7 Volk 8 Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungswelſe: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Spreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 R einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg. eee eee e e de 2g rief ur Bezu Nummer 78 etertagen. otenlohn, gamslag S iernheimer zeilun 0 Verkündigungsblatt der NSDAP. Viernheim Anzelrgenprets: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ den 2. April 1938 teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 aültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSg L'hafen 15101 14. Jahrgang Der Führer im Land der Schwaben Die Stadt der Auslandsdeutichen umjubelt den Sthöpfer Großdeulſchlands Triumphaler Einzug in Siultgart Ganz Würktemberg in Feſtſtimmung— Feier der Volksgemeinſchaft Stuttgart, 1. April Die Stadt der Auslandsdeutſchen iſt ihrer unvergleichlich ſchönen Lage, ihrer vielen präch⸗ tigen Bauten und ihrer reichen Kunſtſchätze wegen als ein Juwel unter den deutſchen Städten bekannt. Heute, da der Schöpfer und Einer Groß⸗ deutſchlands ſie beſucht, trägt dieſe Stadt ihr feſtliches Gewand. Beſonders feierliche Stim⸗ mung legt ſich bei Einbruch der Dunkelheit über ſie. Da überflutet ein Lichtmeer die reben⸗ umkränzten Berge, leuchten Hunderte von Scheinwerfern auf, ſpannen Lichtketten ſich über die Straßen, und auf den Hügeln in der Stadt und rings um ſie herum erſtrahlen die Fenſter im Lichterglanz. Faſt wird das Auge geblendet von dieſer Harmonie der Lichter und Farben. Hunderkfauſende warken auf den Führer Von der Straße her ſtrömen die Menſchen⸗ maſſen binaus zur Straße des Führers und zu dem neugeſchaffenen großen Aufmarſchgelände auf dem Cannſtatter Waſen vor der Schwaben⸗ halle, die erſt im vorigen Jahre zur Tagung der Auslandsdeutſchen erbaut wurde. Sie alle wollen den Führer auf ſeiner Fahrt zur Kund⸗ gebung ſehen, wollen aus nächſter Nähe Zeuge dieſes immer wieder großen Erlebniſſes ſein. Auf dem weiten Gelände ſtehen und lagern bereits Hunderttauſende von Volksgenoſſen, die alle von dem gleichen Wunſch beſeelt ſind, ihre Freude und ihre große Dankbarkeit dem Füh⸗ rer zuzujubeln. Sie alle wollen dieſe Feier der Volksgemeinſchaft miterleben! Kaum ein anderer deutſcher Volksſtamm weiß den Wert der Erhaltung des Volkstums beſſer zu würdigen als gerade der der Schwaben. Männer und Frauen dieſes Gaues ſind ja oft und oft als Pioniere und Kulturträ⸗ ger in die Welt hin ausgezogen. Aber immer haben ſie engſte Verbindung mit der Heimat aufrechterhalten. Wohl kein ande⸗ rer Volksſtamm auch weiß die geſchichtliche Tat des Führers, die Wiedervereinigung Oeſter⸗ reichs mit dem Reich, klarer zu würdigen, als der Stamm der Schwaben, deſſen Hauptſtadt der Führer den Namen„Stadt der Auslands- deutſchen“ gegeben hat. ie Fahrt des Führers zur großen Kundgebung iſt auch in Stuttgart eine wirkliche Triumph⸗ fahrt. Sie ſteht denen in anderen größeren Städten nicht nach, denn zu den Einwohnern Stuttgarts kamen noch all die vielen Volks⸗ genoſſen hinzu. die in 100 Sonderzügen, in Tauſenden von Reiſeomnibuſſen. in Privat⸗ wagen, zu Rad und zu Fuß erſchienen waren. Hunderte von hohen Fahnenſtangen ſäumen den Weg zu beiden Seiten, Hunderte von bren⸗ nenden Pylonen werfen ihr Licht auf den Weg Unendlicher Jubel und immer wieder aufbrau— ſende Rufe der Freude begleiten den Führer auf ſeinem Wege. Nur mit allergrößter Vorſicht und ganz langſam fahrend kann ſich die Wagen⸗ kolonne den Weg durch die Menſchenmenge bahnen. Die große Schwabenhalle iſt ſchon ſeit zwei Stunden vor Beginn der Veranſtaltung bis auf den letzten Platz beſetzt 25 000 Menſchen füllen den Raum, deſſen einzigen Schmuck Fahnen und Tannengrün und— an der Stirnwand— ein rieſiges Hakenkreuz bilden. Auf dem hochgelegenen Podium ſind die Plätze für mehrere hundert Ehrengäſte, für die Spitzen der Partei, des Staates und der Wehr⸗ macht freigehalten Aber auch dieſe Plätze ſind ſchon eine Stunde vor Beginn der Kundgebung eingenommen. Man ſieht dort die Reichsmini⸗ ſter Freiherr von N'eurath und Lam⸗ mers, mit ihnen eine große Anzahl von Gene⸗ rälen des Heeres und der Luftwaffe, zahlreiche Obergruppen⸗ und Gruppenführer der SA und 1. Obergebiets⸗ und Gebietsführer der 5 J., Generalarbeitsführer und führende Männer des NSKK. und des NSF. Etwa 150 m lang und 60 m breit iſt dieſe lieniſchen Imperiums meine wärmſten ſchen. daß an ein Durchkommen nirgends mehr zu denken iſt. 700 Ordner haben alle Hände voll zu tun, und größter Mühe bedarf es. um den Einmarſch der Ehrenformationen zu ermög⸗ lichen. (Bericht von der Führerkundgebung im Innern des Blattes.) Der dute an den Führer Antworttelegramm auf das Glückwunſchtelegramm Adolf Hitlers Rom, 1. April „Der Duce hat auf das ihm vom Führer an⸗ läßlich ſeiner Ernennung zum Erſten Marſchall des Imperiums geſandte Telegramm wie folgt geantwortet: „Hitler, Berlin. Ich danke Ihnen herzlich für Ihr Telegramm und die Münſche, die Sie für das faſchiſtiſche Italien ausſprechen. Ich ſende Ihnen meine freundſchaftlichſten Grüße. Muſſolini.“ * Ungarns Miniſterpräſident Daranyi hat— wie amtlich mitgeteilt wird— an Muſſolini folgendes Telegramm gerichtet:„Ich erſuche Ew Exzellenz, als Erſter Marſchall des ita⸗ und aufrichtigſten Glückwünſche entgegenzunehmen.“ Praunau ehrle ſeinen gräßlen John Heimatrecht für Adolf Hitler Linz, 1. April. Die Stadtgemeinde Braunau hat dem Führer das Heimatrecht der Stadt Braunau ver⸗ liehen. Der Gemeindetag hat namens der Bevölkerung der Stadt Braunau in einem Telegramm gebeten, das Heimatrecht der Stadt annehmen zu wollen. Korpsführer Hühnlein in Wien Wien. 2. Apr Der Korpsführer des NSKK., Hühnlein, traf am Freitag um 16.30 Uhr mit ſeiner Be⸗ gleitung auf dem Flugplatz Aſpern ein. Bekenntnis zum deutſchen Blut Kardinal Innitzer weiſt die Auslandshetze zurütk Der Erzbiſchof von Wien, Kardinal J nnitzer, gerichtet: Wien, am 31. März 1938. Wien, 1. April hat an Gauleiter Bürckel folgenden Brief Der Erzbiſchof von Wien. Sehr geehrter Herr Gauleiter! Ich fühle mich bewogen, Ihnen zu einem Vericht, von dem ich Kenntnis bekam und den der Berliner Havasvertreter zu dem Aufruf der öſterreichiſchen Biſchöfe unter dem 28. März ver⸗ breitet hat, einige aufklärende und richtigſtellende Bemerkungen zu geben. Der Havasvertreter ſchreibt: Man könne dieſe Kundgebung mit dem Beſuch in Verbindung bringen, den der Päpſtliche Nuntius in Berlin vor zwei Tagen Herrn Reichs⸗ außenminiſter von Ribbentrop gemacht habe. Dazu ſtelle ich feſt: Die feierliche Erklärung der Biſchöfe ſteht mit dem Beſuch des Päpſt⸗ lichen Nuntius in Berlin in keinerlei Bezie hun g l Vielmehr iſt ſie angeſichts der bedeutſamen geſchichtlichen Stunde der Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich ſpontan erfolgt. Dies erhellt das Vorwort, das die Biſchöfe ihrer Erklärung vorausgeſchickt haben. Auch die Behauptung des Havasvertreters in dem gleichen Bericht, die beſagt, daß der Auf⸗ ruf als eine entſpannende Geſte der Biſchöfe zu betrachten ſei, muß ich zurückweiſen, denn ich halte es unter meiner Würde, in einer ſo wichtigen geſchichtlichen Situation Geſten zu machen. Ich betone nochmals, die Erklärung der Biſchöfe wie überhaupt unſere Stellungnahme zur Wahl iſt grundſätzlich gemeinſamen zu werten als ein allein der Stimme unſeres deutſchen Blutes entſpringendes Bekenntnis. Ich möchte darüber hinaus Ihnen ganz offen meinen innigſten Wunſch in dieſen geſchicht⸗ lichen Tagen bekanntgeben, nämlich daß mit der Erklärung der Biſchöfe punkt im ein Wen de⸗ religiös⸗ kulturellen Leben unſeres Geſamtpvolkes ein⸗ getreten ſein möge, der eine Zeit größter innerer Befriedung und Ausſöhnung zwi⸗ ſchen Kirche, Staat und Partei einleitet. Ich darf hoffen, daß dieſer mein Brief auch geeignet iſt, in Zukunft etwa noch auftretenden irrigen und unrichtigen Behauptungen in Wort und Schrift, woher ſie auch kommen mögen, von vornherein die Spitze abzubrechen. Mit dem Ausdruck vollkommener Hochſchätzung und Daß man überall im Ausland die Größe der geſchichtlichen Stunde, in der das deutſche Oeſterreich endlich mit dem Reich vereinigt wurde, richtig zu würdigen verſtände, haben war gewiß nicht erwartet. Wir haben aber er⸗ wartet, daß man ſich in rein deutſche Angelegen⸗ heiten nicht hineinmiſche. Dieſes Gebot vo⸗ litiſcher Anſtändigkeit hat man in Deutſchland. und vor allem in der deutſche Preſſe, ſeit der Machtübernahme geübt. Allerdings, die aus⸗ ländiſche Hetzpreſſe iſt nach wie vor aufs eif⸗ rigſte bemüht, überall dort ihre vergifteten Pfeile abzuſchießen, wo ſie am beſten den Frie⸗ Neue Volſchafter ernannt Außerdem weilere wichlige Neuerungen im Auswärkigen Amt Berlin, 2. April Der Führer und Reichskanzler hat folgende Ernennungen ausgeſprochen: Der Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes von Mackenſen wird zum Botſchafter in Rom ernannt. Zum Staatsſekretär des Aus— wärtigen Amtes wird der Miniſterialdirektor und hisherige Leiter der Politiſchen Nbteilung im Auswärtigen Amt, Freiherr v. Weiz⸗ ſäcker, berufen. Zum Botſchafter in London wird der bis⸗ herige Botſchafter in Tokio von Dirkſen, und zum Botſchafter in Tokio der bisherige Militärattachs in Tokio, Generalmajor Okt, ernannt Zum Miniſterialdirektor und Leiter der Politiſchen Abteilung des Auswärtigen Amtes mit der Amtsbezeichnung Unterſtaatsſekrerär wird der bisherige Botſchaftsrat an der Bot⸗ ſchaft in London. Geſandter Woer mann, ernannt. Zu ſeinem Nachfolger als Botſchafts⸗ rat in London iſt Geſandtiſchaftsrat Theo Kordt ernannt worden. Ferner hat der Führer und Reichskanzler dem Abteilungsleiter in der Dienſtſtelle des Beauftragten für außenpolitiſche Fragen der NSDAP. im Stabe des Stellvertreters des Führers, Dr. von Raumer, den Charakter als Geſandten verliehen. Die deulſche Jeeleule wählen Kiel, 31. März Das Seemannswahllokal auf der Holtenauer Schleuſe bei Kiel wurde am Freitag er⸗ öffnet. Die Beſatzung des erſten Schiffes, des Hamburger Frachtdampfers„Ernſt Hugo Stin⸗ nes 11“ gab 100prozentig ihre Stimme in die Halle. Aber ſo eng ſitzen und ſtehen die Men⸗Wahlurne. Danach kamen noch die Beſatzungen vieler kleinerer und größerer Schiffe zum Wahllokal, die ſämtlich gleichfalls 100prozentig ihre Stimme abgaben Ein ſchönes Zeichen für die Einſtellung des deutſchen Seemanns zum Volksappell. Heil Hitler! Th. Kard. Innitzer, Erzbiſchof. den zwiſchen den Völkern ſtören kann. Jede Gelegenheit iſt ihr dazu willkommen. Die harmloſeſte Urſache wird dabei ebenſo benutzt, wie das größte volitiſche Ereignis. Auch die Erklärung der öſterreichi⸗ ſchen Biſchöfe mußte berhalten. obwohl ſie das freiwillige und ſpontane Bekenntnis der öſterreichiſchen Würdenträger der katholiſchen Kirche zum Reich mit aller Eindeutigkeit und Klarheit zum Ausdruck brachte. Die üblen Hetz⸗ geſellen der jüdiſch⸗kommuniſtiſchen Journaille ſetzten das Werk ihrer Brunnenvergiftung in der niedrigſten Weiſe fort. Kardinal Innitzer ſah ſich deshalb veranlaßt, in einem Schreiben an Gauleiter Bürckel dieſe ſchamloſen Entſtellun⸗ gen und Verdrehungen in der ſchärſſten Form zurückzuweiſen. Seine Erklärung iſt ein neuer Beitrag zur Befriedung zwiſchen Staat und Kirche, der überall willkom⸗ men geheißen wird. Nur nicht im Lager der notoriſchen Hetzer. Auch dieſe ſchallende Ohr⸗ feige werden ſie einſtecken, denn ſie leben von der Völkerverhetzung. Aber wir haben das Recht und die Pflicht, ihnen aufs Maul zu ſchlagen, wenn ſie mit Lügen und Verleumdun⸗ gen den Frieden ſtören wollen. o. W 9 Der dute über die milikäriſche tärke Naliens 9 1 3* Der italieniſche Regierungschef. Benito Muſſolini, hielt vor dem Senat zum Wehretat der italieniſchen Nation eine Reds, in der er wichtige Angaben über die militäriſche Stärke des faſchiſtiſchen Italiens machte. Die Rede wurde durch Rundfunk in ganzen Lande übertr. wo während der Zeit die Arbeit ruhte. en. (Vedo, Zander⸗Multiplexe) 4 Worle aus Erz Dr. E. K. Das in ſeiner Echtheit und Ur⸗ ſprünglichkeit faſt gänzlich unberührte Altſtadt⸗ viertel Frankfurts am Main, in deſſen engen und ſchmalen Gäßchen das Leben und Treiben weniger leidenſchaftlich und tempera⸗ mentvoll pulſiert als in den Hauptadern dieſer Stadt, der Zeil und der Kaiſerſtraße, wird feſt⸗ lich und monumental beherrſcht vom Römer. Ein geſchichtlicher Platz und ein klaſſiſch ſchöner Bau, deſſen prunkvolle Faſſade Räume ab⸗ ſchliezt, die oft und durch Jahrhunderte hin⸗ 3 im Mittelpunkt deutſcher Geſchichte ſtan⸗ en. In dieſen Räumen verſammelte zu Beginn des Sommers 1933 Dr. Goebbels die poli⸗ tiſchen Schriftleiter der heſſiſchen und der rhein⸗ mainiſchen Preſſe. Ein vielköpfiges Gremium von Männern war damals zuſammengekommen, die für ihren Teil mithelfen ſollten an der Ge⸗ ſtaltung deutſcher Zukunft und denen der Reichsminiſter ſeinerzeit Ziel und Richtung ihres Schaffens für Jahre hinaus kundgab. Wir erinnern uns, daß damals, in einer Zeit alſo, da man die gigantiſche Tragweite der national⸗ ſozialiſtiſchen Revolution noch nicht ganz erfaſſen konnte, die Männer der Preſſe faſt atemlos den Ausführungen des Propagandaminiſters lauſch⸗ ten, um bald mitgeriſſen zu ſein von der Weite der Ideen, von der Fülle der von Goebbels um⸗ riſſenen Aufgaben und Pläne des neuen Rei⸗ ches. Mochte möglicherweiſe ſeinerzeit, faſt zu Beginn der politiſchen Zeitenwende, Manches als äußerſt kühn betrachtet worden ſein: die Wirklichkeit der vergangenen fünf Jahre hat ſelbſt das übertroffen, was Goebbels damals vorausſagte. Es iſt gut, in dieſen Zeiten eines leidenſchaftlich geſteigerten politiſchen Lebens und Erlebens ſich manchmal darauf zu beſin⸗ nen, was in einem unglaublich kurzen Zeit⸗ raum geleiſtet wurde. Nur dann, das heißt, mit einem gewiſſen Abſtand von Zeit und Raum., kann man die ganze gewaltige Tragweite der geſchichtlichen Ereigniſſe innerhalb der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staatsführung ganz ermeſſen. Von dieſem Geſichtspunkt aus muß man auch die Worte betrachten, die der Führer bei ſei⸗ nem letzten Beſuch in Frankfurt am Main ſprach. Der Führer wies hin auf die uralte Sehnſucht der Deutſchen nach einem einigen Reich, nach dem Reich der Deutſchen, das Adolf Hitler vor kurzem geſchaſſen hat. Frankfurt war ja ein Zentrum der immerwäh⸗ renden Sehnſucht des großdeutſchen Gedankens. Als das Reich 1806 zerbrach, war Frankfurt die Stadt, in der dieſe Sehnſucht nach einer Gene⸗ ration wieder Form und Geſtalt anzunehmen verſprach durch den Anſatz und Aufſchwung des Jahres 1848. Ein Verſuch zur Etablierung eines einigen Reiches, ein Verſuch analog den »Exeigniſſen des März 1938 von Oeſterreich aus, wieder heimzufinden zum Reich. Damals wand⸗ ten ſich die Einwohner Wiens an das Frankfur⸗ ter Parlament mit der Bitte um brüderlichen Anſchluß mit dem Hinweis darauf, daß man „nicht bloß gemeinſame Elle und gemeinſames Pfund, ſondern eine Geſinnung, einen Geiſt. einen Willen, eine Tatkraft, ein einiges zu einem Ganzen verſchmolzenes Deutſchland“ ha⸗ ben wolle. Ueber die Epoche eines Bruderkrie⸗ ges hinweg, hinweg über die kleindeutſche Lö⸗ ſung des Reichsgedankens durch Bismarck, wur⸗ de dieſe Bitte um Wiedervereinigung neunzig Jahre ſpäter wiederholt, und Adolf Hitler ver⸗ wirklichte die jahrhundertelange Sehnſucht. Der Führer hat mit ſouveräner Beherrſchung der ſtaatspolitiſchen Gegebenheiten des Augenblicks dieſe Sehnſucht wahr gemacht und damit zu⸗ gleich auch die Einlöſung eines Verſprechens gegeben, das er auf den erſten Seiten ſeines Buches„Mein Kampf“ erwähnt. Und wenn der Führer von der ewigen Unlösbarkeit der wieder vereinigten Völker glei⸗ chen Blutes und gleichen Bodens ſpricht, dann ſind dieſe Worte aus Erz ſeſt um⸗ riſſene Tatſachen, die ein 75⸗Millionenvolk mit letzter Gläubigkeit als unumſtößlich hinnimmt, Worte, vor deren Gehalt und innerer Erfüllt⸗ heit ſich auch eine ganze Welt beugen mag. Denn die Welt hört auf die Worte, die der Führer des nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ lands ſpricht. Sie hört ebenſo darauf wie auf die Reden des Duce des faſchiſtiſchen Im⸗ periums. Als Muſſolini am 29. Auguſt 1936 beim Abſchluß der italieniſchen Sommer⸗ manöver verkündete:„Wir können jederzeit im Laufe von wenigen Stunden durch einen ein⸗ fachen Befehl 8 Millionen Mann mobiliſie⸗ ren“, rief dieſe Feſtſtellungen bei allen dem Faſchismus feindlichen Mächten ungeheures Aufſehen hervor. Was Muſſolini dieſer Tage im Senat über den Aufbau der italieniſchen Wehrmacht verkündete, erregte nicht minderes Aufſehen. Der Duce ſprach in ſeiner Eigen- ſchaft als Reſſortminiſter der drei Waffſengat⸗ tungen. Abgeſehen von dem Tatſächlichen ſei⸗ ner Ausführungen, mußte dieſe Rede in der Welt einen beſonderen Widerhall deshalb fin⸗ den, weil ſie zu einem Zeitpunkt gehalten wurde, der für Italien außenpolitiſch von anz beſonderer Bedeutung iſt. Zu einem Zeitpunlt nämlich, da wenigſtens äußerlich die Verſtimmung in den Beziehungen zwiſchen Italien und Frankreich ſich etwas ge⸗ mildert hat und da zugleich die italieniſch⸗ engliſchen Verhandlungen vor einem, wie man erwarten darf, erfolgreichen Abſchluß ſtehen. Der Duce, der nach ſeinen eigenen Worten den größeren Teil ſeiner Tagesarbeit der Geſtaltung und dem Ausbau der Wehr⸗ macht des Imperiums widmet, betont in die⸗ ſem Augenblick bewußt und mit einem Gefühl des Stolzes und des Bewußtſeins ſeiner eige⸗ nen Stärke, die Bedeutung und das Gewicht des italieniſchen Heeres. Er weiſt auf die Stärke der Landarmee hin, er unterſtreicht die Tatſache, daß ſeine. zu den modernſten und ſtärkſten der Welt zähle; mit beſonderer Betonung erklärt er den gewaltigen Ausbau der italieniſchen Flotte, die die ſtärkſte U⸗Bootwaffe der Welt daß a ſitze. Sicherlich hat auch ſein Hinweis, f die Bomben der italieniſchen Flugzeuge mit Sicherheit auch ein bewegliches Ziel er⸗ reichen, beſondere Bedeutung. Der Führer in der chwabenhalle Gauleiter Murr ſchildert die Wiedergeburt deulſchlands Stuttgart, 1. April Acht Standarten und 130 Fahnen und Stan⸗ der ſind inzwiſchen einmarſchiert. Gauleiter Reichsſtattbalter Murr wurde bei ſeiner An⸗ kunft mit herzlichen Beifallskundgebunden be⸗ grüßt. Gaupropagandaleiter Mauer eröffnet die rößte Kundgebung, die das Schwabenland bis⸗ et geſehen hat. Dann nimmt Gauleiter Murr das Wort. Er läßt an den Zuhörern die Er⸗ eigniſſe der letzten Jahre norbefziehen, ſchildert den Kioben Wandel in Deutſchland und gibt der den Führer Ausdruck. der Führer belrilt die ichwabenhalle Dann iſt der langerwartete große Augen⸗ blick gekommen: Der Führer hat die Halle be⸗ treten! Fahnen und Standarten werden aufgenom⸗ men, der Arbeitsdienſt präſentiert den Spaten, der Badenweiler Marſch klingt auf. Und dann donnern Heilrufe aus 25 000 Kehlen, recken die Arme ſich zum Gruß! Immer und immer wieder erneuert ſich der Jubel. Die Begeiſterung kennt keine Gren⸗ zen mehr. In Begleitung des Führers befinden ſich u. a. Reichsführer j Himmler und Reichspreſſe⸗ chef Dr. Dietrich. Der Führer ſpricht Dann endlich kann der Führer ſprechen. Er zeigt den langen Weg, der notwendig war, bis aus den deutſchen Stämmen ein Volk und aus einem Volk ein Reich wurde. Er zählt die vie⸗ len Verſuche auf, die gemacht wurden, um zu einer deutſchen Reichsgründung zu kommen. Mit neuem ſtürmiſchem Beifall danken die Schwaben dem Führer für den ſchweren Kampf, den er als unbekannter Soldat des Weltkrieges begann, daß er eine Bewegung zum Siege führte, die dem deutſchen Volk einen neuen Lebensweg wies und einen neuen Lebenszweck gab. Herzliche Zuſtimmung und Dank findet auch die Feſtſtellung des Führers, daß im r eine mögliche Le⸗ bensform für das deutſche Volk gefunden wor⸗ den iſt, die tragfähig genug iſt, um unſer Volk für ſeinen Lebensweg zu ſtärken. Dann läßt der Führer die mitreißenden Er⸗ eigniſſe der letzten Wochen wieder aufleben. tebe und Dankbarkeit der Schwaben für Mit Empörung hören die Menſchen, in welch unfaßbarer Weiſe Schuſchnigg Verrat am deutſchen Volke geübt hat, daß er ſich nicht ſcheute, in einem aufgefundenen Brief an einen ſeiner Landeshauptleute zu erklären,„daß ihm nichts anderes übrig bleibe, als ſcheinbar den Forderungen dieſes Mannes(des Führers) zu folgen, daß er dies aber nur tue, um Zeit zu gewinnen, bis das Ausland anders eingeſtellt ſei. Dann wolle er ſich dagegen widerſetzen“. Mit kalter Ironie ruft der Führer unter dem dröhnenden Beifall aus: Wir leben ja in einer Zeit, in der derjenige, der ein gan⸗ zes Volk hinter ſich hat,„Diktator“ genannt wird, und der, der ein ganzes Volk gegen ſich hat, als Demokrat auftreten kann. Minutenlang dauern die Zuſtimmungskundge⸗ bungen, als der Führer erklärt, das deutſche Volk werde ſeine Handlungsweiſe verſtehen und billigen. Dieſe Kundgebung iſt ſo gewaltig, daß es dem Führer erſt nach einer langen Pauſe wieder gelingt, weiterzuſprechen. Und dann gibt es am Schluß dieſer denk⸗ würdigen Kundgebung noch einmal eine Szene, wie ſie ſich eindringlicher und großartiger über⸗ haupt nicht vorſtellen läßt: Der Führer erbittet vom deutſchen Volk die Beſtätigung ſeines geſchichtlichen Auftrages. Das deutſche Volk ſolle Mann für Mann, Frau für Frau bekennen und vor der Nach— welt feſtlegen, daß hinter dem einen Mann das ganze Volk, die ganze Nation ſteht, daß ſie die b während der geſchichtlichen Märztage illigt. Das ſolle der Nachwelt bezeugt und auch der Umwelt bewieſen werden: „Ich, der ſogenannte Diktator, bitte das deutſche Volk um ſein Votum.