2 R === 8 —— Vol Amtsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Erſcheinungswelle: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.50 RM ausſchließlich Beſtelgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. J dd ddddãſãããã ͤ d d Nummer 39 etertagen. otenlohn, Millwoch S iernheimer Sieülung Verkündigungsblatt der NS DAN. Viernheim den 16. Februar 1938 Anzelgenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Text⸗ teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 14. Jahrgang Die Begegnung auf dem Oberſalzberg „Ein ſelbſtändiges Leſterreich lann ſeine Aufgabe nur ſehen in der geſamtdeulſchen Entwicklung“ „Eine Tal von größler Bedenlung“ Auch die deulſche Frage wird einmal gelöſt werden Wien, 16. Februar. Im Feſtſaal des Ingenieur⸗ und Architekten⸗ bereins ſprach am Dienstagabend der Vorſitzende des Vorſtandes der Vereinigten Glanzſtoff⸗Fa⸗ brikanten Wuppertal, Dr. ing. W. Herrmann, über das Thema„Die neuen Werkſtoffe in ihrer innen⸗ und außenwirtſchaftlichen Bedeutung“. Gleichzeitig fand die konſtituierende Sitzung er in einen Verein umgewandelten öſter⸗ reichiſch⸗:deutſchen Arbeitsgemein⸗ ſchaft ſtatt. Der Veranſtaltung wohnten Bän⸗ desminiſter Glaiſe⸗Horſtenau, Botſchaf⸗ ter von Papen, Botſchaftsrat von Stein, ſowie zahlreiche frühere Miniſter, Staatsſekre⸗ täre und Vertreter des geiſtigen und wirtſchaft⸗ lichen Lebens bei. Nachdem zunächſt Geheimrat Geſandter a. D. Riedl anſtelle des zum Ehrenvorſitzenden ein⸗ ſtimmig gewählten früheren Präſidenten Tilg⸗ ner zum Vorſitzenden gewählt worden war, nahm unter ſtarkem Beifall Miniſter Glaiſe⸗ Horſtenau das Wort zu einer kurzen Anſprache. Er überbrachte die Grüße der Bundesregie⸗ rung und deutete es als ein gutes Vorzeichen, daß die Arbeitsgemeinſchaft in neuer Form in einem geſchichtlich bedeutſamen Augenblick ihre Tätigkeit wieder aufnehme. Noch könne man ſich über das Ausmaß der Begegnung der Füh⸗ rer der beiden deutſchen Staaten kein genaues Urteil bilden, aber es ſei, was auch das Welt⸗ echo beweiſe, eine Tat von großer Be⸗ deutung, daß zwei Männer, die eine hohe Verantwortung für die Geſchicke ihrer Staaten trügen, ſich die Hände gereicht und Auge in Auge miteinander geſprochen hätten. Stürmiſch begrüßt dankte ſodann Botſchafter von Papen der Arbeitsgemeinſchaft dafür, daß dieſe in den 377 Jahren ſeiner Wiener Tä⸗ tigkeit immer beſonderes Verſtändnis für ſeine Aufgaben gezeigt habe. „Wenn ich“, ſo bemerkte Botſchafter von Papen,„nach dem Befehl des Führers und Reichskanzlers in wenigen Tagen dieſen Poſten verlaſſen werde, ſo glaube ich, dies mit gutem Gewiſſen gegenüber meinem Auftraggeber und den Intereſſen des deutſchen Volkes tun zu kön⸗ nen. Mein Streben in dieſer Zeit iſt es gewe⸗ ſen, dem Gedanken der deutſchen Einheit auf friedlichem Wege Raum zu verſchaffen und zu berhindern, daß die Tragik der deutſchen Geſchichte um eine wei⸗ tere Kataſtrophe vermehrt werde. Der 11. Juli 1936 war ein Anfang. Und Sie werden ſich erinnern, daß ich an dieſer Stelle vor Jahresfriſt die Anſicht ausgeſprochen habe, dem Sturm über Oeſterreich werde ein neuer Frühling folgen. Es dauert manchmal lange, bis der Frühling kommt. kommen aber wird er, auch in der deutſchen Frage. ſo ſicher, wie die Welt ſich um ihre Achſe dreht. Die am 12. Februar auf dem Oberſalzberg ſtattgehabte Beſprechung der beiden führenden Staatsmänner wird ein weiterer Markſtein in der Geſchichte der deutſchen Frage ſein. Ich darf ſagen, daß der Grundton von der tiefen ge⸗ ſchichtlichen Verantwortung getragen war, welche die deutſche Schickſalsfrage umgibt. Ein ſelbſtändiges Oeſterreich kann ſeine Aufgaben nur ſehen im Rahmen der geſamtdeutſchen Entwicklung. Und nur als Mitwirkender und Mitgeſtal⸗ ter an dem Geſchehen dieſer Tage, an der Wiedererringung der Stellung und des geiſtigen ee 55 Reiches im Abend⸗ ande. Ich darf mich der Hoffnung hingeben daß das Reſultat dieſer Beſprechung den Beginn einer neuen Aera der deutich⸗öſter⸗ reichiſchen Beziehungen bedeutet und daß mit dieſem von beiden Seiten loyal und auf⸗ richtig gefaßten Beſchluß auch dem europäiſchen Frieden am beſten gedient iſt“ Der neue Vorſitzende Riedl dankte dem ſchei⸗ denden Botſchafter von Papen für das der Ar⸗ beitsgemeinſchaft ſtets bezeugte Intereſſe und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Begegnung auf dem Oberſalzberg, an der er als Botſchafter beſonderen Anteil habe, ſich glücklich für beide deutſche Staaten auswirken möge. Eine amlliche Verlautbarung Berlin, 15. Februar In der Ausſprache, die am 12. Februar zwi⸗ chen dem 8 und Reichskanzler und dem undeskanzler Dr. Schuſchnigg auf dem Ober⸗ ſalzberg bei Berchtesgaden ſtattgefunden hat, wurden alle Fragen der Beziehungen iwo ſchen dem Deutſchen Reich und Oeſterreich eingehender Erörte⸗ rung unterzogen. Ziel dieſer Ausſprache war, die bei Durchführung des Abkommens vom 11. Juli 1936 aufgetretenen Schwierigkeiten zu bereinigen. Es ergab ſich Uebereinſtimmung dar⸗ über, daß beide Teile an den Grundſätzen dieſes Abkommens feſtzuhalten entſchloſſen ſind und dasſelbe als den Ausgangspunkt einer befriedi⸗ 23 Entwicklung der Beziehungen zwiſchen en beiden Staaten betrachten. In dieſem Sinne haben nach der Unterre⸗ dung vom 12. Februar 1938 beide Teile die ſofortige Durchführung von Maß⸗ nabmen beſchloſſen. die Gewähr leiſten, daß ein ſo enges und freundſchaftliches Verhältnis der beiden Staaten zueinander hergeſtellt wird. wie es der Geſchichte und dem Geſamtintereſſe des deutſchen Volkes entſpricht. Beide Staats⸗ männer ſind der Ueberzeugung, daß die von ihnen beſchloſſenen Maßnahmen zugleich ein wirkſamer Beitrag zur friedli⸗ chen Entwicklung der europäiſchen Lage ſind. Die öſterreichiſche Regierung hat ein gleich⸗ lautendes Kommunique ausgegeben. Empfang des Diplomaliſchen Korps beim Führer Berlin, 15. Februar Beim Führer und Reichskanzler fand heute zu Ehren des Diplomatiſchen Korps eine Abend⸗ tafel ſtatt, an der mit ihren Damen ſämtliche in Berlin beglaubigten Botſchafter, Ge⸗ ſandten und Geſchäftsträger, die Reichsminiſter, die Oberbefehls⸗ haber der Wehrmachtteile, die Staats⸗ ſekretäre, der Reichsführer 3, der Stabschef der S A., der Korpsführer des NS KK. und andere teilnahmen deſterreichs Kabinell umgebildel Jenß⸗-Inquark Innenminiſter und Dr. Ichmidk Außenminiſter Wien, 16. Febr. Um 2.30 Uhr wurde nach vielſtündigen Be⸗ ratungen folgende neue Miniſterliſte ausgege⸗ ben: Bundeskanzler: Dr. Kurt Schuſchnigg, Vizekanzler: Feldmarſchall⸗Leutnant a. D. Ludwig Hilgerth, Außenminiſter: Dr. Guido Schmidt, Finanzminiſter: Dr. Rud. Neumayer, Handelsminiſter: Ingenieur Jul. Raab, Sozialminiſter: Dr. Joſef Reſch, Bundesminiſter für Inneres und Sicher⸗ heitsweſen: Dr. Artur Seyß⸗Ingquart, Landwirtſchaftsminiſter: P. Mandorfer, Unterrichtsminiſter: Dr. Hans Pernter, Juſtizminiſter: Dr. Ludwig Adamo vich, Bundesminiſter ohne Portefeuille: Guido Zernatto, Dr h. c. Glaiſe⸗Horſtenau, Hans Rott. Staatsſekretäre: für Landes verteidigung: General der Infanterie Wilhelm Zehner, für Sicherheitsweſen: Dr. Michael Skubl⸗ für Arbeiter⸗ und Angeſtelltenſchutz: Adolf Watzek, und für die Angelegenheiten der Induſtrieg Oberſtleutnant i. R. Ludwig Stepskv⸗ Doli va. Dem Bundesminiſter für Land⸗ und Forſt⸗ wirtſchaft wird ein Staatsſekretär für die An⸗ gelegenheiten der Forſtwirtſchaft beigegeben. deſſen Ernennung bevorſteht. Der Bundespräſident hat die Vereidigung der neuernannten Miniſter und Staatsſekre⸗ täre bereits vorgenommen. Amneſtie für alle poliliſchen Skraflaten Erſte Maßnahme der neuen DNB Wien, 16. Februar Als erſte der innerpolitiſchen Maßnahmen, die in der amtlichen Verlautbarung über die Unter⸗ redung von Berchtesgaden angekündigt wurden, hat die neugebildete öſterreichiſche Regierung eine weitgehende Amneſtie erlaſſen. Sie umfaßt alle politiſchen Straftaten, die vor dem 15. 2. dieſes Jahres begangen wurden, ſo⸗ fern die Täter ſich im Inland befinden, und ſetzt alle politiſchen Häftlinge in Freiheit. Ferner werden die aus politiſchen Gründen angeordne⸗ ten Entziehungen von Penſionen, Unterſtützun⸗ gen uſw. ſowie die zahlreichen Maßregelungen von Schülern zurückgenommen. Die amtliche Verlautbarung hat folgenden Wortlaut:„Nach der Umbildung des Kabinetts fand nachts unter dem Vorſitz des Bundeskanzlers ein Miniſterrat ſtatt. In Durchführung der geſtern als Verlautbarung angekündigten Maßnahmen beſchloß der Mini⸗ ſterrat, dem Bundespräſidenten eine Entſchlie⸗ ßung zu unterbreiten, der eine Amneſtie für die gerichtlich ſtrafbaren politiſchen Delikte erlaſſen wird. Sie umfaßt alle politiſchen Straftaten, die vor dem 15. 2. d. J. begangen wurden, inſofern der Täter im Inlande ver⸗ „Ri- ſua- heli“ ſo heißt die große Afrikarevue, die während der Internationalen Automobilausſtellung zu Ber⸗ lin in der Deutſchlandhalle zur Aufführung gelangt. tionen iſt bereits begonnen worden. Mit dem Aufbau der exotiſchen Dekora⸗ (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) öſterreichiſchen Regierung blieben iſt. Sie bezieht ſich ſowohl auf die Nichteinleitung des Strafverfahrens für die vor dieſem Zeitpunkt geſetzten Handlungen, bezieht ſich auch auf die Einſtellung ſchweben⸗ der Verfahren und auf die Nachſicht der noch zu verbüßenden Strafen. Die Strafnachſicht iſt an die Bedingung des Wohlverhaltens bis zum 31. 12. 1943 geknüpft. Die zuſtändigen Miniſter haben beſchleunigt die erforderlichen Maßnahmen auszuarbeiten, um die wegen politiſcher Delikte verhängten Verwaltungs⸗ ſtrafen(Polizeiſtrafen) ſowie Maßregelungen auf dem Gebiet der Penſionen, Renten, Un⸗ terſtützungen ſowie auf dem Gebiet des Schul⸗ weſens außer Kraft zu ſetzen. Wiedereinſtel⸗ lung in das aktive Dienſtverhältnis kommt hierbei nicht in Frage. Die Bundesregierung hat dieſe vom Geiſte der Verſöhnlichkeit getragenen Maßnahmen ge⸗ troffen, um allen bisher abſeits geſtandenen Staatsbürgern den Weg zur Mitarbeit am Aufbau des Vaterlandes frei zu machen und ſomit den inneren und äußeren Frieden des Landes zu ſichern. Der Bundespräſident hat den Staatsſekretär Dr. Michael Skubl zum Generalinſpizierenz den der öſterreichiſchen Exekutive(Polizei und Gendarmerie) ernannt. Staatsſekretär Dr. Skubl war bekanntlich ſchon ſeit längerer Zeit Generalinſpizierender der Bundespolizei⸗ behörden. Iraf-Hel-Raffinerie kommt nach Haifa Jeruſalem, 15. Februar. Nach Preſſemeldungen ſoll die Streitfrage, ob die Oelraffinerie der Irak-Petroleum⸗Comp. in Trivpoli(franzöſiſches Einflußgebiet) oder Haifa u lengliſches Einflußgebiet) oder in Eng⸗ land ſelbſt errichtet werden ſoll, jetzt zugunſten von Haifa entſchieden worden ſein. Für dieſe Regelung waren die militäriſchen Rückſichten, nämlich die Oelverſorgung der britiſchen Mit⸗ telmeerflotte, ausſchlaggebend. Die Koſten für den Bau der Raffinerie- Anlagen betragen 400000 Pfund. Der Bau ſoll beſchleunigt durch⸗ geführt werden. Imiſchenfälle in Anfmernen Brüſſel. 15. Februar Mehrere hundert Studenten verſuchten am Montag abend das Elbardo⸗Theater in Antwerpen zi ſtürmen. in dem ein Stück mit Gottloſigkeitstendens aufgeführt werden ſollte. Dabei kam es zu hef⸗ tigen Zuſammenſtößen mit der Polizei. Die Studenten. die teilweiſe mit Knüppeln be⸗ waffnet waren, drangen mehr als gegen die Polizei vor, die ihrerſeits von der blanken Waffe Gebrauch machte und ſogar einen War⸗ nungsſchuß abgan Mehrere Perſonen, darunter ein Poliziſt. wurden verletzt. Erſt kurz vor Mitternacht zerſtreuten ſich die Studenten, dig zum Teil aus Loewen gekommen waren. Gegner im Jernen oſlen Niemand weiß im Augenblick, welche Ausdeh⸗ nung das Ringen im Fernen Oſten noch nehmen wird, nur das erkennen wir, daß Sowjetruß⸗ land, England und die Vereinigten Staaten von Amerika dem fapaniſch⸗chineſiſchen Ringen mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit zuſehen und in einem Umfange Rüſtungen betreiben, der minde⸗ ſtens erkennen läßt, daß ſie auf einen Zeitpunkt rüſten, zu dem auch ſie an einem Kriege teil⸗ zunehmen entſchloſſen ſind, der zu einer welt⸗ bedeutenden Entſcheidung führen kann. Die japaniſchen Inſeln ſtellen eine einzige vulkaniſche Welt dar. Die feuerſpeienden Berge dieſer Inſelwelt bringen das Werk des fleißigen Volkes immer wieder ins Wanken, die furcht⸗ baren Seebeben ſchaffen fortgeſetzte Tragödien des Untergangs. Rund 1500 Erdbeben ver⸗ zeichnen die Erdbebenwarten jährlich im japani⸗ ſchen Reich, und in durchſchnittlichen Zeitſpan⸗ nen von 6 Jahren bricht eine Naturkataſtrophe über das Land herein, der Millionen Heltar fruchtbaren Ackerlandes und Hunderttauſende von Menſchen zum Opfer fallen. So kann der Japaner nicht zum behaalichen Ausruhen kom⸗ men, muß er mit zähem Fleiß ſein Werk immer wieder von neuem beginnen, iſt ihm ſein Nippon Quelle ſtändigen Leides und daher Gegenſtand fanatiſcher Liebe, die Heimat der Götter und ſein Kaiſer lebender Gottkaiſer. Der Vulkan erliſcht nicht in der japaniſchen Seele. Unvorhergeſehen wie eine Naturkraft er⸗ folgt oft eine Exploſion. So war es Anfang 1936, als eine handvoll junger Offiziere die leitenden Staatsmänner ermordete. Offiziere und Soldaten ſind faſt alle Bauernſöhne; die Not der Menſchen, die Nippons Boden beſtel⸗ len, iſt ihre Not, Parteien und Truſts ſind ihnen Blutſauger an der Volkskraft der Bauern. Sie wollen zurück zur heimiſchen Art, der Staats⸗ kapitalismus der Shogune ſoll erneuert werden durch den ſozialen Familienſtaat, den Kaiſer⸗ ſozialismus. Die Armee weiß, daß Japan an ſeinen Millonen erſtickt, ſie fühlt den Vulkan unter den Füßen, Nippons heilige Erde bebt. N Die Armee kennt nur einen Weg, das Unheil zu verhüten: den der Expanſion. Die Staats⸗ männer in Tokio ſehen mit banger Sorge die Einkreiſung Japans, den Vorſtoß Sowjetruß⸗ lands und die Vorkehrungen Englands und der Vereinigten Staaten. Japan kann nicht ſtill⸗ ſtehen, ſagt die Armee. Sie war es, die den Vormarſch nach Nordchina erzwang, ſie iſt es, die vom Krieg gegen Sowjetrußland ſpricht und der die Auseinanderſetzung mit China nur die Vor⸗ ausſetzung zu dieſem kommenden Krieg iſt. Mandſchukuo und Nordchina können Japan die Rohſtoffe geben, die es zu ſeiner wirtſchaft⸗ lichen Expanſion bitter nötig hat. Aber was Japan braucht wie das liebe Brot. iſt Land und nochmals Land. Um rund eine Million wächſt Japans Bevölkerung jährlich, das Reich erſtickt in ſeinen Menſchenmaſſen. Wo aber iſt dieſes Land? Mandſchukuo wird bald von Chineſen angefüllt ſein, der Japaner bleibt Fremder, bleibt Soldat, der das Land ſchützt. Sibkrien und die Mongolei ſind der jgpaniſchen Koloniſierung verſchloſſen. Land für die Japaner iſt auf dem uſiatiſchen Kontinent nur in beſchränktem Am⸗ fang zu gewinnen, nur der Rohſtoff. Land liegt im Süden in unerſchöpflicher Maſſe, auf den Philippinen, den Sunda⸗Inſeln und in Auſtra⸗ lien. Hier aber ſteht die Weltmacht Groß⸗ britannien im Bunde mit den Vereinigten Stgaten. Sowfetrußland baut in Sibirien eine Feſtung auf. In Europa hat es eine vernich⸗ tende Niederlage erlitten, ſeit Deutſchland und Italien den Bolſchewismus überwunden haben; in Aſien dagegen hofft es eine Weltmacht zu er⸗ richten.„Ich bin Aſiate“, erklärte Stalin einem japaniſchen Jaurnaliſten,„und Sowjetrußland iſt eine aſiatiſce Macht.