Amlsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungswelle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugsprels: Ins Haus gebracht monallich 160 RM Reinſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. . ᷣͤ dd ⁊ͤ 0000000000 Nummer 37 eiertagen. otenlohn, Monlag er den 14. Februar 1938 Verkündigungsblatt der R289 An. Viernheim Anzelrgenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1 mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13. Fernſpr. 153. PSg L'paſfen 15101 14. Jahrgang „höhere Tonnage— Größere Geſchützlaliber“ Japans Angebot auanlilaliver Aüſtungsbeſchränkung wird von London nicht beachtel Vas will England lun? Auskauſch der Informalionen ſoll erfolgen London, 13. Febr. Die japaniſche Antwort in der Schlachtſchiff⸗Frage wird von den Londoner Sonntagszeitungen allgemein als ein wichtiges, wenn auch nicht beſonders über⸗ raſchendes Ereignis verzeichnet. Der Flotten⸗ korreſpondent der offiziöſen„Sunday Times“ erklärt, Japans Weigerung, ſeine Flottenbau⸗ pläne bekanntzugeben, bedeute, daß die Bau⸗ programme der anderen Flottenmächte rev i⸗ diert werden müßten. Es werde da⸗ her ein Austauſch der Informatio⸗ nen über die geplanten Floſtenbauten erfol⸗ gen. Eine ſofortige Anwendung der Gleit⸗ klauſel ſei jedoch unmöglich, da hier⸗ für eine Friſt von drei Monaten vorgeſehen ſei. Die japaniſche Erklärung, Erörterungen über eine quantitative Waden unterſtüt⸗ zen zu wollen, werde in London lediglich als ein„diplomatiſches Manöver“ ange⸗ ſehen, um von der Behauptung abzulenken, „daß Japan an einem Wettrüſten zur See ſchuld ſei“— Auch der Marinekorreſpondent des„Obſerver“ gibt der Anſicht Ausdruck, daß nunmehr größere Schiffe gebaut werden würden, und daß in den kommenden Verhand⸗ lungen eine höhere Tonnage und ein größeres Geſchützkaliber ſowohl für Schlachtſchiffe wie für Kreuzer vereinbart werden würden. Das engliſche Kabinett befaßt ſich mit der japaniſchen Antwortnote. London, 13. Febr. Wie verlautet, wird am Montag der außen⸗ politiſche Ausſchuß des engliſchen Kabinetts zuſammentreten, um ſich mit der japaniſchen n in der Schlachtſchiff⸗Frage zu be⸗ aſſen. Allgemeine Wehrpflicht in England? Jorlſetzung des Feldzuges für die Ausbildung der Jugend London, 13. Februar In den Sonntagsblättern wird der Feldzug für die Einführung einer„nationalen Dienſtpflicht“ in Großbritan⸗ nien, womit offenbar ein Mittelding zwiſchen dem deutſchen Arbeitsdienſt und der allgemei⸗ nen Wehrpflicht gemeint iſt, fortgeſetzt. Im„Obſerver“ bringt Sir Edward Grigg einen Artikel, in dem er einen kompletten Plan für ein derartiges nationales Dienſtjahr veröffentlicht. Er fordert dabei die Erweckung des Pflichtgefühls gegenüber dem Staat, die Stärkung der nationalen Kameradſchaft, die Stärkung der Ver⸗ teidigungsmaßnahmen gegen Luft⸗ angriffe und die Förderung der Rekrutie⸗ rung der Armee und der Luftwaffe. Er meint, man ſolle die geſamte Jugend Englands für eine beſtimmte Zeit dem nationalen Dienſt unterſtellen, bevor ſie das Wahlrecht er⸗ Bielte. In Frage kämen jährlich 350 000 junge Männer. Der Verfaſſer weiſt auf die außer⸗ ordentlichen Vorteile hin, die dieſer Dienſt für Großbritannien moraliſch, wirtſchaftlich und politiſch mit ſich bringen würde. Unter der Ueberſchrift„Kommt die allge⸗ meine Wehrpflicht?“ ſetzt ſich Beverley Baxter im„Sunday Graphic“ ebenfalls für die all⸗ gemeine Wehrpflicht ein. Er meint, man müſſe er Angelegenheit einen anderen Namen ge⸗ ben, da das Volk in Großbritannien das Wort Wehrpflicht haſſe. Er verſucht, den Gedanken der allgemeinen Wehrpflicht ſchmackhaft zu machen, indem er erklärt, er diene ausſchließ⸗ lich der Verteidigung der Heimat, da Groß⸗ britannien niemals wieder eine Expeditions⸗ armee über See entſenden werde. Die Expedi⸗ tionsarmee der Zukunft werde nur aus Flie⸗ gern und Seeleuten beſtehen. Er weiſt ſodann darauf hin, welche Nachteile Großbritannien 1914 gehabt habe, weil es damals keine Wehr⸗ pflicht hatte, und meint, daß auch die Demo⸗ kratie zu Grunde gehen würde, wenn ſie nicht bereit ſei, von ihren jungen Leuten eine Art nationalen Dienſt zu verlangen“. Er bemit⸗ leidet auch den jungen Mann. der niemals im elt geſchlafen habe und niemals ſeine 20 Meilen täglich im Gleichſchritt der Militär⸗ mufik marſchiert ſei. Er bedauerte ſchließlich den Mann, der immer nur Leute ſeiner Klaſſe getroffen habe, weil alle Klaſſen viel vonein⸗ ander zu lernen hätten. Eden ſprach in Birmingham Außenminister Eden ſprach am Samstag in Birmigham vor der Junior Imperial League. Er gab dabei ſeiner Ueberzeugung Ausdruck. daß die Tatſache der inneren Stärke Großbritanniens keinerlei Peſſi⸗ mismus rechtfertige. Zwiſchen den Demokra⸗ tien und den autoritären Staaten dürfe die Freundſchaft nicht unmöglich werden. England wünſche auf die Dauer kein Auseinanderklaffen derart, daß die Demokratien ſich gegen die auto⸗ ritären Staaten ſtellen. Er. Eden. ſei der An⸗ ſicht, daß man ſich in der Zukunft nicht auf die Unterſchiede zwiſchen beiden Formen, ſondern vielmehr auf das. was beiden gemein ⸗ ſam ſei, konzentrieren ſolle. Am Schluß ſei⸗ ner Ausführungen klagte Eden darüber, daß Englands Verhalten verſchiedentlich mißdeutet worden ſei. So behaupteten zur Zeit Leute. daß England dekadent ſei, daß ſeine Einrichtun⸗ gen veraltet ſeien und nicht mehr funktionierten. Die Engländer wüßten. daß das nicht der Fall ſei. Neuer diplomalenmord der frühere Kownoer Bowſelgeſandle Podolſti erſchoſſen Warſchau, 13. Febr. Die Reihe des ſowjetruſſiſchen Diplomaten ⸗ mordens iſt um eine weitere Bluttat vermehrt worden. Wie das Militärblatt„Polſka Zbrojna“ aus Kowno meldet, iſt der frühere Kownoer Sowjetgeſandte Podolſki in Moskau erſchoſſen worden. Das Blatt weiſt beſonders darauf hin, daß die Erſchießung er⸗ folgte, ehe noch Podolſtis Abberufung von dem Poſten in Litauen offiziell bekanntgegeben wurde. Polniſcher Gegenbeſuch in Budapeſt Warſchau, 13. Februar Nach Warſchauer Preſſemeldungen wird der polniſche Staatspräſident den ſoeben erfolgten Beſuch des ungariſchen Reichsverweſers be⸗ reits im Mai ds. Is. erwidern. Von maß⸗ gebender polniſcher Seite wird hierzu feſt⸗ geſtellt, daß eine Reiſe des Staatspräſidenten zum Beſuch des ungariſchen Reichsverweſers in Budapeſt tatſächlich vorgeſehen, aber noch kein beſtimmter Zeitpunkt feſtgeſetzt worden iſt. Frankreichs Rommunismus hetzt zum Kriege Flandins große Abrechnung mit der Volksfront Das Wochenende brachte in Frankreich eine lut von politiſchen Sonntagsreden. Während nnenminiſter Sarraut bei einer Veranſtak⸗ tung der Freunde der franzöſiſchen Polizei auf der Sorbonne die Verdienſte der franzöſiſchen Sicherheitspolizei bei der Aufdeckung der Ge. heimaffäre der Kapuzenmänner feierte und an⸗ kündigte, daß er das Reinigungswerk ſeines Vorgängers fortſetzen werde, verteidigte Staats⸗ miniſter FTroſſard auf einem örtlichen Kon⸗ greß der Sozialiſtiſchen und radikalen Union in Lure die Sozialpolitik der Regierung und den Entwurf für das neue Arbeitsſtatut. Froſſard ſprach ſich für eine Erhöhung der franzöſiſchen Erzeugung aus. Frankreich werde, ſo fuhr der Miniſter fort, auch die jetzige Kriſe überwinden. Die Volksfront könne jedoch nur dann ihre Auf⸗ abe erfüllen, wenn ſie ſich zu einer nationalen Wront erweitere. Die größte Schlacht im chineſiſch⸗japaniſchen Krieg Die Japaner erzwingen den Uebergang über den Hwai⸗Fluß Hankau, 13. Febr. Die Japaner haben nach umfaſſenden Kämpfen, die mehr als eine Woche Tag und Nacht angedauert hatten, am Samstag mit Hilfe ihrer ſchweren Artillerie den Ueber⸗ gang über den Hwai⸗Fluß erzwun⸗ gen. Damit hat eine der größten Schlachten während der chineſiſch⸗japaniſchen Feindſelig⸗ keiten ihren Abſchluß gefunden, Die Japaner drangen 30 km über den Fluß hinaus und vernichteten noch wäh⸗ rend des Rückzuges der Chineſen ein chineſi⸗ ſches Regiment, das die Neugruppierung der Chinatruppen decken ſollte. An der Nordfront drangen die Japaner an der Tientſin⸗Hankau⸗Bahn nach Süden bis in die Nähe des Gelben Fluſſes vor. Relfungsbool klar! Ueber der Nordſee toben zur Zeit wieder ſchwere Stürme. Die Küſtenrettungsſtationen wurden zahlreich in Anſpruch genommen. Hier geht ein Rettungsboot des engliſchen Küſten⸗ dienſtes bei ſchwerer Brandung in See. (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Weitaus die wichtigſte Rede hielt der Führer der demokratiſchen Allianz, Flandin, auf einem Feſt der republikaniſchen Jugend in der Gironde. Der ehemalige Miniſterpräſident ließ eine auffallend ſcharfe Abrechnung mit der Volksfrontregierung vom Stapel und 1 ganz beſonders das gefährliche Treiben der fran⸗ zöſiſchen Kommuniſten, die auf Befehl Moskaus eine rege Propaganda für Frankreichs Ein⸗ miſchung in Spanien und im Fernen Oſten ent⸗ falten und immer offener zum Kriege treiben. „Wenn es ſich darum handelt“, ſo erklärte l„Hitler, Muſſolini oder China den rieg zu machen, verlangt die kommuniſtiſche Partei von uns jedes Opfer. Es fehlt nicht viel, daß die kommuniſtiſchen Redner in ihrer kriege⸗ riſchen Begeiſterung gegen den Faſchismue von einem friſch⸗fröhlichen Krieg ſprechen. Wenn dieſe Partei morgen an die Macht kommt oder auch nur an der Regierung Anteil hat, dann können wir unſere Rohrſtiefel ſchmieren und die Gasmasken bereitmachen.“ „Der Redner ſprach ſich dann für eine An⸗ näherung der demokratiſchen Mächte an die ſo⸗ genannten autoritären Staaten aus. Nach der Abrechnung mit der Außenpoliik der Volksfront übte Flandin an der inneren und ſozialen Poli- tik der Volksfront eine vernichtende Kritik. Die Führer der Volksfrontregierung treiben Frank⸗ teich von Inflation zu Inflation, von Ab⸗ wertung 1 Abwertung bis zum vollſtändigen wirtſchaftlichen und finanziellen Zuſammenbruch. Es ſei höchſte Zeit, durch eine völlig neue Sozial⸗ und Finanzpolitik dem langſamen Zer⸗ fa präſcde zu gebieten. Der ehemalige Mi⸗ niſterpräſident und bekannte Parteiführer ſchlog ſeine mit ſtarkem Beifall aufgenommene Ab⸗ rechnung mit dem Ruf„Frankreich erwache!“,. Bundeskanzler Dr. Schuschnigg wieder in Wien Wien, 13. Februar Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg iſt nach ſei⸗ ner Unterredung mit dem Führer und Reichs⸗ kanzler auf dem Oberſalzberg im Sonderzug in den frühen Morgenſtunden des Sonntag wieder in Wien eingetroffen. Abreiſe Dr. Pfundiners Budapeſt, 13. Februar Staatsſekretär im Reichsinnenminiſterium Dr. Pfundtner, hat am Sonntag mittag in Begleitung von Oberregierungsrat Kais bel nach einem mehrtägigen offi⸗ ziellen Beſuch bei der ungariſchen Re⸗ Hassen die Hauptſtadt Ungarns wieder ver⸗ aſſen. Zu ſeiner Verabſchiedung hatten ſich auf dem Bahnhof in Vertretung des Innenminiſters die Staatsſekretäre Tahy und Johan, Vertreter des Honvedminiſteriums und des Oberbürger⸗ meiſters von Budapeſt, zahlreiche höhere Be⸗ amte der verſchiedenen Miniſterien, ſowie Vertreter der deutſchen Geſandtſchaft einge⸗ funden. Der engliſche Dampfer„Kemendine“ aus Glasgow befindet ſich im Golf ron Lion infolge Maſchinenſchadens in Seenot. Von Marſeille iſt bereits ein Bergungsdampfer ausgelaufen. Das rumäniſche Experiment Das gegenwärtige Stadium Europas iſt dadurch gekennzeichnet, daß die Scheidung 195 Geiſter entweder nach der Seite des autori⸗ tären Ordnungsſtaates oder nach der Seite der parlamentariſch⸗demokratiſchen Staaten von Jahr zu Jahr klarer ſich herauszuheben be⸗ ginnt. Wir ſagen abſichtlich„beginnt“, Denn die Grundidee des autoritären Nationalſtaates iſt ja noch zu jung, als daß ſie ſich heute ſchon in einem größeren Kreiſe durchgeſetzt haben könnte. Immer in, wenn auch die Zahl jener ſog, demokratiſ hen Staaten in Europa heute noch weit überwiegt, ſo kann man doch ſchon eine Reihe von Nationen herzählen, die eine feſtgefügte Ordnung der Autori⸗ tät als wünſchenswertes Ziel erkannt haben, wenn ſie ſie auch noch nicht zur Staatsmaxime erhoben. 5 In dieſem gegenwärtigen Zuſtand Europas mußte ein Verſuch, wie ihn Goga in Rumänien machte, nicht nur von allgemeinem Intereſſe, ſondern auch von charakteriſtiſcher Zeitbedeu⸗ tung ſein. Der Verſuch mißlang mit einer Gründlich⸗ keit und Plötzlichkeit, die nur den überraſchen konnten, der die innerpolitiſchen Grundlagen des Experimentes nicht kannte. Die Kenntnis dieſer Grundlagen aber iſt umſo wichtiger, als die vereinigten Gegner der nationalen Kreiſe Rumäniens gerade auf der völligen Unzu⸗ länglichkeit der Baſis Gogas ihren Gegenſtoß aufbauen konnten. „Ohne Zweifel, es hat der achtbaren Perſön⸗ lichkeit Gogas nicht am redlichen Willen ge⸗ fehlt, dem rumäniſchen Volk allmählich ein nationaliſtiſches Staatsweſen zu erſtellen, die Judenfrage im nationalrumäniſchen Sinne zu löſen und mancherlei Fehlerquellen im inne⸗ ren Betriebe zu beſeitigen. Aber er hätte ſich wohl ſagen müſſen, daß man ein Land, das noch in den überkommenen Vorſtellungen des Parteiſtaates lebt, nicht von heute auf morgen auf den Status eines autoritären Regimes bringen kann, ohne die dazu unerkäß⸗ lichen Rückhalte zu haben. Welche Mittel und Reſerven ſtanden denn Goga bei ſeinem Kampf zur Verfügung? Kaum mehr als ſein ehrlicher Name. Wir ha⸗ ben ſchon geſtern hier darauf hingewieſen, wie hoffnungslos ſchmal ſelbſt die parlamentariſche Baſis für ſeine Regierung war. Tatſächlich fehlten ihm vor allem die bei⸗ den entſcheidenden Vorbedingun⸗ gen für eine völkiſche Erneue⸗ rung: eine imponierende, mitreißende, der Maſſe einleuchtende Staatsidee und eine über das ganze Land verbreitete ſtraffe, ſchlagkräf⸗ tige, bedingungslos einſatzbereite Organiſation⸗ Gerade die junge Geſchichte der Idee des Ord⸗ nungsſtaates zeigt an den beiden praktiſchen Beiſpielen des Nationalſozialismus und des Faſchismus mit aller Klarheit, daß weltan⸗ ſchauliche Grundidee und eine auf den Führer eingeſchworene Organiſation da ſein müſſen, wenn man ein neues Regime zum Segen des eigenen Volkes ſchaffen und durchſetzen will. Aus der weltanſchaulichen Staatsidee erwächſt einer kleinen Zelle, der Urträger des neuen Staatsgedankens, der heilige Glaube und die glühende Ueberzeugung von der Richtigkeit je⸗ ner Idee, von der Notwendigkeit ihrer völ⸗ kiſchen Miſſion. Und wie von dieſer Zelle Glaube und Ueberzeugung ſich ausbreiten, ſo iſt ſie auch die Geburtsſtätte einer ſtarken Organiſation, die, immer mehr wachſend, bis zur letzten Entſcheidung Kampfinſtrument iſt und nach erkämpfter Entſcheidung zum inne⸗ ren Gerüſt des neuen Staates wird. Die beiden Beiſpiele des Nationalſozialis⸗ mus und des Faſchismus haben gezeigt, was Idee und Organiſation, Glaube und Ueber⸗ zeugung, weltanſchauliche Sicherheit und Be⸗ kennermut ſelbſt in ſchier verzweifelten Fällen vermögen. Sie haben aber andererſeits auch bewieſen, daß nur der ſich durchſetzt, der ſich allein auf ſich ſelbſt und auf ſeine einſatzbe⸗ reite Gefolgſchaft verläßt. Der Ablauf des rumäniſchen Experimentes ließ erkennen, daß alle ſolche Vorausſetzungen für die Schaffung eines neuen Staates noch fehlten. Aus welchen und aus wievielen verſchieden gearteten Lagern ſich die Gegner rekrutierten, iſt heute eine Frage zweiten Ranges gegenüber der Tat⸗ 150 daß dieſe inneren und äußeren Gegner ie Schwächen des Gogaſchen Verſuches ſchnell erkannten und ihre Angriffe natürlich an jenen ſchwachen Punkten anſetzen konnten. „Niemand vermag heute oder auch nur in den nächſten Tagen zu ſagen, wie ſich die Dinge in Rumänien weiter entwickeln werden. Wir ha⸗ ben ja ſchon geſtern hier aufgezeigt, daß die Tendenzen, die zu der vorläufig and ge⸗ bildeten neuen Regierung führten, ſich in ihren Ausgangspunkten zu widerſprechen ſcheinen. Eine Erkenntnis aber hat ſich an dem rumä⸗ niſchen Experiment wieder einmal vor aller Welt beſtätigt, nämlich daß keine Regierungs⸗ form von Dauer ſein kann, die nicht im un⸗ mittelbar mitſchaffenden Erleben des Volkes verwurzelt iſt. Dieſe Tatſache gilt nicht etwa nur für die Vergangenheit, ſondern auch für die Zukunft. Man kann der rumäniſchen Na⸗ tion nur wünſchen, daß ſie ſich im Laufe der Zeit ohne allzu ſchwere innere Kämpfe zu einer modernen Staatsform durchringt, die den An⸗ forderungen der Gegenwart und der Zukunft gewachſen iſt.