dite bb 1 0 11 0 80 0 90 9 8 1 61 1 80 0 58 1 405 3 1 35 1 9 2 1 0 1 Ube. ſtund. E med Heinheim. fil aug. 1 Bezugspreis: Nummer 66 Anlösbare Einheit des deutſchen Volksreiches germeiſterei Viernheim ch 1.60 RM. einſchließlich eiertagen. otenlohn, Jamslag ſernheimer Volks Anmksblatt der Bür Erſcheinungswelſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Ins Haus gebracht monatlt durch die Poſt monaflich 1.60 NM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. C ͤ den 19. März 1938 Verkündigungsblatt der NS AN. iernheim Anzeigenprets: Grundpreis für Imm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für iI mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzetgenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 CFC TTT 14. Jahrgang Die große Reichskagsrede des Führers- Die Reglerungsvertreter Deulfch⸗Oeſterreichs wohnen der historischen Sitzung bei der Führer ergreift das Wott Das Volksreich entſteht Neuwahl zum Reichslag und Bekenntnis ganz Deulſchlands am 10. April Berlin, 18. März Generalfeldnarſchall Göring gab in der Reichstagsſitzung folgende Verordnung des Führers und Reichskanzlers über eine Volksabſtimmung ſowie über die Auflöſung und Neu⸗ wahl des Reichstages vom 18. März 1938 bekannt: 1. In der Abſicht, dem deutſchen Volk Gelegenheit zu geben, ſich in ſeiner Geſamtheit zu dem durch die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich geſchaffenen Groß⸗ deutſchen Volksreich zu bekennen, ordne ich an, daß neben der Volksabſtimmung im Lande Oeſterreich auch im übrigen Reichsgebiet eine Volksabſtimmung über die am 13. März 1938 vollzogene Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich ſtattfindet. Gleichzeitig löſe ich den Reichstag mit Ablauf des 9. April 1938 auf, um den deutſchen Volksgenoſſen in Oeſterreich eine Vertretung im Großdeutſchen Reichstag zu eröffnen. Volksabſtimmung und Reichstagswahl des Großdeutſchen Volksreiches finden am Sonntag, den 10. April 1938, ſtatt. Der Führer und Reichskanzler: Adolf Hitler Eine denkwürdige Gitzung 75 Millionen Deulſche hören mit Berlin, 18. März Der große Sitzungsſaal des Reichstages in der Krolloper trägt den gleichen Schmuck wie bei der letzten Sitzung vor vier Wochen: von der Stirnwand grüßt das rieſige goldene Ho⸗ heitszeichen und zu beiden Seiten davon ſieht man große Hakenkreuze auf braunem Unter⸗ grund. Am 20. Februar gab hier der Führer in dreiſtündiger Rede ſeinen umfaſſen⸗ den Rechenſchaftsbericht über fünf ſeſchichtliche Jahre im Leben des deutſchen 4—5 und tat einen verheißungsvollen Aus⸗ blick in die Zukunft. Heute verſammeln ſich die Abgeordneten des Deutſchen Reichstags wieder, die— ebenſo wie das geſamte deutſche Volk— noch ganz unter dem tiefen Eindruck der mit atemberau⸗ bender Schnelligkeit ſich folgenden Ereigniſſe der vergangenen ſieben Tage ſtehen. Mit ihnen warten 75 Millionen Deutſche und war⸗ tet die ganze Welt auf die Worte des Füh⸗ ers. Um 19 Uhr werden die Türen des Reichs⸗ tages geöffnet und alsbald ſind die Tribünen⸗ plätze beſetzt. Auch die Abgeordneten ſind be⸗ reits zu früher Zeit in großer Zahl im Hauſe anweſend. Die kleine Gruppe der aus Oeſter⸗ reich ſtammenden Reichstagsabgeordneten nimmt von allen Seiten herzliche Glückwünſche entgegen. Göring eröffnel die sitzung Reichstagspräſident Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring eröffnet die Sitzung mit folgender kurzer Anſprache: Die Sitzung iſt eröffnet. Meine Herren Abgeordneten! Bevor wir in die Tagesordnung eintreten, wollen wir des Abgeordneten Roſenbaum ge⸗ denken, der am 5. März verſtorben iſt. Sie ha⸗ ben ſich zum ehrenden Angedenken des Verſtor⸗ benen von den Sitzen erhoben. Ich danke Ihnen. Meine Abgeordneten! Die heutige Sitzung des Deutſchen Reichstages iſt wohl eine der denkwürdigſten, die wir bisher im neuen Reich begangen haben. Beifall rauſcht auf, als Generalfeldmarſchall Göring fortfährt: Ich begrüße als der Präſi⸗ dent dieſes Reichstages heute zum erſtenmal als Gäſte auf der Regierungstrihüne den er. en Reichsſtatthalter in Deutſch⸗Oeſterreich un! ie deutſch⸗öſterreichiſche Tandesregierung. Die Oeſterreicher erheben ſich von den Plät⸗ zen und danken mit dem Deutſchen Gruß. Ich glaube, erklärt der Reichstagspräſident weiter, daß ſchon allein in dieſer Tatſache die ganze gewaltige Umwälzung der letzten Tage zum Ausdruck kommt, und daß darin, daß wir Sie den erſten Reichsſtatthalter in Oeſterreich und ſeine Regierung heute hier im Deutſchen Reichstag ſehen, es dem Letzten klargeworden iſt, daß nunmehr nur mehr ein Reich und ein Führer das Schickſal der Deutſchen geſtaltet. Die Teilnahme am Reichstag der Deutſchen be⸗ zeichnet am deutlichſten auch die Wiedervereini⸗ gung mit dem Reich. Wir begrüßen Deutſch⸗ Oeſterreich als ein wertvolles Glied unſeres Reiches. Die alte Oſtmark iſt wieder ins Reich zurückgekehrt. Wir treten jetzt in die Tagesordnung ein. Das Wort hat der Führer und Reichskanzler. In dieſem Augenblick ſpringen die Abgeord⸗ neten von ihren Sitzen auf und jubeln minu⸗ tenlang dem Führer zu. Volk in kürzeſter Zeit Bechenſchafksbericht über den Anſchluß deſterreichs i Berlin, 18. März Die Reichstagsrede des Führers hat folgen⸗ den Wortlaut: 2 Abgeordnete, Männer des Deutſchen Reichstages! Ich habe Sie zu dieſer kurzen heutigen Sitzung rufen laſſen, um Ihnen tiefbewegten Herzens einen Bericht zu geben über Exreig⸗ nifſe, deren Bedeutung Sie alle er⸗ meſſen. Außerdem muß ich Sie in Kenntnis ſetzen von Entſchlüſſen, die das deutſche Volk und den Deutſchen Reichstag ſelbſt betreffen. Als ich vor wenigen Wochen zu Ihnen ſpre⸗ chen konnte, empfingen Sie den Reichs⸗ tagsbericht über eine fünfjährige Aufbau⸗ arbeit des nationalſozialiſtiſchen Staates, die in ihren Geſamtergebniſſen wohl als bei⸗ ſpiellos bezeichnet werden darf. Aus ſeiner tiefſten moraliſchen und poli⸗ liſchen Erniedrigung. aus wirtſchaftlichem Elend und ſozialer Zerriſſenheit hat unſer einen Aufſtieg erleben dürfen, wie er ſelbſt von den gläubigſten An⸗ hängern unſerer eigenen Bewegung noch vor wenigen Jahren in dieſem Ausmaß und in der Kürze der Zeit als unwahrſcheinlich, von all unſeren Gegnern aber für einfach unmöglich gehalten worden wäre. Ich habe im Rahmen dieſes Rechenſchafts⸗ berichtes unter den politiſchen Problemen auch jene Frage behandelt, die nur von gewiſſen europäiſchen Ignoran⸗ ten in ihrer Gefährlichkeit immer wieder mißachtet werden konnte. Schon im vergangenen Jahrhundert war an die Stelle einer früheren ſt am mes ma 5 ig begrenzten, konfeſſionell e⸗ dingten oder dynaſtiſch feſtgeleg⸗ ten Staatsauffaſſung und Lebens⸗ geſtaltung der Völker ein neues, die Menſchen ſtärker beherrſchendes Ideal getreten. Das Nalionalilätenprinzip ſchrieb dieſem Zeitalter unſerer neueren Ge⸗ ſchichte ſeine Zielſetzung vor. Es ließ aus früheren Bedingungen heraus entſtandene ſtaatliche Gebilde zerfallen und formte, dem neuen Ideal entſprechend, die europäiſchen Nationalſtaaten. Einer Reihe von Völ⸗ kern war es bis zur Jahrhundertwende bereits gelungen, ihrem nationalen Zuſammenſchluß den entſprechenden ſtaatlichen Ausdruck zu ge⸗ ben. Andere Völker trugen dieſes Ideal als den entſcheidenden Auftrag für ihr Handeln durch den gewaltigſten Krieg aller Zeiten hin⸗ durch bis zur endlichen Erfüllung. Das einzige Volk in Europa, dem dieſes natürlichſte Recht, vom Schickſal früher ver⸗ ſagt, durch die neuen Ereigniſſe endgültig abgeſtritten werden ſollte, war das deutſche Volk. Veoewußtes und gewolltes nationales Unrecht Stammesdifferenzen, konfeſ⸗ ſionelle Zerriſſenheit und dyna⸗ ſtiſche Eigenmacht hatten es bisher ver⸗ hindert, dem deutſchen Volk die von Generatio⸗ nen erſehnte ſtaatspolitiſche Einheit zu gehen. Der Weltkrieg und ſein Ausgang ver⸗ größerten die deutſche Zerriſſenheit und ſchie⸗ nen zu allem anderen Unglück das Leid der volklichen Trennung wertvollſter Beſtandteile der Nation vom Mutterlande zu verewigen. An Stelle des Wilſonſchen Selbſtbeſtim⸗ mungsrechtes der Völker, durch das die Waf⸗ fenniederlegung von unſerm deutſchen Volk erreicht worden war, kam die brutalſte nationale Vergewaltigung zahlreicher Millionen deut⸗ Der Reichsjugendführer beſucht ein Opfer des Kommunismus in Oeſterreich. Während ſeines Aufenthaltes in Wien beſuchte der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, im Wilhelminenkrankenhaus den Hitlerſungen Edmund Wolter, der in der Nacht des Anſchluſſes Deutſch⸗Oeſterreichs an Deutſchland vom 12 zum 13. März von Kommuniſten niedergeſtochen wurde. (Preſſe-Hoffmann, Zander-Multiplex⸗K.) ſcher Volksgenoſſen. Rechte, die man primitivſten kolonialen Stämmen als ſelbſtverſtändlich zubilligte, wurden einer alten Kulturnation dieſer Welt unter ebenſo unhaltbaren wie verletzenden Begründun⸗ gen vorenthalten. Ich habe nun ſchon in meiner Rede am 20. Februar ausgeführt, daß es eine allſeits be⸗ friedigende Regelung der völkiſchen und ter⸗ ritorialen Verhältniſſe in Europa kaum geben wird, d. h. es iſt nicht unſere Auffaſſung, daß es das Ziel einer nationalen Staatsführung ſein ſoll, nach allen Seiten hin, ſei es 1 Proteſte oder durch Handlungen, territoriale Forderungen zu verwirklichen, die, mit natio⸗ nalen Notwendigkeiten motiviert, am Ende doch zu keiner allgemeinen nationalen Gerech⸗ tigkeit führen können. Die zahlloſen völkiſchen Enklaven, die in Europa liegen, machen es zum Teil einfach unmöglich, eine Grenzziehung zu finden, die den Volks⸗ und Staatsintereſſen überall gleichmäßig gerecht wird. Allein, es gibt ſtaatliche Konſtruktionen, die den Charakter des bewußten und gewollten nationalen Unrechtes ſo ſehr in ſich tragen, daß auf die Dauer ihre Aufrechterhaltung nur durch die brutalſte Gewalt möglich ſein kann.(Beifall) So war z. B. die Bildung des neuen öſterreich⸗ iſchen Rumpfſtaates eine Maßnahme, die die nackte Vergewaltigung des Jelbſtbeſtimmungs rechts von 6% Millionen Menſchen deutſcher Volks⸗ zugehörigkeit bedingte. Dieſe Vergewaltigung wurde mit zyniſcher Offenheit zugegeben. Denn den bekannten Erfindern des Selbſt⸗ beſtimmungsrechtes, der Unabhängigkeit und der Freiheit der Völker, ſowohl als den überall intereſſierten frommen Weltgouvernanten, die ſonſt ſo ſehr um die Gerechtigkeit auf dieſer Erde beſorgt zu ſein vorgeben, bedeutete es einſt gar nichts, den freien Willen von 6% Millionen Menſchen einfach durch die ſogenannten Friedens ⸗ diktate abzuwürgen und dieſe damit durch Gewalt zu zwingen, ſich dem Raube ihres Selbſtheſtimmungsrechtes zu fügen und ihre unnatürliche Trennung von dem großen ge⸗ meinſamen Mutterland hinzunehmen. Fortſetzung der Führerrede auf Seite 2. 1 0 ——— 2 3 e Recht muß Rocht ein.. Von Ph. Obenauer. Als vor vier Wochen der Führer vor den Vertretern des Volkes im deutſchen Reichstag ſeinen großen Rechenſchaftsbericht über das erſte Jahrfünft nationalſozialiſtiſcher Aufbauarbeit erſtattete, ahnte er noch nicht, daß er ſchon ſo bald wieder von der Tribüne des Reichstages zum deutſchen Volk und zur Welt ſprechen werde. In dieſer knappen Zeitſtanne hatten ſich hiſto⸗ riſche Dinge von gewaltigem nationaldeutſchem Ausmaß ereignet, und der Führer ſah ſich ver⸗ anlaßt, wie er eingangs ſeiner geſtrigen großen Rede bemerkte, zu den Männern des deutſchen Reichstages zu ſprechen, um noch einmal vor der Geſchichte die Entwicklung des öſterrei⸗ chiſchen Anſchluſſes zu begründen und den Reichstag mit wichtigen Verordnungen bekannt: zu machen. Wie immer ſprach auch diesmal wieder der Führer mit dem Feuer der Begeiſterung und der Kraft des jugendſtarken Mannes, mit der innerlichen Ueberzeugung, die allein aus dem Glauben an die gerechte Sachſe erwächſt, und dem ſeheriſchen Weitblick des großen Politikers, die ſeine Reden ſeither immer ausgezeichnet hatten. Mit der Wucht ſeiner gewaltigen Sprache wandte er ſich beſonders an die Demokratien der Welt und geißelte ihre zwieſpältige Haltung in Fragen des politiſchen Rech⸗ tes, des Anſtandes und der politiſchen Moral. Er ſchilderte die brutale Vergewal⸗ tigung des deutſch⸗öſterreichiſchen Volkes durch das Verſailler Schanddiktat und ſtellte die Miß⸗ achtung des vielgerühmten Selbſtbeſtimmungs⸗ rechtes der Völker durch die Demokratien an den Pranger. An zahlreichen Beiſpielen aus der jüngſten Weltgeſchichte wies er nach, wie man im Weſten und jenſeits des Ozeans und des Ka⸗ nals das Selbſtbeſtimmungsrecht immer dann nicht gelten laſſen wollte, wenn es ſich um Deutſche gehandelt habe, die nach ihrem nationa⸗ len Recht verlangten. Dieſer heuchleriſchen Haltung und Geſinnung ſtellte er den fundamentalen Satz gegenüber: „Recht muß Recht ſein, auch dann. 3 es ſich um Deutſche han⸗ elt“. Wobl ſelten hat der Führer jemals die neue Stellung Deutſchlands als Weltmacht klarer und ſichtbarer für die gonze Welt herausgeſtellt, als mit dieſem Satz. Wir laſſen uns als deut⸗ ſches Volk und deutſche Nation heute nicht mehr mit einem Maßſtab meſſen, der jeder Moral und jeder Rechtsauffaſſung widerſpricht. Und wenn vor den Toren des deutſchen Reiches Millionen Deutſche ſtehen, die geſchloſſen Einlaß verlangen, dann werden wir dieſen Volksgenoſ⸗ ſen die Tore zu öffnen wiſſen. Und wenn es nicht auf gütliche Weiſe geſchehen kann, wie der Führer das mit der ehemaligen öſterreichiſchen Regierung verſucht hat, dann werden wir es mit anderen Mitteln erreichen.„Hinter der Entſcheidung vom 11. bis 19. März ſtehen heute 75 Millionen Deutſche und vor ihr ſteht die ſtarke deutſche Wehrmacht“. So kann nur ein Mann und Führer ſeines Volkes ſprechen, der die höchſte Potenz des na⸗ tionalen Machtwillens und des völkiſchen Rech⸗ tes verkörpert. Die hiſtoriſche Berechtigung ſchöpfte der Füh⸗ rer aus dem Ablauf der geſchichtlichen Ereigniſſe des vergangenen Jahrhunderts. Mit markanten Strichen zeichnete er die Grundlinte des volk⸗ lichen Erwachens und der nationalen Staaten⸗ bildung im neunzehnten Jahrhundert. und wies darauf hin. wie allein Deutſchland unter allen übrigen Völkern, durch lginliche Stam⸗ mesdifferenzen, konfeſſionelle Zerkiſſenheit und dynaſtiſche Eigenarten, an dem großen nationa⸗ len Zuſammenſchluß gehindert wurde. Wir wiſſen aus der Weltgeſchichte, daß der Wiener Kongreß vom Jahre 1815 ſeine wichtigſte Auf⸗ gabe Deutſchland gegenüber darin erblickte, daß es ein voneinander unabhängiger Staa⸗ tenbund für alle Ewigkeit bleiben ſollte. Als andere Völker längſt zu Nationalſtaaten ge⸗ worden waren, als ſie ihre dynaſtiſchen Eigen⸗ brödeleien überwunden hatten und die kon⸗ feſſtonellen Unterſchiede zur politiſchen Bedeu⸗ tungsloſigkeit herabgedrückt waren, da ſtritt man ſich innerhalb der großdeutſchen Reichsgren⸗ gen noch ein Jahrhundert lang um dieſe Dinge. Adolf Hitler gebührt vor der Weltgeſchichte das große Verdienſt, daß er mit ſeiner weitſchauen⸗ den Politik zum großen deutſchen Volksreich hindurchgeſtoßen iſt. Der Führer ſprach von den. heiligeren Rechten des ewigen volklichen Le⸗ bens“, und ſtellte ſie in ſcharfen Gegenſatz zu der Jammerpolitik des Völkerbundes, der die Zerriſſenheit Deutſchlands für weitere Jahr⸗ zehnte garantieren ſollte. Deutſchland wird auch dann noch beſtehen, wenn der Völkerbund ſang⸗ und klanglos in der Verſenkung verſchwunden ſein wird. 3 Der Führer konnte ſtarke Worte für die Stel⸗ lung und den Willen des neuen deutſchen Volks⸗ reiches finden, denn er wußte, daß ſeine Politik und ſeine Führung die reſtloſe Zuſtimmung des ganzen 75⸗Millionenvolkes finden. Deutſchland iſt heute eine Weltmacht geworden und verlangt die Achtung und Anerkennung, die ihm als Weltmacht gebührt. Mit der Löſung der Deutſchen Fra⸗ ge, die 1866 aus den oben erwähnten Gründen noch unmöglich war, hat der Führer in Bezug auf die deutſche Nation nun das verwirklicht, was andere Länder in ihren Na⸗ tionalitätsgebieten ſchon hundert Jahre zuvor getan hatten, Deshalb iſt der Anſchluß Deutſch⸗ Oeſterreichs an Deutſchland einzig und allein eine deutſche Angelegen⸗ heit, die außer uns ſelbſt niemand in der Welt etwas angeht. Sie bedroht niemand und nützt und ſtützt den Frieden der Welt in beſſerer Weiſe, als es der Völker⸗ bund hat jemals tun können. Garnicht zu reden von dem kleinen Verein, der heute noch in Genf unter recht geringer Anteilnahme der Welt ſein Daſein friſtet Als äußerlich ſichtbarez Zeichen des neuge⸗ ſchaffenen großen Deutſchen Volksteiches wird Abſage an die„Demokratien“ Jorlſehung der Führerrede von eile 1 Ja: Als man ſich damals in Oeſterreich trotz⸗ dem entſchloß, Abſtimmungen für den Anſchluß vorzunehmen— und, dies möchte ich beſonders den Herren Demokraten in Lon⸗ don und Paris in das Gedächtnis zurück⸗ rufen, in einer Zeit, da weder in Deutſchland noch in Oeſterreich ein Nationalſozialismus exiſtierte— und dieſe Abſtimmungen nun über 95 Prozent aller Flimmen für die Vereinigung ergaben, da wurde von den Apoſteln des neuen Völkerrechtes einfach mit Hilfe der Macht der brutalen Gewalt auch dieſe friedliche De⸗ monſtration des wahren Willens der unglllck⸗ lichen, von ihrem Volk getrennten Menſchen kurzerhand verboten. Dabei war das Tra⸗ giſche, daß dieſer Staat Oeſterreich von vorn⸗ rein ein vollkommen lebensun⸗ ählges Gebilde darſtellte! Die wirt⸗ chaftliche Not war dementſprechend grauenhaft, die jährliche Sterblichkeitsquote tief erſchreckend. Allein in einer Stadt wie Wien ſind im letzten Jahr auf 10 000 Geburten 24000 Todesfälle ge⸗ kommen. Ich age dies nicht in der Meinung, auf die demokratiſchen Weltbiedermänner da⸗ mit einen Eindruck zu machen, denn ich weiß, daß ihr 7 ſolchen Dingen gegenüber völlig ef lstoh iſt. Sie können ruhig zuſehen, daß n Spanien eine halbe Million Menſchen ab⸗ geſchlachtet wird, ohne dabei auch nur im ge⸗ die heiligeren Rechte des zu ſetzen.(Beifall.) So wie aber dieſe unterdrückten Menſchen das ihnen aufgezwungene Los zu ändern verſuchen, muß zwangsläufig auch eine weitere teigerung des Terrors gegen ſie aus⸗ gelöſt werden. Denn nur durch ihn allein ſind ſolche natürlichſte Gefühle und Hoffnungen nie⸗ derzuhalten. Dies führt dann zu ſener ſich ge⸗ genſeitig fortgeſetzt ſteigenden Wechſelwirkung zwiſchen Auflehnung und Unterdrückung. Wer aber geſchichtlich nur etwas erfahren iſt, kann keinen Zweifel darüber haben, daß auf die Dauer geſehen die Beharrlichkeit der Kräfte der völkiſchen Erhaltung im allgemeinen ſtärker ſind, als die Wirkfamkeit feder Unterdrückung. Es kommt noch dazu, daß ſelbſt die eiſernſte Stirne auf die Dauer nicht von einem„Recht“ reden kann, wo das Unrecht ſo furchtbar und klar in Erſcheinung tritt, daß man vor allem nicht einen Vorgang, wenn er beſtimmten Inter⸗ eſſen paßt, nach Belieben bald als Rechtsgrund⸗ lage des Völkerlebens bald aber als teuflichen erſuch der Störung des Völkerftiedens be⸗ zeichnen kann. Daß das Saargebtet, aus⸗ genommen von ein paar Tauſend Menſchen franzöſiſcher Nationalität, nur von Deutſchen beſtedelt iſt, hat die unter internationaler Auf⸗ ſicht vollzogene Wahl erwieſen. Allein, daß dieſe paar Prozent trotzdem genügten, ein Ge⸗ biet unter eine bſtimmung zu zwingen, ehe man ſeine Wiedervereinigung mit dem Reiche zuließ, ſteht im kraſſeſten Ge⸗ genſatz zu der Haltung, die man dann ein⸗ nimmt. wenn es ſich um Millionen und aber⸗ mals Millionen deutſcher Menſchen handelt. Hier wird die Erfüllung des Wunſches der Rückkehr in ihr Vaterland einſach als für die Demokraten inopportun abgelehnt. ſa ſchon die bloße Hoffnung zu einem förm⸗ lichen Verbrechen geſtempelt. Man kann nun eine ſolche Rechtsvergewal⸗ tigung auf die Dauer nicht mit der durchſichtigen Moral gewiſſer internationaler Inſtitutionen verbrämen! Recht muß Recht ſein, auch dann, wenn es ſich um Deulſche handelt! Und wer will ſich nun darüber wundern, daß die Völker denen man dieſes Recht beharrlich verweigert, endlich gezwungen ſeien, ſich ihre Menſchenrechte ſelbſt zu holen? Die Natlonen ringſten bewegt zu ſein. Aber ſie können, ohne zu erröten, ebenſo tieſſte Empörung heucheln, wenn in Berlin oder in Wien einem füdiſchen Hetzer ſeine geſchäftlichen Grundlagen entzogen werden. Nein, ich erwähne dies nur, um ganz kalt feſtzuſtellen, wie durch die Gewallläker der Friedensdiklale für Millionen Menſchen einfach durch die Tat⸗ ſache der Schaffung dieſer lebensunfähigen Staatengebilde das ſich allmählich vollziehende Todesurteil geſprochen worden war. Daß ſich ſpäter auch die inneren Handlanger fanden, die bereit waren, durch ihre perſönliche Unter⸗ ſtützung einer ſolchen von außen aufgezogenen ſchelnbar unabhängigen Souveränität ſelbſt die Stellung von Regkerenden auf Koſten ihrer un⸗ glücklichen Völker zu ſichern, nimmt den, der einen Einblick in die ſo oft feſtſtellbare mora⸗ liſche und geiſtige nber ö der Men⸗ ſchen, beſitzt, nicht wunder. Allein, es darf ebenſo wenig wunder nehmen, daß ſich in det Maſſe der dadurch betroffenen nationaldenken⸗ den Menſchen allmählich eine empörende Ver⸗ bitterung zu verbreiten begann, und daß eine fanatiſche Entſchloſſenheit entſtand, eine ſolche naturwidrige und empörende Mißhandlung eines Tages zu beſeitigen und an die Stelle einer demokratiſch lügenhaft verbrämten Volks⸗ vergewaltigung elwigen volklichen Leben ſind eine Schöpfung nach Gottes Willen und von ewigem Beſtand, der Völkerbund aber eine höchſte zweifelhafte Konſtruktlon menſchlicher Unzulänglichkeit, menſchlicher Hab⸗ und Inter⸗ eſſenſucht. 