Volks Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungswelſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM ueinſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM uausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 60 etertagen. ternheimer E Verkündigungsblatt der NSA. Viernheim otenlohn, Jamslag den 12. März 1938 Anzelgen preis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 um Breite 3 Ryfg, im Text. teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte aültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153 Pes L'haſen 15101 .. Nr. 6 14. Jahrgang Oeſterreichs deutscher Weg entſchieden Sthuſchnigg gestürzt Nationalſozialiſten übernehmen die Regierung- Seyß⸗Inguart Bundeskanzler Oesterreich unterm Hakenkreuz Anbeſchreiblicher Jubel in Oeſlerreich 58 Berlin, 12. März. NRNadio⸗ Wien verkündete um 23.14 Uhr folgende Meldung: Der Bundespräſident hat unter dem Druck der inner⸗ politiſchen Lage den Bundesminiſter Seyß-Inquart zur Aufrechterhaltung von Nuhe und Ordnung mit der Führung des Bundeskanzleramtes betraut. die neue öſlerreichiſche Regierung Bundeskanzler Dr. Seyß⸗Inquart auch Landesverteidigungsminiſter 88 Wien, 12. März. Heute um 1.30 Uhr wurde vom Balkon des Bundeskanzleramtes von Staatsrat Dr. Jury die neue Miniſterliſte bekanntgegeben. Danach bat der Bundespräſident auf Vorſchlag des Bun⸗ deskanzlers Dr. Seyß⸗Inquart ernannt: zum Vizekanzler den General⸗Staatsarchi⸗ var Dr. Edmund Sorſtenau: zum Bundesminiſter für auswärtige Ange⸗ legenheiten den Miniſterialrat Dr. Wil⸗ belm Wolff: zum Bundesminiſter für Juſtiz den Notar Dr. Fr. Hueber: zum Bundesminiſter für Unterricht den Uni⸗ verſitätsprofeſſor Dr. Oswald Menghien; zum Bundesminiſter für ſoziale Verwaltung Staatsrat Hugo Jury: a zum Bundesminiſter für Land⸗ und Forſt⸗ wirtſchaft den Landwirtſchaftsingenieur Anton Reinthaler: zum Bundesminiſter für Handel und Ver⸗ kehr den Staatsrat Dr. Hans Fiſchböck: zum Bundesminiſter der Finanzen den Finanzrat Dr. Neumeyer. Ferner hat der Bundespräſident den Bundes⸗ kanzler Dr. Seyß⸗Inquart mit der Leitung des Bundesminiſteriums für Landesverteidigung be⸗ traut. Schließlich hat der Bundespräſident den Prä⸗ ſidenten der Bundespolizeidirektion Wien Dr. Michael Skubl zum Staatsſekretär ernannt und dem Bundeskanzler zu deſſen Vertretung in Aufruf zum verrat f an der deulſchen ache an den Anſchlagſäulen in Wien. (Preſſephoto, Zander⸗M.] cg des Sicherheitsweſens beigege⸗ en.„ Dem Bundeskanzleramt wurden beigegeben für die Angelegenheiten des Sicherheitsweſens Pg. Dr. Ernſt Kaltenbrunner und für die Angelegenheiten der volitiſchen Willensbildung Pg. Major Hubert Klausner. heute 12 Uhr: Dr. Goebbels verlieſt eine Proklamation des Führers 88 Berlin, 12. März Reichsminiſter Dr. Goebbels verlieſt heſite mittag 12 Uhr über alle deutſchen Sender eine Proklamation des Führers N Die Wende in Oeſterreich Von Philipp Obenauer Dramatiſcher hat ſich wohl noch ſelten ein wichtiger Abſchnitt der Weltgeſchichte abgeſpielt als die Vorgänge der letzten Tage in Oeſter⸗ reich, die nunmehr endlich zu Klarheit und Recht geführt haben. Von Stunde zu Stunde überſchlugen ſich die Nachrichten. Wenn man las und hörte, mit welcher Begeiſterung der deutſchgeſinnte Teil des öſterreichiſchen Volkes immer ſtärker ſich zur nationalſoziali⸗ ſtiſchen Auffaſſung bekannte, wie die demonſtrierenden Maſſen auf den Straßen zu Rieſonkundgebungen gegen das Syſtem Schuſchnigg anwuchſen, dann konnte man vorausſagen, daß die Zeit der endgültigen Wende in Oeſterreich hereingebrochen war. Vor dem Volkswillen iſt die Haſſardeurpolitik Schuſchniggs zuſammengebrochen. Er ſelbſt mußte ſehen, wie in jedem Augenblick ſeine Macht und ſein Einfluß geringer wurde, wie ihm die Autorität aus den Händen glitt. In ſeiner höchſten Not, als Schuſchnigg die Unmög⸗ lichkeit ſeines weiteren Verbleibens eingeſehen hatte, traten treudeutſch geſinnte Männer an die Spitze der proviſoriſchen Regierung und baten den Führer um militäriſche Hilfe, damit jegliches Blutvergießen in Oeſter⸗ reich verhindert werden konnte. Deutſche Truppen zu Hilfe gerufen Ein Telegramm der neuen öſlerreichiſchen Regierung Bundeskanzler Seyß⸗Inquart gramm: ſandte dem Führer und Reichskanzler folgendes Tele⸗ „Die proviſoriſche öſterreichiſche Regierung, die nach der Demiſſion der Regierung Schuſch⸗ nigg ihre Aufgabe darin ſieht, die Ruhe und Ordnung in Oeſterreich wieder herzuſtellen, rich⸗ tet an die deutſche Regierung die dringende Bitte, ſie in ihrer Aufgabe zu unterſtützen und ihr zu helfen, Blutvergießen zu verhindern. Zu dieſem Zweck bittet ſie die deutſche Regierung um baldmöglichſte Entſendung deutſcher Truppen. Seyß⸗Inquart.“ Ein Volk, ein Reich, ein Führer Der Gauleiter ſpricht heule nach dem Fackelzug Aus Anlaß der Befreiung unſerer Brüder in Deutſch⸗Oeſterreich vom ſchweren Joch werden am heutigen Samstag in allen Orten des Gaues Heſ⸗ ſen Naſſau Fackelzüge und Maſſenkundgebungen der NS DAP. veranſtaltet. In Frankfurt führt der Fackelzug durch die gleichen Straßen wie am 30. Januar ds. Is. In der großen Abſchlußkundgebung ſpricht der Gauleiter. Die Bevölkerung aller Orte wird aufgefordert, ihre Anteilnahme durch Beflaggung der Häuſer und durch Illumina⸗ tion zu beweiſen. „Frei und nalionalſozialiffiſch“ 8. Wien. 12. März Der Führer der öſterreichiſchen Nationalſozia⸗ liſten, Major Klausner, hielt um 1 Uhr morgens im Wiener Rundfunk folgende An⸗ ſprache: „In tiefer Bewegung verkünde ich in dieſer feierlichen Stunde: Oeſterreich iſt frei geworden! Oeſterreich iſt natio⸗ nalſozialiſtiſch! Durch das Vertrauen des ganzen Volkes emporgetragen, iſt eine neue Regierung gebildet worden, die nach den Grundſätzen unſerer herrlichen nationalſoziali⸗ ſtiſchen Bewegung ihre ganze Kraft für das Glück und den Frieden dieſes Landes einſetzen wird. Arbeit und Brot für alle Volksgenoſſen zu ſchaffen, wird ihre erſte Aufgabe ſein. Wieder iſt eine nationalſozialiſtiſche Erhe⸗ bung in unvergleichlicher Dißinlin verlaufen. Wenn es noch eines Beweiſes bedurft hätte, daß uns die Macht auch in dieſem Staate ge⸗ bührt, ſo war es dieſe einzigartige Erhebung und Machtergreifung. Niemand wurde etwas zu leide getan. Dafür danke ich und dankt das ganze deutſche Volk in Oeſterreich vor allem den Kameraden der SA. und J. In dieſer Stunde gedenken wir in tiefer Dankbarkeit und Liebe unſeres Führers Adolf Sitler! Nun wehen die Hakenkreuzfahnen liegreich über leiner Heimat. In J Ehrfurcht und Dankbarkeit gedenken wir der Toten der Bewegung, die im Kampf um Oeſter⸗ reich fielen. Ihr Opfer fand nun höchſte Er⸗ füllung. An Euch, deutſche Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, ergeht mein Ruf: An die Arbeit! Unſer Ziel iſt erreicht: Ein Volk, ein Reich, ein Führer! Heil unſerem Führer! Heil Hitler! Berkagung der Volksbefragung Wien, 12. März. Amtlich wird um 19,25 Uhr mitgeteilt: Der Bundeskanzler und Frontführer hat ſich nach Berichterſtattung an den Herrn Bundes⸗ präſidenten entſchloſſen, die für den 13. ds. Mts. angeſetzte Volksbefragung zu verſchieben. Stapellauf in Hamburg verſchoben Berlin, 12. März. Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, findet der Etapeflanf des zweiten Kd F. Schiffes am 12. März nicht ſtatt. Der genaue Zeitpunkt des Stapellau⸗ fes und die Benachrichtigung über den endgül⸗ tigen Termin werden rechtzeitig mitgeteilt. Der Führer wird zum Stapellauf anweſend ſein. und am heutigen Vormittag kann man feſtſtellen, daß das neue Oeſterreich ſeine Ge⸗ burtsſtunde gut überſtanden 5 Oeſterreich wird nunmehr einen Weg gehen, der ſeinem deutſchen und ſeinem nationalſozialiſtiſchen Charakter entſpricht. Wir werden Oeſterreich nicht annektieren. Aber die öſterreichiſche Regierung wird das Volk in vierzehn Tagen ſelbſt entſcheiden laſſen, wie es ſich 18 weitere Zukunft hinſichtlich der Anſchlußfrage denkt. In freier Wahl wird ſich das öſter⸗ reichiſche Volk dann entſcheiden können, und die Weltgeſchichte wird dieſe unverfälſchten hiſtori⸗ ſchen Tatſachen für ewige Zeiten verzeichnen. Ueberſieht man in dieſer Stunde noch einmal kurz die Ereigniſſe der letzten Tage, dann muß man erſtaunt ſein über die Frivolität, mit der ſich der ehemalige Bundeskanzler Schuſch⸗ nigg ſowohl über das Berchtesgadener Abkom⸗ men, als auch über die klar vor ihm liegenden innerpolitiſchen öſterreichiſchen Gegebenheiten hinwegſetzte. Was er Auge in Auge mit dem Führer verabredet hatte, war er von gleicher Stunde an gewillt, nicht zu halten. Im Gegen⸗ teil. Von gleicher Stunde an begann er ſeinen Hetzfeldzug im öſterreichiſchen Volk und noch am geſtrigen Abend benutzte er den Rundfunk, um der Welt Lügen über ein deutſcherſeits geſtelltes Altimatum zu unterbreiten. Freilich, das alles konnte ihm nicht mehr helfen. Sein Spiel war verloren. Er hatte ſeine eigenen Miniſter getäuſcht, er hatte das öſterreichiſche Volk betrogen und ſeine Wünſche und Hoffnungen zugunſten eines falſchen Wahngebildes ſch mä h⸗ lich mißachtet. Nach den Mitteilungen eines amerikaniſchen Journaliſten hat er ſchon bald nach dem Berchtesgadener Abkommen die⸗ ſem den Plan einer Abſtimmung entwickelt, alſo ſchon damals den Willen gehabt, dieſes Abkom⸗ men in keiner Weiſe zu erfüllen. Jetzt hat ihm das öſterreichiſche Volk die Quittung für dieſen Verrat gegeben. Die öſter⸗ reichiſche Frage wird nunmehr die Löſung fin⸗ den, die ſie durch die Diktatverträge nach Ab⸗ ſchluß des Weltkrieges nicht finden konn⸗ te. Auch in dieſem Fall iſt im Verlauf der Jah⸗ re von ſelbſt die Korrektur eingetreten, die ſich auch Deutſchland aus eigener Kraft verſchaf⸗ fen mußte und auch verſchafft hat. Auch im öſterreichiſchen Fall hat ſich wieder erwieſen. daß auf längere Dauer keine Politik gemacht und keine Verhältniſſe geſchaffen oder gehalten werden können, die gegen den nationalen Willen der Völker ver⸗ ſtoßen. Das mag am heutigen Vormittag die Lehre für diejenigen ſein, die beſtürzt dem Gang der Entwicklung in Oeſterreich zugeſehen haben und heute vor Tatſachen ſtehen, die über Nacht Geſchichte geworden ſind. Die Löſung der öſterreichiſchen Frage iſt ſo geworden, wie ſie die natürliche und geſunde Entwicklung ſeit Jahren ſtürmiſch verlangt hat. Sie konnte von kurzſichtigen Politikern zeitweiſe aufgehalten werden, aber ihre Endlöſung konnte nicht ver⸗ hindert werden. Oeſterreichs Weg iſt heute geebnet. Es wird ein deutſcher Weg ſein. Wir werden dem Brudervolk die Hand reichen und ſeine Wunden zu heilen verſuchen, getreu der Miſſion, die wir für das Deutſchtum in aller Welt vor der Geſchichte übernommen haben. Muſſolini läßk ſich nicht ködern Eine Abſage auf eine franzöſiſche Frage 88 London, 12. März Reuter meldet aus Paris, daß die fran⸗ zöſiſche Regierung dem franzöſiſchen Geſchäftsträger in Rom Inſtruktionen zugelei⸗ tet habe, nach denen dieſer bei der italieniſchen Regierung anfragen ſollte, ob irgend eine Mög⸗ lichkeit der Zuſammenarbeit zwiſchen Frank⸗ reich und Italien bezüglich Oeſterreichs be⸗ ſtünde. Die Antwort Roms habe gelautet, daß„im Augenblickkeine ſolche Mög⸗ lichkeit“ beſtünde. Auch die Pariſer Havas⸗Agentur beſtätigt den Inhalt dieſer Meldung. 2* — 3 — — —— * aber das Parlament glaube, d Völkerbund iſt ein Krüppel Die Volksfront hat das gulle des Han⸗ delns verloren. Was iſt die Volksfront? Die Volksfront iſt der Verſuch, in möglichſt vielen Ländern um die kommuniſtiſche Partei herum Sozialdemokraten und linksbürgerliche Ele⸗ mente zu ſammeln und auf dieſe Weiſe entwe⸗ der unmittelbar in der Regierung oder auch in der Oppoſition einen beſtimmenden Machtfak⸗ tor zu bilden. Dieſe Taktik wurde proklamiert auf dem 7. Weltkongreß der Komintern zu Mos⸗ kau 1935, trat in Frankreich als tatſächliche Re⸗ gierungsmehrheit am ſtärkſten in Erſcheinung und iſt das Gegenſtück zu dem Eintritt Sow⸗ jetrußlands in den Völkerbund, wodurch ver⸗ ſucht wurde, von dieſer Seite her auf die zwi⸗ ſchenſtaatliche Politik in Europa in ähnlicher eiſe einzuwirken wie durch die Volksfront auf die Innenpolitik der einzelnen Länder. Dieſe Volksfrontpolitik triumphierte in Frankreich mit den Wahlen von 1936. Eine un⸗ unterbrochene Reihe von Sitzſtreiks und Lohn⸗ erhöhungen ſowie Tarifverträge und die 40⸗ Stundenwoche waren ihre Folge. In Frank⸗ reich war ſozial vieles nachzuholen, aber der demagogiſche Sturm und Drang traf die franzö⸗ ſiſche Volkswirtſchaft in ihrem Lebensnerv. Heute ſieht es anders aus. Das Miniſterium TChautemps war an ſich ein ſchwaches Minder⸗ heitenkabinett, das nur von der parlamentari⸗ ſchen Unterſtützung der Sozialdemokraten und Kommuniſten lebte. Aber Chautemps wußte ge⸗ nau, daß die nationalen Forderungen, wie ſie ſich insbeſondere in der Landesverteidigung ausdrücken, die parteipolitiſchen Forderungen heute laut übertönen. Er arbeitete daher mit ſchärfſtem Druck und drohte ſtändig mit ſeinem Rücktritt. Er hat bei der parlamentariſchen Erledigung der erſten Teilgeſetze des moder⸗ nen„Arbeitsſtatuts“ die Kammer ziemlich ſtramm an der Kandare gehalten; er forderte, wieder im Intereſſe der Landesverteidigung, jetzt ein umfaſſendes Ermächtigungsge⸗ ſetz, das für Sozialdemokraten und Kommu⸗ niſten ein natürliches Grauen iſt, weil im In⸗ tereſſe der für die Wehrbereitſchaft notwendigen wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit die ſchärfſten Verſtiegenheiten dieſer Parteien korrigiert werden ſollen und müſſen. Nun ſt der Rücktritt Chautemps in ſelt⸗ ſamer Form erfolgt. Mit ſeinem ganzen Kabi⸗ nett verließ er die Kammer, ohne eine Abſtim⸗ mung herbeizuführen. Man vermutet, daß hinter den Kuliſſen irgend ein Manöver im Zuge ſei. Die Regie⸗ rung, ſo meinte Chautemps, ſei nicht durch die äußeren Ereigniſſe zum Rücktritt gezwun⸗ gen worden. Es fehle ja auch nicht an der not⸗ wendigen politiſchen Mehrheit. Das Schatzamt ſei zudem durchaus flüſſig und die Währung nicht in Gefahr. Aber die ſtändig wachſenden Rüſtungsausgaben machten die Lage gefährlich. Deshalb habe ſeine Regierung geglaubt, es ſei beſſer, durch Notverordnungen die Lage zu beſ⸗ ſern als. d Augen keen Lguf zu laſſen. Wenn durch dieſe notwendige Arbeit die Mehrheit der Regierung vergrößert werden ſoll, dann würde ſein Kabi⸗ nett mit Freude im Intereſſe des Vaterlandes der folgenden Platz machen.„Wenn die Fran⸗ zoſen ſich in der Tat weniger Meinungsverſchie⸗ denheiten an den Kopf werfen wollten, dann würde ich glücklich ſein, die Regierung dem aller⸗ notwendigſten Zweck geopfert zu haben“, ſo ſagte er wörtlich. Der allmähliche Abrutſch der Volksfront zeich⸗ net ſich auch in der internationalen Politil deutlich ab. Ihr Gegenſtück war, wie geſagt, der Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund und die anſchließende Strafpolitik(Sanktionen) gegen Italien. Jede Anerkennung des neuen italieniſchen Imperiums Oſtafrika iſt ein Schlag gegen den Völkerbund und die damit verbun⸗ dene Volksfrontpolitik., Rumänien und Pa⸗ len haben ſoeben das Imperium anerkannt: der belgiſche Außenminiſter Spaak, ein So⸗ zialdemokrat, hat im Landesausſchuß ſeiner eigenen Partei mit ſtarker Mehrheit ſeine Poli⸗ tik durchgeſetzt, die ebenfalls auf die Anerken⸗ nung des italieniſchen Imperiums zielt. * Eine Hauptfeſte der moskowitiſchen Volks⸗ front⸗ und Völkerbundspolitik iſt die Tſchechoſlo⸗ wakei. So ziemlich als letzter Staatsmann hat der Miniſterpräſident Hodſcha zu der Führer⸗ rede vom 20. Februar Stellung genommen. Er berief ſich auf die formale Souveränität der Tſchechoſlowakei, die es nach ſeiner Meinung dem Deutſchen Reich verbietet, ſich um das Schickſal der 3 Millionen Sudetendeutſchen zu kümmern. Wie geſagt, der Einwand iſt rein pro⸗ zeßformal. Die Sudetendeutſchen haben inzwi⸗ ſchen mit Recht geantwortet, daß ſolche Theſen den Mangel eines tatſächlichen Minderheiten⸗ ſchutzes nicht beheben. * Aber während ſich Prag für einige wenige Stunden wieder in ſeinen alten Wunſchtraum flüchtete, als„Nabel der Welt“ oder mindeſtens Europas zu erſcheinen, vollzogen ſich in ſeiner nächſten Umgebung in raſcher zeitlicher Folge wichtige Wandlungen. Der ungariſche Mi⸗ niſterpräſident kündigte ein Aufrüſtungs⸗ und Wirtſchaftsprogramm an, für das in den nächſten fünf Jahren 1 Milliarde Pengß aufzu⸗ bringen ſeien. Oberſt Beck, der Außenminiſter Polens, das im Nordoſten Nachbar der Tſchechoſlowakei iſt wie Oeſterreich und Ungarn im Südoſten, ſtat⸗ tete der italieniſchen Regierung einen mehr⸗ tägigen Staatsbeſuch ab, in deſſen Verlauf er mit einem Hoch auf den italieniſchen König und Kaiſer von Abeſſinien die gegebenen Tatſachen in Oſtafrika anerkannte, gegen die die Tſchecho⸗ ſlowakei ſo eifrig die Strafpolitik des Völker⸗ bundes geſchürt hat. Man ſieht: die Ereigniſſe gehen auch über die Kommandeure der tſchecho⸗ flowakiſchen Hauptfeſte der Nolksfront⸗ und Völkerbundspolitik hinweg! Die letzten Stunden vor der Wende Die halenkreuzflagge wehl über ganz Leſlerreich Miniſter Seyß⸗Inauart ſpricht Ichuſchnigg- ein Lügner N Wien, 12. März Der frühere öſterreichiſche Bundeskanzler Schuſchnigg hielt am heutigen Abend um 19.50 Uhr im Wiener Sender eine An⸗ ſprache, in der er eine Reihe von unwahren Be⸗ hauptungen aufſtellte. 5 Herr Schuſchnigg behauptete unter anderem, daß die deutſche Reichsregierung vom öſterrei⸗ chiſchen Bundespräſidenten in einem befriſteten Ultimatum die Bildung einer neuen Bundesregierung verlangt hätte. Dieſe Behauptung Schuſchniggs iſt un wahr. Nicht die Reichsregierung ſtellte ihm ein ſolches Altimatum, ſondern öſterrei⸗ chiſche Stellen und öſterreichiſche Miniſter waren es, die angeſichts der ſich immer mehr zuſpitzenden Lage in Oeſterreich und der auf eine Kataſtrophe zuſteuernden Po⸗ litik des Bundeskanzlers Schuſchnigg dem BVun⸗ despräſidenten derartige Forderungen unter⸗ breiteten. Herr Schuſchnigg behauptete weiter, die deut⸗ ſche Reichsregierung habe vom Bundespräſiden⸗ ten in ultimativer Form verlangt,„die Regierung nach den Vorſchlägen der deutſchen Reichsregierung zu wählen.“ Auch das entſpricht nicht den Tatſachen, vielmehr haben öſterreichi⸗ ſche Regierungskreiſe in voller Erkenntnis der Lage in Oeſterreich dem Bundespräſidenten ſol⸗ che Forderungen geſtellt. Drittens hat der geweſene öſterreichi⸗ ſche Bundeskanzler behauptet, daß es erfunden ſei, wenn erklärt würde, in Oeſterreich ſeien Unruhen ausgebrochen und die Regierung ſei nicht Herr der Lage. Hunderte von Berich⸗ ten, die in aller Welt aus Oeſterreich vorliegen, beweiſen, daß bereits unzählige Zuſammenſtöße erfolgt waren, daß an zahlreichen Orten mar⸗ riſtiſche Unruhen ſtattgefunden hatten, kommu⸗ niſtiſche Haufen zum Beiſpiel ſich in Wiener Neuſtadt bewaffneten und eine Unzahl von Ueberfällen ſich ereignet hatten, als Schuſchnigg dieſe unwahren Behauptungen verlas. Einige Zeit danach ergriff der Innen⸗ und Sicherheitsminiſter Seyß-Inquart eim Wiener Rundfunk das Wort und erklärte: „Männer und Frauen in Oeſterreich! Deut⸗ ſche Volksgenoſſen! Im Hinblick auf die Er⸗ eigniſſe des heutigen Tages und unter beſon⸗ derer Berückſichtigung der Ereigniſſe, denen wir jetzt entgegengehen, ſtelle ich feſt, daß ich mich als Innen und Sicherheitsmi⸗ niſter nach wie vor im Amt befinde und mich verantwortlich fühle für die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung in dieſem Land. Ich fordere alle auf, dieſe Ruhe und Ordnung zu bewahren. Es gilt, die nächſten Stunden und Tage in einer beſonderen Diſziplin durchzugehen. Wenn heute Kundgebungen kom⸗ men ſollen, dürfen ſie nie den Charakter explo⸗ ſiver Demonſtrationen annehmen. Insbeſon⸗ dere fordere ich die Ordnungs⸗ und Sicherheits⸗ formationen der Nationalſozialiſten auf, dafür zu ſorgen, daß überall Ruhe und Ordnung be⸗ wahrt wird, und in dieſem Sinne auf die eige⸗ nen Geſinnungsgenoſſen einzuwirken. Ich rechne damit, daß ſie die Aufgabe der Exekutive reſt⸗ los unterſtützen und der Exekutive zur Ver⸗ fügung ſtehen werden. Ich erinnere insbeſondere auch daran, daß irgendein Widerſtand gegen das all⸗ fällig einrückende deutſche Heer unter keinen Umſtänden in Frage kommt, auch nicht ſeitens der Exekutive, ſondern die wichtigſte Pflicht die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung in dieſem Lande iſt. Harrt aus! Tretet alle zuſammen und helft, daß wir einer glücklichen Zukunft entgegen⸗ gehen.“ Die Rede Seyß⸗Inquarts wurde im Wiener Rundfunk abends mehrmals wieder— holt. Aus Wien verlautet weiter dazu, daß nach Rücktritt der Regierung Schuſchnigg Miniſter Seyß-Inquart als alleinig noch im Amt befindlicher Bundesmini⸗ ſter die geſamte Regierungsgewalt in Oeſter⸗ reich ausübt. Graz glich einem Kriegslager Das einrückende Mililär wurde mit heil-Hiller-Rufen begrüßt Wien. 12. März Nach den großen nationalſoziali⸗ ſtiſchen Kundgebungen am Vormittag iſt geſtern um die Mittagsſtunde in die Grazer Innenſtadt Militär eingerückt. Menſchen⸗ anſammlungen werden mit gefälltem Bajonett zerſtreut. Maſchinengewehrabteilungen haben an den wichtigſten Straßenkreuzungen Aufſtel⸗ lung genommen. Alle öffentlichen Aemter, die Mur⸗Brücken uſw. werden mit militäriſchen Abteilungen geſichert. Der Platz vor dem deut⸗ ſchen Reiſebüro, der von berittener Poli⸗ zei geſäubert wurde, wird ebenfalls durch Mi⸗ litärpoſten bewacht. Man erwartet noch für heute Verhängung des Standrechtes über die ſteieriſche Hauptſtadt. 5 Die ſteieriſche Landeshauptſtadt glich am Frei⸗ tag einem Kriegslager. Die geſamte Garniſon iſt feldmäßig ausgerüſtet worden. Von Wien ſind Freitagnachmittag 500 Feldjäger, ebenfalls feldmäßig ausgerüſtet, in Graz an⸗ gekommen. Seit Mittag war die innere Stadt von Polizei abgeriegelt. Um 15 Uhr räumte die Gendarmerie mit gefällten Bajonetten den Bismarckplatz. Danach wurde der Franziskaner⸗ platz von einer Kompanie mit ſchußfertigen Ge⸗ wehren und Maſchinengewehren beſetzt. Einige Kompanien ger Jäger hatten in der Schmidt⸗ gaſſe am Zugang zum Hauptplatz Aufſtellung genommen. Auch an allen ſonſtigen Plätzen der Stadt ſtand Militär. Die Truppen wurden von der Bevölkerung mit Heil Hitler begrüßt. Die Geſchäfte der inneren Stadt waren ge⸗ ſchloſſen. In der Umgebung der Stadt war eben⸗ falls Militär mit Infanteriekanonen und Ma⸗ ſchinengewehren aufgeſtellt. Die Polizeidirektion Graz und die Gendarmeriepoſten vom Land hatten die Anlegung von Geiſelliſten angefor⸗ dert. Ferngeſpräche und Poſt führender Natio- nalſozialiſten wurden überwacht. Die Gegenſätze zwiſchen Nationalſozfaliſten„ und vaterländiſch getarnten Kommuniſten hatten ſich womöglich noch verſchärft. Die Zuſammenſtöße mehren ſich ſtündlich. Die Kommuniſten wurden aus Eiſenwerken mit Eiſenſtöcken, eiſernen Rohren und Stahlgerten bewaffnet. Allein am Donnerstag gab es in Graz 50 kommuniſtiſche Einzelüberfälle auf Na⸗ tionalſozialiſten, von denen etwa 20 verletzt wurden. In den ſteieriſchen Städten wird das Straßenbild von den Nationalſozialiſten be⸗ herrſcht. Auch auf dem flachen Lande geht die Bauernſchaft unter großer Begeiſterung mit den Nationalſozialiſten. Um 16.30 Uhr langte im Volkspolitiſchen Re⸗ ferat der Steiermark die Nachricht ein, daß die Volksbefragung abgeſagt ſei. Sie werde mindeſtens um drei Wochen verſchoben und werde ordnungsgemäß vor ſich gehen. Dieſe Nachricht ging wie ein Lauffeuer durch die Stadt und rief unter der Grazer Bevölkerung grenzenloſen Jubel hervor. Mitten in dieſen Jubel hinein kam ein Laſtwagen neues Militär aus Wien. Die Abſperrung in der Stadt wurde dann aber angeſichts der Stimmung der Bevöl⸗ kerung aufgehoben, das Militär marſchierte ab. Im Nu bildete ſich ein Menſchenſtrom mit den Rufen„Sieg Heil“ und„Heil unſer Führer Adolf Hitler“, Man ſang natio⸗ nale Lieder uſw. Zu großen Freudenkundgeb⸗ ungen kam es insbeſondere vor dem Rathaus., dem Sitz der Landesregierung. Ueberall tauch⸗ ten in marſchierenden Kolonnen Hakenkreuz⸗ fahnen auf. Am Abend ſoll ein großer Fackel⸗ zug ſtattfinden. Fatkelzüge durchziehen Innsbruck Innsbruck, 12. März In Innsbruck haben die Ereigniſſe der letzten Stunden einen ungeheuren Eindruck her⸗ vorgerufen. Zu Tauſenden ſtanden die Menſchen auf den Straßen, wo durch die Führung der Nationalſozialiſten die ſich überſtürzenden Nach⸗ richten durch Lautſprecher mitgeteilt wurden. Man kann ſich den Jubel der Menſchen nicht vorſtellen, wenn man nicht ſelbſt die allgemeine tiefe Erregung miterlebt hat. Die Menſchen lagen ſich in den Armen, jubelten und weinten vor innerer Anteilnahme und Erregung. Die ganze Bevölkerung Innsbrucks iſt auf den Bei⸗ nen. Alle ſind ſichtlich von einem ungeheuren inneren Druck befreit und ſehen einer beſſeren Zukunft entgegen. Nachdem ſchon während des Tages faſt alle Privatgebäude die SHakenkreuz⸗ fahnen gehißt hatten. wehen nun auch auf den öffentlichen Gebäuden, ſo vom Landeshaus. dem Sitz der Tiroler Landesregierung, ferner vom Rathaus und anderen Gebäuden der Staot mächtige Hakenkreuzfahnen und verkünden den Durchbruch des Willens und der Sehnſucht der Bevölkerung. Große Begeiſterung löſte es auch aus, als ſich die geſamte Exekutive eindeutig durch Kundgebungen und durch den Deutſchen Gruß auf die Seite der Nationalſozialiſten und damit der Bevölkerung ſtellte. Die Polizei⸗ beamten übernahmen von den Angehörigen der nationalſozialiſtiſchen Formationen die Haken⸗ kreuzbinden und machen nun mit dieſen zuſam⸗ men Dienſt. Während ſich Jehnkauſende auf den Flraßen eingefunden haben und ihre jubelnden Kund⸗ gebungen durch die Stadt ſchallen, ſammelten ſich die nationalſozialiſtiſchen For⸗ mationen zu einem mächtigen Facke!⸗ zug. der dem Tag, welcher den Sieg des Volks⸗ tumsgedankens und den Dank für jahrelange Treue des öſterreichiſchen Nationalſozialismus gebracht hat, ſeinen Abſchluß gab. „Der Marſchtritt der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bataillone dröhnte durch die Straßen der Landeshauptſtadt Tirols und wurde immer wieder übertönt von dem ungeheuren Jubel der Bevölkerung, in der ſich überhaupt nicht die ge⸗ ringſte Stimme der Gegenäußerung zeigte. In Linz, einer Stadt mit etwa 8—10 000 Parteigenoſ⸗ den, it mon am beutigen Abend in urgebanrex freudiger Erregung. Tauſende ſind auf den Straßen. Es gibt nur ein freudig erregtes Ge⸗ ſpräch: die Abſtimmung iſt aufgeſchoben.