in vor⸗ ing lehen⸗ en. Alete berbotel vine nnet 4579 7 38555 144955 120540 E 3 75570 Azel 9 27814 2 72050 9.62%— 30060 Ii 5 AN 7 8 255509 9 290461 3 32⁰83 335902 5 28843 1 1 5825 127727 E 8 80633 176073 5 0114 3 578662 3 38450 60 8750 9 150680 9 ish 247397 1 20000 86700 . „A e ge 10000, e lool, : In Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungs welle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 R. einſchließlich durch die Poſt monatlich 160 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 40 etertagen. otenlohn, Donnerskag S ternheimer zeilung Verkündigungsblatt der NSDAP. Viernheim gültia Geſchäftsſtelle Viernheim den 17. Februar 1938 Anzeirgenprels: Grundpreis für Umm Höbe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Text⸗ teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzetgenpreisliſte Nr. 6 Bismarckſtr 13 Fernſpr 153 PSK L'bafen 15101 14. Jahrgang Budenlo den Häſchern der GPA. enlwiſchl Eigene Schilderung ſeiner Flucht und der wahren Juſtände Sowjetrußlands im„Giornale d' Jlalia“ Die Flucht aus der Jowjethölle Budenko hal ſich mik Abſchen von Moskau gelrennk Nom, 16. Februar Der frühere ſowjetruſſiſche Geſchäftsträger in Bukareſt, Budenko, der vor einiger Zeit überraſchend aus der rumäniſchen Hauptſtadt verſchwunden war, und von dem allgemein an⸗ genommen wurde, daß er mit den üblichen Me⸗ thoden der GPül. nach Sowjetrußland ver⸗ ſchleppt und ermordet worden ſei, iſt in Wirklichkeit aus Rumänien geflohen, um den Zugriffen Moskaus zu entgehen. Bu⸗ denko hat Zuflucht in Nom gefunden. Das halbamtliche„Giornale d'Italia“ ver⸗ öffentlicht bereits auf erſter Seite einen aus⸗ führlichen Artikel von Budenko über die wahren Zuſtände in Sow⸗ jetrußland ſowie ein Inter viewüber die Geſchichte ſeiner Flucht. Der Ar⸗ tikel des früheren ſowjetruſſiſchen Diplomaten beginnt mit der Feſtſtellung„Ich habe mich für immer und mit Abſcheu von den Bolſchewiſten getrennt.“ Die erſte Seite des in ruſſiſcher Sprache abgefaßten Artikels Budenkos wird vom„Giornale d'Italia“ in Fakſimile ab⸗ gedruckt. * Die Aufklärung des Falles Budenko iſt in zweifacher 7 höchſt intereſſant und von weltpolitiſcher Bedeutung. Zunächſt wird durch die Schilderung der Flucht, die Budenko ſelbſt ibt, erneut ein ſtichhaltiger Beweis dafür ge⸗ fieſert, daß all diejenigen recht behalten haben, die eine gewaltſame Entführung Bu⸗ denkos durch die Agenten der GPll. für wahr⸗ ſcheinlich hielten. Aus dem Interview, das Budenko dem„Giornale d'Italia“ gewährt, geht zweifelsfrei hervor, daß eine ſolche Entführung eplant war, und nur durch die Klugheit Bu⸗ benkes verhindert werden konnte. Die Scher⸗ gen Stalins waren nach Bukareſt gereiſt, und verſuchten dort mit Liſt, und wenn es notwendig ſein ſollte, auch mit Gewalt, den Sowjetbeamten in eine Falle zu locken, aus der er lebend nicht mehr herausgekommen wäre. Die altbekannte thode, die die ſowjetruſſiſchen Spitzel und Agenten ſchon in ſo vielen anderen Fällen an⸗ gewandt hatten, ſollte auch hier ihre Wirkung nicht verfehlen. Aber Budenko kannte dieſe Methode der ſowjetruſſiſchen Gerichtsbarkeit und wußte, daß dahinter nur der Tod für ihn ſtehen konnte. Er konnte ſich mit Liſt dem mör⸗ deriſchen Anſchlag der GPU. entziehen, und wir verſtehen heute— nach der Flucht— warum man in Moskau faſchiſtiſche Kreiſe in Rumä⸗ nien der Entführung beſchuldigte Budenko hat ſich ſelbſt aus der Sowfethölle gerettet, ohne fremde Hilfe, weil er wußte, was man mit ihm vorhatte. Moskau ahnte, daß Budenko die hinterliſtigen Pläne der GPU. der Welt ent⸗ hüllen würde, und deshalb war es raſch mit der Verdächtigung faſchiſtiſcher Kreiſe bei der Hand. Moskau wollte der Welt eine neue Lüge ſug⸗ gerieren, aber ſie iſt heute kläglich zuſammen⸗ gebrochen. Die Wahrheit ſteht heute feſt und ſie war ſo, daß ſie nur den Tod Budenkos bedeu⸗ tet hätte, wenn dieſer nicht ſchlauer als ſeine Henker geweſen wäre. Und noch eine zweite Bedeutung hat die Klärung des Falles Budenko gebracht, Ge⸗ wiß waren dem Sehenden die Zuſtände in Sow⸗ jetrußland bekannt, und es hätte für ihn kaum noch eines neuen Beweiſes für die ungeheuer⸗ lichen Verhältniſſe bedurft, unten denen das ruſſiſche Volk heute leidet. Aber es gibt bis hinauf in die Kabinettsſtuben mancher Länder noch zahlreiche Nichtſehende, die ihre Augen allen Wahrheiten über Sowjetrußland verſchließen und ſich die Ohren zuhalten, wenn andere Staatsmänner in vernehmlichen Worten auf dieſe Weltpeſt hinweiſen. Budenko, kennt Sowjetrußland aus eigener Anſchauung, er kennt die Gerichtsbarkeit und das traurige Ka⸗ pitel der Scheinprozeſſe. er kennt die troſtloſen wirtſchaftlichen Zuſtände in vielen großen Pro⸗ vinzen und weiß in anſchaulichen Vorten, die Unterdrückung der Geiſtesfreiheit der Preſſe und die drohende Vernichtung aller Kultur zu ſchil⸗ dern. Budenko hat vielleicht mehr als irgend ein anderer hinter die Kuliſſen des Sowjet⸗ ſtaates geſchaut. Deshalb gab man ſich in Mos⸗ kau ſo unendliche Mühe dieſen„Abtrünnigen“ einzufangen und zu vernichten. Die Schilderun⸗ gen, die Budenko geſtern in der bereits erwähn⸗ ten italieniſchen Zeitung gibt und die wir heute abdrucken, öffnen der Welt erneut die Augen über das Sowjetparadies. Budenkos Bericht iſt erſchütternd. Bringen wir ihn in Zuſammen⸗ hang mit der Kriegsdrohung des Moskau⸗ tyrannen, die er vor einigen Tagen in einem offenen Brief wiedergab, dann haben wir das blutige Geſicht des Bolſchewismus in Reinkultur vor uns So wie Sta⸗ lin das Ziel des Bolſchewismus aufzeichnete und wie Budenko die Wahrheit über Sowjet⸗ rußland enthüllte, ſo ſteht groß und eindeutig die Gefahr des Bolſchewismus aller echten Kul⸗ tur gegenüber. Für Deutſchland und Ja⸗ pan ein neuer Beweis für die Richtigkeit ihres unaufhörlichen Kampfes gegen den Bolſchewis⸗ mus; für die übrige Welt hoffentlich eine heil⸗ ſame Lehre. o.— Ganz Deulſchland hörk den Führer Reichstag für 20. Februar, 13 Uhr, einberufen Der Präſident des Deutſchen Reichstages Generalfeldmarſchall Göring hat den Reichstag auf Sonntag, den 20. Februar, mittags 13 Uhr, einberufen. Auf der Tages⸗ ordnung ſteht die Entgegennahme einer Erklärung der Reichsregierung. Ganz deulſchland hörk zu! Eine Bekanntgabe von Dr. Goebbels Der Reichspropagandaleiter der NS DA. Dr. Goebbels gibt bekannt: Am 20. Februar, mittags um 13 Uhr, ſpricht der Führer zum Deutſchen Reichstag und damit zum deutſchen Volk und zur Welt. Alle Deut⸗ ſchen werden während der Rede des Führers am Lautſprecher verſammelt ſein. Wer zuhauſe nicht die Möglichkeit hat, die Uebertragung der Rede des Führers zu hören, dem wird in Im Lande der Barbarei der Worklauf des Inlerviews Budenkos Nom, 16. Februar Das Interview des früheren ſowjetruſſiſchen Geſchäftsträgers in Bukareſt Budenko mit dem halbamtlichen„Giornale d'Italia“ hat folgen⸗ den Wortlaut: „Nach dem Beſuch verſchiedener Hochſchul⸗ kurſe habe ich mich der Literatur und dem Jour⸗ nalismus zugewandt. Aber das immer grauſamere und unruhigere Leben in Sowjetrußland hat in mir den Wunſch nach einer Flucht wachgeru⸗ fen. Ich habe eingeſehen, daß ich jedoch Sow⸗ jetrußland in meiner Eigenſchaft als Literat niemals hätte verlaſſen können. Ich habe mich deshalb auf die diplomatiſche Laufbahn vorbe⸗ reitet. Im Jahre 1935 bin ich deshalb in die höhere Diplomatenſchule eingetreten. Als ich die Schule verließ, wurde mir als erſter Poſten eine Stelle im Sowjetruſſiſchen Pavillon auf der Pariſer Weltausſtellung anvertraut. Der Kontakt mit der Kultur der europäiſchen Völker war für mich eine Offenbarung. Berlin, 16. Februar. Sälen und Gaſtſtätten dazu Gelegenheit gege⸗ ben. Die Gau⸗ und Kreis⸗Propagandaleitun⸗ gen der NSDAP. haben bierfür alle Vorberei⸗ tungen getroffen. Kameradſchaftsabend der Reichskagsabgeordnelen Für Samstagabend hat der Führer der Reichstagsfraktion der NSDAP., Reichsleiter Dr. Frick, die Abgeordneten des Deutſchen Reichstages zu einem Kameradſchaftsabend in das Berliner Schloß eingeladen. Reichsaußenminiſter von Ribbentrop ſtatt.— Der Reichsminiſter während ſeiner Anſprache. de- Dou. Amks einführung von Reichs außenminiſter von Ribbenkrop Am Mittwoch nachmittag fand in der Präſidialkanzlei die feierliche von Amtseinführung Ich habe feſtgeſtellt, daß alle im Sowjetruſſiſchen Pavillon aufgeſtellten Statiſtiken über„die gro⸗ 25 kommuniſtiſchen Verwirklichungen“ Fäl⸗ chungen waren, die in keiner Weiſe die tat⸗ ſächliche Lage in Sowjetrußland wiedergeben. Ich habe den großen Abgrund ermeſſen, der die Welt der Kultur und der Lebenden vom Lande der Barbarei ſcheidet, zu dem Sowjetrußland geboren iſt. Dieſe tiefen Ein⸗ drücke, die mein Denken und Fühlen völlig ge⸗ wandelt haben, haben ſich noch auf meinen Rei⸗ ſen in Polen, Deutſchland und Bel⸗ gien gewaltig geſteigert. Von Paris bin ich nach Moskau berufen wor⸗ den, um als Geſchäftsträger zur Leitung der ſowjetruſſiſchen Geſandtſchaft in Bukareſt vor⸗ bereitet zu werden für den Fall, daß der Ge⸗ ſandte Oſtrowſki die rumäniſche Hauptſtadt ver⸗ laſſen würde. In Rumänien habe ich feſt⸗ geſtellt, daß das Land, das in Sowjetrußland als„das verfluchte Land des Faſchismus“ be⸗ zeichnet wird, ruhiger, beſſer und zufriedener lebte als das ſowjfetruſſiſche Paradies“. Kaum war ich in Bukareſt angekommen, hatte ich das deutliche Gefühl, aufs ſchärfſte von ſow⸗ jetruſſiſchen Agenten der GPll. überwacht und wie in einem eiſernen Kreis ein⸗ geſchloſſen zu ſein. Inzwiſchen habe ich erfahren, daß man in Moskau über meine Ver⸗ gangenheit Nachforſchungen anſtellte und ent⸗ deckt hatte, daß ich als Vierzehnjähriger an einer nationaliſtiſchen Erhebung teilgenommen hatte, als die Wrangel⸗Armee ihren Vormarſch in Südrußland unternahm. Ich erwartete in Bukareſt meine Frau und mein ſechsjähriges Töchterchen, aber ich habe auch erfahren, daß ſie in Leningrad zurückgehalten würden und nicht abreiſen könnten; heute ſind ſie ſicherlich verhaftet. Ich habe den beſtimmten Ein⸗ druck gewonnen, daß mein Leben bedroht und gefährdet iſt. Am 4. Februar, dem Tag vor der Abreiſe des ſowjetruſſiſchen Geſandten Oſtrowſki aus Buhareſt. ſei aus Gdingen ein verdächtiges Subjekt in Bukareſt eingetroffen, das in der Sowjetgeſandtſchaft Wohnung nahm und ſich im dritten Stock völlig abſchloß. Niemand habe ihm ſagen können, warum dieſes Subjekt nach Bukareſt gekommen ſei. Am 5. Februar habe dieſes Subjekt, offenbar ein ſowfetruſſi⸗ ſcher Agent, zuſammen mit zwei weiteren Agen⸗ ten der GPU., die ohnehin bereits in der Ge⸗ ſandtſchaft wohnten, ihn gerufen und dreimal von ihm dringend verlangt, daß er in Beglei⸗ tung der Agenten Bukareſt verlaſſe und ſich nach Sinaja begebe. Dieſes Anſinnen habe er abgelehnt mit der Begründung, daß er ſich nicht wohl fühle. Die Agenten beſtanden jedoch dringend auf der Befolgung ihrer Forderung. Daraufhin habe er das Geſpräch auf ſeinen Chauffeur gebracht. Man habe ihm jedoch ge⸗ ſagt, daß dieſer nicht nötig ſei, da der Mann, der aus Edingen gekommen ſei, ein ſehr guter Kraftfahrer ſei.„Aus all dem entnahm ich, daß man mir eine Falle ſtellen wollte, um mich zu ermorden oder zu verſchlenven. Daraufhin habe ich am 6. Februar die Sowjfetgeſandſchaft verlaſſen; aber erſt am 10. Februar bin ich von Bukareſt abgereiſt, wo ich mich vier Tage lang verborgen hielt, bis ich dann ſchließlich die Grenze überſchreiten konnte.“ Bergebliche boſſckemiftiſche Genenanariffe Franzöſiſche Grenzwächter im Dienſt des Waffenſchmuggels nach Sowjetſpanſen Salamanca, 17. Februar Dem nationalſpaniſchen Heeresbericht zufolge, konnten im Abſchnitt de la Sirena an der Eſtremadurafront ein feindlicher Angriff auf die in den letzten Tagen eroberten Stellungen abgewieſen werden, wobei der Gegner viele Tote und Gefangene verlor. Mehrere Maſchinengewehre und vieles Kriegsmatertal konnten erbeutet werden. Im Abſchnitt Vivel del Rio im nördlichen Alfambra-Sektor konnten am Dienstag 500 bolſchewiſtiſche Rotmilizen ge— fangen werden, während eine große Zahl ge⸗ tötet wurdg. Stalins zyniſches Belenntnis „Genügt das?“ fragt der„Völkiſche Beobach⸗ ter“.„Mit der aſiatiſchen Plumpheit, die viele ſeiner Worte und Taten auszeichnet, hat Sta⸗ lin ſich ſelbſt und ſeinen bürgerlichen Vertei⸗ digern die Maske vom Geſicht gezogen. Er er⸗ klärte in ſeinem Brief in der„Prawda“ wört⸗ lich, daß der„endgültige Sieg des Bolſchewis⸗ mus nur durch die Vereinigung der ernſthaften Bemühungen des internationalen Proletariats mit den noch ernſthafteren Bemühungen des ganzen Sowjetvolkes geſichert werden könne“. Er wies beſonders auf die notwendige Unter⸗ ſtützung der Arbeiterklaſſen in den bürgerlichen Ländern„für den„Fall eines Krieges“ hin, und er verkündete gleichzeitig den Aus⸗ bau der roten Wehrmacht und die Dauermobiliſierung der ganzen Sowietbevölkerung. Dabei berief er ſich auf Lenin, der auch ſchon verkündet habe, daz die Exiſtenz eines bolſchewiſtiſchen Staates inmitten von„imperialiſtiſchen“ Staatsweſen auf die Dauer unmöglich ſei. Stalins Selbſtentlarvung hat in der Welt großes Aufſehen erregt. Wir würden uns aber nicht wundern, wenn man uns in abſehbarer Zeit trotzdem wiederum zumuten ſollte, uns mit Litwinow⸗Finkelſtein an einen Tiſch zu ſetzen.“ * „Wir haben eine Friedenspolitik ge⸗ führt und wollen dieſe Politik auch in Zukunft weiter führen.“ Mit dieſer un verſchämten Lüge ſetzte ſich Stalin in ſeiner zehnſtündigen Rede auf dem Moskauer Kommuniſtiſchen Kon⸗ greß vom Juni 1930 ſcheinbar in ſchroffſten Ge⸗ genſatz zu dem Teſtament und den ſonſtigen binterlaſſenen Anordnungen Lenins, durch die die Weltrevolution bolſchewiſtiſcher Art als oberſte und ſtrengſte Forderung hingeſtellt wurde. Dieſe freche Lüge hat Stalin, der ſeine poli⸗ tiſche Laufbahn bekanntlich mit einem verbre⸗ cheriſchen Ueberfall auf einen Geldtransport begann, dann vor zwei Jahren noch einmal ge⸗ genüber dem amerikaniſchen Preſſevertreter Ho— ward ſo formuliert, als ſeien die weltrevolu⸗ tionären Ziele des Bolſchewismus nur ein„tra⸗ gikomiſches Mißverſtändnis“. Seit 1930 hat es nur ganz wenige Staaten der Erde gegeben, die nicht ſchwerſte kommuniſtiſche Unruhen von nachweislich moskowitiſcher Anlage und Leitung zu verzeichnen gehabt hätten. Und in dieſen zwei letzten Jahren würden die Aufzählun⸗ gen aller internationalen Ver⸗ brechen Moskaus ſelbſt bei nur daten⸗ mäßiger Aufzählung im Telegrammſtil eine ſtattliche Broſchüre füllen. Ferner haben eine Reihe von Staaten in Südamerika ſowie China kommuniſtiſche Umſturzverſuche geradezu am laufenden Band zu verzeichnen. Ganz Weſt⸗ europa ſteht unter ſchärfſtem, dauernd zuneh⸗ mendem bolſchewiſtiſchen Einfluß, der durchaus nicht etwa auf das Volksfront⸗Frank⸗ reich, auf Belgien, England und auf den Paktpartner Tſchechoſlowakei beſchränkt bleibt. Vor allem aber erleben wir ſeit anderthalb Jahren den brutalſten bolſche— wiſtiſchen Eroberungs⸗ und Raubkrieg in dem unglücklichen Spanien unter Moskauer Leitung. In dieſer Lage müſſen die Ausführungen des Oberhauptes der größten Verbrecherorganiſa— tion der Erde als ein direkter Befehl z ur ſt än digen bolſchewiſtiſchen Einmiſchung in alle Angelegenheiten der ganzen Welt aufgefaßt werden. Nach der bei⸗ ſpielloſen Maſſenaufrüſtung Sowjetrußlands jühlt ſich das politiſche Gangſtertum, das in Moskau konzentriert iſt, allem Anſchein nach ſtark genug, um ſelbſt die kümmerliche Tarnung jener frechen Lügen von ehedem als überflüſſig abzulegen. Auf dem Hintergrund zwanzigjäh⸗ riger Erfahrungen mit dem Bolſchewismus ge— ſehen, enthält das„Schreiben“ Stalins nichts anderes als Anweiſungen zur Beſchleunigung und höchſten Aktivierung der bolſchewiſtiſchen Umſturzbewegungen in allen ſolchen Ländern, die durch eine marxiſtiſch verſeuchte Bevoͤlkerung oder durch beſondere direkte Beziehungen zu Moskau dafür geeignet erſcheinen. Länder mit Volksfront⸗Epidemie dürften dabei als„bevor⸗ zugt“ gelten. Seit der Veröffentlichung des Nachlaſſes Le⸗ nins iſt das Schreiben Stalins die ſcham⸗ loſeſte Drohung gegen die geſamte Kulturwelt. Niemanden in den Ordnungs⸗ ſtaaten kann dergleichen heute noch überraſchen. Aber es iſt leider nötig, ſich daran zu erinnern, daß mit dieſem weltrevolutionären Sowjetruß⸗ land europäiſche Staaten in einem aggreſſiven Pakt verbündet ſind und daß eine der größten europäiſchen Mächte zuſammen mit Frankreich die Hand über den Sowietkrieg in Spanien hält. Was ſagen ſie jetzt zu dem Antikomintern⸗ paktꝰ „Kompromillierende Geſchichle“ Stockholm, 16. Februar Die ſchwediſche Preſſe beſchäftigt ſich am Mittwoch mit der aufſehenerregenden Tatſache, daß die bieſige ſowjetruſſiſche Han⸗ delsvertretung in demſelben Hauſe, in dem ſich der ſchwediſche Marineſtab befindet, einige Räu⸗ me gemietet habe, die in nächſter Zeit bezogen werden ſollten. Nach Meldung des„Aftonbladet“ hat der Marineſtab an den Chef des Verteidigungs⸗ ſtabes ein Schreiben gerichtet. in dem ernſte Befürchtungen wegen der Nachbarſchaft geäußert werden. Das Blatt unterſtreicht be⸗ ſonders, daß weder die ſchwediſchen Vermieter noch die Sowjetſtelle es für nötig gefunden hät⸗ ten, den Marineſtab über die Angelegenheit zu unterrichten. Dieſes Mietsintereſſe der Sowjet⸗ vertretung verfolge wohl nicht nur den Zweck, neue Räume zu erlangen, zumal die bisherige Unterkunft völlig ausgereicht hätte. Man frage ſich, ob in dieſen Spekulationen nicht ein be⸗ wußter Gedanke liege, die Nachbarſchaft des ſchwediſchen Marineſtabes zu haben Die ganze Geſchichte ſei nicht nur kompromittierend, ſondern zeige auch einen Zug von übler Myſtit. Augenzeuge Budenko berichlel Die Wahrheit über die Juſtände Jowſelrußlands Rom, 16. Febr. Budenko ſchildert in einem ausführlichen Artikel im halbamtlichen„Giornale d'Italia“ ein eingehendes Bild über die wahren Zu⸗ ſtände in Sowjetrußland und die entſetzliche und kataſtrophale Lage im ſogen.