“ 19 25 Heute beſetzt Nippon den Kontinent, nämlich China, bevor es andere beſetzen. China iſt für uns eine Lebensfrage, ſagen die Japaner, für Europa iſt es eine Handelsfrage. Die Wieder⸗ herſtellung eines geordneten Chinas mit von Sowjietrußland abgewandter Tendenz iſt das wohlverſtandene Intereſſe Japans. Der Auf⸗ ſtieg Mitteleuropas hat dem Fernen Oſten Luft gemacht. Man war in Japan dankbar für das Wort Muſſolinis von dem Recht übervölkerter Länder auf Raum und Rohſtoffe, dankbar für Adolf Hitlers ſtarken Vorſtoß gegen die Weltge⸗ fahr des Bolſchewismus, und befriedigt hat in Japan das Ergebnis des Mittelmeerkonflikts, in dem England das Riſiko des Einſatzes ſeiner Flotte nicht wagte. Die große Unbekannte bleibt freilich U SA. Die Kriegführung dürfte für Amerikt ſchwierig ſein. Von Hawai nach den Philippinen ſind es 4000 Seemeilen, für ein Schiff etwa 8 Tagereiſen, nach Yokohama ſieben„Tagereiſen, von Japan nach den Philippinen ſind es nur 2% Tagereiſen. Befeſtigen die Amerikaner jetzt die Midway⸗Inſeln und Guam, ſo tun die Ja⸗ paner auf den„Mandatsinſeln“, den Karolinen und Marianen, das gleiche. und ſie rücken da⸗ durch um 2000 Seemeilen näher an Auſtralien heran. Das Riſiko eines Angriffs iſt für beide Mächte ungeheuer groß, und Japans Zukunft liegt im Süden. Zwei leere Räume im Fernen Oſten bezw. im Pazifik ſind für die Zukunft größte Gefahren⸗ herdr, ein politiſcher und bevölkerungspolitiſcher: die Philippinen und Auſtralien. Seit 1898 ſind die Philippinen Beſitz Nordamerikas, b wurde ihm 1933 nach Ablauf einer Zwiſchenperiode die völlige Unabhängig⸗ keit zugeſagt. Das Sternenbanner verläßt den Vorpoſten im Fernen Oſten! Die Filipinos waren hell begeiſtert, aber dann kamen ſchon Sorgen. Ende 1935 meldete die Preſſe: Die Filipinos bekommen es mit der Angſt, ſie wol⸗ len die Vereinigten Staaten bitten, das Pro⸗ tektorat über die Inſeln weiter zu behalten— aus Angſt vor Japan. Sollten dieſe ablehnen, ſo will man ſich an England wenden, Eines Ta⸗ ges wird ſich Amerika entſcheiden müſſen, ob es angreifen oder endgültig verzichten will. Dann auch wird für England der Kampf um ſeinen aſiatiſchen Beſitz beginnen, denn Hongkong iſt ohne die Philippinen nicht zu halten. An die Philippinen ſchließt ſich Neu⸗Guinea an, das in ſeinem britiſchen Teil zu Auſtra⸗ lien gehört. Und dann Auſtralien ſelber. Die- eee eee e Paris, 15. Februar. Auch in der franzöſiſchen Preſſe findet der offene Brief Stalins mit ſeinem er⸗ neuten Bekenntnis zur Weltrevolution Beachtung. „Matin“ ſchreibt. Stalin drohe mit der Weltrevolution, um ſein Regime zu retten. „Action Francaiſe“ ſpricht vom „Kriegs-Stalin“. „Se Jour“ ſtellt feſt, daß Stalin offen für die Sowjeteinmiſchung in die Innenpolitik der anderen Länder zugunſten der Weltrevolution eintritt. „Journal“ erklärt, die Weltrevolution bleibe das Ziel der Sowjetdiplomatie. Stalin habe mit ſeinen früheren angeblich beruhigen⸗ den Aeußerungen nur etwaige Verbündete für ſich gewinnen wollen. Das letzte Ziel des Bol⸗ ſchewismus bleibe immer dasſelbe, nämlich mit allen Mitteln und in allen Ländern für die Revolution einzutreten. Nach einem ziemlich ſchlecht geglückten Verſuch einer ſogen. höflichen Diplomatie kehrten die Machthaber Sowietrußlands jetzt wieder zu ihrem alten Verfahren zurück. Der„Intranſigeant“ ſchreibt, falls Deutſchland oder Italien in einer ihrer Zeitun⸗ gen ſolch einen Brief wie Stalin in der „Prawda“ veröffentlicht hätten. dann würden die franzöſiſchen Kommuniſten und Sozialdemo⸗ kraten und auch wir, der„Intranſigeant“, dieſe Herausforderung und Drohung anprangern. und wir würden recht haben. Das gelte aber auch im Falle Stalin. Nach dieſem Brief zu urteilen, habe die bolſchewiſtiſche Re⸗ volution nur dann die Gewähr für eine Dauer, wenn die Weltrevolution ſorgfältig vorbereitet werde. Dieſer Aufgabe widme man ſich jetzt. Man müſſe mit einer Verſchärfung der Sowjet⸗ agitation rechnen, mit bekannten und unbekann⸗ ten Abgeſandten Moskaus, die ihre Anſtrengun⸗ gen für eine Einmiſchung in Spanien und für eine Einmiſchung in China verdoppelten. Man müſſe eines Tages mit einem Kriegsfall, bei⸗ ſpielsweiſe zwiſchen Japan und Sowjetrußland, rechnen. Dann würden die Kommuniſten dem naiven Volk vormachen wollen, daß man den große Nom, 16. Februar. Der Brandruf Stalins und die darin un⸗ umwunden ausgeſprochene Forderung der bol⸗ ſchewiſtiſchen Weltrevolution geben der römi⸗ ſchen Abendpreſſe Anlaß. die ganze Kulturwelt auf die ſowjetruſſiſche Gefahr hinzuweiſen. Be⸗ ſonders wird den„großen Demokratien“ Frankreich. England und Nordamerika die „butrünſtigen Träume Stalins, der den Tod von Millionen für den Triumph der bolſchewiſtiſchen Macht in der ganzen Welt“ wolle, vor Augen gehalten. Unter der Ueberſchrift„Stalins Pro⸗ gramm zur Entflammung des Krie⸗ ges und für den Triumph der Welt⸗ revolution“ ſchreibt die„Tribuna“ in ih⸗ rem Leitaufſatz. der Moskauer Gewalthaber habe nun ſeine Maske endgültig ab⸗ geworfen. Italien habe ſich allerdins nie⸗ mals von Stalin eine andere Vorſtellung ge⸗ macht. Immerhin ſei der Umſtand von entſchei⸗ dender Bedeutung, daß Stalin gerade im jetzi⸗ gen Zeitpunkt ſich ſo offen über das bolſchewi⸗ ſtiſche Blutprogramm ausgeſprochen habe. Sein Programm ſei nicht nur vom außenpolitiſchen. ſondern ebenſoſehr vom innenvpolitiſchen Stand- punkt für die ganze Welt von Bedeutung, daß Stalin noch einmal zu wiſſen gebe. daß der Kommunismus, der ſeinem Weſen nach genau mit der jüdiſchen Lebensauffaſſung zuſammen⸗ falle, den Grundſatz der Vermiſchung der Raſ⸗ ſen und der Vernichtung der Formen über den Begriff der Nation ſtellt.„Praktiſch geſehen. bedroht Stalin die geſamte Welt mit der kom⸗ muniſtiſchen Revolution. Unumwunden gibt er zu. daß die ungeheuren Rüſtungen Sowjetruß⸗ lands, die jene der„großen Demokratien“ ver⸗ vollſtändigen ſollen, den einzigen Zweck haben. die revolutionäre Aktion zu provozieren und durchzuführen.“ Mit dieſer Drohung Stalins, werde das kind⸗ liche Geſchwätz, wonach zwiſchen der Komintern und der Moskauer Regierung zu unterſcheiden ſei, ins wahre Licht gerückt. Damit wer⸗ de aber auch in unwiderruflicher Weiſe die Poſition der„großen Demokratien“ klargeſtellt, die um den Preis, im Oſten von Deutſchland die Maſſen der bolſchewiſtiſchen Heerbaufen zur Verfügung zu haben, niemals gezögert haben, gefährliche Kompromiſſe mit jenen zweideutigen Kräften abzuſchließen. Im beſonderen müſſe in dieſem Zuſammen⸗ hang auch Frankreich geſehen werden ſer Erdteil zählt ganze 6.7 Millionen Einwoh⸗ ner, 0,9 auf einen Quadratkilometer. Herme⸗ tiſch ſchließt ſich das Land vor jeder Einwan⸗ derung ab, und unmittelbar vor ſeinen Toren ſtehen die ausgehungerten Millionen der gelben Raſſe, auf dem Kulturboden Japans 1000 Menſchen auf einen Quadratkilometer. Der Engländer Sir Frederik Whyte nimmt an, daß im Jahre 1960 die japaniſche Bevölkerungs⸗ zunahme zum Stehen gekommen ſein wird: wo werden dann die etwa 100 Millionen Japaner leben? Etwa zu 2000 da, wo heute 1000 hungern? * Vor dem Genfer Gremium hat Sir Samuel Hoare einmal von der berühmten Rohſtofflöſung geſprochen, aber es blieb ein Wort ohne Inhalt, „Revolufion mit allen Mitleln..“ das Vellecho von Skalins Belennknis zur Veltrevolulion „unglücklichen und unſchuldigen Sowjets“ hel⸗ fen müſſe. Dann werde man verfuchen, auch das franzöſiſche Volk in den Krieg hineinzu⸗ ziehen.. Flarke Beachlung in Parſchau Warſchau, 15. Februar. Die Erklärung Stalins in der„Prawda“ hat in politiſchen Kreiſen der polniſchen Hauptſtadt ſehr ſtarke Beachtung gefunden. Als wichtig wird die Tatſache hervorgehoben, daß dieſer Aufruf zur Weltrevolution gerade jetzt von Stalin proklamiert werde. In hieſigen Krei⸗ ſen glaubt man, daß dies aus verſchie⸗ denen Gründen geſchehen fei. In Mos⸗ kau war man plötzlich der Meinung, die Rie⸗ ſenrüſtungen der Sowjetunion vor der Welt und nicht zuletzt vor den eigenen Genoſſen zu „begründen“. Außerdem glaubte Stalin, da die zahlreichen Mordaktionen der letzten Mo⸗ nate in der Sowjetunion ein furchtbares Chaos erzeugt hatten, in die Handlungen der einzelnen Sowjetſtellen eine einheitlich Linie bineinzu⸗ bringen. Ferner ſollte den verſchiedenen diplo⸗ matiſchen Niederlagen Moskaus im Auslande, ſollte den Kominternfilialen in aller Welt klar⸗ gemacht werden, daß die Weltrevolution nach wie vor das letzte Ziel der Sowjetunion ſei. Die offenen und getarnten Bundesgenoſſen und Schrittmacher Moskaus ſollten wiſſen. daß es zwiſchen der Sowjetunion und der Komintern in Wahrheit keinen Unterſchied gebe. Was Polen als größten europäiſchen Nachbarſtaat Sowjet⸗ rußlands betrifft, ſo meint man in Warſchau. kann darauf hingewieſen werden, daß feine Hal⸗ tung unberührt und unverändert die gleiche bleibt. Polen iſt mit den verbrecheriſchen Me⸗ thoden der Komintern vertraut, was beiſpiels⸗ weiſe der polniſche Juſtizminiſter Grabowfki während der letzten Sitzungen im Haushalts⸗ ausſchuß erneut unterſtrichen hat. Polen her ſich niemals Illuſionen über die Ziele und Gründe der ſowjetiſchen Politik gemacht. Soweit ſich die Komintern im Innern des Landes betätigte, hat man ihre Vertreter als Verbrecher verfolgt und bekämpft. Das wird auch weiterhin ge⸗ ſchehen. Die Wegbereiter der Wellrevolulion Uebereinſtimmung von drei Inkernalionalen das ſeinen berüchtigten Pakt mit Sowietruß · land abgeſchloſſen hätte, als kurz zuvor zahlrei⸗ che Juden aus Deutſchland in Paris aufge⸗ taucht waren. Es war nur allzuklar, daß in dieſem Zuſammenhang die jüdiſche Internatio⸗ nale ihren Einfluß auf die freimaureriſche In⸗ ternationale und dieſe wieder auf die kommu⸗ niſtiſche Internationale ausgeübt hat. ö Man müſſe ſich fragen, ob nach den neueſten Erklärungen Stalins die„großen Demokratien“ weiterhin die Komplizen Sowietrußlands bei ſeiner traurigen Wühlarbeit ſein wollen oder ob ſie noch einmal ihre Zuflucht zu der Be⸗ hauptung nehmen wollen, daß ihre volitiſche Zuſammenarbeit mit Sowjettußland nichts mit der Aktion der Komintern zu tun haben. Auf jeden Fall iſt jetzt volle Klarheit geſchaffen. Stalin, der Verbündete der„großen Demokra— tien“, droht mit der Weltrevolution. Die„gro⸗ ßen Demokratien“ haben alſo das Wort. Auch iſt es klar, daß nach der Stellungnahme Sta— lins der antikommuniſtiſche Dreierpakt geſchſcht⸗ lich wie volitiſch noch größere und entſcheiden— dere Bedeutung erhält und daß die Welt mehr als je von ihm ihre Rettung und ihren Frie⸗ den erwartet. Auch in den Warſchauer und Pariſer Kreiſen wird mit Nachdruck auf die verhängnisvolle Rolle Frankreich bei den Plänen Stalins hin⸗ gewieſen. So ſchildert„Tribuna“ in ihrem Pariſer Bericht, wie die Aktion des Kommu- nismus und ſeiner zahlreichen Bundesgenoſſen in Frankreich in voller Uebereinſtimmung mit den Direktiven des Kremls ſich entfalte, der ſeinerſeits ſich vollkommen mit der Komintern deckt. So mache ſich ein. Teil der Franzoſen aus Leichtſinn oder aus Vorurteil zum Helfers⸗ helfer der verbrecheriſchen Außenpolitik Sow⸗ jetrußlands, mit der die Brandfackel der Re⸗ volte in der ganzen Welt entfeſſelt werden ſoll. Der Pariſer Vertreter der„Lavora Faſciſta“ ſtellt feſt, daß Stalin offen die Einmiſchun 9 Sowietrußlands in die Politik der übrigen Nationen predigt. Man wer⸗ de ſich alſo auf neue Manöver Sowietrußlands durch Herbeiführung neuer internationaler Zwiſchenfälle gefaßt machen müſſen. Was Frankreich im beſonderen angehe, ſei vorauszu⸗ ſehen, daß es nicht nur der Schauplatz ver⸗ ſchärfter Agitation werde, ſondern daß man zugleich mit allen Mitteln verſuchen wer⸗ de, auf ſeine diplomatiſche Aktion zur Herbei⸗ führung neuer Gegenſätze und Provokationen Einfluß zu gewinnen. (( Addo A wie der ganze Völkerbund eine Idee ohne Be⸗ währung blieb. Der deutſche Führer hat von dem Lebensrecht aller Völter geſprochen, und er hat den euxopäiſchen Staatsmännern vorgehal⸗ ten, wie kurzſichtig ſie ſind, daß ſie immer nur in ⸗Provinzen“ denken und die Sicht in die Weltweite vermiſſen laſſen. Sollte die Zeit nicht dazu angetan ſein, um die Gemeinſamkeit aller dieſer Probleme erkennen zu laſſen? Der Nationalſozialismus verteidigt das Lebensrecht und die Freiheit der Nation und lehrt die Völ⸗ ker den Segen der Gemeinſchaft, des Aufbaues anſtelle der Zerſtörung, der Verſtändigung an— ſtelle der Vergewaltigung. Möchten von hier aus neue Erkenntniſſe auch die Völkerpolitik durchdringen und ihr neue Wege des Friedens ebnen.—8. Die Finnlandreiſe des Reichsfinanzminiſters Graf Schwerin von Kroſigk über die deutſch⸗finniſchen Wirtſchaftsbeziehungen Helſingfors, 15. Februar Im weiteren Verlauf ſeines Finnlandbeſu⸗ ches ſtattete der Reichs miniſter für Finanzen, Graf Schwerin von Kroſigk in Beglei⸗ tung des deutſchen Geſandten von Blücher. dem finniſchen Staatspräſidenten Kallio und Feldmarſchall von Mannerheim Beſuche ab. Ferner beſuchte der Reichsminiſter die Geſchäftsräume der Deutſchen Handelskammer in Finnland deren Tätigkeit und Arbeits⸗ weiſe er ſich eingehend ſchildern ließ. Anſchließend gab die Deutſche Handelskam⸗ mer ein Frühſtück, bei dem der Vorſitzende der Deutſchen Handelskammer. Direktor Mahn- ken, Staatsminiſter Cajander, den Mi⸗ niſter des Auswärtigen Holſti und Finanz⸗ miniſter Tanner ſowie den deutſchen Ge⸗ ſandten von Blücher als Ehrengäſte der Han⸗ delskammer begrüßen konnte. Außerdem be⸗ merkte man unter den finniſchen Gäſten maß⸗ gebende Vertreter der finniſchen Finanzwelt und Wirtſchaft. 95 Der Reichsminiſter bezeichnete es als glück⸗ lichen Umſtand, daß die deutſch⸗finniſchen Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen nicht von Hemmniſſen be⸗ einflußt ſeien, wie ſie noch bei vielen anderen Ländern beſtünden. Der zur Zeit beſtehende deutſch⸗finniſche Clearing⸗Verkehr im Außen⸗ handel ſei zwar ein Notbehelf, der aber doch recht zufriedenſtellend arbeite und einen im⸗ merhin gangbaren und erweiterungsfähigen Weg für den weiteren Ausbau der deutſch— finniſchen Wirtſchaftsbeziehungen darſtelle. Am Abend verbrachte der Reichsminiſter einige Stunden in der deutſchen Kolonie. Deulſche Wirlſchaflsmelhoden als Vorbild Blatt empfiehlt Nachahmung. Rio de Janeiro, 15. Febr. Das Blatt„Nota“ empfiehlt Braſilien die ſo⸗ fortige Nachahmung der deutſchen Wirtſchafts⸗ und Finanzmethoden. Der deutſche Genius und die nationalſozialiſtiſche Diſziplin, ſo ſchreibt die Zeitung, hätten den von Natur aus nicht reichen Boden Deutſchlands fruchtbar gemacht. Die alte Wirtſchaftswiſſenſchaft ſei durch Deutſchland völlig revolutioniert worden. Die Deutſchen hätten es verſtanden, wunder⸗ bare Autobahnen, die beſten Induſtrieparks der Welt und das beſte Eiſenbahnnetz von al⸗ len Staaten Europas zu ſchaffen. Alles dies habe Deutſchland ſo weit gebracht, daß es jetzt nicht mehr wie früher auf die Hilfe des Aus⸗ landes zurückzugreifen brauche. Große Erfolge Elln Neys in der Ichweiz Berlin, 15. Februar Die berühmte deutſche Pianiſtin. Frau Pro⸗ feſſor Elly Ney, ſpielte Ende vorigen Mo⸗ nats mit großem Erfolg mehrere Male in der Schweiz, u a in Bern und im Schwe ie zer Rundfunk. Außer kleineren Werken von Bach. Mozart und Beethoven brachte ſie in St. Gallen das B⸗Dur⸗Konzert von Johannes Brahms zum Vortrag. Die Künſtlerin wurde von Publikum und Preſſe gefeiert. 360 000 Angehörige der Land⸗ jugend im Reichsberufswelllampf Berlin, 15. Februar Trotz der durch die Maul- und Klauenſeuche hervorgerufenen Schwierigkeiten iſt die Teil⸗ nehmerziffer von Landjungen und Landmädeln überraſchend hoch. Die Werbeaktion der Hitler-Jugend für die Landarbeitslehre und die bisherige Tätigkeit der Jugendwarte des Reichs⸗ nährſtandes für die Berufsſchulung in der Land⸗ wirtſchaft haben alſo ein erfreuliches Ergebnis gezeigt. Obwohl in 40 v. H. aller Kreisbauernſchaften im Intereſſe der Zurückdämmung der Maul- und Klauenſeuche auf die Austragung des Berufs⸗ wettkampfes verzichtet werden mußte, erreichte die Teilnehmerzahl in der Wettkampfgruppe Nährſtand faſt 80 v. H. der Teilnehmerzahl des Vorjahres. 360 000 Landjungen und Land⸗ mädel werden ſich zum Reichsberufswettkampf ſtellen. Das iſt zweifellos eine ganz bedeutende Zunahme in den ſeuchenfreien Gebieten und ein weis für das Intereſſe, das die Landjugend dem Reichsberufswettkampf entgegenbringt. Hamilfon-Fiſh iſt mißkrauiſch Er glaubt an Verhandlungen über eine gemeinſame Aktion im Fernen Oſten Waſhington, 16. Februar. Im Marineausſchuß des Abgeordnetenhauſes ſchlug der republikaniſche Abgeordnete Hamil⸗ ton⸗Fiſh am Dienstag vor, die Verhältnisquote für die Flotten Englands. Amerikas und Ja⸗ pans auf 6:55 feſtzuſetzen. Hamilton⸗Fiſh gab ſeiner Ueberzeugung Aus⸗ druck, daß Amerika diplomatiſche und militäriſche Beſprechungen mit England über die Möglichkeit einer gemein⸗ ſamen Aktion in Fernoſt geführt habe. Er ſei jedoch der Anſicht, ſagte er, daß die Regierung hierbei nicht auf die Unterſtützung der amerika⸗ niſchen Bevölkerung rechnen könne. die Wahlen in Nordirland Das amtliche Endergebnis. §§ London. 15. Februar. Das amtliche Endergebnis der Wahlen zum nordiriſchen Parlament liegt jetzt. wie aus Belfaſt gemeldet wird, vor Die Regie⸗ rungspartei des englandfreundlichen Lord Craiga von ſicherte ſich 39 von den 52 Sit⸗ zen. während ſämtliche anderen Parteien zu⸗ ſammen nur 13 Sitze erhalten haben Die Re⸗ gierungspartei hat gegenüber den letzten Wah⸗ len 3 Sitze gewonnen. Braſilianiſches —ůůů zeigt tin Leute Verh. * telt 650 Sie ble lleine und Griff ſes n einem macht „da Band Mif macht zu Ed N mit e mußte In breit, Augen ſallen. den 8 Dan durch dabei, find „Vi hatten ſellte Hause Wattet nichts Totte folgt ſie wie Wi dem J Lbotg liniſer . el hung. Jebt. die 04 ſchaſts⸗ is und chteiht ficht Hanns Reinholz Die Bank von Eneland ird nerbös Die abenteuerliche Geschichte der größten Banknotenfälschung (12. Fortſetzung) Ed Ice iſt aufgeſprungen. „Und das nennen Sie einen Teilerfolg?“ ruft er erregt. „Natürlich iſt es nur ein Teilerfolg, Chef. Denn mehr als dieſes Papier haben wir nicht gefunden. Das heißt alſo. daß auch der Schlächter von Wincheſter nicht der wirkliche Fälſcher iſt..“ Alſo wieder nichts, denkt Ed Ice. Er hat jetzt einen verknifſenen Zug um die Mund⸗ winkel.. „Und weiter—?“ fragt er. Walt Miller holt tief Atem. „Ich denke“, ſagt er dann.„daß wir jetzt un⸗ mittelbar vor der Aufklärung ſtehen. Wir wif— len ziemlich ſicher. wer das Papier in der Mühle von Laverſtoke geſtohlen hat— nämlich der Werkdetektiv Brewer. Und wir wiſſen wei ter., daß dieſer verliebte Tolpatſch das ge— ſtohlene Papier zunächſt bei der„flammenden Emma“ abgeliefert hat Von dort iſt es dann weitergegangen an den Schlächter von Win⸗ cheſter. Der war ſozuſagen der Lagerverwalter Von dieſem Lager aus muß das Papier nun ſeinen Weg in die eigentliche Fälſcherwerkſtatt genommen haben oder noch immer nehmen— nicht wahr?“ „Ausgezeichnet“, antwortet Ed Ice darauf und es klingt. als ob in ſeiner Stimme ein ironiſcher Unterton mitſchwingt.„vielleicht ver⸗ raten Sie mir jetzt nur noch. wie man den Weg in die Fälſcherwerkſtatt findet?“ „Sie vergſſen Dorothy“, ſagt Miller ganz ruhig. 5 b „Richtig“. Ed Ice wird wieder ernſt.„was iſt mit Dorothy?“ „Zwei von ſeinen Leuten ſind mit demſel— ben Zug nach London gefahren. den auch Do— rothy und der Schlächter benutzt haben. Damit das Mädel auch einen männlichen Schutz hat. Ich bin nach der„Hausſuchung“ mit dem nächſten Zug hinterhergekommen.“ In dieſem Augenblick läutet das Telefon. Ed Ice nimmt den Hörer ab— ſein Geſicht zeigt den Ausdruck höchſter Spannung. Dann ſpringt er auf Schreit Miller zu: „Anruf von der Polizeiſtation. Einer Ihrer Leute meldet mir, daß er ſich eben Beamte zur Verhaftung holt— er glaubt, die Fälſcher ge⸗ ſtellt zu haben.“ Schon ſtürmen Ed Ice und Walt Miller aus dem Zimmer. Die Verhaftung Draußen vor dem kleinen, zweiſtöckigen Ge⸗ bäude mit dem ſchmalen Namensſchild„John Griffith. Chemiſches Laboratorium“. hat ſich eine erregte Menſchenmenge angeſammelt. Walt Miller und ſein Chef haben große Mühe. ſich hindurchzudrängen Endlich ſtehen ſie vor den beiden rieſengroßen Policemen. die den Eingang bewachen. Sie werden durchgelaſſen. Gleich in dem Zimmer, das rechts von der kleinen Diele liegt, ſtehen ein vaar Bobbys und zwei von Millers Leuten herum Miſter Griffith. der Bewohner dieſes einſamen Hau— ſes mit dem ſeltſamen Laboratorium, ſitzt auf einem Stuhl Die Hände ſind ihm gefeſſelt. Er macht eine lächelnde Miene. „Das iſt die Hauptperſon“, ſtellt einer der Bankdetektive den Verhafteten vor. Miſter John Griffith lächelt noch immer. Er macht ſogar eine kleine höfliche Verbeugung zu Ed Ice und Walter Miller hin „Ich habe das Spiel verloren“, ſagt er dann mit einer gleichgültigen Stimme.