thallz am kom⸗ in der de bunte ſahlte Zutat chhallige 1 und, ren iſt. zu bien deſe die en wer⸗ Erwäh⸗ un, hs wie; ſt allen, eſtinnt — voltiſcen iibrige g: Ner⸗ Dornz . uud! im a lo, 85. it e — r ab elt heine udlung 0 I. — 2e v ...... 8 eee C.... es eee re Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungswelle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM Reinſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 45 eiertagen. iernheimer zeilung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim otenlohn, S Mittwoch L den 23. Jebruar 1938 Anzelgenpreis: Grundpreis für mm Höbe und 22 mm Breite 3 Ryfg. im Text ⸗ teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 aültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. Peg L'bafen 15101 14. Jahraang Chamberlain anlworkel der Oppoſilion Scharfe Borte des englischen Miniſterpräſidenten gegen die Vogel⸗Strauß-Politik Genfer Liga ohnmächlig Beſprechungen mit Nalien berühren Jrankreich nicht London, 23. Februar. Die Ausſprache im Unterhaus wurde um Dienstagnachmittag fortgeſetzt. Sie begann damit, daß der Labour⸗Abgeordnete Green ⸗ wood einen Mißtrauensantrag gegen die Re⸗ gierung einbrachte. Nach der Rede Greenwoods erhob ſich, von ſtarkem Beifall begrüßt, Chamberlain, um ſelbſt zu antworten. Einleitend wies er darauf hin, daß durch die geſtrigen Erklärungen Edens und Cranbornes einige Mißverſtändniſſe entſtanden ſeien. Er erkläre daher in Gegen- wart Edens— der bei der Ausſprache anwe⸗ ſend war—, daß er, Chamberlain, ſich nicht erinnere, von Eden jemals und zu irgendeiner Zeit gehört zu haben, daß die Frage interna⸗ tonalen guten Glaubens ein Hindernis für Beſprechungen mit Italien oder Deutſch⸗ land ſei. Der Liberale Sinclair unterbrach an dieſer Stelle mit dem Bemerken, die Italiener ſollten„erſt einmal ihre Auslandspropaganda einſtellen und ihre Freiwilligen aus Spanien zurückziehen“. Mit Gelaſſenheit fragte Chamberlain zu⸗ rück, warum Sinclair nicht gleich verlange, daß die Italiener auch Abeſſinien wieder verlaſſen ſollten. Die Behauptung, daß man erſt Beſprechungen aufnehmen könne, wenn derartige Verlangen erfüllt ſeien, ſei Hum⸗ bug.— Auf dieſe Erklärung hin erhob ſich ein unge⸗ heurer Lärm im Unterhaus, Die Megierungsparteien zollten lauten Beifall, wäh⸗ rend die Oppoſition eifrig proteſtierte. Der Sprecher griff ſchließlich ein und verkündete: „Wenn die Regierung angegriffen werde, habe er ſelbſt zumindeſt das Recht, angehört zu werden. Nach neuen Lärmſzenen konnte Chamberlain endlich weiterſprechen. Er könne zur Beruhi⸗ gung der Oppoſition mitteilen, daß die Bezie⸗ 1 zu Frankreich durch Beſprechungen mit Italien nicht berührt würden. Genfer Liga machklos Auf die Frage eines marxiſtiſchen Abgeord⸗ neten, warum Chamberlain nicht die„kol⸗ lektive Sicherheit“ erwähnt habe, er⸗ kundigte ſich der Premierminiſter ſeinerſeits, was denn die Oppoſition eigentlich darunter verſtehe. Ob denn irgend jemand glaube, daß die Genfer Liga in ihrer heutigen Zuſam⸗ menſetzung in der Lage ſei, ſo etwas wie kollek⸗ tive Sicherheit überhaupt zu gewähren. Man ſolle ſich nicht ſelbſt täuſchen und noch weniger dürfe man den kleinen und ſchwa⸗ chen Völkern vortäuſchen, daß ſie durch die Genfer Liga geſchützt würden. Wir wiſſen, daß nichts dieſer Art zu erwarten iſt. Man kann aber nicht erwarten, daß ein Automo⸗ bil ein Rennen gewinnt, nachdem ſeine Zy⸗ linder nicht mehr funktionierten. Man könne auch nicht erwarten, daß die Genfer Inſtitu⸗ tion funktioniere, nachdem faſt jede Groß⸗ macht ſie verlaſſen habe. Wenn er auch glaube, daß in Genf wichtige und wertvolle Aufgaben erfüllt werden könn⸗ den, ſo zweifle er doch daran, daß die Liga je⸗ mals wirklich zu arbeiten in der Lage ſein werde, ſo lange ihre Grundſätze nominell auf der Auferlegung von Sanktionen oder der An⸗ wendung von Gewalt gegenüber einem Angriff beruhten. Heute müſſe man klar erkennen, daß man die entſprechenden Genfer Artikel nicht anwenden könne und daß man nicht er⸗ warten dürfe, ſie überhaupt angewandt zu ſehen. Jalien hegrüßl Beck — Die amtliche Beſtätigung des demnächſt ſtatt⸗ findenden Beſuches des polniſchen Außenmini⸗ ſters in Rom iſt in Italien mit lebhafter Be⸗ friedigung aufgenommen worden. Anläßlich des Staatsbeſuches hebt die römiſche Abend⸗ preſſe in ſehr herzlich gehaltenen Begrüßungs⸗ artikeln die Bedeutung Polens und ſeine Gleichgewichtsfunktion in Europa hervor. Des⸗ gleichen wird mit lebhafter Genugtuung ſeine realpolitiſche Einſtellung zur Genfer Liga unterſtrichen und darauf hingewieſen, daß der polniſche Außenminiſter vor kaum einem Mo⸗ nat im Ausſchuß für auswärtige Angelegen⸗ heiten die entſcheidende Bedeutung des Aus⸗ tritts Deutſchlands und Italiens aus dem Genfer Intereſſenverband herausgeſtellt und deſſen unhaltbaren Zerfall feſtgeſtellt hat. Im befreiten Teruel Francos Truppen ſetzen den Vormarſch nach üden fork 88 Salamanca, 23. Februar Der nationaſpaniſche Heeresbericht ſchildert die letzten Kämpfe um den Beſitz von Teruel. Die nationalen Truppen brachen während der letzten Nacht den Widerſtand der Bolſchewiſten und be⸗ ſetzten mit Anbruch des Morgens die Stadt. Etwa 300 bolſchewiſtiſche Gefangene, unter ihnen der„Chef des Generalſtabes“, wurden gemacht. Unter den toten Bolſchewiſten befinden ſich zahl⸗ reiche Häuptlinge und politiſche Kom⸗ miſſare. Eine unüberſehbare Menge von Kriegs material, darunter eine Luftab⸗ wehrbatterie und zwei Lebensmit⸗ telſpeicher, ſowie große Munitions⸗ vorräte fielen den ſiegreichen Truppen Fran⸗ cos in die Hände. Eine Rede Seyß⸗Inquarls Veiterer Ausbau der deulſch-öſterreichiſchen Beziehungen Ss Berlin, 23. Februar Die Rede des Bundeskanzlers Dr. Schuſch⸗ nigg vor dem öſterreichiſchen Bundesrat am Donnerstag, den 24. Februar, 19.00 bis 20.00 Uhr, wird vom Deutſchlandſender übertragen. Innenminiſter Seyß⸗Inquart wies am Dienstag in einer Rundfunkanſprache darauf hin, daß das Ergebnis der Ausſprache zwiſchen dem Führer und Bundeskanzler Schuſch⸗ nigg im deutſchen Volk freudigſte Zuſtimmung fand und im nationalſozialiſtiſchen Teil des deutſchen Volkes in Oeſterreich zuverſichtliche Begeiſterung erweckte. Ernſt, Sammlung und Disziplin, ſo fuhr der Miniſter u. a. fort, ſeien jetzt die wichtigſten Vorausſetzungen dafür, daß die in Berchtesgaden gefundene Plattform zu jenem Aufbau führe, in dem der öſterreichiſche Nationalſozialiſt in legaler Form ſein Gedan⸗ kengut für ein enges und freundſchaftliches Ver⸗ hältnis zwiſchen den beiden Staaten einzuſetzen habe. Die Maßnahmen zur Zuſammenfaſſung aller aufbauwilligen Kräfte in Oeſterreich ſeien getroffen. Ihre Durchführung ſei im Gange. Gerechte Forderungen würden ihre Erfüllung finden. Nach dem Ablauf dreitägiger Freudenkund⸗ gebungen habe er nunmehr zur inneren Sammlung und Bereitſchaft aufgerufen. Dies ſei der Sinn der Verfügung, die öffentliche Kundgebungen einſtweilen unterſage. Zum Schluß erinnerte der Miniſter an die be⸗ vorſtehende Rede des Bundeskanzlers Schuſch⸗ nigg, nach der der Zeitpunkt gekommen ſein „werde, alle Kräfte für das geſamte deutſche Volk und das öſterreichiſche Vaterland zum Ein⸗ ſatz zu bringen. Telegrammwechſel mit Franto Nationalſpanien beglückwünſcht den Führer Berlin, 28. Februar. Der Staatschef des nationalen Spanien, General Franco, hat an den Führer ein Te⸗ legramm gerichtet, das in der Ueberſetzung wie folgt lautet:„Aufs tiefſte beeindruckt von Ihrer ſchönen Rede, welche den großen Erfolg Ihrer ungeheuren und gewaltigen Arbeit und die Stärke der großen deutſchen Nation wie auch Ihre politiſche Einſtellung zum Ausdruck bringt und die eine ſichere Bürgſchaft des Frie⸗ dens iſt, beeile ich mich, die Bekundung meiner Bewunderung zu wiederholen und meinem zief⸗ gefühlten Dank Ausdruck zu geben für die Ge⸗ fühle der Gerechtigkeit, die Ihre Worte über das Verhältnis zum nationalen Spanien be⸗ ſeelen. gez.: Francisco Franco.“ Der Führer hat mit nachſtehendem Tele⸗ gramm hierauf geantwortet:„Ew. Exzellenz danke ich herzlich für das ſoeben erhaltene Te⸗ legramm. Ich verbinde damit meine beſten Wünſche für weitere Erfolge im Kampf gegen den völkerzerſtörenden Bolſchewismus und für das Gedeihen des nationalen Spanien. gez.: Adolf Hitler, Deutſcher Reichs⸗ kanzler.“ Miſter Eden gehl Abſchiedsgruß in der Downing⸗Street— Mr. Eden begibt ſich nach ſeinem Rücktritt ins Unterhaus, um ſeine„Rechtfertigungsrede“ zu halten, (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Der Vormarſch konnte am Dienstag um Sü⸗ den von Teruel fortgeſetzt werden. Die nationalſpaniſchen Truppen erreichten Lomas Caſſillas, Coscajares und El Caſtellar. Es ge⸗ lang ferner. die Höhen 972, 971, 988 und 965 zu beſetzen. Auch die Ortſchaft Caſtralvo mit der Wallfahrtskirche ſowie andere Poſitionen im Turio⸗Flußtal gelangten in den Beſitz der Na⸗ tionalſpaniſchen Truppen. Die Bolſchewiſten büßten außerdem Hunderte von Gefangenen und ein Flugzeug ein. Der Frontberichterſtatter des nationalen Hauptquartiers meldet ergänzend. daß die Zahl der bolſchewiſtiſchen Gefangene am Diens⸗ tagnachmittag bereits 4000 überſchritt. Etwa 100 Häuptlinge und politiſche Kommiſ⸗ ſare, unter ihnen auch der Generalkommiſſar der Campeſino⸗ Brigade, ſeien von den Truppen Francos gefangengenommen worden. In der Nähe des Ortes Villaſter ſei es den nationalen Fliegern gelungen. Abteilungen der berüchtigten Liſter⸗Brigade. die eiligſt zur Verſtärkung herangezogen wurde, völlig aufzureiben, ehe ſie in den Kampf geworfen werden konnten. Der nationale Frontberichterſtatter ſtellt auch in dem wieder eroberten Teruel die ab⸗ ſcheulichſten Verwüſtungen durch die Bolſchewiſten feſt. So wurden u. a aus der San Pedro⸗Kirche von den Bolſchewiſten wertvolle Reliquien geſtohlen. Aus dem Biſchofspalaſt ſind unerſetzliche Ar⸗ chive geraubt worden, in der Kathedrale konnte nicht ein einziges der wertvollen Kunſt⸗ werke wiedergefunden werden. Die Bank von Spanien iſt ebenfalls völlig ausgeplündert wor⸗ den, und mehrere repräſentative Gebäude wur⸗ den von den Bolſchewiſten nach bekanntem Muſter in die Luft geſprengt. Bei vielen an⸗ deren Häuſern fand man noch die unterirdi⸗ ſchen Sprengladungen, die von den Bolſche⸗ wiſten nicht mehr zur Exploſion gebracht wer⸗ den konnten. Jubel in Nakionalſpanien Bilbao, 23. Februar. An der geſamten Teruel⸗Front herrſchk unter den nationalen Truppen unbeſchreib⸗ licher Jubel über die Wiedereroberung von Teruel, der ſich auch allmählich auf das Hinter⸗ land ausdehnt, wo überall die Fahnen gehißt und Hochrufe auf General Franco ausgebracht werden. Die Stadt Teruel hat durch bolſche⸗ wiſtiſche Sprengattentate. Brandſtif⸗ tungen und Plünderungen des roten Mobs ſchwer gelitten. In den Straßen klaffen große Riſſe, und überall liegen Berge von Schutt zerſtörter Häuſer herum. Große Kriegsbeule 3000 Gefangene— Weiterer Vormarſch Bilbao, 23. Februar. Wie amtlich aus Salamanca mitgeteilt wird. haben die nationalen Truppen allein in der Stadt Teruel 3000 rote Milizen gefan⸗ gen genommen. Die Beute an Krieas⸗ material aller Art iſt außerordentlich groß. Die Nationalen ſetzen ihren Vormarſch im Süden von Teruel weiter fort. Flollenmanöver im Pazifik Waſhington, 22. Februar Das Marineamt hat offiziell mitgeteilt, daß ſich die diesjährigen amerikaniſchen Flotten⸗ manöver über ein Gebiet von nahezu zwölf Millionen Quadratmeilen Meeres⸗ fläche ausdehnen werden. Die Manöver wer⸗ den im Raum zwiſchen der Küſte des Paz i⸗ fik— Hawai— den Midway⸗Inſeln— Alaska— Aleuten und Samos durchgeführt und erſtrecken ſich damit zum erſtenmal in den Südpazifik. Die Manöver, die größten in der Geſchichte der Kriegsmarine der Vereiniaten Staaten, beginnen Mitte März und werden Ende April abgeſchloſſen An ihnen nehmen 150 Krieasſchiffe und 500 Flugzeuge, ferner 01 Offiziere und rund 55 000 Mannſchaften ell. ——— —.——ö——ñʒ̃ S Die Proklamalion an die Well Regierungserklärungen einer europäiſchen führenden Macht werden im allgemeinen bei den rolitiſchen Kreiſen anderer Länder ſelbſt dann mit Aufmerkſamkeit ſtudiert, wenn ſolche Erklärungen, wie es meiſtens der Fall iſt, ſich vorwiegend mit den innerpolitiſchen Problemen des betreffenden Landes beſaſſen. Fallen ſolche offiziellen Darlegungen gar zuſammen mit einer kritiſchen oder geſpannten oder ungeklärten Lage, ſo verdoppelt ſich naturgemäß die Auf⸗ merkſamkeit der Umwelt. Die Regierungserklä— rung kann unter ſolchen Umſtänden dem Cha⸗ rakter einer Kundgebung nahekommen. Daß die Regierungserklärungen Adolf Hitlers im Reichstag oder ſeine großen grundſätzlichen Kundgebungen beiſpielsweiſe zu Beginn des all⸗ jährlichen Nürnberger Parteikongreſſes in aller Welt ſtärkſter Aufmerkſamkeit begegnen, erkennt man ja ſchon allein an einem ſehr bezeichnenden Umſtand, nämlich daran. daß diejenigen politi⸗ ſchen Kreiſe oder Gruppen, die ſolche Darlegun⸗ gen aus dem Munde des Führers zu fürchten Anlaß haben, meiſtens ſchon tagelang vorber da⸗ gegen zu agitieren pflegen. Noch niemals aber hat eine Regierungserklärung in der geſamten Geſchichte der heutigen Staaten ſo ſtark auf das öffentliche Leben, ja auf die unmittelbaren Ent⸗ ſchlüſſe anderer Regierungen eingewirkt, wie die dreiſtündige Rede Adolf Hitlers vom 20. Febr. 38. In wie ſtarkem Maße dieſe Rede als eine Proklamation von größtem, ja geſchichtlichem Ausmaß nicht nur bei uns in Deutſchland, ſon⸗ dern auch draußen in der Welt angeſehen wird, das zeigt ſich ja nicht nur in den ganz außer⸗ gewöhnlich umfangreichen Kommentaren der ausländiſchen Preſſe. Viel ſtärker ſprechen dafür noch ſolche Tatſachen wie die, daß der halbe Erd⸗ ball ſich direkt hörend angeſchloſſen hatte, ferner daß ganz überraſchender Weiſe ſelbſt ein ſo we⸗ nig deutſchfreundliches und ſo ſtark an die Mos⸗ kauer Paktrichtung gebundenes Land wie die Tſchechei die Rede von Anfang bis Ende zum erſten Mal auf ihre Sender übernahm, ferner daß in London und in Prag beſondere Kabi⸗ nettsſitzungen ſofort nach Beendigung der Reichs⸗ tagsſitzung angeſetzt wurden uſw. Daraus ſolgt ſelbſt bei äußerſter Zurückhal⸗ tung in der Beurteilung der vpolitiſchen Stoß⸗ kraft der Rede, daß ſich die Stellung Deutſch⸗ lands in der Welt innerhalb dieſer fünf Jahre ſo gründlich geſtärkt und verbeſſert hat, daß die deutſche Machtpoſition ſelbſt von ſolchen ausländiſchen Regierungen einkalkuliert werden muß, die noch vor wenigen Jahren dieſen jun⸗ gen Staat politiſch nicht allzu gewichtig nehmen wollten. Es iſt heute weſentlich, wenn nicht gar entſcheidend, dieſe Tatſache ſeſtzuſtellen. und zwar deshalb, weil in den Jahren vor der Machtergreifung die Frage des Bündnis⸗ wertes Deutſchlands zu den hoffnungsloſeſten Problemen gebörte. Und gerade dieſes Moment ſcheint uns beſon⸗ ders einleuchtend und beweiskräftig für die völlige Wandlung der Stellung Deutſchlands in der Welt zu ſein. Denn heute, wo es über die machtpolitiſchen Mittel und Möglichkeiten des neuen Deutſchland zumal nach dieſer Rede kei⸗ nerlei Zweifel mehr geben kann, erſcheint ge⸗ rade die Frage des Bündniswertes für uns in einem völlig neuen Licht: dieſes neue Deutſch⸗ land iſt in der Lage, auf die Bündnispolitik der älteren Schule verzichten zu können. Trotz gegebener Möglichkeiten hat ja auch tatſächlich die deutſche Außenpolitik in dieſen Jahren kei⸗ nerlei Bündnis im Sinne des früheren Begrif⸗ fes abgeſchloſſen, ſondern hat in einer bewun⸗ dernswürdigen Konſequenz ſeiner europäiſchen Befriedungspolitik ſtets nur zweiſeitige Ver⸗ handlungen betrieben und ihre Vorteile an praktiſchen Beiſpielen herausgeſtellt. Es iſt zweifellos eine der ſtärkſten außen⸗ politiſchen Wirkungen der Erklärungen vom 20. Februar, daß diejenigen Beziehungen Deutſchlands, die einen ausgeſprochen freun d⸗ ſchaftlichen Charakter haben, für alle Welt klar herausgeſtellt ſind. Weder über ihren Charakter noch ihren praktiſchen Inhalt iſt heute noch irgend ein Zweifel möglich, ſo daß man alſo auf dieſem Gebiet wohl kaum mehr Fragen über angeblich offene Probleme konſtru⸗ ieren kann. Das Gleiche gilt von dem Pro⸗ blem, das man als die Kardinalfrage des deutſchen Schickſals bezeichnen muß. Auch hier iſt die Entſcheidung gefallen. Die Erklärun⸗ zur öſterreichiſchen Frage haben gerade⸗ zu wie eine Erlöſung gewirkt. Das politiſche Gewicht dieſer Rede gegenüber dem Ausland und damit die deutſche Poſition in der Welt wird noch dadurch weiter verſtärkt, daß die innerpolitiſchen Ausführungen des Führers und Reichskanzlers ſelbſt für böswil⸗ lige Beobachter ein unwiderlegliches Bild von der inneren Stärke des deutſchen Staatsbaues eben. Man hat trotz der vielen Tau⸗ ende in Deutſchland reiſender Ausländer die Zahlen und Tatſachen der deutſchen Wirtſchaftsleiſtungen im Ausland teilweiſe totgeſchwiegen, teilweiſe angezweifelt. teilweiſe nach Möglichkeit beeinträchtigen wol⸗ len. Nun gut, jetzt ſind ſie von autoritativpſter deutſcher Seite in einer arandioſen Ueberſicht mitgeteilt worden, einer Ueberſicht, die in man⸗ chen Teilen ſelbſt für uns Deutſche die ein⸗ drucksvollſten Ueberraſchungen brachte. Zwei⸗ fellos wird jeder Ausländer, der dieſe Tatſachen und Zahlen einmal von ſich aus nachzuprüfen wünſchen würde, in Deutſchland jede erdenk⸗ liche Unterſtützung erfahren. Zu den ſtärkſten Momenten der inneren Kraft Deutſchlands ge⸗ hören ferner die Darlegungen, die Adolf Hitler in ſo rückhaltloſer Form über die Umorganiſa⸗ tionen innerhalb der deutſchen Wehrmacht gegeben hat. Kein deutſcher Staatsmann vor Adolf Hitler iſt denn auch jemals in der Lage geweſen, aus ſolch einer imponierenden Machtſtellung her⸗ aus das niederträchtige Lügengewebe gewiſſer Auslandskreiſe mit ſo hohnvollem Sarkasmus in Fetzen zu reißen. Widerlegungen der Greuel⸗ hetze durch die deutſche Preſſe konnte man nach Die Ausſprache London⸗ Nom, 23. Febr. Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano hatte am Dienstagvormittag mit dem engliſchen Botſchafter Lord Perth vor deſſen Abreiſe nach London eine Unterredung, die über zwei Stun⸗ den dauerte. In unterrichteten Kreiſen mißt man dieſer vor der Abreiſe des engliſchen Botſchai. ters nach London erfolgten eingehenden e ſprechung beträchtliche Bedeutung bei. Lord Halifax unterrichtet Frankreich N London, 23. Febr. Lord Halifax, der die Geſchäfte des Au⸗ ßenminiſters führt, empfing am Dienstag den franzöſiſchen Botſchafter Corbin. Wie von zuſtändiger Seite verlautet, unterrichtete er Corbin über die kommenden engliſch⸗italieni⸗ ſchen Beſprechungen. Steigerung der britiſchen Ausfuhr nach Italien London, 23. Febr. Wie verlautet, wurden am Dienstag in Lon⸗ don engliſch⸗italieniſche Handels ver handlungen eröffnet, die— wie man in engliſchen Kreiſen hofft— zu einer bedeu⸗ tenden Steigerung der britiſchen Ausfuhr nach Paris, 23. Februar. Die Funkſtation von Marſeille hat am Diens⸗ tagnachmittag einen Funkſpruch des franzöſi⸗ ſchen Dampfers„Prado“ aufgefangen, der beſagt, das Schiff ſei 15 Meilen von Valencia entfernt von mehreren Flugzeugen mit Maſchi⸗ nengewehrfeuer angegriffen worden. Ein Mann der Beſatzung ſei verwundet worden. Wie ver⸗ lautet, ſoll der Torpedobootszerſtörer„Eper⸗ vier“ zu ſeiner Hilfe ausgelaufen ſein. Der Einfluß des Juden Mechlis Moskau, 28. Februar. Wie das Blatt der Roten Armee„Kras⸗ naja Swieſda“ mitteilt, ſind in dieſem Jahr erſtmalig zivile Parteifunktionäre in großer Zahl in die Leningrader„Militärakademie für politiſche Kommiſſare“ aufgenommen worden, wo ſie in kurzer Zeit zur Uebernahme verant⸗ wortlicher Poſten als politiſche Kom⸗ miſſare der Roten Armee ausgebildet wer⸗ den ſollen. Bisher wurden in die Akademie nur ſolche Kommuniſten aufgenommen, die be⸗ reits der Roten Armee angehörten. Man 475 in der neuen Beſtimmung eine weitere Etappe der Durchdringung der Armee durch die bolſche wiſtiſche Parte i, eine Aalieniſch-engliſche Verhandlungen Jowjelüberfall auf franzöſiſchen Dampfer Jivile Parkeifunklionäre durchdringen die Role Armee Rom kommi in Fluß Italien führen werden. Die Notwendigkeit ſol⸗ cher Verhandlungen gehe auf die Revpiſion des engliſch⸗italieniſchen Clearing⸗Abkommens vom 6. November 1936 zurück. Engliſch⸗iriſche Beſprechungen London, 23. Febr. Die engliſch⸗ſriſchen Wirtſchaftsverhandlun⸗ gen, die am 19. Januar unterbrochen worden waren, ſind am Dienstagvormittag in London fortgeſetzt worden. Mißtrauensankrag im Unlerhaus abgelehnt London, 28. Februar. Kurz nach 23.00 uhr fand im Unterhaus die Abſtimmung über den Mißtrauens⸗ antrag der Oppoſtion gegen die Re⸗ gierung Chamberlain ſtatt, der mit 330 gegen 168 Stimmen abgelehnt wurde. Das Ergebnis wurde von den Regierungsparteien mit brauſendem Beifall aufgenommen. Das Unterhaus vertagte ſich darauf auf Mittwoch. tiſchen Armeeverwaltung durch den Ziviliſten und Juden Mechlis auf allen Gebieten ver⸗ ſtärkt. Zudenko war echt Bukareſt, 23. Februar. In Bukareſter politiſchen Kreiſen iſt das Bild, das in engliſchen und italieniſchen Zei⸗ tungen über Budenko in Rom erſchienen iſt, enaueſtens mit dem in Bukareſt bekannten ilde Budenkos verglichen worden. Einſtim⸗ mig wird die Auffaſſung vertreten, daß es ſich um ein und dieſelbe Perſon handele und daß lede Täuſchung ausgeſchloſſen iſt. Für 3,2 Milliarden franzöſiſche Rüflungen Paris, 23. Februar. Wie im Zuſammenhang mit dem Miniſterrat vom Dienstag verlautet, hat die Regierung be⸗ ſchloſſen, der Kammer einen Geſetzesvorſchlag über die Eröffnung eines außerge⸗ wöhnlichen! Landes verteidigungs⸗ kredites in Höhe von 3.2 Milliarden zu unterbreiten. 1.8 Milliarden ſollen hiervon für den Ausbau der Luftflotte verwendet Tendenz, die ſich ſeit der Uebernahme der poli⸗ fl. New Pork, im Februar Die Disziplin in der amerikaniſchen Handels⸗ flotte läßt bekanntlich viel zu wünſchen übrig. Nach der entſetzlichen„Morro Caſtle“⸗Kata⸗ ſtrophe waren hier weitgehende Maßnahmen eingeleitet worden, um ſie zu heben. Inzwi⸗ ſchen hat aber der Senatsausſchuß für Handels⸗ marine⸗ und Arbeiterfragen mit einem Bericht aufgewartet, aus dem mit erſchreckender Deut⸗ lichkeit hervorgeht, daß ſich die Verhältniſſe in dieſer Hinſicht ſeitdem nicht etwa gebeſſert, ſon⸗ dern noch weiter verſchlechtert haben. Dieſer Bericht läßt fernerhin keinen Zweifel darüber, welche Ausmaße hier die kommuniſtiſche Zerſetzung angenommen hat, nachdem die Propaganda der Moskauer Internationale u n⸗ gehindert gerade auf den ameritaniſchen Handelsſchiffen hat arbeiten können. Wir fü⸗ gen dabei an, daß ſich auch in der amerikaniſchen Kriegs flotte be⸗ reits mehr als bedenkliche Zerſetzungser⸗ ſcheinungen feſtſtellen laſſen, ſo daß darüber in der letzten Zeit wiederholt berichtet werden mußte. Beſonders erſchreckend ſind die ſchriftlich niedergelegten Feſtſtellungen eines amerikaniſchen Handelsſchiffs⸗Kapitäns, der, wie der Ausſchuß⸗Bericht unterſtreicht, in Fachkreiſen ein beſonders großes Anſehen be⸗ ſitzt. Es ſpricht Bände, daß der Name dieſes Kapitäns, dem offenſichtlich eines der größten auf dem Atlantik verkehrenden Ozeanſchiffe der Vereinigten Staaten unterſtellt iſt, mit der Be⸗ gründung geheimgehalten wird, daß die Schiff⸗ fahrtslinie und der Kapitän ſelbſt ſonſt mit „Vergeltungsmaß nahmen“ der linksradikalen Gewerkſchaft der amerikaniſchen Seeleute rechnen müßten. „Seit der Gründung der modernen Gewerk⸗ ſchaften und der Schaffung ihres Delegierten⸗ Syſtems auf den Schiffen ſind Kapitäne und Offiziere machtlos. Tatſächlich liegen die Dinge ſo, daß die Befehle und Anordnungen bezüg⸗ lich des Verhaltens und der Diſziplin der Zu⸗ ſtimmung dieſer Delegierten bedürfen. Vom Schiffskapitän ſetzt man voraus, daß er die Vorſchriften in Uebereinſtimmung mit ihren Wünſchen verletzt. Da die Offiziere in der Praxis gezwungen ſind, denſelben Ge⸗ werkſchaften beizutreten, denen das übrige Schiffsperſonal angehört, beſitzt die Gewerk⸗ ſchen Staatsoberhauptes in ſo ſpannungsvol⸗ ler Stunde konnte nicht überhört werden. Die praktiſchen Auswirkungen der deutſchen Regierungserklärung vom 20. Februar ſind heute naturgemäß noch nicht annähernd zu er⸗ Rommuniſtiſche Rowdys an Bord Amerikaniſche Paſſagierſchiſſe unler Gewerlſchafiskerror werden. ſchaft die Macht, die Offiziere anzuklagen und ihnen den Prozeß zu machen, ſobald ſie ihre Autorität anzuwenden verſuchen, ihre Anord⸗ nungen aber nicht die Zuſtimmung der Mann⸗ ſchaft finden. Von keinem Offizier kann man erwarten, daß er ſeine Pflicht tut, wenn er da⸗ mit rechnen muß, daß die Gewerkſchaft auf ſeine Entfernung vom Schiffe beſteht.“ Und dann zählt der Kapitän auf Er hat Seeleute geſehen, die ſich im Ausguck⸗ Poſten ſo betrunken hatten, daß Kapitän und Offiziere ſie nicht aus dem Maſtkorb heraus⸗ bolen laſſen konnten, weil damit gerechnet wer⸗ den mußte, daß ſie hinunterfallen würden. Am Steuer waren Leute ſo bezecht, daß ſie das Rad in der verkehrten Richtung drehten und dadurch ah ihr eigenes wie andere Schiffe in Ge⸗ ahr brachten. Fahrſtuhlführer machten in den Far jungen Mädchen ihre Anträge. tewards beläſtigten im Speiſeraume Damen beim Eſſen, ohne ſich im geringſten dadurch ſtören zu laſſen, daß die Väter dabeiſaßen. Während der Mahlzeiten hielten Stewards ſo⸗ 955 kommuniſtiſche Propagandare⸗ en vor den Paſſagieren. Es iſt gang und gäbe, daß die Matroſen während des Dienſtes dobienten. Pfeifen und Zigarren rauchen, wo⸗ ei ihnen ganz gleichgültig iſt, an welcher Stelle ſie arbeiten. Ein Schaf betrank ſich wäh⸗ rend der Nachtwache derartig, daß er ſich an weibliche Paſſagiere heranmachte. Verſchiedene Barkeeper klopften in völlig bezechtem Juſtand an die Türen der Kabinen von Damen, die ſich bereits zurückgezogen hatten, und verlangten, für die Nacht hineingelaſſen zu werden. Der Kapitän erzählt von Maſchiniſten, die während der Deckübung den kommuniſtiſchen Gruß mach⸗ ten, während gleichzeitig andere Mannſchaften damit drohten, daß zin wenigen Jahren die Flagge mit dem Hammer und der Sichel am Schiffs maſt“ flattern werde. Angeſichts dieſer Verhältniſſe können wir uns kaum noch wundern, daß viele ede kommuniſtiſche Literatur auf den amerikaniſchen Schiffen unter den Paſſagieren verteilen, Beſonders bezeichnend erſcheinen uns die An⸗ daten des Kapitäns über die Vorgänge bei inem Feuer auf einem Abehen Paſſagier⸗ Dampfer an einem Sonntag⸗Abend. Obwohl der Brand erpſt zu werden drehte, mußten der Kapi⸗ tän und ſeine Offiziere die Löſcharbeiten ſelbſt verrichten, weil die Deckwachen nach den Gewerk⸗ ee das Recht beſitzen, vom Sonn⸗ abend Nachmittag bis zum Sonntag Abend in faſſen. Aber ſchon zeichnen ſich die erſten Merk⸗ Belieben übergehen,— die Stimme des deut⸗ DD male kommender großer Entſcheidungen ab. 2 — ihren Quartieren zu bleiben, was nach der Feſt⸗ ſtellung des Kapitäns in der Praxis darauf hin⸗ noch auf den amerikaniſchen Schiffen möglich ſind, ergibt eine Meldung des„New ork erald Tribune“ aus Manila vom 15. Dezem⸗ er, die der republikaniſche Senator Vanden⸗ berg in die Akten aufnehmen ließ. Danach hat⸗ ten ſich verſchiedene Mannſchaften des Dollar⸗ line⸗Dampfers„Präſident Hoover“, der auf Grund gelaufen war, derartig betrunken, daß ſie die Frauen terroriſierten. Neben den Feſtſtellungen des Kapitäns lie⸗ 121 überhaupt noch unzählige andere Briefe und chriftliche Angaben vor, die vom Senatsausſchuß eingehend überprüft werden. In ihnen wird von Meuterei und Ungehorſam, von Frech⸗ heiten und ſkandalöſem Verhalten des ame⸗ rikaniſchen Schiffsperſonals berichtet. Der Paſſagier eines Schiffes erzählt, wie ihm von einem Steward die Bordzeitung am Frühſtückstiſch mit den Worten aus der Hand geriſſen wurde:„Die Zeitung will ich haben. Beſorgen Sie ſich eine andere!“ Als der Paſſagier dem Kapitän Meldung erſtattete, erhielt er zur Antwort, daß der Steward nicht beſtraft ſondern lediglich auf einen anderen Poſten verſetzt werden könnte, In den Berichten, die der Ausſchuß zu über⸗ prüfen bat wird ausdrücklich unterſtrichen, daß die Ver hältniſſe auf den Schiffen, deren Heimat⸗ häfen am Stillen Ozean liegen, noch ſchlim⸗ mer ſind als an der Oſtküſte. Im Ausſchuß aber kam zum Arsdruck, daß die Unruhen und Aufſtände auf den amerikgniſchen Schiffen, be⸗ fänd err im New Norker Hafen gang und gebe ind. Göring nach Polen abgereiſt Berlin. 23. Februar. Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall G5 ring verließ am Dienstagabend Berlin, um ſich— der Einladung des polniſchen Staats⸗ präſidenten Moſcicki folgend— zur Staatsjagd nach Bialowieza zu begeben. Tagesbeſehl des Kabschefs Verpflichtung für die Zukunft— Der Todestag Horſt Weſſels: Tag der Erinnerung, Ehrung und Mahnung Berlin, 23. Februar Der Stabschef der SA. hat zum Todestag des Sturmführers Horft Weſſel, der für die ganze Nation zum unſterblichen Vorbild hel⸗ denhaften Glaubens und Opferns für Führer und Volk und zum Inbegriff nationalſozialiſti⸗ ſchen Kämpfertums wurde, den folgenden Ta⸗ gesbefehl an die Sturmabteilungen erlaſſen: Kameraden! Am heutigen Tage ſenken wir die Fahnen und Standarten in Erinnerung an den, der für die Sache, der wir dienen, ſtolz und tapfer ſein Leben ließ. Horſt Weſſels Lied ſingt heute die Nation, Sein Tod aber iſt verſchlungen in den Sieg des Glaubens, der unſere Herzen füllt, und in die Treue, die uns an den Führer bindet. SA. marſchiert! So ſoll es bleiben! Was an Horſt Weſſel ſterblich war, zerfiel. Sein Geiſt lebt weiter in rer braunen Bataillone. verpflichten wir uns für die Zukunft. Es lebe Deutſchland! Es lebe der Führer! Der Stabschef(gez.): Lutze Moskau kommandierk China Kommuniſt ſtellvertretender Chef der politiſchen Abteilung des chineſiſchen Kriegsrates Moskau, 23. Februar Wie aus Hankau gemeldet wird, wurde Tſchouenlei, der dem Zentralkomitee der Kom⸗ muniſtiſchen Partei Chinas angehört, zum ſtell⸗ vertretenden Chef der neugeſchaffenen politi⸗ ſchen Abteilung des chineſiſchen Kriegsrates er⸗ nannt. Dieſer Ernennung wird in Moskau größte Bedeutung beigemeffen. holländiſcher Bomber abgeſtürzl Fünf Tote unter den Trümmern Amſterdam, 23. Februar. Wie aus Batavia gemeldet wird. iſt in der Nacht zum Dienstag währerd einer Luftſchutz⸗ übung ein großes Bombenflugzeug in der Nähe des Flugplatzes Tiililitan brennend abge⸗ ſtürzt. Die fünfköpfige Beſatzung iſt ums Le⸗ ben gekommen. eee eee Ein Pfleger niedergeſchlagen München, 23. Februar. Am Dienstagnachmittag wurde in der Kreis⸗ Heil⸗ und Pflegeanſtalt Mainkofen bei Deggendorf der 52 Jahre alte Oberpfleger Jo⸗ ſef Jeber von einem Pflegling, der bereits viele Jahre in der Anſtalt untergebracht war und als harmlos galt plötzlich angegriffen und niedergeſchlagen. Jeber ſtarb an den Folgen eines ſchweren Schädelbruches bald da nach. Kleine poliliſche Nachrichten Drei große ſegelſportliche Ereigniſſe beherr⸗ ſchen den Kieler Segelſommer 1938. Die In⸗ ternationale Kieler Woche vom 18. bis 25. uni, die Vierte Internationale Marinepokalwettfahrt vom 9. bis 16. Juli und die Wettfahrten um die Europameiſterſchaft der Startbootklaſſe vom 18. bis 23. Juli. Der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des In⸗ nern Dr. Frick hat den Landrat Wilhelm Ham⸗ kens in Rendsburg mit der Verwaltun der Stelle des Regierungspräſidenten in Schleswig betraut. Der Präſident des Reichsverbandes der Deut⸗ ſchen Automobilinduſtrie, Geheimrat Dr. All⸗ mers und Frau Blauen Saal der Ausſtellungshalle 2 den Mit⸗ gliedern des Diplomatiſchen Korps einen Tee⸗ Empfang. gahen auf dem Meſſegelände im Iran feierte am Dienstag unter regſter An⸗ teilnahme der Bevölkerung den 17. Jahrestag ausläuft, daß ſie ſchlafen. Welche Zuſtände ſonſt der Machtergreifung durch Reza Schah Pahlevi nach dem Marſch auf Teheran. N den Marſchkolonnen unſe⸗ Indem wir unſere oten Kameraden ehren, I ſtet, h. 10 Ba Ts fie Kuni b. 10 wl Regierun Lagen! hier,! lte füt Puſeſor uch T0 det eiſte, hei den al Robbenjag Ruf, ſie den Ma — 1 mein im harnloſen wahrlich n 2. N 2— 2 ——— 2 s 3 2 tuar. 167. n, un Staatz. atsjegd 5 este 25 mat beta Ur die hte ſaliſtis n Tu⸗ laſſen: vit de ig an ſolz alen, Sleg nd in . Das Sein unſe⸗ hren, url te Ik, det hutz⸗ lähe bhe⸗ Le⸗ * l. 11 bei eits pat nd get — 55 e des„Goldenen gzeplers“ große Zeil das Breslauer Gaſthaus, in dem vor 125 Jahren die Freiheilskümpfer warben und rüſtelen In dieſem Frühjahr jährt ſich zum 125 mal die Erhebung Preußens gegen die Gewaltherrſchaft Napoleons. Das „Goldene Szepter“ in Breslau war damals berufen, eine beſondere Rolle zu ſpielen. An der Schmiedebrücke zu Breslau liegt noch deute das Gasthaus zum„Goldenen Szepter“, das im Februar des Jahres 1813 ein politiſcher Mittelpunkt des preußiſchen Oſtens war. Die preußiſchen Zeitungen, die teilweiſe noch unter der napoleoniſchen Zenſur ſtanden, meldeten kurz und knapp:„Aus Halle, Jena, Göttingen, ſind faſt alle Studenten in Breslau angekom⸗ men; Sie wollen den Ruhm teilen, die deutſche Freiheit zu erkämpfen“. In begeiſterter Stim⸗ mung empfing das Volk die Erlaſſe des Königs, die die geſamte Wehrkraft Preußens unter die Waffen ſtellen ſollte. Die freiwilligen Jäger batten ſich Anfang Februar, die Landwehr im März zu ſtellen. Von dieſem Augenblick an wurde Breslau der Sammelpunkt für die Wehr⸗ fähigen der Binnenlandſchaften. Zu allen Toren der alten Stadt zogen die Haufen der Freiwilli⸗ gen herein. Unter den erſten waren 13 Berg⸗ leute und 3 Eleven aus Waldenburg, Kohlen⸗ gräber, die ärmſten Leute. Ihre Mitknappen hatten ſolange umſonſt unter der Erde gear⸗ beitet, bis zur Ausrüſtung für die Kameraden 221 Thaler zuſammengebracht waren. Mit jedem Tag ſtieg der Andrang, und kaum wollte der König ſolche Opferfähigkeit des Volkes für mög⸗ lich halten. als er vom Fenſter des Breslauer Regierungsgebäudes den erſten, langen Zug der Wagen und Männer ſah. Hier, im„Goldenen Szepter“, lag die Werbe⸗ liſte für dir freiwilligen Jäger aus, und der Profeſſor der Phyſik Heinrich Steffens ſprach Tag für Tag anfeuernde Worte; er war der erſte, der ſich mit einem Teil der Breslauer Studenten zur Verfügung stellte. Für die Lützo⸗ wer wurde in einem benachbarten Hauſe des „Goldenen Szepters“ geworben, und zwar durch den alten Turnvater Jahn. Beide Truppen wurden ganz durch patriotiſche Gaben Einzel⸗ ner ausgerüſtet. Zwiſchen den Lützowern und den Jägern im„Goldenen Szepter“ war ein mannhafter Wettſtreit: ob mehr deutſch, ob mehr preußiſch— im Grunde war es dasſelbe. Aus den zehntauſend freiwilligen Jägern, die jedem preußiſchen Regiment zugeteilt wurden. ging dann die Kraft des preußiſchen Heeres hervor. Sie waren, wie Guſtav Freytag in ſei⸗ ner„Erhebung“ erzählt,„das moraliſche Ele⸗ ment der Armee, die Hilfe, Stärke und Ergän⸗ zung des Offizierkorps, und ſie haben dem preu⸗ ziſchen Krieg von 1813 nicht nur die ſtürmiſche Tapferkeit, ſondern auch den Adel und hoben Sinn gegeben, der in der Kriegsgeſchichte etwas 100 Neues war. Unter den Offizieren der ützower aber befand ſich der Dichter, der vor anderen beſtimmi war, kommenden Geſchlech⸗ tern den hinreißenden Zauber jener Tage im Liede zu üherliefern: Theodor Körner. Die meiſten dieſer Männer und Jünglinge wohnten im Februar vor 125 Jahren im„Goldenen Szepter“ zu Breslau, wie zum Beiſpiel: Stein, Körner, Jahn und Frieſe. Auch die Lützower ſaßen an denſelben Ti⸗ ſchen, die heute noch in dem alten Gaſthof zu ſehen ſind, und planten und arbeiteten für die Befreiung Deutſchlands. An einer Wand lieſt man heute noch die Worte:„Nie ſollſt Du jene vergeſſen. die, Zecher und Kämpfer zugleich, einſt vor Zeiten auch hier geſeſſen“. Neben vielen Bildern aus der Geſchichte des Hauſes und der Freiheitskämpfe findet ſich auch unter Glas und Rahmen die Siegesnachricht von der Schlacht von Leipzig, die den Auftakt für das weitere große Geſchehen bildete. „Robbenklepper ahoi!