U 3 alle ingen 9 ber, 10 l. drt; made K. 65 en und Gerade hf be⸗ t dor⸗ Som⸗ M denn nan it in ſih uh igel, 2 auf etſtes genden Cälg⸗ nent 0 f. roch r der Hubs 5 f ſprid n mer zöglih Son alli ch 1 10 mt 1g 1 1 dung 1011 ö die ail Fugel! fü. Volk Amtsblatt der Bürgermeisterei Bernheim Erſcheinungswelle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. CCG Tc Nummer 68 Italien bereitet ſich für den Führerbeſ etertagen. otenlohn, Dienslag iernheimer eilu Lerkündigungsblatt der N89 AN. Nlernbeim Anzelgenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigenpretsliſte Nr. 6 gültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13. Fernſpr. 153 PS L'bafen 15101 den 22. März 1938 14. Jahraang Der Einzug in Nom ſoll ein triumphales Ereignis werden Kundgebung der ital. Wehrmacht Große Parade auf der Triumphſtraße in Rom Die Vorbereitungen für den Beſuch des Füh⸗ rers in Rom. Neapel und Florenz ſind nunmehr in vollem Gange. Aeberall ſieht man dort Hunderte von Arbeitern mit umfang⸗ reichen Vorarbeiten für Beleuchtungsanlagen. Waſſerſpiele und die Ausſchmückung der Stra⸗ zenzüge beſchäftigt. Der neue Oſtia⸗Bahn⸗ hof und die von ihm zur antiken Stadtmauer und zum Paulstor führende 40 Meter breite Straße, die nach Adolf Hitler benannt wird, ſind im Rohbau annähernd fertiggeſtellt. Schon auf der Strecke zwiſchen dem Bahnhof und dem Paulstor wird die Gäſte ein großartiges Spiel von Beleuchtungseffekten und ein Flaggenſpa⸗ lier erwarten, das auf dem Wege zu den Wahrzeichen des antiken Rom wie Palatin, Conſtantinsbogen, Coloſſeum und den alten Kaiſerfora eine noch nie dageweſene Pracht er⸗ fahren wird.. b Rom, die Hauptſtadt des Faſchis⸗ mus, will den Einzug des Führers zu einem triumphalen Ereignis geſtalten. Im Königs⸗ ſchloß werden dem Führer Räume zugeteilt, die einen erhabenen Blick auf die Ewige Stadt ge⸗ währen. Wie die Zeitungen über die Vor⸗ bereitungen berichten, wird die große Parade auf der Triumphſtraße ein ähnlich überwälti⸗ gendes Aufgebot aufweiſen. wie die Flotten⸗ parade vor Neapel. Sämtliche Wehrmachtteile einſchließlich der Faſchiſtiſchen Miliz und der vormilitärſchen Jahrgänge der Jugendorgani⸗ ſation des Liktorenbündels werden vertreten ſein. Außerdem werden 400 Geſchütze aller Art und 400 Tanks an der Parade teilnehmen, die damit zur größten Kundgebung der italieniſchen Wehrmacht werden wird. Roſenberg ehr Dielrich Eckark Stunde der jungen Nation am 23. März 5 Berlin, 22. März Zum 70. Geburtstag Dietrich Eckarts bringt am Mittwoch, dem 23. März, 21 bis 21.30 Uhr, die„Stunde der jungen Nation“ unter dem Titel„Auf gut deutſch“ eine Sendung zum Ge⸗ denken des nationalſozialiſtiſchen Dichters und Kämpfers. In Wort und Muſik wird der Weg dieſes erſten Sängers der National⸗ ſozialiſten und Vorkämpfers der Bewegung in der Preſſe geſchildert. Sein Wort„auf gut deutſch“ gab einſt ſeiner Zeit⸗ ſchrift, in der er eine klare, kernige Sprache re⸗ dete, den Namen. Im Mittelpunkt der unter gleichem Sinnſpruch laufenden Sendung, die vom Reichsſender München ausgeht und vom Deutſchlandſender, den Reichsſendern Berlin. Frankfurt. Hamburg, Köln, Königsberg, Stutt⸗ gart und Saarbrücken, dem Landesſender Dan⸗ zig und dem deutſch⸗öſterreichiſchen Rundfunk übernommen wird, ſteht die Gedenkrede des Reichsleiters Alfred Roſenberg. Bartelona ſoll ſich ergeben 88 Salamanca, 22. März Wie der nationalſpaniſche Heeresbericht mel⸗ det, beſetzten die Nationalen am 7 der Aragonfront Valdealgorfa, 15 ilo⸗ meter öſtlich von Alcaniz. Wichtige feindliche Stellungen im Umkreis der Stadt wurden nach Ueberwindung heftigen Widerſtandes erobert und über 600 Gefangene gemacht. Der Mon⸗ tag verlief an den Fronten verhältnismäßig ruhig. f Der Frontberichterſtatter des nationalen Hauptquartiers nimmt auf die ſowjetſpaniſche Behauptung Bezug, wonach die nationalen Fliegerangriffe auf Barcelona keine mili⸗ täriſchen Ziele verfolgten. Die katalaniſche Hauptſtadt, ſo ſtellt er feſt, ſei der wichtigſte Umſchlagsplatz für das aus Frank⸗ reich kommende Kriegs material, und innerhalb der Stadt befänden ſich 80 be⸗ deutende militäriſche Ziele. Die ſpaniſchen Bolſchewiſten hätten anſcheinend auch vergeſſen, daß ſie ſelbſt allein auf Zaragoza über 50 Luft⸗ angriffe durchgeführt hätten und auch andere nationale Städte Valladolid, Pamplona, Se⸗ villa, Salamanca und Cordoba von roten Flie⸗ gern wiederholt heimgeſucht worden ſeien, wo⸗ bei große Verluſte unter den Zivilbevölkerung beklagen waren. Men 9 ontag hätten die nationalen Flieger über Barcelona Zehntauſende von Flugblättern abgeworfen, worin ſie die Bolſchewiſten zur Aufgabe des ſinnloſ⸗⸗ Kampfes aufgefordert und angekündigt hätten, daß Katalonien ebenſo wie die anderen Ge⸗ biete Spaniens befreit werden würde. Im Jeichen der kurmfahnen Auftakt zur Volksabſtimmung Berlin, 22. März. Die Bedeutung der Wahlkundgebung im Berliner Sportpalaſt, auf der Reichs⸗ miniſter und Gauleiter Dr. Goebbels ſpricht, wird durch einen großen Propagandamarſch der SA. beſonders unterſtrichen. Um 18.30 Uhr werden die Standarten und Fahnen der Ber⸗ liner SA. von der Dienſtſtelle der SA.⸗Gruppe Berlin ⸗ Brandenburg am Horſt⸗Weſſel⸗Platz durch die SA.⸗Standarte 6 zum Sportpalaſt übergeführt. Der Marſch geht durch folgende Straßen: Kaiſer⸗Wilhelm⸗Straße— Unter den Linden— Wilhelmſtraße— Leipziger Straße — Potsdamer Platz— Potsdamer Straße. Die Rede von Reichsminister Dr. Goebbels wird von allen Sendern des geſamtdeutſchen Rund⸗ funks übertragen. Ferner werden zahlreiche Pilzlautſprecher für die Verbreitung der Rede in den angrenzenden Straßen der Stadt ſorgen. Morgen Generalappell Alle Gliederungen der Parlei krelen an Berlin, 22. März Am 23. März findet in der Deutſchlandhalle in Berlin ein großer Appell der aktiviſtiſchen Gliederungen der Partei ſtatt. Dieſe Appell wird zum Generalappell im ganzen Reich er⸗ klärt. Es werden an dieſem Tage zur gleichen Stunde in ganz Deutſchland die Formationen der Partei antreten, die im Wahlkampf Schul⸗ ter an Schulter für das ewige große Deutſch⸗ land kämpfen. Auf dieſem Appell ſprechen: Stabschef der SA., Lutze Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels Korpsführer des NSKK., Hühnlein Korpsführer des NSF K., Chriſtianſen Reichsführer h Himmler. Die Führer der Gliederungen haben für dieſen Generalappell im ganzen Reich an ihre Forma⸗ tionen nachſtehende Tagesbefehle erlaſſen: Poliliſche Leiler! Am Mittwoch, 23. März 1938, treten die Ak⸗ tiviſten der Bewegung im ganzen Reich zuſam⸗ men, um in einem Gemeinſchaftsempfang den großen Appell aus der Deutſchlandhalle in Ber⸗ lin mitzuerleben. Der Reichspropagandaleiter Todesurteil für Prieſtermörder Die Laufbahn eines Deſerkeurs und Volkskommiſſars Der Prieſtermord in Lubon bei Poſen, dem bekanntlich der polniſche katholiſche Geiſt⸗ liche Streich während eines Gottes⸗ dienſtes zum Opfer fiel, hat jetzt ſeine Sühne gefunden. Der kommuniſtiſche Mörder Nowak, der unmittelbar nach der Tat einer Lynchjuſtiz der empörten Menge nur mit Mühe entging, hatte ſich am Montag vor dem Poſener Bezirks⸗ gericht zu verantworten. Bezeichnend iſt, daß drei vom Gericht beſtellte Offizialverteidiger der Reihe nach ihr Mandat niederlegten und keiner den verabſcheuungswürdigen Mörder ver⸗ teidigen wollte, gegen den die geſamte öffent⸗ liche Meinung Polens in zahlloſen Maſſen⸗ ne erbittert Stellung genommen atte. Im Laufe der ſiebenſtündigen Verhandlun⸗ gen, an der zahlreiche Vertreter nationaler Organiſationen ſowie des katholiſchen Klerus teilnahmen, kam die charakteriſtiſche Tatſache zur Sprache, daß der angeklagte Mörder ſowohl im Weltkrieg aus dem deutſchen Heer de ſertferte, wie auch im polniſch⸗ bolſchewiſtiſchem Krieg ſeine Truppen verließ und zu den Bolſchewiſten überlief, wo er es in Anbetracht dieſer 9 Geſinnung bis zum Volkskommiſſar()) brachte. Der Angeklagte ſtand ſeit Jahren mit den Kommu⸗ niſten in Polen in engſter Fühlung. Das Gericht gab dem Antrag des Staats⸗ anwaltes ſtatt und verurteilte den kommuniſti⸗ ſchen Mörder zum Tode.„ Deulſche Fronklämpfer Gäſte des dute im Forum Muſſolini Zu Ehren der gegenwärtig in Rom weilenden deutſchen Frontkämpfer fand in Gegen⸗ wart des Duce im Forum Muffolini eine große feierliche Veranſtaltung ſtatt. Man ſieht auf dem Bild den Duce beim Gruß an die deutſchen Frontkämpfer. Neben ihm der N Coburg⸗Gotha, der Präſident der deutſchen Frontkämpfervereinigung. (Scherl⸗Bild⸗M.) und die Führer der Gliederungen werden für dieſen gigantiſchen Wahlkampf die letzten Richt⸗ linien ausgeben. Dieſer gemeinſame General⸗ appell iſt der Ausdruck der ungeheuren Stärke und Einheit unſerer Bewegung. Alle Aktiviſten der Partei und ihrer Gliederungen werden an dieſem Tage zum Einſatz für Führer und Volk antreten. Dr. Robert Ley. Reichsorganiſationsleiter. Tagesbefehl an die 5A. Männer der Sturmabteilungen! Der Wille des Führers, die Kraft ſeiner Ides haben Großdeutſchland Wirklichkeit werden laſ⸗ ſen. Der 10. April 1938 ſoll nun das Bekenntnis des ganzen deutſchen Volkes zu dieſer Tat des Führers bringen. Dieſes Bekenntnis zu der bisher gewaltigſten Treuekundgebung des ganzen Volkes für den Führer zu geſtalten, iſt unſere freudige Pflicht. Wie in den Jahren des Kampfes vor der Machtübernahme im Reiche die SA. die Träge⸗ rin der großen Wahlkämpfe und Siege war, werden wir auch dieſesmal, getreu unſerer Tra⸗ dition, ans Werk gehen. Ich erwarte, daß jeder Einzelne von Euch ſich bis zum Letzten einſetzt und ſeine Pflicht⸗ tut. Der gemeinſame Generalappell am 23. März 1938 wird der Auftakt zu unſerer Arbeit ſein, und der 10. April wird der Welt beweiſen, daß das Wort: Ein Volk— ein Reich— ein Führer zur Tat geworden iſt. Es lebe der Führer! Es lebe das großdeutſche Reich! Lutze Tagesbefehl an die Unſer Führer hat durch ſeine Tatkraft das größte ewige Reich geſchaffen, das die Sehnſucht des deutſchen Volkes durch Jahrhunderte ge⸗ weſen iſt. Dem Beiſpiel unſeres Führers fol⸗ gend. werden die Männer der Schutzſtaffeln ihre ganze Kraft, ſei es als Redner. ſei es im Pro⸗ vagandadienſt. einſetzen, um am Erfolg des Führers mitzuhelfen. Heinrich Himmler, Reichsführer nokf.-Männer! Der größte Generalappell der Aktiviſten der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, den Deutſch⸗ land je ſah, ruft Euch zum Mittwoch, den 23. März 1938. auf den Plan. In allen deutſchen Gauen werdet ihr 350 000 Männer des Korps und ſeiner Motor- ſportſchulen in den Abendſtunden dieſes Tages auf den Euch von den Propagandaämtern zuge⸗ wieſenen Aufmarſchplätzen Schulter an Schul⸗ ter mit der SA.,, dem NSF K. und den P. in einem Gemeinſchaftsempfang aus dem Munde des Reichspropagandaleiters und der Führer der Gliederungen jenen Appell verneh— men, der in der Deutſchlandhalle zu Berlin den gigantiſchſten Wahlkampf aller Zeiten einleitet. Rückſichtsloſer Einſatz von Mann und Fahr⸗ zeug und Pflichterfüllung bis zum Aeußerſten ſind das Gebot der Stunde. Der Führer ruft— das NS. marſchiert! Hühnlein, Korpsführer Männer des Ns.-Fſiegerkorys! Am Mittwoch, 23. März 1938, treten wir an zum Generalappell, um den Marſchbefehl ent- gegenzunehmen für den Auftakt der Wahlvor⸗ bereitungen Es gibt für uns nur ein Ziel: Mit der Idee und dem Willen unſeres Führers im Herzen in engſter Verbundenheit mit den Kameraden der Partei und ihrer Gliederungen unſer Bekenntnis zum heiligen Deutſchland und unſerem Führer auf jeden Deutſchen zu übertragen. Heil unſerem Führer! Der Korpsführer des NS.⸗Fliegerkorps. Chriſtianſen, Generalleutnant. 1 9 9—— Nation vor drei Entjcheidungen „Die dritte Sitzung des dritten Reichstages ſeit der Machtübernahme iſt auch ſeine letzte ge⸗ weſen. In einer geſchichtlichen Stunde, deren politiſche Reichweite und Auswirkungen heute auch noch nicht annähernd zu überſehen ſind, rief der Führer und Reichskanzler die Nation, d. h. die Geſamtheit des deutſchen und öſter⸗ reichiſchen Volkes zu einer dreifachen Entſcheidung auf. Erſtens ſoll das öſterreichiſche Volk vor aller Welt Zeugnis da⸗ für ablegen, daß jene Entſcheidung, die es be⸗ reits durch ſeine Revolution und durch ſeine Kundgebungen vor dem Führer vorweggenom⸗ men hat, nicht allein der ſpontane Ausdruck des jubelnden, Dankes eines befreiten Volkes iſt, daß jene Entſcheidung auch in der kühleren Atmoſphäre einer dreiwöchentlichen Bedenkzeit nicht um eine einzige Nuance anders ausfällt. Zweitens ſollen die Stimmberechtigten im reichsdeutſchen Gebiet Bekenntnis dafür ab⸗ legen, daß ſie die Tragweite der nationalfozia⸗ liſtiſchen Revolution in Oeſterreich voll erfaſſen und die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Mutterlande verlangen. Und drittens ſoll die geſamte Nation Bekenntnis dafür ablegen, daf e ihr höchſtes Vertrauen in den Führer dur ie Wahl der Beſten der Nation zum groß⸗ deutſchen Nationalparlament bekunden will. Zum erſten Mal in der deutſchen Geſchichte ſah man die bisherigen diplomatiſchen Vectre⸗ ter Oeſterreichs nicht mehr in der Loge des Diplomatiſchen Korps, ſondern auf den Plätzen der Regierungsvertreter. Zum erſten Mal nahm die nationalſozialiſtiſche Regierung des Landes Oeſterreich an einer Reichstagsſitzung teil. Zum erſten Mal auch wurde eine Reichstagsſitzung— ud gerade ſeine weltpolitiſch bedeutſamſte— nach dem befreiten Oeſterreich übertragen. Wir hier im weiten Raum des Deutſchen Reiches ſahen ſie im Geiſte drunten in Oeſterreich auf Straßen und Plätzen, in Lokalen, Theatern und Wohnungen vor den Lautſprechern verſammelt, aus denen ſie die Beſtätigung des Sieges in ihrem kurzen Befreiungskampf aus dem Munde Adolf Hitlers vernahmen. Wir ſahen aber ebenſo vor unſerem geiſtigen Auge auf dem ganzen Erdball die Völker und die Mächtigen und die Staatsmänner dieſer Völker hierher, nach dem Plenarſaal des Reichs⸗ tages, hinlauſchen. Wieder— zum wievielten Mal wohl?!— hörten ſie alle aus dem beru⸗ fenſten Munde, einen wie großen neuen Frie⸗ bensbeitrag dieſes nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land jetzt wieder der Welt übermittelt hat. In einer Situation, die durch die Gewiſſenloſigkeit eines deutſch ſprechenden, aber nicht deutſch empfindenden Menſchen unhaltbar geworden war, hat das deutſche Einſchreiten nicht nur eine endgültige Klärung in einer der gefähr⸗ lichſten Streitfragen Europas geſchaffen, ſon⸗ dern es hat auch durch ſeine Schnelligkeit unab⸗ ſehbares Blutvergießen erſpart, das ohne die⸗ ſes deutſche Einſchreiten ſpäter in Oeſterreich zwangsläufig eingetreten wäre. Gleichzeitig aber— und das iſt ſicher nicht der geringſte Beweis für den Friedensgrund⸗ ſatz in der Politik des Führers!