b ü. Tel. ratz · mmi m. U. i ge⸗ men eden. 1 paten, lit bel e 3 a 3 e 1 Il 1 Er Bezugspreis: Ins Haus gebr durch die Poſt monatlich 1.60 N Vol amteban der Blrgrrneſlern Vurnhem J. cheinungswelſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und acht monatlich 1.60 RM einſchließlich M ausſchließlich Beſtelgeld Einzelnummer 10 Rpfg. FFC Nummer 61 RS3 eiertagen. otenlohn, Monkag iernheimer , den 14. März 1938 Verkündigungsblatt der NS DAN. Niernheimm Anzergenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für I mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. P Sc. L'haſen 15101 CCC ͤ ²˙ AAA 14. Jahrgang Oeſterreich mit Deulſchland wieder verein Neues Bundesverfaſſungsgeſetz Volksabſtimmung am 10. April Amtlich wird verlautbart: Heute iſt folgendes Bundes⸗Ver faſſungsgeſetz über Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Reich erlaſſen worden. 1 des Artikels 3 Abſatz 2 des Bundesverfaſſungs⸗Geſetzes men hat die Bundesregierung beſchloſſen: die Maßna der rei ſchriften werde Neichsgeſetz über das deutſche Oeſterreich Das öſlerreichiſche vundesverfaſſungsgeſetz wird deulſches Reichsgeſeh Reichsminiſter Dr. Goebbels gab am Sonn⸗ tagabend vor Vertretern der deutſchen Preſſe die folgende Geſetz über die Wiedervereinigung Oeſterreichs Verfajjungsmäßige Verankerung der hiſtorijchen Ereigniſſe in Heſterreith über 20 J Die zur Durchführung und Ergänzung Menghien, Jury, Berlin, 13. März n Geſetze und Verfügungen bekannt: mit dem Deutſchen Reich vom 13. März 1938 Die Reichsregierung hat das folgende Geſetz beſchloſſen, das hiermit verkündet wird: Das von der öſterreichiſchen Bundesregierung beſchloſſene Bundesverfaſſungsgeſetz Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Deut⸗ vom 13. März 1938 wird hiermit bat folgenden Wort⸗ chen Rei 8 eichsgeſetz; es ut: 9 f Grund des Artikels III Ab Ia desverfa Maßnah Artikel 1. ſſungsgeſetzes men im Bereich der Verfaſſung B. Artikel 1. Oeſterreich iſt ein Land des Deutſchen Reiches. Artikel 2. Sonntag, den 10. April 1938, findet eine freie und geheime Volksabſtimmung f Jahre alten deutſchen Männer und a chs über die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Reich ſtatt Artikel 3. Bei der Volksabſtimmung entſcheidet die Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Artikel 4. dieſes Bundesverfaſſungs⸗Geſetzes notwendigen Vor n durch Verordnung getroffe a e 15 5 5 Artikel 5. 1. Dieſes Geſetz tritt am Tage ſeiner Kund machung in Kraft. 2. Mit der Vollziehung dieſes ern 1 die Bundesregierung betraut. Seyß⸗Inquart, Glaiſe⸗Horſtenau, Neumeyer, Rheintaler, Fiſchböck. Das verfaſſungsmäßige Zuſtandekommen dieſes Bundesverfaſſungsgeſetzes wird beurkundet: Seyß-Inquart, Menghin, Jury, über die 2 des Bun⸗ über au K So huldigt Wien dem Führer Vor dem Bildnis des Führers im deutſchen Verkehrs häufen ſich die Blumenſpenden der ialiti ſozia 15 büro in der Kärntner Straße in Wien national⸗ ch geſinnten Wiener. reſſe⸗Hoffmo n, Zander⸗Multiplex⸗K.) Wien, 13. März über 1 außerordentliche Frauen Deutſch⸗Oeſter⸗ olff, Hueber, Glaiſe⸗Horſtenau, Wolff, ueber, Neumeyer, Rheintaler, iſchböck. Blatt J Nr. 255/1934 hat die Bundesregierung beſchloſſen: Artikel 1. N iſt ein Land des Deut⸗ ſchen Reiches. Artikel II. Sonntag, den 10. April 1938, fin⸗ det eine freie und abſtimmung der über 20 Jahre alten deutſchen Männer und Frauen Oeſterreichs über die Wie⸗ dervereinigung mit dem Deutſchen Reich ſtatt. Bei der Volksabſtimmung entſchei⸗ det die Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Artikel IV. Die zur Durchführung und Er⸗ gänzung des Artikels II dieſes Verfaſſungsgeſetzes erforderlichen Vorſchriften werden durch Ver⸗ ordnung getroffen. Dieſes Bundesverfaſſungs⸗Geſetz tritt am Tage ſeiner Kundmachung in Kraft. Mit der Vollziehung dieſes Bundesverfaſſungsgeſetzes iſt die Bundesregierung betraut. Wien, den 18. März 1988. Artikel 2 Das derzeit in Oeſterreich geltende Recht bleibt bis auf weiteres in Kraft. Die Einfüh⸗ rung des Reichsgeſetzes in Oeſterreich erfolgt durch den Führer und Reichskanzler oder den von ihm bieren ermächtigten Reichsminfſter Artikel 3 Der Reichsminiſter des Innern wird ermäch⸗ tigt, im Einvernehmen mit den beteiligten Reichsminiſtern die zur Führung und Ergän⸗ zung dieſes Geſetzes erforderlichen Rechts⸗ und Verwaltungsvorſchriften zu erlaſſen. Artikel 4 Das Geſetz tritt am Tage ſeiner Verkündung in Kraft. Linz, den 13. März 1938. Der Führer und Reichskanzler. Der Reichsminiſter des Innern. Der Reichsminiſter des Auswärtigen. Stellvertreter des Führers. * Der Miniſter ſchloß an die Bekanntgabe des Wortlauts dieſer Geſetze und Verfügungen zündende Worte, in denen er die Größe der Stunde würdigte. Allen Verſammelten wurde die Feierlichkeit des für das geſamte deutſche Volk hiſtoriſchen Augenblicks durch die Worte eheime Volks⸗ Artikel III. Artikel V. Linz, 13. März Der Führer beſuchte heute mittag in dem nur wenige Kilometer von Linz entfernt liegen⸗ den Leonding auf dem Friedhof das Grab ſeiner Eltern. Der Aufenthalt des Führers am Grabe ſei⸗ ner Eltern auf dem Friedhof von Leonding bei Linz war für alle Zeugen dieſer Stunde ein tiefergreifendes, unvergeßliches Erlebnis. Eben noch wurde der Führer auf der kilometerlangen Straße von Linz bis Leon⸗ ding von dem Jubel und Begeiſterung der un⸗ 1 Menge umtoſt, aber von der Nähe des Friedhofes ab machte dieſe Begei terung einem würdigen ehrfurchtsvollen Schwei⸗ en Platz. Mit erhobener Rechten ſäumten hier die Volksgenoſſen auf dem letzten Teil der Fahrt zu beiden Seiten die Straße. Der Führer betrat nur mit ſeiner engſten Begleitung den Friedhof und begab ſich allein an das Grab ſeiner Eltern, wo er Blumen niederlegte und länge re 3 eit ſchweigend verweilte. Die Zeugen die⸗ Linz, 1. März 1938 Der Führer und Reichskanzler hat verfügt: 1. Die Oeſterreichiſche Bundesregierung hat ſoeben durch Geſetz die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich be⸗ ſchloſſen. Die Deutſche Reichsregierung hat durch ein Geſetz vom heutigen Tage dieſen Beſchluß anerkannt. 2. Ich verfüge aufgrund deſſen, das öſter⸗ reichiſche Bundesheer tritt als Beſtandteil der deutſchen Wehrmacht unter meinen Befehl. 3. Mit der Vefehlsführung der nunmehrigen deuiſchen Wehrmacht innerhalb der öſter⸗ reichiſchen Landesgrenzen beauftrage ich den General der Infanterie von Bock, Oberbefehlshaber der 8. Armee. 4. Sämtliche Angehörigen des bisher zöſter⸗ reichiſchen Bundesheeres ſind auf mich als ihren Oberſten Befehlshaber un⸗ verzüglich zu vereidigen. Gene⸗ ral der Infanterie von Bock trifft ſofort die notwendigen Anordnungen. Linz. 13. März 1938. gez.: Adolf Hitler. Bundespräſidenk Miklas zurückgelreten Seine Vefugniſſe auf den Bundeskanzler übergegangen. Wien, 13. März Amtlich wird mitgeteilt: Der Bundespräſident hat auf Erſuchen des Bundeskanzlers mit Schreiben vom 13. März ſeine Funktionen zurückgelegt. Hier⸗ mit gehen gemäß Artikel 77 Punkt 1 der Ver⸗ faſſung von 1934 ſeine Obliegenheiten auf den Bundeskanzler Dr. Seyß⸗Inquart über. Gauleiter Bürckel kommiſſariſcher keſter der N59 Ap. in deſterreich Mit der Vorbereitung der Volksabſtimmung mit allen Vollmachten ausgeſtattet 88 Berlin. 13. März. Der Führer hat. wie die NS. meldet, fol⸗ gende Verfügung erlaſſen: 1. Ich erteile Gauleiter Bürckel, Pfalz, den Auftrag, die NS D AP. in Oe⸗ ſterreich zu reorganiſieren. 2. Gauleiter Bürckel iſt in dieſer Eigenſchaft als kommiſſariſcher Leiter der NSDAP. von Saar⸗ des Miniſters im beſonderen Maße bewußt. ſes Augenblicks waren bis ins Tiefſte ergriffen von der inneren Größe dieſer Stunde, als der Führer des nunmehr geeinten deutſchen Volkes in ſeiner Heimat an die Grabſtätte ſeiner El⸗ tern zurückkehrte. Auch dieſe Erde, die Erde ſei⸗ ner Heimat, Erde, die das Grab ſeiner Eltern deckt, hat der Führer nun freigemacht und in den Schutz des Reiches genommen. 5 Auf der Nückfahrt nach Linz umtoſte wieder unendlicher Jubel den Führer, der wenige Mi⸗ nuten vorher in der tiefen Stille des kleinen Friedhofes ſeiner toten Eltern gedacht hat. Nachdem der Führer ams Samstag in der überwältigenden Kundgebung in Linz vor das ganze deutſche Volk Oeſterreichs getreten war, trat er hier auf dem Friedhof zu Leonding vor ſeine Eltern, um auch ihnen Kunde zu geben da⸗ von,— er das Ziel, das er ſich einſt hier in Linz geſtellt hatte, erreicht habe, wie er es im erſten Kapitel von„Mein Kampf“ unter der Ueberſchrift„Im Elternhaus“ ausgedrückt hat: „Deutſch⸗Oeſterreich muß wieder zurück zum roßen deutſchen Mutterland. Gleiches Blut ge⸗ hört in ein gemeinſames Reich.“ Oeſterreichs Wehrmacht eingegliedert Das öſlerreichiſche Bundesheer Beſtandieil der Deulſchen Wehrmacht abſtimmung betraut. Ich habe Gauleiter Bürckel mit der Vollmacht ausgeſtattet, alle Maßnahmen zu ergreifen oder anzuordnen, die zur verantwortlichen Erfüllung des erteilten Auftrages erforderlich ſind. Linz, 13. März 1938. gez. Adolf Hitler. Die Hakenkreuzfahne weht von der Wiener Kanzlei Nach dem ſiegreichen Durchbruch des Natio⸗ nalſozialismus in Oeſterreich und dem Rücktritt des bisherigen Bundeskanzlers Schuſchnigg er⸗ chien auf der Kanzlei in Wien die Hakenkreuz⸗ Oeſterreich mit der Vorbereitung der Volks⸗ ahne, die von Tauſenden egrüßt wurde. (Aſſociated Preß, Jander⸗ Multiplex K) U Der Führer am Grabe ſeiner Eltern Ergreifender Augenblick auf dem Friedhof Ein Gelöbnis wurde erfüllt Die geſthichtliche Stunde Alle am Sonntagmorgen erſchienenen Wie- ner Blätter würdigen an hervorragender Stelle die geſchichtliche Bedeutung des Beſuches Adolf Hitlers in Oeſterreich. Die„Wiener Neueſten Nachrichten“ ſtellen feſt, daß. die deutſche Schickſalsgemein⸗ ſchaft, von der Generationen träumten, zur unzerreißbaren Tatſache geworden ſei. Dieſer Sieg, der der Zukunft unſeres ganzen Kontinents neue friedliche Bahnen weiſe, habe den Einſatz und die Opfer reich gelohnt. Die„Reichspoſt“ führt unter der Ueber⸗ ſchrift„Der Erfüllung entgegen“ aus, daß dank dem Genie und der Willenskraft Adolf Hitlers die Stunde der volksdeutſchen Einheit angebrochen ſei. Der Traum ſei Wirk⸗ lichkeit geworden, und eine glückliche Vorſehung habe es gefügt, daß dies ohne einen Tropfen vergoſſenen Blutes, ohne Ge⸗ fährdung des Friedens, ohne Anwendung von Gewalt in einem einzigen unvergleichlichen Triumph der Freude und der Befreiung ge⸗ ſchieht. Im„Wiener Journal“ wird unter der Ueberſchrift„Rückkehr in die Heimat“ feſtge⸗ ſtellt, daß durch die Fahrt Adolf Hitlers nach Oeſterreich ein ungeheuerer bedeutſamer hiſto⸗ riſcher Augenblick ſeine erſchütternde menſch⸗ liche Note erhalten habe. Die polniſche Preſſe iſt weiterhin, ganz gleich welcher politiſchen Richtung die einzelnen Blätter angehören, von der Größe der Ereigniſſe in Oeſterreich und von dem Jubel und der Begeiſterung erfüllt, die die Dörfer und Städte Oeſterreichs beherrſchen. Einſtimmig heißt es: Der Umſturz wurde, ohne daß ein Tropfen Blut vergoſſen wurde, durchgeführt. „Gazeta Polſka“ ſchreibt: Adolf Hitler habe einen der wichtigſten Punkte ſei⸗ nes Programms verwirklicht. Er⸗ neut ſei beſtätigt worden, daß lediglich die eigene Kraft, die eigene materielle und mora⸗ liſche Bereitſchaft zu klarumgrenzten Bündniſ— ſen, die in zweiſeitigem Intereſſe zwiſchen zwei Parteien geſchloſſen würden, eine reale Bedeutung haben. Zum Schluß erklärt das Blatt, die Frage, ob durch die Ereigniſſe in Oeſterreich der Frieden in Europa bedroht werde, könne man nur mit einem entſchiedenen Nein beantworten. Der Frieden ſei für die nächſte Zukunft ſicher⸗ geſtellt.„Expreß Poranny“ erklärt, die Rech⸗ nungen der Gegner Deutſchlands ſeien des⸗ wegen zuſammengebrochen, weil ſie falſche Werte enthielten. Die Londoner Sonntagsblätter „verurteilen“ in ihren Stellungnahmen zum großen Teil die Verbrüderung des Reiches und Oeſterreichs. Trotz aller Greuelberichte der Linkspreſſe wird die Lage jedoch ruhig be⸗ urteilt. Miniſterpräſident Chamberlain iſt, den Zeitungen zufolge, nach Chequers abge⸗ reift. Lediglich, Lord Hglifaz ſet in London geblieben. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Sun⸗ day Times“ erhebt ſtrafend den Zeigefinger und erklärt, daß man nun beobachten müſſe, ob ſich die Nazis in Oeſterreich auch anſtändig benehmen. Ganz im Gegenſatz zu allen an⸗ deren Blättern verſucht Garvin im„Ob⸗ ſerver“ der deutſch⸗öſterreichiſchen Frage ge⸗ recht zu werden. Er ſchildert die Geſchichte des Deutſchen Reiches ſeit Karl dem Großen und kommt ſchließlich auf den Wahnſinn des Verſailler Vertrags zu ſprechen. Was Schuſchnigg anbetreffe, ſo ſeien die Me⸗ thoden ſeines Volksentſcheids ein Staatsſtreich geweſen,„People“ gibt vor, zu glauben, daß die Zukunft Europas ernſtlich gefährdet ſei. „Sunday Chronicle“ ſieht ſich mit Bedauern veranlaßt, die Haltung der Deutſchen nicht rechtfertigen zu können. Im„Sunday Expreß“ ermahnt Lord Beaverbrock die Engländer, die öſterreichiſche Lage ſo hinzunehmen, wie ſie ſei.„Sunday Dispatch“ meint, in britiſchen Regierungskreiſen habe man den Eindruck, daß die Regierung nichts mehr an den voll⸗ zogenen Tatſachen ändern könne. Die„Sundav Times“ berichtet, Hitler habe geſtern einen triumphalen Einzug in Oeſterreich gehalten. Nicht endenwollender Bei⸗ fall habe den Führer begrüßt.„Obſerver“ beſchreibt u. a. beſonders die Begeiſterung der Bevölkerung von Salzburg beim Eintreffen der deutſchen Truppen. Selbſt„People“ berichtet in großer L ſmachung von der triumphalen Heimkehr Hitlars in ſeine Heimat.„Sunday Expreß“ meldet aus Linz. daß die Szenen. die er dort vor der Ankunft Hitlers beobachtet habe, ſtaunenerregend geweſen ſeien. Ward Price berichtet in der„Sunday Diſpatch“ aus Linz in beſonders ergreifenden Worten. Der„Petit Pariſien“ ſchreibt erſchrok⸗ ken, die öſterreichiſche Bevölkerung dürfte ſchon viel tiefer angeſteckt geweſen, als man das all⸗ gemein glaubte. Der Berliner Berichterſtatter des„Journal“ iſt der Anſicht, Frankreich habe vielleicht die ſchwerſte Niederlage ſeiner ganzen Geſchichte erlitten. Das 1918 beſiegte Deutſchland habe die Lage umgeſtoßen, und das ſei das Werk Hitlers. Um die Reaktion des Aus⸗ landes kümmere ſich Deutſchland nicht. Es ver⸗ wirkliche Punkt um Punkt ſeines ungeheuren Programms. Für die Proteſte habe es nur ein mitleidiges Lächeln.„Echo de Paris ſchreibt, Theoretiſch müßten die Weſtmächte nach der Kündigung des Artikels 88 von St. Germain ſich in Bewegung ſetzen. Im„Oeuvre“ ſchreibt ein weiblicher Schmierfink Blödſinn.„Petit Journal“ ſagt, die Deutſchen hätten den Franzoſen gezeigt, daß man in 24 Stunden etwas machen könne, was keiner vorher in einem Jahrhundert zu tun vermochte.„Le Jour“ ärgert ſich über die franzöſiſche Regie⸗ rungskriſe und ſagt, in London ſei man über die Pariſer Parlamentsküche entrüſtet. Die „R6Epublique“ ſieht Weltgefahren in der Einſtellung Italiens in Mitteleuropa, Das Ge— werkſchaftsblatt„Le Peuple“ findet es„gro⸗ tesk und ſchrecklich niederdrückend“, daß gerade Oeſterreich das„erſte gebietsmäßige Angriffs⸗ ziel des Dritten Reiches geworden“ ſei. Der ſo⸗ Italiens klare Haltung der Jaſchiſtiſche Großral zu Rom, 13. März. Der Großrat des Faſchismus hat in ſeiner Nachtſitzung nach Entgegennahme des Berichtes des Außenminiſters über die Vorgänge in Oe⸗ ſterreich eine Entſchließung gefaßt, in der zu⸗ nächſt feſtgeſtellt wird. daß die öſterreichiſche Bundesregierung die italieniſche Regierung über die Ergebniſſe der Zuſammenkunft in Berchtesgaden und der daraus erfolgten Ini⸗ tiativen erſt nachträglich unterrſch⸗ tet habe. Auf jeden Fall ſei die italieniſche Regierung ihrerſeits aus begreiflichen Gründen entſchloſſen, ſich in keiner Form in die innere Politik und die Entwicklung einer Bewegung nationalen Charakters einzumiſchen, deren lo⸗ giſchen Ausgang man leicht vorausſehen konnte. Im einzelnen beſagt die Entſchließung ſodann folgendes: In ganz beſonderer Weiſe betonte der Große Rat, daß der von Bundeskanzler Schuſchnigg plötzlicht angeſetzte Volksentſcheid von der italieniſchen Regierung nicht nur nicht nahegelegt, ſondern glatt abgera⸗ ten worden war. ſobald ſie davon Kennt⸗ nis erhalten hatte, und zwar ſowohl wegen des Verfahrens wie wegen des Inhalts den Ereigniſſen in Heſterreich und der For m. Der Große Faſchiſtiſche Rat betrachtet die Vorgänge in Oeſterreich als das Ergebnis einer bereits im voraus vorhanden geweſenen Sachlage und als den klaren Aus⸗ druck der Gefühle und des Willens des öſterrei⸗ chiſchen Volkes, die in unzweideutiger Weiſe durch die machtvollen öffentlichen Kundgebun⸗ gen beſtätigt worden ſind, mit denen dieſe Er⸗ eigniſſe begrüßt wurden. Außerdem nimmt der Großrat davon Kennt⸗ nis, daß die faſchiſtiſche Regierung den fran⸗ zöſiſchen Antrag auf Vereinbarung einer Aktion abgelehnt hat, einer Aktion, die, da ſie ohne Grundlage und ohne Ziel war. nur dazu beigetragen hätte, die inter⸗ nationale Lage noch ſchwieriger zu geſtalten. und ſtimmt den von der faſchiſtiſchen Regierung gegenüber den öſterreichiſchen Ereigniſſen be⸗ folgten Richtlinien zu. die von einer realiſti⸗ ſchen Bewertung der Lage in Bezug auf die na⸗ tionalen italieniſchen Intereſſen ausgehen.“ Die Entſchließung des Großen Rates des Fa⸗ ſchismus iſt Samstagnacht im Palazzo Venezia vom Miniſter für Volksbildung, Alfie ri, in feierlicher Weiſe vor den gemeinſam einberufe⸗ nen italieniſchen und ausländiſchen Journa⸗ liſten verleſen worden. Deulſche Infanterie als Traditionsbataillon Wien, 13. März. Zu einem Erlebnis von unerhörter Ein⸗ druckskraft wurde am Sonntagnachmittag die Ankunft der erſten deutſchen Infanterietrup⸗ pen in Wien. Obwohl keine genaue Ankunfts⸗ zeit feſtſteht, ſammeln ſich ſchon frühzeitig Scha⸗ ren von Männern und Frauen an den umlie⸗ genden Straßen und Plätzen der Wiener Bahn⸗ höfe. Selbſt das wolkige und kalte Wetter bringt die Maſſen nicht zum Weichen. Nationale Lieder, Heilrufe auf den Führer und vorbei⸗ fahrende Kolonnen verkürzen die Wartezeit. Von Stunde zu Stunde wächſt die Menge. Draußen an der Ausladerampe des Südbahn⸗ hofs in Matzleinsdorf: Auch hier, entfernt vom Weichbild der Stadt, das gleiche Bild— Men⸗ ſchen, Fahnen, Jubel und Begeiſterung. Plötz⸗ lich knappe Kommandos: die Ehrenkompanie des Wiener Infanterieregiments 15 rückt an. Dann rollt der erſte Transvortzug an. Er bringt die erſte reichsdeutſche Infanterie, ein Bataillon aus Augsburg. Als erſter entſteigt der Kommandeur des Bataillons, Oberſtleutnant Schneider, dem Zug. Generalmajor Stümpfel geht ihm entgegen und drückt ihm die Hand. Zwei Offiziere, ein reichsdeutſcher und ein öſter⸗ reichiſcher, blicken ſich in die Augen und legen die Hand an die Mütze. Ein Trompetenſignal: Wie ein Mann ſpringt das Bataillon aus dem Zug. Harte, wettergebräunte Männer, kräftige junge Burſchen mit lachenden Geſichtern ſtehen im nationalſozialiſtiſchen Wien. Als Brüder ſind ſie zu Brüdern gekommen, und von dort, wo die Wartenden ſtehen, brandet ein Jubel⸗ ſchrei her:„Heil Hitler!“ Dann ſteht das Bataillon wie eine Mauer. Wieder knappe Kommandos: Das Bataillon marſchiert im Paradeſchritt auf gleicher Höhe mit den Wiener Ehrenkompanien und macht Front zu den Ka⸗ meraden. Die beiden ⸗Ehrenkompanien präſen⸗ tieren. Die Nationallieder ertönen. Die Offi⸗ ziere ſenken den Degen, die Tauſende und Abertauſende grüßen mit dem Gruß der Deutſchen. Oeſterreichiſche und deutſche Sol⸗ daten ſtehen ſich gegenüber, Kameraden eines Stammes und eines Blutes, Waffenträger der deutſchen Nation. Generalmajor Stümpfel ſpricht kurze ſoldatiſche Worte. Er erinnert an die Jahre der Waffenbrüderſchaft, gibt der Freude Aus⸗ druck, daß Oeſterreich wieder heimgefunden hat zum Deutſchen Reich. Oberſtleutnant Schnei⸗ der dankt für den herzlichen Empfang. Der Bürgermeiſter der Stadt Wien, Mafſor i. R. Lahr, überbringt den Soldaten aus dem Reich in frohen Worten den Willkomm der Bundeshauptſtadt und gibt be⸗ kannt, daß die Truppen aus dem Reich in die⸗ ſer hiſtoriſchen Stunde als Traditionsbatail⸗ lin in das Wiener Buch eingetragen ſei. Noch einmal klingt das Deutſchlandlied auf. Dann ſetzt ſich das Bataillon in Marſch durch die fahnengeſchmückte Stadt, das dichte Spalier entlang nach Himberg and der⸗Oſtbahn. Zu einem unvergleichlichen Erlebnis wird der Marſch der reichsdeutſchen Feldgrauen, und im „Schritt und Tritt ſchlägt ihnen das deutſche Herz entgegen. Vormarſch an der Aragonfront Vichliger bolſchewiſtiſcher Jlngzeugſtüßpunkl beſetzl Bilbao, 13. März. Nach Mitteilungen des nationalen Haupt⸗ quartiers ſetzen die nationalen Truppen an der Aragonfront ihren Vormarſch in Eilmär⸗ ſchen fort Die von General Vague geführte Abtei⸗ lung beſetzte die am Ebro gelegene Stadt Es- catron, wo ſich ein wichtiger Flugſtützpunkt der Bolſchewiſten befand, Die Abteilung legte damit in vier Tagen 66 Kilometer zurück. Sie befindet ſich nur noch 27 km weſtlich von dem ſowjetſpaniſchen Hauptquartier Caſpe. Andere Abteilungen nahmen die an der Straße Saragoſſe⸗Alcaniz gelegene Ortſchaft Puebla de Hijar ein. Sie ſind da⸗ mit nur noch 28 km von Alcaniz entfernt. Mit der Einnahme dieſer wichtigen, 70 km von der Mittelmeerküſte entfernten Stadt, wo eine Straße nach Tarragona und eine andere nach Valencia abzweigt, wird bald gerechnet Die Bolſchewiſten ſind an einzelnen Abſchnitten in völliger Auflöſung begriffen und leiſten nur geringen Widerſtand Die Zahl der Gefange⸗ nen iſt ſehr groß. Rieſige Waffenvorräte, dar⸗ unter zahlreiche Geſchütze, fabrikneue ſowjet⸗ ruſſiſche Maſchinengewehre und viel Munition fielen in die Hände der Nationalen. Leon Blum erneut Miniſterpräſident Paul Boncour Außenminiſter und Paris, 13 März Miniſterpräſident Leon Blum hat am Sonn⸗ tagnachmittag ſein Kabinett zuſammengeſtellt. Um 19.30 Uhr MEz3 wird er die neue Regie⸗ rung dem Präſidenten der Republik vorſtellen. Die Miniſterliſte lautet: Miniſterpräſident und Schatzamt: Leon Blum, Abgeordneter(Sozialdemokrat) Haushaltsminiſter: Valie re, Abgeordneter (Sozialdemokrat) Staatsminiſter: Paul Faure. Albert Sar⸗ traut(für nordafrikaniſche Angelegenheiten) Violette, Steeg und Froſſard(be⸗ auftragt mit den Dienſtſtellen f. Propaganda) Miniſter für die Zuſammenfaſſung der Dienſt⸗ ſtellen der Miniſterpräſidentſchaft: Vincent⸗ Auriol(Sozialdemokrat) Innenmintſter: Dormoy(Sozialdemokrat) Außenminiſter: Paul⸗Boncour, Senator, (Demokratiſche Linke) Juſtizminiſter: Rucart Radikalſozialer) ein Flaalsminiſter für Propaganda Landesverteidigungsminiſter: Daladier, Ab⸗ geordneter(Radikalſozialer) Luftfahrtminiſter: Guy⸗la⸗ Chambre, Ab⸗ geordneter(Radikalſozialer) Kriegsmarineminiſter: Campinchi,(Radi⸗ kalſozialer) Unterrichtsminiſter: Za v. Abgeordneter(Radi⸗ kalſozialer) Landwirtſchaftsminiſter: Monnet(Abgeord⸗ neter(Sozialdemokrat) Miniſter für öffentliche Arbeiten: Moch(So⸗ zialdemokrat) Arbeitsminiſter: SErol, zialdemokrat) Handelsminiſter: kalſozialer) Poſtminiſter: Lebas(Sozialdemokrat) Penſtonsmintſter: Riviere(Sozialdemokrat) Mtniſter für Volksgeſundheit: Gentin(Ra⸗ dikalſozialet) Kolonialminiſter: Moutet(Sozialdemokrat) Mintſter für induſtrielle Propaganda: Spi⸗ naſſe, Abgeordneter(Sozialdemokrat). Abgeordneter(So⸗ Cot. Abgeordneter,(Radi⸗ —— r...———— zialdemokratiſche„Populaire“ hetzt, Deutſch⸗ land benehme ſich in Oeſterreich„wie in einem eroberten Gebiet“.„Humanité“ veröffent⸗ licht einen Aufruf der franzöſtſchen Kommuniſti⸗ ſchen Partei zur Einigung aller Franzoſen, die nur durch die Kommuniſtiſche Partei zuſtande⸗ gebracht werden könne. Sämtliche tſchechiſchen Zeitungen er⸗ klären, die große geſchichtliche Tatſache ſei als unabänderlich anzuſehen, daß nach Jahr- hunderten die deutſche Oſtmark wiedergeboren wurde. Die territorialen Beſtimmungen der Friedensverträge ſeien gefallen. Es handele ſich hier jedoch um eine innere Angelegenheit des deutſchen Volkes Sogar das tſchechiſch-marxiſti— ſche„Pravo Lidu“ betont England und Frank⸗ reich würden ſich auf einen entſchiedenen diplo— matiſchen Schritt beſchränken. weil es ſich ſozu⸗ ſagen um eine familiäre Angelegenheit handele. Es habe ſich nichts zu Ungunſten der Tſchecho⸗ ſlowakel dadurch geändert, daß der Anſchluß vollzogen ſei. 1 der Führer an den dute Linz, 13. März Der Führer ſandte am Sonntag an den Duce folgendes Telegramm: „An Seine Exzellenz den italieniſchen Mini⸗ ſterpräſidenten und Duce des faſchiſtiſchen Ita⸗ lien Benito Muſſolini. Muſſolini, ich werde Ihnen dieſes nie vergeſſen! Adolf Hitler.“ Bolſchafler von Papen erhält das Goldene Ehrenzeichen Linz. 13. März Die Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſnondeng meldet: Der Führer hat dem Botſchafter Franz von Papen in Würdigung ſeiner wertvollen Mitarbeit in die NSDAP. aufgenommen und ihm das Goldene Ehrenzeichen verliehen. Eine amlliche jugoſlawiſche Erklärung Betonung der freundſchaftlichen Beziehungen mit dem Deutſchen Reich Belgrad, 13. März. Amtlich wird mitgeteilt: 1. Die Vereinigung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich wird von Jugoflawien als eine re in innere Angelegenheit des deutſchen Volkes betrachtet, in die es ſich nicht ein miſcht. 