gch. ger. nlach Wal, aner. wird, und der. den mit 1 Amtsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Erſchelnungswelle: Tägiich ausgenommen an Sonntagen und eiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich Botenlohn. durch die Poſt monatlich 160 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 76 Donners lag iernheimer Volkszeitung Verkündigungsblatt der NSDAP. Viernheim den 31. März 1938 Anzelgenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Bette 3 Rpfg., im Texta teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zei iſt Anzeigenpretsliſte Nr. 6 gültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. Pes v'vafen 15101 . 0 pP p 14. Jahrgang Huldigung einer zweitauſendjührigen Stadt Grenzenloſer Jubel umbrauſt den Führer bei ſeiner Fahrt durch das feſtliche Köln Adolf Hitler am deulſchen Rhein Ueberreichung eines Ehrengeſchenks der ladk Köln Köln, 30. März Eine einzige Welle unvorſtellbaren Jubels, in die die ehernen Stimmen der„Deutſchen Glocke am Rhein“ von den zum Himmel ragen⸗ den Domtürmen und das dröhnende Geläut der übrigen Kirchenglocken ſchwingen, empfängt den Befreier des Rheinlandes und der deutſchen Oſtmark. Grenzenlos iſt die Freude der Maſſen, daß ihr ſehnlichſter Wunſch erfüllt iſt, den Füh⸗ rer zu ſehen. Die Heilrufe vereinigen ſich zu einem einzigen Jubelſchrei, zu einer Huldigung ohnegleichen. Wie eine Lawine pflanzen ſich die Begeiſterungsſtürme von Straße zu Straße ſort, von Platz zu Platz. Aufrecht in dem lang⸗ ſam fahrenden Wagen ſtehend, grüßt der Füh⸗ rer nach allen Seiten ſeine Rheinländer, die ihm mit der ihnen eigenen Begeiſterung zu⸗ gleich den heißen Dank für die große geſchicht⸗ liche Tat der Schaffung des großen Reiches aller Deutſchen zum Ausdruck bringen. Köln hat ſchon manche großen Feſte gefeiert, aber dieſer Tag des Stolzes und des Glückes übertrifft ſie alle. Die Triumphfahrk des Führers durch den Strom des immer wieder aufbrau⸗ ſenden, ſich überſchlagenden Jubels iſt unver⸗ gleichlich. Bilder von unerhörter Eindruckskraft wechſeln einander ab auf der Fahrt durch die fahnenumſäumten Feſtſtraßen, vorbei an den le⸗ benden Mauern der Hunderttauſende. Immer wieder dankt der Führer für die unbeſchreib⸗ lichen Huldigungen, die ihm entgegenſchlagen. Die Fahrt des Führers iſt in Wahrheit eine Triumphfahrt, wie ſie in dem zweitauſendjäh⸗ rigen Köln mit ſeiner großen geſchichtlichen Vergangenheit noch niemals einem Manne be⸗ reitet wurde. Der ſtolzeſte Tag des Gürzenich Mit erleſener Pracht iſt der hiſtoriſche Saal des Gürzenich für den Empfang des Führers ausgeſtaltet worden. An der mit weißer Seide beſpannten Stirnſeite des Saales iſt ein grü⸗ ner Wald von Palmen und Blattpflanzen er⸗ ſtanden, vor dem ſich ein herrliches Beet blü⸗ hender Frühlingsblumen ausbreitet. a Ueber die ganze Saalfläche iſt ein roter Tep⸗ pich ausgelegt, auf dem in der Mitte der Längs⸗ ſeite ein alter Ratstiſch mit dem Golde⸗ nen Buch der Stadt Köln ſteht. Die Wand ziert ein rotbrauner Samtteppich, auf dem unter einem brokatenen Hoheitszeichen die Karte des neuen großen Deutſchland, das uns der Führer ſchenkte, in weißer Seide mit der Loſung unſerer hiſtoriſchen Tage„Ein Volk, ein Reich, ein Führer“ leuchtet. Von den hohen, hellen Wänden hebt ſich das herrliche Holzwerk der Galerien, der Säulen und holsgetäfelten Decke wirkungsvoll ab. Im weiten Halbkreis um den Ratstiſch haben ſich das Beigeordnetenkollegium der Hanſeſtadt Köln, die Ratsherren, die Spitzen der Partei und ihrer Gliederungen, der Wehrmacht, der Behörden, der Kunſt, Wiſſenſchaft und Wirt⸗ ſchaft verſammelt. Als der Führer mit den Gau⸗ leitern Grohs und Terboven den feſt⸗ lichen Saal betritt, grüßen ſie ihn mit erhobe⸗ ner Rechten. Oberbürgermeiſter Dr. Schmidt entbietet ſodann in Verehrung und Dankbarkeit dem Führer im ehrwürdigen Gürzenich das herzlichſte Willkommen. Mit bewegten Worten etinnert er an den großen Tag vor zwei Jah⸗ ren, da an dieſer Stätte die glückerfüllten Ver⸗ treter aller Stände dem Führer den Dank der befreiten Rheinlande abſtatten durften. Viele glanzvolle Ereigniſſe habe der Gürzenich ge⸗ ſehen, aber dieſer Tag, an dem dem Rat der Stadt die Ehre zuteil geworden ſei. den Grün⸗ der des Großdeutſchen Reiches namens der Bürgerſchaft zu begrüßen, ſei der ſtolzeſte Tag in der Geſchichte des Gürzenichs und der zwei⸗ tauſendjährigen Hanſeſtadt Köln. N In dieſer weihevollen Stunde möge der Füh⸗ rer und Reichskanzler Adolf Hitler den Dank der Hanſeſtadt Köln mit der Gewißheit ent⸗ gegennehmen. daß die Herzen der Menſchen in der deutſchen Weſtmark ihm ebenſo gehörten. wie die Herzen der Volksgenoſſen in der heim⸗ gekehrten Oſtmark und im ganzen Reich. Als Zeichen der großen Dankbarkeit über⸗ reichte der Oberbürgermeiſter dem Führer dann eine Bronzeſtatue des Sudetendeutſchen Bildhauers Zettlitzer. In ſeiner Erwiderungs anſprache erinnert der Führer in kurzen Worten daran. daß knapp vor zwei Jahren auch dieſes Land, das Rheinland, ſelbſt erſt endgültig ſeine letzte Rückkehr zu Deutſchland feiern konnte. Denn erſt mit der Wiederherſtellung der vollen Souveränität habe man auch dieſes Ge⸗ biet als endgültig für Deutſchland gerettet an⸗ ſehen können. In bewegten Worten gibt der Führer ſeiner Freude Ausdruck über die un⸗ ermeßliche Begeiſterung. mit der er in Köln empfangen worden ſei. Ganz Deutſch⸗ land werde hinter ſeiner nunmehr vollzogenen Einigung ſtehen. Tief bewegt ſchließt der Füh⸗ rer dann mit den Worten:„Ich bin glücklich— das können Sie ermeſſen—, daß mich das Schickſal auserſehen hat, dieſe geſchicht liche Wende herbeizuführen.“ Der Führer trägt ſich darauf in das Goldene Buch der Hanſeſtadt Köln ein. Hierauf ſtellt der Oberbürgermeiſter dem Füh⸗ rer die Herren des Beigeordnetenkollegiums und die Ratsherren vor, die der Führer wie die übrigen Teilnehmer an der Feſtſtunde mit Handſchlag einzeln begrüßt. Damit hat der feierliche Empfang ſein Ende gefunden. §§ Bukareſt, 30. März Die rumäniſche Regierung hat heute dem König ihren Geſamteücktritt überreicht. * Bukareſt, 31. März Durch ein Sondergeſetz ſind alle beſtehenden Parteien, politiſchen Gruppen und ſonſtigen Vereinigungen aufgelöſt worden. Eine Errichtung von neuen politiſchen Organiſatio⸗ nen und ihre Betätigung iſt nur auf Grund eines Sondergeſetzes möglich, das noch erlaſ⸗ ſen werden ſoll. In den neugeſchaffenen Kronrat ſind außer dem Patriarchen Miron Criſtea und den ſieben ehemaligen Miniſterpräſidenten, die bisher Staatsminiſter ohne Geſchäftsbereich waren, noch der Marſchall Pre zan, der bisherige Handelsminiſter Argetoianu und der Verwalter der Krongüter, General Balif, berufen worden. neues Kabinett Miron Criſtea Eine Verlegenheitslöſung? Bukareſt. 30. März. Die neue rumäniſche Regierung iſt wieder unter dem Vorſitz des Patriarchen Dr. Miron Nom, 30. März In ſeiner mit Spannung erwarteten Senats⸗ rede hat Muſſolini als Wehrmachtsminiſter, oft von ſtürmiſchem Beifall unterbrochen, die mora⸗ liſche und materielle Entwicklung der italieni⸗ ſchen Wehrmacht geſchildert.„Wenn einige Alpenpäſſe“, erklärte er,„erſt her⸗ metiſch abgeſchloſſen ſein werden, eine Vorausſetzung, die 1. verwirklicht wird, ſo werden die Alpen in ihrer ganzen Ausdehnung unüberſchreitbar ſein, und zwar nicht nur in den Winter⸗Monaten.“ Italien, das heute 44 Millionen Menſchen zählt, werde in zehn Jahren allein im Mutterland eine Bevöl⸗ dem Führer ein Ja! (Tuſzkay, Zander⸗Multiplex⸗K.) Alle Parteien Numäniens aufgelöst Rumäniens Regierung zurückgelreten— Neues Kabinelt gebildet Criſtea gebildet worden. Sie weiſt u. a. fol⸗ gende Zuſammenſetzung auf: Aeußeres: Peterſcu Comnen (bisher Unkerſtaatsſekretär); Inneres: Calineſcu: Finanzen: Cancicoff. Dieſe Perſönlichkeiten gehörten auch dem bisherigen Kabinett an. Mit neuen Perſönlichkeiten wurden beſetzt die Miniſterien für Geſundheit. Arbeit, Indu⸗ ſtrie und Handel, Kultus(und vorläufig Unter⸗ richt); Landesverteidigung: General Argeſche⸗ anu; Luftfahrt und Marine: General Theodo⸗ reſcu. Das neue Kabinett wird in politiſchen Krei⸗ ſen als Verlegenheitslöſung bezeichnet. Von den früheren vier liberalen Miniſtern haben ſich zwei dem Rücktrittsbeſchluß nicht gefügt, während z. B. Tatareſcu ausgeſchieden iſt. Zwei Nationalzaraniſten ſind dem neuen Kabinett beigetreten, ohne daß man dies als Unter⸗ ſtützung durch die Nationalzaraniſtiſche Partei auslegen kann. Bemerkenswert iſt das Aus⸗ ſcheiden des bisherigen Landesverteidigungs⸗ miniſters General Antoneſcu. dem Verbindun⸗ gen mit der Legionärsbewegung nachgeſagt werden. Der Dute:„Wir ſind bereit!“ Muſſolini ſpricht über die mililäriſche Flärke des Imperiums kerung von 50 Millionen beſitzen. Bereits jetzt könnten vier bis fünf Millionen Frontkämpfer mobiliſiert werden. Daraus ergebe ſich ſchon die Lächerlichkeit der Behauptung, daß Italien durch den Feldzug in Abeſſinien, durch die Teil⸗ nahme ſeiner Freiwilligen am Spanienkrieg uſw. geſchwächt worden ſei. Im Gegenteil hät⸗ ten dieſe Umſtände die italieniſchen Streit⸗ kräfte gewaltig geſteigert. Das Kriegsmaterial ſelbſt ſei vervollkommnet worden, während das italieniſche Heer neue und wichtige Kriegserfah⸗ rungen habe ſammeln können. Die Mobiliſie⸗ rung von Millionen erfordere ungeheure Maſ⸗ ſen an Kriegsmaterial, wofür in ununterbro⸗ chener Arbeit 876 Fabriken mit über 580 000 Arbeitern ſorgten. Die Geſchichte habe bewieſen, fuhr Muſſolini fort, daß Unſtimmigkeiten zwiſchen politi⸗ ſicher und militäriſcher Kriegsſüh⸗ 1179 ſichſtets verhängnisvollaus⸗ wirkten. Im faſchiſtiſchen Italien beſtehe eine ſolche Gefahr nicht— Italien habe mehr als das Recht, eine würdige Kriegs⸗ marine zu beſitzen. Es ſei dabei, ſich eine ſolche zu bauen. Bis 1940/41 werde das Rückgrat der italieni⸗ ſchen Flotte aus acht Linienſchiffen mit ins⸗ — 2 240 000 Tonnen beſtehen. Italien beſitze eute die ſtärkſte Unterſeebootsflotte der Welt. „Wir haben alle überflügelt. und es dürfte ſchwer, wenn nicht gar unmöglich ſein, uns auf dieſem Gebiet einzuholen und uns dieſes Pri⸗ mat wegzunehmen.“ Nachdem er der italieni⸗ ſchen Kriegsmarine ſeine Anerkennung aus⸗ geſprochen hatte, fuhr er fort:„Alle unſere Stützpunkte im mittleren und öſtlichen Mittel⸗ meer ſind beſonders verſtärkt worden.“ Die Luftwaffe ſei derart ausgebaut worden,„daß heute die italfeniſche Luftwaffe eine der erſten der Welt iſt.