„einmal mußte ich es ja verlieren. nicht wahr?“ Ihm gegenüber ſitzt ein anderer Mann. Groß, breit, kräftig. mit einem Stiernacken Und Augen, die vor Wut faſt aus dem Kopf heraus- fallen. „Aha“, ſagt Walt Miller,„da haben wir ja den Schlächter von Wincheſter.“ Dann läßt er ſich von einem der Beamten durch das Haus führen Der Beamte erzählt dabei, wie ſie endlich auf das Neſt geſtoßen ſind „Wir verfolgten, wie Sie es uns aufgegeben hatten den Schlächter und Ihre Tochter Ich ſtellte feſt, daß der Schlächter hier in dieſem Hauſe verſchwand, bezog gegenüber Poſten und wartete, was weiter geſchah Es geſchah aber nichts Außer, daß nach einiger Zeit Ihre Tochter erſchien. die dem Schlächter auch ge⸗ folgt wat. und hinter ihr mein Kollege, der ſie wiederum bewachte Ihre Tochter hat dann feſtgeſtellt, daß an dem Namensſchild die Bezeichnung„Chemiſches Laboratorium“ ſtand Und dann fiel ihr ein. daß Battrick aus Wincheſter ein großes Paket mitgebracht hatte., mit dem er in dem Hauſe verſchwunden war Den Reſt kombinierten wir uns leicht zuſammen Ich benachrichtigte die nächſte Polizei⸗Station. von wo ich auch bei Miſter Ice anrief. und dann drangen wir überraſchend ein“ Sie ſtehen jetzt vor der Tür. die zum Labora— torium führt 1 5 1 „Hier“, ſagt der Beamte und ſtößt die Tür auf Walt Mill tritt ein Er ſieht einen Tiſch. auf dem in verſchiedenen Behältern Chemika— lien lagern mit denen offenbar eben erſt ge⸗ arbeitet worden iſt In einer Ecke ſteht eine mo— derne Druckpreſſe Dicht dabei lagert ein Sta— pel Papier Gutes engliſches Banknotenpapier „Wo iſt Dorothy?“ „Ihre Tochter? Iſt längſt nach Hauſe gegan⸗ gen“, ſagt der Beamte,„ſie meinte, Sie wür⸗ den ſicherlich großen Hunger haben. Da wollte ſie dafür ſorgen, daß das Abendbrot rechtzeitig fertig wird 5 Walt Miller rückt auf „Meine Herren“, ſagt der Direktor der Bank von England am nächſten Tage,„ich kann Ih⸗ nen mitteilen, daß dank der vorzüglichen Mit⸗ arbeit der Detektiv⸗Abteilung die Fälſchungen vollkommen aufgeklärt worden ſind. Der eigentliche Täter iſt der Chemiker John Grif⸗ fith. Er hat den Druck beſorgt, der, wie Sie alle wiſſen, ausgezeichnet gelungen iſt Er hat⸗ te außerdem den Einfall, ſich echtes Bankno⸗ tenpapier zu verſchaffen In ſeinem Geſtändn's. das er inzwiſchen abgelegt hat, hat er alles zugegeben. Danach ſind Burnett und ſeine Frau von ihm regelrecht dazu engagiert worden, in Witchurch für die Herbeiſchaffung des Pa⸗— piers zu ſorgen. Sie traten in Witchurch als „Miſter Tremayne und ſeine Nichte“ auf und bekamen zuerſt den Arbeiter Jonny Brown da— zu. Papier aus der Mühle mitzubringen. (Schluß folgt) Neue Kriſe in Indien Rücklrilt zweier indiſcher Regierungen London. 15. Februar. Ueber die Frage der Freilaſſung der poli⸗ tiſchen Gefangenen iſt es in Indien zwiſchen den Kongreßregierungen und den britiſchen Gouverneuren zu ſchweren Differen⸗ zen gekommen. Die Folge davon iſt. daß nach aus Patna und Luc now vorliegenden Mel⸗ dungen bereits die Regſerungen von Bihar und der Vereinigten Provinzen in Indien ihren Rücktritt erklärt haben. Die Gefan⸗ genenfrage iſt auch Hanptberatunasgegenſtand auf dem Jahresnationalkonareß, der am heu⸗ tigen Dienstag in Haripur letwo 140 Klm. öſt⸗ lich von Peſchawar) eröffnet wurde. Man iſt allgemein der Anſicht daß die Kriſe ſich auch auf die üßrigen fünf Pro⸗ vinzen mit Kongreßregierungen ausdehnen wird, da auch dort die Gaunerneure gegen die Freilaſſung der politiſchen Gefangenen ſind. Role Gegenoffenſive erledigl. §Ss Salamanca, 16. Febr. Nach dem nationalen Heeresbe⸗ richt unternahmen die Bolſchewiſten an der Arragonfront im Abſchnitt ſüdlich Vivel del Rio einen vergeblichen und verluſtrei— chen Gegenangriff Der Frontberichterſtatter des Hauptquartiers meldet ergänzend, daß 350 Bolſchewiſten gefangen genommen werden konnten Dar— unter befinde ſich auch ein Häuptling mit ſei— nem Stabe. Bei dieſem wurden Operations- pläne gefunden, nach denen zur Rückeroberung des verlorenen Gebietes im Alfambra-Sektor eine allgemeine Gegenoffenſive unter Einſatz von Artillerie, Tanks und ſtar⸗ ken Flugeinheiten geplant war. Durch den Mißerfolg der erſten Angriffs⸗ welle ſei die bolſchewiſtiſche Gegenoffenſive be⸗ reits im Anfang ſtecken geblieben. Konferenz der Balkan-Enlente in Ankara Bukareſt, 16. Februar. Die Konferenz der Balkan⸗Entente iſt end⸗ gültig auf den 25 Februar in Ankara feſtgeſetzt worden Der Wirtſchaftsrat der Klei— nen Entente wird ſtatt am 23. Februar am 8 März in Bukareſt tagen. Verlieſung deulſch-japaniſcher Freundſchaft Großer Erfolg einer Vorkragsteiſe durch Japan Tokio, 15. Februar Der von der Reichsingendführung nach Ja⸗ van entſandte Gebietsführer Schulze und der deutſche Leiter des Japaniſch⸗Deutſchen Kulturinſtituts Dr. Donat, beendeten jetzt ihre dreiwöchige Vortrags reiſe durch Mittel⸗ und Südiavan, die dem Protektorat des japaniſchen Kultusminiſters unterſtellt worden war. Die Redner behandelten in ihren Filmvorträgen die Grundgedanken des Nationalſozialismus und der Hitler-Jugend Ueber 30 000 Veſucher der in 12 Städten abgehaltenen Veranſtaltungen bewie⸗ ſen das große Intereſſe. das die Japaner am heutigen Deutſchland nehmen. Beſonders ſtark und herzlich war auch die Anteilnahme der Be— hörden Die deutſchen Redner ſelbſt wurden über das japaniſche Erziehungsweſen unterrichtet und ſtudierten praktiſch und theoretiſch den neuen japaniſchen Arbeitsdienſt Die außerordentlich ſtark beachtete Vortragsreiſe wird von der ja⸗ vaniſchen Preſſe als wirkſames Mittel zur Ver⸗ Freundſchaft bezeichnet. wobei derartige Reiſen angeregt tiefung der gleichzeitig weitere werden Faſchiſtenabordnung beſucht Japan Abſchiedsfeier in Rom Rom. 15. Februar Zu Ehren der faſchiſtiſchen Parteiabordnung. die ſich in den nächſten Tagen unter Führung von Botſchafter Paulucci von Neape! aus nach Javan einſchifft, veranſtaltete der ja⸗ vaniſche Botſchafter Hotta ein Bankett, an dem auch Parteiſekretär Starace, ferner der Miniſter für Volksbildung Alfieri in Vertre— tung des Außenminiſters Graf Ciano und zabl⸗ reiche Vertreter von Partei. Staat und Webr⸗ macht teilnahmen. Botſchafter Hotta begrüßte den Botſchaf⸗ ter Paulucci als einen gründlichen Kenner und Freund Japans. Anſchließend wechſelten Hotta und Parteiſekretär Starace Trinkſprüche Die Lufthanſa durch vier, deſſauer“ verſtärkt Ein außerordenllich ſcharf erprobles Flugzeugmuſter Berlin. 15. Februar. In dem Februarheft der Zeitſchrift„Deutſche Luftwacht. Ausgabe Luftwiſſen“ wird eine auf⸗ ſchlußreiche Darſtellung des Unfalles des vier⸗ motorigen Junkers Großfluazeuges D=AALu vom Muſter Ju 90 veröffentlicht. Der Bericht veranſchaulicht eindrucksvoll wie ſcharf die Er⸗ probung der neuen deutſchen Flugzeug- muſter durchgeführt wird. bevor ſie in den planmäßigen Luftverkehr eingeſetzt werden. Bei der Erprobung des Muſters Ju 99. das gegenüber den bisher im europäiſchen und amerikaniſchen Luftverkehr eingeſetzten Flug⸗ zeugen erheblich ſchneller iſt, hat man die Ma⸗ ſchinen weſentlich härteren Prüfbe⸗ dingungen. als es die Porſchrift erfordert. unterworfen. Als Abſchluß der geſomten Werk⸗ erprobung wurden an der D- AALU bei be— ſonders hohen Flugzeugg⸗ſchwindigkeiten Schüt⸗ telverſuche durchgeführt. um über das Schwin⸗ gungsverhalten bei Böen— und von den Mo— torenanlagen ausgehenden Erſchütterungen Er— fahrungen zu ſammeln. Hierzu wurde ein Gerät zur zuſätzlichen Schwingungserregung eingebaut das von einem Elektromotor angetrieben wird. Bei dem letzten dieſer Ver— ſuchsflüge. der über der Junkers-Meßſtrecke bei Deſſau unternommen wurde traten bei einer Fluggeſchwindiakeit von über 500 Kim. in der Stunde nach Einſchalten des Gerätes ſchließ— lich Schwingunaserſcheinungen auf durch die die Beſatzung zum Verlaſſen des Flugzeuges mittels Fallſchirmes veranlaßt wurde Leider öffnete ſich dabei der Schirm des an den Ver⸗ ſuchen beteiligten Ingenieurs Hohnemann nicht früh genug. ſo daß dieſes Mitalied der Beſatzung bei der für die ganze Luftfahrt ſo wichtigen Erprobung ums Leben kam Bei dieſem Verſuch wurde das Flugzeug ab— ſichtlich ſtark überbeonſprucht, wie es der prak⸗ tiſche Flugbetrieb nie rerlangt. Dabei wur— den außerordentlich wichtige Erkenntniſſe ge— ſammelt, die bewieſen wie groß die Schwin⸗ gungs⸗Unempfindlichkein der Ju 90 tatſächlich iſt. Der Bau derartiger viermotoriger Groß— flugzeuge wurde erforderlich, um dem immer ſtärker anwachſenden Platzbedürfnis und den geſteigerten Aufgaben des Luftverkehrs entſpre— chen zu können. Die Deutſche Lufthanſa hat deshalb ſchon vor längerer Zeit bei den Focke⸗ Mulf⸗Werken das Muſter FW 200„Condor“ für 26 Fluggäſte und bei Junkers die Ju 90 für 40 Fluggäſte beſtellt. Dem an Focke⸗ Wulf bereits erteilten Bauauftraa für meh⸗ rere„Condor“-Flugzeuge hat jetzt die Luft⸗ banſa die Beſtellung auf vier Junkers Ju 90 folgen laſſen. Sowohl die Focke⸗ Wulf⸗Condor wie die Junkers Ju 90 werden bereits in dieſem Sommer auf mehreren Li— nien der Deutſchen Luftpfanſa in den planmäßi⸗ gen Streckendienſt eingeſetzt werden. Berkehrsſtörungen durch Schneefall Heidelberg. Auf dem Köniaſtuhl waren am Samstag und Sonntag Schneeverwehungen von teilweiſe 60—70 cm entſtanden, ebenſo auf dem Weißen Stein. ſodaß ein Autoverkehr auf die Höhen unmöbalich wurde. Die Kraftpoſtomni— buſſe hatten den Fahrverkehr mit Gaiberg und anderen Orten unterbrochen und auch am Mon— tag früh konnte der Kraftpoſtverkehr noch nicht aufgenommen werden Der Reichsarbeitsdienſt mußte den ganzen Sonntag bis tief in die Nacht beſondes ſchwere Verkehrsſtörungen im Bahn— verkehr aufräumen Die Bergbahnſtecke mußte freigelegt werden. ſie konnte erſt Sonntag mittag 12 Uhr den Fahrplan aufnehmen Nom Königſtuh! wurden Montag früh bei 5 Grad Froſt 40 em Neuſchnee gemeldet. Braunſchweig, 15. Februar. Die überaus heftigen Schneefälle. die ſeit Montagabend über dem Harz und dem nörd— lichen Harzvorland niedergingen. haben an zahlreichen Stellen zu erheblichen Verkehrs- ſtörungen durch Verwehungen der Landſtraßen und Eiſenbahngleiſe geführt. Die für den Verkehr durch den Harz wichtige Reichsſtraße 4 von Bad Harzburg über Braun⸗ gie hören im Rundfunk. Donnerstag, den 17. Februar. Deutſchlandſender. 6: Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 6.30: Konzert. 10: Volksliedſingen 11.30: Dreißig bunte Minuten. 12: Konzert 13.45: Nachrichten. 14: Allerlei von Zwei bis Drei! 15: Wetter, Börſenbericht, Markt- bericht. 15.15: Hausmuſik einſt und jetzt 16: Muſik am Nachmittag. 18: Friedrich Wührer ſpielt. 18.20: Der Dichter ſpricht 18.40: Oſtern iſt es ſo weit 19: Kernſpruch, Wetter, Kurznachrichten 19.10: Hund jetzt iſt Feierabend! 20: Muſik am Abend. 22: Wetter. Nachrichten, Sport 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23—24: Otto Kermbach ſpielt. Frankfurt. 6: Toccata in D⸗dur, von Bernh Dreier. 6.30: Konzert. 8: Zeit, Waſſerſtand 8.05: Wetter, Schnee⸗ bericht, 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Nachrichten. 10: Volksliedſingen 10.30: Froher Klang zur Werk- pauſe. 11.40: Hausfrau hör zu! 11.50: Höflichkeit iſt eine Zier. 12: Konzert. 14: Zeit, Nachrichten. 14.10: Gemiſchte Potpourris und heitere Kleinkunſt. 15: Ich möchte Schweſter werden 15.15: Für un⸗ ſere Kinder. 15.45: Allerlei vom Sport. 16: Kon⸗ zert. 18: Zeitgeſchehen. 18.30: Der fröhliche Laut⸗ ſprecher 19: Zeit, Nachrichten. Wetter. 19 10: Klei⸗ nes Abendkonzert 20.15: Trier, die älteſte Stadt Deutſchlands. 21.15: Orcheſterkonzert. dit, 22.15: Wetter. Schneeberichte. 22.20: Kamerad, wo biſt du? 22.30: Welt⸗ und Eurova⸗ meiſterſchaften im Eishockey. 22.45: Volks⸗ und Un⸗ terhaltungsmuſik. 24—02: Nachtmuſik. Stuttgart. 6: Morgenlied 630: Konzert. 8. Waſſerſtand, Wetter. 8.30: Fröhliche Morgenmuſik 10: Volks⸗ liedſingen. 11.30: Volksmuſik. 12: Konzert. 14: Muſikal. Allerlei. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Spuren im Schnee 19.15: Erinnerungen an de Curtis 19.30: Ein wenig Allerhand aus dem Bad⸗ nerland. 20: Muſik zur Unterhaltung 21.15: Kam⸗ mermuſik 22: Zeit, Nachrichten. Wetter, Sport. 22.30: Volks. und Unterhaltungsmuſik. 24—02: Nachtmuſik 5 Nachrichten. lage nach Nordhauſen iſt zwiſchen Harzburg und Braunlage völlig zugeweht. Selbſt die vom Landesfremdenverkebrsverband Harz im Herbſt veranlaßte Aufſt⸗lluna von Schneezäu⸗ nen an den beſonders gefährdeten Stellen hat nicht verhindern können daß ſich viele meter⸗ hohe Schneewände gebeldet haben. die die Straße ſperren. Der Winterkurort Braunlage war am Dienstagvormittaa von iedem Verkehr abge⸗ ſchnitten. Schwere Matorpflüge und Koſonnen von Arbeitern ſind zurzeit doßei, die Stroße wieder für den Verkehr paſſierbar zu machen. — Auf der Oberharzer Eiſervehn Poslar— Claustbal— Zellerfeld— Altenau mußten N Schneepflüge eingeſetzt werden. um die Gleiſe von den Schneemaſſen zu räumen. Starker Schneefall auch in den nordſpaniſchen Provinzen San Seboſtian, 15. Februar. Aus allen nördlichen Provinzen Spaniens wird ſtarker Schneefall gemeldet. Der Ueber⸗ landverkehr wird dadurch ſtark behindert. Be⸗ ſonders kräftig waren die Schneeſtürme in Aſturien wo der Pojares-Paß kaum paſ⸗ ſierbar iſt. Andere weniger wichtige Berapäſſe und Landſtraßen ſind zugeſchneit. Der Pique⸗ ras⸗Paß an der Hauptſtraße nach Soria iſt in⸗ 58 hohen Schneefalls für den Verkehr ge⸗ perrt. Organiſalion von verkehrsunfällen Leningrad, 15. Februar. Wie die„Leningradſkaja Prawda“ meldet, ſind ſechs hohe Angeſtellte der Leninarader Autobusgeſellſchaft wegen„porſätzlicher Orga⸗ niſation von Nerkehrsunfällen mit Todes⸗ opfern“ zum Tode verurteilt und hingerichtet worden. Vier Skilänferinnen gefölel Bei Samnaun im Fanton Groußhürden aing am Dienstagmittag eine Staublawine nieder. Dabei kamen vier Skilänferinnen drei Schwei⸗ zerinnen und eine Engländerin. ums Leben. Iwei Mehgerejen geſckhlaſſen Die Vorgänge im Frankfurter Schlachthof Frankfurt. Wie gemeldet war die Kriminal⸗ polizei Diebſtählen im Frankfurter Schlacht⸗ und Viehhof auf d'e Spur gekommen. Die Täter hatten u. a. auch von den Tierärzten als krank erkannte Lebern beiſeite geſchafft und an Metzger verkauft. In Verfolg dieſer An⸗ gelegenheit hat die Polizei das offene Loden⸗ geſchäft des feſtgenommenen Metzgermeiſters Arnold Schönemoblf. Mallſtraße 17 geſchloſſen. Auch der im Schlachthof gelegene Betrieb des gleichfalls verhafteten Großſchlächters Joſef Heilmann aus dem Waſſerweg 6 wird nicht fortgeführt. Raubüberfall auf einen Gaſtwirk Fulda. 15. Februar. Im Dorfe Neuhof bei Fulda wurde in der vergangenen Nacht von zwei Männern ein Raubmordverſuch an einem Faſtwirt verübt. Der Gaſtwirt befand ſich gegen 612 Uhr nachts allein in der Wirtsſtube, als zwei unbekannte Männer eintraten und etwas zu trinken verfangten. Plötzlich ſtürzte ſich der eine der Beiden mit einem? großen Meſſer auf den Wirt und brachte ihm zwei Ichnittwunden am Halſe bei. worauf dieſer bewußtlos zuſammenbrach. Die beiden Täter haben ſich ſodann der Kaſſe bemächtigt. dem Ueberfallenen die Taſchen geleert und ſind ver⸗ ſchwunden Seimkehrende Angehörige fanden den Gaſtwirt in einer großen Blutlache im verdunkelten Lokal auf Er wurde ſofort in das Fuldaer Krankenhaus gebracht und er⸗ langte Dienstag früh das Bewußtſein wieder Die Poltzei nahm ſofort die Verfolgung der Täter auf 5 Von den beiden Verbrechern liegt eine Be— ſchreibung des eigentlichen Täters vor, der folgendes Ausſehen hat: Ungefähr 50 Jahre alt. 1.68 Meter groß, bat ein volles rundes Geſicht. einen geſtutzten dunklen Schnurrbart und trägt eine Mütze. Der andere jüngere Täter kann nicht beſchrieben werden. E ieee ee eee ee Korrespondenz- und Roman- Buro Dötsch& Holl, München, Schillerstraße 18 7. Fortſetzung. Sie lehnte ich mit Gewalt gegen ſolche Regungen auf. Mußte man denn dieſem Axel nicht gut ſein? Aber war es nicht ein himmelweiter Unterſchied, ob man einem Menſchen eine ganz ſelbſtloſe Liebe entgegenbrachte oder ob man ihn begehrte? Wie fühlte ſie ſich erhoben, daß ſie nicht ein einziges Mal den Gedanken in ſich hatte aufkommen laſſen, Axel könnte ihr mehr ſein als der Freund! Sie brauchte vor ihm die Augen nicht niederzuſchlagen, wenn er zum letzten⸗ 210 72 wenn ſie ihm ſagen mußte: Kommen Sie nicht wieder! Die Erinnerung an dieſe ſchönen acht Tage würde ſie begleiten durch ihr ganzes Leben. Und wenn die Zukunft ihr auch noch ſo viel Harets brachte, wenn das graue Ge⸗ ſpenſt der Sorge nie wieder von ihrem Pfade wich, dieſe acht Tage blieben ihr unverlierkares Eigentum! Und ſie gedachte einer alten Sage aus der Heimat ihrer Mutter, aus den Bergwerken von Falun. Da war ein Mädchen, das hatte eines Bergmanns Liebe gewonnen. Höchſtes Glück ſchien ihr zu winken. Die harte Fron ver⸗ langte, daß der Mann an ihrem Verlobungstage einfuhr, weil keiner ſo gut in den Stollen Beſcheid wußte wie er. And er kam nicht wieder. Aus der lebfriſchen Dalekarlierin wurde eine alte Jungfer, ein altes Weiblein, das mühſam am Stock ihre einſame Straße zog. Und eines Tages fand man im Berg⸗ werk den Leichnam eines jungen Bergmannes, den das Kupfervitriol der Grube vor Verweſung geſchützt hatte. Keiner konnte ſich dieſes Menſchen erinnern, keiner, wie lange er dort unten gelegen hatte. Trotzdem gab ihm die ganze Belegſchaft der Faluner Bergwerke das Geleite zum Gottesacker. Und unterwegs kam ihnen ein altes Weib⸗ lein entgegen, das mühſam am Stocke humpelte. Die Alte hatte noch nichts von dem ſchauerlichen Fund gehört. Aber —ſte begehrte dringend, die Leiche zu ſehen. Ein Blick, und ſie erkannte ihren Bräutigam, ſank nieder vor ihm, den ſie durch ein ganzes Menſchenalter betrauert hatte. Doch der Einfluß der Luft machte ſich geltend. Die Leiche zerfiel zu Staub. Aber die Frau lag tot über der letzten Ruheſtatt des geliebten Mannes; ein verklärtes Lächeln lag eingegra⸗ ben um ihren Mund. Am Ausgang ihres langen Lebens . ſie den gefunden, den ſie jahrzehntelang betrauert atte. 5 War das nicht ein erſchütterndes Lied echter Frauen⸗ treue? O, das Geſchlecht jener Ulla war noch nicht aus⸗ geſtorben. Auch ſie würde Axel Treue halten bis zum letz⸗ ten Hauch. Und da ſie ihm doch nicht angehören durfte, wollte ſie ſich auch keinem anderen Manne zu eigen geben. Warum tat doch dieſer Gedanke, daß es zwiſchen Axel und ihr keine Brücke gab, auf der ſie einander entgegen⸗ kommen konnten, gar ſo weh! War es nicht, als wühlten ſcharfe Geierfänge in dem Geäder ihres jungen Körpers? Als umſpannten Gigantenfäuſte ihr zartes Haupt und preßten es auf die Tiſchplatte? Was war jener Schmerz, den ſie bei ihrem kleinen Un⸗ fall empfunden, gegen die Qualen, die jetzt ihr Herz zer⸗ riſſen! Wie gerne hätte ſie den Tränen Einhalt geboten, die unabläſſig über ihre Hände rannen! Und ganz heimlich regte ſich ein Gedanke: O, könnteſt du doch noch viel mehr leiden! Alles wollteſt du geduldig tragen, wenn nur Axel nicht zu leiden brauchte. Aber es hilft ja alles nichts: Um ſeinetwillen mußt du ihm mit kalten Worten ſagen: Du darfſt nicht wieder kommen, weil die böſen Zungen gehäſſiger Menſchen ihr Gift über uns ſpeien. Gab es denn keine Möglichkeit, Axel dieſes Herbe zu erſparen? Ja, wenn es nur auf ſie angekommen wäre! Die Ehre, den guten Namen, dieſes einzige Erbteil ihrer braven Eltern, könnte ſie freilich auch ihm nicht preisgeben. Und was hat ſie ſonſt? Nichts! Tiefer beugte ſie ihr Haupt. Immer hemmungsloſer er⸗ ſchütterte das Schluchzen ihren zarten Körper. Und zwi⸗ ſchen all den Schmerzen ſtieg ſieghaft und leuchtend die Erkenntnis in ihr auf: Du haſt ja doch dieſen Axel lieber als dein Leben! 