— —— r lig be! n Ren — — jahr: reiswert! r Aus · oh- Un- n am Rathaus 2 2 erite — —— lb 0 nil Kraut, zit Uuter⸗ et ſcol en „Wwe. — ce rs 0 10 A702 Melshurt U— Bataillone Vol — Amtsbiatt der Vürgermeiſterel Viernheim Erſcheinungswelſe: Täglich ausgenommen en Sonntagen und ch 1.60 RM 8einſchlteßli durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Agenden 10 Rpfg. . õVVVVVVVVVVVVVVVVPVPpPpPpPpPTpPpPpPPGrGTGcPcPPccc Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatli Nummer 67 eiertagen. otenlohn, S Monkag Jiernheimer Weilung Verkündigungsblatt der NSDAP. Viernheim Anzelgenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 8 Rpfg,, im Text⸗ den 21. Mürz 1938 teil für i mm Höhe und 67 mm Bteite 15 Rypſg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153 PS L'hafen 15101 TT1TTTPPTTTTTP11TTPTkTPTVTTcVTłVTTT!!TTTTTWTTTTTTWTWT„T„T„T„+f.!!....— 14. Jahrgang Oeſterreichiſche Truppen Güſte Deutschlands Die deutsche Bevölkerung begrüßt herzlich die Kameraden aus dem deutjthen Donauland In Berlin, München und Augsburg Erneuerung der Blutskameradſchaft ö Berlin, 21. März Von der Bevölkerung jubelnd begrüßt, traf am Sonntag mittag das erſte Bataillon des vor drei Jahren aufgeſtellten Infan⸗ terieregimens Babenberg Nr. 15 aus Wien in der Reichshauptſtadt ein. Bei ſtrahlen⸗ dem Frühlingswetter hatten hunderttauſende erwartungsfroher Berliner am Anhalter Bahn⸗ hof und in den Straßen, durch die die öſterreichi⸗ ſchen Soldaten ihren Einzug halten ſollten, Auf⸗ 251114 genommen, um ihnen ein herzliches illkommen zu bieten. Auf dem Bahnhofsvorplatz hatte eine Ehrenkompanie des Wachregiments Berlin mit Spielleuten und Muſikkorps Aufſtellung ge⸗ nommen. Auf dem Bahnſteig begrüßten der Kommandant von Berlin, Generalmajor Sei⸗ fert, der bisherige öſterreichiſche Geſandte Tauſchitz und der bisherige Militärattachs Ge⸗ neral Kohl ſowie Oberbürgermeiſter und Stadtpräſident Lippert die Kameraden mit dem Bataillonskommandeur Oberſtleutnant Er⸗ 50 an der Spitze. Unter dem Jubel der aſſen verließen die Oeſterreicher den Bahnhof und formierten ſich mit Front zur Ehrenkom⸗ panie. Den Klängen des Präfentiermarſches folgte eine Anſprache des Generalmajors Seifert. Dem begeiſtert aufgenommenen Siegheil auf den Führer folgte der Geſang der nationalen Lieder. Dann ſetzte ſich die Truppe in Mar ſch, immer und immer wieder begrüßt vom Jubel der Berliner Bevölkerung, die nicht nur die Bürgerſteige, ſondern auch die halbe Fahrbahn der Straßen beſetzt hielt. Unter fröhlichen Marſchklängen ging es durch die Anhalt⸗Straße und die Wilhelm⸗Straße bis zu den Linden. Von dort durch das Brandenburger Tor und über den Königsplatz nach Alt⸗Moabit zur Ka⸗ 65 in der Rathenower⸗Straße, wo je Oeſterreicher während ihres viertägigen Aufenthalts Quartier bezogen. Am Montag mittag wird eine feierliche Kranzniederlegung am Ehrenmal ſtattfinden. Deulſchmeiſler⸗Kapelle in München München, 21. März Ganz München ſteht in dieſen Tagen im Zei⸗ chen des Beſuches öſterreichiſcher Soldaten, die als Gäſte des Standortes und der Stadt zu einem achttägigen Aufenthalt in der Hauptſtadt der Bewegung eintrafen. Seit Kriegsende war der öſterreichiſche Waffenrock, den nun auch das Hoheitszeichen des neuen und größeren Reiches ziert, aus dem Stadtbild ver⸗ ſchwunden Mit beſonderem Jubel begrüßten die Münchener die„eutſchmeiſter⸗Ka⸗ pelle“, das Muſikkorps des jetzigen Infan⸗ terieregiments 4(Wien), die am Samstag nach⸗ mittag an der Feldherrnhalle ein begeiſtert auf⸗ genommenes Standkonzert vor Tauſenden von Volksgenoſſen gab. Kapellmeiſter Paus⸗ pertl⸗Drachenthal wurden wiederbolt Blu⸗ men überreicht. Am Sonntag vormittag trafen auf der Durch⸗ fahrt nach Augsburg in München drei Kom⸗ panien der Kraftfahr⸗Jägerbataillone J, II und IV am Ausgang der Reichsautobahn in Na⸗ mersdorf ein, wo ſie von Vertretern der Wehr⸗ macht, den Formationen der Partei und einer begeiſterten Menſchenmenge empfangen wurden. Die öſterreichiſchen Kameraden brachten in Sprechchören immer wieder ihren Dank an un⸗ ſeren Führer zum Ausdruck. Am Sonntag mittag erwieſen die Komman⸗ deure der in München weilenden öſterreichiſchen mit ihren Stäben den Ermor⸗ deten der Bewegung beim Mahnmal an der Feldherrnhalle durch Niederlegung eines prächtigen Lorbeerkranzes eine würdige Ehrung. Am Samstag war bereits eine Ehrung der Gefallenen des Weltkrieges durch die öſterrei⸗ chiſchen Gäſte vorausgegangen. Jubel in Augsburg Augsburg, 21. März Mit großem Jubel begrüßte die Augsburger Bevölkerung am Sonntag das Wiener Kraftfahr⸗ Jägerbataillon 2, das zu einem mehrtägigen Beſuch in der 4 Se einzog. Im Glanz eines ſtrahlen⸗ den Frühfingstages lag die feſtlich geſchmückte, von Menſchen wimmelnde Stadt, als die Oeſter⸗ reicher gegen 11.30 Uhr unter dem Kommando von Oberſtleutnant Reiſig in Mering eintrafen. Am Nachmittag erfolgte unter Vorantritt einer Ehrenes orte aller ugsburger Truppenteile der Einmarſch in die Stadt durch ein dichtes Spalier begeiſterter Volksgenoſſen. Anſchließend formierten ſich die Truppen zu einem Vorbei⸗ marſch, an dem unter dem Jubel der Volks⸗ e auch die zur Begrüßung angetretenen ormationen der Partei, ihrer Gliederungen und des Reichsarbeitsdienſtes teilnahmen. Trotz der gleichen Frageſtellung finden im alten Reichsgebiet und in Oeſterreich verſchie⸗ dene Abſtimmungen ſtatt. Es werden beide 8 ſtreng voneinander geſchieden werden. Abneigung gegen Moskau wüchſt In den weſllichen demokralien mehren ſich die Zlimmen der Vernunft Tokio, 21. März. Nach offiziellen Beſuchen bei den Mitgliedern des Kaiſerhauſes, bei den Regierungs⸗ ſtellen, dem Kriegs- und Marineminiſter mar⸗ ſchierte am Sonntag die in Tokio weilende ita⸗ lieniſche Abordnung zum Meiji⸗ und Naſukuni⸗ Schrein. In einer feierlichen Zeremonie ehrten die italieniſchen Gäſte das Andenken des Kai⸗ ſers Meiſi und der gefallenen Helden. Ne⸗ ben den Vertretern der Regierung, von Heer und Marine ſowie der italieniſchen Botſchaft waren auch die deutſche Botſchaft unter Füh⸗ rung des Geſchäftsträgers Dr. Hoebel und die deutſche Kolonie erſchienen. Die japaniſche Preſſe begrüßt die von der italieniſchen Abordnung an Innen⸗ miniſter Für ſt Konoe, Außenminiſter Hi⸗ Deutſcher Luftrekord über der Oſtſee heinkel-Seeflugzeng erobert acht Vellrelorde Berlin, 21. März. Am Sonntag hat die deutſche Luftfahrt einen neuen ſtolzen Triumph erobert. Ein zweimotoriges Seeflugzeug der Heinkel⸗Flug⸗ zeugwerke, ausgerüſtet mit BMW. 132⸗Moto⸗ ren, erreichte auf einem Flug über 2000 Kilo⸗ meter mit 2000 Kilo Nutzlaſt die ausgezeichnete Geſchwindigkeit von 329 Kilometer in der Stunde, nachdem es bis zur 1000 Kilo⸗Grenze ſogar 331 Kilometer Stundengeſchwindigkeit er⸗ zielt hatte. Die Beſatzung des Flugzeuges be⸗ ſtand aus Flugzeugführer, Diplomingenieur Ritz der Heinkelwerke und Mechaniker Schmidt der Bayeriſchen Motorenwerke. „Mit dieſer hervorragenden Leiſtung fielen nicht weniger als acht Weltrekorde an Deutſchland. Es handelt ſich um die Re⸗ korde über 1000 Kilometer ohne Nutzlaſt, mit 500 Kilo Nutzlaſt, 1000 Kilo und 2000 Kilo Nutzlaſt. Ferner um die Rekorde über 2000 Kilometer ohne Nutzlaſt. mit 500, 1000 und 2000 Kilo Nutzlaſt. Sämtliche Rekorde wurden bisher vom Ausland gehalten und ſtanden für die 1000 Kilometer⸗Strecke auf 309 Kilometer. Bei günſtigem Wetter durchflog das Heinkel⸗ flugzeug viermal die von Laboe bei Kiel über den Swinemünder Leuchtturm nach Leba in Pommern führende 500 Kilometer lange Meßſtrecke. Bei der Durchführung des Rekord⸗ fluges wirkte die Luftwaffe mit Flakmeß⸗ geräten und fahrbaren Funkſtellen ſowie durch den Einſatz von Sicherungsflugzeugen in her⸗ vorragender Weiſe mit. Die Worte des Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe, des Ge⸗ neralfeldmarſchalls Hermann Göring, denen zu⸗ folge die deutſche Luftfahrt einen unerhörten Aufſchwung erlebe, haben mit dieſer prachtvollen Leiſtung eine neue wunderbare Beſtätigung ge⸗ funden. Die ſchöpferiſchen Leiſtungen der Luft⸗ fahrt des Dritten Reiches erringen die Achtung und Bewunderung der Welt. * hermann Göring grakulierk Berlin, 21. März. Der Reichsminiſter der Luftfahrt und Ober⸗ befehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmar⸗ ſchall Göring, richtete an Dr. Ernſt Heinkel aus Anlaß des Rekordfluges folgendes Tele⸗ ramm: Zu dem hervorragenden Erfolg eines Ihrer Seeflugzeuge, durch den acht beſtehende internationale Rekorde überboten wurden, ſpre⸗ che ich Ihnen, allen Beteiligten und beſonders auch der Beſatzung meinen Glückwunſch und meine volle Anerkennung aus. Ihr Werk hat für die Weltgeltung der deutſchen Luftfahrt einen hervorragenden Beitrag geleiſtet Südmale und in den Bucht ven Gibraltaz Englands heimal- und Millelmeerflolte in Gibraltar Die engliſche Heimat⸗ und Mittelmeerflotte führt gegenwärtig im Atlantiſchen l. Ozean große Manöver durch. Während einer Manöverpauſe verſammelte ſich die Flotte an der (Scherl⸗Bilderdieng⸗M.) a delle auf aide Fab Me Namen feſt. rota, Kriegsminiſter Sugiyama schaf Marineminiſter Don ai überreichten Botſchaf⸗ ten und hebt beſonders die darin betonten ge⸗ meinſamen Intereſſen Japans und Italiens „zu Waſſer und zu Lande“ hervor. Die Zei⸗ tungen erblicken hierin nicht nur die Bürg⸗ ſchaft für das„Dreieck Berlin⸗Tokis⸗ Rom“, ſondern unterſtreichen die Notwendig⸗ keit der Vertiefung der Beziehungen dieſer drei Mächte als der ſtarken Garanten des Weltfrie⸗ dens im gemeinſamen Kampf gegen die Ko⸗ Auch A5 A. hal genug New Pork, 21. März In Albany, der Hauptſtadt des Staates New Nork, wurde eine Geſetzesvorlage ange⸗ nommen, nach der Kommuniſten und andere Befürworter eines Terror⸗Regiments keine Anſtellung in irgend einer Behörde mehr finden dürfen. Auch von der Ausübung eines Lehramtes an öffentlichen Schulen ſollen ſolche Elemente künftig ausgeſchloſſen bleiben. Die Annahme dieſer Vorlage, der erſten ihrer Art in USA, iſt die Folge der Empörung dar⸗ über, daß der füdiſche Bezirksbürgermeiſter Iſages des New Yorker Stadtteils Manhattan kürzlich einen offen für Sowjetmethoden agi⸗ tierenden Juden zum Perſonalchef der Bezirks⸗ verwaltung ernannt hatte. Franzöſiſche imme für„Würde“ Paris, 21. März Der Direktor des„Jour“ ſchreibt, der Be⸗ ſuch des engliſchen Gewerkſchaftsleiters Ci⸗ trine in Paris habe keinem anderen Zweck gedient, als in Frankreich zur Hilfeleiſtung für Rotſpanien zu werben. Das ſei ein Grund mehr dafür, an die Spitze der franzöſiſchen Diplomatie eine nationale Regierung zu ſtel⸗ len, die dem Daſein Frankreichs als offiziellen Agenten der Sowjetrevolution ein Ende zu bereiten habe. Der Außenpolitiker des„Figaro“ erklärt in einem Rundblick über die franzöſiſche Außenpolitik, es ſei unannehmbar, daß man den franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen noch weiter die„abeſſiniſche Unabhängigkeit“ ent⸗ gegenſtelle. Die franzöſiſche Regierung müſſe einen Botſchafter zum italieniſchen Kö⸗ nig und Kaiſer von Aethiopien chicken. Man ſolle dabei nicht etwa von der zWürde Frankreichs“ ſprechen, denn die Würde Frankreichs dürfe man nicht verwechſeln mit der Dummheit und Blödheit irgendwelcher Perſon. Die Würde Frankreichs beſtehe darin, überall ſeine Intereſſen zu vertreten. Reypler Beauftragker für Heſterreich „Der Führer und Reichskanzler hat den Prä⸗ ſidenten der Reichsſtelle für Bodenforſchung Wilhelm Keppler zum Staatsſekretär zur beſonderen Verwendung im Auswärtigen Amt ernannt. Staatsſekretär Keppler iſt von dem Reichsminiſter des Innern und dem Be⸗ auftragten für den Vierjahresplan auf Grund der Verordnung vom 16. März 1938(Reichs⸗ geſetzblatt 1 Seite 249) zum Reichsbeauftragten für Oeſterreich mit dem Sitz in Wien beſtellt worden. Jwiſchenfall in Tranpau 5 Prag, 21. März. Wie„Die Zeit“ aus Troppau meldet, kam es dort nach einem Kulturabend der Sudeten⸗ deutſchen Partei, dem auch Konrad Henlein beiwohnte. zu Zwiſchenfällen. Nach Schluß des Theaters hatte ſich eine Gruppe von Tſchechen angeſammelt. die ſich herausfordernd benahm. Als ſich der Wagen mit Konrad Henlein in Be⸗ wegung ſetzen wollte, verſuchte ihn eine Gruppe von tſchechiſchen Kommu⸗ niſten anzugreifen. Sie wurde aber von der empörten Menge zurückgewieſen. Die Polizek trennte ſchließlich die beiden Gruppen und 1 3—— 15 . 152 1 e ö—— 8—— T——— e — Lebte hoffnung am Ebro Kampf um die Ebromündung und um die Bahnlinie Barcelona Valencia Nachdem die Truppen Francos unwiderſteh⸗ lich etwa parallel der unteren Ebrolinie zum Meer binzielten, wo die koſtbare Bahnverbin⸗ dung von Barcelona nach Valencia liegt. haben die Rotſpanier den verzweifelten Entſchluß gefaßt, dort die drei Städte Tar⸗ ragona, Tortoſa und den kleinen Ort Vinaros auf das Stärkſte zu befeſtigen und ſo noch in letzter Minute eine Art Trutzburg zwiſchen Barcelona und Valencia aufzurichten. Alle drei Orte ſind Stationen der Bahn, Tar⸗ ragona ſogar noch von einer Nebenbahn. Wäh⸗ rend Tarragona noch auf kataloniſchem Gebiet gelegen iſt. gehört Tortoſa am Ebro, nabe der Mündung, noch zu Aragonien, ebenſo Vinaroz, die ſüdlichſte der drei Bahnſtationen. Tarragona, den Meiſten wohl durch den gleichnamigen Wein bekannt, iſt eine hübſche Stadt von etwa 24 000 Eiawohnern, auf male⸗ riſchen Felſen von 160 m Höhe dicht am Meer ge⸗ legen. Dieſes alte„Taraco“ gehört der Gruppe jener unzähligen gleichnamigen Städte an. die ſich in Nordspanien und Südfrankreich beſonders häufig finden und deren Name immer dasſelbe beſagt„Stierhöhe“ oder„Stierfelſen“. Taras⸗ con in Südfrankreich, ebenfalls auf einem Fel⸗ ſen, iſt das bekannteſte Beiſpiel davon. In der Tat zeigt man auch im Muſeum von Tarragona das Bruchſtück eines Opferaltars auf dem ein Prieſter(oder Gott) mit Doppelbeil und Stier abgebildet iſt. Die Stadt iſt um den höchſten Punkt herum gelagert, wo einſt die Burg lag. Zahlreiche Altertümer ſind in der Altſtadt verbaut. Das bemerkenswerteſte an Tarragona iſt aber die großartige Kathedrale im gotiſchen Uebergangs— ſtil, auf der Stelle eines römiſchen Tempels, da⸗ neben der Erzbiſchöfliche Palaſt. Der Erzbiſchof von Tarragona hat ſogar den Titel Primas von Spanien. An dem bedeutenden Weinhandel Tarragonas waren auch deutſche Häuſer betei⸗ ligt. Gewaltige antike Mauern umgeben den Kern der Stadt; auch einige Bogen eines römi⸗ ſchen Aquädukts ſtehen noch einige Kilometer vor der Stadt, wie denn überhaupt die Römer⸗ herrſchaft an dieſer Küſte überall noch lebendig iſt. Tarragona hat nur ein zerſtörtes Fott„Alto del Olivo“. Doch läßt Tarragona ſeiner ganzen Lage nach ſich leicht befeſtigen. Auch Tortoſa am linken Ufer des Ebro, mit etwa 25 000 Einwohnern, iſt aus einer frühe⸗ ren römiſchen Kolonie Julia Auguſta entſtan⸗ den und iſt, als„Dertoſa“ durch ſeine Münzen bekannt geworden. Als Schlüſſel des Ebro bil⸗ dete die Stadt ſchon früh ein Streitobjekt zwi⸗ ſchen Mauren und Chriſten. Auch dort befindet ſich eine gotiſche Kathedrale von 1347, urſprüng⸗ lich in noch älterer Geſtalt Tempelritter, Pi⸗ ſaner und Genueſen entriſſen unter dem Gra⸗ fen Ramon Berenger IV. die Stadt 1141 den Mauren. Bei einem erneuten Angriff der Mauren zeichneten ſich die Frauen von Tortoſa — ähnlich wie die von Saragoſſa, bei der Ver⸗ tekdigung ſo aus, daß ihnen vom Grafen zwei Ehrungen, verliehen wurden: ein beſonderes Schmuckſtück als Auszeichnung, genannt La Hacha(das Beil), und ſodann das Recht, daß 50 12 der Hochzeit dem Manne vorausgehen urften. Bei Tortoſa hat die troſtloſe rotlehmige Ebroſtufenlandſchaft ſchon ein freundliches Ausſehen gewonnen, mit begrünten Hügeln und ſchattigen Bäumen. 10 Kilometer von der Stadt breitet ſich das Delta des Ebro aus auf angeſchwemmter Uferlandſchaft. Von der kleinen Stadt Vinaroz, nur 44 Kilo⸗ meter von Tortoſa, iſt kaum etwas zu ſagen außer eben, daß ſie zur Ehre einer Hauptbe⸗ feſtigung von den roten Machthabern erſehen wurde. Etwa 9000 Bewohner ernähren ſich dort als Fiſcher, Ackerbauer und durch die In⸗ duſtrie. In 60 Kilometer Entfernung von Vi⸗ naroz im Gebirge liegen auf einem Kegel die Ruinen der alten Grenzſeſtung von Valencia gegen Aragonien, genannt La Morella, das römiſche„Caſtra Aelia“. mit noch jetzt über 7000 Einwohnern. Die Feſtung hat noch im erſten Carliſtenkriege 1838 und 1840 eine Rolle geſpielt. Vielleicht ſoll auch ſie von den roten Machthabern zu neuem Leben erweckt werden oder mit der Befeſtigung von Vinaroz in Ver⸗ bindung gebracht werden N Wiener fahren ins Reich Wien. 21. März. „Wir fahren ins Reich!“— das iſt die Pa⸗ role, die ſett Tagen die Wiener Betriebe beherrſcht. 2000 Wiener Arbeitskameraden wur⸗ den am Sonntag noch einmal in den einzelnen Bezirken zu einem letzten Appell vor ihrer Abreiſe als KdF.⸗Fahrer zuſammenge⸗ rufen, um die notwendigen organiſatoriſchen Anweiſungen entgegenzunehmen. Sie können es alle noch garnicht faſſen, daß ſie in einigen Tagen ſchon in der Haupiſtadt des Reiches fern vom Alltag, als deutſche Volksgenoſſen weilen werden. Bei der Auswahl hat man bewußt jene Kreiſe der Wiener Arbeiter berückſichtigt. die bisher der Bewegung ſernſtanden, denen in den marxiſtiſchen Hochburgen Wiens die rot⸗ ſchwarze Judenpreſſe den National⸗ ſozialismus als ein Schreckgeſpenſt darſtellte. Die nationalſozialiſtiſche Staatsführung will dieſen von wirtſchaftlicher Not bedrückten, be⸗ logenen und verhetzten Volksgenoſſen zeigen. was in fünfjähriger Arbeit im Dritten Reich geleiſtet wurde. Sie ſollen mit eigenen Augen ſehen. daß man ſie Jahre hindurch betrogen hat. Aus eigener Anſchauung werden ſie dann ihren Kameraden nach ihrer Rückkehr von dem wahren Reich Adolf Hitlers von ſeinem Fleiß. ſeinem Schaffen und ſeiner feſtgefügten Ge⸗ meinſchaft aller Schichten erzählen können. Erſt dann werden viele Arbeitskameraden Oeſter⸗ reichs begreifen. warum Tauſende und Aber⸗ tauſende Blut und Gut opferten für eine große Idee. Der neue polniſch⸗litauiſche Kurs Polens Preſſe begrüßt die Einigung Warſchau, 21. März Die Sonntagsblätter beſprechen ausführlich die Beendigung des Konflikts zwiſchen Polen und Litauen.„Gazeta Polſka“ er⸗ klärt, für Polen und Litauen ſei nun der Augenblick gekommen, ſich gegenfeitig kennen zu lernen. Die Litauer ſollten wiſſen, daß die Polen mit ihnen als einer freien und un⸗ abhängigen Nation zuſammenleben wollten.—„Expreß Poranny“ ſtellt feſt, daß die entſchiedene polniſche Friedenspolitik einen bedeutenden Erfolg davongetragen habe und daß der Weg für eine beſſere Zukunft der Beziehungen zwiſchen beiden Natlonen nun frei ſei. „Kurjer Polſki“ meint, in einem ent⸗ ſcheidenden Augenblick habe das litauiſche Volk verſtanden, daß die Fortſetzung einer Politik des Widerſtandes ſich gegen die grundlegenden Intereſſen Litauens richten würde. Die Anknüpfung normaler diploma⸗ tiſcher Beziehungen zwiſchen Bo⸗ len und Litauen bedeute nur den erſten Schritt. Es bleibe noch viel zu tun übrig, da⸗ mit zwiſchen den beiden Nationen und Staa⸗ ten die Atmoſphäre des Vertrauens und der Freundſchaft wiederhergeſtellt wird.— Der konſervative„Czas“ unterſtreicht, daß die Nichteinmiſchung in innere Angelegenheiten anderer Nationen der Hauptgrund der polni— ſchen Politik ſei. Er werde auch Litauen ge— genüber befolgt, werden.