Aliers emen f der 1d auf⸗ ethob u an ſind, und den uldig penn licht gen, Lante und ber aten n ſie be⸗ jedes wok⸗ itte? als Gut⸗ „die r el⸗ ln: in 115 nal izei⸗ det al⸗ ten Au heit und . fel, 1 Vol Amksblatt der Bür Erſcheinungswelle: Täalich ausgenommen an Sonntagen und k5 germeiſterei Viernheim etertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 160 RM einſchließlich otenlohn, durch die Noſt monatlich 1 60 NM. ausſchließlich Nummer 42 Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. eee wiege ede ibdbetgutgeg Jamskag iernheimer qeilung Verkündigungsblatt der NS d AN. Viernheim Anzeigenprets: Grundpreis für Umm Höhe und 22 mm Breite 8 Rypfg., im Text⸗ teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 aültia Geſchäftsſtelle Viernheim Btismarckſtr 13. Fernſpr. 153. PS v'baſen 15101 den 19. Jebruar 1938 14. Jahrgang Adolf hitler eröffnet die internationale Autoſchau der Eröffnungsfeier dieſer einzigarligen Leiſtungsſchau wohnlen nahezu ſämlüäche führenden Perſönüächleiten des Dritten Reiches und des Diplomaliſchen Korps bei Glanzleiſtung neuer Zeil Schaffung eines Mokorſporl⸗Abzeichens durch den Führer §s Berlin, 18. Februar. Vor führenden Männern der Partei und des Staates, der Wirtſchaft und der Induſtrie, zahlreichen Mitgliedern des Diplomatiſchen Korps und einigen hundert Arbeitern der Au⸗ tomobilinduſtrie fand heute mittag im Ehren⸗ hof der Halle; 1 auf dem Berliner Ausſtellungs⸗ gelände die feierliche Eröffnung der In⸗ ternationalen Automobil⸗ und Motorradaus⸗ ſtellung Berlin 1938 ſtatt. Nach einer Anſprache des Präſidenten des Reichsverbandes der Automobilinduſtrie, e⸗ heimtat Allmers, und einer Rede des Reichsminiſters Dr. Goebbels erklärte der Führer die Ausſtellung für eröffnet. Die Eröffnungsfeier dieſer einzigartigen Leiſtungsſchau der deutſchen Kraftfahrzeugin⸗ duſtrie geſtaltete ſich zu einer eindrucksvollen Kundgebung für die Motoriſierung des deut⸗ ſchen Volkes. Nach einem Rundgang durch die Ausſtellung ſchritt der Führer erſtmalig die Paradeaufſtellung des N Ss. ab. * Der Berliner Weſten ſteht ſeit dem frühen Morgen im Zeichen dieſes Ereigniſſes. Das Meſſegelände iſt mit vielen hundert Fahnen gusgeſchmückt, unter ihnen auch die Fahnen der an der Ausſtellung beteiligten Länder Oeſter— reichs, Italien, England, Amerika und Frank⸗ reich. Viele Tauſende umſäumen die Straßen- züge, durch die der Führer kommt. In den erſten Reihen der Ehrenhalle ſieht man nahezu ſämtliche führenden Perſönlichkei— ten des Dritten Reiches. Auf der linken Seite haben faſt alle Angehörigen des Diplomati⸗ ſchen Korps Platz genommen. In der großen 15 der Ehrengäſte bemerkt man u. a. die eichsminiſter von Ribbentrop, Frhr. von Neurath, Dr. Frick, Dr. Dorpmüller, Dr. Gürtner, Ruſt, Kerrl, Ohneſorge, Dr. Lam⸗ mers, Funk, ferner den Chef des Oberkomman⸗ dos der Wehrmacht, General der Artillerie Keitel, den Oberbefehlshaber des Heeres Generaloberſt von Brauchitſch. den Ober⸗ befehlshaber der Kriegsmarine Generaladmiral r. h. c. Raeder, die Reichs leiter Dr. Ley, Himmler, Lutze, Roſenberg, Amann, Dr. Dietrich, Bouhler, Bormann, Buch, von Schirach und Fiehler, ſowie Staatsminiſter Dr. Meißner und den Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen Dr. Todt. Es ſind fer⸗ ner anweſend faſt alle Staatsſekretäre der Reichsregierung, ſowie als Gäſte aus dem Reich die Reichsſtatthalter und Gaulei⸗ ter, die Miniſterpräſidenten der Länder und hohe Offiziere der Wehrmacht. Man ſieht fer⸗ ner die Gruppen⸗ und Obergruppenführer der ormationen der Bewegung, insbeſondere des SKK. In den Reihen der Vertreter der . ſieht man zahlreiche be⸗ annte deutſche Wirtſchaftsführer und Kon⸗ ſtrukteure. g Aus dieſer vollzähligen Anweſenheit geht die große Bedeutung hervor, die dieſer einzigarti⸗ gen Leiſtungsſchau des deutſchen Kraftfahrwe⸗ ſens zukommt. * Nachdem ein Pimpf dem Führer einen Strauß Frühlingsblumen überreicht hat, wird der Führer von Dr. Goebbels und Geheimrat Allmers herzlich willkommen geheißen. Unter den Klängen des Badenweiler-Marſches betritt der Führer, von den 4000 Ehrengäſten hbe— grüßt. den Raum und nimmt in der erſten Reihe zwiſchen Hermann Göring und Dr. Goebbels Platz. Die Führerfanfaren leiten über zum Huldigungsmarſch Richard Wagners, den das Philharmoniſche Orcheſter unter Prof. Peter Raabe intoniert. Dann halten Geheim- rat Allmers und Reichsminiſter Dr. Goebbels ihre Anſprachen. Von lange anhaltendem Bei— fall begrüßt, nahm darauf der Führer das ort. Die für die kommende Arbeit an der weite⸗ ren Motoriſierung Deutſchlands richtungwei⸗ ſende Rede des Führers, vor allem die Ver⸗ kündung der Schaffung eines Motorſportabzeichens, wurden von den Anweſenden mit Begeiſte⸗ rung aufgenommen. Gleich darauf betrat noch einmal Reichsminiſter Dr. Goebbels das Red⸗ nerpult und grüßte den Führer mit einem dreifachen Siegheil, in das die Anweſenden be⸗ geiſtert einſtimmten. Der Führer wurde auf ſeinem Rundgang durch die Ausſtellung vom Präſidenten Ge⸗ heimrat Allmers und von ſeinem Motor⸗ fachberater Direktor Werlin begleitet. Das Diplomatiſche Korps war bei der Eröffnungs⸗ feier faſt vollzählig erſchienen, an der Spitze die Botſchafter von Frankreich, der Türkei, Polens, Braſiliens, Argentiniens und Eng⸗ lands. Jührerwork und Aufbauwerk Von Ph. Obenauer Der Führer hat geſtern zum ſechſten Male die Internationale Automobilausſtellung in Berlin eröffnet. In ſeiner bedeutungsvollen Rede an⸗ läßlich dieſes Staatsaktes ſprach er zum Schluß den Wunſch aus, daß es die Pflicht jedes deut⸗ ſchen Volksgenoſſen ſein müſſe,„ſich zur Arbeit ſeiner Volksgenoſſen zu bekennen“. Wir glauben, daß niemand in unſerem Volk dieſen Wunſch unerfüllt laſſen wird und laſſen kann, denn er iſt das Band. das uns als Volk und Nation unzertrennlich zuſammenhält. Sich zur Arbeit ſeiner der Jührer unker 300 Aukoarbeilern Gemeinſchafksgeiſt und Schaffenskraft Grundlage des Aufbaues Berlin, 19. Februar. Einer ſeit einigen Jahren geübten ſchönen Tradition folgend, hatte Reichsminiſter Dr. Goebbels im Namen des Führers die zur Internationalen Automobil⸗ und Motorrad⸗ ausſtellung in Berlin weilenden Arbeiter der Automobilinduſtrie am Freitag zu einem Mit⸗ tageſſen in den„Kaiſerhof“ geladen. Außer 300 Arbeitern der Automobil-, Motorrad⸗ und Zu⸗ behörinduſtrie nahmen auch 30 Arbeiter von den Reichsautobahnen, 2 5 NS KK.⸗ Männer und 25 Soldaten von der Panzertruppe— alſo Vertreter aller mit der Motoriſierung des deutſchen Volkes am engſten verbundenen Volksgenoſſen— an dem Mittageſſen teil. Reichsminiſter Dr. Goebbels überbrachte ihnen allen die Grüße des Führers und richtete herzliche Worte der an ſie. Die Automobilarbeiter und Soldaten, Reichs⸗ autobahnarbeiter und NSKK.⸗Männer hatten an runden Tiſchen im großen Saal des„Kaiſer⸗ hof“ Platz genommen. Mitten unter ihnen ſa⸗ zen Reichsminiſter Dr. Goebbels, Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley. Korpsführer Hühnlein, Generalinſpekteur Dr. Todt, der Präſident des Reichsverbandes der Automobil- induſtrie Geheimrat Allmers, der Autofach⸗ berater des Führers Direktor Werlin, ſowie weitere Vertreter der Deutſchen Arbeitsfront und des Reichspropagandaminiſteriums. Nach dem gemeinſamen Mittageſſen über⸗ brachte Reichsminiſter Dr. Goebbels den Gäſten die herzlichſten Grüße des Führers, der mit Rückſicht auf dringende Arbeiten zu ſeinem Ve⸗ Begrüßung dauern diesmal nicht im Kreiſe der Automobil⸗ ſchaffenden weilen könne. In den Zeiten vor der Machtübernahme, ſo begann der Miniſter, habe die Regierung nichts vom Volk, umgekehrt aber auch das Volk nichts von der Regierung wiſſen wollen; beide hätten früher für ſich allein ihre Feſttage begangen. Die nationalſozialiſtiſche Regierung aber feiert ihre Feſte gemeinſam mit dem Volke. Denn gerade die Feiertage ſeien nach nationalſozialiſtiſcher Anſicht dazu da, die Menſchen in Feſtesfreude einander näher zu bringen. Die Regierung Adolf Hitlers ſuche dieſe Gemeinſchaft mit dem Volke aus innerem Antrieb und in der Nation, nicht um ihrer ſelbſt willen. Der grandioſe fünfjährige Aufbau im deut⸗ ſchen Automobilſchaffen ſei dem Gemein⸗ ſchaftsgeiſt der ganzen Nation zu danken. Er ſei das Ergebnis der großen Plan ung des Führers, der Vega⸗ bung und der Unternehmungsluſt der Arbeitgeber und Ingenieure, aber zum größten Teil das Ergebnis des Fleißes, der Be⸗ triebſamkeit und der Präziſion des deutſchen Arbeiters. So verſtehe es ſich im Grunde von ſelbſt, daß die Reichsregierung mit dieſer Einladung der deutſchen Arbeiterſchaft insgeſamt ihre Dankbarkeit ausſpreche. „Wenn wir Sie nach Berlin eingeladen ha⸗ ben, dann wollen wir damit“, ſo erklärte Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels unter dem ſtürmiſchen Beiſall der Gäſte,„vor dem ganzen Volk und vor der Welt bekunden: Dieſes ſtolze Ergebnis einer fünfjährigen Aufbauarbeit iſt dem Ge⸗ meinſchaftsgeiſt unſeres Volkes und der Schaffenskraft unſerer deutſchen Arbeiter zu danken!“ der Jühret ſpricht Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Mult.⸗K. Volksgenoſſen zu bekennen, iſt heute die vornehmſte Pflicht aller Deutſchen. Die deutſche Arbeit iſt heute geboren aus dem Ge⸗ meinſchaftsgeiſt und der Schaffens⸗ kraft aller Deutſchen, hat Reichsminiſter Dr. Goebbels am geſtrigen Tage geſagt. Und was kann uns ein höheres Gefühl des Deutſch⸗ bewußtſeins, des inneren Stolzes und des wah⸗ ren Glücksempfindens geben, als die Sicherheit, in der Reihe der vielen Millionen Deutſchen zu ſtehen, die mit der Fauſt und der Stirn un⸗ ermüdlich am großen Aufbauwerk des Vater⸗ landes arbeiten! Ein Deutſcher zu ſein, erfüllt uns alle heute wieder mit Stolz. Unſere Mus⸗ keln werden ſtraffer und unſere Seele ſchwingt ſich über Alle und Alles. Unſer Gefühl der Stärke ſtammt zu gleichen Teilen aus der poli⸗ tiſchen und wirtſchaftlichen Wiedergeburt des deutſchen Volkes nach dem Umbruch der Nation. Und dieſen Gedanken hat der Führer in ſeiner einprägſamen Art, allen Ideen in denkbar ein⸗ fachſter Form Ausdruck zu verleihen, ausgeſpro⸗ chen, wenn er zu Beginn ſeiner Rede mit be⸗ ſonderem Nachdruck darauf hinwies, daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung nach der Macht⸗ übernahme„an die verſchiedenen Probleme nicht als Einzelaufgaben herantrat, ſondern deren Löſung im großen Zug einer allgemeinen Wiederbele⸗ bung aller nationalen Kräfte ver⸗ ſuchtes Moraliſche, politiſche, pſychologiſche und wirtſchaftliche Maßnahmen mußten einander er⸗ gänzen, um zum gewünſchten Geſamtergebnis führen zu können.“ In dieſen knappen Sätzen hat der Führer den Weg gezeigt, den er von vornherein zu gehen entſchloſſen war, als er die Macht in die Hand nahm, denn nur eine Geſamtlöſung aller inner⸗ deutſchen Probleme war erfolgverſprechend. Wie dieſer Weg zum Ziel geführt hat, braucht hier nicht weiter ausgeführt zu werden. Wir kennen alle die Rieſenerſfolge der Arbeitsſchlacht, wir kennen die Erfolge in der Durchführung des erſten und zweiten Vieriah⸗ resplanes und wir wiſſen, daß bereits heute ſchon der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit ab⸗ geſchloſſen iſt und an ſeiner Stelle der Kampf um die Arbeitskraft ſteht. Wir wiſſen, daß heute bereits jeder, der mitarbeiten will, an ſeinem Platz ſteht und wiſſen, daß alle heute das eine Pflichtgefühl beſeelt, an dieſem ſei⸗ nem Arbeitsplatz das Höchſte und Beſte zu lei⸗ ſten.„Wenn wir bereits jetzt“, ſo führte der Führer aus,„einen Mangel an gelernten Ar⸗ beitskräften haben, ſo iſt darin kein Zeichen einer Schwäche unſerer Wirtſchaft zu ſehen, ſon⸗ dern ein Zeichen der immenſen Entwicklung in unſerer Wirtſchaft. Denn: das deutſche Volks⸗ einkommen hat ſich in dieſen fünf Jahren um rund 50 vom Hundert erhöht.“ In dieſer einen Prozentziffer drückt ſich beſ⸗ ſer als in langen Statiſtiken die ungeheuere Aufwärtsbewegung der deutſchen Wirtſchaft in den letzten fünf Jahren aus Sie ſagt klar und überzeugend, daß hinter dieſer geſteigerten Ar⸗ beitsleiſtung eine ſo gewaltige Produktionslei⸗ ſtung ſteht, daß der Lebensſtandard des ganzen Volkes eine ebenſo gewaltige Erhöhung erfahren hat. Kann es für eine Nationalwirtſchaft ein höheres Ziel geben, als den Lebensſtandard des eigenen Vol— kes zu ſteigern. Nur das kann der Sinn der Arbeit ſein, das alle, deren Hände ſich fleißig regen, auch in den Genuß entſprechender Ergeb⸗ niſſe ihrer Arbeit gelangen. Durch die Erhal⸗ tung der Stabilität unſerer Währung hat der Führer dafür geſorgt. daß die vom deutſchen Volk in ſeiner Totalität geleiſtete Arbeit auch dem ganzen Volk ungeſchmälert zugute kommt. Hier kam nun der Führer auf das Gebiet zu ſprechen, das ihm die Veranlaſſung zu dieſen großen grundſätzlichen Ausführungen gegeben hatte, zu der Motoriſierung des deutſchen Vol⸗ kes, zu der Berliner Automobilausſtellung und der Errichtung der deutſchen Volkswagenfabrik. Der Volkswagen wird eine gewaltige Steige⸗ rung der Motoriſierung bedeuten, er wird dem Automobil Millionenzahlen neuer Kaufer mit geringen Einkommensverhältniſſen zuführen. So wird allmählich der Kraftwagen zum „Verkebrsmittel des ganzen Vol *. kes“. And damit wird ſich neuen Millionen unſerer Volksgenoſſen das eigene Vaterland in ſeinen tauſendfachen Schönheiten und Reizen aufs Neue erſchließen und geſtärkt an Geiſt und innerem Wert werden alle zu ihrem Ar— beitsplatz, der ihnen auskömmlich Brot und Verdienſt gibt, zurückkehren. Zum Schluß ſeiner mit ſtärkſtem Beifall auf⸗ genommenen Rede gedachte der Führer in eh⸗ renden Worten der Pioniere des deut⸗ ſchen Motorweſens. für deren Weltgel⸗ tung Bernd Roſemeyer als einer der allerbeſten und mutigſten ſein junges Leben gelaſſen hat. Und als der Führer verkündete, daß er zum eh⸗ renden Andenken an all die. die für Deutſch⸗ lands Anſehen und Geltung auf dieſem Gebiet kämpfen, als ein äußeres Zeichen ſeiner und des ganzen Volkes Anerkennung, das Deutſche Motorſportabzeichen ge⸗ ſtiftet habe, da wollte der Beifall der beim Staatsakt anweſenden höchſten Perſönlichkeiten des Dritten Reiches kein Ende nehmen. Wir ſind davon überzeugt, daß die Inter⸗ nationale Automobilausſtellung auch in dieſem Jahre wieder ein Markſtein deutſcher Tüchtig⸗ keit, deutſchen Fleißes und deutſcher Leiſtungs⸗ jähigkeit ſein wird. Die ganze Welt wird mit Achtung und Anerkennung die großen Hallen in Berlin verlaſſen und bewundernd vor dem gewaltigen Aufbauwerk des neuen Deu und ſtehen. Ganz heſlerreich wird den Führer hören! Ueberall Freude und Zuſtimmung „Echo“ weiſt Prager Lügen zurück Wien, 18. Februar Die Aufhellung der inner⸗ und außenpoli⸗ tiſchen Lage in Oeſterreich tritt immer ſicht⸗ barer in Erſcheinung. Nach der großen Am⸗ neſtie, die insgeſamt 700 politiſchen Gefangenen die Freiheit wiedergab, hat nunmehr die Nachricht von der Uebertragung der Führerrede am kommenden Sonntag al⸗ lenthalben Jubel und Zuſtim⸗ mung ausgelöſt. Zum erſten Male werden weiteſte Kreiſe der öſterreichiſchen Bevölkerung Gelegenheit haben, Ohrenzeugen einer hiſto⸗ riſchen Sitzung des Reichstages zu werden. Daneben verfolgt man mit Spannung den Aufenthalt des Innenminiſters Dr. Seyhß⸗Inguart in Berlin und ſeine Un⸗ terredung mit dem Führer und anderen füh⸗ renden Männern des Reiches, von deren Aus- gang man noch eine Reihe wichtiger Ent⸗ ſcheidungen erwartet. Auch die Preſſe bringt allgemein Genug⸗ tuung über die Entwicklung der Dinge zum Ausdruck. So hat u. a. das„Echo“ freudiges Aufſehen etregt, das am Freitag in dicken Schlagzeilen forderte:„Schluß mit den falſchen Prager Gerüchten!“— Dabei nimmt das Blatt hauptſächlich gegen ders„Prager Tagblatt“ Stellung, das ſeit Tagen mit verlogenen Greuelbhot⸗ ſchaften die Oeffentlichkeit zu beunruhigen verſucht. Die heutige Ausgabe blatts“ iſt in Oeſterreich übrigens nahmt worden. Der Führer ehrt Marſchall Balbo Das Großkreuz des Adler⸗Ordens an Marſchall Balbo überreicht Nom, 18. Februar Im Auftrag von Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring hat der Luftattachée der deutſchen Botſchaft in Rom. Oberſt Schultheiß. am Freitag Luftmarſchall Balbo in Tripolis das ihm vom Führer verliehene Großkreuz des Adler⸗Ordens überreicht. Der feierlichen Aushändigung wohnten fämtliche zivilen und militäriſchen Behörden der libyſchen Hauptſtadt bei. Marſchall Balbo ließ ſeine Dankesrede ausklingen in ein Hoch auf die deutſche Nation und ihren Führer, in das die zahlreichen Zeu⸗ gen ſeiner Ehrung begeiſtert einſtimmten. 18 Jahre Nip. Ausgabe der Zutrittskarten für die Parteigründungsfeier München, 18. Februar Die Ausgabe der Zutrittskarten für die Parteigründungsfeier im Hof⸗ des„Prager„Tag⸗ beſchlag⸗ bräuhaus und für die Parallel⸗ Jundgebung im Bürgerbräufel⸗ ler erfolgt gegen Vorlage des Beſitzaus⸗ weiſes für das Goldene Ehrenzeichen bzw. für den Blutorden am Sonntag, 19, Februar und Montag, 21. Februar, bis einſchließlich Mittwoch, 23. Februar, jeweils von 9 bis 17 Uhr im Hauſe der Nationalſozialiſten, Pran⸗ nerſtraße 20/21. Ohne Zutrittskarten iſt eine Teilnahme an der Parteigründungsfeier ausgeſchloſſen. Miniſter Dr. Jenn-Inquark bei Dr. Frick Berlin, 18. Februar Der öſterreichiſche Bundesminiſter des In⸗ nern. Dr. Seyß⸗Inquart, ſtattete beute dem Reichs- und Pteußiſchen Miniſter des In⸗ nern, Dr. Frick, einen Beſuch ab und folgte im Anſchluß daran einer Einladung des Reichs⸗ miniſters zu einem Frühſtück im kleinen Kreis. Zonderſitzung des engl. Kabinells „Kein Anzeichen einer Kriſe“ London, 18. Februar Für Samstagnachmittag iſt eine Sonder⸗ ſitzung des engliſchen Kabinetts einberufen worden, auf der außenpolitiſche Fragen zur Debatte ſtehen Wie Preß Aſſociation hierzu ſchteibt, wird dieſe Einberufung nicht als Anzeichen einer Kriſe betrachtet. Höchſte Auswerlung der Leiſtungsfähigleil der Führer über den Zinn der Automobil-Ausſtellung-der kommende Vollswagen als Ausdruck unſerer Noloriſierung— Adolf hiller dault Noſemener und ſeinen Kameraden 88 Berlin, 19. Februar Die Rede des Führers bei der Eröffnung der Internationalen Automobil⸗ und Motor⸗ rad⸗Ausſtellung Berlin 1938 hat folgenden Wortlaut: „Als ich vor fünf Jahren die Ehre hatte, im Namen des Herrn Reichspräſidenten zum erſten Mal die Automobil⸗Ausſtellung in Berlin er⸗ offnen zu dürfen, waren die Meinungen über den Wert oder Unwert ſolcher Veranſtaltungen geteilt. Die allgemeine wirtſchaftliche Lage war troſtlos. Die Kaufkraft überall geſchwächt, der Kraftwagen ſelbſt galt noch als Luxusmittel. Die Ausſichten auf eine Aenderung der Lage zum Beſſeren ſchienen kaum irgendwie begrün⸗ det zu ſein. Daß der deutſche Zuſammenbruch ein im weſentlichen moraliſch, politiſch und da⸗ mit auch pfychologiſch bedingter war, wurde von den meiſten von ihm Erfaßten nicht verſtanden. Andere wieder wieſen ſolche Erkenntniſſe wider das eigene beſſere Wiſſen grundſätzlich ab. Der Verſuch, die deutſche Not in erſter Linie als eine wirtſchaftliche Frage und damit auch nur mit wirtſchaftlichen Mitteln löſen zu wollen, war damals ſchon zu oft mit unzulänglichen Mitteln unternommen worden, als daß ein ſol⸗ ches Vorhaben noch erfolgreich ſchien. Bewegung ſah leine Einzelaufgaben Die nationalſozialiſtiſche Bewegung, die als oppoſitionelle Idee und Organiſation ſchon vor der Machtübernahme Millionen von Menſchen fanatiſtert und in ihren Bann gezogen hatte, ſah in dem deutſchen Zuſammenbruch einen Vor⸗ gang, der primär nicht aus einem wirtſchaft⸗ lichen Verſagen entſtanden war, ſondern aus einer Summe allgemeiner Unterlaſſungen, be— ſonderer Fehler und auch Verbrechen auf ver⸗ ſchiedenen Gebieten des Lebens. Sie trat da⸗ her auch nach der Machtübernahme an die ver⸗ ſchiedenen Probleme nicht als Einzelaufgaben heran, ſondern verſuchte deren Löſung im gro⸗ ßen Zug einer allgemeinen Wiederbelebung der nationalen Kräfte. Moraliſche, politiſche, pfy⸗ chologiſche und wirtſchaftliche Maßnahmen' muß⸗ ten einander ergänzen, um zum gewünſchten Ge⸗ ſamtergebnis führen zu können. Ich habe vor fünf Jahren anläßlich der Er⸗ öffnung der damaligen Ausſtellung die Forde⸗ rung der Entwicklung der Moloriſierung Deulſchlands als eine wichtige nationalwirtſchaftliche Aufgabe erklärt. Ich verſuchte dabei, das Problem von einigen Punkten aus anzupacken. Förderung der Motorfreundlichkeit, Verbeſſe⸗ rung der Verkehrsanlagen, Erleichterung der Anſchaffungsbedingungen und Verbilligung der Haltungskoſten. Wenn es ſich auch ſcheinbar nur um einzelne Aufgaben handelte, ſo erforderte ihre praktiſche Löſung doch eine umfangreiche Arbeit. Wenn wir heute die Ergebniſſe überblicken, können wir heute ebenſogut ſagen, daß die ſteigende Motoriſierung befruchtet wurde durch die allgemeine Wirtſchafts⸗ entwicklung, wie wir umgekehrt nachzuweiſen in der Lage wären, daß der allgemeine wirtſchaftliche Auf⸗ ſtieg durch die wachſende Motoriſierung mit⸗ bedingt erſcheint. Eines iſt jedenfalls von niemand mehr zu widerlegen: auch dieſes Gebiet hat die natio⸗ nalſozialiſtiſche Wirtſchaftspolitik zu ſo baldi⸗ gem, vorher kaum geahnten und ſicher von vie⸗ len für unmöglich gehaltenen Erſolgen geführt. Ich brauche Ihnen 1 keine ſtatiſtiſchen Zah⸗ len mehr zu geben. Es iſt dies geſchehen. Sie ſprechen mehr als alle Abhandlungen es ſe⸗ mals zu tun vermöchten. Allein ich will am Schluß dieſer fünf Jahre einige allgemeine Be⸗ merkungen ausſyrechen, die ebenſoſehr die Ver⸗ gangenheit berühren, als die Zukunft betreffen. Als ich vor fünf Jahren die Notwendigkeit einer ſteigenden Motoriſierung betonte, geſchah es im Hinblick auf die darniederliegende deut⸗ ſche Wirtſchaft im allgemeinen. Die furchtbar drückende Erwerbsloſigkeit und den andererſeits unbeſtreitbaren geringen Stand der deutſchen Automohilproduktion an ſich. Denn nirgends ſchien mir in unſerer nationalen Erzeugung ein ſo großer Rückſtand vorhanden zu ſein wie hier. Nicht nur von Amerika waren wir längſt ge⸗ ſchlagen worden, ſondern vor allem auch von einet ganzen Anzahl anderer europäiſcher und außereuropäiſcher Staaten. Nach menſchlichem Ermeſſen mußte unter der Annahme eines beim deutſchen Volke nicht ab⸗ zuleugnenden Verkehrsbedürfniſſes gerade auf dieſem Gebiet am eheſten eine erfolgreiche Stei⸗ gerung unſerer Produktion zu erwarten ſein. Es war alſo damals im weſentlichen ein Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit und damit ein Kampf um die Arbeit. Kampf um die Arbeilskraft Heute iſt in Deutſchland der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit praktiſch als beendet anzusehen, und an ſeine Stelle tritt nun der Kampf um die Arbeitskraft. Was vor fünf Jahren an dieſem Tage ſicher keiner unſerer anweſenden Induſtriellen oder ſonſtigen wirtſchaftlichen Vertreter für möglich gehalten hätte, iſt nun eingetroffen. Das deut⸗ ſche Volk iſt zu einer ſo intenſiven Produktion gekommen, daß es ihm zurzeit vor allem an ge⸗ lernten Arbeitskräften fehlt. Darin liegt, meine Herren, nun nicht— wie manche glau⸗ ben— vielleicht ein Zeichen für die Schwäche unſerer Wirtſchaft Denn: das deutſche Volks⸗ einkommen hat ſich in dieſen fünf Jahren um rund 50 v. H. erhöht. Die Erhöhung dieſes Volkseinkommens hat aber ihren Gegenwert gefunden in einer mindeſt ebenſo hohen Steige⸗ rung der nationalen Produktion. Das heißt mit anderen Worten: Die deutſche Mark hat ihre Kaufkraft trotz der ſtarken Erhöhung des Volkseinkommens behalten, weil die deutſche Produktion für jede ausgezahlte Mark einen entſprechen⸗ den neuen Kauſwert ſchuf. Dies geſchah: 1. durch die zu ſätzliche Eingliederung von rund ſieben Millionen Menſchen in den nationalen Arbeitsprozeß, und 2. durch eine außerordentliche Steigerung der Arbeitsleiſtung auf den einzelnen Teilnehmer umgerechnet. Dies war um ſo nötiger, als der gewaltige Prozeß der Aufrüſtung einen Teil der nationa⸗ len Arbeitskraft der direkten Produktion ent⸗ zog und nur indirekt für das Volkswohl in Er⸗ ſcheinung treten ließ. Erhöhung des Lebens ſlandards durch zielbewußte Produktionsſteigerung Wenn es heute unſer Wunſch iſt, den Lebens⸗ ſtandard unſeres Volkes zu heben, dann wird dies entſprechend den Erkenntniſſen unſerer na⸗ tionalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsauffaſſung nur gelingen können, auf dem Wege einer fortgeſetz⸗ ten Steigerung der Produktion. Denn nicht die ausgezahlten Löhne oder Ge⸗ hälter ſind entſcheidend für den Lebensſtandard der Nation, ſondern die Summe aller Lebens⸗ güter, die von den einzelnen Volksgenoſſen er⸗ worben werden können. Da wir augenblicklich nur mehr über ſehr wenige zuſätzliche Arbeits⸗ kraft verfügen, werden wir zwangsläufig in eine zweite Epoche unſerer nationalen Wirt⸗ ſchaftsentwicklung eintreten. l Die Aufgabe der erſten lautete:„Einbau aller Deutſchen in den nationalen Produktions⸗ prozeß“. Dieſes iſt fetzt geſchehen. Die Auf⸗ gabe der nun kommenden zwedten Epoche lau⸗ tet: Höchſte Auswertung der Leiſtungsfähigkeit der in dem nationalen Produktionsprozeß Tä⸗ tigen, d. h. fortgeſetzte Verbeſſerung unſerer Produktionsmethoden, um dadurch jene Ar⸗ beitskräfte einzuſparen, die wir für neue zuſätz⸗ liche Produktionen benötigen. Scheinbar iſt die Aufgabe, die uns jetzt ge⸗ ſtellt iſt, eine ſehr ſchwere, allein ich darf ſagen, daß ſie in keinem Verhältnis ſteht zu der, die uns vor fünf Jahren erwartete! Jeder Unter⸗ nehmer, jeder Ingenieur, jeder Techniker, aber auch jeder Arbeiter und auf dem Lande feder Bauet, ſie haben zu erkennen, daß es der An⸗ ſtrengungen aller bedarf, um durch Ueberlegen und durch Fleiß die Ergebniſſe unſerer nationa⸗ len Produktion bei gleichbleibender oder nur langſam ſich vermehrender Arheiterzahl fort⸗ geſetzt zu ſteigern. Die zuſätzlich herausgewirt⸗ ſchafteten Ergebniſſe kommen als zuſätzliche Konſumgüter wieder unſerem Volke zugute. Sie ſind die Garanten dafür, daß ein ſtets ſteigendes Volkseinkommen ſeine natürliche Deckung fin⸗ det, die es gibt, nämlich die Deckung an zuſätz⸗ lichen Produktionsgütern und Waren. Die gewalligen Aufgaben der deulſchen Aulomobil- und Mokoreninduflrie In dieſem Prozeß der Erzeugung zuſätzlicher Werte für unſer nationales Leben fällt der deut⸗ ſchen Automobil⸗ und Motoreninduſtrie eine ge⸗ waltige Aufgabe zu. Unter Anpaſſung an die Abſtufungen unſeres nationalen Volkseinkom⸗ mens iſt es auch die Aufgabe der Automobil⸗ induſtrie ihre Produktion ſo zu ſteigern, daß aus dem ſich fortgeſetzt erhöhenden nationalen Volkseinkommen eine gewiſſe jährlich wachſende Summe zum Kauf ihrer Produktionen angelegt werden kann. Und hier wird vor allem der deutſche Volkswagen eine gewaltige Aufgabe zu etfüllen haben. Wenn wir bisher dieſe Auf⸗ gabe nicht mit jener Vehemenz vorwärts ge⸗ trieben zu haben ſcheinen, wie Sie das auf an⸗ deren Gebieten ſicherlich bemerkt haben werden, dann lagen hier zwei Gründe vor, von denen ich den weſentlichſten vorausſchicken möchte. 