— wurde durch ie Schnelligkeit und Stärke ſeiner Entſchluß⸗ kraft ſelbſt denen das Leben gerettet, die ein ganzes Volk dem Auslande hörig gemacht, es in namenloſes Elend gebracht und ſchließlich gar angeſichts einer drohenden nationalen Em⸗ pörung zwei ausländiſche Mächte mit ihren Machtmitteln zu Hilfe rufen wollten. Wir wollen hier nicht die Frage unterſuchen, was mit ſolchen Menſchen in einem der Länder mit der allein ſeligmachenden„Demokratie“ unter ſolchen Umſtänden geſchehen wäre— jedenfalls verdanken ſie, die bereit waren, ihr eigenes Volk zu verraten, ihr Leben der Großmut ge⸗ rade des Mannes, deſſen Mitkämpfer ſie zu Tauſenden in die Kerker geworfen hatten! Gerade in dieſer kürzeſten aller bisherigen Reichstagsſitzungen im neuen Reich iſt der Welt da draußen vielleicht der klarſte Spiegel vorgehalten worden. Die kurze Rede Adolf Hitlers ſtellte in wirkſamſter Weiſe einander gegenüber die Entlarvung der demokratiſchen Terrorpolitik gegenüber allem Deutſchtum einerſeits und(zum erſten Mal in dieſer Aus⸗ führlichkeit!) die völlige Entlarvung jener Ma⸗ növer Schuſchniggs, die auf den Wahlbetrug, ja auf ein Attentat gegen das öſterreichiſche Volk abzielten, wie es der Führer treffend nannte. Ueber dieſem Spiegel aber, den der Führer in Sonderheit den ſog.„großen Demo⸗ kratien“ vorhielt, ſtehen zwei Grund⸗ und Lehrſätze nationalſozialiſtiſcher Poli⸗ tik: erſtens die Kräfte der völkiſchen Erhal⸗ tung erweiſen ſich auf die Dauer immer als ſtärker als die Kräfte der Zerſtörung. Zwei⸗ tens„Recht muß Recht ſein, auch dann, wenn es ſich um Deutſche handelt!“ Es hat ſich, wie gerade die letzten 14 Tage be⸗ wieſen, auch unvermeidlich gezeigt, ſolche Grund⸗ und Lehrſätze gerade denjenigen ein⸗ mal am praktiſchen Beiſpiel klar zu machen, die ſich ſo gern als„Weltgouvernan⸗ ten“ aufſpielen. Und es hat ſich ferner als nötig erwieſen, in völlig eindeutiger Sprache die ernſteſte Warnung an diejenigen zu richten, die mit deutſchen Minderheiten heute noch wie in den Aigen Tagen von Verſailles Schindluder trei— 722 ben zu dürfen glauben. Für die nun vor uns liegenden drei Wo⸗ chen wenden wir uns nunmehr jenem feier⸗ lichen Akt zu, der äußerlich das nüchterne Go⸗ präge einer Volksabſtimmung und einer Wahl trägt, innerlich geſehen aber die Wallfahrt einer Nation zur endgültigen Einigung iſt Für uns hier im Reich gilt es dabei, den Brüdern durch unſere eigene Abſtimmung zu zeigen, daß wir ihres jahre⸗ langen Kämpfens, Leidens und Duldens wür⸗ dig ſind und bleiben werden. Am 10. April bekennen ſich 75 Millionen 7 Berlin. 22. März. Der Sonderdienſt des Preſſeamtes der Deutſchen Arbeitsfront meldet: Der Stapel⸗ lauf des zweiten Kd F.⸗Schiſſes, der wegen der öſterreichiſchen Ereigniſſe verlegt wurde, findet nunmehr am 29. März auf der Sowaldt⸗Werft in Hamburg ſtatt. An der großen Feier des Stapellaufes, die um 14.30 Uhr beginnt, nehmen u. a. 10 00 0 Volksgenoſſen aus Oeſter reich teil, die als erſte Kdß.⸗Urlauber aus ihrer Heimat ins Reich gekommen ſind. Sie werden mit eigenen Augen ein wichtiges Ereignis der deut⸗ chen Sozialpolitik erleben auf einem Gebiet, deſſen Ruhm bereits weit über die Grenzen unſeres Vaterlandes hinaus geklungen iſt. 1000 Veſlerreicher auf„Guſtloff“ Berlin. 22. März. Vor ſeiner eigentlichen großen Jungfernreiſe, die Ende April nach Liſſabon und Ma⸗ deira geht, macht der neue KdF.⸗Dampfer „Wilhelm Guſtloff“ am 24. März eine zweitägige Fahrt nach Helgoland und in die Nordſee. an der rund 500 Volksgenoſſen teilnehmen. Da gerade in dieſen Tagen 10 000 Volksgenoſſen aus Oeſterreich mit KdF.⸗Zügen ins Reich kommen. werden 1000 von ihnen, deren Ziel Hamburg iſt. dieſe erſte Ausfahrt mitmachen. womit die deutſchen Arbeiter ihren Kameraden aus der deutſchen Oſtmark lugteich ein Glanzſtück unſerer ſozialpolitiſchen ufbauarbeit vorführen können. Am 26. März Wien, 22. März. Es iſt nicht nur für das Wiener Straßenbild etwas Beſonderes, etwas Erſtmaliges, es iſt auch für die Menſchen, die noch vor wenigen Wochen im Brennpunkt der politiſchen Ausein⸗ anderſetzung ſtanden, ein aufwühlendes Er⸗ eignis: mit heiterer Marſchmuſik und rieſigen Transparenten marſchierten am Mon⸗ tagnachmittag aus den Arbeiterbezirken Wiens lange Züge zum Weſtbahnhof; ihre Parole iſt nicht, wie lange Jahre hindurch, blutiger Bru⸗ derzwiſt, politiſche Verhetzung, es iſt ein friedlicher Marſch der Seimkehr ins Reich zu den deutſchen Brüdern. In dieſem Sinne lauten auch die Aufſchriften, die die frohgeſtimmten Kdß.⸗Fahrer vorantragen. Weib und Kind begleiten ſie zum Ba hn hof. Man ſteht allen die Erwartung an, die ſie ſeit dem Augenblick beherrſcht, als der Kdß.⸗Wart ihres Betriebes zu ihnen an den Arbeitsplatz kam und ihnen mitteilte, daß ſie bei den erſten ſein dürfen, die mit eigenen Augen das Deutſchland jenſeits der nun gefallenen Grenzen des Dritten Reiches ſehen dürfen. Und mancher früher unter kommuniſtiſch⸗marxiſti⸗ ſchem Einfluß ſtehende Mann marſchiert nun offenen Blickes und freudigen Auges dem gro⸗ zen Erlebnis entgegen. Der Wiener Weſtbahnhof hatte ein feſtliches Kleid angelegt. Die Fah⸗ nen des Reiches, Grünſchmuck und Lorbeer um⸗ ſäumen den Haupteingang. In langer Front ſind die Kolonnen aufmarſchiert, als Gauleiter Bürckel erſcheint, der ſich für einige Minuten von ſeiner überreichen Arbeit freigemacht hat, um kurze Worte des Abſchieds an die Arbeiter zu richten. Er betont, es erfülle ihn mit Stolz. daß zuerſt die Männer aus den einſt gegneri⸗ ſchen Organiſationen die Möglichkeit haben, ins Reich zu fahren; ihnen allen ſolle der Be⸗ griff des Sozialismus am ſchaffen⸗ den arbeitenden Deutſchen demon⸗ ſtriert werden. Niemand habe je geglaubt, daß . Berlin, 22. März. Reichspoſtminiſter Dr. Ing. Ohneſorge hat den Miniſterialdirektor im Reichspoſtmini⸗ ſterium Diplomingenieuer Fleiſchmann, der als Führer der deutſchen Delegation an der Weltnachrichtenkonſerenz in Kairo teilnimmt, zum Leiter der in Wien erforderlichen Arbeiten für die Ueberleitung der öſterreichiſchen Poſt⸗ und Telegraphen verwaltung in die Deutſche Reichspoſt ernannt. Zur Linderung der durch die Gewaltherr⸗ ſchaft der letzten Jahre verurſachten Schäden und größten Not ſtellt der Reichspoſtmini⸗ ſter 200 000 RM. bereit, die zur Unterſtüt⸗ zung beſonders bedürftiger und würdiger Angehöriger der bisherigen öſterreichiſchen Poſt⸗ und Telegraphen verwaltung und der öſterreichiſchen Poſtſparkaſſe verwandt wer⸗ den ſollen. Weiterhin hat der Miniſter mit ſofortiger Wirkung angeordnet, daß die Erholungsfürſor⸗ ge der Deutſchen Reichspoſt und die Stiftung „Poſttöchterhort“ auf die Poſtangehörigen des Landes Oeſterreich ausgedehnt werden. Die Erholungsfürſorge der Deutſchen Reichspoſt wird zunächſt 1000 bedürftigen und würdigen Angehörigen der bisherigen öſterreichiſchen Poſt⸗ u. Telegraphenverwaltung eine zehntägi⸗ ge koſtenloſe Erholung in Hotels. Penſionen oder Fremdenheimen in landſchaftlich ſchön ge⸗ legenen Orten gewähren. Der Poſttöchterhort 10000 Heſterrricher als Güte Kapellauf des zweilen Kd z.-Ichiſſs am 29. Mürz geht der„Wilhelm Guſtloff“ wiederum für zwei Tage in See, diesmal mit Werftarbeitern, die das Schiff gebaut haben. und deren Frauen Zum erſten Male in der Geſchichte der See⸗ We werden Werftarbeiter in dieſer Weiſe geehrt. Gruß an die Heſterreicher Aufruf der„Deutſchen Arbeitsfront. Berlin, 22. März. Die Deutſche Arbeitsfront beißt die Arbeitskameraden aus Oeſterreich in Berlin mit folgendem Gruß willkommen: Arbeitskameraden aus Oeſterreich! Wir ſchaffenden Männer und Frauen der Deutſchen Arbeitsfront empfangen und grüßen Euch in dieſer geſchichtlichen Stunde mit Stolz und Freude als Gäſte der NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ in Berlin! Der Führer hat uns für alle Zeiten untrenn⸗ bar wieder vereint und dem großen deutſchen Volk eine neue herrliche Heimat gegeben. in der 75 Millionen freier und froher Menſchen in geeinter Kraft und in gemeinſamer Arbeit und Freude die Zukunft des deutſchen Volkes geſtalten werden. Aufwärts mit Adolf Hitler in die deutſche Zukunft der Kraft und Größe, der Schönheit und des Glückes! Heil Hitler! Clart nach Deutschland 2000 Viener Arbeiler fahren mit Kö. Die Deutſche Arbeitsfront. der Arbeiter, der unter dem Einfluß der Kom⸗ muniſten und Marrxiſten ſtand, innerlich ſchlecht geweſen ſei; man habe gewußt, daß man dieſen ſchaffenden Menſchen eine ſchlechte Sache auf⸗ zwinge.„Nun fahrt hinaus ins Reich“, ſchloß der Gauleiter,„macht die Augen auf, redet mit Euren Kameraden am Schraubſtock. Wir er⸗ warten nicht, daß Ihr als Nationalſozialiſten heimkehrt: aber eins müßt Ihr können, mir in die Augen ſehen und ſagen: Ich gab mir Mühe, Euch zu verſtehen.“ Der Beifall und die Zuſtimmun aus den Reihen der Kd.⸗Fahrer bewieſen, da die ſchlichten, aufrechten Worte des Gauleiters verſtanden worden waren. Begeiſtert ſtimmen die Maſſen die Lieder der Deutſchen an. Dann rücken die Kolonnen, geordnet nach Be⸗ trieben und Bezirken, in die Bahnhofshalle ein, hin zu den Zügen. Jetzt hebt ein Rufen und Winken bei den Frauen und Kindern, bei den Freunden und Kameraden an. Hakenkreuzfähnchen und Taſchentücher werden geſchwenkt. Immer wie⸗ der rufen ſie: Grüßt den Führer! Grüßt das Reich! Auf Wiederſehen! Wir ſind die Näch⸗ ſten! Und jetzt ſitzen die Glücklichen in den Sonderzügen. Sie wiſſen die Ehre und die Auszeichnung zu ſchätzen, die ihnen zuteil wurde, als Erſte das nationalſozialiſtiſche Deutſchland zu beſuchen. Sie begreifen in die⸗ ſem Augenblick die Größe und den Umfang des Wandels, der ſich in ſo kurzer Zeit vollzogen hat, und der ſeinen ſchönſten und ſichtbarſten Ausdruck findet in der Gemeinſchaft, die her⸗ zuſtellen mit den Schaffenden aller deutſchen Stämme ſie gerufen ſind. Unter flotten Muſikklängen verließ pünktlich um 15 30 Uhr der erſte Sonderzug die Bahnhofshalle, dem eine halbe Stunde ſpäter der zweite Zug folgte. Freudige Seil⸗ Fürſorgemaßnahmen für Oſterreichs Poſt Reichspoſtminiſler ſtelll zpende von 200 000 um. zur verfügung verſchafft als erſte Maßnahme mindeſtens 200 wiedervereinigter Deutſcher zu der Revolution vom 13. März— und damit zum Frieden! Poſtwaiſen einen koſtenloſen vierwöchigen 92924 holungsaufenthalt. rufe derer, die zurückbleiben, begleiteten die Züge noch lange. Beamten der Oeſterreichiſchen Nationalbank vereidigt. Wien, 22. März. Reichsbankpräſident Dr. Schacht vereidigte am Montag in ſeierlichem Rahmen die Beam⸗ ten, Angeſtellten und Arbeiter der Oeſterrei⸗ chiſchen Nationalbank auf den Führer. Nach einer Begrüßungsanſprache durch Direk⸗ tor Butzi hielt der Reichsbankpräſident eine Rede und nahm dann die feierliche Vereidigung der Gefolgſchaft auf den Führer vor. Verbote öſterreichiſcher Zeitungen aufgehoben. Berlin, 22. März. Der Reichsführer h und Chef der deutſchen Polizei gibt bekannt, daß im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter für Volksaufklärung u. Propaganda alle gegen die Verbreitung öſter⸗ reichiſcher Zeitungen und Zeitſchrif⸗ ten im Reich beſtehenden Verbote mit ſoforti⸗ ger Wirkung aufgehoben werden. Neuer Leiter beim Roten Kreuz. Wien, 22. März. Der Miniſter für ſoziale Verwaltung Dr. Jury hat mit der kommiſſariſchen Leitung der öſterreichiſchen Geſellſchaft vom Roten Kreuz den Sektionschef a. D. Dr. Joſef Haluſa. mit der kommiſſariſchen Leitung des Sanitätsrefe⸗ rats den Direktor und Primararzt der Heilſtät⸗ te Rotes Kreuz in Grimmenſtein, Regierungs⸗ rat Dr. Erich Moritz unter gleichzeitiger Be⸗ Mplomaliſche Bereinigung Bulgariſche Geſandtſchaft in Wien aufgehoben. Berlin, 22. März. Der bulgariſche Miniſterpräſident Kioſſei⸗ wanoff bat durch den deutſchen Geſandten in Sofia der Reichsregierung ſeine Freude und Bewundenung über die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Reich übermitteln laſſen und gleichzeitig mitgeteilt. daß die bulgariſche Regierung beſchloſſen babe. alsbald die Ge⸗ ſandtſchaft in Wien aufzugeben und durch ein Konſulat zu erſetzen. Jetzt ſchweizeriſches Generalkonſulat in Wien. Berlin, 22. März. Die hieſige ſchweizeriſche Geſandtſchaft hat dem Auswärtigen Amt mitgeteilt, daß das ſchweizeriſche Bundesamt beſchloſſen habe, die ſchweizeriſche Geſandtſchaft in Wien in ein Generalkonſulat umzuwandeln, dem die Konſularagenten in Innsbruck und Bregenz unterſtellt ſind. Das neuerrichtete Generalkon⸗ ſulat in Wien wird der ſchweizeriſchen Geſandt⸗ ſchaft in Berlin unterſtellt. Nur für die Allerdümmflen Franzöſiſche Zeitung ſtellt ihren Leſern ein ſchlechtes Zeugnis aus Paris, 22. März Der ſozialdemokratiſche„Populaire“ ver⸗ öffentlicht im Zuſammenhang mit der Rück⸗ kehr Oeſterreichs zum Reich ein Preſſe⸗ bild und verſieht es mit Unterſchriften, die für die zerſetzende Darſtellungsweiſe der marxiſti⸗ ſchen Auslandspreſſe kennzeichnend ſind. Das Bild ſtellt eine Aufnahme der Ankunft eines öſterreichiſchen Regiments in München vor der Kaſerne dar, aus der Adolf Hitler im Weltkrieg als einfacher Soldat zur Front aus⸗ rückte. Auf dem Bild ſelbſt ſieht man, wie die öſterreichiſche Abteilung unter einem Transpa⸗ rent durchmarſchiert, das die deutſchen Worte „Willkommen, deutſche Brüder!“ deutlich erken⸗ nen läßt. Trotzdem überſchreibt der„Populaire“ dieſe Photoreportage, wohl weil der für den Satz verantwortliche Schriftleiter nicht deutſch kann, das Ganze mit den franzöſiſchen Worten: „Der Terror in Oeſterreich“. Vird der Auf gehörk? Frankreichs Frontkämpfer fordern„Regierung des öffentlichen Heils“ Paris, 22. März Seitens der Vereinigungen der ehemaligen franzöſiſchen Frontkämpfer immer wieder Rufe zur Sammlung laut. So 75 der Nationalverband ehemaliger Front⸗ ämpfer in einer Entſchließung die Bildung einer„Regierung des öffentlichen Heils“ gefordert, die durch ihre Zuſammen⸗ ſetzung völlige Unabhängigkeit von jedwedem ausländiſchen Einfluß verbürge und unter die Fübrung eines Mannes geſtellt werden müſſe, der nicht in die kürzlichen parteipolitiſchen Kämpfe verwickelt geweſen ſei und daher eine Entspannung im Parlament und im Lande ber⸗ beifübren könnte. Die vom Lande erſehnte„Re⸗ gierung des nationalen Heils“ könne nicht eine Miniſterborde oder eine Zuſammenfaſſung von Gruppen und Untergruppen ſein, die aus Ehr⸗ geiz nach einem Brocken Regierungsmacht ſchnap⸗ ven. Man müſſe die unbedingte Einigung der Franzoſen über parteivolitiſche Stänkereien und über ſelbſtſüchtige Regungen verwirklichen. Abfuhr für hetzerin Chamberlain weiſt die Herzogin von Atholl zurecht London, 22. März. „Eine kräftige Abfuhr erhielt im Unterhaus die an der marxiſtiſchen Hetze hervorragend be⸗ teiligte Herzogin von Atholl, die merk⸗ würdigerweiſe immer noch Mitglied der Kon⸗ ſervativen Partei iſt. Sie fragte den Premier⸗ miniſter, ob er wiſſe, daß am 14. März 30 000 deutſche Offiziere der Luftwaffe, Tankführer und Techniker aller Art in Vigo, La Coruna und FFerrol gelandet ſeien, und ob der Premier⸗ miniſter angeſichts dieſer„Tatſachen“, bereit ſei, die Nichteinmiſchungspolitik der Regierung einer Reviſion zu unterziehen. 