erila bal ene in ſchn Ml⸗ eſellen. len, do ein geltu⸗ le genon⸗ un Echn. derſuchng eee n polttiſcen den übrigen lag: der 1, Bunz, un. Dult ihrin A Co, 3* ee nheitet, men —— Alt verboten 3 inne immer — mut 18 11 5 Nö . 3 3 — 8 333 des bolſchewiſtiſchen Regimes in der Sowiet⸗ und den revolutionären Bewegungen aller üb · programm nicht erfüllt ſei, ſolange die Sow⸗ jetunion von fall ſeitens derſelben ausgeſetzt ſei. daß dieſes„Problem“(nämlich die Behebung dieſes Zuſtandes bezw. der„endgültige Sieg des Bolſchewismus“) nur gelöſt werden könne den noch ernſthafteren Bemühungen des gan⸗ tariſchen Verbindungen“ zwiſchen der Sowiet⸗ rung gehalten werden.“ Dogmars erneut bekräftigt, verdient die aller⸗ größte Beachtung. 1 Zu rüber beſtehen, daß Stalin damit die bolſche⸗ wiſtiſche Partei und deren banten wieder nachdrücklich auf die Grund⸗ eigenſte tim 1 Zwar hatte man ſich in Moskau niemals von den Zielen der Weltrevolution ziert, en.' ſchleierung dieſes bolſchewiſtiſchen Endziels aus taktiſchen Gründen mitunter erachtet worden war. Man erinnert. daß Sta- naliſten Roy Howard die weltrevolutionä⸗ ren Abſichten des Sowjetſtaates Vol Anmksblatt der Bür Erſcheinungs welle: Bezugspreis: Ins Haus Nummer 38 Täglich, ausgenommen an Sonntagen und 6 gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 NM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer FCCC(Cͤ ĩ k germeiſterei Viernheim etertagen. otenlohn, 10 Rpfg. e e ee Dienslag iernheimer Szeilun ö Verkündigungsblatt der NS AP. Viernheim Anzelgenprets: Grundpreis für Umm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13. Fernſpr. 153 PS L'hbaſen 15101 den 15. Jebruar 1938 14. Jahrgang Alcalins Belennknis zum Vellumſturz Die ganze Sowielbevöllerung ſoll im Juſland der Mobiliſierung gehalten werden „Veitbefriedungsaklion“ Nooſevells Offener Brief des Diktalors Furcht vor der„kapilaliſtiſchen Einkreiſung Moskau. 14. Februar Die parteiamtliche„Prawda“ veröffentlicht in großer Aufmachung ein Schreiben Stalins. das der Form nach die Beantwortung einer Anfrage eines unbekannten Provinzfunktionärs des kommuniſtiſchen Jugendverbandes darſtellt, in Wirklichkeit jedoch als eine Art offener Brief des Parteidiktators an die ge⸗ ſamte Sowietöffentlichkeit zum Zwecke der er⸗ neuten Beſtätigung der weltrevolutionären Doktrin des Bolſchewismus erſcheint. Mit nachdrücklicher Entſchiedenheit bezeichnet Stalin darin die Anſicht als völlig falſch, daß die Herrſchaft des Bolſchewismus in der Sow⸗ jetunion bezw. die Ausrottung aller antibol⸗ ſchewiſtiſchen Elemente an ſich ſchon die„end⸗ gültige“ Verwirklichung des kommuniſtiſchen Programms bedeute. Die Aufrechterhaltung union ſei vielmehr lediglich als die eine Hälfte, als ein Teilſtück einer Geſamtauf⸗ gabe zu verſtehen, die auf die Aufrichtung eines von Stalin mit Vorſicht als„Sozialis⸗ mus“ bezeichneten Regimes auf der ganzen Welt hinauslaufe. Was dabei mit det Bezeich⸗ nung„Sozialismus“ gemeint iſt. wird im Lauf der weiteren Ausführungen Stalins unmiß⸗ verſtändlich dargelegt. Stalin beruft ſich zu⸗ nächſt auf Lenin, der als Lebensgeſetz des bol⸗ ſchewiſtiſchen Staates verkündet habe, daß deſ⸗ ſen Exiſtenz neben den„imperialiſtiſchen Staatsweſen“ in der ſogenannten„kapita⸗ liſtiſchen Einkreiſung“ auf die Dauer unmöglich ſei. Daraus ergebe ſich notgedrungen die„Zuſam ⸗ menarbeit“ und wechſelſeitige Unterſtützung zwiſchen dem bolſchewiſtiſchen Staat einerſeits rigen Länder andererſeits. Es ſei klar, daß das bolſchewiſtiſche Geſamt⸗ „kapitaliſtiſchen Staa⸗ ten“ umgeben und einem möglichen Ueber⸗ Es könne ferner keinem Zweifel unterliegen, „durch die Vereinigung der ernſthaften Bemüb⸗ ungen des internationalen Proletariats mit zen Sowjetvolkes(1). Deshalb gelte es, die„internationalen prole⸗ union und den revolutionären Bewegungen der „bourgeoiſen Länder“ zu verſtärken und zu be⸗ feſtigen.. Ferner müſſen die rote Armee, die rote Flotte und die rote Luftwaffe auf jede Weiſe ausgebaut werden. Es müſſe„die ganze Sowietbevölkerung im Zuſtand der Mobiliſie⸗ der in dieſer rvortreten Stalins. 12 bolſchewiſtiſchen Form die Grundtheſen des Es kann kein Zweifel da⸗ ausländiſche Tra⸗ ſätze der Weltrevolution als deren Zweckb e ſtimmung feſtlegen will. offen diſtan⸗ obwohl in früheren Jahren eine Ver⸗ für notwendig lin noch vor kaum zwei Jahren in einem In⸗ terview gegenüber dem amerikaniſchen Jour⸗ als„tragi⸗ komiſches Mißverſtändnis“(ö)) bezeichnet hatte. m Gegenſatz zu einer ſolchen früher zu be⸗ pbachtenden äußeren Verdunkelungs⸗ taktik(die freilich mit der Praxis zum Bei⸗ ſpiel in Spanien in kraſſeſtem Widerſpruch ſtand. Anmerkung der Schriftleitung) läßt Stalin nunmehr wieder die Maske fallen und beabſichtigt jetzt offenbar nicht nur in der Theo⸗ rie, ſondern auch in der Praxis mit neuen Mitteln und Methoden das alte, in Wirklich⸗ keit niemals aus dem Auge gelaſſene Pro⸗ gramm der bolſchewiſtiſchen Weltrevolution wieder aufzugreifen. Es kann ferner kein Zwei⸗ fel darüber beſtehen. daß das Vorgehen Sta⸗ lins als erneute Legitimation des Kreml für 17 Komintern und deren Tätigkeit aufzufaſſen iſt. die Vereinigten Slaalen lehnen jede Flollengleichheil mik Japan ab Waſhington, 14 Februar Im Staatsdepartement wurde am Montag erklärt, daß die japaniſche Antwort⸗ note zunächſt mit der Marineleitung und dem Weißen Haus beſprochen und dann— ent⸗ ſprechend den Beſtimmungen des Londoner Flottenvertrages von 1936— Gegen⸗ ſtand von Konferenzen mit England und Frankreich ſein werde. Man verſpreche ſich nichts von der Einberufung einer A b⸗ rüſtungskonferenz, wie Senator King und andere Iſolationiſten ſie, geſtützt auf das in der japaniſchen Note enthaltene Angebot einer allgemeinen Flottenbegrenzung, verlang⸗ Eden berichlel über Spanien Menſchliche Gefangenenbehandlung London, 14. Februar. Außenminiſter Eden mußte am Montag im Unterhaus wieder eine Fülle von Fra⸗ gen über den ſpaniſchen Krieg und die Nicht⸗ einmiſchungspolitik. beantworten. Auf Anfra⸗ gen, ob in dem Problem der Freiwilligenzurück⸗ ziehung Fortſchritte gemacht worden ſeien, er⸗ widerte Eden, daß der Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß einen Entſchließungsentwurf angefertigt habe, der den zuſtändigen Regierungen zuge⸗ leitet worden ſei. Dieſe Entſchließung werde die Fragen beantworten, die die beiden ſpani⸗ ſchen Kriegsparteien an den Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuß geſtellt hätten. Die Entſchließung ent⸗ halte u. a. bis ins einzelne gehende Informa⸗ tionen über die Tätigkeit der nach Spanien zu entſendenden Kommiſſionen und befaſſe ſich mit den Methoden, die zur Wieder- herſtellung der Kontrolle an den ſpaniſchen Land⸗ und Seegrenzen anzuwenden ſeien. Außerdem ſeien darin die Bedingungen für die Zuerkennung von Kriegsrechten ſkizziert. Soweit er, Eden, wiſſe, ſei„über faſt alle Punkte dieſes Entſchließungsentwurfes be⸗ reits eine Einigung erzielt“. Er habe dem Hauſe aber bereits mehrfach mitgeteilt, daß die Verhandlungen des Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuſſes vertraulich ſeien. Auf die Frage eines Labourabgeordneten, ob die engliſche Regierung nicht die Ausfuhr von Flakgeſchützen und Flakmunition nach Spanien als Gegenmaßnahme zur Bombardierung offener Städte geſtatten wolle, erwiderte Eden, nur auf nalionalſpaniſcher eite die engliſche Regierung wünſche Abkommen zur Abſchaffung eines Luftbombarde⸗ ments offener Städte und ſei in dieſer Richtung bereits vorſtellig geworden. Was die Ausfuhr von Waffen nach Spanien anlange, ſo ſei England als Unterzeichner des Nichtein⸗ miſchungabkommens gebunden. Im Augenblick ſei er nicht bereit, eine Aenderung dieſes Ab⸗ kommens vorzuſchlagen. Bei einer Schilderung der Verſenkung des engliſchen Dampfers„Alciras“ durch zwei Flugzeuge erklärte Eden, er glaube, daß es ſich um nationalſpaniſche Flugzeuge gehandelt habe. Die Flugzeuge hätten ein ſchwarzes Andreas⸗ kreuz auf den Ruderflächen gehabt.(In dieſem Zuſammenhang iſt an die einwandfreie Feſt⸗ ſtellung zu erinnern daß die Bolſchewiſten Flugzeuge verwenden, die zur Tarnung und Irreführung mit national⸗ ſpaniſchen Abzeichen verſehen ſind. — Die Schriftltg.) Die engliſche Regierung ſei, teilte Eden wei⸗ ter mit, an beide ſpaniſche Parteien mit dem Erſuchen herongetreten, Strafmaßnah⸗ men gegen Gefangene einzuſtellen, um die Verhandlungen über einen allgemeinen Gefangenenaustauſch nicht zu erſchweren. Der britiſche Agent in Salamanca habe kürzlich eine Zuſicherung der nationalſpaniſchen Regie- rung erhalten, daß die baskiſchen Gefangenen, über deren Austauſch jetzt verhandelt werde, ſich in keiner Gefahr befinden. Wie es im neuen Luftſchiff ausſieht Die Entwurfszeichnung des Speiſeſaals des neuen Luftſchiffes„LZ 130“, das jetzt in Fried⸗ richshafen ſeiner Fertigſtellung entgegenſieht. Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) ten. Man ſei darüber unterrichtet, daß Japan heute genau wie 1936 in London ein Abkom⸗ men nur unterzeichnen würde, wenn ihm dar⸗ in völlige Gleichheit bezüglich der Glo⸗ bal⸗Tonnage zugeſtanden wird, an Stelle des früheren Verhältniſſes von fünf amerika⸗ niſchen und fünf britiſchen zu drei japaniſchen Kriegsſchiffen. In Waſhing⸗ ton iſt man genau wie 1936 auch jetzt feſt ent⸗ ſchloſſen, ein derartiges Zugeſtändnis nicht zu geben, denn man behauptet,„daß Flottengleich⸗ heit Japan den Angriff gegen Amerika ermög⸗ lichne würde“. Wie ſchon gemeldet, ſcheint Präſident Rooſe⸗ velt ſich mit dem Plan einer großzügigen Weltbefriedungsaktion“ zu tragen. Eine Konferenz lediglich zur Einigung mit Ja⸗ ban über die gegenſeitigen Flottenſtärken hält man hier aber für zwecklos. * „Als die drei Mächte Amerika, England und Frankreich ihre anfragenden Noten nach Tokio richteten, wußte man von vornherein, daß ſie ſich damit lediglich einen Freibrief verſchaf⸗ ſen wollten, für eine neue unbegrenzte Rü ſt u ngswelle. Man brauchte eine poli⸗ tiſch⸗militäriſche Begründung für die neuen 45 000⸗Tonnen⸗Schiffe und tichtete an Japan die Frage, ob es derartige Rieſenſchlachtſchiffe bereits auf Kiel gelegt habe. Dabei war man ſich vom erſten Augenblick an darüber klar, daß Japan in keiner Weiſe bereit ſein würde, Ein⸗ zelheiten ſeines Flottenbauprogramms aller Welt bekannt zu geben. Trotzdem Japans Ant⸗ wort in unzweideutiger Weiſe den Standpunkt der japaniſchen Regierung in der Flottenfrage darlegt und einen Weg zur Regelung der Flot⸗ tenbauprogramme vorſchlägt, iſt man keines⸗ wegs gewillt den japaniſchen Vorſchlägen zu folgen. Amerika fühlt ſich nach wie vor von Japan bedroht und häl⸗ unbedingt feſt an der Regelung der Flottenſtärken, der das Verhält⸗ nis 5.5.3 zugrunde liegt., Jede Aenderung dieſer Prozentziffern, erklärt USA., bedeutet eine Bedrohung der Vereinigten Staaten. In Frankreich und England iſt man über die japa⸗ niſche Antwort in Beratungen eingetreten, wo⸗ bei man die japaniſche Anregung einer inter⸗ nationalen Flottenkonferenz von vornherein ablehnt. 5 „Auf der einen Seite beſchwert man ſich alſo über Japans Flottenrüſtung und iſt von ſeiner Antwort nicht befriedigt; und auf der anderen Seite lehnt man die von japaniſcher Seite ge⸗ machten Vorſchläge ab. Eine ſolche Haltung be⸗ ſtätigt nur erneut den wahren Sachverhalt der Dinge, der in Wirklichkeit eine gewaltige Stei⸗ gerung des engliſch⸗amerikaniſch⸗franzöſiſchen Flottenrüſtungsprogramms verdecken ſoll. Aber ſelbſt in Amerika hat man dieſes Verſteckſpiel bereits durchſchaut und in amerikaniſchen poli⸗ tiſchen Kreiſen wundert man ſich, warum ma Japan keine Flottenparität mit USA. gewäh⸗ ren will. Im Marineausſchuß des Abgeordnetenhauſes befürwortete der republikaniſche Abgeordnete Hamilton Fiſh die Gewährung der Flottenparität an Japan. Das geplantes Flottenbauprogramm ſei unvereinbar mit Ame⸗ rikas überlieferter Politik der Neutralität und Nichteinmiſchung in die Angelegenheiten anderer Länder. Die Marineſachverſtändigen hätten erklärt. Japan könne ſo im Falle der Flottenparität keinen Angriff auf Amerika unternehmen. Warum gebe man Japan nicht die Gleichberechtigung zur See, wenn Amerika nicht die Abſicht habe, den„Welt⸗ poliziſten“ zu ſpielen? Die USA.⸗Flotte ſei heute bereits ſtärker als für Vertei⸗ digungszwecke notwendig und führe im Rennen um die Flottenüberlegenheit. Fiſh bekannte ſich zu der Notwendigkeit, den Kom⸗ munismus zu bekämpfen, und widerlegte das Agitationsgerede von einer dro⸗ henden Gefahr, mit dem die Aufrüſtung begründet werde. Warum. ſo erklärte er ironiſch, rüſten wir nicht gegen die ge⸗ ſamte Welt und unterhalten eine Flotte ſo groß wie die aller anderen Staaten zuſam⸗ men? Amerika habe kein Recht, ſo ſagte er zum Schluß, Japan zum Verlaſſen Chinas auf⸗ — — — DSB—————— — 10 gierung — 74 1 Den Haag. 14. Februar 10 ſicherung abzugeben. zufordern, ſolange es nicht ſeine eigenen impe⸗ rialiſtiſchen Beſtrebungen aufgebe. Vielleicht bringt die politiſche Ironie, die in den letzten Sätzen ausgedrückt iſt, die ame⸗ rikaniſche Regierung raſcher zu einer ernſthaf⸗ ten Behandlung des japaniſchen Standpunktes in der Flottenfrage, als alle ſogenannten„ſach⸗ lichen Gründe“, die man heute noch vorträgt. Profeſſor Dr. chuemann geſlorben Freiburg, 14. Februar Der Ehrenbürger der Stadt Freiburg, Prof. Dr. Ludwig Schnemann. iſt am Sonntagnach⸗ mittag geſtorben. Der Oberbürgermeiſter der Stadt Freiburg, Dr. Kerber, hat dis Rats⸗ herren zu einer Trauerſitzung am Dienstag⸗ nachmittag zuſammenberufen. Dr. Schnemann, der im 86. Lebensjahr ſtand, lernte im Hauſe Richard Wagners den Grafen Gobineau kennen, deſſen Arbeiten über die Raſſenfrage er der ganzen Welt zugänglich machte. Später ſchrieb er eine Biographie von Luigi Cherubini. Der Bedeutung Schnemanns trug das Dritte Reich dadurch Rechnung, daß der Führer ihm am 16. Oktober 1937 bei Vol⸗ lendung ſeines 85. Lebensjahres die Goethe⸗ Medaille für Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft verlieh. Der Reichsfinanzminiſter in Jinnland Helſinki, 14. Februar. Der Reichsminiſter der Finanzen, Graf chwerin von Kroſigk, traf am Montag von Schweden kommend in Helſinki ein. Er wurde am Zuge durch Staatsrat Hakkarai⸗ nen vom finniſchen Miniſterium des Auswär⸗ tigen im Auftrag der finniſchen Regierung, ferner vom deutſchen Geſandten von Blü⸗ cher und Vertretern der Finniſch⸗deutſchen Geſellſchaften und Deutſchen Handelskammer in Finnland begrüßt. Am Nachmittag ſtattete der Reichsminiſter Beſuche beim finni⸗ ſchen Staatsminiſter Profeſſor Cajander, Mini⸗ ſter des Auswärtigen, Holſti, und Finanzmini⸗ ſter Tanner ab. Anſchließend empfing der deutſche Gaſt in der deutſchen Geſandtſchaft Vertreter der finniſchen Preſſe. Großer Preis für die Luflhauſa 4 Berlin, 14. Februar. Die Deutſche Lufthanſa hat für ihre Aus⸗ ſtellungserzeugniſſe auf der Pariſer Welt⸗ ausſtellung einen Grand Prix erhal⸗ ten. Anerkannt wurden vor allen Dingen die Darſtellung des Lufthanſa⸗Fernſtreckenverkehrs. die zeigte, wie umſpannend das Luftverkehrs⸗ netz der deutſchen Handelsluftfahrt iſt, und die ausgezeichnete Zuſammenſtellung der geſamten Anſchauungsſtücke. Holland erkennt das ilalieniſche Imperium an Wie von amtlicher niederländiſcher Seite mitgeteilt wird, wird die niederländiſche Re⸗ ihre diplomatiſchen Beziehungen zu Italien in allernächſter Zeit regen. Die Beglaubigungsſchreiben für den neu⸗ ernannten niederländiſchen Geſandten in Rom, Dr. Hubrecht, ſind bereits fertiggeſtellt und ein neuer Geſandter dürfte noch im Laufe der beiden nächſten Wochen ſeinen Poſten antreten. Obgleich dies in den amtlichen Verlautbarun— gen nicht beſonders betont wird. werden die Beglaubigungsſchreiben des niederländiſchen Geſandten an den König von Italien. Kaiſer von Aethiopien, gerichtet ſein, ſodaß ihre Ueberreichung einer tatſächlichen Anerkennung der italieniſchen Beſitzrechte in Afrika durch die Niederlande gleich kommt. „haltung der briliſchen Regierung unverändert Die Stellung Englands zum italieniſchen f Imperium London, 14. Februar Im Unterhaus wurde Eden von dem La— bour⸗Abgeordneten Henderſon erſucht, eine Ver⸗ daß die engliſche Regie⸗ rung keine Anerkennung des italie⸗ niſchen Imperiums erwäge. Hender⸗ ſon nahm dabei Bezug auf den bekannten Vor⸗ ſchlag Hollands an die Oslo⸗Mächte. Eden er⸗ widerte, daß die Haltung der britiſchen Regie⸗ rung unverändert bleibe und der von ihm im Unterhaus hierzu bereits einmal abge⸗ gebenen Erklärung noch entſpreche. Nur Geſchäfle mil Beirugsmanövern Jüdiſche Korruptionsblüte vor dem Wiener Landesgericht Wien, 14. Febr. Wenige Tage nach Beendigung des Prozeſſes gegen die berüchtigte jüdiſche Schieberfamilie Jacob begann heute vor dem Wiener Landes⸗ gericht abermals eine Verhandlung gegen einen 9 5 Betrüger großen Formats. Erwin Polower, der Hauptangeklagte, entwickelte ſeine verbrecheriſchen Neigungen ſchon zur Zeit der Inflation. Er war frech ge⸗ nug, ſich ſeinerzeit als Vertreter Morgans in Europa auszugeben, war ferner in Rumänien in eine merkwürdige Betrugsoffäre mit deut⸗ ſcher Kriegsanleihe verwickelt und hatte in den letzten Jahren bei zahlreichen Valutenſchwin⸗ delmanövern ſeine Hand im Spiele. ö Im Jahre 1935 machte der jüdiſche Gauner ſich zuſammen mit dem Rechtsanwalt Dr. Kurt Ender und dem im Ruheſtand befind⸗ lichen Hofrat Brik an mehrere Finanzleute heran und ſchlug ihnen Geldbeteiligungen an den verſchiedenartigſten Geſchäften vor, bei de⸗ nen eine Bank in Tel Aviv in Paläſtina eine große Rolle ſpielte. 