„Arbeiterparadies“, Ein⸗ leitend betont Budenko, daß trotz der Mängel des Regimes das Leben im alten zariſtiſchen Rußland in jeder Hinſicht beſſer ge⸗ weſen ſei. Budenko berichtet dann ausführlich 8 die heutigen Mißſtände in Sowjetruß⸗ and: Der Bolſchewismus hat nicht nur ſeine Ver⸗ ſprechungen nicht gehalten, ſondern auch das Land „in die ſchlimmſte Knechtſchaft geführt, die die Geſchichte der Menſchheit je gekannt hat“. Der Bolſchewismus habe jegliche Eigentumsrechte an Grund und Boden abgeſchafft, jede perſönliche Inftia⸗ tive aufgehoben. Die Bolſchewiſten ha⸗ ben den Arbeitern verſprochen, ihnen die Fabriken und Werle auszuliefern und ſie zu den Herren der Lage zu machen. „In Wirklichkeit hat der ruſſiſche Arbeiterſtand noch niemals ſolche Entbehrungen erdulden müſſen wie jetzt in der ſoge⸗ nannten Epoche der Sozialiſierung.“ An Stelle der„Kapitaliſten“ wurde eine neue Bourgeoiſie gebildet, die faſt zu 100 Prozent aus Juden beſteht, und die ſich der beſonderen Protektion des engſten Be— raters von Stalin, des Juden Lazarus Kaganowitſch, erfreut. Alle großen Fa⸗ briken, die Kriegsinduſtrie, Handel und Klein— handel, ſind völlig in jüdiſchen Hän⸗ den, während der Arbeiterſtand nur in der theoretiſchen Abſtraktion als„Herr der Wirt— ſchaft“ vorhanden iſt. Nach einer Darlegung der ungemein ſchlechten Einkommensverhält⸗ niſſe der Arbeitermaſſen ſchildert Budenko dann die Lage der unter— drückten Nationalitäten in Sowjetrußland, insbeſondere in der Ukraine, die ein blü⸗ hender, fruchtbarer Garten ſei, in dem aber heute faſt ununterbrochen Hungers⸗ not herrſche, Die arbeitſamen Bauern der Ukraine wurden zu Zehntauſenden hingemordet oder überfüllen die Gefängniſſe.„Das ukrai⸗ niſche Volk iſt von einem maßloſen Haß gegen die Bolſchewiſten erfüllt, weil die ganze Ukraine unter dem Joch eines entſetzlichen Belagerungszuſtands jener Briganten lebt, die das Volk unterdrücken und foltern.“ Die gleiche üble Lage beſteht in Geor⸗ gien, in Armenien, in Weißrußland und in Ruſſiſch⸗Aſien Es ſei eine grau⸗ ſame und verlogene Ironie, wenn die Bol— ſchewiſten behaupten, das ſowjetruſſiſche Re⸗ gime ſei das Vorbild der idealſten Demokra⸗ tie. Zu den Preſſeverhältniſſen in Sowjetrußland betont Budenko, es gebe nicht eine ein⸗ zige Zeitung, die nicht kommuni⸗ ſtiſch ſei, keine einzige, die auch nur neutral ſei oder die nicht parteigebunden wäre, Schon allein der Verdacht, die Stimme gegen Stalin erhoben zu haben, gelte als der ſchlimmſte Hochverrat und werde mit jahrelangem Zuchthaus, wenn nicht gar mit Erſchießen be⸗ ſtraft. So ſei in Sowjetrußland ein geradezu unerträgliches Regime entſtanden, das mit ſeinen Greueln weder vor der Wiſſenſchaft noch vor verdienten Offizie⸗ ren, Diplomaten, Beamten und alten Partei— ſekretären halt mache.„Hunderte, nein Tau⸗— ſende von Gelehrten, Profeſſoren und Inge— nieuren, haben bereits dieſes Los erlitten oder werden es noch erleiden. Die Prozeſſe, die dabei inſzeniert werden, ſeien eine reine Farce, ſo daß unweigerlich alle ſchließlich„vollkommen ihre Schuld und ihren Hochverrat eingeſtanden und damit ihr eige⸗— nes Todesurteil unterſchrie ben haben.“ Ich habe ſelbſt dieſen Prozeſſen in Sowjetrußland beigewohnt und kenne beſſer als jeder andere dieſen„ganzen furchtbaren Hexenkeſſel der Zerſtörung, in dem zahlloſe hochverdiente und vollkommen unſchuldige Perſonen ihr Leben laſſen mußten. So habe ich mich entſchloſſen, ein für alle mal mit dem Bolſchewismus zu brechen, der auf mir im- mer wie der ſchlimmſte Alpdruck gelaſtet hat.“ Bei ſeinen Reiſen in Europa habe er ſich ein klares und genaues Bild von dem gren— zenloſen Sturz machen können, den das Ruß— land der Gegenwart erlitt.„Ich habe einge⸗ ſehen, daß es nicht mehr länger möglich iſt, auch nur noch einen einzigen Augenblick Zeit zu verlieren, in dem ich im Bannkreis des trügeriſchen Sozialismus des Bolſchewis— mus verbleibe, der die eigenen angeblichen Ideale ins Gegenteil verkehrt und ent⸗ wertet und es ſich herausnimmt, das Reich der Barbarei, des Krieges und der gegenſeitigen Vernichtung auf die ganze Welt zu übertragen. Die Kennt⸗ nis der bolſchewiſtiſchen Revolution in Ruß⸗ land, die ich 20 Jahre verfolgt und beobachtet habe, hat mich von der Vergänglichkeit und Falſchheit der bolſchewiſtiſchen Ideologien überzeugt, wenn ſie auf das praktiſche tägliche Leben angewandt werden. Ich bin übergegan⸗ gen zu der Welt der wahren Kultur, der Zi⸗ viliſation und der Gerechtigkeit, die entſchloſ— ſen iſt, alle ihre Kräfte zur Verteidigung des Fortſchritts der Menſchheit einzuſetzen.“ Mit ſowjelſpaniſchem Paß enlkommen Bnudenko leilte aus Budapeſt ſeinen Fluchtplan mit Vukareſt, 16. Februar. Die Nachricht von Budenkos Eintreffen in Rom hat in Bukareſter politiſchen Kreiſen größtes Aufſehen erregt. Am Mittwoch⸗ abend iſt eine amtliche Erklärung folgenden Wortlauts erſchienen: „Auf Grund der von den Gerichtsinſtanzen der Hauptſtadt geführten Unterſuchungen wurde ohne jeden Zweifel feſtgeſtellt, daß der Ge⸗ ſchäftsträger UdSSR. in Bukareſt, Herr Theo⸗ dor Budenko. auf dem Gebiete Rumäniens keinem Anſchlag zum Opfer fiel. Herr Budenko befindet ſich nicht mehr im Lande und hat, wie aus ſeiner an das Außenmini⸗ ſterium gerichteten Erklärung hervorgeht, Ru⸗ mänien freiwillig verlaſſen.“ Aus gut unterrichter Quelle verlautet hier⸗ zu, daß die rumäniſchen amtlichen Stellen in den letzten Tagen mit der Prüfung eines Brie⸗ fes beſchäftigt waren, den Budenko vor etwa 8 Tagen aus Budapeſt an den damaligen Außen⸗ miniſter Miceſcu gerichtet hat. In dieſem Brief bedankt ſich Budenko für die Unterſtützung, die er während ſeiner kurzen Amtszeit von der rumäniſchen Regierung erfahren habe. Er er⸗ klärt weiter, daß er ſich in Ungarn aufhalte und von dort nach Italien fliehe. um der GPU. zu entgehen, vor der er ſich in Rumänien nicht mehr ſicher fühle. Dieſer Brief iſt von Miceſcu an ſeinen Nachfolger Tatareſcu übergeben worden. der die Echtheit des Briefes nachprü⸗ fen ließ. Die Schriftſachverſtändigen haben ihn als einwandfrei anerkannt. Ferner iſt bekannt geworden, daß ſich Bu⸗ denko noch einige Tage in Rumänien aufgehal⸗ ten hat, ehe er mit ſeinem falſchen Paß die ungariſche Grenze überſchritten hat. Dieſer falſche Paß iſt ihm von der Bukareſter So w⸗ jetſpaniſchen„Geſandtſchaft“ zur Verfügung geſtellt worden. die er vorher unter Benutzung einer Ausrede darum erſucht hatte! Avantgarde der Weltrevolution Flalin verſetzt der„kollekliven Zicherheil“ den Todesſloß Warſchau, 15. Februar. Stalins neue Beſtätigung der weltrevolutio⸗ nären Pläne Moskaus iſt weiterhin Mittel⸗ punkt der Kommentare der polni⸗ ſchen Preſſe. Der regierungsfreundliche „Expreß Poranny“ ſchreibt, jetzt wiſſe man, daß die Sowjetunion, insbeſondere die rote Armee, eine Avantgarde für den revolutionären Umſturz der geſamten Welt iſt, deſſen Ziel die Vernichtung aller„bürger⸗ lichen“ Staaten und die Schaffung kommuniſti⸗ ſcher Gebilde, ſelbſtverſtändlich unter der Vorherrſchaft Moskaus. in allen Welt⸗ teilen ſei. Stalin habe in früheren Jahren heuchleriſch erklärt, daß er ſich nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten ein⸗ zumiſchen beabſichtige. Jetzt habe er die Maske abgelegt und ſchreibe offen, daß ſein Ziel der weltrevolutionäre Umſturz der ganzen Welt ſei. Dies bedeute. daß man mit einem neuen Druck der Komintern und 5 Agenten auf verſchiedene Staaten der elt, u. a. auch auf Polen rechnen müſſe. Auch die„Gazeta Polſka“ kommt in ihrem heutigen Leitartikel nochmals auf den Brief Stalins in der„Prawda“ zu ſprechen. Der Sinn der Stalin⸗Erklärung ſei völlig klar. Die Sowiets bereiten ſich jetzt zur Verwirklichung der zweiten kommuniſtiſchen Etappe, nämlich zur Bekämpfung der nichtbolſchewiſti⸗ ſchen Welt auf dem Wege einer verſtärkten Kominternaktion vor, die in dem geeigneten Augenblick mit bewaffneter Hand Nachdruck erhalten könne. Seit ſehr langer Zeit habe in der Sowjetunion niemand ſo deutlich die Uebereinſtimmung zwiſchen der Komintern und der roten Armee dargeſtellt, die die Armee der Weltrevolution ſe i. Das Blatt betont, daß dieſe ſo zyniſch von Stalin erfolgte Enthüllung der zwar allge⸗ mein bekannten, aber vonſeiten der offiziellen ſowjetiſchen Politiker in den letzten Jahren ſorgfältig verſteckten wirklichen Abſichten Mos⸗ kaus in der augenblicklichen internationalen Lage ein wichtiges Element darſtelle. Niemand werde jetzt mehr ſowjetamtliche Erklärungen über das„friedliche Nebeneinanderleben zweier Syſteme“, über die„Verteidigung des Frie⸗ dens“ und über die„kollektive Sicherheit“ ernſt nehmen. Die nicht⸗bolſchewiſtiſche Welt müſſe dem Moskauer Diktator für die endgültige Aufklärung der Lage dankbar ſein. Der„Dziennik Narodowy“ hält es ebenſo für wahrſcheinlich daß die unmittelbare Folge der Drohungen Stalins eine bedeutende Belebung der Betätigung der Komintern ſo⸗ wohl in Frankreich wie in Oſteuropa ſein wird. Oſteuropa beſitze für die Sowjetunion beſon⸗ dere Bedeutung, darum müſſe man mit einer bedeutenden Belebung der kommuniſtiſchen Ar— beit in dieſen Staaten rechnen. Dieſe Gefahr ſei umſo größer, als Oſteuropa demnächſt bedeutende Anſtrengungen vonſefkef der jüdiſchen Politik er⸗ leben werde, die, wie das rumäniſche Bei⸗ ſpiel gezeigt habe, entſchloſſen iſt, den Entſchei⸗ dungskampf um die Zukunft der Juden in die⸗ ſem Teil des Kontinents anzutreten. In dieſem Kampf würden die jödiſchen Intereſſen mit Leichtigkeit in Uebereinſtimmung mit den Be⸗ ſtrebungen und Abſichten der Komintern ge⸗ bracht werden, und das Judentum ſei wie immer die Hauptſtütze der kommu⸗ niſtiſchen Revolution. Neues Verbrechen der G pu. Ein Sohn Trotzkis unter geheimnisvollen Umſtänden geſtorben. §S Paris, 17. Febr. In einer Pariſer Klinik iſt der Sohn Trotztis, Leon Sedow Trotzki, nach einer Operation unter geheimnisvollen Umſtänden geſtorben. Nach allgemeiner Anſicht ſprechen alle Anzeichen dafür, daß Paris erneut der Schauplatz eines Verbrechens der G PU. geworden iſt. Der Sohn Trotzkis hatte die Operation gut überſtanden, und der Heilungsprozeß hatte einen normalen Verlauf genommen. Um⸗ ſo größer war die Beſtürzung im Freundes- kreiſe Trotzkis, als am Mittwochabend von der Klinik plötzlich eine kurze Mitteilung ausgege⸗ ben wurde, daß der Tod eingetreten ſei. Die Freunde des Verſtorbenen dringen nun⸗ mehr auf eine genaue Unterſuchung der Leiche mit der Begründung, der Sohn Trotzkis ſei nach der Operation in der Klinik durchaus wohlauf geweſen, ſo daß man in Anbetracht der zahlrei⸗ chen Attentats⸗, Entführungs⸗ und Vergiftungsverſuche, denen er zu Leb⸗ zeiten ausgeſetzt war, unter allen Umſtänden die wahren Urſachen ſeines unter normalen Um⸗ 1 niemals erwartbaren Todes feſtſtellen müſſe. Flucht vor der„Säuberungsaklion“ Zwei Fliegerofſiziere im Flugzeug nach Eſtland geflüchtet Reval, 16. Februar. Am Dienstagabend landete im Kreiſe Werro in Südoſt⸗Eſtland ein ſowjetruſ⸗ ſiſches zweiſitziges Flugzeug. Die beiden Inſaſſen, ein 24jähriger Oberleutnant und ein 20jähriger Leutnant, erklärten, das Flugzeug gehöre dem Aero⸗Klub in Luga, wo der Oberleutnant Leiter der örtlichen Gruppe des„Oſſoaviachim“ und der Leutnant Vor⸗ ſitzender des Aero-Klubs geweſen wären. Sie hätten das Flugzeug zur Flucht aus Sowietrußland benutzt in der Meinung, bedroht zu ſein. Ihre Eltern ſeien als„Schü d⸗ linge“ nach dem Ural verſchickt worden, und ſie ſelbſt hätten befürchtet, der augenblicklich im Gang befindlichen„Säuberungsaktion“ inner⸗ halb der ſowjetruſſiſchen Luftwaffe zum Opfer zu fallen. Bei der Ueberfliegung der Grenze ſei das Flugzeug von der ſowjetrufſiſchen Grenzwache beſchoſſen worden, ohne jedoch getroffen zu werden Nach Sowietrußland wollten ſie um keinen Preis zurück. Sie hoff⸗ ten vielmehr, als politiſche Flüchtlinge nicht ausgeliefert zu werden, um ſo mehr als zwi⸗ ſchen Eſtland und Sowjetrußland kein Aus⸗ lieferungsvertrag beſtehe. Am Mittwoch ſind die beiden Offiziere zu einem eingehenden Verhör nach Dor⸗ pat gebracht worden. Theſen zum 20. Jubiläum der roken Armee Moskau. 16. Februar. Die Sowietpreſſe reröffentlicht Mittwoch „Theſen“ zu dem bevorſtehenden 20. Jubiläum der roten Armee. Da⸗ rin kommt der nunmehr wieder völlig unge⸗ tarnte offenſivweltrevolutionäre Aktivismus zum Ausdruck, der auf den bekannten„offenen Brief“ Stalins zurück⸗ zu führen iſt. Die Erfolge der roten Armee in den Jahren des Bürgerkrieges wären, ſo wird jetzt proklamatoriſch verkündet, undenkbar ge⸗ weſen ohne die aktive Unterſtützung ſeitens der revolutionären Bewegungen des Auslandes. Zur Kennzeichnung der gegenwärtigen Situa⸗ tion und um die Notwendigkeit einer hochge⸗ rüſteten, bolſchewiſtiſchen Armee nachzuweiſen, wird wiederum unter Bezugnahme auf Aeuße⸗ rungen Lenins betont, daß die Exiſtenz der Sowjetunion„neben imperialiſtiſchen Staats⸗ weſen“ auf die Dauer hinaus unmöglſch ſei. Entweder müſſe die eine oder die andere Staatsform ſiegen. Weiter wird Lenins Aus⸗ ſpruch zitiert. wonach„bis dahin eine Reihe ſchwerſter Zuſammenſtöße zwiſchen der Sowjet⸗ union und den bourgeoiſen Staaten un ver⸗ meidlich ſei“. Das bedeute, daß der Bolſche⸗ wismus, wenn er an der Macht bleiben wolle, eine dementſprechende militäriſche Organiſation beſitzen müſſe. Eine andere nicht weniger bezeichnende Aeußerung fiel Dienstag auf der zurzeit ſtatt⸗ findenden Tagung des Zentralvollzugsausſchuſ⸗ ſes der Großruſſiſchen Bundesrepublik. Ein namhaftes Mitglied dieſer Körperſchaft äußerte u. a. das„Weltproletarjat“ müſſe wiſſen, daß die Sowjetverfaſſung den Anſchluß neuer Sow⸗ jetrepubliken an die gegenwärtigen elf Bun⸗ desrepubliken, welche die Sowjetunion bilde⸗ ten, zulaſſe. Auf dieſem Wege, ſo meinte der Redner, werde„die konkrete Verwirklichung“ des bolſchewiſtiſchen Weltherrſchaftsanſpruchs erfolgen. Großfeuer in einem ſüdliroler Dorf 88 Mailand, 16. Febr. In einer zur Gemeinde Waidbruck in Südtirol gehörenden Ortſchaft vernichtete ein Großfeuer in der Nacht zum 15. Februar die Kirche mit dem Turm und das Pfarrhaus und drei Bauernhäuſer. Der Brand ſcheint ſei⸗ nen Ausgang in der Sakriſtei genommen zu haben. Zwei weitere Häuſer, auf die der Brand bereits übergegriffen hatte, konnten durch die tatkräftige Arbeit der Feuerwehr und der Dork⸗ bewohner gerettet werden. gli ei 55 aus wah der zahltei⸗ 955 und er u Leb⸗ münden die mile Un e felſtelle II lichtet „Jebtugt. im Kleie diettuf⸗ leg Die dbeleutpant litten, das 1 Lag, 56 hen Gruppe amant Vor⸗ zäten. lucht eus r Meinung, ls, Schäl votden, und nlitlih in un“ inner- zum Opfer ö e ſei das Afſiſchen ohne jedoch vettußland Sie hoff⸗ klinge nicht ht als zul lein Aus⸗ fiziere zu nach dot⸗ het Jebruat. Mittwoch chenden met. Da⸗ lig unge⸗ itiogäte det auf ins zurük⸗ Armee in u, Jo witd lbat ge⸗ ſeitens det Auslandes. gen Situa⸗ get hochge⸗ ichuweiſen. auf Leuße⸗ Aten der en Staats igll de. ie andete mins Aus⸗ ine Reihe er Eowjet⸗ un bet et Bolſche⸗ ben volle tätiſthe erichede eit tat“ Pausch, bil. En it äufette 