5 Der Premierminiſter erwiderte:„Ich weiß, daß ſolche Berichte verbreitet worden ſind. Meine Informationen aber beweiſen, daß die mit von ſelbſt.“ „Als die Herzogin weiter fragte, ob der Pre⸗ mierminiſter die Angelegenheit prüfen wollte, ſelbſt wenn die ee Ziffer übertrieben ſei, erhielt ſie keine Antwort. Auf eine neue Frage der Herzogin, ob dem Premierminiſter bekannt ſei, daß die Spanier, die bisher die franzöſiſch⸗ ſpaniſche Grenze bewacht hätten, durch Deutſche erſetzt worden ſeien, erwiderte Chamberlain, daß er keine Mitteilungen erhalten habe, die dieſe Informationen beſtätigten. Auf jeden Nuß ſei dies eine Angelegenheit, bei der die Initative nicht bei der britiſchen Regierung niege. zürich nicht mehr rol 8 Bern, 22. März ei der Neuwahl der 125 Sitze zählenden Stadtverordnetenverſammlung 2 f 829 dt Zürich verloren die Marxiſten die bisher innegehabte Mehrheit. Kommuniſten und So⸗ zialdemokraten erhielten insgeſamt 62 Sitze, während die bürgerlichen Parteien 63 Sitze errangen. In der bisherigen Gemeindevertre⸗ laſſung in ſeinen bisherigen Funktionen betraut. tung war eine marxiſtiſche Mehrheit von 63 Vertretern vorhanden. 0 b 5 werden Berichte falſch ſind. Die Frage erledigt ſich da⸗ U Der Luut, men lt Label getunge Foſenc der Ba Oeferte get ſtellt v den fſüctige 11 eicher und gal de Ni Zwantze Reich 1 dag mit datte h ing auf begab Vegglelt HGebäud ein, w. des h. Meldur führers rnann! Nach date b ftlgen 2 Iunsbr Nit Whgeord FNaottene ullar Die! ſieht det W oſten f Schätzun 950 Fh Im ein; bite, ſchiffes Der i lehrte g dc, r. Tagen z Lats ven de 5 VA falleniſ etlai gen eien britiche ö lieniſcen gen gehn eien Au Miermi malienit gebnis d. n Nu Erlln N eig Mitz e. det⸗ Jil, Preſſe, die für hartiſt⸗ . Das t eines bor det et in t aus nie die munspa⸗ Wurtt ö erlen⸗ Alalte lit den deutsch Porten: ketung Nitz naligen beiden Ul. 80 Jrunt⸗ dildung cen mmer⸗ weden let die müſſe, ſtiſchen it eine de bet; e Re⸗ ht eine ig von 5 Eht⸗ ſchnar⸗ ig det en und Der Führer in Nürnberg Beſichtigung der Arbeiten auf dem Reichsparleilagsgelände Profeſſor Speer und Stadtbaurat Brug⸗ Nürnberg, 22. März. Der Führer weilte am Montag in Nürn⸗ berg, um ſich von dem Fortgang der Bauar⸗ beiten auf dem Reichsparteitagsge⸗ lände, insbeſondere beim Bau der Kon⸗ greßhalle, zu überzeugen. Ferner beſichtigte der Führer das im Hirſchbachtal in der Hers⸗ brucker Schweiz in natürlicher Größe errichtete Teilmodell des Deutſchen Stadions, das einen nachhaltigen Eindruck von den gewalti⸗ gen Ausmaßen des auf dem Reichsparteitag⸗ gelände entſtehenden größten Stadions der Welt vermittelte. An der Beſichtigung nahmen u. a. teil die Architekten Generalbauinſpektor mann⸗ Nürnberg. Dr. Ley in Tripolis Rom, 22. März Der Leiter der DAF., Reichsorganiſations⸗ leiter Dr. Ley, iſt am Montagabend mit ſeiner Begleitung auf einem von der italieniſchen Re⸗ gierung zur Verfügung geſtellten Flugzeug in Tripolis eingetroffen. Auf dem Wege in ſein Hotel wurden Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley von einer bunten ſpalierbildenden Menge im⸗ mer wieder begeiſterte Kundgebungen zuteil. Soforthilfe für Oeſterreichs Bauern Landwirkſchaflliche Iwangsverſleigerungen in Oberöſterreich eingeſtellt Linz, 22. März. Der Landeshauptmann von Oberöſterreich,. Auguſt Eigruber, verfügte im Einverneh⸗ men mit dem Landesrat und Kommiſſär des Landesbauernführers, daß alle Zwangsverſtei⸗ gerungen in der Landwirtſchaft und ihren Ge⸗ noſſenſchaften wegen des beſonderen Notſtandes der Bauernſchaft von Oberöſterreich mit ſofor⸗ tiger Wirkung auf unbeſtimmte Zeit zurückge⸗ ſtellt werden. Wie im Reich, ſo hatten auch in Oeſterreich die Politikaſter der Syſtemzeit für den Blutsquell der Nation, ein wirtſchaftlich geſichertes Bauerntum, gar kein Verſtändnis und gaben Juden und anderen Geſchäftsmachern die Möglichkeit, durch rigoroſe Anwendung von Zwangsmitteln die Wirtſchaftsnot für eigen⸗ ſüchtige Zwecke auszubeuten. Reichsführer 11 himmler in Graz g Graz, 22. März Reichsführer 3 Himmler, der am Mon⸗ tag mittag in Klagenfurt die dortige-Stan⸗ darte beſichtigt hatte, traf am ſpäten Nachmit⸗ tag auf dem Flughafen Thalerhof bei Graz ein, wo ⸗Oberführer Schöne, der Führer des ⸗Abſchnittes Graz, dem Reichsführer 1 Meldung machte. Zum Empfang des Reichs⸗ führers hatte ſich auch der Landeshaupt⸗ mann und Gauleiter Dr. Helfrich eingefunden. Nach der Begrüßung auf dem Flughaſen begab ſich Reichsführer 1 Himmler mit ſeiner Begleitung nach Graz, wo er im Hofe des Gebäudes der Landesregierung die ⸗Stan⸗ darte beſichtigte Für den Abend war ein Be⸗ ſuch des Reichsführers J in der oberſteieri⸗ ſchen Bergſtadt Leoben und die Beſichtigung des dortigen Sturmbanns angeſetzt. Am heu⸗ tigen Dienstag will der Reichsführer 1 nach Innsbruck weiterfliegen. eſlerreichiſche Kommandeure in München München, 22 März Auf Einladung von Oberbürgermeiſter tehler hatten ſich am Montagabend im Städtiſchen Haus„Tannhof“ die Komman⸗ deure der zur Zeit in München weilenden deutſch⸗öſterreichiſchen Truppenteile, Oberſtleut⸗ nant Lontſchar vom Tiroler Jaägerregi⸗ ment, Oberſtleutnant Schuſterbauer vom Wiener Kraftfahr⸗Telegraphen⸗Bataillon, und Oberſtleutnant. Skutta vom Infanterieregi⸗ ment Nr. 4, ferner von deutſcher Seite der tellvertretende Kommandierende General des II. Armeekorps, General der Infanterie von Prager, der ſtellvertretende Chef des Gene⸗ ralſtabes des VII. Armeekorps, Oberſt Hi⸗ mer und der Chef des Luftkreiſes, Oberſt Ritter von Pohl ſowie weitere Vertreter der Stadtverwaltung eingefunden. Der Abend ſtand völlig im Zeichen e über das geſchichkliche Ereignis der Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Reich, die in den Anſpra⸗ chen von Oberbürgermeiſter Fiehler und . Lontſchar ihren Ausdruck and. Jeierſtunde in Wiener Schulen Wien, 22. März In allen Schulen Wiens fanden am Montag chulfeiern ſtatt, in denen der deutſchen Jugend noch einmal in eindringlicher Form das ungeheure Erleben der letzten Tage nahege⸗ bracht wurde. Das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗ Weſſel⸗Lied beſchloſſen die erhebende Feier⸗ ö ſtunde Am Dienstag beginnt wieder der regel⸗ mäßige Unterricht. Amerikas Flottenaufrüſtung 46 neue Kriegsſchiffe, 22 hilfsſchiffe, 950 Flugzeuge Waſhington, 22. März. Mit 291 gegen 100 Stimmen nahm das Abgeordnetenhaus am Montagnachmittag die lottenvorlage in Höhe von 1,12 Milliarden Dollar an. Die Vorlage, die nunmehr dem Senat zugeg 38 den Bau von 46 neuen Kriegsſchiffen, 22 905 fsſchiffen und 950 Flugzeugen vor. Die oſten für den Kriegsſchiffbau belaufen ſich nach Schätzungen auf 781 Millionen Dollar, die der 950 Flugzeuge auf 106 Millionen Dollar. m einzelnen iſt der Bau von drei Schlacht⸗ chiffen, zwei Flugzeugträgern, 9 Kreuzern, 28 Zerſtörern und 9 U-Booten vorgeſehen. Die Vorlage wirft auch 30 Millionen Dollar für Verſuchszwecke der Kriegsmarine aus. Hier ſollen vor allem kleine Schnellſchiffe, beſtimmte Flugzeugtypen, Bomben, Torpedos und andere Kriegswerkzeuge erprobt werden. Von dieſen 30 Millionen ſind drei Millionen für den Bau eines neuen Luft⸗ ſchiffes abgezweigt. Grandi wieder in London London, 22. März Der italieniſche Botſchafter Graf Grandi, kehrte am Montag aus Rom nach London zu⸗ rück. Graf Grandi hatte London vor etwa 14 Tagen zur Tagung des Großen Faſchiſtiſchen Rats verlaſſen. die Beſprechungen London— Rom London, 22. März Auf Anfragen über den Stand der engliſch⸗ italieniſchen Beſprechungen erklärte Cham⸗ berlain im Unterhaus, in den Verhandlun⸗ gen ſeien gewiſſe Ergebniſſe erzielt worden. Der britiſche Botſchafter in Rom habe mit dem ita⸗ lieniſchen Außenminiſter mehrere Beſprechun⸗ gen gehabt, in denen Fortſchritte zu verzeichnen ſeien. Auf eine weitere Frage beſtätigte der Pre⸗ mierminiſter, daß der Abſchluß der enaliſch⸗ italieniſchen Wirtſchaftsablommen nicht ein Er⸗ gebnis der italieniſchen Verhandlungen in Rom ſei. Mullerſprache für Minderheiten Erklärung des ungariſchen Kultusminiſters Budapeſt, 22. März m Abgeordnetenhaus gab bei der Beratung des. 84 Schulreform Kultusminiſter Ho⸗ man am Montag eine grundſätzliche Erklä⸗ rung über die Schulpolitik der Regierung ge⸗ genüber den in Ungarn lebenden Volksgrup⸗ pen ab. Die Regierung könne das Prinzip nicht aufgeben, daß die nationalen Min- derheiten, ſowohl die in anderen Staaten lebenden ungariſchen Brüder, wie auch die im Rahmen des ungariſchen Staates lebenden fremdſprachigen Ungarn, das unbeſtreitbare menſchliche Recht hätten, ihre Mutter⸗ ſprache zu gebrauchen und ihre völkiſche Kultur und Tradition zu pflegen. Die Staats⸗ ewalt ſei verpflichtet, die Ausübung dieſes Rechtes zu ſichern, nicht nur im Intereſſe der Minderheiten, ſondern auch im Intereſſe der ſtaatsbildenden und ſtaatstragenden ungari⸗ ſchen Nation. Durch Anwendung von Gewalt⸗ mitteln ſei noch niemand zum Sohn einer Nation gemacht worden. 0 „Ichleswig⸗-Holſlein“ in Reſſina Rom, 22. März Das Schulſchiff„Schleswig⸗Holſtein“ iſt am Montagvormittag im Hafen von Meſſina vor Anker gegangen. Das Schiff und die in Paradeuniform angetretenen Kadetten mit ihren Offizieren haben ſchon während der Ein⸗ fahrt einen ungemein herzlichen Empfang er⸗ fahren. Sofort nach dem Feſtmachen des Schif⸗ fes haben ſich der deutſche Konſul und der Ver⸗ treter der AO. der NSDAP. an Bord begeben, mit denen kurz darauf der Kommandant in Be⸗ gleitung einiger Offiziere zum Beſuch der Be⸗ hörden und der Faſchiſtiſchen Partei unter dem begeiſterten Beifall der Menge an Land gegan⸗ gen ſind. Leſterreicher am Ehrenmal Kranzniederlegung durch den Bataillonskommandeur Berlin, 22. März Im Ehrenmal Unter den Linden fand am Montag eine feierliche Kranzniederlegung durch die öſterreichiſchen Waffenkameraden vom 1. Bataillon des Infanterie⸗Regiments Nr. 15 aus Wien ſtatt. Nach dem Kommando„Batail⸗ lon zum Gebet“ ertönte das Lied vom guten Kameraden, und während ſich die Fahne ſenkte, betraten Oberſtleutnant Ergert und General⸗ major Seifert das Ehrenmal zur Kranznie⸗ derlegung. Auf gelber Schleife trägt der Kranz die Aufſchrift:„Den gefallenen Waffenbrüdern Wiener Infanterie⸗Regiment Babenberg Nr. 15“. Eine zweite Schleife in roter Farbe zeigt das Hakenkreuz und das Eiſerne Kreuz. Im An⸗ ſchluß an die Totenehrung ſpielte das Muſik⸗ korps das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗ Lied. Ein Vorbeimarſch beendete die würdevolle Feierſtunde. Milde für Menſchenhändler Zürich, 22. März Am Montag vormittag wurde im Züricher A das Urteil verkün⸗ det. Vier Ane lagte wurden für ſchuldig be⸗ funden, der Anwerbung von„Freiwilli⸗ 0 Nllder vom Sagt Eine Wohltätigkeitsveranſtaltung der denſchen Oedndnspolizei in Wien Die zur Zeit in Wien anweſenden deutſchen Polizeiformationen veranſtalteten auf dem Heldenplatz eine Sammlung zugunſten der Armen Wiens. Junge der Polizei beim Sammeln, 3 f M Porzellanmanufaktur in Berlin. i Der Berufswelkkampf aller ſchaffenden Deutſchen Zwei Bilder von der Arbeit für den Berufswettkampf, aufgenommen in der Staatlichen ein kleiner Wiener ier hilft N Weltbild(K) 75 Weltbild(K) f Mit Küchenabfällen gefüttert Auf dem Berliner Zentralviehhof wurden 1046 ſchwere Maſtſchweine verkauft, die mit den Küchenabfällen aus Berliner Haushaltungen im Rahmen des Ernährungshilfswerkes des Gaues Berlin gemäſtet worden ſind. Weltbild(K) gen“ für E Vorſchub ge⸗ leiſtet zu haben. Sie wurden zu Gefängnisſtra⸗ fen von ſieben Monaten bis zu einem Jahr ver⸗ urteilt. Schließlich wurden den Verurteilten noch Geldſtrafen von 500 bis 2000 Franken auf⸗ erlegt. Der Angeklagte Woog, das Haupt der kommuniſtiſchen Geheimorganiſation, erhielt lediglich eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr. Am Schluß der ziemlich ausführlichen Urteils- begründung teilte der Großrichter noch mit, daß außerdem ein Dutzend weiterer abweſender An⸗ geklagten(„Freiwillige“) zu Gefängnisſtrafen von durchſchnittlich ſechs Monaten im Abweſen⸗ heitsverfahren verurteilt worden ſind. Wie aus Barcelona berichtet wird, ſind die in Barcelona wohnenden britiſchen Staatsange⸗ hörigen angewieſen worden, die Stadt zu räu⸗ men. Der Kreuzer„Penelope“ wird am 23. und 24. März vor Barcelona ankern, um die britiſchen Staatsangehörigen nach Marſeille zu bringen. Das Rücktrittsgeſuch des litauiſchen Außen⸗ miniſters Lazoraitis iſt vom Staatspräſiden⸗ ten nicht angenommen worden. „Der ſpriſche Finanzminiſter Schükri Kaoatliz iſt am Sonntagabend zurückgetreten. Wie ver⸗ lautet, iſt der Rücktritt auf Grund von Mei⸗ nungsverſchiedenheiten innerhalb des ſyriſchen Kabinetts erfolgt. In dieſen Tagen beging Generalmajor von Hanneken, Hauptabteilungsleiter des Reichs⸗ u. Preußiſchen Wirtſchaftsminiſteriums, ſein 30 jähriges Dienſtiubiläum. —— — (12. Fortſetzung) Hannemann bedankte ſich und ſchüttelte dem lie⸗ benswürdigen Beamten die Hand. Dann begab er ſich in's Nebenzimmer und nahm die inzwiſchen heraus⸗ geſuchten Akten in Empfang. Er vertiefte ſich in den Inhalt. Nach einer Stunde war er vollkommen im Bilde. Es war das übliche Betrugsmanöver, wie es ſchon hundertemal vorgekommen war. Herbert Weiß, der Vater Marys, war von einem Reiſenden, namens Solbrück, der fabelhafte Aufträge gebracht hatte und dadurch das vollſte Vertrauen ſeines Chefs beſaß, vollkommen ein⸗ gewickelt worden. Solbrück hatte große Proviſionen für die meiſtens vorgetäuſchten Beſtellungen erhalten. Schließlich hatte er durch gefälſchte Unterſchriften das Bankguthaben des vertrauensſeligen Geſchäftsmannes abgehoben und war verſchwunden. Trotz eifrigſter Be⸗ mühungen der Polizei war es nicht gelungen, den Be⸗ trüger zu faſſen. Hannemann machte ſich ſeine Notizen, namentlich ſchrieb er ſich die Adreſſen verſchiedener Angeſtellten der ehemaligen Kreditbank auf. Ueber das Ausſehen des Verbrechers fand er ſehr widerſprechende Angaben, ſo daß er ſich über deſſen Perſon kein richtiges Bild machen konnte. Der Betrogene hatte einen Schlagan⸗ fall erlitten, ohne ſich wieder davon erholt zu haben. Die wenigen Angaben Marys, die Solbrück überhaupt nicht kannte, bezogen ſich auf die privaten Verhältniſſe ihres Vaters. Papiere und Ausweiſe Solbrücks hatten ſich nicht vorgefunden. Die hatte der Betrüger wahr⸗ ſcheinlich vor Ausführung des Betrugs an ſich ge⸗ bracht. Hannemann war ſich ſelbſt nicht klar darüber, warum er der Sache nachſteigen wollte. Ihn mußte wohl ein innerer Drang, der durch irgendeinen Umſtand ausge⸗ löſt war, dazu treiben. Anders konnte er ſich ſein Intereſſe für dieſe Angelegenheit nicht erklären. Aber das war ſchließlich für den Augenblick unwe⸗ ſentlich. Aus früheren Erfahrungen wußte er genau, daß eines Tages darüber Klarheit kommen würde. Er bedankte ſich bei dem Polizeiſekretär und fuhr nach Hauſe. * Am nächſten Vormittag rief Lucie Niewind bei Han⸗ nemann an. 6 „Du wollteſt doch geſtern abend anrufen, Onkel Paul!