— —— ante dinen sin bei 1 ssteuer I atebahr⸗ preisen. fl — haft ig kit 8 Rumttub ternheimer Volkszeitung Almlsblatt der Bürgermeisterei Biernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und e Ins Haus gebracht monatlich 9 2e durch d Hummer 84 Ein 75-Millionen⸗Volk ſagt„Ja! Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. eiertagen. 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, S Jams tag Verkündigungsblatt der NSDAP. Viernheim Anzelgenprets: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mw Breite 3 Rypfg., im Text⸗ L den 9. April 1938 teil für I mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 aültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PS. L'baſen 15101 C ³ dbb 14. Jahrgang J Die heilige Wahl und Volksabstimmung des 10. April 1938 Einmal noch in dieſen Tagen, da ſich das Leben der ganzen Nation zuſpitzt auf den 10. April 1938, deſſen Ausgang in Jahrhun⸗ derten nicht aus den Annalen der Geſchichte geſtrichen ſein wird, einmal noch inmitten des Anſturmes der Aufforderungen jeder nur mög⸗ lichen Art, zu der Tat des Führers„Ja!“ zu ſagen, ſollte jeder, der morgen ſeine Stimme abgibt, eine kleine Zeit der inneren Beſinnung der Ent⸗ ſcheidung widmen, die zu einem Teil auch auf ſeinen Schultern liegt. Es dreht ſich, um klar zu ſprechen, nicht darum, zu überlegen, in welchen Kreis man das Kreuz der Abſtim⸗ mung macht. Nur ein Ge⸗ ſinnungslump, nur ein be⸗ wußter Verräter an Volk und Vaterland könnte ſich darüber auch nur einen Au⸗ genblick beſinnen. Es iſt die Abſtimmung des 10. April 1938 aber eine Wahl⸗ handlung beſonde⸗ rer Art: es ſoll der Schaffung eines Großdeut⸗ ſchen Reiches zugeſtimmt werden, und es ſollen die Männer zur Volksvertre⸗ tung beſtimmt werden, die vom Führer dazu berufen ſind. Es iſt demnach, der Führer ſagte es ſelbſt in ſeiner erſten Wahlrede in Königsberg: eine hei⸗ lige Wahl! Und deshalb meinen wir, ſollte ſich jeder einen Au⸗ genblick des Nachdenkens gönnen. Wo ſtehen wir?— Man muß in großen Zü⸗ gen denken, will man in wenig Worten die Antwort auf dieſe Frage geben. Aus den Zuckungen und Auf⸗ flammungen der franzöſi⸗ ſchen Revolution entſtand das liberaliſtiſche Zeitalter, in deſſen Verlauf nach Ueberwindung der Folgen eines tragiſchen Abſturzes, nach Bruderkrieg und Miß⸗ verſtändnis das Zweite Deutſche Reich geſchaffen wurde. Es war wieder ein einiges Reich da, es war freilich, wie manche ſagten, die kleindeutſche Löſung dieſes alten deutſchen Problems, oder auch die preußiſche Löſung Bismarcks. Ein lerndeutſches Land blieb außerhalb dieſes Reiches. Es kam der Verfall des liberaliſtiſchen Ge⸗ dankens, der einem Jahrhundert Antrieb und Aufſchwung gegeben hatte. Der Weltkrieg be⸗ ſchloß mit elementarer Gewalt dieſe Epoche eines Syſtems; der Weltkrieg brachte aber auch das Chaos über Europa, er brachte in⸗ folge des verheerenden und zerſetzenden Ein⸗ fluſſes, der von den letzten Trägern der libe⸗ raliſtiſchen Idee und ihrer mannigfaltigen Verzweigungen ausging, den faſt völligen und gänzlichen Zuſammenbruch Deutſch⸗ lands. Ein entſetzliches Friedensdiktat ſchien die Lebensgrundlagen eines Millionenvolkes in Dazu morgen Dein Nerv und Ader ganz zu unterbinden. Die Sie⸗ ger⸗ und Diktatmächte ſtanden auf dem Gipfel ihrer Macht, während über Deutſchland nicht zuletzt durch die Schuld des Syſtems ein namenloſes Elend hereinbrach. Wir kennen die Fortſetzung des Geſchehens und der Ereigniſſe, die noch gar nicht lange hinter uns liegen. Wir wiſſen, wie uns Adolf Hitler aber machtvoll an den Beginn eines völlig neuen Zeitalters ſtellte, wie ex ein Denk⸗ ſyſtem überwand, das weit über ein Jahrhun⸗ dert die Völker beherrſcht hatte und wie er an deſſen Stelle eine neue fundamentale Weltanſchauung ſetzte. Aus eigener An⸗ ſchauung erlebten wir aber auch den ans Un⸗ faßliche und Wunderbare grenzenden Auf⸗ ſchwung Deutſchlands, den man immer wieder einmal aus der Perſpektive des früheren Ver⸗ falls betrachten muß. um ihn auch nur einiger⸗ maßen beurteilen und begreifen zu können. Und dieſer Aufſchwung, dieſe Wende einer ge⸗ ſchichtlichen Epoche iſt das alleinige Verdienſt Adolf Hitlers. So geſehen, iſt die Frage nach dem Entſcheid des Einzelnen letztlich eine Frage der Intelligenz. Denn es wäre ja ſonſt Wahnſinn, ſich gegen die Kraft ſtem⸗ men zu wollen, die ſeit Jahren der Quell der Freude, der Harmonie, der Arbeit und des Wohlſtandes für ein ganzes Volk iſt. In gleichem Sinne gilt das auch für die Frage, die ſich um die Rückkehr des deutſchen Landesteiles Oeſterreich in das Geſamt⸗ reich dreht. Dieſe Rückkehr iſt die Befrei⸗ ungstat Adolf Hitlers. Andere vor ihm, die das Gleiche verſuchten, ſcheiterten an der Aufgabe, die der Führer und ſein Reich in den letzten Wochen in einem Tempo löſten, das der Welt mitunter den Atem nahm, das aber auch uns ſelbſt, die wir ſeit Jahren die ſtürmi⸗ ſche Initiative und den drängenden Elan des nationalſozialiſtiſchen Staates miterlebten, täg⸗ lich aufs neue in Erſtaunen und Bewunderung verſetzte. Wir ſagten ſchon, es kann auch darin überhaupt keine Frage ſein. wie der deutſche Menſch abſtimmt. Wir ſagten aber auch, er möge ſich die Situation ſeines Volkes vor Augen führen, bevor er zu der heiligen Hand⸗ lung dieſes Wahlaktes ſchreitet. Denn der 10. April muß für jeden Deutſchen eine feierliche Verpflichtung ſein, ein wahrer Feier⸗ tag, der den feſtlichen Anlaß gibt zu einer weltweiten Entſcheidung des Volkes. Die Welt weiß, daß dieſe Wahl eine ganz überwältigende Vertrauenskund⸗ gebung für unſeren Führer ſein wird. Die Welt ſoll aber dennoch am 11. April 1988 ſtaunen, wenn ſie das endgültige Er⸗ gebnis hört! Dieſes Ergebnis wird derart ſein, daß es ſogar die Entſchlüſſe fremder Regierun⸗ gen beeinfluſſen wird. Man denke an die Wir⸗ kung der Saar ⸗Abſtim⸗ mung! Für das deutſche Volk an der Saar und ebenſo im Reich war der Ausgang ſeinerzeit durch⸗ aus von vornherein klar. Dennoch war das faſt hun⸗ dertprozentige deutſche Er⸗ gebnis der Volksabſtim⸗ mung derart, daß ſelbſt der Staat nicht einmal etwas dagegen zu ſagen wagte, der bis in die Stun⸗ den der Abſtimmung hin⸗ ein durch ſeine Organe das deutſche Saarvolk auf das Schlimmſte ſchikanierte, um es nach Frankreich hin⸗ überzuzwingen. Wenn je⸗ der Deutſche am 10. April ſeine ſelbſtverſtänd⸗ liche Pflicht tut, dann wird die Wirkung auf die Welt die gleiche ſein wie die ſeinerzeitige Abſtim⸗ mung an der Saar. In unſerer Hand liegt es dem⸗ nach, dafür zu ſorgen, daß es vom 11. April 1938 an ein Diskuſſionsproblem „Oeſterreich“ draußen in der Welt. auch in der Welt. die uns heute noch nicht reſtlos mit freundſchaftli⸗ chen Gefühlen gegenüber⸗ ſteht, nicht mehr gibt, weil die Tatſachen ihr unerbitt⸗ liches und letztes Wort ge⸗ ſprochen haben. Die deut⸗ ſche Oſtmark aber, das deutſche Land Oeſterreich wird befreit ſingen können, wie einſt beim Ausbruch der Freiheitskriege der Dich⸗ ter ſang:„Die Knecht⸗ ſchaft hat ein Ende.“ Ein Generalap⸗ pell, wie ihn die Welt noch nicht ſah, ruft am heutigen Vorabend dieſes großen und entſcheidenden Tages die ganze Na⸗ tion noch einmal zuſammen. Der geballte Wille eines großen, mächtigen und einigen Volkes demonſtriert ſich in dieſem grandioſen Aufmarſch der Millionen. Zum letz⸗ ten Mal vox der Entſcheidung wird der Führer aus Wien zu ſeinen Volksgenoſſen von Flens⸗ burg his Klagenfurt ſprechen. Wie leben im Augenblick im Frühling. Und der Führer hat dem großen und geeinigten Reich den Frühling gebracht. So hören wir heute abend die Worte des Führers, ſo lauſchen wir ihnen, und ſo ſagen wir ihm, heute wie immer:„Führer befiehl, wir folgen!“, ſo danken wir ihm, ein 75⸗Millionenvolk, morgen mit ein⸗ mütigem„Ja!“ Dr. Eduard K u h n. zum letzten Appell gerüſtet Ganz Vien legt zum Empfang des Führers ein Jeſtlleib an Wien, 8. April. Am Samstag erlebt Wien ſeinen ſchönſten. ſtolzeſten und g ücklichſten Tag: Adolf Hit⸗ ler wird wieder in Wien ſein und dort ſeine grandioſe Wahlreiſe beſchließen. Dann wird die Welle der Liebe und des Jubels, die den Führer durch die Gaue des großdeutſchen Va⸗ terlandes begleitet hat, noch einmal aufſchäu⸗ men und noch einmal alle erfaſſen. Die ganze Welt ſchaut auf Wien, auf die Stadt des letzten Appells; kein Wunder, daß die Menſchen hier erfaßt ſind von einem Tau⸗ mel der Freude und des Jubels, daß ſie fiebern vor Spannung, Ungeduld und Erwartung. Kein Wunder aber auch, daß Wien ein Feſtkleid anlegt, wie es dieſe Stadt ſchöner und würdiger noch nicht getragen hat. Die Straßen ertrinken förmlich in Fahnen und Girlanden. Auch die ärmſte Hütte draußen am Rande der Großſtadt hat ſich feſtlich geſchmückt. Das iſt ja gerade das Wunder dieſer Tage: Daß der Arbei⸗ ter, einſt verhetzt und irregeführt, heute ſchon zu den treueſten Gefolgsmännern des Führers — auch hier in Wien— zählt. Ueberall, wohin das Auge ſchaut, leuchtet das„Ja“, das am Sonntag dem Führer danken wird. Quer über die Straßen ziehen ſich die Spruchbänder, auf denen in Worte gefaßt iſt, was jeder in dieſen Tagen fühlt. Dieſe Spruch⸗ fahnen ſind das Spiegelbild des Denkens derer, ie unter ihnen dahinziehen. In der ganzen Stadt wird ſeit Tagen emſig gearbeitet, gezim⸗ mert und gehämmert, um das Feſtkleid zu voll⸗ enden. In der Mariahilferſtraße iſt der Fah⸗ nenwald ſo dicht, daß er faſt die Sicht ver⸗ ſperrt. Auf dem langen Weg zu ihm ſtehen überall lange Fahnenmaſten und zwiſchen ihnen wuchtige Pylonen, die mit Tannengrün ver⸗ kleidet ſind. Rieſige quadratiſche Fahnen mit dem Hakenkreuz quer über die Straße verbin⸗ den Turm mit Turm. Der Schwarzenbergplatz und der Platz vor dem Heldendenkmal ſind ein⸗ geſäumt mit rotverhängten ſchlanken Türmen, auf deren Spitze das Hakenkreuz ruht. Auch der Stadtteil über der Aſpernbrücke iſt beſät mit Fahnen und Girlanden. Sie ſchmücken Häuſer und Fenſter, hinter denen Volksgenoſ⸗ ſen wohnen, die einſt Marxiſten waren. Ein jeſter Glauben und ein tiefes Vertrauen zum Führer und ſeinem Werk ſpricht auch aus den Zügen der Menſchen, die man hier trifft. Die Straße führt weiter zur Nordweſt⸗ bahnhalle. Beiſpielhaft iſt, was hier ge⸗ ſchaffen wurde. Vor kurzer Zeit war dieſe Halle noch ein Abſtellraum für verroſtete Lokomoti⸗ ven. Als dann Hermann Göring und einige Tage ſpäter Dr. Goebbels in dieſer Halle zu den Maſſen ſprachen, war ſie bereits ſoweit inſtand geſetzt, daß 15 000 Menſchen darin Platz finden konnten. Heute aber iſt aus dieſer Halle eine Weiheſtätte geworden, würdig des letzten Appells des Führers an die Groß⸗ deutſche Nation. Die Stirnſeite iſt verhängt mit einem großen roten Tuch, von deſſen Mitte das Hakenkreuz leuchtet. Das Mittelſtück des Podiums trägt bereits die Führerſtandarte. An den Seitenwänden des Rieſenraumes hängen zahlloſe Fahnenbahnen herab. mit goldenen Bändern geſchmückt. Die Galerie auf der Vor⸗ derſeite und die Tribüne auf der Rückſeite des Raumes ſind mit vergoldetem Lorbeer bekränzt. Ganz licht iſt das Gelb, das den Raum an ſei⸗ nen beiden Längsfronten verdeckt. Das Portal, das in das Innere führt, iſt in ſeiner ganzen Breite verhangen mit rotem Tuch. Das goldene Hoheitszeichen in ſeiner Mitte zieht den Blick ſchon von weitem auf ſich. Es iſt noch viel Arbeit zu leiſten. Aher keiner will abſeits ſtehen. Und während die Männer nun zimmern und hämmern, holen die Frauen von draußen vor der Stadt Blumen auf Blu⸗ men, winden ſie Kränze und ſchmücken Fenſter und Türen, Balkons und Dächer, Tore und Gartenzaun. Reichswerle„Hermann Göring“ Kapitalerhöhung um 395 Millionen Mark Berlin, 9. April Der Aufſichtsrat der Reichswerke„Hermann Göring“ ſtimmte der Erhöhung des Aktienkapi⸗ tals der Hermann Göring⸗Werke von 5 Mill. auf 400 Millionen RM. zu. Die Erhöhung des A. K. erfolgte durch Aus⸗ gabe von 265 Mill. RM. Stammaktien, die zum größten Teil vom Reich übernommen wer⸗ den und von 130 Millionen RM. Vorzugs⸗ aktien ohne Stimmrecht. Die Vorzugsaktien ſind mit 4½ Prozent Bankzinſen bis zum vollen Ausbau des Werkes in Salzgitter, längſtens bis zum 31. 12. 1944 und von da an mit 4½proz. kumulativer Vorzugsdividende ausgeſtattet. Die Vorzugsaktien werden zum größten Teil in den intereſſierten Wirtſchaftskreiſen unter⸗ gebracht. Der Aufſichtsrat ſtimmte ferner der Errichtung einer Tochtergeſellſchaft der Her— n zu, die das Hüttenwerk bei Linz bauen wird. Treue Mitarbeit Wahlaufruf im„Wiener Kirchenblatt“ Wien, 8. April In dem katholiſchen„Viener Kir⸗ chen blatt“ vom 10. April, das bereits am Wahl d zrſchienen iſt, wird ein Aufruf zur ahl veröffentlicht, in dem es heißt: „Heute, am 10. April, findet durch die Wahl die feierliche Beſtätigung der am 13. März vom Führer und Reichskanzler vollzogenen Wieder⸗ vereinigung mit dem großen Deutſchen Reich ſtatt. Für keinen Oeſterreicher gib tes heute eine Frage, ſondern es iſt eine ſelbſtverſtändliche Sache, nach den Weiſungen unſeres gottgeſeg⸗ neten kirchlichen Führers das„Ja“ zu ſagen.“ Weiter heißt es. daß mit dieſem„Ja“ Pflich⸗ ten verknüpft ſeien, nämlich Gehorſam gegen die neue weltliche Obrigkeit, treue Mitarbeit am Aufbau des großen deutſchen Vaterlandes, Be⸗ währung des Katholizismus in der neuen Lage, 8— . Gebet für das große Deutſche Reich und ſeinen Führer. Der Aufruf ſchließt mit * Segenswunſch für Führer, Heimat und eich. Ein Aufruf Konrad henleins Prag, 8. April. Konrad Henlein ie in den ſude⸗ tendeutſchen Preſſebriefen nachfolgenden Auf⸗ ruf:„Sonntag, den 10. April, iſt im benach⸗ barten Großdeutſchland das Volk aufgerufen, die Friedenstat des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler zu beſtätigen. Das Deutſch⸗ tum in aller Welt nimmt an dieſem Ereignis begeiſterten Ankeil. Das Sudetendeutſchtum hat ſeine Freude über die⸗ ſes geſchichtliche Ereignis in den Maſſenkund⸗ gebungen vor dem Verſammlungsverbot zum Ausdruck gebracht. Wir können mit Stolz da⸗ rauf hinweiſen, und gerade auch die Anerken⸗ nung des geſamten Deutſchtums verzeichnen, daß wir uns abermals als deutſches Ordnungs⸗ element erwieſen haben. Trotzdem verſuchen internationale Unruheſtifter und bolſchewiſti⸗ ſche Hetzer hier zu Lande, im Sudetendeutſchtum Unruhe zu provozieren. Ich fordere alle, die zu meiner Bewegung ſtehen, auf, allen derar⸗ tigen Verſuchen in gewohnter Zucht und Ord⸗ nung zu begegnen und ſelbſt alles zu unter⸗ laſſen, was nicht von den zuſtändigen Partei⸗ ſtellen angeordnet wird. Ich habe veranlaßt, daß ſedes Mitglied der Bewegung zur Verant⸗ wortung gezogen wird, das unſer mannſchaft⸗ liches ſetz von Zucht und Ordnung verletzt. Konrad Henlein.“ Die größte Urkunde aller Zeiten Reichsleiter Alfred Roſenberg über das deulſche Bunder Klagenfurt, 9. April Lange Zeit vor Beginn der letzten Wahlkund— ſebung in Klagenfurt war die Große Ausſtel⸗ ungshalle voll Menſchen, die Alfred Roſen⸗ berg hören wollten. Stürmiſcher Beifall be⸗ grüßte ihn, der zum erſtenmal hier in der Stadt nahe der Karawanken ſprach. Mit herzlichen Worten hieß Gauleiter Kutſchera den Gaſt willkommen. Alfred Roſenberg führte u. a. aus: Tauſend Jahre hätten nur ein Ziel gekannt, das der deutſchen Einheit, Da dieſe nun erreicht ſei, habe man das Recht, ſich einige Monate un⸗ bändig freuen zu dürfen, das Recht, das Perſön⸗ liche und Alltägliche zu vergeſſen, jetzt, wo die herrlichen Stunden über Deulſchlanh, das große deutſche Vaterland gekommen ſeien.„Sie kön⸗ nen hier ſtolz ſein, daß Sie in dieſer kämpferi⸗ ſchen Zeit in der vorderſten Front eſtanden haben, daß Sie mit dem Einſatz von Blut und Leben die Einheit des Landes und damit das Land ſelbſt dem deutſchen Volk erhalten haben. Denn nicht Theorien, ſondern der kämpfe⸗ riſche Einſatz entſcheidet in der Geſchichte.