— Nach Einbruch der Dunkelheit bewegen ſich Fackel⸗ züge, das Hakenkreuzbanner voran, durch die Hauptſtraßen. In dichten Mauern ſteht die Be⸗ völkerung und kann ſich nicht genug tun. den vorrüberziehenden Fackelnträgern immer wieder ihr jubelndes„Heil Hitler“ zuzurufen. Große Spruchbänder werden mitgetragen mit Auf⸗ ſchriften wie„Dem Nationalſozialismus gehört die Zukunft“ oder„Die Eiſenbahner ſind Na⸗ tionalſozialiſten“ uſw. In nicht abreißender Kette fahren Hunderte von Autos und Motor⸗ räder mit großen und kleineren Hakenkreuzban⸗ nern durch die Straßen und finden ein ebenſo begeiſtertes Echo für ihr„Heil Hitler“ wie der Fackelzug. Die Stadt iſt von einem großen Aly erlöſt. Hakenkreuz geflaggk Bundeskanzler Seyß⸗Inauart fordert zum Flaggen auf 88 Wien, 12. März Radio⸗Wien teilt gegen 2 Uhr nachts mit: Das deutſche Volk in Oeſterreich wird aufgefordert, anläßlich der geſchichtlich be⸗ deutſamen Tage mit Hakenkreuzfahnen und rotweißroten Fahnen zu flaggen. Der Bundes⸗ kanzler Seyß⸗Inquart ordnet an, daß morgen ſämtliche Schulen, Volks-, Mittel⸗ und Hoch⸗ ſchulen, ſchulfrei haben. Die Uebernahme der Uroler Landesregierung Innsbruck, 12. März. Während in den Straßen der Stadt der Jun bel über die Machtübernahme durch National⸗ ſozigaliſten in Oeſterreich anhält, mehr als Zehn⸗ tauſende von Menſchen begeiſterte Kundgebun⸗ gen für den Führer, das Reich und ein freies deutſches Oeſterreich veranſtalten und endloſe Züge aufmarſchieren, hat ſich in vollkom⸗ mener Ruhe die Uebernahme aller Be⸗ hörden und Amtsſtellen vollzogen. Die SA. und i beſetzte in den ſpäten Abendſtunden den Sitz der Tiroler Lan⸗ desregierung, wo die Führung der Tiro ler Nationalſozialiſten die Amtsgeſchäfte übernahm. Ebenſo wurden alle anderen wichtigen ſtaatlichen Behörden und, Betriebe, ſowie die Amtsräume der Vaterländiſchen Front übernommen. Zu Zwiſchenfällen iſt es nirgends gekommen. Eine Anzahl von Leuten, die bisher im politiſchen Leben eine Rolle geſpielt haben, wurden in Schutzhaft genommen, darunter der Landesſtatthalter Ingenieur Gerber und der Landesamtsdirektor, Hofrat Fabritius. Auch aus allen übrigen Orten Tirols liegen Meldungen über begeiſterte Kundgebungen der geſamten Bevölkerung nor. Von allen Amtsge⸗ bäuden und allen Rathäuſern wehen die Hakenkreuzfahnen, in deren Zeichen 1 886 die ganze denkwürdige Nacht in Tirol eht. 0 8 deſterreichs Polizei krägk das Hakenkreuz London, 12. März. Reuter meldet aus Wien, daß die Polis zei Hakenkreuzarmbinden trage und den Hitler⸗Gruß grüße. SA. und h ſeien als Hilfspolizei bewaffnet. Die Gewalt ſei von den Nationalſozialiſten ohne Blutvergießen über nommen worden. neuer Wiener Bürgermeiſler Das Hakenkreuz über dem Rathaus Wien, 12. März. Der frühere Vizebürgermeiſter von Wien. Lahr, wurde von Seyß⸗Inquart zum Bür⸗ germeiſter von Wien ernannt. Auf dem Wiener Rathaus weht die Hakenkreuzfahne. Jubel auf dem Wilhelm⸗Platz „Wir Oeſterreicher kommen nun endlich heim“ f Berlin, 12. März. „Die Kunde von den Vorgängen in Wien hatte ſich auch bei den in der Reichshauptſtadt an⸗ ſäſſigen Oeſterreichern am Abend wie mit Windeseile verbreitet. Unter den Tau⸗ ſenden, die ſich auf eingefunden hatten, waren auch viele hundert der in Berlin anſäſſigen Oeſterreicher, die die Vorgänge in ihrer Heimat lebhaft beſprachen. Bis ſpät in die Nacht ſtanden Hunderte hier in Gruppen beiſammen. Immer wieder klangen Volkslieder der öſterreichiſchen Heimat auf, unterbrochen von den minutenlangen Heilrufen auf den Führer. Die Syrechchöre:„Endlich kommen wir Oeſter⸗ reicher heim!“ 8 und„Ein großes Deutſchland ſoll es ſein!“ 0„Nun dürfen wir Oeſterreicher endlich m! klangen zu dem nächtlichen Himmel empor. Reichsminiſter Dr. Goebbels, der nach 22 Uhr ſein Miniſterium verließ. war ebenfalls Mittelpunkt herzlicher Ovationen. Verlängerung der Amtsdauer des Reichsbank⸗ präſidenten Dr. Schacht um vier Jahre §s Berlin, 11. März Da die Amtszeit des Präſidenten des Reichs⸗ bankdirektoriums, Reichsminiſter Dr. Hjalmar Schacht, am 16. 1 5 1938 abläuft, hat der Führer und Reichskanzler Dr. Schacht gemäß § 6 des Reichsbankgeſetzes für die Dauer non weiteren vier Jahren zum Präſidenten des Rai che hand zertoriume nannt. dem Wilhelm⸗Platz e 3 8 1 Aber Dl. 141! öſtert gift Auge wech Cine reich tune n deli fo be kignie es I Regin ſuh. Al⸗ bun! gegebe det und!! Maſſe gärn Hier 0 Uhr e Innen Hurſc Jubel reuzil ze, de dert n 1iß ih tum! von de Wil ten Echuſc Es des de Bew. deutele Hitler gelß⸗ Etruße deske Auch derung lonnte aus d der Ft Es vom Zug, Tauſen Sturm Stepha füt sol denlun es wei Hohen die J weitet leine! lich au un ſin über ih Halenkt lenkt ie Sie Gasen Bundes niſch ju erkotene Die Or Antes! den um Kopf f. leine Reihen Nan un halter d neral A des der. Jun! Mt ent Ane f wie N terbtüd dalle narſches mannſche Auch nun erf gun erfa Ning et Jun tional!“ s gehn gebun⸗ i ſteieg endlos lkong f ler Bet biten Lane t Tito“ häfte anderen ettiebe, n Front iges bisher haben, tet dg id dex liegen en der misgel n dit geichen 1 ol Nün. Polit e und en als on den übel. lä. Piet, ür den lt. hein“ itz, bat t ant mit Tau⸗ I ett e dit abel. hiet gen aul. muſen let 1 lich 9 2 lz * — Wien, 12. März In den entſcheidungsvollen Stunden des Abends vor der Rundfunkanſprache, mit der Dr. Schuſchnigg ſeinen Rücktritt be⸗ kanntgab, haben ſich in den Straßen der öſterreichiſchen Hauptſtadt dramatiſche und be⸗ eiſterte Szenen abgeſpielt. Man kann in dem ugenblick des durchgreifenden Kurs wechſels in Wien ſagen, daß der ſpontane Einſatz der Maſſen des gut deutſchen öſter⸗ reichiſchen Stammes ſich in einer Schickſals⸗ ſtunde bewährte und ohne jede Beeinfluſſung von außen, rein aus dem geſunden Gefühl des deutſchen Blutes heraus, den Gang der Dinge ſo beeinflußt hat, wie er als geſchichtliches Er⸗ eignis vor uns liegt. Es iſt kein Zweifel, daß es unmöglich geweſen wäre, in Oeſterreich ein Regime durchzuſetzen, das in ſtriktem Gegen⸗ ſatz zur Volksſtimmung ſteht. Als durch den Rundfunk die Verſchie⸗ bung der Volksabſtimmung bekannt⸗ gegeben wurde, ſtrömte die Bevölkerung nach der Innenſtadt hinein. In freudiger Erregung und im Vorgefühl des Sieges hatten ſich die Maſſen vor allem am Stephansplatz. in der Kärtnerſtraße und am Karlsplatz geſammelt. Hier am Karlsplatz bildete ſich gegen 19.30 Uhr ein Zug von Kundgebern, die durch die Innenſtadt marſchieren wollten. Ein junger Burſche, Franz Fiedler, ſetzte ſich unter dem Jubel der Maſſen mit einer kleinen Haken⸗ kreuzfahne an die Spitze des Zuges. Die Poli⸗ zei, deren Dienſtanweiſungen noch nicht geän⸗ dert waren, ſchritt gegen Fiedler ein und ent⸗ riß ihm die Fahne. Da Fiedler ſein Heilig⸗ tum nicht hergeben wollte, wurde das Tuch von der Fahnenſtange abgetrennt. Während verhandelt wurde, ſickerten die er⸗ ſten Mitteilungen über die Rundfunkrede Schuſchniggs und über ſeinen Rücktritt durch. Es war für jeden klar, daß das den Sieg des deutſchen Gedankens und der Sache der Bewegung des deutſchen Volkes be⸗ deutete. Die Menge brach in ſtürmiſche Heil⸗ Hitler⸗Rufe aus und ſchloß daran Heilrufe auf Seyß⸗Inquart. Für jeden Mann auf der Straße war es klar, daß er der neue Bun⸗ deskanzler ſein würde. Auch die Polizei trug alsbald dieſer Aen⸗ derung der Lage Rechnung. Im Triumph konnte das kleine Hakenkreuzbanner aus der Wache herausgeholt und wieder an der Fahnenſtange befeſtigt werden. Es war kurz nach 20 Uhr, als ſich der Zug vom Karlsplatz in Bewegung ſetzte. Der Zug, der von Minute zu Minute um weitere Tauſende anſchwoll, ging wohlgeordnet im Sturmſchritt durch die Kärntnerſtraße über den Stephansplatz, wo nun ſchon die Polizei da⸗ für ſorgte, daß kein Wagenverkehr dieſe Freu⸗ denkundgebung mehr ſtören konnte. Dann ging es weiter durch die Rotenturmſtraße und den Hohen Markt in einem größeren Bogen durch die Innenſtadt wieder zum Stephansdom, weiter über den Graben und durch verſchiedene kleine Gaſſen am Minoritenplatz vorbei ſchließ⸗ lich auf den Ballhausplatz vor das Bundes⸗ kanzleramt. Aus den Nebenſtraßen ſind immer neue Züge dazugeſtoßen „Schließlich geht es im Laufſchritt in einer Kolonne, die die ganze Straßenbreite ein⸗ nimmt. die vorderſten Reihen untergefaßt; je⸗ der will der erſte am Ballhausplatz ſein. Und nun ſind Ordner zur Stelle. Sie haben ſich über ihren Mantel oder über den Janker die Hakenkreuzbinde geſtreift. Brauſend ſchallten die Sieg⸗Heil⸗Kufe durch die altehrwürdigen Gaſſen der deutſchen Donauſtadt. Vor dem Bundeskanzleramt verlangt die Menge ſtür⸗ miſch jubelnd den in dieſer Stunde vom Volke erkorenen Bundeskanzler Dr. Seyß-Inquart. Die Ordner bilden vor dem Hauptportal des Amtes eine geſchloſſene Kette, hinter der ſich in den umliegenden Gaſſen die Maſſen Kopf an Kopf ſtauen. Im Nu ſind Hakenkreuzbinden u. kleine Fähnchen zur Stelle. In den erſten Reihen des freudig bewegten Volkes bemerkt man unter anderem den ehrwürdigen Schild⸗ halter der deutſch- öſterreichiſchen Wehr. Ge⸗ neral Alfred Kraus, und den Präſidenten des deutſchen Clubs. General Berteff. Dann brauft das Deulſchlandlied auf Mit entblößten Häuptern und mit geſtreckten Armen iſt es der Jubelſchrei der Erlöſung, des Sieges unter den Tränen der Freude der ſich rerbrüdernden Maſſe aus allen Schichten des Volkes. Unterwegs ſchon, wärend des Freuden⸗ marſches war der völlige Wandel der Wach⸗ mannſchaften der Polizei ſichtbar geworden. Auch die Sicherheitsbeamten ſind nun erfaßt von dem großen Sinn der Stunde. Man merkt auch ihnen die Befreiung von einem Alpdruck an. Sie ſind froh. daß ſie nicht mehr in die Gefahr kommen. in Erfüllung einer ſicheren Pflicht gegen deutſche Volksge⸗ noſſen vorgehen zu müſſen. So geht es Stunde um Stunde. Bald nach 22 Uhr erſcheint die Hakenkreuzfahne auf dem Polizeipräſidium, auf dieſem Gebäude, in dem ſo unendlich viele Nationalſazialiſten und treue Volksgenoſſen für die Geſamtheit des öſterreichiſchen Staates ſo bitteres Leid erduldet haben. Zu gleicher Stunde ſtreifen die Polizi⸗ ſten die Hakenkreuzbinde über die Arme. Das Krukenkrenz iſt verſchwunden Polizeibeamte mit der Hakenkreuzbinde auch in Wien Wien. 12. März. Faſt zur gleichen Zeit, als an den Fenſtern der Polizeidirektion meterlange Hakenkreuz⸗ fahnen unter dem jubelnden Beifall der 19 entrollt wurden, wurde auch im erſten Stock⸗ werk des Hauſes der Vaterländiſchen Front das Symbol des Sieges gehißt. Die rieſigen Kru⸗ fenkreuzſumbole aus Glas. die über den beiden Eingangsportalen angebracht waren, waren im gleichen Augenblick verſchwunden. Die letzten Jubelſtürme in Wien Reſte wurden in den Rinnſteinen zuſammenge⸗ kehrt. Von den Sturmkorpsleuten, die früher mit martialiſchen Mienen vor dem Fronthaus poſtiert waren und von dort aus die Bevölke- rung terroriſierten, ſieht man keine Spur. Die Wachmannſchaften der Polizei mit der Haken⸗ kreuzbinde haben den Schutz des Hauſes über⸗ nommen. Die Uebernahme der Gewalt in Linz Wien, 12. März. Wie aus Linz gemeldet wird, hat auch in der Hauptſtadt Oberöſterreichs die Bewegung des geeinten deutſchen Volkes die öffent⸗ liche Gewalt übernommen. Alle öffentlichen Gebäude und Aemter ſind von den Trägern des Nationalſozialismus beſetzt. Kirchenglocken läulen Salzburg. 12. März Noch in der Nacht zum Samstag wurden in Salzburg ſämtliche Behörden, u. a. auch die Bundesſicherheitswache von der SA. und 1 beſetzt. Das innerliche Verſtändnis, mit dem die Beamten der Sicherheitspolizei die Auf⸗ rechterhaltung von Ruhe und Ordnung hand⸗ habten, fand bei der Bevölkerung freudige Auf⸗ Letzter Widerstand Wien, 12. März Vor dem UAmſchwung in Oeſterreich la⸗ gen folgende Meldungen vor: g Der kommuniſtiſch⸗marriſtiſche Druck auf die Wiener Regierung verſchärfte ſich im Laufe des Nachmittags von Stunde zu Stunde. Nach den Kundgebungen am Vormit⸗ tag ſetzten am Nachmittag neue Werbeaktionen der Vaterländiſchen Front ein, die durch ſtarke Aufgebote der Polizei geſchützt wur⸗ den. Auf Laſtwagen und Privatautos, die durch die Innenſtadt fuhren, waren zahlreiche Juden und ausgeſprochene Verbrechertyven der Groß⸗ ſtadt zu ſehen. Auch hier waren Fahrzeuge der Polizei zum Schutz eingeſetzt. Es iſt bezeichnend, daß von dieſen Kolonnen abwechſelnd mit „Heil Oeſterreich“ und„Heil Moskau“ und mit geballter Fauſt gegrüßt wurde. Das kommuniſtiſche Mordgeſindel glaubte jetzt ſeine Stunde gekommen, um unter dem Decknamen Oeſterreich das bolſchewiſtiſche Chaos berbeiführen zu können. Die überwiegende Mehrzahl aller Paſſanten auf den Straßen Wiens trägt das Hakenkreuz und grüßt mit dem deutſchen Gruß. Die Wach⸗ mannſchaften der Polizei vatrouillieren unun⸗ terbrochen durch die Straßen und verſuchen, die Bevölkerung in die Seitenſtraßen abzudrängen. Im Schutze der Polizeikordons, die bezeichnen⸗ derweiſe wieder mit dem Gummiknüppel aus⸗ gerüſtet ſind, ſieht man jüdiſche Horden, die das bolſchewiſtiſche Abzeichen„Hammer und Sichel“ tragen. In ganz Wien waren nachmittags Hun⸗ derttauſende unterwegs, die die Parolen der marxiſtiſchen Werbekolonnen mit lauten Nieder⸗ rufen beantworteten. Immer wieder wurden Sprechchöre laut, die eine Neuordnung der Dinge in Oeſterreich forderten. Verſchiedentlich iſt es zu ſchweren Zwi⸗ ſchenfällen mit Marxiſten gekom⸗ men. Es tritt immer klarer zutage, daß das Regime kommuniſtiſche Störungstrupps auf die Straße geſchickt hat. Offenſichtlich ſoll das der letzte Verſuch ſein, mit dem man den nationalen Willen der Oeſterreicher zu brechen hofft. Der Eindruck iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß die Regierung des Bundeskanzlers Schuſchnigg auf Unbeſonnenheiten der deutſchen Bevölkerung hofft. Es ſchien dies eine beſondere Taktik der neuen Schutztruppen Schuſchniggs zu ſein. in kleinen geſchloſſenen Trupps die Maſſen zu rei⸗ Das erſte Echo 7 40 „Eine unaufhaltſame Bewegung Die römiſche Preſſe zur öſterreichiſchen Erhebung Nom. 12. März. Die Bildung der nationalſozialiſt i⸗ ſchen Regierung in Oeſterreich und die Vorgänge in der vergangenen Nacht wer— den von der römiſchen Morgenpreſſe als die„nationalſozialiſtiſche Löſung in Oeſterreich“ in großer Aufmachung verzeich⸗ net. Sie tritt, vor dem Beſchluß des großen faſchiſtiſchen Rates über die Bildung der neuen faſchiſtiſchen. Miliz in der Kammer in keiner Weiſe zurück. Meſſaggero“ unterſtreicht die gewaltigen Kundgebungen der Begeiſterung in Wien und führt in einem erſten redakti⸗ onellen Kommentar unter der Ueberſchrift „Das entſcheidende Ereignis“ ab⸗ ſchließend aus: Die Entwicklung hat ſich in den letzten Stunden überſtürzt. Wie die obiektive Schau der Ereigniſſe zeigt, Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg hat die Macht an Dr. Seyß⸗ Inquart abtreten müſſen. Die gewaltigen Volkskundgebungen, die ſich in Wien ſofort nach Bekanntgabe des Rücktritts von Dr. Schuſchnigg zugetragen haben, zeigen, wel⸗ cher Art das eigentliche Gefühl des öſterreichi— ſchen Volkes iſt, das ſein politiſches und mo— raliſches Gleichgewicht in der einer idealen Be⸗ wegung findet, die ſich als unaufhaltſam er⸗ wieſen hat. Italien ſieht in den heutigen Er⸗ eigniſſen in Oeſterreich die Löſung der in⸗ neren Lage, wie ſie ſich nach einem langen und qualvollen Zuſtand herausgebildet hat.“ Brüſſel: Schuſchnigg hal Berchles⸗ gaden verralen ö In belgiſchen Regierungskreiſen wird die Entwicklung in Oeſterreich forlaufend mit nahme. Zwiſchenfälle ereigneten ſich nur wenige. So wurden in einem großen Kaffee der Innen⸗ ſtadt drei höhere Heimwehrangehörige, die ſich in wüſten Schmähungen gegen das Reich ergin⸗ gen, ä entwaffnet und auf die Bundesſicher⸗ heitswache gebracht. Um 12 Uhr nachts fielen ſämtliche Kirche n⸗ glocken faſt eine Stunde lang mit ihren eher— nen Stimmen in die Heil-Hitler-Rufe der die nächtlichen Straßen belebenden Menſchenmaſſen nach Oeffnung der ein. die auch die erſten u Grenze eintreffenden Kraftwagen aus dem Reich ſtürmiſch begrüßten. Wien, 12. März Der bisherige Mitarbeiter der Wiener Ver⸗ tretung des DNB. Pg. Dr. Aichinger, der Oeſterreicher iſt, iſt nach Rücktritt des Hofrats Weber kommiſſariſch zum Leiter der amt⸗ lichen Nachrichtenſtelle ernannt worden. CThriſtoph Landeshauplmann von Tirol §S Innsbruck, 12. März Neben den bereits gemeldeten Ernennungen in Tirol wird nunmehr bekannt. daß der der⸗ zeitige Gauleiter der NSDAP. in Tirol. Chr i⸗ ſto ph. zum Landeshauptmann ernannt wor⸗ den iſt. Sein Stellvertreter iſt Landesfachleiter Dr. Knöpfler. Außerdem wird bekannt, daß alle Poſten der bisherigen Bezirkshauptleute von der NSDAP. übernommen worden ſind. der Kommunisten Die Provokationen wurden regelmäßig dort unternommen, wo die Polizei nicht anweſend war. Die Meldung von dem Ueberfall auf einen reichsdeutſchen Kraft⸗ wagen durch die Teilnehmer an einer marxi⸗ ſtiſchen Kundgebung hat ſich hier mit Windes⸗ eile verbreitet. Die Empörung über dieſe im Laufe des Nachmittags gemeldete Schändung der Hoheitszeichen des Reiches iſt ungeheuer. Grauſamkeilen öſkerreichiſcher Ichußkorpsleule Flüchtlinge an der bayeriſchen Grenze eingetroffen München, 12. März Wie ſoeben bekannt wird, ſind in der Gegend von Kufſtein und in der Gegend von Lengries Flüchtlinge aus Oeſterreich eingetroffen, die von Schutzkorpsleuten in unmenſchlichſter und brutalſter Weiſe mißhandelt und zuſam⸗ mengeſchlagen worden ſind. Einer der Flücht⸗ linge habe den letzten Weg nur noch auf Hän⸗ den und Füßen zurücklegen können und brach beim Aeberſchreiten der Grenze zuſammen. Schutzkorpsleute haben mit Stiefelabſätzen auf ſeinem Leib herumgetrampelt. Die Bevölkerung diesſeits und jenſeits der Grenze iſt wegen der Vorfälle aufs ſtärkſte erregt. Ausſchreilungen des rolen Pöbels Wien, 12. März Die Erregung, die ſich in der Bevölkerung im Zuſammenhang mit der politiſchen Entwick- lung ſeit der plötzlichen Anſetzung der von Dr. Schuſchnigg beabſichtigten„Volksabſtim⸗ mung“ entwickelt hatte, wuchs von Stunde zu Stunde. Mit welcher ſkrupelloſen Rückſichts⸗ loſigkeit dabei die ſogenannten„Vater⸗ ländiſchen“ die Stimmung zu beeinfluſſen ſuchten, beleuchtet folgender Vorgang: Ein reichsdeutſcher Kraftwagen mit dem Hakenkreuz⸗ wimpel mußte auf dem Platz an der Freyung halten, weil ein Demonſtrationszug der„Sozia⸗ len Arbeitsgemeinſchaft“ vorüberzog. Ohne jede Veranlaſſung ſtürzten die Demonſtranten mit wüſten Schmährufen auf den Wagen und ſeine Inſaſſen, der deutlich als Reichsdeutſcher kennt⸗ lich war, riſſen den Hakenkreuz⸗ wimpel herunter und zertraten ihn im Straßenſchmutz, zertrümmerten die Wagenſchei⸗ ben und verletzten den Wagenführer ſo ſchwer, 985 ſich in ärztliche Behandlung begeben mußte. des Auslandes größter Aufmerkſamkeit verfolgt. In den ſpä⸗ ten Abendſtunden des Freitags beurteilte man in den zuſtändigen Kreiſen Brüſſels die Lage mit Zurückhaltung und Ruhe. Es wurde er— klärt, daß man nicht an die Gefahr eines Kon⸗ fliktes alaube. Auf jeden Fall habe Belgien nach wie vor die feſte Abſicht, ſich im Sinne ſeiner Unabhängigkeitspolitik aus den Ereig- niſſen und allen etwaigen Folgen herauszußal⸗ ten. Die Entwicklung, wie ſie heute zum Aus⸗ druck gekommen ſei, war inſofern zu erwarten geweſen, als Schuſchnigg die Abmachungen von Berchtesgaden gebrochen habe. Flarker Eindruck in Prag Prag, 12. März. Die Ereiniſſe in Oeſterreich haben in allen tſchechiſchen Kreiſen größten Eindruck gemacht. Daß die tſchechiſchen Linksparteien und ihre Angehörigen über die unaufhaltſame Ent⸗ wicklung nicht erfreut ſind, iſt kein Wunder. Dagegen weiſen die ſich immer ſtärker durch ſetzenden tſchechiſchen Rechtsparteien darauf hin, daß ſie ſchon länaſt auf eine Aenderung der poli⸗ tiſchen Lage in Mitteleuropa in dieſem Sinne vorbereitet waren. Sie haben auf den Befehl des Vorſitzenden der Tſchechiſchen Aararpartei, Bran, auf die Notwendigkeit hingewieſen, mit den Deutſchen diesſeits und jenſeits der Gren⸗ zen in gutem Verhältnis zu leben. Paris im Jeichen der öſlerreichiſchen Ereigniſſe Paris, 12. März In großen Schlagzeilen befaßt ſich die ge⸗ ſamte Pariſer Preſſe mit den Ereigniſſen in Oeſterreich. Die Blättex bringen unter den Meldungen über die Entwicklung zahlreiche Die Milglieder der Regierung Erprobte Vorkämpfer für die geſamtdeutſchen Belange 88 Wien, 12. März Dem neuen Kabinett, das, wie gemel⸗ det, um 1.30 Uhr nachts vom Balkon des Bun- deskanzleramtes verkündet wurde, gehören von der bisherigen Regierung nur an der frühere Innenminiſter Dr. Seyß⸗Inquart, der zum Bundeskanzler ernannt wurde, Bundes- miniſter Dr. Glaiſe-Horſtenau, der von nun an das Amt des Vizekanzlers bekleidet, ſowie Dr. Neumayer, der weiter wie bis⸗ her Finanzminiſter bleibt. Dem neuen Außenminiſter Dr. Wolff war zuletzt das Amt des Treuhänders für die Preſſebeziehungen mit dem Deutſchen Reſch an⸗ vertraut. Juſtizminiſter Dr. Hueber iſt aus der nationalen Anſchlußbewegung kommend, der Schwager des Generalfeldmarſchalls Gö— ring, ein ſeit Jahren bekannter Vorkämpfer der geſamtdeutſchen Belange. Er war 1930 kurze Zeit Juſtizminiſter. Unterrichtsminiſter Dr. Oswald Menghien genießt als früherer Rektor der Wiener Univerſität einen ebenſo be— deutenden Ruf, wie der Handelsminiſter Dr. Fiſchböck, der Spezialiſt für Wirtſchafts⸗ fragen. Dr. Kaltenbrunner, der für die Angelegenheiten des Sicherheitsweſens dem Bundeskanzleramt beigegeben worden iſt, war bisher Führer der öſterreichiſchen. Major Hubert Klausner ſchließlich, dem eine Sondermiſſion für die Fragen der politi⸗ ſchen Willensbildung anvertraut wurde, war der Nachfolger des bisherigen Landesleiters Hauptmann Leopold. In gleicher Eigenſchaft wie bisher iſt Dr. Skubl Staatsſekretär für das Sicherheits- weſen. falſche Gerüchte, die ſie wahllos aneinander⸗ reihen Kein einziges Blatt iſt ſich jedoch über den Ausgana des 11. März in Oeſterreich im Unklaren. Häufiger finden ſich allerdings ge⸗ wagte Ausblicke in die Zukunft. Die kommuniſtiſche„Humanité“ ergeht ſich, wie nicht anders zu erwarten, in irrſinni⸗ gen Ueberſchriften, um dann wutheulend gegen die franzöſiſche und engliſche Politik zu Felde zu ziehen. Der ſozialdemokratiſche„Popu⸗ laire“ ſchreibt u. a. verdrießlich, der Wiener Sieg werde die Achſe Berlin— Rom ſtärken. Das „Oeuvre“ erzählt wieder ſeine Märchen. Seit 10 Tagen, fährt das Blatt an anderer Stelle fort, hätten Delbos und ſeine Mitarbeiter er- folglos das Unmöglichſte bei den Kanzleien von London und Rom verſucht, um ſie zu alarmie⸗ ren und von ihnen— wenn auch nur eine Geſte — zu erreichen lien aufzuhetzen. Zur Beurteilung des drama⸗ tiſchen 11. März, ſagt das Blatt weiter, brauche man mehr Abſtand. Man könne aber jetzt ſchon feſtſtellen, daß in Europa eine neue Ordnung eingeführt worden ſei. Paris blieb der Alem weg! Mit ſteigender Spannung hat man in Pa⸗ ris bis in die Nacht hinein die ſich itberſtürzenden Meldungen über Deutſch⸗Oeſterreich verfolgt Wohl noch nie haben ſo viele Franzoſen wie heute ihren Rundfunk auf deutſche und öſterreichiſche Sen⸗ der eingeſtellt. Die widerſprechendſten Gerüchte waren dauernd im Umlauf. bis ſchließlich die Ernennung von Seyß⸗Inquart zum Bundeskanzler und die Bildung ſeines Kabinetts bekannt wurde. Havas gab gleichzeitig ein Stimmungsbild aus dem„na— tionalſozialtſtiſchen Wien“ das vom Triumph der nationalſozialiſtiſchen Bewegung berichtete. Die Nachrichten wurden von der deutſchen Kolonie und den zahlreichen Deutſch⸗ Oeſterreichern mit Begeiſterung aufge⸗ nommen. In franzöſiſchen Kreiſen wurde jeder Verſuch einer Stellungnahme zu den vorliegen- den Meldungen jeweils durch die ſchnelle Ent⸗ wicklung der Ereigniſſe wieder überholt. Größ— tes Erſtaunen über die reibungsloſe Machtergreifung des öſterreicht⸗ ſchen Nationalſozialismus herrſcht beſonders in denjenigen franzöſiſchen und aus⸗ ländiſchen Kreiſen, die ſich hatten einreden laſ— ſen, daß hinter Schuſchnigg eine feſte Front ſtände. Die Beurteilung der inneren Lage Deutſch⸗Oeſterreichs, wie ſie in der letzten außenpolitiſchen Kammerausſprache zum Aus- druck gekommen und von der Preſſe lebhaft aufgegriffen worden war, erwies ſich als völlig irrig. Unwillkürlich drängte ſich ein Ver⸗ gleich mit den falſchen Voraus- ſagen bei der Saarabſtimmung auf. Bereinigung der öſterreichiſchen Frage „Eine Kriegsgefahr weniger für Europa Zuſtimmung in der bulgariſchen Oeffentlichkeit §§ Sofia, 12. März. Ganz Bulgarien ſteht unter dem Eindruck der Ereigniſſe in Oeſterreich. Die Morgenpreſſe be⸗ richtet in allen Einzelheiten über die Entwick⸗ lung, die durch die vom früheren Bundeskanzler Schuſchnigg beabſichtigte Volksabſtimmung ins Rollen gebracht wurde. f . Das von der öſterreichiſchen Geſandtſchaft in Sofia noch geſtern früh an alle bulgariſchen Redaktionen ausgegebene Memorandum, daß die Volksabſtimmüng im Rahmen der Berchtes⸗ gadener Beſprechungen liege und nicht gegen Deutſchland gerichtet ſei, wurde von der bulga⸗ riſchen Oeffentlichkeit nicht ernſt genommen. Führende bulgariſche Perſönlichkeiten erklärten, daß es dem deutſchen Volke in Oeſterreich nicht verwehrt werden könnte, ſich zum Reich zu ge⸗ ſellen, wie das, wie ganz offenſichtlich ſei, in ſeinem Wege liege. Nicht die neuen Vorgänge in Oeſterreich, ſondern die grauſamen und un⸗ vernünftigen Friedensbedingungen für das öſterreichiſche Volk hätten eine ſtändige Gefähr⸗ dung des Friedens eineinhalb Jahrzehnt lang bedeutet. Eine Bereinigung der öſterreichiſchen Frage bedeute eine Kriegsgefahr weniger für Europa. „Home libre“ verſucht, Ita⸗ 5— N r 8 3 — beſſen ein vorbildlicher Kamwfabſchnitt Fünf Jahre nafionalſozialiſtiſcher Aufbauarbeil nationalſozialiſtiſchen am Nachmittag des denkwürdigen 13. März 1933 Gauleiter Spren⸗ Unter dem Jubel der Bevölkerung verkündete ger die nationalſozialiſtiſche Regierung in Heſſen. Die Nationalſozialiſten wußten, daß nun die Forderungen der NSDAP. ihre Verwirk⸗ lichung finden würden. Die Gegner aber prophe⸗ zeiten Monat um Monat das Ende des„Nazi⸗ ſpuks“, wie ſie es nannten.— Heute, nach fünf Jahren, legen nun die Nationalſozialiſten den erſten Rechenſchaftsbericht über ihre Aufbau- arbeit vor. Heute iſt Heſſen ein ſauberes, ſtraff geführtes und ſparſam verwaltetes Land, das voll Stolz auf die fünf Jahre blicken kann, die den Stem⸗ pel nationalſozialiſtiſchen Aufbaus tragen. Der revolutionäre Akt des Gauleiters, mit dem er damals die nationalſozialiſtiſche Regierung ſchuf, hat ſich in den folgenden Jahren noch manchesmal auf anderen Gebieten wiederholt. wenn es galt, kurz entſchloſſen aus national⸗ ſozialiſtiſchen Erkenntniſſen die Folgerungen zu ziehen. Revolutionäre, einmalige und vorbild⸗ loſe Taten bezeichnen den Weg, den der Natio⸗ nalſozialismus in Heſſen beſchritt. Das Land ohne Miniſter Die NSDAP. forderte einſt in ihren unzäh⸗ ligen Verſammlungen in Heſſen Vereinfachung und Verbilligung der Verwaltung. Die alte Forderung wurde als erſte verwirklicht. 1933 gab es in Heſſen nicht weniger als 5 Miniſte⸗ rien, 3 Miniſter und einen Staatspräſidenten. Nichts blieb hiervon! Nach Beſeitigung der Weimarer Koalition in Heſſen traten an ihre Stelle zunächſt ein Miniſter und ein Staats⸗ präſident. In organiſcher Weiterentwicklung führte der Gauleiter nach ſeiner Erennung zum Reichsſtatthalter das Ein⸗Miniſter⸗Syſtem ein. Ein erſter deutlicher Schritt zur Reichs- und Verwaltungsreform. Die Folge davon war, daß von dem ebenſo aufgeblähten Beamtenapparat eine große Zahl entbehrlicher Beamtenſtellen aufgehoben werden konnten. Der Rückgang. be⸗ ſonders in den höheren Miniſterialſtellen, brach⸗ te außer der ſtraffen Zuſammenfaſſung der Re⸗ gierungsgeſchäfte eine bedeutende Einſparung. Eingeſpart bezw. umgewandelt wurden: Ein Staatspräſident, zwei Miniſter, fünf Miniſte⸗ rialdirektoren, drei Staatsräte und 25 Miniſte⸗ rialräte. Als der Führer am 1. März 1935 den Reichsſtatthalter auch zum Regierungschef in Heſſen berief, empfing die 1933 begonnene Ver⸗ einheitlichung ihre Krönung. Heſſen wurde zum erſten und bisher einzigen Land Deutſchlands ohne Miniſter. Zu einer klaren und einfachen Ausgeſtaltung der Regie⸗ rung und zu einer einheitlichen Perſonalpolitik wurden das Perſonalamt und die Abteilung 1 (Allgemeine Verwaltung) geſchaffen. Dadurch konnten in verwaltungsmäßiger und verſoneller Hinſicht die nationalſozialiſtiſchen Grundgedan⸗ ken weiteſtgehend verwirklicht werden. Spareinlagen um 50 Prozent erhöht Außer der Vereinfachung in der Regierung wurde durch die Aufhebung der drei Provinzen Starkenburg, Rheinheſſen und Oberheſſen ein weiterer Schritt zur Reichsreform getan. Die Provinzialverwaltungen hatten im national⸗ ſozialiſtiſchen Staat ihre Aufgaben verloren, alſo verſchwanden ſie. Die Vorarbeiten für eine Kreisreform, die die Zuſammenlegung von drei Kreiſen vorſieht, ſind im Gange. Die heſſiſche Bevölkerung gewann endlich wie⸗ der das Vertrauen zu ihrer Regierung. Bis zu m 31. Dezember 1932 waren die Spareinlagen bei den heſſiſchen Sparkaſſen auf 221 Millionen Reichsmark zurückgegangen. Am 31. Dezember 1937 verwalteten die Sparkaſſen ſchon wieder rund 331 Millionen Reichsmark. Die Einlagen ſtiegen alſo vom 1. Januar 1933 bis 31. Dezem⸗ der 1937 um 50 v. 5. Dieſem gewaltigen An⸗ ſtieg der Sparfreudigkeit waren viele Kaſſen nicht gewachſen, ſodaß umfangreiche Erweite⸗ rungsbauten vorgenommen werden mußten. In Heppenheim, Friedberg. Butzbach und Laubach wurden Neubauten errichtet, und in Erbach, Groß⸗UAmſtadt, Reinheim, Bensheim, Worms, Mainz, Alzey, Vilbel und Gießen wurden die Bezirksſparkaſſen umgebaut und erweitert. Die Zinsſenkung im Hypothekengeſchäft von 6½ auf 4% bezw. 47/ brachte dem Hausbeſitz und der klein⸗ und mittelſtändigen gewerblichen Wirt— ſchaft eine Laſtenerleichterung von jährlich 2 Millionen Reichsmark 18 vorbildliche ſtaatliche Geſundheitsämter Aus der Notwendigkeit einer verſtärkten ſtaatlichen Geſundheitspflege wurde in Heſſen das geſamte Geſundheitsweſen neu geordnet. An die Stelle von früher 18 Kreisärzten traten 18 mit Röntgenapparat und Laboratorien gut eingerichtete Geſundheitsämter. Das Schul⸗ geſundheitsweſen wurde unter die Leitung der ſtaatlichen Geſundheitsämter geſtellt und auch in den anderen Fürſorgezweigen wurde die glei⸗ che Regelung getroffen Den Geſundheitsämtern ſind auch die Beratungsſtellen für Erb⸗ und Naſſenpflege angegliedert. 