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Jahrgang Die zeitung im Dienst der Zufammenarbeit Eine Rede des Reichspreſſechefs Dr. Dietrich vor dem Außenpolitiſchen Amt der NS AN. An die Preſſe der Welt Preſſevereinbarungen von Land zu Land Wohl zu keiner Zeit hat man die Aufgaben der Preſſe für die Weltpolitik höher einge⸗ ſchätzt als heute. Und kein Land der Erde hat der Preſſe in dieſem Zuſammenhang eine bedeutendere Aufgabe zugemeſſen als Deutſchland. Reichspreſſechef Dr. Diet⸗ rich hat in einer Rede, die er geſtern in Ber⸗ lin gehalten hat, mit Recht darauf hingewieſen, daß die Preſſe ſich zu einem Element der internationalen Politik entwik⸗ kelt habe Freilich beſteht noch ein himmel⸗ weiter Unterſchied in der Auffaſſung der Preſſe⸗ arbeit in den einzelnen Ländern. Im Gegen⸗ ſatz zu der deſtruktiven Tendenz, die vielfach noch in der ausländiſchen Preſſe gegenüber dem Staat und ſeinen Einrichtungen beſteht, ſieht im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland die Preſſe ihre höchſte Verpflichtung darin, der Ge⸗ meinſchaft und damit dem Staat in erſter Linie zu dienen. Seine Pläne und Abſichten dem Volke klarzumachen und die Einſatzbereit⸗ ſchaft des geſamten Volkes für die Staatsauf⸗ gaben zu wecken, iſt ihre Miſſion. In dieſer Weiſe fördert die deutſche Preſſe die Friedens⸗ bemühungen der Regierung, wiederum im Ge⸗ genſatz zu zahlreichen namhaften ausländiſchen Zeitungen, die vielfach im Solde privater In⸗ kereſſen ſtehen und oft mehr der Völkerver⸗ hetzung und dem Krieg als dem Frieden die⸗ nen. An dieſer knappen Feſtſtellung wichtiger grundſätzlicher Unterſchiede zwiſchen deutſcher und ausländiſcher Preſſe wird es dem Leſer nicht ſchwer fallen zu entſcheiden, wer die höhere Aufgabe im Dienſt der Völkerverſtändi⸗ gung erfüllt. 0 o.— Die nede des Reichspreſſechefs Berlin, 8. März. Auf dem Empfangsabend. zu dem Reichslei⸗ ker Roſenberg als Leiter des Außenvpoliti⸗ ſchen Amtes der NSDAP. am Montagabend ins Hotel Adlon geladen hatte, hielt Reichspreſ⸗ ſechef Dr. Dietrich eine Rede, in der er u. a. ausführte: Zu den großen volitiſchen Problemen. die die Völker bewegen, iſt in den letzten Jahrzehnten ein neues hinzugekommen. Gewiß. die Fra⸗ gen der Preſſe gehören ſeit langem zu den intereſſanteſten des ſozialen Lebens überhaupt und zu den wichtigſten im Verkehr der Völker untereinander. Aber niemals zuvor hat das Wirken der Preſſe ſo unmittelbar und ſo tief in das politiſche Geſchehen der Zeit eingegriffen, wie wir es heute erleben. Preſſe- ein poliliſches Problem Vor wenigen Tagen ſah ſich der Führer der deutſchen Nation veranlaßt, dieſes wachſende internationale Problem der Preſſe geradezu in den Mittelpunkt ſeiner großen Rede zu ſtellen, die in allen Ländern der Erde einen ſo ſtarken Widerhall gefunden hat. Er hat mit aller Offenheit und wünſchenswerten Deutlichkeit die Gefahren und Folgen einer deſtruktiven Preſſearbeit aufgezeigt, die in ſo verhängnisvoller Weiſe heute die große Po⸗ litit berührt und beeinflußt. Hier wurde von berufenſter Seite die Preſſe als volitiſches Problem von Weltbedeutung in die inter⸗ nationale Debatte geworfen. Die leider nur all zu begründeten Anklagen des Führers haben ſchonnungslos die negati⸗ ve Seite der internationalen Preſ⸗ lefreiheit aufgezeigt. Nalionalſozialiſtiſche Preſſepolifik Dabei iſt ſelbſtverſtändlich. daß man weder die Struktur unſerer Preſſe begreifen, noch über das Weſen unſerer Preſſepolitik Verſtändnis aufbringen kann, wenn man keine Kenntnis hat von den geiſtigen Grundlagen des Natio⸗ nalſozialis mus. von dem neuen Denken, das in ihm Geſtalt gewonnen hat. von der neuen Staatsauffaſſung, die er verwirklicht. und von den Beziehungen des Einzelnen zur Gemein⸗ ſchaft, die ſeinem ſozialen Daſein eine ganz neue Grundlage und unſerem Denken ganz neue Erkenntniſſe und Begriffe gegeben haben. Die Preſſe im nationalſozialiſtiſchen Staat hat nun einmal nicht die Aufgabe, die indi⸗ viduelle Meinung des einzelnen gegenüber dem Ganzen zum Ausdruck zu bringen, in et⸗ was als„öffentliche Meinung“ vorzutäuſchen, was keine iſt. Sondern ſie hat umgekehrt die Pflicht, die gemeinſamen Schickſalsfragen un⸗ aufhörlich dem einzelnen gegenüber zu vertre⸗ ten und ihm begreiflich zu machen, wenn er ſich ihrer nicht bewußt iſt. Hier wird die Zeitung zum täglichen Mah⸗ ner der Nation, zur Schule des politiſchen Den⸗ kens, die jeden Volksgenoſſen das Bewußtſein vermittelt, Glied einer Gemeinſchaft zu ſein, der er auf Gedeih und Verderb verbunden iſt. Als öffentliche Meinung gilt bei uns nicht jenes ſchwankende Stimmungsbarometer miß⸗ launiger Publiziſtik, das täglich und ſtündlich den tauſendfältigen Einflüſſen unkontrollier⸗ barer Einzelintereſſen unterliegt. Die öffent⸗ liche Meinung das iſt bei uns der wirkliche Volkswille, den der Nationalſozialismus durch ſeine lebendige Verbundenheit mit dem Volke an ſeiner Quelle unmittelbar erfaßt. Oeffentliche Meinung wird bei uns nicht ge⸗ macht, ſondern erforſcht! (Fortſetzung der Rede im Innern des Blattes.) — Moskau, 8. März Die Montagſitzung des Moskauer Schau⸗ prozeſſes ſteht wieder im Zeichen des „Haupangeklagten“ Bucharin, der zwar ſeine„konſpirative Tätigkeit zum Sturze der Sowjetregierung“ zugibt, ſich jedoch hartnäckig weigert, auch die„Verbrechen des Landesverrats und der Spionage“ auf ſein Schuldkonto zu nehmen. Wyſchinſki hat es nicht leicht mit dieſem, ihm geiſtig weit überlegenen Angeklag⸗ ten, der es oft genug fertig bringt, das letzte Wort zu behalten. Bucharin führt im Einzelnen aus, daß ſeine Gruppe, nachdem ſie aus allen Machtſtellun⸗ gen verdrängt worden war, zuerſt verſucht habe, mittels einer„Palaſtrevolution“ ihren Einfluß wieder zu erobern. Es ſei beabſichtigt geweſen, vor allem durch Rykow und Jenu⸗ kidſe, die damals noch ihre hohen Aemter be⸗ kleideten, Stalin und ſeine Anhänger zu iſo⸗ lieren. Aber ſchon vom Jahre 1930 an ſei die Oppoſition zu gewaltſamen Methoden übergegangen. In der Periode der Kollekti⸗ vierung der Landwirtſchaft habe ſie z. B. große Hoffnungen auf einen Erfolg der Bauernaufſtände in den verſchiedenſten Ge⸗ bieten geſetzt. Jur„Kreml-Berſchwörung“ vom Jahre 1934, die bereits in den„Geſtänd⸗ niſſen“ Rykows ausführlich zur Sprache kamen, erklärt Bucharin, es ſei beabſichtigt geweſen, die Im Dienſt des Vierjahresplanes hermann Göring an Berlin, 8 März Das Leipziger Meſſeamt hat am Montag dem Miniſterpräſidenten Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring telegrafiſch über den Einſatz der Früh⸗ jahrsmeſſe für die Aufgaben des Vierjahres⸗ planes Bericht erſtattet. e e Göring hat in folgendem Telegrämm geant⸗ wortet: Dem Leipziger Meſſeamt danke ich für ſeinen telegrafiſchen Bericht, aus dem ich mit Genug⸗ tuung entnehme, daß die Frühjahrsmeſſe die Erfolge des Vierjahresplanes klar und überzeugend herausſtellt. Damit erfüllt dieſe große internationale Meſſe ihre Aufgabe. den neuen Qualitätserzeugniſſen, Spitzenleiſtungen das Leipziger Preſſeamk hochentwickelter Technik, immer größere Abſatz⸗ märkte zu erſchließen. Ich bin überzeugt, daß dieſe einzigartige Schau allen Beſuchern aus dem In⸗ und Auslande einen unvergeßlichen Eindruck vermittelt von der aufbauenden, ſchöpferiſchen Friedensarbeit des deutſchen Vol⸗ kes und ſeinem unbeugſamen Willen, ſich unter nationalſozialiſtiſcher Führung allen Schwie⸗ crigkeiten zum Trotz durch höchſte Leiſtung und entſchloſſenen Einſatz aller Kräfte den Weg zu weiterem Aufſtieg zu erkämpfen. 0 Ich ſpreche dem Leipziger Meſſeamt meine Anerkennung für die geleiſtete Arbeit aus, er⸗ widere die mir überſandten Grüße und wün⸗ ſche der Frühjahrsmeſſe guten Erfolg. gez. Hermann Göring Reichswirtſchaftsminiſter Funk eröffnete die Leipziger Meſſe 1938 Unter den vielen wichtigen neuen techniſchen Darbietungen intereſſieren beſonders eine Kurbelantriebswelle für Dieſelmotoren von Krupp. dann eine Preßluftramme für Straßen⸗ arbeiten(links unten), und ein vorbildlicher Luftſchutzkeller, der in Eiſenbeton hergeſtellt iſt. (Schirner 2, Preſſephoto, Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Palaſtrevolulſon im Kreml geplant Veitere Vernehmung Bucharins in Moskau ganze(aus ungefähr 2000 Perſonen beſtehende) 17. Parteiverſammlung, die damals im Kreml tagte, feſtzuſetzen! Auf das energiſchſte wehrt ſich Bucharin je⸗ doch gegen die„Anſchuldigung“ des Staatsan⸗ waltes, daß er direkt an Spionage und Lan⸗ desverrat beteiligt geweſen ſei, eine Haltung, die im Vergleich zu den übrigen, ſo geſtändnis⸗ eifrigen„Angeklagten“ auffällt und Wyſchinſki, der ſich immer mehr auf die Akten der Vorunterſuchung berufen muß, ſehr un⸗ angenehm zu ſein ſcheint. Im Laufe der ziemlich erregt geführten Dis⸗ kuſſion kommt Wyſchinſki nunmehr immer wie⸗ der auf die angebliche Verbindung des im „Dezember 1937 wegen Landesverrats im Ge⸗ heimverfahren hingerichteten“ ehemaligen Sowjetbotſchafters Karachan mit Bucharin zu ſprechen. Bucharin zeigt ſich jedoch nicht allzu willfährig. Um jeden Preis möchte Wyſchinſki dabei auch das„Geſtändnis“ der Spionage von Bucharin hören. Er fordert dabei den Angeklag⸗ ten Scharangowitſch zuerſt auf, ſeine Ausſagen zu wiederholen, wonach die zitierte weißruſſiſche Gruppe direkte Anweiſungen zur Spionage zu Gunſten einer auswärtigen Macht von Bucha⸗ rin und Rykow erhalten habe. Aber Bucharin äußert hierzu nur verächt⸗ lich:„Scharangowitſch kann ſagen, ſoviel er will. Das ändert nichts daran, daß ich alles beſtreite. Ich habe niemals mit irgend einem Nachrichtendienſt in Verbindung geſtanden!“ Vahnſinns-Geſpinſle Erneut kommt Wyſchinſki darauf auf den Komplex Karachan zurück. Bucharin, von Wyſchinfki weiter bedrängt, hält es nunmehr für richtiger, wenig reichlich nebelhafte Erklärun⸗ gen abzugeben, die um ſo ungeheuerlicher wir⸗ ken, als der Kronzeuge dafür, nämlich Karachan ſelbſt, ſchon vor Monaten vorſorglich hingerich⸗ tet worden iſt. Im Jahre 1935 will Bucharin eine Zuſammenkunft mit Karachan gehabt haben, wobei ihm dieſer„die Ergebniſſe ſeiner Geheimverhandlungen mit den Deutſchen“(ö) mitgeteilt habe. Der Staatsanwalt intereſſiert ſich auffallenderweiſe nicht dafür, mit wem, und wann Karachan dieſe angeblichen Verhandlun⸗ en geführt hat. Der Inhalt dieſer„Verhand⸗ ungen“, den Bucharin jetzt bekanntgeben muß, macht freilich ſofort dieſes neue Manöver der Prozeßregie verſtändlich. Als erſten Punkt abe man in den„Geheimverhandlungen“ von Karachan verlangt, daß die Oppoſition, mit ausländiſcher Unterſtützung an die Macht ge⸗ langt, ſofort das franzöſiſch⸗ſowfjet⸗ ruſſiſche Militärbündnis kündige. Zweitens habe man ein Militärbündnis mit der durch die Oppoſition neu zu bildenden Sowjet⸗ regierung vorgeſchlagen. Und drittens habe Karachan ſchließlich noch wirtſchaftliche Konzeſ⸗ ſionen auf Sowjetgebiet anbieten müſſen. Der Zweck dieſer völlig zuſammenhanglos und mit gewollter Unklarheit vorgebrachten Erklärung Bucharins, die vom Gericht natür⸗ lich in keiner Form näher präziſiert werden, dürfte auf der Hand liegen. Offenbar ſoll durch ſolche„Geſtändniſſe“ dem franzöſiſchen Bundesgenoſſen vor Augen geführt werden, wie dringend notwendig die„Liquidierung der Verſchwörer“ in Form der Monſtreprozeſſe auch im Intereſſe der Bündnisbeziehungen war! Zum Schluß der Morgenverhandlung wurde noch die„Zeugin“ Jakowlewa, die frühere Volkskommiſſarin für Finanzen der Großruſſi⸗ ſchen Bundesrepublik unter GPU.⸗Bewachung in den Saal geführt. —— Eiſenbahnunglück in Rolſpanien 19 Tote, 168 Verletzte §§ Paris, 8. März. Nach einer Havasmeldung aus Barce⸗ lona ereignete ſich in der Nacht vom Sonn⸗ abend zum Sonntag— wie erſt jetzt bekannt wird— auf der Strecke zwiſchen Lerida und Tarragona ein ſchweres Eiſenbahnunglück. Ein Schnellzug ſtieß mit einem Güterzug zu⸗ ſammen, wobei 19 Perſonen getötet und 168 mehr oder weniger ſchwer verletzt wurden. 2 — Chriſtianſund kurz angelaufen, um dort einige Der Gthrei nach wirt⸗ schaftlicher Veſtändigkeit „„Der Schrei nach wirtſchaftlicher Sicherheit iſt ein Alltagsſchrei der Arbeiter geworden, heißt es in einem Bericht aus den Vereinigten Staaten von Amerika.“ Dieſen Satz greifen wir zunächſt aus einer Rede heraus, die der neue Reichswirtſchaftsminiſter Funk zur Eröff⸗ nung der Leipziger Meſſe gehalten hat und in 708 ſehr viele intereſſante Probleme angerührt in Vielleicht iſt ein kleiner Zuſatz erlaubt. Nicht nur der amerikaniſche Ar befter ſchreit nach wirtſchaftlicher Beſtändigkeit, ſondern ebenſo der amerikaniſche Farmer. Im groben Durch⸗ ſchnitt iſt der amerikaniſche Farmer ja nicht Bauer in unſerem Sinne, d. h. ein Landwirt, der den Boden hegt und pflegt; ſondern er be⸗ treibt eine induſtrielle Acker- oder Weidewirt⸗ ſchaft, pflegt vor allem nur eine oder nur wenige Kulturen, wie Weizen oder Mais oder Baumwolle, und ſucht dafür Abſatz auf dem Weltmarkt. Gerade deshalb iſt er aber genau ſo wie der amerikaniſche Arbeiter allen Schwan⸗ kungen des Weltmarkts untertan. Dadurch wird ein ſpekulativer Zug ſowohl in die Arbeiter⸗ ſchaft wie in die Landwirtſchaft hineingetragen, der höchſt gefährlich iſt. Geht es gut, hauen Arbeiter und Landwirte ihr Geld hin. Geht es ſcklecht, ſo leben ſie vielfach unter Umſtänden, die weder ein deutſcher Arbeiter noch ein deut⸗ ſcher Bauer erträglich fände. Es gehört zu der moraliſchen Kriſe, die Amerika neben der Wirtſchaftskriſe in den letzten Jahren und auch heute noch durch⸗ macht, daß dieſer ſpekulative Zug des amerika⸗ niſchen Arbeiters und Farmers umſchlägt in den Schrei nach Sicherheit, Die unter kommu⸗ niſtiſchem Einfluß neugegründeten Gewerkſchaf⸗ ten verſuchen zwar, ſich noch um die Hauptpro⸗ bleme herumzudrücken, und mit dem Ruf nach kürzerer Arbeitszeit und höheren Löhnen den Schrei nach wirtſchaftlicher Beſtändigkeit zu übertönen, wobei ſie die Unterſtützung der jüdi⸗ ſchen und großkapitaliſtiſchen Preſſe haben. Denn der Schrei nach Beſtändigkeit der Arbeit rührt eben an die andere Frage des willkürlichen, letzthin anarchiſchen wirtſchaftlichen Liberalis⸗ mus, deſſen erſter und wichtigſter Repräſentant 15 Judentum mit allen ſeinen Gefolgsleuten Deutſchland hat in einer Zeit, in der Eng⸗ land und Frankreich rieſige Fehlbeträge in ihren Handelsbilanzen aufweiſen, einen Aus⸗ fuhrüberſchuß erzielt. Das gelang nur mit ſchwe⸗ ren Mühen und dieſe Mühen werden gerade in den nächſten Monaten noch ſtärker ſein, weil die Weltwirtſchaftskonjunktur rückläufig iſt. Wir warten mit den Erzeugniſſen unſerer neuen In⸗ duſtrien auf und mögen auch da und dort noch Schwierigkeiten, Hemmungen oder„Kinder⸗ krankheiten“ zu überwinden ſein, ſo haben wir doch dadurch unſere wirtſchaftliche Rüſtung verſtärkt, was durch nichts mehr unter Beweis zeſtellt wird, als durch die Nachahmungsver⸗ 4 8 des Auslandes. Je leiſtungsfähiger wir aber wirtſchaftlich ſind, deſto ſtärker können wir in der Welt als Käufer auftreten und deſto mehr bewährt ſich die Beſtändgkeit unſerer eige⸗ nen Wirtſchaftsführung auch als Element der weltwirtſchaftlichen Beſtändigkeit. Dieſer Ge⸗ dankengang, den der Reichs wirtſchaftsminiſter Funk ſo klar herausarbeitete, führt die Behaup⸗ tung ad abſurdum, daß der Vierjahresplan Deutſchland aus der Weltwirtſchaft ausſchließe, Nein! Das gerade Gegenteil iſt wahr. Die deut⸗ ſche Eigenleiſtung ſtellt die Beziehungen Deutſchlands zur Weltwirtſchaft erſt auf eine ge⸗ ſunde Grundlage. In dieſem Sinne betreibt Deutſchland die Keimtötung(Antiſepſis) der weltwirtſchaftlichen Kriſen⸗Fieber⸗Bazillen. Der deutſche Vierjahresplan iſt alſo ein Stück weltwirtſchaftlicher Hygiene. Und nichts würde dieſe hygieniſche Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands mehr erhöhen, als wenn durch die Rückgabe des deutſchen Kolonialbeſitzes die deutſche Lei⸗ ſtungsgrundlage verbreitert würde. kleine Nachrichlen „teuer„Köln“ hat den norwegiſchen Hafen leichtere Seeſchäden auszubeſſern. die er in einem orkanartigen Sturm erlitten hat. Am Sonntag fanden in zwei Kreiſen Teil⸗ wahlen für die Sobranje ſtatt. Gewählt wur⸗ den 47 von 162 Abgeordneten. Von dieſen haben ſich 30 während des Wahlkampfes für das autoritäre Regime eingeſetzt, ſo daß die Wahl einen ſtarken Erfolg für die Regierung bedeutet. Im