“ Mehrere tauſend Flugzeuge, faſt alle ganz neu, bildeten den Geſamtbeſtand der Luftſtreitkräfte. Der italieniſche Flugzeugbau ſei auf dem Wege zum Faſt⸗ oder Ganzmetall⸗ flugzeug. Der zweimotorige Typ werde beſon⸗ ders für Erkundung und leichte Bombenabwürfe eingeſetzt. Für den ſchweren Vombenabwurf auf großer Diſtanz brauche man das dreimoto⸗ rige Flugzeug.„Auf dem Gebiet des Flugzeug⸗ baues rechnen wir damit, die vollſtändige Au⸗ Die eigene Kraft ijt das Schickſal der Nation 1 4 (20. Fortſetzung) „Haben Sie ſchon etwas unternommen?“ „Noch nicht! Aber meinen Sie nicht, daß es ſehr gut wäre, wenn wir uns gemeinſam mit der Polizei in Verbindung ſetzten und uns ihrer Unterſtützung ver⸗ ſichern! Pealworth iſt da! Paſſen Sie auf, in aller Kürze ſteigt der Einbruch! und wir haben einmal eine Gelegenheit, die Verbrecher zu ſchnappen!“ „Sie meinen alſo, daß das Diebesgut auf dem Um⸗ wege über Kopenhagen wieder den Filialen zugeleitet wurde. Herr Svendſtroem?“ „So iſt es!“ beſtätigte der Schwede.„In Paris nämlich wurde ebenfalls eingebrochen. Ein Betrag von 218000 Franken mußte gezahlt werden. Wir zogen weitere Erkundigungen ein. Ueberall dasſelbe Bild. Aus Wien, London und vielen anderen Städten wurden uns Dieb⸗ ſtähle mitgeteilt. Ueberall mußten die Verſicherungs⸗ Heſellſchaften bluten.“ „Ganz einträgliches Geſchäft, Herr Svendſtroem! Sind Sie ganz ſicher, daß Pealworth hinter dem Schwindel ſteckt?“ „Die Vermutung liegt ſehr nahe. Meines Erachtens iſt die ganze Sache ein großangelegter Verſicherungs⸗ ſchwindel, den die Firma ausführt und deſſen geiſtiges Oberhaupt dieſer Mortimer Pealworth iſt.“ „Sicher iſt er das!“ ſtimmte ihm Waldemar lebhaft zu.„Eine feine Marke!“ „Wir haben noch mit der Anzeige gewartet“, meinte Karen Svendſtroem, bis Pealworth in Berlin erſcheint. Dieſer Zeitpunkt iſt nun eingetreten. Er iſt doch be⸗ ſtimmt hier?“ Waldemar bejahte die Frage und erzählte in kurzen Worten, wie die Sachlage hier war. Sie beſchloſſen, gemeinſam vorzugehen und in den nächſten Nächten in den Geſchäftsräumen zu wachen, um den Täter auf friſcher Tat zu entlarven. Natür⸗ lich mit Unterſtützung der Polizei. .* Die beiden Männer machten ſich ſofort auf den Weg und fuhren zum Polizeipräſidium, wo Herr Svend⸗ ſtroem ſeine Angaben wiederholte. Man verſprach ſelbſt⸗ verſtändlich weitgehendſte Unterſtützung. Drei Krimi⸗ nalbeamte würden die Ueberwachung der Geſchäfts⸗ räume übernehmen und weitere ſollten auf der Straße poſtiert werden, außerdem würde Mortimer Pealworth unauffällig beobachtet werden. Befriedigt verließen ſie das Präſidium und ſuchten Hannemann auf. Hannemann war doch einigermaßen überraſcht, als er erfuhr, mit welchen Mitteln dieſer Halunke arbei⸗ tete. „Alſo dieſe Wendung habe ich nun doch nicht er⸗ wartet“, ſagte er ſtaunend.„Aber man lernt ja noch immer hinzu. Und nun bin ich der feſten Ueberzeugung, daß dieſer van Overbrügge ebenfalls in einem Zuſam⸗ menhange mit dieſem abgefeimten Schurken ſteht. Ich habe nämlich durch meinen Sohn, der in Hamburg ſeine Ferien verlebt, feſtſtellen laſſen, daß van Overbrügge weiter nach Kopenhagen gefahren iſt. Sicher iſt er eines der Organe dieſer Diebesgeſellſchaft. Dieſem Menſchen traue ich jedenfalls jede Schlechtigkeit zu.“ „Haben Sie vielleicht ein Bild von ihm?“ erkundigte ſich Karel Svendſtroem, der kurz über die Perſon dieſes Herrn aufgeklart wurde.. „Ich habe ihn vor einiger Zeit durch meinen Lorenz aufnehmen laſſen“, erwiderte Hannemann,„ohne daß er davon eine Ahnung bat. Ich verfolgte damit einen beſtim Zweck, über den ich aber noch nicht ſprechen will. da er noch nicht ganz ſpruchreif iſt.“ Er entnahm ſeiner Brieftaſche ein Bild und gab es dem blonden Schweden. f Svendſtroem betrachtete das Bild einen Augenblick charf. „Den Mann kenne ich“, ſagte er beſtimmt.„Ich habe ihn in Kopenhagen geſehen. Zuſammen mit dem Unter⸗ händler, der die geſtohlenen Sachen wieder an den Mann brachte. „Na, ſehen Sie“, ſtrahlte Hannemann vor Vergnü⸗ gen.„Dann iſt doch meine Vermutung die richtige ge⸗ weſen. Und Sie, Herr Stahl, Sie werden ſtaunen, wenn Sie am Sonntag erfahren, was dieſer vielſeitige Burſche noch auf dem Kerbholz hat.“ „Ich bin geſpannt wie ein Flitzbogen, Herr Hanne⸗ mann“, meinte Waldemar humoriſtiſch.„Sonntag, das iſt ja ſchon übermorgen. Da brauche ich ja nicht mehr lange zu zappeln.“ Am Freitag und Sonnabend ereignete ſich nichts. Stahl und Svendſtroem hatten ſich hinter Waren⸗ ballen im Keller verſteckt, die drei Kriminaliſten hatten ſich ebenfalls verborgen. 0 Auch die Nacht zum Sonnabend ging ohne Ereigniſſe vorüber. Als der Morgen graute, kamen alle aus den Ver⸗ ſtecken hervor und ſahen ſich etwas übernächtigt an. „Nun wollen wir uns mal zunächſt etwas ſtärken“, ſchlug Waldemar lachend vor und führte die Herren in ſein Bürozimmer. Ein paar Kognaks belebten die etwas erſchlafften Lebensgeiſter der fünf Männer. „Es wäre ja auch ein Schweineglück geweſen“, meinte Waldemar,„wenn die Sache ſchon ſo bald geklappt ätte.“ 5 Trotzdem nicht anzunehmen war, daß der Diebſtahl am Tage verübt werden würde, blieb einer der Krimi⸗ Modeſalon Hannemann macht alles Roman von Hans Herbſt Urheber⸗Rechtsſchutz Romanverlag Greiſer, Raſtatt in Baden naliſten doch im Keller, die veiden andern und der Schwede verließen durch die Hintertür die Geſchäfts⸗ räume. Am Abend würden ſie ſich wieder einfinden. Waldemar rief bei Mary und Hannemann an und teilte ihnen mit, daß ſich bisher nichts ereignet hätte. Dann legte er ſich nieder, um den verſäumten Schlaf nachzuholen. * Am Vormittag erſchien Hannemann bei Waldemar, der ſich ſoeben von ſeinem Ruhebett erhoben hatte. „Ich hatte gerade in der Gegend zu tun“, erklärte er.„Ich mußte noch einige Erkundigungen über den falſcher Overbrügge einziehen. Ich bin ſehr zufrieden mit den gemachten Feſtſtellungen. Nun kann alſo der Rummel losgehen. Heute abend um neun Uhr ſteigt die Verlobung Lucies, da der glückliche Bräutigam erſt um acht Uhr von Hamburg zurückkehrt. Das wird eine liebliche Verlobungsfeier werden. Wenn hier et⸗ was vor ſich geht, rufen Sie doch gleich bei meinem Schwager an. Ich bin nämlich feierlichſt eingeladen wor⸗ den, ſogan mit Frau. Wenn es auch hier heute klappen würde könnten wir hinterher alle zuſammen feiern. Das wäre ein würdiger Abſchluß! Vielleicht ſteigen dann noch einige richtige Verlobungen.“ „Wieſo einige?“ meinte Waldemar erſtaunt.„Es kommt doch nur ihre Nichte und der Proviſor in Frage?“ f „Das kann man nie wiſſen“, ſagte Hannemann ver⸗ ſchmitzt und empfahl ſich. Waldeme blickte ihm kopfſchüttelnd nach. Manchmal war Hannemann doch ein ganz wunder⸗ licher Kauz, mußte Waldemar denken. Aber tüchtig war den Mann zweifelsohne. Was er in die Hand nahm. das klappte einfach. Er hatte in allen Dingen eine glückliche Hand. Hannemann machte eben alles! 8 8 Gegen Mittag trat Mary an. Sie hatte zwei Pakete mit ſich. „Was haben Sie denn da, Mary?“ erkundigte ſich Waldemar verwundert. „Mittageſſen, Kaffee und Abendbrot“, erklärte Mary lachend.„Da Sie durchaus den ganzen Tag hierbleiben wollen muß ich doch für Ihr leibliches Wohl ſorgen. Und damit es Ihnen nicht ſo einſam iſt, bleibe ich bei Ihnen, wenn Sie nichts dagegen haben.“ „Das wird aber für Sie ein langweiliger Tag wer⸗ den“, meinte Waldemar warnend. „Das glaube ich keineswegs“, widerſprach Mary mit lachendem Geſicht.„An Geſprächsſtoff wird es uns nicht mangeln. Die Ereigniſſe überſtürzen ſich ja förmlich.“ Sie ſah ſich im Zimmer um.„Ich ſchlage aber vor, wir gehen in mein Zimmer. Zunächſt iſt das geräumiger und dann habe ich dort Kochanſchluß. Das iſt ſehr wichtig, um die Speiſen anzuwärmen. Alſo kommen Sie, Waldemar!“ Waldemar ergriff die Pakete und folgte ihr in ihr Zimmer, das einen ſehr behaglichen, wohnlichen Ein⸗ druck machte.. „Packen Sie nur alles aus, Waldemar!“ ordnete Mary an.„Da... in den Schrank in der Kochniſche. Ich decke inzwiſchen den Tiſch. In fünf Minuten können wir eſſen.“ Waldemar tat, wie ſie angeordnet hatte, und packte die Eßwaren und das Geſchirr vorſichtig aus. „Dr meine Güte, das reicht doch für zwei Tage“, meinte er vergnügt.„Eſſen Sie denn ſo ſtark... oder halten Sie mich für einen Vielfraß?“ f „Ach, laſſen Sie nur, ſolch ein Tag iſt doch. lang“, entgegnete Mary.„. vielleicht bekommen wir in der Nacht auch Hunger.“ Sie warf ihm einen ſpitzbübiſchen Blick zu. „In.. der.. Nacht?“ Waldemar ſetzte ein paar Teller mit Geklirr auf die Anrichte.„Wollen Sie am Ende auch in der.. Nacht...“ „Warum denn nicht? Ich möchte doch auch einmal dabei ſein, wenn man dieſe Diebesgeſellſchaft abfängt. Sowas bekommt man doch nicht alle Tage zu ſehen.“ „Erſtens“, proteſtierte Waldemar,„wiſſen wir noch gar nicht, ob heute etwas paſſiert, und zweitens iſt es doch für eine Dame gefährlich. Man kann doch nie wiſſen, unter welchen Begleitumſtänden ſich ſolch eine Sache abſpielt.“ „Nanu? Seit wann ſind Sie denn ſo ängſtlich, Waldemar?“ „Das iſt doch keine Angſt, ſondern Vorſorge.. nichts weiter, Mary!“ „Lieb von Ihnen, aber denken Sie denn, daß mir woanders nichts paſſieren kann? Gefahr iſt ſchließlich überall. Und hier bin ich doch noch unter Ihrem Schutz!“ „Alſo ſo herum, na, ſchön!“ Waldemar war mit ſeiner Arbeit fertig und ſah ihr zu, wie ſie die Schnitzel in der Pfanne aufbriet und die übrigen Speiſen anrich⸗ tete. Sie machte alles ſehr geſchickt. Waldemar fand, daß ſie eine ganz tüchtige Hausfrau abgeben mußte. „So“, ſagte ſte nach einigen Minuten, als auch die Bratkartoffel fertig waren.„Nun kann der Schmaus beginnen. Hoffentlich ſchmeckt es Ihnen. Ich habe näm⸗ lich alles ſelbſt zubereitet. Man kennt ja den Geſchmack eines Junggeſellen nicht.“ Sie brachte zunächſt die Suppe auf den Tiſch und bat, zuzulangen. „Na, ſchmeckt es Ihnen?“ fragte ſie nach kurzer Zeit. „Ausgezeichnet, ganz köſtlich!“ lobte er.„Das ſchmeckt doch wirklich anders als im Gaſthaus.“ Ich koche auch für mein Leben gern“, erklärte ſie. „Leider romme ich nur Sonntags dazu, dann aber brutzele und backe ich den ganzen Vormittag. Das iſt ſo gewiſſermaßen meine Erholung von der Geſchäfts⸗ tätigkeit.“ „Das kann ich mir gut vorſtellen. Frau eine Freude ſein.“ Mary räumte die Suppenteller ab und brachte die Schnitzel. „Lecker, lecker!“ ſagte Waldemar nach den erſten Biſ⸗ ſen.„Ich muß Ihnen meine Hochachtung ausſprechen. Sie haben was weg.