8 J Und dieſes iſt ſicher: So wie die Völker ſeit unzähligen Jahrtauſenden leben, ohne daß es einen Völkerbund gab, ſo wird es einſt wohl ſchon längſt keinen Völkerbund mehr geben, trotzdem die Völker durch die Jahrtauſende weiter be⸗ ſtehen werden. Dieſe Inſtitution hätte nur dann einen einzigen Sinn, wenn ſie ihre Moral in Uebereinſtimmung bringen würde mit jener höheren Moral, die einer allgemein gleichen und damit beſſeren Ge⸗ rechtigkeit entſpricht. Es iſt aber klar, daß, wenn ein Staats⸗ gebilde wie Oeſterreich durch Gewalt geſchaffen, durch Gewalt an der Verbindung mit dem Mutterland verhindert, ſchon rein wirtſchaftlich zum Tode beſtimmt iſt, dann auch ſeine Auf⸗ rechterhaltung nur durch die permanente An⸗ wendung von Gewalt, gegen den natürlichen Selbſterhaltungstrieb eines Volkes möglich iſt. „So lange nun Deutſchland ſelbſt in ſeiner tiefſten Not darniederlag, war ſeine An⸗ ziehungskraft auf die außerhalb des Reiches le⸗ benden Millionenmaſſen unſeres Volkes nur eine begrenzte, obwohl dieſe auch damals Jon den Willen hatten, ſich trotz des im Reich vor⸗ handenen Elends mit ihm zu vereinen. In eben dem Maße aber, in dem das Deut⸗ ſche Reich ſeine Wiederauferſtehung erlebt, das deutſche Volk von einem neuen volklichen Glau⸗ ben erfüllt und von einer großen Zuverſicht ge⸗ hoben wird, mußten ſich zwangsläufig die Blicke der Unterdrückten und mißhandelten Volksgenoſſen außerhalb der Grenzen dieſes Reiches immer ſehnſuchtsvoller dem großen Mutterlande zuwenden. Seit ſich endlich auch die wirtſchaftliche Auferſtehung Deutſchlands von Jahr zu Jahr ſichtbarer auszuwirken be⸗ gann, propagierte auch noch der reine Selbſt⸗ erhaltungstrieb den Gedanken des Anſchluſſes an einen Staat, der trotz aller Schwierigkeiten auch dieſe Not zu meiſtern ſchlen. Umgekehrt aber wuchs die Empörung auch innerhalb des Reiches, ſe mehr man die andauernde Verfol⸗ gung der an den Grenzen lebenden Deutſchen erkannte. Deulſchland ijt nun wieder eine Weltmacht Welche Macht der Welt aber würde es auf die Dauer ruhig hinnehmen, wenn vor ihren Toren eine Millionenmaſſe von An⸗ gehörigen des eigenen Staatsvolkes auf das bitterſte mißhandelt wird? Es gibt hier Augenblicke, in denen es einer ſelbſtbewuß⸗ ten Nation unmöglich iſt, noch länger zu⸗ zuſehen!(Langanhaltender Beifall.) Ich habe mich daher auch aus dieſen Grün⸗ den entſchloſſen, die Ihnen bekannte g Unterredung in Berchtesgaden mit dem damaligen Bundeskanzler Schuſchnig herbeizuführen. Ich habe dieſem Manne in tief⸗ ſtem Ernſt auseinandergeſetzt, daß ein Regime, dem jede Legalität fehlt, und das im Grunde genommen allein mittels der Gewalt regiert, auf die Dauer in immer größere Konflikte zu dem ſeinen Tendenzen diametral gegenüber⸗ ſtehenden Volkswillen geraten wird. Ich be⸗ mühte mich, ihm klarzumachen, daß dieſe Ent⸗ wicklung auf der einen Seite zu einer immer ſchärferen Ablehnung und auf der anderen da⸗ mit zu einer immer ſtärkeren Vergewaltigung führen müßte, daß aber gerade in Anſehung der wiedererſtandenen großen Macht des Deutſchen Reiches auf die Dauer revolutionäre Erhebun⸗ gen dann unmöglich ausbleiben würden. Die Folge könnte unter dieſen Umſtänden immer nur eine weitere Steigerung des Ter⸗ rors ſein. Endlich aber müßte dann ein Zu⸗ ſtand eintreten, der es für eine Großmacht von nationalem Ehrgefühl unmöglich machen würde, noch länger geduldig zuzuſehen, oder ſich gar als desintereſſiert zu erklären. Ich habe Herrn Schuſchnigg keinen Zweifel dar⸗ übet gelaſſen, daß es keinen deutſchgeborenen Oeſterreicher von nationalem een und Ehrgefühl gibt, der nicht im tiefſten Herzen ——————— am 10. April ein neuer Reichstag ge⸗ wählt werden, in dem die Vertreter aus Deutſch⸗Oeſterreich gleichberechtigt neben den Vertretern aus dem alten Reich ſitzen wer⸗ den. Mit Begeiſterung wird das deutſche Volk am 10. April zur Wahlurne gehen, denn es iſt der Weg, auf dem das ganze Volk ſei⸗ nen Dank dem Führer in beſter Weiſe abſtatten kann. Was er geſchaffen hat, ent⸗ ſpricht unſerem Willen, und er hat unſere Hoffnung erfüllt. Deshalb werden wir am gleichen Tage freudig unſere Zuſtimmung zu den geſchaffenen Tatſachen geben. 5 So War die Tait Sitzung des deutſchen Reichstages eine Tagung von hiſtoriſcher Be⸗ deutung, Der groß deutſche Frühling iſt angebrochen. In weiteren vier Jahren wird der Führer, nachdem er nunmehr die äußere Grundlage geſchaffen, dieſes 75⸗ Millionen-Reich auch innerlich ſo ausgebaut haben, wie es ſeiner nationalſozialiſtiſchen Ideenwelt und damit dem Gedankengang der ganzen Nation entſpricht. Mit unſeren Brüdern in Deutſch⸗Oeſterreich werden wir an die Urne treten und für Großdeutſch⸗ land zeugen Für dieſes große deutſche Volksreich, das nicht nur der Traum aller wahren Deutſchen ſeit Jahrhunderten geweſen iſt, ſondern das auch aus einer 1 665 K 95 entſprungen iſt. Das aus deutſchem Denken und deutſchem Fühlen, aus deutſchem Wollen und deutſchem Glauben geboren wurde. Für die⸗ ſes große Deutſche Volksreich, deſſen Schöpfer unſer Führer Adolf Hitler geweſen iſt. Dirtſchafts abkommen zwiſchen England und Ilalien London, 18. März Im engliſchen Außenamt ſind am Freitag zwei neue Wirtſchaftsabkommen mit Italien Unterzeichnet worden. Das Clearingabkömmen und das Wirtſchaftsabkommen vom 6. No⸗ vember 1936 ſind durch neue engliſch⸗italie⸗ niſche Abmachungen erſetzt worden. den Zuſammenſchluß mit dem deutſchen Volk herbeiſehnen und anſtreben wird. Ich bat ihn, Deutſch⸗Oeſterreich dem Deutſchen Reich und ſich ſelbſt eine Situation zu erſparen, die frü⸗ her oder ſpäter zu den ernſteſten Auseinander⸗ ſetzungen führen müßte. Ich ſchlug ihm in dieſem, Sinne einen Weg vor, der zu einer allmählichen inneren Entſpaunung und in⸗ folge davon zu einer langſamen Ausföhnung nicht nur zwiſchen den Menſchen in Oeſter⸗ reich ſelbſt, ſondern auch zwiſchen den beiden deutſchen Staaten führen könnte! Ich machte aber Herrn Schuſchnigg darauf aufmerkſam, daß es der letzte Ver⸗ ſuch ſein würde, der von meiner Seite aus in Betracht käme, und daß ich entſchloſſen ſei, im Falle des Mißlingens dieſes Verſuches die Rechte des deutſchen Vol⸗ kes in meiner Heimat mit ſenen Mitteln wahrzunehmen, die auf dieſer Erde ſeit jeher immer dann allein noch übrig geblieben ſind, wenn ſich die menſchliche Einſich dem Gebot der normalen Gerechtigkeit verſchließt.(Bei⸗ fall.) Denn demokratiſchen Formalitäten zu⸗ liebe iſt noch kein anſtändiges Volk geſtorben. (Stürmiſche Zuſtimmung.) Im übrigen denkt man daran ja am wenigſten in jenen Demo⸗ kratien, in denen am meiſten geredet wird. Ich habe am 20. Februar vor Ihnen, meine Abgeordneten, Männer des Deutſchen Reichs⸗ tags, dem damaligen Bundeskanzler Schuſch⸗ nigg die Hand gereicht. Er hat ſchon in ſeiner erſten Antwort dieſe meine Hand zurückge⸗ ſtoßen. Die eingegangenen Verpflichtungen aber be⸗ gann er in eben dem Maße nur noch zögernd zu erfüllen, in dem von gewiſſen anderen Staaten erſichtlich eine ablehnende Haltung propagiert wurde. Darüber hinaus aber ſind wir ſchon ſetzt in der Lage, feſtzuſtellen, daß ein Teil der gegen Deutſchland anſtürmenden Lügenkampagne durch das Preſſebüro Herrn Schuſchniggs ſelbſt inſpiriert worden war. Es konnte keinen Zweifel mehr geben, daß Herr Schuſchnigg, der keinerlei legale Grundlage ſeiner Exiſtenz beſaß und im übrigen, geſtützt auf den Terror einer verſchwindenden Min⸗ derheit, Deutſch-Oeſterreich vergewaltigte, ent⸗ ſchlofſſen war, dleſes Abkommen zu brechen. Am Dienstag, dem 8. März, kamen die er⸗ ſten Behauptungen über eine beabſichtigte Volksbefragung. Sſe erſchienen ſo phantaſtiſch und unglaubwürdig, daß ſie nur als Gerüchte gewertet wurden. Am Mittwoch⸗ abend erhielten wir dann durch eine wahr⸗ hafte erſtaunliche Rede die Kenntnis von einem Attentat nicht nur gegen die zwiſchen uns ausgemachten Vereinbarungen, ſondern vor allem gegen die Mehrheit des öſterreichi⸗ ſchen Volkes. In einem Lande, in dem ſeit vielen Jahren überhaupt keine Wahl ſtattge⸗ funden hatte, in dem es weder eine Wahlkartei noch Liſten gab, wurde eine Wahl feſtgeſetzt, die nach knapp drei Tagen ſtattfinden ſollte. Die Wahlfrage war ſo geſtellt, daß eine Aba lehnung nach den damals in Oeſter⸗ reich geltenden Geſetzen ſtrafbar ſchien. Wählerliſten gab es keine, eine Ein⸗ ſichtnahme in ſolche Liſten war daher von vornherein unmöglich. Reklamationen ausge⸗ ſchloſſen, die Geheimhaltung weder gewährlei⸗ ſtet noch gewünſcht, der Neinſtimmende von vornherein gebrandmarkt, dem Ja⸗Stimmen⸗ den ſämtliche Vorausſetzungen zur Wahlfäl⸗ ſchung gegeben, mit anderen Worten: Herr Schuſchnigg, der genau wußte, daß hinter ihm nur die Minderzahl der Bevölkerung ſtand, verſuchte durch einen beiſpielloſen Wahlbetrug, ſich die moraliſche Rechtfertigung zu verſchaf⸗ fen für den offenen Bruch der von ihm einge⸗ gangenen Verpflichtungen. Er wollte das Mandat für eine weitere und noch brutalere Unterdrückung der überwältigenden Mehrheit des deutſch⸗öſterreichiſchen Volkes. Dieſer Wortbruch und dieſe Maßnahme konnten in ihren Folgen nur zum Aufruhr führen. Nur ein wahnwitzig Verblendeter mochte glauben, damit wirklich die gewaltige Mehrheit des Volkes einſach mundtot machen zu können, um ſo ſein illegales Regime auch noch rechtlich vor der Welt zu fundieren. Die⸗ ſer Aufruhr aber, an deſſen Ausbruch nicht gezweifelt werden konnte und der ſich auch ſofort ankündigte, hätte zu einem neuen und dieſesmal furchtbaren Blutvergießen geführt — denn wenn erſt einmal aus einem ſolchen dauernden Unrecht die Gluten der Leiden⸗ ſchaften aufglimmen, können ſie nach aller Erfahrung nur mit Blut gelöſcht werden. Das zeigen genügend geſchichtliche Beiſpiele. Ich war nun entſchloſſen, der weiteren Ver⸗ gewaltigung meiner Heimat ein Ende zu ſet⸗ zen! Ich habe daher ſofort jene notwendigen Maffznahmen veranlaßt, die geeignet erſchie⸗ nen, Oeſterreich das Schickſal Spaniens zu er⸗ ſparen.(Begeiſterter Beifall.) Das Ultimatum, über das die Welt plötzlich zu klagen anfing. beſtand aus nichts Anderem als aus der harten Vetſicherung, daß Deutſchland eine weitere Un⸗ terdrückung deutſch⸗öſterreichiſcher Volksgenoſſen nicht mehr dulden wird, und ſomit in der War⸗ nung davor, einen Weg einzuſchlagen, der W zum Blutvergießen hätte führen müſſen. Daß dieſe Haltung richtig war, wird erwieſen * durch die Tatſache, daß mir im Vollzug des nie! pöht tion dere hebe in i Rech mög wütk häng Denn lich ben Mit Loe nen, Staa In! meht 0 lattei eſetz, ſollte. Abe stete bat Elte dot lige⸗ hrleis voll men⸗ fäl hett ihm fund, ſchafe ingt⸗ das alete theſt ahm! ſtüht tler auch ſing. 7 I Pat⸗ et hien fa del A Staates in eine tung nie vergeſſen werde! niemals glauben, dann doch notwendig gewordenen Eingreifens binnen drei Tagen die ganze heimat enkgegeneilte, ohne daß auch nur ein einziger Schuß und da⸗ mit ein einziges Opfer gefallen waren,(Minu⸗ tenlanger nicht endender Beifall), wie ich an⸗ nahm, allerdings wohl ſehr zum Leidweſen un⸗ ſerer internationalen Pazifiſten(Heiterkeit). Wenn ich dem Wunſche des öſterreichiſchen Vol⸗ kes und ſeiner nationalſozialiſtiſchen neuen Re⸗ gierung nicht Folge geleiſtet haben würde, dann wären mit höchſter Sicherheit Verhältniſſe ge⸗ kommen, die unſeren Eingriff ſpäter noch not⸗ wendig gemacht haben würden. Ich wollte unendliches Unglück und Leid die⸗ ſem wunderſchönen Lande erſparen. Denn wenn erſt der Haß zu brennen beginnt, verdüſtert ſich die Vernunft. Es findet dann keine gerechte Ab⸗ wägung von Schuld und Sühne mehr ſtatt. Na⸗ tionaler Grimm, verſönliche Rachſucht und nie⸗ dere Inſtinkte egoiſtiſcher Triebhaftigkeit er⸗ heben gemeinſam die Brandfackel und ſuchen ſich in ihrer Raſerei die Opfer, ohne noch nach Recht zu fragen. oder die Folgen zu bedenken. Herr Schuſchnigg hat es vielleicht nicht für möglich gehalten, daß ich mich zum Eingreifen würde entſchließen können. Er und ſeine An⸗ hänger können Gott dem Herrn dafür danken. Denn nur meine Entſchlußkraft hat wahrſchein⸗ lich ihm und Zehntauſend anderen das Le⸗ ben gerettet, ein Leben. das ſie durch ihre Mitſchuld am Tode unzähliger öſterreichiſcher Opfer der Bewegung längſt nicht mehr verdie⸗ nen, das ihnen aber der nationalſozialiſtiſche Staat als ſouveräner Sieger gelaſſen ſchenkt! Im übrigen aber bin ich glücklich, damit nun⸗ mehr zum Vollſtrecker des höchſten geſchichl⸗ lichen Auftrages geworden zu ſein. Welch ſtolzere Befriedigung kann es auf dieſer Welt für einen Mann geben. als die Menſchen der eigenen Heimat in die größere Volksgemeinſchaft geführt zu haben! (Brauſende Beifallskundgebungen, nicht enden⸗ wollende Heilrufe). Und Sie alle ermeſſen das Gefühl mei⸗ nes Glückes. daß ich nicht ein Leichen⸗ und Ruinenfeld dem Deutſchen Reiche zu erobern brauchte. ſondern daß ich ihm ein unverſehrtes Land mit überglücklichen Menſchen zu ſchenken vermochte! Ich habe ſo gehandelt, wie ich es allein als Deutſcher vor der Geſchichte unſeres Volkes, vor den vergangenen und lebenden Zeu⸗ gen unſerer Volksgemeinſchaft. vor dem hei⸗ ligen Deutſchen Reich und meiner geliebten Heimat verantworten kann! Hinter dieſer meiner getroffenen Entſcheidung aber ſtehen nun 75 Millionen Menſchen und vor ihr ſteht von jetzt ab die deutſche Wehr⸗ macht!(Stürmiſche Heilrufe). Es iſt nahezu tragiſch, daß einem Vorgang, der im tieſſten Grunde nur eine auf die Dauer un⸗ erträgliche mitteleuropäiſche Spannung beſei⸗ tigte, gerade unſere Demokratien mit wahr⸗ haft faſſungsloſem Unverſtänd⸗ nis gegenüberſtehen. Ihre Reaktionen waren teils unbegreiflich, teils verletzend. Eine Reihe anderer Staaten allerdings hatte ſich von vornherein für desintereſſiert er⸗ klärt, oder aber auch ihre warme Zuſtim⸗ mung ausgedrückt. Es ſind dies nicht nur die meiſten der europäiſchen kleineren Länder, ſon⸗ dern auch eine ganze Anzahl großer Staaten. Ich erwähne unter ihnen nur die vornehme und verſtändnisvolle Haltung Polens, die warm⸗ herzige Zuſtimmung Ungarns, die in herz⸗ licher Freundſchaft abgegebenen Erklärungen Jugoſlawiens, ſowie die Verſicherungen aufrichtigſter Neutralität von Sei⸗ ten einer Anzahl anderer Länder. Ich kann die Aufzählung dieſer freundlichen Stimmen aber nicht abſchließen, ohne ausführ⸗ licher die Haltung des faſchiſtiſchen Italiens zu erwähnen.(Beifall.) Ich habe mich für verpflichtet gehalten., dem mir verſönlich ſo be⸗ freundeten Führex des großen faſchiſtiſchen zie die Gründe meines Handelns klarzulegen, und ihm beſonders zu perſichern. daß ſich mit der Einſtellung Deutſch⸗ lands nach dieſem Ereignis Italien gegenüber nicht nur nichts ändern wird, ſondern daß genau ſo wie gegenüber Frankreich auch gegenüber Italien Deutſchland die dann beſtehenden Gren⸗ zen als gegebene anſieht. Dank an alien Ich möchte an dieſer Stelle dem großen ita⸗ lieniſchen Staatsmann namens des deutſchen Volkes und in meinem eigenen Namen un⸗ ſeren warmen Dank ausſprechen! Wir wiſſen, was die Haltung Muſſolinis in dieſen Tagen für Deutſchland bedeutet hat. Wenn es eine Feſtigung der Beziehungen zwiſchen Italien und Deutſchland hat geben können, dann iſt ſie jetzt eingetreten. Aus einer weltanſchaulich und intereſſenmäßig bedingten Gemeinſchaft iſt für uns Deutſche eine unlösbare Freund⸗ ſchaft geworden. Das Land und die Grenzen dieſes Freundes aber ſind für uns unantaſtbar. Ich wiederhole es. daß ich Muſſolini dieſe Hal⸗ Das italieniſche Volk aber kann wiſſen, daß hinter meinem Wort die deutiche Nation ſteht!(ſtürmiſcher Beifall). So hat auch diesmal die Achſe, die unſere bei⸗ den Länder verbindet. dem Frieden der Welt den höchſten Dienſt erwieſen. Denn deulſchland wünſcht nur den Frieden Es will anderen Völkern kein Leid zufügen. Es will aber auch ſelbſt unter keinen Amſtänden ein Leid erdulden und vor allem: Es iſt be⸗ reit, für ſeine Ehre und für ſeine Exiſtenz je⸗ derzeit bis zum Letzten einzutreten.(Erneut ſtarke Zuſtimmungskundgebungen). Möge man daß es ſich hier nur um eine Phraſe handelt, und möge man vor allem be⸗ bie dr daß ein großes Volk von Ehrgefühl auf ie Dauer nicht einer fortgeſetzten Unter⸗ drückung großer Millionenmaſſen von Ange⸗ 3 ſeines eigenen Blutes untätig zuſehen Meine Parteigenoſſen! Abgeordnete! Männer des Reichstages! Ich glaube, daß in dieſen großen geſchichtlichen Stunden, da dank der Kraft der nationalſozin⸗ liſtiſchen Idee und der aus ihr nun erſtandenen Stärke des Reiches ein ewiger Traum der deutſchen Menſchen verwirk⸗ licht wurde, nicht ein einzelner Teil unſe⸗ res Volkes berufen ſein kann, durch ſeine Zu⸗ ſtimmung das gewaltige Ereignis der endlichen Gründung eines wahrhaft großen deutſchen Volksreiches zu beſtätigen. Am 10. April wer⸗ den Millionen Deutſch⸗Oeſterreicher vor der Geſchichte ihr Bekenntnis ablegen zur großen deutſchen Volks⸗ und Schick⸗ beeleng eme! nnch a fi. Sie ſollen ſchon auf ieſem erſten Wege im neuen Deutſchen Reich nicht mehr vereinſamt ſein. Ganz Deutſchland wird ſie von jetzt ab begleiten. Denn vom 13. März d. J. an iſt ihr Weg gleich dem Wege aller ande⸗ ren Männer und Frauen unſeres Volkes. Es ſoll daher am 10. April zum erſten Mal in der Geſchichte die ganze deutſche Nation, ſo weit ſie ſich im heutigen großen Volksreich befindet, antreten und ihr feierliches Bekenntnis ablegen. Nicht 6 Millionen werden befragt, ſondern 75. (Leidenſchaftliche Freuden⸗ und Beifalls⸗ kundgebungen.) l And Zweitens: Ich löſe damit den Reichstag des alten Deutſchen Reiches auf und verfüge die Wahl der neuen Vertretung Groß⸗Deutſchlands. Ich beſtimme als Termin ebenfalls den 10. April.(Beifall.) Nahezu 50 Millionen Wahlberechtigte unſe⸗ res Volkes rufe ich damit auf, indem ich ſie bitte, mir jenen Reichstag zu ſchenken. mit dem es mir unter der gnädigen Hilfe unſeres Herr⸗ gotts möglich ſein wird, die neuen großen Auf⸗ gaben zu löſen. Das deutſche Volk ſoll in die⸗ ſen Tagen noch einmal überprüfen, was ich mit meinen Mitarbeitern in den fünf Jahren ſeit Die Schlußanſprache Görings Nach Verkündung der Auflöſungsverordnung hielt Generalfeldmarſchall die Schlußanſprache, in der er mit bewegten Worten dem Führer 555 Dank des ganzen Volkes abſtattete und agte: i Was immer Sie verlangen, mein Führer, das leiſten wir. Was aber immer wir zu lei⸗ ſten vermögen, es löſcht niemals unſere Dan⸗ kesſchuld. Der Allmächtige erhalte Sie uns in Kraft und Geſundheit. Heil für ewig und immer dem heißgeliebten Führer, der uns das Leben erſt wieder lebens⸗ wert gemacht hat. 4 Abgeordnete! Im Namen Deutſchlands rufen wir für alle: Heil unſerm Führer Adolf Hitler! Die Sitzung iſt geſchloſſen. * Die mannhaften und tiefempfundenen Worte, mit denen Reichstagspräſident Generalfeldmar⸗ ſchall Göring dem Retter und Einer Deutſch⸗ lands dankt. werden vom Hauſe ſtehend ange⸗ hört. Dankbar und freudig bewegt ſtimmen alle in das Sieg⸗Heil auf den Führer ein, in dieſes Sieg⸗Heil. das zu gleicher Zeit von 75 Millionen deutſchen Männern und Frauen im Reich aufgenommen wird. Voll innerer Ergrif⸗ „„Im Gleichſchritt mit der großen deutſchen Studentenſchaft“ Die Wiener Studenten veranſtalteten im Univerſitätsgebäude eine eindrucksvolle Wieder⸗ vereinigungskundgebung, an der auch Gauleiter Bürckel teilnahm. N menge erwartet vor der mit Hakenkreuzfahnen und den Fahnen des NSD.⸗Studentenbundes geſchmückten Univerſität Gauleſter Bürckel. An beiden Seiten der Haupthreppe hatten Studen⸗ den aur Pgalierbildung Aufhellung genommen. a 3537)ͤni„„„ßꝙͤf%ſ/&ÿLł.Eꝝw der erſten Wahl des Reichstages im März 1933 geleiſtet habe. Es wird ein geſchichtlich ein⸗ maliges Ergebnis feſtſtellen müſſen. Ich erwarte von meinem Volk, daß es die Einſicht und die Kraft zu einem ebenſo würdi⸗ gen, einmaligen Entſchluß findet! So wie ich 1933 das deutſche Volk bat, in An⸗ betracht der ungeheuren vor uns liegenden Ar⸗ beit mir vier Jahre Zeit zur Löſung der gro⸗ zen Aufgaben zu geben, ſo muß ich es nun zum zweiten Male bitten: Deulſches Volk, gib mir noch ein⸗ mal vier Jahre, damit ich den üußerlich nunmehr vollendelen Juſammenſchluß zum gegen aller auch innerlich verwirklichen kann. Nach Ablauf dieſer Friſt ſoll dann das neue deutſche Volksreich zu einer unlösbaren Einheit verwachſen ſein, feſtgefügt im Wil⸗ len ſeines Volkes, politiſch geführt durch 1 nationa ſozialiſtiſche Partei, geſchirmt von ſeiner jun⸗ gen nationalſoztaliſtiſchen Wehr⸗ macht und reich in der Blüte ſeines wirtſchaftlichen Lebens. Wenn wir dieſe Erfüllung kühnſter Träume vieler Genera⸗ tionen heute vor uns ſehen, dann empfinden wir das Gefühl grenzenloſeſter Dankbarkeit ge⸗ genüber all jenen, die durch ihre Arbeit und vor allem durch ihre Opfer mitgeholfen haben, dieſes höchſte Ziel zu erreichen. Jeder deutſche Stamm und jede deutſche Landſchaft, ſie haben ihren ſchmerzlichen Beitrag geleiſtet zum Ge⸗ lingen dieſes Werkes. Als letzte Opfer der deutſchen Einigung aber ſollen in dieſem Augen⸗ blick vor uns auferſtehen jene zahlreichen Kämpfer, die in der nunmehr zum Reich zu⸗ rückgekehrten alten Oſtmark die gläubigen He⸗ rolde der heute errungenen deutſchen Einheit waren und als Blutzeugen und Märtyrer mit dem letzten Hauch ihrer Stimme noch das aus⸗ ſprachen, was von jetzt an uns allen mehr denn je heilig ſein ſoll: Ein Volk, ein Reich, Deutſchland! Sieg⸗Heil! fenheit. die jeder im Saal deutlich wahrneh⸗ men kann. dankt der Führer für die gewaltige Kundgebung der Liebe. des Dankes und des Vertrauens. Nach dem Geſang der Nationalhymnen: ſchließt der Reichstagspräſident die denkwürdige letzte Sitzung dieſes Reichstages, dem in Kürze ein Reichstag des neuen großdeutſchen Reiches folgen wird. 5 Iweiles Geſetz über das Reichs kagswahlrecht Vom 18. März 1938 Im Reichsgeſetzblatt wird folgendes„Zwei⸗ tes Geſetz über das Reichstagswahlrecht. Vom 18. März 1938“ veröffentlicht. Die Reichsregierung hat das folgende Geſetz beſchloſſen. das hiermit verkündet wird: 8 1 An die Stelle der Kreiswahlvorſchläge tritt der Reichswahlvorſchlag. 82 2 Der Reichswahlvorſchlag wird durch einen oder mehrere Bewerber bezeichnet. 83 Für die Reichstagswahl im Lande Oeſter⸗ reich gelten die allgemeinen Beſtimmungen Eine große Menſchen⸗ über Reichstagswahlen, ſoweit nicht die Vor⸗ ſchriften für die Durchführung der Volksab⸗ ſtimmung in Oeſterreich am 10. April 1988 eine abweichende Regelung enthalten. 