225 — 1 8 1 85 5 7 — * ———— nenmaſt Tiroler Tannen. Vol k Amtsblatt der Vürgermelſterei Viernheim Erſcheinungswelſe: Täglich. ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Nummer 81 otenlohn, Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg. eee e Mittwoch Der Führer in Innsbruct S ternheimer Weil Verkündigungsblatt der NS d Ap. Viernheim Anzergen preis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Text⸗ den 6. April 1938 teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigenpretsliſte Nr. 6 aültia, Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13. Fernſpr. 153 PSg v'vafen 15101 14. Jahraang Das große Erlebnis für das Land Tirol Adolf hitler verkündet:„Tirol von jetzt ab ein glanzvoller Stein in der Krone Deuljchlands“ Dank für die Treue der Tiroler Eines der ſlärkſten Ereigniſſe der Führer-Reiſe §. Innsbruck, 5. April. Nach den machtvollen Kundgebungen für den Führer in Graz und Klagenfurt bereitete heute die Hauptſtadt Tirols, das ſchöne Innsbruck, Adolf Hitler einen feſtlichen Empfang. Ganz Tirol war ſeit den frühen Morgenſtunden in feierlicher Spannung und Erwartung. Wenn auch von den Bergen, auf denen ſeit geſtern Neuſchnee liegt, ein friſcher, beinahe kalter Wind weht, ſo konnte dies nicht im geringſten die fröhliche Stimmung der Tiroler beeinträch⸗ tigen, die ſchon ſeit den erſten Morgenſtunden aus dem ganzen Lande zuſammenſtrömten. Sie kamen mit Sonderzügen, Omnibuſſen, Laſtkraft⸗ wagen und Fuhrwerken. um dabei zu ſein. wenn der Führer auch hier ſeinen Einzug hält, um dann in der feſtlich geſchmückten Ausſtel⸗ lungshalle zu den Tirolern zu ſprechen. Die Hauptſtadt von Südtirol, von ſüdlicher Sonne beſchienen und von dem blitzenden Inn durchrauſcht, hat ſchon von jeher etwas Maje⸗ ſtätiſch⸗Feſtliches gehabt. Aber heute war dieſe ſchwungvolle Stadt noch feſtlicher durch ihre Ausſchmückung zu Ehren des Führers. Auf dem Südtiroler Platz, dem großen Platz vor dem Bahnhof, reiht ſich Fahnenmaſt an Fah⸗ und der Bahnhof ſelbſt prangt im Schmuck der Fahnen und des Dunkelgrüns der Beſonders feſtlich war das Hotel Tirol unmittelbar an dem Bahnhofs⸗ platz ausgeſchmückt worden. Seine rieſige Außen⸗ front verſchwand faſt unter den lang herab⸗ wallenden Fahnentüchern und dem Tannen⸗ grün. Auf dem Bozener Platz erinnert der Rudolf ⸗ Brunnen an die 500jährige Ver⸗ einigung Tirols mit Oeſterreich. Beſonderen Feſtſchmuck zeigte die Maria Thereſia⸗ Straße, die mit ihren ſtattlichen Häuſern aus dem 17. und 18. Jahrhundert und den Ber⸗ gen im Hintergrund ein äußerſt maleriſches Bild bot. In einer großen Schneemulde unter⸗ halb des Gipfels der ſagenenumwobenen„Frau Hitt“ haben Innsbrucker Bergſteiger die Be⸗ kenntnisworte angebracht:„Ein Volk— Ein Reich!“ Jeder Buchſtabe iſt mehr als 70 Meter groß. So grüßt dieſes Gelöbnis von den ewigen Zeugen der ſtolzen Geſchichte Tirols herab und gibt dem unvergeßlichen Bild, das dieſe ſchönſte aller deutſchen Bergſtädte an dieſem Jubeltag bietet eine beſonders würdige Note. Innsbruck hat in ſeiner vielhundertjährigen Geſchichte manches prunkvolle Feſt erlebt. Wann immer Vermählungen der Kaiſer mit italieni⸗ ſchen Prinzeſſinnen ſtattfanden. war Innsbruck die Hochzeitsſtadt. Unter den gtoßen Namen iſt aber der des Kaiſers Maximilian nicht ſo lebendig wie der Andreas Hofers. des Mannes aus dem Volk, der größer als ſein Kaiſer, ungeweiht für die Freiheit ſeines Lan⸗ des zu ſtreiten wußte. Dieſer Name iſt ein Symbol geworden und wird es auch für die kommenden Generationen weiter ſein. Gerade in dieſen großen geſchichtlichen Ta⸗ gen muß man hieran denken. denn zum zweften mal in ſeiner Geſchichte iſt Tirol. iſt gaanz Oeſterreich befreit worden. Der Befreier, der Einiger der großen deut⸗ ſchen Nation, kam nun beute in dieſe Stadt und in dieſes ſchöne Land. um ſeine Bevöl- kerung ebenſo wie einſt Andreas Hofer auf ⸗ zurufen für die heilige Sache und aufzufor⸗ drn zur Mitarbeit an dem großen Aaufbau⸗ werk des deutſchen Volkes. Die Tiroler wollten ſchon längſt zur großen deutſchen Heimat zurück, und wenn ſie nun am 10. April zur Abſtimmung ſchreiten, wird ein ein⸗ Glinnises Ja das Ergebnis ſein. So war es nur ganz natürlich, daß der Führer in Innsbruck mit der gleichen fieberhaften Spannung erwartet wurde wie vorher in Graz und Klagenfurt. Schon Stunden vor der Kundgebung fanden ſich die Menſchen in den Straßen zu ungezählten Tauſenden ein. Je nä⸗ her die Stunde heranrückte, um ſo dichter rück⸗ ten die Tauſende in den Straßen, durch die der Führer zum Empfang im Landhaus und zur Kundgebung in der Ausſtellungshalle ſeinen Weg nahm. Um 18 Uhr traf der Sonderzug ein. Als der Führer nach der Begrüßung durch den Landeshauptmann mit ſeiner Begleitung die Ehrenhalle betritt, bereitet ihm Innsbrucks Jugend. Jungvolk, und Jungmädel, einen ju⸗ belnden Empfang. Buben u. Mädel in ſchönen Tiroler Trachten überreichen dem Führer Blu⸗ menſträuße. Inzwiſchen iſt die freudige Erwartung der Maſſen, die den Bahnhofsvorplatz und die an⸗ liegenden Straßen Kopf an Kopf füllen, auf den Höhepunkt geſtiegen. Jedes nur verfügbare Plätzchen iſt von freudig erregten Menſchen überfüllt. Fenſter und Balkone ſind dicht be⸗ ſetzt. Als nun der Führer den Bahnhofsvorplatz betritt, da bricht ein wahrer Jubelorkan los. Das dankbare Tirol grüßt ſeinen Führer. Auf dem ganzen Weg zum Hotel begleiten den Führer die brauſenden Heilrufe der glück⸗ lichen Tiroler. Die ſtürmiſchen Feudenkundge⸗ bungen nehmen gar kein Ende, als Adolf Hitler das Hotel„Tyrol“ längſt betreten hat. Immer Der neue Jahrgang rückt an Etwa 20 000 neue Rekruten ſind geſtern in die deutſchen Arbeitsdienſtlager eingerückt. (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗Multiplex⸗K.) wieder verlangen die Tauſende ihren Führer zu ſehen und ein wahrer Jubelſtum bricht los, als der Führer auf den Balkon hinaustritt, um die begeiſterten Maſſen erneut zu grüßen. (Fortſetzung auf Seite 2) Das Kabinett Blum am Ende? Franzöſiſche Preſſe erwarler für Freilag die Enkſcheidung S sĩͤ Paris, 6. April Die Frage einer bevorſtehenden Regie⸗ rungskriſe iſt heute wieder akuter denn je. Die Auseinanderſetzungen, die der Finanz⸗ plan der Regierung Blum in allen politiſchen und wirtſchaftlichen Kreiſen ausgelöſt hat, ſind ein ſicherer Wegweiſer dafür, daß die vom Ka⸗ binett vorgeſchlagenen Methoden bei dem grö⸗ ßeren Teil der Bevölkerung auf energiſche Ab⸗ lehnung ſtoßen. Die geſtrige Ausſprache in der Kammer, in deren Verlauf es in den Wandelgängen zu regelrechten Schlägereien kam, beweiſt die allgemeine Spannung. Das beſte Barometer für die Ausſichten des Kabinetts iſt aber auch diesmal der Senat, und man kann mit ziem⸗ licher Sicherheit annehmen, daß die Pläne Léon Blums von den Senatoren ohne vieles Feder⸗ leſens abgelehnt werden. Die größte Senatsfraktion, die„Demokra⸗ tiſche Linke“, die der radikalſozialen Fraktion der Kammer entſpricht, hat faſt einſtimmig be⸗ ſchloſſen, am Freitag gegen die Vorlage zu ſtim⸗ men. Damit iſt ihr Schickſal bereits ae In der Pariſer Morgenpreſſe und ſelbſt in den der Regierung freundlich geſinnten Organen hält man den Sturz des Kabinetts am Freitag für unver⸗ f meidlich. „Die Welle der Unzufriedenheit“, ſo ſchreibt 3. B. das„Journal“,„ſteigt von Stunde zu Stunde. Léon Blum, der ſich über ſein Schickſal keinen Illuſionen hingibt, rechnet damit, vom Senat geſtürzt zu werden, um vor den Augen ſeiner Partei mit Glanz abzutreten und gleich⸗ zeitig ſeinen Parteifreunden ein neues Argu⸗ ment für deren Feldzug gegen den Senat zu liefern.“ Der„Petit Pariſien“ macht ſich zum Sprach⸗ rohr gewiſſer Gerüchte, indem er erklärt, daß es Léon Blum garnicht erſt ſo weit kommen laſſen werde. Er wolle vielmehr nach der geringen Mehrheit, die ſeine Vorlage in der Kammer finden dürfte, noch vor dem Zuſammentritt des Senats ſeinen Rücktritt erklären. Nervoſitüt bei den Sowjetſpaniern Die verbindung zwiſchen Kalalonjen und Valencia unlerbrochen Saragoſſa, 6. April Das Hauptintereſſe ganz Spaniens richtete ſich am Dienstag auf die Operationen der na⸗ tionalen Truppen in der Provinz Tarragona. Dienstag mittag haben die Kolonnen des Gene⸗ rals Valino die Küſtenſtadt Tortoſa er⸗ reicht und ſich ihr bis auf Schußweite ge⸗ nähert und zum Teil die Vorſtädte beſetzt. Die Truppen führen eine völlige Umklammerun der Stadt vom Norden her über den Oſten na Süden zu durch. Die Verbindung zwi⸗ ſchen Katalonien und Valencia iſt jetzt völlig unterbrochen. Die an der Meeresküſte entlangführende Straße liegt unter Dauerfeuer nationaler Batle⸗ rien. Ebenſo patroullieren ſtändig national⸗ ſpaniſche Flieger über der Straße, die die Transporte des Gegner in Tiefenan riffen verfolgen. Ein aus 20 Laſtwagen beſt hender Militärtransport wurde in Brand geſchoſſen und völlig vernichtet. In der Provinz Caſtellon haben die Kolon⸗ nen des Generals Aranda von der Stadt Mo⸗ rella ausgehend ihren Vormarſch auf die Küſte fortgeſetzt. Die Strapazen bei der Ueberwin⸗ dung der ſchwierigen Gebirgslinien wurden von den Truppen mit einer Bravour ohnegleichen ertragen. Ungeheure Nervoſität bei den Sowjetſpaniern Paris, 6. April Nach einer Meldung aus Barcelona, die ben Havas verbreitet wird, ſieht die ſogenannte „rotſpaniſche Republik“ ihre 7 ö einer Umbildung der Regierung“ Wie es heißt, ſoll Negrin die„Miniſternräſidentſchaft“ be⸗ halten und gleichzeitig das„Kriegsminiſterium“ übernehmen. Der augenßlickliche Miniſter für nationale Vorteidiauna. Prieto. ſoll als Mi⸗ niſter ohne Arbeitsbereich abſerviert werden. Die beiden Gewerkſchaftsoraaniſationen ſollen in der neuen Regierung direkt vertreten ſein. Dunkle Bläne in Barcelona Salamanca, 6. April Die nationalſpaniſchen Behörden teilen mit 2* daß mit nationalen Abzei jen verſehene Flugzeuge, mit denen die Bolſchewiſten fran 8 ö⸗ ſiſches Gebiet zu bombardieren beabſichtig⸗ ten. in Barcelona fahrbereit lägen. Die Leitung diefer ne.“»echeriſchen Aetjon ſei dem Piloten der franzöſiſchen Luftfahrtaeſellſchaft Afr Frerce namens Lafite ſihortrogen worden. Erſtes Fluaziel ſolle der franzöſiſche Grenzort Cerbs ſein. i * K. Nach den neueſten Meldungen aus Spa⸗ nien iſt die Verbindung der nationalſpaniſchen Truppen mit dem Meere faſt hergeſtellt. Die Küſte- dt Tortoſa iſt bereits erreicht und zum Teil beſetzt Damit iſt die Verbindung zwi⸗ ſchen Katalonien und der Stadt Barcelona einerſeits und dem Hauptſitz der Sowfetſpanier, Valencia, unterbrochen. Der Erfolo Francos iſt außerorden“lich bedeutend. Doch läßt ſich, ſeſßſt wog ee die detesttung des roten Spa⸗ niens als gegeben anſieht. damit nicht ſagen, daß der Krieg nunmehr dem Ende entgegengeht. Selbſtverſtändlich darf man nach den neuen Er⸗ folgen Francos mit noch größerer Sicherheit auf den nationalen Endſieg rechnen. Die italie⸗ niſche Preſſe bringt im Zuſammenhang mit den letzten erfolgreichen Operationen der Nationa⸗ len in Spanien begeiſterte Berichte über den Anteil, den italieniſche Freiwilligenverbände daran hatten. Deren Erfolge wurden auch in den Ortsgruppen der faſchiſtiſchen Partei in einzelnen Bezirke Roms gefeiert. Die Beſprechungen Rom-London Rom, 5. April Im Zuge der engliſch⸗italieniſchen Beſpre⸗ chungen hat am Dienstag abend eine neue Unterredung zwiſchen dem italieniſchen Außen⸗ miniſter Graf Ciano und dem engliſchen tzte Rettung in 1 Botſchafter Lord Perth ſtattgefunden. —— — 1 —— —ů zeichen der Zeit Dr. E. K. Im Vollzug der Rückgliederung Oeſterreichs an das Reich ſind eine Reihe von Aufgaben zu löſen, die zunächſt im Vorder- grund ſtehen. Die geſetz⸗ und verwaltungs⸗ mäßige Einreihung iſt zum Teil bereits erfolgt, die wirtſchaftliche Anpaſſung, über die Reichs⸗ miniſter Funk in Wien einen grundſätzlichen Vortrag hielt, wurde bereits mit feſtem und beſtimmten Marſchziel in Angriff genommen. Wir brachten ſchon früher zum Ausdruck, daß der ganze rieſige Aufgabenkomplex, den ein ſo bedeutendes geſchichtliches Ereignis wie die Rückkehr Oeſterreichs über Nacht entſtehen ließ. mit dem Elan und der Entſchlußfreudigkeit nationalſozialiſtiſchen Denkens und Handelns durchgeführt wird. Es iſt klar, daß von der totalen Erfaſſung des geſamten Lebens in Deutſchöſterreich durch den nationalſozialiſtiſchen Tatwillen die dor⸗ tige Preſſe nicht ausgeſchloſſen bleibt. Freilich haben ſich, wie aus mancherlei Anzeichen her⸗ vorgeht, die man füglich als Zeichen der Zeit bewerten mag, manche Probleme in wenigen Tagen von ſelbſt gelöſt. Die ehemalige öſter⸗ reichiſche Preſſe nämlich, das war wirk⸗ lich kein Geheimnis, war außerordentlich ſtark verjudet. Von ſachverſtändigen Stellen wird der jüdiſche Einfluß auf die Preſſe Oeſterreichs auf 80 v. H. geſchätzt. So war beiſpielsweiſe die Verwaltung und Schriftleitung der„Neuen Freien Preſſe“ vollſtändig in jüdiſchen Hän⸗ den. das„Neue Wiener Journal“, das Kaffee⸗ hausblatt, war zu 70 v. H. jüdiſch. und ähnlich verhielt es ſich mit einem großen Teil der übri⸗ gen Preſſe. In dieſen jüdiſchen Blättern konnte ſich der Angriff gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland ungehemmt austoben. denn die deutſchöſterreichiſche Vereinbarung vom 11. Juli 1936 wurde gerade von dieſen Blättern ſabo⸗ tiert. Inzwiſchen haben die bekannteren Wie⸗ ner Blätter bereits Erklärungen veröffentlicht, wonach die jüdiſchen Schriftleiter ausgeſchteden ſind und das Unternehmen in ariſchem Beſtitz iſt. Damit iſt die Wiener jüdiſche Preſſe⸗Hochburg geſtürzt, ein Hetzzentrum iſt gefallen. Im übrigen iſt der neue Rhythmus an der Donau auch an ſonſtigen aufſchlußreichen Beiſpielen aus der Wiener Preſſe herauszu⸗ leſen. Das„Berliner Tageblatt“ bringt dar⸗ über u. a. folgende Zeilen: 0 „Zum Lebenbild der Großſtadt gehören die Zeitungen. Auch ſie ſind anders und neu ge⸗ worden. Sie ſind nicht mehr das Hin und Her aus kurz vergangenen Tagen, aus der Syſtem⸗ zeit eines politiſchen Leerlaufes und wirt⸗ ſchaftlichen Niederganges. Sie ſind die Künder Folter geſchichtlicher Ereigniſſe, die Träger des olkswillens und die Wegbereiter in eine beſ⸗ ſere Zeit geworden. Und weil ſie nicht mehr die Ware von damals, ſondern die Sendung von heute ſind, finden ſie ihre Abnehmer und Käufer mehr denn je. Deutlich ſind ſie auch unwiderlegliche Zeugen für die bisher künſtlich und ſyſtematiſch unterbrochen geweſene Wirt⸗ ſchaftsverbundenheit zwiſchen Deutſchland und Deutſchöſterreich. Deutſche Induſtrieunterneh⸗ mungen ſuchen in den Wiener Zeitungen Fach⸗ arbeiter, Techniker und Ingenieure, es gib kein Gebiet in der weiten deutſchen Wirtſchaft vom Bodenſee bis zur Nordſee und vom Rheintal bis zum Tal der Oder, das nicht Platz für deutſchöſterreichiſche Arbeitskräfte hätte, Arbeit und Brot für feiernde Hände geben könnte. Kaufangebote auf ganze Fabriken und Indu⸗ ſtrieunternehmungen findet man ebenſo wie Anträge, die Waſſerkraftwerke zu erwerben ſuchen. Sie ſind Beweiſe für das raſche Ein⸗ ſetzen nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsimpulſe, die ſich auch in der kleinen Geſchäftswelt be⸗ reits bemerkbar machen. Es wird wieder ge⸗ kauft in Oeſterreich und in Wien.