5 Und wie ſie das dachte, da ſtand der Mann neben ihr, dem ihr Herz gehörte, und ſie ſchaute mit tränennaſſen Augen zu ihm auf, preßte beide Hände vor das ſtürmiſch pochende Herz und lächelte wie eine ſtumme Dulderin unter Tränen, die einzig und allein von ihrem tiefen Schmerz Kunde gaben. Axel Dahlgren ſtarrte ſie faſſungslos an. 5 28255 haben Sie? Was quält Sie ſo ſehr?“ fragte er haſtig. Allen Mut faßte ſie zuſammen. Wunſch und Wille ein⸗ ten ſich in dem Entſchluß: Ich will leiden! Wenn er nur die Anbefangenheit behält! „Dagmar, meine liebe Dagmar, was fehlt Ihnen?“ fragte Axel betroffen. Ihre Augen ſtrahlten wie Sterne, deren Licht ſich durch den dickſten Nebel ſiegreich Bahn bricht. Sie hatte ja nur einen Gedanken: du darfſt ihm nicht wehe tun! Ganz zart und vorſichtig fing ſie an zu reden: „Nun bin ich wieder ganz geſund, Herr Dahlgren. Nun darf ich keine Minute verſäumen. O, ich habe ſo vieles nachzuholen. Bis in die ſpäte Nacht wird meine Lampe leuchten müſſen, bevor ich alles nachgeholt habe, Herr Dahlgren. Tante würde ſonſt ſchelten, käme ſie heim und fände mich ſo weit im Rückſtand. Sehen Sie das ein, Herr Dahlgren?“ Axel ſchüttelte den Kopf. 5 90 „Eigentlich nicht. Wofür haben Sie einen Freund ge⸗ funden, der ſich glücklich preiſen würde, Ihren rauhen Lebenspfad ein wenig zu ebnen.“ 5 Wie weh tat ihr das Lächeln, zu dem ſie ſich ſeinetwegen zwingen mußte! 3 „O, Herr Dahlgren, würden Sie Hilfe annehmen, auf die Sie keinen Anſpruch haben?“ 8 a 4 „Ich bin doch auch ein Mann! Ich will mit ſtarder Hand mein Schickſal meiſtern.“ 8 „Glauben Sie nicht, daß auch ein Mädchen den Stolz beit, obne fremde Hilfe fertig zu werden?“ unmöglich Beſtand haben könnte. SE Wie drängte es ihn, ihr zu ſagen: Ich habe dich lieber ols jeden anderen Menſchen auf der Welt! Darum darf ich dir Hilfe anbieten, und du darfſt ſie annehmen! Das Mitleid mit ihr hatte ja erſt ſein Herz wach gerüttelt, und wenn er noch den leiſeſten Zweifel über die Art ſeines Fühlens gehegt hätte; jetzt war er verſchwunden. Aber er brachte dieſes Bekenntnis nicht über die Lip⸗ pen. Nein, er dachte in dieſem Augenblick nicht mehr an das Urteil der Menſchen ſeines Lebenskreiſes. So ſtür⸗ miſch pochte ſein Herz in heißer Sehnſucht nach ihr, daß er ſie in ſeine Arme geſchloſſen hätte, ohne nur nach einem Menſchen zu fragen. l Und doch zwang er ſeine ungeſtüme Sehnſucht nieder. War es denn ſicher, daß Dagmar ihn ſo liebte, wie er ge⸗ liebt ſein wollte? Wäre es nicht ganz natürlich, daß ſie ſich ihm zu eigen gäbe, weil er die Mittel beſaß, um ſie aus Armut und Not zu erlöſen? Ja. wenn eine ſtarke, alles bezwingende Liebe ſte an ihn kettete! Dann brauchte er ſich keinen Augenblick zu beſinnen. Aber der gegenwärtige Zeitpunkt wäre zu die⸗ eee Frage ſchlecht gewählt, das fühlte er elbſt. Dagmar ſah mit ihren von Leid geſchürften Blicken deutlich genug, daß er mit ſich ſelbſt im Kampfe lag. Ein furchtbares Erſchrecken ſchnürte ihr Herz zuſammen! Nun wird er mir aus Mitleid ſeine Liebe anbieten! Was unter anderen Umſtänden für mich höchſtes Glück wäre, das muß ich jetzt zurückweiſen, weil es in den Stürmen des Lebens Früher oder ſpäter müßte er einſehen, daß er einen Mißgriff getan, indem er ein Mädchen zur Lebensgefährtin erkoren hatte, das geſellſchaftlich ſo tief unter ihm ſtand. Die Menſchen, deren Gehäſſigkeit ſie ja erſt vor kurzem kennengelernt hatte würden es ſchon an hämiſchen, ſpot⸗ tenden Bemerkungen nicht fehlen laſſen, damit er ja nur recht früh zu dieſer Einſicht kam. Trotz ihrer tiefen Liebe, die ſie zu ihm im Herzen trug, würde doch ſein und ihr Glück in Scherben gehen. Davor mußte ſie Axel bewahren. Sie zwang ſich zur Unbefangenheit, nahm ihre Arbeit wieder auf, als dürfte ſie ſich auch durch ſeine Anweſen⸗ heit nicht ſtören laſſen. Dabei plauderte ſie: „Nun kommt meine Tante bald heim, Herr Dahlgren. Da werden Sie Ihre Veſuche wohl einſtellen müſſen. Aus widerſtreitenden Gedanken fuhr er auf: „Aber warum denn, Dagmar? Dürfte nicht Menſch während meiner Beſuche zugegen ſein?“ 5 „Gewiß, und doch muß ich Sie bitten: kommen Sie nicht mehr, wenn Tante erſt zu Hauſe iſt. Erlaſſen Sie es mir, dieſe Bitte näher zu begründen!“. „Dagmar, Sie verlangen Unmögliches von mir! Sie ließen ſich meine Freundſchaft gefallen, und nun wollen Sie mich aus Ihrem Lebensbuch ſtreichen, als hätte ich niemals exiſtiert.“ „Davon habe ich nicht ein einziges Wort geſagt, Herr Dahlgren. Die Erinnerung an dieſe ſchönen Tage kann mir kein Menſch aus dem Herzen reißen. Das Schickſal ſpielt oft wunderlich. Vielleicht führt es uns wieder zuſammen, und wir treten einander unbefangen gegenüber.“ Axel mußte ſchwer gegen ſeine gereizte Stimmung an⸗ kämpfen. Sie will mich loswerden! dachte er immer wie⸗ der. Aber wenn er in ihre Augen ſchaute, deren ſtrahlendes Geleucht durch feine Schleier gedämpft wurde, dann ver⸗ flog ſein Unmut. 0 Dagmar meinte es gewiß gut. Sie handelt nicht aus kluger Berechnung— o, dann würde ſie mich feſtzuhalten verſuchen. Sie muß doch wiſſen, daß ein Dahlgren etwas zu bieten hat,— ſondern ihr reines Empfinden treibt ſie jeder dazu, dieſem unklaren Verhältnis ein Ende zu machen.“ Muß ich ſie darum nicht noch mehr lieben? Und hat ſie nicht vollkommen recht: Das Schickſal ſpfelt oft wunderlich. Vielleicht führt es uns wieder zuſammen. Er wollte auf ſeinen guten Stern vertrauen. Es mochte ſogar beſſer ſein, wenn er eine Zeitlang von ihr getrennt wurde. Dann gewannen ſie Klarheit über ihr gegenſeitiges Verhältnis. Seine Stimme bebte. Anſchlüſſig reckte er die Arme nach ihr und ließ ſie doch wieder ſinken. Alles in ihm fie⸗ berte nach ihr. Nie war er ſich deſſen ſo ſehr bewußt ge⸗ weſen, wie ſehr er ſie liebte, als gerade jetzt, wo er von ihr ſcheiden ſollte. „Dagmar, es muß für uns ein Wiederſehen geben! Ich werde Sie im Auge behalten. Sie aber müſſen mir eines verſprechen: Geben Sie mir Nachricht, ſo bald Sie Ihre Wohnung wechſeln. Das darf der Freund wohl von Ihnen verlangen. Verſprechen Sie es mir!“ In heißer Erregung ſchaute er ſie an. „Ja, Herr Dahlgren, ich verſpreche es Ihnen! Und auch dann will ich mich deſſen erinnern, daß Sie mein Freund geworden ſind, wenn ich in Not ſein ſollte. Sind Sie nun mit mir zufrieden?“ g l In dieſem Augenblick brach ſein heißes Empfinden alle Dämme nieder, die er mühſam aufgerichtet hatte. Ehe Dagmar ſich darüber klar wurde, was mit ihr geſchah. ſchloß er ſie in ſeine Arme und preßte ſeine zuckenden Lip⸗ pen auf das blonde Haupt. Für eines Herzſchlages Länge empfand ſie nichts als namenloſes Glück in ſeiner Um⸗ armung Sie hätte jubeln und jauchzen können. Er liebte ſie nicht minder heiß und ungeſtüm wie ſie ihn! Doch ſchon legte uch der Nauhreif auf ihre proſſende Blütenherrlichkeit. Weil er ſie in Zukunft nicht mehr be⸗ ſuchen durfte, nahm er ſich ſelbſt ſeinen Lohn für das alles, was er ihr getan hatte. 3 17 Nein, er dachte ſich gewiß nichts Böſes. Auch in dieſem Augenblick ließ ſie ihm Gerechtigkeit widerfahren. Aber ſie mußte für ihn auf der Hut ſein. Ihre Liebe war nun einmal zur Ausſichtsloſigkeit verurteilt. Darum durfte ſie ihm nicht den leiſeſten Gunſtbeweis geſtatten. 5 Vorſichtig löſte ſie ſich aus der Umarmung und wich einige Schritte zurück. 3 1 a Die Trauer, die ſich in ihren Zügen ausprägte, hielt Axel für etwas ganz anderes. Es ſchien ihm, als ſei Dag⸗ mar über ſeine ſtürmiſche Liebkoſung erſchrocken. Schmerz⸗ haft fühlte er ihre Zurückweiſung und mußte ſich doch ſagen, daß das alles io ganz zu dem Bilde vante. das ex D REEHI N Roman von Emil Fran von Bagmar in ſeinem Herzen trug. Oder mußte er ſie darum nicht nur noch höher achten, daß ſie ſich gab, wie ſie wirklich war? Daß ſie keine Gefühle heuchelte, die ihr 1 3 df 9* i0 zanz leiſe ſprach er jetzt zu ihr: Vetgeiben Sie mir, Dagmar, daß ich mich nicht beſſer beherrſchte. Ich wollte Sie gewiß nicht erſchrecken, noch weniger verletzen, ganz gewiß nicht. Aber Ihre entſchiedene Forderung, ich dürfte Sie in Zukunft nicht mehr in Ihrer Wohnung beſuchen, hat alles in mir aufgewühlt, und da babe ich fur einen Augenblick die Herrſchaft über mich ver⸗ loren. Können Sie mir verzeihen?“ Dagmar ſchaute ihn unendlich lieb an. a O, wenn ſie ihm ſagen dürfte: Ich habe dich ja ſo lieb, daß ich mir nichts Schöneres wünſchen kann, als an deinem Herzen zu ruhen. Nur darf ich nicht vergeſſen, daß Scheide⸗ wände ohne unſer Zutun zwiſchen uns aufgerichtet wur⸗ den, die wir anerkennen müſſen. Ich will dich nicht in un⸗ erquickliche Verhältniſſe zerren, denn ſie würden für dich gar bald eine Ernüchterung zur Folge haben. Wenn wir jetzt auseinander gehen, ohne uns irgend⸗ wie gebunden zu haben. dann wirſt du mich über deiner Arbeit und deinen vielen Bekannten gar bald vergeſſen haben, wirſt nach einem dauerhafteren Glück deine Hand ausstrecken, und ich werde dich aus der Ferne ſegnen, denn du haſt mir ja acht Tage lang die Sonne in mein ein⸗ ſames Daſein getragen. Auch ſie ſprach leiſe: „Ja, Herr Dahlgren—“ „Bitte, Dagmar, wollen Sie mir auch beim Scheiden noch ſo fremd und kühl begegnen, als hätten wir uns nur ganz flüchtig kennengelernt? Ich meine, Sie hätten mit Anrecht auf Ihre Freundſchaft gegeben. Da müſſen Sie mich ſchon bei meinem Vornamen nennen. Ich habe mir dieſes Reiht Ihnen gegenüber ohne weiteres genommen.“ Ein wehes Lächeln zuckte um ihre Lippen. Die feinen Schleier vor ihren Augen— aus ungeweinten Tränen ge⸗ ſponnen— zerriſſen jäh, und mit ſtrahlender Leuchtkraft ruhten ihre Blicke auf ſeinem Geſicht, als müſſe ſie ſich Zug um Zug einprägen. g „Nun gut, Axel, ich bin gewiß nicht eigenſinnig. Alſo: wir wollen vergeſſen, was geſchehen iſt, es ſoll unſere Un⸗ befangenheit nicht trüben. Und wenn uns das Schickſal wieder zuſammenführt, dann werden wir uns als gute Freunde die Hand drücken. nicht wahr?“ Hoffentlich beeilt ſich das Schickſal ein wenig!“ meinte Axel, und leidenſchaftliche Erregung— aber auch Unge⸗ duld zitterten durch ſeine Stimme:„ich wäre ſonſt ge⸗ zwungen, dem Schickſal ein wenig nachzuhelfen. „O. Axel, wie raſch werden Sie mich vergeſſen haben!“ „Ich— Sie vergeſſen? Niemals! Niemals.“ Ueberraſcht ſchaute ſie zu ihm auf. War das nicht wie der Ruf der Leidenſchaft? Klang nicht heiße Liebe aus ſeinen Worten? Sollte ſie ſich getäuſcht haben? Nun, es war ja jo leicht möglich, daß eine tiefe Zu⸗ neigung zu ihr ſein Herz erfüllt. Täglich hatte er allein mit ihr zuſammen geſeſſen. Er war ja noch jung, ſein Herz mochte ſich auch nach Liebe ſehnen, und da ſie ihm gefiel, war die Liebe allmählich in ihm entſtanden. Aber ſie würde vergehen, wie ſie gekommen war. Er konnte ſie ja nicht heiraten, ſie, das arme Mädchen, das kaum ſeinen Lebensunterhalt verdiente. Mit ſcheuer Zärtlichkeit reichte ſie ihm die Hand. Es drängte ſie, ihm ein gutes, liebes Wort beim Scheiden zu ſagen. Sie raunte ihm zu: 43 werde Sie auch nicht vergeſſen, Axel! Und ich danke Ihnen für alles, was Sie mir in dieſen ſchönen Ta⸗ gen gaben. Möge Gott es Ihnen lohnen. Werden Sie glück⸗ lich, Axel!“ Wieder wallte es heiß in ihm auf, wieder wollte er ſie an ſich reißen. Aber mit übermenſchlicher Gewalt zwang er dieſe Erregung nieder. In den Chor der aufgeregten Stimmen in ſeiner Bruſt miſchte ſich ein feines Stimmlein, das lieb und zuverſichtlich klang: Ihr werdet euch wieder⸗ ſehen und dann werdet Ihr euch das Glück nicht wieder entwinden laſſen! Axel preßte Dagmars Hand, ſchaute ihr noch einmal tief in die blauen Augenſterne, ſog jeden Zug ihres feinen Geſichtes in ſich ein, und dann ſtürmte er von dannen. Doch auch auf dem Wege hörte er das tönende Stimmlein: Ihr werdet euch wiederſehen! Ja, er mußte ſie wiederſehen! Nur dieſe Hoffnung mil⸗ derte den herben Trennungsſchmerz. * Erik Dahlgren ſaß ſelbſt am Steuer ſeines Kraft⸗ wagens, den er an den maleriſchen Ufern des Mälarſees durch das fruchtbare Upland ſauſen ließ. Upſala blieb zur Rechten liegen. Hätte er ſich auf einer Vergnügungsreiſe befunden, ſo wäre er an dieſem älteſten Schauplatz ſchwe⸗ diſcher Geſchichte gewiß nicht vorübergefahren. Und er dachte daran, wie es einmal ſein würde, wenn er mit Ingeborg auf der Hochzeitsreiſe ſich befand. Dann wollte er ihr vor allen Dingen das Heimatland zeigen. Ingeborg! Mit allen ſeinen Gedanken weilte er bei ihr. Er hatte ihr verſchwiegen, daß er trotz ihrer Bitte beim Vater um ſie geworben. Wozu ſollte er das liebe Mädchen unnütz aufregen! Denn er war überzeugt davon, daß auch Onkel Bengt kein Wort würde verlauten laſſen. So ſcharf er auch auf den Weg achten mußte, hatte er doch Zeit genug, noch einmal all das Seltſame zu über⸗ denken was mit ſeiner Werbung um Ingeborg zuſammen⸗ hing. Bengt Sjöberg hatte etwas zu verbergen, daran war wohl nie zu zweifeln. Und es konnte ſich nur auf ihn ſelbſt beziehen. Vielleicht war es irgendeine Schuld, die Bengt Sjöberg in jüngeren Jahren auf ſich geladen hatte, die ihn immer ſchwerer drückte, je älter er wurde. Nun fuhr Erik direkt auf Falun zu. Das Intereſſe an den uralien Kupferbergwerken ſpornte ihn. Staunend be⸗ trachtete er die gewaltigen Erdbrüche, die den erſten An⸗ ſtoß zum Grubenbetrieb gegeben hatten. (Fortſetzung folgt) —.—— —— B ͤ T0 Ar. E Hundert Jahre Mainzer Karneval Rerein em w n eee wie e eee un ep mubue ene eee eee enen eee ener a0 eee ehen e e e eee eee e epi eee eee e en eee eee ee Sοhpοανοον, Sed uzeuus un uejnpS eig dim 16102 Bunjqupgequein po aun eee dun debe eee enepe 00 1 ond uus u Subupineun avs Gi et een. i ee eee een eie were ee eee a een ebene eee ee een neee ed aue ne r een eee eee eie po; eee eee ene en en ee eien sq akne mee une enden mee beunugepozt enanebinvu zue god qun aun eee eee om cpnbnezda i gr nr een eee een eee a0 Bunbncpibeg ꝛ0 pq nie 0a ine s t ede dhe dung se Bun uz ne oc ꝛðluiiog a2 gr dunn en et eee eee eee e een ben eee eee ee echte zeuvb ou m ei ed uuns ee eee uu uuvg e eee e deen e eee e e eg gun wnvzqz 10 qioqzegnv z v ee een een e Aube eee ee ieee e ie eee eee qun uejphoqh uda uu unn eee egg zuze Jog zune d pepeig sn ahehapig 200 nog up nobösunoqʒ une Gungebun zus qun ueldungz snequngz A I s Huv luz ne id usbunqphip s using neuupusbo] dig ping slope aun se ↄqupc eig 11 Aupses pee zung so eue loqplig a0 jg S anppleoc 1 bunjpiaqnz ane 20 Jog zung ae ne en eee enen eee when sn n ue we we ae e ben eee ae eee un emen een neee ene bang 210 ur wee t ben eee e eee le wa sn duzen so ncunmplaea Log 100 ua quil snoch sefoaß ue qun edu aush 10% uten oi n e eee ee ne ie e ee een neee ee een eee ee qed: u de eee ae ene dane need emu ue eee eue dez Sog dne pub qun 251 e eee eee eg un ueelusbogqunzg n e eee deen ene eee ee edge neee eee e ee ene eee ebe ehe ehen eee ee ee enen ebe eg die wenne e e een een ene eee e ec ne elde d eee e u nu eee ed einꝙplnvgz aan ee eee e dne enen eee eit eee ee een wee en eee ee ee S ppi sau nz dung sv en dun ussunpliea i oi uon usbun were ua geit une u g. sig uun ua in nde e eee ne eee e abu ee une eblee ebenen we en 45 5 qun upp oi z ehe ecigz ung une eee er inen e u n unten enen ee eee eee e i een eee ee einne% no qun uno eur e hee pd se mlenbebuse cn die e be eee en ene önnen ene: lun ne usben ahr qun zh, qun quvg sq u sn ad ua udn e eee n eden eee eon aequnm used ua ane aue eee une eee ee un uvun% juunqech uebuvseß ne ueuch ne un ue pand snoc soo ue Anu uz gui eue en nanvunq vid zi u aun used Jie 200 aqubzg u i e eee eee e en d ben eee eee eee ee eee ee eee ed pee eee ee lee ed peu eng: de uu ee eee eee eee een ee ee; ien e ne neu e bunu i neee e bun eee eee eee mee ben eee uspnz anne eherne ehen ie ee uzuunzg due eur bp eee e e ing ue eh u ee end ene nz e il nee een een ebenen ene ͤ ee eee ee eee nog uneun mee e ne t g Nec 100 ne aun punle nen ene ee ee eee pe ep wee e eee e eee eee ee cc! nene eee ee end ee e eee ee? uoee que Gun biqeeeniS ei u si pulse 1 1B nod le nene eden menen enn een en eng. dana usage qui ung nmuunscppe: ane ster dd Gunze a0 eng eee ee dee eee ene ee e eine zig nene eh be ene ee eee i en vf „pipe sespubu zo ee ee lese dun bang eee been eee bei ee eee eee ele uuns ee e hne ure posts ue eig gong 100 uda sql ueinogz aun zun did ue inplav wpozg une jp z cee ebe ee ung nz unf o eee eren e eee ee eee ne ee cee ee we e Ind ec eee sv jb un gun bag mag inv ualaung 8861 buvbdaqvf avnaqe g 8 Suaiubg abu gun ums nog 820 bunten ine 3691129 . 