— Der Krakauer Illuſtrierte Kurter“ weiſt darauf hin, daß die Normaliſierung der Beziehungen zwi⸗ ſchen Polen und Litauen am Namenstag Jo⸗ ſef Pilſudſkis erfolgt ſei. Hierin liege eine tiefe Symbolik denn Marſchall Pilſudſki habe die Zerſtörung der Mauer der Vorbehalte und des Haſſes zwiſchen Polen und Litauen als eines der Ziele ſeines Lebens betrachtet. „Dziennik Narodowy“, das Haupt- organ der rechtsoppoſitionellen Nationalpartei, glaubt, daß Litauen durch die Annahme des Ultimatums ſich auch damit einverſtanden er⸗ klärt habe. mit Polen in Verhandlungen über verſchiedene Fragen des nachbarlichen Zuſam⸗ menlebens einzutreten. Maſſenſpeiſungen in Innsbruck und Wien Di ſozialiſtiſche Tal im befreiten Heſterreich Wien, 21. März. Die von Begeiſterung und Liebe getragene Aufnahme der Formationen der Wehrmacht in Wien hatte den Wunſch laut werden laſſen, dem Dank der deutſchen Soldaten in irgend einer Form Ausdruck zu geben. Es konnte wohl kein beſſerxes Mittel gefunden werden, als den. den Wiener Bedürf⸗ tigen durch eine große Speiſung aus Feld⸗ küchen eine Freude zu bereiten. Nachdem ſchon in den letzten Tagen der Woche die Feld⸗ küchen der Wehrmacht in den Notgebieten der Wiener Außenbezirke mehr als 50000 Portio⸗ nen Eſſen an die mittelloſe Bevölkerung aus⸗ gegeben hatten, ſetzten ſich am Sonntag von neuem die rauchenden Gulaſchkanonen in Be⸗ wegung. Rund 20 Ausgabeſtellen waren der Bevölkerung benannt worden, zu denen am Sonntagvormittag Kinder, Frauen und Män⸗ ner mit Töpfen, Schalen und Kannen eilten, um aus hilfreichen Soldatenhänden ein war⸗ mes Eintopfgericht oder Brot entgegenzuneh⸗ men. Der Andrang zu den dampfenden Keſſeln war ſo ſtark, daß die Feldküchen oft bereits leer waren, ehe ſie an die letzte Ausgabeſtelle gelangen konnten. Die Wehrmacht hat ſich deshalb entſchloſſen, dieſes Liebeswerk, das von der Bevölkerung dankbar begrüßt wird, weiter fortzuſetzen. Ein leuchtendes Beiſpiel nationalſozialiſti⸗ ſchen Opferſinns gaben auch die Soldaten des in Innsbruck liegenden Gebirgsjägerregi⸗ ments aus Bayern. die alle Bedürftigen zu Gaſt luden. An vier Stellen der Stadt fuhren in den Mittagsſtunden die Feldküchen der Jäger auf, Muſikkorps kamen anmarſchiert, und die Scharen der Bedürftigen drängten ſich um die Keſſel, aus denen das würzige, kräf⸗ tige Eſſen in reichlichen Portionen abgegeben wurde. Insgeſamt wurden aus acht Feld⸗ küchen ungefähr 1000 Liter Eſſen verteilt. Die⸗ ſes vorbildliche Beiſpiel ſozialer Tatbereitſchaft deutſcher Soldaten bewies Tauſenden von Men⸗ ſchen. daß das neue Reich an ihnen das gut⸗ 975 will, was das alte Syſtem verbrochen at. Spionageaffüre in Frankreich aufgedeckt Auch eine Ruſſin und ein ſtaniſcher gludenk verhaftet Paris, 21. März. Eine umfangreiche, weitverzweigte Spio⸗ nageaffäre, die bereits fünf Verhaftungen in Graulhet, Paris und Bayonne zur Folge hatte, iſt in Südfrankreich aufge⸗ deckt worden. Vor einiger Zeit wurde der franzöſi⸗ ſche Spionageabwehrdienſt davon unterrichtet, daß ein ehemaliger Soldat namens Baſtide dem Agenten einer ausländi⸗ ſchen Macht den Verkauf eines Dokumentes angeboten habe, das Angaben über die natio⸗ nale Verteidigung und den Mobilmachungsplan an der Südweſtgrenze enthielt. Durch die Ausſagen des ſofort verhafteten Baſtide konnten bei dem ehemaligen Ge⸗ neralſtabsſekretür einer Militärformation an der Südoſtgrenze, Ouſtry, zwei große Koffer mit insgeſamt 145 Dokumenten über Befeſtigungspläne, mit Angaben über Flakbatterien und Radioſender, ferner mit Aufzählungen über die Ausrüſtung und die Effeltivſtärke in den Grenzgegenden und mit einem Mobilmachungsplan gefunden werden. Ouſtry gab zu, daß er während ſeiner Militärdienſtzeit alle geheimen Schriftſtücke, die ihm anvertraut wurden, doppelt angefertigt und photographiert habe. 5 0 Wie die Pariſer Abendblätter berichten, ſind im Zuſammenhang mit dieſer Spionage⸗ affäre auch eine 28jährige mit einem Polen verheiratete Ruſſin namens Pponne Thal⸗ bot, bekannt als„die ſchöne Tatjana“, und ein gewiſſer Laſſerre verhaftet worden. Laſ⸗ ſerre ſoll einen Pendeldienſt an der ſpaniſchen Grenze verſehen haben. Auch ein in Montpellier lebender iranicher Student, der als Liebhaber der„ſchönen Tatjana“ bezeichnet wird, iſt hin⸗ ter Schloß und Riegel gebracht worden. Kommt Kabinelt herriol? „Epoque“ ſagt neue Regierungskriſe voraus l Paris, 21. März. Die„Epoque“ glaubt vorausſagen zu kön⸗ nen, daß es innerhalb der nächſten 14 Tage zu einer neuen Regierungskriſe kommen werde. Ein Kabinett der Nationalen Union mit Kam⸗ merpräſident Herriot werde folgen. Franzöſiſche Amtriebe in Spanien Jalien enkhüllt gefährliche franzöſiſche Abſichlen in Spanien Rom, 21. März. Die Umtriebe Frankreichs zur Ver⸗ hin derung des nationalſpaniſchen Endſiegs werden von der„Voce d'Jta⸗ lia“ ſcharf unter die Lupe genommen. Das halbamtliche Sonntagsblatt wendet ſich vor allem gegen den franzöſiſch⸗engliſchen Schritt zur„Humaniſierung“ und ſtellt feſt, daß damit die Angriffe der nationalſpaniſchen Luftwaffe auf ſogenannte„offene Städte“ ver⸗ boten werden ſollen. In dieſen Städten ſeien aber aber in Wirklichkeit allerhand Sprengſtoffe und Kriegsmaſchinen aufgeſtapelt. Mit der „Humaniſierung“ des Luftkrieges ſollten alſo die Kriegsarſenale der Sowietſpanier gerettet werden. Aber auch ſonſt ſeien in Frankreich Beſtre⸗ bungen für neue umfangreiche und gefähr⸗ liche Interventionen im Gange, die Europa im Auge behalten müſſe. Der von der neuen Regierung Blum angeblich in Vor⸗ ſchlag gebrachte Waffenſtillſtand wäre, wenn ſich der Vorſchlag beſtätigen ſollte,— nichts anderes als eine Intervention. Es könnte in der Tat nach den 20 Monaten Bürgerkrieg in Spanien keine unzwei⸗ deutigere Intervention fremder Mächte ge⸗ ben, als den Verſuch. mit einer diploma⸗ tiſchen Aktion dem vorſtürmenden Sieger ein Bein abzuſchlagen, damit der Beſiegte ſeine Stellungen wieder herſtellen kann. In dieſem Falle wäre der ganze Krieg mit ſeinen Zerſtörungen und mit ſeiner Mil⸗ lion an Gefallenen und Ermordeten um⸗ ſonſt geweſen. Teruel—„Märtyrerſtadl“ Burgos, 21. März. Durch einen Kabinettsbeſchluß iſt der oft 8528 umkämpft geweſenen Stadt Teruel die Be⸗ zeichnung„Märtyrerſtadt“ zugeſprochen worden. Die Stadt Belchito wurde mit einer Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Weilere Erfolge bei Caſpe Salamanca, 21. März. Wie der Heeresbericht mitteilt, haben die Nationaltruppen im Abſchnitt Caſpe ihre vorderen Linien ausgerichtet und nach Ueber⸗ windung feindlichen Widerſtandes weitere wich⸗ tige Stellungen beſetzt. Role verluſte bei Altauiz do San Sebaſtian, 21. März Wie der nationale Heeresbericht meldet, ſchlugen die nationalſpaniſchen Truppen am Samstag zwiſchen Alcaniz und Caſtel⸗ ſeras zwei feindliche Brigaden in die Flucht und brachten ihnen erhebliche Verluſte bei. Am 4 ereignete ſich an den Fronten nichts eues. „Bolksſpende“ für Leſterreich Aufruf des Gauleiters Bürckel zur Tat Wien. 21. März. Der Beauftragte des Führers für die Volks⸗ abſtimmung in Oeſterreich. Gauleiter Bürckel. hat folgenden Aufruf erlaſſen: Deutſche! Die Jahre des wirtſchaftlichen Niederganges haben beſonders die ürmſten Schichten des deutſchen Volkes in Oeſterreich getroffen. In den Arbeitervierteln unſerer Großſtädte leben viele unſerer Volksgenoſſen unter den menſchenunwürdig⸗ ſten Verhältniſſen. Hier muß unſere erſte Hilfe einſetzen. Ich babe eine 3 ſpende errichtet, die uns ermöglichen ſoll, erſte wirkſame Maßnahmen zu ergreifen. Ich fordere deshalb alle auf, die ihren Dank an den Führer zum Ausdruck bringen wollen. einen ihren Verhältniſſen entſprechenden Bei⸗ trag zu dieſer erſten ſoziali ſtiſchen Tat zu leiſten. Mit der Durchführung der Sammlung habe ich Parteigenoſſen Lan goth aus Linz beauftragt. Die Spenden find einzuzahlen auf„Volks- ſpende“— Poſtſparkaſſenamt⸗Konto Nr. 208 bo oder bei jedem Inſtitut für das bei der Kreditanſtalt Wiener Bankverein I. Be⸗ zirk, Schottengaſſe 6, errichtete Sammelkonto „Volksſpende“. a „Bilhelm Tell“ als Jeſtvorſiellung zum Geburtstag des Führers in Wien Wien, 21. März. Im Wiener Burgtheater wird für den 20. April als Feſtvorſtellung zum Geburts- tag des Führers und Reichskanzlers Schillers „Wilhelm Tell“ in einer völligen Neu⸗ inſzenierung vorbereitet. Es handelt ſich zu⸗ gleich um die erſte Neuinſzenierung des Stückes ſeit ungefähr 15 Jahren. Die Titelrolle iſt mit Werner Krauß beſetzt. Deulſche goldalen in Klagenfurk Wien, 21. März Eine Aufklärungsabteilung der deutſchen Panzerdiviſton traf am Sonnabend nach⸗ mittag als erſte Formation des Verbrüderungs⸗ marſches in der Landeshauptſtadt Klagen⸗ furt ein und wurde vom Gauleiter, vom Lan⸗ deshauptmann und vom Generalſtabschef Oberſt Dr. Hinghofer empfangen. Der Abteilungs⸗ kommandeur gab dem Stolz Ausdruck, in Kärn⸗ ten zu weilen deſſen heldenhafte Haltung in den Jahren 1918 bis 1920 allen deutſchen Sol⸗ daten ein Vorbild ſei. Amerila erkennt Anſchluß an 88 Waſhington, 20. März Außenminiſter Hull gab am Sonnabend bekannt. daß die Vereinigten Staaten von Amerika die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich de facto anerkannt baben. Der deutſche Botſchafter habe ihn da⸗ von benachrichtigt. daß er die Funktionen über⸗ nommen habe. die bisher von dem öſterreichi⸗ ſchen Geſandten ausgeübt worden ſind. Miniſterbeſprechung in Paris Paris, 21. März Am Sonntag vormittag fand beim font ſchen Miniſterpräſidenten eine Konfe⸗ renz über die laufenden außenpolitiſchen Fra⸗ gen ſtatt. An der Beſprechung nahmen Miniſter⸗ präſident Blum, Kriegsminiſter Daladier, Staatsminiſter Auriol und Außenminiſter Boncour teil Der Miniſterpräſident hatte anſchließend Beſprechungen mit dem Innenmi⸗ niſter und dem Gouverneur der Bank von Frankreich. Propagandazenkrale in Numänien Bukareſt, 21. März. Die rumäniſche Regierung hat eine General⸗ direktion für Preſſe und Propaganda errichtet. der die Nachrichtenagentur Rador. die Preſſedirektion im Außenminiſterium. die Nundfunkgeſellſchaft, die Filmſtelle und das Fremdenverkehrsamt unterſtellt wurde. Kundgebungen in Agram Am Abend des Sonnabend ereigneten ſich in der Stadt an mehreren Stellen Kundgebungen gegen den. Führer der kroatiſchen Bauernpartei D atſchek. Die Demon⸗ ſtranten bezeichneten Matſchek als Unruheſtif⸗ ter und ſtießen Schmährufe gegen ihn aus. Polizei ſchritt ein und ſtellte die Ruhe wieder her. Es wurden mehrere Verhaftungen vorge⸗ nommen. Juſammenſlöße in delhi 10 Tote und 57 Schwerverletzte Delhi, 21. März. Infolge des Zuſammentreffens religiöſer Feſte der Mohammedaner(Moharrem) und der Hindus(Jolifeſt) kam es neuerlich zwiſchen den Anhängern dieſer Religionsge⸗ meinſchaften in vielen Städten Zuſammenſtößen. und 57 Schwerverletzte, in Allahabad acht Tote und 58 Verletzte. in Jubbulpore 100 Verletzte, in Benares und Jaipur 32 Verletzte zu ver⸗ zeichnen. Die Polizei mußte überall von der Waffe Gebrauch machen. Trotzdem dauern die Unruhen ſtellenweiſe noch an. zu blutigen In Lucknow ſind zehn Tote Mit 19 Mann unlergegangen? Thorſhavn(Färöer). 21. März. Von dem färöeriſchen Fiſchſchoner„Faſſa⸗ nes“ liegen ſeit längerer Zeit keine Nachrich⸗ ten mehr vor. Fahrzeug während des Orkans Ende Februar untergegangen iſt. 19 Mann. von denen zwölf verheiratet waren. Durch das Unglück ſind 36 Kinder vaterlos ge⸗ worden. f Man befürchtet daher, daß das Die Beſatzung beſtand aus de Wiſſ Bete mit e Neuli übere Meß beret ſen. natu gebn ſei,. ligtei ſpiel: Schei und! tes ſtänd die 0 ihnen ben! erſch obach uns tz ſabend bon teich lunnt u da⸗ übet⸗ nichl 5 lz mf tonſe⸗ dta⸗ ſiltet⸗ diet, iniſtet hatte enmi⸗ don L tz. ſeral⸗ nde ſadot. de das Zauberei im Lichfe der Wahrheit Von K. Schulze-Rikart (10. Fortſetzung) Der Geiſt im Ofenrohr Da wir gerade bei den Geiſtern ſind, wollen wir das Geſpenſt von Saragoſſa nicht ver⸗ geſſen. Geiſter haben immer ſo etwas Humor⸗ volles an ſich. Vieles von dieſem ſprechenden Ofenrohr iſt bereits bekannt. Was war das vor Monaten eine Aufregung in Saragoſſa. Die Polizei ſperrte damals ein ganzes Haus ab. und die Behörden entſchloſſen ſich zu eingehenden Un⸗ terſuchungen des Phänomens. Tagelang erwies ſich alles als vergeblich. Was war denn ae⸗ n; Plötzlich hatte das Ofenrohr im Hauſe einer durchaus harmloſen Familie angefangen zu ſprechen. „Guten Morgen, liebe Hausfrau, willſt du ſchon wieder heizen? Mir wird das mit der Zeit zu warm, ihr verpulvert viel zu viel Kohlen!“ Der Hausfrau entglitt die Kohlenſchütte, und ſchreiend lief ſie aus der Küche. Sie rief ihren Mann, der kopfſchüttelnd, nur mit Schlafrock 15 Pantoffeln bekleidet, aus dem Badezimmer am. „Du ſchläfſt ja noch, Frau, hier iſt ja nichts und niemand!“ g „Schämſt du dich nicht, ſo zu deiner Frau zu ſprechen?“, ſagte das Ofenrohr.„Mach dir zu⸗ erſt deinen Schlafrock richtig zu, wenn du zu mir kommſt.“ Da wurde auch der Mann blaß und verſchwand zitternd aus der Küche. Bei der Polizei, der die Sache alsbald gemel⸗ det wurde, dachte man zuerſt. daß eine ehrſame Familie aus Saragoſſa plötzlich irrſinnig ge⸗ worden wäre. Aber als die Beamten tatſächlich in der Geiſterwohnung anrückten, begrüßte ſie das Ofenrohrgeſpenſt: „Was—nur zwei ganz gewöhnliche Beamte ſchickt man mir her, mehr bin ich nicht wert? Ihr werdet mich nicht herausfinden, mit euch ſpreche ich gar nicht erſt. Geht nur nach Hauſe und ſchickt euren Offizier.“ Sehr höflich war der Ofenrohrgeiſt gerade nicht, das muß man ſagen. Er gab übrigens öfter Proben davon ab, daß er auch ſehr gut ſe⸗ hen konnte. Der Profeſſor einer beachbarten Univerſität, der ein Experte für Akkuſtik war. wurde von ihm lachend begrüßt: „Ah, ſieh da, der Herr Profeſſor! Das freut mich denn ja auch. Aber bitte, nimm deine Hand aus der Taſche, wenn du mit mir ſprichſt.“ Das war geradezu toll. Bald hatten ſämtliche Mieter das Spukhaus verlaſſen und es vorge⸗ zogen, bis zum Verſchwinden des Geſpenſtes bei Verwandten und Bekannten unterzukommen. Die Polizei aber legte einen dichten Schutz⸗ kordon um das geheimnisvolle Haus. Die Maſſe der Neugierigen drängte ſich davor und ſperrte faſt den Verkehr.—— Schließlich erſchien der Polizeichef von Sara⸗ goſſa mit einem handfeſten Töpfermeiſter. „Ach pfui“, ſagte das Geſpenſt.„Ihr wollt mir meine Wobnung rauben, das finde ich ge⸗ mein. Aber ich warne euch, dann ziehe ich nach⸗ einander in eure Häuſer ein und laſſe euch keine Nacht Rube. Nun tut. was ibr nicht lal⸗ ſen könnt.“ Erſt der dritte Töpfermeiſter ließ ſich von dieſer Drohung nicht beeinfluſſen. Er nahm die Ofenröhre aus der Geiſterküche heraus, um feſt⸗ zuſtellen— daß nichts darin zu entdecken war. Die Vermutungen, daß ein Lautſprecher in ihr verborgen ſei, den ein Schalk vielleicht vom ge⸗ genüberliegenden Haus beſprach, erwies ſich als nicht ſtichhaltig. Solange man das Ofenrohr, das einfache. durchaus unpräparierte Ofenrohr aus der Wand heraus hatte und betrachtete, ſchwieg das Ge⸗ ſpenſt. Sobald das Ofenrohr wieder an ſeiner Stelle ſaß, ging es von neuem las 5 „Na, Gott ſei Dank, es war mir ſchon direkt unbehaglich ohne mein ſchönes Zimmer. Nun aber kann ich mich wieder nett mit euch unter⸗ halten!“ Jetzt ſtanden auch dem Polizeichef von Sara⸗ goſſa die Haare zu Berg. Der Zauber mit dem Ofenrohr war vollkommen. Was nun? Der Ruhm des Ofenrohrgeiſtes drang bis Madrid, eroberte ſich hier den Preſſefunk und wanderte durch die ganze Welt. Es gab kaum eine Zeitung zwiſchen Alaska und dem letzten Zipfel von Auſtralien, die nicht in ihrer Re⸗ daktion mit Staunen die Geſchichte dieſes un⸗ terhaltſamen Geiſtes in mehr oder weniger agu⸗ ten Auszügen bekommen hätte. Den Schluß dieſes Geiſteszaubers aber ver⸗ ſchwieg der Funk. Ein Varieteékünſtler, der zu⸗ fällig nach Saragoſſa kam, holte ſich nämlich vom Polizeichef die Erlaubnis, dieſe ſprechende Ofenröhre beſichtigen zu dürfen. Nachdem er die erſten Worte mit dem Rohr geſprochen hatte. wandte er ſich um und ſagte zu dem Dienſtmäd⸗ chen, das ihn führte: „So, liebes Kind, nun kommen Sie mal mit mir und erzählen Sie, wo Sie ſo nett das Bauchreden gelernt haben.“ Und damit war der Spuk verweht. Es heißt. daß die junge weibliche Bauchrednerin nicht nur einen Schabernack hatte treiben wollen, ſon⸗ dern daß ſie mit ihrem„Witz“ noch ein ziem⸗ lich ernſtes Geſchäft verband oder verbinden wollte. Welche Beträge hätten wohl durchrei⸗ ſende Amerikaner oder andere abergläubiſche Leute für eine Zukunftsprophezeiung aus der wahrſagenden Ofenröhre bezahlt? Nun, aus dein Geſchäft wurde nichts, aber heute zieht das ehemalige Dienſtmädchen, ver⸗ ſehen mit einigen Requiſiten, deren wichtigſtes Stück eine alte verroſtete Ofenröhre iſt, von Varietébühne zu Varietébühne und erntet Lach⸗ ſtürme. So hat ſich die Sache auch gelohnt! (Fortſetzung folgt) Auf ein Taufendſtel Millimeter! Genaues Meſſen— oberſte Vorausſetzung für Präziſionsarbeil Der gewaltige Vorſtoß, den die phyſikaliſche Wiſſenſchaft in unſerer 5 in neue, unbekannte Bereiche unternommen hat, iſt 1 9 verbunden mit einem ebenſolchen Vorſtoß der Meßtechnik in Neuland hinein. Schließlich will der Phyſiker überall und jederzeit meſſen, und allein ſeine Meßergebniſſe, ſeine Zahlen und Kenngrößen, berechtigen ihn zu wirklich ſtichhaltigen Schlüſ⸗ ſen. Die Meſſung iſt eben die Grundlage jeder naturwiſſenſchaftlichen Forſchung, und das Er⸗ gebnis eines Verſuches, wie immer er geartet ſei, hat nur dann einen Wert, wenn alle betei⸗ ligten Umſtände genau gemeſſen ſind. Ein Bei⸗ ſpiel: im Mikroſkop werden bunte kleine Scheibchen beobachtet, gelbe, grüne, rote uſw., und der unbefangene Beobachter iſt ohne weite⸗ res geneigt, zu glauben, daß er gefärbte Gegen⸗ ſtände vor ſich hat. Der Phyſiker hingegen wird die Geſetze der Optik zu Hilfe nehmen und aus ihnen ſchließen können, daß die geſehenen Far⸗ ben keine Körperfarben, ſondern Beugungs⸗ erſcheinungen und Farbzerlegungen des zur Be⸗ obachtung verwendeten Lichtes ſind. Er wird uns weiter verraten können, daß dieſe winzig⸗ ſten Teilchen eben nur noch durch die Lichtbeu⸗ gung überhaupt bemerkbar werden und daß man ſie nicht mehr unmittelbar, ſondern nur noch mittelbar, nämlich auf Grund der optiſchen Ge⸗ ſetze ausmeſſen kann. Zir haben hier einen typiſchen Fall vor uns. Während die Technik ihren Stolz darein ſetzt, Maſchinenteile in der Serienfertigung auf win⸗ zige Bruchteile eines Millimeters genau zu be⸗ arbeiten, beiſpielsweiſe die Rollenlager⸗Lauf⸗ rollen eines Kraftwagens auf ein Tau⸗ ſendſtel Millimeter genau zu ſchlei⸗ fen, ſchweben die Wiſſenſchaftler ſchon in ganz anderen Regionen. Für ſie ſind Tauſendſtel Millimeter Rieſenentfernungen; denn ſie ſind heute imſtande, eben auf dem geſchilderten Weg der Auswertung phyſikaliſcher Geſetze Längen bis herab zu der Größe der Moleküle und Atome zu meſſen. Ja man kann ſogar noch unter dieſe Abmeſſungen herab kommen. Es fragt ſich nun, was es für einen Sinn hat, Längen zu meſſen, die noch kleiner ſind als die der kleinſten ſtofflichen Körper, die wir kennen. Die Gründe ſind vielfältig. Erſtens will man die Abmeſſungen der Atome und Moleküle genau kennen, und dazu braucht man einen Maßſtab, der Bruchteile ihrer Größe zu meſſen erlaubt. Zweitens will man Verſchiebungen der Moleküle in feſten Körpern meſſen können. Solche Verſchiebungen treten zum Bei⸗ ſpiel auf, wenn man ein Metall härtet, wenn man es kalt bearbeitet, wenn man es erwärmt, uſw. Das alles iſt von ungeheurer Bedeutung für die Entwicklung und Verbeſſerung unſerer Bau⸗ und Werkſtoffe.. Aber nicht die Längenmeſſung allein hat einen ſo gewaltigen Einbruch in das Gebiet der klein⸗ ſten Dimenſionen zu verzeichnen. Auch für die Meſſung der Maſſe, für die Gewichtsermittlung, ul ähnliches. Mit der feinſten und empfind⸗ ichſten Hebelwaage können wir heute Ge⸗ wichte bis zum tauſendſten Teil eines Milliontel Gramms beſtimmen. Darüber hinaus hört der Bereich der Waage auf Aber auch hier hilft die Geſetzmäßigkeit weiter. Wenn man die Aenderungen des Luftdrucks mit einem Barometer mißt, kann man daraus das Molekulargewicht der Luft und die Maße eines einzelnen Moleküls ſo genau beſtimmen, wie man die Luftdruckänderung mißt. Obwohl die Maſſe eines Moleküls nur eine Zahl mit 23 Nullen hinter dem Komma in Gramm beträgt! „And in ähnlicher Weiſe iſt es auf dem Wege über die ſogenannte elektromagnetiſche Maſſe, die für langſam bewegte Elektronen rund ein Zweitauſendſtel der Waſſerſtoffmaſſe beträgt, und mit dem ſogenannten Kathodenſtrahl⸗ oſzillographen gelungen, techniſche Zeitmeſſungen von Bruchteilen von Milliontel Sekunden aus⸗ zuführen. Mit allen dieſen ausgeklügelten Me⸗ thoden nähert man ſich mehr und mehr gewiſſen Grenzen, die unſerem Eindringen in die aller⸗ winzigſten Naturbereiche grundſätzlich geſteckt ſind. Sie beſtehen kurz geſagt darin, daß mit dem Herabſinken der Maße, der Längen uſw. die Unſicherheiten zunehmen, die mit je⸗ der Meſſung verbunden ſind. Dieſe Unſicherhei⸗ ten laſſen ſich nur dadurch überwinden, daß man eine ausreichend große Energie für die Meſſung aufwendet, und wenn dieſe Energie eben, wie es der Natur der Sache entſpricht, klein iſt, ſo muß die Dauer der Meſſung entſprechend erhöht werden. Das führt dann leicht zu Meſſungen, die 20 oder 30 Stunden lang ausgedehnt wer⸗ den müßten, um die gewünſchte Genauigkeit zu 4 15 5 Es iſt alſo auch hier dafür geſorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wüten 9275 Er⸗ reichte iſt gewaltig, und die Technik wird daraus großen Nutzen ziehen. Trotzdem wird der nicht raſtende Forſchergeiſt immer weiter ins Innere der Natur eindringen, und— wenn auch nicht mit Hebeln und Schrauben— ſo doch mit den Waffen der erkannten Naturgeſetzmäßigkeiten Längen, Maße und Zeiten meſſen. Bilder vom Tage Jubel um deutſchöſterreichiſche Soldalen in Berlin Das J. Bataillon des deutſch⸗öſterreichiſchen Inf. Reg. Nr. 15 mit dem Standort in Wien marſchiert nach ſeinem Eintreffen in der Reichshauptſtadt unter dem Jubel der Berliner an der Reichskanzlei vorüber. Weltbild(K) Segelſchulſchiff„Albert Leo Schlageter“ geht auf große Fahrt Das Segelſchüͤlſchiff der Kriegsmarine„Albert Leo Schlageter“ verläßt die Holtenauer Schleuſe in Kiel zu einer dreimonatigen Aus landsreiſe nach Weſtindien. Weltbild(K) Zum erſtenmal mit Startblöcken Beim Internationalen Hallenſportfeſt in der Deutſchlandhalle in Berlin Sprinter bei ihren Wettbewerben zum erſtenmal in Deutſchland die neueingeführten Start⸗ blöcke. Unſer Bild: Start zum 60-Meter⸗Lauf der Frauen. benutzten die Weltbild(K) Japaner marſchieren wieder Hankau, 21. März Die Hauptmacht der japaniſchen Truppen die im Südoſten der Provinz Schantung ope— riert, erreichte auf ihrem Vormarſch nach Sü— den längs der Bahnſtrecke Tientſin- Pufau die Bahnkreuzung mit dem Kaiſer⸗Kanal Hier be⸗ findet ſich die letzte größere chineſi⸗ ſche Verteidigungsſtellung vor dem wichtigen Eiſenbahnknotenpunkt Hſut ſchau Bei den Kämpfen um die Stadt Tung⸗ hſien, deren Mauern vollkommen zerſtört wurden, fielen u. a. ein chineſiſcher Diviſions⸗ kommandeur ſowie ein hoher Generalſtabsoffi— 1 zier. Orkan überm Kaſpiſchen Meer Moskau, 21. März Wie aus Baku gemeldet wird, wurde die Halbinſel Apſcheron im Kaſpiſchen Meer von einem ſchweren Orkan heimgeſucht, der großen Schaden anrichtete. Beſonders ſchwer betroffen wurden die Naphta⸗Felder in der Um⸗ gebung von Baku. Auf den Anlagen des Naphtha-Induſtriewerkes„Molotowneft“ hat der Orkan viele Bohrtürme umgelegt und 64 Bohrlöcher verſchüttet. Ueber dem offenen Meer erreichte der Sturm die Höchſtſtärke 12, ſodaß die Schiffahrt eingeſtellt werden mußte. Ein Dampfer funkte, daß er Ruderbruch erlit⸗ ten habe und ſteuerlos einhertreibe. —— 1 1 §s Berlin, 20. März Am Sonnabendnachmittag fand in der Kroll⸗ oper eine große Tagung der Parteifüh⸗ rerſchaft ſtatt, auf der der Führer die Richtlinien für den bevorſtehenden Wahlkampf bekannt gab. Die Kundgebung ſtand völlig im Zeichen der denkwürdigen Ereigniſſe der letz⸗ ten Tage und der umfaſſenden Vorbereitun⸗ gen für die kommenden Wochen. Einleitend legte Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels der verſammelten Parteiführer⸗ ſchaft in längeren Ausführungen die organiſa⸗ toriſch⸗propagandiſtiſchen Grundſätze für den Wahlkampf dar und ſtellte die praktiſchen Ein⸗ zelanweiſungen für den Wahlkampf heraus. Er teilte u. a. mit, daß der Führer auch diesmal wieder die Hauptlaſt des Wahlkamp⸗ fes durch perſönlichen Einſatz in Maſſen⸗ kundgebungen, insbeſondere in Oeſterreich, auf ſich nehmen wird. Mit minutenlangen Beifallsſtürmen begrüß⸗ ten das Führerkorps der Partei, die Reichs⸗ leiter und Gauleiter, die führenden Parteige⸗ noſſen Deutſch⸗Oeſterreichs, an ihrer Spitze Reichsſtatthalter Gruppenführer Dr. Seyß⸗Inquart, die führenden Männer ſämtlicher Gliederungen, die Männer der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Propaganda und Preſſe den Führer bei ſeinem Eintreffen in der Krolloper. Glaube an Großdeulſchland In mehr als einſtündigen, mitreißenden Ausführungen zeigte der Führer die Be⸗ deutung dieſer einzigartigen Volksabſtimmung über das geſchaffene großdeutſche Volks⸗ reich auf und gab der nationalſozialiſtiſchen Partei die Richtlinien und den Marſchweg für die Arbeit der kommenden Wochen. Seine Worte waren getragen von dem Glauben an das deutſche Volk und von dem Ver⸗ trauen auf die ſieghafte Kraft der national⸗ ſozialiſtiſchen Idee, die das Tor der großen deutſchen Volksgemeinſchaft jedem Deutſchen öffnet. Feierliches Gelöbnis Am Schluß der immer wieder von Beifalls⸗ ſtürmen unterbrochenen Rede bereitete das Goͤrings Dank Der Befreier eines Berlin, 20. März. Reichstagspräſident Göring führte in der denkwürdigen Reichstagsſitzung vom 18. März 1938 folgendes aus: Meine Abgeordneten! Bevor dieſer alte Reichstag auseinandergeht, um wieder zuſam⸗ men zu kommen als Reichstag des großdeutſchen Volksreiches, geſtatten Sie mir, daß ich in Ihrer aller Namen dem Manne den Dank ausſpreche, der ſoeben dieſes gewaltige Volksreich hat wer⸗ den laſſen.