* Nummer 41 etertagen. Freilag Ik iernheimer Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungswelle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bez u gspreis: Ins Haus gebracht monatlich 160 RM einſchließlich Botenlohn, durch die PRoſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. CCC bbb den 18. Februar 1938 Verkündigungsblatt der NS D AN. Viernheim Anzelgen preis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 8 Ryfg, im Text⸗ teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültta Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13. Fernſpr 153 PS v'bafen 15101 777CCCFCFCCCbCbbbbcoVcCccCcCCCCCCcCCGGTGTPTPTPPTPTPTTTPPGGGGGGCGTbTTTbTPTbTPTTTT 14. Jahraang heule Eröffnung der Aulo-Ausſtellung Ein Markſtein auf dem Veg der deulſchen Kraſtfahrinduſtrie zur Freiwerdung vom Ausland Triumph deulſcher Werlarbeit giegeszug der neuen deulſchen Werkſtoffe Berlin, 17. Februar Der Führer eröffnet am Freitag vor⸗ mittag nach einer Anſprache des Reichsmi⸗ niſters Dr. Goebbels und des erſten Vor⸗ ſitzenden des Reichsverbandes der Automobil⸗ induſtrie, Geheimrat Allmers, auf dem Berliner Meſſegelände die Internationale Automobil⸗ und Motorrad⸗Ausſtellung Berlin 1938. Die Ausſtellung, die bis zum 6. März dauern wird, iſt diesmal in erſter Linie eine Schau von Erzeugniſſen, die ſich in jahrelanger Praxis bewährt haben und die noch durch die Erfahrungen des letzten Jahres, auch durch die Zuverläſſig⸗ keits⸗ und Geländefahrten, verfeinert und bverbeſſert wurden. Das iſt ein Novum bei einer deutſchen Autoſchau, aber vom Standpunkt des Kunden ein wichtiges und er⸗ freuliches Ergebnis, denn es bedeutet, daß ein jetzt angeſchafftes Kraftfahrzeug frei iſt von allen Kinderkrankheiten und durch dauernde Neuerungen nicht ſo raſch wie in früheren Jahren überholt und damit entwertet wird. Eine gewiſſenhafte Beurteilung der Schau 9 aber noch zu einer anderen Exkenntnis, aß nämlich 1 drei große Leitſätze die Schauſtücke von 1938 und damit die neue Produktion beeinflußt haben, und zwar der Wille nach verſtärkter Verarbeitung der er⸗ probten neuen Werkſtoffe, der ſparſame Um⸗ gang mit dem Material und drittens weiteſt⸗ gehende Typiſierung innerhalb der Werks⸗ produktion und darüber hinaus innerhalb der ganzen Autoinduſtrie. Eingedenk der hohen wirtſchaftspolitiſchen Aufgaben hat man ſich in erfreulichem Maße der neuen Werkſtoffe angenommen. Faſt allgemein haben die neuen Stahle, die ver⸗ vollkommneten Leichtmetalle, die Kunſtfaſern aller Art und ſchließlich mit großem Erfolg auch die verſchiedenen Kunſt⸗ maſſen eine bereits ihrer anerkann⸗ ten Qualität entſprechende Verwendung gefunden. Bei dieſer Gelegenheit ſei darauf hingewie⸗ 00 daß das Ausland den deutſchen Fertig⸗ fabrikaten wegen der neuen Werkſtoffe noch nie Schwierigkeiten riet hat. Ueber ihre guten Eigenſchaften, die die der alten erprobten Materialien ſogar in ver⸗ ſchiedener Weiſe übertreffen, hat bereits der ausländiſche Käufer ſein Urteil geſprochen, und war offenkundig zu Gunſten der deutſchen aren. Deutſchlands Kraftfahrproduktion ſteht in der Welt nur noch hinter Amerika und England an dritter Stelle. Jeder fünfte deutſche Wagen geht ins Ausland. Die deutſche Zubehör⸗Induſtrie hat für 70 Millionen RM. Waren in das Ausland aus⸗ geführt. Der Vormarſch der neuen Werkſtoffe im Wagenbau iſt alſo bemerkenswert. Man rollt ſogar die ganze Fabrikation und Kon⸗ ſtruktion der Wagen und ſeiner Beſtandteile von der Werkſtoffſeite her ganz neu auf Das Ziel iſt eine an Gewicht möglich ſt Bauweiſe mit erhöhter Stabilität. Ein weiterer Leitgedanke für die kommende Produktion war die Schaffung einer Organi⸗ ſation innerhalb der Betriebe mit dem Ziel einer merklichen Einſparung an alten und neuen Werkſtoffen. Daß dieſe Bemühungen einzelnen Firmen bereits jetzt gelungen ſind, wird ſchon im Intereſſe des Vierfjahresplan es begrüßt, ganz abgeſehen von den nicht wegzu⸗ leugnenden Vorteilen, die der Käufer daraus zieht. Es iſt nämlich durchaus nicht gleich⸗ gültig, ob an jedem Fahrzeug 150 fg Eiſen und dadurch bei der Jahresproduktion einer Firma 10 000 Tonnen Eiſen eingeſpart wer⸗ den oder nicht. Wichtig iſt auch eine ge⸗ wiſſe n innerhalb der Werk⸗ fabritate und ſogar quer durch die geſamte deutſche Induſtrie. So hat eine Firma den leichen Motor für vier verſchiedene Typen mit eiſtungsunterſchieden von 45 bis 60 PS erwendet. Endlich iſt man auch von der Ab⸗ icht abgekommen, daß die Laſtwagen Rieſen⸗ motore haben müßten. Jetzt baut man den Motor eines Perſonenkraftwagens in einen entſprechend großen Laſtwagen ein und er⸗ reicht dieſelben Leiſtungen. Die Normung und Thypiſierung in Einzelteilen iſt ſoweit fortgeſchritten, daß man ſchon von Regelfahrzeugen ſpricht, bei denen man die verſchiedenſten Aggregate, ja ſogar den Motor, vertauſchen kann. Die JAMA 1938 iſt alſo ein weiterer Markſtein auf dem Wege der deutſchen Kraft⸗ fahrinduſtrie zur Freiwerdung vom Ausland. Darüber hinaus iſt mehr denn je bei den Fahrzeugen auf äußerſte Bequem lichkeit, auf allen erdenklichen Komfort, auf wirkliche Fahrſicherheit, aber auch auf beſte Wirtſchaftlichkeit und ſchließlich auf hohe Leiſtungen Wert gelegt worden, wobei man mehr die Dauerhöchſtgeſchwindig⸗ keit als die abſolute geſtoppte Spitzengeſchwin⸗ digkeit meint. Bei den Perſonenkraftwagen iſt mit Riick⸗ ſicht auf die Reichsautobahnen auch auf die indſchnpfeigkeft Wert gelegt wor⸗ den. Es bildet ſich eine neue Form heraus mit geringem Luftwiderſtand bei gleichzeitiger Unempfindlichkeit gegen Seitenwind. das Echo zur Flucht Budenkos Anklage gegen ein ganzes Regime der Barbarei Zu der Aufklärung, die der Fall Budenko gefunden hat, haben wir bereits in unſerer geſtrigen Ausgabe Stellung genommen. Mit großer Spannung warteten wir darauf, wie die Weltpreſſe auf die unerwartete Wendung der ganzen Angelegenheit reagieren werde. Insbeſondere haben wir der Stellungnahme der engliſchen und der franzöſiſchen Preſſe entgegengeſehen, die ſeinerzeit, nach dem rätſelhaften Verſchwinden des ſowietruſſi⸗ ſchen Diplomaten, nicht müde wurde deutſche Kreiſe in Rumänien zu beſchuldigen, die Ent⸗ führung Budenkos durch rumäniſche Faſchiſten gefördert zu haben. Die deutſche Preſſe hat damals mit größter Entrüſtung dieſe unge⸗ heuerliche Behauptung als Lüge gebrandmarkt und ſie ſchärfſtens zurückgewieſen. Aber nichts hat beſonders die engliſche Preſſe davon abge⸗ halten immer wieder Deutſchland mit dieſer Angelegenheit zu belaſten. Man ſollte nun annehmen, daß die eng⸗ liſche Preſſe nach der Aufklärung des Falles ebellſo raſch, wie ſie damals die Lügen verbrei⸗ teten, nunmehr auch der Wahrheit ihre Spal⸗ ten öffnen werde. Aber nichts Derartiges iſt bis zur Stunde geſchehen. In der engliſchen Preſſe wird in ganz knapper Form von dem Alle deulſchen hören den Jührer Gemeinſchaflsempfang in Gaſtſtälfen und Jilmkhealern Berlin, 17. Februar Die Wirtſchafts⸗ und die Reichsfachgruppe fordert das deutſche Gaſtſtätten⸗ und Beher⸗ bergungsgewerbe auf. die Lautſprecheranlagen herzurichten und am Sonntag, den 20. Fe⸗ bruar, ab 13 Uhr die Gaſtſtättenräume zum Gemeinſchaftsempfang zur Verfügung zu ſtel⸗ len. damit auch der letzte deutſche Volksgenoſſe in der Lage iſt, die große Rede des Führers zu hören. Der Gefolg⸗ ſchaft im Gaſtſtätten⸗. und Beherbergungs⸗ gewerbe ſoll gleichzeitig weitgehendſt die Mög⸗ lichkeit geboten werden, die Uebertragung an⸗ zuhören. Auch die Reichsfilmkammer ruft die deutſchen Filmtheater auf, in der Zeit von 13 bis 16 Uhr in ihren Vorführungs⸗ räumen ſowohl ihrer Gefolgſchaft als auch der Bevölkerung Gelegenheit zu geben, die große Rede des Führers zu hören. Demgemäß haben die Filmvorführungen entſprechend ſpä⸗ ter zu beginnen oder, ſofern Matineen an dieſem Tage ſtattfinden, dieſe ſo rechtzei⸗ tig zu enden. daß ab 13 Uhr das Filmtheater der Bevölkerung für den Gemeinſchafts⸗ empfang zur Verfügung ſteht. Bundespräſidenk Miklas dankt von Papen Wien, 17. Febr. Wie wir erfahren, hat der Bundespräſident zu Ehren des ſcheidenden Botſchafters von Papen geſtern ein Abſchiedsfrühſtück im Bun⸗ deskanzleramt am Ballhausplatz veranſtaltet und ihm bei dieſer Gelegenheit ſeinen Dank für alle im gemeinſamen Intereſſe gelegenen Bemühungen zum Ausdruck gebracht. Ver möchte nicht dabei ſein? 5 Nicht alle Rekruten haben es ſo gut. daß ſie das Gewehrreinigen mit einem Sonnenbad ver⸗ binden können.— Ein Stimmungsbild von den Gebirgsübungen unſerer Alpenjäger im Kemptener Allgäu. (Atlantic, Zander⸗Muliplex⸗K.) plötzlichen Auftauchen Budenkos in Italien berichtet und der engliſche Rundfunk hat ſeinen zahlreichen Hörern in einem einzigen Satz die Flucht Budenkos aus den Fangſtrik⸗ ken der GPU. mitgeteilt. Ein derartiges Verhalten verdient angepran⸗ gert zu werden, denn es verſtößt gegen alle ungeſchriebenen Regeln des journaliſtiſchen An⸗ ſtandes. Wenn die Preſſe u. a. auch der Unter⸗ richtung der Oeffentlichkeit über die politiſchen und unpolitiſchen Vorgänge in⸗ und außerhalb des eigenen Landes zu dienen hat. ſo hat ſie damit die Verpflichtung übernommen wahr⸗ heitsgemäß über alles zu berich⸗ ten. Nur nach einer ſolchen Methode kann die Preſſe ihre große Aufgabe. der Verſtän⸗ digung zwiſchen den Völkern zu dienen, erfül⸗ len. Alle anderen Methoden führen zur Ver⸗ giftung der öffentlichen Meinung. Es iſt falſch verſtandene Preſſefreiheit, wenn man glaubt, wider beſſeres Wiſſen den anderen verun⸗ glimpfen und perleumden zu müſſen. weil es die Hetzet und bolſchewiſtiſchen Drahtzieher ſo gerne leſen. Wir würden vor der engliſchen Preſſe einen größeren Reſpekt haben, wenn ſie nunmehr wenigſtens den wahren Sachverhalt über die Flucht Budenkos und ſeinen Bericht über Sowjetrußland dem engliſchen Zeitungs⸗ leſer nicht vorenthielte. Abet in England ſtellt man ſich. wie wir geſtern an dieſer Stelle ſchon ſchrieben, ſtumm und blind. Dort weiß man anſcheinend auch noch nichts über die Ermordung des Sohnes Trotzkis in Paris und hat noch nichts ge⸗ hört von der Flucht ſowietruſſiſcher Flieger über die eſtniſche Grenze. weil ſie die Schergen Stalins hinter ſich ſpürten. Beſſere Beiſpiele für die Gefahr der bolſche⸗ wiſtiſchen Weltpeſt als ſie im Augenblick von ſowjetruſſiſcher Seite geliefert werden, können wohl kaum noch erbracht werden und die große nichtbolſchewiſtiſche Weltpreſſe hätte die beſte Gelegenheit der Welt ihr„Erwache“ zuzurufen. Aber man hüllt ſich in Schweigen, und ſieht nicht die Gefahr, die der europäiſchen Kultur und Ziviliſation von bolſchewiſtiſcher Seite aus droht. Ja, man hüötet ſich fein ſäuberlich. den blutroten Bundesgenoſſen in Moskau zu kränken. Das könnte gefährlicher werden, als dem eigenen Volk die Wahrheit zu ſagen. o.— Ilalieniſche Preſſeſtimmen Die Enthüllungen des früheren ruſſiſchen Ge⸗ ſchäftsträgers Budenko ſtehen am Donnerstag im Mittelpunkt des Intereſſes. Die römiſchen Morgen- und Mittagsblätter geben die Schil⸗ derungen über die ſowietruſſiſche Hölle ausführ⸗ lich wieder. Der Fall Budenko liefere, wie der „Meſſaggero“ betont. als unmittelbares perſönliches Erlebnis einen wertvollen und be⸗ zeichnenden Beweis für die wahren Zuſtände eines Syſtems und ſeiner Methoden, bei dem ſich kein Menſch mehr ſicher fühle, weil jeder mit Methoden beſpitzelt und kontrolliert werde, die vor keinem noch ſo verbrecheriſchen Mittel. weder vor der mo⸗ raliſchen Erpreſſung noch vor dem Meuchel mord, zurückſchreckten. „Popolo di Roma“ erklärt, der Brief Stalins und die Flucht Budenkos ſeien Epiſo⸗ den, die gleichermaßen ein grelles Schlaglicht auf die wahren Abſichen Moskaus und auf die wirklichen Zuſtände im„Sowjet⸗ paradies“ würfen. Was den Brief Stalins be⸗ treffe, ſo ſei er, wie die deutſche Preſſe richtig bemerke, ein klarer und unmißverſtändlicher Kriegsruf. Aus dem Fall Budenko ergebe ſich, daß die wirklichen Zuſtände in Sowietruß⸗ land noch erſchreckender ſeien, als man bereits wiſſe. Moskau. dem es dank dem deutſch⸗italie⸗ niſchen Schutzwall bisher nicht gelungen ſei, den ſpaniſchen Konflikt in einen europäiſchen Brand zu verwandeln. babe ſeine Weltrevolu⸗ tionspläne nicht geändert. Stalin babe nach dem Mißerfolg in Spanien offenbar neue Pläne vorbereitet, bei deren Ausführung es vor allem darauf ankomme. bis wohin ihm ſein weſtlicher Verbündeter folgen werde. Der Antikomintern⸗ Block Rom— Berlin Tokio ſei heute der einzige Schutzwall gegen ein Umſichgreifen der blut⸗ rünſtigen und wahnſinnigen Zerſtörungswut des verbrecheriſchen Narren im Kreml. Wegweiſer zum Europafrieden Man mag die deutſch⸗öſterreichiſchen Er⸗ eigniſſe vom Beſuch des Bundeskanzlers Dr. Schuſchnigg bis zur Regierungsumbildung in Wien und bis zur öſterreichiſchen Amneſtie vom deutſchen, vom öſterreichiſchen oder vom europäiſchen Standpunkt aus anſehen, in je⸗ dem Fall iſt eine weitere Grundlage für die Befriedung Europas durch die Auswirkungen der Berchtesgadener Be⸗ ſprechungen geſchaffen. Nach dem Abkommen mit Polen, nach dem deutſch⸗polniſchen Ab⸗ kommen vom Juli 1936. nach der Schaffung der Achſe Berlin—Rom und des Antikomin⸗ tern⸗Vertrages iſt jetzt in der deutſch⸗öſter⸗ reichiſchen Frage ein ſo bedeutſamer Schritt getan worden, daß er jenen anderen Muſter⸗ beiſpielen nationalſozialiſtiſcher Befriedungs⸗ politik mindeſtens ebenbürtig iſt. Gleichzeitig wurde ein weiterer Beweis dafür geliefert, wie außerordentlich nutzbringend und weit⸗ tragend die von Deutſchland immer wieder vorgeſchlagene Verhandlungsmethoden zu zweit werden muß, wenn beide Partner den ernſten Willen zur praktiſchen Förderung eines wah⸗ ren Friedens in Europa betätigen. Schon mit dem deutſch⸗öſterreichiſchen Ab⸗ kommen vom 11. Juli 1936 war energiſch der Kurs in Richtung auf endgültige Verſtän⸗ digung eingeſchlagen worden. Vorausſetzung für eine wirkliche Verſtändigung war und blieb freilich, daß man drüben im Nachbar⸗ lande nicht die Menſchen nationalſozialiſtiſcher Geſinnung als Staatsbürger einer geringeren Klaſſe anſah und behandelte. Die ausführ⸗ lichen Beſprechungen in Berchtesgaden führ⸗ ten u. a. zu dem grund ſätzlichen Er⸗ gebnis, daß man nicht die Vertreter der deut⸗ ſchen Weltanſchauung ſchikanieren und gleich⸗ zeitig zum nationalſozialiſtiſchen Deutſchland in ein Freundſchaftsverhältnis treten kann; eins ſchließt das andere logiſcherweiſe aus. Mit tiefer Genugtuung und herzlicher Freude empfindet man in beiden Ländern die Ergebniſſe der Ausſprache zwiſchen den bei⸗ den Staatsmännern als eine Entlaſtung von einem ſchweren Druck. Nun ſind die Menſchen nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung in Oeſterreich mit einem Schlage von harten Strafen befreit, gerichtliche und verwaltungs⸗ mäßige Maßnahmen gegen ſie werden aufge⸗ hoben. Damit werden außerordentliche ge⸗ wichtige Vorausſetzungen für die innere Be⸗ friedung in Oeſterreich geſchaffen. Denn die Beſchlüſſe der neuen öſterreichiſchen Regierung. die in Auswirkung der Berchtesgadener Be⸗ ſprechungen erfolgten, laufen darauf hinaus, daß die nationalſozialiſtiſch ge⸗ ſonnenen Oeſterreicher die glei⸗ chen Rechte und Freiheiten e⸗ nießen ſollen wie die Vertreter anderer politiſcher Anſchauun⸗ gen. Es braucht kein Wort darüber verloren 45 werden, daß dieſe Oeſterreicher ihre 1 0 he Betätigung im Rahmen der Verfaſſung halten und ſtreng legal bleiben werden; dafür bürgt nicht nur die für Nationalſozialiſten ſelbſt⸗ verſtändliche ſtrenge Diſziplin, ſondern zwei⸗ fellos auch der allſeitige Wunſch, die große ee nach Kräften zu ſtützen und zu ördern. Dieſe nationalſozialiſtiſchen Menſchen drüben werden das umſo freudiger tun, als ſie ja in den vergangenen Jahren mit einem unerſchüt⸗ terlichen Idealismus ihren Glauben und ihre politiſche Ueberzeugung hochgehalten haben, Sie haben ſich dafür das Recht auf uneingeſchränkte Anerkennung und auf herzlichen Dank aller Deutſchen erworben, zumal man ja von bier aus nichts zu ihrem Schutz tun konnte. Daß Deutſchland und daß vor allem unſer Führer und Reichskanzler ſie auch in den vergangenen Jahren niemals vergeſſen hat, das ging ja ſchon aus dem Abkommen von 1936 deutlich hervor und wird durch die ſegensreichen Nachwirkungen der