2. Jugoſlawien war ſtets ein Vorkämpfer des Grundſatzes der nationalen Vereinigung aller Stämme eines Volkes. Es bleibt dieſem Grund⸗ ſatz treu. 3. Jugoſlawien ſteht in freundſchaft⸗ lichen Beziebungen mit dem Deut⸗ ſchen Reich. Dieſe Freundſchaft beſtimmt auch jetzt ſeine Haltung. wo das Reich ſein direkter Nachbar geworden iſt. An zuſtändiger Stelle wird weiter erklärt, daß Jugoslawien ſich von dem Anſchluß eine we⸗ ſentliche Steigerung ſeiner Ausfuhr und eins Belebung ſeines Fremdenverkehrs verſpricht. „Eine Flunde, die von Golk geſegnel wurde“ Wien, 13. März. Die öſterreichiſche Evangeliſche Kirche gibt folgende Kundmachung heraus: Die Evangeliſche Kirche Deutſch⸗Oeſterreichs ſteht voll Freude einmütig und entſchloſſen zu der geſchichtlichen Stunde, die das deutſche Volk Oeſterreichs in die Lebens- und Schick⸗ ſalsgemeinſchaft des Deutſchen Reiches zurück⸗ führt. Wir glauben, daß dieſe Stunde von Gott geſegnet iſt Nach Jahren des Kampfes bekennen wir uns erneut zum treue⸗ ſten Dienſt an unſerem Volk und zu der deut⸗ ſchen evangeliſchen Kirche als der Mutterkirche der deutſchen Reformation, von der uns nichts mehr ſcheiden wird. Wien, 12. März 1938. Die Superintendenten: Beyer, Eder, Heinzelmann, Zwernemann. Die öſterreichiſchen Geſandten in Paris, London und Prag zur Dispoſition geſtellt. Wien, 14. März. Bundesminiſter für die Auswärtigen Ange- legenheiten Dr. Wolff hat die öſterreichi⸗ ſchen Geſandeen Georg Franckenſtein in London, Alois Vollgruber in Paris und Dr. Ferdinand Marek in Prag mit dem 13. März zur Dispoſition geſtellt. Der Gummiknüppel in Oeſterreich abgeſchafft. Wien, 13. März. Der Staatsſekretär für die Angelegenheiten des Sicherheitsweſens hat auf Weiſung des Reichsführers j und Cbefs der deutſchen Poli⸗ zei den Gummiknüppel als Waffe der Sicher⸗ heitswache abgeſchafft, da die Verwendung des Gummiknüppels mit der Würde des deutſchen Volkes nicht vereinbar iſt. Telegrammwechſel zwiſchen deutſchen und öſterreichiſchen Frontſoldaten Wien, 18. März Die Frontſoldaten Deutſch⸗Oeſterreichs über⸗ ſandten dem Deutſchen Reichskriegerbund fol⸗ gendes Telegraurm: „In hiſtoriſcher Stunde entbieten der Bun⸗ desführung und den Kameraden treudeutſche Grüße Grimm, Majfor Chef des Gvidenzbüros der öſterreichiſchen Soldatenfront.“ Provokaleure der Valerländiſchen Fronk feſlgenommen Linz, 13. März Eine Anzahl von jungen Mitgliedern der ehemaligen Vaterländiſchen Front hatte Ge— rüchte über Südtirol verbreitet Eine Gruppe dieſer Provokateure wurde ſofort feſtgenommen und in Haft geſetzt Sie geſtanden, daß der Zweck ihrer Anſtrengungen wat, zwiſchen Deutſchland und Italien Schwierigkeiten zu ſchaffen. Sie werden exemplariſch beſtraft. Der H. Schlacht trat, de ſoldaten hat ſich Akte E er Feiertag deit des Au Aütztagen erwacht, Jo deutchen d. non genurd neht 425 0 N 1 405 9 Ein Pruße Gteiheitskan und Ausber 9. Mu en dug i Nuri en Ju. ergeſenl let. in Mirz bende un ideley n urg ungen Man, t den i als t des micht er det aller Grunde haft deut- ſtinmt fein aklätt, ie we⸗ eins bt. U itz. gibt reichs en zu uche chich⸗ rück bon des tteue⸗ deut⸗ liche lchts ö ell. dt luge⸗ aichi⸗ ein gurl dem haft I. eiten poli⸗ het⸗ des chen U der hi⸗ ne el. 1 15 80 9 Deunche Leldenehrung Generalfeldmarſchall Göring hält die Gedenkrede in der Berliner Skaalsoper Berlin, 13. März Aus der großen Freude heraus über den ge⸗ chichtlichen Tag des ganzen deutſchen Volkes. en heiligen Tag, der die Einheit aller deut- ſchen Volksgenoſſen brachte, trat Deutſchland am Heldengedenktag an den Altar, um die zwei Millionen Helden, die für Deutſchlands Ehre und Freiheit im großen viereinhalb⸗ jährigen Völkerringen ihr Leben ließen, zu ehren. Im Mittelpunkt aller Feiern ſtand der Staatsakt in der Reichshaupt⸗ ſtadt, in der Staatsoper Unter den Linden, bei dem Generalfeldmarſchall Göring die Ge⸗ dächtnisrede hielt. Den Abſchluß der Feier bildete ein Vorbeimarſch der Fahnen⸗ und Ehrenkompagnien an Generalfeldmarſchall Göring vor dem Ehrenmal Unter den Linden. Die Rede des Generalſeldmarſchalls Göring Kameraden! Deutſche Männer und Frauen! Am 21. März jährt ſich zum 20. Mal der Tag, an dem die deutſchen Sturmkolonnen aus den Gräben des Stellungskrieges heraus zur großen Schlacht in Frankreich antraten. Die Tage und Wochen dieſes heroiſchen Kamp— fes ſind allen, die dabei waren, unvergeßlich. Jeder Kämpfer wußte, daß es um die Ent⸗ ſcheidung, um Leben und Sein Deutſchlands ging. Umſo wuchtiger war der Einſatz. um fo ungeſtümer der Wille zum Sieg. In jenen Tagen hat der deutſche Frontſoldat ſeinen gan⸗ zen inneren Wert noch einmal unter Beweis geſtellt. Vier Jahre zermürbenden Kampfes unter Entbehrungen, körperlichen und ſeeliſchen Strapazen hatten den Angriffswillen und die Angriffskraft des deutſchen Feldheeres nicht brechen oder auch nur lähmen können. Das Schickſal hat damals trotz allen Mutes und aller Tapferkeit gegen uns entſchieden. Der Heldenmut aber, der in der großen Schlacht in beſonderem Maße in Erſcheinung trat, der Angriffsgeiſt des deutſchen Front⸗ ſoldaten zu Lande, auf See und in der Luft hat ſich dennoch den Endſieg ertrotzt. Wenn wir heute gerade der großen Schlacht in Frankreich gedenken, ſo gilt dieſes Gedenken zugleich den deutſchen Frontſoldaten des Welt⸗ krieges ſchlechthin. Durch mehr als vier Kriegs⸗ jahre laſtete das Schickſal des deutſchen Volkes auf den Schultern dieſer Frontſoldaten. Uner⸗ hörte Anſtrengungen forderte der Krieg von ihnen, faſt übermenſchliche Strapazen nahmen ſie auf ſich. Blut und Leben gaben ſie hin im Kampf für Volk und Vaterland. Jahre hindurch ſchien es, als ſei alles Kämpfen, alles Bluto'n und Sterben umſonſt geweſen. Heute aber wiſſen wir, daß es nicht umſonſt war. der Geiſt des deulſchen Fronl⸗ ſoldalen ſchuf das neue Reich. Er erneuerte das alte, ewig Volk. Er ſetzte den Soldaten des Weltkrieges ein Ehrenmal, das noch in Jahrtauſenden vom Ruhm des deutſchen Frontkämpfers, von ſeiner makelloſen Waffenehre, von ſeiner hin— gebenden Waffenbrüderſchaft künden wird. Adolf Hitler, unſer geliebter Führer, erfüllte das Vermächtnis der zwei Millionen, die ihr Leben für Deutſchland ließen. Erſt durch ſeine nie erlahmende Tatkraft, durch ſeinen glühenden Glauben an Deutſchland und durch die einzigartige Macht ſeiner Perſönlichkeit iſt das Opfer unſerer gefallenen Brüder zum Segen für Volk und Reich geworden. Dem Führer dankt das deutſche Volk heute und alle⸗ eit für dieſe Tat. Und mit dem deutſchen Volk ankt dem Führer das ſtumme Heer unſerer toten Helden. Zum fünften Male gedenken wir heute in tie⸗ fer Ehrfurcht der Helden des ſchwerſten aller Kriege. Es iſt ein ſchönes Symbol, daß die⸗ ſer Feiertag in den März gelegt wurde, in die Zeit des Aufbruches in der Natur. Wie in den Märztagen draußen allenthalben neues Leben erwacht, ſo iſt auch der März im Leben des deutſchen Volkes zum Aufbruchsmonat der Na⸗ tion geworden An einem Märztag vor nun⸗ mehr 125 Jahren rief Friedrich Wilhelm III. ſein Preußenvolk zu den Waffen, begann der Freiheitskampf dieſes Volkes gegen Knechtſchaft und Ausbeutung. An einem Märztag vor fünf Jahren beſiegelte in der Garniſonskirche zu Potsdam der greiſe Feldmarſchall des Welt⸗ krieges ſeinen Bund mit dem Führer der jun⸗ gen Generation. Das Gute und Erhabene einer großen Zeit verband ſich mit dem Schwung und der neuen Lebenskraft einer aufſteigenden und aufſtrebenden Epoche. Potsdam wurde zur Wiege des Dritten Rei⸗ ches. Und wieder an einem Märztag ſchenkte der Führer dem deutſchen Volk ſeine Wehrfrei⸗ heit zurück, zerbrach es die Feſſeln des Verſail⸗ ler Diktats. Ein Jahr ſpäter ſchon, im März 1936, zeigte das neue Reich zum erſtenmal nach außen. daß es aus der Ohnmacht und Wehr⸗ loſigkeit neu auferſtanden war. Als deutſche Truppen über den Rhein marſchierten, als die erſten Staffeln der fungen Luftwaffe über dem befreiten Rheinland erſchienen, da wurde es jedem Deutſchen, aber auch dem Ausland klar, aß nunmehr einfürallemal Deutſchland ſein Geſchick wieder in eigene Hände genommen hatte. Und was damals vielen vielleicht zum erſten⸗ mal ſichtbar wurde, hat ſich ſeither immer kla⸗ rer erwieſen: Deulſchland iſt wieder Wellmachl Und wieder iſt es ein März, der für Deutſch⸗ land ſeine letzte und höchſte Erfüllung gebracht hat. Deutſchland iſt wieder eins geworden, wie⸗ der ein Volk, untrennbar verbunden in Not und Leid, in Gluck und Freude. junge deutſche Wer hat hier das Recht, ſich einzumiſchen, wenn Deutſche zu Deutſchen wollen? Welcher Staat iſt hier etwa getroffen oder geſchädigt worden? Welche anderen Intereſſen konnten beein⸗ trächtigt werden, da es nur ein einziges Inter⸗ eſſe gab, das deutſche. Nicht ein einziger Menſch lebt in Oeſterreich, der nicht deutſch iſt von Blut und Geiſt, nicht einer, der eine andere Sprache pricht als un⸗ ſere geliebte Mutterſprache. Das iſt Geiſt von unſerem Geiſt und Fleiſch von unſerem Fleiſch und Blut von unſerem Blut. Hier hat nur das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit Allein zu entſcheiden. Jetzt wird dem deutſchen Volk in Oeſterreich zum erſtenmal ſeit jenen furchtbaren Friedens⸗ verträgen, die alles Leben abzutöten ſchienen, Gelegenheit gegeben, ſich frei und ehr⸗ lich in voller Offenheit ohne jede Ein⸗ ſchränkung vor aller Welt zu bekennen, wie es ſein Leben zu geſtalten wünſcht. Wie aber auch immer ſein Spruch ausfallen wird: Deutſchland wird ihn reſpektieren. Wie er aber ausfallen wird. weiß heute bereits die Welt, die dieſen Jubel hört und dieſe heilige Er⸗ griffenheit erleben kann. So wird der März 1938 auch hier zum Beginn eines neuen Lebens. Der Frühling unſeres geeinten Deutſchland iſt angebrochen. Möge der Herrgott ihm einen ewigen Sommer folgen laſſen. Und ſo wie wir heute in innerſter Ergrif⸗ fenheit unſerer toten Helden gedenken, ſo geden⸗ ken wir in gleichem Atemzug unſerer toten Waffenbrüder aus dem deutſchen Oeſterreich. Anlösbar werden wir verbun⸗ den bleiben. Keine Macht der Welt vermag uns zu ſcheiden. Es wäre denkbar, daß Deutſchland untergeht. Andenkbar aber wird es ſein, daß es ſich jemals wieder auseinanderreißen läßt. Seitdem aber dieſes Volk wieder geſundete, das Reich ſtark und mächtig wurde, hat es auch draußen in der großen Welt wieder Freunde gefunden. Mit großartiger Begeiſterung hat Deutſchland dem Duce des befreundeten faſchi⸗ ſtiſchen Italien bei ſeinem Beſuch in Berlin zu⸗ geiubelt. In dieſem Jubel liegt mehr als ſpontane Be⸗ geiſterung. Das deutſche Volk neigt nicht zu Gefühlsausbrüchen. Es klang darin vielmehr die Freude, die Vereitſchaft zum gemeinſamen Kampf um Recht und wahre Freiheit in der Welt auf. Es kam damit zugleich die Genug⸗ tuung zum Ausdruck, einen ſelbſtbewußten, ziel⸗ ſicheren Gefährten im Kampf gegen die dunklen Gewalten der Welt zu haben. Aufs neue fühlt ſich das deutſche Volk dem Duce Italiens in aufrichtiger Dankbarkeit ver⸗ bunden. Er hat die Worte von Treue und Freundſchaft, die er im vergangenen Jahr zu uns ſprach, zu leuchtender Tat werden laſſen. Seine ritterliche Haltung und ſein hohes Ver⸗ ſtändnis für Deutſchlands Ehre, wie er es ſo⸗ eben jetzt wieder in einer entſcheidenden und er⸗ hebenden Stunde bewieſen hat, werden ihm unvergeſſen bleiben. Das deutſche Volk hat in dieſem Sinne auch den Beitritt Italiens zu dem deutſch⸗japaniſchen Antikomintern⸗Abkommen lebhaft begrüßt. Das weltpolitiſche Dreieck Berlin-Rom-Tokio verbürgt die Geſchloſſenheit im Kampf gegen den alles zerſtörenden Kommunismus. Ihm gilt unſer Kampf mit aller Schonungsloſigkeit und mit allen Konſequenzen. Wir begrüßen in herz⸗ licher Verbundenheit alle Kämpfer gegen den Bolſchewismus in der Welt. Wir gedenken da⸗ bei der in dieſem Kampf gefallenen Helden, insbeſondere auch derer, die in Spanien ihr Le⸗ ben einſetzten für den Sieg der Kultur über die zerſtörenden Kräfte der Weltrevolution. Immer wieder hat der Führer der Welt ver⸗ kündet, daß Deutſchland trotz ſeiner inneren Kampfeinſtellung gegen den Bolſchewismus ehrlich den Frieden will. Deutſch⸗ land will den Frieden der Ehre und der Ge⸗ rechtigkeit, in dem alle Nationen mit gleichem Recht und in gleicher Freiheit leben können, in dem alle Nationen ihrer Bedeutung und ihrer Bevölkerungszahl entſprechend. Anteil an den Gütern der Erde haben. Wir wollen dagegen nicht den Frieden des ſogenannten ſtatus quo, der kollektiven Sicher⸗ heit und der Genfer Entente, in dem unterſchie⸗ den wird zwiſchen Beſitzenden und Habenichtſen. zwiſchen Siegern und Beſiegten. Wer mit uns den wahren Frieden will, dem gehört unſere ehrliche Freundeshand. Der Führer hat mehr als einmal erklärt, daß jeder neue Vertrag, den Deutſchalnd ab⸗ ſchließt, feierlich mit der Ehre des Deutſchen Reiches und Volkes beſiegelt wird. Dem deut⸗ ſchen Volk iſt es mit dieſer Erklärung hei⸗ liger Ernſt. Wir haben in dieſer Hinſicht bereits mehrfach gezeigt, daß unſer Wille zum Frieden nicht leere Phraſe iſt. Deutſchland will und wird ſich nicht in die Vorhältniſſe irgendeines anderen Landes ein⸗ miſchen. Es muß aber auch feſtgeſtellt werden. daß das Deutſche Reich in jeder Hinſicht ſich als Hüter und Schirmherr aller Deutſchen auch außerhalb der Grenzen des Reiches betrachtet. Es iſt der Welt zur Kenntnis gebracht wor⸗ den. daß wir nicht gewillt ſind. Bedrohungen oder gar Angriffe gegen deutſche Soldaten bin⸗ zunehmen. Wer Deutſche und damit Deutſchland angreift. ſtößt auf feuerbereite deutſche Kanonen. Das iſt die Lehre der Beſchießung der rotſpaniſchen Befeſtigungen von Almeria. a Wir haben bei dieſer Gelegenheit jedoch der Welt ein erneutes Beiſpiel unſeres Friedens⸗ willens gegeben. Trotz des feigen Ueberfalls von Ibiza, der in Wahrheit die europäiſchen Nationen traf, haben wir weiter an dem Ge— danken der Nichteinmiſchung mitgearbeitet. Erſt die erneuten Angriffe bolſchewiſtiſcher U-Boote gegen den Kreuzer„Leipzig“ zwangen uns zu größerer Zurückhaltung. Iſt ſo unſer Programm in jeder Hinſicht auf Frieden gerichtet, ſo ſind wir uns klar dar⸗ über, daß dieſer Friede nur Witklichkeit bleiben oder beſſer werden kann, wenn ſtarke. ſelbſt⸗ bewußte und gleichberechtigte Partner ihn ver⸗ bürgen Deutſchland iſt deshalb entſchloſſen. ſeine Wehrmacht weiter zu ſtärken und ſtark zu hal— ten, als Bürge für den Frieden der Welt. Dieſe Wehrmacht iſt ſich der vom Führer geſtellten Aufgabe bewußt. Sie wird ihr Beſtes hergeben. um der alten Wehrmacht nackzueifern. die einſt ſelbſt vom Feind in den Stahlgewittern des Weltkrieges als die beſte der Welt bezeichnet wurde. Wir grüßen in dieſem Sinne die alte ruhmgekrönte Armee. Die neue Wehrmacht wird ſich jederzeit be— wußt bleiben. daß ſie die Ehre und den Frieden der Nation zu ſchützen hat Beide gemeinſam tragen das Reich als leben⸗ des Ehrenmal für die gefallenen Helden des großen Krieges. Die deutſche Wehrmacht und mit ihr das ganze deutſche Volk gedenkt in ſtolzer Trauer ſeiner Toten Gedenken an die Tolen Wir gedenken der zwei Millionen, die im Weltkrieg fielen, im Kampf um Deutſchlands Selbſterhaltung. Wir gedenken der Kriegsbeſchädig⸗ ten, der Kriegswitwen und ⸗waiſen, denen vn⸗ ſere ſtete Fürſorge helfen ſoll, ihr ſchweres Los zu tragen. Wir gedenken der Führer, die unſer Heer in großer Zeit von Sieg zu Sieg führten. des verewigten Feldmarſchalls v. Hindenburg und des erſt vor kurzem zur großen Armee gegon⸗ genen Generals Ludendorff. des Admireis Scheer und des Nittmeiſters Frhr. v. Richthofen. als des für alle Zeiten vorbildlichen Flieger⸗ führers. Wir gedenken der toten Helden. die uns in treuer Waffenbrüderſchaft zur Seite ſtanden. Wir gedenken aber auch der tapferen Gegner. die damals im Kampf für ihr Volk gegen uns ſtanden und fielen. Wir gedenten aller tapferen deut⸗ ſchen Soldaten. die in der Nachkriegszeit im Kampf gegen den Bolſchewismus im Innern und an den Grenzen des Reiches ihr Leben ga⸗ ben für Deutſchland. Wir gedenken der Toten der natto⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung, die mit ihrem Leben den Wiederaufſtieg des Reiches erkauften. Wir wiſſen, daß ihr Einſatz uns erſt den Weg zu neuer Größe eröffnete. Wir gedenken der Soldaten, die im Dienſte am Aufbau der jungen deutſchen Wehrmacht des Heeres, der Kriegsmarine und vor allem der Luftwaffe. den Tod fanden. Ganz beſonders gedenken wir beute der 31 toten und der 75 verwundeten Kamera⸗ den, die dem feigen balſchewiſtiſchen Ueberfall 1 das Panzerſchiff„Deutſchland“ zum Opfer ielen. a Der Geiſt aller unſerer gefallenen Helden lebt im neuen Deutſchland. Er iſt uns ewiger An⸗ ſporn zur Arbeit und zum Kampf im Wieder⸗ aufbau von Volk und Reich. In dieſem Sinne geloben wir, ihr Ver⸗ mächtnis zu erfüllen. Die deutſche Wehrmacht als berufene Vertreterin des deut⸗ ſchen Volkes ſenkt ihre Fahnen vor dem Hel⸗ dentum derer, die für Deutſchland in den Tod gingen Sie ſt ar ben alle, Deutſchland leben kann! die Juden Paläflinas beſtürzt Sonderausgaben der Zeitungen mit der Führer⸗Proklamation in Jeruſalem und Damaskus. Jeruſalem, 14. März. Es iſt gut zu verſtehen, daß die jüdiſchen Kreiſe Paläſtinas durch den Umſturz in Oeſter⸗ reich aufs tiefſte beſtürzt ſind. Auf der anderen Seite verfolgt das Arabertum die Vorgänge mit lebhaftem Intereſſe. Die in Paläſtina anſäſſigen Deutſchen und Oeſterrei⸗ cher ſind der Mittelpunkt zahlreicher herzlicher Glückwünſche. Innerhalb der Deutſchen Kolo— nie herrſcht eine ungeheure Begeiſterung. In freudigſter Erregung werden die Rundfunk⸗ nachrichten aus der Heimat ſowie die Meldun— gen und die Sonderausgaben des deutſchen Nachrichtendienſtes entgegengenommen. Im Büro des Deutſchen Nachrichtenbüros in Jeruſalem laufen dauernd Anrufe aus allen Teilen Syriens und Paläſtinas ein, um die neueſten Nachrichten über den Fortgang der Ereigniſſe entgegenzunehmen. In den größten Städten Paläſtinas und Syriens, in Jeruſalem und Damaskus, wurde die Prokla⸗ mation des Führers noch in den Mittagsſtun⸗ den des Samstag durch Extrablätter verteilt. auf da ß Ewiggeſtrige demonſtrieren in London Plumpe Angriffe gegen Chamberlain London, 13. März In London hat ein bunt zuſammengewürfel⸗ ter Haufen Ewiggeſtriger den Verſuch gemacht. ſich mit einer„Demonſtration“ gegen welt⸗ geſchichtliche Entwicklungen aufzulehnen. An⸗ geſichts der Organiſationen, die angeblich für dieſen Rummel zeichneten— Gewerkſchaftler, Liberale und Kommuniſten— war die Betei⸗ ligung an der Veranſtaltung, die am Sonntag⸗ nachmittag auf dem Trafalgar-Platz vor ſich ging mehrals kläglich. Nach den üblichen Hetzreden, in denen üble Anwürfe gegen Deutſchland und Italien mit plumpen Angrif⸗ ſen gegen die Politik des britiſchen Miniſter⸗ präſidenten Chamberlain abwechſelten, wurde eine„Entſchliezung“ angenommen, in der die britiſche Regierung aufgefordert wurde, ſich in die Ereigniſſe in Oeſterreich einzumiſchen und die Anerkennung des italieniſchen Imperiums zu verweigern.(1) Die Bevölkerung der engliſchen Hauptſtadt zeigte durch völlige Teilnahmsloſigkeit, daß ſie für derartige törichte Schaumſchläge⸗ reien nicht das geringſte Verſtändnis hat. Kleine Nachrichten Am Sonntagvormittag iſt der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, in Wien eingetroffen. Der Reichsminiſter des Auswärtigen, von Ribbentrop, hat mit ſeiner Begleitung London am Sonntag im Flugzeug verlaſſen und ſich nach Berlin zurückbegeben, wo er am Abend eintraf. Am Sonntag fanden die Wahlen für das bul⸗ gariſche Parlament in den Diſtrikten Plewna und Burgas ſtatt. 41 Abgeordnete ſind gewählt worden, von denen 26 offen erklärten, daß ſie die Politik der Regierung unterſtützen würden Die Wahlen ſind ruhig verlaufen. Das Ende jüdiſcher Aſphaltpreſſe in Wien „Telegraph“ erſcheint als„NS.⸗Telegraph“ Wien, 13. März Der früher als ausgeſprochen bolſchewiſtiſch⸗ jüdiſches Boulevardblatt erſchienene„Tele⸗ graph“ erſcheint in ſeiner heutigen Abendaus⸗ gabe als„NS.⸗Telegraph“ und trägt im obe⸗ ren Eck das Hakenkreuzzeichen.— Im Innern ſeiner heutigen Ausgabe veröffentlicht das Blatt ein Führerbild. Uebergabe des Eigentumes der Vaterländiſchen Front an das Volk Treuhänder iſt die NS.⸗Bewegung Wien, 13. März Durch eine Verfügung des Bundeskanzler⸗ amtes iſt alles Eigentum der„Vaterländiſchen Front“ nunmehr Eigentum des deutſch⸗öſter⸗ reichiſchen Volkes und von der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung treuhändig übernommen worden. Es ergeht die Weiſung, alle Einrich⸗ tungen in ſachlicher und organiſatioriſcher Weiſe zu übernehmen. Graz. 13. März Die Gauleitung der NSDAP. Steiermark hat folgende Weiſungen an die Geldinſtitute ergehen laſſen: Es iſt zur Zeit niemand geſtattet, Abhe⸗ bungen aus Geldbeträgen aus Anlagen jeder Art der„V. F.“(Vaterländiſche Front), ihrer Untergliederungen und der„V.F.“-Werke („Neues Leben“.„Mutterſchutzwehr“„Jung⸗ volk“ uſw.) vorzunehmen. Sämtliche Anklagen bleiben vorläufig geſperrt. Gleichzeitig werden die Geldinſtitute aufgefordert. das Vorhandenſein ſolcher Gelobheträge unverzüg⸗ lich der Gauleitung der NSDAP. ſchriftlich unter Beifügung eines Kontoaquszuges mit Stichtag vom 12. Februar 1988 bekanntzuge⸗ ben. Deutſche Studentenſchaft Oeſterreichs wieder ein Teil der geſamtdeutſchen Studentenſchaft Wien, 13. März Die Landesſtudentenführung Oeſterreichs des Nationalſozialiſtiſchen Studentenbundes teilt mit: „Der Landesſtudentenführer des National⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchen Studentenbundes. Dr. Hubert Freisleben, hat die Deutſche Stu⸗ dentenſchaft in Oeſterreich wieder erzichtet. Mit der Machtübernahme des Nationaf⸗zialismus in Oeſterreich war die im Jahre 1933 durch Schuſchnigg erzwungene Auflöſung der Deutſchen Studentenſchaft und Einrichtung der Sachwal⸗ terſchaft hinfällig geworden. Die Deutſche Stu⸗ dentenſchaft in Oeſterreich, in deren Händen die Studentiſche Selbſtverwaltung liegt, iſt wieder ein Teil der geſamtdeutſchen Studentenſchaft. Der Landesſtudentenführer hat bereits an den einzelnen Hochſchulen Studentenfübrer ein⸗ geſetzt.“ 65 Kö F.-Jonderzüge rollten nach Leipzig 70 000 deutſche Arbeiter aus dem Reich beſuchten die Techniſche Meſſe Leipzig, 13. März Die Große Techniſche Meſſe und Baumeſſe hatte am zweiten Meſſeſonntag den ſtärkſten Beſuch zu verzeichnen. Allein 65 Kd Sonder- züge aus allen Teilen des Reiches haben etwa 70 000 deutſche Arbeiter nach Leipzig gebracht. Hierzu kommen noch unzählige Tauſende. die mit Omnibuſſen zur Reichsmeſſeſtadt gefahren ſind Unter den Beſuchern waren beſonders viele Facharbeiter aus dem rheiniſch-weſtfäliſchen In⸗ duſtriegebiet. tar umgelegt. Heſſen ein vorbildlicher Kampfabſchnitt Fünf Jahre nalianalſozialiſtiſcher Aufbauarbeit (Fortſetzung und Schluß.) Viermal mehr melioriert als das Syſtem Eine der größten Aufgaben aber, die ſich Gauleiter Sprenger geſtellt hat, iſt das natio⸗ nalſozialiſtiſche Meliorations⸗Arbeits⸗ und Siedlungsprogramm in Heſſen. Schon in der Kampfzeit vorbereitet, konnte es 1933 ſofort in Angriff genommen werden. Am 3. Juli 1933 wurden die erſten Geſetze geſchaffen und ſchon 1935 war Riedrode, das erſte Erbhöfe⸗ dorf, fertiggeſtellt. Das Meliorations- u. Sied⸗ lungsprogramm iſt für 17 Arbeitsgebiete in 289 ganzen Gemarkungen und 33 Teilgemarkungen mit rund 163 000 Hektar Kulturland angeord- net. Das geſamte Programm erſtreckt ſich bis 1944. Bis 1937 wurden 85 Gemarkungen mit 66 800 Hektar Kulturland bereinigt und melko⸗ riert. Dazu kam die Fertigſtellung der Feld⸗ bereinigung in 33 Gemarkungen, in denen vor 1933 begonnen worden war, mit 20 300 Hektar. In 13 Jahren des alten Syſtems von 1920 bis 1932, waren in Heſſen 69 000 Hektar Land me⸗ lioriert worden. Unter der nationalſozialiſtiſchen Regierung wurden dagegen in vier Jahren. vom Sommer 1933 bis Herbſt 1937, 87 000 Hek⸗ Der Nationalſozialismus voll⸗ brachte hier die vierfache Leiſtung! Dazu kommt, daß die Koſten der Umlegung um 60 Prozent niedriger wurden. Von 1933 bis 1. März 1938 wurden im Rahmen des Meliora— tions-, Arbeits⸗ und Siedlungsprogramms ins⸗ geſamt in 132 Gemarkungen 85 000 Hektar Land verbeſſert. Der Wert dieſer Arbeiten beträgt rund 7 800 000. An Einzelleiſtungen wurden dabei ausgeführt: 1060 km Gräben und Bäche, 4 Millionen cbm Erdbewegungen, 28 km Weg⸗ durchläſſe, 63 km Wegbauarbeiten und Drat⸗ nagen auf rund 400 Hektar Flächen mit ins⸗ geſamt 1240 000 Lohnarbeitertagewerken; bei der Durchführung der Feldbereinigung kamen noch weitere 210 000 Lohnarbeitertagewerke hin⸗ zu. Allein im Anliegerverfahren wurden von 1933 bis heute 12000 Hektar in einem Werte von 25 Millionen Reichsmark verſiedelt. Aber nicht allein das Meliorations⸗ und Siedlungsprogramm diente der Neubildung deutſchen Bauerntums. ſondern überall im Lande Heſſen wurde dieſe vordringliche Aui⸗ gabe, wo die Möglichkeiten gegeben waren, tat⸗ kräftig in Angriff genommen. Durch das Sied⸗ lungs unternehmen wurden von den ein⸗ zelnen, Standesherrſchaften und Großgrund⸗ beſitzerſ erhebliche Ländereien erworben, die im Wege des Siedlungsverfahrens an kleine Bauern und Landwirte veräußert wurden. Auf dieſe Weiſe wurden bisher 2857 Hektar verſie⸗ delt, auf denen 24 Neubauernſtellen errichtet und durch Auffüllung von landwirtſchaftlichen Kleinbetrieben 259 neue Erbböfe geſchaffen Rückgang der Die allgemeinen Maßnahmen zur Arbeits- beſchaffung und die beſonderen Arbeiten in Heſ⸗ ſen ließen die Zahl der Arbeitsloſen von 66 445 am 31. Oktober 1933 auf 13 967 am 31. Oktober 1937 zurückgehen. Es trat alſo eine Senkung um 80 Prozent ein. In dem verbliebenen Reſt von Arbeitsloſen, von denen ein Teil nur noch ſchwer vermittlungsfähig iſt, ſpiegelt ſich die Tatſache wieder, daß Heſſen als Grenzgebiet, das unter den Schäden der Beſatzungszeit beſonders litt. und durch ſtrukturelle Arbeitsloſigkeit trotz aller Maßnahmen immer noch Notſtandsgebiet iſt. Um Schuldverhältniſſe in gütlichem Ausgleich zu bereinigen, wurde im Sommer 1934 die Güteſtelle gegründet, deren Ziel iſt, durch Bereinigung beſtehender Schuldverhältniſſe im Wege des gütlichen Ausgleiches Zwangsvoll⸗ ſtreckungen nach Möglichkeit zu vermeiden und den Schuldnern ihren Befitz zu erhalten. Von Juli 1934 bis Februar 1938 ſind 2400 Fälle be⸗ geſchaffen wurden Für 1938 ſind ſchon 2 Vor⸗ haben mit 1500 Hektar zur Verſiedelung ein⸗ geleitet. Weitere 3924 Familien wurden mit A mehr oder minder großen Landzulage be⸗ dacht. 