“ rief ſie in den Apparat. „Ich habe mir die Sache anders überlegt, Lucielein!“ erwiderte Hannemann.„Ich habe dir aber dafür jemand anders an den Apparat geſchickt. Wie war's denn?“ „Jemand anders?“ ſagte Lucie erſtaunt.„Ich habe mit keinem anderen Menſchen geſprochen. Ich habe über eine Viertelſtunde am Fernſprecher gewartet, bis Mama kam, um zu ſprechen. Da bin ich dann aus dem Zimmer gegangen. Ich hörte dann, wie ſie ſprach.“ Hannemann kratzte ſich am Kinn. „Dann hat alſo Gotthold nicht mit dir geſprochen?“ fragte er verwundert. „Aber nein, Onkel!“ gab Lucie zur Antwort. „Und... du biſt auch gar nicht mit ihm zuſammenge⸗ weſen?“ „Aber nein, Onkel, wo ich ihn doch gar nicht ge⸗ ſprochen habe!“ Hannemann kratzte ſich erneut. „Na, das iſt doch eine verrückte Sache! Dann hat dieſer Unglücksrabe, dieſer Proviſor, vermutlich deiner Mutter eine Liebeserklärung gemacht.“ „Ach du Schreck!“ rief Lucie ängſtlich.„Onkel Paul, was iſt denn das alles?“ „Das kann ich dir im Augenblick nicht ſo raſch er⸗ klären. Dazu muß ich erſt Erkundigungen einziehen. Kannſt du ſchnell zu mir kommen?“ „Nein, das läßt ſich nicht machen, Onkel! Ich muß jetzt in den Tatterſall... ich nehme doch jetzt Reit⸗ unterricht.“ „Das iſt eine ſehr geſundheitsfördernde Beſchäfti⸗ gung. Deiner Mutter würde ich dieſe Betätigung eben⸗ falls anraten... von wegen überſchüſſigen Fetts. Aber jetzt Schluß. Ruf' mal in einer Stunde an. Wiederſehen oder vielmehr... Wiederhören.“ Er verband ſich mit der Adler⸗Apotheke. Gotthold meldete ſich. „Was war denn das geſtern, Herr Pulverkopf?“ er⸗ kundigte ſich Hannemann. „Ach, Herr Hannemann, das war eine verfehlte Sache“, kam es kläglich zurück.„Ich habe mit Frau Niewind telefoniert ſtatt mit Lucie.“ „Mann des Lebens!“ rief Hannemann lachend.„Und das haben Sie nicht ſofort bemerkt?“ „Nein. Herr Hannemann!“ erklärte Gotthold trüb⸗ ſelig.„Erſt als ſie am Zoo erſchien, dämmerte mir etwas.“ Hannemann lachte aus vollem Halſe. „Dann haben Sie alſo mit ihrer zukünftigen Schwie⸗ germutter ein Stelldichein gehabt, Sie Unglücksmenſch: Mann, Sie haben entſchieden Pech!“ „Es iſt aus, Herr Hannemann, völlig aus!“ kam es düſter aus der Apotheke. „Na, na, na“, beſchwichtigte ihn Hannemann.„Nur nicht den Kopf gleich hängen laſſen. So ſchnell geben wir uns noch nicht geſchlagen. Ich rende die Sache ſchon wieder ein.“ „Ach. Herr Hannemann, wenn Sie das könnten“, rief Gotthold hoffnungsvoll in den Apparat,„ich wäre ia übberalücklich.“—— 5 Modeſalon Hannemann macht alles Roman von Hans Herbſt Urheber⸗-Rechtsſchutz Romanverlag Greiſer, Raſtatt in Baden „Sollen Sie alles noch mal werden“, gab Hannemann zurück.„Die Sache deichſele ich ſchon. Ich laſſe bald von mir hören. Kopf hoch, junger Mann!“ Hannemann lachte ſich gehörig aus. Dann überlegte er einen kleinen Augenblick und nickte befriedigt. Er hatte ſchon einen Plan, um die Liebenden wieder zu⸗ ſammenzubringen. 6. Schon am Vormittag war im Modehaus Hochbetrieb. Die Gattin des amerikaniſchen Attachees Mackinſon, die ſchon ſeit einiger Zeit zu Marys beſten Kundinnen zählte, war mit einigen befreundeten Damen erſchienen, um Einkäufe zu machen. Mary hatte die Führung über⸗ nommen und die Damen zunächſt in den Erfriſchungs⸗ raum nach oben geführt. Für die nächſten Stunden war ſie alſo in Anſpruch genommen. a Waldemar hatte daher die Aufſicht in den unteren Geſchäftsräumen zu führen, trotzdem er gerade mit einer größeren Expedition nach Polen beſchäftigt war. Gegen elf Uhr waren überall die Räume dicht ge⸗ füllt ſo daß Waldemar fortwährend als Dolmetſcher benotigt wurde. Gerade, als er mit zwei Engländerinnen ſpraq kam ein langaufgeſchofkener Herr in's Geſchäft, über⸗ blickte mit prüfenden Augen den Betrieb und wandte ſich auf engliſch an eine Verkäuferin mit einer Frage. Mil einem verlegenen Lächeln deutete die Verkäufe⸗ rin auf Waldemar, der in der Seidenabteilung mit den beiden Engländerinnen verhandelte. Der lange Ausländer, den die Verkäuferin auf einen Amerikaner eingeſchätzt hatte, begab ſich an den Tiſch, vor welchem Waldemar ſtand und fragte mitten in die Unterhaltung hinein nach Mary White. Waldemar bat ihn höflich, ſich einige Minuten zu gedulden, er würde ſehen, ob Miß Mary, die augen⸗ blicklich ſehr beſchäftigt ſei, zur Verfügung ſtehen könne. Dann nahm er das Geſpräch mit den beiden engliſchen Damen wieder auf. Während er ſich mit den Damen unterhielt, miſchte ſich der Fremde plötzlich in's Geſpräch und bemängelte ein Verſehen Waldemars. Waldemar ſah den Herrn erſtaunt an und ſagte dann in durchaus höflicher Art: „Ich bitte doch dringend, mir die Verantwortung für der Verkauf unſerer Waren zu überlaſſen. Wer ſind Sie denn überhaupt?“ „Pealworth iſt mein Name“, entgegnete der Ameri⸗ kaner ſehr bewußt.„Alſo verſtehe ich als Juniorchef etwas von der Sache.“ Waldemar ſtellte ſich ebenfalls vor, wandte ſich dann aber zu den Damen, die durch die Unterbrechung ziem⸗ lich verſchnupft waren und ſich ſehr bald empfahlen. Waldemar geleitete ſie zur Tür und kehrte dann zu dem jungen Pealworth zurück, nachdem er eine Ver⸗ käuferin mit einem Auftrag zu Mary geſchickt hatte. „Ich habe zu Miß Mary geſchickt, Ihre Ankunft wird gemeldet, Mr. Pealworth!“ ſagte er ruhig.„Darf ich Sie bitten, inzwiſchen in meinem Zimmer zu warten.“ Mortimer Pealworth folgte ihm. „Sie ſprechen kein fehlerfreies Engliſch“, ſagte der Amerikaner, als er in einem Seſſel Platz genommen hatte. Waldemar lachte kurz auf. „Darauf kommt es wohl auch nicht an“, meinte er gelaſſen.„Die Hauptſache iſt doch, daß ich mich voll⸗ kommen mit der Kundſchaft verſtändigen kann.“ „Ueber die nötigen Branchekenntniſſe ſcheinen Sie auch nicht zu verfügen“, tadelte Mor! Ich zweifle alſo, daß Sie der geeignete Geſchäftsführer für unſere Firma ſind.“ Waldemar reckte ſich ein wenig. „Der Schnitzer, den ich gemacht habe, war ſo unwe⸗ ſentlich und für die beiden Damen gar nicht bemerk⸗ bar, Mr. Pealworth! Sie hätten es alſo durchaus nicht nötig gehabt, darauf aufmerkſam zu machen. Sie haben ja geſehen, daß Ihr Dazwiſchentreten unangebracht war, denn die beiden Damen haben keinen Einkauf gemacht.“ „Das beſte Zeichen, daß Sie nicht der geeignete Mann für dieſen Betrieb ſind“, ſagte Mortimer läſſig. Waldemar war aufgeſprungen. Die unverſchämte Art des Amerikaners verletzte ihn: aber im ſelben Augen⸗ blid hatte er ſich wieder in der Gewalt. „Ich weiß nicht, mit welcher Abſicht Sie hierherge⸗ kommen ſind, Mr. Pealworth!“ ſagte er ſehr ruhig. „Wahrſcheinlich doch nur, um ſich von dem ausgezeich⸗ neten Geſchäftsgang zu überzeugen, der ja tatſächlich durch die Bücher feſtzuſtellen iſt. Ich ſchmeichle mir, trotzdem ich nicht aus der Branche bin und mir mit⸗ unter eir unweſentlicher Fehler unterlaufen kann, we⸗ ſentlich dazu beigetragen zu haben, daß das Geſchäft auf der Höhe iſt. Deshalb können wir uns aber doch nicht geſtatten, Kundſchaft zu verlieren, wie das vorhin geſchehen iſt. Das geſtattete ich unter keinen Um ſtänden.“ Der Amerikaner ſprang auf und ſah Waldemar wütend an. i „Was erlauben Sie ſich!“ rief er mit zornesrotem Ge⸗ ſicht.„Sie wollen mir Vorſchriften machen, mir, dem Chef? Herr, Sie ſind wohl nicht bei Troſte. Sie ſind⸗ entlaſſen, auf der Stelle entlaſſen!“ Ganz dicht ſtand er vor Waldemar, der nicht einen Schritt zurückwich. Für einen Augenblick ſah es ſo aus, als ob ſich Mor⸗ timer auf Waldemar ſtürzen wollte; aber die ſehnige 24 er.„ Figur des Deutſchen hielt ihn vor einer unbedachtſam⸗ keit zurück. Er trat hinter den Seſſel. l Waldemars Mund verzog ſich zu einem ironiſchen Lachen. „Sie geſtatten, daß ich ihre letzten Worte nicht ernſt nehme. Auf gu“ deutſch, das Sie ja auch beherrſchen, — ſicher ebenſo fehlerhaft wie ich das engliſche—, ſage ich Ihnen, daß ich nicht Ihnen, ſondern Fräulein White unterſtehe. Alſo geht Sie mein Dienſtverhältnis einen Schmarren an. Schmarren bedeutet in dieſem Falle Dreck. Haben Sie mich verſtanden, Mr. Pealworth?“ „Ich werde mit Miß Mary über Sie ſprechen“, er⸗ regte ſich Mortimer von neuem.„Dann werden Sie ſehen, wer hier zu beſtimmen hat.“ Mary die eben die Tür geöffnet hatte, erblickte die beiden Männer, die ſich drohend gegenüberſtanden. „Aber, meine Herren“, ſagte ſie vorwurfsvoll,„Sie verwechſeln wohl die Oertlichkeiten. Sie ſind doch hier nicht im Boxring!“ Sie begrüßte den jungen Pealworth liebenswürdig und ſah fragend von einem zum andern. Waldemar lachte ein wenig verlegen und zuckte die Achſeln.. „Was hat es denn gegeben?“ fragte Mary kopf⸗ ſchüttelnd. „Mr. Pealworth wollte ſeine Machtſtellung als Ju⸗ niorchef der Firma zu meiner Entlaſſung gebrauchen“, erklärte nun Waldemar heiter.„Ich habe ihn daher darauf aufmerkſam gemacht, daß dieſes Recht Ihnen allein zuſteht. Und nun wollte er Sie bitten, nachdem ihm wohl die Einſicht gekommen iſt, daß er in dieſer Sache daneben gehauen hat, mich hinauszuwerfen.“ „Aber um alles in der Welt, warum denn?“ fragte Marv verwundert und blickte den Amerikaner er⸗ ſtaunt an.„ ö „Ach“, meinte Mortimer, der Mary förmlich mit ſeinen Blicken verſchlang,„ich habe mich über verſchie⸗ denes geärgert. Ich habe es nicht nötig, mir von einem Angeſtellten unſerer Firma Grobheiten ſagen zu laſſen.“ „Herr Stahl iſt Ihnen grob gekommen?“ meinte Mary ungläubig.„Das halte ich für ausgeſchloſſen. Sicher war das Ganze ein Mißverſtändnis ihrerſeits, Mr. Pealworth!“ Mortimer fühlte mit Unmut, daß Mary auf Seiten die tes Geſchäftsführers ſtand. Da er aber mit ſeinem Beſuch einen ganz beſtimmten Zweck verfolgte— er war ſchon in Amerika bis über beide Ohren in Marg verſchoſſen—, ſo hielt er es für geraten, auf die Sache nicht mehr einzugehen. f „Weil Sie ſo ſchön bitten, Miß Mary“, ſagte er mit einer leichten Verbeugung“, laſſen wir die Sache ruhen. Ich bin ſchließlich aus ganz anderen Gründen hierher⸗ gekommen.“ „Sicher, um ſich von dem günſtigen Stand des Ge⸗ ſchäfts zu überzeugen, Mr. Pealworth!“ ſagte Mary, die froh über dieſe Wendung war. „Das natürlich auch“, ertlarte Mortimer mit ein en heißen Blick auf Mary, der dieſer Blick entging, da ſie ſich von Waldemar das Hauptbuch geben ließ, um dem Juniorchef Gelegenheit zu geben, Einblick in den Um⸗ fang des Unternehmens zu nehmen. „Sehen Sie, Mr. Pealworth, hier iſt der Abſchluß des letzten Monats“, ſagte Mary erfreut, und ihre Augen glänzten vor Genugtuung und Stolz. Mortimer ſah nur dieſe leuchtenden Augen, nichts weiter. „Ich glaube es auch ſo, Miß Mary“, ſagte er liebens⸗ würdig und klappte das Buch zu.„Aus den uns ge⸗ ſandten Auszügen habe ich mich ſchon genügend über den großartigen Geſchäftsgang informiert. Nun möchte ich Sie bitten, mich lieber durch die Geſchäftsräume zu führen“ Er wollte mit ihr allein ſein, das empfand Walde⸗ mar, der wieder arbeitete, mit einem kleinen Stich im Herzen. Mary ſtellte das Hauptbuch an ſeinen Platz und Mortimer, ihr zu folgen. f den 255 An der Tür drehte ſie ſich noch einmal um und warf Waldemar einen bittenden Blick zu, den er lächelnd erwiderte. 1 Der Rundgang war beendet. Mary hatte den jungen Amerikaner gebeten, im Teeraum Platz zu nehmen, um noch ein wenig zu plaudern. Sie müſſe ſich bald wieder der Frau Geſandtſchafts-Attachee Mackinſon widmen. 5 In liebenswürdigen, faſt überſchwenglichen Worten drückte Mortimer ſeine Anerkennung über den ganzen Betrieb aus. „Zu einem großen Teil gebührt Herrn Stahl, den Sie ſicher ſehr angefahren haben, dieſes Lob, Mr. Peal⸗ worth!“ erklärte Mary mit einem Lächeln.„Herr Stahl iſt wirklich die Seele des Betriebs.“ Auf Mortimers Stirn legte ſich eine Unmutsfalte. Dieſer Geſchäftsführer ſchien ja bei ihr ein gewaltiges Plus zu haben, fuhr es ihm durch den Sinn. Hoffent⸗ lich brachte ſie ihm nicht auch noch andere Gefühle ent⸗ gegen! Jetzt wußte er auch, warum ſchon beim erſten Anblick dieſes verteufelt hübſchen Menſchen gleich Aerger in ihm aufgeſtiegen war. Er war einfach eifer⸗ ſüchtig auf dieſen Menſchen, von dem Mary in ihren Briefen ſchon Wunderdinge berichtet batte. Aber das war doch lächerlich! Fortſetzung ſolgt) * 1 kdelte meinte hloſſen. zetſeitsz, Seiten ſeinem er Nor Sache er mit ruhen. hierher⸗ es Ge⸗ Math, ei an „da ſie m dem en Um⸗ bſchluß d ihte nichts jebens⸗ ins ge⸗ d über möchte räume Valde⸗ fh in id bat ſentaſchen reißen, ſind gerade U Schneller fahren— mit Leichtmetall 50 Prozent weniger Gewicht und genau ſo ſtabil— Flugzeug als Schrittmacher— Auch beim Auto, der Eiſenbahn und im Schiffbau ſetzt ſich Leichtmetall durch „Die Aluminiuminduſtrie feiert in dieſem Jahr ihr 50⸗jahriges Jubiläum. 