1. Es war ſelbſt bei höchſter Steigerung un⸗ ſerer nationalen Automobilproduktionsfähigkeit erſt nach Jahren zu erwarten, daß die an ſich vorhandene mögliche Kaufkraft unſe⸗ tes Volkes auf dieſem Gebiet vollkommen befriedigt werden konnte. D. h. wir haben bis⸗ her noch Käuferſchichten gehabt, die von unſerer normalen Automohbilproduktion erſt geſättigt werden mußten. Mehr zu produzieren, als dieſe Käuferſchichten aufzukaufen in der Lage waren, erſchien aus vielerlei Gründen, die mit der Schwierigkeit der Ankurbelung ſolcher Pro⸗ duktionen in maſchineller und perſoneller Hin⸗ ſicht zuſammenhängen, unmöglich. Tatſächlich konnte auch die bisherige auf das höchſte geſtei⸗ gerte Produktion an Automobilen der vorhan⸗ denen Werke den ſchon fetzt geforderten An⸗ ſprüchen kaum gerecht werden. Es iſt aber klar, daß eines Tages ein Zuſtand eintreten muß, in dem unſere heute ſchon vorhandene Automobil⸗ produktion den möglichen Bedürfniſſen reſtlos genügt und eine Steigerung nur dann denkbar wird, wenn eine ganz neue, ziffernmäßig viel breitere, einkommenmäßig aber auch viel nied⸗ riger liegende Käuferſchicht erſchloſſen wird. Dieſem Zeitpunkt nähern wir uns und daher wird nunmehr mit dem Bau der gewaltigen deutſchen Volkswagenfabrik begonnen werden. 2. Wir haben dieſe vier Jahre verwandt, um in fortgeſetzter Verbeſſerung allmählich einen Typ zu entwickeln, der unſerer Ueber⸗ zeugung nach nicht nur in der Preislage, den ge⸗ wünſchten Bedingungen entſpricht, ſondern der vor allem auch in der Leichtigkeit ſeiner Pro⸗ duktion die Möglichkeit bietet, mit einem Mini⸗ mum an Arbeitskräften ein Maximum an Wir⸗ kung zu erzielen. Das Modell, das ſich nun aus der jahrelangen Arbeit Dr. Porſches heraus⸗ kriſtalliſtert hat, wird auch in dieſem Jahre einer fortgeſetzten und erhöhten Prüfung unter⸗ worfen werden. Ich bin daher überzeugt, daß dieſer Wagen nach ſeinem Erſcheinen auch dent deutſchen Käufer eine hundertprozentige Be⸗ friedigung gewähren wird. Zwei Tatſacheft aber möchte ich aufgrund der jetzt vorliegenden Erfahrungen erwähnen: ö 1. Schon aus der jetzigen Produktion iſt zu erſehen, daß der Käufer des Automobils im all⸗ gemeinen immer beſtrebt iſt, ſo wie es ſein eige⸗ nes Einkommen ermöglicht, von den billigen Wagen zu den teueren, weit natürlich beſſeren, überzugehen. Und 2. die Tatſache, daß eine weitere Zu⸗ nahme von Käufern für Wagen in der wenn auch billigen. aber jetzt allein möglichen Preis⸗ lage nicht mehr zu erwarten iſt. Vollswagen bedeulel Sleigerung der Moloriſierung So wird der erſte deutſche Volkswagen, ohne die ſchon vorhandene Produktion im geringſten zu berühren, eine zuſätzliche Steigerung der deutſchen Motoriſierung mit ſich bringen. Er wird dem Automobil Millionenzahlen neuer Käufer mit geringen Einkommens⸗ verhältniſſen erſchließen, und er wird dabei— wie die Erfahrung zeigt— natürlich immer wieder einen Teil davon abgeben an jene Pro⸗ duktion, die auch heute ſchon ihre Käufer beſitzt. Jedes Gut aber, das wir aus den Schätzen unſerer eigenen Erde und durch den Fleiß un⸗ ſerer Arbeit produzieren, kann dem inneren Kreislauf unſerer Wirtſchaft zur Befriedigung der Kaufkraft dienen. raflwagen— Berlehrsmiltel des ganzen Polkes Es iſt kein Zweifel, daß die Sehnſucht nach der Maſchine und beſonders nach dem Motor bei vielen Volksgenoſſen vorhanden iſt. Es iſt wei⸗ ter erwieſen, daß wir alle Grundſtoffe unſeres kommenden Automobilbaues aus unſerem deut⸗ ſchen Boden durch unſere deutſche Arbeitskraft gewinnen können. Sorgen wir alſo dafür, daß durch eine gewaltige Zahl billiger deutſcher Volkswagen in der Zukunft der Wunſch Jener, befriedigt wird, die aus Liebe und Luſt zum Kraftwagen bereit ſind, einen Teil ihres Ein⸗ kommens dafür anzulegen Damit wird vor allem der Kraftwagen als ſolcher aufhören, das Kennzeichen einer beſtimmten Schicht von höhe⸗ ren Einkommensträgern zu ſein, er wird immer mehr zu einem allgemeinen Verkehrsmittel des ganzen deutſchen Volkes. Dann wird auch jene gewaltige Propa⸗ ganda nicht umſonſt ſein, die wir für die Mokoriſierung unſeres Volkes ſachlich und ideell leiſten. Sachlich durch den Bau der beſten Straßzen der Welt und ideell durch eine ſportliche Betätigung, die den Ruf unſerer deutſchen Motoren-. Wagen⸗ und Fahr⸗ radfabrikation in der ganzen Welt wieder her⸗ geſtellt hat. Es iſt für uns alle ſchmerzlich, zu wiſſen, daß gerade einer der allerbeſten und Mutigſten dieſer Pioniere der Weltgeltung der deutſchen Motoren⸗ und Automobilfabrikanten. Bernd Roſemeyer, ſein junges Leben laſſen mußte. Allein er und alle die Männer, die in dieſem harten Rennen am Steuer unſerer Wa⸗ gen und auf unſeren Rädern ſitzen, kämpfen mit, dem deutſchen Arbeiter Brot zu ſchaffen, ihm Lohn und Verdienſt zu geben, der ſich dann wie⸗ der in andere Werte umtauſchen läßt. Ich habe mich deshalb entſchloſſen, für die hervorragen⸗ den Leiſtungen und den opfermutigen Einſatz der Männer des deutſchen Kraftfahrſportes, die Jahr für Jahr, ſei es auf den Rennbahnen der Welt, beim Angriff auf Rekorde, bei Lang⸗ ſtrecken und Zuverläſſigkeitsfahrten oder im Kraftfahrgeländeſport für deutſches Anſehen und deutſche Geltung kämpfen, als ein äußeres Zeichen meiner und des ganzen deutſchen Volkes Anerkennung das„deulſche Molorſporlabzeichen“ zu ſchaffen. Dieſe ehrenvollſte Auszeichnung ſoll vet allem für die motorbegeiſterte deutſche Ju⸗ gend ein Anſporn ſein. Der Korpsführer Hühn⸗ lein als der Führer des Autoſports, wird die ene für die Verleihung er⸗ aſſen. Wie immer, erfüllt mich auch dieſes Mal die Empfindung eines aufrichtigen Dankes für alle die, deren Arbeit wir hier in wenigen Minuten wieder bewundern können. Es gibt keinen Zweifel: wir verdanken unſe⸗ ren Direktoren, Ingenieuren, Werkmeiſtern, Ar⸗ beitern und Kaufleuten die beſten Wagen der Welt. Heute bin ich überzeugt: wir werden in kurzer Zeit auch den billigſten Wagen fabrizie⸗ ren. Ich glaube aber ebenſo, daß es die Pflicht eines jeden Deutſchen iſt, ſich zur Arbeit dieſer ſeiner Volksgenoſſen zu bekennen. Mit dieſem Wunſche erkläre ich die Internationale Auto⸗ mobil⸗ und Motorrad⸗Ausſtellung 1938 in Ber⸗ lin für eröffnet. P ˙·Üꝛ ³ V ³². Trokkis Sohn obduzierk Paris, 18. Febr. Zur Feſtſtellung der Todesurſache von Trotz⸗ kis Sohn Léson Sedoff, der unter geheim⸗ nisvollen Umſtänden in einer Pariſer Klinik verſtorben iſt, wurde eine gerichtliche Unter⸗ ſuchung eingeleitet Die Obduktion des Leich⸗ nams wird von einem beſtellten Gerichtsarat vorgenommen werden. J De . Reit 910 605 Voll Fübt bel, tag tigt 5 inet gezel ſttzun 12nd letzt ten Lölur vir mußt den,! ſeſlit gelun Den ber uuf! 115 tie det! breit ö I leb liche! beißt Geſchä Litwif llätt, Begin nigunt jeder wättig daß de late abgt daß Schtt ethaltt Ju! pinom Die dit! teiſe Sori ſweifl. inner ſinde, gezun det de gebrac worden Veſo vino los i tegieru beißt e, italien Budent ſbgat uta fügung zweifle tungen „urge! dite in At gerüſtet den zu beitrag 1 Geste sebun natig faltet, etlebt h munifiß fake, t. in l et U 1 dem Zuſammenbruch der politiſchen Parteien Jeſliche Ausgeſlaltung der Krolloper Alles iſt für die Reichs fagsſitzung vorbereitel Berlin, 18. Februar Das deutſche Volk und die ganze Welt ſtehen in Erwartung der Tagung des Deutſchen Reichstages am kommenden Sonntag. Alle organiſatoriſchen und techniſch'en Vorbereitungen ſind getroffen. um jedem Volksgenoſſen das Hören der großen Rede des Führers zu ermöglichen. Auch die frühere Kroll— oper, in der wieder die bedeutende Reichstags— tagung abgehalten wird, iſt zu dem großen Er⸗ eignis gerüſtet. Reichsbühnenbildner Benno von Arent hat dem Sitzungsſaal durch Einbau einer neuen Tribüne die repräſentative Form gegeben, die der Bedeutung der Reichstags— ſitzungen des Dritten Reiches entſpricht. Wäh⸗ rend bei den früheren Reichstagsſitzungen Hin- tergrund und Seiten der Tribüne nur mit ro⸗ tem Tuch abgedeckt wurden, hat man jetzt eine Löſung gefunden, die dem Sitzungsraum ein würdiges Ausſehen verleiht. Benno von Arent mußte ſich hierbei mit der Schwierigkeit abfin⸗ den, aus dem vorhandenen Raum eine möglichſt ſeſtliche Wirkung herauszuholen. Das iſt beſtens gelungen. 0 Den Hintergrund der neuen Tribüne. von der der Führer ſeine große Rede halten wird, und auf der ſich wie bisher die Plätze des Führers und der Reichsregierung befinden, bildet eine rieſige goldgerahmte Sonne. auf der be des Hoheitszeichens ſeine Schwingen reite Die glanzvolle Wirkung dieſer aus ſeiden⸗ artigem leichtgefalteten Stoff geſchaffene Sonne wird noch dadurch erhöht, daß ſie von unſicht⸗ baren Scheinwerfern noch ſtärker aus geleuchtet wird. Die Breite des Adlers iſt allein 10 Meter und gleicht in ſeiner Ein⸗ drucksvollen Ausführung den von der Feſtaus⸗ ſchmückung Unter den Linden bekannten Ho⸗ heitszeichen. Zu beiden Seiten dieſer mächtigen Dekoration zeigt die Wandbekleidung große Hakenkreuze aus terrakottfarbenem Sammt. Dieſe Farbenſtimmung ſchafft einen ſchönen Uebergang zu den vorhandenen purpurnen Farbtönen des Sitzungsraumes. Auch die Umgänge und der Vorraum der Krollover werden feſtlich mit Blumen aus⸗ geſchmückt und verkleidet werden. Die Außenfaſſade der Krolloper iſt wie im⸗ mer durch eine Grünverkleidung und große Fahnen beſonders wirkungsvoll geſtaltet Vom Tordach grüßen goldene Hoheitszeichen. Eine mächtige Goldgirlande ſchwingt ſich um das ganze Portal. Die Wände ſind durch friſches Tannengrün verkleidet. Auf dem Tordach er⸗ hebt ſich ein leuchtendes Fahnenrund. Auch die Siegesſäule wird einen feſtlichen und weithin ſichtbaren Fahnenſchmuck tragen 20 Meter lange Fahnentücher werden von der Höhe der Siegesſäule herabfallen. „Irgend ein ruſſiſcher Veißgardiſi“ Leilwinow-Jinkelſtein verleumdel, dreht und windel ſich i Moskau, 18. Februar. Ueber den Fall Budenko iſt eine ſowjetamt⸗ liche Verlautbarung verbreitet worden. Darin beißt es, am 17. Februar habe der rumäniſche Geſchäftsträger in Moskau den Außenkommiſſar Litwinow⸗Finkelſtein aufgeſucht und ihm er⸗ klärt, daß die rumäniſche Regierung, welche von Beginn ihres Amtsantritts an für die Beſchleu⸗ nigung der Unterſuchung im Falle Budenko in jeder Weiſe Sorge getragen habe, es im gegen⸗ wärtigen Moment für erwieſen erachte, daß der ſowietruſſiſche Geſchäftsträger in Bu⸗ kareſt freiwillig in das Ausland abgereiſt ſei. Dafür ſpreche der Umſtand. daß das rumäniſche Außenminiſterium ein Schreiben Budenkos aus Budapeſt erhalten habe. In Beantwortung dieſer Erklärung habe Lit— winow⸗Finkelſtein folgendes geäußert: Die Sowjetregierung glaube nicht an die Verſion der freiwilligen Ab⸗ reiſe Budenkos. Wenn das erwähnte Schreiben überhaupt von Budenko ſtamme, o zweifle man in Moskau nicht daran, daß er ſich immer noch in der Gewalt ſeiner Entführer be⸗ finde, die mit Drohungen oder Foltern(ö) ihn gezwungen hätten, dieſen Brief zu ſchreiben, der dann von den Verbrechern nach Bude neſt gebracht und von dort nach Bukareſt gelcttet worden ſei. Beſonders bemerkenswert iſt ferner, was Lit⸗ winow⸗Finkelftein über das Aurtreten Buden⸗ kos in Rom zu agen wein Die Sowtet⸗ regierung habe davor Kenntnis erhalten, ſo heißt es in der Verlautbarung weiter, daß eine italieniſche Zeitung„angebliche Erklärungen“ Budenkos veröffentlicht habe, und daß dieſer ſich ſogar in Rom befinde und ſich ausländiſchen Journaliſten zu weiteren Darlegungen zur Ver— fügung geſtellt habe. Auch in dieſem Falle be⸗ zweifle man in Moskau nicht, daß die Erklä⸗ rungen Budenkos erpreßt wären und daß dieſe „irgendeinem ruſſiſchen Weißgar⸗ diſten“. der unter dem Namen Budenko jetzt in Italien auftrete. mit deſſen Papieren aus⸗ gerüſtet hätten, während die faſchiſtiſchen Behör⸗ den zur Aufklärung des Sackwerhalts nichts beitragen würden.(Anmerkung der Schriftlei⸗ tung: An dieſer Stelle widerſpricht ſich die Verlautbarung Finkelſteins beſonders kraß. denn logiſcherweiſe könnte ja nur das eine oder das andere der Fall ſein.) Solange Budenko, ſo fährt die Verlautbarung liſtig fort, ſich nicht in einem„freien“ Lande be⸗ finde und nicht Leuten vorgeführt werde, die ihn perſönlich kennen, könne die Ueberzeugung der Sowjetregierung nicht erſchüttert werden, daß Budenko ſich noch in Rumänien in der Ge⸗ walt ſeiner Entführer befinde, wenn er nicht von dieſen bereits ermordet worden ſei. In⸗ folgedeſſen halte die Sowijetregierung ihre Proteſtnote vom 10. Februar in vollem Umfange aufrecht und beſtehe auch weiter auf der vollſtändigen Erfüllung ihrer Forderungen. Zugleich habe Litwinow den rumäniſchen Ge⸗ ſchäftsträger gebeten, ſeine Regierung davon zu unterrichten. daß die Sowjetregieruna ren Geſandten in Prag. Alerandrowſki., nach Bukareſt beordert habe, um die weitere Unter— ſuchung zu beobachten und nötigenfalls mit der rumäniſchen Regierung Verhandlungen zu führen. Anſchlag auf einen früheren Jowjeldiplomaken Brüſſel, 18. Februar Auf den früheren ſowietruſſiſchen Diplomaten und ehemaligen Admiral Soboleff. der ſei⸗ nen Wohnſitz in Brüſſel aufgeſchlagen hat, wur⸗ de am Donnerstagabend ein Anſchlag ver⸗ übt. Als er in ſeine Wohnung in der Vorſtad Irelles zurückkehrte, ward er im Treppen⸗ haus überfallen. Er erhielt mit einem Hammer einen Schlag auf den Kopf. Da die Verletzung nur leicht war, konnte Soboleff ſelbſt der Polizei Meldung erſtatten. Man glaubt, daß es ſich um ein politi⸗ ſches Attentat handelt. Der Angreifer ſoe ein gewiſſer Herr Vaelave ſein, der ſich 0250 polizeiliche Genehmigung in Brüſſel auf ielt. Soboleff iſt einer der Sowietdiplomaten, die es vor einiger Zeit vorgezogen haben. aus Si⸗ cherheitsgründen ihren Dienſt zu auittieren. Anliparkeidemonſtralion in Tokio Straßenkundgebung für die Bildung einer nalionalen Einheilsparlei Tokio, 18. Februar Geſtern abend wurden in Tokio Kund⸗ gebungen für die Bildung einer nationalen Einheitspartei veran⸗ ſtaltet, wie ſie Japan in dieſer Form noch nicht erlebt hat. Etwa 400 Mitglieder der antikom⸗ muniſtiſchen„Nationalen Verteidigungsgeſell⸗ ſchaft“, die zum größten Teil der Minoſeito⸗ und der Seiyukai⸗Partei angehören, beſetzten nach längeren Straßenkundgebungen die Haupt- häuſer dieſer Parteien. Sie forderten die Auf⸗ löſung der Minoſeito und der Seiyukai und die Bildung einer großen nationalen Ein⸗ heitspartei. Ihre Wortführer verlangten die Parteivorſtände zu ſprechen. die aber Ver⸗ handlungen ablehnten. Als die Beſetzung der Parteihäuſer ſchon mehrere Stunden ge— dauert hatte, wandten ſich die Parteien an den Innenminiſter Admiral S'uvetſug u. der nach mehrſtündigen Beſprechungen mit dem Po⸗ lizeipräſidenten 300 Poliziſten einſetzte und rund 400 der Kundgeber verhaften ließ. Die Kundgeber hatten ſich anſcheinend auf eine längere Beſetzung der Parteihäuſer vor⸗ bereitet, denn ſie führten reichlich Ver ⸗ pflegung, Laternen und ſogar Bet⸗ ten im Zug mit. Die Fahnen des Demon— ſtrationszuges trugen Aufſchriften wie„Vor 1** oder„Löſt die korrupten Parteien auf!“ Als die Polizei eingriff. proteſtierten die Kundgeber und erklärten, daß ſie als Mitglie⸗ der der Minoſeito oder Seiyukai jederzeit ihre Parteihäuſer betreten dürften. Die japaniſche Preſſe bezeichnet dieſen Vor— gang als ernſt. Da anſcheinend dieſe Demon— ſtrationen von einigen Abgeordneten unterſtützt worden ſind, iſt mit dem Ausſchluß von Ab⸗ geordneten aus beiden Parteien zu rechnen Vielfach wird von den Blättern dem Innen— miniſter vorgeworfen, daß eine ſolche Demor— ſtration in einem Augenblick. in dem der Reichstag eine Sitzung abhielt. nicht verhindert worden ſei. Die Blätter weiſen darauf hin, daß eine Reihe von Vereinigungen beſtehe, deren Ziel die Auflöſung der volitiſchen Parteien und die Bildung einer Einheitspartei ſei und denen zahlreiche Parteimitglieder und Abgeordnete angehören. Die Preſſe betont dabei. daß dieſe Bewegung gegen das Parteienweſen im Volke immer weitere Kreiſe gewinnen könne. Dammbruch auf Neuſeeland Acht Tote? §s London, 19. Febr. Wie aus Wellington(Neuſeeland) gemeldet wird, brach auf der Halbinſel Mahia(Hawke Bay) der Damm eines Fluſſes. Man befürch tet, daß dabei acht Arbeiter den Tod gefunden haben. 19 Arbeiter werden vermißt. Die Rei— tungsarbeiten ſind in aller Eile aufgenom— men worden. Mit Wirkung vom 1. Februar 1938 wird be⸗ fördert zum Generalleutnant der Generalmajor Keller, Kommandierender General und Be⸗ fehlshaber im Luftkreis I. Bilder vom Tage Der Führer beim erſten Rundgang durch die Intern. Automobil⸗ und Motorrad Ausſtellung Nach der feierlichen Eröffnung der großen Internationalen Automobil- und Motorrad⸗ Ausſtellung Berlin 1938 beſichtigt der Führer die große Leiſtungsſchau der Automobilin⸗ duſtrie. Rechts neben dem Führer Generalfeldmarſchall Göring, links Reichsminiſter Doktor Goebbels.(Weltbild, K.), Die große Internationale Automobil- und Motorrad-⸗Ausſtellung Berlin 1938 eröffnet Zwei intereſſante Aufnahmen aus der ſoeben vom Führer eröffneten Internationalen Automobil⸗Ausſtellung am Kaiſerdamm in Berlin. Oben: Eine Limouſine mit geringem Luftwiderſtand Modell Prof. Everling. Unten: Ein BMW. mit„A“-Sicherheitstür(Paral⸗ lelogrammtür).(Weltbild, K.) Den Häſchern der GPU. entkommen Dem früheren ſowjetruſſiſchen Geſchäntsteäger in Butgareſt, Budenko, der ſeit dem 6. Fehr. ſpurlos verſchwunden war, gelang es, den Gpll⸗Häſchern zu entrinnen und in Italien Zu⸗ Bluht ſuchen. Hier berichtet Budenks italienniſchen Journaliſten über ſeine abenteuerliche ucht. 5(Weltbild, K.) De belrogenen Bekrüger Seit Jahren war der franzöſiſch-engliſche Bluff mit der„Unabhängigkeit und Integrität Oeſter⸗ reichs“ ein feſter Beſtandteil in dem großen weſteuropäiſchen Störungsſyſtem, das man zur Offenhaltung der Lage im mitt⸗ leren Oſteuropa im allgemeinen und zur Ver⸗ hinderung einer Verſtändigung zwiſchen Deutſch⸗ land und Oeſterreich errichtet hatte. Man hatte ſich in Paris und London auf dieſen phariſä⸗ iſchen Schwindel beſagter„Unabhängigkeit und Integrität“ in zahlreichen offiziellen Kund⸗ gebungen der Regierungen eindeutig feſtgelegt. Man beſtellte ſich Anfragen und Interpellatio⸗ nen dafür in den Parlamenten. man gab der Preſſe in wohlgemeſſenen Abſtänden das Stich⸗ wort zu ausgeſprochen angreiferiſchen Polemi⸗ ken des Sinnes, daß niemand in der Welt jene „Unabhängigkeit und Integrität“ antaſten dür⸗ fe, obwohl man doch gerade in Paris und Lon⸗ don nur zu genau wußte, was an jener Eigen⸗ ſchaft des in Verſailles ſchamlos zerſtückelten Donauſtaates dran war. Schließlich ſteigerte ſich die planvolle weſi⸗ leriſche Hyſterie um Oeſterreichs Selbſtändigkeit zu den bekannten engliſch⸗franzöſiſchen Erklä⸗ rungen vom 17. Februar und vom 27. Septem⸗ ber 1934, wurde noch übertrumpft von dem eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Kommuniqué vom 3. Februar 1935 mit dem Beſchluß einer„gemeinſamen Be⸗ ratung im Falle der Bedrohung der Unob⸗ hängigkeit Oeſterreichs“ und erreichte den Höhe⸗ punkt in dem peinlichen Akt von Streſa am 14. April 1935, der jenen Beſchluß vom Februar gewiſſermaßen zu einem lebensnotwendigen Ge⸗ ſetz der weſteuropäiſchen„großen Demokratien“ erhob. Frankreich ſeinerſeits tat ein übriges und ſpielte ſich plötzlich als den Schirmherrn der Habsburger⸗Reſtauration in Heſterreich auf, was man in London mit wohlwollendem Stillſchweigen begleitete. * Es iſt nötig, dieſe kleine„Geſchichte der öſter⸗ reichiſchen Unabhängigkeit in Pariſer und Lon⸗ doner Auffaſſung“ ſich wieder ins Gedächtnis zu rufen, um das teilweiſe erheiternde, teil⸗ weiſe groteske Echo der deutſch⸗öſterreichiſchen Verſtändigung in ſeinen Quellen und in ſeinen Tendenzen richtig einſchätzen zu können. Denn was geſchieht, als Oeſterreich nun im geeigneten Augenblick von der ihm ſo auf⸗ dringlich garantierten Unabhängigkeit und Selbſtändigkeit wirklich Gebrauch macht? Zweierlei: nach einer faſt narkoſetiefen Ver⸗ blüffung bekommt man in Paris einen ge⸗ radezu hyſteriſchen Wutanfall und London, mißmutig reſigniert, läßt den Partner auf den Klauſeln der obengenannten Verſchwö⸗ rung um Oeſterreich ſitzen. Die alte Binſenwahrheit, daß ſich alle Schuld auf Erden einmal rächt, bewährt ſich wieder einmal. Man hatte ſich über den Kanal hinweg die Verſicherungen über Oeſterreichs Selbſtän⸗ digkeit ſo oft un ſo laut zugebrüllt. daß man ſchon beinahe ſelbſt daran geglaubt hatte,— jetzt zeigt dieſer unfreiwillige Verſicherungs⸗ nehmer Oeſterreich, daß er tatſächlich ſelbſtän⸗ dig und tatſächlich unabhängig geworden iſt und daß er das Schickſal der öſterreichiſchen Nation ſelbſt in die Hand nimmt. und ſchon gibt man ſich in Paris derartige Blößen. daß man— welch erſchütternde Zeitfremdheit!