“ In ſeinen weiteren Ausführungen betonte Reichsleiter Roſenberg, daß der Nationalſozia⸗ lismus die Verſöhnung mit all denen wünſche, die guten Willens ſind. Nicht alle Gegner ſeien böswillig, Auch ſie ſeien belaſtet mit der frühe⸗ ren Geſchichte der Stämme. Aber der National⸗ ſozialiſt fühle ſich nicht als Träger einer großen Vergangenheit, ſondern als Anhänger einer gro⸗ ßen Zukunft. Wir ſtrecken alſo jedem die Hand entgegen, der ohne Wenn und Aber die national⸗ ſozialiſtiſche Gemeinſchaft des deutſchen Volkes anerkennt. Man könne vielleicht drei Etappen der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Entwicklung herausſchälen. Die erſte ſei die der nationalen Freiheit, die zweite der der ſozialen Gerechtid⸗ keit und ſchließlich die dritte Etappe die Durch⸗ dringung und Feſtigung deſſen, was wir nafio⸗ nalſozialiſtiſche Weltanſchauung nennen. Jetzt, nach der Wiedererlangung der deutſchen Souveränität, nach der Gründung des Großdeutſchen Reiches, ſeien die Vorausſetzun⸗ en da, das nationalſozialiſtiſche Weltbild in die iefe der Maſſen zu tragen. Erſt jetzt, durch die Wiedervereinigung Oeſterrerchs mit dem Deut⸗ ſchen Reich, ſe! eine außenpolitiſche Befriedung möglich geworden, erſt jetzt beginnt der Donau— raum ein friedliches Geſicht zu bekommen, nach⸗ dem das frühere Oeſterreich ein Aufmarſchgebiet der Gegner geweſen war. 8 Unter ſtürmiſchem Beifall Roſenberg, daß Oeſterreichs deutſches Schickſal ein neues, mit Blut geſchriebenes Nibelungenlied ſei, da dieſer Kampf das Urgeſtein im Volke babe hervortreten laſſen und dieſes echt deutſche Oeſterreich nun genau ſo ins Reich gelommen ſei wie alle anderen deutſchen Stämme. Wer heute den Nationalſozialismus be⸗ kämpfe. bekämpfe Deutſchland, das deutſche Volt und ſchließlich ſich ſelbſt, da ſich niemand der Einheit der Nation und des Staates ent⸗ ziehen könne. Es liege ein tiefer Sinn in dem geſchichtlichen Prozeß der letzten Jahre. Das Zweite Deutſche Reich ſei von einem Preußen gegründet worden, und mancher Stachel zwi⸗ Alfred um ein erklärte Kampf ſchen Nord und Süd ſei hieraus zurückgeblie⸗ ben. Das Dritte Reich wurde von einem deut— ſchen Oeſterreicher geſchaffen(Stürmiſcher Bei fall), der dann alle dieſe Gegenſätze innerhalb eines großen Volkes überwand zur tatſächlichen Einheit der Nation. Denn nicht nur Deutſch⸗ land habe Oeſterreich heimgeführt, ſondern auch Oeſterreich habe Deutſchland heimgeholt. Die Geſchichte der kommenden Zeit verlangt die Unterzeichnung einer der größten Ur⸗ kunden aller Zeiten, der Urkunde, die die Einheit eines großen Volkes beſtätigen ſoll. Dieſe zu unterzeichnen ſei jeder einzelne Deut⸗ ſche am Sonntag berufen, und dieſer Berufung werde ſich keiner entziehen. Stürmiſcher Beifall und Siegheilrufe dank⸗ ten Alfred Roſenberg für ſeine Ausführungen. Die! Tauſende waren tiefbewegt von dem Ge⸗ danken, hier im äußerſten deutſchen Süden auch mit den Brüdern im ganzen Deutſchen Reich 7 einer unlösbaren Einheit verſchworen zu ein. England will keinen Krieg Friedensverſicherungen des Miniſterpräſidenlen Chamberlains London, 8. April Premierminiſter Chamberlain ſprach am Freitagabend in Birmingham auf einer konſer⸗ vativen Verſammlung. Er betonte, daß Eng⸗ land ſich das Recht vorbehalten müſſe, ſelbſt zu beſtimmen, ob es die Teilnahme an einem Kriege für notwendig erachte oder nicht. Eng⸗ land dürfe es nicht anderen überlaſſen, über dieſen wichtigen Fall zu entſcheiden, England habe es abgelehnt, neue Verpflichtungen auf dem Feſtlande einzugehen, denn es handele ſich bei einem Krieg nicht um Geld, ſondern um das Blut von Männern, Frauen und Kindern. Selbſt wenn ſich in der Zukunft einmal die bittere Notwendigkeit eines Krieges ergeben ſollte, würde er trotzdem ſeine Zuſtimmung für eine Teilnahme verweigern, ſolange er nicht davon überzeugt ſei, daß ſich die Freiheit Eng⸗ 1 05 auf eine andere Weiſe nicht verteidigen ieße. Das Ziel der engliſchen Politik ſei darauf neriſche Lager gerichtet, die Spaltung Europas in zwei geg⸗ zu verbindern. Mit den autoritären Staaten müſſe man, da ſie einmal da ſeien, zuſammenleben. Die britiſche Regierung wolle jedoch die Aufrüſtung ſolange fortſetzen, bis es möglich ſei, ein all⸗ gemeines Abrüſtungsablkommen zu erreichen und inzwiſchen jede Gelegenheit benützen, um freundliche Beziehungen mit jedem Lande her⸗ zuſtellen, das bereit ſei, ein Freund Englands zu ſein. Daher ſei England auch in Beſprechun⸗ gen mit Italten eingetreten. Die Verhandlun⸗ gen hätten eine ganze Wolke von Mißtrauen und Mißverſtändniſſen fortgeblaſen. Hinſicht⸗ lich der Wiedervereinigung Oeſterre ichs mit dem Reich wiederholte er den bekann⸗ ten engliſchen Standpunkt und fügte hinzu, er glaube nicht, daß das engliſche Volk den Wunſch habe, ſich in einen Vorgang einzu⸗ miſchen, bei dem zwei Staaten den Willen be⸗ kundet hätten, ſich zuſammenzuſchließen. Daladier bei der Kabinettsbildung Bums Rücktritt angenommen Paris, 8. April. Der Kabinettsrat der Regierung Blum, der um 19.30 Uhr begann, dauerte eine gute Vier⸗ telſtunde. Die Miniſter begaben ſich anſchlie⸗ ſſend um 20 Uhr ins Elyſée, um dem Präſiden⸗ ten der Republik ihren Geſamtrücktritt zu unterbreiten. Die Oeffentlichkeit intereſſiert ſich weniger für die Zuſammenſetzung des neuen Kabinetts als für die Frage, wie lange die Kriſe dauern wird. Eine„Regierung der natio⸗ nalen Union“ iſt durch die Entwicklung der letz⸗ ten Wochen unmöglich geworden. Es bleibt alſo die Wahl zwiſchen einem ſogenannten „Kabinett des öffentlichen Wohls“ und einem parlamentariſchen Minderheitskabinett der Ra⸗ dikalſozialen. Unter den jetzigen Umſtänden iſt dieſe letzte Formel am wahrſcheinlichſten. In den Wandelgängen der Kammer iſt be⸗ zeichnenderweiſe bereits jetzt von dem Sturz der kommenden Regierung die Rede. Dex Empfang der Regierung Blum durch den Staatspräſidenten dauerte nur knapp eine Viertelſtunde. Im Verlauf der Unterredung Neue Regierung in Frankreich nahm der Präſident den Rücktritt des Geſamt⸗ labinetts an. Beim Verlaſſen des Elyſées lehnte Leon Blum, der von Preſſevertretern beſtürmt wurde, jede Erklärung ab. Wie üblich iſt die zurückgetretene Regierung bis zur Ablöſung durch ein neues Kabinett mit der Abwicklung der Geſchäfte beauftragt. Um 21 Uhr empfing das Staatsoberhaupt den Senatspräſidenten Jeanneney, anſchließend den Kammerpräſidenten Herriot. Wenige Minuten nach 22 Uhr traf dann Da ladier im Elyſéee ein. Er wurde ſofort vom Präſidenten der Republik empfangen. Staatspräſident Lebrun hat nach den letzten Meldungen den bisherigen Kriegsmint⸗ ſter Daladier mit der Neubildung der Re- gierung beauftragt. Der Miniſter hat dieſen Auftrag angenommen. Beim Verlaſſen des Elyſées erklärte Dala— dier den Preſſevertretern, er habe den Auftrag angeſichts der Entwicklung der internationalen Lage und auch wegen der inneren und finan⸗ ziellen Schwierigkeiten angenommen. r ſei der Anſicht, daß die neue Regierung ſpäteſtens bis den n e gebildet ſein müſſe. Er habe den feſten Willen, dies zu erreichen und hoffe, daß ſein Aufruf an die Einigung aller franzöſiſchen Energien im Intereſſe des Vater⸗ landes und der Republik Gehör finden werde. 4 Die Blätter glauben, daß Daladier ſchon ſeit einigen Tagen beine fertige Miniſterliſte in der Taſche habe. Der ehemalige Kriegsminiſter Fabry gibt der Regierung Blum in einem Letargikel im„Intranſigeant“ ein recht herbes Abſchiedsgeleit. Ex ſchreibt, das Kabinett Blum habe kaum einen Monat gelebt und dabei doch die Zeit gefunden, um die ihm vorgeſchoſſenen fünf Milliarden Franken zu verausgaben. Das Kabinett Blum ſei am Tage vor dem Anſchluß Oeſterreichs geboren worden, es werde am Vor⸗ abend der Lolksabſtimmung ſterben. Die Re- gierung Blum habe damit zwiſchen zwei deut⸗ ſchen Triumphen gelebt. Sie könne für ſich den „Ruhm“ in Anſpruch nehmen, die Frankenwäh⸗ rung noch tiefer in den Abgrund geſteuert zu haben und die Arbeiter noch weiter von der Arbeit weggeführt zu haben. Früher habe da⸗ bei immer nur das Leben der Frankenwährung auf dem Spiel geſtanden,„heute aber geht es um unſer eigenes Leben!“ — ͤ— 80 000 Sneſtende in Barts Die Ausſtandsbewegung weiter im Zunehmen Paris, 8. April Mit jedem Tag nimmt die Streikbewegung in der Metallinduſtrie der Pariſer Umgebung grö— ßere Ausmaſßze an. Nach der Lage am Donners⸗ tag abend befanden ſich bereits weit über 50 000 Mann im Ausſtand. Am Freitag früh griff die Streikbewegung in den für die Luftwaffe arbei⸗ tenden Unternehmen noch weiter um ſich. So iſt am Freitag vormittag auch die aus 5800 Köpfen beſtehende Belegſchaft der„Hiſpana-Suiza⸗ Werke“ in den Ausſtand getreten. Eine zunehmende Unruheſtimmung macht ſich auch unter der Belegſchaft der Salmſon⸗Flug⸗ zeug⸗Motorenwerke bemerkbar. Auch hier rech⸗ net man für Samstag mit einem Streik. Jeden⸗ falls beläuft ſich die Geſamtzahl der Streikenden in der Metallinduſtrie von Paris und Umge⸗ bung am Freitag bereits auf ſaſt 30 000. Auch in verſchiedenen Provinzwerken ſind die Beleg⸗ ſchaften in den Ausſtand getreten. Derkrauenskundgebung für Daranni Das neue Judengeſetz vor der ungariſchen Abgeordnetenkammer Budapeſt, 9. April Miniſterpräſident Daranyi brachte in der Freitagsſitzung des genoß es das Er⸗ mächtigungsgeſetz zur Regelung der Juden⸗ frage ein, das den Titel trägt:„Eine wir⸗ kungsvolle Sicherſtellung des Gleichgewichts im ſozialen und wirtſchaftlichen Leben“ Das Geſetz, das auf dem numerus clauſus von 20 v. H. für den Anteil des Judentums am geſamten öffent⸗ lichen Leben aufgebaut iſt, geht nunmehr den parlamentariſchen Ausſchüſſen zu und wird nach den Oſterferien vom Parlament angenommen werden. Als Miniſterpräſident Daranyi dem Abgeordnetenhaus das neue Judengeſetz bekannt gab, veranſtaltete die Regierungspartei eine ſt ür miſche Vertrauenskundgebung für die Regierung. Die linksoppoſitionellen Parteien und die Sozialdemokraten fuchten durch Lärmſzenen zu ſtören. 7 Der Juſtizminiſter Mikecz legte dann dem Parlament das zweite Judengeſetz vor, das den Titel trägt„Die zum Schutze der ſtaatlichen Ord⸗ nung notwendigen Preſſemaßnahmen“. Es be⸗ zweckt die Reinigung des Preſſeweſens von dem heute überwiegenden jüdiſchen Einfluß. Nach dieſem Geſetzentwurf wird für ganz Ungarn eine einheitliche Preſſekammer geſchaffen. Die Ausübung des journaliſtiſchen Berufes, ſei es als Herausgeber, Schriftleiter oder Mitarbei⸗ ter, wird an die Mitgliedſchaft in der Preſſe⸗ kammer gebunden. Auch die Ankündigung der Maßnahmen zur Entjudung der Preſſe wurde von der Regierungspartei und den rechtsſtehenden Abge⸗ ordneten mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Das Abgeordnetenhaus vertagte ſich dann bis zum 26. April. Die Kampflage in China Eine Mitteilung der japaniſchen Botſchaft in Berlin Berlin, 8. April Die Kaiſerlich⸗Japaniſche Botſchaft in Berlin teilt mit: „Nach einem Telegramm aus Hongkong mel⸗ den die dortigen chineſiſchen Lokalblätter und ausländiſchen Zeitungen von heute, die ja pa⸗ niſche Armee habe bei Tail⸗lu⸗Chang eine ernſthafte Niederlage erlitten; die Di⸗ viſionen Itagaki und Iſegoya ſeien ſo gut wie vernichtet. United Preß, Reuter und Trans⸗ ozean bringen und verbreiten gleichlautende Be⸗ richte aus Hankau, wo— nach dieſen Quellen— volle Begeiſterung herrſche und Sieges⸗ feiern ſtattfinden ſollen. Von japaniſcher Seite wied demgegenüber er⸗ klärt, daß an den Nachrichten von einem angeb⸗ lichen chineſiſchen Sieg kein wahres Wort iſt. Die Chineſen verfolgen nur wieder einmal ihre alte Taktik, die Sorgen des eigenen Volkes über die zunehmenden Mißerfolge an der Front, durch falſche Siegesnachrichten zu beruhigen. Auf japaniſcher Seite beſteht kein Anlaß, durch eine Widerlegung im einzelnen dieſe chinefiſchen Siegesfeiern zu ſtören.“ N Rüſchtü Aras in Alhen Zweiſtündige Unterredung mit Metaxas Athen, 8 April. Der türkiſche Außenminiſter Rüſchtü Aras, der am Donnerstag auf der Durchreiſe in Athen weilte, hatte eine zweiſtündige Unter⸗ redung mit Miniſterpräſident Metaxas. An⸗ 5 0525 ſetzte er ſeine Reiſs nach Aegypten ort. cer — 3 9 88 * vollen, ö Vollsgemt Als det 0 Vetbundeſ l 25 matſhall Porten l dom Gene denten. 9 bright ihn het nal 8 e eee ee eee Als Her Jubren al 1 Wil! national das Rede det Meng Am Aff Fegeralfel Ausländiſ Nachtübet es mit det Die neuen gen, an d. en demo feht die Ausdruck! Nuſte ber das Vol pbeſn wit 2 —— e ee eee ee —— Shickſa Gewiß ha den, deren kenntris den nächſt ſteien, off „Ir o diesen die grö geſtellt; ben?“ die Tau „Datüber Vie ſeht zu feiner! Zu keiner bericht vo der Führe kagstede g Leitungen artigen A geschildert hat, als d. in hetzen wurde. Der Fel lung vie Die Nelt labe dert Deſterteich peiter aus Rechtes m rechtes ein bie dos erdrücken dee Lig berbrechet Aeblice An eff 0 Unge⸗ 00. 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Im weiten Raum des Sportpalaſtes und ſeiner Ränge ſtand Kopf an Kopf das national⸗ ſozialiſtiſche Berlin. Die Erinnerung wurde wach an die vielen Kundgebungen der Kampf⸗ zeit, da Hermann Göring auf der gleichen Tri⸗ büne vor der verſchworenen Gemeinſchaft der Berliner Nationalſozialiſten ſtand oder an die denkwürdige Rede Hermann Görings. in der er hier im Sportpalaſt im Jahre 1936 den Be⸗ ginn des Vierjahresplanes verkünde⸗ te und das Volk zur Mitarbeit aufrief. Gaupropagandaleiter Wächtler eröffnet die Kundgebung und begrüßt Hermann Göring als den Träger des Goldenen Ehrenzeichens des Gaues Berlin, das ihm anläßlich des zehnjäh⸗ rigen Gaujubiläums von Dr. Goebbels verlie⸗ hen wurde. Der Berliner Gauleiter habe damit kund tun wollen, daß Hermann Göring zur Berliner Volksgemeinſchaft gehört. Als der Gaupropagandaleiter dann die enge Verbundenheit Berlins mit dem Generalfeld⸗ marſchall zum Ausdruck bringt und mit den Worten ſchließt: Für unſer Berlin wird ſelten vom Generalfeldmarſchall und Miniſterpräſi⸗ denten geſprochen, ſondeern“, da unter⸗ bricht ihn aus 20 000 Kehlen der Ruf:„Unſer Hermann“. Als Hermann Göring, der vor nunmehr fünf Jahren als Miniſterpräſident Preußens, am 1. April 1933, vom Führer den Auftrag zum nationalſozialiſtiſchen Staatsaufbau erhielt, auf das Rednerpodium tritt, kennt die Begeiſterung der Menge keine Grenzen. Am Anfang ſeiner großen Rede erinnerte der Generalfeldmarſchall daran, wie im Jahre 1933 ausländiſche Zeitungen behaupteten, mit der Machtübernahme des Nationalſozialismus ſei es mit der Freiheit des deutſchen Volkes vorbei. Die neuen Machthaber könnten es niemals wa⸗ gen, an das Volk zu appellieren, wie in ande⸗ ren demokratiſchen Staaten, ſo daß niemals mehr die Meinung des deutſchen Volkes zum Ausdruck kommen würde. Seitdem ſeien nun 5 Jahre vergangen. Wiederholt habe der Führer das Volk aufgerufen. aber immer nur dann, wenn wirklich eine große und gewaltige Schickſalsfrage zur Entſcheidung ſtand. Gewiß habe ſtets die Führung immer entſchie⸗ den, deren Entſchluß dann im einmütigen Be⸗ kenntnis vom Volke beſtätigt wurde. Auch in den nächſten Tagen ſolle es wieder in einer freien, offenen und geheimen Wahl entſcheiden. „Ihr ſollt beſtätigen, was der Führer in dieſen Tagen vollzogen hat. Damit iſt wohl die größte aller Fragen zur Beantwortung geſtellt; Wollt Ihr ein Großdeutſchland ha⸗ ben?“(Mit jubelndem„Ja“ beantworten die Tauſende die Frage.) „Darüber hinaus iſt die weitere Frage geſtellt: Wie ſteht das Volk zum Führer. wie ſteht es zu ſeiner Politik u. ſeinen großen Leiſtungen?