* Der nalionale Heeresbericht Salamanca, 13. Februar Wie der nationale Heeresbericht meldet, wurden die Operationen der Südarmee im Abſchnitt Dela Serena erfolgreich fort⸗ geſetzt und der Gebirgspaß Zalamea ſowie einige andere feindliche Poſitionen nach hef⸗ tigem Widerſtand beſetzt. Der Gegner erlitt ſtarke Verluſte. Im Abſchnitt Alfambra führten die natio⸗ nalen Truppen einen Erkundungsvorſtoß am linken Ufer des Alfambra⸗Fluſſes durch und er⸗ beuteten dabei in der Ortſchaft Orios 61 Kiſten Gewehrmunition und 16 Kiſten Hand⸗ granaten. Beginn des Reichsberufswellkampfes Tag der Gruppe Banken und Verſicherungen Berlin, 14. Februar Der„Berufswettkampf aller ſchafſenden Deutſchen 1938“ hat am Sonntag im ganzen Reichsgebiet ſeinen Auftakt genommen. Ein Leiſtungswettſtreit von beiſpielloſem Ausmaß wird in freiwilliger Mitarbeit mehr als 2 700 000 erwerbstätige Deutſche jeglichen Al⸗ ters. Männer, Frauen und Jugendliche, ohne Rückſicht auf Herkunft und Vermögen zunächſt in den Ortswettkämpfen zuſammenführen. Als erſte traten am Sonntag die 76 000 Teilnehmer der Gruppe Banken und Verſicherungen zum Wettkampf an. davon 16 200 in Berlin. Für die Mehr⸗ zahl der weiblichen Teilnehmer iſt der kom⸗ mende Sonntag— an dem im übrigen alle Be⸗ teiligten noch die ſportliche Leiſtungsprüfung abzulegen haben— der Tag der Entſcheidung. Die Wettkämpfe wurden in Berlin in der Tech⸗ niſchen Hochſchule, in der Univerſität, in der Wirtſchaftshochſchule und in mehreren Berufs⸗ erziehungsſtätten durchgeführt. Bei einem Appell im Lichthof der Techniſchen Hochſchule ſprach der Leiter des Berufswettkampfes, Ober⸗ gebietsführer Axmann über Sinn und Bedeu⸗ tung der großen Aktion. Er brachte dabei klar zum Ausdruck, daß von nun an jedem ſchaffen⸗ den Menſchen in Deutſchland die Möglichkeit gegeben ſei, ſich durch die eigene Leiſtung zu demjenigen Stand emporzuarbeiten. der ihm nach ſeinen Fähigkeiten und Anlagen gebühre. Fachamtsleiter Lender eröffnete ſodann den Wettkampf der Gruppe Banken und Verſiche⸗ rungen und betonte, auch in der Leitung der Betriebe müßten Männer tätig ſein, die nicht nur einen Namen hätten. ſondern durch Kön⸗ nen. Leiſtung und Vorbild bewieſen. daß ſie ſich dieſen Namen redlich erwarben. heule Beginn im Gan Frankfurt a. M., 13. Febr. Eine gewaltige Welle der Arbeit und der höchſten Leiſtungsanſpannung geht in dieſen Tagen über den Gau Heſſen⸗Naſſau und darüber hinaus über das ganze Deutſche Reich. Zweiein⸗ halb Millionen Schaffende, Männer, Frauen, Jungen und Mädel treten im Oſten und Weſten, Süden und Norden an, um ſich im beruflichen Können zu meſſen. Ihre ganzen Kräfte werden ſie zur Entfaltung bringen, denn jedem einzelnen ſchwebt unverrückbar das Ziel vor Augen, mit unter den 100 000 Siegern und Siegerinnen zu ſein, die im diesjährigen Berufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen ermittelt werden.„ Im Gau Heſſen⸗Naſſau beginnen am heutigen Montag die Ortsentſcheide zum Berufs⸗ wettkampf aller ſchaffenden Deutſchen. Als erſte ſtellen ſich die Angehörigen der Gaubetriebs⸗ gemeinſchaften„ECEiſen und Metall“ und „Verkehr und öffentliche Betrieben zum Kampf. Die anderen Gaubetriebsgemein⸗ ſchaften folgen in den nächſten Tagen. Ueber eine joche dauern die Kämpfe in den Städten und Dörfern unſeres Gaues, bis die 104 000 Erwach⸗ ſenen und Jugendlichen, die durch ihre Teil⸗ nahme am Berufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen ein Großbekenntnis zu den Idealen der Arbeit und Leiſtung vor der ganzen Welt ab⸗ legen, ihre Tüchtigkeit bewieſen 3 Von ihnen wird aber nicht allein die totale Leiſtung verlangt, ſie müſſen in gleicher Weiſe in welt⸗ anſchaulicher Hinſicht, in ihrer körperlichen Tüchtigkeit und ihrer allgemeinen Aufgeſchloſſen⸗ heit den höchſten Anforderungen genügen. Dieſes Ziel iſt ſchwer zu erreichen. Nicht alle werden es reſtlos erfüllen. Aber alle Schaffenden unſeres Gaues ſteuern dieſes Ziel an. Ihr feſter Wille iſt es, alle ihre Kräfte freudig in den Dienſt der nationalſozialiſtiſchen Volkswirtf aft einzuſetzen. Und die Kameraden, die als die üchtigſten aus dem beruflichen Wettſtreit hervorgehen und von der Deutſchen Arbeitsfront plan ma zig ge⸗ fördert werden, werden für die anderen immer leuchtendes Vorbild für berufliche Pflicht⸗ erfüllung ſein. Der Berufswettkampf aller ſchaffenden Deut⸗ ſchen wird auch im Gau Heſſen⸗Naſſau in unge⸗ heurem Maße die lebendigen Arbeitskräfte wek⸗ ken und entfalten. Er wird eine plan mäß i ae Neuordnung der deutſchen Berufs⸗ erziehung einleiten und zu einem vernünf⸗ tigen Einſatz jedes arbeitenden Volksgenoſſen führen. Dies iſt heute mehr denn je notwendig, da überall ein großer Facharbeiter man⸗ gel herrſcht. Außerdem kann in allen Berufen nicht genug Nachwuchs geſtellt werden. Um dieſe Mängel auszugleichen, müſſen die Arbeitskräfte, die zum Einſatz gebracht werden können, in ihren Leiſtungen geſteigert werden. Die Sieger in den Orts⸗ und Gauwettkämp⸗ fen ſowie in den Reichskämpfen werden vor der ganzen Nation hervorgehoben und öffentlich ge⸗ ehrt werden. Mit ihrem Sieg vollbringen ſie eine Leiſtung, die ſich nicht auf Geburt oder Ver⸗ mögen gründet, ſondern 1% e ihr perſönliches Verdienſt iſt, das Ergeb⸗ nis ihres Fleißes und ihrer Hingabe an die Ge⸗ meinſchaft. Ihnen werden Mittel und Wege zur beruflichen Weiterbildung erſchloſſen. In der Ausleſe der wertvollſten Arbeitskräfte ehren wir die tüchtigſten Söhne und Töchter unſeres Volkes. Den Sinn des Berufswettkampfes hat der nicht verſtanden, der die Sieger als Stre⸗ ber in ihrem Beruf hinſtellt. Ihm muß eindeutig geſagt werden, daß ſie ein Ideal verkörpern, dem nachzueifern jedem Volksgenoſſen Pflicht ſein muß. Die Tüchtigſten unſeres Volkes ſind das Er⸗ ziehungsziel der Bewegung und bilden den neuen Adel der Arbeit. Richard⸗Wagner-FJeier in Leipzig Feſirede des Reichskullurſenalors dr. Jiegler Leipzig, 14 Februar Die Reihe der feſtlichen Veranſtaltungen, mit denen die Geburtsſtadt Richard Wagners ihres größten Sohnes aus Anlaß ſeines 125. Geburts⸗ tages gedenkt, wurde am Sonntag, dem 55. Todestag des Meiſters, mit einer Eröff⸗ nungsfeier in dem mit Blumen prächtig geſchmückten Neuen Theater eingeleitet. Ver⸗ treter des Staates, der Partei und ihrer Glie⸗ derungen vereinigen ſich mit Zahlreichen her⸗ vorragenden Perſönlichkeiten des deutſchen Muſik⸗ und Geiſteslebens und einer feſtlich ge⸗ ſtimmten Gemeinde, um den Genius des gro⸗ ßen Meiſters zu huldigen. Im Mittelpunkt der Feier ſtand die Feſtrede des Generalintendanten des Deutſchen Natio⸗ naltheaters Weimar Reichskulturſenator Staatsrat Dr. Hans Servus Ziegler Wir wiſſen, ſo führte Dr. Ziegler u. a. aus, daß Richard Wagners Wirken der denkbar wertvollſte Beitrag zur Bewußtwerdung des deutſchen Menſchen ſchlechthin und zur Kriſtali⸗ ſation ſeines völkiſchen Lebens geweſen iſt. Wir haben bisher vielleicht mit mehr oder weniger Bewunderung die Werke der Großen als Ge⸗ ſchenke hingenommen und uns ſo eigentlich mit ihrem entſcheidenden Anteil an der Erziehung und Fortbildung ihres Volkes nicht genügend befaßt. Im 19. Jahrhundert hat kaum eine Genieperſönlichkeit die Idee„Volk“ in ihrem Umfang und Inhalt ſo klar erkannt und kaum eine an ihrer Realiſierung ſo hart kämp⸗ fend gearbeitet wie Richard Wagner. Und die⸗ ſer Kampf wiegt in ſeinen Ergebniſſen faſt 516 ſchwer wie ſein künſtleriſches Geſamt⸗ werk. In ſeiner Abhandlung„Was iſt deutſch?“ habe Richard Wagner die vier phänomenalen Ereigniſſe Bach, Goethes„Götz“, die Ent⸗ deckung Shakeſpeares für Deutſchland unn die Entdeckung der Antike als Taten bezeich⸗ net, die der deutſche Geiſt aus ſich, aus ſeinem innerſten Verlangen, ſich ſeiner ſelbſtbewußt zu werden, vollbrachte. Und heute bekenne das deutſche Volk Adolf Hitlers, daß es den, der dies einſt ausgeſprochen habe, ſelbſt eingereiht ſehe in den koſtbaren Ruhm der großen Füh⸗ rer im Deutſchbewußtſein und fürs große Deutſchland. Sein Geſamtkunſt⸗ werk eines deutſchen Dramas aus Wortdich⸗ tung, Tongewalt und Bildkraft ſei eine Realität des germaniſch⸗deutſchen Kunſt⸗ geiſtes, an deren elementarer Gewalt und Gül⸗ tigkeit ebenſowenig zu zweifeln ſei wie an ir⸗ gend einem Wunder der Natur. Den beſonde⸗ ren Widerhall Wagners in der Gegenwart er⸗ klärte Staatsrat Ziegler vor allem damit, daß die unheilvollen Schranken zwi⸗ ſchen Kunſtgenie und Volk nieder⸗ geriſſen find. In ſeinen weiteren Ausführungen kennzeich⸗ nete der Redner Wagner als den größten Romantiker unter den deutſchen Genies. Der Gewalt ſeiner Tonſprache, kön⸗ ne ſich der urſprünglich romantiſche Menſch im Volke. alſo eigentlich der breiteſte deutſche Hörerkreis, nicht entziehen. Wie Goethe für ſeine Zeit, ſei Wagner für die ſeine der ſchärfſte und ausgeprägteſte Denker, der unerbittlichſte Durchdenker aller völkiſchen Fragen, und da er in eine Epoche hineinwachſe, in der die großen Auseinanderſetzungen zwiſchen den Völkern und zwiſchen den Lebensformen des eigenen Volkes beginnen und der kampfreiche Läuterungspro⸗ zeß im regelmäßig beſtimmten Volkstum ein⸗ ſetze, ſo wurde er der erſte deutſchbewußte Kul⸗ turpolitiker größten Stils, der erſte Künder und kulturpolitiſche Pionier unter allen Genies ſeiner Nation. Das ſtaatsmänniſche Genie Adolf Hitlers ebenſo wie ſein künſtleriſcher Bildnergeiſt lerbten bei Wagner die denkbar aktivſten Kräfte. Zahlreiche Bekenntniſſe des Führers ſeien eindrucksvolle Belege für dieſe grandioſen Zuſammenhänge. Neben Wagner habe es überhaupt niemanden gegeben, der ſich auch nur das Thema„Kunſt und Politik“ geſtellt hätte, und erſt der Nationalſozialismus habe die Zuſammenhänge zwiſchen dieſen bei⸗ den Lebensmächten aufgezeigt. In dem bekann⸗ ten Satz Richard Wagners„Deutſch ſein heißt, die Sache, die man treibt, um ihrer ſelbſt und der Freude an ihr willen treiben“ liege nichts anderes beſchloſſen als die Anſchauung des deutſchen Idealismus, die der Führer ſeinem Volke zurückerkämpft hat. Nach dieſem gläubigen Bekenntnis zu Ri⸗ chard Wagner und ſeinem Werk kam der Mei⸗ ſter ſelbſt mit ſeinem Oratorium„Das Lie besmahl der A'poſtel“ zu Gehör. Zum erſten Male wurde dieſes dramatiſch bewegte Werk bübnenmäßig und ſzeniſch geſtaltet auf⸗ geführt. Die muſikaliſche Leitung hatte der Chormeiſter des Leipziger Männerchors und Dramaturg der Leipziger Oper Hans Stie⸗ ber, die ſzeniſche Leitung Intendant Dr. Hans Schüler, die 12 Apoſtel wurden von Mitglie⸗ dern des Leipziger Opernchors, die„Hymnen aus der Hölle“ von einem Kammerchor erſter Mitglieder der Oper geſungen, während der Chorſatz von über 300 Sängern der bedeutend⸗ ſten Leipziger Geſangvereine aufgeführt wurde. Im Anſchluß an die Feier wurde durch Oberbürgermeiſter Dönicke im Muſeum der bildenden Künſte die Ausſtellung„Leipzig— die Muſikſtadt“ eröffnet, in deren Rahmen vom 22.—26. April das 25. Deutſche Bachfeſt ſtatt⸗ finden wird. Gleichzeitig wurde eine von der Deutſchen Bücherei und der Leipziger Stadt⸗ bibliothek durchgeführte Ausſtellung„Leipzig— die Muſikſtadt im neueren deutſchen Schrift⸗ tum“ der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht. Nachdem bereits am Morgen die Gräber, Denk⸗ mäler und Gedenkſtätten von Meiſtern der Ton⸗ kunſt mit friſchem Grün geſchmückt worden wa⸗ ren, endeten die Veranſtaltungen des Vormit⸗ tag mit einer Kranzniederlegung an der Ruhe⸗ ſtätte Johann Sebaſtian Bachs in der Johan⸗ niskirche. Der Abend des Feſttages brachte als Erſtauf⸗ führungen für Leipzig zwei Jugendwerke Ri⸗ chard Wagners, das Fragment„Die Hochzeit“ und die romantiſche Oper in drei Akten„Die Feen“. Mit dieſem Abend wird— zum erſten Male in der deutſchen Theatergeſchichte— eine zykliſche Aufführung des dramitiſchen Geſamt⸗ werkes des Meiſters eingeleitet. Die kommuniſliche Unterwell Leſlerreichs Neuauflage der kommuniſtiſchen Organiſation für Kärnten aufgedeckt— Viele Verhaftungen Wien, 12. Februar. Der Kärntner Staatspolizei iſt ein großer Schlag geglückt. Es konnte die geſamte kom⸗ muniſtiſche Parteiorganiſation in Kärnten aus⸗ gehoben werden. Es wurden nicht nur die illegale„Landeslei⸗ tung“. ſondern auch die Kreisleitungen, die ver⸗ ſchiedenen Kurierorgantſationen und Vertei⸗ lungsſtellen für Schriſtenmaterial unſchäd⸗ lich gemacht. Den Behörden ſind ganze Berge von Agitationsmaterial in die Hände gefallen. 12 Perſonen wurden bisher verhaftet, zahl⸗ reiche Perſonen in Unterſuchung gezogen. Man rechnet noch mit zahlreichen weiteren Verhaf⸗ tungen. Bemerkenswert iſt die Tatſache, daß die aus⸗ gehobenen kommuniſtiſchen Parteiſtellen eine Neuorganiſation darſtellen, da ſchon einmal, vor zwei Jahren, der ganze bolſchewiſtiſche Agita⸗ tionsapparat aufgeflogen iſt. Die damals Ver⸗ hafteten wurden inzwiſchen verurteilt und büßen augenblicklich ihre Kerkerſtrafen ab. Ichulſchiff„Schleſien“ in Zanfiago Empfang in der deutſchen Botſchaft in Anweſenheit des chileniſchen Kriegsminiſters Santiago de Chile, 13. Febr. Eine Abordnung des Schulſchiffes„Schle⸗ ſien“ in Stärke von 135 Mann traf unter Führung des Kommandanten,. See Fleiſcher, am Sonntag in Santiago de Chile ein. Zur Begrüßung hatten ſich u. a. der deutſche Botſchafter, Freiherr von Schoen, der Landesgruppenleiter der NSD.⸗ AP. ſowie die Mitglieder der deutſchen Kolo⸗ nie eingefunden. Nach einem Rundflug über der Stadt, den das Condorſyndikat geſtiftet hatte, gab die Kapelle der„Schleſien“ am Nachmittag ein Konzert auf der Plaza de Armas. Auf ſtürmiſchen Wunſch der zahl⸗ reichen Zuhörer mußte die zum Abſchluß ge⸗ ſpielte chileniſche und deutſche Nationalhymne wiederholt werden. Am ſpäten Nachmittag fand ein n in der deutſchen Botſchaft ſtatt, be dem neben dem Kommandanten und den Offi⸗ zieren der„Schleſien“ das geſamte Diplo⸗ matiſche Korps, die Spitzen der chileniſchen Geſellſchaft, des Heeres und der Marine zuge⸗ gen waren. Die Anweſenheit des chileniſchen Kriegsminiſters Argonedo gab dem Empfang eine beſondere Note. Für den Abend iſt ein Ball im Deutſchen Sportverein vorgeſehen. Ichwere ſchneeſtürme Memmingen, 14. Februar In Mittelſchwaben tobte am Wochen⸗ ende ein außerordentlich heftiger Schneeſturm. Der Schnee türmte ſich auf den Straßen oft zu meterhohen Wänden auf. Ganze Reihen von Kraftwagen blieben ſtecken und konnten nicht mehr weiter. Das Ausſchaufeln war meiſt zwecklos, weil die Gewalt des Sturmes in kür⸗ zeſter Zeit wieder neuen Schnee häufte. Den Inſaſſen der Kraftfahrzeuge. die unterwegs von dem Unwetter überrascht wurden, blieb meiſt nichts anderes übrig. als im nächſtgelege⸗ nen Ort zu übernachten. Im Bahnverkehr ergaben ſich ſtarke Stö'rungen. Die Züge vom Oberallgäu tra⸗ ſen mit einer Verſpätung bis zu zwei Stunden ein. Die Fernſprechleitungen wurden ebenfalls in Mitleidenſchaft gezogen. Verſchiedentlich wa⸗ ren die Leitungen ſtundenlang unterbrochen. Sonntagnachmittag ſetzten in Mittelſchwaben neue Schneefälle ein. Ueberſchwemmungen in London London. 14. Februar Seit Samstag wütet über England ein eiſiger Nordſturm, der großen Schaden im gan⸗ zen Lande angerichtet hat. Am Samstagnach⸗ mittag fiel zum erſtenmal in dieſem Winter im Innern der Stadt London Schnee. Die Themſe führte infolge des Sturmes Hochwaſſer und trat ſtellenweiſe über die Ufer. In dem bekannten Künſtlerviertel Chelſea erreiche die Flut die am Ufer ſtehenden Häuſer. Die nied⸗ rig gelegenen Häuſer am Londoner Themſe⸗ ufer wurden von der Polizei vorſichtshalber geräumt. Auch die Ortſchaft Horſey(Nor⸗ folk) mußte von der Bevölkerung verlaſſen Der britiſche Zerſtörer„Walrus“, der im Schlepptau nach Scarborough gebracht werden ſollte, riß ſich von dem Schlepper los und geriet auf einen Felſen. Auch im Kanal wütete der Sturm ſo heftig, daß ein belgiſcher Kanal⸗ dampfer die Nacht über vor Oſtende liegen bleiben mußte, da die See jede Einfahrt in den Hafen unmöglich machte. Bolſchewiſtiſche Flugzeuge mit nationalſpaniſchen Zeichen Paris, 13. Februar Die nationalſpaniſche Regierung warnt im Voraus vor ozwiſſen Greuel nachrichten. Sie hat aus der ſowietruſſiſchen Zone erfahren, daß Sowietflieger beabſichtigen. ihre Apparate mit nationalſpaniſchen Zeichen zu tarnen und eine Anzahl Dörfer im Kampi⸗ gebiet zu bombardieren. 3 Kapitän zur Ne lebe f 95 bist! We auſie 0 il. „30 it 4 heraus „Dan Ren ö nührend Det 6 10 lun. kigentlit flamme um Nur ſen Sie reh ett etw umnt 1 clio ungen un. brozer lun N tus: deslei le ber Lerteiz häd⸗ derge fallen, zahl⸗ Nan ethaf⸗ e aus⸗ eine il, vor Witg⸗ 1 büßen 5 190 b niſerg ebt. Ehle⸗ Unter n gur tiago U. a. bon E golo⸗ über tet am 6 de zabl⸗ f ge⸗ Inne aug bel Offi⸗ diplo⸗ iſchen nuge⸗ ſchen ang ein tn lat chen⸗ urn. f u 9on icht eit lür⸗ den vegs blieb lege⸗ tle ta⸗ den Holls ul chen. ben ſiger gal⸗ lac tet aſſer den die nied⸗ e⸗ lber ſot⸗ aſſen den etiet det fal l. in 3 Hanns Reinholz Die Zank von Enelunt did nervös Die abenteuerliche Geschichte der größten Banknotenfälschung 11. Fortſetzung Nein, das Mädel ſcheint abſolut nicht zu ver⸗ ſtehen. Was ſoll denn das für Papier ſein? Da wird die Emma richtig ärgerlich.„Du biſt wahrhaftig ein dummes Ding“, ſchimpft ſie. Aber als das Mädel ſie dann ganz erſchrocken anſieht, wird ſie ſchon wieder verſöhnlicher. „Hier“, ſagt ſie,„nimm das Geld und fahre hin. Du wirſt ſchon ſehen...“ „Ihre Dorothy iſt ein prachtvolles Mädel“ „Nun?“ fragt Ed Ice, als Walt Miller bei ihm eintritt,„bringen Sie etwas Neues?“ Walt Miller Miller nimmt. ohne dazu ein⸗ geladen zu ſein, in einem tieſen Seſſel vor dem Schreibtiſch ſeines Chefs Platz. „Ich denke doch“, ſagt er dann.„Wir haben eine neue Spur. Chef.“ „Wird auch höchſte Zeit“, knurrt Ed Ice vor ſich bin,„geſtern war wieder einmal eine Sit⸗ zung bei der Direktion. Die Fälſchungen hören nicht auf. Immer wieder tauchen Fünf⸗Pfund⸗ Noten auf, die nicht in unſerer Druckerei ge⸗ druckt worden ſind. Ich kann Ihnen nur ſagen, Miſter Miller— die Bank von England wird langſam nervös...“ „Kann ich mir denken“, beſtätigt Miller,„aber ich hoffe, die Nervoſität wird ſich wieder legen.“ „Nun erzählen Sie endlich. was Sie wiſſen“, fordert ihn Ed Ice auf. „Iſt doch wohl ſo Chef, daß wir hier in Eng⸗ land keinen verhaften dürfen. bevor wir ihn nicht endgültig überführt haben, nicht wahr? Well— dann brauche ich ein paar Leute, die gut einbrechen können.“ „Sie müſſen ſich ſchon näher erklären, Mi⸗ ſter Miller.