50 000 Morgen Jiedlungsfläche Insgeſamt wurden im Land Heſſen ſeit der Machtübernahme über 150 Neubauernhöfe an⸗ gelegt, über 2000 Betriebe wurden im Anlieger⸗ verfahren auf Erbhofgröße gebracht, über 4000 kleinen Landwirten wurde zur Exiſtenzſicherung Land zugeteilt, über 3000 Landarbeiter, Dorf⸗ handwerker, Arbeiter und Gewerbetreibende er⸗ hielten kleine Landzulagen. Bisher wurden etwa 50 000 Morgen Siedlungsfläche zugeteilt und für 1938—39 ſteht noch ein Landvorrat von 20 000 Morgen zur Verfügung. Die Namen Riedrode, Roſengarten. Allmend⸗ feld, Heſſenaue und der Erbhofweiler bei Hep⸗ penheim an der Bergſtraße werden für immer der ſichtbarſte Ausdruck dieſer gewaltigen Ar⸗ beit, die in wenigen Jahren von der national⸗ ſozialiſtiſchen Regierung in Heſſen mit ſo gro⸗ zem Erfolge durchgeführt wurde, ſein. Ertragsſteigerung in der Forſtwirtſchaft Die Forſtwirtſchaft des Landes Heſſen wurde in ihren Zielen von der Erkenntnis geleitet, daß der deutſche Wald nicht länger als„Holzfabrik“ angeſehen werden dürfe, in der lediglich der Rechenſtift diktiert. Die Aufgaben des deutſchen Waldes wurden unter ſelbſtverſtändlicher Wah⸗ rung der Wirtſchaftlichkeit auf die Deckung des Bedarf der deutſchen Wirtſchaft umgeſtellt Im heſſiſchen Staatswald ging dementſprechend das Nutzholzvrozent von 38 Prozent im Jahre 1930 auf 52 Prozent im Jahre 1937 in die Höhe. Im Rahmen der Aufforſtung konnten 358 Hektar Wald neu begründet bezw. von ertragsarmem Niederwald in leiſtungsfähigen Hochwald um⸗ gewandelt werden Das heſſiſche Wald⸗ bereinigungsgeſetz vom Januar 1934 ſoll zur Steigerung des Ertrags der kleinen Baue rnwaldungen beitragen. indem es die wirtſchaftlichen Mängel beſeitigt, die durch Größe, Form. Lage, Eigentum und Zugehörig⸗ keit der einzelnen Waldgrundſtücke verurſacht werden. In ſieben Gemarkungen wurden bisher 788 Hektar Privatwald umgelegt und zu Ge— noſſenſchaften zuſammengeſchloſſen. in weiteren 5 Gemarkungen ſind 505 Hektar in Arbeit. Eine Landſchaftsſchutzkarte für das geſamte Land Seſſen wird im Sommer dieſes Jahres erſcheinen. An den Arbeitsbeſchaffungsmaßnah⸗ men beteiligte ſich die Forſtverwaltung durch Wegebau, Kulturaufgaben und Beſtandsvpflege. Von 1933-1936 wurden allein im Staatswald 160 km neue Wege gebaut und 75 km chauſſiert. Arbeilsloſen arbeitet worden, von denen 2000 mit Erfolg ab⸗ geſchloſſen wurden. Die Güteſtelle hat damit ihren Teil zur Erhaltung und zum allgemeinen Wiederaufbau der Exiſtenzen beigetragen. Dem Kleinſiedlungs⸗ und Kleinwohnungsbau hat die Landesregierung ihre beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit gewidmet. Es wurden bisher 1964 Kleinſiedlungen, 1655 Volkswohnungen, 300 Eigenheim. 1360 Häuſer und Eigenheime mit 3200 Wohnungen gebaut. Als neue Maßnahmen kam 1937 der Landarbeiterwohnungsbau hin⸗ zu, für den 25 Wohnungen bezw. Eigenheime bis jetzt bewilligt und 177 Anträge in Bearbei⸗ tung ſind. In den Dienſt dieſes Wohnungs⸗ baues ſtellten ſich die ſtaatlichen Bankanſtalten (Landesbank und Landeshypothekenbank. Bis 1937 waren von der Landesbank 14 150 000% an hypothekariſchen Darlehen zugeſagt und von der Landesbank 2 208 000, während ſich 1 326 000 in Bearbeitung befanden. Ausbau des Straßennebes Dem großen Plan des Straßenbaues im neuen Deutſchland entſprechend. hat auch das Land Heſſen, das durch die erſte Reichsauto⸗ bahn ausgezeichnet iſt, ſein Straßennetz gewal⸗ tig ausgebaut. Das Straßennetz, das 5150 km lang iſt, wird jetzt nach der Auflöſung der Pro⸗ vinzialdirektionen von der Landesregierung un⸗ mittelbar verwaltet. In den Jahren 1931 bis 1933 wurden 20 222 503%%% für den Straßenbau ausgegeben, während 1934—1936= 22 876 990 Reichsmark., das heißt 12 Prozent mehr aufgewendet wurden. Die Ausgaben für das Jahr 1937 paſſen ſich dem Durchſchnitt der Jah⸗ re 1934 bis 1936 an. während für 1938 bis jetzt mehr als 9 Mill. Reichsmark im Haushalts⸗ plan vorgeſeben ſind. Es wurden bisher 16 km Umgehungs⸗ oder Zubringerſtraße gebaut Im Bau befinden ſich oder ſind bereits freigegeben weitere 42 km Umgehungen, Verlegungen und Neubauten, wobei gleichzeitig 8 ſchienengleiche Bahnübergänge beſeitigt werden. In der Pla nung ſind begriffen 100 km, darunter eine Um⸗ gehungsſtraße von Mainz mit Anſchluß an die Reichsautobahn Köln— Frankfurt;: je eine Un⸗ gehung der Städte Bingen und Worms. Für Arbeiten der Waſſerbauverwaltung des Landes wurden insgeſamt in den fünf Jahren rund 6 Millionen Reichsmark ausgegeben und im Hochbauweſen 7.7 Millionen Reichsmark. Neben der ſtaatlichen Bauplanung haben auch die Städte eine großzügige Planung durch- geführt. Eines der gewaltigſten Projekte, das unter der ſtärkſten perſönlichen Förderung des Gau⸗ leiters in Angriff genommen werden konnte. iſt der Flug⸗ und Luftſchiffhafen Rhein Main Hier hat der Gauleiter im Herzen des Gaues Heſſen⸗Naſſau und zum weitaus größten Teil auf heſſiſchem Gebiet den Zeppelin⸗Luftverkehr verankern können und einen Flughafen geſchaf⸗ fen, der zu den bedeutendſten deutſchen Flug⸗ —————— hafen nach Berlin aufſtieg. Die oberſte Bau⸗ leitung für den Flug⸗ und Luftſchiffhafen liegt bei der Heſſiſchen Landesregierung. Nach dem erſten Axthieb am 2. Januar 1934 konnte der Flugbetrieb bereits am 8. Juli 1936 aufgenom⸗ men werden. Die Geſamtgröße des Flug⸗ und Luftſchiffhafens beträgt 545,1 Hektar. Auf die⸗ ſem Gelände erheben ſich die Flughallen und die Luftſchiffhallen, von denen die zweite Luftſchiff⸗ halle bereits im Rohbau fertiggeſtellt iſt. Die neue Halle wird eine Länge von 300 m, eine Breite von 60 m und einem Höhe von 56 m haben, ſodaß ein umbauter Raum von 805 000 Kubikmeter gegenüber 730 000 Kubikmeter der Halle I entſteht. Um auch die Schulerziehung auf nationalſozialiſtiſche Grundlage zu ſtellen, wurde das geſamte Schulweſen in Heſſen von Grund auf neu gebaut. Es ver⸗ ſchwanden die die Volksgemeinſchaft ſtörenden ſtaatlichen Konfeſſionsſchulen und auch private Konfeſſionsſchulen wurden aufgehoben. In der Schule wurde eine klare Raſſentrennung durch⸗ geführt. In den Schulunterricht wurden Raſſen⸗ kunde, Vererbungslehre, Segelflug(Modellbau) neu aufgenommen und die Leibesertüchtigung erhielt den Platz, der ihr im nationalſozialiſti⸗ ſchen Staat zukommt. Für die ſportliche Betäti⸗ gung wurden neue Uebungsſtätten gebaut und neue Sportgeräte angeſchafft, wie auch die hy⸗ gieniſchen Verhältniſſe verbeſſert wurden. In Durchführung der neuen Schulordnung wurden die Gymnaſien in Bensheim. Bingen, Dieburg. Friedberg und Offenbach in Oberſchu— len uſlgewandelt In Mainz. Worms und Gießen wurden Frauenoberſchulen eingerich— tet: der Ausbau der Oberſchulen in Rüſſels⸗ heim. Neu⸗Iſenburg und Nidda iſt eingeleitet. Die hohen Schulen Heſſens wurden ebenfalls weiter ausgebaut. Die Univerſität Gießen er⸗ hielt den neuen Lehrſtuhl für Raſſenhygiene u. das Inſtitut für Erb⸗ und Raſſenpflege. Die techniſche Hochſchule Darmſtadt erfuhr beſonders durch die Aufgaben des Vieriahresplanes die Erweiterung verſchiedener Inſtitute. Das neue chemiſche Inſtitut iſt im Bau. Für den Lehrſtuhl für Luftfahrt, der durch den Windkanal und die Forſchungsanſtalt weſentlich bereichert wurde, iſt ein weiterer Ausbau nach der perſonellen und ſachlichen Seite geplant. Die Hochſchule für Leh⸗ rerbildung wurde nach Darmſtadt verlegt und dort ebenfalls erweitert. Auch die höheren tech⸗ niſchen Lehranſtalten erfuhren umwälzende Ver⸗ änderungen. Die Bauſchulen Bingen und Darm⸗ ſtadt wurden der zentralen Lage wegen in Mainz zur Adolf⸗Hitler⸗Bauſchule vereinigt. Die Zahl von 221 Studierenden im Semeſter 1937 bis 1938 rechtfertigte die Zuſammenlegung voll und ganz. l 5 Seiner großen künſtleriſchen Tradi⸗ tion wurden Heſſen auch in den vergangenen fünf Jahren gerecht. Das Heſſiſche Landesthea⸗ ter konnte gerade im letzten Jahre mit der Auf⸗ führung der Nibelungen ſeinen hohen Stand vor der geſamten deutſchen Oeffentlichkeit unter Beweis ſtellen. Das Heſſiſche Landesmuſeum baute ſeine vorgeſchichtlichen Sammlungen, ſo⸗ wie die Glasgemälde-Sammlung aus und ver⸗ mittelte in einer großen Zahl von Ausſtellungen der breiteſten Oeffentlichkeit wertvolles deutſches Kulturgut.— 5 Der erſte Rechenſchaftsbericht der national⸗ ſozialiſtiſchen Regierung in Heſſen iſt eine ſtolze Bilanz nationalſozialiſtiſchen Aufbauwillens, der immer im revolutionären Schwung in Neu⸗ land vorſtößt und nach neuen Möglichkeiten ſucht. Was Gauleiter Sprenger am Tage der Machtübernahme vor fünf Jahren verkündete, iſt erfüllt.— Genau ſo werden aber auch alle Forderungen der NSDAP. in Zukunft bis ins Letzte erfüllt werden. 18 Todesurteile in Moskau hohe Juchthausſtrafen für Moskau, 13. März. Der Moskauer Theaterprozeß iſt beendet. Um 2 Uhr ME. fällte das Gericht den Ur⸗ teilsſpruch: 18 Angeklagte, darunter Bucharin, Ry⸗ low, Jagoda, Kreſtinſki, Jwanow, Tſchernow, Grinko, Roſengolz, Se⸗ lenſki, Ikranow, Scharan, Gowit ſch, Subarew und der Chef des Kreml⸗Kranken⸗ hauſes Lewin wurden zum Tode durch Erſchießen verurteilt. Eine Gefüng⸗ nisſtrafe von 25 Jahren erhielt der Herzſpe⸗ zialiſt Pletnjow. Ebenſo wurden Ra⸗ kowſki, der frühere Vorſitzende des Rates der Volkskommiſſare der Ukraine, und Beſ⸗ ſenow zu hohen Gefängnisſtrafen verurteilt. Nach dem Moskauer Blukurkeil Ueber 100 politiſche Perſönlichkeiten neu belaſtet. Moskau. 13. März. In den erſten Morgenſtunden des Sonntag wurde im Moskauer Gerichtsſaal das neue Bluturteil gefällt, das wiederum eine Reihe von ehemals maßgebenden Sowijetgewaltigen ins Jenſeits befördern ſoll.„Im Namen des ſowjetiſchen Humanismus“, wie vor wenigen Tagen ein Moskauer Blatt ſchrieb,„werden vermutlich ſämtliche 18 zum Tode Verurteilten, noch bevor ihre Gnadenfriſt von dreimal 24 Stunden verſtrichen iſt, auf die übliche Weiſe hingerichtet werden. Zehn Tage lang dauerte das furchtbare Schauſpiel der Geſtändniſſe und Selbſtbezichtigungen in dem Prunkſaal des frü⸗ heren Adelspalaſtes, das an grauenvollen Ein⸗ zelheiten alles bisher Dageweſene noch in den Schatten ſtellte. K Die Spitze der Sowjetpolitiker, darunter nicht weniger als ſieben vor wenigen Monaten noch amtierende Volkskommiſſare, wurde auf der Anklagebank nicht nur als Verſchwörer, ſondern auch als gemeine kriminelle Verbrecher, Spione, Mörder und Banditen vorgeführt, von der Anklage mit einem der beliebten Kunſtgriffe der Sowjet⸗ juſtiz zu einem„Zentrum“ zuſammengeſfaßt, das man„rechtstrotzkiſtiſcher Block“ getauft hatte. Die Gerichtsverhandlung hat erwieſen, daß die verſchiedenen Abſchnitte der Anklage: 1. Konſpiration und Hochverrat, 2. Spionage und Sabotage und Landesverrat, 3. Terror und kriminelle Verbrechen— auch ihrer Glaubhaf— tigkeit nach recht verſchieden zu bewerten ſind. Daß geheime Umtriebe der von Stalin aus der Macht verdrängten früheren bolſchewiſti— ſchen Parteigewaltigen während vieler Jahre darauf ausgingen, die auch im Prozeß ſo viel erwähnte„Palaſtrevolution“, das heißt den gewaltſamen mit verſchwöreriſchen Mit⸗ teln vorbereiteten Sturz der gegenwärtig herr⸗ ſchenden Clique herbeizuführen, braucht man nicht zu bezweifeln. Im Gegenteil, es würde verwunderlich ſein, wenn dem nicht ſo wäre. Es wäre ferner müßig, etwa die Verbrechen eines Jagoda beſtreiten zu wollen oder für unglaubhaft zu erklären. Es iſt im Gegenteil wahrſcheinlich, daß deſſen in dem Prozeß ans Licht gebrachte Untaten nur einen winzigen Bruchteil aus der geſamten glorreichen Tätig⸗ keit des früheren GPU.⸗Chefs darſtellen. Wenn die Ausſagen der Angeklagten, ins⸗ beſondere des Hauptangeklagten, Bucharin, der in ſeinem Schlußwort recht deutlich ge⸗ ſprochen hat, einerſeits über die unterirdiſchen Machenſchaften der Oppoſition, über die Vor— bereitung von Terrorakten, über Umſturzvor⸗ bereitungen, kurz über die dunkelſten Intrigen und ſchärfſten Machtkämpfe im Kreiſe der Sowjetgewaltigen keinen Zweifel laſſen, ſo dürftig iſt es andererſeit mit der Glaubwür⸗ digkeit jener Anklagepunkte geſtellt, die ſich auf Landesverrat, Spionage und zum großen Teil auf Sabotage beziehen. Die Summe der mit ſo bezeichnendem Eifer von den einzelnen Angeklagten vorgebrachten Sabotagegeſtändniſſe ergibt nicht von ungefähr ein recht genaues Bild der ſchwelenden Miß— ſtände, notoriſchen Fehler und wunden Punkte im ſowjetiſchen Wirtſchafts- und Verwaltungs- ſyſtem. Was die geradezu phantaſtiſchen Anſchul⸗ digungen des Landesverrats und der Spio⸗ nage anlangt, die auch eine Reihe von aus⸗ ländiſchen Mächten, vor allem Deutſchland, Japan, Polen, England in den Um⸗ kreis dieſes Prozeſſes einbeziehen ſollten ſo haben ſie, wie man nach der zehntägigen Ver— bandlung nunmehr ſagen kann, vollen Schiffbruch erlitten. Die Sinnloſigkeit dieſer Anklagepunkte brauchte gar nicht erſt von Bucharin ſelbſt herausgeſtellt zu werden.! die übrigen Angeklaglen Umſo nötiger erſcheinen freilich derartige Zu⸗ taten der Prozeßregie, um die Angeklagten und in weiterem Sinn überhaupt alle dem Regime feindlich geſinnten Kräfte in den Augen der Maſſen endgültig zu diffamieren. Deshalb erſcheinen die deutſchen, japaniſchen und engliſchen Spione auf der Anklagebank nicht weniger nötig als die Schädlinge und Saboteure, ja man verſpricht ſich wohl von den Prozeſſen eine umſo größere Wirkung, je gräßlichere Verbrechen den„geſtändigen Geg— nern“ in den Mund gelegt werden. Und mehr noch: die furchtbaren Aderläſſe des letzten Jah⸗ res, der mit den Säuberungen verbundene Terror, nicht zuletzt auch die blutige Vernich⸗ tung der Armeeführer, zu der dieſer Prozeß noch einen beſonderen Nachtrag lieferte, ver⸗ langen gebieteriſch nach einer zuſätzlichen Rechtfertigung. Damit verbunden iſt die Notwendigkeit, an alle noch vorhandenen Geg— ner ein blutiges Warnungsſignal zu geben, denn die immer weiter gehende Verhaftungs⸗ welle— allein durch den gegenwärtigen Pro⸗ zeß ſind nicht weniger als 101 politiſche Perſönlichkeiten neu belaſtet wor⸗ den—, die erneuten Säuberungsmaßnahmen der roten Armee uſw. bezeugen, daß die Wi⸗ derſtandskräfte der Gegner des Regimes im⸗ mer noch nicht gänzlich ausgelöſcht ſind. Die herrſchende bolſchewiſtiſche Clique aber glaubt, mit ihrer Schauerjuſtiz dem Einhalt gebieten zu können— in Wirklichkeit ſchafft ſie ſich damit aber immer neue Gegner. Dies iſt der fatale Kreislauf des bolſchewiſtiſchen Regimes in ſeiner heutigen Erſcheinungsform. Mobil für den Maikäferkrieg „Maikäfer flieg!“— In Kinderliedern und Kindermärchen, in Frühlingsbildern und ſogar in den Schaufenſterdekorationen für das Früß⸗ lingsgeſchäft ſpielt der Maikäfer eine wichtige Rolle. Während ſonſt die Inſekten— vielleicht mit Ausnahme der bunten Falter— die unbe⸗ liebteſten Vertreter der Tierwelt ſind, iſt der Maikäfer mit einem poetiſchen Schimmer um⸗ geben und iſt uns faſt zu einem Symbol des Frühlings geworden. Und doch iſt der große, ſtarke, braune Käfer einer der gefährlichſten Menſchenfeinde, der keine Schonung verdient. Es gibt nur wenige Pflanzen. die nicht von den gefräßigen Käferlarven. den Engerlingen, bedroht wären. Das Frühjahr 1938 wird in weiten Gebieten Deutſchlands einen Maikäferflug von einer Stärke bringen, wie wir ihn ſeit vielen Jahren nicht erlebt haben. Das iſt keine vage Vermu⸗ tung, ſondern heute ſchon ſind uns die Gebiete genau bekannt, aus deren Boden die noch in Ruhe liegenden großen Maikäferheere im Mai zu ihrem Raubzug hervorbrechen werden. Auf⸗ marſchpläne und Kriegskarten liegen vor. Die „Maikäfer ⸗ Landkarte“ Deutſchlands für 1938 zeigt viele ſchwarz ausgetuſchte Stel⸗ len, und das Schwarz bedeutet immer eine Landſchaft mit Maikäfermaſſenflug. Die über das ganze Reich verteilten Aemter des Deutſchen Pflanzenſchutzdienſtes haben durch ihre Beobach⸗ tungen das Material für dieſe Karte geliefert. Die Maikäferkarte für 1938 zeigt in ſchwarzer Farbe als ſtark gefährdet 127 Kreiſe in 16 Landesbauernſchaften. Betroffen ſind vor allem Württemberg, Bayern, Weſtfalen, Schle⸗ ſien, Mitteledeutſchland, Schleswig- Holſtein, Mecklenburg und Pommern. Die Maikäfer, die ſich im Frühling über die Blätter der Bäume ſtürzen. haben in ihrer Mehrzahl ſchon drei bis vier Lebensjahre hinter ſich, von denen ſie mehrere als gefräßige En⸗ gerlinge verbrachten. Für den Großkampf iſt in den gefährdeten Gebieten ſchon vielfach in dieſen Tagen der Mo⸗ bilmachungsaufruf an die Bevölkerung ergan⸗ gen. Der ganze Organiſationsapparat des nati⸗ onalſozialiſtiſchen Staates ſtellt ſich in den Dienſt dieſer für unſere Enährungslage ſo wichtigen Tatſache. Der Maikäfer, dieſer ſtarke widerſtandsfähige Geſelle, nimmt unter den ſchädlichen Inſekten inſofern eine Sonderſtel⸗ lung ein, als ihm mit chemiſchen Kampfmitteln bisher nicht beizu⸗ kommen war. Dieſem Vielfraß und Allesfreſ⸗ ſer ſcheinen ſogar Arſenpräparate vortrefflich zu bekommen. So muß der Kampf gegen das Maſſenheer der Maikäfer in dieſem Frühjahr auch ein Maſſenkampf der Menſchen ſein, dei dem auch der Schuliugend eine wichtige Rolle zukommt. In den Hauptkampfgebjeten werden die zuſtändigen Stellen die notwendi⸗ gen Anweiſungen ergehen laſſen, aber ganz all⸗ gemein ſollte ſich jeder von der Biologiſchen Reichsanſtalt für Land⸗ und Forſtwirtſchaftein Berlin⸗Dahlen, das Flugblatt Nr 140 ſchicken laſſen, in dem in gemeinverſtändlicher Form alles Wiſſenswerte über Maikäfer und ihre Engerlinge geſagt iſt. t fl 10 50 uuih ele Eine k au dur Veltlt 111 1 10 die den dos Leib dann in pit als! viſen, de das Aug hen Beli Als l Siege de den Weg getßen Le eue Leid Regine, fehlte,! den Neht lehnte Er tots, der! tigung un S0 konnte daß mehr eigenen nähig dtült u latte, ſich Hachtmitt det pol entſptach e det in ut des neuen Wet lor genoſſen 5. lig nach d Deulſchlank niele Jaht ſie eint it Schulter an Kultur wal lieten höch Dieſe anderes, al liefſtem Se Alein w gchulbig er ſteigenden! Unterdtükn heworden. J habe ftüberen J ſen Vege Uunnte glau tur den Me kunnen men. 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Goebbels empfängt die inn und ausländiſchen Preſſeverkreler Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing am Samstagvormittag um 11.00 Uhr im Reichs mini⸗ ſterium für Volksaufklärung und Propaganda die Vertreter der geſamten ausländiſchen Preſſe in Berlin, um ihnen die Proklamation des Führers zur Kenntnis zu bringen und über einige in Zuſammenhang mit den Ereigniſſen der letzten 24 Stunden ſtebende Fragen Erklärungen abzugeben. Der Miniſter wandte ſich beſonders gegen eine Reihe von Lügen, die in der Auslandspreſſe Eingang gefunden hatten. Um 11.30 Uhr konnten die Hauptſchrift⸗ leiter der deutſchen Zeitungen aus dem Munde des Miniſters die Erklärung des Führers ver⸗ nehmen, die große Begeiſterung und ärmiſchen Beifall auslöſte. Um 12.00 Uhr mittags verlas Reiceminiſter Dr. Goebbels über alle deutſchen Sen⸗ der und eine große Zahl von Sendern des Auslandes, darunter Oeſterreich. Italien, Ungarn, Uruguay, Braſilien, Drahtfunk Schweiz und die deutſchen Kurzwellenſender mit Richtſtrah⸗ lern, die von der ganzen Welt mit Spannung erwartete Proklamation des Führers. In Deutſchland war in vielen Betrieben Gemeinſchaftsempfang veranſtaltet worden, desgleichen in den Schulen. Die Proklamation des Führers wurde überall mit einem Jubel oh n e⸗ gleichen aufgenommen, wie wir ihn nur an den Höhepunkten der nationalen Ge⸗ ſchichte bisher erlebt haben. Die Lieder der Nation beſchloſſen die Kundgebung. Der Wortlaut der Proklamation Deulſche! Mit tiefem Schmerz haben wir ſeit Jahren das Schickſal unſerer Volksgenoſſen in Oeſter⸗ reich erlebt. Eine ewige geſchichtliche Verbundenheit, die erſt durch das Jahr 1866 gelöſt wurde, i m Weltkrieg aber eine neue Beſiege⸗ lung erfuhr, zieht Oeſterreich ſeit jeher ein in die deutſche Volks⸗ und Schickſalsgemeinſchaft. Das Leid, das dieſem Lande erſt von außen und dann im Innern zugefügt wurde, empfanden wir als unſer eigenes, ſo wie wir umgekehrt wiſſen, daß für Millionen Deutſch⸗Oeſterreicher das Unglück des Reiches die Urſache der glei⸗ chen Bekümmernie und Teilnahme war! Als in Deutſchland die Nation dank dem Siege der nationalſozialiſtiſchen Idee wieder den Weg zu dem ſtolzen Selbſtbewußtſein eines großen Volkes fand, begann in Oeſterreich eine neue Leidenszeit bitterſter Prüfungen. Ein Regime, dem jeder legale Auftrag fehlte, verſuchte ſeine von der überwältigen⸗ den Mehrheit des öſterreichiſchen Volkes abge⸗ lehnte Exiſtenz durch brutalſte Mittel des Ter⸗ rors, der körperlichen und wirtſchaftlichen Züch⸗ tigung und Vernichtung aufrecht zu erhalten. So konnten wir es als großes Volk erleben, daß mehr als ſechs Millionen Menſchen unſerer eigenen Herkunft von einer ziffern⸗ mäßig kleinen Minorität unter⸗ drückt wurden, die es einfach verſtanden hatte, ſich in den Beſitz der hierzu notwendigen Machtmittel zu bringen. Der politiſchen Entrechtung und Knebelung entſprach ein wirtſchaftlicher Verfall, der in furchtbarem Gegenſatz ſtand zur Blüte des neuen Lebens in Deutſchland. Wer konnte es dieſen unglücklichen Volks⸗ genoſſen verdenken, daß ſie ihre Blicke ſehnſüch⸗ tig nach dem Reich richteten? Nach jenem Deutſchland, mit dem ihre Vorfahren durch ſo viele Jahrhunderte verbunden waren. mit dem ſie einſt im ſchwerſten Kriege aller Zeiten Schulter an Schulter ſochten, deſſen Kultur ihre Kultur war, zu der ſie ſelbſt auf ſo vielen Ge⸗ bieten höchſte eigene Werte beigeſteuert hatten? Dieſe Geſinnung unterdrücken hieß nichts anderes, als Hunderttauſende von Menſchen zu tiefſtem Seelenleid verbannen. Allein wenn vor Jahren dieſes Leid noch geduldig ertragen wurde, dann war mit dem ſteigenden Anſehen des Reiches der Wille, die Unterdrückung zu beſeitigen, immer heftiger geworden. Ich habe in den letzten Jahren verſucht, die früberen Machthaber in Oeſterreich vor die⸗ ſem Wege zu warnen. Nur ein Wahnwitziger konnte alauben, durch Unterdrückung und Ter⸗ ror den Menſchen die Liebe zu ihrem ange⸗ ſtammten Volkstum auf die Dauer rauben zu können. Die europäiſche Geſchichte beweiſt es, daß in ſolchen Fällen nur ein umſo arößerer Fanatismus gezüchtet mird. Dieſer Fanatismus zwingt dann die Unterdrücker, zu immer ſtärkeren Metho⸗ den der Vergewaltigung zu greifen, und dieſe wieder ſteigern den Abſcheu und den Haß der davon Betrof⸗ Jenen. Ich babe weiter verſucht, die dafür verant⸗ wortlichen Machthaber zu überzeugen, daß es auf die Dauer aber auch für eine aroße Nation unmbalich weil unwür⸗ dig iſt, fortgeſetzt zuſehen zu müſſen, wie Menſchen gleicher Volkszugehörigkeit nur we⸗ gen ihrer Verbundenheit mit einer Idee un⸗ terdrückt, verfolgt und eingekerkert werden. Ueber 40 000 Flüchtlinge hat allein Deutſch⸗ land bei ſich aufnehmen müſſen. 