Qſſietzky⸗Prozeß wurde der 51jährige Dr. urt Wannow zu einer Geſamtſtrafe von zwei Jahren Zuchthaus, drei Jahren Ehrverluſt und Geldſtrafen im Geſamtbetrag von 8000 RM. verurteilt. Der öſterreichiſche Bundesminiſter Glaiſe⸗ Horſtenau traf am Montag in Stuttgart ein, wo er am Abend im Deutſchen Auslandsinſti⸗ tut üher„Das Jahr 1000 als deutſches Schick⸗ ſalsjahr“ ſprechen wird. Dominienminiſter Malcolm Macdonald hat am Sonntag und am Montag ſeine Beſprechun⸗ gen mit de Valera forigeſetzt. Aus gut unter⸗ richteten Kreiſen verlautet, daß immerhin noch Schwierigkeiten beſtänden. Nachdem der frühere ſowietruſſiſche Geſandte Aßmus ſeit dem Sommer vorigen Jahres ver⸗ ſchwunden war hat die Sowjetunion einen neuen Geſandten. Derevianſki. ernannt. Die⸗ ſer iſt jetzt in der finniſchen Hauptſtadt einge⸗ troffen und hat ſeinen Poſten übernommen. Aus Singapore wird gemeldet, daß die Flug⸗ häfen der britiſchen Luftwaffe in Kuching und Bintula. die eine wichtige Ergänzung der Ver⸗ teidigungsbaſis Singapores bildeten, jetzt fertig⸗ geſtellt ſeien. Sie werden mit dem Beſuch des 22 000 Tonnen großen britiſchen Flugzeugträ⸗ „hreſſefreiheil“ eine Phraſe Einer ſolchen, auf einer ganz anderen Ebene liegenden Auffaſſung von der Preſſe gegenüber erweiſen ſich aber auch die Argumente, die un⸗ ſere ausländiſchen Kritiker gegen das deutſche Preſſeweſen ins Feld führen, als gegenſtands⸗ los. Sie gehen völlig an der Sache vorbei, denn ſie entſtammen dem Wortſchatz einer libe⸗ raliſtiſchen Geiſteshaltung, deren Begriffe auf unſere Zeit und unſere moderne Auffaſſung von den Aufgaben der Preſſe nicht mehr an⸗ wendbar ſind. Auch die deutſche Preſſe nimmt ſich die Freiheit, zu kritiſieren, aber ſie kritiſiert nicht das, was dem Volke dienlich iſt, ſondern kritiſiert das, was dem Volke ſchadet. Was die„Preſſefreiheit“ des Auslandes in Wirklichkeit iſt, das habe ich aus der Geſchichte des Zeitungsweſens vieler Länder nachgewieſen. Ich habe an Hand vieler Nachweiſe und doku⸗ mentariſcher Unterlagen bezeugt, daß der Be⸗ griff Preſſefreiheit eine der größten Phraſen iſt, die jemals Menſchenhirne vernebelt haben. (Wir verweiſen auf die Schrift Dr. Dietrichs: Weltpreſſe ohne Maske“. Die Schriftleitung.) Man ſollte ſo viel Gefühl für die Wirklichkeit beſitzen, uns das offen zuzugeben. Die Preſſe iſt immer abhängig und immer irgendjemandem verpflichtet. Es fragt ſich nur wem?; oh un⸗ verantwortlicher Geſchäfts⸗ und Par⸗ teipolitik, ob den anonymen Mäch⸗ ten des Geldes und der, Zerſtörung aller menſchlichen Ordnung und Moral, oder den für das Lehen der Völker verantwortlichen Staatsmännern und politiſchen Inſtan⸗ zen der Nation. Die Ordnung der Preſſe in Deulſchland Als wir im Jahre 1938 begannen, den natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staat aufzubauen und uns auf dem Gebiet des Preſſeweſens einer gerade⸗ zu chaotiſchen Erbſchaft gegenüberſahen, mußten wir uns dieſe Frage ſtellen. Wir entſchieden Die Preſſe iſt eine Macht im Leben der Völ⸗ ker, die größer iſt, als ſich die bürgerliche Weis⸗ heit mancher Zeitgenoſſen träumen läßt. Und deshalb kann man ſie als das Barometer der Weltpolitik bezeichnen, deſſen Aus⸗ ſchlag und Zeigerſtand ſicherlich die Entſchlüſſe vieler Kabinette in den letzten Jahrzehnten ſtärker und unmittelbarer beeinflußt hat, als mancher zu ahnen vermag. Ein franzöſiſcher Diplomat bezeichnete ſie deshalb einmal treffend als die Zunge, von der Aeſop ſagt, ſie ſei das beſte und das ſchlechteſte. Leider hat ſich bisher in den internationalen Beziehungen die ſchlechte Zunge weit vernehmlicher be⸗ merkbar gemacht, als die guten Kräfte der Preſſe zur Geltung kommen konnten. Wie oft hat die Vergiftung der öffentlichen Meinung durch die bewußte Preſſelüge und die Der italieniſche Regierungschef Muſſo⸗ lini hat erſt in den letzten Tagen dem Präſi⸗ denten der internationalen Verlegerorganiſation aufs neue dargelegt, wie ſtark das Uebel der tendenziöſen Berichterſtattung verbreitet iſt. Wie ſehr man auch in den parlamenta⸗ riſchen Demokratien die Bedeutung dieſes Problems erkannt hat, zeigen die zwar vorſichtigen, aber eindeutigen Aeußerungen vie⸗ ler ihrer verantwortlichen Staatsmänner: So richtete der Staatspräſident der franzöſiſchen Republik, Lebrun, auf der Jahrestagung der Berufsgenoſſenſchaft der franzöſiſchen republikaniſchen Journaliſten am 8. Februar 1987 den erſten Warnruf an die franzöſiſchen Schriftleiter, die ſogenannte Preſſefreiheit nicht zu mißbrauchen. Man ſolle ſtets an die bedauerlichen Folgen unbedachtſam odex ſogar mit vollem Bedacht ausgegebener Falſchmeldungen denken, die die Harmonie un⸗ ter den Völkern, für die man ſich mehr denn je einſetzen müſſe, und den von allen erſehnten Frieden gefährden könnten. Auf einem Frühſtück des Verbandes der aus⸗ ländiſchen Preſſe in Paris ſprach ſich der franzöſiſche Außenminiſter Delbos noch vor wenigen Tagen gegen die Gewohnheit falſcher oder kendenziöſer Nachrichten aus und erklärte, daß die gemeinſame Pflicht der Zei⸗ tungsvertreter aller Länder darin beruhe, das aufgekommene Fieber zu heheben. Die Preſſe müſſe mehr für die Ausſöhnung und Einigung der Völker als für die Trennung eintreten. Und niemand anders als Herriot fordert laut„Temps“ vom 16. April 1936 ein Geſetz gegen die Vexleumdungspreſſe mit fol⸗ genden Worten:„Es iſt unerträglich, daß in einem anſtändigen Lande wie dem unſeren Lü⸗ gen ungeſtraft verbreitet werden dürfen.“ Der tſchechoflowakiſche Staatspräſident Beneſch ſtellte laut„Prager Preſſe“ vom 21. April 1935 die Frage:„Iſt es möglich, zu über⸗ ſehen, wie der moraliſche Zuſtand unſerer Ge⸗ neration von einer umſtürzleriſchen, demagogi⸗ ſchen, unmoraliſchen, beſtechlichen, Faantetten en und anderen als den von mir gedeuteten Ge⸗ ſichtspunkten und Zielen geleiteten Preſſe ver⸗ nichtet wird?“ Auf der kürzlich eröffneten öſterreichiſchen Preſſeausſtellung erklärte Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg: Die Welt würde, wenn ſich, alle pflichtbe⸗ wußten Journaliſten darauf verlegen möchten, gers„Eagle“ Ende März eingeweiht werden. Die wahre Preſſefteiheit dchluß der Rede des Reichspreſſecheſs Dr. Dielrich uns für das letztere und haben dann ſehr ſchnell gehandelt. Die Reinigung der Preſſe in Deutſchland war ſozuſagen die Viſitenkarte und die Neugeſtaltung unſerer Preſſe iſt,— muß ich ſagen— die Erſtgeburt der national⸗ ſozialiſtiſchen Revolution. Wäre nicht von der Nationalſozialiſtiſchen Partei unter ſchwerſten Opfern und Mühen eine Parteipreſſe aufgebaut worden, die jahrelang einen rückſichtsloſen Kampf gegen die alten Preſſezuſtände führte, dann wäre das Anſehen der Zeitung wahrſcheinlich überhaupt im Volke unrettbar verloren geweſen! In die⸗ ſes Chaos, das wir übernahmen, mußte recht⸗ liche Ordnung gebracht werden! Schon am 4. Oktober 1936 konnte das Schriftlei⸗ tergeſetz verkündet werden. Am 1. Januar 1934 trat es in Kraft. Das nationalſozialiſtiſche Preſſegeſetz brachte den deutſchen Journaliſten in ein un mit⸗ telbares Verhältnis zu Volk und Staat, denen er neben ſeinem eigenen Ge⸗ wiſſen in ſeiner geiſtigen Arbeit verantwortlich iſt. Dieſe Geſtaltung des perſönlichen Preſſe⸗ rechts iſt der Ausgangspunkt für die neue Po⸗ ſition des Journalismus im nationalſozialiſti⸗ ſchen Deutſchland geworden. Sie hat ſich auch in einer grundlegenden Aenderung der ſozialen und geſellſchaftlichen Stellung des deutſchen Schriftleiters ausgewirkt. Es iſt ein großer Irrtum, zu glauben, wir wollten in Deutſchland eine mechaniſierte Stagatspreſſe, die den Schrift⸗ leiter zum bloßen Handlanger und Tintenkuli der Staatsorgane macht! Keineswegs! Wir die Perſönlichkeit des Schriftleiters frei ent⸗ wickelt und ſein ſournaliſtiſches Pflichtgefühl zu ſchöpferiſcher Entfaltung für das Wohl ſei⸗ nes Volkes bringt! Mit der radikalen Trennung von Geſchäft und Politik, die das deutſche Schriftleiter⸗ geſetz vollzog, iſt die Vorausſetzung ge⸗ ſchaffen worden für die Geſundung unſerer Die Preſſe eine Macht im Völkerleben Europaiſche Staatsmänner haben das Wort zum Guten oder zum Schlechten iſt auf dem nicht jede Nachricht um der Senſation willen Preſſe. verantwortungsloſe Berichterſtattung die ſchwer⸗ ſten Gefahren für den Frieden der Völker her⸗ aufbeſchworen. Der Führer hat in ſeiner letzten Reichs⸗ tagsrede den Finger an dieſe offene Wunde im Zuſammenleben der Völker gelegt. Er hat den Hetzern und Brunnenvergiftern eine deutſche Antwort erteilt und den Re⸗ gierungen zugerufen, daß es ein verdienſt⸗ volles Werk ſein würde, wenn es gelingen könnte, nicht nur den Abwurf von Gift, Brand und Sprengbomben guf die Bevöl⸗ kerung international zu verhindern, ſon⸗ dern vor allem den Vertrieb von Zeitungen zu beſeitigen, die auf die Beziehungen von Staaten ſchlimmer wirken, als es Gift oder Brandbomben je zu tun vermöchten. ohne Ueberprüfung für Wahrheit zu halten und zu deröffentiſcen, viel mehr Freude haben, und viele könnten ſich für die Schonung ihrer Nerven bedanken. In ähnlicher Weiſe haben ſich aus aller Herren Länder zahlreiche andere Staatsmänner geäußert. Der engliſche Miniſterpräſident Chamberlain ſagte bei einer der letzten politiſchen Ausſpra⸗ chen im Unterhaus:„Die Macht der Preſſe Gebiet der, internationalen Beziehungen ſehr groß, und ein umſichtiger Gebrauch dieſer Macht, geleitet von dem vollen Bewußtſein der Verantwortung, kann vielleicht weitreichende Folgen haben, indem auf dieſe Weiſe eine gün⸗ ſtige Atmoſphäre für die Ziele erreicht wird, die wir anſtreben.“ Warum wird der Weg zum inter natio⸗ nalen Preſſefrieden nicht beſchritten? So kann der Mann auf der Straße in vielen Ländern mit Recht fragen. Ueber Kokain⸗ ſchmuggel, Mädchenhandel und Vankräuberver⸗ folgung konnten die Nationen ſich einigen, warum ſollten ſie ſich nicht gemeinſam der Be⸗ kämpfung der politiſchen Hetze und der durch verantwortungsloſe Preſſe⸗Elemente hervorge⸗ kufenen Friedensſabotage annehmen? Dieſe Frage möchte ich heute ſtellen. Vorausſeßzungen inlernaffonaler Preſſezuſammenarbeil Ich darf die Aufmerkſamkeit darauf lenken. daß in Deutſchland und Italien durch eine moderne Preſſegeſetzgebung zum erſtenmal überhaupt die praktiſchen Voraus⸗ ſetzungen zu internationaler Preſſezuſammen⸗ arbeit geſchaffen worden ſind. Und nur von dieſen Gedanken läßt ſich die deutſche Preſſe⸗ politik leiten, wenn ſie verſucht, durch zweiſei⸗ tige geſchriebene oder ungeſchriebene Preſſe⸗ vereinbarungen von Land zu Land ſchrittweiſe den Weg zur Vernunft und zur Verſtändigung auf dem Gebiet des internatio⸗ nalen Preſſeweſens anzubahnen. Die Preſſeab⸗ kommen Deutſchlands mit Polen und Deſterreich dienen dieſem Ziel, und kürzlich. aus Anlaß des Beſuches des jugoflawiſchen Miniſterpräſidenten, ſind wir auch mit Jugo⸗ ſlawien zu einem erfreulichen gentleman agreement bezüglich der gegenſeitigen Preſſe⸗ beziehungen gekommen. Die deutſche Preſſepolitik wird dieſen Weg der Nichtangriffspakte und Preſſeverein⸗ barungen von Land zu Land weiterhin ver⸗ wollen die lebendige Volkspreſſe, die preſſepolitiſchen Möglichkeiten, die ſich dafür bieten. Auge um Auge Wir können es uns nicht leiſten, friedfertige Engel zu ſein, wenn uns der Teufel im Nacken ſißt. Hier gilt für uns das Wort: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Auch wir können unſeren Beitrag zum Preſſefrieden nur Zug um Zug leiſten. Man lann von uns nicht erwarten, daß wir die Pfeile unſerer Preſſe im Köcher halten, wenn von allen Seiten gegen uns die Dreckſchleu⸗ dern in Bewegung geſetzt werden. Darüber müſſen ſich die Staatsmänner anderer Län⸗ der, die einen Preſſefrieden zur Vorberei⸗ tung einer allgemeinen politiſchen Regelung iſt wenig damit gedient, wenn man am grü⸗ nen Tiſch Friedensbeteuerungen abgibt, wäh⸗ rend man gleichzeitig der Preſſe zu Hetz⸗ kampagnen die Zügel freiläßt. Appell an die Auslandszournaliſlen Staatsſekretär Dr. Dietrich wandte ſich in dieſem Zuſammenhange beſonders an die Aus- landsjournaliſten. Er erklärte u, a.: Wir ſehen die Aufgabe des Auslandskorreſpondenten dar⸗ in, daß er ſeinen Landsleuten das unvor⸗ eingenommene, wahrheitsgetreue 417 eines fremden Landes und Volkes ver⸗ mittelt. Gewiß, ganz ohne Senſation iſt eine Zei⸗ tung nicht zu machen. Aber bieten die Lei⸗ ſtungen des nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land auf ſo vielen Gebieten nicht übergenug Stoff zu ſenſationeller Berichterſtattung? Dr. Dietrich ſchloß: Der Führer unterſchied in ſeiner Reichstags⸗ rede zwei Arten von Journaliſten. Ich werde mich glücklich ſchätzen, wenn ich Sie ſtets und ausnahmslos zu denen zählen darf. die wiſſen, daß ſie ihrem Volk am beſten die⸗ nen, wenn ſie der Wahrheit den Weg zu ihm bereiten. Und deshalb möchte ich ſchließen mit einem Wort, das vielleicht am beſten den Aus⸗ druck jener Gefühle wiedergibt, die wir in un⸗ ſerer Zuſammenarbeit mit Ihnen empfinden und von denen ſich auch der Journaliſt im een bei ſeiner Arbeit ſtets leiten laſſen ollte: „Achte eines jeden Vaterland, doch Dein eigenes liebe!“ Reichsjugendführer ſprichl zur Seimbeſchaffung der 53. 5 Berlin. 8. März. er Deutſchlandſender überträgt am 11. März von 20 Uhr bis 20.15 Uhr die Rede des Jugendführers des Deutſchen Rei⸗ ches. Reichsleiter Baldur von Schirach, zur Eröffnung der Propagandaaktion für die OJ.⸗Heimbeſchaffung, die am 2. März in der Krolloper Berlin gehalten wurde. Die Rede befaßt ſich insbeſondere mit der Ausbildung der jungen Architektenſchaft und dem Bauwil⸗ len der der jungen Nation. ö Miniſier Junk in dresden Dresden, 8. März Reichswirtſchaftsminiſter Walter Funk traf Sonntagnacht von Leipzig kommend in Dres⸗ den ein Er ſtattete am Montag dem Reichs⸗ ſtatthalter und Gauleiter Martin Mutſch⸗ mann einen Beſuch ab, der der Klärung aller ſchwebenden Wirtſchaftsfragen des Gaues Sach⸗ ſen diente. Nachmittags empfing Reichsmini⸗ ſter Funk die führenden Perſönlichkeiten des ſächſiſchen Wirtſchaftslebens, denen er in län⸗ geren Ausführungen die Grundſätze und Richt⸗ linien der von ihm geführten nationalſozia⸗ liſtiſchen Wirtſchaftspolitik darlegte und prakti⸗ ſche Wege zum verſtärkten Einſatz der perſön⸗ lichen Initiative des deutſchen Unternehmers aufzeigte, Rifter von Eyp in Neapel Rom, 8. März Reichsſtatthalter General Ritter von Epp iſt, von Tripolis und Taormina kom⸗ mend, mit ſeiner Begleitung am Montag in Neapel eingetroffen, wo ihm von der Partei und von den Spitzen der Behörden ein ehren⸗ voller und herzlicher Empfang zuteil wurde. Der Reichsſtatthalter wird nach einer Rund⸗ fahrt im Golf von Neapel und nach einer Fahrt auf den Veſuv am Dienstag nach Rom weiterreiſen. Beck bei Muſſolini Rom. 8. März. Der polniſche Außenminiſter Oberſt Beck iſt am Montagabend gegen 18 Uhr von Mufſo⸗ lini empfangen worden. Die Unterredung dauerte über eine Stunde. In italieniſchen politiſchen Kreiſen betont man, daß die Reiſe des polniſchen Außenminiſters eine willkom⸗ mene Gelegenheit zu einer perſönlichen Füh⸗ lungnahme diete, um verſchiedene. die beiden Länder betreffende Fragen im Rahmen der allgemeinen europäiſchen Lage zu prüfen. Deulſches Flugzeug auf einem Ueberführungsflug abgeſtürzt Vier Tote 88 Berlin, 7. März Nach einer Meldung aus Ecuador iſt dort in der Nähe des Chimboraſſo unweit Guaranda ein deutſches Flugzeug auf einem Ueberfüh⸗ rungsflug nach Quito abgeſtürzt. Hierbeſ kamen die Beſatzung. Flugzeugführer Hamme r, zwei⸗ ter Führer Butſcher, Mechaniker Weiß folgen nach Maßgabe der politiſchen und und der ecuadorianiſche Hauptmann Agui rr ums Leben. für unerläßlich halten, im klaren ſein. Es gaubete ie wag lagen, e andere Febtah Klüget dann ge 10 , ub de pblche. einen B in dun den Ni die 80 in nu Der! Elazeſt Zauber eher in Aut den des Ber Wel vin ie daß biet Au led. die Kun belle ii gebotene etleben, 50 ibn det alle Von lichtet ſalls au Cines dorf ſeh deſſen) von ein, mit furt N det En tetſuchte füllig u. Kunlhe fe elle lange ft nichts. kümmte Stamme Meinunt hellen f ſuggetier Geradezu erkrankt tion und batte fit Hochzeit lam, 9e berſchied bets, da klären, önnen. die Mu Aaubere du 1 und wii erleiden. kung zu deinem bliſt du Gläubig In 90 Memank duc 50 Lager U der Zan dau lange 1 in 1 n Rede Reit ach t Ne 1 der Ride ung pill in 901 lom⸗ 4 nei ea⸗ de. und⸗ er Nom N 1ſt ung chen eile n füb⸗ Iden det —— * 1 1 * f Zauberei im Lichte der Wahrheit Von K. Schulze-Rikart (6. Fortſetzung) „Nichts kennzeichnet das Geſagte beſſer als die Zuſtände in Nigeria, die wir uns heraus⸗ greiſen wollen. Hier hat ſich geradezu ein Stamm von Zauberern herausgebildet, die Akpampe⸗Geſellſchaft, die„Männer mit der rokodilsmaske“. Durch die geſchickte Wahl ihrer Maske und durch unſinniges,„ge⸗ heimnisvolles“ Beiwerk haben ſie es vermocht, die Furcht, die die abergläubiſchen Schwarzen vor den Zauberern an ſich ſchon haben, noch zu vermehren. Und die Furcht und der Aberglau⸗ be der Bevölkerung ſind es allein, die den Worten der Zauberer eine ſuggeſtive Kraft ver⸗ leihen. Viele verbürgte Beiſpiele werden aus dem Treiben der„Männer mit der Krokodilsmaske“ berichtet. So bedienen ſich ihrer die Schwarzen, um gegenſeitige Streitigkeiten auszutragen— wobei ſie natürlich die Tätigkeit des Zauberers ſehr hoch bezahlen müſſen. So rufen ſie z. B. den Zauberer zu Hilfe gegen das Mitglied eines anderen Stammes wegen fortgeſetzten Rinder⸗ diebſtahls oder anderer Untaten. Wenn die Kläger einen Zauberer genügend bezahlen. dann geht dieſer hin und verurteilt den Mann: „Du, Sam, haſt Rinder geſtohlen. Ich werde dich daran hindern, daß du in Zukunft wieder ſolche„Ausflüge“ machſt, und lege hiermit einen Bann an die Tür deiner Hütte. Nie ſollſt du draußen die Sonne wieder erblicken, oder den Mond und die Sterne. Niemals wirſt du die Schwelle deiner Hütte mehr überſchreiten, du mußt dein Leben lang darin bleiben.