1888 gelang es dem Deutſchen Martin Kilian die Aluminium- fabrikation durch Erfindung eines neuartigen Herſtellungsverfahrens auf induſtrielle Grund⸗ lagen zu ſtellen. Damit war der Anfang zum „Leichtmetall⸗ Zeitalter“ gemacht, das inzwiſchen neben Aluminium auch Magneſium als leich⸗ teſten metalliſchen Werkſtoff ſchätzen gelernt hat. Der Aufſatz ſchildert die techniſchen Fortſchritte, — 1 der Kenntnis der Leichtmetalle ver⸗ anken. Deutſchland führt Warum macht man alle Schlüſſel immer noch aus Eiſen? Die Löcher, die ſie uns in die Ho⸗ . ö keine Empfeh⸗ lung. Vielleicht— aus Gewohnheit. Wie iſt der deutſche Reichshandwerksmeiſter doch zu be⸗ Für die Fenſterverkleidung im Kaiſer⸗Wil⸗ helm⸗Inſtitut für Metallforſchung in Stuttgart wurden gediegene Handwerksarbeiten aus ver⸗ rdeltem Leichtmetall verwendet. neiden! Er benutzt ſchon ſeit 25 Jahren keine Siſenſchlüſſel mehr. Er nimmt Duralumin. Weil er ſich auskennt. f einem Aluminiumſchlüſſel viel weniger Arbeit. Das Feilen geht ſchneller, obwohl der Schlüſſel genau ſo ſtabil iſt. Zweitens iſt ein Alumi⸗ Riumſchlüſſel um zwei Drittel leichter als ein Eiſenſchlüſſel. Und drittens reißt er ſich jetzt keine Löcher mehr in die Hoſen. Schon dieſes alltägliche Beiſpiel zeigt, daß wir es uns in vielen Fällen ſehr viel„leichter“ ma⸗ chen könnten. wenn wir ein wenig um⸗ denken lernten. Unſere Väter und Großväter haben in Eiſen und Stahl konſtruiert. Man agt, ſie hätten im Schwermetall⸗Zeitalter ge⸗ lebt. Eiſen und Stahl iſt heute keineswegs Alle ſicht⸗ Schaufenſter und Ladeneingang. baren Metallarbeiten aus neuſilberartig ver⸗ edeltem Leichtmetall. Foto: Moegle, Stuttgart(2) überflüſſig. Wir wiſſen nur, daß es in tau⸗ ſend Dingen auch ohne Eiſen und Stahl geht. Muß unſere Schreibmaſchine einen fo ſchweren Eiſenrahmen beſitzen? Könnten wir nicht be⸗ quemer Rad fahren, wenn wir mehr Leicht⸗ metalle verwendeten? Warum ſollen die In⸗ genieure nicht recht haben, die überzeugt ſind, daß wir in ein Leichtmetall⸗Zeitalter hinein⸗ marſchieren? In Amerika baut man rieſige Brücken, Kranen, Wehre, Bagger, Feuerwehr⸗ leitern, Waggons und Autos aus Leichtmetall. Japan, überall iſt ein noch nie dageweſener Auf⸗ ſchwung der Leichtmetallinduſtrie feſtzuſtellen. Leichtmetall ſpart Deviſen Leichtmetall iſt heute das große Schlagwort. Wie bei allem neuen fehlt es auch hier nicht an Uebertreibungen. Um es gleich zu ſagen: von Leichtmetall allein können wir nicht leben. Die Schwermetalle verlieren durch die Leichtmetalle nichts an Bedeutung, da man ja auch bei den Schwermetallen ſchon längſt nach dem Prinzip leichter, immer leichter konſtruiert. Aber natür⸗ lich wird man ſehr genau nachprüfen, wo Leicht- metalle beſſer als Schwermetalle einzuſetzen ſind, einmal techniſch, zum andern wirtſchaftlich. Leichtmetalle koſten uns ſo gut wie keine De⸗ viſen. Aluminium benötigt nur 7 Pro⸗ zent Deviſen. Magneſium, das noch um 40 Prozent leichter iſt als Aluminium, ſteht uns in unbegrenzten Mengen ohne jeden De⸗ viſenaufwand in Deutſchland zur Verfügung. Bei Aluminium will man die 7 Prozent Devi⸗ ſenaufwand mit der Zeit noch einſparen durch beſſere Ausnutzung der heimiſchen Erden, aus denen Aluminium gewonnen werden kann. Vor 80 Jahten noch 4800 Mark Von den beiden Leichtmetallen iſt Alu⸗ mini um zuerſt bekannt geworden durch den deutſchen Chemiker Wöhler im Jahre 1827. Praktiſche Bedeutung hatte Aluminium damals nicht. Auch als die erſten Gegenſtände aus Aluminium auf der Pariſer Weltausſtellung 1855 gezeigt wurden, fanden ſich keine Inter⸗ eſſenten. Napoleon III. beſtaunte wohl das „Silber aus Lehm“(es wird bekanntlich aus Tonerde gewonnen), aber es war noch viel zu Ein Kilo Aluminium koſtete im Jahr Heute zahlt man für das Als Kilian 1888 mit ſei⸗ teuer. 1850 4800 Mark. Kilo 1.40 Mark! Omnibus mit Leichtmetall⸗Karoſſerie Eur Unterhallung und Belehrung nem neuen Verfahren die alten Herſtellungs⸗ methoden aus dem Felde ſchlug, ſetzte langſam das Intereſſe ein. Von größter Bedeutung für die weitere Entwicklung war das ebenfalls von einem Deutſchen 1909 erfundene Duralu⸗ minium. Er härtet das an ſich ſehr weiche Rein⸗ aluminium und gibt ihm eine große Stabilität. Der Weltkrieg war für die Erprobung des neuen Metalls ein glänzender Lehrmeiſter. Der rich⸗ tige Leichtmetallhunger iſt jedoch erſt in den letzten 10 Jahren über die Welt gekommen: Mit Magneſium dauerte es noch länger als bei Aluminium, bis man ſeine Vorzüge praktiſch nutzte. Da Magneſium der leichteſte metalliſche Werkſtoff iſt, den wir kennen, hatte es mit dem ganzen Mißtrauen zu kämpfen, das ältere Leute des Schwermetallzeitalters ganz natürlich gegen Leichtmetall beſitzen. Das Mißtrauen beſteht heute nicht mehr, ſeitdem das bekannte Elektron, eine Magneſium⸗Legierung, auf vielen Gebie⸗ ten, z. B. als Kolben für Flugzeug⸗ und Auto⸗ mobilmotoren ſeine Probe hervorragend beſtan⸗ den hat. (Schluß falgt) (Foto: Taubert-Neumann, Berlin) Joſefas Schrecken, von Barthold Blund Die ſchweren Wolken am Himmel ließen ein troſtloſes blaugraues Licht auf die dichte Schnee⸗ decke des Landes fallen. Ein wenig einſam, am Rande des Ortes, lag das Gehöft des Gemeinde⸗ vorſtehers, der mit ſeiner Frau über Land ge⸗ fahren war; auch der alte Knecht hatte die Ge⸗ legenheit benutzt, ſchon am Spätnachmittag in die Dorfſchenke zu gehen. So kam es, daß die Magd Joſefa Ranbeutler, ein Mädchen von neunzehn Jahren, allein mit dem dreijährigen Kinde des Bauern im Hauſe geblieben war. Sie ſtammte aus Oberfranken; wegen einer leidigen Liebesgeſchichte, die ſie nicht ſo bald vergeſſen konnte, war ſie aus ihrer Heimat fortgegangen Erſtens hat er mit und hatte hier, bei einem frieſiſchen Bauern im Oldenburgiſchen, eine Dienſtſtelle gefunden. Der Ernſt und die Weite der Landſchaft machten das Mädchen furchtſam und traurig. Hinzu—* daß der Bauer wartkarg war; auch die Frau ſagte wenig. Bald nach Joſefas Ankunft hatte der junge Lehrer des Ortes ſich ihr freundlich genähert; lie war aber ſpröde und wies, in Gedanken an as noch nicht überwundene bittere Herzleid, ſeine Werbung ab. Später, als die Erinnerung an den durchlittenen Kummer ſchwächer wurde und nun ein Gefühl der Verlaſſenheit und Heim⸗ weh ſie plagte, wünſchte ſie zuweilen, daß ſie dem jungen Manne wieder begegnen möge; eine ſchickliche Gelegenheit hierzu ergab ſich jedoch nicht; er ſchien ſie zu meiden, da er wohl in ſeinem Stolz gekränkt war. Das Vieh hatte ſeine Wartung gehabt. Lang⸗ ſam kroch die Dunkelheit in das kleine Zimmer hinein. Es war ein einfacher Raum, an deſſen, dem Fenſter gegenüberliegender Seite ein alt⸗ modiſches breites Sofa ſtand. Jetzt mußte Joſefa das Kind verſorgen. Während ſie dem Buben das Brot in kleinen Stücken verabreichte, blickte ſie aus dem Fenſter in das Grenzenloſe der Däm⸗ merung und plötzlich überkam ſie der brennende Wunſch, daß jemand kommen möge, um ihr etwas Tröſtliches, Liebes zu ſagen. Aber draußen ſtand nur die regungsloſe Einſamkeit. Das Kind war müde und läſſig im Eſſen, es ſpielte ſchlaftrunken mit einem zinnernen Löffel. Als es täppiſch nach einer Fliege ſchlagen wollte, die auf dem Tiſchrand ſaß, verlor es den Löffel; faſt ohne Geräuſch fiel er auf den Boden und hüpfte auf einen kleinen Teppich, der halb unter dem Sofa lag. Joſefa ſeufzte, nahm das Kind von ihrem Schoß und ſetzte es auf den Stuhl; dann ging ſie zum Sofa und kniete nieder, um den Löffel zu ſuchen. Bei dem im Zimmer herrſchenden Halbdunkel fand ſie ihn nicht gleich. Während ſie noch danach taſtete, hörte ſie ein Geräuſch, als bewege ſich in Nähe ein großer Körper. Angſt⸗ voll bickte ſie in den ſchwarzen Raum unter dem Sofa, wo ſie den verlorenen Gegenſtand ver⸗ mutete Sie 5 5 nicht. Langſam, wie unter einer ſchweren aſt, erhob ſie ſich wieder und blieb un⸗ beweglich ſtehen, ſie war ſehr blaß und hatte nichts als Schrecken in den weitgeöffneten Augen. Dort, woher das Geräuſch gekommen war, hatten aus dem Dunkel zwei Augen ſie angeblickt! Joſefa ſuchte ihre entflohenen Gedanken zu ſammeln. Ein Mörder war im Haus. Wem lauerte er auf? Nicht ihr, denn ſie hatte doch nichts an Geldeswert. Wenn ſie ſich aber rührte und zeigte, daß ſie ihn geſehen hatte, würde er gewiß hervorkommen und ſie erwürgen. Viele längſtvergeſſene Geſchichten von Ver⸗ brechern überſtürzten ſie. Rufen? Nein, niemand würde ſie hören. Wenn ſie die Tür erreichte? Aber dann blieb das Kind allein; es ſaß ſtill auf dem Stuhl und ſchien zu ſchlummern. Hatte ſie ſolange geſtanden, ohne ſich zu rühren? Und wenn ſie das Kind aufraffte und mit ihm aus der Stube ins Freie eilte? Vielleicht gab es doch zufällig Menſchen in der Nähe. Aber während ſie dieſen Gedanken erwog, fühlte ſie, daß die Beine ihr wie gelähmt waren; ſie vermochte ſie nicht zu bewegen. Lieber Gott, flehte ſie, wenn der Knecht doch käme. Da hörte ſie wieder das ſeltſame, unheimliche Geräuſch einer trägen Bewegung. So war ſie alſo hilflos dem Entſetzlichen aus⸗ geliefert! Das Kind ſchlief und ſchlief. Wenn es nur erwachen und ſprechen wollte! Nun war es beinahe finſter im Zimmer, kaum konnte ſie noch den Türgriff erkennen. Ver⸗ zweifelt blickte ſie zum Fenſter. Gelobt ſei..., ja, dort nähert ſich dem Hauſe ein dunkler Schatten. Gellend ſchrie ſie:„Hilfe!!!“ Hinter ihr aus dem Dunkel kam ein Stöhnen und Schnauben; das Kind weinte laut. Eilige Schritte näherten ſich, die Türe wurde geöffnet und ein Mann trat ſchnell herein. Wie eine Verſinkende tat Joſefa mit wankenden Knien ein paar Schritte auf ihn zu; ſtarke Arme umfaßten ſie. und zitternd barg ſie ſich darin... Der Lehrer hatte ſeinen allabendlichen Spa⸗ ziergang gemacht und über Gott und die Welt nachgeſonnen, vielleicht hatte er auch an ſein vergeblich umworbenes Mädchen gedacht. Ein beſtimmtes Ziel hatte er jedoch nicht und ſo wunderte er ſich, daß er— er wußte nicht wie— in die Nähe des Hofes kam, auf dem Joſefa be⸗ dienſtet war. Juſt in dem Augenblick, da er— noch über⸗ legend, warum er ſeine Schritte hierher gelenkt hatte— ſich dem Haus näherte, hörte er den furchtbaren Schrei. Ohne ſich zu beſinnen, war er durch die Pforte in's Haus gedrungen und hatte die Tür des Zimmers aufgeriſſen. Er konnte nie⸗ manden in dem Dunkel erkennen. 755 5 22 5 2 6 d lötzlich fühlte er, wie ſich jemand 9. und hörte 78 1 jelte Schluchzen und Weinen des Mädchens. „Joſefa!“. Sein Arm, der ſie feſt umſchlang, ſeine dunkle tröſtliche Stimme, beruhigte ſie allmählich. Als er ſanft über ihr Haar ſtrich, wandte ſie ſich von ihm ab, hob das weinende Kind auf und hielt es ſchützend an ſich gepreßt. Dann berichtete ſie flüſternd von ihrer Furcht. Gelaſſen machte der Lehrer Licht. Als er ſich aber zum Sofa niederbeugte und darunter leuch⸗ tete, begann er zu lachen. Aus dem Dunkel ſchoß ein großer verſchreckter Hund hervor und floh aus der offen gebliebenen Tür. Joſefa konnte ſich ihrer Torheit nicht ſchämen, die Angſt ſaß ihr noch zu ſehr in den Gliedern. Aber es war ein anderes Gefühl da: das des Geborgenſeins, des Schutzes. Wieder flammte ein Streichholz auf; und nun ſah ſie die Augen des Lehrers fröhlich lächelnd auf ſich gerichtet. Der Mann trat auf ſie zu, doch ſie wehrte ihn zögernd ab. Wie ſeltſam das alles war.— Der Lehrer ging gehorſam zur Tür und war⸗ tete; die Verwirrung des Mädchens machte ihn glücklich. Draußen flüſterte ſie ihm zu, daß ſie kommen werde, wenn ſie das Kind zu Bett gebracht habe. Dann taſtete ſie ſchnell nach ſeiner Hand, drückte ſie mit einer dankbaren Gebärde und ging ins Haus zurück. Draußen im Schnee ſtand der Lehrer und wartete; er pfiff ins Dunkel. Gleich darauf kam zögernd ein elendes Hundevieh mit böſem Ge⸗ wiſſen herbeigeſchlichen. Der Mann aber ſtrei⸗ chelte es freundlich und lobte es ſogar. „Ich bring dich nachher ins Dorf zurück, alter Burſche,“ brummte der Lehrer vergnügt,„in der Küche hab' ich noch einen großen Knochen ver⸗ wahrt, daran ſollſt du deine Freude haben.“ Da öffnete ſich die Pforte und Joſefa trat heraus Ja, dieſe Maler, Zwei 25 Anekdoten Der Umſtändliche Der franzöſiſche Maler Cszanne war bei allen Modellen gefürchtet, denn er arbeitete unglaub⸗ lich langſam und verlangte Unmögliches von ſeinen Modellen, die manchmal während des Stehens ohnmächtig wurden. Auch ſeine Bild⸗ nismalerei litt unter dieſem Arbeitstempo, denn die Porträtierten verloren die Geduld und man⸗ ches Bild wurde nicht fertig, weil die Auftrag⸗ geber ihm davonliefen. Als Cézanne das Porträt ſeines Kunſthänd⸗ lers Vollard anfing, brauchte er Wochen, um mit der Hemdbruſt fertig zu werden; ſchließlich riß Vollard die Geduld, er mußte auf Reiſen gehen und ſagte weitere Sitzungen ab. Da bat der Maler, ihm doch wenigſtens die Kleider da zu laſſen, damit er inzwiſchen weiter arbeiten könnte. Vollard ſchickte ihm Rock und Weſte ſamt Schlips und anderen Zutaten. Als er nach Monaten zu dem Maler ins Atelier trat, fand er Cézanne in Verzweiflung— die Motten waren in die Kleider Vollards gekommen und das Bild war noch nicht fertig. Schließlich gab Cézanne das Porträtieren auf. Er malte nun Früchte. Aber auch die hiel⸗ ten ſeiner langſamen Arbeitsweiſe nicht ſtand, ſondern verfaulten. Schließlich fing er an, Blumen zu malen. Seine Freunde waren ſprach⸗ los.—„Wie machſt du es, daß du dieſe ſchnell verblühenden Modelle feſthälſt?“ fragten ſie ſchließlich. Cézanne führte ſich ſtumm in eine Kammer neben ſeinem Atelier und deutete auf verſchiedene Vaſen mit Sträußen. Still und bunt ſtanden ſeine Modelle da, duftlos— alle aus Papier. Die Wette Ein Bewunderer ſprach ſich einmal zu dein Maler Degas äußerſt lobend über ſeine Gemälde aus. Degas hörte ſchweigend zu, dann meinte er: „Sie loben meine Bilder. Aber loben Sie fu mehr den Namen, mit dem Sie bezeichnet ind?“ Der Beſucher widerſprach lebhaft. Jeder müſſe ſehen, meinte er, wie wundervoll dieſe Bil⸗ der gemalt ſeien, auch wenn der Name des Mei⸗ ſters nicht darauf ſtünde. Degas dachte eine Weile nach und ſchlug dann eine Wette vor: „.. Es geht alſo darum, daß binen eines halben Jahres dies neue Bild von mir, das mit meiner Signierung beſtimmt 10 000 Francs bringen würde, nicht einmal 500 Francs bringt, wenn ich es ohne meinen Namen in einer Kunſtausſtellung ausſtelle.“ Die Wette wurde abgeſchloſſen. Das Bild ohne Degas Namen kam in ein Schaufenſter an einer belebten Pariſer Hauptſtraße. Es ſtand ein halbes Jahr in dieſem Fenſter, ausgezeichnet mit dem Preis von 500 Francs, ohne daß ſich ein Käufer dafür gefunden hätte. Degas hatte ſeine Wette gewonnen. 8 11 S —————— — 8 1 5 1 ö 0 ö 4 Familienſtreit mit ſchlimmen Folgen Heppenheim. Bei Streitigkeiten in einer hie⸗ ſigen Familie ſtach der Vater auf ſeinen noch jugendlichen Sohn mit einem Küchenmeſſer ein. Dabei brach das Meſſer ab und blieb im linken Oberarm ſtecken. Der Vater, der ſchon einmal in einer Anſtalt untergebracht war, wurde erneut dorthin gebracht. Bensheim. Die Polizei hat zwei Männer feſtgenommen, die wegen Wechſelfallenſchwin⸗ dels geſucht wurden. Sie kamen in Haft, ihre beiden Begleiterinnen wurden wieder auf freien Fuß geſetzt. die größle Bergſprengung Europas Kirchheimbolanden. Im Steinbruchbetrieb am e der von den Nordpfälzi⸗ ſchen Hartſteinwerken betrieben wird, wurden am Samstag nachmittag ſchätzungsweiſe 20 0,0 0 0 onnen Felsgeſtein durch Sprengung losgelöſt. Wollte man dieſe Steinmaſſen in nor⸗ male Güterwaggons laden, ſo wären hierzu 20.000 Wagen erforderlich, die 166 Km. Schie⸗ Schienenſtrecke benötigen würden. Das angefal⸗ lene Material, das zur Bewältigung der großen Straßen⸗ und Eiſenbahnbauaufträge benötigt wird, reicht für das Jahr 1938 aus und garan⸗ tiert 200 Volksgenoſſen Arbeit und Brot. Zur Vorbereitung der Sprengung, die als die größte Europas bezeichnet wird, wurden in monatelanger Arbeit zwei Stollen gebohrt und ausgetragen. Jeder dieſer Stollen wurde mit zwei Kammern verſehen, in die man rund 300 Zentner Sprengmaterial einſetzte. Die Stol⸗ leneingänge wurden dann mit einigen tauſend entnern Sand in Säcken zugebaut, damit die prengwirkung zur vollen Entfaltung kam. Dem ſeltenen Ereignis wohnten zahlreiche Vertreter von Regierungs⸗ und Verwaltungs⸗ . der Wehrmacht und Sachverſtändige aus dem Reich einſchl. Deutſch⸗Oeſterreichs bei. Eine gräßliche Ueberraſchung Frankenthal. Ein 37jähriger Mann von hier machte geſtern abend in ſeiner Wohnung ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende. Das Motiv iſt noch unbekannt.