“ 4 „Die Anerkennung nehme ich von Ihnen gern an“, meinte Mary mit glücklichem Lächeln.„Es freut mich, daß ich Ihren Geſchmack getroffen habe.“ Waldemar nickte ihr zu und aß mit ſichtlichem Be⸗ hagen weiter. Flammeri mit Schokoladenſoße, mundete köſtlich, er zerging faſt auf der Zunge. „So läßt es ſich leben“, meinte er genießeriſch, als das Mahl beendet war. Das muß für eine Auch die Nachſpeiſe, ein ganz zarter Mary ſtrahlte und ſchob ihm eine Zigarettendoſe hin. „So... und nun rauchen Sie eine Zigarette zur Verdauung!“ Sie gab ihm Feuer. „Rauchen Sie eigentlich ſelbſt nicht, Mary?“ fragte er, mit Wohlbehagen den feinen Rauch von ſich ſtoßend. „Ich habe Sie nämlich noch nie mit einer Zigarette geſehen.“ „Nein, ich rauche nicht... ich mache mir gar nichts daraus. Aber ich rieche den Rauch einer guten Ziga⸗ rette gern.“ i ö Sie plauderten von allen möglichen Dingen; die Stunden flogen den beiden nur ſo hin. Waldemar mußte nach dem Abendbrot eingeſtehen, daß dieſer Tag ganz reizend geweſen war. So an⸗ genehm hatte er noch keinen Sonntag verlebt. Gleich nach dem Abendeſſen traten die drei Kriminal⸗ beamten an. 3 „Es liegt etwas in der Luft“, meinte Hübner, ein breitſchultriger Mann mit gutmütigem Ausſehen. „Pealworth hat heute eine rege Tätigkeit ausgeübt. Er hat ſich mit verſchiedenen Männern getroffen. Unter anderem war er auch im Nebenhaus. Aus belauſchtem Geſprächen kann mit Sicherheit angenommen wer daß der Einbruch für heute geplant iſt.“ N Mary war begeiſtert, daß ſie mitmachen konnte. Man poſtierte ſich alſo, da inzwiſchen auch Karel Svendſtroem eingetroffen war. a 5 Es war zwar erſt acht Uhr, aber man konnte ſchließ⸗ lich nicht wiſſen, für welche Zeit der Diebſtahl angeſeztf war. f a 5 Im Niewindſchen Haus war Hochbetrieb. Frau Au rora war natürlich bis zum Platzen aufgeregt und machte alles unſicher. Aber das geſchulte Lohnperſonal, das für dieſen Abend aushalf, kannte ſchon die Stim⸗ mungen ſolcher Brautmütter, kümmerte ſich nicht im geringſten um die Aufregung der Hausfrau und traf mit eiſerner Ruhe die letzten Vorbereitungen für die Verlobungsfeier. Noch war keiner von den Gäſten erſchienen. Es wan noch zu früh. Doch halt! Ein Gaſt war doch ſchom vorhanden, nämlich Hannemann. Aber der galt in den Augen Auroras nicht als Gaſt, vielmehr als ein notwendiges Uebel. i „Meine Frau erſcheint etwas ſpäter“, erklärte er, als er mit der Familie im Wohnzimmer zuſammenſaß. „Sie holt nämlich meinen Jungen ab. Der kommts beute von Hamburg zurück... mit dem Achtuhrzug.“ „Genau wie Hendrit“, meinte Frau Niewind mit himmelndem Augenaufſchlag.„Mit dem fliegenden Hamburger“! Soeben iſt ein Zugtelegramm angekom⸗ men. Nun iſt es bald ſo weit. Ach, Kinder, ich kann die Zeit ſchon gar nicht mehr erwarten!“ Sie ſeufzte vor Ungeduld. Hannemann ſah ſeine Schweſter von der Seite an.. „Alſo du tuſt gerade ſo, als ob nicht Lucie, ſondern du dich ſelbſt verlobſt“, ſtichelte er. Aurora ſah ihn ſtrafend an. „Was verſtehſt du denn von einer Frauenſeele. Du biſt ja ein ganz abgeſtumpfter Menſch. Selbſtverſtänd⸗ lich erlebe ich als Mutter dieſen feſtlichen Tag innerlich mit. Kann es denn für eine Mutter etwas Schöneres geben, als die Gewißheit, die Tochter ſo glänzend ver⸗ ſorgt zu ſehen, und ſolch einen ſtattlichen, vornehmen Schwiegerſohn zu bekommen? Da muß einem doch das Herz vor übergroßer Freude lauter ſchlagen. Das iſt doch ein großes... ein einmaliges Erlebnis. Ach, zu ſchön! Findet ihr nicht?“ Sie ſah ſich im Kreiſe um, dann meinte ſie kopfſchüttelnd, als ſie keine Zuſtim⸗ mung fand:„Ich verſtehe eure Gleichgültigkeit nicht. Ihr ſitzt alle drei da, als ob euch das nichts anginge. Hermann, Mann.. freuſt du dich denn gar nicht?“ „Doch, doch... ja.. ich freue mich ſchon“, entgegnete Niewind ruhig,„bloß ich kann das nicht ſo äußerlich zeigen. Bei mir ſitzt es mehr innen. Auf Aeußerlich⸗ keiten lege ich ja nicht ſo viel Wert wie du. Für mich iſt in erſter Linie entſcheidend, ob dieſer Schwiegerſohn ein guter Schwiegerſohn wird!“ 50 „Da kannſt du ohne Sorge ſein“, verteidigte Aurora ihren Schützling,„das iſt ein guter Menſch!“ „Ja, der iſt wirklich., gut!“ meinte Hanne zweideutig. 8 N e Gortſetzung folgt) i 1 8 Die Voraussetzungen für den gewolligen Aufstieg des Reiches: Adolf Hitler hat den deuischen Menschen gewandelt NSK Wenn wir den Verſuch machen, den Er⸗ ſcheinungen nachzugehen, die einen neuen deutſchen Menſchen im neuen Reich formten, ſo werden wir in jedem Falle auf einen Mittelpunkt aller Überlegungen ſtoßen, den Grundſatz des Nationalſozialismus:„Ge⸗ meinnutz geht vor Eigennutz“. Wohin wir auch blicken, in die Wirtschaft, in das ſoziale Leben, in die Gemeinden und die Familien, wir finden für jeden Volksgenoſſen die Richtſchnur ſeines Handelns in dem Begriff Gemeinſchaft. Der deutſche Menſch der Gegenwart wird be⸗ wußt vom erſten bis zum letzten Lebenstage in den Kreis einer Gemeinſchaft geſtellt, der 5 Jer zu dienen hat und die dafür den Schutz und die Fürſorge für ſeine Perſon übernimmt. Und immer umſchließt wieder eine größere Gemeinſchaft wie ein ſchützender Ring die kleinere, bis ſie alle mitein⸗ ander von der großen Volksgemeinſchaft um⸗ faßt werden. Dabei ſtellt ſich heraus, daß, je feſter der neue deutſche Menſch in den ihn um⸗ gebenden Gemeinſchaften verwurzelt iſt, de ſt o größer die Leiſtung der Gemein ſchaft wieder für ihn ſelber iſt. im Schutz der Gemeinschoft Der aſoziale, gemeinſchaftsloſe oder gemein⸗ ſchaftsfeindliche Volksangehörige genießt dieſen Schutz in dem gleichen Maße weniger, in dem er ſich vom Kreis der Kameraden entfernt. Schon der Einzelgänger, der ſich ausſchließen will, bleibt in allen Fragen des ſozialen Lebens und damit auch der persönlichen Lebensführung und ⸗haltung hinter allen anderen zurück, während die ſich im Rahmen der Gemeinſchaft frei und tatkräftig entfaltende Perſönlichkeit den moraliſchen und ſozialen Auf⸗ ſtieg erlebt, den ſte verdient. 0 Sehen wir einmal auf den deutſchen Arbeiter, der im nationalſozialiſtiſchen 5 Sinne zu denken und handeln gelernt hat. Hätte er nicht einſichtsvoll den Parolen des Klaſſenkampfes und des Klaſſenegoismus ab⸗ geſchworen, ſo wäre die deutſche Wirtſchaft zu⸗ ſammengebrochen, wie es 1932 drohte, die Fa⸗ briken ſtünden verödet, und ſein wirtſchaftliches Elend wäre ins Ungemeſſene gewachſen. Aber was hat die Umſchaltung aller Kräfte und Energien auf die Gemeinſchaft bewirkt? Eine im Arbeitsfrieden und im Segen der Be⸗ triebsgemeinſchaft blühende Wirtſchaft kann da⸗ von berichten. Der Arbeitskamerad ſelber kann davon berichten, der 1932 vor der Stempelſtelle ſtand und heute, wenn auch kein üppiges, ſo doch ſein auskömmliches Daſein hat. Wenn früher ſeine Beiträge dazu dienten, den Klaſſenkampf zu finanzieren, ſo helfen ſie heute zum Aufbau einer einzigartigen Gemeinſchaft aller Schaffenden. Und was hat dieſe Gemeinſchaft aus ihnen ge⸗ macht? Die Betriebe ſind nicht mehr wieder⸗ zuerkennen, Licht, Luft, Sonne iſt in die Werk⸗ ſtätten eingezogen. Der Gedanke an den Genuß des bezahlten Urlaubs während einer Ferienreiſe mit Kraft durch Freude gehört zu den Selbſtverſtändlichkeiten des deut⸗ ſchen Arbeitslebens. Nur deshalb, weil die Schaffenden umlernten und heute, ſtatt gegeneinander, miteinander arbeiten als Kame⸗ raden. kmeradschafts haltung zs8elbstverständlich Überhaupt Kameradſchaft! Wie zahllos find die Beiſpiele echter, ſelbſtloſer Kameradſchaft im Betrieb., die wahre Wunder wirkten! Wer zählt die Betriebsgemeinſchaften, die in gemeinſamer Arbeit Grünanlagen, Sportplätze, Schwimmbäder errichteten und heute ihre Freude daran haben? Wer zählt die frohen Feierabendſtunden, die heute ſo viele unſerer Betriebe vereinen, wo man ſich menſch⸗ lich und kameradſchaftlich näherkommt und einer des anderen Arbeit verſtehen und wür⸗ digen lernt? Wo wird nicht überall in eine gemeinſame Kaſſe geopfert, um jährlich einige Arlaubsfahrten auszuloſen oder für Arbeits⸗ invaliden und Arbeitsopfer zu ſpenden? Welches Zeichen einer neuen Geſin⸗ nung neuer Menſchen, wenn ſorgloſer Umgang mit Material, Werkzeug, Arbeitskraft und Ge⸗ ſundheit als Schädigung der Gemeinſchaft und deshalb als ehrenrührig gilt! So bekannt allgemein auch der Opfergeiſt des deutſchen Volkes durch das Winterhilfswerk ge⸗ worden iſt, ſo iſt es doch weſentlich, feſtzuſtellen, daß nach allgemein gültiger Volks⸗ auffaſſung, von der ſich kein deutſcher Arbeiter ausſchtleßt, der ſelbſtluchtige Drücke 3 — 7 1 Aber die Menſchen———! ffrüunumunmunnummmmmmmunmenneeenummemum grüßen? äußeren Zeichen unſeres Aufſtieges. Auer 2 berger in dieſem Kampf gegen Hunger und Kälte als Schädling an der Volks⸗ gemeinſchaft angeſehen wird. Das alles find Zeichen einer Wandlung des Geiſtes des inneren Menſchen. Das find Zeugniſſe des Charakters. Die Menſchen im neuen Deutſchland ſind anders, ſind beſſer geworden. 