“ Der zitternde Schwarze, der ſich von dem Zauberer erkannt und verzaubert ſieht. wird es nie wagen, ſich dem Beſehl zu widerſetzen. Die Suggeſtion, der Aberglaube an die Macht des Zauberers wirkt ſo gewaltig, daß er in der Tat eher in ſeiner Hütte verhungert, als daß er auch nur den geringſten Verſuch zur Ueberſchreitung des Verbots macht. Wer dergleichen zum erſten Mal beobachtet. wird ſich kaum des Eindrucks erwehren können, daß hier übernatürliche Kräfte am Werk ſeien. Auf jeden Fall wird er über die Leiſtung und die Kunſt des Zauberers höchſt erſtaunen. Man ſtelle ſich aber daraus die Wirkung auf die Ein⸗ geborenen vor, die regelmäßig derartige Dinge erleben, von ihrer früheſten Jugend an. Keiner von ihnen fühlt ſich noch in de Lage, der Macht, der alle ſeine Stammesgenoſſen vorher unter⸗ lagen, entgegenzutreten. Von einem andern ſehr typiſchen Beiſpiel be⸗ richtet eine wiſſenſchaftliche Expedition eben⸗ falls aus Nigeria: Eines Abends wurde man in einem Neger⸗ dorf ſehr freundlich aufgenommen und ſchlug in deſſen Nähe ein Lager auf, Dabei hörte man von einem erkrankten Neger namens Bokia, der mit furchtbaren Schmerzen in ſeiner Hütte lag. Der Expeditionsarzt beſuchte den Kranken, un⸗ terſuchte ihn wohl über eine Stunde lang ſorg⸗ fältig und konnte keinerlei Anzeichen einer Krankheit an ihm feſtſtellen. Der Schwarze hat⸗ te vielleicht etwas Fieber, war hungrig, weil er lange nichts gegeſſen hatte, weiter aber gar nichts. Aber Bokia lag auf ſeinem Lager und krümmte ſich vor Schmerzen. und alle ſeine Stammesgenoſſen gaben immer wieder der Meinung Ausdruck, daß dem Kranken nicht zu helfen ſei. Er müſſe unfehlbar ſterben. Man ſuggerierte ſich und dem Kranken dieſe Meinung geradezu ein. Später kam dann die Frau des erkrankten Negers in das Lager der Exvpedi⸗ tion und brachte des Rätſels Löſung. Ihr Mann hatte ſich von einem anderen Neger Geld zu Hochzeit geliehen. Als der Termin zur Rückgabe kam, war er nicht in der Lage. und auch hei perſchiedenen anderen Verſuchen des Gläuhi⸗ gers, das Geld zurückzuerhalten, mußte Bokia erklären, daß er noch nichts habe bekommen können. Darauf wandte ſich der Gläubiger an die„Männer mit der Krokodilsmaske“, und ein Zauberer kam zu Bokia. „Du wirſt dich auf dein Lager legen, Bokia, und wirſt wochenlang fürchterliche Schmerzen erleiden. Du wirſt nur jeden dritten Tag Nah⸗ rung zu dir nehmen können und wirſt langſam deinem Tode entgegengehen. Nach vier Wochen wirſt du tot ſein, wenn du bis dahin deinem Gläubiger nicht das Geld geſchickt haſt.“ Im ganzen Dorf hatte man den Fluch gehört. Niemand zweifelte an der Wahrheit der Worte, auch Bokia nicht. Er legte lich ſofort auf ſein Lager und wartete auf die Schmerzen, die ihm der Zauberer angedroht hatte. Er wartete ſo lange und ſein Aberglaube war ſo tief, daß er ſich ſchließlich die Schmerzen einbildete, ohne krank zu ſein, und ſich ſtöhnend auf ſeinem La⸗ ger wälzte. Es gibt mehr als einen Fall, in dem Einge⸗ borene durch die Einbildung. daß ſie dem Tode entgegengehen ſollten, tatſächlich ſtarben. Nicht anders ging es Bokia. Die junge Negerin, die nun in das Lager der Expedition kam. bat händeringend. ihr die frag⸗ los kleine Summe Geldes zu geben. damit ihr Mann wieder geſund würde Sie bot dafür ihre Dienſte monatelang der Expedition an. Es wäre ein Leichtes geweſen. ihr dieſen Be⸗ trag zu geben, trotzdem wollte man verſuchen, wie weit der Aberglaube der Neger denn eigentlich reichen würde, So ging einer der Weizen mit der jungen Frau zuſammen zu Bo⸗ kias Hütte und nahm ſich den Kranken vor. Er ſagte etwa ſolgendes: „Mein lieber Bokia, ich bin ein bekannter größer weißer Zauberer. der drüben Über dem großen Teich bekannt iſt Meine Macht iſt ſtärker als die aller Zauberer der Schwarzen zufam⸗ men. Ich werde jetzt mir dir einen gebeimnis⸗ vollen Zauber machen und dieſet Zauber wird dich von deinem Fluch erlöſen.“ Darauf erhielt Bokig das Zaubermittel—— nämlich, zwei Löffel Lebertran... Drei Stun⸗ den ſpäter war er geſund... Unter ehrfürchtigem Staunen des ganzen Dorfes ſchied die weiße Expedition am nächſten Tag aus dem Dorf. Bokia ſchloß ſich zuſammen mit ſeiner jungen Frau aus reiner Dankbarkeit den ſchwarzen Trägern an,, In dem Augenblick, wo der Schwarze aufhören würde, an dunkle unſichtbare Kräfte zu glau⸗ ben, wäre er dem Spuk der„Männer mit der Krokodilsmaske“ entronnen. Kein Zauber und kein Hexenſpuk könnte ihm mehr etwas anha⸗ ben. Aber die Männer mit der Krokodilsmaske, die es, ebenſo wie die Zauberer auf den euro⸗ päiſchen Bühnen, verſtehen, alles, was ſie tun, mit einem myſtiſchen Nimbus zu umgeben, werden ſtets ihre ganze Kunſt aufbieten, um den Schwarzen vor einer Aufklärung zu bewah⸗ ren. ö (Fortſetzung folgt.) Neue gerausforderung der Pu. Ein Pelzhändler von 50wjelagenlen verſchleppl Warſchau, 8. März. In Warſchauer Kaufmannskreiſen bat die Nachricht von der Verhaftung des größten Pelzhändlers der polniſchen Hauptſtadt, Pin⸗ chas Goſtrzonſti., vermutlich durch Agenten der GPU., großes Auſſehen hervorgerufen. Goſtrzynſti, der ſich zum Ankauf von Pelzen nach Leningrad begeben hatte. verſtändig ⸗ te ſich am 23. Februar von ſeinem Moskauer Hotel aus mit einer Warſſchauer Firma, um dann kein Lebenszeichen mehr von ſich zu geben. Ein Telegramm. das an das Syndikat der Pelzhändler in Leningrad geſandt wurde. wurde mit der Mitteilung beantwortet, daß Goſtrzunſki überhaupt nicht in Leningrad erſchie⸗ nen ſei. Erſt das Eintreffen amerikaniſcher Kaufleute in Warſchau, die ebenfalls in Leningrad gewe⸗ ſen waren, führte zur Aufklärung dieſes geheimnisvollen Falles. Die Kaufleute erklär⸗ ten, geſehen zu haben, wie Goſtrzynſti beim Ver⸗ laſſen des Hotels von mehreren Män⸗ nern ſeſtg'e nommen und in einem Pan⸗ zerauto ſortgeſchafft worden ſei. Eine diploma⸗ tiſche Intervention des polniſchen Vertreters in Moskau bei den Sowietbehörden iſt in die Wege geleitet worden. Berkrauen für Chamberlain Unterhausabſtimmung 347 gegen 133 Stimmen London, 8. Mürz Das Unterhaus ſchloß die von Premiermini⸗ ſter Chamberlain mit einer Erklärung eingeleitete Ausſprache über die engliſche Auf⸗ rüſtung ab mit Annahme des von der Regie⸗ rung geforderten Vertrauensvotums mit 347 ge⸗ gen 133 Stimmen. Hoover in Berlin Berlin, 8. März. Im Züge ſeiner Informationsreiſe durch Europa iſt der frühere amerikaniſche Staats⸗ präſident Herbert Hoover, von Karlsbad kommend. in Berlin eingetroffen. Er wird ſich als Gaſt der Carl⸗Schurz⸗Vereinigung einige Tage in der Reichshauytſtadt aufhalten und Gelegenheit haben, ſich über die Verhältniſſe im neuen Deutſchland aus eigener Anſchauung zu unterrichten. Einer der größten Unkergrundbahnhöfe Ein Beſuch auf der Reichs bahnbauſtrecke unter dem Polsdamer Platz in Berlin Eigen bericht unſerer Berliner Schriftleitung A. K. Berlin, 8. März. An dem belebteſten Punkte der Reichshaupt⸗ ſtadt, am Potsdamer Platz, baut man ſeit anderthalb Jahren an der unterirdi⸗ ſſchen Reichsbahnſttecke, die die nörd⸗ lichen mit den ſüdlichen und ſüdweſtlichen Vor⸗ ortſtrecken verbinden wird. Während oben ohne Unterbrechung der dichte weltſtädtiſche Stra⸗ ßenverkehr dahinrollt, wird tief unter der Erde ein dreiſtöckiger unterirdiſcher Bahnhof geſchaf⸗ fen. Ja, nicht bloß an der Oberfläche geht der Verkehr ununterhrochen weiter, ſondern es be⸗ ſteht hier bereits der unterirdiſche Bahnhof der ſtädtiſchen Untergrundbahn, und auch deren Verkehr kann nicht unterbrochen werden. So entſtand das„Bergwerk Potsdamer Platz“. 16 Meter unter Tag Wenn man von einem Bergwerk ſpricht, denkt man gleich an Förderkörbe und Förder⸗ türme, an Stollen, die in das Erdreich vorge⸗ trieben werden und an viele hundert Meter tiefe Sohlen. Das Bergwerk Potsdamer Platz iſt nun nicht ganz ſo tief, denn man ſteht nur 16 Meter unter der Straßenober⸗ as e, Aber ſonſt ſah es hier unten während er Ausſchachtungsarbeiten ganz ſo wie in einem richtigen Bergwerk aus. Zwiſchen Stützen, Steifen und Streben konnte man ſich nur 1 ſam den Weg vorwärts bahnen, und wer nicht aufpaßte, konnte ſich ſchon ganz gehörig den Kopf anſtoßen. Mittlerweile ſind die Ausſchachtungsarbeiten ſo weit vorgeſchritten, daß die proviſori⸗ ſchen Stützen entfernt werden konn⸗ ten. Acht Reihen mächtiger Rammträger tra⸗ gen die behelfsmäßige Fahrbahn, über die in ununterbrochener Folge Kraftwagen aller Art, Straßenbahnen und ſonſtige Fahr⸗ zeuge und Fußgänger dahineilen. Unter dieſer Fahrbahn Gifängt man einen gewaltigen, phantaſtiſchen Eindruck. Denn während oben der Millio⸗ nen verkehr über den Platz brauſt, und man das Donnern der Straßenbahnen und Omnibuſſe vernimmt, arbeiten hier unten un⸗ ausgeſetzt Dutzende, zeitweiſe Hunderte von Menſchen, erklingt hier das Hohelie dder Arbeit, das eigentlich niemals aufhört und nur an den Sonntagen durch eine kurze Ruhe⸗ pauſe unterbrochen wird. Ein großes Haus unkerhöhlt Gehen wir nun ein Stück weiter nordöſtlich, dann bietet ſich unſeren Augen ein neues Bild. Wir befinden uns hier nicht mehr unter dem Potsdamer Platz, ſondern an ſeinem Rande unter dem mächtigen vielſtöckigen Gebäude des Mitteleuropäiſchen Reiſebüros. Mächtige, aus Eiſenbeton hergeſtellte Pfeiler⸗ Stützen tragen die Abfangkonſtruktion für die⸗ ſes Gebäude. Und über dem Eiſengewirr ſteht ein großes, über 30 Meter hohes Haus, das man in einer wahren techniſchen Meiſterleiſtung abgefangen und dann unterhöhlt hat. Tunnel auf Belonpfeilern Noch mehr aber werden wir in Erſtaunen verſetzt, wenn wir wieder zurückgehen unter den Platz an den Tunnel der ſtädtiſchen Untergrund bahn. Dieſer 16 Meter breite Tunnel iſt auf eine Länge von 30 Metern voll⸗ kommen beſeitigt und durch eine eiſerne Be⸗ helfskonſtruktion erſetzt worden, ohne daß der U⸗Bahn⸗Betrieb während der Verkehrszeiten auch nur auf eine Stunde unterbrochen werden durfte.(Die nächtliche Verkehrspauſe, während der man hier„frei“ ſchalten und walten konnte, dauert aber nur vier Stunden!) Man trieb hier zunächſt kurze und ſchmale Stollen unter den Tunnel vor, teufte von ihnen aus dann enge, ſenkrechte Schächte bis tief unter die Sohle des neuen Tunnels ab. Dann betonierte man dieſe Schächte aus und hatte damit ein neues, über 20 Meter in die Erde hineingreifendes Fundament für die Gleisanlagen der ſtädtiſchen U⸗Bahn geſchaffen. Auf vierkantigen Betonpfeilern ruht nunmehr der U-Bahntunnel; d. h. wir ſehen nur ihre nun nachträglich durch Wegnehmen der Erde freigelegten Teile. Iwei Flockwerle Hinter der Verſchalung fahren donnernd die Züge der ſtädtiſchen U-Bahn dahin. Es iſt ein ziemlich unheimliches Gefühl, dieſes Don⸗ nern neben und über ſich zu hören, Man glaubt, der Tunnel könne jeden Augenblick einſtürzen. Aber er ſtürzt nicht ein. Dazu iſt alles zu ſorgfältig ausgedacht und berechnet. Nach dem völligen Ausbau werden der Tunnel der ſtäd⸗ tiſchen U⸗Bahn und der Tunnel der Reichsbahn ein zuſammenhängendes Ganzes bilden. Nach der Inbetriebnahme werden durch den Reichs⸗ bahntunnel ſtündlich bis zu 36 Züge verkehren, und darüber,„im zweiten Stock“, d. h. auf der ſtädtiſchen U⸗Bahn, noch einmal 30 bis 36 Züge ſtündlich. Dieſe Züge fahren, wie geſagt, aber auch heute ſchon auf der proviſoriſchen Fundamentierung. Es handelt ſich bei all dieſen Arbeiten noch nicht etwa um jene, die im Zuge des Umhaues der Reichshauptſtadt zu erfolgen haben. Hier⸗ bei werden vielmehr noch weitere ähnliche und nicht minder gewaltige unterirdiſche Arbeiten für die neuen U Bahnſtrecken zu vollbringen ſein. Noch werden Monate vergehen, bis die Züge der Reichsbahn hier unter dem Pots⸗ damer Platz üher die Schienen donnern, aber dann dürfen wir mit Stolz ſagen, daß aus die⸗ ſein Bergwerk unter dem Potsdamer Platz einer der größten Untergrund bahnhöfe der Welt geworden iſt, ein weiteres Bauwerk, das von deutſchem Fleiß und deutſcher Tüchtigkeit, vom Geiſt unſerer Ingenieure und von deutſcher Schaffenskraft ein beredtes Zeugnis ablegt. Links: Ueber dieſem Eiſengewirr ſteht am Rande des Potsdamer Platzes ein mächtiges Geſchäftsgebäude, das man abgefangen und dann unterhöhlt hat.— Rechts: Hier hat man den Tunnel der ſtädtiſchen Untergrundbahn abgefangen und unterhöhlt, während der Ver⸗ kehr durch den Tunnel ohne Unterbrechung weiterging. GildarchivpPreſſedienſt des Reichsverkehrsminiſteriums(2) N e —— 9 Nun war Waldemar Stahl wieder in der Heimat, in ſeiner Vaterſtadt Berlin, die er vor ſechs Jahren rit ſo frohen Hoffnungen verlaſſen hatte, um in Amerika ſein Glück zu verſuchen, da er wegen eines unliebſamen Vorkommniſſes ſeine ausſichtsreiche Stellung bei der Kreditbank verloren hatte. Sechs Jahre hatte er drüben geſchuftet, hatte ſich ein kleines Vermögen erworben, das ihn inſtandſetzen ſollte, ſich nun in der Heimat wieder ſeßhaft zu machen. Er hatte bereits alle Dispoſitionen für die Heimreiſe getroffen, als er durch eine kurze Zeitungsnotiz von dem Bankrott der Automobilfirma Worthington in Chikago aus all ſeinen Himmeln geriſſen wurde. Er hatte ſeine geſamten Erſparniſſe der letzten Jahre in Aktien des ausſichtsreichen Unternehmens angelegt und mußte nun zu ſeinem großen Leidweſen erfahren, daß die Papiere faſt über Nacht wertlos geworden waren. Der Schlag hatte ihn tief getroffen, da er außer einigen hundert Dollars zur Zeit über keine Barmittel derfügte. Der weitere Aufenthalt in Amerika, das ihm nie beſonders zugeſagt hatte, war ihm durch dieſen Schick⸗ ſalsſchlag nun vollkommen verleidet worden, und da er bereits eine Schiffskarte beſaß, hatte er ſich kurz entſchloſſen an Bord der„Bremen“ begeben, um die Reiſe nach Europa anzutreten. Die Sehnſucht nach der Heimat, die ihn in den ganzen Jahren nicht verlaſſen hatte, war ſtärker ge⸗ weſen als die Erbitterung über den Verluſt des Geldes. Nun ſtand er auf dem Bahnſteig des Lehrter Bahn⸗ hofs in der großen, weiten Halle, die er vor ſechs Jahren zum letzten Male geſehen hatte. Unwillkürlich atmete er tief auf und blickte dann mit frohen Augen auf das geſchäftige Treiben, das ſich ſtets bei Eingang eines Zuges entwickelt. Faſt wollte ihn ein ſeltſames Gefühl der Verlaſſenheit überfallen, aber mit einem plötzlichen Ruck richtete er ſich hoch und ſchritt mit den zahlreichen Reiſenden durch die Sperre. f * Als er ſeine beiden Koffer zur Aufbewahrung abge⸗ geben hatte, bemerkte er an einem Nebenſchalter ein junges Mädchen, das ſich mit dem Schalterbeamten herumſtritt; wenigſtens konnte er das an den Geſten der jungen Dame erkennen. Als er dann etwas näher herangetreten war, konnte er aus Rede und Gegenrede entnehmen, daß anſcheinend hier etwas nicht(lappte. An und für ſich wur Waldemar durchaus nicht neu⸗ gierig, aber der ziemlich ſtrenge Ton des Beamten und der hilfloſe Blick des anſcheinend nervöſen jungen Mädchens erregten ſeine Aufmerkſamkeit derart, daß er unwillkürlich ſeinen Gang unterbrach und dem Ge⸗ ſpräch zuhörte. ö „Hexen können wir auch nich, mein Fräulein“, hörte er die laute Stimme des grauhaarigen Beamten.