“ Dieſe Notiz iſt aufſchlußreich genug. Wie ſchlagend wird hier allein durch die zahlreichen Stellenangebote der Beweis erbracht von der Blüte und dem geſunden Stand der deutſchen Wirtſchaft! Im Zuſammenhang mit den Aende⸗ rungen der Verhältniſſe in Oeſterreich ſei dieſe Tatſache aber nur nebenbei bemerkt. Höchſt aufſchlußreich iſt aber, daß jetzt ſchon, ſo kurze Zeit nach der Rückgliederung das wirt⸗ ſchaftliche Leben Deutſchöſterreichs ſtärker pul⸗ ſiert. Ein Blick in die Zeitungen Wiens allein beweiſt, wie raſch und ſegensreich ſich die Rück⸗ n auch wirtſchaftlich, alſo auf einer bene der nüchternen Tatſachen, ausgewirkt hat. Nun mag die„gewiſſe Auslandspreſſe“, über die wir ſchon ſprachen, wiederum kommen und ſagen, die armen Oeſterreicher hätten die Rückkehr zu ihrem größeren Vaterland gar nicht gewollt. Wer ſich nicht durch die beiſpielloſe Begeiſterung und den Jubel des geſamten deutſchöſterreichiſchen Volkes bei den gegenwär⸗ tigen Beſuchen des Führers überzeugen laſſen will, wie die wahre Volksſtimmung wirklich iſt, der möge doch einen Blick in den Anzeigenteil der Wiener Zeitungen tun. Weiſen nicht ſchon jetzt alle Anzeichen und nicht zuletzt auch dieſe Inſerate daraufhin. daß die bisherige furcht⸗ bare Wirtſchaftskriſe der deutſchen Oſtmark bald beendigt und eine Zeit des Aufſchwungs und Wohlſtandes kommen wird! Dieſe Zeichen der Zeit ſind tauſendfach zu erkennen. für den freilich nur, der ſie ſehen will. Und wir be⸗ fürchten, daß dies auch manche jener Journa⸗ liſten heute noch nicht wollen, denen der Präſi⸗ dent der franzöſiſchen Republik ſelber dieſer Tage die Meinung ſagte. Die Menſchen der neuen deutſchen Oſtmark aber, ſie erkennen und begreifen mit Freude und Begeiſterung die Zeichen der Zeit, und ſie geben am Sonntag dem Führer genau ſo ihr„Ja“ wie jeder Volksgenoſſe im Reich! Rieſiges Schadenfeuer in Rumänien Von einer verheerenden Brandkataſtrophe wurde das Dorf Valeni im Departement Cahul heimgeſucht Mehr als 100 Gebäude wurden ein Raub der Flammen und in den Ställen verbrannten große Mengen Vieh. Bisher wur⸗ den zwei Menſchenopfer gezählt. doch wird befürchtet, daß unter den Trümmern noch mehr Leichen liegen. Die durch Militär unter⸗ ſtützte Feuerwehr iſt noch fieberhaft darum be⸗ müht, das Großfeuer einzukreiſen. Leys Appell an die Schaffenden Der 9. April, ein Feſllag des ganzen deulſchen Reiches Berlin, 5. April. Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP. und Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, erläßt zum„Tag des Großdeutſchen Reiches“ folgenden Aufruf: „Ichaffende Menſchen in Sladt und Land! Am 10. April werden unſer Glaube und unſer freudiges Bekenntnis zu Adolf Hitler vor aller Welt triumphieren! Das große deutſche Wunder von der Wiedergeburt unſeres Volkes erfüllt ſich von Tag zu Tag. Die Heimkehr unſerer Brüder aus der ruhmreichen deutſchen Oſtmark kennzeichnet ſich als ein Markſtein auf dem einzigartigen Weg der nationalſozialiſtiſchen Revolution. So iſt der Wahltag ein Tag der Freude, an dem das geſamte deutſche Volk ſeinen neuerwachten Lebenswillen der ganzen Welt entgegenruft. 30 will es der Führer! Deshalb hat der Führer den 9. April zum Feſttag des ganzen Deutſchen Reiches beſtimmt. Von 11.55 bis 12.05 uhr iſt Reichsbetriebsappell, um eine feierliche Proklamation entgegenzunehmen. 5 Am Samstagnachmittag des 9. April ruht in allen deutſchen Betrieben die Arbeit, um ſich in freudiger Hingabe und herzlicher Gemeinſchaft auf die Wahl vorzubereiten. Ich mache es allen Betriebsführern, Betriebsobmännern, Werkſcharmännern und den Amtswaltern der Deutſchen Arbeitsfront zur Pflicht, ſich voll und ganz einzuſetzen, damit der Feſttag des Großdeutſchen Reiches einzigartig in der großen Geſchichte unſeres Volkes daſteht! Wir ſind durch den unbändigen Willen und Glauben des Führers endlich ein Volk geworden. Alle Grenzen der Stämme, Konfeſſionen und Stände ſind beſeitigt. Ueber all dem ſteht heute das Bekenntnis zur deutſchen Volksgemeinſchaft. Am 9. April bekennen wir uns zu dieſer deutſchen Volksgemeinſchaft unter dem Führer Adolf Hitler durch unſere Freude, f am 10. April durch unſer Ja!“ Der große Tag von Innsbruck (Fortſetzung von der 1 Seite) Im Tiroler Landhaus Gegen 19 Uhr tritt der Führer die Fahrt zum Tiroler Landhaus, dem Sitz der Landesre⸗ gierung in der Maria- Thereſienſtraße, an. Brauſender Jubel ſteigt erneut auf. Im wunder⸗ vollen Barock-Feſtſaal des Landhauſes grüßen den Führer die älteſten Fahnen der Tiroler Freiheitskämpfer. darunter die in vielen Schlachten blutgetränkte Spingeſer⸗Fahne und die Fahne, die Pater Haſpinger in den Kämp⸗ fen am Berg Iſel im Jahre 1809 getragen bat. Hier im Saal, wo die Führenden Männer der Bewegung, die Spitzen der Wehrmacht und der Behörden Aufſtellung genommen haben, nimmt Landeshauptmann Chriſtoph das Wort zur Begrüßungsanſprache. Er ſpricht von der tiefen Bewegung und den dankerfüllten Herzen aller Tiroler, von der grenzenloſen Treue Tirols zum Schöpfer des neuen Reiches, zum Schöpfer Großdeutſchlands.„Die Erinnerung an Sie, war das. was uns bewog, auszuhalten!“ Im⸗ mer und in aller Zukunft würden die Tiroler die beſten Mitſtreiter des Führers bleiben. In herzlichen Worten dankt der Führer allen Tirolern für den Empfang, den ſie ihm auf ſei⸗ ner Fahrt und vor allem in Innsbruck bereitet haben. Tiefbewegt erinnerte er daran, daß die⸗ ſes Land in den Freiheitskämpfen der deutſchen e ſtets mit an erſter Stelle geſtanden abe. Der Führer ſchließt mit den Worten, daß Tirol von jetzt ab ein glanzvoller Stein in der Krone Deutſchlands ſein werde. Bogeiſterung in der Ausſtellungshalle Die größte Halle Innsbrucks, die Ausſtel⸗ lungshalle, die 8000 Menſchen faßt, prangt im Feſtſchmuck Die Volksgenoſſen, die ſo glücklich waren, Karten für dieſe größte und ſchönſte Kundgebung in der Landeshauptſtadt Tirols zu bekommen, ſind ſchon Stunden vor Beginn zur Stelle. Nach der Eröffnung der Kundgebung nimmt Reichsminiſter Dr. Frank das Wort. Und als der Miniſter ausruft:„Wir Deutſche ſind das treueſte Volk und auch das glücklichſte, weil wir Adolf Hitler haben!“, da will der Ju⸗ bel kein Ende nehmen, und es dauert eine ganze Weile, bis Reichsminiſter Frank weiter⸗ ſprechen kann. Kaum iſt der Beifall für Reichsminiſter Dr. Frank in der Ausſtellungshalle verklungen, als dumpfes Brauſen von draußen, das ſich immer mehr verſtärkt, das Kommen des Führers an⸗ kündigt. Der Führer betritt das Podium. Wie⸗ der ſpringt die Menge auf. wieder recken ſich die Arme dem Führer entgegen. Die Halle dröhnt von toſendem Beifall. Schon bei den erſten Sätzen des Führers empfindet man, wie er ſeine Hörer zu packen weiß, wie dieſe Tiro⸗ ler Bauern. die ein ſchwerer und beſinnlicher Schlag ſind, ihm folgen. Er erzählt ihnen von den Grundgedanken des Nationalſozialismus, gibt ihnen ein Bild von dem tiefen Sinn ſeiner Arbeit. Als er ihnen zeigt, wie jedes Jahr nach dem Umbruch immer ein neues großes Er⸗ eignis für Deutſchland gebracht hat und wie es in dieſem Jahr die Schaffung des größeren Deutſchland war, da bricht aus den Tauſenden die lange verhaltene Begeiſterung aus über⸗ vollen Herzen. Für ſie iſt es das große Erlebnis der Befrei⸗ ung nach Not und Elend, die gerade hier die Bauern beſonders hart getroffen hatten, lohnte es ſich ſchon faſt nicht mehr, den Acker zu be⸗ ſtellen! Jetzt aber gehen ſie mit neuer Freude und Luſt an ihre ſchwere Arbeit. Nur heute haben ſie Feiertag gemacht, wenn es auch mit⸗ ten in der Ausſaat iſt, denn ihr Führer iſt ja in Tirol und da müſſen ſie dabei ſein. Wie nun der Führer weiterſpricht über die tiefſten Gründe der Führung eines Staates, eines Volkes, wie er ihnen zeigt. daß die Le⸗ benskraft des Volkes nur dann zur Geltung kommt, wenn es gelingt, alle zuſammenzufaſſen. da ſitzen ſie atemlos ſtill da und hören zu, dieſe Tiroler Bauern mit ihren klaren und klugen Augen, dieſe Holzarbeiter aus dem Inn⸗Tal, ſie folgen gebannt den Worten des Führers. Als der Führer dann daxauf binweiſt, daß es niemals eine beſondere Miſſton für Oeſter⸗ reich gegeben habe. ebenſowenig wie etwa für irgendein anderes deutſches Land. daß im Gegenteil nur die eine Miſſion anerkannt wer⸗ den könne, nämlich die, ein Volk zu ſein und in einem Reich zu leben. da antworten ihm minutenlange ſpontane Sprechchöre:„Ein Reich, ein Volk, ein Führer! Mit erregter Stimme gedenkt der Führer nun der Schwere des Kampfes der National⸗ ſozialiſten in Deutſchöſterreich, des Terrors und des Leides, das ſie erdulden mußten von Men⸗ en, die Deutſche von Deutſchen trennen woll⸗ en. Und tiefe Bewegung geht durch die Maſſen, als der Führer ausruft:„Was aber iſt natür⸗ licher, als daß ein Mann, der ſein großes Va⸗ terland ſo über alles in der Welt liebt, doch nicht das Land vergeſſen kann, aus dem er ſelbſt gekommen iſt. Nur wer ſelbſt keinen Charakter beſitzt, kann von einem anderen ſolche Charakter⸗ loſigkeit annehmen, daß er dem Schickſal ſeiner eigenen Heimat gegenüber eidbrüchig ſein würde. Ich würde nicht die Liebe. das Vertrauen und die Treue von ſo vielen Deutſchen aus unſerem alten Reich verdienen, wenn ich nicht ſelbſt die Treue und Liebe zu meiner Heimat kennen würde. Ich habe das alles mitgelitten, was meine Heimat erduldete!“ Satz für Satz dieſer Worte des Führers wird von den bis ins tiefſte bewegten Maſſen mit großem Beifall begleitet. Die Erwähnung des Täuſchungsverſuches von Schuſchnigg nach den Berchtesgadener Verhandlungen löſt einen Sturm der Entrüſtung bei den Tirolern aus, der ſich in lebhaften Pfuirufen ausdrückte. Und dann dankt der Führer zum Schluß den Tirolern für ihre Treue. Der 10. April, ſo rief er ihnen zu, ſoll zum erſten Male das ganze große Deutſchland vereint ſehen, und mit einem begeiſterten Ja antworten ihm die Sendboten Tirols, die hier im Saal verſammelt ſind. Die Belt ſoll es wiſſen Unter toſendem Jubel ſchließt der Führer mit den Worten: a „Wenn der 10. April zur Neige geht, dann wird es die ganze Welt wiſſen: Am 13. März hat ein Mann ein Volk geeint— einen Mo⸗ nat ſpäter hat das Volk den Mann beſtätigt.“ In tiefer Ergriffenheit ſingen die Menſchen, die ſich von ihren Sitzen erhoben haben, die Lie⸗ der der Nation als Bekenntnis, daß auch Tirol am 10. April ſeinem Führer folgen wird. Ju⸗ belſtürme erfüllten die Halle, während der Füh⸗ rer durch das Spalier der begeiſterten Maſſen den Kundgebungsraum verläßt. Nach Innsbruck: Falzburg! Salzburg, 6. April. Während der Führer auf ſeiner triumphalen Fahrt durch das befreite Oeſterreich nach den begeiſterten Huldigungen der Steirer und Kärntner den Treuegruß der Tiroler entgegen⸗ nimmt, rüſtet ſich ſchon Salzburg, die alte Bi⸗ ſchofsſtadt an der Salzach, ihm einen Empfang zu bereiten, der an Herzlichkeit dem Bekennt⸗ nis von Graz, Klagenfurt und Innsbruck nicht nachſtehen ſoll. Ehrengabe des Führers an das Faſcio in Berlin Berlin, 5. April. Gelegentlich der im November vorigen Jah⸗ res ſtattgehabten Ausſtellung„Die zeitgenöſ⸗ ſiſche italieniſche Kunſt“ hat der Führer das odell einer ausdrucksvollen Statue eines Balilla⸗Jungen von Antonio Luccarda erworben und in Bronze ausführen laſſen, um es dann dem Faſcio in Berlin zugehen zu laſſen. Am Dienstag übergab im Namen des Füh⸗ rers der Staatsminiſter und Chef der Präſi⸗ dialkanzlei Dr. Meißner die Statue dem Faſcio Federieo Guella di Berlino in deſſen Haus in der Viktoria⸗Straße. Staatsminiſter Dr. Meißner führte in ſeiner Anſprache aus, daß dieſe Gabe des Führers der Ausdruck ſei⸗ ner freundſchaftlichen Bewunderung für das faſchiſtiſche Italien und für deſſen oe en rer ſowie ein Zeichen der perſönlichen Hochach⸗ tung für das Berliner Faſcio ſei, dem er ſeine herzlichen Grüße übermitteln laſſe. Botſchaftsrat Graf Magiſtrati dankte und erwiderte in gleichem Sinne. Reiſeverkehr mit geſlerreich Alle paßtechniſchen Beſchränkungen aufgehoben. Berlin, 5. April. Amtlich wird bekanntgegeben, daß alle bisherigen vaßtechniſchen Beſchränkungen im Reiſeverkehr mit dem Lande Oeſterreich mit Wirkung vom 5 Avril 1938 beſeitigt ſind. Nunmehr iſt die Mitnahme des monatlichen Freibetrages von 300 R M. in Reichsbankno⸗ ten und deutſchen Scheidemünzen im Reiſever⸗ kebr nach dem Lande Oeſterreich über die bis⸗ herige deutſch öſterreichiſche Grenze ohne Paß eintragung zuläſſig. Arbeitsbeginn auf 346 Bauſtellen Wien, 6. April Die niederöſterreichiſche Landesregierung hat jetzt die im Sofortprogramm enthaltenen In⸗ ſtandſetzungsarbeiten an den Landes⸗ und Bun⸗ desſtraßen in Angriff genommen. Obwohl es ſich dabei noch nicht um das erweiterte Stra⸗ ßenbauprogramm handelt, hat die Arbeit bereits an 846 Bauſtellen begonnen. Die Koſten ſind mit über 15 Millionen Schilling oder 10 Mil⸗ lionen Reichsmark veranſchlagt. Erſtmalig im Lande Niederöſterreich erfolgt einer Länge von 38 Kilometern die Anlage von Radfahrwegen. Durch den raſchen Beginn der Straßenbau⸗ tätigkeit wird es möglich, ſchon jetzt einer gro⸗ en Zahl von gelernten Arbeitern in Nieder⸗ öſterreich Brot und Beſchäftigung zu geben. Wieder Unlerſtützung für Ausgeſteuerle Die Not in Deutſchöſterreich wird bekämpft. Wien, 5. April. Dienstag nachmittag wurde zum erſten Male in den Arbeitsloſenzahlſtellen aufgrund der vor kurzem erlaſſenen Verfügung an bisherige Aus⸗ geſteuerte Arbeitsloſenunterſtützung ausgezahlt. durch in ſchwerſter Not befunden. Sie ſtanden nach Ablauf der AUnterſtützungsſriſt buchſtäblich vor dem Nichts und ha:⸗ ten kaum Ausſicht. jemals wieder Arbeit oder auch nur regelmäßige Unterſtützung zu erhalten. Die heutigen Auszahlungen erfolgten bereits. ebenſo wie die Auszahlungen der übrigen Ar⸗ beitsloſenunterſtützungen. in Reichsmark. Durch die heutigen Auszahlungen haben Tau- ſende von Familien zum erſten Male ſeit Jah⸗ ren wieder die notwendigen Mittel für das tägliche Leben erhalten. 