er leber ung 71 t und an lle Vot⸗ ce Jahre e l inetd 15 — then inge 5 Bunz, dul“ 140% g. 1 Nummer 46 Die Kominkern kot Amtsblatt der Bürgermeiſterei Niernheim Erſcheinungs welle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugsprels: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich 160 RM ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg CCC ² AAA ˙¹· ¹ w eiertagen. otenlohn, Donnerskag den 24. Februar 1938 Verkündigungsblatt der NS DAR. Viernheim Anzelgenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 8 Rpfg., im Text- teil für 1mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rofg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13. Fernſpr. 153 PS L'bafen 15101 PhPPPbbVPbbTbTbTbVTTVbPbTTTVTVTbTbTbTbVTTTbT— 14. Jahrgang Amandiert die Role Armee Eine Rede des Kriegskommiſſars Voroſchilow zum zwanzigſten Jahrestag Blulige„3äuberung“ zugegeben Aufforderung zur ſtändigen Mobilmachung des Jowjelvolles Moskau, 24. Februar. Das zwanzigjährige Jubiläum der Gründung der Roten Armee wurde am Mittwoch mit ge⸗ räuſchvollen Demonſtrationen der militäriſchen Macht der Sowjetunion begangen. Im Bei⸗ ſein Stalins und der übrigen Sowſetge⸗ waltigen, unter denen natürlich auch der Leiter der Komintern, Dimitroff, nicht fehlte, jand bereits am Dienstag aus Anlaß des Ju⸗ biläums eine Veranſtaltung im Moskauer Opernhaus ſtatt. Der Kriegskommiſſar Wo⸗ roſchilow ergriff dabei das Wort zu einer längeren Rede, worin er wiederum das Thema der„Errungenſchaften der Roten Armee— nicht ohne ſtellenweiſe laut mit dem Säbel zu raſſeln— in allen Variationen behandelte. Be⸗ zeichnenderweiſe ſtellte er, der neueſten Schwen⸗ kung der bolſchewiſtiſchen Taktit ſich anſchlie⸗ ßend, zwei hauptſächliche Merkmale des roten Heeres heraus: die enge Verbindung zwiſchen Roter Armee und Bolſchewiſtiſcher Partei einer⸗ ſeits, ſowie die„lebendige Nachwirkung der Traditionen des Bürgerkrieges“ im Ausbau der Roten Armee andererſeits. Die Kriegsräte, Militärkommiſſare und politiſchen Gremien bei den Heeresforma⸗ tionen bezeichnete Woroſchilow direkt als „Organe der Kommuniſtiſchen Partei“. Sie ſeien„der wunderbare Zement, der den Beſtand der Roten Armee in ein einziges feſt⸗ gefügtes, der Bolſchewiſtiſchen Parte grenzenlos ergebenes Kampfkollektiv zuſammenſchweißt.“ Der Politiſche Kommiſſar, ſo ſagte Woroſchilow unter Berufung auf Stalin, ſei die„Seele des bolſchewiſtiſchen Militärweſens“. Von beſonderem Intereſſe ſind die Ausfüh⸗ rungen Woroſchilows über die „Zäuberung“ in der Rolen Armee, die zu den bekannten blutigen Ereigniſſen des vorigen Jahres geführt hatten und die der Kriegskommiſſar bei dieſer Gelegenheit natür⸗ lich unmöglich umgehen konnte. Unter den Spionen und Landesverrätern, die alle mit der „Vertilgung vom Erdboden“, d. h. mit der phyſiſchen Vernichtung, beſtraft worden ſeien, erwähnte Woroſchilow außer Tuchat⸗ ſchewſki, Gamarnik. Eidemann u.a. erſtmalig auch den früheren Chef der geſamten roten Seeſtreitkräfte und Großadmiral Or⸗ Lo w, ſowie deſſen Stellvertreter, Vizeadmiral Ludri, und den früheren Chef der roten Oſtſee⸗Flotte, Vizeadmiral Siwkow. Die erſt kürzlich von Stalin verkündete Lo⸗ ſung von der„ſtän digen Mobilma⸗ chung des geſamten Sowjetvolkes“ ſei, ſo erklärte Woroſchilow, das„politiſche Evangelium“ und Aktionsprogramm für den bolſchewiſtiſchen Staat. * Wir haben geſtern Gelegenheit gehabt, durch Veröffentlichung der Blutliſte Stalins der Oef⸗ fentlichkeit das Wüten der GPU. und ihres Moskauer Auftraggebers vor Augen zu führen. Aber auch dieſe Liſte iſt nicht vollſtändig, denn täglich werden uns aus Sowjetrußland neue Meldungen über Hinrichtungen, Erſchießungen und über das Verſchwinden hochgeſtellter Per⸗ ſönlichkeiten der Sowjetunion übermittelt. Die ſogenannte„Säuberungsaktion“ hat bis zur Stunde noch kein Ende gefunden. Dies wurde geſtern von dem Kriegskommiſſar Woroſchilow erneut beſtätigt. Nach ſei⸗ nen Ausführungen, die er anläßlich des zwan⸗ zigjährigen Beſtehens der Roten Armee in Moskau machte, ſind außer den bereits der Oef⸗ fentlichkeit bekannten ſowjetruſſiſchen höheren Offiziere noch eine ganze Anzahl höherer Be⸗ fehlshaber, nach ſeinen Worten„vom Ange⸗ ſicht der Armee weggefert und vernichtet“ worden. 5 Aber auch mit der Bekanntgabe dieſer Namen wird die Blutliſte Stalins nicht abgeſchloſſen ſein. Sie iſt endlos und niemand iſt in dieſem Land der Unfreiheit und der ſklaviſchen Deſpotie ſo hoch geſtellt, als daß er nicht auch eines Ta⸗ ges unter den Opfern der Blutgier des Mos⸗ kauer Tyrannen zu finden wäre. Von beſonderem Intereſſe waren noch die Ausführungen Woroſchilows, die er über den chemiſchen Krieg machte. Er betonte, daß Sow⸗ jetrußland„zum Programm der chemiſchen Truppen auch ſolche Gebiete rechne, welche den Rahmen der bloßen Vorbereitung zur Abwehr chemiſcher Angriffe überſchreiten. Wir haben nicht den Willen und das Recht, unvorbereitet zu ſein.“ Mit dieſen Worten gibt der Kriegskommiſſar zu, daß Sowjetrußland auch den chemiſchen An⸗ griffskrieg vorbereitet. Das iſt uns zwar nichts Neues, denn wir kennen das Ziel der ſowjetruſſiſchen Politik in jeder Form und wiſſen, daß die Weltrevolution von ihr mit allen Mitteln betrieben wird. Dazu gehört auch der Offenſivkrieg. Aber dieſe Ausführun⸗ gen ſind vielleicht für die Regierungen von be⸗ 228 Intereſſe, die ſeither an dieſes Ziel er Sowjetunion nicht recht glauben wollten. o. Akademie für Jugendführung Einheilliche Ausbildung des Führerkorps der 3. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, hat eine wichtige Verfügung über eine Ausbildungs⸗ ordnung für das Führerkorps der Hitlerjugend erlaſſen. Dieſe Verfügung hat folgenden Wortlaut: 5 Die großen Aufgaben, die der Führer ſeiner Jugend geſtellt hat, erfordern ein Führerkorps, das nach Charakter und Leiſtung höchſten An⸗ forderungen genügt. Der Heranbildung dieſes Führerkorps dient die Akademie für Jugendführung in Braunſchweig. An dieſe Akademie kann jeder Hitlerjunge berufen werden. Vorausſetzung hierfür iſt: 1. Nachweis der deutſchblütigen Ab⸗ ſtammung; 2. einwandfreier geſund⸗ heitlicher und erbgeſundheitlicher Unter⸗ Deltrevolulion durch chemiſchen Krieg Voroſchilow über die Kampfmiltel 3owſelrußlands Moskau. 24. Februar. Aus der Rede Woroſchilows vom Diens⸗ tag, die die Sowietvpreſſe jetzt im Wortlaut verbreitet, verdienen vor allem die Erklärun⸗ gen der roten Kriegskommiſſare über den che— miſchen Krieg allergrößte Beachtung. Woro⸗ ſchilow führte dazu u a. aus: Die Sowietunion habe wohl im Jahre 1925 das Genfer Proto⸗ koll unterſchrieben das die Anwendung der che— miſchen und bakteriologiſchen Waffen im Kriegsfalle verbiete. Die Sowjetunion werde dieſe Verpflichtung von ſich aus auch einhalten. jedoch hätten leider andere Staaten darüber „gefährliche Anſichten“. Deshalb ſei in der Roten Armee das Programm der Ausbildung der chemiſchen Truppenteile in dem Sinne er⸗ weitert worden. daß dieſe nicht allein in der Abwehr eines chemiſchen Angriffs geſchult würden. „Wir haben“, ſo ſagte Woroſchilom wörtlich, „das Programm der Ausbildung der che⸗ miſchen Truppenteile durch Sektoren er⸗ gänzt, die über den Rahmen der Abwehr ⸗ ausbildung gegen einen chemiſchen Angriff binaus gehen. Wenn ein aggreſſiver Feind die Sowiettruppen mit chemiſchen Mitteln angreifen wird. ſo werden als Antwort darauf die fürchterlichſten chemiſchen Kampfmittel den Gegner treffen.“ Die Einheit von Komintern und Roter Armee. Eine aufſſchlußreiche„Proklamation“. Moskau. 24 Februar. Unter den Glückwunſchadreſſen zum 20. Ju⸗ biläum der Roten Armee befindet ſich auch eine „Proklamation“ des Vollzugsausſchuſſes der Moskauer Komintern, die umſo bemerkenswer⸗ ter iſt, als darin einem gewiſſen Vorgehen der Komintern und der Roten Armee zur„Vertei⸗ digung Chinas und Spaniens“ das Wort gere⸗ det wird. Das 5. Kabinelt Schuſchnigg Dieſes Bild wurde an dem Tage aufgenommen, an dem der Miniſterrat zur Beratung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms 1938 zuſammentrat.— Man erkennt darauf in der erſten Reihe ſitzend: Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg(Mitte), rechts von Dr. Schuſchnigg den Außen— miniſter Dr. Guido Schmidt und links vom Bundeskanzler den Vizekanzler Feldmarſchall⸗ Leutnant a. D. Hülgerth. Der zweite von rechts iſt Bundesminiſter Dr. Glaiſe-Horſtenau, der dritte von rechts Finanzminiſter Dr. Neumayer. In der zweiten Reihe ſtehend ſieht man Bundes miniſter Zernatto(Vierter von links), den Staatsſekretär für Landesverteidigung Ge— neral der Infanterie Zehner(Fünfter von links), heitsweſen. Dr. Seyß⸗Inquart(Achter von links) weſen, Dr. Skubel(Neunter von links). Bundesminiſter für Inneres und Sicher⸗ und den Staatsſekretär für Sicherheits- (Scherl Bilderdienſt, Zander-Multiplex⸗K.) ſuchungsbefund; 8. einwandfreie national. ſozialiſtiſche Haltung, körperliche und geiſtige Leiſtungsfähigkeit; 4. Abgeſchloſſene Berufsausbildung oder Abitur. Der Anwärter nimmt an einem Voraus⸗ leſelehrgang teil. Nach Abſchluß dieſes= ganges wird entſchieden, ob er den geſtelllen lelſkune der irgeftede Nach erfolgreicher Ah⸗ eiſtung der Arbeitsdienſt⸗ und Wehrdienſtpflicht wird vom Führer⸗Anwärter die n Erfüllung folgender Aufgaben verlangt: 1. Viermonatige Tätigkeit als Mitarbeiter in einer Gebiets führung; 2. achtwöchi⸗ ger Lehrgang in der Reichsjugendführerſchule in Potsdam; 3. Einjährige Ausbildung auf der Akademie für Jugendfüh⸗ rung; 4. dreiwöchige Ausbildung in der In⸗ duſtrie des Inlandes und ſechsmonatige Aus⸗ bildung im Ausland: 5. Abſchlußprüfung. Mit der Einberufung zur Akademie iſt der Anwärter auf eine Mindeſtzeit von 12 Jahren für den Dienſt in der Hitlerſugend verpfli tet. Nach Beſtehen der Abſchlußprü 8 Führer⸗Anwärter das ä 88 5 Jugendführerpatent des Jugendführers des Deutſchen Reiches 35 unter gleichzeitiger Ernennung zum Bann ⸗ führer und Berufung in das Führer“ korps der Hitlerſugend. Noch wäßh⸗ rend ſeiner Ausbildungszeit auf der Akademie hat er ſich entſchieden, ob er in Partei oder Staat nach ſeiner Dienſtzeit in der Hitler⸗ jugend weiterarbeiten will. Er wird dement⸗ ſprechend während ſeines Einſatzes als HJ. a Führer einmal im Jahre einer Dienſtſtelle der Bewegung oder deren Gliederungen für die Zeit von drei bis vier Wochen zugeteilt. Sein endgültiger Einſatz jedoch' wird von mir ent⸗ ſchieden. Dieſe Ausbildungsordnung für das Führerkorps der Hitlerjugend iſt als Richtlinie zu werten, in deren Rahmen die Führer⸗Aus⸗ leſe von meinem Beauftragten durchgeführt wird. Ich beauftrage den Thef des Per⸗ ſonalamtes mit der Durchführung meiner Anordnung. Er erläßt die Ausführungsbe⸗ ſtimmungen. 5 Der Jugendführer des Deutſchen Reiches: gez.: Baldur von Schirach. * „Mit der neuen Verfügung des Reichsjugend⸗ führers wird das Prinzip der natür⸗ lichen Führerausleſe, das ſchon ſeither in der HJ. mit ſo großem Erfolg angewandt worden iſt, wiederum ein gutes Stück gefördert. Jugend iſt heute keine Frage des Alters, ſon⸗ dern eine Frage der Haltung. Deshalb muß die Führerbefähigung angeboren ſein und kann nicht erlernt werden. Die charakterlichen, geiſtigen und körperlichen Fähigkeiten ſchaffen die Vorausſetzungen, die es jedem Hitflerſungen ermöglichen, bis in die höchſten Füßrerſtellen ſeines Volkes hinaufzuſteigen. Die Afra de⸗ mie für Jugendführung in Braun⸗ ſchweig wird der Heranbildung dieſes Nüh⸗ rerkorps dienen und dem Beariff des Jugend⸗ führers als Beruf im Sinne der Beru⸗ fung, den idealſten Sinn geben. 0. Barker Wiſporf 1 New Pork. 24. Februar Im Alter von 45 Jahren ſtarb am Mittwoch in einem New Porker Krankenhaus der frühere Generalagent für die deutſchen Tribut⸗ zahlungen. Parker Gilbert an einer Herz⸗ krankheit Parker Gilbert. deſſen Name füt alle Deutſchen untrennbar verknüpft iſt mit den un⸗ erhörten internationalen Erpreſſungen Deutſch⸗ lands während der Nachkriegsfahre. war in ſeinen letzten Lebensfahren Teilhaber des Bank⸗ hauſes Morgan.— Aus Uczon(Arizona) wird gemeldet, daß der 77fähr. General Perſhing, Oberbefehlshaber der amerikaniſchken Streit⸗ kräfte im Weltkrieg, ernſtlich erkrankt fei. —— .——— . 5 r r — dartenführer Oskar Glöckler für die von ihm Das weibliche Pflichljahr „Die Einführung des weiblichen Pflichtjahres iſt als Grundſatz verkündet worden. Es iſt nicht mit dem Arbeitsdienſt zu ver⸗ wechſeln denn dieſer iſt eine ſtaatliche Ein⸗ richtung, während das Pflichtjahr nur die Vor⸗ ſchrift in ſich trägt, daß jedes Mädchen unter 25 Jahren, das in ein Büro, in den Laden oder in die Fabrik gehen will, den Nachweis erbringen muß, zuvor mindeſtens ein Jahr in der Landwirtſchaft oder in der Hauswirt⸗ ſchaft tätig geweſen zu ſein. Außerdem iſt vor einiger Zeit die Anweiſung an die Arbeits⸗ ämter ergangen, die Abwanderung von land— wirtſchaftlichen Arbeitskräften unter 25 Jah- ren in gewerbliche Betriebe unter allen Um⸗ ſtänden zu verhindern. Die Ableiſtung des weiblichen Arbeitsdienſtes gilt jedoch als Er⸗ ſatz für das Pflichtjahr der Mädchen. Die praktiſche Anwendung des Pflichtjahres erfolgt zunächſt nur bei denjeni⸗ gen Mädchen, die erſtmals in das Berufs- leben treten. Sie wird vorerſt auch nur bei ſolchen Arbeitskräften angewandt, die ſich in die Textilinduſtrie, das Bekleidungsgewerbe oder in die Tabakinduſtrie begeben wollen, ſo⸗ wie für ſolche Mädchen, die Stellungen in Büros und kaufmänniſchen Betrieben anneh— men wollen. Dabei ſind private und Behörden⸗ betriebe gleichgeſetzt. Welche Bedeutung trotz dieſer Einſchrän⸗ kung die Neuregelung finden wird, geht daraus hervor, daß nach der Statiſtik der Reichsanſtalt vom 1. Juni 1936 bis 30. Juni 1937 allein an ſchulentlaſſenen Mädchen Arbeit geſucht haben: Im Spinnſtoffgewerbe 9000, im Bekleidungs- gewerbe 25 700, in kaufmänniſchen Berufen 81 500, in Büroberufen 4800, in der Tabak⸗ induſtrie 1500. Dieſe Zahlen geben aber noch kein vollſtändiges Bild, weil immer nur ein Teil der Schulentlaſſenen den Rat der Arbeits— ämter in Anſpruch nimmt. Der Führer hat in ſeiner großen Rede dar— auf hingewieſen, daß wir heute über einen Mangel an Arbeitskräften zu klagen haben. Der Erlaß des Generalfeldmarſchalls Göring ſpricht mit Recht davon, daß insbeſon⸗ dere die Bäuerin unter der Arbeitslaſt faſt zu⸗ ſammenbricht, weil die Hilfskräfte fehlen. Nach der Statiſtik der Arbeitsloſenverſicherung iſt die Zahl der nicht den Familien zugehörigen Hilfskräfte in der Landwirtſchaft von 2158 000 im Jahre 1936 auf 2041 000 im Jahre 1937 zurückgegangen, trotzdem die In⸗ tenſivierung der Landwirtſchaft einen erhöhten Bedarf an Arbeitskräften erfordert. Man ſchätzt den Fehlbedarf auf 250 000. Die genannten Ziffern über die Anmeldung zu den „geſperrten“ Berufen und Gewerben ergaben über 120 000 weibliche Arbeitskräfte im Jahre, von denen aber ſicherlich ein Teil den Weg in die Hauswirtſchaft finden wird, um das Pflicht⸗ jahr dort zu verbringen. Dabei ſollen aber kinderreiche Familien(mit mehr als 4 Kin⸗ dern) bevorzugt werden. Ausländiſche Wan⸗ derarbeiter werden bekanntlich 100 000 zugelaſ⸗ ſen werden, ſodaß durch das Pflichtjahr und aus ſonſtigen Reſerven etwa 150 000 Arbeits⸗ kräfte geſichert werden müſſen. Daß dieſes Ziel im Intereſſe unſerer Devi⸗ ſenwirtſchaft und für die Sicherung der Volks⸗ ernährung abſolut erſtrebt werden muß, bedarf leines neuen Beweiſes. Sollte die jetzt gezogene Grenze nicht genügen, kann die Ausdehnung auf einen weiteren Perſonenkreis der weib— lichen Arbeiterinnen den Mangel beheben, ſei es, daß auch andere Gewerbezweige erfaßt würden oder daß auch andere Kräfte als die erſtmals in Arbeit tretenden Mädchen heran⸗ gezogen würden. Mit Recht verweiſt der Er⸗ laß des Generalfeldmarſchalls Göring darauf, daß auch das deutſche Mädchen ſeinen Stolz darein ſetzen wird, zum Aufbauwerk der natio⸗ nalen Wirtſchaft beizutragen. Kulturkreis der 5A. Roſenberg und Lutze ſprachen Die diesjährige Arbeitstagung des Kultur— kreiſes der SA. wurde am Mittwoch durch eine Anſprache von Stabschef Lutze im Standarten⸗ ſaal der Adjutantur eröffnet. Der Stabschef be⸗ grüßte die erſchienenen Kulturkreismitglieder und die Referenten für Weltanſchauung und Kultur bei den einzelnen SA.⸗Gruppen und er⸗ innerte an die Bedeutung dieſes erſten Arbeits⸗ tages, der der Todestag Horſt Weſſels iſt. Dieſe Tatſache, ſo ſagte der Stabschef, bedeutet die Verpflichtung. den Geiſt Horſt Weſſels in alle Zukunft hineinzutragen. An die in den Reihen der SA. ſtehenden Künſtler ſich wendend, wies er darauf hin, daß nur das wirkliche Künſtler⸗ tum zeigt, wer mit uns auf der gemeinſamen Grundlage unſerer Weltanſchauung marſchiert. Eine große Veranſtaltung im Theater des Vol⸗ kes„Dichter der Bewegung leſen aus eigenen Werken“, bildete den Auftakt der diesjährigen Arbeitstagung. Am Mittwochfrüh hatten ſich die Mitglieder des Kulturkreiſes auf dem Nikolai⸗ friedhof zu einer Gedächtnisſtunde am Grabe Horſt Weſſels verſammelt. wo Oberſturmbann⸗ führer Hermel einen Kranz niederlegte. Von dort aus begaben ſie ſich in das Außenvolitiſche Amt der NSDAP., wo ſie von Reichsleiter Ro⸗ ſenberg empfangen wurden. In den Kulturkreis der SA. berufen. Stabschef Lutze hat mit Wirkung vom 23. Februar in den Kulturkreis der SA. berufen: Standartenführer Hermann Okraß. Sturm⸗ bannführer Hans Sponholz. Sturmhaupt⸗ führer Dr. Gerhard Krüger, Sturmführer Ebers. 