37 hauptamtliche Aerzte, 128 nicht vollbeſchäftigte Hilfsärzte. 165 nebenamtliche Schulzahnärzte, 80 Geſundheits⸗ pflegerinnen, 15 techniſche Aſſiſtentinnen und 40 Bürokräfte ſtehen im Dienſte dieſer für die Ge ſunderhaltung unſeres Volkes vorbildlichen Einrichtungen. Ebenſo hat auch das Veterinär- weſen eine Vergrößerung ſeiner Aufgaben er⸗ fahren. Geſunde Gemeindepolitik In den Gemeinden brachte die deutſche Ge⸗ meindeordnung manche notwendige Aenderung. Auch hier war immer der Grundſatz der Ein⸗ ſparung und Vereinfachung maßgebend. Viele kleine Gemeinden wurden zur Vereinfachung der Verwaltung und zur Erzielung von Erſpar⸗ niſſen zu gemeinſchaftlichen Bürgermeiſtereien zuſammengeſchloſſen. Wo es die Entwicklung er⸗ forderte, wurden benachbarte Gemeinden zu⸗ ſammengelegt(Einhauſen, Stadt Steinheim), kleinere Gemeinden wurden in größere ein⸗ gegliedert oder Vororte eingemeindet(Arheil⸗ gen, Eberſtadt, Bieber, Roſengarten). Die neuen Erbhöfeſiedlungen Riedrode und Allmendfeld wurden zu ſelbſtändigen Gemeinden, wie auch Zeppelinheim, die großzügige Siedlung bei dem Flug⸗ und Luftſchiffhafen RheinMain. Durch dieſe Vereinfachungen, die ſparſame Rechnungs⸗ führung und die Arbeitsbeſchaffungsmaßnah⸗ men konnte auch die Schuldenlaſt der Gemein— den geſenkt werden. Der wirtſchaftliche Zuſam⸗ menbruch vor der nationalſozialiſtiſchen Revo⸗ lution hatte bei den heſſiſchen Gemeindefinan⸗ zen in der Hauptſache wegen der untragbaren Wohlfahrtslaſten im Jahre 1932 Fehlbeträge von rund 25 Millionen verurſacht. Bis zum 31. März 1933 erreichten die rückſtändigen Zah⸗ lungsverpflichtungen der heſſiſchen Städte und Gemeinden den hohen Betrag von 32 841000 Reichsmark. Nach fünf Jahren nationalſoziali⸗ ſtiſcher Staatsführung waren dieſe Zuſtände durch großzügige Arbeitsbeſchaffungsmaßnah— men, Umſchuldung und Zinsſenkung grund⸗ legend geändert. Seit 1933 jedes Haushaltsjahr ohne Fehlbetrag Trotz der gewaltigen Leiſtungen des Landes Heſſen konnte ſeit 1933 jedes Haushaltsjahr ohne Fehlbetrag abgeſchloſſen werden, und die Schuldenlaſt des Landes wurde herabgedrückt. Am 1. April 1933 betrug die öffentliche Staats- ſchuld gegen 85 Millionen Reichsmark, am 31. Dezember 1937 dagegen 72 692 000 RM. Das iſt eine Schulden ver minderung um 12 ½ Millionen in 5 Jahren! Durch eine Vereinheitlichung der allgemeinen Vorſchriften und durch Anpaſſung an das Beſteuerungsver⸗ fahren des Reiches wurde dem künftigen Steuer⸗ recht vorgearbeitet. Von den wirtſchaftlichen Betrieben des heſſiſchen Staates nahm beſon— ders das Staatsbad Bad Nauheim einen leb— haften Aufſchwung. Die Zahl der Kurgäſte ſtieg von 25 000 im Jahre 1933 auf mehr als 35 000 im Jahre 1937. Dabei ſtiegen die Einnahmen im Badebetrieb um 26 Prozent, und die im Kurbetrieb um 30 Prozent. (Fortſetzung folgt.) Gnlzburg friert die Veſreiung Wien, 12. März Die Stadt Salzburg feierte die Befrein ng vom Regime Schuſchnigg in einer ſo einzigartig geſchloſſenen Kundgebung, wie ſie die Salzburger Bevölkerung in der Vergangen⸗ heit noch nicht erlebt hat. Bereits in den Nachmittagsſtunden ging es wie ein Aufatmen durch alle Her⸗ zen, als die Kunde von der ſogenannten „Volksabſtimmung“ wie ein Lauffeuer durch die Stadt eilte. Mit ſtets wachſender Be⸗ geiſterung grüßten ſich die Menſchen, die das Hakenkreuz trugen, mit dem Deutſchen Gruß. Adolf Hitlers Name war bald in aller Munde. Wie ein ſchlechter Witz erſchien es, daß an den Plakatſäulen immer noch Wahlaufrufe„Mit Schuſchnigg für Oeſterreich“ aufgeklebt wurden. Die Begeiſterung ſteigerte ſich immer mehr, je mehr die Stunde der großen öffentlichen Kundgebung auf dem Re⸗ ſidenzplatz ſich näherte, wo tags zuvor die diſziplinierte Friedensdemonſtration der Salz⸗ burgiſchen Natfonalſozialiſten ihr Eintreten für ihre Ueberzeugung mit ſechs Schwerverletzten und einem Toten hatten bezahlen müſſen. Den Höhepunkt der Feſtſtimmung erreichte die Sa lz⸗ burger Bevölkerung in der ſiebenten Abend⸗ ſtunde, als ſich die Menſchen zu Tauſenden und aber Tauſenden nach einem und demſelben Ziel drängten, an den breiten Ufern der Salzach vor dem Realgymnaſium, wo ſich der Aufmarſch der Organiſationen und der ganzen Bevölkerung zuſammenſeßte Ueberall in den Straßen der Alt⸗ tadt ſamelten ſich die erſten Marſchblöcke. llerorts entfalteten ſich Hakenkreuzfahnen: den Verkäufern der Hakenkreuzwimpel riß man dieſe geradezu aus den Händen. Die brauſenden Heilrufe auf den Führer pflanzten ſich von Straße zu Straße fort. Ueberall an den Fen⸗ ſtern erſchienen die Hakenkreuzfahnen. In der gleichen muſtergültigen Aufſtellung vollzog ſich der Aufmarſch in den Straßen der Altſtadt zum Reſidenzplatz. Voran die Jugend mit ihren Fah⸗ nen. H., Jungvolk, BDM— jede Gruppe durchweg in einheitlicher Tracht— dann kamen SA., 4 und die Tauſende von Salz⸗ burgern, die an dieſem Abend und mit dieſem Marſch ihr Treuebekenntnis zu Adolf Hitler und zu einem größeren Deutſchland ablegten. Mitten aus dem Zug leuchtete ein Trans⸗ arent mit der Aufſchrift„Heil Hitler“. rommelwirbel begleitete den Zug durch die Straßen, in denen immer wieder der Ruf „Oeſterreich erwache“ erſcholl. Die Marſchteil⸗ nehmer nahmen auf dem Reſidenzplatz Aufſtel⸗ lung, der eine gewaltige nächtliche Kundgebung erlebte. An die 30 000 Menſchen waren auf⸗ marſchiert, um ihr Bekenntnis zu Deutſchland und ſeinen Führer Adolf Hitler in unerhörter Geſchloſſenheft abzulegen. Von den brauſenden Heilrufen der Zehntauſende wurde der Gauleiter des Gaues Salzburg, Dr. Reiter, empfangen, der eine kurze Anſprache an die Maſſen richtete. Seine Mitteilung von der Abdankung Schuſch⸗ niggs und der Nachfolge Dr. Seyß⸗Inquarts löſte unbeſchreiblichen Jubel aus, in den minu⸗ tenlangen Heilrufen flatterten die Wimpel und Fahnen zum Zeichen der Begeiſterung der Salz⸗ burger Bevölkerung über dieſen entſcheidenden Wendepunkt in der Geſchichte ihres Landes Oeſterreich befindet ſich, ſo betonte der Red⸗ ner, auf dem rechten Weg, auf dem Weg Adolf Hitlers und zum Nationalſozialismus. Als Sprecher der Nationalſozialiſten Oeſter⸗ reichs appellierte Ingenieur Winterſteiger an die bewährte Disziplin der Nationalſozialiſten. Der Ruf„Es lebe der Retter unſerer öſterrei⸗ chiſchen Heimat Adolf Hitler!“ endete wieder in einem Orkan der Begeiſterung, die in dem Geſang des Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lie⸗ des ausklang. Nach der Londoner Anterredung London, 12. März. Die Unterredung des Reichsaußenminiſters von Ribbentrop mit Lord Halifax am Donnerstag gibt der Londoner Morgenvyreſſe Veranlaſſung, ſich mit dem angeblichen Gegen⸗ ſtand der Beſprechungen zu befaſſen. Mehrere Zeitungen weiſen darauf hin, daß die Beſpre⸗ chungen in freundſchaftlicher Weiſe geführt wor⸗ den ſeien. Gleichzeitig berichten die Blätter über den Abſchiedsempfang. den der Reichsaußen⸗ miniſter geſtern in der Botſchaft veranſtaltete, und zu dem nicht weniger als 600 Gäſte erſchie⸗ nen waren. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ erklärt. die geſtrigen Beſprechungen ſeien von beſonderem Wert geweſen;„Daily Herald“ ſchreibt, die Beſprechungen ſeien ſehr freund— ſchaftlich verlaufen, und die„Daily Mafl“ meint, es ſei in den Beſprechungen möglich geweſen, in freundſchaftlicher Weiſe die deutſch⸗engliſchen e e in all ibren Aſpekten zu überprü⸗ en. f Audienz beim König 5 London, 12. März. Der Reichsminiſter des Aeußern von Ribben⸗ trop wurde am Freitagvormittag von König Georg VI. in Abſchiedsaudienz empfangen. An⸗ ſchließend folgte der Reichsaußenminiſter einer Einladung des Premierminiſters Neville Cham⸗ berlain zum Frühſtück — 3 Role Uebergriffe in Conſlanline Paris, 12. März Zu ſchweren Zwiſchenfällen kam es am Donnerstag im Hafen von Conſtantine. Während Hafenarbeiter damit beſchäftigt wa⸗ ren, das finniſche Frachtſchiff„Airiſto“ mit Eiſenerzen zu laden, erſchien plötzlich eine Bande von etwa 100 marxiſtiſchen Eingebore— nen, die mit lautem Geſchrei dagegen prote— ſtierten, daß nicht zur marxiſtiſchen CGT.⸗Ge⸗ werkſchaft gehörige Arbeiter das finniſche Schiff beluden. Ganz unvermittelt griffen die Marxiſten zu Gummiknüppeln Stahlruten und Steinen und ſchlugen und bewarfen die Ar— beitenden, von denen einer lebensgefährlich und zwei andere ſchwerverletzt wurden. Als der Direktor der Verladegeſellſchaft den Streit ſchlichten wollte, ging die marxiſtiſche Rotte auch zum Angriff gegen ihn über und brachte ihm mit Stahlruten ſchwere Verletzungen bei. Erſt als die marxiſtiſchen Angreifer dang auch noch den Verſuch unternahmen, das ausländi- ſche Schiff im Sturm zu nehmen und es zu beſetzen, erſchien die alarmierte Polizei und machte dem Zwiſchenfall ein Ende. Bombenanſchlag in Belfaſt § London, 12. März. Um Mitternacht wurde auf das Rekrutie⸗ rungsbürg der Armee in Belfaſt ein Bom⸗ benanſchlag verübt. Das Gebäude wurde durch die Exploſion ſtark in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen. Wenige Stunden vorher wurde ein Denkmal auf dem Billtown⸗Friedhof durch eine Bombe zerſtört. Bei den beiden Exploſionen wurde niemand verletzt. ſcharmüßel in Paläſting Jeruſalem, 12. März Bei Safed kam es zu einem neuen heftigen Gefecht zwiſchen einer arabiſchen Freiſchar und einer britiſchen Militärabteilung, bei dem ein Engländer und fünf Araber getötet wurden. Auch ſonſt machen ſich die Freiſchärler in ganz Paläſtina bemerkbar. So wurden zwiſchen Ludda und Jaffa wieder die Schienen aufge⸗ riſſen, und in verſchiedenen Landesteilen kam es zu ſchweren Schießereien, die mehrere To⸗ desopfer forderten. 25 Todesopfer eines Wirbelſturms London. 12. März. Das Berggebiet von Dibruger(Indien) wurde am Freitag von einem Wirbelſturm heim⸗ geſucht. Bis jetzt ſind 25 Tote aus eingeſtürz⸗ ten Hütten geborgen worden. 45 Perſonen. dar⸗ unter Frauen und Kinder, mußten in Kranken⸗ bäuſer übergeführt werden. Moskauer Strafantrag Moskau, 12. März. Nach über fünfſtündigem„Plaidoyer“ ſtellte der Staatsanwalt im Moskauer Schau⸗ prozeß folgenden Strafantrag: für Rakowſki und Beſſonow als an der„Verſchwörung“ nicht direkt Beteiligte je 25 Jahre Gefängnis; die übrigen 19„Angeklagten“ werden zum Tod durch Erſchießen verurteilt. Ungeheuerliche„Anklagerede“ Moskau, 12. März. Der 8. Verhandlungstag des Moskauer Pro⸗ zeſſes brachte endlich das„Plaidoyer“ des Staatsanwalts Wyſchinſki. Im Gerichts⸗ ſaal ſind diesmal Scheinwerfer aufgebaut, Filmapparate ſurren, das grelle Li ch t der Jupiterlampen beleuchtet unbarm⸗ herzig die zerſtörten Geſichter der Angeklagten, die ſo vor ihrem Ende noch einmal der Oeffent⸗ lichkeit vorgeführt werden. Ryko w, Kre⸗ ſtinſki und andere bedecken das Geſicht mit ihren Händen. Die Anklagerede Wyſchinſkis, die über fünf Stunden dauerte, iſt eines der un ge⸗ heuerlichſten Dokumente der ſow⸗ jetiſchen Zeitgeſchichte zu nennen. Wyſchinfki begann ſein Plaidoyer, indem er dem gegenwär⸗ tigen Prozeß„hiſtoriſche Weltbedeutung“ zu⸗ ſprach. Dieſe hiſtoriſche Bedeutung des Prozeſ⸗ ſes liege zunächſt darin, daß alle antibolſche⸗ wiſtiſchen Elemente in der Sowjetunion, Trotz⸗ liſten, Rechtsoppoſitionelle, Menſchewiken, ſo⸗ ziale Revolutionäre und Nationaliſten ohne Unterſchied bis zu einem einzigen„prinzipien⸗ loſen Beſtand von Spionen, Mördern und Kriegstreibern“ ſich entwickelt hätten, genau ſo, wie es der„große Stalin“ bereits vor einem Jahr auf dem Februar⸗Plenum des bolſchewi⸗ ſtiſchen Zentralkomitees vorausgeſagt habe. Es ſei ſelbſtverſtändlich, ſo fährt der Staats⸗ anwalt fort, daß dieſe Mörderbande vernichtet werden müſſe.„Auf der Anklagebank ſitzen keine Politiker, ſondern Verbrecher, kriminelle Verbrecher, die ſich zudem noch an die auslän⸗ diſchen Spionagedienſte verkauft haben. die„ge⸗ meinſten der Gemeinſten“, die Verächtlichſten der verächtlichſten Subjekte, die abſcheulichſten Spione der Unterwelt“. Gjewiß habe Bucharin verſucht, ſeine Banditentätigkeit zu leugnen, ſeine Verbrechen hinter Programmen und Ideo⸗ logien zu verbergen und ſich in der Rolle eines Theoretikers hinzuſtellen, aber die Unterſuchung habe ergeben, daß Bucharin genau ſo Spionage und Landesverrat betrieben habe wie ſein Ge⸗ ſinnungsgenoſſe Trotzki bereits ſeit dem Som⸗ mer 19211 Die„hiſtoriſche“ Bedeutung des gegenwärtigen Prozeſſes liegt, ſo fährt Wyſchinſti in ſeinem Plaidoyer fort, noch in einem zweiten Tatbeſtand: Der Haufen von Gaunern und Mördern, der jetzt auf der An⸗ klagebank ſitzt, habe ſich, wie„gleichfalls erwie⸗ ſen“ ſei, als Expoſitum ausländiſcher Spio⸗ nagedienſte, ja geradezu als die„Avantgarde des Faſchismus“ gezeigt. Darin liege die Bedeutung des Prozeſſes für das internationale Proleta⸗ riat, für den„Freiheitskampf“ Spa⸗ niens und Chinas()„für die ganze menſchliche Kultur und Ziviliſation, ſowie für den internationalen Frieden.“ Deshalb verfolge das ganze„internationale Proletariat“ den Prozeß mit einer ſo großen Aufmerkſamkeit. Denn die Sowjetunion kämpfe auch mit die⸗ ſem Prozeß für die echte Ziviliſation(); die Vernichtung der 21 Angeklagten aber könne nur als das größte Verdienſt für den Frieden und für die menſchliche Kultur auf⸗ gefaßt werden. das Slrafmaß, das auf die Angeklagten angewandt werden ſolle. müſſe natürlich das höchſte, das heißt, die Erſchießung ſein. Allenfalls könne man davon noch die Angeklagten Beſſonow und Rakowfki ausnebmen, die an der„zentralen“ Verſchwö⸗ rung nicht direkt beteiligt geweſen ſeien, ſondern nur an der Peripherie geſtanden hätten. Für die beiden Genannten empfiehlt Wyſchinſki die Anwendung des Geſetzes vom 2. Okt o⸗ ber 1937, das auch bei Verbrechen wie Spio⸗ nage und Landesverrat die Umwandlung der Todesſtrafe in 20 bis 25 Jahre Gefängnis vor⸗ ſieht. Für alle übrigen 19 Angeklagten for⸗ dert jedoch der Staatsanwalt die Erſchießung. Er begrüßt, daß bei dieſer Forderung»das ganze ſowjetiſche Volk und alle . e Leute der ganzen Welt“ hinter ihm ſtänden. Nach dem Plaidover des Staatsanwalts wur⸗ de die Sitzung unterbrochen Die Angeklagten, auf die die Strafanträge des Staatsanwaltes einen völlig erſchütternden Eindruck gemacht hat⸗ ten, wankten unter der üblichen GPu⸗Bewa⸗ chung aus dem Saal. Insbeſondere machten die Hauntangeklagten Rylkow und Buchari n einen völlig niedergehrochenen Eindruc. Blücher und Zudjennn verhaflel? Eine Meldung des Londoner„Star“ Verfahren wegen„Verrats“ und„Spionage“ London, 12. März. 5 Wie der„Star“ berichtet, traf über Riga am Freitag in London die Meldung ein, daß die Marſchälle der Sowjetarmee Blücher und Bud⸗ jenny, d. h. die Oberkommandierenden der Sow⸗ learmee im Fernen Oſten und in Moskau, durch die GPlI. verhaftet worden ſind. Man erwar⸗ 5 1 gage 115 ebenfalls ein Verfahren egen Verrats und Spionage angeſtrengt wer⸗ den wird. a f 72 75 9 8 84 8 47 85 2 Morlenbach. Luten bach, II Lauresham, Bisestat. NRintbach, „Hemmingis bach. Urbach, Frrte. he ville Winenbhenmn Besinsheim, Veranlafſung zu der Be die Bildeſfe Orts liſte Deſe donne sa u w Sele eeehe ſee e oqploc nein e en eee ee eee eee ehe eng di q ne eue bn buen ee eee So bojsqplezg sq unebenen ee en eee eee abus Iöpiu ung ua se aun Bnegchun m uu uses Buvsbogz use! dun unzuiz aus user usppels ne 300 ulelesuv gun qed Dienen bee eee eee i ee een eee enn eee e en eue eee ehen me au neuen ee ene eee ee ne nennen een bin piu uesubf boa sog qun usbun ois did usbungne fun Bidana aan ode une eech et e lc di ee eee eee een webe neee sun zm s ab suo in dun hne eee Aue ne Spie e eee e eee eee ee uvul gun uneiuanz use eh ee e eee bun; uuns dee ee ehen nee en ieee zee cee eee e e e een ene neee een ee ehe en ee eee ed eee ee enen eehte eee wen eres ⸗Hltplusia ud jb menue gun use usgunz ein uepiapozg uev ua ahn zdf ui use Oo: n eee Senne nenen Saule jueuvagund une nozön pi aufe ꝙpand 10 Z0duie T2 T ud bofsppeig euignz q ad 1a ogg zudſuse use mand qun usbunuseplag abi ahn a snzʒ ohen suiaog usgang uv seg qu sog ol ioquiaf usb uvul jung; ul gun Rosch! 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In der Mitte des Hauptraumes lie⸗ gen in einer Vitrine die beiden Bände der Luther⸗Ueber⸗ ſetzung des alten und neuen Teſtaments, die im Jahre 1885 von dem deutſchen Kronprinzen Friedrich Wilhelm der Lutherbibliothek des Muſeums geſchenkt worden ſind. Es handelt ſich dabei um einen Neudruck der 1536 zum erſten Male herausgegebenen„Ganzen Bibel“ aus der Of⸗ 5 2 1 liche Eintragung von Luther ſelbſt auf dem Vorſatzblatt des einen Bandes, die ein Zitat aus dem Johannes⸗Evan⸗ gelium wiedergibt, das uns beweiſt, daß der Beſitzer der Bibel in einem ganz beſonderen Vertrauensverhältnis zu Luther ſtand. Unwahrſcheinlich iſt aber, wie wiederholt behauptet worden iſt, daß die beiden Prachtbände aus dem Beſitz von Luther ſelbſt ſtammen. In einer der Aus⸗ lagen des im gleichen Raume ſtehenden Choralgeſtühls Kopie des Gemäldes der Dreifaltigkeitskirche zu Worms fizin des Hans Luft zu Wittenberg, die in der vorliegen⸗ den Ausgabe im Jahre 1541 erſchienen iſt und durch die prächtige und vorbildliche Ausſtattung auffällt. Die beiden erſten Bände ſind auf Pergament gedruckt und mit einem herrlichen gepreßten Einband verſehen, die zahlreichen Holzſchnitte ſtammen von Lukas Cranach aus Wittenberg, einem Freunde Luthers, dem wir auch ein recht lebensnahes Kupferſtichporträt des Reformators ver⸗ danken. Von beſonderer Wichtigkeit aber iſt die handſchrift⸗ befinden ſich drei eigenhändige Briefe von Martin Lu⸗ ther, die aus den Jahren 1523, 1524 und 1542 ſtamme Eine Fülle von Traktaten und kleineren Schriften find im Raume verteilt, die die reiche literariſche Produkt n Luthers unter Beweis ſtellen. Ihre einfachen und lelht verſtändlichen Titel, häufig noch durch einen Holzſchnitt unterſtützt, ſprechen zum Herzen des Volkes und find durch den wohlfeilen Preis ſicherlich in Mengen abgeſetzt wor⸗ den. Wiſſen wir doch, daß zum Beiſpiel die Broſchüre, —— 3 8 8 1 8 3 9„— 1 An den chriſtlichen Adel deutſcher Nation“ in einer Auf⸗ lage von 4000 Stück innerhalb einer Woche vergriffen war.— Zwei Jahre nach dem Wormſer Reichstag läßt Luther einen Sendebrief drucken:„Den lieben beruffnen unnd gläubigen kindern gottes allen Chriſten zu Wormbs meinen lieben Herren, freunden und brüdern inn Chriſto“. Auch dieſes kleine, für Worms ſo wichtige Büchlein, das zuſammen mit den einzelnen chronikaliſchen Nachrichten und ſeinen umfangreichen Text, der im einzelnen für die Ein⸗ ſtellung der Gegner Luthers bezeichnend iſt, auffellt. Von einigem Intereſſe iſt es, daß Peter Schöffer, der Jüngere, der von 1512 bis 1529 in Worms eine Drucker⸗ werkſtatt betreibt, alſo in denſelben Jahren, in denen die Reformation hier durchgeführt wird— faſt nur Wiedertäuferliteratur druckt. Ein Beweis für die hohen künſtleriſchen Qualitäten dieſes erſten Wormſer Druckers 7 Bibelausgabe Schöffers, gedruckt in Worms 1529 den grundlegenden Unterſuchungen Weckerlings über„Leon⸗ hart Brunner, der erſte vom Rate der Reichsſtadt Worms angeſtellte evangeliſche Prediger“ zu den wichtigſten Zeug⸗ niſſen einer reformatoriſchen Geſinnung in unſerer Stadt gehört, liegt in einem Schaukaſten aus. Die intereſſante Umrahmung dieſer Schrift durch zuſammengeſetzte Holz⸗ ſchnittleiſten, die ſtarken Renaiſſanceeinſchlag zeigen, bringt eine künſtleriſche Note in dieſen Druck. Leider iſt der Herſteller unbekannt. Bei Valentin Schumann zu Leipzig erſcheint. 1519.„Ein Sermon von dem Wucher“ von Dr. Mar⸗ tin Luther. Die Titelſeite illuſtriert auf das Beſte den folgenden Inhalt. Aufſchlußreich iſt ein Blick in die ein⸗ zelnen Beſchreibungen des Reichstages, in denen die Stel⸗ lungnahme Luthers näher umriſſen und zum Teil ſogar wörtlich angeführt wird. Aus den Erläuterungen läßt ſich erkennen, daß die Schlußworte Luthers nicht von allen Verfaſſern im gleichen Wortlaut wiedergegeben werden. In dieſem Rahmen muß auch noch auf das Exem⸗ plar der ſeltenen RNeichsacht verwieſen werden, das durch mag eine Tertſeite der 1529 geſchaffenen Bibel ſein. Ein farbiges Bild, das eine Kopie der großen Malerei in der Dreifaltigkeitskirche zu Worms darſtellt, vermittelt einen Eindruck von der Reichstagsſitzung im Jahre 1521. Gewiß war der Bau, den uns der Maler in barocken Formen zeigt, von anderer Geſtalt, die Fülle der Men⸗ ſchen ſicherlich größer, vielleicht aber klingt doch in dieſem Bilde noch etwas davon nach, was die Zeitgenoſſen dieſes Reichstages hier erleben durften. An der Stelle des alten Saales, in dem ſich Luther verantwortete, dehnt ſich heute ein herrlicher Garten, unter ſeinen hohen Bäumen läßt ſich die Größe des Ereigniſſes noch ahnen. So ruft die Lutherbibliothek im Muſeum der Stadt Worms in uns die große Erinnerung an den Reichstag von 1521 wach, an das größte und umfaſſendſte Ereignis, das Worms je in ſeinen Mauern ſah. Es iſt einer der größten Reichstage überhaupt geweſen, der je auf deut⸗ ſchem Boden ſtattfand, er iſt aber auch zugleich für unſere Stadt der Abſchluß ihrer großen Geſchichte geworden. Dr. Walter Bauer. Wann und wie ſſt Birkenau eniſtanben? Die zweite Grenzbeſchreibung in Koder Laurishamenſis iſt Die erſtmalige urkundliche Erwähnung Birkenaus.— eine Fülſch ung? Von J. Pfeifer. Wie allerwärts faſt allgemein, ſo fehlen auch für Birkenau die Urkunden, aus denen einwandfrei die Zeit ſowohl, als auch die Art und Weiſe des Urſprungs der Siedelung hervorgehen. Trotzdem ſind wir hier in der Lage und zwar auf Grund einiger Angaben im Lorſcher Kodex(abgekürzt Kod. Laur.— Koder Laurishamenſis), der geſtellten Frage nach dem„Wann und Wie“ näher⸗ treten, ja ſie in groben Umriſſen beantworten zu können. Den beiden Grenzbeſchreibungen der Mark Heppen⸗ heim von 773 und 795(Kod. Laur. Nr. 6) iſt eine ſogen. Ortsliſte angefügt folgenden Inhalts: Infra hos limites juxta decursum lluvii Wisgoz qui ex duobus fontibus scatet secus duos viculos videlicet Manoldes cella et Richgisesbura, site snut „5 e ——. 8*—— 1 8„ 7 Fr re eee 5 SSA S S. A 2 — 124— 2 eee— S S=S— 1— S S 2 2 S S.. 8 ö. SS TTT S ö S * ä CCCCCCCCCTTTTTTTP0T0TTTTTTTTT SS S S c S S o 8 1 2 1—— 5 2 2— 5 2———— S 5 2 2 3 2 2— 3 S2— 2 5 2 5 l ee S ere e e e SG 2 —— 4 BU¹¹,f 800 2 ⏑, ιταα a f i % hh ef 140% 20% 11 Sd qu Sν,õs᷑ño n igο S en ha tin gun . S0 Hon dn N 711 ragenden 2280. 22 252 24D 11 Sotunbazanv SE 911 24 E 8 — 2 2 — — — 8 * 2 S 8 — 2 2 1 8 3 Sodubdes 11 1 nn οαe/ e o ο 19 Daes den 5 Sn 10718 1 91d Idle ahn .— ˙ Jomo Sun 2900 4d uno io NBoigholaog 1d un r % 4261 2 u bah aD 32601 N= OOOt uo d l», usa ud uns“ uod Pon saab Albaageuun puis Ann auls ul„cho a Guns o — aue 2 8 8 8 * 2 1 Anis Bun nen K usdutien IK usopba sub lun * 2 hun Buss 20 N * * ausuo bees dLuks un nnn e Did Au usu vun 2 * 3 8 8— 8 2 Zehn zu verwalten, der abgeſchiedener Einſamkeit, Zur Unterhaltung und Belehrung Freier Bergſtaat i Jeder einmal Präſident von Marino Wah f lt ſich mitverantwortlich für das e ehe dieſes kleinen Staates, denn eder Bürger von San Marino trägt den Prä⸗ Pane in der Taſche, wie Bonapartes Sol⸗ ten den Marſchallſtab im Torniſter trugen. Wer ſich gut führt und nicht auf den Kopf ge⸗ 1 iſt, darf für ſechs Monate einen der bei⸗ n Präſidenten ſpielen, ſich in koſtbaren Her⸗ melin kleiden und den Titel Exzellenz mit wür⸗ devollem Augenaufſchlag entgegennehmen. Denn alſo gebietet die Verfaſſung von 1599, die 1926 im 1 des Faſchismus umgeändert wurde: Die Regierung des kleinen Staates ruht in den Händen des Großen und Allgemei⸗ nen Rates, den man auf gut Italieniſch das consiglio grande e generale heißt und der gleichen Teilen aus je 20 Vertretern des melee 55 ee 22 1 erngeſchlechts zuſammengeſetzt iſt. us dem Großzen und Allgemeinen Rat wird der Rat der Zwölf ausgeſondert, der wieder die beiden jeweiligen Sechsmonats⸗ räſidenten beſtellt, die m Apennin/ ſetzung, daß ſeine Selbſtändigkeit nicht ange⸗ taſtet wird. Muſſolini ließ ſie ihm, denn er weiß, daß die freie Republik San Marino dem faſchiſtiſchen Staate mehr Geld einbringt als eine kleine italieniſche Provinz gleichen Na⸗ mens. Deshalb macht der imperialiſtiſche Aus⸗ dehnungswille des Faſchismus vor dieſem klei⸗ nen Bergſtaat halt. Wer in San Marino weilt, verzieht ſich mindeſtens für eine Woche an die Rivierra von Rimini, nach Riccione, Miramare oder Catholica. Und davon hat wieder der italieniſche Staatsſäckel Nutzen. Des⸗ halb wird den Fremden über der Pforte von San Francesco noch lange das Wappen der Republik San Marino grüßen: auf blauem Grunde drei grüne Berge mit drei ſilbernen Straußenfedern, überbrückt von einer Bügel⸗ krone als Sinnbild der Souveränität und ein⸗ gerahmt von Lorbeer⸗ und Eichenzweig und mit dem Wahlſpruch„Libertas“ geziert. Noch lange wird man ſich zum Ritter des Ordens von San Marino ſchlagen laſſen, werden Brief⸗ markenſammler Briefmarken der„Republica di San Marino“ nach Hauſe ſtarten können. man auch die Konſuln oder die oapitani reg- enti nennt. Darüber inaus ruft man bis⸗ weilen die Familien⸗ bäter zur allgemeinen Großverſammlung zu⸗ ſaammen, die man den rringo nennt und die Vorſchläge zur Beſetzung der Körperſchaften macht. Die capitani reggenti 1 den Vorſitz in den Verſammlungen und ſind Inhaber der voll⸗ ziehenden Gewalt. Ein⸗ nahmen und Ausgaben des kleinen Staates hat der Staatskongreß der aus dem Großen und Allgem. Rat hervor⸗ geht. Lediglich die Recht⸗ Wen hat man einem ollegium von drei aus⸗ ländiſchen Richtern anvertraut, die alle drei jahre durch neue erſetzt werden. Ein Staat, er ſouverän ſein will, pflegt zähe Ueberlie⸗ fen und Sitte. Man erzählte mir, die chönſte Zeremonie vollziehe ſich, wenn die neu⸗ eingeſetzten capitani reggenti in ihr Amt ein⸗ Find t würden. Dann tanze und tolle das olk und vergnüge ſich bei würzigem Muska⸗ tellerwein. Dann läuteten die Glocken der Ka⸗ thedrale und die Regenten ſchritten auf koſtba⸗ ren Teppichen durch die Straßen zum Regie⸗ rungspalaſt. An keinem Hauſe fehle an die⸗ bab das weiß⸗hellblaue Banner der Re⸗ 12 5 Wein und Stein Wein und Stein ſind die Haupterwerbszweige ber Bewohner von San Marino. Zu beiden eſellt ſich das Obſt. Faſt in jedem der kleinen lumengärtchen, in die die Menſchen der Berg⸗ republik ihre Häuschen geſtellt haben, rankt ſich Weingehänge an verwitterten Mauern empor. Wein klettert auch an den felſigen Hängen des Monte Titano herauf, an dem die Häuschen Heben, wie ſich Küchlein unter ihre Glucke ducken. Nicht nur in der muffig⸗heimeligen Grotte am Platz der Freiheit kann man für wenige centeſimi viel Muskateller koſten, auch weiter droben in den ſtillen Gäßchen, in welt⸗ etwa in der Via G. B. Bellucci, wo man Häuſer und Treppen aus dem Felsgeſtein gehauen hat, oder in der Via Giosne Carducci, die die winzigen Kirche der Valloni und das Kloſter der Clariſſen birgt, laden dämmrige Weinſtuben zum Verweilen ein. Nicht zu vergeſſen die Piazza Titano, wo man von der Weinſchenke aus das Leben und Treiben des ſtädtiſchen Handels und Wandels beobachten kann. Zum Wein kommt— neben Rinderzucht, Seifen⸗ und Streichholzherſtellung — der Stein. Marinus, der Gründer und Kimi der Republik, war ein Steinhauer in imini. Und von ihm her hat ſich der Stein⸗ ſchlägerberuf weitervererbt durch die Geſchlech⸗ ter hindurch bis auf den heutigen Tag. Noch heute hämmern die Steinmetzen an den Klip⸗ pen des Monte Titano und in den umliegen⸗ den Bergen des Apennin, bis zur Maracchia und zum Bubikon. Grabſteine und Bauqua⸗ dern werden in großen Maſſen von San Ma⸗ rino ausgeführt in die Welt. Auf unſerer An⸗ fahrt zur Bergrepublik begegnen wir manchem Ochſenfuhrwerk, das bedächtig knarrend ſeine Laſt zum Meere ſchleppt, zum Hafen von Ri⸗ mini oder zur Küſteneiſenbahn, von wo aus die Steine auf dem Schienenſtrang ihre Reiſe in die Welt antreten. Kärglich iſt der Lohn der Steinmetzen von San Marino und der Weinbauern, aber eins haben ſie doch voraus vor ihren Kameraden im Norden. Süden und Weſten: ſie zahlen keine Steuern. Denn die Regierung des Staates San Marino hat mit dem größeren Italien ein einbringliches Tauſch⸗ geſchäft abgeſchloſſen: man hat Italien das Salz⸗ und Tabakmonopol der Republik überlaſ⸗ ſen und läßt ſich dafür jährlich eine Abfin⸗ dungsſumme von 800 000 Lire zahlen, die langt, um den Staatshaushalt auszugleichen. Und trotzdem: glauben, gehorchen und kämpfen! San Marinos Beziehungen zum faſchiſtiſchen Italien beschränken ſich nicht auf den Monopok⸗ vertrag. Der Staat bat ſich freiwillig unter italieniſchen Schutz begeben unter der Vorgus⸗ Blick durch das Fenſter des Regierungspalaſtes auf den Platz der Freiheit Zeichn. Pfeiffer Noch lange werden ſich die Menſchen in dem ſtolzen Bewußtſein ſonnen können, daß ſie den Lockungen des großen Korſen widerſtanden, daß ſie Garribaldi in ihren Mauern beherbergen durften— noch heute zeigt man die Caſa Si⸗ moncini, wo er Zuflucht fand und den Giar⸗ dinetto Garribaldi, der ihm zugeeignet iſt. Noch viele Jahre werden wir in der einzigen Wo⸗ chenſchrift des Bergſtaates blättern können. Aber daneben werden wir doch allmählich ge⸗ wahr werden, wie der Faſchismus durch kalte Revolution das kleine Staatchen, das mit dem Königreich Italien durch Raſſe und Sprache verbunden iſt, in ſeine Ideenwelt zwingt. Die Republik wird dem Namen nach weiterbeſtehen, aber ein Schattendaſein führen und mehr von der Erinnerung an die jahrhundertlange Ver⸗ gangenheit, als von der Gegenwart zehren. Heute hat San Marino noch eine eigene Regie⸗ rung, hat es eigene Briefmarken. Es beſitzt Ein Beſuch im Zwergreich San Marino Von Dr. Kurt Pfeiffer auch eigene Münzen mit ſeinem Wappen. Aber die Münzen mit den drei Gipfeln werden— horribile dictu— bereits heute in Rom ge⸗ prägt und ein italieniſches Centeſimoſtück mit der ſäugenden Wölfin Mutter Roma wird in den Trattorien eben ſo gern in Kauf genom⸗ wie das ſtammeigene Geld der Republik. Wenn wir in die Häuſer gehen, dann ſehen uns die Bilder des Duce und des Königs Viktor Ema⸗ nuel an. Und auf dem Pinello diskutiert man die hohe Politik genau ſo wie auf dem Markusplatz in Venedig, auf der Piazza Ve⸗ nezia in Rom oder der Via Carracciola in Neapel.