8 4 Der Reichsminiſter des Innern iſt ermäch⸗ tigt, die Beſtimmungen über das Wahlver⸗ fahren zu ändern, ſoweit es zur Vereinfachung des Wahlverfahrens erforderlich iſt. Berlin, den 18. März 1938 Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ö Der Reichsminiſter des Innern Dr. Frick Dr. Goebbels Leiler des Propagandakampfes Berlin, 18. März Zur Durchführung des Propagandakampfes für die Volksabſtimmung am 10. April 1938 wurde die Reichspropagandaleitung für die Volksabſtimmung unter Führung von Reichs⸗ propagandaleiter Dr. Goebbels gebildet. Dr. Goebbels hat zu ſeinem Stellvertreter den Stabsleiter der Reichspropagandaleitung der NSDAP., Hugo Fiſcher, und Reichsamts⸗ leiter Leopold Gutterer ernannt. Die Reichspropagandaleitung für die Volks⸗ abſtimmung hat ihren Sitz in Berlin, W. 85 Hotel„Kaiſerhof“, Fernſprecher 117571. Sie iſt bis zum Abſtimmungstag ununterbrochen Tag und Nacht zu erreichen. Reichsbankhaupfſlelle Wien Eine Mitteilung des Reichsbankdirektoriums Berlin, 18. März Das Reichsbankdirektorium teilt mit: Die Reichsbank errichtet eine Reichsbankhauptſtelle Wien mit dem Sitz im Gebäude der Oeſter⸗ reichiſchen Nationalbank, Wien IX, Otto⸗ Wagner-Platz 3. Die Leitung der Reichsbankhauptſtelle Wien beſteht aus den Herren Richard Buzzi, Direktor der Oeſterreichiſchen Nationalbank. und dem derzeitigen Leiter der Reichsbankhauptſtelle . Reichsbankdirektor Dr. Stefan Schott. Die Reichsbank hat mit der„ der Liquidation der Oeſterreichiſchen National⸗ bank das Direktorium der Oeſterreichiſchen Nationalbank beauftragt. Berlin, den 18. März 1938 Reichsbankdirektorium gez.: Dr. Hfalmar Schacht gez.: Dreyſe Verbeſſerie Ingverbindungen nach Wien Berlin, 18. März Zur Verbeſſerung der Verkehrs verbindungen nach und von Wien über Paſſau werden folgende neue, täglich ver⸗ kehrende Züge vorgeſehen: 1. Es wird ein neues Schlafwagenzugpaar mit Schlafwagen I. bis III. Klaſſe abgefertigt: D356 19.30 Uhr ab Berlin Anh. Bahnhof, 9.10 Uhr an Wien Weſt; D 355 19.22 ab Wien Weſt, 9.15 Uhr an Berlin Anh. Bahnhof. D 356 verkehrt ab Ber⸗ lin Anh. Bahnhof erſtmals am Mittwoch, den 23. März, Ankunft in Wien erſtmals Donners⸗ tag, 24. März. D335 fährt erſtmals am Don⸗ nerstag, 24. März in Wien Weſt ab und trifft am Freitag, 25. März erſtmals in Berlin Anh. Bahnhof ein. Speiſewagen werden in beiden Richtungen zwiſchen Berlin und Leipzig einer⸗ ſeits und Wien und Linz andererſeits geführt. 2. Ein FD⸗Zugpaar mit J. und II. Klaſſe⸗ wagen verkehrt in folgendem Fahrplan: FD 18 8.00 Uhr ab Wien Weſt, 20.44 Uhr an Berlin Anh. Bahnhof. Fd 17 fährt am Mittwoch, 23. März, erſtmals in Wien Weſt und 7D 18 am Donnerstag 24. März, erſtmals in Berlin Anh. Bahnhof ab. Speiſewagen werden in bei⸗ den Richtungen geführt. 3. Die ſchon ſeither zwiſchen(Eſſen) Mainz und Nürnberg täglich verkehrenden D 404/403 werden bis Linz ausgedehnt. Dort wird ein Kurswagen J. bis III. Klaſſe Eſſen Wien von D 404 auf D 122 und in der Gegenrichtung von D 121 auf D 403 übergehen. In Regensburg Hauptbahnhof beſteht Uebergangsmöglichkeit aus D 22 Berlin— München auf D 404 nach Wien und von D 403 von Wien auf D 23 nach Ber⸗ lin. Hierdurch iſt eine weitere Tagesverbindung Berlin— Wien mit III. Klaſſe hergeſtellt. D 404 wird erſtmals am Mittwoch, 23. März über Nürnberg hinaus verkehren und D 403 erſtmals am Donnerstag 24. März in Nürnberg eintref⸗ fen. Der Fahrplan wird wie folgt geſtaltet: D 22 8 06 Uhr ab Berlin Anh. Bahnhof, an 22.29 Uhr, D 23 15.57 an Regensburg, ab 14.36 Uhr, 16.11 Uhr ab Regensburg, an 14.20 Uhr; 22.15 Uhr an Wien Weſt. ab 8.10˙ Uhr! Weitere Verkehrsverbeſſerungen nach und von Wien ſind zum Beginn des Sommerfahrplanes noch ge⸗ plant. Die Verhandlungen hierüber ſind noch nicht abgeſchloſſen. Der Führer und Reichskanzler hat dem Schriftſteller und Dichter Guſtav Frenſſen in Barlt(Holſtein) in Anerkennung ſeiner Ver⸗ dienſte um das deutſche Schrifttum die Goethe⸗ Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. Der Reichsſtatthalter in Oeſterreich Dr. Seyß⸗Inquart iſt am Freitag von dem Führer und Reichskanzler vereidigt worden. Der Chef der polniſchen Armee, Marſchall Rydz⸗Smigly, der Freitagmorgen in Wilna eingetroffen iſt, hat die Stadt wieder verlaſſen, um ſich nach Warſchau zurückzubegeben. Paul⸗Boncour hatte am Freitagnachmittag eine längere Unterredung mit dem litauiſchen Geſandten in Paris. In diplomatiſchen fran⸗ zöſiſchen Kreiſen verfolgt man mit Aufmerk⸗ (Weltbild, Zander⸗Multiglex, K.) 7 die Entwicklung der Lage zwiſchen olen und Litauen. 13 2 —— 2 2 1 —— Zauberei im Lichte der Wahrheit Von K. Schulze-Rikart (9. Fortſetzung) „Aber,“ ſagte Herr Bläſer nur. „Alſo gut, denken Sie ſich nun folgendes: Ich mache von dieſer langgezogenen Perſon einen Abzug, den ich aber nur ſchwach belichte. Dann erhalte ich ſchwache Konturen und ein Bild, das ausſieht wie Ihr Geiſt. Bevor ich nun das Pho⸗ topapier fixiere, nehme ich die Platte einer ſol⸗ chen Geſellſchaft, wie Sie ſie hier ſehen und mache von ihr auf dem gleichen Papier ebenfalls einen Abzug. So bekomme ich ein Originalphoto, das einen Geiſt in Ihrer ſpiritiſtiſchen Sitzung zeigt. Der einzige Mangel, den dieſes Photo aufweiſt, iſt der gleiche, den auch Ihre Bilder haben, ſie ſind undeutlich und etwas verſchwommen. Das kommt durch die doppelte Belichtung des Photo⸗ papiers.“ „Pah,“ ſagte Herr Bläſer. „Nun muß ich Ihnen allerdings geſtehen, daß Ihre ſotografiſchen Arbeiten, die Sie da in Händen haben, wirklich recht gut ſind. Sie ver⸗ dienen in einer luſtigen Geſellſchaft herzhaft be⸗ lacht zu werden. Haben Sie ſonſt noch andere Dokumente?“ „Ja“, ſagte Herr Bläſer dünn,„nur noch eine franzöſiſche Zeitung!“ Ich las etwa folgende Notiz: „Blanzac, im Januar 1936. Von verſchiedenen Seiten wird uns eine Nachricht beſtätigt, die das Städtchen Blan⸗ zac in Aufregung hält. An verſchiedenen Abenden iſt in dem alten unbewohnten Schloß vor der Stadt ein Lichtſchein bemerkt worden und Schatten, die ron den Beobach⸗ tern als Geiſter bezeichnet werden. Die Beo⸗ bachtung iſt durchaus geheimnisvoll, es kann ſich kein Menſch in den Räumen befinden. Bisher wurde eine Nachprüfung noch nicht vorgenommen.“ Der Geiſt verkauft antike Möbel Die Sache des Schloſſes von Blanzac inter⸗ eſſierte mich. Wenn auch die gefälſchten Bilder — das war vollkommen klar— mit dieſer ſelt⸗ ſamen Schloßſzene kaum etwas zu tun hatten, ſo ſind Schloßgeiſter doch immer ein reizendes Kapitel auf dem Gebiete des Zauberſpuks. Nach und nach ließen ſich folgende Einzelhei⸗ ten erfahren: 5 Blanzac iſt eine kleine Stadt in der Nähe von Angouléme in Frankreich. Es beſitzt ein hüb⸗ ſches Rokokoſchloß, das jedoch ſeit Jahren ſchon nicht mehr bewohnt wird und nun inmitten eines verwilderten Parks einer ungewiſſen Zu⸗ kunft entgegenſieht. Dutzende von Fenſtern, Er⸗ kern. Giebeln. Treppen und Zimmern zeichnen dieſes Gebäude aus und der rieſige, ungepflegte Schloßpark iſt ein Dorado für Liebespärchen. Hier ergeht man ſich luſtwandelnd, möglichſt wenn die Dämmerung bereingebrochen iſt. Romantik wob ſich um das alte Schloß. Man konnte hier von alter Geſchichte träumen und von neuer Liebe dazu. Das Städtchen Blanzac wat ohne ſeinen Schloßpark eben nichts. Dann mußten plötzlich die Liebespärchen et⸗ was Grauſiges feſtſtellten. In dieſem alten Schloß, das ſeit Jahren kein Menſch mehr betre⸗ ten hatte, hinter deſſen verſtaubten Fenſtern u. brüchigen Mauern flammte plötzlich ein flackern⸗ der Lichtſchein auf und bewegte ſich von Geiſter⸗ hand unter den bunten Scheiben vorbei. Ein Käuzchen ſchrie ſchrill und der Ton durchbrach jäh die Stille des Parks. Schließlich warf der Lichtſchein einen rieſen⸗ großen dünnen Schatten geiſterhaft gegen die hohen alten Fenſter. Und dieſer Schatten be⸗ wegte ſich. Da ließen die Pärchen ihre Verliebtheit im Park zurück und wer laufen konnte, nahm die Beine in die Hand. Die Herren Kavaliere ſpielten dabei nicht eben eine heldiſche Rolle, denn ſie verzichteten auf die Auserwählten ih⸗ rer Herzen und begnügten ſich damit, allein, auf ihre Beine bauend, die Umgebung des Schloſſes und des Schloßvarks ſchnell zu räumen. Schreiend folgten ihnen die Mädchen. Vald darauf machte die Geſchichte des Ge- ſpenſtes und die Geſchichte des Hexenſpuks ſeine Runde im Städtchen und wem es mal gruſeln wollte, der ging da abends an den Rand des Schloßparks— weiter wagte er ſich nicht—, um auch dieſen Geiſterſpuk beſtätigt zu finden. Als ſelbſt ernſte und würdige Bürger Stein und Bein ſchworen, daß in dem Schloß der leibhaftige Teufel ſein Unweſen treibe, kam die Sache in die Zeitung. Das zwang nun wieder⸗ um die Polizei. die die Angelegenheit bisher gut und gerne überſehen hatte, zu irgendeiner Stellungnahme. Trotzdem dauerte es einige Zeit, ehe die bei⸗ den Polizeibeamten des Städtchens noch ein Dutzend ſchwerbewaffneter und beherzter Bür⸗ ger zuſammengetrommelt hatten, und gemein⸗ ſam beſchloß man, auf dieſes Geſpenſt Jagd zu machen. Nachdem man zwei oder drei Tage vergeblich auf den Schatten an den Schloßfenſtern gewar⸗ tet hatte und bereits frohlockte— alſo war die ganze Sache nichts als ein Irrtum— da ſpukte es wieder! Und ſelbſt den tapferſten Männern gerann faſt das Blut in den Adern. Aber ſie vertrauten auf ihre Revolver, denn wer hätte ſchon mal gehört, daß ein Geſpenſt gegen Schüſ⸗ ſe gefeit iſt? 0 Man verſchaffte ſich alſo Eingang in das Schloß durch das Hauptportal und ſtieg die Treppen hintuf. Dann durchſuchte man ſyſtema— tiſch alle Räume und fand ſchließlich in einem luxuriöſen, altertümlichen Divanbett der frühe— ren Schloßherrin lang ausgeſtreckt liegend und gähnend— das Geſpenſt! Dieſes Geſpenſt verfügte über eine recht gute Körperkonſtitution, hatte ſoeben ein durchaus nicht geſpenſterhaftes Mahl verzehrt und ſteckte ſeine Naſe in Krimi⸗ nalromane. Das Geſpenſt hieß mit menſchlichem Namen Daniel Pignon und war im normalen Leben Nichtstuer, Faulenzer und— Einbrecher. Pignon hatte zuerſt die Abſicht gehabt, nur in das Schloß einzubrechen. Aber als er ſich hier umſah, fand er heraus, daß dieſe Räume auch noch in unſerer modernen Zeit eine berrliche Wohngelegenheit ſein könnten. Er beſchloß alſo — hier einzuziehen. Das ſah ſo aus, daß er es ſich auf dem Divanbett bequem machte. Dieſer Ein⸗ zug war nun ſchon einige Monate her.? Die Sache war für den„Geiſt“ wundervoll! Wenn Pignon Geld brauchte, nahm er ein Stück von den alten Möbeln und verkaufte es zu guten Preiſen an einen Antiquitätenhändler. An ſolchen Schätzen war das alte Schloß ſchier unerſchöpflich. Dieſes„leicht-verdiente“ Geld erlaubte Pig⸗ non manchen Ausflug und manche Flaſche Al⸗ kohol. Deshalb kam er öfter ſpät nach Hauſe. Um ſich aber aber dann in„ſeinem Schloß“ zu⸗ rechtzufinden, hatte er ſich an dem Seitenein⸗ gang, den er zu benutzen pflegte, eine Kerze zu⸗ rechtgelegt. Das Kerzenlicht und der gegen die Fenſter geworfene Schatten Pignons hatte das ganze Städtchen Blanzac in Aufregung verſetzt Heute bedauert man überall die Auflöſung. Schade! Es wäre doch ſo ſchön geweſen, hier das erſte wirkliche Geſpenſt der Welt gehabt zu haben. Man ſtelle ſich die Auswirkung auf den Fremdenverkehr vor! (Jortſetzung folgt.) Deulſche Frontkümpfer in Rom Villkommensworke des Duce in deulſcher§prache Nom. 18. März. Die Italienfahrt der Vereinigung der deut⸗ ſchen Frontkämpferverbände. an der alle Waf⸗ fengattungen teilnehmen— auch die Schutz⸗ truppe iſt vertreten— findet im Lande Muſ⸗ ſolinis eine Aufnahme, die an Herzlichkeit und Begeiſterung kaum überboten werden kann. Die Ankunft in Rom ſtand unter dem mit⸗ reißenden Eindruck der Kammerrede des Duce, die tags zuvor gehalten worden war und im italieniſchen Volk begeiſterten Beifall gefunden hat. Der Einzug der deutſchen Frontkämpfer löſte nichtendendenwollende Freundſchaftsbekun⸗ dungen aus. Sie galten dem ganzen deutſchen Volk und ſeinem Führer. ö Die geſamte Preſſe widmet den deutſchen Beſuchern ausführliche Berichte, die die aufrich⸗ tige Freude der Bevölkerung in Wort und Bild wiedergeben. Am Freitagvormittag wur⸗ den ſämtliche Teilnehmer im Hauſe des Qui⸗ rinals vom König und Kaiſer begrüßt. Von da ging der Marſch zum Grabe des Unbekann⸗ ten Soldaten, wo der Präſident der Vereini⸗ gung, der Herzog von Koburg, in Anweſenheit italieniſcher Kriegerbünde und des Präſidenten Delcroix, ſowie von Vertretern der Regierung und der Armee einen Kranz niederlegte. Eben⸗ ſo wurden die gefallenen faſchiſtiſchen Helden durch Niederlegung eines Blumengebindes in der Ehrenhalle des Hauptquartiers der Miliz geehrt. Gegen Mittag wurden die deutſchen Gäſte im Empfangsſaal des Palazzo Venezia vom Duce empfangen, der auf die Worte des Herzogs von Koburg in deutſcher Sprache erwiderte und die Frontkämpfer als die Gründer des neuen Italien und des neuen Deutſchland begrüßte, denn ſie ſeien es, die ihre Bereitſchaft zum vollen Einſatz für Volk und Staat im Krieg und Frieden be⸗ wieſen hätten. Sein Heil auf die beiden be⸗ freundeten Länder löſte einen Sturm der Be⸗ geiſterung aus. Die Frontkämpfer ehrten im Duce den Front⸗ kameraden mit immer neuen Heilrufen. Nach dem Abmarſch ſetzten ſich die Ovationen fort, als der Duce noch einmal auf dem Balkon des Palazzo Venezia erſchien. Pie die Cowielbonzen haufen Berge von Leichen zwiſchen rauchenden Trümmern Bilbao, 18. März. Die von den nationalen Truppen am Don⸗ nerstag endgültig eingenommene Stadt Caſpe an der Aragon Front bietet einen grauenhaf⸗ ten Anblick Zwiſchen den Schuttmaſſen der von den bolſchewiſtiſchen Horden niederge— brannten und in die Luft geſprengten Häuſer liegen Hunderte von gefallenen Mi⸗ lizleuten, deren Leichen von den Bolſche— wiſten vor ihrer überſtürzten Flucht weder zuſammengetragen noch beigeſetzt worden ſind. Aus den Ausſagen der Gefangenen geht her— vor, daß die Sowjetbonzen mehrere„Briga— den“ vom Madrider Abſchnitt nach Caſpe ge⸗ worfen haben, da ſie der Behauptung dieſer Stadt eine entſcheidende Bedeutung für den Kriegsausgang beimaßen. Das Lager der in Caſpe und an den um⸗ liegenden Frontabſchnitten erbeuteten Waffen gleicht einem Muſeum, da man dort Geſchütze, Maſchinengewehre und Gewehre der verſchie— denſten Herkunft ſehen kann, ſo vor allem aus der Sowjetunion, aus Frankreich, Mexiko und der Tſchechoſlowakei(0. Ganze Karawanen bolſchewiſtiſcher Gefan⸗ gener werden augenblicklich ins Hinterland ab⸗ geſchoben. Redet man dieſe Leute auf Spaniſch an, ſo blickt man in verdutzte Geſichter, da es ſich zum allergrößten Teil um ausländiſche Kom⸗ 9 darunter ſehr viel Franzoſen, han⸗ elt. Das Hoſpital hatten die Bolſchewiſten in einem fürchterlichen Zuſtand zurückgelaſſen. Die Kranken und Verwundeten hatten ſeit Ta⸗ gen keine Nahrung erhalten. In vielen Bet⸗ ten lagen Leichen von Perſonen, die auf Grund der ärztlichen Beſcheinigungen bereits vor längerer Zeit geſtorben waren. Vor ihrer Flucht ermordeten die bolſche⸗ wiſtiſchen Verbrecherhorden nicht weniger als 300 Einwohner der kleinen Stadt. Die Er⸗ ſchießungen wurden an der Friedhofmauer oder in einem privaten Park vorgenommen. Unter den Opfern befinden ſich mehrere Geiſt⸗ liche und 30 Beamte der Guardia Civile mit ihrem Hauptmann. 3,5 Millionen Schuß Munition erbeulel Nach dem nationalen Heeresbericht führten die Truppen an der Aragonfront einen Erkun⸗ dungsvorſtoß durch, bei dem ſie ein Lager mit dreieinhalb Millionen Schuß Munition erbeu⸗ teten. Von den übrigen Fronten iſt nichts Neues zu berichten. Polnische Note an Litauen Aufnahme diplomaliſcher Beziehungen geforderl Kowno, 18. März. Unter der Ueberſchrift„Ultimatum der vpol⸗ niſchen Regierung“ veröffentlicht der halbamt⸗ liche„Lietuvos Aidas“ Freitagnachmittag den Inhalt der geſtrigen polniſchen Note. Darin heißt es, daß die polniſche Re⸗ gierung den litauiſchen Vorſchlag vom 14. März über Aufklärung des Grenzwiſchenfalls und Vermeidung ähnlicher Zwiſchenfälle mit der Be⸗ gründung ablehnt, daß der litauiſche Vorſchlag nicht genügend Garantien für die Sicherheit gebe, insbeſondere mit Rückſicht auf das negative Ergebnis aller bisherigen Be⸗ mühungen, zwiſchen Litauen und Polen Ver⸗ handlungen einzuleiten. Polen verlange ſeiner⸗ ſeits bedingungslos die Aufnahme diplo⸗ matiſcher Beziehungen. Zur Erfüllung dieſer Forderungen wird der litauiſchen Regie⸗ rung eine Friſt von 48 Stunden ein⸗ geräumt, während der auch eine Antwort auf die Forderung erteilt werden muß. daß die bei⸗ derſeitigen diplomatiſchen Vertreter in Kowno und Warſchau ſpäteſtens am 31. März dieſes Jahres akkreditiert ſein müſſen. Bis zu dieſem Termin müſſen alle techniſchen Fra⸗ gen zwiſchen den litauiſchen und polniſchen Ge⸗ ſandten in Reval erledigt werden.— In der Note wird ferner darauf hingewieſen, daß die volniſche Forderung nicht Gegenſtand von Aus⸗ einanderſetzungen ſein kann und von der litau⸗ iſchen Regierung unverändert angenom⸗ men werden muß. Sollte die litauiſche Regie⸗ rung keine Antwort erteilen oder Vorbehalte oder Ergänzungen machen, ſo würde ein ſolches Verhalten von der polniſchen Regierung als Ablehnung betrachtet werden. In dieſem Falle würde die polniſche Regierung die Intereſſen ihres Staates mit eigenen Mitteln ſicherſtellen.— Polen verlangt ferner, daß für ſeine Vertretung in Kowno normale Bedingun⸗ gen garantiert werden und vom 31. März ab die Möglichkeit des Verkehrs mit der eigenen Regterung aut dem Land⸗, Hufe und Waſſer⸗ wege, ebenſo wie der Poſt⸗, Telefon⸗ und Tele⸗ graphen verkehr zugeſtanden wird. Dasſelbe wird der litauiſchen Vertretung in Warſchau von pol⸗ niſcher Seite zugeſtanden. Chamberlain zum polniſch-litauiſchen Konflikt London, 18. März. Miniſterpräſident Chamberlain gab am Freitagvormittag im Unterhaus eine Erklä⸗ rung zum polniſch⸗litauiſchen Konflikt ab. Der Labour⸗Abgeordnete Noel-Baker fragte, ob die britiſche Regierung angeſichts des ge— genwärtigen Streites zwiſchen Polen und Li— tauen ſofort den Genfer Rat gemäß Artikel 11 Abſ. 2 einberufen und vorſchlagen wolle, daß der Rat auf Grund des Verfahrens vorgehen ſolle, das in einem ähnlichen Streit zwiſchen Bulgarien und Griechenland im Oktober 1925 einen Krieg verhindert habe. Der Premierminiſter antwortete, die bri⸗— tiſche Regierung befinde ſich mit den beiden betroffenen Regierungen in Fühlung. Die britiſche Regierung ſei aber gegenwär— tig nicht davon überzeugt, daß das Verfahren, das Noel-Baker vorſchlage, ſchnell genug ſei, um wirkſam zu ſein und bezweifle auch, daß es ſich um Das beſte Verfahren handle, das man anwenden könnte. Sie be⸗ obachte jedoch die Entwicklung genaueſtens, Uroler Kaiſerjäger in München Wer den Jubel miterlebt hat, mit dem das öſterreichiſche Volk die deutſchen Soldaten in den hiſtoriſchen Stunden empfangen hat, wird umſo tiefere Freude empfinden, deutſch⸗öſter⸗ reichiſche Truppen auf deutſchem Boden zu ſehen. Die erſte größere Einheit traf mit dem erſten Bataillon des Tiroler Jägerregiments 4. des ehemalig. Kaiſerfägerregiments aus Innsbruck, am Freitag mittag hier ein. Um 14 Uhr folgte das erſte Bataillon IR. 4 (Wien), des ehemaligen Hoch⸗ und Deutſch⸗ meiſter-Regiments, mit der Deutſchmei⸗ ſter⸗ Kapelle. Die Bahnhofshalle mußte geſperrt werden, ſo groß war trotz der nur kurzfriſtigen Ankündigung die Zahl der Mün⸗ chener, die ihren Tiroler Waffenbrüdern einen begeiſterten Willkommensgruß bereiten wollten. Als der Zug in die Halle einfuhr, begrüßten die Klänge des Radetzky⸗Marſches und brau⸗ ſende Heilrufe unſere Truppen aus Tirol. Am Bahnhof ſelbſt begrüßten der Chef des Generalſtabes Oberſt im Generalſtab Himer, der Kommandant von München. Oberſtleut⸗ nant von Mann, zuſammen mit anderen hohen Offizieren und Oberbürgermeiſter Fiehler die„Kaiſerjäger“. Unter klingen⸗ dem Spiel und von den begeiſterten Jubel⸗ rüfen der Münchener Bevölkerung umbrauſt, die Spalier bildete und den Tirolern Blumen und Zigaretten zuſteckte, marſchierte das Ba⸗ taillon zur Kaſerne. Hier richtete der Genergl Ritter bon Prager eine kernige Begrü⸗ Fungsanſprache an die deutſchen Soldaten aus Tirol. In nürnberg Mit einem Jubel ohnegleichen begrüßte am Freitag in den Mittagsſtunden die geſamte Bevölkerung der Stadt der Reichsparteitage die deutſchen Soldaten aus Oeſterreich, und zwar unter dem Befehl von Oberſtleutnant Burda ſtehende Truppen aus Wien, Wiener⸗ Neuſtadt und Klagenfurt. Die Begeiſterung der Nürnberger ließ ſich kaum übertreffen. Die Schulen waren ebenſo wie die Geſchäfte ge⸗ ſchloſſen. Als der Zug einlief, klangen begei⸗ ſterte Heilrufe auf, die die öſterreichiſchen Ka⸗ meraden ebenſo ſtürmiſch erwiderten. Beſon⸗ ders herzlich war die Begrüßung des Oberſt⸗ leutnants Burda durch den Stadtkommandan⸗ ten von Nürnberg⸗Fürth, Oberſt Wolpert; Gauinſpekteur Ritter hieß die Gäſte im Namen der Bewegung, und Bürgermeiſter Dr. CEicemeyer im Namen der Stadt der Reichsparteitage willkommen. Als dann die Soldaten aus Oeſterreich den Bahnhof ver⸗ ließen. brauſte ein unbeſchreiblicher Jubel über den weiten Platz. Unter Vorantritt eines Muſikkorvs begannen dann die deutſchen Sol⸗ daten aus Oeſterreich den Marſch durch die Stadt, der einem wahren Triumphzug glich, immer wieder brauſte heller Jubel den deut⸗ ſchen Soldaten aus Oeſterreich entgegen und ein wahrer Blumenſegen ergoß ſich über ſie. Auf dem Adolf⸗Hitler-Platz fand dann eine Kundgebung ſtatt, an der Tauſende und Aber⸗ tauſende von Volksgenoſſen ſowie Ehtenhun⸗ dertſchaften der Formationen der Bewegung und zahlreiche Ehrengäſte teilnahmen. Der Be⸗ fehlshaber im Wehrkreis XIII. Generalleut⸗ nant Haaſe, hieß die Kameraden aus Oeſter⸗ reich im Standort Nürnberg willkommen. Nachdem Generalleutnant Haaſe die Truppen ermahnt hatte. dieſe großen Tage der Kame⸗ radſchaft für immer zu bewahren, ſchloß er mit einem donnernd aufgenommenen Siegheil auf den Führer. Dann brauſten mächtig die Lieder der Nation über den hiſtoriſchen Platz. Oberſt⸗ leutnant Burdg dankte Empfang und erinnerte an die Waffenbrüder⸗ ſchaft im Weltkrieg, die nun für immer beſie⸗ gelt worden ſei. Kreisleiter Zimmermann begrüßte im Auftrag des Frankenführers die deutſchen Soldaten in der Stadt der Reichs⸗ parteitage. Mit klingendem Spiel zogen die deutſchen Kameraden aus Oeſterreich dann nach einem Vorbeimarſch beim„Deutſchen Hof“ in ihre neuen Quartiere. Die Poſtzuſtellung an reichsdeutſche Truppen⸗ angehörige in Deutſch⸗Oeſterreich— Beſondere Wehrmachtspoſtämter Das Armee⸗Oberkommando VIII teilt mit: Sämtliche zugelaſſenen Poſtſendungen aus dem Reich für reichsdeutſche Angehörige der VIII. Armee werden durch beſondere Wehr⸗ machtpoſtämter den Empfängern zugeſtellt. Um eine reibungsloſe und beſchleunigte Zuſtellung zu gewährleiſten, iſt es notwendig, daß neben vollſtändiger Angabe des Dienſtgrades Namen und Wehrmachtspoſtnummer des Empfängers genau vermerkt werden. Die Poſtanſtalten erteilen Auskunft darüber, welche Sendungen zugelaſſen ſind. „Konlo Deſlerreich“ Sämtliche Dienſtſtellen der NSV. und alle Zahlſtellen der Banken nehmen Geldſpenden entgegen Berlin, 18. März Der Reichsbeauftragte für das Winterhilfs⸗ werk des deutſchen Volkes teilt— laut NS K.