8 Der Kulturpreis der SA. wurde wie folgt verteilt: Den 1. Preis für bildende Kunſt erhielt der im Januar d. J. verſtorbene Bildhauer Stan⸗ geſchaffene Horſt⸗Weſſel⸗Büſte. Den Preis für Schrifttum und Dichtung erhielt Oberführer Hans Zöberlein für ſein Buch„Der Be— fehl des Gewiſſens“ und Standartenführer Otto Pauſt für ſeine Romantrilogie„Volk in Die auffallende Tatſache, daß der Sowjet⸗ marſchall Jegorow, bisher erſter Stellver⸗ treter des Kriegskommiſſars, bei den Jubi⸗ läumsfeierlichkeiten der Roten Armee vermißt wurde, hat zu peſſimiſtiſchen Rückſchlüſſen über das Schickſal des Marſchalls Anlaß gegeben. Dieſe Vermutungen werden nunmehr erſt recht durch folgende Umſtände beſtätigt: Die am Mittwoch erſchienene„Prawda“ bringt einen Artikel aus der Feder des bisherigen Oberbe— fehlshabers des Kiewer Militärbezirks, des Armeekommandanten Fedko, wobei der Ver— faſſer überraſchenderweiſe als„Stellvertreter des Kriegskommiſſars“ bezeichnet wird. Ueber die Ernennung Fedkos war bis jetzt keiner⸗ lei amtliche Verlautbarung erfolgt. Es dürfte demzufolge keinem Zweifel mehr unterliegen, daß Marſchall Jegorow„verſchwunden“ und Armeekommandant Fedko als ſtellvertretender Kriegskommiſſar an deſſen Stelle getreten iſt (obwohl— wie geſagt— die amtliche Beſtä⸗ tigung dafür noch fehlt). Die durch die jüngſten Erklärungen Woro⸗ ſchilows ergänzte Liſte der„liguidierten“ Armeeführung ſieht demnach folgender⸗ maßen aus: Tuchatſchewſki(Marſchall u. erſter Stellvertreter des Kriegskommiſſars) er⸗ ſchoſſen. Gamarnifk(Armeekommiſſar erſten Ranges und Chef der politiſchen Verwaltung der Roten Armee) erſchoſſen. Or low dritter Stellvertreter des Kriegskommiſſars, Groß⸗ admiral und Chef der Seeſtreitkräfte) erſchoſſen, Alksnis„vierter Stellvertreter des Kriegs⸗ kommiſſars, Armeekommandant erſten Ranges und Chef der Luftſtreitkräfte) verſchollen, Je⸗ gorow(nach Tuchatſchewſki erſter Stellvertre— ter des Kriegskommiſſars und Chef des Land— heeres) verſchollen. Jegorow iſt der fünfte ſtellvertretende Kriegs⸗ kommiſſar und der zweite Sowjetmarſchall un⸗ London, 24. Febr. Wie verlautet, hat der franzöſiſche Botſchafter Corbin am Mittwochnachmittag eine Beſpre⸗ chung mit dem Vorſitzenden des Nichteinmi⸗ ſchungsausſchuſſes, Lord Plymouth, gehabt. Auch der italieniſche Botſchafter in London, Graf Grandi, ſprach mit dem Vorſitzenden des Nichteinmiſchungsausſchuſſes. Beide Unter⸗ redungen ſollen der neuen britiſchen Formel über die Zurückziehung von ausländiſchen Frei⸗ willigen aus Spanien gegolten haben. Franzöſiſche Regierung laufend unterrichtet London, 24. Febr. Der franzöſiſche Botſchafter Corbin ſprach am Mittwochbormittag, während die Kabinetts⸗ ſitzung noch anhielt, im Foreign Office vor. Die franzöſiſche Regierung wird, wie verlautet. lau⸗ fend über die Vorbereitungen für die engliſch—⸗ italieniſchen Beſprechungen unterrichtet. Der engliſche Botſchafter nach London abgereiſt Rom, 24. Febr. Der engliſche Botſchafter in Rom, Lord Perth. iſt am Mittwochmittag nach London abgereiſt. Starke Beachtung der Unterhausſitzung in Rom Nom, 24. Febr. Die Dienstagſitzung im engliſchen Unter⸗ haus und die ſtarke Mehrheit der Regierung werden von der geſamten italieniſchen Preſſe ausführlich und in großer Aufmachung verzeichnet. Dabei wird in den Ueberſchriften vor allem der Sieg Chamberlains, ſein Vor⸗ gehen gegen die Oppoſition ſowie ſeine Erklä⸗ rung gegen den„Mythos der kollektiven Sicher⸗ heit“ hervorgehoben. Zur Kennzeichnung der Lage wird übereinſtimmend feſtgeſtellt, daß London anfange, ſich von Utopien abzuwenden. Die engliſch⸗iriſchen Verhandlungen eröffnet London, 24. Febr. Am Mittwochnachmittag wurden die engliſch⸗ iriſchen Beſprechungen formell eröffnet. Der iri⸗ ſche Miniſterpräſident de Valera begab ſich zu dieſem Zweck ins Unterhaus, wo er vom eng⸗ liſchen Premierminiſter Chamberlain emp⸗ fangen wurde. Die Beſprechungen dauerten eine Stunde. Iriſche Einigungsfrage wurde angeſchnitten London, 24. Febr. Bei den engliſch⸗iriſchen Beſprechungen am Mittwoch ſoll auch die iriſche Einigungsfrage berührt worden ſein. Beide Abordnungen ver⸗ harrten auf ihrem grundſätzlichen Standpunkt. Grandi fährt nach Rom. London, 24. Februar. Der italieniſche Botſchafter in London. Graf Grandi, wird am Wochenende London verlaſ— 88 Salamanca, 24. Februar Wie der nationalſpaniſche Heeresbericht mel⸗ det, ſetzte die Infanterie mit vorzüglicher Zu⸗ ſammenarbeit mit der Artillerie bei der Ver— folgung der Bolſchewiſten ihren Vormarſch weiter fort Die großen Truppenmaſſen, die von den Bolſchewiſten in aller Eile von anderen Fronten in den Abſchnitt von Teruel geworfen wurden, können als aufgerieben gelten. Von den nationalſpaniſchen Truppen wurden die Höhen bei Vertich Gallane und de las Galvaritas ſowie die Ortſchaft Villaea— peſa beſetzt. Es handelt ſich bei der Eroberung Feuer“,„Nation in Not“ und„Land im Licht.“ e ee 3 Jowjelmarſchälle verſchwinden Auch Jowjelmarſchall Jegorow verſchwunden!— Fedlo ſein Nachfolger ter den im Laufe weniger Monate hingerichte⸗ ten oder verſchollenen Armeeführern. Nachdem Woroſchilow auch die„Erledigung“ Orlows und des Chefs der Luftſtreitkräfte zugegeben hat, ſcheinen von der„Alten Garde“ nur noch Blücher und Budjony am Leben zu ſein. Rech⸗ net man dazu die vielen untergeordneten Offi⸗ ziere, die erſchoſſen wurden, dann beſtätigt ſich die Anſicht der„Times“, daß die Rote Armee mehr als ein Drittel ihrer älteren Offiziere verloren hat. Gp. vertuſcht Verbrechen Drei Gerichtsärzte unterſuchen die Leiche des jungen Trotzki Paris, 24. Februar Die Unterſuchung der Leiche des unter ſelt— ſamen Umſtänden plötzlich geſtorbenen Sohnes des aus Moskau emigrierten ehemaligen Volkskommiſſars Leo Trotzki geſtaltete ſich ſehr ſchwierig. Die Leiche iſt in der Zwiſchen⸗ zeit bereits ſtark zerſtört. Infolgedeſſen macht die Unterſuchung ſehr langſame Fortſchritte, zumal die Giftmorde der GPIUl. immer raffi⸗ nierter durchgeführt werden. Daß es ſich im vorliegenden Fall um einen ſolchen handelt, ſteht nicht nur für die oppoſitionellen Kommu⸗ niſten außer Frage. Wie verlautet, hat Trotzli. mit dem ſchleppenden Fortgang der Autopſie unzufrieden, durch ſeinen Rechtsanwalt eine gründlichere und ſchnellere Unterſuchung der Todesurſache verlangt. Die Koſten dieſer er⸗ neuten Unterſuchung ſollen bereits zur Ver- fügung geſtellt ſein. Drei bekannte Pariſer Ge⸗ richtsärzte werden die neue Unterſuchung durchführen, nachdem die Gerichte eine ent⸗ der neuen Poſitionen um ſtrategiſch ſehr eee n ſprechende Anordnung herausgegeben haben. Grandi und Corbin bei Plymouth England verhandelt gleichzeitig mit Jlalien und Irland ſen, um in Rom an der Sitzung des Großen Fa⸗ ſchiſtiſchen Rates teilzunehmen. Nach Abſchluß der Sitzung wird er wieder nach London zurück⸗ kehren. Nuk zur Verſöhnung Innenminiſter Hoare über die Vorgänge der letzten Woche London, 24. Februar Innenminiſter Sir Samuel Hoare behan⸗ delte am Mittwoch nachmittag auf einem Eſſen der Nationalen Handelskammer in freimütiger Weiſe die Probleme, denen ſich die engliſche Regierung in der vergangenen Woche gegen⸗ übergeſehen hat. England habe vor der Wahl geſtanden, ſich entweder der fataliſtiſchen Anſicht anzuſchließen, daß ein Krieg unvermeidlich ſei, oder aber die größtmöglichen Anſtrengungen zu machen, um die Welt aus der verhängnisvollen Kriſe zu befreien. Die britiſche Regierung habe ſich für die zweite entſchieden. Die engliſch⸗ita⸗ lieniſchen Beſprechungen ſeien ein ehrlicher Ver— ſuch, den Urſachen der Meinungsverſchiedenhei⸗ ten ins Geſicht zu ſehen und ſie in einer für beide Teile ehrenvollen und gerechten Weiſe zu beſeitigen. * gchwenkk Frankreich um? Paris, 24. Februar Das Wirtſchaftsblatt„Agence Economique et Financiére“ befaßt ſich in einem Leitartikel im Zuſammenhang mit der Ausſprache im eng⸗ liſchen Unterhaus mit der außenpolitiſchen Lage und dem Verhältnis Frankreichs zu Groß⸗ britannien. Das Blatt ſtellt feſt, daß man an⸗ erkennen müſſe, daß der engliſche Miniſterprä⸗ lident vor dem Unterhaus ſeine Meinung mit Freimut zum Ausdruck gebracht habe. Man müſſe auch anerkennen, daß Frankreich die Lage klar überblicke.„Paris Midi“ fordert eine klare und ſtarke Haltung der franzöſiſchen Politik, die den Tatſachen angepaßt werden müſſe.„Intran⸗ ſigeant“ glaubt, die Probleme, die ſich der Re⸗ gierung zwei Tage vor Beginn der großen außenpolitiſchen Kammerausſprache ſtellen, in folgende drei Punkte zuſammenfaſſen zu ſollen: 1. die Entente cordiale mit der Annäherung Roms in Einklang zu bringen; 2. eine Entſpan⸗ nung mit Berlin herbeizuführen, ohne den franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Pakt aufzugeben; 3. einen neuen Viererpakt ohne Verletzung der Satzungen des Genfer Vereins zu organiſieren. Muſſolini hat am Mittwoch im Beiſein des italieniſchen Außenminiſters Graf Ciano den deutſchen Botſchafter v. Haſſell zum Abſchieds⸗ beſuch empfangen. Neuer Geländegewinn vor Teruel zchwerſte Verluſte der Bolſchewiſten- 19 Orlſchaflen erobert wichtige Stellungen. Im Tu ria⸗Fluß⸗ tal führten mehrere nationalſpaniſche Abteilun— gen ihre Säuberungsarbeit fort. Eine dieſer Kolonnen eroberte 650 Gewehre ſowie ein Munitionsdepot. Der Berichterſtatter des nationalen Haupt⸗ quartiers zählt die Verluſtziffern der Bolſche⸗ wiſten vom 5.—20. Februar auf Danach be⸗ erdigten die natſonalſpaniſchen Truppen in die— ſen Tagen 97ög bolſchewiſtiſche Tote und mach— ten 17289 Gefangene In dem gleichen Zeit⸗ raum murden etwa 1200 Quadratkilometer mit 19 Ortſchaften erobert. Göting in Varſchau Warſchau, 24. Februar Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring ſtattete nach ſeiner Ankunft in Warſchau dem Miniſterpräſidenten General Skal⸗ dowſki und dem Außenminiſter Beck, mit dem eine längere Unterredung ſtattfand, Beſuche ab. Auf dem Schloß trug ſich Miniſterpräſident Göring in die Beſuchsliſte des Staatspräſiden⸗ ten ein, der bereits nach Bialowieza abgereiſt iſt. Nach einem Frühſtück in der deutſchen Bot⸗⸗ ſchaft machte Generalfeldmarſchall Göring dem polniſchen Marſchall Rydz Smigli ſeinen Beſuch. Im Anſchluß an das Eſſen, das Außen⸗ miniſter Beck abends gibt, wird ſich Hermann Göring mit ſeiner Begleitung im Sonderzug zur Teilnahme an der Staatsjagd des Staatspräſi⸗ denten, die zwei Tage dauern wird, nach Bia⸗ lowieza begeben. „Enkarkele Kunſt“ Die Ausſtellung jetzt auch in Berlin Berlin, 24. Febr. Die in München mit großem Erfolg gezeigte Ausſtellung„Entartete Kunſt“ kommt nunmehr auch in die Reichshauptſtadt. Im „Haus der Kunſt“, Königs-Platz 4, können vom 26. Februar ab alle Volksgenoſſen einen Ein⸗ blick nehmen in das. was man vor der Macht⸗ übernahme mit„Kunſt“ bezeichnete.„Plaſtiken“ und„Gemälde“, entartete Zeugen des jüdiſchen Kulturbolſchewismus. die in 18 Räumen zu ſe⸗ hen ſind, ſprechen für ſich. Das aus München ſtammende Ausſtellungsmaterial wurde noch er— weitert und ergänzt durch vorhandene„Kunſt— gegenſtände“.„Bilder und Plaſtiken“, die einſt in den Kunſtgalerien der Reichshauptſtadt zur Schau geſtellt wurden. Veranſtalter der Aus— ſtellung iſt der Gau Berlin der NS D A P. Mit der Durchführung wurde das Inſtitut für deutſche Kultur- und Wirtſchaftspropaganda be- auftragt. Jandſturm wülel über Aegyplen Kaio, 24. Februar. Unteräghpten wurde am Dienstag⸗ abend von einem überaus ſchweren Sand⸗ ſturm heimgeſucht. In den Städten wurde ſchwerer Schaden angerichtet, zumal von den meiſten Häuſern die Dächer abgedeckt wurden. Vom Land wird der Einſturz von 1000 Häu⸗ ſern, die meiſt allerdings nur aus Lehm errich⸗ tet waren, gemeldet. Trotzdem beträgt die Zahl der Toten bereits 15. Mehrere Dörfer ſind auch abgebrannt. Die Schiffahrt im Suez ⸗ Kan'al iſt vorläufig unterbunden. Raubmord an einem Jugführer Erfurt, 24. Februar. Wie die Reichsbahndirektion Erfurt mitteilt, wurde am Mittwochnachmittag gegen 14,40 Uhr in einem Perſonenzug auf der Strecke Gera— Weimar ein Raubmord ver⸗ übt. Der oder die noch unbekannten Täter überfielen während der Fahrt zwiſchen den Stationen Papiermühle und Stadtroda den Zugführer, ermordeten ihn und warfen die Leiche auf die Strecke. Geraubt wurden 300 Mark in bar und 100 Mark in Schecks, die dem Zugführer in Geldtaſchen zur Aufbewah⸗ rung übergeben worden waren. Die leeren Geldtaſchen wurden aufgeſchnitten im leeren Abteil vorgefunden. Die Staatsanwaltſchaft in Jena und die Kriminalpolizei in Weimar haben die Ermittlungen ſofort aufgenommen. Einzelheiten fehlen noch. Brandſtiflungen auf einem franzöſiſchen Dampfer §§ Paris, 23. Februar. „Excelſior“ glaubt zu wiſſen, die polizeili⸗ chen Unterſuchungen hätten den Beweis er⸗ bracht, daß die drei Brände an Bord des im Bau befindlichen Kreuzers„Strasbourg“ auf Brandſtiftung zurückzuführen ſind. Die letzte Feuersbrunſt an Bord ſoll allein einen Sachſchaden von 37 Millionen Franken ange⸗ richtet baben. Kleine poliliſche Nachrichten Der Führer und Reichskanzler empfing in Gegenwart des Reichsminiſters der Luftfahrt den Chef der argentiniſchen Heeresluftwaffe. Senator Borah äußerte zur Rede des Füh⸗ rers, er glaube auch heute noch daran, daß England eines Tages die deutſchen Kolonien werde zurückgeben müſſen. „Berlinske Tidende“ ſchreibt in einem Leit⸗ artikel über den deutſchen Wirtſchaftsauf⸗ ſchwung, es wäre unklug, die Augen vor Tat⸗ ſachen zu verſchließen. Legationsrat Dr. Frölicher wurde Schweizer Geſandten in Berlin ernannt. „Die Reihe der zahlreichen Feſtlichkeiten, die in dieſen Tagen aus Anlaß des 20. Jahres⸗ tages der Rücklehr des ehemaligen preußiſchen Jägerbataillons 27 nach Finnland in Helſinki abgehalten werden, wurde am Dienstag nach⸗ mittag durch einen Empfang bei dem deutſchen Geſandten v Blücher eröffnet. Der Reichsarbeitsführer Reichsleiter Hierl, der Schöpfer des Reichsarbeitsdienſtes, begeht am beutigen 24. Februar in Berlin ſeinen 63. Geburtstag. Das franzöſiſche Kriegsminiſterium hat den deutſchen Schulkreuzer„Emden“ zu einem Be— 3 in einem franzöſiſchen Kriegshafen einge— aden. Am Mittwoch ſtattete der braſilianiſche Bot⸗ ſchafter Exzellenz Dr. Moniz d'Aragao mit den zum leitenden Herren ſeiner Botſchaft den jungen deutſchen Forſchern und Fliegern Schulz, Kampfhenkel und Gerd Kahle in der Ufaſtadt Babelsberg einen Beſuch ab. Die Gäſte ſahen die letzten Schnittarbeiten zu dem Forſchungs⸗ aroßfilm der deutſchen Amazonas-Jary⸗Expe⸗ dition„Rätſel der Urwaldhölle“ ſowie die bei⸗ den erſten Akte dieſes Filmwerkes. das Mitte März in der Reichshauptſtadt ſeine Urauffüh⸗ rung erleben wird r Nit! laſſen,! lima tt Cholera und dra bügel. Hier w. bettet,“ die Tot 30 h dien. l gegtung Tages gen ſoll Nagel Ind Punder ten Gel nit jent es, Bat Europa dien“ e Abet dieſen zu glau unentt. Und in betätigt wände Da iſt die ſich Gtünder ten eine rect h. wachſen dem Bt geht me Trobd it hier Hung, di keichen! bald der leid und öfſentlit Da gi, und ſpit ungeblic Blut ſic Ugeſehe Ftah! 5 Mer et f 1 r 2 r e * * „55 * —— ä „ . S 8 e 5 8 Zauberei im Lichte der Wahrheit Von K. Schulze-Rikart (1. Fortſetzung. Was hatten die beiden nur ſo dringend und intereſſant zu flüſtern? Welch geheimnisvoller Plan verband ſie? Warum ſuchten ſie ſich eine ſo ſpäte Stunde für ihre Konferenz aus, die anſcheinend niemand ſtören durfte? g Nun dachte ich doch etwas mehr über die Worte Signor Perez' nach. Andern Tags wurde ich Zeuge, wie van Vliet ein Paket aus ſeiner Kabine mit an Deck brachte, das er wie unbeabſichtigt an einer be⸗ ſtimmten Stelle des Schiffs ſtehen ließ. Wäre ich nicht durch das Geſpräch mit dem Spanier und durch die Beobachtung des Geſprächs in der Nacht vorher beſonders aufmerkſam ge⸗ weſen, ſo wäre mir ſicher nicht aufgefallen, daß ſpäter der Hindu das Paket an ſich nahm und es wie ein Heiligtum behandelte, ganz beſonders vorſichtig. Mehr geſchah auf dieſer Fahrt nicht. End⸗ lich, mit einiger Verſpätung, trafen wir in Bombay ein, der Stadt, die zunächſt einen faſt europäiſchen Eindruck macht. Wir drei verab⸗ ſchiedeten uns. Signor Perez war bleich. wie in den letzten Tager immer, aber er zitterte noch mehr als ſonſt. Furchtſam betrat er den Boden Indiens, den Boden, auf dem die ſelt⸗ ſamſten Wunder und Geheimniſſe geſchehen ſollen. Kaum daß ich einen Blick in das Eingebore⸗ nenviertel Bombays getan hatte, das man gleichzeitig wohl als das Elendsviertel bezeich⸗ nen kann mit ſeinen engen Gaſſen und bunten Häuſern, verließ ich mit der Eiſenbahn die Ha⸗ fenſtadt Vombay, die auf einer Inſel liegt und die durch eine große Eiſenbahnbrücke mit der Inſel Salſette und endlich mit dem Feſtland verbunden iſt. Schon in Salſette begrüßten mich die erſten Anzeichen üppiger tropiſcher Vegatation. Mit leichtem Herzen hatte ich Bombay ver⸗ laſſen, über dem das heiße, feuchte Tropen⸗ klima tagaus, tagein brütet. Seuchen. Peſt und Cholera ſind oft über dieſes Land gegangen und draußen vor der Stadt. auf dem Malabar⸗ hügel, erheben ſich die Türme des Schweigens. Hier werden die Parſen zur letzten Ruhe ge⸗ bettet, die man auf die Türme hinaufträgt, wo die Toten den Geiern ausgeſetzt werden. Ich hatte zunächſt beſtimmte Pläne in In⸗ dien. And ich ahnte nicht, daß die ſeltſame Be⸗ gegnung auf dem Schiff meine Fragen eines Tages ihrer überraſchenden Löſung näherbrin⸗ gen ſollten. Nagelbretter— ein frommer Betrug Indien, Land der Merkwürdigkeiten und Wunder! Eine Treibhausluft hängt über wei⸗ ten Gebieten und dieſe Luft in Verbindung mit jener alten überlieferten Kultur vermochte es, Bauwerke hervorzubringen. die ihm in Europa heute den Namen„Wunderland In⸗ dien“ eingetragen haben. Aber der Europäer iſt nur zu leicht gewillt. dieſen Namen allzu wörtlich zu nehmen und zu glauben, daß die Menſchen dieſes Landes „unenträtſelbare Wunder“ vollbringen könnten. Und in der Tat wird dieſe Meinung zunächſt beſtätigt. Gaukler vollführen, in ſchmutzige Ge⸗ wänder gehüllt., am Straßenrand ihre Tricks. Da iſt ferner die Sekte der Sadhus-Menſchen, die ſich ſelbſt kaſteien, angeblich aus religiöſen Gründen. Viele ſieht man, die ſchon ſeit Jah⸗ ren einen Arm hoch über ihrem Kopf emporge— ſtreckt halten. Der Arm iſt inzwiſchen ſo feſtge⸗ wachſen und vertrocknet, daß die Sache heute dem Betreffenden keinerlei Schwierigkeiten mehr macht. Trotzdem, wie iſt es möglich? Die Erklärung iſt hier noch leicht: mit einer Willensanſpan⸗ nung, die beſſeren Dingen dienlicher wäre, er⸗ reichen die Fakire dies. Man erkennt jedoch bald den Zweck ihres Tuns— ſie erregen Mit⸗ leid und werden vollkommen erhalten von der öffentlichen Wohltätigkeit. Da gibt es andere Leute, die können Nägel und ſpitze Nadeln in ihr Fleiſch ſtecken, ohne angeblich Schmerzen zu fühlen und ohne daß Blut ſichtbar wird. Ich habe mir das öfter mit angeſehen. und ich erinnere an den Fakir Dr. Frah Bey, einen Mediziner, der ſelbſt in Europa ſeine angeblich magiſchen Kräfte zeigte Aber er als Arzt wußte auch. welche Tricks er ſeinem Körper zumuten konnte. Er benutze Stahlnadeln mit einer Länge von 5 em Dieſe ſtach er ſich in die Wangen, in Arme und Ober— ſchenkel. zog ſie wieder heraus und kein Trop⸗ fen Blut kam. Eine typiſche Fakirarbeit, wie ſie in Indien zum guten Ton gehört. Es iſt nun eine Tatſache, daß jeder geſunde, normale Menſch das gleiche tun kann. Es iſt nur eine gewiſſe Uebung dazu notwendig Wenn man die Haut der Wangen ſolange kneift,. bis ſie erſtarrt, dann kann man ſie ohne jede Schwierigkeit mit einer Nadel durchſtechen Noch leichter iſt das am Schenkel. Die Nadel geht tief in den Schenkel hinein und man wird kaum etwas ſpüren— ein bißchen Prickeln das iſt alles Natürlich muß man die Nerven behalten. Aus der kleinen Stichwunde wird kaum ein Tropfen Blut herauskommen. Notwendig zu dieſem Verſuch der nur ange— ſtellt wurde, um zu beweiſen daß die Leiſtung der Fakire nicht auf übernatürlichen Kräften beruht iſt daß die Nadel ganz ſauber iſt. dh daß ſie vorher desinfiziert wurde Ebenſo ge— hören gewiſſe mediziniſche Kenntniſſe dazu. denn die Nadel darf nicht gerade Adern, Ner⸗ venſtränge oder ſonſtige wichtige Teile berüh⸗ ren Bei dem Verſuch am Schenkel iſt dieſe Ge— fahr allerdings geringer.