“ Die erſte deutſche Verſuchsexpedition am Start— Vom Jagen und Schlagen der Floſſenfüßer Ein alter Robbenfänger erzählt In den nächſten Tagen wird auf einer Hamburger Werft das erſte deutſche Rob⸗ benfangſchiff vom Stapel laufen, um bald darauf die Jagdgebiete im Eismeer, zwi⸗ ſchen Grönland und Spitzbergen, aufzuſu⸗ chen. Es handelt ſich um eine Verſuchsexpe⸗ dition der„Nordmeer“ Studien u. Reederei 1 in Leipzig, die vom deutſchen Rauchwarenhandel ins Leben gerufen wurde, um den Robbenfang nach 4 Erträgniſſen zu durchforſchen und evtl. noch andere Rohſtoffe zu gewinnen. „Robbenklepper ahoi!“ erſcholl oft genug der Ruf in den nördlichen Meeren vor 100 und mehr Jahren, wenn in der Ferne ein ſchlanker Maſt auftauchte, auf dem eine Ausgucktonne wie bei den alten Walfängern angebracht war. Die Robbenjagd ſtand damals nicht in ſehr gutem Ruf, ſie wurde zu rückſichtslos ausgenutzt, und den Männern, die ſich damit beſchäftigten, traute man wohl zu, daß ſie nicht nur Robben mit Knüppeln den Garaus machten, ſondern auch ihresgleichen nicht verſchonten. Die Schiffe, die ſie bei dieſer Jagd benötigten, wurden des⸗ halb Robbenklepper genannt, weil ſie einem niedrigen Zweig der Jagd dienten. Dieſe Schlächterei und Schlägerei, die damals allge⸗ mein im Eismeer unter den gutmütigen und harmloſen Tieren verübt wurde, hatte auch wahrlich nichts mit dem edlen Weidwerk zu tun. Alles, was ſich an Floſſenfüßern an der Küſte oder auf Eisſchollen befand, ob alt, ob jung, ob klein oder groß, wurde ohne Unterſchied ver⸗ nichtet. Geradezu erſchreckend wurden die Zah⸗ len der alljährlich in der Arktis und Antarktis erſchlagenen Robben, bis endlich das ſinnloſe Wüten gegen den Reichtum der Natur die anlie⸗ enden Staaten zwang, Schutzbeſtimmungen für dee verfolgten Tiere im nördlichen Eismeer zu erlaſſen. Beſonders begehrt iſt ihres Felles wegen die Pelzrobbe oder der Seebär. Das graue Ober⸗ haar dieſes Felles wird zunächſt entfernt, wo⸗ rauf eine ſeidenartige, fein gelbliche Grund⸗ wolle zurückbleibt, die gewöhnlich noch dunkel⸗ braun gefärbt wird. Es iſt dann das wegen ſeines wundervollen Glanzes ſo ſehr begehrte Seal, das ſehr hohe Preiſe erzielt. Aber auch die Felle der anderen Robben und Seehunde, die gewöhnlich von ſtraffer Struktur ſind, fin⸗ den Verwendung oder werden zu Leder verar⸗ beitet. Nichts von der Robbe bleibt ungenutzt; außer dem Fell ſind das Fett(Tran), das beim Nordländer ſehr geſchätzte Fleiſch und ſogar die Zähne zu verwerten. Leider ſind von den Her⸗ den, die früher ganze Inſeln im Eismeer be⸗ völkerten, jetzt nur noch Reſte vorhanden, und es wird noch Jahrzehnte dauern, bis der Be⸗ ſtand an Floſſenfüßern aller Art und beſonders an Robben wieder zunimmt. Robben im Winterneſt Zunächſt mag erwähnt werden, daß der alte Robbenſchläger, der vor mehr als 100 Jahren von ſeinen Jagden zu berichten wußte, immer von den„Neſtern“ der Robben ſpricht. Die „Neſter“ nennt er die Winterbehauſungen der Robben, die ſich nur ſelten im glatten Eis, ſon⸗ dern neben und unter den aufeinandergetürm⸗ ten Eisſchollen befinden.„Sie werden von den Tieren ſo gemacht“, heißt es in ſeiner Beſchrei⸗ bung,„daß ihrer ein Paar an einer finſteren . Stelle, wo ſie viel Schnee vermuten., eine ſo roße Oeffnung machen, daß ſie durch dieſe 4 men die Runde um dieſe Oeffnung 4 wird zwiſchen dem Eiſe und dem Schnee ausge⸗ . böhlt 5 einer trockenen und gedeckten Woh⸗ nung ausgeräumt. Im Eis werden von den Tieren mehrere Löcher offen gelaſſen, damit ſie ſchnell unter das Waſſer entfliehen können und immer Luft zum Atmen haben, denn die Robbe ält nur eine gewiſſe Zeit unter Waſſer aus und — dann nach oben 8 um Luft zu ſchöp⸗ fen. Im Februar, wenn der Winterfang be⸗ ginnt, muß der Fänger ſchon vor Sonnenauf⸗ gang auf den Beinen ſein und zwar in Beglei⸗ tung eines Hundes. Sobald der Hund ein Neſt erreicht hat, hebt er ſich auf die Hinterbeine und verſucht, über den Rand des Neſtes hinwegzu⸗ ſehen, wo die Robbe liegt. Iſt aber das Neſt ſo ſtark, daß der Hund es nicht einbrechen kann, ſo bleibt er ſtehen, bis der Fänger herankommt, die Oeffnung vergrößert und dem Hund hinein⸗ hilft.“ Barbariſche Jagd Der alte Fänger ſchildert nun, daß es glück⸗ lich gelungen iſt, den jungen Seehund aus dem Neſt herauszubringen. Jetzt begann eine ganz barbariſche Operation. Dem Tier wurde ein dreizackiges Eiſen durch die Haut gedrückt, das mit einer langen Schnur verbunden war, und der Seehund dann durch die Oeffnung unter das Eis ins Waſſer gebracht,„um die Mutter auf⸗ zuſuchen“. War dieſe in der Nähe, ſo nahm ſie den jungen Seehund zwiſchen die Vorderfüße, um ihn nach einer anderen Oeffnung zu brin⸗ gen, durch die er Luft ſchöpfen könnte. Der Jäger holte jetzt mit dem Strick, der an die im Fleiſch des jungen Seehundes ſteckende Harpune gebunden war, Mutter und Kind bis zu ſeiner Oeffnung heran, um ihnen hier den Garaus zu machen. Es war wohl die erbarmungsloſeſte Schlächterei, die man ſich denken konnte, aber damals fand niemand etwas dabei, denn die Jagd auf dem Lande wurde ſchließlich auf die⸗ ſelbe rohe Weiſe ausgeführt. Gefährlich wurde die Robbenjagd für den Jäger erſt gegen Ende des März, zu welcher Zeit auch heute die Fangſaiſon beginnt. Das Eis beginnt dann zu brechen, und die Robben bleiben familienweiſe auf den Schollen, die ſie ſich ausgeſucht haben. Anfang April iſt das Eis in völliger Bewegung. Zu dieſer Jahres⸗ zeit mußte der einträglichſte aber auch gefähr⸗ lichſte Fang gewagt werden. Zehn bis fünfzehn Mann vereinigten ſich und fuhren in ihren Boo⸗ ten zu den großen Schollen, auf denen die Roh⸗ ben ſich aufhielten. Weit von dem Sammel⸗ platz der Tiere zogen ſie ihr Boot aufs Eis und ließen den ſchlechteſten Schützen zur Bewachung dabei. Die anderen legten ſich auf den Bauch, zogen vor ſich jeder eine glatte Stange mit einer niedrigen Gabel, auf der die Flinte lag. Mit den Knien nachſchiebend und auf dem Bauch rutſchend, näherten ſie ſich auf dem Eiſe den Tieren. Niemand durfte ſich aufrichten, denn im gleichen Augenblick hätten die Tiere den Jä⸗ ger gewittert und ſich, da ſie immer am Rande er Scholle lagen, ins Waſſer gerollt. In die⸗ ſer unbequemen Lage mußte die Zeit abgewartet werden, bis die Robben ganz ſicher geworden waren und einſchlummerten. Dann mußten hintereinander die Schüſſe fallen und ſo gut ge⸗ zielt ſein, daß auch die ſchwer verwundeten Rob⸗ ben nicht mehr die Kraft hatten, ſich ins Waſſer zu rollen. Erſt jetzt durften die Jäger auf⸗ ſpringen, zu den Knüppeln greifen und das Blutbad an den wehrloſen und verwundeten Tieren vollenden. Wer nicht rechtzeitig die Scholle verließ, um vielleicht noch einigen Tieren nachzuſtellen, war in der Nacht verloren und wurde am nächſten Morgen von ſeinen Kamera⸗ den erfroren aufgefunden. Heute arbeiten die Robbenfangſchiffe nach modernen und weniger barbariſchen ag metho⸗ den. Zur Fangbaſis gehört gewöhnlich ein Flugzeug, das das Eis nach Robhen ab⸗ ſucht und das Schiff, das ſelbſtperſtänplich eine Radioempfangsanlage beſitzt, herbeiruft, wenn die Jagd ſich lohnt. Auf dieſe Weiſe wird viel geit und Mühe able und die Ausguckstonne am Maſt. die für die alten„Robbenfleppex“ un⸗ erläßlich war, um ein lohnendes Fanggebiet zu entdecken, kommt in Fortfall. Eine Blulliſte der GPU. Wie die Tſcheka unker der Fowſeldiplomalie wülel Berlin, 23. Februar. Kennzeichnend für das Wüten der GPU. be⸗ ſonders in der ſowietruſſiſchen Diplomatie iſt nachſtehende Liſte: 5 26. 1. 1930: General Kutjepow, wohnhaft in Paris, von GPll. zum Tode verurteilt, ſeit 26. 1. 30 verſchwunden. 7. 12. 1930: Avalichvill. georgiſcher Innen⸗ miniſter, auf dem Wege zur Verſammlung in einem Pariſer Vorort am 7. 12. 30 erſchoſſen. 25. 8. 1936; Putna, Brigade⸗Kommandeur, re in Berlin und London, erſchoſ⸗ en. 2. 9. 1936: Dawtian, Botſchafter in Warſchau. nach Moskau zurückgerufen am 2. 9. 36, verhaf⸗ tet, Schickſal unbekannt. 23. 9. 1936: General Kranz⸗Ventzow, Mili⸗ tär⸗Attaché, nach Moskau zurückberufen. 23. 9. 1936: Generaloberſt Schnittmann nach Moskau zurückberufen 26. 1. 1937: Navachine, Wirtſchaftspolitiker in Paris, ermordet. 5. 8. 1937: Zaſermann Leiter der Einfuhr⸗ abteilung der ſowietruſſiſchen Handelsvertre⸗ tung telegraphiſch zurückberufen, hat Rückkehr verweigert. 6. 9. 1937: Karachan, Botſchafter in China und der Türkei(nach Moskau zurückberufen). am 16. 12. 1937 zum Tode verurteilt und dann erſchoſſen. 19. 9. 1937: Tumanow, Botſchafter in Spa⸗ nien, geflohen. 22. 9. 1937: Samuel Schwarzmann, Mitglied der illegalen kommuniſtiſchen Partei Weſt⸗ Wit rublands. zu 8 Jahren Zuchthaus verur⸗ eilt. 0 25. 9. 1937: Generalleutnant Jean Rink, Mi⸗ litärattaché in Tokio, abberufen, verhaftet und erſchoſſen. 20. 9. 1937: General von Miller, Nachfolger von Kutjepow, verſchwunden. 20. 9. 1937: General Skoblin, verſchwunden. Sept. 1937: Ignaz Reiß, bolſchewiſtiſcher Ge⸗ heimagent zwiſchen Genf u. Lauſanne, ermordet. — Großadmiral Orlow, 1926-1937 Oberbefehls⸗ haber der Roten Flotte. Mai 1937 Vertreter der Sowjets bei Krönung Georgs VI. Septem⸗ ber 1937 von ſeinem Poſten„entfernt“, ſeitdem verſchollen. 13. 10. 37: Erwin Wolf, Sekretär Trotzkis, ver⸗ ſchwunden und anſcheinend ermordet. 21 10. 37: Kljavian, 1. Sekretär der Sowjet⸗ geſandtſchaft in Reval, nicht nach Moskau zu⸗ rückgekehrt. Oktober 37: Staruch, Schriftleiter der in Lem⸗ berg erſcheinenden ukrainiſchen Zeitung„Nowe Selo“, verſchwunden. 5 2. 11. 37: Choſjainow. Leiter der Transport⸗ abteilung in der Sowjethandelsvertretung in Paris, zurückberufen, an der Grenze verhaftet. 2. 11. 37: Karſky, Botſchafter in der Türkei, Nachfolger Karachans, abberufen und vom Ur⸗ laub nicht mehr zurückgekehrt. 4. 11. 37: Brüder Roſelli, vor kurzer Zeit er⸗ mordet. 4. 11. 37: Rein und Bernini, ehemalige Kom⸗ 9(an der Riviera und Barcelona), ver⸗ mißt. 5. 11. 37: Aroſjew, Geſandter in Prag, mit ſeiner Frau verhaftet. 11. 11. 37: Uſtimow, Geſandter in Reval, ge⸗ heimnisvoll geſtorben. 20. 11. 37: Iwanow, Militärattaché land, auf dem Bahnhof verhaftet. 27. 11. 37 Ahmus, Geſandter in Helſinki, nicht aus Moskau zurückgekehrt, hingerichtet. 27. 11. 37: Geſandter von Riga, Kowno, Militärattachés von London hingerichtet. in Finn⸗ ſowie Generale, Geſandle, Frauen auf der Blutliſte 30. 11.37: Arens, Chef der Abt. Auslands⸗ preſſe in Moskau, verhaftet. 30. 11.37: Bondarenko Premierminiſter der Ukraine, verhaftet. 30. 11. 37: Zatowſki, ukrainiſcher Erziehungs⸗ kommiſſar, verhaftet. Nov. 37: Antonow⸗Owſeienko, Vertreter der Sowjetunion in Barcelona und ehemaliger Ge⸗ ſandter in Warſchau, nach Moskau verſchleppt und zum Tode verurteilt. 30. 11. 37: Brodowſky, Geſandter in Riga, ab⸗ berufen im Rahmen der„Reinigungsaktion“, „Obſerver“ meldet am 12. 12. 37 ſeine Hinrich⸗ tung. 1. 12. 37: General Semenow, Militärattaché nach Moskau abberufen und ſoll vor ein Kriegs⸗ gericht geſtellt werden und zum Tode verurteilt werden. 1. 12. 37: Die Militärattachss von Tokio, Nanking, Teheran, Kabul, Rom, Valencia, Athen und Ankara abberufen. 6. 12. 37: Frau Sofiano, Sekretärin der ſow⸗ jetruſſ.⸗amerikaniſchen Handelskammer, ver⸗ haftet. 6. 12.37: Frau Maxakawa, Frau des verhaft. Warſchauer Sowietbotſchafters Dawtian, ver⸗ haftet. i* 12. 37: Agentin Laetitia Tourreaux, ermor⸗ et. N 10. 12. 37: Jurenew, Sowjetbotſchafter in Ber⸗ lin, abberufen und verhaftet, Hinrichtung vor⸗ bereitet. 10. 12. 37: Podolſky, Sowjietgeſandter in Kow⸗ no abberufen.„Obſerver“ meldet am 12. 12. 37 ſeine Hinrichtung. 22. 12. 37: Tichmeniew, Geſandter in Kopen⸗ hagen, zurückberufſen und nicht zurückgekehrt, verhaftet. 22. 12. 37: Jakubowitſch, Geſandter in Oslo, zurückberufen, Schickſal unbekannt. 24. 12. 37: Swirſki, Botſchafter in Kabul ſei⸗ nes Poſtens enthoben. Sein Vorgänger Stark, der zuletzt in Tiflis war, dürfte ebenfalls der Reinigungsaktion zum Opfer gefallen ſein. Ver⸗ ſchollen. 26. 12. 37:„Matin“ berichtet: 136 Mitglieder des Zentralausſchuſſes der Partei ſeien hinge⸗ richtet, deportiert oder eingekerkert. 26. 12. 37:„Matin“ berichtet weiter: Syrtzow, Popow, Rudſutak, Hinrichtung. Ebenfalls bei 250 Funktionären vorbereitet. 28. 12. 37: Frau Kollontay, Geſandtin in Stockholm, dreimal nach Moskau zurückberufen. fährt aber nicht zurück. 28. 12. 37: Koeiubinſki, Legationsrat an der Sowjetbotſchaft in Warſchau. erſchoſſen. 18. 12. 37:„Polska Zbroina“ berichtet: Sow⸗ jetruſſiſche Militärattaches von London, Hel⸗ ſinki, Riga und Kowno erſchoſſen. 29. 12. 37:„Figaro“ meldet am 29. 12. 37 eine Liſte der Männer, die in Poris für Sowjetruß⸗ land tätig waren und jetzt verſchwunden ſind: Kraſſin, Botſchafter, geſtorben; Chliapnikov, Botſchafter, geſtorben; Racoyſki, Botſchafter, ge⸗ fangen und erſchoſſen; Dawtian, Botſchaftsrat. verhaftet; Nachatyr, Preſſeattaché, verſchickt: Aroſſiev, Botſchaftsſekretär, gefangen; Dovga⸗ leyſki, Botſchafter, geſtorben: Arens, Botſchafts⸗ rat, verhaftet; Tchlenov, Rechtsberater, verhaf⸗ tet; Neimann, Botſchaftsrat, verhaftet; Roſen⸗ berg. Botſchaftsrat, verhaftet: Lakevitſch, Rechts⸗ berater, verhaftet; Lukianow, von der Agentur Taß, verhaftet; Raiepſki, von der Agentur Taß. verhaftet; Viktor Kin, von der Agentur Taß. verhaftet; Sokolnikow, verhaftet und verurteilt: Preobrajenſki, verhaftet und verſchickt; Rein⸗ gold erſchoſſen;: Navachine ermordet; Mdivani, Chef der Kommiſſion, erſchoſſen; Piatakow, Chef der Kommiſſion, erſchoſſen: Lomowſki, Er⸗ ſter Adjutant, verhaftet: Tumanow, Chef der Kommiſſion, verſchwunden; Lomow, Direktor des Dezernats, verhaftet: Koſſior, Bankſachver⸗ ſtändiger, verſchleppt; Gurewitſch. Beigeordneter des Chefs, verſchwunden; Oſtrowſki, Chef der Kommiſſion, verhaftet; Muradian, Beigeord⸗ neter des Chefs, verhaftet; Adamſki, Beigeord⸗ neter des Chefs, verhaftet: Slipkin, Chef des Transportweſens, verhaftet: Moskalew, Sekre⸗ tär, verhaftet: Paponine, militäriſche Ankäufe, verhaftet; Hoichbarg, Rechtsberater, verhaftet: Zatulowſki. Exvortdirektor, verhaftet; Meilauk, Ausſtellungskommiſſar, verhaftet. 8 Die erſten Opfer des Jahres 1938 Anfang 1938: Barmin, 1. Geſandtſchaftsſekre⸗ tär in Athen, nicht zurückgekehrt. 11. 1. 38: Briſtine, Handelsſekretär, aus dem Urlaub nicht mehr zurückgekehrt. 11. 1. 38: Iwanoff, Militär⸗Attachs, aus dem Urlaub nicht mehr zurückgekehrt. 12. 1. 38: Oſtrowſki, Geſandter in Bukareſt, ab⸗ 77 kehrt aus dem Urlaub nicht mehr zu⸗ rück. 14. 1. 38: Bekſadan, Geſandter hingerichtet. N 20. 1.38: Winogradow, Geſchäftsträger der Warſchauer Sowietbotſchaft, nach Moskau zu⸗ rückberufen. 24. 1.38: Nepomnjaſtſchi, Leiter der ſowjetruſſ. Handelsvertretung in Berlin, nach Moskau zu⸗ rückberufen. 3. 2. 