Im em Schneider — 4 2 5 N — — — — 107578 ö 306268 1 79185 147700 206040 J 98800 9 71675 17640 160439 39177 1104 E 80oboh Mb. 0 Alb 90 NAM. — A t 6000 t, 111 21 7 2 grunde app UN und ben gelbe C, 10 d „ c 8 5 l Rund. ö n“ de di N bl ds e heran 8 in l Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungs welle: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Bezugsprels: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. JWCCCCCCSSCSCVCCCVCVVCCTCVCCVCCPPPPCPTPTPVPbPTPPGCGTGCu(TVTbTbVTbTbTbTbTVTPTbTbTGTVTbTTVTVbVTPVbTPVVTbTbVTTVWTͤTTTTTWTTW1TTW1Tł(ͤã!:: Nummer 48 elertagen. Samstag S iernheimer zeulung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim Anzelgenprets: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ den 26. Februar 1938 teil für 1 mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 14. Jahrgang Außenpolitiſche Kammerausſprache in Paris Die Volksfront erhebt Beſchuldigungen gegen deulſchland und Jalien Ein Vorſtoß Flandins? Angriffe auf die Volksfronkpolilik erwarkel Paris, 26. Februar. Die Kammer begann am Freitag um 10.30 Ahr MEZ. die außenpolitiſche Aus⸗ ſprache, die durch eine Reihe von Anfragen an die Regierung eingeleitet wurde. Auf der Regierungsbank ſah man den Außenminiſter Delbos und den Unterſtaatsſekretär im Außenminiſterium de Teſſan. Die Vormit⸗ tagsſitzung wurde von dem farbigen Vizeprä⸗ ſidenten der Kammer Candaco(Guadeloupe) geleitet. Der ſtellvertretende Kammervorſitzende Candaco gab bekannt. daß neben 21 Anfragen ſich 15 Redner zu der allgemeinen Ausſprache, 13 Redner zu der Entſchließung und wiederum 13 Redner zur Begründung ihrer Haltung bei der Abſtimmung zum Wort gemeldet hätten. Das ergebe insgeſamt 62 Redner. Im Hinblick auf dieſe große Anzahl ſei die Rede⸗ zeit beſchränkt worden. Abgeordneter Pezet(Rechte Mitte) wollte wiſſen, ob das franzöſiſche diplomatiſche Sy⸗ ſtem. das in Uebereinſtimmung mit den Satzun⸗ en der Genfer Liga aufgeſtellt ſei, trotz der ntwicklung der zweiſeitigen Abkommen und der zunehmenden Schwäche der Genfer Ein⸗ richtung rechtlich noch fähig und praktiſch noch anwendbar bleibe. Ferner ſtellte der Abge⸗ ordnete die Frage, ob zwiſchen Frankreich und England ein diplomatiſcher Parallelis⸗ mus oder Abhängigkeit beſtehe. Alle Opfer mit Ausnahme derer, die die Sicherheit und Ehre Frankreichs in Frage ſtellen könnten, ſchie⸗ nen dem Redner tragbar zu ſein, um der deutſch⸗franzöſiſchen„Rivalität“ ein Ende zu bereiten. Der Abgeordnete Valentin(Rechte Mitte) wünſchte Aufklärung darüber. wie⸗ weit gewiſſe Forderungen die Unverſehrtheit der überſeeiſchen Beſitzungen Frankreichs in Frage ſtellen. In weniger als 20 Jahren habe Deutſchland methodiſch alle Folgen von Ver⸗ ſailles beſeitigt. Jowjelarmee keine Nafionalarmee Im weiteren Verlauf der Sitzung bedauerte der Abgeordnete de Champeaux(Links⸗ republikaniſch Unabhängiger Radikaler) in einer Anfrage. daß Frankreich gewiſſe Unter⸗ ſtützungen überſchätze und andererſeits ſeine ge⸗ ſchichtliche Ueberlieferung zu vergeſſen ſcheine. Er verwies darauf, daß die„ruſſiſche Dampfwalze“ heute ebenſowenig wirkſam ſein würde, wie in der Vergangenheit. Es ſei ferner nicht ſicher, daß die Nachbarvölker den Durchmarſch ſowjetruſſiſcher Truppen durch ihr Gebiet zulaſſen würde. Die Sowietarmee ſei eine Klaſſenarmee und keine National⸗ armee. Drohungen und Redensarlen Die Nachmittagsſitzung wurde bewegter als der Beginn am Vormittag. Zwar wurde am Anfang die ausgeſprochen einfältige Rede des Radikalſozialiſten Margaine, der ſich weidlich in innerdeutſche Angelegenheiten einmiſchte, ruhig angehört. Während der Rede Grumbachs aber, des Abgeordneten jüdiſchen Urſprungs für Elſaß⸗ Lothringen(wie er ſich ſelbſt bezeichnete), erhob ſich großer Lärm. Kammerpräſident Herriot, der die Sitzung leitete, beſchwor wie⸗ derholt die Abgeordneten, keine für Frank⸗ reich momentan doppelt unangenehme Zwi⸗ ſchenfälle herauszufordern. Der Abgeord⸗ nete Grumbach wandte ſich dagegen, daß man — wie in der Debatte geſchehen— die Volks⸗ front für die jüngſten Ereigniſſe verantwort; lich mache. Denn wenn dieſer Vorwurf be⸗ gründet wäre, könnte das Ausland. vor allem Italien und Deutſchland, die Schuld an allem Uebel, unter dem die Welt leidet. ohne wei⸗ teres Frankreich zuſchreiben. Später ſtellte der rechtsgerichtete Abgeordnete YVabarnegaray eine Reihe von Behaup⸗ tungen auf. wie. Frankreichs Armee ſei die ſtärkſte Europas. Deutſchland würde„an der Donau mobil machen(11) nicht für Oeſterreich 2 die Tſchechoſlowakei, ſondern für Frank⸗ reich. Man erwartet einen Vorſtoß Flandins gegen die Außenpolitik der Volksfront. Jührerkorps bei Adolf hiller Abendempfang am Königlichen Platz München, 26. Februar Am Freitag abend fand der alljährliche große Parteiempfang beim Führer ſtatt. Es waren der Stellvertreter des Führers, die Reichsleiter mit den führenden Perſönlichkeiten der Reichsleitung. die Gauleiter mit ihren Stellvertretern, die Obergruppen⸗ und Grup⸗ penführer der SA., y, des NSKK. und des NSF K., die höheren Arbeitsführer, die Ge⸗ bietsführer und die Obergebietsführer der HJ. ſowie andere führende Perſönlichkeiten der NSDAP. mit ihren Frauen geladen. Der traditionelle Partei⸗Empfangsabend beim Führer fand in dieſem Jahre erſtmalig in den feſtlichen Räumen des Hauſes des 1 am Königlichen Platz in München att. Lord Halifax Außenminiſter Ausgangspunkl: Realilät der Achſe Berlin-Rom London, 26. Februar Wie am Freitag nachmittag amtlich bekannt⸗ gegeben wurde, iſt Lord Halifax zum britiſchen Außenminiſter ernannt worden. Zu ſeinem parlamentariſchen Unter⸗ ſtaatsſekretär wurde R. A. Butler ernannt, der bisher Unterſtaatsſekretär im Arbeitsmini⸗ ſterium war. Nachfolger Butlers im Arbeits⸗ miniſterium iſt Lennox⸗Bond geworden. * Als vor zwei Tagen die Meldung durch die Preſſe ging, daß der engliſche Premier⸗ miniſter und Lord Halifax vom König Georg VI. in Audienz empfangen wurden, konnte man mit guter Begründung der Auf⸗ faſſung ſein, daß die Nachfolge des ſeitherigen Außenminiſters Eden beraten wurde. Der Name Halifax war in den letzten Tagen ſehr oft als kommender Mann des engliſchen aus⸗ wärtigen Amtes genannt worden und im Hin⸗ tergrund der ausgedehnten und teilweiſe recht bewegten engliſchen Unterhausausſprache ſtand Vanderausſtellung des Vierjahresplans Einführung in die Bunderwell der deulſchen Werkſtoffe Königsberg, 26. Februar. In Anweſenheit zahlreicher Vertreter der Partei, der Wehrmacht, der Behörden ſowie der oſtpreußiſchen Wirtſchaft wurde am Freitag in Königsberg die erſte fahrende Vier⸗ jahresplan⸗Ausſtellung im Namen des Beauftragten für den Vierjahresplan, Ge⸗ neralfeldmarſchall Göring, und im Auftrag des Reichswirtſchaftsminiſters Funk durch den Miniſterialdirektor Lange eröffnet. Miniſterialdirektor Lange betonte in ſei⸗ ner Anſprache, daß es notwendig ſei, die ge⸗ ſamte Bevölkerung über die nationalſozialiſti⸗ ſche Wirtſchaftspolitik ſowie über die Durchfüh⸗ rung des Vierjahresplanes aufzuklären. In erſter Linie müſſe ſich die Bevölkerung davon überzeugen, daß die neu geſchaffenen deut ⸗ chen Werkſtoffe nicht zu vergleichen ſeien mit den Erſatzſtoffen der Kriegszeit, ſondern daß ſie in ihrer Qualität den Bedürfniſſen der Wirtſchaft voll entſprechen und die alten Roh⸗ ſtoffe teilweiſe noch übertreffen. Durch dieſe Ausſtellung werde allen Volksgenoſſen Gelegen⸗ heit gegeben, ſelbſt den Herſtellungsweg der deutſchen Erzeugniſſe kennen zu lernen und ſich von ihrer Güte zu überzeugen. Miniſterialdirektor Lange gab bekannt, daß von jetzt ab drei Ausſtellungszüge durch alle deutſchen Gaue fahren werden und daß der oſtpreußiſche Gauleiter Erich Koch die Schirmherrſchaft dieſer erſten Ausſtellung über⸗ nommen habe. In Vertretung des Gauleiters und Oberprä⸗ ſidenten Erich Koch übernahm dann Vizepräſi⸗ dent Bethke die Schirmherrſchaft. Nach einer außerordentlich lebendigen und anſchaulichen Filmvorführung:„Deutſche Roh⸗ und Werkſtoffe“ beſichtigten die Teilnehmer an der Eröffnungsfeier die Ausſtellung, die ihren Beſuchern auf begrenztem Raum eine wahre Wunderwelt erſchließt. Slojadinowilſch und der neue Patriarch von Jugoſlawien In Belgrad fand in dieſen Tagen die Amtseinführung des neugewählten und von der Re⸗ gentſchaft beſtätigten Patriarchen Gabriel wic archen mit Miniſterpräſident Dr. Stojadinowitſch nach der Kirchenfürſten. itſch ſtatt. Unſer Bild zeigt den neuen Patri⸗ eierlichen nthroniſation des (Preſſephoto, Zander⸗M.) immer die Perſönlichkeit des Lord Halifax als zukünftiger engliſcher Außenminiſter. Es war bekannt, daß Außenminiſter Eden ſowohl im Kabinett, wie unter den konſer⸗ vativen Unterhausmitgliedern eine nicht unbe⸗ deutende Gefolgſchaft hatte Aber Chamberlain hat ſeinen Willen ſowohl im Kabinett als auch im Unterhaus durchgeſetzt und ſich am geſtri⸗ gen Tage für Lord Halifax entſchieden. Damit hat die engliſche Außenminiſterkriſe ihr Ende gefunden. Freilich iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß nun⸗ mehr dennoch die Oppoſition gegen Chamber⸗ lain nicht verſtummen wird, und Eden ſelbſt hat für das Ende dieſer Woche eine größere Rede in ſeinem Wahlkreis angezeigt, in der er ſicherlich auf den ganzen Verlauf des Wechſels im engliſchen Außenminiſterium und ſeine ſachlichen Hintergründe zu ſprechen kommen wird. So verſchiebt ſich das Diskuſſionsfeld aus dem engliſchen Unterhaus in die engliſchen und ſchottiſchen Wahlkreiſe. Die Ausgleichsverhandlungen mit Italien, die der Anfang und Grund der Außenminiſter⸗ kriſe waren, werden nunmehr alſo der breite⸗ ren Oeffentlichkeit der engliſchen Wähler unter⸗ breitet und es wäre für die europäiſche Politik nur zu begrüßen, wenn auch auf dieſem Kampf⸗ feld der Premierminiſter Chamberlain denſel⸗ ben Sieg davontragen würde, wie im Kabinett und im Unterhaus. Die Freunde Edens haben nach den letzten Meldungen dieſem den Rat ge⸗ geben, ſich in ſeiner Rede größere Mäßigung aufzuerlegen und den Kampf gegen Chamber⸗ lain nicht weiterzuführen, da er ſich ſonſt zum Sprecher der Labour⸗Partei machen werde, die aus Gründen, die teilweiſe auf einem ganz an⸗ 0 Gebiet lägen, Gegner Chamberlains eien. Wir haben ſchon oft an dieſer Stelle darauf hingewieſen, daß der engliſch-italieniſche Aus⸗ gleich für die Beruhigung Europas ebenſo wichtig iſt, wie die baldige Herbeiführung eines friedlichen Zuſtandes in Spanien oder im Fer⸗ nen Oſten. Da in Bezug auf England und Italien die kollektiven Methoden, wie ſie dem ehemaligen Außenminiſter immer vorſchwebten, in keiner Weiſe dem Ziele näher gekommen ſind, bleibt kein anderer Weg mehr übrig, als den der direkten gegenſeitigen Fühlungnahme. Der Premierminiſter Cham⸗ berlain glaubt in Lord Halifax den Mann ge⸗ funden zu haben, der dieſes ſchwierige Feld der europäiſchen Politik mit Erfolg bearbeiten kann. Außer einer großen Sachkenntnis der aktuellen Materie und einer großen wiſſen⸗ ſchaftlichen Bildung, die auch für die Behand⸗ lung ſchwieriger politiſcher Probleme nicht un⸗ wichtig iſt, ſteht Lord Halifax ein außerordent⸗ lich großer Fundus politiſchen An⸗ ſehens in ganz Europa zur Verfügung. i Deutſcherſeits wünſchen wir ihm raſchen und durchſchlagenden Erfolg in ſeinem Bemühen, den engliſch⸗italieniſchen Ausgleich herbeizufüh⸗ ren. Für den Frieden Europas wäre durch die Löſung dieſes Problems ſehr viel getan. 0— Die Auffaſſung der Arbeilerparkei gibt unſer Berliner Vertreter folgendermaßen wieder: 1. Unnachgiebiger Widerſtand gegen je⸗ des Abkommen mit dem faſchiſtiſchen Italien oder dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland auf der Grundlage, die der Miniſterpräſident ange⸗ deutet hat. 2. Forderung, daß Britannien ſich für die Ausführung von Verträgen und gegen Gewalt erkläre und eine ſofortige Verſicherung an die Tſchechoſlowakei abgebe, daß die britiſche Re⸗ gierung ſelbſt und die anderen Völker⸗ bundsmächte ihre Verpflichtungen erfüllen werden, die Unverletzlichkeit und Unabhängig⸗ keit dieſes Landes zu bewahren. 3. Warnung, daß die Politik der Regierung Chamberlain die Sicherheit des britiſchen Em⸗ pire gefährde und außerdem das Einverneh⸗ men mit Frankreich und die Freundſchaft mit den Vereinigten Staaten in Gefahr bringe. Wir hoffen, daß es Lord Halifax gelingt, dieſe Demagogie der Arbeiterpartei niederzus kämpfen. . —— ——— HUt—!— Rampf gegen die Giftmiſcher In ſeiner großen Rede vor dem Reichstag hatte der Führer die internationale Lügenhetze gegen Deutſchland ſcharf gegeißelt und erklärt, die Regierung werde künftig gegen dieſe Hetzer mit„Nationalſozialiſtiſcher Gründlichkeit“ vorgehen. Daß der Führer keine leeren Worte macht, ſollte die Welt wiſſen; ſie iſt alſo darauf vorbereitet, daß die Lügenhetzer ſchonungslos an den Pran⸗ ger geſtellt und der Verachtung aller Anſtän⸗ digen preisgegeben werden. 