—— Ich werde nie den Eindruck vergeſſen, den die Hinduſtadt Tivandrum im Eingeborenen⸗ Fürſtentum Travenkore auf mich gemacht hat. Sie iſt eine typiſch indiſche Reſidenzſtadt, de⸗ ren Mauern, Häuſer und Straßen faſt ganz in einer üppigen Pflanzendecke verſteckt liegen. Die Häuſer ſind noch vielfach mit Malereien verziert. Zwiſchen ihnen ſpielt ſich ein noch faſt mittelalterliches Leben ab. Im Schatten großer Feigenbäume ſtehen ſelt⸗ ſame Götterbilder, unter denen der dickbäuchige Elefantengott Ganeſcha und der Affengott Ha⸗ numan auffallen. Sie ſind mit Aurikelblumen bekränzt und Reis und andere Syveiſen ſtehen vor ihnen, die geopfert wurden. Mit Blumen bekränzte heilige Zebus wandern träge durch die ſonnenüberfluteten Gaſſen und jeder muß ihnen ausweichen. Und hier habe ich einen jener berühmten Fa⸗ kire geſehen, die kein angenehmeres Bett finden können, als ein mit Nägeln geſpicktes Brett. Aber auch er war einer von jenen ty⸗ piſchen Gauklern. die es mit Erfolg auf die Münzen der Vorübergehenden abgeſehen haben. Seine Arbeit iſt nicht ſo ſchwer wie die der Leute, die ihren Arm ihr Leben lang über dem Kopf tragen. (Fortſetzung folgt) dr. Goebbels am Grabe Horſt Weſſels Unzählige Ehrungen für den unvergeßlichen Fturmführer Die Berliner SA. und mit ihr Partei, Stadt⸗ verwaltung und Bevölkerung gedachten in einer nächtlichen Feierſtunde am Mittwoch, dem neun⸗ ten Todestag Hor ſt Weſſels, ihres unver⸗ geßlichen Sturmführers. Das Stadtviertel zwi⸗ ſchen Alexanderplatz und Friedrichshain, zu deſ⸗ ter Allee bildete die Einholung ſämtlicher Stan⸗ darten und der Blutfahnen der Berliner SA. durch die Standarte 5(Horſt Weſſel) vom Dienſtgebäude der Gruppe Berlin-Brandenburg. Stabschef Lutz e nahm die Enthüllung der Gedenktafel vor, die mit dem Reliefhbild Horſt Horſt Weſſels u. a. die Inſchrift trägt:„Wo immer Deutſchland iſt, da biſt auch Du, Horſt Der 9. Todestag Horſt Weſſels Geſtern, am 9. Todestag des deutſchen Freiheitskämpfers Horſt Weſſel, wurden an ſeinem Gra⸗ be auf dem Nicolaifriedhof in Berlin zahlreiche Kranzſpenden niedergelegt. Hier ehrt eine Abordnung des Schulſchiffſes der Kriegsmarine, das den Namen„Horſt Weſſel“ trägt, den toten Helden. ſen Eroberung für die Idee des Führers Horſt Weſſel einſt mit ſeinem Sturm auszog, ſtand in den Abendſtunden völlig im Zeichen dieſer feierlichen Ehrung. Im Verlaufe des Nachmit⸗ tags hatte Gauleiter Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels auf dem Nicolai⸗Friedhof am Grabe Horſt Weſſels einen Kranz niedergelegt und in ſtillem Gedenken einige Minuten an der Ruhe- ſtätte des ermordeten Berliner Sturmführers verweilt. Den Auftakt zu der Enthüllung einer Ge⸗ denktafel am Mordhauſe in der Frankfur⸗ (Weltbild. Zander⸗M.) Weſſel!“ Die Tafel aus rötlicher Bronze iſt das Werk eines alten SA.⸗Mannes, des Bild⸗ hauers Kowalczewſti. Im Skerbezimmer Im Anſchluß an die Feierſtunde in der Frank- furter Allee begaben ſich die SA.⸗Führer und alten Kameraden Horſt Weſſels in ſein Sterbe⸗ zimmer im Horſt-Weſſel⸗Krankenhaus am Fried⸗ richshain. Vom Horſt-Weſſel⸗Krankenhaus mar⸗ ſchierte dann die Standarte 5 zur Gra b⸗ ſtätte des unvergeßlichen Sturmführers. Erſt gegen Mitternacht verhallten die letzten Marſch⸗ tritte. Das Kleinauko für gie! Hohe Geſchwindigkeiten, viele Bequemlichkeiten, billig in Anſchaffung und Betrieb Von unſerem Sonderberichterſtatter auf der„JAMA“ Dr. Bu. Berlin, im Febr. Seit die Motoriſierung ſozuſagen das Herz⸗ ſtück in dem grandſoſen Aufbauprogramm des Führers geworden iſt. hat das Intereſſe am Auto in einem Maße auch in breiteſten Volks- ſchichten Eingang gefunden, wie wir das früher eigentlich nur in dem Land der angeblich unbe- grenzten Möglichkeiten, in USA, für denkbar ge⸗ halten hätten Die Induſtrie wird der Entwick⸗ lung in zunehmendem Maße durch die Schaffung kleiner Wagentypen zu volkstümlichen Preiſen gerecht. Man verliebt ſich alle fünf Schritt, wenn man ſo durch die rieſenhafte Halle geht. in der die großen Autofirmen ihre Stände für Perſonenwagen aufgebaut haben Kühne Pro⸗ file und ſprichwörtliche„Schlüpfrigkeit“,— was ſich hier aber auf den Wind allein bezieht!— laſſen Geſchwindigkeiten ahnen. die den flie⸗ genden Zaubermantel aus 1000 und einer Nacht längſt zur Wirklichkeit haben werden laſſen. Man nimmt es auch mit der Treue nicht ſo ge⸗ nau. denn wenn man eben noch vor ſo einem gleißenden Wunderling geſchworen hat. dieſer oder keiner, dann hat man das am nächſten Stand ſchon längſt vor dem gläſernen Modell eines zauberhaften Limouſinchens von durchaus jugendlichen Formen und Reizen wieder ver⸗ geſſen und verſchenkt leichten Herzens auch hier wieder alle Sympathien. Mit großen Wünſchen und kleinem Beutel ſchlängelt man ſich durch die Stände und wirft die Frage auf. wie beides auf manierliche Weiſe zu vereinigen ſei. Die Induſtrie hat ſich ihrer⸗ ſeits auch den Kopf darüber zerbrochen und iſt zu ſehr hübſchen Ergebniſſen gekommen. Da tiſt zunächſt die Kategorie Menſchen. die nicht mehr als„zwei Mille“ anlegen können oder wollen. Geſchäftsreiſende. Privatfahrer in be⸗ ſcheideneren Nerhältniſſen. junge Aerzte mit beginnender Praxis. Journaliſten u a. Eine große Zahl von durchgebildeten und ler⸗ ſtungsfähigen Kleinwagen wartet auf ſie. Da iſt der bewährte P von Opel. ein Wa⸗ gen, der bereits eine„Vergangenheit“ aufzu— weiſen hat und um den ſich immer eine große Zahl von kaufluſtigen Beſchauern drängt. Mis dem Preis von 1450.— RM. liegt er bei einer Leiſtung von 23 PS und eimer geſtoppten Ge— ſchwindigkeit von ca 90 Klim was eine gute Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 65 bis 75 Klm. bedeutet, an der unteren Grenze des preismäßig Gebotenen. Ihm am nächſten rückt das zweiſttzigs D W.⸗Cabrio, Reichsklaſſe, für 1650.— RM., dem im Abſtande die übrigen Typen dieſer Klaſſe folgen. wie der Da W. Reichstlaſſe⸗Ser⸗ ſitzer für 1750.— RM. und die entſprechende Ca⸗ brio⸗Limouſine für 1980.— RM. Ein aufge⸗ ſchnittenes DK W.-Reichsklaſſe Modell veran⸗ ſchaulicht die Voczuge dieſer Kleinwagen, von denen uns am meiſten die gerühmten Charakter⸗ eigenſchaften anſoragchen. denn wie wir hörten. ſind dieſe Fahrzeuge ebenſe ſchnell wie robuſt und temperamentvoll! Den verſchärften Ver⸗ kehrsbeſtimmungen entſpricht die praltiſche Anordnung der Bedienungshebe! bei DK W., die ein Ein⸗ und Ausſteigen nach der ſtraßenabgekehrten Seite ermög⸗ lichen. Zu den preiswerteſten Kleinwagen hat auch Fiat zwei Modelle beigetragen, und zwar eines. das in der Zuſammenarbeit mit NSU. entſtanden iſt und eine deutſche Leicht⸗Karoſſerie aufweiſt, zu dem Preis von 1750.— RM. Bei 13 PS. und knapp 600 Kubikzentimeter erzielen dieſe kleinen Wägelchen eine Heſchwindigkeit von 75 bis 80 Klm. in der Stunde! „Großſpurige“ Kleinwagen für Feinſchmecker! Bei Opel hat ſich der Kadett zu einem Klein⸗ wagen mit ausgeſprochen„großſpurigen“ Allüren entwickelt Er liegt mit der einfachen Ausfüh⸗ rung auch noch unter der 2000.— Mk.⸗Grenze, die Spezialausführung eröffnet wieder den Rei⸗ gen bei den Wagen jenſeits dieſer Preisgrenze und man muß ſchon ſagen, an dieſem Wagen macht ſchlechterdings alles Freude. die„ſchlüpf⸗ rige“ Form, die ſchnittigen Profile der Kühler. die vornehme Lackierung, aber hauptſächlich das, was ſie in ſich haben und was man an dem märchenhaften gläſernen Modell auf das genaueſte ſtudieren kann. 2150.— RM. für ſo einen ſehr ernſt zu nehmenden Wagen mit immerhin 95 Klm. geſtoppter Geſchwindigkeit, mit dem man ſorglos ſeine 75—80 Klm. Dauer⸗ geſchwindigkeit auf der Autobahn dahinſauſen kann, iſt wahrlich nicht zu teuer. Alte Bekannte im neuen Gewande Im Dahinſchlendern treffen wir auch alte Be⸗ kannte wieder die Ur⸗ und Anfangsformen ſo⸗ zuſagen des Kleinwagens in Deutſchland. die kleinen ehemaligen Auſtins. die als Lizenzwa⸗ gen von Dixi und BMW ſeinerzeit Eingang bei deutſchen Käufern gefunden haben. Für 2375 RM. ſteht ein hübſcher Zweiſitzer zur Verfü⸗ gung, an den beſonders die Wirtſchaftlichkeit gerühmt wird. er verbraucht bei 17 PS. und einem Durchſchnitt von 80 bis 90 Klm. nur 6 Liter, erſtaunlich ſparſam für einen 4 Zylin⸗ der. Auch die„Angeber“ kommen zu ihrem Recht Für die ganz Ehrgeizigen. die das„Angeben“ gern mit ein paar Scheinen bezahlen, lohnt ſich auch ein Blick in die Stände von Steyr und Ford. Der Serienwagen Type 50 von Steyr. kann ſowohl wegen ſeiner eigenarſigen Form als auch in ſeiner eleganten Ausſtattung wohl Anſpruch darauf erheben, als etwas Beſonderes zu gelten. Die Fiſchſilber lackierung allerdings. die ihm extra gut zu Geſicht ſteht. muß man mit einem kleinen Aufſchlag kaufen. man bekommt ihn aber auch mit Normallack. Eine Effektivleiſtung an 90 bis 95 Klm. ge⸗ währleiſten ſeine 22 PS. Sein ausgeſprochener Konkurrent dürfte der Sportzweiſitzer Ford⸗Eifel ſein. übrigens der billigſte Sportwagen der diesjährigen Ausſtellung. Gegenſtand leidenſchaftlicher Auf⸗ merkſamkeit beſonders der männlichen Beſucher. 105 geſtoppte Kilometer ſagt man ihm nach, durchaus glaubwürdig bei 34 PS. Spaak droht mit Rücktrikt Auseinanderſetzungen im belgiſchen Generalrat 1 Brüſſel, 24. Februar In der Mittwochſitzung des Generalrats der Sozialdemokratiſchen Partei kam es zu einer heftigen Auseinanderſetzung zwiſchen dem ſozialdemskratiſchen Außenminiſter Spaak und ſeinen Parteikollegen über die Richtlinien der belgiſchen Außenpolitik. Es zeigten ſich grundlegende Meinungsverſchiedenheiten hin⸗ ſichtlich der Unabhängigkeit Belgiens, die zu einer Drohung der Partei führte, ſich von der Regierung zurückzuziehen. Außenmini⸗ ſter Spaak drohte ſeinerſeits mit dem Rücktritt. ———— Mit dem Dirigentenſtab gegen die Weltgeſchichte. Der nunmehr ſiebzigjährige italieniſche Di⸗ rigent Arturo Toscanini hat auf Grund der öſterreichiſch-deutſchen Abſprache vom 12. Februar gedroht, an den ſommerlichen Feſt⸗ ſpielen in burg nicht teilzunehmen. Ihm blieb es vorbehalten, den Dirigentenſtab ge— gen den harten Gang der Weltgeſchichte ein⸗ zuſetzen. Wie jede ſoſche Ueberſtieserheit iſt auch dieſe Geſte nicht frei von einer inneren H riigkeit. ſofern man unter„Humorigkeit“ die Unbewußtheit einer Handlung oder eines Wortes verſteht, das ſich in einem lächerlichen Mißynnehäſtnis zu den Sachverhältniſſen be⸗ findet. Hier wird aber die perſönliche Gro⸗ teske zur Burleske, wenn ein itaſieniſcher Künſtler von New Pork aus droht, die Politik des italieniſchen Duce durch eine letzthin völlig nichtige Demonſtration zu verleugnen. Wir können uns denken, daß di vager Feſt⸗ ſpiele im nächſten Sommer ein Erfolg werden: Nicht wegen, ſondern gegen Toscanini! DA HEUIISE REE — .— ö K d d R B 20 0 orrespondenz- und Roman- Buro 5 Dötsch& Holl, Munchen, Schillerstraße 18 Roman von Emil Fran. J f — —ñU——— 77.... . 8 (14. Fortſetzung) Wie bitter ſchmerzuich war doch dieſer Gedanke! Der Mann, der auch nicht den Schatten eines Anrechts auf das Vermögen der Dahlgrens beſaß, war durch die Heirat ſei⸗ ner Mutter in das warme Neſt geſchlüpft, war Teilhaber geworden und auf dieſe Weiſe zu Anſehen und Reichtum gelangt. Zum Danke dafür beſtahl er die Witwe ſeines verſtorbenen Teilhabers und deren vaterloſe Waiſen— denn der Diebſtahl konnte ja erſt nach dem Tode des Va⸗ ters ausgeführt worden ſein! Und er ſpielte ſich ſeit zwan⸗ zig Jahren als der unumſchränkte Herr und Gebieter der Firma auf! Ob der alte Larſſon etwas von jenen Dingen wußte? Qb ſeine Reden, die ſich auf den Tod des Vaters bezogen, etwa mit dieſer Schurkerei Sjöbergs zuſammenhingen? Oder ſollte gar Sjöberg Schuld an des Vaters Tode tragen? Entſetzlicher Gedanke! Und doch drängte er ſich mit zwingender Gewalt auf! 8 Rolle eines zweiten Chefs nicht begnügen, ihn gelüſtete es nach der unumſchränkten Herrſchaft, und die erreichte er nur, wenn Olaf Dahlgren nicht mehr unter den Lebenden weilte. Seine Söhne waren Kinder, die ihn ebenſo wenig bei der Ausführung ſeiner hochfliegenden Pläne ſtörten wie die an Körper und Geiſt gebrochene Mutter. Wenn nun dieſer Briefſtapel auch in dieſer Beziehung unumſtößliche Beweiſe lieferte! Aber dann blieb immer noch die Frage offen: was hatte Larſſon mit dieſen Din⸗ gen zu tun? Anmöglich konnte Sjöberg ihn in ſeine ehr⸗ geizigen, habſüchtigen Pläne eingeweiht haben. Darauf Um das zu wäre Larſſon nie und nimmer eingegangen! f brauchte man nur ein wenig Menſchenkenner zu ein. Haſtig legte Erik die Zeichnungen und geſchriebenen Pläne des Vaters beiſeite und ſuchte weiter. Ein Tage⸗ buch des Vaters kam zum Vorſchein. Das konnte vielleicht über des Verblichenen Fühlen und Denken Aufſchluß geben, kam aber für die Aufhellung von Sjöbergs Schuld ſicher nicht in Frage. Lag etwa in den Briefpaketen der Schlüſſel zu dieſem Geheimnis verborgen? Erik ſichtete die Schriftſtücke. Die meiſten Schreiben rührten von der Mutter her. Welche tiefe Liebe ſprach aus jeder Zeile, jedem Wort! O, gute Mutter, wüßteſt du, mit welcher Ergriffenheit dein älteſter Sohn die Bekenntniſſe deiner edlen Seele lieſt! Würdeſt du ihm helfen, die Schleier zu lüften, die über den Tod deines geliebten Gat⸗ ten gebreitet ſind? Die Briefe waren nach dem Datum geordnet. Das Trennungsweh ſprach aus jedem von ihnen deutlich ge⸗ n ug. Aber die Mutter ſchien nicht nur liebendes Weib, ſon⸗ dern auch tapfere Lebenskameradin ihres Gatten geweſen zu ſein, die ſeine Sorgen mit ihm zu teilen, ſeine Inter⸗ eſſen kräftig zu wahren ſuchte. Ausführlich berichtete ſie während ſeiner Abweſenheit über alle Ereigniſſe in der Fabrik und immer öfter tauchte in ihren Briefen der Name Sjöberg auf. Erik las:„Ich kann es nicht begreifen, daß Bengt ſich ſo wenig für die Fabrik intereſſiert! Obgleich er doch wäh⸗ rend der Zeit deiner Abweſenheit ausdrücklich zu deinem Vertreter in der Leitung beſtimmt worden iſt, läßt er ſich oft tagelang nicht blicken. Ich kann mir nun einmal nicht helfen: mir wird es unheimlich in der Nähe dieſes Men⸗ ſchen, der keiner edlen Regung fähig zu ſein ſcheint. Ich habe oft eine namenloſe Angſt um Dich, der Du ihm in allen Dingen viel zu viel Vertrauen ſchenkſt! Wenn mich nicht alles täuſcht, ſucht er die Erfolge Deines unabläſſigen Mühens für ſich auszubeuten! Sei ihm gegenüber recht vorſichtig!“ 5 In einem anderen Briefe ſchrieb die Mutter: „Bengt iſt ſchon wieder einmal verreiſt. Und dieſesmal habe ich erfahren, wo er ſich aufhält: Sein vertrauter Freund, den ich ebenſo wenig leiden mag wie Bengt ſelbſt, erkundigte ſich nach ihm, wollte ſeinen i da er ihm wichtige Mitteilungen machen müſſe. Als ich verſicherte, das Ziel ſeiner Reiſe nicht zu kennen, lachte er zyniſch und meinte:„Aha, Bengt zieht es vor, in der Einſamkeit von Dalarne füßen Honigſeim zu ſchlürfen! Nun, es muß ja recht romantiſch ſein, die Liebe eines ſo urwüchſigen Naturkindes zu genießen, wie dieſe Alla Larſſon zu ſein ſcheint.“ Ich ſtarrte den unausſtehlichen Menſchen erſt ganz verſtändnislos an. Dann aber erriet ich den Zuſammenhang: Lars Larſſon ſoll ja eine ſchöne Tochter haben, die Ulla heißt Ob Bengt, der ja im Rufe eines gewiſſenloſen Schürzenjägers ſteht, das einfache Mäd⸗ chen betört hat? Sieh doch zu, etwas Genaues darüber zu erfahren. Es würde mich reizen, Bengt endlich einmal hin⸗ ter ſeine Schliche zu kommen und ihm meine Meinung zu ſagen! Vielleicht könnte man der Tochter deines bra⸗ ven Pächters einen großen Dienſt erweiſen, wenn man ſie aus den Klauen dieſes gewiſſenloſen Menſchen rettet!“ Schon der nächſte Brief der Mutter brachte den Be⸗ weis, daß ihre Vermutung leider nur zu ſehr begründet war.— 31 e Verzweifelt berichtete ſie dem Vater: „Denke dir, lieber Olaf, was Furchtbares ich erlebte! Als ich geſtern nachſchaute, ob das neue Zimmermädchen Bengts Räume auch in tadelloſer Ordnung hält, pochte es leiſe an die Tür. Auf meinen erſtaunten Anruf trat ein Mädchen ein, das mich beim erſten Sehen durch ſeine Schönheit bezauberte, durch die tiefe Trauer aber, die un⸗ verkennbar aus ihrem ganzen Weſen ſprach, mein tiefſtes Mitleid wachrief. Liebevoll fragte ich ſie nach ihrem Be⸗ gehr. Es bedurfte erſt langen Zuredens, bevor ſie mir ihr Herz, die Urſache ihres Kummers, erſchloß. Nun, du wirſt wohl gleich erraten haben, daß es Ulla Larſſon war, die nach Stockholm gekommen war, um Bengt zu ſuchen, ihn an ſeine Pflicht zu erinnern. Vieles mußte ich freilich aus Blicken, Tränen und Gebärden des armen Mädchens ſchließen. Das Schickſal Ullas iſt gewiß in den Augen der meiſten Großſtadtmenſchen ein recht alltägliches: Sie hat Bengt vertraut, hat ihm ihre reine Liebe ge⸗ ſchenkt, bis er ihr zyniſch erklärte, daß er ſie unmögli heiraten könne. Wie oft kommt ſo etwas im Leben vor! Ala aber iſt eben kein alltäaliches Menſchenkind! In ibr Sjöberg wollte ſich mit der lebt noch das ſtarre Eyrgefühl der altgermaniſchen Frau: Der Mann, von dem ſie ſich küſſen und liebkoſen läßt, muß ſie auch heiraten! Und es bedrückt ſie ſchwer, daß ſie hinter dem Rücken des Vaters durch viele Wochen und Monate dieſe Heimlichkeiten mit Bengt trieb. Vergebens ſuchte ich ihr klar zu machen, daß ſie ja an die ehrlichen Abſichten Bengts geglaubt hat, daß nur ihn ein Verſchul⸗ den triff. Sie ſah mich aus ihren großen blauen Augen verſtändnislos an, ſchüttelte immer wieder den Kopf und meinte endlich:„Wäre es nicht meine Pflicht geweſen, bei der erſten Annäherung dieſes Mannes den Vater darauf aufmerkſam zu machen? Hätte ich ſo gehandelt, dann brauchte ich jetzt nicht meine Blicke eſchämt niederzuſchla⸗ gen, weil ich mich entehrt fühle.