„Vor fünf Minuten is der Hamburger Zug einjelaufen und nu verlangen Sie ſchon ihr Jepäck! Wie denken Sie ſich denn das?“ „Aber ich habe doch ſolche Eile“, erwiderte das junge Mädchen, ungeduldig nach der großen Uhr in der Halle blickend.„Schon elf Uhr iſt es... um dieſe Zeit ſollte ich eigentlich ſchon im Edenhotel ſein, wo ich eine wich⸗ tige Unterredung habe. Dazu gebrauche ich unbedingt den einen Koffer, der wichtige Papiere enthält. Wie lange kann es denn noch dauern?“ „Weeß ich nich“, meinte der unwirſche Beamte und zog ſich in das Innere des Gepäckraumes zurück. „Fürchterlich!“ ſagte die junge Dame hilflos und Plickte Waldemar. der lächelnd das kleine Zwiegeſpräch mitangehört hatte, an. Ein vorwurfsvoller Blick ſtreifte den jungen Mann, der etwas nähergetreten war. „Kann ich Ihnen irgendwie behilflich ſein, gnädiges Fräulein?“ erkundigte ſich Waldemar, den Hut ziehend. „Wieſo?“ war die kurze Frage des jungen Mädchens. Waldemar lächelte verbindlich. „Nun... ich meine dieſem kleinen Wortgeplänkel entnommen zu haben, daß Ihnen der Boden unter den Füßen brennt. Sie haben eine wichtige Verabredung und ſind durch die Verzögerung etwas nervös gewor⸗ den. Ich möchte Ihnen gern etwas behilflich ſein. Viel⸗ leicht darf ich für Sie im Edenhotel anrufen, daß Sie durch die Verſpätung des Zuges den feſtgeſetzten Ter⸗ min der Verabredung nicht einhalten können, aber in einer Viertelſtunde ſicher an Ort und Stelle ſein würden.“ Das Geſicht des jungen Mädchens wurde etwas freundlicher, gleich darauf aber zeigte ſie wieder eine abweiſende Miene. „Nein, ich danke, ich pflege meine Angelegenheiten allein zu ordnen“, ſagte ſie dann in einem Tone, der jedes weitere Geſpräch als nicht erwünſcht ablehnte. Waldemar ſchmunzelte. „Ich kann ihr Niztrauen verſtehen, gnädiges Fräu⸗ lein“, ſagte er friſch.„In Berlin wimmelt es von Bauernfängern, namentlich die Bahnhöfe ſind ein ge⸗ ſuchtes Feld für dieſe Art von Menſchenfreunden. Aber zu dieſer Kategorie von Menſchen gehöre ich wirklich nicht. Ich wüßte allerdings im Augenblick nicht, wie ich Sie von der Redlichkeit meiner Geſinnung überzeugen . g„Liegt Ihnen denn ſo viel daran?“ war die etwas ſchnippiſche Frage, die über die Lippen der jungen Dame kam. a. 10 Roman von Hans Herbſt Modeſalon Hannemann macht alles Urheber⸗Rechtsſchutz Romanverlag Greiſer, Raſtatt in Baden 5 — „Ehrlich geſagt... ja!“ erwiderte Waldemar ernſt⸗ haft.„Und der Grund iſt kurz der: Sie ſind die erſte Dame ſeit meiner Abreiſe von Neuyork, der ich in der Heimat einen kleinen Liebesdienſt erweiſen all. Es wäre mir wirklich fatal, gleich bei meiner Ankunft in meiner Geburtsſtadt für einen Hochſtapler gehalten zu werden. Ich halte das für ein böſes Omen.“ „Sie ſind aus Amerika gekommen?“ Das Geſicht des jungen Mädchens hellte ſich ſichtlich auf. „Ja, geſtern mit der ‚Bremen'!“ 5 „Ich auch! Das iſt ja ein ſeltſames Zuſammentreffen! Aber... merkwürdig, daß wir uns nicht während der Reiſe begegnet ſind?“ „So merkwürdig iſt das doch nicht! Sie müſſen be⸗ rückſichtigen, daß die ‚Bremen' immerhin ſo gegen tauſend Paſſagiere herübertrug. Da verliert ſich der Einzelne in der Maſſe.“ „Sehr richtig... ich meinte auch nur ſo!“ „Darf ich alſo jetzt, während Sie auf ihr Gepäck warten, die telefoniſche Beſtellung ausrichten, gnädiges Fräulein?“ „Das wäre ſehr freundlich von Ihnen!“ Sie kritzelte auf einen kleinen Block, den ſie aus der Handtaſche zog, einen Namen und überreichte dem jungen Mann den abgeriſſenen Zettel. f Waldemar entfernte ſich und ſchritt der am Ende des Ganges gelegenen Telefonzelle zu. Nach wenigen Minuten hatte er das Geſpräch ausge⸗ führt und ſtand bald wieder vor dem Gepäckſchalter. Das junge Mädchen war verſchwunden. „Sollte ſie es wirklich ſo eilig gehabt haben?“ mußte er denken. „Die Dame von vorhin iſt wohl ſchon fort?“ er⸗ kundigte er ſich bei dem Beamten, der eben zwei Koffer auf die Plattform geſtellt hatte. „Sie is in die Wechſelſtube jejangen“, kam es aus der Schalteröffnung zurück,„ſie hatte bloß amerika⸗ niſches Jeld bei ſich. Das kann ich natürlich nich an⸗ nehmen.“ „Natürlich nicht! Sie ſind ja keine Wechſelſtube.“ „Nee, jewiß nich. Das müßte ja merkwürdig in meiner Kaſſe ausſehen, wo ich hier den janzen Tag mit ſoundſoviel Ausländern zu tun habe. Das würde ja die reinſte Münzenſammlung abjeben. Nee, das jeht ja nu doch nich.“ Er entfernte ſich wieder in das Innere des Gepäck⸗ raumes. 1 Waldemar blickte den Gang hinunter und ſah jetzt das junge Mädchen mit eiligen Schritten ſeinem Stand⸗ ort zuſtreben. Er ging ihr einige Schritte entgegen. „Zu dumm!“ rief ſie ſchon von weitem.„Die Wechſel⸗ ſtube iſt für eine Viertelſtunde geſchloſſen. Ich ſcheine heute beſonderes Pech zu haben. erſt die Zugver⸗ ſpätun. und nun wieder dieſe Verzögerung.. wirklich zu dumm!“ „Na, ſo ſchlimm iſt die Sache ja nun nicht“, meinte Waldemar begütigend.„Wenn Sie es geſtatten, dann lege ich das Geld aus.“ „Wirklich... das wollen Sie tun?“ fragte das junge Mädchen freudig. Waldemar nickte freundlich und ſah ihr in die wun⸗ derhübſchen Augen, die ihn ſtrahlend anblickten. „Natürlich tu' ich das mit Vergnügen.. wieviel macht es denn?“ 1„Zwei Mark fünfzig! Es iſt Paſſagiergut von Ham⸗ urg.“ Sie waren an den Schalter getreten. Waldemar erle⸗ digte die Sache und hob die beiden Koffer von der Plattform. 8 „So... erledigt.. nun bringe ich Sie noch zum Auto!“ „Aber... aber... das geht doch nicht... Sie ſind doch kein Gepäckträger!“ „Bin ich auch mal drüben geweſen“, entgegnete Wal⸗ demar lachend.„Das bißchen Gepäck macht mir wirk⸗ lich nichts aus. Ich bin Gottſeidank kräftig genug, um mit ſolchen Dingern fertig zu werden.“ „Das wohl... aber..“ „So geht's am ſchnellſten, gnädiges Fräulein.. und Sie haben doch ſolche Eile... alſo gehen wir los!“ Er hob die beiden Koffer hoch und ging los. Das junge Mädchen folgte ihm. „Laufen Sie doch nicht ſo ſchnell, ich kann ja nicht folgen.“ 8 „Oh, Verzeihung, aber ich dachte, Sie hätten große Eile! Oder dachten Sie, ich verſchwinde mit den Kof⸗ fern?“ Ein ſchalkhafter Blick traf ſie von der Seite. „Nein. das nicht... aber ich kann dieſe Gefälligkeit doch nicht von einem Unbekannten verlangen.“ „Ach richtig, ich habe mich Ihnen ja noch nicht vor⸗ geſtellt. Alſo holen wir dieſe Unterlaſſungsſünde ſchnell nach.— Stahl, Waldemar Stahl iſt mein Name verzeihen Sie, daß ich meinen Hut nicht lüften kann und die vorgeſchriebene Verbeugung wegen Behinde⸗ rung durch das Gepäck ausfallen muß.. ich hole das nachher gleich nach.“ Das junge Mädchen lachte hell auf und nickte ihm freundlich zu. 5 „Ich heiße Mary White!“ „Angenehm... ſo, da ſind wir angelangt!“ Er reichte einem Schofför die beiden Koffer zu. „Edenhotel!“ gab er als Fahrziel an. Mary ſaß ſchon im Wagen. Vielen. vielen Dank für ihre freundlichen Bemübun⸗ gen, Herr Stahl!“ ſagte ſte mit bezauberndem Lacheln. Sie reichte ihm die Hand hin.„Und dürfte ich Sie wohl bitten, das geliehene Geld heute Abend im Edenhotel in Empfang zu nehmen... oder noch beſſer, fahren Sie doch gleich mit! Da erledigen wir die Sache ſofort!“ „Das würde ich herzlich gern tun, aber zunächſt haben Sie es doch ſehr eilig: und dann habe ich auch einen wichtigen Gang vor. Entſchuldigen Sie alſo freund⸗ lich.“ „Oh, natürlich... aber heute abend.. ſagen wir einmal um acht Uhr... darf ich Sie doch erwarten, Herr Stahl?“ 5 „Es wird mir ein Vergnügen ſein, mich mit Ihnen ein wenig zu unterhalten“, erwiderte er höflich und verabſchiedete ſich von ihr ſehr herzlich. Eine Minute ſpäter war das Auto im Gewühl des Verkehrs gerſchwunden. Waldemar beſtieg einen Autobus in der Richtung Charlottenburg. 1 Zwanzig Minuten ſpäter befand er ſich am Zoo. Dort in der Gegend— in der Hardenbergſtraße— wohnte ſein alter Schulkamerad und Freund Herbert Wiesner, der ſich vor drei Jahren ſelbſtändig gemacht hatte und als Generalvertreter eines größeren Weſtdeutſchen In⸗ duſtrie⸗Konzerns ziemlichen Einfluß beſaß. De Waldemar ſonſt keinerlei Beziehungen zun Heimat hatte— Vater und Mutter waren längſt tot—, wollte er den Freund aufſuchen, um ſeine Hilfe bei Beſchaffung einer Stellung in Anſpruch zu nehmen. Herbert Wiesner war der einzige Freund, mit dem er ſeit Jahren noch in ſchriftlicher Verbindung ge⸗ ſtanden hatte. Er hatte ihm von Hamburg ein Telegramm geſandtz um ihn auf ſein Eintreffen vorzubereiten. Vor einem ſtattlichen Hauſe in der Nähe des Knies blieb er ſtehen. Hier mußte es ſein... und richtig. das große Schild, das ſich über die ganze Breitſeite des Hauſes hinzog, ſagte ihm, daß er an Ort und Stelle war. g Er trat in das geräumige Vorzimmer ein und fragte die dort ſitzende Stenotypiſtin nach dem Freunde. „Derr Wiesner befindet ſich ſeit vorgeſtern in Eſſen⸗ wurde ihm geſchäftsmäßig erklärt. „Oh... 4“ ſagte Waldemar enttäuſcht.„Wird er noch längere Zeit abweſend ſein?“ Ungefähr zehn Tage!“ lautete die kurze Antwort „Ja, dann iſt leider nichts zu machen“, meinte Wal demar.„Entſchuldigen Sie bitte vielmals.“ Er machte eine tadelloſe Verbeugung. „Seien Sie nicht zu fleißig, gnädiges Fräulein“ ſagte er ironiſch, als er ſah, wie die Stenotypiſtin kaum mit dem Kopfe nickte. Das junge Mädchen wollte zuerſt aufbegehren, als ſie aber ſeinem lächelnden Blick begegnete, ſchlich ſich ein freundlicherer Zug um ihren Mund. Jetzt erſt ſchien ſie zu bemerken, daß der Beſucher ein verteufelt hübſcher Burſche war. Sie ſah ihn wohlgefällig an und ſagte liebenswürdig: „Wenn Sie ſeinen Vertreter, Herrn Stöveſand, ſprechen wollen, müſſen Sie ſich einen Augenblick ge⸗ dulden.“ „Nein, danke, bemühen Sie ſich nicht, liebes Fräulein. Ich kam nur in einer privaten Angelegenheit hierher. Ich komme direkt aus Amerika und wollte nur meinen alten Freund, Herrn Wiesner, begrüßen.“ „Das trifft ſich allerdings ſchlecht“, meinte das Schreibfräulein bedauernd.„Aber Sie bleiben doch gewiß jetzt längere Zeit hier. Da holen Sie den Beſuch eben nach.“ „Gewiß, ich werde mir erlauben, in vierzehn Tagen noch einmal vorzuſprechen. Dann treffe ich ihn doch ſicher?“ „Beſtimmt... Sie können ja auch telefoniſch an⸗ fragen, ob er da iſt. Bismarck 8752. Werden Sie das behalten oder ſoll ich Ihnen die Nummer aufſchreiben?“ „Nein, dankte mein Fraulein für Zahlen habe ich ein ziemlich gutes Gedächtnis. Und ſollte mir die Nummer 8752 wirklich im Drange der Geſchäfte ent⸗ fallen, ſo ſtehen Sie wohl auch im Telefonbuch.“ „Natürlich... da brauchen Sie nur nachzuſehen.“ Waldemar verbeugte ſich nochmals höflich, was ihm diesmal ein ſehr liebenswürdiges Kopfnicken der Schreibmaſchinendame einbrachte. Er empfahl ſich.— 1 4 Zunächſt ſchlenderte er durch die ihm von ſeiner früheren Anweſenheit wohlbekannten Straßen. Es hatte ſich nicht viel geändert in dieſer Gegend, es ſei denn, daß die Bäume in der Kantſtraße, die er gerade durch⸗ ſchritt, dem geſteigerten Verkehr zum Opfer gefallen waren und einzelne neue Firmen ſich in dieſer Laden⸗ gegend aufgemacht hatten. Am Savignyplatz erblickte er ein nettes Lokal, das er früher oft beſucht hatte. Er wußte, daß man dort ganz vorzüglich und billig zu Mittag ſpeiſen konnte. Da es bereits ein Uhr geworden war, betrat er den Vorgarten, um ſich zunächſt einmal zu ſtärken und danr in der Zeitung nach einem möblierten Zimmer Umſchau zu halten. f Vortſetzung folgt) n a 6 Arbe ſahtt auß ſchwe ung Meet nur Tötli Wer der L Hiet könne ten 1 legen ein dug 1005. Geeel don! un llärt Kite Uert dets 5 100 eit; liher bann Jrchr 8 Rice 00. Toth wohne diesne, atte und cen I et zu t tot— ilfe bei nehmen, nit dem ung ge⸗ end i Kue gag. reitſeite rt u o fragt e. Eten f er nu ntwort e Bal lein ö iin als ſie ſic ein zien ſie lbſcher ) ſagte und, lic ge⸗ zulein. ierher. neinen e da⸗ doch euch Tagen 1 doch 1 h an⸗ e daz ben? habe r die enk hatt — Das Patentſchloß 1 Von Hermann Linden — Es war kurz vor Mitternacht, als Peters das Haus betrat, in das er vor drei Tagen eingezogen war. Das Treppenlicht brannte nicht. Peters, der ſchlecht ſah, taſtete ſich am Geländer zum dritten Stock hinauf. Bereits beim Erſteigen der teppich⸗ belegten Stufen überkam Peters der Schrecken. Ein Patentſchloß war zu öffnen— bei Streichholzlicht. Peters' Eltern ſtammten zwar aus einem Dorf, in dem man nachts überhaupt keine Türen verſchloß, er ſelbſt aber war in einer Stadt aufgewachſen und alſo an Schlüſſel gewöhnt. Anders aber war es nun, als er vor zwei Monaten in dieſe Großſtadt verſetzt worden war. Hier ſchloß man die Tür nicht einmal, ſondern doppelt zu und die Tür der neuen Wohnung hatte ſogar drei Schlüſſellöcher. Jedes⸗ mal, wenn die Witwe R. einen neuen Mieter auf⸗ nahm, wurde Auf- und Zuſchließen geprobt. Das Patentſchloß hatte einen feinen Mechanismus, alſo war es teuer und mußte mit Sorgfalt behandelt werden. Peters hatte die Probe gut beſtanden, aber ſeine Sicherheit dem neuen Schloß gegenüber war noch keineswegs vollkommen. Jetzt ſtand Peters vor der Tür. Er begann auf⸗ zuſchließen. Das erſte, alte, gewöhnliche Schloß er⸗ gab ſich ſofort. Peters drehte nun mit Erfolg den gleichen Schlüſſel in der zweiten höheren Oeffnung. Nun kam das dritte, das feine, das launiſche Patentſchloß. Peters ſteckte das flache, gezackte Eiſending, das gar nicht wie ein Schlüſſel ausſah und doch einer war, in die dritte Oeffnung, drehte es, links, rechts, ganz, halb— aber ſoviel er auch drehte, ſo oft er auch den Schlüſſel herauszog und zu neuer Tour wieder hineinſteckte, es blieb umſonſt. Es klappte nicht. Die Tür ſprang nicht auf. Peters fühlte Schweißperlen auf ſeiner Stirn. Verflucht, mußte er murmeln. Drei Meter von ſeiner Qual entfernt ſtand aufgedeckt, einladend ſein Bett. Peters überlegte. Es gab nur zwei Möglich⸗ keiten. Entweder, er mußte die arbeitſame Witwe R. aus ihrem wohlverdienten Schlafe klingeln oder mußte die Poſition„drei Meter vor ſeinem Bette“ aufgeben, das Haus verlaſſen und im nächſten Hotel übernachten. Die bis zur Nervoſität geſtei⸗ gerten Bemühungen, das widerſpenſtige Patent- ſchloß zu öffnen, hatten Peters ſo völlig in An- ſpruch genommen, daß er erſt jetzt, in den Sekun⸗ den des Nachlaſſens der Ueberlegungen Geräuſche in der Wohnung wahrnahm. Peters preßte das Ohr an die Tür. Kein Zweifel— in der Wohnung, in der nach ſeiner Kenntnis nur eine Perſon an⸗ weſend ſein konnte, eine einſame, ſchlafende Witwe, waren andere Menſchen anweſend— zur Mitter⸗ nachtszeit. Schlief die Witwe nichtsahnend? Sollte er, Peters, klingeln oder gehen? Waten Unbefugte eingedrungen, Verbrecher, Diebe? War es ſeine Pflicht, die Polizei zu holen? Nach einigen Sekun⸗ den des Lauſchens unterſchied Peters endlich eine weibliche und eine männliche Stimme, und nun wurden die Stimmen plötzlich laut, heftig im Ton und deutlicher. Schließlich verſtand Peters ſogar Worte, allerdings nur einzelne zuſammenhangloſe Worte. Die Stimmen ſchrien ſich an. Die Men⸗ ſchen waren wohl zornig aufeinander. Jetzt hörte der Lauſcher ſogar Drohungen. Und nun plötzlich Schreie— peters eilte die Treppe hinab. Rätſel⸗ hafterweiſe brannte auf einmal die Treppenbeleuch⸗ tung wieder. Der Polizeibeamte las gerade in einem amũ⸗ ſanten Kriminalroman, deſſen Lektüre ihm lebhaftes Vergnügen bereitete, obwohl die Polizei in dieſer außerordentlich anzweifelbaren Geſchichte bis jetzt gar keine Triumphe errungen hatte. „Sie bringen Ihre Tür nicht auf, mein Herr, und kommen deshalb nachts zur Polizei?“ fragte der von ſeiner vergnüglichen Lektüre abgelenkte Be⸗ amte, indem er ſich bemühte, Aerger und Ent⸗ täuſchung zu verbergen. b „Ich ſagte Ihnen ſchon— wiederholte Peters einen Teil ſeines Vortrages—, daß ich nicht hier- hergekommen bin, weil ich die Tür nicht aufbekam, ſondern weil in der Wohnung fremde Menſchen ſind, die nicht hineingehören. Wenn es Beſuch für die Witwe R. wäre, hätte ſie es mir ſicher am Mittag geſagt, als ich zu Hauſe war. Nach den einzelnen Worten, die ich verſtehen konnte, handelt es ſich aber gewiß um ganz abwegige Menſchen: vielleicht kann man ſich auf ein Drama gefaßt machen!