tile * wün⸗ A mit 85 8 1 ue. deut ſich enander 160 träume so ber⸗ — ltſchen t ührtgen ig Ju. Nunz. ut; nA Co, d. it 1 ct 8 1 0 150 05 35 irt 146 180 155 0 Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungs welke: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM Jeinſchließlich e otenlohn, durch die Poſt monatlich 160 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 52 etertagen. Donnerslag den 3. März 1938 Lerkündigungsblatt der Ns dA. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für Imm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg., im Text⸗ teil für J mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 aültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PS L'bafen 15101 14. Jahrgang 21 Jammergeſtalten auf der Anklagebank puren furchtbarſter zermürbung zeigt der Gesichtsausdruck der Angeklagten Der Tolkentanz beginnt Nur 20 Berfreler der Uuslandspreſſe ſind anweſend Moskau, 2. März Der Prozeß gegen die 21 Mitglieder jenes ſagenhaften„rechtsoppoſitionellen Trotzkiſtiſchen Blockes“ begann um 12 Uhr Moskauer Zeit im ſogenannten„Blauen Saal“ des Moskauer Gewerkſchaftshauſes, das ſchon vielen poli⸗ tiſchen Schauprozeſſen als„Gerichtsſtätte“ ge⸗ dient hat. Der Saal war faſt angefüllt mit Agenten und Funktionären der GPll. Im übrigen woh⸗ nen der Verhandlung nur ungefähr 20 Vertreter der Auslandspreſſe und einige auswärtige Diplomaten bei. Hinter grünen Vorhängen, die die an einer Saalwand befindlichen Logen verdecken, ver⸗ a f man die maßgeblichen Sowjetgewaltigen, ie ſich wohl das bevorſtehende Schauſpiel nicht entgehen laſſen wollen. Um 12 Uhr werden unter Bedeckung von Dutzenden bewaffneter GPUu.⸗Soldaten die 21 Angeklagten in den Saal geführt. Die vier be⸗ reitſtehenden Anklagebänke ſind durch eine Schranke abgeſperrt, vor der weitere GPU. ⸗ 788 mit gezogenem Bajonett Wache hal⸗ en. f Im einzelnen ſind die Angeklagten— ſelbſt ehemals ſo oft im Vordergrund ſtehende Figuren wie Bucharin, Rykow, Ja⸗ goda und Kreſtinſki kaum wie⸗ der zu erkennen. Bucharin und ins⸗ beſondere Rykow machen einen völlig nieder gebrochenen Eindruck. Der Geſichtsausdruck der Angeklagten zeigt Spu⸗ ren furchtbarer Zermürbung. Die Schrecken der monatelangen Haft laſſen ſich nicht verleugnen. Die Mehrzahl der gleichen Jammergeſtalten, die jetzt auf den Anklage⸗ bänken Platz nehmen, zeigt dasſelbe Bild völliger Willenloſigkeit und Zermürbung; insbeſondere fällt unter ihnen Jagoda auf, der dem früheren allmächtigen GPu.⸗ Chef in nichts mehr ähnlich ſieht. Auch Jagoda iſt ergraut u. völlig niedergebrochen. Kurz nach 12 Uhr erſcheint der Oberſte Staats⸗ anwalt Wyſchenſki im Saal. Es folgt das Oberſte Militärgericht. Der aus den früheren Vorgängen ſattſam bekannte Armee⸗ juriſt Ulrich eröffnet als Vorſitzender des Militärtribunals die Sitzung. Darauf wird die umfangreiche Anklage Wyſchenſkis verleſen, deren Lektüre zwei volle Stunden in Anſpruch nimmt. ö Den Verhandlungsbericht geben wir im In⸗ nern des Blattes wieder. * Mit dem Beginn des Moskauer Theater⸗ prozeſſes wird eines der blutigſten Blätter der Weltgeſchichte hinzugefügt werden. Alle Bei⸗ ſpiele der Tyrannenherrſchaft werden übertrof⸗ jen durch die Vorgänge in Sowjetrußland. Die Blutgier Stalins iſt unerſättlich und ſeine Rache gegen frühere Freunde und Feinde kennt reine. Der„Trotzkiſtenblock“ heißt es immer und immer wieder, muß vernichtet wer⸗ den, weil er für das Ausland Spionage ge⸗ trieben hat, weil er die Herrſchaft Stalins un⸗ tergraben und ſchließlich ſeine Macht mit Hilfe des feindlichen Auslandes ſtürzen wollte. Dieſe ſowjetruſſiſche Begründung der Schau⸗ erprozeſſe iſt natürlich völlig falſch und willkürlich, und nur dazu angetan, der Welt Sand in die Augen zu ſtreu⸗ en. Die nationalgeſinnten und geleiteten Völker Europas haben den Kommunismus jeglicher Prägung immer abgelehnt. Es hat abei keine Rolle geſpielt, ob er von Stalin oder von Trotzki geführt wurde. Dieſe Methode der Weltbeglückung iſt nur von Unruhe und Tod begleitet geweſen, und niemand hat ſich danach geſehnt außer jenen Wirrköpfen die es berſtanden haben, nach den nationalen Nieder⸗ lagen auf dem Rücken ihrer zertretenen und zerſchlagenen Völter ihr phantaſtiſches Reich aufzurichten. 1 Aber dennoch ſteckt hinter dem Wüten Sta⸗ ins gegen die Trotzkiſten ein Körnchen Wahr⸗ heit. Man muß heute daran erinnern, daß ſchon Lenin zu ſeinen Lebzeiten den Kampf um die Macht in Sowjetrußland vorausgeſagt hat und man muß dabei beachten, daß Stalin und Trotzki ſeit den erſten Anfängen der kommu⸗ niſtiſchen Agitation in Rußland Gegner ge⸗ weſen ſind. Konnte unter der Herrſchaft Le⸗ nins dieſer Gegenſatz noch nicht offen ausgetra⸗ gen werden, ſo war er dennoch vorhanden und als der Georgier zur Macht gelangt war, konnte er es nicht vergeſſen, daß Trotzki und ſeine An⸗ hänger aus den Hauptſtädten Weſteuropas, vor allem aus Paris, theoretiſch in Kom⸗ munismus machten, während er von den Hä⸗ ſchern der zariſtiſchen Ochrana in Rußland um⸗ hergejagt wurde. Freilich, aus den Aſylen Weſteuropas ließ ſich keichter und ungefähr⸗ licher der kommuniſtiſche Umſturz predigen als aus Rußland ſelbſt. Und auch dann noch, als der Kommunismus in Rußland die Herrſchaft an ſich geriſſen hatte, verſtanden es Trotzki und ſeine Anhänger beſſer als Stalin, alle glanzvollen Poſten für ſich in Anſpruch zu neh⸗ men. Dieſe Zurückſetzung hat Stalin nie ver⸗ geſſen, und blutige Rache hat er ſchon damals ſeinen Gegnern innerhalb der eigenen Partei geſchworen. Mit dem Tode Lenins kam der Wandel. Stalin konnte ſich an die Spitze ſetzen und mit der Verbannung Trotzkis nahm die Rache ihren Anfang. Seit jenen Tagen hat das Wüten Stalins kein Ende gefunden, und es wird auch nicht eher ein Ende haben, bis der rote Tyrann ſich mit dem Blut des letzten ver⸗ meintlichen Trotzkiſten vollgeſogen hat. 0.— Italienische Trauer um d Annunzio Als Wegbereiter des Faſchismus wird er verherrlicht Mailand, 2. März. Muſſolini traf in Begleitung der Miniſter Ciano. Starace, Alfieri und Benni mit dem Sonderzug in Deſencano am Garda⸗ ſee ein, wo er vom Präfekten der Provinz und einer Ehrenkompagnie, die ſchweigend das Ge⸗ wehr präſentierte, empfangen wurde. Er be⸗ gab ſich unmittelbar darauf nach dem Vittoriale in Gardone, wo d' Annunzio in einem mit den ruhmreichen Zeichen ſeiner kriegeriſchen Taten ausgeſchmückten Raum aufgebahrt liegt. Muſſo⸗ lini verweilte eine Zeitlang ſchweigend an der Bahre des großen italieniſchen Dichters. Nachdem Muſſolini von d' Annuncio Abſchied genommen hatte, wurden am Nachmittag die Tore der Villa geöffnet und der harrenden Menge Gelegenheit gegeben, dem toten Dichter die letzte Ehre zu erweiſen. Ganz Italien ſteht im Zeichen des Todes von d' Annuncio, den der Akademiſche Rat der Kö⸗ niglich Italieniſchen Akademie in einer Bot⸗ ſchaft als den„Seher der imperialen Größe Italiens“ und als„einen Meiſter der revolutionären Tat auf allen Gebieten“ ver⸗ herrlicht. Die Sitzung der italieniſchen Kam⸗ mer wurde vom Präſidenten Graf Ciano. deſſen Namen mit dem des Dichters infolge ge⸗ meinſam durchgeführter Kriegstaten zur See eng verbunden bleibt. zum Zeichen der natio⸗ nalen Trauer auf Freitag vertagt. In Rom tragen nicht nur die öffentlichen Gebäude, ſon⸗ dern auch ſehr viele Privathäuſer die Fahnen auf halbmaſt. Die geſamte italieniſche Preſſe verherrlicht den verſtorbenen Dichter und ſein Werk als zuſammenfaſſung aller Kräfte Japans Fürſt Konoe begründet das Generalmobilmachungsgeſetz Tokio, 2. März Nach neuntägiger Krankheit erklärte F ü r ſt Konoe am Mittwoch im Unterhaus⸗Ausſchuß zu dem heftig umſtrittenen Generalmo⸗ biliſierungsgeſetz, daß ſtrenge Beach⸗ tung der Verfaſſung unter allen Umſtänden der Leitgedanke des Mobiliſierungsgeſetzes ſein werde. Um alle Bedenken zu zerſtreuen, werde zur Durchführung des Geſetzes ein Sonderaus⸗ ſchuß eingerichtet, in dem Mitglieder des Ka⸗ binetts vertreten ſeien. Das Mobiliſierungs⸗ geſetz ſei das Ergebnis ſorgſamer Ueberlegun⸗ gen aller Kabinette der letzten zehn Jahre und ſei heute zur Durchführung der Aufgaben, die ſich aus dem China⸗Konflikt ergeben hätten und noch ergeben könnten, dringend notwendig. Niemand könne die Form der künftigen Kriegs⸗ führung vorausſehen, und deshalb müßte für alle Möglichkeiten vorgeſorgt werden, die ſich von Stunde zu Stunde verändern können. Seit dem Weltkrieg habe es ſich gezeigt, daß alle Hilfsquellen des Volkes mobili⸗ ſiert werden müßten, da moderne Kriege Kampf der geſamten Nation bedeuteten. Jeierliche Grundſleinlegung der Reichsluftſchutzſchule In Berlin⸗Wannſee wurde durch Staatsſekretär der Luftfahrt General der Flieger Milch der Grundſtein zur Reichsluftſeh bechuſe gelegt. General der Flieger Milch bei den Hammer⸗ ſchlägen.(Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Wegbereiter des Faſchis mus. d Annuncio habe als erſter Dichter dem ita⸗ lieniſchen Volk wieder den Traum ſeiner Be⸗ rufung zu neuer nationaler Größe erweckt und damit. wie„Gionale d' Italia“ betont, ſeine alten Tugenden wieder wachgerufen, damit es wieder zu dem Ruhm des antiken Rom emvor⸗ ſteige. d' Annuncio habe die Italiener dazu aufgerufen, ſich wieder auf das Mittelmeer zu beſinnen und die Vorherrſchaft in dieſem Meer zu errichten. Er habe gefühlt. daß das Schick⸗ ſal Italiens im öſtlichen Mittelmeer, in Afrika und auf den Weltmeeren liege und ſchon von Jugend an die Stimme für die Erneuerung Ita⸗ liens erhoben. So ſehe das italieniſche Volk in ihm den Sänger der imperialen Größe Ita⸗ liens. An dem Staatsbegräbnis, das am Donners⸗ tagvormittag 11 Uhr ſtattfindet, wird der Kö⸗ nig von Italien und Kaiſer von Aethiopien durch den Herzog von Bergamo vertreten ſein. Der Tag des Begräbniſſes iſt zum nationalen Trauertag erklärt worden. Des Führer Beileid zum Tode d' Annuncios Berlin, 2. März. Der Führer und Reichskanzler bat anläßlich des Todes Gabriele d' Annunzios dem ita⸗ lieniſchen Regierungschef Muſſolini telegraphiſch ſein Beileid ausgeſprochen. dr. Adolf Wagner geſlorben Nachruf Dr. Leys. Berlin, 2. März. Nach kurzer Krankheit iſt, wie die Sc. meldet, am Dienstag der Reichsamtsleiter der NSDAP und Leiter des Schulungsamtes der DA F., Pg. Dr. Adolf Wagner, im Alter von 45 Jahren verſtorben. Reichsorgani⸗ ſationsleiter Dr. Ley würdigt ihn in ſeinem Nachruf als einen Mitarbeiter,„der mit glü⸗ hendem Herzen unſerem Führer und unſerem Volk gehörte und die ihm übertragenen Auf⸗ gaben mit kämpferiſcher Entſchloſſenheit durch⸗ führte“. Als Sohn eines alten Bauerngeſchlechts wurde Reichsamtsleiter Dr. Wagner am 26. Oktober 1892 in Wiesbaden geboren. Nach ſeiner Schulzeit erkämpfte er ſich als Werk⸗ ſtudent das Studium. Bei Ausbruch des Weltkrieges meldete er ſich ſofort als Kriegs⸗ freiwilliger an die Front. Verwundet kehrte er 1918 als Leutnant zurück in die Heimat. Die Stunde, in der er zum erſtenmal den Führer hörte, wurde entſcheidend für ſeinen weiteren Lebensweg. Im Juni 1931 wurde er Gaufachbearbeiter für Handwerk und Han⸗ del im Gau Heſſen⸗Naſſau, im Jahre 1932 Gauredner und Schulungsleiter der Gaue Heſſen⸗Naſſau und Kurheſſen. Vom Dezember 1932 bis Februar 1934 war er Kreisamtsleiter in Marburg an der Lahn. In dieſem Jahre promovierte und habilitierte er ſich zum Dok⸗ tor phil. Im März 1934 wurde ihm die Lei⸗ tung der Schulungsburg Wannſee über⸗ tragen und im September 1934 die Haupt⸗ ſtelle Schulung im Hauptamt Handwerk und Handel. Das Reichsſchulungsamt der DAF. leitete er ſeit Mai 1936. Nebenamtlich war er Dozent an der Univerſität und ſpäter auch 8 der e in Berlin. Seine rnennung zum Amtsleiter der NSDAP. er⸗ folgte 1937. 5 e Raſſenſchußmaßnahmen in Ungarn Die jüdiſch⸗marxiſtiſche Klique tobt Budapeſt, 2. März Der kürzlich zum Vizegeſpan von Budapeſt gewählte bekannte Führer der Raſſenſchutzbe⸗ wegung, Endre, hat, wie die Preſſe berichtet, in den ihm unterſtellten Behörden weitgehende Maßnahmen zur Reinigu ng des Ver⸗ waltungsappartes von bolitiſch unzu⸗ verläſſigen und raſſefremden Elementen ange⸗ ordnet. Hierzu gehört die Forderung des Nach⸗ weiſes der ariſchen Abſtammun g bis zu den Großeltern und die Prüfung der politiſchen Vergangenheit der einzelnen Be⸗ amten. 5 Wird er enthüllen dürfen? Der Pariſer GPU. Skandal, der ſich an den Namen des verſchleppten und wahrſcheinlich längſt ermordeten Generals von Miller ſo⸗ wie an den Namen ſeines Henkers. des„Gene- rals“ Skoblin knüpft, iſt jetzt inſofern in ein ſenſationelles Stadium getreten, als nun⸗ mehr die Unterſuchung nach ſechs vollen Mo⸗ naten abgeſchloſſen iſt und nach ihren Ergeb⸗ niſſen vielleicht ſogar eine reſtloſe Aufklärung der Einzelumſtände des ſchweren Verbrechens erwartet werden kann. Der Unterſuchungsrich⸗ ter will nur noch einmal Frau von Miller mit der GPu.⸗Agentin Plewitzkaja, der Frau des GPu.⸗Agentin Skoblin, konfrontieren und durch den Rechtsbeiſtand der Frau von Miller gewiſſe Fragen an die bolſchewiſtiſche Verbre⸗ cherin richten laſſen. N Skoblin, eine äußerſt zweifelhafte Perſönlich⸗ keit, deren Generalsrang mindeſtens fragwür⸗ diger Herkunft iſt, hat inzwiſchen nach Erledi⸗ gung ſeiner vorläufigen Pariſer Aufgabe einen neuen großen Auftrag in Moskau erhalten, der ihn nach Wladiwoſtok, der fernöſtlichen Mi⸗ litärbaſis, führt. Nachdem es dem anſcheinend ſehr energiſchen Unterſuchufgsrichter in Paris gelungen iſt, ein mehr als ausreichendes Belaſtungsmaterial für das GPu.⸗Verbrechen zuſammenzutragen, darf man wirklich geſpannt ſein, ob man ihm die Auswertung dieſes Materials von oben her erlauben wird. Das mußte naturgemäß nicht nur eine radikale Bloßſtellung der GPU.⸗Me⸗ thoden in Frankreich durch ein franzöſiſches Ge⸗ richt, ſondern darüber hinaus auch eine weitere ſchwere Belaſtung der bolſchewiſtiſchen Außen⸗ politik mit ſich bringen. Wir erinnern in die⸗ ſem Zuſammenhang an die ebenſo ungeſühnten wie ungeklärten GPul.⸗Verbrechen auf franzö⸗ ſiſchem Boden an General Kutiepow, an dem GPu.⸗Agenten Na vachine, an dem Sohn Trotzkis uſw. Wir erinnern ferner an die ſtändige Begünſtigung des GPlul.⸗Treibens in Frankreich durch die maßgeblichen franzöſi⸗ ſchen Behörden im Wege der Duldung, ja teil⸗ weiſe ſogar der direkten Förderung wie im Fall der Entlaſſung der GPu.⸗Agentin Gro⸗ ſowſki. der eigentlichen Mörderin des GPu.⸗ Agenten Reiß. Wir erinnern aber ebenſo an die direkte oder indirekte Verhinderung der Aufklärung des Königsmordes in Marſeille, ferner an den ſehr ſonderbaren„Selbſtmord“ Stawiſkys, an das myſteriöſe Schickſal des Un⸗ terſuchungsrichters im Fall Stawiſky u. a. m. Wird die Volksfront⸗Regierung. die ſich ſoeben wieder laut zu dem Pakt mit Moskau bekannt hat, dem Unterſuchungsrichter des GPU.⸗Falles von Miller erlauben, zu enthüllen? Nach den bisherigen Ergebniſſen der Anter⸗ ſuchung liegt ein lückenloſes Material gegen die GPu., gegen die Pariſer Botſchaft der Sow⸗ jets, alſo gegen Sowjetrußland vor. Wird auch dieſer Sowjetſkandal in Frankreich wieder wie die bisherigen unterdrückt, ſo würde ſich eine deraxt ſtarke Abhängigkeit der Volksfront⸗ regierung von Moskau ergeben, daß ſich Europa nur auf das allerernſteſte gewarnt fühlen müßte! N *** 2* 66 „Einzigarlige Situalion Die Schweiz zwiſchen Genfer Liga und geſundem Selbſterhaltungstrieb Bern. 2. März. Der Nationalratsausſchuß für Auswärtige Angelegenheiten hat in Anweſenheit von Bun⸗ desrat Motta eine Entſchließung über die ſchweizeriſche Neutralität gefaßt, in der deutlich zum Ausdruck kommt. daß die Schweiz nicht zum willenloſen Mitläufer der Genfer Schwätzer werden will. 1 Der Ausſchuß iſt der Ueberzeugung, daß die „Rückkehr der Schweiz zum Statut der integra⸗ len und traditionellen Neutralität“ unumgäng⸗ lich notwendig ſei. In einer Entſchließung wird zur Kenntnis genommen, daß der Bundes⸗ rat alle Schritte zur Anerkennung dieſer integralen Neutralität tun wolle und Bundes⸗ rat Motta den Ausſchuß über alle Maßnahmen auf dem Laufenden halten werde. Dann gibt der Ausſchuß der Erwartung Ausdruck, daß der Leiter des politiſchen Departements als Wort⸗ führer des Bundesrates angeſichts der Bedeu⸗ tung des Grundſatzes und des Ausmaßes der ſchweizeriſchen Neutralität vor den zuſtändigen internationalen Organen die Erklärungen ab⸗ gebe, die zur Klarlegung der„einzigartigen Situation der Schweiz“ und ihrer Auffaſſung notwendig ſeien. Kanzelhetzer verurkeill Berlin. 