5 5 Sehr bald ſchon mußte der Führer ſeine Drohung wahrmachen. In ſeiner Rede auf der Münchener Parteigründungsfeier griff er ſich den„News Chronicle“ heraus, der die unverſchämte Lüge verbreitet hatte. Deutſch⸗ land ſtehe mit 40 000 Mann zum Einmarſch in Oeſterreich und mit 10 000 Mann zum Ein⸗ marſch in die Tſchechoſlowakei bereit. Man kann ſich leicht vorſtellen. welches Unheil mit ſolchen Lügennachrichten in der Welt angerich⸗ tet werden kann. Eben erſt hat der Führer einen hohen Beweis Friedenswillens gegeben. Und ſchon kommen die Hetzer mit Nachrichten, von denen der Führer ſagte. daß ſie„von Anfang bis zu Ende erſchwindelt und erlogen ſeien. Man verſteht es. wie durch eine der⸗ artige Giftmiſcherei das Urteil der Welt⸗ öffentlichkeit verdorben werden kann. Das aber iſt ja der Wille der hinter den Kuliſſen wir⸗ kenden Giftmiſcher: Deutſchland ſoll auf jede Weiſe verleumdet und verläſtert werden. Je⸗ des Mittel iſt ihnen dafür recht. Der Führer hat nun auch dem„News Chro⸗ nicle“ eine geharniſchte Antwort gegeben. Und das iſt gut ſo. Das Wort des Führers iſt von ganz anderer Wirkſamkeit als das Wort in der Preſſe, es wird überall gehört. und ſeine Richtigkeit kann nicht in Zweifel gezogen wer⸗ den.„Von Anfang bis zu Ende erſchwindelt und erlogen!“ Und wieder fügte der Führer eine Warnung hinzu:„Wir werden bald gegen die jüdiſchen Hetzer in Deutſchland energiſch vorgehen. Wir wiſſen, daß ſie Ver⸗ treter einer Internationale ſind und werden ſie auch dementſprechend behandeln.“ Das dürfte wohl in den Lügenzentralen verſtanden werden! 4 Auch ſonſt war die Münchener Rede des Führers ſtark und packend. Er entwarf ein Bild von dem Kampf, den die Partei von ihrem Gründungstage an führen mußte, einen Kampf gegen Gleichgültigkeit und Unduldſam⸗ keit, gegen Hetze, Lügen und Verleumdungen, gegen Terror und gegen den damaligen No⸗ vemberſtaat. Seine Gedanken verweilten bei jenem unvergeßlichen 9. November 1923, der ein Tag des größten Zuſammenbruchs, aber ſeines zugleich auch der Beginn des größten Aufbruchs der natiönalſozialiſtiſchen Bewegung geweſen⸗ ſei. Der Führer zeigte, welcher gewaltigen An⸗ ſtrengungen und Opfer es bedurfte, damit„aus einem Land der Ohnmacht und Schwäche ein Reich der Einheit und Kraft werden konnte“. N Weiter ſprach der Führer über die heutige Stellung des Reiches in militäriſcher, politi⸗ ſcher und wirtſchaftlicher Beziehung, wobei er wieder die Sicherſtellung der deutſchen Gleich⸗ berechtigung betonte und insbeſondere die Rückgabe der Kolonien als„unabwend⸗ bare Forderung Deutſchlands“ betonte. Er ſchilderte die großen baulichen und kulturellen Pläne des dritten Reiches für die nächſten Jahre und Jahrzehnte und ſtellte feſt, daß ge⸗ rade wegen dieſer gigantiſchen Pläne Deutſch⸗ land nichts ſehnlicher wünſche als Frieden und Verſtändigung, aber einen Frieden in Ehren. Ja, der Führer konnte wohl ſtolz ſein, als er ſo ſeines Kampfes und Ringens in achtzehn Jahren gedachte, und ſeine alten Mitkämpfer durften ihm bezeugen, daß Punkt um Punkt des Programms erfüllt iſt und daß ein neues Deutſchland erſtanden iſt. „Der unerbittliche und unerſchütterliche Wille der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Deutſch⸗ land groß und ſtark und damit reich und glück⸗ lich zu machen, iſt von mir vor achtzehn Jah⸗ ren an dieſer Stätte ausgeſprochen worden, und heute bekenne ich mich ebenſo wie damals zu dieſem Programm.“ Brauſender Beifall rauſchte durch den Saal, als der Führer die Zuverſicht ausſprach, daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung und das ganze deutſche Volk ihn nie verlaſſen würden. Und wie die alten Mitkämpfer, ſo ge⸗ lobt das ganze deutſche Volk: feſtzuhalten, was in achtzehn heißen Kampffahren errungen wor⸗ en iſt, feſtzuhalten an der Einheit des Reiches d an dem Führertum Adolf Hitlers. * An dieſem ſtarken Entſchluß wird ſchließlich das finſtere Werk der Lügner und Giftmiſcher zerſchellen. Der Rechenſchaftsbericht des Füh⸗ rers hat es der Welt geſagt, welch ein gewal⸗ tiges Werk des Aufbaues und der unermüd— lichen Arbeit in fünf Jahren vollbracht worden iſt. Wahrlich, dieſes Werk hält jeder Kritik ſtand und iſt geeignet, die Völker zu der Ueber⸗ legung zu führen, was ſie ihm gegenüberzuſtel⸗ len haben„Wir können von Deutſchland ler⸗ nen“, hieß es in einer ausländiſchen Preſſe⸗ ſtimme, lernen. wie man zum inneren Frieden kommt, wie man ein Volk einigt und zur Ar⸗ beit zurückführt, wie man es rettet vor dem Untergang in der bolſchewiſtiſchen Zerſtörungs⸗ flut. Wollen die Völker wirklich lernen, dann können die ſchweren Spannungen in der Welt überwunden werden, und der Friede kann ge⸗ ſichert werden. Deutſchland hat dazu ſein Be⸗ ſtes gegeben und wird es weiterhin tun. Am Rhein wird Karneval gefeiert, und die Wogen der Heiterkeit und Fröhlichkeit rauſchen mit dem ehrwürdigen Strom ungehemmt und ſorglos dahin. Die Wogen ſchlagen auch hin⸗ über, bis dorthin, wo der Straßburger Sender ſteht. und ſie mögen ihm wohl einiges zu den⸗ ken geben. Ob ſie ibm nicht ſagen könnten, daß ſolches Gewoge der Fröhlichleit allen böſen Flüſterungen der Märchentanten trotzt und laut „Vorteile ziehen würden.“ Kleine Beiträge - große Leiſtung Im Vordergrund der Wirkſchaftspolilil die Geſundheil des Schaſſenden Sonthofen, 26. Februar. Am Freitag begann auf der Ordensburg Sonthofen die Tagung der Gauamtslei-⸗ ter der D A F., die von Hauptamtsleiter Claus Selzner geleitet wird. Eine mit⸗ reißende Rede des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley eröffnete die Tagung und die 900 Gauabteilungsleiter bereiteten dem Leiter der DAF. in langen begeiſterten Heilrufen eine Kundgebung ihrer Treue und Einſatzbereitſchaft. Dr. Ley ſprach einleitend davon, daß die Daß. gebietlich, fachlich und politiſch unter die Fit⸗ kiche der Partei gehört. und wies in dieſem Zuſammenhang auf das Vertrauen hin, das aus den Mitgliedszahlen und dem Beitrags⸗ aufkommen der DAF. ſpreche. Dieſes Ver⸗ trauen aber lege der DAF. die Verrflichtung auf, nicht nachzulaſſen in ihrem Bemühen um die Schaffenden. Dr. Ley berichtete dann von der Verwen⸗ dung der Beitragsaufkommen der D A F. Er nannte hierbei das Verſicherungs⸗ weſen, den Bau der KdF.⸗Hotels, der großen Seebäder, der Kdß.⸗Schiffe und all der vielen anderen Einrichtungen für das ſchaffende Volk. In Bezug auf den Ausbau der inneren rganiſation hob Dr. Ley eine klare Dienſtſtellen⸗ und Aufgabenverteilung heraus, um bei größtmöglichſter Einfachheit eine Ver⸗ breiterung in die eigentliche Front der Arbeit in den Betrieben zu erreichen. Als nächſtes Ziel kündigte er die Verſchmelzung von Wirt⸗ ſchafts⸗ und Sozialpolitik zu einer Einheit an. Wir ſeien der ſelſenfeſten Ueberzeugung, ſo führte er aus, daß. wer der beſte Wirtſchaft⸗ ler ſein wolle auch der beſte Nationalſozialiſt ſein müſſe. Es gelte, den Gedanken durchzu⸗ ſetzen, daß Wirtſchaft und Arbeit nicht zwei r Begriſſe ſind, ſondern das gleiche edeuten. So ſei, um ein Beiſpiel zu nennen, der Ur⸗ laub nicht nur ſozial, ſondern auch wirtſchaft⸗ lich begründet und bedingt. Schönheit der Ar⸗ beit. Kraft durch Freude alles das ſei ja kein totes Kapital, ſondern helfe auch der Wirt⸗ ſchaft, weil ſich eine geſunde und arbeitsfreu⸗ dige Gefolgschaft reſtlos für eine Steigerung der nationalen Produktion einſetzen werde. Unter den ſozialen Leiſtungen der DAF. hob Dr. Ley den weitmöglichſten Ausbau der Alters⸗ und Notfallverſicherung hervor mit dem Ziel, mit geringſten Beiträgen die größten Leiſtungen zu erreichen. Im Vordergrund unſeres Bemühens über⸗ haupt müſſe wieder die Geſundheit der Schaffenden ſtehen. Jeder Deutſche müſſe jedes Jahr geſundheitlich überholt werden. Dem Arzt werde hier eine bedeutende Aufgabe zugewieſen, nämlich die Geſundheitsförderung im Betriebe. Dazu gehörten vor allem ge⸗ ſunde Wohnungen für die Schaffenden als wichtigſte Vorausſetzung. Die Tagung der Gauamtsleiter der DAF. auf der Ordensburg Sonthofen wird bis zum 3. März dauern. Im Schlepplau Moskaus Kriegspläne Fowſelrußlands mit den großen demokralien Brüſſel, 26. Februar. Die Rede des belgiſchen Außenminiſters Spaak, der vor dem Generalrat der Sozial⸗ demokratiſchen Partei offen erklärte. daß die Politik der Marxiſten einem Krieg entgegen⸗ ſteuere, hat in der Oeffentlichkeit und Preſſe einen tiefen Eindruck gemacht. Die Stimmen, die gegen die Kriegshetze der Sozialdemokraten und Komm u⸗ niſten Stellung nehmen, mehren ſich täglich. Bemerkenswert iſt insbeſondere ein Kommen⸗ tar, in dem es heißt:„Wir ſind gegenwärtig Zeugen einer kommuniſtiſchen Offenſive, die das Ziel hat, die Demokratien in das Schlepptau Sowjetrußlands zu brin⸗ gen, ſie den ſogenannten„faſchiſtiſchen Staa⸗ ten“ entgegenzuſtellen und einen Weltenbrand zu entfeſſeln, aus dem nur die Kommuniſten Es heißt dann wei⸗ ter, dieſe Front erhalte gegenwärtig ſtarke Sprünge, da die kleinen Staaten und jetzt auch England ſich weigerten, eine kollektive Sicher⸗ heit mitzumachen, die nichts anderes als eine neue Form von Militärbündniſſen bedeute. Die neue Politik von Chamberlain, die auf eine wirkliche Befriedung Europas hinaus⸗ laufe, ſcheine das endgültige Scheitern der kommuniſtiſchen Pläne anzukünden. Die Bol⸗ ſchewiſten hätten daher eine neue Offenſive eröffnet, in England gegen Chamberlain, in Frankreich gegen Delbos und in Belgien gegen Spaak. Der belgiſche Außenminiſter habe in ſeiner mutigen Rede dieſer ſogenannten demokrati⸗ ſchen Politik die Maske heruntergeriſſen. Die⸗ jenigen Marxiſten, die jetzt noch die Abſicht r wegen der belgiſchen Außenpolitik eine iniſterkriſe herbeizuführen, ſeien wahnſinnig und verrückt. Der flämiſch⸗katholiſche„Standaard“ ſchreibt, Spaak habe enthüllt, daß die Kommu⸗ niſten und ibre ſozialdemokratiſchen Anhänger einen„Präventiokrieg“ der ſogenannten demokratiſchen Länder gegen den„Faſchis⸗ mus“ vorbereiten. Man könne nicht bezwei⸗ feln, daß Moskau auf dem Weg der„kollek⸗ tiven Sicherheit“ und durch die Genfer Liga einen Krieg entfeſſeln wolle. Die kleinen Staaten und heute auch England hätten dies eingeſehen, und ſie wüßten, daß kollektive Si⸗ cherheit und unteilbarer Friede in Wirklichkeit „kollektive Unſicherheit“ und„unteilbarer . bedeuteten. „Nation Belge“ ſchreibt, daß ſich die Kommuniſten und ein gewiſſer Teil der Sozial⸗ ü als„Partei des Krieges“ enthüllt ätten. Beirug um den Nobelpreis oſſietzly erhielt ſein Pazifiſten-Geld nicht Berlin, 26. Februar. Eine gewiſſe Auslandspreſſe, die ihren gut⸗ gläubigen Leſern vorgelogen hatte, Karl von Oſſietzky habe den Erlös aus dem ihm zu⸗ erkannten„Nobel ⸗ Preis“ nicht erhalten, weil das Geld beſchlagnahmt worden ſei, hat jetzt Gelegenheit, der Wahrheit die Ehre zu ge⸗ ben. Ob ſie davon Gebrauch macht, kann ihr getroſt überlaſſen bleiben. Vor dem Berliner Schöffengericht wurde am Freitag nämlich ein Fall verhandelt, der in mehr als einer Beziehung aufſchlußreich iſt. Im Dezember 1985 wurde— wie erin⸗ nerlich— dem berüchtigten pazifiſtiſchen Schrei⸗ berling Kaxl von Oſſietzkty der ſogen.„Friedens⸗ Nobel⸗Preis“ für 1985 verliehen. Es lag klar auf der Hand, daß das natio⸗ nalſozialiſtiſche Deutſchland herausgefor⸗ dert werden ſollte, als man dem bereits im Jahre 1931 wegen Landesverrats ver⸗ urteilten Herausgeber der ſalonbolſchewi⸗ ſtiſchen früheren Zeitſchrift„Die Welt⸗ bühne“ dieſen Preis zuerkannte. Um die⸗ ſen Geldpreis— es handelt ſich um 163 849 norweg. Kronen(das ſind etwa 100 000 Mark)— wurde nun prozeſſiert. Oſſietzky, der damals in einem Berliner Sanatorium lag, hatte dem 51jährigen Ange⸗ klagten, einem Dr. Kurt Wannow, eine Generalvollmacht erteilt, den Geldpreis nach Deutſchland zu bringen. Nachdem Wannow ſich 1. einmal eine Proviſion von 20 000 Mark geſichert hatte, vergeudete er auch bis auf einen Reſt von 16 500 Mark gegen den Willen Oſſietzys den Preiserlös. Allein einer Freundin ſteckte er 40 000 Mark zu. Wannow 5 bereits vorbeſtraft; Ende vergangenen Jah⸗ res hat er als Angeſtellter einer Patentver⸗ wertungsfirma 2500 Mark unterſchlagen. und deutlich von dem wahren Charakter dieſes Volkes zeugt? So wie es in einer Sitzung des Mainzer Karnevalvereins bekundet wurde: Wir wollen nichts wiſſen von den Vergaſungen der Wahrheit und wir laſſen uns auch nicht ein⸗ ſchüchtern von den Verdunkelungen der Wirk⸗ lichkeit. Wir haben Schweres am Rhein erlebt, aber wir ſind die Alten geblieben in Freud und Leid Wir ſind froh im neuen Reich und halten feſt an ihm in guten und böſen Tagen. So ſoll es ſein und bleiben!—8. — .