“ Da gibt es kein Halten mehr. Die Maſſen ſpringen auf die Sitze, und immer aufs neue branden Freuden- und Dankesrufe zum Führer empor. Man hätte es nicht für glaublich gehalten, aber ſelbſt dieſe ungeheure Begeiſterung ſtei⸗ gert ſich noch, als der Führer die wundervollen Worte ſpricht: „Ich weiß, ich werde am 10. April abends der reichſte Mann der Welt ſein. Ich werde das Höchſte beſitzen, das einem Mann auf die⸗ ſer Erde geſchenkt werden kann: ein gan⸗ ges Volk!“ Einen ſo unſagbaren Begeiſterungsſturm, einen ſolchen unfaßbaren Ausbruch des Jubels hat wohl noch keine andere Verſammlungshalle der Welt erlebt. Deſterreichs evangelische Kirche erklürt Auch eine chriflliche Kirche muß zum Werk des Führers ſlehen Wien, 1. April. Der evangeliſche Oberkirchenrat hat anläßlich der Volksabſtimmung am 10. April 19388 folgende Erklärung beſchloſſen, die am Sonntag, den 3. April 1938, in allen evangeliſchen Kirchen verleſen werden wird. „Für den 10. April iſt das deutſche Volk Oeſterreichs aufgerufen, in einer ehrlichen und freien Abſtimmung vor aller Welt zu bekun⸗ den, daß die Rückkehr ins Reich und damit die politiſche Neugeſtaltung unſerer Heimat dem tiefſten Verlangen und Wünſchen des Volkes entſpricht. In dieſem Herzenswunſch hat ſich unſere evangeliſche Kirche in Oeſterreich ſtets, ohne Rückſicht auf Gunſt oder Mißgunſt frü⸗ herer Machthaber, einig gewußt Wenn daher der Evangeliſche Oberkirchenrat ſich heute an das evangeliſche Kirchenvolk wendet, ſo ge⸗ ſchieht dies nicht aus der Sorge heraus, daß irgendjemand nicht wüßte, was er an dieſem entſcheidenden Tag zu tun habe. Die evange⸗ liſche Kirche in Oeſterreich hat ſchon am 12. März, und ſeither wiederholt ihrer ungeheu— chelten Freude über die geſchichtliche Wende Ausdruck gegeben. Als Tröſterin und Hel⸗ ferin, die unſere Kirche in den letzten Jahren vielen kämpfenden Deutſchen in Oeſterreich war— weit über den Kreis ihrer Glaubens- genoſſen hinaus— empfindet ſie die ganze große Freude dieſer Tage mit und nimmt ſie dankbar aus Gottes Händen als ſein Geſchenk. Wir ſtehen zur rettenden Tat des Führers. Das vorbehaltloſe„Ja“ der Evangeliſchen Oeſterreichs als die dem Führer ſchuldige Antwort des Volkes iſt für uns nur ſelbſtverſtändliche völ⸗ kiſche Pflicht, an die wir niemanden zu erin⸗ nern brauchen. Dieſes„Ja“ iſt aufrichtiger Dank an den gnädigen Gott für Rettung und Befreiung unſerer Heimat aus einer Unter⸗ drückung, die uns die Zeiten der Gegenrefor⸗ mation wieder heraufzuführen ſchien. gez. Kauer.“ Hierzu erklärt der Präſident des Evangeliſchen Oberkirchenrates: Unſerer evangeliſchen Kirche iſt ihrem Weſen nach die chriſtliche Tat, getragen von auf⸗ richtiger Ueberzeugung. ſtets maßgebender als bloß lehrhafte Worte. Im Führer und in ſei⸗ ner Bewegung wie in den Leiſtungen des deutſchen Volkes erkennen wir ſolches Chriſten⸗ tum. Denn der Führer hat dem durch Mate⸗ rialismus zerſetzten deutſchen Volk vorgelebt und daher auf die wirkſamſte Art gelehrt, wie Liebe zum Nächſten durch die Tat verwirklicht wird. Dadurch hat er es . tieſſtem Abgrund emporgeführt zu ſtolzer öhe. Auch eine chriſtliche Kirche, die unverrückt auf ihren geiſtlichen Grundlagen verharrt, wie ſie des deutſchen Volkes Reformation wieder aufgedeckt hat, muß dies anerkennen. Wir ſtehen vorbehaltlos zum Werk des Führers und danken Gott dafür, daß er dem deutſchen Volk in ſchwerſter Stunde Rettung brachte.“ Jum Reiſeverkehr nach eſterreich Gauleiter Bürckel gibt folgendes bekannt: „Um falſchen Meldungen und Gerüchten ent⸗ gegenzutreten, wird bekanntgegeben, daß Aus⸗ länder und Reichsdeutſche, die ſich privat zur Zeit in Oeſterreich aufhalten bzw. zur Wahl in Oeſterreich einreiſen wollen, keiner beſonderen Aufenthaltsgenehmi⸗ gung bedürfen. Für dieſe Reiſenden gilt ein gültiger Reiſepaß mit den in einzelnen Ländern vorgeſchriebenen Sichtvermerken. Auf Anweiſung des Beauftragten des Füh⸗ rers für die Durchführung der Volksabſtim⸗ mung in Oeſterreich, Gauleiter Joſef Bürckel, haben nur Reichsdeutſche, die im Auftrag der Partei, der Gliederungen der NSDAP. oder des Staates zu dienſtlichen Zwecken nach Oeſterreich reiſen und ſich in Oeſterreich zur Zeit aufhalten, die Aufenthaltsgenehmigung des Gauleiters einzuholen.“ EEC ²˙¹·.— Die Welt ergeht ſich in Kommentaren zu dieſer Rede. Zum Teil will ſie die Auslands- preſſe ſo gewertet wiſſen, als ſei ſie eine War⸗ nung an Frankreich, wo man ſich immer noch mit dem Gedanken trägt, mit den Waffen zugunſten der ſpaniſchen Bolſche⸗ wiſten einzugreifen. Man ergeht ſich auch in Mutmaßungen darüber, daß Muſſolini gerade im Hinblick auf den gegenwärtigen Stand ſei⸗ ner Außenpolitik und in Bezug auf ſeine Ver⸗ handlungen mit London klarmachen will, Ita⸗ lien ſei nicht bereit, für ein Paar Zugeſtänd⸗ niſſe weich zu werden oder gar an der Achſe Rom-— Berlin rütteln zu laſſen. Wir haben keine Veranlaſſung, dieſen Gedan⸗ kengängen ins Einzelne zu folgen. Mit den Worten Adolf Hitlers und mit den Wor⸗ ten Benito Muſſolinis ſind Tat⸗ ſachen geſchaffen, ob die Welt daran deutelt oder nicht. Denn der Führer des deutſchen und der Duce des italieniſchen Volkes haben etwas hinter ſich, was die Regierungen nach einem Syſtem von geſtern ſich ſelbſt wohl gerne wünſchten: ein einiges und geſchloſſe⸗ nes Volk! Und daß die Achſe Berlin Rom unverbrüchlich ſteht, das zeigen die Grüße die⸗ ſer beiden Staatsmänner nach den ereignis⸗ reichen Tagen des Monats März. Das zeigt 8459 die Form des Telegramms, mit dem der Führer dem Duce ſeine herzlichen Glückwünſche ausſprach zu deſſen Ernennung zum Erſten Marſchall des Imperiums. In der direkten Anrede„Benito Muſſolini“ unter Weglaſſung des diplomatiſch⸗üblichen „Exzellenz“ zeigt ſich nicht nur die ſtaatsmän⸗ niſche Freundſchaft zweier Männer, deren Ta⸗ ten geſchichtliche Bedeutung haben, ſondern auch die Freundſchaft 9 Völker, die gerade in fd. Zeit aufs Engſte miteinander verbunden in die Sal des übers In der Induſtrie beſchüfkigte Arbeiter 1932: 3,2 Millionen 1937: 70 Millionen! Induſtriearbeiterſtunden 1932: 7,9 Milliarden 1937: 16 Milliarden! Erſatz für verbrauthle Maſchinen 1952: 4,2 Milliarden 1937: 15-16 Milliarden! EEC ͤ K Ichweizer Erkenntniſſe „Ueppig wuchernde Emigrantenliteratur zerſetzt die ſchweizeriſche Kultur“. Baſel, 1. April. In dem Bemühen, zum früheren Zuſtand der totalen Neutralität zurückzukehren, gewinnt in der Schweiz die Einſicht immer mehr und mehr Raum. daß hierzu auch eine Befreiung von allen Emigranteneinflüſſen gehört. Bezeichnend hierfür iſt eine Auslaſſung der „Neuen Züricher Zeitung“ in der es heißt, zur geiſtigen Landesverteidigung gehöre auch eine entſprechende„nationale Haltung“. Mit Beſorgnis müſſe deshalb auf die zunehmende Zerſetzung der ſchweizeriſchen Kultur durch den Geiſt der üppig wuchernden Emigranten⸗ literatur hingewieſen werden. Es ſei ein ſehr bedauerliches Sumptom im ſchweizeri⸗ ſchen Verlagsweſen, daß die„fremdgeiſtige“ Produktion immer mehr überhand nehme. Das müſſe entſchieden abgewehrt werden.„Unſere politiſche Selbſterhaltung“, ſo ſchreibt das Blatt,„verlangt, daß wir abſolut neutral in rein ſchweizeriſchen Bereichen verankert bleiben.“ Um neue Emigranteneinflüſſe abzuwehren, hat der Bundesrat bekanntlich in dieſen Tagen den Zugang von öſterreichiſchen Emigranten durch Wiedereinführung des Viſumzwanges unterbunden. Neue Angriffs ziele jüdiſch-bolſchewiſtiſcher heher Intereſſante Feſtſtellungen eines volniſchen Blattes Die volniſche Preſſe ſteht heute im Zeichen der Ereigniſſe des geſtrigen hiſtoriſchen Tages in den volniſch⸗litauiſchen Beziehungen. Im Zuſammenhang mit der Ueberreichung der Be⸗ glaubigungsſchreiben der Geſandten in War⸗ ſchau und Kowno ſchreibt der regierungsfreund⸗ liche„Expreß Poranny“ u. a., daß jetzt auch auf litauiſcher Seite das Verſtändnis für die Vor⸗ teile zu wachſen beginne, die Litauen durch die Regelung ſeiner Beziehungen zu Polen gewin⸗ ne.— Mit der Rolle der Juden während und nach der letzten polniſch⸗litauiſchen Spannung beſchäftigt ſich noch einmal der rechtseingeſtellte „Ziennik Narodowy“. Das Blatt weiſt darauf hin, daß die Juden jetzt auch in Litauen die Rolle des Friedensſtörers zu ſpielen beginnen, um die Normaliſierung der Bezieh⸗ ungen zwiſchen Litauen und Polen zu verhindern. Die Juden, die größten⸗ teils kommuniſtiſchen Verbänden angehörten, hätten ſich plötzlich in„glühendſte litauiſche Pa⸗ trioten“ verwandelt. Sie verſuchten, den Li⸗ tauern einzureden, daß durch die Regelung der Beziehungen mit Polen den litauiſchen Bauern zugunſten der„polniſchen Herren“ wieder das Land fortgenommen und der litauiſche Werk⸗ tätige in das Joch des Kapitalismus ein- geſpannt werde. In dieſer Richtung, ſo ſchreibt das Blatt. ſei der Einfluß der Komintern zu ſuchen, die jetzt ihren Angriff auf die unmittel⸗ bar an die Sowjetunion grenzenden Gebiete lenken müſſe, nachdem das Verſagen der Volks⸗ front in Frankreich ihre Niederlage im Weſten Europas beſiegelt hätte. In dieſen Beſtrebun⸗ gen ſeien die Juden überall Bundesgenoſſen der Komintern. norwegen verſlärkt Landesverleidigung 52⸗Mill.⸗Anleihe vom Storting angenommen Oslo, 2. April Der norwegiſche Storting nahm mit 144 gegen 6 Stimmen ein Geſetz an, das die Regierung er⸗ mächtigt. eine Anleihe von 52 Millionen Kro⸗ nen für die Verſtärkung der Landesverteidi⸗ gung zum Schutze der Neutralität aufzunehmen. Kleine poliliſche Nachrichlen Das Reichsbankdirektorium teilte auf An⸗ frage mit. daß ein Umtauſch öſterreichiſcher Geldſorten in Reichsmarknoten und münzen und umgekehrt gebührenfrei vorzunehmen iſt. Miniſterpräſident Hodſcha empfing am Frei⸗ tag den Klubvorſitzenden, Abgeordneten Ern ſt Kundt, ſowie die ſtellvertretenden Vorſitzen⸗ den, Abgeordneten Wolfgang Richter und Se⸗ nator Anton Pfrogner, von der Sudetendeut⸗ 57 Partei und der Karpathendeutſchen Par⸗ ei. 2 * ſomme allen keits ſind w Jui det m mit 7 Straß ner N die be die Of und d latter alten e ſeit L Viellei Ktieg⸗ den, J Wienei benſtta tung n die but zwiſcher Meter) 6677 N Eiſen die Ste legenen Kranze abermal auf. D. lande in wit dal die Pu umgeben 12 Kilon des Neu Naſew Nitgendz U ieht von end it, uch 3 3 1 1 „ 1 . heit umfing. berühmten Tänzerin Fanny Elſzler nicht ſo Fahrt durch die neuen Gaue des Reiches Wiedersehen mit dem Burgenland Von unſerem nach Oeſter reich entſandten Sonderberichterſtatter Dr. Harald Oldag — Ruſt am Neuſiedler See, im März Zwei mächtige Seen flankieren das Reich im äußerſten Weſten und Oſten ſeiner Südmark. Im Weſten ſpiegeln ſich Berge, Schlöſſer, volk⸗ reiche Städte und Weingärten im blaugrünen Waſſer des Schwäbiſchen Meeres. Die Rollſpur unſeres Kraftwagens ſchlug heute den Bogen zum äußerſten Oſten Oeſterreichs, zur Steppen⸗ lache des Neuſiedleer Sees im nördlichen Burgenlande. Dieſes Land, nach Boden⸗ fläche und Volkszahl der ſomit kleinſte unter den acht neuen Gauen des Reiches, hat eine ſeltſame Geſchichte. Es ſtellt nämlich den einzi⸗ gen Gebietszuwachs dar, den ein deutſcher Staat im Zuſammenbruch von 1918 erfahren hat, die einzige Stelle, wo die Stimme des deutſchen Blutes ſelbſt im allgemeinen Chaos ſo mächtig werden konnte, daß ſie die Grenzen hinauszu⸗ ſchieben vermochte in vorher fremde Staatlich⸗ keit. Dieſer Uebermacht volksdeutſchen Bekennt⸗ niſſes verdanken wir, daß die ungariſche Weſt⸗ Kaufe heute nicht mehr auf derſelben Linie ver⸗ läuft, die ſie vor Weltkriegsende bezeichnete, ſondern ein gutes Stück nach Oſten hinausge⸗ rückt wurde. 1 Am Semmering nahmen wir Abſchied von der grünen Steiermark, und durchfuhren dann den Südoſtzipfel des Gaues Niederöſterreich. Am Semmering enden die Alpen. Die Servpen⸗ tinen, die, muſtergültig ausgebaut, den Kraft⸗ fahrer hinunter in die Ebene tragen, münden bei Neunkirchen in das tellerflache Steinfeld ein. Zur Linken bleiben Schnee⸗ und Roxralpe und der Schneeberg zurück, das Ski⸗Dorado der Wiener. Zugleich wechſelt faſt ruckartig das Klima von vorfrühlinghafter Kühle zu früh⸗ ſommerlicher Wärme. Weiter unten und vor allem im Burgenland ſtehen die Obſtbäume be⸗ reits in voller Blüte. Vom Semmering herab ſind wir plötzlich in den Frühling geſprungen. Zwiſchen dem Leithafluß zur Rechten und der mächtigen Hochquellen⸗Leitung, die Wien mit Trinkwaſſer verſorgt, zur Linken zieht die Straße ſchnurgerade dem induſtriereichen Wie⸗ ner Neuſtadt zu, das in ſeinen Mauern auch die berühmte Thereſianiſche Militärakademie, die Offiziersſchule der einſtigen K. u. K.⸗Armee und des ſpäteren Bundesheeres birgt. flattert nun die Reichskriegsflagge über dem alten Schloß. Die jungen Fähnriche tragen ſchon ſeit Tagen das Hoheitszeichen auf der Bruſt. Vielleicht, daß ſich ſchon in Kürze den drei Kriegsſchulen der deutſchen Wehrmacht in Dres⸗ den, Potsdam und Hannover eine vierte in Wiener Neuſtadt zugeſellt. * Wir verlaſſen nun die breite und in vor⸗ züglichem Zuſtande befindliche Reichsſtraße, die in nördlicher Richtung geradenwegs auf Wien führt. Auf ſchmaler, aber gut aſphaltierter Ne⸗ benſtraße erreichen wir in nordöſtlicher Rich⸗ tung nach wenigen Kilometern bei Ebenfurth die burgenländiſche Grenze. In einer Senke zwiſchen dem Leithagebirge im Norden(430 Meter) und dem Roſaliengebirge im Süden „(677 Meter) langen wir nach kurzer Zeit in Eiſenſtadt an, das als Landeshauptſtadt an die Stelle des 15 Kilometer weiter ſüdlich ge⸗ Legenen Oedenburg getreten iſt. Im bunten Kranze deutſchen Landſchaftsreichtums tut ſich abermals ein ganz Neues und Einzigartiges auf: Das Reich endet im nördlichen Burgen⸗ Lande in der ungariſchen Steppe, in dem, was wir daheim— übrigens nicht ganz richtig— die Pußta nennen. Dieſes Land iſt, obwohl früher zum König⸗ reich Ungarn gehörend, deutſcher Volksboden. Die Städte ſind deutſch und die Menſchen nicht weniger, wenn man von einigen geringfügigen kroatiſchen Einſprengſeln, der hauchdünnen ma⸗ gyariſchen Großgrundbeſitzerſchicht, den zahlrei⸗ chen Zigeunern und Juden abſieht. Seinen Namen hat es aber nicht von ſeinem nördlichen Teile bekommen, dem unſer Beſuch gilt, ſondern von der„Buckligen Welt“ im Süden, wo ſich in Mattersburg, Forchtenau, Oberwart und Göſ⸗ ing in der Tat Burg an Burg reiht. Im Nor⸗ den iſt die Landſchaft eindeutig durch die Tief⸗ ebene gekennzeichnet, in der unbeweglich und bleiern, mit einem kilometerbreiten Schilfgürtel umgeben, die 30 Kilometer lange und bis zu 12 Kilometer breite, ſchwach ſalzige Waſſerfläche des Neuſiedler Sees liegt, ein Paradies der Waſſervögel mit einer Tiefe, die zwei Meter nirgends überſchreitet. Es iſt dies eine ſchwermütige Landſchaft. in der einſt Lenau ſeine melancholiſchen Schilf⸗ lieder ſang, ehe ihn die Nacht der Geiſteskrank⸗ Auch der wunderbare Wein, der am Weſtufer in ſonſt in deutſchen Landen un⸗ erreichter Süße reift, hat den Dichter ſchmerz⸗ licher Lieder ſeinem traurigen Geſchick nicht entreißen können. Wie oft aber mag der be⸗ rühmte„Ruſter Ausbruch“, von dem wir ein köſtliches und koſtbares Fläſchchen im Ratskeller zu Ruſt, der dort tief unter dem Marktplatz liegt, ſchlürfen, und der in Zukunft die Einfuhr ausländiſcher Süßweine ſamt dem weißen Bor⸗ deaux wohl entbehrlich machen wird, den Joſef Haydn befeuert haben, der viele Jahre hin⸗ durch Kapellmeiſter des zu Eiſenſtadt in einem ſtolzen Schloß reſidierenden ungariſchen Mag⸗ naten Eſterhazy war, den unſterblichen Ton⸗ dichter und Schöpfer der Melodie unſeres Deutſchlandliedes. Wie oft mag auch Franz Liſzt, ein Sohn des Burgenlandes, beim Ruſter geſeſſen haben, und vielleicht wären die kleinen Füßchen der tanzbegnadet geweſen, rollte nicht in ihren Adern das heiße Blut der burgenländiſchen Landſchaft mit ihren reichen Rebenhügeln unter der ewig glühenden Sonne. Viel von der be⸗ feuernden Muſikalität Ungarns iſt bereits in dieſem Lande, in der auch ungezählte Zigeuner⸗ Längſt. Steppe mit der Glut des Weines verbindet und die Luft ſchwanger iſt von Liedern der Sehn⸗ ſucht und Leidenſchaft. Daß auch der berühmte Gynäkologe Semmelweiß, der die Menſch⸗ heit von der Geißel des Kindbettfiebers erlöſte und, da niemand die Tragweite ſeiner Forſchun⸗ gen erkennen wollte, im Irrenhaus endete, ein Sohn des Burgenlandes war, ſei ebenfalls nicht vergeſſen. Mit ehrfürchtigem Schauer treten wir vor die ſchlichte Steinplatte in der ſeltſam ver⸗ ſchachtelten Eiſenſtädter Bergkirche, hinter der Joſef Haydns Gebeine ruhen. Ein ſchmerz⸗ liches Schickſal umwebt dieſes Grab. Denn nur Haydns Leib, nicht auch der geniale Kopf, dem die wunderbare Muſik einſt entſtrömte, hat hierher zur letzten Ruhe heimgefunden. Als Haydn ſtarb, war gerade die Schädelfor⸗ ſchung gleichſam zur Modewiſſenſchaft gewor⸗ den. Ein Wiener Gelehrter beſtach die Toten⸗ gräber und ſtahl den Kopf des unſterblichen Muſikers aus dem friſchen Grabe. Dem Rumpfe wurde ſtattdeſſen der Kopf einer an⸗ deren Leiche mit Draht angeheftet. Der Schä⸗ del wanderte nach Wien und befindet ſich heute noch dort in den Händen einer Muſikvereini⸗ Herzlicher Empfang Wien, 2. April Während die motoriſierten Brigaden J und II der Oeſterreichiſchen Legion noch vor den Toren Wiens ſtehen, rückte die Brigade II. die mit der Bahn in ihre Heimat gebracht wurde, am Freitagnachmittag unter dem Jubel der Be⸗ völkerung in die Stadt ein. Der erſte Transport. dem im Laufe des Nach⸗ mittags zwei weitere folgen, traf gegen 13.30 Uhr auf dem Matzleinsdorfer Güterbahnhof ein. Schon Stunden vorher hatten ſich an den Rampen und draußen auf den Straßen vor dem Bahnhof Tauſende von Menſchen aufgeſtellt. Aus ihren Augen ſprachen Glück und Freude. In den Händen hielten ſie Blumen und Lie⸗ besgaben aller Art. Als der Zug, über und über mit Girlanden und Tannengrün ge⸗ ſchmückt, einlief, brach ein Freudentaumel los. In das Frohlocken miſchte ſich heißer und auf⸗ richtiger Dank an den Führer. deſſen befreiende Tat das Wiederſehen ermöglicht hat. facht die vor einigen Jahren ſogar noch ver⸗ ucht hat, aus dieſem Beſitze dem Fürſten Eſterhazy gegenüber ein Geldgeſchäft zu machen. Eſterhazy hatte nämlich inzwiſchen für Haydn mit großen Mitteln ein koſtbares Mauſoleum in der Eiſenſtädter Bergkirche er— richten laſſen. Hier ſollte die feierliche Bei⸗ ſetzung der wiedervereinigten Gebeine ſtattfin⸗ den. Die Wiener Muſikvereinigung forderte indeſſen in letzter Stunde für Haydns Schädel, ſo erzählt man uns entrüſtet in Eiſenſtadt, nicht weniger als 30000 Schillinge. Dieſen Handel lehnte Fürſt Eſterhazy ab und ver⸗— mauerte das Mauſoleum, das ſeitdem niemand mehr betreten darf. Wir möchten meinen, daß die Reichsmuſikkammer dem Skandal um Haydns Kopf ſchon in Kürze ein Ende berei— ten wird. Dann ſtehen wir in dem beſcheidenen Häus⸗ chen, in dem Haydn gewohnt und ſeine Muſik gedichtet hat. Zwei der kleinen Räume ſind zu einem Haydnmuſeum ausgeſtaltet worden. Auf einer Biedermeierkommode liegt das Buch, in das ſich die Beſucher einzuzeichnen pflegen. Wir ſchlagen es auf. Quer über die letzte Seite ſteht:„Ein Volk, ein Reich, ein Führer!“ ge⸗ der Legion in Mien Aufrichtiger Dank an den Führer, der das Viederſehen ermöglichle Kurze Kommandorufſe ertönen: Wie ein Mann ſpringen die SA.⸗Kameraden aus den Wagen. Schnell ſtehen ſie in Reih und Glied Brigadeführer Lukeſch. der Führer der alten SA.