“ Zu keiner Zeit ſei ein ſo klarer Rechenſchafts⸗ bericht vot dem Volke abgelegt worden, wie es der Führer in ſeiner denkwürdigen Reichs⸗ tagsrede getan habe, in der er die gigantiſchen Leiſtungen der vergangenen Jahre, den einzig⸗ artigen Aufſtieg Deutſchlands aufgezeigt und geſchildert habe, wie er Deutſchland geſchaffen hat, als das gewaltige Reich der 75 Millionen im Herzen Europas, das wieder zur Großmacht wurde. Der Feldmarſchall ſchildert nun die Entwick⸗ lung, wie es zu dieſer Wiedervereinigung kam. Die Weltpreſſe verſuche es ſo darzuſtellen, als habe Deutſchland das arme unſchuldige Volk der Oeſterreicher vergewaltigt, um ſeine Macht weiter auszubauen und unter Mißachtung jeden Rechtes und aller heiligen Gefühle des Völker⸗ rechtes einzumarſchieren und das kleine öſterrei⸗ chiſche Volk. das ſich nicht wehren könne, zu erdrücken. Mit beißender Ironie führte Göring dieſe Lügenmeldungen ab und wies auf den verbrecheriſchen Betrugsverſuch hin. den die an⸗ gebliche„Wahl“ Schuſchniggs verkörperte. An erſchütternden Beiſpielen ſchilderte Her⸗ mann Göring den Terror des volksfeindlichen Regimes gegen die deutſchen Volksgenoſſen in Oeſterreich und fuhr fort:„Bei meiner herrli⸗ chen Fahrt durch das ſchöne Land hat mich ein Grauen geſchüttelt ob des furchtbaren Elends und Jammers, das dieſes Land erfüllte, ob der Qualen, denen dieſe Menſchen ausgeſetzt wurden, nur weil ſie ſich zu ihrem deutſchen Blute bekannten(Stürmiſche Entrüſtungskund⸗ gebungen u. Zurufe unterbrechen den Redner.) „Die Wahl“, ſo fährt der Feldmarſchall fort, „vom 10. April iſt für uns keine äußere An⸗ gelegenheit, um damit etwa Eindruck zu ma⸗ chen. Man könnte uns entgegenhalten: Ihr wißt ja durch den Jubel des Volkes, daß die Vollsabſtimmung ein einziges Bekenntnis iſt, dann antworten wir: Jawohl, das wiſſen wir! (Stürmiſcher Beifall.) Aber dieſe Erkenntnis verhindert uns keineswegs, das Volk zur Wahl aufzurufen. Denn wir wollen aller Welt das Bekennt⸗ nis unſeres Volkes entgegenhalten. Wir haben das deutſche Volk in Oeſterreich frei und unabhängig gemacht, befreit von der Herrſchaft, die, geſtützt auf ausländiſche Ba⸗ jonette, nichts anderes tat, als die Unab⸗ hängigkeit unſeres Volkes immer wieder an das Ausland zu verraten. Wir wollen, daß das ganze deutſche Volk frei und unabhän⸗ gig iſt, ſo unabhängig, wie das ganze einige nationalſozialiſtiſche Reich.“(Stürmiſche Zu⸗ ſtimmung.) Unſere Volksgenoſſen im deutſchen Oeſter⸗ reich kennen die Leiſtungen und Erfolge des Nationalſozialismus im Reiche, die feſtgegrün⸗ det ſind auf der wunderbaren Volksgemein⸗ ſchaft, die auf alle Gebiete übergreift. So ſind wir unſerem Ziele immer näher gekommen. Es gibt keinen Unterſchied mehr zwiſchen den Schaffenden der Fauſt und der Stirn. Wirt⸗ ſchaftspolitik bedeutet für uns den richtigen Arbeitseinſatz jedes Einzelnen an der richtigen Stelle. Diejenigen, die die Wirtſchaft führen, tragen auch Sorge für die Wohlfahrt des ſchaf⸗ fenden Menſchen in Deutſchland. Die Wirtſchaftspolitik wurde nicht mit lang⸗ atmigen Verhandlungen über Kredite, Kurſe und Dividenden begonnen; zunächſt wurde da für geſorgt, daß die Arbeitsloſen in Arbeit und Brot kamen. Alle ſind wir Arbeiter im deutſchen Volk.(Beifall.) Den Führer nennt man mit Stolz den erſten Arbeiter der Nation.“ (Spontan erheben ſich die Zuhörer und zollen dem Feldmarſchall andauernden Beifall.) Uebergehend auf die großen Arbeiten der Reichsführung fuhr der Miniſterpräſident fort: „Als wichtigſte Aufgabe ſteht jetzt der Vier⸗ jahresplan vor uns. Wir müſſen ihn nun auf Oeſterreich ausdehnen, und zwar mit beſonde⸗ rem Schwung. Ich habe den Oeſterreichern den Aufbauplan verkündet und bin nicht verwun⸗ dert, daß man im Auslande hier und da Zwei⸗ fel hegt, ob das alles ausführbar iſt. Nein, wir werden der Welt beweiſen, daß wir die gewal⸗ tigen Aufgaben ſchneller löſen als ſie es für möglich halten.“(Lebhafter Beifall.) Niemand anders in der Welt darf für Oeſter⸗ reich ſprechen als ſein großer Sohn, ſein Be⸗ freier Adolf Hitler!(Minutenlang anhal⸗ tende Jubelkundgebung.) Es war eine von der Vorſehung beſtimmte Miſſion des Führers, die Vereinigung herbeizuführen. Der Norddeutſche Bismarck hat das Deutſche Reich geſchaffen, der Süddeutſche Adolf Hitler einte das geſamte deutſche Volk. Das iſt ſeine Miſſion geweſen, dafür wurde er in Oeſterreich geboren. Jetzt ruft er uns. Wir wollen und wir wer⸗ den Zeuge ſein für ſein ſtolzes Werk, das er der Welt gab: Deutſchland! Wenn morgen abend die letzten Worte des Führers im Aether verhallt ſind, wenn von allen Türmen des ge⸗ einten Reiches die ehernen Glocken dröhnen, dann ſteigt aus 75 Millionen Herzen der Dank auf zum Allmächtigen, dann brauſt das alte Dank⸗ und Freiheitsgebet zum Himmel: Du Gott warſt ja mit uns, Herr, wir ſind frei!“ Als Hermann Göring geſchloſſen hatte, löſte ſich die Begeiſterung der Maſſen aus in dem immer wiederholten Ruf:„Ein Volk— ein Reich— ein Führer!“ Der Führer in der Stadt ſeiner Jugend Linz, 8. April. Der Führer blieb den ganzen Freitag in Linz, der Donauſtadt, in der er einſt einen Teil ſeiner Jugend und Schulzeit verlebte. Die Hauptſtadt des Heimatgaues des Führers weiß ſich ganz beſonders eng mit Adolf Hitler ver⸗ bunden. Die Männer und Frauen und vor allem die Jugend von Linz danken dem Führer dafür, daß er ſich ſchon wieder einige Zeit in ihrer ſchönen Stadt aufhält. Und wenn es nach ihnen gegangen wäre, dann hätten ſie am liebſten den ganzen Tag über das Hotel Wein⸗ zinger belagert und ununterbrochen dem Füh⸗ rer zugejubelt. Aber mit vollem Verſtändnis richten ſie ſich nach den Abſperrungsmaßnahmen, die dem Füh⸗ rer eine kurze Zeit der Ruhe ſichern ſollen. Sie wiſſen, daß der Führer jetzt gut zwei Wochen Tag für Tag in allen deutſchen Gauen zu Millionen von Volksgenoſſen geſprochen hat, daß er im Wahlkampf tauſende Kilometer mit Flugzeug, Sonderzug und Auto zurückgelegt bat und ſie gönnen ihm mit dankerfüllten Her⸗ zen gern dieſen Tag der Ruhe vor dem 9. April, an dem der Führer von Wien aus noch einmal zum ganzen großen deutſchen Volke ſprechen wird. Am Nachmittag machte der Führer eine Aus⸗ fahrt in die Stadt, die ihm von alther ſo ſehr vertraut iſt. Ueber eine Stunde verweilte er in dem Oberöſterreichiſchen Landesmuſeum Fran⸗ cisco⸗Carolinum, das eines der bekannteſten Muſeen Altöſterreichs iſt und einen wertvollen Einblick in die germaniſch⸗deutſche Geſchichte und die Entwicklung Oberöſterreichs vermittelt. Dieſes Muſeum hat der Führer ſchon während ſeiner Jugend und Schulzeit häufig aufgeſucht, und aus dem hier zuſammengetragenen wert⸗ vollen Material hat er ſicherlich manche An⸗ regung erhalten. Am Abend des Tages flammen in Linz wie⸗ der die leuchtenden Hakenkreuzzeichen auf. Eine feſtliche Stimmung erfüllt die Stadt, die ihren größten Landsmann in ihren Mauern weiß. Alles rüſtet ſich auch in der Hauptſtadt des Heimatgaues Adolf Hitlers auf den Großdeut⸗ ſchen Tag und den Tag des großdeutſchen Be⸗ kenntniskampfes. Linz wird ſich ſeines Führers würdig erweiſen. 3 Mie die öſterreichiſche Legion entſtand „Oeſterreichiſche Legion“— ein Begriff, heute in aller Munde, in den Tagen vor dem 12. März von der hetzeriſchen Auslandspreſſe als Schreckgeſpenſt an die Wand gemalt— vorher den meiſten Deutſchen unbekannt. In dieſen Tagen feierte Wien und ganz Oeſterreich die Legion. Es iſt Zeit. den Schleier, der über ihr liegen mußte, zu lüften. Die Vorgeſchichte: Am 18. Juni 1933 wird die NSDAP. in Oeſterreich verboten. So ſelbſtverſtändlich die Tatſache iſt, daß die Be⸗ wegung und vor allen Dingen ihre Kampfglie⸗ derungen weiterarbeiten, ſo ſelbſtverſtändlich iſt es auch, daß die Bedrückung und Verſolgung durch das Syſtem Dollfuß ſich noch mehr ver⸗ ſchärften. Tauſende tapferer SA.⸗Männer müſ⸗ ſen befehlsgemäß, um dem Anhaltelager und dem Kerker zu entgehen, über die Grenze Befehlsgemäß: alle hätten ſie es gewagt, auch weiterhin illegal der Bewegung zu dienen. Im Reich müſſen ſofort Maßnahmen ergrif⸗ ſen werden, um die Männer unterzubringen. Das zunächſt errichtete Flüchtlingslager in Kloſter⸗Lechfeld bei Augsburg reicht bald nicht aus. Neue Lager in Süddeutſchland. dann auch in Thüringen. Weſt⸗ und Nord⸗ deutſchland werden eingerichtet. 7 Es entſteht das„Hilfswerk Nordweſt“ mit ſeinen Lagern Bocholt und Dorſten(Weſtfalen), Wackernheim(Bei Mainz), Waſungen(in Thüringen), Bad Godesberg. Oberrach-Rottach (in Oberbayern), Säckingen(am Oberrhein in Südbaden), Lippſtadt(in Weſtfalen). Mehlem (bei Bonn), Aurich(in Oſtfriesland). München⸗ Neuaubing, Morsbach a. d. Sieg und andere. Die meiſten dieſer Lager müſſen errichtet wer⸗ den, als der größte Zuſtrom öſterreichiſcher Ka⸗ meraden aufgenommen werden muß: Nach dem Juliaufſtand 1934. Die Zeit, die dieſe Männer fern der Heimat. berausgeriſſen aus ihren Berufen, haben zu⸗ bringen müſſen, durfte nicht nutzlos verſtrei⸗ chen. So wurden ſie verwendet zu ſportlicher und wehrſportlicher Uebung und Stählung. weltanſchaulichem Unterricht, beruflicher Um⸗ ſchulung und Weiterbildung Je nach ihrer ver⸗ ſönlichen Eignung wurden ſie verſetzt: In das Der Führer ſchuf mit den politiſchen Soldaten ein neues Deutſchland der Zucht und der Ordnung: Darum am 10. April: Dein Ja dem Führer! Umſchulungslager des Flüͤchtlingsbilfswerkes in Lockſtedt, in die Gemeindeverwaltungsſchule in Cottbus, zur Sanitäts⸗Dienſtgradſchule in Mehlem bei Bonn, zur SA.⸗Führerſchule in Aurich oder zur Höheren SA.⸗Führerſchule in Bad Godesberg. Nach der Ausbildungszeit ſan⸗ den die Männer der Legion für die verſchie⸗ denſten Aufgaben Verwendung als Führer in der aktiven SA., in Stellen der Gemeindever⸗ waltung, der Wirtſchaft, der Induſtrie. In kurzer Zeit ſtand die Organiſation des Hilfswerkes Nord⸗Weſt feſt gegliedert als ſelb⸗ ſtändige SA.⸗Gruppe mit drei Brigaden und acht Standarten: Insgeſamt 8850 Mann! Sitz der Brigade 1 war Wackernhei m, der Bri⸗ gade II Bocholt, der Brigade III Säckingen. Die Dienſtſtelle der Gruppe war in Bad Godesberg untergebracht. Aus geeigneten Kameraden wurde auch eine Gruppen⸗Kraftfahr⸗ Kolonne auf geſtellt, die in Bad Aibling, in Ulm und in Wackernheim lag. Von dem Ausmaß und dem Ausbildungsſtand dieſer Truppe hat man nicht nur in den letzten Tagen einen Begriff bekom⸗ men, als gemeldet wurde, daß die Legion ihren Marſch in die Heimat mit 1200 Fahrzeu⸗ gen angetreten hat. Schon in den letzten Jah⸗ ren hat ihr häufiger Einſatz zur ſchnellſten Hilfeleiſtung bei Kataſtrophen, Waldbränden, Hochwaſſerſchäden uſw. verdiente Anerkennung gefunden. Führer des Hilfswerkes war Obergruppen⸗ führer Reſchu y. der ſchon in der legalen Zeit Führer der Gruppe Oeſterreich geweſen iſt. Von dem Dollfuß⸗Regime wegen„Hochverrates“ verfolgt, wurde er ins Reich befohlen. Außer ſeinem Stabsführer, SA.⸗ Gruppenführer Türk und dem Sanitätschef des Hilfsperkes, SA. Brigadeführer Stühbinger, wollen wir noch ſol⸗ gende Männer aufzählen, die Angehörige der Legion waren: Profeſſor Suchenwirth. der auf⸗ rechte deutſche Hiſtoriker, die Schriftſteller Graf Boſii Fedrigotti. Sturmbannführer Gallian, Profeſſor Köbel, Rektor der Univerſität Mün⸗ chen: nicht vergeſſen wollen wir Guzzi Lantſch⸗ ner, der für ſeine Einſatzbereitſchaft und für ſeine ſportlichen Leiſtungen zum Sturmführer ernannt wurde. Neapel rüſtet zum Empfang Rieſiger Triumphbogen für den Führer Rom, 9. April Die endgültigen Pläne über die Aus⸗ ſchmückung Neapels und den Empfang des Füh⸗ rers, werden noch in dieſer Woche den zuſtändi⸗ gen Stellen in Rom unterbreitet. Aus dem Programm für die architektoniſche ae Neapels wird von der römiſchen Abendpreſſe beſonders der Bau eines 30 Me⸗ ter hohen Triumphbogens hervorge⸗ hoben, durch den der Führer unmittelbar zu der unvergleichlich ſchönen Uferſtraße mit ihrem wundervollen Blick zum Golf landen wird, wo faſt die ganze italieniſche Kriegsflotte im feſt⸗ lichen Flaggenſchmuck den Führer und Kanzler des Deutſchen Reiches erwarten wird. Die Straße wird am Anfang und am Ende zwei impoſante Flankierungen erhalten: Auf der einen Seite gewaltige Flaggentürme, die bis zu 25 Meter hoch eine wogende Flut von Haken⸗ kreuzfahnen und italieniſchen Trikoloren bilden werden, und auf der anderen Seite der gewal⸗ tige Triumphbogen, über dem zwiſchen zwei ſtolzen Reichsadlern ein koloſſales„5“ er⸗ ſcheint. In den Türmen des 1 wird eine Hunderſchaft von Jungfaſchiſten beim Erſcheinen des Führers Fanfaren blaſen. „fonlo 9eſterreich!“ Auch alle Reichsbankanſtalten nehmen Spenden entgegen Berlin, 8. April Als Annahmeſtellen für Geldſpenden zur Linderung der Not im Lande Oeſterreich gelten auch neben den in der Reichsgruppe„Banken und Bankiers“ zuſam⸗ mengeſchloſſenen Kreditinſtituten, den Poſtſcheck⸗ ämtern und den Dienſtſtellen der NSV. alle Reichsbankanſtalten. Geldſpenden ſind jeweils auf„Konto Oeſterreich“ einzuzahlen. Geſchenk an den Führer Ein 5000 Jahre altes Steinbeil. Linz. Dem Führer und Reichskanzler wurde außer einer Adreſſe ſeines Heimatgaues von der oberöſterreichiſchen Gauleitung als Symbol für die Schmiedung des Großdeutſchen Reiches ein 5000 Jahre altes S'teinbeil über⸗ reicht. Das Beil wurde im Jahre 1933 beim Bau der Mühlbach-⸗Brücke an der Eiſenſtraße bei Steyr gefunden Der Führer dankte hocher⸗ freut für dieſes Geſchenk und übergab das ſel⸗ tene Stück dem Linzer Landesmuſeum. Kleine poliliſche Nachrichlen Die italieniſch ⸗engliſchen Ver⸗ handlungen ſind am Freitagabend mit einer neuen Unterredung zwiſchen dem engli- ſchen Botſchafter und dem italieniſchen Außen⸗ miniſter fortgeſetzt worden. Der Evangeliſche Oberkirchenrat in Wien hat eine Anordnung ergehen laſſen. wonach alle evangeliſchen Kirchen und kirchli⸗ chen Gebäude an den Feſttagen von Reich. Par⸗ tei und Volk mit der Reichsflagge(Hakenkreuz⸗ flagge) zu beflaggen ſind. In Anweſenheit des Reichsjugendführers fand Freitag mittag in Scharsdorf bei 8525 mit⸗ ten in den Bergen der Steiermark, die feier⸗ liche Grundſteinlegung zur erſten Ju gen d⸗ herberge der öſterreichiſchen H J., dem „Rheinlandhaus“ ſtatt, das von der Rhein⸗ provinz geſtiftet wurde. —ortek taucht uul. Copyright by Verlag Knorr& Hirth G. m. b. H., Munchen, Sendlingerstr. 80 (4. Fortſetzung) „Sie waren alſo bereit... 77 „Ja, ich war entſchloſſen, ihn mit Geld loszuwerden.“ „Und trotzdem „Ich weiß nicht, wie es über mich kam, Haal— als ich den Schreibtiſch öffnete, um das Scheckbuch herauszu⸗ holen— da ſah ich die Waffe.“ „Ich verſtehe. Dann gingen Sie hinaus und ſchoſſen ihn nieder... Ich verſtehe Sie ja, Frau Marjeta. Er hat ihnen ſoviel Leid angetan— und plötzlich ſtand er wieder vor Ihnen, mitten in der Nacht— ein Eindringling— Sie ſchoſſen im Zorn auf ihn, im höchſten Affekt. Sie bedach⸗ ten nichts, Sie konnten nicht anders—“ „Bitte telephonieren Siel“ In dieſem Augenblick war es Hgal, als höre er aber⸗ mals ein Geräuſch im Haus. Gleichzeitig ſah er, wie Mar⸗ jetas Mund ſich verzerrte. Da war er mit einem Satz an der Tür und riß ſie auf. Deutlich vernahm er wieder ein Geräuſch, als ob ein Stuhl gerückt wurde. Und ſchon lief er über den Gang und die breite, läufer⸗ bedeckte Treppe hinab. Mitten auf der Treppe blieb er ſtehen. 5 Unter ſich ſah er die ſchwach beleuchtete Diele. Zwei Wandleuchter brannten. Und in einem der großen Ehip⸗ pendaleſeſſel, zwiſchen den beiden Lampen, ſaß ein Mann! In ſeltſamer Stellung ſaß er dort: zuſammengeſunken, den Kopf zur linken Schulter geneigt. Die hageren Hände umklammerten die Seſſellehnen, die Augen waren ge⸗ ſchloſſen. Das wirre Haar, ſtark ergraut, fiel in die Stirn. Ein gelbbleiches Antlitz, wie das eines Toten Trotzdem lebte dieſer Mann. ö Seim Kopf bewegte ſich. Ja, er verſuchte ſich aufzurich⸗ ten. Doch gelang es ihm nicht. Ein dumpfer Klagelaut, dann ſank er wieder zuſammen. Eine wilde, unbändige Freude ſchoß Haal ins Herz, ein toller Jubel. Er lebte! Törrek lebte. Sie hatte ihn nur verwundet. mung kommen. Arzt! Haal lief die Treppe hinunter und ſtand vor Törrek. Da richtete ſich der bleiche Kopf auf, ſchwankte noch ein wenig, die Lider blinzelten. Dann ſank das Geſicht etwas nach hinten und die Augen ſtarrten, ſtarrten zu Haal empor, während die bleichen Lippen erbebten. „Haal!