77. 3 1 1 divlomatiſchen Organen Tſchechoſlowakei ee gnten Willen, Lova, Amtsblatt der Vürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungswelſe: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. nummer 54 eiertagen. otenlohn, N 2 88 Jamskag iernheimer eilun den 5. Mürz 1938 1 Vorkündigungsblatt der NSDAP. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Text⸗ teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK L'bafen 15101 14. Jahrgang Dit deulſch⸗ſchechiſche Fragt Erklärungen des Minsſtorpriſidenten Bodſchn über die Beziehungen zum Deulſthen Neith Grundſtein zur Filmakademie gelegt Dr. Goebbels nimmt die ſumboliſchen drei hammerſchläge vor Ein Ausweg muß gefunden werden Ichechiſche Stellungnahme zur lehlen Führerrede Prag, 4. März. Der tſchechoſlowakiſche Miniſterpräſident Hod ſcha, legte am Freitag im Abgeordneten⸗ haus und im Senat die Auffaſſung der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Regierung zur internatio- nalen Lage dar. Der Miniſterpräſident wies einleitend auf die in den Beziehungen zwiſchen den Völkern und Staaten beſtehende Beunruhigung hin. Er glaube jedoch, daß bei gutem Willen ein Ausweg zu finden ſei. Der Miniſter⸗ präſident betonte die traditionell gewordene Zu⸗ ſammenarbeit der Tſchechoſlowakei mit Frank⸗ reich. Der Vertrag der franzöſiſchen Republik das Verhältnis zum Deulſchen Neith zu ſprechen, dem der ganze übrige Teil ſeiner Rede gewidmet war. Dabei verwies Miniſterpräſident Dr. Hodſcha zunächſt auf den zwiſchen den beiderſeitigen ſtattfindenden Mei⸗ nungsaustauſch, der das Ziel habe, daß die Organe der Oeffentlichkeit, insbeſondere der Journaliſtik, auf beiden Seiten Angriſſe ver⸗ meiden und Obiektivität als höchſten Stolz der Preſſe bewahren. Mit gutem Erfolg ſeien auch Verhandlungen wirtſchaft⸗ licher Natur mit dem Deutſchen Reich be⸗ endet worden, und wir zweifeln nicht, ſo ſagte der Miniſterpräſident wörtlich, daß der Mei⸗ nungsaustauſch auch über weitere Fra⸗ gen im Geiſte gegenſeitigen Verſtändniſſes geführt werden wird. Der Miniſterpräſident kam kurz auf die Rede des Generalfeldmar⸗ ſchalls Göring zu ſprechen, und fuhr dann fort: Dre Reichskanzler hat in ſeiner Rede auf die 10 Millionen Deutſche außerhalb der deutſchen Grenzen hingewieſen. Sodann verwies D. Hodſcha auf die Erklärung des Führers und Reichskanzlers, daß zu den Intereſſen des Deutſchen Reiches auch der Schutz der Bür⸗ ger deutſcher Nationalität ande⸗ rer Staaten gehöre, die aus eigener Kraft nicht imſtande ſeien, ſich innerhalb ihrer eigenen Grenzen das Recht auf allgemeine menſchliche, volitiſche und weltanſchauliche Frei⸗ beit zu ſichern. Nach unſerem Urteil, ſagte Dr. Hodſcha, braucht man dieſe Erklärung nicht auf die zu beziehen. des⸗ wegen nicht, weil man von den deutſchen Bür⸗ gern der Republik nicht ſagen kann, daß ſie aus eigener Kraft nicht imſtande wären. ſich das vorgenannte Recht zu ſichern. Es könnte jedoch die Anſchauung entſtehen, daß der Reichskanzler an den Schutz der Deutſchen auch in der Tſchechoſlowakei denke. Ein in dieſem Sinne formulierter Standpunkt wäre ein Eingriff in die inneren Angelegenheiten der Tſchechoſlo⸗ wake i. Es wäre ein ſehr ſchlechter Dienſt an der weiteren Entwicklung der Angelegenheiten in Mitteleuropa und an den Beziehungen zwi⸗ ſchen der Tſchechoſlowakei und dem Deutſchen Reich, wenn wir hier nicht ſehr klar ſagen wür⸗ den, daß die Tſchechoſlowakei niemals und unter keinen Umſtänden einen Eingriff in ihre in nerpolitiſchen Angelegenheiten zulaſſen kann. Die iſchechoſlowakiſche Regierung läßt daher nie⸗ manden im Zweifel darüber, daß die Bevöl⸗ kerung dieſes Staates ſämtliche Attribute ihrer ſtaatlichen Selbſtändigkeit mit allen ihren Kraf⸗ ten, falls ſie berührt würden, verteidigen würde. Wir ſuchen den Frieden. ſo erklärte Dr. Hodſcha. Die heutige Lage Europas zwingt uns aber zu ſagen. daß. ſollte uns das Schick⸗ ſal einmal vor die Notwendigkeit der Vertei⸗ digung ſtellen, die Tſchechoſlowakei ſich wehren, wehren, wehren wird bis in die letzten Folgen, geſtützt auf ihre geſamte techniſche und ſittliche Reiſe Mir ſind uns heute alle gegenſeitig Klarheit ſchuldig. Eine klare Sprache bedeutet und Frieden. 1 Die Heimat der ſeit altersber bier anſäſſigen mit Sowijetrußland und mit der Tſche⸗ choſlowakei habe ſich als ein In⸗ ſtrument des Friedens bewährt. Mit dem Gefühl der Genugtuung nehme die Prager Regierung die letzte Erklärung des engliſchen Miniſterpräſidenten zur Kenntnis. Der Miniſterpräſident ſtellte weiter das gute Verhältnis des Staates zu den Ländern im Donauraum feſt. Italien behalte na⸗ türlich ſeine führende Stellung in dem in den römiſchen Protokollen niedergelegten Vertrage bei, im Geiſte der Erweiterung ſeiner Groß⸗ machtſtellung. Sodann kam der Miniſterprä⸗ ſident auf deutſchen Bevölkerung liegt im tſchechoſlowa⸗ kiſchen Staat. Es iſt daher die Aufgabe einzig und ausſchließlich dieſes Staates, vom erſten Tage ſeiner Erneuerung ſein Verhältnis zu dieſer Bevölkerung ſo zu regeln, daß dieſe ſelbſt die ewige Wahrheit fühlt und erlebt, daß ihre ewige Heimat in der Tſchechoſlowakei iſt. Der deutſche Reichskanzler hat erklärt, daß es bei gutem Willen möglich iſt, einen Weg des Ausgleiches zur Beruhigung zu finden. Mit dieſer Anſicht des Reichskanzlers, ſagte Hodſcha, ſtimme ich voll überein. Europa erwartet mit Recht von den Männern in Mitteleuropa, daß ſie durch die Regelung des zwiſchenſtaatlichen deutſch⸗tſchechoſlowakiſchen Problems unter dem Geſichtswinkel der europäiſchen Zuſammenwir⸗ kung Geſchichte machen. Zwiſchen dem Deutſchen Reich und der Tſchechoſlowakei beſtehen mehr Barrieren pſychologiſchen als politiſchen Charatters. Unſer Volk, ſelbſt von nationalem Fühlen erfüllt, hat Verſtändnis für das nationale Gefühl jedes an⸗ deren. Es iſt erforderlich, daß auch die Bevöl⸗ kerung des Deutſchen Reiches Verſtändnis dafür habe, was nach langen Jahrzehnten und Jahr⸗ hunderten des alten Habsburgiſchen Regimes die Seele der Bevölkerung der Tſchechoſlowakei beſtürmt. Wir haben uns tauſend Jahre lang nicht gefürchtet, wir bekommen auch heute keine Angſt. weil wir uns ſicher ſind der Einheit der Herzen und der Vernunft aller Tſchechoflowa⸗ ken ſowie des Zuſammenwirkens mit jenem Teil Europas, der wie wir keine gewaltſamen Ein⸗ griffe. ſondern Ruhe und Frieden wünſcht. Berlin, 4. März Der Schirmherr des deutſchen Films, Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels, nahm am Freitag⸗ nachmittag im feſtlichen Rahmen die Grund⸗ ſteinlegung zur Deutſchen Film⸗ akademie in der Ufaſtadt Babelsberg vor. Dem feierlichen Akt, der den Auftakt zu einer neuen Epoche des deutſchen filmkünſtleri⸗ ſchen Schaffens darſtellte, wohnten zahlreiche hohe Vertreter von Partei und Staat und alle maßgebenden Perſönlichkeiten des deutſchen Films bei. Eine Stätte, die ſonſt der aktiven Filmarbeit dient, die große Aufnahmehalle der Ufaſtadt Babelsberg, war für die Grundſteinlegung be⸗ ſonders feſtlich hergerichtet worden. An der Spitze der anweſenden deutſchen Film⸗ ſchaffenden ſah man den Präſidenten der Reichs⸗ filmkammer, Profeſſor Dr. Leh nich, den Lei⸗ ter der Abieilung Film im Reichspropaganda⸗ miniſterium, Leichtenſtern, und mit ihnen all die Perſönlichkeiten aus Filmwirtſchaft und Filmtechnik, Filmregie und Filmdarſtellung, die am Aufſtieg und der Entwicklung des deut⸗ ſchen Films der letzten fünf Jahre maßgeblich beteiligt waren. Reichsminiſter Dr. Goebbels wurde bei ſeiner Ankunft in der Ufaſtadt Babelsberg herzlich begrüßt. Die in der Feſthalle verſammelten Filmſchaffenden grüßten den Schirmherrn des deutſchen Films mit erhobener Rechten. Darauf ergriff Generaldirektor der Univer⸗ ſum⸗Filmaktiengeſellſchaft, Ludwig Klitzſch, das Wort. Nach Begrüßung der Ehrengäſte wandte er ſich mit beſonderen Dankesworten an Reichsminiſter Dr. Goebbels und erklärte: „Wir alle haben Ihnen, Herr Reichsminiſter, heute zu danken für einen Entſchluß, dem im Zuge des von Ihnen geleiteten deutſchen Film⸗ aufbaues eine ganz beſondere Bedeutung zu⸗ kommt, für den Entſchluß, eine deutſche Film⸗ akademie und ein damit eng verbundenes Ar⸗ beitsinſtitut für Kulturfilmſchaffen ins Leben zu rufen.“ Der Redner bezeichnet es als die vornehmſte Zweckbeſtimmung, der Deutſchen Filmakademie. die Heranbildung eines befähig⸗ ten Nachwuchſes in lebendigſter Verbin⸗ dung mit der Praxis durchzuführen. Er gab dann einen Ueberblick über die einzelnen Ge⸗ biete des nationalen Filmſchafſens. Der Quer⸗ ſchnitt eines ſolchen in künſtleriſcher und tech⸗ Nalien krauerk um Gabriele d' Annunzio Ganz Italien trauert über den Tod des Soldatendichters Gabriele d' Annunzio.— Eine un⸗ überſehbare Menſchenmenge wartet vor Verstorbenen die letzte Ehre zu erweiſen. dem Wohnhaus des toten Dichters in Gardone, um dem Weltbild, Archiv, Zander⸗Multipler⸗K.) Rniſcher Form auf höchſter Stufe ſtehenden, um⸗ faſſenden Filmſchaffens ſei wie kein anderes Mittel dazu geeignet, ein getreues Spiegelbild des Kulturzuſtandes eines Volkes zu geben. Hierdurch gewinne der Film ſtaatspolitiſche Bedeutung in innen⸗ und außenpolitiſcher Hin⸗ ſicht. Der Redner wandte ſich dann dem Nachwuchs⸗ problem des Films zu und erklärte, die Nach⸗ wuchsausleſe ſei für die Filmzukunft Deutſch⸗ lands von ausſchlaggebender Bedeutung. Ihr ſolle die Deutſche Filmakademie durch Heran⸗ bildung eines Nachwuchſes für die Praxis in erſter Linie dienen. g Generaldirektor Klitzſch verlas nunmehr fol⸗ gendes Dokument, das in den Grundſtein des Akademiegebäudes eingeſchloſſen werden ſoll: Am 4. März 1938. im IV. Jahre des Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Reiches unter der Führung Adolf Hitlers, legte der Schirmherr der deut⸗ ſchen Filmkunſt. Reichsminiſter Dr. Joſef Goeb⸗ bels, dieſen Grundſtein zum Bau einer deut⸗ ſchen Filmakademie. An dieſer Stätte ſoll nach Zeiten der voliti⸗ ſchen Zerſplitterung und des moraliſchen Ver⸗ falls die deutſche Filmkunſt ihren geiſtigen Mittelpunkt finden. Filmſchaffenden der gegenwärtigen wie künfti⸗ gen Generationen die Grundſätze und Regeln wahrhaft künſtleriſchen Wirkens auf allen Ge⸗ bieten des Films vermitteln. So wird auch die⸗ ſes Haus dereinſt davon zeugen, daß national⸗ ſozialiſtiſcher Geſtaltungswille dem deutſchen Kunſtſchaffen zum Wegbereiter in eine glück⸗ liche und ſegensreiche Zukunft wurde.“ Dr. Leh nich, bezeichnete in ſeiner Anſprache die Grundſteinlegung der Deutſchen Filmaka⸗ demie und des Reichsinſtituts für Kulturfilm⸗ ſchaffen als ein Ereignis von denkbar größter Tragweite. f Nach dem lebhaften Beifall, der vor allem die Dankesworte der beiden Redner im Namen der Filmſchaffenden an Reichsminiſter Dr. Goebbels unterſtrich, trat der Miniſter in Begleitung der Ehrengäſte an den Grundſtein heran. um mit den ſymboliſchen drei Hammerſchlägen die Grundſteinlegung der Deutſchen Filmaka⸗ demie vorzunehmen. „Ich vollziehe hiermit“, erklärte Reichsminſ⸗ ſter Dr. Goebbels,„die Grundſteinlegung der Deutſchen Filmakademie. Ich verbinde damit den Wunſch, daß in der nun entſtehenden Deutſchen Filmakademie immer drei Erkennt⸗ niſſe zu Hauſe ſein mögen, daß die Kunſt mehr mit Können als mit Wollen zu tun hat, daß Wirtſchaft und Technik der Kunſt untertan ſind. und f daß der Dienſt am Volk die höchſte Ehre und die höchſte Pflicht unſeres Lebens und unſeres Arbeitens iſt. Am Schluß der Feierſtunde gedachte Profeſſor Lehnich in Verehrung und Dankbarkeit des Führers, ohne deſſen Werk die heutige Grund⸗ ſteinlegung der Deutſchen Filmakademie nicht denkbar wäre Nur in ſeinem Staat könnten ſol⸗ che Pläne reifen. Mit einem Sieg Heil auf Führer und Volk und den Liedern der Nation ſchloß dieſe für die * des deutſchen Films hiſtoriſche Feier⸗ unde. Im Anſchluß daran beſichtigte Reichsminiſter Dr. Goebbels mit einigen Ehrengäſten das an der Stirnſeite der großen Halle aufgebaute Modell der Filmakademie. der Führer auf der Aufaſchan Berlin, 5. März. Der Führer beſichtigte am Freitagabend noch einmal eingehend die Internationale Auto- mobil u. Motorrad⸗Ausſtellung Berlin 1938, nachdem er bereits bei der Eröffnung längere Zeit auf dieſer einzigartigen Lei⸗ ſtungsſchau des deutſchen Auto- mob ilſchaffens geweilt hatte. Wiederum ging der Führer durch ſämtliche Hallen der Rieſenausſtellung und überzeugte ſich überall von dem Fortſchritt und dem Lei⸗ ſtungsſtand aller Zwelge der deutſchen Auto⸗ mobil⸗ und Motoxeninduſtrie. 3 ——5i5ð————. Forſchung und Lehre wird von hier aus den Der Präſident der Reichsfilmkammer, Prof. r Wohin treibt der Stalin Kurs? Während in zahlreichen europäiſchen Staa⸗ ten die Außen⸗ und Innenpolitiker um neue Formen des Zuſammenlebens ringen, nimmt in Moskau ein Prozeß ſeinen Fortgang, der in jeder Hinſicht geeignet iſt, Sowjietrußland von Gegnern wie von Verbündeten weiter zu ent⸗ fernen. Die entſetzlichen und unglaubwürdi⸗ gen Anklagen gegen frühere Größen des Sow⸗ jetregimes laſſen keinen Zweifel über Stalins Abſicht, rückſichtslos und ohne nach Schuld oder Unſchuld zu fragen, unter ſeinen Rivalen und mißliehjgen Mitarbeitern blutig aufzuräumen. Durch den Widerruf ſeines erpreßten Geſtänd⸗ niſſes hat der frühere Sowjetbotſchafter in Berlin, Kreſtinſki, im übrigen die Kremlmacht⸗ baber in große Verwirrung und Aufregung verſetzt. Vor den Augen der fremden Diplo⸗ maten und Auslandsjournaliſten wurden durch Kreſtinſkis Widerruf die Foltermethoden und grauſamen Vorunterſuchungen der GPlI. ent⸗ larvt, und dieſe Entlarvung wurde nicht da⸗ durch abgeſchwächt, daß Kreſtinfki, durch furcht⸗ aren Zwang mürbe gemacht, ſeinen Widerruf zurücknahm. Die Schuldbekenntniſſe der neun⸗ zehn Angeklagten ſind, wie es bei der Unge⸗ heuerlichkeit der geſamten Anklage nicht anders zu erwarten iſt, in der Vorunterſuchungser⸗ preßt worden. Dieſe grauſige Schlußfolgerung wird wie der ganze Schauprozeß dazu beitra⸗ gen, das geſunkene Anſehen Sowjetrußlands in allen ziviliſierten Staaten auf den Null⸗ punkt zurückzuſchrauben. * Mit beſonderem Intereſſe vermerken wir eine wachſende Kritik der Preſſe jener Län⸗ der, die bislang auf ihre Freundſchaft mit den Sowjets ziemlich große Stücke hielten. Nicht nur in England, das ſchon in den ver⸗ gangenen Mongten mit großer Skepſis die, in⸗ nerpolitiſchen Zuſtände in Sowjetrußland be⸗ trachtete, auch in Frankreich ſcheint man langſam die außenpolitiſche Wertloſigkeit eines Bundesgenoſſen einzuſehen, der ſeine fähigſten Militärs und Diplomaten dem Henkersheil Ausliefert. f Vor allen Völkern demaskiert ſich das Sow⸗ ſetſyſtem in ſeiner ganzen Schamloſigkeit. Das ganze geſittete Europa muß erkennen, welch ein Tollhaus größten Ausmaßes Sowjetruß⸗ land iſt. Die Anklage, die mit frecher Stirn behauptet, daß führende Kommunſſten mit Deutſchland Verbindungen angeknüpft hätten, wird als kindiſch und als ein Attentat auf die europäiſche Intelligenz bezeichnet. Preſſeſtim⸗ men aus allen Staaten laſſen erkennen, wie ſehr das Menſchheitsgewiſſen vor dem teuf⸗ lichen Sowfetwahnſinn zurüiickſchaudert. Auch die früheren Zaren haben Blutbäder angerich⸗ tet, aber ſie haben wenigſtens nicht verfucht, ihre Toten mit dem Mantel der Demokratie zu umhüllen. Hier aber ſind die größten Verbre⸗ cher der Welt unter dem Deckmantel der Hu⸗ manität und der Völkerverſöhnung am Werk. Der„Völkiſche Beobachter“ ſchreibt: Wir haäßen ſchon bei früheren Moskauer „Prozeſſen“ unſerer Verblüffung darüber Ausdruck gegeben, daß Wyſchenfki und den an⸗ deren„Unterſuchungsrichtern“ der GPll. nichts Beſſeres einfällt als Anklagen, die nicht nur den Stempel der Lüge, ſondern den Stempel der Unmöglichkeit im Geſicht tragen. Was ſoll man davon halten, wenn die geſtrige Anklage J. B. erklärt, daß die deutſchen Generale von Seeckt und Haſſe den früheren Sowjethot⸗ ſchafter Kreſtinſti mit 250 000 RM. beſtochen und zur Spionage für Deutſchland verleitet hätten. Was ſoll man dazu ſagen, wenn in der Aleichen Anklageſchrift die Behauptung aufge⸗ ſtellt wird, daß ein deutſcher Journaliſt, der ſeit acht Jahren die Sowjetunion verlaſſen hat, den Landwirtſchaftskommiſſar Tſchernow zur Sabotage der ſowjetiſchen Agrarwirtſchaft ver⸗ leitet habe? Aehnliche blödſinnige Anklagen werden gegen England und Japan erhoben. Soeben wird aus Moskau gemeldet, daß unmittelbar vor der Eröffnung des gegenwär⸗ tigen Prozeßtheaters wieder eine Reihe von ſenſationellen Verhaftun⸗ gen in Moskau vorgeommen wur⸗ den, und zwar aus dem Kreiſe der Freunde und Verwandten Ordſchonikſes, an deſſen Tod vor einem Jahre; einige der heute Angeklag⸗ ten mitſchuldig ſein ſollen. Unter den neuen Verhafteten befindet ſich auch Ordſchonikſes Witwe. Stalin ſorgt alſo dafür, daß ſeine Theatertrubpye im Adelspalaſt guch künftig nicht arbeitslos wird ö ö* In den„Leipz. N. Nachr.“ leſen wir: Das Judentum hat ſich auch in dieſem Falle wieder bewährt als„Ferment der Dekompoſi⸗ tion“, als der Stoff der Zerſetzung, als den es der große Geſchichtskenner Mommſen ſo über⸗ aus treffend bezeichnet hat. Das Judentum klammert ſich an die bolſchewiſtiſche Vormacht im Kreml, und alsbald beginnt auch hier die innere Zerſetzung. So hielt das Judentum ſei⸗ nerzeit die Führung der Weimarer Republik, von innen und außen, umklammert— und die Zer⸗ letzung wurde unaufhaltſam. Und vor allen Dingen: Verhindert wurde mit allen Kräften die Entwicklung, die allein das Chaos überwinden kann: die Entwicklung von innen heraus, aus der Tiefe des Volkes und ſeiner Lebensbedürf⸗ niſſe. Die Macht des Judentums mußte ge⸗ brochen werden, ehe die Geſundung ſich frei aus⸗ wirken konnte. So iſt auch in Rußland in dem Augenblick, wo ſie vielleicht noch möglich ge⸗ weſen wäre, die erlöſende Entwicklung aus der Tiefe des ruſſiſchen Volkes heraus durch den vorherrſchenden jüdiſchen Einfluß abgedroſſelt worden. N Und heute ſieht man überhaupt keine Möglich⸗ keit, irgendeine Entwicklung in bejahendem Sinne mehr. Denn ſolch eine Entwicklung müßte irgendwie geiſtigen Antrieb haben. Spie⸗ len geiſtige Werte aber in dem, was in Ruß⸗ land vor ſich geht, irgendwie und irgendwo noch mit? Stalin wütet gegen den„Trotzkismus“, Aber was iſt Trotzkismus? Er iſt das unheim⸗ liche, unfaßbare Geſpenſt, wovor Stalin Angſt hat. Stalin braucht zur Ausübung feiner Macht gowitſch vor das Mikrophon, der zuletzt den, Poſten des Generalſekretärs der weiß⸗ ruſſiſchen bolſchewiſtiſchen Partei bekleidete. Seine Ausſagen zielen darauf hin, daß in Die Oypoſition in der Sowjetunion Große nafionaliſtiſche Organiſalſon in Weißrußland Moskau, 4. März Der Gerichtsſitzung vom Freitag vormittag, die mit dem Verhör der Angeklagten Scharan⸗ gowitſch und Chodſchajew, die beide nichts mit Jadoda und den anderen angeklagten„Sabo⸗ teuren“ zu tun haben, ſondern offenſichtlich der Gruppe der angeklagten Vertreter der Nationalitäten angehören, aus⸗ gefüllt iſt, kommt im Rahmen des Moskauer Prozeſſes eine beſondere Bedeutung zu. Der Verhandlung erbrachte, auch wenn man den Ausſagen fkeptiſch gegenüherſteht und Abſtreichungen vornimmt, doch die Beſtä⸗ tigung für das Vorhandenſein umfang⸗ reicher Oppoſitionsbewegun⸗ gen in den Nationalitätengebieten der Somjetunion. Dabei war es offenſichtlich Prozeßregie, dieſe gen dadurch zu die Abſicht der nationaliſtiſchen Bewegun⸗ diffamieren, daß die Führer derſelben wie die heute vernommenen Ange⸗ klagten ſich als gemeine S bione und Verbrecher darzuſtellen hatten. Natlülr⸗ lich iſt es die entſprechende Wirkung auf die vielleicht immer noch beſtehenden Reſte ſolcher Oppoſitionsgruppen, die dabei in erſter Linie erſtrebt ſein mag. Als erſter tritt der Angeklagte Scharan⸗ Weißrußland im weſentlichen ſeit 1932 eine große nationaliſtiſche Organiſation beſtand, der faſt alle führenden weißruſſiſchen Politiker angehörten, wie z. B. G olodſed (der frühere Vorſitzende des Volkskommiſſaren⸗ rates„Weißrußlands), Tſcherwja ko w (der frühere Präſident des veißruſſiſchen Zen⸗ trallvollzugsausſchuſſes), mehrere weißruſſiſche Volkskommiſſare, die vormaligen Parteiſekre⸗ täre für Weißrußland Wolkowitſch und Gikalo u. a.(alle die genannten früheren weißruſſiſchen Funktionäre ſind im Laufe des vorigen Jahres verhaftet worden; nur Tſcherw⸗ jakow zog es vor, rechtzeitig Selbſtnord zu begehen.) Das Ziel der weißruſſiſchen Gruppe ſei die nationale Unabhängigkeit ihres Landes, d. h. die Lostrennung Weißruß⸗ lands von der Sowjetunion geweſen. Schon ſeit Jahren habe diefe weißruſſiſche Gruppe auch mit dem Zentrum Bucharin und Rykow in Verbindung geſtanden. Im Laufe des Verhörs muß der Staatsan⸗ walt immer wieder eingreifen, um den Ange⸗ klagten 9 die hauptſächlichſten Anſchuldigun⸗ gen der Anklageſchrift, nämlich Spion a ge und Landesverrat, feſtzulegen. Scharan⸗ gomwitſch„geſteht“ darauf ohne weiteres, ſeit 1951 im Dienſte der polniſchen S pio⸗ nage geſtanden zu haben. Die geſam te weißruſſiſche Gruppe habe von Anfang an in engſter Fühlung mit dem polnt ſchen Generalſtab gearbeitet, deſſen Direktiven ſie in Hezug auf Sabotage, Untergrabung der wirtſchaftlichen und militäriſchen Macht des Landes, Spionage uſw. peinlichſt erfüllt hätten. Es könne kein Zweifel darüber beſtehen, daß damit das Beſtreben diefer Gruppe „erwieſen“ ſei, die Unabhängigkeit Weiß⸗ rußlands unter„dem Protektorat Polens und als Ergebnis einer bewaffneten Inter⸗ vention herbeizuführen. Die Vorbereitung terroriſtiſcher Akte, vor allem ein Attentatsplan auf Woroſchi⸗ low, bleibt nicht unerwähnt. Neubelaſtet werden im Verlauf der Ausſagen Scharango⸗ witſchs der frühere Vorſitzende des Volks⸗ kommiſſarenrates der Großruſſiſchen Bundes⸗ republik, Sulimow, und der bereits mehr⸗ fach erwähnte Volkskommiſſar und frühere Leiter der Kommiſſion für Sowjetkontrolle, Antigow, Das Geſtündnis Chodſchajews „Die Vernehmung des Angeklagten TChodaſchajew zieht ſich über mehrere Stunden hin. Chodſchajew, bis 1937 Vor⸗ ſitzender des Volkskommiſſarenrates Usbekiſtans und ſtellvertretendes Staatsoberhaupt für die geſamte Sowjetunion, iſt Usbeke. Er be⸗ zeichnet ſich bewußt, ja ſogar mit unyer⸗ kennbarem Stolz, als usbekiſcher Nationaliſt. Chodſchajew will beteits ſeit dem Jahre 1920, damals in ſeiner Eigenſchaft als Präſident der autonomen Republik Buchara, auf die Begrün⸗ dung eines von der Sowſetunion ungbhaͤngigen mittelaſiatiſchen Staates hingearbeitet haben, den er als„eine Art Pu fferſtaat zwi⸗ ſichen England und Ruß land“ be⸗ zeichnet. Seit 1925 hätten) ſo fährt Chodſcha⸗ jew fort, die usbekiſchen Nationaliſten unab⸗ läſſig daran gearbeitet, ihre Kräfte zur Abſchüttelung der Sowjetherr⸗ ſchaft zu ſammeln und zu organiſieren. Er, Chodſchajew, habe„nach dem Typus der jung⸗ türkiſchen Partei“ eine antiſowjetiſche Orga⸗ niſation geſchaffen, die den Namen„Einigung und Fortſchritt“ trug. Sein Mitangeklagter Ikramow habe eine Parallelorganiſation, Faiſulla „Nationale Unabhängigkeit“, ins Lehen ge⸗ rufen. Das erſte Ziel der nationaliſtiſchen Organiſation in Usbekiſtan ſei geweſen, alle maßgeblichen Poſten in der usbeliſchen Sow⸗ jetrepublik mit ihren Anhän gern zu beſetzen, ſo vor allem im S chul we⸗ ſen, in der Preſſe, in der Wirtſchaft und Admin iſt ration. In den Jahren 1928 bis 1932 hätten ſich, im Gefolge der Zgentraliſierungspolitik des Fünfjahresplanes und der Vernichtung des unabhängigen Bau⸗ ernſtandes in Mittelaſien, die Kampfmethoden der usbekiſchen nationaliſtiſchen Organiſationen gegen die Sowjetunion verſtärkt, ſeit 1930 hätten dieſe ſchließlich auch die Verbindung mit dem Moskauer Zentrum der Rechtsoppoſition aufgenommen. Chodſchajews Ausſagen, die bis dahin mit überzeugender Beredſamkeit vorgetragen wur⸗ den, werden vom Staatsanwalt unterbrochen. Chodſchajew muß jetzt zur Schilderung der „Verbrechen“ der usbekiſchen Gruppe übergehen, die wiederum in gro⸗ tesken Sabatageakten, Schädlingsgrbeit, Vor⸗ bereitung terroriſtiſcher Akte uſw. beſtanden haben ſollen. Der ſchlaue Aſiate Chodſchajew kommt der Aufforderung zwar nach, verſteht es aber dabei mit großem Geſchick, die groben Fehler der Moskauer Politik in Mittelaſien zu kennzeichnen, obwohl er dieſe natürlich letzten Endes auf das Schuldkonto der von ihm ange⸗ führten„Verſchwörung“ nimmt. Jedermann im Saale verſteht ohne weiteres, wenn der ſpitzung der Kollektiviſierungspolitik oder durch die Foreierung des Vaumwollanbaues auf Koſten der Getreidekulturen hätten die Natio⸗ naliſten(!) die Unzufriedenheit der usbekiſchen Bevölkerung erregen ſollen und dergleichen. Bucharin habe ihm, ſo bemerkt endlich Chodſchajew, noch im Jahre 1936 die Weiſune gegeben, den bewaffneten Aufſtand in Mittelaſien vorzubereiten und Über die Grenze hinweg ſich mit den Vertretern Großbritanniens in Verbindung zu fetzen. Bucharin ſei dabei von folgenden Geſichtspunk⸗ ten ausgegangen: Die Tatfache, daß Großbri⸗ tannien immer noch die Basmatſchi(d. h. die hertriehenen, in die Berge des Hindukuſch ge⸗ flüchteten Bäuernräuber) unterſtütze, zeige das große„Intexeſſe“ Englands an Sowjetaſien. Zwecks Beſchleunigung des Umſturzes mußten deshalb die usbekiſchen Nationaliſten nunmehr direkt Verbindung mit England aufnehmen und dafür den Engländern die Anerkennung des britiſchen Protekorats über ein„unabhängiges“ Sowjetmittelaſien in Aus⸗ ſicht ſtellen. Chodſchajew bemerkt freilich, daß es ihm nicht mehr gelungen ſei, dieſe Wei⸗ ſung Bucharins auszuführen. Seine Erklärungen beſchließt Chodſchajew vielſagend mit dem reumütigen Bekenntnis zu ſeinen„Verbrechen“, ein Zugeſtändnis über deſſen Zweck und Bedeutung nach den voran—⸗ gegangenen Ausſagen des Angeklagten kein Zweifel mehr zu beſtehen braucht.