— nach den Diviſionen Muſſolinis(11) ſchreit., in London ein gemeinſames„Eingreifen“ dringlichſt an⸗ regt und für alle Fälle eine ganze Flut von Verdächtigungen gegen Deutſchland losläßt. Beiſpielsweiſe bekommt es der Sprecher des amtlichen franzöſiſchen Rundfunks, des „Radio⸗Journal de France“ fertig, zu behaup⸗ ten, die deutſch⸗öſterreichiſche Vereinbarung ſei bereits der„Anſchluß auf halbem Wege“; es ſei ganz gleichgültig, was der Führer am kom⸗ menden Sonntag im Reichstag erklären werde: man wiſſe, was man von der Sache zu halten habe, und Schuſchnigg werde begriffen haben, daß man ſolchen Einladungen„nicht ungeſtraft“ folgen dürfe. In London aber, wo man ſein mühſam getarntes Konzept für Südoſteuropa verdorben ſieht, hat man wenigſtens ſoviel Wirklichkeitsſinn, ſich mit der Tatſache abzufin⸗ den und läßt die aufgeregten Franzoſen wiſſen, daß„die britiſche Regierung im Gegenſatz zu Frankreich Vorſtellungen in Berlin nicht beab— ſichtigt.“ So betrügen ſich die Betrüger gegen⸗ ſeitig, die einſt das Plänchen von der„Unab⸗ hängigkeit und Integrität Oeſterreichs“ fran⸗ zöſiſch⸗engliſcher Manier erfanden. *** Es waren einſt engliſche Zeitungen, die ſich von eigenen Sonderberichterſtattern aus Reiſen durch ganz Oeſterreich berichten ließen, daß die Bevölkerung dort zu etwa 70 bis 80 Prozent nationalſozialiſtiſch ſei. Das iſt jetzt über ein Jahr her, und über Prozente wollen wir uns ganz gewiß nicht ſtreiten. Aber man darf viel⸗ leicht in dieſem Zuſammenhang und im Zuſam⸗ menhang mit der Pariſer Verleumdungsoffen⸗ ſive auf zweierlei hinweiſen: erſtens hat jetzt die nationale Bevölkerung Oeſterreichs, die bis⸗ her von der Mitgeſtaltung des öſterreichiſchen Schickſals ausgeſchloſſen war, eine Vertretung im Kabinett erhalten, wobei die Frage, ob der Umfang dieſer Vertretung dem tatſächlichen Be⸗ völkerungsanteil entſpricht. heute ruhig dahin⸗ geſtellt ſein mag. Und zweitens ſtellen die öſter⸗ reichiſchen(öſterreichiſchen!) Zeitungen überein⸗ ſtimmend feſt, daß die Wiener Maßnahmen als ein ausſichtsreicher Verſuch anzuſehen ſeien, weitere Bevölkerungskreiſe zu poſitiver Mit⸗ arbeit heranzuziehen, die bisher abſeits ſtehen mußten. Man hat alſo in Wien nach den Berch⸗ tesgadener Beſprechungen die erſten Schritte getan, um der tatſächlichen Lage allmählich Rechnung zu tragen, und das paßt den Herr⸗ ſchaften im Weſten abſolut nicht in jenen Kram, der die letzten Reſte der Verſailler Friedens⸗ ſtörungspolitiik ausmacht. Was iſt die ganze Aufregung in der demokra⸗ tiſchen Preſſe des Weſtens ſchließlich anderes als Ausdruck der bitteren Erkenntnis, daß man länger als anderthalb Jahrzehnte eine Politik Weltfremdheit noch größer war als ihre Ueber⸗ heblichkeit! Verſailler Diktat, zweimalige Wie⸗ derbelebung der Entente Cordiale. Aufputzung des Genſer Ausführungsorgans der„Sieger ſtaaten“, offene und getarnte Einkreiſungspakte, ja ſelbſt die Zuſammenarbeit mit demſelben Bolſchewismus, der auch die Weſtſtaaten ſtän⸗ dig unterhöhlt, alles wurde berangezogen, um II. Bauten der Wehrmacht, Autobahnen, „Tor der Welt“, Raſtſtätten. Ein Teil der Ausſtellung iſt zahlreichen Mo⸗ dellen, Plänen und Abbildungen von Bauten gewidmet, die ihren Urſprung in der Wieder⸗ herſtellung der deutſchen Wehrhoheit haben. Dieſe Bauten ſind nicht Kaſernen im alten Sinne, ſie ſind vielmehr in vortrefflicher Auf⸗ lockerung in das Landſchaftsbild eingefügte Anlagen, die oftmals einen hervorragend künſtleriſchen Wert zeigen. Heeresunterkünfte, Fliegerhorſte, Lazarette, Speiſeanſtalten und Kaſinos, Gebäude für Generalkommandos und Luftkreiskommandos, insbeſondere aber der gewaltige Neubau des Reichs luft⸗ fahrtminiſteriums in Berlin werden in eindrucksvollen Modellen und Abbildungen gezeigt. Hierbei ſind beſonders auch zahlreiche Darſtellungen beachtenswert, die beweiſen, daß in der neuen Baukunſt erheblicher Wert auf eine innenarchitektoniſch⸗künſtleriſche Geſtal⸗ tung gelegt wird. Auch die anderen großen Monumentalbauten zeigen, wenn auch in zu⸗ rückhaltender Weiſe, ſo doch in beachtenswer⸗ tem Umfange, Kunſtwerke der Malerei und des deutſchen Kunſthandwerks in der Innengeſtal⸗ tung ſowie bildhaueriſche Werke in der Außenarchitektur. Dabei iſt ein beſonders er⸗ freuliches Zeichen deutſchen Bauſchaffens auf allen Gebieten die Beſchränkung auf die Ver⸗ wendung nur heimiſcher Bauſtoffe. Eine letzte Gruppe von Neubauten verdankt ihre Entſtehung und Anregung der gewaltigen Entwicklung des Schnellverkebrs in Deutſchland. Die Initiative des Führers, die zum Bau der Reichsautobahnen führte, war hier eine Hauptquelle neuen Bauſchaffens. Der erforderliche Bau zahlreicher Brücken im Zug der Autobahnen entfeſſelte eine bewun⸗ dernswerte Entwicklung des deutſchen Inge⸗ nieurbaues. In den Vordergrund treten bei dieſen Schöpfungen die zwei Pole des deut⸗ ſchen Reichsautobahnnetzes, die eine beſondere Würdigung verdienen. Der aus Oeſterreich auf deutſches Gebiet kommende Kraftwagen fährt in das Tor bei Salzburg in das Reichsautobahnnetz Deutſchlands ein. Dieſes wird rechts und links flankiert von zwei ge⸗ waltigen Säulen, die die Hoheitszeichen tra⸗ gen und mit deren Einſchluß eine Höhe von 70 m haben. Sie ſind gleichzeitig als Aus⸗ ſichtstürme ausgebaut, In der Mitte zwiſchen der Einfahrts⸗ und Ausfahrtsſtraße wird ein ſteinernes Monument dem ankommenden Be⸗ ſucher das Reichsautobahnnetz in Stein gemei⸗ ßelt vor Augen führen und ihn über die wich⸗ tigſten Entfernungen aufklären. Große Räu⸗ me für die Zollabfertigung auf beiden Seiten, Garagen und ein Gaſthaus ſind außerdem an dieſem Eingangstor vorgeſehen. Der andere Pol des Autobahnnetzes iſt das geplante„'Tor der Welt“, an der Unter⸗ Berliner Brlef Auloſchau Nach mehr als vierteljähriger Pauſe rollen wieder endloſe Autoreihen zu den Ausſtel⸗ lungshallen am Funkturm, wo die größte Autoſchau Europas ihre Tore geöffnet hat. An der ſtürmiſchen Entwicklung und Steigerung der jährlichen Ausſtellungen dieſer Art zeigt ſich in eindrucksvollſter Weiſe der vergleichsloſe Aufſtieg der deutſchen Autoindu— ſtrie im Dritten Reich. Zehn Meſſehallen und eine Fläche von 50000 Quadratmetern wur⸗ den jetzt zum Aufbau der Schau benötigt. Als vor ſechs Jahren die Veranſtaltung von 295 000 Perſonen beſucht wurde, erſchien das als ein unerhörter Rekord. Im vorigen Jahre waren es ſchon drei Viertel Millionen und in dieſem Jahr hofft man die erſte Mil⸗ lion zu erreichen. Die Zahl der jetzt bei Be⸗ ginn ſchon ausverkauften Sonderzüge berech⸗ tigt zu ſolcher Hoffnung. Was es auf der Schau alles zu ſehen gibt, läßt ſich hier nicht einmal andeuten. Die drei Ehrenhallen können die Menſchenmaſſen, die ſich um die Meiſterwerke der deutſchen Auto⸗ induſtrien drängen und die ausgeſtellten ſieg⸗ haften Rennwagen bewundern, kaum faſſen. Mit Stolz und Zuverſicht verfolgt man auf dem rieſigen Modell des Reichsautobahnnetzes die ſchon fertiggeſtellten Strecken. Ein an⸗ deres Modell, das eines der neuen Werke, in denen der Volkswagen entſtehen wird, dar⸗ ſtellt, übt begreiflicherweiſe ebenfalls ſtarken Reiz auf die Betrachter aus. * Auch die Steigerung des Berliner Frem⸗ denverkehrs iſt ein Barometer für die Erſtar⸗ kung des Reiches. Noch vor wenigen Jahren beſaß München den ſtärkſten Fremdenverkehr von allen deutſchen Städten. Jetzt liegt Ber⸗ lin allen weit voran mit einem Monats⸗ durchſchnitt von 160,000 Fremden. Die Neugeſtaltung der Reichshauptſtadt wird eine weitere Steigerung des Fremdenverkehrs zur Folge haben. So werden wohl an den neuen Rieſenbahnhöfen im Norden und Sü⸗ den einige Großhotels entſtehen, aber die ge⸗ genwärtigen Hotel- und Gaſtſtätteninhaber ſind überzeugt, daß ſie ein Zurückgehen ihrer alten Betriebe nicht zu befürchten brauchen. das Verſailler Syſtem der Deklaſſierung ganzer Staaten entgegen allen Entwicklungen und Leh⸗ ren der Zeit wenigſtens ſtückweiſe aufrecht zu erhalten. Uebrig bleibt die unvermeidliche bla⸗ mable Enttäuſchung über den Zuſammenbruch jener Politik, die teils auf aggreſſiven Bünd⸗ niſſen, teils auf hochmütiger Nichtachtung der Umwälzungen in Europa beruht. Baukunſt im neuen deulſchland Eine Wanderung durch die Münchener Ausſlellung Von Dr. Karl Mahler, München. elbe bei Hamburg. Hier führt die Auto⸗ bahn mit einem kühnen Sprung in einer Brücke über die Unterelbe, die als techniſches Weltwunder bezeichnet werden kann. Sie iſt mit einer Länge von 1200 m und einer Fahr⸗ breite von 47 m als Hängebrücke konſtruiert und ruht auf 2 Pylonen, die 177,5 m, alſo faſt doppelt ſo hoch wie die Türme der Frauenkirche in München, und 17,5 m höher als die Türme des Kölner Doms ſind. Die Spannweite der Brücke beträgt 700 m, die Durchfahrtshöhe 77 m, ſodaß die größten Ozeandampfer unter der Brücke hindurchfahren können. Im Inneren der Fahrbahn der Brücke wird die Hamburger Schnellbahn die beiden Ufer der Unterelbe verbinden. Beiſpiele von Raſtſtätten und Bahn- meiſtereien an den Autobahnen zeigte weiterhin die Ausſtellung. Alle 120 km ſind Raſthäuſer, insbeſondere für den Güterfern⸗ verkehr, geplant, die 40 bis 50 Betten aufwei⸗ ſen, außerdem Gelegenheit zur Verpflegung auch von Reiſegeſellſchaften geben. Alle 50 bis 70 km ſind außerdem Straßenmeiſtereien vorgeſehen, die Stützpunkte für die Unterhal⸗ tung der Autobahnen ſind. Sie werden von einem Straßenmeiſter mit ſeinem Stab von Facharbeitern bewohnt werden. Ihnen iſt je⸗ weils eine Gerätehalle angegliedert. Dieſe künftig in großer Zahl erforderlichen kleineren Bauten werden eine erwünſchte neue An⸗ regung für manche kleinere wertvolle künſt⸗ leriſche Bauleiſtung ſein. Beſonders einladend wird die Gaſtſtätte am Chiemſee an der Reichsautobahn ſein, die im Modell in der Ausſtellung gezeigt wird. Große Park⸗ plätze beiderſeits der Autobahn, Garagen mit Tankſtellen, werden zur Raſt einladen. Der Badeſtrand am Chiemſee wird 6600 am um⸗ faſſen; es ſind Umkleideräume für 1200 Per⸗ ſonen mit einem weiteren Badeſtrand von 3600 qm vorgeſehen. Ein Gaſthaus mit Raum für 400 bis 500 Perſonen, Wirtſchafts⸗ und Angeſtelltenräume, 53 Uebernachtungs⸗ zimmern, eine Kaffeeterraſſe für 1500 Per⸗ ſonen iſt im Bau. Zur Landung ſtehen Hä⸗ fen für Segelboote und Motorboote, ſowie eine Dampferanlegeſtelle zur Verfügung. Zum Schluß ſei noch auf die großen Ver⸗ kehrsbauten hingewieſen, die mit der Entwick⸗ lung des Flugverkehrs im Entſtehen begriffen ſind. Große Modelle geben ein deutliches Bild von den gewaltigen Ausmaßen der neuen Flughäfen Berlin⸗Tempel⸗ hof und München⸗Riem. Monumentale Bauanlagen zeugen auch hier von der Weite neuen deutſchen Bauwillens. Das Dach der Tribünen des Tempelhofer Flughafens hat derartig große Ausmaße, daß 80 000 Zuſchauer auf ihm Platz finden. Beide Flughäfen ſollen noch in dieſem Jahre vollendet werden. ganz groß! ſchnellbahn entſtehen wird, kommt dieſe dem Verkehr zur Innenſtadt ebenfalls zugute. Aehnlich bleibt die Bedeutung des Berliner Weſtens beſtehen, dort liegen faſt ſämtliche Kunſt⸗ und Vergnügungsſtätten, und erſt all⸗ mählich werden um den Nord- und Südbahn⸗ hof neue Stadtviertel aus dem Boden wachſen. In abſehbarer Zeit wird ein Teil des neuen monumentalen Flughafens in Tem⸗ pelhof ſchon in Betrieb genommen werden können. In dieſen Tagen jährte ſich der Tag zum 20. Mal, an dem an die„Bereitſtellung einer ausreichenden Fläche auf dem Tempel⸗ hofer Feld für die Luftfahrt“ gegangen wurde. Von 1717 bis 1915 hatte das Tempelhofer Feld jährlich die Paraden der preußiſchen Garde geſehen. 1909 fanden dort die erſten ſehr beſcheidenen Flugvorführungen ſtatt. Dann entſtand nach dem Weltkrieg dort eine kleine Baracke mit der Aufſchrift„Flughafen Berlin⸗Verwaltungsgebäude“!. Damals, vor 20 Jahren, konnte man ſchon immerhin vom Tempelhofer Feld nach Königsberg und Moskau, nach München oder Hamburg⸗Am⸗ ſterdam⸗London fliegen. 1926 fand der erſte der Großflugtage ſtatt, die ſeitdem alljährlich die Berliner nach dieſem Felde lockten. Nach der Machtübernahme ſah das Tempelhofer Feld am„Tag der Nationalen Arbeit“ den Führer zu den dort aufmarſchierten Maſſen ſprechen. Wo 1887 der berühmte Maler Ar⸗ nold Böcklin einen ſelbſtgefertigten„Gleitflie⸗ ger“ erprobte, erhebt ſich jetzt das Maſſiv des Zentralflughafens, das in der Fliegerwelt als das„Luftkreuz Europas“ bezeichnet wird. * Solange die Arbeitskräfte für das flache Land nicht in ausreichender Zahl zur Ver⸗ fügung ſtehen, müſſen ausländiſche Landarbei⸗ ter e werden. Von Mitte März an werden 30,000 italieniſche Arbeiter und Arbeiterinnen nach Deutſchland reiſen, um hauptſächlich für die Arbeit in der Hack⸗ frucht verwendet zu werden. In erſter Linie handelt es ſich um mitteldeutſche Betriebe, die Arbeiter aus den Provinzen Oberitaliens er⸗ halten werden. Etwa die Hälfte wird in Han⸗ Da außerdem zwiſchen dem Nord- und dem der Selbſttäuſchungen getrieben hat, deren Südbahnhof eine viergleiſige Untergrund⸗ nover, Braunſchweig und Anhalt, der andere werden. Intereſſant iſt, daß die Italiener in Uniform erſcheinen werden: dunkelblaue Jacke, dazu feldgraue Hoſe oder Kleid. Durch Ver⸗ einbarungen iſt feſtgelegt, daß die auslän⸗ diſchen Arbeitskräfte alle in Deutſchland gel⸗ tenden Vergünſtigungen erhalten. Auch das iſt ein Beiſpiel dafür, wie der Nationalſozia⸗ lismus und der Faſchismus nicht„händleriſch“ vorgehen, ſondern in jedem Arbeiter, auch demjenigen ausländiſcher Herkunft, den Men⸗ ſchen ſehen und ihn menſchenwürdig behandelt wiſſen wollen. a Dieſe ſozialpolitiſchen Fragen lenken wieder zu dem Problem des Arbeitseinſatzes hin. Be⸗ kanntlickh iſt der Vorſchlag gemacht worden, Mädchen unter 25 Jahren zu verpflich⸗ ten, mindeſtens ein Jahr landwirtſchaftliche oder hauswirtſchaftliche Arbeit zu leiſten, wenn ſie im Büro oder in der Fabrik tätig ſein wollen. In einem Aufſatz von Dr. Stoth⸗ fang wird dieſer Gedanke mit der allgemeinen Dienſtpflicht in Verbindung gebracht. Er ſagt, wenn der junge Mann zwei Jahre Wehrdienſt leiſten müſſe, ſo ſei es in der Ordnung, wenn auch das junge Mädchen ein Jahr lang dort ſeinen Dienſt leiſtet, wo der Brennpunkt des weiblichen Arbeitseinſatzes iſt. Der Verfaſſer befürwortet ſogar die Ausdehnung einer Meldepflicht für jede weibliche Arbeitskraft bis zu 30 Jahren. Damit ſollen die Arbeitsämter eine Kontrolle erhalten, wieviele Kräfte der Landarbeit verloren gehen. Beitrag des Reiches zur Befriedung „Der öſterreichiſche Nationalſozialiſt hat nunmehr die Möglichkeit legaler Betätigung“ Berlin, 18. Februar Auf Grund der am 12. Februar in Berchtes⸗ gaden zwiſchen dem Führer und Reichskanzler und dem Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg getrof⸗ ſenen Abreden wird nunmehr der öſterrei⸗ chiſche Nationalſozialiſt die Mög⸗ lichkeit legaler Betätigung im Rah⸗ men der Vaterländiſchen Front und aller übrigen öſterreichiſchen Einrichtungen ha— ben. Dieſe Betätigung kann jedoch nur auf dem Boden der Verfaſſung, die politiſche Parteien nach wie vor ausſchließt in Gleichſtellung mit allen anderen Gruppen erfolgen. Vom Reich aus werden in Durchführung des beſtehenden Verbots Maßnahmen getroffen, die eine Einmiſchung von Par“iſtellen in inner⸗ öſterreichiſche Verhältniſſe ausſchließen, um auch hierdurch zu der befriedigenden Ent⸗ wicklung beizutragen. neue Verfaſſung für Rumänien Miniſterrat unter Vorſitz des Königs. §§ Bukareſt, 19 Febr. Am Freitagabend trat im königlichen Pa⸗ lais unter Vorſitz des Königs der Miniſterrat zuſammen, um den Entwurf einer neuen Ver⸗ faſſung zu prüfen. Herber— Baier zum dritten Mal Weltmeiſter Berlin. 19. Februar Im Berliner Sportpalaſt wurde am Freitag⸗ abend vor etwa 9000 Zuſchauern die Welt⸗ meiſterſchaft der Paare im Eiskunſtlauf ausgetragen. Der Sportpalaſt war mit den Flaggen ſämtlicher teilnehmenden Länder ge⸗ ſchmückt. Wie nach den bisherigen Leiſtungen zu erwarten war, verteidigten Herber Baier ihren Weltmeiſtertitel mit Erfolg und erran⸗ gen ihn zum dritten Male mit 11.62 Punkten. Zweite wurden die Geſchwiſter Pauſin (Oeſterreich) mit 11,46 Punkten und dritte Inge Koch— Günther Noack(Deutſchland). mit 10,93 Punkten. Bei Atlit, ſüdlich von Haifa, wurden ein Om⸗ nibus und eine Kraftdroſchke von Freiſchärlern beſchoſſen. wobei ein britiſcher Offizier getötet, eine Engländerin und ein jüdiſcher Chauffeur verletzt wurden. Da die ſtark befahrene Küſten⸗ ſtraße, auf der der Ueberfall erfolgte, bisher kaum in das Unruhegebiet einbezogen war, herrſcht bier große Beunruhigung über den Vorfall. Teil in Baden, Heſſen und Bayern angeſetzt age Neichswinterklllfe Lotterie Soros Fascmti Athei Berg rt ein d. Sim wurden nethalh enthun i. ung“ ut hteg fler toi 1 ö 9 Nah. und has dem keien nit des die er⸗ eh, Ente ler E lt⸗ fauf den he⸗ igen diet m fe. lin itte 5 5 ö 0 . Bunke Tageschronik Vas ein hälchen werden will. Entlaſſener Lehrling ſtiehlt 1000 Mark und flüchtet im Auto Aſchaffenburg. Der Metzgermeiſter E. Blö⸗ chinger in Miltenberg merkte, als er morgens aufſtand, daß die neben ſeinem Bett auf einen Tiſch geſtellte Ladenkaſſe mit ungefähr 1000 Mark Inhalt verſchwunden war. Nach den Feſtſtellungen der Gendarmerie deutet alles da⸗ rauf hin, daß der vor acht Tagen von dem Metzger wegen Unregelmäßiakeiten entlaſſene 171jährige Lehrling Georg Wöber nachts bei ſei⸗ nem ehemaligen Lehrherrn eingebrochen und die Kaſſe geſtohlen hat. Außerdem hat der Junge 40 Rindswürſte geſtohlen und dann aus der Garage den Opelwagen des Metzgers ge⸗ nommen und iſt geflüchtet. Die Gendarmerie hat feſtgeſtellt, daß mit dem Auto, das die Nummer II U 14757 trägt, am Mittwoch ein Radfahrer angefahren und verletzt wurde. Bei dieſem Unfall wurde der rechte Kotflügel des Wagens beſchädigt. Man vermutet, daß ſich der 8 in der Richtung der Pfalz davongemacht at. Im ſchneeſturm abgelrieben Düſſeldorfer Freiballon landet in der Eifel Trier. In Düſſeldorf waren drei Sports⸗ männer mit einem Freiballon aufgeſtiegen. Eine Stunde in der Luft, wurden ſie von einem Schneeſturm überraſcht und von dieſem abge⸗ trieben. Die Ballonfahrer verloren die Orientierung, nur wußten ſie, daß ſie ſüdweſt⸗ lich getragen wurden auf die belgiſche Grenze zu. Als der Schneeſturm nicht aufhörte, faßten ſie den Entſchluß, zu landen, und das geſchah in der Eifel bei Brandſcheid. Sie hatten dabei viel Glück, denn die Landung, im Schneeſturm eine ſehr ſchwierige Sache, verlief gut. Der Ballon wurde ſpäter auf einem Fahrzeug nach Hontheim gebracht und mit der Bahn ver⸗ — 35 Die drei Ballonfahrer blieben unver⸗ etzt. Schwerer Grubenunfall Saarbrücken. Auf dem Reumeauxſchacht bei Merlenbach hat ſich ein ſchwerer Unfall ereig⸗ net Durch herabfallendes Geſtein wurde ein Arbeiter aus Spitteln getötet. Ein anderer Bergmann wurde ſchwer verletzt. Wöchentlich eine Million Handkäſe Groß⸗Gerau. Die Haſſia⸗Käſerei blickt auf ein 80 jähriges Beſtehen zurück. Bereits im Jahre 1858 haben die Großeltern des Senior⸗ chefs der Firma, Philipp Petermann, Groß⸗ Gerau, die Herſtellung der Handkäſe aus Käſe⸗ matten betrieben. Heute zählt die Haſſia⸗Kä⸗ ſerei Groß⸗Gerau zu den größten maſchinellen Betrieben der Käſe⸗Induſtrie Deutſchlands. Wöchentlich nehmen über eine Million Sauer⸗ milchkäſe in verſchiedenen Größen und For⸗ men den Weg zum Verbraucher. Neu⸗Iſenburg.(Vermißt.) Der 46jäh⸗ rige Friedrich Kircher wird ſeit Dienstagvormit⸗ tag vermißt. Er war von ſeiner Firma mit Botengängen beauftragt worden und kehrte hiervon nicht zurück. Es iſt anzunehmen, daß dem Mann etwas zugeſtoßen iſt. Die Polizei fahndet zurzeit noch nach dem Vermißten. Einbrecher in einem Waffenladen Gießen. In der Nacht zum Donnerstag dran⸗ gen Einbrecher vom Keller aus in die Laden⸗ räume einer Stahlwaren⸗ und Waffenhand⸗ lung. Auf der Suche nach Geld brachen ſie ſämt⸗ liche Behältniſſe auf und erbeuteten einen an⸗ an Geldbetrag. Außerdem nahmen ſie ünf Piſtolen mit. Zur gleichen Stunde Zwillinge! Simmern. Im Krankenhaus zu Simmern wurden zwei Frauen, die Geſchwiſter ſind, in⸗ nerhalb einer Stunde von willingspaaren entbunden. Beide Zwillingspaare ſind Jungens. Anfall eines Jernlaſtzuges Der Beifahrer getötet Bruchſal. Am Donnerstag vormittag hielt ein Karlsruher 9 auf ſeiner Jahn nach Heidelberg bei Km. 101,7 der Autobahn, um einen kleinen Motorſchaden in Ordnung zu bringen Während Fahrer und Beifahrer am Motor beſchäftigt waren, ſtieß der Fernlaſtzug eines 0 e aus Pforzheim⸗Dillweißen⸗ ſtein von hinten auf den haltenden Laſtzug auf. Hierbei wurde das Führerhaus des Pforzhei⸗ mer Laſtzuges völlig zuſammengedrückt und der darin ſitzende Beifahrer, der 30jährige Wilhelm Stanger aus Dillweißenſtein ſo ſchwer verletzt, daß er alsbald ſtarb. Der Fahrer des Pforzhei⸗ mer Laſtzuges, der 34jährige Hermann Moll aus Debenhauſen, ſowie der Fahrer und der Beifahrer des Karlsruher Laſtzuges, kamen mit dem Schrecken davon. Beide Laſtzüge weiſen ſtarke Beſchädigungen auf. Ichwer belrunken am Fleuer Drei Verletzte durch fahrläſſigen Autolenker Bad Kreuznach. Auf der Straße nach Rü⸗ desheim raſte ein Lieferwagen auf den Bürger⸗ ſteig und riß zwei junge Leute um, die mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden mußten. Ohne ſich um die Ver⸗ letzten zu kümmern, raſte der Kraftfahrer wei⸗ ter. Zwiſchen Gutenberg und Hargesheim rannte der Wagen in den Straßengraben, ſtürzte über die Böſchung und blieb ſchwer be⸗ ſchädigt auf einem Acker liegen. Der Fahrer erlitt einen Armbruch, ein zweiter Inſaſſe wurde leicht verletzt, der dritte kam unverſehrt davon. Bei dem Kraftfahrer handelte es ſich um den Jakob Gens aus Spabrücken. Er hatte mit zwei Begleitern in einer Wirtſchaft gezecht und ſich dann betrunken ans Steuer geſetzt. Brandſtiftung durch einen Schwachſinnigen Bad Kreuznach. In Waldlaubersheim brannte die Scheune der Geſchwiſter Ohlweiler mit 100 Zentnern Stroh u. 60 Zentnern Heu bis auf die Grundmauern nieder. Die Maſchinen konn⸗ ten noch gerettet werden. Die Gendarmerie ſtellte feſt, daß das Feuer von dem ſchwachſinni⸗ gen Heinrich Ohlweiler in einem Anfall gei⸗ ſtiger Umnachtung angelegt worden iſt. Der Tä⸗ ter wurde einer Heilanſtalt zugeführt. der Virk ſelbſt war der Täler! Der„Raubmordverſuch“ in Neuhof aufgeklärt Fulda. Der Raubmordverſuch an einem Gaſtwirt in Neuhof hat durch die Ermittlungen der Kaſſeler Kriminalpolizei ſeine Aufklärung gefunden. Aus Fingerabdrücken an dem zur Tat benutzten Meſſer ging einwandfrei hervor, daß ſich der Gaſtwirt die Verletzungen ſelbſt beigebracht hat; auch war keinerlei Geld geſtoh⸗ len worden. Auf Grund des Beweismaterials gab der Wirt ſchließlich zu, einen Selbſtmord⸗ verſuch unternommen zu haben. Der Mann war in letzter Zeit öfters ſchwermütig. Beim Holzabfahren tödlich verunglückt Aſchaffenburg. Ein bei dem Fuhrunterneh⸗ mer Holl in Miltenberg beſchäftigter junger Mann verunglückte beim Holzabfahren tödlich. Durch die Vereiſung des Waldweges kam der mit Holz beladene ſchwere Wagen ins Rut⸗ ſchen. Beim Abbremſen des Wagens ſtürzte der junge Mann, ſodaß ihm das Vorderrad über die Brußt ging. Kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus iſt der Verunglückte geſtorben. Todesſtrafe in Juchthaus umgewandelt Karlsruhe. Die Juſtizpreſſeſtelle in Karls⸗ ruhe teilt mit: Der Führer und Reichskanzler hat die von dem Schwurgericht in Offenburg gegen die am 10. Auguſt 1894 geborene Suſanna Hehle wegen Mordes an ihrem Ehemann, dem Monteur Leopold Hehle, ausgeſprochene Todesſtrafe im Gnadenwege in eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von zehn Jahren umgewandelt. Die Verurteilte hat in der Nacht vom 7. auf 8. Juni 1937 ihren Ehemann erdroſſelt. Hehle, früher ein fleißiger Arbeiter, hat, ſeit Jahren vom Erfinderwahn beſeſſen, die Aufnahme jeder Arbeit verweigert und ſo ſeine Familie in größte Not und ſeine Frau in berzweifelte Stimmung gebracht. Schwere Blullat in Jrankfurt a. M. Ein ſteckbrieflich geſuchter Verbrecher ſchießt im Streit ſeinen Gegner nieder Der Täter wenige St unden ſpäter verhaftet Frankfurt a. M., 18. Februar Zwiſchen Gäſten einer Wirtſchaft in der Brückhofſtraße kam es in der Nacht zum Frei⸗ tag gegen 2 Uhr zu Streitigkeiten, die ſich auf der Straße fortſetzten. Hierbei hat der 25jührige Oswald Koſcheike den 32⸗ jährigen Arbeiter Ben der erſchoſſen. Bender wurde durch einen Schuß in die Bruſt ſo ſchwer verletzt, daß er nach kurzer Zeit ſtarb. Der Täter ging flüchtig. Einige Stunden ſpäter wurde in der Krug⸗ gaſſe von Hausbewohnern ein Einbrecher bemerkt. Die Leute alarmierten das Ueber⸗ fallkommando, das den Dieb feſtnahm. Man fand bei ihm zwei Revolver; aus der einen Waffe war, nach dem Pulverſchleim zu urtei⸗ len, kurz zuvor geſchoſſen worden. Es ſtellte ſich heraus, daß man es bei dem Einbrecher mit dem Koſcheike zu tun hatte. Der Verbre⸗ cher, der ſteckbrieflich geſucht wurde und ſich in Frankfurt unangemeldet aufhielt, wurde ſofort von der Polizei vernommen. Nach den erſten Vernehmungen gibt die Mordkommiſſion folgenden Bericht aus: Am 18. 