“ 5 b Erſchrocken glaubte ich an ernſtere Beziehungen, die Folgen gehabt hätten. Doch wieder traf mich dieſer er⸗ ſtaunte Blick des ſeltſamen Mädchens.„Wofür halten Sie mich, Frau Dahlgren!“ ſagte ſie erſchrocken. Daß ſie meine Hilfe zurückwies, verſteht ſich wohl von ſelbſt. Ja, ſie forderte mir immer dringender das Ver⸗ ſprechen ab, gegen Bengt von dieſem Beſuche zu ſchweigen. Denn ſie ſchämte ſich zu ſehr, daß ſie, einem Impulſe fol⸗ gend, gekommen war. Auf meine Bitte, mir doch ihren Auf⸗ enthalt mitzuteilen, ſchüttelte ſie nur immer wieder den Kopf:„Ich muß mir ſelbſt helfen!“ ſagte ſie mit unbeug⸗ ſamem Stolz.„Das ſoll die Sühne ſein, daß ich mich ſo leicht betören ließ.“ „Und wenn einmal erneut ein Mann Ihren Lebens⸗ weg kreuzt, Ulla Larſſon? Sie ſind ſchön und begehrens⸗ wert!“ ſagte ich zu ihr. g „Wer ſoll ein Mädchen begehren, das heimlich aus dem Vaterhauſe floh, weil es ſich nicht für würdig hält, deſſen reine Luft zu atmen? Aber wenn es geſchähe, wenn er an mir feſthielte, nachdem er alles von mir erfahren hat, würde ich ihn nicht zurückweiſen und mich ehrlich mühen, ihm ein gutes Weib zu ſein!“ Damit verſchwand Ulla. Immer wieder muß ich an dieſes Mädchen denken. Das Mitleid mit ihr zerreißt mein Pease und doch kann man ihr nicht helfen, weil ſie ſich nicht elfen laſſen will. Du kommſt ja vielleicht gelegentlich mit ihrem Vater zuſammen. Dann ſuche ihm begreiflich zu machen, daß Alla kein vernünftiger Menſch für ſchuldig anſehen kann. Alle Schuld trifft Bengt! Und wenn Larſ⸗ ſon ſeine Tochter wahrhaft liebt, wie Ulla mir ſagte, dann wird er verzeihen, wo doch ſo wenig zu verzeihen iſt, wird das ſtolze Mädchen in ſein Haus zurückholen und ihm auf dieſe Weiſe ſeine Ruhe zurückgeben. Niemals kann meiner Meinung nach Alla glücklich werden, wenn ſie mit dem Vater nicht zum Frieden kommt.“ Mit fliegenden Pulſen hatte Erik dieſe Briefe geleſen. Haſtig ſtrich er über ſeine Stirn, die wie im Fieber glühte. Das war nun die zweite Anklage, die gegen Bengt Sjö⸗ berg erhoben wurde: er hatte ein reines Mädchen betört, hatte ihr Vertrauen erſchlichen und ſich kalt von ihr ge⸗ wandt, als Alla jene Forderung ſtellte, die ihrer ganzen Veranlagung nach einzig und allein in Frage kam: daß er ſie heirate! Aber eines verſtand Erik nicht: Was hatte Lars Larſ⸗ ſon mit ſeinem Vater zu tun gehabt? Der hatte ja erſt durch die Mutter erfahren, was Ulla ihr erzählt hatte. Dieſes ſtolze Mädchen, das um einer eingebildeten Schuld willen das Vaterhaus verlaſſen hatte und bis zu ihrem Tode nie wieder heimgekehrt war, hatte ſicher zu keinem anderen Menſchen— am wenigſten zu einem Manne— von dieſen Erlebniſſen geſprochen.— Erik grübelte und ſann unausgeſetzt. Was wäre wohl geſchehen, hätte Larſſon erfahten, daß ſeine Tochter nur Bengt Sjöbergs wegen ſich nicht würdig fühlte, in ſeinem Hauſe zu bleiben? 2 9 i d Würde er zwanzig Jahre ſein Kind betrauert haben, während der Mann, der einſt ihre Ehre angetaſtet hatte, ruhig und behaglich lebte? Würde er ihm geſchrieben ha⸗ ben, daß er ſeine Enkelin ſuchen und zu ihm führen ſollte, hätte er auch nur die leiſeſte Ahnung, was dieſer Bengt Sjöberg ſeiner Tochter einſt getan?. Es war undenkbar, paßte ganz und gar nicht zu dem Weſen des alten Mannes. Was aber folgte daraus? Daß er den wahren Schuldigen nicht kannte, war ſelbſtverſtändlich. Weiter? Daß er einen Falſchen bezich⸗ tigt— und ſich vielleicht auch an ihm gerächt hatte? Schlug nicht dieſer Gedanke wie ein zündender Blitz in Eriks Seele? Er ſprang aus ſeinem Seſſel auf, als hätte eine Gigantenfauſt ihn gepackt und von ſeinem Sitz geſchleudert. Wen hatte Lars Larſſon für den Schuldigen gehalten? O.af Dahlgren! Kein Zweifel! So erklärte ſich alles Seltſame im Weſen des Alten, ſeine wunderlichen Reden auf die denkbar einfachſte Weiſe. Wie aber war Lars Larſſon zu ſolchem Glauben ge⸗ kommen? Aus ſich ſelbſt? Nein! Dafür war er wohl zu erecht. Der Glaube war ihm von einem anderen beige⸗ racht worden, von einem Menſchen, der dieſen Lars Larſ⸗ ſon kannte und wohl wußte, was er von ihm zu erwarten hatte, kam die Wahrheit an den Tag. i 5 wer war dieſer eine, der ganz allein in Frage am s f Niemand anders als Bengt Sjöberg! Da ballte Erik Dahlgren ſeine Hände zu eiſenharten Fäuſten. Der Zorn fuhr wie eine Flammenfackel durch ſein Blut. Zorn und Verachtung. Die dritte Anklage ge⸗ gen Bengt Sjöberg! Die dritte und ſchwerſte! Den Mann, dem er ſo vieles verdankte, der ihm ohne Widerſpruch den ſchönen Platz an ſeiner Seite eingeräumt, hatte er der Rache eines Fanatikers preisgegeben; er trug wahrſchein⸗ lich die Schuld am Tode dieſes Mannes, der ihn ſtets wie einen leiblichen Bruder behandelt hatte. Zähneknirſchend ſtieß Erik Dahlgren hervor:„Bengt Sjöberg hüte dich! So viel und ſo ſchwer haſt du an den Dahlgrens gefrevelt, daß ich mit dir abrechnen muß! Ich werde dich nach Dingen fragen. die ich weiß! Und du ſollſt Blicke ſeiner blauen mir Antwort geben! O, ich werde dich ſchon zum Sprechen zwingen! Ich bin ja ſtärker als du! Denn auf meiner Seite ſteht das Recht! Wie oft haſt du es gebrochen? Jetzt aber ſollſt du büßen, damit du nicht länger als lebender Hohn auf das geheiligte Recht unter den Menſchen wandelſt!“ Hoch aufgereckt wie ein Wiking inmitten brandender Meereswogen ſtand Erik Dahlgren vor dem Schreibtiſch ſeines Vaters. Seine Blicke blitzten wie ſtählerne Klingen. Kalte Entſchloſſenheit war ſeinem ganzen Weſen aufge⸗ prägt. „Hüte dich, Bengt Sjöberg! Ich verlange Rechenſchaft von dir! Genugtuung! Du Dieb an unſerem Eigen! Lü⸗ ſterner Schürzenjäger, dem eines reinen Mädchens Ehre nichts galt! Mörder meines Vaters, Mörder meiner Mut⸗ ter! Mörder unſeres Jugendglückes!“ Und wie er das Wort„Jugendglück“ ausſprach, zuckte er zuſammen. Aber diesmal in einem Erſchrecken, das ſeine Zähne entſetzt aneinander ſchlagen ließ: War nicht dieſer Bengt Sjöberg, den er haſſen mußte, Ingeborgs Vater? 5 Gewann er nun endlich die volle Klarheit, warum er ſich geweigert hatte, zu einer Verbindung zwiſchen den Häuſern Dahlgren und Sjöberg ſeine Zuſtimmung zu geben? Ja, furchtbare Klarheit! Ein blutiger Schatten trennte für immer die Kinder dieſer Familien! Alſo war Bengt Sjöberg doch noch nicht bar jedes beſſeren Fühlens, weil er bei dem Gedanken erſchauerte, ſeine geliebte Tochter könnte den Mann heiraten, deſſen Vater durch ſeine Schuld ums Leben gekommen war! Vergebens ſuchte er einen Aufſchrei zu unterdrücken. Schrill durchdrang er den ſtillen Raum, in dem ſein Va⸗ ter ſo viel gearbeitet hatte: Ingeborg! Sie war für ihn verloren! Alle ſeine Liebe änderte daran nichts! Und ob auch ihre Herzen in ungeſtillter Sehnſucht ſich verzehren und verbluten würden, es gab doch keinen Weg, der zu einander führte. Bengt Sjöbergs Schuld trennte ſie für immer! In bitterſtem Schmerz warf Erik ſich über den Schreib⸗ tiſch, auf dem all die Schriftſtücke lagen, aus denen ihm ſo furchtbare Kunde gekommen war. Konnte er Bengt Sjöberg zur Rechenſchaft ziehen? Hatte dieſer Menſch nicht auch ihm den größten Schmerz bereitet, den er ſich denken konnte? Er trennte ihn von Ingeborg! Ingeborg! Immer werde ich deinen Namen rufen, dein ſüßes Bild mir vor die Seele ſtellen müſſen, da⸗ mit ich nicht die Herrſchaft über mich verliere und den Mann nicht ſo züchtige, wie er es verdient hat! Es iſt dein Vater, Ingeborg! Und jeder Streich, den ich ihm verſetze, er trifft auch dein unſchuldiges Haupt, durchbohrt dein reines Herz, das nichts von Schuld weiß. Erik Dahlgren war ſo ſehr zum Spielball ſeiner wi⸗ derſtreitenden Gedanken und Gefühle geworden, war ſo ſehr ſeiner Umwelt entrückt, daß er gar nicht hörte, wie die Tür ſeines Zimmers leiſe geöffnet wurde, daß er die hohe Geſtalt des alten Mannes nicht ſah, die langſam und feierlich auf ihn zuſchritt. Zwei große Hände leg⸗ ten ſich auf ſeine Schultern und eine tiefe Stimme fragte ihn:„Was haben Sie, Herr Dahlgren? Ich hörte Sie rufen.“ b Erik ſprang beim Klange dieſer Stimme nicht auf. Es gelüſtete ihn nicht, noch mehr von jenen furchtbaren Din⸗ gen zu hören, die ihm durch dieſe Schriftſtücke bereits enthüllt worden waren. Was nützte es ihm, wenn er auch den letzten Beweis von Bengt Sjöbergs Schuld am Tode ſeines Vaters erhielt! Er durfte ſich ja doch nicht 55 ihm rächen. Das Verbrechen mußte ungeſühnt blei⸗ en.* Doch Lars Larſſon ließ ſich durch das Schweigen Eriks nicht beirren. Er hatte das Warten gelernt, wußte, daß Erik doch einmal reden würde, mochte er ſich jetzt auch noch ſo ſehr ſcheuen, einem fremden Menſchen Einblick in ſein Inneres zu geſtatten. Wie ein Vater ſein verſchüchtertes Kind liebkoſt, ſo ſtreichelte Lars Larſſon Eriks fieberglühendes Haupt. Die Augen ruhten auf dem Stapel von Schriftſtücken und er nickte immer wieder, als erriete er ohne weiteres die Herkunft und die Bedeutung dieſer Papiere. Der Alte dämpfte ſeine Stimme zu geheimnisvollem Raunen:„Herr Dahlgren, halten Sie mich nicht für auf⸗ dringlich! Nie war ich es, möchte es am wenigſten in die⸗ ſer Stunde ſein. Aber die Zeit ſcheint mir gekommen, wo ich Ihnen Antwort geben muß, ſoweit ich dazu imſtande bin. Und dann ſollen Sie mich richten! Und ich werde Sie ſegnen, mag Ihr Spruch lauten wie er will! Ich bin der Mörder Ihres Vaters!“ Wie, der junge Menſch hörte ein ſolches Bekenntnis und er fuhr nicht wild auf? Er ſtürzte ſich nicht auf den Mann, der ſich ſo ſchwer bezichtigt hatte? Er weinte? Langſam erhob ſich Erik. In ſeinem Geſicht wechſelte glühende Röte mit ſchneeigem Weiß. Das icht ſeiner Augen ſchien erloſchen zu ſein. Mit tonloſer Stimme mur⸗ melte er:„Ich ſehe ein, daß ſich dieſe Ausſprache nicht ver⸗ meiden läßt. Setzen Sie ſich, Vater Larſſon! Ich weiß von den Dingen, über die Sie zu mir reden wollen, wahr⸗ ſcheinlich mehr als Sie ſelbſt!“ „Aus den Papieren da?“ „Ja. aus dieſen Papieren!“ „Aber Ihr Vater war doch unſchuldig!“ ſchrie Larſſon auf. „Ich weiß es! Alles weiß ich!“ „Und Sie wenden ſich nicht voll Abſcheu von mir ab? Von dem Mörder Ihre. ſchuldloſen Vaters?“ „Das Schickſal und eines anderen Schuld hat Sie dazu werden laſſen. Sie haben meinen Vater nicht feige aus dem Hinterhalt ermordet! Das hat der andere getan, der meinem Vater ſo vieles zu danken hatte.“ (Fortſetzung folgt) tur ren tor̃r —— in wohner, 2 * Die Ein Geiſenneſt und einig eee— Schnee draufliegf. in einem Terim Storagen nel vnn 18 wenn von welchen etliche Trcht ig, innen Jangt, der Baupf⸗ Feuer, Waſſer, Seefeld, Neuſfch log. tnt ge O Ig, S „ Süttenfeld, Lehm, zunt Winker Lampertze Dorf „n ebe ee ieee nn eee ez ad Inv usquauelig d qui eue sed a0 u usgelne aequvulesno uu! n een un eennehnv qi aun ad ueuaodluv ud qun usgeezsqnaga sable sed uebnzjz undd ur eee eee neee eee e een eee u eee en ie eee ee eee ehe eie neobgu oc 00 D un:senog useuvb se ine nenn un nv pi oll June g eu uepeſus ne jdnvg n ei en ee eee e enen een ben eig obuv neee uus ue ene ehen wc nage deen e ee ec eee ane pan 2001 eee eee benen ee uncene. tponv uus ne uibunda ͤ enen eee u ud un snequngag ve g sed qu ne uv god uon eg ol sun qun usbon up eee eien de pee eee e een e eee ee runze un nv uu eee ed eue nu epi gun usgang nes 5 Abu e ee eie ne een een eee eee e ee weed ois nebenher N leis niz ssp. nd e en eee eee eee e e e 1016 See ieee eee wee euere epubuioz neo s e ee et ee ee eee eee ei ep sz ducleq uo use neee e ebupbenezg 820 doc un n ee eee peu b 0 Inv up uv uu eee eee een en eee enz eee ee M ehen en e ieee eee e ag en wee eee ehen ene ee a e eee beet ech ede u 9101 d ene eden een ee eee weed wie be ebenen i eee eee ehe eee e dpi i ee eee e e een ee ret en e a ee ee eee e eee lee eee en e e en enen eee e en len e in pee eee eehte ung e eꝛslun m sid en eee e ee eee e eg dg qun 111 ze Inv fgppbiqub jpunneusunzuses W sio une eee ehe ne hee pn 2 sq ue eee eee eee echt ee ed anu cpu nue e eee een ehen eee e een eee e enen eee nen wei: neden eee eee ee ee eee ee Sauen e been eee en ie! au pod bi se e einen eee en hende ͤ ung nog ue ze eee eee nean sbb aw S eee eben ee enen enen ed 16e un ee een ehe eee eee ee eee e uda aan une eee eee eee eee naue v untpnſzejun ei: uli op se pub sog sno oo sq neee Seeder e e ing. o vun ue een eee eee here ee eien un udleiqv gung ee eee neee ieee med ub vu uu of e eee ene ed no aun 200 ung adh nenen eue eue dd eps ne qun uus ne nbues nech ee n rng pu Sou eine sig no s uu ente dn naue a0 beenden eee e eee pen ee Apr ol qun ungen nen pu cpi in eignen n zu ne eee ee ee eee ebe e ei een et e een e ee eee e eee en eg nein ee een e een pee Mein Bubi d an ame ebenen sue vpe neten eien wh oe un eninelnv uesqpis ud ui gun zqung uud Inv usgnvag use uno az bond neee eh een eee eee ne e en een e een eee e e ee nog zue iε a u,hbungvns n; oi ee ug uv uv gg qun nog Ins nuevo er enge ui nee e ee aucune une qu Aae ee ee eee weine ee eee we Binqusquvag zz a u e eee eu Luv duse uus uso ung ne use ebene een eee zn e een ee en e eee eee ed din wiod uo so Sand ies q S? S ˙mung 520 Bog us sun use oi n ꝛubhhel Jpei unu qui] Jog udn dun neue ee e enen eee een ne? ueunquqzeg id dun que si vues ue eraeie a0 cpi eh ne gg uspubunzdlan uueusel uv ss 1601 pose jpg eee een een un eee wee uvbzoa sno sobuvbenzzmnöoc/ uheaiedunm 8 diess nee ee ee ie e ee een od bup benen neee eee eee en ee ee neee ee See nen e enen eee eee eee zue ur musunzckan Mise et g znlvich zue in eee een eee ee een eee e e eee e n nec eue e s q vg ö ‚uulſgeu dan e eee e eech pe mee ben ee ee epi„n Anu gun peur eee eee eie usb ur æpusunaind piu snocpang qu 21 1 2441 Inv aug svq uebiqupzineaea qun uegvbng inu ꝙpinuebie du eee ee een e eee lee e; bon en eee ee eee en bee e 8. 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Adnvg a0 Wupſes mend Jeg dune en eee 1 15 ür! l J rüden. ¹ Va⸗ d ob ehten der zu ſie füt chteib⸗ n ihm . jehen metz n von tufen, i da⸗ ) den it ihn hochtt Es r bi⸗ at Jo den licht blei⸗ 1 noch Die bon le et Erils fein 2 ereits m et bel⸗ voll ahr⸗ n Kapital in der Paulus kirche lianabild, das ein Münzmeiſter unſerer Stadt stiftete, iſt in ſeiner Ausdeutung noch nicht völlig geklärt. Eine In⸗ Ichrift gibt uns den Namen dieſes Münzmeiſters wieder, und ſagt uns außerdem, wie der Verfertiger heißt, eine für die damalige Zeit recht ſeltene Tatſache, denn die Ar⸗ beiten des Mittelalters waren zumeiſt rein anonymiſcher Natur, und erſt in der Spätgotik und Nenaiſſance tritt der Künſtler aus der Menge des Volkes vor die Front. In unſerem Falle nennt ſich der Verfertiger Otto. Die Darſtellung ſelbſt iſt im Einzelnen aus der Abbildung er⸗ lichtlich. Ihr rechter Teil wurde in früherer Zeit einmal abgeſchlagen, da die Vorſprünge der Plaſtik einem Chor⸗ ſtuhl im Wege ſtanden. Ein Liſenende weiter gegen Oſten iſt ein wundervolles Ornament angebracht: deſſen Okan⸗ khusranken in die Köpfe zweier bärtiger Männer aus⸗ Muft. Die Fläche des Steines iſt mit dieſen Ranken völlig überzogen, ſo wie wir es von anderen Bauten der Wormſer Steinmetzenſchaft her auch kennen. Ehrwürdig und von hohem Alter iſt auch das halbzerfallene Kruzi⸗ Hr, das in der Silberkammer hängt und um 1200 ent⸗ ſtanden ſein dürfte. Von ihm geht die Legende, und ſie mag ihre Richtigkeit haben, daß die romaniſchen Bau⸗ leute des Domes bevor ſie auf die Gerüſte ſtiegen, vor ihm beteten. Vielleicht den ſchönſten Ausdruck der Wormſer zeitge⸗ köſſiſchen Bildhauerei zeigen die wilden Tiere die ſich auf den Fenſterbänken des Oſtchores lagern und auf die Heiden warten, um ſie zu verſchlingen. Die mittelalter⸗ lichen Beſtiarien geben uns ja hinreichend Auskunft über die Bedeutung eines jeden einzelnen Tieres und durch ſie lind wir auch in der Lage einem jeglichen Lebeweſen beſtimmte Eigenſchaften zuzuſchreiben. Ganz oben an der ... ͤ—ͤl— 8 Zwerggalerie frägt eine Säule eine wichtige und intereſ⸗ ſante Figurengruppe, die man leider von der Straße aus recht ſchlecht erkennen kann, es iſt der berühmte Affe, der eine Frau lauſt. Aehnliche ſymboliſche Figuren wie an der Zwerggalerie des Oſtchores ſind an den Gliederun⸗ gen des Weſtchores erkenntlich. In einer Deutlichkeit, die leider an anderen Bauten ſehr häufig durch die ſtarke Verwitterung Not gelitten hat, laſſen ſich die einzelnen Teile des ſchönen Portales der Martinskirche ſehen, die Löwen ſind ganz ähnlich geſtaltet wie am Dom, und wenn nicht alles trügt, ſind auch noch Verbindungen zur zeitgenöſſiſchen Malerei nachzuweiſen. Faſt könnte man ſagen, ſo großartig die Anlage des kleinen Chores der Paulskirche von außen iſt, im Innern wird ſie von den Einzelheiten bei weitem noch übertroffen. In die halkreisförmige Rundung des Chores ſind Halb⸗ ſäulen eingeſtellt, die wundervolle Kapitäle tragen. Eines dieſer Kapitäle, ein wildes Tier das einen Menſchen ver⸗ ſchlingt, bringen wir heute im Bilde. Die Auswahl fällt bei der Fülle des Materials ſchwer, deswegen ſei nur noch auf ein ſo gut wie unbekanntes Relief verwieſen, das ſich in einem Hauſe in Pfeddersheim eingemauert vorfindet, und das zu den anmutigſten Schilderungen der Zeit gehört. So ließe ſich noch vieles nennen, was draußen in den Dörfern und hier in der Stadt vorhanden iſt, und das ſich mit wenig Mühe finden läßt, wenn man mit offenen Augen durch Straßen und Gaſſen wandelt. Die romani⸗ ſche Zeit, es war die Blüte des alten Worms, war ſtark in allen ihren Lebensäußerungen, ihr Symbol iſt der Dom, der hoch wie eine Burg über unſerer Stadt em⸗ porragt. Er iſt für uns das Kennzeichen einer großen Ver⸗ gangenheit, und nur wer ergriffen vor den unnahbaren Mauern geſtanden hat, wird dieſe alte vergangene Zeit verſtehen können. Dr. Walter Bauer. Auf.: L. Hanſelmann. Oſtchor des Domes Fafinachtsichnaken aus hem Fahre 1878 Ein Dreieck. bildet ſich, wenn man: 1. die Seite Heppenheim—Lorſch verlängert, bis dieſelbe auf eine große Zwiebel trifft, wel⸗ che den Kirchturm von Bürſtadt ziert und das weithin ſichtbare Wahrzeichen dieſes eiſenbahnknotigen Ortes ab⸗ gibt, 2. ebenſo mit der Seite Bensheim— Lorſch ver⸗ fährt, bis man an der badiſchen Grenze nicht mehr weiter kann und ſo an der neuen Eiſenbahnſtation Lampertheim endigt. 