98: Frau Solonewitſch und Sekretärin: Gattin des antibolſchewiſtiſchen Schriftſtellers, Höllenmaſchinenanſchlag in Sofia, tot. 6. 2. 38: Budenko, ſowjetruſſ. Geſchäftsträger in Bukareſt verſchwunden, ſeit dem 16. 2. 38 in Rom wieder aufgetaucht. Im Außenkommiſſariat— Moskau: Direktor Zuckermann zuſammen mit Karachan, erſchoſſen: Direktor Stern(II. Weſtabt.), verſchwunden; Direktor Sabanin(Rechtsabt.), verſchwunden; Direktor Roſenblum,(Wirtſchaftsabt.), ver⸗ ſchwunden; Vizedirektor Jechner(I. Weſtabt.), in Budapeſt, verſchwunden; Vizedirektor Lewin(II. Weſtabt.), verſchwunden; Generalſekretär Hoerſchelmann verſchwunden. Mord und elbſtmord Kuſel. In der Nacht auf Dienstag ereignete ſich im benachbarten Altenglan eine ent⸗ ſetzliche Familientragödie. Der früher in einem Steinbruch beſchäftigte Schloſſer Bruſt ſchnitt aus noch unbekannter Urſache ſich und ſeiner Frau den Hals durch. Beide wurden tot auf⸗ gefunden. Einzelheiten des grauſigen Geſche⸗ hens ſteben noch aus. Der rumäniſche Unterſtaatsſekretär im Außen⸗ miniſterium Petreſeu Comnen, der früher rumä⸗ niſcher Geſandter in Berlin war und jetzt an⸗ ſtelle von Tatareſeu zur 5. Tagung des Balkan⸗ bundes nach Ankara reiſt, traf am Dienstag⸗ nachmittag in Belarad ein. Der italieniſche Miniſterrat beſchloß Neubau⸗ ten für das Parteidirek'orium. Kö ig Georg von England empfing am Dienstag den früheren Außenminiſter Eden, der ihm ſeine Siegel überreichte. Anſchließend hatte 15 König eine halbſtündige Unterredung mit en. „FFF ———- — —. ̃ K ̃ ——ůů— ——,.... . Lee 9 Korrespondenz- und Roman- Buro Dötsch& Holl, München, Schillerstraße 18 (13. Fortſetzung.) Lauter Zuruf riß ihn aus ſeiner Beſchäftigung. Larſ⸗ ſon mahnte zum Aufbruch. Verwundert ſchaute er zum Himmel auf. In ſeinem Eifer hatte er nicht darauf ge⸗ achtet, wie raſch die Zeit entrann. Ja, es wurde wirklich Zeit, daß er zum Blockhauſe zurückkehrte. In Zukunft brauchte er auf ſeiner mühſamen Wanderung keinen Be⸗ gleiter mehr. Markolm mußte hier eine Schutzhütte errich⸗ ten laſſen, damit er vor den Unbilden des Wetters eine Zuflucht beſaß. Dann konnte er ohne Rückſicht auf die Jahreszeit die Vorbereitungen für den Grubenbetrieb in Angriff nehmen. „Freudeſtrahlend kehrte er zu ſeinen Begleitern zu⸗ rück.„Ich habe Sie lange warten laſſen, dafür aber habe ich auch einen überraſchenden Erfolg erzielt. Das meiſte verdanke ich freilich dieſem furchtbaren Bergſturz, der das Geſtein bloßlegte. Aber auch Sie— er wandte ſich an die beiden Knechte— haben zu dieſem Erfolg viel beigetragen und ich werde dafür ſorgen, daß Sie eine entſprechende Belohnung erhalten. So, und nun wol⸗ len wir mit der Heimkehr nicht mehr zögern.“ Elaſtiſch ſetzte er ſich an die Spitze des Zuges. Die Freude über den ſchönen Erfolg ließ ihn jede Spur von Müdigkeit vergeſſen. 505 4 „ 4 Ingeborg Sjöberg ſaß mit einer Handarbeit neben dem Rollſtuhl des Bruders, der heute noch ungebärdiger als ſonſt war. Immer wieder mußte ſie aufſpringen und ihm reichen, wonach der arme Krüppel mit gellenden Schreien verlangte. Geduldig ertrug ſie die Launen des Bruders. Freundlich ſtreichelte ſie ſein ſtruppiges Haar und ſprach begütigend auf ihn ein. Olaf Sjöberg ſchien endlich müde geworden zu ſein. Behaglich lehnte er ſich zurück und bald verrieten kräftige Schnarchtöne, daß er feſt eingeſchlafen war. Nun durfte ſie ſich ihren Gedanken hingeben. Sie eilten zu Erik in das ferne Dalarne hin. War es nicht ſelt⸗ ſam, daß der Geliebte gar nichts von ſich hören ließ? Er hatte ihr doch beim Scheiden feſt verſprochen, daß er ihr täglich ſchreiben wollte, und nun war er ſchon wochen⸗ lang fern von ihr und hatte ihr nicht eine einzige Zeile geſandt. Sollte er ſie wirklich vergeſſen haben? Nein, das traute ſie ihm nun und nimmer zu. Erik war kein Heuch⸗ —4— mit Gefühlen prunkte, von denen ſein Herz nichts wußte. Wenn ihm aber etwas zugeſtoßen wäre, wodurch er am Schreiben gehindert wurde! Die Bergwanderungen am Stadjan mochten nicht ungefährlich ſein. Erſchrocken ließ Ingeborg ihre Handarbeit ſinken. Doch raſch hellte ſich ihr verdüſtertes Geſicht wieder auf. In einem ſolchen Falle hätte ihr Vater unbedingt Nachricht erhalten! Nein, Eriks Schweigen mußte einen anderen Grund haben. Ein geheimes Mißtrauen nagte und bohrte in ihr. And ſo ſehr ſie auch dagegen ankämpfte, es ließ ſich nicht ſcheuchen: Wenn der Vater ſeine Hand im Spiele hätte! Sie hatte wohl gemerkt, daß zwiſchen ihm und Erik etwas vorgefallen war, was den Vater tief erſchüttert hatte. Wie ſeltſam war es doch auch, daß der Vater nach Eriks Ab⸗ reiſe ſofort geſund geworden war! Und nur dann ver⸗ ſchwand der zufriedene Ausdruck aus ſeinem Geſicht, wenn Eriks Name in ſeiner Gegenwart genannt wurde. Wüßte ſie doch, was der Vater hatte! Sie liebt ihn trotz allem! Aber auch Erik iſt ihr teuer! Seit ſie ihm ihre Liebe zu eigen gab, fühlt ſie ſich eins mit ihm, möchte ſie ihn vor jeder Gefahr ſchützen. ihm Aebles! Sie fühlt es von Tag zu Tag deutlicher. Im Nebenzimmer ſchreitet der Vater bedächtig auf und nieder. Dann lugt er durch den ſchweren Türvorhang, ſieht, daß Olaf ſchläft und kommt langſam auf ſie zu. Seine Blicke flackern unruhig, während er zärtlich ihr Blondhaar ſtreichelt. „Hat Erik wieder einmal geſchrieben?“ fragt er haſtig. Voll ſchaute ſie zu ihm auf. Es iſt etwas Lauerndes, Anſicheres in ſeiner Stimme. Oder klingt ſie nicht wie mühſam verſteckter Hohn? Ruhig gibt ſie zur Antwort und ſtrahlt ihn dabei aus ihren blauen Kinderaugen überlegen an:„Du weißt es doch beſſer, daß Erik nicht ſchreibt!“ „Woher ſoll ich das wiſſen? Meinſt du, ich kontrolliere deine Briefe? Dafür habe ich wirklich keine Zeit. Aber Erik ſchreibt nicht? Sieh an! Und mir gegenüber ſtellte er ſich an, als könnte er keinen Tag—“ Jäh brach er ab. Mühſam zwang ſie ſich zur Ruhe. Ob ſie den Vater verſtand, wenn er auch den Satz nicht vollendet hatte! Scharfe Klingen ſchneiden durch ihre Seele. Es tut ſo furchtbar weh, was der Vater ihr zufügt: daß er ihr die Antwort immer wieder verheimlicht, daß er nicht mit offe⸗ nem Viſier kämpft. Ruhig fragt ſie:„Aber dir ſchreibt er doch, um dich über den Fortſchritt ſeiner Unterſuchungen auf dem laufenden zu halten? Du ſagteſt ja letzthin noch, daß Erik bisher erfolglos gearbeitet hätte.“ „Es iſt eine ganz verrückte Idee, der er wie ein unbe⸗ ſonnener Junge nachrennt!“ meinte Bengt Sjöberg ge⸗ reizt;„aber ſein Vater war genau ſo ein Narr, der krauchte auch wochenlang in den Schründen des Stadjan herum, bis er eines Tages abſtürzte.“. ee ee Unwillkürlich griff Ingeborg an das wild pochende Herz, ſo furchtbar war ſie bei den Worten des Vaters er⸗ ſchrocken. Wenn Erik von ſolch einem Unglück betroffen würde! Wenn er ſtatt Reichtum, Ruhm und Glanz den Tod fände! Doch mit übermenſchlicher Kraft ſchob ſie die⸗ ſen furchtbaren Gedanken beiſeite. Nein, Erik darf nicht ſterben. Ihm muß noch einmal das Glück lachen, das ihn in der Jugend beharrlich gemieden hatte. Und ſie wird es ſein, die ſein Heim mit Licht und Wärme füllt, an deren Herzen er die Schatten der Vergangenheit vergeſſen wird! Um nur etwas zu ſagen, ſagte ſie:„Was hat er denn zuletzt geſchrieben?“. en „Nun, es war nicht gerade überwältigend viel, da er bisber doch völlia ergebnislos Iuchte. Ich ihm Mein da ere 50 08 e Und vom Vater droht 5 ee e ee paar Wochen Erholung, aver dann ſoute er doch das Kind gleich beim rechten Namen nennen. So aber ſtellt er ſich an, als triebe ihn der Eifer für die Firma und läßt mich hier allein wirtſchaften.“ „Du haſt doch an Axel eine kräftige Stütze!“ „Bah, Axel! Bei dem iſt jetzt die Narrheit auch zum Durchbruch gekommen! Weiß der Teufel, was der Junge eigentlich hat! Erſt lief er mit ſo verklärtem Geſicht herum, als ſei ihm das Glück perſönlich begegnet, und jetzt ſtiert er finſter vor ſich hin, iſt zu keiner Arbeit zu gebrauchen und macht nichts als Dummheiten.“ Ingeborg ſagte ganz leiſe:„Vielleicht quält ihn eine unglückliche Liebe.“ Bengt Sjöberg fuhr auf. Donnerwetter, daran hatte er gar nicht gedacht! Alt genug war der Junge zwar. Und ſeine Anzapfungen wegen genauer Regulierung waren leichter zu verſtehen. wenn er an eine Heirat dachte. Aber Ingeborg ſprach ja von einer unglücklichen Liebe! Gewiß, ſie wußte nichts Beſtimmtes. Aber es wäre doch immerhin möglich, daß ſie recht hatte. Könnte er ſich doch Gewißheit verſchaffen! Aber durch wen? Anne Pjerſſon vielleicht? Die hat die Dahlgren Jungens niemals leiden mögen und hat ein ganz ausgezeichnetes Spioniertalent. Wenn eine, dann bringt Anne es heraus, ob Ingeborgs Vermutung zutrifft. Sogleich ſuchte er Anne auf. Sie war in ihrem Zim⸗ mer mit Nähen beſchäftigt. Mit forſchenden Blicken ſchaute ſie ihn an. Daß er etwas auf dem Herzen hatte, merkte ſie ihm ohne weiteres an. Sie war ja ſeit zwei Jahrzehn⸗ ten ſeine treueſte Verbündete. Freundlich redete er auf ſie ein:„Iſt dir nicht auch auf⸗ gefallen, daß Axel ſeit einiger Zeit ſeltſam verändert iſt? Er hat alle ſeine Munterkeit verloren, und im Geſchäft iſt auch nicht mehr viel mit ihm los. Mir verrät er ſeine Geheimniſſe auf keinen Fall. Aber du haſt ja ſcharfe Augen, Anne.“ „Habe ich auch. Axel iſt verliebt!“ gab ſie trocken zur Antwort. 5 „In wen?“ fragte Sjöberg dringend. Anne zuckte die Achſeln:„Etwas Rares ſcheint das Mädchen ja nicht zu ſein, ſonſt liefe er doch nicht Abend für Abend in den Straßen herum. Wäre es eine Dame aus Ihren Kreiſen, dann gäbe es doch wohl eher eine Ge⸗ legenheit, ſie zu treffen. Und nun ſcheint er ſie aus den Augen verloren zu haben. Darum iſt er ſo verſtört.“ Bengt Sjöberg überlegte ſcharf. Axel war gewiß kein Schwärmer wie ſein Bruder, und er würde es ſich wohl reiflich überlegen, ob er ein armes Mädchen zu ſeiner Frau erwählte. Mochte er ſie doch lieben! Das war ungefähr⸗ lich. Nur heiraten durfte er jetzt noch nicht. Denn dann würde er entſchieden darauf beſtehen, daß die Auseinander⸗ ſetzung über ihre Anteile an der Firma nicht länger hin⸗ een wurde. Kühl meinte er:„Halte die Augen offen, Anne! Und wenn du etwas Beſonderes merken ſollteſt, dann ſage es mir! Es wird dein Schaden nicht ſein.“ Beruhigt kehrte er in ſein Privatkontor zurück, ſtärkte ſich zunächſt ausgiebig und arbeitete dann die eingegange⸗ nen Briefſchaften durch. Höhniſch lachend las er auch ein Schreiben Eriks an Ingeborg. Dieſe Lebenszeichen trafen ja mit unheimlicher Pünktlichkeit bei ihm ein. Daß er ein Narr wäre, dieſe Briefe an Ingeborg weiterzugeben! Hof⸗ fentlich blieb Erik noch recht lange aus. Wenn ſie dann die ganze Zeit über keine Zeile von ihm erhielt, würde ſie doch bedenklich werden und an Eriks Liebe zu zweifeln beginnen. Der Diener trat leiſe ein und überbrachte einen Brief. „Ex iſt durch einen Boten abgegeben worden. Antwort ſei nicht erforderlich,“ beſtellte der Diener. Bengt Sjöberg prüfte mißtrauiſch die ihm unbekannten Schriftzüge. Dann entſchloß er ſich endlich, den Brief zu öffnen. Aha! Karla Gyllenborg meldete ſich! Die Er⸗ regung trieb ihm das Blut in die Wangen. Voll Eifer las er.. 1 1+ 4„Sehr geehrter Herr Sjöberg!* »Es war ein ſchweres Stück Arbeit, das Vöglein in meine Gewalt zu bekommen. Dafür haben wir ſie aber jetzt ſo ſicher, daß ſie ohne unſeren— das heißt: Ihren! — Willen ſich nicht rühren und regen kann. Sie wurde als Hehlerin verhaftet und iſt nur wegen Mangel an Beweiſen wieder freigelaſſen worden. Schutzlos ſtand ſie auf der Straße. Da nahm ich ſie großmütig in mein Haus auf. Ich ſorgte dafür, daß es ihr bei mir nicht gefällt! Das Mädchen geht umher wie eine Trauerweide. In dem Menſchen, der ſie vor mir erlöſt, würde ſie ihren Retter ſehen. Ich denke, daß Sie ſich nicht lange beſinnen werden. Beſuchen Sie mich bald. Ich werde dofür ſorgen, daß Sie mit mir allein ſpre⸗ chen können. Ich habe das Menſchenmögliche getan, um Ihren Auftrag raſch und ſicher auszuführen. Nun haben Sie des Wort! K G.“ 1 Bengt Sjöberg rieb ſich ſchmunzelnd die Hände. Dieſe Karla Gyllenborg arbeitete prompt und ſicher, man mußte es ihr laſſen! Das Vöglein, das Lars Larſſon ſo gerne in ſeinen Käfig genommen hätte, ſaß ſo feſt auf der e ne daß es weder mit Liſt noch mit Gewalt wieder rei kam. So, und nun wollte er nicht zögern, als Retter in der Not bei dem Mädchen aufzutreten. In ſeinem Hauſe war ſie am ſicherſten verwahrt. &K«K„92k 2 b N Als Erik Dahlgren ſich dem Blockhauſe näherte, leuch⸗ tete es in ſeinen Augen freudig auf. Wie er ſich nach Ruhe und Schlaf ſehnte! Heute wollte er früh ſein Lager aufſuchen, damit er morgen unverzüglich die Arbeit wieder aufnehmen konnte. Vielleicht förderte er in wenigen Ta⸗ gen die Vorarbeiten ſo weit, daß ſeine Rückkehr nach Stock⸗ holm möglich war. Mit aller Gewalt zog es ihn zu Inge⸗ borg. Ueber der Sehnſucht nach ihr vergaß er alle anderen Gedanken und Exlebniſſe dieſes Tages. Roman von Emil Frank Sogleich nach der einfachen Mahlzeit ſuchte er ſein La⸗ ger auf. Auch Larſſon blieb mit den Knechten oben im Blockhaus. In der Frühe des nächſten Tages wollten die drei nach Dahlgrenshemmet zurückkehren. Der Schlaf kam bei allen ungerufen. Erik meinte, er hätte ſich eben nieder⸗ gelegt, als er durch einen Höllenlärm geweckt wurde. Da war ja wieder der verwünſchte Mäuſereigen, der ihn ſchon in der vergangenen Nacht ſo furchtbar geſtört hatte. Aer⸗ gerlich huſchelte er ſich ein. Sie würden ſchon einmal Ruhe geben. Silbernes Mondlicht ergoß ſich in die kleine Schlaf⸗ kammer. Es blendete den müden Mann, der ſo gerne ge⸗ ſchlafen hätte. Dazu kam noch die Störung im Neben⸗ zimmer. Der Lärm wurde immer unerträglicher. Verge⸗ bens mühte ſich Erik, die Geräuſche zu überhören. Seine empfindlichen Großſtadtnerven rebellierten ganz entſchie⸗ den gegen dieſe Zumutung, eine ſolche Nachbarſchaft lange zu ertragen. Wütend ſprang Erik aus dem Bett und ent⸗ zündete die Kerze auf dem Nachttiſch. Leiſe trat er in das Wohnzimmer. Sogleich verſtummte der Lärm. Anter dem alten Teppich ſchienen die ungebetenen Gäſte ſich aufzuhal⸗ ten. An Schlaf war ja unter dieſen Umſtänden doch nicht zu denken. Warum ſollte er da nicht die Mäuſe in ihrem Vergnügen ein wenig ſtören! Lange ſann er nach, wie er ihnen beikommen könnte. Halt! Er hatte ja einige Che⸗ mikalien bei ſich! Vielleicht befand ſich ein Gift darunter, das den Mäuſen den Appetit verdarb. Richtig: Cyanka⸗ lium fand ſich unter den Reduktionsmitteln, die er für ſeine chemiſchen Unterſuchungen brauchte. Möglicherweiſe jagte ſchon der Blauſäuregeruch ſeine Quälgeiſter in die Flucht. 0 ö Vorſichtig, um die übrigen Schläfer im Hauſe nicht zu ſtören, entfernte er den Tiſch und rollte den Teppich zuſammen. Dann beleuchtete er den Fußboden. Seltſam, hier war kein Loch zu entdecken. Er beugte ſich tiefer und beleuchtete den Boden, ſchritt ganz langſam weiter. Wie der Fußboden unter ihm ſchwankte! Es wurde höchſte Zeit, daß er erneuert wurde. Ein Mann mit größerem Gewicht als er würde hier unbedingt einbrechen. Kaum hatte er das gedacht, da knackte auch ſchon ein Brett unter ihm. Raſch ſprang er zur Seite. Vor ihm klaffte im Fußboden eine Lücke. Dort hinein konnte er ſein unangenehmes Geſchenk praktizieren. Um die Ein⸗ bruchsſtelle nicht unnütz zu vergrößern, ließ er ſich auf die Knie nieder. Dann reichte er mit der Rechten, in der er das geöffnete Gefäß mit Cyankalium hielt, in das Loch hinein. Erſchrocken zuckte er zurück. Eine Maus war über ſeinen Handrücken gelaufen. Und bei dieſer haſtigen Be⸗ wegung hob ſich eine quadratiſche Fläche des Fußbodens. Was war denn das? Eine Art Falltür? Nun griff er mit beiden Händen zu. Mit einiger Anſtrengung hob er einen Deckel ab. Der Kerzenſchein zeigte ihm eine Vertie⸗ fung von einem Meter, die mit Brettern ausgekleidet war. Auf dem Grunde lag eine Metallkiſte, die dreiviertel Meter im Quadrat meſſen mochte. Voll Spann ung machte Erik ſich an die Arbeit, die Kiſte aus ihrem ſeltſamen Aufbewahrungsraum emporzuheben. Seine Mühe hatte erſt dann Erfolg, als er in das Loch ſtieg und die Kiſte mit beiden Händen faſſen konnte Sie hatte ein beträcht⸗ liches Gewicht. Kopfſchüttelnd betrachtete er ſeinen Fund. Neugierig taſtete er ihn ab, um den Verſchluß ausfindig zu machen. Nicht lange blieb er ſeinem geſchulten Auge verborgen. Der Deckel ſprang auf, der Inhalt lag frei vor ihm. Papiere! Hefte. Haſtig wühlte Erik in dem reichen Inhalt. Sein Herz pochte in wilden Schlägen. Immer wieder erkannte et die großen ſteilen Schriftzüge ſeines Vaters. Ein ganzer Stapel: Zeichnungen, Briefe, Die Müdigkeit war verſchwunden. Erik dachte nicht einmal an Schlaf. Raſch entzündete er die hohe Steh⸗ lampe. Dann trug er den Inhalt der Kiſte auf den Schreibtiſch, ſtellte den Behälter in ſein bisheriges Ver⸗ ſteck, ſchloß die Oeffnung und rollte den Teppich darüber. Kein Menſch brauchte etwas von ſeinem Funde zu wiſſen, ſonſt gab es erſt allerhand unnütze Redereien. Seine Hände zitterten vor Erregung, als er den Stapel Papiere oberflächlich ordnete. Zunächſt erblickte er Zeich⸗ nungen. Nun ja, ſein Vater war ja ein tüchtiger In⸗ genieur geweſen, da war es wohl kein Wunder, daß ſich allerhand Entwürfe in ſeinem Nachlaß befanden. Das Intereſſe für die Arbeit des Vaters, der ſo früh aus der Welt hatte ſcheiden müſſen, ließ ſein Blut raſcher kreiſen. Plötzlich prallte er entſetzt zurück, als hätte eine kalte Hand an ſein lebenswarmes Herz gegriffen. Täuſchte er ſich denn wirklich nicht? War er nicht einem Betrug auf der Spur, deſſen Opfer ſein Vater geworden war? Wie ein Detektiv prüfte er Zeichnung um Zeichnung. Auch die kleinſte Skizze betrachtete er mit der größten Sorgfalt. Mit brennenden Augen las er die umfangreichen Aufzeichnungen ſeines Vaters durch. Sie waren überſchrie⸗ ben„Motorentyp A“ und„Motorentyp B“. Hätte Erik nicht ſchon aus den Zeichnungen erfahren, daß ſein Vater jene Motorentypen erfunden hatte, die nahezu zwei Jahrzehnte lang der Fabrik Dahlgren u. Sjö⸗ berg ihre führende Stellung in der Induſtrie geſichert hat⸗ ten, ſo wäre der Beweis dafür durch ihre ausführliche Be⸗ ſchreibung erbracht worden. Was aber ergab ſich daraus? Eine ſchwere Anklage gegen Bengt Sjöberg! Es konnte ja gar nicht anders ſein: Sjöberg hatte die Pläne für die Er⸗ findung des Vaters unterſchlagen, hatte dann den Glau⸗ ben erweckt, daß er die Patente käuflich erworben hätte und daraus das Recht abgeleitet, in beſonderem Maße an den Gewinnen beteiligt zu ſein. (Fortſetzung folgt) 6 8 92 il laß fündl und ein n mähli Al ſih 9 einen uber meint; den.