5 Daher rühren auch der Stolz und die Lebens⸗ freude, die landauf, landab Deutſchlands Ge⸗ ſicht prägen. Das Gefühl ſtetig erfüllter Pflicht gegenüber der Gemeinſchaft läßt unſere ſozialen Leiſtungen ſo groß werdem Seit das Mißtrauen aus deutſchen Betrieben ausgerottet worden iſt, geht es ſtändig aufwärts. Sozialismus schuf Millionenwerte Der vernünftige Betriebsführer will, daß es ſeiner Gefolgſchaft gut geht, und deshalb finden wir überall die wachſenden, ſchönen Werksſiedlungen, deshalb begegnen wir heute ſchon immer häufiger einem Betriebs⸗ Irzt, deshalb ſtoßen wir auf Lehrwerk⸗ ſtätten und Berufserziehungswerke, die einer erhöhten Leiſtung und dem ſozialen Aufſtieg den Weg frei machen. Alle dieſe Er⸗ ſcheinungen ſind nicht aus ſchnöder Berechnung zu erklären, ſondern aus dem Wandel der inne⸗ ren Haltung. Erſt als Folge ergibt ſich, daß erfreulicherweiſe jede Leiſtung an die Gemein⸗ * Unumstößgliche Tatsache Was den Ausländer, der Deutſchland beſucht, immer wieder aufs tiefſte be⸗ eindruckt, ſind die deutſchen Menſchen der Gegenwart. Das be⸗ ſtätigen vor allem die Beſucher, die ſchon in früheren Jahren zu uns gekommen ſind und unſer Volk bereits vor der Machtübernahme finden die großen Werke, Bauten, Straßen, ſozialen Einrichtungen bei dem gerechten und unvoreingenommenen ausländiſchen Betrachter volle aner⸗ kenne n de Würdigung, aber ihr Entſtehen kann er ſich zumeiſt mit den ihm geläufigen Begriffen erklären, weil ja ſtets in der Welt eine ſteigende Konjunktur einen Produktionsaufſchwung mit ſich brachte. Und ferner leuchtet es dem Fremden auch ein, daß eine ſtarke Führung des Staates mit großer Energie auch bleibende Zeugniſſe ihrer Kraft errichtet. Sind es nicht zum größten Teil die gleichen, die noch vor ſechs Jahren, ver⸗ bittert, arbeitslos, gehäſſig und innerlich mit Gott und der Welt zerfallen, das Bild erſchreckender Troſtloſigkeit boten? Sind es nicht die gleichen Hände, die einſt, zu Fäuſten geballt, für den Klaſſenkampf demonſtrierten, heute ju⸗ belnd den Führer und die Zeichen Es iſt ſo. Die Menſchen haben ſich gewandelt und mit ihnen die Verhältniſſe, nicht umgekehrt. Jeder einzelne Menſch unſerer Volksgemein⸗ ſchaft iſt ein anderer geworden. Wir leben in anſerer Gemeinſchaft und als Einzelperſönlichkeiten nach neuen Begriffen, wir werten uns und unſeren lieben Mitmenſchen nach neuen Maßſtäben. Das erkennt auch der Ausländer, der uns beſucht, mit Staunen. Erkennt es immer, aber begreift es ſelten. Denn dieſe unumſtößliche Tatſache iſt der größte Erfolg und auch das größte Geheimnis des Nationalſozialismus. Aus ihm erſt ergeben ſich alle anderen, eee kennenlernten. Zwar einer neuen Zeit IAudundadmmmdadddddddddddadaddddddduddddddeadddadaddadddaddadadddddaaaddaddadddde 7 ſchaft auch ein Vorſtoß zu wirtſchaftlicher Beſſerung iſt. Wenn man mit Zahlen berechnen könnte, wie ſehr Kraft durch Freude die Lei⸗ ſtungsfähigkeit des deutſchen Arbeiters bisher geſteigert hat, wieviel mehr Sachgüter er des⸗ halb hat produzieren können— es würden Millionenzahlen von ſchwindelnder Höhe her⸗ auskommen, Millionenzahlen, die geſteiger⸗ tes Volks vermögen darſtellen. Es gibt Millionen Beiſpiele, zu beweiſen, wie dieſe neue Haltung tatſächlich den Alltag unſeres Lebens beherrſcht. Das wird beſonders an Vergleichen mit früheren Zuſtänden klar, die jeder Volksgenoſſe ſelber anſtellen kann: Wer hätte früher freiwillig auch nur eine Überſtunde gemacht, deren Ertrag er der Betriebsgemein⸗ ſchaft zur Verfügung ſtellt, wenn es gilt, ſoziale Einrichtungen aus eigener Kraft zu errichten? Wer betrachtet überhaupt heute noch die Arbeit ausſchließlich als Mittel zum Gelderwerb, nach⸗ dem ſich der Begriff der Arbeitsehre in Deutſch⸗ land durchgeſetzt hat? Der Bauer fühlt ſich heute mehr denn je als Ernährer des Volkes und nicht mehr lediglich als Inhaber eines landwirtſchaftlichen Betrie⸗ bes. Der Arbeiter iſt ſtolz darauf, Träger der nationalen Produktion ſein zu können, der Ar⸗ beitsmann iſt ſich bewußt, daß ſeine Leiſtung Ehrendienſt iſt, auf den ein ganzes Volk mit Achtung blickt, der Wiſſenſchaftler, der neue Produktionsmethoden erſinnt, neue Werkſtoffe erfindet und neuen Erkenntniſſen Bahn bricht, * tut dies im direkten Auftrag und zum direkten Nutzen der Nation. So weit ſind alle dieſe Gedankengänge in Deutſchland Selbſtverſtändlichkeit geworden, daß Zehntauſende von Betrieben in einen Lei⸗ ſtungskampf eingetreten ſind, in dem allein das Ergebnis gemeinſchaftlicher Anſtrengungen und Überlegungen gewertet wird. Nun iſt freilich dieſe neue Geiſtes⸗ und Cha⸗ rakterhaltung, der wir ſolche ungeheuren Er⸗ gebniſſe verdanken, nicht von ungefähr ge⸗ kommen. Der neue Menſch iſt erzogen worden. Zuerſt vor der Machtübernahme, in der nationalſozialiſtiſchen Partei, die ja den Grundſatz„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ auf⸗ geſtellt hat. In ihrem eigenen Kreis hat die Partei die Menſchen erzogen und an die Ge⸗ meinſchaft und Kameradſchaft gewöhnt, die dann dieſen Grundſatz auf das ganze Volk übertragen ſollten. Die Partei hat dann durch die Gliede⸗ rungen und Verbände die gleiche Erziehung in voller Breite im Volk fortgeſetzt und das Syſtem der Gemeinſchaften aufgebaut, in denen heute der deutſche Menſch lebt. Die Partei wacht auch darüber, daß nirgendwo dieſes heiligſte Geſetz des Volkes„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ verletzt wird. Die Treue in kleinen Dingen Der junge Menſch von heute lernt in der Gemeinſchaft zu leben. In der Hitlerjugend, in der Wehrmacht, im Arbeitsdienſt, im Be⸗ trieb. Überall begegnen ihm die gleichen Grund⸗ ſätze. Wenn er ſich bewährt, darf er Verantwor⸗ tung tragen. Erſt da, auch am kleinſten Führer⸗ poſten, ſtellt ſich heraus, ob einer fähig und charakterlich imſtande iſt, durch Leiſtung auf⸗ zuſteigen. Für andere zu ſorgen iſt der ſchönſte und ſchwerſte Auftrag, den ein Menſch echalden kann. l Vor dieſen Auftrag werden im neuen Deutſch⸗ land möglichſt viele Menſchen geſtellt. Sie wachſen an dieſem Auftrag. So geht es dem Betriebsobmann, dem Kraft⸗durch⸗Freude⸗Wart, dem Beauftragten des Winterhilfswerks, der treppauf, treppab die Gaben der Gemeinſchaft ſammelt und verteilt, ſo geht es an allen zahl⸗ loſen Plätzen, wo in unſeren Lebensgebieten kleine, aber entſcheidende Verantwortung zu tragen iſt. 5 Durch Bewährung zur Verantwortung Der Junge im Jungvpolk, der drei oder vier andere zu führen hat, beweiſt ſchon ſeine Fähig⸗ keiten dazu. So kommt es, daß keiner zu⸗ fällig an führende Poſten heran⸗ kommt, denen er nicht gewachſen iſt und auf denen er Unheil anrichten könnte. Aber, weil bei uns eine wirklich ſorgſame Führerausleſe ſtattfindet, deshalb kann der Volksgenoſſe zu den Menſchen, denen er unterſtellt iſt, auch Vertrauen haben. Er fühlt ſich gut auf⸗ gehoben, und das macht ihn froh und ſicher. Das iſt das neue Lebensgefühl, welches im deutſchen Volke erwacht iſt und alle Fremden, Ausländer und Außenſeiter ſo in Erſtaunen ſetzt. Jeder weiß vom anderen, daß auch der die Intereſſen der Gemeinſchaft im Auge hat, und ſchenkt ihm deshalb Vertrauen. Restloses Vertrauen zur führung Dieſes Vertrauen erſtreckt ſich vor allen Dingen auf die Führung des Volkes. Wir wiſſen alle, wieviel und welche ungeheuren Einrichtungen zur Hebung der Wohlfahrt und des Wohlſtandes ſie geſchaffen hat, mit welcher Tatkraft und Energie ſie ans Werk geht. Die Leiſtungen der letzten fünf Jahre ſind ja ſolche einmaligen Wunder, wie ſie die Weltgeſchichte noch nicht kannte. Deshalb wird auch die Füh⸗ tung des Volkes beim Volk ſelber nie in den Verdacht kommen, daß ſie nicht alles überhaupt nur Menſchenmög⸗ liche täte, um das Glück, die Geſundheit und die Lebensfreude der Nation immer weiter zu heben, bis auch die letzten Überbleibſel einer troſtloſen Vergangenheit beiſeite geſchafft wor⸗ den ſind. Zu dieſem großen Wandel hat letzten Endes die Tatſache ausſchlaggebend beigetragen, daß uns allen wieder große Vorbilder an Opferbexeitſchaft, Treue, Gemeinſchaftsſinn und Leiſtungswillen geſchenkt wurden. So hat der jahrelange Kampf der nationalſozialiſtiſchen Bewegung mit ihren zahlloſen ſchweren Opfern den Glauben an die gute Sache wachgerufen, für die ſich ſo viele beſte Männer mit Gut und Blut einſetzten. Das Beiſpiel ſelbſtloſer Hin⸗ gabe an die Idee und an das Werk hat die Kräfte der Nation erweckt und den Volks⸗ genoſſen bewieſen, daß es ſich lohnt, für eine gute Sache zu kämpfen. Millionen Augen haben ſich auf Adolf Hitler gerichtet, und durch ſeinen unerſchütter⸗ lichen Kampf haben Millionen Herzen einen neuen Glauben an das Leben und an ihre eigene Lebensaufgabe gewonnen. Dadurch ſind wir alle, gleichviel aus welcher Lage wir kamen, ob wir uns Proleta⸗ rier, Bürger oder Adel zu ſein dünkten, neue Menſchen, ein neues Volk geworden. Weil Adolf Hitler als ein⸗ jamer, unbekannter Mann den Kampf gegen ein ſcheinbar unabwendbares Schickſal aufnahm und in felſenfeſtem Glauben zu Ende führte, hat das deutſche Volk den Glauben an ſeine Beſtimmung, an ſeine ſchönere Zukunft und ſeinen eigenen Wert wiedergewonnen. Dieſer Glaube neuer Menſchen in einem neuen Reich leuchtet aus den Augen der Jugend, die unter Adolf Hitlers Fahnen tritt, leuchtet aus den Augen der Schaffen⸗ den in Fabriken und Kontoren, leuchtet in den Augen der Mütter, die dem Volke wieder Kinder ſchenken. Das Dröhnen der Ma⸗ ſchinen, das Hämmern der Amboſſe, das Rauchen der Schlote, der Rhythmus unſerer marſchieren⸗ den Kolonnen, die Schönheit unſerer Bauten und Straßen, die Formen unſerer Gemeinſchaft und der Gruß unſeres Herzens find dieſes Glaubens lebendige Zeugen. Ernst Günter Dickmangz. 9 1 1 1 14 J der Parteidienſtſtelle 5 Ganz Viernheim e. große Wahlkundgebung- Sonntag, 3. April hört in biejer gewaltigen Kundgebung bes deutjchen Volkes Reichsreoner Miniſterpräfibent Klagges-M. b. A.- Braunſchweig⸗ Bekanntmachungen Ortsgruppe 3 der A. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dieuſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Aus Anlaß der 2. großen Wahlkundgebung am Sonntagabend, 8.30 Uhr, im„Freiſchütz“ jindet zuvor ein Propagandamarſch ſtatt. Aufſtellung desſelben um 7 Uhr auf dem Marktplatz. Spitze am Löwen. Abmarſch 7.15 Uhr.— Marſchſtraßen: Adolf Hitler⸗, Bür⸗ ſtädter⸗, Ludwig⸗, Lorſcher⸗, Ernſt Ludwig⸗, Saar⸗, Blauehut⸗, Weinheimer⸗ und Saar⸗ traße zum„Freiſchütz“. 