2. 38 gegen 2 Uhr wurde in der Brückhofſtraße der Bauarbeiter Robert Ben⸗ der, 31 Jahre alt, verheiratet, von dem 25⸗ jährigen Oswald Koſcheike erſchoſſen. Koſcheike war kurz vorher in einer Wirtſchaft in der Brückhofſtraße in Begleitung einer Frau geweſen. Dort hatte er mit den Gäſten einen belangloſen Wortwechſel. Hierbei zog Koſcheike eine Piſtole und bedrohte damit den Wirt und die Gäſte. Mit gezogener Piſtole verließ er das Lokal, gefolgt von Bender und Blick in den Das gefährliche Provinzbähnchen Ein Verkehrsunfall vor Gericht Frankenthal. Der Einzelrichter des Franken⸗ thaler Amtsgerichtes hatte ſich mit dem Zuſam⸗ menſtoß eines Zuges der Lokalbahn Franken⸗ thal— Großkarlbach und dem Laſtwagen einer Firma Dörrſtein aus Frankfurt zu beſaſſen, der ſich am 15. September 1937 am ſogenann⸗ ten Heſſenbuckel bei Heßheim zugetragen hat. Bei dem Unfall ſind die Lokomotive und zwei Wagen des Bähnchens aus den Gleiſen gewor⸗ fen worden, der Lokomotivführer und der Bei⸗ fahrer des Laſtwagens erlitten Verletzungen, der eine Prellungen, der andere einen Naſen⸗ beinbruch. Lokomotive und Laſtwagen find ſchwer beſchädigt worden. Angeklagt war nun der Lokomotivführer und der Fahrer des Laſtwagens. Beide erklärten, daß wegen der völlig unzulänglichen Linien⸗ führung der Schienen, die ſich auf der Straße hinziehen, eine Sicherheit nicht gegeben ſei. Sehr viele Unfälle ſeien auf dieſe Tatſache zu⸗ rückzuführen. Vor allem ſchnitten gerade an der Unfallſtelle die Schienen die Kurve, die Warnlichtanlage funktioniere nicht immer, ſo Jrankfurls zweile Luftſchiffhalle vor der Vollendung Frankfurt a. M. Die zweite Luftſchiffhalle auf dem Flughafen Rhein⸗Main geht nun ihrer Vollendung entgegen. Wohl hat der Froſt der letzten Wochen das Tempo der Arbeit etwas be⸗ einträchtigt, gewiſſe Arbeiten können bei Froſt⸗ wetter überhaupt nicht ausgeführt werden, ſo daß das Arbeitsgebiet für die Bauleute be⸗ ſchränkt werden mußte. Ein Binder iſt noch aufzuſtellen, eine Arbeit von einer Woche, Aber ſo lange Froſt herrſcht, muß dieſe Arbeit ver⸗ ſchoben werden. Bekanntlich unterſcheidet ſich die neue Halle hinſichtlich der Baumaterialien etwas von Halle 1: anſtelle der weißleuchtenden Platten, die für die erſte Halle verwendet wurden, wird die neue Halle mit Backſteinen ausgemauert; ferner wird der Boden einen Holzbelag erhal- ten. Dieſe Aenderungen gegenüber der Bau— weiſe der Halle 1 dienen der Verbeſſerung der Temperaturverhältniſſe in der Halle. Mit der Ausmauerung wurde bereits begonnen. Zwi⸗ ſchen den erſten Bindern iſt das Mauerwerk an⸗ nähernd bis zur halben Höhe gediehen. Aller⸗ dings muß auch hier auf die Witterungsver⸗ hältniſſe Rückſicht genommen werden. An der Außenwand hängen Schwebebühnen, auf denen die Maurer in ſchwindelnder Höhe arbeiten. Mit dem wachſenden Mauerwerk gehen die Bühnen in die Höhe. Auf dem Dach ſind be— reits die Dachdecker am Werk. Der größte Teil der Dachfläche iſt ſchon mit Holz verſchalt; wie bei der alten Halle werden große Zwiſchen⸗ ſtreifen für den Lichteinfall frei bleiben. Scharf weht den Arbeitern der kalte Wind um die Naſe, wenn ſie im Geſtänge oder dro⸗ ben auf dem Dach am Werk ſind. Die Geſich⸗ ter ſind dicht verhüllt und mit ſchweren Hand⸗ ſchuhen ſchützen ſich die Männer vor dem Wind. Dabei müſſen ſie auf der Hut ſein, um nicht von der Höhe herabgeweht zu werden. In wenigen Wochen aber, wenn das neue Luftſchiff fertig iſt, wird auch dieſer imponie⸗ rende Hallenbau vollendet ſein. dem Wirt. Auf der Straße ließ Koſcheike den Bender, der zu ſeinem Schutz einen Stuhl mitgenommen hatte, bis auf etwa zwer Meter herankommen und ſchoß ihn nieder. Darauf⸗ hin flüchtete Koſcheike in Richtung Wollgraben. Die Begleiterin des Koſcheike wurde von der Mordkommiſſion feſtgenommen und ihre Woh⸗ nung, die ſie mit Koſcheike ſeit Wochen teilte, von der Kriminalpolizei beſetzt. Koſcheike ſelbſt hatte ſchon vor Eintreffen der Kriminalpolizei verſucht, in ſeine Wohnung zu gelangen. Als er die Haustür verſchloſſen fand, wollte er vom Nebenhaus aus über das Dach in ſeine Wohnung klettern. Er merkte aber, daß die Räume von der Kriminalpolizei beſetzt waren. Darauf verſuchte er, vom Dach eines Nebenhauſes aus wieder auf die Straße zu gelangen. Hierbei zog er die Aufmerkſam⸗ keit eines Hausbewohners auf ſich, der das Ueberfallkommando alarmierte und den Ko⸗ ſcheike mit einem Jagdgewehr in Schach hielt, bis die Polizei eintraf. Koſcheike trug bei ſeinet Feſtnahme zwei geladene Piſtolen bei ſich. In ſeiner Wohnung wurden noch drei Piſtolen, Munition und eine Menge Sachen, die aus Einbrüchen ſtammen gefunden. Inzwiſchen hat Koſcheike bei ſeiner Ver⸗ nehmung eine ganze Anzahl Einbrüche in der näheren und weiteren Umgebung Frank⸗ furts ein geſtan den. Er gab auch zu, Einbrüche in Norddeutſchland begangen zu ha⸗ ben. Die Ermittlungen ſind noch nicht abge⸗ ſchloſſen. Koſcheike wird wegen Einbruchsdieb⸗ ſtahls von der Staatsanwaltſchaft in Lübeck geſucht. Gerichksſaal daß der Kraftfahrer den herankommenden Zug erſt in letzter Sekunde, als es ſchon zu ſpät war, ſehen konnte. Auch der Lokomotivführer ſah den Laſtzug erſt, als es gleich darauf rap⸗ pelte. Er konnte nachweiſen, daß man am „Heſſenbuckel“ mehr als zehn Kilometer fahren müſſe, weil es ſonſt vorkomme, daß das Bähn⸗ chen ſtecken bleibe und der ganze Zug einen neuen„Anlauf“ nehmen müſſe! Auch der Ge— ſchwindigkeitsmeſſer„bocke“ ab und zu. De Einzelrichter konnte aus eigener Anſchauung weſentliche Momente der Verteidigung der An⸗ geklagten beſtätigen, und ſo wurde auf Antrag des Amtsanwaltes das Verfahren gegen die beiden Angeklagten eingeſtellt. Die Verhandlung dürfte Anlaß ſein, daß bei dem in den vierzig Jahren ſeines Lebens lang⸗ ſam zum Verkehrshindernis ausgewachſenen Bähnchen im Intereſſe des heutigen Verkehrs Maßnahmen getroffen werden, die künftig ſolche Unfälle ausſchließen. Geld nicht daheim aufbewahren! Auch die härteſte Strafe bringt es nicht wieder Frankfurt a. M. Im November wurde im Frankfurter Hauptbahnhof der aus Schleſien gebürtige Gerhard Tiſcher aufgegriffen, der einen Geldbetrag von 514 Mk. bei ſich hatte. Es fiel auf, daß ein ſo häufig und zuletzt mit Zuchthaus beſtrafter Mann im Beſitz eines ſo hohen Geldbetrags war. Die Ermittlungen er⸗ gaben, daß er wenige Tage zuvor in Köln in einer Wohnung genächtigt und dort unter dem Sofa eine Kaſſette entdeckt hatte, die er in ſei⸗ nem Koffer verwahrte. Er zog damit in den Stadtwald und öffnete die Kaſſette, in der ſich 1400 Mk. Erſparniſſe einer Witwe befanden, der die Wohnung gehörte. Der Täter warf die Kaſſette fort und machte mit dem Geld eine Rheinreiſe. Als rückfälliger Dieb wurde er vom Schöffengericht nach Ablegung eines Ge— ſtändniſſes zu zwei Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizei⸗ aufſicht verurteilt. Aus Bulk meineidig geworden Auerbach(Bergſtr.). Der 50jährige Georg G. von Auerbach hatte ſich nach längerer Ehe ſchei— den laſſen. Danach kam es zu einem Streit um die Möbel der Frau. Der Mann behaup⸗ tete, er habe ſie verkauft und wiſſe nicht wo gie hören im Rundfunk... Sonntag, den 20. Februar Deutſchlandſender 6: Hafenkonzert. 8.20: Jugend am Pflug. 9: Sonn⸗ tagmorgen ohne Sorgen. 10 Eine Morgenfeter. 10.40: Schumann: Sinfonie Nr 4. 1130: Fantaſien auf der Welt⸗Kino-Orgel 12: Konzert 10.05: Konzert. 14:„Der geſtiefelte Kater“ 14.30: Schiff— ahoi. 15: Blasmuſtik 16: Muſik und Humor 18: O Kerm⸗ bach ſpielt zur Unterbaltung. 19: Nachrichten, 19.30: Deutſchland⸗Sportecho. 20: Heitere Abendmuſik. Stuttgart 6: Konzert. 8: Bauer, hör zu! Gymnaſtik. 8.30: Ev. Morgenfeier. 9: Konzert. 10: Morgenfeier der SA.„Horſt Weſſel“ 10 45: Frohe Weiſen am Sonntagmorgen. 12. Konzert. 14 Hoch auf dem gelben Wagen. Kaſperles fröhlicher Reiſebericht. 14.30: Muſik zur Kaffeeſtunde 15 30: Chorgeſang. 16: Konzert. 18: Wenn ich noch ledig wär! 19 Nachrich⸗ ten. 19.15»„Die Fledermaus“ Operette 22: Nach⸗ richten 22.30. Zu Tanz und Unterhaltung. 24—2: Nachtkonzert. Frankfurt 6: Hafenkonzert. 8 15. Gymnaſtik. 8.30: Chriſt⸗ liche Morgenfeier 9.15: Chorgeſang. 9 45: Optimis⸗ mus und Peſſimismus. Eine Hörfolge. 10.30: Ewi⸗ ges Deutſchland. Sonate für Cello und Klavier. 11: Aufmarſch der Wehrmacht Militärkonzert 14: Kin⸗ derſtunde. 14.30: Uns gebört der Sonntag. Ein Reigen ſorgloſer Melodien. 15.15? Fasnet auf der Baar. 16: Konzert 18: Jeck— Jeckl! von A. 18.30: Junge alemanniſche Komponiſten. 19: Nach⸗ richten. 19.10: Heimat und Volkstum 19 40: Sport- ſpiegel des Sonntags. 20:„Zauberin Lola“. Muſik. Komödie. 22: Nachrichten 22 15: Sport 22.30: Welt und Europameiſterſchaften im Eisbockey. 22.45 Zu Tanz und Unterhaltung. 24—2: Nachtkonzert. Montag, den 21. Februar 8 Deutſchlandſender 6: Morgenruf. 6.30: Konzert. 9.40: Kleine Turn⸗ ſtunde. 10: Alle Kinder ſingen mit. 11.30: Dreißig bunte Minuten. 12: Konzert. 13.45: Nachrichten. 14: Allerlei von Zwei bis Drei! 15.15: Im Dreiviertel⸗ takt. 15.40: Säuglingsſchreien. und Kinderſingen. 16. Muſik am Nachmittag. 18: Junge Dichtung: Das ewige Lied. 18.25: Schwäbiſche Volkslieder. 18.402 Dienſt am Volk. 19: Kernſpruch. Nachrichten. 19.10: und jetzt iſt Feierabend! Muſik im Herzen. 202 Muſik zur Unterhaltung. 21.10: Brahms: Sinfonie Nr. 1. 22: Nachrichten. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23—24: Otto Kermbach ſpielt. Frankfurt 6: Morgenſpruch. Gomnaſtik. 6.30: Konzert. 71 Nachrichten 8.10: Gymnaſtik 8.30: Nachrichten. 10: Kinderliedſingen. 10.30: Froher Klang zur Werk⸗ pauſe. 11.40: Hausfrau, hör zu! 11.55: Der Zahnarzt im Licht des Vierjahresplans. 12: Schloßkonzert. 13: Nachrichten. 14.10: Du haſt mit deinem Zauberlied dich in mein Herz geſungen——. 15: Volk und Wirtſchaft: Der deutſche Außenhandel. 15.15: Für un⸗ ſere Kinder: Jetzt baſteln wir... 15.45: Im Sattel deutſcher Rennmaſchinen. 16: Konzert. 18: Zeitge⸗ ſchehen. 18.30: Der fröhliche Lautſprecher. 19: Nach⸗ richten. 19.10: Abendkonzert. 21.15: Hymnen des Landes— Fanfaren des Sieges. 22: Nachrichten. 22.30: Nachtmuſik und Tanz. 242: Nachtkonzert. Stuttgart 6: Morgenlied. Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 8.101 Gymnaſtik. 8.80: Morgenmuſik. 10:„Der Spatzen⸗ krieg“. 11.30: Volksmuſik. 12: Schloßkonzert. 13: Nachrichten. 14: Muſikal. Kurzweil. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Ein alter Kolonialpionier erzählt. 18.15: Heinrich Schlusnus ſingt. 18.30: Griff ins Heute. 18.45: Deutſchland baut auf! Vier Jahre Erbhofrecht 19: Nachrichten. 19.15: Stuttgart ſpielt auf! 21: Schatz, mein Schatz, reiſe nicht ſo weit von mir. 22: Nachrichten. 22.20: Italiens europäiſche Sendung. 22.40: Nachtmuſik und Tanz. 24—2 Nachtkonzert. ſie ſeien. Schließlich leiſtete er, nach anfäng⸗ licher Weigerung in Haft genommen, den Of⸗ fenbarungseid. Es war ein Meineid, denn die Polizei fand die Möbel hinter Brennholz im Keller verſteckt. Vor dem Schwurgericht in Darmſtadt war der Mann geſtändig. Die Frau ſei ſo rückſichtßslos geweſen, ihm zu ſagen: „Mir iſt es egal, wo du bleibſt. Meinetwegen kannſt du im Kohlenkaſten ſchlafen“—, da habe er aus Wut und Rache gegen die Frau den Meineid geleiſtet. Wegen Unterſchlaaung und Meineids wurde der Angeklagte unter voller Anrechnung der Unterſuchungshaft zu zwei Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und dauernder Eidesunfähigkeit ver⸗ urteilt Eine raffinierle Belrügerin Mannheim. Als eine Frau, die vor keinem Mittel zurückſchreckte, um zu Geld zu kommen. kennzeichnete der Staatsanwalt in der Einzel⸗ richterverhandlung die als Angeklagte vorge— führte 24 Jahre alte ledige Gertrud Breins aus St. Leonhardt(Oeſterreich), die ſich wegen einer Reihe raffinierter Betrügereien an Män⸗ nern zu verantworten hatte Ihre Liebhaber, durchweg achtbare und vermögende Herren, beutete ſie jeweils um Geldſummen von meh— reren hundert Mark im Einzelfalle aus unter dem lügneriſchen Vorgeben, daß ſie ſich von dem Liebhaber Mutter fühle und das Geld zur Beſeitigung der Schwangerſchaft benötige. So ergaunerte die Angeklagte in verhältnismäßig kurzer Zeit rund 1000 RM. Der gemeine Be⸗ trug kam zur Kenntnis der Behörden, als einer der gerupften Liebhaber es mit der Angſt zu tun bekam, in ſtrafbare Handlungen ver⸗ wickelt zu werden. Das Gericht erkannte gegen die aus guter Familie ſtammende, wegen Klei⸗ der⸗ und Schmuckdiebſtahls bereits geringfügig vorbeſtrafte Angeklagte auf ein Jahr Gefäng⸗ nis und erließ Haftbefehl wegen Fluchtverdacht. Freiſpruch bei lödlichem Verkehrsunfall Karlsruhe. Vor der 4. Großen Strafkammer hatte ſich am Dienstag der 32jährige, verhei⸗ ratete Theodor Graf aus Karlsruhe wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Der An⸗ geklagte befand ſich mit ſeinem Kleinkraftrad in der Frühe des 5. September auf der Fahrt von Karlsruhe nach Hockenheim, wo er das Motorradrennen beſuchen wollte. Als er mit etwa 40 Km Geſchwindigkeit durch die Adolf⸗ Hitler⸗Straße in Neudorf fuhr, wollte die 71 Jahre alte Witwe Barbara Leber vor ihm, ob⸗ wohl ſie ihn kommen ſah, die Straße überque— ren, und wurde von dem Kraftrad des Ange⸗ klagten erfaßt und zu Boden geſchleudert Sie erlitt einen Schädelbruch, der einige Minuten darauf ihren Tod zur Folge hatte Auf Grund der Beweisaufnahme konnte ſich das Gericht von einem Verſchulden des Angeklagten nicht überzeugen und gelangte zu einem freiſprechen⸗ den Urteif DAS ME II eee eee eee Korrespondenz- und Roman- Buro Dötsch& Holl, München, Schillerstraße 18 SE RRECH (10. Fortſetzung) Dagmar wich entſetzt zuruck und ſtarrte den Kommiſſär mit weit geöffneten Augen an. Ein Schmerz, wie ſie ihn noch nie gefühlt hatte, ſchnitt durch ihre Seele. Schlug nicht das Schickfal mit Keulen auf ihr undewehrtes Haupt? Man wollte ſie als Hehlerin verhaften? Raubte ihr das Letzte, das Hehrſte, was ſie beſaß, die Ehre? Wenn Axel das jemals enühre! Würde er ſich nicht voll Ver⸗ achtung von ihr wen,? Und ſie hatte gerade vor kaum einer Stunde hoffnungsb ollen Stimmen in ihrer Bruſt Raum gegeben. Und nun war der Traum kommenden Glückes in Nichts zerronnen! Eine rauhe Hand ſtieß ſie noch viel tiefer in das Elend hinab. Man wollte ſie ver⸗ haften! Niemand würde ihr ſchützend zur Seite ſtehen, für ihre Unſchuld kämpfen! War die Tante wirklich eine Die⸗ bin, dann hielt ſie ſich verborgen. Und Frau Karla Gyl⸗ lenborg konnte ſich einfach auf den Brief der Tante be⸗ rufen und auf dieſe Weiſe ihre Unſchuld an der Sache be⸗ weiſen. Sie aber entlaſtete niemand. Allein mußte ſie den ſchweren Kampf führen, und nur des Bewußtſein, völlig ſchuldlos zu ſein, war ihr Bundesgenoſſe in dieſem Streit. Das heilige Recht 5 Spalte 31 Mit zitternder Stimme beteuerte ſie:„Ich bin unſchul⸗ dig, Herr Gladjen! Meine Tante hat mir die Steine nicht direkt zugeſchickt, ſondern ließ ſie durch eine Frau Gyllen⸗ borg mir zuſtellen. Und dieſe Frau Gyllenborg war es, die mich bat, die Steine für die Tante zu verkaufen, weil ſie ſich in großer Not befände.“ Der Beamte lächelte verſchmitzt:„Die Sache ſcheint ſich zu komplizieren! Nun ſpielt alſo noch eine dritte Perſon eine Rolle dabei! Nun, wir wollen uns dieſe Frau Gyllen⸗ borg gleich einmal näher anſehen. Fürs erſte aber muß ich mich an Sie halten. Sie ſind verhaftet! Es iſt das beſte, Sie folgen mir ohne jeden Widerſtand. Ich laſſe ein Auto kommen, wir ſteigen ein, als wollten wir irgend eine Ge⸗ ſchäftstour unternehmen, und kein Menſch achtet darauf. Mehr kann ich für Sie nicht tun!“ Dagmar ſah ein, der Beamte hatte recht. Tränen ver⸗ ſchleierten ihren Blick. Sie fühlte ſich ſo ſchwach und elend, daß ſie kaum zu gehen vermochte. Als Hehlerin ver⸗ haftet! Womit hatte ſie dieſe Schmach verdient? Wie hatte ſie ſich gequält, durch unermüdliche Arbeit ihren Lebens⸗ unterhalt zu verdienen! Nie war ihr der Gedanke gekom⸗ men, auf unehrliche Weiſe ſich auch nur eine Oere anzueig⸗ nen. Und nun beſchuldigte man ſie eines Vergehens, das ſie bisher kaum dem Namen nach gekannt hatte! Und wenn es ihr nicht gelang, ihre Unſchuld zu beweiſen! Wenn man ihren Worten und Beteuerungen nicht glaubte! Um Gott, dann käme ſie ins Gefängnis! Auf Lebenszeit wäre ſie entehrt! Nein, ſo grauſam kann das Schickſal nicht ſein! Es hat ihr die Eltern genommen, hat ſie plötzlich in Not ge⸗ ſtürzt, damit war ſeine Laune gewiß befriedigt. O, ſie würde um ihren guten Namen kämpfen wie eine Verzwei⸗ felnde! Verlor ſie ihn, dann nahm man ihr alles. Wie 5 ſie leben, war ſie in den Augen der Menſchen ent⸗ ehrt! Schweigend folgte ſie dem Kriminalkommiſſar. * Erik Dahlgren hauſte bereits acht Tage in der Berg⸗ wildnis. Das alte Jagdhüterpaar nahm ſich mit rühren⸗ dem Eifer ſeiner an. Frau Geſa Markolm konnte ſich kaum genug tun, den jungen Herrn zu verwöhnen, und ihr Mann ſtapſte trotz der Gicht tagaus, tagein durch das große Re⸗ vier. Nur eines bekümmerte den alten Waidmann, daß Erik ſo gar kein Intereſſe für das jagdbare Wild an den Tag legte ſondern immer wieder in den Schründen des Stadjan herumkletterte und ganze Ruckſäcke voll Steine nach Hauſe ſchleppte. Das Abendrot ſtand wie ein Flammenteppich am Him⸗ mel. Die Häupter der benachbarten Kuppen und Höhen⸗ züge waren in einen goldenen Mantel gehüllt. Erik Dahl⸗ gren ſaß ſchweigend vor der Tür des Blockhauſes und ſog mit allen Sinnen dieſes herrliche Bild in ſich ein. Die Gedanken eilten nach Stockholm und weilten bei Inge⸗ borg. Jeden Abend flatterte ein Briefchen zu ihr hin. Mit immer größerer Sehnſucht wartete er auf Antwort. Ob Onkel Bengt ihr das Schreiben verboten hatte? Oder ob er die Briefe abfing? Ihm war allerhand zuzutrauen! Den Bergpfad, der ſich zwiſchen weißſchimmernden Bir⸗ ken hinſchlängelte, kam ein alter Mann langſam hinauf. Schwer ſtützte er ſich auf ſeinen Stock, blieb von Zeit zu Zeit ſtehen, entblößte das Haupt und fuhr mit der Hand durch das ſchlohweiße Haar. Wie ehrwürdig der Greis ausſah! Jetzt erſt erkannte ihn Erik: Es war Lars Larſſon! Er hielt alſo Wort und kam zu ihm hinauf, um ihn zu der Fundſtelle des erzhaltigen Geſteins zu führen. Leichtfüßig eilte Erik ihm entgegen. Der Pächter ſchaute ihn lächelnd an. Während der Begrüßung lehnte er an dem Stamm einer alten Birke. Erik ſchalt:„Warum ha⸗ ben Sie nicht Nachricht geſandt, dann hätte ich Sie mit meinem Kraftwagen abholen laſſen! Der Weg iſt doch viel zu weit für Sie, Vater Larſſon!“ Noch immer lächelte der Pächter. Vater Larſſon hatte der junge Induſtrielle ihn genannt! Wie wohl das dem Alten tat! Freilich, wenn er alles wüßte! Aber noch war ja nicht Zeit zum Reden! Der Verſtorbene mußte erſt feine Zuſtimmung dazu geben, daß von den Geheimniſſen der Vergangenheit die verhüllenden Schleier entfernt wur⸗ den. Erik führte den Pächter zu der Bank vor dem Hauſe. Aber Larſſon meinte:„Verzeihen Sie mir eine Bitte, Herr Dahlgren: es iſt mir altem Manne nach der anſtrengenden Wanderung zu kühl im Freien. Wollen wir nicht lieber ins Haus gehen?“ Dahlgren entſchuldigte ſich, daß er nicht ſelbſt daran gedacht hatte und führte den Pächter ins Haus. Es war das Arbeitszimmer ſeines verſtorbenen Vaters, das ſie ge⸗ meinſam betraten. In den zwanzig Jahren ſeit jenem Un⸗ alücksfall war bier nichts verändert worden. An der Wand. die der Tür gegenupertag, hing das Bild der Mutter. In einer Ecke ſtand ein großer Schreibtiſch, daneben ein Bü⸗ cherſchrank, ihm gegenüber ein Stehpult. Ein alter Teppich war über den Boden gebreitet. Erik ließ eine Erfriſchung kommen, die Larſſon dankbar annahm Sie ſprachen über belangloſe Dinge. Doch immer wieder ſchweiften Larſſons Blicke zu dem Bilde der Frau an der Wand hin. Dabei ſchüttelte er hie und da den Kopf, als könnte er etwas nicht begreifen. Endlich fragte er:„Das iſt Ihre Frau Mutter?“ b Erik bejahte:„Ich habe meine Mutter leider nicht lange gehabt. Das Unglück, das meinen Vater hier in dieſer Ge⸗ gend traf, brach auch der Mutter das Herz. Dabei waren wir Brüder beim Tode des Vaters erſt neun und ſieben Jahre alt Kaum anderthalb Jahre ſpäter waren wir Voll⸗ waiſen. Ja, wir haben es nicht ganz leicht gehabt, lieber Pater Larſſon!“ Wie geiſtesabweſend ſtarrte der Alte das Bild an und brummte dabei leiſe, kaum verſtändliche Worte vor ſich hin. Nur einmal meinte Erik das Wort: Lügner! zu ver⸗ nehmen. Erſtaunt ſchaute er Larſſon an. Der aber fuhr auf wie aus einem Traum. Tiefe Trauer ſchien ihn voll und ganz zu beherrſchen. Mit tonloſer Stimme wandte er ſich an den jungen Induſtriellen:„Sie müſſen nicht darauf achten, was ich tue. Das Alter hat mich recht wunderlich gemacht. Ja, das Alter! And die vielen trüben Lebens⸗ erfahrungen! Die gehen nicht ſpurlos an einem Menſchen vorüber.“ Lars Larſſon ſchien doch von dem weiten Wege ſehr ermüdet zu ſein. Schwerfällig erhob er ſich und ſtapfte hinaus. An der Tür wandte er ſich noch einmal um:„Ich will Frau Markolm bitten, daß ſie mir eine Kammer an⸗ weiſt. Hoffentlich können wir heute Nacht friedlich ſchla⸗ fen!