“ das fer, je d „„N fuß; 1 nr n. 2 1 Tang len N. Oben im len di haf ln N nieder, rde Da ihn en tte. J. la Fyß, al Ruhe b Shlaf gerne ges Neben . Venge. r Seine aft lan e und 5 t in das iter dem fzuhal⸗ oc nicht n ihrem bie er ige Che⸗ munter, Cyankg⸗ er für herweiſe d in die ſe night Topic Selam, fet und er. 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Schließlich ſtand er auf und trat ans Fenſter. „Sie können ruhig ſprechen, Herr Kuhnert“, ſagte er, während er hinausblickte. „Als man mir auf der Bank ſagte, die Unter⸗ ſchrift ſei möglicherweiſe gefälſcht“, erwiderte der andere langſam,„zog ich vorſichtig Erkundigun⸗ gen ein. Es ſcheint.... Er hielt inne und fuhr ſich mit ſeinem ſeidenen Taſchentuch raſch über die Stirn, auf der einige Schweißtropfen ſtanden. „Es ſcheint, Herr Geheimrat, daß der Wechſel— ich meine—— ja, daß er auf Ihren Herrn Sohn zurückgeht.“ Man ſah der hochgewachſenen Geſtalt am Fenſter keine Bewegung an. Einige Zeit ſagte keiner der beiden Männer etwas. Es war ganz ſtill im Zimmer, nur die Uhr auf dem Schreib⸗ tiſch tickte leiſe. Der Laut klang ſonderbar hart und abgeriſſen in der Stille. Das Licht, das durchs Fenſter kam, wurde ſchon langſam ver⸗ hüllt durch eine graue, frühe Dämmerung. Endlich drehte ſich der Geheimrat um und kam an den Tiſch zurück. Da er ſich nicht ſetzte, ſtand auch der Beſucher auf. Der Geheimrat ſchrieb ein — Worte auf einen Zettel, den er dem anderen gab. „Meine Kaſſe wird Ihnen den Betrag aus⸗ zahlen, Herr Kuhnert“, ſagte er. Und nach einer Pauſe:„Ich bin Ihnen ſehr dankbar, daß Sie zuerſt zu mir gekommen ſind. Beſonders da wir ja in den vergangenen Jahren nicht gerade auf beſtem Fuße ſtanden. Ich werde die freundſchaft⸗ liche Handlung nicht vergeſſen.“ „Aber das war doch ſelbſtverſtändlich“, wehrte der Herr mit dem runden Geſicht ab.„Ich würde mich ſehr freuen, wenn wir uns in Zukunft wie⸗ der beſſer verſtünden. Wirklich, ſehr freuen...“ Die beiden Männer gaben ſich die Hand. Als die Tür ſich hinter ſeinem Beſucher ge⸗ aucli hatte, rückte Schöller langſam und um⸗ ſtändlich den Stuhl vor dem Schreibtiſch zurecht und ſetzte ſich ſchwerfällig. Lange blieb er ſo, ein müder Mann. Im Zimmer wurde es all⸗ mählich dunkel. Als er dann aufſtand, hatte ſeine Haltung ſich geſtrafft. Er machte Licht und drückte auf einen Knopf. „Meinen Mantel, Erbach“, ſagte er zu dem eintretenden Diener. „Ich bleibe heute nicht bis Büroſchluß. Rufen Sie mich zu Hauſe an, wenn etwas Dringendes n vorliegt.“ „Jawohl, Herr Geheimrat!“ Erbachs Geſicht verriet kein Erſtaunen darüber, daß ſein Chef vor Büroſchluß das Geſchäft verließ, obwohr e ſeit Jahren nicht vorgekommen war. Er war gewohnt, nicht zu 8 Zwanzig Minuten ſpäter fuhr das Auto des Geheimrats vor ſeiner Villa vor. „Mein Sohn zu Hauſe?“ fragte er, als ihm der Diener in der Halle Hut und Mantel ab⸗ nahm. „Er iſt vor einer halben Stunde heim⸗ gekommen, Herr Geheimrat.“ „Sagen Sie ihm bitte, er möchte in mein Arbeitszimmer kommen.“ „Jawohl, Herr Geheimrat!“——— Kurt Schöller war gerade 23 geworden. Er hate ein nettes Jungensgeſicht, aber ſeine Augen waren etwas unſtet und das Kinn zu weich. Der Geheimrat betrachtete ſeinen Sohn aufmerkſam, als dieſer eingetreten war. Er hat keine Härte, dachte er, keine Härte, er hat es zu gut gehabt. „Du wollteſt mich ſprechen, Vater?“ Der Geheimrat ſchob ihm über den Schreib⸗ 0 den Wechſel zu, den er vor ſich liegen gehabt atte. Etwas zum Lachen Geiſtreich „Raten Sie mal, wer Nurmi das Laufen beigebracht hat?!“—„Na?“—„Seine Mutter— als er laufen lernte!“ * „Wenn meine Schweſter nur eben kann, zieht ſie meinen Mantel an. Wenn ich doch nur ein ſicheres Verſteck für ihn wüßte.“ „Weiß ich. Bring' ihn ins Pfandhaus.“ * Wie's ihm ſchmeckt „Nun, Hänschen, ſchmeckt es dir?“ „Aber, Tante, das hörſt du doch!“ * Lieſel und Fritz tauſchen ihre Gedanken über Jungen und Mädchen aus. Lieſel meint:„Ich wäre lieber ein Junge gewor⸗ den.“ Da erklärt der nachdenkliche Fritz: „Das hätteſt du vor der Taufe ſagen müſ⸗ ſen, jetzt iſt es zu ſpät.“ * „Der Kläger bene Sie ihm ünf Ohrfeigen gegeben haben!“ ö 1. ſtimmt nicht, Herr Richter! Es war nur eine— aber weil er ſo ſchwächlich ausſah, habe ich ſie ihm in fünf Raten olgt!“ „Du weißt, Kurt, daß Urkundenfälſchungen mit Zuchthaus beſtraft werden?“ e. Es kam keine Antwort. Fünf Minuten vergingen wohl, bis der Geheimrat wieder ſprach. „Ich brauche dir nicht auseinanderzuſetzen“, ſagte er,„was das bedeutet. Du biſt alt genug, um es ſelbſt zu wiſſen. Ich will mir Vorwürfe erſparen und du kannſt die Beteuerungen ſchenken. Worte haben jetzt keinen Sinn. Ich verlange von dir folgendes: Du fährſt noch heute nach Leipzig. Du wirſt dort bei Rohn u. Ber⸗ telſen als Handlungsgehilfe eintreten und von deinem Gehalt leben. Ich werde Herrn Bertel⸗ ſen ſchreiben, daß es knapp bemeſſen wird. Du wirſt während der nächſten zwei Jahre nicht nach Hauſe kommen und es wird dich niemand von uns beſuchen. Danach werden wir weiter ſehen. Das iſt alles.“ Er ſchaute auf die Uhr. „In einer halben Stunde geht der Abend⸗ ſchnellzug. Du kannſt gerade noch das Nötigſte zuſammenpacken. Ich will nicht, daß du dich von 5 15 Mutter und Schweſter verabſchiedeſt. Leb wohl.“ „Leb wohl, Vater.“ Als Kurt an der Türe war, rief ihn der Geheimrat noch einmal zurück. Aus der Schub⸗ lade ſeines Schreibtiſches nahm er einen Geld⸗ Die kosmiſchen Einflü ſchein, den er ein paar Sekunden nachdenklich betrachtete.„Zehn Billionen Mark“ ſtand darauf. „Sieh her, Kurt,“ ſagte er und ſeine Stimme war weniger hart als zuvor,„ich bewahre dieſen Schein ſeit der Inflationszeit auf. Du warſt damals noch ſehr klein und kannſt nicht wiſſen, wie es war. Es war eine böſe Zeit, man glaubte an nichts mehr, verſtehſt du, alle die Dinge wie Vaterland, Nächſtenliebe, Ehre und Ehrlichkeit, Treue und Vertrauen galten nicht mehr viel. Ja, auch Vertrauen. Es ging damals viel durch meine Hände, Scheine aller Art, die mir anvertraut waren. Es wäre ſehr leicht für mich geweſen, zu betrügen, ohne daß ich gegen das Geſetz verſtieß. Ich wußte aber, daß es wieder anders werden mußte, ich wußte, daß die Welt ohne Vertrauen nicht auskommen kann. Und als wir dann wieder Geld hatten, das ſeinen Wert behielt, hob ich mir dieſen Schein auf: als Erinnerung und als Mahnung. Es iſt nur ein Stück Papier, Kurt, wie das andere, deſſentwegen du jetzt fortgehſt. Ich will dir noch einen Beweis von Vertrauen geben, Kurt. Nimm dieſen Schein mit. Und bringe ihn mir in zwei Jahren zurück⸗ Verſtehſt du?“ Der Sohn nickte. Sprechen konnte er nicht. Der Geheimrat gab ihm die Hand und ſchaute lange prüfend in ſein Geſicht. Und et mußte wohl etwas darin geleſen haben, mit dem er zufrieden war. Denn ſeine Züge lockerten ſich und es war beinah ein froher Ton, mit dem er dann ſagte: „Schließlich biſt du doch mein Sohn, Kurt!“ ſſe auf den Menſchen Von Dr. Bernhard Düll Der Verfaſſer hat ſich durch ſeine wiſſenſchaft⸗ lichen Arbeiten auf dem Gebiet der Erforſchung der kosmiſchen Einflüſſe auf den Menſchen weit über die Grenzen Deutſchlands hinaus einen Namen gemacht. Wie viele unter uns machen ſich klar, daß wir in der Nachbarſchaft eines Sternes leben, der einen 1 300 000 mal ſo großen Raum ein⸗ nimmt wie unſere Erdkugel, daß dieſer Stern — unſere Sonne— an ſeiner Oberfläche eine Temperatur von 6000 Grad beſitzt, und daß jeder einzelne Quadratmeter der ungeheueren Ober⸗ fläche 100 000 Pferdeſtärken in Form ſtrahlender Energie in den Weltenraum hinausſchießt, nicht nur in Form von Licht und Wärme, als Ultra⸗ violett⸗ und Röntgenſtrahlen, ſondern auch in Form von elektriſch geladenen Teilchen. Faſt banal ſcheint es, daran erinnern zu müſſen, daß jegliche Bewegung unſerer Atmoſphäre, unſerer Flüſſe und Meere. ja, jegliches Leben auf der Erde erſt durch dieſe Strahlungen ermöglicht wird und urplötzlich aufhören würde, wenn dieſe Energiezufuhr aus dem Kosmos einmal weg⸗ bliebe. Unterliegt nun die Sonne in ihren mannig⸗ faltigen Energieäußerungen Schwankungen, dann müſſen ſich dieſe auch in allen irdiſchen Erſcheinungen widerſpiegeln. Die genaue Feſt⸗ ſtellung dieſer Schwankungen und ihres Ein⸗ fluſſes auf die Lebensvorgänge hat mit Myſtik nicht das allermindeſte zu tun. Die einzigen Vorkommniſſe des menſchlichen Lebens, für die ein genügend zuverläſſiges ſtati⸗ ſtiſches Material zur Verfügung ſteht, ſind Ge⸗ burt und Tod. Geſtützt auf ein ſolches Sterbe⸗ material und auf genaueſte Beobachtungen der zu beſtimmten Zeiten ſich häufenden und für irdiſche Maſſe ganz gewaltige Ausbrüche der Sonne, bei denen enorme Energiebeträge in Form elektriſch geladener Teilchen und in Form elektromagnetiſcher Wellen in den Weltenraum ausgeſtoßen werden und u a. auch auf den Erd⸗ ball einſtürzen, ſind in den letzten Jahren um⸗ fangreiche Unterſuchungen in verſchiedenen Län⸗ dern ausgeführt worden. Einem Teil der deut⸗ ſchen Unterſuchungen lagen über 200 000 in Kopenhagen, Hamburg., Frankfurt a. M., Ber⸗ lin, Zürich und Budapeſt erhobene und nach einzelnen Tagen, Todesurſachen und anderen Merkmalen geordnete Sterbefälle zugrunde, während ſich ein anderer Teil, bei dem das Material nach Wochen aufgeteilt wurde, auf mehr als 3 Millionen Fälle bezog. Die Ergeb⸗ niſſe dieſer Arbeiten haben es ſehr wahrſchein⸗ lich gemacht, daß an Tagen mit beſonders hef⸗ tigen Sonneneruptionen und den damit zuſam⸗ menhängenden erheblichen Störungen des Erd⸗ magnetismus, der Luftelektrizität und der Erd⸗ ſtröme Erkrankungsbereitſchaften in Erkrankun⸗ gen übergehen tinnen ung bei bereits beſteben⸗ Schlachtfeld Berlin den ſchweren Erkrankungen der Tod ausgelöſt werden kann. Es ſcheint, daß die Erkenntnis dieſer Be⸗ ziehungen zwiſchen Menſch und Sonne auch das Verſtändnis fördert für die ſchon im Altertum und beſonders im Mittelalter ernſthaft ſtudierte Mondabhängigkeit des Menſchen. Große Bedeu⸗ tung kommt den Ergebniſſen eines Frankfurter Gynäkologen zu, der an Hand von über zehn⸗ tauſend, im Laufe von 14 Jahren erhobenen und eingehend ſtudierten Fällen nachgewieſen hat. daß zur Zeit von Neumond und Vollmond ein ſtark gehäuftes Auftreten der weiblichen Periode zu beobachten iſt, dem eine Phaſe der Zurückhal⸗ tung vorangeht. Erklären laſſen ſich dieſe auf⸗ fälligen Zuſammenhänge am eheſten noch dann. wenn man annimmt, daß die von der Sonne kommenden, elektriſch geladenen Teilchen durch den Mond, der mit ziemlicher Sicherheit ſelbſt eine elektriſche Ladung trägt, je nach ſeinen Stellung zur Erde etwas gebündelt oder zer⸗ ſtreut werden. Ganz ähnlich wie bei den Mondeinflüſſen kommen auch die meiſten der bioklimatiſch ſehr bedeutſamen Tagesrhythmen und Jahres⸗ rhythmen erſt durch das Zuſammenwirken der Etgenbewegungen der Erdkugel und der verſchie⸗ denen ſie treffenden kosmiſchen Strahlungen zu⸗ ſtande. Tagesrhythmen ſind gerade für die wichtig⸗ ſten Ereigniſſe im menſchlichen Leben, nämlich für Geburt und Tod, ſicher feſtgeſtellt. So weiß man, daß die größte Wahrſcheinlichkeit das Licht der Welt zu erblicken, zwiſchen 2 und 5 Uhr früh vorhanden iſt. Auch für die allgemeine Sterblichkeit iſt ein 24⸗Stunden⸗Rhythmus mit einem Gipfel in früheſten Morgenſtunden ein⸗ wandfrei nachgewieſen. Von nicht geringerer Wichtigkeit als die Tages⸗ thythmen ſind die Jahresrhythmen, welche die Häufigkeit vieler Erkrankungen, z. B. an den Organen der Atmung und des Kreislaufes, an Gelenkrheumatismus, an Gicht uſw. beſtimmen. Dementſprechend findet ſich ein deutlicher Jah⸗ resrhythmus auch in der allgemeinen Sterb⸗ lichkeit, mit einem Gipfel in den Wintermona⸗ ten. Gleichſam als Erſatz für dieſen Ausfall an Menſchen ſetzt gegen Ende des Winters ein Anſtieg der Geburtenziffern ein, der ſich zurück⸗ führen läßt auf die bekannte Häufung von Konzeptionen in den Monaten April— Juli. Niemand zweifelt heute mehr daran, daß es ein ſtarkes jahresperiodiſches Schwanken auch in den Funktionen der Drüſen gibt und eindring⸗ lich beweiſen die Statiſtiken der Selbſtmorde, daß ſich die meiſten Menſchen zum Freitod nicht in dem mit Not verbundenen Winter, ſondern in dem die Lebensbedingungen erleichternden und das Gemüt erfteuenden Frühling und Frühſommer entſchließen. In dieſen Wochen und Monaten ſind 125 Jahre vergangen, ſeit die franzöſiſche Armee nach ihrem mißglückten Eroberungsfeldzug nach Rußland zurückflutete, und, verfolgt von den Ruſſen, ſich über ganz Deutſchland ergoß. Unſer Bild zeigt eine Darſtellung von dem Ueber⸗ fall einer Koſakenpatrouille auf eine auf dem Rückzug befindliche franzöſiſche Formation, der ſich am Halleſchen Tor zu Berlin abſpielte. (Donath, Zander⸗Multiplex⸗K.) Der neue Marinedolch Für den Knopf des Marinedolches iſt dieſes neue Muſter geſchaffen worden.— FCFreige⸗ geben vom Oberkommando der Kriegsmarine.) (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗M.) Lied der Arbeit Wenn die Räder ſingen und die Hämmer ſchwin hell im Takt und Klang; Soll auch dich beleben und dein Herz erheben froh ein Lobgeſang. An die Arbeit ſchreite muß dir Glück bereiten das bezwingt die Not. Dann wird hold empfan, Freude dein Verlangen und ein täglich Brot. Franz Cing la. Wiſſenswertes Allerlei Dem Namen Braſilien liegt das vportugieſiſche Wort Braza zugrunde, was ſo viel bedeutet wie„glühende Kohle“. In dem Worte Bra⸗ ſilien wird damit aber nicht auf Kohlen hin⸗ gewieſen, ſondern auf das Braſilholz, das eine hellrote Farbe gibt. Das Studium der eineiigen Zwillinge hat in der modernen Erblichkeitsforſchung eine große Bedeutung erlangt. Bei eineiigen Zwillings⸗ kälbern hat man die größte Aehnlichkeit zwiſchen Kopfform, Hörnern, Haut⸗ und Haarfarbe feſt⸗ geſtellt. Bei den ausgewachſenen Kühen erſtreckt ſich die Aehnlichkeit auch auf die Größe des Milchertrags, auf Gewicht. Gang und Temve⸗ rament. Die Tiere gleichen ſich derart, daß eine Kuh ſo etwas wie ein Spiegelbild der andern iſt. Die Unterſuchungen geben gute Anhalts⸗ punkte dafür, welche Eigenſchaften ſich wirklich vererben. Ein franzöſiſcher Grubenarbeiter war der erſte, der zu Napoleons Zeit vorſchlug, unter dem Aermelkanal einen Tunnel von Frankreich nach England zu bauen. Von engliſcher Seite wurde das Projekt ſpäter wieder aufgenommen und im Jahre 1882 begann man von der eng⸗ liſchen wie von der franzöſiſchen Küſte aus zu graben. Aber als man etwa 2 Kilometer weit gekommen war, wurde die Arbeit eingeſtellt. Zum letztenmal ſtand der Plan im Jahre 1930 ernſthaft zur Beratung, wurde aber verworfen. Kürzlich iſt ein Buch herausgegeben worden in einem alten Dialekt von den Philippinen. Es wird angenommen, daß der einzige Menſch, der dieſes Buch leſen kann, der Gelehrte iſt, der es zuſammengeſtellt hat. Der Briefkaſten von Niuafoou Wenn in San Franzisko auf dem Poſtamt ein Brief nach der Inſel Niuafoou aufgegeben wird, dann ſortiert man ihn in einen beſonde⸗ ren Beutel zu der Poſt für Samoa oder die Fidſchi⸗Inſeln. Denn dieſes Eiland liegt im Polyneſiſchen Ozean, iſt aus vulkaniſchem Ge⸗ ſtein aufgebaut und reicht gerade aus., um ein paar Dutzend weißen Leuten genug Boden zum Leben zu bieten. Die Poſt, die nun für dieſe Inſel zugeſtellt werden ſoll, wird in eine— Petroleumkanne verpackt und dann ins Waſſer geworfen. Auch die Briefe, die man auf der Inſel ſchrieb. wer⸗ den in eine derartige Kanne gelegt und dann an Bord des alle 2 Monate vorüberfahrenden Dampfers emporgeholt. Man hat eine Petro⸗ Ieumkanne gewählt weil ſie gut dicht hält. Selbſt wenn die Briere e wenig ölig werden ſollten. Es kommt noch hinzu, daß man manch⸗ mal auf der Inſel die Briefe 2 oder 3 Monate aufbewahren muß. ehe man ſie„auf die Poſt“ geben kann. Würde man die Briefe einfach ſo liegen laſſen, dann würden ſich die Inſekten einen Fraß daraus machen. Aber an Briefe in der Petroleumkanne gehen ſie nicht heran. Bekanntmachungen Orisgruppe der N. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock 2 2*, Dienſibejehl! Kameraden! Der Bannführer wird morgen Donnerstag abend eine Be⸗ ſichtigung unſerer Gefolgſchaft vorneh⸗ men. Es iſt deshalb Pflicht eines jeden Hitlerjungen, daß er morgen abend pünktlich um 7.45 Ahr in tadelloſer Aniform vor der Goetheſchule(Schulſtr.) antritt. Spielmannszug mit Inſtrumen⸗ ten. Schriftliche Entſchuldigung nur im Krankheitsfalle. Der Gefolgſchaftsführer. Vortrag Sakharow Das im Vortrag empfohlene Buch über den roten Panslawismus kann heute und morgen noch bei A. Graff, Lampertheimerſtraße, be⸗ zogen werden. Preis: RM. 5.20. * Jungmädelgruppe Achtung Jungmädell Heute Mittwoch, 23. Februar, fällt die Führerinnenbeſprechung aus. Dafür treten alle JM-⸗Schar⸗ und Schaftsführerinnen mor⸗ gen Donnerstag, 24. Februar, 20 Uhr, im Heim an. Ich erwarte vollzähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen in tadelloſer Kluft. Die Untergauführerin wird anweſend ſein. Die Führerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 23. Februar 1938 Anſer Tagesſpruch So war's immer, mein Freund, und ſo wird's bleiben: Die Ohnmacht hat die Regel für ſich, aber die Kraft den Erfolg. Schiller. Uellex ca Wenn einer ſehr klug iſt und dieſe Klugheit auch zu ſeinem Vorteil nutzt, kann man ihm keinen Vorwurf machen. Geht er dazu noch gerade Wege, ſo iſt umſo weniger dagegen ein⸗ zuwenden. Aber alle Mittel ſind nur dann brauchbar, wenn ſie das richtige Maß haben. Ein überſcharfes Raſiermeſſer iſt ebenſo ſchlecht, wie eine überſcharfe Klugheit. Ueber⸗ ſcharf in dem Sinn, daß ſie zu Wegen ver⸗ leitet, die andere nicht wählen, denen Mutter Natur etwas mehr Gradlinigkeit ins Weſen gepflanzt hat, ſodaß ſie überraſcht vor der Tatſache ſtehen, übertölpelt worden zu ſein. Aber jeder Gegner iſt nur ſo lange gefähr⸗ lich, als man ſeine Taktik nicht kennt oder nicht durchſchaut. Natürlich darf man nicht einen überklugen und einen anderen zuſam⸗ menſpannen, der mit geiſtigen Gaben ſchwach geſegnet wurde. Einigermaßen gleichwertige Gegner müſſen es ſchon ſein. Sind ſie es und hat ſich der, dem ein überkluger Taktiker gegen⸗ über ſteht, mit der Weiſe des Gegners ver⸗ traut gemacht, ſo kann es ſehr leicht geſchehen, daß dem Ueberraſchungen bereitet werden, der ſich ſeiner Klugheit allzu ſicher fühlt. Denn er merkt die Tarnkappe nicht, in der er ſeine Klugheit verbirgt, und findet ſich plötzlich in einer Lage, die er ganz und gar nicht erwartet hat. Die nur geſpielte Dummheit und Schwachhörigkeit iſt dem Klugen oder beſſer dem Ueberklugen gefährlicher als die Klugheit des ſich auch zu ihr bekennenden Gegners. Aber ſchließlich iſt auch das völlig gerecht. Denn das Ueberſcharfe— nun ja— es ſteht ſchon am Anfang. Und wenn einer meint, das ſeien nur theoretiſche Ausführungen, ſo kann er ſich leicht vom Alltag eines anderen be⸗ lehren laſſen. Man muß ja nicht nur an die Klugheit denken, ſondern kann auch andere Eigenſchaften heranziehen, wie Strenge, Ge⸗ wiſſenhaftigkeit, Pedanterie, Eigenſinn, Lau⸗ nenhaftigkeit und wie ſie heißen mögen. Die Auswahl iſt ſo groß, daß man nicht in Ver⸗ legenheit kommen kann, wenn man die prak⸗ tiſche Nutzanwendung ziehen will. Und ſie dürfte ſich in ſehr vielen Fällen lohnen. * Achtung! Eltern unſerer Hitlerjungen! Die Eltern unſerer Hitlerjungen machen wir auf den in heutiger Ausgabe veröffentlichten Dienſtappell der HJ aufmerkſam und bitten darauf hinzuwirken, daß die diesbezüglichen Anordnungen von unſeren Igg. genaueſtens befolgt werden. Der Bannführer wird an⸗ weſend ſein und zu unſeren Igg. über die kommende Sommerarbeit ſprechen. Außerdem wird er eine Beſichtigung der Gefolgſchaft vornehmen und iſt es deshalb Pflicht der El⸗ tern, dafür zu ſorgen, daß alle Jungen pünkt⸗ lich und in tadelloſer Uniform zur Stelle ſind. Schäblingsbekaͤmpfung im Obitbau Bis Ende dieſes Monats müſſen die Arbeiten getätigt ſein! Schon wiederholt wurde in den letzten Wochen durch Bekanntmachungen des Bürger⸗ meiſters und auch in ausführlichen Lokal⸗ artikeln auf die Notwendigkeit der Schäd⸗ lingsbekämpfung im Obſtbau hingewieſen und ſollte man nun erwarten, daß ſämtliche dies⸗ bezüglichen Arbeiten jetzt reſtlos durchgeführt ſeien. Unternimmt man jedoch einen Gang durch unſere Fluren, ſo trifft man auch heute immer noch Obſtbäume an, die dab Arbeiten vollſtändig entbehren. Möglich, daß deren Be⸗ itzer in Anbetracht der eingetretenen ungün⸗ 1 Witterungsverhältniſſe an der Durch⸗ führung der Anordnungen behindert waren. Angeſichts deſſen appelliert der Bürgermeiſter in heutiger Bekanntmachung nochmals an alle Baumbeſitzer mit der letztmaligen— derung, die 1 der Raupenneſter, Reinigung der Obſtbäume, ſowie die Entfer⸗ nung der dürren Aeſte und der abgängigen Obſtbäume unverzüglich bis Ende dieſes Monats vorzunehmen, andernfalls man ſich zur Ergreifung weiterer Maßnahmen veran⸗ laßt ſieht. Wir glauben jedoch, daß alle Obſt⸗ baumbeſitzer dieſe letzte und dringliche Mah⸗ nung wahrnehmen und ihre Beſtände bis zur feſtgeſetzten Friſt von allen Schädlingen be⸗ freien. Um eine einwandfreie und gute Ernte zu erreichen— was doch ſicherlich im Inter⸗ eſſe aller Beteiligten liegt— ſind dieſe Maß⸗ nahmen unbedingt erforderlich. Und haben wir letztenendes nicht die hohe Verpflichtung, die⸗ ſelben genaueſtens zu befolgen, und zwar durch unſere ſelbſtloſe Mitarbeit an der Er⸗ üllung des vom Führer aufgeſtellten Vier⸗ jahresplanes? Jawohl, auch der letzte Volks⸗ genoſſe muß ſich einreihen, muß mithelfen, mitarbeiten! Seien wir uns deſſen bewußt, auch inbezug der Schädlingsbekämpfung! * Wehrpaß und der Arbeitspaß Da nur derjenige das Recht zum Weiter⸗ tragen des SA⸗Sportabzeichens erwirbt, der ſich den Wiederholungsübungen unterzieht, iſt die vorgeſchriebene Meldung Ehrenpflicht eines jeden Sportabzeichenträgers. Bei Unterlaſ⸗ ſung der Meldung erfolgt Entzug des SA⸗ Sportabzeichens. Volksgenoſſen, die das SA⸗ Sportabzeichen erwerben wollen, können ſich auf derſelben Dienſtſtelle um die Aufnahme in eine SA-Sportabzeichengemeinſchaft bewerben. Wehrſteuerpflicht und Gemeinden. Der Deutſche Gemeindetag hatte vor längerer Zeit beim Reichsminiſter der Finanzen bean⸗ tragt, den Gemeinden eine Entſchädigung für den erhöhten Verwaltungsaufwand zu zah⸗ len, der ihnen durch die Feſtſtellung der Wehr⸗ ſteuerpflicht für Arbeitnehmer entſteht. Die⸗ ſer Antrag iſt durch Erlaß des Reichsminiſters der Finanzen abſchlägig beſchieden worden. Straßenkontrollen der Fernlaſt⸗ fahrer. In einer Verfügung des Reichs⸗ arbeitsminiſteriums an die Reichstreuhänder der Arbeit wird angeordnet, daß zukünftig die Straßenkontrollen der Fernlaſtfahrer von der Ichranlen des Aufſtiegs fallen! Vas wird aus den siegern des Reichsberufswelllampfes? dal— Die tüchtigſten Kräfte des Volkes an die Oberfläche zu bringen und das Leiſtungs⸗ niveau zu beben, iſt der tieſſte Sinn des gerade jetzt wieder im ganzen Reich emſig betriebenen Keichsberufswettkampfes. Mit der Entdeckung der Talente allein iſt es jedoch nicht getan. Erſt durch eine praktiſche Siegerförderung wird die Begabung zur vollen Reife geführt. Das Inter⸗ eſſe der Einzelverſönlichkeit und das der Ge⸗ 38 begegnet ſich dabei in glücklicher orm. Bei der Förderung der Tüchtigſten iſt es zwangsläufig. daß die ſtarre Form des beruflichen Entwicklungsvorganges oft durchbrochen werden muß. Die Deutſche Arbeitsfront als die Trä⸗ gerin der Siegerförderung ſorgt dafür, daß die Schranken, die z. B. früher den Aufſtieg des unbemittelten Arbeiterjungen kalt und erbar⸗ mungslos abſperrten, zum Fallen gebracht wer⸗ den. Wie notwendig das iſt, zeigt die Tatſache, daß die weitaus große Mehrzahl der Reichs⸗ ſieger aus dem Arbeiterhauſe kommt. Welchen Weg haben nun die bisherigen Sle⸗ ger des Reichsberufswettkampfes genommen? Was iſt aus ihnen geworden? Das praktiſche Leben ſoll die Antwort auf dieſe Fragen geben. Aus Akten des allein mit 35 verſchiedenen Be⸗ rufen am Wettkampf beteiligten Fachamts „Verkehr und öſentliche Betriebe“ ſeien einige charakteriſtiſche Fälle geſchildert. Das Lebens⸗ ſchickſal der jungen Menſchen, deren Perſönlich⸗ keit, hinter dem Buchſtaben ſpürbar wird, iſt durch den Reichsberufswettkampb in eine völlig neue, aufwärtsführende Bahn gelenkt worden. Die„Ochſentour“ durchbrochen Es liegt in der Entwicklung der Dinge, daß es im Apparat der öffentlichen Verwaltung oft am ſchwerſten erſchien, die ſtarren Laufbahnvor⸗ ſchriften aufzulockern. Aber auch hier ſiegt heute eine vernünftige Haltung über eine volksfremde Bürokratie. Ein Beiſpiel zeigt das: Da iſt der Poſtiungbote Gebel, der in zwei Reichsberufs⸗ wettkämpfen Reichsſieger wurde. Sein Vater iſt Eiſenbabnarbeiter: er ſelbſt hat nur die Volksſchule beſucht und wäre alſo zeitlebens »ungelernter“ Poſthelfer geblieben, wenn nicht der Reichsberufswettkampf gekommen wäre. So aber macht das Fachamt den Reichspoſtminiſter auf den Jungen aufmerkſam. Der Miniſter iſt ein alter Nationalſozialiſt, und ſo iſt ſchnell eine gute Löſung gefunden. Aus dem Poſtjung⸗ boten wird ein Poſtſupernumerar, wie die ſchöne Bezeichnung beißt, und nun ſteht ihm die geho⸗ bene mittlere Beamtenlaufbahn offen. Dr. Ohneſorge bat übrigens auf Vorſchlag der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront auch die Gauſieger belohnt. Unter Verkürzung der Lehrzeit wurden ſie alle früber zu der Aſſiſtentenprüfung zugelaſſen. „. um die Eltern zu unterſtützen“ Das Arbeitsamt Stralſund hatte die Freude, einen ſeiner Lehrlinge auch zweimal als Reichs⸗ ſieger ausgezeichnet zu ſehen. Beim erſten Wett⸗ kampf wurde dem Sieger ein halbes Jahr der Lehrzeit erlaſſen. Nach Beendigung des Wett. kampfes 1937 ſetzt ſich der wieder zum Reichs! ſieger gewordene Junge hin und ſchreibt an den Jugendwalter Rieſe des Fachamts einen Brief in dem es heißt:„... Da mein Vater Invalid iſt und meine Mutter als Reinemachefrau mi verdienen muß, möchte ich meine Eltern bald unterſtützen und bitte deshalb nochmals, ei halbes Jahr der Lehrzeit erlaſſen zu beten men.“ Das war am 9. Mai 1937. Das Fa amt, deſſen Leiter Körner bei jeder ſich bieten⸗ den Gelegenheit den Grundſatz vertritt, daß die Lehrzeit dann beendet ſein ſoll, wenn das Ziel der Ausbildung erreicht iſt, nahm ſich ſofort des Wunſches an. Als Erfolg der Bemühungen lag am 23. Juni 1937 ſolgender Beſcheid des Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsver⸗ mittlung und Arbeitsloſenverſicherung vor:„Als Anerkennung für ſeine Leistungen beim Reichs⸗ berufswettkampf habe ich dem Lehrling Ernſt Honig eine achttägige„KdF.⸗Nordlandreiſe zu⸗ gedacht. Mit Rückſicht auf die ſozialen Verhält⸗ niſſe im Elternhaus habe ich einer weiteren Verkürzung der Lehrzeit zugeſtimmt, ſodaß Hos nig ab 1. Juli 1937 als Angeſtellter in de Dienſt der Reichsanſtalt übernommen werden kann. Der Präſident des Landesarbeitsamte Pommern iſt angewieſen, Honig in ſeiner wei 8 beruflichen Entwicklung zu fördern. ge yrup.“ Und nun ein Beifahrer aus Hamburg J Werner Schick aus Hamburg wollte ger Maſchinenbauer werden. Aber kaum war er aus der Schule entlaſſen, als er auch gleich Geld verdienen mußte, denn bei ihm zu Hauſe ſah es knapp aus. So wurde er Beifahrer bei einer Speditionsfirma. 1937 machte er dann den Reichsberufswettkampf mit und wird Reichsſieger. Als Wunſch gibt er in einem Brief an:„Ich möchte zu gerne noch das Abitur machen und außerdem eine Fachſchule beſuchen.“ Beifahrer will er nicht bleiben. da er hier keine Entwicklungsmöglichleit ſiebt. Der Junge wurde auf Koſten der Deutſchen Arbeitsfront in der Arzeitsgemeinſchaft für Eiſen und Metall nach Lübeck enlſondt. und wird ſpäter den Beruf ausüben können, für den er beſondere Fähig keiten entwickelt. Noch viele ähnliche Beiſpiele könnte man hie anführen. Da iſt ein Keſſelſchmied, der di Möglichkeit erhielt, eine Hochſchule zu beſuchen da iſt ein Elektroſchloſſerlehrling, der die be⸗ rühmte Beuthſchule in Berlin beſuchen kann, um ſpäter Elektroingenieur zu werden, und da ſind ſchließlich noch zwei junge Mädchen, Poſt⸗ betriebsangeſtellte, denen auch die Wege zu 5 ihrer beruflichen Wünſche geebne wurden. Beſſer, als alle Theorie es vermöchte, beweiſe dieſe praktiſchen Erfolge den boben Wert de Reichsberufswettkampfes, der in dieſem Jahr in noch viel ſtärkerem Maße als bisher ein Ausleſe der Tüchtigen geben wird. Brdl. . Deutſchen Arbeitsfront, Fachamt„Verkehr und öffentliche Betriebe“(früher Reichsbe⸗ triebsgemeinſchaft„Verkehr und öffentliche Betriebe“) im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ kraftwagenbetriebsverband durchgeführt wer⸗ den. Durch regelmäßige Kontrollen ſoll die korrekte Durchführung der Reichstarifordnung für den Güterfernverkehr gewährleiſtet wer⸗ den. Kein Preisnachlaß für Barzah⸗ lung im Handwerk. Aus gegebener Ver⸗ 9 heraus weiſt der Reichsſtand des deutſchen Handwerks darauf hin, daß grund⸗ ſätzlich ein Preisnachlaß für Barzahlung im Handwerk abzulehnen iſt. Ein ſolcher Nachlaß iſt umſo weniger gerechtfertigt, als ſich die Preiſe für handwerkliche Lieferungen und Lei⸗ ſtungen vorwiegend aus Lohn zuſammenſetzen. Der Handwerker tut im eigenen Intereſſe gut, die Lieferungsbedingungen vor Auftragsan⸗ nahme genau durchzuleſen und dieſen Punkt im voraus mit dem Auftraggeber zu klären. Den Handwerkskammern wird empfohlen, ſich in ihnen bekannt werdenden Fällen mit den zuſtändigen Induſtrie⸗ und Handelskammern dieſerhalb in Verbindung zu ſetzen. Schutz von Erfindungen auf der Deutſchen Bau⸗ und Siedlungs⸗ Ausſtellung. Für die Deutſche Bau⸗ und Siedlungs⸗Ausſtellung(1. Reichsbauwerk⸗ u), die vom 3. September bis 9. Oktober 1938 auf dem Feſthallengelände zu Frank⸗ 15 d. M. stattfindet, hat der Reichsminiſter Juſtiz durch Bekanntmachung vom 13. Dezember 1937 den Schutz von Erfindungen, Muſtern und Warenzeichen verfügt. Demnach können alle Ausſteller auf der Ausſtellung ihre Neuigkeiten zeigen, ohne Gefahr zu lau⸗ fen, daß unberechtigte Nachahmungen durch Ausſtellungsbeſucher durchgeführt werden.— Die Beſucher ſelbſt haben andererſeits den oßen Vorteil, daß die Ausſteller auch wirk⸗ ich die neueſten Erzeugniſſe zeigen können, unabhängig davon, ob dieſe bereits einen all⸗ gemein geſetzlichen Schutz genießen oder nicht. Als Lehrherr ungeeignet In einem Kolonialwarengeſchäft Heſſen⸗ Naſſaus wurde der Lehrling im Weſentlichen damit beſchäftigt, Kartoffeln abzuwiegen, Kundſchaft abzufragen und Beſtellungen aus⸗ zufahren. Nur ganz ſelten wurde er auch zum Verkauf herangezogen. Angeſtellte wurden mit Abwiegen nicht beſchäftigt. Die Begründung hierfür war, daß es zu teuer käme. Der Lehr⸗ herr konnte orthographiſch nicht richtig ſchrei⸗ ben. Beiſpielsweiſe ſchrieb er die Hauptwörter klein und verwechſelte„g“ und„ch“. Er war zur Lehrlingshaltung damit ungeeignet. 