Berchtesgadener Beſprechungen aufs ſtärkſte beſtätigt. Rückhaltloſe Anerkennung muß man auch der öſterreichiſchen Regierung zollen. Die öſter⸗ reichiſchen Staatsmänner ſind der zielbewußten deutſchen Befriedungstendenz offen entgegen⸗ gekommen. Die Beſchlüſſe, die die maßgebenden Männer Oeſterreichs unmittelbar nach der Rück⸗ kehr des Bundeskanzlers gefaßt haben, ſtellen nach Form und Inhalt zweifellos eine große Geſte dar und zeigen ein aufrichtiges Beſtreben. auch von öſterreichiſcher Seite her ein entſpre⸗ chendes Maß an Verſtändigungsarbeit beizu⸗ ſteuern. Wir wiederholen: durch die Ausſprache auf dem Oberſalzberg und ihre praktiſchen Fol⸗ gerungen iſt für jeden, der nicht ausgeſprochen böſen Willens iſt, wieder eine Grundlage zur Befriedung Europas geſchaffen worden. Es iſt beſonders notwendig, dies feſt⸗ zuſtellen, weil ja gerade in den letzten Wochen und letzten Tagen in gewiſſen Kreiſen des Aus⸗ landes wieder einmal eine konzentriſche Hetz⸗ arbeit gegen Deutſchland in Szene geſetzt wor⸗ den war. die weder vor der verfideſten Ver⸗ leumdung, noch vor der albernſten Kriſenmache⸗ rei zurückſchreckte. Während Deutſchland dieſen internationalen Feldzug der intenſiven Frie⸗ densſtörung in überlegener Ruhe mit der lin⸗ ken Hand abwehrte, ſchuf der Nationalſozialis⸗ mus einen neuen Beweis wahrhaft großzügiger außenpolitiſcher Qualitätsarbeit. Während draußen gewiſſe politiſche Kreiſe und ausgehal⸗ tene Individuen neue Flatterminen in Europa einzugraben verſuchten, ging Deutſchlands Staatsoberhaupt daran, wieder einmal Span⸗ nungsmomente aus der euronäiſchen Welt zu be⸗ ſeitigen, die von intereſſierten Auslandskreiſen aktiv gehalten worden waren. Der Führer und Reichskanzler kann einen neuen großen Erfolg ſeiner planmäßigen Frie⸗ denspolitik verzeichnen. Wiederum hat er eine deutſche Vorleiſtung aufgeſtellt, der die Gruppe der weſtlich orientierten Mächte Gleichwertiges bisher nicht entgegenzuſetzen hat. Wir ſagen gewiß kein Wort zuviel., wenn wir feſtſtellen. daß der deutſch⸗öſterreichiſche Ausgleich trotz ſtärkſter Gegenarbeit von dritter Seite zuſtande gekommen iſt. A Wen, Eden und die Bolſchewiſten Die großen Demokrafien im Schlepplau Moskaus Rom, 17. Febr. Der Fall Budenko gibt dem„Lavoro Faſeiſta“ zu der Feſtſtellung Anlaß, daß die mit ſo viel Selbſtgefälligteit lebenden„Demo⸗ kratien“ in ihrer Feigheit, ſowie in ihrer moraliſchen und politiſchen Un⸗ fähigkeit, die wahren Probleme der Menſchheit zu löſen, Tag für Tag neues Ma⸗ terial liefern, um die Kultur des Abendlandes zu untergraben. Der Bolſchewismus, ſo erklärt das Blatt, wird von den großen liberalen und kapitaliſtiſchen Demokratien geradezu gezüchtet: auf poli⸗ tiſchem Gebiet durch den franzöſiſch⸗ſowjetruf⸗ ſiſchen Pakt und die Haltung Englands, auf militäriſchem Gebiet durch die Vereinigten Staaten, die Sowjetrußland Großkampfſchiſſe von 35 000 Tonnen liefern, vor allem aber auf ſozialem Gebiet durch die 30 Millionen Arbeitsloſen in der ganzen Welt. Die„gro⸗ ßen Demokratien“, die ſich einbildeten, ſich des Bolſchewismus' für ihre imperialiſtiſchen Ziele bedienen zu können, ſeien heute nur noch im Schlepptau der Politik Moskaus und könnten mit ihrer Hal⸗ tung lediglich Abſcheu erwecken. Dieſer Ab⸗ ſcheu habe ganz klar auch Budenko erfaßt, der deshalb um ein Haar Stalins„Säuberungs“⸗ Aktion zum Opfer gefallen wäre. Niemand. ſchließt das Blatt, dürfe aber hoffen, daß dieſe Abſcheu auch den engliſchen Außenmini— ſter und Anführer der„jungen Konſervativen“ erfaſſen könnte. Bei der neueſten Behandlung der Frage der ſpaniſchen„Freiwilligen“ werde er ſich ruhig neben den noch nicht der„Säuberungs“⸗Aktion verfallenen Genoſſen Maiſky ſetzen. Der argwöhniſche Stalin wiſſe aus reichlicher Er⸗ fahrung ſehr wohl, daß, wenn er jemanden mißtrauen müſſe, ſich dieſes Mißtrauen nicht gegen die Konſervativen, ſondern gegen Bolſchewiſten richten könne. Großangelegle Schmuggleraffäre enldecht Jür 30 Millionen Deviſen üb er die rumäniſche Grenze verſchoben Bukareſt, 17. Februar. Auf dem Bukareſter Nordbahnhof wurde durch Zufall eine großangelegte Schmuggel⸗ affäre entdeckt. Zwei Reiſende ließen dieſer Tage auf dem dortigen Zollamt einen Koffer verſagen um der Verzollung an der Grenze enthoben zu ſein. Die Zollbeamten fanden nur Gebrauchsſachen vor und nahmen daher an⸗ ſtandslos die Verſiegelung des Koffers vor. Die Reiſenden übergaben das Gepäck darauf einem Gepäckträger mit der Bitte. auf ihn acht zu geben. und gingen noch einmal weg. Als ſie wiederkamen und in einem zur Abfahrt bereitſtehenden Zug Platz nahmen gaben ſie dem Gepäckträger ein ungewöhnlich hohes Trinkgeld von 2000 Lei(50 Reichsmark). Dem Gepäckträger, dem dieſe hohe Summe merkwür⸗ dig erſchien. benachrichtigte den Bahnhofsvor⸗ ſtand. der die Polizei herbeirief. Die beiden Reiſenden wurden aus dem Zuge geholt und ihre Koffer noch⸗ mals gründlich unterſucht. Dibei wurde feſtgeſtellt. daß ſich Geldſtücke und De⸗ viſen im Werte von 2 Millionen Lei(50 000 RM) im Koffer befanden. Bei den Reiſen⸗ den handelt es ſich um zwei aus der Tſchecho⸗ ſlowakei ſtammende Juden namens Weiß und Katz, die einer Schmugglerbande ange⸗ hören. Wie inzwiſchen ermittelt wurde, ſind von der Bande bereits für mehr als 30 Mil⸗ lionen Lei(750 000 RM.) Deviſen verſchoben worden. Weitere Verhaftungen ſtehen bevor. Leningrad das Singapore Sowjefrußlands Stalin läßt 100 000 Einwohner durch die Gu. devortieren London, 18. Februar. „Daily Expreß“ weiß aus Warſchau über eine neue große Reinigungsaktion Stalins zu berich— ten. 100 000 Einwohner von Leningrad ſollen jetzt aus der Stadt ausgewieſen und in anderen Gebieten Somietrußſands angeſie—⸗ delt werden, da die GPu. ſie für volitiſch unzuverläſſeg hält. Stalin habe ihre „Umſiedlung“ angeordnet, da er aus Leningrad das Singapore Sowjetrußlands machen wolle. Ausländern werde man den Zutritt zur neuen ſowjetruſſiſchen Marine⸗Großbaſis Leningrad nur mit beſonderen Ausweiſen erlauben. Prak⸗ tiſch werde man ſolche Ausweiſe aber überhaupt nicht ausgeben. In den nächſten drei Monaten würden 100 0% Marineſoldaten nach Leningrad in Garniſon gelegt. der Sinn des Reichsberufswelllampfes das enlſcheidende Milflel für das Ausleſeprinzip Kiel, 17. Februar. Im Rahmen der laufenden Veranſtaltungen des Seminars für Arbeitsrecht und Arbeits⸗ politik im Winterſemeſter 1937/38 war der Mittwochabend dem Reichsberufswettkampf ge⸗ widmet. Im Kollegienhaus des Inſtituts für Weltwirtſchaft ſprach Bannführer Wieſe, der Organiſationsleiter des Reichsberufswettkamp⸗ 175 aller ſchaffenden Deutſchen. über„Der eichsberufswettkampf aller ſchaffenden Deut⸗ ſchen, ſeine Auswertung und ſeine Bedeutung für die Fortentwicklung unſeres Arbeitslebens“. Der Reichsberufswettkampf iſt in dieſem Jahr für alle ſchaffenden Deutſchen ausge⸗ ſchrieben. Damit hat jeder Werktätige die Möglichkeit, ſich dieſem freiwilligen Leiſtungs⸗ kampf zu unterziehen. Vier Jahre Jugendwett⸗ kampf ſind vorausgegangen, die eine ſtetige Steigerung zu verzeichnen hatten. Im erſten Wettkampf, an dem ſich im weſentlichen die gelernten Berufe beteiligten, wurden 500 000. im letzten Jahre 1.8 Millionen Teilnehmer⸗ meldungen abgegeben. Durch intenſive Arbeit der J., des NSL B. der DAs. und aller maß⸗ gebenden Parteiſtellen konnte auch jetzt wieder die Zahl der Teilnehmer weſentlich erhöht wer⸗ den. 2,1 Millionen Jugendliche unterziehen ſich in dieſem Jahr freiwillig dem Leiſtungs⸗ kampf. Weſentlich geſtiegen iſt auch die Zahl der Mitarbeiter, nämlich auf 300 000 im letzten Jahr, So iſt auch die Vertrauensgrundlage zwiſchen Teilnehmer und Geſtalter hergeſtellt. Großer Wert wird auf das ausgeſprochen kame⸗ radſchaftliche Verhältnis zwiſchen den Wett⸗ kampfteilnehmern und den Wettkampfleitern gelegt. Die Auswertungsergebniſſe ver⸗ mitteln eine Ueberſicht öber die Ausbildungs⸗ verhältniſſe und ſchaffen Klarheit über die Ar⸗ beitsperhältniſſe. Die reichseinheitliche Löſung der Aufgaben oder die Form der Aufgabenſtel⸗ lung erfolgte nicht aus Gründen der Einfach⸗ heit, ſondern aus beruflichen und entſcheiden⸗ den erzieheriſchen Gründen. Jeder einzelne Beruf erhält die gleichen Aufgaben. Es iſt notwendig, von Jahr zu Jahr nicht nur einen feſten Teilnehmerkreis in der Feſtlegung der Aufgaben heranzuziehen. ſondern dieſen Kreis auch von Jahr zu Jahr zu erweitern aus den Erfahrungen und Erkenntniſſen der Praxis. In der Aufgabenſtellung ſoll auch berückſichtigt werden, daß der Einzelne mit ſeinem Beruf und ſeiner beruflichen Arbeit im Leben ſteht, und der Einzelne damit auch den Geſetzen des Lebens perſönlich und beruflich unterworfen iſt. ir wollen den inneren Wert zum Beruf und zur Arbeit wachrufen. Der Berufswettkampf iſt nicht nur leiſtungs⸗ ſteigernd für den geſamten Durchſchnitt, ſon⸗ dern er ſtellt durch die planmäßige Betreuung der Ausleſe auch das entſcheidende Mit⸗ tel dar für das Ausleſeprinzip überhaupt. Der Reichsberufswettkampf hat in letzter Linie die Aufgabe, jeden einzelnen Menſchen, ganz gleich in welcher Tätigkeit er ſteht, ob gelernt, ungelernt oder angelernt, den Arbeitsplatz zu geben, der ſeinem Wiſſen und Können entſpricht, jeden Einzelnen zu erziehen und dafür zu ſorgen daß jeder ſeiner Pflicht nachkommt und im Dienſt der Nation ſeine Arbeit einordnet und ſeine Leiſt ungen jeden Tag unter Beweis ſtellt. Einzelheilen der Flucht Budenkos Nalieniſcher Geſandlſchaftsbeamler idenlifizierte Budenko Rom, 17. Februar. Zur Flucht Budenkos nach Italien veröffentlicht „Lavoro Faſciſta“ folgende intereſſante Einzel⸗ heiten: Nach ſeiner Flucht vor den Agenten der GPu, die verſucht hatten, ſich ſeiner in Bukareſt zu be⸗ mächtigen, hat Budenko am Donnerstag, den 10. Februar. Rumänien verlaſſen. Tags darauf überſchritt er die italieniſche Grenze und begab ſich nach Mailand, wo er die italieniſchen Be⸗ hörden aufſuchte und um ihren Schutz bat. Die Mailänder Behörde informierte ſofort das In⸗ nenminiſterium von der Ankunft einer Perſon, die ſich als der auf ſo ſonderbare Weiſe aus Bu⸗ kareſt verſchwundene ſowietruſſiſche Diplomat ausgab, mit dem ſich die geſamte Welt⸗ preſſe ſeit mehreren Tagen be⸗ ſchäftigte. Da man nicht die Gewißheit über ſeine Identität mit Budenko hatte. ließ man einen Beamten der italieniſchen Geſandt⸗ ſchaft in Bukareſt nach Italien kommen, der FFC cc Budenko kannte und den ſowietruſſiſchen Ge⸗ ſchäftsträger tatſächlich wieder er⸗ kannte. Budenko unterſtreicht ſeine Anklagen gegen die Sowjets Zu den von marxiſtiſch⸗bolſchewiſtiſcher Seite geäußerten Zweifeln an der Richtigkeit der Aus⸗ führungen Budenkos erklärte Budenko Donners⸗ tagmittag, er ſei in der Lage. die Richtig⸗ keit ſeiner ſämtlichen Angaben. die er der Oeffentlichkeit mitgeteilt habe, zu beweiſen. Er habe ſich bei den italieniſchen Behörden ausweiſen können und ſei nun glück⸗ lich, ſich in Italien zu befinden. Mit beſon⸗ derem Nachdruck wies Budenko ſodann nochmals auf die unerträgliche Lage des im Ausland le— benden ſowietruſſiſchen diplomatiſchen Perſonals hin., das unter einer ſtändigen Kontrolle zu lei⸗ den habe und dem Druck von GPU-Beamten ſtändig ausgeſetzt ſei. Der franzöſiſche Bolſchafler bei Ribbentrop Berlin, 17. Februar Der franzöſiſche Botſchafter Francois⸗Poncet hat heute nachmittag ſeinen erſten Beſuch bei dem Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop gemacht. Bes dieſer Gelegen⸗ heit wurden alle Probleme der Außenpolitik, ſo⸗ weit ſie die beiden Länder betreffen, beſprochen, Bundes lag für den 24. Februar einberufen Uebertragung der Führerrede auf die öſterreichiſchen Sender? Wien, 17. Februar Der Bundestag iſt nach Blättermeldungen auf Donnerstag, den 24. Februar, einberufen worden. Auf ihm wird Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg zu den Berchtesgadener Abmachun⸗ gen das Wort ergreifen. Wie die Blätter weiter melden, dürfte die Rede des Führers und Reichskanzlers am kommenden Sonntag auch von den drr⸗ reichiſchen Sendern übernommen werden. Eine endgültige Entſcheidung iſt aber noch nicht getroffen. Jubel vor den Wiener Gefängnisloren Ueber 500 Gefangene kehrten in die Freiheit zurück Wien, 17. Februar Die Nachricht von der Amneſtie in Oeſterreich hatte ſich bereits in den Morgenſtunden des Mittwoch in den Gefängniſſen verbreitet und wurde von den politiſchen Gefangenen mit großem Jubel aufgenommen. Die Haft⸗ entlaſſungen begannen dann bereits in den Mittagsſtunden. Zahlreiche Menſchen hatten ſich vor den beiden Landesgerichten angeſam⸗ melt, darunter vor allem die Angehörigen der Häftlinge. Immer wieder kam es zu rührenden Szenen des Wiederſehens und der Freude. Ins⸗ geſamt betrug die Zahl der politiſchen Ge⸗ fangenen in beiden Wiener Landesgerichten 510. Weiterhin iſt bereits an die Polizeibehörden die Anweiſung zur ſchnellſten Durchführung der Amneſtie auch in den Pol zeigefäng⸗ niſſen ergangen Allen Häftlingen, die ent⸗ laſſen werden. wird ein Beſchluß des Gerichts übergeben, in dem die Beſtimmungen der Am⸗ neſtie enthalten ſind. Vinkerhilfe auf Gegenſeiligkeil Oeſterreich wird Reichsangehörige und auch tſchechoflowakiſche Staatsangehörige unterſtützen Wien, 17. Febr. Das öſterreichiſche Bundeskanzleramt hat an die Leitung des Winterhilfswerks die Wei⸗ ſung erteilt, daß deutſche Reichs⸗ und tſchechoſlowakiſche Staatsange⸗ hörige in die öſterreichiſche Winterhilfe ein⸗ zubeziehen ſeien. Obgleich,— ſo heißt es in dem Erlaß u. a. D zwiſchen Oeſterreich und dem Deutſchen Reich ſowie der Tſchechoſlowakei keine dies⸗ bezüglichen Abmachungen getroffen wurden, ſo habe doch feſtgeſtellt werden können. daß in dieſen beiden Staaten auch öſterrei⸗ chiſche Staatsbürger unterſtützt würden Dies lege Oeſterreich ſelbſtver⸗ ſtändlicherweiſe die Pflicht der Gegenſeitigkeit auf. Claus Selzner auf der Irdensburg Fonkhofen Berlin, 17. Februar Auf der Ordensburg Sonthofen begann am Donnerstag die Kreisobmänner-Tagung der Deutſchen Arbeitsfront, die bis zum 23. Fe⸗ bruar dauern wird Der 8008; ae nahm zum erſten Male die 800 Kreisobmänner der Deutſchen Arbeitsfront auf, die aus allen Gauen auf die Ordensburg gekommen waren. Täglich ſind zwei große Vorträge von führen⸗ den Männern der Partei und der Deutſchen Ar⸗ beitsfront vorgeſehen. Der Burgkommandant, Hauptamtsleiter Bauer hieß die Männer der DAF. mit herz⸗ lichen Worten willkommen und begrüßte ſodann Claus Selzner als Tagungsleiter, deſſen anſchließender großer Vortrag, in dem er das Führungsprinzip klar herausſtellte, oft Lon minutenlangem Beifall unterbrochen wurde. Die Tagung auf Sonthofen bedeutet für das praktiſche Wirken der DA in den Gauen und Kreiſen einen wichtigen Meilenſtein. Am Nachmittag wird der Leiter des Fach⸗ amtes„Das deutſche Handwerk“ in der DA F., Paul Walter, auf der Ordensburg ſprechen. Reichslhealerſeſtwoche 1938 in Ffuftgark Schirmherrſchaft Dr. Goebbels Berlin, 17. Februar Die Reichstheaterfeſtwoche 1938 findet unter der Schirmherſſchaft von Reichsminiſter Dr. Goebbels in Stuttgart, der Stadt des Aus⸗ fue deutſchtuns, vom 12. bis zum 19. Juni att. Die amerilaniſche Aufrüſtung Schaffung einer Armee⸗Reſerve und Erhöhung des Offiziersbeſtandes Waſhington, 17. Februar Der Militärausſchuß des Abgeordnetenhauſes billigte am Mittwoch zwei e deren eine die Schaffung einer rmeereſerve von 75000 Mann im Laufe der nächſten 4—5 Jahre vorſieht, während die anderen den Offi⸗ ziersbeſtand der aktiven Armee um 2000 auf 14 659 erhöhen will. a F e e rea 00 bal für S9 80 wi a. ſetz un ln fin ler 86 lan ſet let gest für . fel bon den, „ 05 de, en ien dr. un. die r. en. ch geit eich des Ind it it, den tet m det en 185 he: 1 en et 9 s U 1 1 * . Jporlruhe am Sonntag, 20. Jebruar! der Führer ſpricht— deulſchlands Sportler hören ihn die Reichsbund-Preſſeſtelle leit mit, daß für Jonnlag, 20. Februar, Sporkruhe angeordnet iſt. In der Jeit von 11.45 bis 17 Uhr dürfen kleine ſporllichen Veranſtaltungen durchgeführt werden. dadurch iſt der geſamlen deulſchen Turn- und Fporlgemeinde Gelegenheit gege⸗ ben, die große Reichslags-Rede des Führers zu hören. Anſere Schwimmſporl-Rundſchan Abgeſetzt! Das Fachamt Fußball hat die beiden Vor⸗ ſchlußrundenſpiele zum