“ lallte der Mund. Haal ertrug den Blick einige Sekunden, dann trat er dicht an Törrek heran. Deutlich ſah er den Einſchuß. Die graue Wolle des Sportſakkos war an der aufgeſteppten Bruſttaſche verſengt. Er kniete nieder und mit bebenden Händen riß er die Jacke auf Doch ſah er nichts, kein Blut. Nichts als das unverſehrte gelbe Seidenhemd. In der nächſten Sekunde griff er dem Mann in die Bruſttaſche und holte eine ſchmale goldene Zigarettendoſe hervor, die er früher oft in Törreks Händen geſehen hatte. Sie war verbeult— der Schuß war daran abgeprallt. f. Und wieder jubelte es in Haal. Das Unheil war vor⸗ übergezogen. Törrek war nicht einmal verwundet. Mit einem Ruck ſtand Haal auf. Da ſah er Marjeta. Sie war ihm gefolgt. Die Hände preßte ſie an den Mund, ſo ſah ſie auf Törrek herunter. „Wo lag er? ⸗ fragte Haal. Sie zeigte auf den Teppich. „Schlechte Nerven“, ſagte Haal,„ſchlechtes Herz, ohn⸗ mächtig geworden.“ Dann beugte er ſich wieder zu Törrek vor:„Sie haben Glück gehabt.“ „Haal“, flüſterten die bleichen Lippen. Haal wandte ſich an Marjeta:„Ein Glas Waſſer bitte.“ Marjeta hatte ſich getäuſcht. Alles würde wieder in Ord⸗ Einen Arzt mußte man holen, raſch einen „Marfeta verſchwand und kam mit dem Glas Waſſer zurück. Haal nahm es ihr aus der Hand und ſetzte es Törrek an den Mund. Törrek trank gierig, in heftigen Schlucken. Dann wanderten ſeine Augen zu Marjeta hinüber. „Jetzt geht's Ihnen ſchon beſſer“, ſagte Haal. Eine ungeheure, betäubende Ruhe überkam ihn, nun wo alles vorüber war. Sein Lächeln war faſt heiter. FTörrek richtete ſich völlig auf, blieb aber ſitzen. Er tief die Luft ein. Dann bat er mit ae 1 Kognak. Haal ſchlug es ihm ab, bat aber Frau Marjeta, noch ein Glas Waſſer zu bringen. Während ſie es holte, ſagte er: „Es wäre ein Herzſchuß geweſen, Törrek.“ Um Törreks Mund huſchte ein verzerrtes Lächeln. „Einbrecher, ſchießt man nieder“, ſetzte Haal ſeine Rede fort,„wie kamen ſie nur auf die Wee, hier einzudringen?“ In dieſem Augenblick war Marjeta mit dem zweiten Glas Waſſer zurück. Törrek trank es auf einen Zug aus. Dann machte er den Verſuch, ſich zu erheben, ſank aber wieder zurück. Gleich darauf fühlte Haal den ſtarren, ſau⸗ genden Blick des Mannes auf ſich gerichtet. Törrek hatte ſich in den Jahren ſehr verändert, er war grau geworden, viel ſchmaler im Geſicht. An den Schläfen trat blaues Geäder hervor, er war ſichtlich gealtert. Und die Augen lagen tief in den Höhlen. Haal ſchoß ſo allerlei durch den Kopf. Wäre es nicht richtig, mit dieſem Menſchen allein zu ſein? Törrek war ein Abgrund für Marjetas Leben. Man mußte verſuchen, allein mit ihm fertig zu werden. Marjeta hatte genug gelitten, er würde für ſie umpfen. Und ſo ſagte er: „Sie ſollten ſchlafen gehen, Frau Märjeta. Ich bringe hier alles in Ordnung, verlaſſen Sie ſich drauf. Er wird es niemals wieder wagen, bei Ihnen einzudringen.“ Doch ſie rührte ſich nicht. Mit ihrem ſtarren, bleichen Antlitz ſtand ſie neben ihm und blickte auf Törrek herunter, als warte ſie auf ſeine Worte. Haal ſah nun, wie ſich ein häßliches, widerwärtiges Lächeln in die Mundwinkel Törreks eingrub. Wie ſeine Blicke über die Decke zu wandern begannen. Anſcheinend brachte er Ordnung in ſeine Gedanken, vielleicht dämmerte ihm ſchon ein Plan, wie er die Lage günſtig für ſich aus⸗ nützen könnte. Haal aber wollte Marſeta ſchonen und bat ſie nochmals, ſich zurückzuziehen. Er würde beſtimmt allein mit Törrek fertig werden. Sie aber ſchüttelte den Kopf. 1 fiel die heiſere Stimme Törreks in die Stille. „Geh nur, mein gutes Kind“, ſagte er leiſe und mit drohender Ironie,„es iſt wohl beſſer, wenn du ſchlafen gehſt.“ Jetzt endlich entſchloß ſie ſich. Haal nickte ihr kurz zu, und ſie ging. Sie verſchwand in ihrem Zimmer, ließ aber die Tür ein wenig hinter ſich offen. Haal ſtarrte ihr nach; er ſah, wie das Licht in ihrem Zimmer erloſch. Trotzdem wußte er, daß ſie nicht ſchlafen gegangen war. Unzweifelhaft lauſchte ſie an der Tür. Sie wollte auf jeden Fall erfahren, was Törrek ihm zu ſagen hatte. 6. „Sie könnten mir eine Zigarette geben“, ſagte Törrek, „da— aus meiner Doſe. Sie haben ſie ja noch in der Hand.“ Tatſächlich hatte Haal die ſchmale goldene Doſe noch in ſeinen Händen. Er reichte ſie zurück. Törrek betrachtete ſie eine Weile— die Zeichnung des Monogramms war durch den abgleitenden Schuß völlig zerſtört,— und ſein lauern⸗ des, bedrohliches Lächeln vertiefte ſich. Haal ſaß vor ihm, er hatte ſich einen Stuhl herangeholt. Törrek begann zu rauchen und Haal blickte ihm forſchend, mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit, zunächſt auf die Hände, die ſtark geädert waren und ein 3 zitterten, dann ins Geſicht. Törreks Blicke ſchweiften unterdes durch den Raum, er war anſcheinend tief in Gedanken verſunken. Haal fühlte, wie ſehr er dieſen Mann haßte— mit einer förmlichen Inbrunſt haßte er ihn. Jetzt miſchte ſich noch unſägliche Verachtung in ſein Gefühl. Dieſer Menſch hatte es gewagt, nachts hier einzudringen, um Geld von Marjeto zu erpreſſen, nachdem er ſchon ſo viel Unglück über ſie ge⸗ bracht. In ein böſes grauſames Tier hatte er ſich verwan⸗ delt, auf das man ſchießen durfte, wenn es einen neuen Angriff wagte. Haal legte ſich lebt die Frage vor, ob auch er, in einer ähnlichen Lage geſchoſſen hätte, kam aber zu keinem Ergebnis. Gewiß, er haßte den Mann, aber ſelt⸗ ſamerweiſe fehlte der Zorn, der außerordentliche Affekt. Sein Haß war kühl und ruhig, nur der Ekel würgte im Halſe. Man müßte dieſer widerwärtig grinſenden Kreatur ins Geſicht ſchlagen, dachte er, doch wäre es zwecklos. Man muß erſt einmal wiſſen, auf welche Art und Weiſe er den weiteren Angriff zu führen gedenkt. Denn eigentlich hat er Marjeta ja in der Hand So ſchoß es Haal durch den Kopf, als Törrek plötzlich ſeinen Blick auf ihm ruhen ließ und zu ſprechen begann. Seine Stimme klang knarrend, in ſeiner alten Art. Er hatte ſich anſcheinend wieder völlig in der Gewalt. „Ich muß Sie anzeigen, Haal— es iſt ihnen wohl klar, nicht wahr?“ Haal ſtutzte. Er wär ſo überraſcht daß er deine Worte fand. Und Törrek ſprach weiter:„Sie ſind ſo lieb mich auf die nächſte Wachſtube zu begleiten. Falls Sie ſich ſelbſt ſtellen, kommen Sie billiger davon. Immerhin iſt es Mord⸗ verſuch.“ „Ich verſtehe nicht, was Sie da reden“, antwortete Haal nach einer Weile. „Sie leugnen es alſo?⸗ „Was ſoll ich leugnen?“ „Daß Sie auf mich ſchoſſen.“ N „Ich? Sie ſind Törrek kniff das line Auge ein wenig zu. Dabei hod er die flache Hand, als wolle er die Einwendungen Haals nicht länger anhören. „Ich begreife es ja“, ſagte er,„Sie haben ſich mit Mar⸗ jeta geeinigl. Marjfeta will die Tat auf ſich nehmen, weil ſie weiß, daß ſie vor dem Gericht beſſer davonkommen dürfte. Nun gut— es iſt ein Opfer. Wenn man liebt, bringt man Opfer. Und Marjeta bringt ja gerne Opfer, das weiß ich. Aber— ich denke nicht daran, dieſes Opfer zu dulden, hören Sie?“ Haal ſtockte der Atem. Doch zwang er ſich zur Ruhe. Er wollte etwas entgegnen, aber Törrek fiel ihm ins Wort: „Sie wollten mich alſo in den Rücken ſchießen? Einen wehrloſen, ahnungsloſen Menſchen in den Rücken ſchießen? Niemals hätte ich Ihnen eine ſolche Gemeinheit zugetraut, niemals...“ „Törrek, Sie ſind wahnſinnig geworden.“ „Glauben Sie? Oh, mein Lieber, wie ſehr Sie ſich in mir täuſchen! So leicht werden Sie denn doch nicht mit mir fertig. Sie ſchoſſen auf mich. Und ich ſah es, daß Sie auf mich ſchoſſen, ich kanns beſchwören. Noch bevor der Schuß fiel, riß ich mich herum. Es war mein Glück— das Schick⸗ ſal wollte mich noch nicht zerſtören. Und ich ſah Sie deut⸗ lich— dort in der Tür— neben Marjeta. Aber Sie hoben die Hand und nicht Marjeta. Nochmals: ich nehme es auf meinen Eid, falls es zur Verhandlung kommen ſollte.“ Hasl erbebte, ein Schauer lief durch ihn hin.„Wo ſtand ich?“ ſtieß er hervor,„in welcher Tür?“ 5 Törrek zeigte auf Marjetas Wohnzimmertür, die immer noch Spaltbreit offen ſtand. „Ah“, ſagte er ironiſch,„Sie wiſſen es nicht mehr. Naiv von Ihnen. Aber eure Abſicht wird ſcheitern. Ich folge euch nicht. Ich komme zum Schwur. Und ich ſchwöre, daß ich euch beide in der Tür ſtehen ſah— und Sie, Haal, Sie hoben die Hand mit der Waffe.“ . „Ueberlegen Sie ſich's, Haal, überlegen Sie ſich die Sache reiflich.“ Haal erhob ſich, die Gedanken wirbelten ihm durch den Kopf. Er ſtarrte auf Törrek. 1 0 „Man wird Sie beide verhaften“, ſchwatzte dieſer wei⸗ ter,„alles war eine abgekartete Sache. Niemals hätte ich es Ihnen zugetraut, Haal, Sie waren damals, als Sie noch unter mir arbeiteten, ſo ein netter, freundlicher 8 Mit geſenktem Blick ging Haal einige Schritte über die Diele. Plötzlich ſah er die Waffe auf dem Teppich, ſie lag hinter einem Stuhl. Er hob ſie auf, hielt ſie in der Hand. Dabei jagten ſeine Gedanken im höchſten Aufruhr. 57770 irgendein Funken Wahrheit in den Worten dieſes Teufels? Glaubte Törrek wirklich, jemanden in der Tür neben Mar⸗ jeta geſehen zu haben? Seltſam, ſeine Schilderung 99 Wahnwitz! Törrek hatte es ſich ausgedacht, um ihn zu verderben. Ihn, den er anſcheinend für den Liebhaber Marjetas hielt. Das war alles. Und ihn würde er jetzt er⸗ preſſen. f 1 Raſch wandte er ſich um und ging wieder auf Törrek zu; die Waffe hielt er noch in dex Hand. Da ſchnellte Törrek hoch. Sein Geſicht war in höchſter Angſt verzerrt, abwehrend ſtreckte er die Hände vor. Er keuchte:„Kommen Sie zu ſich, Haal⸗ Legen Sie die Waffe fort... bitte... ich erſuche Sie— Haal lächelte und legte den kleinen Revolver auf den Tiſch. Und voller Verachtung ſagte er:„Sie ſind ein Feig⸗ ling und ein Lügner, Törrek. Behaupten Sie noch immer daß Sie mich dort in der Tür ſahen?“ Törrek ſank in den Seſſel zurück, er wiſchte ſich den Angſtſchweiß von der Stirn. Dabei murmelte er allerlei vor ſich hin. Es ſei unglaublich, wie man ihn hier, in ſei⸗ nem eigenen Hauſe, behandle. Dies alles müſſe er ſich von dem Liebhaber ſeiner Frau gefallen laſſen. Aber er denke nicht mehr daran, noch länger zu warten. Er gehe jetzt auf die nächſte Polizeiſtube und melde alles. Nichts mehr würde ihn daran hindern, nichts. Haal wiederholte ſeine Frage: ob Törrek noch immer das gleiche behaupte? „Ich glaube fast“, antwortete Törrek,„daß Sie es ſo⸗ gar abſtreiten, im Zimmer meiner Frau geweſen zu ſein, als ich hier die Diele betrat.“ Haal warf ſich wieder in den Seſſel:„Was ſoll ich Ihnen auf ſolche Torheiten entgegnen?“ „Sie beſtreiten es wirklich?“ 501„Ich war oben in meinem Zimmer, als Marjeta mich olte.“ „Kein Richter wird es Ihnen glauben.“ „Ich denke nicht mehr daran, noch länger mit Ihnen zu verhandeln, Törrek. Soll ich Sie heimfahren, in Ihre Wohnung? Wo ſind Sie abgeſtiegen?“ Törrek zündete ſich lächelnd eine neue Zigarette an. Er antwortete nicht. „Seit wann ſind Sie in Wien?“ fragte Haal. „Seit geſtern.“ 5 »Und wie kamen Sie auf die Idee, nachts hier einzu⸗ brechen?“ „ un flagranti wollte ich Sie und meine Frau überraſchen. Sie können doch nicht leugen, daß Marfeta noch meine Frau iſt.“ „Ihre Abſicht iſt Ihnen aber mißlungen, Törrek. Sie ſahen zwar Licht in Marjetas Zimmer, als Sie draußen vorüberkamen, aber Marjeta war allein.“ „Haal, ich bitte Sie! Minutenlang war ich auf der dunklen Diele, bevor ich das Licht anknipſte. 85 ſiand vor der Tür da drüben, ich lauſchte. Und ich hörte Sie doch ſprechen, alle beide. Ich kann's beſchwören.“ Haal jagte das Blut ins Geſicht. Er beugte ſich vor: „Weiter, ſprechen Sie doch weiter! Sie hörten 9 45 „Ich verſtehe nicht, warum Sie leugnen, Haal. Im kommenden Prozeß können Sie es auf keinen Fall leugnen“, Törrek blieb ganz ruhig. „Wie lange ſtanden Sie vor dem Haus?“ Nur wenige Minuten. Ich kam vorüber. Ich war im Cafe, hier ganz in der Nähe, am Hietzinger Platz. Ja, Haal, ſo war es. Und als ich das Licht ſah, da ſprang es mich an. Man hatte mir ja ſchon erzählt, daß Sie im — 805„Marjetas wohnten, ſozuſagen als mein Stellver⸗ reter. „Soll ich Ihnen ins Geſicht ſchlagen, Törrek?“ „Nun gut, meinetwegen können Sie's ja leugnen. Ich kann's beſchwören, daß Sie zu nächtlicher Stunde im Zim⸗ mer meiner Frau waren und daß Sie auf mich ſchoſſen— falls Sie es vorziehen, es zu einem Prozeß kommen zu laſſen. Aber daran glaube ich nicht.“ „Aha— ich verſtehe.“ Eine Erpreſſung! Wenn er i m G. ö ul den Menſchen loswerden* 5c gab, wl er Aber wenn Törrek katſächlich die Wahrheit ſagte? Wenn er nun wirklich Stimmen in j N 3 gehört hatte ich Marjetas Wohnzimmer „Meine wirtſchaftliche Lage iſt nicht beſonders⸗ ſagte Törrek,„ich bin feſt davon überzeugt ie fir einem kleinen Darlehn.. ee e ee ee Haal nickte. Und Törrek ſprach weiter:„Um mich hier in Wi i der zu rangieren, brauche ich— matten Se 2 e 110 Haal erhob ſich in dieſem Augenblick Ei . dieſ 9„Ein Gedanke marterte ihn auf unerträgliche Weiſe, trieb ihn vorwärts wie in einen dichten Nebel hinein. Er ging raſch über die Diele. Hinten an der Tür war die Garderobenablage. Dort blieb er ſtehen. Einſam hing da ein einziger Damenman⸗ 7 9 255 1 ihn, ee trug ihn hin und wieder i echtem Wetter. as war alles ß inige ü 3 8 r alles, außer einigen Hü⸗ Kein weiter, grauer Sommerul ter, wi 71 i getragen und hier vergeſſen hatte. 1 97 85 W 2 Haal erbleichte. Hörte er nicht Toni Unters 1 1 2 0 rgs he Stimme im Ohr?„Er hat ſeinen Mantel ee 936 verſtehe auch nicht, warum er in dieſer Richtung geht, er wohnt doch in der Stadt.“ 7 (Fortſetzung folgt) AN 2 — Na Zalte eh, ulſer füt gung die eich diese blut feftli fahle Blitz Deut Mi für 9 völlig 0 worde die facel lodert viſten un d. des f Matt nen. gegen nit iſtiſ Städt gettat wiſtiſ flug. Stimt Fre I 6 ttupp Schuß aus und a erhalt werde Veiſe werde kreuz mit ge. des 2 onder nalſoz kinet die 5 armbi late Vater ters Heu Bunde eine Hand. bitter Volle Ut fallen. agu ſhlieh datt kane nach Kluft duden Au Mäfde Fuhr trauen lager Martiſ van di Fit, ihtet 9 dether fed, diedem 8 dutch den ier ue Atte Sie voc N Bure!“ „ber de 0 ſie 0 der 9 15 Hand. . ur Teues?: 5 Mar m ihn u Nühaher er jezt er. F auf den ein Feig⸗ ch imer ſich en allerlei er, in ſei⸗ k ſic on er denke e icht au s mehr ch immer die es b. zu ſein, ich Iynen ein nich it Jen in te rete an. er eiu ⸗ raschen. ch meine el. Sie draußen auf der ch tand örte Sie 1 ſich vor: 15 l, In fugnen“, Ich war 15 dn, a ang es Sie im Stellber⸗ en. Ic n Zin⸗ oſen— nen zu rde et e. Aimmet „ ſagte lit mit en wie dankt wätls, der die ö man- wieder n hi er hn Nr. 15 1938 Sonntag, den 10. April flcht unſterbliche Tage Weltgeſchichte Raſch verblaſſen in den Umriſſen großer Zeiterlebniſſe die Einzelbilder. Darum iſt es, um unſere Freude, unſeren Stolz und unſere Dankbarkeit zu erhalten, notwendig, für die Erinnerung an die Wiedervereini⸗ gung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reiche die Einzelvorgänge 0 einmal aufzu⸗ zeichnen und dem Vergeſſen zu entreißen. Dieſe acht Tage Weltgeſchichte führten un⸗ blutig, nur ein Aufſtand der Herzen, durch fahnen Straßen, flatternde Hakenkreuz⸗ ahnen, winkende Hände, tränenfeuchte Blicke, jubelnde Heilrufe Oeſterreich in das Deutſche Reich zurück. e Mittwoch, 9. März: Tr. Schuſchnigg kündet für den 13. März, auch für ſeine Miniſter völlig überraſchend, eine Volksbefragung an. Donnerstag, 10. März: Die bekanntge⸗ wordenen Ausführungsbeſtimmungen für die„Volksabſtimmung“ werfen eine Brand⸗ fackel in die Gemüter. Eine tiefe Empörung lodert empor. Schuſchnigg ruft die Reſer⸗ viſten des Jahrgangs 1915 zu den Waffen, um durch dieſe ſofortige Teilmobiliſierung des Heeres die Lage meiſtern zu können. Marxiſten halten 1 5 Stunde für gekom⸗ men. Es kommt zu blutigen Ausſchreitungen gegen Nationalſozialiſten. In Graz werden mit dem Ruf„Hoch Moskau“ kommu⸗ niſtiſche Plakate verteilt, in anderen Städten werden offen die Sowjetabzeichen getragen. Ueberall tarnt ſich der bolſche⸗ wiſtiſche Mob mit vaterländiſcher Geſin⸗ nung. Die Nationalſozialiſten beſchließen Stimmenthaltung beider„Volksbefragung“. Freitag, 11. März: Die Erregung gerät in Siedehitze. Kommuniſtiſche Störungs⸗ trupps verurſachen ſchwere Zuſammenſtöße. Schuſchnigg fordert die Arbeiter auf, ſich aus ihren Fabriken Schlagwaffen zu holen und auf die Straßen zu gehen. Arbeitsloſe N erhalten Gewehre. Nationalſozialiſten werden in einigen Städten auf roheſte Weiſe teilweiſe ſchwer verletzt. In Graz werden Maſchinengewehre an Straßen⸗ kreuzungen aufgeſtellt. Gendarmerie geht mit gefällten Bajonetten vor.. Im Laufe des Tages bricht als Folge der Heraus⸗ forderungen im ganzen Lande das natio⸗ nalſozialiſtiſche Bekenntnis durch. Wie in einer Verzauberung entfalten ſich allerorts die Hakenkreuzfahnen. Mit Hakenkreuz⸗ armbinden ſtrömt das Volk zu den Haupt⸗ plätzen. In Wien wird an dem Haus der Vaterländiſchen Front das Bild des Füh⸗ rers angebracht. Poliziſten legen Haken⸗ kreuzarmbinden um. Auf dem Balkon des Bundeskanzleramtes ſteht ein SA.