuddel ab und nahm den Lederbeutel aus Jims knochiger brauner Hand. In dem Lederbeutel lag Cathleens kleiner, ſilberner Schlangenring. „Konnten uns nicht bemerkbar machen“, murmelte der alte Jim,„warteten die ganze Nacht hier in der Schlucht, ſahen Sie auch nicht ſchwimmen, Corner. Es lagen drei Boote an Tauen draußen, als wir ſie 985 Tag einzogen, lagen Sie in dem einen rin.“ Corner nickte und ſah ſich in der halbzer⸗ fallenen Hütte um. Er preßte den Schlan⸗ genring feſt in ſeiner Hand. Er war noch zu entkräftet, um aufzuſtehen, ſonſt hätte er den alten Jim umarmt. Ernst Kreuder Das Urleil der Jungen Nun alſo ſoll das freie und unterhalt⸗ ſame Leben in der Klaſſe für immer ein Ende haben? Nun ſoll es nur noch auf⸗ paſſen und gehorchen und lernen und noch⸗ mals lernen heißen? Ach, wieviel Ergötzliches hatte doch der Schulgang bei dem alten Evermann, der, weil er es mit den Nerven zu tun hatte, ſich beide Ohren zuzuhalten pflegte, wenn ſie in der Geſangsſtunde einmal aus voller Kehle loslegten, und wie ſpaßhaft war es, wenn er nach dem von ihnen weit verſteck⸗ ten Rohrſtock überall ſuchen mußte, auf und unter dem Pult, auf und unter dem Schrank und weiß Gott wo; oder wenn das ab⸗ gegriffene Ding beim erſten Schlag barſt und in zwei Hälften auseinander ging durch die ſpaltende Kraft eines Stückchens Zwiebel, das man in einer unbewachten Minute an einem Ende des eingeſchnitzten Stockes eingefügt hatte! Und wie ver⸗ lockend und verheißungsvoll war die Aus⸗ ſicht auf einen ſchulfreien Vormittag, wenn man wintertags heimlich das den eiſernen Vorſetzofen mit dem Kachelofen verbindende gekrümmte Rohr mittels eines naſſen Lappens verſtopft hatte, ſo daß der huſten⸗ reizende Qualm die ganze Klaſſe anfüllte und ſomit an Unterricht nicht eher zu den⸗ ken war, bis Töpfer Bolt dageweſen und die Verſtopfung nach einem luſtigen Augen⸗ zwinkern aus der Welt geſchafft hatte! Das alles ſoll von jetzt ab endgültig vorbei ſein? Vorm Pult ſteht ſtatt des alten grauen Lehrers Evermann, der tränenden Auges ſeiner Amtszeit Ende hat kommen ſehen, der neue junge Lehrer. Sein Antlitz iſt ernſt, ſein Blick ſtreng und zwingend. „Jungens“, erklärt er gleich am erſten Morgen,„wenn wir Freunde werden wollen, müßt ihr zunächſt einmal Zucht und Ordnung als das Höchſte anſehen lernen, deſſen keiner entraten kann, will er ſpäter als ein ganzer Kerl angeſehen werden!“ Das verſtehen ſie nicht ſogleich, vielmehr wollen ſie es nicht verſtehen. Uebrigens hinkt der„Neue“. Pah! Doch als ſie erfahren, daß der junge Lehrer deshalb hinke, weil er unter Einſatz des eigenen Lebens ein Kind von der Bahn eines heranſauſenden Autos riß, wobei er ſelbſt zu Schaden kam, gilt zwiſchen ihnen das ungeſchriebene Geſetz, wonach niemand einen Hinkenden des Hinkens wegen gering⸗ ſchätzig behandeln darf. Aber einmütig ſind ſie weiterhin willens, ihre vermeintlichen Rechte in der Schule bis zum Aeußerſten zu verteidigen. Sie alle bäumen ſich auf wie ein Mann gegen das, was nach Zucht und Ordnung ausſehen könnte, und ſo iſt von ſeiten des Lehrers größte Strenge vonnöten, um die ins Schwinden gekommene Autorität des Erziehers wieder aufrichten zu können. „Es weht ein anderer Wind“, meint Fre der anſonſten nichts von Einſicht ennen will. Doch gleich fühlt er ſich wieder obenauf:„Nur keine Bange! Der Alte hat ſich an uns die Zähne ausgebiſſen, und dem Neuen wird es auch nicht anders gehen.“ Es ſchneit. Die Jungen ſtehen und hocken während der Pauſe höchſt ſittſam, unbewußt noch den Befehl des alten Lehrers Ever⸗ mann befolgend, vor den Klaſſenfenſtern, erfreuen ſich an den tanzenden Schneeflocken und ſehnen den Schulſchluß herbei, um ſich endlich gegenſeitig in einer Schneeball⸗ ſchlacht meſſen zu können. Da kommt der Lehrer herein.„Was iſt denn dies?“ fragt er erſtaunt.„Raus mit euch an die friſche Luft! Stubenhocker gibt es in meiner Klaſſe nicht, verſtanden!“ Einen Augenblick lang ſtehen däe Jungen wie angenagelt da. Daß ein Lehrer ſo zu ihnen ſpricht, ihnen kurzerhand die wilde Freude einer Schneeballſchlacht erſchließt und kein Wort von Erlälten und Erfrieren ſagt— das können ſie nicht ſo ſchnell be⸗ greifen. Faſſungslos ſehen ſie ſich gegen⸗ ſeitig an. Aber dann ſtürmen ſie mit einem Freudenſchrei aus der Tür, hinein in den friſchen weißen Schnee. Und ihre Freude wird zu einem Jubel, als der Lehrer ſie in zwei Gruppen aufteilt, in eine kleinere, der er ſich ſelbſt zugeſellt, und in eine größere, und ſagt:„Nun aber ran an den Feind! Jedoch eine Bedingung: Nur mit loſe ge⸗ balltem Schnee werfen. Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe dürfen nicht verwendet werden, verſtanden!“ O ja, ſie alle wiſſen, was in einer Schnee⸗ ballſchlacht ein Dum⸗Dum⸗Geſchoß iſt. Franz. der wilde Franz, der jetzt die Zeit gekommen ſieht, wo es zu beweiſen gilt, ob ſie noch die Alten ſind, ſinnt ſekundenlang vor ſich hin und tritt, während zwiſchen den beiden Gruppen eine heftige Schlacht ent⸗ brennt, beiſeite, dorthin, wo es aus der Regentraufe tropft, taucht einen Schnee⸗ ball ins Waſſer, knetet ihn hart und härter und erſt jetzt geſellt er ſich zu den Kämp⸗ fenden, das Dum⸗Dum⸗Geſchoß in der hohlen Hand verbergend—— 9 Er zielt, er ſchießt. Das Geſchoß trifft den Lehrer im Geſicht, ſo daß ſeine Wange ſchnell anſchwillt. „Halt!“ Die Schlacht erſtarrt. Die Jungen wiſſen ſofort, was paſſiert iſt. „Wer war das?“ fragt der Lehrer kurz. Er hält ſich mit dem Taſchentuch die bren⸗ nende Wange. Sein Blick gleitet in die Runde. Franz hält wie jeder andere dieſem forſchenden Blick ſtand. Beide Hände hat er tief in den Hoſentaſchen. Abwarten, denkt er. Zwei, drei Minuten ſpäter, dann iſt der Zorn verflogen(ſo war es bei dem alten Evermann immer), dann kommt: Wenn der Uebeltäter ſich von ſich heraus ſtellt, ſoll ihm für diesmal die an ſich ge⸗ rechte Strafe erlaſſen werden—— Diesmal hat Franz ſich verrechnet; es kommt anders. Der Lehrer führt die Jungen ins Klaſſen⸗ zimmer zurück, baut ſich drohend vor ihnen auf und befiehlt:„Der Miſſetäter ſoll vor⸗ treten! Ein Junge, der ſo hinterliſtig han⸗ deln kann, wird den Mut aufbringen und ſich ſelbſt ſtellen Die zu erwartende Strafe wird zwar hart, ſehr hart ſein, aber damit ſollen dann auch der Ungehorſam und die Hinterliſt geſühnt ſein. Alſo, wer war es?“ Harten, ehernen Tones ſchwingen dieſe Worte durch das Klaſſenzimmer und drin⸗ gen tief ein in die Jungen. Sie ſehen ſich einander an und können es nicht faſſen, daß der Täter ſich noch immer nicht zu er⸗ kennen gibt. N „Ich frage zum zweiten Male: Wer war es?“ Schweigen. Die Jungen werden un⸗ ruhig; ein jeder von ihnen fühlt ſich irgendwie ſelbſt ſchuldig. Unfaßlich und ſchmerzhaft beſchämend für jeden, daß ſich der wahre Schuldige nun auch noch feige zeigt. Franz wiſpert ſeinem Nebenmann zu:„Es meldet ſich keiner.