“ „Sofort, Chef. Alſo— ich habe den Schläch⸗ ter Vernon Battrick in Wincheſter im Verdacht, an den Fälſchungen beteiligt zu ſein. Ich weiß aber einſtweilen nur, daß er zumindeſt im Be⸗ ſitz des echten Banknoten⸗Papiers iſt. Ob er ſelbſt der Herſteller iſt, ſteht noch dahin. Ich wollte mir daber einmal Einblick verlchaffen „—— indem Sie bei ibm einbrechen?“ iſt Ed Ice überraſcht. Walt Miller zuckt die Schultern. „Ich denke, ſagte er nur,„die Sache iſt wichtig genug, um auch einmal Ungewöhnliches tun zu dürfen, nicht wahr?“ Das ſieht Ed Ice ein „Und nun brauchen Sie alſo Leute, die den Einbruch begehen können, Miſter Miller? Hm. ich kenne da ein paar tüchtige Spezialiſten von Scotland Vard. Immerhin— ſolange ſie im Dienſt ſind, können Sie natürlich nicht einbre⸗ chen gehen. Aber ich werde dafür ſorgen, daß die Leute ein paar Tage Urlaub bekommen. Und was ſie im Urlaub tun, das geht ja Scot⸗ land Yard nichts an, ſofern ſie nicht dabei ge⸗ faßt werden „Ausgezeichnet. Leute verfügen?“ „Warten Sie mal— heute abend noch.“ Gut, werde alſo heute abend noch einmal her⸗ kommen, denkt Walt Miller und will ſich von ſeinem Chef verabſchieden. Als er ſchon den Türgriff in der Hand hat, ruft ihn Ed Ice noch einmal zurück. „Uebrigens“, ſagt er,„hätte ich gern gewußt, wie Sie dem Schlächter in Wincheſter auf die Spur gekommen ſind.“ „Ja— ſo“, lachte Walt Miller fröhlich,“ das hätte ich beinahe vergeſſen, Ihnen zu erzählen. Iſt auch nicht viel darüber zu ſagen. Höchſtens, daß meine Tochter ſich für die Grüße bedanken läßt, die Sie ihr neulich durch mich beſtellten.“ Einen Augenblick iſt Ed Ice überraſcht. Dann lacht auch er.„Fabelhaft“, kann er bloß ſagen, „Ihre Dorothy iſt ein prächtiges Mädchen..“ 7. Kapitel Miſter Griffith verliert das Spiel „So“, ſagt Vernon Battrick und blickt miß⸗ trauiſch auf das junge Ding, das vor ihm ſteht, Sie werden alſo von der„flammenden Emma geſchickt?“ 1 „Habe ich Ihnen ja eben ſchon geſagt“, er⸗ widert ihm das Mädel etwas ſchnippiſch. „Mal langſam, langſam“, der Schlächter iſt nicht ſo leicht aus ſeiner Ruhe zu bringen, hat Ihnen die„flammende Emma“ nicht erzählt, daß ich das Papier nicht an jeden X⸗beliebigen herausgeben darf?“ „Dann bin ich alſo umſonſt hierhergekom⸗ men?“ fragt das Mädel und hat plötzlich einen rührend⸗ängſtlichen Ausdruck im Geſicht. Der Schlächter kratzt ſich den Kopf. „Ich will Ihnen mal was ſagen“, meint er dann verlegen,„ich darf Ihnen das Papier eigentlich nicht herausgeben. Aber wenn ich der 1 0 Emma“ einen Gefallen damit tun kann— ſchön, dann werde ich's eben machen. Nur— ich traue Ihnen noch nicht ſo recht. wiſ⸗ ſeſz schen t ſtrengt zu überl Es d t ſcheint angeſtrengt zu überlegen. Es dau⸗ ert etwas lange, bis er zu einem Entſchluß kommt. „Heute haben wir Dienstag“, ſagt er nach⸗ denklich,„das trifft ſich ganz gut. Da habe ich nämlich in London zu tun. Wir werden alſo beide zuſammen nach London zurückfahren, ich werde erledigen, was es eben zu erledigen gibt — und dann werden wir gemeinſam die„flam⸗ mende Emma“ aufſuchen. Stimmt es, daß Sie wirklich von ihr geſchickt werden, na ſchön, dann will ich Ihnen etwas von dem Papier abgeben. Aber ſonſt——“ Er ſpricht es nicht aus, was er ſonſt wohl tun würde Am Nachmittag kommen ſie in London an. Sie fahren zuerſt ein Stück mit der Straßen⸗ bahn, und dann beſteigen ſie eine Droſchke. Nach einer Weile läßt Battrick die Droſchke hal⸗ ten und entlohnt den Kutſ her. „So“ ſagt er,„da drüben iſt ein kleines Lo⸗ kal. Ich kenne den Wirt ſehr gut. Da kön⸗ nen Sie auf mich warten. Tut Ihnen kein Und wann kann ich über die Menſch etwas in dem Lokal. In längſtens * Stunde bin ich wieder hier und hole Sie a 15 Er bleibt ſtehen und wartet, bis das Mädel in dem Lokal berſchwunden iſt. Aber das Mädel ſcheint nicht die Abſicht zu haben, ſich in dem Lokal aufzuhalten. Sie tritt vielmehr auf den Schanktiſch zu und fragt den dicken Wirt, der ſchwerfälli herbeikommt: Fab n ind haben Sie wohl keine, nicht wahr?“ Und ehe der Wirt noch antworten kann, ſetzt ſie ſchon hinzu:„Das habe ich mir ge⸗ dacht Entſchuldigen Sie bitte die Störung.“ Sie verſchwindet ſchon wieder aus dem Lokal und ſieht gerade noch, wie Battrick um eine Straßenecke biegt. Schnell geht ſie hinterher. An der Straßenecke macht ſie halt. ganz vorſich⸗ tig lugt ſie um die Ecke. Sie ſieht, daß Battrick lich ſchon wieder eine Droſchke nimmt. Als die Droſchke mit Battrick ein paar Hun⸗ dert Meter entfernt iſt, läuft das Mädel auf den Droſchkenhalteplatz zu. „Hallo“, ruft ſie den Kutſcher der zweiten Droſchke an,„fahren Sie los— immer hinter der Droſchke da vorne her. Aber vorſichtig!“ Der Kutſcher nickt. Er hal verſtanden. Wird wohl wieder eine von den dummen Liebesge⸗ ſchichten ſein. Vielleicht iſt das Mädel 1 5 mit dem Mann der da vorn in der Droſchke fährt, verheiratet? Was geht es ihn an! Er fährt jedenfalls vorſichtig hinterher. Dabei entgeht es ihm ganz, ve noch ein Herr zu der Dame in die Droͤſchke geſtiegen iſt. Der Einbruch in Wincheſter „Wenn man Ihr Geſicht ſieht“, ſagt Ed Ice u Miller,„dann ahnt man ſchon, daß Sie in incheſter keinen ſehr großen Erfolg gehabt haben.“ „Wenigſtens nur einen Teilerfolg“, beſtätigte Walt Miller,„Der Mann iſt heute Mittag nach London gefahren. Er war übrigens nicht allein. Eine junge Dame—“ „Ihre Dorothy—?“ „Well“, ſagte Miller,„meine Dorothy war mit ihm. Jedenfalls ſind wir, ſobald der Mann ort war, in ſein Haus eingedrungen. War übrigens nicht ſchwer. Das Haus liegt ziemlich einſam, und hat einen großartigen, gegen jede Sicht geſchützten zweiten Eingang vom Hofe ei.“ g „Und was haben Sie gefunden?“ fragte Ed Ice geſpannt. „Das hier.“ Walt Miller zieht einen Packen Papier aus der Taſche.„Alles echtes engliſches Banknoten⸗Papier— aus der Mühle von La⸗ verſtoke.“ (Fortſetzung folgt.) der neue Umſchwung in Rumänien Innerhalb von knapp ſieben Wochen hat es jetzt in Rumänien zum zweiten Mal einen innerpolitiſchen Umſchwung gegeben, der frei⸗ lich außenpolitiſch, genauer geſagt: international erbeigeführt wurde. Am 28. Dezember erſt atte König Carol den Miniſterpräſidenten oga mit der Führung einer neuen Regierung betraut, die in der kurzen Zeit ihrer Tätigkeit bereits bedeutſame ſozial⸗ und innerpolitiſche Maßnahmen eingeleitet hatte. Freilich war ſich dieſe 1 keinen Augenblick im Zweifel darüber, daß ſie mit ihrem geringen parlamen⸗ tariſchen Rückhalt ein heftig umkämpftes Min⸗ derheitskabinett ſein und bleiben mußte, falls nicht im Wege der Neuwahlen eine weſentlich breitete Baſis zu ſchaffen war. Dies ſetzte nun freilich eine Schwenkung der rumäniſchen Be⸗ völkerung auf ſehr breiter Front zugunſten einer autoritären nationaliſtiſchen Regierung und eines völlig neuen Kurſes voraus. Ob und bis zu welchem Grade das in den letzten Wochen eingetreten iſt, das iſt zunächſt ſeit dem Don⸗ nerstagnachmittag eine müßige Frage gewor⸗ den! Man muß freilich in dieſem Zuſammenhang darauf hinweiſen, daß Codreanu oſtentativ ſeine Partei noch nicht zum Entſcheidungskampf in die politiſche Arena geworfen hat, ſondern ſich durch die plötzliche Einſtellung der Wahlpropaganda vor wenigen Tagen ganz offenſichtlich freie Hand vorbehielt. Inzwiſchen ſind die für den 2. März anaeſetz⸗ ten Parlamentswahlen durch könialiches Dekret aufgehoben worden. Die gegenwärtige Lage in Rumänien iſt völlig offen, und zwar deshalb, weil auf der einen Seite ſich zwar Merkmale (Belagerungszuſtand, Erſatz der Zivil⸗ durch Militärpräfekten, Uebertragung der vollziehen⸗ den Gewalt an die Militärbehörden usw.) zei⸗ gen, die u. a. Vorausſepungen auf ein autoritä⸗ res Regime hinweiſen könnten; auf der ande⸗ ren Seite aber ſind in das neue Kabinett des Patriarchen Chriſtea die bisherigen Miniſter⸗ präſidenten einſchließlich der Linkslibera⸗ len berufen worden mit Ausnahme von Goga und von Maninu, mit dem der König ſeit Jahren keine direkte Verbindung mehr unterhält. Es wird in franzöſiſchen und engliſchen Blättern ganz offen zugegeben, woher der tödliche Stoß gegen die Regierung Goga ge⸗ kommen iſt. Noch bevor der König die Partei⸗ vertreter empfing, haben die Vertreter Frankreichs und Englands lange Veſprechungen mit ihm gehabt. Aber diefe Vorgänge, die zu Gunſten bekannter macht⸗ politiſcher Intereſſen erfolgten, waren für ſich allein noch nicht unbedingt entſcheidend. Es kamen vielmehr die Auswirkungen des konzen⸗ triſchen Boykotts des internationalen Juden⸗ tums, vor allem der internationalen Hoch⸗ finanz, gegenüber Rumänien hinzu. In jedem Fall hat König Carol, wie ſchon ſeit ſeinem Regierungsantritt am 8. Juni 1930, rein innenpolitiſch betrachtet, das Heft in der Hand. Wenn er jetzt dem vereinigten Druck von außen her zunächſt nachgab, nach⸗ dem er noch im November den Weg zu einem autoritären Regime gewieſen zu haben ſchien, ſo liegt das auf der Linie jener Aeußerung, die er vor einiger Zeit gegenüber einem Vertreter des„Candide“ machte:„Rumänien iſt an einen geraden, klar gezogenen Weg ohne Ab⸗ ſchweifungen gebunden. Dieſer Weg bleibt der der Kleinen Entente, der Balkan⸗Entente und unſerer natürlichen Freunde in Frankreich und England.“ Man hat draußen von dieſer Freundſchaft Gebrauch gemacht. Daß die Wahl des Königs für das neue Kabinett auf die Perſon des Patriarchen Miron Chriſtea fiel, iſt inſofern von Bedeu⸗ tung, als der Patriarch zuſammen mit dem Prinzen Nikolaus und mit George Buzdugan am 20. Juli 1927; drei Tage nach dem Tode König Ferdinands I., den Regentſchaftsrat bildete, der damals für den unmündigen prok⸗ lamierten König Michael die Geſchicke des Lan⸗ des zu leiten hatte. Der Rücktritt des Regent⸗ ſchaftsrates erfolgte dann am 7. Juni 1930, nachdem einen Tag vorher der damalige Prinz Carol in Rumänien eingetroffen war. Am 8. Juni erfolgte dann die Proklamation Carols zum König. „Anankaſtbarleit beſtehender Poſillonen“ Jeſtſtellungen der„Vote d' Jtalig“ zum Miflelmeerproblem Rom, 13. Febr. In einer Polemik gegen das Pgnriſer „Oeuvre“ macht der Direktor der„Voce d'Ita⸗ lia“, im Zuſammenhang mit der ſpaniſchen Frage bemerkenswerte Ausfübrungen Wenn das rote Spanien, ſo ſchreibt das Blatt, eine Erweiterung der politiſchen Herrſchaft Frank⸗ reichs über die Weſtküſten des Mittelmeeres bedeuten ſolle, ſo ſei es klar, daß für dieſes Meer un ruhigere und mißtrau⸗ iſchere Tage beginnen würden. Der Friede aber könne nur durch die Unantaſtbar⸗ keit der beſtehenden Poſitionen geſichert werden. Die Anweſenheit von Frank⸗ reich und Sowjetrußland in Spanien, wie die Englands und Paläſtinas, bedeuteten offen⸗ ſichtliche Aenderungen des Syſtems, deſſen Poſitionen Italien mit dem engliſch⸗italieni⸗ ſchen Gentleman⸗Agrement vom 2. Januar 1937 zu achten ſich verpflichtet habe. Die Po⸗ lemik der„Voce d'Italia“ wendet ſich dann im einzelnen gegen die Behauptung des„Oeuv⸗ re“, ein Sieg der Sowjets in Spanien be⸗ deute die Sicherheit für Frankreich und den Frieden im Mittelmeer und ſtellt hierzu feſt, daß die damit gemachte Enthüllung der Inter⸗ eſſen Frankreichs im ſpaniſchen Krieg für ganz Europa und im beſonderen für den Nichtein⸗ miſchungsausſchuß ein nützlicher Wink zur Beurteilung der Lage ſei. Die Völker Euro⸗ pas würden in der Verlängerung des ſpani⸗ ſchen Krieges nicht mehr nur einen dramati⸗ ſchen Einzelfall der ſpaniſchen Nation ſehen, ſondern die Entfaltung der franzöſiſchen Ex⸗ panſionspolitik, die„ihre“ Poſitionen auf der iberiſchen Halbinſel ebenſo regeln wolle, wie ſie das im Mittel und Oſteuropa mit einer Serie von Kettenverträgen verſucht habe. Trotz der beſtehenden großen Verwirrung begännen ſich, ſo ſchließt das halbamtliche Blatt, die Abſichten zu klären. Man erkenne dabei, von woher gegen die Ordnung und gegen das Gleichgewicht der Rechte und der Intereſſen gearbeitet wird. Reine Meinungsverſchiedenheilen in London London, 13. Februar. Einige Blätter verbreiteten in den letzten Ta⸗ gen das Gerücht, daß im engliſchen Kabinett ernſte Meinungsverſchiedenheiten eingetreten ſeien. Chamberlain ſetze ſich für eine Politik der Freundſchaft mit den autoritären Staaten ein, die ſobald wie möglich in die Wege geleitet werden ſoll, um damit die europäiſche Spannung zu beſeitigen. Hierbei werde er von der Mehrheit der Miniſter unterſtützt. Eden hingegen wünſche langſam und zuſam⸗ men mit anderen Völkerbunds⸗ mächten vorzugehen. Dieſe zuerſt von einigen engliſchen Zeitungen aufgegriſſenen Gerüchte ha⸗ ben nunmehr Regierungsſtellen, die dem Pre⸗ mierminiſter naheſtehen, zu einer Richtigſtellung veranlaßt. Die erwähnten Stellen teilen mit: „Wie wir von höchſt autoritativer Seite er⸗ fabren. werden alle Gerüchte über eine engliſche Kabinettskriſe oder über Meinungsverſchieden⸗ beiten zwiſchen Neville Chamberlain, dem Pre⸗ mierminiſter und dem Außenminiſter Anthony Eden als unrichtig bezeichnet. Insbeſon⸗ dere gilt dies auch für die Behauptungen. daß zwiſchen den beiden Miniſtern Meinungsver⸗ ſchiedenheiten wegen der Italien gegenüber ein⸗ zunehmenden Haltung entſtanden ſeien. die, falls nicht noch ein Kompromiß im Laufe der nächſten Woche erreicht werden könnte, zum Rück⸗ tritt Edens führen müßten. Es wird nach⸗ drücklich darauf hingewieſen daß die Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen dem Premierminiſter und dem Außenminiſter äußerſt eng iſt“ Auch Außenminiſter Eden iſt, wie nachträglich bekannt wird, in ſeiner Rede in Birmingham auf dieſe Gerüchte eingegangen. Er erklärte, daß er in den letzten Monaten aufs engſte mit dem Premierminiſter zuſam⸗ mengearbeitet habe. Er ſtelle das feſt, obwohl er wiſſe, daß er damit einige Zeitungen vielleicht enttäuſchen würde. Sie hören im Rundfunk. Dienstag, den 15. Februar 1938: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. zert. 08.00—09 00 Sendepauſe. 09.00— 10.00 Sperr- zeit. 1000 Blutende Grenzen 10.30 Kindergarten. 1100—11.15 Sendepauſe. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Dreißig bunte Minuten. 12.00 Konzert. 13.45 Nachr. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei! 15.00 Wetter, Bör⸗ ſenberichte, Marktberichte 15 15 Beliebte Schlager⸗ Komponiſten 15.40 Die dynamiſche Wirtſchaft. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Das deutſche Lied. 18.25 Schallplatten. 18.40 Ein Hörbericht von Deiner Zei⸗ tung. 18 55 Die Ahnentafel. 19.00 Kernſpruch, Wet⸗ ter und Nachr. 19.10... und jetzt iſt Feierabend! 2000 Unheimliche Geſchichten. 20.30 Otto Kermbach ſpielt zur Unterhaltung. 21.00 Deutſchlandecho. 21.15 Otto Kermbach ſpielt zur Unterhaltung. 22 00 Wet⸗ 06.30 Kon⸗ ter, Nachr., Sport 22 30 Eine kleine Nachtmuſik. 22.45 Seewetterbericht. 23.00—24.00 Lieder und Tänze. Frankfurt 06.00 Präludium, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 08.00 eit, Waſſerſtand. 0805 Wetter, Schneebericht. 08 10 Gymnaſtik. 08.80 Nachr. 08.40 210.00 Sendepauſe. 10.00 Blutende⸗ Grenzen. 10.30 Froher Klang zur Werkpauſe 11.30 Programm- anſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter, Straßenwetter⸗ dienſt. 11.40 Hausfrau hör zu! 11.50 Bodenſtändige Gefolgſchaft. 12.00 Konzert. 14.00 Zeit, Nachr., offene Stellen, Nachr. 14 10 Schallplatten. 15.06 Weltwirtſchaftlicher Monatsbericht. 15.15 Ein Frauen⸗ leben im Schatten. 15.45 Führerin im Arbeitsdienſt. 16.00 Konzert. 18.00 Zeitgeſchehen. 18.30 Der fröhl. Lautſprecher. 19.00 Zeit, Nachr., Wetter. 19.10 Vom Kontrabaß bis zur Fiedel. 20.10 Fremde Länder in deutſcher Muſik 21.15 Traum und Erde. 22.00 Zeit, Nachr. 22 15 Wetter- und Schneeberichte, Nachr., Gee 1 48— 7 Lug auß elcakten im ockey. 45 nterhaltung und Tanz. 24.00 —02.00 Nachtkonzert. a g Stuttgart 06.00 Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachr., Gymnaſtik 06.30 Konzert 08.00 Waſſerſtand, Wetter, Marktberichte, Gymnaftil. 08.30 Muſik am Morgen. 09.30—10.00 Sendepauſe. 10.00 Blutende Grenzen. 10.301130 Sendepauſe. 11.30 Volksmuſfik mit Bauernkalender. 12.00 Konzert. 14.00 Schallplatten. 15.00—16.00 Sendepauſe. 16.00 Muſik am Nachmit⸗ tag 18.00 Dichter, Tiere und Blumen 18.30 Griff ins Heufe 19.15 Tanz in der Oper 20.00 Wie es euch gefällt. 21 00 Händel⸗Zyklus. 22.00 Zeit, Nach⸗ richten. Wetter, Sport. 22.20 Politiſche Zeitungsſchau. 1 Tanz und Unterhaltung. 24 00—02.00 Nacht⸗ onzert. „ Feiſezungsfeierlichkeilen für Prinz Nikolaus von Griechenland Athen, 12. Februar. Die Beiſetzungsfeierlichkeiten für Prinz Niko⸗ laus von Griechenland beſtimmten am Samstag das Geſicht der griechiſchen Hauptſtadt. Eine unabſehbare Menſchenmenge fäumte ſchon ſeit den Vormittagsſtunden den Weg des Trauer⸗ zuges um die Kathedrale, in der um die Mit⸗ tagsſtunde von Erzbiſchof von Athen unter Aſſi⸗ ſtenz aller Mitglieder des heiligen Synod ein Trauergottesdienſt abgehalten wurde. Dem Gottesdienſt wohnten Georg II., die Witwe des Verſtorbenen, Prinzeſſin Helene, mit ihren Töchtern, der Prinzeſiin Olga von Jugo⸗ ſlawien, der Gräfin Eliſabeth von Terring und der Herzogin Marina von Kent, ferner Prinz⸗ regent Paul von Jugoſlawien, der Herzog von Kent und alle Mitglieder des griechiſchen Kö⸗ nigshauſes bei. Die Regierung war vollzählig. mit Miniſterpräſident Metaxas an der Spitze, erſchienen. Auch das geſamte Diplomatiſche Korps war gekommen. Nach dem Gottesdienſt wurde der Sarg auf eine Lafette geſetzt und, während die Truppen der Athener Garniſon die Ehrenbezeugungen leiſteten, von dem königlichen Trauergefolge bis zu der Stelle des Weges ge⸗ leitet, von wo die Ueberführung in einem Auto⸗ mobil zum kal. Mauſoleum in Tatoi erſolgte. An der Beiſetzung in Tatoi nahmen dann nur die Mitglieder der kgl. Familie teil. Talmudjude ſchündel 13»jähriges Mädchen Brutales Sittlichleitsverbrechen in Danzig Danzig, 12. Februar. Die Jugendſchutzkammer Danzig ver⸗ urteilte den 35 Jahre alten Juden Israel Mendel Frydmann wegen Sittlichkeits⸗ verbrechens an einem 13jährigen Mädchen zu drei Jahren Gefängnis und die wegen Beihilfe und gewohnheitsmäßiger Kuppelei angeklagte Lisbeth Tafelſki zu drei Jahren Zuchthaus. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihnen auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. Die Angeklagte Tafelſki batte ein 18⸗ und ein 14jähriges Mädchen an ſich gelockt und ſie fort⸗ geſetzt Juden und anderen landfremden Elemen⸗ ten ausgeliefert. Frydmann hatte ſich, obwohl er das Alter des Mädchens kannte, im Hauſe der Tafelſkti an der 13⸗Jährigen vergangen. Durch die ſchändliche Handlungsweiſe der bei⸗ den Angeklagten ſind die unglücklichen Kinder ſittlich vollkommen verwahrloſt. Sie mußten einer Erziehungsanſtalt zugeführt werden, um ſie vor dem völligen Verderben zu retten. Jigeunerſchlacht bei Mondſchein 14 Schwerverletzte §§ Budapeſt, 12. Februar Im Zigeunerviertel der ungariſchen Ort⸗ ſchaft Kis⸗Kun⸗Halas nordweſtlich von Szegedin kam es zu blutigen Schläge ⸗ reien zwiſchen 60 Zigeunern. Die Schlacht, bei der es ſich um einen Akt von Blutrache handelt, wurde mit wildem Kriegsgeheul mit⸗ ten in der Nacht bei hellem Mondſchein aus⸗ barer, Beim Eintreffen der Polizei lagen exreits 14 Schwerverletzte auf dem Kampfplatz. Vier von ihnen wurden in hoffnungsloſem Zuſtande ins Krankenhaus ein⸗ eliefert. Unter den Verletzten befinden ſich rauen und Kinder. DAS NN ieee eee Korrespondenz- und Roman-Büro Dötsch& Holl, München, Schillerstraße 18 (5. Fortſetzung) O weh, nun ſchlug es eins— er war nicht gekommen. Aber ſofort entſchuldigte ſie ihn: unaufſchiebbare Arbeit mochte dazwiſchen gekommen ſein, ſonſt hätte er ſein Ver⸗ ſprechen beſtimmt gehalten. Und doch tat die Enttäuſchung bitter weh. In den hellen Augenwimpern ſchimmerten 6 550 Tränenperlen, und ſie beugte ſich tiefer über ihre rbeit, weil ſie ſich vor ſich ſelbſt ſchämte. Purpurglut übergoß jäh ihre Wangen. In raſchen, knabenhaften Sprüngen kam ein Mann die Treppe her⸗ auf. Stürmiſch pochte ihr Herz. Sie hielt den Atem an. War er es denn wirklich? Schon klopfte es an der Türe. Bevor ſie noch Herein rufen konnte, ſtand Axel bereits im Rahmen der Tür und ſtrahlte ſie aus ſeinen blauen Augen ſo freudig an, als ſei ihm das Glück wahrhaftig über den Weg gelaufen. „Sie haben gewiß ſchon gedacht, ich hätte mein Ver⸗ ſprechen vergeſſen und käme nicht mehr, Fräulein Dag⸗ mar? O, wenn Sie wüßten, wie ich die Stunde herbei⸗ geſehnt habe, wie lang mir die Zeit geworden iſt, bis ich mich auf den Weg zu Ihnen machen durfte!“ beteuerte Axel und ſchaute ſie mit leuchtenden Blicken an. Schelmiſch lächelnd erwiderte Dagmar: „Gar ſo ſchlimm muß es doch wohl nicht geweſen ſein, Herr Dahlgren! Ich meine, Sie hätten in der Mittags⸗ ſtunde kommen wollen? Die iſt aber doch längſt vorüber.“ Axel lachte herzhaft auf: „Da haben Sie freilich recht, ich habe mich trotz aller Sehnſucht bedenklich verſpätet. Das war eine ganz komiſche Geſchichte, die ich Ihnen unbedingt erzählen muß, damit Sie mich nicht für einen Aufſchneider halten, der mit Ge⸗ fühlen prunkt. Alſo: ich wollte Sie mit einem Blumen⸗ ſtrauß überraſchen, und da er hübſch werden ſollte, mußte ich mir gefallen laſſen, daß er erſt ſorgſam zuſammengeſtellt wurde. Ich beſtellte die Blumen in ein Café und wartete nun mit Schmerzen darauf. Vergebens! Viertelſtunde auf Viertelſtunde verrann. Jedesmal, wenn ich zum Blumen⸗ laden gehen wollte, fiel mir ein, daß der Strauß inzwiſchen im Café abgegeben werden könnte. Und ſo wartete ich un⸗ geduldig weiter. Bis es mir ſchließlich zu viel wurde und ich doch das Geſchäft aufſuchte. Und da ſtellte ſich heraus: der Laufburſche hatte den Namen des Cafes falſch ver⸗ ſtanden und war unverrichteter Sache zurückgekommen. Da bewaffnete ich mich mit meinem Blumenſtrauß und eilte zu Ihnen.“ „Wie ſie ſich über ſeine Worte freute. Unbedingte Ehr⸗ lichkeit ſprach aus ihnen. Doch lächelnd meinte ſie: 1 ſen de haben Sie denn die Urſache dieſer Irrungen ge⸗ aſſen?“ Wie ein Knabe ſprang er vor die Tür der Wohnung und kehrte bald mit einem großen Strauß zurück, den er aus der Hülle löſte. Dieſe wundervollen Blumen! Dagmar ſog entzückt ihren Duft ein und dankte ihm gerührt für dieſe Ueberraſchung. Jetzt erſt ſah ſie, daß er unter dem Arm ein umfang⸗ reiches Paket trug. Als ſie ihn bat, es ſich etwas bequemer zu machen, wurde er rot wie ein Schulſunge. Dann aber lachte er wieder friſch und beluſtigt auf: „Sie dürfen um Gotteswillen nicht ſchelten, Fräulein Dagmar! Ich habe ja keine rechten Erfahrungen im Am⸗ gang mit jungen Damen und weiß nicht, was für Er⸗ friſchungen man ihnen mitbringt. Da Sie aber ans Zim⸗ mer gefeſſelt ſind und niemanden haben, der ſich Ihrer annimmt, hielt ich es für meine Pflicht, einige Früchte und ſonſtige Kleinigkeiten zu beſorgen, damit Sie leichter über die Stunden der Einſamkeit hinwegkommen. Nicht wahr, Sie ſind mir deshalb nicht böſe?“ — And ſchon legte er das Paket auf Dagmars Schoß. Bevor ſte es noch geoffnet hatte, ſchaute ſte ihn voll innigſter Dankbarkeit an: „Sie lieber Menſch!“ ſprach ſie hauchzart,„wie Sie mich verwöhnen! Womit habe ich Ihre Güte nur verdient? Und wie kann ich mich jemals dafür erkenntlich zeigen?“ „O bitte, Fräulein Dagmar, reden Sie nicht von Dank⸗ barkeit! Mir iſt es ja eine ſo unbeſchreiblich große Freude, daß Sie Vertrauen zu mir haben!“ „Ja, Herr Dahlgren, ich vertraue Ihnen wirklich, als kennten wir uns ſchon ſeit Jahr und Tag!“ gab ſie zur Antwort und neſtelte an der Verſchnürung. Wunderdinge, die 5 kaum dem Namen nach kannte, kamen jetzt zum Vorſchein: erleſene Früchte, Pralinen, Konfitüren, und zu unterſt lag ein Paket Bücher. Mit zitternden Händen löſte ſie die Hülle ab: Selma Lagerlöfs Werke lagen in ihrem Schoß. Tränen ſchimmerten in ihren Augen. O, wie dieſer Menſch, den ſie geſtern um dieſe Zeit noch gar nicht ge⸗ kannt hatte, 5 ſo gut verſtand! Als hätte er geahnt, wie ſie ſich in Sehnſucht nach der Schönheit, nach geiſtiger An⸗ regung verzehrte! Sie hatte einen Freund gefunden, das ühlte ſie. l boch immer ſchimmerten Tränen reinſter 1 in ihren Augen. Zag legte ſie ihre Hand in die ſeine, und während er ſie begeiſtert ſtreichelte und drückte, ſagte ſie leiſe: „Eigentlich müßte ich wegen der Größe des Geſchenkes böſe ſein, Herr Dahlgren. Und doch freue ich mich ſo namenlos darüber! Es iſt der erſte Lichtſchein nach wo⸗ chenlangem Dunkel. Seit meine Eltern kurz nacheinander ſtarben, habe ich nichts als Sorgen und Einſamkeit ge⸗ kannt. Und nun bringen Sie mit einemmale ſo helles Licht, ſo große Freude! Bücher, ja, die nehme ich gerne an. Nur müſſen Sie mir verſprechen, meinetwegen nie wie⸗ der ſo große Ausgaben zu machen! Bitte, verſtehen Sie mich nicht falſch! Es würde mich bedrücken, und trage den Kopf ſo gerne hoch. Mir iſt es ſchon unendlich viel, wenn Sie mir hie und da aus Ihrem Beſitz ein Buch ſchicken, das Sie entbehren können. Wollen Sie meine Bitte erfüllen und mich nicht wieder ſo reich beſchenken?“ Zwar ſuchte er ihre Bedenken zu verſcheuchen. Aber es freute ihn doch, daß ſie ſo ſtolz war und trotz ihrer Armut ſich nicht beſchenken ließ. Das bewies ihm, daß er ſie von vornherein richtia beurteilt batte. Sie war ein durchaus * b vornehmer Charakter. Wie würde ſie ſich erſt an Geiſt und Körper entfalten, käme ſie in eine andere Umgebung, die ihrer ganzen Veranlaſſung beſſer entſprach! Daß er eine Mutter hätte, der er dieſes reine Mädchen zuführen dürfte! Wollte er ihren Ruf, ihren höchſten Reichtum, nicht gefährden, dann war er zu größter Zurückhaltung ge⸗ zwungen. Es fiel ihm bitter ſchwer, ſich von ihr zu verabſchieden. Ja, ſie war ſeine liebe Schweſter geworden, nur daß er bh 7 750 nicht wie ein Bruder ſchützend vor ſie ſtellen urfte. ** Bengt Sjöberg hatte ſich einige Tage nicht blicken laſ⸗ ſen. Als Erik ſich bei Ingeborg nach ſeinem Befinden er⸗ kundigte, ſagte ſie bekümmert: „Ich weiß es ſelbſt nicht, was Vater fehlt. Er weigert ſich ganz entſchieden, einen Arzt zu Rate zu ziehen. Dabei ſieht man es ihm deutlich genug an, daß er leidet.“ Sjöbergs Erkrankung brachte Axel vermehrte Arbeit, und er mußte ſich die Zeit abſtehlen, um Dagmar beſuchen zu können. Schon war eine Woche ſeit jenem Anfall ver⸗ gangen, und noch kannte kein Menſch das Ziel ſeiner heimlichen Gänge. Aber eine ungetrübte Freude ſtrahlte aus ſeinen Blicken. Nein, er machte ſich keine Gedanken darüber, wohin dieſer Verkehr mit Dagmar führen ſollte, klammerte ſich an die ſchöne Gegenwart und fühlte, daß neue Ströme der Kraft ſeinen Körper und Geiſt ſchwellten. Am ſpäten Abend ſchlüpfte Erik in das Zimmer des Bruders. Nach einigen Umſchweifen begann er zu erzäh⸗ len: von dem wichtigen Fund erzhaltigen Geſteins auf eigenem Grund und Boden, von ſeiner Werbung um Inge⸗ borg und Onkel Bengts ſeltſamem Verhalten. Er ſchloß: „Ich kann das beklemmende Gefühl nicht ſcheuchen, als hätte Onkel Bengt einen ganz beſonderen Grund, meine Werbung ſo eigentümlich zu behandeln. Er verbirgt etwas vor mir, und. zermartere ich mein Hirn, was es ſein mag. Das Schlimmſte iſt: ich darf Ingeborg nichts ſagen, es würde ſie ganz unnötigerweiſe bedrücken und ängſtigen.“ Axel hörte voll Teilnahme zu. Jetzt verſtand er viel beſſer die Sorgen des Bruders als früher. Auch ſein Herz war ja wach geworden, und wenn er ſich deſſen kaum be⸗ wußt war, daß die Liebe zu Dagmar ihn ganz und gar in ihren Bann geſchlagen hatte, ſo koſtete er doch alle Freuden ſeines ſehnſuchtsvollen Harrens aus. „Lieber Erik, da iſt freilich ſchwer raten! Wenn du mit deiner Vermutung recht haſt, daß hinter Onkel Bengts ab⸗ lehnender Haltung irgendein Geheimnis lauert, dann bleibt dir eben nichts anderes übrig als zu warten. Muß es dich nicht ſchon überaus glücklich machen, daß du Inge⸗ borgs Liebe ſicher biſt?“ And wie ein züngelnder Blitz flammte bei dieſen Wor⸗ ten ein Gedanke durch ſeine Seele: O, daß ich doch Dag⸗ mars auch ſo ſicher wäre! Daß ſie mich lieben könnte! Wie glücklich wäre ich! Nein, nur ja keine 5. Hoffnungen hegen! Und wenn er Dagmar auch noch ſo hoch ſchätzte, ſo überſah er doch nicht, daß eine ſchier unüberbrückbare Kluft zwiſchen ihnen beſtand. Sie gehörte einer ganz anderen Geſell⸗ ſchaftsſchicht an und würde ſich wohl kaum in ſeinen Krei⸗ ſen wohlfühlen. Mit ſpöttiſchem Mißtrauen eder kühler Abweiſung würde man ihr begegnen, wenn er ſie aus der Tiefe, in der ſie jetzt lebte, zu ſich emporziehen wollte. Bitter würde ihr Stolz darunter leiden, und alle Liebe reichte nicht aus, um ſie gegen Demütigungen dieſer Art zu ſchützen. Das beſte wäre es ſchon, er verzichtete auf die reinſte Freude ſeines Lebens, den Verkehr mit ihr. War erſt die Anbefangenheit von ihnen gewichen, mit der ſie ſich bis jetzt begegnet waren, dann kamen ſchwere Kämpfe, und davor mußte er Dagmar ſchützen. Es blieb ihm nichts an⸗ deres übrig, als ein Gefühl niederzuzwingen, das ſo jäh in ihm aufgeflammt war. Das Licht in Axels Augen erloſch. Eine ſcharfe Falte ſtand ſenkrecht zwiſchen ſeinen blonden Brauen. Da erſt wurde Erik auf die Veränderung aufmerkſam, die mit dem Bruder ſo plötzlich vorgegangen war. Erſchrocken fragte er: „Was fehlt dir, Axel? Kann ich dir helfen?“ Trotzig preßte der Jüngere die Zähne aufeinander. Es war zwecklos, über Dinge zu reden, mit denen er ganz allein fertig werden mußte. Gewaltſam ſchüttelte er dieſe quälenden Gedanken ab. Voll Eifer ging er auf den Plan ſeines Bruders ein, an Ort und Stelle Unterſuchungen größeren Umfanges an⸗ zuſtellen, ob ein grubenmäßiger Abbau ſich wirklich lohnte. „Willſt du nicht unnütz koſtbare Zeil verlieren, dann darfſt du die Reiſe nach Dalarne nicht länger aufſchieben. Du mußt die kurzen Sommerwochen nützen. Im Herbſt iſt es zu ſpät.“ „Daran habe ich freilich auch ſchon gedacht,“ meinte Erik in ſinnendem Ernſt;„aber es fällt mir unendlich ſchwer, gerade jetzt mit dieſem Gefühl völliger Ratloſigkeit und Anſicherheit abreiſen zu müſſen.“ „In dieſer Beziehung kannſt du dich getroſt auf mich verlaſſen, Erik! Ich bleibe ja hier, und du weißt, ich habe ſcharfe Augen und laſſe mir ſo leicht nichts vormachen. Sollte ſich irgend etwas ereignen, was für dich von In⸗ tereſſe iſt. ſollſt du unverzüglich Nachricht erhalten.“ Nach leiſem Pochen trat Sjovergs Diener ein und be⸗ ſtellte, Herr Sjöberg wünſche möglichſt bald eine Aus⸗ ſprache mit Erik. Die Brüder gingen auseinander und Erik ſuchte Onkel Bengt auf. Eine Hoffnung 8 ihn: Vielleicht hat Onkel Bengt in den vielen einſamen Stunden der Krank⸗ heit ernſthaft über meine Werbung nachgedacht und läßt mich jetzt kommen, um mir ſeine Einwilligung auszu⸗ rechen. 1 Bengt Siöberg lag auf dem Divan. Sein Geſicht ſah grau und verfallen aus. Die ſchweren Lider ſenkten ſich müde über die Augen. Matt wies er auf einen Seſſel neben ſeinem Lager: 1 „Du ſiehſt es ſelbſt, Erik, es geht mir nicht beſonders aut, Ich bin kaum fähig. einen klaren Gedanken zu faſen. SE REEHI Roman von Emll Frank Die Sache mit Ingevorg ein ja durchaus nicht, lieber Erik. Darüber können wir ſprechen, wenn du heimkehrſt.“ Erik unterbrach ihn: „Ich muß mich fügen, Onkel Bengt, ſo ſchwer es mir auch wird, ſo wenig ich dieſes Hinauszögern auch begrei⸗ fen kann. Haſt du etwas gegen mich einzuwenden?“ Müde wehrte Sjöberg ab: 8 „Laß doch, Erik! Was ſollte ich gegen dich einzuwen⸗ den haben? Ich kann Ingeborg nur noch nicht entbehren, muß mich erſt an den Gedanken gewöhnen, daß außer mir noch ein anderer Menſch auf ſie Anrecht haben ſoll.“ „Aber ſie bleibt ja nach wie vor in deinem Hauſe! Du wirſt immer Ingeborgs geliebter Vater ſein.“ „Und was würde aus Olaf, wenn Ingeborg jetzt ſchon heiratete?“ 0 Schroffer als ſonſt ſeine Art war, gab Erik zur Ant⸗ wort: „Du kannſt doch unmöglich von Ingeborg verlangen, daß ſie Olaf ihre Jugend und ihr Glück zum Opfer bringt. Er iſt ſich ja kaum deſſen bewußt, was Ingeborg für ihn tut. Eine gut bezahlte Pflegerin müßte Ingeborg erſetzen.“ Sjöbergs Geſicht verzerrte ſich förmlich. Furchtbare Schmerzen ſchienen in ihm zu wühlen. Matt und ſtockend brachte er hervor: „Quäle mich nicht, Erik. Ich bin ein kranker Mann, wenn ſich mein Befinden beſſert, können wir weiter dar⸗ über reden. Ich ließ dich kommen, weil ich deine Reiſe mit dir beſprechen wollte. Du mußt ja bald fahren, ſonſt richteſt du in dieſem Jahre nichts mehr aus. Das paf⸗ ſendſte Unterkommen findeſt du in dem Blockhaus, das dein Vater kurz vor ſeinem Tode bauen ließ. Ein alter Jagdhüter wohnt mit ſeiner Frau darin. Die Leute wer⸗ den aufs beſte für dich ſorgen. Der Jäger kennt die ganze Gegend wie ſeine Taſche und kann dich führen.“ Erik ſann ein Weilchen nach. Es war ihm aufgefallen, daß Onkel Bengt ſo dringend auf ihn einredete, als hätte er ein beſonderes Intereſſe daran, daß er im Blockhaus Wohnung nahm. Vorſichtig taſtend gab er zur Antwort: „Ich habe eigentlich vor, die erſten Tage meines Auf⸗ enthalts in Dahlgrenshemmet zu verbringen. Das Gut iſt nicht ſo abgelegen wie das Blockhaus, ich könnte mich dort beſſer über alle Verhältniſſe in der Gegend, die mir völlig unbekannt ſind, orientieren.“ Ging nicht über Sjöbergs verwittertes Geſicht ein furchtbares Erſchrecken? Zitterte nicht die Rechte, die er kraftlos auf die weiche Decke ſinken ließ? Nang er nicht ſichtlich nach Faſſung? Erik ſah das alles mit großem Er⸗ ſtaunen und ſagte ſich: Onkel Bengt ſcheint doch kränker zu ſein, als wir alle glauben. Wie könnte er ſich ſonſt wegen ſolch gleichgültiger Dinge in dieſer Weiſe aufregen? Spjöberg räuſperte ſich einige Male. Ein Zucken ging durch den maſſigen Körper. Dann aber reckte er ſich jäh auf: f „Gewiß, Dahlgrenshemmet iſt bequemer, es liegt nicht ſo einſam wie das Blockhaus am Fuße des Stadjan. Aber eines darfſt du nicht vergeſſen: Wenn du von Dahlgrens⸗ hemmet aus deine Unterſuchungen anſtellſt, dann werden deine Pläne nicht lange geheim bleiben. Und es iſt dir doch ſicher nicht erwünſcht, daß ſich die Menſchen vorzeitig damit befaſſen.“ f 5 „Nun, ich werde ihnen ſchon nicht auf die Naſe binden, was ich in der alten Heimat meines Geſchlechts ſuche. Wer kann ſich darüber wundern, daß ich ſie endlich einmal ken⸗ nenlernen will!“ erwiderte Erik kühl. „Gewiß nicht, Erik? Ich meine ja nur, man muß mit ſolchen Geſchichten hölliſch vorſichtig ſein. Ich alter Mann habe darin Erfahrungen und möchte dir dringend emp⸗ fehlen, an Dahlgrenshemmet vorüberzugehen und im Blockhauſe Wohnung zu nehmen. Wenn du das alte Gut wirklich kennenlernen willſt, haſt du ſpäter immer noch Gelegenheit dazu. Aber es iſt dort nicht viel los.