5iſen daß teilte der itllichung galſptug 1 Gründung eines Reichsſagdmuſeums Berlin, 16. Februar Der Reichsjägermeiſter Hermann Göring bat den Reichsbund„Deutſche Jägerſchaft“ mit der Aufgabe betraut. ein Reichsjagdmuſeum einzurichten. Dabei iſt die Erwägung maß⸗ gebend geweſen, daß die auf der Interna- tionalen Jagdausſtellung gezeig⸗ ten Sammlungen, die in weiteſten Krei⸗ ſen des In- und Auslandes ſo großen Anklang gefunden haben, für die Zukunft erhalten und der Allgemeinheit zugänglich ge⸗ macht werden ſollen. Das Reichsjagdmuſeum ſoll eine Sammelſtätte allen auf die Jagd be⸗ züglichen prähiſtoriſchen und hiſtoriſchen Mate⸗ rials ſein und ſo eine lückenloſe Darſtel⸗ lung der Jagdgeſch ichte von ihren er⸗ ſten Anfängen bis zur Jetztzeit geben. Es ſoll im Verein mit einem der Jagdwiſſenſchaft die⸗ nenden Inſtitut eine Sammelſtätte der jagd— wiſſenſchaftlichen Forſchung und eine Beleh⸗ rungsſtätte für alle Jäger, insbeſondere aber für den jagdlichen Nachwuchs bilden. Als Sitz des Reichsjagdmuſeums hat der Reichsjäger⸗ meiſter Berlin beſtimmt, damit das Muſeum in enger Verbindung mit dem Reichsjagdamt als der Zentrale des geſamten jagdlichen Le⸗ bens Deutſchlands bleibt. Nalieniſche Landarbeiler kommen nach Deulſchland Nom, 16. Februar. Zu der Entſendung italieniſcher Landarbeiter nach Deutſchland veröffentlicht die römiſche Preſſe weitere Einzelheiten. So werden ſämt⸗ liche Arbeiter und Arbeiterinnen einheit- liche Uniformen erhalten. Für die Män⸗ ner ſind dunkelblaue Jacken und feldgraue lange Hoſen vorgeſehen, für die Frauen dun⸗ kelblaue Bluſen und feldgraue Röcke. Die Un⸗ terführer, die die Landarbeiter betreuen, wer⸗ den am 4. März in Nom beſondere Inſtruk⸗ tionen erhalten. Die Ausreiſe wird zwiſchen dem 15. März bis 15. April vor ſich gehen. Die ſtärkſte Beteiligung von den insgeſamt 23 Provinzen haben Modena. Rovigo, Ferrara und ferner Udimo und Bologna aufzuweiſen. Ein großer Teil der Landarbeiter und-Arbei⸗ terinnen wird in Mitteldeutſchland und vor allem in der Gegend von Magdeburg und Anhalt, die übrigen in Niederſachſen(Braun- ſchweig und Hannover), Heſſen ſowie Süddeutſch⸗ land(Württemberg und Baden) ſowie in eini⸗ gen bayeriſchen Gebieten beſchäftigt werden. g Korruplionsaffäre in der belgiſchen Skaats druckerei 10 neue Verhaftungen Brüſſel, 16. Februar Im Zuſammenhang mit dem Korruptions⸗ ſtandal bei der belgiſchen Staatsdruckerei ſind außer dem Direktor Buytaert noch zehn weitere Perſonen, darunter Staats— beamte und Lieferanten, verhaftet worden. Es hat ſich herausgeſtellt, daß einige Firmen große Summen an Buytaert und ſeine Helfer bezahlt hatten, um ſich fortlaufende Auf⸗ träge zu ſichern. Die Affäre iſt dadurch ans Licht gekommen, daß andere Firmen ſich bei der Regierung darüber beklagten, daß ſie trotz ihrer niedrigen Preisangebote niemals bei der Ver— gebung von Aufträgen berückſichtigt wurden. Eine neue Beſtechungsaffäre iſt im belgi⸗ ſchen Arbeitsminiſterium aufgedeckt worden, wo zwei höhere Beamte verhaftet wor— den ſind. Sie werden beſchuldigt, von mehreren Großbetrieben, die ihrer Kontrolle unterſtan⸗ den, größe re Summen erhalten zu haben. ——— Kleine poliliſche Nachrichlen Der zur Zeit in Deutſchland weilende japa⸗ niſche dmiral Goto ſtattete dem Reichsmeni⸗ ſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels. am Mittwoch einen längeren Beſuch ab. Er überreichte ihm dabei einen Silber⸗ kaſten mit wertvoller japaniſcher Einlegearbeit als Zeichen der Verehrung des japaniſchen Volkes für das neue Deutſchland. In einer Denkſchrift an die Erſte Kammer der holländiſchen Generalſtaaten ſtellt Außen⸗ miniſter Patijn feſt, daß die niederländiſche Regierung nicht beabſichtige, diplomatiſche Be⸗ ziehungen zu der Regierung der Sowjetunion aufzunehmen. Für dieſe Haltung ſei die Tat⸗ ſache maßgebend, daß zwiſchen der Regierung der Sowjetunion und der umſtürzleriſchen Drit⸗ ten Internationale enge Bande beſtänden. Die ſyriſche Regierung hat zum Direktor der nationalen Verteidigung den früheren Offizier im türkiſchen Meer Yahia Haiati ernannt. In Burgos iſt der„Agent“ Uruguays bei der ſpaniſchen Nationalregierung eingetroffen. In Begleitung des Chefs des diplomatiſchen Kabi⸗ netis ſtattete er nach ſeiner Ankunft Außen⸗ miniſter General Jordana einen Beſuch ab und brachte ihm die Verbundenheit Uruguays mit dem nationalen Spanien zum Ausdruck. Der Innsbrucker Polizei iſt gelungen, einen internationalen Hochſtapler in der Perſon eines gewiſſen Julius Friedmann dingfeſt zu machen, der früher Börſenagent in Wien war, aus Oeſterreich ausgewieſen iſt und ſich ſeit Jahren in ganz Europa als Betrüger und Hochſtapler umhergetrieben hat. Er iſt unter zählreichen falſchen Namen aufgetreten, haupt- ſächlich als Rechtsanwalt Dr. Lugoſy. Premierminiſter Chamberlain teilte Mitt⸗ woch im Unterhaus mit, daß die Verhand⸗ lungen zwiſchen England und Irland am kom⸗ menden Montag wieder aufgenommen werden würden. de Valera werde zu Beginn der Verhandlungen wieder nach London kommen. deſlerreich enlläßt die poliſiſchen Gefangenen Namhafte Perſönlichleilen unter den Amneſlierken Wien, 16. Februar Ueber die Auswirkung des Amneſtieerlaſſes der öſterreichiſchen Regierung werden jetzt nä⸗ here Einzelheiten bekannt. Für alle politiſchen Häftlinge, die Unterſuchungshäftlinge mit ein⸗ gerechnet, hat die Freiheitsſtunde nun geſchla⸗ gen. Die Zahl der noch ſchwebenden Verfahren wird auf etwa 2500 geſchätzt. Unter den vermurlich ſchon in dieſen Tagen ſc Entlaſſung kommenden Perſonen befinden ich auch zahlreiche Verurteilte aus den großen Prozeſſen nach den Julitagen 1934. So erwar⸗ tet man jetzt die Freilaſſung des ehemaligen Miniſters Rintelen, der Polizeioffiziere Cotzmann und Seligmann und mehrerer Fachbeamten. Unter den Glücklichen wird ſich ferner der Ingenieur Woitſche der im Juni 1937 zu 12 Jahren Kerker verurteilt wurde und gegen den dann noch ein geſondertes Verfahren wegen Hochverrats eingeleitet wurde, befinden. Auch der kürzlich verhaftete Dr. Tays wird in Freiheit geſetzt werden. Aus dem Konzentrationslager Wöllers⸗ dorf ſtehen etwa 40 Perſonen vor ihrer Ent⸗ laſſung. Aufſtändiſche der Julitage 1934 befin⸗ den ſich nicht mehr dert. An eine Auflöſung des Konzentrationslagers wird nach Blättermeldun— gen nicht gedacht. Aus Graz wird berichtet, da ſich im dortigen Landesgericht 150 politiſ e Häftlinge befinden. Die Zahl der Perſonen in den dor⸗ tigen Polizeiarreſten beträgt zur Zeit rund 40. Oſljüdiſcher Paßfälſcher gefaßt Bitterfeld handelte mit gefälſchten Papieren Wien. 16. Februar Die öſterreichiſchen Polizeibehörden hatten ſchon ſeit längerer Zeit Kenntnis davon, daß ein großer Teil der in den letzten Monaten er— folgten Zuwanderung von Oſtjuden mit Hilfe falſcher Päſſe bewerkſtelligt worden war Die Fälſchungen der Ausweiſe waren jedoch ſo geſchickt durchgeführt. daß ſie zum Teil kaum er⸗ kennbar waren Da ſich die Fäſcherwerkſtätten im Ausland befanden— eine der größten ver— mutlich in Brünn— war die Arbeit der Polizei außerordentlich erſchwert Jetzt ge⸗ lang es. in der Perſon des Oſtiuden Iſa ac Bitterfeld aus Wiſcicz in Polen einen Mann zu verhaften der anſcheinend eine füb⸗ rende Rolle bei der Verſorgung ſeiner Raſſen— genoſſen mit falſchen Papieren ſpielte. Es ſteht ſeſt, daß Bitterfeld der ebenfalls einen falſchen Paß beſaß. zahlreiche Auslandsreiſen unternommen hat, die in Zuſammenhang mit ſeiner verbrecheriſchen Tätigkeit ſtanden Der ganze Umfang der Tätigkeit des Verhafteten wird erſt klargeſtellt werden müſſen. Begründung zur öſterreichiſchen Kabinellsumbildung Berleilung der Aufgabenbereiche— Eine amlliche Mitleilung Wien, 16. Februar Ergänzend zu der bereits veröffentlichten Kabinettsliſte wird ſoeben amtlich mitgeteilt: Bundeskanzler Schuſchnigg führt auch die Leitung des Bundesminiſteriums für Landesverteidigung, wobei ihm zur Führung Dr. der Angelegenheiten für Landesverteidigung EN 0 5. General der Infanterie Wilhelm Zehner als Statsſekretär beigegeben iſt. Die Ernen⸗ nung des Bundesminiſters Dr. h. e. Glaiſe⸗ Horſtenau, Dr. Guido Schmidt, Guido Zernatto, Dr. Artur Seyß-Inquart und Hans Rott iſt auf Grund des Artikels 91 der Verfaſſung erfolgt, wonach in beſonde⸗ ren Fällen Bundesminiſter ernannt werden können, die nicht mit der Leitung eines Bundes— miniſteriums betraut werden. Es iſt in Aus⸗ ſicht genommen, dieſen Bundesminiſtern im Sinne des erwähnten Artikels der Verfaſſung folgende fachliche Wirkungskreiſe anzuweiſen: Dem Bundesminiſter Dr. Guido Schmidt die auswärtigen Angelegenhei⸗ ten, dem Bundesminiſter Dr. h. ce. Glaiſe⸗ Horſtenau beſtimmte Angelegenheiten der inneren Verwaltung, dem Bundes- miniſter Guido Zernatto die Angelegen— heiten der Vaterländiſchen Front, dem Bundesminiſter Dr. Artur Seyß⸗ Inquart die Angelegenheiten der öffent— lichen Sicherheit und beſtimmte Gebiete der inneren Verwaltung, dem Bun⸗ desminiſter Hans Rott die Vertretung des zeitweilig verhinderten Bundesminiſters für ſoziale Verwaltung. Im Sinne des Artikels 92 der Verfaſſung werden dem Bundesminiſter für Handel und Verkehr für die Angelegenheiten der Induſtrie Staatsſekretär Ludwig Steps ky⸗Doliva, dem Bundesminiſter für ſoziale Verwaltung Staatsſekretär Adolf Watzek und dem Bun— desminiſter Dr. Seyß-Inquart für die Angelegenheiten der öffentlichen Sicherheit Staatsſekretär Dr. Michael Skubl beige⸗ geben. Slabiliſierung der Konjunklur die Jiele und Aufgaben des Vierjahresplanes Breslau, 16. Februar Die vom Reichskommiſſar für die Preisbil⸗ dung Staatsrat Joſef Wagner nach Breslau einberufene gemeinſame Arbeitstagung der Lei— ter der für die Preisbildung zuſtändigen Be⸗ hörden wurde am Mittwochvormittag eröffnet. Reichskommiſſar Wagner gab einleitend einen Einblick in die wirtſchaftspolitiſche Lage, um anſchließend die politiſchen Aufgaben des Reichskommiſſariats für die Preisbildung und der ihm nachgeordneten Dienſtſtellen zu umrei⸗ zen. Die erſte Aufgabe der nationalſozialiſti⸗ ſchen Wirtſchaftspolitik habe in der Ingangſet⸗ zung der deutſchen Wirtſchaft als notwendige Vorausſetzung für die Wiedergewinnung der deutſchen Freiheit beſtanden. Dies ſei gelungen. Der verhängnisvolle Kreislauf— Steigerung der Preiſe, Löhne und Zinſen. Druck auf die Nachfrage, Rückgang der Inveſtierung und der Produktion an Inveſtitionsgütern— ſei aus früheren Beiſpielen bekannt, und dieſe Gefahr drohe auch heute wieder vielen Volkswirtſchaf— ten. Die Stabiliſierung der Konjunk⸗ tur ſei nur möglich, wenn es gelingt, den Grad der Unabhängigkeit der deutſchen Wirtſchaft vom Ausland zu erhöhen. Einem Ziel, dem der zweite Vierjahresplan dient. Im Gegenſatz zu unſerer auf die Stabiliſierung der Konjunktur gerichteten ſtaatlichen Wirtſchaftslenkung herr⸗ ſche in anderen Ländern, vor allem im ſoge— nanten Welthandel, auch heute noch das Auf und Ab der Konjunktur. Beiſpielsweiſe ſei in dem kurzen Zeitraum ſeit Oktober 1936 die Inderziffer der Weltmarktpreiſe um 23 v. H. geſtiegen und habe in den letzten Monaten wieder einen Rückgang von 12,1 v. H. erfahren. Roſenberg ſprach in Halle, 16. Februar Die Martin Luther⸗Univerſität Halle/ Wit⸗ tenberg, von jeher im Weltanſchauungskampf der Zeiten in vorderſter Linie ſtehend, iſt heute in einen neuen Abſchnitt ihrer von weltbedeu⸗ tenden Geſchehniſſen gekennzeichneten Geſchichte eipgetreten. Reichsleiter Roſenberg, der Beauf⸗ trägte des Führers für die geſamte geiſtige und weltanſchauliche Erziehung der NSDAP., weilte auf Einladung der Univerſität und der Stadt Halle zum Beſuch in der Gauſtadt. Was in der Politik durch die kühne Tat eines Mannes mit einem Schlage habe geändert wer⸗ den können, reife in der Wiſſenſchaft und in der Kultur nur langſa m. Die Wandlung, die ſich ſeit dem Umbruch in Deutſchland auf den Hochſchulen vollzogen habe, komme ſchon darin zum Ausdruck, daß rund ein drittel der Do⸗ zentenſchaft neuen Männern Platz gemacht habe. In Zuſammenhang mit der Feſtſtellung, daß ſich die Stadentenzifter nach dem ungewöhn⸗ lichen Höchſtſtand in den Jahren 1927 bis 1932 grundlegend gewandelt und wieder auf den Von den Möglichkeiten ſchaftsführung ſei das Preisproblenm ein Zentralproblem der Wirtſchaftspolitik, denn die als Hauptproblem gekennzeichnete Stabiliſierung der Konjunktur ſei nur bel gleichzeitiger Unterbindung von Preisſchwan⸗ kungen und Verminderung einer Preiskonjunk⸗ tur möglich. Es ſtehe feſt, daß 1936 die Produk- tionskonjunktur in ſtärkſtem Ausmaß in eine Preiskonjunktur umzuſchlagen begann. Indeſ— ſen iſt es durch die Preisſtoppverord⸗ nung gelungen, dieſer Entwicklung nicht nur entgegenzuwirken, ſondern die Beziehungsver⸗ hältniſſe dieſer verſchiedenen Faktoren ſo zu ſtabiliſieren, daß es tatſächliche Verſchiebungen zu Ungunſten irgend eines Faktors bis zur Stunde nicht gegeben hat. Der Reichskommiſſar kam auf das Preis⸗ und Lohnproblem in der Landwirt⸗ ſchaft zu ſprechen. Er betonte mit Nachdruck, daß die landwirtſchaftliche Erzeugung unter allen Umſt än den geſichert bleiben müſſe. Als Vorausſetzung hierzu ſei auch ein auskömmlicher Erlös notwendig. Es ſei aber ebenſo klar, daß dies nicht auf Koſten der Ver⸗ braucherſchaft geſchehen könne. Die hier not— wendigen Maßnahmen müßten auf der Koſten⸗ ſeite liegen, wie dies zum Beiſpiel durch die Senkung der Preiſe für Düngemittel, für verſchiedene landwirtſchaftliche Bedarfs- gegenſtände und die erſt vor einigen Ta⸗ gen verordnete Senkung der Landmaſchi⸗ nenpreiſe herbeigeführt worden iſt. In gleicher Richtung liege die Abſicht, den elektri- ſchen Strom für die Landwirtſchaft zu verbilli— ſtaatlicher Wirt⸗ gen. der Univerſiläf Halle Durchſchnitt der Jahre 1911 bis 1914 zurück⸗ egangen ſei, kam der Redner auch auf die Be— ürchtungen der Schließung von Hochſchulen zu ſprechen, die einmal akut geweſen ſei. Der Wille des Reichserziehungsminiſters ſei es, daß keine der beſtehenden Hoch⸗ ſchulen in Deutſchland geſchloſſen werde. Eine Planung und Aufgabenvertei⸗ lung ſei dagegen in Ausſicht genommen. Sie werde ſich niemals dahin auswirken, daß die Grundlage der Univerſitas zerſtört werde, etwa in dem Sinn einer fachſchulmäßigen Aufſpal⸗ tung. Nach Dankesworten des Rektors nahm Reichs⸗ leiter Roſenberg das Wort. Als nach den Ausführungen des Reichsleiters Roſenberg die Heilrufe und der Beifall des Auditoriums verſtummt waren, gab der Ober⸗ bürgermeiſter von Halle die Errichtung einer Alfred NRNoſenberg⸗Stiftung zur Förderung der Wiſſenſchaften an der Mar⸗ gie hören im Rundfunk.. Freitag, den 18. Februar 1938 Deutſchlandſender 6.00: Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 6.30: Kon⸗ zert. 7.00: Nachr. 9.40: Kl. Turnſtunde. 10.00: Günther Groenhoff 10.30: Mann über Bord. 12.00: Konzert. 13.45: Neueſte Nachr. 14.00: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.00: Wetter, Börſe. Marktbericht. 15.15: Kinderliedſingen. 15.35: Es ſingen und muſi⸗ zieren Mädel der Rundfunkſpielſchar 1 16.00: Muſik am Nachmittag. 18.00: Im Auto durch die Oaſen und Sandſtürme der Libyſchen Wüſte. 18.20. Kl. Zwiſchenſpiel. 18.40: Unſere Mikrofone in den Hallen der Intern. Automobil- u. Motorrad-Ausſtellung Ber⸗ lin 1938 19.00: Kernſpruch. Wetter, Kurznachrichten. 19.10:... und jetz iſt Feierabend! 20.00: Blasmuſik. 21.00: Deutſchlandecho. 21.15: Kammermuſik 22.00: 22.20: Deutſchlandecho. 22.45: Wetter, Nachr, Sport. 22 23.00— 24.00: Otto Kermbach Dit. Seewetterbericht. ſpielt. Reichsſender Frankfurt 25 6.00: Morgenlied, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Konzert 7.00: Nachr. 8.00: Zeit, Waſſerſtand, Wet⸗ ter, Schneebericht. 8.10: Gymnaſtik. 10.00: Günther Groenhoff. 10.30: Mann über Bord. 10.45: Froher Klang zur Werkpauſe. 12.00: Konzert. 14.00: Zeit, Nachr., offene Stellen, Nacht aus dem Sendebezirk. 14.10: Das Stündchen nach Tiſch. 15.00: Volk und Wirtſchaft. 15.15: Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind. 15.30: Gr Kinder ſammeln. 15.45: Kunſt und Kultur. 16.00: Konzert. 18.00: Zeitgeſchehen. 18.30: Der fröhl Lautſprecher. 19.00: Zeit, Nachr. Wetter u. Sonderwetterdienſt des NSF. 19 10: Unterhal⸗ tungskonzert, 2000. Eins Stunde Kabarett. 21.10: Kammermuſik. 22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Wetter-, Schneeberichte Sonderwetter d NSF K., Nachr. aus d. Sendebezirk, Sport 22.20: Worüber man in Ame⸗ rika ſpricht 22.30: Welt⸗ und Europameiſterſchaften im Eishockey. 