“ „Junger Mann— ſagte der Beamte ſovial—, die Polizei hört auf jeden, der ſie anruft. Dazu iſt ſie da. Ich bin zwar übetzeugt, daß Ihre Phan⸗ taſie blüht und daß es genügt hätte, wenn Sie einen Herrn von der Wach- und Schließgeſellſchaft um das Oeffnen Ihres Patentſchloſſes gebeten hät⸗ ten— aber wenn Sie ſo feſt glauben, daß ſich in die Wohnung fremde Menſchen eingeſchlichen haben, dann wollen wir einmal nachſehen!“ Der Beamte rief ſodann telefoniſch noch einen Kollegen heran und dieſer, offenbar ein Fachmann, war es, der ſich, vor der Wohnungstür angelangt, von peters die Schlüſſel geben ließ und ohne die leiſeſte Schwierigkeit die Tür aufſchloß. „Nun, wo ſind denn Ihre Eindringlinge?“ fragte der erſte Beamte. Eſchenlohr Täglich kreuzen Menſchen unſeren Weg, mit denen zuſammen wir leben, wohnen, arbeiten. Wir kennen ihr Ausſehen, ihren Gang, ihre Stimme, von vielen ihre Liebhabereien und kleinen Eigenheiten. Von wenigen glauben wir auch ihre Geſinnung zu kennen, aber plötzlich verwiſcht ein kleines, an ſich unbedeutendes Er⸗ eignis das ſchon feſt gefügte Bild, und mit der ſcharfen, unbeſtechlichen Objektivität einer Ka⸗ mera ſehen wir blitzartig ein anderes aufleuch⸗ ten. Aus Schwarz wird Weiß. Und umgekehrt. Wir bauten eine Schwefelſäurefabrik. In Cartagena. In Spanien. Wir waren zwölf Mann: Montöre, Bleilöter, Schweißer. Wir ſchafften an einem Werk. Wir aßen aus einem Topf. Wir hatten einen Umkleideraum. Jeder einen Schrank. Ohne Schloß. Wir brauchten kein Schloß. Zwölf Mann waren wir, Kumpels, Ka⸗ meraden, Deutſche. Bis eines Tages... Eines Tages bei Schichtſchluß fehlten Hanne Süderſen Zigaretten. Eine 25⸗Stück⸗Packung. Anſere Bude war durch ein Patentſchloß verſperrt. Kein Fremder kam herein. Nur eine Möglichkeit gab es, einer von uns. 8 Stubenrauch, unſer Aelteſter knallte die Fauſt auf den Tiſch:„Ich will das nie hören, daß wir hier einer den anderen verdächtigen!“ Er machte den Anfang. Ungewollt. Wir durchſuchten ge⸗ meinſam Hanne Süderſens Schrank. Nichts. Wir öffneten unſere eigenen. Stubenrauch ſollte kon⸗ trollieren. Er ſtreckte die Hände vom Körper, als wollte er etwas Ekelhaftes von ſich abweh⸗ ren. Wir ſaßen drei lange Stunden. Eine Kluft peters führte die Herten durch den Korridor zum hinterſten Zimmer. „Hier!“ flüſterte Peters und deutete auf den Lichtritz der Tür. In dieſem erleuchteten Zimmer, dem größten Raum der Wohnung, befand ſich ein Schauſpieler⸗ ehepaar, das am Nachmittag des gleichen Tages das Zimmer gemietet hatte. Auf das Klopfen des Beamten öffnete der Schauſpieler, ein großer Mann in langem, purpurrotem Hausmantel, ſofort die Tür. Einige kurze Anmerkungen klärten die Situation.„Othello“ war das Drama, mit deſſen Studium ſich das neueingezogene Schauſpieler⸗ ehepaar zur Zeit beſchäftigte und die heftigen, oft drohenden, von Zorn und Eiferſucht durchglühten Worte der Dichtung hatte Peters, der ahnungs— loſe, bisherige Alleinmieter ſo arg mißdeutet. Peters bedankte und entſchuldigte ſich nach allen Seiten. Der Schauſpieler lachte laut auf, ſo daß der blonde Kopf ſeiner Frau neugierig im Türrahmen erſchien. Der Poliziſt, der ſeine vorgefaßte Meinung be⸗ ſtätigt ſah, bedachte Peters mit einem tiefen, viel⸗ ſagenden Blick, worauf er mit ſeinem Kollegen die Wohnung verließ. Peters ging nun in ſein Zimmer. Auf dem Schreibtiſch leuchtete ein weißer Zettel, beſchrieben von der Witwe R. Die Zimmervermiete⸗ tin war am Nachmittag plötzlich, einer Einladung folgend, für zwei Tage verreiſt. Auf dem Zettel orientierte ſie Peters und teilte ihm gleichzeitig mit, daß inzwiſchen das große Zimmer zur Vermietung gelangt ſei— eine Tatſache, von der Peters aller⸗ dings bereits auf anderem, etwas umſtändlichem Wege, erfahren hatte— umſtändlich deshalb, weil er das Patentſchloß nicht aufgebracht hatte. Aber, ſchwur ſich Peters, ehe er freudig in Morpheus Arme ſank, er würde es noch beherrſchen, das Patentſchloß— ein Schwur, deſſen Erfüllung im Bereich der Möglichkeit lag, denn ſchließlich war Peters ſonſt im allgemeinen ein dem Leben durch⸗ aus gewachſener Menſch. 5 Von Harry Schütt tat ſich auf. Etwas Unheimliches, Feindſelfges machte ſich breit, blickte aus unſeren Augen, kauerte in Ecken und Winkeln. Das wühlte in uns, fraß ſich tiefer, bis jeder jeden der ſchänd⸗ 8 Tat für fähig hielt, bis auf einen: Eſchen⸗ ohr. Eſchenlohr kommt nicht in Frage. Darüber waren wir uns einig. Eſchenlohr war ein ſtiller, verſchloſſener Menſch, beſcheiden und hilfsbereit. Nie fiel er auf. Wenn einer von uns einen An⸗ ſtand hatte mit den ſchwarzhaarigen tempera⸗ mentvollen Söhnen Andaluſiens, Eſchenlohr ſchlichte den Streit. Wenn einem von uns der Wein zu gut geſchmeckt hatte und er Schlagſeite bekam, Eſchenkohr brachte ihn ins Quartier. Er ſprach nie viel. Ihr ſeid im Ausland! Deutſch⸗ land ſeid ihr. Denkt daran! Er hatte eine ſtille, harmloſe Liebhaberei. In mondklaren Nächten ſtand er ſtundenlang drau⸗ zen und ſtarrte durch ſein Zeißglas zum ſternen⸗ überſäten Himmel hoch. Er liebte die Sterne. Nein, Eſchenlohr war es nicht, aber wer denn? Anerträglich wurde die Frage. So konnte das nicht weitergehen. Irgend etwas mußte ge⸗ ſchehen. Wir mußten doch ins Quartier. Es ge⸗ ſchah etwas. Stubenrauch beſann ſich auf ſeine Würde als Aelteſter. Der es getan hatte, ſollte es eingeſtehn. Nichts ſollte ihm geſchehen. Nur den Mut ſollte er haben und ſich zu ſeiner Tat bekennen. Er gab 15 Minuten Bedenkzeit. Sie 9 uns wie 15 Stunden. Keiner meldete ich.— f »Ich gebe noch fünf Minuten, dann hole ich die Polisei.“ Eſcheflohr widerſprach:„Sollen wir uns von ausländiſchen Poliziſten in die Taſche faſſen laſſen?“. 8 zuckte die Achſeln, behielt aber die Uhr in der Hand.. b „Noch zwei Minuten,“ ſeine Stimme klang wie eingeroſtet. „Noch eine Minute!“ ſtand noch immer nie⸗ mand auf? „Die Zeit iſt um.“ 5 a Stubenrauch ſteckte die Uhr ein, griff zur Mütze und ging zur Tür. Als er die Hand auf die Klinke legte, ſprang Eſchenlohr plötzlich hoch: „Halt, bleib hier! Ich war es.“ Dieſes Geſtändnis ſchlug ein. Vollkommen hilflos waren wir einer Flut von Gefühlen preisgegeben: Erſtaunen, Verwunderung, Zorn, Entrüſtung, Mitleid waren in uns. Eſchenlohr alſo, gerade Eſchenlohr. Von ihm hätten wir das nie erwartet. Hanne Süderſen ging auf ihn los: „Das kann doch nicht ſein, Eſchenlohr, das iſt doch nicht möglich.“ Eſchenlohr ſtand wie aus Stein gemeißelt. Keine Wimper zuckte in ſeinem Geſicht. Wir ver⸗ ließen den Raum, um ins Quartier zu gehen. Später überholte er uns. Sein Gang war auf⸗ recht und geſtrafft. 1 Am nächſten Morgen fand Hanne Süderſen ſeine Zigaretten in ſeiner Werkzeugliſte. Ein Irrtum war alles. Es gab keinen Dieb zwiſchen uns. Zwölf Mann waren wir: Kumpels, Kame⸗ raden, Deutſche. 5 Die Fabrik wurde fertig. Wir kamen ausein⸗ ander. Ich habe Eſchenlohr nicht wiedergeſehen, aber immer, wenn mir die ſchiefe Schaukel des Orion vom Himmel entgegenflimmert, muß ich an ihn denken, an ihn, der uns damals die ewige Schönheit der Geſtirne erſchloß. Ein Kerl war er, der die eigene Ehre preisgab, als es galt, das Anſehen ſeines Landes hochzuhalten. Eſchenlohr hieß er: Peter Eſchenlohr. Etwas zum Lachen „Onkel, wir ſtammen doch alle vom Affen ab— welcher Menſch hat denn zuerſt gemerkt, daß er kein Affe mehr iſt?“ ö(Woche.) * Sie:„Was haſt du denn deinem Vater geſchrieben?“ Er:„Er ſoll mir ſofort hundert Mark ſchicken oder einen Revolver.“ Sie:„Und wenn er einen Revolver ſchickt?“ Er:„Den verkaufe ich dann.“ 8* In einem Lokal hat ein Gaſt den Wirt um die Zeche geprellt, wofür dieſer dem Zechpreller eine Tracht Prügel verabfolgt. Der Gaſt ſetzt ſich nicht allzu ſtark zur Wehr, als aber der Kellner ihm auch noch einige Püffe gibt, da ruft er ärgerlich: „Ober, was erlauben Sie ſich? Was geht Sie denn das an?“ „Was mich das angeht? Und mein Trinkgeld, ha?“ (Kölniſche Illuſtrierte Zeitung.) „Furchtbar! Wieder alles falſch gerech⸗ net! Haſt du denn gar keine Schweſter oder einen Bruder, der ein bißchen mit dir üben könnte?“ „Nein; aber meine Mama ſagt, nächſten Monat kriegen wir einen!“ J ͤ Vd Ad · dpd /ã 0000 㠶㶠d hhPPPPTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTrTTCTTTTTTrTTTTrTTTTTTTTWTTTWTTTTTVTVTVTVTVTVTTTVTTTTVTTTTTTTTTTWTTWTV Hochſtapler am Nordpol? Das Geheimnis einer toten Stadt Im vorigen Sommer arbeitete eine deutſche Expedition einige Wochen auf Spitzbergen, um geologiſche, zoologiſche und geographiſche Studien zu betreiben. Eine Expeditionsgruppe geriet bei ihren Forſchungen an der ſogenannten Königs⸗ bucht in eine ſeltſame Stadt, von der ein Expe⸗ ditionsteilnehmer Merkwürdiges zu berichten weiß. Ende Auguſt beendeten wir unſere Meſſungs⸗ Arbeiten in der Croßbay und mußten die Ruͤck⸗ fahrt nach Nyaleſund antreten, wo ſich das Hauptlager der Expedition befand. Wir fahren durch weite Torbogen und blicken in tiefe ſchwarze Grotten. Die Felſen beſtehen, wie wir uns bald überzeugen können, aus reinem, vom Meere glatt polierten Marmor. Wir finden alle nur denkbaren Farbtöne vor: grau, bläulich, rötlich, gelblich, dazu meiſt ein zartes rotes Adernetz. Wohl eine Stunde lang fahren wir an der Küſte entlang Marmor, nichts als Marmor! Hier in der Nähe des Polarkreiſes?— Wir können es kaum faſſen. Wir landen in einer der vielen kleinen Buch⸗ ten und heben unſer Boot auf eine höher ge⸗ legene Felsſtufe. Auf einem Pfahl befindet ſich ein Meſſingſchild mit der Inſchrift:„Erſchloſſen durch die Nordpol⸗Forſchungsgeſellſchaft, London 1905.“ Durch dieſes Schild hat alſo die genannte Geſellſchaft zu einer Zeit, da Spitzbergen noch von keinem Staat in Beſitz genommen war, ſich zum Eigentümer über ein beſtimmtes Gebiet er⸗ klärt. Als wir noch ein kurzes Stück an der Küſte entlanggehen, bietet ſich uns plötzlich ein überraſchender Anblick: Im Innern einer beſon⸗ ders tief ins Land einſchneidenden Bucht ſtehen etwa ein Dutzend Holzhäuſer, die in ihrer Klein⸗ heit mit ihren freundlichen Giebeln und nied⸗ lichen Fenſtern den Eindruck erwecken, als ſtammten ſie aus einer Spielzeugſchachtel. Die Inſchrift auf einem der Häuſer beweiſt uns, daß dieſe eigenartige Siedlung ebenfalls von der Northern Exploration Company gebaut wurde. Wir gehen in eines der Häuſer hinein— die Tur it nur leicht angelehnt= und fi dürftig, aber ſauber eingerichtete Wohnräume mit Feldbetten, einigen Schränken und Oefen vor. Auf dem Tiſch ſtehen noch Schüſſeln mit Speiſereſten. Auf dem Fenſterbrett liegen eine Tabakspfeife und ein Kartenſpiel, in einem Nebenraum ſtehen auf einem kleinen Wand⸗ ſchrank Tüten mit Zucker, Mehl, Salz, Wir haben den Eindruck, als ob die Bewohner des Hauſes vor kurzer Zeit fortgegangen ſeien und bald wiederkommen müßten. Ganz ähnlich wie im erſten Haus ſieht es in den übrigen Gebäuden aus; auf einem der Oefen befindet ſich eine kleine Aluminiumſchale mit einem Raſierpinſel. Hinter den Wohnhäuſern, auf einer Anhöhe, ſteht ein langes Gebäude mit eingeſchlagenen Fenſterſcheiben. In wenigen Minuten haben wir es erreicht. Seine eine Hälfte iſt als Lebens⸗ mittelmagazin eingerichtet. Wir finden bis an den Rand gefüllte Fäſſer mit Linſen, Bohnen, Erbſen, Mais, Mehl, Grieß uſw. Die oberſte Schicht dieſer Nahrungsmittel iſt ein wenig auf⸗ gequollen, teilweiſe auch mit Schimmel über⸗ zogen, der größte Teil aber iſt vollkommen friſch und genießbar. In rieſigen Kiſten entdecken wir Fiſchkonſerven aller Art, viele hundert an der Zahl. Eine Büchſe öffnen wir, überzeugen uns, daß auch ihr Inhalt unverdorben iſt und ver⸗ zehren ihn als willkommenen Aufſchnitt zu un⸗ ſerem Brot. Eine andere große Kiſte enthält Pakete mit Pulver gegen Ungeziefer. Zweifellos war die Geſellſchaft zwar ſehr um die Hygiene ihrer Angeſtellten beſorgt, ſchien aber von den arktiſchen Lebensbedingungen wenig Ahnung zu haben, denn dem Ungeziefer bekommt die ark⸗ tiſche Luft ſo wenig, daß es ſich auch ohne dieſe Unmenge Streupulver nicht lange ſeines Da⸗ ſeins freuen würde. Neben den Lebensmitteln ſteht eine große Dampfmaſchine, mit grüner Farbe ſchön angeſtrichen, mit roten Zierſtreifen verſehen, zum Teil noch in Bretterverkleidung. An den großen Keſſeln lehnen die noch ſorgfältig verpackten Schwungräder. Auch der am Boden liegende Schornſtein hat offenſichtlich niemals ſeinen Zweck erfüllt. Marmor ſollte hier gebrochen werden Anten am Strande ſteht ein mächtiger Ver⸗ ladekran. Von ihm aus führen Schienen zu einem kleinen Steinbruch. Einige herumnegende Wlar⸗ morblöcke laſſen uns vermuten, daß die ganze, ſo großzügig angelegte Siedlung dazu dienen ſollte, Spitzbergens Reichtum an Marmor zu heben. Man iſt offenbar nicht weit gekommen; der Vorrat von vielen tauſenden von Dynamit⸗ patronen, die in einem offenen Bretterverſchlag untergebracht ſind, ſcheint gar nicht angebraucht zu ſein. Die geheimnisvolle Siedlung kann nur ganz kurze Zeit bewohnt geweſen ſein. Zwei Fragen ſind es vor allem, die wir uns ſtellen, als wir zum Boot zurückkehren: Wann wurde die Siedlung gebaut und weshalb verließ man ſie wieder, bevor noch die Maſchinen ſtanden? Eine Woche nach dieſem Erlebnis hören wir von den Leitern der norwegiſchen Kohlengrube auf Spitzbergen Näheres über das Schickſal der „Toten Stadt“. Als die finanziellen Erfolge der vor etwa drei Jahrzehnten in Betrieb genommenen Koh⸗ lengruben in Europa bekannt wurden, wurde auch dieſe Geſellſchaft mit dem ſtolzen Namen ins Leben gerufen; ihre Teilhaber hörten von gewaltigen Gold⸗ und Silberlagerſtätten, die auf Spitzbergen entdeckt ſein ſollten, und deren Aus⸗ beutung noch größeren Gewinn verſprach als die Kohlenförderung. Die Nachprüfung dieſer Nach⸗ richten aus der fernen Arktis war den an der Geſellſchaft Beteiligten natürlich nur ſchwer möglich, ſie opferten ihr Geld in der Hoffnung auf den in Ausſicht geſtellten Gewinn, man ſtellte auch die Mittel zur Förderung des Mar⸗ mors zur Verfügung, und erſt, als die Marmor⸗ ſtadt ſtand, erkannte man, daß die Güte des Marmors den koſtſpieligen Transport, der ja auch nur während dreier Monate des res vor⸗ genommen werden konnte, niemals bezahlt machen würde. Es zeigte ſich nämlich, daß das Geſtein ſtark mit Sprüngen durchſetzt war, ſo daß man größere Marmorblöcke gar nicht brechen konnte. Außerdem hatte man vergeſſen, daß man in Europa genügend Marmor finden kann und daß ſich der Abbau ſelbſt dieſes europäiſchen Marmors oft nicht rentiert. Nachdem nun die Marmorxſiedlung einmal errichtet war, ließ man ſie ſtehen, denn der Rücktransport nach Europa hütte aur Geld geloltet. E. G. Frileii Geſchichten aus dem Orient Die Bewohner von Damaskus im ganzen Orient nicht gerade im Ruf beſon⸗ derer Klugheit. Sie nahmen dort etwa die Stellung der Schildbürger in Deutſchland ein. Deshalb war auch ein gelehrter Mann aus Bagdad nicht ſehr begeiſtert, als er den Auftrag erhielt, nach Damaskus zu gehen und dort be⸗ lehrende Vorträge über den Koran zu halten. Aber was half es, dem Befehl mußte gehorcht werden, und ſo machte ſich das gelehrte Haus auf den Weg nach ſeiner neuen Wirkungsſtätte. Zahlreich hatten ſich die Bewohner eingefun⸗ den, als der Gelehrte ſeine erſte Verſammlung in der größten Moſchee von Damaskus angeſagt hatte. Mit erwartungsvollen Mienen harrten ſie der kommenden Belehrung. Lange ſah der Mann aus Bagdad ſeine Zu⸗ hörer prüfend an: denn zunächſt wollte er feſt⸗ ſtellen, mit welchem Grade von Verſtand oder Unverſtand er bei ihnen zu rechnen habe. Um ſich darüber Gewißheit zu verſchaffen, ſoll er den folgenden Satz als angeblichen Ausſpruch des Propheten verleſen haben:„Der kommt ins Paradies, der mit dem Ende ſeiner Zunge ſeine Naſenſpitze erreichen kann.“ Nur einen Augenblick verhielt ſich die Ver⸗ ſammlung regungslos und ſtill. Dann ſah man ſie eifrig mit der Zunge nach der Naſenſpitze angeln. Als der weiſe Mann aus Bagdad das ſah. loll er ſchleunigſt ſeine Sachen gepackt haben und auf dem ſchnellſten Wege aus der Stadt ver⸗ ſchwunden ſein. S Ein törichter Menſch, der in allen Dingen für klug gelten wollte, verſuchte einen Eſel das Sprechen zu lehren. „Narr!