10 000 an- dere ſind in dieſem kleinen Lande durch die Gefängniſſe, Kerker und Anhaltelager gewan⸗ dert, Hunderttauſende ſind an den Bettelſtab vebracht worden. ſind verelendet und verarmt. Keine Nation der Welt würde auf die Dauer dieſe Zuſtände an ihrer Grenze dulden können, außerdem. ſie verdiente es nicht anders, als ſelbſt mißachtet zu werden! Ich babe mich im Jahre 1936 bemüht, irgendeinen Weg zu finden, der die Ausſicht bieten konnte, die Tragik des Schickſals dieſes deutſchen Bruderlandes zu mildern, um ſo vielleicht zu einer wirklichen Ausſöhnung ge⸗ langen zu können. Das Abkommen des 11. Juli wurde aber nur unterzeichnet, um im nächſten Augenblick ſchon wieder gebro⸗ chen zu werden. Die Rechtloſigkeit der überwültigenden Mehrheit war geblieben, ihre unwürdige Stellung als Paria in dieſem Staate wurde in nichts behoben Wer ſich zum deutſchen Volkstum offen bekannte, blieb ver⸗ folgt, ganz gleich, ob er nationalſozialiſtiſcheer Straßenarbeiter oder alter verdienter Heer⸗ führer des Weltkrieges war. Ich habe nun noch ein zweites Mal verſucht, eine Verſtändigung herbeizufüh⸗ ren. Ich bemühte mich. den Reprüſentanten dieſes Regimes, der mir ſelbſt als dem vom deutſchen Volk gewählten Führer ohne jedes eigene legitime Mandat gegenüberſtand— ich bemühte mich, ihm verſtändlich zu machen, daß dieſer Zuſtand auf die Dauer unhaltbar ſein würde, da die ſteigende Empörung des öſter⸗ reichiſchen Volkes nicht mit ſteigender Gewalt ewig niedergeſchlagen werden könnte, daß hier von einem gewiſſen Augenblick an es auch für das Reichs untragbar ſein würde, einer ſolchen Vergewaltigung noch län⸗ ger ſtillſchweigend zuzuſehen. Denn wenn heute ſchon koloniale Lö⸗ ſungen von Fragen des Selbſtbeſtimmungs⸗ rechtes der betroffenen niederen Völker⸗ ſchaften abhängig gemacht wer⸗ den, dann iſt es unerträglich, daß 6% Mil⸗ lionen Angehörige eines alten und großen Kulturvolkes durch die Art ſeines Regimes praktiſch unter dieſe Rechte geſtellt ſind. Ich wollte daher in einem neuen Abkommen erreichen, daß in dieſem Lande allen Deutſchen die gleichen Rechte zugewieſen und die gleichen Pflichten auferlegt würden. Es ſollte dieſe Abmachung eine Erfüllung ſein des Vertrages vom 11. Juli 1936. Wenige Wochen ſpäter mußten wir leider feſtſtellen, daß die Männer der damaligen öſterreichiſchen Regierung nicht daran dachten, dieſes Abkommen ſinnge⸗ mäß zu erfüllen. Um aber für ihre fortge⸗ ſetzten Verletzungen der gleichen Rechte der öſterreichiſchen Deutſchen ſich ein Alibi zu ver; faſſen, wurde nun ein Volksbegehren erſonnen, das beſtimmt war, die Mehrheit dieſes Landes endgültig zu entrechten! Die Modalitäten dieſes Vorganges ſollten ein⸗ malige ſein. Ein Land, das ſeit vielen Jahren überhaupt keine Wahlen mehr gehobt hat, dem alle Unterlagen für die Erfaſſung der Wahlbe⸗ rechtigten fehlen, ſchreibt eine Mahl aus, die innerhalb von knapp 3% Tagen ſtattfinden ſoll. Es gibt keine Wählerliſten, es gibt keine Wählerkarten. Es gibt keine Einſichtnahme in die Wahlberech⸗ tigung, es gibt keine Verpflichtung zur Geheimhaltung der Wahl, es gibt keine Garantie für die unpartei⸗ iſche Führung des Wahlaktes, es gibt keine Sicherheit für die Auszäh⸗ lung der Stimmen uſw. Wenn dies die Methoden ſind, um einem Regime den Charak⸗ ter der Legalität zu geben, dann waren wir Nationaliſten im Deutſchen Reich 15 Jahre lang nur Narren geweſen. Durch hundert Wahlkämp⸗ fe ſind wir gegangen und haben uns mühſelig die Stimmen des deutſchen Volkes erobert. Als mich der verewigte Herr Reichspräſident endlich zur Regierung berief, war ich der Führer der weitaus ſtärkſten Partei im Reich. Ich habe ſeitdem immer wieder verſucht, mir die Legali⸗ tät meines Daſeins und meines Handelns vom deutſchen Volk beſtätigen zu laſſen, und ſie wur⸗ de mir beſtätigt. Wenn dies aber die richtigen Methoden ſind, die Herr Schuſchnigg anwenden wollte, dann war auch die Abſtimmung im Saargebiet einſt nur eine Schikane eines Vol⸗ kes, dem man die Heimkehr in das Reich er⸗ ſchweren wollte. Wir ſind hier aber einer anderen Meinung! Ich glaube, wir dürfen alle ſtolz darauf ſein, daß wir gerade auch anläßlich dieſer Abſtim⸗ mung im Saargebiet in ſo unanfechtbarer Wei⸗ ſe vom deutſchen Volk das Vertrauen erhalten haben. Gegen dieſen einzig daſtehenden Verſuch eines Wahlbetruges hat ſich endlich das deutſche Volk in Oeſterreich ſelbſt erhoben Wenn aber dieſesmal das Regime wiederum beabſichtigte, mit brachialen Mitteln die Pro⸗ teſtbewegung einfach niederzuſchlagen, dann konnte das Ergebnis nur ein neuer Bürgerkrieg ſein. Das Deutſche Reich duldet es aber nicht, daß in dieſem Gebiet von jetzt an noch Deut⸗ ſche verfolgt werden wegen ihrer Zugehörigkeit zu unſerer Nation oder ihrem Bekenntnis zu beſtimmten Auffaſſungen. Es will Ruhe und Ordnung. Ich habe mich daher entſchloſſen, den Millio⸗ nen Deutſchen in Oeſterreichh nunmehr die * des Reiches zur Verfügung zu ſtellen. Seit heute morgen marſchieren über alle Grenzen Deutſch⸗Oeſterreichs die Soldaten der deutſchen Wehrmacht! Panzertruppen, Infanterie⸗Diviſionen und die ⸗Verbände auf der Erde und die deutſche Luftwaffe im blauen Himmel werden— ſelbſt gerufen von der neuen nationalſozialiſtiſchen Regierung in Wien— der Garant dafür ſein. daß dem öſterreichiſchen Volke nunmehr endlich in kürzeſter Friſt die Möglichkeit geboten wird, durch eine wirkliche Volksabſtimmung ſeine Zukunft und damit ſein Schicksal ſelbſt zu geſtalten. Hinter dieſen Verbän⸗ den aber ſteht der Wille und die Ent ⸗ ſchloſſenheit der ganzen Nation! Ich ſelbſt als Führer und Kanzler des deut⸗ ſchen Volkes werde glücklich ſein, nunmehr wie⸗ der als Deutſcher und freier Bürger jenes Land betreten zu können, das auch meine Heimat iſt. Die Welt aber ſoll ſich überzeugen, daß das deutſche Volk in Oeſterreich in dieſen Tagen Stunden größter Freude und ſeeliſcher Ergrif⸗ fenheit erlebt. Es ſieht in den zu Hilfe gekommenen Brüdeen die Retter aus tiefſter Not. Es lebe das nationalſozialiſtiſche Deutſche Reich! Es lebe das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ Oeſterreich! gez.: Adolf Hitler. Berlin, den 12. März 1938. Die Rede des Führers in Linz Für des großen deulſchen Volles Einheit, für des Reiches Macht, Größe und herrlichkeit 88 Linz, 1. März Im Anſchluß an die Begrüßungsanſprache des Bundeskanzlers Seyß⸗Inquart richtete der Führer folgende Worte an die in Linz verſam⸗ melte Menge: Deutſche! Deutſche Volksgenoſſen und ⸗genoſſinnen! Herr Bundeskanzler, ich danke Ihnen für Ihre Begrüßungsworte. Ich danke aber vor allem dem Volk, das hier angetreten iſt. Ihr ſeid der Beweis dafür, daß es nicht der Wille und der Wunſch einiger weniger iſt, dieſes große volksdeutſche Reich la begründen, ſondern es der Wunſch und Wille des deutſchen Volkes iſt! (Lang anhaltende Heilrufe.) Möchten doch an dieſem Abend hier einige unſerer bekannten internationalen Wahrheits⸗ forſcher die Wirklichkeit nicht nur ſehen, ſondern ſpäter auch zugeben. Als ich einſt aus dieſet Stadt auszog, trug ich in mir genau dasſelbe gläubige Bekenntnis, das mich heute erfüllt. Ermeſſen Sie meine innere Ergriffenheit, nach ſo langen Jahren dieſes gläubige Bekenntnis in Erfüllung gebracht zu haben.(Minutenlang jubeln die Maſſen dem Führer zu.) Wenn die Vorſehung mich einſt aus dieſer Stadt beraus zur Führung des Reiches berief, dann mußte ſie mir damals einen Auftrag er⸗ teilt haben. Und es kann nur der Auftrag ge⸗ weſen ſein, meine teure Heimat dem deutſchen Reich wieder zu geben!(Unbeſchreiblicher Jubel, minutenlang hindern unabläſſige Heil⸗ Bund Dankrufe den Führer am Weiterſprechen). Ich babe an dieſen Auftrag geglaubt, habe für ihn gelebt und gekämpft, und ich glaube, ich habe ihn jetzt erfüllt. Ihr alle ſeid Zeugen und Bürgen dafür! Ich weiß nicht, an welchem Tage ich gerufen werde. Ich hoffe, es iſt kein Zaudern gibt da⸗ für einzuſtehen mit eurem eigenen Bekenntnis, und ich glaube, daß ich vor dem ganzen deut⸗ ſchen Volk dann mit Stolz auf meine Heimat werde hinweiſen können.(Minutenlange Rufe: Jawohl, ja, ja brauſen über den weiten Markt⸗ platz.) Ich muß mit dieſem Ergebnis dann der Welt beweiſen, daß jeder weitere Verſuch, die⸗ ſes Volk zu zerreißen, ein vergeblicher ſein wird. So wie Ihr dann verpflichtet ſein werdet, für dieſe deutſche Zukunft Euern Beitrag zu ge⸗ ben, ſo iſt ganz Deutſchland bereit, auch ſeinen Beitrag zu leiſten. Und es leiſtet ihn ſchon am heutigen Tage! Sehen Sie in den deutſchen Soldaten, die aus allen Gauen des Reiches in dieſen Stunden einmarſchieren, opferbereite und opfergewillte Kämpfer für des ganzen großen deutſchen Vol⸗ tes Einheit, für des Reiches Macht, für ſeine Größe und für ſeine Herrlichkeit, jetzt und immerdar! Deutſchland. Sieg Heil! ** Die Anſprache des Führers wurden von vie⸗ len Beifallsbezeugungen unterbrochen. Es war, als ob er jeden Satz ſeiner Rede erkämpfen mußte, ſo ungeheuer war der Jubel und die begeiſterte Zuſtimmung dieſer deutſchen Men- ſchen in Oeſterreich. Der Platz war von brau⸗ ſenden Rufen erfüllt. die über ihn und über dieſe Stadt hinausgetragen wurden nach ganz Oeſterreich, das heute befreit aufatmet. Nach der Anſprache des Führers werden ſpontan das Deutſchlandlied und das Horſt⸗ Zeſſel⸗Lied angeſtimmt, die die Menge mit er⸗ hobenem Arm ſingt. Leſterreich gibt ſich ſein Zelbſtbeſtimmungsrechl §§ Linz, 12. März Bundeskanzler Seyß⸗Inquart hielt bei der Ankunft des Führers in Linz eine Begrüßungs⸗ anſprache, in der er gleichzeitig in feier ⸗ licher Form den Artikel 88 des Diktates von St. Germain, der die Selbſtändigkeit Oeſterreichs beſchränkt als un⸗ wirkſam erklärte. Der Bundeskanzler führte aus: Mein Führer! In einem für das deutſche Volk und in ſei⸗ nen Fernwirkungen für die Geſtaltung der europäiſchen Geſchichte bedeutſamen Augenblick begrüße ich Sie und mit mir die ganze Heimat, mein Führer und Reichskanzler, zum erſten⸗ male wieder in Oeſterreich. Die Zeit iſt da. in der trotz Friedensdiktat, Zwang, Mißgunſt und Unverſtand einer ganzen Welt endgültig Deutſche zu Deutſchen gefunden haben. Heute iſt das deutſche Volk einmütig und endgültig zuſammen, um jeden Kampf und je⸗ des Leid als ein Volk zu beſtehen. Der Weg war ſchwer, hart und opfervoll. Er führte über die erſchütterndſte Niederlage des deutſchen Volkes, aber gerade aus ihr erwuchſen große herrliche Ideen der un⸗ teilbaren Schickſalsgemeinſchaft, das Bewußtſein des einen lebenden Volles, die Idee des Nationalſozialismus! Sie, mein Führer, haben Volksnot und Volksleid als Sohn dieſer Grenzmark erfah⸗ ren. Aus dieſem Wiſſen erwuchs in Ihnen der große Gedanke, alles einzuſetzen, um das deutſche Volk aus dieſer ſeine ſchwerſten Nie⸗ derlage herauszuführen. Sie haben es her⸗ ausgeführt! Sie ſind der Führer der deut⸗ ſchen Nation im Kampf um Ehre, Freiheit und Recht! Jetzt haben wir Oeſterreicher uns für alle Zeit frei und offen, ſtolz und unabhängig zu dieſer Führung bekannt, indem wir zugleich in feierlicher Weiſe den Artikel 88 des Frie⸗ densvertrages als un wirkſam erklären! Des Reſches gewaltige Wehr rückt unter dem Jubel Oeſterreichs in unſer Land ein. Oeſter⸗ reichs Soldaten begrüßen deutſche Soldaten nicht uns zum Trutz, ſondern zur klaren und endgültigen Beſtätigung, daß das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit angetreten iſt, um deut⸗ ſches Recht vor aller Welt zu ſichern und für alle Zeiten zu ſchützen! Das großdeutſche Reich der Ordnung, des Friedens und der Freiheit der Völker iſt unſer Ziel, und wir ſtehen an der Schwelle ſei⸗ nes Anbruches, und Adolf Hitler iſt ſein Führer! Mein Führer! Wir Oeſterreicher danken Ihnen! Ich kann nur ſchlicht und als einfacher Mann, aber aus dem Herzen von Millionen Oeſterreicher ſagen: Wir danken Ihnen. Wir haben immer mit Ihnen gekämpft in der Be⸗ ſtimmung und Haltung, die uns in dieſer Grenz⸗ mark zukommt. ausdauernd bis zur äußerſten Geduld. Ich glaube, wir haben bis jetzt einen guten Kampf geführt. Jetzt aber grüßen wir Sie mit dem Jubel aller deutſchen Herzen: Heil. mein Führer!“ Die Ausführungen Seyß⸗Inquarts wurden immer wieder, nahezu nach jedem Satz, von brauſenden Zuſtimmungserklärungen unter- brochen. Der Arkikel 88 des Diktals von 51. Germain Der von dem öſterreichiſchen Bundeskanzler Seyß⸗Inquart als unwirkſam erklärte Artikel 88 des Diktats von St. Germain hat folgen⸗ den Wortlaut: „Die Unabhängigkeit Oeſterreichs iſt unab⸗ änderlich, es ſei denn, daß der Rat des Völker⸗ bundes einer Abänkerung zuſtimmt. Daher übernimmt Oeſterreich die Verpflichtung, ſich außer mit Zuſtimmung des beſagten Rates jeder Handlung zu enthalten, die mittelbar oder unmittelbar oder auf irgendwelchem Wege, namentlich bis zu ſeiner Zulaſſung als Mitglied des Völkerbundes— im Wege der Teilnahme an den Angelegenheiten einer ande⸗ 010 1 ſeine Unabhängigkeit gefährden önnte. „Jehl heißt es: An die Arbeil!“ Oeſterreichs Hitlerjugend ruft alle Jungen und Mädel auf. Wien, 13. März. Die Landesleitung Oeſterreich der Hitler⸗ jugend hat folgenden Aufruf erlaſſen: Kameraden, Kameradinnen! Vier harte Jahre haben wir das Sturmlied Horſt Weſſels in Kel⸗ lern und Verſtecken ſingen müſſen. Unſer Be⸗ kenntnis für Groß⸗Deutſchland hat viele Opfer gefordert. Aus dieſen Opfern heraus wuchs die nationalſozialiſtiſche Gemeinſchaft, die nun die Schranken niedergeriſſen hat und zum Träger des neuen Staates geworden iſt. In dieſen gro⸗ ßen Tagen und herrlichen Stunden, wo über ganze Oeſterreich die Hitlerfahnen flattern, wird unſere Gemeinſchaft noch ſtärker werden. Nun gilt es nicht in die Vergangenheit zu ſchauen und an Rache zu denken. Jetzt heißt es:„An die Arbeit!“ Von der großen Kampfgemeinſchaft der letzten Jahre müſſen wir nun hineinwachſen in die große Erziehungsaufgabe, und wir alle dürfen mithelfen, unſere Heimat in eine freie deutſche Zukunft hineinzuführen. Dann haben wir das Vermächtnis der feld⸗ grauen Soldaten und der braunen Freiheits- kämpfer richtig zu deuten. Erweiſt Euch dieſer Stunde würdig. Und an Euch, Jungen und Mädel, die Ihr heute noch außerhalb unſerer Reihen ſteht, er— geht der Ruf, Euch einzuordnen in die große Gemeinſchaft der Hitlerjugend und mitzuarbei⸗ ten an unſerem Ziel Großdeutſchland! Deutsche Regimenter marſchieren nach Oeſterreich Mit flalternden Fahnen über die Grenze Begeiſlerung und Jubel ſchlägt den deulſchen Truppen enkgegen München, 12 März. Die Hauptſtadt der Bewegung iſt durchpulſt von freudiger Erregung. Die Straßen lagen nachts wie immer menſchenleer, doch lange Auto⸗ kolonnen deuteten auf bevorſtehende große Er⸗ eigniſſe hin. Klarer Sternenhimmel über dem Königlichen Platz, in die Stille klingender, gleichmäßiger Schritt der Waffen an den Sär⸗ gen der 16 Gefallenen vom 9. November 1923. Die Worte, die über ihrem Sterben ſtehen, „Und Ihr habt doch geſiegt“, ſind dem nächt⸗ lichen Beſucher in dieſer Stunde beſonders nahe. Geſiegt hat, wie damals, ſo auch heute das unſterbliche deutſche Mannes⸗ tum über Verrat und volitiſche Schwäche. Oeſterreich iſt erwacht! Jur Grenze Im Wagen eilen wir über Starnberg, Mit⸗ tenwald bei Scharnitz an die Grenze. Bis nach Mittenwald liegt die gewaltige Gebirgsland⸗ ſchaft in tiefſter Ruhe. Aber mit dem erſten Sonnenſtrahl wird es in den Ortſchaften leben⸗ dig. und die erſten Flaggen erſcheinen an den Maſten und an den Häuſern. In Mittenwald ſelbſt ſtößt man auf die erſten Truppen, Ge⸗ birgsjäger. In endlos erſcheinender Ko⸗ lonne zieht Kompanie auf Kompanie hart rechts an der Straße mit Geſchützen in voller Ausrüſtung der Grenze zu. Stolz weht an der Spitze der Marſchkolonne die Fahne des Regiments. Kurz nach 8 Uhr überſchreitet bei Scharnitz die Spitze, geführt von einem Leutnant, die Grenze. Am Schlagbaum ſtehen die Gren⸗ zer, und die Beamten der öſterreichiſchen Gen⸗ darmerie erheben den Arm zum Gruß. Die Be⸗ völkerung eilt den erſten Soldaten mit Haken⸗ kreuzfähnchen in der Hand jubelnd entgegen. Der Kommandeur des eingetroffenen Regiments nimmt mit ſeinem Stab vor dem Gemeindehaus von Scharnitz Aufſtellung. Vor dem Schulhaus weht die Fahne Adolf Hitlers. Eine andere Kolonne der deutſchen Wehr⸗ macht marſchiert unter toſender Begeiſterung in Seefeld ein. Dicke Bündel von Hakenkreuz⸗ fähnchen tauchen auf, werden im Handumdrehen ausgeteilt. die Jugend ſpringt auf die Wagen und weiß nicht, wo ſie mit ihrer Freude hin ſoll. Aber nicht minder die Erwachſenen. Im Nu ſind Fahrzeuge und Soldaten umringt. Auch Volks⸗ genoſſen aus dem Reich werden mit in den Strudel hineingezogen. Die Bevölkerung, die Gendarmerie, die Ge⸗ meindebeamten, alles läuft auf dem Marktplatz zuſammen, wo inzwiſchen das Muſikkorps des Regiments Aufſtellung genom⸗ men hat und mit flotten Weiſen den Tag ein⸗ weiht. Wie in Scharnitz, ſo melden ſich auch in Seefeld ſofort die Gemeindebehörden bei der einziehenden Truppe, der ſie ſich zur Verfügung ſtellen. In Seefeld erſtattet auch die erſte . des Bundesbeeres Mel⸗ ung. Es gibt ein freudiges Händeſchüt⸗ teln. Menſchen haben zuſammengefunden, die jahrelang durch unſinnige Politik voneinander ferngehalten wurden. Ein Münchener, der völlig eingekeilt in der Menſchenmenge ſteht und von den Jubelnden einfach nicht an ſeinen Wa⸗ gen gelaſſen wird, ſagt:„Ja du mei, wenn's bie ſcho ſo iſt. dann derſchlagen's uns gewiß in Innsbruck.“ In das Glockengeläut der kleinen Kirche klingt immer wieder der helle Jubel, klingt immer wieder die Muſik der Soldaten. O eſterreich iſt erwacht! Die deutſchen Soldaten haben die Grenze überſchritten und ſind eingekehrt bei ihren Brüdern in Oeſterreich! ſchärding hal heule Jeierlag Schärding, 12. März. In Schärding, wo in den frühen Morgenſtun⸗ den die deutſchen Truppen die Grenze überſchrit⸗ ten haben, hat ein deutſches Bataillon Infan⸗ terie Aufſtellung genommen. Auf der Straße nach Linz ziehen ununterbrochen deutſche Sol⸗ daten, Aufklärungsabteilungen, Tanks und In⸗ fanterie durch den Ort. Die Begeiſterung der deutſchen Bevölkerung der etwa 5 500 Einwohner zählenden kleinen Stadt iſt unbeſchreib⸗ lich. Die Straßen ſind von einem dichten Spa⸗ lier jubelnder Menſchen umſäumt. die Haken⸗ kreuzfähnchen ſchwenken und jede Abteilung der deutſchen Truppen mit begeiſterten Heilrufen begrüßen. Der Deutſche Gruß, noch vor kurzem verpönt und verfolgt, iſt heute der Gruß Aller geworden. Von den Häuſern wehen die Fahnen des Dritten Reiches. Die Männer tragen Haken⸗ kreuzarmbinden. Der Werktag iſt zum Feiertag geworden. Kein Menſch denkt daran. ſeinen alltäglichen Beſchäftigungen nachzugehen. Aus den ſtrahlenden Geſichtern dieſer Menſchen ſieht man, daß ſie von einem Albdruck befreit worden ſind. Mit beſonderer Begeiſterung werden Reichsdeutſche begrüßt, die mit den Truppen vorübergekommen ſind. Ueberall hört man, wie die Männer Erinnerungen an die alte Kampf⸗ verbundenheit mit der deutſchen Armee aus⸗ tauſchen. In Linz einmarſchierk Linz, 12. März. Nachdem ſchon den ganzen Vormittag über Hunderte von deutſchen Flugzeugen über die Stadt Linz higweggebrauſt waren und hierbe ihre Flugzettel mit den Grüßen an das natio- nalſozialiſtiſche Oeſterreich abgeworfen batten. ä—— trafen gegen 13.00 Ubr die deutſchen Truppen in Linz ein. Die geſamte Bevölkerung der Stadt, die ge⸗ duldig ſeit den frühen Morgenſtunden in der Hauptſtraße und auch ſchon vor den Toren der Stadt ausgeharrt hatte, um den Augenblick des erſten Einmarſches nicht zu verſüumen, grüßte di⸗ deutſchen Soldaten mit unvor⸗ ſtellbarer Begeiſterung. Unter einem Meere von Blumen zogen die Truppen im ſtrammen Marſchſchritt in die in Hakenkreuz⸗ fahnen gehüllte Stadt ein. Der Einmarſch in Innsbruck Marſch deulſcher und öſterreichiſcher Truppen durch Innsbruck Der Eindruck des gewaltigen Ereigniſſes der Machtübernahme durch den Nationalſozialis⸗ mus in Oeſterreich iſt noch nicht verklungen, und nach nur wenigen Stunden der Ruhe fül⸗ len wieder ungeheure Menſchenmen⸗ gen die Straßen. Im hellen Sonnen⸗ ſchein grüßen die Hakenkreuzfahnen von allen Häuſern und aus allen Fenſtern. Die Men⸗ ſchen wiſſen ſich vor Begeiſterung noch immer nicht zu faſſen. Auf Schritt und Tritt ſieht man, wie ſich Leute umarmen. mit Tränen in den Augen und leuchtender Freude im Geſicht. Man ſieht kaum einen Mann oder eine Frau, die nicht irgend ein Hakenkreuzabzeichen tra⸗ gen. Die Geſchäfte, in denen Hakenkreuzfahnen zu haben ſind, wurden in den Morgenſtunden förmlich geſtürmt. Sonſt ruht das Geſchäfts⸗ leben faſt gänzlich, alles feiert den Tag der Freiheit und der Freude. Ergreifend ſind die Kundgebungen, die aus der Menſchenmenge immer wieder ſpontan dem Führer dargebracht werden. Stärker und eindrucksvoller könnte der Dank eines ganzen, nun nach fünfjähriger Unter⸗ drückung plötzlich wieder frei gewordenen Vol⸗ kes wohl nicht zum Ausdruck kommen. Während die Menſchenmenge auf den Stra⸗ ßen in den erſten Vormittagsſtunden immer dichter wurde, vollzog ſich in allen Behörden und Amtsſtellen die Uebernahme der Geſchäfte durch die neu ernannten Männer in aller Stille und ohne jeden Zwiſchenfall. Auch die Beamtenſchaft kann ſich nunmehr endlich offen und frei zum Nationalſozialismus bekennen. So wie in Innsbruck, iſt es auch in allen anderen Städten und in den Dörfern in Tirol, wo überall das Hakenkreuz weht und die Men⸗ ſchen ihr offenes Bekenntnis zum Führer und zum geſamtdeutſchen Reich ablegen. Hier gibt es keinen Anterſchied zwiſchen dem Städter und dem armen Bergbauern. Noch nie war die Verbundenheit im ganzen Volk ſo ſtark wie am heutigen Tage. Im Laufe des Vormittags bekannt: De deulſche Vehrmacht komml! Wie ein Lauffeuer ging dieſe Nachricht von Mund zu Mund. Ueberall wurden Vorberei⸗ wurde plötzlich tungen getroffen, um den Soldaten des Reiches einen großartigen Empfang zu bereiten. Den erſten Begriff von der Grenze des Ju⸗ bels hatte man gegen 10 Uhr in den an der Grenze liegenden Orten. In Kufſtein harrte die ganze Bevölkerung ſchon ſtundenlang auf das Kommen der Truppen, und als ihre Spit⸗ zen ſichtbar wurden brauſte ein Jubelſturm los, deſſen Ausmaß überhaupt nicht beſchrieben werden kann. Die in Kufſtein liegende Garniſon des öſterreichiſchen Bundesheeres ſtellte ſich den Kommandeuren der reichsdeutſchen Truppen zur Verfügung, und nun erlebte man ein einzgartiges Schauſpiel: öſterreichiſche und reichsdeutſche Truppen mar ⸗ ſchierten gemeinſam unter dem Jubel des geſamten Volkes durch die Straßen der Stadt. Es gab keinen Menſchen, der in dieſem er⸗ n Augenblick nicht an die Waffenbrü⸗ erſchaft während des Weltkrieges dachte, die Mit ſo viel Blut beſiegelt worden iſt und nun nach zwei Jahrzehnten als das ſchönſte Symbol des wiederhergeſtellten deutſchen Friedens und ee deutſchen Volkseinheit wieder auf⸗ üht. So wie in Kufſtein war der Empfang der Truppen in allen Dörfern und Städten des Unterinntales. Ueberall zeigte ſich bei dieſer Gelegenheit, daß auch die deutſchen Bauern Tirols zu den treueſten. Söhnen des deutſchen Volkes zählen. Adolf-Hikler⸗Platz in Dien 88 Linz. 12. März. Wie ſoeben im Rundfunk bekanntgegeben wird, hat der Oberbürgermeiſter von Wien in einem Begrüßungstelegramm an den Führer mitgeteilt, daß die Stadt Wien, die zweitgrößte deutſche Stadt, den Platz vor dem Rathaus „Adolf⸗Hitler⸗Platz“ genannt habe. Das ſei der erſte Treuegruß Wiens an den Führer. Die Deutſchen am Brenner Jeierliche Begrüßung der italieniſchen Kameraden München, 12. März Die erſte Abteilung des Bundesheeres hat unter dem unaufhörlichen Jubel der Bevölke⸗ rung in Seefeld Meldung erſtattet. Allmählich wird es lebendiger auf der Straße nach Inns⸗ bruck. Den Gebirgsjägern folgen Kraftrad⸗ Schützen, motoriſierte LMG.⸗Abteilungen und Tankabwehrgeſchütze, ſowie weitere Forma⸗ tionen der J⸗Verfügungstruppe; immer wie⸗ der aufs neue ſchwillt der Jubel der deutſchen Wehrmacht entgegen. Schutzpolizei und Gen⸗ darmerie haben alle Hände voll zu tun, um den Fahrzeugen eine Gaſſe durch die begei⸗ ſterte Menge zu bahnen. Es iſt ein erhebendes und unvergeßliches Bild, das dieſer über⸗ ſchäumende Empfang bietet. Man denkt zu⸗ rück an jene Tage des Einmarſches in das Rheinland. Auch damals zogen Befreier in ein befreites Land. Jedes Auto mit einer deutſchen Kennummer, jeder SA.⸗Mann, jeder Politiſche Leiter iſt Gegenſtand begeiſterter Begrüßungen... In den Gaſthäuſern ſind froh vereint nach mancher durchwachten Nacht deutſche Menſchen, die dieſe Augenblicke als Feier⸗ ſtunde empfinden. Muſtergültig iſt die— 5 ziplin, mit der ſich die ganze Umwälzung voll⸗ zogen hat. Das Geſindel iſt wie vom Erdboden verſchwunden. Schuſchniggs Moskauer Helfers⸗ helfer haben das Feld geräumt. Die Hilfspolizei hat an den zur italie⸗ niſchen Grenze führenden Straßen Kontrollen und Sperren eingerich⸗ tet, damit nicht jene feigen Hetzer, die jahre⸗ lang ein Volk wegen ſeines unbeirrbaren Feſt⸗ haltens am Deutſchtum beläſtigten und ver⸗ gewaltigten, in letzter Minute entwiſchen. Ueber Zir! rückt die deutſche Truppe wei⸗ ter nach Innsbruck, wo ihr gegen Mittag ein gleich ſtürmiſcher Empfang zuteil wird. Unter Führung des Kommandanten des Jägerregi⸗ ments. Oberſtleutnant Tſchörner. der ſich als Offizier des Alpenkorps im Herbſt 1917 bei der Erſtürmung des Matta Jur den Pour le mexite erwarb, ſetzt ſich nun eine kleine Ab⸗ teilung. beſtehend aus einem Zug Leichter Maſchinengewehre, Kraftrad⸗Schützen u. Pan⸗ zerabwehr durch die Ortſchaften Matrai. Steinach und Gries in Richtung auf den Bren⸗ ner zu in Bewegung. Beſonders eindrucksvoll geſtaltete ſich das Eintreffen der erſten deutſchen Soldaten an der öſterreichiſch⸗ italieniſchen Grenze. Die Kolonne nimmt zwiſchen dem öſterreichiſchen und dem italieniſchen Schlag⸗ baum Aufſtelluna. Der Kommandeur des Inf.