30ziale härlen werden beſeiligt Wien, 6. April Nach einer amtlichen Mitteilung hat die Ar⸗ beiterverſicherungsanſtalt in Wien beſchloſſen, an Unfallrentner, die mehr als 25 v. H. erwerbsunfähig ſind, ſowie an deren Hinter⸗ bliebene eine einmalige außerordentliche Unter⸗ ſtützung zu gewähren. Unfallverletzte, die eine Hilfloſenrente beziehen, und Doppelwaiſen wer⸗ den beſonders berückſichtigt. Der Geſamtauf⸗ wand für dieſe Aktion beträgt ſchätzungsweiſe 340 000 RM. Ferner ſind 18 Linderung der N Not der öſterreichiſchen Kriegsbeſchädig⸗ ten und Kriegshinterbliebenen 11 Millionen Schilling zur Verfügung geſtellt worden. Außer⸗ dem iſt für April eine Sonderaufwendung aus⸗ geworfen worden, Schließlich werden auch ab 1. Mai die Beſtimmungen aufgehoben, nach denen die Renten bisher ſchon gekürzt wurden, wenn das ſonſtige Einkommen etwa 100 RM. betrug. Eine Kürzung findet in Zukunft nur bei Beſchäftigung im öffentlichen Dienſt ſtatt. Aus Sondermitteln ſollen vor allem nicht⸗ arbeitsfähige Kriegsbeſchädigte und ſolche Kriegshinterbliebene, deren Verſorgung unzu⸗ reichend iſt. bedacht werden. Beſonders ſchlimm ſtand es bisher mit der Verſorgung der Witwen, deren Renten in drei Gruppen eingeteilt waren. Die letzte Gruppe erhielt bis zu 15 Schilling monatlich. Die Bezüge dieſer Gruppe werden vom 1. Mai ab auf die Bezüge der zweiten Gruppe erhöht, ſodaß z. B. die Kriegswitwen in Wien monat⸗ lich 42 Schilling erhalten. Staubexploſion im Gelreideſpeicher 5s New Orleans, 25. April In einem neunſtöckigen ſtaatlichen Getreide⸗ ſpeicher erfolgte eine Stauberploſion, durch die der rieſige Stablſpeicher ſtark beſchädigt wurde: 2 Menſchen wurden getötet und etwa 25 ver⸗ letzt, mehrere davon lebensgefährlich Die Ex⸗ ploſtion rief in weitem Umkreis eine große Er⸗ ſchütterung dervor und verurſachte eine heftige Panik. beſonders in den Fremdenverkehrsgebieten in Dieſe Ausgeſteuerten haben ſich Jahre bin⸗ —U—— ́Üẽĩ——3:i:· ä— 9 Ale Fote be bellt d Niem er mf die Auswät nice g bee daft e f 0 In Dien 8— r Nel 1 11 1 waſſ 1 4 Jurbe b. wagen En fun nurden De Et allet farben tu Fahnen, übrigen ur hilf 0 wet 1 det ltd ſich begeben, als Trau Köpigs t. „ale Tobesd. Fife kutde,. Daily E schen 0. Ven genan nz Gehe Ait folgen Stall fail aßds, laſſen, beinget ſurchth. ſcheyfk. di die dei Sun In rohe how, wi an Senft c buje hurt aus k f Heißt man 0 Mil. die dul ger peſte 1 ngen il lin, al Nang 9 Mlitnen die kumär chen de alleen Nat 150 ö ft. l. Mole bot Aus⸗ yahlt. hin⸗ Sie frist U oder len. zeitz, 411. Tau ⸗ Jah⸗ das — —— — ö 3 3333 N o 8 8 N i Hochwaſſergefahr laſſen, größer, als zuerſt angenommen betrug etwa 5 0 v. ö. Treue-Bolſchaften aus allen Gauen Ein Telegramm des Korpsführers Hühnlein an Reichsminiſter Dr. Goebbels. 88 Berlin, 5. April. Der Korpsführer des NSgg. Hühnlein hat an den Reichspropagandaleiter der NS. DA P., Dr. Goebbels, folgendes Telegramm gerichtet: „Die Gauleiter haben mich gebeten, durch Meldefahrer des NSgͤ. am 9. April aus allen NS DA P.⸗Gauen im Reich ihre Treue⸗ Botſchaften an den Führer nach Wien überbringen zu laſſen. Das NS. iſt ſtolz auf dieſe ehrenvolle Aufgabe und ſteht mit be⸗ geiſtertem Herzen zu ihrer Durchführung be⸗ reit. Korpsführer Hühnlein.“ Auch Frankreich erkennt an Errichtung eines Generalkonſulats in Wien. 88 Berlin, 5. April. Die dieſige franzöſiſche Botſchaft hat mit Note vom 2. April das Exequatur für einen Leiter des franzöſiſchen Generalkonſulats in Wien erbeten, das an die Stelle der bisherigen franzöſiſchen Geſandtſchaft treten ſoll. * 88 Wien, 5. April. Die hieſige rumäniſche Geſandtſchaft hat dem Auswärtigen Amt mitgeteilt, daß die rumä⸗ niſche Regierung beſchloſſen habe, ihre bis⸗ herige Geſandtſchaft in Wien aufzulöſen und dafür ein Generalkonſulat zu errichten. Jünf 5 A.-Männer ſlarben Im Dienſt für Volk und Reich.— Auf dem Wege zur Hochwaſſerhilfe verunglückt. g 58 Kiel, 5. April. Auf einer Dienſtfahrt zur Hilfeleiſtung bei auf Fehmarn verunglückte am 4. April um Mitternacht in einer ſcharfen Kurve vor Heiligenhafen ein Wehrmachtskraft⸗ wagen mit SA.⸗Männern. Dabei verunglück⸗ ten fünf S A.⸗männer tödlich, fünf wurden ſchwer und ſieben leicht verletzt. Die Schwerverletzten befinden ſich außerhalb akuter Lebensgefahr. Die toten SͤA.⸗Männer ſtarben im Dienſte für Volk und Reich. Die S A.⸗Gruppe Nordmark ſenkt voll Trauer ihre Fahnen, um ihr Andenken zu ehren. Die übrigen SA.⸗Männer konnten noch rechtzeitig ur Hilfeleiſtung bei den Deicharbeiten einge⸗ ſetzt werden. Graf Ciano Trauzeuge Die Ehbeſchliezung König Zogus Nom, 4. April Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano wird ſich in der letzten Aprilwoche nach Tirana begeben, um auf Einladung von König Zogu als Trauzeuge an der Hochzeit des albaniſchen Königs teilzunehmen. „Stalin, deine Tage ſind gezählt!“ Todesdrohung des ruſſiſchen Geheimſenders London, 5. April Eine offene Todesdrohung Rete Stalin wurde, nach einer Moskauer eldung des „Daily Expreß“, von dem ſowjetruſſi⸗ chen Geheimſender ausgeſprochen. Nach m genannten Blatt wandte ſich die Sprecherin des Geheimſenders am. Sonntag mit folgenden Worten gegen den roten Diktator: „Stalin, deine Tage ſind Nit. Wir, die Befreier Ruß⸗ ands, wollen gern unſer Leben wenn wir dich nur um⸗ Dein Tod wird Aan können. der Tuchat⸗ urchtbarer ſein als chewſkis.“ Da die GPU. bisher trotz aller Bemühungen den Standort des Geheimſenders nicht ausfin⸗ dig machen konnte, hat ſich der Chef der GPu., Jegow, wie„Daily Expreß“ ergänzend mitteilt, am Sonntag nach Minſk in der Nähe der pol⸗ niſch⸗ſowietruſſiſchen Grenze begeben, um von dort aus die Nachforſchungen perſönlich zu lei⸗ ten. Man vermutet den Sender offenbar in Weißrußland. Bukareſter Goldſchiebungsſkandal 200 Mill. Lei in Gold wanderten nach Paris Bukareſt, 5. April Die Bukareſter Goldſchiebungsaffäre zieht im⸗ mer weitere Kreiſe Nach polizeilichen Feſtſtel⸗ lungen iſt der Umfang der Schiebungen weit wurde. Seit Anfang März ſind für 200 Millionen Lei(5 Millionen RM.) Goldbarren und münzen über die rumäniſche Grenze nach Paris gewandert. Neben den Schaffnern der Internationalen Schlafwagengeſellſchaft wurde auch das Di⸗ plomatengepäck des bevollmächtigten Ministers Buzdugan zum Transport benutzt. Auch für derartige Schiebung„zuſtändige“ J u⸗ den fehlen nicht. Ihr Oberſchieber Licka Ehr⸗ lich iſt allerdings von ſeiner letzten Pariſer Reiſe vorſichtshalber nicht mehr zurückgekehrt. Auch die übrigen Hauptbeteiligten ſind flüchtig. ſo daß man bisher nur die Inhaber des Bank⸗ hauſes, das an der ſchwarzen Börſe die Ein⸗ käufe beſorgte, hinter Schloß und Riegel ſetzen konnte. Der Gewinn beim Verkauf der Barren An der ſchwarzen Börſe, deren Geſchäfte faſt durchweg von Juden be⸗ ſorgt wurden, hat der„Unglücksfall“ eine wahre Vanik ausgelöſt. Im Auftrage des Führers und Reichskanzlers hat der deutſche Geſandte Kronprinz Fre⸗ derik von Dänemark und Island, der däniſcher Delegationsführer auf der Berliner Internationalen Jagd Ausſtellung im vorigen Jahre war, das Großkreuz des Ordens vom Deutſchen Adler überreicht. 1 1 5 bedeutend unter dem deutſchen gelegen ätte. Deshalb entſchloß ſich der Führer zu einem Funks Wiener Rede Wien, 4. April. Reichswirtſchaftsminiſter Walther Funk hielt, wie berichtet, auf einer Kundgebung der öſterreichiſchen Wirtſchaft im Wiener Konzert⸗ haus⸗Saal am Montagvormittag eine richtung⸗ weiſende Anſprache, in der er u. a. ausführte: „Die Vereinigung Oeſterreichs mit dem üb⸗ rigen Deutſchland zu einem Großdeutſchland iſt nicht nur eine tauſendjährige Sehnſucht aller guten Deutſchen und der Inhalt einer mehr als hundertjährigen politiſchen Forderung, ſondern 35 ein ebenſo altes wirtſchaftspolitiſches Pro⸗ em. Auch die Geſchichte des großdeutſchen Wirt⸗ ſchaftsſtrebens lehrt uns, daß ſtets die poli⸗ tiſche Tat der wirtſchaftlichen Tat vorausgehen muß, um dieſe wirkſam werden zu laſſen. Ohne ein politiſches Groß⸗ deutſchland konnte es nie ein wirtſchaftliches Großdeutſchland geben! Kräfte Groß⸗ Die politiſchen deutſchlands, alſo die Kräfte der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Bewegung, werden nunmehr auch die Wirt⸗ ſchaftsführung in Oeſterreich be⸗ ſt im men. Die öſterreichiſche Wirtſchaft wird von jetzt ab nach nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen geführt werden. Der Arbeitsfriede wurde das feſte Fundament für den Wiederaufſtieg der deut⸗ ſchen Wirtſchaft. Die Arbeit iſt auch die Grundlage für unſere Währung und die Deckung für unſer Geld geworden, und wir ſind der Ueberzeugung, daß dies die beſte und ſicherſte Deckung für das Geld iſt, die es überhaupt gibt. Jede Reichsmark, die in Deutſchland ausbezahlt wird, muß erarbeitet ſein. Auf dieſe Weiſe kann es in Deutſchland nie eine Inflation geben. Wir ſind ohne Gold und Deviſen reicher ge⸗ worden, während andere Länder mit einem Ueberfluß an Gold und Deviſen ärmer geworden ſind. Und zudem ſind wir freier geworden. Die Angleichung der Der erſte, und zwar der bedeutungsvollſte Schritt geſchah auf dem Gebiete der Wäh⸗ rung. Die öſterreichiſche Schillingwährung wurde nach Beendigung der Inflation mit auslän⸗ diſcher Finanzhilfe eingeführt. Sie konnte ſich jedoch nur eine Reihe von Jahren ſtabil halten. und zwar nur durch einen ſchweren Deflations⸗ druck. Trotz alledem konnte die frühere öſter⸗ reichiſche Regierung die Währung nicht ſtabil halten. Erſt der Führer hat durch die Einführung der Reichswährung zu dem Umrechnungs⸗ kurs von 3:2 in der ſtabilen Reichsmark die Wiederaufwertung der öſterreichiſchen Währung vorgenommen! Damit iſt zugleich die Kaufkraft des öſterrei⸗ chiſchen Volkes der Kaufkraft des geſamten deut⸗ ſchen Wirtſchaftsraumes angepaßt worden Bei der Feſtſetzung des Umrechnungskurſes war zu berückſichtigen. daß beim Kurs auf der alten Baſis. alſo etwa 1 Reichsmark= 2 Schil⸗ linge, das öſterreichiſche Lohn⸗ und Preisniveau außerordentlich weitgehenden Entgegenkommen in der Währungsfrage und ſetzte den Umrech⸗ nungskurs von Mark zu Schilling auf 213 feſt, was eine Aufwertung des Schillings um mehr als 33 Prozent bedeutet. Auf dieſe Weiſe rückte das Wertniveau der Schutz und Stärkung des inneren Mark⸗ tes in Oeſterreich bilden die Vorausſetzung für einen geſunden und entwicklungsfähigen Ex⸗ port. Das großzügige Aufbauprogramm, das Gene⸗ ralfeldmarſchall Göring im Zuſammenhang mit der Einführung des Vierjahresplanes in Oeſterreich verkündet hat, wird ſofort ſeine Wir⸗ kungen auf den öſterreichiſchen Inlandsmarkt ausüben. Aber dieſer neue Aufſchwung wird unächſt auch auf der Einfuhrſeite neuen Bedarf 9 Wir müſſen alſo alles tun, um auch die Ausfuhrleiſtung zu erhöhen. Zunächſt darf nicht überſehen werden, daß die Angliederung der öſterreichiſchen Wirtſchaft an die des Reiches der Geſamtwirtſchaft ſtarke Auftrrebskräfte verleiht. Es wird eine zuſätzliche Produktion, eine zu⸗ ſätzliche Kaufkraft und ein zuſätzlicher Bedarf auf faft allen Wirtſchaftsgebieten Großdeutſchlands eintreten. Die bloße Addition der beiderſeiti⸗ gen Wirtſchaftszahlen kann dieſe Entwicklung nicht zum Ausdruck bringen. Die neuentſtande⸗ nen wechſelſeitigen Auftriebskräfte werden die Entwicklung weit über dieſe Ziffern hinaus⸗ bringen. Förderung des Wohnungsbaues Die Forderung des Wohnungsbaues gehört zu den vordringlichſten Aufgaben. Es ſind be⸗ reits Maßnahmen in die Wege geleitet worden, um die beſchleunigte Aufnahme des Wohnungs⸗ baues ſicherzuſtellen. Die Durchführung des Vierjahresplanes er⸗ fordert, wie dies auch im übrigen Reich der Fall war, eine Erneuerung und Erweiterung der Funk aver das wirkjchaftliche Großdeutſchland das poliliſche Großdeulſchland mußle vorausgehen Nun gilt es, die öſterreichiſche Wirtſchaft in den deutſchen Wirtſchaftsaufſchwung miteinzu⸗ beziehen und das großdeutſche Wirtſchaftsleben allmählich einheitlich zu führen und zu geſtal⸗ ten. Dieſe Aufgabe hat uns vor zum Teil recht ſchwierige Probleme geſtellt, denn die Lage und Lenkung der öſterreichiſchen Wirtſchaft war bis⸗ her gruadverſchieden von der des Reiches. Hät⸗ ten wir die deutſchen Wirtſchaftsgeſetze einfach auf Oeſterreich übertragen, ſo wäre eine völlige Verwirrung und Lähmung in der öſterreichi⸗ ſchen Wirtſchaft die Folge geweſen. Wir muß⸗ ten das Eigenleben der öſterreichiſchen Wirt⸗ ſchaft weitgehend ſchonen und ſchützen. Die heulige öſterreichiſche Wirkſchaftslage Die jahrelange ſchwere Depreſſion war her⸗ vorgerufen durch die Friedensdiktate, die die öſterreichiſche Wirtſchaft in einen unzureichenden Lebensraum ohne ein natürliches Abſatzland und ohne das erforderliche wirtſchaftliche Hin⸗ terland hineinpreßten. Die Diktatſtaaten ga⸗ ben Oeſterreich Auslandsanleihen zu Wucher⸗ zinſen. Eine ſolche Wirtſchaftspolitik bedingt ſtark gedrückte Preiſe und Löhne, um den Ex⸗ port forcieren zu können, gleichzeitig unerträg⸗ lichen Steuerdruck und ungeſunde Lebensbedin⸗ gungen. Unter dieſen Auspreſſungsmethoden wurde die Lebenshaltung des öſterreichiſchen Volkes dauernd verſchlechtert. Eine andere Folge dieſer Wirtſchaftspolitik war die ſtändig ſteigende Zahl der Arbeitsloſen. Die ſichtbare Ar⸗ beitsloſigkei“ drückt ſich in der Zahl von 370 000 Erwerbsloſen zu Ende des Jahres 1937 aus, wozu noch zirka 300 000 unſichtbare Arbeitsloſe kommen. Jeder zehnte öſterreichiſche F war alſo erwerbs⸗ os. Durch den Anſchluß an das Reich tritt nun eine völlig neue Situation ein. Dieſe bedingt eine Umkehr und Abkehr von dem bis⸗ herigen Kurs und von den bisherigen Grund⸗ lätzen und Methoden Sthilling⸗Währung öſterreichiſchen Wirtſchaft ſofort in das hohe Wertniveau der deutſchen hochkonjunkturellen Wirtſchaft heran. damit das Deutſche Reich dem öſterreichiſchen Volk ein Entgegenkommen und eine Vergün⸗ ſtigung erwies, die dem Wunſche entſprachen, in Oeſterreich ſofort ſtabile und geſunde Wirt⸗ ſchaftsverhältniſſe zu ſchaffen und mit der Wäh⸗ rungseinheit auch ſogleich die Grundlage für eine Wirtſchafts⸗ und Konjunktureinheit herbei⸗ zuführen. Das wichtigſte Ziel der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsführung in Oeſterreich muß die Be⸗ ſeitigung der Abhängigkeit der öſterreichiſchen Wirtſchaft vom Auslande ſein. insbeſondere auch von den Schwankungen der Weltkonjunktur. Unabhängig von den Schwan⸗ kungen des Weltmarktes wird die öſterreichiſche Wirtſchaft nach der Vereinigung mit dem Deut⸗ ſchen Reich im großdeutſchen Raum den Abſatz⸗ markt finden, deſſen ſie bedarf, um ſtark und kriſenfeſt zu werden. Ich brauche nicht zu betonen, daß es ſich bei allen Maßnahmen natürlich nur um Ueber⸗ gangsregelungen handelt, die aufgehoben wer⸗ den, ſobald die öſterreichiſche Wirtſchaft feſt in das Gefüge der geſamtdeutſchen Wirtſchaft ein⸗ gegliedert iſt. Im übrigen werden Maßnahmen, die eine Angleichung an die deutſche Rohſtoff⸗ bewirtſchaftung herbeiführen, beſchleunſgt in Angriff genommen werden. verhängnisvollen Allsbau des inneren Marktes Produktionsanlagen der öſterreichiſchen Induſtrie. Der betriebliche Zuſtand der einzel⸗ nen Unternehmen entſpricht meiſtens nicht den n die der Vierjahresplan an ſie ellt. „Zu der verſtärkten Finanzierungstätigkeit der öſterreichiſchen Kreditinſtitute muß auch hier die Hilfe des übrigen Reiches treten. So haben wir das Tor zur Arbeit in Oeſterreich weit na und die Vor⸗ ausſetzungen für die Mobiliſierung aller Ar⸗ beitskräfte und Energien geſchaffen. Auch die öſterreichiſche Wirtſchaßt ſoll ſtark und frei werden Auch Oeſterreich muß aus eigener Kraft wieder hochkommen, wenn ihm auch das Reich die ſtarke Hand zur Ueberbrückung der Ueber⸗ gangsſchwierigkeiten bereitwilligſt are So wollen wir gemeinſam„von der großen Schuld der Zeiten, Minuten, Tage und Jahre ſtreichen“ und mit heißem Dank an den Führer freudig be⸗ kennen:„Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeſchichte aus, und ihr könnt ſagen, ihr ſeid dabei geweſen.“ * K. Es liegt auf der Hand, daß die Vereini⸗ gung Oeſterreichs mit dem Reich eine ganze Reihe von wirtſchaftlichen Problemen gewiſſer⸗ maßen über Nacht auftauchen ließ. Das ſind zum Teil, wie der Reichswirtſchaftsminiſter in ſeiner Wiener Rede zum Ausdruck brachte, Pro⸗ bleme, deren Löſung gar nicht ſehr einfach iſt. Es entſpricht aber dem Weſen der national⸗ ſozialiſtiſchen Staatsführung, daß man ſich nicht lange am grünen Tiſch aufhält ſondern daß man die Löſung durch praktiſche Maßnahmen des kürzeſtens Weges ſycht und findet. Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter Funk erklärt zwar ein⸗ gangs ſeiner Rede, daß es ſchwer falle, im Es liegt auf der Hand, daß. Ueberſchwang des aufrüttelnden Erlebniſſes die⸗ ſer Tage in der nüchternen Sprache des Wirt⸗ ſchaftlers zu ſprechen; wer die Rede aber hörte und wer ſie lieſt, der wird von ihr nicht weni⸗ ger beeindruckt ſein als von einer nur poli⸗ tiſchen Rede. Mancher wird ſich wohl auch jetzt erſt Gedanken über den völligen wirtſchaft⸗ lichen Verfall Oeſterreichs machen und wird ſich vor Augen halten, wie notwendig es in der Tat war, daß das Mutterland mit wirt⸗ ſchaftlichen Sofortmaßnahmen als⸗ bald der äußerſten Not begegnete. Die einhe't⸗ liche Führung des großdeutſchen Wirtſchafts⸗ lebens iſt jetzt durch das politiſche Einigungs⸗ werk geſichert, denn ohne politiſches Groß⸗ deutſchland gibt es kein wirtſchaftliches Großdeutſchland! Das hat die Praxis ſchon be⸗ wieſen, denn frühere Verſuche auf dieſem Ge—⸗ biet ſchlugen bekanntlich fehl. Nun iſt der Weg geebnet, der zum Aufſtieg der öſterreichiſchen Wirtſchaft führen wird; das Programm, das Reichsminiſter Funk in Wien verkündete, iſt außerordentlich klar und prägnant. Es wird die öſterreichiſche Wirtſchaft ſtark und frei machen. Das Tor zur Arbeit iſt ge⸗ öffnet! 3 Aufbau des Propagandaminiſteriums §8 Berlin, 5. April Im Zuge des weiteren Ausbaues des Reichs⸗ miniſteriums für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda, der erſt vor kurzem in der Berufung der beiden Staatsſekretäre Hanke und Dr. Dietrich ſichtbaren Ausdruck fand, hat Reichsminiſter Dr. Goebbels weitere Verän⸗ derungen in ſeinem Geſchäftsbereich vorgenom⸗ men. Sie erfolgen in einem Zeitpunkt, in dem dem Miniſterium bei der Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Reich und bei der Vor⸗ bereitung und der Durchführung der Volks⸗ abſtimmung und der Reichstagswahl am 10. April wichtigſte Aufgaben zufallen. Der Ausbau der Preſſeabteilung, die dem Reichspreſſechef Staatsſekretär Dr. Dietrich unmittelbar unterſteht, ſchafft zwei ſelbſtändige Abteilungen, Inlandspreſſe und Aus⸗ landspreſſe. Die wachſende Bedeutung der volkskulturellen Fragen, die ſich unter an⸗ derem aus dem immer ſtärkeren Beſuch der kulturellen Veranſtaltungen durch die Mitglie⸗ der des Kd. ergibt, bedingen die Umwand⸗ lung des hierfür zuſtändigen Referats in eine ſelbſtändige Abteilung(XI). Die Ueberwachung der kulturellen Betätigung der Nichtarier im Reichsgebiet wird in Zukunft nicht mehr von der Reichskulturkammer, ſondern im Rahmen des Miniſteriums von einer der Abteilung II angegliederten II A ausgeübt werden. Auch innerhalb der Reichskulturkam⸗ mer iſt der organiſatoriſche Ausbau weiter vervollſtändigt. Die Entwicklung iſt nunmehr ſoweit abgeſchloſſen, daß die während des Aufbaues notwendige Perſonalunion in der Leitung einzelner Abteilungen des Miniſte⸗ riums und wichtiger Aemter im Bereich der Reichskulturkammer aufgehoben werden. Die Abgrenzung der Aufgabengebiete zwiſchen Mi⸗ niſterium und Kulturkammer iſt eindeutig feſtgelegt: Dem Miniſterium kommt die poli⸗ liſche und kulturpolitiſche Führung, der Kam⸗ mer die Berufsſtändiſche Betreuung ihrer Mit⸗ glieder zu. Daraus ergeben ſich folgende perſonelle Ver⸗ änderungen im Reichsminiſterium für Volks⸗ aufklärung und Propaganda und in der Reichs⸗ kulturkammer. Die Leitung der Preſſeabteilung IV A(In⸗ landspreſſe) übernimmt Miniſterialrat Berndt, die Leitung der Preſſeabteilung IVB (Auslandspreſſe) Legationsrat Dr. Bömer. Die Leitung der Abteilung IX(Volkskul⸗ turelle Fragen) übernimmt der bisheĩrige Lei⸗ ter der Propagandaabteilung(II), Miniſterial⸗ rat Heggert. Sein Nachfolger in der Lei⸗ tung der Propagandaabteilung iſt Miniſterial⸗ rat Gutterer. Die Leitung der der Propagandaabteilung angegliederten Abteilung II A übernimmt Pg. Hinkel, der gleichzeitig aus ſeinem Amt als Geſchäftsführer der Reichskulturkammer aus⸗ ſcheidet. Miniſterialrat Dr. Schmidt⸗Leonhardt, der Leiter der Reichsabteilung 1b, ſcheidet aus ſeinem Amt als Geſchäftsführer der Reichskul⸗ turkammer aus. Miniſterialrat Dr. Schlöſſer, der Leiter der Theaterabteilung(VI) ſcheidet aus ſeinem Amt als Präſident der Reichstheaterkammer aus. Der Leiter der Schrifttumsabteilung(VIII), Hauptamtsleiter Hederich, und der Leiter der Muſikabteilung(J), Generalintendant Dr. Drewes, ſcheiden aus ihren Aemtern als Vizepräſidenten der Reichsſchrifttums⸗, bezw. der Reichsmuſikkammer aus. Der bisherige ſtellvertr. Geſchäftsführer der Reichsthegterkammer, Ludwig Körner, wur⸗ de zum Präſidenten der Reichstheaterkammer ernannt. g Montague Norman wurde am Dienstag er⸗ neut zum Gouverneur der Bank von England gewählt. Auch der ſtellvertretende Gouverneur, Baſil G. Catterns, wurde wieder⸗ gewählt Der Geſchäftsbericht des Politiſchen Departe⸗ ments teilt mit, daß im Jahre 1937 aus Sow⸗ jetrußland 75 ſchweizeriſche Staatsan ehörige heimgeſchafft werden mußten, denen die Sowjet⸗ regierung die Verlängerung der Aufenthaltsge⸗ nehmigung verweigerte. Da die Schweizer außer dem Allernotwendigſten an Kleidern nichts aus Sowjetrußland mitnehmen durften, ſo kamen ſie vollſtändig mittellos in ihre Heimat zu⸗ rück und mußten die Armenfürſorge in An⸗ ſpruch nehmen. — das will ich nicht. e Töfrek faucht auf. 9 Copyright by Verlag Knorr& Hirth G. m. b. H., München, Sendlingerstr. 80 (1. Fortſetzung) 4„In dieſer Stunde fühlte Haar, daß ſie 77 uber Dewanger ſprechen würde, und ſie tat es auch. it ihrer dunklen, melodiſchen Stimme ſagte ſie leiſe: „Hören Sie, Haal— ich brauche noch eine zweite Karte für heute abend. Und zwar für Dewanger g ihn eigentlich?“ t e „Na. Das heißt: nicht perſönlich.“ „Sie wiſſen aber ſicher dies und jenes über ihn.“ „Sie meinen— das mit der Jannien?“ 6. Da ſchloſſen ſich ihre Augen ganz und ein ſchmerzli Lächeln lag um ihren Mund. So ſaß ſie eine Weile, 8 richtete ſie ſich auf. Ihr Blick war voll und groß auf ihn gerichtet. „Nein“, ſagte ſie,„das meinte ich nicht. Sie wiſſen, da er in Amerika war?“ 3. 5 „Es iſt mir bekannt. Er verlor ja ſein Vermögen.“ „Durch mich, Haal— durch meine Schuld.“ „Wie ſoll ich das verſtehen, Frau Marjeta?⸗ „Ich riet ihm, ſein Geld bei Törrek anzulegen.“ „Aber da kann man doch von keiner Schuld reden. Sie glaubten damals noch an Ihren Mann, wie alle Welt an ihn glaubte. Woher kennen Sie Dewanger?“ „Unſere Väter waren Freunde. Er machte mir den Hof, als ich noch ein junges Ding war.“ „Und dann, Frau Marjeta?“ „Damals ſtudierte er in Wien, er wollte Juriſt werden. Aber heimlich beſuchte er ein Konſervatorium, er kompo⸗ mierte. Eines Tages erbte er dann ein großes Vermögen won einem entfernten Verwandten, es kam der Familie völ⸗ lig überraſchend. Da brach er das Studium ab und ging auf Reiſen.“ „Wann ſahen Sie ihn wieder?“ „Als ich ſchon mit Törrek verheiratet war. Fünf Jahre ſind es jetzt her.“ a „Verkehrte er dann in Ihrem Hauſe?“ „Nein, er war immer ein Sonderling. Wir trafen uns nur manchmal auf der Straße oder auch in einem onzert.“ 45 Eine Weile ſchwiegen ſie. f „ Dann begann Marjeta wieder zu ſprechen. Sie er⸗ zählte, daß Dewanger drüben in Hollywood feſten Fuß ge⸗ faßt habe. Er komponiere Muſik zu Filmen und wirtſchaft⸗ lich gehe es ihm ausgezeichnet. . Haal nickte vor ſich hin:„Ich hörte davon, Frau Mar⸗ jeta. Er verlebt alſo hier in Wien ſeinen Urlaub?“ .„Nein, es iſt anders. Bitte, geben Sie mir noch eine Zigarette!“ Haal gab ſie ihr und reichte ihr Feuer. Dabei ſah er, wie ihre Hand bebte. — Sie ſchwieg wieder eine Weile. Ihr Blick ſchweifte zum Fenſter. Würde ſie jetzt— ſo dachte Haal— über die Jannien ſprechen? Ueber die Sängerin, die ſeinerzeit De⸗ wangers Freundin geweſen war und die dann, als der Komponiſt Wien verließ, einen Selbſtmordverſuch unter⸗ nommen hatte? Die Affäre war damals viel erörtert worden, aber die eigentlichen Zuſammenhänge kannte keiner. Allgemein neigte man dazu, Dewanger als Schuldigen hinzuſtellen. Wußte Marjeta mehr über dieſe Dinge? Plötzlich war die ungeheure Spannung wieder da. Was würde ſie ſagen? Sie blickte jetzt wieder zu ihm herüber und rauchte neroös. Und als ſie dann ſchließlich ſprach, da klang es, als wäre ihre Stimme völlig verändert. „Kannten Sie damals die Jannien?⸗ „Waren Sie einmal in der Oper, als ſie ſang?“ „Doch, das war ich. Ich hörte ſie als Carmen, ſie war wunderbar.“ f „Es war ihre Glanzzeit, Haal. Drei kurze Jahre iſt fragte ſie. es her. In dieſen drei Jahren ging es mit ihr bergab, das wiſſen Sie wohl. Heute tritt ſie in einem Vorſtadtvariete auf, ſie verlor ihre Stimme. Eine Folge des Schuſſes, des Selbſtmordverſuchs. Aber ſchuldig an allem war nicht Dewanger, ſondern Törrek— mein Mann.“ „Nein, das iſt doch 5* 97 „Es iſt wahr, Haal, Sie dürfen es mir glauben. Nur wenige wiſſen um dieſe Dinge und unter dieſen wenigen bin ich.“ Bebender Zorn, heißer Haß war in ihrer Stimme, als ſie fortfuhr:„Aber Sie, Haal, ſollen es auch wiſſen. Dewanger iſt kein Schuft. Er ſoll, wenn Sie ihn heute abend kennenlernen, nicht als Schuft vor Ihnen ſtehen, Alſo hören Sie: es war damals eine große Leidenſchaft zwiſchen der Jannien und Dewanger. Aber leider waren ſie beide unberechenbar und aufeinander eiferſüchtig. Eines Tages gab es eine ſchreckliche Szene und ſie trennten ſich. Das geſchah zu jener Zeit, als das Bankhaus meines Mannes ſchon im Zuſammenbruch begrif— fen war. Trotzdem hatte Törrek immer noch ſeine Frauen⸗ zimmergeſchichten im Kopf. Lange ſchon belagerte er die Jannien; jetzt hielt er den Augenblick für gekommen, ſie zu erobern. Haal, ſtellen Sie ſich bitte dieſen Abgrund von Erbärmlichkeit vor. Er wußte, wie groß die Leidenſchaft zwiſchen der Jannien und Dewanger war, und es war ihm auch genau bekannt, daß es lediglich Mißverſtändniſſe ge⸗ weſen waren, die dieſe Trennung verurſacht hatten. Aber gerade dieſe Situation wollte er ausnützen, um zu ſeinem Ziel zu kommen. Seltſamerweiſe hatte er Glück. Die Jan⸗ mien wurde ſeine Geliebte. Und nur deshalb wurde ſie es, weil ſie Dewanger, den ſie für untreu hielt, ins Herz tref⸗ fen wollte. Es war nichts als eine Art Liebesraſerei. Nun— das Ende kam ſchnell. Mein lieber Mann ver⸗ ſchwand von der Bildfläche und Dewanger fuhr nach Ame⸗ rika, weil er vor dem Nichts ſtand. Er fuhr, ohne von der Jannien Abſchied genommen zu haben. Nach dem, was ſie ihm angetan hatte, wollte er nichts mehr von ihr wiſſen. „Und die Jannien— ſie unternahm den Selbſtmordverſuch. Sie ſehen alſo, daß Dewanger das zweifache Opfer Törreks wurde. Er verlor nicht nur ſein Vermögen durch ihn, ſon⸗ dern auch die Frau, die er liebte.“ 8 8 Marfeta ſanx m wren Stuhl zurück. Ihr Blick wurde wieder ſchmal und ſie nickte ihm zu:„Ja, Haal, ſo war es. Jetzt wiſſen Sie die Wahrheit.“ „Und warum iſt er zurückgekommen?“ fragte Haal. „Der Jannien wegen.“ . „Er konnte ſie nicht vergeſſen. Haal, die ganzen Jahre micht. Es war immer in ihm. Dabei kämpfte er mit ſich, er wollte ſie vergeſſen, es gelang ihm nicht.“ „Sagte er es Ihnen?“ „Ja, er ſagte es mir. Er beichtete mir alles. nicht, warum er es mir beichtete, aber er tat es.“ Ich weiß „Und nun? Iſt er ſchon mit der Jannien zuſammen⸗ getroffen?“ f „Er ſah ſie nur. Er ſtellte ſich ihr nicht.“ „Und? »Er ging in jenes Vorſtadtvariets. Er wollte ſie erſt einmal aus der Ferne ſehen. Und wie er ſie ſah, da war plötzlich alles in ihm zu Ende. Es war ihm ſo, als hätte er ſie nie gekannt. Er ſtand auf— und ging.“ „Frau Marjeta— ich begreife es. Er hatte in ſich ein völlig anderes Bild von dieſer Frau. Er liebte einen Menſchen, den es nicht mehr gab. Ich verſtehe ihn. Wird er jetzt zurückfahren?“ „Ich weiß es nicht.“ „Iſt es nicht möglich, daß die Jannien von ſeinem hie⸗ ſigen Aufenthalt erfährt?“ „Fragen Sie nicht ſoviel, Haal, Sie machen mich ner⸗ vös. Sie wiſſen jetzt alles. Sie kennen die Zuſammen⸗ hänge. Ich ſagte es Ihnen, damit Sie ſich kein falſches Bild von Dewanger machen.“ 5 g„Seit wann iſt er hier?“ „Seit vorgeſtern. Und geſtern traf ich ihn auf der Straße. Er ſah nicht gut aus— ich fühlte, daß etwas in ihm zerbrochen war und ich lud ihn ein, mich im Geſchäft zu beſuchen. Aber wir müſſen gehen, Haal. Oder wollen Sie noch wiſſen, warum ich ihn bat, heute abend mit mir ins Theater zu kommen? Ich will ihn zerſtreuen. Genügt es Ihnen?“ „Ja, Frau Marjeta.“ 3. Wenn Georg Haal ſpäter, nachdem alles längſt vor⸗ über war, über die Ereigniſſe jenes Tages nachdachte, ſo hatte er, obwohl er ſich jeder Einzelheit genau entſann und die damaligen Geſchehniſſe ſich ja auch mit einer gewiſſen Folgerichtigkeit adgeſpielt hatten, immer wieder den Ein⸗ druck, daß über allem eine Art Traumſtimmung gelegen hatte, eine Atmoſphäre völliger Unwirklichkeit. Und wenn er auch nicht abergläubiſch war, ſo ließ er ſich doch nicht da⸗ von abbringen, daß ihm das immer näher heranziehende Unheil ſchon vorher„ſignaliſiert“ worden war— von „irgendwoher“— und zwar in dem Augenblick, da Dewan⸗ ger plötzlich vor ihm aufgetaucht war, auf jenem langen Korridor, an dem die Werkſtätten lagen.. Den Nachmittag hatte er im Geſchäft verbracht, ſeiner Arbeit völlig hingegeben. Trotzdem wühlten in ihm die Gedanken: ein ewiges, fieberhaftes Kreiſen um den Mann, der in das Leben Marjetas eingebrochen war und damit auch im ſein eigenes Leben. Am ſpäten Nachmittag hatte er dann einige Leute an⸗ gerufen, von denen er annahm, daß ſie etwas über die nähe⸗ ren Lebensumſtände Dewangers oder über ſeinen Charakter wußten— ſo zum Beiſpiel einen Opernkapellmeiſter, der einer ſeiner Schulfreunde war—, aber überall erhielt er zur Antwort, daß wenig oder gar nichts über Dewanger bekannt ſei. Wohl habe man ihn als Komponiſten in Wien ſeinerzeit beachtet, es ſei auch einmal eine Smyphonie von ihm zur Aufführung gekommen, doch hätte das ziemlich problematiſche Werk keinen rechten Anklang gefunden. Dewanger, ſo hieß es, wäre in ſeinen Wiener Jahren ein Sonderling geweſen, ein dunkler Eigenbrötler und Alleingänger. Er habe auch kaum Verkehr gehabt, keiner⸗ lei Anſchluß geſucht und ſeine Freundſchaft mit der Jan⸗ nien, einer höchſt eigenwilligen und unberechenbaren, wenn auch ſehr reizvollen Perſönlichkeit, ſei keinem verwunder⸗ lich erſchienen. Das Dämoniſche und irgendwie Abſeitige beider Naturen hätte ſich eben angezogen.— Haal fuhr an jenem Abend früh ins Theater, ſchon ge⸗ gen ſieben Uhr. Lorringhoff führte ihn ſofort hinter die Bühne und machte ihn mit der neuen jungen Schauſpiele⸗ rin bokonnt. 55 Toni Untersperg, die vor dem Tiſch ihrer Garderobe ſaß und ſich gerade ſchminkte, als Lorringhoff mit Haal bei ihr eintrat, war ſchon im Koſtüm ihrer Rolle. Es war das dunkle, einfache Kleid einer Bauernmagd und ſie ſah roi⸗ zend darin aus. Kurz und fragend blickte ſie zu Haal auf, dann reichte ſie ihm die Hand und lächelte ihm zu. Sie machte keinerlei Eindruck auf Haal, ihr zartes, feingeſchnit⸗ tenes Antlitz prägte ſich ihm nicht ein. Sekundenlang blickte er auf das ſtumpfe Weißblond ihres Haares herunter, wobei er etwas ganz Konventionelles ſagte. Sie antwortete ihm nicht, ſah nur in den Spiegel hinein und muſterte mit ern⸗ ſter Miene ihre Friſur. Gleich darauf ſchob Lorringhoff ſeinen Freund auf die Tür zu und ſie waren wieder drau⸗ „Kennſt du vielleicht einen gewiſſen Dewanger?