2. März. Am 7. Februar begann vor dem Berliner Sondergericht ein Prozeß gegen den Pfarrer Martin Niemöller aus Berlin⸗Dahlem wegen Gefährdung des öffentlichen Friedens, Kanzelmißbrauchs und Aufforderung zu Zu⸗ widerhandlungen gegen Anordnung der Reichs⸗ regierung. Der Angeklagte wurde heute wegen fortgeſetzten Vergehens gegen 8 130 a, Ab⸗ ſatz 1, des StGB. zu ſieben Monaten Feſtungshaft und wegen eines Vergehens gegen 8 4 der Verordnung vom 28. Februar 1933 zu einer Geldſtrafe von 500 RM., ſowie wegen eines weiteren gleichen Vergehens, teil⸗ weiſe in Tateinheit mit Vergehen gegen§ 130a, Abſatz 2, des StGB. zu einer Geldſtrafe von 1500 R M., im Nichtbeitreibungsfalle zu einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten, ver⸗ urteilt. Die Sendung„Richtiges und Falſches über die Zellwolle“, in der Handelskammerpräſident Kehrl zu dieſem intereſſanten Thema geſprochen hat, wird auf Wunſch zahlreicher Hörer am Donnerstag, 3. März, in der Zeit von 2121.15 Uhr im Deutſchlandſender wiederholt. Die Eröffnung der Leipziger Frühjahrsmeſſe 1938 am 6. März, vormittags 11 Uhr, wird mit der Anſprache des Reichswirtſchaftsminiſters Walter Funk auf den Deutſchlandſender und den Reichsſender Leipzig übertragen. EEC 0 Kreſtinſki ſprengt den Prozeß Die Anklageſchrift- ein ungeheuerliches Dokument Moskau, 2. März Die Anklageſchrift in dem neuen Moskauer Schauprozeß iſt zweifellos das ungeheuer⸗ lichſte Dokument der bisherigen ſowjetruſſiſchen ro en Die darin aufgezählten, den Angeklagten zur Laſt gelegten Verbrechen übertreffen bei wei⸗ tem noch die früheren Vorbilder, und ſelbſt die phantaſievollſten Prognoſen, die man für die⸗ ſen Prozeß aufgezählt hatte, werden durch die Wirklichkeit noch weit überholt. Die Anklageſchrift beginnt mit der Feſtſtellung, daß ſämtliche An⸗ geklagten einen„Verſchwörerblock“ gebildet hätten, der ſich zum Ziele geſteckt habe,„im Auftrage der Nachrichtendienſte von der So w⸗ jetunion feindlich geſinnten Mächten, Spionage zu Gunſten dieſer Staaten zu betreiben, ferner Sabotage, Terror, Untergrabung der militä⸗ riſchen Macht der Sowjetunion, Nieder ⸗ lage und Zerſtückelung der Sow⸗ jetunion“ durchzuführen. Der„Block der Trotzkiſten und Rechtsoppoſi⸗ tionellen“ beſaß mit den genannten Staaten ein„Abkommen“ geſchloſſen, demzufolge die Mitglieder des Blocks einſtweilen Spionage, Terror und Sabotage betreiben ſollten, um gegebenenfalls durch die bewaffnete Interven⸗ tion dieſer Staaten zur Macht zu gelangen, wobei die„Angreifer“ mit Teilen des ſowje⸗ tiſchen Territoriums entſchädigt werden ſoll⸗ ten( J). Der„Block“ habe in allen Gebieten und Provinzen der Sowjetunion außerdem„hoch⸗ verräteriſche Gruppen“ gegründet, die teilweiſe auf früheren Prozeſſen abgeurteilt worden ſeien. Als „Ergebnis“ der Vorunterſuchung werden zunächſt folgende wahnwitzigen Be⸗ hauptungen vorweg genommen: Trotzki ſei ſeit 1921 mit der deutſchen Geheimpolizei als deren Agent in Verbindung geſtanden und ſeit 1926 mit dem engliſchen Nachrichtendienſt, dem „Intelligence Service“. Kreſtinſki habe ſeit 1921 Spionage zu Gunſten Deutſchlands ge⸗ trieben, Roſengolz ſeit 1928 zu Gunſten des deutſchen Genexalſtabes, ſeit 1926 zu Gun⸗ ſten des engliſchen„Intelligence Service“, Rakowſki ſei ſeit 1926 Agent des„Intel⸗ ligence Service“, Scharangowitſch ſeit 1921 Agent des polniſchen Nachrichtendienſtes, Grinko ſeit 19238 Agent des polniſchen und deutſchen Nachrichtendienſtes. Ry ko w und Bucharin, die Anführer der„Verſchwörer“, hätten von der landesverräteriſchen Tätigkeit der Mitglieder des„Blockes“ genaue Kenntnis gehabt und dieſem die Direktive dafür gegeben. Der frühere Volkskommiſſar für Holzinduſtrie, Jwanow, ſowie die Angeklagten Se⸗ linſki und Subarew ſeien bereits vor dem Krieg Beamte der zariſtiſchen Geheim⸗ polizei geweſen und hätten jahrzehntelang un⸗ ter 8 Sowjetregime Sabotage und Verrat verübt. Der erſte umfangreiche Teil des Anklage⸗ aktes beſchäftigt ſich mit der angeblichen landes⸗ verräteriſchen Tätigkeit der Angeklagten. Auf Anweiſung Trotztis habe Kreſtinſki— ſeinem eigenen Geſtändnis zufolge— bereits ſeit 1921 als Sowjetbotſchafter in Berlin Spionage⸗ arbeit verrichtet. In ähnlichen Fällen habe ſich Roſengolz ſeit 1923 und Beſſenow betätigt. Kreſtinſki und Rakowſki hätten ſeit 1933 die⸗ ſelben Verbindungen mit japaniſchen militäriſchen Stellen. Die übrigen bereits erwähnten Angeklagten hät⸗ ten ſich dem engliſchen bzw. dem polniſchen Nach⸗ richtendienſt zu verſchiedenen Zeitpunkten zur Verfügung geſtellt. Rykow und Bucharin hät⸗ ten, gemäß den Weiſungen Trotzkis, die Radek ihm übermittelt haben ſoll, eine bewaffnete Invaſion auswärtiger Mächte vor⸗ bereitet in der Abſicht, dieſen als Kaufpreis Weißrußland und die Ukraine, ferner die kau⸗ kaſiſchen und mittelaſiatiſchen Sowjetrepubliken (letztere unter dem Protektorat Englands) aus⸗ uliefern. Zu dem Zweck, die militäriſche acht der Sowjetunion zu untergraben, hätten die Leiter des„Blocks“ mit der„militäriſchen Verſchwörungsgruppe“, nämlich mit Tuchat⸗ ſchewſki und den übrigen bereits erſchoſſenen Ge⸗ neralen zuſammengearbeitet. a Der zweite Teil der Anklageſchrift behandelt die angebliche terroriſtiſche Tä⸗ tigkeit des„Blocks“. Hier iſt dem früheren GPU.⸗Gewaltigen 1 die führende Nolle ugewieſen worden. iederum auf Anweiſung rotztkis und des bereits vor einem Jahr er⸗ E Pjatakow hatte ſich der„Block“ die Aufgabe geſtellt, die führenden Sowjetpolitiker, vor allem Stalin, Molotow, Woro⸗ ſchilow u. g. durch Terrorakte zu beſeitigen. Das erſte Opfer des Terrors ſei der im Jahre 1924 in Leningrad dem bekannten Attentat zum Opfer gefallene Kirow geweſen. Bei dem Attentat gegen Kirow ſei kein anderer als Ja⸗ goda als direkter Organiſator beteiligt ge⸗ weſen. 5 bereits zuvor von dem Attentat gegen Kirow, und zwar durch Jenukidſe.“ Dieſer, der im De⸗ zember des Vorjahres nach einem Geheimprozeß erſchoſen wurde, habe, wie die Anklageſchrift behauptet, ein gleichlautendes„Geſtändnis“ ab⸗ gelegt. In dieſem 2 dürfte die Anklage übri⸗ gens dem Sachverhalt nahekommen. Seit lan⸗ 3 beſtand bereits der Verdacht, daß die 55. ſelbſt den Kirow⸗Mord in Szene geſetzt habe, eine Vermutung, die übrigens auch Trotzki ſchon vor Jahren in ſeinen Schriften ausſprach! Jagoda habe ferner die. des Schriftſtellers Gorki mit Hilfe der in dem gegenwärtigen Prozeß angeklagten Aerzte organiſtert. Mit Hilfe des Privatſekretärs Gorkis, des Angeklagten Krjutſchkow, ſei Gorki von ſeinen Aerzten veranlaßt worden,„ſich zu erkälten“, was bei der akuten Lungenkrank⸗ 328 des Schriftſtellers deſſen Tod zur Folge ge⸗ abt habe. In gleicher Weiſe habe Jagoda Kuibyſchew, ſeinen Vorgänger in der GPll., Kreſtinſki, ſowie den Sohn Gorkis, Peſchtow, aus dem Weg geräumt, indem er die behandelnden Aerzte zur Anwendung fal⸗ cher Heilmethoden veranlaßt habe, was den od der Betreffenden zur Folge gehabt hätte. Schließlich wird Jagoda auch ein Attentatsver⸗ ſuch gegen ſeinen Nachfolger Jeſcho w, den ge⸗ genwärtigen GPU.⸗Gewaltigen, in die Schuhe geſchoben. Jagoda habe verſucht, Jeſchow durch ſeinen Sekretär Bulanow, der gleichzeitig in dem jetzigen Prozeß angeklagt iſt, durch Gift zu beſeitigen. ö Die hiſtoriſche Fundiereng der behaupteten Greueltaten der Angeklagten liefert einen be⸗ ſonderen Teil der Anklageſchrift, der ſich mit „Geſtändniſſe“, die keine ſind Auf der Anklagebank anders als im Verhör Moskau. 2. März. Nach kurzer Pauſe wird in dem Moskauer Theaterprozeß mit dem Verhör der Angeklagten begonnen. Als Erſter tritt der frühere Bot⸗ ſchaftsrat der Sowjetbotſchaft in Berlin, Beſ⸗ ono w, ans Mikrophon. Lediglich auf knappe Fragen des Staatsanwalts hin, beginnt Beſſo⸗ now, deſſen Geſtändnis nichts zu wün⸗ chen übrig läßt, mit einer ausführlichen Darlegung ſeiner„Verbrechen“. Beſſonow hat ſich ſelbſt als den hauptſächlichſten Verbin⸗ dungsmann zwiſchen Trotzki einerſeits und deſ⸗ ſen Anhäſiger in der Sowjetunion, Pjatakow und Kreſtinſki andererſeits darzuſtellen. Beſon⸗ ders will er von dem ſchon vor Jahresfriſt hin⸗ gerichteten Piatakow bereits ſeit 1932 beträcht⸗ liche, aus ſowjetiſchen Staatsmitteln entwen⸗ dete Geldſummen erhalten haben, die er an Trotzki und deſſen Sohn Sedo w ** Agitationszwecken übergeben abe. Ferner behauptet Beſſonow. im Herbſt 1933 eine Zuſammenkunft zwiſchen Kre⸗ ſtinſki und Trotzki in Meran ver⸗ mittelt zu haben. An dieſer Stelle kann der Staatsanwalt nicht umhin, Kreſtinſki zu fra⸗ gen, ob Beſſonows Angaben richtig ſeien. Darauf erklärte Kreſtinſki mit feſter Stimme: „Beſſonows Behauptungen ſind falſch!“ Auf die Frage des. Staatsanwalts, warum Kreſtinſki 7 während der Vorunterſuchung „Geſtändniſſe“ gemacht habe, die mit den Er⸗ klärungen Beſſonows übereinſtimmten. ſchweigt Kreſtinfki bedeutungsvoll ſo daß der Staats⸗ anwalt Pyſchinſki rot vor Zorn und Verlegen⸗ heit nur noch bemerken kann:„Da ich keine Antwort höre, habe ich auch keine Frage mehr an den Angeklagten Kreſtinſki zu richten.“ Beſſonow fährt daraufhin mit ſeinem Rede⸗ ſchwall fort. Kreſtinſki, ſo behauptet er weiter, habe ihm im Jahre 1934 die Direktive gegeben, die„normalen diplomatiſchen Beziehungen zwi⸗ ſchen Deutſchland und der Sowjetunion zu ſabotieren“, dagegen in ſeiner Eigenſchaft als Vertreter des antiſowjetiſchen Blocks der Trotzkiſten geheime Beziehungen mit den natio⸗ nalſozialiſtiſchen Parteiſtellen aufzunehmen(11). Auch das beſtreitet Kreſtinfki ganz energiſch. Der Muſterangeklagte Beſſonow verfällt darauf gleich in die Rolle des Staats⸗ anwalts und bezichtigt Kreſtinſki immer wie⸗ der von neuem. Kreſtinſki, vom Staatsanwalt ſcharf über den Wandel zwiſchen ſeiper jetzigen Haltung und ſeinem„Geſtändniſſen“ während der Vorunter⸗ ſuchung befragt, gibt darauf die program⸗ matiſche Erklärung, die das ganze Kon⸗ zept dieſes Prozeſſes durcheinander bringen dürfte: „Meine Geſtändniſſe während der Vor⸗ unterſuchung habe ich unfreiwillig ge⸗ macht. Ich habe unrichtige Aus ſagen abge⸗ geben, um überhaupt auf dieſe An⸗ Flagebank zu kommen und um dann die Wahrheit ſagen zu können!“ Jetzt muß der Staatsanwalt in äußerſter Verwirrung auch andere Angeklagte gegen Kreſtinſti ausſpielen: Roſengolz und Grinka müſſen auf Drängen Wyſchinfkis be⸗ ſtätigen, daß Kreſtinſki Trotzkiſt und Landesver⸗ räter ſei. Kreſtinſki beſtreitet beharrlich alles weiter, und als Beſſonow Einzelheiten der an⸗ geblichen Begegnung Kreſtinſkis mit Trotzki in Meran zum Beſten gibt, erklärt Kreſtinfki biſſig, Beſſonow gebe da nur ſeine, Kreſtinſkis, „falſche Geſtändniſſe“ wieber! Beſſonow wird daraufhin wieder aufgefor⸗ dert, ſeine Erklärungen fortzuſetzen. Genau nach bekannten früheren Beiſpielen behauptet er— mit einem rielſagenden Lächeln—, be⸗ reits im Jahre 1933 auf Verlangen des trotz⸗ kiſtiſchen Blocks mit nationalſozialiſtiſchen Po⸗ litikern(J) in Fühlung getreten zu ſein, denen er als Gegenmaßnahme für die Anterſtützung der trotzkiſtiſchen Oppoſition in der Sowjet⸗ union die Sowjetukraine angeboten haben will! Ein„Abkommen“ der trotzkiſtiſchen Oppoſition mit Deutſchland zwecks Beſchleuni⸗ gung des Krieges gegen die Sowjetunion müſſe, ſo hätten Trotzki und Kreſtinſki immer wieder erklärt,„forciert“ werden. Dieſelbe An⸗ ſicht hätten die militäriſchen Hochverräter um Tuchatſchewſki vertreten. Damit iſt Beſſonow mit ſeinen phantaſtiſchen „Geſtändniſſen“ am Ende. Kreſtinſki erklärte noch einmal mit allem Nachdruck die Erklärungen Beſſonows für falſch. Dann wird die dramatiſche Vor⸗ und Nachmittags⸗ ſitzung für beendet erklärt. Jagoda habe„geſtanden“:„Ich wußte den angeblichen Attentatsplänen Bucharins, Trotzkis und Rykows gegen Lenin und Stalin aus dem Jahre 1918 befaßt und dieſe z. B. 7 der Anſtiftung des bekannten Attentats au Lenin bezichtigt, das der Revolutionär Kaplan im Jahre 1918 auszuüben verſuchte. Zum Schluß weiſt die Anklageſchrift noch ein⸗ mal darauf hin, daß ſämtliche aufgezählten Ver⸗ brechen der Angeklagten 7 durch deren „Geſtändniſſe“ als„erwieſen“ etrachtet würden. Nach Verleſung dieſes ungeheuerlichen Doku⸗ ments befragt der Verhandlungsleiter die An⸗ geklagten einzeln, ob ſie ſich entſprechend dem Material der Vorunterſuchung als ſchuldig bekennen. 19 der Angeklagten antworten dar⸗ auf bejahend. Bucharin erklärt ſich gleich⸗ falls für ſchuldig, jedoch lediglich„nach Maß⸗ gabe ſeiner ſpäteren Erklärun⸗ gen“. Der frühere ſtellvertretende Außen⸗ kommiſſar Kreſtinſki erklärt jedoch als ein⸗ ziger mit leichenblaſſem Geſicht, aber entſchieden: „Ich bin kein Trotzkiſt, ich bin kein Verbrecher, ich habe niemals et was mit den Nachrichtendienſten aus⸗ wärtiger Mächte zu tun gehabt.“ Die Erklärungen Kreſtinſkis wirkten auf Staatsanwalt und Gericht ſichtlich wie eine Bombe, umſo mehr, als ein erheblicher Teil der ſoeben verleſenen Anklageſchrift auf angeb⸗ liche„Geſtändniſſe“ Kreſtinſkis aufgebaut iſt. Nach dem Wert dieſer„Geſtändniſſe“ befragt, erklärte Kreſtinſki weiter mit feſter Stimme: „Ich widerrufe meine fämtlichen, während der Vorunterſuchung pro⸗ tokollierten Angaben.“ Kreſtinſki er⸗ klärte, er habe ſeine Geſtändniſſe„unfrei⸗ willig“ abgelegt. Darauf wurde die Sitzung unterbrochen. „Geſländniſſe“ über„Geſtändniſſe“ Die Abendverhandlung des prozeſſes beginnt mit dem Verhör des früheren Finanzkommiſſars Grinko. Dieſer zeigt ſich ſo willfährig, daß der Staatsanwalt dem Strom ſeiner Geſtändniſſe“ während zweier Stunden freien Lauf laſſen kann. i Grinko verweilt mit beſonderem Nachdruck lange bei der angeblich von ihm im Auftrag des Leiters des Oppoſitionsblocks geleiteten Sa⸗ botagearbeit. Er iſt ſo unerſchöpflich in ſeinen Selbſtbezichtigungen, daß ihn bald der Staatsanwalt, bald der Gerichtsvorſitzende zur Kürze mahnen muß! Alle die notoriſchen Miß⸗ ſtände der ſowjetruſſiſchen Finanzwirtſchaft nimmt Grinko bereitwillig auf ſein Schuld⸗ konto. Ja noch mehr, ſogar die Hungerlöhne der Landarbeiter in den Kolchoſen, die überall herr⸗ ſchende Knappheit an Waren und Bedaxfs⸗ gegenſtänden wird von Grinko als Folgeerſchei⸗ nung der Wirtſchaftsſabotage des„Blockes der Trotzkiſten“ erklärt. Weiter bleibt es Grinko überlaſſen, den Zu⸗ ſammenhang des trotzkiſtiſchen Verſchwörer⸗ blocks mit der militäriſchen„Hochverräter⸗ gruppe“ Tuchatſchewſki, Gamarnik uſw. 1 zu ſchildern. Er behauptet, daß Rykow, Bu⸗ charin, Roſengolz und„vermutlich“ auch Ja⸗ oda über die„Verſchwörung“ der Generale in⸗ or miert geweſen ſeien, mit denen ſie ſich im weſentlichen einig gewußt hätten. Als nächſter Angeklagter kommt noch ein wei⸗ terer muſtergültiger„Verbrecher“ zu Wort: der frühere Volkskommiſſar für Landwirtſchaft Tſchernow, der den Eindruck eines völlig willenloſen Opfers macht. Er„geſteht“ mit der⸗ ſelben Bereitwilligkeit die ungeheuren„Sa⸗ botageakte“, insbeſondere auf dem Gebiet der Landwirtſchaft, die angeblichen Koalitionsver⸗ handlungen des trotzkiſtiſchen„Blocks“ mit men⸗ ſchewiſtiſchen Emigrantengruppen uſw. Er weiß ferner, insbeſondere über ſeine Spionggetätig⸗ keit förmliche Kriminalromane zu erzählen und bezeichnet ſich ſelbſt bereitwillig als käuflichen pion. Aus den„Geſtändniſſen“ Grinkos und Tſchernows iſt im übrigen zu entnehmen, daß noch zahlreiche weitere frühere führende Sowjethäuptlinge, die ſich im gegenwärtigen Prozeß noch nicht unter den Angeklagten befinden, einem ähnlichen Schickſal wie dieſe entgegenſehen. Grinko nannte ſo die ſeit einigen Monaten verſchwun⸗ denen Volkskommiſſare Anti po n(Volkskom⸗ miſſar für Sowjetkontrolle), Rudſutak (ehemals ſtellvertretender Vorſitzender des Volkskommiſſariats) ſowie den Leiter des Ko⸗ mitees für Landwirtſchaftsfragen beim Zen⸗ tralausſchuß der bolſchewiſtiſchen Partei, Ja⸗ kowlew, als Mitglied der„Verſchwörung“, während Tſchernow den ukrainiſchen Volks⸗ kommiſſar Satonſki ſowie den ehemaligen Volkskommiſſar für Leichtinduſtrie Ljubi⸗ mow erwähnte und in dieſem Zuſammen⸗ hang ſogar von einem„Reſervezentrum“ der Verſchwörung ſprach. Daraus kann man mit Recht ſchließen, daß auch der gegenwärtige Prozeß nicht der letzte ſeiner Art ſein wird. Die nächſte Gerichts⸗ ſitzung findet am Donnerstag um 11 Uhr Mos⸗ kauer Zeit ſtatt. Vachſende Empörung über den kommuniſtiſchen Pfarrermord 85 Warſchau, 2. März. Die feige kommuniſtiſche Mordtat an dem Pfarrer Streich in Lubon bei Poſen hat wei⸗ ten Kreiſen des volniſchen Volkes, die bisher an die Größe der bolſchewiſtiſchen Gefahr nicht glauben wollten, die Augen geöffnet. In War⸗ ſchau führte die wachſende Empörung der Be⸗ völkerung zu einer Kundgebung vor der Sowietbotſchaft, in deren Verlauf einige Fen⸗ ſterſcheiben eingeſchlagen wurden. großen Schau⸗ in Pen Frantfurt Münfer, in Babe hen, in Vade in Vit in aaf in Thür i Brau 1 In Fort J. Oliober inte bir in Pre Göppingen in Baue in Bade in beſe ber Techn in Nec in Han N Das pa Oktober 1. fühnen 9 pharmazen f 1 Kattowitz Urteile Vor dem Veruſungs genannte Verhandlut Deutſche gegend we pellagt wa die Ang dwiſcen v „ Oberſchleſt „Tatropit etblicte de bündelei“! tereinander dungeg, ten die vor den eien. anwalt p. leichalls die eri bericht, pa gekommen. und dreier belb 5. 