3 , ,. 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Heute, wo ſich ein ſchöner ſpätgotiſcher Bau dem Auge an ihrer Stelle darbietet, mit einem frühgotiſchen Chore, der ſich eng an die Architektur der Stiftskirche St. Peter im Tal anlehnt, intereſſiert uns vor allem die artige Raumgeſtaltung. Prächtige Fenſter zieren das Haus, eine ſchöne Madonna ſieht von ihrem hohen Piedeſtal an der Südoſtecke herab auf den emſigen Betrieb des Marktplatzes. Im Innern begeiſtert uns die ſorgfältigſte Art der Wandmalereien, der Geſtühle und des hübſchen Sakramentshäuschens. Es iſt eine prächtige Ausſtattung, die hier die Jahrhunderte überſtanden hat. Auf der Süd⸗ ſeite der Kirche, dort wo ſich einſt der Friedhof befand, von dem noch die Reſte des Beinhauſes ſtehen, erhebt ſich heute eine wundervolle Kreuzigung, die in ihrer un⸗ heimlichen Eindringlichkeit und der realiſtiſchen Schilde⸗ rung des Vorganges den Beſchauer tief ergreift. Dieſe äußerſt lebendigen Darſtellungen kennen wir aus Mainz, Frankfurt, Hattenheim und anderen Orten des Mittel⸗ rheingebietes, ihnen geſellt ſich unſere Arbeit zu, und es kommt allem Anſchein nach kein anderer Meiſter für ſie in Frage, wie der berühmte Bildhauer Hans Backofen, der in Mainz ſeine Werkſtätte hatte und dort 1519 ver⸗ ſtarb. Leider ſind im Laufe der Zeiten ein großer Teil der Figuren von der Witterung zerſtört worden, ſodaß ein verhältnismäßig ruinöſes Bild auf uns gekommen iſt. Noch aber verfehlt es ſeine Wirkung auf den Beſucher dieſer Stätte nicht. Vieles wäre hier oben in der Kirche noch an Einzelheiten zu erwähnen, die wundervollen Pla⸗ ſtiken, die das Innere ſchmücken uſw. Aber unſer Weg führt uns vorbei an dem lieblichen Fachwerkhaus mit dem kleinen, feinen Erker, das im Jahre 1717 gebaut wurde, hinunter zu der Dominikanerkirche, die mit einer Fülle von edler Kunſt verſehen iſt. Ihr ſchließt ſich ein ſtimmungsvoller Kreuzgang mit alten Wandmalereien an. Eine herrliche Ruhe ſchwebt über den Räumen, in der Sakriſtei ſehen wir alte gotiſche Schränke, die in ihrem Innern koſtbare Gewänder beherbergen. Doch drunten im Tal wartet die wundervolle Stifts⸗ kirche St. Peter auf uns, und will uns edelſte deutſche Frühgotik vermitteln. Ein eigentümliches Fluidum liegt über dieſer Kirche, die zu einem Teil von einem Meiſter errichtet worden iſt, der, ſo berichtet uns eine alte Ur⸗ kunde, von Straßburg nach Paris wanderte, und von dort hierher nach Wimpfen kam. Und immer wieder iſt Arkaden der Kaiſjerpfalz es beglückend zu ſehen, wie ſich bei einem deutſchen Men⸗ ſchen trotz aller fremden Schulung das Deutſche wieder an die Oberfläche arbeitet, und ſeine Herkunft klar erkennen läßt. Die große Schauſeite am ſüdlichen Querhaus be⸗ geiſtert mit ihren Figuren, auch wenn dieſe nicht mehr am alten Platz ſtehen. Der feingliedrige Chor zeigt eben⸗ falls an ſeinen Strebpfeilern eingeſtellte Figuren und in ſeinem Innern ſind über den Arkaden wiederum Plaſtiken mit herrlichen Baldachinen untergebracht. Der ganze öſt⸗ liche Teil der Anlage ſtammt aus der zweiten Hälfte des Fachwerkhaus in Wimpfen am Berg. Südliche Querhausfaſſade der Stiftskirche St. Peter im Tal. 13. Jahrhunderts. In den Seitenſchiffen und einzelnen Apſiden ſtehen alte Figuren und Altäre und beweiſen die einſtige glänzende Ausſtattung eines reichen Stiftes. Ein Gang durch den friedlich daliegenden Kreuzgang mit ſeinem Maßwerk, das den verſchiedenſten Jahrhunderten angehört, rundet die Betrachtung dieſer kunſtgeſchichtlich ſo wichtigen Stätte, die ſich nicht mit einigen Sätzen abtun läßt. So bieten die beiden Wimpfen einen tiefen Blick in die mittelalterliche Kultur und helfen uns ein Bild ge⸗ winnen, von der großen Vergangenheit unſeres Reiches. Dieſe Vergangenheit lebendig wieder zu erwecken, auf Grund des Erhaltenen, wird eine ſehr wichtige Aufgabe ſein. Dr. Walter Bauer. Aufn.: L. Hanſelmann. Wer ſonſt nichts kann und weiß, als andre Leute ſchmähen, Ein ſolches Laſtermaul ſoll in mein Haus nicht gehen. Alte Hausinſchrift. Wo Fried, 8 Einigkeit regiert, da iſt das ganze Haus geziert. 0 Wo aber herrſchet Zank und Neid, da iſt auch keine Chriſtenheit. 5 Alte Hausinſchrift. Eigner Herd iſt Goldes wert; i Iſt er ſchon arm, iſt er doch warm. 5 Volksmund. Mein Haus iſt meine Welt, grüß Gott, wem's drin gefällt. f Hausinſchrift. De„Hätt ich“ unn de„Wann ich“, is aner wie de anner! De„Hab ich“ is e Kerl! — Heſſiſches Sprichwort. Am erſten April ſchickt man die Narre, wohin man will! Schickt man ſe weit, ſo werde ſe nit geſcheit, ſchickt man ſe nah, f ſo ſin ſe gleich wieder da! Aus Oberheſſen. Eine Frau kann mehr mit der Schürze aus dem Haus tragen b 1 wie der Mann mit dem Leiterwagen hineinfährt. Seſſiſches Sprichwort. Wenn's dem Eſel zu wohl iſt, ˖ N geht er aufs Eis tanzen. Sprichwort. Im Vogelsberg heizt man am Tag vor Johannis zum letztenmal, g am Tag nach Johannis zum erſtenmal. Deutſche Landſchaften im Volksmund. Im Lande Heſſen gibts große Berge und wenig zu eſſen. Deutſche Landſchaften im Volksmund. Wo Heſſen und Holländer verderben, wer könnte da ſein Brot erwerben? Deutſche Landſchaften im Volksmund. Hätt die Pfalz Heu und Holz wär ſie noch einmal ſo ſtolz. Deutſche Landſchaften im Volksmund. Jaflnachtsrã ber im Odenwald Bunte Tageschronik Flucht aus dem Leben. Frankenthal. Am Montag vormittag verübte der alleinſtebende, 65 Jahre alte Jakob Sauer von hier in ſeiner Wohnung Woerthſtraße 30 Selbſtmord durch Erhängen, nachdem er vor einiger Zeit bereits zwei vergebliche Verſuche gemacht hatte, um aus dem Leben zu ſcheiden. Vom Zug überfahren Kaiſerslautern. Am Sonntag, kurz nach 20 Uhr, wurde während des ſtarken Schneetreibens der ledige Franz Alles bei Reitſcheid auf der Strecke Türkismühle—Kuſel zwiſchen dem Bahn⸗ hof Freiſen—Grübelborn von der Lokomotive eines e erfaßt und etwa 120 Mtr. weit geſchleift. Der Verletzte wurde ſofort nach dem Bahnhof Grübelborn transportiert, wo er jedoch bald nach dem Eintreffen des Arztes ſtar b. Wie feſtgeſtellt werden konnte, hatte der Verunglückte im betrunkenen Zuſtande unbefugterweiſe den Bahnkörper betreten. Der W erlitt etwa 23 Minuten Verſpä⸗ ng. f 5 Zahlreiche Verkehrsunfälle durch den ſtarken 5 Schneefall. Darmſtadt. Der ſtarke Schneefall der letzten Tage hat zahlreiche Verkehrsunfälle verurſacht. Ein Schüler, der mit dem Rad zum Sportplatz fuhr, ſtürzte, als er von einem Kohlenlaſtwa⸗ gen überholt wurde. Der Junge wurde von Anhänger des Laſtzuges überfahren und ſchwer verletzt.— Am Zubringer zur Reichsautobahn ſtieß ein Perſonenwagen mit einem Laſtauto zuſammen. Der Perſonenwagen wurde erheb⸗ lich beſchädigt und die Inſaſſen, der Fahrer und ſeine Frau verletzt: beide mußten ins Kranken⸗ haus eingeliefert werden. Bei drei weiteren Zuſammenſtößen zwiſchen Autos entſtand nur Sachſchaden. „Tag der Opel⸗Betriebsgemeinſchaft“ Rüſſelsheim. Die Adam Opel A. G. beabſichtigt auch in dieſem Jahre wieder die Abhaltung eines„Tages der Opel⸗Betriebsgemeinſchaft“ in Rüſſelsheim. Dieſe ae erfolgt in Form eines Volksfeſtes auf dem 135 auf dem im Vorjahr ein ähnliches Volksfeſt im Anſchluß an das Stadtjubiläum und das 75jährige Jubi⸗ läum der Opelwerke ſtattfand. Die Durchführung 9085 auch diesmal wieder in den Händen der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreis Groß⸗Gerau. Das Feſt wird vorausſichtlich am 18., 19. und 20. Juni abgehalten. Wirbelſturm im vorderſpeſſark Aſchaffenburg. Ein Wirbelſturm hat in den Wäldern bei Kahl ſchwere Verwüſtungen ange⸗ richtet. In der Waldabteilung„Sandbühl“ wurden auf einem 100—150 m breiten und etwa 400 m langen Streifen faſt alle Bäume umge⸗ leat. In der Waldabteilung„Heidtanne“ wur⸗ de hundertiähriger Kieferbeſtand in 100—150 Meter Breite und etwa 200 Meter Länge ent⸗ wurzelt oder abgeknickt. Auch im Gemeinde⸗ wald richtete der Wirbelſturm Verwüſtungen an. Der durch das verheerende Element verur- ſachte Schaden iſt groß. Nach vorläufiger Schät⸗ zung ſind in dem Kahler Gemeindewald insge⸗ ſamt etwa 2000 Feſtmeter gefallen. Poſtaulo ſtürzle Berghang hinab Idar⸗Oberſtein(Nahe). Während der Fahrer eines Kraftwagens der Reichspoſt im Stadtteil Idar ſich auf dem Beſtellgang befand, ſtürzte das Poſtauto, das an der Straße abgeſtellt war, den ſteilen Berghang am Rödchesberg hinun⸗ ter. Es blieb etwa 100 Meter unterhalb der Straße auf dem Fußpfad liegen und wurde ziemlich beſchädigt. Perſonen kamen nicht zu Schaden, auch iſt die Poſtladung unverſehrt ge⸗ blieben. Die Urſache des Unglücks iſt noch nicht geklärt, man ſteht ſozuſagen vor einem Rätſel. Der Fahrer hatte die Bremſen geſichert und den Rückwärtsgang eingeſchaltet. um ein Ab⸗ rutſchen bei der herrſchenden Glätte zu verhü⸗ ten. Eine Annahme geht dahin, daß der ſtarke Sturmwind ſich an dem hohen Aufbau oder der Plane, die über das Verdeck geſpannt war, ver⸗ fangen bat und ſo den Wagen. trotzdem er ge⸗ bremſt war, auf der glatten Schneedecke in Be⸗ wegung brachte, ſodaß er über den Straßenrand binweg den ſteilen Berghang hinunter ſtürzte. In etwa fünſſtündiger ſchwieriger Arbeit wur⸗ de der Poſtwagen geborgen, der noch mit eige⸗ ner Kraft in die Werkſtätte fahren konnte. Vom Maskenball ins Krankenhaus Bornhofen(Rhein). frühmorgens ein mit vier Perſonen beſetztes Auto gegen einen entgegenkommenden Laſt⸗ kraftwagen. Dabei wurden zwei Inſaſſen ſchwer verletzt ins Krankenhaus St. Goarshauſen ge⸗ bracht. Sie haben ſchwere Schädelbrüche erlit⸗ ten. Din anderen zwei Inſaſſen kamen mit leichteren Verletzungen davon. Die Verunglück⸗ ten kamen von einem Maskenball in St. Goars⸗ hauſen und wollten nach Koblenz fahren. Vertriebsleiter Claus Görtz tödlich verunglückt. Koblenz. Der ſtellvertretende Vertriebsleiter des Gauverlags der NSDAP., Koblenz Trier (Nationalverlag GmbH.) Claus Görtz, ſtarb im blühenden Alter von 28 Jahren an den Folgen eines tragiſchen Unglücksfalles. Schon in der Kampfzeit vor 1933 war er im Gauver⸗ lag tätig. Im Jahre 1933 trat er vollamtlich'n die Dienſte der Gauvpreſſe ein und hat dort je⸗ derzeit ſeinen Mann als vorbildlicher Natio- nalſozialiſt geſtanden. Er war ſeit einem Japr verheiratet. Mutter und Sohn als Betrüger. Honnef(Rhein.) Faſt unglaublich ſind die Betrügereien, die ſich eine Mutter und tbr Blick in den „die Ankwork nicht genug überlegt“ ſw. Darmſtadt. Ein 62 Jahre alter Mann aus Königſtädten war von zwei Burſchen nachts verprügelt worden, und er hatte vor Gericht unter Eid behauptet, ſo mißhandelt worden zu ſein, daß er zwei Tage lang nicht habe gehen können, nicht einmal zum Arzt. Beide Burſchen erhielten Gefängnisſtrafen, erzielten in der Be⸗ rufung aber einen Freiſpruch und eine Geld⸗ ſtrafe, weil ſich herausſtellte, daß die Ausſagen des alten Mannes unwahr waren. Nun ſtand dieſer unter der Anklage des Meineids vor dem Schwurgericht und beteuerte, er habe beſtimmt nicht lügen wollen, ſondern ſich nur„die Ant⸗ wort nicht genug überlegt“. Das Gericht glaubte das dem Alten, zumal der ärztliche Sachverſtän⸗ dige ihn für geiſtig beſchränkt erklärte, und er⸗ kannte wegen fahrläſſigen Falſcheides auf eine Gefängnisſtrafe von 10 Wochen, die durch die Unterſuchungshaft abgegolten iſt. Wegen Kuppelei und Diebstahl. ſw. Darmſtadt. Auf einer abendlichen Bier⸗ reiſe durch Darmſtädter Wirtſchaften lernte ein Berliner Kraftfahrer einen jüngeren Darm⸗ ſtädter kennen, der ſich mit ihm anfreundete, als er merkte, daß die Brieftaſche des Fremden gut geſpickt war. Er lotſte den ſchon beträcht⸗ lich Alkoholiſierten in ſeine Wohnung, wo er ihn der Obhut ſeiner aus dem Bett herausge⸗ holten Ehefrau überließ, die ſich im Nachtge⸗ wand zu dem Beſucher ſetzte und ihn unterhielt. Ihr Ehemann aber half dem Gaſt höflich aus dem Rock, in dem, wie er wußte, die Brieftaſche ſtak. Schon nach kurzer Zeit mußte der Ber⸗ liner plötzlich wieder die gaſtliche Stätte ver⸗ laſſen, d. h., er wurde einfach auf die Straße geführt und dort ſeinem weiteren Schickſal über⸗ Unter Prinz Karnevals Zepter Kleine deutſche Faſchingskunde/ Von Franz F. Schwarzenſtein (Schluß) Im„Roſenmontagszug“, diesmal am 28. Februar, erſteht in vielen Karnevalsſtädten— nach zahlloſen Faſchingsbällen, Redouten, Bal⸗ parés, Kappenſitzungen, Fremdenſitzungen, Mas⸗ kenbällen unter der Leitung des„Elferrats“— der Höhepunkt des Karnevals. Witz und über⸗ mütige Laune, aber auch Humor und derbe Kri⸗ tik werden bei der Ausſtattung der Wagen und Koſtümgruppen freigebig verſpritzt; die Garden marſchieren mit Muſik und Troß auf, und die Luft iſt erfüllt vom Jauchzen der oft mehr als hunderttauſend Köpfe zählenden Menge: ein herrliches packendes, unvergeßliches Bild! Neben dieſem eigentlichen Karneval, der For⸗ men der altrömiſchen„Saturnalien“ mit Reſten der altgermaniſchen Feier der Winterſonnen⸗ wende und mancherlei Traditionen der Neuzeit vermiſcht, lebt in Deutſchland noch eine zweite Art des Faſchings. Für ſie paßt eigentlich der Name„Karneval“ nicht, weil ſie durchaus eigene Geſetze und Formen hat. In beſtimmten Teilen Südweſtdeutſchlands, beſon⸗ ders in Baden, Württemberg und der Bodenſeegegend, hier und da auch in den Bayeriſchen Alpen, erhielt ſich aus grauer Vorzeit die Narrentradition. Um die Faſt⸗ nacht“ oder„Faſenacht“, d. h. die Faſel⸗ oder Schwärmnacht, weil„Faſeln“ nichts ande⸗ res als Poſſentreiben bedeutet, gehen die nach beſtimmten Regeln koſtümierten und maskierten „Narros“ auf die Straßen. Etliche ſchlagen mit rieſigen Glocken Lärm, andere ſingen alt⸗ hergebrachte Lieder, necken die Zuſchauer, ver⸗ leſen Sündenregiſter, verteilen Zuckerwerk an die Kinder und treiben mancherlei Allotria. Eine ſolche„Fasnet“ in den ſchon durch ihre mittel⸗ alterliche Architektur äußerſt reizvollen Städt⸗ chen— Rottweil, Villingen oder Offenburg im Schwarzwald, in Stockach oder in Ueberlingen am Bodenſee iſt für immer unvergeßlich. ei den großen Umzügen der Narrenzünfte oder beim„Narrentreffen“, das alle zwei Jahre in einer anderen Stadt des alten Ale⸗ mannengaues ſtattfindet, tragen die zünftigen Narren ihre bunten Kleider und holzgeſchnitzte, handbemalte Larven. Hinzu kommen allerlei ſymboliſche Attribute wie gewaltige, mit Holz⸗ mehl gefüllte Würſte zum Necken der Zuſchauer, Face als Zeichen der Schalkheit, Glok⸗ en, Holzſchwerter. Stäbe mit Kuhſchwänzen, Holzklappern uſw. Beſonders künſtleriſch im Ausdruck ſind die Holzlarven der Villinger „Narros“, die dazu weiße, mit Tierfiguren bemalte Anzüge und 50 bis 60 Pfund ſchwere Glocken tragen. Aehnlich ſehen in Konſtanz die „Hemdglonker“ aus, deren Name ſchon darauf hindeutet, daß ſie zu hemdartigen Ge⸗ wändern große Schellen tragen, mit denen ein toller Lärm vollführt wird. In einer anderen Bodenſeeſtadt, dem altertümlichen Ueberlingen, treiben die„Karbatſchenkneller“ ihr Weſen, in⸗ In Bornhofen rannte. Sohn in Honnef geleiſtek haben. Vor elwa drei Jahren bat ſich der Sohn. ein 42 Jahre alter Mann, an ein älteres Fräulein. das einen klei⸗ nen Handel betrieb. heran gemacht. Es war ihm um das Geld des Fräuleins zu tun und es gelang ihm auch durch betrügeriſche Machen⸗ ſchaften. wobei ihm die Mutter zur Seite ſtand. nach und nach dem Fräulein große Summen abzugaunern. Heute ſteht die Betrogene völlig mittellos da: die öffentliche Fürſorge muß jetzt für ſie ſorgen. Mutter und Sobn wurden dem Amtsgericht zugeführt. a Vergiftet im Auto aufgefunden. Neunkirchen(Saar). Hier fanden Bergleute im Kirkeler Wald ein Auto. das in den Stra⸗ ßengraben geraten war. Sie durchſuchten den Wagen u. entdeckten in ihm ein hieſiges Fräu⸗ lein in bewußtloſem Zuſtande. Man ſtellte feſt. daß das Fräulein verſucht hatte, ſich zu vergif⸗ ten. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht. Schwerer Unfall beim Einholen des Narrenbaumes. Furtwangen. Beim Einholen des Narren⸗ baumes ereignete ſich am Sonntagvormittag ein ſchwerer Unfall. Als in der Nähe der Poſt der Zug des Elferrates mit der Muſikkapelle vorbeikam ſcheute plötzlich ein Pferd und raſte mit dem angehängten Schlitten in den Zug hinein. Dabei wurden mehrere Perſonen ſchwer und etwa ſieben weitere leichter verletzt. Ein zehnjähriger Junge erlitt einen Schädelbruch. Perſonenauto von einem Windſtoß erfaßt Scherzingen(Amt Freiburg). Am Samstag ereignete ſich auf der Landſtraße Scherzingen— Freiburg ein eigenartiger Unfall. Ein mit zwei Perſonen beſetztes Perſonenauto. das ſich auf der Fahrt von Lörrach nach Freiburg befand, wurde plötzlich von einem Windſtoß erfaßt und gegen einen Baum geſchleudert. Der Fahrer wurde mit ſchweren Verletzungen in die Chi⸗ rurgiſche Klinik nach Freiburg eingeliefert: eine mitfahrende Frau kam mit leichteren Ver⸗ letzungen davon. Gerichtssaal laſſen. Kaum fand der Fremdling im Dunkel zu ſeinem Gaſthof zurück, wo er dann die ebenſo erſtaunte wie betrübliche Feſtſtellung machen Ache daß die Brieftaſche leer war. Als am nächſten Tag die Polizei in die Wohnung des nächtlichen Begleiters kam, war dieſer auf und davon.. Doch nach wenigen Tagen ſchon ſtellte er ſich ſelbſt der Polizei und hatte ſogar noch einen Teil des entwendeten Geldes. Vor der Großen Strafkammer gab der junge Mann den Diebſtahl zu, beſtritt aber die Kuppelei, der er gleichfalls beſchuldigt war. Doch entſchied das Gericht, daß der Tatheſtand der Kuppelei ſchon durch unzüchtige Handlungen erfüllt ſei, und verurteilte den mehrfach vorbeſtraften Ange⸗ klagten zu einer Geſamtſtrafe von anderthalb Jahren Gefängnis. Belrügeriſcher Jude Kaiſerslautern. Vor dem Schöffengericht Kai⸗ ſerslautern 25 ſich der 1874 gebotene Voll⸗ jude Julius Meier aus Kaiſerslautern wegen Betrugsverſuchs und eines Verbrechens des Sie⸗ gelbruchs zu verantworten. M., der ein Kon⸗ fektionsgeſchäft betrieb, f ſtand, wollte verkaufen. Er fand auch einen Intereſſenten. Das Lager wurde am 14. Sep⸗ tember 1935 zum Preiſe von 34 000 Mark übernommen. Bis zur Genehmigung der Ueber⸗ tragung führte M. das Geſchäft weiter. Bei der Uebernahme des Geſchäfts am 1. Oktober 1937 ſtellten ſich dann verſchiedene Ueber⸗ raſchungen heraus. M. hatte für 600 Mark Kommiſſionsware am Lager, die er inzwiſchen zurückgeſchickt hatte, andere Waren waren unter Eigentumsvorbehalt geliefert worden, für 9103 Mark Ware war gepfändet worden. Am Tage vor der Geſchäftsübernahme ließ M. die Pfand⸗ ſiegel entfernen. Am Tage nach der Ueber⸗ dem ſie wahre Peitſchenknallkonzerte vollführen. In Elzach treten„Skuddige“ mit Teufels⸗ masken und„Taganrufer“ auf und hän⸗ ſeln mit langen hölzernen Scheren die Menſchen am Wege. Berühmt iſt endlich der Rottwei⸗ ler„Narrenſprung“, ein fßaſtnachtsum⸗ zug von mehr als 300 maskierten Narren in farbenprächtigen, originell geſchmückten Gewän⸗ dern, bei dem alle Teilnehmer ſich in beſtimm⸗ tem Takt tanzend und ſpringend durch die Stadt bewegen. Schellen erklingen, Pritſchen klap⸗ pern, und die traditionellen Naxrenreime und Narrenrufe erfüllen die Luft. Dazu tritt das „Juchzgen“, der ohrenbetäubende Narren⸗ gruß, der in nichts anderem als der in ver⸗ be Tonfall wiederholten Silbe„Zu“ eſtezk Mögen die äußeren Formen beim rheiniſchen und Münchener Karneval und bei der ſüdweſt⸗ deutſchen Faſtnacht auch verſchieden ſein, inner⸗ lich beſteht doch ein inniger Zuſammenhang; das fühlt der Beſucher gerade dann deutlich, wenn er nach Schluß des Maskentreibens ſich in den alten Schenken zu den Menſchen ſetzt: Es gilt hier wie dort des Alltags Griesgram zu ver⸗ geſſen und der Lebensbejahung eine Hekatombe der Fröhlichkeit zu opfern! Iſt Attilas Grab gefunden? Die Begräbnisſtätte, die ſeit eineinhalb Jahrtauſenden geſucht wird 1500 Jahre ſind verſtrichen, ſeit der Hunnen⸗ könig Attila mit ſeinen Scharen faſt ganz Europa mit blutiger Hand bezwungen hatte. Das Hunnenreich zerfiel mit dem Tode der „Gottesgeißel“, wie ihn die Völker ſeiner Zeit allgemein nannten. Attila ſtarb 453 auf der Heerfahrt gegen Rom. Hiſtoriſche Berichte er⸗ zählen davon, daß die Hunnen die Leiche ihres Königs in ihr Hauptlager in der ungariſchen Tiefebene brachten und 5 dort nach ihren alten Gebräuchen beiſetzten. Die Leiche ſei in einen goldenen Sarg gelegt worden, dieſer wieder in inen flbernen Sarg und beide in einen eiler⸗ nen. In den Sarg wurden dem Toten unermeß⸗ liche Schätze an Gold und Juwelen mitgegeben, die die Hunnen auf ihren Naubzügen vom Ural bis an den Rhein und von Ungarn bis nach Dänemark erbeutet hatten. Alle Berichte ſprechen davon, daß die Leiche Attilas in einem Flußbett beigeſetzt wurde. Hunderte von Kriegsgefangenen mußten damals ein neues Flußbett graben, in das das Waſſer abgelenkt wurde. Dann wurde der ſchwere Eiſen⸗ ſarg mitten im trockengelegten Bett des Stro⸗ mes tief der Erde übergeben. Hierauf ließ man den Fluß wieder in ein altes Bett zurückkehren. aber vor dem Ruin⸗ Markiberichle Mannheimer Schlachtviehmarkt Zufuhr: 41 Ochſen, 116 Bullen, 128 Kühe, 94 Färſen, 572 Kälber, 114 Schafe, 3093 Schweine.— Preiſe': Ochſen a) 42.45, b) 37—41, e) 3090 Bullen a) 40—43, b) 35—39, c) 28—34; Kühe a) 40—43, b) 84—39, c) 26—33, d) bis 25, Färſen a) 41—44, b) 36 40. c) 29—35; Hammel und Schafe b) 44—50, c) 41 —43, d) bis 30, Schweine a) 56,50, b1) 55,50, b2) 54.50, c) 52,50, d) 49,50, f) 49,50, g1) 53,50, g2) 51,50; Käl⸗ ber a) 60—65, b) 53— 59, c) 41—50, d) 30—40. Markt- verlauf: Großvieh und Schweine zugeteilt, Kälber flott, Schafe mittel. Am geſtrigen Mannheimer Großviehmarkt betrug der Auftrieb: Ochſen 41, Bullen 116, Kühe 128, Rinder 94, zuſammen 379 Stück Großvieh, gegenüber der Vor⸗ woche ein Minus von 37 Tieren. Die Zuteilung er⸗ folgte im Rahmen der Kontingente bei einer unver⸗ änderten Höchſtnotiz: Ochſen 42—45, Bullen 40—4g, Kühe 40—43, Rinder 41—44. Am Kälbermarkt ſtan⸗ den 572 Tiere zum Verkauf(Vorwoche 656). Bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 60—65 Pfg. nahm der Markt einen flotten Verlauf. Der Schweinemarkt war mit 3093 Tieren beſchickt(Vorwoche 2907). Der Auf⸗ trieb findet ſeine Erklärung in Reichsſchlachtungen von Vertragsſchweinen. Bei einer unveränderten Höchſt⸗ notiz von 56,5 erfolgte kontingentgemäße Zuteilung. nahme erfuhren dann die neuen Inhaber, daß auch noch 5000 Mark Mietſchulden vorhanden waren. Das ſo im Wert erheblich verminderte Lager beſtand größtenteils aus Ladenhütern, die von den neuen Inhabern zum Selbſtkoſten⸗ preis abgeſtoßen werden mußten. Der Ver⸗ teidiger des Angeklagten verſuchte den Rückgang des Geſchäfts auf die Boykottbewegung zurück- zuführen. Dabei vergaloppierte er ſich aber, da er auch das Jahr 1932 in die Boykottbewe⸗ gung einbezog, während der Rückgang des Meierſchen Geſchäftes auf das geſunde Volks⸗ empfinden zurückzuführen war, da das Volk ſein Geld nicht zum Juden tragen will. Das Gericht ſtellte feſt, daß M. ſchwer gegen Treu und Glauben verſtoßen habe und verurteilte ihn zu 4 Monaten Gefängnis. 62 jähriger vergeht ſich an Mädchen Frankfurt. Die Jugendſchutzkammer bewer⸗ tete ein von dem 62jährigen Johann Buſch be⸗ gangenes Sittlichkeitsverbrechen als ſehr ſchwer. Zu dem noch nicht beſtraften Angeklagten kam im Mai vorigen Jahres ein 18jähriges Mäd- chen in ſeine Wohnung in Frankfurt a. M.⸗ Bockenheim, um eine Nachfrage zu halten. Der Angeſchuldigte verging ſich an dem Mädchen, das jetzt am Tage vor der Verhandlung gegen den Angeklagten Mutter durch ibn wurde. Das Gericht war der Auffaſſung, daß Kinder unbe⸗ dingt vor ſolchen Vergehen geſchützt werden müßten. Der Staatsanwalt hatte gegen den Angeklagten drei Jahre Zuchthaus beantragt; das Gericht ging über dieſen Antrag noch hin⸗ aus und erkannte auf vier Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. indem es den Angeklag⸗ ten des Verbrechens nach§ 176 Abf. 1 des Str. G.B. ſchuldig ſprach. Diehdiebe wandern ins Gefängnis Neuwied. Mitte Oktober v. Is. ſtahl der be⸗ reits mit Zuchthaus vorbeſtrafte Wilhelm Bähr aus Koblenz zuſammen mit zwei aus Dierdorf (Weſterwald) gebürtigen Brüdern von einer Weide bei Dierdorf drei Kühe. Die drei Män⸗ ner trieben die Tiere in die Eifel, wo ſie nach viertägiger Wanderung in Ulmen eintrafen und die Kühe auf dem dortigen Viehmarkt losſchlu⸗ gen. Durch den billigen Verkauf der Tiere lenkten die Diebe die Aufmerkſamkeit auf ſich. Während es Bähr gelang, ſich durch Flucht über die luxemburgiſche Grenze in Sicherheit zu brin⸗ gen, wurden die beiden Brüder feſtgenommen. Das Schöffengericht Neuwied verurteilte jetzt den jüngeren Bruder zu ſechs Monaten und den bereits vorbeſtraften älteren Bruder zu zwei Jahren Gefängnis. Der Staatsanwalt hatte hohe Zuchthausſtrafen beantragt. die Kriegsgefangenen aber, die das Grab Atti⸗ las gegraben hatten, wurden alle an Ort und Stelle getötet, damit keiner den Platz des Be⸗ daben b verraten könne. Seit Jahrhunderten ben Gelehrte und Schatzſucher aller Nationen vergeblich nach dem Grabe Attilas geſucht. Die Hiſtoriker nehmen ſeit langer Zeit an, daß ſich das Grab des Hunnenherrſchers irgendwo in der Umgebung von Zenta am Grunde eines Armes der Theiß, des größten Nebenfluſſes der Donau, befinde. und die Fiſcher von Zenta er⸗ ählen ſeit urdenklichen Zeiten von rieſigen chätzen, die hier vergraben ſein ſollen. In Zenta lebt heute der 73jährige Fiſcher Jovan Piribalacs. Er hat mehr als 50 Jahre lang Attilas Grab geſucht, und tritt jetzt mit der Behauptung an die 1 daß er es wirklich gefunden habe. Er weiß ſich daran zu erinnern, daß 1879 die Theiß die nahe⸗ gelegene Stadt Szeged überflutet hat. Als 15 das Waſſer verlaufen hatte, zeigte es ſich, daß die Theiß ihren Lauf verändert hatte und ein Teil ihres alten Bettes trocken dalag. Damals kamen viele Gelehrte aus allen Ländern und . ee nach dem Grabe Attilas. Aber ver⸗ gebens! Vor vielen Jahren iſt Piribalacs einmal in einer ſchönen Sommernacht mit ſeinem Kahn auf den Fluß hinausgefahren, um zu fiſchen. Im Lichte des Mondes glänzte das Waſſer des Fiſcher wie Silber. An einer Stelle glaubte der Fi den einen beſonderen Glanz zu bemerken. ir warf dort ſeinen Anker aus und hörte, daß dieſer auf Eiſen anſchlug. Piribalacs erzählte davon mehreren Leuten und es kamen auch Wiſ⸗ ſenſchaftlet, die es nicht als ausgeſchloſſen be⸗ zeichneten, daß ſich dort tatſächlich das Grab Attilas befindet. Es hätte aber rieſige Sum⸗ men gekoſtet, den Strom abzuleiten. Nun trat in dieſer Gegend vor kurzer Zeit eine große Ueberſchwemmung ein; als der Fluß wieder in ſein Bett zurückgekehrt war, fand man jetzt wirklich an einigen Stellen in der Nähe des von Piribalacs bezeichneten Platzes alte hunniſche Waffen und Goldringe. Unterneh⸗ mungsluſtige Leute in Zenta und Szeged wollen jetzt 8 ger die nötigen Mittel aufzubringen, um an dieſer Stelle ſyſtematiſch nach dem Grabe Attilas und ſeinen Schätzen zu ſuchen. — — — Beim Ge Ce Vau- Fumor, Stimmung, Klamau Das war am letzten Sonntagabend in den prunkvoll geſchmückten Freiſchütz⸗Sälen wie⸗ der ein bunter Betrieb bei der zweiten großen Fremdenſitzung der Großen Carnevalsgeſell⸗ ſchaft, eine richtige fasnachtsluſtige Stim⸗ mung bei gutbeſetztem Hauſe, wobei jeder voll auf ſeine Koſten kam, nicht allein wegen des ſprühenden und witzigen Humors, der auch diesmal wieder gerade ſo durch den Saal wirbelte und große Anforderungen an die Lachmuskeln ſtellte, ſondern was überhaupt die ganze Veranſtaltung im Sinne der Pro⸗ grammgeſtaltung und der damit verbundenen Leute in und vor der Bütt' betrifft. Da der Beginn um eine Stunde, auf 7.11 Uhr, vor⸗ verlegt war, trat im Beginn eine kleine Ver⸗ zögerung ein, weil man ſich an dieſe neue Zeitſetzung noch nicht gewöhnt hatte und viele Leute noch eine halbe Stunde ſpäter kamen, währenddem die Kapelle Schwarz⸗Weiß, die für die nötige muſikaliſche Unterhaltung wäh⸗ rend dieſer fünf Stunden Frohſinn und Heiter⸗ keit zu ſorgen hatte, bereits für Stimmung ſorgte und bis zum Beginn gemeinſchaftliche Lieder geſungen wurden. Mit dem prunkvol⸗ len Einzug des närriſchen Miniſteriums, der Prinzengarde und der Boys unter Führung von Till Eulenſpiegel und dem erfolgten Ab⸗ marſch, begrüßte Präſident Winkler in ſei⸗ ner bekannt humorvollen Weiſe in gereimter Form all die Erſchienenen und leitete dieſen ganzen Abend in ſeiner bekannten Art, für jeden Auftretenden die witzigen Worte fin⸗ dend, und ſo das Haus in Stimmung ver⸗ ſetzend bis zur letzten Minute. Ein Schunkel⸗ lied gröffnet den fröhlichen Reigen, worauf ſofort Kritzelminiſter Bender in die Bütt' ſtieg und aus eigener Werkſtatt aus Buen Protokollbuch die verſchiedenen Gemarkungen unſerer Heimat erläuterte, von der Puhlhütt', Stinkhütt' und dem Schinnersbuckel erzählte und für Tabak, Spargel uſw. feſtſtellte, daß auch darin„Verne vorne“ wird überall ge⸗ nannt. Nun ging es in vollem Tempo voran. In die Bütt' ſtieg eine Wormſer Starin, auf den Namen„Trudel“ hörend, ſie hatte es auf den Elferrat abgeſehen und ſchoß nun ihre weichen, mit Humor getränkten Pfeile auf die Männer im roten pelzverbrämten Talar ab, genau getroffen bedankte ſich jeder närriſche Miniſter noch beſonders, wenn ihn unſere be⸗ kannte Trudel Weſchmann entſprechend gloſ⸗ ſiert hatte. Für ihren ausgezeichneten Vor⸗ trag bekam ſie denn auch die GeCeVau⸗Eh⸗ renmütze als Erſatz für ihr altes Strohhüt⸗ chen. Ein junger Nachwuchs, der kleine Ha ns Bergmann, ſtand dann keck und munter im Halbkreis, frei von Lampenfieber, und plau⸗ derte von den zwei Möglichkeiten, was ihm den närriſchen Orden einbrachte. Adam und Ba bett unterhielten ſich denn auch und be⸗ trachteten das Leben von verſchiedenen Seiten, wobei ſie wie ſtets das ganze Haus mit Lachen auf ihrer Seite hatten. Präſident Winkler richtete an ſie beſondere Worte, weil er ſolche noch von der erſten Sitzung her nachzuholen hatte und überreichte ihnen für alle Fälle einen Luftballon als Ermahnung. Inzwiſchen ſtanden bereits„die luſtigen Fünf“ auf den Brettern und trugen in allbekannter Ma⸗ nier ihre herrlichen Lieder vor, voll von lu⸗ ſtigen Fröhlichkeiten geziert, ſodaß ſie ſich im⸗ mer wieder zu Zugaben bereit erklären mußten, ſo haben ſie auch bei dieſer Veranſtaltung wieder eingeſchlagen. Bei ihrem abſchließenden Auftreten ehrte ſie Präſident Winkler beſon⸗ ders, zumal ſie heute beim GeCeVau das fünf⸗ jährige Auftreten feiern konnten. Als Diplo⸗ mat im Frack ſtellte ſich unſer Kölner Ober⸗ humoriſt Mierſch diesmal vor, der von den Gepflogenheiten jenes Genfer Inſtituts er⸗ zählte, wozu man eigentlich, um das zu ver⸗ ſtehen, ſelbſt Diplomat ſein müßte. Immerhin waren ſeine Ausführungen ſehr intereſſant, was ihm auch großen Beifall einbrachte. Auch die nachfolgenden Mitwirkenden, die alten Carnevaliſten Oskar Berg und Guſt Som⸗ mer, der wieder zwei Lieder in geſanglich vollendeter Form vortrug, ernteten dafür be⸗ ſonderen Beifall. Aus dem Liederbuch des GeCeVau wurden ab und zu gemeinſame Lie⸗ der geſungen, dazu gelacht und geſchunkelt, die Kapelle ſpielte fröhliche Weiſen dazu, wäh⸗ renddem der Präſident den Dichter der Lieder vorſtellte, der bei der erſten Sitzung vergeb⸗ lich geſucht worden war und nicht zu bewegen war, vor dem Elferrat zu erſcheinen, weil— nämlich der Liederverfaſſer Baron von der Kutſch— Winkler es ſelbſt geweſen iſt. Zwiſchendurch wurden dann die befreundeten Bereine begrüßt und vorgeſtellt, ſo u. a. die Mannheimer Kegler, die Feudenheimer Hei⸗ terkeit, andererſeits auch Beigeordneter Wei⸗ tzel durch die Garde zum Präſidentenſitz her⸗ aufgeholt, wo ihm der Präſident in herzlichen Begrüßungsworten die Ehrenmütze des Ge⸗ Ce⸗Vau überreichte. Weiter ging es im glei⸗ chen Tempo, denn die Zeiten mußten genau eingehalten werden und wenn eine Sache zu lange dauert, verliert ſie am Ende an Effekt. So ſtellte ſich dann„der Mann mit dem Gocks“ in der Perſon unſerer heimiſchen Ka⸗ none Schorſch v. Madan⸗Haas vor und brachte auf vielſeitigen Wunſch ſeine vorjährige Büttenrede„Unſer Babbe als Mamme“ wie⸗ der zum Vortrag, die immer wieder wahre Lachſalven auslöſte während Vater Haas ſelbſt mitgekommen war, um einmal zu hören, was ſein Sohn Schorſch über ihn zu ſagen hat. Der große Applaus am Ende ſeines Vortrages war ein Beweis dafür, daß heimiſche Bege⸗ benheiten am meiſten bei dieſen Veranſtaltun⸗ gen gefragt ſind. Vater Haas wurde von der Garde ebenfalls zum Präſidenten geführt, wo er den Ehrentrunk erhielt und ſein Sohn den närriſchen Hausorden. Einer muß ja ſchließ⸗ lich den Schluß machen— und ſo traten noch- mals die Vereinsbüttenredner in Aktion, zu⸗ erſt Elferrat Nick Tell⸗ Hofmann in einem beſonderen Anzug, der ſchon auf die Anweſen⸗ den einwirkte, während ſein Vortrag über „daß es in Viernheim von allen Dächern die Spatzen pfeifen“, wobei er ebenfalls über ei⸗ nige Elferräte herfiel, eine ausgezeichnete Pa⸗ rodie war und ihm großen Beifall auf offener Strecke ſchon einbrachte. Daß er am Ende von ſeinem nächſten Vorhaben ſelbſt erzählte, was auch die Spatzen und die Spätzcher bereits von den Dächern pfeifen, war für den Präſident Winkler Grund genug, auch ſeine Hilde auf die Bühne zu zitieren und ihr den GeCeVau⸗ Prunkorden mit Ehrentrunk zu überreichen. Nochmals kam Adam Fuchs-Pfenning und Babett Biſchoff an die Reihe und zwar in einer ſo eindringlichen Art, daß das ganze Haus erdröhnte vor Begeiſterung und Lachen, ſo gut waren die beiden diesmal in Fahrt— und, wie der Präſident ſagte— ſie haben es diesmal zu 200 Prozent wieder gut gemacht. Stundenlang wären die Männer und Frauen ſicher noch dageblieben, aber die Zeit war ſchon faſt um eine ganze Stunde überſchritten, dennoch ſchwang Präſident Winkler immer wieder den Narrenſtab, trotzdem er tags zuvor bei der Präſidenten⸗Sitzung in Mainz beim 100jährigen Prunkjubiläum des Mainzer Carnevals ebenfalls ſeinen Mann als Ver⸗ treter des GeCeVau und für die Narrenge⸗ meinde Viernheim ſtand, wobei ihm der Main⸗ zer Präſident den großen Jubiläums⸗ orden überreichte mit der Feſtſtellung, daß, wie Obernarr Winkler in Mainz ſeine Viern⸗ heimer Narrengemeinde vertreten hätte, Viernheim direkt hinter Mainz bei der Fasnacht zu nennen wäre. Der große Beifall dankte Präſident Wink⸗ ler am Ende dieſer herrlichen und prunkvollen Veranſtaltung dafür, was er in all den Jah⸗ ren geleiſtet hat, denn: er mit ſeinen Ein⸗ fällen ſtellt, uff de Kopp die ganze Welt, während er ſelbſt nochmals Gelegenheit nahm all den Mitwirkenden und Mitgeſtaltern zu danken, daß ſie auch weiterhin treu zum Ge⸗ Ce⸗Vau ſtehen und an dem weiteren Gelingen des Viernheimer Volkscarnevals mitwirken. Sein närriſcher Gruß galt allen Narren und Narrenfreunden und mit Alla unter den Klängen des Narrhallamarſches marſchierten das närriſche Miniſterium mit der ſchneidigen Prinzengarde unter ihrem Feldmarſchall Klemm und den Boys aus den feſtlich deko⸗ rierten Sälen des„Freiſchütz“, wo während einiger Stunden eine überſchäumend fröhliche Stimmung herrſchte und man auch von dieſer zweiten Prunkſitzung ſagen kann, es war ein großer und ſchöner Erfolg, der für alle Viern⸗ heimer Freunde der frohen Narretei Veranlaſ⸗ ſung ſein ſollte, den GeCeVau zu unterſtützen, denn: ohne GeCeVau keine Verne ma Fasnacht! Sonſt ſteht morgen in der Zeitung Gas zum Kochen, Gas zum Plätten, Gas zum Leuchten iſt vorzüglich, Gas zum ſchlucken— ich möcht wetten— iſt ſchon weniger vergnüglich! Drum beachtet beim Verbrauch Folgendes: Ein alter Schlauch Mag zum Gartenſprengen geh'n, Doch für Gas— ich danke ſchön! Klopft den Kindern auf die Pfoten Wenn ſie an dem Gashahn puhlen. Das ſei ihnen ſtreng verboten. Lehrt's zuhauſ' und in den Schulen. Meidet Licht, wo Gasgerüche, Auch den Funken vom Kontakt. Rennt auch niemals aus der Küche, Wenn was in der Pfanne backt. Leuchtet keine lecke Leitung Mit dem Kerzenſtummel ab, Sonſt ſteht morgen in der Zeitung: Wieder einer reif für's Grab! 4 H. M.