3. verbindet man dieſe beiden Endpunkte mitein⸗ ander und das Dreieck Lorſch—Bürſtadt— Lampertheim iſt fix und fertig. Es erſcheint als ziemlich gleichſchenklich, wobei die Seite Bürſtadt— Lampertheim, trotz ihrer lang⸗ weiligen Eigentümlichkeiten, am kürzeſten wegkommt. Früher nannte man dieſe mit zahmen Kirſchen be⸗ pflanzte Kurze„die neue Chauſſee“, obſchon eine alte gar nicht vorhanden war. Sie wird noch täglich durch ein einſpänniges Poſtfuhrwerk belebt, deſſen letzte Fahrt in⸗ deſſen nicht mehr allzuferne. Die beiden übrigen Seiten, die gleichen Schenkel des Winkel Lorſch, gehen zumeiſt urch wilden Wald, wo derſelbe nicht mit Hilfe neuerer Jorſtgeometrie in Reih und Glied angebaut iſt und ſich omit als echte Kulturpflanzung den entzückten Augen zeuriger Kulturmenſchen darſtellt.. Was die Winkel betrifft, ſo iſt vor allem die Fichten⸗ nadelſpitze des Winkels Lorſch bemerkenswert. In dieſem Winkel Lorſch nun werden viele Böcke geſchoſſen, das Edelwild wird immer ſeltener, obſchon man noch manche kräftige Geweihe herumtragen ſieht. Hier, wie im ganzen Dreipaß hauſte einſt der Wolf im Lorſcher Wald..— die⸗ ſer Winkel gab den Namen. Vieles Aufſehen erregte da⸗ mals Iſegrimm, ſcheint aber jetzt vergeſſen, obſchon er im Darmſtädter Muſeum ſo leibhaftig ausgebalgt zu ſe⸗ hen. Was hat der die Leute erſchreckt! Ich erinnere mich noch, wie der Jekuff von H. mit ſeinem grünen Wäge⸗ lein wieder ganz entſetzt am Rheiniſchen Hof zu Lam⸗ pertheim vorfuhr, welchen er kaum verlaſſen, weil er ,..—— ͥͤ— 6 ————. —.. beinahe dem Untier mit Roß und Wagen in den weiten Rachen geraten. Ein Förſter ſoll die Kappe verloren und ſich erſt im geborgenen Heim erinnert haben, daß er ja eine fürchterlich geladene Flinte bei ſich gehabt. Dem Einen war der Viel⸗ fraß als ein Leoparde, dem Anderen als ein Tiger oder Hyäne und wer weiß was ſonſt noch erſchienen. Bei jeder neuen Nachricht wurden die Jäger aufgeboten und als Bub habe ich viele vergebliche Jagdzüge mit großer Luſt als Treiber mitgemacht. Unterdeſſen fang die Welt ein Spottlied: Sie ſollen ihn nicht haben, den Wolf im eh Wald! Aber man hat ihn doch gekriegt, das uder! Man munkelt zwar immer noch von dieſem und jenem Wolf und Löb', welche den Flächeninhalt des Dreiecks unſicher machen ſollen, das ſcheint aber nur das Gerede dummer Leute, welche keinen Schießpaß haben und gleich jedes Geſchöpf für ein Raubtier halten, das nicht ſo ganz ausſieht, wie ſie ſelber.— Im Winkel Bürſtadt, welcher ſich ſehr vorteilhaft aus ſeiner früheren Verſumpfung herausgearbeitet, überläuft ſich die Ludwigsbahn mit Hül⸗ fe der Lorſcher Sandhügel. Ehemals von ſanftwelliger Anmut, müſſen ſie hier ſtramme Eiſenbahndämme bilden und man erſieht hieraus die Bildungsfähigkeit des deut⸗ ſchen Grundſtoffes. Quellenreichtum und die Nähe des Waldes erfriſchen die Luft dieſes Winkels, der ſomit einiger Wildheit kaum entbehrt. Auch eine ſtattliche An⸗ zahl Wirtshäuſer, welche dem Orte Bürſtadt ſo ein ge⸗ wiß gaſtliches Anſehen verleihen, laſſen anhaltende Trok⸗ kenheit nicht befürchten. Die von Lampertheim unterlaſſen es nicht auf die Kirchweih herüberzukommen, haben aber nach einer alten Sage die ſonderbare Gewohnheit, bei der Heimkehr, ſich unterwegs an Weißrüben, friſch aus dem Acker gezogen, zu laben. Landesart, Landesſitte.— Mit dieſem Gemüſe Pre 8 151 oH 2 Inn sue 38h 2 2 rel ene 4% ud nee 1942 4 daz aun Sohar οναενj¼im 220 So 4 ee n ——— Zur Unterhaltung und Belehrung Der Bremer Roland in Gefahr Roland der Rieſe am 2 857 zu Bremen, das größte, ſchönſte und berühmteſte Rolands⸗ bild in deutſchen Landen, iſt zurzeit Gegenſtand eingehender Unterſuchung durch Gachverſtändige Vor einiger Zeit war das eiſerne Schwert ab⸗ . und als man bei dieſer Gelegenheit en ſteinernen Rieſen ſich etwas genauer beſah, trat ſeine Baufälligkeit zu Tage. Der Sandſtein, aus dem die gotiſche Spitzſäule, an den ſich das Bildwerk anlehnt, und der Roland ſelbſt beſteht, iſt verwittert, die Bindung, der Mörtel, mit dem die einzelnen Teile der Säule zuſammengehalten werden, iſt, zum Teil durch das Durchroften des verwandten Eiſens, locker und unbrauchbar ge⸗ worden. Außerdem hat ſich das faſt 450 Jahre alte Kunſtwerk, da es auf lockerem Boden ge⸗ baut iſt, geſenkt, ſo daß Gefahr beſteht, daß die⸗ ſes kulturell und h ſo bedeutende Kunſtwerk eines Tages in ſi zuſammenſtürzen wird. Dieſer Tage hat nun eine Kommiſſion aus Bauleuten und Kunſthiſtorikern den Roland noch einmal gründlich unterſucht und beſchloſſen, dem Senat vorzuſchlagen, das ganze Monument, die gotiſche Säule und das Standbild, das ja auch aus einzelnen Sandſteinblöcken zuſammen⸗ geſetzt 1 bis auf das Fundament abzutragen und völlig neu aufzubauen. Man nimmt an, daß dieſe Arbeit etwa ein halbes Jahr in An⸗ ſpruch nehmen könnte. Dr. P. Vagabundin von der Schreibmaſchine Ida Hurſt hat ſich vor ein paar Wochen mit einem reichen Kaufmann in Südafrika verheira⸗ tet. Die Zeit ihrer Abenteuer iſt zu Ende. Aber in Afrika ſelbſt, an der Goldküſte, in Rhodeſien, hat man dieſes abenteuerliche Mädchen noch nicht vergeſſen. Man erzählt ſich von ihren tol⸗ len Erlebniſſen, ſeit ſie in London eines Tages genug davon hatte, an der Schreibmaſchine zu ſitzen und nie auch nur die kleinſte Ausſicht zu finden, ihre Sucht nach Abenteuern zufriedenzu⸗ ſtellen. Als ſie 5 Pfund Sterling erſpart hatte, ſetzte — ſich in den Kopf, mit dieſem Geld die halbe elt umreiſen zu können. Es glückte ihr, ein Schiffsbillett bis zur Goldküſte, nach Freetown, zu bekommen. Hier kam ſie an Land und ſah ein, daß ſie mit ihren 5 Pfund Sterling nicht in den großen Hotels wohnen könne. Deshalb ſuchte ſie nachts in einem Sargladen ein heim⸗ liches Nachtlager. Als am anderen Morgen wei Neger in dem Geſchäft erſchienen und ein ädchen im Sarg liegen ſahen, verbreitete ſich in Freetown das Gerücht, das Sarggeſchäft ſei verhext. Bis zum nächſten Abend aber hatte Ida Hurſt Anſchluß auf einem portugieſiſchen Segler, der weiter die Küſte hinunterfuhr. Auf dieſem Segler lernte Ida ein Ehepaar kennen, das ſich bereit erklärte, das Mädchen als Geſellſchafterin anzunehmen. In den nächſten Wochen wurde Ida Hurſt mit der Frau, der ſie als Geſellſchafte⸗ rin dienen ſollte, dreimal von Eingeborenen überfallen. Einmal ſchlug Ida Hurſt ſich mit einem Schraubenſchlüſſel durch, die beiden an⸗ deren Male mit einer Tüte Pfeffer. In Rhodeſien bekam Ida Hurſt Streit mit einem Negerzauberer, der einen„Schlangen⸗ luch“ gegen ſie ausſprach. Ida lachte, aber ſie tellte in den nächſten Wochen feſt, daß immer ort, wo ſte weilte, ſich irgendwelche Zwiſchen⸗ fälle oft ſehr ſchwerer Natur mit Schlangen er⸗ eigneten. Zweimal wurde ſie ſelbſt gebiſſen, konnte aber durch ſchnelle ärztliche Hilfe geheilt werden. Schließlich riet man ihr, einen anderen Zauberdoktor aufzuſuchen, der ſie von dieſem merkwürdigen Schlangenfluch zu befreien ver⸗ möge. Sie mußte dieſem Zauberer genau ihre merkwürdigen Schlangenabenteuer und ihren Streit mit dem Zauberer in Rhodeſien erzählen. Dann gab ihr der Medizinmann Wito ein Stück Schlangenhaut mit auf den Weg. And ſeit die⸗ ſem Tag ſollen die Schlangen die abenteuerliche Ida Hurſt gemieden haben. Sie iſt alſo nicht ganz um die Welt gekom⸗ men mit ihren 5 Pfund Sterling, aber immer⸗ hin ſcheint ſie in Kapſtadt ihr Glück gefunden u haben. on der Schreibmaſchine quer durch en dunklen Erdteil in die Ehe,— das iſt der Weg der Ida Hurſt. Wiſſenswertes Allerlei Der Dudeckſack iſt nicht, wie viele annehmen, ein urſprünglich ſchottiſches Inſtrument, denn in der Schweiz, in der Ukraine, in Frankreich, Indien, Afghaniſtan, Iran, Turkeſtan und Zen⸗ tral⸗Aſien gibt es ähnliche Muſikinſtrumente, die man dort ſchon ſeit Jahrtauſenden kennt. Der Dudelſack, auch Sackpfeife genannt, war auch das Lieblingsinſtrument der alten Griechen und Römer. Auf einer Münze aus der Zeit Kaiſer Neros iſt Nero mit einer Sackpfeife dargeſtellt. In den Klöſtern des Mittelalters wurde die Sackpfeife oft als Begleitung zum Geſang be⸗ nutzt. Für trainierte Boxer gibt es einen Robot⸗Bo⸗ er, eine Figur aus Gummi, die die orm eines männlichen Oberkörpers hat. Wenn der Gummimann getroffen wird, bewegt er ſich unberechenbar und unrhythmiſch, und gerade dieſe Unberechenbarkeit der Bewegung verleiht ibm ſeinen beſonderen Wert. Der übende Borer ſieht ſich ſtändig vor neue Aufgaben geſtellt, ge⸗ nau als wenn er einen guten Gegner vor ſich hätte. Der Gummimann kann nach den verſchie⸗ denen Gewichtsklaſſen eingeſtellt werden, und am Schluß kann der Boxer an einem Regi⸗ ſtrierapparat ableſen. wieviele Treffer er ge⸗ macht und welche Kraft die Schläge gehabt ha⸗ ben, ſo daß er ſich danach eine Punktzahl aus⸗ rechnen kann. Nicht viel los mit Hempel „Hab' gleich geſehen, daß mit dem Kleinen nicht viel los iſt!“ ſagte der dicke Gefreite und deutete mit einer Kopfbewegung in den dunklen Hintergrund des Unterſtandes, wo Hempel auf der Pritſche aus Drahtgeflecht reglos lag. Bei Dunkel⸗ heit ſollte ihn einer mit hinternehmen. Leichte Ruhr. Aber den kleinen Kerl hatte es gleich völlig um⸗ geſchmiſſen. „Grün ſticht!“ rief Schrader, und hieb die erſte Karte auf den Tiſch. Ein ſchöner, ſtiller Tag! Der Ruſſe funkte kaum dazwiſchen. Das konnte ein Spielchen werden!„Nett von dem Hempel, daß er die Stäbchen verteilt hat!“—„Menſch, der hat doch nichts davon. Dem ſchmeckt nichts mehr!“ Die Spieler verſtummten, als Hempel ſich hoch⸗ kappelte und nach vorn kam. Die Augen ſtanden groß und dunkel in dem blaſſen, ſchmalen Geſicht des Neunzehnjährigen.„Soll ich mitgehen?“ fragte einer, der daheim ſechs Kinder hatte und den alle Vater Lehmann nannten. Hemvel ſchüttelte ſtumm den Kopf und ſtrebte eilig dem Ausgang zu.„Gute Verrichtung!“ rief ihm der Dicke nach.„Laß die Witze!“ ſagte Vater Lehmann.„Wer weiß, wie dem zumute iſt. Möchte wiſſen, was in dem Brief ſtand, der geſtern mit den Zigaretten kam. Da wurde der Kleine weiß wie Kalk. Das hat ihn erſt umgeſchmiſſen, nicht das bißchen Ruhr!“— „Können ja mal nachſehen!“ meinte Schrader und fingerte aus Hempels Mantel, der ihm nahe hing, die Umhüllung des Feldpoſtpäckchens. Der Brief ſchaute halb hervor.„Finger weg!“ dröhnte Vater Lehmanns Stimme, daß Schrader erſchrocken zu⸗ ſammenfuhr. Der Brief verſchwand ungeleſen wie⸗ der in der Manteltaſche des Kameraden. Aber ſo viel hatten ſie geſehen: Es war ein Ttauerbrief mit breitem ſchwarzem Rand. Vater Lehmann vergab ſich mit den Karten. Es war ungemütlich geworden im Unterſtand. Sie ſpannten nach draußen. Hem⸗ pel blieb ſo lange. 5 Auf einmal ſetzte drüben ein tolles Schießen ein. Maſchinengewehre hämmerten, Geſchütze baller⸗ ten dazwiſchen. Schrader war am Ausgang.„Die Ruſſen wollen unſeren Flieger runterholen!“ da legte auch der Dicke die Karten hin. Nur Vater Lehmann blieb im Unterſtand, weil einer das Tele⸗ phon bedienen mußte. Es konnte doch etwas kommen. Am blauen Himmel drüben über der Stellung der Ruſſen kreiſte ein deutſches Flugzeug. Hunderte von weißen Wölkchen umſäumten ſeine Spur. Un⸗ beirrt zog es ſeine Bahn zwiſchen den vlatzenden Schrapnells. Auf einmal ſtieg es höher. Das Feuer wurde noch ſtärker. Dazwiſchen dröhnte manchmal das Hämmern des Motors. Und plötzlich war alles ſtill. Sie bekamen ihre Rohre wohl nicht ſo ſchnell in die neue Richtung. Doch auch der Motor war verſtummt. Aus großer Höhe ſetzte das Flugzeug zum Gleitflug an. Erſt ſah es aus, als wollte es zwiſchen den Stellungen niedergehen, doch dann ſchwebte es lange aus und ſetzte nahe bei den Ge⸗ ſchützen auf, kaum fünfzig Meter von Vater Leh⸗ manns Fernſprechbude. Zwei vermummte Geſtalten kletterten aus den Sitzen und ſtampften auf den Unterſtand zu, zu dem die Drähte der Fernſprech⸗ leitungen über den Boden liefen. Einer ſchwenkte eilig ab nach den Geſchützſtänden zu.„Batterie⸗ führer!“ hötten ſie ihn rufen. Noch ehe der andere die Fernſprechbude erreichte, kamen die erſten Grüße von drüben nach. In kurzer Zeit ſchoß ſich der ganze Abſchnitt der Ruſſen auf die Stelle ein, wo das Flugzeug hatte landen müſſen. Es war, als ſei die rſſe los. Das Tt., ſie nicht. Aber rings um die Unterſtände Aufſchlag um Aufſchlag. Weniaer Blindaänager darunter als ſonſt.„Haben Von W. Zenker ſcheinbar'ne neue Kiſte aufgemacht!“ ſagte der Dicke in aller Ruhe. Da ſchob ihn der eine der beiden Flieger beiſeite. Aus dunkelbraunem Geſicht blitzten ganz helle Augen. Er lockerte im Gehen noch die Pelzverſchalung. „Verbinden Sie mich ſofort mit dem Diviſions⸗ ſtab!“ rief er ins ungewiſſe Dämmern des Unter⸗ ſtandes. Vater Lehmann drückte die Summertaſte. Dann ſah er auf:„Herr Leutnant, keine Verbin⸗ dung!“ Ein Einſchlag fuhr nahe vor die Treppe, daß die Lamve unter der Decke klapperte. Die Stimme des Fliegers überſchrie das Dröhnen:„Ich muß mit dem Stabe ſprechen!“ Er ſetzte ſich ſelber ans Gerät.„Sie werden uns die Leitung zerſchoſſen haben!“ ſagte Lehmann.„Dann flicken Sie!“ Vater Lehmann nahm eine Rolle Draht und die Zange. Der Dicke duckte ſeinen Kopf, als ein neuer Einſchlag die niedere Balkendecke erbeben ließ. Erd⸗ brocken fielen herunter auf die Karten, die noch auf dem Tiſche lagen. Vor Minuten hatten ſie noch ge⸗ ſpielt. Vater Lehmann ſtülpte den Stahlhelm auf und ging zum Ausgang. Der Flieger hielt den Höter am Ohr und drückte immer wieder die Taſte. Schrader war auf einmal neben Vater Lehmann, nahm ihm den Draht aus der Hand:„Komm, laß mich! Ich habe keine Kinder...“ Die Schießerei draußen hatte ſich noch geſteigert. Auch ſchwere Geſchütze ſchoſſen ſich von drüben ein. Es mußte denen drüben ſehr viel dran liegen, das Flugzeug zu vernichten. Schrader duckte ſich im Eingang und ſpannte auf den Augenblick, hinaus- zuſchnellen. Da klang in ruhigen, gleichmäßigen Sätzen die Stimme des Fliegers am Fernſprech— gerät...„Tank angeſchoſſen, ſonſt nichts.. Jawohl, den ganzen Aufmarſch. Alles aufgenom⸗ men„Große Mengen Munition an der Straße US Schrader ſah Lehmann ins Geſicht und wurde nachträglich etwas blaß.„Menſch, die Leitung! Wer hat die geflickt?“ 6 Da ſtolperte über die niedere Treppe der kleine Hempel herein. Er drückte ſich ſcheu an dem eifrig ſprechenden Offizier vorbei und hockte ſich auf deu Rand ſeiner Pritſche. Vater Lehmann kam zu ihm: „Na, gehts beſſer? Warſt lange weg.“ Hempel atmete raſch, als ſei er weit gelaufen:„Ich war doch vorhin ſchon mal halb unten, als ihr keine Verbindung bekamt. Da bin ich die Leitung lang, bis ich die Stelle fand. Weil ich doch ſonſt nichts leiſte.“„Hatteſt du denn Draht?“—„Den hab' ich doch immer in der Hoſentaſche... Leh⸗ mann... da hat ſich meine Mutter ſo oft drüber geärgert...“ Ein Schluchzen kam den kleinen Hempel an.„Weiß ſchon, weiß ſchon!“ ſagte Vater Lehmann und legte ihm ſeine ſchwere Pranke auf die Kinderhand. Auf einmal wurde Hempel noch blaſſer und beugte ſich vornüber.„Tut dir was weh?“—„Ich glaub', ich hab' mich geſtoßen!“ flüſterte der Kleine leiſe. Da ſah Vater Lehmann an der Seite von Hempels Jacke den ſchmalen Riß. Vorſichtig knöpfte er auf. Darunter war Blut. Inzwiſchen war der Leutnant mit ſeiner Mel⸗ dung fertig. „Sanitäter!“ rief Schrader von der Stollen⸗ treppe aus. Der geplante Vorſtoß der Ruſſen fiel aus, wahr⸗ ſcheinlich infolge der Fliegermeldung. „War doch was an dem kleinen Hempel“, ſagten die anderen ſpäter, als er nicht mehr da war. Die Illuſion auf der Bühne Von Dr. Wolfgang Drews Der Vorhang hob ſich vor Leonatos Grad⸗ gewölbe. Der Sarg der ſüßen Hero, die ſalſch beſchuldigt ſtarb, ſteht mitten im düſteren Raum. Durch das Gewölbe ſchimmern die Sterne, die Sterne des Rundhorizontes. Claudio tritt an den Sarg und lieſt die Grabſchriſt, die er ſeiner Hero gewidmet hat: „Schmähſucht brach der Hero Herz, Hier ſchläft ſie im Jungfraunkranz. Für der Erde kurzen Schmerz Schmückt ſie Tod mit Himmelsglanz: Leben muß in Schmach erſterben, Tod ihr ew'gen Ruhm erwerben.“ Dann ſpricht der noble Prinz Don Pedro. der ſelbſtloſe Freund der Liebenden den letzten Abſchied von der Toten und den Lebenden: „Löſcht Eure Fackeln jetzt, ſchon fällt der Tau, Der Wolf zieht waldwärts, und vom Schlaf noch ſchwer, Streift ſich der Oſten ſchon mit lichtem Grau, Vor Phöbus Rädern zieht der Tag einher.“ Es war die erſte Koſtümprobe. Und trotz⸗ dem: wir fühlten den Schmerz des verwaiſten Liebhabers, wir fühlten die Trauer des edlen Prinzen— und wußten nicht mehr, daß Schau⸗ ſpieler nach Verabredung einen Text probieren. Wir ſpürten die beklemmende Luft des Grab⸗ gewölbes und hatten vergeſſen, daß es auf einer Drehſcheibe errichtet war. Und wir weinten um Hero, obwohl wir wußten, daß ſie in der näch⸗ ſten Szene wieder auferſtehen würde, daß ihr Tod nur ein Spiel im Spiele ſei. Aber wie das im Betriebe des Theaters ſo geht, bei dieſer erſten Probe in Koſtüm und Maske war noch nicht alles fertig. Es ſtanden rechts und links je zwei Statiſten, in den Hän⸗ den die Fackeln, die auf den Befehl des Prin⸗ zen gelöſcht werden ſollten. Dieſe vier Herren traten an dieſem Vormittag in Zivil auf, im Jackett, Schlivs urd Kragen um den Hals. mit langen Hoſen und Knickerbockers. Die anderen trugen Koſtüm und Perücke, die vier allein ſtan⸗ den im Alltags rock. Sie waren bemüht, hielten würdig die Fackeln und trugen ernſte trauervolle Geſichter zur Schau. Aber das half nichts: ihr Anblick jerſtörte die Illuſion. Mit einem Male glaub⸗ en wir Claudios Schmerz nicht mehr, wir über⸗ hörten Don Pedros Trauer, hatten Hero ver⸗ geſſen— und lächelten. Auf den Proben, die vorhergingen, hatten wir nie gelächelt und immer mitempfunden. Und doch ſtanden auf dieſen Proben der Prinz und Claudio nicht anders angezogen als da jetzt die bier Fackelherren, war auf dieſen Proben Heros Sarg nur markiert, wölbte ſich kein Grab⸗ gebäude, funkelten keine Sterne Wa rum hatten wir damals die Illuſion und hatten ſie jetzt nicht mehr? Weil jedes Kunſt⸗ werk eine Einheit iſt, eine Einheit in Stil, Form. Farbe, Ton und Geſte. Eine Einheit, die ſogar nur angedeutet werden darf und doch wirkſam bleibt. Die aber an keiner Stelle unterbrochen werden kann, ohne ihren immanen⸗ ten Sinn, den Sinn der erlebten Geſtaltung. 