— mit, daß Geldſpenden für Deutſch⸗Oeſterreich auf das„Konto Oeſterreich“ bei allen Dienſtſtellen der NS. ſowie bei allen Zahlſtellen der in der Reichsgruppe„Banken“ zuſammengeſchloſſenen Kreditanſtalten(Banken, Girozentralen, Spar⸗ kaſſen. Girofaſſen. gewerbliche und wirtſchaftliche nnen uoſſenlcgaſten eingezahlt werden önnen. Freitagvormittag fand am Berg Ichl, der Ruhmesſtätte Tirols, am Denkmal des Unbe⸗ kannten Kaiſerjägers, eine Kranzniederlegung durch den Kommandeur der in Tirol garniſo⸗ nierten deutſchen Truppen, Generalleutnant Döhla, ſtatt. Abordnungen von Partei und Staat ſowie der Tiroler Landesregierung und der Innsbrucker Stadtvertretung nahmen an Feier teil. für den herzlichen 1 am Dol Dobe wise Aageufe Fang. fern ft leit ll. ſtelbtie det J den, m Sbichal „ 0 In 5 und Gli lledet! und Sd hottet Je. beitet sel Rüdes bahn vo Denkmal ſürdert ſchau zei noch ke es Jaht Oſern.! am Nied men dat attſinde Die Saß gen. Fü denbetle ſellſchaft Dieb Kirn Iſeren herdeſe Feusrwel betet Sd kam det auf. Ei bonne 0 ne Fit ktgtifſen Vein Triet deſen ez dandten Dausben. dent ben llosſte Wend. a des iner, erſtleut⸗ endeten 1 deu⸗ . lali“ und„Fuchs tot“ blaſen. Wenn kleiner abblendel In voller Fahrt aufeinander geprallt. Darmſtadt. Auf der Straße Darmſtadt—Eber⸗ ſtadt kam es in der Nacht auf Mittwoch zu einem Zuſammenſtoß zweier Motorradfahter, die gegenſeitig von Scheinwerfertlicht geblendet in voller Fahrt aufeinander prallten und ſchwere Verletzungen erlitten, wäh⸗ rend die Beifahrer weniger ſchwer verletzt wur⸗ den. Ein vorüberfahrender Kraftwagen beſchä⸗ digte dann auch noch das rechts haltende Perſo⸗ nehauto eines Eberſtädter Arztes. Die Perſo⸗ nalien des Autofahrers konnten feſtgeſtellt wer⸗ Fuchsjagd in der Backſtube Frei⸗Weinheim. Ein eigenartiges Erlebnis hatte ein Bäckermeiſter, als er frühmorgens in ein Backhaus kam und Licht machte. Da tand ein prächtiger Fuchs vor em Backofen und blickte mit ſeinen grü⸗ nen Lichtern den überraſchten Meiſter ſcheu an. Ob Reinecke wohl Appetit auf friſche warme Brötchen hatte, oder ob ſich der Hühnerdieb viel⸗ leicht in der Tür geirrt hatte? Doch für den wackeren Meiſter gab es kein langes Beſinnen. Schnell die Tür zu und dann: Auf zum fröh⸗ lichen Jagen in der Backſtubb! Nach beträcht⸗ lichen Anſtrengungen konnte der Nimrod„Ha⸗ Die Polizei, der er den Fall meldete, überließ das Fell des Rotrocks dem Bäcker, da der Fuchs in ſeinem Anweſen zur Strecke gebracht worden war. Verbrecher erwiſcht Oppenheim a. Rh. Bei einer Kontrolle der zwiſchen Spliesheim und Gabsheim lagernden Zigeuner machte die Polizei einen guten Fang. Unter den bald zwei Dutzend Män⸗ nern Frauen und Kindern befand ſich ein ſchon ſeit längerer Zeit wegen eines Verbrechens ſteckbrieflich geſuchter Mann. Er hatte im Kreiſe der Zigeuner Unterſchlupf geſucht und gefun⸗ den, mußte aber einſehen, daß ihn auch hier das Schickſal ereilt. Er wurde feſtgenommen. Der Frankfurter Rattentod In Frankfurt begann der Krieg gegen die Ratten. 250 Mann der Geſellſchaft für Tierarzneikunde ſind in Frankfurt eingetroffen und haben die vom Inſtitut für Schädlingsbe⸗ kämpfung durchgeführte Aktion gegen die Rat⸗ ten aufgenommen. In der Großmarkthalle war am Donnerstagfrüh der erſte Appell. In Reih und Glied traten die Männer an, einheitlich ge⸗ kleidet mit langem grauen Kittel, Schirmmiltze und Schaftſtiefeln. Je 30 Mann wurden zu Kolonnen zuſammengefaßt. Jede Kolonne hat ihren Block, den ſie ſyſtematiſch bearbeitet. Meiſt werden die geſchulten Männer, die von Ort zu Ort reiſen und bereits in einem großen Teil Deutſchlands gearbeitet haben, am Zu⸗ ſtand des Kellers ſofort feſtſtellen, ob Ratten im Hauſe ſind. In dieſem Falle legen ſie ihren Köder nicht nur im Keller, ſondern auch in den Wohnungen und in den Speiſeräumen. Kein Haus wird ausgelaſſen. Der Vernichtungsfeld⸗ zug gegen die Ratten beginnt in den äußeren Stadtteilen; planmäßig arbeiten ſich die Kolon⸗ nen nach dem Stadtinnern vor. Das ganze Stadtgebiet wird in zehn Tagen durchgear⸗ beitet ſein. Niederwaldbahn ohne Unfall. Rüdesheim(Rhein). Die bekannte Zahnrad⸗ bahn von Rüdesheim auf den Niederwald zum Denkmal iſt 54 Jahre in Betrieb. Jährlich be⸗ fördert ſie Tauſende zum Denkmal. Eine Rück. ſchau zeigt, daß die Bahn in der langen Zeit noch keinen Unfall gehabt hat. Für die⸗ ſes Jahr beginnt der Betrieb drei Tage vo“ Oſtern. Die erſte große Kundgebung für 1938 am Niederwalddenkmal iſt am 6. Mai. Es kom- men dann 2000 Teilnehmer der in Hamburg ſtattfindenden Reichstagung der Volksfürſorge. Die Gäſte übernachten in Rlldesheim und Bin⸗ gen. Für den diesjährigen Rüdesheimer Frem⸗ denverkehr liegen bereits Meldungen von Ge⸗ ſellſchaften aus aller Welt vor. Wieder Waldbrand an der Nahe Kirn(Nahe). Erneut trieb der rote Hahn in unſeren Nahewaldungen ſein Unweſen. Glückli⸗ cherweiſe konnte durch den ſchnellen Einſatz der Feuerwehr und hilfsbereiter Volksgenoſſen grö⸗ ßeret Schaden verhütet werden. In einem Fall kam der Brand durch ſpielende Kinder auf. Eine Frau aus Kirn war mit ihren Kin⸗ dern in den Wald ſpazieren gegangen. Die Mutter ſetzte ſich bei dem ſchönem Wetter am Waldrand nieder, um zu ruhen und ſchlief ein. Währenddeſſen ſpielten die Kinder mit einem Feuerzeug und entfachten ein Feuerchen, das ſich durch den herrſchenden Wind ſchnell ausbreitete. Ein Zug der Kirner Feuerwehr wurde zur Ein⸗ dämmung de Flammen eingeſetzt. Sehr eifrig betätigte ſich auch eine Schule von Bergen an der Brandbekämpfung. Im Diſtrikt„Diebez⸗ bronn“ der Gemarkung Bergen bei Kirn war eine Fläche von rund 4 ha von den Flammen ergriffen worden. Beinahe hätte es das Leben gekoſtet. Trier. Ein in den 40er Jahren ſtehender Mann, deſſen Ehefrau eine Reiſe zum Beſuch bei Ver⸗ wandten unternommen hatte., wurde von den Hausbewohnern nicht wie gewöhnlich frühmor⸗ gens bemerkt. Als man an ſeinem Zimmer klopfte, gab er keine Antwort. Nichts Gutes ahnend, benachrichtigte man die Polizei und ließ die Zimmertür gewaltſam öffnen, zumal man auch leichten Gasgeruch bemerkte. Als man in das Zimmer gelangte, fand man den Mann leblos am Boden liegen. Sofort durchge⸗ führte Wiederbelebungsverſuche hatten Exfolg. Nach Lage der Dinge kommt ein Unglücksfall inn Betracht Der„Strohwitwer“ war nach Mit, ternacht aus einer fröhlichen Geſellſchaft nach Hauſe gekommen und wollte ſich auf dem Gas ofen noch ſchnell etwas herrichten. Dabei hat er wohl den Gashahn aufgedreht und auch anzu⸗ Bunte Tagtsthronit ſtecken verſucht. Indem er ſich mit dem Kopf wohl zu weit über den Gasofen beugte, wurde er durch das Einatmen der Gaſe müde und fiel zu Boden. Er kann von Glück ſagen, daß er noch rechtzeitig aufgefunden wurde. Er kam ſoſort ins Krankenhaus. Zwei im Zimmer be⸗ findliche Kanarienvögel waten bereits tot. Das Jeuer in Kinderhänden Spielende Kinder verurſachen Stallbrand. Ein Kind verbrannt. Albersweiler b. Annweiler(Pfalz). Um die Mittagsſtunde des Donnerstags ereignete ſich auf dem Langenſcheider Hof⸗Schießplatz ein fol⸗ genſchweres Brandunglück. Der in der Nähe des Langenſcheider Hofes ſtehende Schaf⸗ ſtall des Schafhalters Hey aus Oberotterbach, der zum Teil mit Stroh angefüllt war, brannte vollkommen nieder. Unter den glühenden Trümmern fand man die Leiche des 3 Jah⸗ re alten Töchterchens des Hofbewohners und Wirtes Eugen Müſel. Erſt nachdem der Brand vollkommen gelöſcht war, war es mög⸗ lich, die verkohlte Leiche zu bergen. Wie die Er⸗ mittlungen ergaben, war das zjährige Brüder⸗ chen mit dem verbrannten Kind durch eine Lücke in den Stall eingeſchlüpft, hatte dort mit Feuerzeug geſpielt und ſo den Brand verurſacht. Während der Junge ſich noch recht⸗ zeitig in Sicherheit bringen konnte, fand das kleine Schweſterchen den Weg ins Freie nicht mehr. In der Nähe der Tür, die allerdings ver⸗ ſchloſſen war, wurde das Kind von den Flam⸗ men erfaßt. An dieſer Stelle fand man auch die Leiche des Kindes. Jungwald durch Feuer vernichtet Landſtuhl. Am Donnerstag iſt der am Ein⸗ ſiedlerhof gelegene Gemeindewald von Kinds⸗ bach zum dritten Mal in dieſer Woche von einem Brand heimgeſucht worden, dem dies⸗ Blick in den Gefängnis für einen denunzianken Mannheim. Denunzianten werden im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staat nicht mehr geduldet, da ihr charakterloſes Verhalten eine ehrloſe Ge⸗ ſinnung offenbart. Zu dieſen traurigen Geſtal⸗ ten gehört der 1910 in Karlsruhe geborene u. dort wohnhafte Angeklagte Hermann Klumpp, den das hieſige Schöffengericht am Donners⸗ tag abzuurteilen hatte. Erſt vor Jahresfriſt wurde er vom Schöffengericht Karlsruhe wegen fotgeſetzten Betruges zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Damals begaunerte er in durchtrie⸗ bener Weiſe einen betagten Karlsruher Ge⸗ ſchäftsmann um über 2000 RM., die er teils in Möbeln anlegte, teils mit zwei„Freundinnen“ auf einer Vergnügungsreiſe durchbrachte. Der betrogene Geſchäftsmann iſt dafür bekannt, daß er für bedürftige Volksgenoſſen viel getan hat und ein gläubiger Chriſt iſt. Er hatte auch den Betrüger Klumpp damals nicht angezeigt; det Strafantrag war von dritter Seite erſtattet worden. Um nun die eigenen Straftaten zu verdecken und womöglich einen Freiſpruch zu erzielen, zeigte der gewiſſenloſe Angeklagte den alten Mann ſtaatsfeindlicher Betätigung an eine Beſchuldigung, die völlig aus der Luft ge⸗ griffen war, was auch die heutige Mannheimer Gerichtsverhandlung erhärtete. Die Behaup⸗ tung Klumpps, im Auftrage ſeines Wohltäters ſtaatsfeindliches Material aus dem Auslande beſchafft zu haben, fiel in nichts zuſa m⸗ men. Das Schöffengericht erkannte denn auch erſtmals in einem ſolchen Fall auf die hohe Freiheitsſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt. Ein angehender Hochſtapler. Darmſtadt. Ein erſt im Dezember aus dem Gefängnis entlaſſener junger Mann aus Darm⸗ ſtadt mietete ſich ein Zimmer für 35 Mk. ob⸗ ohl er von Unterſtützung lebte und vorläufig einerlei Ausſicht auf Verdienſt hatte. Er ver⸗ kehrte mit einem Mädchen, das er groß⸗ ſpurig ausführte, allerdings auf ihre Koſten. Nach einiger Zeit verſchwand er ohne mal infolge ſtarken Weſtwindes nahezu der anze Jungbeſtand— etwa 7—8 Hektar— zum pfer fiel. Eine Abteilung des Reichsarbeits⸗ dienſtes kämpfte den Waldbrand zuſammen mit der Feuerwehr tatkräftig nieder, ſo daß ein Uebergreifen der Flammen auf die angrenzen⸗ den Privatwaldungen verhütet werden konnte. Eine Schweſter Opfer des Verkehrs Koblenz. In Koblenz⸗Horchheim wurde abends eine Caritasſchweſter aus Koblenz von einem Auto überfahren. Das Unglück ereignete ſich, als ſich zwei Fahrzeuge begegneten. Da angeblich das eine nicht abblendete, verlor die Fahrerin des anderen die Sicht und fuhr ſo, ohne daß ſie es merkte, die Schweſter um. Erſt durch einen dumpfen Knall wurde ſie darauf aufmerkſam, daß etwas paſſiert ſein mußte. Sie ſtieg ſofort aus und bemühte ſich dann um die Ueberfahrene. Die Verunglückte wurde in ein Nachbarhaus gebracht, wo der Arzt den Tod der Schweſter feſtſtellte. Unters Auto geraten. Bad Kreuznach. Ein gjähriger Schulknabe lief plötzlich vom Bürgerſteig weg auf den Fahrdamm. Ein aus Richtung Bingen naben⸗ der Laſtkraftwagen erfaßte den Jungen und zwar wurde er von der Stoßſtange zu Boden geworfen. Dabei kam er glücklicherweiſe in der Mitte zwiſchen die Räder zu liegen, ſodaß das Auto über ihn hinwegfuhr. Nur am Hinterkopf wurde der Junge allerdings erheblich verletzt und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Nach Feſtſtellungen der Polizei waren die Bremſen des Autos nicht in Ordnung. Folgenſchwerer Verkehrsunfall Freiburg i. Br. In der Nähe des Freiburger Hauptbahnhofes ereignet ſich am Mittwochabend ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Laſtkraftwa⸗ gen mußte, da ein vor ihm fahrendes Perſonen⸗ auto plötzlich ſtoppte, ſcharf abbremſen. Dabei geriet der ſchwere Wagen ins Rutſchen und fuhr auf den Gehweg. Zwei Perſonen, Vater und Tochter einer Freiburger Familie, wurden von Gerichtssaal Mietzahlung und mietete ſich anderswo neu ein. Bei der Gefangenen⸗Fürſorge verſuchte er durch bewegliche Klagen Mitleid zu erregen Das Amtsgericht Darmſtadt gab ihm diesmal mit einer Gefängnisſtrafe von ſechs Mona⸗ 8 Bedenkzeit, ſeinen Lebenswandel zu ändern. Tod eines Mädchens verſchuldel Karlsruhe. Im letzten Fall der Karlsruher Schwurgerichtstagung hatten ſich wegen ge⸗ werbsmäßiger Abtreibung und fahrläſſiger Tötung der 71jährige einſchlägig vorbeſtrafte verheiratete Adam Georg Hagenmeier aus Bruchſal und die 26 Jahre alte verheira⸗ tete Frieda Thereſia Lunz geb. Schnepf aus Bruchſal vor den Geſchworenen zu verant⸗ worten. Der Angeklagte Hagenmeier hatte im Januar 1933 in der Wohnung der Eheleute S. in Obergrombach an der ledigen Tochter einen verbotenen Eingriff vorgenommen, wo⸗ für ihm als Vergütung eine Schuld von 15 RM. für gelieferte Milch nachgelaſſen wurde. Am Abend des 27. November nahm er in der Wohnung der Mitangeklagten an einer 20 jährigen Kellnerin aus Daxlanden eine Ab⸗ treibung vor. Das Mädchen ſtarb alsbald an den 47 8 des Eingriffs an Lungen⸗ embolie. Als das Mädchen tot auf dem Stuhle ſaß, ließ er ſich von der anweſenden Lunz aus der Handtaſche der Toten auf ſein Verlangen 10 RM. Vergütung geben. Die wegen Bei⸗ hilfe mitangeklagte Lunz rief dann einen Arzt, der den Tod feſtſtellte und die Polizei benach⸗ richtigte. Das Schwurgericht ſah die Handlungsweiſe des Angeklagten als derart unfaßbar, gewiſ⸗ ſenlos und leichtſinnig an, daß mildernde Um⸗ ſtände verſagt wurden. Hagemeier wurde we⸗ gen gewerbsmäßiger Abtreibung in Tateinheit mit fahrläſſiger Tötung zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt, wagen gegen die Mitangeklagte Lunz wegen Beihilfe zur verſuchten Abtrei⸗ bung eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten ausgeſprochen wurde. 0 Wilwenperbrennung in Indien Polizei jagt zum brennenden öcheilerhaufen In der indiſchen Provinz Radſchnaputra er⸗ eignete ſich vor kurzem wieder ein Fall einer Witwenverbrennung, bei dem die Polizei erſt im letzten Augenblick eingreifen konnte. Trotz der ſchärfſten behördlichen Verbote Eng⸗ lands, die Necten die Witwenverbrennung aus religiöſen Motiven erlaſſen wurden, kommen immer wieder Fälle vor, bei denen ſich Witwen Verſtorbener freiwillig auf dem Scheiterhaufen verbrennen laſſen. Im vorliegenden Falle han⸗ delte es ſich um die junge Witwe eines Palaſt⸗ wächters, die ſelbſt verlangte, mit ihrem toten Mann zuſammen verbrannt 10 werden. In dem Dorf, in dem die Witwe lebte, wurde ihr Entſchluß mit einem wahren Freudentaumel begrüßt. Da ſich gerade in dieſer Gegend in hoffte Zeit ſchlimme Seuchen gezeigt hatten, hoffte man, das Opfer der jungen Witwe könne die Krankheiten bannen, Unter Berückſichtigung aller religiöſen Feierlichkeiten wurde der Schei⸗ terhaufen auf dem Dorfplatz aufgerichtet. Die unge Frau, die ſchon ganz in Verzückung chwebte, wurde geſalbt und von den fanatiſchen rieſtern geweiht, dann brachte man ſie auf den chultern 7 dem Scheiterhaufen. Auf dem gan⸗ zen 75. ſang die Todgeweihte mit ſchwärme⸗ Liſchen licken religibſe Lieder, in denen ihre Freude, mit ihrem Mann vereinigt zu werden, zum Ausdruck kam. Ein Inder aus der niederſten Kaſte hatte in⸗ deß ſchon 95 heimlich ein Auge auf die ſchöne Nadja geworfen. Es ſchmerzte ihn tief, daß ſie auf dem Scheiterhaufen ſterben ſollte. Wäh⸗ rend der Vorbereitungen rannte er, ſo ſchnell er konnte, zur nächſten Polizeiſtation und meldete den Vorfall. Sofort ſprangen mehrere beherzte Beamte auf ſchnelle Pferde und ſprengten dem Dorfe zu. Unterdeſſen hatte die junge Witwe bereits den Scheiterhaufen beſtiegen, die fana⸗ tiſchen N warfen unter dauerndem Mur⸗ meln von Gebeten brennende Fackeln hinein. Die Pan züngelten hoch. Aus dem ſich ſchnell entwickelnden Rauch drang der Geſang der Frau ſchauerlich über den Platz. Als die berittenen Beamten im Dorf an⸗ kamen, rotteten ſich ſofort ſämtliche Bewohner zuſammen. Sie nahmen eine drohende Hal⸗ tung ein, verſtopften mit ihren Leibern zu Zu⸗ gang zum Dorfplatz und ſchrien, die Götter ver⸗ langten das Sah Mit Gewalt mußten die Beamten ſich Bahn brechen, um zu dem brennen⸗ den Scheiterhaufen vorzudringen. Als man da⸗ ran ging, die Flammen zu erſticken und die Witwe. die an einen Hin gefeſſelt war, zu be⸗ falle fing ſie an zu klagen und zu flehen, man ſolle ſie doch ſterben laſſen, ſie wolle das Opfer ihres Lebens bringen und mit ihrem Mann vereint ſein. Die Flammen hatten bereits ihren Körper erreicht und die Kleidung verſengt. Mit ſchweren Brandwunden wurde ſchließlich die Un⸗ glückliche, die ſich verzweifelt wehrte,—— näch⸗ 525 Krankenhaus gebracht, wo ſie hoffnungslos arniederliegt, ein Opfer des finſterſten religib⸗ ſen Wahnſinns. ö Bekanntmachungen der ASA. Kreis Vergilraße Kreisgeſchäftsſtelle: Bensheim, Adolf⸗Hitler⸗Straße 5. Dienſtſtun den: Täglich von 8—12.30 und 14.30—19 Uh Mittwochs und Samstags von 8—1 Sprechſtunden des Kreisleiters: Dienstags von 15—18 Uhr Sprechſtunden des Kreis wirtſchafts beraters: Dienstags von 17—18 Uhr Sprechſtunden des Kreis⸗NS.⸗Betaters: Donnerstags von 17—18 Uhr Der Kreisleiter Dienſtappelle. f Ich erſuche die Erledigung des Rund ſchreibens 18/88 bis ſpäteſtens 23. März 1938. Organiſationsberichte. Ich erinnere an die rechtzeitige Ein⸗ ſendung der Organiſationsberichte, letz⸗ ter Termin 25. März 1938. Vereidigung. Ich erinnere an die ſofortige Einſen⸗ dung der Meldungen. Letzter Termin 20. März 1938. Die. für den RPT. 1938 lind bis 23. März 1938 fällig. l Brudmann, Kreisleitet dem Laſtkraftwagen erfaßt und ſchwer ver⸗ letzt. Der Frau wurde ein Bein völlig abgefahren und das andere zeraquetſcht, während der Mann einen Oberſchenkel⸗ bruch u. andere erhebliche Verletzungen erlitt. Kraftwagen vom Murgkalzug erfaßt Freudenſtadt. Am Mittwoch abend fuhr ein Perſonenauto, in dem ſich zwei Köche und ein Angeſtellter des hieſigen Hotels„Waldeck“ bee fanden, von Kloſterſteinach in Richtung Baiers⸗ bronn. Auf dem Bahnübergang an der unte⸗ ren Murgtalbrücke bei Baiersbronn wurde das Auto von einer Zuglokomotive der Murgtal⸗ bahn erfaßt und 20 Meter weit geſchleift, bis der Zug zum Stehen kam. Das Auto goriet in Brand und wurde vollſtändig vernichtet. Die drei Inſaſſen wurden ſchwer verletzt ins Kreiskrankenhaus gebracht; Lebensgefahr ſoll nicht beſtehen. Die Schuld an dem Unfall dürfte den Kraftwagenführer treffen, da der Bahnübergang mit Blinklichtern und der Lokomotivführer Pfeifenſignale gege- ben hat. Offenbar wollte das Auto noch vor dem Zug über den Bahnkörper kommen, wobei es jedoch mitten auf den Schienen mit der Lokomotive zuſammenſtieß. Das Tor ins Reich München. Die beiden 64 Meter hohen Mos dell⸗Holztürme am Ende der Reichsauto⸗ bahn in Piding bei Bad Reichenhall werden gegenwärtig wieder abgetragen. Einer der Türme iſt bereits wieder entfernt. Urſprüng⸗ liſt beſtand die Abſicht, nach Fertigſtellung der Reichsautobahn München Landesgrenze die Türme maſſiv in Eiſenbeton herzuſtellen und mit Unterberger Marmor zu verkleiden. Durch den Anſchluß Oeſterreichs ſind die Verhältniſſe anders geworden, weshalb auf die Errichtung des monumentalen Tores verzichtet wird, Der Goldſchatz in der Truhe Wie aus Kulmhach gemeldet wird, kam in Uetzing im Jura eine 90 Jahre alte, mit ihren kränklichen Tochter zuſammenlebenden Witwe in die Lage, fremde Hilfe in Anſpruch nehmen zu müſſen. Bei dieſer Gelegenheit mußte die ſonderbare Feſtſtellung gemacht werden, daß die biedere Alte, die die Wohltätigkeit für ſich in reichem Maße in Anſpruch genommen hatte, ſehr für ſich geſorgt atte. In einer alten Truhe fand man mehrere tauſend Mark Bargeld. außer Kurs geſetzte Münzen und 710 Mark in gleißen⸗ dem Gold. Aumpiſcher Pokal für die D Ag. [deulſche Arbeitsfront) In Anerkennung der hervorragenden Lei⸗ ſtungen auf dem Gebiet der Freizeitgeſtaltung. Kairo, 18. März. Das Internationale Olympiſche Komitee be⸗ ſchloß auf ſeinem auf dem Nildampfer„Vic⸗ toria“ veranſtalteten Kongreß, den Olym⸗ piſchen Pokal für das Jahr 1938 der Deutſchen Arbeitsfront für ihre hervorragenden Leiſtun⸗ gen auf dem Gebiet der Freizeitgeſtaltung durch die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ zuzuerkennen. Der vom verſtorbenen Ehrenpräſidenten des IOg., Pierre Baron de Coubertin, 1906 ge⸗ ſtifteten Pokal wird alljährlich an einen Sport⸗ verein oder Sportverband vergeben, der ſich auf dem Gebiet der Jugenderziehung beſon⸗ ders hervorgetan hat. Deutſchland erhielt den Olympiſchen Pokal bereits zum dritten Male; 1909 wurde er der Deutſchen Turnerſchaft, 1932 der Hochſchule für Leibesübungen und 1938 der Deutſchen Arbeitsfront zuerkannt, 4 verſehen iſt e 1 4 Es iſt eine nicht abzuleugnende Tatſache, daß unſer Dorfbild durch die ſchönen, glatten, geteerten Straßen eine erhebliche Verſchöner⸗ ung erfahren hat. Dagegen läßt die Behand⸗ lung der Straßen noch viel zu wünſchen übrig. Bei jeder Gelegenheit kann man die Beobach⸗ tung machen, daß in der Nähe von gut beſuch⸗ ten Gaſtſtätten, Kinos und Kaffees die Stra⸗ ßen mit leeren Zigarettenſchachteln, Papier, Staniol und den üblichen Einlegbildchen be⸗ ſonders an Sonntagen und Montagen wie be⸗ ſät ſind, ja, daß ſich Bierunterſätze und an⸗ derer Unrat noch in den umliegenden Gärten finden. Ganz zu ſchweigen von Flaſchenglas und anderen, noch widerlicheren Rückſtänden, für welche die Piſſoirs und Aborte eigentlich die gegebene Oertlichkeit wären. Dieſe Unſitten ſind wirklich kein Beitrag zur Dorfverſchöne⸗ rungsaktion. 