5 Am Ende aber waren die Geldleute ihr Geld los. Die Geſchäfte erwieſen ſich als gemei⸗ ner Betrug, und die erwähnte Bank in Tel München, 14. Februar. Die Reichspreſſeſtelle der RS DA. gibt be⸗ kannt: ü Die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiter⸗ partei begeht am 2 4. Februar 1938 ihren Gründungstag. Wie alljährlich, ſo werden ſich auch heuer die älteſten Kämpfer der Bewegung an dieſem Tage im denkwürdigen Hofbräuhaus verſammeln. Infolge der dortigen beſchränkten Platzverhältniſſe wird eine Parallel- Kundgebung im Bürgerbräukeller ſtattfinden. . Teilnahmeberechtigt an der Feier im Hof⸗ bräuhaus ſind: 1. die Inhaber des Goldenen Ehrenzeichens der Partei, die gleichzeitig im Beſitz des Blut⸗ ordens ſind; 2. die Inhaber des Goldenen Ehrenzeichens; 3. die Inhaber des Blutordens: 4. die Sternecker-Gruppe. Teilnahmeberechtigt an der Feier im Bür⸗ gerbräukeller ſind: 1. die Inhaber des Goldenen Ehrenzeichens der Partei, die infolge Platzmangels im Hof⸗ bräuhaus dort nicht unterkommen können; Budapeſt, 14. Februar. In Budapeſt fand eine Reihe neuer Abwehrkundgebungen gegen das Ju⸗ dentum ſtatt, die für die immer weitere Schich⸗ ten erfaſſende Erkenntnis der entſcheidenden Bedeutung der ungariſchen Judenfrage bezeich⸗ nend iſt. Auf einer Maſſenverſammlung des größten nationalen Studentenverbandes Turuf, ſtellte der Redner feſt, daß die in Ungarn eingedrun⸗ genen Juden ein durchſchnittliches Ein⸗ kommen von 2400 Pengsö hätten, wäh⸗ rend das Durchſchnittseinkommen eines Ungarn nur 400 Pengö betrage. In einer zweiten Verſammlung des Turul-Verbandes erklärte der Studentenführer Dr. Szabo. das Er⸗ wachen gehen lͤngſam aber ſicher vor ſich. Budapeſt, 14. Februar. In Szegedin begann am Montag vor dem Strafgerichtshof ein großer Kommuniſtenpro⸗ zeß. 130 Angeklagte ſtehen vor dem Richter unter Anklage des Umſturzverſuches der ſtaatlichen und geſellſchaftlichen Ordnung. 1250 Zeugen ſind vorgeladen. Der erſte Verhand⸗ lungstag begann mit dem Verhör des Anfüh⸗ rers der kommuniſtiſchen Umtriebe. Es wurde feſtgeſtellt, daß dieſer drei Jahre hindurch in engſter Verbindung mit Moskau ſtand. Im Wege über die Tſchechoſlowakei gingen dem kommuniſtiſchen Agenten Geldmittel und An— weiſungen aus Moskau zu. Die kommuniſtiſche Wühlarbeit hatte bereits ein großes Gebiet des ungariſchen Flachlan⸗ 18 Jahre u 8 9 A5. Parkeigründungsfeier in der Hauplſladt der Bewegung Abwehr des Judenlums Immer neue Kundgebungen warnen vor der jüdiſchen Gefahr Politiſcher Monſireprozeß in Ungarn 180 Kommunisten auf der Anklagebank- 1250 Zeugen geladen 2. die Inhaber des Blutordens, die infolge Platzmangels im Hofbräphaus dort nicht unter⸗ kommen können. Der Zutritt zu der Feier im Hofbräuhaus erfolgt nur gegen Vorweis der Zutrittskarten und des Beſitzausweiſes für das Goldene Ehrenzeichen bezw. für den Blutorden. Die Ausgabe der Zutrittskarten erfolgt gegen Vorlage der obigen Beſitzausweiſe am Samstag. dem 19. Februar, von 9.00 bis 17.00 Uhr, am Montag, dem 21. Februar bis ein⸗ ſchließlich Mittwoch, dem 23. Februar, im „Haus der Nationalſozialiſten““ Pranner⸗ ſtraße 20,/J. jeweils zwiſchen 9.00 und 17.00 Uhr. Die Teilnahme an der Feier im Hofbräu⸗ haus kann nur in beſchränktem Maße erfolgen, da ſich eine große Anzahl von Alt⸗ parteigenoſſen aus dem ganzen Reich gemeldet hat. Die auswärtigen Teilnahmeberechtigten, die an der Parteigründungsfeier teilnehmen, müſſen wegen der Teilnahme bis ſpäteſtens zum 18. Februar einen Antrag an die Gaulei⸗ tung München⸗Oberbavern. München, Pranner⸗ ſtraße 20. ſtellen. Die Koſten für Fahrt und Unterkunft müſſen von den auswärtigen Teilnehmern ſelbſt be⸗ ſtritten werden. Die Durchführung der Parteigründungsfeier liegt verantwortlich in den Händen des Tradi⸗ tionsgaues München-Oberbayern. U Auf einer Kundgebung der„Nationalen Front“ erklärte der Führer dieſer Bewegung, die Arbeiterſchaft müſſe erkennen. daß nur die Idee des ungariſchen Sozialismus der Nation eine neue Zukunft ſichere.— Auf einer Verſammlung der Kleinwirte⸗Partei nah⸗ men verſchiedene Abgeordnete in ſchroffem Gegenſatz zu der Haltung des Parteiführers Tibor Eckardt eine ausgeſprochen judenfeind⸗ liche Haltung ein und wieſen darauf hin. daß die Leitung der Banken. Kartelle uſw. zu 80 v. H. in den Händen der Juden ſei. Von dem geſamten ungariſchen Geundbeſitz ſeien 250 000 Joch in Händen fremder Staatsbürger und weitere 150 000 Joch im Beſitz der großen Aktiengeſellſchaften. den gelang, das Neſt der unterirdiſchen Hetz⸗ arbeit aufzudecken. Die Verhandlungen in dieſem Prozeß werden mehrere Wochen in Anſpruch nehmen. Poſtyſchew endgüllig beſeiligt Moskau. 14. Februar Die Zeitung„Wolſhſkaja Kommuna“ meldet aus Samara, daß der bekannte bolſchewiſtiſche Diktator der Ukraine, Poſtyſche w. der ſchon vor einigen Wochen in Ungnade gefallen war und zuletzt nur noch den untergeordneten Po— ſten eines Parteiſekretärs für das Gebiet Sa⸗ mara bekleidete, aus dieſem Amt entfernt worden iſt. Damit iſt Poſtyſchew. der erſt im Januar dieſes Jahres auch formell aus dem Vorſtand der bolſchewiſtiſchen Partei aus⸗ des im Theiß⸗Bezirk erfaßt, als es den Behör⸗ Eſlland proleſtierk in Moskau Reval, 14. Februar Die Unterſuchung des kürzlichen blutigen Grenzzwiſchenfalles auf dem Eiſe des Pei⸗ pus⸗Sees hat bekanntlich eine Reihe von Anhaltspunkten für die Richtigkeit der Ver⸗ mutung ergeben, daß es ſich hier um einen Racheakt ſowjetruſſiſcher Grenz⸗ wächter handelt. Der eſtländiſche Geſandte in Moskau iſt nunmehr beauftragt worden, bei den Sowjets Proteſt zu erheben. In der glei⸗ chen Angelegenheit hat auch der ſowjetruſſſche Geſandte in Reval der eſtniſchen Regierung eine„Proteſtnote“ überreicht. Die nach 8 der Unterſuchung des neee es an die eſtniſchen Behörden ausgelieferten Leichen der Grenzwächter ſind in⸗ zwiſchen nach Dorpat übergeführt worden, wo ſie am Mittwoch auf dem Militärfriedhof auf Staatskoſten beigeſetzt werden. Eſftland gegen die bolſchewiſtiſche hehyreſſe Einfuhrverbot für Zeitungen und Zeitſchriften aus Sowjetrußland Reval, 14. Febr. Der„Chef des inneren Schutzes“ hat die Einfuhr von Zeitungen und Zeitſchriften aus Sowjetrußland verb ot n. Das Verbot tritt mit dem 15. Februar in Kraft und gilt für die Dauer des Schutzzuſtandes. Aviv exiſtierte nur in den verbrecheriſchen Ma⸗ növern Polovers. Der Schutzzuſtand in Eſtland beſteht ſchon Die bolſchewiſliſche Wühlarbeil die brulalen Uebergriſſe Jowjelrußlands an der eflniſchen Grenze Teruel⸗Front. dem Jahre 1034. geſchloſſen worden war, endgültig beſiegelt. Verbof der meiſten Boulevardbläller in Bukareſt? Bukareſt, 14. Februar. Das national⸗chriſtliche Parteiblatt„Tza ra Noaſtra“ hat ſein Erſcheinen als Tageszeitung eingeſtellt. Es will als Wochenzeitung her⸗ auskommen. Man erwartet in den nächſten Tagen das Verbot der meiſten Boulevardblätter, die von der Regierung als überflüſſig und wegen ihrer trupelloſen Wiedergabe von Gerüchten als ſchädlich betrachtet werden. ichneeſtürme an der Teruel-Fronl Salamanca, 15. Februar Heftige Schneeſtürme verhinderten am Mon- tag die Fortſetzung der Operationen an der Von militäriſcher Seite wird die große ſtrategiſche Bedeutung der nationalen Erfolge im Abſchnitt De la Serena(Südarmee) hervorgehoben. da von den eroberten Stellun⸗ gen aus die noch in den Händen der Bolſche⸗ wiſten befindlichen Ortſchaften Zalamea. Cam⸗ panario, Caſtuera. Malpartida und Eſparr⸗ gſoa mit Feuer belegt werden können. Mit den letzten Operationen wurde auch eine erhebliche Frontverkürzung erreicht, wodurch die Stoß⸗ kraft der eingeſetzten Truppenverbände erh b⸗ lich vergrößert wird. Die von Reuter aus Aden verbr. teten Ge⸗ rüchte über angebliche Aufſtände in Aethiopien werden von zuſtändiger italieniſcher Seite als Leiſtungs⸗ und Erziehungsſchule Zum neuen Erlaß des Neichserziehungsminiſters Kein anderer als der Führer ſelbſt hat den Erziehungsgedanken in den Mittelpunkt der Aufgaben geſtellt, die zur Formung eines neuen Geſchlechts führen ſollen. Es war daher ſelbſt⸗ verſtändlich, daß mit der Machtergreifung durch den Nationalſozialismus ein neuer Abſchnitt in der Geſchichte unſeres Schulweſens eröffnet wurde. 1 e. Der Reichserziehungsminiſter iſt dabei ſchritt⸗ weiſe vorgegangen; erſt als die perſonellen Vor⸗ ausſetzungen geſchaffen waren, iſt durch verſchie⸗ dene Erlaſſe das Bild der neuen höheren Schule entſtanden. Gemeinſam iſt für alle Jungen⸗ ſchulen(auch für die Volksſchulen) die einheit⸗ liche Pflege der Leibesübungen, die in der Ge⸗ ſamterziehung eine wichtige Stelle einnehmen. Durch den Erlaß vom 20. März 1937 wurden für die höheren Schulen zwei Hauptfor men ge⸗ ſchaffen: die Oberſchule und das Gymnaſium, für neunjährige Schuldauer auf acht Jahre herab— geſetzt wurden. Das Gymnaſium iſt aber von der alten humaniſtiſchen Schulform durchaus perſchieden, denn auch hier ſtehen jetzt die deutſch⸗ kundlichen Fächer im Mittelpunkt der Er⸗ ziehung. In beiden höheren Schularten beginnt mit der 6. Klaſſe eine Gabelung in einen natur⸗ wiſſenſchaftlichen und einen ſprachwiſſenſchaft⸗ lichen Zweig. Damit wird der Verſchiedenheit der Begabung und Eignung der Jungen recht⸗ zeitig Rechnung getragen. Es werden Arbeits⸗ gemeinſchaften gebildet, in denen die romani⸗ ſchen Sprachen EFranzöſisch Italieniſch und Spa⸗ niſch) eine bevorzugte Stellung erhalten. Der Sprachunterricht ſoll gleichzeitig in die Kultur des betreffenden Landes erführen. Die Beteili⸗ gung an dieſen Arbeitsgemeinſchaften iſt grund⸗ ſätzlich als verbindlich erklärt. In den Gym⸗ naſien wird Griechiſch mit der 3. Klaſſe begon⸗ Klasse 8c als dritte Fremdſprache beginnt in aſſe 5. Jungen⸗ und Mädchenklaſſen ſind getrennt. Ausnahmen im Einzelfall bedürfen der beſonde⸗ ren Genehmigung. Die Gabelung der Mädchen⸗ ſchulen erfolgt bekanntlich in einen hauswirt⸗ ſchaft lichen und einen ſprachwiſſenſchaftlichen Zweig. Die hauswirtſchaftliche Form der Ober⸗ ſchule wird beſonders den Forderungen gerecht, die der Frau und Mutter im Leben harren. Die Aufbauſchulen, die ſich an die 6. Klaſſe der Volksſchule anſchließen, ſind als Sammelſchulen für ländliche Verhältniſſe ge⸗ dacht, wo die weiten Entfernungen zur größe⸗ ren Stadt den Beſuch einer höheren Schule er⸗ ſchweren. Daneben werden durch den Erlaß des Reichserziehungsminiſters vom 29, Januar 38 Zubringeſchulen für die höheren Schulen eingeführt. Sie werden ebenfalls in Kleinſtädten entſtehen und in Beziehung zu der nächſtgelegenen Vollanſtalt gebracht. Dieſe Zubringeſchulen umfaſſen fünf Klaſſen und werden mit einem Schülerheim verbunden für ſolche Kinder, die außerhalb des Elternhauſes weilen müſſen. Die Zubringeſchulen werden praktiſch aus den vielfach beſtehenden Rekto⸗ ratsſchulen gebildet, das Schülerheim wird auf gemeinnütziger Grundlage aufgebaut. Die neue höhere Schule wird ſich ſtreng in den Dienſt der Wiſſenſchaften ſtellen. Es iſt nicht ihr Ideal, Wiſſen lediglich zum Zwecke der„allgemeinen Bildung“ zu vermitteln, ſon⸗ dern ſie iſt Erziehungs⸗ und Leiſtungsſchule zu⸗ gleich. Kameradſchaft, Ordnung, Haltung und Arbeit ſollen Helfer der Erziehung und Binde⸗ glied zu den Erziehern ſein. Auf ein klares Deutſch wird ebenſo Wert gelegt wie auf eine gute Schrift. Das Berechtigungsweſen wird noch beſonders geregelt, das gilt insbeſondere für die Mäd⸗ chenſchulen. Muſſolini-pende für das hw. 900 Doppelzentner Harrar⸗Kaffee eingetroffen Ss Hamburg, 14. Februar. Der italieniſche Regierungschef Muſſo⸗ ini ſpendete bekanntlich im November vorigen Jahres für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1000 Doppelzentner Harrarkaffee. Nach⸗ dem 100 Doppelzentner bereits anfangs De⸗ zember in München eingetroffen waren, wurden am Montag die reſtlichen 900 Doppelzentner ausgeladen. kleine poliliſche Nachrichten In der Nacht zum Montag verſtarb in Dan⸗ zig der ordentliche Profeſſor der Techniſchen Hochſchule in Danzig, Henry Behrens. Behrens hatte vor kurzem eine Berufung nach Hannover erhalten. Er befand ſich zu Be⸗ ſprechungen dorthin unterwegs, als er in der Eiſenbahn einem Herzſchlag erlag. Profeſſor Behrens war auch Direktor der Betriebsabtei⸗ lung Eiſenbahnwerkſtätten Troyl bei Danzig. Der kaiſerlich⸗japaniſche Botſchafter und Frau Togo in Berlin gaben am Montag einen Tee⸗ Empfang in den Räumen der Botſchaft in der Tiergartenſtraße. Das Diplomatiſche Korps war zahlreich vertreten. Unter den deutſchen Gäſten ſah man die Reichsaußenminiſter von Ribbentroy, ſowie viele führende Vertre⸗ ter von Staat, Partei, Wehrmacht, Wirtſchaft und Kunſt. Mit Wirkung vom 15. Februar wird in Bor⸗ deaux der Preis für ein Kilogramm Brot er⸗ neut erhöht, und zwar auf 2,75 Franken. Von amtlicher rumäniſcher Seite werden alle Gerüchte über eine angebliche erneute Regie⸗ rungsumbildung in Rumänien entſchieden de⸗ mentiert. Die ſowjetamtliche„Isweſtija“ erwähnt bei⸗ läufig an verſteckter Stelle, daß das Oberkom⸗ mando über die geſamten ſowjetiſchen Luftſtreit⸗ kräfte gegenwärtig der Armeekorpsbo mandeur Lokotinow ausübt. Lokotinow, der isher Be⸗ fehlshaber im Militärbezirk Sowietmittelaſien völlig frei erfunden bezeichnet und entſchieden dementiert. g war. hat alſo die Nachfolge des verhafteten Armeekommandanten Alksnis als Chef der voten Militärluftflotte angetreten. g die aus bevölkerungspolitiſchen Gründen die getrennt. e, beſonde⸗ t Mädchen Hauswirt⸗ ſchaſtlichen der Ober en gerecht, harten. an die 6. ſind als llniſſe ge⸗ zut größe⸗ Schule kk⸗ den Erlaß 9 Januar höheren enfalls in jehung zu cht, Diese ſſſen und unden für ſernhauſes werden en Relto⸗ wird auf ad Binde⸗ ein llares auf eine besonders die Näd⸗ 1 getroffen at. proeſut beabtei⸗ anig· id Fal en Tee; in det Roths eulſhel 1 501 Vettle⸗ ittſhaſt in Br. tot el⸗ . en al Regie“ de den de it bel gerloll⸗ ſiſtteſt⸗ anden Ve⸗ et fen ſelalle“ * — I. Partei-, Schulungs⸗ und Gemeinſchafts⸗ anlagen Die neuen Grundlagen ſtaatlichen Lebens in Deutſchland, vor allem der wachſende Gemein- ſchaftsgedanke, die Wehrhaftmachung der Na⸗ tion, die Aufgaben des Verkehrs und die Sied⸗ lung, führen zu einer neuen Epoche der Bau⸗ geſtaltung. Wer das große Erlebnis der erſten Deutſchen Architektur- und Kunſthandwerks⸗ Ausſtellung im Haus der Deutſchen Kunſt in München auf ſich wirken läßt, wird tief in das Verſtändnis der heutigen Zeit und der begon⸗ nenen neuen großen Epoche deutſcher Geſchichte einzudringen vermögen. Das Bekenntnis des geſamten Volkes zu einer gemeinſamen Weltanſchauung, die zuſam⸗ mengeballte völkiſche Kraft einer einheitlich ge⸗ richteten Nation erfordern Bekenntnisſtätten, große Räume für politiſche Aufmärſche und Verſammlungen, für feierliche Kundgebungen und Gedenkſtunden, wie für Gemeinſchaftser⸗ lebniſſe ſportlicher und militäriſcher Art von bisher nicht gekanntem Ausmaß Nur an weni⸗ gen Beiſpielen ſoll die Größe und Wucht der neuen Räume und Bauten gekennzeichnet wer⸗ den. Auf dem Lageplan des Reichspartei⸗ tagsgeländes erkennt man, daß ſeine Flächenausdehnung diejenige der ganzen Stadt Nürnberg nicht nur erreicht, 55— dern übertrifft. Eine 2 Km. lange, 95 Mtr. breite Aufmarſchſtraße mit 60 Mtr. brei⸗ tem Aufmarſchweg verbindet achſtal zur Burg in Nürnberg Kongreßbau und Märzfeld. Der in der Errichtung befindliche Kon—⸗ greßbau ſelbſt weiſt nur ſchwer vorſtellbare Ausdehnungen auf. Ueber einer Geſamtfläche von 28 800 Quadratmeter erhebt ſich der 140 Mtr. breite gewaltige Bau und wird durch eine freigeſpannte Dachkonſtruktion mit 160 Mtr. Spannweite oben abgeſchloſſen, 50 000 Perſo⸗ nen, davon 40000 auf Sitzplätzen im Innen⸗ raum, 2400 auf der Bühne, finden in dem Bauwerk Platz, wobei noch die Aufſtellung von 200 Standarten vorgeſehen iſt. Der Umgang des Baues wird von 88 Pfeilern von 18 Mtr. Höhe gebildet. Das geplante Deutſche Stadion auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg wird die vierfache Zuſchauermenge des Berliner Stadions, nämlich 405 000 Perſonen faſſen. Seine Höhe beträgt 83 m, das heißt faſt die Höhe der Türme der Frauenkirche in München. Es wird 560 m lang und 450 m breit werden. Die beiden Säulen mit den Hoheitszeichen, die den Eingang zum Stadion flankieren. werden die Höhe der Türme der Frauenkirche in Mün⸗ chen um 20 m übertreffen. 5 Die großen Aufmarſchräume, Luitpoldarena, Märzfeld und Zeppelinfeld, zeigen ebenfalls Ausmaße von gewaltiger Größe. So hat zum Beiſpiel das Märzfeld Außenmaße von 686 mal 41035 m, eine Innenausdehnung von 6114955 Meter, weiſt 105 000 Sitzplätze auf und wird in ſeinen Sitztribünen durch 20 Türme aufgeglie⸗ dert, deren jeder eine Höhe von 37½ Meter hat. Die Schulung des Führertums. die Er⸗ ziehung der Jugend, ſowie die Heranbildung des Führernachwuchſes im Geiſt des Dritten Reiches erforderten gebieteriſch neue Stätten. 