“ fragte Haal,„einen Komponiſten, der früher hier in Wien war und ſchwere Muſik machte?“ „Nie gehört. Aber was haſt du nur, Georg? Du biſt ſo anders als ſonſt. Gefällt ſie dir nicht, die kleine Unters⸗ perg?“ „Natürlich gefüllt ſie mir. Feſches Mädel. Ich bin nur etwas überarbeitet, entſchuldige bitte.“ Haal plauderte dann noch mit Bernardi, dem Autor des Stückes. Sie ſtanden mitten auf der Bühne und Haal ging von Zeit zu Zeit an den Vorhang, um durch das Guck⸗ loch in den ſchwach beleuchteten kleinen Saal hinunterzu⸗ ſpähen. Schließlich erſchien Lorringhoff, um die beiden aufzu⸗ fordern, die Bühne zu verlaſſen. Haal trat noch einmal raſch an das winzige Guckloch heran. — In dieſem Augenblick ſah er Marjeta, die gerade den Saal betrat. Hinter ihr ſtand Dewanger. Und ſofort tobte der gleiche Sturm äußerſter ſeeliſcher Erſchütterung durch ihn hin, der ihn ſchon heute morgen heimgeſucht hatte, als 75 e zum erſtenmal ſah. Wieder war es das Gefühl nahenden Unheils. Dewanger ging jetzt vor Marſeta, durch den Mittelgang kam er langſam nach vorn. Doch Haal ſah zunächſt nur Marjeta. Es wunderte ihn, daß ſie ſich nicht umgezogen hatte— immer noch war ſie im gleichen Koſtüm wie heute morgen, ein Rotfuchs hing ihr jetzt von der Schulter. Da⸗ bei liebte ſie es, im Theater nur große Abendkleider zu tragen. Gleich darauf wußte Haal, warum ſie ſich nicht umgezogen hatte. Unzweifelhaft Dewangers wegen, der in einem zwar gutſitzenden, aber ſaloppen hellgrauen Sommeranzug er⸗ ſchienen war. Sie hatte ſich ihm angepaßt. Alles das ſchoß Haal durch den Kopf, während die beiden in der erſten Reihe Platz nahmen. Er hatte ſomit Gelegenheit, Dewan⸗ ger aus ganz geringer Entfernung zu muſtern. Der breitſchultrige, hochgewachſene und ſchlanke De⸗ wanger machte einen ſehr männlichen und ausgezeichneten Eindruck auf ihn. Er war brünett, ſein dunkles Haar war leicht gewellt und an den Schläfen ſchon ziemlich ergraut. Einige Sekunden lang ſah er auf den Vorhang und Haal hatte die Empfindung, daß Dewanger ſeinen Feind wittere — doch gleich darauf wandte er ſich mit einem weichen Lä⸗ cheln Märjeta zu. Er ſagte etwas und ſie antwortete ihm. Sie lächelte gleichfalls, aber ſo völlig anders, als Haal es an ihr kannte. Schwermut und müde Reſignation wa⸗ ren wie fortgewiſcht. Das dunkle Flimmern ihres Blickes, das Haal ſo ſehr an ihr liebte, war voll beglückter Heiter⸗ keit Ein Ring legte ſich um Haals Bruſt, er konnte kaum atmen, ſo ſchwer war ſein Herz. Gleich darauf ſchrak er hoch, wie aus einem Traum, der ihn unſäglich gemarterl hatte. Lorringhoff zog den Freund fort: „Georg, haſt du das Läuten nicht gehört?“ Haal atmete tief auf:„Nein“. f* Die Erſtaufführung der„Bergfahrt“ wurde ein voller Erfolg. Schon nach dem zweiten Bild rief man die Darſteller vor den Vorhang. Nach dem vierten Bild jubelte das Publikum. Auch die Muſik des jungen Habedanz, der die eing eſtreuten, kleinen Lieder am Flügel ſelbſt begleitete, ſchlug ein, obwohl man ſich allgemein darüber einig war, daß keiner der Darſteller eine Singſtimme hatte. Toni Untersperg hatte verſchiedentlich Sonderapplaus bei offener Szene. Die anweſenden Kritiker ſprachen von einer Ent⸗ deckung und erwogen Tonis Ausſichten. Lorringhoff, außer ſich vor Glück, umarmte Haal nach dem vierten Bild:„Georg, nur dir hab' ich's zu verdanken!“ Doch Haal löſte ſich vorſichtig aus der Umklammerung. Der Gedanke, daß Toni Untersperg, die ganz in der Nähe ſtand, die Worte gehört haben könnte, war ihm unangenehm. Auf jeden Fall wollte er im Hintergrund bleiben. Im übrigen hatte er von dem Stück weder etwas ge⸗ ſehen, noch gehört. Während dieſer erſten vier Bilder war er im Büro geweſen, in einem Seſſel vergraben, Dämme⸗ rung um ſich, verworrene und geſpenſtiſche Bilder eines bö⸗ ſen Traumes. Lorringhoff hatte ihn herausgezerrt. Es ſei jetzt die große Pauſe und er müſſe doch wohl Frau Tör⸗ rek begrüßen, die ſchon vorhin nach ihm gefragt habe. 6 Haal ging alſo in die Räume des Kaffeehauſes hin⸗ über. Und hier fand er Marjeta in Dewangers Gefell ſchaft. Sie rauchten und ſtanden in einer einſamen Ecke. Frau Marjeta lächelte Haal entgegen und er ſah, wie glücklich ſie war an dieſem Abend. Sie reichte ihm die Hand und machte ihn mit Dewanger bekannt. Eine Se⸗ kunde lang ſchloſſen ſich Dewangers Augen wie prüfend zu ſchmalen Schlitzen, dann reichte auch er Haal die Hand. „Das Stück, lieber Haal“, ſagte Frau Törrek,„iſt ent⸗ zückend, ich möchte den Autor be Und was ſa⸗ gen Sie zu der kleinen Untersperg? Sie ſoll noch bis vor kurzem Verkäuferin in einem Handſchuhladen geweſen ſein. Ale mati Porſtz Hinder icke 0 a0 elle f 701 ſein Nur i. der Net harte erſt wi Velch den Wal uf den Vahlen, b * ö ö Die wird beſtimmt ihren Weg machen, glauben Sie nich! auch?“ „Sicher, gnädige Frau.“ g „Hat ſie im erſten Bild wirklich geweint? Es war er⸗ ſchütternd.“ f Haal zuckte die Achſeln. * „Was meinſt du, Clemens?“ wandte ſie ſich an De⸗ 1 wanger,„war es ein echtes, wirkliches Weinen?“ Dewanger, der ſeine Blicke über die verrauchte Decke des Raumes ſchweifen ließ, ſchüttelte leicht den Kopf. Da⸗ bei huſchte ein ſeltſames Lächeln über 22 Züge. 1 „Nein“, antwortete er mit ſeiner ſonoren Stimme, zaber ſie iſt ſehr begabt. Ihr gelingt jede Täuſchung. Gute Schauſpiellunſt iſt ja überhaupt nichts als Täuſchung— und deshalb gefährlich, voller Abgründe. lich im Leben etwas Schlimmeres als bewußte Täuſchun⸗ gen, Marjeta?“ 5 5 Haal ſah, wie Marjeta ihren Begleiter anſtarrte, völlig ee le K fh Weſen und von ſeinen Worten. Und um erſtenmal fühlte er die dämoni ieſes Mannes. ee 0 8 Doch nun ſchrillte eine Glocke, die Pauſe war zu Ende. 4. Z3bwei Uhr in der Nacht. Haal fuhr mit ſeinem Wagen durch die ſtillen Villen⸗ ſtraßen Hietzings. Vor dem Hauſe in der Gloriettegaſſe hielt er. Er ſtieg aus, blieb vor dem Gartentor ſtehen und atmete tief den Duft der Frühlingsznacht. Hinter den dunklen Vorhängen von Frau Marjetas Wohnzimmerfenſtern ſah er noch Licht. Sie war alſo nicht ſchlafen gegangen. Plötzlich ſprang ihn der Gedanke an, bei ihr anzuklopfen und ſie um eine kurze Unterredung Au bitten., (Fortſetzung folgt) Gibt es eigent“ waten! Dana lichen. bei, die Vulk zer naht als A den! zun Jah Gegenſütz bis zur e dabei zu . Huſanme 1 1 . ö ö der ganze drr. Wie g Reich Me. ſteht das Aer die Purteien Ange den eilig Telten Vo Eich in und weit weitere G Gg inen 3 ſh zu ih dieſe Wei da zu hn gun er ib auch unt berg zun Fih Reich 0 vun off eich wer der Weit! Gründer ung ind Weil J lle ef uch ase Lime bet der al di Lertcauen i dies c fee chen enn die Tan rt 80 — oller teller r dis itte, Toni ener Ent⸗ uu en!“ Der and, 1 1 war me⸗ bö⸗ Löt“ . ell fel wie die Se⸗ n f. bK in. * 0⁴ 1% 4e 2 3 3 Bekanntmachungen Ortsgruppe zer A. S. D. A. J. Viernheim e NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Otenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock Alle Führer der Gliederungen, For⸗ mationen, angeſchloſſenen Verbände und Vorſitzenden der Vereine— im Ver⸗ hinderungsfalle iſt der Vertreter zu ſchicken— wollen zu einer wichtigen Beſprechung am Donnerstag, 7. April, abends 8.30 Ahr in die Parteidienſt⸗ ſtelle kommen. 5 Vollzählig und pünktlich zur Stelle ſein! 5 Betr.: Die Abholung von kranken, alten und nicht gehfähigen Männern und Frauen am Wahlſonntag, 10. April. Wie bei den Vorwahlen, werden ſich auch bei der kommenden Wahl wieder die hieſigen Autobeſitzer freiwillig zur Verfügung ſtellen, um kranke, alte und nicht gehfähige Volksge⸗ noſſen zur Wahlurne zu bringen. Durch die NSW wurde bereits bei den verſchiedenen Fa⸗ milien deswegen Nachfrage gehalten. Da die Liſten von der NSV bereits am Donnerstag⸗ abend abgeliefert werden, jedoch Perſonen evil. nicht erfaßt ſind, inzwiſchen auch noch bis zum Wahltag oder am Wahltag ſelbſt erkran⸗ ken, wolle man dieſe Krankmeldungen richten: bis Samstag an Pg. Albert(Ortspol. Beh., Zimmer 11) und am Wahlſonntag an das Wahldienſtbüro in der Schillerſchule links (Tel. Nr. 104— nur am Sonntag). Braun, Ortsgruppenleiter. 25 * Jungmädelgruppe Heute Mittwoch Führerarbeitsabend im Heim. Erſcheinen in Uniform 7.30 Uhr. Die fertigen Werkarbeiten ſind mitzubringen. Die Führerin. Am 10. April ganz Deuijchland ein Nuf! Wir folgen dem Führer! Lokale Nachrichten Viernheim, den 6. April 1938 Anſer Tagesſpruch Nur in der eigenen Kraft ruht das Schickſal der Nation. Nur durch Opfer und harte Arbeit ſind wir überhaupt erſt wieder eine Nation geworden. . Helmut v. Moltke. Der„Tag bes Großbeutjchen Reiches“ Welch ein gewaltiger Unterſchied zwiſchen dem Wahlgang, zu dem ſich das deutſche Volk auf den nächſten Sonntag rüſtet, und den Wahlen, wie ſie zur Zeit des parlamentari⸗ ſchen Syſtems auch in Deutſchland üblich waren! Damals, in dem Gegeneinander der poli⸗ tiſchen Meinungen trug jeder Wahlkampf dazu bei, die Gegenſätze, durch die das deutſche Volk zerriſſen und aufgeſpalten war, noch mehr als ſonſt in Erſcheinung treten zu laſſen. An dem Vortage einer jeden Wahl wurden bis zum Jahre 1933 in Deutſchland dieſe inneren Gegenſätze und der politiſche Meinungsſtreit bis zur Siedehitze geſteigert. Gar oft kam es dabei zu Handgreiflichkeiten und zu blutigen Zuſammenſtößen, und Deutſchland bot ſich der ganzen Welt als ein Bild des Jammers dar. Wie ganz anders iſt das heute im Dritten Reich Adolf Hitlers! Auch in dieſen Tagen ſteht das deutſche Volk in einem Wahlkampf. Aber dieſer Kampf ſpielt ſich nicht zwiſchen Parteien und Intereſſengruppen und ihren Anhängern ab, ſondern er wird geführt von dem einigen und zu geſchloſſenem Einſatz be⸗ reiten Volk in ſeiner Geſamtheit, und als Sieg in dieſem Kampf winkt die Stärkung und weitere Feſtigung der Nation und die weitere Erhöhung ihres Anſehens in der Welt. Ganz Deutſchland wird an dieſem Tage mit ſeinem Ja⸗Wort hinter dem Führer ſtehen, ſich zu ihm und ſeinem Werk bekennen. Auf dieſe Weiſe wird die Nation Adolf Hitler das zu danken ſuchen, was er für ſie getan hat. Zum erſtenmal iſt es am kommenden Sonn⸗ tag auch unſeren Volksgenoſſen in der Oſt⸗ mark vergönnt, mit uns zuſammen Bekenntnis zum Führer und dem nationalſozialiſtiſchen Reich abzulegen. Zum erſten Mal wird das von Adolf Hitler geſchaffene Großdeutſche Reich, werden die Bürger dieſes Reiches vor der Welt und der Geſchichte antreten, um dem Gründer Großdeutſchlands für ſein Befrei⸗ ungs⸗ und Einigungswerk zu danken. Kein Wunder, daß darum die Geſamtheit aller deutſchen Volksgenoſſen den 10. April nicht als einen Wahltag im parlamentariſchen Sinne betrachtet, ſondern als einen Feſttag, der all die Dankbarkeit und das grenzenloſe Vertrauen zum Ausdruck bringen ſoll, wovon in dieſen Tagen die deutſche Volksgemeinſchaft ohne jede Ausnahme erfüllt iſt. f i Schon der nächſte Samstag wird im Zei⸗ chen dieſer gewaltigen Kundgebung des ge⸗ chloſſenen nationalen Willens aller deutſchen olksgenoſſen ftehen. Deutſchland wird am Vortage der Wahl den„Tag des Groß⸗ deutſchen Reiches“ begehen, an dem das deutſche Volk antreten wird zum General⸗ appell, um noch einmal das Wort des Füh⸗ rers zu hören, ehe es an die Wahlurne tritt. Von Samstagmittag an wird Deutſchland wie verwandelt ſein. Ueberall werden die Sie⸗ gesfahnen des Dritten Reiches gehißt werden, in den Betrieben werden die Räder ſtill ſtehen, der Verkehr wird ruhen. Das deutſche Volk hält Einkehr, um noch einmal all das Große zu bedenken, das ihm der Führer gab, als er das Großdeutſche Reich zur deutſchen Wirklichkeit machte. Dann werden die deutſchen Menſchen auf die Straßen gehen, um die Freuden dieſes Tages gemeinſam zu begehen. Millionen wer⸗ den ſich am Abend zum letzten Generalappell verſammeln. Von allen Türmen werden die Glocken die Größe der Stunde künden. Von den Höhen der Berge werden die Freuden⸗ feuer über das deutſche Land leuchten, als Signale des wiederentſtandenen Großdeut⸗ ſchen Reiches. Und zu dieſem Reich, zu ſeinem Gründer und Führer wird ſich dann am folgenden Tage — am 10. April— das ganze deutſche Volk in froher Bereitſchaft mit einem einhelligen „Ja“ bekennen. Großer Fatelzug am Samstag, 9. April Kein Haus, keine Wohnung ohne Hakenkreuzfahne! Der Tag der Volksabſtimmung, der Tag, an welchem das geſamte deutſche Volk ſich mit einem einmütigen„Ja“ zu unſerem Füh⸗ rer Adolf Hitler bekennt, und ihm dadurch innigen, aus tiefſtem Herzen kommenden Dank für die Schaffung Großdeutſchlands abſtattet, rückt näher. Schon der Vortag ſteht ganz im Zeichen dieſer gewaltigen Abſtimmung und wie in allen deutſchen Landen, wird auch * hier in Viernheim ein großer Fackelzug mit anſchließender Kundgebung den Ab⸗ ſtimmungstag einleiten. Die ganze Viernheimer Bevölkerung wird ihrem unſagbar großen Dankgefühl dem Füh⸗ rer gegenüber, durch reſtloſe Beteiligung an dieſen Veranſtaltungen auch nach außen hin überwältigenden Ausdruck geben. Fahnen heraus! Dieſen Ruf richten wir ſchon heute an die Viernheimer Bevölkerung! Die Größe und Einmaligkeit des gewaltigen Bekenntniſ⸗ ſes zum großen deutſchen Vaterland und ſei⸗ nem Führer ſoll ſich darin dokumentieren: Die Straßen Viernheims müſ⸗ ſen ſich in ein Fahnenmeer ver⸗ wandeln! Kein Haus ohne das Symbol des Dritten Reiches, gleichgültig, ob großen oder kleinen Formats! Weiterhin wird die Bevölkerung gebeten, Samstagsabends beim Fackelzug ihre Häuſer mit Lämpchen zu beleuchten, um ſo dem Ganzen noch größere Feſtlichkeit zu ver⸗ leihen! Die Beflaggung erfolgt ab Samstagmittag 12 Uhr. h. J Frei das Volk! Stark die Wehr! Dies ſchuf der Führer! Bekenne Dich zu ihm am 10. April: Gib ihm Dein Ja! Eben kecden fille. Der amtliche Teil unſerer heutigen Ausgabe enthält die Bekanntmachung betr. Volksabſtimmung und Wahl zum Großdeut⸗ ſchen Reichstag am 10. April 1938; hier die Wahlbezirke mit den dazu gehörenden Stra⸗ ßen und die Wahllokale. Die Gemeinde iſt in 8 Wahlbezirke eingeteilt. Das Wahllokal für den 1. Abſtimmungsbezirk iſt nicht mehr wie ſeither, das Sitzungsſaal des Rathauſes, ſon⸗ dern der Ratskellerſaal. Der Ortsteil Tivoli bildet einen Bezirk und wählt im Wahllokal Tivoli⸗Gaſtſtätte. Wir bitten, die Bekannt⸗ machung zu beachten. Zugleich machen wir darauf aufmerkſam, daß die den Wahlberech⸗ tigten zugeſtellte Benachrichtigungskarte zur Abſtimmung mitzubringen iſt.