“ Er lächelt ein wenig, obzwar ihn ungemein das große, ſuchende Schweigen, das die Klaſſe anfüllt, das ſchier die Wände zu ſprengen droht, bedrückt. „Bevor ich zum dritten und letzten Male frage“, hebt der Lehrer wieder an,„er⸗ kläre ich folgendes: Wenn der Täter ſich auch jetzt noch nicht meldet, wird die ganze Klaſſe beſtraft. Damit alſo duldet der Täter, daß ſeiner gerechten Strafe wegen alle ſeine Kameraden leiden. Ein Pfui dem Feigling! Sagt ſelbſt: Iſt ein Junge, der Hinterliſt mit Feigheit paart, es wert, noch länger in eurer Gemeinſchaft zu leben?— Alſo: Wer war es?“ Wäre dieſe zu Herzen gehende moraliſche Verurteilung nicht erfolgt— weiß Gott, ob Franz ſich jemals gemeldet hätte: Er erblaßt, er erhebt ſich, er tritt vor das Pult hin und ſagt leiſe:„Ich war es, Herr Lehrer!“— Die Jungen haben richtig ge⸗ fühlt: Ihr neuer Lehrer iſt kein rächender Richter, ſondern ein gerechter. Denn ein feines Leuchten ſteht mit einemmal in ſeinen Augen, und ſeine Hand zuckt, als wollte er dem Täter zärtlich über den Schopf fahren—— Franz nimmt die harte Strafe ohne mit der Wimper zu zucken auf ſich, ja, er lächelt ſogar ein wenig, als er auf ſeinen Platz zurückgeht. Auf dem Nachhauſewege ſagt er unver⸗ mittelt:„Das möchte ich nicht noch einmal erleben, ganz gewiß nicht! Aber dennoch meine ich, der Junge iſt viel, viel beſſer als der Alte. Meint ihr nicht auch?“ Keiner antwortet, aber wie auf Kom⸗ mando ſetzen ſte ſich alle in Trab, laufen und laufen, als gelte es, der ſoeben aus⸗ geſprochenen Erkenntnis näher und näher zu kommen. Arthur M. Fraedrich N gel af das 12 unt 6. N * 8——— A= * — ᷣ— S r —— 0 2222 1 + 0 5 0 „„ 2 rr Bekanntmachungen Orisgruppe ber A. S. H. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18. 1. Stock Betr.: Winterhilfsſchießen. Am kommenden Sonntag findet auf den Schießſtänden der Kriegerkameradſchaft ein Winterhilfsſchießen ſtatt. Die Par. eigenoſſen, Angehörige der Formationen und Gllederun⸗ gen der Partei ſind hierzu eingeladen. Hoffe auf eine zahlreiche Beteiligung, gilt es doch, das große Hilfswerk unſeres Führers zu un⸗ terſtützen! Das Schießen findet von 9.30 bis 11 Uhr, und von 1—4 Uhr ſtatt. * Schulungsabend für alle Polit. Leiter, Walter, Warte uſw. Der erſte Schulungsabend ſeit langer Zeit findet am Montag, 14. Februar, abends 8 Uhr, im Saale des„Ratskeller“ ſtatt. Es haben daran teilzunehmen: J. 3 Politiſchen Amts-, Zellen⸗ und Block⸗ eiter; 2. alle Zellen⸗ und Block⸗Walter der DAß; 3. alle Zellen⸗ und Block⸗Warte der NS; 4. alle Zellen- und Block⸗Wartinnen der NS⸗ Frauenſchaft; 5. die Führer und Führerinnen der Gliederun⸗ gen und angeſchloſſenen Verbände; 6. die Führer und Unterführer von SA, SS, NS, HJ; 7. die Führecinnen und Unterführerinnen von BDM und BDM. Ich erwarte ein pünktliches und vollzähliges Erſcheinen. Braun, Ortsgruppenleiter. Aeichsluftjchutzbund Gemeindegruppe Viernheim Dienstag, 15. Februar 1938, abends 8 Uhr, findet in der Luftſchutzſchule(Hügel⸗ ſtraße) ein wichtiger Appell ſämtlicher Amtsträger und Amtsträgerinnen ſtatt. Es müſſen alle erſchzinen. Nur Schichtarbeit und Krankheit können entſchuldigen. Wer unent⸗ ſchuldigt fehlt, wird der Orts(Kreis)-Gruppe wegen Vernachläſſigung des Dienſtes gemeldet. Der Gemeindegruppenführer: Lammer, LS⸗Führer. * Jungvolk Fähnlein 50 und 5349 Sportdienſtgruppen Handball: Sonntag, 13. Februar, 10 Uhr, auf dem Sportplatz Lorſcherweg. Uebungs⸗ leiter: Beckenbach und Helbig. Geräteturnen: Sonntag, 13. Februar, 10 Uhr in der Sporthalle(Lorſcherſtr.) Uebungs⸗ leiter: Träger. i Leichtathletik: Sonntag, 13. Februar, 10 Uhr an der Freilichtbühne. Uebungsleiter: Ber⸗ kenbach Gg. Grundausbildung: Sonntag, 13. Februar, 10 Uhr, an der Freilichtuühne. Uebungs⸗ leiter: Dewald und Brechtel. Der Leiter der Sportdienſtgruppen. Lokale Nachrichten Viernheim, den 12. Februar 1938 Anſer Tagesſpruch Nichtwiſſen iſt nicht Dum heit. Dummheit iſt Mangel an Urteilskraft. „Dieſem Gebrechen iſt gar nicht abzuhelfen“. Kant. Auch in ber Karnevalszeit nicht vergejjen Die vergangenen und die kommenden Wo⸗ chen werden, wie in allen Gauen des Reiches, ſo auch bei uns von Frohſinn und Uebermut beherrſcht. Prinz Karneval ſchwingt mit ſtar⸗ ker Hand ſein närriſches Zepter, unter dem ſich Tauſende von Volksgenoſſen zu einer ge⸗ ſchloſſenen, fröhlichen Gemeinſchaft zuſam⸗ mengeſchloſſen haben. Sprühender Humor, Muſik und Tanz führen hinüber in eine an⸗ dere Welt, die die Sorgen und Mühen des Alltags vergeſſen macht. Und jeder kann heute luſtig ſein. Das Geſpenſt der Arbeitsloſigkeit iſt durch die Tatkraft des Nationalſozialismus hinweggeſegt und das deutſche Volk kann froh⸗ gemut in die Zukunft ſchauen. Die Karnevals⸗ zeit ſieht uns als Menſchen, die das Leben bejahen. Wer arbeitet und ſeine Pflichten er⸗ füllt, die ihm geſtellt werden, hat Anrecht darauf, einmal fröhlich und ausgelaſſen zu ſein. In dieſer Fröhlichkeit, die uns der Monat des Karnevals bringt, dürfen wir aber nicht die Volksgenoſſen vergeſſen, die ſich noch in wirtſchaftlicher Not befinden. Morgen Sonn⸗ tag, wo wieder das Eintopfgericht auf allen Tiſchen dampft, finden wir uns deshalb zu einer geſchloſſenen Opfergemeinſchaft zuſam⸗ men. An ihm muß ſich wieder die Einſatzbe⸗ reitſchaft einer ganzen Nation im Kampf ge⸗ gen Hunger und Kälte zeigen. Durch eine reiche Spende wollen wir auch den bedürftigen Volksgenoſſen Stunden ehrlicher Freude ver⸗ mitteln, geboren aus dem Gedanken der Volks⸗ gemeinſchaft. Heb' bie Büchje in die Höh ziel und ire jürs WSW! Morgen Sonntag ſtehen alle Schützen, und ſolche, die es werden wollen, wieder in einem edlen Wettbewerb: es gilt, ſeine Schießkunſt unter Beweis zu ſtellen für das Winterhilfs⸗ werk! Wer geht da morgen Sonntagvormittag von 9.30 Uhr bis 11.00 Uhr, oder mittags von 1 bis 4 Uhr, nicht gerne einmal über den Sandhofer Weg, ſchaut auf die Reichs⸗ autobahn, wo Sekunde um Sekunde die Mo⸗ tore vorüber knatlern und ſpaziert dann einige 400 Meter noch weiter an den Waldrand zu, biegt nach links in den kleinen Pfad ein und in den Wald hinein— zum Schießſtand der Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft Viern⸗ heim! Dort ſind wieder, wie in all den Vor⸗ jahren, viele jüngere und ältere Volksgenoſſen beiſammen, ſtehen, ſitzen und liegen, das Ge⸗ wehr im Anſchlag, denn ein jeder will einen Zwölfer für das WHW ſchießen. Dieſes all⸗ jährliche WHW-Sießen iſt ſtets eine beſondere Freude geweſen, und deshalb wollen wir auch all die Hammelburger, Mainzer, Biebricher, Landauer, Käfertal⸗Wäldler, Speyrer Sol⸗ daten, und wo unſere jungen und alten Land⸗ wehrmänner überall geweſen ſind, hierauf ein⸗ mal beſonders hinweiſen, denn hier iſt für die Hilfe des Nächſten im Winterhilfswerk eine herrliche Kameradſchaft zu finden. Darüber hinaus aber ſind alle jungen und alten Sol⸗ daten und Soldatenfreunde ſowie all die freu⸗ digen Mithelfer am WHW zu dieſem Opfer⸗ ſchießen herzlichſt eingeladen. Mit der Klein⸗ kaliberbüchſe