8 in denen dieſe Aufgaben Erfüllung finden. In der Ausſtellung ſtehen voran die wuchtigen ar⸗ chitektoniſchen Kunſtwerke der Ordens bur⸗ 4 gen, Vogelſang, Cröſſinſee und Sonthofen mit ihren weiträumigen, zweckmäßigen. vielſeitigen und die Umgebung beherrſchenden. in Türmen gekrönten Anlagen. Wir freuen uns der heimiſchen Bauweiſe in den durch zahlreiche ausgeſtellte Modelle und Bilder veranſchaulichten Bauten von Ju⸗ gendheimen und Jugendherbergen. Die Akademie für deutſche Jugendführung und die Reichsführerinnenſchule, beide in Braunſchweig, die Adolf⸗Hitler⸗Schulen, vor allem die neue prachtvolle Anlage der Potsdamer Anſtalt vermitteln uns den Begriff neuer . deutſcher Erziehungsideale und neuer deutſcher 0 Gemeinſchaftserziehung. Die Einpaſſung der Anlagen in die Deutſche Landſchaft tritt hier beſonders augenfällig in Erſcheinung als Kenn⸗ zeichen neuen deutſchen Bauſtrebens.— Wie bei den Ordensburgen tritt als Bauherr für die Ge⸗ meinſchaftsanlagen der„Kd.“ die Deutſche Ar⸗ beitsfront in Erſcheinung. Die Ausſtellung zeigt von ihren Einrichtungen u. a. das„KdF.“⸗ Schiff„Wilhelm Guſtloff“ in Modellen, die ein Bild von der Größe des Urlaubdampfers, der Zweckmäßigkeit und Schönheit ſeiner Innen⸗ geſtaltung vermitteln. Zu langem Studium ſeiner kaum faßba ren Ausmaße lädt aber das große Modell des „KdF.⸗Seebades Rügen ein. Hier entſteht eine Anlage, wie ſie bisher überhaupt noch nicht da war. Die Geſamtlänge der See⸗ badeanlagen beträgt entlang dem Strand 5,5 Kilometer, und es wird eine Geſamtfläche von 87% Millionen Quadratmetern von den Baulich⸗ keiten bedeckt. Am Strand entlang ziehen ſich Bauten für die Unterkunft von 20 000 Perſonen. Der nördlichen und ſüdlichen Hälfte der Anter⸗ kunftsbauten ſind jeweils in Abſtänden von etwa 1.5 Kilometer je 5 Quergebäude vor⸗ gelagert, die Speiſeſäle für je 1000 Perſonen, Gemeinſchoftsſäle für je 800 Pexſonen, ſowie Spiel⸗ und Leſeräume enthalten. Landeinwärts ſteht in der Mitte vor dem Platz der Feſthalle eine Muſithalle und an den Seiten wird der Platz eingerahmt von Gebäuden für ein Kaffee mit Kleinkunſtbühne, mit einem Saal für 1000 Perſonen und einem Bierreſtaurant für 1000 Perſonen Weiter landeinwärts liegt davor ein 400 Meter langes Waſſerbecken mit Waſſerſpie⸗ len. Südlich davon befindet ſich ein großes Ge⸗ bäude mit einem Filmtheater für 2500 Per⸗ ſonen, nördlich ein 80 Meter hoher Ausſichts⸗ turm mit einem Turmkaffee für 200 Perſonen. Vor den Längsbauten für die Unterkunft wer⸗ den an der nördlichen wie an der füdlichen Hälfte landeinwärts je ein großes Gebäude mit teten Schwimm⸗ und Gymnaſtikballe, die jedes ein Offiziere und Baulunſt im neuen deulſchland Eine Wanderung durch die Münchener Ausſlellung Von Dr. Karl Mahler, München Schwimmbecken im Ausmaß von 40:100 Meter enthält und je 5000 Perſonen faßt. Auf der nördlichen Hälfte landeinwärts wird der Bahnhof errichtet, ſowie eine Großgarage für 200 Kraftwagen, während entſprechend auf der ſüdlichen Hälfte ein Krankenhaus, ferner die techniſche und wirtſchaftliche Zentrale für Ver⸗ ung der Großküchen und Verwertung der Abfällſtoffe vorgeſehen find. Für 350 355 157 für verheiratete Angeſtellte ſind auf der üdlichen Hälfte im Walde zweiſtöckige Sied⸗ lungshäuſer geplant, ſowie eine Schule. Schließ⸗ lich werden noch 4 Arbeitsdienſtlager einer Be⸗ legſchaft von je 500 Perſonen landeinwärts vor den Unterkunftshäuſern und zwar je 2 auf der nördlichen und ſüdlichen Hälfte Raum bieten. So wird das ganze Seebad Rügen eine Gemein⸗ ſchaftsanlage von bisher nicht gekannten Aus⸗ maßen werden. Us A. verjüngt das Offizierskorps 250 Uffiziere müſſen ſich Newyork, 14. Februar Im Zuſammenhang mit den geplanten ein⸗ ſchneidenden Veränderungen in der Armee der Vereinigten Staaten von Amerika. die auf eine Verjüngung hinauslaufen, berichtet die„New Vork Times“ aus Waſhington, daß ſich gegen⸗ wärtig mindeſtens 250 Offiziere der Ar⸗ mee ärztlichen Unterſuchungen unterziehen mülſ⸗ ſen, die die betreffenden Offiziere wahrſcheinlich für den Felddienſt disqualifizieren werden Die Unterſuchungen erfolgen auf Grund einer An⸗ ordnung des Generalſtabschefs Craig. Der Zweck der Unterſuchungen ſei die Verabſchie⸗ dung der bejahrten und gebrechlichen ihre Erſetzung durch jün⸗ gere Kräfte der Bundesarmee. Das ameri⸗ kaniſche Heer weiſt noch 4720 Offiziere auf. die während des Weltkrieges eingeſtellt wurden und jetzt durchſchnittlich etwa 47 Jahre alt ſind. ürzllich unkerſuchen laſſen Die Offiziersgruppe. die nach dem Weltkrieg eintrat, iſt 5000 Köpfe ſtark. „König Georg VI.-Dock“ in Fingapore eröffnel London. 14. Februar. In Singapore wurde am Montag das größte Dock der Welt eröffnet. Es koſtete 11 Millionen Pfund. In Anweſenheit führender Perſönlichkeiten der Regierung und der Flotte, ſowie einer nach Tauſenden zählen⸗ den Menſchenmenge vollzog der Gouverneur Sir Shenton Thomas unter dem Donner der Kanonen die Taufe. Die neue Anlage erhielt den Namen„König Georg VI.⸗Dock“. Griechenland ehrl Reichsminiſter Ruſt Ueberreichung des Ehrendiploms der Athener Univerſilät g Berlin, 14. Febr. Reichsminiſter Ruſt empfing heute im Ar⸗ beitszimmer ſeines Miniſteriums den Königlich Griechiſchen Geſandten Seine Exzellenz Ri z o Rangabsé. Exzellenz Rangabé wies in ſeiner herzlichen Anſprache auf die Hundertjahrfeier der Univerſi⸗ tät Athen im Vorjahr und deren deinerzei⸗ tige Gründung durch König Otto von Wittelsbach hin und auf die engen geiſti⸗ gen Beziehungen zwiſchen Griechenland und Deutſchland. Sodann fuhr er fort:„Ich ſchätze mich ganz beſonders glücklich, als Enkel desjeni⸗ gen Mannes, welcher vor mehr als 50 Jahren mein Vaterland in dieſem Lande vertreten hatte und welcher Jahrelang die lebendige Verbin⸗ dung zwiſchen der Athener Univerſität und der akademiſchen Welt Deutſchlands geweſen iſt, daß mir heute dieſer mich ehrende Auftrag des Rektorats der Athener Univerſität zuteil wurde, gemeinſam mit meinem hochgeſchätzten Freunde Herrn Profeſſor Kalitſounakis. Sonderdelegier⸗ ten der Univerſität, Ihnen, Herr Reichsminiſter, deſſen Begeiſterung für das griechiſche Ideal und Einſetzung für die Weiterentwick⸗ lung der kulturellen Beziehungen zwiſchen unſeren beiden Ländern ich beſonders zu ſchätzen weiß, das Diplom und die Medaille Ihrer anläßlich der Hun⸗ dertjahrfejer erfolgten Ernen⸗ nung zum Ehrendoktor der Uni⸗ verſität zu überreichen. Dies ſei einerſeits ein geringes Zeichen großer Dankbarkeit dieſer Inſtitution für alles, was die deutſchen Gelehr⸗ ten unter Ihrer hohen und zielbewußten Füh⸗ rung für die Wiſſenſchaft und die griechiſche Kultur und Geſittung getan haben und immer noch tun, und andererſeits eine Ehrung des Andenkens der vorerwähnten deutſchen Profeſſo— ren für ihren Beitrag zur Entwicklung der Athener Univerſität.“ l Anſchließend wandte ſich Profeſſor Kalitſon⸗ nakis im Auftrage der Univerſität Athen an Reichsminiſter Ruſt und überreichte ihm das Ehrendiplom der philoſophiſchen Fakultät der Univerſität Athen, das Tephisma, und die ſilberne Jubiläumsplakettes. Er wies darauf hin, daß der Rektor der Uni⸗ verſität das Diplom mit einem Brief begleitet habe, in dem es heißt, daß die Ernennung in Anbetracht der hohen Wirkſamkeit von Reichs⸗ miniſter Ruſt in allen Unterrichtsangelegenhei⸗ ten Deutſchlands und der mit ſo großer Lie- henswürdigkeit erfolgten Wiederaufnahme der Ausgrabungen in Olympia erfolgt ſei, für die der Führer in ſo edler Weiſe die Mittel zur Verfügung geſtellt habe. Der Beſuch des Mini⸗ ſters in Athen und im übrigen Griechenland im vorigen Jahre und die Herzlichkeit, mit der er während jener unvergeßlichen Tage überall und von allen begrüßt und empfangen worden ſei, bezeuge, wie groß und tief die Sympathie des griechiſchen Volkes für Deutſchland und für die Männer ſei, die es heute führen. Die Uni⸗ verſität Athen ſei glücklich, Reichsminiſter Ruſt zu ihren Ehrendoktoren zählen zu dürfen und danke für die zahlreiche deutſche Beteil'gung während der Jubiläumsfeier. Reichsminiſter Ruſt dankte für die ihm zuteil gewordene Ehrung, die er im Namen der deutſchen Wiſſenſchaft ent⸗ gegennahm. Er erinnerte an den feierlichen Au— genblick, als der Fackelträger das Feuer von Olympia durch das Marathontor des Dlympia⸗ ſtadions in Berlin gebracht habe und wies da⸗ rauf hin, daß uns heute durch unſer eigenes völkiſches Erwachen das helleniſche Volk wieder lebendig und nahegebracht worden ſei. Wir ſehen im alten Hellenentum die Offenbarung des Geſamtmenſchentums, in dem die Einheit der Frömmigkeit, der Kunſt und des politiſchen Denkens ſich in ſeltener Harmonie gebildet habe. Er nehme das Diplom auch im Namen der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung an, bei der die alte Liebe der Deutſchen zu Hellas einen neuen Sinn erhalten habe. Anſchließend überreichte der Preſſeattache Major Krigekoukis Reichsminiſter Ruſt ein be⸗ ſonderes Exemplar ſeines gemeinſam mit Dr. Böhmer verfaßten Buches„Hellas und das neue Deutſchland“ mit einer Widmung. Abkommen zwiſchen Dr. Ley und Slarace Engſte Juſammenarbeil zwiſchen Kd. und Dopolavoro Berlin, 14. Februar In dem Beſtreben, die freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen zwiſchen Deutſchland und Italien noch feſter zu geſtalten und weiter auszubauen, iſt jetzt, wie der Zeitungsdienſt Graf Reiſchach meldet, ein neues bedeu⸗ tungsvolles politiſch⸗organiſato⸗ riſches Abkommen geſchloſſen worden. Nach dieſem Uebereinkommen, das vom Reichs⸗ organiſationsleiter der NSDAP., Dr. Robert Ley, ſowie dem Generalſekretär der Faſchiſti⸗ ſchen Partei, Miniſter Achille Starace, unter⸗ zeichnet wurde, werden künftig alle in Deutſch⸗ land lebenden Italiener, ſofern ſie in den Liſten der Opera Nazionale Dopolavoro geführt wer⸗ den, dieſelben Vergünſtigungen er⸗ halten, wie ſie den DA F.⸗Mitglie⸗ A werden. Ebenſo werden allen Mitgliedern der D A., die in Italien le⸗ ben, dieſelben Vergünſtigungen zuſtehen, wie ſie den Mitgliedern der Opera Nazionale Dopola⸗ voro gewährt werden. Um die Beziehungen zwiſchen den beiden Or⸗ aniſationen noch enger zu geſtalten und die Er⸗ ahrungen des einen Landes denen des anderen Landes zugutekommen zu laſſen, wurde darüber hinaus ein laufender Mitarbedter⸗ austauſch eingerichtet. In jedem Jahr wer⸗ den mehrere Gruppen der 78 und der Opera Nazionale Dopolavoro nach Italien bzw. nach Deütſchland reiſen und Gelegenheit haben, un⸗ ter ſa 7 5 Führung das nationalſoziali⸗ ſtiſche Deutſchland oder das faſchiſtiſche Italien näher kennenzulernen. In den Monaten April, Mai, Juni, Juli, Ab September und Okto⸗ ber ſchickt die Opera Nazionale Dopolavoro zirka 6000 Perſonen in Sonderzügen nach Deutſchland. Die deutſche Organiſation wird zu einer ihr günſtig erſcheinenden Zeit ebenſoviele Kd. ⸗Reiſende nach Italien ſenden wie Italien Dopolavori⸗ — nach Deutſchland. Programmwünſche wer⸗ en rechtzeitig bekanntgegeben werden. Reiſe⸗ dauer und Kilometerzahl iſt für die Reiſenden beider Länder dieſelbe. Endlich wurde in dem Abkommen, das am 16. Februar in Kraft tritt, vereinbart, daß für die von der NS ⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude auf Grund des Clearing-Abkommens die Opera Nazionale Dopolavoro während des vom Dezember 1937 angeſetzten Italienreiſen ganzen Aufenthaltes der deutſchen Gäſte in Ita⸗ lien die Organiſation, die Betreuung und die Durchführung des Programms übernimmt. KRuapperlsbuſch in Florenz In dem bis auf den letzten Platz beſetzten Stadttheater von Florenz leitete General⸗ muſikdirektor Hans Knappertsbuſch⸗München ein Sinfonie-Konzert, in deſſen Mittelpunkt an⸗ läßli der 125. Wiederkehr des Geburtstages von Richard Wagner Werke dieſes großen deut⸗ 971 Tondichters ſtanden. Das Konzert. das mit er Aufführung der 2 Sinfonie von Brahms eingeleitet wurde, fand ſtärkſten Beifall. Der Reichs- und preußiſche Miniſter des In⸗ nern Dr. Frick hat anläßlich der vom 18. bis 21. Februar 1938 in Berlin stattfindenden Welt⸗ meiſterſchaft im Eiskunſtlauf den Ehrenpreis für den Sieger und die Siegerin im Paarlau⸗ fen geſtiftet. „Bequemer Vorwand für Amerikas Rüſtungsprogramm“ Rom, 14. Februar Japans Haltung und ſeine Ablehnung, das Schiffsbauprogramm bekanntzugeben, werden von den römiſchen Abendblättern mit vollem Verſtändnis als durchaus berechtigt gewürdigt. Der Direktor des„Giornale d'Italia“ erklärt in dieſem Zuſammenhang, Javan habe für ſein Stillſchweigen tiefe Gründe. Es betrachte ſich nicht an die Lon⸗ doner Abkommen von 1936 gebunden und befinde ſich andererſeits der feindlichen Politik einer Koalition der Vereinigten Staa⸗ ten, Englands und Frankreichs gegenüber. Dieſe Politik ſei in den Drohungen Rooſevelts in Chicago und in der Haltung der Delegierten auf der Brüſſeler Konferenz, die der italieni⸗ ſche Vertreter vergeblich verworfen habe, klar zun Ausdruck gekommen Rooſevelts Behaup⸗ tung einer angeblichen Bedrohung der ameri— kaniſchen Küſten ſej nichts anderes als ein be— quemer Vorwand für das gewal⸗ tige amerikaniſche Rüſtungspro⸗ gramm. Auch die„Tribuna“ befaßt ſich mit den rie⸗ ſigen Wettrüſtungen der„aroßen Demo⸗ kratien“ und betont, daß dieſes Wettrüſten nichts anderes ſei als eine neue Offen⸗ ſive der überreichen gegen die we⸗ niger reichen und die armen Mächte. Tiefer Winker in Weſldeulſchland Straßenverwehungen und Zugverſpätungen Frankfurt a. M., 15. Februar Der erneute Wintereinbruch am Ende der vergangenen Woche mit ſeinen undewöhnlich ſtarken Niederſchlägen, die auch im Laufe des Montags noch zeitweiſe anhielten, brachten auf dem Taunus eine Schneehöhe von 35 em bei 5.5 Grad Kälte. Der Sturm. der am Sonntag über die Berge brauſte. verurſachte Verweh⸗ ungen. die ſtellenweiſe über einen Meter er⸗ reichten Die Straßen mußten durch den Ar- beitsdienſt und andere Hilfskräfte geräumt werden. Auch im Weſterwald blieben die Wagen vielfach im Schnee ſtecken und mußten ausgeſchaufelt werden Die großen Verkehrs- ſtraßen wurden von Schneepflügen nach Mög⸗ lichkeit geräumt. Der Schneefall und die Käite bereiteten der Reichsbahn in den letzten Tagen außerordentliche Schwierigkeiten. Auf allen ſüdweſtdeutſchen Strecken mußte das geſamte Perſonal eingeſetzt werden. um die verſchneiten Weichen und Signalanlagen in Betrieb zu halten Die Züge., die auf den Wa⸗ gendächern große Schneelaſten trugen und völ⸗ lig vereiſt waren. kamen durchweg nur mit größeren Verſpätungen an ihr Ziel. In der Eifel ſchneit es ſchon vier Tage. Erhebliche Verkehrsſtörungen Der ſtarke Schneefall in der Eifel. Freitag einſetzte. hat bis Montagabend faſt ohne Pauſe angehalten. Der Schnee liegt ſo hoch. daß eine normale Abwicklung des Ver- kehrs nicht mehr möglich iſt Durch Schneever⸗ wehungen wurde der Schnee ſtellenweiſe bis zu 3 Meter Höhe zuſammengetragen. Auf der Strecke Jünkerath Losheim und auf der Ahr⸗ talbahn konnten die Züge nur mit erheblichen Verſpätungen ihr Ziel erreichen. Zahlreiche Kraftfahrzeuge blieben im Schnee ſtecken und konnten erſt nach ſtundenlanger Arbeit wieder flott gemacht werden Mehrete Dörfer in der Umgebung von Schmidtheim ſind faſt gan z von der Außenwelt abgeſchnittem Ichneeſtürme über England London, 14. Februar Die ſtarken Schneeſtürme über Südengland und den Küſtengebieten hielten auch am Mon⸗ tag weiter an. Der Kanalverkehr iſt in⸗ folge des Sturmes teilweiſe ſt il! gelegt. Am Montagvormittag ſtrandete der engliſche Damp⸗ fer„Tartary“, der ſich auf dem Wege von Rot⸗ terdam nach Hull befand, an der Küſte von Nor⸗ folk. Den Rettungsmannſchaften von Gorleſton gelang es erſt nach dreimaligem Verſuch, die Beſatzung zu retten. Das Hochwaſſer hat in der Grafſchaft Nor⸗ folk ſchweren Schaden angerichtet. Weite Flä⸗ chen in der Gegend von Horſey ſtehen völlig un⸗ ter Waſſer, zahlreiches Vieh iſt ertrunken. Der Ort Horſey, ſelbſt iſt von jeder Verbindung ab⸗ geſchnitten. Hochwaſſerkalaſtrophen in Nordkalifornien Ueber 20 Todesopfer New Pork, 14. Febr. Anhaltender mit ſchweren Regen⸗ und der am Schnee ſtür men verhundener Orkan ver⸗ urſachte in Nordkalifornien wiederum große Ueberſchwemmungen. Im Coluſa⸗ Sacramento-Gebiet allein wurden 25 000 Ae⸗ res Farmland infolge von Dammbrſſchen über⸗ flutet; Tauſende wurden obdachlos. Im San Joſé⸗Gebiet wurden über 40 000 Obſtbäume umgelegt. Das Unwetter forderte bisher über 20 Tote. Zleinbruch flürzt zuſammen 30 Arbeiter unter den Geſteinsmaſſen Budapeſt, 14. Februar. Am Fuße des Matra⸗Gebirges ſtürzte ein in vollem Betrieb befindlicher Steinbruch zu⸗ ſammen. Die Stein maſſen begruben 30 Arbeiter unter ſich. Bisher konnten erſt fünf Arbeiter in ſchwer verletztem Zuſtand ge⸗ borgen werden. 