⸗Mann, eine rieſige Hakenkreuzfahne in ſeiner and. Im Innern des Gebäudes iſt er⸗ ittert gerungen worden. Angeſichts der Volksſtimmung läßt Schuſchnigg gegen ſechs Uhr abends ſeine„Volksabſtimmung“ fallen. Um ſieben Uhr wird die„Ver⸗ tagung“ amtlich bekanntgegeben. Ein an⸗ ſchließender Miniſterrat ſchafft Klarheit darüber, daß auch die Stellung des Bundes⸗ kanzlers ſelbſt unhaltbar geworden iſt. Die nach dem Vorgefallenen unüberbrückbare Kluft zwiſchen dem ſeiner Zeit in Berchtes⸗ gaden zum Miniſter berufenen Seyß⸗ Inquart und Schuſchnigg veranlaßt Bundes⸗ präſident Miklas, Seyß-Inquart mit der Führung des Bundeskanzleramtes zu be⸗ trauen. Angeſichts der von Schuſchnigg in letzter Stunde verſuchten Mobiliſierung marxiſtiſcher Kräfte richtete Seyß⸗Inquart zan die deutſche Regierung die dringende Bitte, ſie(die öſterreichiſche Regierung) in ihrer Aufgabe(„Ruhe und Ordnung wie⸗ derherzuſtellen“) zu unterſtützen und ihr zu helfen, Blutvergießen zu verhindern. Zu dieſem Zweck bittet ſie die deutſche Regie⸗ rung um baldmöglichſte Entſendung deut⸗ ſcher Truppen.“ Sonnabend, 12. März:„Seit heute mor⸗ gen marſchieren über alle Grenzen Deutſch— Oeſterreichs die Soldaten der deutſchen Wehrmacht! Panzertruppen. Infanterie⸗ Diviſionen und die SS.⸗Verbände auf der Erde und die deutſche Luftwaffe im blauen Himmel werden— ſelbſt gerufen von der neuen nationalſozialiſtiſchen Regierung in Wien— der Garant dafür ſein, daß dem öſterreichiſchen Volk nunmehr endlich in kürzeſter Friſt die Möglichkeit geboten wird, durch eine wirkliche Volksabſtimmung ſeine Zukunft und damit ſein Schickſal ſelbſt zu geſtalten. Hinter dieſen Verbänden aber ſteht der Wille und die Entſchloſſenheit der ganzen deutſchen Nation!“ So heißt es in der Proklamation des Führers und Reichs⸗ kanzlers, die am 12. März, 12 Uhr mittags, vom Reichsminiſter Dr. Goebbels über alle deutſchen und öſterreichiſchen Sender ver⸗ leſen wird.— Im Ausland überraſcht die ſchnelle Entwicklung und die reibungsloſe Durchſetzung des Umbruchs in Oeſterreich, doch wird im großen und ganzen anerkannt, daß der Anſchluß unvermeidbar geworden war.— Der Führer hat noch in der Nacht vor der Proklamation die Reichshauptſtadt verlaſſen und Generalfeldmarſchall Göring mit ſeiner Vertretung beauftragt. Er iſt frühmorgens in München eingetroffen und begibt ſich zur marſchierenden Truppe. In Braunau, ſeiner Geburtsſtadt, betritt er öſterreichiſches Gebiet. Ein Orkan des Jubels und der Begeiſterung umtoſt ihn auf der Fahrt durch Oberöſterreich. Die Fahnen wehen, die Glocken läuten. In Linz wird der Führer inmitten einer ihn mit Heil⸗ und Dankrufen umdrängenden Be⸗ völkerung vom Bundeskanzler Seyß⸗In⸗ quart begrüßt. Er erklärt hierbei„in feierlicher Weiſe den Artikel 88 des Frie⸗ densvertrages als unwirkſam“. In ſeiner Antwort an die auf das glücklichſte ge⸗ ſtimmte Menge gibt der Führer ſeiner Freude Ausdruck, daß er ſeine„teure Heimat dem Deutſchen Reiche wiedergeben“ konnte. Er ſchließt mit den Worten:„Sehen Sie in den deutſchen Soldaten, die aus Heute gilt es! Dein„lac dem Föhrer! Bavaria Bilderdienst Kleglieb M —— hk P—’PœœQQ?³ G”ů U G mpꝙꝙꝓV itt KKK K- ,Nl’ẽ¶——ꝰœ xxx VVœAVVQ——Il U Mœο ̃ę.œ...k?.. ‚. allen Gauen des Reiches in dieſen Stunden einmarſchieren, opferbereite und opfer⸗ 87 8 Kämpfer für des ganzen großen eutſchen Volkes Einheit, für des Reiches Macht, für ſeine Größe und für ſeine Herr⸗ lichkeit, jetzt und immerdar.— Reichs⸗ deutſche Truppen haben auch den Brenner erreicht, wo eine kameradſchaftliche Be⸗ grüßung mit den italieniſchen Grenztruppen erfolgt.— Die britiſche und franzöſiſche Regierung legen Verwahrung gegen den angeblich vom Reich auf die Entwicklung in Oeſterreich ausgeübten Zwang ein. Sie wird unter Richtigſtellung falſcher Infor⸗ mationen als unzuläſſig zurückgewieſen. Sonntag, 13. März: Ein in Wien er⸗ laſſenes Bundesverfaſſungsgeſetz erklärt in Artikel 1:„Oeſterreich iſt ein Land des Deutſchen Reiches.“ Ein in Berlin verkün⸗ detes Deutſches Reichsgeſetz enthält in Artikel 1 die Beſtimmung:„Das von der öſterreichiſchen Bundesregierung beſchloſſene Bundesverfaſſungsgeſetz über die Wieder⸗ vereinigung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich vom 13. März 1938 wird hiermit Deutſches Reichsgeſetz!“—„Ein Wunder der Weltgeſchichte, das ſich in 20 Minuten vollzog“— das iſt die Meinung der Welt zu dem Anſchluß, der an dieſem Sonntag Tatſache geworden iſt: Oeſterreich mit dem Reich vereint, zu einem Land des Reiches geworden, Eingliederung des Bundesheeres in die deutſche Wehrmacht und anverzüg⸗ liche Vereidigung auf den Führer, Anord⸗ nung einer freien und geheimen Volksab⸗ ſtimmung über die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Reich für den 10. April, Betrauung des Gauleiters Bürckel(Saar⸗ Deulſches Blul Edeles Blut, du heiße, wunſchgebor'ne Kraft, Du Hoheitsbringer eines unerforſchten Sinns, Du wandelbar zur Menſchlichkeit verfallenes Frühgeſchenk des berreiſen, jungen Lebens; Du Nichts und Alles einer kleinen Menſchenwelt, Du ahnungsvoller Strom zum Ueberwirklichen, Blitzſtrahl du zum Sinne unſerer Beſtimmung, Der nur die auserwählten Ziele zündend trifft; Du Doppeltraum von Gnade und Verächtlichkeit, Du ewige Wahrheit in der Erkennenden Herz Und Seele. Du glühender Rauſch, du ſeltenes Feſt Eines niemals erſterbenden Erdengeſchicks— Sehnſuchtgeborene Kraft, du edeles Blut: Glaube an dich iſt erhöhende Glut, Bekenntnis zu dir iſt beſitzender Mut, Erwartung von dir iſt herrſchendes Gut. Und die Liebe zu dir iſt das edele Blut, Das in Sehnſucht nach dir, das als Flamme und Not, 4 Das als Bruder dich hält und im Freundes⸗ gebot — Wenn im Vollenden rot deine Stimme er⸗ ſchwingt— Aller Welt unverſtandenes Wunder vollbringt: Sich vermiſcht und erblüht in aufglühender Flut Und als Tat erſteht und als das edelſte Blut! Theodor Zenker ————————̃——— brücken) mit der kommiſſariſchen Leitung der NSDAP. in Oeſterreich, Rücktritt des Bundespräſidenten Miklas. Ganz Oeſter⸗ reich iſt in Jubelſtimmung.— Der Führer, noch in Linz, beſucht das Grab ſeiner Eltern im nahegelegenen Leonding.— Der Große Faun e Nat nimmt Kenntnis, daß talien ein Zuſammengehen mit Frankreich ablehnt. Der Führer dankt dem Duce: 9 980 ich werde Ihnen dieſes nie ver⸗ geſſen.“ Montag, 14. März: Der Führer hält einen triumphalen Einzug in Wien. In der ſechſten Abendſtunde dröhnen die Glocken, ganz Wien drängt ſich auf den Straßen und bereitet dem Schöpfer Großdeutſchlands einen beglückten Empfang. In einer kurzen Anſprache erklärt der Führer, daß niemand das Deutſche Reich, wie es heute ſtehe, je⸗ mals mehr werde zerreißen können. Keine Gewalt könne dieſen Schwur brechen, der von allen deutſchen Menſchen von Königs⸗ berg bis Köln, von Hamburg bis Wien gläubig ausgeſprochen werde.— Der Ober⸗ befehlshaber des deutſchen Heeres, General⸗ oberſt von Brauchitſch, erläßt den erſten Tagesbefehl an das bisherige öſterreichiſche Heer. General der Infanterie v. Bock gibt durch Tagesbefehl bekannt, daß ihn der Führer und oberſte Befehlshaber mit der Führung über die geſamte deutſche Wehr⸗ macht innerhalb der öſterreichiſchen Landes⸗ grenze beauftragt habe.— Chamberlain gibt im Unterhaus Kenntnis von der deut⸗ ſchen Zurückweiſung der engliſchen und franzöſiſchen Proteſtnote. Dienstag, 15. März: Im feierlichen Staats⸗ akt nimmt der Führer um 11 Uhr vormit⸗ tags auf der Rampe der Hofburg in Wien aus den Worten Seyß⸗Inquarts den Dank und die Treueerklärung des öſterreichiſchen Volkes entgegen. Dann ſpricht er ſelbſt: „Als Führer und Kanzler der deutſchen Nation melde ich vor der Geſchichte nun⸗ mehr den Eintritt meiner Heimat in das Deutſche Reich.“ Seyß-Inquart wird Reichs⸗ ſtatthalter von Oeſterreich. Um 2 Uhr nach⸗ mittags ehrt Adolf Hitler in der Krypta des äußeren Tores der Hofburg am Ehren⸗ mal der öſterreichiſchen Gefallenen die Helden der Oſtmark aus allen Schlach⸗ ten der Geſchichte. Der Ehrung der Helden folgt eine Parade aller in Wien eingetroffenen Einheiten der deutſchen Wehrmacht und von Teilen des ehemaligen öſterreichiſchen Bundesheeres, die nun mit der deutſchen Wehrmacht vereint ſind. Abends kehrt der Führer mit dem Flug⸗ zeug nach München zurück. Mittwoch, 16. März: In einem einzig⸗ artigen, unvergeßlichen Empfang brandet dem in die Reichshauptſtadt zurückkehren⸗ den Führer der Stolz und die tiefe Dank⸗ barkeit der Berliner Bevölkerung entgegen. In Deutſch⸗Oeſterreich hat unterdeſſen die ſoziale Fürſorge und die Aufbauarbeit mit der der nationalſozialiſtiſchen Bewegung eigenen Schwungkraft begonnen. Dr. R. Dammort — — — . — —— — —— e Alibi? Kriminalrat Dr. Egloff ſah ſehr nach⸗ denklich aus.„Herr Direktor, ein Alibi iſt etwas ſehr Schönes, doch vielleicht haben Sie auch ſchon von Gedächtnislücken ge⸗ hört, die einen ganz Unbeteiligten in argen Verdacht bringen können.“ Direktor Mißbach nickte und wandte den feinen Greiſenkopf zum Fenſter.„Sie kön⸗ nen rechthaben, Herr Doktor, mir ſelbſt geht es ja ſo. Ich bin noch heute von dem grauenvollen Ereignis wie betäubt. Eine Dampferpartie mit meinen Angeſtellten, wir ſitzen in der Gaſtwirtſchaft am See, der arme Berthold iſt mitten unter uns, iſt luſtig, im Garten wird getanzt, es dämmert. Wir haben ihn ſchon vermißt, dachten jedoch, er ſei allein nach Hauſe gefahren. Prokuriſt Berthold war manchmal etwas eigenartig. Heute morgen iſt ſein Pult leer, dann kommt Ihr Anruf.“ „Den Sie hoffentlich geheim hielten, Herr Direktor“, wandte Dr. Egloff ein. „Wie Sie es wünſchten, Herr Doktor“, verſicherte der Direktor eifrig. „Und dennoch kann ich nicht faſſen, daß man Berthold ermordet hat, erwürgt hat.“ Eine Pauſe ſtand zwiſchen den beiden Männern im Privatkontor. „Und jetzt wünſchen Sie wohl von mir ein Alibi?“ lächelte Direktor Mißbach ſchmerzlich. f „Kaum“, erwiderte Dr. Egloff,„aber vielleicht erzählen Sie mir irgendeine Wahrnehmung.“ Direktor Mißbach blickte auf den Schreib⸗ tiſch.„Mein Betrieb iſt nicht groß. Wir machten den traditionellen Sommeraus⸗ flug. Am Tiſch ſaßen unſer Packer Müller, die Stenotypiſtin Krauſe, der Buchhalter Krüger mit ſeiner Braut, der Name iſt mir übrigens entfallen, und Berthold. Wir ſind mit dem Dampfſchiff gefahren, dann die paar Schritte Weg bis zur„Goldenen Höhe“, ſo heißt die Gaſtwirtſchaft, gelaufen.“ „Gut, Herr Direktor“, unterbrach Dr. Eg⸗ loff,„mich intereſſiert vorläufig, was genau um 19 Uhr geſchah.“ „Wie ſoll ich das beantworten“, meinte der Direktor.„Ich weiß offengeſtanden nicht, habe ich dann noch am Tiſch geſeſſen, oder bin ich im Garten geweſen. Es kann auch möglich ſein, daß ich einen kurzen Spaziergang zum Gehölz hinüber machte.“ Der Direktor unterbrach ſich erſchreckt und fuhr dann fort:„In dem man Berthold tot aufgefunden hat.“ Dr. Egloff ſchüttelte langſam den Kopf. „Sie ſehen, Sie könnten alſo kein Alibi bringen. Kann ich den Packer Mäller jetzt vernehmen?“ Ein Klingeldruck des Direktors, und Müller erſchien. Stand groß, vierſchrötig, mit ſchwarzen, etwas tiefliegenden, ſtechen⸗ den Augen im Türrahmen, drehte die Mütze in der Hand und ſah erſt den Direk⸗ tor und dann den Fremden an. „Der Herr hat einige Fragen an Sie, Herr Müller“, meinte Mißbach. „So“, knurrte der Packer. „Schlechte Laune?“ fragte Dr. Egloff langſam,„oder liegt Ihnen der Ausflug von geſtern noch ein wenig in den Gliedern?“ „Nun ja, Montags iſt das ja mal ſo“, meinte der Packer. Egloff überlegte einen Augenblick, dann ſagte er nur die wenigen Porte:„Herr Prokuriſt Berthold——“ Müller blickte unſicher auf.„Was will der Herr Prokuriſt von mir?“ „Sie können ihn wohl nicht leiden?“ fragte Egloff. Müller blickte zu Boden, dann ſchüttelte er den Kopf und ſchwieg. „Der Herr hat ein Recht dazu, Sie zu fragen“, ſagte leiſe der Direktor.„Er iſt von der Kriminalpolizei.“ Jetzt brach Müller aus.„Dem Herrn Berthold kann man ja nie genug arbeiten, das habe ich ſchon oft ſagen wollen. Aber von dem laß ich mich nicht verdächtigen, ich habe nichts getan.“ „Behauptet ja auch niemand, Herr Mül⸗ ler“, unterbrach ihn Dr. Egloff.„Ich will nur von Ihnen wiſſen, wo Sie geſtern abend genau um 19 Uhr waren.“ „Er hat wohl geklatſcht, daß ich ein paar hinter die Binde gegoſſen habe. Was iſt ſchon weiter dabei!“ Egloff blickte den Packer jetzt meſſerſcharf an.„Es iſt Ihnen unbekannt, daß Pro⸗ kuriſt Berthold geſtern abend im Gehölz bei der Gaſtwirtſchaft ermordet aufgefunden wurde?“ „Wa——“ Mehr brachte Müller nicht heraus und ließ die Mütze fallen. „Es iſt gut, Herr Müller“, ſagte Dr. Eg⸗ loff.„Setzen Sie ſich und bleiben Sie hier. — And vielleicht kann ich jetzt Ihren Buch⸗ halter ſprechen, Herr Direktor.“ Buchhalter Krüger trat ein. War ein wenig wohlbeleibt, mittelgroß, hatte ein etwas bleiches Geſicht, in dem blaue Augen beinahe wie längliche Schlitze ſtanden. Er ſah erſt ſeinen Direktor und dann den Fremden an. „Das iſt Dr. Egloff“, ſagte Mißbach.„Er möchte Sie etwas fragen.“ Dr. Egloff ſah Krüger atemzügelang an. „Sie arbeiten mit Prokuriſt Berthold zu⸗ ſammen ſeit wieviel Jahren Pult an Pult?“ „Seit fünf Jahren.“ „Gut, Herr Krüger. Prokuriſt Berthold iſt geſtern abend um 19 Uhr“, ſagte Dr. Egloff betont,„im Gehölz nahe der „Goldenen, Höhe“ ermordet worden. Es liegt nahe, daß ein Angehöriger dieſes Be. triebes der Täter iſt. Ich möchte von Ihnen hören, was Sie geſtern abend genau um 19 Uhr taten.“ Ohne Beſinnen antwortete Krüger: Genau um dieſe Zeit ſtand ich neben Herrn Wilhelm, dem Wirt der„Goldenen Höhe“ Er wird es bezeugen können. Wir ſahen auf den See hinaus und beobachteten, wie der Vergnügungsdampfer„Barbaroſſa“ anlegte.“ „Haben Sie da ſo genau nach der Uhr geſehen, Herr Krüger?“ „Nein, ich kenne den Schiffsfahrplan.“ „Ausgezeichnet, Herr Krüger. Bitte ſetzen Sie ſich neben Herrn Müller.— Jetzt noch die Stenotypiſtin——“ „Krauſe“, ergänzte der Direktor und klingelte. Blond, wuſchelköpfig, ſchlank und jung trat Gerda Krauſe ein. „Fräulein Krauſe?“ fragte Dr. Egloff. Dr. Egloff wies ſein Amtsſchild.„Kri⸗ minalpolizei, Fräulein Krauſe. Sie nahmen geſtern an dem Betriebsausflug zur„Gol⸗ denen Höhe“ teil. Ich möchte von Ihnen genau wiſſen, was Sie geſtern um 19 Uhr taten.“ „Ich——“ Fräulein Krauſe errötete. „Sie können es mir auch ins Ohr ſagen, Fräulein Krauſe.“ „Nicht nötig“, ſchluckte die kleine Blonde. „Ich ſaß nicht am Tiſch. Ich war im Gehölz. Mein Verlobter war heimlich nachge⸗ kommen.“ „Hat Sie jemand geſehen?“ fragte Dr. Egloff eigenartig und fügte ſchnell hinzu:„Sie wiſſen doch, daß um dieſe Zeit Prokuriſt Berthold im Gehölz ermordet wurde.“. „Damit habe ich nichts zu tun“, ver⸗ teidigte Gerda Krauſe ſich.„Ich war bei meinem Verlobten. Die Braut von Herrn Krüger hat es auch geſehen.“ „Wiſſen Sie das ſo genau, Fräulein Krauſe?“ warf Dr. Egloff ein.. „Aber natürlich, ich kenne doch Fräulein Doſt. Sie holt doch oft genug Herrn Krüger vom Geſchäft ab.“ loff und wandte ſich an den Direktor.„Sie ſehen alſo, es war ſchon richtig, was ich vermutete. Alle Angeſtellten können ein⸗ wandfrei ihr Alibi nachweiſen.