3 Angela anderthalh dend ichen 17 Jahren bungen ben Angel einem Frei vurde eine dle noh Meer feht Gegen anpalt f ein, lodaß keritt nit ſaſen hatt. belchenden net, der ihm N fit ere iftei— e Sünu⸗ tüheren in f un unden icrul ag des 88 lic it b ber de zur 1 Niz⸗ t Shulb⸗ e der erte ders; eiſchei⸗ ts der 2 f gu wötet⸗ niter⸗ het „ Bu⸗ 5 N. e in ih in —— t bei⸗ t: det ſſchaft völlig t det lsber⸗ nen⸗ weiß tͤtig⸗ und lichen 1 men, 1 te die r halb 25 Angeklagte erhielten Gefängnisſtrafen von anderthalb Jahren bis zu acht Monaten, wäh⸗ rend ſieben Angeklagte im Alter von 15 bis 17 Jahren zur Unterbringung in einer Erzie⸗ Hhungsanſtalt verurteilt wurden. einem Freiſpruch. Keinem der V wurde eine Bewährungsfriſt zugebilligt, obwohl leſung der Akten. anwalt Ausbau der pharmazeufiſchen Univerſikälsinſtitute Berlin. 2. März. „Am 1. April 1935 iſt die neue Prüfungsord⸗ nung für Apotheker vom 8. Dezember 1984 in N Kraft getreten, die eine Vertiefung der bisherigen Ausbildung vorſieht. Da in Zuſammenhang hiermit eine ganze Reihe neuer Ausbildungsfächer vorgeſchrieben iſt, hat dieſe dringend notwendig gewordene Vertie⸗ fung der Ausbildung eine Erweiterung der Studienzeit für 17 Pharmazieſtudium von vier auf ſechs Halbjahre zur Folge. „Die Verhältniſſe an den pharmazeutiſchen Inſtituten der Univerſitäten und Hochſchulen ſind augenblicklich zum Teil ſo, daß ſie den ge⸗ ſteigerten Anforderungen des pharmazeutiſchen Studiums auf der Grundlage der neuen Prü⸗ fungsordnung nicht gewachſen ſind. Es machte ſich daher die umfaſſende Planung der pharma⸗ zeutiſchen Ausbildungsmöglichkeiten mit dem Ziel notwendig, vorhandene Univerſitätsinſtitute entſprechend auszubauen und die zurzeit anderen Inſtituten lediglich angegliederten pharmazeutiſchen Abteilungen pharmazeutiſche zu ſelbſtändigen Inſtituten zu erheben. Die erforderliche Konzentration der vorhandenen Mittel läßt die Schließung einiger Inſtitute nicht umgehen. Der Reichserziehungsminiſter hat daher an⸗ geordnet, daß vom 1. Ar ril 1938 ab die phar⸗ mazeutiſchen Inſtitute bzw. Abteilungen an den folgenden Univerſitäten und Hochſchulen auf⸗ rechtzuerhalten und, ſoweit erforderlich, auszubauen und zu verſelbſtändi⸗ gen ſind: 7 in Preußen: Univerſität Berlin. Breslau, Frankfurt a. M., Kiel, Königsberg, Marburg, Münſter; 1 Bayern: Univerſität Erlangen und Mün⸗ en; g in Baden: Univerſität Freiburg: in Württemberg: Univerſität Tübingen: in Sachſen: Univerſität Leipzig; in Thüringen: Univerſität Jena: in Braunſchweig: Techniſche Hochſchule Braun⸗ ſchweig. a In Fortfall kommen daher mit Wirkung vom 1. Oktober 1938 ab die pharmazeutiſchen In⸗ ſtitute bzw. Abteilungen: in Preußen: an den Univerſitäten Bonn, Göppingen, Greifswald. Halle: in Bayern: an der Un:verſität Würzburg; in Baden: an der Uriverſität Heidelberg; in Heſſen: an der Univerſität Gießen und der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt: in Mecklenburg: an der Univerſität Roſtock; in Hamburg: an der Hanſiſchen Univerſität. Das pharmazeutiſche Studium iſt alſo vom 1. N Oktober 1938 ab nur noch an den oben aufge⸗ führten Hochſchulen möglich, an denen ein pharmazeutiſches Inſtitut beſtehen bleibt. harkes Urteil beſtäligt Kattowitzer Appellationsgericht beſtätigt die Urteile im Tarnowitzer Wanderbund⸗Prozeß Vor dem Appellationsgericht in Kattowitz als Berufungsinſtanz kam am Dienstag der ſo⸗ genannte Tarnowitzer Wanderbund⸗Prozeß zur Verhandlung, in dem 41 jugendliche Deutſche aus Kattowitz, Tarnowitz und Um⸗ gegend wegen angeblicher Geheimbündelei an⸗ geklagt waren. Die Angeklagten waren Mitglieder der in⸗ ö zwiſchen verbotenen deutſchen Jugendvereine „Oberſchleſiſcher Wanderbund Kattowitz“ „„Tarnowitzer Wanderbund“. und Der Staatsanwalt erblickte ſeinerzeit das Vorliegen der„Geheim⸗ bündelei“ darin, daß dieſe beiden Vereine un⸗ tereinander organiſatoriſche Verbin⸗ dungen, ſowie Untergliederungen gehabt hät⸗ ten, die vor den Behörden geheim gehalten wor⸗ den ſeien. g anwalts politiſche Erziehungsarbeit Ebenſo ſei nach Anſicht des Staats⸗ gleichfalls im geheimen geleiſtet worden. Die erſte Inſtanz, das Tarnowitzer Burg⸗ gericht, war zu einem überaus harten Urteil gekommen. Die beiden Hauptangeklagten Horn und Freier wurden damals zu je zweiein⸗ Jahren Gefängnis verurteilt. Nur bei ſie⸗ ben Angeklagten kam das Schwurgericht zu Verurteilten alle noch unbeſtraft ſind und im jugendlichen Alter ſteben. Gegen dieſes Urteil legten Staats⸗ N anwalt und Verteidiger Berufung ein, ſodaß ſich das Kattowitzer Appellations⸗ gericht mit dieſer Angelegenheit erneut zu be⸗ faſſen hatte. Die Verhandlung, zu der nach den beſtehenden polniſchen Geſetzesvorſchriften kei⸗ ner der Angeklagten zu erſchei⸗ nen brauchte, nahm nur kurze Zeit in Anſpruch und beſchränkte ſich bis auf die Ver⸗ nehmung eines einzigen Zeugen auf die Ver⸗ Nachdem der Staats⸗ Strafpverſchärſung beantragt und die Verteidigung Freiſpruch gefordert hatte, kam das Gericht zur Arteilsverkündung. Die in der erſten Inſtanz ergangenen Urteile wurden in vollem Umfang beſtätigt. Das Gericht begründete ſeinen Spruch damit, daß ſich die Angeklagten eines ſchweren Verbre⸗ chens ſchuldig gemacht hätten und dementſpre⸗ chend hart beſtraft werden müßten. Mit Rück⸗ ſicht darauf, daß ein Teil der Angeklagten außer Landes gegangen ſei, habe das Gericht keinerlei Anhaltspunkte für die Bewilligung einer Be⸗ währungsfriſt gefunden. Gegen dieſes ſtrenge Urteil wird Reviſion eingelegt werden. Sd. Heime Denkmäler des Führers Baldur von Schirach eröffnel die Propagandaaklion der Führer ruft auf Ein Appell zur weiteren Heimbeſchaffung Berlin, 3. März Der Führer und Reichskanzler richtet aus An⸗ laß der Eröffnung einer neuen Aktion zur wei⸗ teren Beſchaffung von Heimen für die national⸗ ſozialiſtiſche Jugendbewegung einen Appell an Partei und Staat. Es heißt darin:„Die Heime der Hitler⸗Jugend ſind Erziehungsſtätten einer Generation, die dazu auserſehen iſt, die Zukunft des Reiches zu ſichern. Staat und Partei ſind darum verpflichtet, unſere Jugend beim Bau ihrer Heime tatkräftig zu unterſtützen.“ Aufruf des Reichsminiſters Dr. Frick Berlin, 2. März Reichsinnenminiſter Dr. Frick veröffentlicht im„Reichsjugendpreſſedienſt“ einen Aufruf zur Heimbeſchaffungsaktion der HJ. Darin heißt es: „Das Jahr 1937 hatte der Reichsjugendführer für die HJ. als Jahr der Heimbeſchaffung be⸗ ſtimmt. In einem Aufruf des Führers wurde allen Stellen der Partei und des Staates zur Pflicht gemacht, die Einrichtung von Schulungs⸗ ſtätten für die nationalſozialiſtiſche Jugender⸗ ziehung zu fördern. Mit 543 neuen Heimbauten iſt ein Erfolg erzielt worden, auf den Partei und Staat, vor allem aher die Vielzahl der deutſchen Gemeinden, die ſich für dieſe große Aufgabe eingeſetzt haben. ſtolz ſein können Im neuen Arbeitsjahr geht mit der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung die HJ. einer weiteren Steigerung ihrer Mitgliederzahl entgegen. Mit der Notwendigkeit der Schulungsarbeit verbindet die Jugend ſelbſt wiederum ihren Wunſch nach der Schaffung von Heimen. So 5 mit gemeinſamer Hilfe und wirkſamem Ein⸗ atz aller beteiligten Stellen 1938 ein neues Baujahr der HJ beginnen. Ich erwarte daß die Gemeinden dieſes Werk im Rahmen ihrer finanziellen Möglich⸗ keiten mit der gleichen Freude und Einſatzbe⸗ reitſchaft fördern, wie ſie mit Stolz das Er⸗ gebnis des letzten Jahres als ihr Werk be⸗ trachten. Der neue Bauftil der zugend Berlin, 2. März Der Führer hat ſoeben Staat und Partei auſ⸗ gerufen, die Hitler-Jugend beim Bau ihrer Heime tatkräftig zu unterſtützen. Im Geiſte dieſes Appells des Führer. nahm der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Reichs⸗ leiter Baldur von Schirach, Mittwoch⸗ nachmittag in würdigem Rahmen im Römer; Saal bei Kroll die Eröffnung der Propaganda⸗ aktion für die H J.⸗Heimbeſchaffung 1938 vor. In Anweſenheit zahlreicher hoher Vertreter von Partei und Staat ſprach der Reichsjugendfüh⸗ rer in einer richtungweiſenden Rede über die architektoniſchen und erzieheri⸗ ſchen Grundſätze, von denen ſich die Hit⸗ lerjungen bei dem Bau ihrer Heime leiten läßt. Die Kundgebung geſtaltete ſich zu einem eindrucksvollen Bekenntnis der Jugend des Dritten Reiches zur na⸗ tionalſozialiſtiſchen Baugeſinn⸗ ung, die in den Monumentalwerken des Füh⸗ rers zum Ausdruck kommt, und die nun auch in den Seimbauten der Hitlerjugend verwirklicht werden ſoll. Reich, Gemeinden und Landkreiſe im Dienſte der§J⸗Heimbeſchaffung Nach einleitenden Worten des Leiters des Arbeitsausſchuſſes für H J.⸗Heimbeſchaffung, Hauptbannführer Möckel, ergriff im Auftrage des verhinderten Reichsinnenminiſters Dr. Frick Miniſterialdirektor Dr. Sur En. das Wort. Er erklärte, es ſei für Partei. Staat und Gemeinden eine Selbſtverſtändlichkeit, die Er⸗ richtung der HJ.⸗Heime als der Stätten zur Pflege des Gemeinſchaftsgeiſtes und der Kame⸗ radſchaft nach Kräften zu fördern. Reichsmini⸗ ſter Dr. Frick habe ſich der Heimbeſchaffung für die Hitler⸗Jugend ganz beſonders angenom- men und ihr ſeine zuſtändige beſondere Fürſorge gewidmet. Der Redner kündigte an, daß Reichsminiſter Frick in den nächſten Tagen der Reichsregie⸗ rung einen Geſetzentwurf vorlegen werde, der die Heimbeſchaffungsfrage abſchließend für das ganze Reichsgebiet einheitlich regele und die wichtige Aufgabe der Errichtung und Unter; haltung der HJ.⸗Heime grundſätzlich den deutſchen Gemeinden zuweiſe. Ferner ſollen nach dem neuen Geſetz auch die Land ⸗ kreiſe in die Finanzierung der 5J.⸗Heimbau⸗ ten eingeſchaltet werden, da der Errichtung von H J.⸗Heimen vor allem in den kleineren Ge⸗ meinden auf dem Lande eine beſondere Bedeu⸗ tung zukomme. Miniſterialdirektor Surén erklärte abſchlie⸗ ßend, der Reichsinnenminiſter wolle durch die Bekanntgabe dieſer Maßnahmen zur Förderung der Heimbeſchaffung ſeinen Wunſch zum Aus⸗ druck bringen, daß das Jahr 1938 mehr noch als das vergangene in den Dienſt der 5 J.⸗Heimbeſchaffung geſtellt werden ſolle. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, ſprach ſodann in grund⸗ ſätzlichen Ausführungen über den Sinn der Heimbauten der Hitler-Jugend. Er teilte mit, daß als Ergebnis der Tätigkeit des Heim ⸗ beſchaffungsausſchuſſes der RAF. des letzten Jahres heute 1400 Heime im Bau und viele Hunderte in der Planung begriffen ſeien. Baldur von Schirach erläuterte den Grund— gedanken dieſes nunmehr abgeſchloſſenen erſten Bauabſchnitts, und er bekannte in eindrucks⸗ vollen Worten, daß er allein dem Führer die Erziehung zum architektoniſchen Denken ver⸗ danke. „Weil ich ein Schüler Adolf Hitlers bin, kam mir der Gedanke von der erzieheriſchen Macht des Raumes und damit der Wunſch in einem beſcheidenen Rahmen im Geiſte Adolf Hitlers einen Beitrag zum Bauprogramm des Dritten Reiches zu leiſten.“ Im zweiten Teil ſeiner grundlegenden Rede befaßte ſich Baldur von Schirach mit der ethi⸗ ſchen und künſtleriſchen Bedeutung der 58. Heimbauten;„Der Führer des deutſchen Volkes hat aus jenem großen Vertrauen heraus, das uns die Kraft und den Mut zur Arbeit gibt, uns auch in Bezug auf die Bautätigkeit der Jugend gewähren laſſen. Es waren für uns alle die ſchönſten Stunden des Jahres, wenn wir, wie das ſo häufig geſchehen iſt, mit unſeren Plänen und Modellen beim Führer waren. Nicht nur unſere großen Anlagen und Bauten. nein, auch kleine und kleinſte Heime, die heute irgendwo im Reich in den Dörfern ſtehen, hat er im Modell betrachtet. Mit einer klaren Kri⸗ tit hat er das Bauen der Jugend ein ganzes Jahr hindurch verfolgt und uns koſtbaren Rat und wertvolle Richtlinien gegeben. Es war für uns ein ſtolzer Augenblick, als er bei der Eröff⸗ nung der Architektur⸗Ausſtellung von der Freu⸗ de ſprach, die ihn erfüllt über die künſtleriſche Eingliederung der Jugend in das Bauen des Reiches. In welchem Lande der Welt hat die Jugend eine ſolche direkte Verbindung zum Oberhaupt der Nation? Wir Jugendführer Architekten oder Lehrlinge am Bau, wir ſind glücklich darüber, daß wir alle zuſammen in einer Gemeinſchaft ſind, geeint in der Jugend⸗ bewegung Adolf Hitlers. Wir bauen für den Führer, wir formen ſeine Gedanken in Holz und Stein. Jedes Haus ſein Denkmal!“ Englands Nieſenluftrüſtung 17 Millionen Pfund mehr Ausgaben als 1937 „ London, 2. März Der Haushaltsvoranſchlag des britiſchen Luſt⸗ fahrtminiſteriums für 1938 überſteigt mit 73,5 Millionen Pfund den Haushalts⸗ voranſchlag für 1937 in Höhe von 56,5 Millionen Pfund um 17 Millionen Pfund. Hinzu kommen 30 Millionen Pfufd, die unter dem Verteidigungsanleihegeſetz von 1937 gezeichnet wurden(gegenüber 26 Millionen Pfund im Jahre 1937), 5 718 000 Pfund für die Marine⸗ luftwaffe und weitere Hilfsmittel in Höhe von 2 284 000 Pfund. Der Rohvoranſchlag beläuft ſich demnach auf 111502 000 Pfund gegenüber 88 588 600 Pfund im Jahre 1937. Der Voranſchlag für die Marineluftwaffe iſt gegenüber 1937 um 1518 000 Pfund erhöht worden. Die zum Schutze Londons beſtimmten Luft⸗ treitkräfte ſind ſeit 1935 von 52 auf 123 Ge⸗ chwader angewachſen. Von haus und hof verlkrieben Im Rahmen der im großen Maßſtab durch⸗ geführten Maſſenzwangsumſiedlungen hat die Sowietunion mit der Ausweiſung vol⸗ niſcher Staatsangeböriger begonnen. Wie die Polniſche Telegraphenagentur meldet, ſind auf dem polniſchen Grenzbahnhof Zdolbu⸗ now, der auf der Strecke Kiew Warſchau liegt, die drei erſten polniſchen Familien ein⸗ getroffen, die ſeit dem Jahre 1930 in der Sow⸗ jetunion anſäſſig ſind, und die jetzt zwangsweiſe das Land verlaſſen müſſen. Die Familienober⸗ häupter und erwachſenen Söhne waren als Bergarbeiter in Poſtiſchew im Donez⸗Becken be⸗ ſchäftigt. Kleine poliliſche Nachrichlen Der„Tag der deutſchen Kunſt“ findet vom 8. bis 10. Juli in München ſtatt. Mit der Durchführung wurde wieder Gauleiter Adolf Wagner beauftragt. Das britiſche Kabinett trat am Mittwoch zu ſeiner üblichen Sitzung zuſannnen. An der Sitzung nahm zum erſten Mal Lord Halifax in ſeiner Eigenſchaft als Außenminiſter teil. Die Miniſterbeſprechung behandelte das Weißbuch über den 1 der britiſchen Rü⸗ ſtung, das noch im Laufe des Mittwoch ver⸗ öffentlicht werden ſoll. Der neue Botſchafter der USA. in Groß⸗ britannien, Kennedy, traf am Mittwoch, von Plymouth kommend, in London ein. Kennedy begab ſi vom Bahnhof ſofort zur amerikani⸗ ſchen Botſchaft. Außenminiſter Halifaz empfing in den beiden letzten Tagen eine 1117 von Botſchaftern und Geſandten, die ihm Höflichkeitsbeſuche nach ſei⸗ ner Ernennung zum Außenminiſter abſtatteten. Wie nunmehr beſtätigt wird. hat der Sowfet⸗ botſchafter Maiſky am ene Lord Plymouth aufgeſucht und ihm die grundſätzliche Annahme der britiſchen Formel für die willigenfrage übermittelt. rei⸗ gie hören im Rundfunk.. Freitag, den 4. März Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel Morgenruf. 6.30: n 15 Nachrichten. 9.40. Kleine Turnſtunde. 10: Schweſter, Sie wiſſen doch immer einen Rat. Hörſzene. 10.30: Die Dorfſchule zu Pferde. 11 30: Dreißig dunte Minu⸗ ten 12: Konzert. 13 45, Nachrichten, 14: Allerlei von Zwei bis Drei! 15 15. Kinderliederſingen. 15.35 Merkſt Du was? Jungmädel erzählen 16: Muſik am Nach⸗ mittag. 17: Aus dem Zeitgeſchehen. 18: Die Seldwyler Stadtpfeiferei. 18.25: Muſik auf dem Trautonium. 18.40: Das Lazarett der funf Ringe. 19.10:.. und jetzt iſt Feierabend, 20 10. Blasmuſik 21: Hilfe! Ich mache Kaxriere!“ 22: Nachrichten. 22 20: Deutſchland⸗ echo. 22.30 Eine kleine Nachtmuſik. 23—24: Die be⸗ liebteſten polniſchen Rundfunkkünſtler. Frankfurt 6: ee Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 7: Nachrichten. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Froher Klang zur Werkpauſe 9.40: Kleine Ratſchläge für Küche und Haus. 10: Schweſter, Sie wiſſen doch immer einen Rat Hörſzene. 10 30: Die Dorfſchule zu Pferd. 