„Ich bin ein dreifacher Verbrecher“, ſo be⸗ ſchließt Chodſchaſew ſeine Ausſage, ich bin ein Nationaliſt, ich bin ein Mitglied des lan⸗ desverräteriſchen Zentrums der Oppoſition, und ich habe das Vertrauen Stalins ſchmäh⸗ lich hintergangen.“ Die Sitzung wird darauf unterbrochen. Judenkos Erinnerungen erſcheinen! Berlin, 4. März Die neue. furchtbare Terrorwelle in der Sow⸗ letunton lenkt erneut die Aufmerkſamkeit auf die Flucht des ehemaligen Sowjetgeſchäftsträ⸗ gers in Rumänien, Budenko. Budenko hat bekanntlich die Abſicht geäußert, ſeine Exinnerungen zu neröffentlichen. Nun⸗ mehr erfährt man durch ein Interview. das der ehemalige rote Diplomat der Zeitſchrift Contra⸗ Komintern“ gab und das in der März⸗Nummer des Blattes veröffentlicht iſt. daß ſeine Bro⸗ ſchüre in Deutſchland, im Nibelungen⸗Verlag, Berlin, erſcheinen wird, der zugleich auch die Rechte für die deutſchſprachſge Ausgabe des zwei⸗ ten umfaſſenden Erinnerungsbandes erworben bis zum Abend Angeklagte z. B. bemerkt, durch die Ueber⸗ hat. ——————— blind ergebene Werkzeuge. Dieſe Werkzeuge Geiſtige Werte, ſittliche Ziele ſucht man im aber müſſen notgedrungen mit der Wirklichkeit in Berührung kommen und machen dabei immer wieder die Erfahrung. daß Wirklichkeit des Lebens etwas anderes iſt als die verſtie— genen Hirngeſpinſte, die man hinter den Mau— ern des Kremls dafür hält. Das kann den Machthabern natürlich nicht verborgen blei— ben, und ſo wie ſich ihnen die erſten Anzei⸗ chen davon bemerkbar machen, werden auch die Werkzeuge des„Trotzkismus“ beſchuldigt. Und ſind damit, wenn ſie ſich nicht noch recht⸗ zeitig in Sicherheit bringen, wie Herr Buden— ko, eigentlich ſchon erledigt. Wenn immer neue Mordwellen über die Diplomatie. über die Armee, über die innere Verwaltung weg⸗ gehen, wenn hinter jeden höheren Offizſer ein Spion der Tſcheka geſtellt wird, wenn überall da, wo Vertrauen und Arbeitswilligkeit zur Erhaltung des Staatsgefüges unentbehrlich ſind, Furcht und Mißtrauen künſtlich gezüchtet werden, dann muß die Zerſetzung wohl in vollem Gange ſein. S eine Welt vom Bolſchewismus trennte, Peſthauch dieſer Zerſetzung vergebens. der Gedanke beherrſcht haber mehr, ſondern der ſtige Zuſammenhänge, für den immerhin noch Nicht das Tun der Macht⸗ Wahnſinn Gei⸗ wie ſie bei Lenin auch erkennbar waren, den ſind Uebrigge⸗ Blutrauſches, bei Sinn und Zuſam⸗ bei Stalin vollkommen aufgelöſt. blieben iſt ein Zuſtand des dem man vergebens nach menhang fragen würde. Man wird ihn ſich gustoben laſſen müſſen, auch wenn das noch lange dauern kann. Aber man wird ſich die Träger des Blutrauſches vom Leibe halten, und das Gute an der Sache iſt, daß er ſelbſt durch ſein Toben das Beſte dazu beiträgt, de⸗ nen die Augen zu öffnen, die bisher nicht ſehen wollten Mit dem aufgelegten Schwin⸗ del. Sowſetrußland ſei eine Muſterdemokratie, beinahe ſo vorbildlich wie England und Frankreich und die Vereinigten Staaten, iſt heute wohl nur bei denen, die nicht alle wer— den, ein Geſchäft zu machen. DAsg.-zchriflleiter in Nalien Berlin, 4. März. Im Rahmen des Funktionäraustauſches zwiſchen der Deutſchen Arbeitsfront und dem italieniſchen Induſtriearbeiterverband weilte eine Abordnung des Preſſeamtes der DAF. unter Führung von Reichsamtsleiter Bicl⸗ las in Italien, um die Einrichtungen des Jaſchismus beſonders auf ſozialpolitiſchem Gebiet und das Korporationsſyſtem kennenzu⸗ lernen. Die deutſchen Schriftleiter wurden im Palazzo Littoria, der Zentrale der Faſchi⸗ ſtiſchen Partei, offiziell vom Präſidenten des italieniſchen Induſtriearbeiterverbandes, Cia⸗ netti, empfangen. Von Rom aus geht die Studienfahrt der Da Schriftleiter nach Littorſa, Neapel, Tu⸗ rin, Mailand und Verona, Deulſche Trachtengruppe reiſt durch Füdfrankreich Paris, 4. März. Walter Rentmeiſter vom internationalen Büro„Freude und Arbeit“ traf mit einer deutſchen Trachtengruppe, die eine längere Vorführungsreiſe durch Südfrankreich durchge- jührt bat, in Bordeaux ein. Bei einem Empfang für die deutſchen Gäſte wurde von beiden Seiten der Wunſch nach einer Vertie⸗ fung der deutſch⸗ſranzöſiſchen Beziehungen und beſonders nach einer weiteren Annähe⸗ rung der Jugend beider Länder ausgeſpro— chen. Rentmeiſter dankte im Namen ſeiner Begleiter für den wie in anderen franzöſi⸗ ſchen Städten ſo auch in Bordeaux überaus liebenswürdigen und herzlich Empfang, der ihnen von zahlreichen franzöſiſchen Perſönlich⸗ keiten zuteil geworden ſei.— Am Gefallenen⸗ denkmal wurde ein Blumengewinde mit den dean ſhen und franzöſiſchen Farben niederge⸗ egt. Iludenk hildebrand befreit Peking, 4. März Hildebrand. der Peking bei geologiſchen entführt worden war, einer Abteilung des Der deutſche Student kürzlich in der Nähe von Studien von Banditen konnte am Freitag von chineſiſchen Friedens⸗ ſreit werden. Die etwa 30 Mann ſtarke Ah⸗ teilung griff weſtlich von Miaofengſhan die Räuberbande. die 130 Mann zählte, über⸗ raſchend an. Dabei wurden viele Banditen und auch ihr Anführer getötet. Die übrigen flüch⸗ teteten unter Zurücklaſſung ihres Geſangenen. Hildebrand iſt geſund und wohlauf und wird am Samstag von ſeinen Rettern nach Peking zurückgeleitet werden. der benat fügt ſich! Mit hiſtoriſchem Rückblick auf die Zeit Philipps des Kühnen wurde das Arbeitsſtatut in Paris angenommen, Paris, 4. März. In ſechſter Leſung hat der Senat am Freitag ſchließlich den Geſetzentwurf über das Schlich⸗ tungsverfahren der neuen Arbeitsordnung in einer„Vertrauensabſtimmung“ endgültig in derſelben Form wie die Kammer verabſchiedet. Um den Senat zu beruhigen, knüpfte Miniſterpräſident Chautemps an die geſchichtliche Ueberlieferung einer ſogenannten Sozialgeſetzgebung aus der Zeit Philipps des Kühnen aus dem 16. Jahrhundert an.. Der Redner der Oppoſition, Senator Rei- bel, brandmarkte den demagogiſchen Charak- ter der neuen Geſetzgebungsarbeit und äußerte Zweifel an der Unparteilichkeit der Schlichter. Als er auf den Streik der Hotelangeſtellten in Nizza hinwies, wo ſich gerade der König von Schweden aufhalte, antwortete Miniſterpräſi⸗ dent Chautemps. der Hotelſtreik in Nizza ſei beendet. aber in Schweden herrſche ſeit zwei Monaten ein Hotelſtreik. Neuer Konflikt in nendelhi Kongreßpartei verläßt den Staatsrat. London, 4 März. Als am Freitag im Staatsrat in Neudelht eine Regierungserklärung zu einer Haushalts⸗ frage verleſen werden ſollte, verließen ſämtliche Mitglieder der indiſchen Kongreß⸗ und Fortſchrittspartei den Sitzungs⸗ raum. der Terror der Gu. in Bartelong Zahlreiche Verhaftungen. San Sebaſtian, 4. März. In Barcelona verhaftete die Polizei meh⸗ rere Perſonen, die Hochrufe auf die Angeklag⸗ ten des Moskauer Theaterprozeſſes aus brach⸗ ten. Die Verhafteten werden wegen„ſtaats⸗ feindlicher Betätigung“ vom Spionageſonder⸗ gericht abgeurteilt werden. Neuwahlen in Südafrika London, 4. März. Der Miniſterpräſident der Südafrikaniſchen Union, General Hertzog, kündigte am Freitag Neuwahlen zum 18. Mai an. Das ſüd⸗ afrikaniſche Parlament wird am 11. April aufgelöſt. hochverrüler hingerichlel §s Verlin, 4. März. Der vom Volksgerichtshof am 16. Auguſt 1997 wegen Vorbereitung eines hochverräteriſchen Unternebmens zum Tode und dauerndem Ehr⸗ verluſt verurteilte 32jährige Ewald Fenke aus Wuppertal-Elberfeld iſt am Freitagmorgen hingerichtet worden. Der Verurteilte hatte im Auftrage ausländi⸗ ſcher Zellen der Komintern verſucht. in einer Graßſtadt Süddeutſchlands eine kommuniſtiſche Organisation aufzurichten. Seine Verhaftung im Mai 1936 bat ſeinem Treiben ein Ziel geſetzt. und Selbſtſchutzkorns be⸗ zu jenen Neltkrieg Nichtbeob lichleit ai en füht Staatsma Dos Los ſchäten a. mit dem zunuetlen abwegig. Es nuf N deutſchen Einne de väithen birzuweiſ i ein werden m ium auße jlen. Dies als ſolche relle Feſt denpolitik ſcenſtaatl Unter! dungen ge dem Krie näblich b Verſicheru betechtigu Staat geſ keteſe der d Rachden ſchnittenen Gebiet in Verbindur ten, ſind gtauendoll ſetlata man 85 der Leim Det anger lionen de bisher ih gen, vor g völlig! len, Det Sa. erer Bac und ſchwe wood un wohner 10 en mehre Ort Palm Voutiſen dug die dn in de Fangen if mungsatt 1905 10 ud Trink TS S 22 * — 9 2 5 4 * ö r eee eee Deulſchlund und die Vodſcha⸗Rede Minderheitenpolifik muß dem Frieden dienen Berlin, 4. März. Die„Deutſche Diplomatiſch⸗Politiſche Kor⸗ reſpondenz“ nimmt zu der Rede des tſchechoſlo⸗ wakiſchen Miniſterpräſidenten Hodſcha im Pra⸗ ger Abgeordnetenhaus am Freitag wie folgt Stellung: „Daß Miniſterpräſident Hodſcha Wert darauf gelegt hat, die Stellung der Tſchechoſlowakei in⸗ mitten des heutigen europäiſchen Geſchehens zu klären und von jeder Unzweideutigkeit frei zu machen. erſcheint angeſichts der Entwicklung. die die europäiſchen Dinge zwangsläufig genommen haben, durchaus logiſch und natürlich. Ebenſo war es durchaus Sache eines verant⸗ wortlichen Staatsmannes, neben den günſtigen Aſpekten. die ſich für die Zukunft ſeines Landes boten. auch iene Momente aufzuzeigen, die ihm für die Zuſunft des tſchechoſlowakiſchen Staats⸗ weſens bedenklich oder gar bedrohlich erſchienen. Der Kernpunkt oieſer Bedenken erſchien Herrn Hodſcha offenbar das Intereſſe zu ſein. das heute von den maßgebendſten Stellen des Rei⸗ ches an dem Schickſal der deutſchen Volksgenoſ⸗ ſen— und nicht zuletzt derer in der Tſchechoflo⸗ wakei— genommen wird. Es wirkt faſt ver⸗ wunderlich, daß dieſes Intereſſe anſcheinend dem Tſchechoſlowakiſchen Miniſterpräſidenten„ auf⸗ fällig oder gar unberechtigt erſcheint. Denn es wird kaum einen tſchechiſchen Staatsmann ge⸗ ben, der es leugnen möchte. doß die ſchlechte Be⸗ handlung der nationalen Minderheiten— eine Verfehlung, bei der ſich wohl keine Seite der Kriegführenden als über jeden Vorwurf er⸗ haben bezeichnen darf— nicht in weitem Maße zu jenen Spannungen geführt hätte, die dem Weltkrieg vorausgingen. Daß eine leichtfertie⸗ Nichtbeobachtung dieſer Gebiete wahrer Menſch⸗ lichkeit anch heute noch zu bedenklichen Störun⸗ gen führen muß. wird daher ein tſchechiſcher Staatsmann jetzt ebenſowenig leugnen können. Das Los deutſcher Minderheiten anders einzu⸗ ſchätzen als das anderer Nölkerſchaften, und ſo⸗ mit dem deutſchen Intereſſe weniger Beachtung zuzuerkennen, als anderen Nationen, iſt aber abwegig. Es muß alſo durchaus als ein Verdienſt der deutſchen Staatsführung anerkannt werden, im Sinne der Wahrung und Förderung des euro⸗ päiſchen Friedens auf etwaige Gefahren hinzuweiſen, die ſich aus einer Fremdherrſchaft — in einer Form, daß ſie als ſolche empfunden werden muß— gegenüber dem deutſchen Volks⸗ tum außerhalb der Reichsgrenze ergeben könn⸗ ten. Dies feſtzuſtellen hat mit„Einmiſchung“ als ſolcher ebenſowenig zu tun, wie die gene⸗ relle Feſtſtellung, daß eine ſchlechte Minderhei⸗ tenpolitik in bedenklicher Weiſe auf die zwi⸗ ſchenſtaatlichen Verhältniſſe einwirken muß. Unter welchen Bedingungen und Vorausſet⸗ zungen gerade der tſchechoſlowakiſche Staat nach dem Kriege geſchaffen worden iſt. dürfte all⸗ mählich bekannt ſein. Nach den ausdrücklichen Verſicherungen ſeiner Gründer ſollte die Gleich- berechtigung aller Nationalitäten in dieſem Staat geſichert ſein. Es lag nicht zuletzt im In⸗ tereſſe derjenigen, die Verſtändnis für das eigene Nationalgefühl gefordert hatten, die Er⸗ füllung ihrer Zuſagen und Verpflichtungen in loyalſter und weitherzigſter Form zu ſichern und es zu verhindern, daß die verſchiedenen chlonmzbia Karten Noſfecrunven im nouen Staat ſich nicht in eine Lage verſetzt fühlten. die der gleicht, über welche ſich die Tſchechen in der Habsburger Zeit bedrückt erklärten. Auf tſchechiſcher Seite ſcheint man das, was in dieſem Staat heute geſchieht, als nahezu be⸗ friedigend zu halten. Man denkt dabei vielleicht an die demokratiſche Verfaſſung, die jedem das Stimmrecht gibt. die aber gleichzeitig jede Majoriſierung legaliſiert. Weil man es nicht am eige⸗ nen Leibe verſpürt, überſieht man offenbar jene Schädigungen am fremden Volkskörper. die, was das Deutſchtum anbelangt. z. B. in der Tätigkeit der Tſchechiſierungsvereine, in gewiſ⸗ ſen Ausführungen des Staatsverteidigungs⸗ geſetzes und der Tatſache begründet liegt, daß bis heute auf dem Gebiete des Sudetendeutſch⸗ tums nicht die eigenen Volksgenoſſen ſchalten und walten durften. Dieſe Zuſtände haben aber zur Folge gehabt. daß ſich das Deutſchtum faſt in allen Landes⸗ teilen nicht, wie der tſchechoſlowakiſche Miniſter⸗ präſident dies offenbar wünſcht, heimatlich auf eigenem Grund und Boden füh⸗ len konnte. Solche Zuſtände, die ähnlich bei allen Völkern entſprechende Reaktionen auslöſen müßten, zu ändern und damit zwiſchenſtaatliche Spannan⸗ gen zu mindern, dies iſt allerdings Sache der tſchechoſlowakiſchen Staatsführung. Es iſt nicht erſt ſeit heute, daß man in Prag auf alle dieſe gerade auch auf pſychologiſchem Gebiet liegenden Schäden aufmerkſam gemacht worden iſt und dies auch nicht allein von deutſcher Seite her, ſondern auch von anderen europäiſchen Groß⸗ mächten als Friedensfreunden. Der tſchechoſlowakiſche Miniſterpräſident hat mit Recht erkannt, daß die gegenwärtige Lage Europas eine zum Ziel führende Aktion er⸗ heiſcht, gerade an dem Punkt, wo der Ausgleich und die Beruhigung im oberſten Inter ⸗ eſſe des Friedens gelegen ſind. Niemand wünſcht mehr als das deutſche Volk, daß die wahrſcheinlich nicht ſchwer zu erkennenden Zei⸗ chen der Zeit auch befolgt werden. daß der tſche⸗ choſlowakiſche Staat von ſich aus ein Gleich⸗ gewicht finden möge. das nicht als Ausgleich für die Unterdrückung anderer Volksgruppen die Unterſtützung fremper Mächte und vielleicht noch die Stärke der eigenen Bajonette ſucht, ſon⸗ dern im eigenen Staat den Frieden ſchafft. Das deutſche Volk hat gewiß Achtung vor jeder Na⸗ tion, die für die Wahrung ihrer Rechte und ihrer Freiheit eintritt. Es hält es aber für ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Achtung in gleicher Weiſe denjenigen Volksgruppen bezeugt wird. die das Diktat der Friedensverträge dazu ver⸗ urteilt hat, ihren Schickſalsweg zuſammen mit anderen Völkern zu gehen. Hier der deutſchen Nation eine Abdankung zuzumuten wäre, aber ein ebenſo unſinniges, wie unnatürliches Ver⸗ langen.* zwei ganze Dörfer weggeſchwemmt Nahrungsmittelnot im ſüdkaliforniſchen Ueberſchwemmungsgebiet. Los Angeles, 5. März. Nachdem jetzt mit zahlreichen bisher abge— ſchnittenen Ortſchaften in dem überfluteten Gebiet in Südkalifornien die telephoniſchen Verbindungen wiederhergeſtellt werden konn— ten, ſind nun weitere Berichte über das grauenvolle Zerſtörungswerk der Hochwaſ— ſerkataſtrophe eingelaufen. Bisher hat man 85 Leichen geborgen. Die Zahl der Vermißten wird jetzt mit 117 angegeben. Der angerichtete Schaden beträgt über 25 Mil- lionen Dollar, ſoweit ſich die Verheerungen bisher überblicken laſſen. Zahlreiche Ortſchaf— ten, vor allem in den Gebirgszügen, ſind noch völlig von der Umwelt abgeſchnit⸗ ten. Der Santa Anna⸗Fluß, gewöhnlich ein grö⸗ ßerer Bach, wurde zu einem reißenden Strom und ſchwemmte die beiden Ortſchaften At⸗ wood und Lojolla, die beide je 600 Ein⸗ wohner zählen, mit ſich fort. Hierbei ertran⸗ ken mehrfach ganze Familien. In dem Bade— ort Palm Springs wurden Hunderte von Touriſten und Mitglieder der Filmkolonien durch die Fluten feſtgehalten In den Gegen⸗ den, in denen das Hochwaſſer jetzt zurückge⸗ gangen iſt. wurde fieberhaft mit Aufräu⸗ mungsarbeiten begonnen In zahlreichen Ort⸗ ſchaften herrſcht Mangel an Nahrungsmitteln und Trinkwaſſer, zu deſſen Bekämpfung zahl⸗ reiche Flugzeuge eingeſetzt worden ſind. Dammbruch bei Vierſel 6 300 Hektar überſchwemmt Brüſſel, 4. März Am Albert⸗Kanal hat ſich in der Nähe von Vierſel ein Dammbruch ereignet, bei dem 30 0 Hektar der umliegenden Gebiete unter Waſſer geſetzt wurden. Der Damm iſt in einer Länge von 50 Meter zer⸗ ſtört. Die Kanalſchiffahrt zwiſchen Antwer⸗ pen und Lüttich mußte eingeſtellt werden. Meh⸗ rere Transportkähne wurden von den Fluten, die ſich durch die Breſche ergoſſen, mitgeriſſen und richteten ſchweren Schaden an Kulturen und eldern an. Die Bewohner von Vierſel und mgebung ergriffen im erſten Schrecken die lucht Am F ſtand das Waſ⸗ er teilweiſe bis zu einer Höhe von 1,50 Me⸗ tern in den Häuſern von Vierſel. Ueber 100 Mann Polizei und Militär ſind eingeſetzt wor⸗ den, um den Dammbruch auszubeſſern. Der Schaden wird auf mehrere Millionen Franken geſchätzt. Ungeheuere Eisverſchiebung an der Kuriſchen Nehrung Fiſcherdorf Pillkoyven von Eismaſſen bedroht. Der größte Teil der Fiſcherkähne zerſtört. Pillkoppen(Kuriſche Nehrung, 4. März. Der ſchwere Südſturm in der Nacht zum Donnerstag hat in dem Fiſcherdorf Pillkoppen ſchwere Verwüſtungen angerichtet. Das Haffeis wurde vom Sturm auf den Strand der Kuri⸗ ſchen Nehrung gedrückt und ſtieg hier zu Eis⸗ bergen an, die eine Höhe von 20 Metern erreich⸗ ten. Unter dem ungeheuren Druck wanderte das Eis in einer Breite von etwa anderthalb Kilo⸗— meter bis 20 Meter auf den Strand hinauf u. liegt ſtellenweiſe direkt vor den Häuſern des Dorfes, wo es ſich bis in die Kronen der Bäu⸗ me türmt. Von den in Pillkoppen liegenden etwa 20 Fiſcherkähnen wurden von dieſer Eiswalze 14 vollſtändig vernichtet. Mit den Kähnen ſind die Netze unter den Eismaſſen be⸗ graben Auch Schlitten und Geräte wurden ver⸗ nichtet. Viel größer aber iſt der Verluſt, den die Fiſcherbeyölkerung dadurch erlitten hat. daß ſie jetzt zu Beginn der Frühjahrsfiſchfanges ohne Kähne und Gerät daſteht. „Emden“-Beſatzung beſucht Caftaro Belgrad, 4. März Die Beſatzung der„Emden“ machte am Frei⸗ tag verſchiedene Ausflüge in die Umgebung von Dubrovnik. 140 Mann fuhren in einem Sonderzug, den die jugoſlawiſchen Staatseiſen⸗ bahnen zur Verfügung geſtellt hatten, unter Führung des deutſchen Militärattachés General Faber du Faur an die Bucht von Cattaro, die bekanntlich ein natürlicher Kriegshafen für die geſamte jugoflawiſche Flotte iſt. Eine andere Gruppe von 96 Mann machte zu Fuß einen Ausflug nach dem 40 km entfernten Bergſtädt⸗ chen Trebinje. Parlamenkariſche Redefreiheit Kapſtadt, 4. März. Im Kapſtadter Parlament kam es zu einem Vorfall, der in der Oeffentlichkeit großes Auf⸗ ſehen erregt hat und der ein Schlaglicht wirft auf jüdiſche Methoden, der Anprange⸗ kennt man das Modell der Filmakademie. Feierliche Grundſteinle gung der Filmakademie Reichsminiſter Dr. Goebbels beim erſten Ham merſchlag für die Rechts er⸗ (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) ilmakademie. Die engliſche Königsfamilie... in Sand Wenn die„Sandbildhauer“ ihre Arbeit aufnehmen, dann gilt das in England als ein Zei⸗ chen dafür, daß der Frühling nicht mehr fern iſt.— Am Strande von Bournemouth, an der Süd⸗ küſte Englands, hat dieſer Künſtler die königliche Familie in Sand abgebildet. (Weltbild, Zander⸗M.) 22 wurden in den ſchloſſen, arbeiten. Das gibt's jetzt nicht mehr in USA. In dieſen Käfigen wurden bis in die jüngſte Zeit hinein Kettenſträflinge gehalten. Sie Wagen zur Arbeitsſtätte gefahren und mußten dann, an einer Kette ange⸗ Die letzten Kettenſträflinge wurden in feſte Strafanſtalten überführt. (Preſſephoto, Zander⸗M.) rung ſchmutziger Geſchäftsmanieren zu ent⸗ gehen. Der Abgeordnete Chriſtie wollte im Par⸗ lament das betrügeriſche Geſchäftsgebaren des jüdiſchen Lebensverſicherungskonzerns Schle⸗ ſinger aufrollen. Kaum hatte er begonnen. Einzelheiten der Geſchäftemacherei der Schleſin⸗ gerſchen Lebensverſicherungsgeſellſchaften dar⸗ zulegen und die Notwendigkeit einer Regie⸗ rungskontrolle der jüdiſchen Schwindelunterneh⸗ men nachzuweiſen, da wurde er in ſeinen Aus⸗ führungen vom Präſidenten des Hauſes unter⸗ brochen. Jüdiſche Rabuliſten hatten ſich wieder einmal eine Geſetzesvorſchrift dienſtbar gemacht, um den gefährlichen Gegner mundtot zu machen. Ind Schleſinger ließ nämlich Klage anſtrengen gegen die Zeitung„Natal Mercury“, die einen auf⸗ ſchlußreichen Artikel des Univerſitätsprofeſſors Arndt über die Finanzierungsmethoden der moſaiſchen Betrüger veröffentlicht hatte. Mit der Begründung, nach altem Brauch dürſe ein ſchwebendes Gerichtsverfahren nicht vor dem Parlament beſprochen werden, wurde dem Ab⸗ geordneten Chriſtie das Wort entzogen. Im Rahmen einer Jahrestagung der Reichs⸗ filmkammer ſprach Reichsminiſter Dr. Goebbels auf einer großen Kundgebung in der Kroll⸗ Oper zu den dort verſammelten Schaffenden des deutſchen Films. Der Reichsminiſter ver⸗ kündete in einer großangelegten Rede Richtung und Ziel für das neue Arbeitsjahr aller Film⸗ ſchaffenden. ——— ſchicht eine Celluloidfolie. (Schluß) Glasſplitter nicht mehr lebensgefährlich Am gefährlichſten ſind beim Glas die Split⸗ ter. Deshalb müſſen nach der neuen Verkehrs⸗ ordnung die Autofahrer für die Winzdſchutz⸗ ſcheibe und für die inneren Querſcheiben ſo⸗ genanntes Sicherheitsglas verwenden. 