“ Er drehte ſich zu den anderen herum.„Es iſt gut, Herr Müller und Fräulein Krauſe, Sie können gehen. An Sie, Herr Krüger, hätte ich noch einige Fragen zu richten.“ Die Tür ſchloß ſich hinter der Stenotypiſtin und dem Packer. Dr. Egloff ſah ſeine Fingernägel an.„Alſo, Herr Krüger, Sie ſtanden genau um 19 Uhr neben Herrn Wilhelm, dem Wirt der„Goldenen Höhe“ und ſahen den Dampfer anlegen. Dann iſt es doch ſeltſam, daß Ihre Braut allein ſpazierenging.“ „Vielleicht hat ſie mich geſucht“, er⸗ widerte Krüger.„Ich habe Vertrauen zu meiner Braut.“ l „Soll man auch haben, Herr Krüger. Menſchen mit einer ſo großen Handſchrift, wie Ihr Fräulein Braut, ſind meiſt ver⸗ trauenswürdig. Haben Sie zufällig einen Brief von Ihrer Braut bei ſich, Herr Krüger?“ „Nein.“ Dr. Egloff erhob ſich vom Stuhl.„Ich könnte Sie ja jetzt viſitieren, ich bin über⸗ zeugt, in Ihrer Brieftaſche iſt ein ſolcher Brief. Doch es iſt nicht nötig. Ich beſitze bereits einen Brief von Fräulein Doſt.“ Krüger wollte etwas einwenden. „Jawohl, der in der Taſche des Ermor⸗ deten gefunden wurde Ich kann Ihnen auch dies hier noch zeigen.“ Dr. Egloff holte einen grauen Jackenknopf aus der Taſche und legte ihn auf den Tiſch. „Ein Jackettknopf“, meinte der Direktor, „von einem Sommeranzug.“ „Ganz recht“, ſagte Dr. Egloff betont, „den ich heute morgen aus den verkrampf⸗ ten Fingern des Ermordeten löſte. Es iſt mir leicht, einen meiner Leute zu Ihrer Wirtin zu ſchicken und nachſehen zu laſſen, ob dieſer Knopf an der Jacke Ihres Som⸗ meranzuges fehlt oder erſetzt wurde. Alſo, was taten Sie geſtern um 19 Uhr, Herr Krüger?“ „Ich ſtand neben dem Wirt der„Golde⸗ nen Höhe“ Herr Wilhelm kennt mich, er wird das unter Eid ausſagen können. Wir ſahen den Dampfer anlegen, der dort um 19 Uhr eintrifft.“ Dr. Egloff trat ganz nahe an Krüger heran.„Eintreffen ſoll, Herr Krüger. An Sonntagen mit viel Verkehr haben Damp⸗ fer oft Verſpätung. Eine Rückfrage bei der Reederei wird das aufklären. Die Kapitäne führen Journal. Der Gerichtsarzt hat aber feſtgeſtellt, daß Berthold genau um 19 Uhr den Tod gefunden hat. Wollen Sie nun antworten, Herr Krüger, oder iſt es Ihnen lieber, wenn ich Sie Ihrer Braut gegen⸗ überſtelle?“ Bis dahin hatte Krüger ſich beherrſcht. Dann kam es in abgebrochenen Worten aus ſeinem Mund.„Seit Jahren treibt ſie es mit ihm, und ick habe ſie nie faſſen kön⸗ nen. Seit Jahren hat ſie mit ihm etwas gehabt, und ich habe es nicht glauben wollen, weil ich in ſie vernarrt war. Des⸗ halb iſt ſie auch mitgefahren geſtern, und da bin ich den beiden nach und habe ſie ertappt. Mich hat ſinnloſe Wut gepackt, und dann hatte ich auf einmal meine Finger an ſeiner Kehle un——“ Krüger ſchwieg. 0 Gut, ich glaube Ihnen“, meinte Dr. Eg⸗ Egloff ſah ihn ein wenig mitleidig an. „Folgen Sie mir, Krüger, ich muß meine Pflicht tun.“ Krüger ſtand willenlos da. Als Dr. Eg⸗ loff ſich vom Direktor Mißbach verab⸗ ſchiedet hatte und zur Tür ging, folgte er ihm wie ein Hund. Direktor Mißbach ſah den beiden mit zerquältem Geſicht nach und ſagte immer wieder vor ſich hin:„Und er hatte doch das beſte Alibi!“ Hanns Lerch Ina kennt ſich aus „Wiſſen Sie auch, mein Fräulein, daß wir ſeit zwanzig Minuten ſchon auf falſchen Pfaden ſind? Das ſind doch Feldwege, aber keine Straßen mehr.“ „Wenn Sie auszuſteigen belieben? Bitte. Ich fedenfalls kenne den Weg genau.“ „Das brächten Sie fertig, mich hier ohne weiteres abzuſetzen?“ „Warum nicht? Wenn Sie es wünſchen?“ „O nein, danke ſehr“ Ich habe mich nun einmal Ihrer Führung anvertraut, als ich Sie gebeten habe, mich auf dieſer Fahrt — die Sie für unaufſchiebbar hielten— mitzunehmen, wohin es auch gehen mag.“ Pauſe. Unverwandt ſah Ina über die Kühler⸗ naſe des kleinen Sportzweiſitzers hinweg. Das vpibrierende Lenkrad mußte auf den holprigen Wegen feſt in den Händen ge⸗ halten werden. Zwiſchen den läſſig um⸗ geſchlagenen Stulpen der Wildlederhand⸗ ſchuhe und dem Aermel war das ſchim⸗ mernde Kunſtwerk eines Handgelenkes ſichtbar. Aus dem enganliegenden Pullover ſproß ein kleiner, eigenwilliger Kopf mit einem trotzigen Jungengeſicht hervor. Das naturblonde und im Nacken keck aufgerollte Haar war von einer etwas dunkleren Strähne durchzogen; anders hätte es gar nicht ſein dürfen, gerade dieſes Farben⸗ ſpiel im Haar ſtand ihr ausgezeichnet gut. „Sagen Sie mal, Herr Brandes, was dachten Sie eigentlich ſo bei ſich, als Sie geſtern in der erſten Stunde unſeres Gegenübertretens mich mit einem Heirats⸗ antrag überraſchten? Sie haben, ſcheint mir, Uebung darin, ſolche Anträge zu ver⸗ geben.“ 2 „Und was für eine Antwort wünſchen Sie auf dieſe Frage? Denn wenn ich die Wahrheit ſage, werden Sie mir ebenſo wenig glauben, wie meinem wirklich ernſt⸗ haften Antrag, von dem Sie leider an⸗ nehmen, daß ich Sie damit verhöhnen wollte Leider fehlen mir die geeigneten Mittel, Ihre ſchlechte Meinung über mich zu ändern.“ „Sehe ich denn wirklich aus wie ſo ein dummes Gänschen das auf den Abruf durch die ſagenhafte Geſtalt des großen, reichen Mannes wartet?“ „Wäre das der Fall, dann würde ich meinen wirklich erſten Heiratsantrag noch immer zu vergeben haben.“ Ina warf einen kurzen, ungläubigen Blick nach dem Manne, der neben ihr ſaß. „So“, ſagte ſie.„And da kommen Sie eigens zu dieſem Zwecke von Amerika her⸗ über zu uns, benötigen für Ihre Induſtrie⸗ werke neue Chemikalien meines Labora⸗ toriums und glauben, ſo im Vorbeigehen auch deſſen Inhaberin mitzunehmen in der irrigen Annahme, daß für Geld alles zu haben ſei.“ „Nicht in der Annahme, ſondern in der unfehlbaren Gewißheit, daß Sie die ſelt⸗ ſamſte und bezauberndſte Frau ſind, die mir jemals begegnet iſt.“ „Danke. Ste dürfen ſich ruhig 1 über mich machen; das wird Ihnen ſchon noch vergehen, nur abwarten! Auf jeden all dürften Sie von geſtern auf heute ge⸗ ernt haben, daß Ehekameraden nicht wie Waren gekauft werden können.“ „Vielen. 3 a 1 ich mich zur gegebenen Zeit bedienen werde. 550 ae Falle handelt es ſich jedoch nicht um das Erſtehen einer Ware, die man beliebig und überall bekommen kann, ſondern geſtern handelte es ſich um das einmalige Zuſammentreffen mit einer Frau, von deren Eigenart ich ſofort ge⸗ fangen wurde. Glauben Sie mir, hätte ich eine Möglichkeit geſehen, dieſer Frau unter irgendeinem Vorwand noch einmal zu be⸗ gegnen, ich wäre das Riſiko eines Korbes, den ich nun mit Glanz und Gloria doch empfangen habe, nicht eingegangen.“ Ein mit Ochſen beſpannter Bauernwagen wurde eingeholt und verſperrte den ſchmalen Weg. Ina hob wohlig⸗atmend ihre Naſe in die klare Luft und ſetzte den Fuß auf den Bremshebel, bis der Ochſenkarren genügend Raum freigab, um ein Vorbei⸗ kommen zu ermöglichen. Dem Bauern im langen, blauen Kittel nickte Ina freundlich zu und grüßte ihn, wie einen alten Be⸗ kannten. Der Großinduſtrielle Brandes be⸗ neidete in dieſem Augenblick den Bauern um dieſen freundlichen Gruß. Wo fährt mich das Mädel bloß hin, dachte er, der in den letzten zwei Jahrzehnten keine Ochſengeſpanne und Bauernhäuſer mehr geſehen hatte. „Ingelshauſen“ ſtand auf der Tafel am Ortseingang eines kleinen Neſtes weiß⸗ getünchter Fachwerkhäuſer. Ina fuhr lang⸗ ſam, um den Hühnern und Gänſen ge⸗ nügend Zeit zu geben, ihren geruhſamen Tummelplatz, die Straße, unter Proteſt zu verlaſſen. Ganz unvermittelt lenkte ſie ihren Wagen durch einen hohen Torbogen und hielt auf einem geräumigen Hofe an. Grobſchlächtige Wagen ſtanden da herum, und rechts war ein überdachter Lagerplatz verſchiedener Brennmaterialien. Eine fünfzinkige Kohlen⸗ gabel lehnte achtlos am Schuppen. Vom Brunnentrog her äugte der buntgefiederte Hahn nach dem fremden, weißlackierten Eindringling, der die Ruhe des Hühner⸗ volkes ſo unbotmäßig unterbrach. Der Induſtriekapitän machte ein nicht ſehr kluges Geſicht, und Ina lächelte ver⸗ ſchmitzt dazu. Aus der Türe eines Stallgebäudes, das ſich an das größere Wohnhaus anſchmiegte, kam ein angeſchirrtes Pferd heraus, dann noch eins— und hinterdrein ein älterer, von harter Arbeit gebeugter Mann. „Ina, Mädel, da biſt du ja.“ Der Alte kam freudig auf die Gruppe neben dem Auto zu und ſtreckte Ina ſeine arbeitzerfurchte Hand entgegen. „Darf ich die Herren bekanntmachen? Ein Geſchäftsfreund von Ueberſee, Herr Brandes,— mein Vater.“ Ina hatte ein mehr als verdutztes Ge⸗ ſicht erwartet. Den Gefallen erwies ihr aber Herr Brandes nicht, im Gegenteil: er packte die dargebotene Bauernhand und ſchüttelte ſie kräftig. Von Verwunderung keine Spur. Nun war es an Ina, verwunderte Augen zu machen, denn dieſer Mann fügte ſich mit einer beiſpielloſen Selbſtverſtändlichkeit in die Gepflogenheiten einer ländlichen Fuhr⸗ halterei ein. Als ob er das nie anders ge⸗ wohnt, ſetzte er ſich an den ſauber ge⸗ ſcheuerten Tiſch. Auch mit der Mutter Inas hatte er bald gute Freundſchaft ge⸗ ſchloſſen.— Von dieſem Beſuch hatte ſich Ina eine gegenteilige Wirkung verſprochen. Aber vielleicht war es nur die Artigkeit des welt⸗ gereiſten Mannes, der ſeine wirklichen Ge⸗ fühle verbergen konnte und ſich von keiner Situation verblüffen ließ; deshalb bemerkte ſie am Abend, als ſie wieder nach der Stadt zurückfuhren: „Nun, Herr Brandes? Ich nehme an, daß Sie jetzt anderen Sinnes geworden ſind, denn das dürften Sie wohl jetzt ge⸗ ſehen haben; ich bin alles andere, denn reich. Ein Labor und ein kleiner Wagen ändern nichts an der Tatſache, daß ich und meine Eltern einen harten Kampf zu führen haben.“ „Sie werden ſich wundern. aber es iſt ſo: all das habe ich in keiner Minute anders erwartet, mein Fräulein. Mir iſt der Reichtum auch nicht in die Wiege gelegt worden, ſondern ich ſtamme aus den gleichen, kleinen Verhältniſſen, wie Sie auch. Und wenn Sie es wiſſen wollen: mein Vater lebt noch heute in Deutſchland unter Bedingungen, die für ihn Lebensinhalt bedeuten, von denen er ſich um nichts in der Welt trennen kann— und die denen Ihres Vaters durchaus ähnlich ſind Morgen will ich ihn beſuchen, das auch war der 7 0 Zweck meiner Reiſe nach Deutſch⸗ and.“ „Das freut mich! Aber ſagen Sie Ihrem Herrn Vater nichts von Ihrem leicht⸗ ſinnigen Heiratsantrag.“ „Doch, das werde ich! Und hätte ich es geſtern unterlaſſen, dann würde ich be⸗ ſtimmt es heute tun: Ina, nehmen Sie den Korb von geſtern wieder zurück, bitte.“ Da hielt ſie ihren Wagen an und reichte ihm die Lippen. Heinrich Schweda 3 IE Die 6.5 1 d getr. lich, Pahl Nie bei der. Nuubeſ um kal bon Nd 5 e milien 0 Aten d. abend 0 Stand n ßpielnm der Put Un 7 ni alle des Jung mädel, v n E * Wecken des Jun Nuchm chat m Der i größt — alle, Na Am 10. um feng Feber, das HKeſhiche Ion eee da Dalſch einer 50 Der 6 Der ge Ehen du Udet br ſih l deinen nn, er wen! dieſlung dich! Almen de wich del ee de biueltce kuck e er gg kraft N U dert got neht ber kte lte ut. gen fit t= g ge⸗ ler ge fe et lt⸗ e⸗ et te et 1 . 1 5 . 2 . * 0 N 5 19 5 1 Bekanntmachungen Ortsgruppe ber N. S. D. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungtſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Stenſtſt unden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock Die Fahnengruppe tritt Samstagabend, 6.45 Uhr, mit HJ⸗Spielmannszug an der Parteidienſtſtelle an. 1 Brau 1 Ortsgruppenleiter. Betr.: Die Abholung von kranken, alten und nicht gehfähigen Männern und Frauen am Wahlſonntag, 10. April. „Wie bei den Vorwahlen, werden ſich auch bei der kommenden Wahl wieder die hieſigen Autobeſitzer freiwillig zur Verfügung ſtellen, um kranke, alte und nicht gehfähige Volksge⸗ noſſen zur Wahlurne zu bringen. Durch die NS wurde bereits bei den verſchiedenen Fa⸗ milien deswegen Nachfrage gehalten. Da die Liſten von der NS bereits am Donnerstag⸗ abend abgeliefert wurden, jedoch Perſonen evtl. nicht erfaßt ſind, inzwiſchen auch noch bis zum Wahltag oder am Wahltag ſelbſt erkran⸗ ken, wolle man dieſe Krankmeldungen richten: bis Samstag an Pg. Albert(Ortspol. Beh., Zimmer 11) und am Wahlſonntag an das Wahldienſtbüro in der Schillerſchule links (Tel. Nr. 104— nur am Sonntag). Braun, Ortsgruppenleiter. Kikler Jugend Standortbefehl! Am Samstagabend, 6.30 Uhr, ſteht der Spielmannszug mit der Fahnenabordnung an der Parteidienſtſtelle angetreten. Um 7 Uhr tritt die ganze Gefolgſchaft, ſo⸗ wie alle Mädels des BDM, die Führerſchaft des Jungvolks und die Führerſchaft der Jung⸗ mädel, vor der Goetheſchule(Schulſtr.) an. Am Sonntagfrüh, 7 Uhr, tritt die Gefolg⸗ ſchaft mit dem Spielmannszug zum großen Wecken am Marktplatz an. Die Führerſchaft des Jungvolks nimmt ebenfalls daran teil. Nachmittags 1.30 Uhr tritt die Gefolg⸗ ſchaft mit Spielmannszug und der Fahrer. ſchaft des Jungvolks zum Propagandamar vor der Goetheſchule an. 8 N Ich erwarte, daß alle Angehörigen der Hitlerjugend ihre Pflicht erfüllen. Der Standortführer. * Jungvolk Fähnlein 50 und 53/49 Sonderbefehll Am Samstagmittag um 2.30 Uhr, treten beide Fähnlein zum Dienſt vor der Schiller⸗ ſchule an. Die Fähnleinführer. 4 5 Sämtliche Amtswalter der DAß treten heute Samstag, 9. April, pünktlich um 18.45 Uhr im Dienſtanzug in der Geſchäftsſtelle an. Ich erwarte, daß keiner fehlt! gez. Mögelin, Ortsobmann. A. S. K. K. Motorſturm 21/ M 153 Trupp 1 Viernheim Der Trupp 1 ſteht punkt 19 Uhr geſchloſſen zum Abmarſch na chdem Marktplatz an der Goetheſchule angetreten. Der Führer des Trupp 1 Viernheim. Frauenſchaft 9 d Alle Frauen kommen heute abend zur großen Feierſtunde. Morgen Sonntag geben alle Frauen in dankbarer Freude unſerem Führer ihr ein⸗ ſtimmiges Ja und gehen geſchloſſen um 9 Uhr zur Wahlurne. Jede Frau in ihrem Wahl⸗ lokal. Die Leiterin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 9. April 1938 Anſer Tagesſpruch Der iſt kein Deutſcher mehr, der in der größten Stunde ſeines Volkes fehlt. Für alle, Mann und Frau, gilt nur noch eines: Am 10. April iſt auch der Letzte zur Stelle, um ſeinen Einſatz zu leiſten, ſein Wort zu geben, das einſt mit ehernen Buchſtaben in der Geſchichte eingehen wird: a Das deutſche Jal! * N Verrat am deutlichen Volk begeht, wer nicht zur Tat des Führers ſteht! Deutſche! Der Führer ruft Euch auf zu einer großen Tat! Der Einer Großdeutſchlands! Der Gefreite des Weltkrieges ſtieg aus dem Schützengraben heraus und rettete uns alle! Er führte dich, deutſcher Arbeiter, wieder zu Arbeit und Lohn zurück, zu deiner Frau, Bu deinen Kindern, für die du wieder ſorgen kannſt, er wendete Not, Elend, Entbehrung, Ver⸗ zweiflung von uns ab, 8 dich, deutſcher Bauer, entriß er den Klauen der jüdiſchen Habgier, er ſicherte dir wieder dein Feld, dein Haus, er gab dir durch Geſetze deine Bodenſtändigkeit wieder, deine bäuerliche Ehre, eine ſichere Exiſtenz auf deutſcher Scholle, er gab uns allen wieder den Glauben an unſer Volk, an unſere Kraft, an unſere Ehre, an unſeren Herrgott, er machte uns frei von den Ket⸗ ten des Verſailler Diktates, er ſchuf uns eine ſtarke Wehr⸗ macht, die uns Haus und Hof, Volk und Land ſchützt, er befreite unſere deutſchen Brüder und Schweſtern in der deutſchen Oſtmark, er führte ſie heim ins Reich und erfüllte einen tauſendjährigen Traum der deutſchen Stämmel Wir können dies alles ihm, un⸗ ſerem geliebten Führer, nur dan⸗ ken in der großen Stunde des Schickſals durch ein millionen⸗ faches Ja— Ja— Jal Biernheimer Männer und Frauen. Arbeiter, Bauern. Beamte. Handwerker, Gewerbetreibende! Es iſt die Kundgebung des deutſchen Volkes. Es iſt der Fackelzug für alle Schaffen · den in dem Bekenntnis zu Adolf Hitler. Der Führer ruft Euch alle zur Teil⸗ nahme auf! Zeigt Eure Verbundenheit durch eine gewaltige Teilnahme! Erſcheint in Maſſen! Das ganze Viernheim ſoll es ſein! Schmückt Eure Häuſer feſtlich. Viern⸗ heim muß ein Fahnenmeer ſein! Beleuchtet Eure Fenſter! Grüßt die marſchierenden Kolonnen an den Straßen. Ein großer Tag bricht an! Deutſches Volk von Viernheim: Zeige Dich würdig Deines Führers! Wann wird gewählt? Nur noch wenige Stunden trennen uns von dem großen Tag und es iſt wichtig, daß wir alles wiſſen, was bis zur Wahl und am Wahltag ſelbſt vorgeht. Während in früheren Jahren die Wahl von 9—18 Uhr vor ſich ging, wird bei der morgigen Wahl ſchon von 8—17 Uhr gewählt. Das iſt die feſtgeſetzte Wahlzeit. Aber unſere Wähler ſind ſchon in den Morgenſtunden bereit, keiner wird der letzte ſein wollen; bis 12 Uhr mittags wird Viernheim in der Hauptſache gewählt haben. Jedenfalls lautet die Parole: Ob Mann oder Frau, alles hat bis 12 Uhr dankerfüllt dem Führer ſein„Ja“ gegeben. R Am 10. April Dein Ja dem Führer! & Kundgebung und Fackelzug am Samstag. Tag des Großbeutjchen Aeiches“ Zu einer gewaltigen Feierſtunde wird ſich an dieſemſ Samstag, 9. April, das ſchaffende Viernheim aus Anlaß des National-Feiertages zuſammenfinden und ihren Führer Adolf Hitler in ſeiner Schlußanſprache aus Wien in der großen Gemein⸗ ſchaft aller Deutſchen hören. Männer und Frauen, Jugend von Viernheim! Erſcheint in Maſſen auf dem Rathausplatz, beteiligt Euch alle an dem Fackelzug, ſchmückt Eure Häuſer von unten bis oben in den Farben des Dritten Reiches, ziert Eure Fenſter und verſeht Eure Fenſterbänke uſw. mit roten Lämpchen! Ganz Viernheim ſoll an dieſem welthiſtoriſchen Vorabend des Großdeutſchen Reiches ein Lichtermeer ſein und uns nochmals alle an unſere Pflicht ermahnen: für ein bedingungsloſes„Ja“ für Führer, Volk und Vaterlandl Heil Hitler! Feierjolge: 19.00 Uhr: Antreten der Partei, Formationen, Gliederungen, angeſchl. Verbände und Vereine an ihren Stellplätzen und Marſch nach dem Marktplatz.