1 eine bewußte Formgebung, ſogleich einzu⸗ üßen. Die Illuſion, die von der Bühne ausgeht, beruht auf der Kraft des ſchöpferiſchen Dichters, zum anderen beruht ſie auf der Kraft des ſchöpferiſchen Schauſpielers. Beide Kräfte ver⸗ bindet der produktive Regiſſeur(mit Unter⸗ ſtützung des produktiven Bühnenbildners) zur Einheit, die von ſeiner Führung den Sinn er⸗ hält. Es iſt eine künſtleriſche, geiſtige und ſtili⸗ ſtiſche Einheit. Darum ſind alle naturaliſtiſchen Kunſttheo⸗ rien unſinnig. Sie erniedrigen das Theater und ellen es auf die Stuſe der Reproduktionstech⸗ niken. Natur und Kunſt ſtehen ſich gegenüber. Es gibt keinen künſtle riſchen Baum(im Wald), Humor des Auslandes „Hallo! Pero! Wie friſch du ausſchauſt. Seit du dir den Bart haſt abnehmen laſſen, ſiehſt du viel jünger aus.“ „Pardon! Ich heiße gar nicht Pero.“ „Was? Den Namen haſt du auch noch verändert?“. 5 a f(Oſſiſſanij Jezſch.) Es iſt ratſam, den Körper an Gegenſätze zu gewöhnen. Darum ſoll man ihm, wenn er Waſſer verlangt, Wein geben. „Wenn er nun aber Wein verlangt? Nun, einmal ſoll er ruhig ſeinen Willen haben.(Vamos ler.) *. Straßenhändler:„Meine Herrſchaften, Sie haben hier einen Füllfederhalter, der Ihr ganzes Leben lang halten wird. Sie können ihn zuſammenſchrauben, Sie können ihn mit einem Hammer bearbeiten, Sie können ihn ins Waſſer legen, Sie können ihn auf die Erde werfen...“ Stimme aus dem Publikum:„Kann man ihn auch zum Schreiben benutzen?“ (Everbodys Weekly.) 1. „Ihr Puls ſchlägt unregelmäßig! Trin⸗ ken Sie vielleicht?“ „Ja, aber ganz regelmäßig...“ (Careta.) keinen naturaliſtiſchen Schauſpieler(auf der Bühne). Allerdings iſt innerhalb der Kunſt eine realiſtiſche und eine idealiſtiſche Richtung möglich. Die naturaliſtiſchen Theorien ſind auf der Bühne doppelt unſinnig, weil ſie eine Kunſt, die mehr als jede andere von der Illuſion lebt, barbariſch zerreißen. Ein Beiſpiel: in einer Komödie wird ein wichtiges Dokument in den Kamin geworfen. Es ſoll vernichtet werden, vollkommen, damit die Handlung eine neue Dichtung einſchlagen kann. Der Regiſſeur läßt, als das Papier in das Feuer fällt, einen„echten“ Rauch dick aus dem Kamin auſſteigen. Wir ſind überzeugt: im Kamin lodert ein Feuer. Der Augenſchein und die Logik ſagen uns: das Dokument iſt ver⸗ nichtet. Aber nützt uns und unſerer Hingabe an die Kunſtform, die die Komödie und ihre Auffüh⸗ rung darſtellen, dieſe Ueberzeugung etwas? Das Feuer iſt ein Element, ein Stück der Natur. Der Rauch betont dieſe Eigenſchaft. Und hebt die Illuſion, die wir vor Spiel und Text willig empfinden, ebenſo auf, wie es heute die Schweinsblaſe der engliſchen Komödianten tun würde, die mit Blut gefüllt unter dem Wams getragen wurde, wenn der Held im Zweikampf fallen ſollte. Das Wort des Dichters, das Spiel des Darſtellers haben uns das Bewußtſein zu vermitteln: dieſer Mann iſt auf den Tod ge⸗ troffen. Wenn der Regiſſeur nicht durch das Spiel von dem Verluſt des Dokuments über⸗ zeugen kann, dann mag er die ganze Dekoration in Flammen aufgehen laſſen— er wird die Feuerwehr in Tätigkeit ſetzen, aber nicht die Teilnahme des Publikums erzwingen. Jede Kunſtform ſtellt eine Einheit dar. Die Einheit iſt nur durch Uebereinkunft zu erzielen. Wenn die Einheit zerbrochen wird. iſt die Illuſion vorbei. Elementare Einwirkungen kontraſtieren ſo hart gegen den Kunſtwillen, daß dieſer Wille ſchwach wird und ſeine Foim nicht erreicht. Sich ſelber kann der Menſch, der auch ein Stück der Natur iſt, zur Kunſtform zwingen: über das Element, das Tier, die Pflanze hat er keine Macht. Darum iſt es falſch, etwas, das ſich nicht künſtleriſch formen läßt, in das Büh⸗ nenſpiel aufzunehmen, wie es falſch iſt. Bilder, die der Maler mit dem Material Farbe und Leinwand geſtaltet, durch hineingeklebte Fahr⸗ ſcheine und Groſchenſtücke zu ergänzen.(Pflan⸗ zen können ſich gelegentlich der Bühnenform einpaſſen, weil ſie ein unauffälliges, nicht un⸗ mittelbar ſichtbares Leben führen.) Das Material der Schauſpielkunſt iſt der Menſch und der Text. Die unbelebten Dinge laſſen ſich zur Unterſtützung heranziehen. Sogar noch das Feuer läßt ſich in die Einheit zwingen, weil es an den Ort zu binden, alſo zu ſormen iſt. Der Rauch, der unkontrollierbar über die Szene und das Parkett zieht, gefährdet die Ein⸗ heit des Kunſtwerkes. Die Ausnahmen werden uns am eheſten in ironiſchen und romantiſchen Inszenierungen begegnen: Grabbes Teufel ſteigt huſtend aus dem qualmenden Kamin und Grill⸗ parzers Hero läßt den Rauch des Opfers vor den Götterbildern aufſteigen. Im erſten Teil iſt der Rauch nicht als Subſtanz genommen, er verliert ſeine natürliche Exiſtenz durch den ironiſchen Einſatz. Im anderen Fall unterſtützt er die Atmoſphäre und iſt Erſatz für eine mimiſche Aktion, die hier die Schauſpielerin nicht geben kann. „ In der realiſtiſchen Komödie muß der will⸗ kürlich ſchwebende, formlos emporſteigende Rauch die Illuſion zerſtören. Dort hebt er die Einheit des Kunſtwerkes auf. — Don Juan in Nöten „Ich bin in einer ſcheußlichen Lage. Heute früh bekomme ich einen Brief mit folgendem In⸗ halt: Laſſen Sie meine Ftau in Ruhe, oder ich boxe Sie demnächſt k. o.“ „Na alſo, dann laſſe ſie doch in Ruhe.“ „Na ſchön, aber welche? Der Btief iſt anonym.“ . — 9 8 Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. O. A. P. Riernheim N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock 8 nd. Dienſtbejehl! Kameraden! Der Bannführer wird heute Donnerstag abend eine Be⸗ ſichtigung unſerer Gefolgſchaft vorneh⸗ men. Es iſt deshalb Pflicht eines jeden Hitlerjungen, daß er heute abend pünktlich um 7.45 Ahr in tadelloſer Aniform vor der Goetheſchule(Schulſtr.) antritt. Spielmannszug mit Inſtrumen⸗ ten. f Schriftliche Entſchuldigung nur im Krankheitsfalle. Der Gefolgſchaftsführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 24. Februar 1938 Anſer Tages ſpruch Wirke! Nur in ſeinen Werken kann der Menſch ſich ſelbſt bemerken. Fr. Rückert. ac Ldubel allzlegen Ein großer Teil der Verkehrsunfälle iſt auf Schwarzfahrten zurückzuführen. In Er⸗ kenntnis der von den Schwarzfahrten aus⸗ gehenden Gefahren iſt dem Halter von Kraft⸗ fahrzeugen durch das Geſetz eine beſondere Sorgfaltspflicht auferlegt worden. Der Hal⸗ ter muß bis an die Grenze des unabwend⸗ baren Zufalls Vorkehrungen treffen, um Schwarzfahrten zu verhüten. Die Juriſtiſche Wochenſchrift veröffentlicht 1938 auf Seite 325 ein lehrreiches Urteil des Oberlandes⸗ gerichts Düſſeldorf, in dem die Anforderun- gen umriſſen werden, die an die Sorgfalts⸗ pflicht des Halters geſtellt werden müſſen. Der Beklagte beſaß ein Auto, das er in ſeiner eigenen Garage untergeſtellt hatte. Die Garage war mit einem leichten Vorhängeſchloß verſchloſſen. Der Beklagte hatte die Ange⸗ wohnheit, den Zündſchlüſſel im Auto ſtecken zu laſſen. Der 30jährige Sohn des Beklagten erbrach das Vorhängeſchloß und fuhr mit dem Wagen ſeines Vaters trotz deſſen ausdrück⸗ lichen Verbots und führte auf ſeiner Fahrt einen Unfall herbei. Das Oberlandesgericht verurteilte den Vater in ſeiner Eigenſchaft als Halter des Wagens zum Erſatz des Scha⸗ dens. Dabei ſtellte es feſt, daß ein Vorhänge⸗ ſchloß leicht zu erbrechen oder auch auf andere Weiſe ohne Schlüſſel zu öffnen ſei und des⸗ wegen für eine Garage keine nennenswerte Sicherung darſtellt. Auf jeden Fall aber hätte der Vater den Zündungsſchlüſſel an ſich neh⸗ men müſſen, um eine unbefugte Benutzung des Kraftwagens zu verhindern. Es ſei eine Erfahrungstatſache, daß das Fehlen des Zün⸗ dungsſchlüſſels einen erheblichen Schutz ge⸗ gegen unbefugte Benützung eines Kraftwagens bildet. Wer den Zündungsſchlüſſel in ſeinem Wagen ſtecken laſſe, handle damit fahrläſſig und ermögliche die unbefugte Benutzung ſeines Wagens; daher müſſe er für den dadurch ent⸗ ſtehenden Schaden aufkommen. ö* di Tagung der Kreisjugendgruppenführerinnen Am Wochenende fand in der Jugendher⸗ berge in Zwingenberg eine Tagung der Kreis⸗ jugendgruppenführerinnen der NS⸗Frauen⸗ ſchaft Gau Heſſen⸗Naſſau ſtatt. Es war dies bereits die vierte Tagung ſeit Beginn der Werbung für die. Jugendgruppen der NS⸗ Frauenſchaft. Der Fortſchritt im Aufbau der Jugendgruppen im Gau Heſſen⸗Naſſau war in der letzten Zuſammenkunft nicht zu ver⸗ kennen. Zwar ſtehen die Gruppen noch nicht in allen Ortsfrauenſchaften, aber in den mei⸗ ſten Kreiſen hat die Arbeit dafür ſehr rege eingeſetzt. Ein Beweis dafür, daß die Schlie⸗ ßung dieſer Lücke zwiſchen BDM und NS⸗ Frauenſchaft einem wirklichen Bedürfnis Rechnung trug. Die Art, die jungen Menſchen zwiſchen 21 und 30 Jahren anzufaſſen und ſie langſam hinüberzuleiten in ihre ernſten Aufgaben als Hausfrauen und Mütter erweckt bei jedem Freude. Ernſt und Spiel, Volks⸗ tanz, Volkslied und erſte Arbeitsbeſprechung, Ausbildung im Reichsmütterdienſt und im Sanitätskurſus des Roten Kreuzes ſind die Aufgaben, die jedem Mitglied geſtellt werden. Die Schulungstagung unter Leitung der Gaujugendführerin Helene Sußlik gab einen Ausſchnitt aus dieſer Arbeit und vermittelte damit den Kreisjugendgruppenführerinnen An⸗ regung und neue Arbeitskraft. D Schweſterndienſt iſt Dienſt am Volk Die Gaufrauenſchaftsleiterin, Parteigenoſ⸗ ſin Erna Weſternacher, richtet nachſtehende Worte an alle Mädel unſeres Gaues: „Es gibt wohl kaum einen Beruf, der uns Frauen ſo weſensnah iſt und das Leben ſo ganz auszufüllen vermag, wie der einer Schweſter. Hier liegt ein großes und weites Gebiet ſegensreichen Wirkens, und jeder Frau und jedem Mädel iſt hier Gelegenheit gegeben, ihr Frauen- und Muttertum wahrhaft zu ent⸗ falten. Hier iſt eine Aufgabe vielfältiger Art, in der ein Frauengeſchlecht ſich ſelbſt und ſeinem Volke leben kann“. * Sippen⸗ und Heimalgeſchichte Es iſt eine ganz natürliche Sache, daß wir an dem Leben und Treiben unſerer nächſten Verwandten beſonderen Anteil nehmen. So iſt es auch lediglich die natürliche Teilnahme an den Geſchicken unſerer Ahnen, die uns an⸗ treibt, nach ihren Namen und näheren Lebens⸗ umſtänden zu forſchen und zu ſuchen. Und wenn ſich dabei ergeben ſollte, daß unſere Vorfahren„nur“ einfache Leute waren, ſo ſind wir mit dem Dichter Hansjakob der Anſicht, daß„das Leben des einfachſten und armſeligſten Menſchen es ver⸗ dient, aufgeſchrieben und veröf⸗ fentlicht zu werdenz auch der niedrig⸗ ſten Menſchenſeele Leben, Wirken und Kämpfe iſt— niedergeſchrieben— ein wertvoller Beitrag zur Welt⸗ und Menſchengeſchichte“ Dieſem Ziele dient auch die„Viernheimer Sippen⸗ und Heimatgeſchichte“. Sie ſoll uns ein Stück verlorener Geſchichte der Heimat und unſerer darin wurzelnder Vorfahren wie⸗ derbringen. Darum helfe jeder Viern⸗ heimer, der ſich Heimatſinn und Familingefühl bewahrt hat, das Werk durch Beſtellung der Hefte fördern. Auch für diejenigen, die bereits ihre Vorfahren weit zurück ver⸗ folgen können, ſind die Hefte kei⸗ neswegs überflüſſig. Gerade ſie wer⸗ den beſonderen Nutzen daraus haben und häufig wertvolle und intereſſante Ergänzun⸗ gen zu ihrer Ahnentafel finden. (Beſtellzettel, die noch nicht abgegeben wur⸗ den, können in unſerer Druckerei abgegeben werden. Auch ſind hier noch Beſtellzettel zum Ausfüllen erhältlich). * Rentenzahlung. Die Militärrenten für den Monat März gelangen am 26. Februar am Schalter des Poſtamts zur Auszahlung. Hierbei kommen wie alljährlich die Jahres⸗ beſcheinigungen zur Ausgabe, die bei der näch⸗ ſten Zahlung für April ausgefüllt, polizeilich beglaubigt, wieder zurückzugeben ſind. Ohne dieſe Beſcheinigung kann Zahlung nicht er⸗ folgen. Hammelburger Kameradſchaft. Am 27. März führen, wie wir den„Weinheimer Nachr.“ entnehmen, die vier Hammelburger Kompanien in Weinheim ein Bataillonstref⸗ fen durch. Sämtliche ehemaligen Hammel⸗ burger Kameraden werden ſich hierzu einfin⸗ den. Achtung, illegale Druckſchriften! Nach der„Verordnung zum Schutze des deutſchen Volkes“ iſt jeder Volksgenoſſe zur Anzeige des Empfanges illegaler Schriften verpflichtet. Nach einem kürzlichen Reichsge⸗ richtsurteil beſteht dieſe Anzeigepflicht auch weiter, wenn der Vorrat von als Gefahren- quelle zu betrachtenden Druckſchriften wohl vorübergehend erſchöpft iſt, ſich aber durch Nachſchteben immer wieder erneuert. Es ge⸗ nügt hierbei, daß es ſich um inhaltlich gleich artige Druckſchriften derſelben Art handelt. Wer von dem Vorhandenſein einer ſolchen nur zeitweiſe fließenden Gefahrenquelle glaub⸗ hafte Kenntnis erlangt, iſt deshalb zur unverzüglichen Anzeige verpflichtet. —. A Der zweite Vortrag im Volksbilbungswerk „Der rote Panſlawis mus“ Der 2. Vortrag im Volksbildungswerk, einer Unterorganiſation von Kdß, am Diens⸗ tagabend im Ratskellerſaale, fand eine ſtatt⸗ liche Beſucherſchar. Der Ortswart von Kd, Weidner, begrüßte die Beſucher, insbeſon⸗ dere den Redner des Abends, General Sakharow, den Kreiswart der Kd, Pg. Mink, Bensheim ſowie den Gaubeauftragten des Volksbildungswerkes, Pg. Möller⸗ Bensheim. Pg. Möller ſprach einleitend über Zweck und Ziele des Volksbildungswer⸗ kes, das über die Begebenheiten unſerer Zeit aufklären ſoll und deſſen Grundſatz iſt, mit⸗ zuhelfen den Beweis zu erbringen für die Richtigkeit des Handelns des Führers. Drei Feinde hat der Nationalſozialismus: Juden⸗ tum, Freimauerei, Ultramontanismus, die ſich außerhalb der Grenzen zuſammengeballt ha⸗ ben, um Deutſchland zu bekämpfen, wogegen wir Deutſchen uns zu wehren haben. In dem Redner des Abends, General Sakharow, lernten wir einen Vertreter des weißruſſiſchen Kampfes gegen den roten Bolſchewismus kennen. Seine Ausführungen waren eine einzige Anklage gegen den roten Panslawismus. 20 Jahre ſchon leidet das 160 Millionen-Volk der Ruſſen grenzenlos unter der roten jüdiſchen Diktatur. Der Red⸗ ner ſchilderte in anſchaulicher, packender und ergreifender Weiſe den dreijährigen Kampf der Weißruſſen gegen die roten Unterdrücker. Es war ein gigantiſches Ringen der beſten Söhne Rußlands gegen die rote jüdiſche Meute. Sakharow ſelbſt war von den Bol⸗ ſchewiſten verhaftet und konnte durch eine ge⸗ heime weißruſſiſche Organiſation gerettet wer⸗ den. Unausſprechlich ſind die Leiden und Schrecken dieſes Kampfes, der durch den Ver⸗ rat der Tſchechen und die Doppelzüngigkeit der Aliierten und der Entente zuſammengebrochen iſt. Mangel an Lebensmittel, keine Munition und das Bitterſte war der Verrat, was den Zuſammenbruch vollendete. Es war erſchüt⸗ ternd, von all der Not und dem Elend zu hören. In mahnender Weiſe wandte ſich der Redner der Gefahr des neuen Panslawismus zu. 30 Millionen Menſchenleben hat in 20 Jahren der Bolſchewismus in Rußland ver⸗ nichte.“ Unter Fron⸗ und Zwangsarbeit ſchmachtet der ruſſiſche Arbeiter und Bauer. Ihr Leben iſt ſo ſchrecklich, daß ein Hund in Deutſchland beſſer lebt als dort ein anſtän⸗ diger Bauer. Weiter wies er auf das Elends⸗ daſein von 3½ Millionen Deutſcher in der Tſchechei hin. In allen Ländern wühlt der rote Bolſchewismus und der heroiſche Kampf Francos in Spanien ſind die erſten Ergebniſſe ſeiner Wühlarbeit. In all dieſem Unweſen iſt Deutſchland der ruhende Pol und der markante Vorkämpfer gegen den jüdiſchen Bolſchewis⸗ mus. Die Achſe Berlin— Rom ſtellt ein ge⸗ waltiges Bollwerk in dieſem Kampfe dar. Nahezu zwei Stunden dauerten die Ausfüh⸗ rungen des Generals Sakharow und die Zu⸗ hörer waren tiefergriffen hiervon. Heißer Dank flammte in den Herzen der Beſucher auf für den Mann, der Deutſchland vor die⸗ ſem tiefen Leid und dem Chaos gerettet hat: für unſeren Führer Adolf Hitler! eee x LR, n nee ftn Vorverlegung der Schulfeiern für die Toten des Weltkrieges. Reichs⸗ erziehungsminiſter Ruſt hat, entſprechend ei⸗ ner Anregung, die infolge des Staatsjugend⸗ tages auf den Tag nach Reminiscere verlegte Schulgedenkfeier für die Toten des Weltkrie⸗ ges infolge anderer Regelung über den Staats⸗ jugendtag wieder auf den vorausgehenden Samstag gelegt. Die Gedenkſtunde der Schu⸗ len kann damit als Vorbereitung der allge⸗ meinen Volksfeier eindrucksvoller ge⸗ ſtaltet werden. In dieſem Jahre erfolgt das Schulgedenken für die Toten des Weltkrieges am Samstag, 12. März. Die Sonderpoſtwertzeichen für das Winterhilfswer k des Deutſchen Vol⸗ kes, Ausgabe 1937, werden in dieſem Jahr bei allen Poſtämtern und Amtsſtellen bis Ende März 1938(in den früheren Jahren bis Ende Februar) abgegeben. Die Gültig⸗ keitsdauer der Wertzeichen endigt am 30. Juni 1938. Die deutſche Rohtabakernte 1937. Nachdem am 13., 14. und 21. Januar 1938 die letzten deutſchen Tabakeinſchreibungen ſtatt⸗ gefunden hatten, ergaben ſich, wie mitgeteilt wird, als Verkaufszahlen für 1937 zunächſt 558 976 Zentner inländiſche Rohtabake, die über den Weg der Einſchreibung vergeben wurden. Daneben fanden noch 52 900 Zentner Tabake aus dem uckermärkiſchen Anbaugebiet, vom Anbaugebiet Cleve⸗Wießel(Niederrhein) Friedrichstal ſowie des Landesverbandes Oſt⸗ preußen, Abſatz. Insgeſamt erfaßt alſo die 1937er Rohtabakernte 611876 Zentner, zu denen noch die aus den verſchiedenen Sorten⸗ und Düngungsverſuchen, wie Virginiaanbau⸗ ten der Reichsanſtalt für Tabakforſchung ſtammende Tabakmengen, zuzuſchlagen ſind. Alles in allem wird alſo die deutſche Roh⸗ tabakernte auf 620—625 000 Zentner dach⸗ reife Ware geſchätzt, zirka 30 000 Zentner weniger als 1936. Das Minderergebnis der 1937er Ernte, obwohl die Anbaufläche gegen⸗ über 1936 erhöht war, hängt mit den Schwie⸗ rigkeiten im Frühjahr bei der Auspflanzung und mit der in den Monaten Juni und Juli herrſchenden Trockenheit zuſammen, die eine volle, ergiebige Blattentwicklung in verſchie⸗ denen Anbaugebieten verhinderten. Ausſchluß aus der DA iſt ein Kündigungsgrund Die Deutſche Arbeitsfront iſt nicht irgend eine mit einer anderen Einrichtung vergleich⸗ bare Organiſation, ſondern die Gemeinſchaft aller im Arbeitsleben ſtehenden Deutſchen, der anzugehören eine Ehrenpflicht jedes ſchaffen⸗ den Volksgenoſſen iſt. Ein Gefolgsmann, der aus einer geſinnungsmäßigen Einſtellung ge⸗ gen die Deutſche Arbeitsfront ſeinen Aus⸗ ſchluß aus der DAß verſchuldet, muß deshalb, wie das Arbeitsgericht Stuttgart in einer Entſcheidung(CA 394/37) feſtſtellt, unter Umſtänden den Verluſt ſeines Arbeitsplatzes in Kauf nehmen, wenn der Betriebsführer, der ſelbſt Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront iſt, es mit ſeinen Mitgliedspflichten für un⸗ vereinbar erachtet, einen ſolchen Gefolgſchafts⸗ angehörigen weiter zu beſchäftigen. Die ie einem ſolchen Falle ausgeſprochene Kündigung ſei nicht(einem ſolchen) hart. In einem Be⸗ triebe, der mit Betriebsführer und Gefolg⸗ ſchaft geſchloſſen der e Arbeitsfront angehört, ſei die Kündigung eines Gefolgs⸗ mannes, der ſeinen Ausſchluß aus der DA verſchulde, als betriebsbedingt anzuſehen. Das ideale Intereſſe an der geſchloſſenen und aus⸗ nahmslos durchgeführten Zugehörigkeit des Betriebes zur DA, die für den betroffenen Betrieb Ehrenſache ſei, müſſe dem perſön⸗ lichen wirtſchaftlichen Intereſſe des Gefolg⸗ ſchaftsangehörigen an Erhaltung ſeiner Ar⸗ beitsſtelle vorangehen. DA greift bei Lehrlingsausnutzung ein Ein Einzelhändler im Gau Heſſen⸗Naſſau hatte einen Lehrling eingeſtellt und im Ein⸗ heitslehrvertrag folſenden Zuſatz vereinbart: „Wird der Lehrling mehr als zweimal im Jahr krank, gilt das Lehrverhältnis als ge⸗ löſt.