Reichsbundpokal, die am Sonntag in Hamburg und Dresden ſtatt⸗ finden ſollten, abgeſetzt. Ein neuer Termin wird in Kürze bekanntgegeben. Die für kommenden Sonntag angeſetzten Vorrundenſpiele um den vom Reichsſportfüh⸗ rer geſtifteten Adler⸗Schild der Handballer wurden von Fachamtsleiter, J⸗Brigadeführer Herrmann, abgeſagt. Mit Rückſicht auf die Bedeutung und die Werbekraft dieſer Spiele wurde von einer Austragung am frühen Vor⸗ mittag abgeſehen. Das Fachamt Handball — den neuen Spielplan rechtzeitig bekannt⸗ eben. f Neue Termine im Handball⸗Adlerſchild Für den Adlerſchild im Handball wurden neue Termine feſtgeſetzt. Die Vorrunde fin⸗ det nunmehr am 6. März ſtatt, die Zwi⸗ ſchen runde ſteigt am 20. März, während die Vorſchlußrunde im April durchgeführt n Termin des Endſpiels wird noch feſt⸗ gelegt. Gaugruppenkurnen findet ſlalt „Die in drei Gaugruppen angeſetzten Aus⸗ ſcheidungskämpfe für die deutſche Meiſterſchaft im Geräteturnen werden am kommenden Sonntag durchgeführt. Die in Bremen, Stet⸗ tin und Hersfeld angeſetzten Veranſtaltungen werden um 11.45 Uhr abgebrochen und nach 17 Uhr fortgeſetzt und beendet. Jüdweſt-Turner für Hersfeld Beim Gaugruppen⸗Ausſcheidungsturnen für die deutſchen Gerätemeiſterſchaften in Karls⸗ ruhe, das am Sonntag in Hersfeld die Vertre⸗ ter der Gaue Heſſen, Südweſt. Mittel und Nie⸗ derrhein zuſammenführt, nehmen folgende 13 Turner aus dem Gau Südweſt den Kampf auf: Winter, Lüttinger, Hlinetzkty, Stiegler, Reu⸗ ther Hörnis. Delle, Wehner. Stemmler, Breſel⸗ mann, Metz, Schnäbele und Fiedler. Würktemberg-Baden— Elſaß Elſaß ſtellt ſtarke Fußballelf. Die elſäſſiſche Fußballelf. die am Sonntag in Straßburg gegen die badiſch⸗württembergi⸗ ſche Vertretung antritt, wurde jetzt ebenfalls namhaft gemacht. Die Mannſchaft iſt ſehr ſtark, ehören ihr doch u. a. die franzöſiſchen National- pieler Keller und Heißerer, der frühere deut⸗ ſche Nationalſpieler Rohr und der bekannte Wiener Internationale Gall an. Die Elf ſteht wie folgt: Tor: Bohrer(FC. Mülhauſen): Verteidigung: Gardet(FC. Kolmar), Schwartz(RE. Straß⸗ burg): Läuferreihe: Halter, Hummenberger (beide RC. Straßburg), Gall(FC. Mülhauſ.): Sturm: F. Keller(RC. Straßburg. Teletſchea (FC. Kolmar), Rohr, Heißerer, Wächter(alle RC. Straßburg). In der badiſch⸗württembergiſchen Elf hat es noch eine weitere Aenderung gegeben. Anſtelle pon Janſen(Stuttgart) ſpielt nun der Frei⸗ burger Zeltner linker Verteidiger. Die end⸗ gültige Elf hat alſo folgendes Ausſehen: Tor: Müller(Freiburger FC.): Verteidigung Keller, Zeltner(beide Freiburger FC.): Läufer⸗ reihe: Henninger(VfR. Mannheim). Frey (Stuttgarter SC.), Feth(VfR. Mannheim): Sturm: Herbold, Siffling(beide SV. Waldhof), Seitz(FV. Kornweſtheim), Klingler(J V. Dax⸗ landen), Biehle(Phönix Karlsruhe). Skuftgark und Düſſeldorf? Aſton Villas Deutſchland⸗Reiſe. Im Monat Mai wird bekanntlich Aſton Villa, eine der berühmteſten engliſchen Fuß⸗ ball⸗Mannſchaften, nach Deutſchland kommen und hier an drei Orten den Trainingspartner für unſere Nationalelf abgeben. Das erſte Spiel ſteigt am 15. Mai im Berliner Olympia⸗ Stadion. Als Austragungsorte für die bei⸗ den anderen Spiele kommen, wie jetzt bekannt wird, Stuttgart und Düſſeldorf in Frage. Die Zuſtimmung des Reichsſportführers vorausge- ſetzt, werden die tüchtigen Briten hier am 18. und 21. Mai ihr großes Können gegen den deutſchen Nachwuchs zeigen. Ringer-Länderkampf gegen Polen In Kattowitz beſtreiten am kommenden Sonn⸗ tag Deutſchland und Polen den erſten Länder⸗ kampf ihrer Amateurringer. Die Begegnung wird im klaſſiſchen Stil ausgetragen. Leider ſind auf deutſcher Seite die Halbſchwergewicht⸗ ler Böhmer und Seelenbinder, ſowie der Schwergewichtler Hornfiſcher verletzt. Außerdem kann auch Gehring nicht eingeſetzt werden. Un⸗ ſer Mittelſchwergewichtsmeiſter Ludw. Schweik⸗ kert muß daher in der nächſthöheren Klaſſe ein⸗ geſetzt werden— im Mittelgewicht kämpft da⸗ für der Berliner Schröder— und auch der Lud⸗ wigshafener Ehret, Meiſter von 1935, muß eine Klaſſe höher im Schwergewicht einſpringen. Trotzdem müßte die kampferfahrenere deutſche Mannſchaft einen glatten Sieg gegen die ehr⸗ geizigen Polen herausholen. 6 Die Aufſtellungen: Bantam: Müller(D)—Rokita(P): Fe ⸗ der: Brendel(D)—Swigtoſtawſki(P): Wel⸗ ter: Schäfer(D)—Szaiewſki(P): Leicht: Ehrl(D)—Slazek(P): Mittel: Schröder (D)— Krysmalſki(P): Halbſchwer: Schweickert(D)—Jakubowſki(P): Schwer: Ehret(D)—Swoſdz(P). Eine Hoffnung enkſchwand Bei den Europameiſterſchaften 1934 in Magde⸗ burg erkämpften Hollands Meiſterſchwimmerin⸗ nen die höchſte Punktzahl im Kampf der Na⸗ tionen. Aber die Ueberraſchung dabei war der aute zweite Platz der deutſchen Frauen. Zwei Jahre später mußten ſich die bolländiſchen Kraulerinnen ſchon mächtig anſtrengen, um im Olympiſchen Stadion zu Berlin die Amal 100 Mtr.⸗Kraulſtaffel gegen Deutſchland zu retten: ſogar die US A⸗Girls kamen damals nicht mehr mit. Wieder verging ein Jahr, da tauchte die Nachricht auf, daß Rika Maſtenbroek und Willie den Ouden ſich vom aktiven Schwimmſport zu⸗ rückziehen wollen. Und nun ſchien der Weg für den deutſchen Frauen⸗Schwimmſport frei., da ja auch ſeine Spitzenkräfte ſich weiter verbeſſert hatten. Ein Staffelſieg bei den Europameiſter⸗ ſchaften 1938 in London winkte. Aber die Hoffnung trog. Aus einem anderen, kleinen Land war über Nacht ein Gegner ent⸗ ſtanden: Dänemarks Schwimmerinnen rückten mit Rieſenſchritten in die Reihe der Weltklaſſe ein. Nicht nur Ragnhild Hveger, oh nein, auch andere Schwimmerinnen verbeſſerten ſich lprunghaft. Und jetzt? Jetzt ſchwammen vier Dänenmädel in Kopenhagen über Amal 100 m⸗ Kraul einen neuen Weltrekord, der faſt drei Sekunden beſſer iſt, als die olympiſche Rekord⸗ zeit der Meisjes. Die Marke lautet 429,7 Min. und das bedeutet einen Durchſchnitt von etwa 107,4 Minuten je Schwimmerin. Eine Zeit, die jetzt wenigſten, von einer deutſchen Mannſchaft nicht geſchwommen werden kann! Außer Giſela Arendt und Inge Schmitz beſitzen wir keine Schwimmerin, die zuverläſſig unter 1:09 Minu⸗ ten kommt. Neben Urſula Pollack, die noch am nächſten an die beiden Spitzenſchwimmerinnen berankommt, ſtehen Ruth Halbsguth. Luzie Francke, Lenti Lohmer und Ulla Groth auf der Liſte der Anwärterinnen für die Nationalſtaf⸗ fel. Aber ſie alle müſſen ſich um volle zwei Se⸗ kunden verbeſſern können, wenn die deutſche Mannſchaft Ausſichten haben will, Dänemark in London zu ſchlagen. Ganz abgeſehen davon, daß auch Holland wieder„Erſatz“ herangebildet bat, der ein Wort mitſprechen kann. Ein Beiſpiel wiederholt ſich Tauſende deutſcher Schwimmſportler warte⸗ ten an einem heißen Auguſttag des Jahres 1928 auf Nachrichten aus Amſterdam. Sie alle woll⸗ ten wiſſen, wie„Ete“ Rademacher die Gold⸗ medaille im 200 Meter-Bruſtſchwimmen er⸗ kämpft hat, denn an ſeinem Siege zweifelte da⸗ mals niemand. Und doch gewann der kleine, drahtige Japaner Tſuruta, ein Mann, der ein ſo kurzes Tempo ſchwamm. Und dieſer Mann hatte es fertig gebracht, dem gefürchteten End⸗ ſpurt Rademachers zu widerſtehen. Wie war das möglich geweſen? a Endloſe Debatten ſetzten ein. Stilfragen wurden aufgeworfen. Langes zügiges Bruſt⸗ ſchwimmen für die 200 Meter-Strecke, oder zähes Durchreißen in einem kurzen Hundert⸗ metertempo? Der Streit verlief im Sande, aber anſcheinend gab die Praxis den Fachleuten recht, die ſagten: Der Japaner war eine Aus⸗ nahmeerſcheinung. Normalerweiſe können 200 Meter nicht in einem ſo kurzem Tempo durchge⸗ ſtanden werden. Sietas, Koike, Cartonnet, Jen⸗ ſen, Schwarz und auch Hamuro waren die lebendigen Beweiſe für dieſe Anſicht. Dann tauchte der Schmetterling⸗Stil auf. Für kurze Strecken ſetzte er ſich bahnbrechend durch. Aber für die 200 Meter, da gab es gute Zeiten nur langem, raumgreifendem Zug. Und heute? Heute ſchwimmt ein kleiner, zäher, junger Mann über 200 Meter Europarekord und über 400 Meter ſogar Weltrekord mit einem ſo kurzen Tempo, daß der Laie, der ihn zum erſten Mal im Renner ſieht, unwillkürlich darauf wartet, wann der Schwimmer nachläßt, wann er erlahmt. Aber Arthur Heina läßt nicht nach, im Gegenteil, er vollbringt das Wun⸗ der und wird noch ſchneller, wird noch kürzer. und er ſteht durch. Ein Beiſpiel wiederholt ſich! Vo ſiehl der deulſche Sfiſporl Ein Nachworl zu den deulſchen Fki⸗Meiſlerſchaften Die Deutſchen und Wehrmachts-Skimeiſter⸗ ſchaften im Schwarzwald gehören der Vergan⸗ genheit an. Der Eindrücke, die man während der zehntägigen Veranſtaltung erhielt, waren ſo viele, daß man Seite um Seite mit ihnen fül⸗ len könnte. Allein was an hiſtoriſchen Erinne- rungen auf dem Feldberg als der Wiege des deutſchen, ja des mitteleuropäiſchen Skiſports lebendig wird, würde ein ſtattliches Buch fül⸗ len. Auf dem Feldberg war es ja, wo vor 30 und mehr Jahren die erſten deutſchen Skimei⸗ ſterſchaften ausgetragen wurden, wo vor zehn Jahren, im olympiſchen Jahre 1928, eine deut⸗ ſche Skimeiſterſchaft mit ſtarker ausländiſcher Beteiligung ſtattfand. Und nun waren die Titelkämpfe wieder nach dem Feldberg zurück⸗ gekehrt. Welch ein Wandel hatte ſich hier vollzogen! Neue Autoſtraßen, neue Hotelbauten und im Fahler Loch, früher einmal der Schrecken aller Skitouriſten, ein Skiſtadion, das ſich anderen berühmten Anlagen würdig zur Seite ſtellen kann. Wie noch auf keiner Meiſterſchaft zuvor, erlebte man diesmal die unerhörte Entwick⸗ lung, die der Skiſport ſowohl in der Breite als auch in der Leiſtungsſteigerung genommen hat. Unter den Beſuchern der Meiſterſchaften ſah man auch Profeſſor Paulcke, einen jener wenigen Männer, die vor der Jahrhundert⸗ wende auf dem Feldberg ſich ſchon mit Schnee⸗ ſchuhen verſuchten. Der 65-Jährige gedachte der Zeiten, da er und ſeine Kameraden die erſte Wettlauf⸗Ordnung ausheckten. Mit Sorge ver⸗ folgt Paulcke die Ueberſpannung des Techni⸗ ſchen im heutigen Skiſport und die Vernach⸗ läſſigung des Touriſtiſchen:„Ich habe vom heutigen Skilauf das Gefühl, daß es ſich hier um ein Kraftfahrzeug handelt, das wir vor Jahren im Schwarzwald angekurbelt haben und das nunmehr mit der Jugend am Steuer auf volle Touren gekommen iſt und mit unge- abnten Geſchwindigkeiten davonbrauſt.“ * Es iſt im Skiſport nicht anders als im Fuß⸗ ball. Tennis. Schwimmen uſw. Es wird nach neuen Talenten, nach Nachwuchsleuten geſucht. Der Nachwuchs— das iſt im Skiſport wie überall das große Problem. Aber die Leute mit den langen Brettern dürfen zufrieden ſein. Es iſt bei ihnen gar nicht ſchlecht um dieſen „Nachwuchs“ beſtellt Vor allem in den alpinen Wettbewerben haben ſich einige junge Läufer ſtark bemerkbar gemacht. Nicht nur auf den Deutſchen Ski⸗Meiſterſchaften, ſondern ſchon vorher, als ſie auf der Internationalen Win⸗ terſportwoche in Garmiſch⸗ Partenkirchen in ſchärfſtem Wettbewerb mit den großen Fahrern des Auslandes ſtanden. Harro Cranz, Pertſch und Gantner haben trotz ihrer Jugend den Anſchluß an die internationale Klaſſe gefunden. Bei den Frauen iſt die Lage etwas weniger günſtig. Wir haben hier wohl in Chriſtel Cranz. Liſa Reſch und Käthe Graſegger drei Läuferinnen, die— auch international ge⸗ ſehen— eine Spitzengruppe bilden. Aber der Abſtand, der zwiſchen ihnen und der folgenden Gruppe von Läuferinnen liegt, iſt doch ſo weit. daß man mit einiger Sorge nach dem Anſchluß ausſchaut. Allerdings ſind die Anforderungen, die der Abfahrtsſport heute auch an die Frauen ſtellt, derart hart, daß man ſich nicht allzu ſehr zu wundern braucht, wenn hier nur wenige Auserwählte bereitſtehen. Es gehört ſchon ſehr viel Mut und vielleicht noch mehr Stehvermö⸗ gen dazu, um an einem modernen Abfahrts⸗ rennen— meiſtens fahren ja die Frauen die⸗ ſelbe Strecke wie die Männer— mit Erfolg tellzunehmen. Daß auch eine Chriſtel Cranz bel aller natürlichen Veranlagung nur durch ſtän⸗ diges Training ihre Leiſtungskraft erhält, er⸗ fährt man z. B. von den Bewohnern in Hin⸗ terzarten, die die Chriſtel jeden Samstag mit einer Schar von Kameraden und Kameradin⸗ nen zum Feldberg hinauf radeln ſehen. So erzieht man ſich nämlich zur Ausdauer Platſperre für Kaiſerslaulern Im Gau⸗Verordnungsblatt finden wir fol⸗ gendes intereſſante Urteil: Wegen der Vorkommniſſe nach dem Spiel Kai⸗ ſerslautern— Wormatia am 9. 1. in Kaiſers⸗ lautern wird der 1 FK. Kaiſerslautern mit einer Geldſtrafe von RM. 150 und den Koſten des Ge⸗ ſamtverfahrens belegt. Zahlungsfriſt iſt der 22. 2. 1938. Gegen das Mitglied Jakob Werle ſtellt der Schiedsrichter Antrag um Genehmigung der öffentlichen Klage wegen Körperverletzung. Der Antrag wird vom Gau befürwortet. Ausſchluß des W. aus dem DR. hat der Gauführer bereits verfügt Gegen Sportausſchußmitglied Huber wird wegen ſeines unſportlichen Verhaltens während des Spieles Antrag auf Amtsenthebung bei dem Kreis geſtellt. Außerdem wird Platz⸗ ſperre angedroht. Iſt in vorſtehendem Urteil die Platzſperre nur angedroht, ſo bringt das nachſtehende wei⸗ tere Urteil die letzte Aufklärung. Es lautet: Auf Grund der Vorkommniſſe nach dem Spiel Kaiſerslautern gegen Pirmaſens am 6. 2. in Pir⸗ maſens wird der Platz des 1. Fußballklub Kai⸗ ſerslautern bis zur endgültigen Durch⸗ führung der Unterſuchung geſperrt. Der Verein iſt gehört, mündliche Verhandlung zur Feſtſetzung der Geſamtſtrafe findet noch ſtatt. Zimmer Sperre gilt für alle 5porkarlen! Die Reichsſportführung macht zwecks Behe⸗ bung von Zweifeln darauf aufmerkſam, dah eine gemäß 8 7 der Rechts- und Strafordnung über ein Reichsbundmitglied verhängte Spiel⸗ ſperre für alle Sportarten wirkſam iſt. Die Auffaſſung, daß ein zum Beiſpiel im Fußball geſperrter Spieler in der Sperrzeit an Hand⸗ ſpielen oder anderen ſportlichen Wettkämpfen teilnehmen könne, iſt irrig. Die von einem Fach ⸗ amt verhängte Sperre erſtreckt ſich ausnahms⸗ los auf alle Sportarten und Wettkämpfe oder Wettſpiele. Deulſche Hochſchul-Meiſterſchaflen in Mannheim Da vom 21.—25. Juni in Heidelberg und Mannheim der Deutſche Studententag ſtattfin⸗ det, lag es nahe, die Austragung der deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften damit zu verbinden. Die Titelkämpfe in der Leichtathletik, im Schwim⸗ men und im Tennis werden am 24. und 25. Juni in Mannheim durchgeführt. Dazu kom⸗ men noch die Reichswettkämpfe im Handball u. im Mannſchafts⸗Sechskampf. der ſich aus 100⸗ m⸗Lauf, 3000⸗m⸗Lauf, 100⸗m⸗Schwimmen, Weit⸗ ſprung, Keulenwerfen und Kleinkaliberſchießen zuſammenſetzt. Auch eine Schwedenſtaffel für Kameradſchaften wird gelaufen. Eine frei erfundene Meldung Deutſchland und die Fußball⸗Weltmeiſterſchaft Ausländiſche Zeitungen wiſſen zu melden. daß Frankreichs Fußballverband wegen ungenügen⸗ der Unterſtützung durch den Staat nicht in der Lage ſei, die Fußball⸗Weltmeiſterſchaft 1938 durchzuführen. Der franzöſiſche Verband habe ſich aus dieſem Grunde an die FI A(Fußball⸗ Weltverband) gewandt, die daraufhin eine An⸗ frage zwecks Übernahme der Weltmeiſterſchafts⸗ Veranſtaltung an Deutſchland gerichtet habe. Einmal ſteht dieſen Meldungen entgegen, daß der Präſident des franzöſiſchen Fußball⸗ Verbandes. Jules Rimet, vor einigen Tagen klivv und klar erklärte. daß ſelbſt bei einem Nichtausbau des Colombes⸗Stadions in Paris die Weltmeiſterſchaft nach den feſtgelegten Plä⸗ nen durchgeführt wird. Außerdem teilt das Fachamt Fußball mit, daß die im Ausland ver⸗ breitete Meldung frei erfunden iſt. Es liegt weder eine Mitteilung der FI A noch des franzöſiſchen Verbandes in Berlin vor Viel⸗ mehr hat der Geſchäftsführer des Fachamtes Fußball, Dr. Tandry noch am Montag mit dem FI A⸗Sekretär Dr. Schricker in Zürich ein tele⸗ phoniſches Geſpräch geführt. in dem Einzelhei⸗ ten über die deutſche Teilnahme am Welttut⸗ nier in Frankreich beſprochen wurden. Die Eishockey-Wellmeiſterſchaft Kanada ſchlug Deulſchland erſt nach verlängerung 3:21 Deutſchland hat bei der Eishockey⸗Weltmei⸗ ſterſchaft in Prag mit der Auſſtellung ſeiner Mannſchaft kein Glück. Bereits in der Vorrunde hätte es gegen England wahrſcheinlich zu einem Siege gereicht, wenn unſere Mannſchaft in ſtärk⸗ ſter Beſetzung angetreten wäre. Diesmal wurde in der Zwiſchenrunde ein ähnlicher Fehler ge⸗ macht. Da ein Sieg gegen den Titelverteidiger Kanada als unmöglich angeſehen wurde, ſpielte Deutſchland ohne Egginger und Jänecke. Doch ſchlug ſich unſere Mannſchaft ganz hervorragend. führte 30 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit noch 211(), um dann in der Ver⸗ längerung knapp 3:2 geſchlagen zu werden. Kanada kam damit knapp um eine ſenſationelle Niederlage herum. Großartiges Spiel unſerer Mannſchaft In der Aufſtellung: Hoffmann: Tobien, Wild: Ball, Schibukat, Keßler; Schenk, Dr. Strobl, Lang beſtritt Deutſchland am Mittwochnachmit⸗ tag vor rund 8000 Zuſchauern im Prager Eis⸗ ſtadion das erſte Spiel der Zwiſchenrunde gegen Kanada. Ueberraſcht wurden nicht nur die Zu⸗ ſchauer. ſondern auch die Kanadier gleich zu Be⸗ ginn durch das großartige Zuſammenſpiel und die ſchnellen Vorſtöße der Deutſchen. Nach ſchö⸗ ner Kombination mit Keßler erzielte Tobien in der 11. Minute das Führungstor für Deutſch⸗ land. Erſt ein Alleingang Allens brachte den Kanadiern kurz vor Schluß des erſten Drittels den Ausgleich. Mit geradezu vorbildlichem Eifer griff unſere Mannſchaft im zweiten Spielab⸗ ſchnitt an. Bereits in der 2. Minute ſchoß Ball nach einer Vorlage Schibukats den zweiten Treffer. Mit 21 führte unſere Mannſchaft. Bei einem Zuſammenprall mit den wild angreifen⸗ den Kanadiern wurde unſer Torhüter Hoffmann verletzt und mußte für kurze Zeit das Eis ver⸗ laſſen. Mit großer Aufopferung kämpfend, hiel⸗ ten die Deutſchen das Ergebnis bis 30 Sekun⸗ den vor Schlut der regulären Spiekzeit. In die⸗ ſem Augenblick durchbrach Bruce die deutſche Verteidigung und ſandte zum Ausgleich ein. In der notwendig gewordenen Verlängerung kamen die Kanadier bei einem raſchen Vorſtoß von Godfrey zum ſiegbringenden Tor. Zuſammenſetzung der Schlußrunde Die Neueinteilung der Zwischenrunde bei der Eishockeo⸗Weltmeiſterſchaft— neun Mannſchaf⸗ ten ſpielen in drei Gruppen— machte auch eine Aenderung der Endrunde erforderlich Als teil⸗ nahmeberechtigt für die Schlußrunde gelten nach Ablauf der Zwiſchenrunde die Sieger der drei Gruppen. Der vierte Teilnehmer wird nach dem k. o.