— Fahnen⸗ gruppe und HI-Spielmannszug um 6.45 Uhr an der Parteidienſtſtelle 19.15 Uhr: Aufſtellung auf dem Marktplatz— Spitze am„Fürſt Alexander“ 19.30 Uhr: Abmarſch zum Rathausplatz durch die Adolf Hitlerſtraße Marſchordnung: Marſchblock 1: HJ⸗ Spielmannszug, Fahnengruppe, HJ, BDM, Su, Parteigenoſſen; Marſchblock 2: b Feuerwehrkapelle, DaF, NS OV, NS⸗Bauernſchaft, NSS B, RD, RB, RꝰD⸗Kinderreichen; Marſchblock 3: Feuerwehr⸗Spielmannszug, Feuerwehr, NS-⸗Reichskriegerbund(Kyffhäuſer), Geſangvereine, RfL-Turn⸗ und Sportvereine, übrige Bevölkerung, SS. Das Rote Kreuz führt die Zugbegleitung durch. Braun, Ortsgruppenleiter. SKK, Pol. Leiter und die Ab 19.40 Uhr: Feierftunde auf dem Aathausplatz: 1. Feierliche Flaggenhiſſung; 2. Eröffnungsmarſch der Feuerwehrkapelle; 3. Maſſen⸗ chor der Viernheimer Geſangvereine; 4. Muſikſtück; 5. Gemeinſames Lied„Siehſt du im Oſten das Morgenrot“. Anſchließend: Rede des Führers aus Wien und abſchließend gemeinſames Lied: „Wir treten zum Beten vor Gott, den Gerechten“; Entbietung des Führergrußes und Singen der deutſchen Lieder. Hiernach: Fackelzug Aufſtellung: Marſchblock 1 durch die Schulſtraße bis zur Saarſtraße, Marſchblock 2 ſchließt ſich an, und Marſchblock 3 hinter Marſchblock 2 von der Bürſtädterſtraße aus. Marſchordnung genau wie oben. Marſchſtraßen: Schul⸗, Saar⸗, Weinheimer⸗, Mannheimerſtraße zum Tivoli, Adolf Hitler⸗, Jahn⸗, Neuhäuſer⸗, Moltke⸗, Bismarck⸗, Lampertheimer⸗, Bürſtädter⸗ Ludwig⸗, Lorſcher⸗ und Adolf Hitlerſtraße zum Rathausplatz. Stärkemeldung: Sofort bei Aufſtellung um 19.30 Uhr auf dem Marktplatz iſt dem Organiſationsleiter Pg. Engel(Stand vor dem„Fürſt Alexander“) die Stärkemeldung durch die Führer der Formationen uſw. ſowie Vereinsvorſitzende zu machen(wegen Abgabe der Fackeln). Wegen der beſchränkten Anzahl der Fackeln wollen ſich die Vereine und die Bevöl⸗ kerung noch mit Lampions verſehen. DDr Bunte Tageschronik Im Fabrikſchlot verunglückt Offenbach a. M. Bei Erneuerungsarbeiten an einem Fabrikſchlot in der Bernardſtraße fiel ein Schornſteinbauer in den Schacht, blieb aber zum Glück an den Steigeiſen der Innenwand hängen. Ein Arbeitskamerad verſuchte vergeb⸗ lich, ibn zu befreien, da die Abgaſe ihn betäubt hatten. Die Feuerwehr konnte ihn ſchließlich berausbolen. Der Verunglückte und ſein Ka⸗ merad mußten ins Krankenhaus gebracht wer⸗ den. Nach und nach 40 Zentner Hafer geſtohlen Büdingen. Eine unangenehme Entdeckung machte dieſer Tage ein Bauer in Geiß⸗Nidda. Als er in ſeiner zweiten leerſtehenden Hofreite ſeinen Hafervorrat anbrechen wollte, mußte er 3 daß bis auf zwei Zentner, die ſäu⸗ berlich in einer Ecke zuſammengekehrt waren, vierzig Zentner Hafer von Die⸗ ben entwendet waren. Die Diebſtähle müſſen nach und nach ausgeführt worden ſein, ſodaß niemand im Dorfe Verdacht ſchöpfte. a Windhoſe deckt ein Gehöft ab Friedberg. Ueber dem Dorf Bönſtadt entwickelte ſich eine heftige Windhoſe, die in dem Gehöft eines Bauern ein Stall⸗ dach abdeckte. In ſeinem Keller ertrunken Limburg. Einen merkwürdigen Tod erlitt der Land⸗ und Gaſtwirt Heinrich Dan⸗ kof in Mensfelden, der im alten Mensfelder Zollhaus an der Straße Limburg—Kirberg— Wiesbaden eine Wirtſchaft und Brennerei be⸗ trieb. Unter dem Anweſen befinden ſich zwei weit auseinanderliegende Keller, die durch einen langen Gang verbunden ſind. Der Scheunenkeller ſteht ſtändig voll Waſſer. Hierin fand Dankof den Tod. Seine Angehörigen fanden ihn als Leiche vor. Auto fährt in eine Schafherde Neuwied. Auf der Hermann-Göring-Brücke fuhr aus bisher noch ungeklärter Urſache ein Perſonenkraftwagen aus dem We⸗ ſterwald in eine Schafherde, die über die Brücke getrieben wurde; dabei wurden der Schäfer und mehrere ſeiner Tiere von dem Auto erfaßt. Der Schäfer mußte mit ſchweren Körperverletzungen ins Krankenbaus gebracht werden. Zwiſchen die Puffer geraten Altenkirchen. Auf dem Bahnhof Bindweide der Kreisbahn: Scheuerfeld— Nauroth über⸗ ſchritt beim Rangieren der 43jährige Zugfüh⸗ rer Leo Söhngen aus Nauroth die Bahn⸗ gleiſe, um Eiſenbahnwagen anzukoppeln. Er geriet dabei zwiſchen zwei Puffer und wurde ſo ſchwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Gerichtszeitung Ein harknäckiger Liebhaber ſw. Mainz. Der 27 Jahre alte Gg. Fr. Gottwalts iſt ſeit 5 Jahren in Köppern verheiratet und arbeitete für eine Kölner Großfirma. Obwohl ſeiner Ehe zwei Kinder entſproſſen, war ſie nicht glücklich, weil G. ſeine Frau im Verdacht der Untreue hatte. 1936 fing der Ehemann ein Verhältnis mit einem Mädchen aus Köppern an und ließ g 5 r 3 4 ſeine Familie im Stich. Das Mäd⸗ chen, das nichts von ſeiner Ehe wußte, folgte ihm auf ſeinen verſchiedenen Reiſen. Als ſie nach Mainz kamen, erfuhr ſie davon und wollte ſich von ihm trennen. Er behauptete, in Scheidung zu leben, wenn ſie ihn nicht nehme, tue er ſich ein Leid an und„nehme ſie mit“. Anfangs dieſes Jahres führte er ſie bis Mit⸗ ternacht ſpazieren. Als ſie ihm den Entſchluß, ihn endgültig zu verlaſſen, mitteilte, würgte er ſie und verletzte ſie am Hals mehrmals mit einer Rasierklinge, bis ein Rad⸗ fahrer ſie auf ihre Hilferufe befreite. Zur Be⸗ ſinnung gekommen, bat der Rabiate das Mäd—⸗ chen um Verzeihung, verfolgte ſie aber Tags darauf von neuem. Schließlich wurde er auf Veranlaſſung ihres Vaters in Ronneberg feſt— genommen. Während der Haft ſcheint er end⸗ lich zur Beſinnung gekommen zu ſein und verſicherte vor dem Schwurgericht Mainz., er werde zu ſeiner Familie zurückkehren. Er wurde wegen gefährlicher Körperverletzung un— ter Anrechnung von 2 Monaten Haft zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Juchlhaus für eine hochſlaplerin Aſchaffenburg. Vor der Großen Strafkam-⸗ mer hatte ſich in der Perſon der 42 jährigen geſchiedenen Emma Seeeboth eine geriſſene Hochſtaplerin zu verantworten. Sie iſt bereits 19mal vorbeſtraft, darunter mit ſchweren Zuchthausſtrafen. Sie mietete ſich in großen Hotels ein, blieb die Zechen ſchuldig und ver- übte auch ſonſt größere Schwindeleien, über— redete unter falſchen Namen und unter Vor⸗ ſpiegelung falſcher Tatſachen mehrere Perſo— nen zur Hergabe von Darlehen bzw. Waren. Unter ihren Opfern befinden ſich auch minder⸗ bemittelte Volksgenoſſen. Das Urteil lautete für die Hochſtaplerin, die auch das Untermain⸗ gebiet mehrfach heimgeſucht hatte, auf drei Jahre Zuchthaus und fünf Fahre Ehr⸗ verluſt, ferner auf 500 Mark Geldſtrafe, er⸗ ſatzweiſe weitere 25 Tage Gefängnis. Sechs Monate Unterſuchungshaft wurden in Anrech⸗ nung gebracht. Aus dem Gefängnis— in das Gefängnis Frankfurt a. M. Am 2. März war der 31⸗ jährige Ludwig P. nach Verbüßung einer län⸗ geren Freiheitsſtrafe aus dem Gefängnis ent⸗ laſſen worden;: am 8. März kam er ſchon wie⸗ der in Haft, weil er ſ ein Damenfahr⸗ rad geſtohlen hatte. P. kam vor den Einzelrichter und gab an, daß er von ſeiner Frau und deren Liebhaber„fertiggemacht“ Volksabſtimmung und Großdeutſcher Reichstag Stimmzettel Biſt Du mit der am 13. Marz 1938 vollzogenen Wiedervereinigung Oſterreichs mit dem Deutſchen Reich einverſtanden und ſtimmſt Du fuͤr die Liſte unſeres Fuͤhrers Adolf Hitler? worden ſei. Er habe, als er ſeine Frau auf⸗ ſuchte, ſie mit einem Mann zuſammengefunden und ſei von ihnen gedrängt worden, ein Rad ziu ſtehlen, weil das des Nebenbuhlers defekt war. Man habe ihm ſo zugeſetzt, daß er den Diebſtahl auch tatſächlich ausführte. Gegen den ſchon ſiebenmal vorbeſtraften Angeklagten beantragte der Amtsanwalt 15 Monate Zucht⸗ haus; das Gericht beließ es bei einer Gefäng⸗ nisſtrafe von 6 Monaten, da ſich die An⸗ gaben des Angeklagten, der anſcheinend das Opfer eines gegen ihn geſchmfedeten Kom⸗ plotts geworden ſei, nicht widerlegen ließen. Ueberführter Zechpreller Frankfurt a. M. In einem hieſigen Hotel logierte ſich Ende Oktober v. Is. ein Fremder ein, der nach einigen Tagen verſchwand, ohne ſeine Zeche bezahlt zu haben. Als der Tochter des Hotelbeſitzers bei der Polizei die Bilder der Zechpreller vorgelegt wurden, erkannte ſie in der Photographie des 46jährigen Wilhelm Karl O. den Mann wieder, der ſich auf dem Fremdenzettel als Paul Krüger eingetragen hatte. O. befand ſich zuletzt in Stettin in Un⸗ terſuchungshaft und beſtritt zunächſt die Tat. Aus der Haft ſchrieb er aber einen Brief, in dem er ſeine Schuld halb und halb zugab und auch erkennen ließ, daß er ſchon Hotelbetrſige⸗ reien begangen hat. Auf Grund der Ausſage der Wirtstochter und des Briefinhalts verur⸗ teilte der Einzelrichter den Angeklagten, der zum Termin, aber nicht erſchienen war, wegen Rückfallbetruges zu vier Monaten Ge⸗ fängnis. Es wurde Haftbebefehl gegen den Angeklagten erlaſſen. Auch ein Jubiläum: die 50. Strafe! Frankfurt a. M. Der 60jährige Hans Zeitz hat ein Vorſtrafenregiſter, das bereits 49 Num⸗ mern aufweiſt. Jetzt hatte er ſich wieder vor Gericht zu verantworten und zwar wegen Rückfallbetrugs, weil er einen Mann um einen Badeofen geprellt hate. Der Ange klagte, der nunmehr ſeine 50. Strafe be⸗ kam, muß ein Jahr ins Zuchthaus, Eine Varnung für Verſicherle Prämien rechtzeitig bezahlen! Das Reichsgericht hat in einer Entſcheidung (VII 151/37) ausgeführt. daß es gegen Treu und Glauben verſtoße, und deshalb eine un⸗ zuläſſige Rechtsausübung bedeute. wenn der mit der Beitragszahlung in Verzug befindliche und über die Folgen unterrichtete Haftpflicht- verſicherungsnehmer erſt in Kenntnis eines Schadenfalles den rückſtändigen Beitrag ein— zahlt und ſo einer Geltendmachung von Scha⸗ denerſatzanſprüchen des Verletzten zuvorzukom⸗ men trachtet. Unter ſolchen Umſtänden könne er keinen Verſicherungsſchutz mehr verlangen. In einem Kommentar des Reichsjuſtiz⸗ miniſteriums in der„Deutſchen Juſtiz“ wird betont, daß dieſe Entſcheidung für manche Verſicherungsnehmer eine ernſte Warnung be— deute, denn nach ihr habe die Zahlung im Falle des Verzugs keinen Zweck mehr, wenn der Schaden, nicht aber bereits der Verſiche⸗ rungsfall eingetreten und zur Kenntnis des Verſicherungsnehmers gelangt ſei. Die Ent ſcheidung bedeutete zugleich eine Mahnung für den Verſicherungsnehmer, die fälligen Prä—⸗ mien pünktlich zu zahlen. Die Entſcheidung werde ſinngemäß auch in der Krankenverſiche⸗ rung zu gelten haben. Auch hier habe ſich der Mißſtand herausgebildet, daß die Prämien öfter erſt nach Eintritt der Krankheit von dem ſäumigen Verſicherungsnehmer gezahlt werden. Da die Krankheit allein nicht Verſicherungs⸗ fall ſei, vielmehr ſoweit Aufwendungen zu er⸗ ſetzen ſind, die Behandlung hinzukommen müſſe, ſei das Problem das gleiche. Auch bei der Krankenverſicherung würde nach der Ent⸗ ſcheidung des Reichsgerichts die Zahlung der Prämie im entſprechenden Falle zwecklos ge⸗ weſen ſein. Dabei wäre es nicht auf den Ein⸗ tritt der Krankheit allein, ſondern auf die Kenntnis des Verſicherungsnehmers abzuſtel⸗ len, ein Umſtand, der in der Krankenverſiche— rung, wo Verſicherter und Verſicherungsneh⸗ mer häufig nicht die gleichen Perſonen ſeien, von weſentlicher Bedeutung ſei. Frankreich von der zigarette erobert Jährlich werden 100 Millionen Pfund Tabak zu Aſche geraucht Der Siegeszug der Zigarette Der franzöſiſche Finanzminiſter hat in einer Statiſtik den zähen Kampf zwiſchen Zigarren, Zigaretten, Schnupf⸗ und Kautabak in Frank- reich bekanntgegeben. Seit jenem denkwürdigen Tage, da nach le— gendariſchen Berichten ein ägyptiſcher Soldat im Jahre 1832 bei einem Feldzug gegen die Türken den epochemachenden Einfall hatte, eine leere Patronenhülſe aus chineſiſchem Papier mit Tabak zu füllen und damit die erſte ſelbſtgefertigte Zigarette der Welt anſtelle der auf den Kriegstransporten entzwei⸗ gegangenen Pfeife zu rauchen, hat ſich zwiſchen den Erzeugniſſen des Tabaks ein edler Wett⸗ ſtreit entwickelt. Kennzeichnend für den Kon- kurrenzkampf zwiſchen Pfeifen, Schnupf⸗ Kautabak, Zigarren und Zigaretten in den letz⸗ ten 106 Jahren iſt der Siegeszug der Zigarette. Die jüngſte Statiſtik des fran⸗ zöſiſchen Finanzminiſteriums, ein glänzendes Zeugnis für die Raucherleidenſchaft der Pari⸗ ſer, gibt dafür neue ſchlüſſige Beweiſe. Mehr als 100 Millionen Pfund edelſten Tabak rauchen die Franzoſen jährlich zu Aſche. Allein die Zigarette iſt ſechs mal im Kurſe der Beliebtheit ſeit dem letzten Berichtsjahr vor dem Weltkriege 1913 geſtiegen. Der Schnupftabak dagegen, dieſe herrliche Einrichtung zur Anregung des menſchlichen Niesreizes, die erlöſende Wohltat für die Kalifen von Bagdad wie für die Bour— bonenkönige des Rokokozeitalters, hat einen wahren Kursſturz erlebt. 1913 ſchnupften die Franzoſen 9 Millionen Pfund dieſes„Erxlö— ſungspulvers“. Ein Vierteljahrhundert ſpäter ſchnupften ſie nur noch ein Drittel ſoviel, ver⸗ brauchten nur 3 Millionen Pfund. Wie nicht anders zu erwarten, führt im Ta⸗ bak⸗ und Zigarettenverbrauch die Hauptſtadt Paris vor allen provinzialen Departements. Der Finanzminiſter hat dem Ehrgeiz der Pari⸗ ſer Lokalpatrioten ſogar die Schmeichelei er— wieſen, genau in Zahlen auszudrücken, wieviel beſſer die Leute auf den Boulevards und in den Pariſer Cafés mit dem edlen Kraut um⸗ zugehen verſtehen, wieviel mehr ſie es ſchätzen als die Provinz. Allein 20 Proz. des geſamten Tabakverbrauches ver⸗ rauchen die Einwohner der franzö⸗ ſiſchen Hauptſtadt. Wer iſt für den Sie⸗ geslauf der Zigarette in erſter Linie verant- wortlich, ſo fragt man ſich. Auch hierauf weiſt der Finanzminiſter in einem kurzen Kommen— tar hin und gibt damit der holden Weib⸗ lichkeit von Paris die gebührende Aner- kennung. Ohne die Zigarettenleidenſchaft der Frauen wären Zigarren und Pfeifen ſicher längſt nicht ſo bei ihren Anteilen am Tabak⸗ verbrauch ins Hintertreffen geraten. Die Frauen haben nicht zuletzt dazu beigetragen, der Zigarette den er⸗ ſten Platz zu erobern. Heute können ſich nur wenige vorſtellen, daß die Zigarette einſtmals außerordentliche Schwie⸗ rigkeiten zu überwinden hatte, um überhaupt nur einigermaßen gleichberechtigt neben den anderen Rauchmitteln aufzutreten. Die an Zi⸗ garren gewohnte Menſchheit konnte ſich nur ſchwer daran gewöhnen, den Tabak in der ver⸗ glimmenden Papierhülle zu genießen. Um dem Unbehagen der Zigarrenfanatiker entgegenzu⸗ kommen, verſuchte man in den Kinderjahren der Zigarette, in manchen Ländern die Raucher zu„betrügen“ und wickelte um die Zigaretten⸗ papierhülle ein Tabakblatt. Gewinnſüchtige Fabrikanten benutzten den Deckmantel des Ta⸗ bakblattes und verbargen darunter minderwer— tiges Zigarettenpapier. So verſchwand die Neuerung bald wieder vom Markt. Entſpre⸗ chend der Erfindung der Zigarette im Orient kam die Zigarette über Aegypten, die Türkei, Südrußland und Griechenland über den Bal⸗ kan nach Mittel- und Weſteuropa, alſo in die Gebiete, die ihr zweite Heimat werden ſollten. Eine Tatſache die Frankreichs Finanzminiſter jetzt erneut beſtätigt. Cie hören im Rundfunk.. Reichsſendungen zum 10. April 1938: 5 6.00 Aus Wien: Blasmusik. Es ſpielt die 195 5 mentsmuſik des Wiener Infanterie-Regiments e 5 und Deutſchmeiſter Nr 4. 