⸗Gruppe Oeſterreich, richtet an die Heim⸗ gekehrten herzliche Begrüßungsworte. Dann ſtellt ſich die Fahne. um die ſich die Braven draußen im gaſtlichen Bruderland geſchart hat⸗ ten. an die Spitze des Zuges Mit Liedern geht es im ſtrammen Schritt in die Quartiere Die Wartenden muſtern die diſ— ziplinierten Kolonnen und ſuchen nach dem Va— ter, nach dem Bruder, nach dem Sohn Und jo oft einer ein bekanntes Geſicht entdeckt. geht ein freudiges Rufen und Winken hinüber und herüber. Am Samstag ſind ſie dann alle wieder dabei. wenn die Legion geſchloſſen und geordnet nach Stürmen, Sturmbannen und Standarten in das Weichbild der Stadt einmarſchiert: und dieſer Tag wird der Feiertag und Feſttag der Legion werden. ſchrieben. Wir gehören mit zu den erſten, ihre Namen 8 nachdem im Geſchichts buch des deutſchen Volkes und Reiches ein ge⸗ waltiges neues Blatt aufgeſchlagen worden iſt. Und wir tun es faſt mit zärtlicher Ergriffen⸗ heit in dem Hauſe, in dem die Muſik entſtand die immer dann und dort erklingt, wo ſich Deutſche zu feierlicher Weiheſtunde vereinen, um in jubelndem Geſange des Vaterlandes zu gedenken. Das nun ſeit 14 Tagen verſunkene altes Oeſterreich hat viel für Eiſenſtadt getan. Das kann ruhig anerkannt werden auch in Tagen, da es darum geht, mit einem Vergangenen ab⸗ zurechnen und ein Neues und Größeres zu bee ginnen Aus der weltverlaſſenen und e ee den Eſterhazyſchen Reſidenzſtadt mit ihren we⸗ nig mehr als 3000 Einwohnern iſt eine ſtatt⸗ liche Verwaltungszentrale geworden ſeit dem Jahre 1929, da ich zum erſten Male hier Ein⸗ kehr hielt. Der ſchöäne Neubau der Landes⸗ regierung blickt ſtolz in die Ebene hinab. Schmucke Landesgebäude ſtehen ringsum, eine muſtergültige Siedlung iſt für die Beamten ent⸗ ſtanden 1 Der junge, tatkräftige Gauleiter, der die Zü⸗ gel des Landes inzwiſchen in die Hände ge⸗ nommen hat, weiß ſehr wohl, daß das benach⸗ barte Ungarn zwar dem Reiche in Freundſchaft verbunden iſt, daß aber das völkiſche Ringen zwiſchen der nach Budapeſt hin neigenden ma⸗ gyariſchen Grundgrundbeſitzerſchicht und der einſt ſozial und national gleichermaßen bedrückten deutſchen„Unterſchicht“ ſeine eigenen Geſetze hat. Wenn irgendwo in der Welt, ſo hat ſich nämlich im Burgenlande das Wort bewahr⸗ heitet, daß des Volkes ärmſter Sohn auch ſein treueſter war. Nach einem Beſuch in dem eigenartigen Eiſenſtadter Judenviertel, das, ſtreng getrennt von der übrigen Stadt, noch heute an Sams⸗ tagen mit dicken Eiſenketten und Eiſengittern abgeſchloſſen zu werden pflegt, und das ſich dem Betrachter als ſteingewordener Alpdruck dar⸗ bietet, geht die Reiſe weiter. Rechter Hand brütet die Bleiplatte des Sees. In Neuſiedl, das ſich lebhaft um Fremdenverkehr bemüht, begegnen wir Gruppen von röhlichen jungen Burſchen, denen rückwärts lange farbige Bän⸗ der von den Hüten flattern. Es ſind Rekruten aus den wenigen kroatiſch durchſetzten Dör⸗ fern dieſer Gegend, die zur Muſterung beor⸗ dert waren und nun ſingend mit dem Taug⸗ lichkeitsvermerk in der Taſche in ihre Dörfer zurückfahren. Als ſie die reichsdeutſche Be⸗ ſchriftung unſeres Wagens erkennen, ſtimmen ſie mit mächtigem Stimmaufwand das Horſt⸗ Weſſel⸗Lied an. Aber wir danken ihnen mit freudigem Zuruf. Seltſam, höchſt ſeltſam, daß in der Deutſchen Wehrmacht nun auch die frem⸗ den Söhne der beginnenden Steppe ihrer Dienſtpflicht genügen werden. In der alten Reichsarmee, die einſt gegen Preußen kämpfte, gab es ſie ja auch. Und gute Soldaten ſind ſie ja ſeit alters her geweſen. Das hat ſchon der große Friedrich gewußt.. Bilbao, 1. April In ganz Sowjetſpanien, beſonders aber in Katalonien, iſt eine hochgradige Unruhe zum Dauerzuſtand geworden. Hinter den von gekünſtelter Zuverſicht getragenen Rund⸗ funkreden der Bolſchewiſtenhäuptlinge verbirgt ſich die Furcht vor dem bald bevorſtehenden Zu⸗ ſammenbruch des roten Regiments auch in den noch nicht befreiten Gebieten Spaniens. Da durchſchnittlich 25 vom Hundert der Belegſchaf⸗ ten der katalaniſchen Kriegsinduſtrie ſtreiken, iſt die Führung von Liſten angeordnet worden, um„Saboteure“ durch„Kriegsgerichte“ ver⸗ urteilen zu laſſen. Die aus inzwiſchen befreiten Ortſchaften in Aragon von den Bolſchewiſten vorher nach Ka⸗ talonien verſchleppten Einwohner veranſtalten immer wieder ſtürmiſche Proteſtkund⸗ gebungen. Sie ſind unter Todesandrohun⸗ gen von Haus und Hof vertrieben worden, doch iſt ihnen in Katalonien weder eine Anter⸗ kunft gegeben worden, noch erhalten ſie dort Verpflegung. In Barcelona ſind im Laufe der letzten Tage große Haufen Frontdienſtverweigerer, darunter ein ganzer Stab marxiſtiſch⸗kommu⸗ niſtiſcher Anführer aus Lerida, eingetroffen. Nationale Flieger melden, daß in vielen noch nicht befreiten Ortſchaften der Provinz Lerlda weiße Fahnen gehißt worden ſeien und Kundgebungen zugunſten der Kampf⸗ einſtellung ſtattfänden. Die Sowjets haben ſtarke motoriſierte Maſchinengewehrabteilungen auf den Weg geſchickt, um die Ortſchaften kon⸗ trollieren zu laſſen und die Einwohner einzu⸗ ſchüchtern. Ein in Barcelona neu chere„General⸗ direktor für öffentliche Sicherheit“ führte ſich mit der Erklärung ein, daß er ſeine Haupt⸗ aufgabe in der rückſichtsloſeſten Unterdrückung von Aufſtänden und Proteſtkundgebungen ſehe. Erbilterker Endkampf um Lerida Saragoſſa, 1. April Am Freitag erreichten die nationalen Trup⸗ en an allen Abſchnitten der Aragonfront unkte von größter taktiſcher Bedeutung. Die Schlacht um Lerida dauert noch an, doch wird die Lage der Bolſche⸗ be die die Verteidigung von dem die Stadt beherrſchenden Schloßberg aus führen, immer unhaltbarer. Mehrere ſowjetſpaniſche Einheiten, vor allem Artillerie, wurden bereits auf das linke Ufer des Segre⸗Fluſſes zurück⸗ gezogen, wo ſie vom Stadtviertel Campos Eli⸗ eos aus den nationalen Angriff zu ſtören ver⸗ uchen. Da der größte Teil von Lerida mit dem Schloßberg auf dem rechten Ufer liegt, be⸗ deutet die Brechung des bolſchewiſtiſchen Wider⸗ 7 5 an dieſer Stelle den Fall der Stadt. Auf dem linken Ufer treffen die drei Haupt⸗ ſtraßen von Andorra, Barcelona und Tarra⸗ gona, auf denen die Bolſchewiſten fieberhaft Verſtärkungen heranzuſchaffen verſuchen, zu⸗ ſammen. geigen ſchluchzen, wo ſich die Schwermut der Vor dem zufammenbruch der Noten Rümpfe um Lerida— Rücktransport roter Ueberläufer aus Frankreich noch 15 km von der Grenze Kataloniens ent⸗ fernt iſt. Durch die Einnahme von Benabarre iſt allen nördlich bis zur franzöſiſchen Pyre⸗ näengrenze ſtehenden Sowjethaufen die letzte e nach Katalonien ab⸗ geſchnitten. ö Südlich des Ebro ſtehen nationale Abtei⸗ lungen in Schußweite der Stadt Gandeſa. Wei⸗ ter ſüdlich kamen ſie bis zu der Stadt Valder⸗ robres. Dieſe beiden Städte bilden die Aus⸗ gangspunkte für die letzte Angriffsetappe, die von Norden und Weſten her gegen die nur noch 26 Kilometer entfernte Küſtenſtaßt Tor⸗ r.. toſa gerichtet iſt. Tortoſa bildet das Herz der telephoniſchen, telegraphiſchen, Eiſenbahn⸗ und Straßen verbindungen zwiſchen Katalonien und dem übrigen Sowjetſpanien. Alſo doch Rückbeförderung! Die geflohenen Milizen werden durch franzö⸗ ſiſches Gebiet nach Sowjetſpanien zurücktrans⸗ portiert. Paris, 2. April. Die Londoner Reutermeldung, daß die über die Pyrenäen nach Luchon geflüchteten ſpani⸗ ſchen Bolſchewiſten durch franzöſiſches Gebiet nach Sowjetſpanien zurückbefördert würden, hat ſich beſtätigt. Ein bedenklicher Akt indirek⸗ ter Einmiſchung iſt Tatſache geworden. Noch am Freitagabend wurden 3000 Mann mit der Bahn nach Katalonien zurücktransportiert. Geiſelmorde in Vartelona? Derzweiflungslaf der Bolſchewiſten vor der völligen Niederlage London, 1. April „Der diplomatiſche Korreſpondent des„Eve⸗ ning Standard“ weiß ſenſationelle Nachrichten aus dem Lager der ſpaniſchen Bolſchewiſten zu berichten. Die Lage iſt dort ſo hoffnungs⸗ los geworden, daß die Sowjetmordban⸗ den in ihrer Verzweiflung und Mutloſigkeit neue Schreckenstaten geplant ha⸗ ben, die in ihrem fürchterlichen Ausmaß faſt an die Blutbäder in Sowjetrußland heran⸗ reichen würden. Das engliſche Blatt meldet, die britiſche Regierung bietet zur Zeit ihren gan⸗ den Einfluß auf, um die Machthaber in Barce⸗ ong von ihrem Plan abzubringen, alle in den Gefängniſſen eingekerkerten Geiſeln und poli⸗ tiſchen Gefangenen abzuſchlachten. „Evening Standard“ ſagt in ſeinem Bericht. das Ende des ſpaniſchen Bürgerkrieges ſteht nunmehr in Sicht. Beobachter des franzöſiſchen Kriegsminiſteriums auf Seiten der Bolſche⸗ wiſten berichteten, daß die völlige Niederlage der Roten nicht mehr lange auf ſich warten laſſen werde. Die franzöſiſchen Behörden er⸗ warteten in den nächſten 14 Tagen rund 200 0 0 0 Flüchtlinge an der Gren⸗ ze. Dem franzöſiſchen Beobachter zufolge be⸗ mühten ſich die roten Häuptlinge nunmehr da⸗ rum, den Rückzugsweg nach Frankreich offen zu halten. Deshalb hätten ſie ihre beſten aus⸗ ländiſchen Brigaden nach Lerida geworfen, um den linken Flügel Francos daran zu hindern. ſchnell an den Pyrenäen entlang zu marſchie⸗ ren und Barcelona von der franzöſiſchen Grenze abzuſchneiden. Maſſenflucht zerlumpter und elender Kreaturen; aus Sowjetſpanien Wie Havas aus Luchon berichtet, ſind am Freitag vormittag neue Flüchtlings⸗ maſſen aus dem ſpaniſchen Kampfgebiet auf franzöſiſchem Gebiet eingetroffen. In einer ausführlichen Schilderung kenn⸗ zeichnet Havas das Elend, das dieſe Maſſen⸗ Auf dem nördlichſten Abſchnitt erreichten die Nationalen die Stadt Benabarre, die nur 5 begleitet. Am Donnerstag abend lager⸗ en dicht an der franzöſiſchen Grenze unzählige geflohene ſowjetſpaniſche liſten. Notdürftig hatten ſie in Scheunen und Schlupfwinkeln des Gebirges Unterkunft ge⸗ funden. Morgens früh um 5 Uhr waren mehr als 2000 zerlumpte und elende Kreaturen um Lagerfeuer längs der Straße nach Luchon ver⸗ ſammelt. Zahlreiche kranke Frauen wurden in dem auf der Grenzhöhe gelegenen franzöſiſchen „Hoſpice de France“ untergebracht. Viele Flüchtlinge, die am Ende ihrer Kräfte, ſich in der Nacht verirrt hatten, ſind bei dem Verſuch, franzöſiſches Gebiet zu erreichen, in dem zer⸗ klüfteten, felſigen Gebirge tödlich abgeſtürzt. Andere wieder, die von der Kälte gelähmt und von unmenſchlichen Marſchanſtrengungen ent⸗ kräftet ſich einfach im Schnee niedergelaſſen hatten, ſind in der kalten Nacht erfroren. Zwiſchen dem„Hoſpice de France“ und Lu⸗ chon verkehren ununterbrochen Laſtkraftwagen. die Frauen, Greiſe und Kinder weiterbefördern. Am Freitag vormittag ging der erſte Trans⸗ portzug mit 500 Flüchtlingen nach Montrejeau ab, zwei weitere wurden im weiteren Verlauf des Tages vorgeſehen. In Montrejeau ſtehen Sonderzüge bereit, um die Zivilflüchtlinge in das Beherbergungszentrum von Monauban zu bringen. Was mit den Milizen der ſowjet⸗ ſpaniſchen Armee, die ſich in Luchon und Ma⸗ rignae befinden, geſchehen ſoll, iſt noch nicht entſchieden. Doch glaubt man, daß ſie wahr⸗ ſcheinlich nach Barcelona befördert werden. Dur:— 212 „Böllig erſchöpft u. lampfunfähig Paris, 1. April Der Sonderberichterſtatter des„Paris Soir“ an der franzöſiſchſpaniſchen Grenze in Luchon berichtet, daß ſich unter den auf franzöſiſches Gebiet übergetretenen bolſchewiſtiſchen Milizen nicht weniger als 7 Sowjetkommiſſare. 3 ſow⸗ jetruſſiſche Offiziere, ein„General“, ein „Oberſtleutnant“. ein„Major“ und 36„Leut⸗ Milizen und Zivi⸗ nants“ befunden haben. Der eine Kommiſſar erklärte, daß ſich ſeine Leute ſeit dem 24. Marz ununterbrach⸗ n ¹ rückge zogen hatten. 5 Mode alon Hannemann macht alles (22. Fortſetzung) „Etne Mücke hat mich geſtochen“, flunkerte Waldemar. „Na denn Schluß für jetzt“, rief Hannemann in den Apparat.„Kommen Sie doch recht bald mit Fräulein Marv, die dich neben Ihnen ſteht, hierher, Sie Mücken⸗ ſchwindler! Ich habe nämlich für Sie beide noch eine Ueberraſchung! Schluß! Darauf reimt ſich Kuß!“ Waldemar lachte und legte den Hörer auf. „Der merkt aber auch alles“, meinte er lachend. „Spaß!“ meinte Mary ſchelmiſch.„Wo er mir doch den Rat gegeben hat, den letzten Verſuch mit dir zu wagen.“ „Alſo eine ganz niederträchtige, ausgeklügelte Sache war dieſe dunkle Kellerangelegenheit von euch, ihr Galgenſtricke!“ Waldemar nahm ſie bei den Ohren und küßte immer wieder ihren lockenden Mund. „Was ſollte ich denn machen?“ erklärte Mary und zog ihn zu ſich auf die Couch.„Da du den Anfang nicht machteſt, mußte ich doch endlich Klarheit ſchaffen. Ich fühle doch ſchon lange, daß du mir gut biſt. Deinen Standpunkt über die Ehe zweier Menſchen, die nicht zuſammenkommen können, weil eine Kluft ſie trennt — in unſerem Falle das Geld— kannte ich doch und deshalb mußte ich den erſten Schritt machen.“ „Mein Standpunkt iſt auch jetzt noch derſelbe, Mary!“ erklärte Waldemar ernſt. Mary machte ein betrübtes Geſicht. „Mit anderen Worten: Wir ſollen als ewiges Braut⸗ paar herumlaufen, Liebſter, und warten, bis du aus eigener Kraft oder durch einen Glückszufall zu Geld gelangſt Ach, Waldemar, das kann doch nicht dein Ernſt ſein! Weißt du denn gar keinen Ausweg?“ Sie ſah ihn erwartungsvoll an. Waldemar ſchüttelte den Kopf. „Weißt du, Waldi“, ſagte Mary nach kurzem Ueber⸗ legen,„können wir es nicht ſo machen, daß ich dir ein Gehalt ausſetze, das meine Einkünfte überſteigt? Dann müßten doch deine Bedenken mit einem Schlage zer⸗ ſtreut ſein.“ „Aber Mary“, ſagte Waldemar vorwurfsvoll und rückte ein wenig zur Seite,„was redeſt du denn da für törichtes Zeug. Das wäre doch eine glatte Schiebung. Das kann doch dein Ernſt nicht ſein?“ „Doch, doch, Liebſter!“ erwiderte Mary ſchnell und rückte ihm nach. Waldema: ſchüttelte verdrießlich den Kopf. „Ausgeſchioſſen... das mache ich nicht mit.“ „Dann werfe ich mein Geld in die Spree“, ſagte Mary ganz ernſthaft. „Dann biſt du pleite und ich...“ „Du biſt dann mir gegenüber der kapitalkräftigere Teil“, fiel ſie ihm in's Wort„und heirateſt mich einfach.“ „Und muß Zeit meines Lebens die Schulden meiner Frau abtragen. Du ſiehſt alſo, ſo geht es auch nicht.“ „Wäre auch eigentlich ſchade um das ſchöne Geld. Meinſt du nicht auch?“ „Eigentlich ja. Alſo ſo kommen wir auch nicht zum Ziel, Mary!“ „Nein, ſo nicht“, gab ſie kleinlaut zu. Ein neuer Ge⸗ dante kam ihr.„Ob unſer guter Freund Hannemann uns nicht den beſten Rat geben kann?“ „Du wäre ich ſehr geſpannt.“ „Wir wollen doch gleich zu ihm hinfahren. Ich habe ſo das Gefühl, als ob er ſchon einen Ausweg gefunden hat.“ „Wir wollen doch ſowieſo zu ihm. Alſo komm, mein Herzel!“ Ste küßten ſich innig, dann brachen ſie auf. * Für Frau Aurora war der Siedepunkt der Erregung gekommen. Der Zeiger der großen Standuhr war nahe an die Neun gerückt. Jetzt mußten die erſten Gäſte doch erſcheinen. Die Feſttrafel war gerichtet— der große Moment war nun bald gekommen. Hannemann trat in's Zimmer, wo die ganze Fa⸗ milie verſammelt war. „Denkt euch nur“, ſagte er, aufgeregt tuend,„im Ge⸗ ſchäft von Pealworth iſt ein Einbruch verübt worden.“ Er blickte ſcharf nach dem Holländer hin, der ſich aber vollkommen in der Hand hatte. Keine Muskel ſeines Geſichts zuckte. „Iſt das die Möglichkeit!“ verwunderte ſich Frau Aurora.„Iſt viel geſtohlen worden?“ „Nein, zum Glück iſt es dazu gar nicht gekommen“, erwiderte Hannemann und behielt Overbrügge im Auge.„Die Diebe ſind geſchnappt worden. Der An⸗ ſtifter iſt der Sohn der Firma, Mortimer Pealworth. Er war dabei und iſt natürlich auch verhaftet worden.“ Alle drückten ihre Verwunderung aus, nur Over⸗ brügge ſtand ſtumm da. Hannemann fühlte inſtinktiv, wie es in dem Manne arbeitete. „Sie kannten doch dieſen Herrn auch ſehr genau, Herr van Overbrügge“, fuhr er fort. „Nur oberflächlich“, erwiderte der Holländer, ſich gewaltſam zur Ruhe zwingend. Die Lage war für ihn im Augenblick äußerſt brenzlich. Wenn dieſer Peal⸗ worth ihn als Helfer angab oder irgendwelche belaſten⸗ den Schriftſtücke in ſeinem Hotel gefunden wurden, waren ſeine ganzen Pläne über den Haufen geworfen. Ver⸗ dammt noch mal! Das war ja eine verteufelt kitzliche Sache. Was konnte er nur für den Augenblick begin⸗ nen? Von hier fort konnte er unter keinen Umſtänden, das hätte ſicher Aufſeben erregt. Und das mußte Roman von Hans Herbſt Urheber⸗Rechtsſchuz Romanverlag Greiſer. Raſtatt in Baden — auf jeden Fall vermeiden. Er traute dieſem Bieder⸗ mann, dieſem Hannemann, nicht recht. Am beſten war ſchon, Schlöſſing, dem Sekretär Niewinds, den Auftrag zukommen zu laſſen, ſich ſofort in's Savoy⸗Hotel zu begeben um alle Schriftſtücke des Amerikaners an ſich zu nehmen. Schlöſſing war im Hotel bekannt. Er würde ſchon mit einer Ausrede in die Zimmer gelangen. Er ſchlug ſich plötzlich vor den Kopf. „Ne ſowas“, ſagte er lachend“, fetzt fällt mir eben bei Nennung des Namens Pealworth ein, daß ich für heute um zehn Uhr eine Verabredung mit einem Ame⸗ rikaner, einem gewiſſen Woodrow, haben ſollte. Alſo daran habe ich doch beim beſten Willen nicht mehr ge⸗ dacht. Die kann natürlich nicht ſtattfinden. Ich muß ihm aber ſofort ein paar Zeilen zukommen laſſen.“ Er wandte ſich an Niewind.„Kann einer der dienſtbaren Geiſter ein Brieſchen beſorgen. Die Sache dauert knapp zwanzig Minuten mit einem Auto.“ „Natürlich geht das“, ſagte Niewind zuvorkommend und führte ihn aus dem Zimmer. 6 Gleich darauf ertönte die Flurklingel. Frau Aurora fuhr auf. Die erſten Gäſte würden jetzt erſcheinen. Ste ſetzte ſich erwartungsvoll in Poſityr. Der Lohndiener öffnete die Tür zum Salon. Ein großer, ſchlanker Herr, Mitte der Vierzig, trat ein und verbeugte ſich artig. Nanu! Wer iſt denn das? Ten kannte Aurora doch gar nicht. Es waren doch nur Freunde des Hauſes geladen! „Mynheer van Overbrügge!“ ſtellte Hannemann, der dem wirklichen Beſitzer dieſes Namens entgegenge⸗ gangen war, vor.„Meine Schweſter, Frau Niewind. meine Nichte Lueie.“ Frau Aurora war einen Augenblick ſtarr, dann aber reichte ſie dem Gaſt die Hand. „Seien Sie mir herzlich willkommen, Herr van Overbrügg⸗!“ ſagte ſie mit einem liebenswürdigen Lächeln.„Sie ſind ein Verwandter meines Schwteger⸗ ſohnes?“ „Ich muß Ihnen leider eine Enttäuſchung bereiten, gnädige Frau“, erwiderte der echte van Overbrügge. „Dieſer Herr van Overbrügge iſt... ein Schwindler!“ Frau Aurora ſah den Sprecher beſtürzt an. Ihr Geſicht verlor alle Farbe. Die Füße wurden ihr blei⸗ ſchwer. Mit einem Aechzen ſank ſie in den Seſſel und blickte hilfeſuchend zu Tochter und Bruder hin. „Lucie... Paul... was iſt denn das?“ fragte ſie mit leiſer Stimme.„Ich.. ja, was hat denn dieſer Mann da geſagt... das... das iſt doch... nicht möglich das iſt doch nicht... wahr. Lucie... Lu. cte!“ Ein Tränenſtrom ſchoß ihr in die Augen. Apathtiſch legte ſie ſich hintenüber und ſchluchzte leiſe vor ſich hin. Lucie bemühte ſich liebevoll um die Mutter, betupfte ihre Schläfen mit Kölniſchem Waſſer und ſtreichelte be⸗ gütigend ihr Geſicht. In dieſem Augenblick tat ihr die Mutter herzlich leid. Aber die gereichte Pille würde ſicher wirken für alle Zeiten. Die Tür öffnete ſich. Mit weit aufgeriſſenen Augen ſtand der falſche Over⸗ brügge in der Türfüllung und ſtarrte entſetzt auf den Holländer Leichenblaß war ſein Geſicht, Schweißtropfen bildeten ſich auf ſeiner Stirn. „Eine Begegnung mit mir hatten Sie wohl nicht in ihrem Programm vorgeſehen, Sam Pattan?“ ſagte der Holländer kühl. Der Angeredete zuckte zuſammen. Das Spiel war für ihn aus. Es hatte keinen Zweck mehr, zu leugnen. Dieſer verdammte Menſch da, dieſer ſo bieder ſich gebende Herr Hannemann, hatte es fauſtdick hinter den Ohren. In ihm hatte er ſeinen Meiſter gefunden. Mit einem grimmigen Lächeln um die Mundwinkel durchbohrte er ihn förmlich mit ſeinen Blicken. „Wenn Blicke töten könnten, das wäre'ne Sache“, meinte Hannemann grinſend. Der Betrüger biß ſich auf die Lippen. „Das alſo habe ich Ihnen zu verdanken, mein ſehr verehrter Herr Hannemann!“ ſagte er läſſig.„öm ich muf Ihnen meine Anerkennung ausſprechen. Sie ſollter Detektiv werden.“ Hannemann ſchüttelte leicht den Kopf. „Ich ſtehe mich ſo beſſer, Herr.. Herr.., ja, wie ſoll man Sie nun eigentlich anreden? van Overbrügge ſtimm nicht.. Sam Pattan ſtimmt auch nicht, a wie iſt denn eigentlich ihr richtiger Name?“ „Ich wette, Sie wiſſen das ebenſo gut wie ich. Ihnen traue ich alles zu.“ „Sie haben die Wette gewonnen... Harry Sol⸗ brück!“ „Alſo auch dahinter ſind Sie gekommen! Meine Hoch⸗ achtung! Aber dieſe Sache kann mir nicht mehr ſchaden „„die Angelegenheit iſt verjährt.“ „Kann ich im Augenblick nicht ſagen, werde nachher im Strafgeſetzbuch nachſehen. Aber die andern Sächel⸗ chen genügen auch ſchon für einige zehn Jährchen. Eigentlich habe ich mich nur der Ordnung halber für dieſen Fall eingeſetzt, ebenſo wie ich die Verbindung mit dieſem ehrenwerten Mr. Pealworth feſtgeſtellt abe.“ ö„Ich ſehe, Sie ſind für ganze Arbeit, Herr Hanne⸗ mann! Alſo bitte übergeben Sie mich den Schergen!“ ſagte Solbrück⸗Pattan⸗Overbrügge mit theatraliſcher Geſte. „Das ſowieſo“, erklärte Hannemann mit einer ein⸗ ladenden Handbewegung aur Tür. — — — 4 Der Hochſtapler verbeugte ſich mit Eleganz vor der amilie Niewind. 5 N„Hier haben Sie ihren Ring“, ſagte Lucie angeekelt, „den ich Gottſeidank nur für kurze Zeit zu tragen brauchte, um dieſe Komödie aufzuführen.. „Sie haben ihre Rolle ausgezeichnet geſpielt, gn diges Fräulein!“ meinte der Verbrecher galant.„Sie haben mich tatſächlich hinter's Licht geführt. Es ſchlum⸗ mern in den Familien Hannemann⸗Niewind ungeahnte Talente. Ja, den Ring können Sie ruhig in den Müll⸗ eimer werfen. Er diente ja auch nur zu der von mir erdachten Komödie, die für mich leider mit einem Fiasko endet. Er koſtet nur eine Mark!“ „Da haben Sie ſich aber nicht in große Unkoſten ge⸗ ſtürzt“, rief Hannemann höhniſch.„Eine Mark als Einſatz für 500000 Mark! Donner und doria... de iſt ſchmutzig!“ „Nennen Sie es, wie Sie es wollen, Herr Hanne⸗ mann! Sie können es mir nicht verdenken, wenn ich in dieſer Hinſicht möglichſt wenig riskierte!“ 1 Er öffnete die Tür zum Korridor, wo die Polizei and. „Oh, vier ausgeſucht ſtarke Herren der Polizei“, ſagte er zyniſch.„Soviel Wertſchätzung zollen Sie meiner Wenigkeit? Alle Achtung!“ 8 Er ließ ſich ohne Widerſtand die Handfeſſeln an⸗ legen und abführen. f Ganz gebrochen ſaß Frau Aurora in ihrem Seſſel. Dieſer Schlag hatte ſie bis in's innerſte Mark ge⸗ troffen. „Dieſe Schande! Dieſe Schande!“ jammerte ſie leiſe, während ihr die Tränen über das Geſicht liefen. N „Willſt du deine Tropfen, Mamachen?“ fragte Lucie voller Teilnahme. „Ach... Tropfen“, ſagte die Mutter müde.