8 Rar ſchordnung: HJ⸗-Spielmannszug HJ, Fahnengruppe, SA, NS, Feuerwehr⸗ kapelle, Pol. Leiter und Parteigenoſſen, DAß, NSKOV, NS⸗Bauernſchaft, Feuerwehr⸗ Spielmannszug, Feuerwehr, RSB, NS⸗ Reichskriegerbund(Kyffhäuſer), Viernheimer Vereine, SS. Die Fahnengruppe tritt um 6.45 Uhr an mit dem HJ ⸗Spiel⸗ mannszug an und marſchiert zum Sammel⸗ latz. g Die Formationen, Gliederungen, a Verbände und Vereine ſammeln ſich an ihren Stellplätzen und rücken geſchloſſen zum Sam⸗ melplatz. Das ganze Viernheim muß es an dieſem Tage ſein! Ich rufe die ganze Bepölkerung zur Teil⸗ nahme an dem Propagandamarſch und zur Kundgebung in dem Bekenntnis zu Adol Hitler und Deutſchland auf und erwarte mal einen großen Beſuch ein überwältigendes Be⸗ kenntnis zu Führer, Volk und Vaterland! Braun, Ortsgruppenleiter. N. S. K. K. Motorſturm 21/ M 153 2 Trupp 1 Viernheim NS KK⸗Männer! Jeder Mann muß Sonderbefehl erhalten haben. Antreten heute Donnerstagabend, 6.15 Uhr am Rathaus. Der Führer des Trupp 1 Führer hellehl-Wir jolgen Lokale Nachrichten Viernheim, den 31. März 1938 Anſer Tagesſpruch Kapital und Arbeit ſind nicht Gegenſätze. Kapital iſt kein Feind des Menſchen und darf es niemals ſein, ſondern ein Hilfsmit⸗ tel, ein Werkzeug. Wir müſſen es dazu machen. Dr. Ley. Ganz Viernheim hört heute abend, 8 Ahr, im Central⸗ Film⸗Palaſt im Gemeinſchaftsempfang den Führer in ſeiner hochpolitiſchen Wahlrede aus Frankfurt a. M.! 1 Große Seit Wer von denen, die damals auf den Schlachtfeldern des großen Krieges in das zer⸗ rüttete Vaterland zurückkehrte, hätte ahnen können, daß er noch einmal in ſeinem kurzen Erdendaſein dieſe große Zeit nationalen Auf⸗ chwungs miterleben dürfe? Wahrlich, um un⸗ 5 Tage recht verſtehen zu können, müſſen wir zuerſt zurückblicken. Was alles haben wir erleben müſſen: Entwaffnung, Ruhreinmarſch Geldentwertung, Arbeitsloſigkeit, Wahlen am laufenden Band, Parteienkämpfe, Klaſſen⸗ haß. Und nun? Schritt für Schritt ging es nach oben. Ein ganzes Netz von Sklavenpara⸗ Nocte um uns ward zerriſſen. Frei der hein, frei die Saar, groß und ſtark die Wehr, blank die deutſche Ehr', Deutſchland Groß⸗ macht, auf die die geſamte Welt blickt, das Volk eine Einheit, die ſich von äußerlichen Anfängen nun auch immer tiefer im Inneren vollzieht, ein Volk der Arbeit und des Auf⸗ baus im Frieden, das— innerlich e frei von zerrüttenden Wirtſchafts⸗ und Par⸗ teienkämpfen— nun all ſeine Brüder über den Grenzen mit umfaßt, weil Stärke aus⸗ ſtrahlt auf alle, die deutſch denken, fühlen, ſprechen. Und ſo ward deutſcheſtes Land im Jubel der Herzen erobert— nicht in einem Feldzug der Kanonen, 1 im Gleichklang der Herzen. Sieben Millionen fanden heim ins Reich. Und nun tritt der Baumeiſter die⸗ es größeren Vaterlandes vor Dich, Deut⸗ lee. und fragt: Biſt Du dabei mit Deinem Herzen? Biſt nicht auch Du ſtolz dieſer Zeit? Iſt der 10. April nicht Dein großer Feiertag? Und Du wollteſt nicht etwa— ganz losgeloͤſt von kleinlichem Alltag— aus innerem Her⸗ zen Dein Ja ſagen? Hier gibt's kein Wenn und Aber, wir ſagen Ja, weil wir in großer Zeit nur eines, nur deutſch denken können. 3 Anderung der Dienſtſtunden der Verwaltung und der Kaſſe. In heutiger Bekanntmachung gibt der Bürger⸗ meiſter die für die Zeit vom 1. April bis 30. September 1938 feſtgeſetzten Dienſtſtun⸗ den der Verwaltung und der Kaſſe bekannt. Sie erſtrecken ſich für die Wochentage von Montag bis Freitag auf die Zeit von vor⸗ mittags 7 bis 12 Uhr und nachmittags von 1 Uhr bis 4.30 Uhr; Samstags von 7 Uhr bis 12.30 Uhr. Um alle Zweifel zu beheben, wird darauf aufmerkſam gemacht, daß mit der Aenderung der Dienſtſtunden nicht auch eine Aenderung der Sprechſtunden verbunden iſt. Letztere finden nach wie vor von 9—12 hr ſtatt und ſind genaueſtens einzuhalten. Man beachte die diesbezügliche Bekanntma⸗ chung. Standesamtskurſus in Bensheim. Morgen Freitag findet in Bensheim ein ſtan⸗ desamtlicher Fortbildungslehrgang für die Standesbeamten und Standesbeamtenſtellver⸗ treter der Gemeinden der Kreiſe Bensheim und Heppenheim ſtatt. Im Mittelpunkt des Lehrganges, der bereits vor 1 4 hätte ſtattfinden ſollen, aber wegen der Verſchlep⸗ 9 J . I , Das Deutſchland 8 0 N„„ der Macht, Rebeit, Ehre u. Freiheit 8 4, f N , bekennt ſich am 10. April freudig zu 8 9 5 I ⸗ Adolf Hitler! 8 ungsgefahr der Maul⸗ und Klauenſeuche ver⸗ 5 5 werden mußte, ſteht die Beſprechung des neuen Perſonenſtandsgeſetzes. Auch wer⸗ den Zweifelsfälle der ſtandesamtlichen Praxis behandelt werden. Raſcher Tod. Geſtern nachmittag ſtarb Herr Johannes Renner 2., Ludwig⸗ ſtraße 38, eines unerwarteten Todes. Infolge Schlaganfalles wurde der 76jährige nach einem arbeitsreichen Leben abberufen. * Die Fernjprechanſchlüßſe in Viernheim Aus dem neuen Fernſprechbuch für 1938 iſt zu entnehmen, daß ſich die Zahl der Fern⸗ ſprechteilnehmer in Viernheim im letzten Jahre wieder erhöht hat. Beim Fernſprechamt in Viernheim werden jetzt insgeſamt 150 An⸗ . gezählt. Und zwar hat der irt Viernheim hiervon 137, Hüttenfeld 5, Muckenſturm 3, Straßenheim 2, Neuzenhof 1, Reichsautobahn(Stützpunkt Viernheim) 1 und Waldesruhe 1. Ueber die allgemeinen Vorſchriften, welche von den Fernſprechteilnehmern zu beachten ſind, iſt folgendes zu ſagen: Beim Anruf des Amtes iſt die Kurbel nur einmal langſam zu drehen, da zu ſchnelles oder mehrmaliges Drehen ſtarke elektriſche Spannungen erzeugt und hierdurch Schädigungen der Beamten ver⸗ urſachen können, für welche der Benutzer zu Erſatzanſprüchen herangezogen werden kann. Weiter muß am Fernſprecher deutlich— nicht zu laut— und direkt in die Muſchel geſpro⸗ chen werden. Während eines Gewitters wer⸗ den im Handbetrieb— wie er zur Zeit in Viernheim noch beſteht— keine Geſpräche vermittelt, alſo bei einem Gewitter den Ap⸗ parat unberührt laſſen. Bei Notrufen— Feuer, Ueberfall uſw.— genügt es, wenn man„Polizei“ verlangt, dann erhält man ſofort die gewünſchte Verbindung. Intereſſieren dürfte auch alle Fernſprech⸗ teilnehmer, daß für Ferngeſpräche in der Zeit von 19 Uhr bis 8 Uhr ſich die Gebühr auf Zweidrittel der Normalgebühr ermäßigt. Ein Ortsgeſpräch koſtet 10 Pfg. Ferngeſpräche bis zu 3 Minuten, je nach Entfernung des ge⸗ wünſchten Teilnehmers, 30 Pfg. bis zu RM. 3.—; für jede weitere Minute Sprechdauer wird ein Drittel der Grundgebühr erhoben. * Vorbildliches Geſundheitsweſen Die Geſunderhaltung des Volksganzen iſt eine wichtige Aufgabe des neuen Staates. Das Land Heſſen hat 18 Staatliche Geſund⸗ heitsämter eingerichtet, die mit Röntgenein⸗ richtungen und Laboratorien verſehen ſind. Weit über 300 hauptamtliche und nebenamt⸗ liche Aerzte und 100 Geſundheitspflegerinnen und techniſche Aſſiſtentinnen ſind dort tätig, während vor der Machtübernahme nur 18 Kreisärzte vorhanden waren. 367 ärztliche Beratungsſtellen ſind im Anſchluß an die Staatlichen Geſundheitsämter eingerichtet. Im Jahre 1937 wurden 82 049 Schulkinder und 1017 neue Siedlungsbewerber unter⸗ ſucht. In der Tuberkuloſenberatung wurden 18 438 Perſonen betreut, 15 833 Röntgen⸗ durchleuchtungen und 3396 Röntgenaufnah⸗ men wurden angefertigt. In der Mutter⸗ und Säuglingsberatung wurden 26 169 Säug⸗ linge betreut. Dieſe großartigen Leiſtungen auf dem Gebiete der Volksgeſundheit verdan⸗ ken wir nur dem Nationalſozialis nm Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der NS V.! N 2 abends 8.30 im Freijchütz den erſten nationalſozialiſtiſchen Miniſterpräſidenten aus der Syſtemzeit Großkundgebungen im Kreis Bergſtraße Bürſtadt: Reichsredner Grau, Berlin; Lorſch: Reichsredner Grau, Berlin Heppenheim: Reichsredner Grau, Berlin a Viernheim: Miniſterpräſident Klagges, Braunſchweig; Bensheim: Miniſterpräſident Klagges, Braunſchweig; Lampertheim: Reichsredner Grau, Berlin; Wattenheim: Kreisleiter Brück⸗ mann, Bensheim 5 Jugenheim: Staatsſekretär Reiner Darmſtadt; Biblis: Oberbürgermeiſter Dr. Barth, Mainz. N PP Kalt des Pinſels die hand Der 1 in Heſſen— Landes⸗ regierung— erläßt eine neue Polizei⸗ verordnung zur Ausübung des Friseur- handwerks, die am 1. April in Kraft tritt. In den 19 Paragraphen der neuen Verordnung ſind zum Teil einſchneidende Beſtimmun⸗ gen enthalten, die gif die Hygiene Rückſicht nehmen. Neben Anweiſungen über die Ar⸗ beitsräume f als Neuerung das Verbot des Ma 5 Einſeſen get ait det bemer⸗ kenswert. Das Einſeifen hat mit der Hand zu erfolgen, wenn der Kunde nicht einen 5 eige⸗ nen Gebrauch beſtimmten Pinſel bei ſeinem 3 aufbewahren läßt. Der Blutſtil⸗ er in Form des bekannten 7 75 ällt ebenfalls weg; zur Blutſtillung dürfen nur aus reinen Vorratsbehältern jeweils friſch entnommene, mit Alaunpulver be⸗ 3 Wattetupfer verwendet werden. uch der Schwamm zum allgemeinen Gebrauch 1. 4. 38 1 38 38 38 38 38 38 38 38 3 dem Raſieren und die Puderguaſte müſſen verſchwinden. Das Einpudern darf nur mit Puderzerſtäuber oder reinen, friſchen Watte⸗ bäuſchen erfolgen. Endlich verſchwinden die Kopfwalzen un nen Gebrauch. 5 Schlechte Luft als Unfallurſache. Immer wieder wird darauf hingewieſen, daß gute Luft die Grundbedingung für einen ge⸗ unden Arbeitsplatz iſt. Die Berufsgenoſſen⸗ chaft für den Einzelhandel berichtet jetzt von einem Unfall, den kürzlich eine Verkäuferin erlitt. Sie ſtand auf einer Leiter, bekam einen Schwindelanfall und ſtürzte herunter. Die Urſache war, daß ſich in der Nähe der Decke Bartbürſten für den allgemei⸗ — ſchlechte Luft angeſammelt hat. Im allge⸗ meinen genügen zur Entfernung ſchlechter und zur Einführung friſcher Luft Lüftungsöffnun⸗ gen, die zweckmäßig in der Nähe der Decke angebracht ſind und ſich leicht durch Zugvor⸗ richtungen regulieren laſſen. Ein Ventilator kann dieſe Lüftung gut unterſtützen. Bei größeren Anlagen wird ein Entlüftungs⸗Fach⸗ mann Rat geben müſſen. Unfälle und Geſund⸗ heitsſchädigungen durch ſchlechte Luft dürfen jedenfalls nicht vorkommen. Die Wiederher⸗ ſtellung der geſchädigten Gefolgleute iſt in den meiſten Fällen ſehr viel teurer, als der Bau einer richtigen Lüftung. Temperaturen anhaltend mild Ueber Europa herrſchen zur Zeit Temperaturgegenſätze. Während über Skan⸗ dinavien und Polen arktiſche Kaltluftmaſſen verbreitetes Froſtwetter hervorrufen, wird England, die Nordſee und Mitteleuropa von Weſten her von ſehr milder und feuchter Meeresluft überſchwemmt, die trotz des meiſt bedeckten Wetters Temperaturen zwiſchen 10 und 15 Grad bringt. Dieſe milde Weſtſtrö⸗ mung mit verbreiteter Niederſchlagsneigung bleibt für uns weiter maßgebend. Donnerstag: Meiſt ſtärker bewölkt bis bedeckt, mit ſtrichweiſe leichten Regenfällen. Bei weſtlichen Winden Temperaturen anhal⸗ tend mild. Die Ausſichten für Freitag: Noch un⸗ beſtändig mit Regenfällen. wenig geändert. Gottes dienſtordnung der Kath. Kirche Freitag: 7.10 Uhr beſt. E.⸗A. für Katha⸗ rina Reinhardt geb. Neff. Abends 8 Uhr: Verſammlung der 3. Ab⸗ teilung der Jünglinge Kirche. 3 ſtarke Temperaturen im Sälchen der 88 1 2 2 ——B.——— 1 33 Unte . Eli 5 N en 1. fin gen die ice 9 1 in cke tor dei ö fle u sen d bal et itt r⸗ 19 03 2 1 I 5 15 iſt im Gange. Beim Keſſelreinigen verunglückt 1 Ein Arbeiter tot, einer ſchwerverletzt 5 ainz. In einem Koſtheimer Werk ereignete ſich am Dienstagmittag ein ſchwerer Betriebs⸗ unfall. Als zwei Arbeiter mit dem Reinigen eines Keſſels beſchäftigt waren. platzte in einem anderen Keſſel ein Siede⸗ rohr, dem ziſchend der Dampf entſtrömte. Durch das Geräuſch erſchreckt, flüchteten die Ar⸗ beiter aus dem Keſſel. trotzdem dort für ſie keine Gefahr beſtand und gerieten in die Dampfſchwaden. Der eine Arbeiter, der auf der Keſſeltreppe ſtolperte und vor der Feuertür zu Fall kam, erlitt ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß er im Laufe des Abends im Krankenhaus ſtarb. Der Zuſtand des anderen Arbeiters iſt gleichfalls bedenklich. Bauunglück in Frankfurt a. N. g Frankfurt(Main), 30. März. Am Mittwochnachmittag gegen 4 Uhr ſtürzte aus bisher noch nicht geklärter Urſache der letzte Hallenbinder der im Bau befindlichen neuen Zeppelinluftſchiffhalle herab. Dabei fan⸗ den ſechs Arbeiter den Tod und ſie⸗ ben wurden ſchwer verletzt. Ob ſich unter den Trümmern noch weitere Opfer des Anglücksfalles befinden, läßt ſich zurzeit noch nicht feſtſtellen. Das wird ſich erſt ergeben, wenn die Trümmer fortgeräumt ſind. Eine Unterſuchung über den Grund des Einſturzes Die Verletzten wurden in das Städtiſche Krankenhaus gebracht. 