“ ſagte ein Weiſer zu ihm.„nie wird der Eſel von dir das Sprechen lernen: beſſer wäre es, du lernteſt von ihm das Schweigen!“ Adalf Nes. ſtanden einſt Aur Unterhaltung und Belehrung — Bekanntmachungen Ortsgruppe ODienſtſtunden de Die Führer der Formationen, Gliederun⸗ gen und angeſchl. Verbände wollen ſich zur Beſprechung wegen der Feier am kommenden Sonntag in der Parteidienſtſtelle am Don⸗ nerstag, 10. März, abends 8.30 Uhr, ein⸗ finden. Braun, Ortsgruppenleiter. Hitlerjungen! Wollt ihr an den Fahr⸗ ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft die Grundlage— ſpart fleißigl Bernheim NS.Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. r Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Ur— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock Aeſchsluftjchutzbund Gemeindegruppe Viernuhelm Ich mache nochmals auf den Vortrag des Staatsminiſters Pg. Schmitthenner aufmerk⸗ ſam, der heute 20.30 Uhr im„Kaiſerhof“ ſtattfindet. Alle LS-Amtsträger und Amtsträgerinnen bitte ich anweſend zu ſein. Der Gemeindegruppenführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 8. März 1938 Anſer Tagesſpruch Jeder von uns ſoll ſtolz ſein, in dieſer großen Zeit zu leben und von ſich zu ſagen: „Ich trage auch zu meinem Teil zur Größe des Volkes und Vaterlandes bei. Der Ehre der Nation und der Stärke des Reiches zu dienen, dazu ſind wir alle berufen. Generalfeldmarſchall Göring. 1 U Miclits uagwenten Ob es im Weltall draußen ſo etwas wie eine Rumpelkammer gibt, kann man nicht wiſſen. Aber es iſt kaum daran zu glauben. Denn dort herrſchen andere Geſetze als im Alltag. Dort geht nichts verloren. Das kleinſte Staubkörnchen, das irgendwo losgeriſſen wor⸗ den iſt, wird irgendwo wieder angeſetzt, wo es als kleiner Teil eines Ganzen ſeinen Zweck erfüllt. Und die Kraft der unausdenkbaren Zahl von Elektronen, die im Stofflichen krei⸗ ſen, geht ebenſo wenig verloren, ſondern baut auf ihre Weiſe mit am Werden und Vergehen und neuen Werden der Welt. Die Natur um uns hat einen ſtreng geregelten Haushalt. auch ſie läßt nichts verloren gehen, wirft nichts weg. Wo ſie zerſtört, baut ſie auch auf. Wo ſie Le⸗ ben auslöſcht, formt ſie ſchon wieder neues e Nur wir Menſchen handeln anders. Wie unendlich viel Werte gehen ſchon verloren, weil wir einfach gedankenlos wegwerfen, was noch nützlicher Stoff ſein könnte. Werte, die der Menſchheit verloren gingen und auch be⸗ trächtlichen Verluſt an Volksvermögen dar⸗ ſtellen. Denn wie viele Rohſtoffe mußten Jahr für Jahr um teures Geld aus dem Ausland bezogen werden, und ein gut Teil davon hätte gerettet werden können. Aber es hat kaum je⸗ mand daran gedacht, und es fehlte auch der einheitliche Wille für ſolche kleine Tat, die doch Großes bedeutet, weil ſie Großes bewirkt. Auch das iſt anders geworden. Wir wiſſen, daß ſo manches, was wir als Abfall bezeich⸗ nen und für wertlos halten, noch nützlichen Zwecken zugeführt werden kann. Wir wiſſen, daß wir durch ſolche Einſparungen dem gan⸗ zen Volksvermögen dienen, alſo im Grund doch uns ſelbſt, denn jeder Dienſt für die Geſamt⸗ heit fällt auf uns ſelbſt zurück und kommt uns zugut. Sie ſind unbedeutend, die kleinen Dinge. Aber ſie ſind nicht ſo gering, daß man über ſie hinwegſehen darf. Je achtſamer wir mit ihnen umgehen, deſto mehr werden ſie es uns danken. n 0 9 7 programmpunkt 1 der nsonp.: ÜUberſtaatlſche volksgemeinſchaft (als Beilage eine zum Thema pafſfende Europakarte 4oxss em in Zweifarbendruck) Bezug nur durch die Ortsgruppen der Partei Zentralverlag der NS OR., franz Eher Nachf., Berlin ——— Volksbilbungswerk Vortrag im„Kaiſerhof“ Heute Dienstagabend findet im„Kaiſerhof“ der 3. Vortragsabend des Volksbildungswer⸗ kes ſtatt. Einer der beſten Redner wird uns in ſeinem Vortrag Erläuterungen geben, welche jeden deutſchen Volksgenoſſen intereſſieren werden. Das Volksbildungswerk ſoll dazu mit⸗ helfen, das Erlebnis unſerer Zeit zu vertiefen. Alle ſollen die Größe unſerer Zeit erkennen. Es geht darum, jeden Volksgenoſſen und be⸗ ſonders den Parteigenoſſen, in dem Zeitge⸗ ſchehen weiter und vorwärts zu bilden. Wir können den Vortrag nur empfehlen und hoffen auf eine große Zuhörerzahl. Für Parteige⸗ noſſen,⸗Anwärter, Mitglieder der Gliederun⸗ gen und angeſchloſſenen Verbände muß der Be⸗ ſuch eine Selbſtverſtändlichkeit ſein. Es gilt die Parole: Heute zum Vortrag in den „Kaiſerhof!“ A Der Kreisleiter ſprach In einem am geſtrigen Abend im Saale des „Deutſchen Kaiſer“ ſtattgefundenen Mitglie⸗ der⸗Appell der Parte ſprach Kreisleiter Brückmann zu den zahlreich erſchienenen Parteigenoſſen und Parteianwärtern. Wir kommen auf ſeine Ausführungen morgen noch beſonders zurück. Der Muttertag wurde verlegt. Nach einer Anordnung des Reichsminiſters Dr. Goebbels wird der Muttertag in Zukunft nicht mehr am zweiten, ſondern am dritten Sonntag im Mai ſtattfinden, dieſes Jahr alſo am 15. Mai. der A. S. d. A. P. Aujbau ijt unsere Nevolutſon Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley über die Aufgaben der ſozialen Selbſtver antwortung Eines der beherrſchenden Geſetze der Natur iſt das Geſetz der Trägheit. Ins menſch⸗ liche Leben überſetzt, heißt es Faulheit, Be⸗ quemlichkeit, frühzeitiges Altern. Ins poli- tiſche Leben überſetzt, nennt man es kon⸗ ſervativ, reaktionär, das Ewiggeſtrige, und ins wirtſchaftliche Leben überſetzt, be⸗ deutet dieſes Geſetz Stillſtand und damit Rück⸗ gang, ſich mit dem Errichten begnügen, Dün⸗ kelhaftigkeit, gepaart mit Unfähigkeit. Es gibt nun zwei Wege, um dieſen größten Feind jeglichen Fortſchritts, und damit den Feind der menſchlichen Geſellſchaft und der volklichen Gemeinſchaft überhaupt, zu über⸗ winden. Einmal den Weg des Geſetzes und der ſtaat⸗ lichen exekutiven Gewalt, die mit Paragrafen, richterlichen Urteilen und polizeilichen Maß⸗ nahmen den ſozialen Fortſchritt erzwingt. Dieſer Weg iſt der einfachſte und bequemſte, jedoch müſſen ſich alsdann die Machthaber das untrügliche Volksurteil gefallen laſſen:„Mit dem Gummiknüppel kann jeder Eſel regieren“. Der andere, weitaus beſſere, erfolgreichere und, ich möchte faſt ſagen, eleganteren Weg, um die Trägheit zu überwinden, iſt der Anreiz des Ehrgeizes, der Wettkampfgedanke auf allen Gebieten des Lebens, das Jungerhalten der menſchlichen Spannkraft und damit die Mit⸗ arbeit jedes einzelnen. Dieſen zweiten Weg zur Organiſation der neuen völkiſchen Gemein⸗ ſchaft iſt der Nationalſozialismus gegangen und hat damit allein ſeine großen Erfolge errungen. Dieſer Weg heißt: der Leiſtungs⸗ kampf der deutſchen Betriebe mit ſeinen Leiſtungsabzeichen für„vor⸗ bildliche Berufserziehung“,„vorbildliche Sorge um die Volksgeſundheit“,„vorbildliche Heimſtätten und Wohnungen“,„vorbildliche Förderung von„Kraft durch Freude“, und ſchließlich auch der„Berufs wettkampf aller Schaffenden“. Wer das alles vor unſerer Machtübernahme geſagt und gepredigt hätte, den hätte man für wahnſinnig gehalten. Damals Streik und Ausſperrung und damit ſyſtematiſche und gewollte Leiſtungsvermin⸗ derung, und heute, nach kaum fünf Jahren nationalſozialiſtiſcher Macht, ein edler Wett⸗ ſtreit um eine vernünftige ſoziale Geſtaltung, höchſter Einſatz der Perſon und der ſachlichen Mittel und damit größter Fortſchritt auf wirtſchaftlichem und techniſchem Gebiet, um Deutſch⸗ land und jedem einzelnen Deutſchen Freiheit und Sicherheit zu garantieren. Das iſt unſere Revolution. Aufbau auf der ganzen Linie in einem früher unvor⸗ ſtellbaren Ausmaß. Alles für Deutſchlandl Alles für den Führerl Dr. R. Ley. . ˙ Aenberung der Lohnſteuerbeſtimmungen durch die II. Lohnſteuerdurchführungsverord⸗ nung v. 6. 1. 1938(R. Geſ. Bl. 1 Seite 149) Die Vorſchriften des EStG 1938 und der Zweiten LSt Do ſind ſeit dem 1. Januar 1938 in Kraft. Da bei der Ausſchreibung und bei den Aenderungen und Ergänzungen der Steuerkarten 1938 noch nicht nach den neuen Vorſchriften verfahren werden konnte, wird nach dem 31. Dezember 1937 oft eine zu hohe Lohnſteuer einbehalten worden ſein. Hängt die Berückſichtigung der neuen Vorſchriften beim Steuerabzug vom Arbeitslohn von einer Be⸗ richtigung der Steuerkarte 1938 ab(z. B. in den Fallen des§ 18 Abſatz 2 der Zweiten LSt Do, Aenderung des Familienſtandes), ſo wird durch die Berichtigung die Einbehal⸗ tung einer zu hohen Lohnſteuer für die Zu⸗ kunft vermieden. In dieſen Fällen iſt dem Arbeitnehmer die Lohnſteuer, die in der Zeit ldolf Hitler hilft ſeiner Jugend! us finlaß ber kröffnung einer jweſten fiktion jur ff). fjeimbeſchaffung erläßt der Führer und Reichskanzler folgenden flufruf: Die feine der Hitler-Jugend sind Frziehnmngs- stätten einer Ceneration, die dazu ausersehen 18 die Zukunft des Reiches zu sichern Staat und Par- tei sind darum verpflichtet, unsere Jugend de in Bau AMrer Heine tatkräftig zu unterstützen. * Jahrgang 1928 tritt an. Der Ge⸗ burtstag des Führers am 20. April iſt wie alljährlich der Tag der Aufnahme eines neuen Jahrganges in die Reihen der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Bewegung. In dieſem Jahre werden die Jungen des Jahrganges 1928 durch den Reichsjugendführer zum Dienſt im deutſchen Jungvolk verpflichtet. Schon lange vorher rührt das Jungvolk die Werbetrommel, denn kein Junge ſoll abſeits ſtehen. Ueberall ſind beſondere Meldeſtellen bei den Fähnlein ein⸗ gerichtet worden, bei denen ſich die Jungen an⸗ melden können. Weitere Fettverbilligung. Die von der Reichsregierung für Verbilligung der Speiſefette für die minderbemittelte Bevöl⸗ kerung und zur Sicherung des Bezuges von Konſummargarine getroffenen Maßnahmen werden für die Monate April, Mai und Juni 1938 im bisherigen Umfang fortgeführt. Die Fettverbilligungsſcheine ſind auf weißen, die Margarinebezugsſcheine auf blauen und die Zuſatzſcheine auf roſa Waſſerzeichenpapier her⸗ geſtellt. Die nicht verbrauchten Scheine ſind bis zum 5. bzw. 10. Juli 1938 zurückzugeben. Beihilfen zur Anſchaffung von landwirtſchaftlichen Maſchinen und Geräten. Die Beihilfe ſeitens des Reichsnährſtandes für die Beſchaffung von Landmaſchinen werden auch im Geſchäftsjahr 1938 fortgeſetzt. Für Dämpfkolonnen und Saatgutreinigungsanlagen ſtehen noch Mit⸗ tel aus dem Geſchäftsjahr 1937⸗38 zur Ver⸗ fügung. Die Beihilfen für Maſchinenbeſchaf⸗ fung in rückſtändigen Gebieten werden eben⸗ falls weitergezahlt; allerdings iſt noch nicht feſtgelegt, ob für die gleichen Maſchinen und Geräte Zuſchüſſe gegeben werden wie im Ge⸗ ſchäftsjahr 1937-38. Nähere Richtlinien wer⸗ den in Kürze bekanntgegeben. zwiſchen dem 1. Januar 1938 und der Berich⸗ tigung der Steuerkarte zuviel einbehalten wor⸗ den iſt, auf Antrag zu erſtatten. Beantragt der Arbeitnehmer die Berichtigung der Steuerkarte nicht ſpäteſtens bis zum 10. März 1938, ſa iſt ihm die zuviel einbehaltene Lohnſteuer nicht zu erſtatten. Hängt die Berückſichtigung der neuen Vorſchriften nicht von einer Berich⸗ tigung der Steuerkarte ab(z. B. in den Fäl⸗ len des§ 34 Abſatz 3 Ziffern 1 und 2 der Zweiten LSt Do, Anwendung von 2 2 ſteuertabelle), ſo ſteht dem Arbeitnehmer die Lohnſteuer, die ihm ſeit dam 1. Januar 1938 zuviel einbehalten worden iſt, ein Er⸗ ſtattungsanſpruch nach 8 152 der Reichsab⸗ gabenordnung zu. Glückauf. deuljcher Bauer! Mit dem März beginnt das neue Ernte⸗ jahr und all unſere Hoffnung wendet ſich der Arbeit unſerer Bauern zu. Wir wiſſen, wie der Erfolg dieſer unermüdlichen Arbeit vom Walten des Wettergottes abhängig iſt, wie alle Mühe in der Bereitung des Saatfeldes, alle Sorgfalt in der Auswahl des Saatgutes um⸗ ſonſt ſein kann. Ein Hagel kann alles vernich⸗ ten, ein Sturm alle Frucht knicken. Auch der März kann viel verderben. Die reiche Schnee⸗ decke des Jahres hat den Saaten wohlgetan; der Grundwaſſerſtand wird gut ſein. Nun ſoll ein trockener März folgen. Denn für die Feld⸗ beſtellung iſt genügende Trockenheit Vorbe⸗ dingung, und wir wiſſen ja, daß„jedes Pfund Märzenſtaub einen Taler wert“ ſein ſoll. Wir haben uns in dieſen Jahren deutſchen Kampfes um Nahrungsfreiheit daran gewöhnt, auf die Arbeit unſerer Bauern dankbar zu blicken. Wir wiſſen, daß von ſeinem verant⸗ wortungsvollen Wirken der Erfolg vieler Maßnahmen, die dem deutſchen Aufbau dienen, abhängig iſt. Deshalb betrachten wir jetzt mit anderen Augen das grüne Saatbeet, das— ohne auszufrieren— durch den Winter kam, beobachten das Wachstum, ſchreiten glücklich durch die wogenden Aehrenfelder und reden von„unſerer“ Ernte, feiern„unſern“ Ernte⸗ dank. Der Bauer iſt mit ſeinem Schaffen allen deutſchen Menſchen ganz nahe gerückt, und wenn in dieſen Märztagen die Arbeit draußen auf dem Felde beginnt, ſo ſind wir es alle, die dieſer Saat reichſte Ernte wünſchen, um des Bauern willen, aber auch um unſerer ſelbſt willen, weil all unſere Blicke auf das ganze große deutſche Vaterland und ſeine Wohlfahrt gerichtet ſind. * Neueinſtellungen bei i⸗Verfügungstruppe und J⸗Totenkopfverbänden. Die ⸗Verfügungs⸗ truppe und die y⸗Totenkopfverbände ſtellen zum 1. April 1938 noch Bewerber ein: Mindeſtalter 17 Jahre und Höchſtalter 22 Jahre. Intereſſen⸗ ten wollen ſich ſchon jetzt an die 2. ⸗Standarte wenden(Frankfurt am Main, Reuterweg 78. Zimmer 5). Sie erhalten dort nähere Auskunſt, Merkblätter und Fragebogen. Zu Oſtern wieder Feſttagsrückfahrkarten. Oſtern gibt die Reichsbahn auch in dieſem 80529 Feſttagsrückfahrkarten mit längerer Geltungs dauer aus. Sie gelten zur Hin⸗ und Rückfahr an allen Tagen von Mittwoch vor Oſtern, de 138. April, bis zum Donnerstag nach dem Fef dem 21. April, 24 Uhr(Abſchluß der Rückreiſe) Die Karten ſind— ebenſo wie die Platzkart — bereits ab 4. April, 5 2 Oſtern, zu haben. ür nen ce 50 Jaht giltung E Neu fachmitt 0 Atienhe rücging, nä, dam, det u bald aus mufarte let, de eines 8 md Nh. wurde l bloc. daun ein 4. tödlit eines i ben, rut Die drei über ihn daß et glitt! Fin ber 21 J ein en Stud dd Ch: Lebef. Trier. alter Ni det Ern Fkochter u mehr wi ſie als 2 mittlung Dreieit eichenhai Vatet, d. einen ſet ſchneiten don dott Reſt der Tobi ka der wach NMuſlätt wutde 1. Tannen den. De dot lieg funden u azunehn hat. Es J hardelz, ſtwand. 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Die Familie des Fabrikarbei⸗ ters Emil Feth in Kaiſerslautern iſt in der Nacht zum Donnerstag unter ſchweren Ver⸗ giftungserſchein ungen erkrankt. Das vier Jahre alte Kind iſt bereits geſtor⸗ ben. Die Eheleute wurden in das Kranken⸗ haus gebracht, wo beide, beſonders der Mann. ſchwer darniederliegen. Die Urſache der Ver⸗ giftung iſt noch nicht aufgeklärt. Straßenräuber überfällt Mädchen Neuwied(Rhein). Ein junges Mädchen hatte nachmittags die Freundin ein Stück Weg nach Arienheller begleitet. Als es dann allein zu⸗ rückging, wurde es von einem Burſchen, der plötzlich hinter einem Strauch herausgeſprungen kam, überfallen und zu Boden geworfen. Der Burſche ſchlug auf das Mädchen ein, das bald aus Mund und Naſe blutete. Als Straßen⸗ paſſanten vorüberkamen, flüchtete der Tä⸗ ter, der aber einige Stunden ſpäter mit Hilfe eines Spürhundes zwiſchen Bad Hönningen und Rheinbrohl geſtellt werden konnte. Er wurde ins Amtsgerichtsgefängnis nach Linz ge⸗ bracht. Eiſenbahner tödlich verunglückt Daun(Eifel). Im Bahnhof Jünkerath wurde ein 44 Jahre alter Zugſchaffner aus Köln tödlich überfahren. Er wollte bei der Abfahrt eines Güterzuges auf das Bremshäuschen ſprin⸗ gen, rutſchte dabei aus und fiel unter den Zug. Die drei letzten Wagen des Güterzuges gingen über ihn hinweg und verletzten ihn ſo ſchwer, daß er auf der Stelle tot war. Der Verun⸗ glückte hinterläßt Frau und zwei Kinder. Flucht aus dem Leben Kirn(Nahe). Im Nachbarort Becherba der 21 Jahre alte Adolf Zerfaß ſeinem ein Ende gemacht. Staudernheim(Nahe). Der Landwirt Kon⸗ F ſchied freiwillig aus dem eben. hat eben Noch nicht aufgeklärt Trier. Kürzlich ſtarb in Trier ein 84 Jahre alter Mann auf rätſelhafte Weiſe. Im Verfolg der Ermittlungen kamen daher die Schwieger⸗ tochter und ihr Bruder in Haft. Sie ſind nun⸗ mehr wieder auf freien Fuß geſetzt worden, da ſie als Täter nicht in Frage kommen. Die Er⸗ mittlungen gehen weiter. Die Sehnſucht nach dem Sohn Dreieichenhain. Um ſeinen Sohn in Drei⸗ eichenhain zu beſuchen, ſcheute der 78 Jahre alte Vater, der in Geiſa in der Rhön wohnt, nicht einen ſechsſtündigen Fußmarſch über die ver⸗ ſchneiten hohenRhönberge nach Fulda, benutzte von dort die Bahn bis Offenbach und legte den Reſt der Reiſe ebenfalls zu Fuß zurück. Recht mobil kam nach dieſer erſtaunlichen Leiſtung der wackere Alte in Dreieichenhain an. Skelettfund im Wald Naſtätten(Ts.) Im Stadtwald Naſtätten wurde von de ne in einem niederen Tannenſchlag das Skelett eines Menſchen 275 den. Der Tote muß ſchon mehrere Jahre dort liegen. Im Kopf wurde eine Spritze ge⸗ läſchchen, ſodaß anzunehmen iſt, daß der Tote ſich vergiftet hat. Es ſoll ſich um einen Mann aus Naſtätten handeln, der vor einigen Jahren ſpurlos ver⸗ ſchwand. Kalb mit drei Beinen Annerod. Ein Kalb mit drei Beinen kam in unſerer Gemeinde zur Welt. Das Tier iſt recht kräftig. Unfall mit Todesfolge Schwetzingen. 