22.45: Unterhaltung und Tanz. 24.00 bis 02.00: Nachtkonzert Reichsſender Stuttgart g 6.00: Morgenlied, Zeit, Wett., landw Nachr., Gym⸗ naſtik. 6.30: Konzert. 7.00: Nachr. 8.00: Zeit, Waſ⸗ ſerſtand, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik, 8.30: Mu⸗ ſik am Morgen. 10.00: Günther Groenhoff. 10.30: Mann über Bord. 11.30: Volksmuſik. 12.00: Konzert. 13.00: Zeit. Wetter, Nachr. 13.15: Wexkkonzert. 14.00: Meiſter des großen Orcheſters. 16.00: Muſik am Nach⸗ mittag. 18.00: Das deutſche Lied 18.30: Griff ins Heute. 19.00: Nachr. 19.15: Stuttgart ſpielt auf! 20.00. Es tut ſich was in Freudenſtadt! 21.00: Karl 21.30: Sudetendentſche Komponiſten. 22.00: Sport. 22.20: Worüber man in 22.30: Nachtmuſik. 24.00—02.00: Erb ſingt Nachr., Wetter, Amerika ſpricht. Nachtkonzert. tin Luther⸗Aniverſität Halle Wittenberg be⸗ kannt. Die Stiftung, die von der Stadt alljähr⸗ lich mir 100 000 Mark dotiert wird. ſoll nach der Beſtimmung Alfred Roſenbergs im Einverneh⸗ men mit Stadt und Untiverſität zur Förderung F Nachwuchſes verwendet werden. Am Schluß des Feſtaktes verkündete der Gau⸗ leiter Staatsrat Eggeling die Gründung einer Halleſchen Geſellſchaft zur Förderung der Wiſ— ſenſchaften, in deren Händen auch die Verwal⸗ tung der Alfred Roſenberg⸗Stiftung ruhen ſolle. Er verkündete weiter die Schaffung von Ar⸗ beitsgemeinſchaften von ſchullehrern und Studenten, in denen erſt⸗ malig ein horizontaler Zuſammenſchluß der ver⸗ ſchiedenen Wiſſenſchaftsgebiete zu gemeinſamer Forſchungsarbeit auf nationalſozialiſtiſcher Grundlage erfolge. Dopolavoriſten in Deutſchland Berlin, 16. Februar Die Zuſammenarbeit zwiſchen der NS.⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ und der italie— niſchen Freizeitorganiſation Dovolavoro hat jetzt dazu geführt, daß entſprechend dem früher abgeſchloſſenen Abkommen wieder ein Zug italieniſcher Dopolavoriſten nach Deutſchland gekommen iſt. Die 300 faſchiſtiſchen Urlauber haben zunächſt in München Aufent⸗ halt genommen, wo ſie für einige Tage bleiben und an den großen Faſchingsveranſtaltungen der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ teilnehmen werden. Im Mittelpunkt ſteht das KdF.⸗Feſt im Deutſchen Theater. Am 18. Feb⸗ ruar ſetzen die 300 Dopolavoriſten ihre Reiſe nach Nürnberg fort. um die alte Reichsſtadt und das Parteitagsgelände zu beſichtigen Von dort treten ſie dann die Heimfahrt nach Italien an. Im Zuge der Austauſchaktion wird in der nächſten Zeit wieder ein Zug deutſcher Urlauber nach Italien gehen Die Aus⸗ tauſchzüge zwiſchen Deutſchland und Italien haben nichts mit den Seereiſen der Kdß.-Flotte „Rund um Italien“ zu tun, ſondern werden außerhalb des Seefahrtenprogramms auf dem Landwege durchgeführt. Ialien demenkierk dumme Gerüchle Keine Truppenentſendung an die öſterreichiſche Grenze Rom, 17. Februar Von zuſtändiger italieniſcher Seite werden die im Auslande von neuem in Umlauf geſetz⸗ ten Gerüchte, wonach Italien zwei Diviſionen an die italieniſch⸗öſterreichiſche Grenze verlegt habe, in aller Form dementiert und als grobe Fälſchungen bezeichnet. Expräſidenk Hoover in Le Havre Paris, 16 Februar Der frühere Präſident der Vereinigten Staa— ten, Hoover, iſt Mittwochfrüh an Bord des Dampfers„Washington“ in Le Havre an- gekommen. Hoover beabſichtigt, mehrere Wochen in Europa zu bleiben und bezeichnet ſeine Reiſe als einen Erinnerungs⸗ aufenthalt. Auf ſeiner Reiſe wird er u a. die vier belgiſchen Univerſitätsſtädte Brüſſel, Gent, Lüttich und Löwen. die ihm den Ehren— doktor verliehen haben, aufſuchen Nach einem Empfang bei König Leopold von Belgien wird ſich Hoover nach Nordfrankreich, nach Finnland e nach der Tſchechoſlowakei zu Beneſch be— geben Vorgeſehen iſt weiter ein Aufenthalt in Genf; jedoch kein Beſuch im Völkerbunds⸗ palaſt, und ein Beſuch in Paris. Hoover hat bei ſeiner Ankunft auf franzöſi⸗ ſchem Boden die Frage, ob er während ſeiner Reiſe auch Unterlagen zur Prüfung der Lage ſammeln wolle, bejaht. weigerte ſich jedoch. it gendwelche Erklärung zur internationalen poli— tiſchen Lage abzugeben. * ö 8— DA HEIH HSE RECHT Korrespondenz- und Roman- Büro Dötsch& Holl, München, Schillerstraße 18 (8. Fortſetzung) Von dem ſagenhaften Reichtum früherer Zeiten war 5 freilich nicht mehr viel zu ſehen. Aber ſchönen Men⸗ chen mit edlen Zügen begegnete er auf Schritt und Tritt. Nicht umſonſt rühmten ſich die Dalekarlier, die hier wohn⸗ ten, daß ſie den reinſten germaniſchen Typus darſtellten. Auch in ſeinen Adern floß vom Vater und der Mutter her dalekarliſches Blut. And er war ſtolz darauf! Obgleich er ſein ganzes Leben— wenige Reiſen ausgenommen— in der Großſtadt verbracht hatte, fühlte er ſich hier ſogleich heimiſch. Schön müßte es ſein, mit einem geliebten Weib, fern vom Getriebe der Großſtadt, hier zu leben. Nein, auch hier brauchte man die Hände nicht müßig in den Schoß zu legen. Vielen Menſchen könnte Arbeitsgelegenheit ge⸗ ſchaffen werden, ohne daß der Charakter dieſer intereſſan⸗ ten Gegend nennenswert geändert würde. 5 Nun hatte er den Siljanſee zur Rechten liegen und fuhr die alte Straße nach Sarma weiter. Nach einem Städtchen nördlich von Elfdal platzte ein Reifen des lin⸗ ken Hinterrades und er mußte ſich zu längerem Aufenthalt entſchließen. Als die Panne endlich beſeitigt war, ſtellte Erik ärgerlich feſt, daß er heute wohl kaum noch das Ziel der Reiſe erreichen würde. Die Wirtſchaft, in der er dis⸗ her gewartet hatte, gefiel ihm nicht übel. Warum ſollte er nicht hier bleiben? In der Frühe des nächſten Tages ſetzte ar die Fahrt fort. Große Wälder lagen zu beiden Seiten der Straße. Entzückt hingen Eriks Blicke an dieſem Friedensbilde. Wie freute er ſich auf das einſame Blockhaus am Fuße des Stadjan, das ſeit des Vaters Tod keinen Gaſt mehr ge⸗ ſehen hatte. Die Gegend wurde immer rauher. Bewaldete Berge ſtiegen ſteil an. Immer wieder machte die Straße Win⸗ dungen, um den Seen auszuweichen, die wie blitzende Smaragde in den engen Tälern lagen. Schon in Elfdal hatte er ſich genau nach dem Wege er⸗ kundigt. Nun konnte er ruhig nach der Karte fahren, wußte auch, wo er abbiegen mußte, um Dahlgrenshemmet 15 erreichen. Ein freudiger Schimmer glitt über ſeine mar⸗ igen Züge, als er das behäbige Anweſen vor ſich liegen 01 Ein alter Mann ſchritt über die weite Hofſtatt. Wie geſponnenes Silber ſchimmerte ſein weißes Haar. Die hohe Geſtalt war ein wenig gebückt. Langſam wandte ſich der Alte dem Kraftwagen zu. Erik ſchaute in ein zerfurchtes Geſicht, aus dem ein Paar hellblaue Augen leuchteten. Gewandt ſprang der junge Induſtrielle ab. Er eilte auf den Alten zu. Es ſchien der Pächter zu ſein. And Erik dachte lächelnd daran, daß Onkel Bengt ſich ſo heftig geſträubt hatte, daß er ihn beſuchte. Nein. der Mann ſah wirklich nicht gefährlich aus. „Aber was war denn das? Warum verfärbte er ſich ſo 1 Warum ſuchten ſeine Hände nach einem Halt, als wanke der Boden unter ſeinen Füßen? Sah er denn ſo ſchrecklich aus? Einen Schrei ſtieß der Alte aus: „Olaf Dahlgren!“ f Da wußte Erik: die Aehnlichkeit mit dem Vater ſchreckte den Greis. Freundlich ging er auf ihn zu und ſagte: Ich bin Erik Dahlgren, mein Vater hieß Olaf. Er iſt ja hier in der Nähe geſtorben.“ Die blutleeren Lippen des Alten zuckten und mühten ch lange vergebens, eine Antwort zu formen. Endlich ammelte er: „„Alſo doch nicht Olaf Dahlgren! Ich dachte, die Toten ſtänden jetzt ſchon am Tage auf. Oft genug kam er ja in der Nacht. Und zuletzt kam er mit Ulla, meiner lieben Tochter, die nun auch droben iſt—“. Die letzten Worte waren ein unverſtändliches Flüſtern. Erik Daylgren fand den alten wann trotz seines ſelt⸗ ſamen Weſens durchaus nicht lächerlich. Etwas Geheim⸗ nisvolles ſchien von ihm auszugehen. Freundlich redete er mit ihm, deſſen Blicke in weite Fernen zu ſchweifen ſchie⸗ nen, durch deſſen gebeugten Körper ein Zucken ging, als ſchüttle ihn das Fieber. Dann aber reckte der hünenhafte Mann ſich auf, als beſänne er ſich auf ſeine Pflicht der Gaſtfreundſchaft dem jungen Eigentümer dieſes Bodens gegenüber. Mit tiefer, klangvoller Stimme wandte er ſich an Erik: ch bin Lars Larſſon, der Pächter von Dahlgrens⸗ hemmet, und heiße Sie in der Heimat Ihres Geſchlechtes herzlich willkommen. Darf ich Sie in Ihr Haus führen?“ Erik war nicht wenig erſtaut, wie ſicher der Alte die Form beherrſchte. Das war kein ungebildeter Bauer, wie er ihn erwartet hatte, Lars Larſſon! Schon jetzt wußte Erik, daß er öfter bei ihm einkehren würde. Bald ſaßen ſie vereint am Tiſche in der beſten Stube des Hauſes. Immer wieder wollte Erik das Geſpräch auf den Vater bringen. Aber er merkte es ſelbſt, daß Larſſon ihm aus wich, daß er ihn mit Blicken anſchaute, aus denen eine ſtumme, tiefe Qual ſprach. Vielleicht gewann der Pächter mehr Vertrauen zu ihm, wenn er ihn beſſer kannte. Und dazu wollte er ihm während ſeines Aufent⸗ halts in Dalarne genügend Gelegenheit geben. 8 Nach dem einfachen und doch ſchmackhaften Mahl fragte arſſon: „Hat Herr Sjöberg zu Ihnen über mich geſprochen?“ „Kein Wort, Herr Larſſon! Ich kannte nicht einmal Ihren Namen—“ „Und ſind doch der Herr von Dahlgrenshemmet?“ „Mein Onkel Bengt Sjöberg hat immer noch die Ver⸗ waltung der Güter in Händen, und ich konnte mich nicht entſchließen, eine Aenderung eintreten zu laſſen.“ Lars verfiel in tiefes Sinnen. Dann ſchreckte er ſicht⸗ lich zuſammen und fragte wieder: 3. „Alſo von mir hat Herr Sjöberg wirklich nicht ge⸗ ſprochen?“ 5 0 „Ich ſagte es Ihnen bereits, kein Wort! Aber er wollte es gar nicht haben, daß ich Dahlgrenshemmet beſuchte. „Haha, das glaube ich gerne! Er fürchtet gewiß, ich könnte Ihnen zuviel aus vergangenen Zeiten erzählen—“ Erik unterbrach ihn haſtig und fragte leiſe: „Etwas von meinem Vater?“ Lars Larſſon ſchaute ſeinen Gaſt mit einem Blick an, dan Exit exichauerte. Sa. Ichaut ein aehetztes Tier. das. lich von allen Seiten umſtellt ſte t, ein Menſch, dem die letzte Hoffnung ſchwand. g 98* N Heiſer gab Larſſon zur Antwort: Ich werde vielleicht auch von Ihrem Vater zu Ihnen reden, junger Herr! Aber erſt muß ich ihn fragen—“ „Um Gotteswillen, Herr Larſſon, was ſagen Sie da? Mein Vater iſt doch tot!“ „Ja, er iſt tot! Aber er beſucht mich öfter. Glauben Sie es mir! Das ſind nicht bloß Einbildungen eines alten Mannes, der ſein Leben lang in den einſamen Wäldern von Dalarne hauſte. Aber dieſer alte Mann ſieht vielleicht gerade darum mehr als. andere Menſchen. Wenn ich Ihnen ſage: Ihr Vater beſucht mich, dann iſt es wahr. Ich ſchrieb es auch an Herrn Sjöberg. Aber er gibt mir keine Ant⸗ wort— kann mir ſchon denken, daß er nicht gern an mich 5 855 wird. Aber ich ſchreibe ihm wieder. Er muß mir en. „Fehlt Ihnen etwas, Herr Lar on, daß Sie Herrn Sjöbergs Hilfe n 0 5 5 „Meine Tochter Ulla iſt in Stockholm geſtorben und hat ein Kind hinterlaſſen, das ſich jetzt gewiß bei fremden Menſchen herumſtoßen laſſen muß, während ſie hier eine Heimat hätte. Ulla ſchrieb mir vor dem Tode, ſie wollte ihre Tochter— ſie heißt Dagmar Hjelmar— zu mir ſchicken. Aber ſie iſt vielleicht nicht mehr dazu gekommen, ihr meinen Namen zu ſagen. Wo ſoll das Kind mich ſuchen? Und ich bin ein alter Mann und ſcheue die Reiſe nach Stockholm, bin fremd geworden in der großen Welt. Da ſollte Herr Sjöberg das Kind ausfindig machen. Aber er iſt noch ſchlechter als ich dachte. Nicht einmal eine Ant⸗ wort gibt er mir.“ Die Erzählung Larſſons intereſſierte Erik gewiß, ob⸗ gleich das Geſchehnis durchaus nicht ungewöhnlich war. Doch erregt horchte er auf, als der Alte ſprach:„Aber er iſt noch ſchlechter als ich dachte!“ Folglich kannte leb den Onkel Bengts Vergangenheit beſſer, als dieſem lieb ſein mochte. Er hatte alſo richtig vermutet: Hier in Dahlgrenshemmet war der Schlüſſel zu den Geheimniſſen, mit denen Onkel Bengt ſich umgab. Nein, er wollte ſie nicht enthüllen, um ihn unglücklich zu machen. Denn jeder Streich, den er gegen Bengt Sjöberg führte, traf auch Ingeborg. um des Mädchens willen, das er ſo ſehr liebte, mußte er den Vater ſchonen. Aber erſt dann hatte er Ausſichten, Sjöbergs Wider⸗ ſtand gegen ſeine Werbung zu brechen, ſich das Glück an Ingeborgs Seite zu ſichern, wenn er deſſen Geheimniſſe kannte. And er würde ſie erfahren, wenn er Larſſons Ver⸗ trauen gewann. Schon aus dieſem Grunde bot er ihm ſeine Hilfe an: „Wenn Sie es wünſchen, Herr Larſſon, will ich mich an meinen einzigen Bruder wenden, der in Stockholm geblie⸗ ben iſt. Es kann doch nicht gar ſo ſchwer ſein, den Aufent⸗ halt Ihrer Enkelin zu ermitteln. Darf ich alſo an meinen Bruder ſchreiben?“ Der Alte ſchaute ihn forſchend an. Dann murmelte er; „Sie ſind gut wie Ihr Vater es war. Ich glaube Ihnen. Aber an Ihren Bruder ſollen Sie nicht ſchreiben, Herr Dahlgren, denn ich kenne ihn nicht und möchte meine Enkelin keinem unbekannten Manne anvertrauen. Ich habe ſchon einmal viel vertraut und bin bitter enttäuſcht worden. Wenn Sie nach Stockholm zurückkehren, werden die 2 Dagmar Hjelmar forſchen. Bleiben Sie lange ier?“ „Das kann ich Ihnen beim beſten Willen nicht ſagen. Ich gedenke vielleicht ſchon morgen in das Blockhaus am Fuße des Stadjan überzuſiedeln, weil ich dort eine wich⸗ tige Arbeit vor habe. Sobald ſie beendet iſt, reiſe ich nach Stockholm zurück.“ Sie ſuchen wohl auch Kupfererze wie Ihr Vater?“ Erſtaunt ſchaute Erik den Alten an. Und endlich fragte „Woher wiſſen Sie das?“ „Ich kann es mir denken, junger Herr. Sie ſehen mir nicht danach aus, als ob Sie nur zu Ihrem Vergnügen in die Bergwildnis zögen. Dafür ſind Sie Olaf Dalgrens Sohn. In deſſen Wörterbuch ſtand auch das Wort Pflicht obenan. Aber ich habe das leider erſt erfahren, als es zu ſpät war. Heute ſehe ich ſchärfer, obgleich ich inzwiſchen nahezu achtzig Jahre alt geworden bin. Morgen gebe ich Ihnen zum Stadjan das Geleite. Sie wollen mir helfen, daß ich meine Enkelin finde, ſo helfe ich Ihnen auf der Suche nach dem Erz.“ Ein Knecht erſchien und rief den Alten ab. Erik trat ans Fenſter und ſchaute auf den Hof, der in muſterhafter Ordnung gehalten wurde. Das Anweſen machte einen wohlhabenden Eindruck. Ja, es müßte ſchön ſein, hier einige Sommerwochen zu verbringen. Ingeborg würde es hier gewiß gefallen. Dann aber dachte er wieder an das ſeltſame Weſen des Alten. Würde es ihm gelingen, deſſen Vertrauen in einem Maße zu gewinnen, daß er ihm alles, was er wußte, ungeſcheut offenbarte? Es waren gewiß böſe Dinge, und Onkel Bengt ſpielte darin ein große Rolle. * Mitternacht war vorüber. Die Wirtſchaften waren be⸗ reits geſchloſſen, und auch im„Rautenkranz“ waren die Rolladen heruntergelaſſen worden. Um dieſe Zeit verirrte ſich ja doch kein Menſch mehr in eine ſolche Kneipe. Ein Kraftwagen fuhr vor. Die Hupe gellte. Eine Frau ſtieg aus und bezahlte den Wagenführer. Dann wandte ſie ſich zur Wirtſchaft und ſetzte eine Schelle in Bewegung. Nach geraumer Zeit wurde im zweiten Stockwerk ein Fen⸗ ſter geöffnet. Frau Karla Gyllenborg fragte nicht eben freundlich: „Wer iſt denn da und ſtört mich zu nachtſchlafender Zeit? Die Wirtſchaft iſt längſt geſchloſſen!“ Die Harrende erwiderte leiſe: 2Oeffne! Ich bin es, Nora Hjelmar!“ a Da wurde oben das Fenſter geſchloſſen. Leiſe Schritte huſchten durch den dunklen Flur. Eine Taſchenlampe blitzte auf. Vorſichtig wurde die Tür geöffnet. Frau Gyllenborg warf erſt einen forſchenden Blick auf die wartende Frau. er Dann öffnete ſie vollends. An ihr vorüber ſchlüpfte Nora Helmar i as Saus und Kchntz ihr 23. Roman von Emll Frank „Schließe gut zu! Und laß uns in ein Zimmer gehen, wo wir von keinem Menſchen beobachtet werden können.“ Lachend erwiderte Frau Gyllenborg: „Mein Gott, Nora, was machſt du für Umſtände! So wichtig wird die Sache wohl nicht ſein.“ Doch Nora raunte ihr nur den Namen Sjöberg zu. Da fügte ſich die Wirtin ſofort. Lange ſaßen die beiden Freundinnen zuſammen. Was ſie mit einander beſprachen, das hätte ſelbſt das feinſte Ohr nicht erlauſchen können. Zwiſchendurch nippten beide Frauen an feinen Likören, die Frau Karla zwecks leich⸗ terer Erledigung des bedeutungsvollen Handels ſpendete. Endlich war zwiſchen ihnen eine Einigung erzielt. Frau Gyllenborg bereitete in der Küche, die ſie ſonſt ſelten genug betrat, eigenhändig ein Mahl. Nachdem es verzehrt war, führte ſie Nora in ein Nebenzimmer, brachte Kiſſen und Decken herbei und meinte: „So, mein liebes Kind, da du ja doch nur zwei Stun⸗ den ſchlafen willſt, wird der Diwan dir genügen. Zu aller Vorſicht bleibe ich wach, um dich rechtzeitig wecken zu können.