— Unſere Fri⸗ ſeure machen wir auf die erlaſſene Polizeiver⸗ ordnung über die Ausübung des Friſeurhand⸗ werks aufmerkſam. Für Einhaltung der ge⸗ gebenen Anordnungen, die verſchiedene, im Intereſſe der Volksgeſundheit liegende, wich⸗ tige Neuerungen bringen, werden unſere Fri⸗ ſeure beſorgt ſein. g Todesfall. Nach ſchwerer Krankheit ſtarb Herr Auguſt Häußer, Blauehutſtraße 28. Er erreichte ein Alter von nur 47 Jahren. Beim Reichsberufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen(Schaufenſter⸗ wettbewerb, Leiſtungsklaſſe 3), hat Herbert Gärtner bei der Firma Robert Steiert, Manufaktur⸗ und Modewaren, Weinheimer⸗ ſtraße 62, eine Ehrenurkunde erhalten. Wir gratulieren dem jungen Kaufmann und wün⸗ ſchen ihm noch mehr Erfolge bei den Lei⸗ ſtungskämpfen ſeines Berufes. e Nlume ist beim Wine N * 5 dumpf is für die Beine 5 8 für schuf und jedes leder mit dem pflopeſer! . em eee N Fortſchreitende Milderung Die über Mitteleuropa lagernde Kaltluft beginnt ſich unter dem Einfluß der Sonnen⸗ einſtrahlung zu erwärmen. Außerdem werden von Weſten her über England und Nord⸗ Frankreich wieder mildere Luftmaſſen zuflie⸗ ßen und die Kaltluft wieder oſtwärts verdrän⸗ gen. Leichte Störungen, die vom Atlantik heranziehen, werden ſich im Weſentlichen nur in Mittel⸗ und Norddeutſchland auswirken. Mittwoch: Wolkig, zeitweiſe aufheiternd, beſonders im Norden des Bezirks leichte Re⸗ genfälle. Bei weſtlichen Winden fortſchreitende Milderung. Die Ausſichten fn Donnerstag: Meiſt ſtärker bewölkt und leicht unbeſtändig. — — ——u¼¼ Bunte Tageschronik Jturmſchäden und Sturmunfülle Mainz. Infolge des den ganzen Tag über anhaltenden ſtarken Sturmes am Sonntag flog in der Nähe des Bahnhofs eine Schaukaſtentür in dem Augenblick auf, als ein Mädchen vorbei kam. Sie wurde von der Gewalt des Stoßes zu Boden geworfen und zog ſich ſo er⸗ bebliche Verletzungen zu, daß ſie von Sanitä⸗ tern mit einem Notverband nach Hauſe gebracht werden mußte. Verſchiedentlich kam es durch den Sturm zu Verkebrsſtörungen und zu Schäden. die von der Feuerwehr behoben werden mußten. Eine Wetterfahne wurde auf die Stra⸗ zenbahnleitung geweht und gefährdete die Fuß⸗ gänger. Gartenzäune wurden umgeriſ⸗ ſen, ſtarke Aeſte auf die Straße geſchleudert und eine Starkſtromleitung zerſtört. In einem Koſtheimer Werk fingen Späne Feuer, deſſen Funken über den ganzen Betrieb geweht wur⸗ den. Ein weiterer Brand entſtand abends auf einem Schutthaufen. Spielende Kinder verurſachen Großfeuer ſw. Ulversheim(Rhh.). Am Samstagnachmit⸗ tag, als faſt alle männlichen Einwohner auf dem Felde waren, brach in der Scheune der Witwe Wabl ein Brand aus, der bald auf die Nachbarſcheune von Emil Biſchmann über⸗ ſprang. Beide Scheunen brannten bis auf die Grundmauern aus, eine dritte auf dem An⸗ weſen Diehl konnte durch die Feuerwehr noch gerettet werden, nachdem ſie ſchon Feuer ge⸗ fangen hatte. Mehrere Nachbarfeuerwebren griffen ebenfalls ein. Rühmenswert iſt aber vor allem das energiſche Eingreifen der Frauen, die vor dem Eintreffen der Feuerwehren durch Heranſchaffen von Waſſer und durch ihre Mit⸗ hilfe an den Feuerſpritzen tatkräftige Arbeit verrichteten. Die Unterſuchung über die Brand⸗ urſache iſt noch nicht abgeſchloſſen, doch nimmt man an, daß ſpielende Kinder den Brand verurſacht haben. Vermißter tot aufgefunden Oppenheim. Zwiſchen Bechtolsheim und Undenheim wurde ein Mann auf den Schienen tot aufgefunden. Es handelt ſich um den Philipp Sch. aus Weingolsheim, der vermißt wurde. Er hatte ſich vom Zug überfahren laſſen. Zwei Motorradfahrer getötet. Oppau. Auf der Bezirksſtraße von Franken⸗ thal nach Oppau verlor ein Motorradfahrer die Herrſchaft über ſein Fahrzeug und rannte gegen einen Baum. Der Motorradfahrer und ſein Soziusfahrer erlitten ſehr ſchwere Ver⸗ letzungen und verſtarben auf dem Wege ins Krankenhaus. Bei den Getöteten handelt es ſich um den 22jährigen Hans Biſſon und den 18 Jahre alten Emil Schmitt. Ludwigshafen. Am Sonntag vorm. 8,30 Uhr ereignete ſich auf der Reichsſtraße Nr. 237 zwi⸗ ſchen Limburgerhof und Rheingönheim ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein mit 5 Perſonen beſetzter Kraftwagen fuhr mit etwas zu hoher Geſchwindigkeit in eine Kurve, wobei der Wagen unter Begünſtigung des ſtarken Seitenwindes aus der Kurve getragen wurde und mit dem linken hinteren Kotflügel gegen eine Abweiſeſtein rannte. Nach etwa 70 Metern drehte ſich der Wagen um die eigene Achſe, fiel dabei die 1 Meter tieſe Böſchung hinunter in das Ackergelände, wobei die Inſaſ⸗ ſen aus dem Wagen geſchleudert wurden. Sämtliche Inſaſſen wurden ver⸗ letzt und zwar teilweiſe ſchwer. Sie fanden Aufnahme im Krankenhaus. Vom Felsbock erdrückt Neuſtadt a. d. Weinſtraße. Im Haardter Steinbruch war der Steinbruchbeſitzer Franz Kaufmann aus Elmſtein mit vier ſeiner Arbeiter damit beſchäftigt, einen großen Fels⸗ block mit Stemmeiſen ins Rollen zu bringen, damit dieſer in den unteren Steinbruch rutſchen ſollte. Als Kaufmann vor dem Felsblock ſtand. kam dieſer plötzlich ins Rollen und begrub den Steinbruchbeſitzer unter ſich. An den dabei erlittenen ſchweren Verletzungen iſt der Mann ſogleich geſtorben. Waldbrand Donaueſchingen. Ein ſchwerer Waldbrand vernichtete Sonntaamittaa bei Bieſendorf drei Hektar Buchenwald. Dank der Hilfeleiſtung der Engener Feuerwehr konnte der Brand nach mehrſtündiger Arbeit eingedämmt werden. Der Forſtwart Wirth zog ſich bei den Löſcharbeiten ſchwere Brandwunden zu und mußte in das Krankenhaus gebracht werden. Der Brand, der durch den Sturm ſich ſehr raſch verbreitete, dürfte durch Funkenflug entſtanden ſein. Motorradunglück fordert zwei Todesopfer Konſtanz. In der Nacht zum Sonntag ereig⸗ nete ſich hier ein ſchweres Unglück. Zwei Motorradfahrer, der 25 Jahre alte Deimer und der 20jährige Hans Dieringer aus Konſtanz, ſtießen mit ihrem Kraftrad mit voller Wucht auf einen Baum auf. Dabei wurde der Fahrer Deimer ſofort getötet. Der Beifahrer blieb ſchwer verletzt auf dem Platze und iſt am Sonntagabend im Konſtanzer Kran⸗ kenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. Graupeln, Hagel, Schneegeſtöber Koblenz. Der wetterwendiſche April hat ſich ſo eingeführt, wie man es von ihm gewöhnt iſt. Zwiſchen Sonnenſchein und Regen und Sturm⸗ böen treibt er ſein Unweſen. In der Gegend von Koblenz und im Eifelkreis Maven wurde bereits Schaden angerichtet, der aller⸗ dings nicht groß iſt. Dennoch iſt er für ein⸗ zelne Volksgenoſſen erheblich, denn ihnen zer⸗ ſtörte der Sturm wertvolle Obſtbäume. In Koblenz hat der Sturm außerdem an Leuchtzei⸗ chen und Reklamelichtern Schaden verurſacht. Am Sonntag ging ein ſchwerer Regen, ver⸗ miſcht mit Graupeln und Hagel und ſogar Schneegeſtöber nieder. Für kurze Zeit war alles 1 breit in einen grau⸗weißen Schleier gehüllt. f Großvater rettet Enkelkind. Bad Neuenahr(Ahr). In Hemmeſſen fiel beim Spiel ein fünfjähriges Mädchen in den Mühlenteich und drohte zu ertrinken. Der Groß⸗ Blitk in den Das nächſte Mal Sicherungsverwahrung Frankfurt a. M. Dem 24jährigen Otto Möl⸗ ler droht, falls er nochmals beſtraft wird, Si⸗ cherunagsverwahrung. Er verbüßte zuletzt we⸗ gen Diebſtahls eine Strafe von zweieinhalb Jabren Gefängnis., diesmal gab ihm das Schöf⸗ fengericht drei Jahre Zuchthaus, weil er zwei ſchwere und zwei einfache Diebſtähle auf dem Gewiſſen hatte. Der Angeklagte hatte zunächſt in Hattersheim, wo er durch ein Fen⸗ ſter in eine Wohnung eindrang, 270 RM. ge⸗ ſtoblen, die er innerhalb zehn Tagen durch⸗ brachte. Die übrigen Diebſtähle führte er in Kelſterbach und Flörsbeim aus. Aus einer Baubude ſtabl er Kleider. einem Bäcker ent⸗ wendete er Margarine und aus dem Keller der Turnballe in Flörsheim ſiebzehn Flaſchen Wein. Der Angeklagte wurde vor Gericht nicht im Zweifel darüber gelaſſen, daß er bei der näch⸗ ſten Strafe Sicherungsverwahrung zu gewär⸗ tigen babe. vater des Kindes weilte in der Nähe. Da im Augenblick des Vorfalls keine andere Hilſe zur Stelle war, ſprang der greiſe Großvater kurz entſchloſſen ins Waſſer und rettete das Kind. Laſtkahn geſunken Königswinter(Rhein). Bei Königswinter ge⸗ riet ein Schleppkahn auf eine Felſen⸗ bank und wurde leck. Große Waſſermengen drangen in das ſchwer beladene Schiff ein, das gleich anfing zu ſinken. Kurz darauf ragten Fnur noch das Steuer⸗ und Wohnhaus aus dem Waſſer. Die Beſatzung rettete ſich rechtzeitig in einem Nachen. Von Motorbooten wurden die abtreibenden Bretter uſw. geborgen, die Bri⸗ kettladung wurde vernichtet. Nach 22 Jahren Aufklärung über das Schickſal eines Vermißten Frankfurt a. M. Nach einer Schlacht in Rußland wurde ein Kriegsteilnehmer aus dem Ort Burbach vermißt. Die Angehörigen hörten ſeitdem nie etwas von ihm, trotzdem umfang⸗ reiche Nachforſchungen angeſtellt wurden. Die Mutter des Vermißten hörte vor einiger Zeit, daß in Frankfurt ein deutſcher Kriegs⸗ gefangener nach 22 Jahren aus Sibirien zurückgekehrt ſei. Sie ſetzte ſich mit ihm in Verbindung, um vielleicht etwas über das Schickſal ihres Sobnes zu erfahren. Da⸗ bei ſtellte ſich heraus, daß dieſer jetzt aus Si⸗ birien zurückgekehrte Soldat ihren Sohn im Lazarett in Kaſan gepflegt hatte, als er ſchwer⸗ verwundet in Kriegsgefangenſchaft geraten war. Nach monatelangem Krankenlager ſtarb dann der Verletzte. Die Ratifikationsurkunde des Kaiſers von Oeſterreich zur Deutſchen Bundesakte Frankfurt a. M. Im Reichsarchiv, Abteilung Frankfurt a. M., wird die Ratifikations⸗ urkunde des Kaiſers von Oeſterreich zur Deutſchen Bundesakte aufbewahrt und iſt zur Zeit im Schaukaſten ausgelegt und zur Beſich⸗ tigung freigegeben. Die Urkunde iſt in einen koſtbaren Einband aus rotem Samt geheftet, auf dem das Staats⸗ ſiegel angebracht iſt. An der Urkunde hängt das Siegel aus rotem Wachs, das in einer Me⸗ tallkapſel aus vergoldetem Meſſing liegt. Die Urkunde, mit der Oeſterreich die Deutſche Lan⸗ desakte ratifizierte, trägt die Unterſchriften von Kaiſer Franz I., Fürſt Metternich⸗Winneburg und Graf Merwig. Sie iſt datiert: Paris. 15. Juli 1815. Fortführung der RNeichsautobahn Frankfurt— Limburg— Köln Frankfurt a. M. Die Oberſte Bauleitung der Reichsautobahnen in Frankfurt a. M. hat nun⸗ mehr die Ausführung der Erd⸗, Fels⸗, Bö⸗ ſchungs⸗ und Entwäſſerungsarbeiten zur Her⸗ Gekichtsſaal Bei der Gaſtgeberin eingebrochen Frankfurt a. M. Die Große Strafkammer verbandelte gegen den Heinrich Nagel und den neunmal vorbeſtraften Willi Dinges, die einen Wohnungseinbruch in Sachſenhauſen ver⸗ übt batten. Als ſie bei der Wohnungsinhaberin einmal zum Kaffee eingeladen waren, erkun⸗ deten ſie, wo die Frau ibr Geld aufbewahrte. Nachdem ſie ſich aus der Wobnung entfernt hat⸗ ten, kehrten ſie zurück, brachen in Abweſenbeit der Wohnungsinbaberin ein und entwendeten eine Uhr und einen kleinen Geldbetrag. Als ſie dann das Haus wieder verlaſſen wollten, wurden ſie geſtellt und der Polizei übergeben. Das Gericht verurteilte Nagel zu andertbalb Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehr⸗ verluſt, Dinges zu zweieinhalb Jahren Zucht⸗ haus und drei Jahren Ehrverluſt. ö Reichsautobahn⸗ M.— Limburg 86,0 bis 90,9 und von Kilometer 96,3 bis Kilometer 100.0 ausgeſchrie⸗ ſtellung des Bahnkörpers der Teilſtrecken Frankfurt a. — Köln von Kilometer ben. Auf dieſen beiden Teilſtrecken müſſen run 508 000 Kubikmeter Erde in der Achſe bewegt werden, davon 448 000 Kubikmeter baggerfähi⸗ ges Material und 150 000 Kubikmeter Fels. Ferner ſind 1100 000 Quadratmeter Stampfflä⸗ chen und 155 000 Quadratmeter Mutterboden⸗ andeckung erforderlich. Gleichzeitig wird die Herſtellung des Bahnkörpers und Zubringers Montabaur ausgeſchrieben, bei denen ebenfalls 260 000 Kubikmeter Erdbewegung erforderlich ſein wird. Wiebeſſurm verurſachk Schleppzugunglüc an der Po⸗Mündung.— 6 Tote 88 Mailand, 5. April Ein orkanartiger Sturm tobte in der Nacht über Norditalien und die obere Adria hinweg. Unweit der Po⸗Mündung wurde ein Schlepp⸗ zug, beſtehend aus 5 mit Kohlen beladenen Kähnen bei der Ausfahrt in das offene Meer von dem Wirbelſturm erfaßt. Der Verſuch der Rückkehr nach Chioſſia ſcheiterte. In wenigen Minuten drückte der Wind ſoviel Waſſer in die Kähne, daß ſie ſanken. Von den 15 Mann der 1 des Schleppzuges kamen ſechs ums eben. Sie hören im Rundfunk. Donnerstag, den 7. April 1938 Stuttgart 6: Wetter, Nachrichten. 6.30: Konzert. 7: Nachrich⸗ ten. 8: Wetter, Marktberichte. 8.30: Konzert. 11.30: Volksmusik und Bauernkalender. 12: Konzert. 14. Be⸗ rühmte Dirigenten.(Ind.⸗Schallplatten). 16: Nach⸗ mittagskonzert(Eigenaufn. d. Dt. Rundfunks) 18: „Kamerad Bruchpilot“. Erlebniſſe aus der Arbeit unſerer Flieger⸗Hitlerjugend. 18.30: Griff ins Heute. 19: Nachrichten. Anſchl. Kulturkalender. 19.15: Almen⸗ rauſch und Edelweiß a und Eig.⸗Auf⸗ nahme d. Dt. Rundfunks). 20. Muſik zur Unterhal⸗ tung. Das große u. kleine Rundfunk⸗Orcheſter. 22.30: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24—3: Nachtmuſik. 1. Schöne deutſche Stimmen. Gr. Rofk.⸗Orch. Soliſten: Trude Eipperle, Sopran; Maria Reining, Sooran; W. Ludwig, Tenor; G. Hüſch, Bariton; G. Hann, Baß. 2. Volks- und Unterhaltungsmuſik. Marktberichte Mannheimer Schlachtviehmarkt Zufuhr: 49 Ochſen, 113 Bullen, 137 Kühe, 107 Fär⸗ ſen, 1049 Kälber, 30 Schafe, 3225 Schweine. Preiſe: Ochſen: 42—45, 37—41, 30—36; Bullen: 40—43, 35 bis 39, 28—34; Kühe: 40—43, 34—39, 26—33, bis 25: Färſen: 41—44, 36—40, 29—35; Kälber: 60—65, 53 bis 59, 41— 50, 30— 40; Schafe: a) 3140, 61) 4450, c) 41—43, d) bis 30; Schweine: a) 56,5, b1) 55,5, b2) 54,5, e) 52,5, d), e) u. f) 49,5, g1) 538,5, 92) 51,5.— Marktverlauf: Großvieh und Schweine zugeteilt, Käl⸗ ber und Schafe flolt. In der Wiederholung liegt der volle Erfolg einer Zeitungsanzeige! eee eee eee Die Tabakfachſchaft gibt morgen Donnerstag von 8 Uhr am Reichsbahnhof Kalkſtickſtoff 8 ab. Briefdiebſtahl hinter verſchloſſener Tür Aus der Praxis der Londoner Poſtpolizei. Anfang April trat O. F. Miller, ſeit nahezu dreißig Jaheen Polizeichef der Londoner Poſt, in den Ruheſtand. Dieſe Londoner Poſt⸗Polizei, deren Chef O. F. Miller war, beſteht aus einem Stab von Jo ausgeſuchten Beamten. Der Haupt⸗ anteil ihrer täglichen poſtkriminaliſtiſchen Ar⸗ beit iſt zwar recht nüchtern: es geht darum, Be⸗ trügereien mit Poſtanweiſungen aufzudecken oder Telephonteilnehmer feſtzuſtellen, die den ee nur dazu benutzen, um andere eute ungehindert ärgern oder beleidigen zu können. 5 110 Bisweilen jedoch haben die Poſt⸗Poliziſten intereſſantere Fälle zu bearbeiten. So wurde einmal gemeldet, daß einem Empfänger wich⸗ tige Briefe regelmäßig nicht zugeſtellt würden. Die Poſt unterſuchte den Fall. Es ſtellte ſich heraus, daß Briefträger und andere Beamte, die mit den ſo geheimnisvoll verſchwundenen Briefen zu tun hatten, durchaus vertrauens⸗ würdig waren. Einwandfrei konnte nachge⸗ wieſen werden, daß der Briefträger die be⸗ treffenden Briefe tatſächlich durch den Brief⸗ ſpalt geworfen hatte.. Als jedoch der Inhaber des Büros nachſah, waren ſie nicht da. Im Büro ſelbſt war vor ihm niemand geweſen, auch das Sicher⸗ heitsſchloß der Tür wies keinerlei Beſchädi⸗ gungen auf, die darauf ſchließen ließen, daß es ſich um einen Einbruch handeln könnte. Die Löſung dieſes Rätſels der verſchwundenen Briefe ſah ſchließlich folgendermaßen aus: Man ſtellte feſt, daß ein Konkurrent des betreffenden Geſchäftsmannes ein beſonderes Intereſſe an der verſchwundenen Korreſpon⸗ denz haben müſſe. Geheime Beobachtungen er⸗ gaben, daß dieſer täglich am frühen Morgen in dem Haus erſchien, in dem das Büro lag, einen langen Streifen Papier unter der Tür durch die Ritze ſchob, und zwar ſo, daß von außen nur ein winziges Eckchen zu ſehen war. Dann verſteckte er ſich im Haus, bis der Brief⸗ träger auf ſeinem Beſtellgang da war, um dann wieder an der Bürotür zu erſcheinen und den Streifen Papier vorſichtig herauszu⸗ ziehen. 