5 In dem eben durch die Schule gehenden Märchenfilm„Tiſchlein, deck' dich“, kommt auch ein Eſel vor, der ſtatt Dukaten zu ſpeien, etwas ganz anderes auf das ausgebreitete Tiſchtuch vor die faſſungsloſe Familie fallen läßt. Aber dieſer Eſel war immerhin nur ein unvernünftiges Tier, das außerdem noch auf Befehl handelte. Jenen anderen Eſeln aber, von denen, nach den Rückſtänden zu ſchließen, nicht wenige hier frei herumlaufen, ſcheint das„Eſel ſtreck dich“ zur Gewohnheit geworden zu ſein, ebenſo aber auch den lieben Ortsbürgern, die dieſe Zuſtände als unab⸗ änderliche Tatſache eben hinnehmen. Das rechte Mittel hiergegen wäre, wie das Mär⸗ chen weiter verrät,„der Knüppel aus dem Sack“, das heißt, eine gepfefferte und geſalzene Strafanzeige, wie ſie ja jede Beſudelung eines öffentlichen Straßenbahn⸗ wagens auch nach ſich zieht. Noch beſſer aber wäre den Betreffenden ein Tag Arbeitsdienſt mit vorübergehender Anſtellung als Straßen⸗ reiniger. Wenn heute unſere Schuljugend jede Sar⸗ dinenbüchſe, jeden alten Blechtopf vom Orts⸗ f Befehl an alle SA⸗Sportabzeichen⸗Traͤger 1. Der Führer hat die Durchführung von Wiederholungsübungen für alle Träger des SA-Sportabzeichens befohlen, damit ſie ihre körperliche Leiſtungsfähigkeit und ihre ein⸗ wandfreie weltanſchauliche und charakterliche Haltung immer wieder unter Beweis ſtellen. Die erſte Wiederholungsübung wird am Sonntag, den 27. März 1938, durch⸗ geführt. Sie beſteht aus einem 15 km⸗Marſch ohne Gepäck mit einer kleinen Einlage von Geländedienſt. Nur die Volksgenoſſen, die dieſe Wiederholungsübung mitmachen, erhal⸗ ten die entſprechende Urkunde und damit die Berechtigung, das SA- Sportabzeichen wei⸗ ter zu tragen. Allen anderen bisherigen Sportabzeichen⸗Trägern wird das Sportab⸗ zeichen entzogen. 2. Zuſtändigkeit: a) Alle Angehörigen der SS, mit Ausnahme der fördernden Mitglieder, machen ihre Wiederholungsübung bei der SS. b) Alle Angehörigen der Polizei, mit Aus⸗ nahme der Feuerlöſchpolizei, machen die Uebung bei der Polizei. c) Alle Angehörigen des NSͤKK machen die Uebung beim NSKK. d) Alle unter a), b) und c) nicht genannten Inhaber des SA-Sportabzeichens machen ihre Wiederholungsübung bei der SA. 3. Antretezeit: Sonntag, den 27. März 1938, vormittags(Zeit wird noch bekannt⸗ gegeben). Antreteplatz: Viernheim, am Sturmlokal (Gaſthaus„Zum Freiſchütz“). Ein wiberlicher Anjug Beitrag zur Dorjverſchönerungsaktſon rand holt und die Schuttabladeplätze weit vom Ortsbild verlegt werden wegen der Reinlich⸗ keit, dann müſſen auch einmal dieſe Zuſtände aufhören. Anſchläge in Gaſtſtätten und öftere Hinweiſe im Polizeiteil, auch Anzeigen, wür⸗ den hier ſchon helfen. Das Gleiche gilt von dem oft ſtundenlangen Gröhlen, Johlen und nächtlichen Chorſingen Jugend⸗ licher in den Sommermonaten beim Verlaſſen der Gaſtſtätten ohne Rückſicht auf kranke oder kleine Kinder. Der„Kampf dem Unfug“ gilt aber auch den ſtreifenden Hunden, die oft zu 4 oder 5 an ganz beſtimmten Oertlichkeiten im Andenken hinterlaſſen. Schuld daran ſind meiſt die Hundehalter, die die Tiere beim Ausführen immer wieder an derartige Stellen führen, zu welchen ſie dann Straßenbild ihre bei jeder Gelegenheit wieder zurückkehren. Obwohl die Beobachtung derartiger allge⸗ meiner Vorſchriften und Verhaltungsmaßre⸗ geln genau wie das Straßenreinigen eigentlich eine Selbſtverſtändlichkeit ſein müßte, wieder⸗ holen ſich dieſe widerlichen Vorgänge immer wieder. Geduldet werden ſie nur durch die Gleichgültigkeit oder die falſche Rückſichtnahme einer Bevölkerung, die entweder den Glauben an die öffentliche Ordnung verloren hat, oder aber dieſe Dinge als ein notwendiges Uebel eben hinnehmen. Der neue Staat kennt dieſe Hal⸗ tung nicht. Mit der Entrümpelung der Speicher und Dorfränder müſſen auch dieſe Dinge bereinigt und ausgemerzt werden. Wenn die Erziehung zur Oeffentlichkeit weiter vorwärts ſchreitet, wird auch die Oeffentlich⸗ keit dazu übergehen müſſen, hier ein neues Gemeinſchaftsgefühl und Bewußtſein herauszubilden, das dieſe Auswüchſe als dem Allgemeinempfinden und einer neuen Sitt⸗ lichkeit nicht entſprechend, abſtellt. Dann erſt wird jedermann mit Recht ſagen können: Ja, unſer Viernheim iſt in Wahrheit ſauberer und ſchöner geworden. 8 Der Deuljche Aunbjunk Funk Post Das ſoeben neu erſchienene Heft der Rund⸗ funkprogrammzeitſchrift Der deutſche Rund⸗ funk Funk Poſt“ behandelt in einem großen illuſtrierten Artikel abermals Volksinſtrumen⸗ te; diesmal ſind es Zupfinſtrumente, die ja beſonders verbreitet und bei den Rundfunk⸗ hörern ſehr beliebt ſind. Das Heft enthält auch wieder eine Seite für das Kind, die von den kleinen Leſern immer mit viel Spannung er⸗ wartet wird.— Ein Bericht von der ſoeben ſtattgefundenen Leipziger Meſſe enthält über⸗ aus intereſſante rundfunktechniſche Neuhei⸗ ten. Der übrige Inhalt des Blattes ergänzt die Sendungen der Woche wieder vortrefflich. Deutjchland ruft die Zehnjährigen! Zur Jungvolk⸗ und Jungmäbelwerbung ber Hitler⸗Jugend RI. Zum dritten Male im nationalſoziallſtiſchen Deutſchland geht in dieſen Märzwochen ein Ruf an die Jugend im Alter von zehn Jahren. Nicht zu fremden, kleinmütigen Idealen wird gerufen: Eine Nation ruft— einzigartig in der Welt— einen neuen Jahrgang zur Anteilnahme am Leben ſeiner Gemeinſchaft, zu einem Gelöbnis zu Idealen, die zugleich Ideale ſämtlicher Altersſchichken der Nation ſind, zum Bekenntnis zu dem Führer, der Führer aller deutſchen Menſchen iſt, zum Schwur auf eine Fahne, die allen Deutſchen heilig iſt. 0 Der diesjährige, drei Wochen dauernde große Werbefeldzug der Hitler-Jugend für den freiwilligen Eintritt in das Deutſche Jung⸗ volk und den Jungmädelbund, richtet ſich an die Jungen und Mädel des Jahr⸗ ganges 1927/28, die zwiſchen dem 1. Juli 1927 und dem 30. Juli 1928 geboren ſind. Ueber eine Million— 511000 Jungen und 495 000 Mädel— umfaßt dieſer Jahrgang. Sie werden zu einem erſten ſelbſtändigen Schritt in ihrem jun en Leben aufgefordert: ſich für die Teilnahme an dem großen Dienſt des Volkes, am Werk Abvolf Hitlers, zu entſcheiden. Für dieſe Jungen und Mädel ſelbſt gibt es bei dieſer erſten Lebens⸗ eniſcheidung wohl kein„Oder“. Ihr junges, ge⸗ ſundes, aufgeſchloſſenes Lebensgefühl, läßt ſie die Tage zählen bis zu der Stunde, da ſie in feier⸗ licher Verpflichtung in das Deutſche Jungvolk und den Jungmädelbund aufgenommen werden, die ſie aus dem Leben der Geſchwiſter und älteren Ka⸗ meraden und Kameradinnen ſicher ſchon ſehr gut kennen. Welche Jugend hat jemals Anlaß und Möglichkeit gehabt, einen ſolchen Schritt mit aller Begeiſte⸗ rung und Freude entgegenzugehen, wie dieſe Ge⸗ raten? Und was kann ſich ein echter und gen ſunder Junge und ein friſches Mädel Größeres wünſchen, als das Glück der Zugehörigkeit zu dieſer größten Jugend⸗ organiſation der Welt! Die ſagenumwobene„Hexentanne“ im Diernheimer Wald Die Lorſcherſtraße wurde wegen ihr verlegt In dem Viernheimer Waldrevier, dicht an der die beiden Orte Viernheim und Lorſch verbindenden Kreisſtraße, auf einer 6 Meter hohen Flugſanddüne, ſteht die„Dicke Tanne“, im Volksmund auch die„Hexentanne“ gehei⸗ ßen. Kahl und äſtelos ragt der heute dürre Stamm in die Luft. Die Kiefer, um eine ſolche handelt es ſich nämlich, iſt dürr und rindenlos. Der Zahn der Zeit hat ſehr an ihr genagt. Der Baum ſteht unter Denkmals⸗ ſchutz und darf nicht gefällt werden. Gar viele Waldbeſucher glaubten ihre Initialen oder ihre Namen auf dem Stamm verewigen zu müſſen. Und ſo iſt der Stamm bis zur Man⸗ neshöhe überſät mit eingeſchnittenen Buch⸗ ſtaben und Namen. Ueber die„dicke Tanne“, die mit zu den beſonderen Bäumen in Heſſen zählt und heute mehr als 300 Jahre alt iſt, finden wir in Aufzeichnungen um die Jahrhundertwende fol⸗ gende Abhandlung: Entſprechend der geringen Güte ihres Standortes iſt der Höhenwuchs dieſer Kiefer ein ſehr mäßiger geblieben. Wäh⸗ rend in anderen Teilen des Reviers lang⸗ ſchaftige, bis 35 Meter hohe Kiefern vorkom⸗ men, beträgt ihre Geſamthöhe nur 14,5 m, wovon 8—9 m auf die mächtige breitſchirmige Krone entfallen. Der Umfang des Stammes mißt am Fuße 3,65 m, in Bruſthöhe 3,25 m. Aeltere Kiefern, namentlich Ueberhälter, haben in den oberen Schaftpartien gewöhnlich eine rötlich-gelbe, glatte Rinde, welche gegen das Dunkelgrün der Benadelung angenehm kon⸗ traſtiert und auf Frohwüchſigkeit ihres Trä⸗ gers ſchließen läßt. An unſerem altehrwür⸗ digen Baum, über drei Jahrhunderte ſind wohl an ihm vorbeigezogen, iſt die Rinde von dü⸗ ſterer Farbe, tiefriſſig und borkig, ſelbſt an den Aeſten. Die Beaſtung und Benadelung des Baumes iſt noch vollkommen ausreichend, ob⸗ wohl er auf ſeinem erhöhten Standort der Ge⸗ walt der Stürme ſtets preisgegeben war und obwohl er manchem Angriff ſeindlicher In⸗ ſekten preisgegeben war. Als ſeinerzeit der Vicinalweg(Feldweg) von Viernheim nach Lorſch in eine Kreisſtraße um⸗ gebaut wurde, war die Exiſtenz der„dicken Tanne“ ernſtlich bedroht. Da ſie im Wege ſtand, ſollte ſie als Opfer des Verkehrs fallen. Die Forſtbehörde trat damals warm für ſie ein und brachte es dahin, daß die Straße ſoweit, wie zur Erhaltung des Baumes er⸗ forderlich war, ſeitlich verlegt wurde. Die Bevölkerung von Viernheim hat der „dicken Tanne“ keine beſondere Liebe entge⸗ gengebracht. In früheren Zeiten ſoll der Ort, wo ſie ſteht, gefürchtet und gemieden worden ſein. Es beſtand nämlich bei vielen die aber⸗ gläubige Furcht, daß es dort„umgehe“ und daß zur nächtlichen Stunde Vorübergehenden, die ſich Uebeltaten hätten zuſchulden kommen laſſen, von unſichtbarer Hand eine Anzahl ſchmerzhafter Hiebe verabreicht würden. Möge unſere alte Kiefer noch manches Jahrzehnt in voller Lebenskraft auf ihrer Warte ſtehen, ſo ſchließt der Chroniſt. Auf der Warte ſteht ſie noch, aber leider ohne Lebens⸗ kraft. Sie iſt kahl geworden und nur der dürre dicke Stamm zeugt noch von ihrer einſtigen Herrlichkeit. 5 Alle Einrichtungen, die das neue Deutschland Adolf Hitlers ſeiner Jugend errichtet hat und errichtet, ſtehen ihnen zur Verfügung: Jugendherbergen und Heime der Hitler⸗Jugend, Sportplätze, Schwimm⸗ bäder, Turngeräte, eine junge Gemeinſchaft gleich⸗ altriger, gleichgeſinnter Kameraden und Kamera⸗ dinnen, geführt von jungen Führern und Führe⸗ rinnen, Heimabende, Baſtelſtunden, Spiele, Muſik und Volkstanz, Fahrten, Zektlager, Geländeſpiele, Beſichtigungen, Beſchäftigung mit Motoren und Maſchinen, Segeln, Rudern und Waſſerſport, Flie⸗ gen in den Sondereinheiten uſw.— das ganze vielfältige, bunte Leben der jungen Generation des neuen Deutſchlands! Auch für die zwei Millionen deutſcher Eltern der zehnjährigen Jungen und Mädel wird die Entſcheidung zum Eintritt ihrer Kinder in die na⸗ tionalſozialiſtiſchen Jugendorganiſation heute keine Frage der Ueberwindung beſonderer Hemmniſſe ſein. Die nationalſozialiſtiſche Jugendorganiſation hat durch die Erfolge ihrer Arbeit in den letzten Jah⸗ ren das Vertrauen der deutſchen Elternſchaft er⸗ worben. Und es hieße gegen die Zukunft der eigenen Kinder handeln, wollte man aus perſön⸗ lichen Anſchauungen, Meinungen, Grundſätzen und Bindungen oder Rückſichten irgendwelcher Art ſich dem gefunden, frohen Wollen und Können dieſer Jugend widerſetzen! Der Werbefeldzug der Hitler⸗Jugend in dieſen Wochen wird nun allen Eltern die Gelegenheit geben, ſich über die Arbeit der Hitler⸗Jugend, über das Wollen und Schaffen der nationalſozialiſtiſchen Jugend⸗ organiſation eingehend zu unterrichten. Tauſende von Elternabenden, Rundfunkvorträgen, Wochenſchauſzenen in den Filmtheatern, Einzelbe⸗ ſuche der zuständigen Führer und Führerinnen, Broſchüren, Plakate, Bilder, Artikel und Aufrufe werden der Elternſchaft dazu dienen und ihr die Möglichkeit geben, nach höchſtem Verantwortungs⸗ bewußtſein und ganzer Klarheit ihre Entſcheidung zu treffen. Freiwillig ſei die Entſcheidung der Eltern, freiwillig die Verpflichtung der Jungen und Mädel. 8 Das Geſetz über die Hitler⸗Jugend vom 1. De⸗ zember 1936, gibt der nationalſozialiſtiſchen Ju⸗ gendführung das Recht und die Möglichkeit, die geſamte deutſche Jugend behördlich und pflichtge⸗ mäß einzugliedern. 0 Die Führung der nationalſozialiſtiſchen Ju⸗ gend macht indeſſen von dieſer ihr gegebe⸗ nen Möglichkeit keinen Gebrauch. r erſcheint der freiwillige, geſchloſſene Eintritt 5 N Jahrganges 1927/ 8 der Zehnjäh⸗ rigen ein weitaus wertvolleres Geburtstagsgeſchenl cür den Führer, als eine dienſtpflichtmäßige Ein gliederung. Die Führung der Hitler⸗.„ ver- pflichtet ſich damit gleichzeitig ſelbſt zu enem all⸗ jährlichen öffentlichen Beweis ihrer Jeiſtung und bekennt ſich aufs neue zu dem Grundſatz, nach dem ſie angetreten iſt: dem Prinzip der freiwilli⸗ gen Leiſtung für die Geſamtheit. Es iſt ein neues Leben, das dem deutſchen Volk mit dieſem Prinzip aufgebaut wurde. Es öffnet ſich unſeren zehnjährigen Jungen und Mädeln mit dem Tage, da ſie in die Gemeinſchaft der Jugend als Pimpfe und Jungmädel aufgenommen werden, am Vorabend des Geburtstags des Füh⸗ res, am 19. April. Bisher waren ſie nur ein⸗ zelne; von dieſer Stunde ab ſteht über ihrem Ein⸗ zelwillen der Wille der Gemeinſchaft, der ihnen das ſchönſte Geſchenk macht, das Deutſchland ſeiner Jugend zu geben hat: i Treue und Kamerabſchaft. Sie werden in ihrem ganzen Leben nie mehr ein⸗ ſam, nie mehr verlaſſen ſein. Neben ihnen und hinter ihnen ſtehen Millionen, die gleichen Blutes und gleichen Glaubens, gleicher Begeiſterung und gleichen Willens ſind. In dieſer Gemeinſchaft gibt es keine Vorurteile, keine Vorrechte; ob arm oder reich, jeder wird nach dem gleichen Maß gemeſſen. Jeder trägt genau ſo den Marſchallſtab im Tor⸗ niſter wie der andere. Sie haben alle das gleiche Ehrenkleid: das Ehrenkleid der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Deutſchland ruft alle Jungen und Mädel. Es fragt nicht nach Aeußerlichkeiten, nach Beſitz, nach Kleid und Titel; Deutſchland fragt nach den Her⸗ zen! a ruft die Zehnjähri⸗ gen Hitlerjungen! Wollt ihr an den Fahr⸗ ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft die Grundlage— ſpart fleißig! W 1 A as gan hener, n 9 Eller dd de N die na⸗ elle leine ie gen. 15 hal * Ich. ſcaft er, unt 5 1 petſdn⸗ den und At ſih den dieter n de fbi L gende gen durttig Citzelhe Name, Mufti iht de fibnng gen J lung der 11 5% let, di fits Ju ehe 6. Eintritt Jh sehen ige E deulſchen lde. Es Madel haft der omen es Fih⸗ ur ei m Ein tr ihnel id feiner icht ein⸗ nen md i ANlutes ug ud aft git m oder ene 1 4 n Ir. i gleiht fiche bel. Es fach Nr. 12 Die Sprengung In den Nordharzer Granitbrüchen iſt Hochbetrieb. Die Meißel klingen, die Bohrer dröhnen, die Brecher donnern, und dazwiſchen krachen die Sprengungen und tragen ihren Widerhall durch die Wald⸗ täler zum Dorf hinüber. f Ueberall an den Felswänden, die der Bruch in vielen Jahrzehnten aus dem Berg gefreſſen hat, wird gearbeitet. Hier ſtehen die Steinhauer auf langen Leitern und ſchmalen Vorſprüngen und werken mit Hacke oder Eiſen. Dort hängen ſie in Seilen und bohren Sprenglöcher. Da werden die Brocken in Loren geladen und zum Knacker efahren. Und drüben ſchlägt man vier⸗ antige Pflaſterſteine oder breite Mauer⸗ dlöcke. So geht es den ganzen Tag. Nur mittags, wenn die Frauen oder Kinder aus dem Dorf kommen, im dick ver⸗ hüllten Henkeltopf das warme Eſſen brin⸗ gen und aus dem Schmiedeſchuppen die helle Glocke ertönt, ruhen alle Hände. Dann ſitzen die Männer in den ſelbſtgebauten Lauben und Grotten, laſſen ſich's ſchmecken und blinzeln zufrieden in die Sonne. Und für zwei Stunden ſchweigt dann der Lärm des Steinbruches——— *. Dem Meiſterpolier Gropp bringt allmit⸗ täglich Ella das Eſſen. Das iſt ſeine zwan⸗ een ner Tochter. Sie kommt gewöhnlich chon vor Beginn der Mittagspauſe, denn ihre jungen Beine ſind ſchneller als die der anderen Frauen. Außerdem bringt ſie auch für den jungen Klaus Witt, der bei ihren Eltern Logis bezogen hat, das Mittageſſen mit. Und Klaus Witt iſt ein großer, hübſcher Junge, den ſie ſehr gern hat. Klaus Witt weiß das zwar nicht. Aber wenn ihr buntes Kopftuch zwiſchen den Fichten auftaucht und ſie am ſchwarzen Kummerbrink vorbei in den Bruch geht, geſchieht es jedesmal, daß er oben am Felſen den Kopf wendet und ein Leuchten in ſeine Augen tritt. Doch auch jedesmal blickt er ſchnell wieder auf ſeine Arbeit zurück, denn neben ihm ſteht Peter Lang und ſchielt ihn böſe an. Peter Lang iſt derjenige, der nach Vater Gropps Wunſch Ella einmal zur Frau haben ſoll. Er iſt der Sohn eines ver⸗ ſtorbenen Schulfreundes des Meiſterpoliers. Ein hübſches kleines Haus hat ihm der Alte hinterlaſſen. Zudem verſteht er ſein Steinmetzhandwerk recht gut und iſt auch ein ordentlicher Kerl, der zu einem ordent⸗ lichen Mädel wohl paßt. Daß die Ella ſich in den jungen Logis⸗ gaſt verguckt hat, iſt Gropp natürlich nicht unbekannt geblieben. Aber er gibt nicht viel darauf. Das Mädel wird ſchon noch lernen, nicht allein nach dem hübſchen Ge⸗ ſicht eines Mannes zu ſehen, und Klaus Witt, der aus der Fremde ins Dorf kam, iſt viel zu ſcheu und zu abſeitig, um dem andern gefährlich werden zu können. So überlegt Vater Gropp, und darum ſagt er vorläufig nichts zu der Geſchichte. Anders Peter Lang. In dem regt ſich an jedem Mittag immer heftiger die Eifer⸗ ſucht. Bald⸗glaubt er auch, daß ihm Ella, ſeit der Fremde da iſt, von Tag zu Tag kühler begegne. Und wenn er nach Feier⸗ abend bei ſeiner Mutter im Stübchen hockt, quält ihn in wachſendem Maße die Vor⸗ ſtellung, Klaus Witt ſei irgendwie mit Ella zuſammen. Dann läuft er mitunter in den Abend hinaus, iſt voll Schmerz und Bitterkeit und fühlt in ſeiner Bruſt den aufbegehrenden Haß gegen den Widerſacher. Wochen geht das ſo. Er ſpricht bald kein freundliches Wort mehr mit Klaus Witt. Ueberall wittert er des Fremden Gegner⸗ ſchaft. Auch Klaus merkt das. Aber er ſchweigt dazu. Ja, um kein Ungemach zu ſtiften, hält er ſich noch mehr zurück, wie⸗ wohl er beglückt Ellas Zuneigung erkennt. Als es nun auf dem Jahrmarktstanz ge⸗ ſchieht, daß Peter Lang einmal von Ella einen Korb erhält, weil ſie gerade dieſen Walzer dem andern verſprochen habe, trifft Mutti, ich sehe schon den Fröhling! Sonntag, den 20. März Foto Edith Boeek Bilderdienst Kießlich M „e„„„„„„ das den Abgewieſenen wie ein Fauſtſchlag. Da iſt in ſeiner Bruſt mit einemmal nur noch wild auflodernder Haß gegen den Rivalen. Unheimlich und drohend brodelt er durch ſein Blut. Er ſtürzt an die Theke und betrinkt ſich. Mit dumpfem Schädel geht er dann heim und wirft ſich, keuchend vor innerem Aufruhr, unausgekleidet aufs Sofa. Auch Vater Gropp iſt ſtutzig geworden. Er nimmt ſich ſeine Tochter unter vier Augen vor und verſucht erſt in Güte, dann mit Drohungen, die Sache wieder ins rich⸗ tige Gleis zu bringen. Ella indes ſieht ihn groß an und ſagt:„Ich kann nicht anders, Vater!“ „Dummes Ding!“ brauſt er auf.„Ich werde dich dann eben zwingen, vernünftig zu werden. Morgen noch werde ich veran— laſſen, daß dem Witt gekündigt wird. Dann mag er wieder hingehen, woher er ge⸗ kommen iſt!“ . Am andern Tage, noch bevor Gropp ſeine Drohung wahrmachen kann, ereignet ſich jedoch im Bruch ein Zwiſchenfall, der wie ein Eingriff des Schickſals iſt——— Auf Vorſchlag des Meiſterpoliers ſoll eine die Einfahrt in den Bruch beengende Felsnaſe abgeſprengt werden. Peter Lang erhält den Auftrag, unten an der Wand zwei Sprenglöcher anzuſetzen, während Klaus Witt zur Unterſtützung oben auf dem Fels ſenkrecht anfaſſen ſoll. Es wird feſt⸗ geſetzt, daß genau zehn Minuten vor der Mittagspauſe die Zündſchnüre angeglüht werden. Gropp gibt dazu Fünf⸗Minuten⸗ Lunten, ſo daß jeder Zeit genug hat, ſich vor der Exploſion der Sprengladungen in Sicherheit zu bringen. Peter und Klaus ſtellen ihre Uhren auf dieſelbe Sekunde ein. Dann beginnen ſie, die Sprenglöcher zu bohren, Lang unten an der Felsnaſe, Witt oben auf der Wand, dreieinhalb Meter vom Abfall entfernt. Sie haben den ganzen Vormittag ange⸗ ſtrengt zu tun, um ihre Aufgabe pünktlich fertigzubringen. Weitab von der eigent⸗ lichen Arbeitsſtelle des Bruches, wo die Belegſchaft werkt, ſind ſie jeder für ſi allein. Keiner von ihnen ſieht den andern. Nur das Klopfen und Bohren ihrer langen Meißel kündet ihnen gegenſeitig ihre Nähe. Peter Lang arbeitet mit einer wilden Wut. Dieſer Vorfrühlingstag mit ſeinem reinen Himmelsblau und der milden Sonne macht ihn raſend. Es iſt, als ſei er über Nacht in den Pfuhl dunkelſter Leidenſchaft geſtürzt. Bis an den Hals ſteckt er voller Gift und Galle. Einer iſt zu viel da, brütet er, der Witt oder ich. Und dann zuckt ein böſer Plan in ſeinem Hirn auf. Ich werde meine Uhr um fünf Minuten vorſtellen, überlegt er voller Haß, und ich werde auf die Sekunde pünktlich meine Lunte an— brennen. Wer will nachher wiſſen, warum Witt zu ſpät vom Felſen ging? So brütet Peter Lang. Ein Froſtſchauer packt ihn dabei. Am Ende aber triumphie⸗ ren Eiferſucht und Haß: Er rückt den Zeiger um fünf Minuten vor, und in ſein Geſicht ſtiehlt ſich ein gefährliches Grinſen—— Peter Lang hat ſeine Sprenglöcher ge⸗ laden. In der zitternden Hand hält er die Ahr. Der Zeiger taſtet auf zehn vor Zwölf. Ein Streichholz flammt auf, ſprühend fangen beide Luntenenden Feuer. Dann läuft Peter lautlos davon. In fünf Minuten wird die Sprengung erfolgen, in fünf Minuten wird Klaus Witt—— Ja, Klaus Witt hockt noch ahnungslos auf dem Felſen, in deſſen Innern ſchon das Verderben ſitzt. Er hat ſeine Arbeit längſt fertig, aber er hat noch Zeit. Seine Uhr iſt noch einige Minuten vor der verabredeten Zeit. So beſchattet er ſeine Augen und ſieht den Weg hinab, der unter ihm in den Bruch mündet. Stille Freude zittert in ihm auf: Ella iſt da! Dort kommt ſie. Ganz gemäch⸗ lich ſtapft ſie den gelben Sandweg herauf, in der einen Hand den Henkeltopf, in der andern ſchlenkernd ihr buntes Kopftuch. Klaus tritt einen Schritt näher an den Abfall. Ella iſt jetzt an der Einfahrt des Bruches. Noch fünfzig Schritt, dann wird ſie unmittelbar unter der Felsnaſe ſein. Ob ſie Peter Lang begrüßen wird? Doch halt, gleich muß er ja die Lunten an⸗ brennen! Aber was iſt denn da los? Klaus ſtarrt nach dem Schmiedehaus hinüber. Das iſt doch Gropp, der da ſo aufgeregt winkt, und der andere neben ihm iſt doch Peter Lang! Rufen ſie? Schrillt da nicht die Glocke? Klaus Witt ſchrickt zuſammen. Inſtinkttn wittert er Gefahr, Gefahr für Ella. Er ſteht ſie genau unter dem Felſen ſtehen, un⸗ ſchlüſſig, weil ſie nicht weiß, was das Schreien und Winken bedeutet. Er aber erkennt es jäh: Lang hat ſchon die Zünd⸗ ſchnüre angebrannt!. Sinnlos ſchießt für einen Herzſchlag lang eine entſetzliche Lähmung durch ſeine Glie⸗ der. Dann bricht rieſengroß die Sorge, die Angſt um Ella über ihn herein. Aber auch die Bereitſchaft, ſich für ſie einzuſetzen, um den Preis des Lebens ihre Rettung zu wagen. Er iſt ganz wach, ganz kalt, ganz entſchloſſen. Mit einem Blick mißt er die Tiefe und die Weite bis zu dem Sand⸗ haufen da unten. Dann ſetzt er an und ſpringt, ſpringt vom zwölf Meter hohen Fels herab—— a Ein Rauſchen umbrauſt ihn. Hart ſchlägt er genau in den Sandhaufen. Er iſt be⸗ nommen, faſt betäubt. Aber es iſt eine Kraft und ein Wille in ihm, wie er ſie niemals ſpürte. Der Himmel ließ ſeinen Sprung glücken. Nun Ella—! In zwei Sätzen iſt er bei ihr, reißt die Entſetzte in ſeine Arme und keucht mit ihr davon. Zwanzig Meter weit kommt er, da kracht es hinter ihm zweimal donnernd auf. Berſtendes Geſtein, Praſſeln, Klatſchen! Er ſtürzt, ſchützt das Mädchen mit ſeinem Körper. Und über ſie her bricht eine Wolke von Staub und Steinhagel. indes die Hauptmaſſe der zermalmten Felsnaſe mit Höllengetöſe hart hinter ihnen niedergeht. Die Arbeiter, voran Vater Gropp, ſtürzen entſetzt herbei. Keiner zweifelt daran, daß Klaus und Ella erſchlagen ſind. Als ſie aber näher kommen, erſtarren ſie. Ein Wunder: Klaus Witt erhebt ſich wieder, tritt ſchwankend aus dem Staubdunſt her⸗ vor und trägt Ella, die ihre Arme feſt um ſeinen Nacken gelegt hat, dem bebenden Vater entgegen. Niemand ſagt ein Wort. Sie ſehen alle nur den alten Meiſter an, der die Augen geſchloſſen hat und nichts zu denken vermag. Klaus Witt läßt die Gerettete vor ihm ſanft zu Boden gleiten, wendet ſich dann ab und taumelt auf einen Steinblock nieder. Der Sprung vom Fels hat ihm eine leichte Gehirnerſchütterung gebracht. Aber er iſt dennoch glücklich—— * Sie haben über den Vorfall nicht ver geredet, die Männer im Steinbruch. Aber er hat ſie nachdenklich gemacht. Am meiſten wohl Vater Gropp. Der hat ſchließlich ſeiner Tochter mit einer Handbewegung ge⸗ ſagt, was er mit Worten nicht konnte: Geh' zu ihm, er hat dich gewonnen—! Peter Lang aber hat ſich den ganzen Tag faſt vor ſich ſelbſt verkrochen. Und als er am Abend allein nach Hauſe geht und von ferne ſieht, wie Klaus Witt und Ella Gropp Hand in Hand ganz langſam mit dem verglühenden Sonnenlicht dieſes Tages dem Dorfe zuſchreiten, da weiß er, daß das Schickſal gegen ihn entſchieden hat. Hobert Södekum ä — 8 5 . 