(Die Abgeordneten erheben ſich und hören die weiteren Worte des Präſidenten ſtehend an.) Als wir bei der letzten Reichstags⸗ ſitzung hier den Rechenſchaftsbericht des Führers hörten, da vernahmen wir auch prophetiſche und warnende Worte. Einen gewaltigen Ein⸗ druck ließ dieſe einzigartige Abrechnung in uns zurück. Und dieſe prophetiſchen und warnen⸗ den Worte wurden nicht gehört. das Vork wurde gebrochen Die Bedrohung unſerer deutſchen Brüder in Oeſterreich war gegeben. In dieſem Augen⸗ blick bat der Vertreter der Deutſchen in Oeſter⸗ reich das deutſche Volk, den deutſchen Führer um Bruderhilfe. Die Bruderhilfe wurde ihm gewährt. Deutſche Truppen marſchierten, um das Schlimmſte zu verhüten, in Oeſterreich ein. 20 Jahre nach Verſailles wurde uns allen ſo die gewaltige Wiedererſtarkung unſeres Reiches vor Augen geführt. Als aber unſere Truppen in Oeſterreich einzogen, da kamen ſie nicht als Angreifer oder Eroberer, ſon⸗ dern umjubelt als Brüder des größeren Deutſchland. Und dieſer nie dageweſene Jubel ſteigerte ſich zu orkanartiger Gewalt überall dort, wo der heißgeliebte Führer ſelbſt auftauchte und ſich den Deutſchen in Oeſterreich zeigte. Dieſer Jubel des befrei⸗ ten Volkes wurde hier in unſerem Deutſch⸗ land gehört. Er drang aber auch hinaus in alle Welt und überzeugte die. die getäuſcht worden waren, über den wahren Willen des deutſchen Volkes in Oeſterreich. Gleichzeitig aber vermittelte ſich den ein⸗ rückenden Truppen und dem Führer ſelbſt der erſchütternde Eindruck der Not und des Elends, das durch die Regierungen der vergangenen Zeiten in Oeſterreich geſchaffen worden war. Aber trotz Not, Elend und Armut blieb unge⸗ brochen in Geiſt und Haltung das deutſche Volk in Oeſterreich, das nunmehr befreit in hellem Jubel ſich zum Führer bekannte. Rückkehr der Führer⸗Heimal Sie alle, meine Abgeordneten, erlebten am Lautſprecher die rührenden Szenen, die ſich drüben abſpielten, als endlich nach all der Qual wieder die Befreiung kam. Sie aber, mein Führer, zogen als Befreier in Ihre Heimat. Sie wurden ihr Befreier, wie Sie uns Retter in tiefſter Not geworden waren. Sie brachten Ihre Heimat zum Reich zurück; nicht, wie man dem deutſchen Volk in Oeſter⸗ reich vorgetäuſcht und vorgeängſtigt hatte, als fünftes Rad, als armes Land; nein, als Land mit herrlichen Menſchen und mit rei— chen Schätzen, die nur das Unvermögen und Wahlaufmarſch der Partei der Führer ſpricht in Maſſenkundgebungen in Leſlerreich Führerkorps der Partei dem Führer eine er⸗ hebende Kundgebung, die ihm wie ein feier⸗ liches Gelöbnis ent egenſchlug und allen die Gewißheit gab. daß der Führer ſich auf ſeine Bewegung verlaſſen kann. Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels gab am Schluß der Kundgebung den Empfin⸗ dungen des Führerkorps der Partei Ausdruck, indem er ausrief:„Mein Führer! Wir wer⸗ den durch unerhörte Difziplin und Gehorſam und durch rückſichtsloſen Einſatz von Arbeit und Geſundheit dieſen Abſtimmungskampf zur größten Vertrauenskundgebung geſtalten, die das deutſche Volk je für Sie Werk abgelegt hat.“ Dr. Goebbels eröffnet die Kundgebungen zur Volksabſtimmung Berlin, 19. März. In der erſten Großkundgebung des Gaues Berlin der NSDAP. zur Volksabſtimmung ſpricht Gauleiter Dr. Goebbels am Diens⸗ tag, dem 22. März, im Sportpalaſt. Nur ein Reichstagswahlvorſchlag 85 Berlin, 20. März. Im Geſetz vom 18. März über das Reichs⸗ tagswahlrecht beſtimmt der 8 1, daß an die Stelle der Kreiswahlvorſchläge der Reichs- wahlvorſchlag tritt, d. h., es wird nach dem genannten Geſetz nur ein einziger Reichs⸗ wahlvorſchlag treten. Auslegung der Slimmliſten im alten Reichsgebiet vom 2. bis 3. April, im Lande Oeſterreich vom 27. bis 31. März. 88 Berlin, 20. März. Nachdem der Termin für die Reichstagswahl auf Sonntag, den 10 April 1938 feſtgeſetzt iſt, hat der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des Innern angeordnet, daß die Stimmliſten und Stimmkarteien im Reichsgebiet(außer Oeſterreich) am 2. und 3. April aufzulegen ſind. Im Land Oeſterreich, das an der Reichs⸗ tagswahl teilnimmt, liegen die Stimmliſten in der Unverſtand der Regierenden nicht heben der Zeit vom 27. bis 31. März auf. an den Führer herrlichen Landes können. Jetzt aber, unter Ihrer Führung, werden dieſe Schätze gehoben werden, wird dieſes Land zu jener Entfaltung und Blüte kommen, wie Sie das arme und gequälte Deutſchland von einſt auch zur höchſten, nie⸗ dageweſenen Blüte gebracht haben. der Vierjahresplan, der bisher die Zuſammenfaſſung aller Kräfte bedeutete, wird nun auch freudig unterſtützt von den Deutſchen in Oeſterreich übernommen. Wie aber, mein Führer, eroberterten Sie Ihre Heimat! Wie haben Sie die Deutſchen in Oeſterreich„bergewaltigt“! Nicht im Blut⸗ rauſch einer Revolte, nicht, in Unterdrückung und Vergewaltigung, ſondern mit der Stä 1 Ihres Herzens, mit dem großen Ver⸗ trauen und mit jener wunderbaren Großmut und der herrlichen Güte, die Sie über alles aus⸗ zeichnet, haben Sie das Land erobert und uns gebracht. Und jetzt wiederum in Ihrer Güte und Großmut haben Sie angeordnet: Nicht zu⸗ rückſchauen ſollen ſie in Oeſterreich, nicht rechten, nicht richten und Rache nehmen; denn die meiſten waren unwiſſend, irrege⸗ führt, getäuſcht und verführt. Jetzt ſollen ſie alle ins Reich zurück. Ihre Güte zeigt Ihnen den Weg und vermittelt ihnen dies. und für Ihr Reiches auch die höchſte Kraft entfaltet wer⸗ den kann. a Kein Schuß iſt gefallen Kein Rachetribunal hat Bluturteile gefällt. Güte und Verzeihung für die Vergangenheit, Hoffnung und gewaltiges Vertrauen für die Zukunft, das haben Sie Ihrer Heimat ge⸗ bracht! Nicht Wunden geſchlagen, aber unend⸗ liche Wunden geheilt, das war Ihr Werk ſchon in wenigen Tagen! Eine neue wunderbare Zukunft tut ſich für Oeſterreich auf unter der Führung des gelieb⸗ ten Führers. Wo gab es in der Weltge⸗ ſchichte jemals ſolche Revolutionen? Uner⸗ meßlich iſt der Dank aller. Dank auch von uns. mein Führer, für die herrliche Wahrung der Ehre Deutſchlands! Welche Hoffnung haben Sie damit auch fernerhin allen Deut⸗ ſchen in aller Welt gegeben! Wie ſoll ich dieſen Dank dolmetſchen? Wie ſoll ich ſagen, mein Führer, was uns erfüllt? Wie ſoll ich Worte finden für Ihre Taten? Iſt je ein Sterblicher ſo geliebt worden wie Sie, mein Führer? War je ein Glaube ſo ſtark wie Der Widerhall London: Wellgouvernankenlon London, 20. März. Die Rede des Führers im Deutſchen Reichs⸗ tag findet bei den Londoner Blättern große Beachtung. Beſonders heben ſie die Ankündi⸗ gung des Führers hervor, daß die geſamte deut⸗ ſche Nation jetzt entſcheiden werde, haben im übrigen jedoch wenig Verſtändnis. Die„Times“ bringt die Rede des Führers im Wortlaut; in ihrem Leitartikel gebärdet ſich das Blatt wieder wie eine der frommen Weltgouvernanten, deren ſcheinheiliges Getue der Führer gerade erſt geſtern in Zuſammen⸗ hang mit der Vergewaltigung des Selbſtbe⸗ ſtimmungsrechtes der Völker, wenn es ſich dabei um Oeſterreich handelt, vor aller Welt an den Pranger geſtellt hat. Das Blatt ſagt nämlich, wenn Hitler gewollt hätte, hätte er den An⸗ ſchluß mit der Einwilligung beider Völker ver⸗ wirklichen können Hitler habe jede Gelegenheit gehabt, um dies mit dem„internationalen gu⸗ ten Willen“(J) oder zumindeſt mit der„inter⸗ nationalen Zuſtimmung(1) zu machen. Mit ſolchen Aeußerungen beweiſt das Blatt nur, daß es bisher noch nicht gelernt und begriffen hat, daß es ein deutſches Volk gibt. Paris: Haupfſtück: Deulſche Wehrmacht Paris, 20. März. An erſter Stelle bringen die Pariſer Blätter die Rede des Führers vor dem Deutſchen Reichstag. Die meiſten Zeitungen drucken den ausführlichen Havasbericht ab. „Journal“ ſagt:„Der Führer weiht die Geburt des Großdeutſchen Reiches.“ Hitler ha⸗ be in ſeiner triumphalen Rede mit allem Nach⸗ druck auf die Feſtigkeit der Achſe Berlin— Rom der an Ihre Miſſion? Gott ſandte Sie uns für Deutſchland. Aus tiefſter Nacht retteten Sie das deutſche Volk und brachten Sie das Reich zu ſtrahlendem Glanz. Aus Ohnmacht eraus ſchufen Sie die Großmacht Deutſch⸗ and. Was immer Sie verlangen, mein Führer, das wir leiſten ſollen, was immer wir zu leiſten vermögen, es löſcht niemals unſeze Dankes⸗ ſchuld. Millionen deutſcher Mütter beten mit ihren Kindern: Der Allmächtige erhalte Sie uns in Kraft und Geſundheit! Alle Deutſchen aber ſagen Ihnen aus übervollem Herzen Dank: Dank unſerem Führer! Alle Deutſchen rufen mit Leidenſchaft: Heil dem Retter„Deutſch⸗ lands! Alle Deutſchen: Heil dem Einer Deutſchlands! Alle Deutſchen aber in dieſer Stunde: Heil für ewig und im⸗ mer dem heißgeliebten Führer, der uns das Leben erſt wieder lebenswert gemacht hat!— Abgeordnete! Im Namen Deutſchlands rufen wir alle? Heil unſerem Führer Adolf Hitler! Die Abgeordneten ſtimmen in den Heilruf ein und bringen dem Führer begeiſterte Hul⸗ digungen dar.(Geſang der Nationalhymnen.) Die Sitzung iſt geſchloſſen. der Führerrede Ausland muß Jeſtigkeit der Achſe Rom-Berlin anerkennen zwei aufs allerengſte verbündete Mächte ſeien. Das Hauptſtück aus der Rede ſei die Stelle ge⸗ weſen:„Hinter mir ſtehen 75 Millionen Deut⸗ ſche und vor mir die deutſche Wehrmacht!“ Der Beifall bei dieſen Sätzen habe gedröhnt wie eine Artillerieſalve und ein Wirbelſturm. Der Reichstagsſaal ſchien einzuſtürzen. Rom: Ein großer Slaalsmann Rom, 20. März. Die Reichstagsrede des Führers hat mit dem erneuten Dank an Muſſolini und an das italie⸗ niſche Volk und mit der wiederholten Betonung des deutſchen Friedenswillens in Italien einen ganz ungewöhnlich ſtarken Eindruck gemacht. Die Rede wurde Freitag nacht im italieniſchen Rundfunk in deutſcher und italieniſcher Sprache verbreitet und in der römiſchen Morgenpreſſe faſt wörtlich veröffentlicht Hierbei wurden die Erklärungen des Führers über die deutſch⸗ita⸗ lieniſchen Zuſammenarbeit und im beſonderen über die unauflösbare deutſch- italleniſche 5 auch im Druck beſonders hervorge⸗ oben. a Unter der Ueberſchrift„Die Achſe und der Friede“ führt„Popolo di Roma“ in ſei⸗ nem erſten Kommentar aus, die Rede ſei eines großen Staatsmannes würdig, ſowohl wegen ihrer Logik und keſten Entſchloſſen⸗ heit als auch wegen des von hoher geſchicht⸗ licher Warte ausgehenden Verſtändniſſes und wegen des ihr zu Grunde liegenden hohen europäiſchen Verantwortungsbewußtſeins. Umſonſt werde die internationale Hetzpreſſe aus den Worten des Führers neue Verſuche konſtruieren wollen, mit denen die Weltöffentlichkeit vergiftet und die inter⸗ nationale Verwirrung noch geſteigert werden ſoll. Die Rede des Führers als logiſche Er⸗ ſollte im Gegenteil in die ſtürmiſch bewegte verwieſen. Von jetzt an müßte das geſamie Ausland wiſſen, daß das Deutſchland Adolf Hitlers und das Italien Benito Muſſolinis Berlin, 20. März. Durch eine Verordnung des Beauftragten für den Vier jahresplan vom 19. März 1998 wird der Reichswirtſchaftsminiſter ermäch⸗ tigt, innerhalb ſeines Geſchäftsbereiches die zur Durchführung des Vierjahresplanes in Oeſterreich notwendigen Maßnahmen zu treffen. Auf Grund dieſer Ermächtigung hat der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter verſchiedene Anordnungen Jeder, der ehrlich will, ſoll kommen und ſehen, wie mur in der Einheit des Volkes und Normalt Beziehungen Kowno⸗Warſthau Likauen nimmt das polniſche Ullimalum an Freude in Polen Warſchau, 20. März Amtlich wird bekannt gegeben, daß durch den Notenaustauſch zwiſchen der litauiſchen und der polniſchen Regierung die Aufnahme geregel⸗ ter zwiſchenſtaatlicher Beziehungen zwiſchen beiden Staaten mit dem heutigen Tag erfolgt iſt. Die polniſche und die litauiſche Re⸗ gierung verſichern, bis zum 31. März Geſand⸗ te in Kowno und Warſchau mit den entſpre⸗ chenden Beglaubigungsſchreiben zu beſtellen. Die ſoeben erfolgte Vereinbarung über die Aufnahme normaler Beziehungen zwiſchen Li⸗ tauen und Polen umfaßt das normale Funktio- nieren des Verkehrs zu Waſſer, zu Land, in der Luft. durch Telephon und Telegraph. Erklärung im lilauiſchen gejm Kowno, 20. März Unter außerordentlicher Spannung gab der ſtellvertretende Miniſterpräſident, erkehrs⸗ miniſter Staiſauſkas, am Samstag in der Mittagsſitzung des litauiſchen Sejm die Erklä⸗ rung ab, daß die litauiſche Regierung das pol⸗ niſche Ultimatum angenommen habe. Verkehrsminiſter Staniſaufkas verlas zunächſt den Vortlaut des polniſchen Altimatums und die Antwort der litauiſchen Regierung. Er be⸗ ſchrieb die einzelnen Vorgänge, die ſich beim Grenzzwiſchenfall abſpielten, und die Schritte. die die litauiſche Regierung zur Regelung der Zwiſchenfälle unternommen hat. Er erklärte, daß die litauiſche Regierung in Anbetracht der zur Sicherung und Förderung der öſterreichiſchen Wirtſchaft erlaſſen, wobei den beſonderen Be⸗ internationalen politiſchen Lage die polniſchen Forderungen angenommen habe. Nach ihm beantragte der Generalſekretär des regierenden Tautininkai⸗Verbandes, Abg. Dr. Janavicius, daß der litauiſche Sejm in Anbetracht der politiſchen Lage unter dem Zwang Polens dem Beſchluß der litauiſchen Regierung zuſtimme. Dieſer Antrag wurde ein⸗ ſtimmig angenommen. Polen befriedigt 88 Warſchau, 20. März Die Nachricht von dem friedlichen und poſiti⸗ ven Ausgang des Konfliktes mit Litauen ver⸗ breitete ſich in der polniſchen Haupt⸗ ſtadt wenige Stunden nach dem Austauſch der Noten in Reval mit Windeseile. Der polniſche Rundfunk unterbrach, als die Mitteilung über den Notenaustauſch in Warſchau eingetroffen war, ſein Konzertprogramm und gab die amt⸗ liche polniſche Verlautbarung über das Ereig⸗ nis ſofort bekannt. Verſchiedene größere Blät⸗ ter gaben Sondermeldungen heraus die das Publikum den Verkäufern regelrecht aus den Händen riß. Als erſtes Blatt brachte die Abend⸗ ausgabe des als ſpäteſtes Organ in Warſchau erſcheinenden„Kurier Warſchawſki“ die Freude in der polniſchen Oeffentlichkeit darüber zum Ausdruck, daß die litauiſche Regierung die Not⸗ wendigkeit der Anknüpfung normaler nachbar⸗ licher Beziehungen zwiſchen den zwei Nationen erkannt hat.: G b ring Reinthaler die Geſchäfte des Landesforſt⸗ meiſters für Oeſterreich internationale Atmoſphäre wieder Ruhe und klaren Blick bringen. Deviſenſtelle in Mien Eingliederung der öſterreichiſchen Virtſchaft in den Vierjahresplan dürfniſſen der öſterreichiſchen Wirtſchaft weiteſt⸗ gehend Rechnung getragen worden iſt. Im einzelnen hat der Reichswirtſchaftsminiſter eine Deviſenſtelle Wien und dieſer ange⸗ gliedert eine Verbindungsſtelle der Ueberwa⸗ chungsſtellen mit dem Sitz in Wien errichtet. Gleichzeitig ſind durch eine weitere Verordnung verſchiedene Vorſchriften auf dem Gebiete des Warenverkehrs im Lande Oeſterreich ein⸗ geführt worden. Dieſe Vorſchriften ſchaffen die rechtliche Grundlage für eine Anpaſſung des Warenverkehrs im Lande Oeſterreich an die im deutſchen Reichsgebiet geltenden Bewirtſchafts⸗ maßnahmen. Die Verordnung über den Waxren⸗ verkehr gibt die Möglichkeit, die Zuſtändigkeit der deutſchen Ueberwachungsſtellen nach Bedarf auch auf das öſterreichiſche Landesgebiet auszu⸗ dehnen. Die Verordnung über die Aus⸗ kunftspflicht ſchafft die Rechtsgrundlage. die für ſpätere Bewirtſchaftsmaßnahmen erfor⸗ derlichen Erhebungen zu treffen. Die Befugniſ⸗ ſe und Aufgaben der errichteten Stellen wer⸗ den im einzelnen vom Reichswirtſchaftsminiſter beſtimmt. wobei Reglementierungen des Wirt⸗ ſchaftslebens auf das äußerſte beſchränkt und die private Initiative in der öſterreichiſchen Wirtſchaft nach Kräftn gefördert werden ſolle. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat auf Grund der gleichen Ermächtigung zum Schutze der öſterreichiſchen Wirtſchaft eine Verordnung er⸗ laſſen, die natürliche und iuriſtiſche Pierſonen, die am 13 März 1938 ihren Wohnſitz oder geſchäftliche Niederlaſſung im Deutſchen Reich außerhalb Oeſterreichs gehabt haben, die Errichtung neuer gewerblicher Un⸗ ternehmungen und Betriebe in Oeſterreich, den Erwerb öſterreichiſcher Unternehmungen und Betriebe, ſowie die Beteiligung an ſolchen. die Verlegung von Unternehmungen und Betrieben nach Oeſterreich und die Errichtung von Filia⸗ len. Zweigbetrieben. Betriebsſtätten und ähn⸗ lichem in Oeſterreich grundſätzlich verbietet— Ausnahmegenehmigungen erteilt der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter Dieſe Verordnung iſt bis zum 1 Oktober 1938 befrinet. Landesforſtmeiſler für deſterreich Der Reichsforſtmeiſter Generalfeldmarſchall hat dem öſterreichiſchen Miniſter übertragen. gänzung der Rede Muſſolinis vom Mittwoch — 72 pft eng an die alte 1 „Nodenſteins Ausgeig Es ktłnũ P r rene Fan! gewinnen wüßte, Deweiſt ein Lied 3 vermutlich um 1860 gedichtet. 7. 4 Saas fand dieſe Wen Frage aufwar 2 Forſcher Ein ſo auffallend, daß er di 2. ar ob der wichtigſte und maächtigſte der deutſchen Götter beeilt Sage, den NMhein Bedbroben. die Diinng der uneueddect e ee e eee ee sq uv Bunzu spe oben aue glad ur bub ned ꝙppu tpou 10 n a need n Ne et e e nom gileqspannch udp inoa ususef gun uspnszugz uefugegobsno s qu zx ueguedcec u eee becher ene uho gz=) uu op; eee d ehe; sjo(49) wu ann a0 e ee ene bunu Mues ud inn 10 den ehe e een eee ppiu zx pff 1 ue e eee eee e bes „d Cm ebe ue eee heben Sou alva uv deu ee een e e q een; Uosfplag ppeisbun dne Seren umigieg ar een e zueepioi i d einein eee ee nee „Beg 10 h uequsgen i m ae ed e ebe ubbikuse od siv use ͤ bun hee ehen en did pi henne len e ee eee eee diele ve eee been e nee eee e e eee een eee ee eee neee ⸗uuvlne uezuva d 0 ping quaboch waelun auigvugileg 100 mu bee eee ee eee e ee eee n log 18 Induep ung ue sn anu qlvqseg dil uur; Pham uf ven eee e ee eee eee une un pez uuns sous ie ee een eee did ee en ene ehe eee ee ben wie Suegz ib did Sno uh 2 pi neee Snobuzega gg Sed deuszbang ane sid Zror sige uida i n ub suloid i so(Gieq usul=) gun snoo und uod vage qusbech uquege ava ui sun an! 200 u eee ende eee ee eee„eee“ siv uneguedcte c zb did unn unzinsbunzusp oe 10 ꝙpaind bunfdnvgegz op sn jeiqebaivgz ue pi eee ee eee eee bebe 0 ee ene sv Anu uschi ꝙæpneupch usqubgzca ucpf ꝙpvuuleg uam aun Auuvuss usdiem aoid noc ahb uud inf im aqles vd e een neee ee ee en we Iuhoaor ane aw qe ugs gun ogvulbaeg usch eim qus zo 0 an lnoyy qun ꝙinvor cpang usbunq zem) nelle sn dime mog sog uv usbunzusſpc ususbon ohe nog go un ud sn cpi sog anqs bum? so T udgeöneusd%u quebec welun alhnupcheasbun leg ie udien die nen cue s n unncinecpvu Sing sözelun Bunge 1 cpou 26 vi 00 un — 1 elch C uga Seibißuplog ssd Bunte d— vonne ee ee e een eee eee e z Uagubua nous h d gun uubgs eee eee ee eee eee? 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Doch auch aus dem Hinterlande, der weiteren Mark Heppenheim, fehlt ſowohl vor als auch nach 773 jegliche Schenkung an das Kloſter Lorſch, während die Zuwendungen aus der Umgegend zu dieſer Zeit ungemein reichlich fließen. Der Umſtand, daß öſtlich der Bergſtraße keine Schenkungen gefallen ſind, kann nur 2 Urſachen haben: entweder war das Gebiet reſtlos Königsgut, oder es war gänzlich unbeſiedelt. Die Frage, ob Königsgut oder nicht, iſt für unſere Zwecke belanglos und kann unerörtert bleiben, doch mag angeführt ſein, daß zahlreiche Forſcher die Frage bedingungslos bejahen und das geſamte Ge⸗ lände als regnum d. h. als königlichen Beſitz bezeichnen. Für uns drängt ſich die Frage der Beſiedelung in den Vordergrund. Hierfür ſind weitere Erwägungen erforder⸗ lich. Daß es ſich um ein„Waldgebiet“ handelt, geht aus der Schenkungsurkunde hervor, wo zwiſchen dem Königs⸗ dorf Heppenheim und dem zu ihm gehörigen„Bannforſt“ deutlich unterſchieden iſt:„Haec est deseriptio mar chae sive terminus silvae ect“ Auf Grund der vorerwähnten Ortsliſte nahm man ſeither die Orte Fürth, Rimbach, Mörlenbach und Birke⸗ nau als 773 im Weſchnitztal vorhanden an, bis es ſich herausſtellte, daß das Schriftſtück interpoliert iſt. Tat⸗ ſache iſt vielmehr, daß ſich keiner der 4 Orte zu dieſer Zeit urkundlich nachweiſen läßt. Das Kloſter Lorſch wird darum in der erſten Zeit des Beſitzes aus dieſem Waldgebiet keinen weiteren Nutzen gezogen haben als reichliche Schweinemaſt und ergiebige Jagd⸗ und Fiſchereibeute. Daneben iſt anzunehmen, daß es die in der Grenzbeſchreibung angeführten Erzgruben (in mediam arezgreite) bei Weſchnitz ausbeutete. Dies iſt um ſo mehr wahrſcheinlich, da die Gruben, deren Entdeckung man den Kelten zuſchreibt, bei der Uebergabe an Lorſch ſchon vorhanden waren und ſicherlich damals auch in Betrieb ſtanden. Um das Jahr 1100 ſteht die Aus⸗ nutzung der Weſchnitzer Erzgruben durch das Kloſter feſt: Der Kod. Laur.