5 Die durch den Poſtſchlitz gefallenen Briefe lagen ſtets auf dieſem Papierſtreifen, ſodaß 1 ſich auf dieſe Weiſe unter der Tür bervorzie⸗ hen ließen. Briefe, die den ſeltſamen Dieb nicht intereſſierten, warf er wieder durch den Poſtſchlitz, und nahm nur ſolche an ſich, die für ihn von Wert waren, Nachdem dies feſt⸗ geſtellt worden war, konnte der Mann verhaf⸗ tet werden und legte unter dem Druck des ein⸗ wandfreien Beweismaterials ein Geſtändnis ab. Nicht ſelten kommen auch Diebſtähle von Poſtſäcken auf der Ciſenbahn vor. Vor einigen Jahren häuften ſich ſolche Beraubun⸗ gen der Poſtwagen auf der Strecke von Lon⸗ don nach dem Norden Englands. Die Poſt⸗ Polizei konnte ſchließlich die Arbeitsweiſe der Diebe herausfinden und zwei Verhaftungen vornehmen. Eine junge, auffallend gut aus⸗ ſehende Frau arbeitete mit der Bande zuſam⸗ men. Man wählte jedesmal eine andere Sta⸗ tion. Und zwar begann es damit, daß ſich dem betreffenden Bahnpoſtbeamten die Kom⸗ plizin der Räuber näherte und durch ein ge⸗ ſchickt angefangenes Geſpräch ſeine Aufmerk⸗ ſamkeit ſo ſehr ablenkte, daß währenddeſſen ein Mann mit einem leeren Koffer 1 einen der bereitliegenden Poſtſäcke nehmen und in dem leeren Koffer verſtauen konnte. Als man die zwei Mitglieder der Bande ſchließlich verhaftete, konnten ihnen allein vierundzwanzig ſolcher Beraubungen einwandfrei nachgewieſen werden, obwohl beide leugneten ſich zu kennen, geſchweige denn mit den Diebſtählen etwas zu tun zu haben. Die Geldſummen, die ihnen dabei in die Hände efallen waren, erreichten eine erſtaunliche 5 und konnten nicht wieder herbeigeſchafft werden. die Wochenend- Aukodiebe von Paris 1 geſtohlen.— Montagfrüh wieder vor der Tür.— Mit gefülltem Tank oder einem Blumenſtraußt. Paris, Anfang April. Wird einem in Paris zwiſchen Montag und Cacbe e ein Auto geſtohlen, dann ſieht die Sache ernſt aus, und man tut gut, umgehend die Polizei zu benachri tigen. Anders jedoch, wenn der Wagen am Freitagnachmittag oder Samstag plötzlich geheimnisvoll von ſeinem Parkplatz verſchwindet. Dann braucht man ſich mit ziemlicher Wahrſcheinlichkeit keine Sor⸗ gen weiter zu machen außer der einen, wie man das Wochenende diesmal ohne Auto verbringt. Denn aus einer offiziellen Statiſtik ergibt ſich, daß Autos, die zwiſchen Freitagmittag und Sonntag geſtohlen werden, in jeweils drei von vier Fällen am Sonntagabend oder Montagmorgen wieder an ihrem gewohnten Platz ſtehen. Noch ſicherer geht man in der Annahme, daß der geſtohlene Wagen wieder⸗ kommt, wenn es ſich um ein hübſches Modell, etwa einen modernen Sportwagen, handelt. Die Erklärung für dieſe ſeltſamen be rungen der Pariſer Autobeſitzer iſt denkbar einfach. Ein junger Pariſer hat zum Beiſpiel ein nettes Mädchen kennengelernt. Um einen beſſeren Eindruck zu machen, ladet er ſie für das Wochenende zu einem gemeinſamen Auto⸗ ausflug ein. Nur mit dem Unterſchied, daß er zur Stunde noch nicht weiß, was das für ein Auto ſein wird, in dem ſie ihren Ausflu Dies pflegt ſich erſt im Laufe de entſcheiden, wenn der junge machen. Freitags zu Mann, der wohl im Beſitz eines ordnungs⸗ mäßigen Führerſcheins, aber nicht des dazu gehörigen Autos iſt, ſich auf die Suche macht. Hat er einen paſſenden Wagen gefunden, der unverſchloſſen iſt oder zu dem einer 2— zahlreichen Schlüſſel paßt, dann kann die Auto⸗ einladung verwirklicht werden. In dieſem Fall die Polizei zu benachrichtigen, hätte we⸗ nig Zweck. Denn in Paris wird der ver⸗ chwundene Wagen beſtimmt nicht aufgefun⸗ den. Und in welcher Himmelsrichtung man ihn in dem endloſen Strom der Wochenend- autos ſuchen müßte, läßt ſich beim beſten Wil⸗ len nicht entſcheiden und wäre auch bei der großen Zahl der auf dieſe Weiſe über das Wochenende e ee ee Autos ein Ding der Unmöglichkeit. Plötzlich am Sonntagabend oder Montag⸗ morgen ſtehen die entwendeten Wagen faft immer wieder an ihrer gewohnten Stelle. Die⸗ ſer Brauch des„Entleihens“ von Autos für en iſt in Paris beinahe ſchon zu einer ſtillſchweigend geduldeten Gewohnheit geworden. Die unbekannten„Entleiher“ pflegen ſich für die Freundlichkeit des Beſitzers in der Regel in irgend einer Form erkenntlich zu zeigen. So iſt es vielfach üblich, den Wagen mit wohlgefülltem Tank wieder abzulie⸗ fern oder einen Zettel mit einer herzlichen Dankſagung auf dem Sitz zurückzulaſſen. Manchmal findet der Beſitzer hinterher auch einen herrlichen Blumenſtrauß. Viel⸗ ſach gehört es auch zur guten Sitte dſeſer heimlichen Wochenendautler, den Wagen vor der Rückgabe waſchen und putzen z u laſſen. Pech hat man natürlich, wenn der Beſitzer in dem Glauben, ſein verſchwundener Wagen ſei nur entliehen, ſchickſalsergeben 1 hauſe bleibt, um dann am Montag feſſſteten. zu müſſen, daß der Wagen tatſächli e⸗ ſtohlen iſt Denn dann haben ihn wünlſche Autodiebe entwendet, die einen erheblichen Vorſprung vor der zu ſpät benachrichtigten Polizei haben. um noch erwiſcht werden zu können. 1 19 J mahllak 1e * ul 2 Cm 3 dri 4. Lubn b gie 1685 Dahle A. Alen 2. Alle 3 Berl J. Bur 5, Kir 6. Kühn J. Lud 9. Auſe 9. Nh Aahllolt In 2. Brüc . Hund 4. Hoſt 5 hie b. Lac 7. Ech 8, Wein 9. J Bahlloke I. olf lis d 2. Ben. Wolf J.Euler 4. Hedde b. Haltet 12 T. um Fab 5 9. Eun 1 Aale L. 2 den 1 Krenz J. dau 1 fan 1 em dot 1 9. Nüne I Scl i eech uli h 2 anf Jr g ahne ut 8 don brie. tund wegt ih. Jels. fla. ls die getz ſalls lich il jah weg. epy⸗ enen Net igen far il N 92 ll. 1 4 1 Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Volksabſtimmung und Wahl zum Großdeutſchen Reichstag am 10. April 1938. Am Sonntag, den 10. April 1938, von vormittags 8 bis nachmittags 5 Uhr, findet die Volksabſtimmung und die Wahl zum Großdeutſchen Reichstag ſtatt. Die Abgrenzung der Stimmbezirke, ſowie die Lage der Abſtimmungslokale ſind aus 7 417 der Aufſtellung erſichtlich. Die den Wahl⸗ berechtigten zugeſtellte Benach⸗ richtigungskarte iſt zur Abſtim⸗ mung mitzubringen. Ich mache darauf aufmerkſam, daß die Stimm⸗ zettel amtlich hergeſtellt ſind. Die Stimmab⸗ gabe erfolgt derart, daß der Stimmberech⸗ tigte, der die zur Abſtimmung geſtellte Frage 594 will, unter dem vorgedruckten Worte „Ja“, der Stimmberechtigte, der ſie verneinen will, unter dem vorgedruckten Worte„Nein“ in den dafür vorgeſehenen Kreis ein Kreuz ſetzt. Stimmſcheine, die dieſen Beſtimmungen nicht entſprechen, ſind ungültig. Viernheim, den 4. April 1938 Der Bürgermeiſter ——— Wahlbezirke J. Wahlbezirk Wahllokal: Saal des Ratskeller 1. Adolf Hitlerſtraße links und rechts vom Rathaus bis Saarſtraße 2. Ernſt Ludwigſtraße 3. Friedrichſtraße 4. Ludwigſtraße von Lorſcher⸗ bis Saarſtr. 5. Luiſenſtr. v. Lorſcher⸗ bis Vlauchutſtr. 6. Waldſtraße II. Wahlbezirk Wahllokal: Schillerſchule rechts 0 13 7 72 * 1 7 1. Alexanderſtraße 2. Alicenſtraße 3. Bertholdus Pfenninghſtraße 4. Bürſtädterſtraße 195 5. Kirſchenſtraße 6. Kühnerſtraße 7. Ludwigſtr. v. Bürſtädter⸗ bis Lorſcherſtr. 8. Lulſenſtr v. Bürſtädter⸗ bis Lorſcherſtr. 9. Nibelungenſtraße Il. Wahlbezirk Wahllokal: Goetheſchule links 1. Am Frohnberg 2. Brückengärten 3. Harſe Weſſeſte 4. t Weſſelſtraße . a 6. Lorſcherſtraße 7. Schulſtraße 8. Weinheimerſtraße 9. Zeppengaſſe W. Wahlbezirk Wahllokal: Goetheſchule Mitte 1. Adolf Hitlerſtraße links vom Rathaus bis ans Ende 2. Bismarckſtraße von Weinheimer⸗ bis Adolf Hitlerſtraße 3. Eulerſtraße 4. Heddesheimerſtraße 5. Holzſtraße 6. Kiesſtraße 7. Mannheimerſtraße 8. Neubauſtraße 9. Steinſtraße U. Wahlbezirk Wahllokal: Schillerſchule rechts 1. Annaſtraße 2. Bismarckſtraße von Adolf Hitler⸗ bis Kreuzſtraße 3. Brunhildſtraße 4. Goetheſtraße 5. Kreuzſtraße 6. Kriemhildſtraße 7. Lampertheimerſtraße 8. Molitorſtraße 9. Römergartenſtraße 10. Schillerſtraße 11. Siegfriedſtraße 12. Seegartenſtraße Ul. Wahlbezirk Wahllokal: Schillerſchule rechts 1. Adolf Hitlerſtraße rechts vom Rathaus bis Haus Nr. 117(ohne Tivoli) 2. Jahnſtraße 3. Jägerſtraße 4. Moltkeſtraße(ohne Tivoli) 5. 1 6. Spitalſtraße 7. Sandſtraße 8. Wilhelmſtraße Ull. Wahlbezirk Wahllokal: Goetheſchule rechts 1. Außerhalb liegende Gebäude 2. Blauehutſtraße 3. Eliſabethenſtraße 4. Hansſtraße 5. Hofmannſtraße B. Pandurengaſſe 7. Repsgaſſ 1 8. Saarſtraße 9. Weihgartenſtraße 10. Wieſenſtraße Vill. Wahlbezirk(Tivoli) Wahllokal: Wirtſchaft„Zum Tivoli“ 1. Adolf Hitlerſtraße— Tivoli— 2. Am Königsacker 3. Am Tivoli 4. Albert Leo Schlageterſtraße 5. Moltkeſtraße— Tivoli— NN mme, Die Wahlbenachrichtigungs⸗ karte it bei ber Wahl mit⸗ zubringen! mmm, Der Reichsſtatthalter in Heſſen — Landesregierung— Polizeiverordnung über die Ausübung des Friſeurhaudwerks. Vom 10. März 1938. Auf Grund des Geſetzes zur Abänderung des Art. 64 des Geſetzes, betreffend die innere Ver⸗ waltung und die Vertretung der Kreiſe und Pro⸗ vinzen vom 8. Juli 1911/5. Januar 1937(Regbl. S. 9) und der Reichsverordnung über Vermögens⸗ ſtrafen und Bußen vom 6. Februar 1924, wird für das Land Heſſen folgende Polizeiverordnung erlaſſen: 8 1. — (])) Die zur Ausübung des Friſeurhandwerks be⸗ ſtimmten Räume müſſen nach außen lüftbar ſein, ausreichende Tageslichtbeleuchtung haben und erfor⸗ derlichenfalls hinreichend künſtlich zu beleuchten ſein. Die Ausübung des Friſeurhandwerks in Kellerräu⸗ men, ſoweit dieſe nicht zum dauernden Aufenthalt von Menſchen zugelaſſen find, auf Höfen, in Durch⸗ gängen, Schuppen, Holzbuden, Scheunen, Ställen, Wohnwagen, Garagen und dergl. iſt verboten. Die Räume dürfen zu anderen Zwecken, namentlich zum Schlafen, Wohnen und Kochen, nicht benutzt wer⸗ den. Haustiere in ihnen zu halten, iſt verboten. (2) Iſt das Gebäude, in dem der Betrieb aus⸗ geübt wird, an eine zentrale Waſſerleitung ange⸗ chloſſen, ſo müſſen auch in den Betriebsräumen elbſt Anſchlüſſe vorhanden ſein, die das ese er Hände und der Geräte mit fließendem Waſſer bequem ermöglichen. Beim Fehlen zentraler Waſſer⸗ verſorgung, ſind geeignete Waſſerbehälter mit Zapf. hahn aufzuſtellen, die mindeſtens einmal täglich zu reinigen und mit friſchem, reinem Brunnen⸗ waſſer zu füllen ſind. (8) Für eine geſundheitlich einwandfreie Beſer⸗ tigung des gebrauchten Waſſers und der Abfälle iſt zu lern Ist das Grundſtück an eine zentrale Entwäſſerung angeſchloſſen, oder beſitzt es eine eigene Klärgrube, ſo müſſen auch die Betriebsräume zur ſofortigen Beſeitigung des gebrauchten Waſſers mit einem bequem erreichbaren Waſſerablauf(Aus- gußbecken) verſehen ſein; andernfalls muß zur vor⸗ fäufigen Aufbewahrung des gebrauchten Waſſers ein mit Deckel verſehenes, auch außen abwaſch⸗ bares, ſauber aussehendes Metall- oder Emaille⸗ gefäß vorhanden ſein. Haare und ſonſtige Ab⸗ fälle, die nicht ſofort hygieniſch einwandfrei beſeitigt werden können, ſind in einem dicht ſchließenden Be⸗ hälter aufzubewahren. Die Aufbewahrungsbehäl⸗ ler ſind täglich mindeſtens einmal zu entleeren. 3 2. Die Wände der Arbeitsräume müſſen mindeſtens bis zur Höhe von 1,80 Meter mit einem ab⸗ waſchbaren Oelfarbenanſtrich oder mit einer waſ⸗ ſerundurchläſſigen Bekleidung verſehen ſein. Der Fußboden iſt mindeſtens einmal am Tage feucht aufzuwaſchen. Hunde dürfen in die Betriebsräume nicht mitgenommen werden. § 3. Der Betriebsführer darf Perſonen, von denen er weiß oder wiſſen muß, daß ſie an einer anſteckenden oder ekelerregenden Krankheit leiden, nicht beſchäf⸗ tigen. Iſt der Inhaber ſelbſt mit einer ſolchen Krankheit behaftel, ſo darf auch er Kunden nicht bedienen.. 4 Vor Bedienung eines Kunden hat ſich der Be⸗ dienende die Hände mit Waſſer und Seife, unter Verwendung einer Nagelbürſte gut zu reinigen. Die Hände ſind mit ſauberen Tüchern abzutrock⸗ nen, die Fingernägel kurz geſchnitten zu halten. Bei der Arbeit iſt ſtets ſaubere, möͤglichſt helle, waſchbare Kleidung, am beſten in Mantelform, zu Kragen. 8 8. Die Kopfſtütze des 9 iſt mit reinem, unbedriacktem Papier zu belegen, das für jeden Kunden zu erneuern iſt. Die beim Raſieren vor⸗ geſteckten Servietten dürfen, wenn ſie auch zum Trocknen des Geſichtes nach dem Raſieren benutzt werden ollen, vorher nicht bei einem anderen Kun⸗ den benutzt worden ſein. Gegen die Berührung mit ſchon bei anderen verwendeten Tüchern und Mänteln, iſt der Hals des Kunden durch das Einſtecken reiner Watte⸗ oder Papierſtreifen zu ſchützen. Zur Aufnahme der gebrauchten Wäſche muß im Arbeitsraum jederzeit ein mit gut ſchlie⸗ ßendem Deckel verſehener Behälter bereitſtehen. 8 6. (1) Raſiermeſſer, Scheren, Haarſchneſdemaſchinen, Bürſten, Kämme und Nackenpinſel, dürfen nur in reinem Zuſtande verwendet werden. Auf peinliche Sauberkeit des Seifennapfs iſt zu achten. Kann zum Einſeifen nicht ein neuer, ungebrauchter, oder ein dem Kunden gehöriger Pinſel verwendet werden, ſo darf das Einſeifen nur mit der Hand er⸗ folgen. Neu beſchaffte Pinſel ſind vor ihrer erſten Verwendung gründlich mit heißem Waſſer zu rei⸗ nigen. Die Verwendung von Stückſeife zum un⸗ mittelbaren Einreiben iſt verboten, wenn ſie dem allgemeinen Gebrauche dienen ſoll. Zum Abwaſchen des verbliebenen Seifenſchaums dürfen für den all⸗ gemeinen Gebrauch vorgeſehene Schwämme nicht be⸗ nutzt werden. Werden zur Reinigung nach dem Raſieren Waſchläppchen verwendet, ſo iſt für jeden Kunden ein friſch gewaſchenes und gebügeltes Stück zu benutzen. Das Einpudern darf nur mit Puder⸗ zerſtäuber oder reinen, friſchen Wattebäuſchen er⸗ folgen. J Etwa belm Raſiekeſl entſtandene blutende Verletzungen der Haut, darf der Bedienende nicht mit den Fingern berühren. Zur Blutſtillung dürfen nur aus reinen Vorratsbehältern jeweils friſch entnommene, mit Alaunpulver beſtreute Watte⸗ tupfer verwendet werden. (3) Kopfwalzen und Bartbürſten dürfen nicht für mehrere Kunden verwendet werden. . (1) Alle Geräte müſſen ſauber ſein. Sie ſind unbedingt nach jeder Benutzung wenigſtens me⸗ chaniſch, mindeſtens einmal am Tage gründlich zu reinigen. (2) Zur gründlichen Reinigung ſind ſchneidende Geräte, gegebenenfalls nach dem Auseinanderneh⸗ men, mit Wattebäuſchchen abzureiben, die in Sprit mit einem Weingeiſtgehalte von 60 bis 70 Raum- hundertteilen(hergeſtellt durch Vermiſchen von 340 cem Sprit von 95 Raumhundertteilen mit 160 cem Waſſer) getränkt worden ſind. An Stelle dieſes(unvollſtändig vergällten, verſteuerten) Al⸗ kohols, kann auch Propylalkohol von 40 Raum⸗ hundertteilen oder Brennſpiritus, dem ein Teil Waſſer auf drei Teile Brennſpiritus zuzuſetzen iſt, benutzt werden. Kämme, Bürſten uſw. ſind mit warmer, zweiprozentiger Sodalöſung auszuwaſchen und dann zu trocknen. 8 8. Die Vorſchriften des 8 6 Abſatz 1 und 2 und 8 7 gelten nicht, ſoweit Kun⸗ den mit ihrem eigenen Gerät und ihrer eige⸗ nen Seife bedient werden; jedoch iſt auch in dieſem Falle auf größte Sauberkeit zu achten. Sind Geräte und Seife bei dem Betriebsinhaber zum perſönlichen Gebrauch hinterlegt, ſo dürfen ſie nicht zur Bedienung anderer Perſonen benutzt und müſſen abgeſondert aufbewahrt werden. 