1 . Korrespondenz- und Roman-Büro Dötsch& Holl, München, Schillerstraße 18 (6. Fortſetzung) Wenn nun Olafs Ebenbild vor dem alten Narren ſteht, wird er dann nicht ſchwätzen? Ich habe es mich ſoviel Geld koſten laſſen, damit ſeine Enkelin den Weg nicht zu ihm finden kann, und nun führt der Zufall Olafs Sohn in die Heimat ſeines Geſchlechts! Ich werde keine ruhige Stunde haben, bis er wieder zu Hauſe iſt. O dieſes verwünſchte Schickſal! Da ſchiebt es uns auf einen dunklen Weg, deſſen Ende wir nicht ken⸗ nen, und wenn wir ihn erſt betreten haben, gibt es kein Zurück mehr. Wie an Ketten werden wir weiter geſchleift. Ob das Ziel ſchön oder häßlich iſt, wir wiſſen es erſt, wenn wir es erreicht haben.“ Wie ein gefangenes Tier ſchüttelte er ſich. Ingrimmig knurrte er: „Ich werde vor lauter Bedenklichkeiten noch ganz wei⸗ biſch. Was kann mir denn geſchehen? Wer will mir etwas beweiſen? Haha, es iſt nicht ganz leicht, mit Bengt Sjö⸗ berg zu kämpfen! Er hat es gelernt, ſich ſeiner Haut zu wehren.“ a * Nora Hjelmar kuſchelte ſich in eine Ecke des Abteils zweiter Klaſſe und ſchaute aus ihrer vornehmen Umhül⸗ lung ſeelenvergnügt ihre Umgebung an. Wer ſie ſo be⸗ trachtete, hätte ſie nie und nimmer für eine Fünfund⸗ dreißigjährige eingeſchätzt. Karla Gyllenborg hatte ſich nicht lumpen laſſen und die alte Freundin mit ihren beſten Kleidungsstücken ausgeſtattet. Geld hatte Nora auch. Für die Abenteuer wollte ſie ſchon ſelbſt ſorgen, dar⸗ auf verſtand ſie ſich. Folglich gefiel ihr der gegenwärtige Zuſtand ganz ausgezeichnet. Sie war nun bereits zweimal umgeſtiegen, obgleich ſie ruhig hätte ſitzen bleiben können. Aber ſie befand ſich ja auf einer Geſchäftsreiſe! Wollte Geld verdienen! Da mußte ſie ſich die Unbequemlichkeit des Umſteigens ſchon gefallen laſſen, um Geſellſchaft zu finden, an der etwas zu verdienen war. Stunde um Stunde verrann. Umſonſt ließ ſie ihre Fun⸗ kenblicke nach allen Richtungen ſchweifen. Sie fand keinen Menſchen, an den ſich eine Annäherung verlohnt hätte. Ein Glück, daß ſie die Koſten dieſer Reiſe nicht ſelbſt zu tragen brauchte. Man könnte ſonſt bei dieſen Anfangs⸗ erfolgen nervös werden. f Schließlich ſtieg ſie in ein Abteil für Raucher ein. Auf elegante Herren hatte ſie es nun einmal abgeſehen. Die ließen ſich ja am leichteſten rupfen, wenn ſie erſt ein wenig Feuer gefangen hatten. Und Nora Hjelmar tät alles, was in ihren Kräften ſtand, um die Blicke der bei⸗ den Inſaſſen des Abteils auf ſich zu lenken. Deer eine war ein blaſierter Jüngling, der das Leben in vollen Zügen genoſſen zu haben ſchien. Er muſterte Nora mit unverſchämten Blicken, da ſie ſich aber durchaus zurückhaltend verhielt, zog er ſich in die entgegengeſetzte Ecke des Abteils zurück und war bald ſanft und ſelig ent⸗ ſchlafen. Nun kam alſo nur noch der behäbige Herr in Betracht, der ein reicher Gutsbeſitzer aus der Prorinz zu ſein ſchien. Nora taxierte den Mann ſorgfältig ab. Auf unſichere Ge⸗ ſchichten ließ ſie ſich nicht ein. Aber ſie ſtellte voll Freude feſt, daß all die reichen Schmuckſtücke, mit denen der Herr ſich behangen hatte, zweifellos echt waren. Das gab ſchon eine gewiſſe Sicherheit. Ihr Gegenüber ſchien große Luſt zu haben, die langweilige Fahrt— 55 ein Geſpräch mit ihr abzukürzen. Aber ſie ſtellte ſich an, als ſchliefe ſie, und es ſchien ihm an Mut und Gewandtheit zu fehlen, ſo ohne weiteres zur Attacke vorzugehen. Da kramte er in einer Brieftaſche, die zwar äußerlich einen ziemlich ſchäbigen Eindruck machte, innen aber um ſo beſſer ausgeſtattet war. Gierige Blicke beobachteten ſein Tun und Treiben. Dieſe Brieftaſche müßte ſie haben! Dann wäre ſie fürs erſte aller Not und Sorge entronnen. Doch dann erinnerte ſie ſich des Auftrages, den Karla Gyllenborg ihr gegeben hatte. Bei prompter Ausführung gab es eine Belohnung in bar: Juwelen mußte ſie erbeuten! And ſiehe da: ihr vertrauensſeliger Begleiter zog einige Käſtchen aus der Innentaſche ſeines Rockes hervor und ließ ungefaßte Steine im Licht der Lampen funkeln. Noras Blicke leuchteten immer begehrlicher. Haarſcharf paßte ſie auf, wo er die Käſtchen verwahrte, und ſie war entſchloſſen, mit dieſem reichen Mann näher bekannt zu werden, um ihn der Mühe zu entheben, ſo große Schätze mit ſich herumzutragen. Es dauerte auch gar nicht lange, ſo hatte ſie ihr Ziel erreicht. Sie war ganz plötzlich unwohl geworden. Nicht umſonſt hatte ſie jahrelang als Statiſtin im Theater mit⸗ gewirkt, war wohl auch-hie und da in kleinen Rollen auf⸗ getreten. Was ſie dort gelernt hatte, das brachte ſie heute zur Anwendung, und ſie ſpielte wirklich beſſer als auf der Bühne. Voll Eifer mühte ſich der fremde Herr um ſie, und es wäre ihr ein leichtes geweſen, ihn während dieſer Zeit ſeiner Schätze zu berauben, wenn ſie nicht klug berechnet hätte, daß ſie bei längerer Dauer dieſer Bekanntſchaft viel mehr ergattern könnte. Sie konnte kaum dem Gelüſt widerſtehen, mit dem chevaleresken Provinzherrn ſich zu unterhalten; doch fürs erſte mußte ſie ja noch krank ſein, wollte ſie den Mann nicht mißtrauiſch machen. Er mühte ſich mit großem Eifer um ſie, und erſt ganz allmählich erholte ſie ſich von ihrem Anfall. Dann aber ſpielte ſie die Rolle der dankbaren Naiven mit einem ſo großen Geſchick, daß der Fremde ſie wie verzückt anſchaute, ſich immer mehr in ſie zu verlieben ſchien. Selbſtverſtändlich weihte ſie ihn allmählich auch in ihre Lebensſchickſale ein. Sie war eine Baltin, die durch die Strudel der Revolution vom heimiſchen Boden weg⸗ geſpült worden war. And nun wurde ſie durch die Welt gehetzt, ſuchte nach einem friedlichen Hafen, wo ſie nach all den grauenvollen Stürmen und Erlebniſſen endlich Ruhe fände. In Hamburg wollte ſie ſich mit einer Ver⸗ wandten treffen. Vielleicht konnte dieſe ihr zu einem be⸗ ſcheidenen Heim verhelfen. Etwas anderes begehrte ſie nicht mehr vom Leben f — HEIL Nora Hjelmar ließ auch klug einfließen, daß ſte weder Mann noch Kinder beſäße. Sie brachte alle dieſe Dinge mit mühſam verhaltener Leidenſchaft vor, die auf den 15 05 Gutsbeſitzer einen tiefen Eindruck machen mußte. Knud Ferguſſon hatte eigentlich nicht beabſichtigt, Hamburg einen Beſuch abzuſtatten. Mit Kopenhagen hätte er ſich ſonſt gerne begnügt. Da er aber in Begleitung einer ſo überaus reizenden und liebenswürdigen Dame, die noch dazu der Nimbus eines grauſigen Erlebens umgab, reiſen konnte, blieb er ohne langes Bedenken an ihrer Seite. Hei, wie ſeine Freunde am Stammtiſch des Bahnhofhotels in Mälarbaden die Ohren ſpitzen würden, wenn er ihnen von ſeiner intereßanten Reiſebegleiterin, einer Baronin Sanden, geborene Gräfin Zitzewitz, erzählte! Und wie lieb und vertraut ſie mit ihm umging! So ganz familiär, wie der gute Mann immer wieder ſich ſagte. Was kam es denn darauf an, wenn man auf einer ſolchen Reiſe ein paar hundert Kronen mehr ausgab, als man eigentlich berechnet hatte! Die Zeiten waren doch danach, daß man nicht ſo haargenau auf die Oere zu ſchauen brauchte. Ja, es wurde eine recht vergnügliche Fahrt! Frau Ba⸗ ronin von Sanden zeigte immer wieder, daß ſie durchaus keine Spielverderberin war, daß ſie, die hochgeborene Frau, ihre Gunſt auch einem gewöhnlichen Sterblichen zuwenden konnte. Und eines war an ihr erſtaunlich: ſie konnte einen gewaltigen Stiefel vertragen! Viel mehr als der ehr⸗ und tugendſame Knud Ferguſſon, der ſich im Ver⸗ laufe dieſer Weinreiſe einen Haarbeutel von recht be⸗ trächtlichen Dimenſionen zulegte und allgemach Raum und Zeit vergaß. auf der Straße Lärm ſchlug, bis ſich zwei Schupoleute liebend ſeiner annahmen und ihn koſtenlos zur Wache beförderten, wo er ſeinen erſchrecklichen Rauſch in aller Gemütsruhe ausſchlafen konnte. Er gebrauchte dazu eine ganz beträchtliche Zeit. Alle Bemühungen, ihn früher ins Leben zu rufen, erwieſen ſich fürs erſte als fruchtlos. And als er nach ſiebzehnſtündigem Schlaf endlich die Augen aufſchlug, da wußte er nichts von den Vorgängen, die ex zuletzt erlebt hatte. Aber allmählich kam doch trotz der entſetzlichen Kopfſchmerzen ein wenig Erinnerungs⸗ vermögen zurück. Nur den Namen der famoſen Baronin aus Baltenland hatte er total vergeſſen. Aber am nächſten Tage ſtellte er feſt, daß ſeine Brief⸗ taſche ganz beträchtlich erleichtert war und daß vor allem die Käſtchen mit den koſtbaren Steinen ſpurlos verſchwun⸗ den waren Es blieb ihm nichts anderes übrig, als auf dem kürzeſten Wege nach Schweden zurückzukehren. Nun fuhr er beſcheiden dritter Klaſſe, verhielt ſich gegen jeden Annäherungsverſuch fremder Menſchen im höchſten Grade ablehnend und nahm ſich vor: nie wieder falle ich auf einen ſo plumpen Schwindel herein. Daß er von ſeinem Eigentum jemals etwas wieder⸗ ſehen würde, daran glaubte er ſelbſt nicht mehr, obwohl man ihm auf dem Polizeipräſidium verſprochen hatte, eifrig nach der Diebin zu fahnden. Am Schluſſe aller unerfreulichen Gedankengänge ſtand allemal die bittere Erkenntnis: Wenn es dem Eſel zu wohl iſt, geht er aufs Eis. Nein, Knud Ferguſſon hat von ſeiner Reiſe mit der Baronin Sanden kein Sterbenswort erzählt. Dieſe Be⸗ kanntſchaft war doch recht teuer geweſen! * Axel Dahlgren hatte ſich in eine wahre Arbeitswut ver⸗ ſetzt und hatte kaum einen Blick für die Wanduhr in ſei⸗ nem Kontor. Wenn er einmal eine unbedingt notwendige Pauſe eintreten laſſen mußte, dann knurrte er beſtimmt dazwiſchen: Heute gehe ich ſi er nicht zu Dagmar Sjelmar. Das ſieht beinahe ſo aus, als könnte ich ohne dieſes Mäd⸗ chen nicht mehr ſein, als wäre mein ganzer Tageslauf nichts anderes als ein ſeliges Erwarten der einen Stunde, die ich mit ihr vereint verbringen kann. Nein, ſchon um des Mädchens willen muß ich etwas mehr Zurückhaltung üben! Meine häufigen Beſuche müſſen ja den Nachbarn auffallen, und Dagmar kommt ſchließlich ohne ihre Schuld in den Mund der Leute. 5 So ähnlich ſprach er ungefähr jede Stunde zu ſich. Kurz vor zwölf aber rief ihn ein Geſchäftsfreund an, der ihn um punkt ein Ahr im Café an der Riddarholmskirche zu treffen wünſchte. Zwar konnte ſich Axel Dahlgren beim beſten Willen nicht erinnern, daß im Augenblick geſchäftliche Angelegen⸗ heiten zu erörtern wären. Vielmehr hatte er den leicht⸗ ſinnig veranlagten Fred Jonſſon im Verdacht, daß er eine Anleihe bei ihm machen wollte. And trotzdem ging er beteitwillig auf den Wunſch des Geſchäftsfreundes ein und verließ ſchon vor Mittag das Kontor. Du lieber Gott, was er jetzt verſäumte, konnte er abends reichlich nachholen. Da er ja nun doch einmal in die Nähe von Dagmars Wohnung kam, verſtand es ſich ganz von ſelbſt, daß er ihr einen Beſuch abſtattete. Dagmar Sjelmar war wieder vollkommen hergeſtellt. Strahlend vor Glück kam ſie Axel entgegen. Zwar ſagte ſie ſich jeden Tag:„Jetzt wird Herr Dahlgren wohl end⸗ lich ſeine Beſuche einſtellen müſſen, denn es liegt gar kein Grund mehr vor, nach mir zu ſchauen.“ Und ſie war trotz ihrer Jugend klug genug, um nicht einzuſehen, daß dieſe täglichen Beſuche ein übles Gerede verurſachen konnten. Mehr als einmal hatte ſie den Entſchluß gefaßt, ſie wollte Axel Dahlgren bitten, ſie nicht mehr zu beſuchen. Aber wenn er dann bei ihr ſaß und ſie aus ſeinen treuen Augen begeiſtert anſchaute, vergaß ſie alle Vorſätze. Und wenn ihr einmal ein Bedenken kommen wollte, lachte ſie ſich ſelbſt aus. Als ob Axel Dahlgren ſie begehren könnte! Nichts als Freundſchaft war es, was ihn zu ihr trieb. Noch nie hatte er die leiſeſte Andeutung gemacht, daß ein leidenſchaftlicheres Gefühl für ſie in ſeinem Her⸗ zen ſich regen könnte. Freundſchaft aber war etwas ſo Hohes und Edles, daß ſie nun und nimmer es gewagt hätte, ſie zurückzuweiſen.——— Dagmar Hjelmar hatte gerade den Schlußſchnörkel kiner Inifiliaen Sticzerei beendet. als von. allen Türmen Roman von Emll Fran die Mittagsſtunde eingeläutet wurde. Behaglich und lächelnd ſehnte ſie ſich nach der langen Arbeitszeit dieſes Morgens zurück, ſchloß die Augen und verlor ſich in frohes Sinnen. Ach, wie waren doch dieſe acht Tage gar ſo ſchön ge⸗ weſen, ſeit die Tante nicht zu Hauſe weilte! Nie und nim⸗ a mer hätte Dagmar gedacht, daß ſie nach den ſchweren Schickſalsſchlägen dieſes Jahres ſo ſchnell reinſte Freude empfinden könnte. Daß doch Tante Nora noch recht lange ausbliebe! War ſie erſt wieder daheim, dann mußten Axels Beſuche ohnedies aufhören. Aus ihren Sinnen riß ſie eine Nachbarin, die ab und zu die Tante beſuchte. Dagmar ſchaute nicht gerade erfreut auf den ungebetenen Gaſt. denn man ſah es Frau Knudſen u deutlich an, daß nichts als Neugierde ſie zu dieſem Be⸗ ſuhe getrieben hatte. i And ſogleich ergoß ſie einen ganzen Sturzbach von Fra⸗ gen über Dagmars Haupt, und es konnte gar nicht aus⸗ leiben, daß auch die häufigen Beſuche des jungen Indu⸗ ſtriellen zu Sprache kamen. „Fräulein Dagmar, Fräulein Dagmar!“ meinte Frau Knudſen, und ſchlug jedesmal die Hände über dem Kopfe zuſammen.„Sie ſind eine ganz Schlimme! Ja, ja, ſtille Waſſer ſind tief! Kaum iſt die Tante einige Stunden aus dem Hauſe, holen Sie 3 den Geliebten von der Straße! Was wird die Tante ſagen?“ 5 Dagmar flammte vor Zorn auf: „Wie können Sie nur ſo etwas ſagen, Frau Knudſen! Dabei wiſſen Sie es doch beſſer, wie Herr Dahlgren in unſere Wohnung kam. Noch heute können Sie die kaum verharſchte Wunde an meinem Knie ſehen. Ich hätte wahr⸗ haftig nicht gewußt, wie ich ohne ſeine Hilfe nach Hauſe hätte kommen ſollen. Und wenn er ſich ſeither immer wie⸗ der nach meinem Befinden erkundigte, ſo geſchah das eben nur deshalb, weil er edel iſt und ſich verpflichtet fühlte, das begonnene gute Werk zu vollenden. Nein, Frau Knud⸗ ür es iſt eine Beleidigung für Herrn Dahlgren und auch ür mich, wenn Sie von einem Liebes verhältnis reden. Das hat niemals beſtanden.“ „Mein Gott, liebes Kind, ereifern Sie ſich doch nicht ſo! Ich glaube es Ihnen ja ohne weiteres, daß Sie mit Herrn Dahlgren jedesmal nur gebetet haben, daß der junge Herr ſein gutes Werk auch bei einer armen alten Frau ſo ausgiebig ausgeübt hätte. Vornehme Leute wie dieſer Herr Dahlgren ſind ja der verkörperte Edelmut, und nur die übrige Menſchheit iſt ſo bodenlos verdorben, daß ſie an einen ſolchen Edelmut nicht glaubt. haha!“ Das alles ſprach Frau Knudſen ſo höhniſch, daß man ſchon ſehr dumm hätte ſein müſſen, um ihre wahre Mei⸗ nung nicht zu verſtehen. Dagmar begriff allmählich nur zu gut, was die liebe Nachbarin ſagen wollte. Jeder Bluts⸗ tropfen wich aus ihrem Geſicht. Sie kam ſich entehrt und beſchmutzt vor. O nein, Axel zürnte ſie nicht. Wie käme ſie dazu! Der hatte es beſtimmt gut gemeint. Aber ſich ſelbſt ſchalt ſie töricht, daß ſie an den Klatſch der Leute nicht ern⸗ ſter gedacht hatte. So trug ſie ſelbſt die Schuld, daß man ihr ſolche Gemeinheiten in die Schuhe ſchieben konnte. Zornſprühend erhop ſie ſich. Wie der Engel das Flam⸗ eee 1 reckte ſie die Rechte und ſagte nur ein Wort: „Hinaus!“ Und als Frau Knudſen offenbar nicht begriff, was dieſe kurze Aufforderung bedeuten ſollte, kam Dagmar langſam näher und ſchaute ſie ſo durchdringend an, daß Frau Knudſen von heilſamer Furcht ergriffen wurde und ſchleunigſt das Feld räumte. Erſt zwiſchen Tür und Angel, als ſie ſich genügend geſchützt wußte, tat ſie nochmal die Schleuſen ihrer Beredſamkeit auf: „Haha, Sie wollen anſtändige Frauen aus dem Hauſe weiſen? Sie ſtellen ſich an, wie die verkörperte Unſchuld? Ha, Sie Perſon Sie! Aber man wird Ihnen ſchon noch das Handwerk legen! Es ſoll mich gar nicht wundern, wenn man von Ihnen noch Wunderdinge zu hören bekommt—“ Vielleicht hätte ſie dieſe Gedankengänge noch weiter ausgeſponnen. Aber Dagmar verſpürte nicht die mindeſte Luſt, weiter zuzuhören. Mit einer kräftigen Handbewegung ſchob ſie die läſtige Beſucherin noch weiter vor die Tür, ſchlug ſie kräftig zu und drehte den Schlüſſel um. So, nun hatte ſie Zeit genug, über Frau Knudſens Worte weiter nachzudenken. Zwar ſagte ſie ſich immer wieder: es waren die Worte eines gehäſſigen Weibes, das jeder edlen Regung und Empfindung völlig bar iſt. Aber Dagmar hatte doch ſchon mannigfache trübe Erfahrungen hinter ſich und wußte, wie ſolches Gerede wirkt; daß es imſtande iſt, des unſchuldigſten Menſchen guten Ruf zu zerſtören. 8 Was ſonte nun geſchehen! Wenn Axel erführe, was Frau Knudſen ihr vorgeworfen hatte! Müßte er nicht mit Recht empört ſein, daß er für ſeine ſelbſtloſe Tat ſo ge⸗ lohnt wurde? Nun, er durfte es eben nie erfahren. Das war ſie ihm ſchuldig, daß ſie ihm dieſen Aerger erſparte. a Aber er durfte ſie auch nicht wieder beſuchen. Am ihretwillen— aber erſt recht um ſeinetwillen. Denn er lebte ebenſowenig allein in der Welt wie ſie. Und wenn dieſer Klatſch ſeinen vornehmen Angehörigen— er hatte ja wiederholt von ſeinem Bruder Erik geſprochen— zu Ohren kam, dann hatte er nur Unannehmlichkeiten, die ſie ibm auf jeden Fall erſparen wollte. Freilich, ihres vLevens vicht und Sonne verlöſchte, wenn er nicht wieder kam. Sie verhehlte es ſich nicht. Zarte Stimmen regten ſich in ihrer Bruſt, die raunten ihr immer wieder zu: So ganz Unrecht hat Frau Knudſen doch nicht. Du zum wenigſten haſt dieſen guten Menſchen lieb ge⸗ wonnen. Die Sehnſucht nach ihm wirſt du ſo leicht nicht Ios werden. e g 5 Tortſetzung folgt) ug ius ern lletle an mal hatle odel ge erwoh em 1 fut kreuz hielte eit, 1 um fe getern Wenn zumme 350 die zu mathau tuhiger die lol die ma Ind it gleich! md de fer feln. 90 00 botenen davot. 