⸗Syſtem unter den Zweiten der dre: Grup⸗ pen ermittelt. — —— 5 —— . — — — 1 1 14 Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. O. A. P. Bernheim N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dlenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 10, 1. Stock, Betr.: Vortrag des Volksbildungswerkes. Von dem Deutſchen Volksbildungswerk, Ortsw. Viernheim, iſt bereits auf den 2. Vortrag am Dienstag, 22. Februar, abends 8.30 Uhr, im Saale des„Ratskeller“ hinge wieſen worden. Es ſpricht hierbei der bekannte weißruſſiſche General Sakharow über: „Der rote Panslawismus“. Ich weiſe hier⸗ auf alle Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen, Parteianwärter, Mitglieder der Formationen, Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände beſonders hin und bitte, an dieſem Vortrag zahlreich teilzunehmen. Braun, Ortsgruppenleiter. N Ich mache die Amtswalter, Block⸗ und Zellenwalter ſowie die Mitglieder der DA . und deren Angehörige auf den am 22. Febr., abends 8.30 Uhr, im„Ratskeller“ ſtattfin⸗ denden Vortrag des deutſchen Volksbildungs⸗ werkes:„Der rote Panslavismus“, aufmerk⸗ ſam und bitte um zahlreichen Beſuch für dieſen Abend. Der Ortsobmann. 4 5. euſches V Bolksbilbungswerk „Der rote Panslavismus“. Der auf den 20. Februar angeſetzte Vor⸗ trag findet am Dienstag, den 22. Februar, abends 8.30 Uhr, im„Ratskeller“ ſtatt. Zu dieſem Vortrag ſind alle Volksgenoſſen und ⸗genoſſinnen herzlich eingeladen. Der Ortswart. Lokale Nachrichten Viernheim, den 18. Februar 1938 Anſer Tagesſpruch Denk' immer: Iſt's gegangen bis jetzt, ſo wird's auch gehen bis zuletzt. Goethe. Wir alle hören die Führerrebe Gemeinſchaftsempfang in Gaſtſtätten und Filmtheatern! Die Wirtſchaft⸗ und die Reichsfachgruppe fordert das deutſche Gaſtſtätten⸗ und Beher⸗ bergungsgewerbe auf, die Lautſprecheranla⸗ gen herzurichten und am Sonntag, 20. Feb⸗ ruar, ab 13 Uhr die Gaſtſtättenräume zum Gemeinſchaftsempfang zur Verfügung zu ſtel⸗ len, damit auch der letzte deutſche Volksgenoſſe in der Lage iſt, die große Rede unſeres Füh⸗ rers zu hören. Der Gefolgſchaft im Gaſt⸗ ſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe ſoll gleichzeitig weitgehendſt die Möglichkeit ge⸗ boten werden, die Uebertragung anzuhören. Auch die Reichsfilmkammer ruft die deut⸗ ſchen Filmtheater auf, in der Zeit von 13 bis 16 Uhr in ihren Vorführungsräumen ſo⸗ wohl ihrer Gefolgſchaft als auch der Bevöl⸗ kerung Gelegenheit zu geben, die große Rede des Führers zu hören. Demgemäß haben die Filmvorführungen entſprechend ſpäter zu be⸗ ginnen. Jedenfalls ſoll das Filmtheater ab 13 Uhr der Bevölkerung für den Gemein⸗ ſchaftsempfang zur Verfügung ſtehen. * * in cle ingta aße Geſtern bei Tagesanbruch wurde dicht vor dem Nebenbahnhof in der Ringſtraße eine Kette Rebhühner beobachtet, die da in dem kleinen Vorgarten vor den Geleiſen ihr Weſen trieb. Die Kälte und der hohe Schnee 3 die Vögel, etwa 10—15 an der Zahl, bis in das Dorf getrieben, hauptſächlich aber der Umſtand, daß es ihnen an Nahrung mangelte. Wie eine Schar Haushühner ſaßen die Vögel da dicht vor den Geleiſen, auf denen die hell erleuchteten Züge hin und her rollten. Unter einigen Roſenkohlſtauden hatten ſie ſich einen Unterſchlupf geſucht und pickten emſig an den grünen Knoſpen. Hie und da wurde auch nach Hühnerart ein kleiner Luftſprung riskiert, um an die zarten Knoſpen an der Spitze der Stengel zu gelangen. Als die Anwohner, durch ein Kind aufmerk⸗ ſam gemacht, ſich den Tieren näherten, nahmen dieſe kaum Notiz von ihnen, ſelbſt als ſie fünf Meter von ihnen entfernt mit dem Auf⸗ räumen des Schnees begannen. Erſt als ein vorbeikommender Eiſenbahnbeamter bis dicht an die Hecke herantrat und zufällig auch noch ein Zug dicht anrollte, liefen ſie endlich auf den Bahnſteig, wo ſie mit hoch gereckten 1585 ſen dicht neben dem Zuge ſtehen blieben. Das Anfahren des Zuges endlich ſetzte ſie in Be⸗ wegung und ſie flogen, wenn auch langſam, ab. Der Vorfall zeigt die Not unſerer Feld⸗ und Waldbewohner, wie auch der Singvögel. Er fordert die Bevölkerung, beſonders die Schuljugend auf, verſtärkte Beihilfen zu lei⸗ ſten und, wo es noch nicht geſchehen iſt, Futterſtellen oder Käſten zu errichten oder anzulegen, nicht nur für die Sing⸗, ſondern auch für die Erd⸗ und Laufvögel, ſei es am Ortsrand oder aber im Wald oder an der Landſtraße. Er zeigt aber auch, daß es den Tieren neben den Körnern, beſonders auch an Grünfutter mangelt, das auch 0 5 Hühner eben jedem anderen vorziehen. Ein in den Gärten ausgelegter Apfelbutzen, Apfelſchalen, Salatblätter oder Stengel, ſie finden immer willige Abnehmer unter unſeren gefiederten Sängern, beſonders von unſeren Amſeln.— Deshalb auch Grünfutter, Obſt⸗ reſte und pflanzliche Küchenab⸗ fälle an unſere Futterſtellen und Futterkäſten! Beginn eines OA. ⸗Kurſes der Kurzſchrift für Fortgeſchrittene Am Dienstag, 22. Februar, beginnt die DAß in der Schillerſchule einen neuen Kurs Lehrgemeinſchaft Kurzſchrift II (für Fortgeſchrittene) Briefe mit ſteigender Geſchwindigkeit. Dauer: 20 Abende, a 2 Stunden. Der Kurs wird von Herrn Martin, Goethe⸗ ſtraße 17, abgehalten. Anmeldungen können bei der DA⸗Dienſtſtelle, bei Herrn Martin, Goetheſtraße 17, oder bei Herrn Jakob, Mo⸗ litorſtraße 10, abgegeben werden, woſelbſt über alles Nähere Auskunft gegeben werden kann. Der Ortsberufswalter. * Deutſches Volksbildungswerk 2. Vortrag:„Der rote Panslavismus“ Ein beſonders hochintereſſanter Vortrag wird der hieſigen Bevölkerung am kommenden Dienstag, 22. Februar, im„Ratskeller“ zu⸗ teil. Der bekannte weißruſſiſche General Sakharow wird ſprechen und zwar über das Thema:„Der rote Panslavismus“. Der Vortrag beginnt um 20.30 Uhr. * Der Aeichsberufswelllamyf im Gang Seit wenigen Tagen iſt der Reichsberufs⸗ wettkampf aller ſchaffenden Deutſchen im Gange. Schon um 8 Uhr früh verſammeln ſich die Teilnehmer in den Schulſälen zu einer theoretiſchen Aufgabenleiſtung. Am geſtrigen Morgen war man aus Anlaß der Anweſenheit des Kreisleiters Brückmann des Groß⸗ kreiſes Bensheim— Heppenheim zu einer kurzen Feier verſammelt. Nach der Begrü⸗ ßung durch den örtlichen Wettkampfleiter, Ge⸗ werbelehrer Hei m, ſprach der Kreisleiter über die Bedeutung und den Sinn des Reichsberufs⸗ wettkampfes, der dieſes Jahr zum erſten Mal auf alle ſchaffenden Deutſchen ausgedehnt wurde. Die Teilnahme an dem Wettkampf iſt ein Bekenntnis zur Leiſtung, die nicht nur Vollkommenheit auf fachlichem Gebiet ver⸗ langt, ſondern auch den Geiſt im weltanſchau⸗ lichen und den Körper im ſportlichen Sinn zur Höchſtleiſtung fordert. Und dies alles umſomehr, da wir im Zeichen der Erfüllung des Vierjahresplanes ſtehen, der eine För⸗ derung der Arbeitsleiſtung und das Heran⸗ bilden von Qualitätsarbeitern notwendig macht. Der Ortsbeauftragte brachte zum Schluß das„Sieg⸗Heil“ auf unſeren Führer aus. Mit aller Freude ſieht man dann Jungen und Mädels bei ihren theoretiſchen Arbeiten. Wo feſtgeſtellt wird, daß noch etwas fehlt, wird nachgeholfen. Ca. 100 Schüler und Schülerinnen nehmen an dem„Berufswett⸗ kampf aller ſchaffenden Deutſchen“ teil. Erſt in den Nachmittagsſtunden iſt der Un⸗ terricht— die Prüfung— beendet. Die Teil⸗ nehmer verlaſſen— nach einem nicht leichten Tag— die Schule oder nach der praktiſchen Frohe Volksschweſtern Zur Zeit wird im ganzen Reich eine um⸗ fangreiche Werbung für den Schweſterndienſt durchgeführt. Je nach Neigung und Eignung ſtehen den Bewerberinnen drei Organiſationen zur Verfügung: Die NS-⸗Schweſternſchaft ſieht ihr Aufgabengebiet hauptſächlich in der Gemeinde⸗ arbeit. Dort ſoll ſie neben der Krankenpflege vor allen Dingen auch die Geſundheitsführung der Bevölkerung überwachen, d. h. der Ge⸗ ſunderhaltung aller Bevölkerungskreiſe ihre beſondere Aufmerkſamkeit ſchenken. Die Freie Schweſternſchaft findet ihren Wirkungskreis in Kliniken, Sanatorien, Krankenhäuſern, Heimen und in der privaten Krankenpflege. Krankenhaus und Sanitätsdienſt, ziviler und behördlicher Luftſchutz ſind das Aufgaben⸗ gebiet der Rote⸗Kreuz⸗Schweſtern. Von allen Schweſtern wird verlangt, daß ſie lebensbejahend im Geiſte der national⸗ ſozialiſtiſchen Weltanſchauung ſich der Geſund⸗ heitsführung widmen. Nicht lebensferne Ab⸗ geſchiedenheit, ſondern verſtändnisvolle Mit⸗ arbeit verbürgen erſt die Tüchtigkeit der kom⸗ menden Schweſterngeneration. Ob NS⸗Schweſter, Freie⸗Schweſter oder Rote⸗Kreuz⸗Schweſter, ihnen allen ſoll der Weg in das private Leben oder zur Ehe nicht verſchloſſen bleiben. Ohne Rückſicht auf das religiöſe Bekenntnis kann jedes Mädel Mit⸗ glied einer der drei Schweſternſchaften werden. In wirtſchaftlicher Hinſicht iſt in weitgehen⸗ dem Maße für die Schweſtern der genannten Verbände geſorgt. ö Bewerberinnen wenden ſich an: Gauvertrauensſchweſter der NS⸗Schwe⸗ ternſchaft, bei dem Amt für Volkswohlfahrt, ſch Gau Heſſen⸗Naſſau, Darmſtadt, Steuben⸗ platz 17; Gauſachbearbeiterin der Freien Schweſtern⸗ ſchaft, Amt für Volkswohlfahrt der NSDAP, Gau Heſſen⸗Naſſau, Darmſtadt, Steuben⸗ platz e. Deutſches Rotes Kreuz, Provinzialverband Heſſen-Naſſau, Karthäuſerſtraße 21. Deutſches Rotes Kreuz, Heſſiſcher Alice⸗ Frauenverein, Darmſtadt, Dieburgerſtr. 31. eee Arbeit die Werkſtätte, in der ſie ihrer Pflicht genügen ſollen. Und frohgemut ziehen ſie zu neuer Arbeit, denn Jugend will weiterkäm⸗ pfen, für ſich und für— Deutſchland! . Große Lujtjchutzübung Am geſtrigen Abend fand hier eine große Luftſchutz» und Verdunkelungsübung ſtatt. Dieſe Maßnahme hatte den Zweck, zu zeigen, daß die Aufklärungs⸗ und Ausbildungsar⸗ beit des zivilen Luftſchutzes auf fruchtbaren Boden gefallen iſt und daß die Bevölkerung die Notwendigkeit des Selbſtſchutzes erkannt hat und entſprechend handelt. Mit der örtlichen Luftſchutzleitung nahm Kreisgruppenführer Moskopp und ein Vertreter des Kreisamts an der Uebung teil. Nach der eingeſchränkten Beleuchtung ſetzte um 8.30 Uhr die Geſamtverdunkelung ein. Kaum ertönte das Sirenengeheul und die Böllerſchläge, lag der ganze Ort in tiefer Finſternis. Nur ganz vereinzelt konnte man ein nicht vorſchriftsmäßig abgedichtetes Fen⸗ ſter erkennen. Im allgemeinen waren die Straßen menſchenleer, wenn es auch hie und da Neugierige offenbar nicht zuhauſe hielt. Fliegerangriffe wurden während der Uebung markiert. Hierbei mußten neben den Haus⸗ luftſchutzkräften die Löſchgemeinſchaft des Luftſchutzes, die Sanitätsko⸗ lonne und bei einem weiteren größeren Bombenangriff auch die Feuerwehr mit Motorſpritze übungsweiſe eingreifen. Um 9.30 Uhr war die Uebung und auch die Ge⸗ ſamtverdunkelung beendet. Allen dieſen Veranſtaltungen liegt der Ge⸗ danke zugrunde, daß die geſamte Bevölkerung ſchon im Frieden wiſſen muß, was ſie im evtl. Kriege zum Schutz von Haus und Fa⸗ milie tun kann und muß. Erfreulich iſt das Verſtändnis und die Bereitwilligkeit, denen man bei den Volksgenoſſen begegnet. Männer, Frauen und Jugendliche bemühten ſich eifrig und der Verantwortung bewußt um alle er⸗ forderlichen Vorbereitungen. Von der Viernheimer Bevölkerung, die ſchon während des Weltkrieges viele Luftangriffe im nahen Mannheim erlebt hat, darf man auch weiterhin beſonderes Verſtändnis für die Not⸗ wendigkeit von Luftſchutz⸗ und Verdunkelungs⸗ übungen erwarten. Luftſchutz iſt eine Maß⸗ nahme der Sicherung, von der wir wünſchen, daß ſie niemals ſich im Ernſtfalle bewähren braucht, die aber für den Fall, daß doch noch Deutſchland einmal angegriffen werden ſollte, allen geläufig ſein muß. * Generalangriff gegen die Tuberkuloſe Für einen Generalangriff gegen die Tuber⸗ kuloſe ſetzt ſich Dr. Heiſig in der Zeit⸗ ſchrift des NS⸗Aerztebundes„Ziel und Weg“ nachdrücklich ein. Die Hauptſache für einen olchen Generalangriff iſt die frühzeitige Er⸗ e der Erkrankten. Von der durch Reihen⸗ und Umgebungsunterſuchungen erfaßten Tu⸗ berkuloſekranken ſind 80 Prozent nach 6¼ Jahren praktiſch geſund. Die bisher angeſtell⸗ ten Unterſuchungen reichen aber zahlenmäßig noch nicht. Im Jahre 1937 ſind im ganzen Reiche 907000 Durchleuchtungen vorgenom⸗ men worden. Dieſe Zahl iſt aber viel zu ge⸗ ring; denn auf Grund der bisherigen Erfah⸗ rungen wären ſchon 1935 im Reich 3½ Mil⸗ lionen Unterſuchungen notwendig geweſen. Es muß mit der Zeit erreicht werden, daß die geſamte Bevölkerung, ungefähr vom 18. Le⸗ bensjahr ab, wenigſtens einmal im Jahr mit Röntgenſtrahlen unterſucht wird. Außerdem ind fachlich beſtens geleitete Tuberkuloſen⸗ freenet zur Ueberwachung und Be⸗ treuung aller Tuberkuloſe⸗Erkrankten einzu⸗ ſetzen. Die„Kappen“ ⸗Abende Nun glaube aber keiner, mit der bunten Narrenkopfbedeckung ſei's getan! Die läßt ſich ja auch beim Baden oder in Geſtalt der Schlaf⸗ mütze über die Platte ſtülpen. Allein die Stim⸗ mung entſcheidet! Und ſie kommt nun eben einmal nur im Faſching derart auf Turen, daß der ſonſt vernünftigſte Menſch auf ein paar Stunden die Geleiſe ſeiner Alltäglich⸗ keitsbahn verläßt. Freilich: Was nennt ſich nicht alles Kap⸗ penabend! Im erſten Augenblick denkt man an ein gähnend leeres Lokal, in deſſen papier⸗ ſchlangenbehängten Raum juſt nur die Hebe ſelbſt das Attribut ſolch eines Abends auf waſſergewelltem Blondhaar trägt. Und ſonſt? Die Gäſte ſchlürfen behaglich ihren Kaffee oder gießen den goldgelben Gerſtenſaft ge⸗ ziemend hinter die Binde. Ja, ſo was gabs früher genug, als die Zeiten noch verdammt ſchlecht waren und das„Syſtem“ aus allen Knopflöchern ſchimmerte. Indeſſen aber iſt unſer Volk wieder fröhlich geworden und wer ſehen will, der ſehe: Selbſt den kleinſten Kap⸗ penabend beſchwingt der Impuls urechter Lu⸗ ſtigkeit! Und wenn bloß ein halbes Dutzend Gäſte im Lokal ſitzen,— ſie ſchunkeln nach den Takten der Muſik, ſie tragen die Narren⸗ kappe mit Spaß als Zeichen des Kampfes gegen Spielverderber und Miesmacher wäh⸗ rend der Wochen des Karnevals. Aus Kopf⸗ hängern ſind Lebensbejaher geworden, hun⸗ dertprozentige, jawohl! Nicht im großen Tanzſaal mit ſchweiß⸗ triefenden Paaren und phantaſtiſcher Deko⸗ ration herrſcht allein wahre Faſchingslaune, juſt den kleinen Kappenabend würzt ſie zu⸗ meiſt, denn hart im Raume ſtoßen ſich nach altem Dichterwort die Sachen... Hier ſpringt der Funke des Frohſinns leichter über und entzündet Herz um Herz... Ja, ſo ein Kappenabend! Aber richtig inſzeniert muß er ſein, dann geht die Sache in Ordnung. Sänger-⸗ Maskenball im Karpfen Nochmals wird auf den morgen abend, 7.71 Uhr, im Saale„Zum goldenen Karpſen“ ſtattfindenden großen öffentlichen Sänger⸗ Maskenball, unter Mitwirkung des Geſang⸗ verein Sängerbund⸗Flora, verwieſen. Der beliebte, ſchon zur Tradition gewordene, all⸗ jährlich ſteigende Maskenball wird in dieſem Jahre noch eine Bereicherung erfahren und verſpricht ein Ereignis allererſten Ranges zu zu werden. Schon der Einzug des Prinzen Karneval wird, originell wie immer, für alle eine Rieſenüberraſchung ſein. Eine Ballon⸗ ſchlacht ganz großen Formats wird mit dazu beitragen, eine frohe, tolle Faſchingsſtimmung zu bereiten, die wohl beim diesjährigen Kar⸗ neval einzig daſtehen wird. Dazu noch die ſchmiſſige Muſik der bewährten und beſtbe⸗ kannten Künſtlerkapelle Schwarz⸗Weiß.