(RAS! 1 24 18 Ti (Entwicklungszeit): die Maul- und Klauenſeuche Vie zeigt ſich das Krankheilsbild und der verlauf? Von Dr. E. Schwarzmeier, Veterinärhygteniſches und Tierſeuchen⸗Inſtitut, Gießen An ſich iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche für das befallene Tier in der Re⸗ gel eine gutartige Erkran⸗ kung. Sie betrifft in erſter Linie Rinder, Schafe, Schweine und Zie⸗ gen, nur ſehr ſelten Pferde, Hunde, Katzen und Geflügel. Häufiger er⸗ kranken Hirſche, Rehe, Damwild und Gemſen, auch die wilden Wieder⸗ käuer der zoologiſchen Gär⸗ ten(Kamel, Lama, Gi⸗ raffe, Antilope, Auerochſe, Büffel, Vak, Zebu) und Elefanten können von der Seuche befallen werden. Desgleichen iſt der Menſch für ſie empfänglich. Die beſten und gutge⸗ nährten Rinder eines Be⸗ ſtandes ſind auffallender⸗ weiſe die anfälligſten. Das iſt beſonders hervorzuhe⸗ ben, nachdem ſeinerzeit der von der Reichsregierung ausgewieſene Havasvertre⸗ ter die Behauptung aufgeſtellt hat, das Auftre⸗ ten der Maul⸗ und Klauenſeuche in Deutſch⸗ land werde durch den mit dem Vierjahresplan zuſammenhängenden Futtermangel bedingt. Wo die Seuche in einem Beſtand auftritt, erkranken in mehr oder minder raſcher Folge alle Tiere der betreffenden Art. Das Krankheitsbild trägt bei den verſchiede⸗ nen Tierarten im weſentlichen die gleichen Züge. Zwiſchen der Anſteckung und dem Aus⸗ bruch der erſten Krankheitserſcheinungen liegt ein Zeitraum von durchſchnittlich zwei bis ſie⸗ ben Tagen beim Rind, ein bis zwei Tagen beim Schwein, ein bis ſechs Tagen beim Schaf. Man nennt dieſe Zeitſpanne die Inkubation ſie hängt in ihrer Dauer von verſchiedenen Umſtänden ab, ſo vor allem von der Menge und krankmachenden Fähigkeit (der Virulenz) des Anſteckungsſtoffes und der körperlichen Verfaſſung GKonſtitution) des ein⸗ zelnen Tieres. Das Rind erkrankt ſowohl an der Maul- als auch an der Klauenſeuche. Erſtere beginnt mit mittelgradigem Fieber bis zu 40 Grad. Ver⸗ minderung der Freßluſt Milchleiſtung ſowie Anterdrückung des Wiederkauens. Dann treten, durch zunächſt mäßiges Speicheln angekündigt, nach Verlauf von zwei bis drei Tagen an der Maulſchleimhaut, am Zahnfleiſch und an der Zunge kleine und größere gelbweiße Bläschen auf. die raſch größer werden und unter Um⸗ ſtänden zuſammenfließen. Ihr anfänglich waſ⸗ ſerklarer, gelblicher Inhalt trübt ſich in der Blaſen am Zahnfleiſch des Unterkiefers, Ge⸗ ſchwüre an der Außenſeite der Kauplatte und am rechten Naſenflügel. Aufn.: NSG.(2) f Folge, die Blaſen platzen und hinterlaſſen ſehr ſchmerzhafte, näſſende, hochgerötete Schleim⸗ hautſtellen mit zerfetzten Rändern, die ent⸗ weder durch das Nachwachſen der oberſten Zell⸗ ſchichten der Haut raſch abheilen oder durch Verunreinigung zu umfangreichen Geſchwüren werden können, die erſt nach längerer Zeit aus⸗ beilen und ſchließlich vernarben. Zur Zeit der Blaſen⸗ und Geſchwürbildung geifern die kran⸗ ken Tiere ſo ſtark, daß der Speichel ununter⸗ brochen in langen und breiten Strähnen ab⸗ fließt, und, weil er ſehr zäh iſt, bei Kieferbewe⸗ gungen eigentümliche, für die Maul⸗ und Klauenſeuche charakteriſtiſche ſchmatzende Laute entſtehen läßt.. Gleichartige Hautveränderungen können im weiteren Verlauf der Krankheit auch am Flotz⸗ maul, auf der Naſenſchleimhaut, am Euter und an den Zitzen auftreten, in ſchweren Fällen auch im Rachen. Schlundkopf, auf der Magen⸗ ſchleimhaut, an der Scham, auf der Scheiden⸗ ſchleimhaut, am Urſprung der unter Umſtänden zur Abſtoßung kommenden Hörner und auf der ganzen äußeren Körperdecke. Behält die Seuche ihren gutartigen Charakter, ſo erfolgt die Heilung der Maulveränderungen inner⸗ balb acht bis vierzehn Tagen. Die Klauenſeuche ſchließt ſich in der Regel der Maulſeuche an. Die Haut im Zwi⸗ ſchenklauenſpalt, an der Klauenkrone und an den Ballen ſchwillt und wird ſchmerzhaft. Nach ein bis zwei Tagen treten wie im Maule Blaſen auf, die bald platzen: auch unter dem Klauenhorn können Blaſen entſtehen. Die Tiere gehen lahm, ſind unruhig im Stande und liegen viel. Treten keine Verwicklungen hinzat, heilen die Veränderungen ebenfalls binnen acht bis vierzehn Tagen aus: die Geſamtdauer der Maule und. Klauenſeuche beträgt in dieſem be; und Geplatzte Blaſe am Zwiſchenklauenſpalt ſten Fall alſo etwa vier Wochen. In anderen Fällen können ſchwere Entzündungen die Folge ſein, die ihrerſeits zum Knochenfraß und Verluſt der Hornklauen und dann meiſt zur Blutvergiftung und zum Tode führen. Bei anderen Tieren bringen Nachkrankheiten, wie chroniſche(langſam verlaufende) Herzmuskel⸗ erkrankungen, chroniſche Klauen⸗ und Gelenk⸗ leiden ſowie Muskelerkrankungen ſchwere Schäden. Mitunter nimmt die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche eine bösartige und verluſtreiche Form an, wobei Toxine(das ſind beſondere, von Bak⸗ terien. Pflanzen und Tieren gebildete Gift⸗ ſtoffe) und andere noch nicht völlig geklärte Umſtände eine urſächliche Rolle ſpielen. Hier ſind es vor allem Störungen der Herztätigkeit. Magen⸗ und Darmſtörungen und vollſtändige oder unvollſtändige Lähmungen in den Glied⸗ maßen, die Tieren, welche bereits auf dem Wege der Geneſung zu ſein ſcheinen, eine plötzliche Verſchlimmerung des Leidens bringen und durch Herz⸗ oder Lungenläbmung zum Tode fübren. In ſeltenen Fällen zeigt die Maul⸗ und Klauenſeuche dieſen bösartigen Charakter ſchon von vornherein. Bei Schafen und Schweinen ſtehen die Klauenerkrankungen im Vordergrund, bei Zie⸗ gen mehr die Maul veränderungen. Im übrigen hat der mit der Seuchenfeſtſtellung befaßte Amtstierarzt die Veränderungen der Maul⸗ und Klauenſeuche ſtreng von zahlreichen, mit ähnlichen Erſcheinungen einhergehenden Er⸗ krankungen der Maulſchleimhaut und der Klauen zu unterſcheiden. Echte Maul⸗ und Klauenſeuche beim Menſchen ſcheint nur ſehr ſelten vorzukommen. Die Infektion bei einem Kinde erfolgte einmal durch Schlagſahne aus einem verſeuchten Rinderbeſtand. Eine Weiter⸗ übertragung von Menſch zu Menſch iſt noch nicht feſtgeſtellt worden. ö Wieder Kälte. Wer etwa nach dem gro⸗ ßen Tauwetter des Januar, dem nur die Schneemaſſen in den höheren Lagen unſerer Winterſportgebiete trotzen konnten, glaubte, nun gäbe der Winter ſein Spiel auf, der hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Es ſcheint ſo, als ob wir in eine Reihe kalter Tage eintreten ſollten. Vater hatte wirklich ſchon an ſonnenwarmen Tagen erſte Arbeiten am Erdbeerbeet verrichtet, das Töchterchen war mit der fröhlichen Meldung hereingekommen, daß die dicken Triebe der Hyazinthen ſchon das Erdreich durchbrechen. Ja, da muß doch der Winter vorüber ſein! Aber wie faſt in jedem Jahre: mit einer kalten Froſtnacht und erneu⸗ tem Schneefall, wie er nun bei uns eingetre⸗ ten iſt, iſt der erſte Lenztraum ebenſo ſchnell wieder ausgeträumt. Hoffentlich treibt's der Februar nicht gar zu toll. a Winterwetter In den heutigen Frühſtunden— es war kurz vor 6 Uhr— verzeichnete das Ther⸗ mometer im Freien 2,5 Grad water Null. Die Großwetterlage hat ſich wenig geän⸗ dert. Deutſchland liegt noch immer im Jufuhr⸗ bereich mehr oder weniger kalter arktiſcher Luftmaſſen, wobei ſeit Montag die Fröſte allgemein angezogen haben. Da zwiſchendurch immer wieder mit der Anfuhr ur prangie feuchtmilder Luftmaſſen gerechnet werden muß, bleibt das Wetter unbeſtändig und zu leichten bis mäßigen Schneefällen geneigt. ö Mittwoch: Zeitweiſe aufheiternd, doch meiſt bewölkt und zeitweiſe leichter bis mäßiger Schneefall, bei lebhaften Winden aus Nord bis Oſt, Froſt. Die Ausſichten für Donnerstag: Fork⸗ dauer der winterlichen Witterung. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſche Teil i. V. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worm Geſchäftsſtelle; Friedrich Martin, Viernheim. Druck Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co. Worms.— Da. I. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. An mu- Nur und di leitet Nu bl Vel Nadſaht Kraftfa beiſpiel der lei fahrenm ſehts b oder nu wie es Lug we Das der Ein an den Pahrne rer hne den Gel ſehr gla fahthar, lange ni den von ſchen.! ſich ſtra hofftes, ihm tech digkeit ſchrrfem a5 ge kines Ve ndern die olg tauskel: Gelenl. ſcwert Klauen, e Jurn don Fal, te Pit hellätte en. dier llt ltändie 1 Glied. u den , eine j bringen u zun igt dis ösattigen den dis bei gie w übrigen befaßte Maul⸗ en, mik n EEE nd der ul⸗ und ur ſeht ei einen ihne aus Weiter it ug agr. mr die lerer gabe, „der hat ach. * lalter nirklich Abeiten chen wur konnen, cc das dach der in jedem 9 erneu⸗ eingelle⸗ o fl ibts del es war Ver⸗ full. Reün⸗ Jufuhr⸗ 15 Fri dadurch ring el Hug, eiche 1 müßt 3 Nd . * Ja — oltiſtheg 1— ber end dat! 64 1 5 Bekanntmachungen Ortsgruppe zer N. S. O. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dleuſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock 2 2 7 HJund Jungvolk Achtung! Alle Sportgeräte der Hitlerjugend und des Deutſchen Jungvolks ſind bis Donnerstag, 17. Februar, Schillerſtraße 12 abzuliefern. H. S. Frduenſchuff“ u. Deutſches Frauenwerk, Ortsgr. V'hm. Am Donnerstag und Freitag findet die Feb⸗ ruar⸗Pfundſammlung ſtatt. Die Sammlung wird wieder durch die Frauenſchaft und das Frauenwerk durchgeführt und hoffe ich auf eine rege Beteiligung. Die Leiterin. 2 DAF deufſche Arbelksfront Achtung! Handwerkerverſamm⸗ lung! Am Donnerstag, den 17. Februar 1938, findet im Lokal„Zum deutſchen Kaiſer“ abends 8 Uhr eine wichtige Handwerksmeiſter⸗ beſprechung ſtatt. Erſcheinen aller Viernhei⸗ mer Handwerksmeiſter iſt Pflicht. gez. Weidner gez. Ortshandwerkswalter Mögelin Ortsobmann Lokale Nachrichten Viernheim, den 16. Februar 1938 Anſer Tagesſpruch Nur im Elend erkennt man Gottes Hand und Finger, der gute Menſchen zum Guten leitet. Aus„Hermann und Dorothea“ v. Goethe. Vorjicht bei Sohne und Eis Bei glattem, ſchneeigen Winterwetter ſind Radfahrer, Beſitzer von Krafträdern und Kraftfahrzeugen weitaus mehr gefährdet, als beiſpielsweiſe der Fußgänger. Viele ſind ſich der kleinen oder größeren winterlichen Ge⸗ fahrenmomente innerhalb des Straßenver⸗ kehrs bewußt—, viele aber leider noch nicht oder nur in ſehr geringem Maße, ſodaß ſie, wie es ſo ſchön heißt,„erſt durch Schaden klug werden müſſen.“ Das Fahren auf den Gehwegen iſt wie in der Stadt, auch bei uns verboten. Beſonders an den beiden letzten Tagen konnte öfters die Wahrnehmung gemacht werden, daß Radfah⸗ rer ohne Rückſicht auf die Fußgänger einfach den Gehweg befahren. Wohl iſt die Straße ſehr glatt und an manchen Stellen faſt unbe⸗ fahrbar, doch darf dies dem Radfahrer noch lange nicht Veranlaſſung ſein, ſeine Fahrt auf den vom Schnee befreiten Fußſteigen fortzu⸗ ſetzen. Wer dies unberückſichtigt läßt, macht ſich ſtrafbar. Plötzlich ſchallt ihm ein unver⸗ hofftes„Halt“ entgegen und er macht, ob's ihm recht iſt oder nicht, mit der„Liebenswür⸗ digkeit“ des dieſe Verfehlungen mit beſonders ſcharfem Auge verfolgenden Schutzmannes Be⸗ kanntſchaft.... koſtet eine Mark! Wird er zum zweiten Mal erwiſcht, erfährt dieſer Be⸗ trag eine entſprechende Erhöhung. Deshalb, Volksgenoſſe, ſei vernünftig, ſchon aus Rück⸗ ſicht deinen Mitmenſchen gegenüber, die du mit deiner ungebührlichen Handlungsweiſe ſtark gefährdeſt, darfſt du dich niemals dazu bewogen fühlen. Du fährſt vielleicht irgend⸗ jemand über den Haufen— und dann?? Dann iſt's zu ſpät! Bleibe auf dem Fahr⸗ weg! Lieber langſamer fahren und etwas ſpäter ans Ziel kommen, als leichtſinnig Urſache eines Verkehrsunfalls zu werden! Von beſonderer Wichtigkeit iſt jetzt auch das Kapitel Straßenbahnſchienen, was in der Hauptſache für unſere mit dem Fahrrad in die Stadt fahrenden Arbeiter gilt. Mancher wundert ſich, wenn er, ohne recht zu wiſſen, wie es geſchah, plötzlich auf der Naſe liegt. Die Schienen, beſonders wenn ſie glatt und ſchlüpfrig ſind, haben die unangenehme Eigen⸗ ſchaft, in erſter Linie zum Beiſpiel ein Fahr⸗ rad zu packen und nicht wieder los zu laſſen. Alſo Vorſicht und immer hübſch an der Seite fahren. Dieſe magiſche Anziehungskraft dehnt ſich ebenfalls auf Motorräder und ſogar auf Autos aus. Trotz der verhältnismäßig brei⸗ ten Radſpur iſt es ratſam, bei Fahrtkurven und Schienenverzweigungen aufzupaſſen und Lenkſtange oder Steuer feſt in die Hand zu nehmen. Vor allem aber Vorſicht mit der Hand⸗ bremſe. Bei faſt allen Fahrzeugen im Winter bei Glätte und leichter Schneedecke haftet die die Eigenſchaft, Rad oder Fahrzeug bei plötz⸗ lichem ſtarken Anziehen hinten herumzureißen. Hierdurch wird unter Umſtänden der Fuß⸗ gänger gefährdet, gleichermaßen kann aber der Wagen mit dem Bordſtein oder ähnlichen Hinderniſſen in Konflikt geraten und dadurch beſchädigt werden. Langſames, vor⸗ Dcr Fahren iſt bei derartiger Bodenbe⸗ chaffenheit und in ſolchen Situationen immer noch das beſte Rezept. Aehnliche Gefahren⸗ punkte liegen für jedes Verkehrsmittel in dem ſo beliebten Ueberholen bei noch nicht völlig gebahnter Straße nach neuen Schneefällen. Die Steuerung eines jeden Fahrzeuges unter- liegt beſonders bei verkruſteten Schneeunter⸗ lagen und der damit verbundenen Glätte dau⸗ ernden Schwankungen. Wiederholt kann man in der Stadt bei Ueberholungen von Stra⸗ ßenbahnen beobachten, daß bei enger Durch⸗ fahrt das überholende Fahrzeug nur mit äu⸗ ßerſter Knappheit die Vorbeifahrt erzwingt. Ein nur geringes Abrutſchen würde das Fahr⸗ zeug ſofort gegen die Straßenbahn ſchleudern und die Folgen kann man ſich ja ausmalen. Es wird alſo in erſter Linie vom Verkehrs⸗ teilnehmer verſchärfte Aufmerkſamkeit der Fahrbahn und anderen Teilnehmern gegenüber verlangt. Es iſt immer wichtig, daran zu denken, daß Schnee und Eis die Bremsfähig⸗ keit herabmindern und die ganze Fahrtſicher⸗ heit ſchwächen. Oftmals kann man ganze Ka⸗ ruſſellfahrten von ſich auf dem Eiſe drehenden Wagen uſw. beobachten. Im Grunde genom⸗ men, ſind dieſe Dinge aber durchaus nicht humorvoll, ſondern größte Gefährdung der eigenen Perſon und anderer. Jeder Verkehrs⸗ teilnehmer ſollte immer daran denken, ver⸗ antwortungsbewußt zu fahren. Niemals den⸗ ken:„Ach, der andere wird es ſchon richtig machen“. Beſſer iſt es, um gleich ins andere Extrem zu gehen, immer anzunehmen, daß man ſelber der einzige iſt, der beſonders ſcharf aufpaßt. Ein reichlich von ſich eingenommener Standpunkt, gewiß, aber auf der anderen Seite ein ſicheres Mittel, alle Unfälle uſw. wenn auch nicht vollſtändig aus dem Wege zu gehen, ſo doch auf ein Minimum herabzudrücken. Alſo nochmals: Vorſicht bei Schnee und Eis! * Handwerkerverſammlung. Morgen Donnerstag, 17. Februar, findet im„Deut⸗ ſchen Kaiſer“ eine wichtige Handwerksmeiſter⸗ beſprechung ſtatt. Alle Viernheimer Hand⸗ werksmeiſter haben hierzu zu erſcheinen. (Siehe amtliche Bekanntmachungen der Par- tei). Achtung. Hausfrauen! Dieſe Woche wird durch die NS-Frauen⸗ ſchaft die Pfundſammlung durchgeführt.— Hausfrauen, legt Eure Spende bereit, damit eine Nachſammlung erſpart bleibt! 