⸗Rgts. begibt ſich mit ſeinen Offizieren an die italieniſche Zoll⸗ ſchranke, um den iatieniſchen Befehls⸗ haber an der Grenze zu begrü⸗ ßen. Dabei führte er, wie das„Berliner Tageblatt“ ergänzend meldet, aus: „Ich habe den Auftrag von meiner vorge⸗ ſetzten Stelle, mit einer kleinen Vertretung meiner Truppe mich hier an die italieniſche Grenze zu begeben. Hier erwartet mich ein höherer italieniſcher Offizier. Ich habe die Auszeichnung, dem titalieniſchen Offizier zu verſichern, daß alle dieſe Unternehmungen heute in einem durchaus kame rad⸗ ſchaftlichen Gefühl vor ſich gehen, in einem Geiſt, der den freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen zwiſchen dem nationalſozialiſtiſchen Teutſchland und dem faſchiſtiſchen Italien und der beiderſeitigen Armeen entſpricht. Ich bitte Sie, dieſe Empfehlung dem Befehlshaber an der Grenze im Auftrag meines Kommandieren⸗ den Generals zu übermitteln.“ In einer Antwort gab der italieniſche Be⸗ fehlshaber ſeiner Bewunderung für das große deutſche Heer Ausdruck und erklärte, ex ſei glüclich über die Entwicklung der Beziehun⸗ gen zwiſchen beiden Ländern. Kurz nach den Truppen treffen zwei Ehrenſtürme der öſterreichiſchen SA und 1 2 auf der Brennerhöhe ein. a Verwahrung der Weſtmächle abgelehnt Falſche Informationen werden richtiggeſtellt Berlin, 12. März. Die britiſche und franzöſiſche Regierung haben unter Hinweis auf gewiſſe ihnen aus Wien zu⸗ gegangene Nachrichten durch ihre Botſchafter Verwahrung gegen den angeblich vom Reich auf die Entwicklung in Oeſterreich ausgeübten Zwang eingelegt. Die deutſche Regierung hat dieſe Verwahrung als unzuläſſig zurückgewieſen und gleichzeitig die den beiden Regierungen vorlie⸗ genden falſchen Informationen richtig geſtellt. Generalfeldmarſchall Göring verkrilt den Führer Der Führer hat für die durch die Ereigniſſe notwendig gewordene Zeit ſeiner Abweſenheit in Berlin Generalfeldmarſchall Göring mit ſeiner Vertretung beauftragt. „Der Tag der Befreiung“ Gauleiter Sprenger ſprach in Darmſtadt zum 13. März Darmſtadt, 12. März An einem 13. März übernahm Gauleiter Sprenger namens der NSDAP. die Macht in Heſſen. Wied Jahre ſind ſeitdem ins Land gegangen. ieder iſt ein 13. März da— und wieder iſt ex ein Tag der e durch die NSR AP.: Oeſterreich iſt in diefen denk⸗ würdigen Tagen frei, iſt nationalſozialiſtiſch eworden. nd wenn Darmſtadt für den 12. März auserieter morden wat, Ort des Rechen⸗ ſchaftsberichts unſeres Gauleiters. ſein, ſo kommt es nicht von ungefähr, daß dieſer Rechenſchaftsbericht des Gauleiters auch der Er⸗ eigniſſe in Oeſterreich gedachte. Denn auch dieſes Ereignis liegt auf dem gleichen Wege, der der Bewegung Adolf Hitlers vorgezeichnet iſt. Es iſt nicht zuviel geſagt, wenn man feſtſtellt, daß die heſſiſche Landeshauptſtadt ganz im Zei⸗ chen dieſes ereignisvollen Tages ſtand. Marſch⸗ kolonnen beleben in den frühen Abendſtunden das Straßenbild der feſtlich geſchmückten Stadt. Am Adolf⸗Hitlerplatz konzertieren ſchon früh⸗ zeitig zwei Muſikzüge. Die ganze Stadt zeigt eine Betriebſamkeit, die auf etwas Bedeutſames hinweiſt. Immer mehr nimmt der Verkehr zu, der Weg der marſchierenden Kolonnen führt ins Stadtzentrum zum Adolf⸗Hitlerplatz und es iſt erſt kurze Zeit dunkel, als auch ſchon die Stra⸗ ßenbahn ihren Betrieb einſtellt. Zu Tauſenden, ein unüberſehbares Menſchenmeer, ſtaut ſich die Menge auf den großen Platz, der von dem ho⸗ hen Monument überragt wird. Von ſtolzer Höhe des Denkmalsſockels wehen die Fahnen des Dritten Reiches, und unten haben ſich die Fahnen der Parteigliederungen gruppiert. Die Fronten der großen Bauten ringsum— des Darmſtädter„Regierungsviertels“— ſind mit unzähligen roten Lichtern ausſtaffiert, und als dann Scheinwerferbündel über den großen Platz gleiten und zuletzt auf der edlen Faſſade des alten Landtagsgebäudes, von deſſen Balkon aus der Gauleiter ſprechen wird, haften bleiben, ergibt ſich ein phantaſtiſch ſchönes Bild. Dann klingen Fanfaren auf, finden ihren Widerhall an anderen Stellen, und der Gauleiter erſcheint auf dem Balkon. Kreisleiter Dr. Schilling⸗ Darmſtadt ſpricht einige Begrüßungsworte, und jrrichl der Gauleiler. Er hält ſich kurz, denn die Ereigniſſe haben das ganze vorgefaßte Programm über den Haufen geworfen; noch am gleichen Abend ſoll der Gauleiter in Frankfurt ſprechen. So greift er nur das Marxkanteſte heraus. Er weiſt da⸗ rauf hin. daß fünf Jahre ſeit der Machtüber⸗ nahme vergangen ſeien und daß dieſer 13. 1 den Namen„Tag der Befreiung“ in jeder Hinſicht verdiene. Das lege die Ver⸗ pflichtung auf, dieſes Tages zu gedenken, ihn im Gedächtnis zu behalten. Man müſſe aber an dieſem Tage auch ſo manchem Geſchichts⸗ verdreher klar ins Geſicht ſchreien, daß es ein⸗ zig und allein Adolf Hitler war, der dieſes große Werk der Befreiung vollbrachte.(Stür⸗ miſcher Beifall!) In ſeinen folgenden Ausführungen ging der Gauleiter nun auf die fünf Jahre Arbeit im Gau Heſſen⸗Naſſau ein. Man habe im Gau ganz im Sinne des Führers gearbeitet. Neue Männer wurden in die einzelnen Aemter geſetzt und mit ihnen zog der Geiſt des Nationalſozialismus in die Verl waltungen ein. Durch dieſe Reinigung des Ber amtenkörpers wurden 894 alte Kämpfer in die Verwaltungen berufen: ſie trugen mit dazu bei, die Durchführung der nationalſozialiſtiſchen Forderungen zu ſichern. In ſeinen weiteren E kam der Gauleiter dann auf die Durchfübrung der Ver⸗ waltungsarbeiten zu ſprechen. Er wies auf die Aufhebung der drei heſſiſchen Provinzen hin und auf weitere bevorſtehende Maßnahmen, um dann zu erklären, daß die Vorbereitungen zur Bereinigung der heſſiſchen Verhältniſſe nun⸗ mehr abgeſchloſſen ſeien.„Es geht über⸗ all aufwärts!“, das war die wichtige ab⸗ ſchließende Feſtſtellung des Gauleiters. Stärk⸗ ſten Beifall löſte die Feſtſtellung aus, daß die Erziehung der Jugend nur na tionalſozialiſtiſch ſein könne. Unſer Gau ſei als Grenzgau in einer beſonders ſchwe⸗ ren Lage, aber die geballte Kraft der Partei werde auch die noch geſtellten Aufgaben im Gau löſen. Abſchließend könne jedenfalls aur heutigen Bilanz geſagt werden: Wir können vor dem Führer und auch vor der Welt beſtehen. Wenn dieſes ſo ſei, ſo gebühre nicht zuletzt ſein Dank allen denen, die als Gefolgsleute in allen Betrieben ſchaffen, und auch den Führern die⸗ ſer Betriebe. Im weiteren Verlauf ſeiner Rede kam der Gauleiter auf die außenpolitiſche Lage zu ſpre⸗ chen. Wir dürfen uns glücklich ſchätzen., in Deutſchland wie auf einer Inſel des Friedens inmitten einer gärenden Welt zu leben. Der Hauptkampf gelte jetzt dem Bolſchewismus. Auch die Ereigniſſe in Oſterreich ſeien nicht zu⸗ letzt zu werten als Verſuch des Bolſchewismus. über Oeſterreich ſeinen zerſetzenden Weg nach Deutſchland zu finden. Hier hat ihm Adolf Hitler ein„Halt“ geboten. Die Welt werde durch des Führers Tat wieder aufmerkſam ge⸗ macht auf das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker(Stürmiſcher Beifall!). In ſarkaſtiſcher Weiſe erwähnte dann der Gauleiter den letzten Verzweiflungsſchritt Schuſchniggs in Paris und London, der erfolglos geblieben ſei⸗ Heute ſei nun der Führer in ſeine alte Heimat eingezogen(Stürmiſche Heil⸗Kufe). und mit dieſem Einzug in Oeſterreich habe er den Grundſtein gelegt für Groß⸗Deutſchland. Unter Adolf Hitlers Führung marſchieren wir nun gemeinſam in die deutſche Zukunft hinein. Ihm gilt unſer Gruß und„Sieg Heil!“ Stürmiſcher Beifall dankte dem Gauleiter, dann brauſten Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗ Lied zum dunklen Nachthimmel empor, und tauſende Hände reckten ſich zum Deutſchen Gruß. Ein großer Schluß einer würdigen und er⸗ hebenden Kundgebung. Gerne Keblet VfB. Vb. Stuttg Union 1.85 UR. Valet 86. A. 60. K E5v. 998. 6 Botuſſi Sportoe Blauwe Hlumpie Olymp. Union! Haſſia! 58g. 0 88.00 Alem. 9 78.1 Union VfB. Ni Vacker! Ac Un German! Nick⸗Vilt 78 90 FC. Ege eutonia S8. 11 7890. 95 8 Ludi Uu Ludi Je Spe 82. Mut 8b. 0 Jeibebah Uh dit NN Sl. Keiſ Doſenben Jade 28. Pei el in 15 Nut. lehr z zaedt zu, führt ing 0 es f die Stra aulerden, ic die N dem ho⸗ 1 for Fahnen ſich die lett. die N— bes i md alz den Pla ſabe des 1 Fallon bleiben, d. Damn Didethal erscheint illing orte, und inn“ de Vet. litiſden lam del det Vet⸗ auf die en bin en, um gen zue 2 kuf übet⸗ tige ab Stärke dab di⸗ E 14 Unſer 5 e Patel en in lis int aul letzt ein in allen ein die⸗ an des 7 Jechs Gaumeiſter wurden ermiltellt fB. Stuttgart, 1. 56. nürnberg, Hanau 93, 56. Hart a, 533. 92 Berlin, Alemannia Aachen Deulſchlands Sport zum Umbruch Telegramm des Reichsſporlführers an Bundeskanzler Dr. Zeyß-Inquark Der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten ſandte anläßlich der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus in Oeſterreich an den neuen Bundeskanzler Dr. Seyß⸗In⸗ Fußball In Zahlen deulſche Fuß ball-Meiſterſchaft Gaugruppe 2: Vorw. Raf. Gleiwitz— Fort. Düſſeldorf 0·3 Jüddeulſche Meiſterſchaflsſpiele Gau Südweſt Eintr. Frankfurt— Opel Rüſſelsheim 8:1 0 FSV. Frankfurt— Kickers Offenbach 171(11) Bor. Neunkirchen— Worm. Worms 11 FK. 03 Pirmasens— JV Saarbrücken 5:1(1:0) Gau Baden Germania Brötzingen— SV. Waldhof 21 Kehler FV.— VfR. Mannheim 1·4 VfB. Müblburg— 1. FC. Pforzheim 21 VfL. Neckarau— Phönix Karlsruhe 121 Gau Württemberg Stuttgarter Kickers— VfB. Stuttgart 0 Anion Böckingen— Ulmer JV. 94 1 1. SSV. Ulm— Stuttgarter S. 0: VfR. Schwenningen— Sportfr. Stuttgart 2 Gau Bayern Wacker München— Bayern München 22 BC. Augsburg— 1. Fc. Nürnberg 1:5 Gau Heſſen SC. 03 Kaſſel— FC. Hanau 99 0¹1 Sp. Kaſſel— Germania Fulda 0:0 VfB. Groß⸗Auheim— Kewa Wachenbuchen 5˙3 Boruſſia Fulda— VfB. Friedberg, Fulda nicht angetreten Freundſchaftsſpiele FC. Kaiſerslautern— SpVg. Sandhofen 71 Vf. 99 Köln— SV. Wiesbaden(GS.) 115 Sportfr. Eßlingen— JV. Nürtingen 41 Juß ball der Bezirksklaſſe Südheſſen Sportygg. Arheilgen— Norm. Pfiffligheim 1 Blauweiß Worms— VfR. Bürſtadt 2 Olvompia Lorſch— Germania Oberroden 5: Olymp. Lampertheim— Sportv. Horchheim 4 Union Wirhauſen— MSV. Darmſtadt 2 Rheinheſſen Nb. 2— FSV Mainz 05 2:0 Vg. 03 Mombach— SV. 1912 Koſtheim 12 SV. 09 Flörsheim— FV. 08 Geiſenheim 4:0 Nordmain Alem. Nied— Reichsbahn Rotweiß Ffm. FSV. 1910 Bergen— Sportfr. Frankfurt Union Niederrad— Vikt. 12 Eckenheim VfB Riederwald— SpVg. 03 Fechenheim Wacker Rödelheim— Germ. Schwanheim VfB. Unterliederbach— Germ. Enkheim Südmain Germania Bieber— SV. 02 Offenbach Kick⸗Vilt Mühlheim— VfR. Offenbach Fe Heuſenſtamm— SC. 07 Bürgel 7 C. Egelsbach— Vfe. Neu⸗Iſenburg eutonia Hauſen— FV. Sprendlingen SV. 11 Neu⸗Iſenburg— Kick. Obertshauſ. Pfalz⸗Oſt: TScd. Ludwigshafen— VfR. Frankenthal 03 Ludwigshafen— Vf. Frieſenbeim 04 Ludwigshafen— SG. Neuſtadt V. Speyer— SpVgg. Mundenheim FV. Mutterſtadt— TSG. 89 Oppau Pfalz⸗Weſt SC. 05 Pirmaſens— SV. Niederauerbach Homburg⸗Nord— Vf. Homburg Reichsbahn K'lautern— FC. Rodalben Pfalz Pirmaſens— VfR. Katſerslautern M TSV. Kaiſerslautern— FC. Kindsbach SC. Kaiſerslautern— Kammg. Klautern Pokalſpiele in Unterbaden Doſſenheim— SC. Käfertal Rohrbach 89— SV. 98 Schwetzingen JV. Weinheim— F. Kirchheim FV. Ladenburg— Germ. Friedrichsfeld Poſt Mannheim— FC. 08 Mannheim SpVgg. 07 Mannheim— Seckenheim VfTunR Feudenheim— Amic. Viernheim VT. Rohrhof— Phönix Mannheim SV. Sandhauſen— 08 Hockenheim Alem. Ilvesheim— FVgg. Eppelheim TSG. Plankſtadt— Fort. Heddesheim Handball am Jonnlag Gau Südweſt TSV. Herrnsheim— Polizei Frankfurt ausgef. VfR. Schwanheim— Rise. Haßloch 6˙6 TSG. 61 Ludwigshafen— Vikt Griesheim 7:5 MSV. Darmſtadt— SV. 98 Darmſtadt 719 Iwei Gruppenſpiele am 20. März Am Tage der beiden Fußball⸗Länderkämpfe gegen Ungarn in Nürnberg und gegen Luxem⸗ burg in Wuppertal, am 20. März, ſind wieder zwei Gaugruppenſpiele vorgeſehen. In der Gau⸗ gruppe 3 empfängt der Mitte⸗Meiſter SV. Deſſau 05 den Meiſter des Gaues Brandenburg. Berliner SV. 92. In Gaugruppe 2 treffen am gleichen Tage die Meiſter von Württemberg (VfB. Stuttgart) und Sachſen(BC. Hartha) zuſammen, die auch am Sonntag ermittelt wur⸗ den. In vollem Umfange ſetzen die Gaugruppen⸗ ſpiele um die deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft erſt am 27. März ein. S2 828 222982 % eo- S885 nne S 28888 quart folgendes Telegramm: „Tief erſchüttert über die gewaltige hiſtoriſche Stunde, in der der Nationalſozialismus Oeſterreichs Schickſal in ſeine feſte Hand nimmt, grüße ich Sie perſönlich, alle nationalſozia⸗ liſtiſchen Kampfgenoſſen Ihrer herrlichen Heimat und nicht zuletzt Oeſterreichs Turner und Sportler, die nunmehr einer jahrzehntelangen Sehnſucht folgen und mit allen in engſter kame⸗ radſchaftlicher Verbundenheit an des großen deutſchen Volkes Zukunft mitarbeiten werden. In herzlicher Freundſchaft, Heil Hitler! Ihr Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten.“ Anker nalionalſozialiſtiſcher Führung Der Führer des früheren Turnbundes in Oeſterreich, Pg. Müller, hat die Führung der Oeſterreichiſch en Turn und Sportfront führer von Tſchammer und Oſten von der Uebernahme Meldung gemacht. und dem Reichsſport⸗ Der Reichsſport⸗ übernommen führer ſandte darauf ein herzliches Begrüßungs⸗Telegramm an die öſterreichiſchen Kameraden, das folgenden Wortlaut hat: „Lieber Pg. Müller! Herzlichen Dank für die mir übermittelten Treugrüße. In der Welle der beiſpielloſen deutſchen Volkserhebung in Oeſterreich brauſen die Kräfte der Turner und Sportler gewaltig mit. Nichts mehr trennt Volk von Volk, der Traum Jahns findet ſeine Erfüllung. Den heimkehrenden Brüdern ſind unſere Herzen weit geöffnet. Wir wollen ihnen helfen, wo immer wir können. So grüße ich alle leibestüchtigen Menſchen Oeſterreichs in herzlicher Verbundenheit. von Tſchammer und Oſten, Reichsſportführer.“ JK. Birmaſens bleibt Gauliga! JK. 03 Pirmaſens— Fb. Saarbrücken 5:1(1:0 Durch einen eindrucksvollen Sieg über den FV. Saarbrücken hat ſich der FK. 03 Pirmaſens für ein weiteres Jahr die Zugehörigkeit zur Südweſt⸗Gauliga geſichert. Die Pfälzer liefer⸗ ten vor 2500 Beſuchern ein recht gutes Spiel und ihr Sieg kam auch in dieſer Höhe verdient zuſtande. Bille und Brill zeichneten ſich in der ſiegreichen Elf beſonders aus. Bei den Gäſten überragte Sold Im übrigen hatten die Saar⸗ länder inſofern Pech, als Benzmüller frühzeitig verletzt wurde und lange ausſetzen mußte. Erſt beim Stand von 410 konnten ſie das einzige Gegentor anbringen. Trattner hatte Pirmaſens in der erſten Halbzeit in Führung gebracht und der gleiche Spieler erhöhte auf 2:0. Durch Weilhammer und Bille wurde es 410, dann ver⸗ ringerte Saarbrückens Mittelſtürmer Düwel auf 41. Ein weiteres Tor von Soffel ergab das Endergebnis. Schiedsrichter war Weingärt⸗ ner(Offenbach). Auch Bornheim geſicherll FSV. Frankfurt— Kickers Offenbach 1:1(1:1) Einen typiſchen Punktekampf brachte das Mei⸗ ſterſchaftsſpiel zwiſchen dem FSV. Frankfurt und den Offenbacher Kickers am Bornheimer Hang. Die Frankfurter, die in der zweiten Halbzeit überlegen waren und ſtändig drängten, hätten einen knappen Sieg verdient gehabt, doch blieb es bei dem 1:1, das bereits zur Pauſe feſtſtand. In der 25. Minute kam der FSV. zum Füh⸗ rungstreffer. Schuchardt hatte ſich wieder ein⸗ mal ſchön durchgeſpielt und ſetzte Doſedzal ein, der entſchloſſen verwandelte. Aber ſchon kurze Zeit ſpäter kamen die Gäſte durch Nowotny zum Ausgleich. Nach dem Wechſel ſah es bei den zahlreichen Angriffen der Frankfurter ſtark nach einem Siege des FSV. aus, doch konnte die maſſive Offenbacher Verteidigung das Ergebnis halten: beſonders Eigenbrodt zeichnete ſich dabei aus. Die beſten Spieler waren Dietſch und Wör⸗ ner beim FS., Eigenbrodt, Hohmann und Simon bei Offenbach. Schiedsrichter Groß (Mundenbeim) leitete gut. „Einkrachl“ in ſeiner Form Die Riederwälder ſchlugen Rüſſelsheim 8:1(6:0) Im Kampf zwiſchen dem Südweſt⸗Spitzen⸗ reiter und dem Tabellenletzten gab es am„Rie⸗ derwald“ vor 4000 Beſuchern einen klaren und verdienten Favoritenſieg. Die Eintracht trat in beſter Beſetzung, alſo mit Arheilger als Sturm⸗ führer, an. Der wiedergeneſene Möbs pauſierte noch einmal. Man ſah einen guten und fairen Kampf, in dem die Eintracht klar die Oberhand hatte. Rüſſelsheim ſpielte offen und hatte vor⸗ nehmlich in der zweiten Halbzeit recht gute Au⸗ genblicke Das Ehrentor gelang allerdings erſt beim Stand von 8:0 durch Herberich. In der erſten Halbzeit gefiel die Eintracht durch zweck⸗ mäßiges Stürmerſpiel, das zu ſechs Toren durch Nöll, Linken, Wirſching, Röll, Arheilger und Wirſching führte. Röll und Wirſching erhöhten nach Seitenwechſel auf 8:0, erſt dann konnten auch die Gäſte zu einem Erfolg kommen. Stubb, Gramlich, Röll und Linken taten ſich in der ſiegreichen Elf beſonders hervor. Schiedsrichter war Multer(Landau). Boruſſia büßk einen Punkl ein Boruſſia Neunkirchen— Wormatia Worms 11 Die Meiſterſchaftshoffnungen der Neunkirch⸗ ner Boruſſen erlitten am Sonntag durch den Punktverluſt gegen Wormatia Worms eine wei⸗ tere Beeinträchtigung. 5000 Zuſchauer erlebten einen ſpannenden und aufregenden Kampf. der mit 11 einen ziemlich gerechten Ausgang nahm. Die Boruſſen drängten zwar zum Schluß ſehr ſtark, erzielten auch viele Ecken, aber die vor⸗ zügliche Wormſer Abwehr, voran Torhüter Ebert, hielt allen Angriffen ſtand. Schon in der erſten Halbzeit lag das Schwergewicht des Kampfes bei den beiderſeitigen Hintermann⸗ ſchaften, die alle Vorſtöße der Sturmreihen zu⸗ rückſchlugen. Nach Seitenwechſel hatte Boruſſia etwas mehr vom Spiel, aber Worms ging nach einem ſchnellen Vorſtoß durch Eckert in Führung. Der Ausgleich fiel ſchon kurz darauf durch einen Kopfball von Fuhrmann. Schiedsrichter war Beck(Wiesbaden). Pforzheims Meiſterſchaft flark gefährdet In Baden haben ſich ganz plötzlich die Meiſterſchaftsausſichten des 1. FC. Pforzheim arg verſchlechtert und die des VfR. Mannheim zuſehends gebeſſert. Es hat ganz den Anſchein, als ob ſich die gleiche Situation wie in den vergangenen Jahren ergeben würde: Pforz⸗ heim ſieht in letzter Stunde alle Felle davon⸗ ſchwimmen. Die Goldſtädter konnten die ſchwere Mühlburger Hürde nicht nehmen, ſie verloren mit 1:2(0:0), und da gleichzeitig ber VfR. Mannheim in Kehl mit 4:1(3:0) ſieg⸗ reich blieb. hat Pforzheim jetzt den Mannhei⸗ mern nur noch das beſſere Torverhältnis vor⸗ aus. Und am nächſten Sonntag muß Pforz⸗ heim in Mannheim gegen den VfR. antreten! Die Lage Pforzheims iſt, wie man ſieht, alſo nicht gerade beneidenswert. Mannheim hat, dank der Unterſtützung durch Mühlburg, wie⸗ der die beſten Ausſichten, den Gaumeiſter zu ſtellen. Meiſter SV. Waldhof leiſtete ſich in Pforz⸗ heim einen ſchlechten Scherz, er verlor gegen die bisher ſiegloſe Germania Brötzingen mit 1:2, wobei die Brötziyger alle drei Treffer er⸗ zielten, denn das eine Gegentor war ein Eigentor. Waldhof iſt durch dieſe Niederlage auf den vierten Platz zurückgefallen; Neckarau — das gegen Phönix Karlsrühe 1:1 ſpielte— nimmt jetzt die dritte Stelle ein. 45 000 in Stullgaris Kampfbahn Stuttgarter Kickers— VfB. Stuttgart 02(0:1) Der entſcheidende Kampf um die württem⸗ bergiſche Fußballmeiſterſchaft wurde vor 45 000 Beſuchern in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗ Kampfbahn ausgetragen. Der VfB. ſiegte dank einer beſſeren und geſchloſſeneren Leiſtung ver⸗ dient mit 2:0 Toren und ſicherte ſich damit er⸗ neut den Meiſtertitel. Der VfB war vor allem in der Hintermannſchaft ſehr ſtark(Schnait⸗ mann!), aber auch Läuferreihe und Sturm zeigten ſich von der beſten Seite. Im Sturm wurde genau zuſammengeſpielt und auch gut geſchoſſen. Auch die Stärke der Kickers lag in den binteren Reiben, dagegen enttäuſchte der Sturm ſehr ſtark. Lediglich die linke Flanke konnte hier einigermaßen gefallen. Der VfB hatte in der erſten Hälfte den Wind zum Bundesgenoſſen und drängte die Kickers in die Verteidigung. Das Führungstor ſiel aber erſt zwei Minuten vor der Pauſe durch den Linksaußen Lehmann. Die Kickers reklamierten vergeblich eine Abſeitsſtellung des Schützen Nach der Pauſe hatten die Kickers mehr vom Spiel, doch ſcheiterten alle Angriffe an der Aufmerkſamkeit der gegneriſchen Dek⸗ kung. Der Kampf wurde übermäßig hart und Schiedsrichter Kronenber ger(München) hatte alle Mühe, ihn in geordneten Bahnen zu halten. Eine Minute vor Schluß kam der VfB. noch zu einem zweiten Tor; Koch ſchoß einen Freiſtoß direkt ein. güddeulſche Tabellen Gau Südweſt. Eintr. Frankfurt 16 12 2 2 54:20 26:6 Bor. Neunkirchen 1? 10 5 2 37:19 25:9 Kickers Offenb. 16 8 5 3 4522 21:11 Wormatia Worms 17 8 4 5 38:30 2014 SV. Wiesbaden 17 6 4 7 28:34 16:18 FSV. Frankfurt 15 5 3 7 28:29 13:17 FK. Pirmaſens 16 4 4 8 21:25 12:20 FC. Kaiſerslautern 18 3 6 9 24:49 12:24 FV. Saarbrücken 13 4 1 8 27:38 9117 Opel Rüſſelsheim 15 1 4 10 10:46 624 Gau Baden 1. FC. Pforzheim 17 11 4 2 45:18 26:8 1 Nen 17 1 2 8 28:8 Vfe. Neckarau 17 8˙4 5 29‚¶20 20 14 SV. Waldhof 16 8 3 5 40:23 19:13 Freiburger FC. 16 8 3 5 30.20 19.13 VfB. Mühlburg 18 7 1 10 28:35 17:19 Phönix Karlsruhe 16 6 4 6 26:25 16:16 SpVg. Sandhofen 18 1„ d nnn FV. Kehl 16 2 2 12 14:45 6:28 Germania Brötzingen 17 1 8 13 16:48 5:29 Gau Württemberg BfB. Stuttgart 18 14 3 1 38.14 31.5 Stuttgarter Kickers 18 13 2 3 64:21 28:8 Stuttgarter SC. 1 Union Böckingen 71 8 1 1 a Sportfreunde Stuttgart 17 8 3 7 25:32 17:17 1. SS. Ulm JJ FV. Zuffenhauſen 18 1 6 8 2888 1422 Sportfreunde Eßlingen 16 3 4 9 13:38 10.22 Ulmer FV. 94 15„ n BfR. Schwenningen nnn ne en Gau Bayern 1. Fc. Nürnber 17 10 5 2 3416 25.9 Reichen 1860 17 9 4 4 40•25 22512 Jahn Regensburg 18 9 4 5 34ô24 22:14 Spög. Fürth 18 9 4 5 38.33 22.14 Bayern München 11 8 2 7 35:27 18:16 FC. 05 Schweinfurt 18 7 3 8 29540 17:19 BC. Augsburg FE 5 1 Schwaben Augsburg 18 4 4 10 31:42 12:24 Wacker München 117 4 2 10 5 11:23 VfB. Ingolſtadt 17 1 11 14:8 10:24 12 Gaumeiſter ermittelt! Der deutſchen Fußballgemeinde ſtellen ſich heute ſechs neue Gaumeiſter vor, die bereits in der Hauptüberſchrift genannt ſind. Mit ihnen iſt die Zahl der ermittelten Gaumeiſter auf 12 geſtiegen, und für die einzelnen Grup⸗ pen ergibt ſich nach dem heutigen Stand fol⸗ gendes Bild: Gaugruppe 1 MS Nork Inſterburg(Oſtpreußen) Stettiner Sportklub(Pommern) Eintracht Frankfurt oder Boruſſia Neunkirchen (Südweſt)* Hamburger Sportverein oder TSV. Eimsbüttel (Nordmark) Die Lage im Gau Südweſt iſt bekannt ge⸗ nug. Im Gau Nordmark ſtehen HSV. und Eimsbüttel mit je 20 Spielen und 38 Punk⸗ ten gleich. Beide Rivalen haben noch je zwei Spiele auszutragen, da der Gau Nordmark mit 12 Vereinen ſpielt. Gaugruppe 2 iſt jetzt vollzählig beiſammen. Die neuen Mei⸗ ſter heißen: Vorwärts⸗Raſenſport Gleiwitz(Schleſien) Fortuna Düſſeldorf(Niederrhein) BfB. Stuttgart(Württemberg) Ballſpielklub Hartha(Sachſen) VfB. Stuttgart wurde mit zwei Punkten Vorſprung gegen Kickers Stuttgart Meiſter, während BC Hartha nur durch das beſſere Torverhältnis Meiſter blieb. Wie knapp die⸗ ſes iſt, ſoll bier gezeigt werden: BC Hartha 50:28 Tore, Fortuna Leipzig 52:30 Tore. Gaugruppe 3 Mit dem BSV 92 Berlin wurde hier der dritte Meiſter ermittelt. Auch BSV. 92 wurde nur auf Grund beſſeren Torverhältniſſes Mei⸗ ſter und auch dies nur ſehr knapp: BSV. 37:19 Tore, Hertha-BSC. 44:26 Tore. Es ergeben ſich folgende Endſpielteilnehmer: SV. 05 Deſſau(Gau Mitte) Schalke 04(Weſtfalen) Berliner SV. 92(Brandenburg) FC. Pforzheim oder VfR. Mannheim Im Spiel VfR. Mannheim— FC. Pforz⸗ heim am kommenden Sonntag fällt auch in Baden die Entſcheidung. Pforzheim genügt ſchon ein Unentſchieden, um auf Grund beſſe⸗ ren Torverhältniſſes Meiſter zu werden. Gaugruppe 4 Hier ſind am Sonntag gleich drei Meiſter ermittelt worden, die es alle ohne das Torver⸗ hältnis, allerdings auch nur mit knappſtem Punktvorſprung geſchafft haben. Folgende Gaumeiſter gehören zu dieſer Gruppe: 1. FC. Nürnberg(Bayern) FC. 93 Hanau(Nordheſſen) Alemannia Aachen(Mittelrhein) Im Gau Niederſachſen, der den vier⸗ ten Meiſter ſtellt, iſt die Sache noch ungeklärt. Nach den Ergebniſſen des Sonntags ſind noch vier Bewerber vorhanden: Werder Bremen Hannover 96 Vf. Osnabrück Eintracht Braunſchweig 18 Sp. 70:32 T. 27 P. 17 Sp. 65:20 T. 26 P. 17 Sp. 33:14 T. 26 P. 17 Sp 71:22 T. 25 P. Unenkſchieden in Jürich Schweiz— Polen 3:3(1:1) Auf dem Züricher Hardturmplatz beſtritt die Schweizer Fußballelf am Sonntag vor 15 000 Zuſchauern ihr 161. Länderſpiel, das zugleich das erſte gegen die Polen war. Mit einer Ausnahme ſpielte die gleiche Schweizer Mann⸗ ſchaft, die gegen Deutſchland in Köln das 111 herausgeholt hatte. Die Schweizer ſchlugen ſich wiederum recht gut, aber auch diesmal gelang ihnen kein Sieg. Die tapfer kämpfenden Polen erzwangen ein 3:3⸗Unentſchieden. Bei der Pauſe ſtand die Begegnung 111. NN .