2 3— S Auf„falſcher“ Jährle Der Märzwind fegte heulend um das Gehöft des Heidebauern, der die Liegen⸗ ſchaften am Ende des Dorfes ſein eigen nannte. Hektor, der grauzottige Schäferhund, ſpürte den kalten Luftzug durch die Ritzen des nahen Bretterzaunes bis in ſeine hölzerne Hütte hinein. Das Tier hob darob ſeinen rieſigen Kopf von der Strohmatte und ſchaute dem kühlen Wehen entgegen. Vom Winde mochte ſeine feine Naſe wohl immer etwas Neues erfahren. Mancherlei Geheimniſſe wußte ſie dem vielgereiſten Allerweltsgtem zu entnehmen, und oft ge⸗ lang es ihrem eifrigen Forſchen, daraus Nutzen zu ziehen. Dann lobte der Heide⸗ bauer den Hund und nannte ihn— gütig ſeinen ſtarken Hals klopfend—„gutes, gutes Törchen!“ So hatte er ihn ſtets ge⸗ rufen, als der Rüde noch klein war. Der Wind kam von weither. Darum ver⸗ loren ſich die Blicke des vierbeinigen Wäch⸗ ters weder an dem ſchwarz gegen den bläu⸗ lichen Nachthimmel aufragenden Gerüſte des Leiterwagens, mit dem der Bauer am Tage in die Stadt fuhr, noch fanden ſie ſich bereit, dem heimlich am Weinſpalier des Stalles entlang ſchleichenden Kater„Mohr“ längere Betrachtung zu ſchenken. Der Oſt ließ indes nicht nach, ungeduldig zu ſein. Voller Behagen ſog der Rüde dar⸗ aus die Anſchauung über ſeine weitere, von ihm durch Tor, Holz⸗ und Mauerwerk ge⸗ trennte Umgebung. Sein Bruſtkorb weitete ſih, wurde wieder ſchmal, um bald ſehr haſtig und unregelmäßig auf und ab zu gehen. Die anfängliche Ruhe war dahin. Der Trieb, frei zu ſein und nur ſich ſelbſt vertrauen zu dürfen, wurde ſo rege in ihm, daß er winſelnd den aufgehenden Mond anflehte, wieder ſtill wurde und ſchweigend zuletzt in die Ferne lauſchte. Hundegebell tönte vom Dorfe herüber. s war eine Lautfolge beſonderer Art: d bittend, bald zornig, manchmal ſehn⸗ tig verliebt, um ſogleich wieder ent⸗ „cht in klägliches Gejaul überzugehen. Hektor kannte den Klang der verſtreuten immen ſeiner Artgenoſſen um dieſe Zeit, J über ſeine Sippe jetzt beſondere Gewalt itte. Er konnte es daher nicht unterlaſſen, i den Chor ſeiner Leidensgefährten mit tzuher Kehle einzuſtimmen. Im Wohnhauſe des Bauern erloſchen nach und nach die Lampen. Die Mitter⸗ nacht ging um. Da hielt es den Hund nicht länger in der Einſamkeit. Auf dem Boden ſeiner Hütte liegend, verſuchte er ungeſtüm mit den Vorderpfoten den Halsgurt, der ihn an die Kette feſſelte, abzuſtreifen. Dies war gar nicht ſo einfach. Er ſcheuerte den Kopf an der Schwelle ſeiner engen Be— hauſung und wurde nicht müde in ſeiner verzweifelten Tätigkeit, bis es ihm endlich gelang, den Lederriemen über ein Ohr zu zwängen. Der Geifer lief ihm von der Anſtrengung über die heißen Lefzen. Er verſchnaufte ſtöhnend und pruſtend und blieb ungläubig noch ein Weilchen liegen. Mit jähem Ruck fiel plötzlich das Band kraftlos vor ihm nieder auf die Erde. Hektor war frei! Breit auf allen Vieren ſtehend, ſchüttelte er ſich heftig die ausgeſtandene Angſt und Mühe aus dem Fell und ſuchte, ledig aller Pflichten, ernſtlich nach einem Ausſchlupf. Vergeblich kehrte er ſchon von der dritten Runde innerhalb des Anweſens zurück. Der Heidebauer war ein vorſichtiger Mann. Bei dem vierten Umlauf ſetzte der Hund mit mächtigem, wohlberechnetem Sprunge über ein Stück Staketenzaun, und fiel ſo⸗ fort in ſich ſteigernden Troll. Durch die Hintergärten der Siedlungen preſchte ſeine Wolfsgeſtalt, und einer ver⸗ heißenden Fährte kurzentſchloſſen folgend, ſetzte ſie hurtig über Gräben, huſchte ſchnell über ein breites Beet und verhoffte über⸗ raſchend und laut hechelnd, als ihr aus dem Grasgarten des Dorfſchmiedes ein Schatten und ein Paar grünlich leuchten⸗ der Augenpunkte entgegenkamen. Es war Senta, die Geſpielin der Kinder des Handwerkers. Kleiner als Hektor und auch nicht mehr jung, gehörte ſie als Miſch⸗ ling keinem beſonderen Stammbaume an. Ihr Vater hatte als weißer Spitz bis ins geſegnete Alter hinein auf den Koppeln des Gutes das Vieh hüten helfen, und ihre Mutter, ein Sprößling aus deutſchem Lang- und Kurzhaar, war des verblichenen Förſters Gernot treueſte Begleiterin ge— weſen. So hatte Senta unverderbte Sinnes- ſchärfe und geſunde Inſtinkte übernommen. Der Schmied lobte darum ſtets ihre An⸗ hänglichkeit und Zuverläſſigkeit. Als ſie den ſtarken Rüden ſich nähern ſah und ſein Begehren gewahrte, empfing ſie ihn ausweichend mit unwilligem Knur⸗ ren, entwand ſich ſchnell und geſchickt ſeinem ungezügelten Drängen und entwiſchte durch das offene Hoftor. Die Dorfſtraße raſte die ſtürmiſche Hetzjagd hinunter. Durch dichtes Stangengehölz trieb der Verfolger die flüchtige Hündin mit keuchen⸗ dem Rachen. Ueber Stubben und Revier⸗ grenzen preſchten ſie in ihrer Haſt. Hoch⸗ wald durchmaßen ſie mit fliegenden Läufen, ſo daß die Aeſte knackten. Eine am Berghange entlangführende Schneiſe in weiten Fluchten durchmeſſend, verſuchte der Schäferhund kraftvoll, die ſpröde Gefährtin ſchnell von der Richtung abzudrängen. Es gelang ihm nur einen Augenblick. Dann verfolgte ſie wieder in eigenſinniger Beharrlichkeit die vorbe⸗ zeichnete Bahn. Der Rüde verſuchte nun mit aller An⸗ ſtrengung, der Flinken ganz nahe zu kommen. Stets ſchreckte ſie ihn durch grim⸗ miges Knurren. Den nächſten ſeiner toll⸗ kühnen Angriffe quittierte ſie mit einem hitzigen Biß in ſeinen Hals, ſo daß der Un⸗ vorſichtige jaulend zur Seite ſprang und ſofort einige Meter hinter ihr zurückfiel. Den Vorſprung nützend, wollte ſie— an einem Kreuzwege angekommen— wieder der Heimat zulenken, als ihr in dieſem Augenblick eine erregende Witterung in die Naſe fuhr. Der Erdboden roch nach einer Wundfährte, nach Blut von Hirſch oder Reh, ja, von Reh— noch ganz friſch. Sie ſtieß, ſofort der verlockenden Spur folgend, nach wenigen Sprüngen ſchon auf ein winziges Tröpfchen Schweiß. Sie be⸗ wand es genau. Indem ſie ſich noch recht davon überzeugte, ſchoß auch der Hund ſchon herbei, knurrte ſie mit gemiſchten Ge⸗ fühlen an, leckte haſtig das Blut auf und jagte lautlos von dannen, ſie hinterdrein. Vergeſſen war im Nu die Macht des Geſchlechts. Ein ſtiller Wettſtreit entſpann ſich um die verlockende Beute. Wenige hundert Meter abſeits lag in einem engen Talkeſſel inmitten hoher Heidekrautbüſche ein Rehbock zur Ruhe ge⸗ bettet. Mühſam hatte er ſich von der Aeſung zum Lager zurückgeſchleppt. Die Läufe ſchmerzten ihn. Ab und zu brannten die wunden Stellen an ſeinen Feſſeln wie hölliſches Feuer. Das letzte Tauwetter hatte die Schneedecke weich und morſch gemacht, aber der Froſt in den Tagen darauf aus dem harmloſen Kriſtallgefüge von ehedem Tauſende von meſſerſcharfen Schneiden, die ſich bei jedem Schritte tief in das Fleiſch drängten. Der Bock leckte ſich gerade einen Lauf, als er es vom Hange her laut knacken hörte und gleich darauf zwei große Schat⸗ ten auf ſich zueilen ſah. Im Augenblick ſtarr vor Entſetzen, ſprang er ſofort aus dem Bett und jagte in wilden Fluchten quer durch Wald und Heide. Nun galt es, das Letzte aus den kranken Gelenken her⸗ auszuholen. Zum Ausruhen war ſpäter wieder Zeit. In Kenntnis des Reviers gewann er langſam Vorſprung, aber die Feſſeln ſchmerzten mehr und mehr. Bereits ver⸗ harſchte Stellen ſprangen von der An⸗ ſtrengung wieder auf—— Die beiden Hunde hatten das flüchtig werdende Wild ſofort wahrgenommen. Sie ſpornten ihre Glieder zur größten Eile an. Anfänglich blieben ſie zurück Sie liefen bald hinter-, bald nebeneinander und hinderten durch gegenſeitiges Kreuzen ihrer Bahnen oft genug den raſchen Fort— ſchritt ihrer Verfolgung. Dann änderten ſie jedoch ihre Taktik, Sie arbeiteten in⸗ ſtinktiv zuſammen und verſuchten, den Reh⸗ bock in ihre Mitte zu bringen. Dies gelang ihnen zwar nicht. Aber ſie machten ihn durch ihre wechſelſeitig vor⸗ getragenen Angriffe müde, während ſie dabei noch die Möglichkeit verſpürten, von Fall zu Fall etwas verſchnaufen zu können. Trotzdem gelang es dem Waldfreiherrn, ſich für einige Zeit ihrem Treiben zu ent⸗ ziehen. Durch mancherlei Widergänge und Schleifen ſeiner Fluchtbahn hatte er ſie von ſich abzulenken verſtanden. Ehe ſie ihn wiederzufinden vermochten. hätte der ſchlaue Bock ſehr wohl das Weite ſuchen können, aber er brachte nicht mehr genug Kraft und Willen auf Angſtvoll richtete er ſein herrliches Haupt empor, um Aus⸗ ſchau nach ſeinen Verfolgern zu halten. Da erkannten ſeine Lichter den hinter der Bergkuppe auftauchenden Rüden. In ſpitzem Winkel dazu eilte auch ſchon die ſtumm arbeitende Hündin heran. Mit letzter Ueberwindung riß ſich der Rehbock von der kühlenden Erde und jagte mit kläalichem Schmerzenslaute hinkend davon. Sein Untergang ſchien fetzt unab⸗ wendbar. Hinter ihm brauſte aufholend die zähnefletſchende Meute. Zu einer Niederung ſtrebte der Wunde. Dort wußte er einen kleinen See. Ob dort die Rettung gelang? Seit Förſter Freimut beim erſten Neu⸗ ſchnee Trittſiegel wildernder Köter in ſeinem Revier entdeckt hatte, war er trotz Eis und zeitiger Dunkelheit unermüdlich nach den Störenfrieden auf der Lauer. Heute wollte er wieder ſein Heil verſuchen. In der Hoffnung, diesmal rechten Erfolg zu haben, pürſchte er heimlich am Seeufer entlang. 6 Er brauchte nicht lange zu warten. Der Klagelaut eines Rehes drang an ſein Ohr. Schnell ging er noch einige Schritte voran und nahm Deckung. Die Hatz ſtob auf ihn zu. Hundert Meter, noch fünfzig——— gleich mußten die Hunde über eine freie Stelle des ſumpfigen Geländes flitzen. Fünfundzwanzig Gänge! Da faßte der Gewehrlauf den Wolfsſtämmling ins Blatt. Tückiſch ſchnappte der Getroffene nach dem Einſchlag der Kugel. Ehe er die wunde Lendenſeite erfaſſen konnte, knickte er leb⸗ los zuſammen. Ueber ihn ſtürzte die Ge— fährtin. Mit einem Seufzer nahm ſie Ab⸗ ſchied vom Leben. Seitab ſank der zu Tode erſchöpfte Frei⸗ herr des Waldes ins falbe Gekräut. Zit⸗ ternd ſtreckte er ſich voller Ermüdung. Freimut hatte ihn in letzter Minute gerettet. Kurt Knaak Lord Liſter kauft ein Diadem Dem eleganten Wagen entſtieg ein nach der neueſten Mode gekleideter junger Mann. Er muſterte einen Augenblick die funkelnde Pracht im Schaufenſter des Juweliergeſchäfts und trat dann in den Laden. Er wählte lange unter den Stücken, die man auf ſeinen Wunſch vor ihm aus⸗ gebreitet hatte. Nach gründlicher Prüfung legte er die zwei koſtbarſten Stücke beiſeite. Das eine war ein Armband und das andere ein Diadem. „Wieviel koſten dieſe zwei Schmuck⸗ ſtücke?“ fragte er den Inhaber des Ge⸗ ſchäfts, der ihn ſelbſt bediente. „Das Armband koſtet 1000 Dollars. Das Diadem kann ich Ihnen für 25 000 ver⸗ kaufen.“ Der junge Mann hörte, ohne mit der Wimper zu zucken, die großen Summen nennen und ſchnitt mit einer Hand⸗ bewegung weitere Erklärungen des Juwe⸗ liers ab:„Ich kaufe beide. Das Armband möchte ich gleich mitnehmen.“ Bei dieſen Worten zog er ſeine Brieftaſche und zählte zehn funkelnagelneue 100-Dollar⸗Noten auf der Glasplatte des Ladentiſches auf. „Das Diadem legen Sie mir für einige Tage zurück. Das Armband laſſen Sie mir bitte ſo einpacken, daß ich es gleich als Wertpaket durch die Poſt verſchicken kann. Ich habe noch einige Beſorgungen zu machen und werde das Päckchen nachher abholen.“ Der Juwelier murmelte etwas, von in Gegenwart des Kunden einſiegeln wollen, aber der junge Mann lächelte: „Ihre Firma iſt ja als zuverläſſig bekannt.“ Der Geſchäftsmann dankte für das Lob mit einer tiefen Verbeugung und geleitete den guten Kunden ſelbſt zur Tür. Nach einer Stunde holte der elegante Fremde das ſauber verſchnürte und verſiegelte Päckchen ab, ſetzte ſich in ſein Auto und fuhr davon. Es waren ſchon einige Tage vergangen und der Käufer des Diadems hatte noch nichts von ſich hören laſſen. Der Juwelen⸗ händler ſah den in Ausſicht gehabten guten Gewinn ſchwinden.„Ich muß morgen ver⸗ reiſen“, ſagte er zu ſeinem älteſten An⸗ geſtellten, der ihn in ſolchen Fällen immer vertrat.„Sollte der Käufer des Diadems doch noch wiederkommen, dann ſeien Sie vorſichtig. Der Schmuck wird nur gegen Barzahlung abgegeben.“ Bereits am anderen Tage meldete ſich der Kunde fernmündlich:„Hier iſt Lord Liſter, Hotel Aſtoria. tte ſchicken Sie mir um zwölf Uhr das von mir ausgeſuchte Diadem ins Hotel. Packen Sie es mir gleich als Wertpaket ein, damit ich es durch die Poſt verſenden kann. Geben Sie dein Boten quittierte Rechnung mit.“ Der Angeſtellte erbat ſich ſofort wie üblich von der Auskunftei der Firma nähere Angaben über den Kunden. Es dauerte kaum eine halbe Stunde, da kam ſchon die Antwort:„Lord Liſter, Ausländer, bewohnt ſeit geſtern Hotel Aſtoria, Zimmer Nr. 36/37. Näheres nicht bekannt.“ „Die Auskunft iſt ſehr dürftig“, dachte der Angeſtellte,„zwei Zimmer, zwei Aus⸗ gänge. Unter Umſtänden verſchwindet der Kunde mit dem Schmuck durch die Tür des Nebenzimmers, während der Bote im anderen ſteht und auf das Geld wartet. Soll ich einen zweiten Mann an der anderen Zimmertür poſtieren?“ Im Hotel Aſtoria ſaß Lord Liſter mit einem anderen Herrn in ſeinem Schlaf— zimmer, das durch eine Portiere vom Salon getrennt war. Beide hatten vor ſich Pack- papier, Kartons verſchiedener Größe, Bind⸗ faden, Siegellack und Petſchaft liegen und verglichen dieſe Sachen genau mit dem Wertpaket, das das gekaufte Armband ent⸗ halten hatte. „Du haſt Glück gehabt“, meinte Liſter, „daß du alles ſo genau auftreiben konnteſt. Du mußt dich nachher beeilen mit dem Fertigmachen des Duplikats.“ „Du kannſt ganz ohne Sorge ſein, das klappt ſchon, wenn du die Abwicklung ge⸗ nügend verzögerſt.“ Inzwiſchen war es zwölf Uhr geworden. Es klopfte an der Tür des Salons, der Bote des Juweliers trat ins Zimmer und überreichte dem Lord das verſchnürte und verſiegelte Päckchen mit der Rechnung. „Nehmen Sie einen Augenblick Platz“, ſagte der Lord und ging mit Paket und Rechnung in das Nebenzimmer, wo ſein Kumpan mit ſeinem Handwerkszeug bereit ſaß. Nach einigen Augenblicken kam der Lord zurück und ſah ſich ſuchend im Zimmer um.„Wo habe ich denn meine Schlüſſel ge⸗ laſſen?“ murmelte er. Er nahm den Hörer des Telefons auf und ließ ſich mit dem Zimmermädchen verbinden:„Fräulein, haben Sie meinen Schlüſſelbund nicht ge⸗ ſehen? So, in der rechten Schreibtiſchlade liegt er. Ich danke.“ Der Lord zog die Schublade auf, entnahm ihr einen Schlüſſel⸗ bund und ging wieder ins Nebenzimmer. Der Bote hörte, wie anſcheinend ein Wand⸗ treſor aufgeſchloſſen wurde, und einen Augenblick ſpäter erſchien Liſter mit einer Stahlkaſſette. Er entnahm ihr einen Packen Geldſcheine und zählte dieſe langſam und ſorgfältig auf der Tiſchplatte auf. Er be⸗ kam jedoch nur zweiundzwanzigtauſend Dollars zuſammen. Er zuckte bedauernd 355 der Schulter:„Leider habe ich, wie ie ſehen, nicht genug Bargeld hier. Es tut mir leid, daß ich Sie deshalb noch ein⸗ mal bemühen muß. Bitte kommen Sie in zwei Stunden wieder, dann habe ich noch etwas Geld von der Bank geholt.“ „Wünſchen Sie noch etwas?“ wandte ſich der Lord an den Boten. „Ich bitte um das Paket.“ „Entſchuldigen Sie“, lachte der Lord auf, „natürlich müſſen Sie den Schmuck wieder mitnehmen.“ Er ging nach nebenan, holte das Wert⸗ paket und übergab es dem Boten. Kaum hatte dieſer das Zimmer verlaſſen, rief der Lord ſeinem Genoſſen zu:„Jaͤck, pack ſchnell alles in den Koffer. Ich telephoniere dem Hausdiener. Wir erreichen noch den Schnell⸗ zug nach Weſten.“ Am nächſten Morgen kam unerwartet der Juwelier von der Reiſe zurück. Mit zorn⸗ rotem Geſicht hielt er ſeinem Vertreter eine zuſammengeballte Zeitung vors Geſicht und brüllte ihn an:„Sie dummer Kerl, wie konnten Sie ſich ſo begaunern und das Diadem abſchwindeln laſſen.“ „Ich verſtehe Sie nicht“, antwortete der Angeſtellte,„das Diadem iſt doch gar nicht abgenommen worden.“ „Hier leſen Sie. Ich bin deshalb heute in aller Frühe zurückgeflogen.“ Der Angeſtellte las die kurze Zeitungs⸗ notiz, die von einem Gaunerſtreich durch Vertauſchung eines Pakets mit einem wert⸗ vollen Brillantendiadem ſchrieb. Er legte das Blatt aus der Hand:„Da ſcheint unſere Konkurrenz einen ziemlichen Verluſt er⸗ litten zu haben. Wir waren vorſichtiger. Ich traute der Sache nicht und habe den Boten zwar mit einem verſiegelten Paket ins Hotel geſandt, hatte aber den Schmuck nicht hineingetan. Ich habe mich ſelbſt auf⸗ gemacht und im Hotelveſtibül auf die Rück⸗ kehr des Boten gewartet. Ich ſah gleich am Umfang ſeiner Aktentaſche, daß er das Paket nicht losgeworden war und bin ins Geſchäft zurückgegangen.“ „Und welche Scherereien hätte es ge⸗ geben, wenn die Schwindler nun keine waren, die Rechnung bezahlt und den Schmuck nicht bekommen hätten?“ verſetzte der Chef. „Gar keine, denn wenn der Bote das Geld bekommen hätte, wäre ich ſofort nach oben ins Zimmer des Kunden geſtürzt und hätte das richtige Paket, das ich ja bei mir hatte, gegen die Attrappe ausgetauſcht und gebeten, die verſehentlich vorgekommene Verwechſlung der gleich ausſehenden Sen⸗ dungen zu entſchuldigen.“ Ernst Recke —— W Lach ſuchl mite der Ech Vue denaute 5 gr che, Stu 0 ni Mate nige 0 1 r 1 Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Oienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock Betr. Ausmarſch der Polit. Leiter Gemäß meiner Bekanntgabe haben alle Polit. Amts⸗, Zellen⸗ und Blockleiter am Ausmarſch am Sonntagmorgen teilzunehmen — in Uniform— Civil mit Hakenkreuzbinde. Abmarſch pünktlich 8.30 Uhr vom Marktplatz Stellplatz am Fürſt Alexander). Antreten 8.15 Uhr. Betr.: Winterhilfsſchießen. Am Sonntag, 20. März, findet auf den Schießſtänden der Kriegerkameradſchaft ein Winterhilfsſchießen ſtatt. Die Parteigenoſſen, Angehörige der Formationen und Gliederun⸗ gen der Partei ſind hierzu eingeladen. Hoffe auf eine zahlreiche Beteiligung, gilt es doch, das große Hilfswerk des Führers zu un⸗ terſtützen! Das Schießen findet von 8 bis 11.30 Uhr und von 14 bis 17 Uhr ſtatt. Betr.: Führerbeſprechung. Am Montagabend, 8.30 Uhr, findet im Saale des„Ratskeller“ eine Führerbeſpre⸗ chung ſtatt. Es haben daran teilzunehmen: U. alle Polit. Amts⸗, Zellen⸗ und Blockleiter 2. die Führer der Formationen, Gliederungen und angeſchl. Verbände 3. die Walter, Warte und Wartinnen der DAF, NS und NS⸗Frauenſchaft. Dienſtanzug iſt Pflicht! Ich erwarte eine vollzählige und pünkt⸗ liche Teilnahme. Braun, Ortsgruppenleiter. Aeſchsluftichutzbund Gemeindegruppe Viernheim Auf Anordnung der Orts⸗Kreisgruppe fin⸗ det am Montag, den 21. März 1938, abends 8.30 Uhr, in der Luftſchutzſchule(Mühle) ein Amtsträger⸗Appell ſtatt, wozu alle Amts⸗ träger und Amtsträgerinnen reſtlos zu er⸗ ſcheinen haben. Nur Krankheit oder Schichtarbeit können entſchuldigen! Der Gemeindegruppenführer: gez. Lammer, LS⸗Führer. 2 5 4 Altle n 2 Achtung Kameradſchaftsführer! Heute Samstagabend, 8 Uhr, haben ſämt⸗ liche Kameradſchaftsführer ſowie alle Ig., die mit dem Einziehen von Beiträgen beauftragt ſind, in der Geſchäftsſtelle, Bürſtädterſtr., zur Abrechnung zu erſcheinen. Ebenſo haben die Scharführer die Sparmarkenbeträge ab⸗ zuliefern. Der Gefolgſchaftsführer. Kraft durch eude Nachmittagswanderung durch un⸗ ſern Wald nach Hüttenfeld Zu der morgen Sonntag, den 20. März, ſtattfindenden Wanderung ſind alle Volksge⸗ noſſen und ⸗genoſſinnen herzlich eingeladen. Forſtmeiſter Rohde wird uns allerlei Intereſ⸗ ſantes und Wichtiges von der Bedeutung des Waldes erzählen. Humor und Freude werden auch nicht zu kurz kommen. Treffpunkt am Rathaus. Abmarſch pünktlich 13 Uhr. Deutſche Hausfrauen, helft Fett erzeugen, gebt die Küchenabfälle dem EH W! Lokale Nachrichten Viernheim, den 19. März 1938 Anſer Tagesſpruch Wer nur ſtets ſich ſelbſt dient, iſt ein armer Tro 1 In ſein Leben dringt kein Freuden⸗ trag. Wer aber für andere mitlebt und miterlebt, mitträgt und mitfühlt, der wird reich und trägt unvergängliche Schätze in ſein Leben hinein. f K Adolf Donders. 9 Ble exste cluvallie E 4 1.. 