——— An der Verhandlung nahmen zahlreiche ausländiſche Preſſevertreter teil, die ſich von der Blödſinnigkeit der Lügen, Of⸗ ſietzty ſei tot, perſönlich überzeugen konnten. ſſietzky trat nämlich als Zeu ge vor Gericht auf.— Im Verlauf des Prozeſſes kam zur Sprache, daß in der Auslandspreſſe auch Gerüchte breitgetreten worden waren, die Ge⸗ heime Staatspolizei habe das Geld aus dem Nobel⸗Preis beſchlagnahmt,„um damit Kano⸗ nen bauen zu laſſen“. Demgegenüber wurde nun einwandfrei, und von Oſſietzty dankbar beſtätigt, feſtgeſtellt, daß die deutſche Polizei in ausſchließlichem Intereſſe des Preisträgers zu⸗ griff, um ihn vor dem Totalverluſt des Geldes zu ſchützen. Die reſtlichen 16 500 Mark waren nämlich polizeilich ſichergeſtellt worden, bevor der Vertrauensmann Oſſietzkys auch dieſes Geld noch unterſchlagen konnte.— Die Verhandlung wird am Mittwoch fortgeſetzt. 1 Das Tragen der Abzeichen Reichsorganiſationsleitung beantwortet Zweifelsfragen. n dem vom Reichsorganiſationsleiter der NSDaAp. herausgegebenen„Schulungs⸗ brief“ werden in der März⸗Folge mit Be⸗ e auf das Organiſationsbuch einige n der Praxis aufgetauchten Zweifelsfragen geklärt. Eine der Fragen lautete: Dürſen Parteigenoſſen bezw. Angehörige der Gliede⸗ rungen und angeſchloſſenen Verbände, die in jüdiſchen Unternehmungen tätig ſind, während des Geſchäftsdienſtes Unifor⸗ men, Ehrenzeichen bezw. Abzeichen der Partei, ihrer Gliederungen und angeſchloſſenen Ver— bände tragen? Darauf wird folgende Ant⸗ wort erteilt: Parteigenoſſen und Angehörige von Gliederungen und angeſchloſſenen Ver⸗ bänden der NSDAP. dürfen, ſofern ſie in jüdiſchen bezw. jüdiſch beeinflußten Unter⸗ nehmungen tätig ſind, im Geſchäftsdienſt in keinem Fall(auch nicht teilweiſe) Uniformen, Ehrenzeichen, Abzeichen uſw. der Partei, ihrer Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände tragen. Weiter war beim Beſuch des Duce beobachtet worden, daß Politiſche Leiter braune Binder zum Dienſtanzug trugen. Die Frage, ob dies eine Neuordnung ſei, findet folgende Antwort: Das Tragen des braunen Binders anſtelle des ſchwarzen Bin⸗ ders zum Dienſtanzug iſt nur auf Grund be⸗ ſonderer ſchriftlicher Anweiſung des Hoheitsträgers— vom Gauleiter aufwärts— zum weißen Hemd mit Kragen zuläſſig. Es handelt ſich dabei in jedem Fall um eine beſondere Veranſtaltung, die gleich— 8 angegeben wird. Darüber hinaus wird raunhemd mit braunem Kragen und brau⸗ nem Binder bezw. weißes Hemd mit weißem Kragen und ſchwarzem Binder wie bisher laut beſtehender Anordnung getragen. Epp flog nach Tripolis Nom, 26. Februar Reichsſtatthalter General Ritter von pp. iſt am Freitag vormittag von Rom nach Tripolis geflogen, wo er au Einladung des Marſchalls Balbo die 12. Internationale Mu⸗ ſtermeſſe beſichtigen wird. Ichuſchnigg gibt Richtlinien Beratung der Landesführer der Vaterländiſchen Front Wien, 26. Februar. Unter dem Vorſitz des Bundeskanzlers fand am Freitag eine Beratung der Landesführer der Vaterländiſchen Front ſtatt. Der Bundeskanzler gab ſchließlich die durch die Beſprechung von Berchtesgaden für die Neu⸗ ordnung der innerpolitiſchen Lage notwendig gewordenen Richtlinien für die Arbeit in der Vaterländiſchen Front aus. Techniſche hochſchule Graz geſperrk Wien, 26. Februar. Auf Weiſung des Bundesminiſteriums für Unterricht wurde am Freitag die Univerſität und die Techniſche Hochſchule in Graz geſperrt. Gründe für dieſe Maßnahme wurden nicht be⸗ kanntgegeben. Geiſtliche aus der Politik! Beſchluß der rumäniſch⸗orthodoxen Kirche Bukareſt, 26. Februar Die Heilige Synode der rumäniſch⸗orthodoxen Kirche ſchloß am Freitag ihre Beratungen ab. Auf Weiſung der Synode werden am 13. März in allen Kirchen des Landes die Geiſtlichen einen Hirtenbrief des Patriarchen verleſen, der einen Aufruf zur Ruhe, Frieden, Brüderlichreit und zur Achtung gegenüber den Geſetzen und den Behörden darſtellt. Anſchlze⸗ ßend werden alle Gläubigen von den Eiden entbunden werden, die nicht von den Geſetzen des Landes vorgeſchrieben ſind. Die Synode hat ferner den Beſchluß der Regierung, den Be⸗ amten die parteipolitiſche Tätigkeit zu unterſa⸗ gen, zur Kenntnis genommen und beſchloſſen, daß die Geiſtlichen und Kirchengänger aus allen Parteien, denen ſie angehörten, auszutreten haben. 12 Millionen in der 18.-Jrauenſchaft Vorkrag don Frau Gerkrud Scholt-Klink auf der Führerſchaftskagung München, 26. Februar. Wie die Nationalſozialiſtiſche Partei⸗Korre⸗ ſpondenz meldet, fand am Freitagvormittag im Alten Rathausſaal in München eine vom Eitete ft hr 45 fe und ge⸗ eitete Führer aftstagung der NS:. D A P. ſtatt. f 1 b 1 5 Im Mittelpunkt der Tagung ſtand ein Vor⸗ 800 der Reichsfrauenführerin Frau Gertrud Scholtz⸗Klink. Sie entwickelte in inter⸗ eſſanten Ausführungen ein anſchauliches Bild von der nationalſozialiſtiſchen Frauenar⸗ geit, die heute über 12 Millionen deutſche Frauen organiſatoriſch erfaſſe und in den Dienſt der Bewegung ſtelle. Die Reichsfrauenführerin befaßte ſich dabei eingehend mit einer Reihe von wichtigen Ein⸗ zelfragen, die die deutſchen Frauen und ihre dab rg bewegen. Die Führerinnenausleſe in er NS⸗Frauenſchaft, die Probleme der weib⸗ lichen Berufsausbildung und andere für die Parteiarbeit der deutſchen Frauen bedeutſame Fragen wurden der Parteiführerſchaft erläutert. Die Ausführungen wurden mit großem Beifall aufgenommen. Der Stellvertreter des Führers erinnerte in ſeiner Anſprache daran, daß in die⸗ ſen Tagen vier Jahre vergangen eien, daß Frau Scholb⸗ Klint an die Golde der 98. Frauenſchaft berufen wurde, und gab der Ge⸗ nugtuung der Partei über die in den vergan⸗ genen Jahren geleiſtete Arbeit der Reichsfrauen⸗ führerin Ausdruck. Er betonte, daß dieſe Ar⸗ beit ſowohl für die Partei und die NS.⸗Frauen⸗ ſchaft wie auch für die Geſamtheit der deutſchen Frauen von ſegensreichem Erfolg geweſen ſei. Am Nachmittag unternahm Rudol e mit der Parteiführerſchaft eine Fah; 1 10 Augsburg, um dort den Bayeriſchen Flug⸗ zeugwerken einen mehrſtündigen Beſuch abzu⸗ ſtatten. Nachdem Brigadeführer Ero nei i Beſichtigung erläuternde e angeſtellt hatte, wurde die Parteiführerſchaft von Profeſſor Meſſerſchmitt durch die umfangreichen Anlagen des Werkes geführt. Nei dem Rundgang wurden der Stellvertreter e eſtelten be 28e von den 2 Angeſtellten des S i 3 lichſter Weiſe begrüßt. e Nach einem kameradſchaftlichen Beis 5 2 in der Werkskantine wa de Ru ahrt nach München angetreten. 1 tn nua lahr NN die, 70 008 107 mel, Lot tele 0 N t lona liche Nl bolſch neh perfü kein E Nel det Igor ſie et zu o Petry Ausl. bein Gren Die in S bonn bei mater es f ſchlog Aufti dölker zur k teilig ter Kand hat d Uma Der 91 9 ſuchte auf u ſich a Leſpt 9 niſte L reiſe auf d zwiſc eile lung geben 9 Det derb ſtiede len Blötſ gehörige len Ver⸗ o e in Unter⸗ t in emen, el, ihrer N derbände es Duce bruar r don om nach ung des lle Mu⸗ U dice ſtugt. ts fand führer . Der ch die e Neu⸗ wendig in det bett tua, 16 für perſität eſpertt. iht be⸗ 0 ihe ruat jodopen en ab. Mitz ſtlichen tchen tieden, et den ſichlie⸗ Eiden gesehen de hat 1 Be: ſtetſa⸗ loſen, allen itteten ——— nel Reichsſteuereinnahmen im Januar Berlin, 26. Februar Infolge der Nachweiſung des Reichsfinanz⸗ miniſteriums über die Einnahmen des Reiches an Steuern, Zöllen und anderen Abgaben betrugen(in Millionen RM.) im Ja⸗ nuar 1938 die Einnahmen an Beſitz⸗ und Ver⸗ kehrsſteuern 694,1 Mill. RM. gegen 592,6 Mill. M. im gleichen Monat des Vorjahres und die an Zöllen und Verbrauchsſteuern 411,8 (375.7) Mill. RM., alſo insgeſamt 11059 (968,3) Mill. RM. In der Zeit vom 1. April 1937 bis 31 Januar 1938 betrug das Aufkom⸗ men an Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern 81059(im . 5 Zöllen und Verbrauchs- ern 3478, 5,6), ſomit zuſammen 115842 (9552,9) Mill. RM. g 5 10 Gehorſamsverweigerung in Barcelona Paris, 25. Februar. Nach Meldungen aus Perpignan ſoll der ſogenannte„rote Miniſterrat“ in Barce⸗ lona am Donnerstag beſchloſſen haben. ſämt⸗ liche in der katalaniſchen Hauptſtadt liegenden Milizen an die Teruelfront zu ſchicken. Die bolſchewiſtiſchen Bonzen ſcheinen aber nicht mehr über ſonderliche Autorität zu verfügen. Andererſeits haben ihre Anhänger kein Intereſſe daran ſich für die bolſchewiſtiſche Sache an gefährlichen Stellen einzuſetzen. Die Regimenter haben nämlich. wie weiter gemel⸗ det wird. den ihnen unbequemen Befehl einfach ignoriert und den Gehorſam verweigert. indem ſie erklärten ſie hätten keine Luſt, ſich umſonſt zu opfern.— Die Preſſe weiß ebenfalls aus Perpignan zu melden, daß wieder zahlreiche Ausländer in Perpignan eingetroffen ſeien. die heimlich unter Führung von Bergführern die Grenze überſchritten. Jabofjerk Moskau wieder? Noch keine Zuſtimmung zur Freiwilligenformel London, 26. Februar Es wird nunmehr beſtätigt, daß der Sowjet⸗ botſchafter Maiſky am Donnerstag eine Un⸗ terredung mit Lord Plymouth, dem Vor⸗ itzenden des Nichteinmiſchungsausſchuſſes, hatte. Aufgrund der ſtattgefundenen Beſprechungen haben alſo nunmehr, ſo wird in London erklärt, Deutſchland, W und Italien dem Grundſatz der bekannten engliſchen Formel zur Ueberbrückung der Schwierigkeiten in der Frei⸗ willigenfrage zugeſtimmt. Der Sowjetbotſchaf⸗ ter hingegen bat die Angelegenheit an„ſeine Regierung weitergegeben“ „Stellungnahme“ erſucht. Rommuniſtiſche Geheimdruckerei in Sofia Sofia, 26. Februar Die politiſche Staatspolizei hob am Freitag in Sofia eine Geheimdruckerei der illegalen kommuniſtiſchen Partei aus. Aufgrund des da⸗ bei in großer Menge gefundenen Beweis⸗ materials nahm die Polizei im Laufe des Ta⸗ cht zahlreiche Verhaftungen vor. Unter den be⸗ chlagnahmten Schriften befanden ſich auch viele Aufrufe mit der Aufforderung an die Be⸗ völkerung, ſich an den bevorſtehenden Wahlen den bulgariſchen Nationalverſammlung zu be⸗ eiligen und— was für die Behörden von größ⸗ ter Wichtigkeit iſt— für genau bezeichnete Kandidaten zu ſtimmen. f Im Intereſſe der weiteren Nachforſchungen hat die Polizei bisher nähere Angaben über den Umfang der Verhaftungen abgelehnt. Annäherung an Rom Der britiſche Botſchafter in Rom bei Lord Halifax London, 26. Februar Der britiſche Botſchafter in Rom, der Earl of Perth, der zur Zeit in London weilt, ſuchte am Freitagmorgen Lord Halifax auf und hatte mit ihm eine Unterredung, die ſich auf die kommenden engliſch⸗italieniſchen Beſprechungen bezogen haben dürfte. Romreiſe Becks am 8. März Warſchau, 26. Februar Die Reiſe des polniſchen Außen mi⸗ niſters nach Rom wird vorausſichtlich am 8 März erfolgen. In Warſchauer politiſchen Kreiſen weiſt man in dieſem Zuſammenhang auf die alten freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Italien und Polen und auf die Vor⸗ teile hin, die ſich aus der perſönlichen Füh⸗ * zwiſchen den Staatsmännern er⸗ geben. Brunnenvergifter erkannk Starke Beachtung des Führer Hinweiſes auf die Hetzer London, 26. Februar Der neue Hinweis des Führers auf die ver⸗ derbliche Wirkung der Preſſehetze und die friedensſtörenden Abſichten der Greuelfabrikan⸗ ten wird von allen engliſchen Blättern ſtark beachtet. Ausführlich werden auch deutſche Blätterſtimmen wiedergegeben. Schon aus der Aufmachung, die dieſe Mel⸗ dungen in der engliſchen Preſſe finden, iſt er⸗ ſichtlich, daß ſie ihren Eindruck nicht ver⸗ fehlt haben. Zumal auch Chamberlain in der kürzlichen Unterhausausſprache davor gewarnt hatte, jeden Anlaß zur Verbreitung und Verdichtung von Gerüchten zu benutzen, kann man die Hoffnung hegen, daß den Brun⸗ nenvergiftern allmählich das Waſſer abgegra⸗ ben wird und der anſtändige Teil der Menſch⸗ heit endlich die hinterhältigen Abſichten der Lügenerfinder erkennt. und dieſe um eine Aflerkunſt der Juden Hhaizmann und Kogan Dr. Brünings Offenbarung und ſonſtige enkarlele Kunſt Berlin, 26. Februar. Nachdem die Ausſtellung„Entartete Kunſt“ in München von über 2 Millionen Menſchen beſucht worden war, wird nun ein Teil der dort gezeigten gemalten und geſchnitz⸗ ten Pamphlete in der Reichshauptſtadt, im „Haus der Kunſt“, Königsplatz 4, ausgeſtellt. Eine Erweiterung und Ergänzung wurde durch Verrücktheiten geſchaffen, die einſt das künſtleriſche Antlitz Berlins repräſentieren ſollten: Afterkunſt, geſtellt aus den Galerien der Reichshauptſtadt von verkommenen Juden wie Haizmann und Kogan(Kohn). Die vom Gau Berlin der NS D AN ſo neu zuſammengefaßte Schau wurde nach Mo⸗ tiven, alſo nach den Parolen des Marxismus gegliedert. Dem Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gehörten die Verfertiger der verſammelten Koſtproben der Unterwelt an; Grünewald Rembrandt. Thoma, wie eine gewiſſe Auslandsjournaille wiſſen will, ſind dort nicht zu finden.. Das ſchöne, ſtille Haus am Königsplatz iſt zu einer Laſterhöhle und Schreckenskammer geworden In der Gruppe] offenbart ſich die