25 hieſigen Krankenhaus ſtarb der 36 Jahre alte Fuhrmann Wilhelm Schmitt aus Hockenheim, der durch einen Stoß der Deichſel in den Unterleib ſchwere innere Verletzungen erlitten hatte. Beim Mittagsſchläfchen verunglückt Pforzheim. Ein eigenartiger Unfall ereig⸗ nete ſich am Mittwochmittag in einer Fabrik am Luiſenplatz. Ein 56 Jahre alter Arbeiter aus Neuenburg hielt, auf einem Stuhl ſitzend. ſein Mittagsſchläfchen. Während des Schlafes ſtürzte er vom Stuhl und zog ſich eine ſo ſchwere Kopfverletzung zu, daß er ſofort ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Fliehender Verbrecher erſchoſſen Vacha(Rhön). Nach einer aufregenden Ver⸗ brecherjagd durch die Straßen, an der ſich auch Ziviliſten beteiligten, wurde ein Bandit von einem Polizeibeamten erſchoſſen. Bei dem Erſchoſſenen handelt es ſich nach den bei ihm gefundenen Ausweispapieren um einen gewiſſen Otto Helbig aus Leipzig. Helbig war am Mittwoch morgen in Begleitung eines eben⸗ falls aus Leipzig ſtammenden jungen Mädchens Bunte Tagrschronſt * in Vacha eingetroffen. Hier verſuchte er, bei Privaten und in Geſchäften Goldwaren umzu⸗ tauſchen oder zu verkaufen. Dabei benahm er ſich aber ſo merkwürdig, daß man Verdacht ſchöpfte und die Polizei benachrichtigte. Ein Beamter wollte ihn zur Vernehmung auf die Wache bringen: unterwegs flüchtete der Feſtgenommene jedoch. Bei dem Verſuch, ſeinen Kraftwagen zu erreichen, wurde er von Paſſan⸗ ten aufgehalten. Als der Poliziſt den Geſtellten aufforderte, die Hände zu erbeben, riß er ſich los, ſtieß die ihn umringenden Menſchen zur Seite und flüchtete abermals. Als der Beamte einen Schreckſchuß abgab, machte der Verfolgte kehrt und ging auf den Beamten los., der daraufhin einen ſcharſen Schuß abgab, der den Banditen tötete. Der Getötete iſt anſchei⸗ nend ein Schwerverbrecher geweſen. Der Kraft⸗ wagen war in Magdeburg erſchwindelt worden. Großfeuer in einem Sägewerk Hungen. Am Freitag nachmittag brach in dem Sägewerk der Firma Tropp in dem Nach⸗ barort Villingen ein Brand aus,. der ſich trotz eifriger Arbeit der Feuerwehren des Ortes und der Umgegend ſowie der Kreismotorſpritze von Gießen in kurzer Zeit auf die große Maſchinen⸗ halle und die anliegenden Betriebseinrichtun⸗ gen ausbreitete. Den Flammen fielen die Ma⸗ ſchinenhalle mit den Sägegattern und allen an⸗ dern Maſchinen, eine anſchließende kleinere Halle mit ihren Betriebseinrichtungen und das Keſſelhaus vollſtändig zum Opfer. Außerdem wurde auch eine Antriebslokomobile durch das Feuer zerſtört. Ein erheblicher Teil der Holz⸗ vorräte wurde gleichfalls von dem Brand in Mitleidenſchaft gezogen. Der Schaden dſt groß. Die Ermittlungen der Gendarmerie nach der Brandurſache wurden ſofort eingeleitet. Gießen. Das Großfeuer in dem Sägewerk von Tropp in Villingen entſtand in einer Neben⸗ werkſtatt unter einem Keſſel mit Teeröl. Ein plötzlicher Windſtoß entfachte die Flamme unter einem Keſſel, der mit Teeröl gefüllt war, ſo ſtark, daß ſie in den Keſſel ſchlug, als er gerade von der Heizſtelle herabgehoben werden ſollte. Der Keſſel kipte, da er von dem Arbeiter wegen des Brandes nicht mehr gehalten werden konnte, um und ſein brennender Inhalt ergoß ſich in die Werkſtatt. Im Nu flammte der Brand auf, der ſich dann mit raſender Schnel— ligkeit auf die übrigen Anlagen ausdehnte. Der Schaden wird vorläufig auf 50 000 Mark geſchätzt. Ein altes Safllergeſchäft 267 Jahre im Beſitz einer Familie Uſingen. Der Sattlermeiſter Gg. Schmidt in Uſingen konnte am Donnerstag den Tag feiern, an dem vor 267 Jahren der Urahn des heutigen Beſitzers, der Hofſattler des Uſinger 4 Georg Schmidt, in Uſingen einen andwerksbetrieb eröffnete. Im Laufe der Zei⸗ ten hat ſich das Geſchäft vom Vater auf den N vererbt ſodaß es ſtets im Familien⸗ beſitz verblieb. Der Obermeiſter der Sattler⸗ und Tapezierer⸗Innung des Kreiſes Obertau⸗ nus⸗Uſingen und der Geſchäftsführer der Kreishandwerkerſchaft überreichen am Don⸗ nerstag dem Sattlermeiſter Schmidt mit ehren⸗ den Worten ein Diplom und eine goldene Me⸗ daille der Handwerkskammer Wiesbaden anläß⸗ lich des 267jährigen Beſtehens des Geſchäfts in ununterbrochener Reihenfolge in der Familie Schmidt. Sthaufenſterein brecher am Werk Pelzdiebſtahl in Karlsruhe— In Frankenthal wurden ſie geſtörk Karlsruhe. Am Morgen des Samstag, um 2 Uhr 15 Minuten, wurde das Schaufen⸗ ſter des Pelzgeſchäftes Wilhelm Zeumer auf der Kaiſerſtraße eingeſchlagen und von der Auslage ein Bund gefärbter Perſianer, 20 Stück, ein Bund gefärbte Perſianer, 28 Stück, 2 unfertige Silberfuchsfelle und ein Stück Seal Elektrik für Paletot geſtohlen. Die unbekann⸗ ten Täter fuhren mit einem Perſonenkraft⸗ wagen vor das Geſchäft, ließen den Motor lau⸗ fen, ſchlugen die Schaufenſterſcheibe ein, tru⸗ gen dann ſchnell die Pelzwaren in das Auto, das ſofort öſtlich durch die Kaiſerſtraße fuhr und in die Adlerſtraße einbog. Sie fuhren in Richtung alter Bahnhof. Es handelt ſich nach den Darſtellungen der Augenzeugen um mindeſtens zwei Täter. Einer war 170 em groß und trug dunklen Mantel. Der zweite Täter konnte nicht beſchrieben wer⸗ den, da dieſer ſich im Wagen befand. Bei dem Kraftwagen handelt es ſich um ein hellgraues Kabriolett, Stromlinienform, mit dem vermut⸗ lichen Kennzeichen IZ 61489. In den 5 855 Monaten wurden in Deutſch⸗ land, kürzlich auch in Mannheim und Lud⸗ wigshafen, zahlreiche ſolcher Schaufenſterein⸗ brüche begangen, die den Raub von Pelzwa⸗ ren, in einem kleineren Teil auch Photoappa⸗ rate, zum Ziel hatten, ſo daß es nicht aus⸗ geſchloſſen iſt, daß dieſer Kalrsruher Fall auf das Konto der gleichen Einbrecherbande geht. * Frankenthal. Am Samstag wurde in den erſten Morgenſtunden in Frankenthal ein drei⸗ ſter Einbruchdiebſtahl in das 9455 haus Carl Fiſcher. Wormſerſtraße 16, verſucht. Zwei Minuten vor ½5 Uhr fuhr ein geſchloſſe⸗ ner, kleiner Perſonenkraftwagen von heller Farbe vor dieſem Geſchäft vor: ihm entſtieg ein Mann von mittlerer Geſtalt, der verſuchte, das Schaufenſter einzuſchlagen, in Blick in den Ein Bagabundenleben Zuchthaus und Sicherungsverwahrung für Gewohnheitsverbrecher Koblenz. Wenn einer eine Reiſe tut, ſo kann er was erzählen. Auch Hermann Bentele, ein junger Mann aus Ahrhauſen, war dazu in der Lage, als er am Donnerstag vor den Schranken des Gerichtes ſtand. Er hatte eine ziemlich umfangreiche Reiſe getan und ſelbſt kräftig für die entſprechenden„Erlebniſſe“ ge⸗ ſorgt, ohne erſt lange paſſiv auf ſie zu warten. Eigentlich hätte man von einem Manne mit ſo „reichen Erfahrungen“ ziemliche Zurückhaltung erwarten ſollen, aber Hermann Bentele, im Ok⸗ tober vorigen Jahres nach zweijähriger Strafe kaum aus dem Zuchthaus entlaſſen, war um kei⸗ nen Deut zurückhaltender geworden. a Am 10. Oktober ließ er in Hannover die Zuchthausmauern hinter ſich. Im November fuhr er ſchon wieder im alten Gleiſe und be⸗ gann mit neuen Diebſtählen und Betrügereien. Er ſchaffte ſich eine Weggenoſſin an, ſtahl zwei Fahrräder und machte ſich nach Hamburg. Un⸗ terwegs kehrten ſie bei einer bekannten Frau ein und taten ſich an einem Abendeſſen gütlich. Als„Dank“ für die Gaſtfreundſchaft ſtahl Hermann der Frau fünf Mark. Dann hatte man es plötzlich ſehr eilig und brach auf, ohne auf die freundliche Einladung, über Nacht zu bleiben, weſentlich zu achten. In Altona be⸗ glückte Hermann mit ſeiner Schönen eine Pen⸗ ſion und„vergaß“ das Zahlen; dafür nahm er Gegenſtände im Werte von 350 Mark mit. In dem ſich die wertvollen Photoapparate in der Auslage befinden. Durch das ſonderbare Ge⸗ räuſch wurde die Geſchäftsinhaberin, die im gleichen Hauſe über dem Laden wohnt, ge— weckt. Als ſie den Einbrecher von ihrem Fen- ſter aus anrief, lief dieſer in gebückter Haltung auf ſeinen Wagen zu. Der Perſonenkraft⸗ wagen, der mit offener Tür und laufendem Motor auf der rechten Straßenſeite geparkt hatte, fuhr mit großer Geſchwindigkeit in Richtung Worms davon, Zweifellos ſaß ein Mittäter am Steuer des Wagens. Die ganzen Umſtände, unter denen dieſer Einbruchsverſuch vor ſich ging, laſſen darauf ſchließen, daß es ſich um die gleichen Verbrecher handelt, die bereits in Ludwigs⸗ hafen, Mannheim und Frankfurt ihr ſchäd⸗ liches Gewerbe ausübten. Die polizeilichen Ermittlungen ſind einge⸗ leitet worden. An die ganze Bevölkerung er⸗ geht die Aufforderung zur Mithilfe nach die⸗ ſen Gangſtern. Wer in den frühen Morgen- ſtunden des letzten Samstags einen derartigen Perſonenkraftwagen, wie den oben geſchilder⸗ ten, in der Stadt Frankenthal oder in der Um⸗ gebung geſehen hat, oder wer eine genaue Be— ſchreibung, evtl. auch die Erkennungsnummer des Fahrzeuges angeben kann, wird erſucht, ſeine Angaben ſofort der Kriminalpolizei Frankenthal mitzuteilen. Wer außerdem Be— obachtungen gemacht hat, die mit dieſem Fall in Zuſammenhang gebracht werden können, wird gleichfalls gebeten, dieſer Dienſtſtelle Nachricht zu geben. Alle Angaben werden auf Wunſch vertraulich behandelt. Da es ſich um reiſende Einbrecher handelt, muß jeder⸗ mann mithelfen, ihrer habhaft zu werden. Be⸗ obachtungen verdächtiger Vorgänge zur Nacht⸗ zeit oder in ungewöhnlich früher Morgen— ſtunde ſollen immer dem nächſten Polizeipoſten mitgeteilt werden. Gerichtssaal Köben war es ein Mantel und ein Anzug, in Köln ein Damenfahrrad, das Hermann in ſei⸗ nen Beſitz nahm und verſilberte. Rheinauf ging dann die Reiſe nach Bonn. Bei dem Vater ſeines Mädchens fand der Gau⸗ ner anſcheinend nichts zu ſtehlen, weshalb man ſehr bald weiterfuhr. Bei einem Bäcker aus Oberwinter ſchindete er einen guten Eindruck, ſodaß dieſer gute Mann nachts ſogar ſeine Frau alarmierte, damit ſie ſich mit Nachdruck um den Appetit der lieben Gäſte kümmere. Als„Ge⸗ genleiſtung“ verkaufte Hermann dem Bäcker den geſtohlenen Mantel. In Koblenz ſollte die Tante des Mädchens mit dem werten Beſuch be⸗ glückt werden. Sie war nicht zu Hauſe, un⸗ glücklicherweiſe auch dann noch nicht, als Her⸗ mann nach Einbruch der Dunkelheit einen zwei⸗ ten Beſuch machte. Er ignorierte diesmal die geſchloſſenen Türen, ſtieg über den Gartenzaun, drückte eine Fenſterſcheibe ein und ſuchte etwas zu ergattern. Da er weder Tante noch Geld fand, empfahl er ſich bald, nahm aber aus purer Verlegenheit ein Bügeleiſen mit, das ſeine Begleiterin zu Geld machte. Man ge⸗ dachte länger in Koblenz zu bleiben, weshalb das Mädchen ein Pfarrhaus aufſuchte, um ſich um die Aufnahme in ein Heim zu bemühen. Ob das die einzige Abſicht des Beſuches war, iſt mehr als zweifelhaft, denn als das Mädchen das Pfarrhaus wieder verließ, hatte es zwei Lodenmäntel, eine Stola und ein Brevier ſtibitzt. Mit dem frommen Teil der Beute wußte Hermann aber nichts anzufangen, wes⸗ halb er ihn in einer Koblenzer Kirche unauf⸗ Sie hören im Rundfunk. Mittwoch, den 9. März 1938: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 06.30 Kon⸗ zert. 08.00—09.00 Sendepauſe. 09.00—09.40 Sperr⸗ zeit. 09.40 Turnſtunde. 10.00 Der flandriſche Tod. 10.30 Kindergarten. 11.00—11.15 Sendepauſe. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Dreißig bunte Minuten. 12.00 Konzert. 13.45 Nachr. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei 13.00 Wetter, Börſe, Marktbericht. 15.15 Klänge vom Miſſiſſippi. 15.40 Was bringt die Leip⸗ ziger Meſſe für die Frau? 16.00 Muſik am Nachmit⸗ tag. 18.00 Der Dichter ſpricht 18.20 Violinmuſik aus aller Welt. 18.45 Beim Altmeiſter des deutſchen Kunſt⸗ fluges. 19.00 Kernſpruch, Nachr., Wetter. 19.10 Hund jetzt iſt Feierabend. 20.00 Deutſchlandecho. 20.15 Reiterklänge. 21.00 Stunde der jungen Na⸗ tion 21.30 Zur Unterhaltung. 22.00 Nachr., Wetter, Sport. 22.30 Nachtmuſik. 22.45 Seewetterbericht. 23.00—24.00 Unterhaltungsmuſik. Frankfurt 06.00 Die Legende, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetter, Schneebericht. 08 10 Gymnaſtik. 08.30 Froher Klang zur Werkspauſe. 09.30 Nachr. 09.40 Das Volk er⸗ zählt. 10.00 Und ſetzet ihr nicht das Leben ein! 10.30 11.30 Sendepauſe. 11.30 Programmanſage, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen, Wetter, Straßenwetterdienſt. 11.40 Volk und Wirtſchaft. 11.45 Offene Stellen. 12.00 Werkskonzert. 13.00 Zeit, Nachr., Schneeberichte, Straßenwetterdienſt, Wetter. 13.15 Konzert. 14.00 Zeit, Nachr., Offene Stellen, Nachr. 14.10 Muſik nach Tiſch. 15.00 Kleines Konzert. 15.30 Wir dienen ſtumm, am Pflug die Fauſt. 16.00 Konzert. 18.00 Kamerad, wo biſt Du? 18.30 Fliegerlieder. 18.45 Fliegendes Deutſchland. 19.00 Zeit, Nachr., Wetter. 19 10 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt. 20.55 Umſchaltung. 21.00 Stunde der jungen Nation. 21.30 Klang der Landſchaft. 22.00 Zeit, Nachr. 22.15 Wetter, Schneeberichte, Nachr., Sport. 22.30 Unter⸗ haltung und Tanz. 24.00—02.00 Nachtkonzert. Stuttgart 060 Morgenlied, Zeit, Wetter, Landw. Nachr., Gymnaſtik 06.30 Konzert. 08.00 Waſſerſtandsmeld., Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik. 08.30 Morgen⸗ muſik. 09.30—10.00 Sendepauſe. 10.00 Lieder und Muſik. 10 30—11.30 Sendepauſe. 11.30 Volksmuſik. 12.00 Konzert. 14.00 Fröhliches Allerlei. 15.00— 16.00 Sendepauſe 16.00 Wir ſpielen für dich! 18.00 Kon⸗ zert. 18.30 Griff ins Heute! 20.00„Wie es Euch gefällt“. 21.00 Stunde der jun⸗ gen Nation. 21.30 Ständchen und Serenaden. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22.30 Progr.⸗Austauſch. 23.00 Unterh.⸗Muſik. 24.00—02.00 Nachtkonzert. 19.15 Schallplatten. fällig deponierten Inzwiſchen hatte ſich die Serie noch um einen Fahrraddiebſtahl vermehrt. Dann aber war Schluß. Die Polizei nahm ſich des ſauberen Paares an und verhinderte nach⸗ drücklich ihre Abreiſe. Der bereits zehnmal vorbeſtrafte Angeklagte geſtand alle ſeine Straftaten ein. Das Gericht verurteilte ihn wegen fortgeſetzten ſchweren und einfachen Diebſtahls im Rückfall und wegen Be⸗ trugs zu 4 Jahren Zuchthaus u. 5 Fah⸗ ren Ehrverluſt. Da es ein gemeingefährlicher Gewohnheitsverbrecher iſt, wurde Sicherungs⸗ verwahrung angeordnet. Das Mädchen, das gänzlich unter dem Einfluß ſeines Begleiters geſtanden hatte, wurde zu ſieben Mona⸗ ten Gefängnis verurteilt. g Belrügeriſche Aulohändler Hohe Strafen im Prozeß um die „ſteuerfrei“ gemachten alten Kraftwagen Neuwied. In dem Prozeß gegen die betrüge⸗ riſchen Autohändler, die in mehr als 64 erwie⸗ ſenen Fällen gebrauchte Kraftwagen durch ge⸗ fälſchte Liſtenauszüge und Steuerablöſungskar⸗ ten„ſteuerfrei“ gemacht und damit hohe Gewin⸗ ne erzielt hatten. ſprechend dem Antrag des Staatsanwalts die Angeklagten R. Kuck(Neuwied) zu 2 Jahren Gefängnis und 3000 RMk. Geldſtrafe, E. Wal⸗ der(Neuwied) zu 2 Jahren 3 Monaten Ge⸗ fängnis und 3000 RMk. Geldſtrafe. Stefan Schmitt(Neuwied) zu 2 Jahren 3 Monaten Zuchthaus und 3000 RMk. Geldſtrafe. Otto Siegel(Neuwied) zu 2 Jahren Zuchthaus, P. Hoffmann GBlock⸗ Heimbach) zu 4 Monaten Gefängnis und 300 RMk. Geldſtrafe und H. Brück(Koblenz) zu 8 Monaten Gefängnis und 200 RMk. Geldſtrafe. 