12: Werks⸗Konzert. 13: Nachrichten. 18.15: Konzert. 14.10: Das Stündchen nach Tiſch... 15: Deuiſche zeitgenöſſiſche Lieder. 15 80. Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind 15.45: Weltbürgertum und völkiſcher Gedanke. 16: Konzert. 18: Zeitgeſchehen. 18.30: Der fröhliche Lautſprecher. 18 50: Soldaten ſind ein ſtrammer Stand 19: Nachrichten. 19.10: Volk ſingt, ſpielt und plaudert. 20: Dem Opernfreund. 21.10. Wiener Stunde 22: Nachrichten 22.20: Wor⸗ über man in Amerika ſpricht. 22.30: Unterbaltungs⸗ muſik. 24—2: Nachtkonzert. Stuttgart 6: Morgenlied, Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 7: Nach⸗ richten. 8.10: Gymnaſtik. 8 30: Muſik am Morgen. 10: Schweſter, Sie wiſſen doch immer einen Rat! Hör⸗ ſzene. 10.30: Die Dorfſchule zu Pferde. 11.30: Volks- muſik. 12: Konzert 13: Nachrichten 14: P. Anders ſingt. 14.15: Zur Unterhaltung. 16: Muſik am Nach⸗ mittag. 18: Franz Liszt. 18.30: Griff ins Heute. 18.50: Soldaten ſind ein ſtrammer Stand.. 19: Nachrich⸗ ten, 19.15: Wir ſpielen für dich! Wunſchkonzert. 21.30: Klänge aus fünf Jahrhunderten. 22: Nachrichten. 22.20: Worüber man in Amerika ſpricht. 22.30: Rich. Wagner: fünf Lieder. 22.50: Wir packen aus. 24 bis 2: Nachtkonzert. CCC dc e Reichsarbeilsdienſtenklaſſungslag am 28. Mürz 88 Berlin, 2. März. Der Reichs- und preußiſche Innenminiſter gibt bekannt, daß der Entlaſſungstag für die zur Erfüllung der Arbeitsdienſtpflicht Ein⸗ berufenen des gegenwärtig dienenden Halb⸗ jahrganges der 28. März iſt. Deulſche Rellungslkal Sechs Mann eines geſtrandeten litauiſchen Dampfers bei Sturm geborgen Bremen, 2. März. Wie die Station Schwarzort(Kuriſche Neh⸗ rung) der Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger mitteilt, gelang es dem Ruder⸗ rettungsboot der Station, ſechs Mann der Be⸗ ſatzung des in der Nähe von Schwarzort geſtran⸗ deten litauiſchen Dampfers„Neringa“(Kapitän Bertins) bei ſtürmiſchem Notdweſt zu bergen. Acht Mann der Beſatzung des Dampfers konn⸗ ten mit dem Schiffsboot die Küſte erreichen. Drei Mann ertranken. Dampfer„Neringa“ (1128 Bruttoregiſtertonnen— Eigentum der Reederei Sandales in Memel) hatte in Bremen 1548 Tonnen Kali geladen und war ſeit dem 24. Februar auf der Reiſe nach Memel. Kinder ſpiellen mit sreichhölzern Zwei Todesopfer Alfeld(Leine), 2. März. In einem zu dem Rittergut Alfeld gehörigen Wohnhaus ſpielten in Abweſenheit der Eltern die Kinder im Schlafzimmer mit Streichhölzern. Dabei fingen die Betten Feuer. Während die beiden jüngſten Kinder noch im Schlafe la⸗ 0 0 konnten die älteren Geſchwiſter hinaus⸗ aufen. Als die Feuerwehr eintraf, fand ſie ein zwei⸗ einhalbjähriges Mädchen tot auf Das andert⸗ halbjährige Schweſterchen ſtarb im Gronauer 5 an den Folgen einer Rauchver⸗ giftung. Amerikaniſches Berkehrsflugzeug überfällig Beſorgnis wegen des Schickſals der neun Inſaſſen. Los Angeles, 2. März. Ein Verkehrsflugzeug der Transcontinental Weſtern Air-Lines, das mit neun Per⸗ ſonen an Bord von San Franzisko nach Los Angeles unterwegs war und Dienstag⸗ nacht wegen ſchlechten Wetters umkehren mußte, iſt überfällig. Die Befürchtung wächſt, daß das Flugzeug abgeſtürzt iſt, da zu⸗ letzt gegen Mitternacht eine Funknachricht eintraf, daß das Flugzeug wegen Eisbildung auf den Flügeln notlanden müſſe. Von San 4 0 07 und Los Angeles wurden beim er— en Morgengrauen Flugzeuge auf die Suche . gzeuge auf die Such Zwei Straßenbahnen in München zuſammen⸗ geſtoßen— 13 Verletzte München, 2. März. Bei einem Straßenbahnzuſammenſtoß in Mün⸗ chen wurden 13 Perſonen leicht ver⸗ letzt. Das Unglück iſt darauf zurückzuführen, daß der eine Triebwagen die Halteſtelle über⸗ fahren hatte, wobei er gegen einen Anhänger der anderen Linie ſtieß. Beide Wagen entglei⸗ ſten und wurden ſtark beſchädigt. 8 ——— 3— — ſolchen Falle immer wieder vor Korrespondenz- und Roman- Büro Dötsch& Holl, München, Schillerstraße 18 (20. Fortſetzung) Gewiß hat Ihnen Ihre Mutter manches von ihm erzählt? Nicht? Das läßt ſich denken! Er hat ſie ja in ſeiner Verſchrobenheit mit Schimpf und Schande aus dem Hauſe gejagt, als ſie erklärte, ſie wollte Ihren Vater hei⸗ raten.“ Dagmar ſchaute verwundert auf. Das konnte unmög⸗ lich richtig ſein! Mutter hatte doch oft genug erzählt, ſie hätte den Vater erſt in der Fremde kennen gelernt. Viel⸗ leicht irrte Herr Sjöberg! Aber warum ſchaute er ſie dabei ſo liſtig zwinkernd an? „Sehen Sie mal, liebes Kind, dieſe Dalekarlier ſind wunderliche Leute: wenn es ſich um ihre und der Ihren Ehre handelt, dann verſtehen ſie wahrhaftig keinen Spaß. Und nun ſoll ja der Großvater auf irgendeine Weiſe er⸗ fahren haben, was Ihnen mit dem Gericht widerfahren iſt, und ſofort reiſt er aus ſeiner Einſamkeit ab, um Sie hier abzuholen, weil er es als Schmach empfindet, daß Sie mit dieſem Makel unter den Menſchen herumlaufen. Sei⸗ ner verrückten Anſchauungsweiſe hätte es eher entſprochen, wären Sie ins Waſſer gegangen. Es iſt halt ein wunder⸗ licher Heiliger, Ihr Großvater! Ueber achtzig Jahre zählt er, da iſt mit ſolchen Leuten nicht viel anzufangen. Ich glaube. Sie hätten bei ihm die Hölle auf Erden!“ 5„Aber er hat doch ein Anrecht auf mich!“ „Hätte er ſich dann nicht früher um Sie bekümmern können? Nein, liebes Kind, erſt jetzt beſinnt er ſich auf Sie, wo er meint, mit ſeiner letzten Kraft noch an Ihnen erziehen zu können. Wenn ich Ihnen raten ſoll: gehen Sie nicht mit! Ueberlaſſen Sie die Verhandlungen mit dem alten Herrn ruhig mir. Ich werde es raſch heraus haben, was er von Ihnen will, ob er es gut mit Ihnen meint oder nicht.“ „Dagmar ſaß mit geſenktem Haupte da. Vieles, was Sjöberg ſagte, kam ihr ſo ſeltſam zweideutig vor. Aber die Folgerung, die er zog, entſprach ganz und gar ihrer eige⸗ nen Anſicht: unmöglich konnte ſie, die Bemakelte, im Hauſe des Großvaters eine Zuflucht ſuchen. Zögernd ſtimmte ſie zu, Herr Sjöberg möchte mit dem Großvater verhandeln. Doch immer wieder dachte ſie: Was mag er doch nur für ein Intereſſe haben, mich in ſeinem Hauſe zu behalten! Sie wollte ſich entfernen, da rief der Fabrikant ihr noch zu:„Sie haben meinen Neffen Axel ſchon früher ge⸗ kannt? Nun, Sie brauchen nicht gleich ſo rot zu werden, liebes Kind! Ich traue Ihnen auch in dieſer Beziehung gewiß nichts Schlechtes zu. Aber vor dieſen jungen Leuten muß man ſich in acht nehmen! Die taugen ſamt und ſon⸗ ers nicht viel, gehen darauf aus, jungen Mädchen die Köpfe zu verdrehen und lachen ſie hinterher aus. Axel iſt auch kein Heiliger, das weiß ich!“ Mehr noch als die Worte „ hätten Blicke und Bewegungen ihr verraten müſſen, was Herr-Sjöberg meinte. Und da bäumte ſich alles in ihr auf. Das verdiente Axel nicht, daß man ihn verdächtigte! An ihr hatte er durchaus ehrenhaft und ritterlich gehandelt. Das ſagte ſie Bengt Sjöberg mit großem Nachdruck. „Umſo beſſer, liebes Kind!“ Er winkte verabſchiedend und lächelte liſtig hinter ihr drein. So, auch das wäre geordnet. Nun mochte der alte Narr kommen und ſeine Enkelin fordern! 2 2 Erik Dahlgren ſaß ſelbſt am Steuer ſeines ſchweren Kraftwagens und fuhr mit großer Geſchwindigkeit die ein⸗ ſamen Straßen Mittelſchwedens. Wie ſo ganz anders war es ihm auf der Hinreiſe ums Herz geweſen! Da war er erfüllt geweſen von frohen Hoffnungen auf kommendes Liebesglück, da hatten ſeine ſehnſuchtsvollen Gedanken im⸗ mer und immer wieder um ſeine ſüße Ingeborg gekreiſt. Und nun— wenige Wochen ſpäter!— waren alle ſeine ſeligen Träume im Winde zerſtoben; die lachende Blüten⸗ herrlichkeit ſeines Liebesgärtleins hatte der Rauhreif frem⸗ der Schuld vernichtet, und mit ſchweren, ſorgenden Gedan⸗ ken fuhr er der Heimat entgegen. Je freundlicher die Ge⸗ genden wurden, durch die ſein Auto fuhr, deſto mehr zer⸗ riß der Schmerz über ſeine zerſtörten Hoffnungen ſeine Seele. Daß es gerade Ingeborgs Vater war, deſſen Schuld zwei liebende Herzen trennte! Darüber kam Erik nicht hinweg. And immer wieder zermarterte er ſein Hirn: Gab es denn wirklich keinen Ausweg aus dieſem entſetzlichen Wirrſal? Konnte er nicht ſein furchtbares Wiſſen in den tiefſten Schrein ſeines Innern verſchließen? Gabs es nich! auch andere Mittel, um Bengt Sjöbergs beherrſchende Stellung in der Firma zu brechen, ohne daß er ihm ſein⸗ Anklagen ins Geſicht ſchleuderte? Aber er war ja nicht der einzige Dahlgren! Es wäre Betrug und Diebſtahl am Bruder, wenn er ihm Tatſachen verſchwieg, die für ihre Vermögenslage von ſo weittragen⸗ der Bedeutung waren. Schuldbewußt würde er in einem Axel die Augen nieder⸗ ſchlagen müſſen, und er war kein ausgekochter Heuchler wie Sjöberg, den das Bewußtſein ſeiner mannigfachen Schuld ſo wenig in ſeiner Ruhe zu ſtören ſchien. Schon mit Rückſicht auf Axel durfte er alſo nicht ſchwei⸗ gen. Und er mußte die Löſung des Teilhaberverhältniſſes mit Sjöberg herbeiführen, bevor er dem Bruder noch etwas von ſeinen Erlebniſſen und Funden im Blockhaus am Stadjan erzählt hatte. Axel war freilich kühler, dafür aber auch zäher und härter als er. Der würde ſich wohl kaum damit begnügen, daß man Bengt Sjöberg den Stuhl vor die Tür ſetzte und ihm die Teilhaberſchaft kündigte. Viel⸗ leicht beſtand der Bruder darauf, daß Sjöberg auch einen Teil des zu Anrecht erworbenen Vermögens herausgab. And in den Kämpfen, die darüber entbrennen mußten, enthüllte Axel das Geheimnis auch anderen Menſchen. Darum mußte er Axel vor eine vollendete Tatſache ſtellen, mußte ihm ſagen: ich als der ältere von uns, der Sjöbergs Verfehlungen ganz allein auf die Spur gekom⸗ men iſt, habe ihm dieſe Bedingungen geſtellt. Dann würde der Bruder— ob gern oder nicht— in die mit Sjöberg ge⸗ troffenen Abmachungen willigen. So weit war Erik mit ſich vollkommen im klaren: nach ſeiner Ankunft in Stockholm verhandelte er ſofort mit Bengt Sjöberg und dann erſt mit Axel. Aber eines fühlte er: nur deshalb beſchäftigte er ſich Jo ausführlich mit dieſen Dingen. um ſeine Gedanken non n Das HEI IEE RECHT dem Kernpunkt der Angelegenheit abzulenken: Was ſollte er Ingeborg ſagen! Wäre es nicht eine unerhörte Grau⸗ ſamkeit, ihr alles zu verheimlichen, es darauf ankommen zu laſſen, ob ſie durch einen Zufall erriet, was ſie trennte? Denn Sjöberg würde ſchweigen, daran war nicht zu zwei⸗ feln! Sie aber ſtand lauter Rätſeln gegenüber, bekam Wir⸗ kungen zu ſpüren, ohne ihre Urſachen zu kennen: Der Vater ſchied plötzlich aus der Firma aus, an deren Spitze er zwanzig Jahre geſtanden hatte. Sie verließen das Haus, das in den Augen der Welt als das Eigentum der Sjö⸗ bergs galt. And er ſelbſt— Erik— zog ſich von ihr zu⸗ rück, als hätte niemals das Band der Liebe ihre Herzen verknüpft. ö 0 Würde das alles ſie nicht in einen wilden Wirbel von Zweifeln und Not ſchleudern? Mußte ſie nicht irre an ſich und den Menſchen werden, die ſie liebte? Wäre es nicht beſſer, er machte ſie ſchonend mit den unabänderlichen Tat⸗ ſachen bekannt, bereitete ihr Schmerzen und Enttäuſchun⸗ gen, die ſie im Laufe der Zeit überwinden konnte, als daß er ihr aus falſch angebrachtem Mitleid alles verheimlichte und ſie doppelt unglücklich machte? Erik wußte es: einige Andeutungen genügten, dann würde Ingeborg erkennen, daß ſie ſich trennen mußten, daß es keine Brücke von einem zum andern gab. Sie würde von ihm mit dem Bewußtſein ſcheiden, daß er nicht anders handeln konnte. Und wenn auch die Liebe, für die es keine Erfüllung gab, ſterben mußte, ſo konnte ſie ſich doch an der Erinnerung an ein karges kurzes Glück laben. Er mußte alſo auch zu Ingeborg reden, mußte ihr den kleineren Schmerz zufügen. damit ſie an der dauernden Enttäuſchung nicht zugrunde ging.. Nun fuhr er wieder um den Mälarſee herum, ſah in der Ferne die Türme von Stockholm, die ſchimmernden Wogen ſeiner vielen Waſſerarme, und ſein Herz krampfte 5 bei dem Gedanken an die bedeutſamen Ausſprachen chmerzhaft zuſammen. Wäre erſt alles hinter ihm! Dieſe Spannung und Erwartung reißt an allen Nervenſträngen bis zur Unerträglichkeit. Bengt Sjöberg ſaß an ſeinem Schreibtiſch und wühlte haſtig in einem Stapel von Briefen und Akten, die ſich in den letzten Stunden vor ihm aufgehäuft und dringend der Erledigung harrten. Aber immer wieder riß ihn die Erregung in die Höhe. Vergebens ſammelte er ſeine eiſerne Willenskraft, um ſich zur Arbeit zu zwingen. Vergebens redete er ſich ein, daß er Lars Larſſon in vollkommener Ruhe erwartete.. Immer wieder fragte er ſich: Was kann Lars Larſſon dir anhaben? Eigentlich nichts! Warum hatte der alte Narr leicht⸗ gläubig auf ſeine Einflüſterungen über Olaf Dahlgrens Schuld gehört! Wer hatte ihm denn geheißen, in ſo furcht⸗ barer Weiſe Rache zu nehmen? Dafür trug Larſſon ganz allein die Verantwortung. Und von dem anderen wußte er ja zum Glück nichts! Noch heute ahnte er nicht im ent⸗ fernteſten, wer eigentlich ſeine Tochter am Narrenſeil her⸗ umgeführt hatte, bis ſie in ihren verſchrobenen Ehrbegrif⸗ fen unter Vergrößerung ihrer Schuld das Vaterhaus ver⸗ laſſen hatte. g Ja, wenn Larſſon das wüßte! Dann hätte er wahrlich Grund, der Ausſprache mit dem Alten voll banger Erwar⸗ tung entgegenſehen. So aber waren alle ſeine Beſorgniſſe nichts als Torheit. Mit eiſerner Stirn mußte er dem Alten entgegentreten. Vor ſeiner ſelbſtſicheren Art, würde der dalekarliſche Bauer ſcheu zurückweichen. Mochte er doch grollen! Wenn er nur das Feld räumte! Das Gellen einer Autohupe ließ Bengt Sjöberg auf⸗ ſchauen. Aber er lächelte beluſtigt: Lars Larſſon vertraute ſich nun und nimmer einem ſolchen Teufelswagen an. Der war wohl noch auf der Suche nach ſeiner Enkelin.— Erik betrat durch einen Seiteneingang ſein Vaterhaus. Als er aus dem Wagen geſtiegen war, da hatten ſeine flackernden Blicke gewohnheitsmäßig das Fenſter geſucht, hinter dem er Ingeborg ſo oft erſchaut hatte. Aber ſie war nicht zu ſehen. Es mochte wohl auch beſſer ſein! Von wei⸗ chen Regungen mußte er ſich freihalten, wollte er mit Bengt Sjöberg fertig werden. Raſch reinigte er ſich vom Reiſeſtaub und kleidete ſich um. Vorſichtig lauſchte er in die Zimmer ſeines Bruders hinüber. Axel war nicht da, mochte wohl noch in ſeinem Kontor ſitzen. Umſo beſſer. Die Ausſprache mit ihm würde an zweiter oder dritter Stelle kommen. Als er ſich zum Gehen wenden wollte, erblickte er auf ſeinem Schreibtiſch den Browning, den er höchſt ſelten bei ſich trug. Heute aber ſteckte er ihn ein. Bei einem Gegner wie Bengt Sjöberg mußte man auf alles gefaßt ſein. Nun ging er langſam in den Mittelbau hinüber, wo Sjöberg wohnte. Immer wieder ſprach er ſich Ruhe vor: Ruhe! Nur Ruhe! f Ein kurzes, ſcharfes Pochen. Bengt Sjöberg ſprang er⸗ regt auf, ſtieß den Schreibtiſchſtuhl zurück, daß er kra⸗ chend auf den Fußboden ſtürzte. Alles Blut ſchien ihm da⸗ bei zu Kopfe geſtiegen zu ſein. Seine Züge waren wie ver⸗ ſteint. Als er aber Erik erblickte, zuckte ein höhniſches Lä⸗ cheln um ſeine Mundwinkel. In übertriebener Freundlich⸗ keit eilte er dem jungen Teilhaber entgegen. „Donnerwetter, Erik, du verſtehſt dich auf Ueberraſchun⸗ gen! Der Neid muß es dir laſſen! Kommſt hereingeſchneit und machſt ein Geſicht, als vollteſt du hier Bußpredigten⸗ halten! Konnteſt du dich nicht wenigſtens anmelden?“ Erik tat, als hätte er von dem Wortſchwall nichts ver⸗ nommen, er überſah Sjöbergs Hand, die er ihm darreichte, den Stuhl, den er ihm darbot. Nur einigemale fühlte er brandende Wogen durch ſein Inneres brauſen. Er ballte die Fäuſte, daß ſich die Fingernägel in das Ballenfleiſch eingruben. Da kam jene Ruhe über ihn, die er grade jetzt ſo unbedingt nötig hatte, wollte er einem Gegner wie Sjö⸗ berg nicht unterliegen. Kalt fing er an:„Herr Sjöberg—“ Sjöberg zuckte zuſammen wie unter einem Peitſchen⸗ hieb. Glühende Röte ergoß ſich in ſein aufgeſchwemmtes Geſicht. Ein Gedanke flammte auf: Er ſteht mit Larſſon im Bunde! Alles iſt abgekartetes Spiel! Der alte Narr hat aeſchwatzt z Roman von Emll Frank Doch in die jäh auflodernde Angſt klang bald etwas wie Spott hinein: Was wollen ſie mir denn anhaben? Mögen ſie mir doch etwas beweiſen! Mit einer Heiterkeit, die viel zu ſtürmiſch war, als daß ſie in dieſem Augenblick hätte Eindruck machen können, unterbrach er Erik:„Junge, du biſt wohl des Teufels! Dir find wohl in der Einſamkeit von Dalarne die Schrau⸗ ben ein wenig locker geworden? Oder du willſt es mich entgelten laſſen, daß deine Reiſe ein glatter Mißerfol war? Aber das hätte ich dir von vornherein ſagen können.“ „Sie war kein Mißerfolg! Und neben den Kupfererz⸗ lagern fand ich auch manches, was ich nicht ſuchte— was mir auch nicht lieb zu finden war!