(Nr. 140) verzeichnet eine Abgabe von Pfannen und Keſſeln an das Kloſter Abrinsberg durch den Meier des Kloſterhofs in Fürth, was das Beſtehen einer Keſſelſchmiede und ſomit die gewerbliche Ausnutzung des örtlichen Erzvorkommens zur Vorausſetzung hatte. War letzteres ſchon gegen Ende des 8. Jahrhunderts der Fall, dann ſetzte dies eine kleine Siedelung in der Gegend von Weſchnitz voraus, die nach Lage der Sache jedoch nur Lorſcher Bergleute beherbergte, keineswegs aber als eine volksmäßige Siedelung betrachtet werden kann. Aehn⸗ lich lagen die Verhältniſſe mit dem„Fränkel“ bei Schön⸗ mattenwag, der in der Grenzbeſchreibung der Mark Hep⸗ penheim als„Francoodale“ erſcheint. Hier handelt — — — Mondnacht Es war, als hätt' der Himmel Die Erde ſtill geküßt, Daß ſie im Blütenſchimmer Von ihm nur träumen müßt. Die Luft ging durch die Felder, Die Aehren wogten facht, Es tauſchten leis die Wälder, So ſternklar war die Nacht. Und meine Seele ſpannte Weit ihre Flügel aus, Flog durch die ſtillen Lande, Als flöge ſie nach Haus. —.—— Eichendorff. es ſich um die Ausbeute eines Fiſchteiches, dem spumo- sum stagnum vom Jahre 1012, der 773 ſchon vorhan⸗ den geweſen ſein muß, da der Fränkel nichts anderes als eine fränkiſche Fiſcherkolonie war. Es iſt anzunehmen, daß hie und da an Straßen zur Sicherung, zum Pferde⸗ wechſel oder an Steigungen zum Vorſpann und ähnliche kleine Siedelungen 773 und der nächſten Zeit vorhanden waren oder entſtanden, wie z. B. das 805 gelegentlich der Beſchreibung des Kirchenſprengels von St. Peter in Heppenheim genannte Midelecdrun Mitlechtern); allein von populares possessiones d. h. von volksmäßi⸗ gen Siedelungen fehlt urkundlich jegliche Spur. Erſt als das Kloſter ſich einige Zeit im feſten, unum⸗ ſtrittenen Beſitz der Mark Heppenheim befand, treten Nachrichten auf, die das Vorhandenſein planmäßiger Sie⸗ delungen gewährleiſten. Es liegt in der Natur der Sache, daß Lorſch ſein neuerworbenes Eigentum rentabeler zu geſtalten ſuchte, als dies bei der Uebernahme der Fall war. Wie aus dem Kod. Laur. hervorgeht, begannen die Lorſcher Benediktiner in der Mark eine rege Koloniſations⸗ tätigkeit. An welcher Stelle und zu welcher Zeit ſie einſetzte, bleibt für unſere Frage belanglos, da uns nur das Weſch⸗ nitztal intereſſiert. Hier erſcheint als erſter Beweis ihrer Tätigkeit in der angegebenen Richtung die cella Bir- kenowa im Jahre 846. Cella bedeutet im Sinne des Kodex, ſowie der damaligen Zeit überhaupt ſtets eine kleine klöſterliche Niederlaſſung, vielleicht auch nur eine Einſiedelei(vergl. Manoldescella der Heppenheimer und Manegoldescella der Michelſtädter Markbeſchreibung). Aus dieſem Umſtande geht hervor, daß das Kloſter die Urbarmachung des Weſchnitztales im unteren Teile be⸗ gann und zu dieſem Zweck eine Niederlaſſung errichtete, von der aus das Werk betrieben und überwacht werden konnte. Ueber deſſen Fortſchreiten berichtet der Kodex in ſeiner Nr. 40 vom Jahre 877, wo Birkenau ſchon als villa(= Dorf) auftritt und mit ihm Lieberſpach, Rugondum(Reiſen), Zozunbach und Rintbach, ſowie der Ort„obi sclavi habitent“, der noch nicht identifiziert werden konnte, urkundlich erſcheinen. Im Jahre 895 wird (Kod. Laur. Nr. 53) neben Birkenau und Liebersbach der Gunnesbach genannt, unter dem Kunzenbach im Gorx⸗ heimer Tal zu verſtehen ſein wird. Zutreffenden Falls würde dies zeigen, daß auch dieſes Tal in Kultur ge⸗ nommen und der Anfang im unteren Teil begonnen wurde. Fürth war erſtmalig i. J. 1023(Kod. Laur. Nr. 137) unter Kaiſer Heinrich II. gelegentlich der Immunitäts⸗ erklärung des Michaelskloſters auf dem Heiligenberg bei Heidelberg erwähnt; dann erſt wieder zwiſchen 1090 und als Mittelpunkt einer Lorſcher villicatio(= Meierei), zu der die Orte Fahrenbach, Steinbach, Erlenbach, Krum⸗ bach, Kröckelbach, Brombach, Altlechtern, Weſchnitz und Kolmbach gehörten, die damals ebenfalls ſchon beſtan⸗ den. Das in der Mitte des Weſchnitztales gelegene Mör⸗ lenbach findet am ſpäteſten Erwähnung, nämlich um 1030 (Kod. Laur. Nr. 143). Wenn allerdings die Notitii hubarum. in denen Mörlenbach in Nr. 3663 erſcheint, in das 9. bis 10. Jahrhundert zu ſetzen ſind, wie zuweilen angenommen wird, dann erfolgte die Gründung Mörlen⸗ bachs ebenfalls im Zuge der von unten nach oben fort⸗ ſchreitenden Koloniſierung des Tales. So finden wir das ganze Weſchnitztal einſchließlich der größeren Seitentäler bis zum Ausgang des 11. Jahrhunderts beſiedelt und das Gelände in Huben einge⸗ teilt, auf denen in kleinen Dörfern und Weilern unfreie Kloſterleute ohne eigenen Grundbeſitz ſaßen, die Lorſch zinspflichtig waren. Es muß zugegeben werden, daß die Entſtehung einer Siedelung des öfteren nicht mit dem erſten Auftreten in Urkunden zeitlich zuſammenfällt, ſo daß mancher Ort älter, ja vielleicht weſentlich älter iſt, als ſein erſtes urkundliches Vorkommen anzeigt. Trotzdem laſſen die zur Verfügung ſtehenden ſchriftlichen Ueber⸗ lieferungen den Schluß zu, daß die planmäßige Be⸗ ſiedlung des Weſchnitztales nicht vor dem Anfang des 9. Jahrhunderts begonnen wurde. Wo bie letzten Futtens wohnen Ein kaum bekanntes Schloß von Balthaſar Neumann. In der Talſenke des Mains, aus der die Waldhöhen des Speſſarts aufſteigen, liegt oberhalb von Lohr das ſchmucke Dorf Steinbach mit— 5 herrlichen Hutten⸗ ſchloß. Im alten Park gut verſteckt liegt der Schloßbau, den nur wenige kennen. Wer aber den Park betritt, der ſteht vor einem entzückenden Schloß Balthaſar Neumanns. Im Auftrage des Fürſtbiſchofs von Würzburg Franz dem auch Ulrich von Hutten entſproſſen iſt. Noch lange vor Ulrich von Hutten hat ſich die Steinbacher Linie abgezweigt und im Bayeriſchen angeſiedelt. Die zweite Huttenſche Linie iſt die Steckelburger, die die Steckelburg bei Schlüchtern zum Wohnſitz wählte, wo auch Ulrich von Hutten das Licht der Welt erblickte. Mit Ulrich von Hutten ſtarb die Steckelburger Linie aus, während die letzten „Das Huttenſchloß in Steinbach.“ DRNB.⸗Heimatbilderdienſt.— Aufn.: A. Meuer. Chriſtoph von Hutten hat Balthaſar Neumann, der be⸗ rühmte Würzburger Baumeiſter, 1720 das Huttenſchloß in Steinbach gebaut, das urſprünglich als Sommerſitz ge⸗ dacht war, ſpäter aber häufig der Familie von Hutten zum dauernden Aufenthalt diente. Die Helmzier, die als Denkmal im Schloßhof zu ſehen iſt, belehrt uns darüber, daß es ſich um den alten Stamm der Hutten handelt, — Nachkommen der Steinbacher Linie heute noch das von ihrem Ahn erbaute herrliche Schloß bewohnen. Kürzlich fand der letzte Nachkomme bei Aufräumungsarbeiten im Steinbacher Schloß einige unbekannte, wichtige und hoch⸗ intereſſante Briefe Ulrich von Huttens, die dem Führer übergeben wurden. Von der Robenſteiner⸗Sage Ueber die Rodenſteinerſage brachte die norwegiſche Zei⸗ tung Morgenbladet(Oslo) am 15. September 1821 folgenden Artikel: a Erbach im Odenwald, 10. Auguſt. Der Berggeiſt vom Schnellert bei Rotenſtein hat wieder ſeine Aus⸗ wanderung begonnen. Dieſe Begebenheit fand in der Nacht zwiſchen dem 8. und 9. Auguſt ſtatt. Aus dem pro⸗ tokollariſchen Bericht erfährt man folgendes:„Kurz vor Mitternacht hörte man einen furchtbaren Lärm, der von der verfallenen Burg Schneller zu kommen ſchien, mit jeder Sekunde nahm dieſer zu und man hörte ſehr deutlich einen Krach— wie Kanonendonner, ſpäter ein Geräuſch, als ob Laſtwagen oder ähnliche Fahrzeuge hundertweiſe im Galopp vorbeiſauſten; zu gleicher Zeit erhob ſich in den Lüften ein Sauſen und Brauſen, als ob alle Stürme losgelaſſen wären und als ob die ſchrecklichſten Orkane raſten. Deſſen ungeachtet rührte ſich aber kein Baum. Und mitten in dieſem Raſen war es, als ob 1000 Stim⸗ men Hurra und Hallo ſchrien. Zwiſchen hinein war es, als ob Poſaunen und Trompeten ertönten. Dies wechſelte wieder ab mit Trommelwirbel, Jammergeſchrei, ſchreck⸗ lichem Heulen und Hundegebell. Am allerdeutlichſten hörte man aber Roßgewieher und Waffengeklirr. Verkündet dieſes gräßliche Ereignis gerade nicht die Annäherung des jüngſten Tags, ſo deutet es doch auf ſchreckliche Begeben⸗ heiten in der nahen Zukunft hin, auf welche man nur in banger Erwartung ſehen kann. Wie lange der Geiſt ſich auf Rotenſtein aufhalten wird, wird die Zeit lehren.“ Ueberſetzt von Gabriel Hartmann, Heidelberg. Nach einer umfaſſenden, kritiſch⸗hiſtoriſchen Darſtel⸗ lung der Sage vom Rodenſteiner von Dr. Th. Lorentzen (Heidelberg, Groos, 1903) hielt der Berggeiſt vom Schnel⸗ ler das ganze 18. Jahrhundert hindurch und bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein die Gemüter weit über die dortige Gegend hinaus in Aufregung. Er hatte eine faſt europäiſche Berühmtheit erreicht, auch fran⸗ zöſiſche Zeitungen berichteten über ihn. Die Gerüchte über ſein Erſcheinen veranlaßte die be⸗ unruhigte Behörde des Amtes Reichenberg(vermutlich ohne Auftrag höheren Orts) in den Jahren 1742—1764 genau Protokoll über die von allen Seiten beglaubigten Ausſagen zü führen. Auch ſpäter tauchen noch vereinzelt Protokolle auf, bis die gräfliche Regierung zu Erbach dem Eifer des Amtmanns energiſch Einhalt gebietet. Die Beobachtungen über das Getöſe, das Krieg und Frieden ankündige, ſind immer dieſelben. Wir kennen es aus der Sage vom Wotansheer, vom wilden Jäger, vom Linden⸗ ſchmidt u. a. die ja alle in mythologiſchem Zuſammen⸗ hang ſtehen. Beachtenswert iſt jedoch, daß den Schnel⸗ lertsgeiſt(mit Wodan identiſch) nur die Kriege wecken, * r n OC 11 NS 8 8 — 0 7 D 2 0 — 0 — N d 8 * 2 N 8 * 29 E 22 3 8 8 25 E F. 1 On ds S n udunom Sughus uiii%% o 10 un ci S0 Sous inogsns be 11 u mümberg, 2:1 n Puppen 1 deulſcher gieg und ein Unentſchieden im Fußball-Länderkampf Ungarn erzwang ein 1.1(0.1) der Treffer von Kuzorra genügle nicht zum deulſchen gieg Zum 13. Länderkampf gegen Ungarn, der am Sonntag bei ſchönſtem Frühlingswetter im Nürnberger Stadion vor rund 50 000 Zuſchauern ausgetragen wurde, hatte Deutſchland leider nicht ſeine allerſtärkſte Vertretung aufbieten können, und ſo nimmt es nicht weiter wunder, daß die Ungarn, die ja als erſtklaſſige Fußballer bekannt ſind, ein bemerkenswertes Unentſchieden von 1:1 Toren erzielten. Dabei muß erwähnt werden, daß auch die Gäſte auf einige ihrer be⸗ kannteſten Spieler in Nürnberg verzichten mußten. Deutſchland erzielte in der erſten Halbzeit durch einen Kopfball von Kuzorra das Führungstor, aber bald nach Seitenwechſel glichen die Gäſte aus und damit ſtand das Endergebnis feſt. Somit blieb Deutſchland auch im zweiten Fußballänderkampf des Weltmeiſterſchaftsjahres 1938 ohne Sieg, denn bekanntlich war auch das Treffen gegen die Schweiz in Köln unentſchieden, 1:1, verlaufen. Fußball in Zahlen Länderſpiele Deutſchland— Ungarn 1:1(1:0) Deutſchland— Luxemburg 2:1(1:0) deulſche Meiſterſchafls⸗Endſpiele Gaugruppe 2: VfB Stuttgart— BC Hartha 1.1 Gaugruppe 3: SWV 05 Deſſau—Berliner SV 92 0:0 züͤdeulſche Meiſeerſchaftsſpiele Gau Südweſt Boruſſia Neunkirchen— Eintr. Frankfurt 3:0 Opel Rüſſelsheim— FSW Frankfurt 321 ormatia Worms— SV Wiesbaden 322 FK 03 Pirmaſens— Kickers Offenbach 311 Gau Baden: VfR Mannheim— 1. FC Pforzheim 1:0 SWV Waldhof— Phönix Karlsruhe 61 ermania Brötzingen— Pfe Neckarau 03 V Kehl— Freiburger FC 1 Gau Bayern: Wacker München— 1. Fc Nürnberg 01 Gau Heſſen: BC Sport Kaſſel— SC 03 Kaſſel 2 Germania Fulda— PfB Friedberg 2 Bor. Fulda— VfB Groß⸗Auheim kpfl. f. Auh. Kewa Wachenbuchen— Heſſen Bad Hersfeld 211 Freundſchaftsſpiele: 11 SSW Ulm— BC f. 1:8 Sportfr. Eßlingen— Pf Kirchheim(Sa) 32 VfB Mühlburg— 1. 15 75 Kaiſerslautern 412 VfR Pforzheim— 5 Zuffenhauſen 40 Reichsbahn Rot⸗Weiß— Sp Kaſſel 3:0 Die Bezirksklaſſe im Kampf Südheſſen Norm. Pfiffligheim— 98 Darmſtadt 2:4 VfR Bürſtadt— Olympia Lorſch 02 Ol. Lampertheim— MSW Darmſtadt 0:6 Germ. Oberroden— Alem. Worms 21 Rheinheſſen Viktoria Walldorf— FSV Mainz 05 Fontana Finthen— FVg 03 Mombach Nordmain Alemannia Nied— Sportfr. Frankfurt Germania Schwänheim— Vikt. Eckenheim SpVg Fechenheim— Pf Unterliederbach Germania Enkheim— SpVg 02 Griesheim 02 Rödelheim— Union Niederrad VfB Riederwald— FSV Bergen Südmain Vfe 03 Neu⸗Iſenburg— Teutonia Hauſen SW 02 Offenbach— FC Egelsbach Germania Bieber— VfR 1900 Offenbach FV Sprendlingen— SC Bürgel SWV Heuſenſtamm— SV 1911 Neu⸗Iſenburg ick. Vikt. Mühlheim— Kick. Obertshauſ. Unterbaden⸗Weſt: Amicitia Viernheim— Neulußheim 98 Seckenheim— VfTuR Feudenheim SC Käfertal— Fortuna Heddesheim Germ. Friedrichsfeld— 08 Mannheim Pfalz⸗Oſt TScö Ludwigshafen— 04 Ludwigshafen TS 89 Oppau— SpVgg Mundenheim VfR. 5 55— FW Mutterſtadt 03 Ludwigshafen— SG Neuſtadt Pfalz⸗Weſt VfR Kaiſerslautern— VfL Homburg 82 SC 05 Pirmaſens— FC Kindsbach 10: Kammgarn K'lautern— MTS K'lautern 5 8 88 888 0 5 22 2 n- * N U iA 2 222 SS 2288 SW Niederauerbach— Homburg⸗Nord SC Kaiſerslautern— Pfalz Pirmaſens Handball am Jonnkag Adlerpreis⸗Zwiſchenrunde Kaſſel: Heſſen— Bayern 6.11(2 Aachen: Mittelrhein— Niederrhein 10:9 75 9 98 Stettin: Pommern— Schleſien 9.14 Magdeburg: Mitte— Brandenburg 17110 Gau Südweſt MSW Darmſtadt— Rfe Haßloch 10:10 TSWeHerrnsheim— Vikt. Griesheim 7·4 VfR Schwanheim— SW 98 Darmſtadt 818 Germ. Pfungſtadt TSF 61 Ludwigshafen 6:3 Gau Baden Freiberger F— SV Waldhof 51 VfR Mannheim— Tgd. Ketſch 41 TV Rot— TSV Oftersheim 2:2 TW 62 Weinheim— TW Seckenheim 8:7 Torreiche Adlerſchild-Jwiſchenrunde Am Sonntag wurden die vier Zwiſchenrun⸗ den⸗Spiele zum Adlerpreis⸗Wettbewerb der Handball⸗Gaumannſchaften ausgetragen. Im Gegenſatz zur Vorrunde blieben diesmal Ueber⸗ raſchungen aus. In Aachen hatte man ja von vornherein einen harten Kampf erwartet, der mit 10:9(3:4) knapp zugunſten der Mittelrhein⸗ Elf gegen Niederrhein ausging. In eindeuti⸗ er Ueberlegenheit fertigte der Titelverteidiger itte in Magdeburg die Vertretung Branden⸗ burgs 17:10(9:6) ab. Die Heſſen konnten an ihre großen Leiſtungen aus der Vorrunde dies⸗ mal nicht anknüpfen. In Kaſſel unterlagen ſie den Bayern 6:11(2:7). Zu einem einwand⸗ freien 14:9(7:4)⸗Erfolg kam ſchließlich Schle⸗ ſien in Stettin gegen die Auswahl Pommerns. Tauſende noch vor den Toren Die beiden Nationalmannſchaften waren ſchon im Laufe des Freitags in der Stadt der Reichsparteitage eingetroffen. Am Samstag be⸗ ſichtigten ſie die Kampfſtätte und führten ein leichtes Training durch. Der Sonntag war dann ein herrlicher, ſonnenüberfluteter Früh⸗ lingstag. Das Nürnberger Stadion öffnete ſchon vormittags um 10.30 Uhr ſeine Pforten und ließ die erſten unentwegten Länderſpielbeſucher ein. Schon um die Mittagsſtunde waren die weiten Ränge dicht beſetzt und als die Jugend⸗ mannſchaften von Nürnberg und Mün hen ihr Spiel durchführten, ſah man im weiten Oval keine Lücke mehr: rund 50 000 Fußballfreunde harrten der Dinge, die da kommen ſollten. Viele Tauſende ſtanden vor den Toren und fan⸗ den keinen Einlaß mehr: das Faſſungsvermögen der Kampfbahn war erſchöpft. Pünktlich um 14.30 Uhr betraten die Ungarn die flaggengeſchmückte Kampfbahn, von den Tauſenden mit herzlichem Beifall begrüßt. Der Jubel ſteigerte ſich, als die deutſche Elf unter Führung von Reinhold Münzenberg, der dies⸗ mal das Spielführeramt bekleidete, den grü⸗ nen RNaſen betrat. Die Nationalhymnen ertön⸗ ten, dann rief der belgiſche Schiedsrichter John Langenus, der ſeinen 75. internationalen Kampf leitete, die Spielführer zur Wahl. 30 ſlanden die Mannſchaflen Deutſchland: Jakob Billmann Münzenberg Kitzinger Goldbrunner Mengel Lehner Siffling Berndt Kuzorra Fath Horvath Toldi Kiſalagi Szengeller Puſztai Balog Balogh Basmandi Biro Horai Ungarn: Hada 1:0 durch Kuzorra Die erſten ſchönen und gefährlichen Angriffe ſah man von dem deutſchen Sturm. Sehr eifrig war vor allem der Wormſer Fath, der aller⸗ dings auch gleich ein Opfer der ungariſchen Ab⸗ 2 7 wurde. Bald zeigte auch der ungariſche ngriff ſeine Gefährlichheit; Münzenberg und Jakob mußten kurz hintereinander gefährliche Schüſſe unſchädlich machen. Sehr angriffsfreudig war vor allem der bekannte Toldi, der einmal mit einem Kopfball das Ziel nur knapp ver⸗ fehlte. Ungarn ſetzte ſich einige Minuten in der deutſchen Hälfte feſt und ſtellte die deutſche Ab⸗ wehr auf eine harte Probe. Der Düſſeldorfer Mengel hatte etwas Lampenfieber, aber zum Glück ſtand hinter ihm Münzenberg, der immer wieder rettend eingriff. Der„Erſatzmann“ Ku⸗ zorra fügte ſich in die deutſche Fünferreihe recht gut ein, er ſpielte zwar etwas bedächtig, aber was er tat, hatte Hand und Fuß. Hada mei⸗ ſterte einen Kuzorra⸗Schuß famos, dann war der deutſche Innenſturm bei einer Lehner⸗Flanke nicht zur Stelle. Die Ungarn ſpielten im Feld überlegen und auf einen deutſchen Angriff ka⸗ men immer drei ungariſche. Jakob und Mün⸗ linberg hatten Arbeit in Hülle und Fülle, die ngarn drängten zeitweiſe beängſtigend. Der deutſche Sturm wurde ſchlecht bedient und mußte ſich auf Durchbrüche beſchränken. Schüſſe von Kuzorra und Fath verfehlten knapp ihr Ziel, auch die erſte Ecke, die Lehner erzwang, führte zu nichts. Langſam wurde die Zuſammenarbeit im deutſchen Angriff beſſer und da fiel au ſchon der vielumzubelte Führungstreffer. Fat ab die zweite Ecke fein zur Mitte, Kuzorra öpfte in die äußerſte Ecke und Hada konnte das Leder nicht mehr erreichen. Deutſchlands Spiel „lief“ jetzt einige Minuten ausgezeichnet, und jetzt waren es die Ungarn. die ſich auf Vorſtöße beſchränken mußten. Kuzorra hatte mit zwei Schüſſen Pech, auf der Gegenſeite traf Zſengeller mit einem Freiſtoß die Latte und der Nachſchuß verfehlte das Ziel. Kurz vor Seitenwechſel hatte Fath noch einmal eine große Torgelegen⸗ heit, aber der Wormſer konnte Hada nicht be⸗ zwingen Mit 1:0 für Deutſchland ging es in die Pauſe. der Ausgleich durch Toldi Das gute Spiel des deutſchen Sturms gegen Schluß der erſten Halbzeit hielt leider nicht an. Die Aktionen waren recht zuſammenhanglos. Siffling ſpielte ſchwach und ſetzte vor allem Lehner nicht richtig ein. Kuzorras Langſamkeit machte ſich jetzt auch bemerkbar. wäbrend Jath und Berndt immer wieder in die ungariſche Abſeitsfalle liefen und zurückgepfiffen wurden. Die techniſch famoſen Ungarn kamen immer beſſer zur Geltung, und ſo überraſchte es wei⸗ ter nicht, als ſie den Ausgleich erzielten. Der Halblinke Toldi fiſchte ſich den Ball in einem Gedränge und ſchoß unhaltbar ein. In der Fol⸗ ge beherrſchten die ungariſchen Gäſte klar das Spiel. Der deutſche Innenſturm fand ſich mit der Deckungsart der ungariſchen Verteidigung gar nicht ab und der ausgezeichnete Biro hat⸗ te ein beſonderes Augenmerk auf Lehner, den beſten und gefährlichſten deutſchen Stürmer, Eine Viertelſtunde vor Schluß batte Deutſch⸗ land eine große Torgelegenheit. doch ging Berndts ſcharfer Schuß am ungariſchen Tor vor⸗ bei. Dann ſpielten Lehner und Siffling eine Chance für Kuzorra heraus. doch war der Schalker zu langſam und ſo fuhr ein gegneri⸗ ſcher Verteidiger energiſch und rettend dazwi⸗ ſchen In den Schlußminuten ging der angriffs⸗ freudige Lehner wiederholt auf eigene Fauſt davon. um noch die Entſcheidung zu erzwingen, aber auch er ſcheiterte an der Aufmerkſamkeit der ungariſchen Verteidigung. Münzenberg der beſte Deulſche! Wie ſchon im Länderſpiel gegen die Schweiz, lag es auch diesmal in erſter Linie an unſerer Fünferreihe, daß der durchaus mögliche Sieg ausblieb. Lehner und Fath, die beiden Außenſtürmer, entſprachen allein allen Erwartungen. vor allem der Augsburger ſpielte wieder mit größtem Einſatz und war ſtets in Tornähe ſehr gefährlich. Innen war der Mannheimer Siff⸗ ling recht ſchwach und unter ſeiner mangel⸗ haften Leiſtung litten auch Lehner und vor al⸗ lem Sturmführer Berndt. Kuzorra vom Schalker Meiſterklub war in techniſcher Hin⸗ ſicht allen Anforderungen gewachſen, doch iſt ſein Spiel für die Ländermannſchaft nicht mehr ſchnell genug. In der Läuferreihe tat ſich be⸗ ſonders der Schweinfurter Kitzinger durch ſeine unermüdliche Arbeit hervor. Goldbrun⸗ ner(München) ſpielte unauffällig, aber doch ſehr wirkſam und ließ den gegneriſchen Sturm⸗ führer nicht zum Schuß kommen. Der Neuling Mengel(Düſſeldorf) ſpielte verhältnismäßig gut; erſt als die Ungarn zum Generalangriff übergingen und den Ausgleich erzielten, wur⸗ de er etwas nervös. Insgeſamt konnte die Ar⸗ beit der Läuferreihe durchaus befriedigen. In der Verteidigung wirkte Billmann nicht immer ſicher, aber zum Glück war Reinhold Münzenberg, ſein Nebenmann. in Hoch⸗ form. Der Aachener behielt auch beim ſchärf⸗ ſten Druck der Ungarn klaren Kopf und war der überragende Spieler in der deutſchen Elf. Nach Biro, dem ungariſchen Verteidiger, war er be⸗ ſter Spieler auf dem Platz. Fehlerlos ſpielte auch Torhüter Jakob, der durch einige glän⸗ zende Paraden das Unentſchieden hielt. Ein deulſcher Jieg in Vupperkal Unſere Auswahl ſchlägk Luxemburg 2:1 1:0] Blieb unſeren Fußballern in Nürnberg ein Erfolg verſagt, ſo gab es erfreulicherweiſe in Wuppertal im ſechſten Länderkampf gegen Lu⸗ xemburg mit 2:1(1:0) einen deutſchen Sieg. Doch muß geſagt werden, daß die Leiſtungen der deutſchen Elf, von kleinen Ausſchnitten ab⸗ geſehen, nicht den Erwartungen entſprachen. Es fehlte der Elf vor allem der Zuſammenhang und dann wurden in der Deckung und Abwehr viele Fehler gemacht. Mangelhaft war auch das Zuſpiel, oft wurden die Bälle planlos fortge⸗ ſchlagen. In der Läuferreihe konnte lediglich der Schalker Berg, der in letzter Minute den Poſten von Müller(Sandhofen), der ſtark er⸗ Un. Mannheim iſt badiſcher Meiſter Gau Südweſt muß noch bis zum nächſten Fonnlag warlen Der Tabellenſtand: VfR 1 1 18 13 2 3 43.24 28 1. FC Pforzheim 18 11 4 3 45:19 26 V L Neckarau 18 9 4 5,3220 22 SW Waldhof 17 10 3 4 45.25 21 reiburger FC. 17 8 4 5 31:21 20 B Mühlburg 18 7 1 10 28:35 17 Sonni Karlsruhe 1 6 4 7 2781 16 SpVg Sandhofen 18 7 29 21:81 16 FV Kehl 112 15.46 7 Germania Brötzingen 18 1 38 14 16:51 5 Im Gau Baden mußte die Entſcheidung auf alle Fälle im Treffen zwiſchen dem VfR Mann⸗ heim und dem 1. FC Pforzheim fallen, da es das letzte Spiel beider Mannſchaften war. Dem VfR war durch die unerwartete Pforzheimer Niederlage in Mühlburg unverhofft eine große Chance erwachſen, die er dann auch nicht ver⸗ paßte. In einem nervenaufpeitſchenden, leider aber auch recht unfairen Spiel, das zum Schluß völlig ausartete und Badens Gauführer Mini⸗ ſterialrat Kraft ſogar zum Eingreifen zwang, 3 der VfR knapp und glücklich mit 1.0 0:0) und ſicherte damit Mannheim erneut die Meiſterſchaft, die Pforzheim ſchon ſicher in der Taſche zu haben glaubte. 