1 Von der Lokomolive erfaßt 1 Heidelberg. Am Bahnübergang beim Lager⸗ pbhaus in Meckesheim ereignete ſich ein ſchwerer r Alnglücksfall. Die Pferde des Bauern Walſch ſcheuten beim Herannahen des Perſonenzuges, diurchbrachen die Schranke und wurden ſamt dem Fuhrwerk von der Lokomotive erfaßt. Walſch wurde dabei ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß er unmittelbar nach dem Unglück ins Krankenhaus nach Heidelberg eingeliefert-wer⸗ den mußte. Eines der Pferde war ſofort tot,. das andere mußte auf dem Platze notgeſchlach⸗ tet werden. . Vom eigenen Fuhrwerk totgefahren. Wertheim. Auf der Straße von Weckbach nach Weilbach ereignete ſich ein verbängnisvolles Analück. Der von Steinbach gebürtige und bei Seaägereibeſitzer Walter in Miltenberg tätige B. Mechler ſtürzte auf der abſchüſſigen Straße ſuo unglücklich vom Wagen. daß das Hinterrad über den Körper ging und der Mann ſo ſchwer verletzt wurde. daß der Tod alsbald eintrat. Todesopfer bei Grabarbeiten. Emmendingen. Die Stadt Emmendingen fluübrt zur Zeit im ſogenannten„Grün“ einen Erweiterungsbau der Waſſerleitung durch. Am Montag mittag gegen 12 Uhr löſten ſich die Erdwände und begruben zwei Mann, die im Schacht arbeiteten. Während ein Arbei⸗ ter aus ſeiner bedenklichen Lage befreit werden konnte, wurde der Maurermeiſter Karl Kleisler von Windenreute nur als Leiche geborgen. 98 Todesſturz von der Treppe. Alſcchaffenburg. In Arnſtein ſiel der achtzig Zabhre alte Altbeſitzer Heinrich Söllner ſo unglücklich die Treppe hinab, daß er einen Schä⸗ delbruch erlitt. An den Folgen der Verletzung ſtarb er im Krankenhaus. Unter Vergiftungserſcheinungen erkrankt. Herborn. Unter gefährlichen Vergiftungser⸗ ſcheinungen erkrankten in der vergangenen Wo⸗ N nieſiger Schimpanſe läuft Amo Die Gitterſtäbe auseinandergebogen Acht Menſchen angefallen— Der mutige Kampf eines Lehrers— Von Scharfſchützen erlegt Liverpool, 27. März Der Liebling des e Gartens von Liverpool, ein rieſiger Schimpanſe namens Micky, wurde wild und richtete acht Menſchen zum Teil lebensgefährlich zu. Am Morgen ſpielte der rieſige Schimpanſe noch friedlich in ſeinem Käfig, wo er von meh⸗ reren Frauen und Kindern beobachtet wurde. Wenige Augenblicke a als gerade kein Be⸗ ſucher in der Nähe ſeines Käfigs war, wurde er plötzlich wild. Er packte die Gitterſtäbe ſei⸗ nes Käfigs, die er anſcheinend mühelos aus⸗ einanderbog, und war in Freiheit. Zuerſt 2 er, in die Verwaltungsräume des Zoologiſchen Gartens einzudringen. Eine nerſchloſſene Holztür zertrümmerte er, als wäre ſie aus Pappe. Drinnen begegnete er zunächſt einer Angeſtellten, die aber geiſtesgegenwärtig enug war, ſich in einem anderen Raum einzu⸗ ſchließen bevor der wild gewordene Affe ſich auf ſie ſtürzen konnte. Durch den Lärm waren bereits andere An⸗ 1 4 des Zooperſonals aufmerkſam gewor⸗ den. Als erſte näherte ſich die Frau des Affen⸗ wärters dem Schimpanſen, mit dem ſie gut be⸗ 1915 ae war. Ohne zu ahnen, in welchem Zu⸗ . and ſich das Tier befand, verſuchte ſie, ihn eim Arm zu nehmen und zu ſeinem Käfig urückzuführen. Micky ſtieß ſie jedoch zurück, 1 ſie hinfiel und brachte ihr gefährliche Kratzwunden am Hals bei. Zum Glück ließ das Tier ſogleich von ſeinem Opfer ab und flüchtete weiter. Der Schimpanſe ſah einen Zooarbeiter, der von dem Vorfall noch nichts erfahren hatte und ruhig ſeiner Be⸗ ſchäftigung nachging. Micky war im Nu hinter ſeinem Rücken, packte den ſchweren Mann und ſchleuderte ihn gegen einen Baum. Bewußtlos Bunte Tugeschronik che plötzlich die drei im Alter zwiſchen 3 und 6 Jahren ſtehenden Kinder einer Familie im be⸗ nachbarten Herbornſeelbach. Wie der Arzt ver⸗ mutet, ſind die Vergiftungen durch verdorbenes ſelbſtkonſerviertes Fleiſch hervorgerufen worden. Jungwald durch Feuer vernichtet Pieſport(Moſel). Daß nicht oft genug davor gewarnt werden kann, in den Waldungen oder in der Nähe der Wälder beim Umgang mit Feuer doch größte Vorſicht walten zu laſſen, zeigt erneut eine Waldbrandkataſtrophe bei Pieſport. Im Diſtrikt„Kaoblav“, direkt am Moſelhöhenweg, war nachmittags im ſchönſten Teil des Gemeindewaldes, einer bald zwanzig Jahre alten Kiefernkultur, ein Brand ausge⸗ brochen. der nach den bisherigen Feſtſtellungen durch die Fahrläſſigkeit eines Man⸗ nes verurſacht wurde, der in der Nähe ein Brachfeld ſengte. Wahrſcheinlich trug der herr⸗ ſchende ſtarke Wind einige Funken in den Wald und das Unglück war geſchehen. Unter Führung des Oberförſters und einiger Förſter gelang es der einige Hundert zählenden Bekämpfungs⸗ mannſchaft. das Feuer auf einen Diſtrikt zu lo⸗ kaliſieren. aber zweimal. nachdem die Flam⸗ men erloſchen ſchienen, flackerte das Feuer durch den Wind begünſtigt in einem nebenliegenden Diſtrikt wieder auf. Nach etwa achtſtündiger Arbeit bis nachts gegen 1 Uhr war dann die größte Gefahr beſeitigt. In wenigen Stunden wurden etwa 15 Hektar Jungkiefernbeſtand, eine große finanzielle Hoffnung der Gemeinde, vernichtet. Freilegung der Kaiſerlhermen Trier. Bekanntlich iſt im Rahmen des gro⸗ ben Trier⸗Planes auch eine großzügige Frei⸗ egung der Kaiſerthermen vorge⸗ ſehen. Vor allem will man durch Niederlegung des auf dem Thermenbereich ſtehenden Teiles der Agnetenkaſerne und verſchiedener anderer Blick in den Unverbeſſerlich Mainz. Wegen gewerbsmäßiger Ab⸗ treibung wurde die 55jährige Frau Thereſe Vogt von Bingen vom Schwurgericht zu drei Jahren 8 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Die Angeklagte ſcheint unverbeſſerlich zu ſein, denn ſie iſt ſchon dreimal wegen des gleichen Verbrechens be⸗ ſtraft, davon einmal mit Zuchthaus. Eine mit⸗ angeklagte Frau erhielt eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten. Reichsgericht ſchützt Körperſchönheil Das Reichsgericht bat ein Erkenntnis der Vorinſtanz gebilligt, das dem Schutz der Körperſchönheit dient. Der Angeklagte hatte einen jungen Mann ſo mißhandelt. daß er vier Vorderzähne dadurch einbüßte. Die Straf⸗ kammer ſtellte feſt, daß dadurch die Geſamter⸗ ſcheinung des Verletzten recht weſentlich beein⸗ trächtigt wurde und daß eine dauernde Entſtel⸗ lung vorliege, die auch durch Einſetzen von Stiftzähnen nicht wieder gut gemacht werde. Entſprechend war der Angeklagte verurteilt, und damit der Weg zur Zivilklage auf Scha⸗ denerſatz geöffnet worden. Als unbeachtlich wies das Reichsgericht den Einwand der Ver⸗ teidigung zurück,„daß bei Perſonen des Stan⸗ des des Verletzten beſchädigte oder ſchlechte Zähne ſo häufig vorkommen, daß ſie als eine Kund um den Erdball und mit zerſchlagenen Gliedern blieb der Ar⸗ beiter liegen. Ein Maler, der gleichfalls im Zoo beſchäftigt war, hatte dieſen Ueberfall beobachtet. Da er einen Revolver bei ſich trug, feuerte er ſofort auf den wild gewordenen Schimpanſen, ver⸗ letzte ihn jedoch nur leicht, ſodaß das Tier die Flucht fortſetzen konnte. Es gelang ihm, das Gelände des Zoologiſchen Gartens unbehindert zu verlaſſen. Vor Wut und wahrſcheinlich auch vor Schmerzen brüllend, erſchien er plötzlich auf dem Hof einer nahen Schule, auf dem ſich ein Lehrer mit ſeinen 56 Schülern befand. Der Lehrer, Alec Gall, erkannte ſofort die Gefahr und rief den Kindern zu, ins Haus zu laufen. Er ſelbſt verſuchte, ſich dem wütenden Schim⸗ panſen entgegenzuſtellen. Der Affe ging ſofort zum Angriff über und verſuchte den Lebrer zu erwürgen. Es entſpann ſich ein gefährliches Ringkampf, in dem der Mann ſchließlich unterlag. Nach⸗ dem er ihm Bißverletzungen am Hals und an den Beinen beigebracht hatte, ſowie mehrere Kratzwunden, ſchleuderte der Schimpanſe den Lehrer beiſeite, der leblos und blutüberſtrömt liegen blieb. Die Kinder hatten ſich inzwiſchen im Schul⸗ . in Sicherheit bringen können. Trotz⸗ em hatte der Schimpanſe ſchon am Eingang des Schulhofes einen Knaben gebiſſen und 8 andere durch Kratzwunden ſchwer verletzt. achdem er den mutigen Lehrer überwältigt hatte, verließ der Affe wieder den Schulhof Inzwiſchen waren jedoch die Wärter des Zoos, unterſtützt von einem großen Polizeiauf⸗ gebot, herangekommen, und verſuchten den Schimpanſen zu ſtellen In einem nahen Hof gelang es, das Tier zu ſtellen. Mutig ging ſein Wärter auf den Schimpanſen zu und wollte ihn beim Halsband ergreifen, um ihn fortzuführen. Obwohl der Wärter Biſſe in Arme und Beine erhielt, wollte er das Tier nicht loslaſſen. Doch es gelang dem Schimpan⸗ Bauten die Thermen den vielen Beſuchern Triers in einer günſtigeren Raumwirkung prä⸗ ſentieren. Der Eingang, der ſich bisher neben den Ruinen an der Oſtallee befand, wird nach dem Palaſtplatz verlegt. Bei eingehenden Bo⸗ denunterſuchungen wurde noch verſchiedenes Mauerwerk zutage gefördert, von dem man vor ſeiner Ueberbauung Gipsmodelle anfertigte. Von dem alten Gemäuer ſoll nichts zerſtört werden. Das Thermengelände wird nach dem Palaſtplatz zu durch gärtneriſche Anlagen ab⸗ gegrenzt. Außerdem wird am Thermengrund⸗ ſtück entlang eine Fahrbahn angelegt, die den Fremden einen unmittelbaren Beſuch der Ther⸗ men ermöglicht. Verhaftung eines inlernalionalen Juwelendiebes Für fünf Millionen Zloty Brillanten geſtohlen Warſchau, 30. März Ein internationaler Juwelendieb namens Nawrocki konnte von der Warſchauer Poli⸗ zei in einem Nachtlokal feſtgenommen werden. Nawrocki hatte zum letzten Male im Januar bei einem Juwelier in Wien ein Säckchen mit 380 Brillanten geſtohlen. Er war außerdem von der Polizei in elf europäiſchen Ländern wegen zahlreicher Juwelendiebſtählte verfolgt worden. Der Geſamtwert der von ihm geſtohlenen Schmuckſtücke dürfte fünf Millionen Zloty überſteigen. Einſtürzende Felswand begräbk Arbeilerkolonne Bisher drei Tote geborgen Belgrad, 30. März Beim Straßenbau in der Nähe der mittelſer⸗ biſchen Stadt Poſchega ſtürzte eine Felswand ein und begrub eine Arbeiterkolonne unter ihren Trümmern. Bis jetzt konnten drei Tote und drei Schwerverletzte geborgen werden. Die genaue Zahl der Opfer iſt aber noch unbekannt, da man bisher nicht feſtſtellen konnte, wieviel Arbeiter an dieſer Stelle beſchäftigt waren. Gerichtssaal erhebliche Entſtellung nicht mehr empfunden werden.