22 8 Dfunde ſpenden, heißt Jeeude ſpenden! Handwerkerkönnen bewährt ſich im Reichsberufswettkampf! der Bauer begrüßt den Schneefall Der neuerliche Schneefall hat gewiß auch ſeine guten Seiten. Erſtens freut ſich der Bauer, denn für die Landwirtſchaft iſt er von großem Nutzen, und zweitens freut ſich der Winterſportler. Der ſtarke Schneefall hat bei den Obſtbäumen eine Unterbrechung in der Saftſtrömung gebracht und das iſt gut ſo, denn die für den Februar viel zu gelinde Witterung hat die Saftſtrömung derart angeregt, daß die Knoſpen der Frühobſtſorten ſchon ſtark zu ſchwellen begannen. Nach ſolch früher Ent⸗ wicklung folgen aber faſt regelmäßig einige Froſtnächte beſonders während der Blüte, welche dann alle Hoffnungen zunichte machen können. Durch den ſtarken Schneefall aber wird der Saftzufluß zurückgehalten und die Gefahr eines ſpäteren Erfrierens faſt aufge⸗ hoben. Die künftige Obſternte hängt aber ſtets von einer raſchen Frühjahrsentwicklung und dem guten Verblühen der Bäume ab. Aber auch für andere Feldfrüchte iſt dieſer Schnee⸗ fall nur von Vorteil, hatten wir doch ſchon mehrere Jahre die Beobachtung machen kön⸗ nen, daß der Raps infolge allzu früher Ent⸗ wicklung durch ſpätere Witterungsumſchläge ſehr not litt und nur geringe Erträge brachte und auch beim Wintergetreide war es nicht viel anders, auch das hat in den letzten drei Jahren nicht die Erträge gebracht, die der Bauer und Landwirt erhoffte. Sollte alſo der Schnee mit Nachtfroſt noch einige Zeit anhal⸗ ten, ſo kann dies nur von Vorteil ſein und der Landmann braucht wegen der ſich häu⸗ fenden Arbeit keine Sorge zu haben, denn ſie wird ſpäter auch noch bewältigt und das Dich⸗ terwort wird ſich auch dies Jahr wieder be⸗ wahrheiten: Und dräut der Winter noch ſo ſehr— mit trotzigen Gebärden, und ſtreut er Eis und Schnee umher, es muß doch Frühling werden! Zunächſt wird entrümpelt und gejäubert Ordnung und Sauberkeit ſind die beiden Vorſtufen zur Schönheit. Deshalb beginnt die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ im Gau Heſſen-Naſſau jede Dorfverſchönerung mit einer Entrümpelungs⸗ und Säuberungs⸗ aktion, die ſich nicht nur auf die Straßen, Wege, Plätze, Teiche, Bäche und Häuſer⸗ fronten beſchränkt, ſondern auch die Wohnun⸗ gen und Wirtſchaftsgebäude erfaßt. Vor allen Dingen werden die verborgenen Ecken und Winkel aus⸗ und aufgeräumt. Wieviel Werte gehen allein durch Unordnung und Unſauber⸗ keit verloren! Im Schmutz liegen auch die Keime zu allen Krankheiten des Körpers und der Seele. Indem wir ſo das ganze Dorf einer Radi⸗ kalreinigung unterziehen, lehren wir zugleich den Menſchen, daß er nicht für ſich allein da⸗ ſteht, ſondern für die Gemeinſchaft. Schwer iſt in den vergangenen Jahrzehnten am deutſchen. Dorfe geſündigt worden. Verheerender noch als in der Stadt waren hier die Folgen eines liberaliſtiſch⸗marxiſtiſch⸗materialiſtiſchen Gei⸗ ſtes. Auch ſein letzter Reſt, der ſich noch irgendwo in den Erſcheinungen des dörflichen Lebens zeigt, muß verſchwinden, ſelbſt dann, wenn die Intereſſen Einzelner eingeſchränkt werden ſollten; denn der Nationalſozialismus verlangt die Untgordnung der Einzelintereſ⸗ ſen unter die Geſamtheit. Wir im Gau Heſſen⸗ Naſſau ſind ſtets beſtrebt, nach beſten Kräften zu verwirklichen, was unſere neue Weltan⸗ ſchauung fordert, die wir unſerem Führer verdanken. * Tierſchutz. Der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des Innern erließ unterm 23. Au⸗ guſt 1937 folgenden Runderlaß: Die Unter⸗ bringung und Haltung der Hof⸗ und Wach⸗ hunde entſpricht vielfach immer noch nicht den Mindeſtforderungen des Tierſchutzgeſetzes. Der Unterkunftsraum für Wachhunde muß ſo beſchaffen ſein, daß er den Tieren auch tat⸗ ſächlich vor den Unbilden der Witterung(Kälte und Schnee, Näſſe, Winde und im Sommer ſengende Sonne) ausreichend Schutz bietet. Das Lager muß trocken, die Lagerſtreu, be⸗ ſonders in der kalten Jahreszeit, reichlich ſein und öfters gewechſelt werden. Der Unter⸗ kunftsraum iſt regelmäßig zu reinigen und nötigenfalls von Ungeziefer zu befreien. Die Hunde ſind auskömmlich zu füttern. Futter und Trinkgefäße müſſen rein gehalten ſein. Der von dem angeketteten Hund belaufene Um⸗ kreis des Unterkunftsraumes iſt ſauber zu halten. Auch muß dem angeketteten Hund die Möglichkeit gegeben werden, täglich einige Stunden, wenn nötig unter Aufſicht, frei um⸗ herzulaufen. Auch die Tierhaltung in den Kleinſiedlungen, Laubenkolonien(Schreber⸗ gärten) uſw., insbeſondere die Unterbringung, Haltung und Kflege der Katzen und Hunde geben noch fortgeſetzt zu berechtigten Klagen Anlaß. Ich erſuche daher, auf dieſe Mißſtände beſonderes Augenmerk zu richten und auf Ab⸗ hilfe zu dringen. Gute Legehennen auf den Bauernhöjen Um gute Legeleiſtungen bei den Bauern⸗ hennen zu erreichen, kommt es vor allen Dingen auf die Fütterung und auf den Stall an. Dieſe müſſen den neuzeitlichen Anfor⸗ derungen gerecht werden. Sind dieſe Bedin⸗ gungen nicht gegeben, ſo kommt eine Haltung von Leiſtungstieren gar nicht in Betracht. Denn man kann es häufig beobachten, daß hochgezüchtete Leiſtungstiere verſagen, wenn ſie in andere, für ſie weniger günſtige Ver⸗ hältniſſe verſetzt werden. Es iſt oft erſtaun⸗ lich, wie die gewöhnlichen Bauernhennen ihre Leiſtungen ſteigern, wenn ſie zweckmäßiger gehalten werden. Es herrſcht bei den Bauern manchmal eine gewiſſe Unkenntnis über das Alter der Legehennen, das gerade eine große Rolle ſpielt. Es hat wenig Zweck, Huͤhner weiter zu halten, die über das zweite Jahr hinausgehen, denn ihre Legeleiſtung geht dann bereits weſentlich zurück. Die Weiterhaltung lohnt ſich nur, wenn es ſich um frühe und zu⸗ verläſſige Brüterinnen handelt. Kann man ſchon nach dem Ausſehen der Tiere urteilen, daß ſie ſchlechte Legerinnen ſind, ſo ſchlachte man ſie am beſten ſofort ab. Auf ein gut aus⸗ ſehendes Gefieder iſt jedoch kein Wert zu legen. Denn wirklich gute Legehennen ſind den anzen Tag auf der Futterſuche. Sie ſind von früh bis abends unterwegs und haben dadurch ein ſtruppiges Gefieder. Auf jedem Bauernhof ſollten nur auf Leiſtung durchgezüchtete Raſſen gehalten wer⸗ den. Die raſſeloſen Bauernhennen ſind zwar zuweilen recht gute Legerinnen, jedoch iſt dieſe Art in der Minderzahl. Um den Hühnerbeſtand zu erweitern bzw. zu erneuern, iſt es am zweckmäßigſten und auch am praktiſchſten, acht Wochen alte Junghen⸗ nen zu kaufen, die aus der März⸗ bzw. Ap⸗ rilbrut ſtammen. Dieſe können ohne weitere Mehrarbeit aufgezogen und bis in den Spät⸗ herbſt hinein billig ernährt werden. * Familiengeſchichte In„Heinrich Stillings Leben“, das von Heinrich Jung, einem Freund Goethes, ge⸗ ſchrieben iſt, wird ein Geſpräch, das der junge Heinrich mit ſeinem Großvater führte, wieder⸗ gegeben: „Großvater“, ſagte Heinrich,„wenn ich in den Büchern leſe, daß die Helden ſoweit haben zurückrechnen können, wer ihre Vor⸗ eltern geweſen, ſo wünſch ich, daß auch ich wüßte, wer meine Voreltern geweſen ſind. Wer weiß, ob wir nicht auch von einem Für⸗ ſten oder einem großen Herrn herkommen! Meiner Mutter Vorfahren ſind alle Prediger geweſen, aber die Eurigen weiß ich noch nicht; ich will ſie mir aufſchreiben, wenn Ihr ſie mir ſagt.“ Vater Stilling lächelte und ant⸗ wortete:„Wir kommen wohl ſchwer⸗ lich von einem Fürſten her; das iſt mir auch ganz einerlei; du mußt das auch nicht wünſchen. Deine Vorfahren ſind alle ehrbare Leute geweſen; es gibt wenig Für⸗ ſten, die das ſagen können. Laß dir das die größte Ehre der Welt ſein, daß dein Groß⸗ vater, Urgroßvater und ihre Väter alle Männer waren, die zwar außer ihrem Hauſe nichts zu befehlen hatten, doch aber von allen Menſchen geliebt und geehrt wurden“. * Auch wir Viernheimer„kommen wohl ſchwerlich von einem Fürſten her“. Soweit unſere Vorfahren hier anſäſſig waren, ſpielte keiner von ihnen eine große Rolle in der Weltgeſchichte. Es waren meiſt Bauern, Schneider, Schmiede, Taglöhner und derglei⸗ chen, einfache, arbeitſame, achtbare Leute. Nur wenige von ihnen hatten außer ihrem Haus etwas zu befehlen. Aber es ſind unſere Ahnen, gehören zu unſerer Familie, un⸗ ſerer Sippel Sie dem Dunkel, in dem ſie verborgen ſind, zu entreißen, ſie uns wieder vertraut zu machen und unſerm Herzen näher zu bringen, das iſt der Zweck der„Viernhei⸗ mer Sippen⸗ und Heimatgeſchichte“. Sie ge⸗ hört deshalb in den Beſitz jeder Viernheimer Familie und muß ein Erbſtück für Kinder und Kindeskinder werden. fm. (Beſtellzettel, die noch nicht abgegeben wur⸗ den, können in e Druckerei abgegeben werden. Auch ſind hier noch Beſtellzettel zum Ausfüllen erhältlich). * Die Wehrmacht ſtellt Muſikerein. Freiwillige Muſiker aller Inſtrumente wer⸗ den bei den Truppenteilen der Infanterie, Kavallerie, Artillerie und Pionieren des 12. Armeekorps jederzeit ſofort eingeſtellt. Für Angehörige des A 1915 und jün⸗ erer Jahrgänge iſt Vorausſetzung, daß die Arbeitsdienſtpflicht erfüllt iſt. Bewerbungen ſind an die Truppenteile unmittelbar zu rich⸗ ten. Auskunft über Truppenteile erteilen die Wehrbezirkskommandos und die Wehrmelde— ämter. ö 1 — ſ—ͤ——— —— N —— — — 1 1 Techniſche Monalsſchan Bei der Dresdener Straßenbahn iſt neuer⸗ Nngs ein ſehr bemerkenswerter Verſuch gemacht worden, zu einer verbeſſerten Konſtruktion von Straßenbahnrädern zu gelangen. Da Holz ein ausgezeichneter Bauſtoff iſt. der Erſchütterun⸗ gen und Schallwirkungen zu dämpfen vermag, hat man bei dem neuen Straßenbahnrad zwi⸗ ſchichtplatten. die, wie der Name ſagt, aus drei verſchiedenartigen Papierlagen hergeſtellt find. Iſt die oberſte Schicht hell und die Zwi⸗ ſchenſchicht dunkel, ſo tritt beim Gravieren, wenn die Außenſchicht durchfräſt wird, die an⸗ dersfarbige Zeilenſchicht gut lesbar hervor. Auch derartige Platten werden in den verſchiedenſten Der Landdienſt der Hitlerfugend wirbt Mit beginnender Frühjahrsbeſtellung ent⸗ ſteht für Bauern und Landwirte wieder die ſchon ſeit einigen Jahren akute Sorge um die ausreichenden Arbeitskräfte. Die aufſteigende Entwicklung der gewerblichen Wirtſchaft hat bereits in ſehr vielen Berufen einen Nach⸗ wuchsmangel hervorgerufen. Infolge des frü⸗ heren Geburtenrückganges muß ſogar für die Verſammlung der Lorſcher Bauernſchaft, bie unter Anweſenheit von Dr. Schmidt vom Heſſ. Tabakbauverband tagte, einſtimmig, für die kommende Tabakernte zwei Gemeinſchafts⸗ Trockenſchuppen zu erbauen. Auf die Preiſe für die Tabakernte 1937 zurückkommend, führte Dr. Schmidt u. a. aus, daß hier der Preiskommiſſar habe einſchreiten müſſen. Här⸗ ten haben ſich hierbei nicht vermeiden laſſen. ſchen dem Radkreuz und der Radnabe Scheiben] Farbzuſammenſtellungen angefertigt; die Au⸗ If. J 7 Ausf* ſei ei ſonders betroffen worden 0 aus Buchenbols eingebaut. Ein ſolches Stahl- zenſchicht iſt nur einige Zehntel Millimeter nde 7 1 dil 5 e 15 1 1 1 5 Vahr dun im Holz⸗Rad iſt genau ſo ſicher wie ein Stahlrad.] ſtark. ſo daß man möglichſt flach und fein gra⸗ jugendlichen Arbeitskräften 1 20 ee Preis d wiegt aber beträchtlich weniger und bringt eine[vieren kann. Solche Schilder haben ſich bereits[nen gerechnet werden. Auch ſtaatspolitiſche Gange und der endgültige Preis werde auch weſentliche Dämpfung der Stöße. die von] zablreiche Anwendungsgebiete erſchließen Notwendigkeiten tragen dazu bei, daß gerade J die Lorſcher Tabaksbauern noch zufriedenſtel⸗ 3 83 1 Rad 5725 77—.— können. die Landwirtſchaft durch den Mangel an Ar⸗ len. ſoll bei dieſen Rädern das Quie en beim Die Wärmewirkung elektriſcher Wellen iſt be⸗ 148kr gf. 0 g 5 der kann Durchfahren von Kurven ganz ausbleiben. Prak⸗ reits von der Elektromedizin ber bekannt, in der beitskräften betroffen 3 Der national⸗] Auch e. ee tiſche Erprobungen mit den neuen Rädern ſind[man ſie benutzt. um einzelne Gliedmaßen des ſozialiſtiſche Staat hat dieſe Entwicklung nicht ſchwere Ehe uuns 0 Gtle im Gang, und man wird damit rechnen können.] Körpers gewiſſermaßen„von innen heraus“ zu untätig abgewartet. Durch die Schaffung einer Daß die Ablehnung des Kindes an ſich nach geh. daß ſie dem Bau von Straßenbahnrädern neue[erwärmen. Neuerdings ſind Verſuche unter⸗ geordneten Berufsausbildung und günſtiger der heutigen Volksauffaſſung einen Eheſchei⸗ buch kun regungen bringen, die ſic wabricheinlich auch] ſemmen worden die Temperaturſteigerung. die Aufſtiegsmöglichkelten in den landwirtſchaft⸗ 8 bilden k iſt bereits in ver⸗ are. für andere Gebiete des Radbaues als nützlich] in einem elektriſchen Feld eintritt, für das Auf K. d 0s dungegrund ürden kann, it neren erweiſen werden. Trocknen von Holz und äbnlichen Stoffen aus- lichen Berufen, durch die ſoziale und kulturelle ſchiedenen Gerichtsurteilen klargeſtellt wor⸗ lun Im Rahmen der Beſtrebung. die auf den zunutzen. Aub in dieſen Fällen erwärmt ſich] Betreuung des Landarbeiters, durch Erwei- den. Eine Entſcheidung des Landgerichts Ru⸗— Justauſch von Metallen wie Eiſen, Kupfer und] das Trockengut gleichmäßig von innen heraus. Meſſing hinauslaufen, finden gegenwärtig neue Werkſtoffe für Schilder aller Art beſonder⸗ Beachtung. Es handelt ſich im weſentlichen um lein Material, das aus ſaugfähigen Papier⸗ lagen und einem Kunſtharz, dem ſogenannten Harnſtoffharz, gewonnen wird. Die Pa⸗ piereinlagen werden mit dieſem Kunſtharz ge⸗ tränkt und in Preſſen unter gleichzeitiger Ein⸗ wirkung von Druck und Hitze zu einem ſehr eſten Plattenmaterial verpreßt, das praktiſch unempfindlich gegen die Einwirkungen von Feuchtigkeit, Benzin, Benzol, Seife uſw. iſt. olche Platten werden in den verſchiedenſten Farbtönen. u.a. rein weiß, elfenbein, rot, blau. gelb, grün, ſchwarz uſw. hergeſtellt. Wo es ſich um die Erzeugung größerer Stückzahlen gleich⸗ artiger Schſlder handelt, verwendet man beim Verpreſſen der Papierlagen als oberſten Bo⸗ und an den Außenſchichten wird ſtändig Feuch⸗ tigkeit abgegeben. Eine derartige Trocknung geht ungleich viel raſcher vonſtatten, als die Trocknung in einer Trockenkammer. Sie bedarf allerdings einer ſehr genauen Regelung und Ueberwachung, da nach der Ver⸗ dampfung des im Holz enthaltenen Waſſers die weiter zugeführte Wärme zur Bildung von Riſſen und Sprüngen führen könnte. Während man urſprünglich mit kurzen Wellen arbeitete. ging man ſpäter zu längeren Wellen, wie man ſte in der Rundfunktechnik als Mittel⸗ und Langwellen kennt, über Es ſtellte ſich näm⸗ lich heraus, daß dann eine weſentlich beſſere Ausnutzung der zugeführten Energie erzielt werden kann und daß auch die im Hor enthal⸗ tenen Schädlinge, wie Schimmelpilze, bei ge⸗ terung des Landarbeiterwohnungsbaues uſw. iſt man bemüht, die Arbeitskräfte auf dem Lande zu halten. Darüber hinaus hat ſich die Reichsjugendführung zur Aufgabe gemacht, den Willen zur Landarbeit in der Jugend zu wecken. Im Landdienſt der Hitlerjugend iſt ein erfolgreicher Weg beſchritten. Die zahlenmäßige Entwicklung des Ein⸗ ſatzes zeigt ſeit 1934 einen raſchen Aufſtieg. Er betrug 1934: 500 Jugendliche in 45 Gruppen, 1935: 3500 Jugendliche in 240 Gruppen, 1936: 6608 Jugendliche in 462 Gruppen. Lorſch baut Tabak⸗Trockenſchuppen Um mit anderen Tabakbaugemeinden Schritt dolſtadt(1 R 64/37) fügt dieſem Grundſatz eine Erweiterung an. Es ſagt in der mit obigem Aktenzeichen erwähnten Entſcheidung, daß nicht nur in der Verweigerung der Nach⸗ kommenſchaft ſchlechthin ein Scheidungsgrund erblickt werden könne, ſondern bereits in der unbegründeten Ablehnung der Erzeugung bzw. Empfängnis weiterer Kinder eine ſchwere Ehe⸗ verfehlung geſehen werden kann. In dem vor⸗ liegenden Fall waren die in Scheidung leben⸗ den Eheleute elf Jahre verheiratet geweſen. Im erſten Jahre nach der Eheſchließung war ein Sohn geboren worden, der aber mit acht Jahren ſtarb. Ferner entſproß der Ehe ein Mädchen. Der Mann wünſchte ſich nun an gen eine mit Spezialdruckfarbe in dem ge⸗]nügend hoher Temperatur abgetötet bzw. un⸗ 8 ö ale S ö f S ichſt ei wünschten Text bedruckte Papierlage. Während schädlich gemacht werden Praktiſch benutzt man zu halten und insbeſondere um den Lorſcher[Stelle des verſtorbenen Sohnes ſehnlichſt einen des Preſſens bindet ſich über dem Druckbild eine[die Holztrocknung mit elektriſchen Wellen zu- Qualitätsbau noch weiter zu ſteigern, trat man anderen Stammhalter. Die Frau ſträubte ſich chützende glasklare und harte Harzſchicht ſo] nächſt nur für kleinere Holzteile. wie Teile von[dem Bau von Tabaktrockenſchuppen näher. Da] hiergegen. Das Gericht ſtellte feſt, daß die der ierbeſtändigleit bak b F 1 bis zu 40 Prozent Reichszuſchuß zu dem] Frau durch ihr Verhalten die Ehe zerrüttet i. 1 „Wo einzelne Schilder berzuſtellen find gra- über dieſe Anwendungsgebiete öfnauskommen[ Bau gegeben werden, ſei eine nie wiederkeh-⸗[T[habe und daß dem Manne daher eine Fort⸗ überraf viert man ſie Man benutzt dazu Drei⸗ l wird. Dr. Chr. S. rende Gelegenheit gegeben und beſchloß die! ſetzung der Ehe nicht zugemutet werden könne. verſant m. a genomm e ee e ö thoden 5. Klaſſe 50. Preußiſch-Süddeutſche(276. Preuß.). olierie ſghley Für die uns anläßlich unſerer Dermählung Ohne Gewähr Nachdruck verboten Pitt o reichem Maße zu E lück· D Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne un den 2 0 1* e e e ee anksagung. und L je einer auf die Lale gleicher Nummer bent wünſche und überreichten Seſchende Für die Liebe und Aufmerkſamkeit, die unſerem in den beiden Abteilungen 1 und II. lieben Verſtorbene B* danken herz lich 0 J 6. Ziehungstag 14. Februar 1938 zent In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen ſühtl 2 Gewi 20000 RM. 809212 j n 2 Kewinne zu 5000 KN. 75892 goss 222144 iber! l Ailolaus Haas und Frau N* 15 enn iu 5080. 4852 o e en dee jet 9 ewinne zu 8 f a i 33 18864 82851 87997 88855 ü . 1%%/ 0 7 iſtli i 144739 14 4 14 de Bund Schweſten fur de lesezelt Pede 33 45 J lege. i Anne Beranreeng e erein, den 16. Februar 1935 ee „„ b Frau Kath. Adler W. 1 e e ee böcke ſollen abgeſchafft werden. U Küche 10 rau Kath. Er WE. 254192 261671 270240 278603 291909 300088 323788 348889 354892 Eptiche Angebote ſind bis Freitag, den 18. 5 9 0 und Angehörige 358088 888558 371718 888625 386708 387318 un„ ds. Mts., vormittags 11 Uhr, hierſo. jung. Eheleuten f 180 Gewinne zu 300 RM. 4902 15359 15374 15577 21289 27814 gedtult. einzureichen m elach e 1. 54 1 n 1 ur die ober muß der Preis ur das ü g ce e ee Lebendgewicht“ lauten Geſchäfteſt erbeten 5 177338 178435 179143 179985 191867 204845 210080 211218 212822 weich Viernheim, den 14. Februar 1938 Je ſtager, 0 Der Bürg e e Scmlalstelle Si 3 22 302495 398998 37438 357675 307784 308509 817489 323893 324488 die Si er Bürgermeiſter: oder möbl. 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Weidner wirkſame Aus⸗ 116 fe Tabakpflanzen⸗Aufzucht Huminal zu be⸗ Vismacckſir. 90 f hne fter f Mane f—— geeſtaltungIhrer 10 ziehen und an die Mitglieder auszugeben.— Werdet Mit⸗ f in vu Der Tabakſamen wird auch dieſes Jahr reſt⸗ glied der Anzeigen ver⸗ e n d v er ſt 4 e n— los vom Verband geliefert. NS V. wenden. Weitere Mitteilungen über Frühbeetfenſter und Oelpapier folgen. 4 Das Schaujenſter 5 NB. Pflanzer, welche noch Tabak und Ta⸗ ie ukun t erkenn en 2 2 5 5„ee 2 7 0 balabfall im Beſitz haben, müſſen dies bis allein macht es nicht! 20. 2. 1938 beim Schriftführer melden und 5 das genaue Gewicht angeben. Die Waren verkaufen Haas, Vorſitzender. ſich nicht von ſelbſt.— 5 9 Aanchabsakzgenossenscaalt urn n r Ettun 8 Een Abe 1 Darum uird in der Donnerstagabend, von 5.30— 7 Uhr, Milch⸗ a geldauszahlung und Einzug des Ausgleichs. Hlernneimerbolkszenung Sander(OEG Bahnhof NO Her Happen- Abend Froltag, den 18. Februar 1938, abends 1971 Unt mit dem bekannten humoristischen Musikus ö 2 Im Mcngenstenn am Camotag gaoßen N&appenallencl