„Gegen das, was ich ſoeben erlebt habe, helfen mir keine Tropfen. Aber wie ich die Schande ertragen ſoll! Dieſe Blamage wird mir Zeit meines Lebens anhaften.“ Sie ſah die Anweſenden nach der Reihe an.„Lucie, Mann, Bruder... wir ſind doch blamiert für unſer ganzes Leben.“ Ihr Blick hatte etwas rührend hilfloſes an ich „Ach Unſinn!“ fuhr Hannemann ſie grob an.„Ueber lede Sache wächſt Gras.“ „Aber wenn jetzt die Gäſte kommen“, ſagte ſie einge⸗ ſchüchtert,„dann erfahren doch alle dieſen entſetzlichen Reinfall.“ „Davor haben wir dich bewahrt, meine Liebe“, er⸗ klärte Hannemann gelaſſen.„Es kommen keine Gäſte, wenigſtens nicht deine Gäſte.“. „Es... es kommen keine Gäſte?“ Aurora atmete ſichtlich erleichtert auf.„Aber... wie meinſt du das?“ „Weil deine Gäſte gar nicht eingeladen ſind“, ver⸗ ſetzte Hannemann lachend.„Hermann hat die Ein⸗ ladungen gar nicht abgeſchickt, weil wir ſchon ſeit eini⸗ ger Zeit wußten, mit was für einem abgefeimten Gauner wir es bei deinem beſonderen Schützling zu tun hatten.“: Langſam dämmerte es bei Aurora. Sie blickte be⸗ ſchämt zu Boden und war ſehr nachdenklich geworden. Nach einiger Zeit hob ſie den Kopf wieder. Ueber ihr Geſicht ging ein ſchwaches Lächeln. Sie reichte dem Bruder beſchämt die Hand. N „Nun verſtehe ich alles, Paul! Du biſt doch ein ganz dur htriebener Geſelle. Aber du haſt ſchon recht, wenn du mir den Kopf zurecht ſetzen wollteſt. Ich ſehe ein, daß ich ein ganz verſchrobenes, vernageltes, verbie⸗ ſtertes Frauenzimmer geweſen bin.“ „Das habe ich dir ſchon öfters geſagt“, meinte Han⸗ nemann hocherfreut über die Sinnesänderung ſeiner Schweſter.„Du haſt es aber nie glauben wollen. Aber jetzt bemerke ich zu meiner großen Freude, daß du plötzlich wieder vernünftig geworden biſt. Alſo hat die Kur, die wir dir verordnet haben, doch geholfen. Denn du warſt eine ganz unausſtehliche Perſon, meine liebe Aurora! Das muß ich dir noch einmal— zum aller⸗ letzten Male— ſagen. Du haſt deine ganze Familie tvranniſiert und geärgert bis auf die Knochen. Vor keinem haſt du Halt gemacht, auch die Dienſtboten mußten dran glauben. Wenn es ſo weiter gegangen wäre, ich glaube, es hätte kein gutes Ende genommen. Dein Junge iſt ſchon aus dem Hauſe gegangen, weil er den Zuſtand hier nicht mehr ertragen konnte. Er hat den Anfang gemacht. Lucie wäre ihm bald ge⸗ folgt und dein Mann, der gutmütigſte, anſtändigſte Kerl, den man ſich denken kann, war nahe daran, es ebenſo zu machen. Und deine ganze Krankheit beſteht darin, daß du einen Hochmutsfimmel gehabt haſt. Du wollteſt zu hoch hinaus. Stell' dich wieder an den Koch⸗ herd, wie du es früher getan haſt und kümmere dich um das Wohl und Wehe deiner Familie, dann haſt du gar keine Zeit mehr, um auf dumme Gedanken zu kommen. So, ich bin ſetzt fertig. Es iſt hoffentlich die letzte Mahnung, die ich dir als dein Bruder an's Herz legen muß.“ Aurora ſtand auf und umarmte den Bruder. „Ja doch, du alter Brummbär!“ ſagte ſie reumutig und gab ihm einen ſchallenden Kuß.„Ich will mich ja beſſern. Du haſt fetzt recht und hatteſt immer recht.“ „Wenn du ſo ſprichſt, Aurora, dann biſt du endlich vernünftig geworden“, ſagte Hannemann und ſchlug ihr derb auf die Schulter. (Schluß folgt) S Ute eule ſchlaſer „Das der der feldet! un br die öſte 1h Kent g wetbe, Preufe tagen. Maut! Et zige zu ſehe hen wer ——. r r 9 c 9 — 5 ö . Nr. 14 Sonntag, den 3. April 1938 broßdeulſchland Einſtens ein Schmerzenskapitel der deutſchen Geſchichte Im Sturmjahr 1848 ſchien die Erfüllung der deutſchen Einheit nahe, als am 18. Mai unter dem Geläute der Glocken und dem Donner der Geſchütze zum erſtenmal frei gewählte Vertreter der deutſchen Nation vom Römer in der alten Krönungsſtadt Frankfurt nach der Paulskirche zogen, wo die Beratungen über den Ausbau des neuen Reiches begannen. Es waren unter ihnen die beſten Köpfe Deutſchlands, aber leider nur Köpfe, die Herzen waren nicht ſtark genug zum Zuſammenfinden. Das Volk ſtand abſeits. Das„Schulmeiſterparlament“ redete ſich auseinander. Es ſcheiterte an der Macht der politiſchen Tatſachen. Der deutſche Raum wurde beherrſcht von dem Dualismus zwiſchen den gleich ſtarken Vor⸗ mächten Oeſterreich und Preußen. Aber in dieſem Aufruhrjahr 1848 fiel die Entſcheidung darüber, ob Wien oder Berlin die Führung in der deutſchen Einigung übernehmen werde. Oeſterreich hatte ein geſchichtliches Vor⸗ recht. Der Habsburger mußte ſich nun klar 5 oder gegen das Deutſchtum entſcheiden. n der Forderung des Frankfurter Parla⸗ ments, daß nur deutſche Länder dem Reich angehören dürften, war nicht zu rütteln. Da fiel die Maske. Das Miniſterium Schwarzenberg in Wien beharrte auf Oeſterreichs Fortbeſtand in ſtaatlicher Ein⸗ heit“—„Im Intereſſe Europas“— der alte Deckmantel für habsburgiſche Länder⸗ gier. Nun war die Entſcheidung leicht. Den Habsburgern lag mehr an der Herrſchaft über die Tſchechen, Kroaten, Polen als an der Führung des deutſchen Volkes. Und doch hing am 13. Januar 1849 die nun unter Adolf Hitler verwirklichte Idee eines deutſchen Einheitsreiches noch an ſchwankenden Stimmen: 224 Stimmen wur⸗ den für Großdeutſchland, 261 für ein Deut⸗ ſches Reich ohne Oeſterreich abgegeben. Die deutſche Nationalverſammlung hatte ſich gegen die habsburgiſche Vielvölkerei für ein völkiſch einheitliches Deutſchland er⸗ klärt und damit den einzig ausſichtsreichen Weg zur politiſchen Aufrichtung des Deutſch⸗ tums beſchritten. Er führte an Bismarcks Meiſterhand zunächſt an den geſchichtlichen Gegebenheiten entlang zum Bundesſtaat. Im Schmelztiegel der nationalſozialiſtiſchen Revolution ſind die im Reich verbundenen deutſchen Stämme alsdann zu einem ge⸗ ſchloſſenen Block legiert worden. „Das Warten auf Oeſterreich iſt der Tod der deutſchen Einheit!“ hat 1849 der Kre⸗ felder Beckrath in der Paulskirche im Streit um Großdeutſchland gerufen. Als damals die öſterreichiſche Regierung erklärte, daß ſie ſich nie einem vom Frankfurter Parla⸗ ment gewählten Oberhaupt unterordnen werde, wurde von dieſem dem König von Preußen die erbliche Kaiſerwürde über⸗ tragen. Friedrich Wilhelms IV. weiche Natur war dieſer Aufgabe nicht gewachſen. Er zögerte, das Kaiſerdiadem aufs Haupt zu ſetzen, das unter den Ottonen und Hohenſtaufen die deutſchen Lande von Antwerpen bis Wien—Graz— Trieſt be⸗ herrſcht hatte. Er ſchreckte davor zurück, eine„à la Louis Philippe vom Straßen⸗ pflaſter aufgeleſene, mit dem Ledergeruch der Revolution“ behaftete Krone entgegen⸗ zunehmen. Zunächſt ſollten alle fürſtlichen Häupter und reichsunmittelbaren Städte Deutſchlands ihr„freies Einverſtändnis“ bekunden. Bayern, Württemberg, Sachſen, Hannover lehnten ab. Das war für den empfindſamen Hohenzoller entſcheidend. Er wollte nicht mit Truppen in Bayern ein⸗ rücken, ſich nicht die Kaiſerkrone erſtreiten. Am 4. März 1849 haben ſich die Habs⸗ burger endgültig vom deutſchen Geſamtvolk getrennt. Als nach der Niederzwingung des Wiener Aufſtandes gegen Metternichs Reaktion der öſterreichiſche Reichstag in das abgelegene mähriſche Städtchen Kremſter verlegt worden war, wurden die plötzlich eingeſperrten Abgeordneten zur Annahme einer neuen Verfaſſung gezwungen, die Oeſterreich als eine„ſelbſtändige, unteil⸗ bare und unauflösliche Erbmonarchie“ pro⸗ klamierte. Der 1849 auf den Thron ge⸗ S langte Kaiſer Franz Joſeph hatte damit zum Ausdruck gebracht, daß er keinesfalls gewillt war, die Habsburgiſche Hausmacht der Einigung der Deutſchen zu opfern. Während Friedrich Wilhelm W. vor den Abgeſandten des Parlaments gelobte,„den Weg der deutſchen Ehre und Treue zu gehen“ und niemals beiſeite zu ſtehen, wenn die deutſchen Gaue„des preußiſchen Schildes und Schwertes gegen äußere und innere Feinde“ bedürfen, wandte ſich die Habsburgiſche Politik mit Zuckerbrot und Peitſche über die Deutſchen Oeſterreichs hinweg nun den flawiſchen Völkern im Donauraum und den Magyaren zu. Bismarck hat dieſes Bemühen des Donau⸗ kaiſers begünſtigt, um den ſtets ſtörungs⸗ bereiten Habsburger anderweit zu beſchäf⸗ tigen und dadurch vom Aufbau des Deut⸗ ſchen Reiches fernzuhalten. Es hat aber 1866 erſt noch zu blutigen Auseinander⸗ ſetzungen zwiſchen Preußen und Habsburg⸗ Oeſterreich kommen müſſen, bis dieſe Abſicht im Erfolg ſichergeſtellt war.— Das Ringen 1866 war, wie wir heute wiſſen, der letzte Bruderkrieg der deutſchen Geſchichte. Nach dem Niederbruch der volkstümlichen Einheitsbewegung von 1848/49 hatte Habs⸗ burg noch einmal, zum letztenmal, über das Reich der Deutſchen geherrſcht. Als Vor⸗ macht des 1815 auf dem Wiener Kongreß geſchaffenen Deutſchen Bundes benützte es den ſtändigen Bundestag zu Frankfurt am Main als gefügiges Werkzeug zur Ein⸗ kreiſung Preußens. Mit dem bequemen Schlagwort„Erhaltung des Beſtehenden“ wurden die Mittel⸗ und Kleinſtaaten er⸗ muntert, im eigenen Intereſſe die Zerſplit⸗ terung Deutſchlands weiterzupflegen. Der politiſche Machttrieb der katholiſchen Kirche, der Geſchäftseifer des Frankfurter Hauſes Rothſchild wurden in Minenſtollen an⸗ geſetzt. Der deutſche Bundestag war nach dem Willen Franz Joſephs lediglich ein Scheingebilde nationalen Zuſammenwirkens, um einem tatſächlichen Zuſammenſchluß der P Foto(2) Löhricb M deutſchen Stämme ent⸗ gegenzuarbeiten. Gegen dieſe verkapp⸗ ten Deutſchfeinde und Dunkelmänner erhob ſich auf dem Bundestag ein Recke des Deutſch⸗ tums: der preußiſche Geſandte Otto von Bis⸗ marck⸗Schönhauſen, ein Verächter aller Phraſen und Theorien,„ein ge⸗ ſchworener Feind des landläufigen franzöſie⸗ renden Liberalismus“. Ihm konnte man nichts vorſchwadronieren. Er ſah peinlich klar die Wirklichkeit: ein Habsburger Geſchlecht in Oeſterreich, das ein ſchwaches, zerſtückeltes Deutſchland als Rückhalt für den Ausbau ſeiner Hausmacht für notwendig hielt und ein im deutſchen Gedanken tief verankertes Preußen, das allein berufen war, die Deut⸗ ſchen zuſammenzufaſſen. Vor dieſem Hintergrund trieben die Tagesereigniſſe zum Meſſen der Kräfte. Franz Joſeph hatte die ſchleswig⸗holſtei⸗ niſche Streitfrage dem Frankfurter Bundes⸗ tag zur Entſcheidung überwieſen. Darauf legte Bismarck eine Bundesreform vor, die Oeſterreich aus dem Deutſchen Bunde aus⸗ ſchloß. Als Antwort beantragte der Habs⸗ burger beim Bundestag: Mobilmachung ſämtlicher nichtpreußiſcher deutſcher Armeen. Zugleich ſchloß er einen Geheimvertrag mit Frankreich. Die Niederlage des Habsburgers iſt noch in lebender Erinnerung. Der verewigte Reichspräſident v. Hindenburg hat als junger Offizier bei Königgrätz ſeine Feuer⸗ taufe empfangen. Im Vorfrieden von Nikolsburg erfüllte ſich das deutſche Geſchick des Hauſes Habsburg. Es mußte aus dem Deutſchen Bunde aus⸗ ſcheiden und ſich der neuen Ordnung unter⸗ werfen, die Preußen in Deutſchland zu⸗ W. immer auch kommen mag, das Deuiſche Reich, ſo wie es heute ſteht, wird niemand mehr zer- chlagen und niemand mehr zerreißen können! ſieine mot, keine drohung und keine Gewalt kann dieſen Schwur brechen! dies ſprechen heute glüubig aus alle deuiſchen menschen von königsberg bis föln, von amburg bis nach Wien! Aus der Rede des Führers an die Hunderttauſende auf der Ringſtraße nach ſeinem triumphalen Einzug in Wien. nächſt — Dieſer für die deutſche Erhebung not⸗ wendige ſaubere Trennungsſtrich zwiſchen nördlich des den politiſchen Gewalten ſchnitt aber ſchmerzhaft durch den Körper des deutſchen Volkes, denn bei dem aus der Gemeinſchaft ausgeſtoßenen Habsburger verblieben die öſterreichiſchen Deutſchen. Sie haben ſich fortan ihrer Erhaltung leidvoll zu wehren gehabt, bis der Untergang der Habsburger die ſchwarzgelben Schlagbäume zwiſchen den deutſchen Menſchen beſeitigte. Die Nachſicht und wohlerwogene Mäßi⸗ gung Bismarcks hat 1866 noch einen anderen deutſchen Volksteil dem Habs⸗ burger belaſſen. Im Einklang mit ſeiner militäriſchen Umgebung hatte der preußiſche König, Wilhelm J., in Nikolsburg das nörd⸗ liche Grenzgebirge Böhmens, das Egerland und einen deutſchbeſiedelten Streifen mit Karlsbad, Teplitz und Reichenberg für Preußen beanſprucht, dieſe Forderung aber dann auf Abraten Bismarcks fallen laſſen. Tiefbewegt ſtehen wir vor dieſer Erinne⸗ rung: Ein großes Stück ſudetendeutſchen Landes wäre heute in der Geborgenheit Deutſchlands, wenn der deutſche Kanzler den eigenſinnigen Preußenhaſſer in Wien nicht ſo geſchont hätte! Dr. Rudolf Dammert Mains anbahnte. 9 rd r ** ——— ———— ů das Geheimnis über der Grenze Mühſam ſchleppte Hedwig ſich aufwärts der Grenze zu. Endlich hatte ſie die Höhe zwiſchen Freyſtadt und Leſſen erreicht. Sie warf ſich ins Heidekraut und lag wie zer⸗ ſchlagen, zerſchlagen an Leib und Seele. Scharf pfiff der Wind durch die Sträucher. Aber die Sonne meinte es gut; ſie breitete über das junge Weibsding ihre Wärme wie eine brave Hülle. Weit offenen Blicks ſtarrte Hedwig in die blaue, unendliche Wölbung, ſinnierte und flennte zwiſchen⸗ durch. Sie empfand Leid und zugleich Freude, Verzagtheit und Zuverſicht und was in einer zwanzigjährigen Bruſtkammer eben aufgeſtapelt liegt und dann heraus⸗ wirbelt, wenn das Geſchick plötzlich kraus und verworren daherkommt. Halbwegs wieder ausgeruht, erhob ſie ſich und blickte nochmals zurück über Freyſtadt nach Neu⸗ deck. Es hatte ihr dork gut gefallen, Hed⸗ wig konnte ſich nicht beklagen, die Leute hatten es immer gut mit ihr gemeint. Daß eben jetzt das dahergekommen war, ſo plötzlich—— ſie hatte ihn ja vom Herzen lieb—— es ſollte auch bald Hochzeit ſein. — Da zog er mit den Freiſchärlern los, und die Ruſſen hatten ihn weggeſchoſſen wie einen Haſen—— Hedwig lehnte ſich an einen mutterſeelenallein ſtehenden Lärchen⸗ ſtamm— ein ſchweres, erleichterndes Schluchzen drang aus ihrer Bruſt.„Weine dich nur aus, Mädel“, hatte der alte Ohm zu ihr geſagt, als ſie ihre Mutter verlor. Und wahr: es iſt das Beſte was ein ver⸗ zagter Menſch tun kann. Der alte Ohm wird Augen machen, wenn ſie ſo daher⸗ kommt. Aber der hatte keine mehr gemacht; er hatte ſie vor einigen Monaten für immer geſchloſſen. Trotzdem hatte ſie bei ſeinen Verwandten bleiben können— für die gewiſſe Zeit natürlich. Es ging alles gut vorüber und ein Platz für das Kind wurde auch gefunden. Allerdings keiner wie ihn Hedwig gern gehabt hätte— ganz deutſche wären ihr lieber geweſen. Auch ſoll die alte polniſche Poſthalterin biſſig ſein, ging die Rede, und geizig obendrein. Aber Hedwig hatte keine Wahl. Man hatte ihr einen polniſchen Schein vorgelegt, und in ihrer Bedrängnis hatte ſie unterſchrieben— und Hedwig hatte kein Kind mehr gehabt. Den Namen des Vaters aber hatte es doch be⸗ kommen: Peter. Das war eine kleine Freude. Hedwig kehrte nach Neudeck zurück und wurde wieder aufgenommen— nur dürfe ſie nicht mehr ſo heimlich verſchwinden. Eines Tages, im zweiten Jahr darauf, war Hedwig doch wieder weg und heimlich über die Grenze nach Leſſen. Gegenüber der Poſthalterei lauerte ſie, das Kopftuch tief in die Stirn gezogen, auf daß man ſie nicht erkenne. Sie ſtand in ein Haustor gedrückt, denn es regnete ununterbrochen. Erſt am Nachmittag hörte es auf zu regnen und die Sonne brach durch. Nun werde ſie ihr Kind ſehen— ihren Peter.—— Vielleicht geht es ihm ſchlecht, wird drangſaliert von den alten, verbiſſenen Poſthaltersleuten—— Da— da kam aus dem Haus angezappelt — pausbackig und in einem ſchönen Kleid⸗ chen— ihr Peter—— kam an der Hand einer großen, ſtarken Magd, und in der Tür ſtand die Poſthalterin und blickte auf das Kind wie eine alte Gluckhenne. Hed⸗ wig trat raſch ins Haustor zurück. Sie hätte laut aufjauchzen können— ihr Peter—! Weit hinten und vorſichtig folgte ſie der Magd und dem Kind. Außerhalb des Orts trat ſie wie zufällig zu dem Paar.„Iſt das ein liebes Kind— wie heißt es denn—? Peter—? Das Peterchen iſt ein liebes und ſchönes Bübel—!“ Lange hatte Hedwig mit dem Kind ſo geſprochen, und das Kind war nicht im geringſten verſchüchtert. Alles wäre nicht ſo ſchlimm geweſen, wenn nur die große, ſtarke Magd beſſer Deutſch ge⸗ konnt hätte—— Hedwig kehrte wieder heim und wurde von ihrer Dienſtfrau doch wieder auf⸗ enommen. Und Hedwig hatte wieder zwei ange Jahre ausgehalten— aber wie ſchwer—— Die Dienſtfrau war längſt hinter Hedwigs Geheimnis gekommen. Eines Tages nahm ſie Hedwig zu ſich in die Stube.„— und ſo machſt du dich alſo auf, Hedwig, und ſuchſt dir einen Dienſt⸗ platz über der Grenze, daß du in der Nähe deines Kindes ſein kannſt.“ Hedwig riß weit die Augen auf. Dann heulte ſie her⸗ aus, was ſie konnte. An der breiten Bruſt der braven, oſtpreußiſchen Bäuerin weinte ſie ſich eine Berglaſt vom Herzen—„Ja, wenn die Frau im Dienſtbuch nicht ver⸗ merke, daß ich unverläßlich, weil ich ſchon zweimal heimlich durch bin——“ Und Hedwig hatte in Leſſen einen Dienſt⸗ platz bekommen, einen ſchweren und ſchlech⸗ ten. Aber ſo ſchlecht hätte er gar nicht ſein können—— Wie ſie mit Peter außerhalb des Orts wieder zuſammengekommen war — und weil ſie mit ihm allein ſein wollte — warf ſie ſein Hütchen heimlich ins Weidengebüſch, daß die Magd weit zurück⸗ ehen mußte, um es zu ſuchen. Inzwiſchen atte Hedwig ihr Bübel geherzt und ge⸗ küßt und ihm recht lieb und eindringlich zugeſprochen, nur immer fleißig deutſch zu reden.„Weißt, deine Mutter iſt nämlich auch eine Deutſche— nur wiſſen darf es niemand—“ Und weil Peter ganz unver⸗ mittelt und natürlich fragte:„Biſt leicht du meine Mutter?“ und die Magd eben zu⸗ rückkam, holte ſie den Hut ſelber aus dem Gebüſch, ſie hätte ſonſt laut herausſchreien müſſen— ſo glückſelig war ſie—— Nur wiſſen durfte es niemand—— Man hatte es aber doch erfahren— freilich erſt nach zwölf langen, ſorgenſchweren und glück⸗ reichen Jahren, in denen ſich Hedwig her⸗ untergerackert vom Morgengrauen bis in die Nacht, faſt ohne Lohn und wenig Eſſen, aber ſie war glücklich Alle Monate einmal hatte ſie ſich aus dem Haus geſchlichen und war heimlich mit ihrem Peter zuſammen⸗ gekommen. Der wuchs geſund und ſtark heran und bekam ganz das Ausſehen ſeines gefallenen Vaters. i Und dann kam der harte Schlag. Hedwig lehnte an der Stalltür, blaß wie die Mauer. Der Dienſt war ihr aufgekündigt. Vom Kommiſſar hate ſie den Auftrag bekommen, binnen zwölf Stunden das Land zu ver⸗ laſſen. Sie packte ihr Bündel und wußte nicht, daß ſie's packte. Sie wußte nur, daß ſie gegenüber der Poſthalterei unter dem alten Haustor ſtand wie vor zwölf, vor vierzehn Jahren, wußte nur, daß ſie auf Peter wartete, um Abſchied zu nehmen, wußte nur, daß ein Gendarm ſie hervor⸗ geholt, um ſie über die Grenze zu bringen. Da ſtand ſie nun auf der gleichen Höhe, am gleichen Lärchenſtamm. Da ſchnitt es an Jem Herzen langſam und mit tiefen Schnitten. Das Leben war ihr abgefallen, abgeſunken, abgeronnen. Müde war ſie, lebensmüde. Wie damals pfiff der Wind über das Heidekraut, wie damals breitete die brave, gute Sonne ihre Wärme über eine arme, gequälte Magd, der man das Letzte genommen. Wenn es keine Sünde wäre, ein Ende zu machen— was hatte ſie noch vom Leben? Da ſchallte ein heller Ruf über den Hang:„Mutter!“ und noch einmal:„Mutter!“ Hedwig riß den Kopf herum. Mit aller Gewalt mußte ſie ſich aufrechthalten. Sie umſchlang den Lärchen⸗ ſtamm und krampfte die Finger in die Rinde. Bis zum Hals herauf hämmerte es aus ihrer verhärmten, verkümmerten Bruſt. Dieſe plötzliche, unerhörte Wendung kam zu raſch für ſie. Hätte ihr Bub ſie nicht aufgefangen, ſie wäre umgefallen wie ein Stück Holz Peter ſetzte ſie ins weiche, dichte Heidekraut und ſetzte ſich neben ſie. Und Peter mußte ihr erzählen: Daß man ihm brühwarm zugebracht habe, wer eigentlich ſeine Mutter ſei— eine verlogene, ver⸗ tragsbrüchige Magd, die ihr Bündel hatte ſchnüren müſſen, die man auf die Straße gejagt, die vom Gendarm als landesver⸗ wieſen über die Grenze gebracht worden ſei So eine ſei ſeine Mutter und er könnte 15 in die Haut hinein ſchämen Peter habe ſich aber nicht geſchämt. Er hatte ſich nicht Zeit genommen, ſein Bündel zu packen. Für Hedwig war alles wie ein Traum. Sie hatte die Arme um ihren Jungen ge— ſchlungen und blickte weitoffenen Augs in die blaue, unendliche Wölbung wie damals. Dann ſchritten Mutter und Kind Hand in Hand der geliebten oſtpreußiſchen Heimat zu. Franz Hatlquf das Allenkal auf den 7-Uhr-Expreß Steff hatte ſeit kurzem wieder begonnen, Pläne zu ſchmieden. Arbeit, dieſes köſtliche Erfülltſein im Können und Bewähren, war ihm wieder geworden. Nur etwas hing Steff noch an. In ſeiner böſeſten Verzweiflung, als er überhaupt nicht mehr an Arbeitszuteilung glaubte, hatte er ſich mit ein paar üblen Kumpanen eingelaſſen. Nein, etwas richtig Böſes hatte er nicht getan. Nur Waren, über deren Herkunft er nichts Genaues wußte, für ein paar Cents Gewinn in den Altwaren⸗ geſchäften Brooklyns verkauft oder in Leih⸗ häuſern auf ſeinen Namen verſetzt und den Kerlen das Geld abgeliefert. Man hatte ihm einen Eid abgenommen, darüber ewig zu ſchweigen— und wenn er den brechen würde, ſollte einer der ihm den Namen nach unbekannten Männer Auftrag bekommen, ihn glattweg zu erſchießen. Zuerſt war es reiner Leichtſinn geweſen. Man hatte ihm auch die Sache mehr als einen romantiſchen Spaß geſchildert. Aber dann bemerkte er, wie einer der Männer nach dem anderen von einer unſichtbaren und unbekannten Führung kleine Zettel mit großen Aufträgen erhielt. Jeder, den das Los traf, war bleich geworden und ſofort aufgeſtanden und gegangen. Wort⸗ los——. Einer hatte ihm etwas zugeflüſtert: „Verflucht, wenn ich das nur geahnt hätte!