wird man ſich zu einem fried⸗ lichen Wettſtreit treffen, dem ein voller Erfolg beſchieden ſein möge. * Das beuljche Volksbildungswerk ruft zum zweiten Vortrag ſeiner im Laufe der kommenden Monate hier ſtattfindenden Vor⸗ tragsreihe hier auf. Das Thema zu dieſem Vortrag lautet: „Der rote Panslavismus“ Als Redner hören wir den General der weiß⸗ ruſſiſchen Armee, Sakharov. Der Vortrag fin⸗ 85 20. Februar im Saal des Ratskeller att. Die Bevölkerung wird gebeten, in der Freude des Faſchingsrummels die Belange der politiſchen Aufklärung und Schulung 119 zu vergeſſen, ſondern ihr Intereſſe und den Willen an der politiſchen Mitarbeit in un⸗ ſerem Volke und in dem deutſchen Volksbil⸗ dungswerk dadurch zu bekunden, daß den kom⸗ menden Vortragsabenden ein volles Haus be⸗ ſchieden ſei. 8 Aburteilung eines Verlehrsjunders 4 Wochen Gefängnis wegen Führerflucht Vor dem Amtsgericht in Mannheim ſtand ein nicht alltäglicher Fall von fahrläſſiger Körperverletzung und Verkehrsdiſziplinloſig⸗ keit zur Verhandlung. Der Fuhrunternehmer Johann Mandel, hier, Steinſtraße wohnhaft, hatte Ende Oktober vergangenen Jahres als verantwortlicher Führer eines Laſttraftwa⸗ gens auf der Umgehungsſtraße Viernheim— Mannheim, in Höhe der Flak⸗Kaſerne, einen Zuſammenſtoß mit einem Radfahrer, der ſech auf dem Wege von der Arbeitsſtelle nach Hauſe befand, wobei der Radfahrer in erheb⸗ licher Weiſe verletzt und in ſeiner Geſundheit geſchädigt wurde. Bei der Gerichtsverhand⸗ lung mußte der Angeklagte zugeben, daß er den Zuſammenſtoß wahrgenommen habe, trotz⸗ dem jedoch den Verletzten ſeinem Schickſal überlaſſen und ſich einer Führerflucht ſchuldig gemacht hat. Mit der Verurteilung zu vier Wochen Gefängnis und 100.— RM. Geld⸗ ſtrafe wurde dem Angeklagten, der den Unfall in grobfahrläſſigſter Weiſe verurſacht hat, Ge⸗ legenheit gegeben, darüber nachzudenken, wie er ſich in der heutigen Zeit des Verkehrs ſeinen Volksgenoſſen gegenüber zu verhalten hat. Von dem Richter wurde die Verantwortungs⸗ loſigkeit des Fahrers beſonders gegeißelt.— Denn Trunkenheit am Steuer und Führer⸗ flucht ſind die ſchlimmſten Handlungen, die ſich ein Fahrer zuſchulden kommen laſſen kann. Den ärztlichen Sunutagsbtenſt vberſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes, Herr Dr. Schlick, Adolf⸗ Hitlerſtraße(Vertretung!)— Sonntags keine Sprechſtunde. Gartenbauverein. Wie im Vereinsan⸗ zeiger bekannt gegeben iſt, erfolgt morgen Sonntag ein Rundgang durch verſchiedene Obſtgarten⸗Anlagen, welcher von einem Fach⸗ mann geführt wird mit dem Zweck, zu zeigen, was recht und was falſch gemacht iſt. Dieſer Rundgang iſt für alle Mitglieder des Garten⸗ bauvereins, wie auch für ſonſtige Intereſ⸗ ſenten von großer Wichtigkeit. Auch wäre wünſchenswert, daß ſich Fortgeſchrittene, wel⸗ che über brauchbare Erfahrungen verfügen, ſich hieran beteiligen, zum Wohle des Volks⸗ ganzen. Rechtsfragen um den Autowinker. Eine für jeden Kraftfahrer wichtige Ent⸗ ſcheidung hat das Reichsgericht am 9. 1. 37 — 5 D 765/37— aufgeſtellt. Darin heißt es: Der Kraftwagenführer muß von ſeinem Sitz aus entweder unmittelbar oder mittel⸗ bar mit dem Auge wahrnehmen können, ob ein Fahrtrichtungs⸗Anzeiger eingeſchaltet iſt oder nicht. Es wird jedoch nicht verlangt, daß er von ſeinem Sitz aus ſehen kann, ob ein ausgeſchalteter Winker auch vollſtändig in die Hülſe zurückgefallen iſt. Dorjverjchönerungsaktion wird im Gau eine vorbildliche Löjung finden Aus der Erkenntnis heraus, daß nicht nur der Arbeitsplatz und das Arbeitsleben des ſchaffenden deutſchen Menſchen in der Stadt ſchön zu geſtalten ſind, ſondern ebenſo die des Schaffenden auf dem Lande, begann die NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ im Gau Heſſen⸗Naſſau im Frühjahr 1936 die Dorf⸗ verſchönerungsaktion. Zuerſt begegnete ſie hin und wieder verwunderten Fragen: Iſt das wirklich notwendig? Iſt denn das utſche Dorf häßlich? Man dachte dabei an bie ſchöne deutſche Landſchaft in ihrer reizvollen Man⸗ nigfaltigkeit, an das einzelne ſchöne Dorf⸗ bild, das einzelne ſchöne alte deutſche Bauern⸗ haus. Gewiß haben wir Dörfer, die in ihrer ur⸗ ſprünglichen Eigenart, die ſie ſich trotz aller ſchädigenden Einflüſſe der letzten Jahrzehnte bewahrt haben, ſchön wirken, und es gibt Landſchaften, die uns gerade durch ihre ſau⸗ beren Dörfer erfreuen. Aber wir legen heute an den Begriff„ſchön“ einen anderen Maß⸗ ſtab als früher und die Dorfverſchönerungs⸗ aktion iſt wie die NSG„Kraft durch Freude“ ſelbſt eine Schöpfung des Nationalſozialis⸗ mus, daher auch nur aus der nationalſozia⸗ liſtiſchen Weltanſchauung heraus zu verſtehen. Wir wollen das Dorf um ſeiner ſelbſt willen und als nationalſozialiſtiſche Gemeinſchaft, als Kraftquell für die ganze Nation. Am Ende der Entwicklung ſteht das im nationalſozia⸗ liſtiſchen Sinne ſchöne deutſche Dorf. Wie jede Entwicklung organiſch iſt und ſein muß, ſo iſt es auch die Aktion der Dorfver⸗ ſchönerung. Wir beginnen damit, den äußeren Schutt, das äußerliche Fremde und Unzeitge⸗ mäße hinwegzuräumen, das Saubere neben das Unſaubere, das Schöne neben das Häß⸗ liche zu ſtellen, damit der Menſch erſt einmal ſehen lernt. Wir wiſſen oft gar nicht, daß wir von Schmutz, Unordnung und Häßlichkeit um⸗ geben ſind, weil wir es nicht anders gelernt haben. Wem aber die Augen geöffnet, wem das Andere, Beſſere daneben geſtellt wird, der begreift plötzlich nicht mehr, wie er einmal anders leben konnte. Dieſe ſo gewonnene äu⸗ ßere Haltung wirkt ſich dann folgerichtig nach innen aus. Eine neue Kultur entſteht, denn das Wollen und Denken des Menſchen hat Inhalt und Richtung bekommen. Das ſchöne Aeußere iſt dann letzten Endes nur die Wider⸗ ſpiegelung der Geſamtkultur jedes Einzelnen und der Gemeinſchaft. Mit dem Wollen hat die NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ im Rhein⸗Maingebiet dieſe Arbeit aufgenommen. Wir wiſſen, daß ſie bei der Durchführung an der Spitze der Leiſtungen im Reich ſtehen wird, wie wir es gewohnt ſind, daß alles, was im Gau Heſſen⸗ Naſſau begonnen wird, auch eine vorbildliche Löſung findet. Aujruj an alle Betriebsjührer! Zu Beginn des Berufswettkampfes aller ſchaffenden Deutſchen erlaſſen der Leiter der Arbeitskammer Heſſen, Gauobmann Becker, und der Leiter der Wirtſchafts⸗ kammer Heſſen, Profeſſor Dr. Lüer, an alle Betriebsführer der Wirtſchaſtskammer Heſſen nachſtehenden Aufruf: f Mit dieſem Monat beginnen die Berufs⸗ wettkämpfe aller ſchaffenden Deutſchen. Wäh⸗ rend der Reichsberufswettkampf in den Vor⸗ jahren auf die Jugendlichen beſchränkt war, iſt jetzt eine Erweiterung dahin vorgenommen worden, daß auch Erwachſene die Möglichkeit der Teilnahme haben. Die Wirtſchaft hat dem Reichsberufswett⸗ kampf ſtets das größte Intereſſe entgegenge⸗ bracht und ihn nach Kräften gefördert. Wir fordern ſie auch dieſes Mal auf, in gleicher Weiſe wie in den Vorjahren die Wettkampf⸗ leitungen bei der