5 72 2„ Am Mittwochmittag flog ſie, vielmehr wan⸗ Belte ſie die ſonnige Straße entlang: die erſte Schwalbe! Im allgemeinen ſagen die Leute, daß die eine Schwalbe noch keinen Frühling macht— dieſe Schwalbe jedenfalls hatte be⸗ reits Frühling gemacht, denn ſie wandelte be⸗ ſchwingt in einem hellen grauen Frühjahrs⸗ koſtüm dahin und hatte ein funkelnagelneues, überaus verwegenes Frühlingshütchen auf. Die Menſchen ſtaunten. Von allen Seiten wandten ſie den Kopf nach dieſem Mädchen, das ſo unbekümmert in Frühlingsſachen da⸗ hinſchritt, als wären mindeſtens ſchon die Bäume grün. Vielleicht hatte ſie ſich geirrt. Auch Schwalben können irren. Tatſache iſt jedenfalls, daß dieſes helle Frühlingskoſtüm, Daß das unternehmungsluſtige Hütchen zu dem blauen Himmel und zu dem leuchtenden Son⸗ nenſchein paßten, der in der Mittagsſtunde wirklich warm und frühlingshaft über der Straße lag. Die erſte Schwalbe wird nicht die einzige bleiben. Es geht ganz raſch, dann tauchen ſie überall auf. Wenn das Thermometer auf 10 Grad über Null zeigt, ſitzen ſie ſchon kühn in den Gartenlokalen im Freien, genießen die Luft und holen ſich den Schnupfen. Das letz⸗ tere gehört dazu. Und man nimmt ihn gern in Kauf. Andere lagern binnen Kürze im Freien. Sie machen ein Geſicht, als wollten ſie ſagen: „Da ſeht mal mich an!“ Natürlich kriegen ſie uch den Schnupfen und ſie können noch froh ſein, wenn ſie damit davonkommen. Sonnige Bänke ſind in den Mittagsſtunden ſchon jetzt itzt man hier und blinzelt auf die noch kahlen ume und Sträucher und den feuchten, auf⸗ getauten Boden. Es iſt, als hörte man ſchon das Gras wachſen, als könne man nun zu⸗ ſehen, wie jeden Augenblick Bäume und Sträucher ausſchlagen werden. Leider tun ſie es nicht auf Kommando. Aber ſie zeigen ihren guten Willen und ſtrecken immerhin ſchon ei⸗ 5 gefragt. In warme Wintermäntel gehüllt, nige verheißungsvolle Knoſpen heraus. Und die Weiden⸗ und Birkenkätzchen meinen es ganz beſonders gut, ſchon wehen ihre lichten Käßz⸗ chen im Winde. Vielleicht iſt es ſo, daß gerade die erſten Schwalben unter den Menſchen die Knoſpen herauslocken. Denn es wäre ungelant vom Winter, plötzlich einen Schneeſchauer über das neue Frühjahrskoſtüm zu ſchütten. So rückſichtslos iſt er denn doch nicht. Gegen Abend ſah ich— wenn auch keine echte Schwalbe, ſo doch eine echte Amſel ſitzen. Sie ſah mit ihren kleinen ſchwarzen Augen in den durchſonnten Himmel und flötete ſchmelzend ein kleines Frühlingslied. Da wußte ich, daß der Lenz nicht mehr fern iſt. 3 Wg W- Schießen auf den Schießſländen am Sandͤhöferweg Wir alle ſchießen für das WHW! So lau⸗ tet die Parole am morgigen Sonntag. Und wir glauben deshalb heute ſchon ſagen zu können, daß auf den herrlich gelegenen Schieß⸗ ſtänden unſerer Kriegerkameradſchaft ein Hoch⸗ betrieb herrſchen wird, wie er bisher nur ſelten zu verzeichnen war. Die beſten Vorbedingun⸗ gen hierzu ſind vorhanden! Oder können wir uns noch eine beſſere und einladendere Wit⸗ terung wünſchen, wie ſie zur Zeit herrſcht? Und was liegt da näher, als mit dem Beſuch des Schießens einen kleinen Spaziergang in die den Frühling erwartende Natur zu ver⸗ binden! Beſonders unſere alten Soldaten, ſie werden es nicht verſäumen, ſie werden die Ge⸗ legenheit wahrnehmen und ihre Hand auf die früher ſchon ſo oft erprobte Zielſicherheit prüfen. Die„Konkurrenz“ iſt hier groß, und jeder ſieht ſeine Ehre darin, ſich niemals unter⸗ kriegen zu laſſen. Wir können es deshalb ver⸗ ſtehen, wenn dieſes WHW⸗Schießen gerade unſerer älteren Generation beſonderen Spaß macht. Aber nicht allein ſie, nein, auch die Jungen warten ſchon lange darauf, wo ſie ihre Schießkunſt mit den alten Frontſoldaten, die ſich ſoundſooft im Schützengraben bewäh⸗ ren mußten, meſſen können. Und dazu kommt nun noch der dem Schießen zugrunde liegende gute Zweck. Niemand will da abſeits ſtehen! Es gilt mitzuhelfen am Gelingen einer Sache, die für das Wohl des Nächſten gedacht iſt. Der gemeinſame Opferſinn iſt mit der Anlaß zu jedermanns Beteiligung. Wir wollen nur hoffen, daß das die letzten Tage uns beglückende herrliche Frühlingswet⸗ ter auch noch morgen anhält. Dann iſt uns um den Erfolg des WHW⸗Schießens nicht bange.— Die Schießzeiten ſind: vormittags von 8—11.30 Uhr und nachmittags von 2 bis 5 Uhr. Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Büttner, Wein⸗ heimerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. gelbengebenkjeſer auj dem Friebhoj Kameradſchaftsführer Seelinger bei ſeiner Auſprache Aujete Schulkinder jeſern die Heimkehr Deutjch⸗Deflerreichs zum Aeich Ein Schulkind krägk ein Gedicht vor g Aufnahme: J. Roos(2) FP ͤ y d P Deutjſcher Aeichsbund jür Leibesübungen Morgen Sonntag, 20. März, findet auf den Schießſtänden am Sandhöferweg ein gro⸗ ßes WH W⸗Schießen ſtatt, wozu auch die Mit⸗ glieder des Deutſchen Reichsbundes für Lei⸗ besübungen eingeladen ſind. Das Schießen findet am Vormittag, von 8—11.30 Uhr, am Nachmittag von 14—17 Uhr ſtatt. Es iſt alſo jedem Kameraden die Gelegenheit gegeben, auch einmal dem Schießſport zu huldigen, und dadurch ſein Scherflein für das WHW zu geben. Ortsgruppe Viernheim des Deutſchen Reichs⸗ bundes für Leibesübungen Der Ortsgruppenführer. eee eee Todesfall. Heute nacht ſtarb Vg. Georg Wunder, Eulerſtraße. Er iſt an den Folgen eines am 10. ds. Mts., abends auf der Adolf⸗ Hitlerſtraße erlittenen Verkehrsunfalles ge⸗ ſtorben. Mitte der 70er ſtehend, war er noch ſehr rüſtig. Als alter Soldat gehörte er der Kriegerkameradſchaft an, die ihrem treuen Ka⸗ meraden die letzte Ehre erweiſen wird. * Beſichligung der Mannheimer Alllchzentrale Am Donnerstagmittag unternahmen die Mitglieder der Milchabſatzgenoſſenſchaft mit Frauen und Töchtern einen Ausflug nach Mannheim, um für wenige Stunden dem Alltäglichen zu entfliehen und dafür die ſe⸗ gensreiche Einrichtung der Mannheimer Milchzentrale zu beſichtigen. Ueber 130 Per⸗ ſonen nahmen an der Fahrt teil. Es erfolgte zuerſt eine Dampfer⸗Hafenrundfahrt. Man beſtaunte die rieſigen Schiffswerften, die gro⸗ ßen Lagerſpeicher der Firma Haniel und an⸗ deres. Hierauf ſtattete man dem Mannheimer Palmenhaus einen Beſuch ab, um hier die vielen Zierpalmen und Pflanzen zu bewund⸗ dern. Das größte Intereſſe galt der hierauf erfolgten Beſichtigung der Milchzentrale. Ein intereſſanter Vortrag führte ein in den Zweck der Einrichtungen, den Verhältniſſen von frü⸗ her die heutigen gegenüberſtellend. Man ver⸗ folgte aufmerkſam die Behandlung der Milch nach ihrer Anlieferung, wie ſie vom Milch⸗ erzeuger geliefert wird. In großen modernen Dampfkeſſeln erhitzt und entkeimt, erfolgt die Abfüllung in Flaſchen, ſodaß dieſelbe tagelang Friſchmilch bleibt. Alle Teilnehmer fanden dieſe Einrichtung als notwendig und werden noch mehr als bisher der Milch ihre größte Aufmerkſamkeit und Behandlung zukommen laſſen. Der Beſichtigung ſchloß ſich ein ge⸗ mütliches Beiſammenſein an. Zwei Teilneh⸗ mer ließen mit dem mitgebrachten Schiffer⸗ klavier Unterhaltung und Stimmung auf⸗ kommen. Die Mandeln blühen! Nicht nur an der Bergſtraße, ſondern auch hier ſieht man in verſchiedenen Gärten Mandelbäume in ſchönſter Blüte ſtehen. Heute früh, 5.45 Uhr, verzeichnete das Thermometer im Freien 5 Grad Wärme. Das warme Frühlingswetter dauert fort Während ſich über dem Küſtengebiet der Nordſee infolge einer Belebung der atlantiſchen Störungstätigkeit wieder unbeſtändigeres Wetter eingeſtellt hat, iſt für Mittel⸗ und Süddeutſchland noch immer hoher Luftdruck wetterbeſtimmend. Bei uns macht ſich die ein⸗ getretene leichte Aenderung der Wetterlage lediglich durch Bewölkung bemerkbar. Morgens vielfach dunſtig, teilweiſe auch neblig, ſonſt überwiegend heiter, trocken, Ta⸗ gestemperaturen zwiſchen 15 und 20 Grad. Schwache Winde aus Südweſt. Die Ausſichten für Sonntag: Noch keine Aenderung des meiſt heiteren und warmen Frühlingswetters. Küchenabfälle ſind wertvolles Futter! Damit ſtützen wir die Fettverſorgung! r Modeſalon Hannemann macht alles Roman von Hans Herbſt Urh ber⸗Rechtsſchuz Romanverlag Greiſer, Raſtatt in Baden 1 5 (10. Fortſetzung) 1 och Mary lachte. Waldemar ſchioß die Tür und ging einige Male im 19 „Wieſo dasz“„Sie ſcheinen von Ihrer Schweſter nicht viel zu dal „Nun.., als ich heute die Abrechnung machte, kam halten, Herr Hannemann?“ Wen 5 ulich mir der Gedanke, daß Sie ſich 8 A* Wee 3 nickte vergnügt. 1 1 n 8 e 1 1 könnten, wenn Ihnen das Geſchäft allein gehörte. Sie„Stimmt! Leute mit nem Piepmatz kann ich nun eh 50 liebte Mary eee dae würden doch 75 Prozent mehr verdienen.“ einmal nicht verknuſen. Alſo, Overbrügge war auch In dieſem Au li ihm klar, daß er Jubalt „Ach, ſo meinen Sie das.. ja ſchon... aber dann hier? Das konnte ich mir ſchon denken, denn er hat für M ry doch 25 empfand, als er ſich bisher uge⸗ N febreſt würden Sie als mein Kompagnon.. ſo meinen Sie ſich genau nach Ihnen erkundigt. Er ſchien lebhaftes tand 70— Wr f n 3 a a 8 N Lunge doch.? für das eingelegte Kapital die 75 Prozent Intereſſe fur Sie zu haben, war ganz begeistert von deen nner es lunge medche bade in ewe en an d 1 beanſpruchen, Waldemar?“ dnen. Da haben Sie anſcheinend einen weiteren Ver- erſten Augenblick an gefallen, aber das war ja eine 7 N„Ich weiß nicht einmal, Mary, ob ich das tun würde ehrer erhalten.“ Selbſwerſtändlichteit geweſen, denn Mary war ein an? e . ich dachte wirklich in erſter Linie an Sie.“ Mary machte ein abweiſendes Geſicht. genehmer. ſumpathiſcher Menſch. dem man lofork e „Dann wären Sie aber ein ſchlechter Geſchäftsmann!„Weiterer Verehrer? Was wollen Sie damit ſagen?“ Neude eine ne 1 Und für den halte ich Sie wirklich nicht!“ Hannemann blickte ſie vergnügt an und zwinkerte Jreundſchaftsverbaltnie hn 1 aer e ann n ö ze ist ja auch töricht darüber zu ſprechen, denn mit den Augen. e en en an deine eee ee, mein Geld iſt ja doch futſch. Es waren immerhin 50000„Na ja, der eine bin ich doch!“ die ſoeben erfolgte Andeutung des biederen Herrn vie vor 1 Dollars.“ Mary lachte hellauf. a Hannemann hatte ihm Klarheit über ſeine wirklichen durch 5 „Erzählen Sie doch, Waldemar!“ forſchte Mary leb⸗„Ach ſo... Na, wiſſen Sie, Herr Hannemann, ihre Gefen gebracht. En war nit es Freunde is J e K g daß. 1 haben Sie das Geld verloren?“ Verehrung laſſe ich mir gern gefallen, aber für die 3 eee hinzog, es war viel mehr, n die 15 Laldemar erzählte von den Worthington⸗-Aktien und Zuneigung dieſes Herrn van Overbrügge muß ich beſten N 34 5 p alt. 4 von dem Zuſammenbruch der e danken. Dafür babe ich gar keine. 18 Eigentlich datte er nun doch über diele Seſiſtelnung 1 Folt f„Das war aber ärgerlich für Sie“, meinte Mary„Das freut mich rieſig“, platzte Hannemann heraus. überglücklich ſein müſſen. aber 2 das Gegentetl ue ſrekel. 9 bedauernd.„Aber tröſten Sie ſich mit mir. ich„Das wäre auch nicht der richtige Mann für Sie.“ der Fall. er war fuchsteufelswild über dieſen eigentlich wat 135 oder vielmehr mein Vater beſaß einmal 120000 Mark.„Vielleicht Sie, Herr Hannemann?“ neckte Mary. dock beſeligenden Zuſtand. Waldſpe Auch wir haben das Geld verloren, aber auf andere„Ach, du lieber Himmel“, lachte Hannemann gut⸗ E ˙. ee die Bur N Weiſe als Sie. Ein Betrüger hat meinen Vater um mütig.„Solch' alter Krippenbeißer kommt für Sie gar me ee e 8 aun werten welten noche 1 das Geld gebracht. Ein gewiſſer Solbrück, der ſein nicht in Frage. Außerdem wären ihre Hoffnungen auf war doch geraden ann Keraſtrurde. 1 14 vollſtes Vertrauen beſaß, hat ihn begaunert. Der ge⸗ mich ausſichtslos, denn ich bin nicht mehr zu haben, ſo⸗„Nein, lieber Waldemar“, mußte er denken,„das iſt N 0 0 115 e- Menſch hat meinen Vater vollkommen rui. zuſagen in feſten Händen.“„„ Da ſchieben wir beizeiten 6 11 niert. Vater hat ſich von dieſem Schlag nicht wieder„Oh, wie ſchade“, meinte Mary ſcherzend. ee a 0.. 3 erholt. Er ging an dem Verluſt. g„Laſſen Sie den Mut nicht ſinten, Srauiein Mary“, ei tau dich ein wenig uud eie een V5 15 Waldemar hatte bei Nennung des Namens aufge⸗ erklärte Hannemann mit luſtigem Geſicht.„Ich be⸗ ſeinen Schreibtiſch. Für die Arbeit, die ihm noch be⸗ affen ö horcht. ſorge Ihnen ſchon noch den richtigen Mann. Laſſen Sie vorſtand, mußte er einen klaren Kopf haben. 5 in de „Solbrück...!“ ſagte er nachdenkend.„Warten Sie mich nur machen.“ 4 ak doch... ja, natürlich.... jetzt erinnere ich mich. Ich war„Das wollen Sie auch tun? Sie ſind wirklich zu be⸗ n doch damals in der Kreditbank. Ich kenne den Fall ſorgt um mich.“ N. ganz genau. Den Betrüger hat man wohl niemals„Ja, ſo bin ich nun einmal. Sie kennen ja meine ure Hannemann am Nachmittag von einer Be⸗ ind dn 1 beſche Geſchäftsdeviſe: Hannemann macht alles!“ J nach 0 kam, wartete ſeine Nichte Lucie Loch in — 1„Nein, er war ſpurlos verſchwunden. abe den„Sie ſind wirklich ein b im Eßzimmer auf ihn. ſehm f 1 Verluſt ſchon lange verſchmerzt. Was 3 ſchließ⸗ mann!. 3 e Lie ſaß mit ſeiner Frau Elta am Kaffeetiich. 1 dier 15 lich übrig! Ich habe ja auch wieder Glück gehabt„Muß man heutzutage, Fräulein Mary! Sonſt kommt„Gut daß du kommſt. Ontel Paulk ſagte ſie, auf in 1840 1 725 92 1 rappeln ſich ſicher einmal hoch und man nicht auf den grünen Zweig.“ n„Ich habe etwas wichtiges mit dir zu be⸗ Germ 14 inden ſchließlich den Wirkungskreis, der Ihnen zu. Er nickte ihr f eee, dude 4 ſagt. g n* 05 6 ee„Muß es gleich ſein oder kann ich erſt noch meinen 5 55 r„Wollen Sie mich denn ſchon wieder loswerden?“„Ich komme nur auf einen Sprung heran“, ſagte er Late keinen?“ meines Nannen ee e n 1 meinte Waldemar neckend.„Ich fühle mich doch ſehr nachdem er Waldemar begrüßt hatte.„Ich habe ihrer„Natürlich kannſt du das, Ontel Paul“ erwiderte* 1 wohl in meiner jetzigen Betätigung.“ Chefin ſoeben einen Beſuch abgeſtattet und wollte Lucte lachend.„Ueberhaupt kann ich dir und Tante ern „Ach... meinetwegen können Sie immer bei mir Ihnen nur Guten Tag' wünſchen.“ gleich alles erzählen.“ f 1 15 bleiben“, erklärte Mary aufrichtig.„Eine beſſere Kraft„So eilig?“„Na, dann ſchieß' nur gleich los!“ Hannemann ſetzte ade kann ich doch gar nicht bekommen. Nein, nein, ich meinte„Wie immer. Die große Siedlungsſache.. Sie wiſſen ſich zu ſerner Frau hin und trank mit Behagen den e auch nur, daß Sie ſicher Verlangen nach einer Stellung ja!“ erſten Schluck Kaffee.„So verbinden wir gleich das 1 ag it haben, die ihren Fähigkeiten und Kenntniſſen näher⸗„Wird das klappen?“ Nützliche mit dem Angenehmen. Alſo, was haſt du auf d Ce liegt.“„Vielleicht... wollen mal ſehen! Ihnen geht's gut! dem Herzen Luciechen?“ bite ⸗Wiſſen Sie, Mary“, verſetzte Waldemar ſchnell,„ich Das ſehe ich an ihrer freudigen Miene. Alſo brauche ich Luetc hatte ſich ebenfalls geſetzt. 1 bin der ſtehe auf dem Standpunkt, daß man ſich an der Stelle nicht lange zu fragen. Alſo klappt der Laden hier!“„Ach Onkel 1, begann ſie mit einem ſchweren Kuen . wohlfühlen ſoll, wo man etwas leiſten kann. Die Art„Das denke ich doch! Haben Sie fünf Minuten für Seufzer, dann ſchwieg ſie verlegen. iner ſo 5 der Beſchäftigung iſt doch eigentlich gleichgültig. Daß mich Zeit, Herr Hannemann?“ Hannemann blickte ſchmunzelnd zu ihr hin. urdete n 145 man überhaupt Beſchäftigung hat, das iſt die Haupt⸗ Hannemann ſah nach der Uhr.„Der Anfang iſt ja ſehr vielverſprechend“, meinte er eg gez 1 ſache. Und meine Betätigung iſt doch obendrein eine„Zehn Minuten, Herr Stahl, falls es ſehr wichtig iſt lachend. Nun aber weiter im Text.“ 5 1 1 ſehr einträgliche. Und... abgeſehen von meinem wirk! oder kommen Sie lieber gegen Abend zu mir.“ a„Ach. Onkel..“ Lueie machte wieder einen Ann, ö lich anſtändigen Gehalt, iſt ja das Verhältnis zwiſchen„In zehn Minuten iſt die Sache erledigt, Herr Hanne⸗ laut. um gleich darauf wieder zu ſchweiaen.“ 1 1 uns beiden ſo prächtig, daß ich gar nicht an ein anderes mann! Alſo die Sache iſt die: Vor ſteben Jahren iſt„So kommen wir also nicht weiter!“ ertlarte Hanne⸗ 1 0 Arbeitsfeld denke. Ich kann mich wirklich nicht be- der Vater Fräulein Marys einem Betrüger in die mann mit breitem Lachen.„Da werde ich dir wohl ein. 1 klagen. Hände geraten. Er wurde um ſein ganzes Vermögen bißcher zu Hilſe kommen müſſen. Alſo... hat's Krach en *„Dasſelbe kann ich von mir behaupten“, meinte Mary betrogen Geſtern erfuhr ich davon. Wenn nun auch gegeben mit deiner Mutter?“ 1e 6 mit einem warmen Blick.„Es iſt ein ſo wundervolles nicht mehr daran zu denken iſt, das Geld wieder zu„Das eigentlich im Augenblick nicht“, erwiderte Lucie dn; M 5 Bewußtſein, einen Menſchen gefunden zu haben, dem bekommen, ſo wäre es doch zweifellos ratſam, die An⸗ mutiger.„Etwas Aufregung gibt's ja bei uns immer. Gernhen — 1 man volles Vertrauen ſchenken kann.“ gelegenheit wieder in die Hand zu nehmen, um dieſen Das iſt ſchon ein regulärer Zuſtand bei uns. Und ach „Das können Sie, Mary, wirklich, das können Ste“, Schweinekerl, der ſicher noch allerhand andere Betrü- weißt du auch, warum in der Hauptſache?“ luſg gi ſagte Waldemar hocherfreut über die Worte des jungen gereien auf dem Kerbholz hat, doch noch zu faſſen.„Na...?“ 1 Mädchens. f f Fräulein Mary hat mir alle Unterlagen übergeben.„Meinetwegen... ich... ich ſoll durchaus heiraten 0 5 Sie unterhielten ſich noch eine Weile zwanglos, Aus dieſen Schriftſtücken und der von mir ſoeben an⸗ und.... Lueie machte ein ſehr unglückliches Geſicht ah dann brachen ſie auf, es war inzwiſchen elf Uhr ge⸗ gefertigten Schilderung des damaligen Betrugs kann und verſtummte wieder. l 10 worden. man ſich ein genaues Bild machen. Da Sie nun, wie„und du willſt nicht heiraten!“ kam ihr Hanne⸗ 9 La An der Omnibus-⸗Halteſtelle verabſchiedeten ſie ſich ich weiß, allerhand Verbindungen haben, habe ich an mann zur Hilfe. 0 voneinander: Mary fuhr nach Friedenau und Waldemar Sie gedacht und wollte Sie bitten, die Sache in die„Oh doch, das möchte ich ſchon ganz gern“, ſagte 1 7 1 nach Charlottenburg. Hand zu nehmen. Vielleicht gelingt es Ihnen, eine Lueie verſchämt. 5 1 1 4 f Spur zu entdecken.“ Na, dann heirate doch! Wer iſt denn der Zu⸗ et 740 Paul Hannemann hatte der Eröffnung des Modege⸗ Hannemann nickte intereſſiert. künftige?“ Amp 50 ſchäfts nicht beiwohnen können, da er in einer wichtigen„So etwas mache ich für mein Leben gern. Habe auf„Das ſoll nach Mutters Wunſch Herr van Over⸗ udeien. 79 Geſchäftsangelegenheit nach Stettin gereiſt war. dieſem Gebiete auch ſchon einige Erfolge erzielt, troz⸗ brügge werden, aber..“ Gchatun 1 Aber am nächſten Vormittag war er nach der Frie- dem ich nicht vom Fach bin. Alſo, geben Sie mir mal„Aber das iſt nicht der von dir Erkorene?“ bande drichſtraße gefahren, um Marh ein paar Blumen zu das Material. Ich werde mich damit befaſſen.“„Nein, Onkel, das iſt ein ganz anderer.“ u bebe 14 überreichen. Waldemar reichte ihm die Papiere.„Aha! Und wer iſt dieſer Glückliche?“ e 1 Voller Stolz zeigte ihm Mary die Räume.„Leider iſt die Kreditbank, bet welcher die Abhebung„Das.. das... iſt ein Proviſor... aus der Adler⸗ 1 Lare 1„Und wie ſind Sie mit Herrn Stahl zufrieden?“ des Betrages erfolgte, pleite gegangen. Sicher aber Apotheke... uns gegenüber“, gab Lueie nach einigem Ane 11 5 ſich Hannemann, als die Beſichtigung be⸗ e der eine oder andere Beamte, der ſich auf Zögern zur Anwort. i Fe be 1 endet war. ie Sache beſinnen kann. Ich ſelbſt war ja in der„Om hm... na, nun wären wi bazringen 1 404 bin ja ſe frog, daß ich diefen tuceigen menſchen fraglichen geit dort in Steilung. Da ich 2 W meinte eee bebadlic. le f r gh 1 gefunden habe“, erklärte Mary mit ſtrahlendem Ge⸗ Korreſpondenzabteilung beſchäftigt war, weiß ich nichts die augenblickliche Situation iſt für dich folgende: Mut⸗ 4 Neale 1 ſicht. weſentliches über die Angelegenheit zu ſagen.“ ter will ſo ind du willſt ſo. So weit wäre alles klar n „Aber das freut mich wirklich! Aber das konnte ich„Na, wir ſprechen noch gelegentlich genau über die Meiner Meinung nach fährſt du beſſer, wenn du 1. 1 mir ſchon denken, denn wenn Ihnen Hannemann je- ganze Sache, Herr Stahl!“ Hannemann war aufge⸗ Willen durchſetzſt. Dazu fehlt dir aber die Traute. Und 4 0 mand empfiehlt, dann iſt er goldrichtig. So... nun ſtanden und verabſchiedete ſich von Waldemar. nun ſon Onkel Hannemann nachhelfen., ſo haſt du 9 7 will ich noch ſchnell den Herrn Geſchäftsführer be⸗„Ja. noch eins“, ſagte er ſchon an der Tür.„Herr dir das gedacht, nicht wahr?“ e 4 . grüßen, dann muß ich wieder fort. Habe heute noch dan Overbrügge dürfte in nächſter Zeit verſchiedentlich„Ganz ſo, Onkel Paul!“ erklärte Lueie mit bittenden 1 75. e* Herrn van Overbrügge.“ 35 5 7 75 Achten Sie doch ein bißchen auf ihn, Augen. 1 1„Der war geſtern au ier, zuſammen mit Ihrer err Stahl!“„Na, ſchön] Hann 1 4 ö Schweſter.“ Waldemar ſah Hannemann verſtändnislos an. 6 Hannemann macht alles! Wie heißt dein 1 „Aha! Ja, meine teure Schweſter muß natürlich„Ich verſtehe Sie nicht! Worauf ſoll ich achten?“„Gotthold..“ 4 überall dabei ſein. Aber in dieſem Falle iſt das ja ſehr„Na, ſo im allgemeinen!“„Ganz hübſcher Name! Und weiter?“ 4 1 gut für Sie, denn ſie iſt eine zahlungs fähige Kundin.„Noch unverſtändlicher! Oder meinen Sie, daß...“„Und dann noch... Pulverkopf!“ b 4 1010 Sie iſt zwar ein bißchen anſpruchsvoll und macht ein Waldemar blickte durch den ſchmalen Spalt der Tür„Ach herrjeh! Na.. aber ſchließlich iſt der N 5 . bißchen viel Theater, aber das iſt bloß ſolch' Getue zu Mary hin, die ſoeben eine Kundin begrüßte. Nebenſache, Hauptſache iſt. das ihr euch einia leid. 10 1 4 von ihr. Wird auch eines Tages wieder ganz vernünftig Hannemann folgte dem Blick und nickte nur, dann f 3 1 werden.