— Der Mann war von ſeiner auswärtigen Arbeitsſtätte nach Hauſe gekom⸗ men, unterhielt ſich mit ſeiner Frau, las die Zeitung und nichts deutete auf einen veränder⸗ ten Gemütszuſtand hin. Seine Frau verließ auf kurze Zeit die Wohnung; als ſie zurückkam, fand ſie ihren Mann am Fenſterkreuz des Schlafzimmers erhängt vor. Wiederbelebungs⸗ verſuche waren erfolglos, der Tod war bereits eingetreten. Das erſte Leiſtungsabzeichen„Kop.“ im Gau Saarpfalz Ludwigshafen. Als erſtem Betrieb im Gau Saarpfalz und als zweitem deutſchen Betrieb überhaupt, iſt der Firma Pollux G. m. b. H., Ludwigshafen a. Rh., von Reichsorganiſations⸗ leiter Dr. Ley für vorbildliche Leiſtungen auf dem Gebiet„Kraft durch Freude“ das Lei⸗ ſtungsabzeichen verliehen worden. Dem Unternehmen iſt Ende 1936 bereits das DAF.⸗Leiſtungsabzeichen als vorbildliche Be⸗ rufserziehungsſtätte verliehen worden. Zwei Scheunen abgebrannt. Haßloch. Hier hat ein Schadenfeuer die Scheu⸗ nen des Kiefers Zipelins und des Giyſers Hö⸗ ring eingeäſchert. Der Sachſchaden iſt ſehr groß. Zum letztenmal über die Schiffbrücke Speyer. Am 3. April findet die feierliche Eröffnung der neuen Aheinbrücke bei Speyer ſtatt. Aus dieſem Anlaß wird die Schiffbrücke bei Speyer am 3. April 1938 von 9—11.30 Uhr: zum letztenmal geſchloſſen. Die Schiffahrttrei⸗ benden werden hiervon in Kenntnis geſetzt und veranlaßt, auf die Sperrzeit, insbeſondere bei der Talfahrt, entſprechend Rückſicht zu nehmen. Laſtwagen tötet Hirſch ſw. Bad⸗Nauheim. Auf einem Wildwechſel der Autobahn ſtieß ein La ſt wa gen mit einem Hirſch zuſammen, der getötet werden mußte. Der Laſtwagen war am Kühler ſchwer beſchädigt. 8 Selbſtmord eines Jugendlichen ſw. Neu⸗Iſenburg. Aus unbekannten Grün⸗ den hat ein 17⸗jähriger Lehrling Selbſt⸗ mord begangen. Man fand ihn abends in der Wohnung mit Gas vergiftet auf. Obwohl er ſofort ins Krankenhaus gebracht wurde, war er nicht mehr zu retten. Schilfbrand zerſtört Vogelbrutſtätten ſw. Rüſſelsheim. Durch Unbedachtheit und Leichtſinn wurde der Schilfgürtel am lin⸗ ken Mainufer in Brand geſetzt und auf eine weite Strecke zerſtört. Daß damit den zahl⸗ reichen, in dem Schilf niſtenden Waſſervögeln die Brutſtätte genommen worden iſt, wird von allen Naturfreunden beſonders bedauert. Wieder Schaufentereinbrecher am Werk Frankfurt a. M. In der Nacht zum Montag wurde die Schaufenſterſcheibe eines Inſtrumen⸗ tengeſchäfts im Oederweg eingeſchlagen und aus der Auslage ein Radio⸗ Apparat ge⸗ ſtohlen. Die noch unbekannten Täter haben wie in früheren Fällen wiederum einen Ham⸗ mer zur Zertrümmerung der Scheibe benutzt. Sammelt er Unfallbilder? Herrenberg. Zu einem ſchweren Autounglück, das ſich auf der Straße Herrenberg Nagold im Spitalwald ereignete, wird bekannt, daß der Autolenker, der 34jährige Otto Reinecke aus Freudenſtadt, ſeinen Mitfahrern hotogtaphien von einem im Jahre 1933 ᷣ gehabten Autounfall zeigte. Während man ſich die Bilder anſah, fuhr der Bunte Tageschronik Wagen im 80⸗Km.⸗Tempo weiter und geriet aus der Fahrbahn in den Wald, wo er an einem Baum zerſchellte. Das unverant⸗ wortliche Verhalten des Autolenkers hat ſeinen beiden Mitfa rern und Arbeitskameraden, dem 4jährigen Abteilungsleiter Walter Wehmeyer und dem 33jährigen Abteilungsleiter Alfred Gaiſer von der Tuchfabrik hriſtofstal in Freudenſtadt, das Leben gekoſtet. Reinecke, der einen ſchweren Beckenbruch davongetragen hat, gab bei feiner polizeilichen Vernehmung am Freitagvormittag ſeine Schuld zu. Brände im badiſchen Land Tauberbiſchofsheim. In Aſſamſtadt wurde die Scheune des Landwirts Anſelm Ru pp durch Feuer bis auf die Grundmauern zerſtört und ſämtliche Erntevorräte vernichtet. Auch der Dachſtuhl des angebauten Wohnhauſes fiel den Flammen zum Opfer. Der Gebäude- und Sach⸗ ſchaden iſt ſehr hoch und wird auf etwa 20 000 RM. beziffert. Schwerer als dieſer finanzielle Verluſt wiegt der Schaden, den die Volksgeſamt⸗ heit durch den Brand erleidet. Die Brand⸗ urſache unterliegt noch der amtlichen Unter⸗ ſuchung. Hornberg. In der Nacht zum Samstag iſt im Zinken Rötenbach die Gütlerei Wilhelm Blum einem Brande zum Opfer gefallen. Ein Schwein ſowie Federvieh kamen in den Flammen um. Die Brandurſache iſt unbekannt. Großfeuer in einer Tonwarenfabrik. Lörrach. Ein Großfeuer hat in den Nachmit⸗ tagsſtunden des Montags die in der Nähe des Bahnhofes Kandern gelegene Oberbadiſche Tonwarenfabrik Eugen Dietſche eingeäſchert. Das Feuer, das kurz nach 17 Uhr im Dachſtuhl des mehrſtöckigen Gebäudes ausgebrochen war, verbreitete ſich mit raſender Geſchwindigkeit über das ganze Fabrikanweſen. Unter gewalti⸗ ger Rauchentwicklung brannte das Gebäude in⸗ nen vollſtändig aus und ſchließlich ſtürzte der Dachſtuhl in ſich zuſammen. Der Hauptfabrika⸗ tionszweig der Oberbadiſchen Tonwarenfabrik ſind Blumentöpfe. Großer Walöbrand im Speſſark Wertheim a. M. Die Waldabteilungen Hof⸗ ſchlag und Riegelſtein wurden von einem ver⸗ heerenden Feuer heimgeſucht. Der Brand iſt dadurch entſtanden, daß ein Waldarbeiter ein Feuer anmachte, um fich das Mit⸗ tageſſen zu wärmen. Kaum hatte er es angefacht, als ein Windſtoß die Flamme auf das dürre Gras trieb. Der Verſuch des Ar⸗ beiters, ein weiteres Umſichgreifen des Feuers zu verhindern, mißlang. Mit raſender Schnel⸗ ligkeit breiteten ſich die Flammen auf das Ge⸗ ſtrüpp und die Kulturen aus. Bald läuteten die Sturmglocken von Mondfeld, Grünenwört. Naſſig und Vockenrot und alles eilte zur Brandſtätte. Die erſte wirkſame Hilfe kam durch die beim Bau der Straße beſchäftigten Arbeiter, die eiligſt den ſteilen Berghang des Riegelſteins emporkletterten und tatkräftig den Brand bekämpften. Ihnen kommt das größte Verdienſt bei den Löſcharbeiten zu. da ohne ihre Hilfe das Feuer auch auf den angren⸗ zenden Hochwald übergeſprungen wäre, was unabſehbare Folgen gehabt hätte. Nach etwa einſtündiger angeſtrengter Arbeit war die größte Gefahr beſeitigt, nachdem ein Wall um die vom Feuer ergriffene Fläche gezogen war, die etwa 3 Hektar umfaßt. Auto vom Perſonenzug zertrümmert Landstuhl. Am Freitag kam es kurz nach 17 Uhr auf dem Ueberweg in Kilometer 10,7 zwiſchen den Bahnhöfen Glanmünchweiler und Steinwenden zu einem noch glimpflich verlau⸗ fenen Unfall. Ein Autobeſitzer aus Land⸗ ſtuhl kam mit ſeinem Auto von Renſchbach und blieb mit dem Wagen auf dem Ueberweg hal⸗ ten. Der Wagen wurde von einem gerade heranfahrenden Perſonenzug erfaßt und 20 Me⸗ ter weit mitgeſchleift. Der Wageninfaſſe wurde hierbei verletzt und der Wagen zertrümmert. Großfeuer bei Roſlock 40 Rinder und 160 Schafe verbrannt. 88 Roſtock, 21. März. Am e brach in einem Stall des Gutes Schmarl ein Feuer aus, das — begünſtigt durch die Trockenheit der letz⸗ ten 5 und ſtarken Südweſtwind— in kur⸗ zer Zeit drei Gebäude mit den vorhandenen eee einen Teil der Maſchinen und eräte vernichtete 40 Rinder und etwa 160 Schafe kamen in den Flammen um. Die Pferde blieben verſchont. Einige der Tiere konnten noch notgeſchlachtet werden. Valöbrände in Frankreich Feuer in einem Lichtſpieltheater 88 Paris, 21. März. Durch eine Unvorſichtigkeit von Ausflüglern, die am Sonntag im Wald von St. Germain ein Lagerfeuer angezündet hatten, entſtand ein Brand. der 100 ha. Waldbeſtand vernichtete. Truppenabteilungen mußten eingeſetzt werden, um die Ausbreitung des Feuers zu verhindern. In Mittelfrankreich iſt in einem Forſt bei Nevers anſcheinend infolge Unvorſichtigkeit ein Waldbrand ausgebrochen, der 100 ha. Wald⸗ beſtand vernichtete. In einem Lichtſpieltheater in Verſailles, in dem am Sonntag 300 Soldaten einer Film⸗ vorführung beiwohnten, kam es zu einer Feuers⸗ brunſt. die großen Sachſchaden anrichtete. Die Zuſchauer konnten ſich unverletzt retten. Die beiden Filmvorführer erlitten Brandwunden. Diebſtähle am laufenden Band 88 Paris, 21. März. In einer Pariſer Automobilfabrik verſchwan⸗ den ſeit dem vergangenen Sommer täglich klei⸗ nere oder größere Mengen von Erſatzteilen, ohne daß man der Uebeltäter habhaft werden konnte. Schließlich kam die Polizei doch hinter dieſe Diebſtähle am laufenden Band und ver⸗ haftete 13 Angeſtellte der Fabrik, darunter den Lagermeiſter. Der Wert des geſtohlenen Gutes, das zu Svpottpreiſen an Hehler weiter veräußert wurde, belief ſich auf nicht weniger als 2 Millionen Franken. schreckensſahrt auf dem Jusquehannafluß 88 New Pork, 21. März. Aus Williamsport(Pennſylvanien) wird ein ſchweres Unglück gemeldet. Ein 30 Meter langes Boot, mit 48 Perſonen an Bord, die anläßlich einer Jubiläumsfeier der penn⸗ ſylvaniſchen Holzinduſtrie auf dem Susgque⸗ hannafluß eine Vergnügungsreiſe unternom⸗ men hatten, ſtieß in der ſtarken Strömung ge⸗ gen den Pfeiler einer Eiſenbahnbrücke und ſank. Sieben Teilnehmer ertranken. Blick in den Alter Gauner kommt ins Juchlhaus Butzbach. Schon 21mal iſt der 48 Jahre alte Lambert Moritz aus Frankfurt a. M. wegen aller möglichen Delikte vorbeſtraft. Trotzdem kann er ſeinen Hang zu Schwindeleien nicht unterdrücken. So ſchwindelte er in jüngſter Zeit, während er in der Butzbacher Gegend in Arbeit ſtand, unter falſchem Namen einem Weinguts⸗ beſitzer eine größere Anzahl Flaſchenweine und einem Händler einen Radioapparat ab. Auch auf dem Gebiet des Fahrradſchwindels betätigte er ſich. Wegen Betrugs und Betrugsverſuchs ſtand Moritz jetzt vor dem Amtsgericht, das ihn ian 2 Jahren Zuchthaus verurteilte und 0 80 Teese Verhaftung im Gerichtsſaal an⸗ ordnete. f Wenn man unbefugt Verkehrsſchutzmann ſpielt ſw. Nackenheim. An einem Oktoberabend kam ein angetrunkener Mann aus Bodenheim auf den Einfall, den Verkehr in unſerer Orts⸗ durchfahrt mit einer Laterne über Lörzweiler umzuleiten. Vor dem Amtsgericht Oppenheim verſuchte er ſich mit ſeinem damaligen 5 zu entſchuldigen, auch habe ihn ein fremder Mann dazu beauftragt. Der Täter wurde 1 10 Tagen Haft und den Koſten des Verfahrens verurteilt. g Jum driflen Mal ins Juchthaus Er konnte keine Fahrräder ſtehen laſſen Hanau. Seit Jahren hat der jetzt 30 Jahre alte Wilhelm Auguſt Emmel aus Hanau verſchiedene Teile Deutſchlands durchwandert. Mit einer ſchweren Erbkrankheit belaſtet, konnte er geregelte Arbeit nicht verrichten und geriet, da er ſich auf Betteln und Diebſtahl von Fahr⸗ rädern verlegte, wiederholt mit dem Strafgeſetz in Konflikt. Im Jahre 1934 hatte er in Aſchaffenburg, als er erneut ein Fahrrad ge⸗ ſtohlen hatte, die erſte Zuchthausſtrafe erhalten. Gerichtssaal Gleich am erſten Tage nach Verbüßung dieſer Strafe entwendete er erneut ein Fahrrad und bekam in Schweinfurt die zweite Zuchthaus⸗ ſtrafe. Im Herbſt 1937 ſtahl er in Hanau wiederum ein Fahrrad und ſtand nun vor der Großen Strafkammer, die ihn wegen Diebſtahls im ſtrafverſchärfenden Rückfall zu zwei Jah⸗ ten Zuchthaus verurteilte. neun Kraftwagen geſtohlen Landau. Wegen Betrugs, Privaturkundenfäl⸗ ſchung, Diebſtahls, unbefugter Ingebrauchnah⸗ me von Kraftfahrzeugen, wegen Fahrens ohne Führerſchein und wegen eines verſuchten Not⸗ zuchtverbrechens hatte ſich der 1917 geborene Hugo Mannsmann aus Hauenſtein vor der Großen Strafkammer Landau zu verantworten. In verſchiedenen Orten der Vorderpfalz er⸗ ſchwindelte M. unter unwahrem Vorgeben Dar⸗ leben. In Eſchbach verſchaffte er ſich den Beſitz eines Kraftrades, mit dem er dann Fahrten ausführte und auch die Gegend von Annweiler heimſuchte. Die Tankſtellenbeſitzer legte er be⸗ ſonders herein. Vom September 1937 ab ging er dazu über, auf der Straße parkende Kraft⸗ wagen zu ſtehlen. Wenn ihm der Betriebsſtoff ausging, ließ er den betreffenden Wagen ein⸗ fach irgendwo ſtehen und entwendete an einem anderen Platz einen anderen Wagen. In Pir⸗ maſens. Waldfiſchfach, Landau. Germersheim, Ludwigshafen, Mannheim, Bruchſal und Bie⸗ tigheim ſtahl er neun Kraftwagen. Wenn er einen Wagen ſtehen laſſen mußte. eignete er ſich die Papiere uſw. an. Die Gaſt⸗ wirte und Tankſtellenbeſitzer verſtand er, län⸗ gere Zeit hereinzulegen. Er ſchädigte in 64 Fäl⸗ len Perſonen in der Saarpfalz. in Württemberg und in Baden. Das Urteil lautete gegen den geſtändigen Angeklagten auf eine Geſamtgefängnisſtrafe non drei Jahren, worauf vier Monate Un⸗ terſuchungshaft angerechnet werden. Marktberichte Mannheimer Getreidegroßmarkt. Burgh esa 1. kg. Feſtpreiſe, urchſchn. Beſchaffenh. ey per 1. Jan. bis 31. März 1938 RM. 20.80, W 15 „W 16 21.00. W 17 21.10, W 19 21.40, W 20 21.60; Ausgleich pl. 40 Pfg.; Qualitätszuſchläge für 1 kg über Durchschnitt 0.15 p. 100 kg. für 2 kg 9.30, ür 3 kg 0.40 RM Abſchläge je Kilo 20 Pfg. oggen: 69/71 kg, Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenb. exkl. Sack, Preisgeb. R 14, per 1. Dez. 37 bis 31. März 1938 RM. 19.10, R 15 19.20, R 18 19.69, R 19 19,80, Ausgl. pl. 40 Pfg.; Qualitätszu⸗ ſchläge: für 1 kg über Durchſchn. 0.07 RM. per 100 kg, für 2 kg 0.15, für 3 kg 0.22. Futter Gert e: 59/60 1 Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Be⸗ ſchaffenheit exkl. Sack Preisgebiet G 7, per 1. Febr. bis 30. April 1938 RM. 17.10, G. 8 17.40, G 9 17.60, G 11 17.90, Ausgl. pl, 40 Pfg. Induſtrie⸗ ger ſt e: Zgäſpenn Erſeakeſchlgg bis zu RM. 2.00 p. 100 kg ab Erzeugerſtation. Braugerſte: Frei ere je nach Preisgebiet RM, 20è22 die 100 kg. Raps, inl. ab Station 32 00, Mais mit Sack —. 9 acſchn Keſcafſer 1% e 5 tr. ur n. eſchaffenh, exkl. ack, reisgebie H 11, c März 15 81. Mak 1938 16,90 RM, S 14 17,40, H 17 17,70. Ausgl pl. 40 Pfg. Induſtriehafer: M. 2.00 100 uläſſiger Preisaufſchlag bis zu p. 10 ar Weizenkleie, ab 15. 9 W'ü 14, RM. 10.60, W' 15 . 9. 1936 Preisgeb. 10.65, W̃ 16 10.70, W 17 10.75, We 19 10.90, W 20 11.00, Weizenvollkleie plus RM. 0.50, Roggerkleie, ab 15. 8. 