“ „Was iſt es denn?“ wollte Steff damals wiſſen.„Tu's doch einfach nicht, wenn es ein ſolcher Wahnſinn iſt, wie du ſagſt—“ „Der Eid!“ erwiderte jener tonlos.„Ich habe Frau und Kinder— ſonſt———“ „Sonſt?“ ö „Na— ich würde mich wahrhaftig lieber erſchießen laſſen.“ Am gleichen Abend noch war der Ueber⸗ fall auf das Bankauto ausgeführt worden. Drei Männer kamen dabei ums Leben. Steff ahnte den Zuſammenhang. Doch immer wieder wies er die düſteren Ge⸗ danken von ſich. Er tat, als habe er die ge⸗ heimen Beſprechungen nie erlebt. Er be⸗ ſuchte keine der Zuſammenkünfte mehr und wiegte ſich in dem Glauben, damit ſei für ihn alles erledigt. Seine Arbeit verrichtete er ſo gut, daß der Vorarbeiter ihn wieder⸗ holt beſonders lobte. Bis zum 23. Oktober. An fenem Nach⸗ mittag, als er ſein enges Zimmer in der Hinterhofwohnung betrat, wartete ein un⸗ belannter Mann auf ihn. Steff wollte Licht anzünden, doch der Fremde fiel ihm in den Arm. „Die Gaslaterne vor dem Fenſter iſt hell genug. Ich will nicht geſehen werden. Das Komitee ſchickt mich.“ „Das Komitee? Wer iſt das eigentlich?“ „Pſt! Wer den Namen nennt, iſt am nächſten Tage tot— wenn er ihn über⸗ haupt nennen kann! Weißt du, was dies iſt? Nein? Eine Dynamitpatrone. Die Schnur brennt fünf Minuten lang, genau. Du kennſt die große Brücke bei dem Ort Mells? Am zweiten Pfeiler haſt du die Patrone niederzulegen. Dann zündeſt du die Schnur an und rennſt fort. Hier auf dem Zettel iſt alles weitere angegeben!“ Steff ſtand da, im halbdunklen Zimmer. In einer Hand den Zettel und in der an⸗ deren die Patrone. Der Mann war ſofort gegangen. Was verlangte man von ihm? Das war doch Wahnſinn! Sollte er die Brücke in die Luft ſprengen? Und warum? Wer hatte einen Vorteil davon?„24. 10.— 19 Uhr 07 Brücke“— weiter nichts war auf dem Zettel zu leſen. Dieſe Mitteilung war mit der Schreibmaſchine geſchrieben. Den Namen des Mannes kannte er nicht. „Geh' zur Polizei“, raunte eine Stimme in ihm. Zur Polizei— ja. Aber würde ſie ihm glauben? Hatte er nicht einen Eid geleiſtet? Wußte er nicht, daß er ſpäteſtens am Ein⸗ gang zur Polizeiſtation erſchoſſen werden würde, aus irgendeinem nie auffindbaren Hinterhalt? Steff ſchlief in dieſer Nacht kaum. Er ging auch am Morgen nicht zur Arbeit. Ein entſetzlicher, feuchtkalter Oktobertag trieb ihn durch die menſchenüberfüllten Straßen New Yorks. Schweiß rann ihm von der Stirn. Der Ort Mells— dort wohnten ſeine Eltern. Es war nicht weit von der Stadt entfernt. Gegen Mittag machte er ſich zu Fuß auf den Weg. Im Dämmer kam er an. Seit langem hatte er ſich nicht zu Hauſe ſehen laſſen. Wie oft war ihm geſagt worden, das Leben in der Stadt ſei ſchwer und ſchlecht und hier auf dem Lande könne ein tüchtiger Kerl mit beſcheidenen Anſprüchen ſich immer ernähren!—— Der Alte ſaß in der Stube und ſchmauchte die Pfeife Er grüßte den Jungen kurz und hieß ihn Platz nehmen. „Biſt du auch mal wieder da?“ „Ja— wo iſt Mutter?“ „Mutter kommt mit dem Zug nachher aus Munke. Sie war bei Irma, weil doch ein Kind krank iſt. Nun, wo du da biſt, ſind wir am Abend nicht allein.“ „Nein!“ ſagte Steff heftig.„Ich muß vorher weg. Mit welchem Zug kommt Mutter?“ „n paar Minuten nach ſieben läuft er auf der Station ein. Cläre will ſie ab⸗ holen. Ihre Herrſchaft hat ihr heute abend frei gegeben. Sie wird bei uns ſein und hat dir noch geſchrieben, daß du man auch kommen ſollſt, damit wir zu ihrem Ge⸗ burtstage alle beiſammen ſind.“ Der Brief mußte wohl mit der zweiten Poſt gekommen ſein, nachdem Steff ſchon fortgegangen war. Er hatte ihn nicht er⸗ halten. Die Patrone in ſeiner Rocktaſche brannte wie glühendes Eiſen: er ſollte den Zug in die Luft ſprengen, mit dem ſeine Mutter heimkehrte! 19 Uhr 07———. Konnte es Grauſameres, Wahnſinnigeres geben? Durfte man Derartiges von einem Menſchen verlangen, der nicht einmal 8 was dieſe lächerlich wichtigen Verſammlungen bedeuteten, die ſich mit tauſend undurchdringlichen Geheimniſſen umgaben? Was forderte man von ihm, der keine andere Abſicht hatte, als ehrlich und brav ſeine Arbeit zu tun, der im nächſten Jahr heiraten wollte, von ihm, der in einer verzweifelten Laune von einem Schurken überredet worden war, dieſem„Bund“ bei⸗ zutreten? „Arbeit?“ hatte man ihm damals ins Ohr geraunt.„Leere Verſprechungen— bei uns lannſt du einmal reich werden!“ Wenn man dreißig Jahre alt und vier Jahre lang arbeitslos iſt, kann man ſowas glauben— allerdings nur ſo lange, bis es ſich zeigt, daß ſich alles ganz anders ver⸗ hält! Nun ſchleppte er dieſen Irrſinn, dieſen Eid, dieſe Dummheit mit ſich umher! Sollte er den Befehl einfach nicht ausführen und ſich bei den Eltern verſteckt halten?. Eid— dachte Steff— iſt doch aber Eid! Wie es auch iſt—— einen Schwur darf man niemals brechen. Auch nicht, wenn man die eigene Mutter, wenn man fünfhundert Menſchen, die man nicht kennt, die einem nichts getan haben, umbringen ſoll? Er ſah plötzlich einen Zug mit Getöſe in die Luft geſprengt, ſah Blut, zerfetzte Leiber, hörte das Stöhnen Verwundeter. Wortlos rannte er hinaus in den Abend—. 19 Uhr! Der Zug näherte ſich mit 90⸗ Kilometer⸗Geſchwindigkeit der Brücke. Nie⸗ mand ahnte, welches Schickſal ihm begegnen ſollte.— Im Schatten der Brücke ſtand Steff. Seine Hände zitterten. Eine kleine Tannenpflanzung verbarg ihn e Blicken.— 19 Uhr 02!— Er zündete die Schnur an— jetzt— jetzt mußte er laufen —— die Patrone neben den Brückenpfeiler legen— laufen— laufen—! Seine Füße rührten ſich nicht. Die Schnur glomm ſeitlich ſeiner rechten Hand; die Finger der linken umkrallten die Patrone.— Steff ſtand reglos— keines Gedankens und keiner Bewegung fähig— da donnerte ſchon der Zug heran———. Steff ließ das glimmende Ende der Schnur fallen und ſtarrte auf die Brücke. Die Lokomotive verlangſamte das Tempo. Dumpf dröhnte das Metall, und nun rollten die Wagen über die ſchwebenden Schienen — vorüber———. Als der letzte Wagen mit ſeinem roten Licht im Dunkel hinter einer Kurve ver⸗ ſchwand, ſchrie Steff auf. War es Glück, war es Verzweiflung, was ihn ſchreien ließ? Er ſchrie lange und ſchrecklich wie ein verwundetes Tier. Der Feldgendarm hörte den Schrei, ging ihm nach und fand einen Mann ſteif wie aus Erz in der Tannenpflanzung ſtehen, hörte ihn weiter ſchreien. Seine Hand um⸗ preßte etwas. „Was machen Sie hier?“ Da Steff nicht antwortete, wollte der Beamte ihm die Hand öffnen. „Nicht!“ rief Steff.„Laufen Sie, Sir! Es iſt Dynamit! Sonſt gehen Sie mit mir in die Luft———“ Der Gendarm ſah die verkohlte Schnur am Boden. Er erkannte, daß die Zündung aus irgendeinem Grunde verſagt hatte. Im Kriege hatte er oft mit Dynamitpatronen arbeiten müſſen. Sanft führte er Steff auf den Weg. „Ich ſollte den Zug in die Luft ſprengen. Erſchießen Sie mich doch auf der Stelle!“ brüllte er den Gendarm an. Der Mann führte ihn beſonnen weiter und lieferte ihn auf dem Polizeiamt ab. Steff ſaß kaum auf der Pritſche, ihm war kaum die nicht explodierte Patrone ab⸗ genommen, da ſchlief er bereits vor Ent⸗ kräftung ein. Natürlich wurde er vernommen. Er mußte, wie jeder andere Verbrecher, Ver⸗ höre beſtehen. Man konnte ſich zunächſt kaum etwas erklären— dann tauchte eine beſtimmte Vermutung auf. Doch Steff ſchwieg. Er legte den Zettel vor, wies auf die Patrone, ſagte, was ſein Auftrag ge⸗ weſen war— im übrigen blieb es bei ſeinem Eid. Man ſolle ihn erſchießen— einen Eid breche er nie und nimmer. De habe ſich ſelbſt in die Luft ſprengen wollen, und das ſei nur nicht geſchehen, weil die Patrone verſagte. Wie die chemiſche Unter⸗ ſuchung ergab, mußte ſie verſagen, denn ſie enthielt keinen Sprengſtoff, ſondern ein gefahrloſes Pulver. Dieſe Tatſache führte zu des Rätſels Löſung. Die Gangſter waren angeführt worden. Man hatte ihnen von höherer Stelle dieſe ungefährlichen Patronen in die Hände geſpielt, um ſie endlich zu fangen. Und man fing ſie, ob⸗ gleich Steff nichts verriet. Seine in Wahr⸗ heit paſſive Rolle wurde mühelos erwieſen. In ſeinem tatenloſen Schweigen hatte er das Attentat auf den Zug verhindert, das ausgeführt werden ſollte, weil ein den Verbrechern gefährlicher höherer Polizei⸗ beamter des Gangſterdezernats damft fuhr, der bereits der Bande auf die Spur ge⸗ kommen war. Drei Tage ſpäter wurde Steff entlaſſen — befreit von allem Verdacht. Aber er iſt ein ganz anderer Menſch geworden ſeitdem. Er will nicht mehr reich werden und iſt in der Heimat geblieben. Christoph Wäolter Drey eee ee eee eee Eichel die in führte,“ ind. L ſmaen 2 ziger buntdet cht, N 60 6 well ſeiß 75 iſt? He von 9— der Bi geht na wurde au hingettg wmeldet o. jdder bis ber, den 1 eifillen. ęellen ka e en Ni 2 es, wen Fben ein der lezte al gor Anti nn nuß jede dukt laß nan Niger Nahr Ver de Stinn. Der en En abe, der des Nah ſcein kan niht. 2 coll. in due al 2 Aue l 0 Vrurdnn de gil, ö er N det am J. dan nal gen nit ſen der 1 en ler en ei. err eee 4 6 r laſſe man ihn nicht anſtehen, ſodern gehe zur Cin Noll d auf gun Ein bedeutſamer Ruf iſt an das deutſche Volk ergangen. Ein Bekenntnis wird es ablegen zum Werk des Führers, zum Führer und damit zu 1952 ſelbſt. Denn das iſt das Große unſerer Zeit, daß unſer Volk einen ge⸗ raden, ſtolzen Weg ſchreitet, ſich nicht nur innerhalb kurzer Zeit aus den Feſſeln der Not befreit hat, ſondern auch mit aller Tatkraft am Werke iſt, ſich ſein eigenes Lebensgeſetz zu geben. Es folgt einer Führung, zu der es mit gläubigem Vertrauen aufblickt. Wenn es in den nächſten Tagen ein Bekenntnis ablegen wird, ſo iſt dieſes Bekenntnis nichts geringeres als ein Bekenntnis zu ſich ſelbſt und ſeinem Wollen, ſeinem Vollbringen. Wenn wir, um zu vergleichen, ein wenig in die Gefchichte zurückgreifen, finden wir woh manchen großen Aufruf, der an unſer Voll ergangen iſt. Und ſtets hat das deutſche Volk, wenn das Schickſal hart an die Pforten pochte ſeine Pflicht getan, ſich mit eiſerner Entf ſchloſſenheit zu ſeinen Aufgaben geſtellt. Stetſ aber iſt ſolcher Wille und Einſatz auch 0 worden. Wenn fremde Eroberer ihre Han nach deutſchem Land ausſtreckten und das Vo in heiligem Verteidigungskampfe dagegen auf ſtand, ſo war dieſer Abwehrwille von df Vorſehung geſegnet. Der Ruf, der jetzt an das deutſche Volk e geht, iſt ganz anderer Art. Ein Ruf ds Friedens iſt es, und er ſchließt ſchon ſe ſelbſtverſtändliche Antwort ein. Denn welch Deutſche wäre bereit, das große Werk s Führers, das ſtolze Aufbauwerk des eigekn Volkes zu verleugnen? Ein Werk, das eberin den letzten Tagen die Erfüllung einer tauſad⸗ jährigen Sehnſucht gebracht hat? Ein Volk iſt aufgerufen zu einem Bekent⸗ nis zu ſich ſelbſt. Dieſes Bekenntnis iſt das Siegel unter eine geſchichtliche Entwicklng, die in Jahrhunderten durch manchen Iſtum führte, aber in dieſen Tagen ſchönſte Erfülung fand. Wie könnte ſolches Bekenntnis auf un⸗ ſerem Volke etwas anderes ſein als einſin⸗ ziger Jubelruf, wie er den Führe um⸗ brandet hat, als er aus ſeiner Heimat* kehrte, die er ins Reich heimgeführt hi? 34. wo bleibt zenn mebe Wahlkarte? So wird ſich ſchon mancher 1 1 haben, weil ſeine Mitbewohner im Hauſe ile Karte ſchon zugeſtellt erhielten. Was da z machen iſt? Heute Samstag und morgen Sonntag, von 9—19 Uhr, liegt die Stimmirtei auf der Bürgermeiſterei, Zimmer 17,/ auf, da geht man hin und bringt es vor vielleicht wurde auch die Stimmkarte an die cke Adreſſe hingetragen, weil man ſich noch ncht umge⸗ meldet oder wieder angemeldet hat Das muß jeder bis Sonntagabend, 7 Uhr, fledigt ha⸗ ben, denn jeder Deutſche hat ſeinſ Pflicht zu erfüllen. Nur ehr⸗ und gag Ge⸗ ſellen können ſich von ihrer Pflick ausſchlie⸗ ßen! Nicht an der Wahlkaſtei liegt es, wenn du nicht drin ſtehſt,ſondern an jedem einzelnen liegt das. Beſoners wer ſeit der letzten Wahl bis zum 10. Afil 20 Jahre alt geworden iſt, muß wee, der Wahl⸗ kartei nachſehen. Für raſcheſtſ Klarſtellung muß jeder einzelne beſorgt ſeiſ Iſt auf der Benachrichtigungskarte irgend in Fehler, ſo Bürgermeiſterei, wo es berichgt wird. Am Wahltage iſt dazu keine Zeit mehr. Wer verreiſt, braucht inen Stimmſchein! ö Wer keine Möglichkeit haf am Wahltage ſein Stimmrecht an ſeinem Vohnſitz auszu⸗ jüben, der braucht einen Stimſchein, den ihm das Wahlamt ausſtellt. Mifdieſem Stimm⸗ ſchein kann er außerhalb 1 Wahllokal wählen. Das gilt auch für ranke Leute, die evtl. in Mannheim im Knnkkenhauſe ſind. Tue alſo jeder ſein Pflicht! 15 Wer iſt wahlbeechtigt: Wahlberechtigt iſt, wer im Wahltag(10. April) nach dem unc und den Verordnungen dazu vorläfig als Reichsbür⸗ ger gilt, ſowie derjenige deutſche Staatsan⸗ gehörige deutſchen oder awerwandten Blutes, der am Wahltag 20 Jahn alt wird. Rheinberger Der Führer gab der Jugend wieder eine hoffnungsfrohe Zukunft. Wir alle ſtehen zu ihm am 10. April und geben ihm unſer Ja. CCC ã ͤ dß0ßß0ꝗä³ ãſã ͤVTbbbPbbbbTbTbPbPbPTPTPTbTPTPTPbPTPTPTPTGTPTPTPTbTPTbTPTbTbTTbTTbTbTbTTb En Von- kin Rech- En funrer! C ⁰ A Add ˙... dd Seht die Slimmlartei ein! Sichert euer Stimmrecht!) Auch heute richten wir dieſen Ruf nochmals an alle Wahlberechtigten Viernheims! Ueber⸗ zeugt euch von der Richtigkeit der Kartei! Das eine müßt ihr gewärtig ſein: Ohne Ein⸗ tragung in die Stimmkartei kein Wahlrecht! Dieſelbe liegt heute Samstag noch bis 19.00 Uhr und morgen Sonntag, durchgehend von 9—19.00 Uhr auf dem Rathaus— Zimmer 17— zu jedermanns Einſicht offen. Niemand kann alſo mit dem Einwand kommen: „ich hatte keine Zeit, um nachzuſehen!“ Mor- gen haben beſtimmt alle Zeit! Und da wird ſelbſtverſtändlich erwartet, daß beſonders die kommen, die ſeit der letzten Wahl Wohnungs⸗ wechſel vorgenommen haben und ſämtliche jung verheiratete Eheleute. Einwendungen gegen die Richtigkeit der Kartei können ſchriftlich oder mündlich während der Offenlegungsfriſt zu Protokoll gegeben werden. * Das KdFF.⸗Monatsheft bringt jeden Monat ein ausführliches Pro⸗ gramm über die Veranſtaltungen in unſerem Kreiſe. In herrlichen Bildern und erklärendem Text erſchließt ſich uns auch im Wanderpro⸗ gramm die vielgeſtaltige Schönheit unſerer deutſchen Heimat. Das Monatsheft berichtet in Wort und Bild über die Arbeit der NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ und iſt durch ſeine Aufſätze ein Wegweiſer unſeres Lebens in der Er⸗ holungsſtunde und in der Freizeit. Es zeigt uns auch die vielen Möglichkeiten auf, nach denen wir uns alle beteiligen können an dem Die nationalſozialiſtiſche Wehrmacht ſchützt Arbeit und friedlichen Aufbau. Der Dank dem Schmied des deutſchen Schwertes: Am 10. April: Dein Ja dem Führer! rr großen Gemeinſchaftswerk der NSG„Kraft durch Freude“. Das Kd§⸗Monatsprogramm iſt zu Beginn eines jeden Monats auf der Geſchäftsſtelle der DAß, bei den Blockwaltern und bei den Kdß⸗Betriebswarten für 10 Pfg. erhältlich. * Von der Untererhebſtelle. Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, wird die an⸗ ſtelle der aufgehobenen Untererhebſtelle ge⸗ ſchaffene Zahlſtelle in den bisherigen Räu⸗ men weitergeführt. Zahltage ſind: Montag und Freitag, jeweils vormittags von 8—12 Uhr.(Amtliche Mitteilung folgt). Vom Standesamt. Der Klapperſtorch, der im letzten Monat wieder ſeinen Einzug bei uns gehalten hat, hat unſerer Gemeinde im Monat März einen reichen Kinderſegen ge⸗ bracht. Nicht weniger als 28 junge Erden⸗ bürger erblickten im Frühlingsmonat das Licht der Welt. Die Zahl der Heiratsluſtigen hin⸗ gegen war gering. Es wurden nämlich nur 2 Paare getraut. Schnitter Tod, der im Frühjahr immer reiche Ernte hält, hat 9 Per⸗ ſonen heimgeholt. Feuerwehrebung fällt aus. Die für Sonntagfrüh angeſetzte Feuerwehrübung fällt aus. 67 gebührenpflichtige Verwarnungen Im Monat März wurden durch die hieſigen Polizeibeamten insgeſamt 67 gebührenpflich⸗ tige Verwarnungen ausgeſprochen. Wieder waren die Mehrzahl der Verwarnten Verkehrs⸗ ſünder und ſolche, die die Ortsſtraßen nicht in ſauberem Zuſtande hielten. Auch wegen Nichtmeldung des Umzugs innerhalb des Ortes mußten einige verwarnt werden. In dieſem Zuſammenhang ſei wiederholt darauf hinge⸗ wieſen, daß jede Wohnungsänderung auf dem Meldeamt der Ortspolizeibehörde zu melden iſt, widrigenfalls eine gebührenpflichtige Ver⸗ warnung bzw. eine Strafanezige erfolgt. Be⸗ ſonders jetzt bei Ausgabe der Wahlbenachrich⸗ tigungskarten, hat ſich dieſer Mißſtand wieder deutlich bemerkbar gemacht. * Fleiſchvergiftung. Zwei junge Leute von hier, die am vorletzten Sonntag in einer Wirtſchaft in einem Orte an der Bergſtraße rohen Schinken verzehrten, erkrankten kurze Zeit darauf unter Vergiftungserſcheinungen. Neben Uebelkeit und Erbrechen wirkte ſich die Vergiftung auch auf die Sehkraft der Augen aus, ſodaß die beiden Erkrankten in das Mannheimer Krankenhaus verbracht werden mußten. Der ärztlichen Kunſt gelang es, durch durch Einſpritzen von Gegengiften den Ver⸗ giftungsprozeß aufzuhalten, ſodaß es hoffent⸗ lich gelingt, den beiden Bedauernswerten ihre Geſundheit und die Sehkraft der Augen zu erhalten. Die Geſundheitspolizei iſt mit Auf⸗ klärung des Falles beſchäftigt.— Dieſes Vor⸗ kommnis muß wieder allen eine Warnung ſein, kein rohes Fleiſch zu genießen. * Der Goetheſchulhof wurde in⸗ ſtandgeſetzt. Der Knaben⸗ und Mädchen⸗ ſchulhof in der Goetheſchule, der Tummelplatz unſerer Schuljugend während den Unterrichts⸗ pauſen, hat ein neues Geſicht erhalten. Der ganze Hof wurde mit Teerpflaſter verſehen und 3 e 55 7 e dit SchH, EN FRUHUNSsBO TEN iſt ſo für die Kinder ſehr geſundheitdienlich. Die Staubentwicklung wurde gebannt, auch wird nicht mehr ſoviel Sand und Schmutz in die Schule getragen. Die Kinder werden ſich nach den Oſterferien ihres neuen Tummel⸗ platzes gewiß ſehr freuen. Dienſtnachrichten. Lehrer Karl Speng⸗ ler dahier wurde mit Wirkung vom neuen Schuljahr ab eine Schulſtelle in Groß-Um⸗ ſtadt übertragen. Lehrer Spengler ſtand 15 Jahre im hieſigen Schuldienſt. Gehwege werden wieder verbeſ⸗ ſert. Die Herſtellung der Gehwege, die im letzten Jahr begonnen wurde, wird in nächſter Zeit fortgeſetzt, ſodaß bald die Bürgerſteige in allen wichtigen Verkehrsſtraßen, zur Freude der Anwohner, mit Teerpflaſter verſehen ſein werden. Unterſtützt deshalb den Schönheits⸗ ſinn unſerer Gemeindeverwaltung und ſorgt durch Reinhaltung der Ortsſtraßen für Ver⸗ ſchönerung unſeres Straßenbildes. Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Kienle, Adolf⸗ Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. Mannheimer Mai⸗ Pferderennen Nachdem der Badiſche Rennverein vor kur⸗ zer Zeit ſeine 5 großen Hauptrennen ausge⸗ ſchrieben hatte, legt er nunmehr die Geſamt⸗ Ausſchreibungen vor. Die kaſſiſchen Prüfun⸗ gen: Badenia, Saarbefreiungspreis und Stadtpreis, die mit 16000 Mk. bzw. je 10 000 Mk. ausgeſchrieben ſind, werden den einzelnen Tagen den ſportlichen Höhepunkt verſchaffen. Im ganzen werden diesmal Mk. 90 000.— an Preiſen für die drei Maitage ausgeſetzt, damit iſt eine erfreuliche Aufbeſ⸗ ſerung um 8000 Mk. zu verzeichnen, die ſich in erſter Linie auf die mittleren und kleineren Konkurrenzen verteilt. Der erſte Tag, 8. Mai, ſteht im Zeichen der Erinnerung an die Saar⸗ befreiung, es gelangen fünf Prüfungen auf der Flachen und drei Hinderniskonkurrenzen zur Entſcheidung. Die Badenia⸗Veranſtaltung am 10. Mai iſt in erſter Linie dem Amateur⸗ und Wehrmachtsſport gewidmet, auch hier iſt das Programm recht bunt zuſammengeſetzt. Am letzten Sonntag, 15. Mai, läßt die Tages⸗ karte gleichfalls an Vielſeitigkeit nichts zu wünſchen übrig, hier ſteht neben 2 Amateur⸗ reiten noch der Amazonenpreis, ein Flach⸗ rennen für Rennreiterinnen, zur Entſcheidung an; an allen drei Tagen werden je acht Kon⸗ kurrenzen gelaufen. Die Ställe werden dem Badiſchen Rennverein für ſeine Bemühungen ſicher Dank wiſſen, was in einem guten Nen⸗ nungsſchluß zum Ausdruck kommen ſollte, deſ⸗ ſen 1. Termin am 5. April anſteht. Briefkaſten der Schriftleitung B. M. Wir haben Ihre Anfrage dem Vor⸗ ſitzenden des Verſchönerungsvereins unter⸗ breitet und folgenden Beſcheid erhalten: Es iſt ſchwer, über den Urſprung und die Bedeutung der ſogenannten„Johannistrau⸗ bentränk“ Sicheres anzugeben. Daß rings um die intereſſante„Waldinſel“ ein Graben zieht, gleich einem tiefen Burggraben, wiſſen Sie ja. Der Graben, über den eine Brücke führte, war ganz mit Waſſer gefüllt und war für das frü⸗ her zahlreiche Wild eine beliebte Tränkſtelle. So erklärt ſich der 2. Teil des Namens. Wie aber der erſte Teil? Viele glauben, die Wald⸗ inſel wäre vielleicht mit wildwachſenden Jo⸗ hannisbeerſträuchern bepflanzt geweſen. Mög⸗ lich! Es iſt aber auch nicht ausgeſchloſſen, daß der„Kannestraubentränk“ eine viel tiefere Bedeutung zukommt. Sollten nicht in grauer Vorzeit unſere Ahnen dort am Johannestag die jährliche Sonnenwendfeier gehalten ha⸗ ben? Vielleicht bringt die neue„Sippen⸗ und Heimatgeſchichte Viernheim“ darüber Auf⸗ ſchluß. Etwas kühler, doch meiſt trocken Auf der Nordſeite des weſteuropäiſchen Hochdruckgebietes werden noch immer feuchte Meeresluftmaſſen nach Mitteleuropa ver⸗ frachtet, wobei vorübergehend etwas kühlere Luft bei uns eindringt. Doch dürfte der Hoch⸗ druckeinfluß ſich noch verſtärken und im gan⸗ zen das milde und meiſt trockene Wetter erg halten bleiben. Die Ausſichten für Sonntag: Vielfach noch ſtärkere Bewölkung, doch meiſt trocken. Geſchäftliches (Außer Verantwortung der Schriftleitung) Ein Teil unſerer heutigen Ausgabe enthält eine Beilage der Firma Gebrüder Braun, Mannheim, Breiteſtraße K 1, 1, 1-3, die wir der Beachtung unſerer geſchätz⸗ ten Leſer und Leſerinnen empfehlen. Frz. Hofmann Schuhwaren— Adolf Hitlerstr. 