2 Grad Kälte verzeichnete heute früh das Thermometer und zwar gegen 6 Uhr. Geſtern morgen um die gleiche Zeit waren es 4 Grad minus. Ueber Tag war es auch geſtern wieder warm. So konnte man in der Sonne 23 Grad Wärme feſtſtellen. YYY ꝙꝓꝙęT)P D x Hitlerjungen! Wollt ihr an den Fahr⸗ ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft die Grundlage— ſpart fleißig! Vorerſt noch niederſchlagsfrei Die über Skandinavien ſüdwärts führende Wirbeltätigkeit hat bereits großen Gebieten Deutſchlands Verſchlechterung gebracht, ſo daß am Dienstagmorgen nur noch der Weſten und Süden des Reiches heiteres Wetter zeigte. Aber auch hier macht ſich die Zufuhr feuch⸗ terer Meeresluft bereits mit ſtarkem Reif, und teilweiſe auch ſchon mit Nebelbildung bemerk⸗ bar. Der Tiefeinfluß wird ſich noch weiter ausbreiten. Mittwoch: Vielfach dunſtig oder neblig und meiſt wolkig, doch nur geringe Nieder⸗ ſchlagsneigung, nachts Fröſte zunehmend,— Winde meiſt aus Nord bis Weſt. Die Ausſichten für Donnerstag: Leicht unbeſtändiges und zu geringen Niederſchlägen neigendes Wetter, nur wenig milder. —— Main! blach in teubaus beiße 9 Dieſet lichen den die beit lich dern 15. Febr. teilt, vol firma int Etüchüte len enth. Hendenf den Zuni dor dem fellungen zeitig ein ethalten Sachs ib! Sachs zu Schels. beteit N gaben üb Wo bat Wer it! gaben. di, werden. Fuunffurt ſonſtige fag Gießen. ben, wie varenhan ibt, bei lichen Gel kition mi einer Mit daß dieſe alten of det nächſt ſcaſen ba burden h ſchergeſel 1. ke det Ludwig hafen am ein 17 J kenbetg g intsgerit kingelieſer F einem Gelobetra⸗ den Auttſ Nit deſſen U rechen ſeclattal diet ſubt knen Nad ur er. Unnern. lat don waftvager n e 10 ſetem dal dag U ungen beg ber 1 eine l. ſſen⸗ ichen gel, dus⸗ un nit ung eht⸗ rie 1e ortet 1 lh. es tern yane 2 ahr⸗ aft W nde ctel daß und ge. lch und 9 ————— 5 ä e 3 WC—̃—— Vermißter tot aufgefunden Alzen(Rhh.). Der ſeit einer Woche vermißte luguſt Kumba aus Freimersheim wurde in einer Tannenſchonung unweit Freimersheim er⸗ ſchoſſen aufgefunden. Es liegt ſebr wahr⸗ ſcheinlich Selbſtmord vor. Auch bei den Geißen iſt der Geſchmack verſchieden Gau⸗Algesheim. Ziegen ſind bekanntlich„ge⸗ näſchig“, d. h. ſie freſſen nicht alles, ſondern ziehen zarte Kräuter grobem Gras vor. Die Ziege eines Gau⸗Algesheimers entwickelte aller⸗ dings einen ganz beſonderen Geſchmack. Vom Hof, auf dem ſie frei umher lief, fand ſie den Weg ins Haus und ins Wohnzimmer. Dort reizten die Vorhänge ihren Appetit und ſie fraß ſchöne„Verzierungen“ hinein. Die Uebel⸗ täterin war längſt wieder im Hofe, ehe man den Schaden entdeckte. Doch die auf dem Boden binterlaſſenen Spuren ließen unſchwer erkennen, wer im Wohnzimmer Beſuch gemacht und die 815899 Vorbänge mit einer Wieſe verwechſelt atte. Wie kann man nur ſo vergeßlich ſein? Mainz. Ein Einwohner der Boppſtraße, der offenbar ſehr vergeßlich iſt, batte leichtſinniger⸗ weiſe ein Bündel Anmachholz auf die Herdplatte gelegt und darauf ſorglos das Haus verlaſſen. Zum Glück löſchten Flurnach⸗ barn, durch den Qualm aufmerkſam geworden, das brennende Bündel, nachdem ſie die Woh⸗ nungstür aufgebrochen hatten. Es hätte nicht viel geſeblt, und das Feuer hätte das Möbel ergriffen. 15 000 weiße Mäuſe verbrannt Mainz. In den Abendſtunden des Samstag brach in Mainz⸗Koſtheim Feuer in einem Gar⸗ tenhaus aus, in dem ein Züchter etwa 15 000 weiße Mäuſe hielt, die ſämtlich verbrannten. Dieſer Verluſt dürfte für den Mann ein ziem⸗ licher Schaden ſein. Die Urſache des Brandes den die Feuerwehr in anderthalbſtündiger Ar⸗ beit löſchte, war nicht feſtzuſtellen. Einen Ballen Stoff geſtohlen Darmſtadt. In den Nachmittagsſtunden des 16. Februar wurde. wie die Polizei jetzt mit⸗ teilt, von dem Rollfuhrwerk einer Speditions⸗ firma innerhalb der Stadt beim Ausfahren der Stückgüter ein Ballen Stoff geſtoblen. Der Bal⸗ len enthielt weißgemuſterten Damaſt, weißen Hemdenflanell und grauen Zevphir. Belrügeriſcher Möbelverlreler Frankfurt a. M. Die Kriminalpolizei warnt vor dem Möbelvertreter Georg Sachs, der Be⸗ ſtellungen auf Möbel annimmt und ſich gleich⸗ zeitig eine Anzahlung geben läßt. Die Leute erbalten aber weder Möbel geliefert, noch von Sachs ihre Anzahlung zurück. Außerdem gibt Sachs zur Bezahlung ſeiner Schulden gefälſchte Schecks. Er treibt ſich in Frankfurt umher und bereiſt Nachbarortſchaften.— Wer kann An⸗ gaben über den Aufenthalt des Sachs machen? Wo hat der Betrüger Unterſchlupf gefunden? Wer iſt durch Sachs geſchädigt worden? An⸗ gaben. die auf Wunſch vertraulich behandelt werden. ſind an das Betrugskommiſſariat des Frankfurter Polizeipräſidiums oder an eine ſonſtige Polizeidienſtſtelle zu richten. koſcheike war der Waffendieb! Gießen. Vor einigen Tagen wurde in Gie⸗ zen, wie gemeldet, in der Wafſen⸗ und Stabl⸗ warenhandlung von Reinig ein Einbruch ver⸗ übt, bei dem der Täter neben einem anſehn⸗ lichen Geldbetrag auch einige Piſtolen mit Mu⸗ nition mit ſich nahm. Nunmehr hat ſich nach einer Mitteilung der Kriminalpolizei ergeben. daß dieſer Waffendiebſtahl von dem 25 Jahre alten Koſcheike ausgeführt worden iſt, der in der nächſten Nacht den Bauarbeiter Bender er⸗ ſchoſſen hat. Die in Gießen geſtohlenen Waffen wurden bei Koſcheike reſtlos vorgefunden und ſichergeſtellt. das Ende einer abenkeuerlichen Reiſe Der jugendliche Autodieb verhaftet. Ludwigshafen. Durch die Polizei Ludwigs⸗ hafen am Rhein wurde am Montagvormittag ein 17 Jahre alter Metzgerlehrling aus Mil⸗ tenberg am Main ſeſtgenommen und in das Amtsgerichtsgefängnis Ludwigshafen am Rhein eingeliefert. Der Burſche entwendete am 14. 2. 38 ſeinem Lehrherrn in Miltenberg a. M. einen Geldbetrag von zirka 1000 RM., eignete ſich den Autoſchlüſſel ſeines Lehrherrn an und fuhr mit deſſen Perſonenkraftwagen, ohne einen Füh⸗ rerſchein zu beſitzen, von Miltenberg über das Neckartal nach Ludwigshafen am Rhein. Hier fuhr er an dem nördlichen Brückenaufgang einen Radfahrer an. Obwohl er dies bemerkte, fuhr er weiter, ohne ſich um den Verletzten zu⸗ kümmern. Er lebte einige Tage in Neuſtadt flott von dem geſtohlenen Geld. Den Perſonen⸗ kraftwagen ſeines Lehrherrn ließ er in Neu⸗ ſtadt ſtehen. In Königsbach ſchlich ſich der Burſche in die Garage eines Verwandten und fuhr mit deſſen Wagen nach Ludwigshafen, wo er dann feſtgenommen wurde. Die beiden ge⸗ ſtohlenen Wagen wurden ſichergeſtellt. Der Burſche hatte noch einen Geldbetrag von 872.— Reichsmark bei ſich. Das übrige Geld hatte er bereits verbraucht. Mokorradfahrer rennt gegen Laſtzug 1 Tote. 1 Schwerverletzter Saarlautern. Hier rannte am Montagnach⸗ mittag an einer Straßenkreuzung ein Motorrad⸗ fahrer gegen einen Fernlaſtzug. Während der Motorradfahrer mit einer ſchweren Gehirn⸗ erſchütterung und Kopfverletzungen ins Kran⸗ kenhaus eingeliefert wurde, war ſeine Bealei⸗ terin ſchon kurz vor der Einlieferung tot. Nach den bisberigen Ermittlungen kann von einem Verſchulden des Laſtzugführers keine Rede Bunle Tageschronit ſein. Er batte die Straßenkreuzung ſchon bei⸗ nahe überquert, als der Motorradfahrer gegen das linke Hinterrad des Fernlaſtzuges fuhr. Alle Anzeichen deuten darauf bin, daß der Motor⸗ radfahrer das Vorfahrtsrecht nicht beachtet und außerdem eine zu hohe Geſchwindigkeit hatte, um rechtzeitig bremſen zu können. Bei der To⸗ ten handelt es ſich um die 23jährige Paula Ka⸗ ſtel aus Saarlautern. Der Motorradfabrer Hans Comteſſe befindet ſich auf dem Wege der Beſſerung, iſt aber noch nicht vernehmungsfäbig. Verbrennungstod eines Kindes Wertbetm. Als ein vierjähriges Mädchen die Flammen eines Spirituskochers ausblaſen wollte, gerieten die Kleider des Kindes in Brand, das ſo ſchwere Brandverletzungen erlitt, daß es bald darauf ſtarb. Grauenhafles Verlehrsunglück in Karlsruhe Karlsruhe, 23. Februar. Ein furchtbarer Verkehrsunfall ereignete ſich am Dienstagabend um 21 Uhr 40. Eine mit jungen Leuten beſetzte 350 cem NSu⸗Maſchine kam in ſehr ſtarkem Tempo aus der Richtung Mühlburg, als im gleichen Augenblick ein Stra⸗ ſenbahnwagen der Linie 4 von der Kaiſerallee in die Schillerſtraße einbog. Die Geſchwindig⸗ keit des Motorrads war ſo groß, daß der Fah⸗ rer die Maſchine nicht mehr rechtzeitig abbrem⸗ ſen konnte, obwohl er ſah, daß der Straßen⸗ bahnwagen ſchon die Mitte der Straße erreicht hatte. Mit ungeheurer Wucht prallte das Mo⸗ torrad auf den hinteren Teil des Straßenbahn⸗ wagens auf. Im gleichen Augenblick explo⸗ dierte der Benzintank des Kraftrads und ſetzte die Maſchine in helle Flammen. Das auslaufende Benzin ſetzte innerhalb der kürze⸗ ſten Zeit die ganze Straßenſeite in Flammen. Die beiden Fahrer, die ihre Maſchine nicht mehr rechtzeitig verlaſſen konnten und teilweiſe auch ſo ſchwere Verletzungen erlitten hatten, daß eine ſofortige Flucht vor den Flammen unmög⸗ lich war, wurden von dieſen ergriffen. Gleich lebenden Fackeln erhoben ſich die beiden Un⸗ glücklichen aus den brennenden Trümmern und ſchleppten ſich aus dem Flammenmeer, wo ſie von zu Hilfe eilenden Paſſanten in Sicherheit gebracht wurden. Die weithin ſichtbaren hoch⸗ Blick in den Viderliche Menſchen Frankenthal. Vor der Jugendſchutzkammer ſtanden zehn Angeklagte aus Freinsheim, die ſich ſchwerer Unzuchtverfehlungen ſchuldig ge⸗ macht hatten. Es handelt ſich um Verbrechen nach§ 175, die untereinander begangen wor⸗ den waren. Hauptäter war der ſchwachſinnige 1907 geb. Wilhelm Reibold, der freigeſprochen werden mußte, da ihm die Unzurechnungsfähig⸗ keitsgründe des 8 51 zugebilligt wurden. Acht weitere Angeklagte, die bisher unbeſtraft waren, kamen mit mehrmonatigen, durch die ſeit Sep⸗ tember wekhrende Unterſuchungshaft verbüßten Gefängnisſtrafen davon. Der zehnte Angeklag⸗ te wurde ſchon während der Verhandlung in Freiheit geſetzt, da ſich die in der Vorunterſu⸗ chung gegen ihn erhobenen Anſchuldigungen eines minderjährigen verdorbenen Mädchens als unwahr herausſtellten. „Gefahr für Menſch und Dieh“ Betrunken am Steuer. Führerflucht mit gelöſchten Lampen. Langen. In der Hauptſtraße Langens wur⸗ de am 17. Oktober eine junge Radfahrerin, die vorſchriftsmäßig rechts fuhr, von einem Laſt⸗ wagen erfaßt und ein Stück mitgeſchleift, ſo⸗ daß ſie ſchwere Verletzungen erlitt. Am Laſt⸗ wagen erloſchen nach dieſem Vorfall die Lich⸗ ter und er fuhr mit erhöhter Geſchwindigkeit in lodernden Flammen hatten ſich derart ausge⸗ breitet, daß ein Löſchzuga der Berufsfeuerwehr mit Schaumlöſchgeräten eingreifen mußte. Mit ſehr ſchweren Verletzungen und furcht⸗ baren Brandwunden wurden die beiden Fahret in das Krankenhaus eingeliefert. Elektriſches Bügeleiſen ausſchalten! Wiesbaden. Durch die ſchon ſo oft gerügte Fahrläſſigkeit, elektriſche Bügeleiſen nach dem Gebrauch nicht auszuſchalten, iſt in einem Hauſe am Kaiſer⸗Friedrich⸗Bad in Wiesbaden ein be⸗ trächtliches Schadenfeuer entſtanden. Als der Brand entdeckt wurde, hatte ſich das Feuer von dem brennenden Tiſch ſchon auf die übrigen Möbelſtücke und den Fußboden ausgebreitet, ſo⸗ daß die Feuerwehr über eine Stunde an der Löſchung des Feuers arbeiten mußte. Schinnerhannes— ein Eltviller Freilichtſpiel. Eltville. Die NSG.„Kraft durch Freude“, Ortswaltung Eltville, veranſtaltet in den Som⸗ mermonaten auf der Eltviller Burg das Frei⸗ lichtſpiel„Der Schinnerhannes“. Es wirken et⸗ wa 90 Perſonen mit. Mit den Vorbereitungen iſt begonnen. Alle Kdfy.⸗Urlauber, die im Som⸗ mer in dem Großkreis Rheingau⸗St. Goarshau⸗ ſen ihren Urlaub verbringen, werden Gelegen⸗ heit haben, ſich das bekannte Freilichtſpiel an⸗ zuſeben. f Schweres Rodelunglück Kyllburg(Eifel). Auf einer Rodelbahn bei Kullburg ſtürzte ein mit zwei Mädchen beſetzter Schlitten eine etwa drei Meter hohe Böſchung hinunter. Eines der Mädchen erlitt ſchwere Verletzungen, das zweite trug Verſtauchungen von. Vor den Jug geworfen Weilheim(Obb.). Von einem ſchrecklichen Vorfall berichtet die„Weilheimer Zeitung“: Bei der Bahnüberführung am Südrande der Stadt warf ſich am Samstagnachmittag eine Frau mit einem Kind auf dem Arm vor den nach Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen fahrenden Zug. Der Zug⸗ führer gab noch Warnſignale, konnte aber den Zug nicht mehr zum Halten bringen. Frau und 99 wurden überfabren und auf der Stelle ge⸗ ötet. Die Erhebungen ergaben, daß es ſich bei der Frau um die 24 Jahre alte getrennt lebende Ba⸗ bette Meier aus Augsburg und um ihren drei Jahre alten Knaben handelt. Die Bedauerns⸗ werte hatte in einem Fall geiſtiger Verwirrung den Verzweiflungsſchritt getan. Gerichlsſaal der Richtung Darmſtadt davon. Aber gerade durch das unbeleuchtete Fahren erregte der Wagen Aufmerkſamkeit auf der Landſtraße, und ſo gelang es, Wagen und Fahrer ſchon am nächſten Tage ausfindig zu machen. Man ſtellte leich Blutunterſuchung an, die ergab, daß der Fahrer noch am nächſten Morgen eine Alkohol⸗ menge im Blut harte, die den Rückſchluß ergab, daß er am Abend vorher betrunken war. Die Polizei hatte außerdem feſtgeſtellt, daß der Wa⸗ gen in einem troſtloſen Zuſtand war. Weder Steuerung, noch Schaltung und Bremſe funkti⸗ onierten richtig, und die Räder kurpten kreuz u. quer, ſodaß der Wagen in dieſem Zuſtand, wie der Vorſitzende ſagte,„eine Gefahr für Menſch und Vieh“ bedeute. i Der Angeklagte, der übrigens ſchon zwei Vorſtrafen wegen Verkehrsunfällen hat, be⸗ hauptete vor dem Schöffengericht Darmſtadt, er wiſſe von dem Unfall nichts. Er ſei zwar an je⸗ nem Tage gefahren, aber es ſeien ja ſo viele Wa⸗ den um dieſe Zeit gefahren, da könne es gera⸗ e ſo gut ein anderer geweſen ſein. Es gelang jedoch einwandfrei, ſeinen Wagen zu kenn⸗ 8 der durch einen beſonderen Kühler u. urch ſeine Plane beſonders auffallend war. Das Gericht erkannte angeſichts all dieſer Er⸗ ſchwerungsgründe gegen den Angeklagten, den 38jährigen Peter Löchel von Darmſtadt, auf eine Gefängnisſtrafe von ſieben Monaten Ce⸗ Ee Zweifellos wird dem Angeklagten auch er Führerſchein entzogen werden. Drei Perſonen bei einem Verkehrsunglück gelölel Unglückliche Momente treffen zuſammen.— Der Fahrer freigeſprochen. Frankfurt a. M. Vor dem Schöffengericht wurde am Montag gegen den 20jährigen Kurt M. aus Hofheim i. T. wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung von drei Perſonen verhandelt. Der An⸗ geſchuldigte war mit dem Kraftwagen ſeiner Tante am 13. Oktober v. J. von Hofheim nach Frankfurt gefahren. Seine Begleiter im Wa⸗ en waren der Gaſtwirtsſohn Lorenz Held und die Fabrikangeſtellten Auguſt Hoffmann und Guſtav Kilp. M., der den Wagen auch au der Rückfahrt lenkte, trank in Frankfurt ein Glas Bier. Die Heimfahrt wurden gegen 22 Uhr an⸗ getreten und ging mit etwa 70 Kilometer Ge⸗ ſchwindigkeit über die Autoumgehungsſtraße. Unmittelbar vor der Kreuzung Soſſenheim— Eſchborn hielt ein Laſtwagenzug auf der rech⸗ ten Fahrbahn. Es kam hier zu einer 1 kataſtrophe von ſchrecklichen Folgen. Das Per⸗ ſonenauto fuhr auf den Laſtwagenzug auf und es ſchob ſich unter den Anhänger des Laſtwa⸗ genzuges. Die drei Inſaſſen des Wagens waren ſofort tot, der Lenker M. erlitt eine ſchwere Ge⸗ hirnerſchütterung u. war vier Tage bewußtlos. Das Schöffengericht mußte ſich nun mit der Frage beſchaſligen, ob den Angeklagten, der bei dem Unglück ſeinen beſten Freund verlor, ein Verſchulden traf. Es kam dabei zu Erörterun⸗ gen, die verkehrstechniſch weitgehendes Intere⸗ eſſe beanſpruchen. Der Angeklagte behauptete, weder ein rotes Schlußlicht des Laſtzuges noch den Zug ſelbſt bemerkt zu haben. Als er da⸗ hinfuhr, ſei er durch ein plötzlich auftretendes Licht eines entgegenkommenden Wages geblen⸗ det geweſen. Die Anklage vertrat den Stand⸗ punkt, daß der Angeklagte, ſelbſt wenn er ge⸗ blendet war. den Unfall hätte abwenden kön⸗ nen. An dem haltenden Laſtzug habe ſich ein Schlußlicht befunden. Trotzdem der Angeklag⸗ te geblendet war und die Sicht verloren hatte, ſei er weitergefahren, ſtatt zu halten. Der aus dem Bayriſchen ſtammende Laſtzug⸗ fahrer, der als Zeuge verhört wurde, will in Alzenau das lußlicht ſauber gemacht haben. Er bielt an der Unglückſtelle an, weil er be⸗ merkt hatte daß der Motor unregelmäßig lief. Aus den anderen Zeugenausſagen ging hervor, daß ein dem Angeklagten entgegenkommendes Auto mit blendenden Lichtern wahrgenommen wurde. Verſuche, dieſen Autofahrer zu ermit⸗ teln, blieben erfolglos. Eine Zeugin, die in einem Auto die Unglücksſtelle paſſiert hatte, be⸗ kundete, daß der Laſtzug wie ein Geſpenſt vor ihr aufgetaucht ſei, daß ſie kein Schlußlicht ſah und noch gerade eben ihren Wagen herumrei⸗ * um einen Zuſammenſtoß zu ver⸗ meiden. „Nach der Ueberzeugung eines als Sachver⸗ tändigen gehörten Ingenieurs iſt das Unglück — 550 zurückzuführen, daß das Schlußlicht mangelhaft war. Rückſtrahler ſeien praktiſch un⸗ brauchbar, wenn ſie in der Höhe angebracht ſind wie es bei dem Laſtzug der Fall geweſen ſei. Der Staatsanwalt beantragte die Freiſpre⸗ chung des Angeklagten. Die Einlaſſung des Angeklagten, er ſei durch einen entgegenkom⸗ menden Wagen geblendet geweſen, laſſe ſich nicht widerlegen. Die Frage, ob der Laſtwagen⸗ zug richtig geſichert geweſen war, werde Ge⸗ enſtand eines anderen Verfahrens ſein. Nach en Zeugenausſagen laſſe ſich nicht feſtſtellen. daß ein Schlußlicht brannte. Das Gericht er⸗ kannte auf Freiſprechung des Angeklagten. Von Trunkenheit könne nicht die Rede ſein. Bei dem vorliegenden Verkehrsunglück wären viele un⸗ e au Momente zuſammengetroffen. Eins ei nur unverſtändlich, daß der Laſtzug mit un⸗ genügender Sicherung an dieſer Stelle hielt. Auf dieſer Bahn werde ſchnell gefahren und da rechne man nicht damit, daß jemand mit un⸗ zulänglichem Schlußlicht parke. gie hören im Rundfunk... Donnerstag, 24. Februar 1938: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 06.30 Kon ⸗ zert. 08.00—09.00 Sendepauſe. 09.00—09.40 Sperr⸗ zeit. 09.40— 10.00 Sendepauſe. 10.00 Volksliedſingen. 10.45—11.15 Sendepauſe. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Dreißig bunte Minuten. 12.00 Konzert. 13.45 Nach⸗ richten. 1400 Allerlei— von Zmei bis Dreil 15.00 Wetter. Börſenberichte, Marktbericht. 