“ Dieſer Einwand ſei in ſeiner Allge⸗ meinheit zweifellos unrichtig. der böſe Nachbar Aus Nache 28 Obſtbäume im Nachbargarten vernichtet. Marburg. Der 24jährige Th. Staubitz aus dem Kreisort Schröck war mit dem Sohn ſeines Nachbarn in Streit geraten. Anfangs März mußte der Nachbar feſtſtellen., daß in ſeinem Garten insgeſamt 28 ſechsjährige und einige jüngere Apfel⸗, Pflaumen⸗, Zwetſchen⸗ und Kirſchbäume teils durch gänzliches Abſägen, teils durch Anſägen der Stämmchen vernich⸗ tet waren. Der Verdacht der Täterſchaft lenkte ſich auf Staubitz, in deſſen Wohnung eine in die Wunden der angeſägten Bäumchen paſſende S ä⸗ ge beſchlagnahmt werden konnte. St. hielt ſich zunächſt verborgen, konnte aber am 22. März ſeſtgenommen werden und geſtand ein, die Bäumchen aus Rache vernichtet zu ha⸗ ben. Vor dem Schöffengericht hatte er ſich nun⸗ mehr im Schnellverfahren zu verantworten. Ob⸗ wohl der ein ſehr merkwürdiges Verhalten an den Tag legende Angeklagte ſein Geſtändnis zu widerrufen ſuchte, hielt das Gericht ſeine Täter⸗ ſchaft für erwieſen und erkannte wegen fortge⸗ ſetzter Sachbeſchädigung auf vier Monate Gefängnis. Mit Rückſicht auf die gemeine und aſoziale Handlungsweiſe des Angeklagten. durch die ein Volksgenoſſe um die Früchte lang⸗ ſen, ſich abermals zu befreien. Dieſen Augen⸗ blick benutzte ein anderer Zoowärter, der mit ſchußbereitem Revolver dabei geſtanden hatte, in raſcher Folge ſechs Schüſſe auf Micky abzu⸗ feuern, die alle trafen, jedoch den Schimpan⸗ ſen nicht davon abbrachten, weiter zu flüchten. Obwohl er vor Schmerzen heulte, brachte er noch ſo viel Kraft auf, eine Regenrinne hin⸗ aufzuklettern und ſich auf dem Dach hinter einem Schornſtein zu verſtecken. Niemand wagte, ihm nachzuſteigen. So eröffneten einige Scharfſchützen der Polizei aus dem oberſten Fenſter eines gegenüberliegenden Hauſes ein wahres Schnellfeuer auf den Affen, bis er zu Tode getroffen vom Dach in einen Garten fiel. Die Zoobehörden von Liverpool ſtehen vor einem vollkommenen Rätſel, was den folgen⸗ ſchweren Amoklauf des ſonſt friedlichen Schim⸗ panſen verurſacht haben könnte. Micky war es zwar ſchon wiederholt gelungen, ſich in Frei⸗ heit zu ſetzen, aber er hatte bisher noch nie Menſchen tätlich angegriffen. Von wilden Hunden belagerk Abenteuer zweiet Flieger in der ſüdafrikaniſchen Wüſte Kapſtadt, 26. März Der engliſche Flieger Albert Henſhaw, der mit ſeinem Sohn zuſammen in aller Heimlich⸗ keit einen Langſtreckenflug von London nach dem Kap unternommen hatte, war ſchon von Anfang an auf tragiſche Weiſe bei dieſem Flug vom Unglück verfolgt. Von den Vorbereitungen zum Start hatte nur die engſte Umgebung der beiden Flieger Kenntnis. Aber ſchon nach den erſten zwei Etappen be⸗ reuten ſie dies bitter. Denn es zeigte ſich, daß ihre Maſchine allen Erwartungen zum Trotz weit ſchneller war, als ſie angenommen hat⸗ ten, und daß ſie die beſten Ausſichten hatten, den Flug in Rekordzeit zurückzulegen. Leider war es dazu jedoch zu ſpät. Denn ſie hätten den Abflug von London unter offizieller Kon⸗ trolle durchführen müſſen. Auch den ver⸗ ſchiedenen Landeetappen war keineswegs für eine ordnungsmäßige Regiſtrierung ihrer An⸗ kunft und ihres Abfluges geſorgt, ſodaß dieſer jähriger Arbeit gebracht und die Volkswirtſchaft geſchädigt wurde, kam eine Geldſtrafe nicht in Frage. Haftentlaſſung des Angeklagten wurde abgelehnt. Freundlichkeit mit Rohheit vergolten. Oberramſtadt. Der 28 Jahre alte Alexander H. von Ober⸗Ramſtadt ruhte auf einer Warte⸗ ſaalbank des Darmſtädter Bahnhofes in beſtem Schlaf, als er von einem Bahnvpolizeibeamten geweckt wurde! Er verließ ſofort den Raum. aber als der Poliziſt nach einiger Zeit erneut nachſah, da lag unſer Alexander wieder auf der Bank. Der Beamte tat ſeine Pflicht und weckte ihn zum zweiten Mal, damit er ſeine Fahrt fortſetze. Nun wurde Alexander bös, ſchlug und trat nach dem Poliziſten und einem anderen Beamten, der zu Hilfe ge⸗ kommen war. Mit Mühe brachte man den To⸗ benden ins Wachlokal, wo die Perſonalien feſt⸗ geſtellt wurden. Wegen Widerſtandes gegen die Staatsgewalt ſtand der junge Mann nun vor dem Schöffengericht Darmſtadt. Er behauptete, er ſei ſinnlos betrunken geweſen und bat um eine Geldſtrafe, aber davon konnte nach den Ausſagen der Beamten keine Rede ſein: be⸗ trunken ſchon, aber nicht ſinnlos. Das Urteil gegen den wegen Rohheitsdelikten Vorbeſtraften lautete auf einen Monat Gefängnis. Ein gefährlicher Schwachſinniger. Frankfurt a. M. Der 30jährige B. aus Bad Homburg war in der Heilanſtalt Weilmünſter untergebracht, aus der er ſich im September v. J. heimlich entfernte. Anfangs Januar erfolgte ſeine Verhaftung. Er hatte, wie ſchon früher. verſchiedene Diebſtähle begangen. Im Oktober war er in Praunheim durch ein offenes Keller⸗ fenſter in ein Haus eingedrungen und hatte 20 Mark geſtohlen. Auch in Soſſenheim und Bad Homburg hatte er aus Wohnungen Geldbeträge geſtohlen. Nach einem Gutachten des Gerichts⸗ arztes iſt B. ein erblich belaſteter Schwachſinni⸗ ger und eine Gefahr für andere. Das Gericht verurteilte den Angeſchuldigten zu 175 Jahren Gefängnis und beſchloß ſeine Un⸗ terbringung in einer Anſtalt. Anonymus denunziert. Frankfurt a. M. Eines Tages ging beim Polizeipräſidium eine Poſtkarte ohne Unter⸗ ſchrift ein mit der Mitteilung, daß ein Mädchen in Sachſenhauſen der Unzucht nachgehe. Das Schreiben kam von einer Frau, die einen Stock tiefer als das in der Manſarde logierende Mädchen wohnte. Ein Kriminalbeamter unter⸗ ſuchte die Angelegenheit und ſtellte feſt, daß ein Grund zum Einſchreiten nicht vorlag und ein unſittlicher Lebenswandel ſich nicht nachweiſen ließ. Die Frau wurde wegen wiſſentlich falſcher Anſchuldigung belangt. Die Beweisaufnahme ergab nichts, was ihre Anga⸗ ben ſtützen konnte, ſodaß das Schöffengericht an Stelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von einem Monat guf 150-Mark Geldſtrafe erkannte. Verſuchte Abtreibung. Nauheim. Eine Frau, die im vorigen Herbſt eine Fehlgeburt hatte, kam jetzt mit ihrem Ehemann vor das Schöffengericht Darmſtadt wegen Abtreibung. Obwohl ſie bei der vo⸗ lizeilichen Vernehmung eingeſtanden hatte, et⸗ was getan zu haben, verſuchte ſie. allerdings recht ungeſchickt, vor Gericht zu leugnen, was nur ſtraferſchwerend wirken konnte. Beide Ehe⸗ leute erhielten 3 Monate Gefängnis, allerdings nur wegen verſuchter Abtreibung, da die Wirkung der Handlungen, die zur Fehlgeburt geführt haben könnten, nicht ein⸗ wandfrei nachgewieſen iſt. Rekordflug gewiſſermaßen unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit vor ſich ging. Abgeſehen von einer unbedeutenden Zwi⸗ ſchenlandung, die ein Defekt an der Oelzufüh⸗ rung notwendig machte und die einen mehr⸗ ſtündigen unvorhergeſehenen Aufenthalt erfor- derte, ging der Flug bis nach Südafrika glatt vonſtatten. Vater und Sohn wechſelten ſich in der Führung des Flugzeuges ab, ſodaß ſie mit geringſtmöglichen Schlafpauſen auskamen. Jedoch über der Wüſte nördlich von Swa— bop m und geriet ihr Flugzeug in einen Sandſtur m. Vergeblich verſuchten ſie, durch Höherſteigen den gefährlichen Sandwolken zu entgehen. Als die Motoren bexeits unregel⸗ mäßig zu arbeiten begannen, ſahen ſie ſich zu einer überſtürzten Notlandung gezwungen, die ſie in Anbetracht der ſchlechten Sicht und des unbekannten Wüſtengeländes nur mit Mübe und Not fertigbrachten. „Die beiden Flieger waren ſo erſchöpft, daß ſie ſofort in einen tiefen Schlaf fielen, nachdem ſie ſich 8 mit Decken gegen den Sand- ſturm geſchützt hatten. Mitten in der Nacht wachten ſie plötzlich auf. Zu ihrem Entſetzen mußten ſie feſtſtellen, daß ſich ein Rudel wilder Hunde an ihren Decken zu ſchaffen machte. Zu⸗ erſt gelang es ihnen, die Hunde durch Schreie und Rufen fortzuſchrecken. Da ſie jedoch keine Waffen bei ſich hatten, kamen die ausgehunger⸗ ten Tiere immer wieder näher und wurden ſchließlich ſo tollkühn, daß keine Rettung mehr vorhanden ſchien. Im Augenblick höchſter Gefahr verfiel der Sohn auf den Gedanken, den großen Lande⸗ ſcheinwerfer ihres Flugzeuges einzuſchalten. Das grelle Licht ſchreckte die Hunde ſofort zu⸗ rück. Doch da die Batterie ſich leicht erſchöpfte, mußten ſie den Scheinwerfer immer wieder ausſchalten und ſehr ſparſam mit dem Strom umgehen. Immer wieder kamen die wilden Hunde in der Dunkelheit heran, um ſich auf ihre wehrloſen Opfer zu ſtürzen, und immer wieder wurden ſie durch den kurz aufflammen⸗ den Scheinwerfer zurückgeſchreckt. Der Licht⸗ ſchein rief ſchließlich die Bewohner einer nahen Farm berbei, die durch einige wohlgezielten Schüſſe die beiden Flieger aus ihrer gefähr⸗ lichen Belagerung befreiten, Führerin im weiblichen Arbeitsdienst ein Veruf Ans. Ein neuer Beruf für die deutſchen Mädel, die eine klare nationalſozialiſtiſche Ge⸗ innung und vorbildliche charakterliche Haltung aben, iſt, Führerin im weiblichen Arbeits⸗ ienſt zu werden. Jedes deutſche Mädel kann ſich als Führerinanwärterin bewerben. Sie muß das 17. Lebensjahr vollendet ha⸗ ben, die deutſche Staatsangehörigkeit beſitzen, deutſchen und artverwandten Blutes und ge⸗ ſundheitlich tauglich ſein. Die Dauer der Ausbildung beträgt drei Jahre und umfaßt: die Ableiſtung der halb⸗ babes Dienſtzeit als Arbeitsmaid, ein halbes Jahr Arbeit als Kameradſchafts⸗ ülteſt e, nach dieſer Zeit Beurlaubung für olgendes Praktikum: ein Jahr Land⸗ rauenſchule, ein halbes 8 iales Praktikum(Mitarbeit in der ohlfahrts⸗ pflege) und ein halbes Jahr Arbeit im Kran⸗ kenhaus. Das zweite Jahr des Praktikums kann eventuell auch nach der Gehilfinnenzeit ab⸗ geleiſtet werden. Während der Zeit des Prak⸗ tikums ſtehen die Führerinanwärterinnen mit dem Arbeitsdienſt für die weibliche Jugend in Verbindung, von dieſem können auch die Aus⸗ bildungsſtätten angewieſen werden. Ferner gilt als Praktikum im Sinne der Vorbereitung zur Tührerinnenlaufbahn die Ausbildung als NS.