“ Bengt Sjöbergs Stimme klang heiſer: hemmet?“ Eriks Züge ſtrafften ſich:„Dort nicht. Aber in meines Vaters Blockhauſe.“ N „In Dahlgrens⸗ Bengt Sjöberg wich unwilltürlich einen Schritt zurück Mit bebenden Händen taſtete er hinter ſich, als müßte er einen Halt ſuchen. Hart prallte ſein maſſiger Körper gegen den Schreibtiſch. Seine Arme vollführten unruhig ſchlot⸗ ternde Bewegungen. Er fühlte, daß kalter Schweiß über ſeine Stirn rann, daß ſeine Knie einzuknicken drohten. Anter geſenkten Lidern blinzelte er zu dem jungen Men⸗ ſchen hinüber, von dem er nur das eine wußte, daß er ſein Feind war, daß er kam, um ihn zu vernichten! Doch noch einmal reckte Sjöbergs harter Wille ſich auf. Langſam löſten ſich die verkrampften Hände von der Schreibtiſchplatte ab, ſchoben ſich nach vorn, fuhren wie Schmiedehämmer durch die Luft. Die Blicke der grünlich ſchimmernden ſtahlgrauen Augen bohrten ſich in das Ge⸗ ſicht Eriks ein. In dem Manne, der aus dem Nichts empor⸗ geſtiegen war und der ſich durch ſchrankenloſe Ichſucht auf der Sonnenhöhe des Lebens behauptet hatte, waren alle Kräfte zur Abwehr des vernichtenden Schlages aufs höchſte geſpannt. Er war der beſſere Fechter, das wußte er! Mochte der Junge doch ſein Sprüchlein ſagen und verſuchen, ob er mit ſeinem Kinderſäbel durch die eiſerne Brünne drang, 3 5 55 Leben um Sjöbergs Herz und Gewiſſen gelegt atte! Kalt und nüchtern klingt Eriks Stimme:„Ich habe die unwiderleglichen Beweiſe in Händen, daß Sie die beiden hochwichtigen Erfindungen meines Vaters widerrechtlich lh aneigneten und als Ihr alleiniges Eigentum ausbeu⸗ eten.“ 1 J „Wo ſind dieſe Beweiſe?“ eee N ö z ie ruhen wohlverwahrt in dem Treſor einer Bank. Bengt Sjöberg zerbrach ſich den Kayf: Wie mag der Junge an dieſe Beweiſe gekommen ſein? Hatte er nicht nach dem Tode Olaf Dahlgrens jeden Zettel ſeines Nach⸗ laſſes auf das ſorgfältigſte geſichtet und alles vernichtet, was auch nur im entfernteſten an die beiden Erfindungen hätte erinnern können??? f Aber darauf kam es jetzt gar nicht an. Er kannte Erik. Der war viel zu gewiſſenhaft, als daß er ohne hinreichen⸗ den Grund ſolche Anſchuldigungen erheben würde. Mit der Tatſache, daß Erik auf irgend eine Weiſe belaſtendes Ma⸗ terial gegen ihn gefunden hatte, mußte er rechnen. Aber war mit einer ſolchen Anſchuldigung vor Gericht etwas an⸗ zufangen? Wer konnte dann beweiſen, ob ihm der verſtor⸗ bene Olaf Dahlgren die Erfindungen nicht geſchenkt hatte, ob er ſich nicht auch ſonſt berechtigt fühlen konnte, ſie als ſein Eigentum auszunützen? a Höher reckte Bengt Sjöberg ſich auf. Es galt den Ent⸗ ſcheidungskampf um eine Exiſtenz. Faſt höhniſch klang ſeine Stimme:„Und was bewei⸗ ſen jene Pläne deines Vaters, von deren Vorhandenſein mir niemals auch nur das geringſte bekannt war? Wäre ihre Exiſtenz nicht auch ſo zu erklären, daß dein Vater die Entwürfe zu den beiden Motorentypen theoretiſch nach⸗ prüfen wollte, bevor wir die Patente käuflich erwarben? Haſt du wirklich den Beweis in Händen, daß es ſich ganz und gar um das Eigentum deines Vaters handelt?“ „Ja, ich habe dieſen Beweis in Händen!“ „Verzeihe, daß ich dieſe Behauptung nicht ſo ohne wei⸗ teres anerkenne, ſondern ihr meine ſehr berechtigten Zwei⸗ fel entgegenſetze! Sehen wir davon ab. Halten wir uns an die Tatſachen: Dein Vater hat— ſo behaupteſt du— die ſpäter von uns hergeſtellten Motorentypen erfunden. Schließt das aus, daß ich die Patente trotzdem von ande⸗ rer Seite erworben haben kann? Haſt du noch niemals etwas von der Duplizität der Ereigniſſe gehört, die ge⸗ rade Erfindern ſehr häufig einen ſchlimmen Streich ſpielte, weil ſie erkennen mußten, daß auch ein anderer ſich mit demſelben Problem beſchäftigte und zu dem gleichen Er⸗ gebnis gelangte?“ „Wozu dieſes müßige Spiel mit leeren Worten! Ich habe den unwiderleglichen Beweis in Händen, daß die von uns hergeſtellten Motorentypen von keinem anderen Men⸗ ſchen als von meinem verſtorbenen Vater erfunden ſein können. Sollten Sie die Patente wirklich von anderer Seite erworben haben, ſo beweiſt das nur, wie ſchlau Sie zu Werke gegangen ſind, um ſich ein⸗ für allemal vor einer Anklage auf Diebſtahl zu ſichern.“ Wild fuhr Sjöberg auf:„Ich bitte mir aus, daß du in der Wahl deiner Worte etwas vorſichtiger biſt! Sonſt würde ich dir ſchon zeigen, ob ich mich von dir Anger beleidigen laſſe!“ Ich habe wiſſentlich nicht beleivigt, ſondern ich ſtellte zunächſt nur unumſtößliche atſachen feſt und zog daraus meine Folgerungen. Wenn Sie das als Beleidigung auf⸗ faſſen, ſo iſt das Ihre Sache. Aber ich bin mit meinen An⸗ ſchuldigungen noch nicht zu Ende. Ich weiß, daß Sie Schuld tragen am Tode meines Vaters.“ N 60 855 3 1 5„Das wird ja immer beſſer! jelleicht wagſt du ſogar die unſinnige Behaupt ich hätte ihn ermordet, wies“ e ee i; Meine letzten Worte waren wohl nicht leicht mißzu⸗ verſtehen! Sie tragen Schuld am Tode meines Vaters, hören Sie?“ a — Wer hat dir denn dieſen Unſinn vorgeredet? * Tortſetzung folgt) 3 pelt urterſu Glas, 1 Glas Une er 7 Drullu ungen lierung rechtlich ausbeu⸗ t Ball“ nag der et nicht es uche nichtet, adungen tte Etil, reichen Nit der des Ma⸗ l. Aber vas an⸗ bekſtote tt hatte, ie als en Eu bewei⸗ denſein Pite net die h nah. aten? 0 ganz 54 fe vei⸗ Zuti⸗ Ins an — die funden. ande⸗ iemals die ge⸗ ſpielte, ih nit en Er 11 V ie von Nen n fein derer u Sie i vol faden abgeſchnitten. unhandlich ausfielen. kugeln an den Netzen der gutem Erfolg verwendet. Mengen Zinn erforderlich. Warum? Glas- als Wolle, Watte ſplitterfrei Techniſche Fortſchritte, die auch der Laie kennen muß Die Fortſchritte in der Glastechnik der letz⸗ den Jahre und Jahrzehnte haben alte Träume verwirklicht. Wie ſchmerzlich vermißte man früher wärmebeſtändige Gläſer; welche Angſt hatte man, daß Glas zu Bruch geht; wie bös⸗ artig haben die Glasſplitter manchen Lebens⸗ All dieſe Sorgen ſind be⸗ hoben. Glas läßt ſich heute hitze⸗ und kältebe⸗ ſtändig, ſtoßfeſt, ſplitterfrei und elaſtiſch herſtel⸗ len. Generationen ſind an der Erreichung die⸗ ſer Ziele mit wechſelndem Erfolg tätig ge⸗ weſen. Noch heute ſind längſt nicht alle Fragen 3 Aber es war doch möglich, dem Glas igenſchaften zu geben, die techniſch und wirt⸗ ſchaftlich beſſer ſind als die Eigenſchaften vie⸗ ler Metalle. 8 Der Leſer tut gut, ſein an geborenes Mißtrauen abzulegen, wenn er nicht in den Verdacht engſtirniger Rückſtändigkeit ge⸗ raten will. Wir kennen dieſe Fortſchritte nicht allein in Deutſchland. Die ganze Welt macht ſie ſich zunutze. Ja, vielfach ſind uns andere Länder in der Verwendung von Glas weit voraus, z. B. Amerika. das bekanntlich im Metallüberfluß ſchwimmt, aber trotzdem auf vielen Gebieten Glas dem Metall vorzieht. Wir erzählen hier alſo keine Märchen, die der Phantaſie unſerer Metallnöte entſprungen ſind, ſondern von wirklichen und bleibenden Dingen, wie ſie alle Welt beſchäftigen. Wenn die Hausfrau heute ein Waſchbrett kauft, nimmt ſie ſtatt Zinkblech geripptes Glas. Die Wäſche läßt ſich damit genau ſo gut waſchen, und das Glas hält— wenn es nicht gerade gewaltſam zerſtört wird— dieſelbe Be⸗ anſpruchung aus wie Zinkblech. Auch die In⸗ nenverkleidung der Eisſchränke beſteht nicht mehr aus Zinkblech. Glas oder Porzellan er⸗ füllt denſelben Zweck. Die Brauereien und Gaſtwirtſchaften verwen⸗ den für ihre Bierdruckleitungen, die Molke⸗ reien für ihre Milch⸗ und Sahnenleitungen kein Zinn mehr, ſondern Glas. Wer ein neues Waſſerſchiff für den Küchen⸗ herd braucht, nimmt kein Kupfer ſchiff mehr, ſondern ein Schiff aus ſtoß⸗ und wärmefeſtem Glas. Auch die Kupferſchwimmer in den Spül⸗ käſten werden jetzt aus Glas hergeſtellt. Anſtelle von Aſbeſt und Kork verwendet man zur Iſolierung Watte aus Glasfäden. Selbſt für Transmiſſions⸗Lagerſchalen hat man ſchon Glas anſtatt Rotguß und Weiß⸗ metall eingebaut. Die Lagerſchalen halten Belaſtungen bis 5 Zentner bei 1500 Um⸗ drehungen aus. Auch Blei hat man bei den Fiſchernetzen gegen Glas auszutauſchen verſucht. In der Hochſeefiſcherei hat ſich Glas allerdings nicht bewährt, weil die Glaskugeln. um das nötige Gewicht zu erreichen, zu groß und damit zu Dagegen werden Glas⸗ Binnenfiſcher mit Ein ganz großes Anwendungsgebiet liefern die bis jetzt aus Hartgummi hergeſtellten Starterbatterien für Autos. Jährlich werden in Deutſchland ungefähr eine Millionen Star⸗ terbatterien gebraucht. Man kann ſich vorſtel⸗ len, was es heißt, ⸗dieſen gewaltigen mit De⸗ viſen belaſteten Poſten durch heimiſche Werk⸗ ſtoffe zu erſetzen. Der Preis für einen Glas⸗ kaſten iſt derſelbe wie für einen Hartgummi⸗ kaſten. Der Glaskaſten iſt nur ein paar Pfund ſchwerer. Doch dieſe vier Pfund Mehrgewicht ſind für ein Auto abſolut belanglos. Das größte und wichtiaſte Anwendungsge⸗ biet liegt bei den Konſervedoſen. In keinem Land der Welt wird fo viel in Doſen konſer⸗ viert wie in Deutſchland. 7 Milliarde Doſen. das ſind 500 Millionen Doſen, verbraucht die deutſche Konſerveninduſtrie in einem einzigen Jahr. Für dieſe Rieſenzahl von Doſen ſind rund 200 000 Tonnen Weißblech und argent eil es bequemer und weil es billiger iſt? Nein. Die Gläſer ſind nicht teurer als die Doſen. Offenbar nur aus Gewohnheit. Denn im Aus⸗ land, in Frankreich, England, Amerika, wird mehr in Gläſern als in Doſen konſerviert. Die Gläſer ſind in Form unſerer Milchflaſchen kon⸗ ſtruiert, nur der Verſchluß iſt aus Metall. Die Gläſer ſind immer wieder zu verwenden, die 2550 dagegen nicht. Es gibt alſo keinen Ab⸗ fa So wären noch viele Beiſpiele anzuführen. Sie mögen als allgemeine Orientierung ge⸗ nügen. An drei beſonders wichtigen Gebieten wollen wir im einzelnen die Fortſchritte näher unterſuchen: am Glasgeſpinſt, am ſplitterfreien Glas, und an den Glasrohren. Glas iſoliert Wärme und Schall Unſere Eiſenbahnwagen beſitzen elektriſche oder Dampfleitungen für die Heizung und Druckluftleitungen für die Bremſen. Die Lei⸗ tungen ſind iſoliert. Aus was beſteht die Iſo⸗ lierung? Wir wollen es gleich verraten: aus e Ein Hausdach wird mit Glaswatte g iſoliert. Glas! Sämtliche Wagen der Reichsbahn ſind mit Glas iſoliert, ebenſo die Lokomotipkeſſel. Auch unſere Schiffe, u. a. die Rieſendampfer „Bremen“ und„Europa“, iſolieren ihre Keſſel mit— Glas. Das hört ſich ſonderbar an. Aber es iſt ſo. Im Ausland. vor allem in Amerika be⸗ nutzt man Glas ſchon ſeit vielen Jahren zur Iſolierung. Die Schutzſchicht beſteht nicht aus Glasſcheiben, ſondern aus einem Gewirr von winzig fein ausgezogenen Glasfäden, das man zu regelrechter Watte, Wolle oder Filz verar⸗ beitet und entweder loſe oder auf Teerpappen aufgekleppt als Matten, Matratzen, ferner in Form von Streifen und Schnüren oder Scha⸗ len verwendet. Die techniſchen Verfahren, Glasfaſern herzuſtellen, ſind ſehr verſchieden. Nach dem älteſten und bekannteſten Verfahren wird aus einem vorn erhitzten Glasſtab ein langer Glasfaden ausgezogen. Dieſes Verfah⸗ ren kann man mitunter heute noch auf den Meſſen und Jahrmärkten bei den thüringiſchen Glasbläſern ſehen, wenn ſie das ſogenannte Engelshaar herſtellen. Wirtſchaftlich hat das Verfahren keine Bedeutung mehr, da es viel zu umſtändlich arbeitet, zu wenig liefert und zu teuer iſt. Immerhin ſind nach dem Stabver⸗ fahren ſchon vor 30 Jahren viele Patente an⸗ gemeldet worden, weil man ſich mit Recht von der Auswertung der Glasfaſerherſtellung viel verſprach. Inzwiſchen ſind andere beſſere Verfahren an die Stelle getreten. Mit ihnen läßt ſich eine induſtrielle Großproduktion abſolut rentabel geſtalten. Bei dem einen Verfahren werden Tropfen flüſſigen Glaſes auf eine raſch umlaufende keramiſche Scheibe ge⸗ ſchleudert. Die Scheibe dreht ſich mit 4000 Touren in der Minute. Sie zieht das Glas zu einem langen Faden aus, der ſich mit anderen Glasfäden zu einem watteähnlichen Fadenge⸗ wirr verdichtet. Nach dem neueſten Verfahren wird das Ausziehen des Glaſes durch Dampf beſorgt. Der Dampf reißt das flüſſige Glas mit einer Ziehgeſchwindigkeit von 80 Klm. in der Minute fort, zerteilt mannigfaltig den Glasſtrom und zieht ihn nach Bedarf entweder zu endloſen Faſern oder zu dem verwirrten Wattebündel aus. Auf der Düſſeldorfer Aus⸗ ſtellung„Schaffendes Volk“ war eine ſolche Maſchine im Betrieb zu ſehen. Die Glasfäden ſind äußerſt fein. So fein, daß ſie ſich weich wie Watte anfühlen und dem Iſolierung von großen Keſſeln und Rohren mit Glas watte. Laien abſolut nicht mehr wie Glas vorkom⸗ men. Der feinſte bisher erzeugte Faden war ein Tauſendſtel Millimeter ſtark. Man kann die Fäden in der Fauſt zuſammendrücken wie Watte, läßt man ſie los zerbröckeln ſie nicht etwa, ſondern federn elaſtiſch in ihre alte Lage zurück, ein Vorzug. den die Tertilwatte in dieſem Maß nicht beſitzt. Ein ſolch feiner Faden bildet natürlich keine Splitter und verurſacht niemals Schnittwunden. Daß man gerade Glas zur Iſolierung gegen Wärme verwendet, hat ſeine guten Gründe. Die Glas⸗ geſpinſte ſind ſchlechte Wärmeleiter. Sie ſind mechaniſch äußerſt widerſtandsfähig. Sie ſind leicht und laſſen ſich wegen ihrer Elaſtizität be⸗ Revolverſchüſſe auf Panzerglas. Vier Schüſſe aus nächſter Nähe abgegeben haben die Scheibe demoliert, ſind aber nicht durchgedrungen. Bei den Einſchüſſen handelt es ſich um Stahlkerngeſchoſſe ſchwerer Kaliber. Die Scheibe iſt in dieſem Zuſtand noch gas⸗ dicht. Werkfoto: Sigla. quem montieren. Daß ſie nicht brennen, be⸗ darf wohl keiner beſonderen Erwähnung. Die Glasgeſpinſte haben mit dieſen Eigenſchaften das Monopol von Aſbeſt gebrochen. Glasge⸗ ſpinſt iſt volle 85 Prozent leichter als Aſbeſt und erreicht mit dünnerer Iſolierſchicht denſel⸗ ben Wärmeſchutz wie Aſbeſt in dreieinhalbfacher Stärke. Man verwendet es überall. wo Raum⸗ ausnutzung und Gewichtseinſparung wichtig ſind, z. B. im Verkehrsweſen(Eiſenbahn und Schiff), dann aber auch bei ortsfeſten Anlagen, Rohrleitungen, Keſſeln, Fernheizungen uſw. Außer gegen Wärme iſoliert Glas auch gegen Schall und Lärm. Für die Dämpfung von Decken, Wänden und Fußböden gibt es Glaswolle⸗-Matten. Man verwendet ſie beim Wohnungsbau, wie bei Saalbauten, etwa Kino und Theater, hier zur Erzielung guter Akuſtik. Die Fernſprechſtellen der Poſt ſind mit Glaswatte ringsum ausge⸗ kleidet. Zur Abdichtung von Tür⸗ und Fen⸗ ſterrahmen verwendet man Schnüre aus Glas⸗ watte. Die Vorzüge der Glasgeſpinſte ſind ſo groß, daß das Reichswirtſchaftsminiſterium die Glasgeſpinſte als Austauſchmaterial für Aſbeſt und Kork anerkannt hat. Der Gedanke liegt nahe, noch einen Schritt weiter zu gehen, und Glas zu Stoffen zu verſpinnen. Glas bringt dazu gute Vorbedingungen mit. beſſere z. T. als Wolle. Baumwolle und Roh⸗ ſeide. So iſt z. B. die Reißlänge und Zug⸗ feſtigkeit bei Glas um das 10—30fache größer als bei Schafwolle. Auf einzelnen Gebieten gibt es bereits Stoffe aus Glas, z. B. Damenhutinduſtrie. Doch iſt das Problem für einen größeren Anwendungsbereich einſtweilen noch nicht vollſtändig gelöſt. Es fehlt nicht an der nötigen Feinheit des Fadens. Die iſt in ſehr hohem Grad vorhanden. Aber der Glas⸗ faden läßt ſich wegen ſeiner Glätte und Sprö⸗ digkeit nicht ſo gut verknoten wie die Tertil⸗ faſer. Und gerade das Verknoten iſt ſehr wich⸗ tig. Deshalb gibt es einſtweilen noch keine Kleider aus Glas. Aber der Wega dorthin iſt vielleicht nicht mehr weit.