“ war er verſchwunden. i n ortſetzung folgt) chen dle i int, om, aß ez zuge⸗ dom eine 0 an sofort keinez iltniz „ Erſt dert lichen „ die mehr, lung war aich con ührer ab iſt zelten k an b bez Ker An⸗ me⸗ ein ach leie ner. Ind 10 ne⸗ Jahn Weinheim— Stadt Mannheim 014 SA— Gartenſtadt 12 Lanz Mannheim— Laudenbach 1·2 Viernheim— Lützelſachſen 6·0 Nachdem Lanz wiederum zwei Punkte ver⸗ luſtig ging, führt unſer Turnverein jetzt mit Der Großkampf auf dem Waldſportplatz: Amicitia Viernheim; Olympia Neulußheim In der Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt ſpie⸗ len am Sonntag: Viernheim— Neulußheim Seckenheim— Feudenheim Käfertal— Heddesheim Friedrichsfeld— 08 Mannheim 07 Mannheim— Ilvesheim Nach der ſonntäglichen unglücklichen Nie⸗ derlage ſteigt nun morgen das erſte der vier reſtlichen Heimſpiele unſerer Amicitia. Es war bedauerlich, daß die Elf gerade im entſchei⸗ dendſten Treffen zur ſchlechteſten Form der Verbandsrunde auflief. Hierzu kam noch der teilweiſe Ausfall zweier Spieler durch Ver⸗ letzungen. Auf der anderen Seite aber ſtand ein Gegner, der ſicher ſein beſtes Spiel lie⸗ ferte und von dem ſich jeder Spieler 100⸗ prozentig für einen Sieg einſetzte. Es wäre nun weit gefehlt, die Flinte ins Korn zu werfen und alles aufzugeben. Im Gegenteil, die Meiſterſchaftsfrage ſteht nach wie vor offen und kann morgen ſchon wieder durch das Treffen Seckenheim— Feudenheim eine Wendung erfahren. Grundbedingung iſt, daß die vier Heimſpiele gewonnen werden, und ſo gilt es morgen zu zeigen, daß man nicht gewillt iſt, ſo ohne Weiteres die Waffen zu trecken. Mit Neulußheim wird wohl der 1 der vier reſtlichen Gegner auf dem Valdſportplatz ſeine Karte abgeben. Es gilt die Vorſpielniederlage ebenfalls wieder gut zu machen und den Sportanhängern zu zeigen, daß nicht der Rückgang der Leiſtungen zu den Niederlagen führte, ſondern das Zuſammen⸗ treffen unglücklicher Umſtände. Und nun noch ein Wort an alle Fußball⸗ freunde. Es iſt in der vergangenen Woche ſo viel mit„wenn und dann“ geſpielt und geredet worden. Eines ſteht feſt: Eine altbekannte Tat⸗ ſache iſt, daß eine Mannſchaft ſich die Aner⸗ kennung ſchwer erkämpfen muß. Dagegen in Ungnade zu fallen, dafür genügt ein einziger Sonntag. Dies zeigt aber kein allzu großes ſportliches Verſtändnis. Wir hoffen daher, daß die Viernheimer Sportanhänger nicht auch in dieſer Richtung marſchieren und der Amicitia⸗ Elf den Rücken kehren. Zeigt durch Euren morgigen Beſuch des Spieles, daß Ihr mit den elf Spielern ſowohl Siege erringen, als auch Niederlagen hinnehmen könnt. Helft durch Eure Anweſenheit mit, die Spieler zu begei⸗ ſtern, daß in den Heimſpielen noch vier Siege errungen werden und damit die Grundlage geſchaffen, daß die Meiſterſchaft doch noch nach Viernheim kommen kann. Für die 1. Mannſchaft ſind folgende Spie⸗ ler vorgeſehen: Krug; Kiß, Weidner Jak.; Hoock, Müller A., Fetſch; Kiß Jak., Kiß Karl, Koob, Müller Joſ., Kiß Karl, Helbig Hans. Erſatzliga: Friedel Jak.; Kempf, Bickel; Krug Phil., Ehrhardt Jak., Ehrhardt Math.; Mandel Hch., Faltermann, Wunder, Man⸗ del K., Kempf Konr. Enljcheibende Kämpje in der Hand ball⸗Vezirksklaje Wie in allen anderen Bezirken, wo der Staffelmeiſter noch nicht ermittelt iſt, beginnt nun auch in der Handball-Bezirksklaſſe der große Endkampf. Im Rennen um die höchſte ö Ehre liegen in der Staffel 1 noch drei Ver⸗ eine und zwar: Leutershauſen, Schwetzingen und Friedrichsfeld. Doch morgen wird etwas Licht in das Dunkel der Lage kommen. Es ſtehen ſich gegenüber: Friedrichsfeld— Schwetzingen 1846 Mannheim— Leutershauſen Germania Mannheim— Ziegelhauſen Laudenbach— TV Viernheim In der erſtgenannten Begegnung liegt alſo alles drin. Hier geht es um Sein oder Nicht⸗ ſein. Verliert Friedrichsfeld, ſcheidet es aus dem Meiſterſchaftswettbewerb aus, verliert Schwetzingen, ſo bedeutet dies auch für ſie ei⸗ nen gewaltigen Rückfall. Wer den Sieg davon⸗ trägt, iſt ungewiß; möglich, daß Schwetzingen die Oberhand behält.— Leutershauſen, der derzeitige Tabellenführer, ſtellt ſich in Mann⸗ heim dem TV 1846 und ſollte dort zu beiden Punkten kommen, da Mannheim weit unter ſeiner ſonſtigen Form ſpielt.— Germania landete wohl am letzten Sonntag ſeinen erſten Sieg gegen Laudenbach, doch morgen wird es Fußball⸗Kreisklaßſe Die Reſultate vom letzten Sonntag: 6 Punkten Vorſprung die Tabelle an. Morgen ſtehen ſich gegenüber: Altenbach— Viernheim Laudenbach— Lützelſachſen Stadt— Weinheim Turner ⸗FJußballer in Altenbacch Seit drei Wochen müſſen die Fußballer des Turnvereins mal wieder auf fremdem Gelände antreten. Der Kampf iſt wohl weniger von Bedeutung inſofern, als Altenbach das Tabel⸗ lenende ziert und die Gäſte ohne weiteres zu beiden Punkten kommen werden. Es iſt dies ja leichter geſagt und geſchrieben, aber letztenendes ſollte doch das Können unſerer Turner einen Sieg nie in Frage ſtellen. Oder ſollte der Tabellenletzte den Tabellenführer bezwingen? Nein, wir wollen logiſch denken: wir tippen auf einen eindeutigen Sieg der Viernheimer!— Mannſchaftsaufſtellung: U. Mſchft.: Beikert; Kühlwein, Schmitt; Mül⸗ ler, Bergmann, Pfenning; Winkenbach J., Alter, Stumpf 1, Mandel J., Helbig Joh. Erſatz: Kiß P. Die Jugend⸗Fußballelf des Turnvereins hat ſich bis jetzt tapfer geſchlagen. Bis jetzt noch ohne Punktverluſt, erwartet ſie morgen den FV. Weinheim zum fälligen Pflichtspiel. Hier ſoll ſich nun zeigen, ob die Mannſchaft auch weiterhin als Favorit gilt. Die Aufſtellung: ö 8 Jugend: Jakob; Adler, Georgi; Schneider, Roos, Winkenbach; Kempf, Jäger, Keck, Lamberth. Knapp. nicht zu einem Erfolg reichen. Ziegelhauſen wird beide Punkte erobern. Unſere Turner⸗Handballer müſſen nach Laudenbach. Iſt dieſe Mannſchaft auch aus⸗ wärts weniger gefährlich, ſo verſteht ſie es doch, zuhauſe dem Gaſt das Leben recht ſauer zu machen. Wir kennen Laudenbach als ein recht gefährliches Pflaſter und geben deshalb den Viernheimern die Mahnung mit auf den Weg, ſich auf nichts einzulaſſen und unent⸗ wegt auf Erfolg zu ſpielen. Vielleicht, daß dann ſelbſtverſtändlich unter reſtloſem Einſatz eines jeden Spielers, ein Sieg gelingt. Jedenfalls ſind beide Punkte von großer Wichtigkeit, will man ſich noch einen Platz in der Spitzengruppe erobern. Die Mannſchaft erfuhr eine kleine Umſtel⸗ lung, da Alter und Martin an der Mitwirkung verhindert ſind. Viernheim ſpielt mit: Effler; Kempf, Sander; Beiner, Herbert, Beckenbach Gg.; Thomas, Weiß, Becken⸗ bach A., Sax, Helbig Joſ. Jugend⸗ Handball: Der hieſige Turnverein tritt morgen mit zwei Jugend⸗Mannſchaften auf den Plan. Während die B⸗Jugend nach Käfertal muß, bleibt die A-Jugend zuhauſe und zwar trifft letztere auf„Jahn“ Weinheim. Wollen mal ſehen, wie ſich der Turner⸗Nachwuchs zu ſchlagen weiß! Mannſchaftsaufſtellungen: A⸗Jugend: Sander; Effler, Hagenburger W.; Beckenbach, Schmitt, Reinhardt; Falter⸗ mann, Lammer, Martin P., Martin H., Martin Joſ. B-Jugend: Wiegend K.; Herbert K., Wieland W.; Brechtel, Werle E., Hofmann; Mar⸗ tin K., Werle K., Faltermann E., Winkler, Ditſch H. ———— Dein Obſtbaum wartet auj die Pflege Jetzt iſt es aber höchſte Zeit, daß die Obſt⸗ bäume ihre gebührende Beachtung finden. Des⸗ halb ſei auf folgendes verwieſen: Beim Jungbaum handelt es ſich vornehmlich um den Rückſchnitt und die Kronenerziehung, um das Anpfählen und das Anbinden, außerdem um den Schutz gegen Wildverbiß, um die Lockerung und Düngung der Baumſcheibe und um die Schädlingsbekämpfung. 1 Bei älteren, tragfähigen Bäu⸗ men ſind das Auslichten, das Reinigen des Stammes und das Beſeitigen von unnützen Aeſten, das Säubern von 1 und Fruchtmumien, Miſtelbüſchen und ſonſtigen Schädigern, die Bodenlockerung, die Düngung und Schädlingsbekämpfung vordringlich. Die Reichsverordnung zur Schädlingsbekämpfung im Obſtbau macht übrigens jedem Beſitzer neben dem größten Teil der genannten Ar⸗ beiten die Beſeitigung von Obſtbäumen und ⸗ſträuchern zur Pflicht, welche von Krankhei⸗ ten ſo ſtark befallen 1 daß Bekämpfungs⸗ maßnahmen nicht mehr zweckmäßig ſind. Im Unterlaſſungsfalle können die Arbeiten auf Koſten der Verpflichteten durch die überwa⸗ chenden Stellen ausgeführt werden. Der Auf⸗ order: g zun Entjernung der abgängigen Kirchliche Nachrichten Kathollſche Kirche: 3. Faſtenſonnka Feeder e f f ½7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: 2. hl. Meſſe i 10 Uhr: Hochamt mit Predigt ½2 Uhr: Chriſtenlehre für die Jungfrauen 2 Uhr: Andacht zur Verehrung des hl. e Verſammlung für alle kathol. Mütter und Frauen Abends ½8 Uhr: Faſtenpredigt Marienkirche: 7½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene ½11 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder. 1 Uhr: Andacht für die Kinder Montag: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.⸗A. für Franz Knapp 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Michael Wunderle 2., Anna M. Wunderle, Eltern und Schwiegereltern und Margareta geb. Niebler Dienstag: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.⸗A. für Jakob Rudershauſen Mittwoch: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.⸗A. für Margareta Gutperle geb. Winkenbach Donnerstag: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.⸗A. für Math. Hönig Freitag: 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Anna Maria Bauer geb. Faltermann, ledig verſtorb. Juliana Buſalt, beſt. von den Altersgenoſ⸗ ſinnen ö 7.10 Uhr beſt. E.⸗A. für Mich. Niebler, Ehefrau Marg. geb. Faltermann, Kinder Michael, Magdalena geehel. Zolg und An⸗ gehörige 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Johannes Heckmann 1. und Familie Gg. Schneider 2. Samstag: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.⸗A. für Philipp Benz 5. 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Nik. Bugert 5. und Familie Joh. Neudörfer. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern, am Dienstag und Freitag in der Marienkirche hl. Meſſe. Mittwoch und Freitag, abends 6.30 Uhr, Faſten⸗Andachten. Am Freitag: Feſt Maria Verkündigung; deswegen am Donnerstag, von 4—7 Uhr, Gelegenheit zur hl. Beicht. Die Frauen werden herzlich gebeten, dieſe Beichtgelegenheit zu be⸗ nutzen. Am nächſten Sonntag erfüllen alle Jüng⸗ linge und Jungmänner ihre Oſterpflicht. Die Eltern werden gebeten, ihre Söhne dazu anzu⸗ halten und ſie ſchon in die Beicht zwiſchen 4-7 Uhr zu ſchicken. Ebenſo erfüllt das achte Schuljahr ſeine Oſterpflicht. 7 ͤ Obſtbäume iſt übrigens in den letzten Jahren weitgehend Folge geleiſtet worden. Mit dem Auslichten der Obſtbäume iſt es dagegen nicht ſo gut beſtellt. Bei einem erheb⸗ lichen Teile des Baumbeſtandes ſind die Baumkronen viel zu dicht, ſodaß Licht und Luft nicht den erforderlichen Zutritt zu den inneren Kronenteilen, insbeſondere zu den Blättern haben. Dadurch ſind dieſe nicht ar⸗ beitsfähig. Infolgedeſſen ſtirbt das kleine Ge⸗ weig in den inneren Kronenteilen ab und die eſte werden kahl. Ungeziefer und Krankheiten machen ſich breit und trotz großer Baumkronen bleibt die tragende Fläche ſolcher Bäume ver⸗ hältnismäßig klein. Dieſem ungeſunden und unnatürlichen Zuſtand muß durch gründliches Auslichten abgeholfen werden. Das Auslichten der Baumkronen iſt zwar keine Kunſt, und doch will dieſe Arbeit ver⸗ ſtanden ſein. Es iſt falſch, beim Auslichten mit dem Wegſchneiden der kleineren Zweige im in⸗ neren und unteren Teil der Krone zu beginnen. Wirkſame Abhilfe ſchafft man nur durch das Fortnehmen einiger der zu dicht ſtehenden ſtär⸗ keren Kronenäſte. Wem die notwendigen Kenntniſſe und Fertigkeiten fehlen, der ziehe deshalb einen Fachmann zu Rate. Dem Auslichten und Reinigen der Bäume läßt man eine Winterſpritzung mit Obſtbaum⸗ karbolineum folgen. Man 3 auch nicht die verſchiedenen Sommerſpritzungen. Mit der Anwendung richtiger e muß eine gründliche Düngung Hand in Hand gehen. Sie muß immer eine Volldüngung ſein. Da die Nährſtoffaufnahme nur im Bereich der jüngſten Wurzeln vor ſich geht, iſt der Dünger vornehmlich im Bereich der Kronentraufe in den Boden zu geben. —— Epangelſſche Kirche: Sonntag, 20. März 1938 Vormittags 9.45 Uhr: Gottesdienſt Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, 21. März: Kirchenchor Dienstag, 22. März, abends 8 Uhr: Feierſtunde in der Kirche. Vortrag von Frau Pfarrer Lingner aus Mojna bei Mediſch in Siebenbürgen, über: Der Kampf unſerer deutſchen Volks⸗ und Glau⸗ bensgenoſſen in fremdem Land. Mittwoch, 23. März: 4. Paſſionsandacht. Aleldepflicht jür alle jchulentlaßenen Jugendlichen Der Vierjahresplan verlangt den Einſatz aller Kräfte, auch der Jugendlichen, die jetzt aus der Schule entlaſſen werden. Um einen Ueberblick darüber zu gewinnen, wie groß die Zahl dieſer Schulentlaſſenen iſt, haben ſich alle Jungen und Mädchen, die Oſtern 1938 aus der Schule entlaſſen werden, bei ihrem zuſtändigen Arbeitsamt zu melden. Die Mel⸗ dung erſdige auf einem vorgeſchriebenen Form⸗ blatt. Dieſes Formblatt erhalten diejenigen Jugendlichen, deren Entlaſſung erſt in den nächſten Wochen ſtattfindet, die ſich alſo zur Zeit noch in der Schule befinden, durch ihre Lehrer in der Schule. Die Jugendlichen, die ind vor allem die Abiturienten und Abiturien⸗ tinnen—, erhalten das Formblatt von ihrem zuſtändigen Arbeitsamt. Die Meldung gilt für alle Jugendlichen, leichviel, ob ſie aus der Volksſchule, der kittelſchule oder der Höheren Schule entlaſ⸗ 5 werden. Die Meldung hat innerhalb zwei ochen nach Abgang der Schule zu erfolgen. Jugendliche, Jungen und Mädchen, die ſchon in früheren Jahren, und zwar vom 1. Januar 1934 ab, aus einer Volks⸗, Mittel⸗ oder Höheren Schule entlaſſen worden ſind, und die noch keine Lehr- oder Arbeitsſtelle 5 oder ſich noch nicht in einer Berufsaus⸗ ildung befinden, haben ſich ebenfalls, ſoweit ſie noch keine 21 Jahre alt ſind, beim Ar⸗ beitsamt zu melden. Auch für dieſe Meldung iſt ein Formblatt vorgeſchrieben, das von den Arbeitsaͤmtern ausgegeben wird. Dieſe Ju⸗ gendlichen müſſen ſich bis zum 1. April 1938 beim Arbeitsamt melden. nſg. * Deulſchland muß rattenfrei werben! Jährlicher Fraßſchaden: 300 Millionen Mark Deutſchland muß rattenfrei werden! Es iſt eigenartig, wie das Volksempfinden manchmal durch die Umdeutſchung von Fremd⸗ wörtern direkt ins Schwarze trifft. So lautet die volksmäßige Umdeutung von„radikal“, ohne Rückſicht darauf, daß das Wort von der lateiniſchen Vokabel„radix“ gleich„Wurzel“ abgeleitet iſt, ganz einfach„rattenkahl“ oder „ratzekahl“. Der Gleichklang hat die Vorſtel⸗ lung erweckt, hier ſei von den Ratten die Rede, die alles„radikal“—„rattenkahl“ freſſen. Was das Volksempfinden bei dieſer Sprach⸗ bildung zum Ausdruck bringt, hat die Wiſſen⸗ ſchaft beſtätigt: eine Ratte frißt an einem Tage mindeſtens 33 Gramm Nahrungsmittel; das ſind im Jahre rund 12 kg. Man ſchätzt, daß es in jedem Kulturland mindeſtens ſoviel Ratten wie Einwohner gibt; das wären alſo bei uns über 65 Millionen dieſer gefräßigen Schädlinge. Mithin würden ſie bei reiner Körnernahrung 780 000 Tonnen Getreide im Jahre vertilgen. Nach einer anderen Rechnung wird der Nahrungsbedarf einer Ratte wert⸗ mäßig mit 1,25 Pfennig veranſchlagt, ſodaß ſich ein jährlicher Fraßſchaden von faſt 300 Millionen Mark ergibt. Dazu kommen noch die gewaltigen Schäden, die durch Zerſtörung von Bauten und Anlagen entſtehen und die furchtbaren geſundheitlichen Gefahren; denn die Ratten übertragen menſchliche und tie⸗ 1 Seuchen. Seit 1936 wird deshalb für uns den Rak⸗ ten ebenſo„radikal“ durch geſetzlich vorge⸗ ſchriebene Rattenbekämpfungstage zu Leibe ge⸗ gangen, damit Deutſchland mit der Zeit„rat⸗ tenkahl“, nämlich von dieſen ekelhaften Schäd⸗ lingen befreit wird.(RAS). Das Geheimnis einer gut geführten Küche liegt in der Vermeidung von Abfall und in der Ver⸗ wendung von Reſten! Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den polſtiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co.“ Worms.— DA. II. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gülti 8 15 aus der Schule entlaſſen ſind,— das. 1 ——— Amtliche Bekanntmachung Der Pfuhl in der Schiller⸗ und Goetheſchule wird abgegeben. Entſprechende Angebote ſind bis Montag, den 21. März 1938 mittags 12 Uhr bei mir einzureichen. Viernheim, den 17. März 1938 Der Bürgermeiſter. Landau. Warengenollenschalt e. G. m. b. H. Einladung zu der am Sonntag, den 20. März, nach⸗ mittags 2 Uhr im Gaſthaus zum„F ür ſt Alexander“ ſtattfindenden ordentlichen Dönerdversammlung Tagesordnung 1. Bilanz und Rechenſchaftsbericht für 1937 2. Bericht des Aufſichtsrates 3. Genehmigung der Bilanz und Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrates. 4. Beſchlußfaſſung über die Verwendung des Reingewinns. 5. Wahl der ausſcheidenden Vorſtands⸗ und Aufſichtsratsmitglieder. Die Bilanz liegt zur Einſicht der Mitglieder offen. Landw. Warengenoßſenſchaft B'heim e. G. m. b. H. gez. Blaeß gez. Brechtel NB. Die Auszahlung der Reichsbeihilfe für be⸗ zogene Saatkartoffeln 1937 erfolgt in der Verſammlung. 2 0 Privat-. Sllinh r 0725 Mannheim Ruf 27105 Erfolgreicher kineluntertcnt und geschlossene Hondelskurse. OSterkurse für Schulentlassene Auskunft und Prospekte kostenlos. Deutscher Hasser“ l,— Fernſprecher 10 Heute Samstag abend 81/2 Uhr an Sonntag ab 5 Uhr Die gute Küche beim Fachmann zu mäßigen Preiſen— Prima Ausſchank u. Flaſchenweine, Viernheimer Brauhausbier Es ladet herzl. ein Familie Wejchmann Vereins Anzeiger Männergeſangverein 1846 Heute Samstag, 8.30 Uhr, Singſtunde. Voll⸗ zähliges Erſcheinen erwartet der Vorſitzende. Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Heute abend, 8.30 Uhr, Singſtunde. Wegen wichtiger Beſprechung bitte dringend um Voll⸗ zähligkeit. Der Vorſitzende. Seſangverein Sängertreue⸗Harmonie. Heute Samstagabend, punkt 8 Uhr, Sing⸗ ſtunde. Um reſtloſes Erſcheinen bittet der Vorſitzende. Morgen Sonntag findet ein Treffen aller Brudervereine, die unter der Leitung unſeres Chorleiters ſtehen, in Großſachfen ſtatt, wozu alle Mitglieder mit ihren Angehörigen freund⸗ lichſt eingeladen ſind. Abfahrt OEG⸗Bahnhof 13.42 Uhr. Medizinal⸗Verband Viernheim Am Sonntag, den 20. März 1938, nach⸗ mittags 3 Uhr, findet im Gaſthaus„Zum Kaiſerhof“(bei Mich. Froſchauer) unſere dies⸗ jährige General⸗Verſammlung ſtatt. Tages⸗ ordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Voll⸗ zähliges Erſcheinen wird erwartet. Der Vorſtand. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Spielbetrieb am Sonntag, 20. März 1938: Auf dem Waldſportplatz: 1. Fußballmſchft. gegen Olympia Neulußheim. Beginn: 2.30 Uhr. Vorſpiel: Erſatzliga⸗Mannſchaften. Be⸗ ginn: 12.45 Uhr. Fußball⸗A 1⸗Jug. gegen Jahn Weinheim A 1⸗Jugend. Beginn: 9 Uhr vorm. Sportplatz hinter der Moenania: Fuß⸗ ball⸗Gem.⸗Jug. gegen Hemsbach gem. Jug. Beginn: 9.30 Uhr vorm. Mannſchaftsauf⸗ ſtellungen im Schaukaſten. Jungligaſpiel geg. Phönix Mannheim findet nicht ſtatt. Die Vereinsführung. Große Karnevals⸗Geſellſchaft Viernheim Samstagabend, 8.30 Uhr, im Lokal„Zum Ratskeller“ General⸗Verſammlung.— Vor⸗ ſtandsmitglieder erſcheinen um 8 Uhr zur Be⸗ 2 Zimmer und Küche von ruhig. Leuten zu mieten geſucht. Näh. Auskunftst. der Geſchäftsſtelle Ca. 10— 15 Zir. Herr GGSO rg Moltkeſtraße 17 17 dauprund (Lehm) kann ab- fahren werden. den 19. März 1938 Jodes- 1 Anzeige Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, das unser lieber, treube- sorgter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Spoelse- Kartoffeln an den Folgen eines Verkehrsunfalles heute zu verkaufen. Nacht, versehen mit den Tröstungen unserer Gg. Wunder 4. hl. Kirche im Tlerrn entschlafen ist. Viernheim, Mannheim, Rüsselsheim, Fuß gönheim, le krauernden Hinterbnlehenen Die Zeit der Beerdigung wird noch bekannt gegeben. Wunder 1. Ecke Jägerſtr. u. Königsacker Achtung! Trinken Sie das gute naturreine Gemüje⸗Sämereien nur im Kaffee Fiſcher Ernſt Lud wigſtr. 2 eee ft bac nere Dick- tunen Blumenjamen, Kuh⸗ und Dickrüben⸗ jamen- Klee⸗ und Grasjaaten Kleegrasgemenge für Neuanlagen von Wieſen Alle Grünfutter⸗ und Oelſaaten, Dünger⸗Huminal⸗Oelpapier— Torfmull⸗Blumendünger zu verkaufen ff. Froschauer an der alten Kirche Erjolg durch inſerieren Schädlingsberämpfungsmittel: Baſt—— Cocosfaſerſtricke—— Baumwachs Ste ee und Knollen Steckzwiebeln uſw. kauft man im Fachgeſchäft bei Alois Walter Ostern Konfirmation bedingen für käufe. Da gehalten. Darum zu Weiger Sonntag Publikum im Anzeigenteil nach guten Einkaufsquellen ständig Umschau Haus- und Familie Ein- wird vom kaufenden den Festen kräftig durch Anzeigen werben— es lohnt sich! —— FK—— gegr. 1900 Ihre Derlobung zeigen an Eliſabeth Jöſt Wilhelm Buſalt Diernheim, den 20. März 1938 Helft Waldbrände verhüten! Tabakyflanzerjachjchaft Am Montagabend, von 6—8 Uhr, wird das Geld für den gelieferten Tabak⸗Abfall aus⸗ bezahlt. Am Reichsbahnhof trifft ein Waggon Kalk⸗ ſtickſtof f ein, ebenſo ein Waggon Huminal. Die Ausgabe erfolgt vorausſichtlich von Montag, vorm. 8 Uhr ab. Für jeden Pflanzer iſt ein Ballen Huminal reſerviert. Wir bitten den Bedarf an der Bahn abzuholen. 0 Krieger⸗ und 1 Soldatenkameradſchaft (Kuyffhäuſer) WH W Schießen Schießſtänden am Sandhöferweg ein großes WoHWüSchießen ſtatt, wozu alle Formationen der NSDAP, Soldatenkameradſchaften ſowie alle Volksgenoſſen herzlich eingeladen 1095 Beginn des Schießens: 8—11.30 Uhr(Auf⸗ ſicht Kameraden Albus und Grau; Schreiber: Kamerad Werle; Patronenausgabe: Fritz Niebler). Nachmittags ab 14—17 Uhr(Auf⸗ ſicht der Unterzeichnete und Kamerad Winten⸗ bach; Schreiber: Valt. Englert; Patronen⸗ ausgabe: Mich. Kempf). Achtung! Landwehrbatl. Hammelburg Am 27. März 1938 findet in Weinheim das erſte Kameradſchaftstreffen des Landwehr⸗ bataillons Hammelburg ſtatt. Alle Kameraden mit ihren Angehörigen ſind hierzu eingeladen. Keiner darf fehlen! Ein glänzendes Programm ſorgt für frohe Stunden. Ich bitte ſämtliche Viernheimer Kameraden, ihre Teil⸗ nahme bei Kamerad Roos, Mannheimerſtr. 42, zu melden. Bei dieſer Gelegenheit ſind Programme in Empfang zu nehmen, da in Weinheim keine verausgabt werden. Die Anmeldung hat bis morgen Sonntag, 20. März zu erfolgen. Heil Hitler! Roos, Lt. der Reſ. Brieftaubenverein Sonntag, den 20. März, nachm. 1.30 Uhr, Vorſtandsſitzung, um 2 Uhr Gruppenver⸗ ſammlung im Lokal Bierkeller in Weinheim. Die angeſagte Vereinsverſammlung fällt aus. Zeitpunkt wird bekannt gegeben. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 Abtlg. Fußball: Morgen Sonntag Pflicht⸗ ſpiele der 1. Mſchft. und Jugend. Abfahrt der . Mſchft. nach Altenbach 11.40„Uhr OEG. In Viernheim, 9.30 Uhr: TV Jug.— FV. Weinheim Jug.(2. Mſchft. ſpielfreil) Abtlg. Handball: Pflichtſpiel der 1. Mſchft. in Laudenbach. Abfahrt 12.42 Uhr mit der OEG. A⸗Jug. in Viernheim geg. Jahn Weinheim. Beg.: vorm. 10 Uhr. B⸗Jugend nachm. 3 Uhr in Käfertal. Abfahrt 2 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. A ꝓꝙꝓYꝓ Melde Dich als Mitglied bei der ſprechung. Es ladet Mitglieder und Ehren⸗ mitglieder höfl. ein der Vorſitzende. 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