70 Pro⸗ zent aller Verletzungen durch Verkehrsunfälle rühren von Glasſplittern her. Kein Wunder, daß alle Länder mit großem Autoverkehr ſchon längſt die Verwendung von Sicherheitsglas ge⸗ ſetzlich vorgeſchrieben haben und wir jetzt eben⸗ falls dazu übergegangen ſind. Ein Glas zu erfinden, das nicht ſplittert, beſchäftigte ſchon unſere Urgroßväter. Bis in die ſechziger Jahre des letzten Jahrhunderts gehen die Verſuche zurück. Die einfachſte noch heute ſehr gebräuchliche Form iſt das Draht⸗ glas, wie wir es bei der Verglaſung von Bahn⸗ hofshallen. Telefonzellen u. a. antreffen. In die flüſſige Glasmaſſe wird ein Drahtgewebe eingebettet. Im Fall einer Zerſtörung, hält das Drahtgewebe die Glasſplitter feſt. Das Drahtglas läßt ſich überall verwenden, wo die Sicht keine Rolle ſpielt. Für die Verglasung von Fahrzeugen iſt es nicht geeignet. Hier mußte die klare Sicht erhalten. die Möglichkeit der Splitterbildung aber verhindert werden. Man löſte die ſchwierige Aufgabe auf zweierlei Art Das eine Verfahren knüpft an die zahlreichen Patente aus den 70er und 8er Jahren an, die dem Glas durch beſondere Behandlung Eigen— ſchaften gaben, die es von Natur aus nicht be⸗ ſitzt. Die Glasſcheibe wird ſtark erhitzt und dann plötzlich durch Kaltluft abge⸗ ſchreckt. Zwiſchen dem Innern und Aeußern der Scheibe entſteht alſo ſtarke Verſpannung, die bei Druck, Stoß oder Schlag die Scheibe mit einem engmaſchigen Netz von Glasrippen über⸗ zieht. Wird die Scheibe zerſtört, zerfällt ſie in lauter kleine etwa erbſengroße ſtumpfkantige Krümel. Die gefährlichen, langen, meſſerſchar⸗ fen Glasſplitter bilden ſich nicht mehr. Das Glas iſt außerordentlich elaſtiſch, es läßt ſich weitgehend biegen, und hat doch die alte Ober⸗ flächenhärte des gewöhnlichen Glaſes nicht verloren. Es verträgt nur keine Nachbearbei⸗ tung. man kann es nicht ſchneiden, ſchleifen und bohren, weil die Scheibe ſonſt unweigerlich zerfällt. Die Scheibe muß ihre fertige Form erhalten, bevor ſie ihre Sicherheitseigenſchaft annimmt. Ein anderes Verfahren ſucht die Vorteile des Glaſes mit den Vorteilen der Kunſtſtoffe zu verbinden. Zwiſchen mehrere dünne Glasſcheiben werden Lagen von durchſichtigem, hochelaſtiſchem Kunſt⸗ ſtoff gelegt, wobei Glas und Kunſtſtoff durch Wärme und Preſſung eng miteinander verbun⸗ den werden. Zum erſten Mal hat dieſes Ver⸗ fahren ein Engländer im Jahre 1905 angewandt und damit erreicht, daß die Nachteile beider Stoffe(Glas: Splitterbildung, Kunſtſtoff: keine Oberflächenhärte, daher nicht kratzfeſt) ſich aufhoben. Er verwendete damals als Zwiſchen⸗ Heute nimmt man Plexigum, weil Celluloid ſich mit der Zeit verfärbt. Plexigum dagegen immer glasklar bleibt und ſich weder durch Sonnenlicht noch durch ſonſtige Witterungseinflüſſe verändert. Wird gegen die Scheihe ein Stein geworfen, bleiben die Splitter an der klebrigen Zwiſchen⸗ ſchicht hängen. Es gibt keine frei in die Luft ragenden Glasdolche. Die Widerſtandskraft der Scheiben läßt ſich durch Aufeinanderſchichten mehrerer Lagen ſo weit erhöhen, daß nicht einmal ein aus der Nähe abgegebener Revolverſchuß durchſchlägt. Man nennt dieſe beſonders ſtarken Gläſer Pan⸗ zerglas. Sie werden für viele Zwecke, u. a. auch für Glasſcheiben der Kaſſenſchalter verwendet. Mit Sicherheitsglas müſſen heute alle neu zugelaſſenen Autos verglaſt ſein. Die Reichs⸗ bahn verwendet Sicherheitsglas für die Innen⸗ ſcheiben ihrer Schnelltriebwagen, das Heer für die Windſchutzſcheiben ſeiner Kraftwagen, die Handels⸗ und Kriegsflotte für die Schiffsver⸗ glaſung— alle Verkehrsmittel, kann man ſa⸗ gen, ſind ohne Sicherheitsglas heute undenk⸗ bar. Glasrohre bis auf 1/1000 mm genau An Metall fehlt es den Amerikanern nicht. Die Hälfte der Eiſenerzvorkommen in der Welt gehören den Vereinigten Staaten, ebenſo die Hälfte des Kupfers, ein Drittel des Zinks und ein Drittel des Bleis. Und doch haben ſie viel früher als Deutſchland mit der Verwendung von Glasrohren begonnen. Vor 10 Jahren ſchon hat die chemiſche Induſtrie in Amerika in gro⸗ zem Umfange Glasrohre eingebaut. Metall⸗ knapnheit war für die Amerikaner nicht der Anlaß, ſondern Vorzüge des Glaſes, die weder techniſch noch wirtſchaftlich von den Metallen überboten wurden. In Deutſchland hat man ſich die amerikaniſchen Erfahrungen nicht gleich zu Nutze gemacht. Die angeborene Scheu vor dem Glas hielt ſelbſt fortſchrittlich geſinnte In⸗ genieure zurück. Heute ſind Glasrohre auch bei uns nichts Ungewöhnliches mehr. Der Zwang der Verhältniſſe hat ſie populär gemacht. Glas„erſetzt“ nicht Metall. Es iſt kein Metall⸗Erſatz, mit dem man ſich vorübergehend abfindet. Glas erſetzt auch nicht überall und alles Metall. Sondern man ver⸗ wendet es nur dort, wo es beſſer und billiger als Metall iſt. Man verwendet es z. B. nicht als Kanaliſationsrohr, hier genügen einfache Eiſenrohre oder Steinzeug⸗ und Zementrohre. Dagegen werden Glasrobre jetzt faſt überall in Brauereien, Gaſtwirtſchafte.. Kühylhäuſern, » piele Helden, zu viele. Glas- als Wolle, Watte plitter rei Techniſche Fortſchritte, die auch der Laie kennen muß Molkereien, überhaupt in der geſamten Nah⸗ rungs⸗ und Genußmittelinduſtrie anſtelle von Zinn⸗ und Kupferrohren verwendet. Die Anſprüche, die an das Glas dieſer Rohre 3 werden, ſind ſehr mannigfaltig. Es hat anger Erfahrungen bedurft, bis man alle ge⸗ wünſchten Eigenſchaften beifammen hatte. Die Verſuche reichen weit bis ins letzte Jahrhun⸗ dert zurück. Man hat damals, in den 70er und 8er Jahren, nach einem wärmebeſtän⸗ digen Glas geſucht. Die erſten Bemühungen mißlangen. Dann fand man ein Glas, das den gewünſchten Anforderungen entſprach. Die älteren Leſer kennen es ſehr gut. Es war je⸗ nes Glas, dem das Gasglühlicht ſeinen Sie⸗ etzen einer Kühlſchlange aus in die gläſerne Bierleitung. Foto: Senckpiehl, Landsberg. Einſ Glas eszug durch die Welt verdankt. Ohne dieſes las hätten wir wohl nie das Gasglühlicht kennen gelernt. Auf den entdeckten Eigenſchaften wurde in den folgenden Jahrzehnten weiter gebaut. Wenn uns heute im Haushalt das feuerfeſte Glasgeſchirr ſelbſtverſtändlich geworden iſt, wenn wir im Keſſelhaus und auf der Loko⸗ motive hitzebeſtändige Waſſerſtandsgläſer ftn⸗ den, wenn die chemiſche Induſtrie Rohrleitun⸗ gen aus Glas für heiße Säuren, ſowie als Kühl⸗ und Heizſchlangen benutzt, ſind das Errungenſchaften, die auf eine jahrzehnte alte Geſchichte zurückblicken. Wir beſitzen heute Gläſer, die man oben, mit einem Eisblock käl⸗ ten und an derſelben Stelle von unten mit dem Bunſenbrenner erhitzen kann, ohne daß ſie zerſpringen. Auch gegen plötzlichen Tem⸗ peraturwechſel(beim Eingießen eiskalten Waf⸗ ſers in eine erhitzte Form) ſind die Gläſer un⸗ empfindlich. Ein wichtiges Anwendungsgebiet hat ſich neuerdings eröffnet durch das Verbot, Zinnrohre für Bierdruckleitungen zu verlegen. Bierdruckleitungen ſind jene Einrichtungen, die in den Gaſtwirtſchaften das Bier aus den im Keller lagernden Fäſſern bis zum Ausſchank befördern. Bisher wurden dafür nur Zinn⸗ rohre benutzt. Wieviel Kilometer Zinnrohr auf dieſe Weiſe in Deutſchland verlegt ſind. mag ſich jeder ſelbſt ausrechnen, heute nimmt man Glas ſtatt Zinn. Die Umſtellung vom Metallrohr zum Glasrohr ver⸗ langte von den Handwerkern, in dieſem Fall von den Inſtallateuren und Klempnern, ein völliges Umdenken. Nachdem die erſten Lei⸗ lungen verlegt waren, hatten ſich die Inſtal⸗ lateure von den Vorzügen der Glasleitungen überzeugt. Die Glasrohre find wegen ihrer Durchſichtigkeit viel hygieniſcher. Verſchmut⸗ zungen laſſen ſich ſofort genau feſtſtellen und durch kräftiges Ausſpülen ſchnell beſeitigen. Die Verlegung der Rohre kann auch unter den ſchwierigſten baulichen und betrieblichen Ver⸗ hältniſſen erfolgen, da ſich die Rohre mit der gewöhnlichen Lötlampe in die gewünſchie Krümmung bringen laſſen. Bei den bis jetzt verlegten Leitungen ſind bei ſachgemäßer In⸗ ſtallation betriebliche Störungen nicht aufge⸗ treten. Die Rohre werden nach verſchiedenen Ver⸗ fahren hergeſtellt. Ein maſchinelles Verfahren zieht ohne menſchliches Dazutun aus der flüſ⸗ ſigen Glasmaſſe automatiſch das Glasrohr. Auf einem langen Transportband kühlt das Rohr allmählich ſo weit ab, daß es von einer ebenfalls automatiſch arbeitenden Schneide⸗ maſchine in einzelne Stücke zerlegt werden kann. Die Rohre werden nicht nur maſchinell gezogen, ſie werden auch maſchinell gewickelt, was beſonders für Heizſchlangen die Herſtel⸗ lung erheblich verbilligt. Doch damit iſt die Technik noch keineswegs am Ende. Bei den maſchinell gezogenen Rohren läßt es ſich nicht vermeiden, daß der Rohrdurch⸗ meſſer einmal einen halben Millimeter größer und das andere Mal einen halben Millimeter kleiner ausfällt. Run brauchen wir aber für viele Zwecke, z. B. für ärztliche Spritzen, ein Glasrohr, das ſo haargenau wie das präzi⸗ ſeſte Stück Metal bearbeitet iſt Die Glas⸗ induſtrie ſteht auch hier der Metallinduſtrie nicht nach. Sie fabriziert Glasrohre mit einer Genauigkeit von ¼000 Millimeter. Fei⸗ Kühlſchlange aus Glas, in geſtrecktem Zuſtand 70 Meter lang Foto: Jenaer Glaswerk Schott u. Gen. ner läßt ſich ſelbſt Metall nicht verarbbiten Solche Rohre werden rund, dreieckig und vier⸗ eckig geliefert. Die Eckenformen beſitzen die gleiche Maßgenauigkeit von 1/1000 Millimeter, wie die runden Formen. * Man hat es alſo verſtanden, viele Vorteile des Metalls mit den wachſenden techniſchen Anſprüchen genau ſo gut und vielfach ſogar beſſer auch dem Glas zu geben. Es ſind dar⸗ aus noch längſt nicht alle Nutzanwendungen gezogen worden. Immer noch ſitzt in den Köpfen mancher Ingenieure und Handwerker das alte Vorurteil gegen das allzu empfind⸗ liche und allzu leicht zerbrechliche Glas. Daß dieſes Vorurteil reichlich verſtaubt iſt, beweiſen alle Erfahrungen der letzten Jahre. Man iſt in der Glasinduſtrie nie Illuſionen nachge⸗ jagt, Man hat ſich immer darauf beſchränkt, an Projekten zu arbeiten, die von Dauerbedeu⸗ tung ſind. Rohre aus Glas ſind keine flüch⸗ tigen Erperimente, keine vielleicht techniſch in⸗ tereſſanten aber wirtſchaftlich unbrauchbaren Konſtruktionen. Genau ſo gut wie in Amerika werden ſie ſich bei uns durchſetzen und ihre Bedeutung behalten, wenn die Metallverknap⸗ pung längſt vorüber iſt. * Mitchell hört die Signale Von Arnold Krieger Mitchell, der Einflieger, tritt vor die feſt⸗ geblockte Maſchine. „Schlacke ſtreuen!“ herrſcht er den Monteur an und zeigt auf den Boden unter den Pro⸗ pellern.„Sehen Sie denn nicht, daß es wieder Schweinerei gibt?“ Mit nichts iſt Mitchell zufrieden. Er iſt unbeliebt. Er macht es ſich und den andern ſchwer. Er ſchaltet die Zündung ein, prüft die Zy⸗ linder. Er öffnet noch kurz die Gasdroſſel. Sofort raſender Anſtieg der Touren, alsdann prompter Abfall. Der Motor iſt klar zum Prabeflug. Weg die Klötze von den Rädern und das Gewicht vom Schwanz! f. Ein kurzes Geläuf, ein Luftſprung, ein Hub f ben und die Maſchine mahlt ſich mit brüllen⸗ en Propellern durch die rußgewürzte Luft. Es iſt eine Maſchine neueſter Prägung, letzter Aufzucht. Mitchell fährt den Typ ſeit geſtern, es iſt jetzt die dritte. Bei den andern t er keine Fehler entdecken können, aber die Proben waren kurz, überhetzt. Die Kommiſſion drängt. Mitchell erhebt Einſchruch. Er warnt. Es gefällt ihm manches nicht. Man zuckt die Achſeln.„Mitchell wird alt!“ Er'ſelber ſpinnt es weiter: Kriegsgenera⸗ tion. Man kennt das. Ganz gut haben iich die jungen Leutnants damals Aalasze. Es gab an konnte nicht jeden zum. Offizier ernennen. Und Mit⸗ ell kann nicht mit der Zeit mit. Er iſt ein uerulant. Geſtern abend hat er dieſe Auseinander⸗ ſetzung gehabt, die ihm jetzt noch durchs Blut giftet.„Das Material iſt vorzüglich“, ſagte er,„daran liegt es nicht. Aber das Menſchen⸗ material iſt ſchlecht geworden. Und es ſteckt etwas dahinter! Es ſind Anzeichen, Signale!“ Da fuhr ihn der Oberkommiſſar an, ob er eweiſe bringen könne. Mitchell wies auf Unregelmäßigkeiten in der Konſtruktion hin, ſchiefe Verſpannung, vibrierende Rohre— die Herren winkten ab: Bagatellen, der Menſch ſei eben nicht vollkommen; wenn alles ideal wäre, brauchte man keinen Einflieger. Dieſer Hieb ſaß. Mitchell drehte ſich auf dem Abſatz um. Ex fraß es in ſich hinein. Und er dürſtete nach einer Genugtuung. Wie die Bben die ſchwere Maſchine ſchütteln. Mitchell kurvt über braune Aecker und fahle Wieſen. Er friert im wattierten Leder. Immer wieder macht die Sonne einen Verfuch, ſich durchzuſetzen. Mitchell prüft die Steuerung in allen Manövern. Die Ausſchläge ſind gut. Der Druck auf dem Benzin hält. Es iſt nichts zu bemängeln. Die Herten der Kemmiſſiom mer⸗ n den Atem zurück. Zylinder, und die Maſchine fällt. ginge. 4 35 ſie 2785 nallt gegen die Flügel. chell die Droſſel. rucken! Jetzt eine ſteile Linkskurve, Flügel will ſchleifen, wieder Kiel genommen, aufſetzen bockt, will ſich überſchlagen, rollt über das ver⸗ krautete N 18 ſteht. Sieger. Er wiſcht ſich die Stirne. wäre er im letzten Augenblick über den Flügel abgeſchmiert. mal waren ſie beim Auch dies noch Zufall Zimmer. Er iſt mit der Stirn auf die Kante ſeines Feldbettes Nacken. geehrt und mit rückwirkender Kraft zum Kapi⸗ tän- ernannt. den ſagen:„Wir erwarten, daß Sie Ihre Ver⸗ dächtigung zurücknehmen.“ Hat er jemand verdächtigt? Nicht den ein⸗ zelnen— nur die Maſſe, die unwillige, bro⸗ delnde Maſſe. Er hat Blicke aufgefangen, Blicke eines dumpfen Haſſes gegen ſeine Per⸗ ſon, gegen ſeinen Stand, ſeinen Staat. Plötzlich neigt Mitchell ein wenig den Kopf vor. Was iſt das? Er lauſcht angeſtrengt. Der eine Motor ſcheint zu klopfen. Mitchell preßt Ja, ganz deutlich, der Linke Motor klopft. Nur fünf Zylinder arbeiten! Aber das Flugzeug hält Höhe. Der Meſſer zeigt neunhundertundzehn, Doch da arbeiten plötzlich nur noch vier Mitchell könnte ſofort droſſeln, müßte es ſogar, aber er will der Erſcheinung auf den Hrund kommen, und wenn er ſelber zugrunde Es iſt N mit den Zylindern ie Maſchine! Der Luftdruck Da erſt ſchließt Mit⸗ Kaltblütig bleiben— nicht Es iſt noch nicht zu ſpät— doch da ſchießen Dächer heran, ein Turm— noch einmal Voll⸗ gas— aufbäumt ſich die Maſchine. der dieſes Klopfen im Motor. Klangtöne der Unterwelt, des geſchwenkt, Höhe gewinnen— noch eine aller⸗ letzte Anſtrengung, über die Mauer dort weg Und wie⸗ Haſſes. Gegen den Wind um Müllfeld hin. Der Propeller wirbelt leer. rübergelegt, der zur Schwanzlandung. Die Maſchine Mitchell klettert heraus, ein geſchlagener Teufel, faſt Die Zylinder— was iſt mit den Zyindern? Sie müſſen ſchlecht verkeilt ſein. Schon ein⸗ Probeflug locker. Zufall? „Sabotage!“ entſcheidet Mitchell.„Und dies ſind ihre Signale!“ Sein Mund wird ſchmal wie der Riß einer Klinge——— Sabotage, gellen die Zeitungen Geſpenſterfurcht, die Gegenpreſſe. Mitchell wird in den Unterſuchungsausſchuß berufen. Einige Tage ſpäter findet man ihn in ſeinem gefallen, einen Stich im Selbſtmord, behauptet die Gegenpreſſe. Von Staats wegen aber wird der Tote graphiſche Mitteilung wurde 1851 zwiſchen England und Frankreich benutzt. Das Kabel war durch den Kafal gelegt worden. em nämlich ließ man verweben und das T verarbeiten, und brauchte für dieſen ganzen Vor⸗ gang nur 2 Stunden einen kleinen Begriff davon, was moderne Tech⸗ nik ausrichten kann. die Zoologen fertig zuſammengeſtellt. aus etwa 20 000 größeren oder kl ken. Die beiden Gelehrten haben über 6 Jahre gebraucht, es zufammenzuſetzen. finden ſich 8 meiſten in mittleren Ja Blücher und der Bankier Lippke Im erſten Drittel des vergangenen Jahrhun⸗ derts zählte zu den angeſehendſten Berliner Bür⸗ gern der Bankier Lippke, der ein großes Haus machte. Hier trafen ſich die hohen Beamten, die Offiziere, Gelehrten und Künſtler gern und oft. Auch Blücher war, ſo oft er von ſeinem ſchle⸗ ſiſchen Gute nach der Refidenz kam, ſtets Lippkes Gaſt, und dann ging es bei dem„Joldfritzen“, der ſich nicht wenig durch den Beſuch des alten Haudegen geehrt fühlte, gewaltig hoch her. Nach den Freuden der Tafel kam„der olle ehrliche Landsknecht“, Blüchers geliebtes Glücks⸗ ſpiel, an die Reihe. Schlugen die Karten dem Marſchall günſtig aus, dann kletterten ſeine Einſätze mächtig in die Höhe, doch hatte der Alte ein Pechſträhne erwiſcht, ſcheute er vor gewiſſen Kunſtgriffen nicht zurück, die Leſſings Riccaut als„corriger la fortune“ bezeichnet. Um Geld und Gold an ſich war es dabei dem alten Haudegen weniger zu tun als um den Spaß, den ihm die gelungene Liſt machte. Als er aber eines ſchönes Tages zu ſtark ins Geſchirr ging, konnte ſich Lippke nicht enthalten, in ſcherzhaftem Tone die Frage an ihn zu richten: „Was würden Herr Feldmarſchall von einem Manne denken, der beim Spiel mogelt?“ Blücher faßte den Frager ſcharf ins Auge, paffte gewaltige Wolken aus ſeiner Meerſchaum⸗ pfeife und ſprach die klaſſiſchen Worte: „Wiſſen Se, wenn er ſonſt'n anſtändiger Kerl is, würde ick mir det jarnich merken laſſen!“ Wiſſenswertes Allerlei Das erſte Ueberſeekabel für eine tele⸗ im November Durch Inſekten werden in Indien jährlich mehr als 1,5 Millionen Todesfälle verurſacht und für 150 Millionen richtet. Pfund Schaden ange⸗ Eine Tuchfabrik in England hat einen Rekord inne, der nicht ſo leicht zu ſchlagen iſt. Vor Aur⸗ 1 i l 12 Schafe ſcheren, die olle ſpinnen, das geſponnene Garn zu Tuch uch gu einem Herrenanzug 10 Minuten. Das gibt Im Zoologiſchen Muſeum von New nor— haben das Skelett eines Dinoſauriers Dieſes Skelett beſtand eineren Stük⸗ Unter den verhafteten Ladendiebe n be⸗ Prozent 4 von denen dig ren ſind. ö Netſone 1 be des Bie wurden Chitucg Gela! en er! 0 de mitfahte betletzt. Gießen hausen! Alendor wagen Tiere w Schaffe l Wörth burg a. uu J Iltmann bn 90 ſclug b. von den tuſt! Aubeitsl. Leicht b drei lei 1 Grünb lch aut tag vorn autos d iI Wiese Ettazent wagen. Pucht! Verlaufs Det Anh mark, daß in den Herſtörur det lame Schaden, Niemand Etkeit dar⸗ kinige N dusgegan chen alle Vährend Stteich N Auch un Klein, detwelf und perſt wohl die ken, sta Lchmerze haus. Notot Nheinb wn ler Nut mast. 5 dad ſchwt ſpäter 61 Mbelett dekun did At beim de U Dad wurde bo Lich 10 Fahrzeug 9 wurde er alsdann and an unden eit d er nut e de Lin dinge f U Vuze chnüber Lelche fad rung ge dug 10 un; Vür⸗ haus „die oft. e ec —— meriewachtmeiſters Wulff wurde Kindesleiche in der Aborkgrube gl. Bürſtadt. Durch Zufall kam man hier am geſtrigen Freitag einem grauſigen Verbrechen auf die Spur. Die Abortanlage des gemeinde⸗ eigenen Gebäudes in der Mittelriedſtraße 1 war baufällig geworden. Zu ihrer Wiederinſtand⸗ ſetzung mußte die Jauchegrube geleert werden. Bereits nach kurzer Zeit ſtellten die Gemeinde⸗ arbeiter eine Verſtopfung der Saugpumpe feſt, und man beförderte bei näherer Unterſuchung eine Kindesleiche zutage. Die hieſige Gendar⸗ merie war ſofort am Tatort. Die im gleichen Hauſe wohnende Tochter des früheren Gendar⸗ unter dem dringenden Verdacht, die Kindesleiche nach der Geburt in die Abortgrube geworfen zu haben, verhaftet. Die Kindesleiche wurde im hieſigen Leichenhaus ſeziert. Kurzes Eheglück Die Braut bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen Freiburg. Ein ſchwerer Verkehrsun⸗ ene Ehe jäh zerſtörte, ereignete ſich in en Mittagsſtunden des Donnerstag an der Straßenkreuzung Merzhauſerſtraße⸗Birkenweg. m Weſten der Stadt erfolgte ein Zuſammen⸗ ſtoß zwiſchen einem Lieferwagen und einem Perſonenkraftwagen, in dem ein Brautpaar, das heute Hochzeit feierte, und eine Verwandte des Brautpaares, ſaßen. Die jungen Eheleute wurden mit ſchweren Verletzungen in die Chirurgiſche Klinik eingeliefert, wo die Frau, Giſela Faller, bald darauf ihren Verletzun⸗ gen erlag. Der Mann, Karl Faller, erlitt durch den Unfall eine Gehirnerſchütterung, das mitfahrende Mädchen wurde durch Glasſplitter verletzt. lee der eine wenige Stunden zuvor geſchloſ⸗ Auto fährt in Schafherde Gießen. Auf der Kreisſtraße zwiſchen Geils⸗ hauſen und Lumda fuhr ein Metzger aus Allendorf a. d. Lumda mit ſeinem Perſonen⸗ wagen mitten in eine Schafherde. Zwei Tiere wurden ſofort getötet, vier weitere Schafe wurden ſchwer verletzt. Den Bruſtkorb eingedrückt Wörth a. Rhein. Auf einer Bauſtelle in Neu⸗ burg a. Rh. erlitt der 31jährige Fabrikarbeiter franz Iſemann 2. einen tödlichen Unfall. ſemann war mit ſeinen Kameraden mit Um⸗ Rippen von Rollwagen beſchäftigt. Ein Wagen ſchlug beim Auskippen um, wobei Iſemann von den Erdmaſſen begraben und ihm der Bruſtkorb enn wurde. Seine Arbeitskameraden konnten ihn nur noch als Leiche bergen, Iſemann hinterläßt Frau und drei kleine Kinder, Laſtauto rennt in Ladengeſchäft Grünberg. Beim Ausweichen vor einem plöͤtz⸗ lich auftauchenden Fuhrwerk verlor Donners⸗ tag vormittag der Lenker eines ſchweren Laſt- autos des Sandgrubenbetriebes von Seibert in Wieſeck bei Gießen in Grünberg an einer Straßenecke die Herrſchaft über ſeinen Laſt⸗ wagen. Das Fahrzeug ſuhr mit großer Wucht in die Ladenauslagen und die Verkaufsräume der Drogerie Röhm hinein. Der Anprall des ſchweren Laſtautos war ſo ſtark, daß es etwa bis zur Hälfte ſeiner Länge in den Ladenraum hineinrannte und große Zerſtörungen anrichtete. Wie durch ein Wun⸗ der kamen bei dem Vorgang Menſchen nicht zu Schaden, da in dem Augenblick des Unfalls niemand in dem Ladenraum anweſend war. — Streichholzſpielen mit dem Leben bezahlt Idar⸗Oberſtein. Zur Beaufſichtigung eines einige Monate alten Kindes hatten Eltern, die ausgegangen waren, ihr 6 Jahre altes Töchter⸗ chen allein in der Wohnung zurückgelaſſen. Während des Alleinſeins holte das Mädchen Streichhölzer zum Spielen. Das Kind muß dabei auch einige angezündet haben. Durch unglückliche Umſtände ſtand plötzlich die Kleine in hellen Flammen. Auf die verzweifelten Hilferufe eilten Nachbarn herbei und verſuchten, das Kind noch zu retten. Ob⸗ wohl die Flammen bald erſtickt werden konn⸗ ten, ſtarb das Mädchen unter furchtbaren 3 nach einigen Stunden im Kranken- aus. Motorrad prallt gegen Telegraphenmaſt Der Lenker tot Rheinbrohl(Rhein). Auf der Straße bei Rheinbrohl fuhr ein Motorradfahrer mit vol⸗ ler Wucht gegen einen Telegraphen⸗ maſt. Bei dem Zuſammenſtoß erlitt der Fah⸗ rer ſchwere Verletzungen, denen er kurze Zeit ſpäter erlag. Eine mitfahrende Frau blieb unverletzt. Betrunken am Steuer und frech obendrein Bad Kreuznach. Ein Kraftfahrer aus Sieſers⸗ heim, der betrunken am Steuer ſaß und in Bad Kreuznach den Verkehr gefährdete, wurde von der Polizei feſtgenommen. Auf der Wache nahm man ihm ſeine Papiere ſowie den Fahrzeugſchlüſſel ab und nach der Vernehmung wurde er wieder entlaſſen. Der Mann ging alsdann zu ſeinem Wagen, der beſchlagnahmt und am Stadthaus einſtweilen ſichergeſtellt worden war, und fuhr trotz ſeiner Trunken⸗ heit damit nach Siefersheim. Anſcheinend hat er noch einen zweiten Schlüſſel gehabt. Die⸗ ſer Streich wird für den Kraftfahrer aller⸗ dings noch ein böſes Ende nehmen. Selbſtmord auf den Schienen Pforzheim. Mittwoch vormittag wurde am Bahnübergang in Neuenburg eine männliche Leiche gefunden Es handelt ſich um den etwa 20 Jahre alten Karl Wiedemann. Der Tote ſtammt aus Glatten bei Freuden⸗ ſtadt. Aus einer bei ihm gefundenen Aufzeich⸗ nung geht hervor, daß er Selbſtmord be⸗ ging. Bunte Tageschronik Neun Kinder trauern um die Mutter ſw. Heppenheim,(Bergſtr.). Im nahen Dorf Tröſel iſt über die Familie des Bauern Dör⸗ ſam großes Leid gekommen. Die 39 Jahre alte Böuerin Gertrud Dörſam iſt im 12. Wochenbett 8 das Kind— ein Junge— lebt. ſeun Kinder— drei ſind geſtorben— trauern um ihre Mutter, von ihnen iſt erſt eines aus der Schule. Das Frauenwerk hat ſich ſogleich der Fa⸗ milie angenommen und verſorgt zunächſt den verwaiſten Haushalt Die Maul⸗ u. Klauenſeuche im Kreis Bensheim NSG. Die Maul⸗ und Klauenſeuche iſt in einigen Gemeinden des Kreiſes Bensheim erloſchen. Sperrbezirk bleiben die Gemein⸗ den: Bensheim(5 Gehöfte), Fehlheim, Gronau, Hähnlein(1 Gehöft), Lampertheim(9 Gehöfte), Hüttenfeld(2 Gehöfte), Lindenfels(1 Gehöft), Riedrode(1 Gehöft), Nordheim, Schwanheim und Wattenheim. Immer Vetrieb an der Vauernſchule Michelſtadt NSG. Der ſeit dem 3. Januar durchgeführte 8. Burſchenlehrgang an der Bauernſchule Mi⸗ chelſtadt fand ſeinen Abſchluß. Zur Schlußfeier hatten ſich am ſpäten Nachmittag zahlreiche Gäſte und ehemalige Schüler eingefunden. Im Verlauf der Veranſtaltung brachten die Jung⸗ bauern verſchiedene Darbietungen und zeigten einen Querſchnitt ihrer ſportlichen Tätigkeit. Lauf⸗ und Körperſchule, Bodenübungen, Boxen, Hechtrollen. Kampfſpiele uſw. waren dazu ange⸗ tan, den kämpferiſchen Geiſt zu wecken und aus den Burſchen innerlich wie äußerlich ganze Ker⸗ le zu machen. Zu den Lehrgangsteilnehmern ſprach Kreisbauernführer Reinheimer. Der nächſte Lehrgang(7. Mädel⸗Lehrgang) läuft vom 5. März bis 30. April. Er iſt bereits voll beſetzt. Der übernächſte Lehrgang(8. Mä⸗ del⸗Lehrgang) findet vom 8. Mai bis g. Juli dieſes Jahres ſtatt. November bis Dezember 1938 und Januar bis Februar 1939 werden dann weitere Burſchenlehrgänge durchgeführt. Anfragen über die Aufnahmebedingungen ſind an die Abteilung IE der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau. Frankſurt a. M., Bockenheimer⸗ landſtraße 25 zu richten. Ein Auge verloren Simmern(Hsr.). Ins Krankenhaus Sim⸗ mern wurde ein 16 Jahre alter Junge aus Fronhofen b. Kleinich gebracht, dem ein Auge auf operativem Weg entfernt werden mußte. Der Junge war in der Dunkelheit mit dem Auge in eine Stange gerannt. Orkan an der oberen Adria Belgrad, 4. März. An der oberen Adria tobt ein orkanartiges Unwetter. Die Schiffe trafen mit großer Ver⸗ ſpätung in den Häfen ein. Der kleine Seever⸗ kehr mußte eingeſtellt werden. In den Dinari⸗ ſchen Alpen ſind Schneefälle zu verzeichnen, die teilweiſe den Zugverkehr unterbrachen. Neue Lahnbrücke bei Giſſelberg Marburg. Im Zuge der Lahnregulierung mußte bei Giſſelberg eine weitausholende und Stauungen des Waſſerabfluſſes verurſachende Krümmung der Lahn bei Giſſelberg durch Aus⸗ hebung eines neuen etwa 500 Mtr. langen Flußbettes beſeitigt werden. Um den Giſſelberger Bauern nunmehr eine Zufahrt zu ihren jenſeits des neuen Flußbettes liegenden Ländereien und überhaupt eine beſſere Ver— bindung zwiſchen Giſſelberg und Cappel zu ſchaffen, ſoll im Laufe des kommenden Som⸗ mers eine neue Brücke unterhalb der Stein⸗ mühle gebaut werden. Im neuen Haushalts⸗ plan des Kreiſes ſind zu dieſem Zwecke 60 000 R M. eingeſetzt. Münchens Feſliſommer 1938 München. Münchens Feſtſommer wird auch in dieſem Jahre mit großen Veranſtaltungen künſtleriſcher, geſellſchaftlicher und ſportlicher Art eine bedeutende Anziehungskraft ausüben. Die Zahl der bereits jetzt feſtſtehenden großen Veranſtaltungen beträgt etwa 225. Darunter ſind zehn Tagungen, 21 große Ausſtellungen und 20 internationale Sportwettkämpfe. Be⸗ ſonders die großen Ausſtellungen nehmen einen hervorragenden Platz ein und werden erneut den Ruf Münchens als Stadt der Kunſt be⸗ ſtätigen. Zuſammenlegung von Oberſchulen Friedbergs und Bad Nauheims Friedberg. Die Ernſt⸗Ludwig⸗Schule in Bad Nauheim wird mit der Auguſtinerſchule in Friedberg zu einer Oberſchule für Knaben zu⸗ ſammengelegt. Die Schillerſchule in Friedberg geht in der neu zu ſchaffenden Oberſchule für Mädchen in Bad Nauheim auf. * Sie hören im Rundfunk. Sonntag, den 6. März Deutſchlandſender 6: Hafenkonzert. Anſchließend Zwiſchenmuſik. 8.20: Und Sonntag auf's Land! 9: Sonntagmorgen ohne Sorgen 10: Das Himmelreich erreichen keine Halben. Eine Morgenfeier. 10.45: Mozart. 11: Eröffnung der Leipziger Frübjahrsmeſſe. 12.30: Standmuſik. 13.10: Konzert. 14. Die Stiefel von Büffelleder Ein Mär⸗ chenſpiel. 14.30: Auf den Bergen Schwedens. 15: G. Puceini(Schallplatten). 15.45: FIS-Rennen 1938. 16: Konzert. 17.30: Lange Finger. Heitere Szenen. 18: E Rambaur ſpielt. 19: Nachrichten. 19.302 Deutſchland⸗Sportecho. 20: 1000 muntere Noten. 221 Nachrichten. 22.30—0.55: Zu Unterhaltung und Tanz. Stuttgart 6: Konzert. 8: Bauer, hör' zu! 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Evangel. Morgenfeier. 9: Konzert. 10: Morgen- feier der HJ. 10.30: Froh und beiter und ſo weiter 1130: Alte badiſche Muſik 12: Konzert. 14: Hoch auf dem gelben Wagen! Kaſperle grüßt uns vom höchſten Berg Deutſchlands. 14.30; Muſik zur Kaffeeſtunde. 15.50 Rugby⸗Länderkampf Deutſchland Italien. 16.45. Unterhaltungskonzert zum Sonntagnachmittag. 18: Schybefünr und Funken. Ein alter Brauch im Alemannen- u. Schwabenland 19: Nachrichten. 19.152 „Undine“ Romantiſche Zauberoper. 22: Nachrichten. 22.20 FIS⸗Rennen 1938. 22.30: Zur Unterhaltung und Tanz. 24—2: Nachtkonzert. Montag, den 7. März Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel. Morgenruf. 6.30: Konzert. 7: Nach⸗ richten. 9.40: Kleine Turnſtunde. 10: Alle Kinder ſingen mit. 1130: Dreißig bunte Minuten. 12: Kon⸗ zert. 13.45: Nachrichten. 14: Allerlei von Zwei bis Drei. 13.15: Eine kleine Tanzmuſik, 15.40: Sollen wir die Kinder auf die Schule vorbereiten? 16: Muſik am Nachmittag. 17: Mädel und Beruf. 18: Schläft ein Lied in allen Dingen. Zum 150. Geburtstag Joſ. v. Eichendorffs. 18.30: Bund. Ein Hörbricht von der Entſtehung des deutſchen Kautſchuks. 19: Nachrichten. 19.10:... und jetzt iſt Feierabend! Lenz in Sicht. 20: Buntes Allerlei. 21: Deutſchlandecho. 21.15: Ed. Erdmann ſpielt.. 22: Nachrichten. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23—24: Zu Unterhaltung und Tanz. Stuttgart 6: Morgenlied. Gymnaſtik. 6.0: Konzert. 7: Nach⸗ richten. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Morgenmuſik. 10: Die Bremer Stadtmuſikanten. 11.30: Volksmuſik. 122 Schloßkonzert. 13: Nachrichten. 14: Eine Stund', ſchön und bunt. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Unbekann⸗ tes aus Schwaben. 18.90: Griff ins Heute. 18.452 Holmenkollen 1938, das Skimarathon des Nordens. 19: Nachrichten. 19.13: Stuttgart ſpielt auf. 21.152 Abendmuſik. 22: Nachrichten. 22.30: Klaviermuſik. 23: Nachtmuſik. 24—2: Nachtkonzert. N Blick in den Volksſchädling wanderk ins Juchlhaus Mannheim. Zu den gemeingefährlichen Be⸗ trügern, die eine ſtändige Gefahr für die All⸗ gemeinheit ſind, zählte der Staatsanwalt den am Donnerstag vor der Großen Strafkammer Mannheim ſtehenden 33 Jahre alten ledigen Georg Keßler aus Viernheim. der ſich zum elften Male vor Gericht verantworten mußte, die ihm zur Laſt gelegten 19 Betrugs⸗ fälle einräumte und zugab, die Schwindeleien in vorgefaßter Betrugsabſicht begangen zu ha⸗ ben. Die letzte Freiheitsſtraſe von zwei Jahren drei Monaten Gefängnis ſcheint auf Keßler, der in vornehmer Kavalierrolle auftrat und ſeine raffinierten Unternehmungen ſtets planmäßig glücken ſah., keinen Eindruck gemacht zu haben. Infam an ſeiner Handlungsweiſe war, daß er bei Begehung ſeiner Straftaten ſtets die Na⸗ men bekannter Leute wählte und ſo bei Aufdek⸗ kung ſeiner Schwindeleien die richtigen Na⸗ mensträger unſchuldig in Unterſu⸗ chungshaft brachte. Sein hauptſächlicher Trick beſtand darin, bei Geſchäftsleuten„im Auftrag ſeines Bruders“ ein ſchweres Paket zu übergeben mit dem Wunſche, es dem Empfän⸗ ger auszuhändigen und die Wertſumme(meiſt Beträge bis zu 50 Mark)„vorzulegen“. Wenn dann der„Eigentümer“ nicht erſchien. öffnete man gewöhnlich das Wertpaket und fand darin zum größten Entſetzen, säuberlich in Holzwolle verpackt Kies⸗ oder Ztegelſteine. Es nimmt bei dem geriebenen Schwindler nicht „Wunder, daß er ſozuſagen durch„Zufall“, und zwar durch Verwechſlung ſeines richtigen Kof⸗ ſers während des Bahntransportes. in den Beſitz der Bluffpakete gelangt ſein will. Pein⸗ lich iſt allerdings, daß bei ihm ein Mantel und eine wertvolle Aktentaſche gefunden wurden, die aus Diebſtählen herrühren. Auch Wirthausbe⸗ gereien in Mannheim, Stuttgart und im Neckartal, krumme Geldmanöver mit kleinen Hausangeſtellten uſw. kommen auf das Schuld⸗ konto dieſes Volksſchädlings, vor dem die Volks⸗ gemeinſchaft nun dauernd geſchützt wird. Die Strafkammer verurteilte den gemeingefährlichen Betrüger zu 2, Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung. Fünf Monate Unterſuchungshaft und 150 RM. Geldſtrafe gelten als verbüßt. Untreue im Amt. Darmſtadt. Vor der Großen Strafkammer hatte ſich der ehemalige Bürgermeiſter P. G. aus Groß⸗Steinheim wegen Untreue und Unter⸗ ſchlagung während ſeiner Amtstätigkeit zu ver⸗ antworten. Mitangeklagt war auch der ehema⸗ lige Gemeinderechner; das Verfahren gegen einen dritten Angeſchuldigten wurde abge⸗ trennt. Das Gericht verurteilte nach eingehender Beweisaufnahme den ehemaligen Bürgermeiſter P. G. wegen Untreue und ſchwerer Amtsunter⸗ ſchlagung zu 1 Jahr Gefängnis und 200 Mark Geldſtrafe, wobei ihm von der Unterſu⸗ chungshaft nur 5 Monate angerechnet werden, da er durch ſein anfängliches Leugnen die Un⸗ terſuchung ſelbſt in die Länge gezogen hat. Der ehemalige Rechner erhielt wegen die gleichen Deliktes 4 Monate Gefängnis und 50 Mark Geldſtrafe: bei ihm gilt die Strafe durch die Unterſuchungshaft als verbüßt. Beide Angeklagten wurden verurteilt, weil ſie das Geld aus dem Hilfsfonds, der zur Un⸗ terſtützung Ortsarmer dem Bürgermei⸗ Gerichtssaal ſter anvertraut war. für andere Zwecke verwendet hatten, insbeſondere zu einem Darlehen für den Bürgermeiſter ſelbſt und 15 Mark zur Deckung eines Defizits in der Gemein⸗ dekaſſe. Das Gericht gab in der Urteilsbegrün⸗ dung ſeiner Anſicht dahin Ausdruck. daß der Bürgermeiſter ſich darüber im klaren geweſen ſei, daß ihm nur in ſeiner amtlichen Eigenſchaft dieſer Fonds anvertraut geweſen ſei. Der Rech⸗ ner habe zweifellos unter dem Einfluß des Bür⸗ germeiſter geſtanden, von dem er ja auch ab⸗ hängig war. In der Verhandlung habe dieſer Angeklagte einen guten Eindruck gemacht. Von den übrigen Anklagepunkten erfolgte mangels Beweiſes Freiſpruch. zchmuggelreiſen nach London Dreimal mit der Bahnſteigkarte nach London und zurück. Frankfurt a. M. Der in den vierziger Jahren ſtehende Otto Heinemeyver ſcheint eine ge⸗ wiſſe Vorliebe für Reiſen nach London zu ha⸗ ben, wo er früher einmal kurze Zeit beruflich tätig war. Seine Reiſen nach dort ſind ihm aber jedesmal ſchlecht bekommen. Das zeigte ſich auch jetzt wieder, als er wegen Deviſenver⸗ gehens, Zollvergehens und Vergehens gegen die Reichsabgabenordnung vor der Großen Straf⸗ kammer ſtand. Der Angeklagte befaßte ſich ſeit einer Reihe von Jahren mit Schmuggelgeſchäf⸗ ten. Er begann mit Zigarettenſchmuggel aus Luxemburg und bekam dafür acht Monate Ge⸗ fängnis und 32438 Mark Geldſtrafe. Nach der Straſverbüßung fuhr er mit geliehenem Geld nach Waſſerbillig. Er kam mit Zigaretten und Zigarettenpapier, die unerlaubt aus Luxemburg über die Grenze gelangt waren, zurück und wur⸗ de in Mainz erwiſcht. Eine Beſtraſung mit einem Jahr Gefängnis und 8287 Mark Geld— ſtrafe waren die Folge ſeiner Handlungsweiſe. In ſpäterer Zeit verlegt er ſich auf Stofſſchmug⸗ gel. Er fuhr mit kunſtſeidenen Krawatten nach Belgien und verkaufte ſie dort. Dann begab er ſich nach London und brachte von dort Stoffe für Herrenanzüge mit, die er in ſeinen Mantel eingeſchlagen hatte, auf dem er ſchlief. Nicht weniger als dreimal iſt es dem Angeklagten damals gelungen, mit einer Bahnſteig⸗ karte von Frankfurt nach London und zurück zu fahren Den zuletzt begangenen Schmuggel büßte Heinemeyer mit 1½ Jahren Zuchthaus und 1160 Mark Geldſtrafe. Als er dann im April 1936 wieder in Freiheit kam, verſuchte er Handel mit engliſchen Stoffen zu treiben. Zu dieſem Zwecke begab er ſich zwei⸗ mal nach London und nahm ohne Genehmigung bezw. Zollzahlung wertvolle deutſche Photoap⸗ parate mit. In London verkaufte er die Appa⸗ rate und erwarb dafür Stoffe. die er im D⸗ Zug durchzuſchmuggeln verſtand. Auch dieſer Schmuggel kam heraus. Der Staatsanwalt be— antragte gegen den Angeklagten drei Jahre Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverluſt und Siche⸗ rungsverwahrung. Das Gericht verurteilte den Angeklagten, der von einer i mannsſucht gepackt geweſen ſei. zu zwei Jabh⸗ ren Gefängnis, drei Jahren Ehrverluſt, 1000 Mark Geldſtrafe und 150 Mark Werterſatz. Einbruch ins Trauerhaus. Frankfurt a M. Die Vierte Strafkammer verhandelte gegen ein Einbrecherpaar, das ſeit 1935 teils gemeinſchaftlich, teils allein auf Diebſtähle ausgegangen war. Den Tätern ſielen Wäſche, Kleider, Schmuck und Bargeld in die Hände. Einer Witwe wurde faſt der geſamte Wäſchebeſtand geſtohlen. einer anderen Witwe die Erſparniſſe von 245 Mark. Am verwerflich⸗ ſten handelten die Täter, als ſie in ein Trauerhaus eindrangen. Während ſich die Wohnungsinhaber zur Beerdigung eines Angehörigen auf dem Friedhof befanden, dran⸗ gen ſie in die verlaſſene Wohnung ein, montier⸗ ten einen Radioapparat ab und erbrachen und durchſtöberten alle Behältniſſe. Bei den Ein⸗ brechern handelt es ſich um den 38jährigen Heinrich Keßler und den 44jährigen Anton Greiner. Der ſchon erheblich vorbeſtrafte Keßler, in deſſen Wohnung eine Menge Ein⸗ brecherwerkzeug gefunden wurde. und der auch im Beſitz von Waffen war, wurde zu 4 Jah⸗ ren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Greiner kam mit zwei Jahren Gefängnis davon. Iweimal zu Juchlhaus verurkeill Kaſſel. Wegen fortgeſetzten Betrugs und ſchwerer Urkundenfälſchung ſowie wegen uner⸗ laubter Beſorgung von Rechtsgeſchäſten wurde der 46jährige Hermann Wolter, der in Be⸗ bra und zuletzt in Kaſſel wohnte, von der Gro⸗ ßen Strafkammer zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus, zu 500 Mk. Geldſtraſe oder wei⸗ teren 50 Tagen Gefängnis und zu 5 Jahren Ehrenrechtsverluſt verurteilt. In einer zweiten ſich anſchließenden Verhandlung wurde gegen ihn wegen ſchwerer Kuppelei auf zwei Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehren⸗ rechtsverluſt erkannt. Sobald die Urteile rechts⸗ kräftig geworden ſind, wird die Bildung der Geſamtſtrafe erfolgen. Der Angeklagte hatte ſich an alle möglichen Volksgenoſſen, darunter Arbeitsinvaliden, her⸗ angemacht, ihnen höhere Renten in Ausſicht ge⸗ ſtellt, oder ſonſtige Erfolge ſeiner Dienſte ver⸗ ſprochen. Er hat ihnen ſehr erhebliche Geldbe⸗ träge an Vorſchüſſen oder Darlehen. in einem Falle 1259 Mark, abgeknöpft, aber nie etwas für die Leute erreicht. Außerdem hatte er ſich bei einem Rentengeſchäft eines gefälſchten Schriftſtücks bedient. Auch Zechprellereien hatte der Angeklagte auf dem Kerbholz. Um ſeinen Kunden zu imvponieren, bediente er ſich einer veralteten Rechtsanwalt-Gebührenordnung. Die Kuppelei hatte er an ſeiner eige⸗ nen Ehefrau begangen: war dabei ein Geldgewinn zu erreichen, ſo nahm er ihn mit, Dabei ſpielten aber auch andere Motive mit. Als Wolter, der ſeine Betrügereien in Bebra. Kaſſel und anderen Orten verübt hatte, der Boden in Deutſchland zu heiß wurde, fuhr er nach Holland, wurde aber dort ausgewieſen und reiſte ſchließlich nach Kaſſel zurück. Wir ſollen es alle wien: Die kigheit un 79 e das hö che ut, das 56 4 n eeben kann! 9 le iftd ech nickte F etlenbar. dafür ein opfer u 2 bringen, iſt kein Opfer, londern ein tribut an dle bernunft! (Der Fahter bet des Wintergiltenern) S — DAA HEI E REEHHH Korrespondenz. und Roman- Buro Dötsch& Holl, Munchen, Schillerstraße 18 (22. Fortſetzung) Wie freute ſich Axel, daß er dem Alten ſo ausführlich berichten konnte! Jetzt war ja auch gar kein Grund mehr vorhanden. ihm zu verheimlichen, daß ſie wegen Hehlerei⸗ verdachtes in Anterſuchungshaft geſeſſen hatte. Die Gewiß⸗ heit von ihrer Unſchuld war durch den Kriminalkommiſſar nur noch erhöht worden. „So. Vater Larſſon, jetzt wollen wir aber gehen!“ meinte Axel voll Freude.„Paſſen Sie auf, wie wir das machen! Der Detektiv iſt unterrichtet, daß Sie um dieſe Zeit Dagmar aufſuchen wollen. Sie ſollen Ihre Enkelin zuerſt allein ſprechen. Wir gehen durch eine Seitentür in den Garten, dann ſieht uns niemand.“ Lars Larſſon nickte:„Gut! Ich will nur in Dagmars Augen ſchauen. Die werden mir alles ſagen. Und dann gehe ich zu Bengt Sjöberg. Es muß ja ſein. Denn ſein Schuldkonto iſt um einen neuen Poſten gewachſen. Nicht länger ſoll er das heilige Recht ſchamlos mit Füßen treten.“ Erſtaunt ſchaute Axel den Alten an. Sinn dieſer Worte nicht. beide auf den Weg. Er verſtand den Doch unverzüglich machten ſich Erik ging mit großen Schritten in ſeinem Zimmer auf und nieder. Jetzt, wo die Ausſprache vorüber war, fühlte er erſt, wie ſehr ſie ſeine Nerven angegriffen hatte. Und nun ſollte erſt noch das Schwerſte kommen: die Unter⸗ redung mit Ingeborg! War es ihm nicht bei dieſem Ge⸗ danken, als wühlten Dolche in ſeiner Bruſt? Er ſollte vor dieſes Kind, das ſeinem Vater uneingeſchränkt vertraute, das ihn ſo innig liebte, mit der plumpen Erklärung hin⸗ treten: Dein Vater iſt ein Schurke, und darum müſſen wir uns trennen!? Ging das nicht über ſeine Kraft? Mußte er nicht erſt ruhiger werden, bevor er ſo Schweres unter⸗ nehmen konnte? Ja, dürfte er zu ihr eilen, um ihr Liebes zu erweiſen! Aber aus ſeiner Hand, von der ſie gewiß nur Gutes erwar⸗ tete, ſoll ſie die Keule erhalten, mit der ſie ſelbſt ihres Lebens Glück in Scherben ſchlagen muß! An einem Tage verliert ſie den Vater und den Geliebten zugleich. Und er vermag nichts zu tun, um ihr dieſes unſäglich Schwere zu erleichtern. Endlich entſchloß er ſich, Ingeborg aufzuſuchen. Einmal mußte es doch geſchehen. Als er auf den Flur trat, kam ſie ihm entgegen. Ju⸗ belnd eilte ſie auf ihn zu:„Erik, Erit, länger hielt ich es nicht aus! Ich ſah, wie du ankamſt, hörte, daß du beim Vater warſt und dachte nichts anderes: Jetzt wird er doch endlich auch zu mir kommen. O, Erik, ſeit vielen Wochen warte ich auf einen Brief, auf ein Lebenszeichen von dir — vergebens!“ Voll überſtrömender Zärtlichkeit ſchaute Erik auf das hold erglühende Mädchen, das ſo tapfer ſeine Enttäuſchung niederzwang, ihn nicht mit Vorwürfen überhäufte, obgleich er den Weg zu ihr bisher nicht gefunden hatte. Dann aber hörte er, daß ſie bisher keine Zeile von ihm erhalten hatte. Kopfſchüttelnd meinte er:„Das kann ja gar nicht ſein, Ingeborg! Ich ſchrieb dir jeden Tag, und wenn es auch nur wenige Zeilen waren; doch ohne einen Gruß ließ ich dich nie.“ „Ganz leiſe raunte ſie:„Ich habe es mir ſchon gedacht, Erit! Vater will es nich: haben, daß ich dich liebe. Meinſt du nicht auch?“ „Du haſt freilich recht, Ingeborg! Dein Vater wehrt ſich mit aller Kraft dagegen und er wird alles aufbieten, um uns zu trennen.“ Wie er das ſagte, hörte er Stimmen in ſeiner Bruſt: Iſt das fürs erſte nicht vollauf genug? Soll ich ihr gleich beim erſten Sehen das Herz noch mehr zerreißen? Später, wenn ihr Vater ſich erſt von uns tren⸗ nen muß, wenn die Sjöbergs dieſes Haus verlaſſen, kann ich ihr etwas mehr ſagen. Nur heute nicht! Jede Träne, die ich ihr abpreſſe, brennt ja auch auf meinem Herzen. Da kam Dagmar gelaufen:„Ach, Fräulein Ingeborg, Olaf iſt unruhig. Ich weiß wirklich nicht, was ich mit ihm anfangen ſoll. Wollen Sie nicht ſelbſt nach ihm ſchauen? Ich habe Angſt!“ „Ja, Dagmar, ich komme ſchon.“ „Darf ich dich begleiten?“ fragte Erik zärtlich. Jeder Augenblick, den er nach ſo langer Trennung— vor der großen Trennung, die nun bald kommen mußte— an ihrer Seite verleben durfte, erſchien ihm ſo überaus koſtbar, daß er lieber die entſcheidende Ausſprache mit Bengt Sjöberg hinauszögerte, als ihn ungenützt zu laſſen. a 0 Ingeborg aber ſchüttelte der Kopf:„Nein, Erik, jetzt geht es nicht. Wenn Olaf tobt, darf kein Fremder zugegen ſein, ſonſt wird es nur noch ſchlimmer. Aber abends, wenn er ſchläft, erwarte ich dich.“ Schon eilte ſie davon. Erik ſchaute ihr lange nach. Würde er ihr dann wohl noch unbefangen entgegentreten können? * Bengt Sjöberg wanderte unermüdlich in ſeinem Zim⸗ mer auf und nieder. Die furchtbarſten Gedanken hetzten ihn hin und her. Er zerbrach ſich den Kopf, wie er noch in letzter Stunde das drohende Unheil abwenden könnte, ent⸗ warf Pläne und ſah doch ſelbſt ein, daß ſie unausführbar waren. Anne trat leiſe bei ihm ein. Stumm ſtand ſie an der Tür. Er ſchien ſie nicht zu beachten. Endlich fragte er ſchroff:„Was willſt du noch?“ N „Sie ſollen nicht allein ſein! Ich habe Angſt!“ erwi⸗ derte ſie leiſe. r a 4 „Sage, Weib, warum biſt du mir ſo treu ergeben?“ Wie ein Hauch klang ihre Antwort:„Weil ich nicht vergeſſen kann, was vor zwanzig Jahren war! Ich habe Sie heute noch lieb!“ Wieder rann dieſes Erſchauern durch ſeinen Körper. Nur der Liebe dieſes Weibes war er ſicher! Kam erſt alles an den Tag, dann würden ſich alle Menſchen von ihm wen⸗ den. Pielleicht auch Ingeborg, ſeine Tochter! l Grauenvoller Gedanke! Kindes Liebe zu erhalten! „Sein Blick ſiel auf die Uhr. Die Stunde war um. Nun würde Erik kommen. Haſtig fragte er:„Wo iſt Erik?“ „Vorhin ſprach er mit Ingeborg. Ob er ſie begleitet hat, weiß ich nicht. Es wäre ſchon möglich.“ Da ſchrie Bengt Sjöberg ſo furchtbar auf, daß Anne in tiefſter Seele erſchauerte. Er warf die Arme auf die Tiſchplatte und ließ den maſſigen Schädel darauf fallen. Ein wildes Fieber ſchien ſeinen Körper zu ſchütteln. Zwiſchen ſchauerlich wildem Lachen rief er aus:„O, er iſt ſchlau wie ein Teufel! Nun geht er hin und träufelt das Gift ſeines Wiſſens in meines kindes reines Herz. Und ich darf nicht einmal zu ihr eilen, ſie an mich reißen und ihr ſagen: Er lügt! Denn ſie würde mir trotz aller Kindesliebe doch nicht glauben!