“ Dann nickte er noch einmal verabſchiedend und ver⸗ ließ das Zimmer. „Erik Dahlgren blieb in ſeltſamer Unruhe zurück. So viel ſtand für ihn feſt: Lars Larſſon war gleichfalls in das Geheimnis verſtrickt, das Bengt Sjöberg vor ihm ſo eifrig verbarg. Und es hing mit dem verſtorbenen Vater zuſammen! Gab es daran noch einen Zweifel? Larſſons Weſen gleich bei der erſten Begrüßung deutete darauf hin, daß ihn irgend eine Schuld oder ein Wiſſen drückte. Nein, dieſer hünenhafte Greis mit den blauen Augen eines Kin⸗ des war gewiß nicht in dem gewöhnlichen Sinne ſchuldig geworden. Dafür leuchtete aus ſeinem ganzen Weſen ein viel zu ſtark ausgeprägtes Ehrgefühl. Er war wohl noch ſo ein Stück Naturmenſch, die nicht lange pühlen und deuteln, ſondern den Dingen unbefangen ins Auge ſchauen und jede Schwierigkeit nur aus ihrem eigenen Empfinden heraus zu löſen ſuchen. Die Stimme in ihrer Bruſt iſt ihnen in Wahrheit Gottes Stimme. Schon mehrfach hatte ein merkwürdiges Raſcheln Erik in ſeinen Gedanken geſtört. Wieder fuhr er ärgerlich auf. Das ſchienen Mäuſe zu ſein, die in den Hohlräumen des alten Hauſes ihr Unweſen trieben. Sie hatten ihn ſchon an den letzten Abenden geſtört. Er wollte Markolm den Auftrag geben, daß er einige Fallen aufſtellte. Die Mäuſe aber ſtörten ſich an dieſe Vernichtungspläne nicht im mindeſten, ſondern knabberten und rannten mun⸗ ter darauf los. Wenn Erik einmal mit dem Fuße auf⸗ ſtampfte, gab es für einen Augenblick Ruhe. Dann aber brach der Lärm verſtärkt wieder los. Aergerlich zog Erik ſich in ſein Schlafzimmer zurück. Trotz ſeiner körperlichen Müdigkeit ſchreckte er bei den ſtörenden Geräuſchen immer wieder auf. Und erſt gegen Morgen ſchlief er feſt ein. Als er ſeine Zimmer verließ, fand er Larſſon wander⸗ bereit vor der Tür. Scheu blinzelte ihn der Alte an. Und dann ſagte er leiſe:„Haben Sie dieſe Nacht nichts gehört, Herr Dahlgren?“ „Mit ſpöttiſchem Lachen gab Erik zur Antwort:„Die Mäuſe lärmten, daß es nicht zum Aushalten war! Schön, daß Sie mich daran erinnern! Ich will Markolm ſofort bitten, daß er einige Fallen aufſtellt.“ Das Geſicht des Alten legte ſich in feierliche Falten. Er trat noch näher an Erik heran und flüſterte geheimnis⸗ voll:„Ich will Ihnen etwas ſagen, Herr Dahlgren: gegen dieſe Geräuſche kämpfen Sie mit Fallen vergebens an. Nun ja, es mögen ja auch harmloſe Mäuſe die Störenfriede geweſen ſein. Auch! ſage ich! Aber es war noch etwas an⸗ deres, verlaſſen Sie ſich darauf! Nur iſt jetzt noch nicht die Zeit, davon zu reden. Leider! Denn dieſes Geheimnis ge⸗ hört mehreren.“ Erik war nicht in der Stimmung, um auf des Alten Ton ohne Widerſpruch einzugehen. Faſt ärgerlich wehrte er ab:„Unſere Nachtruhe wurde durch Mäuſe geſtört, das ſteht feſt. Das Ungeziefer muß ausgerottet werden. Mir ſoll es gar nicht darauf ankommen, den ganzen Fußboden aufreißen zu laſſen.“ Der alte Jagdhüter kam aus dem Hauſe. Larſſon trat zu ihm und fragte:„Höre, Markolm, lärmen die Mäuſe immer ſo wie in dieſer Nacht?“ Markolm zuckte die Achſeln:„Sie ſind ja in letzter Zeit recht lebendig geworden, aber ſo wie heute ſind ſie doch noch nie angegangen. Ich kann das nicht begreifen! Als ob eine ganze Herde ſich unter dem Fußbodenbelag herum⸗ getrieben hätte.“ „Und warum ſind ſie wohl gerade in dieſer Nacht ſo unruhig geweſen?“ „„Wie kann ich das wiſſen? Meinſt du, ich beobachtete dieſe ekelhaften Tiere wie das edle Wild des Waldes?“ Larſſon fragte nun nicht mehr weiter. Nach kurzer Zeit machten ſie ſich auf den Weg. Zwei Knechte von Dahl⸗ grenshemmet trugen Ruckſäcke mit der Verpflegung und ſtapften voraus. Lars Larſſon blieb ein wenig zurück. Erik war ſo in Gedanken verſunken, daß er das zuerſt gar nicht merkte. Als er ſich nach ſeinem Begleiter umſchaute und ihn eine ganze Strecke hinter ſich erblickte, lief er zurück und meinte gütig:„Sie dürfen es mir nicht ver⸗ übeln. dak ich obne jede Rückſicht auf Sie in die Welt Roman von Emil Frank ſtürmte. Bieſe Worgenwanderung vereitet mir ein un⸗ nennbares Vergnügen. Ihnen aber wird das Bergſteigen ſauer.“ Larſſon ſchüttelte bedächtig den Kopf:„Das Berg⸗ ſteigen macht mir nichts. Etwas anderes drückt mich, Herr Dahlgren. Wir bekommen übrigens noch ein Ge⸗ witter!“ Erik ſchaute zum Himmel empor. Die tiefblaue Kup⸗ pel ſchien von goldenem Glaſt durchtränkt zu ſein. Kein Wölkchen war zu ſehen. Kopfſchüttelnd meinte Erik:„Es iſt aber doch nicht das geringſte Anzeichen für ein Gewit⸗ ter vorhanden.“ „Und doch wird es gegen Mittag kommen. Wollen hoffen, daß es uns nicht an einer ungeſchützten Stelle überraſcht. Solch Anwetter in den Bergen kann ſehr un⸗ angenehm werden! Ich habe es erfahren!“——— Stunde um Stunde klommen ſie bergan. Der Weg führte zuerſt durch Laubwald, dann wurde der Boden im⸗ mer ſteiniger, die Gegend öder. Verkrüppelte Kiefern mit langen grauen Bärten duckten, Gnomen gleich, ſcheu zu⸗ ſammen. Voll lebhaften Intereſſes beobachtete Erik die Geſteinsſchichten. Hie und da hob er ein ſeltenes Mine⸗ ral auf und barg es in ſeiner Taſche. Er ſprach nur wenig mit Larſſon, der ſich faſt den ganzen Weg ein wenig hinter ihm hielt, als wollte er einer Anterhal⸗ tung aus dem Wege gehen. Erik lächelte über dieſes ſon⸗ derbare Weſen des Alten, aber er tat, als merkte er nichts davon. Gegen Mittag nahm die Schwüle überraſchend zu. Die Sonne, die in den erſten Morgenſtunden gleich einer gol⸗ denen Scheibe im klaren Himmelsraum geſtanden hatte, ſandte ihre matten Strahlen durch milchige Schwaden. Die Luft ſchien zu flirren und zu flimmern. Aus weiter Ferne grollte es hier und da dumpf auf, als ginge ein banges Stöhnen durch die Natur. Erik fühlte den erſchlaffenden Einfluß dieſer ſchwülen Hitze immer mehr. In Strömen rann der Schweiß über ſeinen glühend heißen Körper. Längſt hatte er die Joppe geöffnet, den Hut abgenommen. Larſſon aber tat, als wäre er gegen dieſe ſengende Glut völlig unempfindlich. Wie gerne hätte Erik eine kurze Raſt vorgeſchlagen, aber er ſchänmte ſich vor dem alten Manne, der ſo rüſtig den be⸗ ſchwerlichen Weg weiterging. Nur hielt er ſich jetzt ein wenig mehr an ſeiner Seite und unterbrach die laſtende Stille hie und da durch irgend eine belangloſe Bemer⸗ kung. E a Sie hatten eine flachwellige Hochebene erreicht. Aus dem dunklen Föhrenwald ſchlug ihnen eine Welle ſtarken Harzduftes entgegen. Lars Larſſon blieb ſtehen und prüfte den Himmel. Dann meinte er gelaſſen:„Fürs erſte brauchen wir den Ausbruch des Gewitters nicht zu fürchten. Es wäre gut, wenn wir noch eine Strecke weiter gingen. Sind wir erſt durch das Unwetter zu längerem Verweilen gezwungen, ſo erreichen wir das Ziel dieſer Wanderung heute nicht mehr. Und es wäre doch ſchade um die aufgewandte Mühe.“ f Erik widerſprach nicht, obgleich er ſich nur noch müh⸗ ſam weiterſchleppte. Von den Knechten des Pächters war nichts mehr zu ſehen. Je weiter ſie gingen, deſto merk⸗ würdiger veränderte ſich Larſſons Geſicht. Es ſchien, als ob er in ſich hineinlauſchte, aber auch den Dingen ſeiner Um⸗ gebung ſchenkte er volle Aufmerkſamkeit. Das gab ſeinen Zügen etwas Geſpanntes. Seine Augen ſchienen ſich zu weiten. Der Wald hatte zwar Schatten, aber keine Kühlung beſchert. Jetzt gingen ſie wieder auf ſteil anſteigenden We⸗ gen zwiſchen niedrigem Fichtengeſtrüpp weiter. Erik fühlte, daß ſeine Knie einknickten. Feſter ſtützte er ſich auf ſeinen Stock. Immer öfter fuhr er mit dem naſſen Tuch über die Stirn. Die Hitze hatte ſeinen Gaumen völlig ausgedörrt. Heimlich entnahm er ſeiner Feldflaſche einen Schluck kal⸗ ten Tee, der ihn wunderbar erfriſchte. Aber die neu ge⸗ wonnene Kraft reichte nicht weit. Jetzt war er es, der immer wieder zurückblieb, ohne daß Larſſon es zu bemerken ſchien. Dann aber ſtraffte er ſich und ſuchte ſeinen Begleiter einzuholen. Die dicke Schicht trockener Fichtennadeln dämpfte ſeine Schritte. Als er hinter dem Alten einherging, hörte er deutlich, wie die⸗ ſer mit ſich ſprach:„Es iſt alles genau ſo wie damals vor zwanzig Jahren. Nur der Ausgang wird anders ſein! Heute bin ich ja kein verblendeter Narr, ſondern ein ar⸗ mer Büßer!“ Erſchrocken blieb Erik ſtehen. Was ſchwatzte der Alte da? Bezog ſich das etwa auf den Anglücksfall ſeines Va⸗ ters? Larſſon ſollte ihn ja bei jenem Ausflug begleitet haben. Unwillig ſchüttelte Erik Dahlgren dieſe widerſinnigen Gedanken, die ihn ſo plötzlich mit aller Gewalt angefallen hatten von ſich ab. Hier war die Natur anders und die Menſchen entſprachen einigermaßen der Umwelt, in der ſie lebten: ein wenig verſonnen und ſonderbar waren ſie wohl alle. Anter einer rauhen Hülle aber verbargen ſie ein weiches, goldtreues Herz. Und Lars Larſſon war die Ver⸗ körperung dieſes ſchönen, urgeſunden Menſchenſchlages und ſeine Seltſamkeiten waren eben durch das hohe Alter noch geſteigert worden. Das kam in ſeinem Weſen, in ſeinem Reden zum Ausdruck, war aber ſicher ganz harmlos. „Wie verſteinerte Ungetume der Vorzeit reckten ſich zu beiden Seiten des Weges granitene Felſenmaſſen auf. Der Pfad wurde immer ſchmäler und fiel an einzelnen Stel⸗ len ſteil ab. Ein fauchender Wind fuhr durch die Felſen⸗ gänge und drückte die müden Wanderer nahe on den Ab⸗ grund. Erſchöpft ſank Erik gegen eine Felstlippe und meinte ſtöhnend:„Wollen wir nicht hier ein wenig raſten? Wir wären doch zum wenigſten etwas geſchützt. Können Sie die Knechte nicht rufen Fortſetzung folgt) h r une gen kg * Ge⸗ up⸗ ein Es t 2 le eg ii u ie le⸗ ut in l N E ie ll te, 5 ie es ie Gewitter über dem Moor Die Landvermeſſer de: Abteilung Schlüter waren keineswegs entzückt von ihrem künf⸗ tigen Arbeitsfeld im Mantter⸗Sumpf, als einer nach dem andern in der Baracke ein⸗ traf. Oberingenieur Schlüter trudelte mit einem uralten Löeinauto vor das Holztor und betrachtete die öde Landſchaft. Der Schlafſaal der Baracke war aufgeteilt in kleine Kojen. Daneben gab es eine liliput⸗ hafte Küche und einen„Speiſeſaal“ mit blankgeſcheuertem Tiſch. „Wer von euch hat denn gedeckt?“ wollte Schlüter wiſſen. „Niemand!“ verſicherten die beiden zuerſt Angelangten. „Ich!“ Leichten Schrittes trat ihnen ein Weſen entgegen, das ſie überall anders, nur nicht hier erwartet hätten. Durch die geöffnete Tür ſah man ein an die Veranda gelehntes Damenfahrrad.„Ich war eben im Dorf, um für die Mahlzeit zu ſorgen!“ „Ich denke, Sie ſitzen an Ihrer Schreib⸗ maſchine im Vermeſſungsamt?“ brauſte Schlüter auf. „Nun, es iſt ja nett, daß Fräulein Fed⸗ ders zu uns hält“, beſtätigte Hanſen. Schlüter machte eine vollkommen ver⸗ zweifelte Miene.„Das Rundſchreiben be⸗ zog ſich doch nur auf Männer——“ „Dann weiß ich nicht, warum der Regie⸗ rungsrat es mir vorlegen ließ!“ Gerda Fedders zuckte die Achſel. Als die reſtlichen Leute auf einem Bauernwagen heranrollten, konnte man auch ſchon eſſen. „Fräulein Fedders“, ſagte er,„ich war 0 vorhin etwas kurz angebunden. Wir kön⸗ nen wahrhaftig eine treuſorgende Seele brauchen. Ich nehme Sie in unſere Kame⸗ radſchaft auf! Unter zwei Bedingungen: Sie müſſen ſofort abreiſen, wenn Sie's hier nicht mehr aushalten, und keiner ſoll ſich unterſtehen, Ihnen Komplimente zu machen! Wir müſſen vollkommen vergeſſen, daß Sie ein Mädel ſind. Sie ebenfalls, Kamerad Fedders!“ Mochte es noch ſo anſtrengend ſein, durch das unwegſame Gelände zu ziehen, um ſo mehr lohnte die abendliche Heimkehr. Reih⸗ um durfte jeder der ſechs Männer abends an„Kamerad Fedders“ Seite einen Spa⸗ ziergang machen. Sehr erſtaunt war Gerda Fedders, als an Stelle Hanſens Schlüter einen Abend um den Spaziergang bat. Unterwegs reichte er ihr einen Brief, der ſte erſchreckte. „Der Regierungsrat fordert nicht nur Ihre Rückkehr ins Amt“, brummte er,„ſon⸗ dern auch eine Erklärung. Wir haben uns ſchon den Kopf zerbrochen.“ „Ich muß eben gehorchen. Das alles iſt meine Schuld——“ „Sagten Sie uns nicht, er habe Genehmi⸗ ung erteilt? Ich hätte Sie ſofort heim⸗ chicken ſollen. Sie wollten das Rund⸗ ſchreiben falſch verſtehen, das iſt ſicher.“ Wieder war dieſes eigentümliche Lachen in ihren Augen. „Haben Sie ſchon einmal geliebt, Ober⸗ ingenieur?“ Er griff nach ihrer Hand, und ſeine Stimme klang erregt. „Einer— einer von uns? Ja?“ Jetzt war ſie wieder obenauf. „Ich werde vor Ablauf von fünf Monaten nicht ſagen, wen ich meine, Oberingenieur Schlüter. Dann ſoll es meinetwegen die ganze Welt und der Regierungsrat dazu wiſſen! Und nun können Sie mich ja fort⸗ ſchicken!“ Die ganze Nacht ging darauf, bis der Antwortbrief an den Regierungsrat in ge⸗ meinſamer Arbeit gedichtet und von Fedders getippt war. Schlüter nahm die Haupt⸗ ſchuld an einem„bedauerlichen Verſehen“ auf ſich. In der Moorbaracke ſei niemand ſo un⸗ entbehrlich wie Fräulein Fedders. In muſtergültiger Weiſe betreue ſie neben ihren bürotechniſchen Angelegenheiten auch Küche und Haushalt. Sie habe das Leben tier draußen erträglich geſtaltet—— Ueberraſchend wirkte der Beſuch des Vor⸗ geſetzten. Während die Männer draußen in Das deotsche Antlitz Zeichnung Kießlich M Fiſcher von der Kuriſchen Nehrung dees’ νινιοιοοοοοοοοοοοοοοοοοιοοοοο‚ο eee eee eee eee e der Landſchaft hantierten, unterhielt er ſich eindringlich mit„Kamerad Fedders“ Er fuhr ſogar wieder ab, ohne auf die Ab— teilung zu warten. Nach Tiſch rückte Fed⸗ ders mit einem Zettel heraus: „Kamerad Fedders kann bleiben! Regierungsrat Dr. Krützmann.“ Dann kam ein Sonntagabend. Den Männern perlte der Schweiß über die Stirnen. „Ich hole aus dem Dorf einen Krug Bier!“ erklärte Fedders. Als ſie unterwegs war, zog Sturm auf, fern grollte der Don⸗ ner, Blitze zuckten. Hagelregen praſſelte auf das Barackendach. „Menſch“, meinte Schlüter,„hoffentlich nimmt Fedders den Umweg über die Land— ſtraße“, und er holte die Stallaterne. Alle ſechs kamen überein, zu je dreien auf beiden Wegen mit einer Lampe in der Hand für Fedders wandernde Wegzeichen zu ſpielen. Im aufgeweichten Boden mußten die Männer äußerſt vorſichtig marſchieren, um nicht in tiefe Schlammlöcher abzugleiten. Schlüter ſtellte die Laterne auf den Boden. „Achtung“— ſagte er drohend.„Wer ſich jetzt noch um ein Licht kümmert, begeht ein Verbrechen Es ſind Irrlichter Sie iſt verloren, wenn ſie denen nachfährt, und auch wir können uns verirren!“ a Mit tiefem Ernſt ſetzten ſie den Marſch ort. „Halt— dort— beim Hünengrab!“ deutete Hanſen ins Dunkel. Unter dem großen Stein lag ein Licht⸗ ſchimmer. Als ſie ſich herangearbeitet hatten, hörten ſie leiſes Singen.„Am Brunnen vor dem Tore——“ Die Land- meſſer blickten erſtaunt auf den ſonſt ſo ruhigen Schlüter, der wie ein Fiebernder auf die Geſteinsmaſſen zutrat und„Hallo!“ ſchreit. Mit der Fahrradlampe in der Hand kam ihnen Fedders entgegen. „Hier, der Bierkrug iſt gerettet! Ein Glück, daß ich meine alte Karbidlampe am Rad behalten habe und abnehmen konnte.“ „Wo iſt denn das Rad, Fedders?“ wollte Hanſen wiſſen. „Ich ſah Licht— einmal vor mir, dann zur Seite, und da blieb ich ſtecken. Die Räder waren nicht mehr aus dem Sumpf herauszuziehen. Als die Pedale einſanken, ſtieg ich ab!“ Im Morgendämmer rückten alle Mann lautlos aus. Sie ließen nur einen Zettel zurück„Frühſtück gegen 10 Uhr.“ Sie kamen völlig verſchlammt an— in ihrer Mitte das von Moraſt überzogene Fahrrad. „Schlüters Idee!“ flüſterte Klüt ihr viel— ſagend zu. Aber Schlüter erklärte, Frauen ſeien die Quelle aller Sorgen.—— Am nächſten Tage ſollte die gemeinſame Rückfahrt beginnen. Sie mußten das Haus nach Fedders abſuchen. Statt ihrer fand man einen Brief. „Hochverehrter Herr Vorgeſetzter! Ich verſprach Ihnen, ehrlich zu erklären, wel⸗ cher Mann unſerer Kameradſchaft der Grund meiner Reiſe in die Moorbaracke ſei. Ich trete jetzt meinen Urlaub an und fahre zu meinen Eltern nach Nürnberg. Sie, Oberingenieur Schlüter, dürfen mir nachkommen. Einem anderen kann ich mein Geheimnis nicht anvertrauen. Soll⸗ ten Sie nicht neugierig genug ſein, ſo wird es ewig ein Geheimnis bleiben, und vom Tage der Wiederaufnahme meines Dienſtes in der Abteilung Schlüter iſt mein Mund in dieſer Hinſicht für immer verſiegelt. Ihr„Kamerad Fedders“.“ „Schön angeführt!“ meckerte Klüt.„Mich hat ſie doch immer angelächelt!“ „Mit mir ging ſie am liebſten ſpazieren!“ grollte Hanſen. Schlüter packte das Gepäck auf ſeine kurz⸗ atmige Nuckelpinne. „Wohin?“ brüllten die Männer ihrem Oberingenieur nach. „Nürnberg iſt eine ſchöne Stadt!“ rief er fidel zurück. „Und Kamerad Fedders ein verdammt ſchönes und prächtiges Mädel“, fluchte Hanſen.„Gute Fahrt!“ Obgleich es ein ganz grauer Tag und eine ſchrecklich alte Karre war, die durch ſeine Nebel davonfuhr, ſchien es dem kleinen Auto und ſeinem Lenker, als wolle die Welt vor Sonne berſten. Walter Fersich Der erſte Patient Mein Neffe Rolf iſt ein ganz guter Junge, aber er gibt gerne an. Wenn er ſeinen alten Onkel beſucht, dann renom⸗ miert er, wie begehrt er als praktiſcher Arzt ſei und wie froh die ganze Stadt ſein müſſe, daß ausgerechnet er ſich dort niedergelaſſen habe. Ich höre mir das alles lächelnd an, und wenn der Junge auch übertreibt, ſo wird er ſicherlich doch einmal ein guter Arzt werden, denn nicht allein die mediziniſchen Kenntniſſe machen das Können eines Arztes aus, ſondern auch große Menſchen⸗ kenntnis und dazu noch Herzensgüte. Rolf hat ſich nun in einer verkehrsreichen Straße drei Zimmer gemietet und dieſe nett eingerichtet. Ein Wartezimmer für die Klienten, ein kleineres Zimmer, in dem ſpäter einmal die Gehilfin wirken ſoll, wenn die Praxis einträglicher geworden iſt, und dann Rolfs Sprechzimmer ſelbſt. Auf dem Schreibtiſch ſteht auch ein neuer Telephonapparat, der aber noch nicht an das Leitungsnetz angeſchloſſen iſt, was aber in kürzeſter Friſt geſchehen ſoll. Plötzlich klingelt es. Das iſt der erſte Patient, jubelt Rolf und nimmt in ge⸗ meſſener Haltung an ſeinem Schreibtiſch Platz, vor ſich die ärztlichen Inſtrumente. Die Zimmervermieterin öffnet und läßt einen jungen Mann eintreten, der den Herrn Doktor zu ſprechen wünſcht. Rolf hat auf einmal eine koloſſale Praxis, hat enorm zu tun und ſagt, indem er die Türe ſeines Sprechzimmers öffnet, zu dem jungen Mann:„Warten Sie doch bitte einen Augenblick, ich bin noch beſchäftigt.“ Die Sprechzimmertür aber ſchließt Rolf nicht, ſondern lehnt ſie nur an, damit der junge Mann, der inzwiſchen Platz genommen hat, auch alles hören kann. Rolf ſetzt ſich an ſeinen Schreibtiſch, nimmt den Hörer ab und dreht die Scheibe, als ob er eine Num⸗ mer wählen wolle. Kurze Pauſe, dann ſagt Rolf ſo laut, daß der junge Mann im Wartezimmer es hören muß, in den Appa⸗ rat hinein:„Ah, Herr Kollege? Ganz recht. Aber ich weiß nicht, ob ich den Fall über⸗ nehmen kann, ich habe ſo ſchrecklich zu tun. Wie bitte, 25 Mark für den Beſuch? Nein, kann ich nicht machen, iſt mir viel zu wenig. Vielen Dank, Herr Kollege, auf Wieder⸗ ſehen.“ Dann legt er den Hörer in die Gabel, hantiert noch ein bißchen an den Inſtrumenten und geht in das Warte⸗ zimmer. Hier ſieht er ſich den Wartenden erſt genauer an, der einen blauen Leinen⸗ anzug trägt und einen Holzkaſten vor ſich ſtehen hat, in dem ſich Werkzeuge befinden. Rolf klopft dem jungen Mann, der in⸗ zwiſchen aufgeſtanden iſt, jovial auf die Schulter und fragt:„Nun, wo tut's denn weh. lieber Freund?“ „Mir tut niſcht weh, Herr Doktor“, ſagt der junge Mann.„Ich komme man bloß vom Telegraphenamt und wollte Ihren Telephonapparat an das Leitungsnetz an⸗ ſchließen.“ Worauf Rolf die Sprache verlor und den jungen Mann in ſeinem Sprechzimmer allein ließ, der ſich denn auch ſofort an ſeine Arbeit machte. Rolf iſt ein guter Junge, und als dann der erſte Patient erſchien, ließ er ihn weder warten, noch verſuchte er, dieſem zu impo⸗ nieren. Niemals wird er mehr groß an⸗ geben. Auch nicht gegenüber ſeinem alten Onkel. J. B. Zenz Die delellivin Als Bob Seewood im London Dover⸗ Expreß ſaß, ſah er eine ſchlanke junge Dame im Gang an ſeinem Abteil vorbeiſtreifen. Sie muſterte ihn mit hochmütigen Blicken. zie iſt ſehr hübſch“, dachte Bob Uebrigens ähnelt ſie Relly Bratford. Er zuckte ein wenig zuſammen. Wo war jetzt Nelly Brat⸗ ford? Ja, zu ihr hatte er vor langen Jahren einmal in einer dummen Verliebt⸗ heit von ſeiner Sehnſucht nach Nizza und Italien geſprochen. Teufel, wenn Frank Thomſon auf den Gedanken kam, bei Nelly nach Bob zu fragen. Dann hatte er ver— ſpielt und ſein Leben verpfuſcht. Was machte ſich Onkel Frank ſchon aus ſolch einer dummen Sehnſucht, wenn er merkte, daß 100 Pfund Sterling in der Kaſſe fehl— ten. Unwillkürlich ſah Bob nach der Arm— banduhr. 3 Uhr morgens. Vor 9 Uhr würden ſie es wohl kaum merken. Eher wurde das Bankhaus Thomſon td. nicht geöffnet. Unſinn, um 9 Uhr war er ſchon in Paris. Der Zug bremſte. Dover. Als Bob aus⸗ ſtieg, ſah er die junge Dame abermals an ſeiner Seite.„Auch nach dem Kontinent?“ fragte Bob. Ein erfrorener Blick war die Antwort. An Bord des Kanalbootes ſah er die Blonde auf dem Achterdeck Die Nacht war windſtill. Die See lag bleiern ſchwarz. Bob lehnte an der Reling und hatte ſeine Stummelpfeife zwiſchen den Zähnen. Die junge Dame blieb vor ihm ſtehen. Bob tat ſo, als ob er ſie nicht bemerke. „Haben Sie ſich's anders überlegt?“, lächelte ſie.„Auf dem Bahnhof von Dover wollten Sie mich doch anſprechen.“ Sie weidete ſich an Bobs verblüfftem Geſicht.„Keine Angſt, mein Herr, ich ſuche keine Abenteuer, ich langweile mich nur. Kommen Sie auch aus London?“ „Jawohl.“ „Erholungsweiſe?“ „Ich bewundere Ihren Scharfſinn, meine Gnädigſte.“ Sie überhörte den Spott, verbeugte ſich. „Sie geſtatten übrigens: Nancy Sullivan.“ „Freut mich, Fred Miller“, ſtotterte Bob. „Miller? Merkwürdig! Sie ſehen einem Bekannten meines Vaters ähnlich, aber das iſt doch unmöglich, der brave Bob See⸗ wood ſteht ja ſo unter der Fuchtel ſeines geſtrengen Onkels und Bankdirektors, daß er nie wagen würde, die Naſe mehr als er⸗ laubt über die Kaſſenbücher hinaus zu recken.“ Sie unterbrach ſich.„Wohin geht es auf dem Feſtland?“ „Vorerſt nach Nizza“, ſagte Bob, als ob er es auswendig gelernt hätte. „Wundervoll, Miſter Miller, dahin will ich auch fahren.“ Sie hielt ihm die Hand hin.„Auf gute Reiſekameradſchaft!“ Bob ſah ſie an.„Was ſoll ich mir aus Ihnen machen?“ „Vielleicht doch ein Abenteuer“, lachte ſie und lief davon. Auf der Treppe zur Kajüte hatte er ſie eingeholt. Kein Wunder, daß die beiden gemeinſam das Flugzeug Calais—Marſeille benutzten. Erklärlich, daß ſie in Marſeille im gleichen Hotel wohnten und auf Bobs Vorſchlag einen Kraftwagen mieteten, der ſie die Mittelmeerſtraße entlang nach Nizza führte. Stunden ſpäter wußte Bob, daß Nancy als Journaliſtin Reiſeartikel für eine große Zeitung ſchrieb. Klar! Daher ihre vielen Eilbriefe und Ferngeſpräche. Und eins wußte er noch, daß ſie verteufelt hübſch war. Als eines Abends der Azurhimmel über Nizza verblaßte, gab es, wie in allen Län⸗ dern der Welt, auch hier unter Palmen eine Bank, auf der Bob neben Nancy ſaß und das gleiche tat wie irgendwelcher andere junge Mann und irgendwelches andere junge Mädchen, wenn die Herzen heißer ſchlagen. Er legte den Arm um ſie und küßte ſie. Er fühlte, daß ſie ſeine Küſſe erwiderte. Plötzlich ſtieß ihn Nancy von ſich.„Bob, weshalb belügſt du mich?“ „Ich heiße Fred.“ „Nein, du heißt Bob Seewood und unter⸗ ſchlugſt deinem Onkel Thomſon 100 Pfund Sterling für dieſe Spritztour. Doch Frank Thomſon entdeckte die Unterſchlagung am Abend und hetzte mich auf deine Spur.“ Bob lachte auf.„So war ich ſehr dumm, und Sie ſind eine Detektivin und keine Journaliſtin.“ Er erhob ſich.„Ein Kuß iſt ein guter Köder, nun wiſſen Sie wohl, was Sie zu tun haben.