5 Den Angeklagten Schmitt und Siegel wurden überdies die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren aberkannt, den An⸗ geklagten Kuck, Walder und Schmitt wird die Unterſuchungshaft voll, Siegel 3 Monate an⸗ gerechnet. Die Angeklagten Kuck und Brück nah⸗ men das Urteil ſofort an. Ein vertierter„Vater“ Frankenthal. Der Jugendſchutzkammer wurde in ihrer letzten Sitzung in der Perſon des 37 Jahre alten verheirateten Wendelin Morlock aus Ludwigshafen ein Angeklagter vorgeführt, der ſchon viele Jahre hinter Gefängnis⸗ und Zuchthausmauern zugebracht hat und neuer⸗ dings in Konflikt kam, weil er an ſeiner 13jäh⸗ rigen Stieftochter fortgeſetzt ſchwere Unzucht⸗ verbrechen beging. Der Angeklagte, der als Trinker bekannt iſt, hatte damit außerdem den Tatbeſtand der Blutſchande erfüllt. Die Jugendſchutzkammer erkannte gegen den ent⸗ arteten Menſchen auf eine Zuchthausſtra⸗ fe von zwei Jahren und Ehrenrechtsver⸗ luſt auf drei Jahre. Zwei Monate Unter⸗ ſuchungshaft wurden angerechnet. Marklberichle Mannheimer Getreidemarkt Alle Preiſe unverändert. verurteilte das Gericht ent⸗ Straßenhändler durch Fälſchen von Schlußſchei⸗ gen wurde. Der feſtgeſtellte Schwindler wurde *. 2 EI Obſtbäume düngen! Die Düngung von Obſtbäumen, beſonders von ſolchen Bäumen, die auf Wieſen oder Gras⸗ land ſtehen, wird oft aus Unkenntnis als weni⸗ ger wichtig angeſehen. In bezug auf eine Bo⸗ den bearbeitung und Düngung müſſen aber gerade dieſe Obſtbäume bevorzugt behan⸗ delt werden, da die Grasnarbe ſie von der Luft abſperrt und ihnen eine beträchtliche Menge Nährſtoffe entzieht. Deshalb ſollen Obſtbäume im Grasland immer eine offene Baum⸗ ſcheibe haben, deren Durchmeſſer der von der Baumkrone bedeckten Fläche entſpricht. Bei al⸗ ten Bäumen iſt das wegen der Größe der Kro⸗ ne oft nicht mehr durchzuführen. Da aber die einen aufnahmefähigen Saugwurzeln zum größten Teil außen unter der Kronentraufe lie⸗ gen, genügt für dieſe großen Obſtbäume auch ein 2—3 m breiter Kreisring als Er⸗ ſatz für eine volle Baumſcheibe. Wo Obſtbäume auf Viehweiden oder beweideten Flächen ſtehen oder aus anderen Gründen eine Baumſcheibe nicht dauernd offengehalten werden kann, wird man während des Winters breite Pflugfurchen unter der Kronentraufe ziehen. Die Düngung hat ſich nach dem Nährſtoffent⸗ zug durch die Ernten zu richten. Nach großen Obſternten wird deshalb ſtärker gedüngt wer⸗ den müſſen als nach geringeren Ernten. Trotz⸗ dem ſoll hier für ältere Obſtbäume. die im Grasland ſtehen, ein ungefähres Richtmaß für ie Mengen von Handelsdünger angegeben wer⸗ den, wie ſie nach Durchſchnittsernten auszu⸗ — ſind. Danach gebe man je Quadratmeter aumkronenfläche eine Menge von 50 g eines 20prozentigen Stickſtoffdüngers. 60 g eines Phoſphorſäuredüngers und 60 g ſchwefelſaures Kali oder 120g Kalimagneſia. Bei fruchtenden äumen kann im Mai noch eine Gabe von et⸗ wa 25 g eines ſchnellwirkenden Phoſphorſäure⸗ düngers je Quadratmeter Baumkronenfläche empfohlen werden. Sachgemäß iſt jedoch nur eine Düngung von Obſtbäumen, die ſich frei macht von Rezepten und unter Anpaſſung an gegebene Verhältniſſe vorgenommen wird. Wichtig für die Obſtbaumdüngung iſt vor al⸗ len Dingen der Wechſel zwiſchen organiſchen Düngern und Handelsdüngern und der Wechſel innerhalb der Handelsdünger, ſoweit ſie den gleichen Nährſtoff enthalten. — Schlußſcheine gefälſcht— ſtreng beſtraft In der Frankfurter Großmarkthalle hat ein nen GKaufbelege) verſchiedene Erzeuger erheb⸗ lich geſchädigt. Der Betreffende hat ſich einen Käuferausweis für Einzelhandelsgeſchäfte bei der Leitung des Erzeugergroßmarktes Frank⸗ furt a. M. ausſtellen laſſen. Dabei gab er an, in der Altſtadt ein Ladengeſchäft zu haben. Mit dieſem Ausweis war der in Frage kommende Straßenhändler in der Lage, Gartenbauerzeug⸗ niſſe von Erzeugern in der Großmarkthalle zu erhalten. Bei dieſen Käufen gab er eine fal⸗ ſche Käufernummer an, ſo daß ein Ein⸗ zelhandelsgeſchäft, das in Wirklichkeit keine Käufe getätigt hatte, aufgrund der falſch aus⸗ gefüllten Schlußſcheine durch die Leitung des Erzeugergroßmarktes zur Zahlung herangezo⸗ nunmehr zu fünf Monaten Gefängnis verur⸗ teilt, außerdem wurde ihm die Handelserlaub⸗ nis entzogen. Dieſer Fall diene allen, insbeſon⸗ dere aber den Verteilern zur Warnung. So⸗ wohl die Verteiler als auch die Erzeuger müſ⸗ ſen im eigenen Intereſſe ſtets darauf achten, daß einerſeits die Schlußſcheine richtig ausge⸗ ſtellt werden und andererſeits ſtets der Käufer⸗ ausweis vorgezeigt wird. Bekanntmachung Bekr.: Abgabe von Nutzholz an ortsanſäſſige gewerbliche Kleinbetriebe. Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzu⸗ weiſen, daß der Weiterverkauf des von uns an gewerbliche Betriebe abgegebenen Holzes ausgeſchloſſen und ſtrafbar iſt. Ebenſo iſt es nicht ſtatthaft, daß ein Gewerbetreibender Nutzholz, das er nicht benötigt, für einen an⸗ deren kauft. Das abgegebene Nutzholz iſt nur für den eigenen Bedarf des Käufers be⸗ ſtimmt. Wer dieſe Anordnung umgeht, erhält im nächſten Jahre kein Holz und iſt außerdem ſtrafbar. Bekr.: Abgabe von Schneebruchholz. Schneebruchholz kann vor Beendigung der Holzhauerei zur Selbſtwerbung nicht mehr abgegeben werden, da heute alles zu Nutzholz taugliche Holz auch zu Nutzholz aufgearbeitet werden muß. Sobald Schneebruchholz abge⸗ geben werden kann, wird dies bekannt gemacht. Leſeholz, das ſehr reichlich vorhanden iſt, kann Dienstags und Freitags weiterhin ge⸗ holt werden. Viernheim, den 7. März 1938 Forſtamt Viernheim Rohde. Vereins Anzeiger Sängereinheit Am Donnerstag, 10. März 1938, abends 8.30 Uhr, findet im Lokal unſere General⸗ verſammlung ſtatt. Ich lade hierzu ſämtliche Mitglieder ein und bitte um zahlreichen Be⸗ ſuch. Der Vorſitzende. Der beſte Verkehrslotſe Die Mannheimer Mal⸗Pierberennen mußten, gleich dem mit ihnen verbundenen hiſtoriſchen Maimarkt, wegen des National- feiertags um eine Woche verſchoben werden und finden dieſes Jahr am Sonntag, 8. Mai, Dienstag, 10. und Sonntag, 15. Mai, ſtatt. Der Eröffnungstag iſt in der Bezeichnung ſeiner Rennen der Saarpfalz gewidmet und bringt in dem mit 10 000 Mark ausgeſtatteten „Saarbefreiungspreis“ das bedeutendſte Flach⸗ rennen der erſten Halbſaiſon im Süd⸗Weſten zur Entſcheidung. Ueber Hinderniſſe läuft an dieſem Tag der mit 5000 Mark dotierte „Preis der Induſtrie“, der zugleich als Vor⸗ rennen zu betrachten iſt für die ſpäteren ſchwereren Jagdrennen. Für die 4200 Meter lange„Badenia“ am Wehrmachts⸗Renntag iſt bei 16000 Mark Geldpreiſen ſicherlich wieder internationale Beſetzung zu erwarten. Am mittleren Renntag kommt hauptſächlich der Offiziers⸗ und Wehrmachtsſport zur Geltung, der diesmal durch zwei neueingefügte Ent⸗ ſcheidungen auch auf den Schlußtag ausgedehnt wird. Dieſen beherrſcht das mit 10000 Mark ausgeſtattete große Jagdrennen„Preis der Stadt Mannheim“ und der„Preis des Mann⸗ heimer Flughafens“, ein Flachrennen über Derby⸗Diſtanz im Werte von 5000 Mark. Auch ein 1800 Meter langes Flachrennen für lizenzierte Rennreiterinnen wird der Schluß⸗ tag darbieten. Für die drei Maitage mit ih⸗ rem abwechslungsreichen Programm in 24 Rennen ſind 90000 Mark an Geldpreiſen und 20 Ehrenpreiſe vorgeſehen. 4 Feldartilleriſten treffen ſich in Frankfurt. Vom 8. bis 10. Oktober ver⸗ ſammeln ſich die Kameraden der ehemaligen 21. Feldartl. Brigade, der Feldartillerie-Re⸗ gimenter 27 und 63 und ihre ſämtlichen Feld⸗ formationen zu einer Wiederſehensfeier in Frankfurt a. M. Im Mittelpunkt des Feſtes ſteht die Denkmalsweihe der 63er. Die Wehr⸗ macht hat ihre Beteiligung zugeſagt. Die Tra⸗ ditionsabteilung, die 2. Abteilung Artillerie⸗ Regt. 15 Frankfurt am Main⸗Bonames wird den alten Soldaten durch Vorführungen Er⸗ innerungen an ihr eigenes Soldatenleben wach⸗ rufen. Im Laufe des März ergeht an ſämt⸗ liche Kameraden vom Feldartl⸗Regt. 63 und ſeinen Feldformationen ein Rundſchreiben. Die Angehörigen des ehemaligen Regiments, die keines bekommen, werden gebeten, ihre An⸗ ſchrift umgehend mitzuteilen an:„Oberſtlt. a. D. von Reckow, Oberurſel im Taunus, Füllerſtraße 12, damit ihnen die Rundſchrei⸗ ben noch zugeſandt werden können. Achtet beſſer auf die Federn Die Geflügelhalter werden noch einmal er⸗ mahnt, ſorgfaͤltiger auf die Federn zu achten, die beim Schlachten anfallen. Ein Huhn bringt beim Rupfen etwa 100 Gramm Federn, eine Ente das Doppelte, eine Gans das Dreifache. Im Jahre gibt es in Deutſchland rund 30 000 Doppelzentner Hühnerfedern, 15000 Dop⸗ pelzentner Gänſefedern und 6000 Doppel⸗ 7 zenkner Enkenfedern. Von den Hühnerfedern und Entenfedern wird bisher nur der geringſte Teil verwertet, obwohl ſie als Bett- wie als Schmuckfedern geeignet ſind. Stattdeſſen aber haben wir 1937 an die 85000 Doppelzentner Federn eingeführt und dafür über 31 Mil⸗ lionen Reichsmark gezahlt, eine Summe, von der wir einen größeren Teil durch größere Sorgfalt erſparen könnten. Das Zeitalter des Verkehrs muß jum Zeitalter der Lerkehrsgemeinſchaft werben. Benimm dich deshalb als Kamerad und befolge die Regeln der Itraßenverkehrs⸗Oronung. Weinheim.(Tödlicher Unglücksfall). Der 48 Jahre alte Bahnarbeiter Adam Held von Laudenbach war am Sonntagabend gegen 18 Uhr an einer Signalſtelle beim Stellwerk am Güterbahnhof dienſtlich beſchäftigt. Er wurde von dem aus Worms einfahrenden Perſonenzug ſo unglücklich geſtreift, daß er an der Schläfe ſchwer verwundet wurde und bald darauf verſchied. Lützelſachſen. Die beim Reichsgericht eingelegte Reviſion im Brandſtifterprozeß Baier und Genoſſen aus Lützelſachſen wurde als unzuläſſig und unbegründet verworfen. Somit ſind die Urteile des Schwurgerichts Mannheim rechtskräftig geworden. Vom Weinheimer Obſtgroßmarkt Wie die Leitung des Weinheimer Obſtgroß⸗ marktes bekannt gibt, wurde ein bisher brach⸗ liegendes Gelände der früheren Maſchinen⸗ fabrik Badenia von der Stadt Weinheim an⸗ gekauft, um dem ſich immer weiter ausdehnen⸗ den Marktbetrieb gerecht zu werden. Die ſich auf dieſem Grundſtück noch befindlichen Ge⸗ bäulichkeiten, wie die Badenia⸗Kantine und Trockenöfen ſollen nunmehr niedergelegt und auf Abbruch verkauft werden. Morgens Nebelbildung— tags⸗ über aufheiternd Während in Südweſt⸗ und Süddeutſchland noch immer das weſteuropäiſche Hochdruck⸗ gebiet wetterbeſtimmend iſt, und, abgeſehen von Nebelbildung, trockenes und meiſt heiteres Wetter bedingt, hat nach Norden hin ſich mit der Zufuhr feuchter Meeresluft leichte Unbe⸗ ſtändigkeit eingeſtellt. Eine durchgreifende biete nicht zu erwarten, wenn auch allgemein Verſchlechterung iſt jedoch auch für dieſe Ge⸗ der Höhepunkt der Schönwetterlage überſchrit⸗ ten ſein dürfte. Dienstag: Morgens vielfach dunſtig, ſonſt heiter bis wolkig und im allgemeinen trocken, tagsüber nicht mehr ſo warm, Winde meiſt um Nord. Die Ausſichten für Mittwoch: Leicht un⸗ beſtändiges, aber im weſentlichen noch freund⸗ liches Wetter. Erleichtern Sie ſich die baͤuslichẽ Arbelrk⸗ memk er-und er hat recht! Warum rackert ſich Srau Sonderlich auch am Waſchtag noch immer mit Reiben und Bürſten ab. Sie hatte es viel leichter und bliebe geſünder, wenn ſie die Waͤſche einfach abends vor dem waſchtag mit genko ein weichen wurde. Senko Im Alter daß dieſt oder Drogiſten. Nonnen; niemals loſe. 1 ſchwerden treten auf. ſchwerer. Die ungen mehr ſind. 5 Wenn man dann nur aus dem Weg zu gehen. Ring 6, am 30. 10. 37: nicht? Ein Lebensabend, Warum? Kloſterfrau⸗Meli Ich kann das aus eigner Erfahrun Wohl Flaſchen zu 2,80, 1,65 und 0,90 M eit des Körpers gegen Angriffe auf die Geſundheit ſinkt, Man ſpürt wünsch fa dauung läßt zu wünſ . 1 nichk gar ſo oft wartete, ernſthafte Krankheiten geworden ſind! Beſſer iſt es, vorbeugend den etſten leichten Störungen zu begegnen, dadurch den Organismus widerſtandsfähig und geſund zu erhalten, und ſo den ſchwerern All Bei ſolchem Bemühen hak ſi Meliſſengeiſt als ein gutes Mittel Werner(Bild nebenſtehend), „Alt werden und geſund bleiben, 0 0 der von Altersbeſchwerden, — Krankheiten begleitet wird, iſt nicht erfreulich. Vielleicht intereſſiert es, daß oft 2 die W gegen Altersbeſchwerden gebrauchen, erreichen. regulierend auf grundlegende Funktione Herztätigkeit. meinem Haushalt vorrätig halten und weiter empfe gebrauche ich regelmäßig gegen Herzklopfen und Unwohlſein. ſengeiſt iſt ein Heilkräuterdeſtillat und n des Körpers, beſonders auf die Verdauung, auf gn 8 und werde Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt eng im en. jeder, der Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt lange Zeit bei Altersbeſchwerden gebrauchte, e Angaben auf Tatſachen beruhen. Verlangen Sie Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt bei ark. Nur echt in der blauen Packun Schachklub Viernheim Käfertal— Viernheim 6:4 Am letzten Sonntag war der hieſige Schach⸗ klub in Käfertal zu dem dort fälligen Pflicht⸗ ſpiel zu Gaſt. Es ſei vorweg erwähnt, daß Viernheim an allen Brettern die ſchwarzen Steine führte, was das heißt, werden wohl die übrigen Schachfreunde wiſſen. Wenn wir unſere Mannſchaft kritiſieren wollen, dann können wir nur ſagen, daß jeder Spieler ſein Beſtes hergegeben hat, wenn auch der eine oder andere hätte gewinnen müſſen; Käfertal iſt eben zu einem glücklichen Sieg gekommen. Am 1. Brett ſpielte Walter gegen Zorn. Walter verſtand es in wunderbarer Weiſe, ſeinen Gegner durch eine ſchöne Kombination zu bezwingen. Am 2. Brett ſpielte Buſalt gegen Martin. Buſalt bildete die Ueberra⸗ ſchung. In guter Form und Laune befindlich, konnte er ſeinen Gegner, der auf dem Schach⸗ brett ſchon eine alte Kanone iſt, nach ſehr geiſtreichem Spiel beſiegen. Zum erſtenmal ſpielte er mit der Schachuhr und brauchte für ſeine Züge die fabelhafte Zeit von nur J Stunde. Sein Gegner benötigte hierzu zwei Stunden. Sieger: Buſalt. Am 3. Brett ſpielte Chriſtmann gegen Eicher. Chriſtmann ſpielte ſehr ſtark und ſchön und konnte auch einen ſichtlichen Vorteil erringen; jedoch reichte es ſeinem Gegner noch zu einem Unentſchieden. Am 4. Brett ſpielte Rech gegen Heß. Beide Spieler lieferten ſich einen Kampf auf Biegen oder Brechen. Nach vierſtündigem Kampfe ſtand Rech auf Sieg, machte aber einen Fehl⸗ zug und verlor ſchließlich die Partie. Sieger: Heß. Am 5. Brett ſpielte Rockenſtein gegen Leibrock. Rockenſtein erkämpfte ſich ebenfalls durch eine korrekte ſowie ſchöne Kombination den Sieg. Sein Gegner hatte ſo gut wie gar nichts zu beſtellen. Sieger: Rockenſtein. Am 6. Brett ſpielte Frank gegen Erb 1. Beide Spieler kämpften ſehr fein und war es auch jederzeit ein ausgeglichener Kampf. Die Par⸗ tie endete mit einem ſehr gerechten Unentſchie⸗ den. Am 7. 8., 9. und 10. Brett ſpielten Breiling, Merkel, Theobald und Hanf. Alle Spieler büßten ihre Partien durch Irritierung der Schachuhr ein. Sieger für Käfertal waren an dieſen Brettern: Volz, Gräber, Erb 2 und Schambergen.— Wir geben zugleich bekannt, daß am 20. März der Mannheimer Schachklub in Viernheim zu Gaſt iſt und wird auch für dieſe Spiele heute abend um 8.30 Uhr das erſte Training ſtattfinden. Walter gibt am Demonſtrationsbrett Unterricht, ſowie auch praktiſches Spiel. Erſcheinen jedes Spielers und Erſatzmannes iſt Pflicht. r. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. II. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. geſund ſein und bleiben iſt ein Wunſch, der immer ſtärker wird, ſobald einmal die Vierzig üb ſchritten ſind. Ganz allmählich laſſen die.„die Widerſtan 5 Kräfte nach, die Widerſtan sfähig⸗ . mancherlei Be⸗ ſein Herz, man atmet ein wenig en übrig und was derlei Erſchei⸗ * 2 bis aus den Schwächen terserkrankungen möglichſt * ſeit über einem Jahrhunderk Kloſterfrau⸗ zerwieſen. So ſchreibt z. B. Herr Joſef Polizeiwachtmeiſter a. D., Leob chütz/ Schl., wer möchte das Schwächezuſtänden und ein geſundes hohes Alter wirkt geſundend und erven⸗ und le ich, daß er mir hilft.“ 4 wird ſelbſt ſehen, Ihrem Apotheker 9 mit den drei n Ich bin 1859 0 eboren. Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt; Täglich fu 7 Näheres zu erfragen in der Geſchäfts⸗ mann, der nicht ſtelle dieſes Blattes. g 5 den Weg der Zeitungsrekla⸗ me beſchreitet, der hat bei Ab⸗ ſchluß des Rech⸗ nungsjahres ſicher an Ein⸗ nahmen ver loren! Leupin-Creme u. Seife seit Sdahren bewährt bei Pickel autjueken-EAZen Geslcptsausschlag, Wundsein usw. Rathaus- Drogerie Georg Splegel Adolf Hitlerſtraße 15 Die Zeitungsanzeige iſt das Kernſtück der ſſt die Vorſicht! 1 N. 2 Werbung! u,. —— 1„ Möbliertes Zimmer von fungem Mann Gefl. Angeb. unter Nr. 77 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. Kinder⸗ zu verkaufen. Luiſenſtr. 50 beſorgt über Tracht die halbe Waſcharbelt 8 eee 9 Wonnung Nur noch bone dr welche nd c. 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