“ Wie von Furien gepeitſcht raſte er durch das Zimmer. Als wäre ſein Geiſt geſtört, ſo wühlte er in den Schubladen ſeines Schreibtiſches, warf Papiere auf den Boden, ohne ſie zu ſehen, riß Schränke auf und ſchloß ſie wieder. Was täte er nicht, um ſeines Da wurde hart und kräftig an die Türe gepocht. Be⸗ vor er ſich faſſen und zum Eintreten auffordern konnte, öffnete ſich die Tür. In ihrem Rahmen ſtand Lars Larſ⸗ ſon. Ganz langſam ging er auf Bengt Sjöberg zu. Die Blicke ſeiner blauen Augen glühten wie Stahl in der Mor⸗ genſonne. Beſchwörend hob der Alte die Hände auf. Un⸗ willkürlich wich Sjöberg weiter und weiter zurück. Seine Blicke flackerten wie die eines Irren. Doch Larſſon ſchien davon nichts zu merken. Feierlich, wie ein Bußprediger, hob er an zu reden: „Bengt Sjöberg, der Tag iſt nun endlich gekommen, wo alle deine Schandtaten offenbar geworden ſind. Ich frage dich: Was haſt du mit Ulla, meinem lieben Kinde, getan? Ohne dich lebte ſie heute noch in Frieden und Glück im heimatlichen Dalarne!“ Nun ſtand Sjöberg unmittelbar an dem großen Schrank, der mit ſeinen Kriſtallſcheiben und grünen Vor⸗ hängen den Eindruck vortäuſchte, als ſeien Bücher in ihm aufgeſtellt. Mit einem wahren Pantherſatz war er an der Schranktür, riß ſie auf und zog einen Gegenſtand hervor, den Larſſon nicht ſehen konnte. Doch der Greis war nicht minder ſchnell. Wie mit Eiſenklammern umſpannten ſeine arbeitsharten Hände den Fabrikanten, der ſich unter die⸗ ſem Griff wie ein Wurm wand. ö „Nein, Bengt Sjöberg, ſo raſch entſchlüpfſt du mir nicht! Höre weiter: Wo iſt Olaf Dahlgren, der an dir ſtets wie ein Bruder handelte? Er iſt geſtorben um dich! In den Schluchten des Stadjan zerſchellte ſein Körper, weil du Teufel wider beſſeres Wiſſen Gift in mein Herz träufel⸗ teſt, bis ich dir glaubte und an einem Unſchuldigen zum Mörder wurde! Kannſt du alles tragen, ohne zu zerbre⸗ chen? Drückt dich nicht der Gedanke an Olaf Dahlgrens Witwe, der aus Kummer über den Tod des Mannes das Herz brach? Haſt du daran gedacht, daß du Olaf Dahlgrens Kindern Vater und Mutter raubteſt? Und du wandelteſt bisher unter Gottes hell leuchtender Sonne, warſt geehrt wie ein Großer dieſer Erde und gehörſt doch zum Auswurf der Menſchheit. Was haſt du darauf zu ſagen?“ Bengt Sjöberg machte eine gewaltige Anſtrengung, um ſich von der Umklammerung des Alten zu befreien. Keu⸗ nd ſtieß er hervor:„Was willſt du von mir, Lars Larſ⸗ on?“ „Ich bin gekommen, um dein Gewiſſen zu wecken und mit dir abzurechnen. Zwanzig Jahre ſuchte ich den wahren Schuldigen, bis ein paar elende Mäuſe ihn verrieten. Du meinſt, ein Narr rede zu dir? O nein, Bengt Sjöberg, nie war mein Geiſt klarer als jetzt! In einer Blechkiſte be⸗ fanden ſich die Beweiſe für deine Schuld! Und nun ſage ich dir: Wenn du ein Mann biſt, dann komm mit mir an die Stelle, wo Olaf Dahlgren zerſchellte, und im Angeſichte des Himmels werden wir miteinander ringen. Und Gott, der das Recht in ſeinen Händen hält, wird mich wappnen mit ſeiner Kraft, daß ich das Unrecht tilge! Komm, Bengt Sjöberg!“ Feſter ſchraubten ſich Larſſons Arme um Sjö⸗ bergs Körper. Blaurot lief das feiſte Geſicht des Fabri⸗ kanten an. Mit aller Gewalt ſetzte er ſich zur Wehr. In wilden Wirbeln brandeten ſeine Gedanken wirr durchein⸗ ander. Sah Larſſon nicht aus wie ein Racheengel, der Un⸗ recht ſtrafen ſoll? Zwanzig Jahre hatten die Beweiſe ſei⸗ ner Schuld verborgen gelegen, bis des Toten Sohn in die Bergwildnis kam und ſie entdeckte. Und er hatte ſich durch all die Jahre ſo ſicher gefühlt. War es ein blinder Zufall, was ihn von der Sonnenhöhe des Lebens ſo jäh ſtürzte? Auf Erik Dahlgrens Gnade war er in Zukunft angewieſen. Denn wenn Erik auch ſchweigen würde um Ingeborgs wil⸗ len, ſo nahm Axel dieſe Rückſicht ganz gewiß nicht. Und nun ſollte er vor jedem Menſchen zittern, weil er in ihm einen Ankläger wittern mußte? Ließ ſich ein ſolches Leben denn ertragen? Wenn er fliehen könnte! Hier zog man ihm ja doch den Boden unter den Füßen fort, er war ein entwurzelter Baum, den jeder Wind umwehte. Fort von hier! Unter fremden Menſchen ſich bergen! Wieder machte er eine krampfhafte Anſtrengung, um ſich loszureißen. Mit übermenſchlicher Kraft ſchob er die Hand, in der er bisher den Browning. hatte, zwiſchen ſich und ſeinen Bedränger, ſtieß mit dem Griff der kleinen Waffe gegen Larſſons Bruſt. Ein Schuß krachte. Die Kugel drang Sjöberg in den Hals. Blut ſpritzte auf und ergoß ſich über die beiden Menſchen, die ſich noch immer umſchlungen hielten. Schlaff ſanken Sjö⸗ bergs Arme am Körper nieder. Da erſt merkte Larſſon, was geſchehen war: daß er einen Sterbenden in ſeinen Ar⸗ men hielt. Vorſichtig trug er den ſchweren Körper auf den Diwan und bettete ihn dort. Da ſah er: Bengt Sjöberg lag im Sterben. Gott hatte gerichtet. * Axel Dahlgren ſchaute immer wieder nach Dagmar aus. Bis er ſchließlich zu ſeiner großen Enttäuſchung hörte, daß 1 Pflege des leidenden Olaf ſie mehr denn je in Anſpruch nabm. a f CCF]⁵§»¾d ðVz Roman von Emil Frank Der Junge hätte ſich auch eine andere Zeit zum Krank werden ausſuchen können! dachte Axel nicht gerade freund⸗ lich. Mißmutig kehrte er in ſein Zimmer zurück. Warum nur der Detektiv nicht kam! Es war doch alles feſt ver⸗ abredet worden! Sollte ihm noch im letzten Augenblick etwas in die Quere gekommen ſein?. Da hörte er aus Sjöbergs Wohnung einen ſcharfen Knall, als wäre ein Revolverſchuß abgeſchoſſen worden. Erſchrocken ſprang Axel auf und lauſchte. Ueberall in dem weitläufigen Hauſe hörte man das Schlagen von Türen, eiliges Rennen über die Gänge, Wehklagen und Weinen. Was mochte geſchehen ſein? Auch Axel eilte zu Sjovergs Wohnung. An der Treppe prallte er faſt mit dem Detektiv zuſammen. Der aber nahm f ſich keine Zeit, ein Wort der Erklärung zu ſprechen, ſon⸗ dern öffnete ohne weiteres Bengt Sjöbergs Zimmer. Dort lag auf dem Diwan der Hausherr. Anne Pjerſſon hatte ſich über ihn geworfen und bedeckte ſeine unruhig greifen⸗ den Hände mit heißen Küſſen. Gleichzeitig mit dem Detektiv und Axel traten von der entgegengeſetzten Seite Ingeborg und Erik ein. Ingeborg blieb wie erſtarrt ſtehen. Beim Anblick des ſterbenden Vaters ſank ſie mit einem Wehlaut zuſammen. Zärtlich umſchlang ſie Erik und führte die Widerſtrebende hinaus. Der Sterbende ſchien die Nähe ſo vieler Menſchen zu merken. Seine Hände bewegten ſich noch unruhiger. Die Blicke flatterten von einem zum andern. Ob ſie ſein Kind ſuchten— den einzigen Menſchen, den er auf Erden wahr⸗ baft geliebt batte.— Kam ſie nicht einmal in der Todesſtunde zu ihm? Ja, er mußte ſterben! Er fühlte es, wie ſeine Lebens⸗ kraft raſch verſiegte. Und während dieſer Zeit lauſchte ſein geliebtes Kind vielleicht ſchreckensſtarr auf die Erzählun⸗ gen Eriks, in denen er ihr des Vaters Schuld enthüllte. Voller Verachtung würde ſein Kind ſeiner denken! Er⸗ Il 70 ſie alle aufatmen, wenn er im Tode die Augen hloß. Hatte er von keinem Menſchen auch nur ein Fünklein Liebe zu erwarten? Voll Grauen wurde er ſich deſſen bewußt, daß er ja auch keine Liebe geſät hatte, daß die Triebfeder all ſeines Handelns ſchrankenloſe Ichſucht geweſen. Nun erntete er die Früchte ſeines Tuns: Verachtung und Haß. Wieder ſchlug er die bleiſchweren Lider auf und ſchaute blinzelnd um ſich. Seine Blicke trafen Anne Pjerſſon, die noch immer vor ihm auf den Knien lag. Ein Grauen über⸗ kam den ſterbenden Mann. Das einzige Weſen, das ihm in dieſer letzten Stunde Liebe erwies, war eine Verbrecherin. War das nicht wie ein Sinnbild ſeines Lebens? Schaute er nun endlich einmal ſeine Taten im rechten Lichte? Hörte er nicht erneut Eriks ſachliche Anklagen? Larſſons fana⸗ tiſche und gerade darum ſo eindringliche Beſchuldigungen? Larſſon! Stand er nicht noch immer dort wie ein Rieſe aus altersgrauer Zeit? Er war gekommen, um nach der Väter Weiſe mit ihm abzurechnen. Er hatte ihn zum Kampfe unter Gottes Himmel herausgefordert, wie er es einſt mit Olaf. getan. Nun war der Kampf über⸗ flüſſig geworden. Ein Höherer hatte gerichtet. Wie huſchende Vöglein im Abendſchein ſchwirrten die Sedanken Sjöbergs in die Vergangenheit zurück. Er hatte. Larſſons Lebensglück vernichtet. Nächſt den Dahlgrens war er an ihm am meiſten ſchuldig geworden. Und nun hatte er ſeine Frevlerhand auch gegen ſein Kindeskind gereckt, hatte ſie kaltherzigen Menſchenbeſtien ausgeliefert, die ihre Ehre und ihr Glück vernichten ſollten. Konnte er nicht das zum weniaſten jühnen? Heftig winkte er mit der Hand. Lallend rang ſich das Wort„Bekennen!“ von ſeinen gedunſenen Lippen los. Der Detektiv ſprang vor. Erriet er, was der Sterbende bekennen wollte? Der Name Dagmar Jace es ihm. Nicht glatt und im Zuſammenhang kam das Bekenntnis. Aber der gewandte Polizeibeamte verſtand allmählich, was Sjöberg meinte: Es war von vornherein verabredet worden, Dagmar zur. Hehlerin zu machen, um ſie auf dieſe Weiſe in Abhängig⸗ keit zu bringen. Lars Larſſon nickte ſchweigend. Zwar hatte er ſein En⸗ kelkind noch nicht geſehen. Aber daß ein Mann wie Axel Dahlgren ſie liebte, ſchien ihm Beweis genug für ihren Wert zu ſein. Und nun gab ihr Bengt Sjöberg die Ehre wieder, die auf ſeinen böſen Nat hin angetaſtet worden war. Da fühlte ſelbſt dieſer ſtarre, unbeugſame Mann et⸗ was wie Weichheit durch ſeine Seele rieſeln. Langſam trat er an Sjöbergs Lager heran und ſagte leiſe:„Ich ver⸗ zeihe Ihnen!“ And Axel, der Zeuge dieſer Vorgänge geweſen? Wie hätte Bengt Sjöbergs tragiſches Ende ihn erſchüttern ſol⸗ len? Dem Manne ben er niemals getraut. Aber daß er wenigſtens an Dagmar zu ſühnen ſuchte, machte ſein Herz weich. Nun war ja auch der letzte Schatten gewichen, der den Spiegel ſeines Glückes hätte trüben können. Flecken⸗ los ſtand Dagmar da, eines Sterbenden Bekenntnis hatte ſie von jedem Makel gereinigt. Da trat auch Axel an das Sterbelager, beugte ſich über Bengt und ſagte leiſe:„Onkel Bengt, habe Dank für dieſes Bekenntnis!“ Der Mann, den die Schatten des Todes bereits um⸗ huſchten, ſchaute Axel dankbar an. War das nicht auch ein verzeihendes Wort? Wurde es nicht heller um ihn? In dieſem Augenblick wurde die Tur geöffnet. Inge⸗ borg, die ſich von ihrer Ohnmacht raſch erholt hatte, eilte an das Sterbelager des Vaters. O, ſie wollte diesmal tapfer ſein! Nichts als Worte reinſter Kindesliebe ſollte der Vater von ihr hören. Da glitt ein Lächeln wie Spät⸗ abendſonnenſchein um die verlöſchenden Züge des Sterben⸗ den. So war Ingeborg doch noch gekommen! Sie verach⸗ tete ihn nicht! Ihre kindliche Liebe ſollte ihn begleiten bis an das dunkle Tor, das Leben und Tod ſcheidet! Und ihre Liebe würde ihm folgen bis über das Grab. Jetzt war das Sterben leicht! 5 (Schluß folgt) NN 9 * gen, bal Erin ders ein lun; % ugen lein r ja ines e er —. 2 — * 12 — r ů— * gladl und Land im kindergemütl Jene verborgenen Welten des Kinder⸗ gemüts, wem von uns Erwachſenen mögen ſie ſo ganz erſchloſſen ſein? Und doch, brauchen wir nicht nur unſeren kindlichen Erinnerungen nachzuleben, um uns die Welt des Kindes wieder lebendig werden zu laſſen? Ich ſehe mich wieder als Sohn der ſchweren holſteiniſchen Marſchen, ſehe mich über die ſaftigen Weiden und über die kleiigen Aecker trollen und über die vielen, vielen Waſſergräben ſpringen. Sehe mich, wie ich ernſt und ſinnend am Grabenrande ſaß und das Kleinleben im Schilf beob⸗ achtete, ab und zu den Blick wieder in die große Welt, über die weiten ebenen Felder gleiten laſſend, die bis in den Horizont ragten, horizontal und ohne jede Boden⸗ erhebung, meine unvergeßliche Heimat! So gerade und ſchwermütig(was nicht wie wehmütig klingen ſoll) wie dieſe Land⸗ ſchaft war auch meine Jugend auf dem Lande. Und was ich außerhalb der Marſchen liebte, das war der Wald, den wir nicht hatten; der Wald war meine ganze Sehn⸗ ſucht. Und meine ganze Abſcheu galt der Stadt. Mein Kinderherz ſtand jedesmal ſtill vor Unbehagen und Angſt, wenn ich — an der Hand der Eltern, die dort ein⸗ kauften— durch dieſe Mauerreihen gezogen wurde. Was ich auch ſo ſehr an der Stadt gehaßt habe, das war das vorlaute und mir ganz unverſtändlich ſelbſtgefällige Weſen der Stadtmenſchen, die doch in Käfigen lebten und gar nicht frei waren, wie wir aus der Marſch. Ich verſtand die Welt der Stadt einfach nicht und ich habe ſie deshalb als Junge auch gar nicht in mir aufgenommen. Wie ſehr mich das Stadt⸗ leben damals erſchreckt haben muß, das zeigt folgendes kleines Erlebnis: Meine Eltern hatten ſich eines guten Tages entſchloſſen, einmal das fernliegende Hamburg zu ſehen und zu dieſem Zweck dort entfernte Verwandte zu beſuchen. Ich hatte das Glück oder beſſer das Pech, mit⸗ genommen zu werden. Schon die Unmög⸗ lichkeit, ſich hier zu orientieren und vor den hohen Häuſern auszugucken, dazu der ſcheußliche Lärm, das Gekreiſch und Ge⸗ wühle hatten mich furchtbar bedrückt. Aber das Schrecklichſte für mein Kindergemüt, das waren die Balkons— die ja für die Städter die ganze Welt bedeuten. Ich ſah geradezu mit Entſetzen, daß hinter dieſen grünen Gitterſtäben, die da wie Käfige in der Luft hingen, Menſchen ſaßen. Und dachte nun wohl, auch in dieſen him⸗ melhoch hängenden Käſten eingeſperrt zu werden. Und als man mich dann gar in einen der dunklen Gänge mit Wendel⸗ treppen führte, da packte mich namenloſe Angſt, und ich nahm mit einem Aufſchrei einfach Reißaus. Man hat mich lange ſuchen müſſen, in einem fernen Park hatte ich mich verlaufen. Vielleicht, daß das Kindergemüt mit tiefer Einſicht wahrgenommen hatte, daß dieſe Menſchen, die dort oben eingeſperrt waren, lange, lange ſchon ihrer Freiheit beraubt ſein mußten und ſchon wieder lachen konnten, als wußten ſie gar nichts mehr von der weiten, freien Marſch. Oh, lein ich damals glücklich, ein Landkind zu ein. n Schönes Fravenantlitz Sonntag, den 6. März — Foto Erich Balg M —ͤ—ͤũ 1—6PFꝛMR K—kñœæQ V—UPPP—PPëũ1·—̃œœ—̃ꝰœÆKxᷓ—K¶—α-Fnß˙Eœ³.g9ũͥ—æUMUUUUUEAEKAEA4„6666„„„„„„„„„4444444444444„„„„„„„ ee, Dann, als ich ſiebzehn war, kam ich in die Stadt, von derem Weſen ich nichts wußte, und das machte mich anfänglich noch mehr erſchrocken und ſcheu. Dann waren es die Stadtmädchen, die mich der Stadt näher⸗ brachten und ſie mir lieb machten, und plötzlich ſah ich überhaupt keine Land⸗ ſchaften mehr, nur noch den Zauber der Ziviliſation, darinnen äußerlich gepflegte Mädchen mit der ſenſiblen Seele des Treib⸗ hauſes, die es mir, dem empfindſamen Jüngling, angetan hatten. Bauernmädchen exiſtierten nicht mehr für mich— ich muß mich heute deſſen ſchämen— und ich habe ſchließlich auch ein Stadtmädchen geheiratet. Und jetzt möchte ich einiges wieder gut machen und ein wenig die Kindergeſichter von Stadt und Land entzaubern helfen, denn ich lebte ja in beiden: bin urſprüng⸗ lich ein Landbub, aber das zarte Weſen der Stadtfrauen, das ich in mir aufnahm, ver⸗ mittelte mir den Hauch der ſtädtiſchen Jugend. Ich habe zwei Photographien vor mir liegen, herrlich charaktervolle Bildniſſe eines kleinen Landmädchens und eines lieb⸗ lichen Stadtmädels, zwei Kindergeſichter ſo ſprechend und deutend wie noch nie. Das Landmädchen: Still und verſchloſſen, herb und faſt wiſſend, ſcheu. wenn rn es be⸗ rühren würde. Das Stadtmädch: Offen und Anſchluß ſuchend, faſt kokettierend. Als wolle es aus dem Bilde heraus auch mit mir anbändeln, ich ſolle lieb ſein, und ihm was ſchenken, ihm Luſt vermitteln. Immer neue Luſt wittert dies Kindergeſicht hinter der undurchdringlichen Atmoſphäre der Großſtadt, im ewigen Labyrinth des Men⸗ ſchenmeeres, es iſt grenzenlos bereit und kennt auch für ſich ſelbſt keine Grenzen. Das andere Kind, das Kind vom Lande, hat früh ſeine Grenzen gefunden; das macht es reif und wir ſehen jetzt, daß ſeine Ver⸗ ſchloſſenheit der perſönlichen Vollendung ſich annähert. Ueberſichtlich und im engen Kreiſe ausgeglichen ſind Lebensgefüge und Lebensrhythmus. Dieſes Kind iſt ver⸗ wurzelt, es hat in den Generationen des Werdens und Sterbens Einblick erhalten und Fuß gefaßt, es hat mehr Reife, weil ſeine zwar beſchränkten Beobachtungen einen frühen Abſchluß des Wiſſens vom ſchickſalhaften Geſchehen erlaubten. Bald braucht es nicht mehr aufnehmen, weil es um Anfang und Ende weiß. Das Landkind iſt, was das Gemüt anbelangt, früh voll⸗ endet. Das Stadtkind nimmt ſtändig auf, aber ſein Charakter iſt nie fertig, eben weil es in ſeiner Erfahrung keinen Abſchluß findet. Die Stadt wuchert und das Kind der Städte wird maßlos. Die wiſſende Weiſe vom Daſein gebietet dem Landkind früh den Begriff von Pflichten; denn es erlebt ja ſtändig den Kampf ums Daſein in allen ſeinen Faſern: die Mühe des Säens, das Bangen in den Erntetagen, die Arbeit des Dreſchens, Mahlens und Backens, bis der Menſch ſich hungrig in der Döns an den gedeckten Tiſch ſetzt, der aus einer Eiche gehobelt wurde, den es einſt in lebhaftem Spiel umtobte. Es weiß, wie der Menſch ſich ſein Leben erarbeitet, wie er nur durch Mühe und Arbeit ſein Erdendaſein zu friſten vermag. Es erkennt den ewigen Rhythmus der Da⸗ ſeinspflichten, nicht ſo das Stadtkind. Ganz anders das Stadtkind. Der Vater verdient auswärts ſein Geld, weit von der Wohnung fort, wenigſtens, wenn man die Lebenskreiſe zählt, die ſich dazwiſchen reihen, iſt nur kleinſtes Glied eines unüberſicht⸗ lichen Ziviliſationsapparates; der Vater weiß wohl ſelbſt kaum vom Zuſammenhang ſeiner Arbeit, geſchweige das Kind. Es hat 1938 In der Welt der Stille Wenn der Aten heller Nächte die Seele berührt, unſer Blut die verſtrömende Ueberkraft ſpürt, alle vertrauten Stimmen im Einklang ertönen— das ſind Nächte, in denen wir Erfüllung er⸗ ſehnen. Wenn Elemente in der Spannkraft des Ueber⸗ drucks ſchweigen, Lichte in magiſche Spiegelungen ſich verzweigen, alle Nerven der Erde im Hochtrieb erbeben— das ſind Nächte, in denen wir Erfüllung er⸗ leben. Wenn(einmal) aber Nächte uns Antwort geben auf Fragen, die um unſer Erleben ſchweben, ſo daß wir den einmaligen Aufklang ver⸗ ſpüren— das ſind Nächte, die im Erleben zur Erkenntnis führen. Martha Salecker 2 2 2 r.—————— auch zuviel andere Eindrücke, die ablenken. Oftmals lebt die Mutter mehr der Freude als dem Ernſt des Lebens, das Kind ſieht, wie die Mutter ſich alles kauft, was ſie be⸗ gehrt, und es merkt bald, daß das Mittel dazu Geld iſt. Die Wünſche des Stadt⸗ kindes werden mannigfaltig und ewig an⸗ geregt, dämoniſch wirkt bald in dem jungen Hirn der Wert des Geldes, durch das man alle Wünſche zu befriedigen vermag. Es ahnt nicht und kümmert ſich in ſeinem Denken wenig darum, woher alles kommen mag, es ahnt nicht einmal, daß die Arbeit der unbedingte Einſatz für allen Genuß iſt. Es begehrt nur und weiß nicht um den Ausgleich; wie kann es da gerecht ſein? Das Landkind lernt ſtatt des Geldes, das es kaum zu Geſicht bekommt, die Arbeit ſchätzen, die alles ſchafft und bringt. Es ſieht auch die Mutter mit eingeſchaltet in den für es überſchaubaren Gang der Lebenspflichten. und ſo ordnet es ſich ſchon inſtinktiv und willig in dieſen Pflichten⸗ kreis ein, eben weil es auch gelten möchte, was es ja ſonſt nicht kann. Hier iſt ein weſentliches Moment des Unterſchiedes! Pflichterfüllung und Geltungstrieb ſind hier noch untrennbar von einander, und das iſt gut ſo. In der Stadt ſehen wir bei Jugendlichen oft früh eine entwurzelte Geltungsſucht wuchern, ſie verſuchen bald, mit dem Schein zu gelten. Auch Land⸗ menſchen ſchmücken ſich aber der Schmuck iſt hier gleichſam die Krone der Leiſtung, anders würde er anmaßend wirken, und das verurteilt ſein früh entwickelter Gerech⸗ tigkeitsſinn. In der Stadt aber überſieht kaum noch jemand das Leben des einzelnen — es ſei denn der geſchärfte Verſtand—, man iſt auf den Urſprung der Werte nicht angewieſen und vergißt ihn gern, der natür⸗ liche Geltungstrieb paart ſich bald mit Heuchelei, man verſucht eben, zuſcheinen. Niemand fragt viel nach dem Woher. Da⸗ mit iſt das Gleichgewicht des Lebens früh geſtört, übertriebene Hoffnungen ohne Ein⸗ ſatz ſind die Folgen: der Menſch will mit dem Schein das Glück erkaufen. Wir ſehen das tändelnde Lächeln der ſtädtiſchen Back⸗ fiſche, ihr Ideal iſt ein angenehmes Leben ohne Arbeit. Ein Leben ohne Arbeit iſt dem Land⸗ gemüt früh als unmöglich, als wertlos, ja gleichbedeutend mit Elend und Lumpentum bekanntgeworden, und, da es gerecht denken lernte, weil das Unrecht in ſeiner Umwelt nicht gedeihen konnte, verachtet er den Faulen wie den Räuber, wer er auch dem Namen nach ſei, der ſeinem Inſtinkt Schall und Rauch iſt. Wir ſehen, günſtiger liegt die Entwick⸗ lung des Landkindes unbedingt, trotz des beſchränkteren Umkreiſes, trotz oder gerade wegen der herberen Daſeinsbedingungen. Das Städtiſche iſt extrem und führt gar leicht an den Abgrund. Hier mag belehrende Erziehung helfen, aber ſie beſchwört eine andere Gefahr herauf, die Wucherung des Intellekts. Wie aufſchlußreich können zwei kleine Kinderbilderchen doch ſein, ſie haben uns ſo viel zu verraten. Christian Urhammer 14 1 . 8 4 0 der Ring mit dem Opal Ben Smith erhielt den Anruf gegen ſieben Uhr morgens. Die Stimme in dem Fernſprechhörer war ihm fremd Doch ſeine rechte Hand, die den Fernſprechhörer feſt umllammert hielt, zitterte, je länger dieſe Stimme in ſein Ohr klang. Schließlich rief er gepreßt:„Ich komme auf dem ſchnellſten Weg ins Büro.“ Auf der Straße rief er eine Autodroſchke an. Im Privatbüro von Smith und Miller, Grundſtücksvermittlung, ſah es wüſt aus. Schränke klafften zerbrochen. Der durchaus nicht neumodiſche kleine Geldſchrank ſtand weit offen. Ein Policeman lehnte an der Fenſterbank. Ein älterer Herr in Zivil machte ſich Notizen. Dann trat aus dem kleinen Nebenraum ein gut gekleideter Mann in der Mitte der dreißiger Jahre, den man mit ſeinen ergrauten Schläfen, leiner Brille und dem etwas mageren Ge— ſicht auch für einen Gelehrten hätte halten können. Er ging auf Smith zu.„Miſter Smith, wie ich annehme?“ „Jawohl.“ Smith verneigte ſich, dann deutete er auf das Büro.„Was ging hier vor?“ Der Herr mit den ergrauten Schläfen ſchien die Frage überhört zu haben und ſagte mit einer Stimme, die beinahe be— ſcheiden klang:„Ich bin Inſpektor Marland von Scotland Yard, Einbruchsdezernat. Ich kann Ihnen jetzt ſchon ſagen, daß wir es hier mit keinem zünftigen Langfinger zu tun haben. Ein Neuling ſcheint am Werke Riser zu ſein—— Schade, er hätte Niſter Miller etwas weniger ſchmerzhaft feſſeln können——“ „Miller gefeſſelt“, ſtieß Smith hervor. Marland deutete auf den Nebenraum. „Zuerſt ein ſtarkes Schlafmittel, dann ge⸗ feſſelt, und drauf der Einbruch——“ „Unerklärlich“, rief Smith,„Miller ſagte mir geſtern abend doch noch, er wolle länger im Büro arbeiten—— Ich verließ ihn gegen 19 Uhr——“ Smith unterbrach ſich und ſtürzte plötz⸗ lich 1 95 Geldſchrank zu.„Hilf Himmel, 1000 Pfund Sterling fehlen, ich hatte . die Summe für den Ankauf eines . in Porkſhire von der Bank ge⸗ 0 t 3 3 „Ganz recht, ſie fehlen allerdings“, meinte Marland.„Sonderbar nur, daß verſchiedene Schmuckgegenſtände, die ſich auch in dem Geldſchrank befanden, nicht von dem Ein⸗ brecher mitgenommen wurden.“ Marland hielt eine Krawattennadel mit einer Perle vor Smiths Augen.„Echte Perle“, lächelte er unergründlich,„gehört wohl Ihnen?“ „Nein, Miſter Miller——“ „Und dieſes goldene Zigarettenetui?“ „Mein Eigentum, Miſter Marland!“ „Hier, dieſer Brillantring?“ „Ein Pfand eines Kunden, Miſter Mar⸗ land. Miſter Miller lieh auch Geld aus!