— Alles in allem: ein Maskenball, der ſich ſehen laſſen kann und deſſen Beſuch niemand ge⸗ reuen wird. Im allgemeinen mild Die vom Atlantik ausgehende und über den hohen Norden führende Wirbeltät'igkeit ver⸗ ſtärkt ſich und bedingt das vor Skandinavien liegende Hochdruckgebiet weſtwärts abzudrän⸗ gen. Damit iſt vor allem die Zufuhr weiterer kalter Luft aus Innenrußland abgeſchnitten. Ein Stoß mildfeuchter, aus dem Mittelmeer⸗ gebiet ſtammender Luftmaſſen brachte unſerem Gebiet in der Nacht zum Donnerstag verbrei⸗ tete Schneefälle. Die damit entſtandene Schneedecke wird einen raſchen Temperatur⸗ anſtieg verhindern und bei nächtlichem Auf⸗ klären zu raſcher Froſtzunahme führen. Freitag: Gelegentlich aufheiternd, doch vorwiegend bewölkt, zeitweiſe auch Nieder⸗ ſchläge, meiſt noch Schnee, im allgemeinen mild.— Samstag: Unverändert. Küſtig Gaſtw det sw. tahl llätun geſell tel. E allel ben. J feiner pet daß 6 ihnen. on u.! wohne tel s gleiche tene dabin Verſor Ju iht Kriegs Nachdr rege tigen! ticht ſentlic Geſi Mai Kleider zu 0 hellen den 50 alte d. wunden det Eis In be dometz derntyr X Bunke Tageschronik Generaloberarzt Dr. Hugo Gerlach geſtorben „Darmſtadt. Im Alter von 77 Jahren iſt nach längerer Krankheit der Generaloberarzt a. D. Dr. med. Hugo Gerlach in Darmſtadt geſtor⸗ ben. Dr. Gerlach wurde im Herbſt 1899 Regi⸗ mentsarzt beim 2. Großh. Heſſ. Feldartillerie⸗ Regiment Nr. 61 in Darmſtadt. Im Weltkrieg bekleidete er die Stellung des Kriegslazarett⸗ direktors 18. Nach der Demobilmachung war der Chefarzt des neuen Verſorgungslazaretts in Darmſtadt, welche Stellung er im September 9 55 niederlegte, um in den Ruheſtand zu reten. Von einem Motorrad tödlich verletzt Hanau. Ein ſchwerer Verkehrsunfall inner⸗ halb der Stadt hat ein Todes opfer gefor⸗ dert. Als der 60 Jahre alte Lokomotivführer Saſſe nirod abends beim Herannahen eines Motorradfahrers noch den Fahrdamm über⸗ ſchreiten wollte, wurde er von dem Motorrad erfaßt und zur Seite geſchleudert. Er trug ſo ſchwere Schädelverletzungen davon, daß er am Mittwochmittag an deren Folgen geſtorben iſt. Drei Soldaten vom Auto geſtreift Heidelberg. Ein aus Kirchheim ſtammender Autofahrer ſtreifte abends im Kirchheimer Weg einige dort marſchierende Soldaten. Drei Sol⸗ daten wurden beiſeite geſchleudert und erlitten leichte Verletzungen, ſo daß ſie vorübergehende Aufnahme im Krankenrevier fanden. Die Un⸗ terſuchungen der Kriminalpolizei über das Ver⸗ ſchulden des Autofahrers ſind im Gange. Diamantene Hochzeit Frankenthal. Das ſeltene Feſt der Diaman⸗ tenen Hochzeit begingen der Gaſtwirt Philipp Wargand und Frau Marg. geb. Bullig. Das Jubelpaar führt in körperlicher und geiſtiger Rüſtiskeit ſchon ſeit mehr als 42 Jahren eine Gaſtwirtſchaft. Der Dieb des Dreizentnerſchweines verhaftet ſw. Oppenheim. Der Schweinedieb⸗ ſtahl bei Gaſtwirt Wetzel hat raſch ſeine Auf⸗ klärung gefunden. Als Dieb wurde der Metzger⸗ geſelle Jakob Göt h, zuletzt in Mainz, verhaf⸗ tet. Er will das zerlegte Dreizentnerſchwein allein auf einem Fahrrad weggeſchleppt ha⸗ ben. Man hat die Fleiſchteile bei der Wohnung ſeiner Großeltern in einer Miſtkaute verſteckt gefunden. Die Polizei iſt überzeugt, daß Götb noch Helfer batte und fahndet nach ihnen. Leider iſt ein großer Teil des Fleiſches ſchon verdorben. Schwerkriegsbeſchädigten verleumdet ſw. Alzey. Hausſtreitigkeiten ließen eine Ein⸗ wohnerin von Alzey zu dem verwerflichen Mit⸗ tel ſchnöder Rachſucht greifen, einen im gleichen Hauſe wohnenden, ſchon ſeit 10 Jah⸗ ren ans Bett gefeſſelten und nur noch dahin ſiechenden Schwerkriegsbeſchädigten beim Verſorgungsamt Mainz zu denunzieren. In ihrem Schreiben deutete ſie an, mit der Kriegsbeſchädigung ſei es wohl ſoſo... Da die Nachprüfung des Falles jeden Zweifel an einer Kriegsbeſchädigung und zwar einer 100prozen⸗ tigen behob, hatte die Verleumderin ſich vor Ge⸗ richt zu verantworten und erhielt wegen wiſ⸗ ſentlich falſcher Anſchuldigung ſechs Monate Gefängnis. Flammentod einer Greiſin Mainz. In Mainz⸗Bretzenheim fingen die Kleider einer 8tjährigen Frau, die dem Ofen zu nahe gekommen ſein muß., Feuer. In hellen Flammen ſtehend ſtürzte die Greiſin in den Hof, wo ihre Söhne ihr zu Hilfe eilten. Die alte Frau hatte aber bereits ſo ſchwere Brand⸗ wunden erlitten. daß ſie einige Stunden nach der Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. Betrunken am Steuer Bad Kreuznach. Am Dienstagabend ſaßz ein auswärtiger Kraftfahrer in einer hieſigen Wirt⸗ ſchaft am Holzmarkt und fuhr anſchließend in etrunkenem Zuſtand mit ſeinem Wa⸗ gen in voller Fahrt im Zickzack durch die Rü⸗ desheimer Straße. Dabei raſte er in der Höhe der Beraſtraße auf den Bürgerſteig, wo er zwei junge Leute im Alter von 17 und 19 Jahren zu Boden riß. Unbekümmert um den Unfall ſetzte er ſeine Fahrt fort. Die zwei angefah⸗ renen Straßenpaſſanten mußten mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus übergeführt wer⸗ den. Beide ſchweben in Lebensgefahr. Es ge⸗ lang, den flüchtigen Kraftfahrer in der Nach⸗ barſchaft der Stadt zu ſtellen und ihn ins Ge⸗ fängnis einzuliefern. Strenger Winker im Vogelsberg Starke Verkehrsſtörungen, Schneeverwehungen von 5 Meter Höhe Schotten. Die ſtarken Schneefälle der letzten Zeit haben im Vogelsberg erhebliche Ver⸗ de hrsſtörungen verurſacht. Erſt jetzt läßt ſich ein Ueberblick geben über das Ausmaß der Schneefälle, wie ſie ſeit langem nicht mehr be⸗ obachtet wurden. Das Dorf Sichenhauſen im Kreis Schotten war buchſtäblich von der Außenwelt abgeſchloſſen. Die letzte Poſt traf dort am Samstagnachmittag ein. Die ungeheuren Schneemaſſen machen ein Durchkom⸗ men des Poſtomnibuſſes unmöglich. Im Dorf hat ſich eine Schnee wehe in Höhe von 5 Metern gebildet, eine Erſcheinung, wie man ſie ſeit etwa 30 Jahren nicht mehr be⸗ obachtete. Auf der Strecke nach Nie der⸗ Semen mußte das Poſtauto aus dem Schnee geſchippt werden. Auch im Kreiſe Alsfeld wer⸗ den Verwehungen von mehreren Metern Höhe beobachtet. Bei Bermuthshain blieb der Perſonenzug im Schnee ſtecken und erlitt ſtarke Verſpätungen. Die Reichsbahn ſah ſich gezwungen, einen Schneepflug einzu⸗ ſetzen. Ilrenger Froſt im Allgäu 88 Füſſen, 17. Februar In der Nacht zum Donnerstag ſank das Ther⸗ mometer auf minus 17 Grad, womit eine Tem⸗ peratur erreicht wurde, die im Dezember und Januar nur kurze Zeſt feſtzuſtellen war. Bei tiefer Schneelage und ſtarkem Rauhreif zeigt ſich die Landſchaft in prächtigem Winterſchmuck. Aus dem Fenſter geſtürzt Kaſſel. Aus bisher noch unbekannten Grün⸗ den ſtürzte ſich in der Hohenzollernſtraße eine Hausangeſtellte aus dem Fenſter der im dritten Stockwerk gelegenen Wohnung. Mit ſchweren Verletzungen wurde das Mädchen in ein Krankenhaus übergeführt, wo es wenig ſpäter geſtorben iſt. Von der Lokomotive getötet Fulda. Am Mittwochfrüh gegen 4 Uhr wurde ein Poſtangeſtellter auf dem Bahnhof Fulda von der Lokomotive eines Zuges erfaßt und auf der Stelle getötet. Beide Füße abgefahren Hauſen. Ein bedauerlicher Unglücksfall er⸗ eignete ſich am Dienstagabend im hieſigen Bahnhof, Der in Schramberg beſchäftigte 16⸗ jährige Karl Siefert aus Gengenbach kam durch zu frühzeitiges Ausſteigen aus dem Zug zu Fall und geriet unter die Räder des noch in —. befindlichen Zuges. Dabei wurden dem edauernswerten beide Füße abgefahren. Er wurde ſofort ins hieſige Krankenhaus verbracht; der Zuſtand iſt bedenklich. Die Birke auf der Eiche Pfaffenhauſen(Joßgrund). Die„Fuldaer Zeitung“ berichtet von einer ſeltenen Laune der Natur. Auf einem Grundſtück am Ausgang des Dorfes wurde ein ſeltſames Naturwunder feſtgeſtellt. Mitten aus einem knorrigen und verwitterten Gichenſtamm iſt eine kräftige Birke herausgewachſen, die heute faſt höher als die Eiche ſelbſt iſt. Das Erſtaunliche iſt, daß ſich in der Nähe überhaupt keine Birken be⸗ finden. Mord an der Gelieblen München. Am Dienstagabend gegen 9 Uhr erſchoß in den Lechauen unterhalb Landsberg ein gewiſſer Eduard Huber ſeine Geliebte, die 22 Jahre alte Hausangeſtellte Maria Widmann von Geltendorf. Der Mörder ließ ſein Opfer liegen, durchſchwamm den Lech und begab ſich mit naſſen Kleidern nach Hauſe. Ein Soldat fand die Leiche und alarmierte die Polizei, die nach kurzer Zeit den Mörder aus dem Bett her⸗ aus verhaftete. Huber gab zu, die Tat aus Eiferſucht begangen zu haben. Geiſtesſchwacher erſchießt ſeinen Bruder München. Der geiſtesſchwache Johann Rott⸗ ler in Oberdünzing bei Vohburg hat ſeinen um ein Jahr jüngeren Bruder erſchoſſen. Inner⸗ halb einer Stunde war der Schwerverletzte eine Leiche. Die Jukunfl Amerilas liegt in. Alaska Einſt für ein Butterbrot erworben.— Vom Goldgräberparadies zur„ſtrategiſchen Schatz⸗ kammer“ der Vereinigten Staaten. Waſhington, im Februar. Die Rüſtungen rieſigen Ausmaßes, die Ame⸗ rika durchführt, haben die Frage nach der Beſchaffung der für die Kriegsinduſtrie wich⸗ tigſten Rohſtoffe zu einem ernſten Problem ge⸗ macht, das dadurch gelöſt werden wird, daß Amerika jetzt energiſch an die Erſchließung und Ausbeute ſeines nördlichen Beſitzes Alaska gehen wird. Dieſes menſchenleere, unwegſame Gebiet im Nordweſten des amerikaniſchen Kontinents erwarben die Vereinigten Staaten in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts für ein Butterbrot von den Ruſſen, die froh wa⸗ 15 dieſen unbedeutenden Beſitz abſtoßen zu önnen. Die Jahre des berühmten Goldfiebers von Klondyke, die bald nach der Veräußerung Alaskas anbrachen, bewieſen zum erſten Mal den Wert dieſes Landes. Aber das Goldfieber ebbte wieder ab, und in der Folgezeit küm⸗ merte ſich Amerika herzlich wenig um dieſes Stück Land am Ende der Welt. Erſt heute iſt dies anders geworden. Um das gewaltige Rüſtungsprogramm durchführen zu können, iſt die amerikaniſche Induſtrie in großem Umfang auf Auslandslieferungen an⸗ ewieſen. Daß man die notwendigen Roh⸗ toffe, im weſentlichen handelt es ſich um Erze, im eigenen Grund und Boden hatte, war kaum jemand bekannt. Im übrigen wäre es nach amerikaniſcher Wirtſchaftsauffaſſung zu wenig rentabel geweſen, Alaska in großem Maßſtabe zu erſchließen. Erſt heute hat man richtig erkannt, welche„ſtrategiſche Schatzkam⸗ mer“ von unermeßlicher Bedeutung man in Alaska hat. Die Rüſtungsinduſtrie hat heute Blick in den Belrüger im großen Flil Mannheim. Ueberſteigertes Geltungsbedürf⸗ nis, Spielleidenſchaft und der Hang zu Betrü⸗ gereien führten den bereits 14mal vorbeſtraften 34 Jahre alten verheirateten Gottfried Pfeiffer aus Fürth in Baden, wohnhaft in Mannheim. knapp ſechs Wochen nach Entlaſſung aus der letzten Strafhaft wieder auf die Bahn des Ver⸗ brechens In geriſſener Manier hat er dies⸗ mal Geſchäftsleute, Handwerker und Arbeiter hereingelegt und ſie— dem Grundſatz lebend: „Nobel geht die Welt zu Grunde“— um teil⸗ weiſe erhebliche Geldſummen betrogen. Um ſeine Zahlungsunfähigkeit zu beheben, beſchritt der Angeklagte ſehr oft den gefährlichen Weg, im Spiel ſein„Glück“ zu verſuchen, kehrte aber jedesmal mit neuen Verluſten zurück. Vom Vermögen der Frau iſt nichts mehr geblieben; ſie muß jetzt durch ihrer Hände Arbeit die Schulden des Taugenichts abverdienen. Die Große Strafkammer gelangte zu der Auffaſſung, daß mildernde Umſtände nicht an⸗ gebracht ſind und verurteilte Pfeiffer zu 2¼ Jahren Zuchthaus und 200 Mark Geldſtrafe; letztere und ein Monat Unterſuchungshaft gel⸗ ten als verbüßt.— Sollte der Angeklagte noch⸗ mals rückfällig werden, hat er unbedingt mit Sicherungsverwahrung zu rechnen. Bor dem Jondergericht Frankenthal. Das Sondergericht für den Be⸗ irk des Oberlandesgerichts Zweibrücken ver⸗ handelte 1% Fälle von Vergehen gegen das Heimtückegeſetz. Dem 45 Jahre alten Jo⸗ annes Fraß aus Iggelheim, der ſich vom 4 uli bis 3. November vorigen Jahres in Un⸗ terſuchungshaft befunden hatte, wurde zur Laſt gelegt, einen an Reichsminiſter Dr. Goebbels erichteten offenen Brief, der ihm von Unbe⸗ annten unter ſeiner Ladentüre hereingeſchoben worden war, an ſich genommen und geleſen zu haben. Den Brief gab er an ſeinen Nachbarn, dem 1869 geborenen Wilhelm Braun weiter, der ihn an mehreren Stellen bekanntgab. Ge⸗ fen Braun konnte die Verhandlung nicht ſtatt⸗ inden, da er erkrankt iſt. Der Staatsanwalt beantragte gegen Fraß eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten 14 Tagen. Das Sondergericht erkannte jedoch auf Freiſpruch, weil der Ange⸗ klagte ſich den Inhalt dieſes„offenen Briefes“ 190 zu eigen gemacht hatte und nicht damit rechnen mußte und konnte, daß durch Braun dieſes Pamphlet in die Oeffentlichkeit gelange. af Koſten des Verfahrens trägt die Reichs⸗ aſſe. zum Beiſpiel große Schwierigkeiten, die erfor⸗ derlichen Mengen Antimon, Chrom, Manganeiſen, Nickel und Zinn zu beſchaffen, da ſie dabei weitgehend auf das Ausland angewieſen iſt. Das wichtige Anti⸗ mon zum Beiſpiel muß aus Mexiko, Chile, Argentinien und China bezogen werden. Chrom führt man aus Neu-Kaledonien, einer franzöſiſchen Kolonie, aus Afrika, den Philip⸗ pinen und der Türkei ein. Manganeiſen wird aus Rußland, Afrika und Braſilien bezogen. Zinn aus dem Fernen Oſten und aus Boli⸗ vien, ſowie Nickel aus Kanada. Ein wiſſenſchaftlicher Bericht, der kürzlich dem Präſidenten Rooſevelt vorgelegt worden iſt, betont, daß ein großer Teil dieſer ſtrate⸗ giſch wichtigen Rohſtoffe in Alaska auf amerikaniſchem Boden gewonnen werden könn— ten. Amerika geht nun daran, dieſe unver⸗ mutete„ſtrategiſche Schatzkammer“ ſchleunigſt zu erſchließen, damit ſeine Rüſtungsinduſtrie, deren Verſorgungslage durch die Kriegswirren im Fernen Oſten ohnehin bereits erſchwert iſt, unabhängig arbeiten kann. Zunächſt einmal muß das Land eingehend durchforſcht werden, um die wichtigſten Erz⸗ lager feſtſtellen zu können. Das wichtigſte Problem liegt zunächſt in der Schaffung aus⸗ reichender Verkehrsverhältniſſe. Während man ſich bereits mit der Ausbeute der ſchon be⸗ kannten Erzlager beſchäftigt, ſoll eine ſelb⸗ ſtändige Forſchungsabteilung neue Rohſtoff⸗ vorkommen erſchließen. Selbſtverſtändlich ge⸗ hört zu dieſem Programm auch die wirkungs⸗ volle militäriſche Sicherung Alaskas, das für die Vereinigten Staaten plötzlich eine über⸗ ragende Bedeutung erhalten hat. Gerichtssaal Ein anderer Fall der Sondergerichtstagung betraf die Anklage gegen den verheirateten, 33 Jahre alten Ludwig Klöffer aus Hagenbach, der ſich ſeit 18. Oktober in Unterſuchungshaft befindet, und den 36 Jahre alten Franz Schmalz aus Wörth a. Rh. Gelegentlich eines Beſuches bei ſeinem Vetter erzählte Schmalz dieſem, dem Mitangeklagten Klöffer, einen lö⸗ den politiſchen„Witz“, den letzterer in ſeiner Gaſtwirtſchaft zum Beſten gab, wobei er zwei weitere, ganz niederträchtige„Witze“ hinzu⸗ fügte, die eine tiefe Gehäſſigkeit gegen das Dritte Reich erkennen laſſen. Beide Ange⸗ klagte waren in großem Umfange geſtändig. Der Staatsanwalt beantragte gegen Klöffer eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten und gegen Schmalz 2 Monate Gefängnis. Das Urteil lautete: gegen Klöffer auf vier Monate Ge⸗ fängnis, abzüglich der erlittenen Unterſuchungs⸗ haft und gegen Schmalz auf drei Wochen Ge⸗ fängnis. Ein gewohnheilsmäßiger Wucherer Marburg. Der ſeit Auguſt vorigen Jahres wegen ſeiner aſozialen Einſtellung in einem Konzentrationslager untergebrachte Einwohner Pfuhl aus Röddenau bei Frankenberg hatte ſich in einer Berufungsverhandlung vor der Großen Strafkammer wegen gewerbs- und ge— wohnheitsmäßigen Wuchers zu verantworten. Pfuhl nutzte die große wirtſchaftliche Notlage einer Nachbarin aus, um ſich zu bereichern. So lieh er der Frau einmal 15.