„Credere, obbedire, combattere! Glauben, gehorchen, kämpfen! Dieſer Drei⸗ klang im Befehlskoder des Faſchismus leuchtet uns auch in San Marino von den Maueran⸗ ſchlägen entgegen. Und wenn wir heimfahren und Abſchied nehmen von den trotzigen Türmen auf ſchroffen Felſen, wenn ſich das Abendrot über die Bergkette des Apennin ſenkt. wenn ſich geſpenſtiſches Dunkel in die Täler gräbt und der eiſige Bergwind uns um die Ohren pfeift, dann hören wir nur noch den Namen San Marino und werden keinen Anterſchied mehr entdecken zwiſchen der uralten Bergrepublik und dem jungen faſchiſtiſchen Staate des Duce Benito Muſſolini. f Ende. Herzogin und Schreibmaſchine Die Herzogin von Glouceſter beſuchte in Be⸗ „e ihres Gatten ein) nduſtriewerk, das unter anderem auch Schreib⸗ maſchinen herſtellt. Man zeigte ihr eine Schreib⸗ maſchine, die als die leichteſte und die kleinſte der Welt bezeichnet wurde. auf der man aber regelrecht zu ſchreiben in der Lage ſei. Die Herzogin ſetzte ſich vor die Schreibmaſchine., um der allgemeinen Aufforderung Folge zu leiſten. das Wunderding einmal zu verſuchen. Die Dame der großen Welt und nächſte Verwandte des regierenden Königs tat das mit einer ge⸗ wiſſen Unſicherheit, indem ſie ſagte, daß ſie noch niemals in ihrem Leben verſucht hätte. Schreib⸗ maſchine zu ſchreiben Dann aber gab ſie ſich doch reſolut an die ſchwere Arbeit und ſchrieb. Wie die Londoner Zeitungen feſtſtellen, zum erſten Mal in ihrem Leben. Als ſie ihr Schreibwerk beendet hatte, nahm ſie ſorgfältig das Schreibpapier aus der Maſchine und gab ihr Meiſterſtück bereitwilligſt ihrem Gatten zur Ueberprüfung. Der Herzog von Glouceſter lächelte ſehr nett. Die grandioſe Arbeit ſeiner Gemahlin beſtand aus dem einzigen Wort „Cat“. Man muß wiſſen, daß„Cat“ zur Zeit das Tagesgeſpräch von England iſt. Aber an das gefährliche Inſtrument wird die Herzogin wohl kaum gedacht haben, ſondern an eine liebe nette Schmeichelkatze, bekanntlich das be⸗ liebteſte Haustier der Engländerin. Auf jeden Fall iſt die aufregende Geſchichte des erſten Verſuches, auf einer Schreibmaſchine zu ſchrei⸗ ben, den die Herzogin von Glouceſter unter⸗ nahm, für das britiſche Königreich eine unge⸗ meiſt aufregende; wie das Beiſpiel zeigt. Da⸗ bei hat das Weltreich doch ſo viele und ſchwere Sorgen. Einſt Cortez— jetzt Tonfilm Ein großes Reich wird zu einem Dörfchen Es iſt dem franzöſiſchen Gelehrten Bernard de Colmont gelungen, in den letzten Jahren in die geheimnisvollen Jagdgründe der letzten Maya vorzuſtoßen. Einen Teil ſeiner For⸗ ſchungsergebniſſe hat er der Wiſſenſchaft bereits vor einigen Jahren in einem ſtummen Film vorführen können. Und nun 5 er den Zeit⸗ punkt für gekommen, neueſte Entdeckungen auch durch den Tonfilm der gelehrten Welt vorzu⸗ führen, wobei Klangmalereien ſeltſamſter Art wiedergegeben wurden, wie ſie die Sprache der Maya, wie ſie Kriegsrufe und WWeſknge dar⸗ ſtellen. Die Maya, wie man das einſt ſo mächtige und kulturell bedeutſame Völkchen auf der Halb⸗ inſel Yucatan grammatikaliſch genau bezeichnen muß, gehören zu jenen Volkseinheiten, die ihre, Eigenart ungemein zäh zu verteidigen wußten. In Kultur, Religion und Wiſſenſchaft ſind die Maya auf das Engſte verwandt mit den Mexi⸗ kanern; wobei man im Zweifel ſein mag, ob das Volk der Maya den Mexikanern nicht in weſentlichen Dingen voraus iſt, bezw. war! Man denke nur an die Maya⸗Hieroglyphen und deren ſtark vervollkommnete Entwicklung, wie auch an die Architekturkunſt der Maya, deren Fülle immer wieder imponiert, wenn der For- ſcher Studien in den zahlreichen Ruinenſtädten und orten unternimmt. Schönheit der Linien- führung war den Maya bei ihren Bauten fremd, auch kannten ſie ebenſowenig wie die anderen zentralamerikaniſchen Völker, den Gewölbebau. Immerhin iſt den Pyramiden ein gewiſſer Reiz nicht abzuſprechen. Was aber die Kultur und den bei den Bauten vielleicht mangelnden Schönheitsſinn der Maya immer wieder aus⸗ ſticht, iſt ihr Sinn für die Dekoration. Davon zeugt nicht allein die Bilderſchrift, ſondern weit mehr noch die vielfältige Kunſt der Ge⸗ webe. Fand Cortez ſchon Nuinen? Das Mayavölkchen bewohnte nicht allein den Teil der Halbinſel Yucatan, der heute zu den Vereinigten Staaten von Mexiko gehört, ſon— dern war auch zu finden— und iſt es in ver⸗ ſchwindendem Maße noch heute— in Guate⸗ mala und Britiſch⸗Honduras. Es ſind unwirt⸗ ſchaftliche Gebiete zu durchkreuzen, ehe man zu einer Mayaniederlaſſung ſtößt. Colmont fand die Jagdgründe dex letzten Maya awiſchen Mexiko und Guatemala im Süden von Nuca⸗ tan in nächſter Nähe eines gewaltigen Ge⸗ birgsmaſſivs. Colmont behauptet, daß der von ihm entdeckte Erdenwinkel bisher nicht dem ausgeſetzt ſei, was wir Europäer Ziviliſation nennen. In nichts habe ſich das Leben der von ihm entdeckten Maya gegenüber den Ge— wohnheiten vor vielen Jahrhunderten geändert. da der ſpaniſche Eroberer Cortez nicht allein das Aztekenreich, die Mexikaner, unterwarf. ſondern auch die Kulturzeichen der Maya in Trümmer legte. Im Jahre 1519 kam Cortez an der Mündung des Tabasco an, nach dem heute übrigens ein Staat der mexikaniſchen Republik genannt wird. Die Mexikaner waren baß erſtaͤunt, als Cortez mit ſeinen Geſchützen und Feldſchlangen militäriſche Uebungen ab⸗ hielt und huldigten ihm wie einem Gotte, der. mit überirdiſchen Gewalten ausgerüſtet, aus den Wolken herabgeſtiegen war. Die Verehrung wandelte ſich ſpäter allerdings in Haß, aber die Geſchichte weiß, daß Spanien ſein Ziel der Eroberung Mexikos, der Unterwerfung der Az— teken⸗ und Mayavölker in der damals üblichen Weiſe zu Ende führte. Trotzdem ſtreiten ſich die Gelehrten und Geſchichtsprofeſſoren heute noch darum, ob die ſpaniſchen Eroberer ein Zer- ſtörungswerk, das bereits eingeſetzt hatte, fort⸗ führten, oder ob ſie ein Volk antrafen, deſſen Kultſtätten bereits dem Verfall nahe waren. Jedenfalls wird dem von Colmont erforſchten kleinen Stamm der Maya die Tonfilmapparatur eine Gottheit ebenſo geweſen ſein, wie die Kriegsgeſchütze von Cortez. Oder auch der Operateur ſelbſt, der in dieſem Falle Herr Colmont geweſen zu ſein ſcheint!? Wie dem auch ſei, der junge Ge⸗ lehrte Colmont will den ganzen Zauber des verſchwiegenen Maya-Dörfchens eingefangen ha⸗ ben. Die Zuhörer- und Zuſchauerſchaft in Pa⸗ ris zeigte ſich jedenfalls ſehr befriedigt und folgte auch mit Spannung der nicht minder erregenden Handlung, die aufzeigte, welche Ge⸗ fahren und Anſtrengungen zu überwinden wa⸗ ren, ehe der Forſcher nach Lacondon, dem letzten Mayadörfchen kam. Dem angeblich letzten, denn ganz genau großes engliſches Etwas zum Lachen — el. „Ich möchte einen Spiegel!“—„Bitte, einen Handſpiegel?“—, Nein! Fürs Geſicht!“ „Wie kann man einen Luftballon zum Steigen bringen?“ a „Nichts einfacher als das. Man braucht nur Sand abzuwerfen.“ „Und wenn er wieder fallen ſoll?“ 1 „Auch das iſt einfach. Wieder Sand hin⸗ ein.“(Tribuna Illuſtrata.) * N „Aber, lieber Freund, du haſt ja ver⸗ bundene Hände, was haſt du denn ge⸗ macht?“ 5 „Als ich geſtern abend aus meiner Stammkneipe kam, hat mich jemand darauf getreten!“ laſſen ſich ſolche Entdeckungen einſtweilen nicht nachprüfen, da, wie eingangs bemerkt, die Mayavölker ſich auf verſchiedene Gebiete Zen⸗ tralamerikas verteilen. Wahrſcheinlich aber handelt es ſich— und das iſt das Bemerkens⸗ werte— um eine wirklich geſchloſſene Nieder⸗ laſſung, die in Paris durch den Tonfilm als 5 echt und guterhalten zur Darſtellung am. Kinder zwiſchen Bretter gepreßt Herrn Colmonts Aufnahmen ſind grundſätz⸗ lich durchaus ernſt zu nehmen, zumal die Her⸗ ſtellung der Tonfilmaufnahmen im Auftrage der Sorbonne erfolgten. Aber auch die Ge⸗ ſchichte belehrt uns darüber, daß die Mayavölker höchſt ſeltſamen Gebräuchen huldigten, über deren Zweckmäßigkeit man gewiß zweierlei Mei⸗ nung ſein kann. Daß Männer und Frauen kaum bekleidet waren und ſind, iſt bei dem Klima nicht auffallend. Auch die vollkommene Tätowierung des Oberkörpers ſcheint keine Mayaoriginalität zu ſein. Unangenehmer mag es anmuten, daß die Maya ihre feilten, und geradezu grauſam muß es einer liebevollen Mutter vorkommen, wenn ſie ver⸗ nimmt, daß bei den Maya folgende Sitte oder Unſitte herrſchte: den Kindern wurde der Kopf zwiſchen Bretter feſt eingeſchnürt, denn die Maya liebten lange und abgeplattete Häupter. Aus den Tonfilmberichten von Colmont iſt nicht mit präziſer Genauigkeit zu entnehmen, ob im Dorfe Lacondon im Süden der Halbinſel Nucatan noch ſolche Gebräuche abſolviert wer⸗ den und wie ſie dem Nachwuchs bekommen. So oder ſo, welch gewaltiger Sprung von Cortez zum Tonfilm, ob nun Lacondon eine Welt für ſich geblieben iſt oder nicht. An den 200 See⸗ len dieſer Dorfbewohner iſt die Geſchichte vor⸗ beigegangen, um in Paris auf modernſten Ge- genwartsgeräten höchſt lebendig und gegen⸗ ſtändlich zu werden. Wiſſenswertes Allerlei Kürzlich wurde in London eines der aller⸗ erſten Landſchafsbilder, die Peter Paul Rubens gemalt hat, auf 20 000 Pfund geſchätzt. Vor 80 Jahren wurde bei einer Zwangsverſteigerung in Deutſchland der Wert dieſes gleichen Bildes mit 15 Silbergroſchen angegeben, und auf dem Verzeichnis ſtand: Bild einer nackten Frau, ge⸗ malt von einem gewiſſen Rubens. Im Jahre 1937 hat ein Radfahrer, ein ge⸗ wiſſer Rene Menzjies, eine Entfernung von über 92 000 Klm. zurückgelegt, hat ſich alſo mit eigener Kraft eine größere Strecke fortbe⸗ wegt als irgend ein anderer Menſch. Er hat bei dieſer Kraftleiſtung nicht weniger als 12 Paar Radfahrhoſen verbraucht. Während der Fahrt hat er 150 Pfund Schokolade verzehrt, 26 Pfund Fleiſchextrakt, 1872 Bananen, 1000 Apfelſinen und 825 Liter Milch. Er hat mit ſeinen Füßen 39 Millionen mal treten müſſen. An der großen Wettſegelreiſe von Auſtralien nach Europa werden in dieſem Jahre 13 Schiſſe teilnehmen, und zwar 11 finniſche, die alle dem gleichen Beſitzer gehören, ein deutſches und ein ſchwediſches. Die vorige Wettſegelfahrt gewann ein finniſches Schiff, das die Strecke in 94 Tagen zurücklegte. Der zweite Sieger war ebenfalls ein Finne und brauchte nur wenige Stunden länger für die Fahrt. Die Schiffe neh⸗ men in Auſtralien Getreide ein und treten da⸗ mit dann die Fahrt an. Seit 2½ Jahren hat ein Farmer in Elgi in den Vereinigten Staaten ſeine Schweine gänze lich mit den Abfällen gefüttert, die aus den Kehrichteimern der Stadt kamen. Als er vor kurzem heiratete, ſchenkte er ſeiner Braut eine Sammlung von mehrals 400 ſilber⸗ nen Gegenſtänden, die alle von Haus⸗ frauen verſehentlich in den Müll geworden wor⸗ den waren. Zähne ſpitz ä Erziehungsgedanken Erziehung iſt immer ein Ringen um des Kindes Seele. Dieſer Kampf wird dort, wo jene Spannung ſich zur Kluft geweitet hat, mehr voll heißer Glut denn in zarter Behutſamkeit geführt. Ich denke daran, wie hilflos ungeſchickt und ab⸗ lehnend manchmal ältere Menſchen den Er⸗ rungenſchaften der Technik, heißen ſie nun Flugzeug, Schreibmaſchine oder elektriſcher Draht, gegenüberſtehen. Wie ſchwer mag es dieſen Menſchen, die ſich mit den Fort⸗ ſchritten der Wirtſchaft nicht abfinden können oder wollen, fallen, in eine neue geiſtige Welt hineinzuwachſen! Wie wenige verſpüren es überhaupt oder ſuchen ſich be⸗ wußtſeinsmäßig darüber klar zu werden, daß ſich heute ein geiſtiger Wandlungs⸗ prozeß vollzieht bzw. vollzogen hat. Wie viele bleiben an den Symptomen dieſer Wandlung haften, um dann„dieſe Welt nicht mehr zu verſtehen“! Dürfen wir uns wundern, daß bei ſolchem Mangel an Ver⸗ mögen oder gutem Willen zu geiſtiger Weiter⸗ und Höhenſchau die Sprache der Jungen deutlich wird und von Lebens⸗ fremdheit und Philiſtertum redet? Auch die Jugend hat einen Beruf an den Aelteren, deſſen Richtung etwa durch das Wort gewieſen wird:„Das große Geheim⸗ nis iſt, als unverbrauchter Menſch durchs Leben zu gehen.“ Gewiß hat die Jugend die Zukunft. Aber uns Aelteren gehört die Gegenwart. Und wir haben als Aeltere, Verantwortliche die Verantwortung für Gegenwart und Zukunft zu tragen. Wir müſſen uns des⸗ halb offen halten für das Kommende und immerdar in Bereitſchaft der Lernwillig⸗ keit, in dem Zuſtand flüſſiger Erziehungs⸗ willigkeit ſtehen. Die erſten Erzieher ihrer Eltern aber, die als Sendboten von oben Erziehung üben, ohne es zu wollen und zu wiſſen, ſind die Kinder, und es liegt in der Natur der Lebensgemeinſchaft, daß Kraft⸗ ſtröme gusgehen nicht nur von den Eltern auf die Kinder, ſondern auch von den Kindern auf die Eltern. Serpfe Afihtüs bfw Wie ein Menſch eine ſchlechte Nachricht aufnimmt, das iſt Temperamentsſache. Der eine bricht völlig zuſammen, ſteht hilflos; der andere regt ſich furchtbar auf und gerät in eine gänzlich nutzloſe, aufreibende Aktivität; der dritte wieder zwingt ſich zu verſtandesmäßiger Ueberlegung, beherrſcht ſich und ſagt: abwarten, nichts wird ſo heiß gegeſſen, wie es gekocht wird. Wenn drei Menſchen die gleiche ſchlechte Nachricht erhielten, ſo würde wahrſcheinlich jeder anders darauf reagieren. Und hier wie überall im Leben liegt vieles zuletzt am eigenen Ich und an dem Maß von Wider⸗ ſtandskraft, das man dem von außen kom⸗ menden Schlag von innen her entgegen⸗ zuſetzen hat. Es hat daher keinen Zweck, Verhaltungs⸗ maßregeln oder gute Ratſchläge zu verteilen, wohl aber iſt es dringend nötig, das Wort einmal an die zu richten, die das Schickſal zum Aeberbringer einer ſchlechten Nachricht ausgeſucht hat. Hunderte von Warnungen müßte man ihm mit auf den Weg geben: Fall' nicht mit der Tür ins Haus; überlege dir jedes Wort, was du ſagſt; beſtürme den anderen nicht, ſondern warte, bis du dich ſelbſt be⸗ ruhigt haſt; überbringe die Nachricht obne jede perſönliche Zutat; bleibe objektiv; hüte dich vor jeder ſenſationellen Ueber⸗ treibung; färbe nicht ſchwarz; mach', auch wenn's noch ſo gut gemeint iſt, keine dummen Witze; vor allem aber: ſieh dir den gut an, dem du die Nachricht zu über⸗ bringen haſt. Und das iſt eigentlich der Angelpunkt für alles andere: ſieh dir den Menſchen gut an, dem du die Nachricht überbringen mußt. Denn wenn du ihn dir vorher gut anſiehſt, das heißt: wenn du darüber nach⸗ denkſt, wie er veranlagt iſt, wie er, gemäß ſeiner Veranlagung, die Nachricht hin⸗ nehmen wird, dann weißt du auch, wie du ſie zu ſagen und anzubringen haſt, ob kurz und ſachlich, oder ob mit langer Vorrede uſw. Es gibt viele Menſchen, die ſich mit Recht weigern, das Ueberbringen von Nachrichten zu übernehmen. Vermutlich ſind ſie ſich der Verantwortung, die darin liegt, bewußt und vielleicht auch haben ſie erkannt, daß gerade in ſolchen Fällen der dem Betroffe⸗ nen am nächſden Stehende den falſcheſten Weg einſchlagen wird. Und warum? Weil er ſelbſt an der Nachricht zu ſtark be⸗ teiligt iſt. Denn es iſt nicht wahr, daß Liebe und Freundſchaftsgefühl auch hier immer den richtigen Ton und die richtige Art finden Nur no — im Gegenteil, Liebe und Freundſchaft für den Betroffenen nehmen dem anderen den klaren Blick, machen ihn voreingenom⸗ men und parteiiſch. Und darin liegt die große Gefahr. Die Gefahr nämlich, die Nachricht mit einer Beſorgnis und Angſt weiterzugeben, die ſie verſchlimmert, das Unheil unwill⸗ kürlich in noch ſchwärzeren Farben ſchildert. Und die Folge: der Betroffene ſelbſt hat nicht mehr die Möglichkeit, ſich ein ſach⸗ liches, klares, den Tatſachen entſprechendes Bild zu machen. Er wird gezwungen, ſo fe ſehen, wie der Ueberbringer die Sache ieht. Was daraus zuweilen für Tragödien entſtehen, braucht nicht geſagt zu werden. Wir alle kennen genügend Fälle aus dem eigenen Kreis, wo ſich ſchlimme Nachrichten hinterher als„nur halb ſo ſchlimm“ ent⸗ puppten und die eigentliche Kataſtrophe eines Menſchen gar nicht durch die Nach⸗ richt an ſich, ſondern durch die ungeſchickte und übertriebene und unüberlegte Art der Uebermittlung eintrat, und dadurch, daß der Betroffene im erſten Schreck eine Affekt⸗ handlung begeht, die in gar keinem Ver⸗ hältnis zur tatſächlichen Unglücks nachricht mehr ſteht.(Wie jenes junge Mädchen, dem ein Urlauber leichtfertig mitteilte, daß ihr Verlobter gefallen ſei, er habe das ge⸗ ſehen. Das Mädchen nahm ſich daraufhin das Leben— und acht Tage ſpäter wurde mit einem Verwundetentransport der Ver⸗ lobte nur ſchwer verletzt, aber gänzlich außer Lebensgefahr, eingeliefert.)— Zu allen Zeiten wird es das traurige Amt vieler Menſchen ſein, anderen eine böſe Nachricht über⸗ bringen zu müſſen. Sich dieſer Verpflichtung grundſätzlich ent⸗ ziehen zu wollen, wäre unrecht und feige— jedoch nur dann darf man es übernehmen, wenn man ſich ihm gewachſen fühlt und ſich der Trag⸗ weite der Handlung in jeder Hin⸗ ſicht bewußt iſt. Das Jackenkleid echs Wochen— und das Jacke kommt für die Uebergangszeit an die Reihe. Es wird in dieſem Jahr— reizender denn je im Schnitt— alle Frauen⸗ herzen erobern. Aus federleichten Wollſtoffen wird es, kurz— kürzer, am kürzeſten ausfallen. Die Jacken bevorzugen Smoking-⸗ und Bolero⸗ form. Revers oder geſchlungene Schalenden oder eine Pelzkrawatte, jedenfalls aber viele amüſante Knopfgarnituren, durch Paſſen ver⸗ breiterte Schultern und kompliziert geſchnittene Aermel ergeben das modiſche Beiwerk. Häufig wird man kleingemuſterte Stoffe ſehen, und„diagonal“ ſchießt ſicher in dieſem Frühjahr den Vogel ab. Die Farben ſind gewagt und verlangen eine gehörige Portion Geſchmack. Zu einem dunkelgrünen Rock ſtellt man ein rotbraunes Orangejäck⸗ chen, zu„Madeira“ ein Grau, zu Schwarz ein leuchtendes Kornblumenblau oder Weiß. Ueberaus kleidſam iſt das neue tiefe Rot. Es findet gerade an den kleinen Jackenkleidchen gern Verwendung. Das Koſtüm— man hat ihm ſchon im vorigen Jahr eine große Zukunft voraus⸗ geſagt— wird in dieſem Frühling das Univerſalkleid werden, denn neben ſeiner reizvollen Kleidſamkeit ſtellt dieſer Anzug mit den auswechſelbaren Blüschen für jede Tageszeit, den praktiſchen Sparer in unſerer Kleiderkaſſe dar. Wohnungswechſel— Möbelwechſel? In den großen Mietswohnungen der Stadt ſtehen Stockwerke über Stockwerke leer, Prachträume, hoch und quadratiſch, die wagenweiſe Möbel aufnehmen könnten. An den Faſſaden hängen nun ſchon wochen⸗ und monatelang die Zettel: Hochherrſchaft⸗ liche 8⸗, 10⸗, 14⸗Zimmer⸗Wohnungen zu vermieten. Kein Menſch intereſſiert ſich mehr für die Großartigkeiten vergangener Zeiten. Ihre früheren Beſitzer wohnen in einer der kleinen Neubauwohnungen mit Zentralheizung, elektriſcher Waſchküche und Einbauſchränken. Und die, die ſich bisher noch nicht von ihren großen Wohnungen trennen konnten, planen jetzt im Umziehmonat Mätz/ April ihrem Beiſpiel nachzufolgen. Aber wohin mit den alten, viel zu mächtigen, raum⸗ füllenden Möbeln? Nach Möglichkeit ſollte man einen großen Teil derſelben abſtoßen, ee ee eee eee— = Bilderdienst Kieblich M verkaufen oder, ſo gut es geht, zu hübſchen, modernen Einrichtungs⸗ gegenſtänden umarbeiten. Ein Bett mit gekürzten Veinen, sei Ab⸗ nahme der geſchnörkelten Kopf⸗ und Fußleiſten, läßt eine ebenſo geſchmackvolle wie gemütliche Couch entſtehen. Ein Büfett, ſeines alter⸗ tümlichen Aufſatzes beraubt, wird Möglichkeiten bietet die Umgeſtal⸗ tung alter Möbel; ſchöner jedoch iſt eine Neueinrichtung, die bei dem heutigen Stand der Möbel⸗ induſtrie und bei dem üblichen Ge⸗ brauch von nur wenigen, aber zweckmäßigen Möbeln oft noch er⸗ ſchwinglich iſt. Erprobkes für den Alltag Weiße geklöppelte oder gewebte feine Spitzen taucht man nach dem Waſchen in Milch und plättet ſie noch feucht. Sie erhalten dadurch genügende Steifheit und das gelb⸗ lich weiße Ausſehen zurück. 2—— 2 8—* Die modische Strickbluse, interessant verorbeitet, jugendlich und Keids am, ist der richtige Anzug für die Gegenwart. zum flachen Anrichtetiſch. Tauſend Oie Mofkfen kommen! Vorbeugen zur rechten Zeit Abwehr: In den Monaten April und Mat, wenn die Motte auszuſchwärmen be⸗ ginnt, iſt es für den Vernichtungsfeldzug der Schädlinge am deutſchen Volksver⸗ mögen meiſtens ſchon zu ſpät. Jede ver⸗ antwortungsvolle Hausfrau ſollte den Kampf gegen ſie rechtzeitig aufnehmen. Das beſte iſt natürlich auch hier die Abwehr. Wer es verſteht, dieſes Un⸗ geziefer gar nicht erſt in ſeine Schränke, Kleider und Pelze hineinkommen zu laſſen, hat unbedingt ein größeres Verdienſt er⸗ worben, als derjenige, der ſich ihrer er⸗ wehrt, wenn ſie bereits da ſind. Die Chemie hat eine Flüſſigkeit heraus⸗ gebracht, in der Stoffe, Kleidungsſtücke, Decken, Polſterbezüge, Poſamenten, Pelze und anderes getränkt werden, ehe ſie in den Handel kommen. Die Gegenſtände tragen dann das Eulanzeichen, dieſes ver⸗ bürgt, daß ſie garantiert mottenſicher ſind. Auch Wolle präpariert man heute bereits, ehe ſie in den Verkauf gelangt. Sie trägt das Nomottazeichen. Wer beim Einkauf darauf achtgibt, wird die Freude haben, daß ſeine Pullover und ſonſtigen Strick⸗ ſachen in Zukunft frei von jeder Motten⸗ gefahr ſind. Leider ſind wir von dieſem Idealzuſtand, nur Eulan⸗ und Nomotta⸗ kleider und ⸗bezüge, ⸗decken und teppiche zu beſitzen, noch recht weit entfernt. Zur Zeit des Gebrauchs müſſen alle Klei⸗ dungsſtücke in feſtſchließenden Schränken aufbewahrt werden. Es iſt darauf zu ſehen, daß ſich an der Rückwand keine Spalten und Ritzen befinden! In den Monaten des Nichtgebrauchs werden die Gegenſtände zu⸗ nächſt ſorgfältig gereinigt, geklopft, geſchüt⸗ telt, Fettflecken beſonders entfernt und Taſchen und Säume gründlich unterſucht, ob ſich nicht eine Larve dort eingeniſtet hat. Bisweilen hört man, daß die Motte ſelbſt gar nicht ſchädlich ſei, ſondern nur die Larve. Dieſe Anſicht iſt irrig. Denn die Motte legt die Eier ab, die ſich nachher zu Larven entwickeln. Iſt eine gründliche Säuberung erfolgt, ſo packt man die Sachen am beſten in Mottentüten, die man für wenige Groſchen zu kaufen bekommt, oder, allerdings iſt dieſe Möglichkeit teurer, man hängt ſie in Mottenſchränke. Auch Käſten aus Weiß⸗ blech ſind mottenſicher. Zeitungspapier, beſonders wenn es friſch aus dem Druck kommt, iſt ein gutes Mittel, doch iſt die Wirkung nicht hundertprozentig ſicher. Pfeffer mit geriebener Zitronenſchale ver⸗ miſcht, bewährt ſich bei wollenen Bade⸗ anzügen. Man ſtreut ihn auf die am meiſten gefährdeten Stellen am Schritt. Mottenvernichtung. Alle im Handel befindlichen Präparate ſind ge⸗ eignet, Motten endgültig zu vernichten. Allerdings lieben viele Frauen ihren mehr oder weniger ſcharfen Geruch nicht. Für ſie gibt es das Ausſchwefeln und Aus⸗ räuchern. Iſt ein leichter Fall zu be⸗ kämpfen, genügt Schwefel. Man zündet zu dieſem Zweck einen Schwefelfaden an, den man auf einem Teller legt, der auf dem Boden des Kleiderſchrankes ſteht, ſchließt die Türen ſehr feſt, Schlüſſelloch und Ritzen verkleben, und läßt den Faden in einigen Stunden langſam verglimmen. Die Kleider und Mäntel werden dann eine Weile an die friſche Luft gehängt. Das Ausräuchern wollen wir wegen ſeiner Exploſionsgefahr nicht beſchreiben, ſondern dafür folgenden Rat erteilen: Wer es mit einem wirk⸗ lich ſchweren Fall von Vermottung zu tun hat, übergebe die Sachen einem Fachmann, der in eigens dafür geſicherten Räumen die Vernichtung der Brut vornimmt. Rechtliche Fragen Eltern haften für Schaden den ibre Kinder anricht⸗n, wenn nachgewieſen wird, daß ſie nicht genügend Aufſicht walten ließen. Der Begriff„Aufſicht“ iſt nicht be⸗ ſtimmt feſtgelegt. Nur im Zuſammenhang mit Schußwaffen iſt ſtrengſte Aufſicht ſeitens der Eltern Vorſchrift. * Unverlangte Probeſendungen brauchen nicht zurückgeſchickt zu werden, auch dann nicht, wenn Rückporto beiliegt. Nach⸗ nahmen, Zahlungsmahnungen und Klage⸗ androhungen können unbeachtet und unbe⸗ antwortet bleiben, die Ware muß lediglich ſorgfältig aufbewahrt werden. Denn wenn die Firma einen Vertreter ſchickt, um ſie abzuholen, müßte ſie bezahlt werden, wenn ſie nicht mehr unverſehrt vorhanden iſt. Die Köchin ſpricht Fiſchgulaſch Man löſt einen mittelgroßen Schellfiſch aus Haut und Gräten und kocht dieſe Abfälle und Kopf in ſchwach geſalzenem Waſſer eine halbe Stunde. Nun zerläßt man ein Stückchen Fett, dünſtet darin zwei feinſcheibig geſchnittene Zwiebeln und zwei Eßlöffel gehackter Peter⸗ ſilie, gibt die mit Salz beſtreuten Fiſchſtücke hinein, füllt die durch ein Sieb gegoſſene Flüſſigkeit der Fiſchbrühe von Gräten und Kopf darüber und läßt alle o lange ſchmoren, bis die Fiſchſtücke gar ſind. Nebenbet hat man einige Tomaten in wenig Waſſer zu Brei ge⸗ kocht und das Mus durchgerührt. Vor dem Anrichten gibt man dieſes Mus, etwas Zitro⸗ nenſaft und weißen Pfeffer hinzu. e eee — — als Schr went ande Feue Volſ nalſe Hitle Ende Han nahn Da dieſe daten heitz det der des habe Held. in zů daß erſtan und fund, Lu 1 bee g der. ber, den men. die 1 anke aſen tet. ˖ er⸗ Die aug, 1 lege Z—————— t K . 