(Schluß folgt) Hamburgs Kapitän J. Erzählung von Werner Ide Anno 1683, den 12. Oktober. Im Hafen von Cadix liegt die hamburgiſche Fregatte„Das Wappen von Hamburg“, Kapi⸗ täns Carpfangers ſtolzes Schiff. Der kleine zierliche Mann hat in langen Jahren harte Not durchgemacht und das Schickſal ſchmiedete ſeinen Willen, daß er unzerbrechlich wurde. Die Sonne verſank im Meer. Mit ſeinem Sohne, einigen Offizieren und Bekannten ſitzt er in der Kajüte beim Abend⸗ brot. In das angeregte Geſpräch hinein dringt ein Schrei, dann Poltern, und zur Tür herein ſtürzt ſchreckensbleich der Schiffsjunge; in der „Hölle“ des Schiffes iſt Feuer ausgebrochen. Am blutroten Abendhimmel kreiſen drei ſchneeweiße Tauben. Der Kapitän gibt kurze Befehle, Kommandos gellen auf. Mit Aexten und Brechwerkzeugen werden Löcher gebrochen, aus Eimern und Schöpfen ſtrömt das Seewaſſer in den Bauch des Schiffes. Vergeblich! Qualm wälzte ſich wie ein Schreckgeſpenſt über das Waſſer, hin und wieder blitzte ein Feuer⸗ ſchein auf, und dann ſchießt plötzlich wie ein feu⸗ riges Schwert blendende Lohe gen Himmel. Und im Feuerſchein kreiſen drei ſchneeweiße Tauben, von rötlicher Glut überfloſſen. Da donnern die Notſchüſſe der Kanonen über das Waſſer, hallen wider von der Küſte. Aber kein Schiff ſetzt Boote aus Mit brechenden Knien und zerſchundenen Fäuſten arbeitet die Beſatzung, und hat doch keine Hoffnung Carpfanger befiehlt den Leutnant zu ſich, der mit verrußtem Geſicht und zerſpliſſenen Kleidern aus dem Qualm auftaucht. Mit der Schaluppe ſoll er Hilfe holen, aber ſchnell. Im Innern des Schiffes kniſtert die Glut. Die Flammen lecken aus den Ritzen, ſpringen von Spante zu Spante. Eine Ewigkeit dauert es, aber endlich, endlich iſt doch der Leutnant zurück, und hinter der Schaluppe 3 Ruderſchläge im Waſſer. Retter ſind da. Und die Bote haben ſich kaum aus dem auälenden Dunſt herausgeſchält, da ſpringen auch ſchon einige Matroſen in wahn⸗ ſinniger Angſt über Bord, ſchwimmen haſtig auf die Boote zu und krampfen ſich entſetzt an den Bootswänden, bis ſie ſtarke Fäuſte auf die Bänke heben. Die Panik wächſt und der harte Ruf des Kommandanten kann nur noch ein Dutzend Leute zurückhalten. Aber kein Boot legt ſich an die Bordwand, alle bleiben in achtungs⸗ voller Entfernung, obwohl drei, vier Matroſen abſacken Ein rieſiger Matroſe, deſſen Antlitz von Ruß und Rauch geſchwärzt iſt, meldet dem Kapitän, daß nur noch eine fingerdicke Wand das Feuer von der Pulverkammer trenne. Da ſinken die Hände müde herab, im Waſſer rauſcht es von neuem auf. „Offiziere und Mannſchaften flehen den Kapi⸗ tän an, ſich und ſeine Leute zu retten. Carpfanger aber blickt von einem zum an⸗ deren, ſagt dann hart: „Höher als das Leben gilt die Pflicht!“ Hatte er es nicht Hamburgs Senat geſchwo⸗ in der, Abendlied Von Hermann Stehr Vom Tag zum Abend ein verwirrter Klang, du hörſt nicht mehr, was dir der Morgen ſang, und was du wollteſt voller heil'ger Sucht, nahm dir entweiht die raſche Stundenflucht. Und Kinder ſind nur Kinder, Buſch und Licht und jedes Ding hat ſein gewohnt Geſicht. Was längſt ich weiß, das mußt' ich wieder wiſſen, was ich erſehnt, ward unerfüllt entriſſen. So geh' ich ſchlafen. Draußen tuht die Nacht, als wär die Welt noch niemals aufgewacht. Und kommt der Morgen, liegt ſo hell die Welt, als hätt' ſie Gram und Nacht noch nie entſtellt. tren, mit Leib und Leben, mit Gut und Blut einzuſtehen für Hamburgs Flotte! Nun war die Stunde da. den Eidſchwur ein⸗ zulöſen Sein eigener Sohn wirft ſich zu den Füßen des Vaters nieder, fleht und ſtammelt, will den Vater retten. Eine Träne ſchimmert im Auge des Vaters, dann aber wird er wieder hart,. und ſeine Stimme hämmert es von neuem: „Mehr als das Leben gilt die Pflicht!“ Und am Himmel ſchwirren drei Tauben, vom Purpur übergoſſen.. Dann plötzlich bebt das Schiff in allen Fu⸗ gen, das Deck wird aufgeriſſen, der Donner einer Exploſion hallt über das Meer... Es iſt nur ein Vorſpiel, denn noch ſind die rieſigen Pulvervorräte nicht erfaßt. Carpfanger weiſt mit harter Hand alle von ſich. Den Sohn ſtößt er mit eigener Hand über Bord. i Nun iſt er allein. Das Verdeck iſt mit Trümmern überſät. Kanonen zerſpringen, Musketen knattern, Sparren berſten. Carpfanger ſteht weglich und ſtarr. Er blickt in den Nachthimmel. Drei weiße Tauben ſchweben in der Luft, und ihr Gefieder iſt von Silber überfloſſen. Dann birſt die Nacht, die Hölle tut ſich auf. Das Schiff bäumt ſich wie ein widerſpenſti⸗ ges Pferd, zerbricht, ſchießt mit brodelndem Ziſchen in die Tiefe. Mit ihm ſein Kapitän Carpfanger. Ueber dem Waſſer laſtet ſtinkender Qualm, vermengt ſich mit den Nebeln, die geſpenſtigen Tanz aufführen. Die drei Tauben ſind verſchwunden. Carpfanger iſt tot. Sein Name aber wurde in allen Häſen der Welt genannt. Noch lange hat man von Ham⸗ burgs Kapitän erzählt, und niemand hat die drei Tauben vergeſſen. inmitten der Hölle, unbe⸗ Das Pumpgenie/ en Senad Als Segantini in jungen Jahren in Mai⸗ land lebte und lernte, hatte er es nicht leicht, ſich durchzuſchlagen. Da er viel zu ſtolz war, von ſeinen Freunden Anterſtützungen anzunehmen, verfiel er auf eine geniale Idee: Er kannte damals zwei Brüder. Francesco und Guido Bertoni, wohlhabende Leute. Eines Tages ging Segantini zu Francesco und erbat von ihm ein Darlehen in Höhe von 5 Lire für eine Woche. Als die Woche dann um war, ſuchte der Maler den Bruder Guido auf und bat dieſen um 10 Lire, ebenfalls für eine Woche. Von dieſen 10 Lire zahlte Segantini 5 Lire an Francesco zurück und ſchlug ſich mit den ihm verbliebenen 5 Lire weiter durchs Leben, bis wieder eine Woche um war. Nun ging er zu Francesco, lieh ſich von dieſem 15 Lire, gab 10 Lire an Guido zurück und beſaß abermals 5 Lire zum Leben. Auf dieſe Weiſe borgte er dann 20, 25, 30 uſw. Lire, trug aber jedesmal die vorletzte Schuld ab und behielt ein Wochengeld von 5 Lire. Sobald es ihm gelang, eines ſeiner Bilder zu verkaufen, zahlte er die geſamte Schuld, die inzwiſchen oft auf 300 und mehr Lire auf⸗ gelaufen war, zurück. Aber das Beſte an dieſer originellen Pumperei war, daß der Meiſter ſich ſeſt einbildete, die Brüder Bertoni hätten ſein „Syſtem“ nicht durchſchaut. Der Sohn ſeiner Mutter Nachdem Schopenhauer in Jena(1813) mit der Abhandlung„Ueber die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde“ promoti⸗ viert hatte, beſuchte er auf einige Monate ſeine ſeit 1806 in Weimar wohnende Mutter. Als er ihr ein Exemplar ſeiner Doktorabeit über⸗ reichte, ſagte ſie im Scherz:„Die vierfache Wur⸗ zel— das iſt wohl etwas für Apotheker?“ Ver⸗ letzt 8368 der friſchgebackene Doktor: „Meine Arbeiten wird man noch leſen, wenn von den Schriften der Frau Mutter kaum mehr ein Exemplar in einer Rumpelkammer zu fin⸗ den iſt.“— Dieſem Spott begegnete die Mut⸗ ter ſchlagfertig:„And von den deinigen wird dann die ganze Auflage noch unberührt zu ha⸗ ben ſein.“ Beides traf 115 Viele Jahre lang blieben Schopenhauers erke unbeachtet lie⸗ gen, manche wurden ſogar eingeſtampft, weil niemand ſie kaufte. Die Romane und Reiſe⸗ ſchilderungen ſeiner Mutter fanden dagegen— als beliebte Unterhaltungslektüre— guten Ab⸗ ſatz. Damals hieß es von dem Philoſophen noch nicht: Das iſt der Verfaſſer der„Welt als Wille und Vorſtellung“(das 1819 herausgegebene fiene Werk, in dem er ſein philoſophiſches Sy⸗ tem darlegte), ſondern: Das iſt der Sohn der 1 Schriftſtellerin Johanna Schopen⸗ uer, 2 — 1 ö 9 1 Bekanntmachungen Orisgruppe Otenſtſtunden de der A. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. r Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Lokale Nachrichten Viernheim, den 3. März 1938 „ Anſer Tagesſpruch Wer unſer großes Lied„Deutſchland, Deutſchland über alles“ ſo erfaßt hat, daß nichts auf dieſer Welt ihm höher ſteht als dieſes Deutſchland, Volk und Land, Land und Volk, der iſt ein wahrer Sozialiſt. Adolf Hitler. Führt bie Jugenb zurück auj das Land Im Sommer, wenn die Sonne ſcheint und der Wandertrieb ſich in allen Menſchen regt, braucht man ſich nicht viel Mühe zu machen, jemanden zur Fahrt aufs Land zu bewegen. Die„Abwechslung“ gegenüber der überhitzten und unbehaglich gewordenen Großſtadt und die Naturnähe in Dorf und Feld wirken ſo zuſammen, daß alles, was Land heißt, ſehr hoch in Kurs kommt. Dann gewinnt auch der Städter ein etwas genaueres Bild von der Arbeit der Volksgenoſſen, die er kennen gelernt hat. In den meiſten Fällen iſt man ſich aber nicht über die Bedeutung und den Wert der Landarbeit klar geworden. Wer als ehrlicher Beobachter Tage und Wochen auf dem Lande verbrachte, hat wohl die Leute dort um die innere Ruhe und die ſelbſtverſtändliche Ar⸗ beitsfreude beneidet, die einem manchmal fehlt. Aber daraus ſollte auch eine praktiſche Nutzanwendung gezogen werden. Wie ſich innerhalb unſerer Wirtſchaft die Dinge in den letzten Jahren erfreulicherweiſe entwickelt haben, ſtehen wir heute vor einem ſo bedenklichen Mangel an Arbeitskräften für unſere Landwirtſchaft, daß an jeden vernünf⸗ tigen Vater und jede einſichtige Mutter die Frage zu richten iſt: weshalb ſoll Euer Junge nach der Schulentlaſſung nicht in die Land⸗ wirtſchaft? Man kann von einem halbwüch⸗ ſigen Jungen, der ſoeben aus der Schule ent⸗ laſſen wird, keine Bedächtigkeit im Urteil er⸗ warten, ſondern muß es natürlich finden, wenn ihm ein„moderner“ Beruf erfolgreicher zu ſein verſpricht als die ſtille Landwirtſchaft. Des⸗ halb müſſen ſich die Eltern und Erzieher be⸗ ſonders verpflichtet fühlen, für die ihnen an⸗ vertraute Jugend zu denken und zu ſorgen. Seit mehr als einem Jahr iſt die Land⸗ arbeit in das Syſtem einer genauen Ausbil⸗ dungsarbeit gebracht und hat damit endgültig den Charakter eines Berufes erhalten, eines gelernten Berufes. Die Ausſichten, nach denen jedermann ſehr wohl fragen darf, ſind durchaus nicht ſchlecht, ſondern vielfältig und ſicher. In unſeren Tagen iſt auch das Ideelle eines Berufes wertvoll geworden. Ge⸗ rade nach dieſer Seite hin beſitzt der ländliche Beruf einen unſchätzbaren Spitzenwert. Wer dem Landſtand angehört, zählt zu denjenigen Volksgenoſſen, die in ihrer Schlichtheit und Stetigkeit den Grund der Volksgemeinſchaft bedeuten. Auf dem geſunden Boden des länd⸗ lichen Berufes laſſen ſich heute zahlloſe Exi⸗ ſtenzen aufbauen, die ihren Mann zufrieden und kriſenfeſt ſein Leben in geachteter Arbeit verbringen laſſen. * Die fünfte Neichsſtraßenjammlung füllt das kommende Wochenende. Noch einmal ſtehen die Soldaten des Führers auf den Stra⸗ ßen, und die Sammelbüchſe iſt ihre Waffe im Friedenskampf. Die Porzellanabzeichen werden wieder gern gekauft werden. Sie ſind Erzeugniſſe deutſcher Wertarbeit, gaben Ar⸗ beit und Verdienſt vielen deutſchen Arbeitern und tragen, indem ſie in die deutſchen Lande hinauswandern, Freude in manches Heim, wo noch Sorge drückt. * Bauernregeln im Alärz Allzu ſchneller Frühling nicht erwünſcht Der März gilt als ein Erneuerer und Gärer in der Natur, er iſt der Monat der Rebellion. Bauernregeln, die auf die Wit⸗ terung und den Wechſel in der Natur im März anſpielen, gibt es eine ganze Menge. Die bekannteſten lauten: Märzſchnee frißt— Aprilſchnee düngt!— Märzenſtaub iſt goldes⸗ wert!— Trocknen März und naſſen April— der Bauer und der Gärtner will. Märzen⸗ ſchnee— tut Frucht und Weinſtock weh.— Wenn es im Märzen donnert oft— wird auf ein gutes Jahr gehofft. Was der März nicht will— holt ſich der April; was der April nicht mag— ſteckt der Mai in den Sack. Märzenblüte iſt ohne Güte. Trockner März und feuchter April— tut's dem Land⸗ mann nach ſeinem Will'. Auf Märzenregen folgt kein Sommerſegen. Märzen trocken, April naß, Mai luftig und von beiden was. Ein feuchter, fauler März iſt des Bauern Schmerz.— Wenn im März die Winde wehn, — wird's im Maien warm und ſchön. Zu frühes Säen iſt nicht gut— zu ſpätes Saen auch übel tut. Aus all dieſen überlieferten Bauernſprü⸗ chen iſt zu erſehen, daß die beſte März⸗ witterung in nicht allzu ſtarker und trockener Kälte beſteht. Der Bauer liebt es nicht, wenn die Witterung ſchnell in laue, warme Früh⸗ lingstemperatur umſchlägt. * AS.⸗Kriegsopferverjorgung Kameradjchaft Viernheim General-Mitglieder-Appell Am Sonntag, den 6. März, findet im Gaſthaus„Zum Freiſchütz“ der diesjährige General⸗Mitglieder⸗Appell der Gliederung ſtatt. Es ſpricht Kamerad ee von der Betreuungsſtelle Darmſtadt. n⸗ ſchließend Ablegung der Jahresberichte der Abteilungsführer. Die lange Sperre machte es leider unmög⸗ lich, ſeither Zuſammenkünfte zu veranſtalten. Mit der neuen Verſammlung wird die Ver⸗ ſammlungs⸗ und Werbetätigkeit der Gliede⸗ rung für den Frontkämpfergedanken im na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staat in vollem Umfange wieder aufgenommen. Die Weihnachtsvera i⸗ ſtaltungen haben gezeigt, wie das Erſcheinen jedes einzelnen Mitgliedes imſtande iſt, die ganze Organiſation zu heben und zu ſtärken und in der Bevölkerung ihren Einfluß zu verbreitern. Dieſes Beſtreben ſoll und wird uns auch im neuen Arbeitsjahr leiten und führen. Unſer Ziel wird ſein: Jedem Einzelnen zum Nutzen, dem Ganzen zum Dienſt! Es lebe die Front! * Belehrungsabend der Feuerwehr. Morgen Freitagabend findet im Lokal„Zum Storchen ein Belehrungsabend für die ganze aktive Wehr ſtatt. Auch Muſik und Spiel⸗ mannszug haben daran teilzunehmen. Die Kameraden werden ihrer Pflicht bewußt ſein und vollzählig erſcheinen. Noch 3 Gehöfte Sperrbezirk. In Ab⸗ änderung der ſeitherigen Anordnungen wird mit Rückſicht auf den Stand der Maul⸗ und Klauenſeuche in unſerer Gemeinde der Sperr⸗ bezirk auf die Gehöfte Luiſenſtraße 9 und 13 und Saarſtraße 48 beſchränkt. Im übrigen wird Ort und Gemarkung zum Beobachtungs- gebiet erklärt. Die Holzliſte für 1938 liegt von heute an bis Samstag, den 5. März, während der üblichen Büroſtunden, Rathaus, Zimmer 17, zur Einſicht offen. Brennſtoffgutſcheine. Die Kohlen⸗ händler löſen heute in der NS. Dienſtſtelle die Kohlenſcheine— Serie E und S— ein. Am Freitag erfolgt an die Bezieher in der bekanntgegebenen Reihenfolge die Ausgabe der Brennſtoffgutſcheine für den Monat März. Rundfunkgebührenerläſſe. Vom 7. bis 9. März müſſen die Anträge auf Rund⸗ funkgebührenerläſſe geſtellt werden. Die bereits erteilte Genehmigung über die Befreiung von Rundfunkgebühren iſt vorzulegen. Ferner darf die Verdienſt⸗ oder Einkommenſteuerbeſchei⸗ nigung des Antragſtellers nicht vergeſſen wer⸗ den. Das oberſte Verkehrsgeſetz. So lautet es: Jeder Teilnehmer am öffentlichen Ver⸗ kehr hat ſich ſo zu verhalten, daß der Ver⸗ kehr nicht gefährdet werden kann. Er muß ſein Verhalten ſo einrichten, daß kein anderer geſchädigt oder mehr, als nach den Umſtänden unvermeidbar, behindert oder beläſtigt wird. — Das iſt einfach und klar. Es kommt nicht darauf an, ob ein Unglück geſchehen iſt, ſon⸗ dern ſchon darauf, daß es geſchehen konnte. Der Verkehrsſünder, der infolge Geiſtesgegen⸗ wart der... andern ſonſt mit dem blauen Auge davon kam, hat ſich jetzt trotzdem zu verantworten, weil ſein verkehrswidriges Ver⸗ halten doch eines Tages ein Unglück verur⸗ ſachen würde.— Das iſt vernünftige Vor⸗ beugung durch Geſetz. Alſo: Augen auf! Ver⸗ nunft im Verkehr! Das geht alle an, vom Fußgänger bis zum„Rennfahrer“.„Stop, Aege rafſenpolitijche Aufklärungsarbeit im Gau geßſen⸗Naßau Der Blutsgedanke iſt das Kernſtück der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Als das raſſiſche Denken vor Jahren in Deutſch⸗ land zu erwachen begann, wurde es von An⸗ fang an aufs ſtärkſte in die politiſchen Aus⸗ einanderſetzungen hereinbezogen. Wie dies frü⸗ her in den Jahren des Kampfes war, ſo iſt es auch geblieben. Die raſſenpolitiſche Aufklä⸗ rungsarbeit wurde zu einer bedeutſamen Auf⸗ gabe der Partei erklärt und ſeit der Macht⸗ übernahme ſelbſtverſtändlich mit allen Kräf⸗ ten vorangetrieben, um jeden Volksgenoſſen von dem tiefen Sinn des Raſſegedankens zu durchdringen. Ziel der Arbeit iſt, ein an Leib und Seele ſtarkes, frohes und geſundes Volk zu ſchaffen, das aus innerer Kraft allein das deutſche Schickſal im Herzen Europas zu meiſtern imſtande ſein muß. Aus dieſer raſſenpolitiſchen Aufgabe leitet der Nationalſozialismus die bevölkerungspo⸗ litiſche Forderung ab, weil alle Anforderun⸗ gen, die an ein Volk geſtellt werden, nur mit der Kraft von Menſchen zu erfüllen ſind. Für die Partei iſt alſo die bevölkerungspolitiſche Forderung, die heute ganz im Vordergrund raſſenpolitiſcher Aufklärungsarbeit ſteht, im Grunde nur die Folge des raſſiſch bluthaften Denkens, das uns der Führer gelehrt hat. ganda, mit denen dieſe Gedanken ins Volk getragen werden, ſind auch hier nach den Er⸗ fahrungen und Grundſätzen der Bewegung das geſprochene Wort, Schrift, Bild und Film. Dieſe Propaganda⸗Mittel wurden im vergan⸗ genen Jahr vom Raſſenpolitiſchen Amt des Gaues Heſſen⸗Naſſau wieder in intenſivem Maße eingeſetzt, um den Volksgenoſſen den Raſſegedanken nahe zu bringen. In insgeſamt 70 öffentlichen Veranſtaltungen ſprachen Mit⸗ arbeiter des Raſſenpolitiſchen Amtes des Gaues Heſſen⸗Naſſau vor rund 14000 Be⸗ ſuchern. Ferner fanden 20 öffentliche Film⸗ vorführungen ſtatt, denen 3 000 Volksgenoſſen beiwohnten. In 600 Veranſtaltungen des RPA. Gau Heſſen⸗Naſſau wurden außerdem 50 000 Angehörige der Partei und ihrer Glie⸗ derungen geſchult. In 200 Veranſtaltungen 5 hierbei raſſenpolitiſche Filme zum Ein⸗ atz. Das Raſſenpoliiſche Amt, Gau Heſſen⸗ Naſſau, das nach dem Tätigkeitsbericht im Jahre 1937 rund 700 Mal an die Oeffent⸗ lichkeit getreten iſt, hat damit in vorderſter Front mit dazu beigetragen, das Leben der Volksgenoſſen, das in Generationen abläuft, dem nationalſozialiſtiſchen Idealbild entſpre⸗ chend zu formen. . Ä look, liſten!