⸗ Schweſter, We Kindergärtnerin, Ju⸗ gendleiterin, Kran enſchweſter, Kinder⸗ und Säuglingsſchweſter, ländliche oder ſtädtiſche Haushaltspflegexin, techniſche Lehrerin, Ge⸗ werbelehrerin, Lehramtsbewerberin. Nach Be⸗ währung in dieſem Praktikum wird die be rerinanwärterin zu einem halbjährigen Lehr⸗ Bang in einer Bezirksführerinnenſchule des Ar⸗ eitsdienſtes für die weibliche Jugend einberu⸗ fen. Bei erfolgreichem Abf lug wird die Füh⸗ rerinanwärterin zunächſt als Gehilfin ein⸗ geſetzt. Entſprechend ihren Fähigkeiten und im Rahmen freier Stellen wird ſie zur Lagerfüh⸗ rerin ernannt und kann zur Weiterarbeit in die übergeordneten Dienſtſtellen aufrücken. Für die Ausbildung innerhalb des Ar⸗ been sdierfes für die weibliche Jugend entſtehen keine Koſten. Die Koſten für das Prak⸗ tikum gehen zu Laſten der Führerinanwärterin. Es iſt beabſichtigt, in beſonderen Fällen Aus⸗ ildungszuſchüſſe zu gewähren. Die Heraus⸗ ehalten. Die Führerinanwärterinnen erhalten Hebe entſprechender Beſtimmungen bleibt vor⸗ außerdem ein Taſchengeld und zwar täglich J RM. als Arbeitsmalden und 0,40 als Ka⸗ meradſchaftsälteſte. Bei freier Anter⸗ kunft, Verpflegung und Dienſt⸗ bekleidung bekommt die Gehilfin ein Ge⸗ halt von monatlich 50 bis 120 RM., die La⸗ gerführerin ein Gehalt von monatlich 80 bis 150 RM. 0 Falls die Führerinnen und Gehilfinnen nicht in höhere Dienſtſtellen aufrücken, können ſie nach fünfjähriger Lagtertätigkeit in einen anderen Frauenberuf überwechſeln. Die Möglichkeiten für eine verkürzte zuſätzliche Aus⸗ bildung für verſchiedene Frauen⸗ berufe ſind bereits gegeben. Es wird an⸗ geſtrebt, die Koſten für dieſe Ausbildung aus Reichsmitteln zu gewähren. Die. als Führerinanwärterin kann bei Eintritt in den Arbeitsdienſt bei der Be⸗ zirksführerin oder während der Arbeitsdienſt⸗ 0 auf dem Dienſtwege erfolgen. Die Bewer⸗ ung muß enthalten: einen handſchriftlichen Lebenslauf, ein Lichtbild, Urkunden zum Nach⸗ weis der Abſtammung(Geburtsurkunden der Eltern und Großeltern, väterlicher⸗ und mütter⸗ licherſeits). ein polizeiliches Führungszeugnis, beglaubigte Abſchriften der Schul⸗ und Berufs⸗ zeugniſſe, 1 Beſcheinigungen über die Zu⸗ gehörigkeit zur NSDAP. oder einer ihrer Glie⸗ derungen, bei Minderjährigen eine Einwilli⸗ gungserklärung des Vaters oder deſſen Stell⸗ vertreters und ein amtsärztliches Geſundheits⸗ zeugnis. Das Stnährunbshülſswerk im Kampf um Ernährungsjreiheit Zehn bis zwölf Millionen Kilo Küchen⸗ abfälle wurden jährlich ungenutzt der Müll⸗ abfuhr und damit dem Verderb preisgegeben. Das entſpricht einem Futterwert, zu deſſen Erzeugung eine Anbaufläche von etwa 35 000 Hektar notwendig ſein würde. Deutſchland, das wegen ſeiner außergewöhnlichen Bevöl⸗ kerungsdichte mit jedem Quadratmeter land⸗ wirtſchaftlicher Nutzfläche zu rechnen hat, hat es ſich nichk mehr länger erlauben können, daß derartige große Futtermengen einfach un⸗ genutzt vergeudet wurden. Ein jahrhundertlang ſtädtiſcher Entwicklung hat es nicht für notwendig gehalten, dieſem großen volkswirtſchaftlichem Wert auch nur die geringſte Beachtung zu ſchenken, nein, man hat es ſich vielmehr ſogar noch etwas koſten laſſen, dieſe Werte aus dem Wege zu ſchaffen. Als der Führer Generalfeldmarſchall Göring mit der Durchführung des Vierjahresplanes beauftragte, war es ihm darum zu tun, daß in Deutſchland alle Möglichkeiten ausgeſchöpf würden, um das deutſche Volk in ſeiner Er⸗ nährung und Wirtſchaft unabhängig vom Ausland zu machen. Die Verwertung der Küchenabfälle war innerhalb dieſer Maßnah⸗ men eine der neuartigſten und wichtigſten, denn ſie ſollte mit dazu beitragen, daß der ſtarken Einfuhr von Schweinen aus dem Aus⸗ land durch die zuſätzliche Mäſtung einer ent⸗ ſprechenden Anzahl begegnet werden konnte. Nach Ablauf von wenig über einem Jahr ha⸗ ben wir faſt in allen größeren Städten Deutſchlands bereits das Ernährungshilfs⸗ werk, wie dieſe Sonderaktion genannt wurde, eingerichtet und es mutet einem wie ein Wun⸗ der an, wenn man überall die eingerichteten Großmäſtereien ſchon in vollem Betrieb ſieht. Im Gau Heſſen⸗Naſſau wurden bisher rund 5 200 Schweine zur Maſt eingelegt, wovon etwa 1000 Tiere bereits dem Markte zum Schlachten zugeführt worden ſind. 36 Mä⸗ ſtereien ſind heute in unſerem Gau in Betrieb und die Beſtrebungen gehen darauf hinaus, im laufenden Jahre die Anzahl der zu mäſten⸗ den Tiere mindeſtens zu verdoppeln, um mög⸗ lichſt bald das vorgeſetzte Ziel einer zuſätz⸗ lichen Mäſtung von 20000 Schweinen zu erreichen. Der Gau Heſſen⸗Naſſau ſteht in der erſten Reihe der Entwicklung des Ernährungshilfs⸗ werkes und es iſt insbeſondere der Aufmerk⸗ ſamkeit und Unterſtützung des Gauleiters, ſo⸗ wie der verſtändnisvollen Mitarbeik der Bürgermeiſter der Stadt⸗ und Landgemeinden zu verdanken, daß die NSV das Ernährun hilfswerk überall ohne größere Schwierigkei⸗ ten einrichten konnte. Welche enormen Leiſtungen in der kurzen Zeit, ſeit der Einrichtung des EW voll⸗ bracht wurden, mögen noch die nachſtehenden Angaben erhellen: Schon heute werden tägl 44 000 Kilo Küchenabfälle als Schweinefuͤtter geſammelt und verwertet. An Neubauten für Schweinemaſtanlagen zuzüglich der umge⸗ bauten, bereits vorhandenen Einrichtun wurden 12000 Quadratmeter Bodenfläche überbaut. Die zuſätzliche Erzeugung von 2000 Kilo Schweinefleiſch pro Tag iſt erſt ein Anfang, ſie deutet ſchon heute die Bedell⸗ tung des EHW nach ſeinem vollſtändigen Ausbau an. nſg. * 353 000 Volksgenoſſen ſuchten Rat bei den NS⸗ Rechtsbetreuungsſtellen. Eines der Hilfsmittel im Dritten Reich, die der Erreichung des Zieles dienen, jedem Volksgenoſſen, ohne Anſehen der Perſon, zu ſeinem Recht zu verhelfen und dieſe Hilfe insbeſondere auch nicht an einem Mangel an Mitteln ſcheitern zu laſſen, ſind die NS⸗ Rechtsbetreuungsſtellen, die koſtenlos Beratung über die einzuſchlagenden Wege gewähren bezw. kleinere Differenzen ohne Belaſtung der Rechts⸗ pflegeorgane bereinigen. Jetzt wird der Jahres⸗ bericht für 1997 über die Geſamtinanſpruch⸗ nahme der NS.⸗Rechtsbetreuungsſtellen vorge⸗ legt. Daraus ergibt ſich, daß im Berichtsiahr dieſe in allen Gauen eingerichteten Stellen von insgeſamt 353 725 Volksgenoſſen in Anſpruch genommen worden find. Ueber die Erledigung der Anfragen teilt der Jahresbericht noch mit, daß 37 494 Frageſteller an einen Anwalt ver⸗ wieſen wurden, und daß 5383 Sachen im Güte⸗ verfahren erledigt werden konnten. Hauptſchriſtletter und verantwortlich fur den polltiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co.“ Worms.— DA. II. 1938 über 1900. 8. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. Amtliche Bekanntmachung Betr.: Dienſtſtunden. Die Dienſtſtunden der Verwaltung und der Kaſſe ſind für die Zeit vom 1. April bis 30. September 1938 wie folgt feſtgeſetzt: Für die Wochentage von Montag bis Freilag: von 7 bis 12,00 Uhr und von 13 bis 16,30 Uhr Samstags von 7 Uhr bis 12,30 Uhr. Die Sprechſtunden finden nach wie vor von 9 bis 12 Uhr ſtatt und ſind einzuhalten. Viernheim, den 30. März 1938 Der Bürgermeiſter 95 Warum ſauien ie becrer dle große hose Seifix e ef nent ch Poppe ſaberbilligerals * 1 nei ſeotef. 2 1 D empfehle: Gemischte Marmelade K 32 3 Aprikosen-Marmelade 5 ½ Kg 45 3 Aprikosen, Erdbeer- u. Johannisbeer-Konfitüre ½ kg 62 4 Johannisbeer-Gelee ½ kg 65 3 . Reichsverbilligt: JZuckerrũbenkraut Jodes- 17 Anzeige Plötzlich und unerwartet verschied im hohen Alter von 76 Jahren mein lieber Mann, unser guter Vater, Groß vater, Schwiegervater, Schwager und Onkel, Herr 22 vurtbll luft im prels un Anaun nenne 2. E Viernheim, den 30. März 1938 Dle lrauernden Hlnterbulebenen Die Beerdigung findet am Freitag, den 1. April, nachm. 5 Uhr vom Trauerhause, Ludwigstraße 38, aus statt. Kommenden Sonntag, den 3. April findet im Gaſt⸗ haus„Zum Karpfen“ eine Verſammlung mit wichtiger Tagesordnung ſtatt. Wir bitten um vollzähliges Er⸗ ſcheinen. Der Vorſtand. Danksagung Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bel dem ſo herben Verluſte unſerer lieben Tochter, Fräulein Hilda Kölwel ſagen wir auf dieſem Wege unſeren innigen Dank. Ganz beſonders herzlichen Dank Herrn Kaplan Scholz für den troſtreichen Beiſtand, den Barmherzigen Schweſtern für ihre liebevolle Pflege, für die Kranz⸗ und Blumenſpenden und den Stiftern von hl Seelenmeſſen, ſowie allen denen, die ſie zur letzten Ruheſtätte begleiteten. Viernheim, den 31. März 1938 In tiefer Trauer: Famllle Kölwel Fleiſch · und Fettreſte ſitzen ſeſt m Loch meſſer des Sleiſchwolfs. Angetrocknete Keſte kleben zäh in der Teigrührmaſchine. Hartnäckig ſind auch die Saftrückſtände in der Frucht⸗ preſſe. Säuberungsaufgaben, auf die ii wartet, und die ii im Nu bewältigt. Was immer im Haushalt zu ſubern iſt, überlaſſen SGWie es ini, das flink mit allem fertig „ wird. Nie werden Sieenttäuſcht, immer aber überraſcht ſein! Ihr Urteil wird lauten: . ein guter öriff der Hriff nach ini! 35⁴¹0736 Das Feſt naht! Wo machen wir denn die Einkäufe zur Rommunion u. Ronfiemation?— So fragt ſich in dieſen Wochen ſo manche Familie! Darum lohnt es ſich für den Geſchäftsmann, jetzt Anzeigen aufzugeben! Oeęęnet clas JM der deutſchen Wirtſchaft durch größeren Fiſchver⸗ brauch. Friſch von der See: Rahllau /K. i. Ausſchnitt Fliet von Kahllau 500 g 37 Schelinisen o /K. 1 goldbar seh 77 17 32 Filet von Goldbarscn—5 Sratschelinisen 30 grüne Heringe 20 Süs-ücklinge„ 9.29 Salzheringe 10 St. 2, 58, 72 Ul.- 85 Fijchhalle Breiling Saarſtraße 47 iNii 500 g 27 N g 18 3“ N 5 7 5 Zwetschgen-M lad reine Guiſe ausqerteichnet es bofnerieinſso glamtenaͤ 7 10 Kg 28 3˙ 5 een n 7 Kräftiger 5 K 32 4 4 5 8 Zwangs verſteigernng. Apfelnachpresse-Gelee unge Am Freitag, den 1. ½ lg 32 3˙ als Bäckerlehr⸗ April 1938, nachm. 2 Uhr, Erdbeer-Apfel Marmelade ling für ſo fortſverſteigere ich in Viernheim teilweiſe ½ kg 42 9% ge ſucht. im Verſteigerungslokal und teilweiſe Pflaumen-Marmelade 95 J Brot- und an Ort und Stelle öffentlich, zwangs⸗ ½ kg 45 3 Feinbäckerei weiſe meiſtbietend gegen Barzahlung Georg Müller verſchiedene Mobiliar⸗, Einrich⸗ Johannisbeer- Konfitũre Jägerſtraße 5 tungs und Gebrauchsgegen⸗ 500-gr-Glas 70 3 F ſſtände, darunter insbeſondere Aprikosen- Konfitüre 8 1 Büfett, 1 Klavier, 1 Klub⸗ 500.gr- Glas 72 4 ſeſſel, 1 Chaiſelongues, Erdbeer-Konfitüre 5 1 Standuhr, 1 Partie Bett- 500-gr-Glas 75 3 2 Zimmer wäſche, 1 PDhotoapparat mit Apfel-Geles und Küche Ledertaſche, 1 Nundfunkge. 500-gr-Glas 60 3 von ruhig. Leuten rät, 1 Gramophon Johannisbeer-Gelee 5 zu mieten Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ 500-gr-Glas 70 4 „geſucht. haber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus Näh. Auskunftst.„Zum Pflug“, Weinheimerſtraße. 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