3 Nr. 11 Sonntag, den 13. März 1938 unde—.———— ů eee eee eee eee een eee eee eee ee eee eee ee dd e eee. bet.. 8 ud. 4 i eig, zie bleiben unnvergeſſen% 8 bn Am 13. März gedenkt das deutſche Volk,„. 5 a !- in ſtummer Ehrfurcht ſeiner gefallenen, 8 5 5 f i .W Helden Dieſer Tag iſt für uns alle eine i n ſtille Weihe und eine wehmütig ſtolze Er⸗ e, un n 5 jene Zeit, 5. von ⸗ j erbarmungsloſen Feinden bedroht, gegen i 1 eine erdrückende Uebermacht das Schwert ⸗ Wu ergriff, um in heldenhaftem Ringen einer ⸗ II ganzen feindlichen Welt die Stirne zu . bieten. Ob unſere Väter, Söhne und, un Brüder, die für deutſche Ehre und Freiheit, ds ihr Herzblut vergoſſen haben, in Frank⸗, u reichs kühler Erde ruhen, in Rußlands, 15 weiten Steppen, im heißen Sande Afrikas; W oder auf dem tiefen Meeresgrunde, ſie ſind, 105 1 niemals vergeſſen, und immer werden wir, lit ihrer in Liebe und ſtolzer Wehmut gedenken.; W So viele Kreuze ſtehen aufgerichtet, abe, ut an jenem Tage werden ſie mit Kränzen, m und den erſten Frühlingsblumen geſchmückt,, het 1 und mit entblößtem Haupt ſtehen wir vor, dieſen Gräbern und beten für die, die uns, g ö teuer waren und in ihrem Opfermute uns ⸗ 10 Vorbild geweſen ſind. Auch die, die in; ien 8 fremder Erde ruhen, ſind an dieſem Tage, it mit uns vereint. Die Kriegsgräberfürſorge, . hat ihre letzte Ruheſtätte mit Liebe betreut,, 12 75 1 2 ö 5 uns fort ⸗ f als gute Kameraden, die ein Stück von uns f 5 waren. a ö I Schwer und bitter waren die Nachkriegs⸗, 1 jahre. Bruderkrieg tobte in deutſchen ⸗ 5 Landen, und manche, die Schulter an 9 * 1 Schulter im Schützengraben ſtanden, traten, — einander mit geballter Fauſt gegenüber,, weil der Parteien Haß und Gunſt ſie ver⸗, 10 blendete, weil der Irrwahn des Bolſche⸗, wismus ſie gefangen hielt und ihnen ein, 90 Zukunftsbild vorgaukelte, das ſich recht bald; 1 als Lug und Trug erwies. Die Hetzer und, 2 Schreier hielten ſich im Hinkergrunde,, ur wenn es gefährlich wurde, und ließen die, 15 anderen die heißen Kaſtanien aus dem, * Feuer holen. Immer frecher erhob der; 5 Bolſchewismus ſein Haupt, bis die natio⸗, f e 5 nalſozialiſtiſche Bewegung unter Adolf, 5 n Hitler dieſer volksverderbenden Seuche ein, 5 t Ende bereitete und mit ſtarker, ſicherer, N 51775 das Steuer des Reiches in die Hand. 8 nahm. 5 t Das deutſche Volk gedenkt daher an 1 an dieſem Tage nicht nur der gefallenen Sol⸗, n daten im Weltkriege, ſondern auch der Frei⸗, 5 r heitskämpfer, die im Glauben an den Sieg 9 18 en der nationalſozialiſtiſchen Idee und damit, 1 l.* der Errettung Deutſchlands aus den Klauen, 5 1 des Bolſchewismus Blut und Leben gelaſſen, i f, haben, es gedenkt all der namenloſen ⸗ d en Helden, die Opfer über Opfer gebracht und, 85 in zähem Ringen ſich dafür eingeſetzt haben,, 5 daß ein ſchöneres, glücklicheres Vaterland, 8 erſtand, in dem nicht mehr die Parteien f 12 und die internationalen Hetzer und Aus⸗ 1 beuter regierten, ſondern der Wille eines 8 freien Volkes, das ſeine Ehre wiederge⸗ .„funden hat und bereit iſt, dieſe bis zum; f.. immer ſeiner Kraft zu berauben, aber ſie n Zeichnung kießlich M haben ſich getäuſcht, ſie haben nicht mit den 1 unabläſſigen Mahnern und Rufern ge⸗ 5 rechnet, die dem mutloſen Volke zuriefen: Legende um ein Heldengrab 3„Deutſchland erwache!“ Deutſchland iſt er⸗ g wacht, es hat ſeine Glieder gereckt und auf 5 einmal wieder gefühlt, daß es doch nicht ſo Vom Turm ſchlägt's Mitternacht— mit der Fahne voran So will ich hier bleiben auf Vorpoſtenſtand 5 42755 10 0 e 90 175 ſchreiten ſie ſchweigend einen Berg hinan— und wachſam hinabſpähen in Feindesland. a iſte Das e e de 8 1 1 1 5 5 5 i heute ein Faktor, mit dem man rechnen Zwölf Krieger kragen den Sarg mit ſchwerem Schritt, Legt mir mein Schwert und die Büchſe zur Hand— ee. und noch viele Krieger gehen ſchweigend mit. nun lebt wohl und grüßt mir mein Heimatland.— ſtand der entmilitariſterten* Sn Man hat ihm die Gruft auf dem Grenzberg gegraben, 30 hatte er, ſchon im Sterben, geſagt gemacht und dem deutſchen Volke eingehäm⸗ 3 i a f a mert, daß es dann am bort 15 ehre nach dem Wunſch ihres ſterbenden Kameraden: und nach ſeiner Truppe Sieg noch gefragt.—— ö es immer an dem Standpunkt der re 5 1 g ſeſthält. Unſere junge Wehrmacht, in enger Wo ich dem Feinde am nächſten bin, Auf einem Steinkreuz, hochragend aus Erde und Schnee, 3 9 1 Let ee 3 7 dort legt meinen Leib zur Ruhe hin, ſteht die Inſchrift: Hier wacht ein Soldat der ew'gen Armee.“ 8 geſtraft dem deutſchen Volke ein Leid an. Schlag zwölf Uhr ſei es— um Mitternacht. Und mit dem erſten Alem der Mitternacht 0 pen fir Belt Ne Hier bin ich auf Poſten in jeder Nacht— nernimmt man dort das Schreiten der Heldenwachk. N uns ſelbſt am beſten 1 daß wir nie denn ich ſteige zur Wache aus der Gruft, Dann leiſer der Nordwind um den Bergkamm weht, hören i erem Danke denjenigen N 1 2 e 1 de 0 für wenn die Turmuhr die zwölfte Stunde ruft. wenn der ſchweigende Poſten auf Grenzwacht ſteht. uns. henos g M. 8. J 8 * — ——— Gurs kameraden Die alten Soldaten waren vor dem Ehrenmal Unter den Linden aufmarſchiert. Stramm in Reih' und Glied ſtanden ſie, die Orden des großen Krieges auf der Bruſt, und ſahen hinüber zu der Ehrenſtätte, in der das Andenken an die lebendig blieb, die ihr Leben für ihr Volk gegeben. Muſik tönte auf. An der Spitze die Fahne, kam der kleine Zug der Engländer, Hie zu Gaſt ekommen waren und nun hier ihre Ehr⸗ furcht vor den toten Kameraden vom anderen Graben erwieſen. Zwei Mann trugen den Kranz mit den Farben Eng⸗ lands hinein in den hehren Raum, legten ihn nieder, ehrfürchtiges Schweigen, dann traten ſie wieder hinaus in das Licht des Tages. Männer, die den Krieg kannten wie keine, alte Soldaten, die heute eins waren im heißen Willen zum Frieden wie die Kolonne der Deutſchen, die draußen ihrer harrte. Engliſche Frontkämpfer waren zu Gaſt bei Deutſchlands alten Soldaten. Im feſt⸗ lichen Raum ſaßen ſie ſpäter untereinander. Ein jeder gab und nahm, erzählte von ſeinem Krieg, von ſeinem Leben an der Front. Von ſchweren und leichten Stunden. Um den Sergeanten Brown aus Car⸗ digan ſaßen ſie zu vieren. Der Sergeant, der aus ſeiner Rheinlandzeit genügend deutſch ſprach, holte aus ſeiner Taſche ein kleines, wohlverſchnürtes Päckchen. Behut⸗ ſam, als berge es eine Koſtbarkeit, ent⸗ faltete er es. Aus rotem, abgegriffenem Leder lag vor ihm auf dem Tiſch ein kleines Büchlein, ein Behälter, aufzuklappen, um in ihm drei Bilder zu bergen. „Seht, Kameraden, als ich herfuhr, da erinnerte ich mich dieſer Bilder, die einſt einem Deutſchen gehörten. Er hat ſie mir in ſeiner letzten Stunde gegeben, das, und Grüße für ſeine Eltern. Ich hoffe, ihr werdet mir dazu helfen können, denn wie ihr ſeht, reichte das allein bisher nicht aus, um die Eltern des Toten zu finden.“ Drei Bilder ſteckten in den drei Fächern des kleinen Behälters. Das Bild eines älteren Mannes und das einer Frau, wohl die Eltern, ein Jungmädchenbild, vielleicht die Schweſter oder die Braut des Toten. Nichts, kein Name, keine Inſchrift, die Näheres gab. Vielleicht, wenn man die Bilder herauszog, daß der Name des Photo⸗ graphen eine Spur gab. „Anton Müller, Bromberg“, ſtand da in 8 Schriftzügen feingeſchwungen zu eſen. Bromberg— wie weit lag auch das ſchon zurück, wie ſchwer war auch dieſe Spur! So drängten ſie in den Sergeanten um das Wie und das Wo. Gab es denn gar keinen weiteren Anhalt? Und der Eng⸗ länder erzählte das, was noch in ihm war von jener Viertelſtunde im Oktober 1918 in der Champagne. „Wir drängten vor, Schritt für Schritt, aber es ging vorwärts. Die ſchwachen Linien der Deutſchen, die nach irgendeinem Plan zurückgingen, wehrten ſich wie die Teufel. Hielten Maſchinengewehrneſter, klammerten ſich an jedes kleine Grabenſtück, ſo daß wir die Naſen fein unter der Erde hielten. Boten kaum ein Ziel, und wenn wir ſprangen, dann waren die Gräben noch warm von ihnen, ſie aber lagen ſchon wieder hundert, zweihundert Meter zurück und hämmerten von neuem mit ihren Maſchinengewehren. Unſere Artillerie deckte das Vorgelände kilometerweit ein, keine Menſchenſeele hätte noch drin ſein können, es mußte für uns ein gemütlicher Bummel werden. Aber wenn wir vorſtießen, dann waren ſie doch noch wie durch ein Wunder da und fetzten mit ihren Garben in unſere Reihen.“ Es war eine ingrimmige Anerkennung, die in dieſen Worten des Sergeanten lag. Was hatte damals dieſe Handvoll über⸗ müdeter, abgekämpfter, zerriſſener Deutſcher ihnen noch für Schwierigkeiten gemacht! „Und als wir wieder ſo einen Sprung machten, mit mächtigem Satz, Beine voran, in einen eben verlaſſenen Graben rutſchten, da fand ich dieſen deutſchen Soldaten. Er lag neben einem völlig zerſchoſſenen Minen⸗ werfer, blutete aus vielen Wunden, man ſah, er machte es nicht mehr lange. Ich beugte mich zu ihm nieder, gab ihm zu trinken. Und weil er darum bat, mit ſeiner letzten Stimme, da hoben wir ihn von der Grabenſohle auf den Grabenrand, betteten ihn ſo, daß er oſtwärts blickte, der Heimat zu, den Kameraden nach, wie er es wünſchte. „Ich danke euch, Kameraden, nun wird es leichter als da unten, das Sterben—5 flüſterte der Brave, als er ſo lag, ſein Kopf auf meinen Händen. Und mit einer letzten Bewegung zog er aus der Rocktaſche dies Büchlein, legte es mir hin. Grüßt meine Eltern!“ Dann war er tot. Wir mußten weiter. Es war ein Held. Keiner mit großen Orden und breiten Streifen und vielem Ein Held von den Hundert⸗ tauſenden, bei euch und bei uns, auf allen Geſchnür. Seiten.“ So ſchloß der Sergeant. Ein Mann war unbemerkt während der Erzählung an den Tiſch getreten. Jetzt nahm er die Bilder zur Hand, und je länger er darauf blickte, deſto gewiſſer wurde es in ihm. „Den Mann hier“, jetzt beugte er ſich zu den anderen nieder,„den Mann hier kenne ich. Ich habe mit ihm aktiv bei den 14ern in Bromberg gedient. Es iſt der Feldwebel Neumann— ſpäter, wie auch ich, bei den 228ern. Und das iſt ſeine Frau, und das die Verlobte von dem Freiwilligen Hans Neumann, dem Sohn, deinem Unbekannten, Kamerad,— ſie leben alle drei nicht mehr. Der Vater fiel in denſelben Tagen als Zugführer bei der achten Kompanie, als ſein Sohn vermißt gemeldet wurde. Die Braut war Schweſter in Sibirien, bei den Gefangenen, und iſt dort 1919 am Typhus geſtorben. Und die Mutter ſtarb wenig ſpäter, ſo um 1923, in der Inflation.“ „Gefallen, tot, geſtorben—“, wie Ham⸗ merſchläge fuhren die Worte des Sprechers auf die Runde. Wie geſtern ſtand der Krieg vor allen. Krieg, Hunger, Revolu⸗ tion, Inflation, der ganze Höllentanz. Wie ſchnell macht— dank des Schöpfers Willen — ein wenig gute Zeit die ſchreckliche ver⸗ geſſen! Stumm ſahen die Männer vor ſich hin. Die drei blaſſen Bilder lagen jetzt wieder vor dem Engländer. Es gab nun niemand mehr, dem ſie mehr ſagen konnten als ihm. Er würde ſie wieder mitnehmen über den Kanal, in ſeine Heimat nach Wales. Sie, dieſe Bilder, dieſe Geſichter der Kameraden und ihren Händedruck. Johannes von Kunoyskl Ihr Helden! Nicht Tote— verewigtes Leben ſeid Ihr, denn Euer Geiſt lebt weiter— durch Euch ſind wir! Ihr habt den Urſtamm zu neuem Leben erweckt, der nun wieder ſeine Krone zum Lichte ſtreckt. Den Stamm, der keimreine Frucht erzeugt, dem keine Gewalt die Krone beugt— weil er ſtark und raſſig geſund ſeine Wurzeln ſchlägt in felſigen Grund. Das wird Euch das ſtolzeſte Ehrenmal ſein: ein deutſcher Stamm— aufblühend und rein. Martha Salecker Sepyl gehl in Urlaub/ immer dabei, wo es ſich um eine handfeſte Vor einer Stunde war die Liſte der⸗ jenigen Kameraden, die ihren Heimat⸗ urlaub antreten ſollten, mit dem Genehmi⸗ gungsvermerk des Bataillonsſtabes zurück⸗ gekommen. Unter den Urlaubern, zumeiſt waren es Bauernſöhne von der Rauhen Alb, wollte keine rechte Stimmung aufkommen. Sonſt ziemlich verſchloſſen und wortkarg, konnten ſie bei guter Stunde, hauptſächlich, wenn Poſt aus der Heimat eingetroffen war, das ganze Grabenſtück durch ihre biſſigen, mitunter auch launigen Späße zum Lachen bringen. Beſonders der Seppl Traub hatte es in ſich. Einmal, es war ſchon einige Wochen her, war er plötzlich ſpurlos aus dem Graben verſchwunden. Dem Kompanieführer ſchwante nichts Gutes. Er ordnete ver⸗ ſchärften Wachtdienſt an. Kurz danach wurde es beim Tommy lebendig. Schüſſe knallten. Der ganze Abſchnitt trat in Gefechtsalarm. Doch dann verſtummte das Maſchinengewehrfeuer wieder. Die Kameraden, noch eben ihre Ver⸗ mutungen über den Verbleib Seppl Traubs austauſchend, bemerkten plötzlich, wie ſich vorn, vor der Ausbuchtung des Draht- verhaus, aus einem Granattrichter eine kalkbeſpritzte Stange hob, an deren Spitze eine leere Konſervenbüchſe baumelte. Zu⸗ gleich wurde Seppl Traubs Stimme ver⸗ nehmbar:„Nit ſchieße, der Seppl iſcht's— und es komme noch mehr!“ Tatſächlich, im Schutz der immer ſtärker herniederſinkenden Dämmerung krochen fünf Tommys durch die ſchmale Lücke im Stacheldraht. Hinter ihnen tauchte das grinſende, arg verwildert ausſehende Ge⸗ ſicht des tollkühnen Kameraden auf. Er hatte die Tommys in einem Granattrichter, der als Horchpoſtenneſt ausgebaut worden war, beim Kartenſpiel überraſcht und durch einen nicht mißzuverſtehenden Wink mit der Handgranate gezwungen, ihre Waffen fortzuwerfen und hintereinander In die deutſche Stellung heranzukriechen. Fünf Gefangene ohne Blutvergießen! Seppl Traub war der Held des Tages. Der Kompanieführer, anfangs noch un⸗ gehalten über dieſe eigenmächtige Kriegs⸗ führung, ſetzte dann aber gute Miene auf. „Das nächſte Mal“, ſagte er, den Finger drohend erhoben,„auch wenn ich dich heut' zum E. K. J. Klaſſe vorſchlage, gibt's drei Tage Bau—— Verſtanden?“ 5 Der große, ſtämmige Menſch wiſchte ſich mit dem Rockärmel die Dreckſpritzer aus dem Geſicht und erwiderte treuherzig:„Nix für ungut, Herr Leutnant, i muſcht halt eben mal raus— und mir a biſchle Be⸗ wegung verſchaffe!“ Ja, ſo war der Seppl!— Er war der erfolgreichſte Patrouillengänger der Kom⸗ panie, immer mutig und unverzagt— und Eine Kriegserzählung von Bert Brennecke Männerſache handelte. Und heute ſollte er auf Urlaub gehen.— Er ſtand vorn an der Grabenbrüſtung. Wer genauer hinſah, konnte bemerken, wie ich ſeine Lippen leiſe bewegten. Solche Anwandlungen hatte er in der letzten Zeit häufig gehabt, ſeitdem ſein Freund Mat⸗ thias Holzer, ein Bauernſohn aus ſeinem Heimatdorf, bei einem Nahkampf gefallen war. Die beiden waren unzertrennliche Kameraden geweſen, allerdings mit dem Vorbehalt, daß ſich Matthias Holzer nie freiwillig an einer Unternehmung gegen den Tommy beteiligen durfte. Saugrob wurde dann der Seppl—— „Dös könnt' dir ſo paſſe!— Nachhek haſcht ſolch' Löchle im Bauch, wovon du nit wieder aufkimmſt—— Meinſcht, daß i die Bratwürſtle und den Schwartenmagen, was dein Mutterl da halt immer ſchickt, allein freſſe?— Dös gibt's nimma, der Krieg iſch nix für rotznäſige Büble!“ An jenem Tage, als der Sturm auf den feindlichen Graben befohlen wurde, ſchärfte Seppl dem Kameraden noch ein, beim Vor⸗ dringen ſtets an ſeiner Seite zu bleiben und ihn als Deckung zu benutzen. Es ſollte anders kommen. Als die ſtür⸗ mende Truppe den Graben erreichte, flog eine Mine auf; ein Eiſenſplitter traf Matthias Holzer. In den Armen des Freundes verhauchte er ſein junges Leben. Fortan war Seppl Traub ein anderer Menſch. Stundenlang konnte er in einer Ecke des Unterſtandes hocken, durch keinen Zuruf und durch kein teilnehmendes Wort aus ſeiner Schwermut zu erwecken. Sein Geſicht ſchien über Nacht gealtert. Der Kompanieführer bot ihm wiederholt Urlaub an, damit ſich die Eindrücke ver⸗ wiſchten, die ihn ſo grundlegend verändert hatten, aber jedesmal lehnte Seppl Traub das Angebot ſchroff, beinahe feindlich ab. „J muſch hierbleibe— und noch etwas aus⸗ richte!“ Dagegen war faſt nichts zu machen. Erſt als die betagten Eltern, durch zuſammen⸗ hangloſe Worte in den Feldpoſtbriefen ihres Sohnes in größte Sorge verſetzt, für ihn an höchſter Stelle ein Urlaubsgeſuch einreichten, gab es kein Ausweichen mehr: Der Urlaub wurde Seppl Traub dienſtlich anbefohlen!——— Entſetzt ſtarrte er auf den weißen Zettel, der Ausdruck ſeines Geſichts wurde ſtarr und unbewegt. Mehrmals ſchüttelte er den Kopf, bis die Stimme des Kompanie⸗ führers aufklang:„Seppl, ſo nimm doch Vernunft an, du machſt mir ja die ganze Kompanie verrückt!“ Seppl Traub zuckte zuſammen wie ein geſcholtenes Kind. Mit müden Bewegungen, als müßte er jeden Handgriff neu er⸗ lernen, begann er ſeine Sachen zu packen. Einmal hielt er inne, und die Kameraden hörten, wie er die Worte flüſterte:„J hab's ſeinem Mutterl in die Hand ver⸗ ſproche—— Was ſoll i ſage, wenn das Büble nit bei mir iſch?“ Am 5 Uhr nachmittags, mit Eintreffen der Ablöſung, ſollten die Urlauber bereit⸗ ſtehen. Eben tauchten die erſten Kameraden im Zugangsgraben auf, als einige Feld⸗ graue aufſchrien und nach vorn deuteten. „Der Seppl, dort,— er iſch drauße im Niemandsland!“ ö Dann ſahen ſie ihn. Im Vorgelände, eine Handgranate in der emporgereckten Fauſt, ſtürmte Seppl Traub allein gegen den feindlichen Graben. „Ihm nach“, riefen mehrere Stimmen, »ſchnell, wir müſſen ihn zurückholen!“ Zu ſpät, denn ſchon erklang das heiſere Gekläff eines engliſchen Maſchinengewehrs. Wenige Schritte noch,— ſie ſahen, wie er die Handgranate abſchleuderte,— dann wankte ſeine Geſtalt, fiel votnüber, um ſich nicht wieder zu erheben. Seppl Traub, der den Tod ſeines Jugend⸗ freundes nicht verwinden konnte, hatte den großen Urlaub angetreten, von dem es keine Wiederkehr mehr gab. Sie ruhen beide unter einem Kreuz in Flanderns Erde. Ihre Namen umſchlingt ein handgemaltes Herz, und nur der Wind kommt und geht— und ſingt das Lied vom guten Kameraden. Der dieb Als Wilhelm morgens auf die Straße trat, um zur Schule zu gehen, fand er vor ſeinem Elternhauſe einen Ring. Einen Damenring. Er bückte ſich, nahm ihn auf, ſah, daß er ganz beſonders ſchön war, und konnte der Verſuchung nicht widerſtehen, ihn ſich auf den Finger zu ſtecken. In der erſten Stunde hatten ſie Latein. Der Ordinarius unterrichtete ſie darin. Wilhelm, obgleich er ein guter Lateiner war, ſchenkte heute den Ausführungen des Ordinarius nur geteilte Aufmerkſamkeit. Er liebäugelte andauernd mit dem Damen⸗ ring an ſeinem Finger. Mittags ſah Wilhelm ſeinen Vater vor der Schule auf und ab ſchreiten. Noch nie war das vorgekommen. Wilhelm war er⸗ ſtaunt, doch vollſtändig ahnungslos über das Wieſo, Warum, Weshalb. Artig und freundlich, wie es einem gut erzogenen Jungen zukommt, begrüßte er einen Vater. Der aber erwiderte den Gruß kaum. Daheim angelangt, die kurze und ſtrenge Anweiſung des Vaters:„Bringe die Bücher in dein Zimmer und komm dann ſofort in mein Kontor!“ 3 125 Wilhelm tat, wie ihm geheißen. Als er des Vaters Allerheiligſtes betrat, klopfte ihm doch ein wenig das Herz, trotzdem er ſich keiner Schuld bewußt war. „Wo haſt du den Ring her?“ herrſchte ihn kurz der Vater an. 5 Der Ring war's alſo, nichts weiter! Er⸗ leichtert atmete Wilhelm auf und erzählte dann wahrheitsgetreu, wo er ihn gefunden. „Du lügſt!“ ſchrie ihn der Vater an, und noch einmal, ſo daß es keinen Widerſpruch duldete:„Du lügſt!“ Wilhelm wagte ſich nicht zu verteidigen, hörte mit ſeltſam regloſem, wie verſteiner⸗ tem Geſicht mit an, daß ſein Vater ihn ein übers andere Mal einen Dieb nannte, einen elenden Dieb, ihm den ſchönen feinen Damenring vom Finger riß und Wilhelm endlich zur Tür hinausſtieß. Am nächſten Tage bekam Wilhelm nur ein Stück trockenes Brot als Frühſtück mit in die Schule. Und als er zurückkam, wurde er in ein Zimmer geſperrt, als wenn er Karzer hätte. So ging das drei Tage lang. Am vierten Tage erſt erhielt er ſeine Bewegungsfrei⸗ heit zurück. Doch etwas anderes erwartete ihn, was viel Schlimmeres: Er war von der Schule entfernt worden. Als Dieb weggefjagt! Kurz vor ſeinem Schlußexamen! Bald danach, Wilhelm war ſchon in der Lehre eines großen Kaufmannshauſes, ſtarb ſein Vater. Tief erſchüttert, ohne Groll, ſtand Wilhelm am Grabe ſeines Vaters. Er hatte ihn verehrt und geliebt, und er würde ihn in der Erinnerung weiter verehren und lieben. Was der Vater ihm einſt antat, glaubte er mit Recht zu tun und verantworten zu können. War ihm doch geſagt worden, als er, wie jeden Morgen, mit dem Ordinarius zum Vor⸗ mittagsſchoppen ging, ſein Sohn hätte der Mutter ſeines Freundes, die bei ihnen im Hauſe wohnte, aus ihrem Toilettenzimmer einen Ring entwendet. Wer dem Ordinarius dieſe Mär zu⸗ getragen, das blieb im Dunkel gehüllt. Und wenn ihn doch hin und wieder der Gram umſchleichen wollte, daß der Vater einſt fremden Menſchen geglaubt und nicht ihm, ſo ließ er's nicht dazu kommen. Hatte der Vater nicht damit ſein Leben— wenn auch unbewußt— in eine gute Bahn ge⸗ lenkt?— Wäre er wohl ohne den häßlichen Zwiſchenfall das geworden, was er heute war: Reedereibeſitzer! Und ein glücklicher, aufrechter, beſonnener Menſch! Erika Thomy dür gt ind on 17 dot len ß d en, in. in. let des t. 1 or lie et et ut 15 9e et in et le et . i e t 1 2—— 2 * 2 3 2 2 * (4. Fortſetzung) „Solche Dinge widerſtreben meiner Natur“, erklärte Mary mißmutig.„Aber nun weiter: Ich möchte Ihnen die Beſchaffung der Geſchäftsräume und die Zuſammen⸗ ſtellung des Perſonals übergeben. Ich ſelbſt habe kei⸗ nerlei Verbindungen mehr mit der Heimat. Ich bin über Ladenmieten nicht orientiert uſw. Ich bedarf alſo zur Durchführung des Planes der Unterſtützung eines Fachmannes, der mir dieſe Arbeit abnimmt.“ Hannemann war Feuer und Flamme. „Da ſind Sie bei Hannemann an der richtigen Stelle, meine gnädigſte Miß! Ich werde die Sache in die Hand nehmen. Sie werden mit mir zufrieden ſein. Ich bin über alle leerſtehenden Geſchäftsräume Ber⸗ lins vollkommen im Bilde. Wollen Sie mir genau angeben, was Sie benötigen, ob im Weſten oder der City? Wieviel Räume, wieviel Perſonal benötigen Sie? Welche Einrichtung müſſen Sie haben?. Das übrige überlaſſen Sie mir dann nur. In vierzehn Tagen können Sie dann den Laden aufmachen. Und zwar ſoll es eine Sache werden, über die Berlin kopfſteht. Echt amerikaniſch wird alles aufgezogen, aber kein Bluff darf es werden, nein, reell, gediegen und vertrauens⸗ ſelig, damit es eine Zukunft für Sie wird. Aber das iſt ja ſelbſtverſtändlich, wenn ich die Sache in die Hand nehme. Ich ſage Ihnen, wenn Hannemann kommt, da klappt der Laden.“ Mary mußte über den Eifer des redeluſtigen Ge⸗ ſchäftsmannes lachen, aber ſie hatte das Empfinden, daß ſie den richtigen Mann für die Vorarbeiten zu ihrem Unternehmen gefunden hatte. te entwickelte alſo ihren Plan und klärte ihn in wenigen Minuten über den Umfang des zukünftigen Geſchäftsbetriebes auf. Hannemann prüfte die Unterlagen und Vollmachten genau. „Bin alſo im Bilde. Eine ſehr ausſichtsreiche Sache iſt das. Ich werde mich gleich morgen damit beſchäfti⸗ gen. Sie werden ſehen, innerhalb vierzehn Tagen iſt alles ſpruchreif. Und ein Perſonal werde ich Ihnen beſchaffen, das ſoll alſo eine Pracht ſein.“ Mary reichte ihm die Hand. „Ich habe volles Vertrauen zu Ihnen, Herr Hanne⸗ mann!“ ſagte ſie mit liebenswürdigem Lächeln.„Und was das Perſonal anbelangt, da muß ich in erſter Linie einen jungen Mann haben, dem ich volles Vertrauen ſchenken kann. Er muß die engliſche Sprache vollkom⸗ men beherrſchen, da er mich beim Empfang der amerika⸗ niſchen Kundſchaft, die natürlich in erſter Linie kom⸗ men wird, unterſtützen muß. Außerdem muß er die geſchäftliche Leitung übernehmen, alſo mit Korreſpon⸗ denz und Buchführung vertraut ſein mit einem Worte: es iſt eine Vertrauensſtellung, für die ich einen auch äußerlich ſehr eleganten Mann benötige, dem ich un⸗ bedingt vertrauen kann. Ich habe heute ſchon einen Herrn kennengelernt, der mir für dieſen Poſten ge⸗ eigner ſctien. Aber ich kenne ihn nicht weiter.. und Vorſicht iſt doch bei ſolchem Poſten am Platze.“ „Natürlich! Sie müſſen äußerſt vorſichtig ſein.. aber auch dafür bin ich der gegebene Mann. Ich habe gerade für dieſen Poſten einen Herrn in petto, der direkt eine ideale Verkörperung des von Ihnen verlangten Poſtens darſtellen würde. Ich glaube nicht zuviel zu ſagen, wenn ich behaupte, daß der von mir in's Auge gefaßte Herr— er iſt mein beſonderer Schützling— ſchon rein äußerlich Ihren Anſprüchen entſprechen würde. Er iſt ein Adonis im wahrſten Sinne des Wortes... alſo ein Apoll, um mit den alten Griechen zu reden. Und enorme Kenntniſſe beſitzt er. Ich habe da Zeugniſſe von ihm, alſo wenn Sie die leſen würden, ich garantiere, unbeſehen würden Sie mit beiden Händen zugreifen. Aber... leider iſt der Be⸗ treffende ſchon verſorgt. Ich nehme wenigſtens an, daß er die Stellung, die ich ihm vermittelt habe, angenom⸗ men hat. Schade für Sie und vielleicht auch für ihn, denn Sie haben für dieſen Poſten doppelt ſo viel Ge⸗ halt ausgeworfen, wie ihm für ſeine jetzige Stelle an⸗ geboten worden iſt. Da ſieht man wieder, in manchen Dingen ſoll man nicht ſo voreilig ſein. Schade, wirklich ſchade. Na, aber da iſt nichts zu machen. Herr Stahl dürfte bereits verſorgt ſein, ſonſt könnte ich ihn durch⸗ aus empfehlen.“ „Können Sie doch, Herr Hannemann!“ ertönte in demſelben Augenblick die Stimme des ins Zimmer ge⸗ tretenen Waldemar.„Entſchuldigen Sie bitte, Herr Hannemann, ich habe zweimal ſtark geklopft, aber das haben Sie wohl überhört. Guten Abend, gnädiges Fräu⸗ lein!“ begrüßte er Mary mit einer höflichen Verbeu⸗ gung.„Das iſt ja ein eigenartiger Zufall, daß wir ſchon jetzt wieder zuſammentreffen.“ Er begrüßte Han⸗ nemann.„Ich kenne nämlich Miß White ſchon ſeit heute vormittag, Herr Hannemann! Sie iſt die be⸗ wußte Dame, ron der ich Ihnen ſchon erzählte.“ „Ach ſo... die Kofferdame!“ meinte Hannemann ſchmunzelnd.„Natürlich... bin im Bilde.“ Mary neſtelte ihre Handtaſche auf. „Das iſt ja fein, daß ich Sie jetzt ſchon treffe, Herr Stahl! Da kann ich Ihnen den geliehenen Betrag ſchon jetzt zurückerſtatten. Hier bitte.. die zwei Mark fünf⸗ zig. Nochmals vielen Dank für Ihre Freundlichkeit.“ „Oh bitte, war ſehr gern geſchehen“, meinte Walde⸗ mar, das Geld einſtreichend.„Sind Sie noch zur Zeit gekommen?“ a „Ja! Die Herren waren nicht ungehalten. Ich bin aut mit ihnen in's Geſchäft gekommen.“ Modeſalon Hannemann macht alles Roman von Hans Herbſt Urheber⸗Rechtsſchutz Romanverlag Greiſer, Raſtatt in Baden „Alſo Sie machen Geſchäfte? Sieh mal an! Worin denn, wenn man fragen darf?“ „In Damenkonfektion“, erklärte Mary eifrig.„Ich will doch einen großen Modeſalon nach amerikaniſchem Muſter einrichten, mit Prinzipien, die hier ſicher großes Aufſehen erregen werden.“ „Ach... nun geht mir ein Licht auf. Und Sie ſuchen einen kaufmänniſchen Angeſtellten für ihr Unterneh⸗ men? Bitte... greifen Sie zu... ich bin noch zu haben“ 5 Er klärte den verdutzten Hannemann mit ein paar Worten auf. „Das iſt ja großartig“, meinte Hannemann hocher⸗ freut.„Da kann ich Ihnen alſo ſofort eine neue Stel⸗ lung anbieten... als Empfangschef... doppelt ſo großes Gehalt... angenehme Behandlung... Anzugzu⸗ ſchuß uſw. Alſo greifen Sie zu. Etwas beſſeres kann ich Ihnen für den Augenblick wirklich nicht bieten.“ Waldemar blickte zu Mary hinüber. „Ja... ich weiß ja nicht, ob Miß White mich für einen derartigen Poſten nehmen wird. Sie kennt mich doch gar nicht.“ „Ich übernehme jede Garantie, Miß White!“ erklärte Hannemann mit dem Bruſtton der Ueberzeugung.„Ich kenne nämlich Herrn Stahl, bei deſſen verehrtem Vater ich in Stellung war, ſo gut wie meine Weſtentaſche. Mit dem werden Sie unter Garantie gut fahren.