20 der Führer in heidelberg Heidelberg. Zur übergroßen Freude der Be⸗ völterung von Heidelberg traf der Führer nach ſeiner großen Rede in Frankfurt a. M. um die Mitternachtsſtunde in der ſchönen Neckar⸗ ſtadt ein. Die Heidelberger, die der Rede des Führers in Gemeinſchaftsempfängen am Laut⸗ iprecher gelauſcht hatten, bereiteten ihm, noch ganz unter dem Eindruck ſeiner mitreißenden Worte ſtehend, bei ſeiner Ankunft am Babn⸗ hof einen ſubelnden Empfang. Trotz der ſpäten Stunde waren die Straßen vom Bahnhof zum Hotel Curopäiſcher Ho“, 2* der Führer Wohnung nahm, dicht be⸗ Auch am Freitag vormittag war die Stadt am Neckar das Ziel Tauſender von Volksge⸗ noſſen, die aus dem Badiſchen und aus dem ganzen Neckartal nach Heidelberg zuſammenge⸗ ſtrömt waren, um den Führer zu grüßen. Als der Führer dann gegen 13 Uhr wieder die Fahrt zum Bahnhof antrat, fuhr er durch ein Spalier von Tauſenden, die dem Füh⸗ 3 für ſeine Anweſenheit in Heidelberg dank⸗ Ein Fußboden ſtürzle ein 4 Tote, 2 Schwerverletzte auf einem Neubau London, 1. April In dem bekannten engliſchen Badeort Black⸗ pool ſtürzte am Donnerstag nachmittag in dem im Bau befindlichen neuen Kaſinogebäude ein hundert Tonnen ſchwerer Zementfußboden ein und Er mehrere Arbeiter unter ſich. Vier der verſchütteten Arbeiter konnten nur tot ge⸗ borgen werden, zwei weitere Arbeiter wurden ſchwer verletzt. Tödlich verunglückt Neunkirchen. An der Ecke Joſef-Bürckel⸗ Straße und der Gneiſenauſtraße ſtieß der Lehrling Karl Ruff ing, der auf dem Fahr⸗ rad die Gneiſenauſtraße herunterfuhr, mit ſol⸗ cher Wucht auf einen Laſtwagen, daß Ruffing tödlich verletzt wurde. Schwere Verkehrsunfülle Mannheim. In den geſtrigen Abendſtunden ſtieß an der Straßenkreuzung G 4/H 5 ein Laſtkraftwagen mit einem Perſonenauto zuſam⸗ men. Bei dem Zuſammenſtoß wurden drei In⸗ ſaſſen des Perſonenautos ſchwer und der Fah⸗ ret leicht verletzt. Die Verletzten mußten mit dem Krankenwagen der Feuerlöſchpolizei nach dem Krankenhaus verbracht werden. Beide Fab gang wurden erheblich beſchädigt. Ueber ie 9 ſind die polizeilichen Erhebun⸗ gen noch im Gange. Bei fünf weiteren Ver⸗ ehrsunfällen wurden vier Kraftfahrzeuge und ein Fahrrad beſchädigt und drei Perſonen zum Teil erheblich verletzt. Schlimme Folgen einer Flaſchenexploſion Gutach i. K. Eine 16jährige Angeſtellte brachte in einer Bierflaſche Kaffee mit in das Geſchäft und ſtellte ſie in die Röhre des Ka⸗ chelofens. Als das Mädchen ſpäter die Flaſche herausnahm und öffnete, explodierte ſie. Einer der umherfliegenden Glasſplitter drang dem Mädchen in ein Auge. Bei der Behandlung im Krankenhaus mußte feſtgeſtellt werden, daß das Sehvermögen verloren war. Laſtzug vom Zug überrannt. Fulda. An einem Bahnübergang unmittelbar vor dem Rhönſtädtchen Gersfeld wurde ein mit ſchweren Baſaltſteinen beladener La ſt wagen von einem Perſonenzug erfaßt. Der Fahrer des Wagens konnte ſich noch durch ſchnel⸗ les Abſpringen retten. während der ſchwere Laſtwagen mehrere Meter mitgeſchleift und vollkommen zertrümmert wurde. Dadurch, daß ſich das Unglück an einer abſchüſſigen Stelle er⸗ eignete, konnte der Lokomotivführer trotz ſtar⸗ ken Bremſens den Zug nicht mehr rechtzeitig zum Halten bringen. Die Schuldfrage wird unterſucht. Von einem Jungſtier angefallen. Birkenfeld. Der in den 70er Jahren ſtehende Landwirt Jakob Schmidt in Niederbrombach war von einem Jungſtier im Stall verletzt und zu Boden geworſen worden. Zwei Tage nach ſeiner Einlieferung ins Birkenfelder Kranken⸗ haus iſt der Verunglückte geſtorben. Zwei Kinder gerettet. Idar⸗Oberſtein(Nahe). An einer ruhigen Stelle in Idar⸗Oberſtein ſpielte ein 6jähriges Mädchen mit ſeinem Zjährigen Schweſterchen am Bach. Plötzlich fiel das jüngere Mädchen ins Waſſer. Die Schweſter ſprang nach. um es zu retten, doch gerieten beide in die Gefahr des Ertrinkens. Ein Mann, der zufällig vorbei⸗ kam, rettete beide Kinder. Acht Meter tief abgeſtürzt. Idar- Oberſtein(Nahe.) Dachdeckermeiſter Gerbardt aus Tiefenſtein ſtürzte bei Ausübung ſeines Berufes in Vollmersbach von einem Neubau ab. Der Abſturz erfolgte aus etwa einer Höhe von acht Metern. Mit ſchweren Verletzun⸗ gen am Kopf und inneren Blutungen wurde r ins Krankenhaus nach Idar-Oberſtein gebracht. Gewaltiges Neuland. Bruchſal. Die Kraichbachentwäſſerung, wozu im Dezember 1933 durch den Reichsſtatthalter der erſte Spatenſtich erfolgte, ſtellt ſich in ihrer Durchführung als den größten landwirtſchaft⸗ lichen Betrieb des Landes dar anſtelle einer früheren Einöde. Von Langenbrücken bis hin⸗ ter Wiesloch, wo meiſt nur ſaures Gras gedieh, meiſt ſumpfiges Bruchgelände lag, ſind rund 1000 Hektar Gelände bereits entwäſſert und dazu 30 km Gräben gezogen. Insgeſamt 400000 cbm Erde wurden bewegt und 700 ha mit Maſchinen umbrochen, 300 ha umfaſſen Wie⸗ ſengelände. Heute erblickt man dort die weiten Flächen fruchtbaren Bodens mit Rekorderträgen an Getreide, Kartoffeln. Rüben und Mais. Bei Langenbrücken ſind 40 ha mit Hanf angepflanzt. Bunte Tageschronik Brand in der Techniſchen Hochſchule ſw. Darmstadt. um 12.45 Uhr entſtand aus noch unbekannter Urſache im Fernmelde⸗Inſti⸗ tut der Techniſchen Hochſchule, Schloßgartenſtr. 8, ein Brand. Dicker Rauch quoll aus dem Dachſtuhl. Die Berufsfeuerwehr unter Leitung von Branddirektor Witzler kämpfte mit drei Leitungen in einſtündiger Arbeit das Feuer nieder. Infolge der ſtarken Rauchentwicklung mußte der Brandangriff mit Gasmasken unter⸗ nommen werden. 5 Der erſte Spargel. Groß⸗Gerau. Ein Bauer in Königſtädten erntete in dieſem Jahre den exſten Spargel. Es waren ſchön ausgewachſene Stangen Al⸗ gemein haben die Niederſchläge der letzten Blitk in den Gerichtssaal Volksverrak und Deviſenvergehen Darmſtadt. Nach mehrwöchiger Verhandlung, die verſchiedentlich durch Pauſen wegen neuer Ermittlungen unterbrochen war. wurde am Donnerstag vom Sondergericht das Urteil gegen die 49 Jahre alte Frau Anna Müller gefällt, die in Offenbach als Prokuriſtin ihres Mannes einen Handel mit Reiſeandenken haupt⸗ ſächlich nach der Schweiz betrieb. Die Angeklag⸗ te wurde ſchuldig befunden des Verrats der deutſchen Volkswirtſchaft und des Vergehens gegen die Deviſen⸗ geſetzgebung in mehreren Fällen. Ste galt als überführt, Bankkonten in der Schwetz unterhalten und verheimlicht zu haben. Sie ſchmuggelte Wertpapiere und Gelder nach Deutſchland ein. Sie leiſtetete ohne Genehmi⸗ gung der Deviſenſtelle Zahlungen an Auslän⸗ der und lieferte ausländiſches Münzgold, das in ihrem Beſitz war, nicht ab. Das Urteil erging auf 4 Jahre Zucht⸗ haus und 60000 R M. Geldſtra fe, Ver⸗ luſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre und Verbot der Ausübung des kaufmänniſchen Berufs auf ebenfalls 5 Jahre. Einziehung von rund 40000 RM. in Wertpapieren und etwa des gleichen Betrages in bar. Die Koſten des Verfahrens trägt die Angeklagte. Die etwa ein Jahre währende Unterſuchungsbaft kam nicht in Anrechnung. Das Urteil des Sonder⸗ gerichts iſt rechtskräftig. In der Urtetlsbegründung verwies der Vor⸗ itzende, nachdem er die einzelnen Fälle der Deviſenvergehen durchgeſprochen hatte, auf die Tage das Wachstum ſehr gefördert. Die Soi⸗ merfrucht iſt aufgegangen und allenthalkn blühen die Pfirſich⸗ und Aprikoſenbäume. Blühende Maiglöckchen. Ellenz(Moſel). In einem Diſtrikt bei Ellaz wurden blühende Maiglöckchen geſu⸗ den. Es iſt eine Seltenheit, ſchon ſo früh dra⸗ 7 in der Natur blühende Maiglöckchen u ehen. Oberdomänenrat Joſ. Mader geſtorben Mainz. Nach längerer Krankheit, aber do unerwartet, verſchied der e Leiter de Heſſiſchen Weinbaudomäne(Sitz Mainz), Ober domänenrat Joſef Mader. er Entſchlafen ſtand im 62. Lebensjahr. Auf dem Gebiete de indirekten Reblausbekämpfung durch Umſtel lung des Weinbaues auf die Amerikaner⸗Unter lagsreben(Pfropfreben) hat er ſich erfolgreich als Spezialiſt betätigt und bahnbrechend im heſ ſiſchen Weinbau gewirkt. Habgier der Angeklagten, die nicht nur, wie ſie ſelbſt zugab, die Steuerbehörde be⸗ trogen hat, ſondern darüber hinaus auch Ver⸗ rat am deutſchen Volksvermögen verübte De⸗ viſen verbrecher ſeien Ueberläufern und Sabo— teuren im Krieg gleichzuſetzen. Der ſchwer⸗ kriegsbeſchädigte Ehemann habe unter der Liebloſigkeit der Angeklagten. die nur ein Herz für das Geld habe, ſehr gelitten. Die Lü⸗ genhaftigkeit der Angeklagten ſei im Verlauf des Prozeſſes klar zu Tage getreten. Es ſprä⸗ chen darum keinerlei Milderungsgründe für Frau Müller. Die Einziehung des Vermögens ſei deshalb vorzunehmen und zwar trotz des Einſpruches des Ehegatten, weil das Gericht davon überzeugt ſei, daß der Ehemann, nur formell Eigentümer, doch über alle Geſchäfts⸗ gänge, die ſeine Frau tätigte, informiert war. Vie ein raſendes Tier gebärdel Frankenthal. Während ſich jeder anſtändige Menſch peinlich davor hütet, mit dem Gefäng⸗ nis Bekanntſchaft zu machen, blieb es dem ledi⸗ gen, 51 Jahre alten Andreas Fiſcher aus Hambach vorbehalten, ſich am 27. Mai 1937 zu weigern, nach Verbüßung einer Freiheits- ſtrafe das Gefängnis zu verlaſſen und den Beamten, die ihn entfernen wollten, Wi⸗ derſtand zu leiſten. Deshalb wurde Fiſcher we⸗ gen ſechs Vergehen des Widerſtandes und drei Vergehen der gefährlichen Körperverletzung am 29. Oktober 1937 vom Amtsgericht Franken⸗ thal zur Gefängnisſtrafe von ſechs Mona⸗ ten verurteilt. Gegen dieſes Urteil legte er Berufung zum Landgericht Frankenthal elt. weil er ſich angeblich unſchuldig fühlte. Der Gefängnisverwalter bekundete als Zeu⸗ ge, daß ihm ein derartiges Verhalten in ſeiner 35jährigen Dienſtzeit noch nicht begegnet ſei⸗ Man mußte dem ſich wie ein taſendes Tier ge⸗ bärdenden Angeklagten energiſch zu Leibe ge⸗ ben, und es blieb nichts anderes übrig, als die Zellentür einzuſchlagen. Durch die Eſſen⸗ lute ſchlug er beraus und verletzte drei Be⸗ amte, ein Stück der geborſteten Tür ſchlug er auf einen Beamten, der ihn nach vieler Mühe überwältigt batte. Der Tobſüchtige mußte ge⸗ ſeſſelt werden. Er batte zuvor ſeinen Kopf ge⸗ gen den Heizkörvet der Dampſheizung gerannt, wobei er erbebliche Schädelverletzungen davon⸗ trug. Der Angeklagte iſt ein unverbeſſerlicher Ge⸗ ſetzesübertreter, der ſich mit Rieſenſchritten der Sicherungsverwahrung nähert. In der Beru⸗ fungsverhandlung bemängelte er, daß ihm kein Verteidiger geſtellt wurde und daß ſeine Vor⸗ ladung geſetzlich unrichtig wäre. Ehe das nicht entſchieden ſei. erklärte er. mache er keine Aus⸗ ſagen. Der Votſitzende rügte dieſes unbegrün⸗ dete Verhalten Fiſchers und ſtellte den Sach⸗ verhalt durch die Zeugen feſt, die ihre Bekun⸗ dungen unter Eid machten. Mit Stangen und Hämmern mußte gegen die Tür vorgegangen werden, hinter der ſich der Angeklagte verbarri⸗ kadiert hatte. Schließlich mußte noch eine Säge zu Hilfe genommen werden; unterdeſſen war Fiſcher mit einem Feuerlöſcher in Schach ge⸗ halten worden. Zwei volle Stunden dauerte dieſe Schlacht.— Dem Antrag des Staatsan- waltes gemäß wurde Fiſcher zur Gefängnis⸗ ſtrafe von 2 Jahren 6 Monaten verurteilt. Dieſe Strafe iſt rechtskräftig.— Gegenwärtig ſchwebt gegen ihn ein weiteres Verfahren we⸗ gen 21 Vergehen der falſchen Anſchuldigung. Unfallhaftung des Kinobeſitzers. Zur Sorgfaltspflicht der Kinobeſitzer nimmt das Reichsgericht gelegentlich eines Einzelfalles (Jur. Wochenſchr. 808/38) Stellung. Der Klä⸗ jer war, als er ſich vom Vorraum aus in den iefer gelegenen Zuſchauerraum begeben wollte. n einer aufgebogenen Metalleiſte. die das inoleum abſchloß, hängen geblieben, die Trep⸗ e hinabgeſtürzt und hatte ſich dabei den linken auß gebrochen. Sein Schadenerſatzanſpruch lurde in vollem Umfange für begründet er⸗ kirt. Zwar müſſe der Beſucher mit gewiſſen Uebenheiten des Bodens rechnen, die ſich aus dim Vorhandenſein von Teppichen uſw. erge⸗ bu,, nicht aber mit ordnungswidrigen, eine gaz beſonders angeſpannte Aufmerkſamkeit ebyrdernden Unebenheiten, wie ſie hier vorla⸗ ge. Zur Sorgfaltspflicht des Kinobeſitzers ge⸗ höe, daß er in angemeſſenen Zeiträumen den Zuand der Treppen, Läufer uſw. nachprüft ode nachprüfen läßt. Drelunddrrißig Jahre in Afrika zum 125. Geburkskag des Afrikaforſchers Livingſlone Ein ſeltſamer Mann war dieſer David Living⸗ ſtone: die Romantik muß in ſeinem Herzen wie eine ſtille Flamme geleuchtet haben und ſchien gepaart mit einer unbändigen Abenteu⸗ rerluſt, die ihm die Energie gab. ſich völlig der Aufgabe hinzugeben, die er ſich zum Lebensziel geſtellt hatte: die Erforſchung des ſchwarzen Weltteils. Denn zu jener Zeit, als Livingſtone ſeine Reiſe begann, war das Innere Afrikas auf den Landkarten durch einen mächtigen wei⸗ zen Fleck ausgefüllt. Um die Enthüllung der Geheimniſſe in dieſem unerforſchten Gebiet ging es dem Forſcher Livingſtone. 27 Jahre alt war er, als ſein Fuß den Boden des Kaplandes de⸗ trat, und als er ſich nach 33 Jahren mühevoll⸗ ſten Reiſens und Aufzeichnens mitten im Buſch zum Sterben hinlegte, hatte er einen Teil ſei⸗ ner Lebensaufgabe erfüllt: der große weiße Fleck auf der Landkarte war gezeichnet und ge⸗ ädert und bis auf einen Bruchteil verſchwun⸗ den. Sehnſucht nach Aſien führt nach Afrika Am 19. März 1813 wurde Livinſtone als Sohn eines kleinen Kaufmanns in der Ortſchaft Blantyre bei Glasgow in Schottland geboren. Er lernte gut und war fleißig, ſtudierte Medi⸗ zin bis ihn die Luſt zum Abenteuer packte und er danach ſtrebte, als Miſſionar nach China ge⸗ ſandt zu werden. Er mußte deshalb kein beſon⸗ ders frommer Mann ſein, dem Miſſionar er⸗ ſchloß ſich eben damals leichter die Welt und beſonders die unbekannte, als dem einfachen Reiſenden. Zu ſeiner ſchweren Enttäuſchung er⸗ fuhr er aber, daß man ihn nach Südafrika be⸗ ſtimmt hatte, wo er für die Londoner Miſſions⸗ geſellſchaft tätig ſein ſollte. In dieſer Eigen⸗ ſchaft kam er weit im Lande umher, bis er ſich freier machte und mit ſeinen ſelbſtändigen For⸗ ſchungsplänen auftrat, die er mit der Durch⸗ wanderung der Kalahariwüſte im Jahre 1849 begann. Dann wandte er ſich dem Sambeſi zu, entdeckte dort die Viktoria-Fälle und durchforſch⸗ te in weiteren ſechs Jahren das Gebiet zwiſchen dem Sambeſi⸗ und Njaſſa⸗See, erreichte den Tanganjika- See; dem Rätſel der Nilquellen ſorſchte er nach, entdeckte noch eine ganze Reihe andeter Seen, die damit in Verbindung ſtanden und war in dieſer ganzen Zeit trotz ungeheuren Sttapazen und angegriffener Geſundheit ſtän⸗ dig auf Reiſen. Die Arbeit des Forſchers Livingſtone wurde damals von der ganzen Weltöfſentlichkeit ge⸗ ſpannt verfolgt. Nur von Zeit zu Zeit hörte man etwas von ihm, und nur von Zeit zu Zeit trafen unter rieſigen Umwegen und Zeitverlu⸗ ſten ſeine Manuskripte und Briefe in der Hei⸗ mat ein. Im Jahre 1869 ſchien er völlig ver⸗ ſchollen; weit und breit hatt kein Farmer von ihm was gehört, und auch die Eingeborenen zuckten nur bedauernd die Achſeln, wenn ſie nach dem„großen alten Mann“ gefragt wurden. In dieſem Augenblick griff der nach Senſationen lüſterne Zeitungskönig Gordon Bennett in das Schickſal Livingſtones unerwartet helfend ein. Er ſchickte den Journaliſten Stanley im An⸗ ſchluß an die Eröffnung des Suez⸗Kanals auf Reiſen ins Innere Afrikas, um Livingſtone zu ſuchen. Die Aufgabe, die man dieſem noch ju⸗ gendlichen, aber ſehr geſchickten Manne ſtellte, wat äußerſt ſchwierig. Als er in Sanſibar ein⸗ traf, war von Livingſtone, der damals bereits ein Alter von 57 Jahren zählte, nichts zu hö⸗ ren. Man erzählte, er ſei menſchenſcheu gewor⸗ den und meide jede Verbindung mit der zivili⸗ ſierten Welt. Ja, es ging ſogar das Gerücht, daß er beſtimmt davonlaufen würde, wenn ein Reiſender ihn ſuchte. Einige hielten ihn ſogar für tot, andere für verloren, und hier und da ſchwang ſich einer zu der kühnen Behauptung auf, er habe eine afrikaniſche Häuptlingstochter geheiratet und ſich in einem Urwaldwinkel an⸗ geſiedelt. Die Begegnung am Tanganjika Auf dem Marſch durch das Küſtengebiet ſtellte Stanley mit ſeiner Expedition an allen Stellen Nachforſchungen nach Livingſtonec's Aufenthalt an. Aber auch hier wußte keiner et⸗ was von dem Verſchollenen zu ſagen. Schließlich hörte er von einer vorüberziehenden Eingebo⸗ renenkarawane das aufregende Gerücht, ein Weißer ſei weſtwärts vom Tanganjika kommend in Udfidji eingetroffen: es ſollte ein älterer graubärtiger Mann, aber ähnlich wie Stanley gekleidet, ſein. Das konnte nur Livingſtone ſein. Am 10. November 1871 erklomm die Karawane Stanleys einen Hügel und erblickte von hier aus den weiten Tanganjika⸗See. Gegen Mittag wurde ÜUdjidji erreicht. Die Einwohner ſam⸗ melten ſich um die Karawane Stanleys; gerade wollte Stanley fragen, ob es wirklich wahr ſei, daß ein weißer Mann aus dem Weſten hier angekommen ſei, als ein baumlanger Schwar⸗ zer im weißen Gewand ſich einen Weg durch die Menge bahnte und ſich vor Stanley ver⸗ neigend ſtehen blieb. In klarem deutlichen Eng⸗ liſch ſetzte er die hier ungewohnten Worte: „Good morning, Sir“. Stanley erſtarrte vor Staunen.„Ja, wer biſt du denn?“ „Suſi, Herr, Dr. Livingſtones Diener“ Und nun ſtellten ſich die umlaufenden Ge— rüchte als Wahrheit heraus. Stanley konnte ſich noch immer nicht faſſen, daß Livingſtone wirk⸗ lich hier in ſeiner nächſten Nähe weilen ſollte, denn bis zu dieſem Augenblick hatte Stanley nicht an die Exiſtenz Livingſtones glauben kön⸗ nen. und jetzt beſchlich ihn der Argwohn, daß der Weiße am Ende gar nicht der Geſuchte ſei. Die Menge teilte ſich in zwei Reihen und bil— dete ſo eine Gaſſe, die auf ein offenes Zelt hin⸗ führt, in dem Stanley die auffallende Geſtalt eines größeren weißen Mannes erblickte, geklei⸗ det in eine rote Flanelljacke, graue Hoſen und eine blaue goldbebänderte Tuchkappe. Stanley ſchritt auf die Geſtalt zu, verbeugte ſich und ſagte:„Dr. Livingſtone, wie ich glau⸗ be?“ Der Aeltere lüftete ſeine Kappe und ſagte — lächelnd:„Ja.“ Das beſeitigte jeden Zweiſel. Staley ſtreckte Livingſtone die Hand entgegen undſagte„Ich danke Gott, daß er mir erlaubt hat, Sie zu ſehen, Doktor.“—„Und ich bin ihm dankar“, antwortet Livingſtone,„daß ich Sie bier ſewillkommnen darf“ Stnley wurde dann mit ſeinen Leuten ein⸗ geladn, als Gaſt im Hauſe Livingſtones zu bleibng, der anſcheinend unter den Eingebore⸗ nen de größte Verehrung genoß und über Vor⸗ räte 1 Hülle und Fülle verfügte. Stanley hän⸗ digte em verſchollen Geglaubten einen Brief⸗ beutelein, aber Livingſtone legte ihn achtlos beiſeit und erwiderte auf die Frage der Gäſte, ob er ie Brieſe nicht öffnen wolle:„Ich habe jabrelag auf Briefe gewartet, und dabei wahr⸗ haftig ßeduld gelernt, ich kann es ſchon ein paat Eunden aushalten. Am liebſten würde ich von Ihnen hören, was die Welt außerhalb Afrikas reibt.“ Stanley berichtete jetzt über die Kriege 366. 1870. denn von dieſen Ereigniſſen in Euroa hatte Livingſtone keine Ahnung. Dann wrde das Mahl aufgetragen, heiße Rött⸗ kuchen. Reis, Maisbrei. Ziegenroſtbraten, Hühnerftaſſen und Honig von Ukawendi. Zum Schiß gab es Tee in Porzellantaſſen. Ein Leben für Afrika Und dan berichtete Livingſtone von ſich ſelbſt, aber nur venig und zögern, wie es überhaupt nicht ſeine Art war, viel über ſich zu ſprechen. Körperlich war et, wie Livingſtone ſich ſelbſt ausdrückte,„nur noch ein Knochenbündel.“ Er fühlte ſich lend und war dem Zuſammenbruch nahe, obglich er Mangel nicht zu befürchten hatte. Warn waren im Ueberfluß vorhanden, ihn auf Jare hinaus in Udjidjii zu verſorgen, oder eine rue Expedition ausrüſten. Living⸗ ſtone erholte ſich auch in Gegenwart Stanleys ſchnell. Die nerwartete Begegnung ſchien ihm einen neuen Auftrieb zu geben. Nach einigen Wochen der ſauſe erforſchte er mit Stanley zu⸗ ſammen das Kordende des Tanganjika- Sees, worauf ſie Ujidii verließen und im Februar 1872 in Tabra eintrafen. Stanley kehrte zur Küſte zurück, enn er hatte ſein Ziel, die Auf⸗ findung Livinſtones, erreicht. Livingſtone in neu erwachten Forſchungsdrang wandte ſich nach Südoſten nach dem Bangweolo⸗See. „Aber ſeine age waren gezählt. Der aufs äußerſte geſchmchte Körper vermochte dis neuen ſchwerer Anforderungen nicht mehr zu ertragen. Im Land des Kaſembe, ſüdlich von Bangweolo, inder kleinen Siedlung Tſchitam⸗ bo. mitten im luſch, legte er ſich im Frühjahr 1873 an der Dſenterie erkrankt, nieder. Er ſollte ſich nicht ehr erheben. Am 1. Mai ſchloß er, von ſeinen leuen Dienern geliebt und ge⸗ pflegt, die Auga für immer. Sie waren es auch. die ſeine Liche nach der Sitte des Lan⸗ des einbalſamieien und in einem ſelbſtgeſer⸗ tigten Sarg auf hren Schultern in tagelangen beſchwerlichen Mrſchen nach der Oſtküſte tru⸗ gen. Ein engliſchs Schiff brachte die Reſte Li⸗ vingſtones nach ondon, wo ſie am 18. April 1874 unter große Feierlichkeiten in det Weſt⸗ l beieſetzt wurden. der im wahrſten(nne des Wortes ſei e für Afrika hingegden hatte, war bei 3 ſuch geſtorben, dasRätſel des Lualaba-Stromes * 9 3 Naze ſteht in dem großen Buch . eckungen ir dunklen Weltteil an erſter Livingſtone, eee e . 