“ Sie hielt ihn an beiden Armen:„Dumm⸗ kopf, was willſt du jetzt tun? Sinnlos weiterfliehen, dich verhaften laſſen?“ „Oder von den Klippen herabſpringen“, ſtieß er hervor. Sie ſchlang ihren Arm um ſeinen Hals. „Bob, Dummheit, vielleicht bin ich nicht nur Detektivin, ſondern auch Frau.“ „Und eine Komödiantin dazu“, herrſchte er ſie an. „Ich haſſe meinen Beruf fetzt“, brach ſie aus und küßte ihn wiederum. „Sinnlos“, murmelte er. Theater!“ „Kein Theater, Bob, komm, wir gehen ins Hotel, du ſchreibſt deinem Onkel einen Brief, daß du zurückkommſt. Mit dir zu⸗ ſammen trete ich vor ihn hin. Es iſt immer noch der beſte Mut, einen begangenen Fehler einzugeſtehen.“ „Sie verſtehen Ihren Beruf glänzend, Nancy“, begehrte er auf. „Oder ich verfluche ihn, du lieber Junge“, ſchluchzte ſie. Durch Bob zog ein eigenartiges Fühlen. „Wie ſoll ich dir glauben?“ fragte er un⸗ ſicher. Sie ſah ihn an.„Ich verſpreche dir, daß ich dein Los teilen will, gleich, ob dein Onkel dich anzeigt oder aus deiner Stellung jagt.“ Da wurde am ſelben Abend der Brief geſchrieben. Am nächſten Morgen trug der Parisexpreß ein ſelten ſchweigſames Paar nach Norden. In Paris nahm es ein Flug⸗ zeug, und als es in Croydon angekommen war, ſchien den beiden der ſchnellſte Wagen nicht ſchnell genug, der ſie zur City fuhr. Gegen Mittag ſtanden Bob und Nancy vor dem Bankhaus Thomſon Ltd. Der Portier grüßte den Neffen des Chefs mit Ehrerbietung. Die Dame an ſeiner Seite ſchien er kaum zu bemerken. Kaum hatte Bob den Kaſſenraum be⸗ treten, als der graue Schopf des Prokuriſten Fiſher auftauchte, der Bob ſofort zuwinkte „Laß das dummer, und ihn in das erſte beſte Sprechzimmer drängte. Alſo, der wußte auch ſchon alles. „Die Dame darf dabei ſein“, ſagte Bob tonlos,„es iſt meine Braut.“ „Jawohl, ich weiß alles“, fügte Nancy hinzu und ſetzte ſich.„Machen Sie es ihm leicht“ Dann ſtanden einige qualvolle Minuten zwiſchen den drei Menſchen. „Miſter Seewood“, begann Fiſher wie entſchuldigend,„kein Menſch konnte ahnen, daß Ihr Herr Onkel ſo plötzlich——!“ Bob machte eine müde Bewegung.„Ich bin zurückgekehrt, mehr konnte ich nicht tun——“ Fiſher blickte zu Boden.„Ich kann Ihren Schreck und Ihre Aufregung verſtehen. Ich mag Sie auch in den nächſten Tagen mit geſchäftlichen Dingen nicht be— läſtigen, dazu iſt noch Zeit, wenn die Erde die ſterblichen Reſte Ihres Herrn Onkels deckt und Sie nach ſeinem Wunſch die Leitung der Bank übernommen haben.“ Bob ſprang auf, rang nach Luft, ſuchte nach Worten. Nancy blickte Fiſher an.„Sie verſtehen, Miſter Fiſher, die Nachricht kam zu plötz⸗ lich, es traf ihn hart. Bob hat ſehr an ſeinem Onkel gehangen. Laſſen Sie uns jetzt allein.“ „Nancy“, ſagte Bob und wußte nicht, wie ihm zumute war,„hier hat ein ſeltſames Schickſal gewaltet, und jetzt die Wahrheit. Wußte mein Onkel von dem Fehlbetrag von 100 Pfund Sterling?“ e N „Und wer biſt du in Wirklichkeit?“ Sie blickte ihn an„Jemand, der deinem Onkel ſehr nahe ſtand und zu dem dein Onkel ſeit Jahren Vertrauen hatte und der dich dabei vor einer noch größeren Dumm— heit bewahren ſollte. Frank Thomſon iſt mein Vater, doch ich trage den Namen meiner Mutter.“ „Und ich. Nancy“, ſagte Bob erſchüttert, „bin ſchuld, daß er ſtarb, die Aufregung hat ihn getötet.“ „Nein“, ſagte Nancy mit unendlich gütigem Lächeln.„Sonſt hätte er nicht in meiner Gegenwart eine 100-Pfund⸗Note ſtillſchweigend in deine Kaſſe gelegt. Aber vielleicht kennſt du mich jetzt wieder, wir kämpften mit gleichen Waffen. Auch ich ſagte dir nicht meinen richtigen Namen. In Wirklichkeit heiße ich Nelly Bratford.“ Bob griff nach ihrer Hand. „Und künftig wirſt du Nelly Seewood heißen!“ Hanns Lerch Uebel gewonnen, übel zerronnen Die Geſchichte von dem Ablaßprediger Tetzel, der eine Sünde für 30 Taler im voraus verzieh—— Nacherzählt von Kurt Stein Was wir im folgenden zu berichten wiſſen, geſchah im Jahre 1517. Damals kam der Dominikanermönch Johann Tetzel auch in die Mark Brandenburg, um die leeren Kirchenkaſſen der prunkliebenden Geiſtlichkeit durch den Ablaßverkauf wieder aufzufüllen. In jener Zeit gingen die Prieſter, die eigentlich das Wort Gottes predigen ſollten, mit ſchlechtem Beiſpiel voran, und die Bürger taten es ihnen nach. Ueberall im Land war die Sünde zu Hauſe. Es fiel Tetzel leicht, ſeine unlauteren Geſchäfte zu machen. Was zuvor durch die Geiſtlichkeit angeregt und unterſtützt wurde, verwarf er mit niederſchmetternden Worten von der Höhe der Kanzel herab. Das böſe Gewiſſen, das ſich der Menſchen ſchon längſt bemächtigt hatte, wandelte ſich alsbald in Furcht. Und als nun Tetzel zum Schluß ſeiner Predigten die Vergebung der Sünden zuſicherte, wenn man für reichliche Geld⸗ ſummen den Ablaßbrief erwerben würde, ging ein befreiendes Aufatmen durch die gedrängt ſtehende Menge. Die Bauern und Bürger gaben oft mehr, als ſie entbehren konnten, und in das Becken, das vor dem blutroten Ablaßkreuz ſtand, fiel klingend das von aller Schuld befreiende Sündengeld. Es war ein lohnender, ſchwungvoller Handel, die Sünden für Geld zu erlauben. In allen Städten der Mark füllten ſich Tetzels Truhen. Nur in Jüterbog ſollte er trotz guter Einnahmen vollkommen leer ausgehen. Das aber kam folgendermaßen: Tetzel predigte unermüdlich. Die Be⸗ wohner der kleinen Stadt Jüterbog und die der umliegenden Dörfer ſtrömten herbei, um den berühmten Mann zu hören und um für Geldeswert das Seelenheil von ihm zurückzukaufen. Manch einer ſtand ſchreckens⸗ bleich bei den warnenden, anklagenden und drohenden Worten des hohen Mannes, und wenn erſt der wohlbeleibte Bartholomäus, der Begleiter Tetzels, zu reden begann, um die Qualen des ewigen Fegefeuers in den entſetzlichſten und greulichſten Bildern aus⸗ zumalen. hatten ſie alle nur den einen Ge⸗ danken, ſich loszukaufen von der Strafe, die ihrer nach dem Tode wartete. Unter denen, die eines Tages zu Tetzel kamen, um ihre Sünden zu beichten, fiel ein junger ſtattlicher Ritter auf. Seine Augen blitzten kühn, und ſeiner Fauſt ſah man es an, daß ſie ein ſcharfes Schwert zu führen verſtand. Reuevoll, den Blick zu Boden geſenkt. ging er auf Tetzel zu. „Ich beging oft Sünden“, begann er dann faſt demütig,„die ich durch den Ablaßbrief wieder gutzumachen wußte. Ich frone einem Laſter, dem ich mich nicht widerſetzen kann. Schon oft habe ich gelobt, dem Straßen⸗ raub den Rücken zu kehren ebenſo oft aber habe ich dies Gelöbnis gebrochen. Ich bin im Augenblick zwar frei von aller Schuld, plage mich jedoch ſeit Tagen mit einem frepleriſchen Gedanken, dem ich hilflos ver⸗ fallen bin.“ „Und der wäre?“ „Ich habe ausgekundſchaftet, daß in den nächſten Tagen ein Wagenzug die Stadt verlaſſen wird. Und wenn ich mich auch mit Händen und mit Füßen dagegen ſträube, dieſes Geſpann zu plündern, ſo weiß ich doch, daß ich zu guter Letzt mein ſchnelles Pferd beſteigen werde, um den ahnungs⸗ loſen Reiſenden aufzulauern. Meiner ſünd⸗ haften Tat bin ich mir alſo ſchon im vor⸗ aus bewußt.“ „Das verſtehe ich“, gab Tetzel zur Ant⸗ wort.„Und nun willſt du Rat von mir haben?“ „Rat hin, Rat her!“ ſchüttelte der Ritter den Kopf.„Ein Rat kann mir nicht helfen. Was mich bedrückt, iſt die Gewißheit, daß ich keine Vergebung erlangen werde.“ „Ja, wieſo denn nicht? Die Kirche hat doch immer ein offenes, verſtehendes und verzeihendes Herz für reuige Sünder!“ „Das weiß ich wohl. Es liegt mir aber daran, den Ablaßbrief von dem Herrn Tetzel ſelbſt zu bekommen, damit ich der Vergebung meiner Sünde auch wirklich gewiß bin. Und da Ihr, wie ich hörte, Jüterbog verlaſſen wollt, um in einer anderen Stadt zu predigen, möchte ich Euch bitten, mir den Ablaßbrief ſchon jetzt aus⸗ zuhändigen, denn nur damit wäre mir ge⸗ holfen.“ Tetzel überlegte ſich die Sache nicht lange. Er hatte, wenn das Geld reichlicher floß, ſchon öfter Sünden im voraus vergeben, und er würde es auch diesmal tun. Er rechnete ſich bereits im ſtillen aus. was er bei dem Handel für ſich ſelbſt heraus⸗ ſchlagen könnte.„Gut“, ſagte er dann,„du ſollſt dir deiner Sache gewiß ſein. Ich werde dir ſchon jetzt Verzeihung für deine Sünde erwirken. Doch eines noch: wieviel gedenkſt du zu geben?“ „Zehn Taler.“ Tetzel fuhr auf.„Was! Das wagſt du mir zu bieten! Zehn Taler wagſt du mir zu bieten! Dreißig Taler, ſag' ich, dreißig Taler verlange ich und keinen weniger!“ Lange handelten die beiden hin und her. Dann zählte der Ritter die dreißig Taler auf den Tiſch, worauf er den Ablaßbrief erhielt. In dieſem aber ſtand es geſchrieben, daß er nach ſeiner nächſten Miſſetat aller Schuld freigeſprochen ſei und daß ihm ſein Seelenheil erhalten bleiben würde. Wap⸗ pen und Siegel der Kirche bürgten dafür. * Einige Tage ſpäter waren Tetzels eiſen⸗ beſchlagene ſchwere Eichenholztruhen mit Gold und Silber gefüllt. Auch ſein Privat⸗ ſchatz hatte merklich zugenommen, und „ſündhafte Menſchen“ gab es in Jüterbog ſchon gar nicht mehr. Tetzels Tätigkeit in dieſer Stadt hatte alſo ein Ende gefunden. Er ließ die kräftigen Gäule vor den Wagen ſpannen, die Truhen aufladen und fuhr mit dem wohlgenährten Bartholomäus gen Trebbin durch die Heide. Er war ob ſeiner Geſchäfte vergnügt und guter Laune. Die Mittagsſtunde kam heran. Die Sonne brannte heiß und unbarmherzig vom wolkenloſen Himmel. Am Wegrand zirpten zahlreiche Grillen im Heidekraut, hoch oben zwitſcherte unſichtbar eine Lerche. Drückend heiß war es erſt recht in der Enge des Planwagens. Weit und breit dehnte ſich die einſame Heide Nur weit voraus, in der flimmern⸗ den Ferne, ſchien ein kleines Birkenwäld⸗ chen kühlenden Schatten zu verſprechen. Mit trägen Peitſchenſchlägen trieb der Kutſcher die ſchweißglänzenden Pferde. Bis zu dem kleinen Gehölz wollte man noch fahren, erſt dort ſollte eine längere Mit⸗ tagspauſe eingeſchoben werden. Bartho⸗ lomäus träumte bereits von dem kleinen Nickerchen im friſchen Gras und ſchielte ſchläfrig in die eintönige Weite ringsum. Ihm fehlte die gewohnte Ruhe—— Endlich war das Birkenwäldchen erreicht. Es war kühler hier, und Schatten gab es mehr als genug.„Halte an, Hans“, gebot Tetzel.„Spanne die Pferde aus, gib mir die Reiſetaſche und hilf dem Bartholomäus vom Wagen.“ Dann horchte Tetzel auf. Vernahm er nicht den Hufſchlag mehrerer Pferde? Hörte er nicht das Schnauben der Tiere? Auch Bartholomäus war aufmerkſam ge⸗ worden. Er kroch durch den Wagen nach hinten, um zu ſehen, was es gäbe, kam aber in ſeiner behäbigen Ruhe nicht weit. Schon im nächſten Augenblick war der Huf⸗ ſchlag nah, kam es wie der Wind heran, war der Wagen von acht geharniſchten Reitern umringt.„Halt da, ihr Leute, euer Gepäck iſt unſer!“ Bartholomäus fuhr zitternd zurück. Der Kutſcher ſprang erſchrocken vom Bock, um die ſcheuenden Pferde zu halten. Nur Tetzel bewahrte einigermaßen die Ruhe. „Ich bin ein Diener des Herrn!“ rief er. Einer der Reiter, der Anführer der Schar, hatte das Viſier ſeines Helmes ge⸗ ſchloſſen. Er gab lachende Antwort.„Eiei, Meiſter Tetzel, ich weiß ſchon, wie alle Leute ringsum im Land, daß Ihr ein Diener des Herrn ſeid Das ſtört mich aber in meinem Handwerk nicht, denn ich bin mir ſicher, daß Ihr viel Geld im Wagen habt.“ „Das Geld gehört der Kirche!“ wütete Tetzel. „Noch gehört's der Kirche nicht!“ lachte der Ritter zurück.„Ans Werk, Knechte!“ Der Wagen wurde vom Weg ab in den Wald gelenkt. Und während zwei Knechte über die beiden Ablaßprieſter und über den Kutſcher wachten, plünderten die übrigen, was es zu rauben gab. Tetzel ſchwieg für eine Weile. Er ſtand abgewandt, blickte verbiſſen zu Boden. Und dann, da das Unheil vollendet war, ſchleuderte er Fluch und Verdammnis auf den Ritter.„Du biſt des Teufels, Kerl! Verdammt ſeiſt du für alle Ewigkeit!“ „Halt, ſachte, Meiſter Tetzel! Ich weiß es beſſer!“ unterbrach der Ritter. Er öffnete das Viſier ſeines Helmes.„Kennt Ihr mich, Herr Tetzel? Ich meine doch, daß Ihr mich nicht vergeſſen haben dürftet!“ Tetzel war ſtarr. Jawohl, er kannte den Ritter, er kannte ihn nur zu gut. Vor drei Tagen erſt hatte er ihm den Ablaßbrief für dieſe ſündhafte Tat verkauft, und nur dreißig lumpige Taler hatte er dafür be⸗ kommen. Und nun—— nun ſah er ein, daß er ſeine eigene Sicherheit dafür ver⸗ kauft hatte. „Ich wünſche Euer Hochwohlgeboren eine gute Reiſe durch die Trebbiner Heide!“ rief der Ritter zum Abſchied, da er als letzter hinter ſeinen Leuten einherſprengte.„Und was das Seelenheil betrifft, Herr Tetzel, ſo dürft Ihr's um Geldeswert nicht noch einmal im voraus verſprechen!“ Jung Der Junge Uhr a ncht Grof „Re 60 cher Haupt ruar! deulſc Robe! Das an die keilzun Uebert Rund aber i der Ge den d Ortsgt doſſa, Farm ſih z Rats Vourſon Sul Cant Rach bei R ſonder Nose Einlad 5 keilzun N geht g wandt die kei bei ihr ſtitten fulge meins ac 805! Padre ſpielen olle! fe in J; bn Vue di led la led Le U A* e — 7 3 * Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagab g gabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock Ich lade alle Pgg., Pggn., Parteianwär⸗ ter, die Mitglieder der Formationen, Glie— derungen und angeſchloſſenen Verbände ſowie alle Volksgenoſſen, die zu Haus keine Ge— legenheit haben, die Führerrede morgen Sonn⸗ tagmittag anzuhören, ein, an dem Gemein- ſchaftsempfang im Saale des„Ratskeller“ teilzunehmen. Die Uebertragung beginnt ab 13 Uhr. Bei Ueberfüllung des„Ratskeller“ ſteht ebenfalls der Central⸗Film⸗Palaſt noch zur Verfügung. Für die Partei und Gliederungen iſt Ge⸗ meinſchaftsempfang angeordnet, weshalb ich auch von allen Parteigenoſſen uſw. eine zahl⸗ reiche Beteiligung erwarte. Darüber hinaus erwarte ich von allen Be⸗ ſitzern von Rundfunkgeräten, daß ſie andere Volksgenoſſen zum Mithören einladen, ebenſo auch die Gaſtſtätten während der Rede des Führers ihre Geräte hierauf eingeſtellt hal- ten. Braun, Ortsgruppenleiter. Kittler Jugend Jungenſchafts führer! Der Beitrag für Monat Februar von eurer Jungenſchaft, wird morgen Sonntag, von 10 Uhr ab, im Heim der Schillerſchule abge⸗ rechnet. Der Geldverwalter. Keichsluftjchutzbund Gemeindegruppe Viernheim Wegen des Vortrags im Volksbildungs⸗ werk am Dienstag, 22. Februar, findet die Abrechnung der Februar-Beiträge erſt am Mittwoch, 23. Februar, abends 20.30 Uhr in der Geſchäftsſtelle ſtatt. Alle Blockwarte haben rechtzeitig mit den Untergruppenführern abzurechnen. Der Gemeindegruppenführer: Lammer, LS⸗Führer. DAF Deulſche. Arbeitsfront Am Dienstag, 22. Februar, beginnt die DAß in der Schillerſchule einen neuen Kurs Lehrgemeinſchaft Kurzſchrift II (für Fortgeſchrittene) Briefe mit ſteigender Geſchwindigkeit. Dauer: 20 Abende, a 2 Stunden. Der Kurs wird von Herrn Martin, Goethe⸗ ſtraße 17, abgehalten. Anmeldungen können bei der DA⸗Dienſtſtelle, bei Herrn Martin, Goetheſtraße 17, oder bei Herrn Jakob, Mo⸗ litorſtraße 10, abgegeben werden, woſelbſt über alles Nähere Auskunft gegeben werden kann. Der Ortsberufswalter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 19. Februar 1938 Anſer Tagesſpruch Halt ein paar Freund' im Haus, das Wiſſen und den Glauben, und laß von keinem dir des andern Freundſchaft rauben! Vom einen ſei genährt dein Geiſt und aufgeklärt, vom andern dir in Not und Zweifel Troſt gewährt. Jeber Volksgenoſſe hört die Führerrebe! Großer Gemeinſchaftsempfang im „Ratskeller“ und Filmtheater Ganz Deutſchland am Lautſpre⸗ cher— dazu die ganze Welt— das iſt das Hauptereignis an dieſem morgigen 20. Feb⸗ ruar 1938, wo der Führer in Berlin vor dem deutſchen Reichstag wieder eine entſcheidende Rede halten wird. Das ganze deutſche Volk iſt aufgerufen, an dieſen großen hiſtoriſchen Stunden dadurch teilzunehmen, indem es während der Zeit der Uebertragungen ab mittags 1 Uhr ſich um die Rundfunkgeräte verſammelt, insbeſondere aber in großen Gemeinſchaftsempfängen, in der Gemeinſchaft aller Schaffenden die Stun⸗ den der Rede des Führers miterlebt. Die Ortsgruppenleitung hat daher alle Parteige⸗ noſſen, Parteianwärter, die Mitglieder der Formationen und Gliederungen aufgerufen, ſich zu dem großen Gemeinſchaftsempfang im Ratskeller ab 1 Uhr einzufinden und hat Vorſorge getroffen, daß, falls der Ratskeller⸗ Saal nicht ausreicht, die Uebertragung im Central⸗Film⸗Palaſt angehört werden kann. Nicht allein die Parteigenoſſen uſw. ſollen bei dieſem Gemeinſchaftsempfang erſcheinen, ſondern darüber hinaus ergeht an alle Volks⸗ enoſſen, Männer, Frauen und Jugend, die Einladung, an dieſem Gemeinſchaftsempfang teilzunehmen. An alle Beſitzer von Rundfunkgeräten er⸗ geht gleichzeitig die Aufforderung, ihre Ver⸗ wandten, Nachbarn und Mithausbewohner, die kein Radio haben, einzuladen, damit ſie es bei ihnen anhören können, wie auch alle Gaſt⸗ ſtätten während der Führerrede ihre Rund⸗ funkgeräte vollkommen in den Dienſt der Ge⸗ meinſchaft eingeſtellt haben, um ihren Gäſten ebenfalls dieſes große Ereignis zu vermitteln. Daß ſelbſwerſtändlich während der Zeit der Führerrede in den Gaſtſtätten das Karten⸗ ſpielen, Billardſpielen und ſonſtige geräuſch⸗ volle Unterhaltungsſpiele ruhen, darf als ganz ſelbſtverſtändlich vorausgeſetzt werden, ſchon im Intereſſe der anderen Gäſte, die zum An⸗ hören des Führers und ſeiner hochwichtigen Worte gekommen ſind. Die Parole am Sonntag für jeden deutſchen Volksgenoſſen lautet alſo: jeder Volksgenoſſe am Laut⸗ iprecher! 8 dDiejes Jahr geht es wieber auj Heßen⸗Najjaujahrt Kein Viernheimer Hitlerjunge darf hier fehlen! Im Rahmen der Sommerfahrtenaktion der Hitlerjugend des Gebietes Heſſen-Naſſau(13) werden dieſes Jahr unſere Hitlerjungen Land und Leute im Taunus und Weſterwald, an der Nord- und Oſtſee, ſowie in der bayriſchen Oſtmark kennen lernen. Während an der Nord- und Oſtmarkfahrt nur die Führer und Füh- reranwärter der Hitlerjugend teilnehmen, wird an der Heſſen-Naſſau⸗Fahrt die ganze Hitler⸗ Jugend beteiligt ſein. Die Heſſen-Naſſaufahrt dauert 10 Tage und die Nord- und Oſtmark⸗ fahrt dauert 14 Tage. Sie werden Ende Mai und anfangs Juni durchgeführt. In Aufmär⸗ ſchen und Volksgemeinſchaftsabenden wird der Bevölkerung das Weſen und Wirken der Hitlerjugend vor Augen geführt. Wie geht nun ſo eine Fahrt vor ſich. Da fragen Sie am beſten unſere Ig., die voriges Jahr auf Heſ⸗ ſen⸗Naſſau⸗Fahrt waren. Sie werden Euch alle antworten:„Es war ganz groß!“ Deshalb, Eltern, Betriebsführer unſerer Hitlerjungen, gebt ihnen die Möglichkeit, auf Fahrt zu gehen! Unterſtützt ihre Sparaktion und vor allen Dingen, beſorgt ihnen die Sommeruniform! Die Eltern und auch jeder Betriebsführer müſſen ihren Stolz darin ſe⸗ hen, daß auch ihr Junge dabei iſt— bei den großen Fahrten 1938 Hitlerjungen! Jeder Pfennig muß ge⸗ ſpart werden, denn nur ſo gebt ihr die Vor⸗ ausſetzung, daß ihr auf Fahrt gehen könnt. Die Sparmarken erhaltet ihr von euren Ka⸗ meradſchafts⸗ oder Scharführern. * 600 Viernheimer Jungen und Mädels im Reichsberufswettkampf An dem Reichsberufswettkampf, der ſeit einigen Tagen alle unſere Jungarbeiter und Jungarbeiterinnen beſonders beſchäftigt, be⸗ teiligen ſich in Viernheim insgeſamt 600 Per⸗ ſonen. Und zwar 250 männliche und 350 weibliche Teilnehmer. Die männlichen Teil⸗ nehmer rekrutieren ſich aus faſt allen Beru fen, während die weiblichen Wettkämpferinnen vorwiegend Hausgehilfinnen, doch auch Nä— herinnen, Verkäuferinnen, Bürogehilfinnen, Tabakarbeiterinnen uſw. ſind. Faſt alltäglich finden in einem anderen Betrieb oder Werk— ſtätte die Prüfungen ſtatt. Die theoretiſchen Prüfungen ſind in der Berufsſchule. Geſtern waren die etwa 25 Näherinnen der Corſett⸗ fabrik an der Reihe. Fleißig und ſtolz ſind unſere Wettkämpfer und ⸗innen, in einem ſolch gewaltigen Berufswettkampf zu ſtehen. Möge ihnen allen ein guter Erfolg beſchieden ſein. Und wo es nicht ganz zu einer Siegespalme oder einem guten Platz langt, der tröſte ſich; im nächſten Jahre iſt wieder ein Reichsberufs⸗ wettkampf, darum fleißig gelernt, vielleicht reicht es dann. 7 Der Verlauf ber Lalſchutzübung Am Donnerstagabend fand überraſchend eine Luftſchutzübung in größerem Ausmaße ſtatt. Zu dieſer Uebung wurde der zivile Luft⸗ ſchutz, Feuerwehr, Sanitätskolonne, Polizei, SS, NS, ſowie die Luftſchutzhauswarte aufgeboten. Um 6.15 Uhr war bereits ein⸗ geſchränkte Beleuchtung anberaumt. 8.30 Uhr, mit dem Heulen der Sirene und dem Erſchal— len von Völlerſchüſſen, trat die totale Ver⸗ dunkelung in Kraft. Ganz Viernheim lag im Dunkel der Nacht. Alles ſtand alarmbereit. Die Hauswarte des RLB kontrollierten in den Häuſern, ob die Verdunkelung richtig vorge— nommen wurde. Es gab her nur wenig zu beanſtanden. Zwei Perſonenkraftwagen mit den Herren Reg.-Aſſ. Denzer, Heppenheim, als Vertreter des Kreisamts, Ortskreisgrup— penführer Moskopp, Bensheim, Bürger- meiſter Bechtel, Beigeordneter Weitzel und der örtlichen Luftſchutzleitung durchfuh— ren die Ortsſtraßen, um ſich von dem Verlauf der Uebung zu überzeugen. Den Abſperrdienſt führte die SS als Hilfspolizei aus, während das NSͤK die Ortsausgänge beſetzt hielt und die durchfahrenden Autos uſw. verdunkelt zu ihren Beſtimmungsorten dirigterten. Ein vorgeſehener Bombeneinſchlag in einem Hauſe der Annaſtraße erforderte das Einſetzen der Hausgemeinſchaft und, da dieſe nicht aus⸗ reichend war, wurde noch der zivile Luftſchutz (Blockfeuerwehr) tatkräftig eingeſetzt. In der Schillerſchule war durch eine Brandbombe ein Großbrand ausgebrochen, zu deſſen Bekäm⸗ pfung ein Löſchzug der Feuerwehr herbeieilte und da der Brand angeblich überhand nahm, mußte noch die Motorſpritze eingeſetzt werden. Die in Lebensgefahr ſchwebenden 200 Schul- kinder wurden durch die Sanitätskolonne in Sicherheit gebracht und betreut. Ein weiter in Bereitſchaft ſtehender Löſchzug brauchte nicht alarmiert zu werden. All dieſe Uebungen wur⸗ den in Dunkelheit ausgeführt und klappten tadellos. Um 9.32 Uhr verkündete die Alarmſirene den Schluß der Uebung. Alle alarmierten Organiſationen rückten wieder ein. In der Luftſchutzſchule fand anſchließend eine Kritik der Uebung ſtatt, wobei feſtgeſtellt wurde, daß die Uebung einen guten Verlauf genommen hat. Lediglich iſt darauf hinzuwei⸗ ſen, daß bei der eingeſchränkten Verdunkelung alle Privathäuſer bereits vollſtändig abzu— dunkeln haben und die Geſchäftshäuſer und Schaufenſter ſo, daß kein Lichtſtrahl nach außen fällt. Weiter iſt der Straßenverkehr vollſtändig einzuſtellen, wenn auch die Neu— gier noch ſo plagt, es heißt: im Hauſe bleiben! Begrüͤßenswert war der ſelbſtloſe Einſatz aller beteiligten Kräfte. Die Luftſchutzübung hat gezeigt, daß der Viernheimer Luftſchutz⸗ bund und alle teilnehmenden Organiſationen auf dem Poſten ſind und die Bevölkerung be— wies durch ihre tätige Mithilfe, daß ſie den Gedanken des Luftſchutzes in ſich aufgenom- men hat. FP Lernt Stenografie! Wie aus den par⸗ teiamtlichen Bekanntmachungen erſichtlich, be— ginnt die DA in den nächſten Tagen mit einem neuen Kurs(Lehrgemeinſchaft Kurz— ſchrift II(für Fortgeſchrittene). Die Eltern ſollten die günſtige Gelegenheit aus—⸗ Eltern ſollten die günſtige Gelegenheit aus- nützen und ihre Kinder in die Kurſe ſchicken, denn lernen tut man nie zuviel! Alles nähere erſieht man aus dem amtlichen Teil. Kameradſchaſtsabend. Die Kamera⸗ den vom SMG-Zug der 4. Komp. Landwehr⸗ Batl. Hammelburg treffen ſich heute Sams⸗ tagabend mit ihren Angehörigen im„Fürſt Alexander“ zu einem Kameradſchaftsabend. Unter Anweſenheit des Ausbildungskomman⸗ dos gilt es einige frohe, echt kameradſchaft— liche Stunden zu verleben. Auch alle übrigen Hammelburger Kameraden ſind hierzu einge- laden. Den ärztlichen Sonntagsdienſt doerſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Büttner, Wein- heimerſtraße.