“ „Gut fahren... ich denke, ich ſoll Empfangschef werden und nicht Schofför“, ſcherzte Waldemar. „Das können Sie natürlich nebenbei auch“, meinte Hannemann aufgeräumt.„Ich nehme doch an, daß Miß White ſich bei dem zu erwartenden Einkommen auch bald ein Auto zulegen wird, für deſſen Beſchaffung ich mich beſtens empfehle, denn meine Deviſe iſt: Hanne⸗ mann macht alles!“ g Mary drohte ihm mit dem Finger. „Herr Hannemann, ich glaube, Sie wollen aus mir eine Allerweltsdame machen. Aber darin haben Sie ſich gewaltig getäuſcht. Ich habe ſo gar nicht die Allüren dazu. Mir genügt die Stadtbahn oder ab und zu eine Taxe vollkommen. Warum denn gleich ein eigenes Auto?“ 15 „Bloß zur Ankurbelung der Wirtſchaft, verehrte Miß!“ erklärte der rührige Geſchäftsmann ernſthaft. „Es braucht ja zunächſt nur ſo ein kleiner entzückender Zweiſitzer zu ſein. Opel, BMW oder wie die Auto⸗ firmen alle heißen, leiſten auf dieſem Gebiete fetzt derart Großartiges, daß die Anſchaffungskoſten kaum in's Gewicht fallen. Außerdem erhöht der Beſitz eines Autos die Kreditwürdigkeit des Beſitzers. Paſſen Sie auf, Sie kommen gar nicht d'rum herum.“ „Na, das hat zunächſt noch etwas Zeit“, entgegnete Mary, ſchon halb für den Vorſchlag gewonnen.„Zu⸗ nächſt wollen wir einmal an das Engagement der Hauptkraft gehen. Alſo, Herr Stahl... ich würde allen Ernſtes auf Sie reflektieren. Wollen Sie alſo den Poſten annehmen?“ „Aber natürlich nehme ich an, gnädiges Fräulein! Sie können über mich verfügen. Ich werde mir alle Mühe geben, um Ihren Wünſchen zu entſprechen. Die nötigen Umgangsformen beſitze ich natürlich. Ich bin auch firm in allen Kaſſen⸗ und Buchführungsarbeiten. Wenn Sie alſo meiner Mitarbeit bedürfen, hier bin ich... greifen Sie zu!“ „Alſo abgemacht, Herr Stahl!“ ſagte Mary, ihm dir Hand reichend.„Ich engagiere Sie. Vertrag und nähere Bedingungen können Sie mit Herrn Hannemann auf⸗ ſetzen, dem ich die Engagements der benötigten Kräfte übertragen habe. Können Sie ſich ſofort zur Verfügung ſtellen? Ich möchte dann gleich morgen mit Ihnen an die Vorarbeiten gehen.“ „Natürlich, ich ſtehe jederzeit zu Ihrer Verfügung, gnädiges Fräulein! Beſtimmen Sie einen Zeitpunkt zu den Beſprechungen, ich werde pünktlich erſcheinen.“ „Wir hatten uns doch ſchon für heute abend um acht Uhr im Edenhotel verabredet. Da können wir alſo gleich damit beginnen.“ Sie ſah nach der Uhr und erhob ſich.„Es iſt ja bereits halb acht... da gehen wir am beſten gleich los.“ „Einverſtanden, gnädiges Fräulein!“ Waldemar war ebenfalls aufgeſtanden. Hannemann begleitete die beiden bis zur Ladentür und verabſchiedete ſich in ſeiner herzlichen Weiſe von ihnen. Sie verabredeten noch eine Zuſammenkunft für den morgigen Tag, dann ſchloß Hannemann den Laden ab. Er ſah einen Augenblick dem davonſchreitenden Paare nach und begab ſich in die Wohnung, wo Frau und Sohn ſchon mit dem Abendbrot auf ihn warteten. * Mary und Waldemar hatten auf dem Dachgarten des Edenhotels in einer Niſche Platz genommen. Der ziemlich große Raum war zu dieſer Zeit noch ſchwach beſucht. Das gediegene Künſtlerorcheſter hatte ſoeben mit einem ſchmiſſigen Marſch ſeine Tätigkeit begonnen. „Zunächſt wollen wir einmal etwas ſpeiſen“, ſchlug Mary vor.„Ich habe den ganzen Tag Beſprechungen gehabt, ſo daß mein Magen entſchieden zu kurz ge⸗ kommen iſtt Das muß ich nun aber nachholen. „Aber gnäd ges Fräulein“, bemerkte Waldemar ſanftem Vorwurf,„da müſſen Sie doch entſetzlich müd 3 da bürden Sie ſich noch meine Geſellſchaft auf 41 „Wieſo denn, Herr Stahl?“ entgegnete ſie ſchnell und ſah ihn lächelnd an.„Zunächſt habe ich eiſerne Nerven— zum Gluck möchte ich ſagen— und dann iſt mir Ihn Gegenwart durchaus keine Bürde, im Ge⸗ genteil, ich hoffe, in Ihrer Geſellſchaft einige recht angenehme Stunden zu verleben, gewiſſermaßen als Entſpannung von den heutigen Anſtrengungen. Von geſchäftlichen Dingen brauchen wir ja heute nicht mehr zu reden. Das hat bis morgen Zeit. Ich dachte mir, wir plaudern gemütlich zuſammen, ſo lernen wir uns am beſten gegenſeitig kennen. Aber zunächſt eſſen wir mal etwas.. ſchlagen Sie doch einmal etwas recht kompaktes vor, ſo recht ſpeziell berlineriſches. Darauf habe ich direkt Appetit.“ „Na, da braucht man wirklich nicht allzulange nach⸗ zuſinnen“, meinte Waldemar lachend.„Eisbein mit Sauerkohl iſt doch von jeher das Lieblingseſſen aller Berliner geweſen. Aber ich weiß nicht, ob Sie als Amerikanerin Gefallen daran finden werden.“ Marys Augen wurden alänzend. „Eisbein mit Sauerkohl! Herrlich... daß ich nicht ſelbſt darauf gekommen bin, verſtehe ich nicht. Sie müſſen nämlich wiſſen, ich bin eine waſchechte Ber⸗ linerin, kenne alſo dieſes Volksgericht natürlich. Es war auch das Lieblingsgericht meines verſtorbenen Vaters. Alſo, bitte... beſtellen Sie ſchon zweimal Eis⸗ bein und zwei Kümmel, die gehören doch wohl dazu.“ Waldemar lachte beluſtigt und gab dem herange⸗ tretenen Kellner den Auftrag. „Sehr wohl, mein Herr!“ Der Ober notierte den Auftrag und ging zur Ausgabe. N „Alſo Sie ſind Deutſche, gnädiges Fräulein“, nahm Waldemar das Geſpräch wieder auf.„Da hat mich mein Scharfſinn aber mächtig im Stich gelaſſen. Ich hätte Sie für eine Amerikanerin gehalten. Allerdings iſt mir ihr tadelloſes Deutſch ſchon gleich aufgefallen, aber unzählige Amerikanerinnen beherrſchen doch das Deutſche wie ihre Mutterſprache.“ „Ich habe den Namen Weiß aus Geſchäftsrückſichten in White verwandelt“, erklärte ſie„und muß ihn vor⸗ läufig im Intereſſe meines zukünftigen Geſchäfts auch beibehalten. Darum aber bin ich doch eine gute Deutſche geblieben.“ „Das kann ich verſtehen, gnädiges Fräulein“, ſtimmte ihr Waldemar bei.„Jeder gute Deutſche kommt nie⸗ mals von der Heimat los. Ich freue mich ja auch ſo diebiſch, wieder in der Heimat ſein zu dürfen und wieder hier wirken zu können.“ i Der Kellner ſervierte und verſchwand wieder laut⸗ n un „Guten Appetit, gnädiges Fräulein!“ Waldemar nickte ſeiner Tiſchnachbarin freundlich zu. „Danke gleichfalls!“ erwiderte Mary mit ſtrahlenden Augen. Sie machte ſich gleich über das leckere Eſſen her, Es dauerte eine geraume Zeit, bis jeder die gehörig⸗ Portion geſchafft hatte. „Alſo, das war einmal nach meinem Geſchmack“, er⸗ klärte Mary nach beendigtem Eſſen.„Das kommt jetzt jeden Donnerstag auf meinen Tiſch. So bin ich es vom Elternhaus her gewöhnt.“ „Sie ſind elternlos, gnädiges Fräulein?“ fragte Wal⸗ demar ernſt. 75 „Ja, leider, Herr Stahl! Mama iſt mir ſchon ſehr früh entriſſen worden und Papa ſtarb vor fünf Jahren. Ich habe nur eine ſehr entfernte Verwandte, eine Großtante in Wilmersdorf, die ich morgen aufſuchen werde. Vielleicht nimmt ſie mich auf. Ich möchte nicht gern möbliert wohnen.“ „Stelle ich mir auch für eine junge Dame entſetzlich vor“, meinte Waldemar nachdenklich.„Wir Männer empfinden das wohl nicht in dem Maße. Ich bin auch in derſelben Lage wie Sie. Aber ich habe es glänzend getroffen. Durch Vermittlung des Sohnes von Herrn Oennemann habe ich ein Zimmer in Charlottenburg gefunden. Alſo, das entſpricht vollkommen meinen Wünſchen. Ganz reizende Wirtsleute habe ich.“ „Da können Sie ja von Glück ſagen“, meinte Mary verſonnen.„Ich denke noch mit Schaudern an die Jahre in Amerika zurück, wo ich in wenig geſchmackvollen. Zimmern jahraus, jahrein wohnen mußte. Nur einmal habe ich Glück gehabt, als ich bei einer Landmännin ein Unterkommen fand. Leider war das nur knapp fünf Monate, da erlitt die alte Dame einen Verkehrsun⸗ fall, von dem ſie ſich nicht mehr erholte.“ „Oh“, ſagte Waldemar nur und ſah ſie bedauernd an. Mary plauderte weiter, ſprach von ihrem Elternhauſe Und von ihrem ſpäteren Leben. i Dann erzählte Waldemar von ſeiner Jugendzeit und von den Eindrücken, die Amerika in ihm hinterlaſſen hatte. Er ſprach geläufig und intereſſant, ſo daß Mary aufmerkſam ſeinen Schilderungen von Land und Leuten lauſchte. Vieles hatte ſie ganz anders beurteilt. Jetzt erſt verſtand ſie manches, das ſie vordem mit ganz anderen Augen angeſehen hatte. Die Schilderungen einiger perſönlicher Erlebniſſe würzte er mit einem ſo draſtiſchen Humor, daß Mary bald in eine angeregte Stimmung verſetzt wurde. Ihr glockenhelles Lachen zeigte Waldemar, daß ſie das Lachen liebte. Das machte ihm ihre liebreizende Perſönlichkeit noch ſympathiſcher. Er lachte auch von * gern und fühlte ſich in ihrer Geſellſchaft äußerſſ wohl. N 7709 Sie eigentlich?“ fragte Mary einmal unver⸗ mittelt. g (Fortſetzung folgt) — Zur Jungvolk⸗Werbung 1938 Alle Zehnjährigen zu uns! Am 10. März begann im ganzen Reich die Werbeaktion zur Erfaſſung der Zehnjährigen des Jahrganges 192/28. Es handelt ſich hierbei um die zwiſchen dem 1. Juni 1927 und 30. Juni 1928 geborenen Jungen und Mädel. Mit der diesjährigen Aufnahme der Zehn⸗ jährigen beginnt der jahrgangsweiſe Aufbau der Einheiten des Deutſchen Jungvolks und der Jungmädel in der HJ. Am 15. März wer⸗ den die Meldeſtellen zur Erfaſſung des neuen Jahrganges eröffnet, bis zum 31. März müſ⸗ ſen die Anmeldungen vollzogen ſein. Die Hitler⸗Jugend wendet ſich mit dieſer Aktion an die Eltern und ihre Jungen und Mädel mit der Parole:„Alle Zehnjährigen zu uns!“ Wir haben die feſte Zuverſicht, daß der von der Hitlerjugend aufgerufene neue Jahr⸗ ang genau ſo ſelbſtverſtändlich unſerem Rufe Felge leiſten wird, wie es in den vergangenen Jahren die Millionen Pimpfe und Jungmädel getan haben. Wenn die Pimpfe durch die Straßen mar⸗ ſchieren, dann können wir feſtſtellen, welch ungeheurer Wandel mit dieſen Jungen vor ſich gegangen iſt, die ſich noch in dem vergan⸗ genen Jahre als zehnjährige Jungen in den zeldeſtellen des Deutſchen Jungvolks ein⸗ gefunden hatten. Das iſt es, was jeden Er⸗ wachſenen glücklich ſtimmt, wenn er die Jugend des Führers ſieht, und der Führer hat es auf dem Reichsparteitag 1935 ſelber ausgeſpro⸗ chen:„Hinter uns da marſchiert es Ich nach. Und das iſt Geiſt von unſerem Geiſte, das iſt unſere Entſchloſſenheit, unſere Härte, das iſt die Repräſentation des Lebens unſerer Raſſe.“ Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß für eine ſolche Aktion, die das ganze Volk angeht, jedes Werbemittel eingeſetzt wird. Preſſe, Rund⸗ funk und Film werden ſich in den Dienſt der Sache ſtellen und der Oeffentlichkeit zeigen, wie es im Jungvolk ausſieht. Wenn auch heute jeder Volksgenoſſe weiß, welche Erziehungs⸗ arbeit in der Hitlerjugend geleiſtet wird, ſo werden doch die Eltern der Jungen und Mä⸗ del, die von dieſer Werbung erfaßt werden ollen, lebhaften Anteil an der Oktion nehmen. Deshalb hat die Reichsjugendführung eine Broſchüre mit dem Titel„So ſieht es bei uns aus“ zuſammengeſtellt, die alles Werbe⸗ und Aufklärungsmaterial enthält und in großen Zügen die Welt der Jugend von ihrem Ein⸗ tritt in die nationalſozialiſtiſche Jugendbe⸗ wegung an beſchreibt. Vom 10. Lebensjahr ab gehört der deutſche Junge und das deutſche Mädel der größten Jugendgemeinſchaft an, die die Welt überhaupt kennt. Zwar werden ſie um dieſer Gemein⸗ ſchaft willen Opfer bringen müſſen; denn über dem Willen und der Meinung des einzelnen ſteht von da an der Wille dieſer Gemeinſchaft und ihrer Führung. Die Jugend erhält aber dafür das Edelſte, was der Jugend überhaupt gegeben werden kann: nämlich die Kamerad⸗ ſchaft. Für die Jugend iſt es gleichgültig, ob ihre Eltern arm oder reich ſind; denn jeder ein⸗ zelne hat in gleichem Maße Anteil an den Einrichtungen, die das Dritte Reich ſeiner Jugend gegeben hat. Keiner hat ein Vorrecht, auf das er ſich berufen kann, ſondern das einzige, was ihm zur Verfügung iſt, iſt ſeine eigene Leiſtung. Die Hitlerjugend iſt glücklich, daß ſie durch das Geſetz vom 1. Dezember 1936 zu ihrem parteilichen Auftrag auch den Auftrag des Reiches hinzubekam. Kamerad⸗ ſchaft, Gehorſam und Treue iſt nun das Er⸗ ziehungsideal der geſamten deutſchen Jugend, nach dem ſich auch unſere neuen kleinen Kame⸗ raden ausrichten werden, die in dieſem Jahre aufgerufen werden, in der Jugendorganiſation des Führers am weiteren Aufbau des Reiches teilzunehmen. Es wird wohl keinen Vater und keine Mutter geben, an die wir uns mit unſerer Bitte wenden, die nicht die gleiche Ueberzeu⸗ gung haben, daß ihre Jungen und Mädel in die Hitlerjugend gehören. Es gibt ſelbſt für den Führer keine größere Freude als die an ſeiner Jugend. Ihm wollen wir an ſeinem Geburtstage, an dem die zehnjährigen Jun⸗ gen und Mädel auf die Fahne der Jugend verpflichtet werden, auch in dieſem Jahre wieder ſagen: Alle Zehnjährigen ſind bei uns! 2* N Ein mahnenber Auf an alle Hausfrauen! Die Verordnung des Miniſterpräſidenten Göring vom 15. Februar über das weibliche Pflichtjahr bedeutet für die deutſchen Haus⸗ frauen Hilfe und Unterſtützung, zugleich aber auch Aufgabe und Pflicht. Es wird der Haus⸗ frau mit der öffentlichen Anerkennung ihrer hausfraulichen Leiſtung die Mitverantwortung für die geſamte weibliche Volkserziehung über⸗ tragen. Jetzt gilt es, dieſes Vertrauen zu rechtfertigen. Es iſt Aufgabe der Hausfrauen, die jungen Mädchen, die jetzt für die haus⸗ und landwirt⸗ ſchaftliche Arbeit bereit ſind, aufzunehmen. Es iſt Pflicht der Hausfrauen, dieſe jungen „Haushaltsrekruten“ mütterlich zu erziehen und richtig anzuleiten, um in ihnen die Liebe und die Achtung für die Hausfrauenarbeit in Stadt und Land zu wecken. Es wird die Freude jeder einzelnen Hausfrau ſein, dieſe eigens für ſie geſchaffene Möglichkeit nicht un⸗ genutzt zu laſſen, denn in ihrer Macht liegt es, jetzt wieder mehr Mädchen für den hauswirt⸗ ſchaftlichen Beruf zu gewinnen und ſich ſelbſt die fehlenden Hilfskräfte heranzubilden. Ver⸗ ſtehendes Zuſammenarbeiten der Hausfrau mit der Lernenden und der unbedingte Wille, einander zu helfen, werden die Grundlage für den Erfolg ſein. Hausfrauen! Die Oeffentlichkeit, die weib⸗ liche Jugend, unſere zukünftigen Hausfrauen und Mütter warten auf euren geſchloſſenen Einſatz und eure Bereitwilligkeit! Meldungen zur Aufnahme eines Mädchens nehmen die ört⸗ liche Abteilung Volkswirtſchaft— Hauswirt⸗ ſchaft des Deutſchen Frauenwerkes und die Berufsberatung des zuständigen Arbeitsam⸗ tes entgegen. nſg. / Ye Hitlerjungen! Wollt ihr an den Fahr⸗ ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft die Grundlage— ſpart fleißigl Sorgt, daß ſie leben! Sorgt, daß ſie leben, die im Heldenringen um unſ'res Lebens willen von uns gingen, ſie dürfen nicht geſtorben ſein. Ihr Tod war Saat nur, Saat, um Frucht zu tragen, Bewährt euch, Schnitter, nun in euren Tagen, und bringt die Ernte ſicher ein! Wir winden Kränze, Frühlingsblüten brechen für ſie wir.— Doch dann laßt uns ſprechen: Das Opfer darf umſonſt nicht ſein! Ein Tag Gedenken. Do ſchſchon morgen ſtehen aufs neue ſchaffend wir. Im Geiſte ſehen die Namen wir am Ehrenſtein. Ein Tag in Trauer. Doch die anderen ſollen in ſtolzer Tat erfüll'n der Helden Wollen: in Einheit groß und frei zu ſein. Dann leben ſie, dann ſind ſie nicht verdorben, wes Werk vollendet wird, iſt nicht geſtorben, der geht in Ewigkeiten ein. Generalverjammlung der Sünger⸗Einheit Die am Donnerstagabend im„Freiſchütz“ ſtattgefundene Generalverſammlung der Sän⸗ gereinheit nahm einen glänzenden Verlauf. Mit dem Vereinswahlſpruch wurde die gut beſuchte Verſammlung eröffnet, worauf der Vorſitzende, Michael Koob, in ſeinem Re⸗ chenſchaftsbericht kurz Rückſchau hielt über die Vereinstätigkeit im verfloſſenen Jahre. Wie aus dem Bericht zu entnehmen war, hat die Sängereinheit auch im verfloſſenen Jahre ſchöne Leiſtungen vollbracht und dank der ziel⸗ ſicheren Leitung ihres hervorragenden Diri⸗ genten, Herrn Hartmann, große Erfolge er⸗ zielt, auf die der Verein ſtolz ſein kann. Wie der Kaſſenbericht zeigte, iſt der Verein auch in dieſer Hinſicht jeder Anforderung gewachſen. Ein guter Geiſt herrſcht in dieſem Verein, denn das zeigte die große Anzahl der Sänger⸗ ehrungen für 100 prozentigen Singſtundenbe⸗ ſuch, die der Vorſitzende vornehmen konnte: Es wurden geehrt: zum erſten Male Phil. Schalk und Alfred Gerlinger, zum dritten Male Georg Schmitt und Phil. Babylon, zum vierten Male Franz Appel, zum fünften Male Jean Bugert, Michael Faber und Georg Franz, zum ſiebenten Male Wilhelm Schalk und Hans Laiſt und zum achten Male Georg Hofmann. Der Vorſitzende gab noch bekannt, daß der⸗Verein im Frühjahr ein Konzert ver⸗ anſtaltet, verbunden mit dem 35jährigen Diri⸗ genten⸗Jubiläum ſeines weithin bekannten Chorleiters, Herrn Hartmann. Mit einem Appell an die Sänger, auch weiterhin freudig die Singſtunden zu beſuchen und das deutſche Lied zu hegen und zu pflegen, ſchloß der Vor⸗ ſitzende die anregende Generalverſammlung. 147 Herbergen im neuen Bauprogramm das deulſche Jugendherb ergswerk im Jahre 1932 Die ganze junge Nation geht heute durch die deutſchen Jugendherbergen: Acht Millionen Jungen und Mädel waren es in jedem der fünf Jahre, ſeit der Reichsjugendführer das deutſche Jugendherbergswerk in die nationalſozialiſtiſche Erziehungsarbeit eingegliedert hat. Erſt im Oktober vorigen Jahres konnte Baldur von Schirach vom hiſtoriſchen Annaberg in Ober⸗ ſchleſien aus ſeiner Jugend wieder 58 neue Her⸗ bergen übergeben. Nach dieſem ſtolzen Erfolg im Baujahr der Hitler⸗Jugend verkündet das Deutſche Jugend⸗ herbergswerk nun für das laufende Jahr ein noch größeres Bauprogramm, das die Ergebniſſe der letzten beiden Jahre zuſam⸗ men übertreffen wird. Um die Arbeit des neuen Bauabſchnittes bis in alle Einzelheiten gründlich vorzubereiten. batte der Bauherr, der Reichsverband für Deutſche Jugendherbergen, in dieſen Tagen die Leiter der 21 Landesverbände, ihre Geſchäfts⸗ führer, Inſpekteure und Architekten zu einer dritten Bautagung zuſammengerufen. Da auch maßgebende Männer der Technik und Wirtſchaft und hervorragende Baufachleute daran betei⸗ ligt waren, entſtand hier ein eindrucksvolles Geſamtbild von den kulturellen, bautechniſchen und wirtſchaftlichen Aufgaben des Jugendher⸗ bergswerkes. Stabsführer der Reichsjugendführung Hart⸗ mann Lauterbacher leitete die Tagung. Er führte u. a. aus: Wenn ſich die Bauten der Jugend auch äußerlich nicht ſo großräumig dar⸗ ſtellen wie die Bauten der Partei und des Staates, ſo haben ſie doch keine geringere Auf⸗ gabe zu erfüllen. Denn die Heime und Herber⸗ gen der Hitler⸗Jugend ſollen nicht nur zweck⸗ mäßige Unterkunfts⸗ und Schulungsſtätten ſein, ſondern darüber hinaus durch die Schönheit u. Klarheit der Formgebung auf die Jungen und Mädel eine bleibende erzieheriſche Wirkung bis in ihr ſpäteres perſönliches Leben hinein aus⸗ üben. Nicht umſonſt widmet der Führer den Bauten der Jugend ſeine beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit, läßt ſich alljährlich ihre Modelle vor⸗ führen und fügt die beſten den repräſentat'ven Kunſt⸗ und Architekturausſtellungen des Nei⸗ ches ein. Die Forderung nach dem erzieheriſchen Bau wiederholte der Leiter des Reichsverbandes für deutſche Jugendherbergen und Chef des Amtes für Fahrten und Wandern der Reichsjugend⸗ führung, Obergebietsführer Rodatz. Wir brau⸗ chen heute Bauten, die den Blick der wandern⸗ den Jugend weiten für die Erlebniſſe des Vol⸗ kes, der Heimat, der Landſchaft und Räume. Wenn die erzieheriſchen und kulturellen Grundſätze auf dieſer dritten Bautagung ſo ſtark herausgeſtellt wurden, ſo iſt das ein Zei⸗ chen der Verantwortung, mit dem das Jugend⸗ herbergswerk in dieſem Jahre an ſeine bisber größte Bauaufgabe herangeht. Denn das Bau⸗ programm 1938, das hier beraten wurde, ſieht 147 Bauten mit etwa 18000 Betten und 6000 Lagern vor. Damit ſteigt die Zahlenreihe der jährlichen Vorhaben, die 1933 mit 40 begann, ſich in den weiteren Jahren bis 1937 mit 52, 53, 49 und 62 auf insgeſamt 256 Bauten erhöhte. mit einemmal um das Doppelte des vorjähri⸗ gen Ergebniſſes. Das Jugendherbergsweſen ſteht alſo mit ſeinen bisherigen Erfolgen noch mitten in der Entwicklung. Dabei haben die 32 517 712 Uebernachtungen der letzten fünf Jahre dieſes Werk der Jugend, bereits zum erſten und größten Werk dieſer Art in der Welt gemacht. Daß ſeit 1935 allein 502 951 Ausländer un⸗ ſere Herbergen aufſuchten, kennzeichnet die Be⸗ deutung dieſer Bauten auch als Sammelpunkte des Jugendaustauſches. So verbindet ſich das große Bauprogramm des Jugendherbergwerkes mit den beſonderen Aufgaben, die der Hitler⸗ Jugend im„Jahr der Verſtändigung“ geſtellt ſind. Die Vorträge des dritten Teiles der Arbeits⸗ tagung wieſen dann die Baufachleute des Ju⸗ gendherbergswerkes wieder über ihr Fachgebiet hinaus auf die großen Bauaufgaben unſerer 5 Baurat Schulte⸗Frohlinde, Ber⸗ lin, der Nürnberger Stadtbaurat Profeſſor Brugmann, und der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr. Todt, gaben einen großangelegten Ueberblick über die Vau⸗ ten der Deutſchen Arbeitsfront, die Reichspar⸗ teitagsbauten und die Straßen des Führers, um damit auch das Ba lſchaffen der Jugend klar auszurichten auf den einheitlichen Bauwil⸗ len, dem der Führer das ganze große Werk des deutſchen Aufbaues unterſtellt hat. Schf. Viernheim wurde entrümpelt Die Schulkinder ſammelten Altmaterial Am Freitagfrüh konnte man hier in Viern⸗ heim ein ſelten geſehnes Schauſpiel beobach⸗ ten. Alle Schulkinder— mehr als 2000— ſah man mit alten Blechkannen, Doſen uſw. bepackt zur Schule gehen. Die einen trugen das Altmaterial in der Hand, die anderen hatten es in Säcken und ganz eifrige waren gar mit dem Handwagen vorgefahren, um ihre Samm⸗ lung an alten Kannen uſw. abzuliefern. Die Schule hatte für dieſen Tag eine allgemeine Altmaterialſammelaktion durchgeführt und alle Kinder beteiligten ſich ſehr rege daran. Bald waren in den beiden Schulhöfen mords⸗ mäßig große Haufen des Altmaterials aufge⸗ türmt. So hilft unſere Jugend tatkräftig mit, um dem Rohſtoffmangel zu ſteuern. Ganz Viernheim dürfte durch dieſe Aktion von allem alten Blech und Eiſen entrümpelt worden ſein. Die Schulleitung wird das Altmaterial ſeinem Beſtimmungszweck zuführen und aus dem Er⸗ lös werden für die einzelnen Schulſäle Bilder der führenden Männer unſeres Reiches ange⸗ ſchaft werden. Allwöchentlich findet durch die Schule auch eine Knochen⸗ und Altpapier⸗ ſammlung ſtatt. Wahrlich eine vorbildliche Tat. f Zahnuntertjuchungen hei ber g dak. In der Exkenntnis, daß Zahnſchäden K. bei Jugendlichen die geſdae ung nachteilig beeinfluſſen und ein großer Teil von Krankheiten ihren Ausgang vom ſchlechten Zuſtand der Zähne nimmt, iſt die Hitlerjugend dabei, auch auf dieſem Gebiet umfangreiche Maßnahmen durchzuführen. In welch zielbewußter Arbeit hier vorgegangen wird, zeigt das Beiſpiel in der Bayeri ſch en Oſtmark, in der gegenwärtig eine groß⸗ zügige„Jahnſanierungsaktion“ durchgeführt wird. In dieſem Gau werden überall die Pimpfe und Jungmädel, meiſt während oder im Anſchluß an die Schulſtunden. von dem zu⸗ ſtändigen Bann⸗ oder Junagbannarzt der H. auf den Zuſtand ihrer Zähne unterſucht. Wie notwendig dieſe Maßnahmen ſind, geht bei⸗ ſpielsweiſe aus der einen Feſtſtellung hervor, daß ſich unter 245 unterſuchten Jugend⸗ ichen nur 1 mit volländig geſun⸗ den Zähnen befanden. Das Ergebnis der ärztlichen Zahnunter⸗ ſuchung wird auf einer von der Geſundheits⸗ abteilung des HJ.⸗Gebietes Baheriſche Oſt⸗ mark geſchaffenen Befundkarte an Ort und Stelle eingetragen. Die Befundkarte enthält neben dem Namen des Unterſuchten u. a. An⸗ aben über den Beruf des Vaters, über den oſtenträger der nachher zu erfolgenden Be⸗ handlung uſw. Bei Minder⸗ oder Unbemittel⸗ ten tritt die NSV. helfend ein. Die Eltern müſſen ſelbſtverſtändlich dafür ſorgen, daß die 1 Zahnerkrankungen und eiter urch weitere Behandlung wirklich be eitigt werden. Sie haben auch unbedingt darauf zu achten, daß ihre Kinder täglich Zahn⸗ und Mundpflege betreiben. Förderung des Kleingarlenweſens Um Kleingartenland im erforderlichen Aus⸗ maß beſchaffen zu können und die Landbe⸗ ſchaffung für Kleinſiedlungen zu erleichtern, iſt vom Reichsarbeitsminiſter und dem Reichs⸗ miniſter der Finanzen am 26. Februar 1939 eine Verordnung lu Aenderung der Vorſchrif⸗ ten über Kleinſiedlungen und Kleingärten in der Notverordnung vom 6. 10. 1931 erlaſſen worden. Bisher konnte Land zur Errichtung von Kleingärten nur für Erwerbsloſe enteignet werden. Die Notwendigkeit eines Wegfalls dieſer Einſchränkung ergab ſich aus der Wirt⸗ ſchaftsbelebung von ſelbſt. Die Beſchaffung von Kleingartenland iſt nunmehr allgemein erleichtert worden, damit der ſich immer ſtär⸗ ker bemerkbar machende Mangel an neuem Kleingartenland behoben und Erſatzland für die Kleingartenanlagen beſchafft werden kann, deren Räumung ſich infolge dringender Bau⸗ aufgaben nicht vermeiden läßt. Weiter iſt be⸗ ſtimmt worden, daß auch rein kleingärtneriſch genutztes Land, das die Eigentümer anderen Zwecken zuführen wollen, gegen angemeſſene Entſchädigung enteignet werden kann, um es ee kleingärtneriſcher Nutzung zu erhal⸗ en. Die Finanzierung dieſer Landbeſchaffung wird dadurch erleichtert, daß die Enteignungs⸗ entſcheidung in wiederkehrenden Leiſtungen gewährt, alſo allmählich getilgt werden kann, und hierdurch die Durchführung des Unter⸗ nebmens erleichtert und die Lage der Entſchä⸗ Wirz. s berechtigten nicht unbillig erſchwert. ird. Das Zeitalter des Verkehrs muß jum Zettalter der Verkehrsgemeinſchaft werden. Benimm bitch deshalb als fiamerad und befolge dle Regeln der Straßenverkehrs⸗Orönung. Ras Keine Zeltſcheine für Juden. Im Landforſt⸗ meiſterbezirk Potsdam erhalten die von den Forſtmeiſtern auszuſtellenden Zeltſcheine eine Ergänzung dahin, daß der Inhaber des Zelt⸗ ſcheines durch Unterſchrift anerkennt, daß er Reichsdeutſcher und ariſcher Abſtammung iſt. Der Reichs forſtmeiſter hat in einem Erlaß an⸗ geordnet, daß die Forſtmeiſter allgemein anzuweiſen ſind, dieſe Regelung bei der Aus⸗ gabe von Zeltſcheinen einzuführen. Angehörige 2 Staaten ſind von dieſer Regelung aus 1 63 gelalt daß kei 4 Kreisel iat Nalte Abrveil 1 n nit den cu. 1 rand au die Aud men ein ö bee Syte Wiesbal inet 9 4 gnachni nen. Hie ache ein ernten Küchen ſtzende J. letzung Bad Ki Beleuchtuf nacher Ga Inſtallate 6 Meter! lic eine denn et f Abſtutz f auf und e bruch gebtacht,! Der tödlic 2 Kinder. Lorch Nheingau eit einige machte ſich einet lant Als er gef ſollte, flüt les und be haben wur Auto wied J Murbach in Motba⸗ zwei Stall Ache. Be Vrandſchad her übrige den Schade getapelte deuet Ade wurden eis t geht gt0 Unbekannt. 11 rr ——* Belrügerkrio war am Werk . ſw. Mainz. Die Polizeidirektion teilt mit: Im März und April 1937 ſind in Mainz Be⸗ trüger aufgetreten, die hauptſächlich größere 1 Unternehmen aufſuchten und unter der Angabe. 1 ſie ſeien Werkſtudenten und würden für einen Reiſefonds elternloſer Werkſtudenten ſammeln, Geldſpenden erbaten. Wo ſie kein Geld erhielten, boten ſie Blei⸗ und Kopier⸗ ſtifte zum Kauf an. Der geforderte Preis lag weſentlich über dem Normalpreis, wurde je⸗ doch mit Rückſicht auf den angeblich guten Zweck bezahlt. Den Erlös verwandten die Be⸗ trüger zur Beſtreitung ihres Lebensunterhal⸗ tes. Die vorgezeigten Ausweiſe der Reichs⸗ preſſekammer, Reichsakademie für Leibesübun⸗ gen pp. waren gefälſcht. Firmen, bei denen die Betrüger, die ſich Türk, Bender und Korbel nannten, aufgetreten ſind und Geldſpenden er⸗ halten haben, wollen ſich unter Vorlage der 1 erhaltenen Quittung umgehend bei der Staat⸗ lichen Kriminalpolizei Mainz melden. Frühjahrs⸗Valdbrände Kelſterbach. Die Bürgermeiſterei alarmierte am Mittwoch um 15 Uhr die Frankfurter Feuer⸗ wehr. Zwiſchen dem Forſthaus Hinkelſtein und der Gemarkungsgrenze Kelſterbach war ein Waldbrand entſtanden, der ſich bald auf eine Fläche von etwa 200 Quadratmeter aus⸗ dehnte. Löſchzüge rückten ſofort zu dem Brand⸗ herd aus. In über einſtündiger Tätigkeit wurde das Bodenfeuer niedergekämpft. Dieburg. Vom Beſitzer Schmitt der Wirtſchaft „Johlenweide“ wurde im Hochwald ein Wald⸗ brand bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Es gelang bald. das Bodenfeuer einzudämmen, ſodaß kein größerer Schaden entſtand. Auch Kreisfeuerwehrführer Klenk und Regierungs⸗ rat Walter waren an der Brandſtätte erſchienen. Ahrweiler. Im Gemeindewald Barweiler (Ahr) richtete ein Waldbrand großen Scha⸗ den an. Der Feuerwehr gelang es zwar, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken, doch war die Ausdehnung ſchon ſo groß, daß den Flam⸗ men ein zehn Morgen großer zehnjähriger Na⸗ delholzbeſtand zum Opfer ſiel. Sprengſtück fliegt durch Küchenfenſter Wiesbaden. Zur Regulierung eines Bachbet⸗ tes im Stadtbezirk Igſtadt wurden am Donners⸗ tagnachmittag Sprengungen vorgenom⸗ men. Hierbei flog aus noch unbekannter Ur⸗ ſache ein Stück nach einer etwa 70 Meter ent⸗ fernten Siedlung und durchſchlug ein Küchenfenſter, wodurch der am Kaffeetiſch ſitzende Invalide Göbel ſchwere Kopfver⸗ letzungen erlitt. 