Barbarei der Techniken mit ihrer Verachtung wirklichen Könnertums in ſcheußlichen Verzer⸗ rungen und einfältiger Stoffwahl. Die Offen⸗ barungen der Religioſität der Republik des Dr. Brüning ſind in einer zweiten Gruppe zu⸗ ſammengeſtellt; höhniſcher Hexenſpuk und ge⸗ meinſte Läſterung. In der Gruppe III wird der Bolſchewismus beſonders offen. Mit Hilfe einer künſtleriſchen Anarchie wird hier verſucht, Politik zu machen. Dieſe Tendenzen ſetzen ſich fort in einer vierten Gruppe, wo in der Tech⸗ nik etwa von Karuſſellſchildern blutrünſtige Ge⸗ mälde ſoldatiſchen Mut, ſoldatiſche Tapferkeit und Einſatzbereitſchaft erdrücken ſollen. Maſſen⸗ gräber, Kriegskrüppel. Wüſtlinge in Uniform. mit orientaliſcher Raffineſſe hingeſudelt. In der Gruppe e ſieht man auf die pornograph⸗ geſchmückten Wände eines Bordells und ſogar hier noch wird„Politik“ von den„Künſtlern“ getrieben. Abtötung des Raſſebewußtſeins be⸗ abſichtigten jene primitiv hingehauenen Bilder und Plaſtiken. welche in einer VI. Gruppe zu⸗ ſammengeſtellt wurden: Nach der Dirne als dem ſittlichen Ideal begegnen wir hier dem Farbigen als raſſiſchem Ziel. Weitere Grup⸗ pen zeigen eine Abark der raſſiſchen Jiele, wie ſie einſt unter dem Szepter Streſemanns betrieben wurden: Das Ideal des Idioten und Paralytikers. Hier gibt es wahr⸗ lich Porträts. gegen welche die erſten geſchicht⸗ lich bekannten Verſuche der Menſchendarſtel⸗ lung in ſteinzeitlichen Höhlen reife Meiſter⸗ werke ſind. Und gerade dieſe Sudeleien erzielten Rieſenpreiſe aus den Steuergroſchen des deutſchen Volkes! Ein VIII., kleinerer Raum. der ausſchließlich einem Extrakt des Judentums geweiht wurde. umfaßt Wüſten⸗ träume, aus denen nicht nur Verworfenheit, ſondern vor allem eine Frechheit ſchreit. die ſtedendheiß werden läßt. Den Wahnſinn in Höchſtkultur können dann die Beſucher der Aus⸗ ſtellung in einem letzten Raum Gruppe IX be⸗ wundern. Hier erkennt man zwar überhaupt nicht mehr, was dargeſtellt wird. Ob dieſe Bilder aus dem Inhalt von Mülleimern her⸗ geſtellt wurden oder aus Brei. 4 Kilogramm Oelfarbe pro Quadratmeter, iſt egal. Wenn das das innere Erleben jenes Staates von Weimar iſt. dann fragen wir uns. wie es mög⸗ lich war, daß er 14 Jahre lang exiſtierte. Nicht einmal die Kranken der Pfychiatriſchen Klinik in Heidelberg, deren Wahnſinnſchöpfungen zum Vergleich ausgeſtellt wurden. kamen auf ſolch vollendet irrſinnige Ideen wie die Herren Radziwill, Groß. Kirchner. Nolde, Dix, Schmidt⸗Rottluf. Freundlich. Klee und Genoſſen! Verwirrung im rolen Heerlager die Niederlage von Teruel bringt die Bonzen in verlegenheil Salamanca, 26. Februar Die Niederlage der ſpaniſchen Bolſchewiſten an der Teruel⸗Front hat eine ſchwere Kriſe in dem nur durch den Terror der Sowjets zuſammengehaltenen Rotſpaniengebilde 4 71 8 Ueberall erheben ſich die An⸗ änger gegen die in ſicherer Etappe ſitzenden Bonzen, die zwangsweiſe Verführte in einen ausſichtsloſen Kampf ſchicken. Vor allem iſt der Widerſtreit der roten und noch röteren Ele⸗ mente erneut aufgeflammt. Zuverläſſige 15215 richten, die hier aus Sowjetſpanien eingetrof⸗ fen ſind, beſagen, daß die Anarchoſyndikaliſten den Rücktritt des Bonzenkolle⸗ giums. dos durch die Teruel-Niederlage ſeine Unfähigkeit bewieſen habe, verlangen. Die kom⸗ muniſtiſche Partei hat daraufhin ihren Mitglie⸗ dern den Befehl erteilt,„anarchiſtiſchen Ge⸗ waltaktionen“ entgegenzutreten. Die geſpannte Lage im bolſchewiſtiſchen Gebiet findet ferner deutlich ihren Ausdruck in den fortgeſetzten Auf⸗ rufen der ſowfetſpaniſchen Rundfunkſender.„be⸗ dingungsloſer denn je“ zu den bisherigen Machthabern zu halten. Daß man auf ſowjetſpaniſcher Seite wiederum blutige Unruhen der aufſäſſigen Bevölkerung erwartet. geht auch daraus hervor, daß die Oberbolſchewiſten in Valencia und Barcelona ſich eine ſchwer bewaffnete Leib⸗ garde gebildet haben, die ſich ſubaltern„Sicher⸗ heitsgarde“ nennt. In der Hafenſtadt Cartagena fanden Revolten gegen die Sowjetmachthaber ſtatt, doch wurden ſogleich Kommandos ausländiſcher Bolſchewiſten eingeſetzt, die mit Waffengewalt gegen die Aufrührer vorgingen. Ausbau der eroberlen Slellungen an der Teruelfront 88 Salamanca, 25. Februar Wie der nationale Heeresbericht meldet. wur⸗ den die von den nationalſpaniſchen Truppen er⸗ oberten Stellungen an der Teruelfront aus⸗ gebaut. Bei den Aufräumungsarbeiten wur⸗ den große Mengen des von den Bolſchewiſten zurückgelaſſenen Kriegsmaterials geſammelt. Bei einem überraſchenden Vorſtoß ge⸗ 12 es, ein feindliches Munitionsdepot zu er⸗ obern. Nalionalſpanien hofft auf Aenderung der engl. Außenpolilik Man erwartet die Anerkennung als kriegführende Macht 88 San Sebaſtian, 25. Februar Aus Anlaß des Rücktritts Edens äußerte ſich Nationalrat Panguas Meſſias. der unter Pri⸗ mo de Rivera Außenminiſter war. Preſſevertre⸗ tern gegenüber, die„neutrale Haltung“ Großbritannien ſei bisher in einem für das nationale Spanien ungünſtigen Sinne be⸗ einflußt geweſen. Es ſei jetzt zu hoffen, daß England von einem volitiſchen Kurs der Ab⸗ hängigkeit von Genf und Frankreich abgeben und eine Aenderung herbeiführen werde Man könne weiterhin erwarten. daß die engliſche Anerkennung Nationalſpaniens als kriegführen⸗ de“ Macht bald erfolgen werde. Bereits vor einem Jahr ſei die Mehrheit der britiſchen Mi⸗ niſter für eine ſolche Anerkennung geweſen. aber Edens Wunſch, ſich nicht von der franzöſi⸗ ſchen Außenpolitik zu entfernen. habe das bis⸗ her ſtets zerſchlagen. Die neue Politik Großbri⸗ tanniens müſſe, ſtellt Nationalrat Meſſias noch feſt, ihrer wahren Auffaſſung von Neutralität entſprechen und auf eine Verkürzung des ſpani⸗ ſchen Konflikts hinarbeiten. Nur durch einen Sieg der Nationalen ſei die Garantie für den durch den Bolſchewismus gefährdeten Frieden in Europa gewährleiſtet. Konzenkralion aller Kräfte in Japan Die Regierung nimmt den Kampf mit den Parteien auf 88 Tokio, 25. Februar Das ſogenannte„Nationale Generalmobili⸗ ſierungsgeſetz“, das der Regierung weitgehende Vollmachten zur Durchführung der Mobiliſie⸗ rung aller militäriſchen, wirtſchaftlichen und geiſtigen Kräfte des Landes erteilt, ſtieß bei der erſten Beratung im Unterhaus auf heftig⸗ ſten Widerſtand der großen Parteien. Wäh⸗ rend die Regierung das Geſetz als Ausnabme⸗ geſetz bezeichnet, wobei ſie ſich auf die in der Verfaſſung vorgeſehenen Ausnahmebeſtimmun⸗ gen für Kriegszeiten bezieht, erklären die aro⸗ ßen Parteien, daß das Geſetz verfaſſungswidrig ſei. Außerdem fordere es Vollmachten. die ledig⸗ lich dem Tenno im Kriegsfalle oder im Falle einer nationalen Notzeit zuſtänden. Ohne Eini⸗ gung zwiſchen Regierung und Parlament ſcheint eine Abänderung des Geſetzes kaum möglich. zumal das Parlament eine Intervention durch den Reſſortminiſter— Miniſterpröſident Konoe iſt erkrankt— als ungenügend anſieht. Demgegenüber erklärte Kriegsminiſter Su- giyama ausdrücklich. daß Japan nicht nur mit dem China⸗Konflikt. ſondern vielleicht auch mit„Ereigniſſen von größerer Bedeutung“ zu rechnen habe. keit des Geſetzes Infolgedeſſen ſei die Erfaſſung aller wirtſchaft⸗ lichen Kräfte des Landes ohne gleichzeitige Auf⸗ rufung auch der übrigen Volkskräfte ungenü⸗ gend. Die Armee ſei deshalb entſchloſſen, ſich entſchieden für die Durchführung des Geſetzes einzuſetzen und auf ſeiner Annahme zu beſtehen. In einer ſofortigen Beſprechung mit dem Innenminiſter wurde ebenfalls die Notwendig⸗ betont und erklärt, daß die Regierung feſt entſchloſſen ſei, den Kampf mit dem Parlament aufzunehmen. „Gladiakor“ im Luflkampf Engliſche Kampfflugzeuge auf chineſiſcher Seite London, 26. Februar Wie von Reuter, als von authentiſcher Seite aus Hankau gemeldet wird, iſt bei den letz⸗ ten Luftkämpfen in China auf chineſiſcher Seite der neueſte Tyn engliſcher Kampfflugzeuge, der ſogenannte„Gladiator“ eingeſetzt worden. gie hören im Rundſunk.. Sonntag, 27. Februar 1928 Deutſchlandſender 6.00 Konzert. 8.00 Wetter, anſchl. Zwiſchenmuſik. 8.20 Im„Roten Ochſen“ zu Saſſenfeld. 9.00 Sonn⸗ tagmorgen ohne Sorgen. 10.00 Eine Morgenfeier. 10.35 Vorſpiel zu„Das Käthchen von Heilbronn“. 11.15 Seewetterbericht, 11.30 Fantaſien auf der Welte-Kino⸗Orgel 12.00 Konzert. 12.55 Zeit, Gluck⸗ wünſche. 13.10 Konzert. 14.00 Tiſchlein deck dich. 14.30 Portugieſiſche Tänze. 15.00 Muſik am Nachmit⸗ tag. 16.30 Baltiſche Lieder und Balladen. 17.00, Sie wünſchen— wir ſpielen. 19.45 Skiweltmeiſterſchaft in Lahti. 22.00 Nachrichten uſw. Reichsſender Frankfurt 6.00 Hafenkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtand, 8.05 Wet⸗ ter⸗ und Schneeberichte. 8 15 Gymnaſtik. 8.30 Chriſt⸗ liche Morgenfeier 9.10 Dichter im Dritten Reich. 9.30 Chorgeſang. 10.00 Morgenfeier der HJ. 10.30 Cwiges Deutſchland 1115 Wir fanden einen Pfad. 12.00 Konzert 1400 Für unſere Kinder. 14.30 Uns ehört der Sonntag! 15.15 Ein bunter Zug durch urheſſiſche Heimatfeſte 16 00 Konzert 17.00— 17.15 Sportereigniſſe 18.00 Induſtrie-Schallplatten. 18.30 Karneval. 19.00 Zeit, Nachr uſw. 19.10 Hei⸗ mat und Volkstum 19.45 Fußball⸗Entſcheidungsſpie⸗ le 20.00 Fremdenſitzung aus Mainz. 22.00 Zeit uſw. 22.15 Sport. 22.30 Zu Tanz und Unterhaltung. Reichsſender Stuttgart 6.00 Hafenkonzert 8.00 Waſſerſtand. 8.30 Katholiſche Morgenfeier. 9.00 Induſtrie⸗Schallplatten. 10.00 Mor⸗ genfeier der HJ. 10.30 Froh und heiter und ſo wei⸗ ter 11.00 Eine luſtige Stunde 12 00 Konzert. 14.00 Kaſperle wird Faſchingsprinz 14.30 Induſtrie⸗Schall⸗ platten 1600 Muſik am Sonntagnachmittag. 17.00 Großer Faſchingsumzug in Stuttgart 18.00 Ja⸗ ſchingswellen 19.00 Nachrichten, Sport. 19.30 Wir ſchunkeln. 19.45 Skiweltmeiſterſchaften in Lahti. 20.00 Heut ziehn wir am Narrenſeil! 22.00 Nachr. uſw. 22 20 Schlußkämpfe um die deutſche Eisſegelmeiſter⸗ ſchaft in Angerburg. 22.35 Zu Tanz und Unterhal- tung. 24.00—02.00 Nachtmuſik. * Montag, 28. Februar 1938 Deutſchlandſender 6.00 Glockenſpiel. 6.30 Konzert. 7.00 Nachrichten. 9.40 Kleine Turnſtunde 10.00„Rumpelſtilzchen“. 11.30 Induſtrie⸗Schallplatten. 12.00 Schloßkonzert. 12.55 Zeit, Glückwünſche 13.45 Nachrichten. 14.00 Allerlei — von Zwei bis Drei! 15.15 Volksmuſik diesſeits und jenſeits der Grenze. 16.00 Muſik am Nachmit⸗ tag. 18.00 Junge Dichtung. 18.25 Muſik auf dem Trautonium 18.40 Von der Internat. Automobil- ausſtellung. 19.00 Kernſpruch. 19.10... und jetzt iſt Feierabend 20.00 Deutſchland⸗Echo. 20.10 Die ver⸗ hängnisvolle Faſchingsnacht! 22.15 Skiweltmeiſter⸗ ſchaft in Lahti. 22.30 Kleine Nachtmuſik. 23.00 bis 00.55.. denn einmal nur im Jahr iſt Karneval! Reichsſender Frankfurt 6.00 Morgenlied. 6.30 Konzert. 7.00 Nachrichten. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 9.40 Ratſchläge für Küche und Haus. 10.00 Schulfunk. 11.40 Volt und Wirtſchaft. 11.55 Offene Stellen. 12.00 Schloßkonzert. 13.00 Zeit uſw. 13.15 Ausſchnit⸗ te vom Roſenmontagszug in Mainz. 15.05 Muſik auf zwei Klavieren. 15.35 Für unſere Kinder 16.00 Kon⸗ zert 18.00 Stimme der Zeit. 18.30 Der fröhliche Lautſprecher. 19.00 Zeit uſw. 19.10 Unterhaltungs- konzert zum Roſenmontag. 21.00 Luſtige Kurzweil⸗ ſtunde. 22.30 Denn einmal nur im Jahr iſt Karne⸗ val! 24.00—02.00 Nachtmuſik. Reichsſender Stuttgart 600 Morgenlied 6630 Konzert, 7.00 Nachrikten. 8.00 Waſſerſtand. 8.30 Morgenmuſik. 11.30 Volksmuſik. 12.00 Montagmittag⸗Konzert aus Stuttgart. 14.00 Induſtrie⸗Schallplatten. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Induſtrie⸗Schallplatten. 18.30 Griff ins Heute. 19.15 Konfetti. 20.00 Heitere Hörfolge zum Roſen⸗ montag. 21.15 Tanzmuſik. 22.30 Nachtmuſik. 24.00 bis 02.00 Hofkonzert bei Prinz Karneval. „Eden hal alles gewußl!“ Sir Page Croft enthüllt die Nicheinmiſchungs⸗ beuchelei— Bei Franco ſind 13 000 gefangene Ausländer London. 