— Sonntags kerne Sprech- ſtunde. Prüfungszeit. Zur Zeit, wo der Bauer an ſeine erſten Ausſaaten denkt, erntet... der Schüler die Früchte ſeines Schaffens, die Früchte des Fleißes. In den Schulen iſt jetzt Prüfungszeit. Denn der März bringt ſchon die Entlaſſungen und Verſetzungen, und damit ſind ja eben die Zeugniſſe verbunden, die über eine Jahres- oder Halbjahresleiſtung Rechenſchaft ablegen. Darum ſind wohl dieſe Wochen für unſere Schuljugend Wochen be⸗ ſonders angeſtrengter Arbeit. Da wird manch- mal die Frage aufgeworfen werden: Wozu das alles? Braucht man das im Leben? Man ver⸗ gißt es doch ſowieſo wieder! Wenn man nur ſo ein„Kerl iſt, der in die Welt paßt“. Ge⸗ wiß, wir ſchätzen am Menſchen nicht zuerſt ſein angelerntes Wiſſen, ſondern ſeinen Cha⸗ rakter, ſeinen Willen, ſeine Weltanſchauung. Menſchlicher Fortſchritt iſt nicht zu denken ohne die wertvollen Charaktereigenſchaften derer, die ihn wollen, aber er wächſt zugleich doch nur auf Grund geiſtiger Leiſtung. Des⸗ halb wird von unſerer Jugend neben der kör⸗ perlichen und charakterlichen Bildung die große Leiſtung auf geiſtigem Gebiet verlangt. Wir brauchen ganze Kerle auch auf allen Gebieten menſchlichen Wiſſens. Gerade unſere Zeit lehrt das. Sie iſt die Zeit ſieghaften Fortſchrittes der Technik, der Chemie, der Phyſik, der Biologie. Jeder Tag bringt neue Erkenntniſſe, jeder Tag fordert neuen Einſatz. Nur auf ge⸗ ſicherter Grundlage kann die neue geiſtige Leiſtung im Leben erſtehen.„Kerle, die in die Welt paſſen“, ſie müſſen beides gleich erſtre⸗ ben: den geſunden Körper, den geſchulten Geiſt. So wird es gemacht Wenn ſich, wie es heute ſo ſchöner Brauch geworden iſt, Betriebsgemeinſchaften zum ver⸗ gnügten Faſchingstreiben zuſammengefunden haben und die Stimmung auf dem Höhepunkt angelangt iſt, darf der graue Glücksmann nicht fehlen. Guter Aufnahme kann er überall ſicher ſein. Meiſt wird ihm auch noch eine kleine Em⸗ fangsrede gehalten und auch darauf verwie⸗ ſen, daß niemand in froher Stunde vergeſſen darf, auch hilfsbereit beim geſamten deutſchen Valk zu ehen. Und dann ſetzt man ſeine Ehre darein, den Kaſten des Glücksmanns zu leeren. Es folgt eine fröhliche Stunde im heiteren Spiel und die Erfolge des Einzelnen werden gebührend gefeiert und begoſſen. Man weiß längſt, der Glücksmann iſt die beſte Zugkraft im abendlichen Programm der Gemeinſchafts⸗ abende. Alſo— ſo wird es gemacht! Wichtig für Invalidenwitwen! Nach dem Geſetz zum Ausbau der Renten⸗ verſicherung vom 21. Dezember 1937 wird die Witwenrente ohne Nachweis der Invalidität gezahlt, wenn die Witwe zur Zeit des Todes des Ehemannes, oder— falls der Ehemann vor dem 1. Januar 1938 geſtorben iſt— am 1. Januar 1938 mehr als drei Kinder erzieht, die berechtigt zur Waiſenrente ſind. Anträge auf Gewährung der Witwenrente werden bei den Wohlfahrtsämtern entgegengenommen.— Die Bewilligung der Rente geſchieht nur auf Antrag. Am 3. März Schweinezählung Auf Anordnung des Reichs- und Preußi⸗ ſchen Miniſters für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft findet am 3. März im ganzen Reich wieder eine Schweinezählung ſtatt. Gleich- zeitig ſind die in den Monaten Dezember 1937, Januar und Februar 1938 geborenen Kälber und die nicht beſchauten Hausſchlach⸗ tungen an Schafen und Ziegen im Alter von unter drei Monaten feſtzuſtellen. Die Ergeb⸗ niſſe bilden die Grundlage für wichtige Maß⸗ nahmen zur Förderung der Landwirtſchaft. Es iſt deshalb notwendig, daß die Angaben der Bauern und Landwirte genau und vollſtändig erfolgen. Keine Ausweiſe zum Neichsbürgerrecht In einem Erlaß des Reichs- und preußi⸗ ſchen Miniſters des Innern heißt es: Die Ausſtellung von ſchriftlichen Auswei⸗ ſen über den Beſitz des vorläufigen Reichs⸗ bürgerrechts hat ganz allgemein zu unter⸗ bleiben. Soweit der Beſitz des vorläufigen Reichsbürgerrechts nachzuweiſen iſt, iſt in je⸗ dem Einzelfalle zu prüfen, ob die in der 1. VO zum Reichsbürgergeſetz feſtgelegten Vorausſetzungen erfüllt ſind. Dies gilt ins⸗ beſondere auch für den Vollzug des Deutſchen Beamtengeſetzes. Die Ausſtellung formloſer oder förmlicher„Reichsbürgerrechtsausweiſe“ kann erſt von dem Zeitpunkt an in Frage kommen, in dem die zur Zeit geltende vorläu⸗ fige Regelung durch endgültige Beſtimmungen über den Erwerb und Verluſt des Reichsbür⸗ gerrechts erſetzt iſt. Tagsüber heiter, nachts Fröſte Mit der Annäherung des ſich von dem ſtar⸗ ken nordweſteuropäiſchen Hochdruckgebiet ſüd⸗ oſtwärts auf das Feſtland erſtreckenden Aus⸗ läufers hat ſich auch bei uns heiteres Wetter durchgeſetzt. Die abſteigende Luftbewegung bei gleichzeitiger Warmluftzufuhr aus Süd hat in der Höhe ſtarke Erwärmung gebracht, auch werden im Flachland die Tagestemperaturen beträchtlich über dem Gefrierpunkt liegen, Nachts iſt immer noch mit Strahlungsfröſten zu rechnen. Samstag: Stellenweiſe neblig, ſonſt trocken und vielfach heiter, mittags mild, nachts vielerorts Froſt, Winde um Oſt. Die Ausſichten für Sonntag: Noch zeit⸗ weiſe heiter, doch im Ganzen wieder etwas )en unfreundlicher und kälter. Ben Aeen-Untexl alte In einer Gaſtſtätte beginnt gerade das Abendgeſchäft. Ein Gaſt macht es ſich in einer gemütlichen Ecke bequem, das Fräulein ſtellt ihm ein Glas goldgelben Wein auf den Tiſch.„Im Wein iſt Wahrheit nur allein...“ ſingt es plötzlich. Der Weintrin⸗ ker ſtoppt ſein Glas vor ſeines Mundes Rand und findet in der Gegenecke, verborgen hinter dem Flügel, einen lächelnden jungen Mann, der ihm nun alle möglichen Lieder von Wein und was dazu gehört, vorſingt. Der Wein⸗ trinker lacht ihm zu:„Zum Wohl!“ Leichte Melodien plätſchern über die Taſtatur des Flügels, der Alleinunterhalter ſummt leiſe dazu, bis wieder ein Gaſt den Raum betritt. Dieſer ſetzt ſich in die dritte Ecke, ſinnt ernſt vor ſich hin und beſtellt ſich ein Bler. Er hat noch nicht bemerkt, daß das Klavierſpiel auf⸗ gehört hat, ſeine Gedanken mühen ſich mit irgendeiner unangenehmen Sache ab. Er zuckt aber erſchreckt zuſammen, als neben ihm ein Lied aufklingt:„Trink, trink, Brüderlein trink, laß doch die Sorgen zu Haus!“ und das fun⸗ kelnde Akkordeon gibt den heiteren Worten eine ſeriöſe Grundlage. Der Sorgenvolle will zu⸗ erſt ärgerlich werden, aber der unterhaltſame Mann mit dem Akkordeon beſiegt ihn mit einem liebenswürdigen Lächeln.„Komme, was kommen mag, morgen iſt auch ein Tag, heute iſt heut!“ Nacheinander kommen Gäſte, eben betritt die erſte Dame das Lokal.„Kleine, entzük— kende Frau, bitte, ſchau in den Spiegel ge⸗ nau... denn dort ſtand geſchrieben, daß man die Dame lieben müſſe und das hörte ſie gerne, wenn auch errötend an. Und ihr Be⸗ gleiter lächelt wiſſend dazu. Jetzt beginnt die Arbeit des Alleinunterhalters ernſter zu wer⸗ den. Es ſind ſchon mehrere Gäſte da, die er noch nicht angeſungen hat. Mit ſeinem Ak⸗ kordeon wandert er zwiſchen Tiſchen auf und ab, für jeden Tiſch hat er ein kleines Liedchen, die einen warten neugierig darauf, was er den anderen ſingen wird, denn ſchadenfroh ſind alle zuſammen. Die Menſchen, die jeder für ſich an Tiſchen ſitzen, durch unſichtbare ieee eee eee Fasnachts⸗Veranſtaltungen „„Laß daheim Sorge und Schmerz, bei uns findeſt du alles für's Herz“ werden wohl die Veranſtalter der beiden Sänger⸗Maskenbälle, die heute Samstag im„Freiſchütz“ und Karpfen“ ſtattfinden, den Mitgliedern und Freunden der Lokalvereine zurufen. Die kar⸗ nevaliſtiſchen Veranſtaltungen, die unter Mit⸗ wirkung von Sängern ſtattfinden, ſind feſt begründet und man folgt ihnen mit Freuden. Glänzender Humor, wie er den Sängern nur eigen iſt, und Stimmung ſorgen fuͤr bunte Abwechslung und Steigerung des Frohſinns. Alles wird von dieſer Fröhlichkeit angeſteckt und unweigerlich mitgeriſſen. So ſoll es auch ſein. Erſtklaſſige Muſikkapellen mit ihren So⸗ liſten werden zum Tanz aufſpielen und trau⸗ liche Niſchen laden zum Verweilen ein. Es wird hoch hergehen in den Narrenſtätten heute und morgen, ob bei den Maskenbällen oder in Kappenabenden, von denen nicht wenige ange⸗ ſetzt ſind, wie unſer heutiger Anzeigenteil an⸗ zeigt. Ja, für ſolche Veranſtaltungen iſt in dieſen Vorfasnachtswochen, deren letzte be⸗ ginnt, immer Stimmung vorhanden, zumal gerade die karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen ſtets eine beſondere Note tragen. Natürliche Ausgelaſſenheit und Fröhlichkeit kommt zu ihrem Recht. Darum mache mit! d Wohin? Aufs närriſche Sommer- feſt vom GeCeVau in den„Kaiſer“! Denn hier trifft ſich Viernheims närriſche Gemeinde zu einem einzigartigen Abend: in⸗ mitten des Schnees ein humoriſtiſches Som⸗ merfeſt, mit frühlingsmäßigem Anzug, von Kopf bis Fuß auf Sommer eingeſtellt. Das muß doch ſchön ſein— wenn dazu noch die bekannten Büttenkanonen der Großen Carne⸗ valsgeſellſchaft auftreten, um zwiſchen den Tänzen närriſche Einlagen zu bringen, die bekannten Büttenreden, die bei der letzten Fremdenſitzung ſo große Erfolge aufzuweiſen hatten. Man kann alſo ſagen, es wird eine kleine Fremdenſitzung geben bei frohem Tanz und muſikaliſcher Unterhaltung, wozu alle Narren und Narrenfreunde, beſonders die Ge⸗ CeVau⸗Mitglieder mit ihren Angehörigen, eingeladen ſind. Es geht pünktlich um 8.11 Uhr los. Fasnacht in Verne *) Samstag vor de Fasnacht iſt es und ihr Vernemer“, ihr wißt es, daß dann überall was los iß und der Faſchingsrummel groß iß. Alles is dann ausgeloſſe Mauern vonefnander gekrennk, kommen ſich allmählich nahe. Die Stimmung wird überall beſſer. Die Jungen lachen fröhlich, wenn der Tiſch der älteren Herren in der Mitte ſeinen Senf abbekommt in einem Lied von den„beſ⸗ ſeren älter'n Herrn“ und die angegrauten ha⸗ ben rieſigen Spaß, wenn den Jungen eines ausgewiſcht wird. Von der„Rue Madeleine in Paris“ kommt der Alleinunterhalter nach Monte Carlo, wo er„wandeln unter Palmen“ möchte, dort ſteigt er in einen Dampfer, der ihn zu den„Märchen von Taiti“ bringt. Man lernt auf luſtige Weiſe Erdkunde bei dem Spaß. Aber es hält ihn nirgends lange, plötz⸗ lich möchte er„Wieder in Grinzing ſein, beim Wein“. Ein Mann, der mit ſichtlichem Ent⸗ zücken den Unterhaltungen des Sängers zuge⸗ hört hat, flüſtert dem Fräulein etwas zu. Bald ſteht auf dem Klavier des munteren Alleinunterhalters ein ſchäumendes Glas Bier, zu dem er, ſobald er es erblickt, aus der hinteren Ecke des Lokals hineilt:„Die Sonne geht auf“ und ein anderes Lied von Wundern, die es noch gibt auf dieſer Welt, ſingt er dem vollen Glas entgegen. Dann trinkt er auf das Wohl des Spenders. Die erſten Gäſte verlaſſen allmählich den gemütlichen Raum, in dem ihnen der Alleinunterhalter ſoviel Freude bereitet hat.„Wenn ich die blonde Inge abends nach Hauſe bringe...“ ſingt er einer Dame nach, nachdem er kurz vorher, ihre Sehnſucht erkennend, betont die Melodie an ihr Ohr rauſchen ließ:„Fahr mich in die Ferne, mein blonder Matroſe, bei dir möcht ich ſein auf dem Wellengetoſe“. Und den letzten Gäſten dieſes Abends ſchmelzt es nach: „Sag' beim Abſchied leiſe Servus...“ Ohne viel Worte zu machen, war dieſer Abend ein ſehr unterhaltſamer. Man hörte dem Manne zu, deſſen Beruf es iſt,„allein zu unterhalten“, ſchaut ſeine Tiſchnachbarn nicht mit mißtrauiſchen Augen an, ſondern ein Band der frohen Harmonie verbindet Tiſch mit Tiſch und die Menſchen, die dort Platz ge⸗ nommen haben, auch. Wenn der Alleinunter⸗ halter Feierabend hat, wird er ſicher müde ſein, aber er hat das Bewußtſein, vielen Men⸗ ſchen Freude bereitet und ihnen ein Lächeln entlockt zu haben und das wird ihm ein be⸗ glückendes Gefühl ſein. „Jeder will auf dieſer Erden endlich mal ein— andrer werden!“ Jung und alt und groß und klaa, alles zieht ſich annerſcht aa. Kind und Kegel kumme z'ſamme, und als Backfiſch geht die Mamme, denn ſie will ſich im Gewühle wieder mal als Jungfraa fühle. Is des Klaad aach etwas enge für des vollen Buſens Menge, geht's mit Ziehe und mit Zwänge, und mer ſieht's net im Gedränge. Manche ſind ganz zugepackt, weil net alles ſo —„intakt“; annern ſinn dann umſo dinner agezoge wie klaane Kinner nach dem Bad im„Strampelshösje“ zeige manches holde Blößje; hot die Mad e roſig Haitche, braucht s net üwerall e Kleidche;(in dem Punkt freuen über wenig ſich die Männer wie ein König!) Solchermaßen luſtiert ſie ſich und de „Babbe“ freut ſich rieſig, daß er mol ſei Hälftche los is, wann die Lieb aach noch ſo groß is.— So wird vorbereit ſich, Groß und Klaa, und alles freut ſich, und dann ſterzt ſich Alt und Jung ins Gewühl mit friſchem Schwung; jeden packt das bunte Treiwe, kaner will im Stibbche bleiwe.— Fasnachtsrummel, Maskerade, Schunkelwal⸗ zer, Schokolade, Kotlett, Rollmops, Appel⸗ taſche, Bier-, Sekt, Wei⸗ und Milichflaſche, Liebesſeifzer, Schmuskabine, ſaure Hering, Appelſine, Schnaps, Likörcher, haaße Lippe, Danze, Schiwe, Drehe, Hippe, Lache, Kreiſche Seifzerſtößjer, Ballgeflüſter, weiche Schöß⸗ jer, heiße Wange— net vom Sitze— Feuch⸗ tigkeit vum viele Schwitze.— Saxophon, Klaviergeklimper, Muſikkünſtler, Muſikſtüm⸗ per, Konfetti mit Papiergirlande, Kuſine mit unn ohne Tante: Bald geht alles drunter, drüber, je mehr„Krawall“, je deſto lieber! Wer die Fasnacht will erlewe, muß mit friſchem, frohen Sinn ſich zum„Ratskeller“ begeben, denn dort is jetzt alles drin. Alles was wir hier geſchrieben, findet ihr am Samstag dort, denn das iſt zum Freu'n und Lieben allemal der rechte Ort. Unſer Ziel beim Fasnachtsbummel ſei im„Rats“ der Fasnachtsrummel. —ee. —— ) Gemeint iſt der Maskenball des MGV 1846 am 26. Februar im„Ratskeller“. Gedenkt der hungernden Vögell Katfoliſche Kirche: Sonntag Sexageſima: Apoſteltir che: 7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: 2. hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt mit Predigt abends ½6 Uhr: Sakramentaliſche Bruderſchafts⸗Andacht abends 8 Uhr: Verſammlung für die 1. und 2. Abteilung der Jungfrauen bei den Engl. Fräulein Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene ½11 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder. Montag: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.A. für Joſef Benz 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Fam. Joh. Winkler 9., Nikolaus und Heinr. Filbeck Dien dag: 6.40 Uhr 3. S.⸗A. für Johannes Winken⸗ bach 7.10 Uhr Mittwoch: 6.40 Uhr Requiem für die in Bürſtadt verſt. Margareta Buſalt 7.10 Uhr beſt. Amt für Magdalena Böhm geb. Schneider, Eltern und Angehörige Donnerstag: 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Johannes Haas, beide Ehefrauen, Tochter Eliſabeth Herter geb. Haas und Angehörige 7.10 Uhr beſt. E.⸗A. für Adam Thomas, deſſen Vater Jakob und Großeltern Freitag: 6.40 Uhr 3. S.⸗A. für Adam Helfrich 1. 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Georg Mich. Adler, Kinder, gef. Krieger Lehrer Adam Adler, Tochter Margareta 7.10 Uhr 3. S.⸗A. für Joh. Andr. Adler Samstag: 6.40 Uhr 3. S.⸗A. für Andr. Kindhäuſer 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Phil. Herſchel und Phil. Adler 7.10 Uhr 3. S.⸗A. für Joſef Benz Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern eine hl. Meſſe. Dienstag und Freitag iſt in der Marien⸗ kirche eine hl. Meſſe. Nächſten Sonntag iſt gemeinſame hl. Kom⸗ munion für das 7. Schuljahr. een Deutſches Voltsbilcungswerk 2. Vortrag:„Der rote Panslavismus“ Ein beſonders hochintereſſanter Vortrag wird der hieſigen Bevölkerung am kommenden Vorfaſtenzeit 3. S.⸗A. für Georg Lahres Dienstag, 22. Februar, im„Ratskeller“ zu⸗ teil. Ver bekannte weißruſſiſche General Sakharow wird ſprechen und zwar über das Thema:„Der rote Panslavismus“. Der Vortrag beginnt um 20.30 Uhr. Aus Nah und Fern Weinheim. Das Gräflich von Berck⸗ heim'ſche Rentamt berichtet über den diesjäh⸗ rigen Brennholzverkauf: Anſtelle der früheren Verſteigerungen wurde in dieſem Jahr der Brennholzverkauf verſuchsweiſe als freihän⸗ diger Verkauf durchgeführt, wobei als Richt⸗ preiſe die Erlöſe aus dem Frühjahr 1936 dienten. Der Verkauf wickelte ſich reibungslos ab. Das angebotene Material fand zu den taxierten Preiſen glatte Abnahme. Weinheim.(Waldſchäden durch Schnee⸗ ſtürme). Durch die am letzten Wochenende un⸗ unterbrochen niedergegangenen heftigen Men⸗ gen Schnee, haben die Wälder der Bergſtraß⸗ orte und des vorderen Odenwaldes ziemlichen Schaden erlitten. Stellenweiſe wurden Kie⸗ fern und Tannen— die bereits bei den Schneeſtürmen vor zwei Jahren beträchtlichen Schaden erlitten hatten und infolgedeſſen nur eine geringe Widerſtandskraft aufzuweiſen hatten— entwurzelt und abgeknickt. An an⸗ deren Stellen ſah man wieder eine Anzahl Kiefern und Tannen mit herabhängenden, ab⸗ gebrochenen Aeſten.— In gleicher Weiſe hat auch der Weinheimer Exotenwald gelitten. Viernheimer To njſlm jchau Im Central⸗Film⸗Palaſt Samstag, Sonntag und Montag! Der große Ufa⸗Film, von dem alle Welt ſpricht: „Der Streit um den Knaben Jo⸗ Ein durch Handlung und Darſtellung ſpan⸗ nunggeladener, lebenswirklicher Film, in dem Kirchliche Nachrichten Evangelijche Kirche: Sonntag, 20. Februar Vormittags 9.45 Uhr: Gottesdienſt Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, 21. Februar, Kirchenchor f Dienstag, 22. Februar, 8 Uhr: Miſſions⸗ feierſtunde mit Lichtbildern in der Kirche. „Das Evangelium im Reiche der Mitte“. Miſſionar Michel, Darmſtadt. bilden das menſchlich dramatiſche Motiv dieſes ausdrucksſtarken Filmes. Ein Film großen künſtleriſchen Könnens, in dem ſich Schönheit, Ernſt und Tiefe des Lebens mit Liebe, Glück und Herzensfreude ſchickſalhaft vereinigen. An die breiteſten Schichten wendet ſich der Film mit ſeinem jedem verſtändlichen, menſchlich⸗ dramatiſchen Inhalt, der zugleich aber auch durch das friſche, natürliche Spiel der beiden Knaben helle Freude hervorrufen wird. Der ungewöhnliche Filmſtoff und die künſtleriſche Form des Ganzen wird außerdem noch einen beſonderen Kreis aus dem Publikum für dieſen Film intereſſieren und gewinnen. Ein von, allen menſchlichen Regungen und Spannungen getragenen Film echter und tiefer Gefühle zwiſchen Mutter und Sohn im„Streit um den Knaben Jo“. In den Hauptrollen: Lil Da⸗ gover, Willy Fritſch, Maria v. Tasnady und andere hervorragende Künſtler. Ein Filmwerk, das überall den größten Erfolg aufzuweiſen hat. Alle Filmfreunde tun gut, nach Möglich⸗ keit ſchon die Werktagsvorſtellungen zu be⸗ ſuchen. * Achtung! Gloria-Lichtſpiele f Nur Samstag und Sonntag: Das preis⸗ gekrönte Filmwerk der Gegenwart: „Liebe, Freiheit und Verrat“ Das Schickſal eines Volkshelden nach wah⸗ ren Begebenheiten.— Volksheld oder Räuber? Das iſt die Frage, die wohl jeder ſtellt, der mit dem Leben und Wirken des tſchechiſchen Freiheitskämpfers Janoſchik bekannt wird. Gelebt hat dieſer Mann, der heute erklärter Nationalheld des ſlovakiſchen Volkes iſt, zu einer Zeit, da es noch den grauſamen Begriff des Frondienſtes gab, deſſen Beſeitigung ſich der junge Bauernſohn zur Lebensaufgabe ge⸗ macht hatte. Mit einer anfangs kleinen Schar durchzog Janoſchik die Karpathen, überfiel im engen Felſental reiſende Kaufleute, raubte und plünderte überall und wurde bald zum ge⸗ fürchteten Gegner aller Beſitzenden. Aus den kleinen Anfängen entwickelte ſich das Häuf⸗ lein von Janoſchiks Anhängern ſchnell zu einem Heer, das ſich ſelbſt den ſchwierigſten Unternehmungen gewachſen ſah. Hatte man anfänglich in den Bergwäldern verſteckt gelebt, ſo wagte man nun offene Ueberfälle auf Märkte, Herrenhäuſer und dergleichen. Bis eines Tages ein allzu gewagtes Unternehmen den Untergang Janoſchiks und ſeiner Leute herbeiführte, ohne daß er ſeine Lebensaufgabe voll erfüllt hatte. Rauben und brandſchatzen iſt das nicht Kennzeichen übelſter Geſinnung? Gewiß, wenn es lediglich aus Geldgier und ähnlich ſchlechten Motiven heraus geſchieht. Wenn aber— wie bei Janoſchiks Raubzügen — eine edle Abſicht damit verbunden iſt, kann man den Raub wohl nur als Mittel zum Zweck, als Waffe gegen einen ſonſt ſchwer er⸗ reichbaren Feind anſehen. Denn wie anders hätte Janoſchik die Herrſchaft fremder Men⸗ ſchen über ſeine Landsleute brechen ſollen, wenn nicht mit Ueberfällen auf die Unter⸗ drücker? Im offenen Kampf wäre er gar bald den Panduren und Gendarmen unterlegen. So aber— vom ſicheren Hinterhalt aus, der nach jedem Raubzug wieder aufgeſucht wurde — konnte mancher tollkühne Streich vollführt werden. Gewiß, manch tapferer Mann aus den Reihen des Freiheitskämpfers fiel unter den Schüſſen der Verfolger, aber die geradezu wunderbare Fähigkeit, die Gendarmen ſtets geſchickt auf eine falſche Bahn zu locken, brachte Janoſchik und ſeine Mitſtreiter immer wieder in Sicherheit. Und wäre nicht durch ſchnöden Verrat der Bandenführer ins Netz gelaufen, die Befreiung wäre kaum ausgeblie⸗ ben. So aber endete Jonaſchiks Leben am Galgen, ein Tod, der damals vorzugsweiſe dem Verbrecher zukam. Dieſes Filmweck ſehen, heißt was Beſonderes erleben.—— So ſind dieſe Woche wieder zwei ganz her⸗ vorragende Darbietungen in den beiden hie⸗ ſigen Filmbühnen und ein Beſuch iſt beſtens zu empfehlen. 