1515 Bauern- muſik 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Der Dich⸗ ter ſpricht. 18.15 Das deutſche Lied. 18.45 Skiwelt⸗ meiſterſchaften. 19.00 Kernſpruch, Wetter, Nachrichten. 19.10... und jetzt iſt Feierabend! 20.00 Muſik am Abend. 21.00 Deutſchlandecho. 21.15 Der Tag klingt aus... 22.00 Wetter, Nachr., Sport. Frankfurt 06.00 Morgenlied, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 08.00 eit, Waſſerſtand. 08 05 Wetter, Schneebericht. 08.10 Gomnaſtik. 08.30 Nachr. 08.40 10.00 Sendepauſe. 10.00 Volksliedſingen. 10.30 Fro⸗ her Klang zur Werkpauſe. 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter, Straßenwetterdienſt. 11.40 Hausfrau, hör zu! 11.50 Dein Groſchen hilft allen. 12.00 Konzert. 14.00 Zeit, Nachr., off. Stellen, Nachr 14 10 Schallplatten. 15.00 Was iſt gut?— Tapfer ſein iſt gut! 15 15 1 unſere Kinder. 15.45 Allerlei vom Sport der Woche. 16.00 Konzert. 18.00 eitgeſchehen. 18.30 Der fröhliche Lautſprecher. 19.00 eit, Nachr, Wetter 19 10 Unterh.⸗Konzert. 20.11 eſtfitzung für die Mainzer aus aller Welt. Zeit, Nachr. 22.30 Volks- Nachtkonzert. 22.00 22.15 Wetter- und Schneeberichte, Nachr. und Unterhaltungsmuſik. 24.00—02.00 Stuttgart 06 00 Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten, Gymnaſtik. 06.30 Konzert 08.00 Waſſerſtandsmeld., Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik. 08.30 Konzert. 09 30—10.00 Sendepause. 10.00 Volksliedſingen. 10.30 1130 Sendepouſe. 11.30 Volksmuſik. 12.00 Kon⸗ zert. 1400 Schallplatten. 14.15 Zur Unterhaltung. 15.00—16.00 Sendepauſe. 16.00 Muſik am Nachmit⸗ tag. 18.00 Ach, man rauſcht nicht mehr von dannen? 18.30 Griff ins Heute. 19.15 Schallplatten. 20.00 Schöne Abendmuſit. 21.00 Das Spiel vom Schwaben, der das Leberlein gefreſſen. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22.15 Die Leipziger Frübjahrsmeſſe 1938. 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmufik. 24.00—02.00 Nachtkonzert. Angelrunlene Kraftwagenführer erhallen Freiheilsſtrafen Frankſurt a. M. Vor dem Einzelrichter mußte ein 38 jähriger Angeklagter aus Jügesheim bet Offenbach die Erfahrung machen, daß es ein ge⸗ wagtes Spiel iſt, wenn man gegen einen Straf⸗ befebl Einſpruch erhebt. Der Angeklagte hatte einen Strafbefebl über 150 Mark erhalten, weil er angetrunken ſein Auto mit zu großer Ge⸗ ſchwindigkeit über die Offenbacher Landſtraße lenkte und dabei mit einem Radfahrer zuſam⸗ menſtiez, der ſo verletzt wurde, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Der Ein⸗ zelrichter bielt antragsgemäß eine Geldſtrafe hier nicht am Platze und erkannte auf drei Wo⸗ chen Gefänanis. Gegen den Angeklagten waren ſechs Wochen Gefängnis beantragt worden mit dem Hinweis, daß es Praxis der Frankfurter Gerichte ſei, angetrunkene Autofahrer nur mit Freiheitsſtrafen zu belegen, denn es könne nicht geduldet werden, daß die Allgemeinheit der Willkür angetrunkener Kraftfahrer ausgeſetzt werde und es müſſe darauf geſehen werden, daß nur nüchterne Leute Autos lenken. Der Verkehrsunfall trug ſich am 24. Auaguſt an einer Kreuzung der Offenbacher Landſtraße zu. Der Angeklagte kam vom Frankfurter Schlachtbof in einem Tempo von 50 bis 60 Stundenkilometern gefahren und als er den aus dem Kreuzweg kommenden Radfahrer ſah. vermochte er nicht mehr rechtzeitig ſein Auto zu meiſtern. Eine Stunde nach dem Unfall wurde eine Blutprobe von dem ebenfalls verletzten Angeklagten genommen, die einen Alkoholgehalt von 1.28 pro Mille ergab. Daraus wurde be⸗ rechnet, daß zur Zeit des Unfalls der Alkobol⸗ gehalt im Körper des Angeklagten 1.45 pro Mille betragen bat, was mengenmäßig einem Liter Wein entſprach. Der Angeklagte wollte nicht mehr als drei Gläſer Wein getrunken ha⸗ ben und gab an, daß er täglich morgens Wein zu trinken pflege. Der Gerichtsarzt, der ſich gutachtlich über das Unterſuchungsergebnis äußerte, verwies auf die bei einer auswärtigen Univerſität gemachten Verſuche, die der Feſtſtel⸗ lung dienten, die Beeinträchtigung des Fahrers durch Alkohol auszuprobieren. Die Verſuche wurden mit Perſonen gemacht, die enthaltſam ſind und mit regelmäßig Alkohol Trinkenden. Hierbei zeigte es ſich, daß bei Erreichung von 1.43 pro Mille ſchon hundert Prozent der Ver⸗ ſuchsperſonen nicht mehr imſtande waren, ein Auto zu ſteuern ohne das Publikum zu gefähr⸗ den. Dieſe Trunkenheitsgrenze ſetze in einen gefährlicheren Zuſtand als die Volltrunkenhett, die den Fahrer nach außen hin kennzeichne, ſo⸗ daß man ihn vom Führerſitz fernhalten könne. In dem vorliegenden Fall kam das Gericht zu der Feſtſtellung, daß der Angeklagte auf der Fernverkehrsſtraße mit zu großer Geſchwindig⸗ keit gefahren war und ſich nicht ſo eingerichtet hatte, einen aus der Seitenſtraße kommenden Radfahrer nicht zu gefährden. Marktberichte Mannheimer Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 60 Ochſen, 97 Bullen, 98 Kühe, 123 Färſen, 790 Kälber, 46 Schafe, 2740 Schweine, 1 Ziege. Preiſe: Ochſen: 42 bis 45, 37—41, 30—36; Bullen 40—43. 35—39, 28—34; Kühe: 40—43 34—39, 26—33, bis 25; Färſen: 41—44, 36—40, 29—35; Schafe: b) 31—35, c) bis 30; Schweine: a) 56,5, b1) 55,5, b2) 54,5, c) 52,5, d) 49,5, e) und 70 49,5, g1) 53,5, g2) 51,5; Kälber: 60—65, 5359, 41—50, 30—40. Marktverlauf: Großvieh und Schweine zu⸗ geteilt, Kälber flott.— Der heutige Mannheimer Groß⸗ viehmarkt hatte einen Auftrieb von zuſammen 378 Stück Großvieh. Der Auftrieb iſt gegenüber der Vor⸗ woche kaum verändert. Es erfolgte 5 im Rahmen der Kontingente bei unveränderten Höchſt⸗ notizen. Der Kälbermarkt nahm trotz des erhöhten Auftriebs(790 gegenüber 572 der Vorwoche) einen flot⸗ ten Verlauf. Der Schweinemarkt war mit 2740 Tie. ren.(Vorwoche 3093) ziemlich gut befahren. Die Zu teilung erfolgte kontingentgemäß. 1 Auf zur Mannemer Fasnacht! Jubiläums⸗Zug am Fasnachts⸗Sonntag! Mannemer Fasnacht! Schon längſt ein Be⸗ griff, der Jahr für Jahr erneut auflebt. Immer mehr wird die Mannemer Fasnacht mit ihren vielfältigen Veranſtaltungen zu ei⸗ nem Magneten, der nicht nur zehntauſende, ſondern hunderttauſende von Menſchen in ſei⸗ nen Bann zieht— beſonders dann, wenn als Höhepunkt der Mannemer Fasnacht ſich der Karnevalszug durch die Straßen der Stadt bewegt und Prinz Karneval ſeine Triumpfe feiert. Der Mannemer Fasnachk kommk in dieſem Jahre noch eine ganz beſondere Bedeutung da⸗ durch zu, daß mit ihr ein dreifaches Jubiläum verbunden iſt: die führende Carnevalsgeſell⸗ ſchaft„Feuerio“ kann auf ein 40jähriges Be⸗ ſtehen zurückblicken und der 25. Karnevalszug ſeit Beſtehen des„Feuerio“ wird am Fas⸗ nachtsſonntag unter dem Szepter der 25. Prinzen Karneval geſtartet. Wohl iſt die Narretei in Mannheim ſeit rund hundert Jahren ſchon heimiſch, 1838 erfolgte der erſte feſte Zuſammenſchluß mit dem Ziele, den heimiſchen Karneval„populär“ zu machen, 1840 bewegte ſich der allererſte Karnevalszug durch Mannheim und mehrere Karnevalsgeſellſchaften traten in den nach⸗ folgenden Jahrzehnten für die Mannemer Fas⸗ Sypſel bes Glückes Fortuna,„die Glücksgöttin“, hat die alte Zeit dargeſtellt als ſchöne Frau, die freund⸗ lich das Füllhorn ihrer Gaben über uns aus⸗ ſchüttet. Aber mit dieſer Auffaſſung ſcheint die Ergründung der Perſönlichkeit der Göttin durchaus nicht erſchöpft. Denn es häufen ſich die Fälle, die auch ihren Uebermut beweiſen und die Tatſache, daß die Glücksgöttin die Menſchen zum Narren hält. Jeder wartet darauf, daß er nächſtens ein⸗ mal auf ſeinem Losbrief der WSW Lotterie zu leſen bekommt: hat 100— 500 oder 1000 RM. gewonnen. Aber Fortuna macht ſich ein Vergnügen daraus, den in München erwarteten Tauſender auf einen Bahnſteig in Schwaben zu verſchieben. In einem anderen Hand, der ſeine letzten 50 Pfennfge für den Losbrief gegeben hat. Es gibt kein Syſtem zu gewinnen, aber es regnet Hunderter und Tauſender. Wer einen brauchen könnte, muß eben ſein Glück ver⸗ ſuchen. ——— Mannheim.(Ein Schüler vermißt). Vermißt wird ſeit 14. Februar 1938 der Schüler Franz Veith, geb. am 5. 10. 23 zu Mannheim, 155 em groß, unterſetzt, dunkel⸗ blonde Haare, letztere dicht und glatt, Scheitel links, bleiches, rundes, eingefallenes Geſicht, blaue Augen, waagrechte, ſpärliche Augen⸗ brauen, gradlinige kleine Naſe, große abſte⸗ hende Ohren, großer Mund, große, weiße voll⸗ ſtändige Zähne, ſpitzes Kinn, mit Grübchen, nacht ein, die allerdings erſt im Laufe der Falle empfängt Fortuna einen Oeſterreicher große Hände, lange Beine, große Füße, 3 lezten 40 Jahre zu einem wirklich feſten Be⸗ dam Grenzbahnhof mit RM. 500.—. Ein ſchwerfälligen Gang, tiefe Stimme. Beklei⸗ w griff geworden iſt. Volksgenoſſe verteilt in fröhlicher Laune die dung: Dunkelblauer Trainingsanzug, ohne 5 Am Fasnachtsſonntag beginnt der große] eben gekauften Losbriefe an ſeine Freunde,] Kopfbedeckung, roſa Sporthemd, Hemdkragen, 1 Jubiläumsumzug um 14.33 Uhr und zwar hellgraue Knieſtrümpfe, ſchwarze Schnür⸗ 2 wird der Zug ſeinen Weg von der Neckarſtadt aus über die Friedrichsbrücke nach der Innen⸗ ſtadt nehmen, die er in mehreren Schleifen kreuz und quer durchzieht. Aus über 127 Nummern beſteht der Jubiläumsfasnachtszug, der ſich in drei Teile gliedert und in deſſen Jubiläumsteil ſich Seine Tollität Prinz Kar⸗ Das Zeitalter des Verkehrs muß jum Zeitalter der Verkehrsgemeinſchaft werben. venimm bich deshalb als famerad und befolge die Regeln der Otraßenverkehrs⸗ Ordnung. ſchuhe, Kleidung iſt abgetragen. Anhaltspunkte über den Verbleib des Vermißten wollen der Polizei mitgeteilt werden(Pol.⸗Präſ. Mann⸗ heim, E 17). Mannheim. Am Montag ereigneten ſich hier fünf Verkehrsunfälle. Hierbei wurden 3 Perſonen leicht verletzt und 5 Kraftfahrzeuge beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle 8 auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen.—(Verkehrsüberwachung). Bei am Montag vorgenommenen Verkehrs⸗ kontrollen wurden wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Straßenverkehrsordnung 71 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 28 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vor⸗ fahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahr⸗ zeuge techniſche Mängel aufwieſen. neval Bert 1. von Modeſien ſich ſeinem Volke zeigt. Zwei Tribünen in der Heidelberger Straße, eine Tribüne vor dem Waſſerturm und eine vierte Tribüne vor dem Rathaus ſollen Ge⸗ legenheit geben, von erhöhten Plätzen aus, den prachtvollen Zug beſſer überblicken zu können. Mannheim iſt gerüſtet— darum auf zur Mannemer Fasnacht! um nur eines ſelbſt zu behalten. Für ſoviel Freundlichkeit gebührt doch eigentlich ihm das Gewinnlos, aber Fortuna legt es einem der anderen in die Hand. Einer macht ſeit einigen Tagen durch anhaltendes Loskaufen den Ver⸗ ſuch, ſich ſeinen Faſching zu finanzieren. Viel⸗ leicht macht dieſe Idee Fortuna Spaß und ſie läßt ihn gewinnen, vielleicht aber drückt ſie den nächſten Tauſender wieder einem in die „l lat geua NY Y fleisthbrüh-Würfel Mannheims Prinz Karneval Amtliche Bekanntmachung Betr.: Schädlingsbekämpfung im Obſtbau. Empfehle das be ſtbe kannte VBauern⸗ und Auf die dringende Notwendigkeit der Be⸗] Vollkornbrot f ſeitigung der Raupenneſter, Reinigung ete. der Bäckerei Gewinnauszug Obſtbäume, ſowie Entfernung der dürren Aeſte[ Flscher 7 Klaſſe 50. Preußiſch-Oüddeutſche(276. Preuß.) Klaſſen-Lotterie und der abgängigen Obſtbäume habe ich wie⸗ Ohne Gewähr derholt hingewieſen. Die Friſt zur Durchfüh⸗ Ernſt Ludwigſtr. 2 Nachdruck verboten am Staatsbahnhof 1 l 4e Slut. Auy 600 Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne* 9 rung der Arbeiten muß mit Rückſicht auf die Beſtellg. frei Haus gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer WU rfel Pf. Witterungsverhältniſſe bis Ende dieſes Mo⸗ Erſtklaſſige in den beiden Abteilungen 1 und Il Jstan elbwürteh S pf. nats erſtreckt werden. Die Baumbeſitzer for⸗ Schun- 12 giehungstag 21. Februar 1958 1. 5 dere ich nochmals dringend auf, ihren Ver⸗ Reparaturen In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen— pflichtungen nachzukommen, damit weitere Sohlen u. Flecken 10 Henin iu 8999 K. 4389 282382—— Maß 1 j 165 ewinne zu 3000 RM. 48559 87375 234198 238713 376991 Maßnahmen erſpart bleiben. in bek.gut. Qualität“ 2 Cewinne iu 2899, c 8014„8e ſgios 122542 Viernheim, den 22. Februar 1938 im Fachgeſchäft 206732 223181 258476 286948 291410 387631 363163 Der Bürgermeiſter Heinz, Saarſt 89601 119789 1) 13277 440 15072 19770168988 77738 ln wenlgen Wochen woe Seel Mel 5„ Saarſir 247722 26078! 287888 587888 208843 214337 2584951 237020 288419 9 Einen guterhalt. 373863 280781 251622 281300 315830 316759 823365 356581 388152 K i Konff a Holzberkau x 1 Kommunion ⸗ 10 Gewinne zu 800 Rm. 8077 gast 23844 26789 80425 47843 Ommunlon, Konfirmation 5 8 185255 ee 80 807 188979 18712 1880 154885 / i feſtgeſetzte Holzverkauf im Gaſthaus„Zum billig zu verkaufen.“ 813670 333867 335367 366968 362939 371514 390856 394958 398138 Jetzt wird der Anzelgenteil viel beachtet nun lohnt sich die Zeſtungsreklame ganz Deutſchen Kaiſer“ in Viernheim muß bis auf weiteres verſchoben werden. Viernheim, den 22. Februar 1938 Näh. Auskunfts⸗ Stunfte 174 Gewinne zu 300 RM. 4949 5423 7173 8203 10434 10444 19604 taf. d. Geſchäfisſt. 22304 28752 30379 39923 40111 41688 54246 56246 59907 65303 69948 72875 81323 102715 108896 139812 188587 171390 172498 Weißen 181144 188511 185894 184115 198998 200588 201012 204112 211440 nders, zumal da Tausende Famil Forſtamt Viernheim Kind 248889 229134 223308 229842 232022 235687 246622 248333 251619 besonders, 0 sende familien Forf uderwagen] 282987 289383 283288 288803 278957 278475 278885 275303 289250 eifrigs Leser der„Mernheimer Volks- Rohd billi f 284347 287737 293817 289257 308831 305780 309538 319026 320287 9 1 oh e. illig zu verkaufen. 322513 325909 327912 335172 336531 342057 344556 348722 348760 5 e Daſelbſt 358128 358889 389828 381415 385211 368510 370855 383605 384538 zeſtung“ sind. 384716 387664 388209 881273 381484 388480 38863 Kinderdreirad In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 300000 RM. 1859 4 Gewinne zu 10000 RM. 132064 394668 zu kaufen geſucht. Näh. Auskunfts⸗ taf. d. Geſchäftsſt. Einige Zentn. gutes zu verkaufen. Bertholdus Pfenninghſtr. 21 Dick- ruhen zu verkaufen. Blauehutſtr. 7 4 Gewinne zu 5000 RM. 175174 257766 8 Gewinne zu 3000 RM. 29379 120468 188780 326704 22. Gewinne zu 2000 RM. 86098 1282 184021 167824 183928 246758 274611 294862 312893 382027 391373 48 Gewinne zu 1000 RM. 29 9050 12287 78098 82331 89538 148982 151308 181751 183717 187741 188513 184888 232837 237420 238422 245774 250138 267213 267429 268388 277768 323971 370258 78 Gewinne zu 500 RM, 4778 16634 22266 28730 44756 47256 62745. 67057 88887 98084 97382 112185 48886 161891 179433 183041 183872 198763 227849 244178 247402 258721 260707 269121 279958 280528 293280 289098 309585 304030 368053 308528 315430 843836 354464 357866 361893 368161 176 Gewinne zu 300 RM. 467 8988 12526 14473 17223 25150 29282 32698 34734 35457 44382 66590 67819 68914 71349 72022 77997 78928 81585 99944 102012 105147 111085 111723 117547 123814 138184 159055 150588 165161 168243 168195 168883 169490 171007 128392 177589 180957 184342 187238 188765 190876 195486 196766 198885 199839 201744 202910 211755 213948 215319 216546 223750 235276 251504 254937 288874 257396 260491 260894 261574 288415 282932 285468 285532 286002 287438 300843 304273 307349 316030 817519 321681 325125 341801 344464 347269 347728 352543 352704 3859204 363077 369240 370442 374704 378428 383088 384481 Der große traditionelle Maskenball . 7 2 — — I Zwei ſchöne Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 500000,* 2— ini 14 5 fe 20000, 6. zu fe 10000, 452 zu lſe 800, 224 fu Je 3000, N Ratskeller“ 1 U„„ 7 1 76 ö Läujer 598 zu je 2000, 1076 zu ſe 1000, 2878 zu je 500, 5866 zu je 300, 8 10 97 1 auch z. Zucht geeign. 189540 zu ze 150 Na. csteigt am 8 zu verkaufen. Morgen Donnerstag b. L Ihr ab 2 N 5 Achtung! Tabakpflanzer! 8 ea 2 Das Schaufenſſer g Vanmszag. 28. Februar f Alle Tabakpflanzer werden eingeladen, 3 n ſtehen 3 8 allein macht es nicht! 1 811 Uhr 4 heute Mittwoch nachmittag, halb 5 Uhr, Zuſerat bei— Die Waren verkaufen Hierzu ladet der Wirt und der Männerge- in den Hof der Milchzentrale zu kommen. 0 Hans Beyer, Adolf Hitlerſtraße 88 ſich nicht von ſelbſt.— sangverein 1846 herzlich ein 55 W führt 915 f 3 58— 3 führt im Gefolge— 1 77 050 1—. 1 Man muß ſie anbieten are 5 I. ö eetfenſter für die Pf anzenaufzucht vor. Gewi ˖ mitt, Schweinehlg, Zwingenberg. 1 1 askenkarten: Preis 1.— Vorverkauf bei Frz. (Erſatz für Oelpapier!) Rege Beteiligung iſt are Werdet Mitglied Darum Ulrb fl lor 5 Hofmann an der Drehscheibe. von Wichtigkeit. Aufſtieg und el 1 1 a N Der Fachſcaatsführer. 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