—— r——* 3 8 A 5 2 — 5 — 5 1 1 4 1 ö (5. Fortſetzung) „Warum nicht!“ erwiderte er mit Lachen.„Wenn Sie Luſt verſpüren, will ich Sie einmal auf das Tanz⸗ parkett führen.“ „Oh ja, ich möchte wohl wieder einmal tanzen“, ſagte ſie mit glänzenden Augen. Er führte ſie zu der ſpiegelglatten Tanzfläche. Bald drehten ſie ſich mit den übrigen Paaren. Waldemar tanzte gut, das merkte ſeine Tanzpart⸗ nerin nach den erſten Umdrehungen. Ueberhaupt war er ein ganz reizender Menſch! Das feſtzuſtellen, hatte ſie im Lauke der zwei Stunden, die ſie miteinander ge⸗ plaudert hatten, mehrfach Gelegenheit gehabt. Und Waldemar war geradezu entzückt von dem lie⸗ benswürdigen, ungekünſtelten Weſen ſeiner reizenden Tänzerin und jetzigen Chefin. Er hatte ſchon während des ganzen Abends bemerkt, wie die Blicke der ver⸗ ſchiedenſten Herren zu ihrem Tiſch herübergeflogen waren. Sicher waren das Stammgäſte des vornehmen Dachgartens, die die Neuerſcheinung in dieſem Kreiſe ſchätzend unter die Lupe nahmen. Und auch jetzt während des Tanzes konnte er beo— bachten, wie wieder dasſelbe ungenierte Anſtarren, das ihn merkwürdigerweiſe ein wenig ärgerte, ſeitens eini⸗ ger Tänzer fortgeſetzt wurde. Mary ſchien die auffällige Beachtung, die ihrer Perſon. gezollt wurde, bisher noch nicht bemerkt zu haben, denn ſie plauderte während des Tanzes unge⸗ zwungen mit ihm und machte ein glückſeliges Geſicht. „Sie tanzen ausgezeichnet, Herr Stahl!“ ſagte ſie auf⸗ richtig, als er ſie an den Tiſch zurückgeführt hatte. „Das Kompliment kann ich Ihnen nur in verſtärktem Maße zurückgeben, gnädiges Fräulein!“ verſicherte er lachend.„Das ſcheinen übrigens verſchiedene Herren hier auch ſchon bemerkt zu haben.“ „So...?“ meinte ſie unbefangen und ſah ſich in der Runde um.„Das ſoll mich wenig ſtören. Ich tanze zwar nur zu meinem eigenen Vergnügen, aber wenn es den Herren Spaß macht, meiner Perſon Beachtung zu ſchenken, ſo habe ich abſolut nichts dagegen.“ „Aber ich habe etwas dagegen“, wäre es beinahe über ſeine Lippen gekommen. Aber in demſelben Augenblicke riß er ſich zuſammen. Zum Teufel noch mal! War er denn blödſinnig geworden? mußte er denken. Was war denn in ihn gefahren? Auflachend ſchüttelte er den Kopf. Mary ſah ihn verſtändnislos an. „Was habem Sie denn, Herr Stahl?“ fragte ſie verwundert. „Ach, gar nichts von Bedeutung“, ſagte er ſchnell ausweichend.„Mir kam eben der Gedanke, was ich doch eigentlich für einen beſonderen Duſel habe. Alſo, da komme ich heute morgen in Berlin an, habe keine Ahnung wohin mich der Wind wehen wird... und knapp zwei Stunden ſpäter habe ich eine Stellung und ſitze mit der liebenswürdigſten Chefin, die man ſich denken kann, zuſammen in einem der eleganteſten Hotels. Soll man denn da nicht einmal verwundert den Kopf ſchütteln?“ „Das kann man, wenn man will“, ſcherzte ſie.„Aber man kann auch ſagen, das Schickſal wollte es ſo.“ „Oder man kann ſagen: Glück muß man haben!“ er⸗ gänzte er übermütig. „Warten Sie doch erſt ab, ob dieſe neue Stellung ein Glück für Sie bedeutet“, meinte ſie vergnügt.„Ich kann doch eine ganz widerliche Chefin ſein und Ihnen das Leben ſauer machen.“ „Das halte ich für gänzlich ausgeſchloſſen“, erklärte er fröhlich.„Und wenn es wirklich ſo wäre, glauben Sie nicht, daß ich mit Ihnen fertig würde? Ich würde Sie mir ſchon ziehen.“ „Das ſind ja herrliche Ausſichten für mich“, meinte ſie mit einem Schelmenlachen.„Da habe ich mir an⸗ ſcheinend etwas nettes eingebrockt. Aber wir werden ja ſehen, wohin der Haſe läuft. Doch wir kommen da auf das geſchäftliche Gebiet und haben uns doch vorge⸗ nommen, dietes Thema nicht zu berühren. Alſo Schluß damit! Proſt!“ Sie trank ihm zu. Waldemar gab ihr Beſcheid. Sie unterhielten ſich noch eine ganze Weile, dann tanzten ſie wieder. Die Tanzfläche war jetzt dicht be⸗ ſetzt. Nur mit Mühe konnten die tanzenden Paare aneinander vorbeikommen. Plötzlich mitten im Tanz ſchrie Mary leicht auf, ein Herr hatte ihr auf den Fuß getreten. „Oh... Verzeihung... war natürlich nicht meine Abſicht... bitte tauſendmal um Entſchuldigung“, ſagte der große blonde Herr, dem Mary den ſoeben empfun⸗ denen Schmerz zu verdanken hatte. „Bitte, bitte!“ gab Mary, ſchon weiter tanzend, zurück. Nach dem Tanz führte Waldemar ſeine Tanzpartnerin wieder an den Tiſch. „Hoffentlich hat der Fußtritt keine weiteren Folgen“, meinte Waldemar beſorgt und blinzelte nach ihrem ent⸗ zückenden Fuß, der in dem etwas ramponierten Bro⸗ katſchuh ſaß. Mary wippte den Fuß ein paarmal auf und nieder. „Bis auf den aus der natürlichen Richtung geratenen Schuh dürfte der Ausflug dieſes Herrn in ein fremdes Gebiet weiter keine Schädigung hervorgerufen haben“, ſcherzte ſie. Sie blickte auf: der blonde Herr, dem hre Bemerkung gegolten hatte, war an den Tiſch getreten. Er war ſehr eleaant gekleidet. 5 Roman von Hans Herbſt odeſalon Hannemann macht alles Urheber⸗Rechtsſchutz Romanverlag Greiſer, Raſtatt in Baden Er verveugte ſich zuerſt höflich vor Mary, dann ſagte er mit einer kurzen Verbeugung vor Walhemar in etwas fremdländiſchem Dialekt: „Verzeihung über Störung, aber ich bin untröſtlich, meine Gnädige, über mein Mißgeſchick. Ich wollte mich nur erkundigen, ob meine Ungeſchicklichkeit Sie hat ſehr betroffen?“ „Nicht im geringſten“, erklärte Mary mit ſilberhellem Lachen.„Die Schuld an dieſem Zuſammenprall trifft Sie wohl auch gar nicht. Es iſt ja ſo voll beim Tanz, daß ſich die Paare tatſächlich auf die Füße treten müſſen Jedenfalls iſt mir die Luſt am weiteren Tanz vergangen.“ „Oh... das iſt bedauerlich, meine Gnädigſte!“ ſagte der blonde Herr enttäuſcht.„Ich Sie gern hätte auf⸗ gefordert dazu.“ „Vielleicht findet ſich ein andermal die Gelegenheit“, erklärte Mary lachend.„Für heute muß ich wirklich danken.“ Der blonde Kavalier verneigte ſich leicht vor dem Paare und ging an ſeinen Tiſch zurück. „Wolle. Sie wirklich nicht mehr tanzen?“ erkundigte ſich Waldemar, als ſie allein waren. „Nein, mein Bedarf iſt für heute gedeckt... und dann will ich mir auch nicht den Geſchmack verderben“, fügte ſie ſchelmiſch hinzu. a „Sie meinen, daß ihr Schuhbeſchädiger kein guter Tänzer iſt?“ ſagte Waldemar beluſtigt. „Erraten! Ich habe ihn zwar nur flüchtig beobachtet“, versetzte ſie,„aber das hat mir genügt, um mir über ihn meine Meinung zu bilden.“ „Aber ſonſt hat er doch ſehr gediegene Umgangsfor⸗ men“, meinte Waldemar weiter. „Ja, er ſcheint ein gebildeter Menſch zu ſein, wohl ſo eine Art Lebemann, dieſe Kategorie entſpricht eigentlich nicht meinem Geſchmack.“ „So...? Welche Art Männer finden denn Gnade vor ihren Augen?“ wollte Waldemar wiſſen. „Das iſt Gefühlsſache“, ſagte ſie nach kurzem Ueber⸗ legen.„Es gibt Menſchen, denen man ſchon beim erſten Zu ſammentreffen Vertrauen entgegenbringt, während man andern trotz jahrelanger Bekanntſchaft nicht näher kommt. Sie zum Beiſpiel ſind mir gar nicht mehr fremd. Zu Ihnen habe ich Vertrauen.“ „Sehr ſchmeichelhaft für mich“, ſagte Waldemar er⸗ freut.„Es gibt alſo doch ſo etwas, wie eine Sym⸗ pathie der Seelen. Ich meinerſeits kann Ihnen ver⸗ ſichern, daß mir ihre Perſon vom erſten Augenblick an ſehr ſympathiſch war. Ich hoffe, daß dieſer gegen⸗ ſeitige Zuſtand ſich nie ändern möge.“ Er hob ſein Glas gegen das ihre. Es gab einen hellen Klang, als ſie die Gläſer aneinanderſtießen. „Alſo auf ein gutes Einvernehmen“, ſagte Mary mit heller Stimme. „Auf eine gute Freundſchaft!“ gab Waldemar zurück und ſah ihr ehrlich in die Augen. Sie blieben noch eine Viertelſtunde zuſammen, dann mahnte Mary zum Aufbruch. Waldemar rief den Kellner und beglich die Rechnung. Dann gingen ſie. „Natürlich geht die Zeche auf Geſchäftsunkoſten“, erklärte Mary, da ſie ſich im Veſtibül von Waldemar verabſchiedete. Waldemar wollte Einwendungen machen, aber Mary beſtand auf Regelung in dieſer Weiſe. „Sie können mich ja gelegentlich einmal in ein nettes Lokal führen“, ſagte ſie freundlich.„Aber die Koſten der heutigen Zuſammenkunft trage ich. Das regeln wir morgen, wenn wir um zehn Uhr bei Herrn Hanne⸗ mann zuſammenkommen. Alſo... auf Wiederſehen Herr Stahl! Es war ſehr nett!“ Sie reichte ihm die Hand, die er an ſeine Lippen zog. „Aber, aber... man küßt doch ſeinem Chef nicht die Hand“, ſagte ſie lächelnd. „Für gewöhnlich nicht“, gab er zur Antwort.„Aber heute war das doch ein Ausnahmefall, nicht wahr? Da müſſen Sie mir ſchon geſtatten, meiner Freude für den wunderſchönen Abend in dieſer Form Ausdruck zu geben.“ Er ſah ſie ſtrahlend an und machte eine korrekte Ver⸗ beugung, bevor er zur Garderobe ging. Mary ging auf ihr Zimmer, ſie war tatſächlich doch etwas müde geworden. 4 Wer war eigentlich die Dame, die hier eben ver⸗ ſchwand?“ erkundigte ſich eine Minute ſpäter der große blonde Herr beim Pförtner, der Mary ſoeben den Zimmerſchlüſſel ausgehändigt hatte. „Das iſt Miß Mary White“, gab der bedreßte Schlüſ⸗ ſelbewahrer zur Antwort.„Direkt aus Neuyork ange⸗ kommen.“. „Aha, danke, mein Lieber!“ „Bitte, Herr van Overbrügge! Verteufelt hübſche Frau... nicht wahr?“ „Doch, kann man wohl ſagen“, antwortete der mit van Overbrügge angeredete Herr.„Und der Herr in ihrer Begleitung... kennen Sie den?“ „Nein, Herr van Overbrügge, mir gänzlich fremd. Aber auch ein verdammt feſcher Burſche!“ „Na ja... wie mans nimmt. Alſo vielen Dank, mein Lieber!“ Der ſogenannte Herr van Overbrügge griff in die Taſche und holte mit läſſiger Bewegung ein Gelodſtück hervor „Für Auskunft, mein Beſter!“ ſagte er und ver⸗ ſchwand wieder nach oben. 3. An einem der nächſten Tage ſuchte Hannemann ſeinen Schwager auf. Er hatte in letzter Zeit einige Geldgeſchäfte für ihn vermittelt und war von ihm beauftragt worden, über den Herrn Hendrik van Overbrügge bei einigen hollän⸗ diſchen Auskunfteien ausführlichen Bericht einzuholen, da Niewind beabſichtigte, ſich an einem größeren Bau⸗ projekt, das Herr van Overbrügge vorgeſchlagen hatte, zu beteiligen. Hannemann, von dem Niewind ſeit Jahren wußte, daß er ein äußerſt vorſichtiger Geſchäftsmann war, hatte ſich daher an die maßgebenden Stellen gewandt und hielt nun zwei ſehr ausführliche und vertrauens⸗ ſelige Auskünfte in Händen, die er ſeinem Schwager aushändigen wollte. Lucie, die niedliche Tochter des Hauſes, öffnete ihm. „Tag. Lucie!“ begrüßte Hannemann das hübſche Mädchen.„Wie geht's, wie ſteht's? Munter und froher Dinge?“ „Doch. Onkel Paul!“ ſagte Lucie friſch.„Mir geht's gut. Augenblicklich bin ich ſehr beſchäftigt, da unſere Lotte Knall und Fall den Dienſt aufgegeben hat.“ „Ach du lieber Himmel!“ rief Hannemann entſetzt. „Die Lotte iſt weg! Wie lange hat denn die Herrlichkeit mit ihr gedauert?“ „Drei Monate, Onkel Paul!“ erwiderte Lucie mit lachendem Zeſicht.„Das iſt ſchon ein Rekord bei uns. Die meiſten Mädchen ſchwirren ſchon viel früher ab. Du weißt ja, das iſt bei uns ſchon zur Allgemeinheit geworden.“ Hannemann ſchüttelte den Kopf. „Ja, iſt denn deine Mutter— verzeihe mal den har⸗ ten Ausdruck— ganz verdreht, daß ſie mit keinem Mädchen auskommt? Das war doch früher nicht ſo. Was iſt ihr denn mit einemmal in die Krone gefahren?“ „Sie iſt ſo ſchrecklich nervös durch die vielen Abhal⸗ tungen und Vergnügungen“, erklärte Lueie flüſternd. „Daher prallt ſie andauernd mit den Mädchen zuſam⸗ men Wir ſelbſt leiden ja auch unter ihren Launen. Aber da wir ihr keinen Widerſtand mehr leiſten, iſt der Zuſtand jetzt erträglich. Aber die Mädchen laſſen ſich doch dieſe andauernden Vorwürfe und Zänkereien nicht bieten und kündigen eben. So geht das nun ſchon ſeit langer Zeit. Aber ich weiß nicht, wohin das einmal führen ſoll.“ „Das iſt aber ſchlimm für euch“, meinte Hannemann bedenklich.„Da müßte man doch einmal mit der Brat⸗ vfanne dreinſchlagen.“ „Ach.. ob das etwas nutzen würde? Ich glaube nichk daran, Onkel Paul!“ meinte Lucie ſeufzend.„Wir haben uns die erdenklichſte Mühe gegeben, haben auf ſie einzuwirken verſucht... alles vergebliche Liebes⸗ mühe. Immer dickköpfiger iſt ſie geworden. Nur, wenn man ſie gewähren läßt, iſt mit ihr auszukommen.“ „Da müßte ich ihr wohl einmal den Kopf waſchen“, meinte Hannemann nach kurzer Ueberlegung. „Auch an deinen Erfolg glaube ich nichr mehr, Onkel!“ erklärte Lucie achſelzuckend.„Auf dich iſt fie überhaupt in letzter Zeit ſchlecht zu ſprechen. Ich weiß zwar den Grund nicht, aber die Tatſache beſteht, daß ſie auf dich fuchtig iſt.“ Hannemann machte eine wegwerfende Handbewegung. „Vaters Reichtum iſt ihr in den Kopf geſtiegen, Lucie! Weiter nichts! Ich merke auch ſchon ſeit einiger Zeit, daß ſie von uns nichts mehr wiſſen will. Wahr⸗ ſcheinlich ſind wir ihr zu wenig wertvoll, wir paſſen wohl nicht mehr in ihr vornehmes Haus. Ich habe ihr ſchon mal unverblümt meine Meinung geſagt, als ihr hierherzogt. Das hat ſie mir wahrſcheinlich krumm ge⸗ nommen. Na, werde ich auch noch zu ertragen wiſſen, trotzdem es mich— ehrlich geſaat— ſchmerzt.“ „Armer Onkel Hannemannr' bedauerte Lucie und ſtreichelte ihm die Backe.„Du warſt doch immer unſer treueſter Freund. Und nun iſt das ſo ganz anders bei uns geworden. Vater ſelbſt bemerkt den Umſchwung vielleicht gar nicht ſo wie ich. Er ſteht ja vollkommen unter dem Pantoffel von Mama und läßt alles über ſich ergehen. Ich denke mir, wenn er nicht immer klein beigegeben hätte, wäre es ſicher anders bei uns. Aber jetzt iſt es zu ſpät, jetzt beherrſcht Mama ihn voll⸗ kommen... und auch uns Kinder.“ „Ja, Mädel, das iſt aber ſehr ſchlimm für dich“, meinte Hannemann, und fuhr ihr über den braunen Wuſchelkopf.„Du... müßteſt heiraten.“ „Ach, Onkel Paul!“ erwiderte ſie lachend.„Damit hat's noch lange Weile. Ich bin ja noch ſo jung... doch erſt neunzehn. Und dann weiß man auch nie, ob man den Rechten erwiſcht.“ „Natürlich, das iſt immer der Haken“, meinte Hanne⸗ mann behaglich.„Mußt eben ſo lange ſuchen, bis du den Richtigen findeſt.“ „Jedenfalls in den Kreiſen, in die mich Mama in der letzten Zeit immer hinſchlevpt. beſtimmt nicht, Onkel!“ „Iſt auch beſſer, du bleibſt in unſeren Kreiſen, Mädel! Da gehörſt du hin und wirſt dich wohlfühlen. Die anderen Kreiſe, wo deine Mutter dich fetzt ein⸗ e verſucht, das iſt nicht das Richtige für f 2 20 „Denkſt du denn, das weiß ich nicht, Onkel Paul? Aber erzähle das einmal Mama, da könnteſt du viel⸗ leicht dein blaues Wunder erleben. Mama iſt augen⸗ blicklich wieder einmal ungenießbar!“ (Fortſetzung folgt) 1 Veht nießer Deutch außzwin kraft ei. gemeine wurden ſtimmen durfte. Wie der übe behindel eingeſcht wahren nut der lan, d teidigun iſt, ſo le ſein, in der Vet So iſtd eines jet dienſt is dern ft bürgers Vehrdiel Nation. Opferber etzogen, ſationen ſchaft zu lernt et dem gro machen. hperſönlich ordnung, ihn erf Im durſte n tragen u Fteie ber den Stan Viege det sehen? J Germanen 1 har⸗ inem t ſo. en? hal⸗ end. en. zan fe⸗ Ehrendienſt. Tatſächlich ſtand die Wiege der neuzeitlichen Wehrpflicht in Mitteleuropa. Im alten deutſchen Kaiſer— reich der Zerfallzeit führten deutſche Städte und dann flandriſche und oberitalie⸗ niſche einen Wehrdienſt ein, der zur Verteidigung des Landes verpflichtete. Bekannt ſind die Eidgenoſſen der Hochlande der Schweiz, die ſich aus freiem Entſchluß, in freiwillig übernommener Pflicht, zur Verteidigung der Heimat zuſammenfanden. Je Links: Infanterie der deutſchen Wehrmacht auf dem Marſch. — Rechts: Bei den Seeflie⸗ gern in Kiel⸗Holtenau; der Beobachter ſitzt im Drehkranz as Deutſchland ſeit 17 Jahren vor— enthalten wurde, hat ihm die Pro— klamation des Führers vom 16. März 1935 wiedergegeben: die Wehrhoheit! Nicht mehr die Nutz⸗ nießer des einſtigen Diktates konnten Deutſchland eine Form ſeiner Wehrmacht aufzwingen, ſondern Deutſchland beſtimmte kraft eigenen Rechtes dieſe Form: die all⸗ gemeine Wehrpflicht. Und die anderen wurden des Rechtes entkleidet, zu be⸗ ſtimmen, wie ſtark dieſe Wehrmacht ſein durfte. Wie nur der Menſch gleichberechtigt iſt, der über die Stärke ſeiner Wehrkraft un⸗ behindert verfügen darf, ſo iſt erſt die un⸗ eingeſchränkte Wehrkraft der Ausdruck der wahren Souveränität eines Staates; wie nur der Menſch als wahrhaft frei gelten kann, der ſich ſeiner Pflichten zur Ver⸗ teidigung ſeiner Perſon und Sippe bewußt iſt, ſo kann auch nur der Staat wirklich frei ſein. in dem jeder wehrfähige Bürger an der Verteidigung des Staates teilnimmt. So iſt die Wehrpflicht die heiligſte Pflicht eines jeden Staatsbürgers. Aber der Wehr⸗ dienſt iſt nicht eine Pflicht ſchlechthin, ſon⸗ dern Krönung der Rechte des Staats⸗ bürgers und deshalb Ehrendienſt. Und der Wehrdienſt iſt ſchließlich die Schule der Nation. Der junge Menſch wird hier zur Opferbereitſchaft für die Volksgeſamtheit erzogen, nachdem er vorher in den Organi⸗ ſationen der Partei bereits der Gemein⸗ ſchaft zugeführt wurde. Im Wehrdienſt lernt er ſeine Kraft erkennen und weiß ſie dem großen Werke dienſtbar zu machen. Das verlangt Aufgabe perſönlicher Rückſichten und Unter⸗ ordnung, aber dieſer Dienſt macht ihn erſt zum freien Manne. Im Germanien der Vorzeit durfte nur der Freie Waffen tragen und führen, und nur der Freie verteidigte die Sippe und den Stamm. Wollen wir hier die Wiege der allgemeinen Wehrpflicht ſehen? Auf jeden Fall war den Germanen Wehrdienſt ein heiliger des hinteren Maſchinengewehr⸗ 1 ſtandes. größer der Verfall des Reiches wurde und die Gefahren für ſein Leben wuchſen, deſto ſtärker beſann ſich das freie Volk auf ſeine Verpflichtung, Sippe und Stamm zu ver⸗ teidigen und das Reich zu retten. Es iſt die unbeſtrittene Miſſion Preu⸗ ßens, in Europa die organiſierte allgemeine Wehrpflicht als ein Inſtrument des Staates und des Friedens geſchaffen zu haben; aber die Wiege des Volksheeres ſtand nicht in Preußen, ſondern in dem Duodez⸗Fürſtentum Schaumburg-Lippe, einem Ländchen von 340 Quadratkilometer Größe. Graf Wilhelm von Schaumburg führte ſchon um 1750 die allgemeine Wehr⸗ pflicht ein, nicht, um dem Beiſpiel zahl⸗ reicher Fürſten Deutſchlands folgend, feine Landeskinder als Landsknechte an den Meiſtbietenden zu verkaufen, ſondern um jeden wehrfähigen Untertanen für die Landesverteidigung heranzuziehen. Was ſpäter jedes Merkmal der Wehrpflicht wurde: Die Regiſtrierung der Wehrfähigen, Dienſt unter der Fahne und Ableiſtung von militäriſchen Uebungen hat in Schaum⸗ burg⸗Lippe den Urſprung. Kein Geringerer als Friedrich der Große hat das Verdienſt des Grafen oft anerkannt, aber er ahnte nicht, daß nur wenige Jahrzehnte nach ſeinem Tode das Werk des Schaumburgers der Grundſtein für das neue Reich werden Kreis: Hier wird auf dem Marſch in die Stellung vier⸗ ſpüännig und vom Sattel aus gefahren. Darüber: Ein Minenwerfer in Feuerſtellung. Der Soldat muß ſein Gerät wie im Ernſt⸗ falle mit„ e Gas⸗ maske bedienen. Links: Panzerwagen durch⸗ bricht eine Baumſperre. Wie die Luftwaffe, mußte auch die Panzerwaffe vollkommen neu geſchaffen werden. Foto(5): Scherl⸗Bilder⸗ dienſt⸗M. Oahu 0 gabel. di zdnſepfachl u. ul tab ſollte. Wir wiſſen, daß Gerhard Johann David Scharnhorſt der Vater der all⸗ gemeinen Wehrpflicht in Preußen iſt, und Scharnhorſt kam aus der Schule des Grafen von Schaumburg-Lippe Wenn auf Preu⸗ ßens tiefſte Erniedrigung ſo ſchnell ſeine Wiedergeburt folgen konnte, ſo nur dank der allgemeinen Wehrpflicht, die jeden Wehrfähigen zum Schutze des Vaterlandes aufrief. Und daß gerade Deutſchland die Wiege der allgemeinen Wehrpflicht und des Volksheeres geweſen iſt, beweiſt nicht nur das hohe Pflichtbewußtſein des Deutſchen und ſeine innere Verpflichtung dem Staate gegenüber, es zeigt auch, daß unter dem Drucke von außen der Selbſtbehauptungs⸗ uu Noro; Tull für Volksgemeinſchaft und Staat iſt. Die Dienſtzeit, die nach dem Kriege in vielen Staaten ſtark verkürzt worden war, teilweiſe auf ein Jahr und weniger, iſt faſt überall wieder verlängert worden. Der Soldat der Neuzeit hat viel zu lernen, wenn er ſeinen Platz im Heere ausfüllen ſoll. Der organiſierte Lebenswille der Nation, nämlich der Staat, fordert den Dienſt aller Waffenfähigen, er bildet ſie ſoldatiſch aus und verlangt, daß ſie jederzeit bereitſtehen für die Verteidigung der Heimat. Das iſt det Sinn der Wehrpflicht, wie ſie ſelbſt ſolche Staaten verſtehen, die aus Tradition oder anderen Gründen in Friedenszeiten auf die Dienſtpflicht verzichten und ihre wille ſich in der Wehrbereit— ſchaft äußern mußte.— Dem Beiſpiel Preußens ſind im Verlauf des vorigen Jahr— hunderts die meiſten Staaten gefolgt. Ueberall beſann man ſich unter dem Eindruck des preußi⸗ ſchen Vorbildes auf die Pflicht des freien Bürgers zur Landesverteidi⸗ gung, und wenn die Welt willens war, über das falſch verſtandene Preußen⸗ tum Hohn und Spott auszugießen, ſo hat ſie es doch verſtanden, daß ohne kompromißloſe Einordnung in und freudige Aufopferung für den Staat keine Nation und kein Staat beſtehen kann. Ja, die Welt eiferte dieſem verläſterten Vorbild nach, ſo daß ſogar jene Staaten, die dem„Gericht über Preußen“ ihre Geburt verdanken, ohne Ausnahme ihre Exiſtenz durch die all⸗ gemeine Wehrpflicht ſicherten. Von 46 Staaten der Welt haben heute, ohne Deutſchland, 28 das ſtehende Heer, auf⸗ gebaut auf der allgemeinen Wehrpflicht mit einer Dienſtzeit von ein bis vier Jahren. In ſechs weiteren Staaten beſteht ebenfalls die allgemeine Wehrpflicht, während ſich das Heer ſelbſt in Friedenszeiten mehr oder weniger nach dem Milizſyſtem ergänzt. Ein Staat, und zwar die durch internationale Verträge neutraliſierte Schweiz, unterhält ein reines Milizheer, wobei aber zu be— achten iſt, daß in keinem Staate der Welt die Wehrpflicht ſo allgemein durchgeführt wird wie in der Schweiz und daß mit Aus⸗ nahme Deutſchlands nirgend ſonſt als in der Schweiz der Wehrdienſt ein Ehrendienſt Sicherheit dem freiwilligen Heer anver⸗ trauen, wobei jedoch betont werden muß, daß— wie das Beiſpiel England be⸗ weiſt— in Zeiten der Gefahr die organi⸗ ſierte Wehrkraft nur durch die allgemeine Wehrpflicht zu erreichen iſt. So haben z. B. Auſtralien und Südafrika entſprechend dem engliſchen Vorbild ein freiwilliges Heer, aber gleichzeitig die Wehrpflicht für den Kriegsfall, und auch im„freien“ Amerika, das ſchon dank ſeiner geſicherten geographi⸗ ſchen Lage auf die Dienſtpflicht im Frieden verzichten und ſich mit einem Freiwilligen⸗ heer begnügen kann, beſteht die allgemeine Wehrpflicht in der Miliz. Die wenigen Staaten, die ihre Exiſtenz auch im Kriegs⸗ falle den angeworbenen Soldaten anver⸗ trauen, werden durch die Umſtände dazu ge⸗ zwungen und ſehen ſich ſtändig bedroht. Ohne Wehrpflicht gibt es keine Exiſtenz des Staates— das lehrt uns die Geſchichte und bringt uns die Gegenwart immer wieder deutlich zum Bewußtſein. Ohne den Wehr dienſt iſt das letzte Opfer für den Staat nicht denkbar. Nur wer durch den Wehrdienſt der Volksgemeinſchaft ver⸗ pflichtet wurde, begreift das Weſen des Staates, nur wer durch den Wehrdienſt ſeine eigenperſönliche Freiheit opfert, hilft die Freiheit begründen und erhalten. Erſt wahre Freiheit ſchenkt der Nation den ehrenhaften Frieden, und ſo iſt nichts beſſer geeignet, dem Vaterlande die friedliche Zu⸗ kunft zu ſichern, als der Dienſt der wehr⸗ haften und wehrbereiten Männer. Deshalb iſt der Wehrdienſt ein Ehrendienſt. Kurt Winkler. Bekanntmachungen Orisgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Otenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Ur— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock er Jugen 2 N 111 3 der Scharen 2, 3 und L 4 treten heute abend pünktlich um 8 Uhr in Uniform Die Ig. im Hof der Schillerſchule an. Der Gefolgſchaftsführer. Hitlerjungen! Wollt ihr an den Fahr- ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft die Grundlage— ſpart fleißigl Lokale Nachrichten Viernheim, den 14. März 1938 Anſer Tagesſpruch Uebereilung tut nicht gut; Bedachtſamkeit macht alle Dinge beſſer. Schiller. An bie Bevölkerung von Viernheim! Der Ortsgruppenleiter dankt der Be- völkerung für den reichlichen Flaggen- ſchmuck anläßlich des nationalſozialiſti- ſchen Sieges in Deulſch-Deſterreich und aus Hnlaß des kjeldengedenktages. Die Bewohner der nicht beflaggten fjüuſer werden gebeten, künftighin auch ihre fjäuſer zu beflaggen, und wenn es auch nur kleine Fähnchen ſind, damit ſie nicht den Hnſchein er⸗ wecken, als ob ſie ſich bewußt aus der ULolksgemeinſchaft ausſchließ en und den heutigen Staat nicht bejahen würden. Jubel und Begeſſterung über den Aufbruch des deutſchen Volkes in Oeſterreich „Ein ereignisreicher Tag war der 12. März. Der politiſche Frühjahrswind hat den Bun⸗ deskanzler Schuſchnigg in Oeſterreich von der Bildfläche hinweggefegt. Das ganze Land atmet auf, denn die Befreiungsſtunde für un⸗ ſere öſterreichiſchen Brüder und Schweſtern hatte geſchlagen. Oeſterreich iſt erwacht! Mit Freude und Begeiſterung nahmen auch wir teil an dem Jubel, der durch das öſterrei⸗ chiſche Brudervolk zog. Ueberall hörte man am Rundfunk die geſchichtlichen Ereigniſſe. Man vernahm die Proklamation des Füh⸗ rers, die Triumphfahrt nach Braunau und Linz. Wenn man die letzte Entwicklung in Oeſter⸗ reich, die uns Herr Rektor Hartmann, bei der Kundgebung am Samstagabend ſo packend ſchilderte, rückblickend überſchaut, dann erkennt man die ganze Größe der Gefahr, in die Schuſchnigg das deutſche Volk Oeſterreichs zu führen im Begriffe war. Wenn nicht die Wendung eingetreten wäre, dann wäre durch die verheerende Politik dieſes Mannes Oeſter⸗ reich in ein Chaos geraten, wie es im Laufe der Weltgeſchichte nur wenige gegeben hat. Nun aber iſt mit der Beſeitigung dieſes wort⸗ brüchigen Vertragspartners und Kataſtro⸗ phenpolitikers für Oeſterreich eine neue Zeit angebrochen. Deutſche werden jetzt den Deut⸗ ſchen Oeſterreichs Ruhe und Ordnung und den inneren Frieden wieder geben. 