25. Februar Der bekannte konſervative Abgeordnete Sir Henry Page Croft bielt in Bournemouth am Donnerstagabend eine Rede. in der er die Nichteinmiſchungspolitik als aroße Heuche⸗ lei enthüllte und Frankreich ſcharf angriff. deſſen Anregungen England gefolgt ſei. Wie könne man von Italien Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien verlangen, während die franzöſiſche Volksfrontregierung Flugzeuge, Tanks. Munition und Kämpfer dauernd über die Grenze nach Sowietſpanien ſchaffe. ſich aber gleichzeitig für die Nichteinmiſchung einſetzte. Sir Page Croft erklärte, er könne mit Be⸗ ſtimmtheit verſichern, daß in den letzten drei Monaten eine außerordentlich hohe Zahl ausländiſcher Bolſchewiſten nach Sowietſpanien geſchickt worden ſei und daß General Franco heute 13 000 Gefangene allein aus den internationalen Brigaden habe. Wie könne man die Zurückziehung der ita⸗ lieniſchen Freiwilligen verlangen., wenn eine Welle von Kämpfern die franzöſiſche Grenze überſchreite und Sowietrußland umfangreiche Munitionslieferungen an die Bolſchewiſten durchführe? Eden habe das alles ge⸗ wu ß t. Aber er habe das Vorgeben der fran⸗ zöſiſchen Freunde nicht bloßſtellen wollen. Franzöſiſche Allion in Marokko Die Unterſuchungen über die Mißſtände abgeſchloſſen Der Unterſtaatsſekretär im Außenminiſte⸗ rium, de Teſſan, hatte bei ſeiner Studien⸗ reiſe durch Marokko Gelegenheit, eine Reihe von Mißſtänden, die das Land ſchwer bedrük⸗ ken, kennen zu lernen Beſonders im Süden der Kolonie machte die Trockenheit des Vorjahres, die in einigen Gebieten eine Hungersnot zur Folge hatte, den Eingeborenen ſchwer zu ſchaffen. Die Regierung mußte, um der größten Not zu ſteuern. Nahrungsmittel und Saat⸗ getreide unter die Bevölkerung verteilen. In Marakeſch beſichtigte de Teſſan die Stätten der großen Typhus Epidemie, bei der bei 100 Erkrankungen durchſchnittlich 17 Todesfälle zu verzeichnen waren In vpolitiſcher Hinſicht ſind für Marokko Maßnahmen geplant, die im Lande die hauptſächlich durch eine gewiſſe aus⸗ ländiſche Agitation geſtörte Ruhe und Ordnung wiederherſtellen ſollen. ——U—— eee eee ä———„— —— Bunke Tageschronik Wegen Betrügereien verhaftet. Bad Dürkheim. Die hieſige Polizei nahm den aus Frankfurt am Main ſtammenden Wäſchereireiſenden Artur Reich, der in Bad⸗ Dürkheim wohnte, wegen verſchiedener Betrü— gereien, die er in der Pfalz verübt hatte, feſt und lieferte ihn in das Amtsgerichtsgefängnis ein. Neue Probelaſtung der Rheinbrücke. Speyer. Am Mittwoch nachmittag wurde eine Probebelaſtung des dem allgemeinen Fahr⸗ e dienenden Teiles der neuen Rhein— rücke vorgenommen. In immer ſchnellerem Tempo bewegten ſich eine ſchwere Straßenwal⸗ ze und ſieben bis zur Höchſtgrenze belaſtete Laſtkraftwagen der Reichsbahn über die Fahr⸗ bahn der Brücke. Zahlreiche Zuſchauer verfolg⸗ ten mit ſichtlichem Intereſſe dieſe Belaſtungs⸗ probe, die zur vollſten Zufriedenheit der maß⸗ gebenden Stelle ausfiel. Schwerer Verkehrsunfall. Rumbach b. Dahn. Auf der Straße Rumbach— Fiſchbach am Rumbacher Berg wiederum ein ſchwerer Verkehrsunfall. Am Mittwoch nachmittag gegen 13 Uhr befand ſich der mit einem Anhänger verſehene Motorſchlep⸗ per des Unternehmens Dietz aus Hinterweiden⸗ thal auf einer Fahrt in das Sauerkal. Während der Talfahrt geriet der unbeladene Anhänger ins Schleudern, drückte den Schlepper von der rechten nach der linken Straßenſeite, ſtieß dann gegen einen Baum, und der ganze Laſt⸗ zug ſtürzte über die hohe Böſchung hinab. Der Motorſchlepper brach mitten auseinander und wurde völlig zertrümmert. Unter den Trüm⸗ mern blieb der Fahrer des Schleppers ſchwer⸗ verletzt liegen. Die Inſaſſen eines vorbeifah⸗ renden Perſonenwagens verbrachten den Schwerverletzten nach Rumbach zu emem Arzt, der die ſofortige Ueberführung ins Kranken⸗ haus veranlaßte. Beim Ueberſchreiten der Gleiſe getötet Mainz. Mittwochabend wurde der Ladeſchaff⸗ ner Karl Schneider in Mainz⸗Viſchofsheim beim Ueberſchreiten der Gleiſe von einer Ran⸗ gierabteilung erfaßt und getötet. Rübenmieten am hellen Tag ausgeräumt Pfungſtadt. Ein 22 Jahre alter Knecht hat am hellen Tag 41 Zentner Rüben aus der Miete des Landwirts Jakob Rothärmel 2. ge⸗ ſtohlen und in einem Wagen nach Ober⸗Modau gebracht, wo er ſie verkauft hat. Er wurde in Haft genommen. Vor einigen Wochen wurde ein ähnlicher Diebſtahl feſtgeſtellt; damals wurde dem Landwirt M. Rädche aus einer Miete in der Gemarkung Griesheim eine Ladung Pfer⸗ derüben geſtohlen. Auch hier war der jetzt ver⸗ haftete Knecht der Täterr Ein ganz ſchwerer Junge Offenbach. Die. Preſſeſtelle der Offenbacher Kriminafpolizei teilt mit: Der Täter, der, wie gemeldet, am Sonntag, den 18. Februar in Sprendlingen eine Bäckersfrau in ihrer Woh⸗ nung überfallen und ſchwer verletzt hat, wurde durch die Kriminalpolizei Frankfurt ermittelt und feſtgenommen. Er iſt geſtändig, auch noch in anderen Orten Einbrüche begangen zu ha⸗ ben. Es handelt ſich um den 25ſährigen Os⸗ wald Koſcheike aus Gelſenkirchen, der in der Nacht zum Freitag in Frankfurt einen 32 jährigen Mann im Verlauf einer Schlägerei er⸗ ſchoſſen hat. Die bei der Tat benutzte Piſtole u. weitere Piſtolen, die man bei Koſcheike fand, ſtammen von dem kürzlich in Gießen ausge⸗ führten Einbruch in eine Waffenhandlung. Auch hier war Koſcheike der Täter. Anfallchronik der Landſtraße Zuſammenſtoß zwiſchen Auto und Motorrad⸗ fahrer. Heidelberg. An der Kreuzung Rohrbacher⸗ ſtraße—Steigerweg prallte ein 22jähriger Motorradfahrer mit einem Auto zuſammen. Er wurde auf den Bürgerſteig geſchleudert und tödlich verletzt. Bei dem Unglück wurde auch eine Straßenpaſſantin verletzt, die einen Rip⸗ penbruch erlitt und dem Krankenſhaus zuge⸗ führt werden mußte. Auf 12 Jahre neu beſtätigt. Heidelberg. Oberbürgermeiſter Dr. Nein⸗ haus iſt durch den Reichsſtatthalter in Ba⸗ den nach Ablauf ſeiner neunjährigen Amtszeit auf weitere 12 Jahre beſtätigt worden. Radfahrer tödlich verunglückt. Bruchſal. Am Mittwoch abend um 9 Uhr fuhr der verheiratete 52 Jahre alte Arbeiter Arthur Antoni mit ſeinem Fahrrad auf der Landſtraße von Karlsdorf in der Richtung Bruchſal. In der Nähe der Auffahrt zur Reichsautobahn wurde Antoni von einem Stutt⸗ garter Perſonenauto von hinten angefahren U. zu Boden geſchleudert. Antoni wurde auf der Stelle getötet. Jugend ſchlägt neue Brücken 1000 franzöſiſche Frontkämpferſöhne in Süddeutſchland Freiburg. Dem ſoeben erſchienenen Fe⸗ bruarheft der Zeitſchrift„Deutſch⸗Franzöſiſche Monatshefte“ entnehmen wir, daß die Reiſe franzöſiſcher Fronkämpferſöhne nach Deutſch⸗ land, zu der bekanntlich Reichsjugendführer Baldur von Schirach vor einiger Zeit eine Ein⸗ ladung an die franzöſiſchen Fronttämpferorga⸗ niſationen ergehen ließ, in der Zeit vom 10. bis 24. April ſtattfinden wird. Die erſte Stadt, die die 1009 Söhne der franzöſiſchen Front⸗ kämpfer in Deutſchland beſuchen werden, wird Freiburg i. B. ſein. Hierauf wird die Reiſe nach Freudenſtadt und Stuttgart und von hier aus über das Neckartal nach Heidelberg führen. Von Heidelberg aus ſollen Frankfurt g und Mainz beſucht werden. Ueber Köln wird dann die Reiſe der franzöſiſchen Gäſte nach Berlin, Eſſen, Hannover und Hamburg fortge- ſetzt werden. ereignete ſich Der Marder im Hühnerſtall. Gießen. In die Hühnerſtälle zweier Land⸗ wirte in Groß-Linden brach in zwei aufein⸗ anderfolgenden Nächten ein Marder ein. In der erſten Nacht fielen 22 Hühner ſeiner Mordluſt zum Opfer, in der folgenden Nacht tötete der Räuber 12 Hühner. Die letzte Bluttat brachte ihm allerdings den Tod, der Marder geriet dem Beſitzer der Hühner in die Hände und wurde erſchlagen. Vom entgegenkommenden Auto geblendet. Homburg(Saar). Zwiſchen Geiſtkircher⸗ hof und Kirkel ereignete ſich nachts ein ſchwe⸗ rer Verkehrsunfall, der ein Menſchenleben for⸗ derte. Der Wagner Mayer von Kirkel befand ſich mit ſeinem Wagen auf der Heimfahrt, als er von einem entgegenkommenden Auto ſo ge⸗ blendet wurde, daß er gegen einen Baum fuhr. Durch den Anprall wurde der mitfahrende Her⸗ bergsvater der Jugendherberge Kirkel aus dem Wagen auf die Straße geſchleudert, wo er tot liegen blieb. Vom Ausſichtsturm abgeſtürzt. Altenkirchen. Ein 17 jähriger junger Mann aus Kirchen wurde im Walde am Fuße des Ottoturmes mit einen Schädelbruch aufgefun⸗ den. Man nimmt an, daß er beim Beſteigen des Turmes abgeſtürzt ſei. Der Verunglückte fand Aufnahme im Krankenhaus. Wie ſich der Un⸗ fall abgeſpielt hat, bedarf noch der Aufklärung Beim Streit Säure ins Geſicht geſchüttet. Saarlautern. Am Mittwoch gegen Mitter⸗ nacht gerieten in einer hieſigen Wirtſchaft in der Roſenbergſtraße der ſich als Artiſt ausge⸗ bende Ludwig Lambert und ein Mann aus Dillingen in einen Wortwechſel. In deſſen Verlauf ſchüttete L., noch ehe es die Gäſte ver⸗ hindern konnten, dem anderen aus einer Fla⸗ ſche Salpeterſäure ins Geſicht, ſodaß er ſofort zu einem Arzt gebracht werden mußte, um nicht das Augenlicht zu verlieren. Die Po⸗ lizei nahm den Täter feſt und lieferte ihn ins Amtsgerichtsgefängnis ein. Gräßlicher Unglücksfall Hermeskeil(Hochw.) Ein gräßlicher Un⸗ glücksfall, der ein Menſchenleben forderte, er⸗ eignete ſich in einem Sägewerk in Reinsfeld. Dort geriet ein 30 Jahre alter Mann bei der Arbeit in die große Blockbandſäge, wobei der Körper des Mannes buchſtäblich in zwei Stücke durchſägt wurde. Der Mann war auf der Stelle tot. Großfeuer in Kindelbrücker Kofferfabrit Auch das Städt. Elektrizitätswerk abgebrannt 85 Erfurt, 25. Februar Ein folgenſchweres Brandunglück ereignete ſich am Donnerstag in der Kofferfabrik in Kin⸗ delbrück. Aus noch ungeklärter Urſache brach dort Feuer aus, das auf das Verwaltungs⸗ gebäude des Anternehmens., ſowie die Anlagen des Städtiſchen Elektrizitätswerkes überſprang. Der Dachſtuhl des Verwaltungsgebäudes brann⸗ te aus. Auch das Elektrizitätswerk wurde von den Flammen vernichtet. Lediglich der ſüdlich vom Verwaltungsgebäude liegende Fabrikbau blieb verſchont. Durch die Vernichtung des Elek⸗ trizitätswerkes iſt die Verſorgung der Stadt mit elektriſchem Kraft- und Lichtſtrom unter⸗ bunden. drei Bergleule eingeſchloſſen 25 Meter Strecke eingeſtürzt Gleiwitz, 25. Februar. Wie vom Bergrevier Gleiwitz⸗Nord mitgeteilt wird, ging am Mittwoch, 23. Fe⸗ bruar, gegen 18 Ühr, auf der Gleiwitzer Grube die untere Zugangsſtrecke eines Strebs im Flöz 152 auf eine ſtreichende(durchgehende) Lange von etwa 25 Meter zu Bruch. Dabei wurden drei Bergleute abgeſchnitten, von denen zwei ſich vorausſichtlich in dem hinteren Teil der Zugangsſtrecke, der offen geblieben iſt, be⸗ finden. Die Rettungsarbeiten ſind im Gange. Wie wir ergänzend erfahren, konnte bisher lei⸗ der noch keine Verbindung mit den eingeſchloſ— ſenen Bergleuten aufgenommen werden. Ein Mann war ſeil monalen ohne Gedächtnis Das Rätſel um einen„Unbekannten“ gelöſt. Im Oktober 1937 wurde im D⸗Zug Köln⸗ Hamburg kurz vor Osnabrück ein unbekannter Mann bewußtlos aufgefunden und in Bremen in ein Krankenhaus gebracht. Während ſeines Aufenthaltes in der bremiſchen Krankenanſtalt genas der Unbekannte bald wieder, er konnte aber nicht das Geringſte angeben, was zur Er⸗ mittlung ſeiner Perſon hätte führen können. Man hielt den„Mann ohne Gedächtnis“ zu⸗ nächſt für einen Simulanten, mußte aber bald feſtſtellen, daß es ſich um einen ſeltenen Krank⸗ heitsfall handelt. Nach monatelanger Arbeit konnte die Bremer Kriminalpolizei jetzt endlich das Rätſel um den Knbekannten löſen. Es han⸗ delt ſich bei dem Mann um den Bergmann Joſef Mauri aus Höngen im Landkreis Aachen. Während der langen Monate ſeines Aufent⸗ haltes in Bremen bewies der Unbekannte ein erſtaunlich gutes Gedächtnis für die ſeitdem vorgefallenen Geſchehniſſe, er zeigte muſika⸗ liſches Talent, ſchrieb Noten und löſte ſchwere Kreuzworträtſel. Ueber ſeine Herkunft aber konnte er keinerlei Angaben machen. Da die mit der Beobachtung des unbekannten Mannes betrauten Wärter vermuteten, daß der Mann aus dem Rheinland ſtammen müſſe, veranlaßte die Bremer Kriminalpolizei in rheiniſchen Ta⸗ geszeitungen Suchmeldungen. Unter den zahl⸗ Blick in den Verbrechen gegen das keimende Leben Darmſtadt. Die Große Strafkammer ver⸗ urteilte am Donnerstag drei Darmſtädter Frauen wegen Abtreibung oder wegen Hilfe da⸗ zu. Die Hauytangeklagte, eine 286jährige Frau, war geſtändig und erhielt wegen zweier Fälle eine Geſamtſtrafe von acht Monaten Gefängnis. Die wegen Beihilfe mitangeklagte Schwieger⸗ mutter wurde, da der Fall zurückliegt, am⸗ neſtiert. Die Schwägerin aber wurde wegen Beihilfe in zwei Fällen zu einer Geſamtſtrafe von 10 Monaten Gefängnis verurteilt. Sie be⸗ ſtritt bis zuletzt, ein Abtreibungswerkzeug be⸗ ſeſſen und es der Schwägerin geliehen zu haben. Der Hauptangeklagten, die ſich ſchon in Haft be⸗ findet, wurde die Unterſuchungshaft mit drei Monaten angerechnet. die Schwägerin wurde wegen Fluchtverdachts verhaftet. Brandſtiftung aus Rache Gießen. In der Nacht zum 10. November vorigen Jahres brannte in dem Vogelsberg⸗ ſtädtchen Herbſtein die Hofreite des Landwirts J. G. V. Ruhl, beſtehend aus Wohnhaus. Scheune und Stallungen mit allen Erntevor⸗ räten und dem geſamten Mobilar nieder. Bis auf ein Pferd. das in den Flammen umkam, konnte der Viehbeſtand gerettet werden; alles übrige wurde ein Raub der Flammen. Eine Wöchnerin mit ihrem zwei Tage alten Kinde und ein 7 Jahre altes Mädchen konnten im letz⸗ ten Augenblick gerettet werden. Noch in der Brandnacht ergab ſich daß nur Brandſtiftung in Betracht kam. Die Kriminalpolizei konnte nach wenigen Stunden den 38 Jahre alten Schwiegerſohn Ruhls. Antonius Wiegend 2. aus Herbſtein, als Brandſtifter ermitteln und verhaften. Wiegend lebte von ſeiner Frau ge⸗ trennt, die ſich im Hauſe ihrer Eltern