“ Auf Veranlaſſung der Deutſchen Ar⸗ beitsfront wurde dieſe Klauſel im Lehrver⸗ trag unter Hinweis auf die Unzuläſſigkeit ge⸗ ſtrichen. Außerdem wurde eine weitere Zuwei⸗ ſung von Lehrlingen unterbunden. Mattheis bricht das Eis... Alle Mattheiſe, die heute Namenstag haben, und ihn mehr oder weniger feucht und fröh⸗ lich feiern, nehmen Notiz von ſeinem Kalen⸗ derdaſein. Auch der Landmann guckt heute einmal um und hält Ausſchau. Für ihn iſt der Matthiastag ein Lostag von beſonderer Bedeutung. An ihm ſoll ſich der Umſchwung der Witterung vollziehen, der immer nach dem Winter um dieſe Tage erwartet wird. Dabei kommt es nun garnicht darauf an, ob es nun kalt oder weniger winterlich geweſen iſt. Vom Matthiastag ſagt der Bauer:„Mattheis bricht das Eis, hat er keins, ſo macht er eins“. Freilich, ſo haarſcharf braucht man ſich nicht an den Tag zu halten, immerhin kann man mit ziemlicher Sicherheit auf die Gültigkeit dieſer Wetterregel für die Tage bis zum Feb⸗ ruarende bauen. Hoffentlich aber iſt es ſo, daß mit den Tagen um Matthias der junge Früh⸗ ling unaufhaltſam ſeinen alles erneuernden Sieges lauf beginnt. Langſame Umgeſtaltung der Wetterlage Die Umgeſtaltung der Großwetterlage ſetzt ſich fort, macht aber nur langſame Fortſchritte. Nachdem es am Dienstag mit der Anfuhr feuchterer Meeresluft zu Bewölkungszunahme und beſonders in den nördlichen Teilen des Reiches auch zu leichten Niederſchlägen gekom⸗ men war, iſt in einem Luftbruckſteigegebiet raſch wieder Aufheiterung eingetreten. Auch ſie wird nur vorübergehend bleiben, doch iſt andererſeits eine durchgreifende Wetterver⸗ ſchlechterung noch unwahrſcheinlich. f Donnerstag: Vielfach dunſtig und Be⸗ wölkungszunahme, doch nur nördlich der Kammlinie Taunus— Speſſart— Rhön auch leichte Niederſchlagsneigung, nachts vie⸗ lerorts leichter Froſt, Winde meiſt um Nord. Die Ausſichten für Freitag: Leicht un⸗ beſtändig, aber nicht ausgeſprochen unfreund⸗ lich. e beten, iſt aubet pirnt Reichs ſtillgelegte Epielen e zwei det! 12ährige gegenwärt ſprang i um Hilſe gab ſich! anderen telle und Beteits n ligen Sch leider be konnte ge feht gebo infolge de genügend U „Nitgends J Wu tuſſiche 5 beſtehend ein u. wur mung von 15 Viſun Pander zu kommen bahnban vollen ſic den. 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Die Feuerwehr Rodalben und die zu Hilfe gerufene ſtädtiſche Feuerwehr von Pir— maſens mußten ſich in der Hauptſache darauf beſchränken, den Seitenfabrikbau und andere anſchließende induſtrielle Anweſen vor einem Uebergreifen des Feuers zu ſchützen, was mit vereinten Kräften auch gelang. Der Schaden iſt außerordentlich groß. Schweres Laſtwagenunglück Pirmaſens. Auf der Landſtraße Rumbach— Fiſchbach ſtreifte ein Laſtkraftwagen einen ent⸗ gegenkommenden Perſonenwagen, deſſen Vor⸗ derteil ſtark beſchädigt wurde. Der Laſtwagen⸗ Fihrer ſteuerte infolge des Zuſammenſtoßes aui Je andere Straßenſeite, prallte an einen Stein und konnte nicht mehr verhindern, daß das mit Holz beladene Fahrzeug die Böſchung hinab⸗ ſtürzte. Führer und Beifahrer ſprangen recht⸗ zeitig ab und retteten das Leben. Ein dritter Mitfahrer, der verheiratete Kraftwagenführer Wilhelm aus Schönau, erlitt unter den Trüm⸗ mern des Laſtautos lebensgefährliche Verletzun⸗ gen durch Quetſchungen am ganzen Körper. Reichsautobahnarbeiter ſchwer verunglückt Pforzheim. Von der Nachtſchicht kommend. fuhr am Dienstag früh ein mit 22 Perſonsen beſetzter Omnibus auf der Wilfingerdinger Höhe bei Pforzheim gegen einen Baum. Das Vorderteil des Wagens wurde vollkommen zer⸗ trümmert und die Sitze größtenteils weggeriſ— ſen. Von den 22 Autobahnarbeitern erlitten 10 leichtere Verletzungen. zwei wurden ſchwer verletzt. Iwei Knaben verſchültel Durlach. Am Montagnachmittag gruben drei Knaben im Alter von 11—12 Jahren in einem ſtillgelegten Steinbruch am Rittnertwald beim Spielen eine Höhle, die einſtürzte und zwei der Jungen verſchüttete. Einer davon, der 12jährige M., konnte ſich befreien. Geiſtes⸗ gegenwärtig überſah er ſoſort die Lage und ſprang zum gegenüberliegenden Steinmetzhof. um Hilfe zu holen. Mit Spaten ausgerüſtet, be⸗ gab ſich Diplomlandwirt Steinmetz mit einem anderen Hausbewohner ſofort an die Unfall⸗ ſtelle und begann mit den Bergungsarbeiten. Bereits nach kurzer Zeit gelang es. den 12jäh⸗ rigen Schüler Karl Andritter aufzuſpüren, der leider bereits tot war. Der Schüler K. konnte nach einviertelſtündiger Arbeit unver⸗ lehrt geborgen werden. Glücklicherweiſe hatte er infolge der Körperlage unter den Erdmaſſen nenügend Atemluft zur Verfügung gehabt. Aus Jowſelrußland geflohen „Nirgends ſo etwas Schönes und Geordnetes wie in Deutſchland!“ In Wurzach(Mttbg.) traf eine deutſch⸗ ruſſiſche Flüchtlingsfamilie namens Ratke, beſtehend aus Mann, Frau und zwei Söhnen, ein u. wurde bis zur Bereitſtellung einer Woh⸗ nung von der NSV. im Städt. Krankenhaus untergebracht. Die Familie ſtammt von deut⸗ ſchen Auswanderern, die in Wolhynien in Rußland ein Bauerngut beſaßen. Noch am Jah⸗ re 1928 hatte ſich die Familie Ratke in neues Haus gebaut, wurde dann aber durch die Hun⸗ gersnot zum Verlaſſen Wolhyniens gezwungen. Es gelang den Flüchllingen. ohne Paß und Viſum in anſtrengenden nächtlichen Wanderungen über die verſiſche Grenze zu kommen. In Perſien fand Ratke beim Eiſen⸗ bahnbau Beſchäftigung. wurde aber durch wid⸗ rige Umſtände wiederum zur Auswanderung veranlaßt. Das deutſche Konſulat in Perſien ſorgte für die Beförderung der Familie nach Deutſchland. Die Flüchtlinge. die ihr ganzes Hab und Gut in Rußland zurücklaſſen mußten wollen ſich in Wurzach eine neue Exiſtenz grün⸗ den. Sie ſind glücklich nach den vielen überſtan⸗ denen Leiden nun in Deutſchland unter Stam— mesbrüdern zu ſein. Ratke bekundete ſeine Hochachtung vor dem Deutſchland Adolf Hitlers „Ich bin weit in der Welt hetrumgekommen, aber ſo etwas Schönes und Geordnetes wie in Deutſchland habe ich nir⸗ gends getroffen!“ Feuer im Oberurſeler Schwimmbad Oberurſel. Am Montagabend brach aus noch ungeklärter Urſache im Aufſichtsturm des Schwimmbades Feuer aus, das erheblichen Scha— den anrichtete und den Aufſichtsraum und an⸗ grenzenden Sanitätsraum völlig vernichtete Beide Räume waren mit Gegenſtänden aller Art gefüllt, die faſt reſtlos den Flammen zum fielen. ſo Schränke, Tiſche, Stühle, Schwimmgeräte. 2000 Kleiderbügel mit Säcken uſw. Mit dem angrenzenden Sanitätsraum verbrannten der Sanitätsſchrank mit Inhalt, Verbandstiſch, Tragbahre u. a. Das Feuer war von Anwohnern rechtzeitig bemerkt worden ſo⸗ daß die Wehr ein weiteres Umſichgreiſen verhin⸗ dern konnte. Bad Kreuznach wirbt Roſen und Reben am Kraftwagen Bad Kreuznach. Das Weſtmark⸗Gautreffen des DDA findet heuer zum fünften Male wie⸗ der in der Kurſtadt an der Nahe ſtatt. Der ge⸗ naue Termin liegt noch nicht feſt. Eine zweite kraftſportliche Veranſtaltung ſoll zu Beginn der neuen Kurſaiſon ſteigen. Wie ſeit Jahren ſchon findet im Mai eine Kriegsopferfahrt ſtatt und zwar am 22 Mai. Das Verkehrsamt der Stadt Kreuznach beabſichtigt, auch den mit den Worten: Bunke Tageschronik Kraftwagen in den Dienſt der Werbung für das Bad und die Stadt Kreuznach zu ſtellen. Aehn⸗ lich wie die Bäder Ems. Pyrmont und Wies⸗ baden ſollen alle Kraftwagen aus Stadt und Kreis Kreuznach en:zweder an der Windſchutz⸗ ſcheibe oder am Rückfenſter mit einer kreisfoͤr⸗ migen, künſtleriſchen Autoplakette ausgeſtattet werden, die einen dunkelbraunen Rand trägt und an den Schnittpunkten rechts und links Roſen und Reben als das Wahrzeichen Kreuz⸗ nachs zeigt. Der obere Halbkreis weiſt die Be⸗ ſchriftung„Beſucht Kreuznach, das rheiniſche Heil⸗ bad an der Nahe“ auf, in der Mitte erhebt ſich auf grellgelbem Untergrund die bekannte Kreuz⸗ nacher Bade⸗Nymphe in brauner Farbe. Dieſe Plaketten ſollen ſchon in der nächſten Hauptver⸗ ſammlung des Kreuznacher DDC. Anfang März zur Ausgabe gelangen. Sie wird koſten⸗ los vom Verkehrsamt ausgegeben und iſt in ihren Ausmaßen ſo gehalten, daß ſie keineswegs eine Behinderung des Fahrers etwa in der Sicht darſtellt. 82jühriger Greis erhängt Selbſtmord oder Verbrechen? Trier. Dieſer Tage wurde im Moſeldorf Kenn der 82jährige Richard Brand an der Tür ſeines Zimmers erhängt aufgefunden. Zuerſt nahm man an. daß der Greis ſich ſelbſt das Leben ge— nommen habe, doch tauchten ſpäter angeſichts der merkwürdigen Lage der Leiche Zweiſel auf, ob der Mann überhaupt durch Erhängen geſtor⸗ ben iſt und weiterhin, ob es ſich überhaupt um einen Selbſtmord handelt. Nun geht es alſo um die Klärung der Frage, wie iſt der Mann ge⸗ ſtorben., und wer hat ihm die Schlinge um den Hals gelegt bezw. das Seil über die Tür gehängt und dann einen Selbſtmord durch Er⸗ hängen vortäuſchen wollen. War es ein Frem⸗ der, der in das Haus eingedrungen iſt, oder einer der Hausinſaſſen? Darüber muß die eingeleitete Unterſuchung Aufſchluß bringen. Der Sohn des Verſtorbenen, mit dem er zu⸗ ſammen im Hauſe lebt, kann in keinem Fall in Frage kommen da er ſich während des rätſelhaf⸗ ten Vorfalles auf ſeiner Arbeitsſtätte befunden hat. In dem Hauſe wohnt noch die Familie des Sohnes, d. h. die Ehefrau und drei Kinder. Es heißt, daß zwiſchen dem alten Mann und ſei⸗ ner Schwiegertochter kein gutes Einvernehmen geherrſcht hat, woran der alte Mann haupt⸗ ſächlich die Schuld trug. Die gerichtsärztliche Obduktion der Leiche hat zwiſchenzeitlich ſtatt⸗ gefunden: ſie wird Aufklärung über Art und Urſache des Todes ergeben. Gegen zwei Per⸗ ſonen, die Schwiegertochter und deren Bruder, iſt Haftbefehl ergangen. Blick in den Ehrliche Arbeil war ihm ein Greuel Mannheim. Als typiſche Zuhälternatur wur⸗ de in der Strafkammerverhandlung vom Mon⸗ tag der 1901 in Mannheim geb. Philipp Lend erkennbar, deſſen aus zwei Ehen ſtammenden 5 Kinder von der Großmutter aufgezogen wer⸗ den müſſen, weil ſich der„Vater“ kaum um ſie kümmert. Kennzeichnend für den Angeklagten iſt, daß er in Deutſchland wegen Fahnenflucht beſtraft wurde und ſich dann, Frau und Kinder im Stich laſſend, der Fremdenlegion zuwandte, um auch dort durchzubrennen und ſich dann in Dirnenkreiſen einzuführen. In Mannheim und Frankfurt ließ er ſich von zweien dieſer„Da⸗ men“ aushalten. Das Gericht verurteilte Lenz in Anbetracht ſeiner ſtark kriminellen Vergan- genheit zu 1 Jahren Gefängnis und drei Jah⸗ ren Ehrverluſt. 23 000 Rm. unterſchlagen Heidelberg. Die hieſige Strafkammer verur— teilte den 50jährigen Geſchäftsführer Bender. der in ſeiner Eigenſchaft als Hotelbuchhalter nach und nach 23000 RM. veruntreut und für ſich verwendet hatte, wegen Unterſchlagung, Ur⸗ kundenfälſchung und Untreue zu 8 Jahren Ge— fängnis und 1500 RM. Geldſtrafe, letztere ver⸗ büßt durch die Unterſuchungshaft. Ein in die Angelegenheit mit verwickelter 25jähriger Ge— ſchäftsmann, der an Schiebungen bei Liefer⸗ ungsgeſchäften teilnahm, erhielt ein Jahre ſechs Monate Gefängnis unter Anrechnung der Un- terſuchungshaft. Bender iſt in einſchlägigen Delikten kein unbeſchriebenes Blatt. Bereits 1925 beging er bei der Poſt, in deren Dienſt er damals ſtand, Unterſchlagung und Verun⸗ treuung. Die damdls über ihn verhängte Ge⸗ fängnisſtrafe von 1“ Jahr Gefängnis brauchte er jedoch nicht abzuſitzen, weil das im ſeiner⸗ zeitigen Syſtemſtaat allmächtige Zentrum ſeine Begnadigung durchzuſetzen verſtand. Wie der Anklagevertreter im gegenwärtigen Prozeß her— vorhob, wäre es für die weitere Entwicklung des Angeklagten Bender wohl beſſer geweſen, ihn damals nicht in Freiheit zu ſetzen. Die eigene Frau verkuppell Pfungſtadt. Der 42jährige Adam Polſter wurde am Montag von der Großen Strafkam⸗ mer Darmſtadt wegen Kuppelei unter Anrech⸗ nung von zwei Monaten Unterſuchungshaft zu 1 Jahr 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Seine Frau, die ſeit 1922 mit ihm verheiratet iſt, hat ſelbſt angezeigt, ihr Mann habe ſie in den letz⸗ ten 10 Jahren in fünf Fällen an Freunde von ſich verkuppelt. Sie will ſich ſcheiden laſſen, weil ſie genug von dieſer„Ehe“ hat. Der Angeklagte erklärte, ſeine Frau habe es immer gut bei ihm gehabt, er habe nichts davon gewußt, daß ſie„fremd gehe“. Nach eingehender Beweis— aufnahme kam das Gericht zu einem Schuld⸗ ſpruch. Die Verhandlung fand unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Kirmesſchlägerei mil Todesfolgen Koblenz. Vor dem Koblenzer Landgericht hatten ſich der 25jährige Johann Meurer aus Rüber(Moſel) und der 23 Jahre alte Johann 79jähriger Muſiklehrer erſtickt Boppard a. Rh. Auf tragiſche Weiſe iſt der im 79. Lebensjahr ſtehende Muſiklehrer Johann Arnold Barth in Niederſpay aus dem Leben geſchieden. Der bejahrte Mann hatte einige Stuhlkiſſen zur Erwärmung auf die Herdplatte gelegt und offenbar vergeſſen, dieſe beizeiten wieder wegzunehmen. Sie gerieten in Brand und durch die ſtarke Rauchentwicklung iſt B. er⸗ ſtickt. Am Morgen wurde er in ſeiner Wohnung tot aufgefunden. Opfer eines Raubmörders? Bad Godesberg. In einer Godesberger Straße wurde der 27jährige Maſchinenſchloſſer Jakob Wieſel mit einer ſchweren Schädelverlet⸗ zung aufgefunden. Nach ſeiner Ueberführung ins Krankenhaus iſt er einige Stunden ſpäter, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben, geſtorben. Da man bei ihm ſeine Uhr und ſeine Brieftaſche mit 500 RM.(anſcheinend der Erlös aus dem Verkauf ſeiner Wehnungseinrichtung) vermißte, wird angenommen, daß der junge Mann einem Naubmord zum Oyfer gefallen iſt. W. ſoll noch am gleichen Abend in Bonn ge⸗ weſen ſein und kurz vor Mitternacht mit einem anderen Manne noch eine Gaſtwirtſchaft beſucht haben. Wer dieſer Begleiter war, iſt noch nicht feſtgeſtellt. Die Kölner Mordkommiſſion hat die Ermittlungen aufgenommen. Julda-Lahnkanal wird weiler gebaut Wetzlar(Lahn). In Wiesbaden fand eine Mitgliederverſammlung des Fulda—Lahn⸗Ka⸗ nalvereins ſtatt, die Landeshauptmann Trau⸗ vel leitete. Dieſe vermittelte einen aufſchluß⸗ reichen Ueberblick über die ſortſchreitende und aktive Tätigkeit des Vereins. Jedenfalls wird der Gedanke der Fortführung des Kanals über Limburg— Wetzlar— Gießen— Lollar, wie auch Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger beim Führerappel! dargelegt hat, zur Tat wer⸗ den. Der maßgebliche Träger der weiteren Aus⸗ führungen wird, unter tatkräftiger Mitwirkung der an der Weiterführung intereſſierten Wirt⸗ ſchaftskreiſe, das Reich ſein. Angeſichts der Weiterentwicklung des oberen Teils des Lahn⸗ kanalprojektes von Limburg iſt es erforderlich, die Geſchäftsführung des Vereins in dieſen Ab⸗ ſchnitt zu verlegen. Demgemäß beſchloß die Verſammlung, den Vereinsſitz von Limburg nach Wetzlar zu verlegen. Bürgermeiſter Kinder⸗ mann in Wetzlar wurde zum Geſchäftsführer beſtellt und Kommerzienrat Dr. h. c. Koeh⸗ ler(Wetzlar) als ſtellvertr. Vorſitzender be⸗ rufen. Kreucher aus Landkern(Moſel) unter der Anklage der Körperverletzung mit Todeserfolg zu veranworten. Beide waren im Oktober 1937 auf dem Luckasmarkt in Mayen geweſen, ver⸗ gnügten ſich auf dem Rummelplatz und unter⸗ nahmen dann eine Bierreiſe durch verſchiedene Wirtſchaften. Schon am ſpäten Nachmittag be⸗ gannen ſie in einem Lokal zu randalieren und wurden ſchließlich vom Wirt des Lokals verwie⸗ ſen. M. mußte dabei mit Gewalt an die friſche Luft geſetzt werden, wobei er dem Kellner mit Gewolt entgegentrat. Als die Beiden ſpäter in einem anderen Lokal einkehrten., ging es nicht viel beſſer. Man trank Bier und tanzte und war bald mit einem 18jährigen Burſchen aus Mayen in einen Wortwechſel geraten, der auf der Straße ſeine Fortſetzung fand und in Tät⸗ lichkeiten ausartete. Dabei erhielt der junge Mann aus Mayen einen Schlag gegen das Kinn und ſtürzte rückwärts zu Boden, wober er einen Schädelbruch und eine ſchwere Gehirn⸗ erſchütterung erlitt, ſodaß er nach drei Tagen, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. ſtarb. Die beiden Angeklagten liefen davon. um weiter zu zechen, und wurden dann um 1 Uhr nachts in einer Mayener Gaſtſtätte ver⸗ haftet. In der Beweisaufnahme ließ ſich der Verlauf des Streites wohl durch eine Reihe von Zeugenausſagen feſtſtellen, während die eigentliche Urſache der Meinungsverſchiedenheit kleine Klärung erfuhr. Das Gericht ſah es als erwieſen an, daß die Hauptſchuld dem Johann Meurer beizumeſſen ſei, der wegen gemein⸗ ſamer Körperverletzung mit Todeserfolg zu 1 Jahr 2 Wochen Gefängnis verurteilt wurde, während gegen den Johann Kreucher auf Jahr Gefängnis erkannt wurde. Die Unter⸗ 3 von 3% Monaten wird angerech⸗ net. Um die höhe der Unfallrenle Trier. Eine Zivilgerichtsentſcheidung, die we⸗ gen ihrer Bedeutung feſtgehalten zu werden verdient, wurde kürzlich in Trier gefällt. Am 16. Dezember 1936 war auf der Straße zwiſchen Ruwer und Schweich ein Perſonenwagen von einem Laſtkraftwagen gerammt worden. Ein Inſaſſe des Perſonenwagens. ein Kraftfahret, der dieſen Wagen aber nicht geſteuert hatte. fand den Tod. Der Fahrer des Laſtkraftwagens wurde von der Großen Strafkammer wegen fahrläſſiger Tötung rechtskräftig zu 20 Mona— ten Gefängnis verurteilt. Die Witwe des Getö⸗ teten klagte auf Zahlung einer Unfallrente von monatlich 130 RM., der Beklagte war aber nur bereit, monatlich 50 RM. zu zahlen. Das Gericht kam nach Würdigung der beider⸗ ſeitigen Standpunkte zu folgendem Ergebnis: Als Grundlage zur Berechnung der Rente kommt nicht das Bruttogehalt des Getöteten, ſondern das Nettogehalt in Frage. und dieſes betrage 150 RM. Die von der Witwe angeführ⸗ ten monatlichen Speſen in Höhe von 60—80 Mark ſeien wohl zum größten Teil von dem Verſtorbenen verbraucht worden. Das von ihr angeführte Weihnachtsgeſchenk habe auch nicht 240 Mark, ſondern nur 150 Mark betragen. Da⸗ raus laſſe ſich ſchließen, daß die Frau monatlich nicht 130 Mark, ſondern 100 Mark zu ihrem eigenen Lebensunterhalt von ihrem Ehemann gie hören im Rundfunk... Freitag, den 25. Februar 1938: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 06.30 Kong zert. 08.00—09.00 Sendepauſe 09.00—09.40 Sperr⸗ zeit. 09.40 Turnſtunde. 