“ Nora Hjalmar gähnte ganz ungeniert und ſtreckte ſich ohne weiteres auf dem Diwan aus. In kurzer Zeit war ſie feſt eingeſchlafen. Frau Karla Gyllenborg ſaß ſinnend an ihrem Lager) Herr Gott, wenn ſie nur etwas Mut hätte! Dann brauchte ſie Bengt Sjöberg nicht mehr, hätte es auch nicht nötig, ein armes Mädchen ins Unglück zu ſtürzen. Nora SHjelmar ſchlief feſt wie ein Stein. Die würde nichts davon merken, wenn man ihr eine Schnur um den Hals legte und ſie erdroſſelte. Bevor ein Menſch im Hauſe erwachte, war ſie im Hofe verſcharrt, und dann war Noras reiche Beute ihr Eigentum. Ja. wenn ſie Mut bätte! Es wäre doch jo einfach. Aber ſie brachte eben dieſen Mut nicht auf. Der Weg, den Nora Hjelmar ihr empfohlen hatte, war einfacher und vor allem gefahrloſer. und ſie verdiente auch auf dieſe Weiſe ein ſchönes Stück Geld. g Haha, Bengt Sjöberg, dieſer alte Sünder, würde jeden Preis zahlen, den ſie forderte, wenn ſie ihm erſt die junge Dagmar Sjelmar ins Haus lieferte. Unter ſolchen Gedanken hielt ſie neben der ſchlafenden Nora Wache. Als der Wecker ablief, mußte ſie die Schla⸗ fende kräftig rütteln. Das Frühſtück ſtand bereit. Nora aß und trank mit ſichtlichem Appetit. Dann nahm ſie von der Freundin wortreich Abſchied und verließ das Haus und die Stadt. Zwölf Stunden ſpäter befand ſie ſich bereits auf dem Fährſchiff nach Deutſchland. Sie fuhr einer beſſe⸗ ren Zukunft entgegen. f Dagmar Sjelmar führte ſeit einigen Tagen das Leben einer Einſiedlerin. Es gab ſehr, ſehr viele Stunden, wo ſie es bitter bereute, Axel verabſchiedet zu haben. War es nicht lächerlich, auf einige alte Klatſchbaſen Rückſicht zu nehmen? Ob die nicht doch noch im geheimen die Zungen wetzten? Unermüdlich arbeitete ſie an ihren Stickereien, und ſie verließ nur dann das Haus, wenn ſie ihre Arbeiten ab⸗ liefern und neue Vorräte einholen mußte. Wenn ſie mit raſchen Schritten durch die belebten Straßen ging, ſpähte ſie ſcharf nach allen Seiten aus, ob ſie nicht irgendwo Axel entdecken könnte. Wenn er ihr jetzt begegnet wäre und ſie nach Hauſe begleitet hätte, würde ſie ganz beſtimmt nichts dagegen eingewendet haben. Aber leider bekam ſie ihn nicht zu Geſicht. Wieder ging ein langweiliger Tag unter angeſtrengter Arbeit zu Ende. Sie beſaß fünfundzwanzig Kronen, und wenn ſie die letzten Stickereien ablieferte, die ihr beſon⸗ ders gut gelungen waren, würde ſie über ein Vermögen von fünfzig Kronen verfügen. Hoffentlich hatte Tante Nora Glück gehabt und die Summen zuſammengebracht, die ſie zur Tilgung ihrer Schulden brauchte. Dann hatte alle Not ein Ende. Ein Viertelſtündchen ruhte Dagmar in dem bequemen Lehnſeſſel der Tante. Als ſie ſich erhob, um die Lampe anzuzünden, klopfte es. In ſtürmiſchen Schlägen klopfte ihr Herz. Axel kam! Die Sehnſucht trieb ihn zu ihr. Wie ſie ſich freute! Wie ein Wirbelwind huſchte ſie zur Tür und öffnete. Eine ihr fremde Frau ſtand davor und ſchaute ſie lächelnd an. Dagmar verſpürte nur wenig Luſt, der Fremden Einlaß zu gewähren. Von ſolchen Gäſten erwar⸗ tete ſie nicht viel Gutes. „„Verzethen Sie, Dagmar, daß ich mich in Ihre kleine Häuslichkeit dränge. Aber ich komme im Auftrage Ihrer Tante, meiner lieben Freundin. Wollen Sie mich jetzt ein⸗ laſſen? Ich werde Sie gewiß nicht lange behelligen.“ Da gab Dagmar endlich den Zugang frei. Aber ſie konnte eine unangenehme Empfindung nicht bannen. Die Freundin der Tante gefiel ihr ganz und gar nicht. Was die wohl von ihr begehrte? Karla Gyllenborg entnahm ihrer Handtaſche ein Päck⸗ chen und legte es nebſt einem Brief auf den Tiſch. Dagmar prüfte vorſichtig die Schriftzüge und ſtellte feſt, daß es tatſächlich die Schrift Tante Noras war. Seltſam, daß die Tante ſich einer Mittelsperſon be⸗ diente, anſtatt direkt an ſie zu ſchreiben. Dieſer Umſtand machte Dagmar erſt recht mißtrauiſch, und ſie las jedes Wort, ließ zwiſchendurch ihre Blicke zu der Beſuche⸗ rin ſchweifen, die das Päckchen hin und her ſchob und ſich ſehr wohl zu fühlen ſchien. Plötzlich ſtockte die Leſerin. Feine Falten zerſchnitten ihre hohe Stirn. Sie ſchien bitter enttäuſcht zu ſein und las den langen Brief noch einmal, als hätte ſie vorhin etwas überſehen, was zur Erklärung dieſes letzten Teiles dienen könnte.. Wcelckung joe bauten U Lubn . 88 f on eine Schaufe Klein⸗ den Ap Eralta Kine 18750 die Kti J. Land it unte Steueth haftet potden. Speyt labt) k Kiesſchl Schiffer größeren L den Fl feitig i Lie u. am unb gang 5. motive wurde ſonen j geſchah das der Sicht 1. Binge ſch No bliebene nenkraft fuhren, ſttzen bl ſich der henden Sttomb llettes ſcheibe keifung ab, daz auf der, Richtun, lelizei vor den warnt! U Nad ſtteites entbran vom gi el. D. traf der ter lch g mußte. handeln die dal Ger a be Jurſche des fal me unt 1 ſtile duch jm —, 15 e de e. e — W* Bunke Tageschronik Wieder ein Großfeuer im Griesheimer Lager! l8. Griesheim. Unmittelbar neben der in der Neujahrsnacht vernichteten Baracke, bei der da⸗ mals der Bibliſer Gg. Georgi ſo ſchwere Ver⸗ Prennungen erlitt, daß er heute noch nicht voll⸗ ſtändig hergeſtellt iſt. brach am Dienstag abend wieder in einer Baracke Feuer aus. das ſchwe⸗ ren Schaden anrichtete. Diesmal kam allerdings Menſchenleben nicht in Gefahr. neue vorgeſchichlliche Funde Tragödie um 900 v. Chr. Grünſtadt. Wie andernorts, wurden zwiſchen der hieſigen Gemarkung und Kirchheim am Eck bei den Arbeiten an der Reichsautobahn Spu⸗ ren einer vorgeſchichtlichen Siedlung angetrof⸗ fen. Die Unterſuchung durch das Hiſtoriſche Mu⸗ ſeum der Pfalz mit Unterſtützung von Arbeits⸗ dienſtmännern aus dem bieſiſigen Lager ergab eine große Menge zerbrochener Tongefäße, die ſich in einer mit ſchwarzer Erde gefüllten Grube vorfanden. Von dem Holzhaus, das ſich hier frü⸗ her erhoben hatte, konnten keine weiteren Spu⸗ ren mehr feſtgeſtellt werden. Unmittelbar unter der Ackererde aber lag auf der Grube in nordſüdlicher Richtung ein menſch⸗ liches Skelett. Hier ſcheint ſich bei der dama⸗ ligen Zerſtörung des Hauſes eine Tragödie zu— getragen zu haben, wobei dieſer Bewohner ums Leben gekommen und an Ort und Stelle liegen geblieben ſein muß. Aus dem Beginn der Eiſen⸗ zeit(2. Stufe der Hallſtattzeit) etwa um 900 v. Chr. ſtammen die Gefäßreſte. Damals ſcheint in der Bevölferung Europas ein Klimawechſel große Unruhe hervorgerufen zu haben. Es war jene Zeit, in der z. B. die Waſſerburg Buchau im Federſee zerſtört und die Schweizer Pfahl⸗ bauten aufgegeben worden ſind. Dieder ein Schaufenſtereinbruch! Zwei Klein⸗Kameras geſtohlen Ludwigshafen. In der Nacht vom 14.—15. 2. 38 ſchlugen bis jetzt noch unbekannte Täter an einem Photogeſchäft in der Ludwigſtraße die Schaufenſterſcheibe ein und entwendeten zwei Klein⸗Kameras im Werte von 500 RM. Bei den Apparaten handelt es ſich um eine„Kine⸗ Exakta“ Optik 1:1.9, Nr. 495 844 und um eine „Kine⸗Standart⸗Exakta“ Optik 13,5. Nr. 408 789, verchromt. Sachdienliche Angaben an die Kriminalpolizei. Jüdiſcher Weinhändler feſtgenommen Landau. Der jüdiſche Weinhändler Emil Mai iſt unter dem Verdacht, jahrelang umfangreiche Steuerhinterziehungen begangen zu haben, ver⸗ haftet und in Unterſuchungshaft eingeliefert worden. Ein Kiesſchlepper geſunken Speyer. Bei Kilometer 55(Gemarkung Otter⸗ ſtadt) ſank an den Waldwieſen der vollbeladene Kiesſchlepper„Sophie von Eberbach“, der einem Schiffer namens Seibert gehört. Von einem größeren Schweizer Motorſchiff war der Kies⸗ ſchleppver gerammt worden und verſank raſch in den Fluten. Die Beſatzung hatte ſich noch recht⸗ zeitig in Sicherheit bringen können. Lieferwagen von der Lokomotive erfaßt ſw. Alzey. Ein Alzeyer Lieferwagen wurde am unbewachten Bahnübergang beim Ortsaus⸗ gang von Biebelnheim von einer Rangierloko⸗ motive erfaßt. Der vordere Teil des Wagens wurde durch den Anprall ſtark beſchädigt, Per⸗ ſonen jedoch nicht verletzt. Der Zuſammenſtoß geſchah während eines heftigen Schneetreibens. das dem Fahrer des Lieferwagens völlig die Sicht nahm. Gipfel der Diebesfrechheit Bingen a. Rh. Ein dreiſtes Stück leiſteten ſich Montag ſpät abends zwei unbekannt ge⸗ bliebene Männer, die in einem kleinen Perſo⸗ nenkraftwagen am Parkplatz Fruchtmarkt vor⸗ fuhren. Während der eine Inſaſſe am Steuer ſitzen blieb und den Motor laufen ließ, begab ſich der andere zu dem auf dem Parkplatz ſte⸗ henden Poſtautobus der Strecke Bingen— Stromberg. Von dieſem montierte er ein kom⸗ plettes Reſerverad(poſtrot geſtrichene Rad⸗ ſcheibe mit 3 Verſchraubungen, Continentalbe⸗ reifung, Größe 900/20, Fabriknummer 2807649) ab, das er dann mit in ſein Auto nahm, wor⸗ auf der Perſonenwagen in aller Eile in der Richtung Bingerbrück verſchwand. Die Binger Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen; vor dem Ankauf des Reſerverades wird ge— warnt! Familienkrach und heißes Waſſer Bad Kreuznach. Im Verlauf eines Familien⸗ ſtreites riß plötzlich der Herr des Hauſes wut⸗ entbrannt einen Keſſel mit kochendem Waſſer vom Küchenherd und warf ihn auf den Bo— den. Das brühheiße Waſſer ſpritzte hoch und traf den noch ſchulpflichtigen Sohn, der am Körper Verbrühungen erlitt, ſodaß ärzt⸗ liche Hilfe in Anſpruch genommen werden mußte. Der in angetrunkenem Zuſtande handelnde Vater wurde zur Beruhigung auf die Polizeiwache gebracht. Gemütliche Stunden im Sommerhaus Andernach a. Rh. Zwei 16⸗ bezw. 17jährige Burſchen ſtiegen nachts in einem auf der Höhe des Kahlenberges gelegenen Sommerhaus ein. Sie nutzten die Möglichkeit, Hunger und Durſt zu ſtillen, weidlich aus und legten ſich dann auch im gleichen Hauſe ins Bett. Dieſes Frei⸗ quartier hat ihnen ſo zugeſagt, daß ſie ſich in der nächſten Nacht wieder einſtellten. Indeſſen wurden die ungebetenen Beſucher bei dieſer Gelegenheit von dem Hausbeſitzer überraſcht. Sie wurden feſtgenommen und mußten nun mit der nüchternen Pritſche des Arreſt⸗ lokals fürlieb nehmen. Am folgenden Tage ſind ſie dann dem Richter vorgeführt worden. Bei lebendigem Leibe verbrannt Siegen. Bademeiſter Römer, der am Sams- tag von der Stadtverwaltung wegen kleinerer Unregelmäßigkeiten im Dienſt beurlaubt wor⸗ den war, wurde am Montag in einem Neben⸗ raum der ſtädtiſchen Badeanſtalt als völlig verkohlte Leiche aufgefunden. Nach dem Befund ſteht feſt, daß Römer ſelbſt den furchtbaren Flammentod geſucht hat, indem er ſich mit Benzin übergoß und anzündete. Schießgeräte ſind kein Spielzeug Ahrweiler. Beim Spielen ging durch Leicht- fertigkeit ein Schuß aus einem Teſching los. Dabei wurde der Schüler Hermann Günther Antwerpen ſo unglücklich in die Schläfe getroffen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Hochzeitsgeſellſchaft im Schnee ſtecken geblieben Baumholder. Auch im Weſtrichgebiet hat es teilweiſe erhebliche Schneeverwehungen gege— ben, wozu noch kommt, daß das Straßennetz ſtark vereiſt iſt, ſodaß nur ſtellenweiſe gefahren werden kann. Manches Fahrzeug wurde ein Opfer dieſer Tücke des Spätwinters. Zwiſchen Connesweiler und Türkismühle kam ein aus⸗ wärtiger Kraftwagen ins Rutſchen und fuhr, ſich einigemal überſchlagend, eine Stra⸗ ßenböſchung hinab. Der Fahrer als ein⸗ ziger Inſaſſe kam mit leichteren Verletzungen davon. Ein Auto mit einer Hochzeitsge⸗ ſellſchaft aus Rinzenberg blieb im Schnee ſtecken. Es mußte freigeſchaufelt werden. Darüber verging natürlich einige Zei, und mit ziemlicher Verſpätung langte das junge Paar auf dem Standesamt zur Trauung an. An mehreren Bauſtellen mußten infolge des Wetters auch die Arbeiten vorübergehend eingeſtellt werden, was ſich deshalb ſchon als notwendig erwies, weil die Beförderung der Arbeiter mit Kraftwagen unmöglich war. So befanden ſich mehrere Autos aus der Pfalz mit Arbeitern auf der Fahrt zu Bauſtellen nach Baumholder. An der Erzweilerſtraße, wo ſich Schneeverwehungen bis zu 1 und 2 Meter ge⸗ bildet hatten, kamen ſie nicht mehr weiter und mußten deshalb die Rückfahrt antreten. Schließ⸗ lich ſtieß auf der Erzweilerſtraße ein Perſonen— auto aus Baumholder mit einem auswärtigen Kraftwagen zuſammen, welcher Unfall, der mit Materialſchaden glimpflich abging, auf die ver⸗ eiſte Straße zurückzuführen iſt. Ehemann wollte ſeine Ehefrau gewallſam enfführen Ein aufregender Vorfall in Bad Schwalbach Bad Schwalbach. In den frühen Morgen⸗ ſtunden des Sonntags fuhr ein mit drei Män⸗ nern beſetzter Perſonenkraftwagen an der Ecke Brunnenſtraße—Adolf-Hitler⸗Straße vor und hielt dort längere Zeit. Als dann eine Zei⸗ tungsträgerin ein Haus verließ. wurde ſie von einem der in dem Auto wartenden Männern gefaßt und nach dem Wagen geſchleppt, wo ſie von einem zweiten Mann gefaßt und in den Wagen gezogen wurde. Die überfallene Frau rief laut um Hilfe und wehrte ſich ver⸗ zweifelt gegen die offenbar beabſichtigte Ent⸗ führung. Trotz ihres Widerſtandes wurde ſie überwältigt und in das Auto gebracht. Hierauf verließ der Wagen ſchleunigſt den Ort des Ueberfalles. Die ſofort von Augenzeugen be— nachrichtigte Polizei jagte dem Kraftwagen nach und ſtellte ihn an der Eiſenbahnſchranke in Hahn. Nachdem der Wagen mit den In⸗ ſaſſen nach Bad Schwalbach zurückgehracht war, wurde feſtgeſtellt, daß ſich inter den Eut⸗ führern der Frau deren Ehemann beſand, von dem ſie ſeit September vorigen Jahres getrennt lebt. Der Ehemann hatte verſucht, die Frau gewaltſam, gegen deren Willen, in Blick in den Meineid in Alimenkenprozeß ſw. Darmſtadt. Was iſt Wahrheit?— ſo könn⸗ te man fragen, wenn man einem Fall folgt, in dem Angeklagter und Hauptzeugin fortgeſetzt ihre Ausſagen widerrufen, wieder erhärten und von neuem widerrufen. Deſſenungeachtet ſchält ſich aber doch die geſuchte Wahrheit endlich mit großer Sicherheit heraus. Der noch junge An⸗ geklagte, Karl Hamann aus Dieburg, hatte in einem Unterhaltsprozeß einen Eid geleiſtet, der ihm nun zum Verhängnis werden ſollte Aus der Verhandlung des Schwurgerichts Darm⸗ ſtadt ergibt ſich folgendes: Hamann hatte mit einem damals 16jährigen Mädchen aus Müg⸗ ſter ein Verhältnis. Als ſich die Folgen dieſer Beziehungen zeigten, beſtimmte er einen Freund, ſich dem Mädchen ebenfalls zu nähern. und dieſes zeigte ſich auch hier nicht unzugäng⸗ lich. Nachdem ſie tatſächlich Mutter geworden war, wurde ein Unterhaltsprozeß ſowohl gegen den Angeklagten, wie auch gegen den Freund angeſtrengt. Während nun der letztere ſich gegen eine Zuerkennung der alleinigen Vaterſchaft verwahrte, leugnete der erſtere. damals noch als Zeuge, jede Beteiligung. Das Mädchen be— hauptete damals ebenfalls, nichts mit Hamann gehabt zu haben, der Freund dagegen blieb da⸗ bei, er ſei ſogar Zeuge des Beiſammenſeins der Beiden geweſen. Kurz vor Weihnachten wurde dann der Angeklagte verhaftet. Bei ſeiner er⸗ ſten Vernehmung gab er jetzt die Beteiligung und damit auch zu, einen Meineid geleiſtet zu haben. Vor dem Schwurgericht wollte er die- ſes Geſtändnis wieder zurücknehmen und zwar unter der Beſchuldigung des Kriminalbeamten. nur unter deſſen Einfluß habe er ſich früher zur Einräumung des Verbrechens bewogen gefühlt. Das wiederum als Zeugin vernommene Mäd— chen gab ihm bald recht, bald unrecht. verſteifte ſich aber zuletzt unter dem Eindruck einer un— mittelbaren Gegenüberſtellung mit dem An⸗— geklagten wieder auf ihre erſte Behauptung. mit ihm nichts gehabt zu haben. Das Gericht kam nach alledem zu dem Be— ſchluß, die Zeugin wegen offenbarer Unglaub— würdigkeit nicht zu vereidigen, während der Freund als Zeuge ſeine Ausſage beſchwören die gemeinſame bringen. Jüdiſche Kurgäſte unerwünſcht Königſtein(Ts.). Die Stabt⸗ und Kurver⸗ waltung in Königſtein hat angeordnet, daß Juden der Zutritt zum Städtiſchen Kur⸗ haus ſowie zum Kurhauspark verboten iſt. Desgleichen iſt die Benutzung des Städtiſchen Schwimmbades und der dazu gehörigen Liege— wieſe Juden unterſagt, weiter das Par⸗ ken, ſowie jeglicher Aufenthalt auf ſtädtiſchen Parkplätzen. Die Benutzung ſämtlicher ſtädti⸗ ſcher Anlagen und Spielplätze, ſowie das Be— treten der Burgruine iſt den Juden unter⸗ ſagt. Dieſes Verbot begründet die Stadt⸗ und Kurverwaltung damit, um inzuträglichkei⸗ ten zwiſchen deutſchen Volksgenoſſen und Ju⸗ den vorzubeugen, um dem berechtigten Verlangen des erholungsſuchenden deuſchen Volksgenoſſen in der ſchönen Taunusſtadt zu entſprechen und weil die Stadt⸗ und Kurver⸗ waltung bewußt auf eine Ausſchaltung und Beſeitigung des jüdiſchen Elements in König— ſtein hinarbeitet. Sie legt daher auf die An⸗ weſenheit jüdiſcher Kurgäſte keinen Wert. Laſtzug rennt gegen Stallgebäude Wetter. Auf der Hauptſtraße Marburg— Frankenberg rannte am Dorfeingang von To⸗ denhauſen ein Fernlaſtzug aus Frankfurt 2 M. mit einem aus Wetter kommenden Laſt⸗ kraftwagen zuſammen. Der Lenker des Fern⸗ eheliche Wohnung zurückzu⸗ laſtzuges kam infolge Herumreißens ſſeines Steuers aus der Fahrbahn, ſtreifte die Eck- wand eines Wohnhauſes und rannte trotz ſo— fortigen Bremſens gegen einen Kuh- ſtall, deſſen maſſiv gebaute Wand glatt ein⸗ gedrückt wurde. Menſchen wurden bei dem Unglücksfall glücklicherweiſe nicht verletzt, je⸗ doch entſtand erheblicher Sachſchaden an den beiden Fahrzeugen und dem Stallgebäude. Farren tötet Landwirt Schopfheim. In der Kandertalgemeinde Bin- zin wurde der 56 Jahre alte Landwirt und Farrenhalter Wilhelm Waid von einem Farren überfallen. Waid ſtürzte und wurde von dem wild gewordenen Tier ſo be— arbeitet, daß er mit ſchweren Kopfverletzungen und Rippenbrüchen in das hieſige Krankenhaus verbracht wurde, wo er alsbald ſtarb. Renchtalzug blieb im Schnee ſtecken Oberkirch. Der ſtarke Nordweſtwind hatte Bahndamm und Gleiſe auf der freien Strecke vor Zuſenhofen ſo ſtark verweht, daß der um 18.22 Uhr in Appenweier fahrplanmäßig ab⸗ gehende Renchtalzug im Schnee ſtek⸗ ken blieb. Erſt als ein Hilfszug Mann⸗ ſchaften herangebracht hatte, gelang es nach 1½ſtündiger Tätigkeit Strecke und Zug frei zu bekommen. Zwei Züge erlitten durch dieſen Zwiſchenfall Verſpätungen von zwei Stunden. Zugunfall in Witzenhauſen— 7 Perſonen leicht verletzt Kaſſel. Auf dem Bahnhof Witzenhauſen-Süd fuhr am Dienstag um 1658 Ahr der Perſo⸗ nenzug 1514 bei Haltſtellung des Einfahrt⸗ ſignals auf einen im Bahnhof ſtehenden Gü⸗ ter zug auf. Sieben Perſonen wurden leicht verletzt, von denen vier die Reiſe ſortſetzen konnten. Der Sachſchaden iſt gering. Jamilienkragödie in Slellin Stettin. 