Durchführung ihrer Aufgabe zu unterſtützen. Dies wird einmal dadurch ge⸗ ſchehen können, daß fachkundige Perſönlich⸗ keiten ſich für die Durchführung und Aus⸗ wertung der Wettkämpfe zur Verfügung ſtel⸗ len. Daneben iſt es dringend erwünſcht, daß alle Betriebe, die dazu in der Lage ſind, Werk⸗ ſtätten oder ſonſtige Räumlichkeiten ſowie Maſchinen und Material bereitſtellen. Soweit durch die Teilnahme am Reichs⸗ berufswettkampf Lohnausfälle in Frage kom⸗ men, bitten wir dieſe Frage, wie auch in den Vorjahren, wohlwollend zu behandeln. Das Gleiche gilt hinſichtlich der Anrechnung der ausfallenden Arbeitszeit auf den Urlaub, ſo⸗ wohl für die Wettkämpfe ſelbſt wie auch die Perſonen, die an der Durchführung beteiligt ſind. Wir dürfen erwarten, daß alle Betriebe im Bereich der Wirtſchaftskammer Heſſen ſich mit allen Kräften für den 5. Reichsberufs⸗ wettkampf einſetzen werden, um auch an ihrem Teil zum Erfolg des großen Werkes das ihrige beizutragen. C d Nur noch fünf Gymnaſien in Heſ⸗ ſen. Als Ergebnis der Vereinheitlichung des höheren Schulweſens auch in Heſſen gibt es jetzt nur eine Hauptform, die Oberſchule. Als Nebenform tritt nur noch das Gymnaſium und die Aufbauſchule auf. In Heſſen bleiben fünf Gymnaſien beſtehen, und zwar in: Gießen, Büdingen, Darmſtadt, Worms und Mainz. Die Wiedererrichtung der Aufbauſchule in Alzey iſt nunmehr endgültig genehmigt. Die Aufbauſchule iſt mit einem Internat verbun⸗ den und bietet begabten Knaben aus Starken⸗ burg und Rheinheſſen Gelegenheit, eine höhere Schule zu beſuchen. Abſtammungsnachweis bei Eheſchließungen von SS⸗Angehörigen Gehört ein Verlobter der SS an, ſo genügt es nach einem Runderlaß des Reichs- und Preußiſchen Miniſters des Innern, wenn an Stelle der zum Nachweis der Abſtammung erforderlichen Urkunden eine Beſcheinigung des Raſſe⸗ und Siedlungshauptamtes Ss beige⸗ bracht wird, daß die Eheſchließung der Ver⸗ lobten genehmigt oder freigegeben worden iſt. Die Beſcheinigung iſt zu den Sammelakten zu nehmen. N Neue Kartoffelſorten. Auf Grund der Verordnung über Saatgut und gemäß der Grundregel für die Zulaſſung von Sorten ſind nachſtehend genannte Sorten in die Reichs⸗ ſortenliſte aufgenommen worden: Die Auf⸗ nahme erfolgte in die Gruppe 3, d. h. unter die vorläufig zugelaſſenen Sorten. Die Ent⸗ ſcheidung über die Beibehaltung derſelben kann nach ein⸗ bis zweijähriger Prüfung in den Landesſortenverſuchen erfolgen. Es ſind vor⸗ läufig zugelaſſen: Ragis Viola, Graf Dürck⸗ heim Optima, Ebſtorſer Menſa, von Zwehl Agnes, Nordoſt Gigant, von Kamecke, Cranea. Unbeſtändig und ziemlich kalt Von der Rückſeite des raſch ſüdoſtwärts wandernden Sturmwirbels erfolgte bereits am Donnerstag eine weitgehende Ueberflutung des europäiſchen Feſtlandes mit arktiſcher Kultluft. Unter ſtarken Schauern und z. T. auch Gewittern wurden dabei Windgeſchwin⸗ digkeiten von mehr als 80 Stundenkilometern erreicht. Durch die Kaltluft wurde zwar ein ſtarkes Hochdruckgeblet über dem Oſtatlantik aufgebaut, das aber die Einflußnahme wei⸗ terer Atlantikwirbel auf unſer Wetter nicht verhindern wird. Samstag: Nach anfänglicher Beruhi⸗ gung und Aufheiterung wieder neue Unbeſtäu⸗ digkeit und Niederſchläge(im Gebirge meiſt Schnee), bei abflauenden Winden aus Nord bis Weſt ziemlich kalt, nachts vielerorts leich- ter Froſt. Die Ausſichten für Sonntag: Wechſel⸗ haftes und unbeſtändiges, ziemlich kaltes Wetter. Aur zwei Punktejpiele in Unterbaben⸗Weſt Anſere Amicitia empfängt Fortuna Heddesheim Ein äußerſt mageres Spielprogramm hat morgen die Bezirksklaſſe in Unterbaden⸗Weſt aufzuweiſen. Nur zwei Begegnungen ſind vor⸗ geſehen: Neulußheim— 98 Seckenheim Amicitia Viernheim— Heddesheim Der Ausgang des Treffens in Neulußheim iſt ziemlich ungewiß. Beide Mannſchaften ka⸗ men am vergangenen Sonntag zu unverhoff⸗ ten Erfolgen; während Neulußheim aus Käfer⸗ tal einen Punkt mitnehmen konnte, leiſteten die Seckenheimer in Heddesheim ganze Arbeit und entführten der„Fortuna“ gleich zwei wertvolle Pünktchen. Morgen treffen alſo zwei Mannſchaften aufeinander, die gut in Fahrt zu ſein ſcheinen, und hauptſächlich eines gro⸗ ßen Eifers nicht entbehren. Verzweifelte An⸗ ſtrengungen wird der Platzverein machen, um durch einen evtl. Sieg dem drohenden Geſpenſt des Abſtiegs etwas weiter zu entrücken. Mög⸗ lich, daß die vertraute Umgebung zu einem Erfolg verhilft. Und nun zum zweiten und letzten Spiel im Sonntagsprogramm, dem Großkampf auf dem Waldſportplatz! Um es gleich vorweg zunehmen: Favorit iſt einzig und allein unſere Amicitia! Es wäre eine gewaltige Ueberraſchung, ſollte Heddes⸗ heim auch nur einen Punkt mit nach Hauſe nehmen! Aber was hat man in dieſer Hinſicht nicht ſchon alles erlebt? Ja, viele werden wohl einwenden: Ach was, ſchon das Vor⸗ ſpiel in Heddesheim hat die Amicitia klar mit Handball- Bezirksklaſſe 5:0 für ſich entſchieden, und auch das morgige Rückſpiel wird eine eindeutige Sache für die Viernheimer werden! Halt!! So iſt's nun doch nicht! Wir erinnern: In Mannheim hat man 07 mit 5:1 beſiegt—— und wie war das Rückſpiel?? Stand dieſer Kampf nicht auf des Meſſers Schneide? Und war hier nicht alles Glück dabei, daß man ſchließlich doch noch zwei Punkte retten konnte? Wir wollen nicht behaupten, daß Viernheim in ſeinen Leiſtun⸗ gen nachgelaſſen hat! Nein, dies unter keinen Umſtänden! Der Grund iſt wo anders zu ſu⸗ chen: Ausſchließlich der dieſen Vereinen dro⸗ hende Abſtieg, in welchen ſie noch verfallen können, iſt es, der die Spieler zu Energie⸗ leiſtungen anſpornt, und kann der Gegner hier nicht Schritt halten, dann iſt er verloren. Unter dieſen Einflüſſen wird auch der mor⸗ gige Großkampf ſtehen. Heddesheim iſt noch nicht von allen Abſtiegsſorgen befreit und für ſie gilt es, ſich vollends in Sicherheit zu brin⸗ gen. Wie ſchon ſo oft in dieſer Saiſon, wird deshalb der Waldſportplatz auch morgen wie⸗ der die Stätte eines heißen Punktekampfes werden. Denn Viernheim kann und darf keine Niederlage erleiden, muß eifrig Punkte ſam⸗ meln und dadurch der Meiſterſchaft näher kommen! Wir geben Heddesheim nur geringe Chancen, doch muß unſere Mannſchaft ſofort im Bilde ſein, muß dem Kampf mit vollem Ernſt begegnen! Für die Sportfreunde kann es nur eine Loſung geben: Hin zum Waldſportplatz, hin zur Amicitia! Bleibt Viernheim in ber Spitzengtuppe? Sonntagvormittag, 10.45 Uhr: Entſcheidender Punktekampf gegen TV. Friedrichsfeld! Nach der letztſonntäglichen 4:5⸗Niederlage in Leutershauſen, empfangen die Turner⸗ Handballer morgen vormittag den TV Fried⸗ richsfeld zum fälligen Rückſpiel. Zur Zeit den dritten Tabellenplatz einnehmend, haben un⸗ ſere morgigen Gäſte noch die allerbeſten Aus⸗ ſichten auf den Meiſtertitel, müſſen allerdings die noch ausſtehenden Spiele ſo ziemlich reſt⸗ los für ſich entſcheiden. Nun, die derzeitige Form der Friedrichsfelder läßt in dieſer Hin⸗ ſicht nur Gutes erhoffen und ſteht zu erwarten, daß