10.00 Mutter und Kind. 10.30 Jugend im Bergwinter. 11.00—11.15 Sende⸗ pauſe. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Dreißig bunte Minuten. 12 00 Konzert. 13.45 Nachr. 14.00 Aller ⸗ lei— von Zwei bis Drei! 15.00 Wetter, Börſen⸗ berichte, Marktberichte. 15.15 Kinderliederſingen. 15.40 Laßt Blumen ſprechen! 16.00 Muſik am Nach⸗ mittag 18.00 Muſik nach deutſchen Volksweiſen 18.25 Muſik auf dem Trautonium 18.40 Aus der Arbeit der Atomforſchung 19.00 Kernſpruch. 19.10... und jetzt iſt Feierabend! 20.00 Deutſchlandecho. 20.10 „Suſannens Geheimnis“ 21.10 Fanfaren⸗ und Rei⸗ termärſche. 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.15 Hör⸗ berichte. 22.30 Eine kleine Nachtmuſik. 22.45 See⸗ wetterbericht. 23.00—24.00 Otto Kermbach ſpielt. Frankfurt 06.00 Fuge, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 06.30 Kon⸗ zert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetter, Schnee⸗ berichte. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Nachr. 08.40— 10.00 Sendepauſe. 10.00 Ein Bauer ſtirbt für die Freiheit. 10.30 Jugend im Bergwinter 10.45 Froher Klang zur Werkpauſe. 11.30 Programmanſage, Wirtſchafts⸗ meldungen, Wetter, Straßenwetterdienſt. 11.40 Haus⸗ frau, hör zu! 11.50 Erben ſind wir alle— alle wer⸗ den wir Ahnen ſein. 12.00 Konzert. 14.00 Nachr., offene Stellen, Nacht 14.10 Das Stündchen nach Tiſch... 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind. 15.30 In einer mo⸗ dernen Großmolkerei. 15.45 Aus Kunſt und Kultur. 16.00 Konzert. 18.00 Zeitgeſchehen 18.30 Der fröh⸗ liche Lautſprecher. 19.00 Zeit, Nachr., Wetter, Son- derwetterdienſt. 19.10 Luſtiger Feierabend. 20.00 Dem Opernfreund 21.00 Werke von Max Reger. 22.00 Zeit. Nachrichten. 22.15 Wetter⸗ und Schnee⸗ berichte, Sonderwetterdienſt, Nachr., Sport. 22.30 Nachtmuſik. 24.00—02.00 Nachtkonzert. Stuttgart 06.00 Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachr., Gymnaſtik. 06 30 Konzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik. 08 30 Muſik am 09.30—10 00 Sendepauſe. 10.00 Mutter und Morgen 10.30 Jugend im Bergwinter. 10.45-11.30 Kind. Sendepauſe. 11.30 Volksmuſik. 12.00 Konzert. 14.00 Schallplatten. 15.00—16.00 Sendepauſe. 16.00 Mu⸗ ſik am Nachmittag. 18.00 W. von Molo. 18.15 Vier Lieder. 18.30 Griff ins Heute. 19.15 Stuttgart ſpielt auf. 20.15 Karnevals-Sitzung. 21.00 Maskeraden. 22.00 Zeit. Nachr., Wetter, Sport. 22.30 Unterbal⸗ tung und Tanz. 24.00—02.00 Nachtkonzert. erhalten habe. Bei dieſem Betrag müſſe auch die Unfallverſicherungsrente in Höhe von 33.80 Mark berückſichtigt werden. Die Klägerin ſei auch nach 8 254 des BGB. verpflichtet. dazu beizutragen, daß der angerichtete Schaden vet⸗ mindert werde. Das ſchließe auch ein. daß ſie ſelbſt arbeiten müſſe, wenn ſie dazu in der Lage ſei. Die Klägerin würde aber gegen dieſe Pflicht verſtoßen. wenn ſie es unterlaſſe, die diesbezüglichen Maßnahmen zu ergreifen. die nach geſundem Volksempf' den ein ordentlicher Menſch auch ergreifen müſſe. Da die Klägerin vor ihrer Verehelichung im Erwerbsleben tä⸗ tig geweſen ſei, ſei ihr zuzumuten. daß ſie ihre freigewordene Arbeitskraft dazu benutze, einem Erwerb nachzugehen. Allerdings brauche ſie Zeit, ſich umzuſtellen, und deshalb werde ihr eine Friſt von zwei Jahren zugebilligt. Der Be⸗ klagte muß der Witwe bis 1. Januar 1939 mo⸗ natlich 70 Mark und von dieſem Zeitpunkt ab monatlich 50 Mark zahlen. „Das deulſche Gold“ Eine Bernſtein⸗Ausſtellung in Frankfurt Geſtern eröffnete Oberbürgermeiſter Staats⸗ rat Dr. Krebs in den Frankfurter Römer⸗ ballen die von der Staatlichen Bernſteinmanu⸗ 2715 veranſtaltete Ausſtellung„Das deutſche Hold.“ Bernſtein: deutſches Gold! Jahrhundertelang umſpült von den Wellen der Oſtſee, ahgelagert in Erdſchichten. wurde das verſteinerte Harz zu deutſchem Kulturgut, deutſchem Kunſt⸗ und Handwerksſchaffen. Die Bernſteinverarbeitung lag in den Jahren des Niederganges verſchüttet, Bernſtein war lange ein Stiefkind des deut- ſchen Volkes, aber mit dem Beſinnen auf deut⸗ ſche Werte und deutſche Art wird ſie ſeit zwei Jahren zur neuen Blüte emvorgetragen. Dank der Initiative des Führers hat die Bernſtein⸗ verarbeitung in künſtleriſcher und kultureller Beziehung einen neuen Aufſchwung erfahren. In ihrer Ausſtellung„Das deutſche Gold“ zeigt uns die Staatliche Bernſteinmanufaktur in Königsberg eine Fülle ſchöner Stücke und koſtbarer Kunſtwerke. Aus Muſter⸗ beiſpielen der Verarbeitung ergibt ſich, wie unendlich viele Möglichkeiten an Farbe. Form und Durchſichtigkeit der Bernſtein in ſich birgt. Da ſind die„Inſekteneinſchüſſe“, in deren glasklarer, goldbrauner Mitte ſich die Umriſſe von Inſekten vergangener Zeiten hervorheben, da ſind Platten und Stangen aus gepreßtem Bernſtein und Steine auf die verſchiedenſte Art gearbeitet. Wir ſehen Formen. mit denen ſich die Neger in Afrika ſchmücken. Amulettketten, wie ſie die tibetaniſchen Pr'ieſter tra⸗ gen. Gebetkränze des Iflam. Ein Bücke⸗ burger Hochzeitsſchmuck iſt wie dunkel tröpfelndes Gold. Der Schmuck der Aſiaten iſt kirſchholzfarben und von erhaben plaſtiſcher Wirkung. Es finden ſich koſtbare Stücke aus der Blüte⸗ zeit des Bernſteins im deutſchen Mittelalter, Meiſterwerke der Schnitzkunſt, Heiligenfiguren. Schachfiguren und Meſſergriſfſe. In einer Vi⸗ trine ſind die Ehrenpreiſe ausgeſtellt, die der Führer bei verſchiedenen Gelegenheiten aus Bernſtein herſtellen ließ und dann eine große Zahl modiſcher Schmuckſtücke aus deutſchem Gold; Ketten, Anhänger, Armbänder aus rei— nem Bernſtein oder mit Silber verarbeitet: Schalen, Doſen. Schreibgeräte, ſowie kleine Plaſtiken zeigen den Bernſtein im Kunſtgewer⸗ be. Ein Prachtſtück der Ausſtellung iſt die „Danziger Kogge“, eine aus purem Bernſtein gefertigte Nachbildung eines Kriegs- ſchiffes aus dem 16. Jahrhundert. Die Ausſtellung zeigt, daß das noch manchmal anzutreffende Vorurteil gegen Bernſtein heute nicht mehr gerechtfertigt iſt. Die Bernſtein⸗ manufaktur erzeugt Werkſtücke, die für Gene⸗ rationen beſtimmt ſind, weit entfernt von der geſchmacklichen Unkultur einer vergangenen Zeit. Reichsdarlehen für Kleingärten angekündigt Das Bundesblatt des Reichsbundes deutſcher Kleingärtner berichtet auf Grund von Aus⸗ führungen des Sachbearbeiters des Reichs⸗ arbeitsminiſteriums. Miniſterialrat Gisbertz, über die geplante Neuordnung des deutſchen Kleingartenweſens. Dem Kleingarten kommt nicht nur politiſche Bedeutung, ſondern auch für die betroffenen Familien große wirtſchaftliche Bedeutung und ſchließlich geſundheitliche Bedeutung zu, da die Beſchäftigung im Garten das beſte Mittel iſt, um den Arbeitsknick im Berufsleben hinaus⸗ zuſchieben. Alles ſpricht deshalb dafür, das Kleingartenweſen in ſolchem Ausmaße zu för⸗ 7 8 daß es die breiteſten Volksſchichten um⸗ aßt. Nach den bisherigen Erfahrungen iſt etwa jede vierte Familie geeignet und willens, einen für die Dauer geſicherten Kleingarten zu be⸗ wirtſchaften. Tatſächlich ſind jedoch einſtweilen in den meiſten Städten noch nicht einmal für jede 10. Familie Kleingärten vorhanden. Der Referent erklärt, daß Kleingärten den Woh⸗ nungen der Kleingärtner möglichſt nahe ſein müſſen. Hierauf müſſe bei der Planung Rück⸗ ſicht genommen werden. Es werde nicht immer möglich ſein, jede vorhandene Kleingartenan⸗ lage zu erhalten, da früher wahllos unbewirt⸗ ſchaftetes Land dieſer Nutzung zugeführt wurde, ohne daß die Frage der dauernden Erhaltung geprüft wurde. Wenn beſtehende Kleingaxten⸗ anlagen weichen müßten, dann ſei für entſpre⸗ chendes Erſatzland rechtzeitig zu ſorgen. Das Geſtreben, Kleingartenanlagen möglichſt wein aus dem Weichbild der Städte verſchwinden zu laſſen, ſei häufig darauf zurückzuführen, daß ſolche Anlagen einen recht unerfreulichen An⸗ blick bieten. (Für Daueranlagen fordert der Referent von den Kleingärtnern, daß ſie zur Verſchönerung des Stadtbildes beitragen. Größere Anlagen würden dabei als Kleingartenparks vorzu⸗ ſehen ſein, um ſie auch den übrigen Stadtbe⸗ wohnern zugänglich zu machen. Auch habe ſich als zweckmäßig erwieſen. im Rahmen ſolcher Anlagen einen Teil für Schulgartenzwecke be⸗ nutzen zu laſſen. Schließlich kündigt der Refe⸗ rent an, daß vorausſichtlich ſchon in Kürze neue Beſtimmungen über die Gewährung von Reichs⸗ darlehen für Kleingartenzwecke in Kraft geſetzt und daneben geſetzliche Maßnahmen vorbereitet werden. die zum Ziele haben. notfalls auch Kleingartenland im Wege einer erleichterten Enteignung in Anſpruch zu nehmen. Das Kleingartenweſen werde hierdurch einen ſtar⸗ ken Auftrieb erhalten. Ergänzend teilt der Reichsbund deutſcher Kleingärtner mit, daß in abſehbarer Zeit in Verbindung mit maßgebenden Gartengeſtal⸗ tern allgemeine Richtlinien über die ſchönheit⸗ liche Ausgeſtaltung von Dauerkleingartenan⸗ lagen aufgeſtellt werden ſollen. Ferner hat der Reichsbundführer angeordnet. daß bei der Durchführung der Fachberatung die Kleingärt⸗ ner über Schönheit und Kitſch im Kleingarten aufgeklärt werden ſollen. Zweiter Tabaktrockenſchuppen in Hüttenfeld nötig geworden Hüttenfeld. Die zu Lampertheim ge⸗ hörende Filialgemeinde Hüttenfeld baut be⸗ kannterweiſe einen qualitativ hochwertigen Tabak. Dieſer Umſtand dürfte mitbeſtimmend dafür geweſen ſein, daß den Tabakpflanzern eine Erweiterung ihrer Tabakanbaufläche um 25 Morgen genehmigt wurde. Hüttenfeld be⸗ ſitzt nun ſeit etwa zwei Jahren einen der größten Tabaktrockenſchuppen der Umgebung, und man hat damit gute Erfahrungen gemacht. Da bei der erweiterten Anbaufläche der Trok⸗ eee* kenſchuppen nicht ausreichk, wird jetzt laut Be⸗ ſchluß des Tabakbauverbandes ein zweiter Trockenſchuppen gebaut. Die Form und Aus⸗ maße ſollen die gleichen ſein wie bei dem er⸗ ſten, jedoch ſoll ſeine Länge nur 20 Meter betragen. Olympia Neulußheim Amicitia Riernheim Als einziges Pflichtſpiel der Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt, Abteilung 1, am kommen⸗ den Sonntag, 27. Februar, iſt Olympia Neu⸗ lußheim— Amicitia Viernheim angeſetzt wor⸗ den. Es kommt ihm dadurch beſondere Bedeu⸗ tung zu, da es das vorletzte Auswärtsſpiel der Amicitia und ein Sieg zur Erringung der Meiſterſchaft unbedingt notwendig iſt. Es wird daher bei allen Sportanhängern großes In⸗ tereſſe finden. Wie aus dem Vereinskalender erſichtlich, bietet ſich zum Beſuch dieſes Kam⸗ pfes Fahrgelegenheit in den Omnibuſſen, wo⸗ rauf aufmerkſam gemacht wird. Handball⸗Vezirksklaſje Die Lage in der Staffel 1 der Handball⸗ bezirksklaſſe iſt, wie nachſtehender Tabellen⸗ ſtand beweiſt, immer noch ungeklärt. Ohne fremde Hilfe zur Meiſterſchaft gelangen kön⸗ nen heute noch drei Vereine und zwar Leu⸗ tershauſen, Friedrichsfeld und Schwetzingen. Auch Käfertal könnte evtl. noch ein Wörtchen mitreden, doch müßten dann ſchon außerge⸗ wöhnliche Umſtände eintreten und die favo⸗ riſierten Vereine unvorhergeſehene Punkte⸗ einbuße erleiden. Im Ganzen geſehen, wird ſich hier ein ſpannender Endkampf entwickeln, den mit Intereſſe zu verfolgen ſich wirklich eee eee lohnt. Unſere einheimiſchen Turner haben mit 12 Spielen und 14 Punkten keine Meiſter⸗ ſchaftsausſichten mehr, ebenſo wenig Ziegel⸗ hauſen, das die gleiche Punktzahl, jedoch 13 Spiele aufzuweiſen hat. Für 1846 Mannheim beſteht bei guter Entwicklung der Dinge noch Hoffnung auf einen Mittelplatz, währenddem Laudenbach und Germania Mannheim, das unverkennbare Schlußlicht der Tabelle, mit Beſtimmtheit ins Gras beißen müſſen, d. h. ſie werden den Gang in die Kreisklaſſe an⸗ treten, vorausgeſetzt, daß dieſes Jahr zwei Vereine von dem Abſtieg betroffen werden. Bezirksklaſſe— Staffel U TV. Leutershauſen 129 1 2 93:52 19 Tſchft. Käfertal 13 90 d 1 618 TV. Friedrichsfeld, R Se TV. Viernheim 212 TG. Ziegelhauſen 18. 8 o SV. 98 Schwetzingen 9g 5 2 2 69.49 12 TV. 1846 M'heim F 73:71 10 TGde. Laudenbach 11 1[ TB. Germ. M'heim 13 0 0 13 37.140 0 Humor Einſt beklagte ſich bei Papa Wrangel die Frau eines Korporals, daß ſie von ihrem Mann grob und unwürdig behandelt würde. Wran⸗ gel erwiderte:„Det jeht mir nichts an!“ Auf⸗ geregt fuhr die Frau fort:„Aber er verläſtert auch Eure Exzellenz!“„Det jeht Ihnen nichts an“, entgegnete Papa Wrangel. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Vereins⸗Anzeiger Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Achtung! Mitglieder und Sportanhänger! Zum Beſuch des Pflichtſpiels in Neulußheim am kommenden Sonntag, 27. Februar, ſtehen noch Sitzplätze in den Omnibuſſen zum Preiſe von 1.50 RM. zur Verfügung. Anmeldungen hierfür müſſen ſofort bei Sander, OEG⸗ Bahnhof erfolgen. Das Training für ſämtliche Mannſchaften findet heute Donnerstag zu den üblichen Zei⸗ ten im„Ratskeller“ ſtatt. Erſcheinen iſt unbedingte Pflicht! Die Vereinsführung. Geſangverein Liederkranz Freitagabend, 8 Uhr, Singſtunde. Samstagabend Kappenabend im Lokal, wozu wir alle unſere Mitglieder und Angehörige recht närriſch einladen. Der Vorſtand. Bekanntmachung Betr.: Verteilung der Tabakan⸗ baufläche für 1938. Die Antragsformulare auf Zuteilung einer Tabakanbaufläche für das Jahr 1938 werden morgen Freitagvormittag, von 9—11 Uhr, in der Milchzentrale ausgegeben. Gebühr: 10 Pfennig. Die Rücgabe der Anträge erfolgt Montag, den 28. ds. Mts., in der Milchzentrale. Die Formulare ſind gewiſſenhaft auszu⸗ füllen und müſſen zur angegebenen Zeit zu⸗ rückgegeben ſein, da Nachmeldungen nicht mehr angenommen werden können. Viernheim, den 23. Februar 1938 Helfrich, Ortsbauernführer. ooo dd dd dd Aunuduuuuumuunmmunn mmm eee, am Freliag 25. Fobruar 1938 FC ˙ C. ñ̃]¶ð; 5 N 1 f* lb., eme, 2 N . Worms.— Du. I. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Anzeigen preisliſte Nr 6 gültig Hall Ver- eee längerung e eee Es ladet freundlichst ein Therese Grabow S D ä wagen zu verkaufen Saarſtraße 40 Dick- runen zu verkaufen. Blauehutſtr. 7 Friſche Fische beſte Qualität zu möglichſt billigem Preis ſowie auch alle Sorten Gemuſe Häuser Blauehutſtr. 28 frische fische wie Kabliau, Schellfiſch, Gold- barſch, Filet von Kabliau, bei Hauler. BVismarckſtr. 12 Mittwoch, Freitag ſeefriſche Fijche Sauerkraut fullerkariofein zu kaufen geſucht Kempf, Hügelſtr. Je jrüher Sie uns Ihren An zeigen auf⸗ trag und Ihre Anzeigentexte vor d. gewünſch⸗ ten Erſchei⸗ nungstagzuſtel⸗ len beſto bejjer wird der Satz Ihrer Anzeigen ausfallen, deſto mehr Zeit kön⸗ nen wir auf die wirkſame Aus- geſtaltung Ihrer Anzeigen ver⸗ wenden. 1 Vo. Geinſieit laullt fal 11 5 in N Hell 4, Cane 75 1 5 5 es reinigt alles, Hie geotanden⸗ Ka bliau o/ x 500 9 27 Schellfiſch o /K„ 6.36 Goldbarſch /K 2.33 Bratſchellfiſch„ 5.29 Grüne Heringe„ 20 Filet v. Kabliau 36 Filet v. 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Fasnachtsgebäck Miſchooſt. ) kg„52 u.. 70 Pflaumen getrocknet ½ kg ab. 40 Apfelmus tafelſertig 1/1 Doſe 860 Kaftee aus friſchen Röſtungen in eigener Großröſterei, gute Miſchungen, rein i Geſchmack 125⸗g9r-Pak 2. 63,. 75,. 85 Eine billige Miſchung offen 125 gr. 47 Schreiber Kaffee coffein⸗ frei 125-gr-Paket 65 Schreiber⸗Kaffee⸗ Erſatz-Miſchung(25% Bohnen u. 75% Malz) 55 250⸗gr⸗Paket. 38 30% Rabatt 5. Klaſſe 50. Preußiſch-Süddeutſche(276. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 13. Ziehungstag 22. Februar 1938 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 20000 RM. 322859 4 Gewinne zu 5000 RM. 8854 154196 4 Gewinne zu 3000 RM. 21148 834271 10 Sewinne zu 2000 RM. 3168 313635 355564 373810 379978 80 Gewinne 80 1000 RM. 0527 13789 15278 22152 38146 49769 8021371818 89282 100105 102013 105865 131880 135007 138513 148542 154510 155112 158544 158859 188527 183595 197089 243158 245888 248564 258770 271299 283018 288941 288888 311852 346489 348718 358747 383532 37644 381295 387161 394077 84 Hewinne zu 500 RM. 24861 25800 25982 35285 70538 80111 101208 103888 108870 113567 117278 120616 122087 128843 140748 152773 153844 154975 158433 159483 168848 178768 184918 198342 240724 244320 250884 253853 262145 263739 273027 305880 308415 313897 323539 344044 350858 368864 367109 379386 384236 3886 14 1868 Gewinne 55 300 RM. 271 5811 10244 13923 14978 18953 22881 30989 31758 53189 57826 62905 65498 68483 68805 72359 78753 78994 79110, 82075 87780 94285 97385 98474 99230 103883 104042 109579 114037 116633 117917 119669 120638 123383 124739 127353 134888 141734 152050 1572686 158602 181715 161732 168121 173198 174398 188259 188439 192050 184153 197548 211188 212219 213058 213888 228584 229075 233198 233852 238890 24217 251038. 2853 10 289955 270384 271803 272704 289452 292015 298587 298542 299294 317929 318400 3353846 387158 387280 347263 361914 36332 367884 374422 379525 384675 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 100000 RM. 4 Gewinne zu 5000 RM. 4 Gewinne zu 3000 RM. 906 14 Gewinne zu 2000 RM. 39559 66751 202721 825222 28 Gewinne zu 1000 RM. 163608 165691 Lr 254853 266223 357880 371256 398915 u 5 84469 93554 118782 118749 130038 134879 138930 144207 154530 182258 182875 180398 199811 213888 234682 267796 276953 278177 309557 329805 369027 372714 37462 380078 f 24 2 41880 50900 53878 64239 81423 82360 82665 88070 89337 97484 108885 109200 14885 118816 e 875975 125255 20287 181587 188272 180614 192382 72 242181 243011 246832 253105 253808 282985 274290 278795 288857 291049 294781 297471 299850 302825 254782 8 7 1 8 41115 88 339245 330310 333855 3359 16 8 5 7 382647 38226 385584 2 368600 368686 377642 378195 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000000, 2 zu ſe 500000 2 zu je 75000, 4 zu ſe 30000, 6 zu fl 30000 2 iu, 64 zu ſe 10000, 114 zu je 5000, 216 zu je 3000, 1568 zu je 1000, 2784 zu je 500, 5514 zu je 300, 181188 zu je 150 RM. 80 Gewinne 184 Gewinne 34245 34710 83778 85953 132706 130390 250701 4989 89069 129204 134982 1928. 3108 67083 133049 138638 157254 10812 13186 18850 38865 47497 62179 779 1190, 8833 5441 11503 15549 28661 11947 223452 223598 223926 228149 23792 12 zu je 20000, 574 zu ſe 2000, r