2000 Zuſchauer wohn⸗ ten dem Treffen im Mannheimer Stadion bei. Pforzheim war allzu ſehr auf ein Unentſchieden bedacht und verlegte ſich von vornherein auf die Verteidigung, eine Taktik, der kein Erfolg be⸗ ſchieden war. Neckarau behauptete, den dritten Tabellenplatz in Baden durch einen 3:0 ⸗Sieg in Brötzingen, kann aber noch vom SW Waldhof, der ohne Siffling gegen Phönix Karlsruhe 611 gewann, überholt werden. Der FV Kehl er⸗ zwang gegen den Freiburger FC ein 111, aber bekanntlich iſt das Schickſal der Kehler ja ſchon beſiegelt. Sie müſſen zuſammen mit Brötzingen abſteigen. In Bayern gab es nur ein Punktetreffen, aber das entſchied über den Abſtieg. Wacker München verlor gegen den 1. Fc Nürnberg 0:1 und muß zuſammen mit dem VfB Ingolſtadt den bitteren Gang in die Bezirksklaſſe antreten. Ingolſtadt müßte, um ſich vor Schwa⸗ ben Augsburg in Sicherheit zu bringen, in Augsburg gegen den BCA etwa 10:0 gewin⸗ nen, was natürlich unmöglich iſt. die Lage im Gau Südweſt Im Gau Südweſt hat ſich die Entſcheidung etwas verzögert, denn die Frankfurter Ein⸗ tracht, die noch einen Punkt zum Titelgewinn benötigt, wurde in Neunkirchen mit 370(1:0) überraſchend eindeutig beſiegt. 10000 Saarlän⸗ der erlebten den großen Sieg„ihrer“ Elf. die nun mit 27:9 Punkten die Meiſterſchaftsſerie beendet hat und damit knapp vor Eintracht (26:10) führt. Die Frankfurter ſtehen nun vor der Notwendigkeit, am nächſten Sonntag in Saarbrücken gegen den vom Abſtieg bedrohten FSV. mindeſtens unentſchieden zu ſpielen, im Falle einer neuen Niederlage heißt der Süd⸗ weſtmeiſter Boruſſia Neunkirchen. Die Kickers Offenbach haben ihren dritten Platz an Wormatia Worms abgeben müſſen, denn ſie verloren in Pirmaſens 1:3, während Worms auch ohne Eckert und Fath den SV. Wiesbaden mit 3:2 bezwang. Opel Rüſſelsheim bezwang überraſchend den FSV. Frankfurt 311, aber dieſer prächtige Endſpurt kommt doch wohl zu ſpät, obwohl theoretiſch für die Rüſſelshei⸗ mer noch Hoffnungen beſtehen. Der Tabellenſtand: Boruſſia Neunkirchen 18 115 2 40:19 27 Eintracht Frankfurt 17 12 2 3 54:23 26 Wormatia Worms 18 5 11h Kickers Offenbach 171 8 SV. Wiesbaden 18 6 4 8 30737 16 FK. 03 Pirmaſens FF ‚»A] FSV. Frankfurt 10 5 8 8 29782 18 FC. Kaiſerslautern 18 9 6 9 2449 12 JV. Saarbrücken 1 T M Opel Rüſſelsheim e e, kältet war, einnahm, befriedigen. Zwiſchen Läuferreihe und Sturm klaffte eine große Lük⸗ ke und ſo konnte auch die Fünferreihe nicht die erwartete Wirkung erzielen. Lenz erwies ſich als ſehr ſchußfreudig, handelte aber oft zu un⸗ überlegt. Beide Außenſtürmer ließen viel zu wünſchen übrig; am beſten zog ſich noch der Halblinke Haibach(Düſſeldorf) aus der Affaire. Gauchel wirkte müde, ſchoß aber einige gute Freiſtöße. Beim Gegner zeichnete ſich der Torhüter Ho⸗ ſcheid aus, der der beſte Spieler ſeiner Mann⸗ ſchaft war. Auch Mittelläufer Roſa zeichnete ſich aus. Außenläufer Hemmen baute geſchickt auf und unterſtützte den Sturm recht wirkungsvoll. In der Fünferreihe beſtand aber wenig Zu⸗ ſammenhang. Es wurde viel zu hoch geſpielt und nur Durchſchnittsleiſtungen geboten. Mit etwas mehr Glück hätten die luxemburgiſchen Gäſte ein Unentſchieden erzielen können. Die beiden Mannſchaften ſtanden in den an⸗ gekündigten Aufſtellungen, lediglich Deutſch⸗ land hatte Berg(Schalke) anſtelle von Müller (Sandhofen) eingeſetzt. So ſtellten ſich dem ſchweizeriſchen Unparteiiſchen Wüthrich fol⸗ gende 22 Spieler: Deutſchland: Klodt: Berg—Sold Schädler: Winkler—Gauchel Lenz—Heibach— Holz: Luxemburg: Hoſcheid: Majerus— Moſel Hemmen— Noſa— Dumont: Kemp—Gales Mart—Libar—Stammet.(Spieler von links nach rechts.) Der Fpielverlauf In der erſten Halbzeit ſah man auf beiden Seiten nur Durchſchnittsleiſtungen. Die deut⸗ ſchen Spieler waren zwar techniſch beſſer, zeig⸗ ten aber wenig Zuſammenhang. Schon nach 8 Minuten ging Deutſchland in Führung. Maje⸗ rus hatte ein hohes Zuſammenſpiel der deut⸗ ſchen Stürmer durch Handſpiel abgeſtoppt, es gab einen Elfmeter, den Gauchel unhaltbar zum 1:0 verwandelte. In der Folge ſah man auf deutſcher Seite planloſe Angriffe, lediglich Berg bemühte ſich um einen guten Aufbau. Die luxemburgiſchen Gäſte ſpielten ſchnell und wuch⸗ tig, ohne ſich aber durchſetzen zu können. Gegen Schluß der erſten Halbzeit gab es drei Ecken für Deutſchland, bei deren Abwehr ſich vor allem Hoſcheid auszeichnete. In der zweiten Hälfte wurde der Kampf et⸗ was lebhafter. Der deutſche Angriff kam beſſer zur Geltung, ohne aber überzeugen zu können. Die Luxemburger wurden durch einige Vorſtöße recht gefährlich und nur mit Mühe konnte Deutſchland den Ausgleich verhindern. Eine Viertelſtunde vor Schluß kam er aber doch zu⸗ ſtande. Der Halbrechte Libar nahm eine Flanke von Kemp gut auf, ſpielte ſich allein durch und ſchoß an dem herauslaufenden Klodt vorbei ein. Ein Heibach⸗Tor fand anſchließend keine Anerkennung, dann ſchoß aber Gauchel einen 20 m⸗Freiſtoß wuchtig ein und damit war der knappe Sieg ſichergeſtellt. Schulz—Dittgens! 9 — * (11. Fortſetzung) „So... ſo ganz einig ſind wir uns leider noch nicht, Onkel Paul!“ „Was du nicht ſagſt?“ „Ich meine.. er hat ſich noch nicht erklärt. Aber ich fühle es, daß er mich gern hat. Er iſt bloß ein wenig ſchüchtern... aber er liebt mich und ich.. ich habe ihn auch ſehr gern.“ „Na, da wird es aber höchſte Zeit, daß ſich dein ſchüchterner Verehrer einen Ruck gibt und Ernſt macht.“ „Ach ja, Onkel Paul!“ Hannemann hatte die zweite Taſſe Kaffee ausge⸗ trunken und ſtand auf. „Alſo, meine liebe Lucie, ich will mir die Sache gleich durch den Kopf gehen laſſen. Ich rufe dich gleich nach ſieben Uhr an. Halte dich in der Nähe des Tele⸗ fons auf.“ Er reichte ſeiner Nichte die Hand und ging in ſein Arbeitszimmer. „Glaubſt du, daß Onkel etwas ausrichten kann?“ fragte Lucie, die ihrer Tante beim Zuſammenräumen des Kaffeegeſchirrs behilflich war. „Ach, er wird ſchon den richtigen Ausweg finden“, meinte Frau Hannemann zuverſichtlich.„Er hat ja ſchon ſo vieles zuſtandegebracht.“ „Ich würde ihm ja ſo dankbar ſein, Tante Ella! Du glaubſ' gar nicht, wie dankbar!“ „Haſt ihn wohl ſehr lieb... deinen Gotthold?“ „Sehr, Tante.. er iſt ſo lieb... und gut iſt er auch und hat ſo liebe Augen... und tüchtig iſt er auch. Er will ſich einmal eine Apotheke kaufen.., er iſt ſehr ſparſam und...“. „Mit einem Worte, er iſt der Mann, mit dem du glücklich werden wirſt.“ „Ach ja, Tante Ella... das glaube ich beſtimmt!“ Frau Hannemann klingelte, worauf das Mädchen erſchien, um das Geſchirr abzutragen. Lucie ſchwärmte noch eine ganze Weile von ihrem „Gotthold“ und ging gegen ſechs Uhr nach Hauſe. * Um dieſelbe Zeit betrat Paul Hannemann die Adler⸗ Apotheke. N „Gib: es ein Mittel gegen Schüchternheit?“ erkundigte er ſich bei dem jungen Manne, der ſeiner Meinung nach der bewußte Auserkorene ſeiner Nichte ſein mußte. „Gegen... Schüchternheit... 2“ Gotthold ſah den Frageſteller etwas verdutzt an.„Sie meinen ein Mittel zum Einnehmen?“ „Meinetwegen auch zum Einſchmieren, das iſt ganz gleich“, erklärte Hannemann ſchmunzelnd. „Nein, ſolch' ein Mittel gibt es nicht“, meinte Gott⸗ hold kopfſchüttelnd. „So? Haben Sie noch nie etwas von Alkohol gehört, junger Mann?“ 5 „Alkohol! Ja, ſelbſtverſtändlich... Alkohol wirkt auf die Lebensgeiſter... da haben Sie vollkommen recht.“ „Und warum machen Sie davon keinen Gebrauch?“ „Ich... 7? Wieſo denn... ich...?“ a „Weil Ihnen anſcheinend ſonſt nicht die Zunge gelöſt werden kann, Herr Pulverkopf!“ b 28 Sie kennen mich? Woher, wenn ich fragen arf?“ „Durch meine Nichte— Lucie Niewind!“ „Ach!“ Der Proviſor blickte mit verzücktem Augen⸗ aufſchlag nach den Fenſtern des gegenüberliegenden Hauſes. „Na, wie iſt es alſo mit dem alkoholiſchen An⸗ feuerungsmittel?“ ließ ſich Hannemann vernehmen. „Wie... wie meinen Sie?“ fragte Gotthold be⸗ fangen. „Ich meine“, gab Hannemann zurück,„Sie ſollten ſich ein bißchen beeilen, bevor Ihnen meine Nichte von einem anderen weggeſchnappt wird.“ „Oh...“ ſagte Gotthold beſtürzt.„Iſt dieſe Mög⸗ lichkeit vorhanden?“ „Aber ſehr“, meinte Hannemann kräftig.„Glauben Sie denn, daß ſolch ein reizendes Mädchen nicht auch noch andere Männeraugen auf ſich zieht? Alſo höchſte Eiſenbahn, Herr Pulverkopf! Wann haben Sie Schluß hier?“ „um ſieben Uhr!“ „Schön! Ich habe hier in der Nähe noch eine Beſor⸗ gung. Gleich nach ſieben Uhr erwarte ich Sie in der Weinſtube Gerold am Zoo. Kennen Sie die?“ Der Proviſor nickte. „Jawohl, Herr... Herr?“ „Hannemann! Alſo ſeien Sie pünktlich... ich habe nur eine halbe Stunde Zeit. Bis dahin muß alles erledigt ſein.“ „Was denn.. erledigt?“ „Das erzähle ich Ihnen nachher... alſo ich erwarte Sie bei Gerold!“ „Gewiß, gewiß, Herr Hannemann!“ Als Gotthold Pulverkopf wenige Minuten nach ſieben Uhr in die kleine Weinſtube trat, war Hannemann ſchon dort. Er begrüßte den Onkel ſeiner Angebeteten und nahm aufgeregt Platz. „So, nun trinken Sie ſich mal erſt Mut an, damit die Sache losgehen kann“, meinte Hannemann und ſtieß mit dem Proviſor an. Gotthold nippte an dem Glaſe und trank vorſichtig einen kleinen Schluck. „Proſt Reſt!“ redete Hannemann ihm zu. Gotthold kam der Aufforderung nach und trank ſein Glas leer. Roman von Hans Herbſt Modeſalon Hannemann macht alles Urheber⸗-Rechtsſchuz Romanverlag Greiſer. Raſtatt in Baden „Sb nun gleich ein zweites Glas... und dann: Auf in den Kampf!“ „Aber. „Proſt!“ kommandierte Hannemann; Gotthold ge⸗ horchte augenblicklich. Hannemann nickte ihm freundlich zu. „So“, erklärte er,„nun haben Sie ſich etwas Mut getrunken... nun an's Telefon.“ „An's Telefon...“ „Ja doch... Sie verbinden ſich jetzt mit Pfalzburg 33648. Lucie wird ſich melden.“ „Ja... und dann?“ „Dann erklären Sie ihr durch das Telefon ihre Liebe und beſtellen ſie irgend wohin und wiederholen ihr das, was Sie jetzt gleich ſagen werden, noch einmal. Ganz einfache Sache das. Das Weitere wird ſich dann von ſelbſt finden.“ „Ach ſo!“ Gotthold ſtand freudig auf.„Ja, Herr Hannemann, das iſt ein großartiger Gedanke. Auf dieſen Ausweg wäre ich allein nicht gekommen. Ich bin Ihnen ja ſo dankbar für dieſe glänzende Idee.“ Er drückte ſeinem freundlichen Helfer aufgeregt die Hand und verſchwand in der Telefonzelle im Flur. In der Aufregung ſtellte er eine falſche Verbindung her Die Charlottenburger Abdeckerei meldete ſich. Gott⸗ hold entſchuldigte ſich vielmals und drehte zum zweiten Male die Nummernſcheibe: diesmal klappte es. Eine Frauenſtimme, die ihm lieblich in den Ohren klang, ertönte. „Dort... Fräulein Lucie, nicht wahr?“ rief er zag⸗ haft in den Apparat. „Bitte, wer dort?“ klang eine ihm unſagbar weich und ſüß vorkommende Stimme zurück. Gotthold atmete zunächſt tief auf, dann ſagte er „Hier iſt... können Sie das nicht erraten, Fräulein Lucie?“ „Nein... wer iſt denn dort?“ „Lier iſt jemand, der... der..“ Gotthold ſuchte nach den paſſenden Worten. „Aber nun ſagen Sie doch ſchon, wer dort iſt!“ klang es zurück, wie es Gotthold ſchien, etwas ungeduldig. „Erkennen Sie denn meine Stimme nicht, Fräulein Lucie?“ „Nein!“ g „Oh... und ich dachte.. alſo hier iſt Gotthold Pul⸗ kunft verabredeten Zeit ſtand Gotthold, der verliebte Proviſor, vor dem Zobeingang. In der Hand hielt er einen großen Nelkenſtrauß, den er von Zeit zu Zeit zärtlich betrachtete. Voller Erwartung ging er jetzt auf und ab. Der Zeiger der großen Bahnhofsuhr rückte ihm viel zu langſam weiter, er hätte gern ein wenig nachgeholfen. Aber ſchließlich war es doch ſo weit— nun mußte die Holde bald erſcheinen. Aber es wurde acht Uhr fünfzehn Minuten und noch immer war von ſeiner geliebten Lucie nichts zu ſehen. Er wurde ganz traurig bei dem Gedanken, daß ihn ſein liebliches Mädchen ſo lange warten ließ, und ſtarrte fortwährend nach der Richtung hin, von wo die Er⸗ ſehnte kommen mußte. Aber ſie erſchien nicht auf der Bildfläche, dafür ſtand plötzlich eine ſehr erregte, üppige ältere Dame vor ihm. f „Sind Sie Herr Pulverkopf?“ fragte ſie unvermittelt. „Ja, gewiß... das bin ich!“ antwortete er verblüfft. „Das konnte ich mir ſchon denten“, fuhr die ziemlich aufgeregte Dame fort.„Sie erwarten meine Tochter?“ Gotthold knickte zuſammen. „Ihre... Tochter! Oh... dann ſind Sie alſo. ach...“ „Ja, ich bin die Mutter Ihrer lieben, lieben Lueie', jawohl!“ fauchte Frau Niewind ihn an.„Ich war näm⸗ lich am Telefon.“ Gotthold ließ vor Schreck die Blumen fallen und lehnte ſich beſtürzt an einen Laternenpfahl. „Oh...!“ ſagte er ängſtlich.„Dann... dann iſt meine Erklärung an eine falſche Adreſſe gelangt!“ „Allerdings“, bemerkte Frau Aurora mit maliziöſem Lächeln,„das ſcheint mir auch ſo. Aber durch dieſes Mißverſtändnis bin ich glücklicherweiſe dahintergekom⸗ men, daß meine Tochter im Begriffe ſteht, ſich zu ver⸗ plempern.“ N „Ver... ver... plempern?“ „Jawohl, verplempernr“ wiederholte Frau Niewind mit zorniger Stimme, und maß den unglücklichen Pro⸗ viſor von oben bis unten.„Da meine Tochter vor der Verlobung mit einem vornehmen Adeligen ſteht, muß ich Sie ſchon ſehr energiſch bitten, Ihre Annäherungs⸗ verſuche endlich aufzugeben. Ich werde mich mit aller Entſchiedenheit dafür einſetzen, daß meine Tochter keine Dummheit begeht. Mein Mann iſt Millionär. Berück⸗ verkopf. Nun wiſſen Sie doch!“ Er hörte einen kleinen ſichtigen Sie das bitte!“ Aufſchrei, den er für ein günſtiges Zeichen hielt. Das gab ihm Mut und nun machte er ſeinem Herzen Luft. „Ich wollte Ihnen nur ſagen, Fräulein Lucie, daß ich Sic... liebe, Sie anbete, Sie verehre, Sie vergöttere. Haben Sie verſtanden, Fräulein Lucie? Wie bitte? Ich verſtehe nicht, was Sie ſagen. Sind Sie mir böſe? .. Nein, nicht böſe! Oh, das iſt ſchön. Alſo... dann darf ich hoffen? Ja... oh. Sie machen mich ja ſo glücklich... ach, Fräulein Lucie, mir fehlen jetzt die Worte, um Ihnen mein übervolles Herz auszuſchütten. Ich... ich... können wir uns nicht gleich treffen? Vielleicht um acht Uhr vor dem Zoveingang am Bahn⸗ hof. Ich bin ganz in der Nähe. Ja? Wir gehen dann in den Tiergarten... ja... einverſtanden? Ja, Sie'om⸗ men wirklich... oh, wie unausſprechlich glücklich ich bin, liebe, liebe Lucie!“ Als keine weitere Antwort zu hören war, hängte er an und ſtürmte zu Herrn Hannemann, der ihm lächelnd zuwinkte. „Na, erledigt?“ Gotthold ſtrahlte vor Glückſeligkeit. „Ja, Herr Hannemann! Großartig, wundervoll hat es geklappt Ich bin ja ſo ſelig. Denken Sie, ich ſoll mich mit Lucie um acht Uhr am Zoo treffen. Denken Sie doch, Herr Hannemann, ſie liebt mich... ſie liebt mich.“ „Darüber beſtand ja überhaupt gar kein Zweifel“, erklärte Hannemann gelaſſen.„Alſo, dann wollen wir mal anſtoßen auf dieſes große Ereignis. Proſt, Sie glücklicher, hoffentlich bald verlobter Ehemannsanwär⸗ 7722 „Ach, wenn's doch ſchon ſo weit wäre“, ſeufzte Gott⸗ hold und trank das Glas mit einem Zuge leer, wahr⸗ ſcheinlich, weil er ſich von der Wirkung des Weines überzeugt hatte. Er beſtellte noch eine Flaſche Moſel, die bald ausge⸗ trunken war. Inzwiſchen war es halb acht geworden. Hannemann hatte noch eine Verabredung und mußte aufbrechen. „Ich möchte noch ein paar Blumen für Lucie kaufen“, bemerkte Gotthold, als ſie auf der Straße ſtanden. „Aber die Geſchäfte ſind leider ſchon zu.“ „Da gehen Sie einfach in's Korſokaffee, da laufen ſtets ein paar Blumenverkäuferinnen rum“, wußte Han⸗ nemann Rat. „Fabelhaft“, ſagte Gotthold ſtaunend.„Sie wiſſen aber auch für jede Situation einen Rat.“ „Das lernt man ſo mit der Zeit“, erklärte Hanne⸗ mann lachend.„Alſo, dann trudeln Sie nur los. Grüßen Sie meine Nichte ſchön von mir, und das weitere wollen wir morgen abend bei mir beſprechen. Ich habe ſchon ſo ein paar Ideen, wie Sie zum Ziel gelangen werden, denn mit der Einwilligung ihrer zukünftigen Schwiegermutter wird's wohl noch ein bißchen hapern. Doch davon morgen mehr!“ Er drückte dem jungen Manne herzhaft die Hand und beſtieg einer Omnibus, der zum Alexanderplatz fuhr. * Schon zehn Minuten vor der für die Zuſammen⸗ „Ja, gewiß!“ ſtammelte Gotthold betreten und hob den Nelkenſtrauß auf. „Ich erwarte von Ihnen als Ehrenmann“, fuhr Fraut Niewind mit hochfahrendem Geſichtsausdruck fort“, daß Sie die Bemühungen um meine Tochter jetzt aufgeben. Sie wiſſen vielleicht nicht, daß meine Tochter noch min⸗ derjährig iſt. Sie hat alſo das zu tun, was wir, ihre Eltern, für richtig befinden.“ 5 „Gewig, gewiß!“ ſtotterte Gotthold, der gegen dieſe mit Energie geladene Frau nicht ankommen konnte. „Ste ſcheinen ja ein ganz vernunftiger Menſch zu ſein“, meinte Frau Aurora, ruhiger werdend.„Es bedurfte alſo nur dieſer kleinen Ausſprache, um Sie zur Vernunft zu bringen. Dann bin ich alſo ſicher, daß Sie keine weiteren Anſtalten machen, ſich meiner Tochter zu nähern?“ Gotthold erwiderte irgendetwas: er wußte überhaupt nicht mehr, was er ſagte. Vor ſeinen Augen drehte ſich alles, wohl ſicher die Wirkung des zu ſchnell ge⸗ noſſenen Weines. Als er die Augen wieder öffnete, war die Mutter ſeines geliebten Mädchens verſchwunden. Wehmütig ſtarrte er auf die Blumen in ſeiner Hand und ſeufzte ein paarmal tief auf. g Wie anders hatte er ſich das alles ausgemalt! Nun war es mit ſeiner Liebe zu Ende, bevor ſie eigentlich begonnen hatte, denn nach dieſer Ausſprache mußte er doch die Zuneigung zu dem herzigen Mädchen aus dem Herzen reißen. Jawohl, das mußte er wohl! Hundselend war ihm zu Mute, als er nach dieſen Erwägungen davonſchlich. 1 „Entſchuldigen Sie bitte, Herr Kriminalrat, die vor⸗ gerückte Zeit“, ſagte Hannemann, als er im Geſchäfts⸗ zimmer der Kriminalabteilung C dem Dezernenten Dr. Städing gegenüberſaß,„aber ich bin augenblicklich ein bißchen überlaſtet, ſo daß ich jede Minute ausnützen muß.“ „Ach, laſſen Sie nur, Herr Hannemann!“ wehrte der Kriminalrat liebenswürdig ab.„Mir geht's meiſtens genau ſo wie Ihnen. Habe momentan eine ſehr ſchwie⸗ rige Betrugsſache zu bearbeiten. Aber deswegen kann ich Ihnen doch einige Minuten ſchenken, denn Sie haben uns ſchon manchen guten Dienſt geleiſtet. Alſo.. worum handelt es ſich?“ 5 Hannemann berichtete kurs. „So, Jo... um die Solbrück⸗Sache handelt es ſich“, meinte Dr. Städing ſinnend, der ein fabelhaftes Ge⸗ dächtnis hatte.„Na, viel Material werden Sie da nicht vorfinden. Soweit mir erinnerlich iſt, beſaßen wir keinerlei Anhaltspunkte. Die Angelegenheit iſt im Sande verlaufen, leider! Aber ich laſſe Ihnen die Akten gleich herausſuchen. Augenblick mal!“ Er öffnete die Tür zum Nebenzimmer und gab Anweiſung zum Suchen der Akten.„Bitte, Herr Hannemann“, wandte er ſich an dieſen,„Sie können die Akten einſeben.“ (Fortletzung folgt) of inet Igte wind Pro⸗ r der muß ungs⸗ aller leine rüc⸗ bob Irgt „daß eben. min⸗ ihre dieſe te. 0 zu „Es Sie icher, iner abt rehte ge⸗ lter and Nun lich e er dem eſen vor ts ein 7 der jens hie ann ben 47 Ge⸗ wir Ein Bombenknall Laſtautoreifen geplatzt und durch ein Schaufenſter geflogen ſw. Darmſtadt. Freitag, um 18.40 Uhr führte ein erſchreckend lauter Knall in der Rheinſtraße zu einem Menſchenauflauf. Ein Radfahrer war offenbar einem Fernlaſtzug zu nahe gekommen, doch rechtzeitig abgeſprungen. Sein Fahrrad kam dabei unter die Hinterräder des Laſtzugs. Dabei platzte einer der Doppelreifen des Laſtzugs mit fürchterlichem Knall, der die Felgen ſprengte. Der Reifen flog gegen. ein Schaufenſter, das vollſtändig in Trümmer ging. Weder der Radfahrer noch ſonſtige Perſonen wurden verletzt. ſchwerer Betriebsunfall Zwei Tote und ein Schwerverletzter Mainz. Am Samstagmorgen waren Arbei⸗ ter einer Eiſengießerei damit beſchäftigt, Eiſen⸗ konſtruktionen auf einen Wagen zu laden. Da⸗ bei brach eine Achſe des Wagens und die Eiſenkonſtruktionen rutſchten ab. Drei äl⸗ tere Arbeiter gerieten unter die Eiſenmaſſen. Zwei von ihnen wurden getötet, der dritte wurde mit ſchweren Ver— letzungen ins Krankenhaus gebracht. wo er ſo—⸗ fort einer Operation unterzogen werden mußte. Frau eines Blinden tödlich abgeſtürzt Wiesbaden. Beim Spannen der Wäſcheleine auf einem Hofdach ſtürzte die 72 Jahre alte Ebefrau Eva Bechtold aus Wiesbaden durch einen Fehltritt ab. Die Frau ſchlug mit dem Kopf auf dem Hofpflaſter auf und erlitt eine ſchwere Verletzung, der ſie einige Stunden ſpä⸗ ter im Krankenhaus erlag. Der Unfall iſt beſonders tragiſch, da die Frau einen völlig erblindeten Mann hinterläßt. Ehepaar tot aufgefunden Ludwigshafen. Ein 62 Jahre alter penſionier⸗ ter Hilfsmeiſter und deſſen Ehefrau ſind am Freitag gemeinſchaftlich aus dem Leben geſchie⸗ den. Die Ehefrau wurde tot im Bette aufge⸗ funden. Sie hat anſcheinend Tabletten zu ſichgenommen. Der Ehemann hatte ſich in der Wohnung am Türrahmen erhängt. Beide waren leidend. Die Gerichtskommiſſion war an Ort und Stelle und gab die Leichen frei Tod hinter der Ladentheke. Braubach(Rhein). Der Photograph Theodor Römer aus Braubach wurde nachmittags tot hinter ſeiner Ladentheke aufgefunden. Er hatte kurz vorher ſeinen Sohn zur Poſt geſchickt. Als dieſer zurückkam, fand er den Vater tot auf. Er iſt den Folgen eines Schlaganfalles erlegen. — Ueberfahren und getötet. Heidelberg. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich hier in der Rohrbacher Landſtraße, nahe der Einmündung der Hohen Gaſſe. Dort kam der 61ljährige Maurer Philiyvpy Müller, Kaiſer⸗ ſtraße 58 wohnhaft, von der Seitenſtraße her mit dem Fahrrad, wurde von einem Kraftwa⸗ gen von hinten erfaßt und überfahren. Er erlitt dabei einen Schädelbruch und war bei der Einlieferung in die Klinik bereits tot. 15 Schuldfrage iſt noch nicht einwandfrei ge⸗ ärt. Todesſturz von der Leiter Simmern(Ssr.). Der Wärter des Stadt⸗ gartens, Hch. Vones, fiel, während er einen Aft vom Baum abſägte, von der Leiter. Bei dem Sturz zog ſich der 76jährige Mann ſchwere innere Verletzungen zu, denen er nach einwöchi⸗ gem Schmerzenslager im Krankenhaus erlag. Eine Tannenſchonung brannte. Braubach(Rhein). Nachmittags war in einer Tannenſchonung der Gemarkung Braubach ein Feuer ausgebrochen. Es pflanzte ſich zunächſt als ſogenanntes Bodenfeuer ſort und konnte daher von herbeigeeilten Helfern und der Feuerwehr bald gelöſcht werden. Der Schaden iſt erheblich; die Brandurſache iſt unbekannt. Vor dem Elternhaus totgefahren Morbach(Hochw.). Das drei Jahre alte Söhnchen des Rollſuhrunternehmers Joſef Klein aus Morbach wurde nachmittags von einem Motorradfahrer angefahren und töd⸗ lich verletzt. Die Straße war um dieſe Zeit ſehr belebt. Das Unglück geſchah, als der kleine Junge die Straße überquerte, um ins Eltern⸗ haus zu gelangen. Das Kind wurde dabei von dem Motorrad erfaßt und eine Strecke mitge⸗ ſchleift. Die Verletzungen des Jungen waren ſo ſchwer, daß der Kleine bald darauf verſtarb. Vom Laſtauto totgefahren Bad Kreuznach. In Seckenbach lief beim Spiel auf der Dorſſtraße der gjährige Sohn Paul des Landwirts Adolf Köhler plötzlich auf die Fahrbahn und rannte gegen ein Laſt⸗ auto Der Junge wurde zu Boden geriſſen und überfahren. Mit ſchweren inneren Verletzungen und einem Bruch der Wirbelſäule kam der Junge ins Krankenhaus, wo er kurz nach ſeiner Ein⸗ lieferung ſtarb. Jolgenſchwerer Unfall im Veinberg Nach vier Monaten geſtorben. Bad Kreuznach. Im Krankenhaus Kreuznach ſtarb der 61 Jahre alte Schmiedemeiſter Jakob Beuſcher aus Niederhauſen(Nahe). Vor vier Monaten. als er ſich auf dem Heimweg von ſeiner Arbeitsſtätte, der ſtaatlichen Weinbau⸗ domäne Niederhauſen, befand. rutſchte er in einem friſchgepflügten Weinberg aus und ſtürz⸗ te einige Meter tief ab. Dabei erlitt er ſehr ſchwere Verletzungen, denen er jetzt erlag. Da- mals wurden Schulkinder auf den Verunglück⸗ ten, der um Hilfe rief, aufmerkſam und ſorgten dafür, daß er in ärztliche Behandlung kam. Auf dem Weg zur Arbeitsſtätte in den Tod Marburg. Als ſich der in Marburg beſchäf⸗ tigte Schmied J. Löwer mit ſeinem Fahrrad zur Bunte Tageschronik Arbeitsſtelle begeben wollte und auf die Haupt⸗ ſtraße einbog. wurde er von einem Perſonen⸗ kraftwagen angefahren und zur Seite geſchleu⸗ dert. Der Fahrer des Kraftwagens brachte den Verunglückten ſofort in die Klinik. Löwer iſt aber bald nach ſeiner Einlieferung an den Fol⸗ 1 0 erlittenen ſchweren Verletzungen ge⸗ orben. Autofähre in Reparatur. Rüdesheim a. Rh. Nach Mitteilung der Bingen⸗Rüdesheimer Fähr⸗ und Schiffahrtsge⸗ ſellſchaft e. G. m. b. 5., Bingen a. Rh. iſt der Autofährbetrieb zwiſchen Bingen und Rüdesheim ab 21. März bis einſchließlich 26. März wegen dringender Reparatur einge⸗ ſtellt. Nur Perſonenwagen werden mit den Fährbeoten befördert. 175 Jahre„Hersfelder Zeitung“ Hersfeld. Die„Hersfelder Zeitung“ blickt am 20. März als älteſte Zeitung des Kurheſſen⸗ gaues auf ein 175jähriges Beſtehen zurück. Die „Hersfelder Zeitung“ war in dieſen langen Jahren im Verhältnis zu ihrem eigenen Wachs⸗ tum von einem kleinen Wochenblättchen zu einer modernen Tageszeitung im heutigen Sinne alle⸗ zeit ein Spiegelbild des kulturellen. wirtſchaft⸗ lichen und ſozialen Lebens der engeren Heimat wie des großen Vaterlandes. Unter den zahl⸗ reichen Glückwünſchen, die der„Hersfelder Zei— tung“ zu ihrem Jubiläum übermittelt worden ſind, befinden ſich ſolche von Reichsminiſter Dr. Goebbels, vom Präſidenten der Reichspreſſe⸗ kammer Reichsleiter Amman, von Gauleiter Weinrich, vom Oberpräſidenten Prinz Philipp von Heſſen, vom Reichsverband der Deutſchen Zeitungsverleger uſw. Tödlich verunglückt Bei der Arbeit in einem Weinberg abgeſtürzt Zeltingen(Moſel). Der Verwalter des Frei⸗ herrlich v. Schorlemeriſchen Weingutes in Zel- tingen, P. Zenz. erlitt einen tödlichen Unfall. Er war in der Nähe der Burg da⸗ mit beſchäftigt, in einem Weinberg liegende Re— benwellen wegzubringen. Dabei rutſchte er aus und ſtürzte einen etwa ſechs Meter hohen Felſen hinunter. Durch Mitglieder der Frei— willigen Sanitätskolonne wurde er ſchwerverletzt — er hatte einen Wirbelſäulenbruch erlitten— ins Krankenhaus gebracht. Dort erlag er in der Nacht den Verletzungen. Rithtfeſt auf dem Flughafen Rhein⸗Main Frankfurt a. M. Am Samstagmittag fand auf dem Flug⸗ und Luftſchiffhafen Rhein⸗Main das Richtfeſt der im Rohbau fertiggeſtellten zweiten Luftſchiffhalle ſtatt. Sämt⸗ liche am Bau beſchäftigten Arbeiter, die Beleg⸗ ſchaft der Zeppelin⸗Reederei und Ehrengäſte, hatten ſich im ſüdlichen Teil der rieſigen Halle verſammelt, von deren Eiſenträgern die Fahnen des Dritten Reiches und der Zeppelin⸗Reederei wehten. Nachdem Miniſterialrat Prof. Knapp die Vertreter der Partei, des Staates und die Arbeitskameraden namens der Oberſten Bau⸗ leitung begrüßt hatte, übergab Kreisleiter Schwebel den im Dienſt des Flugverkehrs und der Luft⸗ ſchiffahrt ſtehenden Geſellſchaften vier Fahnen der DAF.„Dieſe Fahnen“ ſo führte er aus, ſind das Symbol unſerer Weltanſchauung, ſie tragen das 735 der Treue und des Glaubens und ſollen Euch mahnen, in treuer, national⸗ ſozialiſtiſcher Betriebsgemeinſchaft zuſammenzu⸗ ſtehen und daran erinnern, daß jede Arbeit, die zum Segen der Allgemeinheit verrichtet wird, Anſpruch auf Achtung und Ehre hat. Wir haben die heutige Feier etwas früher gelegt, als ſonſt üblich iſt, damit die Arbeitskameraden, die das gewaltige Gerüſtwerk von Stahl und Eiſen zu⸗ ſammenhämmerten und ſchmiedeten, an der Feier teilnehmen können, denn ſie gehen jetzt hinaus in andere Gaue, um nach dem Willen des Führers neue Bauten zu vollenden.“ Im Namen des durch ſeine Reiſe nach Berlin verhinderten Gauleiters und Reichsſtattbalters Sprenger. gab dann als Vertreter der heſſiſchen Regierung Aſſeſſor Janthur den Befehl,„Heißt die Richtkrone“ Er kam dann auf die Geſchichte der deutſchen Luftfahrt zu ſprechen und erinnerte daran, wie es nach nach der Machtübernahme eine der erſten Taten Blitk in den Verbrechen gegen das keimende Leben Frankfurt a. M. Im Januar befaßte ſich das Schwurgericht mit den Machenſchaften eines 35jährigen Mannes, der wegen gewerbsmäßiger Abtreibung zu zweieinhalb Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt worden war. Dieſer Angeklagte erſchien jetzt als Zeuge in einer Verhandlung gegen fünf Perſonen vor dem Schöffengericht. Die Beſchuldigten waren die Kundſchaft des Abgeurteilten; darunter be⸗ fand ſich auch ein Liebespaar aus der Aſchaffen⸗ burger Gegend. Der Bräutigam, der ſich der An⸗ ſtiftung zur vollendeten und der Beihilfe zur verſuchten Abtreibung ſchuldig machte. wurde zu zwei Monaten und drei Wochen Gefängnis, ſeine Braut wegen vollendeter Ab⸗ treibung zu ſechs Wochen Gefängnis verurteilt. Eine weitere Angeklagte wurde we⸗ gen verſuchter Abtreibung zu zwei Mon a⸗ ten Gefängnis, ein 35jähriger Angeklagter we⸗ gen Beihilfe zur vollendeten Abtreibung eben⸗ falls zu zwei Monaten Gefängnis verur- 2 Der fünfte Angeklagte wurde freigeſpro⸗ n Gegen das Biehſeuchengeſetz verſloßen Frankfurt a. M. Ein Erbhofbauer aus Ber⸗ kersheim hatte einen Strafbefehl über bundert Mark erhalten, weil er gegen das Viebſeuchen— geſetz verſtoßen haben ſollte Er erhob Einſpruch und nun wurde der Fall vor dem Cinzelrichter verhandelt. Der Angeklagte hatte Ende Januar Kartoffeln auf einem Fuhrwerk fortgefahren und war von dem Knecht darauf aufmerkſam gemacht worden, daß die Kühe keinen Appetit zeigten und möglicherweiſe Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche vorliege, was auch tatſächlich der Fall war. Als man auf der Fahrt war, teilte der Angeklagte einem ihm begegnenden Landwirt mit, daß ſeine Kühe nicht freſſen wollten Der Landwirt benachrichtigte die Polizei. Das Ver⸗ gehen des Angeklagten war darin zu erblicken, daß er nicht unverzüglich, nachdem ihm der Knecht Mitteilung gemacht hatte, daß das Vieh nicht fraß, der Polizei Meldung erſtattete. Die im Strafbefehl ausgeworfene Strafe wurde als zu gering erachtet und der Angeklagte zu 200 Mark Geldſtrafe verurteilt. Neue Feſtſtellungen im Volksverratsprozeßz Müller⸗Offen bach Darmſtadt. Der Prozeß gegen die Fabrikan⸗ tenehefrau Anna Müller aus Offenbach we⸗ des Führers war, die deutſche Luftfahrt wieder aufzubauen. Selbſtverſtändlich wurde neben der Fliegerei auch die Zeppelinluftſchiffahrt wie⸗ der aufgenommen. Vor 5 Jahren habe Gaulei⸗ ter Sprenger als den geeignetſten Platz den Flughafen Rhein⸗Main beſtimmt. Bei dem erſten Axthieb an den Baum des Waldes, auf deſſen Boden jetzt dieſer Flughafen ſtehe, habe der Gauleiter das Wort geprägt:„Verkehrs⸗ politik macht man nicht mit dem Rechenſtift, ſon⸗ dern aus der Verkehrsſchau“. Hier auf dem Flughafen Rhein⸗Main ſei dieſes Wort zur Tat geworden. Die erſte Luftſchiffhalle entſtand, das Jahr 1936 brachte zum erſtenmal den regel⸗ mäßigen Luftſchiffverkehr zwiſchen zwei Konti⸗ nenten. Die Kataſtrophe des„Hindenburg“ habe dieſe Entwicklung wohl unterbrochen, aber nach dieſer Schickſalsſtunde für die deutſche Luftſchiff⸗ fahrt ſei das Werk mit neuer Kraft fort⸗ geſetzt worden. Zwei Tage nach dem Un⸗ glück habe Generalfeldmarſchall Göring den Be— fehl gegeben, ein neues Luftſchiff zu bauen und eine neue Halle zu errichten. Jetzt ſei dieſe zweite Halle unter Dach und Fach.. Aſſeſſor Janthur übermittelte dann den am Bau beteiligten Arbeitskameraden den Dank des Gauleiters. Jeder einzelne könne ſtolz auf die⸗ ſes Werk ſein, das Zeugnis ablege von deutſcher Arbeit und deutſchem Fleiß. Das Siegheil auf den Führer und die Lieder der Nation ſchloſſen die Feier. Am Nachmittag verſammelten ſich kameraden, Bauleitung einem Richtſchmaus. In die neue Halle UI wird nach ihrer Fertig⸗ Arbeits⸗ und Ehrengäſte zu ſtellung der jetzt in Halle 1 untergebrachte LZ. Graf Zeppelin“ übergeführt und weiter zur Beſichtigung freigegeben. Der in Bau befindliche LZ. 130 kommt in Halle J. Gerichtssaal gen Deviſenvergehens uſw. vor dem Sondergericht Darmſtadt dauert nun ſchon einige Wochen. Gemäß einem Beſchluß des Ge— richts wurden durch Sachverſtändige die Bü— cher und Aufzeichnungen der Angeſchuldigten nochmals überprüft, um die Einwendungen während der Beweisaufnahme auf ihre Stich— haltigkeit zu kontrollieren, wobei die beiden Verteidiger der Frau Müller beteiligt waren. Der Wirtſchaftsſachverſtändige kam jetzt vor dem Sondergericht zu dem Schluß, daß durch neugefundene Belege 30—40 000 Schweizer Franken mehr hereingekommen ſeien als früher angenommen werden konnte. Der Leiter der Deviſenſtelle Darmſtadt ſtellte zuſätz⸗ liche Fragen an den Sachverſtändigen, der dar⸗ über das Sondergericht noch unterrichten wird. Im übrigen verneinte die Angeklagte erneut die Frage, ob ſie in der Schweiz ein Bankkonto beſitze, obwohl die Angeklagte in- zwiſchen ihre früher erteilte Ausſagegenehmi— gung für ihren Schweizer Rechtsbeiſtand merk⸗ würdigerweiſe zurückgenommen hat, und durch einen Bankbeleg beſtätigt wird, daß 16 000 RM.„Auf Ihr Schreiben“ überwieſen wur— den, Die Angeſchuldigte behauptet jedoch, daß dieſer Zettel eine„andere Frau Müller“ betref— fen müſſe. Die Beweisaufnahme nähert ſich nunmehr ihrem Ende f Er wollle die Verſicherung belrügen Wegen Brandſtiftung und Verſicherungsbetrug ins Zuchthaus Kaſſel. Das Schwurgericht Kaſſel verhan— delte in Nentershauſen gegen den 40jährigen Johann Koch aus Nentershauſen, der ſich wegen Brandſtiſtung und wegen Ver- ſicherungsbetrugs zu verantworten hatte. Der Angeklagte hatte am 8. Januar d. J. ſein Anweſen in Brand geſetzt. Er behauptete in der Verhandlung er ſei un⸗ ſchuldig. Die Gebäude waren mit 7800 Mk., das Mobiliar mit 12000, Mk. verſichert. Der Angeklagte hat im vorigen Jahr einen 15jäh⸗ rigen Sohn, der freiwillig aus dem Leben ſchied, verloren. Seit jener Zeit ſehnte ſich ſeine Frau aus dem Hauſe fort. Er verhan— delte auch wegen eines Grundſtückserwerbs in einem andern Ort, wobei er verſicherte. daß er die notwendigen Geldmittel ſelber beſchafſen könne. Das Feuer vernichtete die beiden Scheu— nen des Angeklagten mit den darin lagernden Futtervorräten Auch der Dachſtuhl des Wohn— hauſes wurde ſtark beſchädigt. Der Angeklagte behauptete, er habe nach dem Füttern des Viehs plötzlich hellen Schein und Flammen an der Seite des Wohnhauſes nach der alten Scheune hin geſehen. Gendarmeriebeamte aber, Bekanntmachungen der NSA b. Kreis Vergiraße 2 Der Kreisleiter Dienſtappelle. 5 Ich erſuche die Erledigung des Rund⸗ ſchreibens 18/38 bis ſpäteſtens 23. März 1938. 8 Organiſations berichte. Ich erinnere an die rechtzeitige Ein⸗ ſendung der Organiſationsberichte, letz⸗ ter Terinin 25. März 1938. Die Meldungen für den RPT. 1938 ſind bis 23. März 1938 fällig. FPV Coo(AoC TTT die frühzeitig an der Brandftelle ſahen auf der Tenne der neuen Scheune zwei voneinander getrennte Brand⸗ herde, der Hauptbrandherd aber lag auf dem Boden der alten Scheune, dort, wo ſich der Sohn des Angeklagten das Leben genommen batte. Manche Angaben des Angeklagten, der nach der Entdeckung des Feuers zuerſt zum Vieh geeilt ſein wollte, erwieſen ſich als un⸗ richtig. Das Gericht war auch überzeugt, daß nicht nur einer der Eheleute um die Brand— legung gewußt habe. Der Beſchuldigte wurde zu zwei Jahren, Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt verurteilt. Dummheilen im Alkoholrauſch ſw. Darmſtadt. In einer Wirtſchaft, wo ſich ein Darmſtädter mit zwei Freunden traf, be⸗ nahm ſich dieſes Trio ſo ſchlecht, daß der Wirt die Polizei rief, damit die ſtörenden Gäſte ent⸗ fernt würden. Das ging auch anſtandslos vor ſich, aber dann wollte der Darmſtädter dem Beamten den Autoſchlüſſel nicht ausliefern. Dieſer verlangte ihn mit Recht, damit der betrunkene Autobeſitzer nicht fahre und in ſeinem Zuſtand den Verkehr ge⸗ fährde. Der Mann wurde wild und konnte nur unter heftigem Widerſtreben auf die Wache ge⸗ bracht werden, wo er ſeinen Rauſch ausſchlief. Dieſes Verhalten brachte ihn vor das Schöffen⸗ gericht, das gegen ihn wegen Widerſtandes ge⸗ gen die Staatsgewalt auf einen Monat Gefängnis erkannte. Leugnen bringt höhere Flrafen Frankfurt a. M. Bei Gericht iſt es eine alte Erfahrung, daß derjenige, der leugnet und kein Geſtändnis ablegt, höher beſtraft wird als der, der offen zu ſeiner Tat ſteht. Geſtändige erhal⸗ ten in den allermeiſten Fällen die Unterſu⸗ chungshaft angerechnet. Andere, die in die Be⸗ rufung gehen, müſſen damit rechnen, daß ſie auch höher beſtraft werden können., eine Tatſache, die der elfmal vorbeſtrafte 38jährige Karl Schmidt, der aus Wiesbaden gebürtig iſt, an ſich erfahren mußte. Dieſer Angeklagte hatte im Mai eine anderthalbjährige Gefäng⸗ nisſtrafe wegen Automatendiebſtahls verbüßt. Er zog dann zu ſeiner von ihm geſchiedenen Frau. Als in dem betreffenden Hauſe ein Gas⸗ automat beraubt wurde, geriet er in den Ver⸗ dacht der Täterſchaft. aber es fehlte an einer Handhabe, ihn zu überführen und das Verfah⸗ ren wurde eingeſtellt. Im September v. J. zog er mit ſeiner Frau in ein anderes Haus. Auch hier war bald ein Gasautomat erbrochen wor⸗ den. Gewiſſe Spuren ließen keinen Zweifel. daß der Angeklagte der Täter war. Das Schöf⸗ fengericht erachtete ihn des ſchweren Rückfall⸗ diebſtahls ſchuldig und verurteilte ihn zu der Mindeſtſtrafe on zwei Jahren Zucht⸗ haus und fünf Jahren Ehrverluſt. Der Ange⸗ klagte legte Berufung ein: leugnete auch vor der Großen Strafkammer und beharrte trotz Belehrung auf Durchführung der Verhandlung mit dem Ergebnis. daß er wegen ſeines hart⸗ näckigen Leugnens zu zwei Jahren drei Mon'aten Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt wurde. Wie kam das Vaſſer in die Milch? Marburg. Vor einiger Zeit wurde durch Milchkontrolle feſtgeſtellt, daß die aus dem der 63jährigen Eliſabeth Daube in Sindersfeld bei Rauſchenberg gehörigen Gehöft an die Genoſ⸗ ſenſchaftsmolkerei gelieferte Milch ſtarken Waſſergehalt aufwies. Unter 100 Litern Milch, die vor dem 2. Oktober v. Is. täglich geliefert wurden, befanden ſich durchſchnirt⸗ lich 30 pCt. Waſſer. Der Fettgehalt der Milch betrug dabei 1,8 bis 2,2 pCt. Nachdem die Milch beanſtandet war, lieferte das Gehöft nur etwa 70 Liter Milch täglich und der Fettgehalt der Milch betrug 3,9 bis 4,2 pCt. Die Lieferan⸗ tin ſowie ihr 37jähriger Sohn Peter und ihre 35jährige Tochter Maria ſtanden nunmehr vor dem Schöffengericht unter der Anklage wegen gemeinſchaftlichen Betrugs und Ver⸗ gehens gegen das Lebensmittelgeſetz. Ganz ent⸗ ſchieden beſtritten ſie, ſich im Sinne der Anklage ſchuldig gemacht zu haben, vermochten aber auch keine Erklärung für die Ver⸗ mengung der Milch mit Waſſer zu geben. Aus Zeugenbekundungen war u. a. erſichtlich, daß ſich die Angeklagten ſeit Jahren oft behördlichen Anordnungen widerſetzten und Winterhilfe⸗ ſammler ſtets abwieſen. Wenn ſie beim Dre⸗ ſchen ihren Helfern Schnaps anboten, ſo war auch dieſer mit Waſſer gemiſcht. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft bezeichnete die aus Habgier und Geiz vorgenommene Milchfälſcherei als eine der gemeinſten Straf⸗ taten, die im Sinne der Volksgemeinſchaft mit harten Strafen belegt werden müſſe. Das Ge⸗ richt verurteilte Peter Ddaube zu 9g Monaten und ſeine Schweſter zu 3 Monaten Gefäng⸗ nis. Wegen thres vorgeſchrittenen Alters er— hielt die Eliſabeth Daube anſtelle von 2 Mo⸗ naten Gefängnis 300 Mark Geldſtrafe. Außerdem müſſen die Verurteilten die Koſten für die Vornahme der Milchunterſuchung ſowie diejenigen für die Urteilsveröffentlichungen in den Tageszeitungen bezahlen. eintrafen, 1 0 1 0 1 3 3 — — e —— Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim 9 N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. tenſiſtunden der Pol. Lettung nur Donner tags 20—21 ur— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Lokale Nachrichten Viernheim, den 21. März 1938 Anſer Tagesſpruch Es kommt uns nicht auf die Beſeitigung äußerer Erſcheinungen an, ſondern auf die Beſeitigung all jener inneren Kräfte, die dem Wiederaufbau Deutſchlands hemmend im Wege ſtehen und Deutſchland zugrunde ge⸗ richtet haben. Gauleiter Wagner. SA.⸗Sporlabzeichen nicht Selbſtzweck Jeder wehrhafte Deutſche Träger des Ab⸗ zeichens Am 27. März werden die Träger des SA-⸗Sportabzeichens ihre erſte Wieder⸗ holungsübung ablegen. Aus dieſem Grund ſei nochmals Sinn und Zweck des Abzei⸗ chens herausgeſtellt, um deſſen Bedeutung auch denen näher zu bringen, die ſie noch nicht oder nur ungenau kennen. Das SA⸗Sportabzeichen wurde vom Füh⸗ rer mit der eindeutigen Zielſetzung der Wehr⸗ ertüchtigung der deutſchen Jugend geſtiftet. Während das Reichsſportabzeichen ſeine Er⸗ füllung in der Höchſtleiſtung auf leichtath⸗ letiſchem Gebiet findet, will das SA⸗Sport⸗ abzeichen zum Wehrſport und zur Erhaltung der wehrſportlichen Tüchtigkeit erziehen. Die einzelnen Abſchnitte auf dem Weg zur Erziehung und Ertüchtigung ſind in den Be⸗ dingungen zum Erwerb und zum dauernden Beſitz des SA⸗Sportabzeichens klar heraus⸗ geſtellt. Sie umfaſſen: J. Die weltanſchauliche Schulung und die in⸗ nere Haltung des Menſchen; 2. Die Körperſchulung zur Kräftigung von Knochen, Muskulatur und Organen; 3. Die Erziehung zur Leiſtung, die, gepaart mit ſtählernem Willen und eiſerner Diſ⸗ ziplin, ihren Niederſchlag in der Einſatz⸗ bereitſchaft des eigenen Ich für die Gemein⸗ ſchaft finden— Aus dieſer Zielſetzung geht hervor, daß das SA-⸗Sportabzeichen nicht Selbſtzweck ſein will und ſein kann, ſondern zum Dienſt in der Allgemeinheit führt. Dienen aber iſt die höchſte Aufgabe des SA⸗Mannes und darüber hinaus jedes Deutſchen. Darum melden ſich alle SA⸗ Sportabzeichenträger zur erſten Wiederholung am 27. März! 5 „ Ble Fensteꝭ aug, clie tegen auę Zum erſten Male bei weit offenem Fenſter in der Sonne ſitzen, iſt das Schönſte, was es gibt. Es iſt geradezu mollig. Wie lange iſt es her, daß wir Sonnenſtrahlen, ſozuſagen„aus erſter Hand“ entbehrt haben? Man muß den Kopf ein wenig zurücklegen und die Augen ſchließen. Man atmet tief die weiche, warme Luft, fühlt ſich ein bißchen ſchläfrig und dabei reſtlos glücklich... Der Frühling ſteigt zum Fenſter hinein. Schon iſt es ſoweit, daß es uns in geheizten Zimmern, wenn die Sonne auf die Fenſter ſcheint, zu warm wird. Da⸗ rum muß man weit die Fenſter aufmachen, damit die friſche, von Sonnenſtrahlen erfüllte Luft ins Zimmer ſtrömt. „Die Fenſter auf, die Herzen auf— ge⸗ ſchwinde, geſchwinde!“ begann ein altes Früh⸗ lingslied, das wir als Kinder ſangen. Das alte Lied hat recht. Es iſt nicht allein damit getan, die Fenſter aufzumachen— auch das Herz muß bereit ſein, den Frühling zu em⸗ pfangen. Es gibt leider eine Menge Menſchen, die ſich des beſten Augenlichtes erfreuen— und doch blind ſind; es gibt andere, die zwar gut hören und dennoch taub ſind. Beide mer⸗ ken nichts vom Frühling, er gleitet an ihnen vorüber wie jede andere Jahreszeit, ohne daß ihr Herz dadurch nur im geringſten bewegt würde. Sind ſolche Menſchen nicht zu be⸗ dauern? Die„Blinden“ zum Beiſpiel ſehen wohl auf der Straße Autos und brandenden Straßenverkehr, ſie ſehen haſtende Menſchen und viele Geſchäfte, aber die erſten Schnee⸗ glöckchen und Primeln, die jetzt in den kleinen Gärten blühen, oder gar die Mandelbäume mit ihren ſchneeweißen Blüten, entgehen ihnen vollkommen. Es kann geſchehen, daß ſie irgend⸗ wo ein Trüppchen Menſchen ſtehen ſehen, die ſich intereſſiert über eine Stelle am Boden neigen.