— Mark und ließ ſich als Zinsvergütung auf Monate hin- aus wöchentlich zwei Bäckerbrote geben. Dann wieder lieh er der Nachbarin 35 Mark, ſtellte ihr aber„entgegenkommenderweiſe“ einen Schuldſchein in Höhe von 50 Mark aus. An einem Tage pumpte er der Frau 5 Mark und ließ ſich am nächſten Tag mit Zinſen 6 Mark zurückzahlen. Das Gericht hob das Urteil des Schöffengerichts, welches auf zwei Jahre Ge— fängnis gelautet hatte, auf und erkannte auf 1 Jahr, 3 Monate, 3 Tage Gefängnis, 3 Jahre Ehrverluſt und 100 Mark Geldſtrafe. Todesurleil im Mord prozeß Armand Limburg. Am Mittwochabend kurz nach 9 Uhr verkündete der Vorſitzende des Schwurgerichts das Urteil. Das Gericht war im weſentlichen den Ausführungen des Staatsanwaltes gefolgt und ſah Armand für ſchuldig an. Er wurde we⸗ gen Mordes zum Tode verurteilt. gie hören im Rundfunk.. Samstag, den 19. Februar 1938 Deutſchlandſender 6.00: Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 6.30: Kon⸗ zert. 7.00; Nachr. 10.00: Erſchlagen im Bruderkampf. 19.30: Fröhl. Kindergarten. 11.15: Dt Seewetterbe⸗ richt. 11.30: Dreißig bunte Minuten. 12.00: Konzert, 13.45: Nachr. 14.00: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.00: Wetter⸗ u. Börſenberichte, Marktbericht. 15.15: Die bunte Platte. 16.00: Heitere Komödien⸗ u. Bal⸗ lett⸗Muſiken 18.00: Virtuoſe Muſik für zwei Kla⸗ viere 18.30: Walter Pörſchmann ſpielt. 18.45: NS.⸗ Winterkampfſpiele in Oberhof. 19.00: Kernſpruch, Wetter u. Kurznachr. 19.10:.. und jetzt iſt Feier⸗ abend. 20.00: Die fröhliche Benzinkutſche. 22.00: Wet⸗ ter, Nachr., Sport. 22.20: Deutſchlandecho Reichsſender Frankfurt 6.00: Morgenlied, Morgenſpruch. Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 7.00: Nachr. 8.00: Zeit, Waſſerſtand 8.05: Wetter, Schneebericht. 8.10: Gymnaſtik. 10.00: Ich habe nur ein Vaterland, das heißt Deutſchland. 10.30: Froher Klang zur Werkpauſe. 11.30: Prog ir ſchaftsmeldg., Wetter, Straßenwetter. S 12.00: Konzert. 14.00: Zeit, Nachr fene Scholle. a Of Stellen, Nachr. aus d. Sendebezirk. 14.10: Köpfchen . Köpfchen... 15.00: Aus Kannibalen werden tücht. Pflanzungsarbeiter. 15.30: On dit. Man ſagt. 16.00: Der frohe Samstagnachmittag. 18.00: Zeitgeſchehen. 18.90: Der fröhliche Lautſprecher. 19.00: Zeit, Nachr., Wetter. 19.10: Blasmuſik. 20.00: Gro⸗ ges Konzert. 22.00; Zeit, Nachr. 22.15: Wetter⸗ urd Schneeberichte, Nachr aus dem Cendebezirk. Sport. 22.380: Welt⸗ und Europameiſterſchaften im Eishocket 22.45: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. 24.00— 02.00: Nachtkonzert. Reichsſender Stuttgart 6.00: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten, Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 7.00: Nachr. 8.00: Waſſe ſtand, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik. 8.30: Fröhl. Morgenmuſik. 10.00: Ich habe nur ein Vaterland, das heißt Deutſchland! 11.30: Volksmuſik 12.00: Kon⸗ zert. 13.00: Zeit, Nachr., Wetter. 14.00: Peter An⸗ ders ſingt. 1415: Zur Unterhaltung. 15.00: Heitere Klänge zum Wochenende. 16.00: Familientag bei Mil⸗ löcker. 17.40: Märſche berühmter Komponiſten. 18.00: Tonbericht der Woche 19.00: Nachr. 19.15: Maurice Ravel. 20.00: Das große Bilderbuch. 21.00: Unter⸗ haltungs⸗ und Tanzmuſik. 22.00: Zeit, Nachr., Wett., Sport. 22.30: Tanzmuſik aus aller Welt. 24.00 bis 02.00: Nachtkonzert. Marklberichle Mannheimer Ferkelmarkt. Zufuhr: 550 Ferkel, 154 Läufer. Preiſe: Ferkel bis 6 Wochen 13—17, über 6 Wochen 18—28, Läufer 29—40. Mannheimer Produkten. Alles unverändert. * Neuregelung der Kraflfahrzeugverſicherung Der Reichskommiſſar für die Freisbildung hat durch Verordnung vom 14. 2. die Grundlage für die geſamte Kraftfahrzeugverſicherung geregelt, indem er einen Einheitstarif für alle in Deutſchland tätigen Verſicherungsunternehmungen feſtgelegt hat. In Fühlungnahme mit der Verſicherungswirtſchaft ſind außerdem die Beitragsſätze zur Haftpflichtverſicherung bei allen Krafträdern und bei mehr als 80 Prozent der Perſonenkraftwagen erheblich geſenkt worden. Mit dieſen Maßnahmen iſt gleichzeitig eine Berufs- bereinigung verbunden: Kraftfahrzeug⸗Herſteller, Händler, ⸗Reparaturanſtalten und Abſatzfinanzie⸗ rungsinſtitute ſind in Zukunft von der Vermittlung von Kraftfahrzeugverſicherungen ausgeſchloſſen. Faſt alle in Deutſchland tätigen Kraftfahrzeughändler— ungefähr 8000— befaßten ſich bisher auch mit der Verſicherungsvermittlung, wobei etwa 200 von ihnen ſich in beſonders ſtarkem Maße darin betätigten. Die Neuregelung iſt in enger Fühlung mit der Verſicherungswirtſchaft zuſtandegekommen und be— ſchränkt ſich auf die Haftpflichtverſicherung, die auf dieſem Gebiete den bei weitem wichtigſten Verſiche⸗ rungszweig darſtellt. Statiſtiſche Unterſuchungen ha— ben ergeben, daß die Kraftfahrzeugverſicherung im⸗ mer noch einen recht ſchlechten Schadenverlauf auf⸗ zuweiſen hat. Deshalb konnten auch nicht alle Wünſche auf umfaſſende Beitragsſenkung erfüllt wer- den. Die neue Verordnung geht bis an die Grenze des Möglichen. Sie iſt nur dadurch zuſtandegekom⸗ men, daß die Verſicherer und der geſamte Verſiche— rungsaußendienſt ſchwere Opfer gebracht haben. Aus ſozialen Gründen ſind in der Neuregelung die klei⸗ neren Fahrzeuge beſonders begünſtigt worden. Die Veränderung der neuen Beitragsſätze zur Haft⸗ pflichtverſicherung ergeben ſich aus der unten abge— druckten Aufſtellung. Die Perſonenwagen, die frü⸗ her in 16 Gruppen zerfielen, ſind jetzt in 9 Grup⸗ pen zuſammengefaßt. Daraus ergibt ſich, daß in einzelnen Gruppen die Verbilligung verſchieden aus— fällt je nachdem, ob ein Fahrzeug zu einer jetzt fort⸗ gefallenen Gruppe gehörte oder nicht. Die Senkung der Beitragsſätze zur Haftpflichtver⸗ ſicherung bei Krafträdern beträgt für alle drei Grup⸗ pen je 5 RM. und zwar: Krafträder mit einem Hubraum bis 100 cem, Krafträder mit einem Hubraum über 100 bis 200 cem und Krafträder mit einem Hubraum über 200 cem. Bei Kraftwagen ergeben ſich folgende Sätze: früher jetzt RM. RM. Kraftwag. bis 20 Brems⸗PS. 60, 80, 10 60.— „ 0 5 100, 115, 130 90.— „„ 84 8 140.— 120.— „„ 40 15 a0 150. 160 150.— „„ 45 1 170.— 160.— „„ 680 1 7 180, 190 180.— 0 90 5 1 200, 220 200.— 0 e 240, 260 240.— 1 über 120 1 7 260.— 260.— Die durchſchnittliche Senkung macht bei Krafträdern 14 Prozent und bei Perſonenwagen 13 Prozent der bisherigen Beitragsſätze aus. Im Höchſtfalle tritt bei Krafträdern eine Senkung um 33 Prozent und bei beſtimmten Wagenklaſſen eine ſolche um 40 Pro⸗ zent ein. Für das Beitragsaufkommen der Kraft⸗ fahrzeugverſicherung im Jahre 1937 würde die Sen⸗ kung einen Ausfall von rd. 12 Mill. Roh bedeuten. Die Beitragsſenkung iſt vor allem auch durch eine Neuregelung der Vermittlungsproviſionen erzielt wor- den Gleichzeitig hat der Reichskommiſſar für die Preisbildung im Intereſſe der Berufsbereinigun im Kraftfahrzeugweſen tätigen Herſteller, 0 Reparaturanſtalten und Abſatzfinanzierun 0 völlig von der Vermittlung von Kraftfahrzeugverſie rungen ausgeſchloſſen. Tieſen Erwerbszweigen bietet ſich bet der zunehmenden Motoriſierung ein ausrei- chendes Einkommen auf ihren beruflichen Eigen gſebie— ten, während ihr bisheriges Hineindrängen in die ihnen berufsfremde Verſicherungsvermittlung bisher außerordentlich koſtentreibend gewirkt hat. Es iſt zu hoffen, daß dieſe Maßnahme den Ver⸗ ſicherungsgedanken im Kraftfahrzeugweſen nachdrück⸗ lich fördert. Bisher ſind nur 18 Prozent der vor⸗ handenen Krafträder und 75 Prozent der vochande— nen Kraftwagen verſichert. Dieſe geringe Verſiche⸗ rungsdichte iſt bisher immer aut die hohen Beitrags⸗ ſätze zurückgeführt worden, ſo daß für die Zukunft eine nachhaltige Beſſerung erwartet werden darf. Vſernheimer Tonfilmjchau Freitag, Samstag, Sonntag und Montag! Im Central⸗Film⸗Palaſt Der große Ufa⸗Film, von dem alle Welt ſpricht: „Der Streit um den Knaben Jo“ Ein durch Handlung und Darſtellung ſpan⸗ nunggeladener, lebenswirklicher Film, in dem ſich konfliktſchwer die abenteuerlichen Schick⸗ ſale zweier Jungen den bewegten Erlebniſſen ihrer Mütter gegenüberſtehen. Die bangen Zweifel einer Mutter, ob ihr Kind nicht bei der Geburt irrtümlich vertauſcht worden iſt, bilden das menſchlich dramatiſche Motiv dieſes ausdrucksſtarken Filmes. Ein Film großen künſtleriſchen Könnens, in dem ſich Schönheit, Ernſt und Tiefe des Lebens mit Liebe, Glück und Herzensfreude ſchickſalhaft vereinigen. An die breiteſten Schichten wendet ſich der Film mit ſeinem jedem verſtändlichen, menſchlich⸗ dramatiſchen Inhalt, der zugleich aber auch durch das friſche, natürliche Spiel der beiden Knaben helle Freude hervorrufen wird. Der ungewöhnliche Filmſtoff und die künſtleriſche Form des Ganzen wird außerdem noch einen beſonderen Kreis aus dem Publikum für dieſen Film intereſſieren und gewinnen. Ein von allen menſchlichen Regungen und Spannungen getragenen Film echter und tiefer Gefühle zwiſchen Mutter und Sohn im„Streit um den Knaben Jo“. In den Hauptrollen: Lil Da⸗ Das entzückende Ala-Gropjnwerk auf das jchon viele warten ab heute Freuag im Central Eines der jchonſten Filme der Saijon mit Lil Dagover, Willy Fritjch u. Maria v. Tasnadyl in 53 gover, Willy Fritſch, Maria v. Tasnady und andere hervorragende Künſtler. Ein Filmwerk, das überall den größten Erfolg aufzuweiſen hat. Alle Filmfreunde tun gut, nach Möglich⸗ keit ſchon die Werktagsvorſtellungen zu be⸗ ſuchen. 8 Achtung! Gloria-Lichtſpiele Nur Samstag und Sonntag: Das preis⸗ gekrönte Filmwerk der Gegenwart: „Liebe, Freiheit und Verrat“ Das Schickſal eines Volkshelden nach wah⸗ ren Begebenheiten.— Volksheld oder Räuber? Das iſt die Frage, die wohl jeder ſtellt, der mit dem Leben und Wirken des tſchechiſchen Freiheitskämpfers Janoſchik bekannt wird. Gelebt hat dieſer Mann, der heute erklärter Nationalheld des ſlovakiſchen Volkes iſt, zu einer Zeit, da es noch den grauſamen Begriff des Frondienſtes gab, deſſen Beſeitigung ſich der junge Bauernſohn zur Lebensaufgabe ge⸗ macht hatte. Mit einer anfangs kleinen Schar durchzog Janoſchik die Karpathen, überfiel im engen Felſental reiſende Kaufleute, raubte und plünderte überall und wurde bald zum ge⸗ fürchteten Gegner aller Beſitzenden. Aus den kleinen Anfängen entwickelte ſich das Häuf⸗ lein von Janoſchiks Anhängern ſchnell zu einem Heer, das ſich ſelbſt den ſchwierigſten Unternehmungen gewachſen ſah. Hatte man anfänglich in den Bergwäldern verſteckt gelebt, ſo wagte man nun offene Ueberfälle auf Märkte, Herrenhäuſer und dergleichen. Bis eines Tages ein allzu gewagtes Unternehmen den Untergang Janoſchiks und ſeiner Leute herbeiführte, ohne daß er ſeine Lebensaufgabe voll erfüllt hatte. Rauben und brandſchatzen iſt das nicht Kennzeichen übelſter Geſinnung? Gewiß, wenn es lediglich aus Geldgier und ähnlich ſchlechten Motiven heraus geſchieht. Wenn aber— wie bei Janoſchiks Raubzügen — eine edle Abſicht damit verbunden iſt, kann man den Raub wohl nur als Mittel zum Zweck, als Waffe gegen einen ſonſt ſchwer er⸗ reichbaren Feind anſehen. Denn wie anders hätte Janoſchik die Herrſchaft fremder Men⸗ ſchen über ſeine Landsleute brechen ſollen, wenn nicht mit Ueberfällen auf die Unter⸗ drücker? Im offenen Kampf wäre er gar bald den Panduren und Gendarmen unterlegen. So aber— vom ſicheren Hinterhalt aus, der nach jedem Raubzug wieder aufgeſucht wurde — konnte mancher tollkühne Streich vollführt werden. Gewiß, manch tapferer Mann aus den Reihen des Freiheitskämpfers fiel unter den Schüſſen der Verfolger, aber die geradezu wunderbare Fähigkeit, die Gendarmen ſtets geſchickt auf eine falſche Bahn zu locken, brachte Janoſchik und ſeine Mitſtreiter immer wieder in Sicherheit. Und wäre nicht durch ſchnöden Verrat der Bandenführer ins Netz gelaufen, die Befreiung wäre kaum ausgeblie⸗ ben. So aber endele Jonaſchiks Leben am Galgen, ein Tod, der damals vorzugsweiſe dem Verbrecher zukam... Dieſes Filmwerk ſehen, heißt was Beſonderes erleben.—— So ſind dieſe Woche wieder zwei ganz her⸗ vorragende Darbietungen in den beiden hie⸗ ſigen Filmbühnen und ein Beſuch iſt beſtens zu empfehlen. Jetzt neue Niſtkäſten aufhängen! Reinigt vor allem die alten Niſtkäſten! Nach Möglichkeit ſoll man ſie dabei öffnen! Geht das nicht. dann müſſen die alten Neſter mit einem eiſernen Draht, deſſen Ende zu einem kleinen. Haken umgebogen iſt. herausgezogen werden. Wer noch Niſtkäſten anbringen will, ſoll ſie möglichſt bis Ende Februar aufhängen. Dann kann er die Freude haben, daß ſie noch in die⸗ ſem Jahr von Vögeln bezogen werden. Vor allem ſoll man beim Aufhängen von Niſtkäſten darauf achten. daß das Flugloch von der Wet⸗ terſeite abgewandt iſt u. daß die Aufhängeſtells Schutz gegen Neſträuber bietet. Gebenket der hungernden Vögel! Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— Da. J. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Holzverkauj Dienstag, den 22. Februar 1938, vormittags 9 Uhr beginnend, wird im Gaſt⸗ haus Rheingold zu Lampertheim, aus Oberer Wildbahn, Abteilung 23 und 25, nachfolgen⸗ des Brennholz verkauft: Scheiter rm. Buche 124, Eiche 110, Kiefer 9; Knüppel rm. Buche 116, Eiche 90, Kiefer 10; Stöcke rm. Eiche 13. Nähere Auskunft durch Revierförſter Robert zu Forſthaus Wildbahn. Lampertheim, den 16. Februar 1938 Hejfiſches Forstamt Lampertheim S. M. G.⸗Zug der 4. Komp. Landwehr⸗Vall. Hammelburg Am Samstag, den 19. ds. Mts. abends 8 Uhr findet im„Für ſt Alexander“ unſer namerauschaſts- abend ſtatt. Wir laden die Kameraden unſeres Zuges ſowie deren Angehörigen freundl. ein. Unſer Ausbildungs⸗ Kommando hat ſein Erſcheinen zugeſagt. Auch die an⸗ deren Hammelburger Kameraden ſind herzl. willkommen. Die Einberufer. Vereins⸗Anzeiger Geſangverein Liederkranz Heute Freitagabend, 8 Uhr, Sing⸗ ſtunde. Der Vorſtand. 0 Krieger⸗ und 9 Soldatenkameradſchaft 1875 — 5 l. Der Jahresappell, der auf kommenden Sonntag angeſetzt war, fällt aus. Alles hört den Führer. 5 Der Kameradſchaftsführer. Brieftauben⸗Verein Samstag, 19. Februar, abends 8 Uhr, Ver⸗ ſammlung im Lokal zum grünen Laub. Er⸗ ſcheinen iſt Pflicht. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 Heute abend, 8.30 Uhr, Spielerverſammlung für Fuß⸗ und Handballer. OE A.- Nestaurauon Motto: Wann de noch e mol froh willſcht ſein, ſo kehr heute owend beim Auguſt unn de Marie ein! Großer Kappen- Abend 19.71 Uhr beginnend, wozu wir unſere werten Nachbarn, Gäſte, heule Freitag Freunde und Bekannte recht herzlich einladen. Familie Sander Die Kapelle Das Zeitalter des Verkehrs muß jum Zeitalter der Verkehrsgemeinſchaft werben. Benimm bich deshalb als famerab und befolge die Regeln der Otraßenverkehrs⸗Oronung. Morgen abend 8 0„Karpfen“ großer öffentlicher Sanger-Maskenball unter Mitwirkung des Gesangvereins Sang erbund-Flora N Ulllaanumammmummmumnnmnummnnummmannmnnnummummmnnumnnnnmunmnmn Neu: Baàllonschlacht mitPrãmiierung Iunnmiummmunmnmmmmummunmummnamunumummmunnmmmmunnummummuummmunmmn 4 Euusik: Kapelle Schwarz-Weiß Maske Zum Storchen Morgen Samstag, 8.11 Ahr grober Kappenaliencl unter Mitwirkung der Feuerwehrkapelle wozu wir unſere werten Gäſte, Nach⸗ barn, Freunde und Gönner recht herzlich einladen. Dle Storchen-Famille So irt man immer toieda Zeitungsleser urteilen SSS imm, N . der Siteſt um hen Knaben Jo S cc SS J Großer Sänger⸗ Maskenball in den„Freijchütz“⸗Sälen unter Alitwirkung ber Sänger ⸗Einheit am Samstag, den 19. Februar, abends 8.11 Uhr Sünger⸗Einheit Der Wirt nkarten 1 RM., erhältlich im„Freiſchütz“, bei Karl Zöller, Bismarckſtraße, Hans Laiſt, Schillerſtraße und bei den Sängern—. Eintritt für Mitglieder und Damen 30 Pfg. Nichtmitglieder 70 Pfg. Ohne Gewähr Gewinnauszug 5. Klaſſe 50. Preußiſch-Süddeutſche(276. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 1. Nonsts-Pekg. j RNA. G 14. Wochen- Peg. 3 Nil. 1 ou pal 8. Leschendese. Zu heben: 8. Ziehungstag in Apotheken und Drogerien. Wonn-— —— mit Grabgarten 79353 87793 waage, faslablls Angebote unter Nr 80 an d Geſchäfts⸗ ſtelle erbeten. 