gerade ſie es ſein werden, die den Tabel⸗ lenführer Leutershauſen auf ſeinem Thron noch in letzter Minute zum Wanken bringen. Wie geſagt, Friedrichsfeld hat zwar noch ſchwere Spiele auszutragen, doch wann und wo ſchreckte dieſe zielſtrebige Mannſchaft je⸗ mals auch noch vor den größten Hinderniſſen zurück? Morgen iſt Friedrichsfeld nun nach Viern⸗ heim beordert. Zweifellos eines der noch här⸗ teſten Spiele; denn noch nie iſt Friedrichsfeld ein Sieg in Viernheim gelungen, aber auch noch nie waren unſere Turner in der Lage, ſie zuhauſe zu beſiegen. Ein deutliches Zeichen für die Qualität beider Mannſchaften, nicht zuletzt aber auch dafür, mit welchem Geiſt und Eifer, mit welcher Energie man beiderſeits dieſen Spielen begegnet. Was liegt heute nun näher als die Frage: Wie wird man ſich mor⸗ gen trennen? Wieder Punkteteilung— oder? Welche Mannſchaft bricht den Bann? Iſt es Friedrichsfeld oder Viernheim? Will man nach Turner-Fußballer in Lützeljachjen Die Fußball⸗Kreisklaſſe nimmt morgen den geſamten Pflichtſpielbetrieb wieder auf, nach⸗ dem derſelbe, bedingt durch die Pokalſpiele, am vergangenen Sonntag eine Unterbrechung erleiden mußte. Unſer Turnverein tritt dies⸗ mal auf fremdem Gelände an und zwar in Lützelſachſen. Wer die Spiele dieſer Mann⸗ ſchaft nur ein klein wenig verfolgt hat, der weiß, daß Lützelſachſen auswärts wohl ziem⸗ lich harmlos iſt, doch dafür aber zuhauſe eine doppelte Gefährlichkeit zeigt. Bis jetzt hatten nur ganz wenige Vereine das Glück, auf dieſem Gelände einen Sieg zu ergattern. Wir wollen mal ſehen, welche Klinge unſere Turner dort ſchlagen. Steht man vielleicht vor dem erſten Punktverluſt? Nein, dies darf nicht der Fall ſein. Bis jetzt hat man ſich tapfer gehalten, und nun gilt es durchzu⸗ ſtehen! Spielt mit dem gleichen Einſatz wie am vergangenen Sonntag— nur vergeßt das Schießen nicht! Die 2. Mannſchaft beſtreitet das Vorſpiel, während die bis heute noch unbeſiegte Jugend⸗ elf zuhauſe ein Pflichtſpiel gegen Sulzbach austrägt. Die Mannſchaften: 1. Mſchft.: Beikert; Kühlwein, Schmitt Joh.; Müller, Bergmann, Pfenning; Winken⸗ bach, Stumpf, Alter, Jakob, Helbig. 2. Mſchft.: Mandel; Adler, Mandel Jak.; Kühlwein, Kiß, Effler; Buſalt, Heckmann, Stumpf, Brandenburger, Hofmann. 0 den zuletzt gezeigten Leiſtungen und den Spiel⸗ ergebniſſen urteilen, ſo muß man Friedrichs⸗ feld ein kleines Plus einräumen. Doch nicht immer vermitteln Reſultate ein klares Bild über die Güte einer Mannſchaft, und wir wollen die Ausſichten der Viernheimer nicht im Voraus ſchmälern. Das eine jedoch glau⸗ ben wir beſtimmt ſagen zu können: Wollen unſere Turner gewinnen, dann bedarf es einer Glanzleiſtung, und um die zu erreichen, ſind erforderlich: Wille und Einſatz, Mut und Eifer! Auch darf nicht fehlen die ſchon ſo viel erwähnte Uneigennützigkeit und der entſchloſ⸗ ſene Torwurf! Mit halber Arbeit läßt ſich Friedrichsfeld nicht bezwingen. Deshalb ſollte morgen die Parole aller Spieler lauten: end⸗ lich einmal allen Unwillen abzulegen, auch wenn nicht mal alles klappen ſollte, jeder für den anderen einſtehen, kämpfen und nochmals kämpfen! Sollte dann trotzdem die Sache ſchief gehen, dann kann man ſich wenigſtens aus ehrlicher Ueberzeugung heraus ſagen: Wir haben in Ehren verloren! Umſo freudiger iſt es dann aber für die Mannſchaft, wenn dieſem reſtloſen Einſatz ein Sieg entſpringt. Und in dieſem Sinne erwarten wir von der Turner⸗ elf morgen ein geſchloſſenes Vorgehen, ein Spiel, das den Stempel der Einigkeit trägt und das Gepräge tatenfroher Einſatzbereit⸗ ſchaft erhält. Folgende Spieler ſind berufen, die Farben des Vereins zu vertreten: 5 Effler; Kempf, Sander; Beiner, Herbert, Martin; Thomas, Weiß, Beckenbach, Alter Sax P. Die 2. Mannſchaft ſpielt vorher ebenfalls gegen Friedrichsfeld und zwar wie folgt: Buſalt; Beckenbach, Effler; Hanf, Buſalt, Alter, Faltermann, Kempf, Schneider, Helbig, Burkert. Veranſtaltunoen der Vereine Prinz Karneval bei den Turnern! Heute abend: Maskenball im Freiſchütz Narrenprinz, wir huld'gen dir aus frohem Herzen für und für! doch umſo lieber wir dich preiſen in heit'ren, luſt'gen Turnerkreiſen! So war's früher ſchon, ſo iſt's auch heute noch! Auf, ihr Narren und Närrinnen! Folgt dem Prinzen in ſein Reich, reicht ihm eure Hand und gelobt ihm auf Ehrenwort eure Treue! Nur einmal im Jahr iſt Karnevalszeit! Laßt uns deshalb feiern! Jawohl: Wir kehren heut' all im Freiſchütz ein, und laſſen Sorgen, Sorgen ſein! Denn dort, in dieſer Narrenſtatt, iſt niemand, der noch Kummer hat! Aller Griesgram iſt ausgefegt, nur Lachen, Freude, Uebermütigkeit wird man dort kennen! Wir werden uns wieder wie Kinder fühlen beim Erleben all der vielen Darbietungen! Auf goldenen Schwingen gleiten wir hinüber in eine andere Welt. Muſik, Tanz und Humor werden dazu verhelfen! Kommt alle, ſtürzt euch hinein in den Strudel, laßt euch mit⸗ — n 1 Kirchliche Nachrichten Kalkolüche Kirche: Sonntag Septuageſima Vorfaſtenzeit Apoſtelkirche: 7½7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: 2. hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt mit Predigt ½2 Uhr: Chriſtenlehre für die Jungfrauen 2 Uhr: Andacht; Verſammlung für alle kathol. Mütter und Frauen. Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene ½11 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder. 1 Uhr: Andacht für die Kinder Montag: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.⸗A. für Andreas Kindhäuſer 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Jakob Knapp und Matthias Beyer Dienstag: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.⸗A. für Johann Winkenbach 4. Mittwoch: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.⸗A. für Georg Lahres Donnerstag: i 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Nik. Adler 10., Ehefrau Anna geb. Bildſtein und Ange⸗ hörige 7.10 Uhr beſt. E.⸗A. für Adam Dewald 2. Ehefrau Eliſabeth geb. Weinlein, Enkel⸗ kind Gretel Schmitt und Angehörige Freitag: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S. A. für Adam Helfrich 1. 6.40 geſt. hl. Meſſe für Fam. Phil. Wink⸗ ler, Franz Georg Pfaff, Valentin und Adam Martin Samstag: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.⸗A. für Johannes Andreas Adler 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Jakob Haupt⸗ mann, Ehefrau Anna geb. Pfützer. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern eine hl. Meſſe. Dienstag und Freitag iſt in der Marien⸗ kirche eine hl. Meſſe. Nächſten Sonntag iſt gemeinſame hl. Kom⸗ munion für das 8. Schuljahr. Nächſten Sonntag iſt Collekte für den Seelſorgs⸗Dienſt. Dienstag, abends 8 Uhr, Vortrag für Männer und Jungmänner; alle ſind herzlich eingeladen. Freitagabend, 8 Uhr, Verſammlung der 3. Abteilung der Jünglingsſodalität in der Ka⸗ pelle der Engl. Fräulein.