“ Marland lächelte abermals verſteckt. „Dieſer Langfinger muß von wertvollem Schmuck rein nichts verſtanden haben—“ „Oder ihm war Bargeld lieber“, er⸗ änzte Smith,„hatte vielleicht keinen ehler an der Hand——“ 1 Marland machte eine Handbewegung. „Pah, mit 1000 Pfund Sterling läßt ſich's ſo lange leben, bis Gras über etwas ge⸗ wachſen iſt—— Oder man kann ins Aus⸗ land reiſen und dort dieſe netten kleinen Schmuckſtücke an den Mann bringen——“ Marland ſah Smith ein wenig von unten an.„Wie ſteht's denn überhaupt mit dieſem Ring mit dem Opal? Auch Miſter Millers Eigentum?“ Smith warf einen raſchen Blick auf den ſchmalen Goldreifen mit einem ſchönen Opal. „Mein Eigentum, Miſter Marland!“ „Beſtimmt Ihr Eigentum, Mr. Smith?!“ „Was denken Sie, Miſter Marland, ein ee von meiner verſtorbenen Schweſter er 1 1 „Ganz beſtimmt Ihr Eigentum, Miſter Smith?“ „ch kann das beeiden, Inſpektor!“ Jetzt kam Miſter Miller aus dem Neben⸗ zimmer zum Vorſchein. Er ſah mitgenom⸗ men aus, ging ſchwerfällig und mußte ſich an dem einen Tiſch feſthalten. „Miſter Miller“, wandte ſich der In⸗ ſpektor an den dicken und atemlos aus⸗ ſehenden Kompagnon von Smith,„Miſter Smith reklamiert dieſen Opalring als ſein Eigentum! Stimmt das?“ Miller blickte auf und lächelte mühſam: „Kann ich beſchwören, Inſpektor, ſah den Ring oft genug an Smiths Hand——“ „Soſo!“ nickte der Inſpektor, dann winkte er dem anderen älteren Herrn und dem Policeman.„Sie können gehen, Silvers, und auch Sie, Norton. Ich bleibe noch einen Augenblick hier.“ Als die beiden aus der Tür heraus waten, ſetzte ſich Marland in einen Kontor⸗ ſtuhl, ſah erſt Smith und dann Miller an, dann fragte er Miller:„Wiſſen Sie auch, Miſter Miller, wo ich dieſen Ring mit dem Opal fand?“. Miller ſchüttelte den Kopf. „Zwiſchen zwei Schleifen der Wäſcheleine, mit der Sie gefeſſelt waren, Miſter Miller. Da jedoch dieſer Ring Miſter Smith gehört, dürften wir den Einbrecher gefunden haben!“ „Inſpektor Marland“, rief Smith ent⸗ rüſtet. Marland ließ ſich nicht ſtören.„Ich wette tauſend gegen eins, daß ich entweder in der Brieftasche des Miſter Smith oder in ſeiner Wohnung die fehlenden Pfundnoten leicht finde—— Wollen wir's verſuchen——?“ „Inſpektor, welch ein Gedanke“, rief jetzt Miſter Miller. „Jawohl, welch ein Gedanke“, lachte Marland auf.„Dieſe 1000 Pfund waren als Anzahlung für ein Landhaus in Vorkſhire beſtimmt, das ein Miſter Wilmington von Ihnen kaufen wollte.— Es ſtimmt ſchon, man erfährt ſo etwas raſch aus einem Ver⸗ trag, der natürlich im Geldſchrank lag Die Summe war heute fällig. Sie wäre auch ohne weiteres an einen Herrn Patterſon in Porkſhire bezahlt worden, wenn dieſer Miſter Wilmington nicht vorgeſtern plötz⸗ lich an Herzſchlag verſchieden wäre.— So aber wollten Sie ſich gern den Paſſus zu⸗ nutze machen, daß Ihre Maklerfirma bei Diebſtahl und höherer Gewalt von jedem Kaufvertrag zurücktreten kann.“ Miller und Smith ſchwiegen in ſich hinein „Da ich jedoch keinen von Ihnen beiden wegen Diebſtahls an Ihrem Eigen⸗ tum verhaften kann, rate ich Ihnen, Ihr Büro wieder, ſchön aufzuräumen und zu ordnen, einen neuen Geldſchrank zu be⸗ ſtellen und Ihre Vertragspflichten zu er— füllen—— Auf Wiederſehn!“ Damit ging Marland. Smith ſaß dann ziemlich troſtlos Miller gegenüber.„Ein neuer Geldſchrank!“ ſeufzte er.. „Meine Handgelenke ſind noch ganz ge— ſchwollen“, ſchimpfte Miller,„hätteſt nicht ſo derb zu ſchnüren brauchen Von dem Schlafmittel iſt mir's auch noch ganz dumm im Kopfe——“ Dann beſprachen ſie, ob man die Erben des Herrn Wilmington für einen von dem Entſchlafenen eingegangenen Kaufvertrag haftbar machen könne. Sie fanden einen Advokaten, der das in die Hand nehmen wollte. Und befriedigt riefen beide, als dieſer Advokat ihr Büro verlaſſen hatte:„Der ehrliche Weg iſt der beſte!“ b Hanns Jereh Spiel unter Masken Die braven Neumanns ſchüttelten den Kopf. Fünfzehn Jahre kannten ſie nun ſchon die beiden Wegeners, fünfzehn Jahre, das war gerade die Zeit, ſeit der Ernſt Wegener und die blonde Frau Hella mit⸗ einander verheiratet waren. Und fetzt wollten dieſe beiden Leutchen zum Masken— ball gehen, getrennt, jeder für ſich? Nur ſo gäbe es für beide Teile das richtige Ver⸗ nügen? Wie geſagt, die braven Neumanns örten nicht auf, ſich darüber zu wundern, und da es an ſonſtigem intereſſanten Un⸗ terhaltungsſtoff in ihrer Ehe fehlte, ſäum⸗ ten ſie auch nicht, allerlei Vermutungen an dieſe Tatſache zu knüpfen. Dieſe Gedanken⸗ gänge waren beſtimmt nicht ſchön, aber ſie waren dafür echt Neumannſch, und dieſe ſelbſt ja auch nicht weiter ſchön. Und ſolche Neumanns wohnen zahlreich an allen Ecken. Hella und Ernſt Wegener aber ließen ſich ihre Freude nicht nehmen. Als es ſo⸗ weit war, wurde aus der blonden Hella eine farbenprächtige Ungarin mit kurzem, wippendem Röckchen, und mit Freude ſtellte ſie vor dem Spiegel feſt, daß ſich ihre Beine über den roten Stiefelchen noch immer durchaus ſehen laſſen konnten. Ernſt Wegener barg ſeine mählich ſich prägende Fülle unter den weiten Gewändern eines Muſelmanns. Dann: Maske auf Ein letzter Kuß, und jeder für ſich: Hinein in den Faſching! f Neumanns, verkleidet als gewichtiger Ratsherr und als ein wenig ſpätes Burg⸗ fräulein und doch jedem erkennbar, weil die verſtaubten Gewänder zu jedem Karneval von neuem aus der Mottenkiſte kamen, hatten Ernſt Wegeners Fährte auf⸗ genommen. Ihn zu beobachten war der Inhalt ihres Faſchingsabends. Durch das Gewühl der Tanzenden, durch den Wirr⸗ warr von Stühlen und Tiſchen, durch Papierſchlangen und Konfettiregen folgten ſie ſeinen Spuren. Toll, wie der Wegener es trieb, und wie gut, daß er, der Neumann, ſein Koſtüm herausbekommen hatte. Kaum ein Tanz, den der verfolgte Muſel⸗ mann nicht tanzte. Und wie er tanzte! Ein tolles Mädchen hatte er ſich zugeſellt. Geld ſchien bei ihm auch keine Rolle zu ſpielen, was ließ er für das Mädel ſpringen! Mit einem Male aber waren Ernſt Wegener und ſeine Begleiterin verſchwunden, ſpurlos ver⸗ ſchwunden, und es dauerte faſt eine Stunde, bis Neumanns ſie wiederentdeckten. Dort, wo die Treppe an einer Biegung faſt im Dunkeln lag, da ſaß auf dem Schoß des Muſelmanns das Mädel. Die beiden küßten ſich ſonder Scham und Scheu hier auf den Stufen, liebelten miteinander,— es war einfach nicht zu beſchreiben. Neumanns ſahen ſich ſatt, dann zuckten ſie voller Verachtung die Achſeln Nein, dieſe Wegeners waren wohl doch nicht das rechte, waren kein Verkehr für ſie Wie der das trieb Und die Frau Gemahlin würde es irgendwoanders wohl auch nicht beſſer halten. Zwölf Uhr! Tuſch, Knallen und freu⸗ diges Geſchrei Runter mit den Masken! Und was ſahen Neumanns? Stand da der große wackere Muſelmann Ernſt mit lachenden Augen und roten Backen mitten im Saal, nahm ſeinem Mädel die Maske ab, und dieſe kleine, feſche Perſon—— war ſeine Frau! Daß Frau Wegener ſolche Beine hätte, — Neumann ſchüttelte den Kopf; ſeine Ehe⸗ hälfte aber führte ihn ſeitab, das war zu⸗ viel für ſie, ſie fühlte ſich unſicher. Die beiden Wegeners aber gaben ſich mitten unter all den anderen einen ſchallen⸗ den Kuß, ein Beiſpiel; das viel Nach⸗ ahmung fand Es war nicht der ſagenhafte Zufall, der ausgerechnet die Maske Muſel⸗ mann und Ungarin zuſammengeführt hatte. Sie hatten ſich vielmehr ſelbſt anfänglich ein wenig Theater vorgeſpielt, hatten die Zeit einfach mal fünfzehn Jahre zurück⸗ geſtellt, hatten getan, als wenn ſie wieder jung wie damals wären und dabei bemerkt, daß ſie es im Innern, im Herzen, auch ge⸗ blieben waren. Da wurde aus dem kleinen anfänglichen Krampf ein wirkliches Spiel unter Masken. Hella war wieder die Eva, mie damals, und der, Ernſt Stürmer und Sieger, auch wie damals Und jeder ent⸗ deckte dabei an jedem manch liebe Erinne⸗ rung und auch ſo manches andere, was im Alltag der Ehe in Vergeſſenheit geraten war, Spiel unter Masken,— zu den luſtig⸗ ſten und zufriedenſten Pärchen dieſer Faſchingsnacht gehörten unzweifelhaft Ernſt Wegener und Frau, und der Muſelmann beteuerte dies auch rückhaltlos und kniff zum Beweis Hella ins Bein, deſſen Schön⸗ heit er an dieſem Abend wiederentdeckt hatte. Hella aber errötete über dieſe An⸗ erkennung nicht nur an der ſo freudig miß⸗ handelten Stelle. Wie gut ſtand der jungen Frau doch das kleine ſtolze Erröten unter dem blonden Wuſchelkopf zu Geſicht. Schade eigentlich, daß ſolch ein Spiel unter Masken nicht alle Tage ſein kann und darf!— Johannes bon Kunoms xi der Vagabund „Nur ein Stündchen Spaziergang!“ rief er vom Hof her und wies, ein wenig un⸗ wirſch, auf den alten Rock, den er anhatte, auf den unbedeckten Kopf, andeutend, daß er in dieſer Verfaſſung nicht weit gehen werde. Die alte Haushälterin am Fenſter tat einen wenig zuverſichtlichen Seufzer.„Das Stündchen“ kenne ich! Gewöhnlich wird's Abend darüber, zuweilen hat das ‚Stünd— chen“ auch ſchon zwei, drei Tage gedauert. ss iſt ein Kreuz mit ihm! Die ganze Nach⸗ barſchaft zetert über ſein nächtliches Kla⸗ viergehämmere, im Parterre hat er wieder die Fenſterläden zu ſeinem Notizbuch ge⸗ macht und alles vollgekritzelt, und wenn man ein Wort dazu ſagt, wirft er Bücher hinter einem drein. Der ſpinnete Menſch!“ Indes verließ der„ſpinnete Menſch“ auf kürzeſten Hinterwegen jenes höfiſch⸗idyl⸗ liſche Baden bei Wien, das einige Jahre zuvor noch aller Länder Fürſtlichkeiten ge⸗ ſehen hatte, die nach dem Antergang Napoleons zum großen Kongreß in die Donauſtadt gekommen waren, um Europa zu reſtaurieren. Schon an ſeinem zielloſen, der ordent⸗ lichen Wege nicht achtenden Dahinhaſten war zu erkennen, daß er mit ſeinen Ge⸗ danken weitab war, daß ihm etwas hart⸗ näckig im Kopf ſaß. Unaufhörlich bewegten ſich ſeine Lippen, brachten endloſe Reihen brummender Töne hervor, wiederholten, brachen mißmutig ab, räuſperten ſich, be⸗ gannen von neuem, und dazu hoben ſich zu⸗ weilen ſeine Arme, als wollten ſie zu dieſem Brummgeſang vor einem unſicht⸗ baren Orcheſter den Takt ſchwingen. Unter derart abſonderlichem Gebaren, ohne Sinn für Zeit und Entfernung, verlor ſich der Spaziergänger über Wieſen, Hügel und Wälder immer weiter ins Wegloſe, warf ſich ſchließlich unter einem Baum am Waldrande ins Gras, holte aus der Taſche Papierrollen, Notizbücher ſowie einen langen Zimmermannsbleiſtift hervor, und begann ſo gegenwartsvergeſſen zu ſchreiben, daß er gar nicht merkte, wie ſich die Sonne ſchon abwärts neigte Erſt als er ſein Schreiben endlich be— endet hatte und ein paar Schritte gegangen war, fiel ihm auf, daß er ſich in einer Gegend befand, in der er ſich nicht mehr auskannte. Aufs Geratewohl ſtapfte er weiter Es begann ſchon zu dunkeln, als er — nun dochketwas müde in den Knien und knurrend in der Magengegend— Häuſern zukam. Aber ſchon in der erſten Straße er⸗ kannte er, daß es nicht Baden war. Zum Kuckuck, wo war er denn hingeraten! Ein Knabe, den er befragte, ſah ihn verſchüch⸗ tert an und machte ſich ängſtlich aus dem Staube. So lief er kreuz und quer, ſah in die Gaſſen, in die Höfe, ohne ſich zurecht⸗ zufinden. Ein paar Leute hatten ſich ſchon auf der Straße zuſammengetan, zeigten auf den verdächtigen Fremden, und da er keines wegs einladend ausſah, ganz offenbar nichts Gutes im Schilde führte, rief man die Polizei. Der Mann mit dem Säbel ſtellte ſich breitbeinig, wegverſperrend vor dem Frem⸗ den auf und muſterte ihn. Eine kurze, gedrungene Geſtalt war es, maſſigen Kopf von unebener Geſichtshaut, mit einer ſtumpfen Naſe und oon buſchigen Brauen überſchatteten Augen, über der breiten Stirn dichtes, wirr zerzauſtes Haar, angetan mit einem Rock, der die Drangſale vieler Jahre von ſich ſchrie, hellen, fleckigen Beinkleidern, an denen noch einige Gras⸗ halme hingen, und ſtaubbedeckten Schuhen. Ho! Ein übler Geſelle! Ein Vagabund! Ein höchſt verdächtiges Individuum! „Halt da!“ rief der Mann mit dem Säbel„Wo wollen Sie hin? Wo kommen Sie her? Haben Sie Papiere bei ſich? Was gaffen Sie hier in die Höfe und in die Fenſter? He?“ Der Angehaltene neigte den Kopf zur Seite wie es Schwerhörige zu tun pflegen; er zuckte die Achſeln und fragte nun ſeiner⸗ ſeits in einem Ton, der keineswegs devot, vielmehr ungeduldig war:„Bittſchön, wo bin ich denn hier? Hab' mich ein wenig verlaufen. Will nach Baden.“ „So! Nach Baden! Verlaufen! So, ſo! Und daß das hier Wiener Neuſtadt iſt, das wiſſen Sie auch nicht! Kann ich mir den⸗ ken! Alſo!“ Eine kurze befehlende Be⸗ wegung mit dem Zeigefinger.„Kommen Sie mit!“ Es dauerte eine Weile, ehe der Fremde den bedrohlichen Sinn dieſer Zeigefinger⸗ bewegung begriff. Er trat einen Schritt zurück, hob den Kopf, ſah den Poliziſten mit einem vernichtenden Blick an— aber zugleich wurde er ſich auch der Sinnloſigkeit eines Widerſtandes bewußt. Es half alſo nichts, er mußte mit zur Wache. Auch dort, vor dem Beamten, lehnte der Feſtgenommene jedes zweckloſe Hin⸗ und Herfragen ab und erklärte nur:„Da ich mich in Wiener Neuſtadt befinde, ſo rufen Sie bitte den Muſikdirektor Herzog herbei. Er wird mich legitimieren.“ Bedenklich kopfſchüttelnd ob dieſes Be⸗ nehmens, ließ man den Ergriffenen zu⸗ vörderſt in eine Zelle ſperren und ſchickte einen Boten. Es dauerte jedoch lange, ehe man den Muſikdirektor, der nicht zu Hauſe war, auffand. Er kam und wunderte ſich: „Ein Vagabund will mich ſprechen?“ Doch kaum daß der Arreſtant ins Zim⸗ mer getreten war, ſchnellte der Herr Muſik⸗ direktor faſſungslos in die Höhe.„Meiſter! Am Himmelswillen! Was iſt denn ge⸗ ſchehen? Wie iſt denn das möglich?“ Der„Vagabund“ unterdrückte ein höh⸗ niſch⸗vergnügtes Lächeln.„Ich mußte Sie ſchon rufen laſſen, lieber Herr Herzog, da⸗ mit Sie mich ausweiſen. Die Herren hier kennen mich nicht und wollen mich nicht „ weil ich keinen Galafrack an⸗ abe.“ Der Herr Muſikdirektor rang nach Luft, ſein Geſicht war rot angelaufen, faſt ſchien es, als wolle er ſich auf den Beamten ſtürzen.„Sie wiſſen nicht, wer das iſt? Herr! Das iſt der bedeutendſte Mann, der je in Wien gelebt hat! Der Mann, dem Kaiſer, Könige, Zaren die Hand reichen! Der Mann—— Herr! Das iſt—— Beethoven!“ Ueber den erregten Muſikdirektor, den erſtarrten Beamten, den verdutzten Poli⸗ ziſten hinweg klang das ſchallende Gelächter des„Vagabunden“.— b Beethoven verbrachte die Nacht bei Herrn Herzog und fuhr am nächſten Morgen mit der Staatskutſche des Bürgermeiſters von Wiener Neuſtadt nach Baden zurück. Stephan Georgi mit einem Cinladl fehlte feigeno Form bände, 22 hitle ten die l Bur das NU verpweif ſchweig Im 1937/3 der Par zuſanme und des um eine Volsger und nn in allen in die! helleren scan lung der werden! zu unſen in die N kulſpech Dei d dungen E85, des Und des auf an, dert de datentun zehn, ſchen 0 — ͤ ꝓ——¼ĩ PU.....————— Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Hitenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Ur— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock Betr.: Partei⸗Mitglieder⸗Appell, Montag, 7. März, abends 8.30 Uhr. Am Montag, 7. März, findet abends 8.30 Uhr, im Saale des Gaſthaus„Deutſcher Kai⸗ ſer“ am OéEG-Bahnhof ein Mitglieder- Appell ſtatt. Zur Teilnahme verpflichtet zind: L. alle Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen 2. alle Parteianwärter 3. die Führer der Gliederungen und angeſchl. Verbände. Pol. Leiter uſw.: Dienſtanzug. Es ſpricht: der Kreisleiter. Ich erwarte eine vollzählige und pünktliche Beteiligung. Braun, Ortsgruppenleiter. * Im Rahmen des Volksbildungswerkes ſpricht am Dienstag, 8. März, abends 8.30 im Saale des„Kaiſerhof“ Staatsminiſter Pg. Schmitthenner, Karlsruhe, über: „Deutſchlands Raum, Deutſchlands Schick⸗ ſal“. An die ganze Bevölkerung ergeht hierzu Einladung, ſich bei dieſer Kundgebung recht zahlreich einzufinden, insbeſondere alle Par- teigenoſſen, Parteianwärter, die Mitglieder der Formationen, Gliederungen und angeſchl. Ver⸗ bände. Braun, Ortsgruppenkleiter. imme, Hitlerjungen! Wollt ihr an den Fahr⸗ ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft die Grundlage— ſpart fleißigl Ich mache es den Amtswaltern, Block- und Zellenwaltern zur Pflicht, den Vortrag des deutſchen Volksbildungsweckes am Dienstag, 8. März, im„Kaiſerhof“ zu beſuchen. Die Mitglieder der DA ſind mit ihren Angehörigen auch zu dieſem Vortrag einge⸗ laden. Der Ortsobmann. S 2 * 2 Kittler Jugend Fübrerbefehl! Samstagabend, 8 Uhr, treten ſämtliche Schar- und Kameradſchaftsführer, ſowie alle Nachwuchsführer am Heim der Schillerſchule in tadelloſer Uniform an. Der Gefolgſchaftsführer. * Sportdienſtgruppen: Fahnlein 50 und 53/249 Dienſtbetrieb am Sonntag, 6. März: Handball: 10 Uhr, Sportplatz Lorſcherweg, Uebungsleiter: Beckenba chud. Leichtathletik: 10 Uhr auf der Freilichtbühne, Uebungsleiter: Beckenbach Gg. Grundausbildung: 10 Uhr auf der Freilicht⸗ bühne, Uebungsl.: Dewald und Brechtel; Geräteturnen: 10 Uhr Sporthalle Lorſcher⸗ weg, Uebungsleiter: Träger. Der Leiter der Sportdienſtgruppen. Lokale Nachrichten Viernheim, den 5. März 1938 Anſer Tagesſpruch Wer ſich ſelbſt verläßt, der wird verlaſſen; das Volk, das an ſich verzweifelt, an dem verzweifelt die Welt, und die Geſchichte ſchweigt auf ewig von ihm. Ernſt Moritz Arndt. * Wir heljen mit zum Erjolg Im letzten Monat des Winterhilfswerkes 1937/38 treten nochmals die Gliederungen der Partei, SA, SS, NSͤK und NSF, zuſammen mit den Angehörigen der NSKOV und des Reichsbundes der Kinderreichen an, um eine neue Schlacht für die bedürftigen Volksgenoſſen zu ſchlagen. Heute Samstag und morgen Sonntag werden dieſe Männer in allen Dörfern und Städten unſeres Gaues an die Opferbereitſchaft der Bevölkerung ap⸗ pellieren. Ihr Einſatz wird wie immer durch⸗ ſchlagend ſein und der 5. Reichsſtraßenſamm⸗ lung den gewünſchten Erfolg ſichern. Dazu werden auch wir alle helfen, indem wir uns zu unſeren ärmeren Mitmenſchen bekennen und in die WHW⸗Büchſe ein unſeren Verhältniſſen entſprechendes Opfer werfen. Bei der Reichsſtraßenſammlung heute und morgen werden von den Männern der SA, SS, des NSͤK und NSßͤ, der NSKOV und des RD kleine Porzellan⸗Soldaten zum Kauf angeboten. Dieſes iſt ein Symbol beſon⸗ derer Bedeutung. Winterhilfswerk und Sol⸗ datentum haben zueinander eine tiefinnere Be⸗ ziehung, nämlich den ſelbſtloſen Einſatz für die Volksgemeinſchaft. Bei der Wehrmacht dient jeder Deutſche mit der Waffe in der Hand für die Größe ſeines Volkes. Im Winterhilfswerk ſetzten ſich Millionen von Helfern freiwillig für hilfsbedürftige Volksgenoſſen bei Wind nd Wetter ein. Es kann daher bei einer Sammlung für das WHW kein ſchöneres Ab⸗ zeichen geben als die geſchmackvollen Porzel⸗ lan⸗Soldaten, die die enge Verbundenheit zwi⸗ ſchen Volk und Wehrmacht und ihre großen gemeinſamen Aufgaben verbildlichen. Durch den Erwerb des Abzeichens beweiſt jeder Volksgenoſſe, daß er jenes Soldatentum in ſich trägt, das allein ein Volk groß, ſtark und ewig macht. nſg. CC Add(( Die Vorträge des deutſchen Volksbildungswerkes geben dem ſchaffenden Menſchen das Rüſt⸗ zeug für den Kampf um die deutſche Volks⸗ gemeinſchaft in die Hand. Beſucht deshalb alle dieſe Vor- träge! 1 9 9 + Ble tie Zeit Nun ſind ſie vorbei, die närriſchen Tage und langen Nächte der Fasnachtszeit. Die ſtille Zeit der Sammlung und Vorbereitung auf das Oſterfeſt hat nun ihren Einzug gehal⸗ ten. Und doch: ſo ſtill iſt ſie gar nicht, wie es auf den erſten Blick erſcheint. Wie draußen in der Natur alles nach des Winters Stürmen, dem Dunkel des Himmelsdomes und dem Weiß, das vor wenigen Tagen noch über Wieſen, Felder, Wälder und Dächer ge⸗ breitet, langſam und ſchüchtern keimt, empor⸗ blüht, wie ſich merklich kaum und doch ſich abzeichnend der Heimatwald aus dem grünen Topf neue Farbe für das Frühlingskleid holt .. ſo iſt es auch bei den Menſchen, die ſich Wochen lang ausgetollt, einmal närriſch ge⸗ weſen, wo andere Weiſe es Jahre hindurch zu ſein pflegen. Still iſt die Zeit, aber in der Stille wird oft das Glück geboren, wie man ſich auch in der Stille, ſei es einer entſchei⸗ dungsvollen Minute, ſei es eines längeren Zeitraumes, vorbereitet zu größeren Taten. So auch halten wir es in der Stille dieſer Zeit, die zwiſchen Fasnacht und dem Oſterfeſt gelegen iſt. Die Geſchäftsleute bereiten ſich auf das Feſt vor, ſortieren aus, überlegen ſich, wie ſie am ſchönſten und zweckmäßigſten ihre Ein Beitrag zur Sippenforſchung Woher ſtammt die Familienſippe„Georgi?“ Wahrheit oder Dichtung? Es liegt außer allem Zweifel, daß der Name „Georgi“ kein deutſcher, ſondern ein fremd⸗ ländiſcher Name iſt. Ueber den Urſprung zir⸗ kuliert hier eine recht romantiſch anmutende Erzählung, die folgendes beſagt: Vor ungefähr 200 Jahren war in dem uns befreundeten Italien eine Revolution ausge⸗ brochen. Welches Volk hätte noch keine erlebt? Der damalige italieniſche Kriegsminiſter Ge⸗ orgi mußte fliehen und kam mit einem ſeinch Freunde, Scipio mit Namen, nach Deutſch⸗ land. Durch Vermittlung eines grheiniſchen Freiherrn, der in Mainz ſeinen Wohnfitz hatte, erſtand der Kriegsminiſter ein bei Viernheim gelegenes Hofgut, den ſogenannten Vaude n⸗ hof, von dem heute noch das Vaudenfeld ſeinen Namen hat. Der groß angelegte Hof lag ſeitwärts von dem ſteinernen Kreuz am Wein⸗ heimer Weg. Des Kriegsminiſters Freund und Leidensgenoſſe Scipio erſtand ein Hofgut im nahen Hüttenfeld. Die ſogenannten Scipiowieſen erinnern heute noch daran. Von dem angeführten Flüchtling Georgi, der Jahrzehnte lang den Vaudenhof bewirtſchaf⸗ tete, ſoll nun die Familienſippe Georgi ab⸗ ſtammen. Iſt's Wahrheit oder Dichtung? Die im Mai erſcheinende„Viernhei⸗ mer Sippen⸗ urd Heimatgeſchich⸗ 0 1 Teilnehmer am Aeichsberujswellkampf! Aus techniſchen Gründen findet die Sport⸗ prüfung in Viernheim nicht, wie vom Kreis⸗ bauftragten angegeben, am Samstag, ſon⸗ dern am Sonntag, 6. März 1938, ſtatt. Die Wettkampfteilnehmer treffen ſich um 9.30 Uhr vor dem Amicitia⸗Sportplatz. Wer nicht pünktlich zur Stelle iſt, wird von der Teilnehmerliſte geſtrichen. Der örtlich Beauftragte für den Sport im Reichsberufswettkampf. UFC! Schaufenſter ausſtatten werden. Der Hausbe⸗ ſitzer, dem die Frühlingsluft um die Schulter fächelt, überlegt ſich, welche dringend notwen⸗ digen Arbeiten er in dieſer ſtillen Zeit vor⸗ nehmen laſſen kann, wie drinnen in der Woh⸗ nung die fleißige Hausfrau ein genaues Pro⸗ gramm des von den Ehemännern ſo ſehr ge⸗ liebten Frühlingsputzes aufſtellt. Unſere em⸗ ſigen Handwerksmeiſter aber haben in dieſer ſtillen Zeit viele Aufträge auszuführen, an⸗ dere müſſen helfen beim Auszug und Einzug in die neue Wohnung, die nach Abſchluß des erſten Jahresquartals bezogen werden ſoll. Und in dieſer ſtillen Zeit nimmt der kleine Junge und das blonde Mädelchen langſam Abſchied vom Elternhaus, da bald die Tage herannahen, da das ernſt genommene Jugend- ſpiel in Garten oder auf der Straße ver⸗ tauſcht wird mit den kleinen Büchern, dem Schulranzen. Erſtkläßler werden dann von der Mutter erſtmals zur Schule begleitet werden, nachdem ſie die Schulrekruten geſtern zur nachdem ſie den Schulrekruten geſtern zur „Muſterung“ vorgeführt hat. Wie oft fragten doch der Heiner und die Annelieſe ihre Eltern, wie oft ſie noch ausſchlafen mußten, bis ſie zur Anmeldung gehen könnten. Und geſtern nun, ſchon früh morgens und am Nachmittag, ſah man die Mütter mit ihren Sprößlingen nach der Schillerſchule wandern. Stolz und erhaben marſchierten die Kleinen daher. Jetzt ſind ſie bald keine Kinderſchüler mehr, ſon⸗ dern„große“ Schüler. Zu gleicher Zeit aber werden andere Abſchied von der Schule nehmen, hinaustreten in den Kampf des Lebens, in die neue Arbeitsſtätte, in den Arbeitsdienſt, hinein ins Leben, das jeder meiſtert, wie er es zu meiſtern gelernt hat. Voller Hoffnungen, voller Zuverſicht und Freude. Ja, ja, wir leben in den Wochen zwiſchen Fasnacht und Oſtern in einer äußer⸗ lich geſehen ſtillen Zeit, die aber, tiefer ge⸗ ſchaut, manche Wende bringen wird. * Generalmitgliederappell der nat. ſoz. Kriegsopferverſorgung. Mor⸗ gen Sonntagnachmittag findet im Freiſchütz der diesjährige Generalmitgliederappell ſtatt, zu welchem alle Kameraden und Kameraden⸗ frauen erſcheinen wollen. Kamerad Pfaffen⸗ hauſen⸗Darmſtadt wird zu den Anweſenden ſprechen und über verſchiedene Fragen Aus⸗ kunft und Aufklärung geben. Zugleich werden die Abteilungsleiter einen Jahresbericht über die innerhalb der NSK OV geleiſtete Arbeit abgeben. Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Kienle, Adolf⸗ Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. te“ wird uns über viele ſolcher und ähnlicher Fragen Aufſchluß geben. Sie wird auch unter vielem andern eine Ueberſicht über ſämtliche älteren Sippen bringen. An dieſe Geſamtüber⸗ ſicht wird ſich, wie angekündigt,„eine aus⸗ führliche Behandlung der einzelnen Sippen anſchließen“. Wer würde nicht gern zu einem ſolchen Buche greifen, das ihm ſo intereſſante Auf⸗ ſchlüſſe über die Vergangenheit unſerer lieben Heimat und unſere Ahnen zu geben vermag! Immer wieder ſei darauf hingewieſen, daß es dem Geiſte der Bewegung entſpricht, wenn wir nach dem Goethewort handeln: „Wohl dem, der ſeiner Väter gern gedenkt!“ J. M. * NB. Wir bemerken, daß bei einer Voraus⸗ beſtellung des Heimatwerkes die einzelnen Hefte, von denen im Jahre z erſcheinen, ſtatt 75 Rpf. nur 60 Rpf. koſten. Beſtellzettel zum Ausfüllen ſind noch in unſerer Druckerei er⸗ hältlich; auch nehmen die Träger und Trä⸗ gerinnen noch Vorausbeſtellungen jederzeit Deutſcher Volksgenoſſe! Das Deutſche Volksbildungs⸗ werk ruft dich zur Teil nahme auf! 3. Volksbildungsvortrag am Dienstag, 8. März im„Kaiſerhof“ Deutſches Volksbildungswerk — es iſt erſchaffen für den deutſchen Men⸗ ſchen, für jeden einzelnen, ob er tagsüber am Schraubſtock, am Bau, im Büro oder ſonſtwie ſeine Arbeit verrichtet, auch für den deutſchen Bauer! f Im Rahmen dieſes Werkes fanden in Viern⸗ heim bereits zwei intereſſante Vorträge ſtatt, die noch heute in jedem Beſucher zu einem großen Erlebnis ſich auswirken, ſprachen doch die beiden Redner ſo aufklärend und ſo beleh⸗ rend, daß es jedermann ohne beſondere An⸗ ſtrengung möglich war, dieſen ganz herrlichen Ausführungen zu folgen. Am kommenden Dienstag, abends 8.30 Uhr, ſpricht nunmehr im Saale des„Kaiſerhof“ einer der markanteſten Redner aus dem Badener Land: Staatsminiſter Pg. Schmitthenner⸗ Karlsruhe, über das Thema:„Deutſcher Raum, deutſches Schickſal!“ Dieſer Abend des Volksbildungswerkes ſoll kein Vortragsabend werden in dem Sinne, daß geglaubt wird, er wäre nur für beſtimmte Perſonen(die ja meiſtens immer ſich einfin⸗ den!), ſondern dieſer 3. Vortrag muß eine große Kundgebung der ganzen Be⸗ völkerung werden! Jeder deutſche Mann, jede deutſche Frau, der erwachſene Junge ſowie das Mädchen müſſen durch ihren Beſuch ein Bekenntnis zu dieſem gewaltigen Werk der Volksbildung ablegen, das vom Führer dem ganzen Volke gegeben wurde und aus dieſen Vorträgen das geiſtige Rüſtzeug erhalten, das ſich jeder deutſche Menſch aneignen muß, weil ein jeder beſtrebt ſein muß, ſich in ſeinem ganzen Wiſſen und Können zu vervollkomm⸗ nen. Deshalb wird die ganze Bevölkerung für das deutſche Volksbildungswerk aufgerufen. * Vom Standesamt. Im Monat Feb⸗ ruar wurden in unſerer Gemeinde 18 Kinder geboren. 8 Perſonen ſind geſtorben. Weiter wurden 6 Eheſchließungen vorgenommen. *Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 3 wegen Vergehen gegen die Straßen- und Verkehrsordnung, 1 wegen Schwarzarbeit, 1 wegen Diebſtahl und 2 wegen grobem Unfug. * Gebührenpflichtig verwarnt wur⸗ den durch die hieſige Ortspolizeibehörde im Monat Februar insgeſamt 52 Perſonen. In den meiſten Fällen handelte es ſich wieder um Verkehrsſünder. Es kann hier nur immer wie⸗ der empfohlen werden, die Verkehrsvorſchrif⸗ ten einzuhalten. Denn das Auge des Geſetzes wacht auch über kleine Verkehrsſünder und jede Sünde koſtet: eine Mark. * Ein Fahrrad im Walde gefun⸗ den. Im hieſigen Walde wurde ein gebrauch⸗ tes Fahrrad aufgefunden, das anſcheinend ſchon längere Zeit dort gelegen hatte. Der Eigentümer kann ſich zwecks Aushändigung des Rades mit dem Fundbüro der Ortspolizei⸗ behörde in Verbindung ſetzen. Sprungzeiten im gemeinheitl. Faſelſtall. Laut Bekanntmachung in heutiger Ausgabe iſt der Faſelſtall für das Beobachtungsgebiet Viernheim wieder freigegeben und zwar ab Montag, den 7. März 1938. Wir empfehlen die Beachtung der betreffenden Bekanntma⸗ chung, beſonders aber die dabei angegebenen Sprungzeiten für Großvieh, Ziegen und Schweine. Die Tiere dürfen nur von Er⸗ wachſenen vorgeführt werden. * Ein Kapitel ſtrafbarer Sonntagseinkauf Wie iſt das bei der Anſtiftung durch den Käufer? Häufig wird die Frage aufgeworfen, ob bei einer Verletzung der Vorſchriften über Sonn⸗ tagsruhe und Ladenſchluß neben dem Kauf⸗ mann auch der Käufer ſtrafbar iſt. Hierzu hat das Kammergericht in einer Entſcheidung Aus⸗ führungen gemacht. Die Strafbarkeit des Käu⸗ fers kann ſich im Einzelfall nur daraus erge⸗ ben, daß er als Anſtifter zu einer ſtrafbaren Handlung anzuſehen iſt. Deshalb kann der Käufer nicht beſtraft werden, wenn der ver⸗ botene Sonntagseinkauf bereits im Gange war. Wer zur Uebertretung einer geſetzlichen Beſtimmung bereits entſchloſſen iſt, kann dazu nicht mehr angeſtiftet werden. Dies iſt vor allem in den Fällen zu beachten, in denen von Konkurrenten verſucht wird, eine Uebertre⸗ tung der Ladenſchlußbeſtimmungen einwand⸗ frei feſtzuſtellen. Ein Käufer kann aber dann wegen Anſtiftung beſtraft werden, wenn er entgegen. ſich bemüht, den Kaufmann zur Uebertretung der Ladenſchlußbeſtimmungen zu überreden. —— — N. S. K. O. V. Viernheim Ein neues Geſchäfts⸗ und Arbeitsjahr be⸗ ginnt. Wieder ruft die NS. Kriegsopferverſor⸗ gung zum Sammeln auf. Die großen Erfolge ihrer politiſchen Aktion in In- und Ausland im letzten Jahr zeigen, daß die Front lebt und arbeitet. Ihre Fahnen wandern über die Gren⸗ zen und tragen den Friedenswillen Deutſch⸗ lands in die Reihen unſerer früheren Gegner, dort Aufklärung und Verſtändnis verbreitend und Brücken ſchlagend von Volk zu Volk. Auch im neuen Arbeits- und Werbejahr knüpfen wir hier an. Der deutſche Frontſoldat hat eine Miſſion. Nie war dieſe wich⸗ tiger und bedeutungsvoller als gerade jetzt in der Stunde, wo das neue Deutſchland ſich an⸗ ſchickt, ſich Weltgeltung zu verſchaffen und ſeine Beziehungen zum Ausland zu konſoli⸗ dieren. Ein geheimes Band beſteht zwiſchen den Frontkämpfern aller Nationen, das Band gemeinſamen tiefſten Erlebens und Kämpfens, das Band der Blutskameradſchaft. Tiefer und inniger iſt auch hier das Verſtänd⸗ nis für politiſche Fühlungnahme und Zuſam⸗ menarbeit. Das große Ziel aber, der Völker⸗ friede und die großere europäiſche Zuſammen⸗ arbeit in der Völkergemeinſchaft, es lohnt die Arbeit. 1 Ein gleicher Aufruf zum Sammeln, zur Zuſammenarbeit, ergeht an alle Kameraden im Inland. Die Erfolge unſerer Verſammlungs⸗, Preſſe⸗ und Werbetätigkeit haben auch hier ge⸗ wirkt und die Mitgliedszifſern in den Orts— gruppen in die Höhe getrieben, trotz der Ster⸗ beziffern. Vorbildlich iſt, was auch hier im engen Kreis von der Führung der Kamerad⸗ ſchaften in unermüdlicher Aufopferung im Dienſte der Allgemeinheit und für jeden Kame⸗ raden geleiſtet wurde, oft unter größten per⸗ ſönlichen Opfern an Arbeitskraft und Geld. Die NSgOV hat damit gezeigt und bewieſen, daß ſie nicht ein„bezahlter Verein“ iſt, als welche ſie ihre Gegner hinſtellten, ſondern eine Bluts⸗ und Arbeitsgemeinſchaft, die unter der Fahne Adolf Hitlers kämpft und marſchiert. Nur totale Unkenntnis oder aber bewußte Verkennung und Sabotierung iſt imſtande, die immer mehr ſteigende, ſegens- und einfluß⸗ Kameraden, Frontjolbalen! Vereinigt euch! reiche Tätigkeit unſerer Geſchäftsſtellen in ih⸗ rer ſozialen Betreuung, in Fragen der Ar⸗ beitsbeſchaffung und Antragſtellung, in Rechts⸗ oder Siedlungsfragen zu verkennen oder zu verneinen. Einem Kriegsblinden, ei⸗ nem Amputierten aber ſeine Verſorgung als Bezahlung vorwerfen zu wollen, iſt mehr als eine Rohheit. Solche Anwürfe treffen nicht die Kameradſchaft oder aber die Mitglieder, ſondern den Anwerfer ſelbſt. Beſudelt aber damit wird auch das Hoheitszeichen, unter dem die Kameradſchaft arbeitet, kämpft und mar⸗ ſchiert. Das zur Warnung. Wir aber weiſen immer wieder darauf hin, daß die NSgOV nicht nur eine Vereinigung von Kriegsverletzten oder deren Hinterbliebe⸗ nen iſt, ſondern daß jeder Frontſoldat und Frontkämpfer hier Aufnahme findet. Die koſtenloſe Vertretung der Mitglieder und ihrer Angehörigen in allen Rechtsfragen, Arbeits⸗ beſchaffungs⸗, Siedlungs⸗ und Verſorgungs⸗ angelegenheiten bildet ihre Hauptaufgabe. Alle Kameraden, die an der Front mitgekämpft haben, ſind zum Eintritt berechtigt und des⸗ halb aufgefordert, ſich rechtzeitig die Mitglied⸗ ſchaft der einzigen der Partei angegliederten Frontkämpferorganiſation zu erwerben und zu ſichern. Bei Neuanmeldungen wird gebe⸗ ten, dieſe jetzt ſchon, am Anfang des Ge⸗ ſchäftsjahres, vornehmen zu wollen. Frontkämpfer, vereinigt euchl Dieſe Mahnung ergeht auch wieder in dieſem Jahre. Die zahlenmäßige Ueberlegenheit einer Organiſation entſcheidet heute ihr Beſtehen genau noch ſo wie im Kriege. Sie gibt der politiſchen Wirkſamkeit die Stoßkraft wie dem Geſchäftsgang die finanzielle Unterlage und Stütze. Sie vermindert aber auch die Rei⸗ bungen in der großen Gemeinſchaft des Vol⸗ kes, gibt ihr die nötige Geſchloſſenheit und Schlagkraft. Das Beiſpiel Deutſchland— Oeſterreich, das den Frieden aller Deutſchen einleiten ſoll, es muß auch in der Nation Schule machen. Endziel aber iſt und bleibt und wird ſein,— das teuer erſtrittene, das immer wieder zu erkämpfende, ewige Deutſch⸗ land! FFP Zeug tung Was ſoll unſer Kind lernen? Welchen Be⸗ ruf ſoll unſer Junge ergreifen? Die Antwort iſt theoretiſch leicht gegeben: Wozu er Luſt hat! Aber die praktiſche Ver⸗ wertung ſolcher Antwort iſt nicht ganz ſo ein⸗ fach. Weiß jeder Junge, der in das Alter kommt, in dem er ſich für einen Beruf ent⸗ ſcheiden muß, genau, wohin es ihn drängt? Kennt er ſeine Anlagen, ſeine beſonderen Fä⸗ higkeiten? Nicht alle folgen mit jener Sicher⸗ heit einem dunklen Drang, der ſie auf jene Bahn führt, auf der ihnen nicht nur Erfolge, ſondern auch tiefſte innere Befriedigung zu⸗ teil werden. Ein Menſch am unrechten Platz bedeutet einen Wertausfall für das Volk, ja, er kann ſich dort zum Schaden auswirken. Am rechten Platz aber wird er zum Segen ſein. Wie unſere Zeit darauf bedacht iſt, nach menſchlichem Ermeſſen das Höchſtmaß an Lei⸗ ſtung zu ſchaffen, das zeigt ſchon die ſorgſame Handhabung der Berufsberatung, die aber ge⸗ wiß noch nicht in jenem Umfang genutzt wird, wie es zu wünſchen wäre. Vor allem auch im Hinblick darauf, daß ein Menſch nur dann zu jener inneren Freude des Schaffens gelangt, wenn er wirken kann innerhalb ſeiner Anlagen und daher in ſeiner Berufung. Daran aber muß uns ſehr viel gelegen ſein, denn wir wol⸗ len freudig ſchaffende Menſchen, weil nur aus der Freude Erfolge erſtehen, und weil ferner Erfolge auch wieder Freude bereiten. a Heute ſtehen alle Berufe offen, und es gibt im Grund keine Berufe mehr, die wenig aus⸗ ſichtsreich ſind. Denn das aufbauende und kraftvoll für die Zukunft wirkende Deutſch⸗ land von heute gibt jedem wirklichen Könner die Möglichkeit der Entfaltung, ja, es iſt heute ſchon. ſo, daß ſehr viele Berufe einen ſtarken Bedarf nach wertvollen Kräften haben. Dieſer Bedarf wird in manchen Berufszweigen noch erheblich ſteigen, denn die weitſichtigen Pläne des Führers bieten noch ſehr große Möglich- keiten. 3 Jeder an dem Platz, zu dem er wirklich eine Berufung beſitzt. Das iſt das Ziel, das uns vorſchweben muß. Es gibt keine geringen und keine höheren Berufe. Aber es gibt in jedem Beruf leiſtungsſtarke und untüchtige Kräfte. Auf die höchſte Leiſtung zu ſehen, das muß uns vorſchweben. Ob Infanteriſt, Flieger oder Seemann, 5 jeder hat am Samstag und Sonntag die Wahl zwiſchen zehn WH W⸗Abzeichen: Soldaten aus Porzellan. Es gibt keinen Aaßenſeiter! 5 Stellt die Haushallsrekrulen ein! Das Deutſche Frauenwerk an die Frauen Anläßlich der Einführung des flicht⸗ jahres für die weibliche Jugend durch den Miniſterpräſidenten Generalfeld⸗ marſchall von Göring wendet ſich das Deutſche Frauenwerk an die Hausfrauen mit dem Ap⸗ pell, die Haushaltsrekruten, die nun einrücken, in ihre erzieheriſche Betreuung zu nehmen. Den Hausfrauen in Stadt und Land werde durch die Einführung des Pflichtjahres geholfen. Sache der Hausfrau ſei es, die Zeit nicht länger mit Klagen über den Mangel an„perfekten Kräften“ zu verbringen, ſondern den Mut zur Tat zu zeigen und einen jungen Menſchen zur Anlernung in die Hauswirtſchaft aufzunehmen. Die Mühe des Anlernens werde gewiß nicht derkannt, aber auch die Vorteile dürf⸗ ten nicht überſehen werden. Junge Menſchen fügten ſich meiſtens ſehr bald in die häusliche Gemeinſchaft ein, ſeien willig und lernbegierig und könnten bei richtiger Anleitung ſchnell eine gute und dankbar empfundene Stütze werden. Manche tüchtige Hausfrau werde durch die Art ihrer Erziehung den Haushaltsrekruten aber auch für immer für die Hauswirtſchaft gewinnen. Denn das ſei doch klar, daß ein Mä⸗ del, das im Pflichtjahr ſchlechte Erfahrungen. mache, ſich vornehme, nie wieder eine derartige Arbeit anzunehmen. Es bedeute für jede Haus⸗ frau eine ungeheure Anerkennung, daß ihr durch die Anordnung des Miniſterpräſidenten das Vertrauen und die Aufgabe geſchenkt werde, den jungen Mädel vor jeder anderen Arbeitsguf⸗ nahme ein Jahr lang Lehrmeiſterin zu ſein. Dadurch bekomme die Hausfrau eine Mitber⸗ antwortung an der geſamten weiblichen Volks⸗ erziehung, ähnlich derſenigen, die unſere Offi⸗ zlere bei der Ausbildung der jungen Rekruten der Wehrmacht hätten. Die mütterlichen und tüchtigen Hausfrauen, die die Haushal srekru⸗ ten aufnehmen wollen, werden erſucht, ſich bei der zuſtändigen Abteilung Volkswirtſchaft 0 Hauswirtſchaft des Deutſchen Frauenwerks 2555 der Berufsberatung des Arbeitsamtes Worms zu melden. Vorſicht ſchützt vor Nachſehen Wenige Wochen noch— und der Winter geht ſeinem Ende entgegen.“ Die Tage werden wieder länger und— einſtweilen noch zaghaft und uneingeſtanden— wir denken an den kom⸗ menden Sommer. Nach einem ungeſchriebe⸗ nen Geſetz erwacht in dieſer Zeit in unſeren Hausfrauen der Wunſch, wieder einmal das ganze Haus vom Boden bis zum Keller zu fegen und zu putzen, damit der Geruch und Staub des Winters gründlich verjagt wird. Kein Eckchen ſoll vergeſſen werden. Jetzt kommt der Zeitpunkt, an dem wir am leich⸗ teſten die endgültige Entrümpelung durchfüh⸗ können! N ider und der Altwarenhändler einen reichen Fang tun. Auch der eine oder andere von uns wird da und dort an vergeſſenen und über⸗ ſehenen Stellen Dinge finden, die das An⸗ ſehen wert ſind: alte Familienbilder, alt⸗ modiſche Gebrauchsgegenſtände, die wir heute wieder ihrer Gediegenheit und ihrer Geſchichte wegen ſchätzen, oder gar Urkunden oder Brleie, aus irgendwelchen Gründen einmal jo Roch einmal werden die Schul⸗ Ber fiff⸗ nicht auch in ſeinem Haus irgend etwas gibt, was, im Augenblick wertlos erſcheinend, bei näherem Betrachten an Wert gewinnt, Darum aufgepaßt beim Frühjahrsputz: unbedingt ent⸗ rümpeln, aber achtet auf Urkunden und Doku⸗ mente, die für die Geſchichte der Familie wich⸗ lia ſein können. Sommer⸗Ferienſonderzüge 1938. Im Sommer 1938 fahren aus dem Bezirk der Reichsbahndi⸗ rektion Mainz vorausſichtlich folgende Ferien⸗ ſonderzüge: in der Nacht vom 8. auf 9. Juli je ein Zug von Wiesbaden⸗Hbf, nach Hamburg, Bremen und nach Berlin Anh. Bf ſowie am 9. Juli je ein Zug von Wiesbaden Hbf. nach Mün⸗ chen und Baſel/ Konſtanz Außerdem gibt die Reichsbahndirektion Mainz auch Ferienſonder⸗ zugskarten wie im Vorjahre zu Ferienſonder⸗ zügen aus, die aus dem Bezirk der Reichsbahn⸗ direktion Saarbrücken gefahren werden Es wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß dieſe Ferienſonderzüge vorausſicht lich verkeb⸗ ren; eine Gewähr für die unbedingte Richtig⸗ keit der Angaben kann noch nicht übernommen werden. N erſt die Enkel sie en konnten. Niemand kann wiſſen, ob es Viernheimer Tonfilmſchau Im Central⸗Film⸗Palaſt Samstag, Sonntag und Montag 1. Schmeling— Ven Foord Der aktuelle Filmbericht von dem ſpannen⸗ den 12⸗Rundenkampf in der Hamburger Han⸗ ſeatenhalle. g 2. Das gewaltige und erfolgreiche Filmwerk Warſchauer Zitadelle Mit Lucie Höflich, Viktoria Ballasko, Paul Hartmann und Agnes Straub.— Aus dem Inhalt: Wie eine Zwingburg liegt jenſeits der Weichſel über der Altſtadt die Warschauer Zitadelle; allen Polen ein Sinnbild ruſſiſcher Gewaltherrſchaft. Die Freiheitsbewegung der polniſchen Patrioten hat ihren Hauptſtützpunkt in der Studentenſchaft; ihr Führer Konrad Wielhorſki kommt nach einer abenteuerlichen Flucht aus dem Ausland in die Heimat zurück. Wielhorſki kehrt ſich von der Politik ab. Uebrigens weiß er nicht, daß ſich ſeine Mutter beim Gouverneur für ſeine Zuverläſſigkeit mit ihrer eigenen Freiheit verbürgt hat. Der Ver⸗ ſchwörerkreis verzettelt ſich in unüberlegten Streichen und romantiſchen Schwärmereien; Konrad ſagt ſich von dieſen Freunden und auch von Anna los. An innerer Haltloſigkeit ſucht er Troſt in der Liebſchaft mit einer Kabarettſängerin, deren Verhältnis mit einem hohen ruſſiſchen Offizier ſtadtbekannt iſt. Gegen ſeinen Willen und ohne ſein Zutun wird Konrad Wielhorſki wieder in den Bann⸗ kreis revolutionärer Umtriebe gezogen. Ein unbekannter Abſender ſchickt ihm die Kopien geheimer Feſtungspläne zu. Offenbar will man ihm eine Falle ſtellen! Und wirklich wird Konrad bei einer Razzia mit ſeinen früheren politiſchen Freunden feſtgenommen. Die Pläne findet man bei Anna. Der mit der Unterſu⸗ chung betraute Oberſt Korniloff ſtellt durch Vernehmen der Tänzerin Jusja feſt, daß Konrads Nebenbuhler, Oberleutnant Strel⸗ koff, der Verräter iſt; Konrad Wielhorſki, aus der Haft entlaſſen, findet wieder zurück zum Ziel ſeines Lebens, das der Freiheit Polens gilt; ſeine erſte Tat aber iſt der Ueberfall auf den Sibirientransport und die Befreiung der Mutter und einer Frau, die ihn und ſein Vaterland über alles liebt. * Gloria⸗-Lichtſpiele Achtung[Samstag und Sonntag! Der Schimmelkrieg von Holledau Ein fröhlicher Volksfilm für ein lachendes Volk. Ein Feuerwerk des Humors! Ein Film, der durch ſeine Derbheit und natürliche Sinnen⸗ freude, durch eine Fülle luſtiger und ergötz⸗ licher Einfälle ſchallende Heiterkeit erweckt. Auf gehts mit ſaftigem Humor in einem tol⸗ len Wirbel ebenſo vergnügter wie verzwickter Ereigniſſe, in deren Mittelpunkt zwei Berg⸗ waldgemeinden ſtehen. Schimmel und verliebte Herzen werden geſtohlen; gerauft, geliebt und Bier getrunken wird, bis Jugend und Liebe den fröhlichen Sieg über die alte Schimmel- krieg-Fehde davontragen. Ein ſehr lebendiger, volkstümlicher Film, in dem es mit urwüchſig kernigem Humor um einen Raufkrieg zweier Gemeinden geht, den erſt zwei Hochzeiten fröh⸗ lich beenden. Eine ergötzliche Bauernkomödie ... Liebe mit Hinderniſſen... verſchla⸗ gene Liſt und Schlauheit... ländlich, derb und humorvoll! Ein Wirbel fröhlicher Er⸗ eigniſſe, bei dem kein Auge trocken bleibt. Krach, Verſöhnung und wieder ein Mords⸗ krach zwiſchen den Haſelbachern und Banziger Bauern in der Holledau. Eine köſtliche Folge urwüchſig heiterer Geſchehniſſe um geſtohlene Schimmel und Herzen! Auf nach Holledau zum Schimmel⸗-Stehlen! 