17. Februar In einer Wohnung im Hauſe Große Dom— ſtraße 1 wurden am Mittwochnachmittag zwed Männer und ein Kind durch Gas vergiftet tot aufgefunden Wie aus mehreren Ab⸗ ſchiedsbriefen hervorgeht, hat der Inhaber der Wohnung die Tat aus Gram über den vor kur⸗ zem erfolgten Tod ſeiner Frau begangen. Gerichtssaal mußte. Nach eingehender Beratung wurde auf eine Zuchthausſtrafe von fünf Jah⸗ ren erkannt, da es nicht angehe, daß Gerichte, die, wie in dieſem Falle, völlig auf Zeugenaus⸗ ſagen angewieſen ſind, derart belogen würden. Dabei war ſtraferſchwerend die Dreiſtigkeit, mit der der Angeklagte den Beamten beſchuldigt hatte, auch die Tatſache, daß er die falſchen Ausſagen des Mädchens ſeinetwegen zugelaſſen habe. Mit der Zuchthausſtrafe gegen den An⸗ geklagten iſt die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte ebenfalls auf 5 Jahre verbunden. 1 wurde auf dauernde Eidesunfähigkeit er⸗ annt. Mancher junge Mann in ähnlicher Lage ſollte an das Schickſal dieſes 26jährigen Dieburgers denken, der nun auf 5 Jahre hinter die Zucht⸗ hausmauern muß, und die Heiligkeit des Eides als eine der Grundlagen unſerer Rechtsfindung ſo achten, wie ſie es erfordert. Ein gefährlicher Ausbruchverſuch Frankfurt a. M. Ein eigenartiger Vorgang ſpielte ſich im November im Frankfurter Poli- zeigefängnis ab. Man hörte plötzlich Hilferufe, die aus einer Zelle kamen. Als der wachhabende Polizeibeamte herbeieilte, ſah er. daß der Zel⸗ leninſaſſe auf ſeinem aufgeklappten Bett ſtand und das Ueberbett um ſich gelegt hatte. Es ſah ſo aus, als ob er ſich erhängt habe. Als der Be— amt fühlen wollte, ob der Häftling ſtand oder hing, bekam er von ihm einen Schlag mit der Waſſerkanne auf den Kopf. Als der Beamte, der eine klaffende Wunde erhielt. mit Hilfe eines herbeigeeilten Kameraden und eines Hausangeſtellten, den wilden Mann von dem Bett herunterzubringen verſuchte, bekam er wei⸗— tere Schläge. Schließlich gelang es. den Gefan⸗ genen zu überwältigen und zu feſſeln. Der Häftling, der im Erdgeſchoß untergebracht war, hatte es auf eine Flucht abgeſehen. Der Täter, der in den vierziger Jahren ſtehende Karl Schumacher, ſtand jetzt vor dem Frankfurter Schöffengericht wegen Körperverletzung. Wider— ſtands und Beleidigung. Er wollte keine Er⸗ innerung an die Einzelheiten des Vorfalls ha— ben, offenbarte aber hinſichtlich ſeines Vor⸗ lebens ein recht gutes Gedächtnis. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu 17% Jahren Ge⸗ fängnis. Für Raſſenſchande grundſätzlich nur Juchlhausſtrafe Frankfurt a. M.„Das Gericht erkennt grund⸗ ſätzlich bei Fällen der Raſſenſchande auf Zucht⸗ hausſtrafe“, ſo bekam der 40jährige Georg Men⸗ del von der Großen Strafkammer geſagt, die ihn wegen Raſſenſchande zu einer Zuchthaus— ſtrafe von einem Jahr verurteilte. Der An⸗ geklagte, der deutſchblütig iſt und ſich früher einmal in einer Anſtalt für Schwachſinnige be⸗ fand, verkehrte Ende September 1935 mit einer Jüdin, ſetzte den Verkehr aber nicht weiter fort. Mannheim. Der 1885 zu Neuß a. Rh. gebo⸗ rene verheiratete Jude Paul Soſtheim, wegen Konkursvergehens vorbeſtraft, wurde von der Mannheimen Erſten Großen Strafkammer we⸗ gen Raſſenſchande zu 1 Jahr 10 Monaten Zucht-⸗ haus und 3 Jahren Ehrverluſt verurteilt. 4 Monate Unterſuchungshaft wurden angerechnet. Er hatte noch nach Erlaß der Nürnberger Ge⸗ ſetze ſträfliche Beziehungen zu einer ariſchen Frau unterhalten. Mordprozeß Armand vor dem Ichwurgericht Limburg Der Staatsanwalt beantragt Todesſtrafe Limburg, 16. Februar. Das Schwurgericht in Limburg verhandelte am Dienstag und Mittwoch gegen den 24jähri⸗ gen Erwin Armand aus Waſenbach im Unterlahnkreis. Er war angeklagt, am 12. Ok⸗ tober 1935 die zwei Jahre ältere Käthe Meier aus Marburg getötet zu haben. Armand hatte ſeit 1. Mai 1933 in Marburg ſtudiert. Im November 1933 lernte er bei einer Feſtlichkeit die Käthe Meier kennen, an der er allmählich mehr und mehr Gefallen fand. Das Verhältnis wurde während des ganzen Jahres 1934 und auch nach Anfang 1935 fortgeſetzt. obwohl Armand im März 1935 ein Mädchen in Katzenelnbogen kennen lernte. in das er ſich auf den erſten Blick verliebte. Wie der Ange- klagt bei ſeiner Vernehmung angab,. will er andauernd geſchwankt haben, doch habe er nicht den Mut gehabt, mit der Käthe Meier Schluß zu machen. Schließlich ſei dieſe an ihn heran⸗ getreten mit der Mitteilung, daß ſie von ihm ein Kind erwarte. Er habe ſofort die Vater⸗ ſchaft abgeſtritten und wollte nichts mit der Sache zu tun haben. Schließlich habe er ſich doch bereit erklärt, der Meier zu helfen und ihr Tabletten gebracht. Dieſe Tabletten ſowie einige weitere Verſuche zur Abtreibung, die im Sommer 1935 gemacht wurden, führten nicht zum Ziel, und ſo beſtellte er ſchließlich das Mädchen für den 12. Oktober 1935 nach Lau⸗ renburg an der Lahn. Er ging ihr durch den Wald entgegen und brachte ſie an eine einſame Stelle in der Nähe eines alten verlaſſenen Stollens einer Schiefergrube. Nach ſeinem Ge⸗ ſtändnis hat ſich dann die Tat wie folgt abge⸗ ſpielt: Er hatte eine Decke mitgebracht, auf die ſie ſich ſetzten. Er fragte dann, ob ſie, wie er geraten hatte, einen Brief an ihre Eltern vorbereitet habe, der dieſe beruhigen ſollte, falls ſie wegen der Abtreibung einige Tage nicht nach Hauſe kommen würde. Sie gab ihm den Brief. Dann will er noch etwas mit ſich gekämpft haben und habe ihr ſchließlich ein Fläſchchen gereicht. In dieſem Fläſchchen be⸗ fand ſich Zyankali. Das Mädchen habe dann in der Meinung, es ſei ein Abtreibunasmittel. die Flüſſigkeit zu ſich genommen. Die Wirkung ſei unmittelbar eingetreten. Als das Mädchen furchtbar röchelte, habe er eine an ſeinem Fahrrad befeſtigte Picke geholt und damit meh⸗ rere Schläge auf den Kopf des Mädchens ge— führt. Dann ſchleppte er die Leiche in den 70 Meter weit in die Erde führenden Stollen, legte ſie in einem Seitengang nieder und be⸗ deckte ſie mit Steinen. Danach reinigte er ſich in dem nahen Bach und begab ſich zu dem Mädchen in Katzenelnbogen, das er in einer Theatervorſtellung fand, an der er auch teil⸗ nahm. Nach der umfangreichen Beweisaufnahme kam das Gutachten des leitenden Arztes der Landesheilanſtalt Marburg. Dr. Gieſe, zu dem Schluß. das dem Angeklagten die Milderungs⸗ gründe des 8 51 nicht zuzuhilligen ſeien. Daraufhin beantragte der Vertreter der Staatsanwaltſchaft die Todesſtrafe. Mündlicher Kaufabſchluß iſt gültig! Wichtige Gerichtsentſcheidung für Winzer und Weinhandel Trier. Die zweite Zivilkammer in Trier hat in einer Weinkaufangelegenheit eine Entſchei⸗ dung getroffen, die ſowohl für den Winzer wie auch für den Weinhandel ſehr bemerkenswert ſein dürfte. Eine Weingroßhandlung ließ im April 1937 durch einen Kommiſſionär bei einem Winzer 3 Fuder Wein auf Grund eines münd⸗ lichen Vertrags kaufen. Der Kommiſſionär ſtellte einen Schlußſchein aus, den der Winzer aber aus beſtimmten Gründen nicht unter⸗ ſchrieb. Der Winzer iſt ſpäter vom Verkauf zu⸗ rückgetreten Nun klagte der Käufer auf Unter⸗ zeichnung des Schlußſcheines, denn der Verkäu⸗ fer ſei ſofort beim Kaufabſchluß verpflichtet ge⸗ weſen, den Schlußſchein auszuſtellen. Der Win⸗ zer beantragte Abweiſung der Klage. was dann das Gericht auch getan hat aus dem Grunde, weil der Käufer die Zahlungsfriſt nicht ein⸗ gehalten hatte. Der Auffaſſung des Winzers hingegen, der Kauf ſei infolge Nichtausſtel- lung des Schlußſcheines ungültig geweſen, konn⸗ te das Gericht nicht beipflichten. Wenn es in der Verordnung der deutſchen Garten- und Weinbauwirtſchaft vom 4. März 1936 heiße, daß Weinbauerzeugniſſe nur auf Grund eines Schlußſcheines verkauft werden dürften, ſo ſei damit keineswegs geſagt, daß Wein⸗Einkäufe nur dann gültig ſeien, wenn ſie ſchriftlich ab⸗ geſchloſſen ſeien: denn dieſe Verordnung vom 4. März 1936 habe keine Veränderung des RGB. herbeigeführt. nach dem Kaufabſchlüſſe auch mündlich getätigt werden können. — — 1 1 0 1 — Bekanntmachungen Ortsgruppe her A. S. D. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock 24 DAF deukſche Arbeitsfront Achtung! Handwerkerverſamm⸗ lungl Am Donnerstag, den 17. Februar 1938, findet im Lokal„Zum deutſchen Kaiſer“ abends 8 Uhr eine wichtige Handwerksmeiſter⸗ beſprechung ſtatt. Erſchelnen aller Viernhei⸗ mer Handwerksmeiſter iſt Pflicht. gez. Weidner gez. Mögelin Ortshandwerkswalter Ortsobmann Redlich Ringen ſchafft Gelingen! Erprobe dein Können im Handwerkerwettkampf Lokale Nachrichten Viernheim, den 17. Februar 1938 Anſer Tagesſpruch Frei wie das Firmament die Welt umſpannt, ſo muß die Gnade Freund und Feind umſchließen. Schiller. Kaliatte alnd halng emenjaſe Ein alter Spruch ſagt, daß Lehrjahre keine Herrenjahre ſind. In den Lehrjahren wird der junge Menſch für ſeinen ſpäteren Beruf ge⸗ formt, in dieſer Zeit ſoll er ſich die Kennt⸗ niſſe aneignen, die erforderlich ſind, um ſpäterhin ſeinen Platz im Leben auszufüllen, gleichviel an welche Stelle er geſtellt iſt. Im Weſen der Lehrjahre liegt es, daß die Bezüge des jungen eben in die Wirtſchaft ein⸗ gegliederten Volksgenoſſen nicht hoch ſein können. Darin liegt gleichzeitig etwas Heil⸗ ſames. Der junge Mann und das junge Mäd⸗ chen, die vielleicht zum erſten Mal in ihrem Leben eigen verdientes Geld in die Hand be⸗ kommen, erfahren eindringlich, daß Nieman⸗ dem im Leben etwas geſchenkt wird, daß alles erarbeitet ſein muß. Hieraus aber erwächſt die Verpflichtung, erarbeitetes Gut auch pfleg⸗ lich auszugeben, Sparſamkeit zu üben. Dieſe Sparſamkeit braucht ſich nicht nur in plan⸗ mäßiger Einteilung des Arbeitsverdienſtes über die Woche oder den Monat auszudrücken, ſondern muß ſich auch darauf erſtrecken, daß kleine Rücklagen etwa für die Teilnahme an einer Veranſtaltung der Partei oder ihrer Gliederungen, für eine Ausrüſtung uſw. ge⸗ bildet werden. Als höchſtes Ziel aber ſollte jedem jungen Menſchen vor Augen ſtehen, ſich für die ſpatere Zukunft, etwa für die Selb⸗ ſtändigmachung, für den Beſuch einer Fach⸗ ſchule, für die Ausſteuer oder für einen wei⸗ teren Zweck Mark auf Mark anzuſparen. Mit Recht ſind Kreditinſtitute, beiſpielsweiſe die Sparkaſſen, dazu übergegangen, ihre Einrich⸗ tungen zur Förderung des ſparwilligen Nach- wuchſes zur Verfügung zu ſtellen. Kredite aber kann ſelbſtverſtändlich nur der bekommen, der einige Zeit hindurch gezeigt hat, daß er auch ſparen kann. Wer ſchon während der Lehr⸗ jahre richtig wirtſchaftet, der legt damit ſchon in ſeiner Jugend den Grundſtock für die „Herrenjahre“, von denen bereits im Sprich⸗ wort die Rede iſt. Heute große Lufijchutzübung! Beachlel U. befolgt die Anoroͤnungen Aufſatzwettbewerb der Schulen Der Leiter des Deutſchen Handwerks in der DA, Walter, hat nach dem großen Erfolg, den der letzte Aufſatzwettbewerb über das Handwerk in den deutſchen Volksſchulen er⸗ zielt hatte, auch in dieſem Jahr den Reichs⸗ erziehungsminiſter gebeten, die Durchführung eines derartigen Aufſatzwettbewerbes zu ge⸗ nehmigen. Der Miniſter hat dem Erſuchen ſtattgegeben und durch einen Erlaß den Schu⸗ len und Lehrern der deutſchen Volksſchulen die Beteiligung an dem neuen Aufſatzwettbe⸗ werb freigeſtellt. Die Aufſätze werden im Monat Februar angefertigt, und zwar von den Schülern und Schülerinnen im ſechſten und ſiebenten Schuljahr. Die Themen lauten dies⸗ mal:„Ein Beſuch bei einem Handwerker“ und „Welches Handwerk gefällt Dir am beſten?“ Der Leiter des Deutſchen Handwerks hat für die beſten Arbeiten Sachpreiſe im Geſamt⸗ betrag von 5000 RM. und 2000 Bücher „Das Handwerk“ ausgeſetzt. Für die Einrei⸗ chung der Aufſätze gelten folgende Friſten: Die Schulen haben die Aufſätze bis zum 15. März an die Gaudienſtſtellen des Deutſchen Handwerks, die Gaudienſtſtellen die ausge⸗ ſuchten beſten Arbeiten bis zum 10. April an die Reichsdienſtſtellen des Deutſchen Hand⸗ werks abzuliefern. Die Verteilung der Sach⸗ und Buchpreiſe wird im Mai erfolgen. Kein Platz für Meckerer und Nörgler in den deutſchen Gaſtſtätten Auf einer Kundgebung des Gaſtſtättenge⸗ werbes äußerte ſich der Leiter der Wirtſchafts⸗ gruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewer⸗ be, Fritz Dreeſen, über die Pflichten der Be⸗ triebsführer im Gaſtſtättengewerbe. Als erſte Pflicht nannte er, daß der Betrieb national⸗ ſozialiſtiſch geführt werden müſſe. Der Be⸗ trieb müſſe zweitens nach kaufmänniſchen Grundſätzen geleitet und damit rentabel ſein; er müſſe drittens ſachlich und fachlich in jeder Hinſicht der Kritik ſtandhalten. Bei der Er⸗ läuterung im einzelnen führte Dreeſen aus, daß für Meckerer und Nörgler in den deut⸗ ſchen Gaſtſtätten kein Platz ſein könne. Weiter hob er u. a. hervor, daß in jeder Gaſtſtätte ein würdiges Bild des Führers hängen müſſe, wobei die Betonung auf„würdig“ liege. Was die muſtergültige Betriebsführung anlange, ſo ſei eine Gaſtfreundſchaft ohne gewinnende Höflichkeit, Liebenswürdigkeit und Zuvor⸗ kommenheit nicht denkbar. * Gefunden wurde und auf dem Fund⸗ büro der Ortspolizeibehörde abgeliefert: 1 Damen⸗Handtaſche mit Inhalt, 1 Geldbeutel mit Inhalt, 1 Damenpelz ſowie eine Mädchen⸗ ſchürze. Die Verlierer wollen ſich auf dem Fundbüro melden. Im Zuſammenhang ſei hier beſonders betont, daß ſämtliche gefundene Ge⸗ genſtände oder Wertſachen von den Findern unverzüglich auf dem Fundbüro der Orts⸗ polizelbehörde abzuliefern ſind, andernfalls ſich die Finder der Fundunterſchlagung ſchul⸗ dig machen. Achtung! Vogelhalter bzw. liebhaber! Fang von Stuben vögeln Gemäß einer Naturſchutzverordnung iſt das Einfangen von einhelmiſchen Vögeln, wie Amſeln, Nachtigallen, Buchfinken, Diſtelfin⸗ ken, Zeiſigen, Hänflingen uſw. nur auf Grund einer beſonderen Genehmigung geſtattet. Es iſt alſo verboten, eine Vogelart einzufangen und als Stubenvogel einzuſetzen. Alle für die Stubenvogelhaltung gekauften Vögel müſſen mit einem amtlich vorgeſchriebenen Ring ver ſehen ſein. Geſchützte Vögel, die ſich beim Inkrafttreten dieſer Verordnung im ae beſitz befinden, müſſen bis zum 30. April 193838 mit den amtlich vorgeſchriebenen Fuß⸗ Bekanntmachung Aujruj bes Lufljchutzes! geute ab 18.15 Uhr wirb in Viernheim ber Lujljchutz übungsweije aufgerufen. Anordnung hierzu: Beginn der eingeſchränkten Beleuchtung— Einſtellung aller Häuſer auf Luftſchutz— Bereithalten der Selbſtſchutzkräfte. Später einjetzenbes Sirenengeheul(anganhallender Ton) und Völler ⸗ jchüße zeigen„Fliegergejahr an. Anordnung hierzu: Sofortiges Einſetzen den Geſamtverdunkelung— Einſtellung des geſamten Straßenverkehrs— Oeffnen von Fenſtern während der Aebungszeit verboten. Der