1936, Preisgebiet R 14 10.10, R 15 10.15, R 18 10.45, R 19 10.50, Ausgl. pl. 30 Pfg., dazu 5 Pfg. Vermittlergebühr. Roggenvollkleie plus RM. 100 Gerſtenfuttermehl: Preisgebiet G 7, per März 1938, RM. 18.80, G 8 19.10, G9 19.30, G 11 19.60; Weizenfuttermehl 13.50, Biertreber, ab Fabrik, Höchſtpreis 14.00, Malzkeime 13.40, Ausgl. pl. 30 Pfg. Zu. und Abſchläge auf Grund der reichsgeſetzl. Regelung. 1 5 155 und Ausſtichware RM. 0.70 bis 1.50 per 100 kg höher. Futterartikel: Erdnußkuchen, prompt, Feſt⸗ preis ab Fabrik, März RM. 15,80, Soyaſchrot, prompt, 15.50, Rapskuchen, inl. 13.70, dito. ausl. 14.20. Rapskuchenſchrot 13.70, Palmkuchen 13.90, Kokoskuchen 14.70, Seſamkuchen 15.00, Leinkuchen 16,30; Trockenſchnitzel, Fabrikpreis, loſe, März 1938 8,62, Rohmelaſſe 6,18, Steffenſchnitzel 10,82, Zucker⸗ ſchnitzel, volw. 11,82 RM., von Trockenſchnitzel bis Rr Ausgleich plus 35 Pfennig.— auhfutter: eu: Wieſenheu, loſes, gut, geſund, trocken 5,60—6,40 RM., Luzernekleeheu, loſes, gut geſund, trocken 7,00—7,40 RM. Dieſe Preiſe verſtehen ſich frei verladen Vollbahnſtation. 555 Preſſung von Heu darf ein Zuſchlag von 40 fg. für je 100 kg erhoben werden, In den ge⸗ nannten Höchſtpreiſen ſind die Gewinnspanne und alle Speſen des Handels enthalten. Die Koſten für racht ab Verladeſtation und für Deckenmiete dür⸗ en nux in Höhe der tatſächlich entſtandenen Koſten n Rechnung geſtellt werden. Für Stadtanlieferung durch den e e e darf ein Zuſchlag von 1 tens 50 Pfg. für je 100 kg erhoben werden. troh: Großhandelspreiſe ab Ver⸗ ladeſtation: 8 und Weizenſtroh, loſe oder bindfadengepreßt RM. 3.20—3.60, 1 und Weizenſtroh. 1 RM. 3.60—4.00,—— und Gerſtenſtroh, bindfadengepreßt 3.00—3.40, Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, drahtgepreßt 3.40—g.80, utter⸗ ſtroh,(Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, gebunden) 3.50 bis 3.90. Dieſe Preiſe verſtehen ſich frei verladen Voll⸗ bahnſtation. Für Stadtanlieferung durch den Emp⸗ angsverteiler darf ein Zuſchlag von höchſtens 50 fg, für je 100 kg erboben werden. Spelzſpreu, ad tation des Erzeugers oder ab Gerbmühle RM. 2.70 bis 3.00. ehlnotierungen; Weizen⸗ mehl: Preisgebiet Baden 14. Type 812 aus Inl.⸗ Wz. März, 29,60, do. 15 29,60, do. 16 29,60, do. 17 29,60, do. 19 29,95, do. 20 29,95, do. Pfalz⸗Saar 19 29,95, do. 20 29,95.— Roggenmehl und Maismehl ab Mühle: ab 15. März 1937: Preisgeb. Baden 14 22.70, do. 15 22.80, do. 18 23.35, do. 19 23.60, K 18 23.30, do. 19 23.50 Re, Maismehl na edingungen der Rf. Weizenmehl mit einer Beimiſchung v. 10 Prozent Ausl.⸗Wz. Aufſchl. RM. 1.50 p. 100 kg; bei 20 Prozent Bei⸗ miſchung von deutſchem anerkannten Kleberweizen Aufſchlag RM 1.25 je 100 kg. Zuzüglich RM. 0.50 r frei Empfangsſtation gemäß Anordn. . VV. ür alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der WV. der Roggen⸗ und Weizenmühlen bezw. der neue Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend. Belriebsordnungen mit„Schönheilsfehlern“ dak— Vater dem Titel„Mehr Auf⸗ merkſamkeit den Betriebsordnun⸗ gen!“ weiſt der„NS.⸗Rechtsſpiegel“(6/8) darauf bin, daß viele der heute geltenden Be⸗ triebsordnungen keineswegs das Ideal deſſen darſtellen, was der Staat und die Deutſche Ar⸗ beitsfront auf ſozialpolitiſchem Gebiete anſtre⸗ ben. Ein Teil der beſtehenden Betriebsordnun⸗ gen leidet an grundlegenden Män⸗ geln: ſie ſind entweder zu unklar, zu kalt oder nüchtern, oder andererſeits zu weitſchwei⸗ fig abgefaßt, wobei ſehr viel über die Pflich⸗ ten und Aufgaben der Gefolgſchaftsangehö⸗ rigen, wenig oder gar nichts über die der Be⸗ triebsführung geſagt wird. Es würde aber, meint der„NS.⸗Rechtsſpiegel“, den Gemein⸗ ſchaftsgedanken nur fördern, wenn die Gefolg⸗ ſchaft ſiebt, daß das Denken des Betriebsführers über die Lohnkalkulation hin⸗ ausgeht. Ausgeſprochen unſympathiſch ſind mit ſoziaken Phraſen, Fübrerworten uſw. vollgepfropfte Be⸗ triebsordnungen und ſolche, wo man eine alto Arbeitsordnung einfach übernahm, ohne mehr als ein paar Bezeichnungen darin abzuändern. In einigen Betriebsordnungen wird inſofern über das Ziel hinausgeſchoſſen, als z. B. darin als Ehrenſtrafe die Einleitung eines Ehren⸗ gerichtsverfahrens verankert iſt, etwas, was allein Sache der Reichstreuhänder der Arbeit und nur für ſchwere Verſtöße gegen die ſoziale Ehre vorbehalten iſt. Im anderen wieder fin⸗ den wir Beſtimmungen, die geſetzlich nicht halt⸗ bar ſind. wie beiſpielsweiſe den Vorbehalt eines uneingeſchränkten Rechts zur Anweiſung an⸗ derer Arbeiten, oder den der Einführung von Kurzarbeit mit einer ganz kurzen Anzeigefriſt. Dort aber, wo ein Betriebsführer mehr tut, als was ihm das Geſetz vorſchreibt, indem er 3. B. eine Betriebsordnung mit weniger als 20 Mann Gefolgſchaft einfübrt, iſt die Deutſche Arbeitsfront der richtigen Auffaſſung, daß in einem ſolchen Fall der betr. Betriebsführer von einer ihm kraft ſeiner öffentlich⸗rechtlichen Stel⸗ lung im Betrieb übertragenen allgemeinen Ordnungsgewalt freiwillig Gebra u ch macht. Die Betriebsordnung iſt hiernach auch als eine Rechtsquelle anzuſehen, an der die Betriebsangehörigen auch unmittelbar Rechts⸗ anſprüche herleiten können. a 5 geſ. tr. ack, Preisgebiet 3 14, Sonſtige ö pie. 24 le Il 96 alles 9 Mule genf bildes 15 Blumen 1% der b. 1 Stangen 0 1 141 0 4 ate I ſchuſn nen det en ſie d ſtelle er Kaſten r Eo kom menabze am kom Echnuck Allein von Arb gefertigt l nich Arbeit den gm den wit Reichs Ende gu ſoll auch inner f tiefe Da weiſen. 8 Da 6 uchi Holungsſt tren ſch dam nüt legt nach erwachen l jn a eben ge höchste ken, und In Wal die Aug Nähe ke icht 1 4 dg heit beg ſches helge An lehte N einen W. Noßeren lien an don 0 den ge⸗ d und oſen für tete dür⸗ n foſten lieferung lg don werden. 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Elfenbeinſchnitzer geſtalten hier kunſtvolle Arbeiten, Gebrauchs⸗ gegenſtände, Andenken und naturgetreu nach⸗ gebildete Tier⸗ und Menſchengeſtalten. Aus dieſen Werkſtätten kommen die netten Blumenabzeichen, die die Sammler der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront am 26. und 27. März bei der 6. und letzten Reichsſtraßenſammlung für das Winterhilfswerk des Deutſchen Volkes 1937⸗38 jedem Volksgenoſſen als Zeichen ſei⸗ ner Opferbereitſchaft anbieten werden. Lange Stangen werden zerſägt, Drechsler geben die erſte Form. In zahlreichen Arbeitsgängen ſchufen die Elfenbeinſchnitzer die feinen For⸗ men der Blumen. Gemalt und poliert verlie⸗ ßen ſie dann die Werkſtätten. An der Sammel⸗ ſtelle erfolgte die Auszählung. Käſtchen und Kaſten werden gefüllt, beklebt und beſchriftet. So kommen die zehn ſchön geſchnitzten Blu⸗ menabzeichen zu jedem Sammler und werden am kommenden Samstag und Sonntag ein Schmuck für jeden Volksgenoſſen ſein. Allein die Tatſache, daß die zehn Blumen von Arbeitskameraden aus unſerem Gau an⸗ gefertigt ſind, wird einen ſtarken Anreiz bieten, 5 nicht mit einer zu begnügen. Die kunſtvolle rbeit wird viele Volksgenoſſen veranlaſſen, den ganzen Satz zu erwerben. Vor allem wer⸗ den wir aber nicht vergeſſen, daß es die letzte Reichsſtraßenſammlung dieſes Winters iſt. Ende gut, alles gut— das wiſſen wir. So ſoll auch dieſe letzte Reichsſtraßenſammlung die immer ſteigernde Opferbereitſchaft und unſere tiefe Dankbarkeit dem Führer gegenüber be⸗ weiſen. nſg. Schützt unsern Walb! Verhütet Waldbrände! Das herrliche Frühlingswetter mit ſeinem prächtigen Sonnenſchein ladet gar viele Er⸗ holungsſuchende zu einem Spaziergang in un⸗ ſerem ſchönen Walde ein. Der weite Waldes⸗ dom mit ſeiner würzigen Luft, die beſonders jetzt nach dem langen Winter in den Tagen des erwachenden Frühlings gerne genoſſen wird, ſoll ja auch eine Erholungsſtätte aller Schaf⸗ fenden ſein. Aber jeder Waldbeſucher hat die höchſte Verpflichtung, den Wald ſauber zu hal⸗ ten, und was beſonders wichtig iſt: es darf im Walde nicht geraucht bzw., was für die Ausflügler gilt, im Walde oder in ſeiner Nähe keineswegs ein Feuer ent⸗ facht werden, zum Abkochen uſw. Die Wald⸗ brandgefahr iſt bei der herrſchenden Trocken⸗ eit beſonders ſtark. Der Wald iſt deut⸗ ches Volksgut und ihn zu ſchützen, eiligſte Verpflichtung jedes Deutſchen. Am letzten Sonntag hatten wir hier leider ſchon einen Waldbrand, der glücklicher Weiſe keinen größeren Umfang annahm. In den Winters⸗ liſten am Waldrand— Nähe des„Schinners⸗ ran DEUTSCHEN VOLK Es Betr.: Fiſchausgabe Am Donnerstag, findet in unſerer Dienſtſtelle, Bismarckſtr. 24, eine Fiſchausgabe ſtatt. Die Ausgabezeiten ſind folgende: Vorm. 8.30 bis 9.30 Uhr: Buchſtabe A— B 24. März 1938, Vorm. 9.30 bis 10 Uhr Buchſtabe D- Vorm. 10 bis 11 Uhr Buchſtabe H— Vorm. 11 bis 12 Uhr Buchſtabe MR Vorm. 12 bis 13 Uhr Buchſtabe SW 8 Betr.: Eierſammlung am Mittwoch, den 23. März 1938 Am Mittwoch, den 23. März 1938, findet die diesjährige Eierſammlung ſtatt. Wir bitten die Bevölkerung, nach Möglichkeit zu geben, damit Kindern und alten Leuten eine Oſterfreude bereitet werden kann. Die Samm⸗ lung wird wieder von der Frauenſchaft in Verbindung mit dem BDM durchgeführt. CCC buckel“— war das Gras in Brand geraten. Etwa 50 qm ſind abgebrannt, ohne zum Glück auf den Baumbeſtand überzugreifen. Es wird vermutet, daß ein leichtfertiger Rau⸗ cher einen brennenden Stummel achtlos weg⸗ geworfen hat, wodurch der Brand entſtand. Im Walde iſt das Rauchen verboten und wer ſo verbrecheriſch iſt, jawohl, es iſt ein Verbrechen am deutſchen Volksgut, wenn man fa etwas tut, hat mit einer exemplariſchen Be⸗ trafung zu rechnen. Doch nicht allein die Angſt vor der Strafe darf uns abhalten im Walde zu rauchen, ſondern das hohe Verant⸗ wortungsbewußtſein gegenüber dem Volks⸗ vermögen. Und letzteres muß es auch ſein, das jeden Waldbeſucher veranlaßt, wenn er einen ſolchen leichtſinnigen Menſchen im Walde an⸗ trifft, gegen ihn einzuſchreiten und ſeine Be⸗ ſtrafung zu veranlaſſen. Insbeſondere ſeien auch die Eltern auf die Ueberwachungspflicht ihren Kindern gegen⸗ über verwieſen, damit ſie den Kindern ſtreng einſchärfen, im Walde oder in ſeiner Nähe ja kein Feuer anzuzünden, zumal ſie für das ſind und Treiben ihrer Kinder verantwortlich ind. Weiter wird von der Forſtbehörde veran⸗ laßt, daß ab ſofort die ſonntäglichen Wald⸗ ſtreifen wieder aufgenommen werden, um bei Brandgefahr die notwendigen Löſchmaßnah⸗ men in kürzeſter Friſt aufnehmen zu können und beſonders darüber zu wachen, daß im Walde nicht geraucht bzw. Feuer angezündet wird. Die Waldſtreifen werden von Angehöri⸗ gen der Parteigliederungen ausgeführt wer⸗ den. Alſo nochmals den dringenden Appell: Helft alle mit, den deutſchen Wald vor dgefahr zu ſchützen. Auswärts verſtorbene Viern⸗ heimerin. In Käfertal, woſelbſt ſie ver⸗ heiratet war, ſtarb die von hier gebürtige Agnes Knapp, im Alter von 69 Jahren. Grüße aus der deutſchen Oſt⸗ mark. Ein hieſiger Soldat, Gefr. Ernſt Martin, befindet ſich bei den Truppen in Oeſterreich und durfte die erhebenden Tage miterleben. Er traf mit ſeinem Wehrmachts⸗ teil als die erſten deutſchen Soldaten bei den deutſchen Brüdern und Schweſtern in Salz⸗ burg ein.„Alles jubelt hier“, ſchreibt er ſeinen Angehörigen in einer Karte und ſendet herz⸗ liche Grüße. Fiſchausgabe. Am Donnerstag, den 24. März, erfolgt durch das WHW wiederum eine Fiſchausgabe. Die Betreuten wollen die an an⸗ derer Stelle der heutigen Ausgabe erſicht⸗ lichen Ausgabezeiten beachten und genau ein⸗ halten. Eierſammlung. Wie in den Vorjahren, ſo will das Deutſche Winterhilfswerk auch diesmal wieder bedürftigen Kindern und äl⸗ teren Leuten eine kleine Oſterfreude berei⸗ ten, und zwar ſollen zu dieſem Zweck Eier verausgabt werden. Das WHW kündigt nun heute eine Eierſammlung an, die am Mitt⸗ woch, den 23. März, von der Frauenſchaft in Verbindung mit dem BDM durchgeführt wird. Die Bevölkerung wird herzlich gebeten, hier ihre Unterſtützung nicht zu verſagen und nach Möglichkeit zu geben. Helft alle mit dieſe Sammlung zu einem großen Erfolg zu geſtalten, damit recht viele Kinder und ältere Leude in den Kreis der Beſchenkten einbe⸗ zogen werden können. drbentl. Generalverjammlung der Landw. Warengenoßſenſchaft Im Gaſthaus„Zum Fürſt Alexander“ fand am Sonntag, 20. ds. Mts., die Generalver⸗ . für das abgelaufene Geſchäftsjahr tatt. Der Verſammlungsleiter, Herr Mathäus Heckmann, begrüßte vor Eröffnung der Verſammlung den erſchienenen Verbandsre⸗ viſor Pg. Rauch, Heppenheim, ſowie Herrn Direktor Dr. Keil von der bäuerlichen Werk⸗ ſchule Heppenheim. Verbandsreviſor Rauch erörterte ausführ⸗ lich Bilanz und Rechenſchaftsbericht für 1937; er ſtellte feſt, daß dieſelbe zahlenmäßig richtig und auch materiell vertretbar ſei. Auf den Bericht des Auffſichtsrates erfolgte Geneh⸗ migung der Bilanz und Entlaſtung des Vor⸗ ſtandes und Aufſichtsrates. Auf Vorſchlag wird die Paſſivkreditgrenze auf 20 000 RM. feſtgeſetzt. Vom Reingewinn werden für alle anweſenden Mitglieder 3 Mark abgeſetzt, 30 Mark erhält das W HW, der Reſt dient für Reſervefonds und Betriebsrücklage. Die ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder, Herr Emil Ruland und Ernſt Blaeß, werden wiedergewählt, desgleichen die Aufſichtsrats⸗ mitglieder Nik. Winkler 15. und Sebaſtian Wolk. i Herr Oekononmierat Dr. Keil ſprach in ausführlichem Referat über allgemeine Acker⸗ baufragen, insbeſondere Saatenpflege und ſtreifte kurz Art und Verwendungsmnöglich⸗ keiten der verſchiedenſten, heute zu gewähren⸗ den Reichszuſchüſſe und Beihilfen. Die in vielen Betrieben noch in beträchtlichen Mengen lagernden Kartoffelvorräte können jederzeit als Fabrikkartoffeln abgeſetzt werden. Lager⸗ halter Brechtel nimmt Verkaufsanträge jeder⸗ zeit entgegen. Die Preiſe richten ſich nach dem anfallenden Stärkewert. Zum Schluß ermahnte noch der Vorſitzende, Pg. Julius Blaeß, alle Verſammlungsteil⸗ nehmer, als tatkräftige Genoſſenſchaftler zu⸗ ſammenzuſtehen mit dem Grundſatz:„Gemein⸗ nutz geht vor Eigennutz“. Nur ſo könnte man von einer wahren Selbſthilfe ſprechen. Er erinnerte in ſeiner Anſprache an den Geiſt des Altvaters Raiffeiſen, deſſen 50. Todestag wir kürzlich begingen. Nur die Einordnung des Einzelnen in die Geſamtintereſſen der Gemein⸗ Ernährungshiljswerk Die beiden erſten Sammlungen der Küchen⸗ abfälle haben einen befriedigenden Erfolg ge⸗ habt. Es könnte jedoch vorgekommen ſein, daß die eine oder andere Familie bei der Samm⸗ lung vergeſſen worden wäre. Alle die Fami⸗ lien, bei denen das der Fall ſein ſollte, werden dringend gebeten, ihre Anſchrift auf der Ge⸗ ſchäftsſtelle der NS abzugeben. Auch in der Saarſtraße 15, 2. Stock, können die Meldun⸗ gen erfolgen. Sie können ſich dann darauf verlaſſen, daß dann das nächſtemal der Sammler bei Ihnen erſcheint. Auf keinen Fall darf heute Abfall verloren gehen. Das Sam⸗ melergebnis muß noch beſſer werden. Die Vorausſetzungen ſind gegeben. Daß auch in unſerer Gemeinde das richtige Verſtändnis vorhanden iſt, haben die beiden erſten Sam⸗ meltage bewieſen. Deutſche Hausfrauen, gebt die Meldung ab! Scheut nicht den Weg zu den oben bezeichneten Stellen! Helft mit, die NSV auch in dieſem Zweig zu unterſtützen! eee eee eee ſchaft gilt es zu erhalten und zu pflegen. In der Not erſt auf den Genoſſenſchaftsge⸗ danken zurückgreifen zu wollen, ſei falſch, weil ja dann bereits poſitive Arbeit zu leiſten ſei. Wir ſollten uns alle doch auch einmal jener Zeit der 90er Jahre erinnern, in welche u. a. auch die Tätigkeit Raiffeiſens fiel, da jüdiſcher Wucher ein geſundes deutſches Land⸗ volk an den Ruin brachte— jene Zeit, da auch hier in Viernheim der berüchtigte Jude Louis Goldſtein ſein allmächtiges Scep⸗ ter ſchwang und unzählige brave Arbeiter und Kleinbauern um Haus und Acker brachte. Er hatte es fertig gebracht, aus ihrer Haut Rie⸗ men zu ſchneiden, ſodaß er ſich ſchließlich als Grundbeſitzer von 26 Berlichsmorgen(11!) als Höchſtbeſteuerter des Kreiſes Heß: penheim entpuppte!