aufhielt. Wiegend wollte ſich an ſeiner Frau und an ſei⸗ nen Schwiegereltern rächen und ſteckte deswegen das Anweſen in Brand. Nach ſeiner Verhaftung war er ſofort geſtändig. eee eee 5 reichen Zuſchriften, die daraufhin in Bremen einliefen, befand ſich auch ein Schreiben der Eltern, die ihren Sohn nach dem Bild wieder⸗ erkannten. Als man ihm das von ſeinen El⸗ tern geſchickte Bild zeigte, ſagte er, daß ihm dieſer Mann ſehr bekannt vorkomme, er ſelbſt ſei es aber nicht. Wer es ſei, könne er nicht ſa⸗ gen. Aus Schreiben ſeiner Arbeitskameraden diaß hervor, daß Joſef Mauri früher ſchon ein⸗ mal einen gleichen Anfall von Gedächtnis⸗ ſchwund gehabt hat. Im Jahre 1929 hatte er eine ſchwere Stirnhöhlenvereiterung, wobei er auch eine Operation durchmachen mußte. Als Folge dieſer Operation oder als Folge des Ge⸗ nuſſes eines Nakotikums iſt ſein gegenwärtiger Zuſtand wahrſcheinlich zu erklären. Die Nachforſchungen ergaben weiter, daß Joſef Maurt, der auch als Muſikant und Un⸗ terhaltungsſänger auftrat, Italiener iſt, obwohl er in Deutſchland geboren wurde. Vor etwa einem halben Jahr wollte Mauri eine Reiſe nach Italien antreten. Was ſeit dem Antritt dieſer Reiſe bis zu ſeinem Auffinden im D⸗ Zug geſchehen iſt, muß noch geklärt werden. In den nächſten Tagen wird Mauri von Bremen nach Aachen gebracht und dort ſeinen Eltern gegenübergeſtellt werden. Sache der Aerzte wird es dann ſein, den„Mann ohne Gedächt⸗ nis“ wieder in den Vollbeſitz ſeiner geiſtigen Kräfte zu ſetzen. Gerichlsſaal Wiegend hatte ſich nun vor dem Schwurgericht zu verantworten. Er machte in der Verhand⸗ lung keinen Hehl daraus. daß er ſeiner früheren Frau und deren Eltern mit der Brandſtiftung einen gehörigen Denkzettel hatte geben wollen. Das Schwurgericht verurteilte den Brandſtifter zu 2 Jahren und 8 Monaten Zuchthaus. Der Eid iſt heilig! Gießen. Das Schwurgericht verurteilte den Angeklagten W. Stark aus Nidda wegen Anſtif⸗ tung zum Meineid zu einem Jahr und 3 Mo⸗ naten Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt und ein jetzt neunzehnjähriges Mädchen aus Zeilbach. Kr. Alsfeld, wegen vollendeten Mein⸗ eids zu der Mindeſtſtrafe von einem Jahr Zucht⸗ haus und zwei Jahren Ehrverluſt. Beiden An⸗ geklagten wurde die Fähigkeit zu Eidesleiſtun⸗ gen auf Lebenszeit aberkannt. Stark hatte das Mädchen als Fünfzehnjährige verführt und ſie nachher dazu verleitet, in Briefen an das Ge⸗ richt zu behaupten, ſie ſei damals ſchon ſechzehn Jabre alt geweſen. Das batte das Mädchen Eine Greiſin gefeſſell, Hauſe. dann in der Hauptverhandlung beſchworen, auch daß ſie die Briefe ſelbſtändig verfaßt habe, ob⸗ wohl der Angeklagte ſie ihr aufgeſetzt hatte. Vor dem Schwurgericht war das Mädchen geſtändig. durch ihre Ausſagen galt auch Stark als über⸗ führt. Wegen ſeines eigenen Meineids wird er lich noch zu verantworten baben. Ein ſellſames Handelsgeſchüft Idar⸗Oberſtein. Bei einer Frau in Oberſtein war eines Tages ein chineſiſcher Händler erſchie⸗ nen, der mit Bluſen handelte. Er betrat die Wohnküche und bot ſeine Ware an, die der Hausfrau auch gefiel, aber zu teuer erſchien. Die Frau erbot ſich ſchließlich. dem Chinamann für eine Bluſe 1.50 RM. und— einen Kuß() zu geben. Darauf ließ ſich der Händler jedoch nicht ein, ging aber auch nicht fort, da inzwiſchen mehrere andere Frauen hinzugekommen waren. Der Handel begann von neuem. Kurz entſchloſ⸗ ſen gab die Frau plötzlich dem Chineſen einen Kuß und erklärte, jetzt Eigentümerin der Bluſe zu ſein; dann lief ſie mit der Bluſe aus dem Die Frau hatte ſich jetzt vor Gericht zu verantworten. Sie ſtellte als Angeklagte die Sache ſo dar, als habe der Chineſe ihr das eigen⸗ artige Anerbieten gemacht und ſie mit Gewalt zwingen wollen. Tatſächlich aber überrumpelte die Frau den Chineſen und ſchlug ihn auch noch, als er ihr die Bluſe wieder entreißen wollte, wie durch die eidliche Ausſage zweier Frauen feſtgeſtellt wurde. Die Angeklagte wurde zu zwei Wochen Gefängnis und den Koſten ver⸗ urteilt. N Gefängnis für anonyme Brieſſchreiberin Marburg. Seit vielen Jahren wurde durch anonyme Briefe, die an die Schulbehörden des Kreiſes ſowie an den Hauptlehrer der Schule in Rauiſch⸗Holzbauſen gingen. in ſchmutzigſter Weiſe ein Verleumdungsfeldzug gegen den Hauptlebrer geführt. Die von allerlei aus der Luft gegriffenen Beſchuldigungen ſtrotzenden Briefe hatten den Zweck, ein Verſahren gegen den Hauptlehrer einzuleiten. Nach großen Be⸗ mühungen gelang es vor einiger Zeit, die Schreiberin der anonymen Briefe in der Ebe⸗ frau des zweiten Rauiſch⸗Holzhäuſer Lehrers zu ermitteln. Weinend geſtand die Angeklagte vor dem Schöffengericht ibre üble Handlungsweiſe, die im geſamten Ort Unfrieden geſtiftet hatte, ein. Durch raffinierte Faſſung der Briefe hatte ſie es verſtanden, jahrelang allen Nachforſchun⸗ gen zu entgehen. Angeblich hat ihr Ehemann, der mit dem Hauptlebrer in gutem Einverneh⸗ men lebte, nichts von der Brieſſchreiberei ge⸗ wußt. Nach ihrem Eingeſtändnis hat die An⸗ geklagte den größten Teil der Hetzereien frei erfunden. Ein ärztlicher Sachverſtändiger be⸗ zeichnete ſie in ſeinem Gutachten als erheblich vermindert zurechnungsfähig. Das Urxteil lau⸗ tete wegen Beleidigung, übler Nachrede, Ver⸗ leumdung und wiſſentlich falſcher Anſchuldigung auf vier Monate Gefängnis ſowie Ur⸗ teilsveröffentlichung auf Koſten der Angeklag⸗ der große zchneibemühler Beſtechungsprozeß Vier Monate Verhandlung gegen 34 Angeklagte Schneidemühl. Die Große Strafkammer des Landgerichts Schneidemühl fällte am Donners⸗ tag das Urteil in dem ſeit Anfang Novem⸗ ber vorigen Jahres laufenden großen Beſte⸗ chungsprozeß gegen 34 Unternehmer und Be⸗ amte, die unter der Anklage der aktiven und raſſiven Beſtechung ſtanden. Die Verfehlungen, die zum Teil bis zum Jahre 1925 zurückreichen, werfen ein grelles Licht auf die Korruption der Syſtemzeit. Eine Reihe von Induſtriefirmen hatte Beamte der damaligen Deutſchen Reichs⸗ bahn beſtochen, um bei der Vergebung und Aus⸗ führung von Lieferungen bevorzugt zu werden. Das Geritch ſprach Gefängnis⸗ und Zuchthausſtrafen bis zu 4 Jahren aus und verhängte Geldſtrafen bis zu 20 000 RM. Die Beſtechungsſummen, im Höchſtfalle 45 700 RM. bei dem Angeklagten Knüppel, verfielen dem Deutſchen Reich. Der Angeklagte Knüppel. Berlin⸗Siemensſtadt, erhielt auch die höchſte Strafe von vier Jahren ſechs Mona⸗ ten Zuchthaus wegen ſchwerer paſſiver Be⸗ ſtechung und vier Jahre Ehrverluſt. Schwere Zuchthausſtrafen wurden ferner ausgeſprochen gegen: Tolzmann⸗Stettin 2 Jahre 9 Mo⸗ nate, Vagt⸗Schwerin 1 Jahr 3 Monate, Möckel⸗Frankfurt a. O. 1 Jahr 9 Monate. Gegen drei Angeklagte wurde das Verfahren eingeſtellt, acht wurden freigeſprochen. Der An⸗ geklagte Käding aus Neuſtettin, der durch Frei⸗ tod ausſchied. wäre nach dem Ergebnis der Ver⸗ handlung freigeſprochen worden. Das Verfah⸗ ren gegen zwei Angeklagte wurde wegen Erkran⸗ kung abgetrennt. gewürgt und beraubk Schwere Zuchthausſtraſen für zwei Räuber Zweibrücken. Der 1905 geborene Karl Johann Koch und der 1901 geborene Joſef Donie. beide aus Pirmaſens, hatten ſich am Donnerstag wegen ſchweren Raubes, gefährlicher Körperver⸗ letzung und Freiheitsberaubung vor dem Schwurgericht Zweibrücken zu verantworten. Die beiden Burſchen ſtiegen in der Nacht zum 20. November in das Haus der Witwe Rauner in Pirmaſens ein, drangen in das Schlafzimmer der Greiſin, ſeſſelten und knebelten die alte Frau, nachdem ſie ſie ſo lange gewürgt hatten, daß ſie das Bewußtſein verlor. Die Rohlinge brachen dann alle Behältniſſe auf und durchſuch⸗ ten ſie nach Geld, ſtahlen zwei Uhren, eine Schmuckkaſſette, Silbermünzen ſowie eine Her⸗ renhoſe und entfernten ſich. Die Greiſin kam erſt nach mehreren Stunden wieder zum Be⸗ wußtſein, konnte ſich aber weder rühren noch rufen, da ſie gefeſſelt und geknebelt war. Sie mußte hilflos liegen bleiben, bis ſie ihre Toch⸗ ter andern Morgens fand und befreite. Koch wurde am 26. November in Stuttgart verhaftet. Donie am nächſten Tage in Pirma⸗ ſens. Donie hatte die geraubte Kaſſette in Be⸗ ſitz und trug die geſtohlene Hoſe. Die alten Sil⸗ bermünzen hatte er in Landau zu Geld gemacht und war mit dem Erlös nach dem Allgäu gefah⸗ ren. Das Urteil lautete: Koch zehn Jahre Zuchthaus. Donie zwölf Jahre Zucht⸗ haus und Sicherungsverwahrung. Gegen beide wurde ferner auf zehnjährigen Ehrenrechtsver⸗ luſt erkannt. 0 die te n gent 1 lat uf den ihte gal lu bol Let tun, hilf nan nien Ott. man imm muß Wan 1 1 halt und wied poll das. det viel ern die Obe ande Nen birl. eth unn Mei einn 1 eide Etge unbe Hei kein, W tut! mit werd paſſe mit zu Stoff Muc Uns und dan nerli leu Harz Di ielle und Au darf Nie laſſey daher Plat scher Mel. Volle und unde lh 1 Vollte kt Jinl 20 en wude u aten der; erg de hurt orden des a Shule in dne gegen den ti aus der krotenden ten gegen roßen Be deit, die bet Ebes Lehrers zu lagte vo: Ingsweiſe, ſtet hatte, tiefe hatte corſchun. 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Die deutſchen Hausfrauen haben überall Anerkennung gefunden wegen dieſer ſelbſtverſtändlichen Bereitſchaft, Freunde und Bekannte oder auch Fremde in ihrem Heim aufzunehmen, ihnen an⸗ genehme Stunden zu bereiten und ſie gut fte bewirten. Dann kamen Krieg, In⸗ lationszeit, Wohnungsnot. Die Frau mußte mit verdienen, vielleicht auch den ganzen Unterhalt der Familie durch ihre Arbeit beſtreiten. Die Gaſtlichkeit trat ganz in den Hintergrund. Wie ſollte ſie auch möglich ſein? Die Frau war müde von der anſtrengenden Berufsarbeit. Mit Verf hielt ſie die Häuslichkeit vor dem Verfall einigermaßen aufrecht. Mehr zu tun, war ihr nicht möglich. Eine Haushalt⸗ hilfe konnte ſie ſich nicht leiſten. Wenn man mit Freunden und Bekannten zuſam⸗ men ſein wollte, traf man ſich am dritten Ort. Das hatte auch noch den Vorteil, daß man„unter Menſchen kam“ und nicht immer nur die gleichen Geſichter ſehen mußte. Die neue Zeit hat auch hier wohltätigen Wandel geſchafft. Die Frau iſt in die milie zurückgeführt, darf wieder gaſtliche usfrau ſein. Sie ſoll ihr Haus offen alten für alle die Menſchen, mit denen ſie und ihre Familie harmonieren. Man will wieder, wie einſt, Gelegenheit zum gemüt⸗ vollen Plaudern haben. Aber mehr als das. In einem Reſtaurant, in einem Café oder einer ſonſtigen Gaſtſtätte, wo man vielfach zuſammenkam, war es unmöglich, ernſte und geiſtvolle Geſpräche zu führen. Die Unterhaltung plätſcherte meiſt an der Oberfläche, geſtört noch durch den Lärm der anderen Gate, durch das Auf und Ab der Menſchen, der bedienenden Kellner. Zu wirklich tiefen Geſprächen bot dieſer Auf⸗ enthalt keine Gelegenheit. Es war beinahe unmöglich, über ein intereſſantes Buch ſeine Meinung zu äußern. Man erhitzte ſich wohl einmal an politiſchen Geſprächen. Die 4 7 riffen mit ein und verfochten eidenſchaftlich ihre Meinung. Aber das Ergebnis ſolcher Abende war faſt immer unbefriedigend, hinterließ einen bitteren Geſchmack auf der Zunge und man trug keinen Gewinn mit nach Hauſe. Wir ſtehen wieder am Anfang der Kul⸗ tur der Geſelligkeit. Sie muß vorſichtig und mit großer Liebe herangezogen und gepflegt werden. Uns Frauen kommt es zu, die paſſenden Menſchen zuſammenzubringen und mit Geſchick die Unterhaltung auf Gebiete zu lenken, die allſeitig intereſſieren, die Stoff zu anregenden Geſprächen geben. Wir müſſen alles gut und reiflich überlegen und uns nicht aus Bequemlichkeit der Meinung und dem Urteil der anderen anpaſſen. Dankbar werden ſie uns folgen und dieſe Dankbarkeit dadurch belohnen, daß ſie ſelbſt das beſte hergeben. Man wird ſich auf ſolche Geſelligkeit in⸗ nerlich vorbereiten und das jahrelang ver⸗ leugnete deutſche Gemüt wird ſich in 8 ganzen Tiefe und Schönheit entfalten. Die Hausfrau ſoll ſich nicht mit mate⸗ riellen Vorbereitungen zu ſehr belaſten und abgehetzt und ermüdet erſcheinen. Auch während die Gäſte bei ihr weilen, darf ſie ſich nicht von den gaſtlichen Pflichten zu ſehr in Anſpruch nehmen laſſen. Eine beſcheidene Aufwartung genügt daher: Tee mit kleinen Kuchen, eine kalte Platte, friſches Obſt. Bier und etwas deut⸗ ſcher Wein können bereitgehalten werden. Vieles Eſſen am Abend macht bequem. Wir wollen aber geiſtig beweglich ſein, Schönes und Neues in uns aufnehmen, das uns die anderen vermitteln und das wir ihnen ſelbſt geben können. Die Falpingedeit iſt bald vorbei. Die Abende ſind aber noch ſehr lang. Deutſche Frauen, benutzt die Zeit bis zum Sommer und laßt die deutſche Gaſtfreundſchaft wieder aufleben und verpflanzt in euer Heim die Kultur der Geſelligkeit. Soll man ein Wirtſchaftsbuch führen? Verzehr' nicht mehr, als du erwirbſt, Sonſt du im Grunde bald verdirbſt. — acht, wie groß ſei deine Decke, anach dich kehr, leg', wend' und ſtrecke. Dieſe Frage iſt unbedingt zu bejahen. Viele Hausfrauen ſcheuen ſich vor der Arbeit der Buchführung. Ich habe keinen Sinn für Buchhaltung, ſagt die eine, die andere wiederum findet angeblich keine Zeit zum Führen eines Haushaltbuches, die dritte redet ſich damit aus, daß es allabend⸗ lich doch nicht ſtimme und man merke ſchon, wenn das Geld alle ſei. Dieſe Aus⸗ reden ſind nur Diſziplinmängel. Man findet ag Zeit dazu, und das Können iſt ein⸗ ach: auf die linke Seite des Buches die Einnahmen oder das Wirtſchaftsgeld, auf die rechte Seite die Ausgaben. Wenn man ſich jeden Abend die Mühe der Eintragung macht, kann man die Ueberſicht nicht ver⸗ lieren. Man kann ſich ſelbſt und dem Mann darüber N e ablegen, wo das„viele“ Geld hingekommen iſt. Wenn man ſämtliche Ausgaben notiert, wird man unwillkürlich zur Sparſamkeit erzogen, oder aber, man weiß nützliche Ausgaben von unnützen zu unterſcheiden. Gerade durch unbeſonnene Einkäufe, durch Näſchereien, Gelegenheitskäufe von Gegen⸗ ſtänden, die man nicht benötigt, verbraucht man Geld, das an anderer Stelle dann fehlt. Es kommen ſehr raſch rößere Beträge zuſammen. enn man aber durch ein Wirtſchaftsbuch daran erin⸗ nert wird, daß man dieſe oder jene Ausgabe hätte unter⸗ laſſen können, wird man in Zukunft vorſichtiger ſein. Es iſt ratſam, monatlich einen kleinen Etat aufzuſtel⸗ len. Da ſind zunächſt die feſt⸗ ſtehenden, immer wieder⸗ kehrenden Beträge für Miete, Gas, Elektrizität, Heizmate⸗ rial, ſoziale Abgaben vorweg⸗ zunehmen. Erſt dann folgt die Einteilung für Lebens⸗ bedürfniſſe, Eſſen, Trinken, Kleidung, Erziehung, Wohl⸗ tätigkeitszwecke, Fahrgelder, Telephon, Reiſen. Das Ins⸗ Blaue⸗Hineinwirtſchaften iſt ungeſund und kann leicht zum Ruin einer Familie führen. 