„Nanu, was iſt los?“ denken ſie dar⸗ auf und ſehen nach, was es gibt. Aber ent⸗ täuſcht wenden ſie ſich gleich wieder ab:„Ach, bloß ein paar Krokuſſe, lächerlich!“ Ja frei⸗ lich, bloß ein paar Krokuſſe, die man aber „erleben“ muß, wenn man den Frühling er⸗ leben will. Und mit den„Tauben“ iſt es nicht anders. Alle die tauſend Geräuſche des All⸗ tags nimmt ihr Ohr ſozuſagen„zur Kennt⸗ nis“, nur eins hören ſie abſolut nicht: das kleine ſelige Lied der Amſel, die vor ihnen auf dem Baum ſitzt und hoch in den blauen Him⸗ mel hinein immer nur von Freude, Freude, Freude jubiliert! Vielleicht wenden dieſe Be⸗ klagenswerten einmal flüchtig den Kopf und ſtellen feſt: Aha, eine Amſel. Erledigt, und ſchon ſind ihre Gedanken wieder bei den kleinen und kleinlichen Alltagsſorgen. Nein: Die Herzen auf! Darauf kommt es an. In dieſen erſten Frühlingswochen iſt jeder Tag ein Geſchenk. Der blaue Himmel und die ſtrahlende Sonne, die erſten Knoſpen und Blättchen an Baum und Strauch, Kinder⸗ wagen und kleine Hunde und zwitſchernde Vögel— all das zuſammen macht das Früh⸗ lingsglück aus. Und dies Glück wird uns allen geſchenkt. Der geſtrige Sonntag Und gar viele, ſehr viele Menſchen zog es geſtern hinaus an dieſem Märzſonntag, an dem es die Sonne ſehr gut meinte. Kaum die Winterkleider abgelegt, ward auch ſchon der Frühjahrsmantel zu ſchwer an dieſem ſonnigen Tag. In ununterbrochener Kette folgten in den Nachmittagsſtunden auf dem Lorſcherweg ge⸗ gen den Wald zu die Spaziergänger. Viele gingen durch die Straßen der ſchönen Nibelun⸗ genſiedlung, wo all die Siedler ſo ſchnell heimiſch geworden ſind, eine Gemeinſchaft bil⸗ dend. Immer mehr Häuſerreihen entſtehen. Iſt doch auch der Gedanke des Siedlungsbaues ein Problem, das ſich der Nationalſozialis⸗ mus ſeit Anbeginn der Bewegung auf ſ ine Fahne geſchrieben hatte. Er wollte den Men⸗ ſchen hinausführen aufs freie Land, wollte ihn ſchollenverbunden formen, ihm Wohnungen mit Licht, Luft, Sonne und Liebe zur Heimat⸗ ſcholle geben. Und dies iſt in weitem Maße gelungen, da der Siedlungsgedanke mit der Machtübernahme greifbare Formen annahm und Mittel und Wege zur Erreichung dieſes Zieles geſucht und gefunden wurden. Mögen immer mehr Volksgenoſſen zum Bau eines Siedlungsheimes übergehen. Der alten und jungen Schützen Weg war geſtern der Spaziergang zu den Schießſtänden am Sandhöfer Weg, wo das Winterhilfs⸗ ſchießen ſtattfand. Ein überaus reger Betrieb herrſchte an dieſer herrlichen Waldesſtätte, wo man heute neben Kane eigenen Intereſſe auch noch— und dies iſt die Hauptſache— die Intereſſen am Volkswohl wahrte. Denn es ſteht feſt: Schießen an und für ſich iſt ein reizender und gern getätigter Sport, doch umſo lieber und umſo freudiger nimmt man daran teil, wenn man weiß, daß es mit dieſem Schie⸗ ßen für eine gute und edle Sache, für das Deutſche Winterhilfswerk einzuſtehen gilt. Kein Wunder alſo, daß ſich neben den Män⸗ nern der Partei, den Angehötigen der Glie⸗ derungen und angeſchloſſenen Verbände, auch noch zahlreiche ſonſtige Volksgenoſſen einfan⸗ den und dadurch dem WHW ihr Scherflein beiſteuerten. Wir ſind gewiß, daß das dies⸗ jährige WHW-⸗Schießen unſerer Kriegerka⸗ meradſchaft, gleich den Vorjahren, auch dies⸗ mal wieder ein voller Erfolg wurde. In ſportlicher Hinſicht war der geſtrige Sonntag für Viernheims Mannſchaften ein recht erfolgreicher. Auf der ganzen Linie blieb man ſiegreich: Das Treffen der Amicitia gegen Neulußheim auf dem Waldſportplatz zog die Sportanhänger an. Einen ſpannenden, über⸗ legenen Kampf führten die Grünen. Doch ſollte es nur ein Tor ſein, das die Punkte einbrachte. Die Fußballer des Turnvereins übermittelten einen überlegenen Sieg gegen Altenbach und auch die Turner⸗Handballer blieben in Laudenbach mit 7:5 ſiegreich.— Viele Viernheimer Fußballfreunde begaben ſich auch nach Mannheim zu dem entſcheidungs⸗ vollen Treffen im Mannheimer Stadion, wo der VfR Mannheim ſich gegen den 1. FC Pforzheim den Gaumeiſtertitel ſicherte. Aller⸗ dings nach einem Spiel, das nur wenig be⸗ geiſternd wirkte. Im„Fürſt Alexander“ tagte die Landwirt⸗ ſchaftliche Warengenoſſenſchaft zu ihrer ordent⸗ lichen Generalverſammlung. Der erſtattete Rechenſchaftsbericht zeigte, daß es aufwärts geht in der Genoſſenſchaft und wurde Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung erteilt.— Im Alarkibericht der Lanbesbauernſchaft Kartoffeln Für die norddeutſchen Fabrikbetriebe konn⸗ ten weiterhin aus Rheinheſſen und auch aus den anderen Bezirken Fabrikkartoffeln zu den üblichen Preiſen verladen werden. Dagegen fanden Futterkartoffeln nicht ſehr viel Be⸗ achtung und auch in Speiſekartoffeln iſt das Geſchäft noch ſehr ruhig. Das Saatkartoffel⸗ geſchäft bleibt hinter den Erwartungen zurück. Jedoch ſollte die Landwirtſchaft auch in dieſem Jahr einen möglichſt weitgehenden Saatgut⸗ wechſel vornehmen. Getreide und Mehl Soweit der Druſch noch im Gang iſt, was allerdings bei den Feldarbeiten nur noch ſel⸗ ten der Fall iſt, erfolgen noch kleinere An⸗ lieferungen von Brotgetreide durch die Land⸗ wirtſchaft. Davon werden hauptſächlich die Landmühlen bedient, während die Großmüh⸗ len ſich auf die laufenden Kontrakte wie auch aus Zuweiſungen aus den Beſtänden der Reichsſtelle ſtützen müſſen. Jedoch iſt bei den meiſten Mühlen der Mahlgutbedarf für die nächſten Wochen ausreichend vorhanden; man⸗ che ſind ſogar bis zum Ende des Wirtſchafts⸗ jahres eingedeckt. Das Braugerſtegeſchäft iſt abgeſchloſſen. Die reſtlichen Scheine ſind gedeckt. Nur oſt⸗ und ſüddeutſche Braugerſte iſt noch angeboten. Die Haferanlieferungen haben noch nicht ſtärker eingeſetzt. Das Angebot in Weizenmehl bleibt reich⸗ lich, ſodaß ſich bei Handel und Mühlen Vor⸗ räte bilden. Der Verarbeiter bezieht nur den laufenden Bedarf. Roggenmehl wird nur bei den hieſigen Mühlen laufend abgenommen, während die Beſtände in oſtdeutſchen Her⸗ künften nur langſam abnehmen. Futtermittel Die Futtermittelverſorgung bleibt ziemlich günſtig, da bis auf Kleie und Schnitzel z. Zt. alle Kaufwünſche befriedigt werden können. Auch Heu war wieder reichlicher zu beſchaffen, während die Verſorgung in Stroh noch ſehr wenig befriedigt. Vieh und Fleiſch Auf allen Großviehmärkten ſind die Auf⸗ triebe ſo reichlich, daß auch nach der Heraus⸗ nahme von etwaigen Ueberſchüſſen durch die Reichsſtelle die Kontingente der Verarbeiter überdeckt werden können. Infolgedeſſen waren auch die Fleiſchvorräte bei den Verarbeitern reichlich. Die Landwirtſchaft muß ſich alſo auf einen ſtetigen Abſtoß des fertigen Schlacht⸗ viehes einſtellen. 478 58 Kälber waren noch ſo reichlich aufgetrieben, daß wiederum die Verarbeiterkontingente, be⸗ ſonders in den Städten, reichlich verſorgt wur⸗ den. Die Qualität iſt befriedigend, aber die Höchſtpreiſe können in den geringen Klaſſen nicht mehr erreicht werden. 50 Schweine waren auf den Außenmärkten im Rahmen der Kontingente aufgetrieben, fanden jedoch dort allerdings ſehr glatte Aufnahme, während auf dem Frankfurter Markt die Reichsſtelle den Ueberſchuß für ſich in An⸗ ſpruch nahm. Es iſt erwünſcht, daß wieder ſchwerere Schweine angeliefert werden. Das Schafgeſchäft verlief ruhig, da der Konſum ſich noch nicht genügend erweitert hat. Milch, Butter und Käſe Während der Feldarbeiten, die auch einen erhöhten Eigenverzehr mit ſich bringen, ſind die Milchanfuhren an die Molkereien ſchwä⸗ cher geworden. Da auch andererſeits der Friſchmilchverzehr in den warmen Frühlings⸗ tagen anſtieg, nahm die Buttererzeugung leicht ab, ſodaß zur Deckung der Verteileranforde⸗ rung kurheſſiſche Butter hinzugenommen wer⸗ den mußte. Die Nachfrage der Verbraucher iſt ſehr dringend. Im Käſegeſchäft iſt eine kleine Umſatz⸗ ſteigerung, allerdings mehr in Markenkäſe als in Magerkäſen, eingetreten. Limburgerkäſe wird noch ſehr langſam verkauft. Sauermilch⸗ käſe wurde dagegen mehr angefordert, und auch in Quark blieben die Umſätze befrie⸗ digend. Eier Die Eiererfaſſung zeigt einen erfreulichen Aufſtieg, ſodaß ſich, allerdings unter Hinzu⸗ nahme von Bezügen aus Hannover und Kur⸗ heſſen, die Bedarfsdeckung weſentlich beſſern konnte. Auslandseier ſind kaum vertreten. Die Bevölkerung darf ſich jedoch noch keinesfalls auf eine volle Deckung ihrer Eiererzeuger ein⸗ ſtellen. Obſt und Gemüſe Die Nachfrage nach Aepfeln iſt ſehr lebhaft, da ſich allenthalben die geringen Zufuhren von Apfelſinen bemerkbar machen. Mittlere Qualitäten waren noch genügend vorhanden, während es an baſſerer Qualität fehlt, ſodaß beſonders für dieſe Qualität die höchſtzuläſ⸗ ſigen Preiſe erreicht werden. Die Gemüſeverſorgung iſt befriedigend, zu⸗ mal jetzt das Angebot von neuem Treibhaus⸗ gemüſe einſetzt. So ſind Radieschen und Lat⸗ tich am Markt, aber der Verbraucher hat noch die Möglichkeit, andere Friſchgemüſe, wie Feldſalat, Spinat, Roſenkohl und Wirſing in genügendem Umfange und preiswert zu kau⸗ fen. Auch Wurzelgemüſe kann noch mehr Be⸗ achtung finden. Nur Rotkohl iſt knapper, wäh⸗ rend Weißkohl genügend vorhanden iſt. Die Verſorgung mit Zwiebeln wird aus Kühl⸗ hausbeſtänden gedeckt bis die erſten ägyptiſchen Zwiebeln eingehen. Die ausländiſchen Ge⸗ müſen wie Blumenkohl, Eskariol und Toma⸗ ten finden zur Zeit weniger Beachtung. „Kaiſerhof“ waren die Mitglieder des Medi⸗ zinalverbandes zur Jahres⸗Generalverſamm⸗ lung erſchienen. DD Führerbejprechung fällt aus Die für heute abend im„Ratskeller“ an⸗ beraumte Führerbeſprechung fällt aus. CCC A! Todesfall. In Oſterſpay, wo ſie mit ihrer Schweſter eine zweite Heimat gefunden hatte, verſtarb nach kurzer Krankheit Fräulein Anna Maria Müller im Alter von 67 Jahren. Die Beerdigung des an den Folgen eines Verkehrsunfalles verſtorbenen Georg Wunder 1. erfolgt heute Montagnachmittag 5 Uhr, vom Sterbehauſe Eulerſtraße 20 aus. Die Mitglieder der Kriegerkameradſchaft, de⸗ ren treuer Kamerad der unerwartet Heimge⸗ gangene immer war, nehmen recht zahlreich an der Beerdigung teil. Zu den Abiturienten der Benderſchule in Weinheim(früher Realgymnaſium), die auch von Schülern der Bergſtraße, des Oden⸗ waldes und von Viernheim beſucht wird, zäh⸗ len in dieſem Jahre: Knapp, Mörlenbach, B. Ungeheuer und L. Ungeheuer, Rimbach, Mandel und Weidner, Viernheim, Rettig, Fürth i. O. Hühnerei wiegt 125 Gramm. Ein Ge⸗ flügelhalter, in der Holzſtraße wohnhaft, be⸗ ſitzt unter ſeinem Hühnerbeſtand ein Huhn, das ſehr große Eier legt. Es wurde uns ein ſolches im Rekordgewicht von 125 Gramm vorgezeigt, das ſchon mehr einem Gänſeei glich. Geldſtrafe wegen Vermahlung von Rog⸗ gen zu Futterſchrot. Der Vorſitzende des Ge⸗ treidewirtſchaftsverbandes Heſſen⸗Naſſau tlilt mit, daß bei einer Betriebsprüfung der Mül⸗ ler K. Schwabe bei der Vermahlung von mahl⸗ fähigem Roggen zu Futterſchrot angetroffen worden iſt. Der Roggen gehörte dem Bauer Schulthess. Beide Beſchuldigte haben die Vor⸗ ſchriften der Verordnung zur Sicherſtellung des Brotgetreidebedarfes vom 22. Juli 1937 verletzt und ſind von dem Amtsgericht Hom⸗ berg(Oberheſſen) auf meinen Antrag vom 22. November 1937 zu einer Geldſtrafe von je 50.— RM. evtl. 10 Tage Gefängnis ver⸗ urteilt worden. 150000 weibliche Gefolgſchaftsmitglieder erhalten Sonderzuwendungen Die Arbeitsausſchüſſe aller Wirtſchafts⸗ zweige befaßten ſich mit dem beſonderen Schutz der werdenden Mutter im Betriebe. Folgende Punkte wurden in den Beratungsergebniſſen feſtgelegt und als Empfehlungen an die Be⸗ triebe herangetragen: 1. Die werdende Mutter iſt verpflichtet, ſechs Wochen vor der Niederkunft eine ärztliche Beſcheinigung hierüber vorzulegen. 2. Von der Kenntnisnahme durch den Be⸗ triebsführer an genießt die Schwangere Kündigungsſchutz bis zu 12 Wochen nach der Niederkunft. 3. Auf Grund der ärztlichen Beſcheinigung legt die Schwangere ſechs Wochen vor der Niederkunft die Arbeit nieder.— Auch auf Antrag der Schwangeren hin ſoll dieſe mit leichteren Arbeiten 3—4 Monate vor der Niederkunft beſchäftigt werden. 4. Im Falle der Verrichtung leichterer Arbeit wird der bisherige Lohn weitergezahlt; im Falle der Arbeitsniederlegung wird der Un⸗ terſchiedsbetrag zwiſchen Wochengeld und bisherigem Lohn gezahlt. 5. Die geſetzlichen Stillpauſen werden durch⸗ bezahlt. Die Empfehlung der Arbeitsausſchüſſe wurde bisher bereits in über 4000 Betrieben mit mehr als 15 000 weiblichen Gefolgſchafts⸗ mitgliedern in die Betriebsordnungen aufge⸗ nommen. der Hel fer; ab 1 Mit entgege Sonnte Feuden delte e mit eil um n heir ſuchern vor all nan 1 Nufgab Dem mit fol ner J. Kiß 2, wären! geſpan Platz i geftel! Jungs Aſſchlä bedeute pauſier nuch ni lige Se Epiel ſpielte eine w in En im Stu cgenhei zunütze Verbin und st 1 nkeiſt d leuten, einſaßb ßen. J zu ſche produkt Epieler degeg berwert Das de Ein einen h minuten heiten h en aher liche h der heil n dh 0 egen n. ſd i sci b der hl, ig lach Taſende⸗ fen per guchr Une lliſe 10 ucgetiſe lermilch⸗ ert, und . beftie weilchen N Hinu⸗ ind Kur⸗ beſſen klen. Die . Milere chanden, t, ſchaß fl nd, zu⸗ zibhnus⸗ d Hal hat noch e, wie ſug in zu u- chr Bee N 21 , wäh⸗ 11 iſt. Le. aroffn Maler die Vor⸗ ſchafk⸗ n Schuß Jolgelde chliſen die e 0 fc iche ar 1 Be⸗ danger n lach iin par del 100 auf ese t por del Abel lt; i e ll⸗ ö f 9 3 außerdem die Kammfabriken in NS. Für die ſechſte Reichsſtraßenſammlun des Wß W. die Ende März ſtattfindet, 5 viele Millionen von Abzeichen in den Schnit⸗ zereien in Erbach im Odenwald hergeſtellt. Es ſind in dieſem Jahre Kleeblatt. Teeroſe, runde Roſe, Apfelblüte, Schneeglöckchen. Veilchen, Vergißmeinnicht und Stiefmütterchen in drei verſchiedenen Farben. Es iſt ſchon zu einer ſchönen Gewohnheit ge⸗ worden, daß bei der letzten Reichsſtraßenſamm⸗ lung eines jeden Winterhilfswerkes die kleinen Kunſtwerke aus unſeren heimiſchen Schnitzer⸗ werkſtätten verkauft werden. Denken wir noch an das Edelweiß des Jahres 1935. an die Nar⸗ ziſſe des Jahres 1936 und die Margueriten des vergangenen Jahres. Jedes dieſer Abzeichen iſt nicht zur ein geſchmackvolles, künſtleriſches Werk, ſondern es finden mit dieſer Arbeit auch Hun⸗ derte von Familien unſeres Gaues in den arbeitsarmen Wintermonaten Verdienſtmöglich⸗ keiten. Die Abzeichen dieſes Jahres werden um größten Teil von den Elfenbein⸗ len ese der weltberühmten Schnitzer⸗ iadt Erbach hergeſtellt. An der 8 ber⸗ amſtadt und Betriebe in Württemberg, Ba⸗ den und Bayern beteiligt. Wie in den ver⸗ gangenen Jahren werden die Abzeichen wieder aus Kunſtharz hergeſtellt. Wenn man überlegt, daß allein die Arbeits⸗ gemeinſchaft des Odenwälder⸗Elfenbeinhand⸗ werks in Erbach rund 1200 Schnitzer und Hilfskräfte in 120 Schnitzerejen und Dre⸗ hereien für Wochen mit der Herſtellung dieſer Abzeichen beſchäftigt, ſo kann man ſich ein Bild von der außerordentlichen wirtſchaftlichen Frihlingsblüten für das Wg W. Bedeutung der Herſtellung dieſer Abzeiche 1 für unſeren Gau machen. Vom Rohmaterial bis zu dem fertigen Wo W.⸗Abzeichen ſind mannigfache Handgriff und viele Arbeitsgänge zu erledigen, die an das künſtleriſche Empfinden und die Fertigkeit der Schnitzer große Anforderungen ſtellen. Das Rohmaterial, hochwertiges deutſchee Kunſtharz. kommt in profilierten Stangen von 40 Ztm. Länge zunächſt zu den Drechſler⸗ betrieben, wo von dieſen Stangen Blättchen in der Stärke des Abzeichens abgeſchnitten werden. Dieſe Blättchen laſſen ſchon die gro⸗ ben Umriſſe der Blüten erkennen. In dieſe Blättchen wird mit kleinen Hilfsmaſchinen der; Kelch eingedreht. Dann werden die Blüten⸗ blätter ausgefräßt. Der Schnitzer gibt mit ſei⸗ ner Künſtlerhand an einer kleinen Fräß⸗ maſchine der Blüte ihre endgültige Form. Nach⸗ dem die Löcher für die Anſtecknadel eingebohrt ſind, wird jede einzelne Blüte vom Staub, der beim Fräßen entſtanden iſt, gereinigt und von Mädchen bemalt. Später werden ebenfalls von Frauen und Mädchen— vielfach in Heim⸗ arbeit— die Anſtecknadeln eingedreht und nun erſt nach dieſen vielen Arbeitsgängen liegen die bunten Abzeichen vor uns, die auch bei dieſer Sammlung wieder ihren großen Erfolg haben werden. Die Abzeichen werden in Schachteln zu hun⸗ dert Stück und zu tauſend Stück verpackt, vom Ort ihrer Herſtellung an die Kreisamtsleitun⸗ gen der RSV. verſchickt. Von da nahmen ſie ihren Weg in die Hand jedes einzelnen Volks⸗ genoſſen, der ſich bei der letzten Reichsſtraßen⸗ ſammlung des WSW. des Winters 1937038 damit ſchmücken wird. Ein Tor rettet bie Punkte Viernheim— Neulußheim 1:0(0:0) Mit einigen Sorgen ſah man dieſem Spiel entgegen, nachdem Viernheim am vorigen Sonntag eine ſo überaus ſchwache Partie in Feudenheim geliefert hatte. Dieſes Mal han⸗ delte es ſich allerdings um ein Heimſpiel, aber mit einer Leiſtung wie in Feudenheim hätte man nie und nimmer einen Sieg über Neu⸗ lußheim davongetragen. Den zahlreichen Be⸗ ſuchern des geſtrigen Kampfes präſentierte ſich vor allem eine umformierte Mannſchaft, und man war natürlich neugierig, wie dieſe ihre Aufgabe löſen würde. Dem Schiedsrichter ſtellte ſich die Amicitia mit folgender Beſetzung: Krug; Kiß 1, Weid⸗ ner J.; Hoock V., Müller A., Fetſch; Kiß 3, Kiß 2, Müller J., Kiß 4, Helbig H. Vor allem waren es Weidner und Helbig, auf welche man geſpannt war. Erſterer hat ſchon lange einen Platz in der erſten Mannſchaft verdient und gefiel auch beſonders durch ſein gutes Stel⸗ lungsſpiel wie auch durch ſeine befreienden Abſchläge. Die Hintermannſchaft iſt durch ihn bedeutend ſtabiler geworden. Helbig, ein Jahr pauſierend, hat von ſeiner Gefährlichkeit wohl noch nichts eingebüßt— daß er manch„fer⸗ tige Sache“ doch unfertig ließ, war in dieſem Spiel eine allgemeine Erſcheinung. Fetſch ſpielte auf dem ihm gewohnten Läuferpoſten eine weit beſſere Rolle, wie acht Tage zuvor im Sturm. Unſere Hintermannſchaft war auf der Höhe, die Läuferreihe ſchaffte unermüdlich, im Sturm zeigte man einen lobenswerten Ei⸗ fer; aber die ſich dauernd bietenden Torge⸗ legenheiten verſtand die Fünferreihe nicht aus⸗ zunützen. Hier ſtand Kiß Karl als rechter Verbinder nicht auf ſeinem gewohnten Platz und ſein unermüdliches Schaffen verpuffte meiſt durch Nichtverſtehen mit ſeinen Neben⸗ leuten, vor allem mit ſeinem heute immer einſatzbereiten Bruder Jakob auf Rechtsau⸗ ßen. Mehr hätte man von dem Mittelſtürmer zu ſehen gewünſcht, er ſchaffte reichlich un⸗ produktiv und iſt von ſeiner Form in früheren Spielen weit entfernt. Als linker Verbinder zeigte Kiß 4 recht ſchöne Sachen, die aber nicht verwertet wurden. N Das Spiel begann ſofort mit Elan vonſeiten der Einheimiſchen und man hoffte ſchon auf einen hohen Sieg. In den erſten 10 Spiel⸗ minuten wurden ſchon zahlreiche Torgelegen⸗ heiten herausgeſchält, aber was nicht verſchoſ⸗ ſen oder verſtolpert wurde, machte die vorzüg⸗ liche Hintermannſchaft der Gäſte, vor allem der brillante Schlußmann, zunichte. Nach ei⸗ ner Viertelſtunde dauernden Drängens der Grünen konnte ſich Neulußheim endlich frei⸗ machen— aber es waren nur Durchbrüche, mit denen ſie des Gegners Tor zu bedrohen verſuchten. Immer wieder belagern die Platz⸗ Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Amicitia Viernheim 21 14 2 5 57:80 30 Feudenheim 5 18 11 2 5 43.36 24 Seckenheim 19 10 8 43.29 23 Käfertal 19 0 6 42:37 22 09 Weinheim 20 9 9 40.37 20 Ilvesheim 1 32236 18 Neulußheim 16 7 2 7 332.88. 