(Anm. d. Schriftl.: Der Geiſt des alten„Zall“ und des Grund⸗ ſtückswucherers Goldſtein lebt auch heute noch in der Viernheimer Judenſchaft— denke immer daran, Arbeiter und Bauer!) Pg. Blaeß bat zum Schluß alle Anweſen⸗ den, bei der bevorſtehenden Wahl freudig und geſchloſſen ihre Pflicht zu tun für Großdeutſch⸗ land und ſeinen großen Führer. Mit einem„Sieg⸗Heil“ auf den Führer Adolf Hitler als Bekräftigung des Willens, ſchoß die harmoniſch verlaufene Verſamm⸗ ung. a 2 ON Sport- Slipon, dermoderne Früh- jahrs-Mantel aus Cheviot, ganz auf Kunstseide, ele- gante weite Form 39.— 2 Kugelschlüpfer, der modische Ubergangs Mantel mit weitem Rücken, Fischgrat-Mus- ter, verschied. Farben 55.— Gabardine- Mantel, Raglan- oder Slipon- Form, ganz auf Kunstseide, vorrätig in allen modischen Farben 49 4 Popeline-Mantel, der ideale Mantel für jedes Wetter, imprägniert, leicht, sehr be- quem und elegant 32.— Drfara Dcufſches Tamſſſen-Raufnaus b mb ff Mannhelm- P5, 1-4 an den Planken- Anruf 23354-56 . Ol BEKANNT E Z AHtUN GS. ERLEICHTE RUN 1 0 — ˙———— — e— 2 —— — —— 0 5 ö Kleines Spiel großer Gewinn Es gibt im täglichen Leben ungezählte Mög⸗ lichkeiten, ein bißchen Geld aufs Spiel zu ſetzen und dafür nichts oder nur einen flüch⸗ tigen Genuß einzuhandeln.„Muſtermenſchen“ die aber dieſen Verſuchen widerſtehen, gibt es ſehr wenige, und ſoweit es ſie gibt, verdienen ſie meiſtens den Namen: Geizhälſe. An dieſe, ſowenig wie an geldgierige Raffer, wen⸗ det ſich auch die Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſ⸗ ſenlotterie nicht, vielmehr kommt ſie jenen entgegen, die nach Erfüllung ihrer Lebensbe⸗ dürfniſſe und Lebenspflichten gegen Staat und Familie noch etwas Geld übrig haben— zu wenig, um es auf die Sparkaſſe zu tragen, zuviel, um es ganz ungenützt zu laſſen. Dieſes Geld und ſeine Erſparer pflegen ins Spiel der Klaſſenlotterie einzutreten. Dieſe aber bietet dem, der auch nur all⸗ monatlich drei Mark für ein Achtellos erüb⸗ rigen und riskieren kann, ein Gewinnkapital von nicht weniger als 67 Millionen dar, aus dem wiederum nicht weniger als 343 000 Ge⸗ winne gemacht werden. Das Rechenexempel, das dem Kauf eines Loſes voranzugehen hat, iſt ſo einfach wie nur möglich. Der Käufer verzichtet darauf, drei Mark pro Monat für ſich zu behalten oder ſie in Gemüſe umzuſetzen, und ſichert ſich da⸗ durch die Möglichkeit, dieſe drei Mark ver⸗ hundert⸗ oder vertauſendfacht als Gewinn zu⸗ rückzubekommen. Es iſt alſo kein Hazardſpiel, ſondern im Gegenteil: er beteiligt ſich an einem dolkswirtſchaftlich geſunden und in einer lan⸗ gen Tradition bewährten Staats⸗ und Volks⸗ unternehmen. Natürlich kann nicht jeder unter allen Um⸗ ſtänden gewinnen. Dahingegen muß, nach dem ſtaatlichen Lotterieplan, nahezu jeder zweite gewinnen. Und wiederum iſt es natürlich, daß nicht jeder zweite am Großen Los oder an einem der vielen hohen Gewinne keilhaben kann. Aber dafür ſieht der Lotterieplan eine große Menge von mittleren und kleinen Ge⸗ winnen vor, die auch ſchon genügen, um das monatliche Wagnis von drei Mark zu recht⸗ fertigen. Auf jeden Fall alſo ſind ſie nicht ins Leere geworfen, ſondern ſie werden— und das iſt der volkswirtſchaftlich Produktive an der kleinen Ausgabe— ein Teil von jener Fülle(wie geſagt 67 Millionen), die reſtlos als Gewinne unter die Abertauſend von Los⸗ inhabern verteilt werden. Die drei Mark ſind allein nicht viel. Sie zu beſitzen, kann niemanden glücklich, und ſie zu verlieren, niemanden unglücklich machen. Aber der Klaſſenlotterie anvertraut, tragen ſie ein Scherflein dazu bei, Tauſende von Ge⸗ winnern glücklich zu machen, unter denen aber hinwiederum mit nahezu 50 Prozent Wahr⸗ ſcheinlichkeit der einzelne Loskäufer ſich ſelber befindet. * Bataillonstreffen der Hammelburg er in Weinheim Am kommenden Sonntag, 27. März, findet im Saalbau„Pfälzer Hof“ in Weinheim ein Treffen der Angehörigen des Landwehrbatail⸗ lons Hammelburg ſtatt. Alle Landſer aus Weinheim und die übrigen Bergſtraßenorten, aus den Orten des Odenwaldes, aus Viern⸗ heim, Ilvesheim, Schwetzingen, Oftersheim Hockenheim, Edingen, Ladenburg und Heddes⸗ heim werden zur Stelle ſein. Mit den Offizie⸗ ren, die ebenfalls in den Orten der Landſer beheimatet ſind, wird der Regimentskomman⸗ deur Major v. Heydebrand erſcheinen und zu ſeinen Soldaten ſprechen. Erinnerungen aus den Tagen des Januar, die man in dem ſchlammigen Hammelburger Lager gemeinſam verlebte, werden neu aufgefriſcht werden, ge⸗ ſchloſſene Freundſchaften werden vertieft und da die„Alten Knochen“ auch ihre Frauen mit⸗ bringen, wird das Bataillonstreffen einen ge⸗ mütlichen Verlauf nehmen. Die Kameraden der ſchweren Waffen innerhalb des Regiments⸗ verbandes werden ebenfalls anweſend ſein. Baumblüte an der Bergſtraße. Die herrliche Frühlingsſonne hat an der nördlichen Bergſtraße von Seeheim bis Zwingenberg die Aprikoſenbäume zum Blühen gebracht. Bis zur Mitte dieſer Woche iſt mit der Vollblüte der Aprikoſen und der Anfangs⸗ blüte der Pfirſiche zu rechnen. An der mitt⸗ leren Bergſtraße zwiſchen Zwingenberg und Heppenheim ſind die Mandelbäume ſchon er⸗ blüht. Auch die volle Blüte der Pfirſiche iſt bis Ende dieſer Woche zu erwarten. Ebenſo meldet die ſüdliche Bergſtraße zwiſchen Hep⸗ penheim und Weinheim die volle Mandelblüte wie au chdie Pfirſichblüte. Bei anhaltender warmer Witterung wird in der erſten April⸗ woche die ganze Bergſtraße voll erblüht ſein. Warum ein gutes und ausgedehntes Nadwegenetz? Welch ein ungeheures Heer die Geſamtzahl der deutſchen Radfahrer darſtellt, kann man durch nichts beſſer anſchaulich machen als durch folgenden Vergleich: Nehmen wir an (und wir können dies ja nur annehmen!), ſämtliche Radfahrer Deutſchlands würden im „Gänſemarſch“ hintereinander in einem an⸗ gemeſſenen Abſtand fahren, dann wäre dies eine Reihe von der ſtattlichen Länge von 32 400 km, d. h. eine Reihe von mehr als % des Erdumfanges an ſeiner dickſten Stelle, dem Aequator. Angenommen aber, alle deut⸗ ſchen Radfahrer würden einmal in Marſch⸗ kolonne und Sechſerreihe(ſechs Radfahrer nebeneinander) aufmarſchieren, dann ergäbe dies noch immer eine Marſchkolonne von 5 400 km Länge und derjenige Radfahrer, der zur Ordnung der Marſchkolonne dieſe von vorn bis hinten abzufahren hätte, müßte bei einem Tempo von 30 km pro Stunde 180 Stunden oder 7½ Tage ununterbrochen un⸗ 1 kerwegs ſein, Tag und Nacht, um von der Spitze der Kolonne, beiſpielsweiſe in Addis Abeba(Abeſſinien), zu erreichen. Nun kann man wohl verſtehen, warum dieſes Heer von Radfahrern ein wirklich gutes und ausge⸗ dehntes Radwegenetz benötigt. 1 Mannheim. Bei vier Verkehrsunfällen, die ſich am Sonntag in Mannheim ereigneten, wurden 3 Perſonen leicht verletzt und 1 Kraft⸗ fahrzeug und 1 Fahrrad beſchädigt. Sämt⸗ liche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen.— (Verkehrsüberwachung). Wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung wurden 59 Perſonen gebührenpflichtig ver⸗ warnt und an 23 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel 9 5 Leichte Bewölkung, zunehmende Unbeſtändigkeit Der hohe Luftdruck, der über das Wochen⸗ ende hin noch ganz Mitteleuropa heiteres und warmes Wetter brachte, verlagert ſich weiter in ſüdöſtlicher Richtung. Die gleichzeitig zu⸗ nehmende Störungstätigkeit im Weſten des Feſtlandes wird ſich daher in den kommenden Tagen bei uns durch zunehmende Bewölkung bemerkbar machen. Dienstag: Zunehmende, anfangs nur leichte Bewölkung, trocken, mild, auffriſchende ſüdweſtliche Winde. Die Ausſichten für Mittwoch: Verän⸗ derliche Bewölkung und bei lebhaften ſüdweſt⸗ lichen bis weſtlichen Winden zunehmende Un⸗ beſtändigkeit. N a Hauptſchriftletter und verantwortlich für den pöliſlſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co.“ Worms.— DA. II. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. DANK SAGUNG Für die erwiesenen letzten Ehrungen beim Heimgange meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Herrn Viernheim, den 21. März 1938 und Kinder Jakob Rudershausen sagen wir hiermit innigsten Dank. Frau Berta Rudershausen 77 5 2 Ostern Konfirmation käufe. Da SEAEPAEA e Falililingoanfang llngt Feste Weiger Sonntag bedingen für Haus- und Familie Ein- cler wird vom kaufenden Publikum im Anzeigenteil nach guten an der Autobahn Einkaufsquellen ständig Umschau 5 DANKSAGUUNG Für die Beweiſe inniger Teilnahme beim Heimgange unſeres lieben Gatten und Vaters Herrn Mathias Hönig ſowie für die zahlreiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte ſagen wir unſeren herzlichſten Dank. Beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſt⸗ durch Anzeigen werben— es lohnt sich! Kranzſpenden. Viernheim, den 21. März 1938 reichen Beiſtand, den Barmh. Schweſtern für die auf⸗ opfernde Pflege, ferner dem Turnverein von 1893 für die Kranzniederlegung, ſowie den Schulkameraden für die erwieſene letzte Ehre und die Kranzniederlegung. Auch Dank für die Stiftung von hl. Seelenmeſſen und für die Die trauernden Hinterbliebenen. gehalten. f Darum zu den Festen kräftig 5 0 2 Lorſcherſtraße 11 . Achtung! Heute Dienstag ab 4 Uhr 1 Wagg. Ferkel u. Läuferſchweine zu hab. in der Schweinehandlung Guterhaltenes Hollor mit 2 Kunſt⸗ ſteinpfoſten zu verkaufen. Zeitungs⸗ Inſerat führt im Gefolge Gewinn und Aufſtieg und Helfrich, molestr. 8 Seegartenſtr. 16 Erfolge! Heimallicher Hanbkäße Selbſt die Heſſen in Amerika ſind ihm noch tren geblieben In Heſſen-Naſſau iſt die Sauermilchkäſerei vielerorts zu Hauſe, wie die Sortennamen„Langgönſer-“ oder„Mainzer⸗ handkas“ beweisen. In den beiden heſſiſchen Provinzen Star- kenburg und Oberheſſen hat ſich ſchon vor mehr als 1d0 Jah- ren in vielen bäuerlichen Betrieben die Herſtellung von Hand- käſen eingebürgert, da die bei der Buttererzeugung entſtandene Magermilch dadurch die beſte wirtſchaftliche Verwertung fin⸗ den konnte. Denn der Handkäſe iſt auch haltbarer als der Siebkäſe oder Quarg, den die Bauersfrau bis dahin auf den Markt mitnahm. Magermilch oder Quarg, wie ihn jede Haus- frau durch Säuern der Milch gewinnen kann, iſt ja der Roh- ſtoff für den Handkäſe. In runden oder langen Stücken ge- formt, reift er im Schwitzkeller in wenigen Tagen heran und wird dann ſchön in Nollen und Kiſten verpackt. Nun liegt er bereit zum Verſand in die Städte oder zum Weitervertrieb durch den Hauſierhandel, der ſeit alters her bis ins Sieger⸗ land, ſogar bis ins Kohlenrevier an der Nuhr kommt. Auch die ausgewanderten Heſſen in Amerika geben ihre regelmäßigen Beſtellungen auf. Aus den urſprünglich bäuerlichen Betrieben hat ſich bald ein ländliches Gewerbe und ſchließlich eine regſame öInduſtrie entwickelt, die nach dem Kriege die Oberhand bekam, zumal die Überwachung, wie die hugieniſchen Erforderniſſe der Neu- zeit gewiſſe Vorausſetzungen nötig machten. So bilden jetzt die im Nhein-Maingebiet vorhandenen 9s Käſereien in der Wetterau und am Vogelsberg, im Odenwald und im heſſiſchen Nied, aber auch am Nhein und in Naſſau ſelbſtändige Fabri- Ken, die mitunter bis zu 49. helfende Kräfte aufweiſen. Darin wird heute ſchon der zehnte Teil der deutſchen Handkäſeerzeugung hbergeſtellt. 5 5 Die großen Mengen von Nohſtoff, den man früher gerade noch vom Nachbarn bezog, können heute nur zu Seiten des Milchüberſchuſſes, alſo in der Winterzeit, von den nahege⸗ legenen Molkereien beſchafft werden. Die Hauptquargmenge aber wird aus anderen Gegenden geliefert; aus Süd- und Nord- deutſchland, meiſt daher, wo in den letzten Jahren die molke⸗ reimäßige Erfaſſung der Milch und damit die Buttererzeu⸗ gung aufgenommen wurde. Die dabei anfallende Magermilch wird im Großen auf Trockenquarg verarbeitet, der in Tonnen zum Weiterverſand kommt. s Da mit der fabrikmäßigen Herſtellung der Sauermilch käſe und der ſtändigen Überwachung durch die zuſtändigen Milchwirtſchaftsverbände die Gewähr für ein einwandfreies in ſeiner Qualität gleichbleibendes Fertigerzeugnis gegeben iſt, dürfte nun auch dieſer ſchmackhafte und preiswerte, dabei ſo nahrhafte Sauermilchkäſe in immer weitere Ver⸗ braucher reiſe eindringen können. Aus den 450.000 dz. Handkäſe, die ſchon heute in Deutſchland verzehrt werden, können ohne Schwierigkeiten die doppelten Mengen werden, da die Nohſtoffe überall vorhanden oder zu beſchaffen ſind. Die vorhandenen Erzeugnisſtätten reichen für eine ſolche Erweiterung voll aus. Auch eine Preiserhöhung iſt kein 2s. wegs bei einer Steigerung des Verhrauchs zu erwarten, feit⸗ dem der Neichsnährſtand einen Höchſtpreis für den Quarg feſtgeſetzt hat. 0 i Der Handkäs ſchmeckt nicht bloß zu Apfelwein, er ſollte auch beim warmen Abendbrot öfters auf den Tiſch kommen, 3. B. wie die Süddeutschen ihre Käſe mit Eſſig und Ol und Näh. Auskunfts- taf. d. Geſchäftsſt. Madcne für den Haushalt für ſofort geſucht Brochtel 2 Zimmer und Küche zu vermieten. Näh. Auskunfts- taſ. d. Geſchäftsſt Zu verkaufen: 12 Lege⸗ hühner, 1 Herreu⸗ fahrrad Reysgaſſe 10 Ein guterh. weißer Hinder- Wagen zu verkaufen Näh. Auskunfts⸗ taf. d. Geſchäftsſt. Einige Zentner Dichrupen ſow auch Speiſe⸗ gelberüben zu verkaufen. Ernſt Ludwig⸗ ſtraße 9 Dick- Tühen zu verkaufen. Alicenſtr. 5 Starkes zu verkaufen. den Jonſtisen Sewür zen zuzubereiten verſtehen. Geſtohlen bei Frau Läſſig! 160 Gramm gute Seife durch 10 Gramm Kalk in 100 Liter Leitungswaſſer ver⸗ nichtet! 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