8 Gewinne zu 8000 RM. 10 Gewinne zu 2000 RM. 56 Gewinne zu 1000 RM. 948 103915 108229 145307 149981 181286 187942 292831 220352 230540 288746 306413 312754 336265 340888 347446 354002 359112 365340 397718 u 500 RM. 1942 108583 111529 123862 156988 157795 15 180820 181832 185130 185970 192023 211576 217458 221850 232616 282959 277525 292127 293766 302575 oransla. 3 45 336224 345832 345952 355408 373352 377169 382342 386754 16. Februar 1938 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10000 RM. 390631 121114 138140 385227 30393 177609 287882 277828 381606 6463 11518. 19366 25778 34369 72145 4883 38251 55078 57367 65434 65873 7866 304509 325449 331371 3381583 I urüdgenomm. 184 Gewinne zu 300 RM. 1267 11344 16259 24838 28582 83804 9 5 34780 40929 44833 48175 50285 83788 54674 5648 58818 82503 Schlat- 64280 76792 88084 108688 108569 110681 118217 119189 120419 hein Kappen⸗ 120845 124813 138439 148400 154860 155864 158844 164313 165303 Zimmer 188984 188789 187379 173052 175047 175846 175882 181188 182714 gebr., aber neu⸗ abend 187563 187884 192491 194550 201585 202813 203068 207694 212089 ug, 1 Schrank 279210 226483 232419 238458 280880 252862 254327 26846 270968 n 275498 284494 288167 288696 29453 298053 299846 308460 30625 Ztür., 1 Friſier. Hein Narrenball 319937 3812197 314287 319011 327998 335888 339843 342126 344588 kommode, 2 Bet⸗ 345530 358979 354781 364903 388170 371813 372647 377312 379123 ten, Nachttiſche kein nürriſcher 378228 387169 391836 382292 2 45 15 0 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 5 8 Rummel 1 105 eg 2000 RM. 77589 224987 250993 254 106 299986 umann H. 5 lberhaupt 26770 einne zu 2000 R. 171888 232640 27270 288287 803476 Mannheim 54, Gewinne zu 1000 Rut. 351 26869 38040 102859 123788 143844 Verkaufshäuſer nichts 144949 180389 183184 186364 205581 226807 229942 240971 241718 T 1.7—8 245395 252488 288868 278828 277873 288261 255892 329944 337197 - 364511 385388 395317 ——h ohne eine An⸗ 58 Gewinne zu 500 Nr. 648 24740 25775 29892 34447 36892 39769 67571 68830 88581 114233 169855 178077 198282 209669 2157180 291398 247148 288682 287330 287101 334450 359439 368903 zeige in der 373520 375506 380664 389408 382226 Haaazelgen in dieſer Zeitung ſind Ihnen ſtets „Viernheimer Volkszeitung“ Anzeigen bringen frohe Gäſle! Jule Helier 154. Gewinne zu 300 RM. 2349 3370 7880 9918 16900 17319 17889 21787 34884 50077 59489 61882 68424 75486 79920 82165 88747 91749 98441 100373 102330 105687 111145 113502 115542 126228 153788 181232 164387 169198 172067 179351 186251 19156 188084 199378 291971 202550 203397 208785 207026 208408 216398 225030 229819 232297 232339 233788 234681 237080 287577 237816 244749 254382 260812 282419 273287 273821 281045 281833 282347 296115 291563 294597 801971 303703 305989 323098 338037 341647 349122 353611 357488 867006 372854 376308 3881 f Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000000, 2 zu ſe 500000, 2 zu ſe 300000, 2 zu ſe 200000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 4 zu je 50000, 6 zu ſe 30000, 14 zu ſe 20000, 74 zu ſe 10000, 150 zu je 5000, 280 zu ſe 3000, 758 zu ſe 2000, 2072 zu je 1000, 3590 zu je 500, 7292 zu je 300, 172748 zu je 150 RM⸗ 4 1 Vor anzeige! N d d Im„ Natoellen“ am Conntag Nappenallend — Aufflätl. deren 1 In det set Mo! nondo de deutung. zom 4. Fe ben, wie „Venige gen Jahre tion hat! J blußtraſt ſhichtliche Et hat kraft ſeine Entwidlun Sötitt den Verei Maßnahn Werdens der Wehr Betracht die Ent i der gay kur Koſze idem ez gungsminiſ bertes se ſurultabez J der die gherſe bes Reichs dolitichen bet Reiche dus dem g. Nichtiold — zuſammengefaßt. Hanns Reinholz Die Bunk von Fnelund did nerds Die abenteuerliche Geschichte der größten Banknotenfälschung Schluß.) Brown wurde gleich beim erſtenmal von dem Werkdetektiv Brewer abgefaßt. Und Brewer, der ſelbſt in die ſchöne„Nichte“ von„Miſter Tremayne“ bis über beide Ohren verliebt war, ſpielte nun die Rolle zu Ende, die Jonny Brown anfangs übernehmen ſollte. Er ſtahl das Papier und lieferte es bei Burnetts Frau ab. Tatſächlich fiel auf ihn nicht der geringſte Ver⸗ dacht. Das ging wochenlang ſo. Die beiden Burnetts kannten im nahen Wincheſter von früher her den Schlächter Batt⸗ rick, der die Lagerung des Papiers übernehmen mußte, weil man das Papier nur vorſichtig. in kleinen Mengen, nach London in das Labora⸗ torium von Griffith ſchaffen konnte. Eine Tages glaubten die beiden Burnetts und ihr Auftraggeber, Griffith. daß nun genug Papier geſtohlen worden ſei. Vielleicht haben ſich Burnett und ſeine Frau auch in Whitchurch nicht mehr ſicher genug gefühlt, weil Miſter Miller dort auftauchte. Jedenfalls verließen ſie plötzlich den Ort. Der Leidtragende war zunächſt einmal Bre⸗ wer. Er konnte das Verſchwinden ſeiner Gelieb⸗ ten nicht überwinden. Außerdem hatte er ſich vielleicht inzwiſchen auch klar gemacht. welchen verbrecheriſchen Zwecken das geſtohlene Papier dienen ſollte. Ich glaube faſt, wenn uns die Aufklärung der Rieſenfälſchung nicht auf an⸗ derem Wege möglich geweſen wäre, dann hätte weder Brewer eines Tages unter dem Druck ſei⸗ nes Gewiſſens ein freiwilliges Geſtändnis ab⸗ gelegt. So iſt er jedoch dazu nicht mehr gekom⸗ men. Unſere Beamten, die ihn heute früh auf Grund des Geſtändniſſes von Griffith verhaf⸗ ten wollten, haben ihn in ſeiner Wohnung in Laverſtoke erſchoſſen aufgefunden. Es liegt ein⸗ wandfrei Selbſtmord vor. Die Erklärung, warum die Fälſchungen ihren Fortgang nahmen, auch nachdem Brewer ſeine Diebſtähle eingeſtellt und Burnett das Dorf Whitchurch längſt verlaſſen hatte, iſt übrigens einfach. Der„Lagervorrat“ bei dem Schlächter Battrick hatte ſich inzwiſchen zu einer ſo ſtatt⸗ lichen Menge angewachſen, daß der Bedarf, den Griffith hatte, noch auf verſchiedene Wochen im voraus geſichert war. Dies, meine Herren, iſt in wenigen Worten die Geſchichte der größten Banknoten⸗Fälſchung. die wir jemals erlebt haben. Ich danke Ihnen, meine Herren Die Herren erhoben ſich, wollen ſich mit einer Verbeugung zurückziehen. „Einen Augenblick noch“, ſagt da der Direk⸗ tor,„ich habe Ihnen noch eine kurze Mitteilung zu machen. Miſter Ice, der Chef unſerer Detek⸗ tivabteilung hat mich gebeten, ihn aus ſeinem Amte zu entlaſſen, da ihm an anderer Stelle ein wichtiger Poſten angeboten worden iſt. Ich habe dieſer Bitte entſprochen, ſo ungern ich auch Miſter Ice ſcheiden ſehe. Als Nachfolger habe ich Miſter Walt Miller in Ausſicht genom⸗ men, der ſich bei dieſer Fälſcher⸗Affäre. wie mir Miſter Ice berichtete, ganz hervorragend be⸗ Winnt et Ed Ice lächelt freundlich zu Miller hinüber. 9 will auf ihn zugehen, ihm die Hand drük⸗ en. „Aber——“ wehrt Ed Ice verlegen ab. Und dann ſagt er ſchnell:„Grüßen Sie Ihre Doro⸗ thy von mir, Miſter Miller...“ Bedeutung des 4. Jebruar für die Wehrmachl „die Wehrmachl iſt dem Führer nähergerückl“ Berlin, 17. Februar. In der Zeitſchrift„Die Wehrmacht“ kennzeich⸗ net Major von Wedel vom Oberkom⸗ mondo der Wehrmacht in einem Aufſaß die Be⸗ deutung, die die Entſcheidungen des Führers vom 4. Februar für die deutſche Wehrmacht ha⸗ ben, wie folgt: „Wenige Tage nach der Vollendung des fünf⸗ ten Jahres der nationalſozialiſtiſchen Revolu⸗ tion hat der Führer mit der ihm eigenen Ent⸗ ſchlußkraft Entſcheidungen getroffen, die das ge⸗ ſchichtliche Werden der Nation tief beeinfluſſen. Er hat mit ſeinen Erlaſſen vom 4. Februar kraft ſeiner Rechte als Staatsoberhaupt die Entwicklung um einen weiteren, groben Schritt vorwärts getrieben. Für den Bereich der Wehrmacht ſind die getroffenen Maßnahmen eine loegiſche Fortentwicklung des Werdens und der ſtaatspolitiſchen Entwicklung der Wehrmacht im Dritten Reich. Betrachtet man die Entwicklung der oberſten Wehrmachts⸗ führung in der ganzen Welt, ſo iſt überall der Drang zur Konzentration, zur ſtraffſten Zuſammen⸗ faſſung der Befehlsgewalten zu erkennen. In Italien trot unter Führung des Duce dieſes Beſtreben am ſtärkſten zutage, aber auch in de⸗ mokratiſch regierten Staaten iſt eine durchaus gleichartige Entwicklung zu beobachten. Auch Frankreich hat ja erſt kürzlich einen ent⸗ ſcheidenden Schritt in dieſer Richtung getan. indem es den Kriegsminiſter zum Verteidi⸗ gungsminiſter, den Chef des Generalſtabes des Heeres, General Gamelin. zum Chef des Ge⸗ neralſtabes der Wehrmacht machte. In der Nachkriegszeit lag in Deutſchland die oberſte Kommandogewalt in den Händen des Reichspräſidenten. Ihm zur Seite ſtand zur politiſchen und parlamentariſchen Vertretung der Reichswehrminiſter, die längſte Zeit über aus dem Kreiſe der Politiker kommend, alſo ein Nichtſoldat. Die eigentliche Befehlsgewalt üb⸗ ten der Chef der Heeresleitung für das Heer, der Chef der Marineleitung für die Marine aus. Beide waren mit ihren Stäben im Reichs⸗ wehrminiſterium unter dem Reichswehrminiſter Es iſt einleuchtend, daß ein mit dieſem auf parlamen⸗ tariſche Grundſätze zugeſchnittenen Führungs⸗ apparat nicht arbeiten konnte und daß andererſeits eine Staatsführung, die wehr⸗ politiſchen Gedankengängen von vornherein un⸗ eingeſchränkt Geltung verſchafſen wollte, mit dieſer Spitzenorganiſation bre⸗ chen mußte. Adolf Hitler hat die nötige Konſequenz bei der Machtergreifung ſofort ge⸗ zogen. Die weſentlichſte Neuerung war die Ein⸗ ſchaltung einer Kommandoſtelle, der alle Wehr⸗ machtsteile unterſtellt wurden. Der neue Reichs⸗ kriegsminiſter wurde gleichzeitig Oberbefehls⸗ haber der Wehrmacht. Der Reichspräſident blieb aber letzte Inſtanz, Oberſter Befehls ha⸗ ber. Nach dem Tode des greiſen Feldmar⸗ ſchalls trat der Führer voll in deſſen Rechte. Seit dem 2. Auguſt 1934 iſt Adolf Hitler Ober⸗ ſter Befehlshaber der Wehrmacht. Unter ihm leitete in den verfloſſenen fünf Jahren der Reichskriegsminiſter als Oberbefehlshaber den Aufbau der neuen Wehrmacht. Die neuauf⸗ geſtellte Luftwaffe wurde ihm als dritter Wehrmachtsteil unterſtellt. Das Oberkommando der Luftfahrt bildete mit autoritärer Stgat den zivilen Stellen der Luftfahrt das neue Reichsluftfſahrtminiſterium. Innerhalb des Reichskriegsminiſteriums nun hat ſich in den letzten Jahren inſoſern eine Wandlung voll⸗ zogen, als ſich aus dem Arbeitsſtab des Reichs⸗ wehrminiſters der vor der Machtergreifung im weſentlichen ein volitiſches Arbeitsgebiet hatte, ein Kommandoſtab des Reichskriegsminiſters mit Führungsaufgaben berausbildet. Noch im⸗ mer aber blieben Wehrmachtsamt, Oberkom⸗ mando des Heeres und Oberkommando der Kriegsmarine zuſammengefaßt im Reichskriegs⸗ miniſterium. Es iſt klar, daß ein ſolches Ge⸗ bilde mit der Zeit ein Organiſations⸗ monſtrum werden mußte. Organiſche Ent⸗ wicklung mußte dieſen Zuſtand eines Tages überwinden. Dieſer Tag iſt jetzt gekommen. Die durch die Entwicklung bedingte Organiſation des bis⸗ herigen Reichskriegsminiſteriums iſt nunmehr geändert. So wie die drei Wehrmachtsteile für ihren Befehlsbereich im Oberkommando des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe über eigene Kommandobehörden verfügen, iſt als Kommandobehörde der Geſamtwehrmacht das Oberkommando der Wehrmacht eingeſetzt. Wenn das Reichskriegsminiſterium mit den anderen Reichsminiſterien gleichgeſchaltet. in Fragen der Landes verteidigung der Reichs⸗ kriegsminiſter primus inter pares war, ſo iſt jetzt das Oberkommando der Wehrmacht durch die unmittelbare Unterſtellung als militäriſcher Stab unter den Führer nach ſeinem Willen für die einheitliche Vorbereitung der Reichs verteidigung auf allen Ge⸗ bieten verantwortlich. Der erſte Be⸗ rater des Führers in dieſen Fragen, der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, hat lo⸗ giſcherweiſe den Rang eines Reichsminiſters er⸗ halten. Aus ſtaatsrechtlichen Gründen iſt der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht ne— benbei mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des Reichskriegsminiſters betraut. Es unterliegt keinem Zweifel, daß neben der organiſatoriſchen Vereinfachung und Klärung die geſamte Wehrmacht dem Führer perſönlich nähergerückt iſt. Er iſt jetzt ohne Zwiſchen⸗ inſtanz Oberbefehlshaber. Der Führer hat da⸗ mit gerade der Wehrmacht erneut ſein beſon⸗ deres Vertrauen bewieſen. Die Soldaten der nationalſozialiſtiſchen Wehrmacht ſind ſich die⸗ ſes Vertrauens bewußt und werden ihr Beſtes daran ſetzen, es niemals zu enttäuſchen. Ueber dieſe reinen Führungsfragen der Wehr⸗ macht hinaus hat der Führer durch die Bildung des Geheimen Kabinettsrats kundgetan, daß er auch in den Fragen der Au- ßenpolitik der Wehrmacht die Rolle zubilligt, die ihr als Machtinſtrument des Staates bei den Entſcheidungen der Außenpolitik zukommt. Im Rahmen der Maßnahmen des 4. Februar hat der Führer den Oberbefehlshaber der Luft⸗ waffe, Generaloberſt Hermann Göring. zum Generalfeldmarſchall und damit zum erſten Repräſentanten der Wehrmacht ernannt. Mit ihr erhält ein vorbildlicher Offizier und Jagd⸗ flieger des Weltkrieges, der Inhaber höchſter Kriegsauszeichnungen, des pour le msrite, den Marſchallſtab, ein ſoldatiſcher Führer, der einſt als Staffel⸗ und Geſchwaderführer unvergäng⸗ lichen Siegeslorbeer für Deutſchland erntete, der die junge Luftwaffe des Dritten Reiches mit hinreißender Willenskraft ſchuf und heute ihre Führung in Händen hält und meiſtert. Er iſt uns zugleich Vorbild in ſeiner Treue zum Füh⸗ rer. dem Deutſchland alles verdankt und dem wir Soldaten insbeſondere verdanken, daß wir ihm in der ſtolzen Wehrmacht des Dritten Rei— ches dienen und für Deutſchland wirken dürfen.“ dr. Jenß-Inquark beim Führer 88 Berlin, 17. Februar Der Führer und Reichskanzler empfing heute den öſterreichiſchen Bundesminiſter für Inneres und Sicherheitsweſen, Dr. Artur Seyß⸗Inquart. Bilder vom Tage 2 Neichsaußenminiſter von Ribbentrop begrüßt ſeine Mitarbeiter Der Reichsminiſter des Ausmärtigen von Ribbentrop hielt am Mittwoch einen Appell der Gefolgſchaft des Auswärtigen Amtes im Haus des Reichspräſidenten ab, bei dem er Gelegen- heit nahm, alle Angehörigen des Amtes perſönlich zu begrüßen. Weltbild(K.) esam. Sfzeugung Halfte, La n, eee, a 160 —— e F Hin guisuſian ſſra inuus ine. 2 . 25 ſhhmeu , 5 ,, . Die Entwicklung der deutſchen Kraftfahrzeuginduſtrie zeigt die Tatſache, daß in Deutſchland heute ieder 23 Einwohner ein Kraftfahrzeug beſitzt, während 1936: 54, 1992: 100 Menſchen in Deutſchland auf ein Kraftfahrzeug kamen. Im Düſſeldorfer Ayo Weltbild— Glieſe(K.) Düſſeldorfs Karneval Prinzenpaar proklamiert lo-Theater erfolgte die feſtliche Proklamation des Düſſeldorſer Karne— val⸗Prinzenpaares 1938. Prinz Willy III. und Prinzeſſin Venetia-Doxis werden im diesjäh— rigen Faſching das Szepter über dem Düſſeldorfer Narrenvolk ſchwingen. 3 9(Weltbild(K) Nach der Eroberung Tſingtaus ee N 8 1 Blick auf die Bucht von Tfingtau mit einem japaniſchen Poſten im Vordergrunde. Weltbild(K.) DA H Korrespondenz- und Roman- Buro Dötsch& Holl, München, Schillerstraße 18 (9. Fortſetzung.) Tante Mora ſchrieb nämlich folgendes: „„Mein liebes Kind, nun habe ich noch eine große Bitte an dich, und von ihrer Erfüllung hängt es ab, ob Du mich bald wiederſiehſt oder ob ich in bitterſter Not mich hier durchs Leben ſchlagen muß. Meine Bemühungen, bares Geld aufzutreiben, um meine drückenden Schulden endlich abtragen zu können, waren leider nicht von Erfolg gekrönt. Der Freund, an den ich mich wandte, beſaß im Augenblick ſelbſt nichts. Um aber ſeinen guten Willen, mir zu helfen, durch die Tat zu beweiſen, ſchenkte er mir einige Edelſteine. Sie ſind im Augenblick mein ganzes Vermögen. Auf ihnen beruht meine einzige Hoffnung. In der kleinen Hafen⸗ ſtadt, in der ich augenblicklich lebe, iſt es ſehr ſchwer, ſie preiswert zu verkaufen. Deswegen ſende ich ſie durch meine Freundin, Frau Karla Gyllenborg, an Dich mit der innigen Bitte, Du möchteſt ſie ſo bald als möglich bei Sjölmon verkaufen und den Erlös bei Frau Gyl⸗ lenborg abliefern. Sie wird mir das Geld umgehend zukommen laſſen, und dann wäre mein Schifflein wie⸗ der flott, ſo daß ich zu Dir zurückkommen könnte. Ich weiß beſtimmt, daß ich nicht vergebens auf Dich rechne. Es iſt ja nur eine kleine Gefälligkeit, um die ich Dich b'tte. Je ſchneller Du meinen Wunſch erfüllſt, deſto früher kann ich zu Dir zurückkehren, deſto raſcher werde ich aus meiner drückenden Verlegenheit befreit. Darum 9 3 2 805 mein liebes Kind! Hilf mir ſo raſch als möglich. Dadurch verpflichteſt Du zu innigſter Dankbarkeit Deine Tante.