“ 1 „Erik fühlte, wie das Mißtrauen in ihm größer und größer wurde. Onkel Bengt hatte ein beſtimmtes Inter⸗ eſſe daran, daß er nicht nach Dahlgrenshemmet ging. Und es ſtand darum bei Erik feſt, daß er jetzt gerade der alten Heimat des Geſchlechtes einen Beſuch abſtatten würde. Onkel Bengt brauchte fürs erſte freilich nichts davon zu wiſſen, es würde ihn nur unnütz aufregen. f Weil Erik nicht ſofort Antwort gab, wurde Sjöberg dringender: „Du ſiehſt doch ein, lieber Erik, daß ich recht habe, nicht wahr? Daß für dich nur das Blockhaus als Aufent⸗ halt in Frage kommt? O, es würde dir dort ſchon gefal⸗ len! Dein Vater war ja auch immer beſonders gern in jener ſchier unzugänglichen Bergwildnis und hat eben des⸗ * halb, um dort wohnen zu können, das Blockhaus erbauen laſſen.“ „Schön, Onkel Bengt, wenn du darauf einen ſo großen Wert legſt, will ich dir gerne verſprechen, im Blockhaus zu wohnen. Ich melde mich telegraphiſch an und werde über⸗ morgen abreiſen. Nun habe ich noch eines auf dem Her⸗ zen: Daß Ingeborg mich liebt— wie ich ſie— habe ich dir bereits anvertraut. Ich werde mich nach ihr ſehnen. Nun mußt du mir geſtatten, daß ich ihr ſchreiben darf, ſo oft ich kann.“ „Dagegen habe ich nichts einzuwenden,“ erwiderte Sjö⸗ berg nach einigem Sinnen. „Da nahm Erik Abſchied. Es gab vor der Abreiſe für ihn viel zu tun. Doch immer wieder überfiel ihn der Gedanke: Warum will Onkel Bengt durchaus nicht haben, daß ich nach Dahlgrenshemmet gehe? Liegt dort etwa der Schlüſſel zu den Geheimniſſen verborgen, die ihn zu um⸗ geben ſcheinen? Nun, ich werde mich ſelbſt überzeugen, ob es mehr als Hirngeſpinſte ſind, die ihn quälen. Bengt Sjöberg aber ſprang erregt von ſeinem Lager auf und wanderte unruhig in ſeinem Zimmer auf und nieder. Dabei murmelte er: „Vielleicht hätte ich mich gegen die Reiſe überhaupt ſtemmen ſollen! Und wenn Erik Ju nicht in Dahlgrens⸗ hemmet wohnt, kann ihn doch ein Zufall mit Lars Larſſon zuſammenführen. Und Erik gleicht ſeinem Vater.. (Fortſetzung folgt) an D — Tan „ lez er lehrt. ez mir 1 egtei⸗ munen; wehre, ol aufe dr cbt hen ut Ant⸗ lungen, hint füt ihn aeten.“ uchtbare docend Nan er 5 1 Nele el, gon 9 paſ⸗ s, das in alter lte Ver⸗ ie ganze gefallen, ls hätte lachauz intwott. es Auf⸗ Hut it ich dot t vollig it ein die er et nicht en Et⸗ llänlet 5 jon fegen? n ging ſch ſih gt nicht 1. Aber ſgrens⸗ werden it dit atzkitig binden, he. Met jal len⸗ uß nit Mann d enp⸗ d im lte Gut et noh er und Inter⸗ 9 And r alten würde. won zu Sjöbetg habe, Aufent⸗ gel eln in en des⸗ rauen großen aus zu . über⸗ n Her⸗ abe U ſehnen. uf, Je 1 gi Alreiſe U der haben, 90 der zweiten Sprung nicht ( ⸗Sportgemeinſchaft) deulſche Sli-Meiſterſchaften im achneeſturm Starke Behinderung der Konkurrenzen— die Wehrmacht ſlark im Vordergrund Am Freitagabend ſetzte in Neuſtadt ein Schneetreiben ein, das ſich in der Nacht noch ver⸗ ſtärkte und am Samstag dann in einen wahren Schnee⸗Orkan ausartete. In Sonderzügen waren Tauſende von Zuſchauern herbeigeeilt, die die Hochfirſt⸗Schanze in dichten Scharen um⸗ ſäumten, als am Mittag mit dem Kombinations⸗Springen begonnen wurde. Aber die Herr⸗ lichkeit währte nicht lange. mußte das Springen abgebrochen werden. Schneeſturm und die dadurch immer ſchlecht Gerade als ſich Willi Bogner auf dem Anlaufturm befand, Mit Rückſicht auf den immer ſtärker werdenden er werdende Sicht entſchloß man ſich dann zur Verlegung des Kombinations⸗Sprunglaufes auf den Sonntagvormittag. Neue Schneeſtürme am Sonntag Oberjäger Günther Meergans verteidigte am Sonntag im Schwarzwald beide Titel als Meiſter der nordiſchen Kombination erfolgreich. Mit ſeinem ſechſten Platz im Langlauf und dem dritten im Sprunglauf wurde der Hirſchberger wieder Deutſcher und Wehrmachts⸗Skimeiſter. Toni Eisgruber und Feldwebel Johann Hieble belegten die nächſten Plätze. Eisgruber hatte den Kombinationsſprung vor Oskar Weisheit und dem neuen Meiſter gewonnen. Heftige Schneeſtürme tobten über dem Feld⸗ bergmaſſiv. Unermüdlich arbeiteten die Kolon⸗ nen, um die Zufahrtsſtraßen einigermaßen ſchneefrei zu halten. Doch ihre Mühe war ver⸗ gebens. Die Wettkampfleitung ſah davon ab, die beiden Sprungwettbewerbe im Schwarz⸗ wald⸗Skiſtadion am Feldberg auszutragen und verlegte ſie an die Hochfirſt⸗Schanze von Neu⸗ 55 die Höchſtweiten von 60 Metern zuläßt. ohl ſchneite es auch hier den ganzen Sonntag über, doch hatte der ſtarke Wind nachgelaſſen. Der erwartete harte Zweikampf zwiſchen den beſten Kombinationsläufern Willy Bogner und Andreas Hechenberger mit dem Titelverteidi⸗ ger Günther Meergans kam nicht zuſtande. ine Sturzverletzung vom Samstag ſchaltete Hechenberger als erſten aus und Bogner mußte ſeine Hoffnungen begraben, nachdem er den durchgeſtanden hatte. Mit 44 Metern und 47.5 Metern wurde Meer⸗ ganz abermals Meiſter. Nordiſche Kombination(Langlauf⸗ Sprunglauf): 1. und deutſcher Skimeiſter Günther Meergans(JR. 83) Note 431,8; 2. Toni Eisgruber(Partenkirchen) 416,8; 3. Jo⸗ hann Hieble(JR. 98) 416,6; 4. Fidel Wagner (Oberſtaufen) 409,9; 5. Heinrich Mittermaier (SA.⸗Gruppe Hochland) 409,7; 6. Heinz Krebs 409,6 7. Helmuth Lantſchner(SA.⸗Hilfswerk Nordweſt) 407.7. 8. Oskar Seifferth(JR. 31) 394; 9. Guſtl Mül⸗ ler(Bayriſchzell) 383,7; 10. Albert Burk (GJ R.) 382.8. Wehrmacht: 1. und Wehrmachts⸗Skimei⸗ ſter Oberjäger Günther Meergans. 2. Feld⸗ webel Johann Hieble, 3. Uffz. Oskar Seifferth, 4. Oberjäger Albert Burk. Kombinations⸗Sprunglauf: 1. Toni Eisgruber(Partenkirchen) Note 219,7 (48; 46,5 Mtr.); 2. Gefr. Oskar Weisheit (GJ R. 100) 218,6(46, 48 Mtr.): 3. Oberjäger Günther Meergans(JR. 83) 217,4(44, 47.5) 4. Helmuth Lantſchner(SA.⸗Hilfswerk) 213,9 (46,5; 45); 5. Heinz Krebs(H- Sportgemein⸗ ſchaft) 210,6(44.5; 45,5); 6. Fidel Wagner (Oberſtaufen) 207(43,5; 44,5); 7. Oberjäger Ernſt Feiſt(JR. 83) 203,4(45, 46.5): 8. Joſef Gumpold(Partenkirchen) 202.6(44.5; 45.5); 9. Guſtl Müller(Bavyriſchzell) 201,4(45; 45); 10. Otto Pfaff(Schönwald im Schwarzwald) 199,7(41,5; 45). Haſelberger gewann den Spezial Sprunglauf. Als die Spezial⸗Springer ſich gegen Mittag auf der Hochfirſt⸗Schanze in Neuſtadt eingefun⸗ den hatten, mögen wohl rund 10 000 Zuſchauer verſammelt geweſen ſein. Den Titel holte ſich nach ſchönem Kampf Franz Haſelberger vom IR. 98 mit drei Sprüngen von 47.5. 57 und 52,5 m. Damit iſt nach dem Siege von Günther Meergans in der nordiſchen Kombination der zweite Meiſtertitel in den Beſitz von Wehr⸗ machtsangehörigen übergegangen. Hinter Ha⸗ ſelberger, der mit, 57 m übrigens auch den wei⸗ teſten Sprung ſtand, belegten Paul Krauß (Johanngeorgenſtadt) und Toni Eisgruber (Partenkirchen). der kurz zuvor das Kombina⸗ tionsſpringen gewonnen hatte, die nächſten Plätze. Die trotz des weichen Schnees guten Sprünge beweiſen, daß unſere Spitzenklaſſe im Sprunglauf gut in Form iſt. Mit einem Sprung von 47 m eröffnete der Japaner Iguro den Wettbewerb. Einen halben Meter weiter kam der bei den Lenggrieſer Jä⸗ gern dienende Oberjäger Frz. Haſelberger; die gleiche Weite erzielte der Vorjahresſieger Paul Schneidenbach. Beide wurden von Paul Krauß mit 49,5 m übertroffen. Beim zweiten Durch⸗ gang wurde der Anlauf verlängert. und ſo ka⸗ men eine Reihe unſerer Springer über 50 m. Heller Jubel brach los. als Haſelberger mit 57 m den weiteſten Sprung ſtand und damit nur 2 m hinter dem Schanzenrekord zurückblieb. Paul Krauß und Toni Eisgruber blieben mit 1 bezw. 2 m hinter Haſelberger zurück. Mit wieder verkürztem Anlauf wurde der dritte Durchgang erledigt. Auch hier hielt Haſelberger mit 52,5 m ſich ausgezeichnet. Er wurde nur von Paul Heckel mit einem halben Meter über⸗ troffen. Spezial⸗Sprunglauf: 1. und deut⸗ ſcher Meiſter Franz Haſelberger(JR. 98) Note 336,2(47,5 7 57 52,5 m). 2. Paul Krauß (Johanngeorgenſtadt) 332,1(49.5 7 564-52 m), 3. Toni Eisgruber(Partenkirchen 328,2 (48,5 + 55-51,5 m), 4. Hans Marr(Geb. JR. 100) 327,6(49754750 m), 5. Günther Meer⸗ gans(JR. 83) 327,2(487152 f 50,2 m), 6. Paul Schneidenbach(Aſchberg) 323,1(47.5 152,5 750 m), 7, Weiler als beſter Jungmann(Oberſt⸗ dorf) 320,8(48,5751 748,5 m), 8. Paul Heckel (JR. 10) 477547153 m), 9. Oskar Weisheit (Geb. IR. 100) 317.0(47.5751751 m), 10. Max Meinel(Aſchberg) 311.9(48 754.5748 m). Deulſchlands Aufgebok für Lahli Sofort nach Beedigung der Deutſchen und Wehrmachts„ Skimeiſterſchaften im Schwarz⸗ wald wurde nach den eben erzielten Ergebniſ⸗ ſen die deutſche Mannſchaft beſtimmt. die an den Ski⸗Weltmeiſterſchaften in den nordiſchen Diſziplinen von 24.—28. Februar in Lahti (Finnland) teilnehmen und unſere Farben ver⸗ treten ſoll. Folgende Läufer und Springer wur⸗ den ausgewählt: Nordiſche Kombination(Langlauf⸗ Sprunglauf): Günther Meergans(R. 83), Willi Bogner(⸗Sportgem. München), Chri⸗ ſtian Merz(Geb. P. Btl. 54). Albert Burk (Geb. JR. 100), Andreas Hechenberger( 1. 3. Pforzheims Die Rangfolge in Baden 1. FC. Pforzheim 16 11 4 1 44:16 28 VfR. Mannheim 15 10 2 3 34:21 22 SV. Waldhof 14 8 3 3 37:20 19 VfL. Neckarau 155 8 5 Freiburger Fc. 15 ä. 3 5 SpVgg. Sandhofen 17 7 2 8 2190 16 Phönix Karlsruhe 15 6 3 4 2524 15 VfB. Mühlburg 16 6 19 24:30 13 Kehler JV. 14 2 1 11 18 8 Germania Brötzingen 15 0 2 13 14.47 2 Pforzheim ſiegk weiler 1. FC. Pforzheim Phönix Karlsruhe 4:1(1:0) Während der Mannheimer Lokalkampf un⸗ entſchieden ausging, holte ſich der Pforzheimer „Club“ einen neuen Sieg, womit er gleichzei⸗ tig der Meiſterſchaft ein gutes Stück näher kam. Auf dem ſchneebedeckten Platz hatten die Pforz⸗ heimer ſchwer um den Sieg zu kämpfen, zumal ſich Lorenzer auf der Gegenſeite wieder als ein erfolgreicher„Stopper“ erwies. In der erſten Hälfte gab es nur ein Tor durch Fiſcher 1. und gleich nach Wiederbeginn holte Karlsruhe durch Biehle ſogar den Ausgleich heraus. Der Reſt des Spiels ſtand aber im Zeichen der Platzherren, die durch Fiſcher 1., Fiſcher 2. und Knobloch noch drei weitere Tore buchten. Sportgem. München) oder, falls die Kniever⸗ letzung Hechenbergers bis dahin noch nicht be⸗ hoben ſein ſollte, Fidel Wagner(Oberſtaufen). 50 km Dauerlauf: Herbert Leupold (SC. Breslau), Hermann Schertel(-Sport⸗ gem. München). 10 km Langlauf: Leupold. F. Steinhau⸗ ſer(SA.⸗Gruppe Hochland), E. Haberle(1 55 München), H. Lochbihler(Sontho⸗ en). Spezial⸗Sprunglauf: Franz Haſel⸗ berger(JR. 98), Paul Krauß(Johanngeorgen⸗ ſtadt), Hans Marr(Geb. IR. 100). Paul Schneidenbach(Aſchberg), Weiler(Oberſtdorf). Beim Staffellauf ſtartet der erſte deutſche Läufer an achter Stelle. zwiſchen Oeſter⸗ reich und Frankreich. Die genaue Reihenfolge lautet: Norwegen, Lettland. Polen. Eſtland. Schweden, Schweiz. Oeſterreich. Deutſchland. Frankreich, Finnland, Tſchechoflowakei. Italien. Ausſichlen ſteigen Waldhof halte Pech SV. Waldhof— VfR. Mannheim 2:2(1:2) Dieſes Hauptſpiel der Mannheimer Doppel⸗ veranſtaltung ging nur vor knanp 8000 Beſu⸗ chern vor ſich. Das ſchlechte Wetter hatte viele Fußballfreunde vom Beſuch dieſer ſonſt ſehr zugkräftigen Lokalbegegnung abgehalten. Mit 2:2 nahm der Kampf ein für den VfR. recht ſchmeichelhaftes Ende, denn Waldhof war, vor allem nach Seitenwechſel, eindeutig überlegen und hätte eigentlich den Sieg verdient gehabt. Die Waldhöfer fühlten ſich durch einige Ab⸗ ſeitsentſcheidungen des Stuttgarter Schieds⸗ richters Stadelmann ſtark benachteiligt, wurden doch dadurch nicht weniger als drei Treffer annulliert. In der erſten Hälfte wies der Kampf keine Höhepunkte auf, die Mannſchaft fand ſich auf dem Schneeboden nur ſchwer zurecht. Immer⸗ hin ſchaffte ſich der VfR. durch raumgreifendes Spiel einige Vorteile, die auch zu einer ver⸗ dienten 2:1⸗Führung führten. Langenbein und Stein hatten zwei Tore vorgelegt, erſt dann kam Waldhof durch Bielmeier auf 2:1 heran. Die zweite Halbzeit ſtand ganz im Zeichen der Waldhöfer, die aber nur noch einen gültigen Treffer durch Schneider(Elfmeter) ertielten. Der VfR. ließ einen Elfmeter aus. d. h., Drayß hielt den von Lutz geſchoſſenen Ball. So hieß es am Schluß 2:2 bei einem Eckenverhält⸗ nis von 14:4 für Waldhof. Englands Leichkalhleten nicht in Tokio And was Avery Brundage meint Der Vollzugsausſchuß des engliſchen Leicht⸗ athletikverbandes(AAA) hat auf einer Sit ⸗ zung in Mancheſter beſchloſſen, an der 12. Olym⸗ piade 1940 nicht teilzunehmen, wenn die Sviele in Tokio veranſtaltet werden. Die Amateur Athletik Aſſociation glaubt. daß verſchiedene andere Länder, beſonders aber die Vereinigten Staaten von Nordamerika, ihrem Beiſpiel ſol⸗ gen werden. In dieſen Zuſammenhang iſt auch das in engliſchen Sportkreiſen kurſierende Ge⸗ rücht zu bringen, wonach Japan in Anbetracht der politiſchen Lage auf die Durchführung der Spiele verzichten wolle, und England mit der Organiſation der 12. Olympiade in London be⸗ traut werden würde. Ganz im Gegenſatz dazu ſteht die Haltung des Präſidenten des amerikaniſchen Olympiſchen Komitees, Avery Brundage, der den Beſchluß des engliſchen Verbandes mißbilligt und dar⸗ auf hinweiſt, daß es allein Sache des JO K. iſt. auf dem bevorſtehenden Kongreß in Kairo dar⸗ über zu entſcheiden, ob Japan in der Lage iſt. die Vorbereitungen für die Spiele in Tokio rechtzeitig durchzuführen und zu vollenden. Sollte der Kongreß nicht die feſte Ueberzeugung haben, müſſen die Spiele für 1940 abgeſagt werden und fallen dann überhaupt aus. Eishockey⸗Wellmeiſterſchaft in Prag Deulſchland 1:0 geſchlagen Das Hauptereignis des erſten Tages der Eis⸗ hockey⸗Weltmeiſterſchaft in Prag bildete am Freitagabend das Zusammentreffen zwiſchen Deutſchland und England. Vor über 8000 Zuſchauer unterlag unſere Mannſchaft, die ohne Jänecke und Ball angetreten war, nur knapp 1:0(0:0, 0:0, 0:1). Erſt im Schlußdrit⸗ tel kamen die Engländer gegen unſere erſatz⸗ geſchwächte Vertretung zu einem knappen Siege. Waren im erſten Drittel die Engländer ſpie⸗ leriſch etwas überlegen. ſo ſah der zweite Spielabſchnitt die Deutſchen mehr im Angriff. Dr. Strobl und Schenk hatten mit ihren Schüſ⸗ ſen Pech und manch andere günſtige Gelegen⸗ heit ging ohne einen zählbaren Erfolg für Deutſchland vorüber. Auch als Davey das Eis verlaſſen mußte, glückte unſerer Mannſchaft kein Treffer. Mehr von Fortuna begünſtigt waren unſere Gegner, die im Schlußdrittel— als Tobien für kurze Zeit aus dem Spiel mußte— das ſiegbringende Tor ſchoſſen. Kelly täuſchte geſchickt und aus nächſter Entfernung ſauſte die Scheibe unhaltbar ins Netz. Mit verſtärkter Verteidigung hielten die Engländer dem letzten Anſturm der Deutſchen ſtand. Rei⸗ cher Beifall belohnte die Leiſtungen beider Mannſchaften. Im letzten Freitagſpiel in Prag ſchlug Li⸗ tauen überraſchend die Mannſchaft von Ru⸗ mänien 1:0(0:0, 1:0. 0:0). Es gab einen Kampf ohne beſondere Höhepunkte. Im zweiten Drittel erzielte Ilgrinas bei einem über⸗ raſchenden Vorſtoß den einzigen Treffer für Litauen. Polen— Litauen 8:1— USA. Lettland nur 1:0 Die Vorrundenkämpfe um die Eishockey⸗Welt⸗ meiſterſchaft wurden bereits am Samstag vor⸗ mittag im Prager Eisſtadion fortgeſetzt. Die 5000 Beſucher ſahen zunächſt das Treffen zwi⸗ ſchen Polen und Litauen. das mit einem 811 (3:0, 0:0, 5:1)⸗Siege der polniſchen Mannſchaft endete. Sicher hätten die in allen Belangen überlegenen Polen ein zweiſtelliges Ergebnis erzielt, wenn ſie ſich nicht im mittleren Spiel⸗ abſchnitt etwas Zurückhaltung auferlegt hätten. Deulſchland ſchlug Lellland Deutſchlands Eishockeyſpieler ge⸗ wannen ihr zweites Vorrundenſpiel zur Welt⸗ meiſterſchaft in Prag knapp mit 1:0(0:0, 1:0, 0:0) über Lettland. Die übrigen Ergebniſſe: Samstagabend: Tſchechoſlowakei— Oeſterreich 1:0, England— Norwegen 80. Sonntag: Polen— Rumänien 3:0, Un⸗ 75— Litauen 10:1; Kanada— Oeſterreich die Lage im Gau 13 Tabellenſtand nach dem 13. 2. Eintracht Fruankfurt 15 11 2 2 46:19 24 Boruſſia Neunkirchen 15 9 4 2 34:18 22 Offenbacher Kickers 15 8 4 3 44:21 20 Wormatia Worms 16 8 3 5 37:29 19 SV. Wiesbaden 17 6 4 7 28:34 16 FSV. Frankfurt 14 8 2 7 27228 12 FC. Kaiſerslautern 17 3 5 9 23248 11 FK. Pirmaſens 14 3 4 7 16:22 10 FV. Saarbrücken 12 4% 1 7 2 9 Opel Rüſſelsheim 18 1 3 9 8:37 8 Fussball in Zahlen Jüddeulſche Meiſterſchaflsſpiele Gau Südweſt Eintracht Frankfurt— SV. Wiesbaden Kickers Offenbach— 1. FC. Kaiſerslautern FV. Saarbrücken— Boruſſia Neunkirchen FK. 03 Pirmaſens— FSV. Frankfurt Opel Rüſſelsheim— Wormatia Worms Gau Baden — 2 8. 225 SV. Waldhof— VfR. Mannheim 22 1. FC. Pforzheim— Phönix Karlsruhe 411 VfB. Mühlburg— Freiburger FC. 1:8 SpVg. Sandhofen— Germania Brötzingen 110 Gau Württemberg VfB. Stuttgart— Stuttgarter SC. 51 FV. Zuffenhauſen— Stuttgarter Kickers 112 Sportfr. Stuttgart— Union Böckingen 2:1 Ulmer FV. 94— PfR. Schwenningen 122 Gau Bayern 1. FC. Nürnberg— SpVg. Fürth 2:2 Wacker München— FC. 05 Schweinfurt 4:0 1860 München— Jahn Regensburg 2:0 Schwaben Augsburg— VfB. Ingolſtadt 321 Gau Heſſen SC. 03 Kaſſel— Sp. Kaſſel 4:3 FC. Hanau 93— Boruſſia Fulda 5:3 VfB. Friedberg— Kewa Wachenbuchen 42 Heſſen Bad Hersfeld— Germ. Fulda kpfl. f. H. VfB. Groß⸗Auheim— BC. Sport Kaſſel 6:0 Südheſſen Germania Oberroden— SV. 98 Darmſtadt 2 MSV. Darmſtadt— Blau⸗Weiß Worms 1 SpVg. 04 Arheilgen— VfR. 1910 Bürſtadt 0 Alemannia Worms— SV. 1920 Horchheim 9: Norm. Pfiffligheim Olympia Lampertheim 1 Olympia Lorſch— Union Wixhauſen 9 Der Tabellenſtand nach dem 13. 