5 Opfer des Berufes Bad Kreuznach. Bei der Inſtallation einer Beleuchtungsanlage im Feuerhaus des Kreuz⸗ nacher Gaswerkes, ſtürzte der 37jährige Elektro⸗ Inſtallateur Hans Bauer(Kreuznach) aus 6 Meter Höhe zu Boden. B. hatte wahrſchein⸗ lich einen elektriſchen Schlag bekommen. denn er ſtieß plötzlich einen Schrei aus. Beim Abſturz ſchlug er mit dem Kopf auf einen Stein auf und erlitt einen ſchweren Schädel⸗ bruch. Er wurde bewußtlos ins Krankenhaus gebracht, wo er bald darauf geſtorben iſt. Der tödlich Verunglückte hinterläßt Frau und 2 Kinder. Ein Ausreißer aufgegriffen Lorch(Rhein). Aus,der Anſtalt Eichbera im Rheingau kniff ein Mann aus Lorſch aus, der ſeit einiger Zeit dort untergebracht war. Er machte ſich auf den Weg nach Lorch. wo er nach einer langen nächtlichen Wanderung eintraf. Als er geſeben und wieder weggebracht werden ſollte, flüchtete er auf den Speicher eines Hau⸗ ſes und verſuchte ſich zu erhängen. Das Var⸗ haben wurde verbindert. Der Mann wurde im Auto wieder nach Eichberg gebracht. Feuer vernichtet drei Gehöfte Morbach(Hochw.). Ein Großfeuer legte in Morbach drei Gehöfte mit drei Wohnungen, zwei Stallungen und Scheunen in Schutt und Aſche. Beim dritten Gehöft beſchränkt ſich der Brandſchaden nur auf den Dachſtuhl, doch erlitt der übrige Teil des Hauſes durch Waſſer gro⸗ ßen Schaden. Auch das in den Anweſen auf⸗ geſtapelte Getreide, Stroh, Futter, weiter ein neuer Ackerwagen. ſämtliche Ackergeräte uſw. wurden ein Raub der Flammen. Der Schaden iſt ſehr aroß. Wie das Feuer entſtand. iſt noch unbekannt. Streichholzſchachtel explodierte Bad Ems. Durch eine leichtſinnige Hand⸗ lungsweiſe zog ſich ein junger Mann aus Bad Ems ſchmerzhafte Verbrennungen an der Hand zu. Beim Zigarettenanzünden ſteckte er das noch brennende Streichbolz wieder in die Schachtel. Dabei gerieten die anderen Hölzchen in Brand und exploſiv entſtand eine ſtarke Stichflamme, durch die der junge Mann verletzt wurde. Acht Güterwagen enkgleiſt Gießen. Am Donnerstagvormittag um 7.45 Ahr entgleiſten von einem Güterzug auf der Strecke Oberlahnſtein Gießen kurz vor dem Bahnhof Dutenhofen acht Güterwagen und ſtürzten teilweiſe die Böſchung hinab. Hierdurch wurden beide Hauvptgleiſe geſperrt. Der Perſonenverkehr wird durch Um⸗ ſteigen aufrecht erhalten. Die Aufgleiſungs⸗ arbeiten ſind noch im Gange. Die Urſache des Unfalles konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Perſonen wurden nicht verletzt. Sich ſelbſt gerichtet ö Germersheim. In der Nacht auf Freitag erhängte ſich der 57jährige Georg Heinrich Lehr aus Zeiskan in der Zelle des Amts⸗ gerichtsgefängniſſes Germersheim. Lehr hat am vergangenen Sonntag nach einem geringfügigen Streit ſeine Frau mit der Axt er⸗ Ichlagen. Bunte Tageschronik Das 15. Kind geboren! Friedberg. Das 15. Kind, ein ſtrammer Junge, wurde dem Ehepaar Adolf Stroh in Nieder⸗Wöllſtadt geboren. Die Familie, die aus 16 Köpfen beſteht, ſetzt ſich aus den Eltern, acht Knaben und 6 Mädchen zuſammen. Ein Mäd⸗ chen ſtarb vor einigen Jahren. Der Schuß ins Herz Lauterbach. Im Kreisort Oeblos hat ſich ein 17jähriger Junge aus Steinheim mit einer Piſtole ins Herz geſchoſſen. Der Grund zu dieſer unſeligen Tat iſt unbekannt. Diebesbande verhaftet Miltenberg. Der Gendarmerie gelang es, eine größere Diebesbande dingfeſt zu machen. die in Frankfurt fortlaufend Motorräder und Fahrräder geſtohlen hatte. Die Haupttäter wur⸗ den verhaftet. Mehrere der geſtohlenen Fahr⸗ zeuge konnten ſichergeſtellt werden. Ein aus Kleinherbach ſtammender Hehler wurde gleich⸗ falls feſtgenommen. Raubüberfall auf ällere Fran Der Täter verhaftet Frankfurt a. M. Am Mittwoch gegen 18 Uhr ging ein junger Mann in ein Haus in der Thomaſiusſtraße und verſchaffte ſich unter einem Vorwand Zutritt in die Wohnung einer älte⸗ ren Frau. Kaum hatte er die Vorplatztür geſchloſſen, warf er die Wohnungsinhaberin zu Boden und ſteckte ihr ein Taſchent uch als Knebel in den Mund. Der Burſche ver⸗ langte dann von der Frau die Herausgabe ibres Geldes. Da die Ueberfallene nicht ſprechen konnte, deutete ſie auf ihre in der Nähe liegende e aus der ſich der Räuber das Geld nabm Nach dem Ueberfall flüchtete der Täter. Er wurde im Treppenhaus von einer Frau an⸗ gehalten, verſetzte ihr aber einen Stoß und lief in den Hof. wo er von einem Mann feſtgehal⸗ ten und dem Ueberfallkommando übergeben wurde. Bei dem Täter handelt es ſich um einen 17 Jahre alten Burſchen, der, wie die Polizei mitteilt, bereits am 28. Februar dieſes Jahres einen ähnlichen Ueberfall in der Hanauerland⸗ ſtraße verübt hat. Blitt in den An den beiden Töchtern vergangen 3% Jahre Zuchthaus wegen Blutſchande Kaſſel. Zu drei Jahren und ſechs Monaten Zuchthaus und zu fünfjährigem Ehrverluſt verurteilte die Große Strafkammer den 53jäh⸗ rigen Auguſt Schmake aus Bad Wildungen wegen Blutſchande. Die ſeit dem 20. No⸗ vember 1937 währende Unterſuchungshaft wurde angerechnet. Das Verfahren gegen die jüngere Tochter des Hauptangeklagten wurde auf Grund des Straffreiheitsgeſetzs vom Jahre 1934 eingeſtellt, während das Verfahren gegen die ältere Tochter abgetrennt wurde. Der ge⸗ ſtändige Angeklagte hatte es in nichtswürdiger Weiſe verſtanden, ſich beide Töchter, unter dem e ſie aufklären zu wollen, gefügig zu machen. Widerliches Treiben eines Ehepaares Exemplariſche S'rafe wegen Kuppelei Frankfurt a. M. Gelegentlich einer Verhand⸗ lung gegen einen jungen Mann wegen eines Erpreſſungsverſuchs ergab ſich, daß ein Ehe⸗ paar ſich ſchon ſeit Jahren der Kuppelei ſchul⸗ dig gemacht hatte, und zwar früher in ſeiner Frankfurter Wohnung, und auch in ſeiner Villa in Neu⸗Iſenburg, wo das Ehepaar zuletzt wohnte. Man arrangierte kleine Abendgeſell⸗ ſchaften, in denen ſich nicht wiederzugebende Dinge abſpielten. Auch die Eheleute nahmen es dabei mit der Treue nicht genau. Als die Kriminalpolizei dem Treiben ein Ende berei⸗ tete, konnte ſie ſechs Filme und Bücher und Bilder unzüchtigen Inhalts beſchlagnahmen. Der Ehemann wurde verhaftet, ebenſo ſpäter die Ehefrau, als ſie den Verſuch machte, eine Zeugin zu beeinfluſſen. Die Eheleute hatten ſich jetzt vor der Großen Strafkammer zu ver⸗ antworten und waren geſtändig. Nach den Bekundungen iſt der Ehemann nicht geiſtig minderwertig, aber er hat pſychopathiſche An⸗ lagen und muß als Sonderling gelten. Der Staatsanwalt bezeichnete das Verhalten der Angeklagten als widerwärtig und dem deut⸗ ſchen Weſen und der deutſchen Ehe widerſpre⸗ chend. Er beantragte gegen den Ehemann ein Jahr Gefängnis und 1000 RM. Geldſtrafe, ge⸗ gen die Ehefrau ſechs Monate Gefängnis und 500 RM. Geldſtrafe Das Gericht ging über die beantragten Strafen hinaus und verurteilte den Ehemann wegen ſchwerer Kuppelei zu 177 Jahren Gefängnis, die Ehefrau wegen einfacher Kuppelei zu acht Monaten Gefängnis. Das Gericht betonte, daß hier von heiden Seiten die Ehe nicht reſpektiert wurde. daß ein außer⸗ ordentlich häßliches Treiben ſtattgefunden habe. und daß die Ehefrau dabei die Willensſtärkere geweſen ſei. Die Filme wurden eingezogen. Meſſerſtecher darf ſtatt ſechs jetzt zehn Monate brummen Rimbach i. O. Ein 18jähriger Linnenbacher war, wie erinnerlich, wegen gefährlicher Kör⸗ perverletzung zu ſechs Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt worden. Er hatte auf dem Heimweg von der Rimbacher Kirchweihe im Dunkeln mit anderen Linnenbachern auf dem Rad heimkeh⸗ rende Erlenbacher beſchimpft und dann einen. der ihn zur Rede ſtellte, ſofort mit dem Meſſer bearbeitet. And dies auch noch mit mehreren Stichen in den Rücken, als der Gegner ſich bückte, um die heruntergefallene Fahrradlampe aufzuheben. Auf die Berufung des Staatsanwalts hin wurde der Täter von der Großen Strafkammer Darmſtadt wegen dieſer hemmungsloſen Roheit zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von zehn Monaten verurteilt. Faſchenpfand muß erhoben werden Frankfurt a. M. In Frankfurt tagte am Mitt⸗ woch zum erſten Mal die Fachgruppe der Mi⸗ neralwaſſerfabrikanten für den Gau Heſſen⸗Naſ⸗ ſau, die von den Gebietsgruppen bezw. Abtei⸗ lungen Frankfurt a. M., Höchſt, Offenbach, Mainz. Darmſtadt, Worms, Gießen, Fulda, Schlüchtern. Wiesbaden und Kaſſel außerordent⸗ lich ſtark beſucht war. Es wurden hierbei Fra⸗ gen erörtert, die für die Mineralwaſſerinduſtrie ſowohl als auch für die Allgemeinheit von Inter⸗ eſſe ſind. Nach der Begrüßung durch den Gau⸗ verwalter Käſemann⸗Frankfurt a. M. ſprach der Leiter der Fachgruppe Mineralwaſſerinduſtrie, Holtzthien⸗Berlin, über Aufgaben und Ziele der Fachgruppe, wobei er beſonders auf das ſtändige Streben nach Tualitätsverbeſ⸗ ſerung der Erzeugniſſe der Mineralwaſſer⸗ induſtrie, beſonders der Fruchtſaftbrauſelimo⸗ nade, hinwies, die als Spitzenprodukt in der Oeffentlichkeit immer mehr begehrt werde. Dr. Piechotta⸗Berlin von der Hauptvereini⸗ gung der Deutſchen Gartenbauwirtſchaft, der die Mineralwaſſerinduſtrie in Bezug auf die Marktregelung angegliedert iſt, erläuterte die verſchiedenen Beſtimmungen und wies nachdrück⸗ lich auf das Flaſchenpfand hin, das er⸗ hoben und entrichtet werden müſſe. denn nicht zuletzt handle es ſich ia auch darum, heute mehr denn je die Materia⸗ lien, wie Drahtverſchlüſſe, Gummiſcheiben uſw., vor dem Verluſt zu bewahren. Der Geſchäfts⸗ führer der Fachgruppe, von Schmidt ⸗Ber⸗ lin. gab einen kurzen Ueberblick über die Orga⸗ niſation und riet im Hinblick auf die Ueber⸗ ſetzung in der Mineralwaſſerinduſtrie, auf zu⸗ ſätzlichen Verbrauch und größere Wer⸗ bung bedacht zu ſein, indem man vor allem Haus und Familie zu gewinnen ſuche, und ihnen bequeme Gelegenheit zum Einkauf aller Tafel⸗ wäſſer und Limonaden gebe. Junger Mann vergiftet ſich im Auto Königſtein. Nachts wurde in einem in der Hauptſtraße parkenden verſchloſſenen Perſonen⸗ auto ein junger Mann tot aufge⸗ funden Die Polizei ließ den Wagen öffnen und ſtellte feſt, daß ſich der junge Mann, ein 26jähriger Laborant aus Frankfurt, vergif⸗ tet hatte. Gerichtssaal Unterſchlagene Gelder verpraßt Frankfurt a. M. Vor dem Frankfurter Schöf⸗ fengericht hatte ſich der 27jährige Robert Steinmetz zu verantworten, der ſich durch Betrügereien von ſeiner Firma 2500 RM. zu verſchaffen wußte. Zum Teil geſchah dies dadurch, daß er ſich für Schecks Unter⸗ ſchriften geben ließ. und dann das erhobene Geld für ſich verwendete Der Angeklagte lebte auf großem Fuß. Er war ſtändiger Gaſt in Bars und war den anderen SGäſten gegenüber äußerſt freigiebig. In einer Weinſtube machte er eine Zeche von 500 RM Mehrere hundert Mark verpraßte er im Glücksſpiel. In den Bars war er durch ſeine großen Zechen ein gern geſehener Gaſt und es kam häufig vor, daß man ihn von dort aus anrief, ob er den Abend auch kommen werde. Als der unvermeidliche Zuſammenbruch kam. behauptete der An⸗ geklagte zunächſt, nur 1830 RM. unrechtmäßi⸗ gerweiſe erhoben zu haben. Bei einer Nachprü⸗ fung der Kaſſe ergab ſich aber, daß ein weit häherer Betrag in Frage kam. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einem Jahr Gefängnis. f 49 500 RM. Steuerſtrafe Frankfurt a. M. Der Bäckermeiſter Hugo Türk, Frankfurt a. M.⸗Fechenheim, iſt wegen Einkommens-, Umſatz⸗ und Vermögensſteuer⸗ hinterziehung mit insgeſamt 49 500 RM. Geld⸗ ſtrafe belegt worden. Gedankenloſigkeit bringt 20 RM. Strafe ein Oppenheim. Als eine Frau in Nierſtein im November für 14 Tage verreiſte, hatte ſie ihre Katze in die Wohnung eingeſperrt. ohne ſich um die Fütterung zu kümmern. Das arme Tier war recht abgemagert. als durch die Behörde die Wohnung geöffnet wurde. Wegen dieſer Gedankenloſigkeit hatte die Frau einen Straf⸗ befehl über 20 RM. erhalten. Auf ihren Ein⸗ ſpruch hin, bei dem die Frau verſicherte, ſie habe die Katze nicht abſichtlich ohne Futter ein⸗ geſperrt, verurteilte das Amtsgericht die An⸗ geklagte wegen Fahrläſſigkeit zu 20 RM. Geldſtrafe, wozu noch die Koſten des Verfahrens kommen. Fröhliche Moſelreiſe endet im Gefängnis Kochem(Moſel). Im Herbſt 1937 traf in Ko⸗ chem der 26 Jahre alte Hans Wolf aus Leich⸗ lingen als Sommerfriſchler ein. Er ſpielte den „großen Mann“, warf mit dem Geld nur ſo um. doch plötzlich, nach acht Tagen, war angeb⸗ lich die Geldſendung ausgeblieben. Er pumpte die Wirtin um 80 RM. an. bei einer Sommer⸗ friſchlerein lieh er ſich 80 RM. und einige Tage nachher machte er mit dem Rad der Wirtin einen kleinen Ausflug von dem er nicht mehr zurückkehrte. Hinterher ſtellte ſich dann heraus, daß er außerdem einen Mantel und eine gol⸗ dene Uhr mitgenommen hatte. Weitere Ermitt⸗ lungen ergaben. daß er. bevor er die Moſel⸗ reiſe antrat, von ſeinem Schwiegervater als fauler Menſch vor die Tür geſetzt worden war. daß er bei dieſer Gelegenheit ſeinen Schwieger⸗ papa um eine Kiſte Eier, um einen Feldſtecher und um Schmuckgegenſtände im Werte von 500 RM erleichtert. und ſchließlich auch noch ſeinem Großvater 250 RM. geſtohlen hatte. Dieſes Geld veriubelte er auf der fröhlichen Moſel⸗ reiſe, und als es alle war, pumpte er die Wir⸗ tin an. Nachdem er damals flüchtig gegangen war, hörte man lange nichts von ihm. Am Sil⸗ veſterabend aber wurde er erwiſcht, und jetzt ſchickte ihn das Müſſeldorfer Gericht für ein Jahr ins Gefängnis. Sie hoͤren im Rundfunk. Sonntag, den 13. März 1938: Deutſchlandſender 06.00 Konzert. 08.00 Wetter. 08.20 Jugend am Pflug. 09.00 Feierliche Bläſermuſik zum Helden⸗ gedenktag. 10.00 Eine Morgenfeier. 10.40 Beetbo⸗ ven: Klavierkonzert. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Schallplatten. 11.45 Schaltpauſe. 113 1 tag. 13.30 Muſikal. Zwiſchenſpiel 13 45 Lie er, di 9 f g g 14.30 Märchenſpiel. 15 00 wir an der Front ſangen 4 Unterhaltungsmuſik. 16.00 Konzert. diſchen Taten. 19.00 Kernſpruch, Nach Die Treue. 20.00 Richard Wagner. 0 und Frauen berichten ihre Kindheit im Kriege. 18.00 Von hel⸗ ., Wetter. 19.10 21.00 Männer 21.15 Robert Schumaan. 22.00 Nachr.. Wetter, Sport. 22.30—24.00 Zur Unterhaltung. Frankfurt 3 2 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.03 Wetter, Schneebericht. 08 15 Gymnaſtik 08.30 Mor⸗ genfeier. 09.10 Straßenwetterdienſt. 99.15 Kriegs- dichter erzählen 09.30 Chorgeſang 10.00 Morgen feier 10.30 Ewiges Deutſchland 11.15 Konzert. 12.00 Heldengedenktag. 13 30 Blas⸗ 14.30 Klaſſ. Kon⸗ 16.00 11.45 Schaltpauſe. f e muſik. 14.00 Für unſere Kinde 15.15 Ein Sonntag im Goldhaubental. zert. 8 n Konzert 18 60 Kamerad— als wir marſchierten. 18.30 Totenklage. 19.00 Zeit, Nachr., Wetter. 19.10 Gedächtnis im Weltkrieg gefallener deut Komponiſten. 19.40 Sportſpiegel des Sonntags, 2005 Sonntagskonzert 22.00 Zeit, Nachr. 22.10 Wetter, Schneebericht, Nachr, Sport. 22.30 Zur Unterhal⸗ tung. 24.00—02.00 Nachtkonzert. Stuttgart 08 00 Waſſerſtand, Wetter— Bauer, hör zu!, Gymnaſtik. 08.30 Morgenfeier. 09.00 Feierliche Bläſermuſik zum Heldengedenktag. 10.00 Morgenfeier der HJ. 10 30 Konzert 11.00 Kleines Konzert 11.45 Schaltpauſe. 12 00 Heldengedenk⸗ tag. 13.30 Konzert 1400 Konzert. 15.00 Frohe Kameradſchaft im Reichsarbeitsdienſt. 16 00 Muſikal. Feierſtunde zum Heldengedenktag. 17.00 Muſik. 18.00 Feierliche Muſik. 1900 Nachr., Sport. 19.30 Oper „Beatrice“ 20.45 Fantaſie und Fuge. 21.00 Konzert zum Heldengedenktag 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport 22.30 Zur Unterhaltung. 24.00—02.00„Hans Sachs“. Dem 06.00 Hafenkonzert Montag, den 14. März 1938: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 06.30 Kon⸗ zert. 08.00 09.00 Sendepauſe. 09 0009.40 Sperr⸗ zeit. 09.40 Turnſtunde. 10.00 Spiel nach einer Sage. 10.30—11.15 Sendepaufe. 11.15 Seewetterbericht. 1130 Dreißig bunte Minuten 12.00 Konzert. 13.45 Nachr. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.00 Wetter, Börſe, Marktbericht 15.15 Deutſche Volkslieder. 15 40 Für die Hausfrau. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Tänzeriſche Muſik 18.25 Geſang. 18.40 Aus Holz wird Zucker. 19.00 Kernſpruch, Kurznachr., Wet⸗ ter. 19.10 Muſikaliſche Erinnerungen aus Groß⸗ mutters Zeiten. 20.45 Deutſchlandecho. 21.00 Neun⸗ tes Philharmoniſches Konzert. 22.20 Nachr., Wetter, Sport. 22.45 Seewetterbericht. 23.00—24.00 Nacht⸗ muſik Frankfurt 06.00 Moraenlied. Morgenſpruch, Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetter, Schneebericht. 08 10 Gymnaſtik. 08.30 Froher Klang zur Werkpauſe 09.30 Nachr. 09.40 Kl. Rat⸗ ſchläge. 10.00 Du ſollſt das Brot nicht mißachten. 10.30—11.30 Sendepauſe. 1130 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter, Straßenwetterdienſt. 11.40 Volk und Wirtſchaft. 11.55 Offene Stellen. 12.00 Konzert. 1400 Zeit, Nachr., Offene Stellen, Nachr. 14.10 Schallplatten. 15.00 Kl. Konzert. 15.30 Für unſere Kinder. 16.00 Konzert. 18.00 Zeit⸗ geſchehen. 18.30 Der fröhliche Lautſprecher 18.45 Deutſchland baut auf. 19.00, Zeit, Nachr., Wetter; 19.10 Hörfolge. 20.00 Soldaten ſingen und ſpieleſt. 22.00 Zeit, Nachr. 22 15 Wetter, Schneeberichte, Nachr., Sport. 22.30 Nachtmuſik und — 02.00 Nachtkonzert. CCC o ã(Kb Umbau des Heidelberger Karlstorbahnhoſes Heidelberg. Der Umbau des Karlstorbahn⸗ hofes geht ſeinem Ende entgegen. Das Bahn⸗ hofsgebäude wird wahrſcheinlich Mitte Mai, zu Beginn der Reiſeſaiſon, in Betrieb genommen werden. Zur Zeit iſt nun die Stadtverwaltung dabei, den Vorplatz und die Umgebung des Karlstors herzurichten, ſoweit es jetzt ſchon mög⸗ lich iſt, denn dieſe Aufgabe kann erſt endgültig abgeſchloſſen werden, wenn der alte Karlstor⸗ bahnhof abgebrochen iſt. Das geſchieht jedoch erſt nach völliger Inbetriebnahme des neuen Bahnhofs. Das Karlstor wird künftig nicht mehr durchfahren. Landſchaftsmaler von Ravenſtein geſtorben Karlsrube. Im 84. Lebensjahr iſt hier der weit bekannte Landſchaftsmaler Profeſſor Paul von Ravenſtein geſtorben. Aus Schle⸗ ſien ſtammend. wohnte der Künſtler ſeit über 50 Jahren in Karlsruhe. Von hier aus ſind ſeine Werke. die in beſonders zarter Weiſe der Landſchaft huldigten, in das Reich hinausgegan⸗ gen. Auch familiär war er mit einer großen Künſtlertradition verbunden, denn ſeine Frau iſt eine Tochter Moritz von Schwind's. Gießen projektiert Rathausneubau Gießen. Unter der Leitung von Oberbürger⸗ meiſter Ritter waren am Donnerstagnachmittag die Ratsherren der Stadt Gießen zu einer Be- ratung verſammelt. Vom Oberbürgermeiſter wurde verkündet. daß das Projekt zur Errich⸗ tung eines neuen großen Rathauſes, das alle gegenwärtig in zahlreichen Stadtbezir⸗ ken verzweigten Verwaltungsabteilungen zen⸗ traliſieren ſoll, mit größter Tatkraft voran⸗ getrieben werden wird und daß zu dieſem Zwecke im Haushalt für 1938 ein größerer Beitrag vor⸗ geſehen iſt. Ein Preisausſchreiben zur Erlan⸗ gung von Entwürfen für den Rathausneubau iſt geplant. Engliſche Automobilfachleute in Frankfurt Frankfurt a. M. Am Mittwoch weilte eine Reiſegeſellſchaft des Inſtituts of Britiſh Car⸗ riage and Automobile Manufactures, der gro⸗ ßen engliſchen Fachvereinigung der Karoſſerie⸗ bauer und Kraftwagenzubehörfirmen im An⸗ ſchluß an einen Beſuch der Berliner Automobil⸗ ausſtellung und der Leipziger Meſſe im Rhein⸗ Main⸗Gebiet. Abends hieß Oberbürgermeiſter Staatsrat Dr. Krebs die Gäſte im Namen der Stadt Frankfurt am Main im Rahmen eines geſelligen Beiſammenſeins, zu dem ſich auch der britiſche Generalkonſul Smallbones und führende Vertreter der deutſchen Auto⸗ mobilwirtſchaft erſchienen waren, herzlich will⸗ kommen. Im Namen der Gäſte dankte der Prä⸗ ſiedent des Inſtituts. Mr. Morris. dem Ober— bürgermeiſter für den herzlichen Empfang. 0000p G00 ͤ Vcc Beilagenhinweis! Wir verweiſen unſere Leſer und Leſerinnen auf die Beilage der Firma Defaka(Deutſches Familien⸗Kauf⸗ haus) Mannheim. ö Tanz. 3 24.00 — 4 Bekanntmachungen Ortsgruppe Viernheim NS.Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Stenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Aeichsluftjchutzbund Gemeindegruppe Viernheim Alle Amtsträger beteiligen ſich am Sonn⸗ tag, den 13. März, an der Heldengedenkfeier. Es wird an der Luftſchutzſchule 12.45 Uhr mit Armbinde angetreten. Der Gemeindegruppenführer. Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der NS V.! 8 nd 9 * Die Hitlerjugend tritt morgen Sonntag⸗ mittag, 1 Uhr, zur Teilnahme an der Helden⸗ gedenkfeier in tadelloſer Uniform an der Goetheſchule(Schulſtr.) an. Der Spielmannszug(mit Inſtrumenten) ſowie die Fahnenabordnung tritt um 1 Uhr an der Geſchäftsſtelle(Bürſtädterſtr.) an. Der Gefolgſchaftsführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 12. März 1938 Heldengedenktag Der Heldengedenktag mahnt uns an die Opferſaat unſeres Volkes, an die zwei Mil⸗ lionen Kameraden, die an der Schwelle eines neuen Zeitalters uns ſiegreich vorangeſtürmt und vorangeſtorben ſind. Er mahnt uns da⸗ ran, daß ſie für immer die unſterblichen Vor⸗ Tuppkämpfer ſind für unſer neues Reich. An bie Bevölkerung von Viernheim! Der Ortsgruppenleiter gibt bekannt: Aus Anlaß des Heldengedenktages am Sonntag, 13. März, ſetzt die ge⸗ ſamte Bevölkerung die Symbole des Dritten Reiches auf hal bmaſt. Wir gedenken an dieſem Tage der Millionen gefallenen Helden des großen Welt⸗ krieges und der Blutzeugen des neuen Deutſchland in Ehrfurcht und Dank⸗ barkeit, Die Dauer der Halbmaſtbeflaggung iſt von 7—19 Ahr: E + 9 Bie d Telien galien Name voll Schmerz: Tag, da alte Wunden aufreißen und wieder bluten. Und doch: Tag gläubiger Zuverſicht, Name voll Mahnung, nie zu vergeſſen, was war... Einmal im Jahr iſt der Tag unſerer Toten. Tag derer, die dahinſanken im Dienſt der Vaterlands⸗ wehr und feindliche Erde tränkten mit deut⸗ ſchem Blut. Und wieder kommt die Gedächt⸗ nisſtunde! Choräle verhallen, umflorte Fah⸗ nen ſenken ſich an geheiligter Stätte. Trauer⸗ ſalut donnert übers Land, ein Erinnern und Mahnen an die Taten des„Volks in Waffen“ zu großer Zeit. In vieltauſend Herzen zittert das Echo eines ſolchen Weihetages nach Abermals reden die hunderttauſend Zeugen deutſcher Treue in der Welt: Die Steine auf flandriſchen Gräbern, Totenhügeln am Iſon⸗ zo, tauſendfache Reihe von Kreuzen in Weſt und Oſt. Es brauſte der Sturmwind nationa⸗ ler Erhebung und kündete die Parole des Heldengedenktages! Unvergeſſen! Tiefſte Tra⸗ gik, waren die Opfer des Völkerkrieges um⸗ ſonſt geweſen... Nimmermehr durfte das ſein; hier war die Dankſchuld einer neuen Generation einzulöſen. von der Phraſe zur Staatsparole geworden. So feiert ein in ſich jetzt neugewordenes Volk am ſchönſten den Tag ſeiner gefallenen Käm⸗ pfer. Vorwärts den beſchrittenen Weg. Neu im Morgenglanz erſtrahlt das Deutſche Reich, Ein jeder Pulsſchlag nur und Atemzug für euch! Ein lieber Gajt nimmt von uns Abſchied Mit dem Einzug des Frühlings geht nun bald das Winterhilfswerk 193738, das das deutſche Volk ſechs Monate lang in feſter Schickſalsgemeinſchaft zuſammenſtehen ſah, ſeinem Ende zu. In dieſer Zeit bewies das deutſche Volk wieder vor aller Welt, daß es geſchloſſen hinter dem Führer ſteht, wenn er zum Opfer für die bedürftigen Volksgenoſſen, zum Sozialismus der Tat aufruft. Morgen Sonntag will nun ein uns beſonders bekann⸗ ter und beliebter Bote des Winterhilfswerks Abſchied von uns nehmen. Der Eintopf meldet ſich zum letzten Mal in allen deutſchen Fami⸗ lien. An dieſem Feſttag muß er uns in noch jeſterer Gemeinſchaft um die dampfende Schüſs⸗ 1 Vaterlandsdank iſt ſel verſammelt ſehen als früher. Wir wollen ihm damit bekunden, daß er uns ein lieber Gaſt war. Und da es heißt, für lange Monate von ihm Abſchied zu nehmen, wollen wir ihm einen Beitrag geben, der größer iſt als der aller vergangenen Monate. Dem Ergebnis des Sonntags muß ein Erfolg beſchteden ſein, in dem ſich die Einigkeit und enge Verbundenheit des deutſchen Volkes klar und deutlich wider⸗ ſpiegelt. Wenn nun Herr Eintopf, der durch ſeine Anweſenheit zur Stärkung der Einheit der Nation weſentlich beigetragen hat, von uns geht, ſo kann er gewiß ſein, daß wir in den kommenden Monaten niemals die durch ihn erlebte Kameradſchaft vergeſſen werden. Wir werden ihm treu bleiben bis er im Win⸗ terhilfswerk 1938⸗39 wieder erſcheint. * Erfolg einer Eingabe. Der Ver⸗ ſchönerungs⸗ und Verkehrsverein Viernheim trat vor kurzem an die Eiſen⸗ bahndirektion Mainz mit dem Er⸗ ſuchen heran, zwiſchen Viernheim und Lampertheim und umgekehrt Sonn- tagsfahrkarten einführen zu wollen. Die Eiſenbahndirektion hat dem wohlbegründeten Geſuche ſtattgegeben und dem Verein mitge⸗ teilt, daß demnächſt Sonntagskarten zur Aus⸗ gabe gelangen. Da die Ermäßigung für Sonn⸗ tagskarten im allgemeinen/ des Fahrpreiſes beträgt, dürften ſich die ſonntäglichen Rück⸗ fahrkarten von 90 Rpf auf 60 Rpf ſenken. Wir zweifeln nicht, daß ſich dadurch der nach⸗ barliche Verkehr zwiſchen Viernheim und Lampertheim und umgekehrt weſentlich erhöhen wird, was nur zu begrüßen wäre. Der frühe Ladenſchluß kommt. Bei der Reichstagung des Deutſchen Handels in Hammersbach bei Garmiſch⸗Partenkirchen kün⸗ digte Fachamtsleiter Feit an, daß die von allen im Handel tätigen Volksgenoſſen erwar⸗ tete Verkürzung der Ladenſchlußzeiten am Wochenende aller Vorausſicht nach in dieſem Jahre eingeführt werden wird. Da die geſetz⸗ liche Regelung noch im Laufe dieſes Jahres zu erwarten iſt, wird den Dienſtſtellen des Deut⸗ ſchen Handels mit der Schaffung von Freizeit- veranſtaltungen, Wanderungen und Reiſen auch für die Kaufleute eine wichtige Aufgabe erwachſen. Ehrung für den Altveteranen Kempf Heute Samstagabend veranſtaltet die Krie⸗ ger⸗ und Soldatenkameradſchaft im„Fürſt Alexander“, zu Ehren des Altveteranen Franz Wilhelm Kempf, der am heutigen Tage ſeinen 90. Geburtstag feiert, einen Kameradſchafts⸗ abend, zu dem alle Kameraden mit ihren Frauen erſcheinen. An dem Abend nehmen die Kameraden, Bezirksführer Frh. von Wan⸗ genheim und Kreisverbandsführer Becker teil. Alle Teilnehmer werden in echt kameradſchaft⸗ lichem Kreiſe ſchöne Stunden verbringen. Die Hammelburger. Nachdem das Bataillonstreffen in Weinheim auf den 27. März feſtgeſetzt iſt, treffen auch die hieſigen Kameraden Vorbereitungen zum Beſuche des⸗ ſelben. Die Kameraden der 3. Kompagnie melden ſich zur Teilnahme bei ihrem Kame⸗ raden Lt. der Reſ. Joſef Roos. Die Ange⸗ hörigen der Kameraden haben freien Zutritt zu dieſer Veranſtaltung. Es kommt bei dieſem Treffen auch darauf an, daß die vielen Frauen an der Bergſtraße, von Viernheim, in der Rheinebene und in den entlegendſten Oden⸗ walddörfern ebenfalls zu dieſem Treffen ihrer Soldatenmänner kommen. Sie ſollen auch mal die Männer ſehen und kennen lernen, die in der Gruppe neben ihnen ſtehen, die mit ihnen im Feuerkampf liegen, die ihre Vorgeſetzten ſind. Darum rüſtet zum Hammelburger Tref⸗ fen in Weinheim! Nachdem die Hammelburger Kameradſchaften in allen Orten gegründet ſind, wird man auch hier mal beſtimmt ein Bataillonstreffen abhalten, zumal unſer Ort eine ſo große Zahl von Bataillonsangehöri⸗ gen ſtellte. zer A. S. O. A. P. Deutichland ehrt jeine toten gelben Am 13. März feiert Deutſchland den Tag, der dem Gedächtnis der toten Soldaten und Kämpfer des Weltkrieges gewidmet iſt. Ein Kranz von Heldengräbern und Malen um⸗ gibt die deutſche Heimat. Vorgeſchoben bis weit hinein ins Feindesland liegen ſeine toten Söhne zum unvergänglichen Zeugnis des Sie⸗ geslaufs der deutſchen Heere. Von den Kreide⸗ feldern Frankreichs, den Sümpfen Flanderns, vom Hochrand der Vogeſen über den Alpen⸗ gürtel bis zur Adria, von dem Walle der Karpathen bis zu den Dardanellen und tief hinein bis in die Steppen Rußlands geht die ſtille Front. Und noch weiter ſchließt ſich der Kreis der toten Mahner um Deutſchlands Grenzen. Die Weltmeere werden lebendig vom Skagerak bis zu den Falklandinſeln und den Küſten Ame⸗ rikas, Aſiens und Afrikas, von ſtummen Zeu⸗ gen deutſcher Größe und Heldentreue. Lebendig werden die Mahnmale der Heimat, alle die ſtummen grauen Geſtalten in Erz und Stein der Ehrenfriedhöfe und Heldenheime und warten auf Deutſchlands Ehrung. Der Dank des Vaterlandes iſt euch gewiß! So hieß einſt das feierliche Verſprechen, das das Vaterland ſeinen Frontkämpfern gab. Groß, ernſt und mahnend ſteht auch heute noch das Vermächtnis der Front vor unſeren Augen, der Zug der toten Soldaten, der Blutzeugen und Blutopfer der Heimat. In der Blüte ihrer Jugend, in der Kraft ihres Mannestums, zahlten ſie einſt dem Vaterlande ihren Tribut als Sühnegeld für die Millionen Lebender, Männer, Weiber, Greiſe und Kinder hinter der Front. Fühlſt du noch in dir die Verpflichtung gegen ſie, du Menſch der deutſchen Erde oder biſt du ſchon ſtumpf geworden im Trott des Alltags, ſtumpf und empfindungslos denen, genüber, die einſt den Wall ihrer Leiber um dein Daſein legten, die einſt nach jenem Worte: Deutſchland muß leben, und wenn wir ſterben müſſen, ihr Leben hingaben, damit du leben konnteſt. Sie haben es erfüllt, jenes Wort, vorgelebt jenes Heldentum den Enkeln und Nachfahren im Dienſte für alle. Denke daran, Deutſcher, daß auch deine Exiſtenz, dein Daſein erkauft wurde mit ihrem Blute, mit ihrem Heldentod. Und dann gehe hinaus an ihre Gräber und Male und danke Deuljche geimat in jremder Erdpñe Aus ber Arbeit hes Volksbundes, Deutjche Kriegsgräberjürjorge“ N ihnen. Neige dein Haupt vor dem Heldengeiſt, von dem du einſt die Rettung der Heimat und des Vaterlandes in ſeiner höchſten Not er⸗ flehteſt und erſehnteſt. Danke Deutſchlands großen Toten! Noch ſtehen ſie vor uns, die glänzenden 1 Waffentaten unſerer unbeſiegten und nur durch die Uebermacht einer Welt von Feinden zum Rückzuge gezwungenen Armeen, in jenen gi⸗ gantiſchen Materialſchlachten, in denen die Berg- und Stahlwerke aller Kontinente un⸗ ſeren Feinden die Mittel liefern mußten gegen uns. Noch ſteht es vor uns, das Wort unſeres größten Heerführers nach der Schlacht bei Tannenberg, das er an ſeine ſiegreichen Trup⸗ pen richtete: Eure euer ungebrochener Angriffsgeiſt und Sieges⸗ wille, ſie haben es ermöglicht, einem zahlen⸗ mäßig vielfach überlegenen Feind nicht nur ſtandzuhalten, ſondern ihn vernichtend zu ſchlagen! Deutſcher, vergiß nie, daß kein Feind den deutſchen Boden ſiegreich betrat. Dank deinen grauen Helden. Du ſchmückſt und pflegſt die Gräber deiner Familie. Denke daran, daß du einer größeren Familie angehörſt, wo deutſche Brüder für dich ſtarben, für dich ihr alles gaben. Vergiß aber auch nicht die neue, die politi⸗ ſche Front Deutſchlands, die aus jenem Hel⸗ dengeiſte erwuchs und die heute noch im Kampfe um Deutſchland ſteht. Auch ihre To- ten ſind Söhne der Heimat, die jederzeit bereit waren, ſie mit ihrem Heldenblute zu decken. Ein heiliges und teures Vermächtnis jener Vorkämpfer des großen Krieges. In ihre Hände gelegt iſt heute die Zukunft der Nation, das Erbe der Vergangenheit. Auch ihnen dankt 1 Deutſchland am heutigen Tage, in Ehrfurcht und Treue. Sie, die neue Front hat aufge⸗ baut, was jene Mächte der Vernichtung und des Unterganges einſt zerſtörten und nieder⸗ riſſen.