Schluß der Uebung wirb wieder durch Sirenengeheul angezeigt Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörbe ringen verſehen ſein. Vom Halter ſelbſt ge⸗ züchtete Vögel ſind vor erlangter Flugfähig⸗ keit zu beringen. Es empfiehlt ſich, daß Vogel⸗ liebhaber bzw. Vogelhalter dieſe Verordnung einhalten und für Beringung ihrer Vögel Sorge tragen. Weiter wird beſonders darauf hingewieſen, den hier oft vorkommenden Un⸗ fug von ſelbſtändigem Einfangen der Vögel für Stubenhaltung zu unterlaſſen, da dieſes beſtraft wird. 4 Das Abichirmen von Eröoͤſtrahlen Ein Volksbetrüger vor dem Reichsgericht Das Reichsgericht hatte jüngſt über einen Angeklagten zu urteilen, deſſen Tatigkeit in der Feſtſtellung von Erdſtrahlen und deren Wirkungen, ſowie in dem Vertrieb von Schutz⸗ vorrichtungen gegen dieſe Erdſtrahlen, von ſo⸗ genannten Abſchermgeräten, gegen erhebliche Preiſe beſtand. Das Reichsgericht hat die in der Vorinſtanz ausgeſprochene Verurteilung des Angeklagten wegen ſchweren Betrugs ge⸗ billigt. Die Frage, ob es Erdſtrahlen, insbe⸗ ſondere ſolche von ſchädlichen Wirkungen, und Schutzmöglichkeiten dagegen gibt, hat das Reichsgericht offen gelaſſen. Die Verurteilung erfolgte, weil der Angekalgte die Möglichkeit ſolcher Erdſtrahlen und die Leichtgläubigkeit einfacher Volksgenoſſen in betrügeriſcher Wei⸗ ſe ausnützte. Wegen des beſonderen Intereſ⸗ ſes für die Landbevölkerung wird das Urteil nachſtehend wiedergegeben. Der Angeklagte hat in zahlreichen Fällen Perſonen aus verſchiedenen Berufsſchichten und zwar vorwiegend Angehörigen der länd⸗ lichen Bevölkerung erklärt, Krankheitsfälle, Mißerfolge der Viehwirtſchaft uſw. ſeien auf Erdſtrahlen zurückzuführen, die wiederum ihre Beizung ber Sommerjaaten iſt Pflicht! eur gebeiztes Saatgut ſichert den Erfolgl Draußen auf den Feldern breitet ſich noch eine dicke Schneedecke aus. Nachtfröſte brin⸗ gen unſeren fruchtbaren Ackerboden immer wieder aufs neue zum Erſtarren. Noch mutet alles an, als ob wir uns noch tief im Winter befänden, als ob der kommende Frühling mit ſeinem allüberall keimenden und ſproſſenden Leben noch lange auf ſich warten laſſen würde! Und doch! Nicht mehr Monate werden es ſein, nein, nur noch Tage, einige kurze Wochen ziehen ins Land, und dann, dann muß der Winter ſcheiden und ſeine Herrſchaft an ſeinen Nachfolger, den Frühling, abtreten. Warme Sonnenſtrahlen erwecken dann den Boden draußen in der Natur aus ſeinem Winter⸗ ſchlaf, geben ihm Leben, machen ihn arbeits⸗ und erzeugungsfähig. Jetzt ſchon ſehen wir den Bauer und Land⸗ wirt mit der Vorbereitung ſeiner Sommer⸗ ſaaten beſchäftigt, die er der fruchtbar wir⸗ kenden Erde anvertrauen will, und die ihm dereinſt tauſendfältige Früchte tragen ſollen. Ja, eine reiche Ernte erwartet der Bauer. Nicht nur für ſich, nein, für die ganze Volks⸗ gemeinſchaft gilt ſein Schaffen und Wirken. Und deshalb iſt er auch beſtrebt, alles zu tun, was das Wachstum und Gedeihen ſeines der Mutter Erde anvertrauten Samens fördert. Längſt weiß es der Bauer(und wer es nicht weiß, der nehme hiervon Kenntnis!), daß die Krönung ſeiner Jahresarbeit, eine fruchtbare Ernte, nicht nur durch ſorgfältiges Düngen erreicht wird, ſondern, ſondern daß hierfür die Beizung der Sommerſaaten Grundbedin⸗ gung iſt! Wir wiederholen deshalb unſeren Ruf als eindringliche Mahnung: Landwirte, beizt eure Sommer⸗ ſaaten! Und zwar müſſen alle Samen gebeizt wer⸗ den, die die Erde aufnimmt, insbeſondere: Sommerweizen, Sommergerſte, Hafer, Mais und Erbſen, ſowie Bohnen und Lein. Unab⸗ ſehbar iſt der Nutzen, der mit der Beizung erreicht wird. U. a. tritt man damit ſämt⸗ lichen Keimlingskrankheiten erfolgreich ent⸗ gegen. Und nun zur anderen Frage: Wie und mit was wird gebeizt? Vor allen Dingen: Beize nicht mit Kupfervitriol oder gar Jauche! Du ſchädigſt dadurch die Keimkraft des Saatgutes, was doch ſicherlich nicht der Zweck der Uebung iſt. Wende die Beiz⸗ mittel im Trocken⸗ und Kurznaß⸗ verfahren an und gebrauche nur ſolche Beizmittel, die zur Zeit geprüft und amtlich empfohlen ſind. Naßbeizmittel ſind: Abavit⸗ Naßbeize„Schering“, Cereſan-Naßbelze(U 564), Formaldehyd(nur bei Hafer gegen Ha⸗ ferflugbrand), Fuſariol 157, Germiſan und Uſpulum⸗Univerſal; Trockenbeizmittel ſind: Abavit⸗Neu Univerſal⸗Trockenbeize, Fuſariol⸗ Trockenbelze 1454 a,(nicht für Hafer), Uni⸗ verſal⸗Trockenbeize Cereſan(U. T. 1875 a). Im übrigen empfiehl tes ſich, den Aus⸗ hängekaſten der Bauernſchaft zu beachten, wo jeder Bauer und Landwirt alle in dieſer An⸗ gelegenheit intereſſierenden Fragen beantwor- tet erhält. und örtlicher Luftichutzleiter Urſache in unterirdiſchen Waſſeradern hätten. In Werbeſchriften hat er weiterhin behauptet, mindeſtens 80 v. H. aller Krankheitserſchei⸗ nungen ſeien durch derartige Erdſtrahlungen verurſacht. Der Angeklagte verfügte weder über phyſikaliſche noch über mediziniſche Kenntniſſe. Auf ſeine Veranlaſſung haben dann die Be⸗ troffenen ihre Gebäude oder andere Teile des Grundbeſitzes durch die von dem Angeklagten empfohlenen und gelieferten Vorrichtungen zum Schutze gegen die angeblich ſchaͤdlichen Erdſtrahlen„abſchirmen“ laſſen. Für dieſe nutzloſen Vorkehrungen erhielt der Angeklagte erhebliche Geldbeträge und zwar im Einzel⸗ fall meiſtens zwiſchen 40 und 100 RM. Zur Feſtſtellung angeblicher Erdſtrahlen oder Waſſeradern bediente ſich der Angeklagte einer Wünſchelrute und eines Pendels. Das Reichs⸗ gericht beſtätigte im Reviſionsverfahren das Urteil einer Strafkammer, die den wegen ver⸗ ſchiedener Straftaten erheblich vorbeſtraften Angeklagten wegen fortgeſetzten Betrugs im Rückfall zu einer erheblichen Strafe verurteilt hatte. Das Verhalten des Angeklagten wird in dem Strafkammerurteil als beſonders argliſtig gekennzeichnet, weil er vorwiegend lebensun⸗ erfahrene ländliche Bevölkerungskreiſe unter Hervorrufung der verſchiedenartigſten Beſorg⸗ niſſe geſchädigt hat. Strafſchärfend wurde auch die Vortäuſchung von Beziehungen zu hohen Staatsſtellen und die Vorſpiegelung ei⸗ ner wiſſenſchaftlichen Vorbildung berückſich⸗ tigt. 5 Jahresverſammlung des Geſangvereins „Liederkranz“ Die am letzten Sonntag ſtattgefundene Jah⸗ res⸗General⸗-Verſammlung des Geſangvereins „Liederkranz“ nahm in all ihren Teilen einen ruhigen und würdigen Verlauf. Nach der Be⸗ grüßung durch den Vereinsführer ehrte die Verſammlung die im letzten Jahre durch den Tod aus ihren Reihen geſchiedenen Vereins⸗ mitglieder. Der von Schriftführer V. Müller vorgetragene Tätigkeitsbericht zeugte von ei⸗ ner in jeder Beziehung regen und vielſeitigen Vereinstätigkeit. Der von Kaſſier Ph. Eufin⸗ ger erſtattete Kaſſenbericht zeigte geſunde und geordnete Kaſſenverhältniſſe. Da die Ver⸗ ſammlung in einſtimmiger Weiſe ihrem Ge⸗ ſamtvorſtande für die im verfloſſenen Jahre geleiſtete Arbeit ihr Vertrauen ausſprach, ſo brauchte keine Wahl ſtattzufinden und wurde der Geſamtvorſtand auf ein weiteres Jahr verpflichtet. Das in dieſem Jahre im Herbſt ſtattfindende 50jährige Jubiläum des Ver⸗ eins ſowie das im Juli ſtattfindende Heſſiſche Sängerfeſt in Gießen bedingten eine längere Ausſprache. Der Verein wird in ſeiner Mehr⸗ zahl das Heſſiſche Sängerfeſt beſuchen und wurde darum beſchloſſen, eine Reiſekaſſe zu gründen, um es jedem Sänger und Mitgliede zu ermöglichen, dieſes ſchöne Feſt zu beſuchen. Zum Schluſſe der Verſammlung ermahnte Vereinsführer P. Bugert ſeine Sänger und Mitglieder, wie ſeither, auch weiterhin mit⸗ zuarbeiten am Aufbau des Vereins, zur Ehre des deutſchen Liedes und zum Wohle des Vereins, getreu dem Motto:„Mit freudigen Sinnen dem Ziele zu!“. t. Wieder unbeſtändiger Donnerstag: Zunächſt wolkig bis auf⸗ heiternd und meiſt trocken, Fortdauer des Fro⸗ ſtes, Winde aus Oſt, ſpaͤterhin wieder zu⸗ nehmende Niederſchlagsneigung. Die Ausſichten für Freitag: Unbeſtän⸗ dig und nachlaſſende Froͤſte. r ²˙. —. 7˙¹XR — 10 1 auf let. unten boten, eig 1 be des lagen tungen lichen r liese elagt Unzel⸗ 1 Sonntag, 19. fehruar, abenüs g. Un CCT Halser mem ,, en, Alla— kummt Alb— es ruf euch Küchenzellel ohne Standes dünkel Nec. Noch immer glauben weite Kreiſe, daß billige Waren z. B. auch wohlfeile Le⸗ bensmittel unbedingt„Ramſch“waren ſein müßten. Dieſe Auffaſſung iſt irrig. Uns ſte⸗ hen heute mehr denn je äußerſt nahrhafte und deshalb beſonders gute Lebensmittel in faſt unbegrenzten Mengen zur Verfügung, dle ſich durch einen äußerſt billigen Preis aus⸗ zeichnen. Mit der bedauerlichen Voreinge⸗ mommenheit der Hausfrauen muß deshalb gründlich aufgeräumt werden. Wir haben in den letzten vier Jahren eine ungeheure Fülle von Aenderungen auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens erlebt, und wir haben ſie auch erlebt auf dem Gebtet det Preispolitit. Eine Reihe von Lebensmitteln — uns heute zu ſehr billigen Preiſen zur Verfügung. und wir haben gelernt, vergeſ⸗ ſene Werte und verſchrieene Dinge aus der Verſenkung herauszuholen. Wir haben aber immer noch allen Grund, uns des öfteren die Frage vorzulegen, inwieweit wir mit alther⸗ ebrachten Gewohnheiten noch rückſtändig ge⸗ blieben ſind. In einem Punkt ſind wir ganz beſtimmt zum großen Teil noch der Meinung, daß et⸗ was Billiges auch weniger gut ſein müſſe als etwas, das für mehr Geld zu erſtehen ſei! Oder kommen wir nicht vielleicht in einen Laden und ſehen die Preis ſchitder für Die einzelnen Waren an, entdecken einen Topf voll des leckerſten Quarks, ſehen den billigen Preis und denken— doch lieber nicht?! Und fühlen wir uns nicht ſehr vor⸗ nehm, wenn wir nach echt portugieſiſchen Oel⸗ ſardinen, garantiert ohne Grüten, fragen, um einen preiswerten Bücking, einen ſchönen Hering oder gar ein billiges Stiick felſche⸗ ſten Kabelfaus liegen zu laffen? Gewißt warum ſoll man nicht auch einmal einen teu⸗ ren Leckerbiſſen kaufen, wenn man ſich das leiſten kann! Aber beißt das gleichzeitig, ein für allemal auf billige Dinge verzichten, weil's etwa vielleicht eben doch nicht ſo ganz ſtandes⸗ gemäß iſt!! Standesgemäß iſt heute alles— — vielmehr: es gibt nichts mehr bei uns in Deutſchland, was nicht ſtandesgemäß wäte. Der grenzenziehende Dünkel einer Überwun⸗ denen Zeit muß auch aus dem Küchenzettel verſchwinden! 195 Gau Heſſen⸗Naſſau am Weltkongreß„Arbeit und Freude“ in Rom beteiligt. 0 N Sch. In der Hauptſtadt Italiens findet vom 29. Juni bis 3. Juli der dritte Weltkon⸗ gteß„Arbeit und Freude“ ſtatt Im Rahmen der deutſchen Verttetung wird auch der Gau Heſſen⸗Naſſau an dieſer großen internationa⸗ len Veranſtaltung beteiligt fein. Die Tagung wird ſich wieder mit einer Reihe wichtiger Fragen beſchäftigen, die füt die Freizeitgeſtal⸗ tung der ſchaffenden Menſchen von ausſchlag⸗ gehender Bedeutung find. Die Veranſtaltungs⸗ folge beginnt am 26. Juni mit Vorbeſpre⸗ chungen des Interngtionalen Exekutivkomitees und der feierlichen Eröffnung der 1. Kongreß⸗ ſitzung auf dem Kapitol. An den folgen⸗ den Tagen finden Sitzungen ſtatt. Den Ab⸗ ſchluß bildet ein großes Dopbolavoro⸗Treffen, dem Volksttachten. Volksmuſit, Geſünge und Volkstänze den bunten Rahmen geben. Der Kongreß in Rom wird z gen, was die unter maßgeblicher deutſcher Beteiligung ſtehende Organiſation der internationalen Freizeitge⸗ ſtaltung bisher geleitet hat. N Streupflicht hel Schnee und Eis Unkenntnis des Geſetzes ſchützt vor Strafe nicht. Ein alter Satz, den dennoch viele nicht beachten. Oder wie wäre ſonſt folgender Fall, der ſich in jedem Winter unzähligemale er⸗ eignet, anders zu erklären! Nehmen wir an, es ſchneit. Vielleicht ver⸗ miſcht ſich der Schnee mit Regen. Es gibt die richtige gefährliche Miſchung, bei der ſich Menſch und Tier Beine und Genick brechen können, wenn nicht... ja, wenn nicht das Geſetz vorſchreiben würde, daß mit Sand oder Aſche geſtreut werden müſſe. Jeder vor ſeiner Haustür, ſein eigener Streumann ſozuſagen. Schneit es nun morgens in der Frühe, dann dreht ſich ſo mancher, der zum Streuen ver⸗ pflichtet iſt, gemütlich im warmen Bett auf die andere Seite und laßt fünf eine gerade Zahl ſein. Hat ja doch keinen Zweck, denkt er, denn wenn ich jetzt ſtreue, iſt zehn Minuten ſpater alles wieder überſchneit. Wer ſo denkt, denkt falſch. Wenn er ſo denkt, dann kann es ihm geſchehen, daß eine kräftige Poliziſtenfauſt an ſeine Türe dröhnt und einen Zettel mit einem geldkoſtenden Strafmandat ſchwingt. Die Streupflicht gilt nicht nur dann, wenn es aufgehört hat zu ſchneien, ſondern ſie tritt in dem Augenblick ein, in dem die Sicherheit der vorübergehenden Fußgänger bedroht iſt, ganz und gar unabhängig davon, ob es nun noch weiterſchneit oder nicht. Bei anhaltendem Schneefall iſt in angemeſſenen Abſtaͤnden für die Abſtumpfung des Bodens Sorge zu tragen. Wenn alſo Gefahr beſteht: raus aus dem Bett, wenn's auch ſchwer fällt. Schließlich iſt die Vermeidung eines Schadenerſatzprozeſ⸗ ſes, der Tauſende koſten kann, oder unter Um⸗ ſtänden recht erhebliche Freiheitsſtrafen ein⸗ bringt, immer noch. wichtiger als zehn Mi⸗ nuten Bettruhe. Denkt auch daran, welche Ge⸗ fühle ihr ſelbſt haben würdet, wenn ihr in aller Herrgottsfrühe rutſchend und ſchliddernd die Straßen paſſieren müßt. Was du nicht willſt, daß man dir tu, das füg' auch keinem andern zu! * Fünf Jahre„Volksempfänger“. Im Januarheft der Zeitſchrift„Rundfunk⸗ Archiv“ behandelt der Präſident der Reichs⸗ rundfenkkammer die Entwicklung des deutſchen Rundfunkweſens im Jahre 1937. Hierbei weiſt Präſident Kriegler darauf hin, daß die Pla⸗ nung der politiſchen Rundfunkführung im Be⸗ richtsjahre einen ſtarken Erfolg zu verzeichnen hatte. So konnte der Volksempfänger im 5. Jahre ſeines Beſtehens nicht nur ſich behaup⸗ ten, ſondern darüber hinaus erneut eine Ab— ſatzſteigerung erzielen. In den letzten vier Monaten des Jahres 1937 wurden über 620000 Markengeräte und 319000 Volts⸗ empfänger abgeſeßzt. Aus Nah und Fern Oberverwaltungsrat Dr. Zeiler! Mannheim. Im Alter von 60 Jahren ſtarb am Mittwochmittag an einem Herzſchlag völlig unerwartet Oberverwaltungsrat Dr. Carl Zeiler. Der Verſtorbene, der am 8. Sep⸗ tember 1877 in Mannheim geboren wurde, beſuchte das Gynnaſium Mannheim bis zum Abitur und ſtudierte dann in Freiburg und Heidelberg Rechtswiſſenſchaft. Im Staats⸗ dienſt war er dann von 1901 bis 1920 tätig, zuletzt als Amtsmann beim Bezirksamt Mann⸗ heim. Unterbrochen wurde dieſe Tätigkeit le- diglich durch den Kriegsdienſt, und zwar weilte Dr. Zeiler während des ganzen Welt⸗ krieges an der Front, von wo er als Ritt⸗ meiſter der Reſerve, im Beſitze des Eiſernen Kreuzes 1. und 2. Klaſſe und zahlreicher an⸗ derer hoher Kriegsauszeichnungen, zurück⸗ kehrte. Am 1. 9. 1920 trat Dr. Zeiler als Abteilungsleiter bei der Hauptverwaltung in die Dienſte der Stadtverwaltung Mannheim, bei der er zuletzt als Oberverwaltungsrat u. a. die Referate für Leibesübungen und Sport, ferner für das Feuerlöſchweſen, das Geſund⸗ heltsweſen, den Roſengarten, für Meſſen und Märkte, Bäder, Schlacht⸗ und Viehhof, Leih⸗ amt, Beſtattung uſw. inne hatte. Mannheim. Wegen verſchiedener Ueber- tretungen der Straßenverkehrsordnung wur⸗ den 43 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 17 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Sonderbezeichnungen für Landſtraßen künftig genehmigungspflichtig. Es mehrt ſich der Brauch, Straßen mit einem beſonderen Namen zu ver⸗ ſehen und entſprechend zu beſchildern.