5 Haus an Haus wehten in den Hauptſtraßen unſeres Ortes die Fahnen des Reiches. Und wenn am Samstag und beſonders geſtern am Heldengedenktag in einzelnen Seitenſtraßen des Ober⸗ und Unterdorfes an verſchiedenen Häu⸗ 55 die Hakenkreuzfahne fehlte, vielleicht aus equemlichkeit nicht aufgezogen wurde, ſo wollen wir doch bei nächſter Gelegenheit, wenn der Ruf zum Flaggen ergangen iſt, feſtſtellen können: in Viernheim an jedem Haus eine Hakenkreuzfahne! Wir gebachten unſerer tolen gelben Heldengedenktag! Tag des Erinnerns an die Helden des Weltkrieges. Wir alle, die wir den Krieg miterlebten, ſei es an der Front oder in der Heimat, bewahren den toten Kamera⸗ den, den Gatten, Vätern, Brüdern und Freun⸗ den ſtändig ein ſtilles, ehrendes Gedenken. Trotz der 20 Jahre, die ſchon darüber hinweg⸗ gegangen ſind, haben wir ſie alle, die an un⸗ ſerer Seite fern der Heimat gefallen ſind, noch lebendig im Gedächtnis. Aber einmal im Jahr ſoll dieſes Gedenken, ſoll die Liebe und digung die Schlußkundgebung ſtatt, Dankbarkeit gegenüber unſeren toten Helden auch äußerlich zum Ausdruck kommen und das ganze Volk erfaſſen. Darum wurde der Heldengedenktag eingeführt, den wir alljähr⸗ lich am Sonntag Reminiſzere begehen. Auch am geſtrigen Sonntag wurde dieſer Tag wieder in würdiger Weiſe gefeiert. Wie überall in den deutſchen Landen, wurde auch in unſerer Gemeinde eine Heldengedenkfeier abgehalten, an der die Bevölkerung innigen Anteil nahm. (Siehe, Sonderbericht). Eintopf⸗Sonntag Am Sonntag klopften zum letzten Male die Helfer des Winterhilfswerkes an unſere Türe und baten um die Eintopfſpende. Diesmal waren es die Angehörigen des Reichsbundes der Kinderreichen. Das WSW 1937⸗38 naht ſich ſeinem Ende. Siegreich haben wir einen Winterkampf geſchlagen, und auch der letzte Eintopfſonntag im Zeichen der deutſchen Tiſch⸗ gemeinſchaft wieder ein Erfolg war. Des ſind wir ſicher. An eines wollen wir bei die⸗ 55 Beſuch denken: Wieviel Schritte treppauf, treppab in Regen und Wind ſind alle die freiwilligen Helfer in dieſen vergangenen ſechs Monaten um des Helfens willen gegangen! Daß ihre Mühe nie umſonſt war, daß der Wille zum Helfen bei uns nie erlahmte, das mag ihnen allen der ſchönſte Lohn ſein. Sie opferten viele Stunden ihrer Freizeit, die ih⸗ nen ſonſt Erholung bedeutet. Sie taten es im Auftrag ihres Volkes für unſere Armen und Alten, die unſerer Hilfe bedürfen. Was be⸗ deutete demgegenüber unſere Gabe, die nur ein kleiner Verzicht war. Die Märzenſonne lockte auch geſtern wieder die Menſchen hinaus in die zum Leben er⸗ wachende Natur. Viele zog es zum Fußball⸗ kampf nach Feudenheim. Eine 2:4 Nieder⸗ lage unſerer Amicitia mußte man erleben.— — Das Fußball⸗Pflichtſpiel auf dem Lor⸗ ſcherwegſportplatz wurde zu einem Erfolg für die Turner. Mit 6:0 blieb Viernheim über Lützelſachſen Sieger. Ehrentafel des Alters 70 Jahre alt. Am 15. März vollendet Herr Johann Sander 3. in voller Rüſtig⸗ keit ſein 70. Lebensjahr. Möge er ſeinen An⸗ gehörigen, denen er noch als erfahrener, immer ſorgender Berater zur Seite ſteht, noch recht viele Jahre erhalten bleiben, das ihm alle, die ihn kennen, von Herzen wünſchen. Auch unſere Wuünſche! der Helbengebenktag in Viernheim Der Ehrentag für die Gefallenen und Opfer des Weltkrieges und zum Gedenken der Blutzeugen des Dritten Reiches Wieder feierte Deutſchland ſeinen Helden⸗ gedenktag, zum fünften Male ſeit der Macht⸗ übernahme durch die Nationalſozialiſtiſche Be⸗ wegung. Noch ſtehen wir unter dem gewaltigen Eindrucke des Vortages mit der Proklamation der Wiedervereinigung Oeſterreichs und Deutſchlands, den beiden Stammländern deutſcher Zunge. Mehr als 6 Millionen deut⸗ ſche Brüder haben dadurch wieder den erſehn⸗ ten Anſchluß gefunden an das Reich, ſind zurückgekehrt zur gemeinſamen deutſchen Volks⸗ und Schickſalsgemeinſchaft. Ein gro⸗ ßes deutſches Bruderland, das faſt ſeine Exi⸗ ſtenz nicht mehr kannte, wurde erlöſt aus Un⸗ freiheit und Abhängigkeit. Deutſchland hat nun die Bürgſchaft übernommen, daß kein Deut⸗ ſcher mehr in dieſem Lande wegen ſeiner Volks⸗ zugehörigkeit unterdrückt und verfolgt wird. Damit iſt dieſer Heldengedenktag ein Mark⸗ ſtein geworden neuer Größe und neuer Einheit. Gemeinſam ſtehen wir nun mit unſeren Brüdern jenſeits der Donau den Gräbern un⸗ ſerer Helden, deren Vermächtnis wir über⸗ nommen haben. Erfüllt iſt nunmehr das Ge⸗ löbnis, das wir ihnen einſt gaben. Neu er⸗ ſtanden in Größe und Herrlichkeit iſt wieder die deutſche Heimat, die ſie einſt mit ihrem Herzblute verteidigten. Im neugewonnenen deutſchen Bruderlande aber marſchieren die Verbände der neuen Wehrmacht wie einſt, als noch beide Länder Schulter an Schulter mit⸗ einander kämpften. Hinter ihnen aber wird vom heutigen Tage ſtehen der Wille der neu geeinten größeren deutſchen Nation. Eingelöſt aber und erfüllt hat dieſes Ver⸗ ſeche dieſes Gelöbnis der Front, jener ein⸗ ache Frontſoldat des Weltkrieges, der einſt in ihren Reihen kämpfte,— Adolf Hitler — der Führer des neuen Reiches. In ihm erfüllte ſich das Vermächtnis der Front. So reichen ſich in ihm das alte und das neue Deutſchland die Bruderhand, und an die Seite der gefallenen Krieger treten die Vorkämpfer und Martyrer der Bewegung. Auch ſie ſchlie⸗ ßen wir heute in dieſes Heldengedenken als die politiſchen Soldaten und Wegbereiter der neuen Freiheit ein. Aufging die Saat aus Stahl und Blei, Großdeutſchland lebt, ſieghaft und frei! Ernſt und würdig war der äußere Verlauf der Heldengedenkfeier. Unter der Leitung der Ortsgruppe der Nationalſozialiſtiſchen Deut⸗ ſchen Arbeiterpartei war ein gemeinſamer Zug zu den Ehrenmalen vorgeſehen, an denen un⸗ ter Beteiligung ſämtlicher Formationen und Gliederungen Teilgedächtnisfeiern ſtattfan⸗ den. Die Fahnen des Dritten Reiches, die ſchon am Vortage durch die Straßen wehten, ſanken auf Halbmaſt, die Feier des Heldenge⸗ denktages nahm ihren Anfang. Schon um 7 Uhr, bei Tagesbeginn, erfolgte das Hiſſen der Fahnen an den Ehrenmalen durch die NS⸗Kriegsopferverſorgung und den Kyffhäuſerbund, verbunden mit dem Aufziehen der Ehrenpoſten der beiden im Mittelpunkte der Feier ſtehenden Formationen. Um 13.15 ſammelten ſich dann die marſchierenden Ver⸗ Als äußeres Zeichen der Freude: Großer Fackelzug in Viernheim über die Heimkehr unſerer öſterreichiſchen Brüder zum Neich Der erhebende Aufbruch des deutſchen Vol⸗ kes in Oeſterreich fand auch in Viernheim eine gewaltige Anteilnahme. Bereits in der Frühe des Samstags wurden die öffentlichen Gebäude zum Zeichen der Freude beflaggt und die Bevölkerung folgte dem Beiſpiel, ſodaß bis zum Mittag faſt alle Straßen in feſtlichem Flaggenſchmuck wogten. Ueberall waren die Ereigniſſe im Bruderlande Tagesgeſpräch. Die Proklamation des Führers, welche um die Mittagsſtunde von Reichsminiſter Dr. Goebbels verkündet wurde, wurde, wo es noch möglich war, in den Betrieben in Gemein⸗ ſchaftsempfang gehört und hinterließ einen ge⸗ waltigen Eindruck. Am Nachmittag wurden durch die Partei⸗ leitung Flugblätter ausgegeben, die zur Be⸗ teiligung am großen Fackelzug am Abend auf⸗ riefen. Gruppen der Hitlerjugend durchzogen die Ortsſtraßen und riefen in Sprechchören ebenfalls zur Teilnahme am Fackelzug auf. Und ſo verſammelten ſich am Abend am Aufſtellungsplatz im Hindenburgring die Par⸗ tei mit ihren Formationen vollzählig zum Fackelzug, um ſo der Freude über die Ver⸗ einigung mit den Brüdern in Oeſterreich Aus⸗ druck zu verleihen. Der ſtattliche Zug mit vielen hundert Fackeln durchzog unter den Klängen der Feuerwehrkapelle verſchiedene Ortsſtraßen. Am Rathaus fand nach Been⸗ wobei Rektor Hartmann die Anſprache hielt. Aus übervollem Herzen haben wir uns zuſammen⸗ gefunden, um die Befreiung unſerer deutſchen Brüder aus Oeſterreich zu feiern. Lang war ihr Leidensweg. Alle Not und alles Elend, das auch wir getragen, erduldeten ſie noch 5 Jahre länger als wir. Doch, alle Deut⸗ ſchen im Bruderlande kämpften erbittert, ſie ließen ſich nicht unterkriegen und nun hat ihre Befreiungsſtunde geſchlagen. Was der 30. Januar 1933 für Deutſchland war, das iſt der 12. März 1938 für Oeſterreich. Der Redner ſchilderte die Vorgänge der letzten Tage und Stunden und betonte, daß ſich das deutſche Blut nicht niederhalten und nicht nie⸗ derknebeln ließ. Mit elementarer Gewalt brach es aus den Herzen, Blut verlangte zu Blut, Art zu Art und ſo haben ſich unſere deutſchen Brüder in Oeſterreich endlich heim⸗ gefunden, heim zum deutſchen Mutterlande. Und in dieſer hiſtoriſchen Stunde ſchlagen unſere Herzen hellauf zu dem Manne, deſſen Werk dieſe langerſehnte Vereinigung deut⸗ ſcher Blutsbrüder iſt, zu unſerem Führer Adolf Hitler. Das dreifache„Sieg⸗Heil“ galt dem Füh⸗ rer und machtvoll klangen die Fahnenlieder in die Nacht. Fröhlichkeit und Freude bewegte die Herzen. Wer deutſchen Blutes iſt, gehort zur deutſchen Bluts⸗ und Schickſalsgemein⸗ ſchaft. bände, an der Spitze die Ehrenabordnungen der Partei in der Mitte des Dorfbildes zum Aufmarſch. Der Zug bewegte ſich unter Vor⸗ antritt der Fahnengruppe, die Frontkämpfer⸗ verbände hinter der Kapelle, durch die Lor⸗ ſcherſtraße zum Ehrenfriedhof, wo die Kame⸗ radenfrauen und Kriegerhinterbliebenen der NS ſich verſammelt hatten und nahm Aufſtellung um das Ehrenmal. Nach einem Trauermarſch der Feuerwehr⸗ kapelle hielt der Vorſitzende des Soldaten⸗ bundes, Ltn. d. Reſ. Roßmann, eine An⸗ ſprache, in welcher er aller gefallenen Söhne Deutſchlands gedachte. Ihr habt gegeben, was Ihr geben konntet, Leben und Leib für Deutſchlands Beſtehen. Und Euer Blut, es iſt nicht vergebens gefloſſen. Euer Frontka⸗ merad Adolf Hitler hat ein größeres und ſchöneres Deutſchland geſchaffen, deſſen Zu⸗ kunft in Händen eines neuen, ſtarken, ge⸗ einten Geſchlechtes ruht. Zum Danke für die fallenen legte er im Namen des Soldaten⸗ bundes einen Kranz nieder. Im Anſchluß daran ſprach der Kamerad⸗ ſchaftsführer der NSKOV Viernheim, Ka⸗ merad Seelinger. Todesahnung und Früh⸗ lingsſtimmung miſcht ſich heute in der erwa⸗ chenden Natur. Aus dem Tode quillt und ſproßt neues Leben. So ſind auch unſere Ge⸗ fallenen nicht tot, ſie weilen bei uns und ihre Seelen grüßen uns und rufen: Kamerad, denkſt du daran? Schulter an Schulter ſind wir mit ihnen marſchtert, ins Auge ſchauten wir uns im Feuer der Schlachten. Am 2 Tage kehren unſere Gedanken wieder zu ihnen zurück. Unvergeſſen ſtehen ſie vor uns, die Kameraden der Front. Ein teures Vermächtnis gaben ſie uns mit in die Heimat: Kamerad, denke an die Meinen, ſorge für Weib und Kind! Wir hielten das Verſprechen. Ihr heiliges Vermächtnis aber, das Reich, um das ſie gerungen, wir übergaben es der neuen Generation. Stillgeſtanden! ertönt das Kommando. Die Fahnen ſenken ſich. Leiſe ertönt das Lied: Ich hatt' einen Kameraden In Ehrfurcht und Dankbarkeit neigt ſich ein ganzes Volk heute vor ſeinen toten Hel⸗ den. Nicht umſonſt iſt das Opfer der Mil⸗ lionen gebracht. Der unbekannte Soldat des Weltkriegs, Adolf Hitler, er hat die Saat aus Blut und Eiſen zur Ernte gebracht. Em⸗ porgewachſen iſt aus dem Blut der Helden Deutſchlands Größe, das neue, geinte Reich. Zum Dank für die Gefallenen legte Pg. Seelinger im Namen der Nationalſoziali⸗ ſtiſchen Kriegsopferverſorgung einen Kranz nieder. Mit dem Intonieren des Deutſchland⸗ liedes und des Kampfliedes der Bewegung ſchließt die Feier. Zurück geht der Zug durch die Ernſt Lud⸗ wig⸗ und Saarſtraße zum Kriegerehrenmal von 1870-71. Hier ſpricht der Kamerad⸗ ſchaftsführer des Kyffhauſerbundes, Schil⸗ ling. Er gedenkt all jener Männer, die einſt hinauszogen, die deutſche Heimat zu ſchützen wie aller der Kämpfer der Bewegung, vom kleinſten Hitlerjungen bis zum älteſten SͤA⸗ Manne, zu deren Gedächtnis er im Namen der Kameradſchaft einen Kranz niederlegt. Auch hier ſenkten ſich die Fahnen, während die Klänge des Kameradenliedes ertönten. Ortsgruppenleiter Pg. Braun erteilt hie⸗ rauf den Befehl zum Abmarſch der For⸗ mationen, der ſich, wie der Verlauf der ganzen Veranſtaltung, in muſtergültiger Ord⸗ nung vollzieht. In den Straßen aber gehen die Fahnen wieder auf Vollmaſt: Deutſchland und Oeſterreich feiern ihre Wiedervereinigung unter einer Leitung in einem Volke, mit einem Führer. Nie hatte ein Heldengedenktag einen ſchöneren und würdigeren Abſchluß ge⸗ funden. Vom Blut der Heldenſöhne, gefloſſen einſtz für euch, 1 erwuchs in Kraft und Schöne ein größres, deutſches Reich! Y ꝙꝓꝙ TP Küchenabfälle ſind wertvolles Futter! Damit ſtützen wir die Fettverſorgung!l Gottes dienſtordnung der Kath. Kirche Wegen des Vortrages am Dienstagabend hat der Kirchenchor erſt am Donnerstag ſeine Singſtunde. Am Freitag Verſammlung der 3. Abteilung der Jünglinge im Sälchen der Kirche. Gute Luft im Arbeitsraum ſicher⸗ ſtellen, heißt eine nationalſoztaluniſch Pflicht erfüllen! 3— 8251 Non hielt! brdel 110 1 dabei Aeli ſallen, Heidel Zöthert gun 1. eil fliaeli Auf die bal wirlich miete 5 ſhalt 9 den. di beet it volt f Giehes dete, unt ſe Jtal Offenbat vordeſ. auto det en bert ul. J. Vetiolgu der Lahn ninalool fern des watt eint am Dien. die Lahn delhauſen Odenbauf ur die! einen J. 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Im Mannheimer Planetarium bielt Dr. Bofinger, der Intendant des Reichs⸗ ſenders Stuttgart, einen Vortrag über Weſen und Aufbau des deutſchen Rundfunks. Er teilte dabei mit, daß im Laufe des Jahres zwei Ani⸗ verſitäten Rundfunkinſtitute erbalten ollen. Für den Weſten komme wahrſcheinlich Heidelberg in Frage. Jörderung der bäuerlichen Geflügelwirtſchaft. „Frankfurt a. M. Wie von unterrichteter Sei⸗ te verlautet, iſt beabſichtigt, auf einer Groß⸗Ge⸗ flügeljarm in Walldorf eine Junghennen⸗ Aufzuchtſtation zu errichten. Es ſollen noch in dieſem Frühjahr 6—8000 Junghennen, die hauptſächlich für die bäuerliche Geflügel- wirtſchaft im Gaugebiet beſtimmt ſind und ausſchließlich aus den anerkannten Herdbuch⸗ und Vermehrungszuchten der Landesbauern⸗ ſchaft Heſſen⸗Naſſau ſtammen, aufgezogen wer⸗ den. Die Errichtung weiterer Aufzuchtſtationen dieſer Art in anderen Gegenden Heſſen⸗Naſſaus iſt vorgeſehen. Noch immer ſpurlos verſchwunden. Gießen. Die am Samstag als vermißt gemel⸗ dete, unter myſteriöſen Umſtänden verſchwunde⸗ ne Frau Oßwald aus Dreieichenhain(Kr. Offenbach), iſt immer noch nicht aufgefunden worden. Bekanntlich fand man das Perſonen⸗ auto der Frau in der Nähe von Lollar bei Gie⸗ ßen herrenlos im Landſtraßengraben ſtehend auf. In der Vermutung, daß die offenbar an Verfolgungswahn leidende Frau den Tod in der Lahn geſucht habe, ſuchte die Gießener Kri⸗ minalpolizei in Gemeinſchaft mit SA.⸗Män⸗ nern des SA.⸗Pionier⸗Sturmes 2/116 in Gegen⸗ wart eines Vertreters der Staatsanwaltſchaft am Dienstag nachmittag mehrere Stunden lang die Lahn von der Höhe des Hofgutes Frie— delhauſen bis zu der Brücke bei dem Dorfe Odenhauſen eingehend ab. Dabei wurden nicht nur die Uferſtreiſen abgeſucht, ſondern mit einem Ponton auch der Fluß ſelbſt befahren. Die geſamte Suchaktion verlief jedoch ergebnis⸗ los, ſodaß man nach wie vor hinſichtlich des ſpurloſen Verſchwindens der Frau vor einem Rätſel ſteht. In den letzten Tagen hat auch ein in Gießen an einem Anlagenſtück aufgefundener wildlederner Damenhalbſchuh in dieſer Sache eine Rolle geſpielt, denn es wurde vermutet, daß dieſer Schuh der vermißten Frau Oßwald gehören könne. Nunmehr hat ſich jedoch heraus⸗ geſtellt. daß alle dieſe Vermutungen gegen⸗ ſtandslos ſind, da der Schuh nach dem Ergebnis der Ermittlungen nicht als Eigentum der Frau Oßwald in Betracht kommt. Die Schwalm wird reguliert. Alsfeld. Mit der Regulierung der Schwalm, die ſchon Jahre lang Gegenſtand ausgedehnter Beratungen iſt, ſoll nun in dieſem Jahr begonnen werden. Zunächſt iſt die Regu⸗ lierung des Abſchnittes Alsfeld bis Heidelbach — Die Arbeitsdienſtabteilung Alsfeld wird dabei in erſter Linie eingeſetzt werden. Mit dem Geld verſchwunden. Bad Kreuznach. Ein Kreuznacher Ehemann hatte abends mit ſeiver Frau eine Auseinender⸗ ſetzung Danach nahm er einen größeren Geid⸗ betrag an ſich u. verſchwand damit. Der Monn wird ſeit ſechs Tagen vermißt. Der beſte Beweis. Niederemmel(Moſel). In der Gemarkung Niederemmel hat das Wild mehrere Felder, die mit Korn beſtellt waren, derart vernichtet, daß ſie neu eingeſät werden müſſen. Als nun eine Kommiſſion an Ort und Stelle den Wildſchaden abſchätzte, kamen ganz bedächtig etwa 20 Hirſche anſtolziert, die gar keine Scheu vor den Leuten zeigten. Rehe vergiftet. Rüdesheim(Rhein). Der Aufſeher des Na⸗ Nationaldenkmals auf dem Niederwald. Trapp, unterhält ſeit Jahren einen Rehpark, der bei den Niederwaldbeſuchern ſehr bekannt und ge⸗ ſchätzt iſt. Zwei Rehe des Parkes ſind nun plötzlich verendet, die Tiere ſind vergiftet worden. Im Vorjahre verlor der Denkmalsauf⸗ ſeher auf die gleiche Weiſe zwei wertvolle Raſ⸗ ſehunde. Es wird vermutet. daß es ſich um Ra⸗ cheakte handelt. Das Telefon klingelt Rüdesheim(Rhein). Seltſame Telefonge⸗ ſpräche gibt es in der letzten Zeit in Rüdes⸗ heim. Außerhalb der Stadt liegende Gehöfte erhielten mehrfach telefoniſche Anrufe, bei de⸗ nen ſich ein unbekannter Mann erkundigte, ob der Mann des Hauſes anweſend ſei, ob er ver⸗ reiſt ſei, oder wo er ſich aufhalte. Antwortet dem Unbekannten eine Männerſtimme. hängt er ſofort ein. Ihm iſt alſo anſcheinend darum zu tun, ſich zu vergewiſſern, ob die rau al⸗ lein iſt. Man iſt nun eifrig bemüht, die Sa⸗ che aufzuklären. Der Hutzelſonntag in Herbſtein. Lauterbach. Ein Jahrhunderte alter Brauch hat ſich in dem Vogelsbergſtädtchen Herbſtein bis auf den heutigen Tag erhalten. Nach Faſt⸗ nacht begeht Herbſtein den ſogenannten Hutzel⸗ ſonntag, um den„Hal“ zu brennen. Es handelt ſich hier offenbar um eine uralte Sitte, die ſpä⸗ ter im Mittelalter mit chriſtlichen Symbolen zuſammengebracht worden iſt und ſich bis in unſere Tage erhalten hat. Die Buben ſammeln bei den Bauern Stroh, das auf den umliegenden Bergen zu mächtigen Haufen geſchichtet nach Eindruck der Dunkelheit entflammt wird. Ueberall leuchten am Hutzelſonntag auf den Höhen ringsum die Bergfeuer, um die die Jun— gen mit brennenden Beſen herumtanzen. Wenn die Feuer ausgebrannt ſind, zieht die Jugend wieder ins Tal, um den am Faſtnachtſonntag von den Bäckern geſtifteten Bretzeln die tradi⸗ tionellen Hutzeln zu verſpeiſen. Das fünfzehnte Kind. Baumholder. Das fünfzehnte Kind wurde dem Landwirt Ludwig Becker in Leitzweiler geboren. Es iſt ein kräftiger Junge. der, wie alle ſeine Geſchwiſter, geſund iſt. Bei der Fa⸗ milie ſind der Führer und Generalfeldmarſchall Göring bereits Ehrenpate. Lebensmüde ſprang aus dem D⸗Zug. Gerolſtein(Eifel). Abends ſprang zwiſchen Gerolſtein und Oberbettingen ein junges Mäd⸗ chen in ſelbſtmörderiſcher Abſicht aus dem fah⸗ renden D⸗Zug, der von Saarbrücken kam und nach Köln unterwegs war. Das Mädchen wur⸗ de mit ſchweren Verletzungen auf dem Bahnkör⸗ per gefunden und ins Krankenhaus gebracht. Die Urſache des Zugunglückes bei Gießen. Gießen. Die Entgleiſung der acht Güter⸗ wagen in der Nähe des Bahnhofes Dutenhofen wurde dadurch verurſacht, daß auf einem Gü⸗ terwagen ein Teil der Ladung ins Rut⸗ ſchen kam und herabſtürzte, wodurch die Ent⸗ gleiſung dieſes und der nachfolgenden Wagen erfolgte. Im Laufe der Nacht zum Freitag ge⸗ lang es, beideGleiſe wieder befahrbar zu machen. Zwei Kinder beinahe erſtickt. Trier. In Abweſenheit der Eltern hatte ein zweijähriges Kind in einer Trierer Wohnung Glut aus dem Ofen auf Wäſchetiſche geworfen, die anfingen zu glimmen. Als die Eltern ſpät⸗ abends heimkamen, lag das Mädchen bewußtlos im Bett und hatte ſich bereits übergeben. Ne⸗ benan lag ein zwei Monate alter Junge in ſeinem Bettchen und röchelte Dem Arzt gelang es, die Kinder zu retten, was. wäre der Vorfall eine halbe Stunde ſpäter bemerkt worden, nicht mehr möglich geweſen wäre. Ein Pferd ſpießte ſich auf ſw Guntersblum. Beim Miſtfahren ſtürzte das Pferd eines Landwirts über einen Abhang derart in einen eiſernen Pfahl, daß ihm dieſer in den Bauch eindrang. Das ſich vor Schmer⸗ zen bäumende Tier mußte getötet werden. Römiſches Mauerwerk freigelegt Alzey. In der Alzeyer Rebſchule wurde eine römiſche Mauer aus dem vierten Jahr⸗ hundert freigelegt. Die Mauer iſt 9,60 Meter lang und 58 Zentimeter breit. Die Fundſtelle befindet ſich in der Nähe des ſpätrömiſchen Ka⸗ ſtells und es ſteht bereits feſt, daß es ſich um das Mauerwerk eines römiſchen Wohn⸗ gebäudes handelt. Bei den Freilegungs⸗ arbeiten wurden außerdem Sigillata⸗Scherben, eine Speerſpitze, ein Stück Glas mit ſchöner Auf⸗ lage und eine Münze gefunden. Blick in den Er wollte die Kuh nicht bezahlen ſw Darmſtadt. Vor dem Schöffengericht hatte ſich ein Viehhändler zu verantworten, der einer ſiebzigjährigen Witwe eine Kuh abgekauft und nachträglich behauptet hatte, die Kuh ſei krank geweſen, er könne nichts dafür bezahlen. Dabei erklärte die Geſchädiate vor Gericht, ſie ſei gerade zu dieſem Viehhändler gegangen, weil er verſprochen habe, den Kaufpreis ſofort in bar hinzulegen. Da der Angeklagte ſchon mehrmals wegen Betrugs vorbeſtraft iſt, er⸗ blickte das Gericht in ſeinem Verhalten die Ab⸗ ſicht. die alte Frau um ihr Geld zu bringen. und verurteilte den Angeklagten zu einer Geldſtrafe von 500 RM. Verbrechen und Vergehen im Amt ſw Offenbach. Ein Strafanſtaltsbeamter wurde am Freitag von der Darmſtädter Straf⸗ kammer wegen paſſiver Beſtechung und fort⸗ geſetzten Diebſtahls zu vier Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Es handelte ſich dabei um mehrere Delikte, die bei aller Geringfügia⸗ keit des materiellen Vorteils ein Beamter ſich nicht zuſchulden kommen laſſen darf. Nicht nur, daß er in einem Fall Lebensmittelpakete an einen Gefangenen beſorgte und für dieſe„Ge⸗ fälligkeit“ geduldet hatte daß ſein Kind von der Frau des Gefangenen Geſchenke annahm, er hatte auch von ſeinen Gefangenen, die in der Küche beſchäftigt waren, Pakete von Küchen⸗ abfällen und Brotreſten zurechtmachen laſſen, die er als Entenfutter an einen Landwirt ver⸗ kaufte. Ein Diebſtahl lag ſchließlich vor, weil der Angeklagte beim Verladen von Latten einige hatte mitaufladen laſſen, die ihm nicht gehörten. Dem Angeklagten, der geſtändig war. wurden mildernde Umſtände zugebilltat, ſo daß das Gericht von einer Zuchthausſtrafe, die an ſich auf Beſtechung ſteht, abſehen konnte. Zuchthaus ſtatt Gefängnis Frankenthal. Mit nicht zu überbietender Frechheit legte der 22mal vorbeſtrafte ledige 44 Jahre alte Friedrich Faber aus Göttingen, zuletzt in Ludwigshafen wohnhaft, gegen das Arteil des Amtsgerichts Ludwigshafen vom 17. Januar Berufung zum Landgericht Frankenthal ein. Er war wegen eines Verbrechens des Be⸗ trugs im Rückfall zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt worden. Trotz der weitſchweifigen Ausreden und fauſtdicken Lügen des Angeklag⸗ ten blieb vor der Berufungsinſtanz der Tat⸗ beſtand des Zechbetrugs beſtehen. Das Gericht ſprach eine Strafe von einem Jahr Zuchthaus aus, ohne die Unterſuchungshaft anzurechnen. Wegen Betrugs verurteilt Mannheim. Das Schöffengericht verurteilte am Freitag den 36 Jahre alten Halbjuden Dr. Leo Heumann aus Lippſtadt und den 32jäh⸗ rigen Angeklagten Karl Kohl aus Mannheim zu neun Monaten bzw. eineinhalb Jahren Ge— fängnis abzüglich vier Monaten Unterſuchungs⸗ haft 5 Das Gericht hielt die beiden Angeklagten für überführt. bei Hypothekengeſchäften uſw. einer inzwiſchen verkrachten Zweckſparkaſſe in be⸗ trügeriſcher Abſicht gehandelt zu haben. Durch die zweifelhaften„Geſchäfts“-Methoden wur⸗ den mehrere Siedler, ein Soldat und eine Frau um größere und kleinere Geldbeträge gebracht. Tödlich verunglückt Mainz. An einer Straßenkreuzung in Mainz ſtießen ein Perſonenkraftwagen und ein mit zwei Perſonen beſetztes Motorrad zuſammen. Der Zuſammenſtoß war ſo heftig, daß die Mo⸗ torradfahrer im Bogen auf die Straße geſchleu⸗ dert wurden. Der Beſitzer der Maſchine erlitt tödliche Verletzungen, der Soziusfahrer wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht. Eine Tanzgruppe beſtohlen. Wiesbaden. Eine hier gaſtierende Tanzgrup⸗ pe wurde von Dieben ſchwer heimgeſucht, die ihr aus einem Koffer mehrere Tanzkoſtüme im Werte von etwa 800 RM entwendet haben. Von den Tätern fehlt noch jede Spur. Auch dieſen Galgen zierlen diebe Einen alten Galgen hatte früher jede deutſche Stadt. Soviel ihrer auch waren, heute ſind nur noch wenige erhalten. Die meiſten wohl gibt es noch im Heſſenland. Hängen war eine germani⸗ ſche Todesſtrafe, ſchon Tacius berichtet davon. Urſprünglich knüpfte man die Diebe an den „Grünen Galgen., den Baum am Waldrand. Auch an einen dürren Aſt hing man ſie, was noch ſchirpflicher war. Später erſt kamen aus Holz gezimmerte Golgen auf, die ſogenannten Knie⸗ oder Winkelgalgen.