“ e f 1 Frau Eyllenborg ſtörte Dagmar bei der langſamen Leſung dieſes Briefes nicht im mindeſten. Jetzt faltete das Mädchen den Brief zuſammen, ließ die Hände in den Schoß ſinken und ſchaute mit gerunzelten Brauen vor ſich hin. Daß ſie die Bitte der Tante erfüllen mußte, war für ſie ganz ſelbſtverſtändlich. Nur eines begriff ſie nicht, daß Nora die Vermittlung dieſer Frau in Anſpruch genom⸗ men hatte. Warum in aller Welt weihte ſie fremde Men⸗ ſchen in ihre verworrenen Verhältniſſe ein? Frau Gyllen⸗ borg gefiel ihr ganz und gar nicht. Dagmar hätte es frei⸗ abfieh. nicht ſagen können, was ſie an dieſer Frau ſo abſtieß. Jetzt ſprang Frau Gyllenborg auf, legte ihren Arm um Dagmars Hals und flötete in den ſüßeſten Tönen: „Sie haben den Brief meiner lieben Freundin nun ge⸗ leſen, liebes Kind. Wollen Sie den Wunſch Ihrer Tante erfüllen? Ich ſehe Ihnen an, wie erſtaunt Sie ſind, liebe Dagmar. Sie denken, dieſe Frau Gyllenborg hätte ja die Juwelen ſelbſt verkaufen können. Das iſt wahr. Ihre Tante mag ſich das nicht ſorgfältig überlegt haben. Wol⸗ len Sie alſo die Steine verkaufen und Ihrer Tante da⸗ durch Hilfe bringen?“ „Es bleibt mir ja nichts anderes übrig, Frau Gyllen⸗ borg. Aber ich muß offen bekennen, daß ich mich für dieſes Geſchäft nicht ſonderlich eigne. Ich habe ja auch nicht die leiſeſte Ahnung, was ſolche Steine für einen Wert haben. Wollen Sie ſie nicht lieber verkaufen?“ Frau Gyllenborg lachte fröhlich auf: „Liebes Kind, ich bin genau ſo unerfahren in dieſen Dingen wie Sie, und Sjölmon iſt ein geriebener Kunde, der haut mich genau ſo gut übers Ohr wie Sie. Es bleibt Ihnen ſchon nichts anderes übrig, als daß Sie ſelbſt hin⸗ gehen.“ „Nun gut, ich muß in den ſauern Apfel beißen. Laſſen Sie uns wenigſtens die Steine gemeinſam betrachten, da⸗ mit ich ungefähr weiß, was ich zu fordern habe.“ Schon öffnete Frau Gyllenborg das Päckchen. Gefaßte und ungefaßte Steine kamen zum Vorſchein. Es waren einige Stücke von großer Schönheit darunter, und Frau Karla ſprudelte die bewundernden Worte nur ſo hervor: „Daß wir doch ſo arme Teufel ſind und dieſe Herr⸗ lichkeiten nicht ſelbſt behalten können! Ich bin ja eine alte Frau. Die Zeit, wo ich mich gern ſchmückte, iſt längſt vorüber. Aber zu Ihrer blonden raſſigen Schönheit wür⸗ den dieſe Steine wundervoll paſſen.“ Spöttiſch lächelnd erwiderte Dagmar: g „Ich werde wohl in meinem ganzen Leben keine Ge⸗ legenheit haben, mich mit koſtbaren Steinen zu ſchmücken und trage auch durchaus kein Verlangen darnach. Sagen Sie mir lieber, was ich fordern muß.“ Frau Gyllenborg prüfte jeden Stein und meinte ſchließlich: 4 „Achthundert Kronen ſind das mindeſte, was Sjölmon bezahlen muß. Es iſt immer noch ein Spottpreis.“ Erſtaunt ſchaute Dagmar auf. Achthundert Kronen! Das war ja ein Vermögen! Mußte dieſer Freund aber ein reicher Mann ſein, der ſolche Schätze ohne weiteres verſchenken konnte! Ja, wenn ſie einen ſolchen Preis er⸗ zielen könnte, dann wäre Tante Nora freilich aus allen Schwierigkeiten geholfen. Sie würde ſchon auf der Hut lein. daß Siölman ſie nicht übervorteilte! Frau Gyllenborg hatte es mit einemmale ſehr eilig: „Ich kann ja meine Wirtſchaft nicht lange allein laſ⸗ ſen, ſonſt geht alles drunter und drüber. Sehen Sie alſo zu, daß Sie einen ſchönen Preis erzielen und bringen Sie mir noch heute abend das Geld. Ich ſende es dann um⸗ gehend an Ihre Tante.“ Dagmar kleidete ſich raſch für den Ausgang an. Schon wollte ſie die Wohlbung verlaſſen, da fiel ihr ein, ſie könnte bei dieſer Gelegenheit noch einige Einkäufe machen. Sie barg das Päckchen mit den Edelſteinen und auch ihre Börſe in der Handtaſche und machte ſich auf den Weg. Auch heute ſpähte ſie wieder nach allen Seiten aus, ob ſtie nicht Axel Dalgren entdeckte. ber es geſchah aus einem ganz anderen Grunde als ſonſt: Sie hätte ſich ge⸗ ſchämt, würde er erfahren, daß ſie Steine von ſo hohem Wert verkaufte. Jetzt erſt kam ihr die Geſchichte etwas be⸗ denklich vor. Es war doch kaum glaublich, daß ein Freund ſolche Schätze ohne weiteres verſchenkte. Auf welche an⸗ dere Weiſe Jollte aber die Tante in den Betz der. Steine III 0 gekommen ſein? An einen Dlebſtahl oder eine ſonſtige Anehrlichkeit dachte Dagmar nicht im entfernteſten. Schon wollte ſie in die enge Seitenſtraße abbiegen, in der Sjölmons Allerweltsladen lag, da ſchwenkte ein jun⸗ ger Herr begeiſtert ſeinen Hut und kam mit raſchen Schrit⸗ ten auf ſie zu. Natürlich war es Axel Dahlgren. Man ſah es ihm an, wie ſehr er ſich freute! „Dagegen können Sie nun wirklich nichts einwenden, daß wir uns durch einen freundlichen Zufall hier auf der Straße treffen, liebe Dagmar. Jetzt dürfen Sie mir aber nicht ſo raſch entſchlüpfen. Sie glauben ja gar nicht, wie ſehr ich mich nach Ihnen geſehnt habe. Ein Viertelſtünd⸗ chen haben Sie gewiß Zeit. Laſſen Sie uns zu den An⸗ lagen am Vaſadenkmal hinübergehen, dort ſind wir um dieſe Zeit am ungeſtörteſten. Ihre Einkäufe können Sie nachher immer noch beſorgen.“ Auch Dagmar freute ſich über dieſes unverhoffte Wie⸗ derſehen. Wie hätte ſie Axel dieſe Bitte abſchlagen kön⸗ nen! Las ſie nicht in ſeinen ſtrahlenden Augen, daß ſeine Seele von Jubel geſchwellt wurde? Was ſchadete denn dieſes kleine Verſäumnis? Sie würde eben etwas länger aufbleiben. Fröhlich plaudernd ſchritten die beiden jungen Men⸗ ſchen Seite an Seite durch die Anlagen, die um dieſe Zeit faſt ganz menſchenleer waren. Axel erzählte ihr unter an⸗ derem auch von ſeinem Bruder Erik, der augenblicklich in Dalarne weilte. „Denken Sie, liebe Dagmar, der Pächter unſeres Gu⸗ tes Dohlgrenshemmet hat meinen Bruder beauftragt, in Stockholm nach ſeiner Enkelin zu forſchen. Leider hat mein Bruder den Namen des Mädchens nicht genannt. Aber ich dachte ſofort an Sie— weil ich eben immer und immer wieder an Sie denken muß. Wäre es nicht wundervoll, wenn ich Sie dem alten Manne zuführen dürfte? In länd⸗ licher Stille verlebten wir dort oben einige herrliche Sommerwochen. Ich wüßte Sie bei Ihrem Großvater aufs beſte behütet—“ Lächelnd unterbrach ihn Dagmar: „Sie wiſſen ja noch gar nicht, ob dieſer Pächter von Dahgrenshemmet überhaupt mein Großvater iſt! Un⸗ möglich wäre es freilich durchaus nicht!“ ſetzte ſie leiſer hinzu;„meine veeſtorbene Mutter erzählte ſa oft genug von einem großen Gut in Dalarne, auf dem ſie ihre ſchö⸗ nen Jugendjahre verlebte. Vor ihrem Tode wollte ſie mi⸗ noch etwas ſagen, aber ſie beſaß nicht mehr die Kraft dazu Vielleicht wollte ſie mir den Auftrag geben, zu ihrem 0 zu gehen. Dort wäre ich freilich am beſten aufge⸗ hoben.“ Axel hatte mit großem Intereſſe ihren Worten ge⸗ lauſcht. Nun meinte er: „Noch haben wir freilich keine Gewißheit, ob Herr Larſſon— ſo heißt dieſer Pächter nämlich— wirklich Ihr Großvater iſt. Aber wir können das leicht erfahren. Ich ſchreibe ſofort an meinen Bruder. Er wird zwar inzwiſchen in das abgelegene Blockhaus übergeſiedelt ſein, ſo daß wir etwas länger auf die Antwort werden warten müſſen. ſollte ſie aber ſo ausfallen, wie ich es für Sie erhoffe, dann darf ich zu Ihnen kommen und Ihnen davon Mitteilung machen. Würden Sie mir unter dieſen Umſtänden erlau⸗ ben, daß ich Sie beſuche?“ Er ſchaute Sie ſo flehend an, daß ſie ein Gefühl der Rührung nicht unterdrücken konnte. Er war doch ein guter Menſch! Freudig bewegt gab ſie zur Antwort: „Natürlich dürfen Sie in dieſem Falle kommen! Wenn es wirklich mein Großvater wäre, der mich ſucht, dann fragte ich nichts mehr nach den Klatſchbaſen.“ Axel aber begriff ſofort: Nicht die Rückſicht auf die Tante war es, die Dagmar veranlaßt hatte, ſein Fern⸗ bleiben zu wünſchen, nein, man hatte über ſeine häufigen Beſuche bei ihr in hämiſcher Weiſe geſprochen. Daß er nicht früher daran gedacht hatte! Wie tat es ihm leid, daß ſie ſeinetwegen Unannehmlichkeiten hatte erdulden müſſen! Und ſie hatte ihm kein Wort davon geſagt! Wa⸗ rum wohl? weil ſie ihm Verdruß erſparen wollte! Da ergriff er impulſiv ihre feine Hand und preßte ſeine Lippen darauf. Dagmar blieb verwirrt ſtehen. Wie tat ihr ſeine ritterliche Weiſe wohl! Wenn die Hoffnung ſich doch erfüllen wollte, die er heute in ihr erweckt hatte! Dann ſtände ſie nicht mehr ſchutzlos und verlaſſen auf der Welt da, wäre vielleicht nicht gar ſo arm wie jetzt und brauchte nicht ſo ſchwer gegen die heiße Sehnſucht ihres Herzens anzukämpfen. Denn ſie glaubte es ja allmählich ſelbſt, daß Axel ſie liebte. Die ganze Art und Weiſe, wie er ſie behandelte, ſprach ja dafür. Als Enkelin eines Gutspächters ſtände ſie nicht gar ſo tief unter ihm. Der Großvater, der ſie ſuchen ließ, würde ihr ſchon helfen, daß ſie das Ziel ihrer Sehnſucht erreichte. Wenn das möglich wäre! Wie wollte ſie Gott danken! Hold erglühend ſprach ſie es aus, was ihr Herz be⸗ wegte: „Hoffentlich können Sie mir bald Nachricht geben, daß Herr Larſſon wirklich mein Großvater iſt! Ja, dann müß⸗ ten die Schatten ſchwinden, die jetzt mein Leben verdun⸗ keln. Aber nun muß ich wirklich gehen, Axel. Ich habe noch ſo viel zu beſorgen! Haben Sie Dank für Ihre Be⸗⸗ gleitung! Und wenn ſich unſere Hoffnungen erfüllen—“ ſie brach jäh ab. Doch Axel verſtand ſie ohne viele Worte und ergänzte in ſeinem Herzen: Dann reiſen wir zuſam⸗ men nach Dalarne. Und dann ſichern wir uns das Glück, das wir beide erſehnen!. 19 5 ein übermütiger Junge ſchwenkte er ſeinen Hut vor ihr: „Dagmar, liebe Dagmar! Dieſes kurze Zuſammenſein hat mich mit neuer Lebenshoffnung erfüllt! So grauſam kann das Schickſal nicht ſein, daß es uns dauernd trennen ſollte. Hoffentlich kann ich Ihnen recht bald gute Nach⸗ richten überbringen. And dann reiſen wir zuſammen nach Dalarne! Auf Wiederſehen, liebe Dagmar!“ Wieder preßte er ſeinen Mund auf ihre Hand, und ihr war es ſo froh ums Herz, als ſei die graue Alltagsſorge endgültig von ihrem Lebensweg gewichen. 11e Ihre Wege trennten ſich. Dagmar fiel es plötzlich ein, dan ſie nicht aum Veranügen ausgegangen war. Voll bin⸗ EEHL Roman von Emll Fran gebender Jaärtlichteit nahm ne von Axel Abſchied. Wäh⸗ rend ſie raſch ausſchritt, wandte ſie mehr als einmal den Kopf und ſtellte immer wieder feſt, daß er ihr nachſchaute. Der gute Menſch! O, daß ſie ihm mehr werden könnte als die Freundin!——— Sjölmons Geſchäft war ausnahmsweiſe ſchon geſchloſ⸗ ſen. Dagmar erſchrak darüber. Aber war es denn nicht ganz gleichgültig, wo ſie die Steine verkaufte? Konnte ſie nicht wellen; bei einem Juwelier noch höhere Preiſe zu er⸗ zielen? Schon nach kurzer Wanderung ſtand ſie vor der Aus⸗ lage eines Goldſchmieds und bewunderte die Schätze, die Schätze, die im Lichte der Lampen gleißten und funkelten. Kurz entſchloſſen trat ſie ein. Niemand war im Laden. Sie empfand darüber eine namenloſe Freude. Ein Herr in ſchneeweißem Haar kam aus einem Nebenraum hervor und fragte nach ihrem Begehr. Unbefangen öffnete ſie ihr Päckchen und bot ihm ihre Schätze zum Kaufe an. Schweigend prüfte der Juwelier Stein um Stein. Es fiel Dagmar wohl auf, daß der alte Herr zwiſchendurch forſchende Blicke auf ſie warf, unverſtändliche Worte in ſeinen Bart brummte. Aber ſie hatte ein ſo reines Ge⸗ wiſſen, daß ſie ſich wirklich nichts Böſes dabei dachte. u Mage zuckte ſie erſchrocken zuſammen, als der Herr e fragte: „Was verlangen Sie für die Steine?“ f Verlegen gab ſie zur Antwort: „Ich habe von dem Wert dieſer Schätze gar keine Ahnung. Aber eine Bekannte meinte, unter achthundert Kronen dürfe ich ſie nicht verkaufen. Sie müſſen es ja beſſer wiſſen, was die Steine wert ſind!“ Der alte Herr lachte ſchneidend ſcharf und meinte: z Sie haben darin wirklich recht. Auf den Wert dieſer Schätze verſtehe ich mich einigermaßen. Aber die genaue Abſchätzung dauert doch etwas länger als Sie meinen. Wollen Sie ſo lange warten??“ Apengr gab unbefangen und ahnungslos zur Ant⸗ wort: „Vielleicht könnte ich inzwiſchen einige Beſorgungen machen. Es dauert ja nicht mehr lange, dann werden die aug f. e Haben Sie in einer halben Stunde noch auf?“ „In dieſem Falle ja, mein Fräulein,“ erwiderte der Juwelier. Sie merkte nichts von dem grimmigen Hohn, der in ſeinen WVorten lag. Mit kurzem Gruß empfahl ſie ſich. Ahnungslos kaufte ſie ein, wußte nichts davon, daß der Juwelier die Kriminalpolizei anrief und um mög⸗ lichſt raſche Entſendung eines zuverläſſigen Beamten ba Es wurde ſogar ein wenig ſpäter, als Dagmar ange⸗ nommen hatte, weil ſich zu ſo ſpäter Stunde alle jene in die Läden drängten, die tagsüber keine Zeit zum Einkau⸗ ſen hatten. Mit raſchen Schritten eilte ſie mit ihren Paketen zum Geſchäft des Juweliers zurück. Und immer wieder dachte ſie dabei: Wäre ich bei meinem Großvater in 166 dann brauchte ich ſolche Gänge gewiß nicht zu machen! Wie erſtaunte ſie, als ſie im Laden des Juweliers einen Herrn erblickte, der ſchweigend in einem bequemen Stuhl ſaß und ſie mit prüfenden Blicken maß. Auf der Glasplatte der Auslagen lagen ihre Steine in Reih und Glied. Doch der alte Herr, der ſie zum Wiederkommen auf⸗ gefordert hatte, ließ ſich nicht blicken. Statt ſeiner erhob ſich der Herr aus dem bequemen Seſſel, trat näher an ſie heran und fragte leiſe: „Können Sie mir wohl ſagen, woher dieſe Steine ſind, die Sie hier zum Verkauf anbieten?“ Unwillkürlich trat Dagmar einen Schritt zurück und ſchaute den zudringlichen Menſchen vom Kopf bis zu den Füßen an. Kühl gab ſie zur Antwort: „Ich wüßte nicht, daß ich Ihnen Rechenſchaft ſchuldig wäre.“ Lächelnd meinte der Fremde: ö „Sie erweiſen ſich ſelbſt den größten Gefallen, wenn Sie meine Frage nach der Herkunft der Steine möglichſt offen beantworten. Sehen Sie das nicht ein? „Nun, ich habe ja ſchließlich nichts zu verbergen,“ meinte Dagmar voll hoheitsvoller Ruhe;„meine Tante hat dieſe Steine von einem Freund geſchenkt erhalten und 2 ſie mir durch eine Freundin zu, ich ſollte ſie ver⸗ aufen.“ ö „Und wer iſt denn dieſe gute Tante?“ „Fräulein Nora Sjelmar.“ „Wie heißen Sie?“* „Dagmar Sjelmar.“ f „Es iſt Ihnen natürlich unbekannt, daß dieſe koſtbaren Steine aus einem Diebſtahl herrühren, nicht wahr?“ „Da die Steine von meiner Tante kommen, können ſie unmöglich geſtohlen ſein!“ erwiderte Dagmar voll unbe⸗ wußter Hoheit. Und doch lähmte jähes Erſchrecken jedes Glied ihres Körpers. Wäre es denn nicht doch möglich, daß Tante Nora in ihrer Bedrängnis zur Diebin gewor⸗ den war? Wenn man ſie zur Hehlerin mißbraucht hätte? Dieſe Frau Karla Gyllenborg ſah ſchon danach aus, als ob ſie zu jeder Schandtat fähig wäre. Mn hatte ihre Gut⸗ mütigkeit mißbraucht, ließ ſie die Steine verkaufen, die höchſt wahrſcheinlich geſtohlen waren! Aber ſie hatte doch durchaus keine Schuld! Dagmar zwang ſich zur Ruhe. Ihr reines Gewiſſen er⸗ höhte ihren Mut. Kurz wiederholte ſie die Umſtände, un⸗ ter denen ſie in dieſes Geſchäft gekommen war, um im Auftrage der Tante die Steine zu verkaufen. 155 Blicke des fremden Mannes ruhten lange forſchend auf ihr. „Wie Sie ſehen, mein Fräulein, bin ich der Kriminal⸗ kommiſſär Gladjen. Vor einigen Tagen wurde der Polizei⸗ zentrale in Stockholm ein großer Diebſtahl gemeldet, der an einem Gutsbeſitzer begangen worden iſt. Unter an⸗ derem wurden ihm auch dieſe Steine abgenommen. Da wir eine genaue Beſchreibung der Juwelen erhielten, konnten wir alle in Betracht kommenden Geſchäfte vor ihrem An⸗ kauf warnen. Es iſt ja möglich, daß Sie die Wahrheit ſagen, daß Sie an dem Diebſtahl nicht beteiligt waren und auch nichts davon wiſſen. Aber ich muß mich an die Tat⸗ ſche halten, daß Sie dieſe Steine zu verkaufen ſuchten. Das iſt Heblerei. und darum muß ich Sie verhaften“ Tortſetzung folgt) Löt Etat zahlte Kotz tomob Jof der feln ternatt ftellun Nac — ima 5 übten Die Peiſtun duſtrie dtundg ſchen Austel Parade Det Norge Reſeg ausgei. an der keichs, nich. ür. d n! man ne len des haben ſchen fl Zahl de Reich bon Ne Güriner Hers, f dos der geite eneral befehleh Dr. l. Dr. Let Dr. Die Schirach