5 — 5— ö 1 L bene Col Geb 2 Per Uh, ro m jide tat. 5 h. ſtidte Saat fraß 9 90, apel NS Eypiel Reich Veri Di mann 15 D. Babe Seel nah! Ob das wo da bel A. am St „Jui Vany ir t 1 It ch = X XX N * W* hat ja ſchon ſoviel gehön es iſt immer das⸗ ſelbe oder was geſproche wird, lieſt man ja s„. 2. große Wahlkunbgebung- Sonntag, 3. April 2g hört in biejer gewaltigen Kundgebung bes beuljchen Volkes Ganz Viernhe Aeſchsteoner Miniſterpräſibnt Klagges Belanntmachungen Ortsgruppe a der A. S. O. A. P. Viernheim NS. Beratungsſtunde jeden kontagabend von 20—21 Uhr. Olteuſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 0—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock Aus Anlaß der Ueberführung des verſtor⸗ benen Parteianwärters S chilling findet am Sonntagmorgen auf dem Ehrenfriedhof eine Gedächtnisfeier ſtatt. Die Parteigenoſſen und ggenoſſinnen ſowie Parteianwärter Uhr, auf dem freien Platz vor dem Poſtamt an. Pol. Leiter uſw. in Uniform. Parteige⸗ noſſen mit Hakenkreuzbinde. Trauerflor iſſ anzulegen. Es wird als Ehrenpflicht betrachtet, daf ſich alle Pag. und PA. daran beteiligen. 5 Aus Anlaß der 2. großen Wahlkundgebuß am Sonntagabend, 8.30 Uhr, im„Freiſchüß findet zuvor ein Propagandamarſch f ſtatt. Aufſtellung desſelben um 7 Uhr auf k Marktplatz. Spitze am Löwen. Abmarſch 15 Uhr.— Marſchſtraßen: Adolf Hitler⸗, Ar⸗ ſtädter⸗, Ludwig⸗, Lorſcher⸗, Ernſt Ludſig⸗, Saar⸗, Blauehut⸗, Weinheimer⸗ und Giar⸗ ſtraße zum„Freiſchütz“. Marſchordnüng: HJ ⸗Spielmanszug HJ, Fahnengruppe, Sü, NS, Feuepehr⸗ kapelle, Pol. Leiter und Parteigenoſſen, PA, Kundgebung in treten Sonntagfrüh, 10.45 NSKOVB, NS. Bauernſchaft, Feusvehr⸗ Spielmannszug, Feuerwehr, RSB, NS⸗ Reichskriegerbund(Kyffhäuſer), Vier eimer Vereine, SS. Die Fahnengruppe tritt um 6.45 hr an der Parteidienſtſtelle mit dem Hpiel⸗ mannszug an und marſchiert zum Ammel⸗ latz. 5 Die Formationen, Gliederungen, ingeſchl. Verbände und Vereine ſammeln ſichin ihren Stellplätzen und rücken geſchloſſen zin Sam⸗ melplatz. Das ganze Viernheim muß es an dieſem Tage ſein! Ich rufe die ganze Bevölkerung zur Teil⸗ nahme an dem Propagandamarſch und zur N dem Bekenntnis zu Adolf Hitler und Deutſchland auf und erwarte dur einen großen Beſuch ein überwältigendes Be⸗ kenntnis zu Führer, Volk und Vaterland! Braun, Ortsgruppenleiter. Aeichsluftjchutzbun! Gemeindegruppe Viernheim Achtung, Dienſtbefehll Alle Amtsträger und Amtsträgerinnen be⸗ teiligen ſich am Sonntag an dem Propaganda⸗ marſch und an der Wahlkundgebung. Antreten 18.30 Uhr an der Luftſchutzſchule. Ich erwarte diesmal reſtloſe Beteiligung. Abmarſch 18.45 Uhr. Vorher Durchführung der Kontrolle. Der Gemeindegruppenführer. Achtung! Gefolgſchaftsappell! Die ganze Gefolgſchaft tritt heute Sams⸗ tagabend, pünktlich um 8 Uhr, in tadelloſer Uniform an der Goetheſchule an. Der Bann⸗ führer wird anweſend ſein und uns einen Fahrtenfilm vorführen. Die Kameradſchaftsführer rechnen zuvor ab 7 Uhr den Beitrag auf der Dienſtſtelle ab. Der Gefolgſchaftsführer. Lokae Nachrichten Viernheim, den 2. Apl 1938 Anſer Tagesſpruch Ob Weſt, ob Oſt, ob Nor, ob Süd, das gelte allen gleich, wo unſeres Führers Fah weht da iſt das Deutſche Reick 8 Aufruf an alle beutjchen Aunner und Frauen, an alle Wahl⸗ berechtigten von Vernheim! In der zweiten großen Pitei⸗Kundgebung am Sonntagabend, 8.30 Uhſ im Saale des „Freiſchütz“ ſpricht ein alte und bewährter Kämpfer für das neue Deuthland, der erſte nationalſozialiſtiſche Miniſſtpräſident aus der Syſtemzeit im Lande Bjunſchweig: Reichsredner Pg. Klagges, Mid. R. Unſer Ruf ergeht an alf die Männer und Frauen von Viernheim, aieſer Kundgebung teilzunehmen, die bei derrſten Kundgebung am letzten Sonntag fehlſt, weil ſich jeder ſagt, da wird es auch volphne mich, ich muß morgen früh wieder zur Jbeit, wieder andere bleiben im Wirtshaus ſitzi und meinen, man morgen in der Zeitung. Ziele ſagen auch, da brauche ich nicht hinzuſhen, ich weiß, was ich zu tun habe, da brauſt mich niemand mehr aufzuklären— und gaz logiſch wird dann geſagt: wer in eine ſolck Verſammlung geht, der hat eben Aufklärun noch nötig! Nein, liebe Volksgenoſſen und⸗genoſſinnen— oder glaubt ihr, der Führerſpricht einige Wochen Abend für Abend in akn großen Städten in gewaltigen Kundgebunfn— nach eurer klei⸗ nen Meinung— umftſt! Adolf Hitler hat das ganze Volk aufgerufen, und dazu gehörſt auch du, der du wieder in Arbeit und Lohn gekommen biſt, du erſt recht, deutſcher Bauer! Für euch kämpft der Führer dieſen großen Kampf, für dich und deine Familie, für deine Kinder! Damals, als es euch ſchlecht ging, als ihr auf der Straße ſtandet, da gabt ihr die Ver⸗ ſicherung ab, wenn es einmal wieder anders würde, euch mehr um euer Volk zu beküm⸗ mern! Und der Beſuch einer Ver⸗ ſammlung, einer Kundgebung iſt eine Pflicht für jeden Deutſchen! Schließe ſich daher keiner aus, und komme jeder deutſche Wahl⸗ berechtigte in die Kundgebung! Der Führer ruft euch dazu auf! Wir wollen durch eine gewaltige Teilnahme dem bewährten Mit⸗ kämpfer des Führers, dem Pg. Klagges zeigen: Viernheims Nationalſozialiſten ſind zur Stelle, wenn ſie geru⸗ fen werden, ſie ſtehen hundert⸗ prozentig zu Führer, Volk und Vaterland! Die Wahlplakate unterſtehen dem Schutze der deutſchen Bevölkerung! Es beſteht Veranlaſſung, die hieſige Be⸗ völkerung darauf hinzuweiſen, daß die in den verſchiedenen Straßen angebrachten Wahl⸗ plakate dem Schutze eines jeden deutſchen Menſchen unterſtehen und er verpflichtet iſt, ſobald er ſieht, daß durch irgend jemand, auch durch Kinder, daran Beſchädigungen erfolgen, dies ſofort bei der Polizei oder dem nächſten Partei⸗Blockleiter zu melden hat. Gegen dieſe Leute wird man dann in der Weiſe vorgehen, daß ſie an einem beſtimmten nationalſoziali⸗ . b. A. Braunſchweig⸗ den erſten nationalſozialiſtiſchen Miniſterpräſidenten aus der Sy ſtemzeit „Deine Ehre heißt Treue!“ Darum am 10. April! Dein Ja dem Führer! r ůꝗA] ꝛ w r ſtiſchen Erziehunsgort Gelegenheit finden, ſich über ihr ehrloſes Verhalten aufklären zu laſ⸗ ſen. *. Oſtermonat Abril Das alles ſchenkt Dir der April: Sonnen⸗ tage im Garten, wo wir die erſten Beete be⸗ reiten, ſäen und pflanzen, beſchneiden und ordnen; Blütenglück am Steingarten, wo Blaukiſſen und Arabis ihre Polſter in Farbe tauchen; Knoſpen an Baum und Strauch, den grünen Teppich der jungen Saat auf den Feldern, Birkengrün und erſte blühende Apri⸗ koſen, den ſonnenleuchtenden gelben Buſch Forſythia am Zaun, freundliche Buſchwind⸗ röschen im Wald und Himmelsſchlüſſelchen und Stiefmütterchen. Iſt das nicht genug? O nein, er ſchenkt das Oſterfeſt dazu, und wir wollen es hoffen: ein ſonniges, glückliches Frühlingsfeſt, das uns hinausruft in die len⸗ zende, junge, lachende Natur, die Auferſtehung feiert. Was wollen wir da noch dem April gram ſein, was ſoll das Wort vom April, der nicht weiß, was er will? Sein Frühlings⸗ regen wird gebraucht, ſeine Stürme und Ge⸗ witter, ſeine Schneeſchauer und grauen Nebel- tage zeugen nur von dem Kampf, den er ſieg⸗ reich führen wird, weil ja die Sonne ſelbſt ſeine Bundesgenoſſin iſt. Ob es auch ſtürmt, die Schwalben kommen doch; obs auch noch einmal ſchneit, die Knoſpen werden dennoch aufbrechen, obs auch noch kalte Tage geben mag, er bringt doch den Sonnenſieg, auf den wir uns freuen. Was heißt wetterwendiſch, wo er des Sieges über alles Winterliche ſo ſicher iſt? Iſt er nicht vielmehr charaktervoll, dieſer Kampfmonat, in dem aus Sturm und Regen, Wetter und Wolken ein junges Son⸗ nenjahr geboren wird? Ja, ſo iſt's, und da⸗ rum wollen wir uns freuen, mit unſeren Jun⸗ gen und Mädel, denen er gleich am Anfang Ferien und ein— ich hoffe es!— gutes Oſterzeugnis ſchenkt. — — Erfüllte Schulpflicht In die Tage des beginnenden Frühlings fällt die Schulentlaſſung. Das mag unſeren Buben und Mädchen, die heute am Ende ihrer Schulzeit ſtehen, ein gutes Vorzeichen ſein für das ganze Leben. Der Tag mag bei den mei⸗ ſten— bei Lehrern und Eltern und Kindern — zunächſt Tag der Rückerinnerung ſein. Acht lange Jahre gingen dahin, ſie vergingen in Kinderfröhlichkeit und emſigem Streben, ſie waren voll Elternſorgen und Erzieherverant⸗ wortlichkeit. Lebhaft ſteht der erſte Schulta noch in aller Gedenken. Wie war man da no umhütet, wie wurde jeder Schritt bewacht! Aber dann wuchs man hinein in immer grö⸗ ßere Selbſtändigkeit, die Pflichten wurden größer mit zunehmendem Alter, und auch am Wendepunkt, den dieſer Tag bedeutet, ſteht wieder mit großen Lettern das Wort: Pflicht. Denn heute wartet unſer deutſches Vaterland auf eure Leiſtung, ihr Kinder! Ueberall wird geſchafft, überall rauchen die Schornſteine, wir ſind wieder ein Volk der Arbeit geworden. Das erfüllt uns mit Freude. Vor Jahren noch ſtand die Jugend hoffnungslos vor der Zu⸗ kunft. Es gab kaum Lehrſtellen, und nach der Lehre ruhten die Hände. Heute ſteht die ge⸗ ſamte Jugend im Reichsberufswettkampf. Denn es geht um deutſchen Aufbau. Es wird uns nicht bange vor der Zukunft. Ein jeder findet ſeinen Platz, eine jede Hand wird ge⸗ braucht. Es geht um deutſchen Frühling.— Wir wünſchen euch allen Glück zur Fahrt! Unſere Volksſchule verlaſſen heute 121 Knaben und 122 Mädchen. Aus der Enge der Klaſſengemeinſchaft wachſt ihr nun hinein in die Gemeinſchaft eures Volkes, das euch braucht, das euch ruft und das von euch Leiſtung und Fleiß erwartet. Glückauf! Eine eindrucksvolle Schlußfeier fand geſtern nachmittag für unſere Entlaßſchüler ſtatt. Mögen alle als glückliche, zufriedene und ge⸗ ſunde Menſchen noch oft und gern an dieſe Feier und an ihre S qulzeit zurückdenken. Einſtellung in Polizei und Sitherheitsdienſt Der Reichsführer h und Chef der deutſchen Polizei hat neue Richtlinien für die Einſtel⸗ lung und Ausbildung von Anwärtern für die Sicherheitspolizei(Geheime Staatspolizei und Kriminalpolizei) und den Sicherheitsdienſt des Reichsführers 1 herausgegeben. Die vielſeitigen und vexrantwortungsvollen Aufgaben der Sicherheitspolizei und des Sicher⸗ 3 des Reichsführers h in der Be⸗ ämpfung des kriminellen und politiſchen Ver⸗ brechertums führen zu der Notwendigkeit, bei der Auswahl. des Nachwuchſes, die nunmehr für das ganze Reichs⸗ gebiet nach einheitlichen Geſichtspunkten vor⸗ genommen wird, erhöhte geiſtige und körper⸗ liche Anforderungen an die Bewerber zu ſtellen. Nach den neuen Richtlinien des Reichsfüh⸗ rers. gibt es bei der Sicherheitspolizei und beim in des Reichsführers zwei Laufbahnen: Die Laufbahn des einfachen Vollzugsdienſtes und Un⸗ terführerdienſtes und die Laufbahn des lei⸗ tenden Vollzugsdienſtes und Führer⸗ dienſtes. Um Einſtellung in den einfachen Vollzugs⸗ dienſt der Sicherheitspolizei und den Unter⸗ führerdienſt des Sicherheitsdienſtes des Reichs⸗ führers 1 kann ſich jeder Deutſche im Alter von 18 bis 90 Jahren bewerben, der fähig und polizeidienſttauglich iſt, der NSDAP. oder einer ihrer Gliederungen angehört und ſeine körperliche Leiſtungsfähigkeit durch den Beſi eines Sportabzeichens nachweiſen kann. Dult eine Berufseignungsprüfung wird außerdem feſtgeſtellt, ob der Bewerber über allgemeine ausreichende Allgemeinbildung, Fertigkeit im Maſchinenſchreiben und in der Einheitskurz⸗ ſchrift ſowie über die perſönlichen Eigenſchaf⸗ ten verfügt, die für einen Angehörigen der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienſtes des Reichsführers i vorausgeſetzt werden müſſen. Bewerber für den leitenden Vollzugsdienſt Großes Programm in Unterbaben⸗Weſt Die Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt ſetzt die Pflichtſpiele mit nicht weniger als fünf Be⸗ gegnungen fort. Man will anſcheinend endlich auch hier reinen Tiſch haben und den Meiſter der Staffel namhaft machen. Doch dürfte der morgige Sonntag wenig geeignet ſein etwas Licht in das Dunkel zu bringen. Um endgültige Klarheit zu erhalten, werden zweifellos ſchon noch acht bis vierzehn Tage, evtl. auch drei Wochen vorübergehen müſſen. Denn man kann mit dem beſten Willen nicht für einwandfreie Siege der beiden Spitzenmannſchaften garan⸗ tieren. Beweis 0 iſt das letztſonntägliche Spiel unſerer Amicitia auf dem Waldſport⸗ platz, das mit 3:3 Toren gegen Hockenheim wohl die größte Ueberraſchung das Tages bildete. Durch dieſes Unentſchieden hat jetzt Feudenheim einen Verluſtpunkt weniger als Viernheim und damit die beſſeren Ausſichten. Ob jedoch Feudenheim dieſe Chance wahrneh⸗ men kann, iſt eine andere Frage. Wir glau⸗ bens nicht. Es ſind von dem Tabellenzweiten immerhin noch fünf Spiele zu bewältigen und da gehört wirklich etwas dazu, um ungeſchoren durchzukommen. Und dazu kommt noch, daß Feudenheim ſich zur Zeit nicht in ſeiner beſten Form befindet. Die Leiſtungen der Mann⸗ ſchaft ſind koloſſal unbeſtändig, und bei dieſer Tatſache wird es ausgeſchloſſen ſein, daß Feudenheim nicht doch noch mal ins Gras beißen muß. Am vergangenen Sonntag reichte es gerade noch, mit dem knappſten aller Re⸗ ſultate konnte man als glücklicher Sieger das Spielfeld verlaſſen. Auch morgen iſt an einem Erfolg der Feubenheimer gegen Phönix Mhm. nicht zu zweifeln, doch wer weiß, wie die folgenden Spiele enden? Wir wollen's ab⸗ warten. Jedenfalls beſteht für die Amicitia nicht der geringſte Anlaß zur Hoffnungsloſig⸗ keit. Noch iſt nicht alle Tage Abend! Jetzt heißt's die Nerven behalten und nicht in der Annahme, daß alle Anſtrengungen doch zweck⸗ los ſeien, bei den zwei reſtlichen Spielen den Mut und Kampfgeiſt aufzugeben. Im Gegen⸗ teil! Jetzt erſt recht gilts ſein Können und ſeine Fähigkeiten zu beweiſen. Ende gut, alles gut, ſagt ein altes Sprichwort. Und wir glauben beſtimmt, daß, gewinnt Viernheim beide Heimſpiele gegen Käfertal und Heddes⸗ heim, der Meiſtertitel doch noch erobert wird. Ueberdies ſteht auch die Entſcheidung aus Berlin betreffs Einſpruch gegen das Urteil im Spiel gegen Seckenheim noch aus. Auf alle Fälle beſteht die Möglichkeit, daß dieſe Begegnung eine Neuanſetzung erfährt. Es darf deshalb nichts unverſucht bleiben, was zum Gewinn der noch ausſtehenden Punkte irgendwie beitragen könnte. Morgen erfährt die Punktejagd unſerer „Grünen“ allerdings eine Unterbrechung. Es iſt dies eine kleine Atempauſe und kann der Elf zur Sammlung und Stärkung verhelfen. Neu gekräftigt und mit friſchem Mut wird man dann den letzten Punkteſpielen entgegen⸗ ſehen. Die Begegnungen des Sonntags: 98 Seckenheim— Heddesheim Friedrichsfeld— 07 Mannhein Hockenheim— 08 Mannheim Ilvesheim— Käſertal 5 Feudenheim— Phönix Mannheim Anwärter der Sicherheitspolizei und des Sicher⸗ heitsdienſtes und dauert Vollzugsdienſt der Sicherheitspolizei und Unter⸗ führerdienſt des Sicherheitsdienſtes dez Reichs⸗ führers 0 12 Monate, für den leitenden Voll⸗ zugsdien dienſtes 34 Monate. e nach dem gewählten Dienſtzweſg an die für del Leitſtellen oder Stellen, 1 e eee Geſuche bei verſchiedenen e vorgenannten Dienſtſtellen bei mündlichen oder ſchriftlichen Anfragen. ſich darüber klar ſein, daß der Dienſt in der Sicherheitspolizei und im Sicherheitsdienſt des Reichsführers y ſchwer wortlich iſt. aus g pflichtung zuwendet, wird die Erfahrung machen muſſen, daß er den 1 dienſtlichen Anforderungen nicht gewachſen der n und 1 5* des Sicherheitsdienſtes des Reichsführers 5 müſſen über die vorerwähnten Bedingungen hinaus das Reifezeugnis einer neunſtufigen höheren Lehranſtalt oder eine abgeſchloſſene 1⸗Junker⸗ ausbildung, ferner das SA.⸗ und Reichsſport⸗ abzeichen beſitzen, Bewerber mit abgeſchloſſ. Hoch⸗ ſchulſtudium oder beſonderen Sprachkenntniſſen werden bevorzugt.(Der Aufſtieg in die Lauf⸗ bahn des leitenden Vollzuasdienſtes und Füh⸗ rerdienſtes iſt auch ſolchen Angehörigen des ein⸗ fachen Vollzugsdienſtes und nterſührerdien⸗ ſtes möglich, die ſich in zweijährigem Dienſt hervorragend bewährt haben und deren Eig⸗ nung für den leitenden Vollzugsdienſt und Führerdienſt feſtgeſtellt iſt.) Die Ausbildung erfolgt einheitlich für alle für den einfachen t und Führerdienſt des Sicherheits⸗ Bewerbungsgeſuche ſind en Wohnort des Bewerbers zuſtändigen krim.⸗ ſtaatspol. Leit⸗ ſtellen oder Stellen oder den e des ⸗Oberabſchnitts zu richten. Es iſt unſtatthaft, ienſtſte einzureichen. Nähere Auskunft über Einzelheiten gegen die. Jeder Bewerber muß und verant⸗ Wer 0 dieſem Beruf nicht e innerer gun und Ver⸗ ein wird. Sämtliche Platzmannſchaften ſtarten als Favoriten und würde auch nur ein knapper Sieg einer Gäſtmannſchaft eine Ueberraſchung bedeuten. Eine Ausnahme macht hier höchſtens Käfertal, das nicht ohne Ausſichten nach Ilvesheim fährt. Fußball Kteiskluße Die Spiele am vergangenen Sonntag brach⸗ ten folgende Ergebniffe TV Viernheim— Lanz Mannheim 2:0 Altenbach— Weinheim(kampfl. f. W.) Laudenbach— Gartenſtadt 3˙1 Lützelſachſen— SV Mhm.⸗Stadt 2.4 Mit dem Sieg der Viernheimer Turner über den Tabellenzweiten, Lanz Mannheim, dürfte die Meiſterſchaft ſo gut wie entſchieden ſein. Höchſtens Laudenbach könnte den Hieſigen noch gefährlich werden, doch müßten die Bergſträßer ihre noch ausſtehenden Spiele reſtlos gewinnen, andererſeits müßten unſere Turner alle Punkte aus den übrigen Spielen verluſtig gehen. Beides wird unmöglich wer⸗ den. Laudenbach bleibt beſtimmt noch mehr⸗ mals auf der Strecke, und Viernheim ſieht ſeine Ehre darin, als erſter Meiſterſchafts⸗ anwärter auch weiterhin ſiegreich zu bleiben und mit möglichſt wenig Verluſtpunkten die erfolgreiche Saiſon zu beſchließen. Altenbach überließ zuhauſe den Weinhei⸗ mern kampflos die Punkte. Laudenbach ſetzte ſeinen Siegeszug fort und fertigte Gartenſtadt mit 3:1 Toren ab. Federn mußte auch Lützel⸗ ſachſen laſſen und dies ſogar auf heimiſchem Gelände. Die Mannen vom SV Mhm.⸗Stadt nahmen beide Punkte mit nach Hauſe. 4.2 lautete das Reſultat für Letztere. Die nachſtehende Tabelle vermittelt den In⸗ tereſſenten ein klares Bild: TV. Viernheim 14 13 0 1 50.11 26 Lanz 15 10 0 5 36.20 20 Gartenſtadt 16 7 ͤ 3 6 22817 Laudenbach 11 7 2 2 338.15 16 Weinheim 11% Stadt„ o c SA. 13 1 0 Lützelſachſen 15 5 1 9 32.44 11 Altenbach 13 Sulzbach 18 1 0 12 18560 2 Pflichtſpiel in Sulzbach! Die Turner⸗Fußballer gaſtieren morgen beim JV Sulzbach und ſollten dort zweifellos beide Punkte erobern.— Die Mannſchafts⸗ aufſtellungen: 1. Mſchft.: Beikert; Kühlwein, Schmitt 9055 Pfenning, Jakob, Müller; Winkenbach Stumpf 2, Alter, Mandel, Helbig. 2. Mſchft.: Mandel; Adler, Effler; Bugert, Hotz, Kiß, Brandenburger, Buſalt, Kühl⸗ wein, Stumpf, Hofmann. Handball: Während die aktiven Mannſchaften des Turnvereins ſpielfrei ſind, trägt die B⸗Ju⸗ gend ein Pflichtſpiel gegen Käfertal aus und zwar in folgender Aufſtellung: Wiegand; Reinhardt, Wieland; Buſalt, Werle E., Brechtel; Sander E., Martin P. 1 Kirchliche Katboltzche Kirche: Paſſionsſonntag Apoſtelkirche: 7½7 Uhr: hl. al 8 Uhr: 2. hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt mit En laſ⸗ ungsfeier des achten Scul⸗ jahres. Auch die Eltern ind dazu herzlich eingeladen. 2 Uhr: Andacht; Verſammlung für den Teitten Orden ½6 Uhr: Faſtenpredigt Marientirche: 7½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene ½11 Uhr: hl. Meſſe nur für Kindr. 1 Uhr: Andacht für die Kinder Montag: 6.40 Uhr 3. S.⸗A. für Georg Wunder 7.10 Uhr 3. S.⸗A. für Anna Mar Müller Dien ag: g 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.⸗A. für Katharina Bergmann geb. Knapp Mittwoch: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.⸗A. für ledig verſt. Hilda Kölwel Donnerstag: Johannes Renner 2. Freitag: (Feſt der ſieben Schmerzen Mariä): 6.40 Uhr Segensmeſſe anſtelle eines beſt. Jahresgedächtniſſ geb. Brechtel, Ehemann Philipp und Toch⸗ ter Eliſabeth geehel. Weidner 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie „Michael Neuhäuſer 7.10 Uhr beſt. Segensmeſſe für Jakob Schloſſer, Ehefrau Eliſabeth geb. Bugert, Kinder Magdalena und Maria geehl. Bläß Samstag: 6.40 Uhr Requiem für den in Bürſtadt verſt. Adam Simon 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. Wunder 6., Joh. Jakob Herſchel und Eliſ. geb. Haas 7.10 Uhr 3. S.⸗A. für Katharina Berg⸗ mann geb. Knapp Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern, am Freitag in der Marienkirche hl. Meſſe. Mittwoch und Freitag, abends 6.30 Uhr, Faſten⸗Andachten. Donnerstag, von 4—7 Uhr Beichtgelegen⸗ heit, beſonders für die Frauen, die noch nicht ihre Oſterpflicht erfüllt haben. Der Beicht⸗ ſtuhl am Samstag bleibt nur den Männern überlaſſen, die alle am nächſten Sonntag, dem Palmſonntag, ihre Oſterpflicht erfüllen.