19 Heddesheim F 28.31 16 07 Mannheim 11 11 28.34 15 Friedrichsfeld 13 6 2 5 28.22 15 Hockenheim 11 2120 12 Phönix M'heim 3 99560 12 os Miheim 17„ d i Ne herren, die dies im wahrſten Sinne des Wor⸗ tes waren, das Gäſtetor, doch die tollſten Sachen paſſierten vor deren Heiligtum. In den Gegenangriffen war es vor allem der Gäſterechtsaußen, der den Grünen hätte ge⸗ fährlich werden können, jedoch ließ ihn Weid⸗ ner ſo weit nicht kommen. So ging man mit 0:0 in die Pauſe. Nach dem Wechſel zeigten die Neulußheimer mehr Angriffsgeiſt, aber er zerſchellte bald wieder an unſerer maſſiven Abwehr. Man glaubte ſchon an ein Unentſchieden, als end⸗ lich eine Viertelſtunde vor Schluß das einzige Tor des Tages durch Kiß 2 erzielt wurde. Dem Spielverlauf entsprechend iſt Viernheims Sieg durchaus verdient, ein oder zwei Tore mehr wäre auch noch gerecht geweſen. Schließ⸗ lich ſind ja die Punkte die Hauptſache und die hat ſich die Mannſchaft ja ſichergeſtellt. Man konnte mit dem Reſultat in dieſem Sinne zufrieden ſein. * Weilere Spiele der Bezirksllaſſe 98 Seckenheim— Feudenheim 31 Was ſich Feudenheim wohl niemals hätte träumen laſſen, iſt Tatſache geworden: das ſo entſcheidungsvolle Spiel in Seckenheim ging verloren! Und zwar mit Recht! Seckenheim lieferte die ausgeſprochen beſſere Partie und lagen ſchon bald nach Beginn des Kampfes mit 2:0 in Führung, um bis Halbzeit mit dem 3. Tor das Spiel ſchon frühzeitig zu entſchei⸗ den. Denn die Leiſtungen Feudenheims ließen niemals auf ein Aufholen dieſes Vorſprunges hoffen. Lediglich ein Elfmeter wurde von den Gäſten zum Ehrentor verwandelt. Friedrichsfeld— 08 Mannheim 4.1 Die dem Abſtieg verfallene Mannheimer vermochten in Friedrichsfeld nur wenig aus⸗ zurichten und mußten mit 1:4 klar geſchlagen wieder von dannen ziehen. Käfertal— Heddesheim 2.1 Knapp und glücklich behielt Käfertal über die Heddesheimer Fortunen die Oberhand. Die Gäſte kämpften recht unglücklich, obwohl der Sieg Käfertals aufgrund der techniſchen Ueber⸗ legenheit in Ordnung geht. a * Ein 5:0⸗Sieg ber Turner⸗Fußballer In einem gewaltigen Endſpurt ſteuert nun der hieſige Turnverein der Meiſterſchaft ent⸗ gegen. Wurde am vorletzten Sonntag Lützel⸗ ſachſen mit 6:0 abgefertigt, ſo mußte geſtern der FV Altenbach ſogar auf eigenem Gelände mit 5:0 dran glauben. Erwähnenswert iſt be⸗ ſonders das jedesmalige„zu Null“, was für Stabilität der Hintermannſchaft zeugt, wäh⸗ rend andererſeits aber auch die Fünferreihe ihre produktive Spielweiſe durch zahlreiche Tore zum Ausdruck bringt. Auch geſtern war man von Anfang bis Schluß die überlegene Partie, obwohl ſich Viernheim mit dem äußerſt kleinen Spielfeld nur ſchwer abfinden konnte. Immerhin war ſchon bei Halbzeit an einem eundeutigen Sieg nicht mehr zu zweifeln. Mit 310 waren die Turner bis zu dieſem Zeitpunkt davongezogen, um dann nach dem Wechſel noch zweimal erfolgreich zu ſein. Die Fußball⸗Jugend des Turnvereins fer⸗ tigte ihren Meiſterſchaftsrivalen FV Wein⸗ heim klar und deutlich mit 7:1 ab. * Turner⸗Handballer melden einen Sieg aus Laudenbach TG Laudenbach— TV Viernheim 5:7(24) Rechtfertigten ſchon die Siege unſerer bei⸗ den einheimiſchen Fußball⸗Mannſchaften das gute Anſehen des Viernheimer Sports, ſo wollten anſcheinend auch unſere Handballer nicht zurüaſtehen und dieſes Anſehen etwa durch eine Niederlage trüben. Mit 7:5 Toren holte ſich der Turnverein aus Laudenbach beide Punkte. Nur wer mit den Rundenſpielen der Handballer etwas bewandert iſt, weiß, wie ſchwer es iſt, aus Laudenbach, das geſtern zu⸗ dem noch erſtmals wieder mit vollſtändig kom⸗ pletter Elf zur Stelle war, einen Sieg mit⸗ zunehmen. Nur dem erfreulichen Kampfgeiſt und der aufopfernden Spielweiſe, gepaart mit der notwendigen Uneigennützigkeit, ließen die⸗ ſen Erfolg erringen. Das Spiel beginnt mit einigem Drängen der Viernheimer und ſchon bald war der Fuͤh⸗ rungstreffer fertig, dem wenige Minuten ſpä⸗ ter das zweite Tor folgte. Laudenbach ver⸗ beſſert auf 1:2, muß ſich aber ſofort wieder mit dem dritten Tor der Viernheimer abfinden. Auf bille Art kommt der Platzverein zum 2. Tor und wiederum ſtellten die Turner den alten Torbaſtand her.— Nach Seitenwechſel liegt Laudenbach im Angriff. Ein Strafwurf verhilft ihnen zum dritten Tor und ehe ſich Viernheim verſah, war auch ſchon der Aus⸗ gleich hergeſtellt. Ein neuer Kampf um die Führung entbrannte. Unſere Turner hatten die Der Dienjt im Deutjchen Jungvolk Geſpräch mit dem Jungvoll⸗Beauftragten der RIF., Hauptbannführer Schneider. Auch in dieſem Jahre werden am Vor abend des Geburtstags des Führers im ganzen Reich die Formationen der neuaufge⸗ nommenen Jungen in ihren Standorten an⸗ treten, um durch den Reichsjugendführer in die Hitler-Jugend aufgenommen zu werden. In einem Geſpräch mit dem Jungvolk⸗Beauftragten der Reichsjugendführung, Haupt- jungbannführer ernhard Schneider, erhielt der Mitarbeiter des RI. einen inte⸗ reſſanten Ueberblick über die reichseinheitliche Vorbereitung und Durchführung der Neu⸗ aufnahme. In großen Zügen zeichnete er uns ein Bild von der verantwortungsvollen Arbeit, die dazu alljährlich von der Führerſchaft des Deutſchen Jungvolks geleiſtet werden muß. Der Aufruf der Hitlerjugend wendet ſich in erſter Linie an die deutſche Elternſchaft; denn ſie iſt es, auf deren Vertrauen und Mitarbeit allein eine erfolgreiche Erziehungsarbeit aufgebaut werden kann.„Wenn wir an den Pimpfen eine erzieheriſche Aufgabe erfüllen wollen, dann können wir das nur, wenn die Elternſchaft aufgeſchloſſen und mit Verſtändnis den beſonderen Aufgaben der großen Gemeinſchaft der deutſchen Jugend ge⸗ genüberſteht. Eltern⸗Ausſpracheabende, die in der Heis vom 4. bis 28. März von den Einheiten urchgeführt werden, ſollen dieſem Ziel dienen und die Eltern über alle Fragen des Jungvolkdienſtes ſowohl in erzieheriſcher, wie in organiſatoriſcher Hinſicht aufzuklären. Es iſt notwendig, daß die Erziehung der deutſchen Fangen in der Hitler⸗ Jugend vom vollen Verkrauen der Elternſchaft getragen iſt: denn die gemeinſame Aufgabe und Autorität verlangt eine enge, lebendige Fühlung⸗ nahme und Zuſammenarbeit“. Aufklärung der Eltern Auf dieſen Elternabenden werden von den Jun volkführern durch Rede und Gegenrede alle etwe vorhandenen Zweifel und Irrtümer beſeitigt oder klargeſtellt. Um die Eltern in jeder Hinſicht über die Anforderungen, die im Jungvolk an ihre Jungen geſtellt werden müſſen, auf dem Laufen⸗ den zu halten iſt jetzt von der Reichsjugend⸗ führung eine„Vorſchrift über den Jungvolkdienſt“ herausgegeben worden. Dieſe Dienſtvorſchrift, die jedem neueintretenden Jungen nach erfolgter Auf⸗ nahme ausgehändigt wird, ermöglich auch den El⸗ tern eine Ueberſicht über Weſen, Form und Arbeit des Jungvolks. Der Weg des Pimpfen Neben dem Schuljahrgang 1927¼8 haben auch die Jungen, die in der Zeit vom 1. Januar bis 1. Juli 1927 geboren ſind, noch einmal Gelegen⸗ beit lich zum Eintritt in die HJ. zu melden. Die ſchon norber auf ihre Taualichkeit für den H J.⸗Dienſt ärztlich geprüften Jungen, werden von den Einheitsführern gemuſtert und— wenn ſie den Grundbedingungen für die Aufnahme entſprechen, alſo ariſch, reichsdeutſch und erbgeſund ſind— den für ihre Wohnung zuſtändigen Einheiten zu— geteilt. Hier nehmen ſie ſchließlich am 19. April an der feierlichen Verpflichtung teil, zu der der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, wie alljährlich von der Marienburg aus zur deutſchen Jugend ſpricht. beſſeren Nerven und ziehen wieder auf 6:4 davon. Nochmals iſt Laudenbach erfolgreich, um ſich dann aber doch mit dem von Viern⸗ heim erzielten 7. Tor endlich geſchlagen zu geben. Ein heißer, aber fairer Kampf hatte damit ſein Ende gefunden.— Jugend⸗Handball: Käfertal Jug.— TW Viernh. B⸗Jug. 10:10 Reſultate der Handball-Bezirksklaſſe: Friedrichsfeld— Schwetzingen 627 1846 Mannheim— Leutershauſen 6:12 * Günſtiger Saatenſtand im Nhein⸗ Main⸗Gebiet Die weiten Getreidefelder im Rhein⸗ Main⸗Gebiet haben in dieſem Jahr ausge⸗ zeichnet überwintert, da die Witterung ſehr günſtig war. Vor allem fehlten längere ſtarke Kälteperioden. Die Tage mit größerer Kälte traten erſt ein, als die Saaten durch eine dicke Schneedecke geſchützt lagen. Gerſte, Roggen und Weizen, die zwar verhältnismäßig ſpät ge⸗ ſät, aber bei dem milden Wetter doch gut auf⸗ gegangen waren, ſtehen dicht und gut beſtockt. Auswinterungen, die nachgeſät werden müſſen. kamen nur auf einigen wenigen Aeckern vor. die ſehr tief liegen, ſodaß das Schmelzwaſſer des überaus reichlichen Schnees nicht raſch genug ab- fliezen und verſickern konnte. Schäden durch Mäuſe und anderes Ungeziefer wurden nur vereinzelt feſtgeſtellt, dagegen klagen aber viele Landwirte über die Krähenplage, die in Orten des Riedes und der Wetterau an den Saatfeldern erheblichen Schaden anrichten. Er⸗ wünſcht wäre den Landwirten, wenn die Witte⸗ rung allmählich wärmer würde, denn bei den noch recht kalten Nächten und bei den rauhen Oſtwinden am Tage hat das Frühjahrswachstum bisher nur ſehr ſchwach eingeſetzt. Für die all⸗ mählich beginnende Frühjahrsbeſtellung wäre ein durchdringender warmer Regen, der die Oberſchichten des Bodens genügend anfeuchtet, erwünſcht. In den tieferen Bodenſchichten fin⸗ det man noch genügend Feuchtigkeit, hat doch der vergangene Winter mit ſeinen Schneemaſſen den Aeckern reichlich Waſſer gebracht, mehr als in den vergangenen letzten zehn Jahren. Humor Des Fremdenführers Frage Mell geht ins Muſeum. Ein Führer erklärt alles: Zeigt Mell: „Hier hängt ja Beethovens Totenmaske!“ Der Führer ſtutzt: „Woher wiſſen Sie das? Waren Sie ſchon einmal hier?“ Dann beginnt für den Jungvolkanwärter eine mehrmonatige Probedienſtzeik. Die Anwärterzeit wird abgeſchloſſen durch die Pimpenprobe. Bis zum 14. Lebensjahr tut der Pimpf ſeinen Dienſt im Jungvolk. Ohne Unterſchied 1—5 an alle Jungen die gleichen Anforderungen geſtellt. Wie ſie nun im einzelnen damit fertig werden, der eine beſſer, der andere ſchlechter, das läßt ihre Eigenſchaften in klarem Licht erkennen. Das Jungvolk iſt in der Tat die erſte Vorſchule der Bewegung. Die beſten Führer für die Pimpfe Es verſteht ſich von ſelbſt, daß dieſe große erzieheriſche Verantwortung für die Zukunft von Volk und Staat nur getragen werden kann, wenn eine entſprechende Führerſchulung und ausbildung für einen ſtändigen Nachwuchs der Führerſchaft ſorgt. Denn die Haltung, die den Jungen im Jungvolk anerzogen wird, bildet die Grundlage jeder ſpäteren Entwicklung. Es werden deshalb für die jüngſten Jahrgänge die beſten und fähigſten Führer bereitgeſtellt. In den ſogenannten Aus⸗ bildungsfähnlein wächſt ein junger Führerſtamm heran, der jederzeit praktiſch einſatzbereit iſt. Der Jungenſchaftsführer gibt durch ſeinen Cha⸗ rakter und ſeine Haltung der kleinen Einheit, die hinter ihm ſteht, ein beſtimmtes Gepräge. Die Ein⸗ ſatzbereitſchaft der Führerſchaft iſt beſtimmend für den geſamten Dienſt im Jungvolk. Das Wort des Führers„Jeder iſt verpflichtet, ſeinem Volk zu dienen“, ſteht auch über der Arbeit des Jungvolks, und wenn in dieſen Tagen die Zehnjährigen zu ihren Kameraden und Kameradinnen in der Hitler⸗ Jugend ſtoßen, dann erweiſt ſich damit aufs neue, daß die deutſche Jugend heute den tieferen Sinn dieſes Dienſtes begriffen hat. ——— Meerreitich- pikant und geſund Die Vielgeſtalt unſerer Mahlzeiten iſt von jeher nicht allein durch Geſichtspunkte des wechſelnden Geſchmackes beſtimmt worden. Die gebietende Notwendigkeit, mit den zur Verfü⸗ gung ſtehenden Nahrungsmitteln den Speiſe⸗ zettel zu beſtreiten, hat ſich maßgebend auf ihre Zuſammenſtellung und auf die Zube⸗ reitungsarten ausgewirkt. Auch heute iſt die deutſche Hausfrau bereits daran gewöhnt, je⸗ weils die Nahrungsmaterialien zu bevorzu⸗ gen, deren Verbrauch auch im volkswirtſchaft⸗ lichen Intereſſe liegt. In den nächſten Monaten iſt ein erhöhter Verbrauch von Meerrettich durchaus er⸗ wünſcht. Die diesjährige Erntemenge an Meer⸗ rettich liegt je nach ha nach den Vorſchätzun⸗ gen etwa um 10—15 Prozent über der vor⸗ jährigen. Es iſt mit einem Geſamtertrag von 62 000 dz zu rechnen; hinzu kommt noch, daß die früher beträchtliche Ausfuhr zurückging. Der Meerrettich enthält ein ſcharfes ätheri⸗ ſches Senföl, deſſen appetitanregende Wirkung ihn zu einem ausgezeichneten Küchengewürz macht. In der Volksheilkunde wird er außer⸗ dem von altersher als Heilmittel gegen Gicht und Rheumatismus empfohlen. Die vielſeiti⸗ gen Verwendungs möglichkeiten in der Küche, z. B. zur Tunkenbereitung und als Beigabe zu Fiſchgerichten ſind ja der geſchulten Hausfrau bekannt. Meerrettich wird deshalb den Haus⸗ frauen in allen Teilen unſeres Vaterlandes zur Verwendung beſonders empfohlen. nſg. Aülnanmumumumnumnununeunmumumunmunununaanduumbduuuanuann Hitlerjungen! Wollt ihr an den Fahr⸗ ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft die Grundlage— ſpart fleißig! Aünmmumamammmummnnmmanmmmmanmmmimnmnmmmnmmnmumammlounmnmmmman VMi.Cldlenkàtzeſen Es kann überall beobachtet werden, daß ſich gewiſſenloſe Leute an den Schönheiten unſerer Heimatnatur zu bereichern ſuchen, indem ſie ſich in ſchändlichſter Weiſe über die Weiden hermachen und alle Zweige mit den Kätzchen herunterreißen und die Bäume und Sträucher in dieſer Weiſe ſchädigen. In der Regel ſind es Händler, die nachher von Haus zu Haus ge⸗ hen, um ihre widerrechtlich erworbene Ware loszuwerden. Die Ausrede, es handle ſich um Weidenkätzchen, die in Gärten gezogen ſeien, iſt in den allermeiſten Fällen nicht ſtichhaltig. Was kümmert dieſe Frevler die Naturſchutz⸗ verordnung, was kümmert ſie die Bitten der Bienenzüchter, denen die blühenden Weiden nicht nur eine willkommene, ſondern eine not⸗ wendige Sache ſind. Die betreffenden Abſchnitte der Verordnung zum Schutze der wildwachſenden Pflanzen und der nichtjagdbaren wildlebenden Tiere vom 18. März 1936 lauten: „Es iſt verboten, von Bäumen und Sträu⸗ chern in Wäldern, Gebüſchen oder an Hecken Schmuckreiſig unbefugt zu entnehmen, gleich⸗ gültig, ob im einzelnen Fall ein wirtſchaft⸗ licher Schaden entſteht oder nicht. Als Schmuckreiſig gelten Bäume, Sträucher, Bün⸗ del von Zweigen, die geignet ſind, als Grün⸗ ſchmuck von Innenräumen aller Art, von Ge⸗ bäuden, Straßen, Plätzen und Fahrzeugen, zu Girlanden, zur Kranzbinderei oder als winter⸗ liches Deckreiſig verwendet zu werden, z. B. Weihnachtsbäume, Pfingſtmaien, Zweige von Nadelbäumen, Laubbäumen und Sträuchern, beſonders auch kätzchentragende Weiden, Ha⸗ el⸗, Eſpen⸗, Erlen⸗ und Birkenzweige, Zweige r Felſenbirne und dergl. Wer Schmuckreiſig zu Handelszwecken mit ſich führt, befördert oder anbietet, hat ſich über den rechtmäßigen Erwerb auszuweiſen.“ (Bekämpfung der Schrotſchuß⸗ und Kräuſeltrankheit an Pfirſichbäumen Bekanntlich erkrankten alle Pfirſichbäume im vorigen Jahr mehr oder weniger an der Schrotſchuß⸗ und Kräuſelkrankheit und der dadurch verurſachte Schaden war an manchen Orten außerordentlich groß. Je nach Verlauf der Witterung beſteht die Gefahr, daß ſich dieſe Mißſtände wiederholen, deshalb ſoll in Folgendem geſagt werden, wie man dieſen un⸗ angenehmen Begleiterſcheinungen bei der Pfir⸗ ſichkultur am beſten begegnen kann. In den allernächſten Tagen empfiehlt es ſich, alle Pfirſichbäume mit einer zweiprozen⸗ tigen Kupferkalk⸗Löſung zu ſpritzen. Dieſe Spritzung muß aber äußerſt gründlich ausge⸗ führt werden, es darf nicht das Geringſte von dem Geäſt frei von Kupferkalk bleiben. Um dies reſtlos zu erreichen, wird die Spritzung in einem Arbeitsgang innerhalb 2—3 Stunden zweimal ausgeführt. Man kann ſelbſtverſtänd⸗ lich außer der ſelbſt hergeſtellten Kupferkalk⸗ brühe(Kupfervitriol) auch ein fertiges Kup⸗ ferkalkpräparat verwenden. Wer ganz ſicher gehen will, macht je nach Verlauf der Wit⸗ terung, vielleicht in 14 Tagen und zwar dann, wenn die Knoſpen als rote Käppchen mehr ſichtbar geworden ſind, eine nochmalige, aller⸗ dings nur ½prozentige Spritzung mit dem gleichen Mittel. Werden dieſe beiden Maßnahmen oder we⸗ nigſtens nur eine davon gründlich ausgeführt, ſo kann man mit einem hundertprozentigen Erfolg rechnen. Allerdings gehört zu einer weiteren erfolgreichen Pfirſichkultur noch, daß keit abzurufen. aus statt. Jodes- 1 Anzeige Gott, dem Herrn über Leben und Tod, hat es gefallen, heute unsere liebe Schwester und Tante, Fräuleln Anna Maria Müller nach kurzer Krankheit im 67. Lebensjahre in die Ewig- Ostersnap. Viernheim, den 20. März 1938 Ile lauernden Hinterbnledenen Die Beerdigung findet morgen Dienstag nachmittag 5 Uhr in Viernheim vom Elternhause, Adolf Hitlerstraße 71, werden Geübte Horsell- Hänerinnen RorletabrnFellna Derjenige, der mein mad das am Samstag abend in der Saar⸗ ſtraße vor dem Hauſe Nr. 58 ſtehen geblieben iſt, mit⸗ genomm. hat, wird gebeten, dasſelbe bei Fritz Knapp, Saarſtraße 49, ab⸗ zugeben. Speije⸗ und Fulter⸗ kartoffeln eingestellt. gans Bepef Morgen Dienstag v. 4 Uhr ab N Ad Ferkel, und Läufer zum Verkauf Schmitt, Schweinehlg, Zwingenberg. ſowie Dickrüben zentnerweiſe zu verkaufen. Fer- ner eine Partie Stroh abzugeben. „Aebſtock Werbt für Eure Heimat⸗ olf Hitlerſtraße 88 Werde Mitglied der SD. zeitung! W. brauchen 17 15 dieſelben ſachgemäß im Schnitt gehalten wer⸗ den. Bei der recht beachtlichen Ertragsmenge, die die Pfirſichbäume in verhältnismäßig kur⸗ zer Zeit liefern, iſt eine Sicherung bzw. Ge⸗ ſunderhaltung der Bäume dringend zu em⸗ pfehlen. Sportphotographiſches Preisausſchreiben. Der) Deutſche Reichsbund für Leibesübungen läßt in Verbindung mit dem Reichsbund Deutſcher Amateur⸗ Photographen aus Anlaß der großen deutſchen Sportausſtellung„Ein Volk in Leibes⸗ übungen“, die im Rahmen des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes in Breslau durchgeführt wird. ein großes ſportphotographiſches Preisaus⸗ ſchreiben ergehen. In einem beſonderen Teil der Ausſtellung werden die beſten Sportauf⸗ nahmen ausgeſtellt und ihre Urheber durch Preiſe, darunter drei Nordlandfahrten auf dem „Columbus“ und 25 Freifahrten zum Beſuch des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes in Bres⸗ lau, ausgezeichnet. Küchenabfälle ſind wertvolles Futter! Damit ſtützen wir die Fettverſorgung! Marktbericht Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 89 Milchſchweine, 262 Läufer, zuſammen 351 Stück. Verkauft 80 Milch⸗ ſchweine, 181 Läufer, zuſammen 261 Stück. Milchſchweine das Stück von 20—30 Mark, Läufer das Stück von 30—56 Mark.— Marktverlauf: mittel. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co.“ Worms.— DA. II. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. U — — 8 lle Heftellen Arleger- und Soldatenkamerauschalt Dick- rüben zu verkaufen In vielen Fällen kann man— beſonders in kleinbäuer⸗ Bodenbearbeitung im Frühjahr Von Diyl.⸗Landwirt Matthes, Landesbanuernſchaft Heſſen⸗Naſſau. Unſer treuer Kamerad Fr. Froschauer Georg Wunber an der alten Kirche iſt an den Folgen eines erlittenen Erſtklaſſige Verkehrsunfalles geſtorben. Wir werden Schun⸗- unſerem Kameraden ein ehrendes Andenken eparaturen bewahren. An der Beerdigung heute Montag nachm. 5 Uhr wollen die Kameraden vollzählig teilnehmen. Antreten um 4.30 Uhr bei Kamerad Ringhof, Saarſtraße. Das Feſt naht! 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Ein ſolches, man könnte ſagen, gedankenloſes Ar- beiten kann aber nie zum Erfolg führen. Vielmehr müſſen alle Arbeiten auf Srund eines wohldurchdachten Pla- nes in zweckmäßiger Weiſe zum richtigen Zeitpunkt erfolgen, wodurch man ſich viel Arger und Arbeit erſparen kann. In der Landwirtſchaft iſt es nun einmal nicht möglich, nach einem Schema zu arbeiten, da hier die verſchiedenartigen Boden⸗ und Witterungsverhältniſſe von Fall zu Fall bei den durchzuführen⸗ Arbeiten berückſichtigt werden müſſen. Eine der vordringlichſten Arbeiten iſt jetzt vor allem die Beſchaffung des erforderlichen Saatgutes für die Frühjahrs- beſtellung. Nur wenn das Saatgut rechtzeitig bei den in Frage kommenden Stellen(Genoſſenſchaften bzw. ortsanſäſſigen Land⸗ bandel) beſtellt wird, kann mit rechtzeitiger Lieferung hoch- wertigen, einwandfreien Saatgutes gerechnet werden. Weiter iſt es den maßgebenden Stellen nur möglich, ausreichende Men gen Saatgutes in guter Beſchaffenheit ſicherzuſtellen, wenn ſie frühzeitig über die Bedarfslage unterrichtet ſind. Die Not⸗ wendigkeit eines regelmäßigen Pflanzgutwechſels dürfte allen Bauern und Landwirten klar ſein. Die Mehrausgaben, die oft ins Feld geführt werden, werden durch höhere und ſicherere Erträge bei weitem ausgeglichen. Was für das Saatgut gilt, gilt auch für die Handelsdünger. Auch hier iſt ſich jeder Bauer und Landwirt darüber klar, daß er hohe Ernten nur bei aus- reichender Düngung erzielen kann. Es gilt daher, den für die Wirtſchaft erforderlichen Handelsdünger rechtzeitig zu beſtellen, damit er, wenn er benötigt wird, ſofort zur Hand iſt. Das Wintergetreide iſt, ſoweit man bis jetzt beurteilen kann, gut durch den Winter gekommen. Trotzdem empfiehlt es ſich, auch bezüglich der Wintergetreideſchläge ein wachſames Auge zu haben und wenn erforderlich, Beſtände, die durch die Nachtfröſte und Auftauen am Tage hochgezogen ſind, rechtzei⸗ tig anzuwalzen. Eventuell iſt ſchwach entwickelten Beſtänden ebenfalls frühzeitig eine entſprechende Kopfdüngung zu verab- reichen. In vielen Betrieben wird das Grünland ſehr ſtief⸗ mütterlich behandelt. Von einer ſachgemäßen Düngung kann in vielen Fällen überhaupt nicht geſprochen werden. Es iſt aber eine altbekannte Catſache, daß das Grünland(Wieſen und Weiden) eine ſachgemäße Düngung und Pflege lohnt. Gerade jetzt in der arbeitsſchwachen Zeit kann, ſoweit im Herbſt be⸗ reits nicht geſchehen, die Abdüngung des Grünlandes gut vor⸗ genommen werden. Ebenſo muß an die Abdüngung der Som- mergetreide- und Hackfruchtſchläge gedacht werden, denn wenn die Beſtellungsarbeiten beginnen, drängt ſich alles und man iſt dann froh, wenn man einen Teil der Arbeit bereits hinter ſich bat. Bei den Bodenbearbeitungsmaßnahmen im Frühjahr muß als oberſter Leitſatz„die Erhaltung der Winterfeuchtigkeit“ ſtehen. Denn nur bei geregeltem Waſſerhaushalt kann die auf⸗ gewandte Mühe und Arbeit ſich voll auswirken. Als erſtes erät ſollte, ſobald die Kämme der in Winterfurche liegenden Felder genügend angetrocknet ſind, die Ackerſchleppe in Tätig- keit treten. Hierdurch wird die Bodenoberfläche verkleinert und ſomit die Waſſerverdunſtung vermindert. Aber auch die vorhandenen Unkrautſamen werden zum Auflaufen gebracht und können durch die folgenden Arbeitsgänge ſchon vor der Saat vernichtet werden. Beim Arbeiten mit Pflug und Grub ber uſw. iſt darauf zu achten, daß der Boden nicht zu naß ine Gerade hier begangene Fehler laſſen ſich durch noch ſoviel Mühe nicht mehr ausgleichen. Die Ausſaat hat bei all unſeren Frühjahrskulturen in gut vorbereitetes Feld zu erfolgen. Bei Sommer⸗ weizen und Sommergerſte ſoll ſie ſo früh wie irgend möglich vorgenommen werden. Nur frühe Ausſaat verbürgt bei Som⸗ merweizen gute Erträge und bei Sommergerſte gute Qualität. Durch die Krankheiten gehen der deutſchen Volkswirtſchaft alljährlich große Werte verloren. Dieſe Verluſte können und müſſen in Zukunft vermieden werden. Bei den Getreidekrank⸗ heiten iſt dies durch ſachgemäßes Beizen ohne weiteres mög⸗ lich. Sum Beizen kommen nur die vom Deutſchen Pflanzen⸗ ſchutzdienſt amtlich empfohlenen Beizmittel in Frage, die, richtig angewendet, ſicher wirken. Soweit bei der Frühjahrsbeſtellung die Walze Verwendung findet, iſt dafür Sorge zu tragen, daß das Feld nie längere Seit in gewalztem Suſtand liegen bleibt, ſondern baldmöglichſt die Oberfläche durch einen Eggenſtrich gebrochen wird. Sweck⸗ mäßig iſt es, eine leichte Egge direkt an die Walze anzuhängen und die beiden Arbeitsgänge in einem Arbeitsgang zu erledigen. n