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Britzen Immer, wenn mir dieſer abgegriffene u an den Rändern ausgefranzte Band 10 Violin Etüden in die Hände kommt, muß ich des Sie⸗ ges gedenken, den er einmal über ein junges rz und all ſeine unraſtigen Dämonen davon⸗ tru Bae lag ein blankgeputzter Tag,— Schnee, Raureif und Sonne. Aber ich. mit meinem Vater in den Forſt, i erſann allerlei Ausflüchte, um meine Schweſter nicht zum Eislaufen begleiten zu müſſen. Schon zwei⸗ mal war ich zum Stall hinübergelaufen und hatte meine zierliche, nervöſe Stute geſattelt, um dann doch wieder die Gurten zu lockern oder ganz abzuſatteln. Oh, ich war damals ſchon erwachſen genug, um zu wiſſen, daß ich mich auf dem Pferde gut ausnahm. Mußte es nicht ein Anblick ſein, der ſelbſt vor ſeinem kühlen, etwas ſpöttiſchen Blick ſtandhielt, wenn ich zur Weg⸗ 3 geritten käme, an der er wartend 3 n einer halben Stunde würde er dort ſein, und das ſieggewohnte, ſtolze Lächeln würde um ſeine Lippen liegen,— genau wie vor⸗ geſtern, als er mir läſſig geantwortet hatte: „Wenn Sie auch nein ſagen, Sie werden doch kommen.“ Ich wußte es wohl, er war keiner von denen, die zu meinem ſtillen, flach hingelagerten Hei⸗ mathaus gehörten. Er hätte vor meines Vaters ruhigen Augen nicht beſtanden. Aber er war die lockende Verſuchung aus einer bunten Welt, die man mir bisher ſtrenge verſchloſſen hatte! And ich wollte dieſe Welt! Mutig und elend zu⸗ gleich rannte ih ruhelos durch die leeren Räume, und der weiße Garten blendete durch die Fen⸗ 3 Nichts konnte mich freuen oder feſ⸗ ſeln. Der Uhrzeiger ſchlich und mein Herz jagte. Ich hatte ſo eine brennende Luſt zum Ver⸗ botenen. Nur das von mir gegebene Wort ſtand davor. Ich hatte nein geſagt. An den Wänden hingen ſtill und wartend die nachgedunkelten Bilder von alten Menſchen, die auch einmal jung geweſen waren. Halskrauſen, Häubchen, Militärkragen und ſchwere Diamant⸗ ketten 1 ſie e eee e zu haben all ihr Leben lang. Warum denn hatten dieſe Vorfahren jenen harten Zug neben der geraden Naſe, und weshalb lag in ihren zartgeäderten Händen eine verſchwiegene, unerlöſte Sehnſucht? Waren ſie vielleicht über ihren eigenen Stolz traurig, der ihnen vieles vom herrlichen Leben verſperrt hatte? Sollte ich nicht von ihnen ler⸗ nen, und das tote Leben ſtärker ſein laſſen, als ein totes Wort? Ich griff raſtlos nach dickleibigen Folianten und legte ſie wieder fort. Ich ſtrich über die Taſten des Flügels und ließ den Deckel haſtig wieder zufallen. Ich riß ein Notenheft aus dem unterſten Fach des Ständers und las gleich⸗ gültig„Etüden und Fingerübungen für Vio⸗ line“. Ah, dieſe unangenehme E⸗Dur⸗Etüde mit der dauernden Anwendung des vierten Fingers, mit Bogenwechſel am Froſch und Seitenübergän⸗ gen, ſie hätte mir jetzt gerade noch gefehlt! Ich blätterte zerſtreut zwiſchen den Seiten und fand die E⸗Dur Etüde. Worin denn mochte nur der Widerſtand dieſer Uebung beſtehen? Ich war kriegeriſch geſtimmt, Schwierigkeiten auf die Hörner zu nehmen. Gedankenlos legte ich das Heft auf das ſchräge Notenpult, nahm die Geige aus dem Kaſten und ſpannte den Bogen. Ich war grim⸗ mig entſchloſſen, während dieſer 12 Minuten, die mir noch bis zur angeſetzten Zeit blieben. dieſer hartnäckigen Uebung Fehde anzuſagen. And ich ſetzte den Bogen an.— 5 Nur eine Etüde war es, kein Konzertſtück, das vom erſten Ton an den Hörer und den Spie⸗ ler in ſeinen Bann ſchlägt. Nur Klänge waren es, ohne eine künſtleriſche Geſchloſſenheit unter⸗ einander. Aber dieſe unperſönlichen Töne allein vermochten es, mächtig, die Schwingen auszu⸗ breiten und von der ganzen, mit flatternder Ungeduld durchtränkten Atmoſphäre Beſitz zu ergreifen. Sie ſogen mich gleichſam aus mir fen heraus, ich war nichts mehr— nicht Per⸗ on. nicht bandelnd. Die ſaubere Sachlichkeit fegte aues Denken, Wollen und Nebellieren ge⸗ bieteriſch fort. Nicht ich geigte— es geigte durch mich. „Ich übte mit einer wütenden Konzentration, wie ich noch niemals geübt batte. „Es iſt ein Geheimnis, das wirkliche Ueben⸗ Können! Ich hatte es bisher noch nicht entdeckt. Nun ging ich an der Hand einer ſtärkeren Macht immer tiefer hinein in dies gradlinige Land der Arbeit, die um ihrer ſelbſt willen geleiſtet wird und um ihrer ſelbſt willen beſteht. Ich empfand eine ehrliche und jubelnde Freude, als der widerſpenſtige vierte Finger gehorchte, als der Seitenübergang ohne Kratzer gelang. Ich glaubte, noch nie ein ſo reines, ganz losgelöſtes Glück empfunden zu haben. Aber auch dies Ge⸗ fühl verblaßte vor dem mächtigen Zwang, weiterzuarbeiten, noch Beſſeres, noch Gefeilteres zu leiſten. Der ganze Kreis meines Seins war in einem winzigen Punkt zuſammengezogen, aber dieſer Punkt, das ſpürte ich unbewußt, war ſtark, wie Gott, und unerſchütterlich. Ich, vor⸗ her noch armſeliges Geſchöpf, war plötzlich zum Schöpfer geworden. Ich hatte die Welt der Arbeit um mich errichtet, und der Rauſch des Geſtaltens ſchlug ſeinen unermeßlichen Mantel dunkel über mir zuſammen⸗ Dann knirſchte plötzlich vor den Fenſtern der Schnee. Ich ließ den Bogen ſinken, als hätte man mir die dichten Wände, die meine Welt umſchloſſen hielten, wie Glas zerſchlagen. Der Zeiger der Uhr war um 45 Minuten vorgerückt und draußen vor den Treppenſtufen trippelte der ſchwarze Wallach ungeduldig unter ſeinem Reiter, der ſich in den Bügeln aufgerichtet hatte. „Wenn der Prophet nicht zum Berge kommt..“ dief er lachend. Und wirklich. es war etwas Außerordentliches, daß er ſogar vor das Haus gekommen war. Aber ſeine Macht war zerbrochen, eine Etüde hatte ſich ſtärker erwieſen als er. Ich trat ans Fenſter, die kleine, ſehr mächtige Geige noch unterm Kinn. Später bereute ich es oft, daß ich nicht herablaſſend und kühl geweſen war. Aber ich war noch zu nahe dran am Echten, als daß mir was anderes als ein ganz natürliches Geſicht gelungen wäre. Ich blickte mit einem nüchternen Ferngerücktſein in ſein Antlitz her⸗ ab und fand es nicht mehr ſchön und verfühe⸗ riſch. Es ſchien mir flach und ohne Sinn. „Reiten Sie bitte alleine“ ſagte ich beſchei⸗ en aus dem geöffneten Fenſter,„ich habe zu tun“. And ſo ernſthaft wandte ich mich wieder zurück ins dunklere Zimmer und zu meiner der Hen herben Arbeit, daß ich es nicht für der Mühe wert hielt, das beſtürzte Staunen in ſeinem glatten Geſicht zu deuten oder als Sieg zu empfinden. 5. Das Eiſen unſerer Vorfahren Die mittelalterlichen Bauernrennfeuer des Weſterwald- und Dillgebietes Angefangen von der Hallſtattzeit, jener etwa das 7. bis 4. vorchriſtliche Jahrhundert um⸗ faſſenden Periode, die durch den Uebergang von der Bronzekultur zur Eiſenkultur gekenn- zeichnet iſt, vermögen wir die Eiſenverhüttung ohne Unterbrechung bis zur ſpäteren Kaiſer⸗ zeit zu verfolgen. Die nächſten Nachrichten über die Eiſengewinnung finden ſich jedoch erft in den Urkunden des 14 Jahrhunderts. Wie ſie in der Zwiſchenzeit vor ſich gegangen iſt, lag bisher im Dunkel. Dank der Forſchungs— arbeit von Lehrer Paul Weiershauſen⸗ Manderbach hat ſich dieſes Dunkel nun⸗ mehr gelichtet, und wir vermögen die Ent- wicklungsgeſchichte unſerer deut⸗ ſchen Eiſenin duſtrie jetzt lückenlos zu überſchauen. Das fehlende Glied in der Kette ſtellen die Bauernrennfeuer dar, die älteſten Schmelzanlagen des Mittelalters, die als die Weiterführung der vorgeſchichtlichen Hausinduſtrie anzuſechen ſind. Im heimiſchen Gebiet tauchen die Bauernrennfeuer mit Be⸗ ginn der ſogenannten karolingiſchen Innen⸗ koloniſation und damit der erneuten ſtarken Beſiedlung unſerer weſtdeutſchen Höhengebiete auf, In dieſer Periode ſind die Dörfer des Weſterwaldes und des Dillgebiets entſtanden. Grundſätzlich unterſcheiden ſich die Bauern⸗ rennfeuer von den Waldſchmieden des ſpäteren Mittelalters. Zwar führen die Waldſchmieden das Rennfeuer im Prinzip fort, ſind aber im Gegenſatz zu dieſer lediglich für den Haus⸗ gebrauch des einzelnen Bauern betriebenen Eiſenverhüttung gewerbliche Unternehmungen, die ſich unter dem Zwange der Rentabilitäts⸗ frage techniſch fortbildeten. Nach Lehrer Weiers⸗ hauſen, der jetzt in Dillenburg über die Er⸗ gebniſſe ſeiner ſeit 1934 betriebenen For⸗ ſchungsarbeit berichtete, dürfte im Mittelalter ſozuſagen jeder einzelne Bauer das für den eigenen Bedarf benötigte Eiſen ſelbſt im Renn⸗ verfahren erzeugt haben. Der Vortragende gab die Zahl der Bauernrennfeuer im Weſterwald⸗ und Dillgebiet mit Zehntau⸗ ſenden an. Er hat bisher etwa 500 Ver⸗ hüttungsſtellen unterſucht; auf einem 6,8 Qua⸗ dratkilometer großen Raum fand er nicht we⸗ ſämtliche niger als 60 Hüttenplätze. Faſt Schmelzſtätten, deren Alter durch Scherben⸗ funde einwandfrei beſtimmt iſt, lagen in Wäl⸗ dern oder in Waldtälern. Das Erz ging näm⸗ lich dem Holz nach, da die für den Schmelz⸗ prozeß benötigte Holzkohle an Gewicht das des zu verarbeitenden Erzes um ein mehrfaches übertraf. Nun glauben wir auch zu wiſſen, wo der Wald des Weſterwaldes geblieben iſt. Man hat ihn im Laufe der Jahrhunderte abgeholzt und ihn in ſchmalen, in die Erde eingelaſſe⸗ nen Schächten zu Holzkohle gebrannt, ohne de⸗ ren Vorhandenſein die Eiſenverhüttung nicht denkbar war. Teilweiſe müſſen die Dörfer ge⸗ radezu im Walde gelegen haben. Im Bauern- rennfeuer wurde immer nur unmittelbar ſchmiedbares Eiſen, kein Gußeiſen hergeſtellt. Meiſt handelte es ſich um weiches Eiſen, doch wurde in vielen Fällen auch höher gekohltes, ſtahlartiges Eiſen erzeugt. Bemer⸗ kenswert iſt noch, daß Lehrer Weiershauſen die von anderer Seite aufgeſtellte Behauptung, daß man im Siegerland und dem angrenzen⸗ den Dillgebiet die Waffenſchmiede der alten Germanen zu erblicken habe, in das Reich der Fabel verweiſt. Nicht ein einziger Eiſenbarren, der die für die Ausfuhr allein in Frage kom⸗ mende Form des Rohmaterials darſtellt, iſt hierzulande gefunden worden. Wiſſenswertes Allerlei Die Luftmenge, die ein erwachſener Menſch braucht, um zu leben, iſt ſehr verſchieden je nach ſeiner Beſchäftigung. Wenn man beim Liegen in einer beſtimmten Zeit 3.7 Kbm. Luft braucht, braucht man, wenn man ſich aufrichtet, 4.3 Kbm. Luft. wenn man aufſteht 6,6 Kbm., und wenn man geht etwa 9 Kbm. In den Vereinigten Staaten darf man einem Rennpferd nur einen Namen geben, der von dem New Vorker Jockeyklub gutgehei⸗ ßen wird. Unter anderem darf der Name von keinem andern Pferde in den letzten 15 Jahren getragen worden ſein, und er darf nicht mehr als 14 Buchſtaben haben. Bei einem Pflanzenzüchtungsver⸗ ſuch iſt es einem Laboratortum in Kanada gelungen, eine beſondere Graspflanze zu züch⸗ ten, deren Wurzeln ſich dank der Düngung mit beſtimmten Chemikalien im Laufe von 2 Jahren zu einer Geſamtlänge von 550 Klm. entwickelt haben. Keine der Einzel⸗ wurzeln iſt über 2 Meter lang. Das erſte Telegramm In der Univerſitätsſtadt Göttingen erzählt man ſich eine ergötzliche Geſchichte aus der Zeit der Erfindung der drahtloſen Telegraphie: Seit Jahren arbeiteten die Profeſſoren 55 uß und Weber in den Laboratorien der Iniverſität und in ihren eigenen Verſuchs⸗ räumen an der Erfindung der drahtloſen Telegraphie. An dem Tage, an dem das große Werk endgültig Wahrheit werden ſollte, ging der eine in ſeine Wohnung draußen vor der Stadt, und der andere bezog das berühmte Eck⸗ haus in Göttingen, das ſeitdem von jedem Rei⸗ ſenden geziemend bewundert wird. „Da die beiden Männer nicht ohne gegenſei⸗ tige Verſtändigung experimentieren konnten, mußte ein dienſtbarer Geiſt die Verbindung zwiſchen ihnen aufrechterhalten. Das konnte nur a das Faktotum der beiden Profeſ— oren. So pendelte denn Mikkelmann an jenem welthiſtoriſchen Tage über das Kopfſteinpflaſter der winkligen Göttinger Straßen etliche Male zwiſchen den beiden Häuſern hin und her, his es klappte. Dieſes Verfahren war natürlich ſehr ſchwerfällig, aber man konnte auf den ſchriftlichen Austauſch der verſchiedenen Wahr⸗ nehmung nicht verzichten. Endlich gelang es Profeſſor Weber, von ſei⸗ ner Sternwarte aus das erſte Tele⸗ gramm in die Welt zu ſenden. Sogar der Wortlaut der Botſchaft, die Profeſſor Gauß aufnahm, iſt bekannt. In echtem Telegramm⸗ ſtil hieß es:„Mikkelmann kömmt!“ Profeſſor Gauß tat einen Freudenſprung, als er ſie in Händen hielt und umarmte den bereits neben ihm ſtehenden Mikkel⸗ mann. Denn die Ironie des Schickſals hatte es ſo eingerichtet, daß dieſe letzte Poſt vor dem Telegramm eingetroffen war. Heute iſt es gewöhnlich umgekehrt. Hau. Etwas zum Lachen Erleichterter Aufſchub. „Am Nordpol ſind ſechs Monate Tag und ſechs Monate Nacht.“ „Da möchte ich leben!“ „Warum?“ „Wenn ich einen Wechſel einlöſen ſoll, ſage ich: Kommen Sie morgen!“ 8 „Ob ich deinem Vater wohl als Schwie⸗ gerſohn angenehm bin?“ N „Das glaube ich ſchon, denn Vater und ich ſind immer verſchiedener Meinung!“ * Lehrer:„Fritz, warum ißt man die Erbſen nicht mit der Gabel?“ — Fritz:„Weil man auf den Löffel mehr draufbekommt, Herr Lehrer!“ * „Wird die Tochter des Hauſes denn heute abend auch eins ihrer Lieder ſingen?“ „Ja, ich fürchte, denn vorhin habe ich bereits das Salzfäßchen umgeworfen!“ 8 Lehrer:„Das Schwein iſt ein nützliches Tier. Aus dem Kopf macht man Sülze, es liefert Speck und Schinken und aus den Borſten macht man Bürſten. Wer kann mir ſagen, was man noch vom Schwein ver⸗ wendet?“ Fritz:„Herr Lehrer, den Namen als Schimpfwort!“ Fritz:„Onkel, du warſt doch früher mal Dichter!“ 5 Onkel:„Ich? Wieſo, mein Junge?“ Fritz:„Na, Papa ſagt doch, du hätteſt in deiner Jugend immer ſchöne Geſchichten gemacht!“ Unter Prinz Karnevals Zepter Kleine deutſche Faſchingskunde/ Von Franz F. Schwarzenſtein Vor einigen Jahren hatte ich in Mainz während des Karnevals— bier ſagt man aller⸗ dings meiſt„Faſſenacht“— ein merkwürdiges Erlebnis: Wir ſaßen in einer der vielen gemüt⸗ lichen, kleinen Weinkneipen der Altſtadt, in die ſelbſt während des Karnevals nur ſelten Frem⸗ de kommen, mit einer übermütig⸗luſtigen Ge⸗ ſellſchaft Mainzer Bürger zuſammen. Es wurde gelacht und geſcherzt, der urwüchſige Humor des ſchlug wahre Purzelbäume, und am luſtigſten und witzigſten war ein ſchmal⸗ wangiger, dunkelhaariger Mann. der am Schmalende des Tiſches gewiſſermaßen„präſi⸗ dierte“. Immer neue Späße ſprudelte er hervor. Dann und wann tätſchelte er ſeinen prächtigen Schäferhund, und plötzlich ſah ich, daß ſein lin⸗ kes Auge mit einer ſchwarzen Tuchklappe bedeckt war. Die Erklärung folgte bald: Dieſer Mann, der als Inbegriff rheiniſcher Karnevalsfröhlich⸗ keit erſchien, er war blind! Und lächelnd ge⸗ ſtand er mir ſpäter, daß er in der Faſchingszeit keinen Abend ausläßt, um das ſchönſte Feſt ſei⸗ ner Heimat begeiſtert mitzufeiern. Kann es ein packenderes Zeugnis für die enge Volksverbundenheit des deutſchen Faſchings ge⸗ ben, als dieſes kleine, aber tiefe Erlebnis mit⸗ ten im bunteſten Trubel der Faſtnacht? Alle reißt es mit magiſcher Gewalt mit. jung und alt, reich und arm. An den Haupttagen des Karnevals ſchließen in den rheiniſchen Städten Büros und Läden und Schulen. Niemand ſoll von der Feſtfreude ausgeſchloſſen ſein. Wochen⸗ lang wurden von den Talenten aus allen Krei⸗ ſen der Bürgerſchaft witzige Reden und Reime zuſammengebaſtelt. Nun ſteigen Männlein und Weiblein in die„Bütt“, die als Faß geſtaltete Rednertribüne der Karnevalsſitzungen. und attackieren mit ihren Pointen die Lachmukeln der Zuhörer. Viele holen ihre farbigen Koſtüme aus den Truhe,, ſchmücken ſich mit Papierblu⸗ men und luſtigen Hüten, nehmen die„Prit⸗ ſche“ zur Hand, jenes lärmerzeugende Inſtru⸗ ment aus Holz oder Pappe, ohne daß nun ein⸗ mal ein rechter Karneval nicht vorſtellbar iſt. und hinaus geht's auf die Straße! Wer nicht gleich erkannt ſein will, wenn er einem lieben Mitbürger— oder beſſer einer hübſchen Mit⸗ bürgerin— mit der„Pritſche“ ordentlich eins auf den Rücken gebrannt hat, der legt dazu eine Geſichtsmaske an. Hei. was gibt das manchmal für„Schlachten“ in den Straßen! Ganze Berge zerſchlagener Pritſchen liegen hinterher auf dem Pflaſter, und die Straßenkehrer freuen ſich ſo⸗ gar beim Auskehren darüber: denn je mehr Pritſchentrümmer, deſto beſſer die Stimmung. Schon die Kinder tun dabei in hübſchen Koſtü⸗ men mit: allerliebſte kleine Biedermeierdäm⸗ chen oder Rokokoherrchen. Pierrots und Pierret⸗ ten trippeln einher und wetteifern mit den ſü⸗ ßen Miniatur⸗Marketenderinnen, kleinen Mäd⸗ chen, die ſich in hohen Schaftſtiefelchen unter kurzen, bauſchigen Röckchen im Lager der Kar⸗ nevalsgarden tummeln. Karnevalsgardenl Das iſt wieder eine jener Erſcheinungen, die den Karneval in Düſ⸗ ſeldorf und Köln, Mainz und München ſo reiz⸗ voll machen. Ganze Bataillone, in ihren Abſich⸗ ten durchaus friedlicher Soldaten. marſchieren in prächtigen Rokokouniformen auf, angeführt von kecken Offizieren hoch zu Pferd. die mit blankem Degen vor den Schönen der Welt ſalu⸗ tieren und dabei ſanft den federgeſchmückten Dreiſpitz neigen. Sie haben ſogar ihren Gene⸗ ral, dieſe Faſchingsſoldaten. Er wird jedes Jahr neu beſtimmt; er hat eine märchenhaft ſchöne Filmprinzenuniform an und wohnt im