“ Das iſt die Formel ſchon ſeit langem im Geburtsland des Verkehrs, in Amerika. Halt! Augen auf! Ohren auf! Kurz: Nicht... döſen! Namenſchilder ans Fuhrwerk. Bei landwirtſchaftlichen Fuhrwerken aller Art müſſen die Namenſchilder(Vor⸗ und Zuname, Ort und Straße) lt. geſetzlicher Vorſchrift auf der linken Seite am Fuhrwerk angebracht wer⸗ den. Zur Beſchriftung der Namenſchilder darf keine Kreide verwendet werden. Die Schilder müſſen deutlich les⸗ und haltbar ſein, wie ſie vom Fachmann hergeſtellt werden. Annötig ausgedehnte Beſchäftigungs⸗ zeiten müſſen unterbleiben Aus den Berichten der Gewerbeaufſichts⸗ ämter geht hervor, daß im den deutſchen Be⸗ trieben nach der allgemeinen Wirtſchaftsbele⸗ bung der Achtſtunden⸗Arbeitstag im weſent⸗ lichen wieder zur Regel geworden iſt und der tatſächlichen Beſchäftigung in der Hauptſache entſpricht. Nur in einzelnen Gewerbezweigen und Gebieten des Reiches ſind Abweichungen nach unten und oben vorhanden, die ſich aus der beſonderen Lage dieſer Gewerbe oder Ge⸗ biete ergeben. Wo die Beſchäftigung noch zu wünſchen übrig läßt, ſetzen die ſozialen Maß⸗ nahmen vielfacher Art ein, um die wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe der Gefolgſchaftsmitglie⸗ der und ihrer Familienangehörigen trotzdem erträglich zu geſtalten. Andererſeits hat die ſtarke induſtrielle Tätigkeit in einigen Bezir⸗ ken zu einer Anſpannung der verfügbaren Ar⸗ beitskräfte geführt, die von den amtlichen Stellen mit Aufmerkſamkeit verfolgt wird. Ihr Beſtreben geht dahin, unter allen Umſtän⸗ den eine zu weitgehende Ausdehnung der Ar⸗ beitszeiten zu verhindern, ſolange nicht eine Entlaſtung durch neue Kräfte eintreten kann. In mehreren Berichten wird dabei auch auf das Handwerk verwieſen, bei dem vielfach eine übermäßig lange Beſchäftigung feſtgeſtellt wer⸗ den mußte. Wo kein zwingender Grund hierzu vorliegt, wird für Abhilfe geſorgt. Wehrpäſſe ſind ſtändig auf dem laufenden zu halten! Ein Wehrpaß iſt ür den Inhaber eine wichtige Urkunde, die orgfältig aufbewahrt werden muß. Er iſt tändig auf dem laufenden zu halten. Bei per⸗ ſönlichen Meldungen ſind der Wehrpaß und amtliche Beſcheinigungen vorzulegen, ſchrift⸗ liche Meldungen ſind beizufügen. Zur Erleich⸗ terung der Meldungserſtattung iſt vorgeſehen, wie in der Zeitſchrift des Soldatenbundes mit⸗ geteilt wird, daß die Gemeindebehörden den Wehrpflichtigen des Bundes auf Erſuchen beim Abfaſſen der ſchriftlichen Meldungen behilf⸗ lich ſein ſollen. Friſtverlängerung bis zum 30. Juni für Wohnungsumbauarbei⸗ ten. Bekanntlich hat der Reichsarbeitsmini⸗ ſter im vorigen Jahr zur Förderung der Schaffung von Wohnungen durch Umbauten Reichszuſchüſſe in Höhe von mehr als ſieben Millionen RM. zur Verfügung geſtellt. Da die Umbauarbeiten in vielen Fällen nicht innerhalb der urſprünglich feſtgeſetzten Friſt zum 31. März 1938 ausgeführt werden kön⸗ nen, hat der Reichsarbeitsminiſter die Friſt bis zum 30. Juni verlängert. Entlaſſung der Arbeitsdienſt⸗ pflichtigen. Die augenblicklich dienenden Arbeitsdienſtpflichtigen werden im Gau Heſ⸗ ſen⸗Naſſau am 28. März aus dem RAD entlaſſen. Die neuen Dienſtpflichtigen werden am 4. April eingeſtellt. Mitteilungen der Ortsbauernſchaft Im Aushängekaſten der Ortsbauernſchaft ſind Rundſchreiben betr. Entſchuldung landw. Betriebe, ſowie Beſchaffung von Stroh für die Wehrmacht, veröffentlicht. Intereſſenten können weitere Auskunft hierüber beim Orts⸗ bauernführer erhalten. /// /// ß ßßbTbTbTbTbTbTbTbTb Hitlerjungen! Wollt ihr an den Fahr⸗ ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft die Grundlage— ſpart fleißigl NN 100 Mark für das beſte Rezept Großes Preisausſchreiben des Deutſchen Frauenwerks und der Landes⸗ bauernſchaft Heſſen⸗Naſſau NSG. Die Lenkung des Verbrauchs auf ſolche Nahrungsmittel, die in Deutſchland reichlich vorhanden ſind, iſt eine Forderung, die alle an⸗ geht, in erſter Linie die deutſche Hausfrau. Mit wachſendem Verſtändnis iſt ſie ſeither der For⸗ derung gefolgt. Um die Erfahrungen der tüch⸗ tigſten Hausfrauen allen zugänglich zu machen, ſollen durch ein Preisausſchreiben die beſten Rezepte dieſer Art ausgezeichnet und veröffent⸗ licht werden. N Es werden neue Rezepte geſucht für die Ver⸗ wertung von Kartoffeln, Fiſch, Ham⸗ melfleiſch, Rindfleiſch und Mager käſe. Ein Preis Zu„»„„„ 100.— RM. wei Preiſe zu je.„„ 50.— RM. Drei Preiſe zu je..„ 30.— RM. Fünf Preiſe zu je.„„ 20.— NM. Bedingungen: 1. Die Rezepte dürfen noch nirgends ver⸗ öffentlicht, müſſen alſo ganz neuartig ſein, 2. Fette, Eier und Weizenprodukte müſſen möglichſt ſparſam verwendet werden. Die Rezepte werden bewertet: 1. nach dem Geſchmack des Gerichts. 2. nach der Zuſammenſtellung, 3. nach der Preiswürdigkeit. Die Rezepte ſind bis zum 25. März 1938 an das Deutſche Frauenwerk, Gauſtelle Heſſen⸗Naſſau, Abteilung Volkswirtſchaft Haus⸗ wirtſchaft, Frankfurt a. M., Hermann⸗Göring⸗ Ufer 25, einzuſenden. Zur Prüfung iſt ein Ausſchuß gebildet worden, der aus Vertreterin⸗ nen des Deutſchen Frauenwerks und der Lan⸗ desbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau beſteht. Die für die Preisverteilung vorgeſchlagenen Rezepte werden in einem öffentlichen Schaukochen in 55 Lehrküche des Deutſchen Frauenwerks pro⸗ iert. Wechſelhaftes Wetter Von der Rückſeite eines atlantiſchen Sturm⸗ wirbels vorgeſtoßene kältere Meeresluft hat eine Verſtärkung des ſich von den Azoren auf das Feſtland erſtreckenden Hochdruckgebietes gebracht. Der Tiefdruckeinfluß hat daher vor allem in Südweſt⸗ und Süddeutſchland raſch nachgelaſſen, ſodaß hier die Nacht zum Mitt⸗ woch vielerorts leichte Strahlungsfröſte brachte. Vorausſichtlich wird die vom Atlantik ausgehende Störungstätigkeit wieder zuneh⸗ menden Einfluß auf unſer Wetter gewinnen. Donnerstag: Wechſelnde Bewölkung bei wieder zunehmender Niederſchlagsneigung und im Ganzen milder, nach Weſt zurück⸗ drehende Winde.. Die Ausſichten für Freitag: Bei Luft⸗ zufuhr aus Weſt wechſelhaftes Wetter mit einzelnen Niederſchlägen, milder. Die Mittel der Aufklärung und Propa⸗ Folgende Preiſe kommen zur Verteilung: — Minz oenno 1 tinte fi — — 10% ch eine küche de bracht. w etletel Ludwig in bieſige eldie 1 2. 88 ſeſtgen geliefert Feſnahm Nanrheit Cs dreht J Arbur K wigshafer Er gibt letzten 3 davon, an und eite 0 zu haben. a i J bertauscht Kandel In Minde in Vebn. Das Unt ber 9.. vobei et Tung in! auf einen boden der SS 2 8 1 letzungen Tier. 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Das Kind lief dabei direkt in einen Mo⸗ torradfahrer hinein, wurde überfahren und bekam den Bruſtkorb eingedrückt. Im Kranken⸗ haus ſtar b es kurze Zeit ſpäter.— In Mainz⸗ Mombach wurde nachts ein Fußgänger, der in ein Perſonenauto lief, überfahren und ſchwer verletzt. Auch er ſtarb einige Stunden ſpäter im Krankenhaus. Todesſturz aus dem Zug Armsheim. Im Bahnhof Armsheim(Rhein⸗ heſſen) wollte die Margarete Lahr aus Eckels⸗ heim(Rhh.) auf der Fahrt nach Mainz befind⸗ lich umſteigen. Durch einen unbedachten Tritt ſtürzte ſie ſo unglücklich aus dem Zug, daß ſie eine ſchwere Gehirnerſchütterung und Rippen⸗ brüche davontrug. Bewußtlos wurde die Ver⸗ unglückte in ein Kreuznacher Krankenhaus ge⸗ bracht, wo ſie ſchon bald erlegen iſt. Den Manteldieb erwiſcht. Ludwigshafen. Der Dieb, der in letzter Zeit in hieſigen Cafés und Wirtſchaften die Man⸗ teldiebſtähle ausgeführt hat, konnte am 28. 2. 38 durch die Kriminalpolizei Mannheim feſtgenommen und ins Gefängnis ein⸗ geliefert werden. Er hatte kurz vor ſeiner Feſtnahme wiederum in einer Wirtſchaft in Mannheim verſucht, einen Mantel zu ſtehlen. Es dreht ſich um den geſchiedenen Tapezierer Arthur Rupp, geb. am 11. 4. 1905 zu Lud⸗ wigshafen a. Rh., z. Zt. ohne feſte 4 7 in der letzten Zeit mehrere Mäntel geſtohlen, zwei davon an fremde Perſonen wieder verkauft und einen im Leihamt Mannheim verpfändet zu haben. Einen weiteren geſtohlenen Man⸗ tel will er hier, weil ihm zu groß, vertauſcht haben. Todesſturz in den Stall Kandel(Pfalz). Der 52jährige Sch. Hanz in Minderslachen(Pfalz) wurde frühmorgens im Viehſtall ſeines Anweſens tot aufgefunden. Das Unglück ereignete ſich bereits abends vor⸗ her. H. wollte ſicher friſches Stroh heſchaffen, wobei er ausgerutſcht iſt und durch eine Oeff⸗ nung in den Stall abſtürzte. Hierbei ſchlug er auf einem Balken und ſchließlich dem Stein⸗ boden der Stallung, auf. Den ſchweren Ver⸗ letzungen iſt er dann erlegen. Findige Grenzzöllner Trier. Ein Luxemburger kam, den harmloſen Spaziergänger mimend, an der Obermoſel über eine Brücke. Bei der deutſchen Zollkontrolle er⸗ klärte er auf Befragen, nicht mehr Geld bei ſich zu führen als zuläſſig ſei. Doch der Grenz⸗ zöllner ſchöpfte Verdacht, der ſich auch beſtätigt fand. Bei der durchgeführten Leibesviſitation kamen zunächſt 200 Mk. in Papiergeld zutage, die im Aermelfutter eingenäht waren. Sehr vorſichtig zog der Deviſenſchieber ſeine Strümpfe aus, ſodaß man das darinnen be⸗ findliche Papiergeld nicht ſehen konnte. Aber auch hinter dieſes Geheimnis kam natürlich der Beamte. Als er die beiden Strümpfe näher unter die Lupe nahm, flogen aus jedem 200 Mark heraus. Zuletzt kam dann noch der Hut an die Reihe. Auch er diente als Verſteck von zwei weiteren Hundertmarkſcheinen, die 1 5 er Deviſenſchieber wurde dem Richter vorgeführt. Nicht beſſer als dieſem Sünder erging es auch einem Deutſchen aus einem Obermoſeldorf. Dieſer befand ſich in Geſellſchaft eines zweiten Mannes und führte 500 Mk. unter dem Hemd verſteckt mit ſich, welchen Betrag er aus Luxem⸗ burg über die Grenze nach Deutſchland brin⸗ gen wollte. Ihr neugeborenes Kind getötet Bernkaſtel(Moſel). In Bernkaſtel hat eine Kindesmutter ihr unehelich geborenes 1 Die Polizei hat ſofort die Unterſuchung eingeleitet. Die Kindesleiche wurde beſchlagnahmt. Autodieb verurſacht ſchweres Unglück Frankfurt a. M. In der Nacht zum Diens⸗ tag wurde einem Höchſter Metzgermeiſter ſein Auto geſtohlen. Der Dieb fuhr mit dem geſtohlenen Fahrzeug im Stadtteil Nied über den Bürgerſteig gegen einen Baum. Das Auto wurde dabei völlig zertrümmert und der Baum entwurzelt. Ein Ehepaar, das die Unfallſtelle paſſierte, wurde von dem Wagen erfaßt und der Mann ſo ſchwer verletzt, daß er ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Der Fahrer des Wagens flüchtete nach dem Un⸗ fall und konnte bisher noch nicht feſtgenommen werden, doch ſind ſeine Perſonalien bekannt. Sein Begleiter dagegen wurde verhaftet. Buben hielten einen Eiſenbahnzug an Hainſtadt(Kr. Offenbach). Eine Bubenhorde fand auf einem Schuttabladeplatz in der Nähe der Eiſenbahnlinie einen alten Fahrradmantel den ſie anzündete. Als ein Perſonenzug au der Strecke nahte, winkten die Jungen mit der Fackel. Der Lokomotivführer im Verzug, oder auf der Strecke etwas nicht in Ordnung, zum Stehen. Als die jungen Miſſe⸗ täter merkten, was ſie angerichtet hatten, liefen ſie davon. Sie konnten jedoch ermittelt werden. Unehrliche Finder Hochheim(Main). In Hochheim verlor das Kind einer armen, kinderreichen Familie eine Geldbörſe mit 20 RM. Das Geld wurde von zwei jungen Leuten— einem Brautpaar— ge⸗ funden Sie ſteckten das Geld ein und machten b ſchleunigſt davon. Als die Polizei ſpäter ie unehrlichen Finder ſtellte, ſtritten nächſt den Fund ab, doch mußten ſie bald un⸗ ter dem Druck des Beweismaterials ein Ge⸗ ſtändnis machen. Sie c unter ſich verteilt. Das iſt wirklich ein feines hatten das Geld bereits ihren Verletzungen wieder ſie zu⸗ Bunte Tageschronik Brautpaar. Eine Beſtrafung wegen Fund⸗ unterſchlagung hat es zu erwarten. Papierſchlangen gegen ein Auto Froſchhauſen. In der Kurve am Rathaus wurde der Fahrer eines von Seligenſtadt kom⸗ menden Perſonenwagens durch Papierſchlan⸗ gen werfende Kinder unſicher. Beim Abbrem⸗ ſen kam der Wagen ins Schleudern. Er rannte an die Wand des Gaſthauſes Junker und prallte dann noch gegen ein weiteres Haus. Die Inſaſſen kamen mit leichten Verletzungen davon, aber der Wagen war erheblich be⸗ ſchädigt. Aus dem Fenſter geſtürzt „Wiesbaden. Am Dienstag früh fiel ein 28⸗ jähriger Mann aus einem im dritten Stock ge⸗ legenen Fenſter in den Hof. An den Ver⸗ letzungen iſt er alsbald geſtorben. Rehe auf der Eltviller Burg Eltville(Rhein). Der Burg⸗Verein Eltville iſt eifrig beſtrebt, das Intereſſe für die Elt⸗ viller Burg in weiteſten Kreiſen zu wecken und den Beſuch der Bur d einem ſchönen Erleben zu machen. Im Ver fo g dieſer Pläne wird eine Rehfamilie angekauft und dieſe im Burg⸗ graben ausgeſetzt. Für die Beſucher wird das Wild immer ein idylliſches Bild bieten. Die Finanzierung der Rehfamilie iſt ſichergeſtellt durch eine namhafte Spende, die ein früherer Eltviller, der jetzt in Wiesbaden wohnt, dem Burg⸗Verein gemacht hat. Zwei Laſtzüge zuſammengeſtoßen Bacharach(Rhein). Auf der Rheinuferſtraße bei Bacharach fuhr ein Laſtzug aus Leipzig auf einen am Straßenrand 1 Stuttgart. Obwohl der Zuſammenſtoß ziemlich heftig war, blieben die Inſaſſen glücklicher⸗ weiſe unverletzt. Der Leipziger Laſtwagen wurde ſtark beſchädigt. Unfreiwilliges Bad Koblenz. Nachts begab ſich der Kapitän eines am Moſelwerft vor Anker liegenden Laſtſchiffes an Bord. Als er über den Laufſteg das Schiff betreten wollte, rutſchte er aus und ſtürzte in das Waſſer Dabei hat ſich der Kapi⸗ tän eine erhebliche Verletzung zugezogen, den⸗ noch gelang es ihm, ſchwimmend das Ufer zu erreichen. Das unfreiwillige Bad war für ihn außerdem auch noch ein ſehr teurer Spaß, denn bei dem Sturz verlor er ſeine Geldbörſe mit 80 RM. Inhalt. Drei Tage lol im Wald Schupbach(Oberlahn). Nachbarn bemerkten, daß in der Wohnung des 63jährigen Invali⸗ den Kullmann ſeit Tagen die Fenſter unver⸗ ändert offenſtanden. Man hielt Nachforſchung, fand Kullmann aber nicht. Die Gendarmerie entdeckte bei einer Streife im Wald die Leiche Kullmanns, der drei Tage vorher zum Holzſammeln in den Wald gegangen war und dort anſcheinend einen Schlaganfall erlitten hatte. Das Verſchwinden Kullmanns war nicht aufgefallen, da der Mann ſeit Jahren allein ſeinen Haushalt führte. Todesfahrt auf dem Motorrad Kaſſel. Auf der Wilhelmshöher Allee ereig⸗ nete ſich ein tödlicher Verkehrsunfall. Der Ar⸗ beiter Fritz Möſta aus Martinshagen kam mit ſeinem Motorrad aus der Langeſtraße und wollte die Wilhelmshöher Allee überqueren. Dabei wurde er von einem Straßenbahnwagen erfaßt und zu Boden geſchleudert. Möſta trug altenden Laſtzug aus Dio neue Luftichiffhalle im Rohbau fertig Frankfurt a. M. Nach knapp fünfmonatiger Bauzeit iſt die neue Luftſchiffhalle auf dem Zeppelin⸗Weltflughafen„Rhein-Main“ trotz der Il der Arbeiten durch die kalte Jahreszeit in dieſen Tagen im Rohbau fertiggeſtellt worden. 