„Einſchläfrige“ Gal⸗ gen hießen ſie auch. Aber die mochten für Dör⸗ fer genügen, für Städte baute man„zweiſchläf⸗ rige“ und ſpäter auch„dreiſchläfrige“ Galgen. „Dreibeiniges Tier“ hieß ſie das Volk. Zwei Gauner benkte man an jeden Firſt, in der Mit⸗ te aber, an einem erhöhten Geſtell, durfte der Räuberhaupßtman von ſeinem„Ehrenplatz“ Heerſchau halten über ſein Volk, das jedoch nie⸗ mals mehr als ſieben betragen konnte, weil ſieben einen Galgen voll machten. Im 18. Jahr⸗ hundert waren die Galgen faſt alle aus Stein, hölzerne Hochgerichte dürften ſich kaum noch er⸗ halten haben. Dagegen gibt es in unſerem Gau noch acht ſteinerne Galgen, die etwa bis 1800 alle noch „Dienſt“ taten. Oben im Vogelsberg, ein paar Kilometer von Herbſtein, ſteht einer. deſſen beide Säulen aus Baſaltplatten beſtehen. Ein zweiter befindet ſich ganz in der Nähe, bei Hopfmannsfeld. Nummer drei iſt der alte Gal⸗ gen bei Münzenburg, dem„Wetterauer Tinten⸗ faß.“ Ein vierter erinnert an längſt vergangene Zeit bei Wörth am Main. Galgen 5 unſeres Gaues mahnt im Waldbezirk Schachen bei Groß⸗ Steinheim, als gemauerter Galgen iſt er wohl einzigartig. Vom ſechſten Hochgericht ſind nur Pfeilerſtümpfe erhalten. Sie ſind bei Langen— Brombach zu finden. Doch gibt es auch noch zwei„dreiſchläfrige“ Galgen: der eine ziert eine Odenwaldhöbe bei Beerfelden, der letzte und achte ſteht in der Pfungſtädter Gemarkung. Gerichtssaal Viehſeuchengeſetzliche Beſtimmungen überſchritten Verdreifachung der Strafe in der Verufungs⸗ inſtanz Altenkirchen. In der Gemeinde Haderſchen war die Maul⸗ und Klauenſeuche in einem Stall ausgebrochen; der Landrat erklärte die Gemeinde und die benachbarten Orte als Sperrgebiete und die Orte Nackſen und Naſſen als Beabachtupasgebiete. Obwohl aus dieſen Orten Klauenvieh weder ein⸗ noch ausgeführt werden durfte. brachte ein in Naſſen wohnen⸗ der Mann einen Tag nach der landrätlichen An⸗ ordnung Schweine zum Verſand nach dem Bahnhof Obererbach. Eine Genehmigung der Behörde beſaß er nicht, der Ortsbürgermeiſter hatte ihm vielmehr mitgeteilt, daß Klauenvieh nicht ausgeführt werden dürfe. „Für das ebenſo leichtfertige wie gemeingefähr⸗ liche Verhalten verurteilte das Schöffengericht den Tierhalter zu 50 Mark Geldſtrafe. Die Staatsanwaltſchaft legte gegen dieſes Urteil Berufung ein, worauf die Große Strafkammer den Angeklagten zu 150 Mark Geldſtrafe ver⸗ urteilte. Das Gericht ſah in dem Verhalten des Angeklagten ein vorſätzliches Handeln, da er am Tage der Schweineausfuhr erklärte, er wolle die Folgen trotz des Verbotes auf ſich nehmen. Sie hören im Rund funk. Dienstag, 15. März 1938: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter. 06.30 Kon⸗ zert. 08.00—09.00 Sendepauſe. 09.00—10.00 Sperr⸗ zeit. 10.00 Zwiſchen Elbe und Oder. 10.30 Kinder⸗ garten 11.00—11.15 Sendepauſe. 11.15 Seewetter⸗ bericht 11.30 Dreißig bunte Minuten. 12.00 Kon⸗ zert. 13.45 Nachr. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei. 15.00 Weiter, Börſe, Marktbericht. 15.15 Tanzmuſik. 15 40 Deutſchland im Buch. 16.00 Muſik am Nach⸗ mittag 18.00 Eine Geſchichte. 18.10 Kammermuſik. 18.55 Die Ahnentafel. 19.00 Kernſpruch, Kurznach⸗ richten, Wetter. 19.10... und jetzt iſt Feierabend! 20.00 Zur Unterhaltung. 20.45 Deutſchlandecho. 21.00 „Cavalleria ruſticana“ 22.25 Nachr., Wetter, Sport. Frankfurt 8 06.00 Präludium, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 08 00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetter, Schneeberichte. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 09.30 Nachr. 09 40 Ratſchläge für Küche und Haus 09.50 Der Hüter der Volksgeſund⸗ heit. 10.00 Ein Ring um Deutſchland. 10.30—11.30 Sendepauſe. 11.80 Programmanſage, Wirtſchaftsmel⸗ dungen, Wetter, Straßenwetterdienſt. 11.40 Volk und Wirtſchaft. 11.55 Offene Stellen. 12.00 Konzert. 13.00 Zeit Nachr., Schneeberichte, Straßenwetterdienſt, Wetter. 14.00 Zeit, Nachr., Offene Stellen, Nachr. 14.10 Schallplatten. 15.00 Bilderbuch der Woche. 15.30 Zwiegeſpräch. 15.45 Der weltwirtſchaftliche Monats⸗ bericht. 16.00 Klingende Kleinigkeiten 17.00 Der Reichsarbeitsdienſt ſpielt 18.00 Zeitgeſchehen. 18.30 Jahrhunderte ſingen. 19.00 Zeit, Nachr., Wetter. 19.10 Hörfolge. 20 00 Konzert 81.00 Alte und neue ita⸗ lieniſche Muſik 22.00 Zeit, Nachr. 22.15 Wetter, Schneeberichte, Nachr., Sport. Stuttgart 06.00 Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachr., Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 08.00 Waſſerſtand, Wet⸗ ter, Marktberichte, Gymnaſtik. 08.30 Konzert. 09.30 10 00 Sendepauſe. 10.00 Ein Ring um Deutſch⸗ land 10.301130 Sendepauſe 11.30 Volksmuſik. 12.00 Konzert. 14.00 Schallplatten. 15.00 16.00 Sendepauſe. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Im Anfang war die Tat! 18.30 Griff ins Heute. 19.15 Droben und drunten im Badnerland. 20.15 Händel⸗ Zyklus. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22.20 Politiſche Zeitungsſchau. Prozeß ohne Ende Der Herzog von Portland lebt weiter Schon mehr als einmal ſchloſſen die Gerichts⸗ präſidenten ihre Ausführungen in irgendeiner Klageſache im Zuſammenhang mit dem Namen Portland mit dem hoffnungsvollen Hinweis. nun könne der Herzog von Portland wohl end⸗ lich ruhig in ſeinem Grabe ſchlafen, nachdem wieder einmal feſtgeſtellt worden ſei, daß er, der fünfte Herzog von Portland, gar nicht der große Abenteurer war, für den man ihn gehalten hatte. Aber ſelbſt heute, ſo viele Jahre nach dem Tode des Herzogs, iſt es möglich, daß auf einmal wieder ein neuer Portland⸗Prozeß auf⸗ gezogen wird, in dem einige Erben eines ge⸗ wiſſen Auſtraliers mit Namen George Druce unbedingt auf einer Klärung der Angelegenheit „Portland“ beſtehen. Wie waren noch die verwickelten Zuſammen⸗ hänge? Der 5. Herzog von Portland— ein ele⸗ ganter, ſchöner Mann, der auf der Welbeck Ab⸗ bey lebte— bekam auf einmal merkwürdige Launen. Er ließ nicht nur unterirdiſche Gänge auf ſeinem⸗Landſitz bauen, ſondern verſchwand auch oftmals für viele Wochen aus Welbeck. Endlich erfuhr man, der Herzog betreibe heim⸗ lich in London ein kleines Geſchäft und lebte dort als braver Bürger. Als er eines Tages ſtarb, wurde ſofort behauptet, man habe nur einen toten Hund begraben, der Herzog aber lebe in London in der Bakerſtreet weiter. Dort ſoll er auch verheiratet geweſen ſein, und aus dieſer Ehe iſt angeblich ein Kind hervorgegan⸗ gen, und zwar ein gewiſſer George Druce, der offenbar ſehr frühzeitig nach Auſtralien geſchickt wurde. Von dort kehrte er eines Tages nach London zurück und zog die Affäre des Herzogs von Portland an das Tageslicht, hängte das abenteuerliche Leben an die große Glocke und verſuchte auf dieſe Weiſe— reichlich undiploma⸗ tiſch— ſein Spiel zu gewinnen. Allerlei Prozeſſe entwickelten ſich. Hinter den Angehörigen der Familie von Portland ſtanden nicht nur die höchſten Perſönlichkeiten Englands, ſondern ſogar europäiſche Könige. Es war alſo klar, daß der Herr Druce aus Auſtralien nie⸗ mals das Spiel gewinnen konnte. Er verlor denn auch ſeine Prozeſſe. Poſtfarten aus dem hinkerhalt Die Rache einer in ihrer Ehe enttäuſchten Frau Frankfurt a. M. Einer Anzahl in Fein ee anſäſſiger Perſonen wurden längere Zeit hin⸗ durch offene Poſtkarten in Blockſchrift zugeſandt, die beleidigenden Inhalts waren und den An⸗ ſchein erweckten, als ſei der Abſender ein Staats⸗ feind. Die Karten, die an Männer und Frauen gerichtet waren, wurden in den verſchiedenſten Stadtteilen aufgegeben und waren anonym oder mit dem Namen eines Ehemannes unter- zeichnet, der Beamter war. Der Ehemann ſchied als Verfertiger der beleidigenden Mach⸗ werke aus. Eines Tages wurde beobachtet, wie ſich ſeine von ihm getrennt lebende 55jährige hefrau von ihrer Wohnung an einen Brief⸗ kaſten begab und dort einen Einwurf machte. Sie wurde angehalten, und als man den Kaſten leerte, fanden ſich darin zwei Poſtkarten in Blockſchrift, die eine an die Mutter der Ehe⸗ frau, die andere, die grobe Beleidigungen ent⸗ hielt, an eine Frau gerichtet. Die Ehefrau wurde verhaftet und hatte ſich jetzt vor dem Sondergericht wegen wiſſentlich falſcher Anſchul⸗ digung, ſchwerer Urkundenfälſchung in Tatein⸗ heit mit Vergehen gegen die Paragraphen 134b, 185, 186 und 200 des St. G. B. zu verantworten. Die Angeklagte, die eine gute Erziehung ge⸗ noſſen hat, heiratete gegen den Willen ihrer Eltern ihren Mann, von dem ſie ſeit Februar 1936 getrennt lebt. Die Ehe war wenig glück⸗ lich. Die Frau behauptet, ſeit zehn Jahren täglich mißhandelt worden zu ſein und häufig den Arzt aufgeſucht zu haben, weil ſie durch die ihr zugefügten Schläge Blutergüſſe erlitten habe. Die häuslichen Szenen ſeien derart ge⸗ weſen, daß man mehrfach die Wohnungen wech⸗ ſelte, weil die Hausbewohner ſich über die Zu⸗ ſtände aufhielten. Die Angeklagte, die in det Vorunterſuchung ein Geſtändnis abgelegt hatte, behauptete jetzt vor Gericht, nur die Karte an ihre auswärts wohnende Mutter eingeworfen zu haben. Ihrer beſtimmten Ueberzeugung nach habe ihr Mann die Karten geſchrieben. Nach der Vernehmung von Zeugen wurde Re⸗ gierungsmedizinalrat Dr. rckenbrecht als Sachverſtändiger über den Geiſteszuſtand der Angeſchuldigten vernommen. Danach iſt die Angeklagte geiſtig durchaus auf der Höhe. Mit einer gewiſſen Lebensunerfahren⸗ heit kam die Angeklagte in die Ehe, in der ſie ſeeliſch und körperlich litt. In dem Beſtreben, aus dem Moraſt zu gelangen, kam ſie zu dem Entſchluß, ſich an dem Mann zu rächen, und zwar nicht offen, ſondern aus dem Hinterhalt. Nach der Erſtattung des Gutachtens wurde der Angeklagten nahegelegt, ein Geſtändnis abzu⸗ legen, wozu ſie aber zunächſt nicht zu bewegen war. Erſt nach einer Pauſe bat ſie ihren Verteidiger, dem Gericht mitzuteilen, daß ſie geſtändig ſei. Der Staatsanwolt beantragte gegen die Angeklagte eineinhalb Jahre Gefängnis unter Berückſichtigung, daß die Angeklagte nicht aus ſtaatsfeindlicher Einſtellung, ſondern aus Ge⸗ häſſigkeit gegenüber ihrem Mann ſo gehandelt habe, daß aber andererſeits ein großer Per⸗ ſonenkreis durch ſie in Mitleidenſchaft gezogen worden ſei. Das Gericht verurteilte die An⸗ geklagte zu 15 Mongten Gefängnis unter An⸗ rechnung von vier Monaten Unterſuchungshaft. Aus den Angaben der Ehefrau müſſe man den Schluß ziehen. daß das Motiv ihrer Tat war, dem Ehemann eins anzuhängen. Sie ſchrieb deshalb an zahlloſe Leute in der Erwortung, daß dieſe die Schreiben an behördliche Stellen abgeben würden. Die Tat an iich ſei ungeheuer⸗ lick aber ſie erſcheine, wenn man die Pee ſön⸗ lichleit der Täterin berückſichrrge, in milderem Lichte. * 5082 EgW.⸗Schweine werden gemaͤſlet Es iſt nicht ohne Bedeutung, daß nunmehr auch in Frankfurt, der Gauhauptſtadt, der Gauleiter eine Großmäſterei für das Ernäh⸗ rungshilfswerk ſeiner Beſtimmung übergeben hat. Erſt im Januar konnten wir berichten, daß der Gau Heſſen⸗Naſſau laufend 3 000 Schweine zuſätzlich durch das Ernährungs⸗ hilfswerk mäſtet. Heute hat ſich dieſe Anzahl bereits auf 4000 erhöht. Ein ſtändiges An⸗ wachſen wird auch in der allernächſten Zeit noch zu erwarten ſein. Seit dem 12. Februar 1937, an dem die erſten Läuferſchweine für das EHW nach Darmſtadt geliefert wurden, wurden bis heute 5082 Schweine auf Maſt gelegt. Allein in den erſten beiden Monaten des Jahres 1938 wurden davon 745 Stück geſchlachtet. Das EßW beweiſt damit, daß es in der Lage iſt, einen ganz erheblichen Teil des Bedarfes an Schweinefleiſch und Fett zur Volksernährung beizuſteuern. Zu den bereits beſtehenden Schweinemaſt⸗ anlagen in Frankfurt a. M., Darmſtadt, Mainz, Wiesbaden, Hanau a. M., Offen⸗ bach, Worms und Gießen, ſind auch in den kleineren Städten mit über 3000 Einwohnern wie Alsfeld, Alzey, Bensheim, Bad⸗Nauheim, Bingen, Dieburg, Friedberg, Gelnhauſen, Limburg, Bieber, Klein⸗Auheim, Neu⸗Iſen⸗ burg, Ober⸗Lahnſtein, Pfungſtadt, Rüſſels⸗ heim, Seligenſtadt und andere mehr, nun⸗ mehr auch in Nierſtein⸗Oppenheim, Herborn, Bad Ems, Hofheim, Weilburg, Geiſenheim⸗ Rüdesheim und in Schlüchtern Mäſtereien des Ernährungshilfswerkes getreten. Der Gau Heſſen⸗Naſſau ſteht ſomit in der erſten Reihe der Entwicklung des EHW und es iſt das Verdienſt der NS-Volkswohlfahrt, daß die lange Jahre hindurch ungenutzt ver⸗ geudeten Küchenabfälle in hochwertige Nah⸗ rungsmittel verwandelt werden. Die Entwick⸗ lung des Ernährungshilfswerkes im Gau Heſ⸗ en⸗Naſſau hat aber auch bewieſen, daß un⸗ fer Hausfrauen den Ernſt und die Wichtigkeit der Aktion ſofort begriffen und ihm zu einem vollen Erfolg verholfen haben. nſg. Amtliche Bekanntmachung Betr.: Getränkeſteuer. Ich erinnere die Wirte an die Abgabe einer Ge⸗ tränkeſteuer-Erklärung für Monat Februar 1938 Viernheim, den 12. März 1938 Der Bürgermeiſter. Grundſtücks⸗Verpachtung Am Mittwoch, den 16. März, beginnend um 8.30 Uhr, werden im„Ratskeller“ zu Viernheim 61,3 ha(245 Morgen) Siedlungs⸗ land in der Gemarkung Viernheim gelegen auf 12 Jahre verpachtet. Der Pachtpreis beträgt für ein Jahr 5 Prozent, des Grundſtückswertes. Ein Lageplan, auf dem die Grundſtücke, die verpachtet werden, blau eingezeichnet ſind, hängt ab heute in der Milchzentrale aus. Die Pachtbedingungen werden vor der Ver⸗ ſteigerung bekannt gemacht. Viernheim, den 12. März 1938 m Hej. ae ede Milteilungen ber Ortsbauernſchaft Montag abend 9 Uhr Zuſammenkunft im Gaſthaus zum Ochſen für ſämtliche Angrenzer rechts und links der Autobahn zwecks ſofor⸗ tiger Bepflanzung der Grundſtücke mit Obſt⸗ bäumen durch die Reichsautobahnverwaltung. Anſchließend eine Beſprechung über gemein⸗ ſamen Bezug von Milchkühen aus Oſtpreußen. Unterlagen ſind bereits in meinen Händen. Der Ortsbauernführer. Tabatpflanzerjachjcha Heute Montag Ausgabe von ſchwefelſ. Kali im Reichsbahnhof. Dienstag vorm. von 9—10 Uhr nochm. Aus⸗ gabe von Tabakſamen. Es wird darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß nur der vom Verband bezogene U⸗Stamm zur Ausſaat kommen darf. Ferner iſt Verbandsvorſchrift, pro Ar 8 Pfd. ſchwefelſ. Kali zu verwenden. Bei Ueber⸗ nahme des Kontigentes verpflichtet ſich der Pflanzer, die Qualitätsanbau⸗Beſtrebungen voll und ganz zu erfüllen. Ich bin ange⸗ wieſen, Verſtöße gegen dieſe Anordnungen eindeutig feſtzuſtellen. l Der Fachſchaftsführer. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co.“ Worms.— Da. II. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. —— Am Dienstag erster Sammeltag der Küchenabjälle ————— Feubenheim übt Vergeltung Ja, es iſt Feudenheim gelungen, Viernheim zu beſiegen. Das heimiſche Gelände und ihr rieſiger Eifer gaben den Ausſchlag, machte ſie der Viernheimer Mannſchaft in der erſten Spielhälfte weit überlegen. Zudem kam noch Glück für die Gaſtgeber inſofern, als ſie ſchon nach zwei Minuten ein Tor anbringen konn⸗ ten. Viernheim wußte dem zähen Kämpfen der Feudenheimer nichts entgegenzuſetzen, der raſche Erfolg des Gegners bedrückte ſie augen⸗ . Ein weiterer Erfolg Feudenheims chraubte deſſen Hoffnungen immer höher. Dann mußte der bis dahin recht ſchwach wir⸗ kende rechte Läufer Viernheims auch noch ver⸗ letzt ausſcheiden, was die Ausſichten der Gäſte noch mehr verſchlechterte. Das war das Bild der erſten Halbzeit. Aber nach dem Wechſel änderte ſich doch manches. Die Mannſchaft war wieder vollzählig, Schmitt war kurz vor der Pauſe wieder eingetreten und lieferte nun auch ein bedeutend beſſeres Spiel. Die ge⸗ ſamte Elf war kampfesfreudiger geworden, drängte ſogar zeitweiſe. Feudenheim hatte je⸗ doch eine vorzügliche Abwehr zur Verfügung und außerdem zwei Tore Vorſprung; da iſt es leicht verſtändlich, daß ein Treffer nicht ſo ohne weiteres anzubringen war. Und trotzdem gelang endlich ein Gegentor, was den zahl⸗ reich vertretenen Viernheimern wieder Hoff⸗ nung gab. Doch nun beginnt das Viernheimer Pech. Müller A. ſteht vor dem Gegner, läßt ihn zum Schuß kommen— und das alte Tor⸗ verhältnis iſt wieder hergeſtellt. Bald darauf verſchuldet Kiß 1, der ſich ſo tapfer gewehrt Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Amicitia Viernheim 20 13 2 5 56:30 29 Feudenheim 171 11 2 4 12% 4 Seckenheim 18 9 3 6 40:28 21 09 Weinheim 20 9 2 9 40287 20 Käfertal 18 8 4 6 40:86 20 Ilvesheim 18 7 4 7 8 10 Neulußheim 1 1 2 8 ß Heddesheim I 07 Mannheim 11 1 ‚ͤ Friedrichsfeld 13 7 2 6 28.22 14 Hockenheim 1 5 1 Phönix M' heim 18 4 4 10 25:39 12 08 M' heim 1 8 2 138„ Morgen Dienstag v. 4 Uhr ab ſtehen ö bei W.. Hans Beyer, Adolf Hitlerſtraße 88 Ferkel, und Läufer zum Verkauf Schmitt, Schweinehlg, Zwingenberg. Zur Frümfahrssalson empfehle: Prima verzinkte Drahtge⸗ flechte in allen Dimenſionen vorrätig, ſchöne Siederohre zu Gartenpfoſten geeignet. Ferner empfehle ſämtl. Gar⸗ ten/ u. Ackergeräte in beſt. Qual. zu bekannt billig Preiſen Nik. Wunderl Alicenſtraße 10 5 3 Die — 5 ä n Ne Morg. Dienstag ab d Uhr 1 Wagg Ferkel u. Läuferſchweine zu hab. in der Schweinehandlung Helirich. Holkesir.9 hatte, einen Händeelfmeter— 4:1. Nun war wenig Ausſicht mehr auf einen glücklichen Ausgang. Trotzdem kämpften die Grünen im⸗ mer verbiſſener. Martin verläßt aus unerſicht⸗ lichem Grund das Spielfeld, doch die zehn Mann kämpfen weiter. Sie können auch noch ein Tor, außer einigen Ecken, erzwingen. Aber die Zeit reicht nicht mehr zu einem Ausgleich. Vier Tore waren zuviel. Mit 4:2 mußten ſie ſich beugen. An den 4 Treffern war Krug ſchuldlos. Er hat manche äußerſt gefährliche„Sache“ gehalten und ungezählte brenzliche Lagen ge⸗ klärt. Seine Vorderleute, vor allem Kiß 1, kämpften tapfer. Dagegen war von der Läu⸗ ferreihe nur Hoock V. auf dem Damm. Und da lag wohl die eigentliche Urſache, daß die Mannſchaft nicht auf Touren kam. Dann war auch der Halblinke ein Ausfall bis kurz vor Spielende. Die beſten Stürmer waren ohne Zweifel die beiden Außen, doch fehlte ihnen die Unterſtützung. Auch ſoll noch erwähnt werden, daß der Boden den Spielern manches zu ſchaffen machte. Der Gaſtgeber hatte einen gewaltigen Vorteil dadurch. Turner⸗FJußballer jinb wieber ba! TV Viernheim— Lützelſachſen 6:0(4:0) Entgegen dem vorletzten Sonntag zeigten ſich die Turner⸗Fußballer geſtern von ihrer beſten Seite. Die durch verſchiedene Umſtände notwendig gewordene Mannſchaftsumſtellung bewährte ſich außerordentlich gut. Der als Sturmführer eingeſetzte Stumpf H. bewies, daß er noch nicht zum„alten Eiſen“ zählt. Auch Alter, Helbig und Winkenbach konnten überzeugen, währenddem Heckmann niemals recht zum Zuge kam; ihm wollte aber f rein gar nichts gelingen. Als Mittelläufer führte ſich Jakob Gg. überraſchend gut ein. Sein Ab⸗ wehr⸗, beſonders aber ſein vorbildliches und zweckdienliches Aufbauſpiel ließen nichts zu wünſchen übrig. Di eAußenläufer Müller und Ohne Gewähr 5. Klaſſe 50. Preußtſch-Süddeutſche Pfenning waren gleichwertſg. Dasſelbe gilt auch für die Verteidigung Schmitt und Kühl⸗ wein, die im verein mit Beikert im Tor ihr Heiligtum rein halten konnten. g Das Spiel ſelbſt ſtand meiſtens im Zeichen der Viernheimer. Lützelſachſen reichte es nur zu gelegentlichen, vorerft noch ungefährlichen Durchbrüchen. Angenehm ins Auge fiel die von den Turnern heute weitaus mehr geübte Schußfreudigkeit. Flüſſige Kombinationen lie⸗ ßen recht gutes erhoffen. Es dauerte dann 3 nicht lange, bis Stumpf H. zum erſten⸗ mal erfolgreich war. Schon wenige Minuten ſpäter hieß es durch Helbig 2:0. Viernheim blieb ſtändig im Angriff und ſtellte bis zum Wechſel das Reſultat auf 4:0. Unverändert beginnt die zweite Hälfte. Ein Sieg unſerer Turner war niemals anzuzweifeln. Die we⸗ nigen Gäſtevorſtöße wurden von der Vertei⸗ digung unſchädlich gemacht und dann iſt es immer wieder Mittelläufer Jakob, der den einheimiſchen Sturm durch famoſes Flügel⸗ ſpiel in Schwung bringt. Alter verbeſſert auf 4:0 und dann iſt wieder Helbig an der Reihe, der mit dem 6. Tor den Reigen beſchließt. Die 2. Mannſchaft blieb nach gutem Spiel mit 8:0 Toren ebenfalls eindeutiger Sieger. Handball: Der Handball⸗Nachwuchs des Turnvereins ſtellte ſich in Käfertal zu Privatſpielen und nahm eindeutige Siege mit auf den Heimweg. Die 8 Käfertal A⸗Jug.— Viernheim A⸗Jug. 4: 8 Käfertal B⸗Jug.— Viernheim B⸗Jug. 2:13 — Kleine Humor⸗Ecke Appell an Vaters Handſchrift Peter hat wieder etwas ausgefreſſen. Der Vater legte ihn übers Knie. Rief Peter: „Bitte Papa, heute nicht ſo feſt— ich habe ſchon meine Frühjahrshoſen an!“ Das Geheimnis einer gut geführten Küche liegt in der Vermeidung von Abfall und in der Ver⸗ wendung von Reſten! Sewinnauszug 76. Preuß.) Klaſſen-Lotterle Nachdruck verboten gefallen, Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gl. he Gewinne und zwar— einer auf die** 1010 cher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 28. Ziehungstag In der 4 Gewinne zu Gewinne zu Gewinne zu 76921. 89457 51 29047 28350 1 Sanocſter Lcben 88843 115588 der, Schuhe uſw. N mit Kalb ſow ie billig zu verk. Dickrünen * zu verkaufen. An⸗ u. 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März 1938 heutigen Vormittagszlehung Wurden gezogen 10000 Rm. 293248 352039 5000 RM. 3000 BM. 1527165 164710 206118 7780 24323 84507 52903 59157 67033 11818 15816 84880 47800 67108 72113 3872 4929 22933 35028 73961 100890 48368 104215, 104410 106396 107929 265881 274139 288084 288207 288124 308035 851 843483 349429 365688 370902 375291 819, 1560 5740 8791 6847 19866 28738 1888 326833 88108 41438 43408 5 54820 5780 59326 64255 76175 82958 7 85 8 99128, 89270 107258 108814 114768 118249 121050 126260 132831 e e eee e 15 270621 279 280392 286659 4 5455 3 297377 321744 33 329777 38825 86103 88871 87601 88728 3866 205484 208901 In der heutigen Nachmittagszlehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 20000 RM. 1 8 Gewinne zu 5000 RM. 10 Gewinne zu 3000 N. 22 Gewinne zu 2000 RM. 190671 233772 242100 248347 27 40 Gewinne zu oo RM. 104501 l 50% 8 ee ed 24581 8 514 e 78810 732847 2 301 2 3678,55197 59888 68238 69889 76041 120149 171884 192770 2 350876 Sees 384888 388888 30871 25287 828884 328227 17400 87723 45386 54988 59219 81479 138827 138875 143845 171025 171442 180812 180038 202829 208817 212088 225041 229584 254884 258897 272873 297842 3058558 307198 321083 228880 230542 830889 331887 343168 347680 350771 358322 368643 88629 1 5427 152 Gewtune zu 800 NM. e 2525 28332 48020 3 2308 6771 15149 18924 18118 18204 547938 52987 84880 55203 55814 9584 929, 85489 71977 71489 87865 91044 102059 105811 11 988 141809 143112 144408 150503 158945 188747 167814 175205 178783 178802 188309 188585 188551 0 224007 227870 238475 242886 248825 24 259978 254132 257176 3 252701 283905 294897 301287 302654 319708 314292 327131 882389 33897 3555 372929 876101 877116 354258 286756 886714 ne e e 12. März 1938 der heutigen Ziehung Wurden gezogen 5 257645 5 58484 6285 386601 140226 164857 8468 38758 58886 71003— 1 5 1853 283812 811828 322748 323353 341732 348150 399680 99081 10921. 13229 581986 76899 n Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu ſe 1000000, 4 zu je 5000 ſe 3000, 18 zu ſe 2000, 18 zu je 1000, 42 zu je 500, 74. ſe 300, 1840 zu je 150 RM. tf Ben dul 257 In e da den e 0 nuch Führe Lande⸗ drucke Volles die? der di Wien kündet der ſensd einzeln ihres regelm Pagen Begleit genden gußte, berſcha uff mißt Fübret ſttäuße einzeln lien un Großba ſchloſen keinen nich,; einiges tum ſel ſo glüc einem — we uchſtäb gang g. Bürgerk ſes Lol Mähr nach N entgeger in jeden ahalte Liebe e könen fi n B Hände h Feeder, Dunkest man M. erhriffen ten mi fut noc zbei Ta gewande Schon fat de legſch 155 ah ren Nil bor der icter z hirher du deri durückzuf Nie 0 fön ungen.