2— ———— r— Schmückende Stickereien, heute einmal nicht hand-, sondern maschinell hergestellt, geben einfachen jerseykleidern immer eine persönliche Note Bilderdlenst Nebllch Foto Balg M Nur darf die Wirtſchaftsbuchführung nicht zu einer Hauptarbeit der Hausfrau werden. Es iſt durchaus nicht notwendig, daß ſie jeden kleinſten Poſten, wie Pfeffer, Muskat, Stopfgarn, aufſchreibt. Es genügt: Verbrauch für Eſſen, für Nähzeug, Reini⸗ gungsmittel. Die Arbeit iſt dann gering. Sie muß ſich nur zum Grundſatz machen: Jeden Tag werden die Eintragungen vor⸗ genommen. Jeden Tag muß der Beſtand nachgeprüft werden. Eine ſolche Geldverwaltung iſt außer⸗ ordentlich wichtig, denn nur ſo iſt ein Ueberblick über den wirklichen Verbrauch möglich. Es kann dann auch, was ſonſt kaum der Fall ſein dürfte, erzielt werden, daß die Ausgaben hinter den Einnahmen zurückbleiben. Auch wenn es nur ein weniges iſt. Man kann damit einen Not⸗ pfennig für unvorhergeſehene Dinge, für Krankheitsfälle, für Ausgaben, die Lebens⸗ genuß und Lebensfreude fördern, zurück⸗ legen. Man wird bei einer Buchführung auch vermeiden können, daß Schulden entſtehen. Man wird pünktlich Zahlungsverpflich⸗ tungen einhalten, man wird keine Ausein⸗ anderſetzungen mit dem Mann haben, da man jede Ausgabe belegen kann. Ein Wirtſchaftsbuch trägt viel zum behaglichen Leben in der Familie und zum guten Ein⸗ vernehmen mit anderen Menſchen bei. Bernſteinſchmuck Viele von uns werden in der Schmuck⸗ ſchatulle von Großmüttern her noch Bern⸗ ſteinketten und andere Schmuckſtücke vor⸗ finden. Man beachtete ſie kaum. Sie lagen jahrzehntelang unberührt da. Der Bern⸗ ſtein dunkelte nach, wurde matt. Wir kümmerten uns nicht mehr um das Geſchmeide des vorigen Jahrhunderts. Es hatte ja keinen Materialwert. Bernſtein iſt aber jetzt wieder große Mode. Wir ſollten unſeren ererbten Schmuck dar⸗ aufhin durchſuchen. Der Schatz der Oſtſee, des Samlandes, gibt dem künſtleriſchen Hand⸗ werk großen Anreiz, neue Formen für Schmuckſtücke er⸗ ſtehen zu laſſen. Auch alten Bernſtein kann man ſchleifen und ſchnitzen laſſen und ihn in Verbindung mit Silber oder anderen Metallen ver⸗ arbeiten. Gerade Silber in ſeiner gegenſätzlichen Wirkung zu dem hellen und karneol⸗ braunen Bernſtein iſt zur heutigen deutſchen Mode ein anſpruchsloſer, gern getrage⸗ ner Schmuck. Der Arzt ſprichk: Blaugeſtoßene Beulen be⸗ ſtreicht man mit Salmiakgeiſt. Sie ſchwellen dann nicht weiter an und verblaſſen bald. * Ein einfaches Mittel agen Magen⸗ ſchmerzen kann man ſich ſelbſt aus zwei Gramm Menthol und 50 Gramm Milch⸗ zucker herſtellen. Von dieſer Miſchung nimmt man dreimal täglich eine Meſſer⸗ ſpitze voll, in einem Glaſe Waſſer aufgelöſt, und trinkt das Waſſer in kleinen Zügen. Rechtliche Fragen Die Eltern ſind, wenn ſie dazu in der Lage, zur Ausſteuer der Tochter verpflich⸗ tet. Nur dann ſind ſie davon befreit, wenn die Tochter ſich ohne ihre erforderliche Ein⸗ willigung verheiratet oder ſich einer ſchweren ſittlichen Verfehlung ſchuldig ge⸗ macht hat. Gerät ein Dienſtherr in wirtſchaftliche Schwierigkeiten, berechtigt ihn das nicht zu einer Abänderung des von ihm vertrags⸗ gemäß zu zahlenden Lohnes. Gehaltes oder der die een. Am beſten iſt es, eine gütliche Vereinbarung ene womit meiſt beiden Parteien am beſten ge⸗ holfen iſt. Erprobtes für den Alltag Brokatſchuhe, wie wir ſie in Silber⸗ und Goldſtoffen vielfach zu Geſellſchaftskleidern tragen, werden oft unanſehnlich und ſtumpf. Man reibt ſie am beſten mit einem Leder⸗ lappen oder einem Flanelltuch ab und ſie werden wieder friſch und glänzend. a. Wäſche ſchön weiß zu machen. Wenn man beim Kochen von weißer Wäſche ein wenig Terpentin zuſetzt, ſo wird ſie ſchöner und weißer und verliert jeden Geruch. a Kartoffelmehl zur Fleckentfernung. Fett⸗ flecke aus Seide laſſen ſich mittels Kartof⸗ felmehl entfernen. Man nimmt einen Bauſch Watte, taucht ihn in das Mehl und reibt damit vorſichtig den Fleck aus. Bei Wolle beläßt man das Kartoffelmehl 9 Zeit auf dem Fleck, ehe man ihn ausreibt * Feuchte Räume kann man dadurch ent⸗ feuchten, daß man in den Raum ungelöſch⸗ ten Kalk in einem Blechkaſten oder auf einer großen Blechſchaufel aufſtellt. Der ungelöſchte Kalk ſaugt die Feuchtigkeit auf. 0% W NN e Omeletten und Eierkuchen Eier ſind zwar noch rar und zur Delika⸗ teſſe geworden, um ſo wichtiger iſt unter den gegebenen Umſtänden,„richtig“ mit ihnen umzugehen. f Eine Hauptſache bei der Herſtellung von Omeletten iſt, daß man das Weiße der Eier zu ſteifem Schnee ſchlägt; dies iſt nötig, weil die Omelette dadurch mit einer un⸗ endlichen Menge kleiner Luftbläschen ver⸗ ſehen wird, welche durch die Hitze aus⸗ 0 ehnt und in die Höhe getrieben werden; olange die Omelette oder Eierkuchen heiß ind, bleiben ſie locker, während ſie erkaltet zuſammenfallen und ſchwer werden. Ome⸗ letten müſſen mit Butter gebacken werden. Zum Backen bedient man ſich am beſten einer Pfanne aus ſchwarzem Eiſenblech. Das Feuer unter der Pfanne darf weder zu ſtark, noch zu ſchwach ſein. Die Pfanne muß vor dem Gebrauch erwärmt werden, dann gibt man etwas Butter hinein und läßt ſie aufkochen, ohne ſie bräunen zu laſſen und gießt dann ſofort den Teig in die Pfanne, den man durch Hin⸗ und Her⸗ ſchwenken derſelben gleichmäßig verteilt. Iſt der Kuchen auf der einen Seite fertig gebacken, ſo läßt man ihn auf einen Teller oder die innere Seite eines flachen Deckels gleiten, ſchabt die Pfanne, wenn ſich etwas angeſetzt haben ſollte, recht rein aus, legt etwas Butter auf die ungebackene Seite des Eierkuchens, ſtürzt die Pfanne darüber, dreht beides raſch um und backt den Kuchen auch auf dieſer Seite recht ſchön braun. Omelettes aux confitures. Sie ſind äußerſt einfach. Das Quantum iſt für eine Perſon gerechnet. Man rührt zwei Eigelb etwa eine Viertelſtunde mit zwei Löffeln feinem Zucker und gibt das zu ſteifem Schnee geſchlagene Weiße der Eier hinzu. Dann gießt man die Hälfte der Maſſe in die Eierkuchenpfanne, in der bereits die Butter zerlaſſen iſt, und backt auf gehe gelindem Feuer einen Kuchen auf einer Seite hellbraun; die Pfanne darf aber nicht auf offenem Feuer ſtehen. Dieſen Kuchen legt man ſo auf den Teller, daß die un⸗ gebackene Seite nach oben kommt, träufelt etwa eine Viertel Taſſe Himbeerſaft oder flüſſige Konfitüre darauf, backt dann einen zweiten Kuchen aus der reſtlichen Hälfte des Teiges und legt die beiden ungebackenen Seiten aufeinander. Ein ſchmackhafter Nachtiſch Getrocknete Aprikoſen weicht man des Nachts in Waſſer ein und trocknet ſie mit⸗ tags kurz vor der Verwendung gut ab. Man bereitet einen Omeletteteig und taucht ſie ganz in ihn ein. In heißem Fett bäckt man ſie dann auf beiden Seiten goldgelb A ſie, mit Zucker beſtreut, auf den —— . ——————ů ů——— . ů— Korrespondenz und Roman- Buro Dötsch& Holl, München, Schillerstraße 18 (16 Fortſetzung.) „Am Nachmittag kam ein älterer vornehmer Herr, deſſen een Geſicht wie Leben und Geſundheit ſtrahlte. Er chien hier nicht unbekannt zu ſein, denn ohne weiteres begab er ſich in das Nebenzimmer, das nur gut zahlenden Gäſten vorbehalten war. Nachdem er eine Flaſche Wein beſtellt hatte, vertiefte er ſich in die Lektüre der Zeitung und ſchien ſür die junge Kellnerin keinen Blick mehr übrig zu haben. Nach geraumer Zeit ſchellte er und beſtellte Kaffee: „Hoffentlich treffen Sie meinen Geſchmack, Fräulein! Ich bin reichlich verwöhnt!“ Bei dieſen Worten lächelte er ſie mit faſt väterlichem Wohlwollen an. Dagmar war ſchon von Herzen froh, daß dieſer vor⸗ nehme Herr ſich ihr gegenüber weni ſtens keine Vertrau⸗ lichkeiten herausnahm. Daß er ihr onderlich ſympathiſch geweſen wäre, konnte ſie freilich auch nicht behaupten. Sie gab ſich Mühe, den verwöhnten Gaſt zufriedenzu⸗ ſtellen. Mit geſchickten Händen ordnete ſie das Geſchirr, goß ein und wollte ſich wieder entfernen. Er aber ſchaute lächelnd zu ihr auf:„Vor mir altem Mann brauchen Sie wirklich nicht zu flüchten, liebes Fräu⸗ lein! Ich bin ein ſo harmloſer Menſch, habe ſelbſt eine liebe Tochter zu Hauſe, die mindeſtens ſo alt iſt wie Sie. Würden Sie es als Aufdringlichkeit anſehen, wenn ich Sie bäte, ein wenig mit mir zu plaudern?“ Vielleicht hätte Dagmar dringende Arbeiten vorge⸗ ſchützt, um ſich entfernen zu können. Aber die Angſt vor Frau Karla hielt ſie feſt. Nein, dieſer vornehme Herr ſah wirklich nicht danach aus, als hätte er Böſes im Sinne. Und ſie war ja auf ihrer Hut! Nach einigen belangloſen Worten ſchaute der Gaſt ſie wieder forſchend an und meinte:„Sie ſehen aus, als be⸗ drücke Sie ein Kummer, mein liebes Kind. Habe ich recht? Gefällt es Ihnen nicht in dieſer Wirtſchaft? Ich kann mir ſchon denken, daß Sie es hier nicht immer mit Heiligen zu tun haben! Und Sie machen ſo ganz den Eindruck, als empöre ſich Ihr Inneres gegen Zumutungen, die mitunter an Sie geſtellt werden. Erſchrecken Sie nur nicht! Ich meine es ſicher gut mit Ihnen und habe auch einen ganz beſtimmten Grund, Sie ſo eingehend zu befragen.“ ge Dagmar horchte auf:„Was für ein Grund könnte das ein?“ „Nun, ich will keine großen Umſchweife machen, will Ihnen auch ſagen, wer ich bin.“ Er ſtellte ſich vor:„Fa⸗ brikant Bengt Sjöberg,“ und ſetzte hinzu:„Das Leben hat mir manches gegeben, was es vielen anderen ſchuldig blieb. Aber es hat auch dafür geſorgt, daß ich täglich und ſtündlich an die Unzulänglichkeit alles Irdiſchen erinnert werde. Von meiner Tochter ſprach ich Ihnen bereits. Sie iſt ein liebes Kind, auf das jeder Vater ſtolz ſein darf. Aber ich habe noch einen Sohn. Er iſt nur wenig jünger als Ingeborg, meine Tochter. Aber er iſt völlig gelähmt und kann auch nicht ſprechen: ein armer, bemitleidenswer⸗ ter Krüppel! Sie werden vielleicht verſtehen, daß ich mich nicht entſchließen kann, ihn in einer Anſtalt unterzubrin⸗ en. Zu Hauſe kann ich ſeine Wartung nach meinem Wil⸗ en regeln, er iſt nun einmal an ſeine Umgebung gewöhnt und würde ſich vor allem gegen die Trennung von ſeiner Schweſter ſträuben. Sie pflegt ihn nämlich faſt ausſchließ⸗ lich und in einer Weiſe, daß ich mich gezwungen ſehe, Ein⸗ ſpruch zu erheben. Darum muß ich für Entlaſtung ſorgen. Lange bereits ſchaue ich nach einem Mädchen aus, das ge⸗ eignet und gewillt wäre, meinen armen Jungen zu pfle⸗ gen. Ich ſage es Ihnen gleich, liebes Kind, es iſt nicht leicht, mit ihm umzugehen! Vielleicht hat meine Tochter ihn zu ſehr verwöhnt.“— „Und warum ſagen Sie gerade mir das alles?