5 Auch dieſe Woche ſind die Darbietungen in beiden Filmbühnen wieder ganz erſtklaſſig und ein Beſuch lohnt ſich beſtimmt. Aus Arbeitslosigkeit wurde Krüftemangel Lehrlingseinſtellung und Arbeits einſatz in den Belrieben Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung hat auf Grund der in der Verordnung über die Verteilung von Arbeitskräften vom 10. Auguſt 1934 erteilten Ermächtigung mit Zuſtimmung des Reichswirtſchaftsminiſters und des Reichs⸗ arbeitsminiſters unter dem 1. März 1938 drei neue Anordnungen ut Regelung des Arbeitseinſatzes erlaſſen. Sie fielen einen weiteren Ausbau der ſtaatlichen Maßnahmen zur planmäßigen Regelung des Arbeitseinſatzes dar. Die neuen Anordnungen ind in Nummer 51 des Reichs⸗ und Preußiſchen melgers vom 2. März 1938 veröffent⸗ licht. Die„Anordnung zur Aenderung der Anordnung über die Verteilung von Arbeitskräften“ erweitert den Perſonenkreis der Arbeitskräfte unter 25 Jahren, deren Einſtellung von der vor⸗ herigen Zuſtimmung des zuſtändigen Arbeits⸗ amtes abhängig iſt. Bekanntlich hatte die Anordnung Über die Verteilung von Arbeits⸗ kräften vom 28. Auguſt 1934 ausdrücklich be⸗ ſtimmt, daß die Einſtellung von Lehrlingen dem Zuſtimmungsverfahren nicht unterworfen ſei. Dieſe Ausnahmeregelung für die Lehrlinge er⸗ ſchien im Jahre 1934 mit Rückſicht auf die not⸗ wendige allgemeine Verſtärkung der Lehrlings⸗ haltung und die große Zahl der vothandenen arbeitsloſen Jugendlichen durchaus begreilich. Inzwiſchen haben ſich aber die Verhältniſſe im Arbeitseinſatz der Jugendlichen vollig ver⸗ ändert. Aus der Maſſenarbeitsloſigkeit iſt ein zuneh⸗ mender Kräftemangel, vornehmlich der Jugend⸗ lichen, geworden. Wenn insgeſamt der Arbeits⸗ einſatz der Jugendlichen einer planmäßigen linge allein nicht meht ausgeſchloſſen bleiben. Wenn man bedenkt, daß in den nächſten zehn Jahren der jugendliche Nachwuchs um 1½ Mil⸗ lionen diispfriſt dann wird die Notwendigkeit einer voltswirtſchaftlich und ſtaatspolitiſch ver⸗ nünftigen Steuerung der Lehrlingshaltung de⸗ 79 7 deutlich. Für dieſe ſchwierige Aufgabe chafft die neue Anordnung vom 1. März 1938 die erforderlichen Handhaben, indem ſie auch die Einſtellung det Lehrlinge, Praktikanten und Volontäre unter 25 Jahren von der vorherigen Zuſtimmung des zuſtändigen Arbeitsamtes ab⸗ ang macht. Die neue Anordnung tritt am 4. April 1938 in Kraft. Dieſer Termin iſt ge⸗ wählt worden, um nicht die bereits weitgehend abgeſchloſſenen Vorverhandlungen über die Lahelingbeinſteltung vom 1. April 1938 zu ſtöten. Die„Anordnung zur Regelung des Arbeitsein⸗ ſatzes in einzelnen Betrieben“ ermächtigt die Präſtdenten der Landesarbeits⸗ ämtet, einzelnen Betrieben durch ſchriftlich⸗ Verfügung aufzuerlegen, Arbeſtskräfte nut mit Zustimmung des für den Bettieb zuſtändi⸗ f Lenkung bedarf, dann können hiervon die Lehr⸗ 50 Arbeitsamtes einzustellen. Die Auflage aun auf Arbeitskräfte beſtimmter Berufe be⸗ ſchränkt und die Zuſtimmung an Bedingungen geknüpft werden, Ausgangspunkt dieſer Anord⸗ nung iſt die Notwendigkeit, den Arbeitseinſatz beſtimmter einzelner Betriebe umfaſſend regeln fe können, um einmal eine reibungsloſe Sicher⸗ tellung des Kräftebedarfs dieſer Betriebe zu gewährleiſten. Zum anderen ſoll durch die neue Anordnung die falſchgeleitete Selbſthilfe einzel⸗ ner Betriebe grundſätzlich unterbunten werden, weil ſie ſich in der Regel in einer rückſichtsloſen Anwerbung von qualiftzierten Arbeitskräften aus anderen Betrieben durch ungeſunde Lohn⸗ überbietungen äußert. Es macht keinen Unter⸗ ſchied, ob es ſich um private oder öffentliche Be⸗ triebe handelt. Dagegen fallen öffentliche Ver⸗ waltungen nicht unter die Anordnung. Uner⸗ heblich iſt es auch, ob es ſich um männliche oder weibliche Arbeitskräfte, ferner auch, ob es ſich um Arbeiter oder Angeſtellte handelt. Auch Lehr⸗ linge, Praktikanten und Volontäre gehören zu den Arbeitskräften im Sinne dieſer Anordnung. Die letzte der neuen g„Anordnungen über die Meldung Schulentlaſſener“ ſucht durch Einführung einer Meldepflicht der geſetzlichen Vertreter Schulentlaſſener einen Ueberblick über die Zahl der ſchulentlaſſenen Jugendlichen zu gewinnen, deren Arbeitskräfte noch nicht gebunden ſind. Es ſollen damit diefenigen Reſerven an Kräften feſtgeſtellt wer⸗ den, die eptl. für einen zufäßlichen Arbeitseinſaß noch mobiliſiert werden können, weil ſie ſich bisher nach ihter Schulentlaſſung noch nicht als Arbeits⸗ kräfte A haben. Aus dieſem Grunde be⸗ ſtimmt die Anordnung, daß Jugendliche, die lach dem Inkrafttreten dieſer Anordnung— das iſt der 14. März 1938— von einer Volks⸗, Mittel⸗ pder höheren Schule abgehen, innerhalb von zwei Wochen nach dem Abgang dem für, ihren Wohnort zuſtändigen Arbeitsamt auf einem vorgeſchriebenen Formblatt zu melden find. Die erpflichtung zur Meldung— dies⸗ dende en bis ſpäteſtens zum 1. Aprit 1938— beſteht auch für diefenigen Jugendlichen, die in der Zett vom 1. Januar 1934 bis zum Inkraft⸗ treten dieſer Anordnung(das iſt der 14. März 1998) von einer Volks-, Mittel⸗ oder höheren Schule abgegangen ſind und einer regelmäßigen arbeitsbuchpflichtigen Beſchäftigung noch nicht nachgehen oder ſich noch nicht in einer ordnungs⸗ mäßigen Berufsausbildung befinden. Als Ju⸗ endliche im Sinne dieſer Anordnung gelten erſonen, die das 21, Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Det Wechſel in⸗ nerhalb der angegebeneſt Schulart gilt nicht als Schulabgang, und begründet demgemäß keine Meldeverpflichtung. eldepflichtig iſt der geſetz⸗ liche Vertreter. Das Arbeitsamt kann das per⸗ ſönliche Erſcheinen der unter dieſe Anordnung fallenden Jugendlichen beim Arbeitsamt an⸗ ordnen. 3 Nas 10 leber Aampfl gigen Vier nehmel ſlabt! ſchelke in der und 2 vachilf gehen. hoher von d. 1 ſpielſta dies n hat u nalcht ſchlich 1 t une knupd die Ob der wel wendig Hringen nelle itgendn Nel, uns be nicht f weſentl Da wi anſtren Kampf etſten Turner ſcch erf zupfüg dann k Abedin ſich Bie lieber minen, ſtellen! fehlen Das an Ver dieſes! ſen mit nicht z Mam J. Mic Mull bac lerſch CGCGGGGcGGGGGGcc—————c c 5 1 2 2 Zur Abwechslung in der Haſt der Punkte⸗ jagd läuft morgen auf dem Waldſportplatz ſeit langer Zeit wieder einmal ein Privatſpiel von Stapel. Es iſt der Vereinsleitung der Amicitia gelungen, keinen Geringeren als den VfB Wiesloch hierzu zu verpflichten. Wer iſt nun Wiesloch? Für denjenigen, der den Gang der Dinge nicht nur in der näheren Umgebung verfolgt, ſondern ſeine Augen allüberall hat, iſt dieſe Frage von vornherein überflüſſig; denn er weiß die Antwort zu ge⸗ ben. Allen übrigen aber wollen wir ſagen: Der VfB Wiesloch iſt zur Zeit Tabellen⸗ führer der Bezirksklaſſe Unterbaden-Oſt! Für beide Vereine, ſowohl für unſere Ami⸗ citen, als auch für den Vfß Wiesloch iſt dieſer pflichtſpielfreie Sonntag eine günſtige BiB. Wiesloch auf dem Walkſpottplatz Gelegenheit, vor den jetzt einſetzenden End⸗ kämpfen ihr Können zu erproben. Das Spiel gewinnt außerdem noch dadurch an Bedeutung, daß im Falle einer beiderſeitigen Erringung der Meiſterſchaft beide Vereine in den Auf⸗ ſtiegsſpielen zur Gauklaſſe möglicherweiſe auf⸗ einandertreffen. Schon einzig und allein dar⸗ aus erwächſt für die Spieler die unbedingte Pflicht, ſich genau wie im Punktekampf reſt⸗ los für einen Erfolg einzuſetzen. Für Viernheims Fußballfreunde aber kann es aus den angeführten Gründen heraus nur von Intereſſe ſein, die Spielſtärke der Gäſte jetzt ſchon kennen zu lernen. Deshalb lautet für morgen die Parole: Auf zum Waldſport⸗ platz! Wichtiger Fupball⸗Punktekampf auf dem Lorjcherweg⸗ Sportplatz Sportklub Gartenſtadt tritt zum Rückſpiel an Nachdem es am vergangenen Sonntag der FW Altenbach vorgezogen hatte, zu Hauſe zu bleiben und unſeren Turnern die Punkte kampflos zu überlaſſen, iſt nun für den mor⸗ 15 Sonntag der SC Gartenſtadt nach iernheim beordert. Nun iſt aber nicht anzu⸗ nehmen, daß gleich Altenbach auch Garten- tadt von der Großzügigkeit des Punktever⸗ chenkens beherrſcht iſt und unſeren Turnern in der an und für ſich überaus leichten Art und Weiſe zur Erhöhung ihres Punktekontos verhilft. Nein, ſo wird das nicht vor ſich gehen. Morgen hängen die Punkte ſchon etwas höher. Mitunter vielleicht ſo hoch, daß ſie von den Viernheimern gar nicht bzw. nur ſchwerlich zu erreichen ſind. Jawohl! So ſpielſtark ſchätzen wir Gartenſtadt ein. Und dies nicht von ungefähr. Dieſe Mannſchaft hat während der laufenden Saiſon ſchon manchmal von ſich reden gemacht und haupt⸗ ſächlich gegen Spitzenvereine ganz hervorra- gende Partien geliefert. Am beſten wiſſen dies ja unſere Turner ſelbſt zu ſchildern. Nur ganz knapp(3:2) behielt Viernheim im Vorſpiel die Oberhand. Und wer damals Zeuge war, der weiß, welche Mühe und Aufopferung not⸗ wendig waren, um dieſen Sieg zuſtande zu bringen. Glaubt man, daß die Sache morgen vielleicht anders kommt? Daß der Kampf in irgendwelcher Hinſicht etwas vermiſſen läßt? Nein, ganz beſtimmt nicht! Denn dafür bürgen uns beſtens die Gäſte, die ſeit dem Vorſpiel nicht ſchlechter geworden ſind, ſondern eine weſentliche Formverbeſſerung erfahren haben! Da wird ſich Viernheim ſchon ganz gewaltig anſtrengen müſſen, und wir können dieſen Kampf mit ruhigem Gewiſſen als den geeig⸗ netſten Prüfſtein bezeichnen, an welchem die Turner ſich erproben können. Schlagen ſie ſich erfolgreich, nun, dann wäre nicht viel hin⸗ zuzufügen; hoͤchſtens ein Glückwunſch auf die dann bei natürlichem Fortgang der Dinge unbedingt fällige Staffelmeiſterſchaft! Läßt ſich Viernheim aber unterkriegen—— nein, lieber nicht drandenken! Viernheim muß ge⸗ winnen, muß zwei weitere Punkte ſicher⸗ ſtellen! Deshalb, Spieler! Laßt es an nichts fehlen. Seid willig, mutig, energiegeladen! Das andere kommt dann von ſelbſt. Viernheims Fußballfreunden möchten wir dieſes Treffen beſonders ins Gedächtnis ru⸗ fen mit der Bitte, den notwendigen Zuſpruch nicht zu verſagen. Mannſchaftsaufſtellungen: 1. Mſchft.: Beikert; Schmitt, Kühlwein; J. Müller, Bergmann, Pfenning; Winken⸗ bach, Jakob, Alter, Stumpf, Helbig Erſatz: Mandel Jak. 2. Mſchft.: Mandel; Adler Ad., Mandel J.; Effler, Kiß, Kühlwein; Buſalt, Branden⸗ burger, Stumpf, Heckmann, Hofmann. Erſatz: Jäger, Keck. Kein wildes Bauen mehr— auch nicht im Dorf Wo heute auf dem Lande gebaut wird, muß ſich— ebenſo wie in der Stadt— das Neue organiſch dem Ortsbild einfügen. Bekanntlich erfolgte in früherer Zeit die Ortserweiterung willkürlich, der Bequemlichkeit halber in der Regel längs der Hauptverkehrsſtraße. Nach⸗ dem das unmittelbare Bebauen der Verkehrs- ſtraßen durch den Generalinſpekteur für das deutſche Straßenweſen verboten iſt, empfiehlt es ſich für die Landgemeinden, frühzeitig Bau⸗ fluchtenpläne aufzuſtellen, die mit den tech⸗ niſchen Behörden und den anderen zuſtändigen Stellen beſprochen werden, und danach 1 5 Baugelände aufzuſchließen. Die Gemeinde ſpart ſo viel verlorene Zeit und unnötige Ko⸗ ſten. Die Landesplanungsgemeinſchaft prüft die Pläne. Es iſt beabſichtigt, eine zentrale Beratungsſtelle beim Innenminiſterium zu errichten, die ſich ſpeziell mit den Bebauungs⸗ plänen befaßt. Bei der Aufſtellung der Bau⸗ fluchtenpläne ſind folgende Geſichtspunkte zu berückſichtigen: das alte Ortsbild ſoll ſoweit als möglich gewahrt bleiben. Wichtig iſt die günſtige Lage zur Bahn. Die Bahnlinie ſoll die einzelnen Ortsteile nicht trennen. Ferner iſt wichtig die Lage zu den Arbeitsſtätten; zu große Wege ſollen vermieden werden. Beim Kleinſiedlungsbau muß genügend fruchtbares und billiges Gelände für Gartenland vorhan⸗ den ſein. Schließlich wird auf die bauliche Geſtal⸗ tung Bedacht zu nehmen ſein, die nicht zuläßt, daß etwa neben niederen Bauernhäuſern viel⸗ ſtöckige Mietshäuſer zu ſtehen kommen. nſg. Das Geheimnis einer gut geführten Küche liegt in der Vermeidung von Abfall und in der Ver⸗ wendung von Reſten! Entziehung des Doktorgrades. Der Reichserziehungsminiſter ſtellt in einem Erlaß klar, daß der Verluſt des akademiſchen Grades kraft Geſetzes eintritt, wenn durch rechtskräftiges Strafurteil dem Inhaber die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt worden ſind. In ſolchen Fällen bedarf es bei der zu⸗ ſtändigen Hochſchule lediglich eines Beſchluſ⸗ ſes, der dieſe Tatſache feſtſtellt. Ein Rechts⸗ mittel dagegen iſt nicht gegeben. Kirchliche Nachrichten Kalholiſche Kirche: 1. Faſtenſonntag Apoſtelkirche: 7½7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: 2. hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt mit Predigt 1 Uhr: Chriſtenlehre für die Jünglinge 2 Uhr: Andacht, darauf Verſammlung für den 3. Orden Abends 98 Uhr: Faſtenpredigt, von einem Dominikanerpater gehalten. Die Pfarrgemeinde iſt herzlich eingeladen. Marientirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene ½11 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder. 1 Uhr: Andacht für die Kinder Montag: 6.40 Uhr beſt. Amt für Joh. Rohrbacher, Sohn Adam, Eltern, Schwiegereltern Phi⸗ lipp Bergmann, Ehefrau Juliana geb. Haas und Angehörige 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Peter und Joh. Illert, Kath. Wunderle geb. Illert, Söhne gef. Krieger Joh., Valt., Michael. 7.10 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Alter geb. Wieland, Thereſe Alter geb. Krug, Enkelkind Hans Burkert und Angehörige Dienstag: 6.40 Uhr beſt. Amt für Adam Ehrhardt 1., Eltern, Großeltern, Schwägerin Barbara Hoock geb. Schmitt und Angehörige 7.10 Uhr beſt. Amt für Hans Beikert Mittwoch: 6.40 Uhr beſt. Amt für Hans Grammig, beſt. von den Altersgenoſſen 7.10 Uhr beſt. Amt für Eliſe Bauer geb. Martin, Chriſtine Wohlfahrt geb. Hoock, beſt. von den Schulkameradinnen Donnerstag: 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Eliſabeth Winken⸗ bach geb. Haas, Söhne Joh. und Michael, Tante Margareta und Angehörige 7.10 Uhr beſt. E.⸗A. für Nik. Schloſſer, Ehefrau Sabina geb. Wiegand, Bruder Franz Jakob und Jakob Fiſcher, Ehefrau Magdalena geb. Kirchner, Kinder und An⸗ gehörige Freitag: 6.40 Uhr beſt. Amt für Valentin Buſalt 2., Eltern und Angehörige 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Franz Berg⸗ mann, Eltern und Schwiegereltern 7.10 Uhr beſt. Amt für Valentin Helbig 6. und Angehörige Samstag: 6.40 Uhr beſt. Amt für Phil. Sax 4., Ehefrau Anna Maria geb. Bauer, Tochter Eliſabeth und Angehörige 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Franz Roos, Söhne gef. Krieger Franz und Lorenz 7.10 Uhr beſt. Amt für Barbara Hofmann, Eltern und Angehörige Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern, am Dienstag und Freitag in der Marienkirche eine hl. Meſſe. Mittwoch und Freitag, abends 6.30 Uhr, Faſten⸗Andachten. Nächſten Sonntag beginnt die Oeſterliche Zeit. An dieſem Tag erfüllen alle Jungfrauen ihre Oſterpflicht. Der Beichtſtuhl beginnt wie⸗ der um 4 Uhr. Zugleich erfüllt das 5. Schuljahr ſeine Oſterpflicht. Am Mittwochabend um 8 Uhr, iſt Vortrag für die 2. Abteilung der Jünglingsſodalität in der Kapelle der Engl. Frl.(Es ſind das die Jahrgänge, dkee 1936, 1935, 1934 und 1933 aus der Schule gekommen ſind). Evangelische Kirche: Sonntag, den 6. März 1938 Vormittags 9.45 Uhr: Gottesdienſt Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Dienstag, den 8. März, abends 8 Uhr, Frauenabend; Mittwoch, den 9. März, abends 8 Uhr, Paſſions⸗Andacht; Donnerstag, den 10. März, abends 8 Uhr: Singſtunde. g Aber lrotzdem Frau Müller hat es eilig. Die Uhr zeigk eine Minute vor ſieben und Frau Müller muß doch unbedingt noch zum Gemüſehändler. Mit der Einkaufstaſche bewaffnet, fegt ſie über den Bürgerſteig, rennt gegen einen etwas be⸗ leibten Herren, ohne ſich zu entſchuldigen, ſtolpert über einen Hund, der nicht ſchnell ge⸗ nug zur Seite ſpringt. Frau Müller läuft weiter und denkt nur daran, daß der Gemüſe⸗ händler punkt 7 Uhr ſeinen Laden ſchließt. So, jetzt noch über die Fahrbahn, dann iſt es geſchafft.„Paſſen Sie doch auf!“, ſchreit ſie beim Ueberqueren einen Motorradfahrer an, der im letzten Augenblick vor der plötzlich auf⸗ tauchenden„Verkehrsſtörung“ geſtoppt hat. „Halt mal!“ ertönt in dieſem Augenblick der freundliche Baß eines Wachtmeiſters und unterbricht Frau Müllers„Rekordlauf“.— „Wiſſen Sie, daß Sie gegen die Straßen⸗ verkehrs-Ordnung verſtoßen haben?“ „Ich? Aber es iſt doch gar nichts geſchehen“ proteſtiert Frau Müller.. „Na, Gott ſei Dank nicht. Aber trotzdem“ — der Wachtmeiſter wird zum Verkehrserzie⸗ her—,„die neue Straßenverkehrs-Ordnung ſtellt jedes Verhalten, das den Verkehr gefähr⸗ den kann, unter Strafe; dabei iſt es nicht not⸗ wendig, daß ein Unheil angerichtet wird. Zu⸗ nächſt haben Sie die Fahrbahn nicht auf dem kürzeſten Weg, d. h. nicht rechtwinklig über⸗ ſchritten, ſondern ſind quer rübergegangen. Außerdem haben Sie weder nach rechts noch nach links geſehen, um ſich zu überzeugen, ob die Fahrbahn frei war. Damit haben Sie ſich ſchon ſtrafbar gemacht!“ Hw. Raſwel. Mittags ziemlich warm 5 Das weſteuropäiſche Hochdruckgebiet hat ſich oſt⸗ und nordwärts entwickelt und damit ſeinen Einfluß auf unſer Wetter noch ver⸗ ſtärkt. Vor allem hat ſich dabei in der Höhe ſtarke Erwärmung eingeſtellt, ſodaß der Wet⸗ terflieger am Freitag die Nullgradgrenze erſt in 2900 Meter Höhe erreichte und zwiſchen 500 und 1200 Meter Temperaturen von Plus 10 Grad antraf. Ein nennenswertes Eingrei⸗ fen von Tiefdruckſtörungen auf unſer Wetter iſt vorerſt unwahrſcheinlich, trotzdem außer⸗ ordentlich lebhafte Wirbeltätigkeit über Nord⸗ europa hinwegführt. Samstag: Morgens vielfach dunſtig, ſonſt heiter bis wolkig, trocken, mittags ziem⸗ lich warm, nachts leichte Froſtgefahr, Winde um Weſt. Die Ausſichten für Sonntag: weſentlichen noch freundliches Wetter. Im Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— Du. II. 1938 üder 1900. 3. 8t. iſt Anzeigenpreisliſte Nr 6 gültig. 4 tr f. am Ohne Gewähr Gewinnauszug 5. Klaſſe 50. Preußiſch-Süddeutſche(278. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Nachdruck verboten Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 21. giehungstag 4 Gewinne zu 5000 NM. 10 Gewinne zu 3000 RM. 22 Gewinne zu 2000 RM. 25641 76 Gewinne zu 1000 RM. 102 Gewinne zu 500 RM. 172 Gewinne zu 300 RM. 63732 67001 9 Gewinne zu 3000 RM. 10 Gewinne zu 2000 Rwe. 30 Gewinne zu 1000 NW. Sec In der heutigen Vormfttagsziehung wurden gezogen 2 Sewinne zu 10000 RM. 333288 289518 387989 N 71290. 7 249766 259880 360270 352 172139 312928 316048 342062 361457 381291 7460 14973 15997 29345 31008 42345 43953 54769 65473 69664 79988 124196 130768 138116 152876 166247 179906 206087 208011 210310 216141 241657 247444 262387 263559 265564 275699 285311 285784 288520 289880 298511 310965 323093 323888 353331 366623 380937 29657 57949 72256 76079 78973 85056 90390 101406 103731 106057 107928 108803 118700 120908 123681 144648 144671 147262 158896 171208 200465 205598 207340 215426 218919 223212 238039 240557 240845 246874 248966 258577 264933 269671 277597 278805 288996 294100 294750 295172 297092 304657 313412 322202 329387 330866 337434 356365 372146 386812 399032 1899 1946 2796 5986 32986 44947 54587 2570 73882 81875 85433 87178 87415 96574 9662 99223 99447 99910 107980 111238 112197 118542 25199 126563 129987 130750 134784 136779 138617 140663 144105 147357 148334 167964 170147 171592 173408 180160 180423 182452 185892 190045 190201 191432 196474 196953 204760 2058990 210235 226073 243667 244558 262520 275667 280034 286985 287754 248957 290436 290691 295177 288061 311799 32378 318694 319555 322000 338725 336921 34667 365196 370805 372022 373050 37757 382272 384 155 368440 386185 386318 386565 391957 392797 396524 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 30147 382835 389275 393116 192311 dödgs 67984 137167 143985 220099 232251 234688 253140 3176943 865748 3. Matz 1938 128099 161102 168219 76 Gewinne zu 500 RM. 87434 109798 111047 113381 121196 126673 160488 161070 184232 195528 206171 206430 2416/3 250856 252599 257624 266238 287321 279936 280988 283905 288178 803580 314377 321085 333110 360990 362481 373480 380078 391850 392143 152 Gewinne zu 300 RW. 42820 55188 63906 65481 72861 72966 78849 84583 88601 94979 96074 04 192 108847 126319 128287 128811 129189 129794 142728 150601 152630 164036 166387 168322 175809 177765 178888 181047 204145 204608 208533 211258 213055 214125 216473 225733 228471 228525 230748 234947 235628 235644 240616 249786 254441 257255 277599 277685 279146 291005 296042 298222 299354 300587 314994 320349 324861 330553 333614 339921 342041 347860 349945 352675 363440 369645 380558 388764 397510 397733 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000000, 2 zu ſe 500000, 6 zu ſe 20000, 30 zu je 10000, 48 zu je 5000, 100 zu ſe 3000, 336 zu je 2000, 756 zu je 1000, 1320 zu ſe 500, 2782 zu je 300, 38489 46101 51885 66307 74067 76646 6792 9811 13316 15800 20829 30081 64618 zu je 150 RM. 268886 342174 364916 372476 102509 114161 120781 2228 332844 1 müſſen zum Weißen Sonntag und zur Konfirmation für ihre Kinder nun vieles einkaufen. Wor dem Einkauf ſollen die Eltern aber erſt den Anzeigenteil der„Viernheimer Volkszeitung“ anſehen. Darum jetzt Anzeigen aufgeben 1 0 8 1 4 die ſicher Erfolg bringen, da ſie in allen Familien geleſen werden! — 5 2 Amtliche Bekanntmachung Betr.: Sprungzeiten im gemeinheitl. Faſelſtall Ab Montag, den 7. ds. Mts. iſt der 8 für das Beobachtungsgebiet Viernheim wieder freigegeben. Die Sprungzeiten ſind: 5 Werktags: 1. für Großvieh: vormittags von 8—10 Uhr nachmittags von 15 Uhr 2. für Ziegen: vormittags von 810 Uhr N nachmittags von 3—5 Uhr 3. für Schweine: nachmittags von 1—5 Uhr 5 Sonntags: Für alle Tiere vormittags von ½8 bis ½9 Uhr. Die Muttertiere dürfen nur von Erwachſenen vor⸗ geführt werden. Für Kinder und Unbefugte iſt der Zutritt zum Faſelſtall verboten. Viernheim, den 4. März 1938 Der Bürgermeiſter. Landau. warengenolenschaft e. G. m. b. H. Einladung zu der am Sonntag, den 13. März, nach⸗ mittags 3 Uhr im Gaſthaus zum„Für ſt Alexander“ ſtattfindenden ordentlichen Denerdversammlung Tagesordnung 1. Bilanz und Rechenſchaftsbericht für 1937 2. Bericht des Aufſichtsrates 3. Genehmigung der Bilanz und Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrates. 4. Beſchlußfaſſung über die Verwendung des Reingewinns. 5. Wahl der ausſcheidenden Vorſtands⸗ und Aufſichtsratsmitglieder. Lanbw. Warengenojjenſchaft V'heim e. G. m. b. H. gez. Brechtel Vereins Anzeiger Nationaljozialiſtijche Kriegsopferverjorgung gez. Blaeß Der General⸗Mitglieder⸗Appell findet am Sonntagnachmittag im„Freiſchütz“ ſtatt. Ne⸗ ben der Ablegung der Jahresberichte findet ein Vortrag des Kameraden Pfaffhauſen von der Betreuungsſtelle Darmſtadt ſtatt. Alle Ka⸗ meraden und Kameradenfrauen wollen zu die⸗ ſem Appell erſcheinen. Der Kameradſchaftsführer. Sängereinheit Heute abend Singſtunde im Lokal. In Anbe⸗ tracht des bevorſtehenden Konzertes bitte ich alle Sänger, auch alle ehemaligen und die⸗ jenigen, die ſich neu angemeldet haben, pünkt⸗ lich zur Stelle zu ſein. Der Vorſitzende. Männergeſangverein 1846 Heute Samstagabend, 8.30 Uhr, Singſtunde. Reſtlos erſcheinen! Der Vorſitzende. Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Heute abend, 8.30 Uhr, Singſtunde. Bitte dringend, daß ſämtliche Sänger zur Stelle ſind. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie. Heute Samstagabend, punkt 8.30 Uhr, Sing⸗ ſtunde. Vollzähliges Erſcheinen erwartet der Vorſitzende. Kleintierzuchtverein 1916 Samstag, 5. März, findet abends 8.30 Uhr, bei Mitglied Sander(OéEG⸗Bahnhof) die Monatsverſammlung ſtatt. Indem Herr Gut⸗ jahr anweſend ſein wird, iſt es Pflicht eines jeden Mitgliedes, zu erſcheinen. Der Vorſtand. Verein der Hundefreunde Morgen Sonntag, 6. März, vormittags 10 Uhr, Mitgliederverſammlung auf dem Dreſ⸗ ſurplatz; vorher Dreſſurſtunde. Der Vorſitzende. Nadfahrervereinigung Viernheim 07 Samstag, 5. März, abends 8.30 Uhr, im Vereinslokal wichtige Verſtandsſitzung. Voll⸗ zähliges Erſcheinen erwartet der Vereins führer. Turnverein von 1893 Abtlg. Fußball: Morgen Sonntag Pflicht⸗ ſpiele der 1. und 2. Mſchft. gegen SC Mhm.⸗ Gartenſtadt 1. und 2. Mſchft. auf dem Sport⸗ feld an der Lorſcherſtraße. Beginn: 12.45 und 2.30 Uhr(ohne Wartezeit). Abtlg. Handball: Morgen vormittag, 9.30 Uhr, Training für 1. und 2. Mſchft. B⸗Jug. in Viernheim gegen Poſt Mhm. Beg. 10 Uhr. Der beſte Verkehrslotſe * iſt die Vorſicht! — F ür die mir anläßlich meines 70. Geburtstages erwieſenen Ehrungen durch zuteil gewordene Glüchwünſche und überreichte Geſchenke ſage ich meinen herzlichſten Dand Frau Maria Müller geb. Lammer 0 ür die uns anläßlich unſerer VDermählung in Jo reichem Maße erwieſenen Nufmerkſambeiten danken herzlichſt Paul Caiſt und Frau Erna geb. Müller Sloyle-Rommunlonanzuge Seidenstoffe in weiß und farbig für Kom- munionkleider in großer Auswahl bei Robert Stelert, welnnelmerstrage 62 Manufaktur- u. Modewaren, Wäsche u. Aussteuer Leulscher Hasser d EG. Bahnhof— Feruſprecher 10 Heute Samstag abend 8/ Uhr Sonntag ab 5 Uhr Tanz Die gute Küche von Ruf! Erſtkl. Weine! Das gute Kühnerbier Es ladet herzl. ein 2 Familie Weſchmann lede weitere Größe l. meh: kleid und Schlüpfer aus Charmeuse Kommunion-Anzog aus Kammgarn, Prinz- Heinrich- Form mit Uberkragen, Jacke und Hose ganz ge- 26 — föttert Gröge für 10 Johre Kommunion-Kleid cus weißem Konstseiden · Krepp- Satin mit Schoſterkragen und Biesengorn., Gr. 70. 12⁰⁰ sackfischgornitur, Unter- 3˙⁰ Auf Wonsch die bekannte Lock Bindeschuoh mit holbhohem Absotz, 77⁵ moderne Form Spangenschoh cus weis- sem leder mit Steg, 90 Größe 31-33 4 Makoperle, ein kröffiger Knaben- Strumpf, Gr. 4 1 10 ede welfere Größe=. IO meh- 1 flotperle, ein feiner Mäd- chenstrumpf, Größe 4 20 iede wellete Große=. 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