2. Norm. Pfiffligheim 16 11 2 3 51:22 24 Olympia Lorſch 10 0 3 1 MSV. Darmſtadt 15 9 2 4 40.24 20 VfR. Bürſtadt 18 8 372, 386 10 Germania Oberroden 14 4 7 3 18:19 15 Blauweiß Worms 16 5 5 6 34739 15 Olympia Lampertheim 11 5 3 3 25:22 13 Alemannia Worms 15 4 4 7 30 ˙38 12 SpVgg. Arheilgen 185 4 SV. 98 Darmſtadt 15 3 4 8 32:29 10 Union Wixhauſen 15 1 410 22250 6 SV. Horchheim 15 1 3 11 25:63 5 Polens Borer ſiegten 10:6 Deutſchlands Staffel durch Fehlurteile benachteiligt. Mit ungeheurer Spannung ſah man in Po⸗ len dem neunten Länderkamüf der Amateur⸗ boxer gegen Deutſchland entgegen. Allein neun Sonderzüge brachten Tauſende von Boxbegei⸗ ſterten nach Poſen, wo am Sonntag in der Meſ⸗ ſehalle der große Kampf vor ausverkauftem Hauſe geſtartet wurde. Wie bereits im Jahre 1931 in Poſen, ſiegten die Polen auch diesmal mit 10:6 Punkten, wobei allerdings mehrere Fehlurteile unſere Vertreter empfindlich be⸗ nachteiligten. Graaff. Murach und vor al⸗ lem Campe wurde zu Verlierern erklärt, ob⸗ wohl ſie einwandfrei gewonnen hatten. Unter den Zuſchauern ſah man den deutſchen General⸗ konſul. Dr. Walther, Regierungspräſident Dr. Maruszewſki, den Präſidenten des volniſchen Olympiſchen Komitees. Oberſt Glabiſch, ſowie die Führer der beiden Boxverbände. i Die Ergebniſſe: Fliegen: Sobkowiak(P) beſ. Tietzſch(D) n. P.; Bantam: Koziolek(P) beſ. Graaf (D) n. P.; Feder: Czortek(P) beſ. Völker (D) n. P., Leicht: Heeſe D) beſ. Wozniakie⸗ wicz(P) n. P.; Welter: Kolcynſki(P) beſ. Murach(D) n. P., Mittel: Chmielewſki(P) beſ. Campe(D) n. P.: Halbſchwer: Vogt (D) beſ. Szymua(P) n. P., Schwer: Runge (D) beſ. Pilat(P) n. P. Sporkneuigkeitlen in Kürze Einen neuen Weltrekord im 400 m⸗ Rückenſchwimmen für Frauen ſtellte in Amſter⸗ dam die holländiſche Schwimmerin Ida van Feggelen mit 5:41,4 Minuten auf. Auf der St. Moritzer Bobbahn wurde das internationale Viererbobrennen um den Hollandbecher entſchieden, an dem deutſche Fahrzeuge allerdings nicht beteiligt waren. ASA.(Heaton) ſiegte in 2:45.5 Minuten vor Schweiz(Feierabend) u. England(Me Evoy). Der Tiroler Anton Seelos gewann bei den öſterreichiſchen Ski⸗Meiſterſchaften in Murau, die faſt ohne ausländiſche Beteiligung vor ſich gingen, den Abfahrtslauf vor Walch. Schwab. A. Matt und R. Matt. Bei den Frauen ſiegte die Oeſterreicherin Helga Gödl. Der S V. Mannheim⸗ Waldhof wird auf ſeiner Oſterreiſe drei Fußball⸗Freundſchafts⸗ treffen austragen, und zwar am Karfreitag gegen den Dresdner SC., am Oſterſonntag gegen Tura Leipzig und am Oſtermontag gegen VfL. 96 Halle. Am 15. Mai ſind die Wald⸗ höfer beim 1. SV. Jena zu Gaſt. Der 1. Hanauer T C. wurde Hockeymei⸗ ſter des Gaues Heſſen Den entſcheidenden Punkt 5 1 ſich in einem 0•0⸗Spiel gegen Dunlop anau.. Deutſche Radfahrer ſtarteten am Wo⸗ chenende in Antwerpen und Brüſſel. Zims/ Kü⸗ ſter(Köln) wurden im Zweiſtunden-Mann⸗ ſchaftsrennen von Antwerpen Vierte: den gleichen Platz erreichten Hoffmann Pützfeld beim 100 km⸗Mannſchaftsrennen in Brüſſel. Der erſte Tag des 26. Berliner Hallenſportfeſtes brachte als Haupt⸗ wettbewerb die 4 mal 400 m⸗Staffel, die der VfR. Schleſien Breslau in 3:32.3 vor dem Sc, Charlottenburg gewann. —U—— 25 5 5— Bunke Tageschronik Drei Autos zuſammengeſtoßen Alzey. Auf einer Straße in Alzey hielt der Händler Wallraff aus Nommersheim mit fei⸗ nem Auto, das eine Panne erlitten hatte. Als nun an der Stelle ſich der Laſtwagen des Händ⸗ lers Stephan aus Kriegsfeld und das Perſonen⸗ auto des Bauern Lawall aus Ober⸗Flörsheim begegneten, kam es zwiſchen den Fahrzeugen zu einem Zuſammenſtoß. Die Autos wurden 0 oder weniger ſtark beſchädigt, zwei mußten ab⸗ 0 chleppt werden. Lawall erlitt ſchwere Ge⸗ ichtsverletzungen und wurde ins Krankenhaus gebracht n Vorgeſchichtliche Wohngrube freigelegt Wöllſtein. Bei Rodarbeiten in der Gemar⸗ kung Wöllſtein wurde in einem Acker des Wag⸗ nermeiſters Beck eine vorgeſchichtliche Wohn⸗ u. Vorratsgrube freigelegt. Der Fund ſtammt aus der ſog. Hallſtatt⸗ bis älteren La⸗Tene⸗ Zeit. Drei Töpfe und Schalen wurden ſicher⸗ geſtellt, doch waren dieſe ſtark zerſtört. Ein Ske⸗ lett, das geborgen wurde, war ebenfalls ver⸗ ſtümmelt, was wohl von einer früheren Rodung der Fundſtelle herrührt. Knochen und Kiefern des Skeletts laſſen darauf ſchließen, daß der Tote eine ältere Perſon war. Frankfurker Schlachthof-Diebſtähle Zu der von uns bereits geſtern kurz gebrach⸗ ten Meldung erfährt der LPD. von amtlicher Stelle noch folgende Einzelheiten: Der Polizei war bekannt geworden, daß ein Metzgermeiſter im Stadteil Sachſenhauſen in ſeinem Betrieb Lebern von kranken Schweinen zu Hausmacher Leber⸗ und Gelbwurſt verarbei⸗ tet hatte. Der Metzgermeiſter geſtand, von 1934 bis 1936 dieſe Lebern von mehreren Wärtern des Schlacht⸗ und Viehhofes gekauft und ver⸗ wurſtelt zu haben. Auch Freibankfleiſch, das vom Schlachthof nur in gekochtem Zuſtand ab⸗ gegeben wird, hat der Metzger von einem Wär⸗ ter in friſchem Zuſtand bezogen und zu Wurſt verarbeitet. Schließlich hat der Metzger noch eingeſtanden, erhebliche Mengen Fett, das zwei Burſchen einer Großfirma geſtohlen hatten, ge⸗ kauft und zum Ladenpreis veräußert zu haben. Das Fett war von den Metzgerburſchen durch Vermittlung eines Wärters des Schlachthoſes an den Metzger gelangt. Ein ebenfalls in Sachſenhauſen wohnhafter Schweinegroßſchlächter kam auf die gleiche Wei⸗ ſe zu Lebern von kranken Tieren. Außerdem hat die Kriminalpolizei feſtgeſtellt, daß ſolche Lebern auch von Hausſchlachtern verarbeitet wurden, wenn ſie bei Gaſtwirten Hausſchlach⸗ tungen vornahmen, ohne daß die Wirte ahnten, welch übles Zeug in ihre Wurſt hineinkam. Die Schlachthofwärter hatten die Aufgabe, die von den Tierärzten als krank bezeichneten Lebern uſw. in ein beſtimmtes Fahrzeug zu werfen. Auf dem Wege dorthin verſtanden es die Wärter, dieſe Teile beiſeite zu ſchaffen. Eine genaue Feſtſtellung der Zahl dieſer Dieb⸗ ſtähle iſt heute natürlich nicht mehr möglich. Man erhält aber einen Ueberblick. wenn man erfährt, daß im Jahre 1936 etwa 3400 und im Jahre 1937 etwa die gleiche Zahl Lebern von den Tierärzten im Frankfurter Schlacht⸗ und Viehhof als für menſchlichen Genuß unbrauch⸗ bar vermorfen wurden. Während eines Zeit⸗ raumes von 2—3 Jahren wurden Diebſtähle ſolcher Lebern ausgeführt. Einer der Täter hat zum Beiſpiel den Diebſtahl von 50 Stück eingeſtanden, wobei er die Zahl ſicher nicht zu hoch eingeſchätzt hat Tödlicher Unfall an der Schlackenhalde Altenkirchen. Auf der Abbruchſtelle der Schlackenhalde der ehemaligen Heinrichshütte bei Au ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Bei den Abraumarbeiten löſten ſich ſchwere Schlak⸗ kenſtücke und ſtürzten den Abbruch hinunter. Zwei am Fuße der Schlackenhalde beſchäftigte Arbeiter wurden von den Schlackenſtücken ge⸗ troffen und ſchwer verletzt. Der eine der Ver⸗ letzten, der 32jährige Arbeiter Wilhelm Klein aus Obernau bei Rosbach, erlag am nächſten Tage ſeinen ſchweren Verletzungen. Bei ſei⸗ nem mitverunglückten Arbeitskameraden Fried⸗ rich Gerhards aus Pracht erwieſen ſich die Ver⸗ letzungen weniger gefährlich. Feuer in einer Lackfabrik Weilburg. In dem Keſſelraum der Weilbur⸗ ger Lackfabrik entzündete ſich infolge Ueberhit⸗ zung der Inhalt eines Keſſels. Die brennende Flüſſigkeit ſetzte auch den Inhalt eines zweiten Keſſels in Brand, ſodaß ſchließlich 1000 Liter Oel in Flammen ſtanden. Durch die ſtarke Rauch⸗ und Hitzeentwicklung waren die Löſch⸗ arbeiten der ſchnell herbeigeeilten Feuerweh⸗ ren äußerſt ſchwierig. Die in der Nähe des Brandherdes lagernden gefüllten Benzin⸗ und Benzolbehälter konnten mit Gasmasken aus⸗ gerüſtete Feuerwehrmänner noch rechtzeitig wegſchaffen, ſodaß ein Uebergreifen des Feuers auf dieſe Brennſtoffe verhindert werden konnte. Zwei Bergleute aus dem Förderkorb geſchleudert Weilburg. Auf dem Schacht der Grube „Diana“ wollten der Steiger Ludwig Buß und der Anſchläger Hermann Goßmann von der 100⸗ Meter⸗Sohle zur 75⸗Meter⸗Sohle fahren und nahmen dabei einige Pfähle mit. Während der Fahrt hat ſich anſcheinend ein Pfahl zwiſchen Schachtausbau und den Tragbogen des Förder⸗ korbes gezwängt. Durch den Ruck des ſich feſt⸗ klemmenden Förderkorbes ſind die beiden Berg⸗ leute aus dem Korb herausgeſchleudert worden. Goßmann iſt zwiſchen Förderkorb und Schacht⸗ ausbau durchgequetſcht worden und in den Schachtſumpf gefallen. Buß erlitt ſo ſchwere „ daß er nach einigen Stunden ſtarb. Im Walde erſchoſſen aufgefunden Bad Kreuznach. Im Wald bei Windesheim wurde der Arbeiter Karl Nagelſchmitt aus Windesheim von einem Einwohner tot auf⸗ gefunden, Nagelſchmitt hatte ſich mit einer Pi⸗ ſtole erſchoſſen. Er war am Sonntagnachmittag nach Wallhauſen gegangen und ſeitdem nicht e e dere mehr geſehen worden. Der Selbſtmord dürfte aus Schwermut verübt worden ſein. Der Mann hatte ſchon des öfteren geäußert. daß er ſich er⸗ ſchießen wolle. Die Aeußerungen waren in⸗ deſſen nicht ernſt genommen worden. Unter einem beladenen Kippwagen begraben Gießen. Bei Reichsautobahnarbeiten in der Nähe von Lumda ſtürzte ein großer Kipp⸗ wagen mit ſeiner vollen Belaſtung plötzlich um und begrub dabei den Arbeiter Ernſt Mül⸗ ler aus Burkhardsfelden unter ſich. Der Mann mußte mit lebensgefährlichen inneren Verlet⸗ zungen der Gießener Klinik zugeführt werden. Neue Eiſenbahnbrücke über die Ahr Ahrweiler(Ahr). An der Engelsley bei Ahrweiler wird eine neue große und maſſive. ſich dem Landſchaftsbild anpaſſende Eiſenbahn⸗ brücke über die Ahr gebaut. Seit 4 Monaten arbeiten 80 Mann in drei Schichten an dem Brückenbau. Es iſt bereits ein gut Stück Arbeit geleiſtet. Schwierig waren die Fundamente der Pfeiler. Es wurden dieſerhalb 8 Meter ſtarke Betonklötze in den Stromgrund getrieben. auf dieſen wurden die Pfeiler errichtet. Die Pfeiler beſtehen in ihren ſichtbaren Teilen aus Bruchſteinen. Ueber 15000 Mark in Goldſtücken gefunden Die Stadt St. Wendel stiftet das Geld für eine Jugend⸗Herberge St. Wendel. Einen wertvollen Fund machten ſtädtiſche Arbeiter bei einem Abbruch eines zur Urweiler Mühle gehörenden Hauſes. das ur⸗ ſprünglich zu Lagerzwecken diente, aber jetzt unbenutzt daſtand, ſodaß es jedermann zugäng⸗ lich war. Der letzte Beſitzer, der Müller Werle, hatte bei ſeinem Tode ſein ganzes Vermögen der katholiſchen Kirchengemeinde vermacht. Die Stadt hatte das ganze Beſitztum angekauft, da ſie beabſichtigte, dort ein Jugendheim zu er⸗ richten. Bei den Abbruchsarbeiten fanden jetzt die Arbeiter in einem alten Milchtopf und einem Steinhägerkrug den Betrag von nicht weniger als 14540 RMk. in 10 und 20⸗Mark⸗ Goldſtücken. Man nimmt an, daß der letzte Be⸗ ſitzer der Mühle, der vor zwei Jahren verſtor⸗ ben iſt. nichts von dem verborgenen Schatz ge⸗ wußt hat, da er ſelber in letzter Zeit in ſtarker Geldverlegenheit war. Man nimmt vielmehr an, daß der Vater des verſtorbenen Müllers das Geld bereits an dieſer Stelle verſteckt hatte, ohne jemand etwas davon zu ſagen. Eigen⸗ artig iſt es allerdings. daß das Geld erſt jetzt entdeckt wurde, da das alte Haus der Jugend als Tummelplatz diente. Weitere Goldfunde in St. Wendel. Bei der Fortſetzung der Abbruchsarbeiten in der ehemaligen Werleſchen Mühle bei Urwei⸗ ler wurden weitere Goldfunde gemacht. Beim Einhauen des Kellergewölbes ſtürzte plötzlich aus einem Deckenſtein ein Säckchen mit Gold⸗ münzen hervor. Da das Säckchen vermodert war, fielen die Goldſtücke in den Bauſchutt. Bei der Durchſiebung des Bauſchuttes fand man weitere 680 Mk. in 10⸗ u. 20⸗Markſtücken. ſodaß ſich die Geſamtſumme des gefundenen Goldes auf 15 220 Mark erhöht. Da die Stadt Eigentümerin des Grundſtückes und der dazu gehörenden Gebäude iſt. gehört ihr das Geld. Die Stadt St. Wendel wird in einer Groß⸗ kundgebung Gauleiter Bürckel den Fund für die Errichtung eines HJ.⸗Heimes überreichen. Luftſchiffhafen Rhein-Main im Ausbau Mit der Fertigſtellung der zweiten Luftſchiffhalle iſt der nächſte Schritt im Ausbau des Luftſchiffhafens Rhein⸗ Main getan. Nach dem Streckenplan der Deutſchen Lufthanſa 1937 iſt der Flug⸗ hafen Ahein⸗Main nach Berlin⸗Tempel⸗ hof der Flughafen Deutſchlands geworden, der die meiſten planmäßigen Flugverbin⸗ dungen hat, mehr als Hamburg, Köln und München. Kennzeichnend für den Charakter des Hafens find die großen durchgehenden Linien ohne 8 8 die doppelte, durchgehende erbindung nach Berlin, vor allem die Linien Rhein⸗Main—Paris, Rhein⸗Main—London und Rhein⸗Main— Mailand/ Rom. Bei dem Luftſchiffhafen iſt feſtzuſtellen, daß die Entwickelung des Zeppelindienſtes bis zur große Genugtuung erlebt, 1 das Reich Mit⸗ träger des 55 geworden iſt. Wichtig iſt auch die Verankerung der Stellung unſeres Luftſchiffhafens, die in dem Vertrag mit der Deutſchen Zeppelin⸗Reederei verankert iſt. Es 15 hier?„Zeppelin⸗Reederei ver⸗ pflichtet ſich, alle planmäßigen 1 ſchifthaſen Schiffe ausſchließlich von dem Luft⸗ chiffhafen Rhein⸗Main ausgehen und auch dort enden zu laſſen. Das gleiche gilt für alle ſon⸗ Fahr Fahrten, ſoweit hierdurch die Bewegungs⸗ reiheit von der Zeppelin⸗Reederei nicht weſent⸗ lich eingeſchränkt wird.“ g Im weiteren Ausbau des Hafens iſt nun die zweite Einzelhalle im Entſtehen. Die neue Halle entſpricht in ihren Abmeſſungen etwa der Halle I, in der jetzt„LZ. Graf Zeppe⸗ lin“ untergebracht iſt. 2 3 5„ 5 Der Flughafen Rhein⸗Main in ſeiner früheren Größe(obere weiße Fläche). Die geſtrichelte Linie: Grenze des erweiterten Flugplatzes 1938. Faſt auer zur Halle] entſteht Halle II, dahin⸗ ter Raum für zwei weitere Hallen. Im Kreis eine geplante drehbare Luftſchiffhalle. Kataſtrophe des„Hindenburg“ alle Erwartun⸗ gen übertroffen hatte. Sämtliche Fernfahrten der eingeſetzten Schiffe wurden planmäßig 5 Ein großer Schritt auf dem Wege der igenwirtſchaftlichkeit wurde getan. Das Ausland nahm im wachſenden Maße Anteil. hic der Hafen, der Flughafen und der Luft iffhafen, geſchaffen werden konnte, iſt die bereits heute hiſtoriſch gewordene Tat des Gau⸗ leiters Sprenger, die überragende Bedeutung beſitzt. Von ihm wurden die drei Träger der Hafenorganiſation zielklar und feſt zuſammen⸗ eführt. In den Gründungstagen im Dezem⸗ er 1933 hat der Gauleiter den lapidaren Satz geprägt„Verkehrspolitik macht man nicht mit dem Rechenſtift“. Die Ent⸗ wicklung hat das verwirklicht, was der Gaulei⸗ ter bei der Gründung vorausgeſehen und er⸗ ſtrebt hat. Und das ganze Rhein⸗Main⸗Gebiet kann hierauf ſtolz ſein. Wir haben auch die (Aufnahme: Flughafen A6.) Ihre Bauweiſe iſt inſofern anders, als das Eiſenfachwerk mit feſtem Mauerwerk aus⸗ gebaut wird, anſtelle der bei Halle 1 verwand⸗ ten Platten. Die Werkſtätten und Bürogebäu⸗ de mit Poſt⸗ und Zolleinrichtungen mußten we⸗ ſentlich vergrößert werden. Selbſtverſtändlich mußten auch Straßen und Zufahrtswege, Gleisanſchlüſſe, Parkplätze, unterirdiſche Lei⸗ tungen uſw. neu erbaut, bezw. angelegt werden. Der Aufhängevorrichtung(das Luftſchiff hängt in der Halle in der Dachkonſtruktion) ſind Er⸗ fahrungen, die in der Halle J gemacht wurden, zugutegekommen. Alles andere hat ſich durch⸗ aus bewährt. Zur Erweiterung des Flughafengeländes mußten größere Flächen Wald abgeholzt wer⸗ den. Weiter wurde die Errichtung eines Schwenkkreiſes mit Schienenanlagen für zwei Luftſchiffe uſw. notwendig. Der Geſamtflug⸗ platz umfaßt jetzt 500 Hektar. Blick in den Gerichlsſaal Der ſchwere Lorſcher Verkehrsunfall In der Berufung freigeſprochen ſw. Lorſch. Anfang September vorigen Jahres hatte ein Karlsruher Oberingenieur bei der Rückkehr von der Düſſeldorfer Ausſtel⸗ lung auf der Reichsautobahn in der Nähe von Lorſch nachts einen ſchweren Verkehrsunfall, der den Tod ſeines Begleiters, eines Regie⸗ rungsbaurats, herbeiführte. Gegen das auf 6 Monate Gefängnis lautende Urteil des Schöf⸗ fengerichts Darmſtadt hatte der Verurteilte Berufung eingelegt. Die Darmſtädter Strafkammer bemühte ſi ſehr um die Klärung des Sachverhalts, do konnte nicht geklärt werden, wer den Wagen Fler hatte— eine Selbſtbezichtigung des ngeklagten unmittelbar nach dem Urzeikſtand unter ſtarker Schockwirkung, auch gab die Lage des Angeklagten und des Getöteten nach dem Unfall hierüber keinen Aufſchluß, da ſich der Wagen mehrmals überſchlagen hatte und die beiden Inſaſſen darin herumgeworfen worden waren. So kam die Strafkammer, da die Schuldfrage nicht geklärt werden konnte, zu einem Freiſpruch. das verheimlichte Krankheilsblalt 5 Naturheilkundiger rechtfertigt ſich im Wiederaufnahmeverfahren ſw. Offenbach. Der Offenbacher Naturheil⸗ kundige Georg S. war im Dezember 1985 we⸗ gen fahrläſſiger Tötung zu einem Jahr Ge⸗ fängnis verurteilt worden. Eine von ihm be⸗ handelte Patientin war an Gebärmutterkrebs geſtorben; er ſollte ſie verhindert haben, ſich rechtzeitig in ärztliche Behandlung zu begeben. Früher hatte der Angeklagte behauptet, er habe von einer Krebserkrankung der Gebär⸗ mutter nichts gewußt, die Kranke vielmehr auf ihren allgemeinen Schwächezuſtand hin behan⸗ delt; d glaubte ihm das Gericht das nicht und kam zu ſeinem Schuldſpruch. m Wiederaufnahmeverfahren legte der An⸗ eklagte nun die ausführliche Krankheitsge⸗ chichte vor, die er ſich während der Behand⸗ lung der Frau aufgeſchrieben hatte. Aus die⸗ ſem Platt ging einwandfrei hervor, daß der Angeklagte die Krankheitsurſache der Frau und ihren Zuſtand deutlich erkannt