beſten Hotel, ſelbſtverſtändlich umgeben von einem nicht weniger prunkvoll gekleideten Ge⸗ neralſtab. Vor dem Hauptquartier ſteht unbe⸗ weglich die Wache mit einem Gewehr. das nie⸗ mals ſchießen wird, weil es nur aus Holz iſt. Und das Schilderhaus ſieht aus wie eine rie⸗ lige Sektflaſche, Die Aufgaben dieſer„närriſchen Armee“ ſind leicht; ſie beſtehen im weſentlichen darin, gut auszuſehen, hin und wieder einen tüchtigen Schluck aus der Feld(wein) flaſche zu nehmen und den Prinzen Karneval oder die Prinzeſſin ſamt dem zugehörigen Hoſtaat zu ſchützen. Vor wem, das hat ſich bisher noch nicht herausge⸗ geſtellt, es ſei denn vor allzu ſtürmiſchen und zahlreichen Verehrerinnen und Verehrern... Dieweilen ſo ein richtiger Faſchingsprinz meiſt ein hübſcher, lieblich anzuſchauender Sohn ſeiner Stadt ſein ſoll.. Was von einer Prinzeſſin als ſelbſtverſtändlich vorauszuſetzen iſt! Die Münchener ſind ſogar auf den Einfall gekom⸗ men, ihrem Prinzen eine weibliche Garde mit⸗ zugeben; 24 ausgeſucht hübſchen Münchener Mädels iſt der Beherrſcher des Faſchings anver⸗ traut, und in einem prächtigen Thronſaal wird er die Beſucher aus aller Welt zur Audienz empfangen. (Schluß folgt.) Wer war der älteſte Menſch? Soweit in geſchichtlicher Zeit beſonders lange Lebensläufe einzelner Menſchen nachgewieſen werden können, gebührt Thomas Carn die Palme unter allen bekannt gewordenen Methu⸗ ſalems. Dieſer Mann iſt lediglich durch ſeine Geburts⸗ und Sterbedaten wichtig, dieſe aller⸗ dings ſind einmalig und einzigartig. Laut Ausweis eines kirchlichen Urkundenbuches in London wurde er genau von 350 Jahren, näm⸗ lich am 28. Januar 1588 geboren, während er, derſelben Urkunde zufolge, erſt im Jahre 1795 verſtarb. Damit iſt alſo ſein Lebensalter mit 207 Jahren dokumentariſch beglaubigt. Carn iſt ſomit der älteſte Menſch, den es je ge⸗ geben und der einzige, der ein Alter von 200 Jahren überſchritten hat. Unter den„beglaubigten“ Langlebigen ſind noch 3 Fälle beſonders bemerkenswert: St. Mungo, der Stifter des Bistums Glasgow, wurde 185 Jahre alt, desgleichen ein gewiſſer Peter Zorſay, der von 1539 bis 1724 lebte. Ein engliſcher Bauer brachte es auf 160 Jahre und hinterließ bei ſeinem Tode eine Witwe mit 5 lindern. unter denen das älteste 103, das jüngste neun Jahre zählte. Ein an⸗ derer engliſcher Bauer namens Thomas Paar erreichte ein Lebensalter von 152 Jahren, nach⸗ dem er noch mit 120 Jahren eine Witwe zum Traualtar geführt hatte. J. Jenkins, der 1670 zu Vorkſhire verſtarb, war 189 Jahre alt ge⸗ worden und hatte noch kurz vor ſeinem Tod über ein Ereignis, das bereits 140 Jahre zurück⸗ lag, gerichtliche Zeugenſchaft abgelegt. Ob es Thomas Carn, der„beinahe Anſterb⸗ liche“, mit dem Alkohol hielt, wiſſen wir nicht, doch iſt bemerkenswert, daß unter den moder⸗ nen Methuſalems ſich verhältnismäßig viele Leute befinden, die eine ziemlich innige 3 ſchaft mit Bacchus verband: Der Chirurg Polit⸗ man zum Beiſpiel, ein Lothringer von Geburt, konnte in voller Friſche ſeinen 140. Geburtstag feiern, obwohl er, wie berichtet wird, von ſeinem 25. Jahr an Tag für Tag betrunken war; ähn⸗ lich wie ein gewiſſer Miſter Brown, deſſen Grabſtein in Schottland verkündet:„Unter die⸗ ſem Stein liegt Brown, der durch die Macht von ſchwerem Bier ſein Leben auf 120 Jahre gebracht hat. Er war immer betrunken und in dieſem Zuſtand ſo fürchterlich, daß ſelbſt dem Tod vor ihm grauſte. Als er eines Tages aus⸗ nahmsweiſe nüchtern war, faßte der Tod Mut, ergriff ihn und triumphierte über dieſen bei⸗ ſpielloſen Trunkenbold.“ Eruption Auf der kleinen Hofbühne eines Duodezfür⸗ 2 5 ſollte eine Oper aufgeführt werden, von er man ſich durchaus keinen Erfolg verſprach. Da aber der Verfaſſer der Landesfürſt in höchſteigener Perſon war, blieb nichts anderes übrig, als wenigſtens einen Verſuch zu machen. Am Schluß des„Werkes“ ſtand der Ausbruch des Vulkans.„Wie werden wir das mit dem Berg nur machen“, klagte der Intendant dem Techniker,„wie gedenken Sie es einzurichten, daß der Berg tatſächlich ſpeit?“ „Nur keine Sorge, Herr Hofrat“, war die Antwort,„wenn der Berg erſt zwei Akte von der Oper geſehen und gehört hat— im drit⸗ ten ſpeit ex ganz von ſelbſt.“ 0 0 Linke, den Bunke Tageschronik Jünfköpfige Jamilie gasvergiflel Drei Kinder tot St. Ingbert(Saarpfalz), 15. Februar In Hühnerfeld wurde die ököpfige Familie Johann Heck gas vergiftet aufgefunden. Die drei kleinen Jungen im Alter von ſechs Monaten bis 3 Jahren waren bereits tot, wäh⸗ rend die Eltern bewußtlos ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Die Wiederbelebungsver⸗ ſuche hatten Erfolg.— Das Unglück hat ſeine Urſache in einer ſchadhaft gewordenen Gasleitung. Ein nachts nach Hauſe kom⸗ mender Nachbar bemerkte in ſeinem Anweſen ſtarken Gasgeruch. Das ſich bereits vor einiger Zeit ein Rohrbruch ereignet hatte, wollte er auch die Familie Heck warnen. Für die drei Kinder kam die Warnung bereits zu ſpät, doch rettete ſie den Eltern das Leben. Mit dem Auto auf den Bürgerſteig „Wiesbaden. Bei dem Verſuch, einem andern Kraftwagen auszuweichen, geriet im Bismarck⸗ ring ein Kraftwagen auf den Fußweg in der Allee. Er fuhr einen Mann an, der einen Beinbruch erlitt und rannte dann einen Baum um. Durch den umſtürzenden Baum wurde ein zweiter Mann im Geſicht und inner⸗ lich verletzt. Schwerer Betriebsunfall im Opelwerk Rüſſelsheim. Freitagnachmittag ereignete ſich in den Ovelwerken ein ſchwerer Betriebsunfall. Nach den bisherigen Ermittlungen wurde durch einen Kran ein großes Blechſtück umgeſtoßen, das dem 25jährigen Arbeiter Johann Karl Buyer aus Groß⸗Gerau auf die Beine fiel und beide Beine unterhalb des Kniegelenks durchſchlug. Der Schwerverletzte wurde ſo⸗ fort in das Vinzenz⸗Krankenhaus Mainz einge⸗ liefert. Sein Zuſtand iſt bedenklich. Jelsſturz durch Näſſe und Froſt „Büdingen. In dem nahen Sandſteinbruch der Gebrüder Göckel war ſeit einigen Tagen ein mächtiger Geſteinsblock zwecks Spren⸗ gung unterminiert worden. Mittlerweile traten jedoch erhebliche Regenfälle und in den letzten Nächten auch Fröſte ein, wodurch in dem an zahlreichen Stellen angebohrten Geſtein im⸗ mer größere Riſſe entſtanden und die Stein⸗ und Erdmaſſen von Tag zu Tag ſtärker zu arbei⸗ ten begannen. Plötzlich ſetzte ſich während der Arbeitszeit der 50 Meter hohe Geſteinsblock in einer Breite von etwa 12 Metern und einer Tiefe von neun Metern ohne Sprengung mit gewaltigem Krachen rutſchend und ſtürzend in ewegung und kippte nach vorn hinunter, wäh⸗ rend die an der Oberfläche ſtehenden Bäume und Sträucher einfach weggeſchleudert wurden. Bei dem Felsſturz ſauſten etwa 4000 Kubikmeter Geſteinsmaſſen abwärts. Während glücklicher⸗ weiſe von den Arbeitern niemand zu Schaden kam, geriet eine Frau, die Eſſen bringen wollte, in den Bereich eines Teils der ſtürzenden Steinmaſſen und erlitt einige Schulterver⸗ letzungen. Römiſcher Steinſarg gefunden Bad Kreuznach. Am Stadtrand in der Nähe der Boſenheimerſtraße wurde beim Ausſchach⸗ ten in 75 Zentimeter Tiefe im Boden ein Steinſarg gefunden. Der Leiter des Heimat⸗ muſeums, Geib, ſtellte feſt, daß es ſich um einen Sarg aus ſpätrömiſcher Zeit handelt. Der Sarg beſteht aus einem 1.73 Meter langen und 42 Zentimeter breiten. innen ungefähr gleich hohen Trog, der aus einem einzigen Sandſteinblock des Alſens- oder Glan⸗Tals her⸗ ausgehauen iſt, und einem dachförmigen Deckel. Der Steinſarg enthielt ein Männerſtelett. Die Grabſtätte liegt am Rande eines großen römiſch⸗fränkiſchen Gräberfeldes und gehört zu dem alten Kreuznach jener Zeit, das dort lag. wo ſich heute der induſtrielle Teil der Stadt ausbreitet. Aus dem reichen Gräberfeld konn⸗ ten bereits zahlreiche wertvolle Funde dem Hei⸗ matmuſeum zugeführt werden. Schiffsunfall auf dem Vodenſee Friedrichshafen, 14. Februar. Auf ſeiner täglichen Dienſtfahrt lief das Boot„Gna“ des Aereologiſchen Obſervato— riums vor dem Schweizer Ufer bei Keswil auf Grund. Das im Romanshorner Hafen liegende Motorſchiff„Thurgau“ lief ſofort zur Hilfe⸗ leiſtung aus, konnte aber des niedrigen Waſ— ſerſtandes wegen nicht an die„Gna“ heranfah⸗ ren. In den Mittagsſtunden gelang es dem von Friedrichshafen zur Bergung auslaufenden Trajektmotorkahn und dem Polizeiboot die „Gna“ freizubekommen. Wegen Beſchädigung mußte ſie in Schlepp genommen wer⸗ den. Ob der zur Zeit auf dem See tobende Sturm das Boot abgetrieben har oder ob die Steuerung nicht in Ordnung war, iſt zur Stunde noch nicht geklärt. Unglücklicher Schütze Klingenberg a. M. Beim Spatzenſchießen ver⸗ fehlte der Sohn des Landwirts Franz Wolf⸗ ſtetter in Leckmauern das Ziel un ſchoß, nach⸗ dem er wieder angelegt hatte, verſehentlich dem in die Schußbahn geratenen Otto Horn in den Kopf. Obwohl der Verunglückte ſofort ins Klingenberger Krankenhaus eingeliefert wurde, war keine Rettung mehr möglich. Kleine Wunden beachten Aſchaffenburg. Der 19 Jahre alte Schneider Karl Schmitt von Schmachtenberg(Speſſart), der an kleinen Geſchwüren im Geſicht litt, ſchenkte dieſen keine Beachtung Es trat Blut⸗ vergiftung ein, der der junge Mann im Aſchaf⸗ jenburger Krankenhaus erlag. Das Klima wird unterſucht Laubach(Oberh.). Die erſte Beobach⸗ tungsſtation für die kurortklimatologiſche Unterſuchung des Vogelsberges wurde im Hofe der Laubacher Realſchule durch Profeſſor Dr. Leiter der Kurortklimakreisſtelle in Frankfurt, eingerichtet. Weitere Beobach⸗ 22—— tungsſtellen ſind in Gedern und Hochwaldbau⸗ ſen—Ilbeshauſen vorgeſehen. Vier Familienfeſte auf einen Tag Offenburg. In Biberach kann am 14. Februar die Familie Joſef Gißler, Oberweichenwär⸗ ter a. D. ein ſeltenes Familienfeſt feiern. Die Eheleute Gißler feiern die goldene Hoch⸗ zeit, ein Sohn und eine Tochter können die 25jährige Wiederkehr ihres Hochzeitstages begehen, während der jüngſte Sohn am Jubel⸗ E Eltern in den Stand der Ehe ritt. Schwerer Betriebsunfall Hoecherberg. In der Maſchinenhalle der Schlachtanlage 1 des hieſigen Steinkohlenberg⸗ werkes ereignete ſich ein bedauerlicher Un⸗ glücksfall. Der 95 Jahre alte Schloſſer Joſef Enſer aus Oberberbach war mit einer Reparatur an dem Kompreſſor beſchäftigt, als die Maſchine von ſelbſt plötzlich eine kleine Drehung machte, wobei der Kolben Enſer er⸗ faßte. Enſer erlitt einen Schädelbaſisbruch und ſtarke Bruſtquetſchungen. Im Krankenhaus iſt er ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Der Verunglückte hinterläßt Frau und Kinder, Imnibus fährt in Straßengraben Ein Schwerverletzter Altenkirchen. Auf der Reichsſtraße Wiſſen— Betzdorf geriet ein mit Arbeitern beſetzter Omnibus beim Ausweichen vor einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Laſt⸗ wagen von der Fahrbahn und fuhr in den Straßengraben. Der aufgeweichte Boden gab nach, wodurch der ſchwere Wagen gegen eine Felswand gedrückt wurde. Dabei ging eine Anzahl Fenſterſcheiben in Trümmer. Durch die Glasſplitter wurde ein Inſaſſe ſchwer ver⸗ 1 Lausbuben alarmierten Feuerwehr Baumholder. In der Hochwaldſtadt Baum⸗ holder wurde die Bevölkerung plötzlich in Auf⸗ regung verſetzt. Die Sirene am Stadthaus er⸗ klang und meldete Großalarm. Alles glaubte an Großfeuer. Die Wehrmänner eilten zum Feuerwehrhaus und machten alles zur Abfahrt fertig. Inzwiſchen waren jedoch alle Nachfor⸗ ſchungen nach der Brandſtätte vergeblich, bis ſich dann ſchließlich herausſtellte, daß zwei elf⸗ 977115 Buben die Sirene in Tätigkeit geſetzt atten. Gaserploſion in Danzig-Oliva Eine Tote, ein Schwerverletzter §§õ Danzig, 14. Februar. Heute früh ereignete ſich im Vorort Oliva in einer leerſtehenden Wohnung, die erſt in den nächſten Tagen bezogen werden ſollte, eine Gasexploſion. Die Wohnungsinhaberin hatte mit dem Einräumen von Möbeln begonnen und anſcheinend den Gashahn offen gelaſſen. Der Hausmeiſter bemerkte nun heute früh bei ſei⸗ nem Kontrollgang Gasgeruch und zündete ver⸗ mutlich ein Feuerzeug an, um nach der Urſache zu forſchen, wobei die Exploſion erfolgte. Er wurde gegen eine Tür geſchleudert und ſchwer verletzt. Die Fenſter wurden mit den. Rahmen herausgeriſſen. Eine Wand, die einſtürzte, fiel über einer in der Nebenwohnung ſchlafenden Frau zuſammen, ſodaß ſie von den herabfallen⸗ den Steinen getötet wurde. Der ſchwer⸗ verletzte Hausmeiſter wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Raubüberfall in Sprendlingen Eine Geſchäftsfrau nachts überfallen und Offenbach a. M., 14. Februar In der Nacht zum Montag— etwa um 1 Uhr— wurde in einer Bäckerei in Sprendlin⸗ gen ein Raubüberfall verübt. Die Frau des Bäckermeiſters, die ſich allein in der Wohnung befand, wurde durch den bis jetzt noch un⸗ bekannten Täter niedergeſchlagen und ſchwer verletzt. Der Täter iſt unter Mit⸗ nahme eines größeren Geldbetrages und eines im Hofe ſtehenden Fahrrades geflüchtet. Zu dem Raubüberfall erfahren wir noch fol⸗ gende Einzelheiten: In der Sonntagnacht wurde die Frau eines Bäckermeiſters das Opfer eines mit ungewöhn⸗ licher Roheit durchgeführten Raubüberfalls. In Abweſenheit des Bäckers und ſeines Sohnes drang in der Zeit zwiſchen 12 und 1 Uhr ein Unbekannter durch ein Fenſter in die Backſtube und von dort in das angrenzende Zimmer ein, nachdem er vorher alle Lampen, auch auf dem Mehlboden, ausgedreht und die Telephon⸗ und Klingelleitungen durchgeſchnit⸗ ten hatte. Er brach zunächſt die Tür zum Laden auf und begab ſich, als et dort die geſuchte Beute nicht fand, zurück über den Flur ins Wohnzimmer. Dort hörte ihn vonschlafzim⸗ mer aus die Frau des Bäckermeiſters, die die Rückkehr ihres Mannes erwartete und Licht machte. Der Einbrecher ſtürzte ſich mit dem Ruf„Licht aus!“ auf die Frau und ſchlug mit einem harten Gegenſtand auf ſie ein. Etwa eine Stunde ſpäter wurde die Frau von den heim⸗ Blick in den Im Amt ſtraffällig geworden Wiesbaden. Das Landgericht Wiesbaden er— kannte am 27. Auguſt v. J. gegen den Ange⸗ klagten Adam Reiber wegen Betrugs auf ſechs Monate Gefängnis. Er war im Beirat einer Beamtenverſicherung, der zahlreiche Beamte der Wiesbadener Stadtverwaltung angehörten. Auf ſeinen Vorſchlag wurden die Beiträge im Ab— zugsverfahren vom Gehalt der Mitglieder ein⸗ behalten Dabei leitete Reiber, der Perſonal⸗ direktor bei der Stadtverwaltung war, 2 Proz. der Beiträge auf ein von ihm errichtetes Son⸗ derkonto Bis Ende 1936 hatte er auf dieſe Weiſe 2714 Mk. für ſich abgezweigt. Das Ge⸗ richt hielt den Angeklagten des Betrugs zum Nachteil der Stadtverwaltung für überführt, da er auf dieſe Beträge keinen Rechtsanſpruch hatte. Gegen dieſes Urteil wandte ſich der An⸗ geklagte beſchwerdeführend an das Reichsge⸗ richt und beſtritt, daß der Tatbeſtand des Be⸗ truges erfüllt ſei. Die Mehrarbeit habe ihn zu dem Abzug berechtigt. Dieſe Rügen ſah der Reichsanwalt jedoch nicht als ſtichhaltig an, der Beſchwerdeführer habe das Abzugsverfah⸗ ren vielmehr koſtenlos durchführen müſſen. Die Ueberprüfung des Urteils ließ keinen Rechtsfehler erkennbar werden. Das Reichsge⸗ richt verwarf daher die Reviſion als unbegrün— det, womit das angefochtene Urteil rechtskräf⸗ tig geworden iſt. Ein Lehrling ſpielt Bankier Trier. Faſt unglaubliche Machenſchaften hat ſich ein Lehrling in Trier geleiſtet. Der Lehr⸗ ling iſt allerdings ſchon 24 Jahre alt und hat eine Braut bezw. hatte ſie Er ſtammt aus einer achtbaren Familie und damit etwas Rech⸗ tes aus ihm werde und er eine Familie er⸗ nähren kann, kam er bei einem Trierer Bäcker⸗ meiſter in die Lehre. Schon bald fehlten in der Kaſſe der Bäckerei große Beträge. Als der Meiſter in Geldſchwierigkeiten geriet und ſei⸗ nem Lehrling davon erzählte, war dieſer groß— zügig. Er pumpte ſich, ſo ſagte er dem Meiſter, bei ſeiner Braut 2000 RM. und lieh dieſe dem Meiſter gegen 5 Prozent Zinſen. Später gab es nochmals ein ſolches Leihgeſchäft von 500 RM. Schließlich wurde dem Meiſter die Sache doch zu bunt, denn immer größer wurden die Geldverluſte in der Kaſſe. Er wandte ſich an die Polizei und dieſe entdeckte, daß der Lehr⸗ ling der Dieb iſt, der in einigen Monaten 5——ͤ—ͤ— ſchwer verletzt. Der Täter noch nicht ermittelt. kehrenden Männern mit ſchweren Ver⸗ letzungen in ihrem Blute liegend aufgefun⸗ den. Sie hat u. a. einen Schädelbruch und eine Gehirnerſchütterung und wurde dem Kreiskrankenhaus zugeführt. Nach der Tat hat der Verbrecher die auf dem Tiſch des Wohnzimmers liegende Tageskaſſe an ſich ge⸗ nommen, während ihm zu einer gründlicheren Durchſuchung offenbar die Zeit fehlte. denn er hat einen größeren, im Zimmer aufbewahrten Geldbetrag überſehen. Mit einem auf dem Hof vorgefundenen neuen Fahrrad hat der bis jetzt unbekannte Täter die Flucht ergriffen. . Kurze Zeit zuvor haben ſich zwei ähnliche Fälle in Sprendlingen ereignet. An einem der letzten Abende wartete in einer Wirtſchaft ein im Gaſtzimmer ſitzender Fremder den Augen— blick ab, als die Wirtsleute mit der Bedienung der Gäſte in Anſpruch, genommmen waren. Er ſchlich ſich in die oberen Räu'me. öffnete die Türen verſchiedener Zimmer und wurde ſchließ— lich von dem Kind der Wirtsleute entdeckt, das durch das Fenſter die Nachbarsleute alarmierte. Währendeſſen konnte ſich der Spitzbube unbe⸗ merkt entfernen.