„Wie der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen in einem Erlaß ausführt, führt dieſe Liebhaberei allmählich zu einer Uebertreibung und zu unkla⸗ ren Begriffen. Um den Namen Siegfriedſtraße ſtreiten ſich mehrere Gegenden. Für kleine, nebenſächliche und ſchlechtausgebaute Straßen werde vielfach aus örtlichem Intereſſe ein ſchlag⸗ wortartiger Name eingeführt, der mit der Be⸗ deutung der Straße nicht den geringſten Zu⸗ ſammenhang habe. Der Erlaß weiſt darauf hin, daß die Abgrenzung und Bezeichnung der Straßenzüge der drei Straßengruppen in der Verordnung über die Straßenverzeichniſſe aus⸗ reichend geregelt ſei. Es wird angeordnet, daß die Bezeichnung und Beſchilderung von Reichs⸗ und Landſtraßen mit einem beſonderen Namen der Genehmigung es Generalinſpektors bedarf. Ueberſchreitung des Höchſtgewichts bei Brief⸗ ſendungen. Bisher ſind freigemachte gewöhn⸗ liche Briefe, Druckſachen. Warenproben, Ge⸗ ſchäftspapiere und Miſchſendungen, deren Ab⸗ ſender bekannt war, zurückgegeben worden, wenn ſie das Höchſtgewicht(500 Gramm) über⸗ ſchritten. Um die durch die Rückgabe ſolcher Sendungen eintretende Verzögerung zu ver⸗ meiden, wird die Deutſche Reichspoſt ſolche Sendungen, wenn die Gewichtsüberſchreitung nicht mehr als 50 Gramm ausmacht, künftig nicht mehr zurückgeben, ſondern Btiefe als „Briefpäckchen“, die andern Sendungen als„Päckchen“ bezeichnen und behandeln. Der Gebührenunterſchied von 20 oder 10 Rypf. wird nachgeklebt und der verauslagte Betrag vom Abſender eingezogen. Etwa vorhandene Be⸗ zeichnungen der Sendungen als„Druckſache“, „Geſchäftspapiere“ usw., werden geſtrichen. Das deutſche Frauenwerk lehrt Pimpfe kochen. Jeder Pimpf freut ſich ſchon jetzt auf die kom⸗ mende ſchöne Jahreszeit. in der die Fahrten⸗ gruppen hinauswandern in die engere und weitere Heimat. In den nächſten Monaten gehen im Gau Heſſen⸗Naſſau etwa 70 000 Jun⸗ gen in etwa 3500 Gruppen auf Fahrt. Dabei dürfen ſelbſtverſtändlich die Kochtöpfe nicht ver⸗ geſſen werden. Um nun zu erreichen, daß auch auf Fahrt volkswirtſchaftlich richtig und geſund gekocht wird, werden alle Pimpfenköche zuvor durch das Deutſche Frauenwerk geſchult. Für die Frauen der Abt. Volkswirtſchaft⸗Hauswirt⸗ ſchaft iſt es eine beſondere Freude. die kleinen Kochlehrlinge anzuweiſen. Jede Fahrtengruppe beſtimmt zwei Kochlehrlinge, die in dieſen Wochen fleißig lernen, einen ſchmackhaften Eintopf herzuſtellen. Einſtellung von Dienſtanfängern bei der Deutſchen Reichspost. Die Reichspoſtdirektionen ſtellen im April 1938 wieder eine beſchränkte Aſtzahl von Lehrpraktikanten als Dienſtanfän⸗ ger für den gehobenen mittleren Fernmelde⸗ dienſt ein. Höchſtaltet 20 Jahre, für Bewerber, die den Arbeits⸗ und Wehrdienſt abgeleiſtet haben, 23 Jahre. Bewerber müſſen als Nach⸗ weis der notwendigen Allgemeinbildung min⸗ deſtens das Verſetzungszeugnis in die Ober⸗ ſtufe einer Höheren Schule oder das Abſchluß⸗ zeugnis einer anerkannten Mittelſchule beſitzen und ſich in der Volksgemeinſchaft(J., SA., 9. NSKK. uſw.) betätigt haben. Eine gute eranlagung ſowie Luſt und Liebe zur Technik und beſonders für die Elektrotechnik werden vorausgeſetzt, Nähere Auskunft die unverzüg⸗ lich einzuholen wäte, erteilen die Reichspoſt⸗ direktionen. Handwerkerkönnen bewährt ſich im Reichsberufswettkampf! Los von Mullers Rockzipfel! Sollen 140 000 Mädchen nutzlos feiern? Obwohl es letzt in Deutſchland auf jede At⸗ beitskraft ankommt, war es bishet leider ſo, daß gerade von den ſchulentlaſſenen Mädchen ein großer Prozentſatz„vorläufig zuhauſe“ blieb. Nach den Ermiktlungen des Deutſchen Ftauenwerkes handelt es ſich dabei in manchen Gegenden um 28—42 Prozent der Gefamtzahl. Dieſe für die Mädchen ſelbſt am meiſten ſchäd⸗ liche Tatenloſigkeit der 14—135jäh⸗ tigen muß verſchwinden, und zwar zunüchſt zugunſten der Grundlage aller Frauenarbeit im Dritten Reich: der Hauswirtſchaft und des Dienſtes an det Familie. Das iſt det Sinn einet großen Gemeinſchaftswerbung, die jetzt unter Förderung aller maßgebenden Stellen von Partei und Staat durch das Deutſche Frauen⸗ werk für das hauswittſchaftliche Jahr und die Hauswirtſchaftslehre in Angriff genommen wird. Eine hohe Aufgabe für die Hausftau als Etzieherin tut ſich hier in größtem Maßſtab auf. Zu Oſtern iſt mit der Schulentlaſſung von etwa 471000 Mädchen zu technen. Wenn man auch nur annähme, daß 30 Prozent hiervon zu⸗ hauſe blieben, ſo würden, da nur der kleinſte Teil von ihnen wirklich zuhauſe gebtaucht wird, über 140 000 Mädchen ohne Notwendig⸗ keit. ja ſogar zu ihrem und der Volksgemein⸗ ſchaft Schaden, feiern. In einer in Betlin durch geführten gemeinſamen Atbeitstagung allet intefeſſierxten Stellen, ſo des Deutſchen Frauen werkes, des NS.⸗Lehterbundes der DA, der Reichsjugendführung und der Miniſterien und Behörden. wo det Arbeitsplan für die neue Werbung in den einzelnen Gauen feſtgelegt wurde, kam, wie das Nög. weiter meldet, zum Ausdruck, daß die Werbung und Aufklärung der Hausfrauen Aufgabe des Deutſchen Frauen⸗ aft Abteilung Volkswirtſchaft Hauswirt⸗ aft, ſei. Sie erführt ihre Unterſtützung in enger Zu⸗ ſammenarbeit mit dem Arbeitsamt. In Gauen, 110 Lollen eus teilig wesen des Kraftelltt für die 14⸗Jährigen viele bezahlte Anfänger ins nenſtellen offen ſtehen, ſoll auch dieſer Kreis der Hausfrauen mehr und mehr erfaßt werden. Der Lohn. den ſie den Anfängerinnen zahlen, entbindet dieſe Hausfrauen nicht von der Pflicht, das Mädel einerſeits zur guten Lei⸗ tung zu erziehen, anderetfeits ihre jugendliche Arbeitskraft zu berückſichtigen. Weiter wurde feſtgeſtellt, daß die bereits im Haushalt be⸗ ſchüftigten Mädel ſtärker zum Streben nach guter Leiſtung zu erziehen ſind und daß dies eime gute Aufgabe der Fachgruppe Hausgehllfen der DAF. in Zu ammenarbeit mit der Berufs⸗ ſchule. dem BDM. und dem Frauenwerk ſei. Insbeſondere aber werden alle Werbekräfte zingeſetzt zur Arheſtsentlaſtung für die kinder⸗ teiche Mutter und die Landfrau. heim närrischen Sommeriest finden sich alle Ge Ce Vau-Mitglleder ein. Büttenredner und Witzkanonen stehen bexelt In Sommerkleidung— keine Masken— bei froher Stümmung und köstlichem Humor! der hohe Elferrat Die Mannſchaftstämpfe der Fechter haben begonnen Mic 1884 holt ſich in Viernheim die Punkte Das erſte Treffen der Mannſchaftskämpfe im Florett und Säbel fand am vergangenen Freitag in Viernheim im Ratskellerſaal ſtatt. Im Florett ſtellten ſich die Mannſchaften wie folgt: Fechtklub Viernheim mit: Helfrich, Hof⸗ mann, Knapp, Müller; MFC 1884 mit: Ber⸗ nius, Luibrand, Ehlers, Jacobi. Viernheim gibt in den diesjährigen Kämpfen ſeinen ſchwächeren Florettfechtern Gelegenheit, ge⸗ gen ſtärkere Kämpfer der anderen Vereine an⸗ zutreten. MßeC ſtützt ſich dieſes Jahr wie⸗ derum auf ſeine altbewährten Kümpen und hat hierdurch eine gute, ausgeglichene Mann⸗ ſchaft zur Stelle. Der Kampf ſelbſt war ſehr ritterlich und auch intereſſant. Führte doch der FC mit 2 zu 7 Siegen gegen Viern⸗ heim. Ueberraſchender Weiſe gelang es den Viernheimern in der 3. und 4. Runde auf⸗ zuholen und dadurch einen Stand von 6 zu 10 Siegen für die Mannheimer herauszu⸗ holen. Im Säbel hatten die Mannheimer dieſel⸗ ben Leute zur Stelle, während Viernheim für den Florettfechter Hofmann, Jung eingeſetzt hatte. In dieſem Kampf hatten es die Mann⸗ heimer nicht ſo leicht. Der Sieg konnte nach der einen oder anderen Seite fallen, da ſich hier die Viernheimer ausgezeichnet ſchlugen. Mit einem Endreſultat von 7 zu 9 Siegen und 59 zu 64 Treffern ſiegten die Mann⸗ heimer.— Der kommende Kampf findet am Freitagabend in der Turnhalle des TV 1846 Mannheim ſtatt, wo ſich der MFC 1884 und die zweite Mannſchaft des TV 1846 gegen⸗ überſtehen. * Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 2 wegen Diebſtahl und 3 wegen Vergehen gegen die Straßen⸗ und Verkehrsordnung. —— Fasnachts⸗Veranſtaltungen der Vereine Und wieder die GeCeVau: Ein närriſches Sommerfeſt— bunter Abend— am Samstagabend, 8.11 Uhr, im„Deutſchen Kaiſer“ Der Faden darf nicht abreißen, denn wäh⸗ rend der närriſchen Tage, wo alles bis früh um Fünfe gezwungen iſt, auf den harten Stühlen in den Wirtſchaften zu ſitzen, iſt keiner in der Lage, den zerriſſenen Faden wle⸗ der anzuknüpfen(weil man ja nur halb ſo viel ſieht wie ſonſt!). Aber was man am Samstagabend im„Deutſchen Kaiſer“ in ei⸗ nem närriſchen Sommerfeſt als heimatlicher bunter Abend unter Mitwirkung der bekann⸗ ten GeCeVau⸗Büttenredner und Witzkanonen alles erleben wird, das kann, gelinde geſagt, ſich mit der letzten großen Prunkſitzung auf eine gleiche Stufe ſtellen, denn was die Große Carnevalsgeſellſchaft macht, i ſt gemacht, da ſteckt Schmiß, Schneid, Schnitt, Schmalz und Humor dahinter! Die neueſten und ſchönſten Frühjahrs⸗ und Sommerkleider wer⸗ den bei dieſem närriſchen Sommerfeſt zur Schau getragen werden, alles ſchön luftig und duftig angezogen— und für alles andere wird geſorgt. Die vielen Gece Vau⸗Mitglieder ſind von dem närriſchen Miniſterium dazu beſon⸗ ders eingeladen und es wird von ihnen erwar⸗ tet, daß ſie ſich vollzählig mit ihren Ange⸗ hörigen bei dieſem herrlich-närriſchen Som⸗ merfeſt ausladen.(Siehe Inſerat). * Sänger⸗ Maskenball Unter Mitwirkung der Sänger⸗Einheit ſteigt am Samstagabend in den närriſch dekorierten Freiſchützſälen der fieberhaft erwartete, tra⸗ ditionelle große Sänger-Maskenball. Karneval und ſein Gefolge werden den Frei— ſchütz in eine Narrenburg verwandeln, in der jeder in ausgelaſſener Freude Fasnacht erleben kann. Ueberraſchungen am laufenden Band werden eine Stimmung erzeugen, daß ſelbſt die Kopfhänger und die Trübſalbläſer im Trubel des Faſchings ins wirkliche Leben zu⸗ rückgerufen werden. Alſo, denn auf zum Sän⸗ ger-Maskenball im„Freiſchütz“! Haſt du ſchon eine Maskenkarte? Wenn nicht, dann aber ſchnell! Hauptſchriftletter und verantwortlich für den politiſchen Teil i. B. Phil. Oben auer, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck! Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co 7 Worms.— Da. J. 1938 äber 1900. 3. St. ist Anzeigenpreisliſte We. 6 aultia. Prinz — — — — — — 98———— —— — ͤ—— ——— —— 3 — ————— 2 Zimmer zu vermieten Zum Näheres Aus⸗ kunftstafel der Geſchäftsſtell. empfehle: Zu verkaufen Hellgelbe Kernſeife DAN K SAG NG 1 ſchwarz. Herren⸗ Stück ab„07 mantel, wenig getr. Weiße Kernſeife zu 20.— mittl. Gr. Stück. 17 und 18 Iſchw Gehrock„ Sunlicht Seife St. ab., 10 zu 25.— wie neu Badenia ⸗Seifenpulver 1 handgemaltes Paket. 12 g Madonnenbild Dr. Thompſons Schwan. nach altem ſpan. pulver Paket. 22 u.. 40 Meiſter Perſil Paket. 30 u.. 56 Näh. Auskunfts- i Standard Waſchmittel tafel der Geſchäfts. Paket-. 30 u. 56 F Großer Sänger⸗ Maskenball in den„Freijchütz“⸗Sälen unter Mitwirkung der Sänger Einheit ——— ———— am Samstag, den 19. Februar, abends 8.11 Uhr Allen, die uns beim Heimgange unseres lieben Verstorbenen ihre Teilnahme bezeugten, sagen wir hiermit herzlichen Dank Viernheim, den 16. Februar 1938 7 7 telle. Familien Helfrich u. Kern r ae 5.62 Ueberraſchungen am laufenden Band frische fische wie Kabliau Seifenflocken 8 S cheafiſch, Gold. 250⸗Gramm⸗Beutel 28 Alle ſind herzlich eingeladen —dbarſch, Filet von Turnus Toſe 7.40 Sänger⸗Einheit Der Wiri Maskenkarten 1 RM., erhältlich im„Freiſchütz“, bei Karl Zöller, Bismarckſtraße, Hans Laiſt, Schillerſtraße und bei den Sängern— Eintritt für Mitglieder und Damen 30 Pfg. Nichtmitglieder 70 Pfg. Vereins Anzeiger un nn, 20 aher, ee rckſtr. 12 —. Bisma Sportvereinigung Amieitia 09 e. VB. 5 nanpilau. e 37 Turm⸗Soda Palet. 08 . 8.. iſche Kräftige Waſchbürſten Heute Donnerstag, 17. Februar, Training im 0 i Fr Stück ab 16 Freiſchütz: 7.30—8.30 Uhr: Fuß⸗ und Winkennacn. dee e Flsche Wäſcheleinen Bündel Handballjugend; ab 8.30 Uhr: 1. Mannſchaft, SP 20 Mtr. 60 und 90 Erſatz⸗ und Jungliga und Privatmannſchaft. Wien, V Y ß D * Privatm. beſte Qualität 3% Rabatt Pc Die Vereinsführung. Es it boch jo N75 E— Krieger ⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 e 5 ö a Altern Sonntag, 20. Februar, nachmit⸗ſwer nichts auf ſein Aeußeres gibt, mäuser ags 3.30 Uhr, findet im„Fürſt ſwird nicht beachtet. Auch der Geſchäfts⸗ Blauehutſtr. 28 Alexander“ unſer Jahres⸗Appellſ mann wird beim kaufenden Publikum— f. J ar ähliges keine Beachtung finden, wenn er ſich Seefriſchen t 4A ſtatt. Ich erwarte vollzähliges ſteine Beachtung ö f Kabliau, Heute Donnerstag v. 4 Ahr ab und pünktliches Erſcheinen allerſnicht zeigt. Eine anerkannt gute und Schellfiſch und Kameraden. ſich lohnende Repräſentation für den 3 Sorten teh 7 5 Der Kameradſchaftsführer. Kaufmann iſt das Angebot in der bſt u. Gemüſe ſte 1 3 2 2 2„Viernheimer Volkszeitung“, deren e bei! Achtung! Etwas Neuesl Huchtung! Leſer bedarfsreich und kaufkräftig ſind afin — zur Kibſthilft. Sie war es teid, ſich zu den billigſten Hanns Beyer, Adolf Hitlerſtraße 88 ichtia if zreiſ 5 it dem i. Großer und— was ſehr wichtig iſt— im Preiſen 5 Ferkel, und Läufer zum Verkauf Water aer. lokalen Bezirk wohnen. Kempf, Hügelſtr. Schmitt, Schweinehlg, Zwingenberg. abzuplagen. Sie hatte von ia fi 85 J mi Harrischer Hanpenabend: ee be 3 5 ſie die Sachen in hei Nl 9 vom Schachklub l. Schach-. eee f lokal„Zum grünen Haus“ N Jetzt Meclex zugegaię gen„ 5 bi N n Iii · Loſung. 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Februar 1938 Die vornehme* In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2745 U 2 Gewinne zu 20000 RM. 339788 D cg ten 2 Gewinne zu 10000 KM. 225140 e Fatmi leri-Dru ache 2 Sewinne zu 5000 RM. 335884 371917 ö 20 Lenin in 2960 14. 2680 446023805 108286 148755 186886 f ewinne zu 5 1875 i 191389 206341 208023 223183 223845 303736 333354 333816 367870 Derlobungs⸗,, Dermählungs /, Seburts ⸗ und 92 Gewinne zu 1000 NR. 11674 19176 22598 38043 81573 63600 84083 82453 86462 133004 133344 136610 146848 147166 188076 Traueranzeigen erhalten Sie ſchnellſtens —— r 172408 19423 208398 225378 226422 272112 282129 296966 321910 e e iu. des DasborzSerel des Plernbeiner ewinne zu. 1 u 2 er 43632 56841 81653 86888 98137 110273 112102 114838 126780. 147588 151239 160952 171485 177567 185189 189492 193148 193939 200407 209475 220300 224694 253840 259159 273007 274081 292432 8 2— 2 . 3„ 390188 391239 351888 358884 318924 318879 3382413 354637 374041 VDolbszeitung“, Bismarchſtr. 13, Tel. 153. z 378230 379808 382671 383037 391844 391858 392168 393799 8 176 Gewinne zu 300 RR. 3778 5634 9988 22877 23881 28088 28448 Furs; a 9 29520 38388 44078 54884 57908 5928 60414 70431 73349 77802 0 93588 88220 87225 160322 100610 104188 104833 10553 114588 r 117849 128702 132211 137704 142440 14440 158884 57564 160700 un 181512 182810 171322 174914 178410 178433 182552 193046 184394 N 188218 187898 188888 188408 198488 208921 213254 22760 282480 59 240848 243571 244321 249447 288350 258088 258160 260800 254975 die 272088 273461 28489 308184 306504 308989 311313 375408 322814 1 1 Nl 388484 338998 348900 345001 345511 352128 355219 361592 35339 as ABC guter Werbung iſt ihre vorbe⸗ gef 264060 e 3 3 Kr eee dachte Planmäßigkeit. Sie muß aus den Not⸗ in . 508er wendigkeiten eines Unternehmens heraus ge⸗ dul 2 Sewinne zu 20000 RM. 373724 751 13 ge ſtrn 9 Gewinne u 8909, M. BB boren ſein und genau ſo paſſen, wie ein Maß⸗* ewinne zu t. 3119 32605 4 N 8 8 0 J 5 Gewinne in 2000 32 3374678 6730 5 9156 bee e eee für 9 ewinne zu 82 975 57 367 5 8 iſt di ir- 18 1 U 48 Hewinne zu 1000 RN. 258 10 36869 37423 52929 72848 79889 Fe 1 erbung iſt die Auswir⸗ lei .. 7 Fa dane Kaplan a lan,. ö 93 5 9526 383560 383914 398340 f 8 f Sicht 8 l S 1%, Ouims, Ipuudu 728, uz ſe unc ech mite. E gendhr dean 55 3 742 111908 5 82 11 1 Pro 125889 151320 132788 138878 157819 180498 166127 183229 197082 muß ſie auch ſtetig wirken. Es genügt darum 5 a 210815 214334 222921 237168 238870 243610 270627 291374 297056 nicht, ſich ein⸗ oder zweimal im Jahr bemerk⸗ N 308817 324357 32668 333083 34084 355228 367999 374381 380878 bar zu machen, wenn man gerade aus eigenem 7 15 170 Gewinne zu 300 RM. 1374 29858 32167 37359 39410 53473 J ſ ö i f 18 88784, 8324 767498 75282 78888 8977 406884 3187580 15434 Intereſſe den Kontakt mit dem Konſumenten 2 116888 118727 124998 125428 130889 133887 7788 4322 144452 ſucht, um ihm plötzlich etwas verkaufen zu* W̃ 154595 J88 558 157823 188872 168885 39057 278575 38348 575555 wollen, das er vielleicht momentan gar nicht* 5 2 2 9 5 28555 7 0 iederholung iſt die Seele der Werbung. Wer etwas 228888 23716042 241881 241773 241972 243438 249845 251158 25408 braucht. Jeder Menſch wird aber früher oder 0 288544280928 271187 219280 299519 222039 522214 325638 227806 ſpäter einmal doch Intereſſent, und da 1 1 j; a 2 8 2 214 328888 32766 rum i lernen will, üben will, wiederholt das ſolange, bis er 33489 348882 350863 3888288 358371 380228 383801 369878 370457 wäre es auch falſch, die 110 iſamteit ein ii . 21 in der Werb. ee eee 373553 379086 378219 383502 383065 383617 386446 lanmaßt Werb. 5 ſam eit einer gül es kann. Auch in der Werbung kann man ei dm Oewinnrade verblieben: 2 Oewinne zu je 1000000, 2 zu je 500000, p e Werbung nach Augenblickserfol⸗ 15 nicht oft genug wiederholen 2 zu ſe 300000, 2 zu ſe 200000, 2 zu ſe 100000, 2 zu ſe 75000, gen zu urteilen, die auch Scheinerfolge ſein Firn genug. 4 zu ſe 50000, 6 zu ſe 30000, 14 zu ſe 20000, 76 zu je 10000, können. den 150 zu ſe 5000, 300 zu ſe 3000, 780 zu ſe 2000, 2182 zu ſe 1000, pi eee eee 75 zu ſe 500, 7680 zu je 300, 181112 zu ſe 150 Reh. 0 8 deu le 95 N be . 2