und von vorn⸗ herein gewußt hatte, daß die Frau nicht mehr zu retten war. Er erklärte vor der Großen Strafkammer Darmſtadt, ſeinerzeit das Krank⸗ heitsblatt deshalb verheimlicht zu haben, weil er als nicht approbierter Arzt ſonſt mit dem Geſetz zur Bekämpfung von Geſchlechtskrank⸗ heiten in Konflikt gekommen wäre, Er habe eben nicht zugeben wollen, daß er den Gebär⸗ mutterkrebs ſofort erkannt und trotzdem die Frau behandelt habe, um ihr allgemeine Lin⸗ derung zu verſchaffen. Profeſſor Ehrhardt von der Frankfur⸗ ter Univerſitätsklinik, der wiederum als medi⸗ ziniſcher Sachverſtändiger vernommen wurde, erklärte diesmal, nach dieſem Krankheitsbericht ſei klar, daß die Frau auch in ſeiner Behand⸗ lung wohl nicht länger gelebt hätte. So wurde der Angeklagte von der fahrläſſigen Tötung freigeſprochen, doch wegen Vergehens gegen das Geſetz zur Bekämpfung von Ge⸗ ſchlechtskrankheiten zu einer Geldſtrafe von 200 Mark verurteilt. Dier Eide gegen drei Eide Ein unaufgeklärter Verkehrsunfall LPD. Wetzlar. Im Auguſt ereignete ſich in dem Kreisort Rodheim ein Verkehrsunfall, der glücklicherweiſe glimpflich verlief und nur we⸗ gen ſeines gerichtlichen Nachſpiels eigentlich von n Intereſſe iſt. In der Haupt⸗ verhandlung vor dem Strafrichter beim Amts⸗ gericht Wetzlar ſtellte ſich nämlich wieder ein⸗ mal heraus, wie verſchieden die Wahrnehmun⸗ gen von Zeugen ſein können, ohne daß ihre Wahrheitsliebe angezweifelt werden ſollte. Vier Inſaſſen eines Omnibuſſes, deſſen Lenker ge⸗ gen einen Strafbefehl Einſpruch erhoben hatte, beſchworen, ihr Fahrzeug habe einen Perſonen⸗ wagen überholt. deſſen Hupenſignale den Om⸗ nibuslenker ſpäter veranlaßt hätten, ſcharf nach rechts zu ſteuern, wo der Perſonenwagen noch vorbei gewollt hahe. Dabei wurde er an den Bordſtein gedrückt. Abgeſehen von dem Lenker des Perſonenwagens, der unbereidigt blieb, beſchworen drei andere Zeugen, ſie hät⸗ ten Fa daß der Omnibus überholen wollte und dabei den Perſonenwagen zur Seite ge⸗ drückt habe. Auf ntrag des Anklagevertre⸗ ters ſprach das Gericht den Angeklagten frei, weil ihm bei der Sachlage— drei Eide gegen vier Eide— eine Schuld nicht nachzuweiſen ſei. Der Fall gehöre zu den unaufklärbaren. JTchluß mit milderen Frafen! Milchpantſcherei mit Gefängnis beſtraft LPD. Wetzlar Da ſich in der hieſigen Ge⸗ gend in letzter Zeit die Fälle mehrten, in de⸗ nen Milchpantſchereien ermittelt wurden, ohne daß die Geldſtrafen deswegen den gewünſchten abſchreckenden Erfolg hatten, fällte der Straf⸗ richter beim Amtsgericht Wetzlar nunmehr we⸗ gen einer ſolchen Verfehlung eine Gefängnis⸗ ſtrafe von zwei Wochen. Angeklagt war ein in en 60er Jahren ſtehender Landwirt aus dem Kreisort Hohenſolms, deſſen Einreden von dem chemiſchen Sachverſtändigen einwandfrei wider⸗ legt wurden. Die abgelieferte Milch, die bean⸗ ſtandet wurde, enthielt 15 v. H. Waſſer. Vakerlandsvergeſſene Burſchen OL. Pirmaſens. An der Grenze gefaßt wurden an 2* der 18 Jahre alte Ge Langheinrich und der 19jährige Walter Frif aus Nürnberg, als ſie verſuchten auf franzö⸗ ſiſches Gebiet überzutreten, wo ſie— wie ſie in der Verhandlung gegen ſie vor dem Pirma⸗ ſenſer Schöffengeri t erklärten— in die Fremdenlegion eintreten wollten. Sie hatten keinerlei Papiere bei ſich. Wegen Paßvergehens und 1 t 1 unerlaubter Auswanderung er⸗ hielten ſie je drei Monate Gefängnis. 0 810 Die ſaß⸗ d niſſa ul ſchubi vege 1 1 Dunſty Heut 3 ub. cn. e N briefes antsleit nem Be Notwen deb„S durch ei beginner dauge N.“ dus der Vollslu den Mi ſchaflic wußt da des hen licher Den Gale „alder Diese g. 45 lichen 2 bon der Mehr Nunmi benotet ener Zwietrg ungen! beuſch tieren Gleiche un 00 den lic De Ver ces in ung keinem Aut vͤliſch der do des dell des Rei kun, 1 Zeile Wool 9 be del nk „dale let; De! wieder 0 Bekanntmachungen Orisgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim NS.Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 10, 1. Stock Aeichsluftjchutzbunb Gemeindegruppe Viernheim Dienstag, 15. Februar 1938, abends 8 Uhr, findet in der Luftſchutzſchule(Hügel⸗ ſtraße) ein wichtiger Appell ſämtlicher Amtsträger und Amtsträgerinnen ſtatt. Es müſſen alle erſcheinen. Nur Schichtarbeit und Krankheit können entſchuldigen. Wer unent⸗ ſchuldigt fehlt, wird der Orts(Kreis)⸗Gruppe wegen Vernachläſſigung des Dienſtes gemeldet. Der Gemeindegruppenführer: Lammer, Fahrer e 75 2 a Kitler Jugend!“ Dienſtplan für die Woche v. 14.— 20. Febr.: Heute abend 8 Uhr treten die Scharen 2, 3 und 4 in Uniform an der Schlllerſchule an. Heft und Bleiſtift iſt mitzubringen. Dienstagabend 8 Uhr, tritt Schar 1 eben⸗ falls mit Heft und Bleiſtift in der Schiller⸗ ſchule an. Freitagabend, 8 Uhr, tritt die Motorſchar an der„Vorſtadt“ an. Der Spielmannszug tritt ebenfalls Freitag 8 Uhr, an der Schillerſchule an. * Sport in den Scharen u. Sportdienſtgruppen: Sportdienſtgruppe 1(Schar 1 und 2) Antre⸗ ten Freitagabend 8 Uhr Sporthalle. Sportdienſtgruppe 2(Schar 3 und 4): An⸗ treten Mittwoch, 8 Uhr, Ratsteler aal Sportdienſtgruppe 3(Motorſchar und Spiel⸗ mannzug): Antreten Montags 8 Uhr, in der Sporthalle. Diejenigen Ig., die zum Geräteturnen be⸗ ſtimmt ſind, treten Donnerstags, 8 Uhr, in der Sporthalle an. Antreten der Leichtathleten Freitagabend, 8 Uhr, Sporthalle. Der Gefolgſchaftsführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 14. Februar 1938 Anſer Tagesſpruch Höher als das Leben ſteht die Pflicht und die Treue. Rudolf Haas. Her Schulungsbriej Das zweite Deutſchlandheft des Schulungs⸗ briefes In der Februar⸗Folge des Reichsſchulungs⸗ briefes legt der Hauptſchriftleiter, Reichs⸗ amtsleiter Franz Hermann Woweries, in ſei⸗ nem Beitrag„Deutſchland“ den Sinn und die Notwendigkeit der beiden Deutſchland⸗Folgen des„Schulungsbriefes“ dar, die im März durch ein egen e das erſte Heft der beginnenden Behandlung der Programmfor⸗ derungen der NS DA, ergänzt werden. Dr. Karl Ruprecht zeichnet einen Ausſchnitt aus der Lebensarbeit des großen deutſchen Volkskundlers Wilhelm Heinrich Riehl, der in den Mittelpunkt ſeines ea wiſſen⸗ ſchaftlichen und ſozialpolitiſchen Wirkens be⸗ wußt das Volk ſtellte und damit ein Vorläufer des heutigen volksverbundenen nationalſozia⸗ liſtiſchen Forſchens iſt. Den grundlegenden Aufſatz der Februar⸗ Folge hat Dr. H. Karl Leiſtriz geſchrieben: „Anderthalb Jahrtauſend Politik ohne Volk“. Dieſe ganz ausgezeichnete, durch Bilder und Karten erläuterte Arbeit ſchildert die geſchicht⸗ lichen Tatſachen der politiſchen Entwicklung von der Völkerwanderung bis zum Zweiten Reiche. Die raſſiſche Verſchlechterung und die Romaniſierung der genoſſenſchaftlichen Le⸗ bensordnung, das dadurch untergrabene Raſ⸗ ſenbewußtſein und die geförderte deutſ Zwietracht wird in ihren Ein⸗ und Auswir⸗ ungen klar aufgezeigt. Dieſer Einbruch in die deutſche Lebensordnung erfolgte von der poli⸗ tiſierenden römiſchen Kirche(Dogma von der Gleichheit aller Auf) und vom Juden⸗ tum(das ſeinen 1c tieg im deutſchen Raum dem kirchlichen Gleichheitsdogma verdankt) her. Die Verzettelung der Kräfte des Erſten Rei⸗ ches im außerdeutſchen Raum und die Stei⸗ gerung des artfremden Einfluſſes führten zu ſeinem Verfall. Auch im Zweiten Reiche führte die anti⸗ völkiſche Politik zur Steigerung der Macht der Volksfeinde, die in der langen Geſchichte des deutſchen Volkes immer zugleich die Feinde des Reiches waren: Juden, Marxiſten, Zen⸗ trum. Am Verrat dieſer Gegenmächte ging das Zweite Reich zugrunde, auf deſſen Trümmer Adolf Hitler das Dritte Reich, das Volksreich der Deutſchen aufbaut. Ein kurzer Beitrag Dr. Richard Korherrs „Deutſchlands Bevölkerungsdichte 1933“ er⸗ läutert eine zweiſeitige Karte. Die Auflage des Reichsſchulungsbriefes iſt wiederum um über 250 000 geſtiegen!— Der Schulungsbrief kann von jedem Volksgenoſſen durch die zuſtändige Ortsgruppe der Partei bezogen werden. „Bleib auf dem Lande!“ Der deut⸗ 69 Bauer kann und will noch weiter ſeine eiſtungen ſteigern, aber er muß dabei die not⸗ wendigen Helfer haben, denn die Ertragsſtei⸗ gerungen ſind im allgemeinen mit einem Meahreuſteund an Arbeit verbunden.„Bleib auf dem Lande“, heißt eine Hörfolge des Reichsſenders Stuttgart am 15. Februar um 11.30 Uhr, die ſich vor allem an die Jugend wendet. Aichtlinien jür bie Lufijchutzübung, hier Verdunkelung A) Eingeſchränkte Beleuchtung Die eingeſchränkte Beleuchtung tritt jeweils bei Aufruf des Luftſchutzes in Kraft. Sie wird erreicht, indem die erforderliche Außenbeleuch⸗ tung(Straßenbeleuchtung, Schaufenſter) auf ein Mindeſtmaß beſchränkt wird. Alle Licht⸗ reklamen ſind auszuſchalten. Die In⸗ nenbeleuchtung aller Wohn-, Büro⸗, Induſtrie⸗ und ſonſtigen Gebäude, auch auf ihrer Rückſeite, iſt ſo abzublenden, daß lein Licht nach außen dringt. Hierbei iſt be⸗ ondere Sorgfalt auf Abblendung der Dach⸗ enſter, Abortfenſter uſw. zu legen. Kraftfahr⸗ zeuge haben innerhalb des Ortes mit Stand⸗ licht und Radfahrer mit abgeblendeten Lich⸗ tern zu fahren. B) Verdunkelung Bei Ertönen der Sirene(langanhaltender Ton) tritt die Verdunkelung ein. Soſort ind alle außerhalb von Gebäuden befindliche Be⸗ leuchtungskörper zu löſchen. Lediglich an den wichtigſten Verkehrs⸗ oder Gefahrenpunkten können nach oben gänzlich, nach den Seiten und unten ſtark abgeſchirmte Richtlampen be⸗ ſtehen bleiben. Alle Läden ſchließen und den Straßenverkehr einſtellen. Kraftfahrzeuge ſind den Vorſchriften entſprechend abzublenden. Radfahrer und Fuhrwerke verfahren in glei⸗ cher Weiſe. Hierbei wird auf das Aufklärungsblatt des Kreisamts Heppenheim verwieſen, das v. J. zur Verteilung kam. . Schulungsabenb für alle Pol. Leiter, Walter und Warte Am heutigen Montagabend, 8 Uhr, findet im„Ratskeller“ wieder der erſte Schulungs⸗ abend ſeit längerer Zeit ſtatt. Es haben daran teilzunehmen: 1. alle Politiſchen Amts⸗, Zellen⸗ und Blockleiter; 2. alle Zellen⸗ und Blockwalter der DAß; 3. alle Zellen⸗ und Blockwarte der NSV; 4. alle Zellen⸗ und Block⸗Wartinnen der NS⸗Frauenſchaft; 5. die Führer und Führerinnen der Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände; 6. die Führer und Unterführer von SA, SS, NS KK, HJ; 7. die Führerinnen und Unterführerinnen von BDM und BDM. Alle werden dem Rufe des Ortsgruppenleiters folgen und durch ihr Erſcheinen unter Beweis ſtellen, daß ſie mit innerſter Ueberzeugung bereit ſind, dem Füh⸗ rer und dem Volke zu dienen. * Ehrentafel des Alters 85 Jahre alt. Sein 85. Lebensjahr vol⸗ lendet bei guter Rüſtigkeit am 14. Januar Herr Michael Burkert 1., Wegaufſeher i. R., wohnhaft Hansſtraße 22. Wir wün⸗ chen dem Jubilar in Verbindung mit unſerem beichten Glückwunſch zu ſeinem Geburts⸗ tag, noch einen recht langen und een Le⸗ bensabend im Kreiſe ſeiner Angehörigen. Auswärts verſtorbene Viern⸗ heimerin. In Bürſtadt ſtarb Frl. M. Buſalt nach langem Krankenlager. Ein weißes Gaſtſpiel Das Wochenende Ohne Rückſicht auf die erſten grünen Knoſpen, auf die kleinen Blüten und Blumen, die unvorſichtiger⸗ und neugieriger Weiſe ihr Köpfchen ſchon aus der winterlichen Erde ge⸗ reckt haben, fing es am Samstagmorgen an zu ſchneien. Kein ſchöner, trockener Schnee, ge⸗ wiß nicht, naß und ſchwer gingen die Flocken nieder, Bäume, Zäune und Häuſerdächer be⸗ kamen unverbindlich und gratis wieder ein weißes Koſtüm. Allerdings ein wenig halt⸗ bares, nur von kurzer Tragdauer, ganz wie ein Faſchingskleid, für ein paar Stunden, ein paar Tage, wer kann es ſagen,— dann löſt ſich alles wieder in Wohlgefallen auf. Auch am Sonntag ſchneite es noch, und die Flocken ſtoben über kopfſchüttelnde, ſchimpfende Men⸗ ſchen, aber auch über frohe, luſtige Jugend, welche mit Begeiſterung und ihrem Alter an⸗ gepaßtem Optimismus ſich dem Sport hingab. Weniger dem Fahren mit Schlitten, als dem luſtigen Schneeballwerfen. Welch ein Stau⸗ nen, wenn von den Dächern die Schneelawinen niederbrauſten, die gar manchen erſchreckten, ob ſie auf ihn fielen oder nicht. Soll man ſich etwa über die Jugend wundern, iſt ſie denn nicht ſo ſport⸗ und unternehmungsluſtig, wie die erwachſenen Schifahrer, die am Sonntag⸗ 1 mit den Brettern auf den Wagen in die Odenwaldberge fuhren, um die meterhoch mit Schnee bedeckten Bergabhänge zu be⸗ fahren!? f Ja, ſolch ein Gaſtſpiel bringt allerlei Un⸗ ruhe mit ſich. Der Hausbeſitzer verließ, mehr⸗ mals am Samstag und Sonntag in der Frühe gut eingemummt die warme Stube und begab ſich, mit Schneeſchieber und Beſen bewaffnet, vor das Haus, um ſeiner Bürgerpflicht zu enügen und den feuchten Schnee fein ſäuber⸗ ich vom Gehweg zu kratzen. Allüberall taten Männer und Frauen das gleiche und erzähl⸗ ten ſich von ſtrengen Wintern und hohen Schneefällen. In der Meinung waren ſie ſich einig, noch ſelten auf einmal ſo viel Schnee weggebuddelt zu haben, als an dieſen beiden Tagen. Wir wollen es zwar nicht beſchwören, aber diesmal iſt es wohl nur ein kleiner Mah⸗ nungsgruß, daß der Winter noch nicht ganz zu Ende iſt und all das neugierige Grün ſamt den Maikäfern noch hübſch brav unter der ſchützenden Erde zu warten hat, bis der Win⸗ ter mit ſeiner Gefolgſchaft endgültig das Feld räumt. Wenn uns Viernheimern in der Ebene der Schnee nicht mehr ſo im rechten, fröh⸗ lichen und winterlichen Sinne erſchien, und wir leiſe murrend(verzeihen Sie!) durch den Matſch ſpazierten, dann darf man nicht ver⸗ geſſen, welche Bedeutung dieſem weißen Trei⸗ ben einige hundert Meter höher in den nahen Odenwaldbergen beigemeſſen wird. Wir er⸗ innern hier auch an die Abhaltung der deut⸗ ſchen Schi⸗Meiſterſchaften im Hochſchwarz⸗ wald, woſelbſt der Schnee am Freitag und Samstag die Zweimeterhöhe erreicht hat. Schwer iſt es, jedem gerecht zu werden. Dem einen iſt der Sommer zu heiß und dem anderen der Winter zu kalt. Wanderten wir alſo ruhig mal einen Tag als Schneemänner durch die Straßen und dachten wir dabei: wer weiß, wie es morgen oder übermorgen ſchon wieder anders 2 55 wird. * Die Schießſtände am Sandhöferweg, auf denen geſtern das Winterhilfsſchießen der Viernheimer Schützen ſtattfinden ſollte, muß⸗ ten geſchloſſen bleiben. Wer wollte auch bei dem ſtark verſchneiten Weg den Gang nach dem Wald unternehmen? So fielen auch die angeſetzten Hand⸗ und Fußballſpiele aus, da die Plätze nicht ſpielbar waren. Fur die Tref⸗ fen ſowie das WHW⸗Schießen müſſen andere Tage angeſetzt werden. Auch der von Mit⸗ gliedern des Gartenbauvereins angeſetzte Rundgang durch Obſtanlagen mußte unter⸗ bleiben. 5 Das 5. Mal Eintopf, der heute ſchon zu einer ſtehenden Einrichtung geworden iſt, hatten wir geſtern. Dieſe Tage ſind verzeichnet wie Feiertage in jedem Ka⸗ lender. Und als Feiertage der Volksgemein⸗ ſchaft begehen wir dieſe Tage während der ſechs Wintermonate. Es gibt kaum ein ſchö⸗ neres, in An der Gemein⸗ ſchaft, als es der deutſche Einopfſonntag iſt. So gingen auch geſtern wieder trotz Schnee und Eis auf den Straßen die Männer vom WHW emit den Sammelliſten ſtraßauf und ſtraßab, um die Eintopfſpenden bei den Haus⸗ müttern abzuholen. Ein Opfer für die Ge⸗ meinſchaft brachten dieſe Männer und Du Spender oder Spenderin, gabſt freudig und bereitwillig Deine Gabe und bewieſeſt da⸗ durch wahrhaften Sozialismus. Vielerorts haben am geſtrigen Sonntag die Gulaſchkanonen der Wehrmacht, des Arbeits⸗ dienſtes oder der Formationen gedampft oder haben die Frauen des Deutſchen Frauenwer⸗ kes in großen Keſſeln die ſchmackhaften Ge⸗ meinſchaftsmahlzeiten bereitet. Durch den Rundfunk wurden uns am Nachmittag Aus⸗ ſchnitte vom Tag der Wehrmacht in Heidelberg zu Gunſten des WSW ver⸗ mittelt. Eine unterhaltende Stunde wurde zur Abwechslung für die Faſchings⸗ und Tanz⸗ muſik geboten. *. Im Zeichen der Fasnacht Samstag und Sonntag ſtanden wiederum, wie das vorhergegangene Wochenende, im Zei⸗ chen des Prinzen Karneval. Waren es nur zwei Maskenbälle, und zwar im„Freiſchütz“ und„Schützenhof“, ſo wurde doch eine weit größere Anzahl von Kappenabenden, Bunten Abenden uſw. abgehalten. Alſo Auswahl ge⸗ nug, um ſich den Freuden des Prinzen Kar⸗ neval hinzugeben und bedarf es wohl keiner beſonderen Betonung mehr, daß man ſich über Mangel an Abwechslung nicht beklagen konnte. Im allgemeinen darf geſagt werden, daß die Veranſtaltungen durchweg gut beſucht waren, daß einige Lokale mit Kapßenabenden am Samstag faſt unter Ueberfüllung zu leiden hatten und daß überall eine ausgezeichnete Stimmung herrſchte. Etwas iſt bis jetzt auf⸗ gefallen: das läſtige„Großmütter“ ⸗Treiben hat abgenommen, ja beinahe ganz aufgehört. Man bewegt ſich in Maskenkoſtümen u. ſ. f. Die Narretei des Sonntags ſtand im Zeichen der 2. Großen Fremdenſitzung der Großen Karnevalsgeſellſchaft Viernheim in den Frei⸗ ſchütz⸗Sälen. Es war wieder ein reizvoller bunter Abend, den die Viernheimer Große Carnevalsgeſellſchaft mit den„Luſtigen Fünf“ und den einheimiſchen Büttenrednern und Rednerinnen den Beſuchern des Abends be⸗ reitete.„Ganz Verne lachte!