— Als am Samstagabend die Bewohner eines Hauſes in der Rathausſtraße im Wohnzimmer ſaßen, verſchaffte ſich ein Dieb unbemerkt Zugang zur Küche und ſtahl einen Geldbetrag.— Ob zzwiſchen all dieſen Fällen ein Zuſammenhang beſteht, muß die Anter⸗ ſuchung ergeben. Gerichlsſaal 3600 RM. ſeinem Meiſter geſtohlen und von dieſem geſtohtenen Geld auch wieder 2500 RM. ſeinem Meiſter geliehen hat, Das Gericht ver⸗ urteilte den ſeltſamen Bankier jetzt zu 6 Mo⸗ naten Gefängnis. Er hatte einen anderen Lehrling der Tat beſchuldigt. Ein feiner„Reviſor“ Kaſſel. Einen tollen Streich verübte der 23⸗ jährige Chriſtian Marſtaller aus Mainz. Er war, da er heiraten wollte, nach Eſchenſtruth gefahren, um die nötigen Urkunden zu holen. Da er im Elternhauſe die erhofften Geldmittel nicht fand, ſuchte er ſich auf beſondere Art die nötigen Moneten zu verſchaffen. Er fertigte ſich ſelber einen Ausweis auf einen anderen Namen an, bezeichnete ſich auf dieſem als De⸗ viſen⸗ und Lithographie, Detektiv“ der„Kripo⸗ ſtelle“ in Berlin, bevollmächtigte ſich„auf An⸗ ordnung des Reichsfinanzminiſters“ zur Revi⸗ ſion aller öffentlichen Kaſſen und Sparkaſſen, um nach„Falſchgeld“ zu ſuchen und malte mit Tinte einen runden„Stempel“ darauf So aus⸗ gerüſtet, beſuchte er die Spar⸗ und Darlehns⸗ kaſſe in Retterode. Aber der dortige Beamte roch ſofort Lunte, benachrichtigte den Vorſteher der Kaſſe ſowie den Bürgermeiſter, die den „Herrn Revifor“ von einem Gendarm feſt⸗ nehmen ließen. Wegen Urkundenfälſchung in Tateinheit mit Amtsaumaßung wurde der Schwindler vom ee zu 10 Monaten Gefängnis ver— urteilt. f Gefängnis für anonyme Briefſchreiberin Braubach. Seit Jahren wurden in Braubach an alle möglichen Perſonen anonyme Briefe gemeinſten Inhalts geſchrie⸗ ben, ebenſo auch anonyme Anzeigen an Behör⸗ den gerichtet, die frei erfunden waren. In der Hauptſache richteten ſich die Schreiben gegen angeſehene Mitbürger, denen geradezu Unge⸗ heuerliches zur Laſt gelegt wurde. Jetzt ſtand der anonyme Schreiber in der Perſon der 50 jährigen D. Deußner aus Braubach vor den Schranken des Gerichts. Trotz des belaſtenden Materials leugnete die Angeklagte hart⸗ näckig. Das Gericht gelangte jedoch nach dem Sachverſtändigengutachten zur Ueberzeugung. daß die Angeklagte die Schreiberin aller dieſer Briefe geweſen iſt, verurteilte ſie zu einem Jahr Gefängnis und erließ ſofort Haft⸗ befehl, 8 in Rechnung geſtellt werden. gie hören im Rundfunk. Mittwoch, den 16. Februar Deutſchlandſender 6.00, Glockenſpiel. Morgenruf, Wetter. 6.30: Kon⸗ zert. 7.00. Nachr. 9.40: Kleine Turnſtunde. 10.00: Mozarts Reiſe nach Prag. 10.30: Fröhl Kindergar⸗ ten. 11.15: Dt. Seewetterbericht. 11.30: Dreißig bunte Minuten. Anſchl.: Wetter. 12.00: Konzert, 13.45: Nachr. 14,00: Allerlei— von Zwei bis Dreil 15.00: Wetter. Börſe, Marktberichte. 15.15: Meiſter des Bel⸗ canto. 15.40: Zeitſchriften der Frau. 16.00: Muſik am Nachmittag, 18.00: Alma Moodie ſpielt. 18.30: Klei⸗ nes Unterhaltungskonzert. 18.40: Wegbereiter des Sports. 19.00: Kernſpruch, Wetter, Kurznachr. 19.10: „% Fund jetzt iſt Feierabend! 20.00: Großes Konzert. 21.00: Mädchen im Vorzimmer. 22.00: Wetter, Nachr., Sport. Anſchl: Deutſchlandecho. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 22.45: Dt. Seewetterbericht. Reichsſender Frankfurt 6.00: Morgenlied, Mor enſpruch, Gymnaſtik. Konzert. 7.00: Nachr 80 i Froher Klang zur Werkpauſe! ſage, Wirtſchaftsmeldg., Wetter, Straßenwetterdienſt. 11.40: Deutſche Scholle. 12.00: Werkskonzert 13.00: Zeit, Nachr., Schneeberichte, Straßenwetterdienſt, Wet⸗ ter. 13.15: Konzert. 14.00: Zeit, Nachr. 14.10: Muſik nach Tiſch. 15.00: Volk und Wiriſchaft. 15.15: Schreib⸗ ſpiele brauchen nicht langweilig zu ſein. 15.45: Aus Kunſt und Kultur. 16.00: Alte Faſtnachtslieder und Tänze. 16.30: Konzert, 18.00: Zeitgeſchehen. 18.30: Der fröhliche Lautſprecher. 18.45: Fliegendes Deutſch⸗ land. 19.00: Zeit, Nachr., Wetter. 19.10: Großes Konzert. 21.90: Klaviermuſik von Chopin. 21.45: Plaudereien von Anton Schnack. 22.00: Zeit, Nachr. 22.10: Wetter. Schneeber., Nachr. aus d Sendebezirk, Sport. 22.20: Gaſtſpiel der berühmten Tänzerin Ma⸗ nuela del Rio. 22.50: Tanzmuſik. 24.00—02.00: Nacht⸗ muſik. Reichsſender Stuttgart 6.00: Morgenlied, Zeit, Wett., landw. Nachr. Gym⸗ naſtik. 6.30: Konzert. 7.00: Nachr. 8.00: Waſſerſtand, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik. 8.30: Konzert. 10.00: Friſch auf, Schwager Poſtillon! 11.30: Volks⸗ muſik mit Bauernkaler u. Wetter. 12.00: Konzert. 18.00: Zeit, Nachr., Wetter. 14.00: Muſikal. Allerlei. 16.00: Am Mittwochnachmittag zur Kaffeeſtund' kommt Stuttgart euch fidel u. bunt. 18.00: Es geht ein Lied⸗ lein im Volke. 18.30: Griff ins Heute, 19.00: Nachr. 19.15: Bremsklötze weg! 19.45:„18 19 0“ Wunſch⸗ konzert. 21.15: Aus dem Kurioſitätenkabineet der Kla⸗ viermuſik 22.00: Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22.30: muff ne des Wunſchkonzerts. 24.00—02.00: Nacht⸗ muſik. 6.30: 0: Zeit, Waſſerſtand. 11.00: 11.30: Programman⸗ Marktberichle Mannheimer Getreidegroßmarkt. dub. Weizen: 75/77 kg, Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgebiet W 14, per 1. Jan. bis 31. März 1938 RM. 20.80, W 15 20.90, W 16 21.00, W 17 21.10, Wü 19 21.40, W 20 21.60; Ausgleich pl. 40 Pfg.; Qualitätszuſchläge für 1 kg über Durchſchnitt 0.15 p. 100 kg, für 2 kg 0.30, für 3 kg 0.40 RM Abſchläge je Kilo 20 Pfg. Roggen: 69/71 kg, Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. R 14, per 1. Dez. 37 bis 31. März 1938 RM. 19.10, R 15 19.20, R 18 19.60, R 19 19,80, Ausgl. pl. 40 Pfg.; Qualitätszu⸗ ſchläge: für 1 kg über Durchſchn. 0.07¼ RM. per 100 kg, für 2 kg 0.15, für 3 kg 0.22 ¼. Futter⸗ Gerſte: 59/60 kg, Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Be⸗ ſchaffenbeit exkl. Sack, Preisgebiet G 7, per 1. Febr. bis 30. April 1938 RM. 17.10, G 8 17.40, G 9 17.60, G 11 17.90. Ausgl. pl. 40 Pfg. Induſtrie⸗ gerſte: Zuläſſiger Preisaufſchlag bis zu RM. 2.00 p. 100 kg ab Erzeugerſtation. Braugerſte: Frei Erzeugerſtation je nach Preisgebiet RM. 20/22 die 100 ka. Raps, inl. ab Station 32.00, Mais mit Sack —. Futter ⸗ Hafer: 46/9 kg, Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgebiet H 11, per Febr. 1938 R. 16.70. H 14 17.20,§ 17 17.50, Ausgl. pl. 40 Pfg. Induſtriehafer: Zuläſſiger„ bis zu RM. 2.00 p. 100 kg Mühlen nachprodukte: Weizenkleie, ab 15. 9. 1936. Preisgeb. W 14, RM. 10.60, W 15 10.65. Wö 16 10.70, W 17 10.75, W 19 10.90, W 20 11.00, Weizenvollkleie plus RM. 0.50, Roggenkleie, ab 15. 8. 1936, Preisgebiet R 14 10.10, R 15 10.15, R. 18 10.45, R 19 10.50, Ausgl. pl. 30 Pfg., dazu 5 Pfg Vermittlergebühr. Roggenvollkleie plus RM. 1.00. Gerſtenfuttermehl: Preisgebiet G 7, per Fehr. 1938, RM. 18.80, G 8 19.10, G 9 19.90, G 11 19.60, Weizenfuttermehl 13.50, Biertreber, ab Fabrik, Höchſtpreis 14.00, Malzkeime 13.40, Ausgl. pl. 30 Pfg. Zu- und Abſchläge auf Grund der reichsgeſetzl. Regelung. Feine⸗ und Ausſtichware RM. 0.70 bis 1.50 per 100 kg höher. Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen, prompt, Feſt⸗ preis ab Fabrik, Febr. RM 15.80, Soyaſchrot, prompt, 15.50, Rapskuchen, inl. 13.70, dio. ausl. 14.20, Rapskuchenſchrot 13.70, Palmkuchen 13.90, Kokoskuchen 14.70, Seſamkuchen 15.00, Leinkuchen 16.30: Trockenſchnitzel, Fabrikpreis, loſe, Februar 1938 8.48, Rohmelaſſe, 6.12, Steffenſchnitzel 10.68, Zuckerſchnitzel vollw. 11.68; ab Trockenſchnitzel Ausgl. pl. 35 Pfg. Raubfutter: Heu: Wieſenheu, loſes, gut, geſund, trocken RM 5.50—6.40. Luzerne⸗ kleeheu loſes, gut, geſund, trocken 7.00—7 40. Dieſe Preiſe verſtehen ſich frei verladen Vollbahnſtation. Für Preſſung von Heu darf ein Zuſchlag von 40 Pfg. für je 100 kg erhoben werden In den ge⸗ nannten Höchſtpreiſen ſind die Gewinnſpanne und alle Speſen des Handels enthalten Die Koſten für Fracht ab Verladeſtation und für Deckenmiete dür⸗ fen nux in Höhe der tatſächlich entſtandenen Koſten Für Stadtanlieferung durch den Empfangsverteiler darf ein Zuſchlag von höchſtens 50 Pfg. für je 100 kg erhoben werden. Stroh: Großhandelspreiſe ab Ver⸗ ladeſtation: Roggen und Weizenſtroh, loſe oder bindfadengepreßt RM. 3.20—3 60, Roggen⸗ und Weizenſtrob drahtgepreßt RM. 3.60—4.00, Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, bindfadengepreßt 3.00—3.40, Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, drahtgepreßt 3.40—.80, Futter⸗ ſtroh,(Hafer und Gerſtenſtroh, gebunden) 3.50 bis 3.90. Dieſe Preiſe verſtehen ſich fref verladen Voll⸗ bahnſtation. Für Stadtanlieferung durch den Emp⸗ fangsverteiler darf ein Zuſchlag von böchſtens 50 Pfg. für je 100 kg erhoben werden. Spelzſpreu, ad Station des Erzeugers oder ab Gerbmüble RM. 2.70 bis 3.00. Mehlnotierungenz Weizen⸗ mehl: Preisgebiet Baden 14, Type 812 aus Inl.⸗ Wz. Februar RM. 29 50, do 15 29.50, do 16 29.50, do 17 29.50, do 19 29.85, do 20 29.85, Pfalz⸗Saar 10 29.85, do 20 29.88. Roggen mebl un d Maismebl ab Mühle: ab 15 März 1937: Preisgeb. Baden 14 22 70, do. 15 22 80, do. ig 23.35, do. 19 23.60, Pfalz⸗Saar 18 23.30, do. 19 23 50 RWe. Maismehl nach Bedingungen der Rfc. Weizenmehl mit einer Beimiſchung v. 10 Prozent Ausl⸗Wz. Aufſchl. RM. 1.50 p 100 kg: bei 20 Prozent Bei⸗ miſchung von deutſchem anerkannten Kleberweizen Aufſchlag RM 1.25 je 100 kg. Zuzüglich RM. 0.50 Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordn. d. Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der WB. der Roggen⸗ und Weizenmühlen bezw. der neue Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend. lf webe dt! als rich. dub 15 mußt be: Ubel bund e. tt. U, 2 15 1 n 40, Y 20 Iſchläge für t 7 Bekanntmachungen Orisgruppe Dienſtſtunden der P Aeichsluftſchutzbun) Gemeindegruppe Viernheim Dienstag, 15. Februar 1938, abends 8 Uhr, findet in der Luftſchutzſchule(Hügel⸗ ſtraße) ein wichtiger Appell ſämtlicher Amtsträger und Amtsträgerinnen ſtatt. Es müſſen alle erſcheinen. Nur Schichtarbeit und Krankheit können entſchuldigen. Wer unent⸗ ſchuldigt fehlt, wird der Orts(Kreis)⸗Gruppe wegen Vernachläſſigung des Dienſtes gemeldet. Der Gemeindegruppenführer: Lammer, LS⸗Führer. 8 8 5 9 5 8 E tler Jugend 5 HJund Jungvolk Achtung! Alle Sportgeräte der Hitlerjugend und des Deutſchen Jungvolks ſind bis Donnerstag, 17. Februar, Schillerſtraße 12 abzuliefern. * Dienſtplan für die Woche v. 14.— 20. Febr.: Dienstagabend 8 Uhr, tritt Schar 1 eben⸗ falls mit Heft und Bleiſtift in der Schiller⸗ ſchule an. 7 Freitagabend, 8 Uhr, tritt die Motorſchar an der„Vorſtadt“ an. N Der Spielmannszug tritt ebenfalls Freitag 8 Uhr, an der Schillerſchule an. *. Sport in den Scharen u. Sportdienſtgruppen: Sportdienſtgruppe 1(Schar 1 und 2) Antre⸗ ten Freitagabend 8 Uhr Sporthalle. der A. S. D. A. P. Viernheim Nceeratungsftunde leden Montagabend von 20—21 Uhr. ol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Sportdienſtgruppe 2(Schar 3 und 4): An⸗ treten Mittwoch, 8 Uhr, Ratskellerſaal „Diejenigen Ig., die zum Geräteturnen be⸗ ſtimmt ſind, treten Donnerstags, 8 Uhr, in der Sporthalle an. Antreten der Leichtathleten Freitagabend, 8 Uhr, Sporthalle. Der Gefolgſchaftsführer. Jung mädelgruppe Am Mittwoch, 16. Februar, abends 7.30 Uhr, treten alle IM-⸗Führerinnen im Heim an. Schreibzeug nicht vergeſſen. Denkt an die „Deutſch⸗Mädel“⸗Werbung und an die Per⸗ ſonalien der Schaftsführerinnen. Die Führerin. N N Due deutſclie Arbeitsfront Betr.: Auszahlung von Krankengeld und Ew.⸗Unterſtützung. Die Annahme von Unterſtützungsanträgen ſowie die Auszahlung findet nicht mehr wie ſeither Dienstags, ſondern Donnerstags ſtatt und zwar alle 14 Tage. Der erſte Aus⸗ zahlungstag iſt am 22. Februar 1938, von 12—12.30 Uhr. Der Ortsobmann: gez.: Mögelin. AW WINTERHTULFYWERK DEs Für den Vertrieb der WHW⸗Losbriefe ſind für Viernheim nur die Lampertheimer Glücks⸗ männer zuſtändig. Sie tragen die Erkennungs⸗ nummern 487 und 488 an der Mütze. Der Ortsbeauftragte. Lokale Nachrichten Viernheim, den 15. Februar 1938 Anſer Tagesſpruch Ich laſſe von der Hoffnung nicht ab, ſie iſt nun einmal meine Göttin. Coſima Wagner. 0 Manum walnst du, 8 U Manxlecllen? Haſt du Liebeskummer? Oder iſt dir jemand auf dein kleines Füßchen getreten? Nein, ich reibe Meerrettich. Du reibſt Meerrettich? Da tuſt du recht daran! Meerrettich iſt ein über⸗ aus geſundes und wohlſchmeckendes Gemüſe. Rindfleiſch mit Meerrettich iſt ein gutes Ge⸗ richt. Im Vertrauen geſagt, Mariechen, wenn du den Meerrettich an der kalten Luft reibſt, etwa vor dem offenen Küchenfenſter, dann mußt du nicht ſo arg weinen, es wäre wirk⸗ lich ſchad um deine ſchönen Augen. Weil wir aber doch ſchon beim Meerrettich ſind, wirſt du deinem Onkel wohl geſtatten, daß er dir einen kleinen Vortrag über den Meerrettich hält? Nein? Nicht? Du magſt Vorträge nicht? Alſo dann nicht. Aber das eine mußt du doch noch zu wiſen kriegen: Es gibt Gegenden, da wird der Meerrettich in Mengen angebaut. Die Bauern dort ſind auf den Verkauf von Meerrettich angewieſen und deshalb ſollte die deutſche Hausfrau noch mehr als bisher Meer⸗ rettich kaufen und verbrauchen. Denk dir, etwa noch 1500 Zentner von dem guten Meer⸗ rettich lagern noch bei den Bauern und die wollen gekauft ſein! Du freilich, biſt eine rich⸗ tige Hausfrau, da ich dich gerade beim Meer⸗ rettichreiben antreffe. Uebrigens, du brauchſt nicht nur immer einen oder zwei Wurzeln zu kaufen. Meerrettich kann man einlegen; er wird im Keller mit feuchtem Sand bedeckt. Man kann ihn auch gerieben, mit Salz ver⸗ miſcht, in einer gut verſchließbaren Büchſe lange Zeit friſch halten. Dann haſt du ihn immer zur Hand, wenn es mal keinen zu kaufen gibt. Die kluge Hausfrau baut vor! Jetzt aber Schluß mit dem Meerrettich. Guten Appetit, Mariechen, und— weine nicht! * geßen⸗Najjau⸗Fahri? Ja, aber das Geld? Eine Fahrt koſtet doch Geld. Stimmt! Unſere diesjährige„Heſſen⸗ Naſſau⸗Fahrt“ koſtet ſieben Mark und die „Nordmarkfahrt 1938“ fünfzehn Mark. Das iſt gewiß billiger als man überhaupt verlan⸗ gen kann. Aber welche Eltern können ohne weiteres ſieben oder fünfzehn Mark auf den Tiſch legen? Die wenigſten. Alſo heißt es ſparen. Und wie wird geſpart? Der Ig. geht im Dienſt zu ſeinem Kameradſchafts⸗ oder Scharführer und zahlt ihm ſoviel Geld ein, als er ſparen will. Dafür erhält er Spar⸗ marken, die er in ſeine Sparkarte klebt. Es gibt Sparmarken im Wert von 10 und 50 Pfg. Er braucht dann am Anfang der Fahrt nur ſeine volle Sparkarte abzugeben und hat ſeinen Fahrtbetrag bezahlt. Was wird dadurch erreicht? Erſtens: Die Finanzierung der gan⸗ zen Fahrt iſt ſichergeſtellt. Zweitens: Durch die Verzinſung des eingeſparten Geldes wer- den Mittel frei, die es uns ermöglichen, min⸗ derbemittelte Kameraden koſtenlos auf die Fahrt mitzunehmen. Da außerdem der Fahrt⸗ betrag ſchon bis zum 1. Mai geſpart ſein muß, kann es nur heißen: Jetzt ſchon ſparen! Alſo jeder Ig. bringt ſchon dieſe Woche einen Sparbetrag mit in den Dienſt, und dafür erhält er von ſeinem Kameradſchafts⸗ bzw. Scharführer die Spar⸗ marken ausgehändigt. Im Sommer 1938 muß es heißen: Kein Viernheimer Hitlerjunge fehlt auf Fahrt! Die ſtarken Schneefälle wie ſie zwei Tage und Nächte ununterbrochen niedergingen, überzogen alles mit einer dicken Schneedecke. Naß und ſchwer, wie der Schnee war, mußte er ſich auch für den Ver⸗ kehr ſehr ſtörend auswirken. Der Bahnſchlitten wurde eingeſetzt Da auf den Verkehrsſtraßen die Autos im Schnee ſtecken blieben, war es notwendig, den Bahnſchlitten einzuſetzen. Mehr als 30 Jahre ſchon ruhte der Bahnſchlitten— ein ſpitz⸗ winklicher und hinten breit auslaufender eiſerner Schlitten— in beſchaulicher Ruhe auf ſeinem Aufbewahrungsort, um nun wieder in Tätigkeit zu treten. In den 90er Jahren, ſo erzählen die Aelteren, ſoll dieſer Schlitten all— jährlich eingeſetzt worden ſein, was ja heute, infolge des regeren Verkehrs, wodurch der Schnee ſchneller zuſammengefahren wird, nicht mehr in dem Maß erforderlich iſt. Doch am Montag war das Einſetzen des Bahnſchlittens wieder notwendig geweſen, ſodaß dieſes ſelten geſehene Schauſpiel bewundert werden konnte. Von 6 kräftigen Pferden gezogen und von zahlreichen Schulbuben beſetzt, für welche dies eine beſondere Freude war, ſäuberte der Schlitten die Straßen gegen Weinheim, Groß⸗ ſachſen, Heddesheim, Mannheim, Straßen- heim und Lorſch, indem der Schnee links und rechts gegen den Straßenrand gedrückt wurde und die Straßen hierdurch für den Verkehr guk befahrbar wurden. Auch einige Haupl⸗ verkehrsſtraßen innerhalb des Ortes wurden infolge Durchfahren des Schlittens ſchön be⸗ fahrbar gemacht. Die Fernſprechleitung nach Hüttenfeld geſtört Die Fernſprechleitung nach Hüttenfeld wurde durch das Schneetreiben ebenfalls ge⸗ ſtört. Telegrafenpfoſten waren umgefallen und die Leitung zerriſſen. Die Ausbeſſerungsar⸗ beiten wurden am Montag durch das Tele- grafenbauamt vorgenommen. Schwere Schäden im Wald In unſerem ſchönen Wald hat der Schnee ſehr ſchwer gewütet. Der naſſe Schnee lagerte ſo ſchwer auf den 25—30 jährigen Kiefern, daß z. T. ganze Schläge(Dickungen, Stan⸗ genhölzer) umgedrückt wurden. Im Hochwald brachen unter der ſchweren Laſt viele Aeſte herunter, ja ganze Kronen ſind abgebrochen. Es ſind alſo durch den Schnee bedeutende Waldverwüſtungen entſtanden. Die Holzhauer haben mit den Aufräumungsarbeiten bereits begonnen und es werden gewiß mehrere 100 Feſtmeter Schneefallholz zuſammen kommen. 