25 große Eiſen⸗ binder bilden die neue Halle, die 300 Meter lang, 60 Meter hoch und 52 Meter breit iſt. Sie iſt 25 Meter länger als die alte Halle, die jetzt den„Graf Zeppelin“ beherbergt. Im Ge⸗ enſatz zur alten Halle, wird die neue Halle in iegelſtein⸗Mauerwerk ausgeführt. An einer Seite iſt das Mauerwerk bereits bis zur Dach⸗ traufe in einer Höhe von 37½ Meter hochge⸗ führt. Von der Dachtraufe an wird das Dach mit Holz und Dachpappe gedeckt. Das Dach der Halle iſt faſt ſchon in der ganzen Länge ausgeführt. In dem Mauerwerk ſind die 18 Meter hohen und drei Meter breiten Fenſter ausgeſpart, ſodaß man bereits einen guten Ein⸗ druck erhält, wie das Halleninnere ausſehen wird. Tag für Tag wächſt nun die Ziegelſtein⸗ Umkleidung des mächtigen Hallenraumes, und es wird nicht mehr lange dauern, bis das neue Haus des Luftſchiffes fertig beziehbar iſt. Schon ſind die Bahnen, in denen die Heck⸗ wagen laufen werden, gemauert, auch die Ze⸗ mentbahn für den fahrbaren Ankermaſt iſt ſchon ausgehoben und begonnen. Auf dem eigenen Anſchlußgleis kommen bereits die Platten für den Bodenbelag an, der zum Teil über die Platten noch einen Holzbelag erhal- ten wird, um dadurch während der Winter- monate eine wärmere Temperatur zu erreichen. Die Arbeiten werden überall mit unerhörtem Tempo vorangetrieben. Blick in den Gerichtssaal Reichsfluchtſteuerhinterziehung. Frankfurt a. M. Die Große Strafkammer verurteilte den 1879 in Nördlingen geborenen zuletzt in Frankfurt a. M. wohnhaften Juden Dr. med. David Aſcher und ſeine Ehefrau Frieda geborene Feuchtwanger wegen Reichs⸗ fluchtſteuerhinterziehung zu je ſechs Mona⸗ ten Gefängnis und 10000 RM. Geld⸗ ſtrafe. Die Beſchuldigten, die im Oktober 1933 auswanderten, weilen heute in Jeruſalem. Die Höhe der von ihnen nicht entrichteten Reichsfluchtſteuer beträgt 13181 RM.. Ein Unmenſch. Wiesbaden. Ein Einwohner aus Biebrich, Vater von neun Kindern, war angeklagt, ſich faſt drei Jahre lang an ſeinem noch nicht 14 Jahre alten Kinde vergangen zu haben. Die Ebefrau ſtand wegen Beihilfe mit vor Gericht. Der Unmenſch erhielt eine Zucht⸗ bausſtrafe von 2 Jahren und 3 Jahre Ehrverluſt. Seine Frau mußte mangels Bewei⸗ ſes freigeſprochen werden. Ein Fahrraddieb abgeurteilt. Landau. Vor dem Einzelrichter hatte ſich hier der 28jährige Albert Stetter aus Mannheim wegen mehrerer Fahrraddiebſtähle zu verantworten. Er wurde überführt und, da er hartnäckig geleugnet hatte, unter Ver⸗ ſagung mildernder Umſtände zu einem Jahr Gefängmis verurteilt. Brandſtifter, weil er ſich an dem Feuer erfreute Mit 14 Jahren Scheunen und Häuſer in Brand geſteckt. Koblenz. Vor dem Schwurgericht ſtand eine Tat zur Verhandlung, die in ihren Einzelhei⸗ ten wie das unbegreifliche Verbrechen eines Wahnſinnigen anmutet. Angeklagt war der 26jährige Kurt Schulze aus Reitzſch in Sachſen, der bereits als 14jähri⸗ ger Junge vier große Brandſtiftungen verur⸗ ſacht hatte. Seine Verbrechen verurſachten einen Schaden von über 70 000 Mk.; vor dem Jugend⸗ gericht gab Schulze kaltblütig zu. die Häuſer deshalb angeſteckt zu haben, um ſich an dem Anblick der Flammen zu erfreuen. Schulze hatte an ſeinen Eltern kein gutes Vorbild und, früh verdorben, wurde er zum Brandſtifter und lügenhaften Dieb. Monate⸗ lang hielt er die Bevölkerung von Burgards⸗ heim in großer Aufregung, da in kurzen Zwi⸗ ſchenräumen mehrere mit Frucht gefüllte Scheu⸗ nen und ein großes Stallgebäude bis auf die Grundmauern niederbrannten, ohne daß der Täter entdeckt werden konnte. Als Schulze end⸗ lich verhaftet werden konnte, machte er bei ſei⸗ ner Vernehmung den Eindruck grenzenloſer ſittlicher Verwahrloſung und einer faſt grau⸗ ſamen Gefühlsroheit. Schulze wohnte 1937 in Neuwied. Am 6. Ok⸗ tober trieb er ſich in verſchiedenen Wirtſchaften herum und betrat gegen Abend ein Lokal, in dem er ſich Schnaps und Bier beſtellte. Den Gäſten fiel ſein merkwürdiges Benehmen auf, da er die Getränke kaum anrührte und geiſtes⸗ abweſend vor ſich hinſtierte. Plötzlich ſtand er auf und ging hinaus auf den Hof. Da er ſeine Zeche bezahlt hatte, fiel ſein Ausbleiben nicht ſonderlich auf, und der Wirt glaubte, daß er das Lokal durch die Hintertür verlaſſen habe. Kuz vor Mitternacht hörten der Wirt und die Gäſte Hilferufe. Als der Wirt in den Hausflur lief, ſah er zu ſeinem Schrecken ſeine beiden Kinder weinend die Treppe herunterkommen. Die Mädchen erzählten voller Aufregung, daß ein Räuber in ihrem Zimmer geweſen ſei und Feuer angezündet habe. Als man nach oben eilte, drang aus dem Schlafzimmer der Kinder ſtarker Rauch, und im Nebenzimmer brannte ein Stück des Fußbodens. Die Kinder erzählten, * daß ſie aus dem Schlaf aufgeſchreckt ſeien und einen Mann im Zimmer ſahen, der verſuchte. die Kleider im Schrank in Brand zu ſetzen. Auf dem Fußboden lagen ebenfalls Kleidungs⸗ ſtücke, die bereits in Brand geſteckt waren. Nun riefen die Kinder laut um Hilfe. Der fremde Mann faßte eines der Kinder und hielt ihm den Mund zu, um es am Schreien zu verhin⸗ dern. Das Kind konnte ſich aber losreißen und mit ſeinem Schweſterchen die Treppe hinunter⸗ laufen. Als der Täter ſich entdeckt ſah, verſuchte er, ſich durch ein raffiniertes Täuſchungsmanö⸗ ver aus der unangenehmen Situation zu retten. Man fand ihn ſchließlich an einem Treppenab⸗ ſatz bewußtlos liegen, mit blutbeſchmiertem Ge⸗ ſicht. Sofort wurde ein Arzt geholt, der den Mann ins Krankenhaus bringen ließ. Es ſtell⸗ te ſich jedoch heraus. daß der Verbrecher ge⸗ ſchwindelt hatte. Bei ſeinen Vernehmungen hüllte er ſich in Schweigen oder ſagte, daß er keinen Grund für ſeine verbrecheriſche Hand⸗ lungsweiſe angeben könne. Erſt die weiteren Nachforſchungen ergaben, daß Schulze in verſchiedene unangenehme Dinge verwickelt war und ein ſchlechtes Gewiſſen hat⸗ te. In dieſem Zuſtand geriet er in die Gaſtſtätte und ſchlich ſich in das Schlafzimmer der Kinder, um das Haus in Brand zu ſtecken. Andere Mo⸗ tive konnte der Angeklagte auch in der Haupt- verhandlung nicht angeben. Da Zweifel an ſeiner Zurechnungsfähigkeit aufgetaucht waren, wurde Schulze zur Beobach⸗ tung eine Zeitlang in der Heil⸗ und Pflegean⸗ ſtalt Andernach untergebracht. Das Ergebnis dieſer Unterſuchung war jedoch die Feſtſtellung der vollen Verantwortlichkeit des Angeklagten. Während der Verhandlung ergab ſich noch, daß Schulze in der Wohnung des Gaſtwirts eine ſilberne Damenuhr geſtohlen hatte. Das Schwurgericht verurteilte den Ange⸗ klagten wegen verſuchter Brandſtiftung, in Tat⸗ einheit mit Diebſtahl zu 2 Jahren 1 Monat Zuchthaus u. 3 Jabren Ehrverluſt. In der Ur⸗ teilsbegründung wurde hervorgehoben, daß nur das mutige Verhalten der Kinder ihnen das Leben gerettet und ein größeres Unglück verhü⸗ tet habe. ſo ſchwere Verletzungen davon, daß er kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus ſtar b. Jüdiſcher Gauner feſtgenommen orzheim. Hier wurde der 52 Jahre alte 8 4 Weil verhaftet und ins Ge⸗ richtsgefängnis eingeliefert. Weil iſt von Be⸗ ruf Schneider und hat ſich in den letzten Jah⸗ ren als Kunſthändler betätigt. In dieſer Eigen⸗ ſchaft hat er von hieſigen Geſchäftsleuten Dar⸗ lehen aufgenommen, die in die Tauſende ge⸗ hen und als Sicherheit bereits mehrfach über⸗ eignete Oelgemälde wiederum übereignet. Weil legte weiterhin eine Reihe von Geſchäftsleuten mit einem von ihm eigens erdachten Spiel⸗ ſyſtem herein, demzufolge jeder Einſatz einen Gewinn bringen ſollte. Durch dieſe betrügeri⸗ ſchen Machenſchaften wurden die Spielteilneh⸗ mer um große Summen geſchädigt. Die Wohnung des Großbetrügers, die übrigens bei der Verhaftung in einem ungemein ver⸗ wahrloſten Zuſtand vorgefunden wurde, iſt geſchloſſen worden. Hlauſee nicht völlig ausgelaufen Reutlingen, 2. März. Wie zu dem Dammbruch am Stauſee des Kraftwerks Reutlingen⸗Kirchentellinsfurt noch gemeldet wird, iſt der Stauſee nicht völlig ausgelaufen. Von dem Geſamtinhalt des Stauſees von etwa 365 000 ebm ſind ungefähr 225 000 ebm ausgelaufen. Der noch vorhan⸗ dene Waſſerſtand reicht für einen normalen Betrieb des Kraftwerks aus. Der durch die Waſſermaſſen entſtandene Flurſchaden dürfte nicht ſo erheblich ſein, wie urſprünglich ange⸗ nommen worden war, da die Felder noch nicht angeſät waren. 0 arbeiten an dem durchbrochenen Damm dürf⸗ ten längere Zeit in Anſpruch nehmen. Schwein als Brandſtifter In einer bayeriſchen Stadt trug ſich dieſer Tage ein eigenartiger Brandfall zu. Als eine Bauersfrau noch ſpätabends nach dem Mut⸗ terſchwein ſehen wollte, das am gleichen Tage Junge geworfen hatte, und ſich mit einer Pe⸗ troleumlampe in den Stall begab, wurde das Schwein bösartig und biß die Bäuerin in die Hand. Die Frau ließ die Lampe fallen und das Stroh fing Feuer, das alsbald auf Stall und Wohnhaus übergriff und die 8 völlig in Schutt und Aſche egte. Drei Perſonen bei einem holelbrand verbrannt Kopenhagen, 2. März In den frühen Morgenſtunden des Bentage ö r brach in einem Hotel im Hafen von Helſin Feuer aus, dem drei Perſonen zum Opfer fie⸗ len. Das Feuer wurde von einer Frau ent⸗ deckt, die ſich im erſten Schreck aus dem Fenſter ihres im zweiten Stock gelegenen Zimmers auf die Straße ſtürzte, wo ſie tödlich verletzt liegen blieb. Die übrigen Hotelgäſte mußten ſich, da die Treppen bereits vom Feuer erfaßt waren, über die Brandleitern der Feuerwehr retten. Bei dem Verſuch, ſich in ein Sprungtuch fallen zu laſſen, verfehlte ein zweiter Gaſt das Tuch und ber. 9 aus dem zweiten Stockwerk auf das Pflaſter. Während ſich der Wirt und die übri⸗ gen Angeſtellten über eine Hintertreppe ret⸗ ten konnten, erſtickte der Koch des Hotels im Rauch und verbrannte. Ein Stubenmädchen trug ſchwere Brandwunden davon. Das Feuer, das in kurzer Zeit auf das ganze Haus übergriff, konnte erſt in den Mittags⸗ ſtunden gelöſcht werden. Wegen der Gefahr eines Uebergreifens mußten mehrere angren⸗ 2 Gebäude 8 werden. Der Brand, er rund eine Million Kronen Schaden ange⸗ richtet hat, iſt vermutlich auf einen weggewor⸗ fenen, noch glühenden Zigarettenreſt oder ein noch brennendes Streichholz zurückzuführen. Unfall des Fimplon-Expreß Auf einen Nachtſchnellzug aufgefahren Belgrad, 2. März. Der Simplon⸗Expreß iſt einige Stationen hinter Agram auf den Nachtſchnellzug Lai⸗ bach— Agram— Belgrad aufgefahren. Perſonen kamen dabei nicht ums Leben. Das Unglück ereignete ſich bei der Station Iwanitſchgrad zwiſchen Agram und Slawoniſch Brod. Der Nachtſchnellzug war nach Mitternacht mit einſtündiger Verſpätung von Agram abge⸗ fahren., da ſich ein Kurswagen heißgelaufen hatte. Der Wagen lief bald darauf erneut heiß, ſo daß der Zug zunächſt die Fahrt ver⸗ langſamen und dann auf freier Strecke halten mußte. Einige Eiſenbahnbeamte liefen die Strecke zurück, um den Lokomotivführer des Simplon⸗Expreſſes zu warnen. Ihre Signale wurden zwar nicht beobachtet, doch bremſte der Simplon⸗Expreß von ſelbſt ab. da an dieſer Stelle eine ſcharfe Kurve iſt. So fuhr er mit verminderter Schnelligkeit auf den haltenden Nachtſchnellzug auf. Durch den Zuſammenſtoß wurden deſſen beide Perſonen⸗ und der Poſtwagen aus den Gleiſen gehoben. Der Tender der Lokomotive des Simplon⸗Expreſſes wurde leicht beſchädigt. Zahlreiche Perſonen wurden durch herabſtür⸗ zende Gepäckſtücke und zerſprungene Fenſterſchei⸗ ben leicht verletzt. Der Simplon⸗Expreß traf mit ſechsſtündiger Verſpätung in Belgrad ein. der höhepunkt der Fahrläſſigkeit Omnibuschauffeur in Luriſtan verurſacht den Tod von fünf Fahrgäſten. 85 Teheran, 2. März. Der Fabrer eines Reiſeomnibuſſes kontrol- lierte in Luriſtan am Malavi⸗Paß den Benzin⸗ ſtand ſeines Wagens mit einem offenen Lſcht. Durch dieſe Fahrläſſigkeit fing der Treibſtoff plötzlich Feuer und explodierte. Im Nu ſtand der ganze Wagen in Flammen und ver⸗ brannte völlig. Von den Fahrgäſten ka⸗ men fünf in den Flammen um. während ſieben Reiſende ſchwer verletzt wurden. Die Wiederherſtellungs⸗ 288 der Kommandeurwethſel im XII. Armeekorps Der neue kommand. General des XII. A. K. General der Infanterie Walter Schroth Anſtelle des verabſchiedeten bisherigen kom⸗ mandierenden Generals des XII. Armeekorps, Kreß von Kreſſenſtein, iſt als deſſen Nachfolger General der Infanterte Walter Schroth ernannt worden. Unſer meuer Korpskommandeur wurde am 3. Juni 1882 zu Glumbowitz im Kreiſe Wohlau als Sohn des Fürſtlich Hohenzollernſchen Domä⸗ nenrats in Köslin geboren. 1902 trat er als Fahnenjunker beim Infanterie⸗Regiment 46 ein und wurde 1903 dort Leutnant und 1911 Oberleutnant. Von Oktober 1912 bis Auguſt ö Nafipfert ant der öffne, En der Märne: In NeR Siegfriedſtellung, in der Champagne und in der Brunhildfront. Das Jahr 1919 ſieht ihn bei den Kämpfen zur Unterdrückung des Polenauf⸗ ſtandes zwiſchen Kreuz und Weichſel und in Oberſcheſien. Im Februar 1924 wird er Major und am Ende des nächſten Jahres in das Reichswehr⸗ miniſterium verſetzt. Im Februar 1929 er⸗ folgt die Beförderung zum Oberſtleutnant, einen Monat ſpäter die Ernennung zum Kom⸗ mandeur des I. Infanterie⸗Regts. 16. Im Mai 1931 wird ex als Lehrgangsleiter zur Infan⸗ ſterie⸗Schule Dresden verſetzt und im Oktober desſelben Jahres zum Oberſt befördert. Im Oktober 1933 wird Schroth Kommandeur der Infanterie⸗Schule, ein Jahr ſpäter Beförderung zum Generalmajor. Am 1. April 1935 wird Hühnerfauth, Bühler und Spatz an, Viern⸗ heim hatte nicht ſeine komplette Mannſchaft zur Stelle, es nahmen nur drei Mann den Kampf im Florett auf. Viernheim verlor im Geſamtergebnis mit 1:15, vier Gefechte davon knapp mit 4:5 Treffern. Im Säbelfechten fehlte den Viernheimern ebenfalls der vierte Mann, ſodaß auch hier wieder nur drei Mann den Kampf aufnahmen. Die drei Mann konnten ein Reſultat von 4.8 herausholen, wobei die anderen Gefechte knapp 4.5 zugunſten der 46er gingen bei einem Tref⸗ ferverhältnis von 49:43. Das Endergebnis lautete hier vier zu zwölf Siege für Mann⸗ heim, da vier Gefechte kampflos an den TV FC Viernheim 2 D In TV Weinheim 0 TV 46 Mannh., 1. Mſchft. 0 Tgde. Heidelberg 0 Das Zeitalter des Verkehrs muß jum Zeitalter der Verkehrsgemeinſchaft werben. Benimm dich deshalb als famerab und befolge das ble Regeln ber Itraßenverkehrs⸗Orönung. Mannheim. Am Fasnachtdienstag er⸗ eigneten ſich in Mannheim fünf Verkehrsun⸗ r Krieasaf f 7 Artillerie-Führer I. am 15. 10. 1935 Kom⸗; 8 5 fälle. Hierbei wurden 4 Perſonen verletzt und 1914 war er zur Kriegsakademie kommandiert, 4 8 107553 3 5 ingen.— Der Tabellenſtand: U Ge 1207 r een e e een Ken ige le eee g d en e e de Ae bag d au See Haup eee neral der Infanterie und Kommandierender Ge⸗ Vipreit 9 8 kehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Ver⸗ Im September 1914 Kommandierung zum neral des XII. Armeekorps. g K. S. Einzel P. kehrsvorſchriften zurückzuführen.—(Ver⸗ a . 3 5 machte er hei den Mannheimer Fechtklub 2 2 19 4 kehrsüberwachung). Wegen Uebertretung den galt, E N 5 T 46 Mannh. 2. Mſchft. 2 1 22 2 Straßenverkehrsordnung wurden 29 Perſonen 9 60 viſion mit. In dieſer Stellung nimmt er teil Vom Fechtjport FC Viernheim 2 0 7 0 gebührenpflichtig verwarnt und an 25 Kraft⸗ 2 den zeiten naslämpfen bei. Verdun, an der Das Wochenende ſah die zweite Mannſchaft Säbelfechten: fahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine dunn 1 5 3 5 4 0 1 des TV 46 und die Viernheimer Fechter im] Mannheimer Fechtklub 2 2 19 4 ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche N 5 55 a. Kampf. TV 1846 Mannheim trat mit Merkle,“ TV 46 Mannh., 2. Mſchft. 21 18 2 1 Mängel aufwieſen. Amtliche Bekanntmachung l— Betr.: Maul⸗ und Klauenſeuche in Viern⸗ Ver teile des Scefisches:— heim. 8 8 Mit Rückſicht auf den Stand der Maul⸗ gelund, nahrnatt 2 und Klauenſeuche in der Gemeinde Viern⸗ Schmackhant heim wird in Abänderung unſerer ſeitherigen Anordnungen mit ſofortiger Wirkung der Sperrbezirk Viernheim auf die Gehöfte Luiſenſtraße 9, Luiſenſtraße 13 und Saar⸗ ſtraße 48 beſchränkt und Ort und Gemarkung U. DSeIswert Verſuchen Sie bitte: Kahllau 500 g i. Ausſchnitt —29 Schellfisen o /K. 500 g i. Ausſchnitt 35 Goldbarsch 1 17 1 33 Fllet von Hahllau 500 g 39 Flle von Goldharscn„„ 48 Viernheim im übrigen zum Beobachtungsge⸗ biet erklärt. Heppenheim, den 1. März 1938 0 b 5. 5 Bratschelliisen„„. 29 N ee drüne Heringe 5„ 22 1 Sün-Büchlinge 250„ 16 a2 J CC a 8 a cterprozeſſe Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir ihrn zur öffentlichen Kenntnis. rein Viernheim, den 2. März 1938 Saarſtraße 47 ace Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde. P ö 4 b . 7 7 imbeer⸗ un Erſtklaſſige Verſchiedene 2 f uunm Freiw. Feuerwehr Viernheim 3 be 5' enün- esenfeande Ill Ve Hallen. 75 8 Kommenden Freitag, 4. März, bhaunis ker Reparaturen Dezimalwaage, Mehlkaſten, Milch⸗ rächen A abends um ½9 Uhr, findet ein ſtruͤucher Sohlen u. Flecken zentrifuge, Leiterwägelchen, Fleiſch⸗ üer, 8 B 1 5 ngs bend e in bek.gut, Qualitätſund Tonſtänder, Backmulde, Tabak⸗ N 1027 ere. elehrungsa großfrüchtige, zu im Fachgeſchäft gurten und anderes mehr. 5. Ein Hetzen m Lokal„Zum Storchen“ ſtatt. Die N Aepsgajje 10 Jetzt ist die rechte Zeit gekommen, ien R. & ganze aktive Wehr, einſchl. 7 1 5 Ernſt Ludwig⸗ Heinz. Saarſtr 1 die Wohnung auf die schonen Früh- Nie e 5 Spielmannszug nimmt daran teil. Un⸗ ſtraße 29. i hoben wir 5 entſchuldigtes Fehlen wird dem Kreisamt gemeldet. eee ia Kabllau z 30 lingstoge umzusteſlen. Dou 8 f enn Der Wehrleiter: Kempf. Schöne e er N mii einer Fülle neuzeitlicher, geschmeck· N Kretin Wohnung Richtung Mucken⸗Häabllau-Fliet 1g. 2 voller Goerdinen. 1 rs E ſturm oder Wein⸗ Lebensmittelhaus Dekorestionen vorgesorgt, 30 r n . Blevie-Hommunionanzuge 2 8 heim gelegen zu inkenbach, gerſtr. 10 für alle Wünsche gerüsſet sind— viel Ainfti als! Seidenstoffe in weiß und farbig für Kom- und ch pacht. geſucht.„ Lorſcherſtr. Sch lch preiswert für 810 boroeifl ib eli munionkleider in großer Auswahl bei an ruhige Leute Angeb.: Lage und N ones 5 5. nonert Steiert. elnnelmersrage 62[7 ah. Austanfts. 4 Ge nuten ers Es ſjt doch o leer! Manufaktur- u. 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