8 9. (1) Beim Herſtellen ſogenannter Waſſerwellen dürfen nur unentflammbare Kämme verwendet wer⸗ den. Zum Waſchen, zum Trocknen und zur ſon⸗ ſtigen Behandlung der Haare iſt die Benutzung von Aether, Atekon, Eſſigäther, Kohlenwaſſerſtof⸗ fen(insbeſondere von Petroläther, Benzin, Ligroin, Naphtha, Benzol, Tolnuol und chlorierten Kohlen ⸗ waſſerſtoffen, wie z. B. Tetrachlorkohlenſtoff) ſowie Gemiſchen und Zubereitungen dieſer Stoffe verbo⸗ ten. Unter dieſes Verbot fallen nicht 15 1 175 pflegemittel, welche die genannten Stoffe ledig ⸗ lich als Löſungsmittel in einer Geſamtmenge von höchſtens 5 vom Hundert enthalten. (2) Bei der Herſtellung von Dauerwellen it beſonders ſorgſam vorzugehen. Es iſt ſtets ein Probewickel zu machen. Schadhafte Zubehörteile, insbeſondere Klammern und Widller, dürfen keines ⸗ falls verwendet werden, da ſonſt die Gefahr einer Beſchädigung der Kopfhaut beſteht. 10.— Zur Handpflege dürfen nur ſaubere Tücher ver⸗ wendet werden. Das Auftragen der Poliermittel und das Polieren der Fingernägel, hat unter Verwendung reiner Tücher zu erfolgen. Ein ge⸗ brauchtes Tuch darf erſt 5 erfolgter Reinigung hun Bedienung eines anderen Kunden wieder ge⸗ raucht werden. Der zu allgemeinem Gebrauche dienende Nagelpolierhobel, darf nur dann verwendet werden, wenn er jedesmal nach Gebrauch mit den im 8 7 Abſ. 2 angegebenen Mittel gründlich ge⸗ reinigt worden iſt. 8 11. (1) Die Kunden, die an einer anſteckenden oder ekelerregenden Krankheit leiden, dürfen in den Betriebsräumen nicht bedient werden. In Zwei⸗ felsfällen kann die Vorlegung eines Zeugniſſes verlangt werden, in dem die Unbedenklichkeit der Erkrankung für die übrige Kundſchaft durch einen Arzt beſcheinigt wird. (2) Wird erſt während der Bedienung erkannt, dak eine anſteckende oder ekelerregende Krankheit beſteht, ſo müſſen ſämtliche bei den kranken Kun⸗ den benutzten Geräte ſofort gemäß 8 14 desinfiziert werden, ebenſo die Hände und Unterarme, ſowie die 8 Wäſche und die Arbeitskleidung des Bedienenden. 68) Die abgeſchnittenen Haare dürfen in dieſem Falle einer gewerblichen Verwertung nicht zuge⸗ führt werden, ſondern ſind durch Verbrennen zu vernichten oder in einem beſonderen Gefäße zwei Stunden lang in einprozentiger Formaldehydlöſung oder mit Chorkalk zu desinfizieren und ſodann unſchädlich zu beſeitigen. Der Fußboden und der Arbeitsplatz ſind gründlich zu reinigen. 0 n ihrer Wohnung dürfen Perſonen mit ansteckenden oder ekelerregenden Krankheiten nur dann bedient werden, wenn ſie ſich eigenes Gerät halten. Nach Bedienung des Kunden hat der Be⸗ dienende ſeine Hände und Unterarme, ſowie die Arbeitskleidung gemäߧ 14 zu desinfizieren. 6) In den Fällen der Abſ. 2 und 4 darf der Bedienende andere Kunden erſt bedienen, nach⸗ dem er Hände und Anterarme desinfiziert(8 14) und die Arbeitskleidung gewechſelt 2 8 12. i Iſt ein Kunde mit Kopfläuſen behaftet, ſo darf er erſt behandelt werden, nachdem die Kopfläuf⸗ Abgerdter Wörben fü. Näch Ab Der Be- dienung ſind ſofort die benutzten Geräte, Bürſten und dergleichen, ſowie die gebrauchte Wäſche und Arbeitskleidung nach den Vorſchriften des 8 14 u desinfizieren; der Arbeitsplatz iſt gründlich zu Kubern. 11 Abf. 3 gilt dementſprechend. Der Bedienende hat für ſeine perſönliche Reinigung nach den Vorſchriften des§ 11 Abſ. 5 zu ſorgen. 8 13. Geräte, die bei der Behandlung von Leichen verwendet worden ſind, dürfen nicht mehr zur Bedienung von Lebenden benutzt werden. Sie müſ⸗ ſen von den dem allgemeinen Gebrauche dienenden und von den eigenen Geräten der Kunden(85 8) abgeſondert und in einem verſchließbaren Behälter aufbewahrt werden. Für die nachträgliche per⸗ ſönliche Reinigung des Bedienenden gelten die Vor⸗ ſchriften des 8 11 Abſ. 5. f J 14. (1) Unter Desinfektion im Sinne dieſer Verord⸗ nung iſt die Vernichtung der praktiſch im Friſeur⸗ betrieb vorkommenden Krankheitserreger, vornehm⸗ lich von Eitereregern, Syphiliserregern und Pilz⸗ arten, die Haut⸗ oder Haarkrankheiken hervorrufen, zu verſtehen.. (2) Zur Desinfektion ſind ſchneidende Inſtrumen⸗ te(Scheren und Haarſchneidemaſchinen, nachdem ſie auseinandergenommen find), entweder zehn Mi⸗ nuten lang in zweiprozentiger Sodalöſung aus⸗ zukochen und dann mit einem ſauberen Tuche zu trocknen, oder mehrmals, wie im 8 7 ange geben, mit Alkohol gründlich abzureiben. Kämme und Bürſten ſind für zwei Stunden in eine ein⸗ prozentige Formaldehydlöſung einzulegen, die durch Vermiſchen von 30 cem der etwa fünfunddreißig⸗ prozentigen handelsüblichen ormaldehydlöſung (Formaldehyd ſolutus des Deutſchen Arzneibuches) mit 970 cem Waſſer hergeſtellt wird. Nach Ab⸗ lauf von zwei Stunden ſind die Geräte einige Mi⸗ nuten zur Beſeitigung des noch anhaftenden 5 maldehydgeruchs in eine verdünnte Ammoniaklöſung zu legen, die durch Vermiſchen von 30 cem einer zehnprozentigen Ammoniakflüſſigkeit(Liquor Ammo⸗ nit cauſtici des Deutſchen Arzneibuchs) mit 970 cem Waſſer hergeſtellt wird und dann zu trocknen. Es iſt darauf zu achten, daß— umgekehrt wie bei der einfachen Reinigung nach 8 7 Abſ. 2— die Desinfektionsmaßnahmen zuerſt zu erfolgen ha⸗ ben, und daß die mechaniſche Reinigung danach, d. h. an den getrockneten Geräten, vorzunehmen iſt. ö g i (3) Wäſche und Arbeitskleidung ſind durch zehn Minuten langes Auskochen mit zweiprozentiger So⸗ dalöſung(200 g kriſtalliſiertes Soda auf zehn Liter Wafer) zu desinfizieren. Die Desinfektion der Hände und Anterarme hat durch Abreiben mit Alkohol(von der im 8 7. Abſ. 2 angegebenen Stärke) oder mit Brennſpiritus, dem ein Teil Waſſer auf drei Teile Brennſpiritus zuzuſetzen iſt, und anſchließendes aue 36 Waſchen mit Seife und heißem Waſſer unter Zuhilfenahme einer Bür⸗ ſte zu erfolgen. 8 18. Die Vorſchriften dieſer Verordnung gelten ſinn⸗ gemäß auch 2 ſolche Perſonen, die keine feſte Betriebsniederlaſſung haben oder außerhalb dieſer arbeiten. 5 7. 18. Den mit der Ueberwachung der Durchführung dieſer Verordnung beauftragten Beamten der Po⸗ lizei und des Geſundheitsamtes, ſowie den Beauf⸗ 1— der Handwerkskammer und der Innung iſt während der üblichen Geſchäftsſtunden der Eintritt in die Betriebsräume und die dazugehörigen Neben⸗ räume zu geſtatten. Auf alle einſchlägigen Fragen iſt wahrheitsgemäß Auskunft zu erteilen. 8 17. Ein Abdruck dieſer Verordnung iſt in deutlich lesbarer Schrift in jedem Betriebsraum an einer in die Augen fallenden Stelle auszuhängen. g 8 18. Wer den Vorſchriften dieſer Verordnung vor⸗ ſätzlich oder fahrläſſig zuwiderhandelt, wird mit Geldſtrafe bis zu einhundertfünfzig RM., im Un⸗ einbringlichkeitsfalle mit Haft beſtraft. 8 19. (0) Dieſe Verordnung tritt am 1. April 1939 in Kraft (2) Gleichzeitig treten die Polizeiverordnungen der Kreis- und Ortspolizeibehörden über die Aus⸗ übung des Friſeurhandwerkes außer Kraft. ö Darmſtadt, den 10. März 1938. ö Der Reichsſtatthalter in Heſſen— Landesregierung J. V.: Reiner Vorſtehende Polizeiverordnung des Herrn Reichsſtatthalters in Heſſen— Landesregie⸗ rung— bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Die Polizeibeamten ſind angewie⸗ ſen, die Befolgung der Anordnung ſtrengſtens zu überwachen. Viernheim, den 2. April 1938 Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde Ffärlste leisfunqssteſqerunq auf dem lande Oer wer der fMeuqunq der deutschen land wirtschoft 8,7 Milliorden R duren die vergrößerung der Leben mittel verſorgung iſt die Lebens ſjaltung des volues verbeſſert dankt dem Fünrer am 10. flpril durch tuer über 12 Nilſiarcden Af Wenige Tage ſind vergangen, daß die Ar⸗ beitsmänner des Arbeitsgaues XXV, die im Winterhalbjahr ihren Ehrendienſt abgeleiſtet haben, in ihre Heimat zurückgekehrt ſind. Ruhe zog nach ihrem Scheiden in die Lager ein. Heute aber ſchon herrſcht in ihnen wieder das alltägliche frohe Treiben. Anderen jungen Menſchen, die mit dem Spaten Volk und Vaterland dienen, werden die Räume jetzt zur zweiten Heimat werden. Der Arbeitsgau XXV des Reichsarbeitsdienſtes hat zum 4. April über 10 000 Mann in ſeine Lager einberufen. Weit über die Grenzen des Gaues hinaus in Städte und Dörfer und einſame Höfe ſind die Geſtellungsbefehle gegangen. Die Sammel⸗ transporte wurden feſtgelegt und Transport⸗ züge und Begleitkommandos zuſammengeſtellt. Auf den Empfang der„Neuen“ waren die Lager gerüſtet. Am vergangenen Montag ſind die Arbeitsmänner des Sommerjahrganges 1938 in ihren Lagern eingetroffen. Bayern kamen aus München und Augsburg, Badenſer aus dem Südſchwarzwald, Schwaben aus Stuttgart und Ulm. Unter den neuen Arbeits⸗ männern ſind dann noch Heſſen und Rhein⸗ länder, Berliner und Brandenburger. Ein halbes Jahr werden ſie nun alle in der Gemeinſchaft des Lagers ſtehen. Sie wer⸗ den zuſammen Dienſt tun und frohe Stunden erleben. Auf ſechs Monate wird draußen auf der Bauſtelle der Spaten ihr Werkzeug ſein. Sonne und Wind werden ſie Tag für Tag ausgeſetzt ſein und ſie braun brennen und wetterhart machen. Gemeinſam werden ſie die Schule der Ordnungsübungen durchlaufen und gemeinſam frohen Sport treiben. Der Un⸗ terricht wird ſie in die Geſchichte von Volk und Heimat führen. Feierſtunden werden ſie erleben. So wird der tägliche Dienſt dieſe jungen Menſchen in einem halben Jahr zu einer unzerſtörbaren Gemeinſchaft formen. Denn gerade das macht die„Schule der Na⸗ tion“ aus: Diſziplin, Pflichterfüllung, Ka⸗ meradſchaft. Daraus wird die Gemeinſchaft, die keine Unterſchiede kennt. Alle tragen den gleichen Rock, haben das gleiche Eſſen und ſchaffen am gemeinſamen Werk. Dienſt und Freizeit gleichermaßen richten Herz und Ver⸗ ſtand nach einem Ziel aus, und darauf ſteuern ſie los in harten und in frohen Stunden. Wenn ſich jetzt Schwabe und Berliner und Heſſe und Bayer in den kommenden Wochen in den Lagern näher kennen lernen, dann wird PPS S Deutſche Hausfrau! Deine Mitarbeit am EHW iſt notwendig! Laſſe keine Küchenabfalle verderben! . Der neue Jahrgang rückte ein jedem von ihnen vieles neu ſein, manchem etliches ungewohnt. Aber das tut nichts. Jung ſind ſie alle, und Hinderniſſe gibt es nicht! Groß ſteht über ihrem Halbjahr in den Lagern geſchrieben:„Arbeitsdienſt iſt Ehrendienſt!“ Verjalzen und Verbrennen Wir wiſſen ſchon längſt, daß in allem Kampf dem Verderb unſere deutſchen Haus⸗ frauen die größte Verantwortung haben. Denn ſie herrſchen im Reich der Küche, und das Ein⸗ kaufen, Aufbewahren, Friſcherhalten und Zu⸗ bereiten der Nahrungsmittel und die ſachge⸗ mäße Verwendung aller„Reſte“ ſind ihre taͤg⸗ liche Aufgabe. Zwei Feinde ſind neben dem Verderben der Lebensmittel das Verſalzen und Verbrennen, und wir wiſſen, daß eine ſtark verſalzene Suppe kaum mehr zu retten iſt. Glaubt man den Salzgeſchmack durch Zuſatz von Waſſer herabmindern zu können, ſo irrt man. Schwach verſalzene Suppen rettet man durch Zuſatz von einer halben Taſſe roher Milch. Sonſt kann man wohl eine verſalzene Speiſe auch dadurch retten, daß man ſie durch ungeſalzene Teile verlängert oder eine Soße zugibt. Gefährlicher iſt das Verbrennen. An⸗ gebrannte Milch iſt rettungslos verloren, und angebrannke Speiſen werden, wenn man nichk rührt, wenigſtens teilweiſe verwendbar ſein, wenn man nach ſofortigem Abkühlen des Gan⸗ zen die guten Teile neu bereitet. Aber ſehr oft wird der Beigeſchmack auch dann nicht beſeitigt ſein. Das Zubereiten im Waſſerbad iſt das ſicherſte Mittel gegen das Anbrennen.— Jede Hausfrau kann von ihrem Pech erzählen, das mit dem Verſalzen und dem Anbrennen zu⸗ ſammenhing. Die Sache hat— hinterher oft eine ſpaßige Seite, aber ſie bleibt immer eine ſehr ernſte Angelegenheit im Blick auf die geſamte Volkswirtſchaft, die es nicht dulden kann, daß wertvolle Lebensmittel durch Un⸗ achtſamkeit und Läſſigkeit alltäglich in ſound⸗ ſovielen Haushalten dem menſchlichen Genuß verloren gehen. Aus dieſer Ueberlegung heraus nehmen wir zu der„kleinen Küchenfrage“ Stellung. Auto für geſchäftliche und private Zwecke Kraftwagen werden häufig überwiegend zu geſchäftlichen Zwecken benutzt, daneben aber auch teilweiſe für private Fahrten. D Tatſache der privaten Nutzung hindert in die⸗ ſen Fällen nicht, den Kraftwagen zum Be⸗ triebsvermögen des Steuerpflichtigen zu zäh⸗ len. Daraus folgt jedoch nicht, daß nun auch die Abſetzung für Abnutzung des Kraftwagens uſw. in voller Höhe als Betriebsausgaben an⸗ Seine Sorge gilt allen! Hilf Du ihm ſeine Sorgen tragen durch ein einmütiges Bekenntnis zu ihm und ſeinem Werk. Am 10. April: Ja! Viernheim, den 5. April 1938 vom Trauerhauſe, Blauehutſtr. 28, aus ſtatt. ſodes · I Anzeige Gott der Allmächtige, der Allweiſe, hat meinen lieben Gatten, unſeren lieben Vater, Schwiegerſohn, Schwager und Onkel, Herrn August Häußer im Alter von 47 Jahren in die Ewigkeit abgerufen In tiefer Trauer: Elisabeth Häußer u. Kinder Die Beerdigung findet am Donnerstag nachm. 5 Uhr Bruder, DANK SAGUNG Herrn unseren innigsten Dank. Stiftern von hl. Seelenmessen. Viernheim, den 6. April 1938 Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim unerwarteten Heimgange meines lieben, nun in Gott ruhenden Gatten, unseres her- zensguten treusorgenden Vaters, Schwieger vaters, Großvaters, Schwagers und Onkels, achann Renner 5. sowie für die zahlreiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruhestätte sagen wir Besonderen Dank der Hochw. Geistlich- keit für den trostreichen Beistand, für die vielen Kranz- und Blumenspenden und den Dle trauernden Hinterblebenen Drucksachen, liefert die Karten, Trauer- Buchdruckerel der Viernheimer Volkszeitung Briefe u. s. w. Ein historisches Ereignis ist die Tat des vollzogenen Anschlusses sterreichs an dis Deutsche Reich. 5 Ober 6 Millionen Deutsche, die durch Gewalt und storre Porographen cusserholb der Gemeinschaft mit ihrem Volkstum bleiben mussten, sind heimgekehrt! Wir waren früher auch ein Volle, mussten aber in zwei Staten leben. Doch betrug, Loge und Gewolt haben den Lauf det Geschichte nicht aufhalten können Zlaͤt steelte aũ Zlùt dee al des Faleces. lat. Ala Scluadalt des halles cenll: bas neue deutsche Reich ist erstanden! 1—. Wir zeigen am 10. April der Welt unseren Willen; Wir alle stimmen mit Die zuerkennen ſind. Der Reichsfinanzhof führt in einem neueren Urteil aus, daß Abnutzungsab⸗ ſetzungen und feſte Koſten nur dann in voller Höhe als Betriebsausgaben anerkannt werden, wenn die private Benutzung auf die Ausgaben keinen nennenswerten Einfluß hat. Das wird in der Regel nur bei einer ganz gelegentlichen privaten Benutzung in geringem Umfang der Fall ſein. Wenn aber ein Kraftwagen zu 25 Prozent privaten Zwecken dient, ſo wird der Kraftwagen auch durch die private Benutzung abgenutzt. Infolgedeſſen können hier die Ab⸗ ſetzungen und feſten Koſten nicht in voller Höhe Betriebsausgaben ſein. Mannheim. Am Montag nachmittag ſprang auf der Käfertalerſtraße ein fünf Jahre alter Junge plötzlich vom Gehweg auf die Fahrbahn und ſtieß mit dem Kopfe gegen einen dort vorbeifahrenden Anhänger eines Per⸗ ſonenkraftwagens. Durch den Anprall ſtürzte der Junge zu Boden und trug eine Gehirner⸗ ſchütterung und eine Rißwunde am Kopfe davon. Er wurde von dem Führer des PRW.̃ nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht, wo er verblieb.— Bei fünf weiteren Ver⸗ kehrsunfällen wurden drei Perſonen verletzt und zwei Kraftfahrzeuge und ein Fahrrad be⸗ ſchädigt. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. III. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Anzeigen preisliſte Nr 7 gültig. gakenkreuz⸗ Fahnen in jeder Größe u. Preis⸗ lage bei Nik. Brechteld. 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