8* Der kalte Februar 1929. Während der Winter 1937⸗38 ſich recht launenhaft und im Witterungscharakter ſehr abwechslungs⸗ reich zeigt, war der Winter 1928⸗29 nicht nur in Deutſchland, ſondern in faſt ganz Europa abnorm kalt. Der Februar 1929 war ſeit Be⸗ ginn der meteorologiſchen Beobachtung in Ber⸗ lin(1790) und in Wien(1775) der kälteſte und überall wurden in dieſem Februar die tiefſten abſoluten Temperaturen gemeſſen.— Der kälteſte Tag war in den meiſten Gegen⸗ den des Reiches der 11. Februar, in einigen Regionen der 12. Februar. Das Thermometer war an dieſem Tage auf minus 34, in Schle⸗ ien ſogar auf minus 37,2 Grad geſunken. Die Flußſchiffahrt mußte eingeſtellt werden. In⸗ folge der ſtrengen Kälte kam damals viel Wild und eine große Anzahl von Vögeln um, und an den Obſtkulturen wurde außergewöhn⸗ licher Schaden angerichtet, der noch auf Jahre hinaus zu verſpüren war. Wann iſt ein Auto ſteuerfrei? Es iſt wiederholt vorgekommen, daß Be⸗ ſitzer von ſteuerfreien Kraftwagen in ihr Fahr⸗ zeug Teile von ausgeſchlachteten, ſteuerpflich⸗ tigen Kraftfahrzeugen eungebaut haben. So⸗ weit es ſich bei einem derartigen Austauſch um weſentliche Beſtandteile des Fahrzeuges han- delt, muß für den Wagen nunmehr Steuer bezahlt werden. Sonſt macht ſich der Halter wegen Steuerhinterziehung ſtrafbar. Im Zu- ſammenhang mit dem Auswechſeln von Teilen iſt auch öfter die Motor⸗ oder Fahrgeſtell⸗ Nummer des ſteuerfreien Wagens auf den neuen Teilen eingeſchlagen worden, nachdem die alten Nummern unkenntlich gemacht wor⸗ den waren. Da dieſe Nummern aber Urkun⸗ deneigenſchaft haben, hat eine Veränderung eine Beſtrafung wegen Urkundenfälſchung zur Folge. 360 000 neue Automobile. Der bei⸗ ſpielloſe Aufſtieg der Motoriſierung hat die Leiſtungen unſerer Automobilwerke auf Re⸗ kordhöhe geführt. Das Jahr 1937 hat uns bereits eine Produktion von 360 000 Wagen gebracht. Im Vergleich hierzu waren 1932 nur 50 000 Wagen, alſo nur 14 v. H. der vorjährigen Erzeugung, hergeſtellt worden. Der Aufſtieg der letzten Jahre wird auch noch dadurch beleuchtet, daß vor dem Kriege bereits 20 000 Wagen im Jahr fertiggeſtellt worden waren, daß alſo von 1913 bis 1932 nur eine Steigerung um 150 v. H., von 1932 bis 1937 hingegen eine Steigerung um 620 v. H. ſtatt⸗ gefunden hat. f Flucht aus dem Leben. Am Montag⸗ nachmittag nahm ſich in ſeiner Wohnung, Steinſtraße 30, der 31 Jahre alte Hilfsarbei⸗ ter Joſef Paul Benz durch Erhängen das Leben. Der aus dem Leben Geflohene hin⸗ terläßt Frau und 4 Kinder. Was den Mann zu der Tat bewogen hat, iſt nicht bekannt. Winterbeſpritzung der Obstbäume Wer die Schädlingsbekämpfung bei ſeinen Obſtbäumen zur rechten Zeit mit den richtigen Mitteln durchführt, kann damit rechnen, daß ſein Obſtertrag auch in'ſchlechten Jahren er⸗ heblich über demjenigen liegt, den andere er⸗ hielten, welche nichts unternommen haben. Jetzt iſt es Zeit, an die Winterſpritzung zu denken. Sie hat höchſte Wirkſamkeit kurz vor dem Schwellen der Knoſpen. Dieſe Spritzung wird beim Kernobſt gegen die Eier des Apfel- blattſaugers, der Blattläuſe und der Froſt⸗ ſpanner, außerdem gegen Schild- und Blut⸗ läuſe, Sackmottenraupen, Mooſe und Flech⸗ ten durchgeführt. Beim Steinobſt dient dieſe Winterſpritzung zur Vernichtung der Eier der Blattläuſe, Kirſchblüten und Froſtſpanner, ſowie gegen Schildläuſe, Flechten und Mooſe. Zur Herſtellung der Spritzbrühe wird Obſt⸗ baumkarbolineum oder Baumſpritzmittel oder Schwefelkalkbrühe mit Eiſenvitriol verwendet. Richtlinien jür bie Luftjchutzübung, hier Verdunkelung A) Eingeſchränkte Beleuchtung Die eingeſchränkte Beleuchtung tritt jeweils bei Aufruf des Luftſchutzes in Kraft. Sie wird erreicht, indem die erforderliche Außenbeleuch⸗ tung(Straßenbeleuchtung, Schaufenſter) auf ein Mindeſtmaß beſchränkt wird. Alle Licht⸗ reklamen ſind auszuſchalten. Die In⸗ nenbeleuchtung aller Wohn-, Büro⸗, Induſtrie- und ſonſtigen Gebäude, auch au ihrer Rückſeite, iſt ſo abzublenden, daß kein Licht nach außen dringt. Hierbei iſt be⸗ ondere Sorgfalt auf Abblendung der Dach⸗ fenſter, Abortfenſter uſw. zu legen. Kraftfahr⸗ zeuge haben innerhalb des Ortes mit Stand⸗ licht und Radfahrer mit abgeblendeten Lich⸗ tern zu fahren. B) Verdunkelung Bei Ertönen der Sirene(langanhaltender Ton) tritt die Verdunkelung ein. Sofort ſind alle außerhalb von Gebäuden befindliche Be⸗ leuchtungskörper zu löſchen. Lediglich an den wichtigſten Verkehrs- oder Gefahrenpunkten können nach oben gänzlich, nach den Seiten und unten ſtark abgeſchirmte Richtlampen be⸗ ſtehen bleiben. Alle Läden ſchließen und den Straßenverkehr einſtellen. Kraftfahrzeuge ſind den Vorſchriften entſprechend abzublenden. Radfahrer und Fuhrwerke verfahren in glei⸗ cher Weiſe. Hierbei wird auf das Aufklärungsblatt des Kreisamts Heppenheim verwieſen, das v. J. zur Verteilung kam. EEE TPTPT0T0T0T0TCT0TC—b—b—PT——— Die Konzentration der Spritzbrühe iſt bei Kernobſt— ſoweit es ſich um Obſtbaum⸗ karbolineum oder Baumſpritzmittel handelt— etwas größer als bei Steinobſt. Die Durch⸗ führung der Winterſpritzung iſt ſehr wichtig und ſollte von keinem unterlaſſen werden, der auf einen ordentlichen Obſtertrag Wert legt. Nächtliche Fröſte zun ehmend Heute früh 2,5 Grad Kälte. Entſprechend der ungewöhnlichen Zug⸗ ſtraße des letzten Atlantikwirbels, der über Island, die Nordſee und Deutſchland hinweg zum Mittelmeer zog, hat eine äußerſt weit⸗ gehende Ueberflutung Europas mit arktiſcher Kaltluft ſtattgefunden. Sie hat unter ſtür⸗ miſchen Nord⸗ und Oſtwinden Deutſchland foriſchreitende Abkühlung gebracht, ſodaß am Montagfrüh allgemein leichter Froſt herrſchte. Auch das Mittelmeergebiet iſt bereits von der Kaltluft erfaßt. Der ſich zur Zeit von Eng⸗ land nach Finnland erſtreckende Hochdruck- rücken wird zunächſt ein weiteres Eingreifen der Wirbeltätigkeit verhindern. Dienstag: Wolkig bis aufheiternd, nur vereinzelte Schneefälle, nächtliche Fröſte zu⸗ nehmend, Winde aus Nord bis Oſt. Die Ausſichten für Mittwoch: Voraus⸗ ſichtlich wieder ausgedehntere Schneefälle, kalt. PE NNKTTCTCTTccC „WER TUERS Lorr R“ Noine füsnach'8- Ver ans al- lein Koppen⸗ abend kein Rarrerbal hein närriſcher Aummel überhaupt nichts Jabot- Kragen aus Georgette mit Spitzen und Rosetten garniert. 2 Jabot- Kragen, reich mit Spitzen 75⁵ und Rosetten garniert Fichu- Kragen mit Plisss und 75 Valenciennesspit zen ohne eine An⸗ Jungmädchenkragen, seht reich EE 75 und geschmackvoll zarniert zeige in der Weste aus a mit Valen- 50 „Viernheimer eee Volkszeitung“ Anzeigen bringen ſtohe Deuticles Familien sgabfnaus ob! 5 ö Güte! MANNHEIM 2] ³˙ P 5, 1—4, an den Planken ee ee Anruf 233 54/06 3— 575 * Der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter hat in einem Erlaß weitere Ausführungsbeſtim⸗ mungen zur neuen Reichsmeldeordnung erlaſ⸗ ſen. Durch die Einführung des Reichsarbeits⸗ dienſtes und die Wiederaufrichtung der deut⸗ ſchen Wehrhoheit hat das Meldeweſen als Er⸗ Jaſſungsgrundlage für Arbeitsdienſt und Wehr⸗ pflicht beſondere Bedeutung gewonnen. Auch dient die Auswertung der im Meldewelen ſich wiederſpiegelnden Bevölkerungsbewegung der Reichsſtelle für Raumordnung als Unterlage jür weittragende wirtſchafts⸗ und bevölkerungs⸗ politiſche Ziele. Der Miniſter macht deshalb den Regierungs⸗ präſidenten und den Leitern der Kreispolizei⸗ behörden die ſtändige Ueberwachung der melde⸗ behördlichen Tätigkeit zur beſonderen Pflicht. Er weiſt weiter darauf hin. daß die Volksgenoſ⸗ ſen ihre Meldepflicht umſo gewiſſenhafter er⸗ füllen werden, je mehr ihnen die Meldebehör⸗ den hilfsbereit entgegenkommen. Gerade in der Uebergangszeit erwarte er von den Meldebehör⸗ den ein beſonders hohes Maß von Höflichkert und Hilfsbereitſchaft. Die Durchführung des neuen Melderechls Im Einzelnen wird in dem Erlaß noch feſtge⸗ legt, daß Zelte nicht als Wohnungen anzuſehen ſind. Wohnwagen nur dann. wenn ſie ausſchließ⸗ lich als Erſatz für eine Wohnung und nicht zu⸗ gleich als Fortbewegungsmittel dienen In der dem Hauseigentümer auferlegten Meldepflicht liege zugleich das Recht, die Hausbewohner zur Erfüllung ihrer Meldepflicht anzuhalten. Or⸗ dens⸗ oder Kloſternamen. Künſtler⸗ und auch Schriftſtellernamen können neben dem Fami⸗ liennamen angegeben werden. Die alten Melde⸗ ſcheinvordrucke werden noch ſechs Monate lang entgegengenommen. Von der beſchränkten Mel⸗ depflicht in Wochenendorten ſoll nicht allgemein ſondern nur da Gebrauch gemacht werden, wo kehr zu ſtark iſt, daß von den Meldepflichtigen die gewiſſenhafte Erfüllung der Meldepflicht nicht gefordert werden kann. Das trifft beſon⸗ ders dort zu, wo die vorhandenen Beherber— gungsſtätten an Sonn⸗ und Feiertagen die An⸗ zahl der Ausflügler nicht aufzunehmen vermö⸗ gen, ſodaß Notquartiere bei Privatperſonen zu Hilfe genommen werden müſſen. n Verteiler⸗Preisſpannen für Pflanz⸗ kartoffeln einhalten Die Hauptvereinigung der deutſchen Kar⸗ koffelwirtſchaft weiſt darauf hin, daß die in der Anordnung vom 17. Auguſt 1937 feſt⸗ gelegte Verteilerſpanne von 70 Pfg. je 50 kg bei Pflanzkartoffeln unter allen Umſtänden berückſichtigt werden muß. Von dieſer Spanne kann der Erſtverteiler laut Anordnung bis zu 30 Pfg. je 50 kg beanſpruchen. Leider mußte feſtgeſtellt werden, daß dieſe Kann-Beſtim⸗ mung durch die Empfangsverteiler in dieſem Jahre in erheblichem Umfange mißbraucht wird. Dies äußert ſich darin, daß der Em⸗ pfangsverteiler zu den Erzeugermindeſtpreiſen zu kaufen verſucht. Die Hauptvereinigung der deutſchen Kartoffelwirtſchaft hat es ſich zur Aufgabe gemacht, Erzeuger und Verbraucher preislich zu ſchützen. Sie erwartet daher, daß die Verteilerſchaft genügend Verſtändnis zeigt — zumal die feſtgeſetzten Handelsſpannen den Beteiligten in jeder Weiſe gerecht werden. Die Entwicklung der Maul- und Klauenſeuche in Heſſen N In Heſſen hat ſich die Maul- und Klauen⸗ ſeuche weiter auf folgende Gemeinden aus⸗ gebreitet: Elmshauſen(Kreis Bensheim), Ramſtadt, Leuſtadt, Eckartsborn, Glauberg und Stockheim(Kreis Büdingen), Klein⸗-Um⸗ bach(Kreis Erbach), Ober⸗Eſchbach, Holzhau⸗ ſen und Rendel(Kreis Friedberg), Hartes⸗ heim(Kreis Mainz), Dudenhofen, Dieters⸗ heim, Gut Neuhof, Sellhauſen und Götzen⸗ hain(Kreis Offenbach), Pfeddersheim und Abenheim(Kreis Worms). Völlig neu aus⸗ gebrochen iſt die Seuche im Kreis Schotten, wo ſie die Ortſchaften Mittelſeemen und Kaul⸗ ſtoß erfaßt hat. Erloſchen iſt ſie in den Ge⸗ meinden Dalsheim, Bechtheim und Fretten⸗ heim(Kreis Worms), Köngersheim,(Kreis Alzey), ſowie in Leeheim und Wallerſtädten (Kreis Groß-Gerau). Außerdem ſind noch in einigen anderen Gemeinden die Krankheits- fälle abgeheilt, die Sperrmaßnahmen wurden jedoch nicht aufgehoben. Zu Beginn des Mo⸗ nats Februar waren in Heſſen 16 Kreiſe mit 177 Gemeinden und 2472 Gehöften von der Maul- und Klauenſeuche befallen. Dies be⸗ deutet gegenüber Mitte Januar, wo die Seuche in 16 Kreiſen mit 149 Gemeinden und 2633 Gehöften herrſchte, eine Zunahme der Zahl der verſeuchten Gemeinden, jedoch ein Rück⸗ gang der befallenen Gehöfte. Im Regierungsbezirk Wiesbaden iſt im Main⸗Taunus⸗Kreis die Seuche neu in Nor⸗ denſtadt, Delkenheim, Neuenhain, Wallau und Hochheim und im Obertaunuskreis in Weiß⸗ kirchen ausgebrochen. Im Stadtkreis Frank⸗ furt am Main iſt die Maul- und Klauenſeuche tadt, Asbach(Kreis Dieburg), Rimhorn, Erz⸗ 0 7 0 0 8 N 0 in Praunheim und Schwanheim erloſchen. der ſonntägliche Ausflugs- und Wochenendver⸗ Beihilfen für Holzgasgenerakoren. Nach einem Erlaß des Reichsforſtmeiſters werden die in Preußen zur Förderung zur Einführung von Holzgasgeneratoren bewilligten Beihilfen nur noch bis zum 3 1. März gewährt. Gegen⸗ wärtig ſchweben Verhandlungen über eine neue Regelung und über eine etwaige Gewährung derartiger Beihilfen aus Reichsmitteln an eine beſchränkte Anzahl von Firmen. Heppenheim.(Der Bensheimer Amts⸗ gerichtsbezirk wird erweitert). Da der Amts⸗ ſitz des neuen Großkreiſes Bensheim— Hep⸗ penheim nach Heppenheim verlegt wird, ſoll Bensheim einen Ausgleich dadurch erhal⸗ ten, daß ſein Amtsgericht um die früheren Amtsgerichtsbezirke Lorſch und Zwingenberg erweitert wird. Bekanntlich iſt Bensheim auch Garniſonſtadt geworden, da eine Abteilung des Darmſtädter Kavallerie-Regiments in dem Bergſtraßen⸗Städtchen unetrgebracht wurde. Bürſtadt erhält einen neuen Marktplatz Bürſtadt. Schon beim erſten Ried⸗ ſchützenfeſt ſtellte ſich heraus, daß der alte Bürſtädter Marktplatz in der Kaiſer Wilhelm⸗ ſtraße und an der Einmündung der Wilhel⸗ minenſtraße viel zu klein war; aus dieſem Grunde mußte ſich die Gemeinde mit der Schaffung eines größeren Marktplatzes be⸗ ſchäftigen. Da an eine Erweiterung des alten Marktplatzes, ziemlich in der Mitte des Or⸗ tes, nicht zu denken war, entſchloß man ſich mit Recht zur Anlegung eines neuen Markt⸗ platzes auf gemeindeeigenem Gelände am Oſt⸗ ausgang unmittelbar an der Nibelungen⸗ ſtraße. Der neue Marktplatz iſt ungefähr drei Morgen groß. Seit ungefähr vierzehn Tagen ſind Gemeindearbeiter mit dem Einplanieren des Geländes beſchäftigt. Man hofft, bis zum diesjährigen Riedſchützenfeſt, das vorausſicht⸗ lich wieder im Auguſt ſtattfindet, mit den not⸗ wendigen Arbeiten ſoweit fertig zu ſein, damit das Feſt ſchon auf dem neuen Marktplatz ab⸗ gehalten werden kann. cen Viernheim— Neckarſtadt 3:7 Walter ſiegte nach 9½ ſtündigem Kampfe! Am letzten Sonntag hatten die Bezirks⸗ ſpiele um die Mannheimer Mannſchaftsmei⸗ ſterſchaft begonnen. Viernheim hatte Neckar⸗ ſtadt zu Gaſt und man wunderte ſich, als man Jüngere Danksagung Allen, die uns während der Krankheit und beim Ableben unſerer lieben Verſtorbenen, Frau geb. Grab letzten Ruheſtätte, den Stiftern von hl. meſſen und für die Kranzſpenden. Magdalena Werle zur Seite ſtanden, ſei herzlichſt gedankt. deren Dank für die zahlreiche Begleitung zur Viernheim, Groß⸗Oſtheim, 15. Februar 1938 Die trauernd Hinterbllebenen Frau oder Mädchen zum Waſchen und Putzen geſucht. Väh. Auskunfts afel d. Geſchäftsſt. Aker in der Nähe des Dorfes gegen Bar⸗ Jahlung zu kaufen geſucht. Angebote unter Nr. Ban die Geſchäfts⸗ iſtelle erbeten. Beſon⸗ Seelen⸗ lich ein Cafè Brechtel barn, Freunde und Bekannte hierzu recht herz- Famille Konrad Brechtel llwoch, 8.11 Unr Ei unter niemals loſe. ſah, daß die Mannſchaft von der Neckarſtadk nur aus Spielern von der beſten Klaſſe Mann⸗ heims beſtand. Wenn auch das Ergebnis et⸗ was hoch ausgefallen iſt, ſo iſt doch keineswegs geſagt, daß Viernheim ſchlecht geſpielt hätte. Viernheim erwies ſich als ein großer Gegner und jeder Spieler gab ſein Beſtes her, und mit ein wenig Glück hätte es auch 5:5 heißen können. Die Mannen von Neckarſtadt waren über die geſamte Spielſtärke Viernheims ſehr erſtaunt und gaben auch den Viernheimer Spielern das beſte Lob. Farnk konnte am 5. Brett ſeinen Gegner durch eine wunderbare Kombination beſiegen, was alle Anerkennung fand. Chriſtmann ſpielte am 3. Brett und lieferte eine ſchöne Partie, die er jederzeit in Händen hatte, normalerweiſe war die Partie gewonnen, wurde jedoch nach vier Stunden unentſchieden gegeben. Rockenſtein ſpielte am 4. Brett eine große Partie, die ebenfalls ge⸗ wonnen geweſen wäre, jedoch wurde ſie eben⸗ falls nach vier Stunden unentſchieden gegeben. Mit dieſen beiden Partien konnte Nectarſtadt mehr als zufrieden ſein. Walter hatte am 1. Brett Tunnat, Mannheim, als Gegner, der bereits in größeren Turnieren mehrmals 1. Preiſe erringen konnte, u. a. wurde er auf dem oberrheiniſchen Schachkongreß 1. Sieger. Nach vier Stunden ſtand Walter auf Sieg und man hatte ein remies angeboten, jedoch war unſer Meiſter nicht damit einverſtanden und forderte ſeinen Gegner um Weiterführung des Kam⸗ pfes auf. Von jetzt an begann ein Kampf auf Biegen und Brechen, jeder der Spieler mußte weit voraus berechnen. Walter ſpielte ſehr fein und berechnete jeden Zug genau und nur ſo gelang es ihm, ſeinen großen Gegner nach 9¼ Stunden(ununterbrochen) nieder zu rin⸗ gen. Das war wirklich Schach geſpielt! Am 2. Brett hielt ſich Buſalt ſehr tapfer, erſt im Endſpiel mußte er unterliegen. Am 6. und 7. Brett ſpielten Breiling bzw. Merkel. Beide Spieler begingen einen Fehler, was ihnen auch die Partie koſtete. Am 8., 9. und 10. Brett hielten ſich Hanf, Adler und Rech eben⸗ falls tapfer und mußten nur der größeren Spielerfahrung nachgeben. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck 2 Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. I. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. 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Es gibt keinen Boflalismus, der nicht vom volk betragen wird. Deutſchland erlebt dies durch ſeinen Opfergang im ww. See 7 8 r .