“ fragte Dagmar in höchſter Erregung, und eine freudige Hoffnung erfüllte ihr Herz. i 5% Bengt Sjöberg nickte ihr lächelnd zu:„Ich habe nicht ohne Abſicht hier ſo lange geſeſſen, liebes Kind! Es war mir darum zu tun, Sie ſorgfältig zu beobachten. Geſchrie⸗ bene Zeugniſſe, die beſten Empfehlungen können täuſchen, ich habe es wiederholt zu meinem Leidweſen erfahren. Darum ſehe ich mir den Menſchen ſelbſt an, dem ich eine ſo wichtige Aufgabe, wie es die Wartung und Pflege mei⸗ nes werter en Jungen nun einmal iſt, anvertrauen will. Ich geſtehe Ihnen offen: Ihr ganzes Weſen gefällt mir. Sie ſcheinen mir ein gerader, offener Charakter zu ſein, der ſich nicht ſo leicht durch eine Schwierigkeit ent⸗ mutigen läßt. Hätten Sie wohl Luſt, in mein Haus zu kommen? Ueber die Bedingungen, unter denen Sie die Stelle annehmen, würden wir uns leicht einigen. Geld ſpielt für mich keine Rolle, wenn ich meinen Jungen nur in guten Händen weiß! Sie brauchen ſich nicht ſofort zu entſcheiden. Ich gebe Ihnen bis morgen Bedenkzeit. Darf ich dann kommen und Sie nach Ihrem Entſchluß fragen?“ Feurige Funken und Räder tanzten vor Dagmars Au⸗ gen. Eine unnennbare Freude ließ ihr Herz höher ſchla⸗ gen. Das wäre ja die Erlöſung, die ſie kaum zu hoffen gewagt hatte! Was fragte ſie danach, ob der Mann, der ihr dieſes lockende Angebot machte, ihr ſympathiſch war oder nicht! Sie ſollte ja nicht ihn pflegen, ſondern ſeinen armen verkrüppelten Sohn— arm, trotz all ſeines ſchein⸗ baren Reichtums. Hatte ſie ſich eine ſolche Stellung nicht ſchon längſt gewünſcht? Da durfte ſie endlich einmal ihre Gaben entfalten, konnte zeigen, was in ihr ſteckte. O, die Schwierigkeiten dieſes Poſtens, die er ihr geſchildert hatte, ſchreckten ſie nicht im mindeſten. Sie lockten ſie ſogar. J Mit einer Stimme, in der all ihre Freudige Erre⸗ gung ſchwang, erwiderte ſie haſtig:„Da gibt es für mich gar nichts zu bedenken, Herr Sjöberg! Ich habe mir eine ſolche Stellung ſchon zu einer Zeit gewünſcht, als—“ ſie verſtummte jäh, und heiße Glut färbte ihre Wangen pur⸗ purn. Freundlich nickte er ihr zu:„Das freut mich, liebes Kind. Aber warum verſtummen Sie ſo plötzlich? Be⸗ drückt Sie irgend etwas? Sagen Sie es mir nur ruhig! Mir iſt nichts Menſchliches fremd!“ DA HEI He NEEUHIT evg FFbCCͥͤũͤ bbb Roman von Emil Frank Dagmar ſah nicht das liſtige Blinzeln ſeiner Augen, das Schmunzeln, das um ſeinen Mund huſchte. Sie hörte nur den Ton väterlichen Wohlwollens. Sie wollte ja ſo gerne vertrauen! Aber als ſie in ihrer hohen Freude zu ihm geſprochen hatte, war ihr plötzlich eingefallen, warum ſie ſich hier in dieſer Wirtſchaft befand: weil ſie nirgend⸗ wo anders ein Anterkommen hatte finden können. Und Frau Gyllenborg ſagte es ihr ja an jedem Tage, daß ihr niemand eine Stellung anvertrauen würde. Sollte ſie ſich nun die Erlöſung durch das Verſchweigen ihrer Vergangenheit erſchleichen? Mußte ſie dann nicht einen Tag wie den anderen fürchten, ihr Schickſal könnte be⸗ kannt werden und man würde ſie mit Schimpf und mit „ Wäre ſie dann nicht noch übler daran als jetzt? Nein, ſie mußte die Wahrheit ſagen! Wenn Herr Sjö⸗ berg ſie dann noch in ſein Haus aufnahm, war ſie gebor⸗ gen. Nichts würde ihr zu ſchwer werden, um ſein Ver⸗ trauen zu verdienen. Denn ihm verdankte ſie in dieſem Ne e, en n en een chers von dem makelloſen Firmenſchild ausmerzte. Zagend und taſtend ſing ſie an zu reden:„Sie müſ⸗ Wäre doch Axel hier! Konnte er ohne des Bruders ſen es ja doch wiſſen, was mir geſchehen iſt! And wenn Zuſtimmung ſo wichtige Entſcheidungen treffen? Wird Sie mir dann noch vertrauen können, werde ich Ihnen Axel geneigt ſein, Bengt Sjöberg, dem er niemals getraut mit unerſchütterlicher Treue mein Leben lang danken!“ hatte, ſo leichten Kaufes mit einem blauen Auge ent⸗ Schlicht erzählte e, vom Tode der Eltern, wie die kommen zu laſſen? Würde er nicht zum wenigſten darauf Tante ſie in ihre Wohnung aufgenommen, wie ſie ſich beſtehen, daß er einen Teil ſeines Privatvermögens, das kümmerlich mit Handarbeiten ernährt hatte. Von der ja auf unehrliche Weiſe erworben 2 wieder an die Not der Tante und ihrer Reiſe. Das alles klang ſo treu⸗ rechtmäßigen Eigentümer herausgab? herzig, daß man ihr unbedingt Glauben ſchenken mußte. Bengt Sjöberg verdiente gewiß keine Schonung, Erik Die ſieberhafte Erregung, in die ſie durch dieſe Ausſprache ſagte ſich dies immer und immer wieder. Aber ſollte die verſetzt worden war, verſchönte ihr Geſicht in ganz wun⸗ unſchuldige Ingeborg ihr Leben lang unter der Sünde derbarer Weiſe. Doch dann, als ſie das Entſetzliche ſchil. des Vaters leiden? dern ſollte: den Verkauf der Juwelen und die Verhaf⸗ Er mußte Axel zu beſtimmen verſuchen, daß er ſich tung, da wich jeder Blutstropfen aus ihrem Antlitze, ſo nicht auf den Rechtsſtandpunkt ſtellte. Inſofern war es ſtark ſtürmten die Erinnerungen an jene Schmach auf ſie vielleicht gut, daß er noch einige Zeit hier bleiben mußte. ein. Aber ſie zwang ihre Schwäche nieder und ſchilderte Inzwiſchen konnte er ſich genau überlegen, in welcher Weiſe ungeſchminkt ihr trauriges Erlebnis, verhelte auch nicht, die Auseinanderſetzung mit Bengt Sjöberg erfolgen mußte, af ſie flaſßen N Sie hto 5 el ohne unnötigen Staub aufzuwirbeln. aft entlaſſen worden ſei. Sie oß ihren Bericht:„In j f dieſer Not bot mir Frau Gyllenborg eine Unterkunft Ne e e e 1— in ihrem Hauſe an. Ich wußte nicht, welche Anforde⸗ Zimmer hinein. Ja, die Sonne würde ihm Jahr um Jahr 1 1 ee ee W ſcheinen, bis er einmal aus dem Leben ſchied. Aber die unter der w m v g i ü 5 i Stellung, die Sie mir anbieten, wäre für mich Erlöſung.“ 8 e wa untergegangen and wiese dis „Und trotzdem haben Sie mir Dinge erzählt, die man⸗ Mußte das wirklich ſein? Gab es denn keine Mög⸗ chen anderen bedenklich machen könnten, Sie in ſein lichkeit, eine Vereinigung mit Ingeborg zu erreichen? Haus aufzunehmen!“ meinte Bengt Sjöberg mit großem Nein, des Vaters ſchwere Schuld ſchied ſie für immer. Ernſt. Und wenn ſie ſich auch noch ſo ſehr lieben, noch ſo un⸗ „Mußte ich es nicht tun? Sollte ich warten, bis irgend ſchuldig an den ſcloſfen bn der Vergangenheit waren: es ein Zufall Ihnen meine Vergangenheit enthüllte? Iſt es ſchien doch ausgeſchloſſen, daß der Sohn des Ermordeten die nicht beſſer, ich ſehe eine Hoffnung ſcheitern, als daß ich Tochter des Mörders heiratete. Schon der Gedanke daran neuen Schimpf auf mich lade?“ eee wär Torheit! 8 „Nun, nun, ereifern Sie ſich nicht, mein liebes Kind, Wie aber würde Ingeborg die Kunde aufnehmen? meine Worte waren durchaus nicht böſe,— kaum ernſthaft Mußte ſie nicht denken, er habe mit ihr nur ein frevles gemeint! Ich wollte Sie nur ein wenig auf die Probe Spiel getrieben, als er ſie ſeiner Liebe verſicherte, ſie um ſtellen. And Sie haben glänzend beſtanden! Ich ſagte ihre Hand zum Lebensbunde bat? Ihnen ja ſchon vorhin: Zeugniſſe und Empfehlungen kön⸗ Denn unmöglich konnte er ihr den wahren Grund ſagen, nen täuſchen: das Menſchenangeſicht täuſcht in den ſelten⸗ der ſie trennte. Täte er das, ſo bräche er ihr das Herz. ſten Fällen. Sie können alſo jederzeit— je früher deſto Aber wird ſie weniger leiden, wenn ſie ihn für untreu beſſer— in mein Haus kommen. hält? Könnte ſeine Liebe ihr nicht über die ſchwere Ent⸗ „Aber wird mich Frau Gyllenborg ſo ohne weiteres täuſchung hinweghelfen, die ſie am Vater erlebte? ö gehen laſſen?“ fragte Dagmar voll Angſt, daß ihr trotz Es wäre immerhin möglich. Aber es hieße doch, das allem noch Schwierigkeiten bereitet werden könnten. Schickſal herausfordern, wolte er an einer ſo unnatürlichen Lächelnd erwiderte Sjöberg:„Das laſſen Sie nur meine Verbindung feſthalten. Das hatte ſogar der ſkrupelloſe Sorge ſein. Frau Gyllenborg wird gerne ihre Zuſtim⸗ Bengt Sjöberg empfunden, dem ganz gewiß weiche Ge⸗ mung zu der Ueberſtiedlung geben!“ 5 mütsregungen fremd waren. Darum hatte er ſich gegen die Und gerade in dieſem Augenblick kam Frau Karla Verlobung geſträubt, die in jeder Beziehung vorteilhaft heim. Sie fegte durch das vordere Wirtszimmer und rief war. Die Notwendigkeit, ſeine Zuſtimmung dazu verſagen Dagmar mit ſchriller Stimme an. O weh, ſie ſchien zornig zu müſſen, hatte ihn ſo erſchüttert, daß er darüber krank zu ſein! Das würde gewiß die Verhandlungen erſchweren. geworden war.. l Dagmar huſchte zu der ſtrengen Frau hin und vies 1 Bote brachte die Poſtſachen, Erit ſuchte gewohn⸗ mit der Hand auf das Zimmer, in dem Sjöberg ganz heitsgemäß nach einem Brief von Ingeborg. Vergebens! allein ſaß. Da glätteten ſich ſogleich die 1 der— 1— 1 ſie ſchrieb nicht, weil der Vater es it f i ächeln ſagte ſie:„Laſſen Sie f 5 f e e ken. Nel Denne e tür devöbnlic aic ane den zen ünede engt lh 0 a g 2 5 1 zuviel von ſich hören. Es mußte ſi Das Mädchen raunte ihr zu:„Herr Sjöberg wünſcht alſo um wichtige Dinge handeln, wenn er ſchrieb. Als Grit Sie zu ſprechen.. i* 5 den Brief las, mußte er trotz ſeiner ernſten Stimmung „Ach, Herr Sjöberg! Wie ſchön, daß er uns auch wie⸗ lächeln. Sieh an, den guten Axel hatte es alſo anſcheinend der einmal mit ſeinem Beſuche beehrt! Ja, ſolch hohen auch erwiſcht! Der ſchwärmte ja von dem Mädchen, das Gaſt muß ich ſchon perſönlich begrüßen! er durch einen Zufall kennen gelernt hatte, in den höchſten Sogleich begab ſie ſich in das Nebenzimmer. Dagmar Tönen. aber ſtand da wie von einem Traume umfangen und„Dann aber wurde Erik ſtutzig. Wäre es denn wirklich preßte die Hände gegen das ſtürmiſch pochende Herz. Würde möglich, daß ſein Bruder Larſſons Enkelin gefunden haben ihre Hoffnung ſich erfüllen? Wollte ihr das Glück endlich ſollte? Nur einer konnte ihm Antwort auf dieſe Frage einmal nach ſo vielen bitteren Leidenstagen ein wenig zu⸗ geben: Lars Larſſon ſelbſt. lächeln? Erik eilte unverzüglich zu dem alten Pächter, der ſo⸗ Geraume Zeit mußte ſie warten. Wie dieſes Schwan⸗ eben im Begriff ſtand, zu ſeinem Pachthof zurückzukehren. ken zwiſchen Furcht und Hoffnung ſie peinigte! Endlich Er winkte ihn auf die Seite. erſchien Frau Gyllenborg und ſagte:„Herrn Sjöberg zu„Denken Sie ſich, Vater Larſſon, die Ueberraſchungen, Gefallen habe ich keine Einwendungen gemacht, daß Sie die wir heute Nacht erlebten, ſcheinen noch nicht abge⸗ o plötzlich und ohne Kündigung mein Haus verlaſſen. ſchloſſen zu ſein! Wiſſen Sie vielleicht, wie Ihre Enkelin Denken Sie aber immer daran, welches Vertrauen Herr heißt? Daß ſie ſich in Stockholm aufhält, ſagten Sie mir Sjöberg Ihnen ſchenkt! Sollten Sie ſich deſſen als un⸗ bereits. Auch den Namen nannten Sie damals, aber ich wert erweiſen, dann finden Sie bei mir kein Unterkommen habe ihn leider vergeſſen. mehr.“ Forſchend ruhten die Augen des Alten auf Eriks Ge⸗ Beglückt eilte Dagmar in ihr Kämmerchen. Zum erſten⸗ ich 155. Aach* in ſeinem Antlitz hatten N 1. 1 in dieſ i t noch vertieft. Die Augen ſchienen male nach langer Zeit lacht: ſie wieder. Und während ſie ſich in dieſer einen Na. 5 ihre Habſeligkelten zuſammenpackte, ſagte ſie einmal ums 11 5 1 des Tages nicht gewöhnen zu können. andere:„Lieber will ich betteln, die größten Demütigun⸗ Anruhig flackernd irrten die Blicke umher, als hätte nichts gen erdulden, als daß ich noch einmal in dieſem Hauſe feſtz— Kraft genug, ſie auch nur für kurze Zeit 174— 5 1 Unterkommen ſuchte! 1„Dagmar Hielmar heißt ſie le gab er faſt ſchroff zur a Antwort;„aber was ſoll das? Warum fragen Sie?“ Trotz der Aufregungen der vergangenen Nacht ver⸗„Dagmar Sjelmar! Das ſtimmt! Mein Bruder hat ſpürte Erik Dahlgren am Morgen des nächſten Tages ein eine Dagmar Hjelmar gefunden! Er durfte ihr einen Dienſt ſo unabweisbares Schlafbedürfnis, daß er ſich nut haſtig erweiſen und hat ſie ſeither öfter wiedergeſehen.“ von Lars Larſſon verabſchiedete, ihn an ſein gegebenes Da war es mit der kühlen Ruhe des Alten vorüber. Verſprechen erinnerte und dann ſchleunigſt ſein Lager auf⸗ Erregt packte er Eriks Arm und fragte:„Wo— wo iſt — Vielleicht tat er das auch aus dem Grunde, um eder meine Enkelin, damit ich ſie holen kann? Nicht länger ſoll egegnung mit einem Menſchen auszuweichen. Erlebniſſe ſie im Großſtadttrubel ſich herumſtoßen laſſen! Bei mir von der Art, wie ſie ihm in der vergangenen Nacht be⸗ . be⸗ iſt ihr Platz!“ ſchieden geweſen, überuand man am beſten mit ſich allein. Mehr als einmal kam Erik der Gedanke: Warum willſt du die Ausſprache mit Bengt Sjöberg, die ja un⸗ vermeidlich iſt, auf die lange Bank ſchieben? Gebricht es dir etwa an Mut, ihm die furchtbare Wahrheit ins Geſicht zu ſchleudern? Gehörte denn wirklich ſo viel Mut dazu, einen Ver⸗ brecher zu entlarven? Nein! Seiner Meinung nach war es viel ſchwerer, mit dem Bewußtſein verbrecheriſcher Ta⸗ ten mehr als zwei Jahrzehnte lang die Rolle des Bieder⸗ mannes zu ſpielen. Nun, dieſe Maske wollte er ihm wenigſtens unter vier Augen ein⸗ für allemal vom Geſicht reißen. Erik wußte es wohl: Sjöberg beſaß ein bedeutendes Privat⸗ vermögen. Er hatte es aus den Erträgen der Fabrik an⸗ geſammelt, deren Aufſchwung einzig und allein das Werk ſeines Vaters war. Die Teilhaberſchaft mußte gelöſt wer⸗ den. Niemals mehr durften die Namen Dahlgren und Sjö⸗ berg nebeneinander ſtehen! Das war er dem Andenken ſeines Vaters ſchuldig, daß er den Namen eines Verbre⸗ (Fortſetzung folgt) S W