— Miſſionsfilm in der Sporthalle: 3.30 Uhr für Kinder (10 Pfg.); 8 Uhr für Erwachſene(30 Pfg.) DDr Gegen das Luftſchutzgeſetz ver⸗ ſtoß en Bei der großen Frankfurter Luftſchutzübung am 12. November 1937 hatte ein dienſttuen⸗ der NSKK⸗Mann einen 37jährigen Paſſan⸗ ten aufgefordert, ſich unterzuſtellen. Der Paſ⸗ ſant ſollte ſich an eine 30 Meter weiter gele⸗ gene Stelle begeben, folgte aber nicht und machte ungehörige Bemerkungen. Der Paſſant bekam wegen Uebertretung des Luftſchutzge⸗ fee einen Strafbefehl über 10 Mark. Auf einen Einſpruch erhöhte der Einzelrichter die Strafe auf 30 Mark. reißen in ausgelaſſener Stimmung! Es gilt Karneval unter Turnern zu feiern! Wir be⸗ jahen das Leben— wir machen mit! * Der Maskenball im Schützenhof der unter Mitwirkung der Sängertreue⸗Har⸗ monie heute abend ſtattfindet, verſpricht wie⸗ der ein beſonderes großes Fasnachtsereignis zu werden. Ausgezeichnete Darbietungen von Sängern werden angenehme Abwechslung ble⸗ ten und die Muſikkapellen ſorgen dafür, daß auch der Tanzfreudigſte auf ſeine Rechnung kommt. Ausſpannung und Freude für alle, die heute in die„Schützenhof⸗Narrhalla“ kom⸗ men! * Hinein in den Freiſchütz zum GeCeVau in die 2. große Fremdenſitzung Man braucht ſicherlich dazu nichts mehr zu ſagen, denn es iſt gewiß: ganz Verne kimmt und iſt einige Stunden närriſch bei den„luſtigen Fünf“ und all den Bütten⸗ humoriſten und heimiſchen Kanonen, denn das Haus wird vor Lachſalven erdröhnen— und da darf kaaner fehlen! Evangelijche Kirche: Sonntag, 13. Februar Vormittags 9.45 Uhr: Gottesdienſt Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, 14. Februar: Kirchenchor Dienstag, 15. Februar: 7.30 Uhr Bibel⸗ ſtunde, anſchl. Frauenabend. Maskenball des Männergeſang⸗ vereins 1846 Wie alljährlich, findet am Samstag, den 26. ds. Mts., der Maskenball des Männer⸗ geſangvereins im Saale des„Ratskeller“ ſtatt. Nach allen Vorausſetzungen, die gegeben ſind, verſpricht derſelbe ſich würdig zu geſtal⸗ ten und ſind im voraus alle Mitglieder und deren Angehörige ſowie Freunde und Gönner herzlichſt eingeladen. Viernheimer Tonfülmjchau Im Central⸗Film⸗Palaſt Das Filmwerk, das überall mit dem größten Erfolg gezeigt wird! Samstag, Sonntag und Montag! „Heimweh Ein Auswanderer⸗Schickſal nach wahren Begebenheiten. Dieſer Film berichtet von den ſeltſamen und abenteuerlichen Irrfahrten des ſeebefahrenen Fiſchers und Steuermanns Chri⸗ ſtof Peleikis. Mit den„fliegenden Vierma⸗ ſtern“ hat er die Weizenrennen von Auſtralien nach England mitgefahren, mehr als einmal in Sturm und Eis Kap Horn umrundet,— Shanghai, Newyork, Hamburg, Port Said kennt er wie ſeine Taſche— ein toller Kerl, dieſer Chriſtof Peleikis. Kein Wunder alſo, daß die Enge des Kuriſchen Fiſcherdorfes ihn bedrückt, die ſtille Liebe ſeiner Frau die Un⸗ ruhe ſeines Herzens nicht dämpfen kann und ſo erliegt er eines Tages dem Lockruf der großen Welt. Er läßt Weib und Kind in ſei⸗ nem ärmlichen Fiſcherkaten zurück, nimmt Heuer auf einem geheimnisvollen Schiff, um einer verführeriſchen, myſteriöſen Frau nahe zu ſein. Aber kaum hat er das Schiff betreten, reißt ihn das Schickſal in einen verwirrenden Wirbel gefährlicher Abenteuer. Er verfällt jener Frau, wird in Amerika wider Willen Komplice von Waffenſchiebern, Menſchen⸗ ſchmugglern, Handlanger von Gangſtern, Al⸗ kohol wird ſeine Zuflucht, ſcheinbar unaufhalt⸗ ſam geht ſein Weg in den Abgrund. In dieſer Zeit kämpft daheim ſein Sohn um das väter⸗ liche Beſitztum, um die Treue der Mutter zu ſeinem Vater und um das Anſehen des in die große Welt Geflohenen. Gegen die Mutter, gegen das ganze Dorf ſteht er allein zum Vater, der eines Tages wiederkommen wird. Der Gedanke an den Sohn iſt auch der letzte Halt, den Chriſtof Peleitis in Amerika hat und aus der Erinnerung an das eigene Kind befreit er den Sohn eines amerikaniſchen Mil⸗ lionärs aus den Händen ſeiner Spießgeſellen. Faſt muß er es mit dem Leben bezahlen, doch dies wird ihm zum Wendepunkt: ein geläu⸗ terter, vom Leben in harte Schule genom⸗ mener Mann kehrt heim zur Frau, zum Sohn. Die Welt wird ihn nicht mehr in Verſuchung bringen. In den Gloria⸗Lichtſpielen Achtung! Samstag und Sonntag! „Der verkannte Lebemann“ Mit Grete Weiſer, R. A. Roberts, Trude Marlen, Hans Junkermann, Theo Lingen, Hilde Seſſack, Kurt Veſpermann, Hans Richter und Hugo Fiſcher⸗Köppe. Ein mitreißendes Großluſtſpiel, in dem alle Regungen und Schwingungen des Humors und der Laune lebendig werden. Für alle Be⸗ ſucher ein entzückendes Erlebnis. R. A. Ro⸗ berts als„Der verkannte Lebemann“. Fredo de Marana nennt ſich Ernſt Schröder, der derzeit gefragteſte Romanſchriftſteller, um deſſen Neuerſcheinung„Die Liebesſchule“ ſich die junge und alte Frauenwelt reißt. Schrö⸗ der, dem man viele pikante Dinge andichtet, gerät von einer Verlegenheit in die andere, denn niemand weiß, d. h. glaubt oder ahnt, daß... ſtopp! Wir wollten Sie ja nur neu⸗ gierig machen, nicht den J galt erzählen. Laſſen Sie Ihrer Neugierde ungehemmten Lauf. Ein Film der Komiker, dem man das Motto geben könnte: Lügen haben kurze Beine! Dieſe muſikaliſche Filmkomödie iſt reichlich mit Humor und Ueberraſchungen gewürzt und ſchont die Lachmuskeln nicht. Der Schlager des Films: Was wär' ſchon das Leben ohne die Liebe?, wird ſchon in allen Orten geſun⸗ gen.„Der verkannte Lebemann“ ſorgt zwei Stunden für beſte Unterhaltung und über⸗ mütiges Lachen. Die Darbietungen in beiden Filmbühnen ſind dieſe Woche wieder ganz erſt⸗ klaſſig und ein Beſuch aller Filmfreunde iſt am Platze. Motto: Der Film iſt für uns Menſchen geſchaffen, man lernt dabei das Weinen und das Lachen. Betti Ziel ie bon M Oltober wie fol nommer Mont für Diens für! Mitt für! Miel und 0 Sowe Persone wutden, lich e. fte auf Nach uterſtt men. em ist nur ein Vorzug unter vielen. Spielend bringt der SLAUPUN N- Super 4% 77 die Sender det Welt Wer dieses Gert hört. wird es besten wollen 5 Preis RM 287 mit Röhren Lieferungen durch den Fachhandel! Radiohändler weist gerne nach die Werksvertretung: Otto, Held& Krissel, Frankfurt am Main Jecle odnaaige noch so kleln, wirbt Kundenl Amiliche Bekanntmachungen Belr.: Luftſchutzübung in Das Viernheim In der nächſten Woche findet hier eine nahen große Luftſchutzubung ſtatt, bei welcher der Wir 1a 4 Luftſchutz übungsweiſe aufgerufen wird. Hier⸗ bei iſt folgendes zu beachten: Bei Aufruf des Luftſchutzes durch die hie⸗ ar- Gewinnauszug 5. Klaſſe 50. Preußlſch-Süddeutſche(276. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II glehungstag 10. Februar 1938 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10000 NM. 205471 2 Gewinne zu 5000 RM. 276231 19 Gewinne zu 3000 RM. 36886 171282 271190 321040 842701 10 Gewinne zu 2000 R. 25048 138878 70747 283810 382435 78 Gewinne zu 000 RM. 58451 11641 26748 34810 36053 45583 73 2. 171 N ö 5 46737 51683 54863 58887 76983 98589 102243 121109 130399 len ſige Zeitung ſind von dem genannten Zeit⸗ Rich 919958 212125 280353 177127 360000 118670 209583 225728 295550 e 2. 