5 ſale zweier Jungen den bewegten Erlebniſſen ihrer Mütter gegenüberſtehen. Die bangen Zweifel einer Mutter, ob ihr Kind nicht bei! ſich konfliktſchwer die abenteuerlichen Schick⸗ — und bereit zu Streich und Boſſe.! f Schafft Jutterplätzel der Geburt irrtümlich vertauſcht worden iſt, Gebut Cebur ſthung Arbeit Gebut tum Geburt Vetta Steuel hilfen letzten Vohe wöchel a1 0 nung, ftauen gung alſo i men g gemeir Die Velaſt und b. heit, dann, men 5 mehr hatte. fo daß! unabhä berückſ Familie Neu den beſ Fall 1 ſchen if bahn ur ſeichsg. übrigen lleibt e der Ma 10 Piz Weitere Aenderungen bei der Steuer Neue Lohnſteuervorſchriften— Steuerfreiheit für laufende Geburtsbeihilfen Der Reichsfinanzminiſter hat ſoeben im Reichsgeſetzblatt Nr. 13 neue Durchführungs⸗ beſtimmungen zur Lohnſteuer erlaſſen, die das geltende Recht an die inzwiſchen ergan⸗ genen Aenderungen des Einkommenſteuer⸗ geſetzes anpaſſen, über die wir bereits be⸗ richteten, darüber hinaus aber eine Reihe weiterer, bedeutſamer Aenderungen auf dem Lohnſteuergebiet bringen. Keine Vergünstigungen mehr für Juden Die Ausſchaltung der Juden von den Steuervergünſtigungen wird in den neuen Lohnſteuerbeſtimmungen im einzelnen gere⸗ gelt. So wird feſtgelegt, daß für jüdiſche Kinder Steuerermäßigung nicht gewährt wird, daß weiterhin die Steuerfreiheit für Heirats⸗ und Geburtsbeihilfen nicht gilt für Arbeitnehmerinnen, die Juden ſind, bezw. aus Anlaß der Geburt von Kindern, die Ju⸗ den ſind. Auch bei der Berückſichtigung von „außergewöhnlichen Belaſtungen“ eines Steuerpflichtigen wird beſtimmt, Faß ſolche Belastungen nicht berückſichtigt werden, wenn ſie entſtanden ſind durch Kinder oder ſonſtige Angehörigen, die Juden ſind. Heirats⸗ und Geburtsbeihilfen ſteuerfrei Aus der Fülle der Neuerungen ſeien fer⸗ ner folgende von allgemeiner Bedeutung her⸗ vorgehoben: Die ſteuerfreien Heiratsbeihil⸗ fen, die ein Arbeitgeber ſeinen Arbeitneh⸗ merinnen zahlen kann, werden auf 600 Mk. höchſtens begrenzt. Neben einmaligen Ge⸗ burtshilfen werden künftig auch laufende Geburtshilfen für die Zeit vor und nach der Geburt als ſteuerfrei anerkannt. Voraus⸗ ſezung iſt einheitlich, daß der monatliche Arbeitslohn des Arbeitnehmers in dem der Geburt vorausgehenden Lohnzahlungszeit⸗ raum 520 Mk. nicht überſtieg. Die einmalige Geburtsbeihilfe iſt ſteuerfrei, wenn ſie den Betrag von 520 Mk. nicht überſteigt. Für die Steuerfreiheit der laufenden Geburtsbet⸗ hilfen iſt vorgeſehen, daß ſie während der letzten ſechs Wochen vor und der erſten drei Wochen nach der Geburt des Kindes 60 Mk. wöchentlich nicht überſteigen dürfen. Kinderermäßigung auch für die mitarbeitende Ehefrau Von Bedeutung iſt ferner die Beſtim⸗ mung, daß künftig bei mitarbeitenden Ehe⸗ frauen auch der Ehefrau die Kinderermäßi⸗ gung zuſteht. Kinderermäßigungen werden alſo im Ergebnis für das Geſamteinkom⸗ men gewährt, das von den beiden Ehegatten gemeinſam erworben wird. „Außergewöhnliche Belastungen“ Die Berückſichtigung„außergewöhnlicher“ Belaſtung durch den Unterhalt von Kindern und bedürftigen Angehörigen, durch Krank⸗ heit, Todesfall uſw. erfolgte bisher nur dann, wenn der Steuerpflichtige ein Einkom⸗ men von höchſtens 20 000 Mark und mi mehr als zwei Kindern von 30 000 Me. hatte. Dieſe Grenzen ſind beſeitigt worden, ſo daß künftig außergewöhnliche Belaſtungen unabhängig von der Höhe des Einkommens berückſichtigt werden. Familienſtand bei beſchränkt Steuerpflichtigen Neu iſt ferner, daß jetzt erſtmalig auch bei den beſchränkt Lohnſteuerpflichtigen, die alſo im Inland keinen Wohnſitz und keinen Auf⸗ enthalt haben, deren Arbeit aber im In⸗ land ausgeübt oder verwertet wird, der Fa⸗ milienſtand berückſichtigt wird. Dies iſt der Fall, wenn es ſich um Bezüge aus inländi⸗ ſchen öffentlichen Kaſſen einſchließlich Reichs⸗ bahn und Reichsbank handelt, die an deutſche Reichsangehörige gezahlt werden. Bei den übrigen beſchränkt Lohnſteuerpflichtigen bleibt es bei der bisherigen Regelung mit der Maßgabe, daß die Lohnſteuer mindeſtens 10 Prozent des Arbeitlohnes beträgt. Aenderungen auf der Steuerkarte Die bisherige Vorſchrift, daß der Arbeit⸗ geber Aenderungen auf der Steuerkarte erſt bei den Lohnzahlungen nach der Vorlegung der geänderten Steuerkarte berückſichtigen kann, iſt dahin ergänzt worden, daß der Ar⸗ beitgeber berechtigt iſt, in den Fällen, in denen die neuen Eintragungen zurückwirken, dies bei den nächſten Lohnzahlungen durch entſprechende Kürzung der Lohnſteuer aus⸗ zugleichen. Statt 40 Mark nur 39 Mark Bei der Berechnung der Werbungskoſten und Sonderausgaben iſt eine Aenderung da⸗ hin erfolgt, daß vom Finanzamt ein ſteuer⸗ freier Betrag eingetragen wird, wenn die Werbungskoſten und Sonderausgaben 39 Mark monatlich überſteigen, nicht mehr wie bisher 40 Mark. Wann ſind die Reiſekoſten ſteuerfrei? Auch die Steuerfreiheit von Reiſekoſten im privaten Dienſt iſt neu geregelt worden. Die Sätze der vergleichbaren Beamten dür⸗ fen nicht überſchritten werden. Werden ſie dennoch überſchritten, ſo ſind die tatſäch⸗ lichen Aufwendungen dem Finanzamt glaub⸗ haft zu machen, wobei dieſe zur Berückſich⸗ tigung der Haushaltserſparniſſe bei Ledigen um 40 Prozent, bei anderen Arbeitnehmern um 20 Prozent zu kürzen ſind. Die Kürzung braucht nicht unter den Betrag durchgeführt zu werden, der den vollen Sätzen eines ver⸗ gleichbaren Beamten entſpricht. Erhöhung der Freigrenze Schließlich ſei nochmals erwähnt, daß die unterſte Grenze der Lohnſteuertabelle, bei der die Lohnſteuerpflicht beginnt, hinaufge⸗ ſetzt worden iſt. Bisher begann die Lohn⸗ ſteuer bei einem Monatslohn von 80.08 Mk., während ſie jetzt erſt bei einem Monatslohn von mehr als 84.50 Mark beginnt. Hurm oieſes gewannige Werk 77,7,7% J werden unzählige menſchen dem Ge ⸗ aneh der feilen verlef⸗ 0 lenheit und beteinfemung enteiffen! Soziale Praxis „Zeitſchrift für Aktienweſen, Geſellſchafts⸗ recht und Sozialpolitik— mit dieſem Unter⸗ titel erſcheint die„Soziale Praxis“ ab Ja⸗ nuar 1938. Sie wird im Verlag Fr. Vahlen, Berlin, herausgegeben von Dr. Dr. e. h. Fr. Schlegelberger, Staatsſekretär im Reichsju⸗ ſtizminiſterium, und Dr. Friedrich Syrup, Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsver⸗ mittlung und Arbeitsloſenverſicherung unter ſtändiger Mitarbeit namhafter Fachleute aus allen Zweigen unſeres Rechts- und Wirt⸗ ſchaftslebens. Zur Sozialpolitik, deren ſelbſtändige und unparteiiſche Verfechtung die Zeitſchrift weit über die deutſchen Grenzen hinaus bekannt gemacht hat, treten neue Aufgaben von größ⸗ tem Ausmaß, die aus der bisherigen Tätig⸗ keit organiſch herausgewachſen ſind. Denn Sozialpolitik und Wirtſchaft ſtehen heute nicht mehr beziehungslos nebeneinander. Lebens⸗ notwendig für Volk und Staat iſt gerade die Verbindung dieſer beiden Gebiete und ihre wechſelſeitige Durchdringung und Vefruch- tung. Liegt doch der Schwerpunkt der Sozial⸗ politik heute im Betriebe, in der aus gemein⸗ ſamer Arbeit erwachſenen Gemeinſchaft von Unternehmer und Gefolgſchaft; und der wich⸗ tigſten, neuzeitlichen Form der Wirtſchaft, dem Aktienweſen und dem Geſellſchaftsrecht, kommt hierbei naturgemäß eine beſondere Bedeutung zu. Nicht nur die ſoziale Lage der Gefolg⸗ ſchaft, ſondern auch die wirtſchaftliche Funk⸗ tion des Unternehmens iſt darum von allge⸗ meinſtem Intereſſe, und es gilt, ihre wechſel⸗ ſeitigen Beziehungen zu unterſuchen und die Auswirkungen der induſtriellen und kaufmän⸗ niſchen Leiſtung zu zeigen. Die Aufmerkſam⸗ keit, die neben dem Geſchäftsbericht heute auch der Sozialbericht findet, iſt, wie viele andere Maßnahmen, ein deutliches Zeichen für die enge Verbindung von Wirtſchaft, Recht und Sozialpolitik. Dieſen neuen, umfaſſenden Aufgaben iſt die„Soziale Praxis“, die Zeitſchrift für „Aktienweſen, Geſellſchaftsrecht und Sozial⸗ politik“, in ihrer neuen Geſtalt gewidmet. Erſte Autoren guf ihren Gebieten, erfahrene Kenner der praktiſchen Arbeit, berufene Füh⸗ rer aus Staat, Partei und Wirtſchaft arbeiten Aleuerfreie Urlaubszuſchüſſe nur für Kd 3.-Reiſen Gleichzeitig mit der Lohnſteuerdurchführungs⸗ verordnung hat der Reichsfinanzminiſter auch die Lohnſteuerrichtlinien in zahlreichen Punk⸗ ten geändert, von denen einige allgemeines Intereſſe beanſpruchen können. Das gilt beſon⸗ ders für die Frage der Urlaubszuſchüſſe, deren Steuerfreiheit jetzt grundſätzlich auf Kd F.⸗Reiſen beſchränkt wird. Dabei gilt im einzelnen, daß der Urlaubszuſchuß, den der Arbeitgeber unmittelbar einem Gefolgſchafts⸗ mitglied aushändigt, 16 RM. jährlich nicht überſteigen darf. Ein etwas größerer Raum für ſteuerfreie Urlaubszuſchüſſe wird gelaſſen, wenn der Arbeitgeber pauſchale Zuſchüſſe für dieſen Zweck zur Verfügung ſtellt. deren Verteilung dem Vertrauensrat bezw. einem ſonſtigen Ver⸗ treter der Gefolgſchaft überlaſſen iſt. Solche Pauſchleiſtungen der Arbeitgeber bleiben von der Lohnſteuer frei, wenn der vom Vertrauens- rat dem einzelnen Gefolgſchaftsmitglied über⸗ wieſene Urlaubszuſchuß den Betrag nicht über⸗ ſteigt, der für eine Urlaubsreiſe im Rahmen einer Veranſtaltung der NSG.„Kraft durch Freude“ erforderlich iſt. Von Bedeutung iſt weiterhin. daß die bisher für die Beſchaffung von Feſtanzügen der DA F. getroffene Regelung jetzt auch auf die Werkſcharuniform ausgedehnt wird Sach⸗ und Geldleiſtungen für dieſen Zweck ſind wie bisher grundſätzlich als Arbeitslohn anzu⸗ ſehen und ſteuerpflichtig. Die Berechnung der Lohnſteuer kann aber auf mehrere Wochen ver⸗ teilt werden, was wegen der Lohnſteuerſtufen im Ergebnis oft zur Steuerfreiheit dieſer Sach⸗ leiſtungen führen wird. Für Unterſtützungen an Arbeitnehmer wüh⸗ rend ihrer Einberufung zur Webr⸗ macht. zum Arbeitsdienſt. zu anderen Lehr⸗ gängen oder Dienſtleiſtungen, die neben der Familienunterſtützung gewährt werden. gilt die bisherige Regelung. Auch die Ausbildung im Sanitätsdienſt wird jetzt in gleicher Weiſe he⸗ aünſtigt. Ferner werden neben SA.,. NSKK. und O. jetzt auch die volitiſchen Leiter. das NS.⸗Fliegerkorvs, das Rote Kreuz und die Werkſcharen aufgeführt Auch ſie können ſteuer⸗ freie Arbeitgeberunterſtützungen erhalten, wenn lie zur Teilnahme an dienſtlichen Kurſen oder Hilfeleiſtungen oder zur dienſtlichen Teilnahme am Reichsparteitag beurlaubt werden. Die Abſetzungsmöglichkeit von jäbrlich 112 RM für die Uniform gilt künftig auch für das beſoldete Führer⸗ und Verwaltungsvperſonal des NS. Fliegerkorvs. Eine Neuregelung iſt auch für die ſteuerliche Behandlung des Urlaubs- geldes im Baugewerbe vorgeſeben. Das Urlaubsgeld wird nicht mehr als einmalige Einnahme, ſondern als laufender Arbeitslohn verſteuert, eine Regelung. die ſich für die Ar⸗ beitnehmer im allgemeinen günſtiger auswirkt. Das Kleben der Urlaubsmarken durch den Arbeitgeber gilt noch nicht als Lohnzah⸗ lung. Proviſionen. die Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften ihrem im Innendienſt beſchäftigten An⸗ geſtellten oder beſchäftigt geweſenen früheren Angeſtellten für die gelegentliche Vermittlung von Verſicherungen zahlen, ſind künftig einheit⸗ lich lohnſteuerpflichtig. 77 5 Nr* der Führer ſprichl In jedes Haus ein Rundfunkgerät! Am 20. Februar, mittags 13 Uhr. ſpricht der Führer im Reichstag. Der Rundfunk vermittelt dieſe biſtoriſchen Stunden dem ganzen deutſchen Volk. In Stadt und Land können die Volks⸗ genoſſen durch ihn teilnehmen an einem Ereig⸗ nis, auf das nicht nur Deutſchland, ſondern die Welt voll Erwartung blickt. Der Rundfunk verbindet wiederum Führer und Volk zu einer Gemeinſamkeit des Wollens und Handelns. Damit jeder Volksgenoſſe den Führer hören kann, werden am 20. Februar in allen Gauen die Lautſprecher auf Straßen und großen Plät⸗ zen und in den Gaſtſtätten eingeſchaltet ſein. Auch die Wohngemeinſchaft der Familie iſt zu⸗ ſammen mit Freunden und Bekannten zum An⸗ hören der Rede des Führers an Lautſprechern verſammelt. Die große politiſche Miſſion des Rundfunks wird bei dieſem Empfang am 20. Februar dem Volk wieder ins Bewußtſein ge⸗ rückt. Wer möchte in ſolchen Stunden den Rund⸗ funk, der das Wort des Führers bis in den entfernteſten Winkel deutſcher Erde trägt, ent⸗ behren? Die Notwendigkeit des regelmäßigen Rundfunkhörens tritt mit neuer Eindringlich⸗ keit in Erſcheinung.. Diejenigen Volksgenoſſen, die noch nicht Rundfunkteilnehmer ſind, ſollten die kommende Reichstagsſitzung zum Anlaß nehmen, ſich der Millionenarmee der Rundſunkteilnehmer anzu⸗ ſchließen. Sie ſind dann in allen Schickſalsſtun⸗ den unſeres Volkes jederzeit und unmittelbar mit dem Führer verbunden. Das Gerät der vo⸗ litiſchen Rundfunkführung, der Volksempfän⸗ funkempfang zur Verfügung. Den Volksempfänger kann ſich jeder Volks⸗ genoſſe, auch wenn er nur ein kleines Einkom⸗ men hat, bei ganz niedrigen monatlichen Raten⸗ zahlungen erwerben. Im Rundfunk kündet ſich das Leben der Na⸗ tion am umfaſſendſten. Darum gehört in jedes deutſche Haus ein Rundfunkempfänger, denn Rundfunkhören heißt Miterleben. Der 20. Feb⸗ ruar ſtellt die Richtigkeit dieſer Parole wieder enter Beweis!. zuſammen, um die neuen Grundſätze der Wirt⸗ ſchaft, das Leben der Aktiengeſellſchaften und die Forderungen einer geſunden Sozialpolitik der Oeffentlichkeit nahezubringen, Verſtänd⸗ nis für ſie zu wecken, den Willen zu Geſetzes⸗ gehorſam und zu wahrer Volksgemeinſchaft zu ſtärken. Sie unterrichten nicht nur zuverläſſig und verſtändlich über die wichtigen Tages⸗ fragen, ſondern nehmen auch zu den aktuellen Problemen ſelbſtändig Stellung und behandeln ebenſo ſorgfältig die großen tragenden Ideen. Das Hauptziel iſt, die Entwicklung eines le⸗ bendigen, deutſchen Rechts und einer verant⸗ wortungsbewußten Wirtſchaftsführung und Sozialgeſtaltung zu fördern. Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der NS V.! Aushändigung von Poſtſendungen an unbe ⸗ kannte Empfänger. Für gewöbnliche Pakete, Einſchreibbrieſſendungen ſowie für nerſiegelte und unverſiegelte Wertpakete. Poſt⸗ und Zah⸗ lungsanweiſungen bis zum Wert- oder celdbe⸗ trage von 100 RM. gelten als vollgültige Ausweiſe von Behörden und von der NSDAP., ihren Gliederungen und angeſchloſſenen Ver⸗ bänden für beſtimmte Perſonen ausgeſtellte Ausweispapiere, die ein beglaubigtes Licht⸗ bild und die eigenhändige Unterſchrift des In⸗ habers enthalten. Bei Sendungen mit böberer Wertangabe oder über höhere Beträge als 100 RM. werden wie bisher nur ſolche Ausweis⸗ papiere als vollgültig angeſehen. die außer den vorerwähnten beiden Erkennungsmalen noch eine Perſonenbeſchreibung enthalten. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Nartin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— Vu. I. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. 1 4 a 1 N 5 30 Gewinne zu 1000 NW. 6585 16308 30222 88505 75279 85110 . 7 A 2 2 97329 104604 162898 182874 240608 244825 286040 370706 379900 N 5 gewonnen! 0 74 Gewinne zu 500 NRWM. 13796 16081 22465 23116 61725 62091 N 93837 108568 15591 120892 132788 143868 145836 148688 158630 . 7 Saane 9988 3725 e e 402 57 8888 65 K 4 358 1171 1 56 8 755 3333 8 5906 1 del Der gro— 5. Klaſſe 50. Preußiſch-Süddeutſche(276. Preuß.) Klaſſen-Lotterie 363889 371389 373617 386766 Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleic er Nummer in den beiden Abteilungen 1 und 11 148 Gewinne zu 300 Rut. 2919 39322 48419 47699 59082 64833 66512 68672 8746 72005 74933 78297 79670 88051 88637 89717 99184 94281 103642 106666 107543 115237 115676 121161 126807 128620 137894 155754 157215 162164 166855 181831 184774 180547 193114 202681 203898 218268 219427 224983 228334 235553 243413 243880 244758 249831 250307 251579 257709 267743 287802 273055 285874 299025 303091 309368 313074 320551 321145 323276 323707 323858 382223 333576 384881 355191 358317 360882 361469 383050 371622 372867 373822 378822 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000000, 2 zu ſe 500000, 2 zu je 300000, 2 zu ſe 200000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 4 zu je 50000, 6 zu je 30000, 14 zu je 20000, 74 zu ſe 10000, 144 zu je 5000, 272 zu ſe 3000, 720 zu je 2000, 1982 zu ſe 1000, traditionelle Maskenball Im S a ale 9. Ziehungstag 17. Februar 1938 In der heutigen Vormittagszlehung wurden gezogen 5 Hewinne zu 5990 RM. 95945 116717 214481 9 Hewinne zu 3000 RM. 85524 268382 371089 389107 22 Gewinne zu 2000 RM. 44800 58265 76616 203387 216082 323764 332564 350583 359307 371888 392276 60 Gewinne zu 1000 RM. 3177 4679 20704 38917 39184 75299 16 93909, 8570/11584 3219 82937 139347 161436 169950 203928 3426 zu je 300. 6954 300, 164392 150 RM. 175 215480 324040 282188 284710 285398 288984 302698 325121 329284— NE— 5— 0 34474! 950040 355253 357694 392779 388974 10 25351 44582 49040 62783 68822 67394 90 Gewinne 10 500 RM. 792883 88245 407486 132357 134408 139486 142028 143528 159802 465721 182996 199287 192159 193606 199769 200339 201516 202743 213957 218894 240326 245589 251474 254821 260761 264096 272232 272839 276377 279000 282456 280012 318875 317350 366070 387206 392617 394659 397137 190 Gewinne zu 300 RM. 8884 12887 14764 18291 16561 23622 25904 32915 43158 45570 47132 57399 59629 59833 62746 65625 88958 88884 70206 70702 72982 76529 79845 84932 88465 90237 9984293392 108084 108426 110383 112302 117699 118304 120551 123307 128909 180869 143937 147079 166133 192214 192629 193587 193808 197833 201583 203129 207287 214262 2380885 239440 247585 248898 282701 264320 26908 277760 280747 282792 284832 285730 288338 290328 292544 289738 308087 307618 312241 320432 320560 321885 328174 328865 335 104 337303 340351 341391 342307 344899 344607 345025 348827 349371 853887 384494 355806 388 142 366123 371018 373575 878421 390812 381312 383586 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 18 Sewinne zu 2000 Rat. 58988 65153 13 811528. 311221 323033. relag⸗ e e ee a eee Es ſjt boch o wer nichts auf ſein Aeußeres gibt, wird nicht beachtet. Auch der Geſchäfts⸗ mann wird beim kaufenden Publikum keine Beachtung finden, wenn er ſich nicht zeigt. Eine anerkannt gute und ſich lohnende Repräſentation für den Kaufmann iſt das Angebot in der „Viernheimer Volkszeitung“, deren Leſer bedarfsreich und kaufkräftig ſind und— was ſehr wichtig iſt— im lokalen Bezirk wohnen. Lt naturlasiert, fourniert, elfenbein lackiert reiche Auswahl billigste Preise von RM. 150.— an Sunst Ade Mö elhandlung Adolf Hitlerstraße 14 — 2—— 8.11 Uhr Hierzu ladet der Wirt und der Männerge- sangverein 1846 herzlich ein Maskenkarten: Preis 1.— RM. Vorverkauf bei Frz. Hofmann an der Drehscheibe. „Ratskeller“ steigt am Salm s tag, 28. Februar 5 n Amlliche Bekanntmachung Betr.: Vergebung der gemeinheitl. Fuhren. Die Ausführung der 1., 2. und 3. Fuhren für die Gemeinde werden für das Rechnungs⸗ jahr 1938 hierdurch öffentlich ausgeſchrieben. Angebotsformulare ſind auf dem Gemeinde— bauamt erhältlich. Die Angebote ſind bis zum 1. März 1938 verſchloſſen und mit entſpre⸗ chender Aufſchrift verſehen auf dem Gemeinde- bauamt(Zimmer Nr. 5) abzugeben. Viernheim, den 15. Februar 1938 Der Bürgermeiſter. S. Ni. G.⸗Zug der 4. Komp. Landwehr⸗Batl. Hammelburg Am Samstag, den 19. ds. Mts. abends 8 Uhr findet im„Fürſt Alexander“ unſer Ramerauschafts- hend ſtatt. Wir laden die Kameraden unſeres Zuges ſowie deren Angehörigen freundl. ein. Unſer Ausdildungs⸗ Kommando hat ſein Erſcheinen zugeſagt. Auch die an deren Hammelburger Kameraden ſind herzl. willkommen. Die Einberufer. I Ralskeller ſteigt am eln grosser Sonntag 7.11 Ahr 9 wozu wir unſere werten und Gönner recht herzl einladen. Familie Hans Bücklein Gaſthaus zum Aebſloc Stimmung kloor! Die Kapelle Deutscher one Morgen Sonntag, 8.11 Ahr, großer Kappen- Abend Wir laden unſere werten Gäſte, Nachbarn, Freunde und Gönner herzl. ein. Familie Bugert —————— 12 N—— 2— Am Sonntag, den 20. Februar großer Bappenabend Fresch Anfang 7.11 Uhr Motto: „Wann kummſcht biſcht do“ wozu wir unſere werten Nachbarn, Freunde und Bekannte herzlich einladen Die 4 luſtigeu 51 Der närriſche Peter Weiß ⸗Schwarz. mit Anhang! 4 —— 2—— Heute Samstag, 8.11 Ahr, großer Kappen Abend Wir laden unſere werten Gäſte, Nachbarn, Freunde und Gönner höfl. ein. Jamilie Mich. Ninghoj Gäſte, D Zum Eichbaum Heute Samstag abends 8.11 Uhr, großer Es laden hierzu unſere werten Gäſte, Nachbar⸗ ſchaft, Freunde und Gönner herzlichſt ein Leben“ Familie Phil. Martin Kapelle Morgen Sonntag, 20.11 Ahr im Tannnäauler goßen Es laden herzl. ein Die Kapelle Gute Luft im Arbeitsraum ſicher⸗ ſtellen, heißt eine natronalſozialiſnaſche Pflicht erfüllen! a Bekannt für gutes Verkehrslokal und beſte Speiſewirtſchaft Samstag und Sonntag Spezialität: Lendenbraten— Rippchen und Bratwürſte Alles andere auf Wunſch Wir laden höfl. ein Contral-Flim-Falast Samstag, Sonntag u. Montag Das große Ufa⸗Filmwert, von dem alle Welt ſpricht — Ein durch Handlung und Darſtellung ſpannung. geladener, lebenswirklicher Film, in dem konflikt⸗ ſchwer die abenteuerlichen Schickſale zweier Jungen den bewegten Erlebniſſen ihrer Mütter gegenüber ſtehen. Die bangen Zweifel einer Mutter, ob ihr Kind nicht bei der Geburt irrtümlich vertauſcht worden iſt, bilden das menſchlich dramatiſche Motiv dieſes ausdrucksſtarken Filmes. Der intereſſante Schauplatz des Films iſt Kairo, das europäiſche Geſellſchaftsleben, ſeine internationale Bevölkerung, ſeine Gaſſen, Hafenviertel und Matroſenſchänken. Voll ſtärkſter Erlebniskraft iſt dieſer kunſtleriſch geformte Film um die bewegten Schickſale zweier Mütter und ihrer Kinder! Ein Filmwerk, das zu uns allen ſpricht. Dazu ſchönes Beipro⸗ gramm und neueſte Afa⸗Woche. Man be⸗ möglichſt ſchon die heutige Samstags- oder die erſte Sonntags⸗Vorſtellung ab 7 Uhr. Gloria-Lichisplele Achtung! Samstag u. Sonntag Das Schickſal eines Volkshelden nach wahren Begebenheiten Le, reinen u. berrat Janoſchik— ein neuer Douglas Fairbanks! Voll Kraft, Kühnheit und Geſchmeidigkeit geht dieſer Naturſchauſpieler durch den Film— ein Genuß, ſpielen zu ſehen. Es iſt eine ſchaurige Geſchichte, die mit aller Eindringlichkeit draſtiſcher Prügel⸗ und Raufſcenen wiedergibt und zum Schluß mit einem Totentanz unter dem Galgenhaken den Zu— ſchauer erſchüͤttert. Zwiſchendurch ſieht man herr⸗ liche Aufnahmen aus den Karpathen, in denen die Rebellenbande ihren Unterſchlupf hatte. Auch dieſes Filmwerk iſt ganz hervorragend und wurde mit dem Staatspreis ausgezeichnet.— Dazu ſchönes Beiprogramm und neuſte Tonwoche. Ein Beſuch iſt für alle ein Ereignis.— Anfang: Werktags ½9 Uhr, Sonntags ſchon ab 7 Uhr, ab 9 Uhr zweite Vorſtellung. Das Geheimnis einer gut geführten Küche liegt in der Vermeidung von Abfall und in der Ver⸗ Gäſte, Nachbarn, Freunde e Priuat- Handelsschule Inh: W. Krauss Me'neim. 5 d. 10 18 2 Fernſpr. 217 5„ Gegr. 1899— Geſchloſſ. Handelskurſe N — Beginn: Ostern— Schnellförd. Kurſe in Kurzſchrift, Ma⸗ ſchinenſchreiben, Buchführung. Beginn: Anfang jeden Monats. Mäßiges Schul⸗ geld. Auskunfl u. Proſpekte koſtenlos Empfehle: Nanke⸗ *= Aunm grunen Laun Morgen Sonntag großer Je Kappenabenl J Happen Hierzu laden wir unſere werten Gäſte, Nach⸗ barn, Freunde und Gönner herzlichſt ein. Frau. Trager Witwe keſſelöfen Miele⸗ keſſelöfen ö Ammer — Miele und Hüche a Waſchmaſchin. an ruhige Leute Röderherde bis 1. März Kartoffel- zu vermieten. W Näh. Auskunfts⸗ Val. tafel d. Geſchäftsſt. Uinkenpacn Weinheimerſtr 0 Ol in Email- ſucht waren und Geſchenkartikeln! ſoſortige Stellung Die Zeitungsanzeige in Haushalt. iſt das Keruſtück der Angebote unter Nr. 100 an die Werbung! Geſchäftsſt. erbet. „Gambrinushalle Morgen Sonntag großer untex S N N N Stimmung, Humor, Muſik! Wir laden unſere werten Gäſte, Nach⸗ barn, Freunde und Bekannte herzl. ein Familie Michael Faltermann Neichswintertle otterie wendung von Reſten! Verlängerung! Soros riseE Hh. cn alles chunzelt umier den klangen des Schlfferklavlers J Deutſcher Raiſer a Ok G⸗Pahnhof⸗Fernuſprecher 10 e Heute gibt's von 83 Hier im Kaiſer allerlei. Es wird getanzt u. viel gelacht, Vorträge und Lieder gemacht. Die Muſik ſpielt u. nicht vergeſſen, Beim Wirt gibt's Trinken und auch Eſſen, Drum liebe Leute kommt u. lacht Beim GC V. ſeiner Sommernacht. Sonntag ab 5 Uhr Tanz Es ladet herzlich ein Die RNapelle GTD. Der Wirt D ⁊ ꝓꝓ YYY /// D 1 Morgenstern findet heute Samstag 8.11 Uhr Aale Haggenabend statt, wozu wir unsere werten Gäste, Nachbarn, Freunde und Gönner recht närrisch einladen.(Verlängerung!) Die Kapelle familie Phil. Bergmann Zur Kanone Heute Samstag großer Bunter Abend Es ladet Freunde und Bekannte, ſowie Nachbarn herzlichſt ein Fam. Konrad Nee Vereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846 Heute abend, 8.30 Uhr, Singſtunde, ſowie nach derſelben Vorſtandſitzung. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie. Heute Samstagabend, 8.30 Uhr, Singſtunde. Um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen bittet der Vorſitzende. Neeeeeb — S U Das Zeitalter des Derkehrs muß jum Zeitalter der Verkehrsgemeinſchaft werden. Benimm dich deshalb als fiamerad und befolge ae dle Regeln der Straßenverkehts⸗Orönung. Haben Sie jchon an einen Jahres⸗Anzeigen⸗Abjchluß mit der vielgeleſenen Heimatzeitung „Viernheimer Volkszeitung“ gedacht? Das wäre ein günſtiger Vorteil! Sie ſind dann Dauer⸗Inſerent und stehen fländig mit ben Verbraucherkreijen in Fühlung. Sie werben durch einen Anzeigen⸗Ab⸗ ſchluß billiger— und der geſchäftliche Erfolg kann bei einer ſo großen Verbrei⸗ tung Ihrer Anzeigen nicht ausbleiben. Alles Nähere in unſerer Geſchäftsſtelle. eme, ,, ieee eee, 2 2 Heute Samstag und morgen Sonntag 0 5 5 8 Hit 6 6 in sämtlichen Räumen des 5 9 9 0 8 ler N . gaoßes Maumenteillen 7 5 e 8 r Greta Kühner