“ Mit ſchwerem Geſchütz und mit Knallblättchen wurde ge⸗ ſchoſſen und herrſchte ausgezeichnete Stim⸗ mung. Beifall und Dank ward den Veran⸗ ſtaltern und Mitwirkenden zuteil. FFF WINTERHITLFSWERK DES DEUTSCHEN VOLKES Betr.: Pfundſammlung Dieſe Woche findet die Februar⸗Pfund⸗ ſammlung ſtatt. Dieſelbe wird wieder durch die NS⸗Frauenſchaft durchgeführt. Wir bitten die Geber, die Spende bereit zu legen, damit eine Nachſammlung vermieden wird. FFC ͤ VVV Kahle Gräberjelder mahnen! Am 13. März 1938 wird das deutſche Volk wieder den Heldengedenktag als Staats⸗ feiertag begehen. Iſt es ſich deſſen bewußt, daß draußen vor den Grenzen des Reichs, an allen ehemaligen Frontgebieten des Weltkrieges ſich 8 unzählige Kriegsgräberſtätten im ver⸗ wahrloſten und unausgebauten Zuſtande be⸗ finden? Iſt es ſich deſſen bewußt, daß dieſer Zuſtand dem Anſehen Deutſchlands abträg⸗ lich iſt? Das Februarheft der vom Volks⸗ bund Deutſche Kriegsgräberfürſorge heraus⸗ gegebenen Sause„Kriegsgräberfürſorge“ gibt anhand zahlreicher Bilder einen erſchüt⸗ ternden Einblick in den troſtloſen Zuſtand zahlreicher deutſcher Kriegsgräberſtätten im Auslande. Verwucherte oder kahle Gräber⸗ * felder und zerfallene Kreuze weiſen auf die noch zu löſende Aufgabe hin und mahnen einen jeden deutſchen Volksgenoſſen zur Mit⸗ arbeit am Werk der Heldenehrung. Redlich Ringen ſchafft Gelingen! Erprobe dein Können im Handwerkerwettkampf Einen Kappenabend 5 veranſtaltet die Sportvereinigung Amicitia 09 heute Montag in der„Waldſchenke“. Aktive und paſſive Sportler werden ſich zu dem när⸗ riſchen Treffen einfinden. Allgemein trocken, etwas kälter Der Durchzug eines Störungsgebietes brachte am vergangenen Samstag und in der Nacht zum Sonntag ganz Deutſchland anhal⸗ tende Schneefälle. Auſchließend ſtellt ſich nun⸗ mehr eine nordöſtliche bis öſtliche Luftſtrö⸗ mung ein, die Kaltluftmaſſen bis nach Weſt⸗ deutſchland verfrachtet. Irgendwie weſentliche Niederſchläge werden bei dieſer Entwicklung der tterlage in Weſtdeutſchland zunächſt nicht auftreten. Montag: Zeitweiſe auflockernde Bewöl⸗ kung, höchſtens geringfügige Schneefälle, Tem⸗ peraturen nachts unter Rull, bei Tage in Ge⸗ frierpunktsnähe, Winde aus Nordoſt bis Oſt. Die Ausſichten für Dienstag: Zeitweise aufheiternd, im allgemeinen trocken, kälter. „Die Verladung von Kartoffeln erfolgt we⸗ niger für die Auffüllung der Speiſevorräte, da dieſe allenthalben vorhanden ſind, als viel⸗ mehr für die Lieferung an Stärke⸗ und Flek⸗ kenfabriken. Da Frachtzuſchüſſe für dieſe Zwecke gegeben werden, kann der Landwirtk⸗ ſchaft dieſe Abnahmemöglichkeit nur empfoh⸗ len werden. Im Februar müſſen die reſtlichen Mengen von Brotgetreide durch die Landwirtſchaft ab⸗ geliefert werden, wenn es ſich auch dabei nach den vorhergegangenen reichlichen Abgaben nur noch um kleine Mengen handeln kann, die zur Zeit faſt ausſchließlich an die Landmühlen gegeben werden. Die Verſorgung der Groß⸗ betriebe am Rhein und Main iſt teilweiſe durch den Einkauf von Schiffsweizen geſichert, teils durch laufende Hereinnahme von Waggonwei⸗ zen aus Mitteldeutſchland, weiter aber auch durch Zuweiſungen der Reichsſtelle. Nord⸗ deutſcher Roggen wurde auch in der letzten Zeit an den Hafenplätzen genügend angeboten, ſodaß die Roggenmühlen meiſt ausreichende Vorräte haben. Braugerſte und Hafer ſind ohne Umſätze, nur für die Heeresverwaltung erfolgen kleine Haferanlieferungen. Das Ge⸗ eat in Weizenmehl iſt ruhig. Es kann allen lnforderungen entſprochen werden. In Rog⸗ genmehl hat ſich nichts geändert. Wir müſſen aber wieder zu einem ſtärkeren Verzehr von Roggenbrot kommen. Die Schlachtviehmärkte waren mit Rind⸗ vieh und Kälbern 552 reichlich beliefert. Der Landwirtſchaft muß eine genaue Einhaltung der Verſandbeſtimmungen erneut zur Pflicht gemacht werden, da die Verarbeiter nicht mehr als ihr Kontingent erhalten können. Kälber 3 ruhige Aufnahme. Die Qualität befrie⸗ digte im allgemeinen. Schafe waren nicht zu reichlich angefahren, aber auch die Nachfrage war nur mäßig. Die ländlichen Verbraucher ſſollten ſelbſt im Winter vermehrt Hammel⸗ fleiſch verzehren. Von dem reichlichen Auftrieb an Schweinen nahm die Reichsſtelle eine be⸗ trächtliche Anzahl zur Einlagerung heraus. Der Reſt wurde den Metzgern zugeteilt. Die Landwirtſchaft ſollte nur vollausgemäſtete Tiere auf den Markt bringen. l Die Milchverſorgung hält ſich ziemlich auf dem bisherigen Stand, ſodaß auch die Butter⸗ erzeugung faſt gleich geblieben iſt. Zur Zeit reichen die Anlieferungen der heſſiſchen Mol⸗ kereien für die Verſorgung des anteilmäßig „HEIM WE H“ Marktüberzicht der Landesbauernſchaft gekürzten Bedarfes unſeres Gebietes aus, ſo⸗ daß die kurheſſiſche Butter unmittelbar dem weniger verſorgten Rheinland zur Verfügung geſtellt werden konnte. Das Käſegeſchäft be⸗ friedigt zur Zeit nur mäßig. Nur Sauermilch⸗ käſe und Quark verzeichnen befriedigende Um⸗ ſätze. Die Verſorgung der Städte mit Eiern hat ſich auch nicht gebeſſert, während ſich in der ländlichen Verſorgung die zunehmende Er⸗ zeugung günſtig bemerkbar macht. Die Zu⸗ fuhren von Friſcheiern entſprechen nicht allen Anforderungen. Nach Bekanntgabe des Lagerungszuſchlags für Kernobſt erwartet man nun wieder ver⸗ ſtärkte Zufuhr zu den ſtädtiſchen Verbraucher⸗ märkten, wo ſich im allgemeinen eine gute Aufnahmefähigkeit für großfrüchtige, ſchön ge⸗ färbte und geſunde Ware zu den Höchſtpreiſen zeigt. Ferner ſind ausländiſche Aepfel ange⸗ boten, dagegen nur wenig Apfelſinen, ſodaß die Verwertung von Kernobſt günſtige Aus⸗ ſichten hat. Die Gemüſeverſorgung iſt in jeder Hin⸗ ſicht befriedigend, wenn auch die Einnahmen der Gärtner(infolge der feſtgelegten Preiſe) nicht alle Wünſche erfüllen. Kohl und Wurzel⸗ gemüſe ſind in guter Qualität und reichlichen Mengen vorhanden. ——— Aus Nah und Fern Schriesheim a. d. B. Anſtelle des we⸗ gen Seuchengefahr ausgefallenen Matheiſe⸗ marktes, findet nunmehr am Sonntag, den 6. März, ein Winzerfeſt ſtatt, das mit einem Kellerfeſt in dem Zehntkeller verbunden wer⸗ den ſoll. Aelterer Arbeiter gewann 1000 RM. Weinheim. Bei einem braunen Glücks⸗ mann zog ein älterer Arbeiter gegen Abend einen Gewinn von 1000 RM.— Nur ein Los hatte er genommen. Im Vorjahr wurden auf einem Maskenball 500 RM. gezogen. Die Fasnachtszeit ſcheint alſo eine Zeit für Voll⸗ treffer zu ſein.. Der Gauſängertag in Gießen Drei Tage im Zeichen des Geſanges Gießen. Der Plan für das bedeutende Ereignis im Sängergau 12 Heſſen⸗Darmſtadt, das Gauſängerfeſt in Gießen, das vom 8. bis 11. Juli dauert, ſteht jetzt feſt. Nach Sitzungen des Gauführerrates mit den Kreis⸗ führern und des Muſikbelrakes mit den Kreis⸗ chorleitern ſchließt der Freitag mit einem Be⸗ grüßungsabend ab. Der Samstag bringt den 15. Gauſängertag mit Bannerübergabe auf dem Brand, nachmittags Sonderkonzerte, und abends eine Gaufeierſtunde. Am Sonntag⸗ morgen werden„Die Jahreszeiten“ von Haydn aufgeführt und um die Mittagszeit findet nach einem Sternmarſch die große Gau⸗ kundgebung im Oswaldsgarten mit den Glie⸗ derungen der Partei und der Wehrmacht ſtatt. Neulußheim bezwingt Seckenheim Von den nur zwei im Programm feſtge⸗ legten Begegnungen fiel das Treffen unſerer Amicitia gegen Fortuna Heddesheim aus, ſo⸗ daß in der Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt alſo nur Neulußheim und Seckenheim ſich im Punktekampf gegenüberſtanden. Neulußheim— 98 Seckenheim 3:1(2:1) Haben die Neulußheimer ſchon am vorletzten Sonntag in Käfertal ihre Formverbeſſerung bewieſen, ſo unterſtrichen ſie mit ihrem geſt⸗ rigen Sieg über FV 98 Seckenheim erneut und auf das ſchärfſte dieſe Feſtſtellung. Man hat zwar für einen Sieg Neulußheims in hei⸗ miſcher Umgebung getipt, aber niemals einen ſo eindeutigen Erfolg erwartet. Und dabei geht das Reſultat ganz in Ordnung. Neulußheim war die ſtets drängende Mannſchaft und be⸗ hielt bis auf wenige Minuten ganz die Ober⸗ hand. Schon die erſten Spielminuten brach⸗ ten eine 1:0⸗Führung für die Platzherren, und wenig ſpäter ſchon traf Neulußheim zum zweiten Mal ins Schwarze. Kurz vor Halbzeit verbeſſerte Seckenheims Mittelſtürmer aus dem Gedränge heraus auf 2:1.— Nach Seiten⸗ wechſel iſt Seckenheim zunächſt etwas vor⸗ herrſchend, aber ohne Erfolg. Der Gaſtgeber kommt dann wieder mehr auf und einen ſeiner zahlreichen Angriffe konnte er mit dem 3., den Sieg endgültig ſicherſtellenden Treffer ab⸗ ſchließen. * Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Amicitia Viernheim 17 13 2 2 53:23 28 Feudenheim 111 X N Käfertal 177 4 5 4085 20 09 Weinheim 19 0 2 8 48.34 20 Seckenheim 15 7„ 5 3 Friedrichsfeld 13 66 2 5 28:20 14 Heddesheim 15 6 2 7 224-28 14 Ilvesheim 16 3 1 8s 14 07 Mannheim T„ 1 10 il 13 Neulußheim 13 5ͤ R W 5 20 12 Phönix M'heim 17 4 4 9 25.36 12 Hockenheim ZF 08 M'heim n Viernheimer Tonfilmſchau Im Central⸗Film⸗Palaſt „Heimweh“ Heute Montag letzter Tag! Ein Auswanderer⸗Schickſal nach wahren Begebenheiten. Dieſer Film berichtet von den ſeltſamen und abenteuerlichen Irrfahrten des ef Pele Fiſchers und Steuermanns Chri⸗ tof Peleikis. Mit den„fliegenden Vierma⸗ ſtern“ hat er die Weizenrennen von Auſtralien nach England mitgefahren, mehr als einmal in Sturm und Eis Kap Horn umrundet,— Shanghai, Newyork, Hamburg, Port Said kennt er wie. Taſche— ein toller Kerl, dieſer Chriſtof Peleikis. Kein Wunder alſo, daß die Enge des Kuriſchen Fiſcherdorfes ihn bedrückt, die ſtille Liebe ſeiner Frau die Un⸗ ruhe ſeines Herzens nicht dämpfen kann und ſo erliegt er eines Tages dem Lockruf der großen Welt. Er läßt Weib und Kind in ſei⸗ nem ärmlichen Fiſcherkaten zurück, nimmt Heuer auf einem geheimnisvollen Schiff, um einer verführeriſchen, myſteriböſen Frau nahe zu ſein. Aber kaum hat er das Schiff betreten, reißt ihn das Schickſal in einen verwirrenden Wirbel gefährlicher Abenteuer. Er verfällt jener Frau, wird in Amerika wider Willen Komplice von Waffenſchiebern, Menſchen⸗ ſchmugglern, Handlanger von Gangſtern, Al⸗ kohol wird ſeine Zuflucht, ſcheinbar unaufhalt⸗ ſam geht ſein Weg in den Abgrund. In dieſer Zeit kämpft daheim ſein Sohn um das väter⸗ liche Beſitztum, um die Treue der Mutter zu ſeinem Vater und um das Anſehen des in die große Welt Geflohenen. Gegen die Mutter, gegen das ganze Dorf ſteht er allein zum Vater, der eines Tages wiederkommen wird. Der Gedanke an den Sohn iſt auch der letzte Halt, den Chriſtof Peleikis in Amerika hat und aus der Erinnerung an das eigene Kind befreit er den Sohn eines amerikaniſchen Mil⸗ lionärs aus den Händen ſeiner Spießgeſellen. Faſt muß er es mit dem Leben bezahlen, doch dies wird ihm zum Wendepunkt: ein geläu⸗ terter, vom Leben in harte Schule genom⸗ mener Mann kehrt heim zur Frau, zum Sohn. Die Welt wird ihn nicht mehr in Verſuchung bringen. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den Taler Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— Da. J. 1938 über 1900. Z. Zt. i Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig.* Ein Filmwerk von ganz beſonderer Art. Ein Auswandererſchickſal nach wahren Begebenheiten. Heute Montag nochmals im Central. Ein Filmwerk das man geſehen haben muß. Nicht verſäumen m Amtliche Bekanntmachungen Belr.: Luftſchutzübung in i Viernheim In dieſer Woche findet hier eine große Luftſchutzübung ſtatt, bei welcher der Luftſchutz übungsweiſe aufgerufen wird. Hier⸗ bei iſt folgendes zu beachten: Bei Aufruf des Luftſchutzes durch die hie⸗ ſige Zeitung ſind von dem genannten Zeit⸗ punkt ab alle Häuſer auf Luftſchutz einzu⸗ ſſtellen. In jedem Stockwerk ſind Waſſervor⸗ räte aufzuſtellen und die ſonſtigen Vorberei⸗ tungen zu treffen. Zugleich tritt die eingeſchränkte Beleuchtung in Kraft. Der Straßenverkehr iſt auf des dringendſt Notwendige zu beſchränken. Die Häuſer dürfen nicht verſchloſſen wer⸗ den, damit die Kontrolle durchgeführt werden kann. Autos und Fahrräder ſind den Vorſchriften entſprechend abzublenden. Bei Ertönen der Sirene(langanhaltender Ton) und der Böller ſetzt die Geſamtver⸗ dunklung ein, d. h. auch die Straßenbe⸗ leuchtung wird ganz ausgeſchaltet. „Ich erwarte von der geſamten Bevölkerung genaue Einhaltung der gegebenen Vorſchriften und Durchführung der evtl. noch ergehenden Anordnungen. Der Bürgermeiſter als Polizei⸗ behörde und N örtlicher Luftſchutzleiter 0 Sängereinheit Dienstag abend Singſtunde. Alles erſcheinen. Der Vorſitzende, unſeres lieben Verſtorbenen, Herrn Viernheim, den 14. Februar 1938 Danksagung Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme beim Heimgange 5. Klaſſe 50. Preußiſch-Süddeutſche(276. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Ohne Gewähr Sewinnauszug 7 Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, 8 5 be einer au n den die Loſe gleicher Nummer iden Abteilungen 1 und II Johann Winkenbach 4. ſowie für die zahlreiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte ſagen wir unſeren innigſten Dank. Beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den Barmherzigen Schweſtern für die treuſorgende Pflege, ferner dem Marineverein für die dem Verſtorbenen in ſoldatiſcher Kameradſchaft erwieſene letzte Ehre, ſowie für die Kranz⸗ und Blumenſpenden und die Stiftung von hl. Seelenmeſſen. In tiefer Trauer: Die Hinterbliebenen Jungen Odder madchen für 2—3 Tage in der Woche geſucht. Bewerber wollen ſich ſchriftlich unter Nr. 380 in d. Ge⸗ ſchäftsſtelle melden 25 Stück Tabak- jlangen zu verkaufen. P. Weidner Bismarckſtr. 80 wissen müssen. belehrt. Werdet Mitglied der NS. Kein tausgalt one Die Zeitung sagt ihren Lesern, was sie Sie warnt, berät und hilft, unterhält und Sie ist billig und pünktlich— kurz unentbehrllen für le den! Hennleime Halkzeltung Zeitung. 4. Ziehungstag 11. Februar 1558 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 4 Gewinne zu 3000 RM. 167714 179803 0 14 Gewinne zu 2000 RM. 157362 175844 206440 225435 240201 254899 264389 86 Gewinne zu 1000 Rm. 3178 11396 28542 52158 53489 86229 61803 66209 68985 9003 95368 110111 112638 120519 136955 137178 159822 176412 179264 216017 227416 234298 2881838 253647 285907 282884 298088 302470 313321 314134 317428 345780 378118 82 Gewinne zu 500 RM. 2704 3591 13322 33281 42339 54848 65406 70538 80891 82477 111613 113973 114102 116380 127488 128146 135636 143763 156996 189547 183716 196208 201477 265787 257116 220032 223844 227273 235064 237430 255588 308723 317741 325654 338428 354813 364015 371874 386503 388616 389923 180 Gewinne zu 300 RM. 19839 23840 28397 29652 32210 89072 43145 47573 55808 56082 62507 83963 72406 79449 80580 88237 89740 88827 99343 100287 103716 118178 118682 121821 130788 135723 136748 152950 158334 157720 183539 16649 186781 168012 176025 184803 187282 187384 210370218381 217207 220857 224755 228807 231350 231883 233379 237055 240861 245854 281863 280208 250240 280880 288306 276747 272607 273848 274751 274880 27532 285781 295136 298249 300102 303849 308342 310356 310950 315727 320638 328889 331355 336310 339575 344723 351268 357008 361128 362130 371813 371844 379433 380332 380472 386686 384839 395040 397175 399164 5 f* In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 30000 RM. 26412 4 Gewinne zu 5000 RM. 40321 284478 f 8 Hewinne zu 3000 RM. 48582 830127 382149 399064 22 Gewinne zu 2000 RM. 6883 81200 84920 141322 160732 262807 277238 312358 350108 371031 393441 44 Gewinne zu 1000 RM. 2036 64154 5052 92159 129322 129327 173579 175508 188118 197882 207845 251283 251424 267813 362836 303349 307588 835827 337419 382227 381283 388444 82 Gewinne zu 500 RM. 52058 54271 67389 67700 69688 87534 89661 80094 83477 88177 104873 153678 155937 162218 168280 172440 180049 182881 187016 191751 208457 219330 218549 221899 226373 232864 235588 239511 248920 254276 275039 282216 280435 281468 28474 i 302028 334064 363950 373377 375225 382334 f 196 Gewinne zu 300 NM. 8743 4467 5616 9122 9920 21416 22989 30898 32032 37433 37850 39855 46115 52437 55402 58197 63277 63702 88989 88852 70822 70905 74272 74835 79924 80386 80582 82206 87779 8980 90210 91982 93596 93826 97871 97919 107224 112188 112329 114521 116434 126948 127716 135928 139364 145191 153459 168778 171014 171811 174517 180565 191983 200172 203820 204528 206037 206988 207807 207975 208454 208585 213753 217384 221217 221527 225095 226893 234139 235390 248464 254814 257468 282549 271323 276841 204249 304838 307011 312548 313860 315724 326811 333699 346723 353717 354402 358071 369301 380743 383064 390836 391018 391989 392959 396529 399402 399458 1 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu ſe 500000, 2 zu ſe 300000, 2 zu ſe 200000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 4 zu ſe 50000, 6 zu ſe 30000, 20 zu ſe 20000, 92 zu je 10000, 174 zu je 5000, 336 zu je 3000, 870 zu ſe 2000, 2528 zu je 1000, 4236 zu je 500, 8648 zu ſe 300, 206074 zu ſe 150 RM. Heute Montag 8.1 Uhr in der groger Kappenabend Hierzu sind die werten aktiven und passiven Mitglieder, Freunde und Gönner recht herzlich eingeladen „Weldschente“ der Sportvereinigung Amicitia 09 DIE VERANSTALTER K 0 1 7 1 tl gez dutch N un 1* Die! in groß uns det — Alfitage des bon in Nit Brief ante 6 neuten Dolttin Mil . Stalin — die Her jetunior jſbewiti gultige Ptograr des bal union se als ein gabe eines 5 mus b Welt hi kung e det wei verſtänd rächt a ſcewiti gen Er Staatsw litiſch ufmögli hnenatbe Daran zwiſchen und den tigen Es fei brogtam jetunion ten“ ut jull eite Es li daß dieß dieses 9 des Bol uth di ulgen d den noh zen Son „Deshal ntiſhen union un Tounzte Flotte ſetigen. derne Neige ar Eawfethe ng geh dis 9 6 Zorn 9 Dagnatz Riößte 8 ber be diiſtz 1 Iler. Hluuchung er Kapelle Gärtner-Hemn! 1 .