124 250304 255577 308000 31 19584 055 a punkt ab alle Häuſer auf Luftſchutz einzu⸗ 348851 384085 369405 388609 338332 ö 112 Gewinne zu 500 Ra 13506 19931 27140 31301 37266 42288 45078, 45535 86676 57989 62142 71320 78000 77743 821886 83919 104897 198242 137320 148423 176709 178894 201115 202499 214749 218844 229538 234208 248538 247048 248933 252473 255820 262689 278999 283102 289168 308490 310298 312234 313689 314515 316837 3757769 332229 337898 343046 351554 351914 352464 358770 366148 379427 390232 391750 392002 182 Gewinne zu 300 N We. 33593 34630 35808 4298 42812 46100 52890 56403 57092 61275 75372 84406 104413 105920 110637 115914 120094 122923 134596 134933 141033 151244 159506 171526 175292 183198 188867 181153 194275 195974 189857 201961 204367 205798 214117 216808 218689 224904 225611 234412 243591 244110 246198 254267 254723 255375 259716 262375 285574 268289 273033 274686 280001 282481 283829 290972 296029 288263 299861 304744 309706 316604 318 106 3195 f0 321057 327335 328196 331538 336311 340059 345337 347029 349938 ig ſtellen. In jedem Stockwerk ſind Waſſervor⸗ gewagt räte aufzuſtellen und die ſonſtigen Vorberei⸗ tungen zu treffen. Zugleich tritt die eingeſchränkte Beleuchtung in Kraft. Der Straßenverkehr iſt auf des dringendſt Notwendige zu beſchränken. Die Häuſer dürfen nicht verſchloſſen wer⸗ den, damit die Kontrolle durchgeführt werden kann. Autos und Fahrräder ſind den Vorſchriften entſprechend abzublenden. Viernheimer Bei Ertönen der Sirene(langanhaltender Volkszeitung, Ton) und der Böller ſetzt die Geſamtver⸗ dunklung ein, d. h. auch die Straßenbe⸗ leuchtung wird ganz ausgeſchaltet. Ich erwarte von der geſamten Bevölkerung 188 0 * genaue Einhaltung der gegebenen Vorſchriften N und Durchführung der eotl. noch ergehenden Anordnungen. Der Bürgermeiſter als Polizei- elne behörde und Anzeigen Ja, das iſt es eben, Meiers ha⸗ ben mit der fal⸗ ſchen Sparſam⸗ keit die ganze Nachbarſchaft verärgert.— Wenn man ſich verheiratet, ſetzt man doch eine Anzeige in die 5 A 8th, 65141 8119 12033 25914 28187 31281 2 N ahdes erh damit es alle Freunde u. Be⸗ 358844 357527 389344 361056 366883 376987 384009 386485 387025 392875 397744 398804 a In der heutigen Nachmittagszlehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10000 RR. 2 4 Gewinne zu 8000 RM. 227 . 1 65 inne zu 3000 RM. 4880 48508 78062 88866 149073 209624 16 Gewinne zu 2000 RM. 14625 34485 50780 148266 173662 240251 298488 386647 70 Gewinne zu 1000 RM. 10323 13010 24623 25302 36821 45407 48589 48113 67786 72322 100288 114611 158887 137981 138326 188099 197749 216480 224799 233335 255098 257794 264878 265329 kannte erfahren!] 287731 281971 290867 287427 288322 299193 311888 318301 842468 357092 359496 92 Gewinne zu 500 RM. 7875 9028 26232 47331 51447 74214 79624 88258 0048 107220 198374 112883 144089 144941 151185 158881 174668 204214 225919 242819 245676 250172 266401 270884 273356 284249 284557 287044 288396 306288 310493 324023 324830 332021 348221 348471 349329 362078 370161 372640 385584 388628 392973 393789 393873 898878 200 Gewinne zu 300 Rt. 2082 7730 10208 15084 15551 19381 23071 23738 28438 30539 31612 32380 35800 39156 41864 42610 44408 45828 49438 56076 57962 59419 60083 64936 67443 69537 70612. 72692 77047 78663 79473 87024 90344 104863 105774 112662 113085 114179 123419 143903 145512 147843 158733 162283 179478 189106 180997 184684 191070 198592 200760 202094 206887 218003 222262 228736 230156 232609 237089 238869 246999 261674 287683 278927 285701 287228 287798 290024 280274 292302 295784 298036 297314 299339 303016 306486 307407 307577 308180 308333 311129 313135 313737 317138 318686 318950 327645 337884 342250 örtlicher Luftſchutzleiter Betrifft Mietunterſtützung für 4. bis 6.] in dieſer 855559 8580 6005 355040 370387 377778 878803 881871 881874 Ziel 1937 Ri. Zeitung Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000000, 2 zu ſe 500000, 2 zu je 300000, 2 zu je 200000, 2 zu ſe 100000, 2 zu je 75000, 4 zu je 50000, 8 zu je 30000, 20 zu je 20000, 92 zu je 10000, 178 zu je 5000, 348 zu je 3000, 906 zu je 2000, 2638 zu je 1000, 4400 zu je 500, 9024 zu ſe 300, 215370 zu je 150 RM. ü Die reſtlichen Anträge auf Gewährung ind J von Mietunterſtützung für die Zeit vom 5 e 1 Oktober 1937 bis 31. März 1938 werden Jule Haller wie folgt auf dem Büro Nr. 6 entgegenge⸗ 8 nommen: 4 3 1 0 1 Montag, 14. Februar 1938, vormittags 3 Zimmer und Küche 0 0 7 2 1 2 1 2 1 für Mieter mit Anfangsbuchſt. A—Kſwmit Zubebör od. Einfamilienhaus Am Samstag, 19. Februar, Dienstag, 15. Februar 1938, vormittags ſſofort oder ſpäter zu mieten geſucht. im Karpfen“ großer f 4 für Mieter mit Anfangsbuchſtabe L- 31 0fferten mit Preisangabe unter Nr. 80 Eber Wmilung Des.-Geian berei- Süängerbund-Flora. und der Kapelle Schwarz- eig Mittwoch, 16. Februar 1938, vormittags an die Geſchäftsſtelle erbeten. Eintrittskarten zu 50 Pfg. ſind bei den Sängern und Masken karten für Hausbeſitzer. 3 5 zu 1.— RM. im„Karpfen“ und bei Friſeur Schmitt, Vismarckſtraße, erhältlich. Mietbücher, Steuerzettel, Stempelkarten, N 50% 2 5 ä ů—— ů— . und Lohnbeſcheinigungen ſind mitzubringen.] deſſelöfen 2. eee ing Soweit die in den letzten Tagen geladenen ech Miele⸗ Turnverein von 1893 . Perſonen, die im erſten Halbjahr berückſichtigt tkeſſelsfen eke NS. Nzeiger Abtlg. Handball: Morgen Sonnkag, auf wurden, zur Stellung der Ergänzungsanträge Miele⸗ dem Sportfeld an der Lorſcherſtr.: Pflicht⸗ nicht erſchienen ſind, wird angenommen, daß Waſchmaſchin. Geſangverein Sängerbund⸗ Flora. ſpiele gegen Friedrichsfeld. Beginn: 1. Mſchft. ſie auf Mietunterſtützung jetzt verzichten. Nöderherde immer Morgen Sonntagvormittag, 9.30 Uhr, Vor⸗ vormittags 10.45 Uhr, 2. Mſchft. 9.30 Nach dem 16. Februar 1938 werden Miet⸗ Kartoffel- D kei 96 e Ne hr,* Uhr. A- Jug in Ne 0 b terſtü zantra icht 5 danetſchen Barum keine] ſtandsſitzung im Lokal. Anſchließend, 11 Uhr,“ Uhr. A⸗Jug, in Viernheim gegen Lauden ach unterſtüzungsanträge nicht mehr aufgenom⸗ Unterbrechung] Singſtunde. Bitte dringend, daß alles zur um 10.30 Uhr(Feld 2); B⸗Jug. in Käfertal. 115 men. Val. 1 ber Stelle iſt. Der Vorſitzende. Abfahrt 10 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. Viernheim, den 10. Februar 1938 ingenbach Abtlg. Fußball: Pflichtſpiel in Lützelſach⸗ Der Bürgermeiſter. Weinhelmerſtr. Tollungs⸗ Krieger · und Soldatenkameradſchaft 1875 ſen. Beginn: 12.45 und 2.30 Uhr. Abfahrt: Bunter bent Die Muſik wird ausgeführt von einer erſtklaſſigen Beſ. A l Email- — L Geſchenkarkztein 1 Reklame Gartenbauverein Vierußei m Morgen Sonntag, 13. Februar, findet mittags 1—3 Uhr ein Rundgang durch verſchiedene Gärten und Neuanlagen von Obſtbäumen ſtatt(bei jeder Witterung) J Sammelplatz am Friedhof beim Staatsbahnhof. Der Vorſitzende. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Obenauer, Worms für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ Am Sonntag, den 13. Februar, findet auf den Schießſtänden am Sandhöferweg von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr und von 1.30 Uhr bis 4 Uhr nachmittags das große WH W-⸗Schie⸗ ßen 37/38 ſtatt, wozu alle Volksgenoſſen herz⸗ lich eingeladen ſind. Kein Kamerad fehle, denn es geht um das große Hilfswerk unſeres Füh⸗ rers!— Aufſicht: von 9.30 bis 11.30 Uhr: Kamerad Winkenbach.— Patronenausgabe: Kamerad Fritz Niebler.— Nachmittags: Auf⸗ ſicht von 1.30 bis 4.00 Uhr: die Kameraden Grau und Albus. Patronenausgabe: Kamerad Adam Jäger.— Einſatz: 3 Schuß 30 Rpf. Der Kameradſchaftsführer. 2. M. 11.40 Uhr, 1. M. 12.40 Uhr. Wer von den Zuſchauern mit Fahrpreisermäßigung fahren will, muß ſich melden.— In Viern⸗ heim: Pflichtſpiel der Jugend gegen Sulz⸗ bach um 9.30 Uhr(Feld 2). Sportvereinigung Amieltia 09 e. V. Spielbetrieb am Sonntag, 13. Februar: Auf dem Waldſportplatz: 1. Fußballmannſchaft ge⸗ gen Fortuna Heddesheim. Beginn: 2.30 Uhr. Vorſpiel: Erſatzliga. Beginn: 12.45 Uhr.— Gem. Fußballjugend gegen Jahn Weinheim gem. Jug. Beg.: 9 Uhr vormittags. Das Jungligaſpiel gegen 09 Weinheim findet nicht ſtatt.— Auf fremden Plätzen: Fußball⸗A 1⸗ — 5 a Hauskapelle. einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Hallen& Co., Worms. Große Karnevals Geſellſchaft Viernheim räfertal A 1-Nl. 9 Jug. gegen Käfertal A 1⸗Jug. Beg.: 9 Uhr el Es ladet ein Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Son t 13 b ch itt 382 11 Ub Abfab rt 7.45 Ul R tl A M 85 ſch⸗ 76 lt D Wi U Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co, rag, f Je mar, na mi ags 4. r, Dahet 0 g am Rathaus. Mannſchafts⸗ 5 et kl. Wormz.— Dü. I. 1938 über 18060. Z. 8t. ik] Antreten der Prinzengarde im Lokal zum] aufſtellungen im Schaukaſten. Anzeigenpreisliſte Nr 6 gültig. Ratskeller. Der Feldmarſchall. Die Vereinsführung. Samstag. 19. Febr. im„Freiſchütz“ großer fenllicher e TWW”W“”h̃„„bbb askenball unter Aitwirlung ber Sänger⸗Einheit— Maskenkarten im„Freiſchütz“ und bei ben Sängern 2. Grohe Fremden-Sitzung im„Freischütz“ Sonntag, den 13. Februar, abenbs 7.11 Uhr, mit den Luſtigen Fünf“ Ermäßigte Eintrittspreiſe: 60 Pfg.— Vorverkaufsſtellen:„Freiſchütz“,„Ka Schmitt, Feldmarſchall Klemm!— Ganz V Große Carnevals-Geſellſchaft iſer“, Drehſcheibe, Friſeur Stein, Kaſſier Kühlwein, Friſeur Alla— kummt All!— Es ladet närriſchſt ein Der Hohe Elferrat erne lacht!—— „Zur Germania“ Heute Samstag 12. Februar, 7.61 Uhr Wir laden unſere werten Gäſte, geſchätzte Nachbarn, Freunde und Bekannte herzlich ein Die Kapelle Familie Abam Knapy l.-Nesldurduon Motto: Achtung, die Lamp'! 19.71 Uhr begi d, i um Samstag unſere 4 8 Waste, Freunde und Bekannte recht herzlich einladen. die Kapelle Familie Sanber Zun Weißen Roß Heute Samstag, 8. ii Uhr, groger wozu wir werte Gäſte, Nachbarn, Freunde und Bekannte recht herzlich einladen. Familie Karl Faltermann Zum Haltepunkt Heute Samstag, 8.11 Ahr großer närriſcher — mit Verlängerung g 2 Es ladet alle freundl. ein Fri Hermann u. frau Jeder Hneumallsmus- Ulchl- oder schlas- kranke wäre mir dankbar, wenn er, wie ſehr viele ſeiner Leidensgefährten, ebenfalls v. ſeinen Schmerzen befreit würde. Meine Aus⸗ kunft koſtet u. ver⸗ pflichtet zu nichts. Max Neißner, Berlin⸗ Charlottenburg 9 Reichsſtr. 453 Pharmaz. Erzeugniſſe Prima gelbfl. Speiſe⸗ kartoffeln zu verkaufen. (auch zentnerweiſe) Daſelb. auch einige Zentner Futter⸗ kartoffeln abzugeben. Bertholdus⸗ Pfenninghſtr. 30 Ainaer- Sportwagen zu kaufen geſucht Gefl. Offerten mit Preisangabe an die Geſchäftsſtelle des Bl. erbeten. Holne fäsnachs- vorans d. lung kein Kappen⸗ abend Bein Narrenball nein nütriſche: Rummel überhaupt lichts ohne eine An⸗ zeige in der „Viernheimer Volkszeitung“ Anzeigen bringen frohe Guͤfe! Lotterie F oktiger 5 155 IIS R. A. Roberis, die Komikerkanone als Bräutigam N Großer öjentlicher Maskenball am Samstag, den 12. Februar 1938 lm Schützenhof“ unter Mitwirkung des Gesangvereins Sängertreue-Harmonie 99 a Maskenkarten zum Preiſe von 60 Pfg. ſind zu haben bei Math. Mandel, Friedrichſtraße, Jakob Bugert, Zigarrenhaus Ludwigſtraße, Georg Umhauer, Am Tivoli, im„Schützenhof“ und bei den Sängern. c Herren- u. 2 2 Contrai- Fum-Paiast bamen- Samstag, Sonntag und Monta 7 Ein Filmwerk von 5 beſonderer Art Agen Der große Ninghof Kühnerſtraße 19 Eine Kaute Nit zu verkaufen. J Moltkeſtr. 17 traditionelle im Saale des 16 H„Ratskeller steigt am in Samslag, 28. ehrt dasherde 8 Hierzu ladet der Wirt und der Männerge- * sangverein 1846 herzlich ein ſin kl. Monatsrat. Maskenkarten: Preis 1.— RM. Vorverkauf bei Frz. Mannheim Hofmann an der Drehscheibe. Qu 2, 13 N. 8 1 4 N. Kenborblen⸗— 1 5 1805 e 115 R kteche.—— N 2 eiten. Ein vom Leben in harte ule genom⸗ N Inener Mann kehrt heim zu Frau und Kind J eee, 5 8 Jin Fiſcherdorf der Kuriſchen Nehrung, das J um ern 2 Jpele Meer, die 3— 5 Vork, die J 1 5 0 f luxuriöſe Villa eines amerik. Millionärs, ein J 8 Schmugglerſchiff, eine Tanzbar, ſind die Schau. Sonntag, 6.61 Ahr D E J plätze dieſes Films, der von den abenteuerlichen N roßer J Fahrten eines Steuermanns erzählt und von ſeiner J 8 5 5; J Sebnſucht nach der großen Welt. Dazu ſchönes d Kappen- 1 1 89 JVeiprogramm und neueſte ee 5 c 978 8 15 e 5 5 a ist besser als bei der Ernte Jeder da- klpntsnlale 8 aben eg 8 8 8 Achtung! Samstag und Sonntag 5 f Bringen sie jetzt ihre DEERING Erntemaschinen ruf lnstondsetzung 5 mit Original ll. Ersgtzteilen wozu werte Gäſte, Nach⸗ barn, Freunde und Gönner höfl. einladen dg napele fülle franz Enrnard Lasthaus Zur Arone Heute Samstag dnend 8 Unr Geſellſchafts- Abend wozu ich alle Stammgäſte, Nach⸗ barn, Freunde und Gönner einlade. — W 0 W. NN NN N WIN I Peter Gra„Kaſertal Landwirtſchaftl. Maſchinen und Geräte Alasken⸗ A Artikel zu haben bei . Drechlel Lorſcherſtraße 11 Die Muſik Der Wirt l en 103 erſte Spilbad Sil hinein, ſchnell wird die Win tauſend Nöten. Trude Marlen, die nichtsahnend ihren„Verkannten Lebemann“ heiratet und Grete 8 J Weiſer als unglücklich verliebte Operettendiva. N J Eine Kette fröhlicher Einfälle und dbertaſchnder N J Sttuationen reizen ſelbſt die verroſtetſten 4 8 ee, 705 U Wäſche klar und rein/ J musteln. Wer krank iſt lacht ſich geſund. Dazu Iſchönes Beiprogramm und neueſte Ton ⸗ J J woche. Anfang Werktags 8/4, Sonntags ſchon J ab 7 Uhr. Ab 9¼ Uhr 2. Vorſtellung. J 10 ˙»A Werbt für Eure Heimatzeitung! Kleintierzuchtverein 1916 Hürricher umme! Alnmumuimuammuummuumamummuammmmumumumnammumanuumamummmummmununnmumumnnn mit Verlängerung. Es ladet alle herzlich ein DER VORSTAND. Houle Samslag abend im Mar nien groler Morgen Sonntag abend 8.11 Ahr in allen Nänmen des , dallaen L rünen laub Wir laden unſere werten Gäſte, Nachbarn, Freunde und Gönner herzlich ein. großer Kappenabend PSP Familie Math. Träger Ww. Den Tag verſtehen Die Sukbunft erkennen: Zeitung leſen ö 1 1 ö ö N ö ö b f f ö en,