— Siegreich und ſtark entfaltet der deutſche Aar wieder ſeine Schwingen zu neuem Auf⸗ ſtieg, neuer Größe. g Ehre und Dank allen Kämpfern! Ehre und Dank den toten Helden! Es lebe Deutſchland! 2 . Aufnahme: Volksbund Archiv Deutſche Kriegsgräberſtätte Romagne ſous-Moulfaucon bei Verdun(Frankreich) vor dem Ausbau durch den Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge eee Ernährungshiljswerk Aus der geſtrigen Notiz in unſerer Heimat⸗ zeitung war zu erſehen, daß jetzt, nachdem in unſerem Orte die Maul- und Klauenſeuche erloſchen iſt, mit der Sammlung der Küchen⸗ abfälle begonnen wird. Wie die Erfahrung lehrt, haben in den meiſten Orten eine ganz erhebliche Anzahl von Familien ſich bereit erklärt, ihre Küchenabfälle regelmäßig dem Ernährungshilfswerk zur Verfügung zu ſtel⸗ len. Was z. B. im benachbarten Lampertheim möglich iſt, muß auch in Viernheim durchzu⸗ führen ſein. Es werden jede Woche zweimal die Sammler erſcheinen, ſodaß ein Verfaulen und damit verbundene üble Gerüche in der Woh⸗ nung ausgeſchloſſen bleiben. N Am kommenden Dienstag, den 15. März, erſcheinen die Sammler zum erſtenmal an Eurer Türe. Stellt in Eimern die Abfälle bereit! Das Geheimnis 5 einer gut geführten Küche liegt in der Vermeidung von Abfall und in der Ver⸗ wendung von Reſten! Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes, Herr Dr. Schlick, Adolf⸗ Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. unvergleichlichen Marſchleiſtungen, reitag: 1 299 1 3 Mn Nähen zu fle beg . berden be dagbat f Rasche Amal ang lernheim due lh d 8 2 mt 1 a egen 6 Uuſeres acht bez ahn bi 1 Aup⸗ J dun, Sieges ⸗ Nahlen⸗ 10 ur end zu u — ind en KNalholſſche Kirche: 2. Faſtenſonnkag 27 Uhr: hl. M 2 uhr 2. 51 Mee Apoſteltirche⸗ ö g 10 Uhr: Hochamt mit Predigt 9 1 Uhr: Verſammlung der Jünglingsſoda⸗ lität. Um vollzähligen Beſuch wird gebeten. 2 Uhr: Andacht Abends 7.45 Uhr: Faſtenpredigt Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene 3½11 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder. u Uhr: Andacht für die Kinder Montag: 6.40 Uhr beſt. Amt für Peter Hoock 4., efrau Anna Maria geb. Weidner, Sohn Friedrich und beiderſeitige Anverwandte 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. Schalk und gef. Krieger Lehrer Karl Joſ. deinen 1 gt die deß lu deute c ales b politi⸗ 1 Hel⸗ 14 . J. t betet decken. 15 b fer ihre Matic, n dankt rfurcht dufge⸗ 1g und Uebel f hole ch Freitag: Hofmann und Eltern 4.10 Uhr beſt. Amt für Blaſius Reinauer und verſt. Krieger Franz Bugert Dienstag: 6.40 Uhr beſt. Amt für Jakob Hagenburger frau Anna Maria geb. Binninger, En⸗ kel Joſ., beiderſeitige Großeltern und An⸗ N. er . 10 Uhr I. S.⸗A. für Eliſabeth Jakob Mittwoch: 6.40 Uhr 2., 7.10 Uhr 3. S.⸗A. für Eliſabeth Jakob geb. Heckmann Donnerstag: 6.40 Uhr beſt. Amt für Friedrich Hoock, Eltern und Angehörige 7.10 Uhr beſt. Amt für Georg Michael Kühlwein 2. 6.40 Uhr beſt. Amt für Joh. Joſ. Hof⸗ mann, Ehefrau Anna geb. Hanf, beider⸗ ſeitige Eltern 5.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Georg Kühner und Joh. Martin 7. 7.10 Uhr beſt. Amt für Hans Heckmann, Eltern: Adam Heckmann und Magdalena b. Kirchner, Schwiegereltern Anton Hanf, Chefe Joſefine geb. Winkenbach und An⸗ gehörige Bereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846 Heute Samstag abend 8.30 Uhr Singſtunde. Alles erſcheinen. Der Vorſitzende. Seſangverein Sängerbund-Flora. Heute abend halb 9 Uhr Singſtunde. Bitte um reſtloſes Erſcheinen. 8 Uhr kurze Be⸗ ſprechung des Vorſtandes. Der Vorſitzende. Seſangverein Sängertreue Harmonie. Heute Samstag abend punkt 8 Uhr Sing⸗ ſtunde. Reſtloſes Erſcheinen erwartet der Vorſitzende. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. ielbetrieb am Sonntag, den 13. März: U. Fußballmannſchaft Pflicht⸗ und Pokalſpiel egen VfTug Feudenheim in Feudenheim. 9 2.30 Uhr. Abfahrt 1.04 Uhr mit OEG. Vorſpiel: Erſatzligamannſchaften. Be⸗ 11115 12.45 Uhr. Abfahrt 11.30 Uhr per ad am Rathaus. Dafür wird Fahrt ver⸗ gütet. Die Vereinsführung. Turnverein von 1893 Fußball: Auf dem Lorſcherweg⸗Sportplatz: 1. und 2. Mſchft. gegen Lützelſachſen. Beginn: 12.45 Uhr und 2.30 Uhr. Handball: 9.30 Uhr Training für 1. und 2. Mſchft. A⸗ und B⸗Jug. in Käfertal Gemein⸗ ſame Abfahrt 9 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. Kitchliche Nachrichten Evangelſiche Kirche: f Sonntag, 13. März 1938 Vormittags 9.30 Uhr: Gottesdienſt Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 14. März, abends 8 Uhr, Singſtunde des Kirchenchor. Dienstag, den 15. März, abends 8 Uhr, Frauenabend Mittwoch, den 16. März, abends 8 Uhr, Paſſions⸗Andacht. ee ee eee eee Samstag: 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für ledig verſtorb. Martha Weidner, Großeltern Nik. Weid⸗ ner und Kath. geb. Hoock, Kornelius Ring⸗ hof, Ehefrau Cäcilia geb. Pfenning und Angehörige 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Cäcilia Belz geb. Roos, Ehemann, Kinder und Angeh. 7.10 Uhr beſt. E.⸗A. für Georg Friedrich Martin 1., Ehefrau Sofie geb. Filbeck, deren in St. Avolt verſt. Sohn Jakob. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern, am Dienstag und Samstag in der Marienkirche hl. Meſſe. Mittwoch und Freitag, abends 6.30 Uhr, Faſten⸗Andachten. Am nächſten Freitag iſt von 4—7 Uhr Gelegenheit zur hl. Beichte wegen des Feſtes des hl. Joſef. Am nächſten Sonntag erfüllen ihre Oſter⸗ pflicht der übrige Teil der Jungfrauen. Zu⸗ gleich das 4. Schuljahr. Mädchen beichten Donnerstag um halb 6 Uhr, die Knaben Der Enticheibungskampf in Feubenheim Für den diesjährigen Meiſter in der Be⸗ zirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt kommen nur noch zwei Vereine in Frage: Viernheim und Feu⸗ denheim. Trotzdem Viernheim bis über die Vorrunde überlegen führte, hat es Feuden⸗ heim fertiggebracht, in zäher Verfolgung Meter um Meter an Boden gut zu machen. Nun liegt Feudenheim mit 6 Punkten, aber auch 3 Spie⸗ len im Rückſtand. Viernheim kann für ſich nur noch ein weit beſſeres Torverhältnis bu⸗ chen. Morgen ſteigt in. Feudenheim der ele lute Führung in der Tabelle und höchſtwahr⸗ ſcheinlich bedeutet ein Sieg auch die Meiſter⸗ ſchaft. Wenn auch der Weg nach Feudenheim für die Amicitia einen ſchweren Gang bedeu⸗ tet, ſo ſind die Ausſichten auf einen Sieg doch nicht gering. Nur Schwarzſeher werden wie immer ſagen:„Die verlieren ja doch!“ Aber wir ſprechen anders, denn wir wiſſen, welch Können in unſern Spielern ſteckt und wir wiſſen auch, daß ſie morgen alles daran, ſetzen werden, um zu ſiegen. Wir erwarten morgen die Mannſchaft in dem Geiſte käm⸗ pfen zu ſehen, der ſie beherrſchte zu der Zeit, als ſie Feudenheim in Viernheim niederzwan⸗ gen. Denn es wird wohl die letzte Gelegenheit ſein, die Meiſterſchaft aus eigener Kraft zu erringen. Wohl wird Feudenheim alles daran⸗ ſetzen, ihren Gäſten ein Bein zu ſtellen, aber dieſe werden auf der Hut ſein. Und wir Viernheimer Sportanhänger wer⸗ den auch unſer übriges tun, unſere Elf zu unterſtützen. Keiner bleibt morgen zu Hauſe, wenn es auf dem Feudenheimer Sportplatz einen dramatiſchen Kampf zu erleben gibt. Unſere Mannſchaft braucht uns. Wenn ſie einen moraliſchen Rückhalt hat, wird ſie mit Ruhe in den Kampf gehen. Und dieſer Um⸗ ſtand wird in dem morgigen Spiel ein nicht zu unterſchätzende Tatſache ſein, wer die Ner⸗ ven behält, hat den Vorteil. Außerdem wird dieſes Spiel zugleich als Pokalſpiel gewertet, ſodaß der Verlierer aus dem Pokalwettbe⸗ werb ausſcheidet. Ein doppelter Grund für alle Spieler und Zuſchauer, morgen auf dem. Poſten zu ſein. Mannſchaftsaufſtellungen: 1. Mſchft.: Krug; Kiß 1, Martin H.; Schmitt Hch., Müller A., Hoock V.; Kiß 3, Kiß 4, Müller J., Fetſch, Kiß 2. Erſatz: Winkler J. Erſatzliga: Mandel K.; Weidner, Kempf, Krug Ph., Ehrhardt Jak., Ehrhardt M., Mandel Hch., Faltermann, Wunder V.,; Schmitt M., Kempf K. Erſatz: Friedel J. 2 Fußball⸗Kreisklaßſe jetzt zum Enbjpurt an! TV Viernheim Zunächſt die Reſultate vom vergangenen Spielſonntag: Altenbach— Sulzbach(Sulzb. u. angetr.) Viernheim— Gartenſtadt 01 Lützelſachſen— Laudenbach 1:5 am Samstag u Am nächſten Sonntag iſt Collekte für be⸗ dürftige Erſtkommunikanten. Heute iſt Collekte m 2 Uhr. für das Seminar. Am Mittwoch um halb 9 Uhr iſt Vortrag für die 2. Abteilung der Jünglingsſodalität. Und zwar für die, die 1936, 1935, 1934 und 1933 aus der Schule kamen. Am nächſten Dienstagabend um 8 Uhr iſt Vortrag für Männer und Jungmänner. Alle ſind herzlich eir Aecker Richtung Mucken⸗ ſturm oder Wein⸗ heim gelegen, zu pacht. geſucht. Angeb.: Lage und Preis unt. NW 1 a.d Geſchäftsſt. erb. igeladen. Aller in der Nähe des Ortes gegen bar zu kauf. geſucht Schriftl. Angeb. m Preisang. unt. 280 a. d. Geſchäftsſt. erb. Gon 2 Schön, geputzt. off. Rosenkohl 1½ kg. 10, ſow. alle and. Gemüſe bill. Kempf, Hügelſtr. 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Auskunfts⸗ taf. d. Geſchäftsſt. nahen Uulr Ja gar- micht gewunt- Ja, das iſt es eben, Meiers ha⸗ ben mit der fal⸗ ſchen Sparſam⸗ keit die ganze Nachbarſchaft verärgert.— Wenn man ſich verheiratet, ſetzt man doch eine Anzeige in die Viernheimer Volkszeitung, damit es alle Freunde u. Be⸗ kannte erfahren Erweitere Deinen Kundenkreis durch Anzeigen in der Viernheimer Volkszeitung Stadt— SA Mannheim 0·˙0 Morgen Sonntag ſtehen wieder acht Vereine im Rennen und zwar ſtehen ſich gegenüber: Viernheim— Lützelſachſen Weinheim— Stadt Mannheim SA— Gartenſtadt Lanz Mhm.— Laudenbach Durchweg intereſſante Begegnungen, über deren Ausgang nur ſchwerlich etwas Beſtimm⸗ tes vorauszuſagen iſt. Vielleicht, daß Wein⸗ heim und SA Mannheim erfolgreich ſind. Ob Lanz über Laudenbach triumphieren kann, mögen wir dahingeſtellt ſein laſſen. Men liat gewonnen? 8. Klaſſe 50. Preußiſch-Südveulſche(276. Preuß.) Klaſſen-Lotterle Ohne Gewähr Nachdruck verboten 27. Ziehungstag 10. März 1938 In der heutigen Vormlttagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 500000 RM. 33504. 10 Gewinne zu 3000 RM. 18165 134071 160870 161977 885 100 22 Gewinne zu 2000 RM. 48932 51864 71981 138591 226610 305576 307945 336994 347845 398611 398086 60 Gewinne zu 1000 NM. 1869 10984 11433 12443 22198 25455 32544 46617 54029 55908 67018 69867 69873 105041 196119 187879 188038 212408 214353 224349 288887 301503 340027 351090 367391 370135 381111 381883 381190, 888518, Id Gewinne zu 500 RM. 2250 2885 4215 10346 12007 15231 18477 29262 36037 39838 44219 48991 71638 85898 99477 99603 99974 121372 124860 129941 147467 155050 158321 155406 162858 168892 177548 186716 180004 191108 214189 2162838 228597 245320 248989 258326 259393 272350 277867 280083 281481 292832 297905 304422 41. 386577 333139 349314 358482 367203 371829 372828 381612 1 198 Gewinne zu 300 RM. 707 11173 11520 14821 15423 21229 22638 27599 27732 36306 42174 45162 51396 60866 62282 68852 77778 7970 7980 81059 82222 82402 96101 99158 100786 198598 118631 119883 22431 236 14 130659 132556 139797 141534 160155 166112 170142 175488 176000 178946 177061 177497 179241 198298 204735 207615 216571 211875 212309 212897 215581 227274 229889 231127 233292 238604 239339 245293 245835 251938 252895 258155 256967 262848 265355 26944 271076 280293 280438 299201 390401 315845 316435 317049 319553 322472 325552 326638 329853 334419 338205 342233 342882 349897 358863 359273 384973 376989 377672 378099 382239 384139 385748 386444 395683 396641 397737 397941 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 4 Gewinne zu 3000 RM. 100021 265905 30 Gewinne zu 2000 RM. 6130 94222 97257 102293 192392 205 188 239508 259069 269480 272896 275549 316791 346355 348710 364293 56 Gewinne zu 1000 Rt. 1212 7609 7828 8412 19594 40103 77037 77246 95927 108631 111162 121462 135336 150861 185712 180644 225400 244433 276840 284294 312435 343345 343523 357724 373177 377428 383285 386780 84 Gewinne zu 500 RM. 7419 8762 10327 12402 27332 27734 36455 39850 45416 125426 148359 176212 181588 188012 205814 223781 230868 244368 248136 258718 263954 300585 304955 306917 30642 311707 313499 323329 323700 344407 345586 351975 380918 361200 368106 369298 376665 377153 379328 382775 391005 396573 144 Gewinne zu 300 RM. 12540 12588 15282 22540 22892 23812 29203 31416 32173 34863 37725 39616 44045 52339 53511, 53849 62168 70664 78527 82373 84072 87216 88597 89729 91444 109754 106153 108866 116935 139370 142387 143391 146266 147119 152559 180462 183390 187292 188096 192944 212190 215198 221114 221828 244918 244956 255299 259843 262602 263998 286383 271359 295829 297959 302538 305130 311909 815272 320601 3224868 333317 340854 ——4U0 350622 354266 354466 375248 381120 381857 383919 390661 9991 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000000, 2 zu ſe 20000, 4 zu je 10000, 20 zu ſe 5000, 26 zu je 3000, 94 zu ſe 2000, 164 zu je 1000, 292 zu je 500, 670 zu je 300, 14726 zu je 150 RM. Viele&ctean F ee, eee eee eee müſſen zum Weißen Sonntag und zur Konfirmation für ihre Kinder nun vieles einkaufen. Vor dem Einkauf ſollen die Eltern aber erſt den Anzeigenteil der„Viernheimer Volkszeitung“ anſehen. Darum jetzt Anzeigen aufgeben, die ſicher Erfolg bringen, da ſie in allen Familien geleſen werden! klar in Front! Nun bleibt noch zu erwähnen das Treffen TV Viernheim— Lützelſachſen auf dem Lorſcherweg⸗Sportplatzl Zuerſt wollen wir aber ein wenig rückwärts ſchauen; denn in dem Streben nach dem ge⸗ ſteckten Ziel iſt ein mitunter gehaltener kleiner Rückblick oft ſehr von Vorteil. Er iſt mehr wert als alle guten Worte und Ermahnungen für die Zukunft. Dies umſo mehr, als ſich eine Mannſchaft vielleicht unbeſiegbar preiſt und auf dem eben geglaubten Weg nun auf einmal doch ſtolpert. Bekanntlich wird dann fieberhaft nach dem Grund geſucht, der eine ſolche Hemmung und Stockung im bisher ſo ruhigen Verlauf der Dinge verurſachte. Und meiſtens iſt der Grund doch ſo einfach: Fer beruht in der Ueberheblichkeit in den eigenen Reihen und in der ſich dann daraus ergeben⸗ den Zuleichtnahme des Gegners. Dies war auch der Grund der letztſonntäg⸗ Aichen Niederlage der Turner⸗Fußballer. Zam erſtenmal hat Viernheim die Segel ſtreichen müſſen; zwar nur knapp mit 0:1, doch dies tut nichts zur Sache, hoch oder niedrig: ver⸗ loren iſt verloren! Und es iſt keine Selten⸗ heit: da wo man meint, am ſicherſten zu gehen, fällt man! Weshalb wir das ſagen? Ganz einfach: ein zweites Mal darf dies nicht mehr vorkommen! Denn eine nochmalige Nie⸗ derlage würde erſtens einmal das Vertrauen zu der Elf erſchüttern, zum zweiten aber auch die Spitzenſtellung ganz gehörig ins Wanken bringen. Zwar iſt man noch mit 4 Punkten im Vorteil, aber das Unglück ſchreitet manch⸗ mal ſchnell... 1 Vorſorge heißts alſo treffen. Schon der morgige Punktekampf gegen Lützelſachſen muß zeigen, daß die Turner⸗Elf vieles aus der Niederlage gegen Gartenſtadt gelernt hat. Vor allem nicht nur ſpielen, ſondern auch ſchießen! Ein Angriff darf noch ſo ſchön vorgetragen — die Kombination noch ſo flüſſig ſein, alles iſt harmlos, wenn der krönende Torſchuß fehlt. Hoffentlich nimmt die Turnerelf dies zur Kenntnis. Nur dann wird ein Sieg gelingen! Die Mannſchaftsaufſtellung: 1. Mſchft.: Beikert; Kühlwein, Schmitt J.; Müller, Jakob, Pfenning; Winkenbach J. Heckmann, Stumpf Hans, Alter, Helbig. . iſchft.: Bergmann K.; Adler, Effler A., Mandel Ad., Hotz, Kiß; Buſalt, Kühlwein, Mandel J., Brandenburger, Hofmann K. Erſatz: Bugert W. 1 Handball des Turnvereins 1. und 2. Mannſchaft ſpielfrei. A- und B⸗Jugend in Käfertal in folgender Aufſtellung: A⸗Jugend: Sander; Effler, Hagenburger W.; Effler, Schmitt, Reinhardt; Buſalt, Kühl⸗ wein, Martin P., Martin H., Martin J. B⸗Jugend: Wiegand; Herbert, Wieland W.; Brechtel, Werle E., Hofmann W.; Bugert, Werle K., Faltermann, Winkler K., Ditſch. Gute Luft im Arbeitsraum ſicher⸗ ſtellen, heißt eine nationalſozialiſtiſche Pflicht erfüllen! Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co.“ Worms.— DA. II. 1938 über 1900. 8. Zt. if. Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. Helbengebenktag in Viernheim am Sonntag, den 13. März 1938 Der Ehrentag für die Gefallenen und die Opfer des Weltkrieges und zum Gedenken der Blutzeugen des Dritten Reiches wird in Viernheim wie folgt durchgeführt: 7.00 Uhr: Hiſſen der Fahnen an den Ehren⸗ 8 malen durch die NSKOV und den Kyffhäuſerbund. Gleichzeitig Aufziehen der Ehrenpoſten der NSKOV und des Kuyffhäuſer⸗ bundes 13.15 Uhr: Eintreffen der 1 f und 4 Verbände in der Adolf Hitlerſtr. Spitze an der Poſt mit der Front nach dem Rathaus. Fahnen⸗ gruppen mit je 2 Begleitern ſte⸗ hen um 13.00 Uhr im Hofe der Parteidienſtſtelle zum Abmarſch bereit. Abmarſch durch die Lorſcherſtr. zum Ehrenmal auf dem Friedhof. Daſelbſt Anſprache des NSKOV⸗ Kameradſchaftsführers. Anſchl. an dieſe Feier: Marſch durch d. Lorſcher⸗, Ernſt Ludwig⸗ und Saarſtraße zum Kriegerge⸗ denkſtein 1870/71. Daſelbſt An⸗ ſprache und Kranzniederlegung durch den Kameradſchaftsführer des Kyffhäuſerbundes. Hier Schluß der Kundgebung. 13.30 Uhr: Die Fahnengruppe marſchiert geſchloſſen an die Geſchäftsſtelle zurück. Marſchordnung: g 1. Fahnengruppe; 2. SA; 3. NSgK; 4. HJ: 5. Pol. Leiter; 6. DA; 7. ROB; 8. Feuerlöſchpolizei(Ehrenabordnungen in Uniform); 9. Feuerwehrkapelle; 19. NS⸗ KO; 11. Kyffhäuſerbund; 12. Marinever⸗ ein; 13. Soldatenbund; 14. Rotes Kreuz; 15. anſchließend ſämtliche Teilnehmer in Civil G8. Angehörige der Gliederungen uſw.) Die SS übernimmt die Abſperrung. 19.00 Uhr: Einholen der Fahnen an Ehrenmalen. Allgemeine Anordnungen: 1. Alle Vergnügungen haben an dieſem Tage zu unterbleiben. „Bei An⸗ und Abmarſch darf kein Spiel gerührt werden. 3. Innerhalb der Gliederungen und Verbände iſt gleichmäßiger Anzug(Dienſtanzug) zu tragen. 4. Orden und Ehrenzeichen ſind anzulegen. Die geſamte Bevölkerung wird zu dieſer Feier eingeladen. Deutſche Männer und Frauen! Es iſt für 15705 einzelnen eine Ehrenpflicht, unſerer ge⸗ fallenen Helden in Ehrfurcht und Treue zu gedenken, die ihr Leben hergaben für uns, daß wir in Frieden und Freiheit leben können. Wir ſenken die Fahnen auf halbmaſt oder ſchmücken ſie mit einem Trauerflor! Deutſche Treue währet in alle Ewigkeit! den 1 Heil Hitlert Nationaljozialiſtijche Deutjche Arbeiterpartei Ortsgruppe Viernheim Engel Braun Organiſationsleiter Ortsgruppenleiter Es in im Winterhllfswerk b 111i und ge recht, von jedem Einzelnen auch 668 die„ ſeinem entlprigt eine prämie iu fordern, kinkhommen [Der Kü lter Aber das Winter ilfe wert) Dem Frühling entgegen! In unſeren Schaufenstern zeigen wir eine intereſſante Auswahl ſchönſier Stoffe Vielſeitigkeit, was wir für jeden Geſchmack und in jeder Preislage bieten, iſt ſtaunenswert. Machen Sie aber bei der Beſichtigung nicht Halt, ſondern laſſen Sie ſich alles zeigen. Wir tun dies gerne und beraten Sie in zuvorkommendſter Weiſe, ohne jede Kaufverpflichtung! Nationaljozialljtijche Kriegsopjerverjorgung Kameradſchaft Viernheim Anläßlich des Heldengedenktages bitte ich alle 5 Kameraden morgen Sonntag nachmittag Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde. 1.15 Uhr am Gaſthaus zum Fürſt Alexander 7617 anzutreten. Es iſt Pflicht 55 jeden Ka⸗ Landwirtjchaſiliche Warken⸗ meraden an der Heldengedenkfeier teilzu⸗ nehmen. Kriegerfrauen, Kriegermütter und ⸗Väter bitte ich, um 1.30 Uhr auf dem Friedhof zu ſein. Der Kameradſchaftsführer. Krieger⸗ und Soldaten kameradſchaft 1875 Antreten der Kameraden zum Heldengedenk— tag 1 Uhr am Gaſthaus zum„Löwen“. Anzug: Dienſtanzug. Orden und Ehrenzeichen ſind anzulegen. Aus Anlaß des 90. Geburtstages des Alt— veteranen und Kameraden Franz Wil- helm Kempf, findet am Samstag, den 12. März, 8.30 Uhr, im„Fürſt Alexander“ ein Kameradſchaftsabend ſtatt. Kameraden, Bezirksführer Frh. Major v. Wangenheim und Kreisverbandsführer Becker werden perſönlich an der Ehrung unſeres Alt— veteranen teilnehmen. Ich erwarte vollzähliges und pünktliches Er⸗ ſcheinen aller Kameraden mit ihren Frauen. Der Kameradſchaftsführer. Soldatenbund e. V., Soldatenkamerad⸗ ſchaft Viernheim An der am Sonntag, den 13. März 1938, ſtattfindenden Heldengedenkfeier nimmt die Kameradſchaft geſchloſſen teil. Antreten um 12.50 Uhr am Gas ſthaus„Rebſtock“. Anzug: dunkler Anzug, großes Bundesabzeichen, ſo⸗ weit vorhanden Bundesmütze bezw. Mütze des aktiven Truppenteils, die übrigen Kame⸗ raden beliebige Kopfbedeckung, große Ordens— ſchnalle, Offz. d. B. Uniform. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen iſt Pflicht. Roßmann, Kameradſchaftsführer. 1 Tie . Feuerwehr Viernheim Die freiwillige Feuerwehr beteiligt ſich vollzählig am kommenden Sonntag, den 18. März, nachm. 1 Uhr an der Heldengedenkfeier. Antreten um 12.45 Uhr am Lokal„Zum Storchen“ mit Muſik und Spielmannszug. Anzug 1. Garnitur u. Mütze. Der Wehrleiter: Holzverkauf Nr.! Freitag, den 18. März 1938 vormittags 8½ Uhr, wird im Gaſthaus zum „Deutſchen Kaiſer“(OëG⸗Bahnhof) 918 dem Staatswald Viernheim folgendes Holz verkauft: Derbſtangen Kiefer: 515 Stück(Ta⸗ bakſtangen aus Heide 3 Nr. 2969— 3030; Doſen 14 Nr. 3809— 3878; Doſen 16 Nr. 1569— 4577), Derbſtangen Weym. Kiefer: 203 Stück aus Winterskiſte 11, zwiſchen Nr. 405 431; Seeſchlag 3 zwiſchen Nr. 781759; See⸗ ſchlag 4 Nr. 18321—24. Reisſtangen Kiefer: 195 Stück(Doſen 16 Nr. 4553— 65). Nutzknüppel Eiche: 59 rm(Garten⸗ pfoſten Kuhtor 7, Nr. 911—1042; Lorſcher Dölle 10 und 12 Nr. 1577—1661 und 2069—2110; Beſoldungsſtück 13 Nr. 2452 2637; Am Graben 2 Nr. 9979—9999 und 18001— 21). Scheiter: rm: 75 Buche, 175 Eiche; Knüppel: rm: 21 Buche, 86 Eiche. Reiſerknüppel: rm: 76 Buche, 79 Eiche, 110 Kiefer. Stöcke: rm 24 Kiefer. Das Brennholz aus nachſtehenden Abteilun⸗ gen: Freie Heide 32, 37, 40; Jägerhaus 3. zwischen Nr. 503—846, Freie Heide 45, 47 und 48 zw. Nr. 50015240, Kuhtor 7 Nr. 2802— 73. Beſol dungsſtück 13 Nr. 3111— 3234, Knoden 14 Nr. 7933-8012. Das Holz iſt vorher einzuſehen. Blau unterſtrichene Nummern kommen nicht zum Verkauf. Wer für eine andere Perſon Holz kaufen will, muß e inen ſchriftlichen Ausweis ſeines Auftraggebers vorlegen. Forſtamt Viernheim Kempf. 8 — Neuheiten für das Frühjahr! Herrliche Farben und eleganteſte Gewebe überraſchen. Die Amtliche Bekanntmachung Am Dienstag, den 15. März 1938, um 11 Uhr, werden bei der hieſigen Ortspoltzeibehörde folgende ver⸗ jährte Fundgegenſtändr öffentlich verſteigert: 1. 5 Herrenfahrräder 2. 4 Damenfahrräder Die Verſteigerung findet im Hofe des Rathauſes ſtatt. Viernheim, den 10. März 1938 genojjenſchaft e ombs. Viernheim des Heldengedenktages auf Sonntag, den 20. März, verſchoben. Wir bitten un⸗ ſere Mitglieder, ſich an der Feier zu beteiligen. Der Vorſtand: Blaeß; Brechtel. EMPFEHLUNG eee eee Bringe meine Mafanfertigung in NHersgtis. Auch Reparaturen werden angenommen „Deutscher Ralser“ DEG. ⸗ Bahnhof Fernſprecher 10 Heute Samstag 7 8½/ Uhr 22 Große Auswahl in kalten u. warmen Speisen: saure Nieren, geb. Kalbs- leber, Rahmkotelets, Paprikaschnit- zel, verlorene Eier mit Nudeln, Rumsteak mit Zwiebeln u. a. m. Gut gekühltes Kühner ⸗Bier, offene und Flaschen-WEINE. Es ladet herzl. ein Families Weschmann Legelfreunde ſind zu unſerem diesjährigen 1 Eröffnungs⸗Kegeln morgen Sonntag herzlich eingeladen Georg Herbert 2., 8 Schützenhof Unſere Generalverſammlung wird wegen]! Horselefts usw. in empfehlende Erinnerung 1 Magdalena Hanf, Spitalstraße 3. lond maschinen im Winter instondsetzen zo lassen, ist besser gls bei der Ernte z schwitzen! Bringen, Sie jetzt ihre DREI Erntemischinen ur instandsetrong f Originol. krsefrfeiſen 7 Peier Grab. Kaſerlil Landwirtſchaftl. Maſchinen und Geräte Fahrräder Marke Adler, Opel, NS U., Diamant, äußerst billig. Teil- rahlg. gestatt. Sämtl. Ersatz- teile. Bes. preisw. 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