— Ebenſo gemeinſame hl. Kommunion für das 6. Schuljahr(jetzt 7. Schulj.). Mädchen beich⸗ ten Freitag, halb 6 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. C Kb Als Verwandlungsü der allen Hausfrauen gut bekannt iſt, und von den Männern hoch geſchätzt wird, präſen⸗ tiert ſich unſer Hering. In jeglichem Ge⸗ wand iſt er gleich beliebt. Heute erſcheint er ſalzig, morgen ſauer, einmal mit Gewürzen, ein anderes Mal mit Tomaten, pikant, mild oder kräftig— aber auf jede Art gleich köſt⸗ lich. Wem lacht nicht das Herz im Leibe beim Anblick eines delikaten Heringsgerichtes? Un⸗ geahnte Möglichkeiten gibt es bei ſeiner Zube⸗ reitung, ſeine Verarbeitungsmethode iſt noch lange nicht erſchöpft. Er iſt im Laufe der Zeit ein alter Bekannter unſeres Haushaltes ge⸗ worden. Und wenn wir ihn immer wieder auf den Tiſch bringen, dann beweiſen wir nicht nur, daß wir ſeinen ganzen Vorzug als Volks⸗ nahrunsgmittel richtig erkannt haben, ſondern wir handeln auch im höchſten Grade zeitgemäß. Bedeuten doch auch Heringsgerichte für eine Zur Ausführung des Waffengeſetzes vom 18. März 1933 und der dazu ergangenen Durch⸗ führungsverordnung hat der Reichsinnenminiſter im Einvernehmen mit dem Reichswirtſchafts⸗ miniſter einen Erlaß an die nachgeordneten Behörden der Länder gerichtet. Darin wird zu⸗ nächſt ſeſtgeſtellt, daß Fahrtenmeſſer keine Hieb⸗ oder Stoßwaffen im Sinne des Waffengeſetzes ſind. Die Ortsvolizeibehörden werden angewie⸗ ſen, durch Prüfungen zu überwachen, daß die Inhaber einer Konzeſſion zur Herſtellung oder zum Handel mit Waffen den ibnen gemachten Auflagen nachkommen. Bei Ausſtellung des Waffenſcheines iſt ſtets zu prüfen, ob die Not⸗ wendigkeit vorliegt, daß der Antragſteller die Waffe im ganzen Reichsgebiet führt. oder ob es zweckmäßig iſt. den Geltungs⸗ bereich des Waffſenſcheines einzuſchränken. ſei es auf beſtimmte. ausdrückliche Gelegenheiten oder auf ein engeres Gebiet. So wird z. B. zu FJaltermann, Winkler, Herbert. prüſen ſein, ob für einen Kraftfahrer die Not⸗ 6.40 Uhr I., 7.10 uhr 2. S.A. für es für Barbara Kirchner⸗ Nachrichten Evangelische Kirche: Sonntag, 3. April 1938 Vormittags 410 Uhr: Gottesdienſt Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, 4. April, Kirchenchor Dienstag, 5. April, Frauenabend Mittwoch, 6. April, 8 Uhr abends, 6. Paſſionsandacht, verbunden mit der Feier des heiligen Abendmahles. Großkundgebungen im Kreis Bergſtraße 2. 4. 38 Lorſch: Reichsredner Grau, Berlin 3. 4. 38 Heppenheim: Reichsredner Grau, Berlin 3. 4. 38 Viernheim: Miniſterpräſident Klagges, Braunſchweig; 4. 4. 38 Bensheim: Miniſterpräſident Klagges, Braunſchweig; 4. 4. 38 Lampertheim: Reichsredner Grau, Berlin; 6. 4. 38 Wattenheim: Kreisleiter Brück⸗ mann, Bensheim 6. 4. 38 Jugenheim: Staatsſekretär Reiner Darmſtadt; 7. 4. 38 Biblis: Oberbürgermeiſter Dr. Barth, Mainz. CFFT1C1CTCã ˙ AAA roße Familie eine erhebliche Entlaſtung der zaushaltungskaſſe, ohne dabei auf eine ge⸗ plegte und gute Küche verzichten zu müſſen. J jeder Jahreszeit iſt er in anderer Form ſüen Feſten, dann gibts den Heringsſalat als ſpeielles Hausgericht und Gegenmittel bei all den vielen Süßigkeiten, die unſerem Magen zuſzen. Im Sommer iſt das heringgeſäuerte Bohengericht eine Spezialität. Und iſt er nich bei den Herren der Schöpfung zu gewiſ⸗ ſen Augenblicken beſonders beliebt und ge⸗ ſchätze Ir Frühjahr aber iſt der Hering ein er⸗ probts Hausmittel gegen alle Frühjahrsmü⸗ digkei und ſollte jetzt recht häufig auf den Tiſch ommen. Die Frage der Hausfrau„was ſoll ic kochen?“ iſt überflüſſig, wenn ſie ſich des Heings bedient und auch wenn Gäſte er⸗ wartet werden, gehört ein Heringsgericht als Leckerbſſen auf den Tiſch. Es iſt nicht not⸗ wendig, daß ſich die Hausfrau ängſtlich an Rezeptorſchriften hält, der Hering iſt ja ſo anpaſſugsfähig, er verträgt ſich mit grünen Salaten, Tomaten, rohen Aepfeln, Eiern, ſehr feln, uni doch ſind mit dieſen Beigaben die Möglichk ten noch lange nicht erſchöpft. Ja, der Herin iſt ein Verwandlungskünſtler und die fortſcrittliche Hausfrau weiß, daß er gerade im Frühjahr mittags und abends auf den Tiſch ehört. R. v. G. YYY//// /// Hitlerjungen! Wollt ihr an den Fahr⸗ ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft die Grunlage— ſpart fleißig! NN N eee, Qulitätsverbejjerung Die Arbeitausſchüſſe der Lederinduſtrie in Thüringen geen wertvolle Anregungen über die Qualitätserbeſſerung von Tierhäuten. Die Vorſchlägeerſtreckten ſich auf Verhütung von Beſchädigngen der Tierhäute bei dem lebenden Tier urch eine beſſere Pflege und bei der Weitererarbeitung durch Einführung eines Prämienyſtems für die beſten unbe⸗ ſchädigt abgezognen Häute. Ebenfalls wurde vorgeſchlagen, di Viehhaltern eine beſtimmte Leiſtungsprämie für den ſauberen und ein⸗ wandfreien Zuſind der lebenden Tiere zu geben Das Fahrtenmeſſer blebt wendigkeit zum Füben auch dann beſtebt, wenn er nicht mit ſeinem'raftwagen oder mit ſeinem Kraftrad unterwegsiſt. Bei Wächtern wird regelmäßig der Waenſchein auf das Fübren bei Ausübung des Pachdienſtes zu beſchränken ſein. Die Namen ſccher Perſonen, denen ver⸗ boten worden iſt. Wiſen zu erwerben. zu be⸗ ſitzen und zu führen, ind im Deutſchen Krimi⸗ nalpolizeiblatt zu veßfſentlichen. Die Kreis⸗ palizei⸗Behörden bahn auf Grund der Ver⸗ öffentlichungen Liſten der Karteien über dieſe Perſonen zu führen. chließlich haben die Orts⸗ volizeibehörden alsbal von Amts wegen bei allen in Frage kommaden Gewerbetreibhenden eine Nachprüfung einzuliten, ob die neuen geſetz⸗ lichen Vorausſetzungender deutſchen Staats⸗ angehörigkeit. der Zuveläſſigkeit und der Arier⸗ eigenſchaft erfüllt ſind Das Ergebnis iſt der für einen Widerruf zußndigen Behörde ein⸗ zureichen. baebt. Wenn der Winter anrückt mit ſeinen viel grüen Kräutern, Gemüſen und Kartof⸗ ſugeſtl, nd bel enger f muß unh fit— i h Lennage Det Duinmlar die ſit her dam und 18 dirnet an Zit ausn Renelbet! lkute, die fas Jaſiun in die Et b Auzil Tune lernhei ä elt: 9 1. Mur da de Dumſadt ds M unh bunt; miſtern in Jett. 9 dee neu i daun 1. rl! Haaf U dahe alen 4 asche, U denden. Vichen 1 10 ade l 13 derne 8 agen NN * 3 e eee 5 55 12 1* 775 — e 8 3 . Betr.: 2 —.——— 2 FUT — 8— * e erzeugen, Eu opt/ Das iſt fürwahr eines der unangenehmſten Worte in unſerem ſo reichen deutſchen 1 e ſatz. Wir ſind zu ſpät gekommen zur Bahn auf die Elektriſche, ins Geſchäft, zum Termin. Wie dumm und wie ſchade! Und jetzt liegt es bei uns, zu entſchuldigen, das Verſäumnis einzuholen, nachzuarbeiten und wo es eben geht, dann ſeien wir froh. Wir können aus dem Pech eine Lehre ziehen für ſpäter, und alles iſt noch einmal gut. Es gibt aber eine ganze Menge von Fällen im Leben, wo es kein Nachholen, kein Entſchuldigen mehr gibt, wo alſo das„zu ſpät“ ſich als wirklich tragiſch, verhängnisvoll, ja ſchrecklich auswirken kann. Das wird zum Beiſpiel der Fall ſein, wenn unſer Mitmenſch durch unſere Schuld in Not 1 geraten, durch unſer loſes, verleumderiſches Gerede ſeinen guten Namen verloren hat, wir ihm lange Zeit Geld ſchuldig bleiben und ſo⸗ gar daraufhin ſpekulieren, daß er es nicht über's Herz bringt, uns, ſeinen bisherigen guten Freund, an das Verſäumnis zu erin⸗ nern. Am nächſten Tag leſen wir in der Zeitung die Todesanzeige.„Ach“, heißt's dann,„und ich wollte ihm doch noch das Geld uſw. bringen. Ich habe ihm doch gelegent⸗ lich ſagen wollen, daß ich es nicht ſo bös ge⸗ meint habe damals, als ich das dumme Gerede über ihn in Umlauf brachte und ſo weiter. Ich wollte, ich wollte gelegentlich...“ Zum Bekanntmachung Reichstagswahl und Volksabſtim⸗ mung am 10. April 1938 Die Stimmkartei unſerer Gemeinde für die Reichstagswahl und Volksabſtimmung am 10. April 1938 liegt am Samstag, den 2 und am Sonntag, den 3. April 1938, jeweils von 9 bis 19 Uhr, durch⸗ gehend auf dem Rathaus— Zim- mer 17— zur allgemeinen Einſicht offen. Innerhalb dieſer Zeit können Einwendungen egen die Richtigkeit und Vollſtändigkeit 0 riftlich oder mündlich zu Protokoll bei dem Unterzeichneten erhoben werden. Berechtigt zur Erhebung von Einwendungen ſind alle zur Wahl zugelaſſenen Perſonen männlichen und weiblichen Geſchlechts, die am Tage der Wahl das 20. Lebensjahr zurückgelegt haben. Ich mache ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß nach Ablauf der Auslegungsfriſt Einwendun⸗ gen nicht mehr erhoben werden können. Im Laufe dieſer Woche wird jedem Wahl⸗ berechtigten eine Wahlbenachrichtigungskarte zugeſtellt, die als Ausweis für die Wahl gilt und bei Ausübung des Wahlrechts mitzu⸗ bringen iſt. Wer eine ſolche Karte nicht erhält, muß unbedingt vor Ablauf der Auslegungs⸗ friſt— alſo ſpäteſtens am 3. April 1938, 19 Uhr— die Aufnahme in die Stimmkartei beantragen. Der Mahnruf zur Einſichtnahme in die Stimmkartei a5 10 beſonders an diejenigen, die ſeit der letzten Wahl ſtimmberechtigt gewor⸗ den und nicht in Viernheim geboren ſind. Ferner an die Wahlberechtigten, die in letzter Zeit auswärts beſchäftigt und polizeilich ab⸗ gemeldet waren, ſowie an die jungen Ehe⸗ leute, die ſeit der letzten Wahl die Ehe ge⸗ ſchloſſen haben. Verſäume niemand, ſich von der Aufnahme in die Stimmkartei zu überzeugen, damit er bei Ausübung ſeines Schwierigkeiten ſtößt. iernheim, den 29. März 1938 Der Bürgermeiſter. Stimmrechts nicht auf Belanntmachung Betr.: Laufende Kinderbeihilfen nach den ab 1. April 1938 geltenden Beſtimmungen. Der Herr Oberfinanzpräſident Heſſen in Darmſtadt hat mitgeteilt, daß für die Stellung des Antrags auf Gewährung laufender Kin⸗ derbeihilfen vom 1. April 1938 ab ein neuer Vordruck zu verwenden iſt, der den Bürger⸗ meiſtern in den nächſten Tagen zugehen wird Betr.: Laufende Kinderbeihilfen. Die neuen Vordrucke für die Beantragun der E Kinderbeihilfen nach den a 1. April 1938 geltenden Beſtimmungen kön⸗ nen auf dem A abgeholt werden. Die Vordrucke ſind genaueſtens mit Tinte auszufüllen und mit den nötigen Unterlagen verſehen, an das Finanzamt Heppenheim ein⸗ zuſenden. Viernheim, den 1. April 1938 Mit dem Reinigen der Kamine in der Ge⸗ zueinde Viernheim wird am Montag, den 4. April 1938, begonnen. Viernheim, den 31. März 1938 Der Bürgermeiſter Deutſche Hausfrauen, helft Fett Kuckuck mit dieſen guken Vorſätzen, mit denen bekanntlich der Weg zur Hölle gepflaſtert iſt. Ein Vorſatz iſt nur dann gut und ſchön, wenn unmittelbar dahinter der feſte, unbeirrbare Wille zur Tat ſteht. Wer bürgt dir denn da⸗ für, ob du morgen noch lebſt? Irgendwo ſah ich einmal über einem Bett an der Wand den Knochenmann gemalt mit Senſe und Sanduhr und darunter die Worte:„Dieſe Nacht, vielleicht!“ Welch ernſte Mahnung an alle, die ſo ganz gewohnheits⸗ mäßig überall„zu ſpät kommen“. Sie ſind immer mit guten Vorſätzen zur Hand, aber zu ſchlapp, ſie wahr zu machen. Und der Mann, den wir in die Not gebracht, der Volksge⸗ noſſe, deſſen Ehre als ſein einziges und letztes Gut wir leichtſinnig geraubt haben, ſie ſter⸗ ben vielleicht, enttäuſcht über unſer ſo oft ver⸗ pfändetes Wort, auf das ſie ſo feſt gebaut. Am Ende iſt ihr letzter Schrei ein Fluch über uns. Wir aber, ja, wir ſind wieder einmal „zu ſpät“ gekommen. Vorſicht beim Blumengleßen Zu ſtarkes Blumengießen auf dem Balkon iſt ſtrafbar Es iſt zwar noch nicht ſo weit, daß die Balkonkäſten ſchon wieder mit Blumen be⸗ pflanzt werden könnten. Gleichwohl dürfte es ratſam ſein, daß ſich ſchon jetzt die Liebhaber von Balkonblumen die nachſtehenden, von der Juriſt. Wochenſchrift veröffenklichten Aus⸗ führungen des 1. Strafſenats des Kammer⸗ gerichts gut merken und vor allem ſpäter bei der Blumenpflege beachten. Angeklagt war eine Frau, die in über⸗ reichem Maß ihre Balkonblumen gegoſſen hatte ſodaß das Waſſer von den Balkonkäſten herab auf die darunter gelegenen Balkons und auf die Straße gefloſſen war. Dabei waren Tiſch⸗ decken und andere Sachen beſchmutzt worden. Das Kammergericht beſtätigte das auf Strafe erkennende Urteil des Amtsgerichts Berlin: Das unbekümmert um die Zeit und um die Mitbewohner und Straßenpaſſanten vorge⸗ nommene Begießen der Blumen erfülle den Tatbeſtand des 8 366 Ziff. 8 STB. Mit; Geldſtrafe bis zu 150.— RM. oder mit Haft bis zu 14 Tagen wird danach beſtraft, wer nach einer öffentlichen Straße oder nach Or⸗ ten hinaus, wo Menſchen zu verkehren pfle⸗ gen, Sachen auf eine Weiſe ausgießt oder auswirft, daß dadurch jemand beſchädigt oder verunreinigt werden kann. Wie die Straßen, dienten auch die Balkons zum Aufenthalt von Menſchen. Auch Balkons rechneten zu den Orten, wo Menſchen zu verkehren pflegen. Wie das Kammergericht ausdrücklich feſtſtellt, genügt dabei Fahrläſſigkeit und bereits die Küchenabfälle ſind wertvolles Futter! Damit ſtützen wir die Gemüße⸗Sämereien Fettverſorgung! Hauptſchriftietter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernhetm. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co“ Worms.— DA. II. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzetgenpreisliſte Nr 7 gültig. Prwat- Handelsschule nc. Stock Inh: W. Krauss Blumenjamen, Kuh⸗ und Dickrüben⸗ jamen- Klee⸗ und Grasjaaten Kleegrasgemenge für Neuanlagen von Wieſen Alle Grünfutter⸗ und Oelſaaten, Dünger⸗Huminal⸗Oelpapier— Torfmull⸗Blumendünger m'helm, in d, 10 Fernſpr. 21792 Gegr. 1899— Geſchloſſ. Handels kurſe — Beginn: Ostern— Schnellförd. Kurſe in Kurzſchrift, Ma⸗ ſchinenſchreiben, Buchführung. Beginn: Anfang jeden Monats. MäßigesSchul⸗ geld. 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Vereins Anzeiger Männergeſangverein 1846 Heute abend keine Singſtunde; morgen abend reſtloſe Beteiligung am Propagandamarſch ſo⸗ wie der Wahlkundgebung im Freiſchütz. Auf⸗ ſtellung 7 Uhr am Lokal. Sängereinheit Heute abend Singſtunde. Bitte vollzählig und pünktlich! Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue Harmonie. Heute Samstagabend, 8.30 Uhr, Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen erwartet der Vorſitzende. Evang. Kirchenchor Heute Samstagabend, 8 Uhr, findet eine au⸗ ßerordentliche Singſtunde ſtatt. Erſcheinen aller Sänger und Sängerinnen unbedingt erforderlich. Turnverein von 1893 Abtlg. Fußball: Morgen Sonntag Pflicht⸗ ſpiele in Sunlzbach. Abfahrt: 2. M. 12 Uhr, 1. M. 1 Uhr, alles per Rad ab Drehſcheibe. Pünktlich erſcheinen! Abtlg. Handball: B⸗Jugend⸗Pflichtſpiel in Viernheim gegen Käfertal. Beginn: 10 Uhr. Mebrſge Mannſchaften ſpielfrei. 50fäbrige NR 1887/88 N N Kom menden Sonntag, den 3. abu, nachmittags 3 Uhr findet im Gaſthaus„Zum Karpfen“ eine Ver⸗ ſammlung mit wichtiger Tagesordnung ſtatt. Wir bitten um vollzähliges Erſcheinen Der Vorſtand. von 18— 20 Jahr. in Geſchäftshaus geſucht. Von wem, zu erfr. 1d Geſchäftsſt. d. B. 1 Korbtinder⸗ wagen, gebr. 1 Wochenend- wagen, gebr. 1 tomb. Herd gebr. 1 Zink Bade; wanne, gebr. verkanft Ern Adler 1 Erjolg spricht durch Anzeigen in der großen Heimatzeitung VIERNHEIMER VOLKSZ EITUNG xu einem großen nach tau- senden zählenden kaufkräf- tigen Verbraucherkreis. Da lohnt sich bestens Werbung jeglicher Art. Wer glaubt, ohne Wer⸗ bung auszukommen, der iſt auf einem durch ee injerieren Das Feſt naht! Wo machen wir denn die Einkäufe zur Rommunion u. DNonflemation?— So fragt ſich in dieſen Wochen ſo manche Familie! Darum lohnt es ſich für den Geſchäftsmann, jetzt Anzeigen aufzugeben! Kleintierzuchtverein 1916 Am Sonntagnachmittag, 1.30 Uhr, findet im Vereinslokal„Karpfen“ die diesjährige Ge— neralverſammlung ſtatt. Es iſt Pflicht eines jeden Mitgliedes zu erſcheinen. Der Vorſtand. Brieftaubenverein Sonntag, den 3. April, nachm. 2 Uhr, Mit⸗ liederverſammlung im Lokal„Zum Saft⸗ den Die Beiſitzer bitte ich eine Viertel⸗ ſtunde früher zu erſcheinen. Der Vorſtand. Laab, Uarenbanösssnicha 9 Dienstag, den 4. April, Anmeldeſchluß auf Saatkartoffeln Mitglieder, welche bis zu dieſem Termin nicht beſtellen, können nicht beliefert werden Der Vorſtand. Sporthalle“ ber Lorscherstrage Achtung! Kegelfreundel Alle diejenigen, die mit 21, 22 und 23 Kegeln am großen beteiligt ſind, Prelskegel werden aufge⸗ ſordert, ſich heute abend, 8.30 Uhr, zwecks Ermittlung der endgültigen Sieger unbedingt einzufinden. Wer nicht erſcheint, geht ſeines Ge⸗ winnanſpruchs verluſtig. Nach Beendigung des Kegelns Preisverteilung! Familie Engelbert Winkler Fürs Haug Heid pgj empfehlen wir uns in ſämtl. 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Sonntag ab 5 bur Tanz im„Deutschen Halser“ ff 0 See — —. —— —— — — ——ñ̃ — r —— Achtung! Trinken Sie das gute naturreine Todesanzeige Coen col nur im Kaffee Fiſcher Ernſt Ludwigſtr. 25 weiße Leghorn u 1 Hahn zu verk. IOD ES. ANZEIGE Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, unseren lieben Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Johann Bruckmann heute früh ½3 Uhr im Alter von nahezu 63 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit, versehen mit den hl. Sterbe- Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, meinen innigstgeliebten Gatten, meinen treubesorgten Vater, unseren lieben Bruder, Schwager und Onkel Johann Schilling Postsekretär ötzli N a Bauer sakramenten, zu sich in die Ewigkeit abzurufen. plötzlich und unerwartet, infolge eines Herzschlags, im 46. Lebens- Sandhöſerweg Wir bitten für den lieben Verstorbenen um ein stilles Gebet jahr zu sich in die Ewigkeit abzurufen. m Wald Viernheim, Ibsingen(Baden), Bürstadt, den 2. April 1938 9 Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: mlion Ole trauernden Hlnterbllebenen 1 *— 0 b 8 Margarete Schillin eb. Heberer 5 Die Beerdigung findet Montag nachm. 5 Uhr vom Trauerhause, und Sohn Hermann 8 8 Zig e Mannheimerstr. 3, aus statt. I zu kaufen geſucht Näh. Auskunftst Die Beerdigung findet Sonntag, den 3. April 1938, nachmittags 3½ Uhr i Richen bei Groß-Umstadt statt. K. 8 5 Die Einsegnung uuf dem hiesigen Friedhof ist um ½/12 Uhr. Zum weihen Sonntag die gute Wäsche, Strümpfe und Handschuhe, aparte Kränzchen, Kerzenranken, Nerzentücher von Nik. Brechtel 4. Lorscherstraße 11 Danksagung Für die Beweiſe herzlicher Anteilnahme deim Heim⸗ gange unſerer lieben Verſtorbenen, Frau Katharina Bergmann geb. Knapp ſowie für die zahlreiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte ſagen wir unſeren innigſten Dank. Nachruf Unerwartet wurde unser lieber Kamerad und Fachschafts- lei Beſonderen Dank den Barmh. Schweſtern für die auf⸗ eiter opfernde Pflege, der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſt⸗ 0 0 Auch Ihnen senden wir für den reichen Beiſtand, für die Kranzſpenden und den Stiftern niedrigen Preis von S s von hl. Seelenmeſſen. O Ann 6 1 n 48 RM Viernheim, den 2. April 1938 unser bestes Edelweiß Die trauernden Hinterbliebenen. Ballonrad Nr. 1201-28 oder 201-26 mit Torpe- dotreilauf. Es trãgt den schwerst. Fah- rer und Ge- 8 päck, auch auf Schlecht. We- gen. Der Lauf ist spielend leicht, das Ruß ere von großer Schönheit. Ober / Million Edelweißräder haben wir schon seit 40 Jahren überallhin ver- sandt. Neuer Katalog kostenlos. Edelweiß- Decker Fahrradbau und Versand Deutsch-Wartenberg 10 Postsekretär aus unseren Reihen in das Jenseits abberufen. Vorbildlich war seine Gewissenhaftigkeit und Pflichterfül- lung. Sein Leben war Arbeit bis zum letzten Atemzug. Seiben⸗ u. 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April, Aachruj Unerwartet raſch iſt unſer Parteianwärter Johann Schilling von uns gegangen. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken be⸗ wahren. A SDA. Ortsgruppe Viernheim Herzen d Die 0 11,30 Chr auf dem Friedhof. Die Mitglieder des 1 Reichsbundes der Deutschen Beamten sammeln sich f Arloger- U Soldatenkameradschalt 1070 um 11 1 5 am 9 und marschieren geschlossen 5 mit der Partei zum Friedhof. pünktl Kynnausernund) Beerdigung in Richen bei Groß-Umstadt. aan als de Die Einſegnung und Ueberführung un⸗ den 31 ſeres verſtorbenen Kameradſchaftsführers— ß, A. Seh : 2. mit dem grauen Schleien und die Johann S Hilling Für die Festta 39e der das Gewebe unanſehnlich macht und Hüft. April 11.30 U empfehle: ihm ſeine poröſe Beſchaffenhelt nimmtb Nit de i g a 0 1 1 Der Körper braucht Luft und Fri imm! findet am Sonntag, 3. April, vorm hr an Tate rie e 1050 r braucht Luft und Frische der Friedhofshalle, Lorſcherſtraße, ſtatt. Antreten der Kameraden um 11. Uhr bei Ka⸗ merad Ringhof, Saarſtraße. Zahlreiche Beteiligung iſt ſelbſtverſtändlich. Anmeldungen zur Teilnahme an der Beerdigung können bei Pg. Franzke gemacht werden. Kaffeeservice„. 425 an Alle übrig. Gebrauchsgeschirre in Echtporzellan und Steingut Größte Aus wahl,, billigste Preise — Wäſche? Was Sie hier über⸗ trieben ſehen, ſplelt ſich tatſächlich im klel⸗ nen bel jeder Wäſche ab Wäſcht man näm⸗ lich Wäſche längere Zeit in hartem Waſſer, ſo ſetzen ſich die kalkhaltigen Beſtand⸗ teile des Waſſers im Gewebe feſt. Sehen durch freie Atmung! die Vortelle eines bewährten Waſch⸗ mittels! e Petſil has neben ſeinen großen Vor ⸗ zügen die beſondere El⸗ am am Rathaus 0 dr Rathaus Haus- und Küchengeräte Eisenwaren Der Kamerad ſchaftsjührer. Sie ſich einmal ſolche genſchaft, weitgehend zu verhindern. daß ſich beim Waſchen die kalkhaltigen Beſtandtelle des Waſ⸗ ſers im Gewebe feſtſetzen. 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