7.00 Aus München: O 0. konzert. 7.30 Aus Salzburg: Wolfgang Amadeus 1 0 zart: Krönungsmeſſe. Für Soli, Chor, Oorcheſter es Orgel. KV. 317 Ave verum, Motette für Chor, 185 cheſter und Orgel. KV. 618. Mitwirkende: u. a, der Salzburger Domchor; Profeſſor Karl Grotz, e feſſor Franz Sauer, Orgel. 8.15 Aus Fönigaterg⸗ Heitere Muſik am Sonntag⸗Morgen. 9.00 Den 0 lands Jugend ſingt und ſpielt. Es ſingt die. 5 funkſpielſchar Berlin der Hitlerjugend. 9.45 Aus Kö n: „Nun eilt herbei, Witz, heitre Laune“, Heiteres Aus deutſchen Opern. 11.00 Aus Stuttgart:„Das Lied der Heimat“ 13.00 Aus Wien:.. Muſik großer Meiſter“. Es ſpielen die Wiener Phil⸗ harmoniker unter Leitung don Hans Knapperts⸗ buſch u. a. 15.00 Aus Wien:„Am laufenden Band“, Bunte Muſik. Dazwiſchen Berichte vom Abſtimmungs⸗ tag. 18.00 Vom Deutſchlandſender: Großes Unzer⸗ baltungskonzert. 22.00 Aus Wien: Nachrichten. 22.15 Aus Wien: Unterhaltungskonzert. Dazwiſchen: Be⸗ kanntgabe von den Abſtimmungsergebniſſen. 24.00 bis 3.00 Aus Berlin: Unterhaltungsmuſik. 3.00 Aus Wien: Wien ſpielt für das Reich. Bekanntgabe der letzten Wahlergebniſſe. Montag, den 11. April 1938: Reichsſender Stuttgart 3.00—6.00 Aus Wien: Wien ſpielt für das Reich. Dazwiſchen: Bekanntgabe der letzten Wahlergebniſſe. 6.00 Aus Frankfurt: Frühkonzert. 8.30 Aus Stntt⸗ gart: Morgenmuſik.(Induſtrie⸗Schallplatten und Eigenaufnahmen des Deutſchen Rundfunks.) 11.30 Volksmuſik. 12.00 Aus Stuttgart: Das Montag⸗Mit⸗ tag⸗Konzert aus Stuttgart. 14.00 Eine Stund ſchön und bunt!(Induſtrie⸗Schallplatten und Eigenaufnah⸗ men des Deutſchen Rundfunks.) 16.00 Muſik am Nach⸗ mittag. 18.00 aus Mannheim: Die Fiedel geſchultert, den Brummbaß geſtimmt!. 18.30 Griff ins Heute. 19.15 Stuttgart ſpielt auf! Heitere Feierabendmuſik. 21.00„La grotta azzurra“(Die blaue Grotte). 22.00 Nachrichſen. 22.30 Max Reger. Schlichte Weiſe op. 76. 22.45 Nachtmuſik. 24.00 Nachtkonzert. Joldalen, Holdalen . London, im April J. H. Humphres, ein biederer Kanonier, dient zur Zeit in Woolwich bei London, Seit 1930 iſt er königlich⸗britiſcher Soldat. Plötzlich aber hat er Sehnſucht nach Vater und Mutter, aber er vermag nicht eine einzige Spur zu fin⸗ den, die ihn zu ſeinen Eltern führen könnte. Das einzige, was er weiß iſt, daß auch ſein Vater bei der Artillerie gedient hat. Aber ſo wenig weiß er von ihm, daß eér ihn nicht ken⸗ nen würde, wenn er dem alten Mann plötzlich auf der Straße begegnen würde. Seine einzige Erinnerung iſt die, daß er als Kind bei ſeinem Vater in Schottland lebte, auf Fort William Inverneß. Als man ſeinen Vater nach Indien berief, ſteckte man den Jungen in eine Kolo⸗ nialſchule in Bengalien. Dort ließ man ihn, als der Vater nach Aden ausrücken mußte. Das ſind aber auch die einzigen Kenntniſſe des Sohnes, deſſen Eltern nicht gefunden werden können. Die Nachforſchung iſt um ſo ſchwieri⸗ ger, als der Kanonier Humphres keine Ge⸗ burtszeugniſſe hat und nicht einmal anzuge⸗ ben vermag, ob er in Indien oder in England eboren iſt. Vater und Sohn als Soldaten iſt für britiſche Verhältniſſe keine Seltenheit, auch wenn es ſich nicht um Offiziere handelt. Aber daß ein alter Soldat, der doch irgendwo in den Liſten ſein muß, nicht gefunden werden kann, dürfte kaum zu den Alltäglichkeiten gehören. Die dame mit dem Muff Epſom, im April Seit Jahren ſchon liebte es Frau Toiler aus dem kleinen Städtchen Weybridge in der Graf⸗ ſchaft Surrey, ihre Einkäufe an Büchern und Schreibwaren in ein und demſelben Geſchäft zu machen. Sie wurde aufmerkſam und gut von Miß Hambell bedient. So gut bedient, daß die Verkäuferin regelmäßig an den Feſttagen kleine Geſchenke von der alten Dame entgegennehmen mußte. Denn Frau Toiler war nicht nur lie⸗ benswürdig und vornehm, ſondern trug Dank⸗ barkeit in ihrem Herzen. Im ganzen Städtchen war ſie bekannt, als„die Dame mit dem Muff“, denn man ſah ſie niemals anders als in einem ſchwarzen Kleide mit dem Witwenſchleier und einem wundervollen Muff, edlem Pelzwerk. Plötzlich kam die alte Dame nicht mehr zu Miß Hambell, kaufte weder Bücher, noch ſonſtige Dinge, ſondern mußte ſich krank zu Bett legen und ſtarb. Von der ganzen Stadt wurde ſie be⸗ trauert; ihr Begräbnis war ein ungewöhnlich großes und feierliches. Dann bediente Miß Hambell mit derſelben Liebenswürdigkeit die andern Kunden des Ladens und Frau Toiler war, wie das ſo im Leben geht, bald vergeſſen. Aber eines Tages meldete ſie ſich doch wieder bei Miß Hambell, zwar nicht perſönlich, jedoch in ſehr zuvorkommender Form. Die Verſtorbene hatte die Verkäuferin in ihrem Teſtament reich bedacht. Der Notar überſandte ihr die nette Summe von hundert Pfund als Belohnung für Aufmerkſamkeit und Freundlichkeit. Dienſt am Kunden hat ſich alſo auch in diefer Weiſe beſtens gelohnt. 1 g 30 ſind die Frauen g Brighton, im April Das Gericht der Grafſchaft Suſſex in Lewes hat ſich in der letzten Zeit viel mit Klagen der Bigamie beſchäftigen müſſen. Jetzt ſtand Albert Eduard Kiet wegen dieſes Vergehens bzw. Ver⸗ brechens vor den Aſſiſen. Seine— übrigens dritte— Frau, jetzt wieder Miß Effie Agnes Marlow, wurde vom Richter befragt, ob ſie die Beſtrafung ihres Mannes, der nicht mehr ihr Gatte iſt, wünſche. Sie flüſterte zwar ziemlich leiſe, aber der Richter vernahm doch ein deut⸗ liches:„Ich wünſche es!“ Daraufhin fiel die Strafe etwas höher aus, als Miß Marlow es gedacht hat. Mr. Kiet iſt nämlich ſonſt ein bra⸗ ver und ehrlicher Mann der ſeinen ganzen Ver⸗ dienſt pünktlich ſeiner Ehefrau abgegeben hatte und für ſich ſelbſt nie etwas verlangte. Als man ihn zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilte brach Miß Marlow urplötzlich in Tränen aus und rief in den Saal:„Das habe ich nicht ge⸗ wollt und gewußt. Eduard war ein ſo guter Junge und immer rechtſchaffen!“ Die Reue der guten Effie Agnes kam allerdings zu ſpät. Es bleibt bei den ſechs Monaten Gefä E f lden ſechs ingnis. Außer⸗ dem hat ſie einen Mann verloren. g b „Heitere Muſik großer I eee des hen hundes z. 5 Nat Rich Kan; Viede Nl zu Hereit hü es, dem f ſchen ihn — „ ee eee eee eee 2 80 laß der! und froh landes ü der beſte lichtet u des deut Die Vollsger Molf 9 Million träger! an der 1 Etinme dmtilb Anti in den der Boh Hinde g ſcuzhun Ales Kein Wa der Wah 6 für Mbſtinm Gs be lind, ſe zialſtiſh Es de a 0 N 1 Ja Hate drr di buch u ſclang Rſanten ibmnah bor. 64 8 af ie pr Mulan Aber 0 Jchren bunden ibettof zug d ag, ernten don 50 0. Iahte 1 n April Karoniet, d 85¹¹ do Selk nung für t aft Deuljche Männer u 0 Aus bem Volk gekommen, im Volk geblieben, bas iſt Adolf Sitler nöd Frauen, deutjche Jugend- leben zu hem Erretter Deutſchlanbs und Aufruj des Herrn Präſidenten des Reichsluftſchutz⸗ bundes zur Volksabſtimmung und Reichstags⸗ wahl am 10. April 1938 Dienſtſtellen, Amtsträger, Mitglieder des Reichsluftſchutzbundes! Kameraden! Wieder iſt das deutſche Volk aufgerufen, der Welt zu zeigen, daß es geſchloſſen und einſatz⸗ bereit hinter ſeinem Führer ſteht. Wieder gilt es, dem Führer zu bekunden, daß alle Deut⸗ ſchen ihm auf ſeinem Wege folgen. Der An⸗ laß der Volksabſtimmung iſt wohl der ſtolzeſte und froheſte in der Geſchichte unſeres Vater⸗ landes überhaupt. Den 1000⸗jährigen Traum der beſten Deutſchen hat der Führer zur Wirk⸗ lichkeit werden laſſen: Oeſterreich'iſt ein Land des deutſchen Reiches! Die Wahlberechtigten aus 75 Millionen Volksgenoſſen bekennen ſich am 10. April zu Adolf Hitler und ſeinem Werk. Von den 12 Millionen Mitgliedern und 600 000 Amts⸗ trägern des Reichsluftſchutzbundes wird keiner an der Wahlurne fehlen, wird jeder ſeine Stimme für den Führer geben. Darüber hinaus werden Dienſtſtellen, Amtsträger und Mitglieder aufgefordert, ſich in den Dienſt der Wahlvorbereitungen und der Wahlpropaganda zu ſtellen. Wo hilfreiche Hände gebraucht werden, iſt der Reichsluft⸗ ſchutzbund zur Stelle. Alle Luftſchutzhauswarte tragen Sorge, daß kein Wahlberechtigter ſeines Aufſichtsbereichs der Wahlurne fernbleibt. Heilige Pflicht muß es für jeden ſein, auch ſein Teil zu dieſer Abſtimmung beizutragen. Es lebe das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land, 22 Wehrmacht und die Nationalſo⸗ zialiſtiſche Arbeiterpartei! Es lebe der Führer! Der Präſident des Reichsluftſchutzbundes von Roques, Generalleutnant. DDD be Bauer, vergiß dies nicht! In den Jahren 1930—32 wurden in Deutſchland 462 485 ha landwirtſchaftliche Fläche zwangsverſteigert. Mindeſtens 60 0% der Höfe zehrte in den Jahren vor dem Um⸗ bruch von der Subſtanz. Die Zinslaſt ver⸗ ſchlang 1931—32 mehr als ein Achtel des geſamten Verkaufserlöſes. Nach der Macht⸗ übernahme dagegen ſtiegen die Verkaufserlöſe vor. 6,4 Millionen im Wirtſchaftsjahr 1932⸗ 33 auf 8,86 Milliarden im Jahre 1936⸗37, der Produktionswert von 8,7 auf über 12 Milliarden. Aber nicht nur gegenüber den furchtbaren Jahren vor 1933 zeigt ſich dieſer Aufſtieg, ſondern auch die„gute alte Zeit“ wird weit übertroffen. Die nationalſozialiſtiſche Füh⸗ rung des geſamten Nährſtandes brachte es fertig, daß der„Stärkewert“ der deutſchen Ernten trotz Verkleinerung der Anbaufläche von 50,7 Millionen t im Durchſchnitt der Jahre 19091913 auf 60,8 Millionen t im Jahre 1937 ſtieg. Trotz des erheblich ver⸗ größerten Bedarfs an Lebensmitteln infolge der erhöhten Kaufkraft gelang es, die Selbſt⸗ verſorgung von 75 Prozent im Jahre 1932 ſchon 1936 auf 81 Prozent zu erhöhen. Dieſer Aufſtieg war aber nur möglich, weil der Nationalſozialismus grundlegende Maß⸗ nahmen, wie Erbhoſgeſetzgebung, Entſchul⸗ dungsverfahren, Marktordnung u. a. zugun⸗ ſten des deutſchen Nährſtandes ergriff. Bau⸗ ern und Landwirte, dankt ihm dies durch euer „Ja“ am morgigen Sonntag! Die Stimme ber Großen „Ein Volk zu ſein, ein Gefühl zu haben für eine Sache, das iſt die Religion für unſere Zeit. Die Gegenſätze und die Häkeleien und Mäkeleien unten im Volke ſind natürlich und werden bleiben, werden umſo mehr bleiben, je mehr Geiſt beſonderer Vereinzelung und edler feſter Verſchiedenheiten die deutſchen Stämme haben: der Schwabe wird über den Weſtfalen, der Sachſe über den Oeſterreicher, der Bayer über den Pommer gloſſieren, und umgekehrt; ſolcher hergebrachter Scherz und Spott durch-, über⸗ und gegeneinander iſt un⸗ ſchädlich und entzweit doch die Liebe und Treue des Ganzen nicht. Aber auf der höheren Stufe, weil wir von Fremden lange gegen das eigene Vaterland gemißbraucht worden ſind, weil eigene Fürſten in inneren Zwieſpalten ſich und uns untereinander verhadert haben, da hatte ſich verderblicher Neid und Haß oft eingeſchlichen, das für ein Volk verderblichſte Unglück, daß ein wirklicher Held, Prophet und Seher des Volkes bei den einen Deutſchen ge⸗ prieſen, bei den anderen geläſtert ward. Künf⸗ tig wird keine Zerreißung, kein Sieg von Deutſchen über Deutſche gefeiert werden kön⸗ nen. Durch große Taten, Arbeiten und Leiden werden wir von Jahrzehnt zu Jahrzehnt im⸗ mer mehr uns als ein ganzes Volk empfinden; unſere großen Könige, Fürſten, Helden und Seher werden die leuchtenden Lichter aller Deutſchen ſein, weil keiner künftig groß ſein kann als durch Taten für das Vaterland“. Ernſt Moritz Arndt. 4 Ja- Ja- Ja rufen ihm —. Was muß ich denn alles zur Wahl wißen? S o 17. 18. 19. Punkt 12 Uhr ſind zwei * „Großen Kundgebung ab 19.40 Uhr auf „Bei eintretender Dunkelheit ſtellt leuchtende rote Schließt Euch alle dem Fackelzug an und feiert alsdann gemeinſam, Wählt alle in den Morgenſtunden— „Die alten und nicht gehfähigen ſowie kranken — Männer und Frauen und wahlberechtigte Jugend, leſt dies und zwar jeder, denn das muß man wiſſen! 9 5 Am Samstagmittag, punkt 12 Uhr, auf das Kommando durch Radio„Heißt Flaggen“ müſſen ſchlagartig aus allen Häuſern die Hakenkreuzfahnen flattern— wer ſolche nicht hat, beſorge ſich kleine Papierfähnchen und ſtelle ſie in einem Blumentopf aufs Fenſterbrett(Zellen- und Blockleiter der Partei haben ſolche zur Austeilung); „Hört am Radio von ,412 Uhr ab die Uebertragungen und hört den Aufruf zur deutſchen Männer und Frauen;. Minuten Verkehrsruhe zur inneren Sammlung aus Anlaß Platzkonzert der Feuerwehrkapelle Wahl an alle ſchaffenden dieſes welthiſtoriſchen Ereigniſſes— ab 15 Uhr auf dem Rathausplatz; Legt nun Euer Feſtkleid an und feiert mit allen deutſchen frohen Menſchen auf Straßen und Platzen— Geſchäfte ſchließen um 18 Uhr; „Um 19 Uhr treten Partei uſw. ſowie Vereine an und formieren ſich auf dem Markt⸗ latz zum Abmarſch zur platz z ſch z dem Rathausplatz zum Anhören der Schlußanſprache des Führers aus Wien; Lämpchen an den Fenſtern auf— insbeſondere in den Straßen, die der Fackelzug paſſiert; s N denn die Stunde iſt ſo groß, daß man ſich des Lebens freuen kann; Der Wahltag iſt da— mit„Ja“ auf den Lippen und erſt recht im Herzen, ſtehen wir auf! Um 7 Uhr: Großes Wecken durch alle Spielmanns⸗ und Muſikzüge und Böllerſchießen; „Der Wahlvorſtand iſt bereits um 7.45 Uhr im Wahllokal, ebenſo auch die Schrift⸗ führer der Partei mit ihren Liſten; Die erſte Ja⸗Stimme punkt 8 Uhr bringt für Viernheim ein 100prozentiges Ja! jeder Wahlbezirk muß es ſich zur Ehre anrechnen, als erſter bis zum letzten Volksgenoſſen ſeine Stimme abgegeben zu haben! Denn der neue Wahlbezirk Tivoli will bereits um 11 Uhr hundertprozen⸗ tig abgeſtimmt haben! Leute werden morgens ab 9 Uhr ab⸗ geholt werden! Die Sanitäter und Sanitäterinnen vom Roten Kreuz ſtehen bereits ab 8 Uhr dem Wahldienſtbüro(Schillerſchule links) zur Verfügung und nehmen alle Transporte vor „Die Autobeſitzer wollen jeweils eine Viertelſtunde vor der Stellzeit im Hinteren Hofe der Schillerſchule anfahren: Autobeſitzer mit den Anfangsbuchſtaben des Autobeſitzer mit den Anfangsbuchſtaben des Autobeſitzer mit den Anfangsbuchſtaben des Familiennamens O— Sch von 1—3 Uhr Autobeſitzer mit den Anfangsbuchſtaben des Familiennamens St—3 von 3—5 Uhr — alſo jeweils/ Stunde früher ſchon anfahren— jedes Auto geſchmückt! Laßt die älteren Leute, auch ſolche, die vom Roten Kreuz zur Wahlurne gebracht werden, vor— und ehret das Alter! Denkt ſtets an Eure Wahlpflicht und tragt alle in Stolz für Euer„Ja“ zum Führer die Wahlplakette mit dem Kopf des Füh⸗ rers und der Inſchrift:„Ein Volk, ein Reich, ein Führer!“ Wer Rat und Hülfe braucht, wer noch Kranke uſw. zum Abholen zu melden hat am Sonntag, der wende ſich an das Wahldienſtbüro in der Schillerſchule— links (Pg. Bender und Albert) Familiennamens A—G von 9—11 Uhr Familiennamens H—N von 11—1 Uhr 20. Nach Bekanntwerden des Wahlergebniſſe: Freude und Jubel in ganz Deutſchland— voran Viernheim in ſeinem Bekenntnis zu Adolf Hitler! Auf dem Rathausplatz iſt der Lautſprecher während des Wahltages aufgeſtellt, wo alle Uebertragungen angehört werden können. i de ese in keene. Wir haben nichts vergeßen- wir jagen alle Ja! November 1932! Letzte Wahl vor der Machtübernahme! Die Embleme Moskaus hängen über den Straßen der Proletariervier⸗ tel. Dort, wo das Elend am größten, die Not am fürchterlichſten iſt, in den Hinterhöfen der Großſtädte, wo der Putz von den Häuſern fällt, muß der Kommunismus ſeine Anhänger finden. Kinder, die das Syſtem verloddern ließ, Halbwüchſige, die, ſchon ſeit Jahren der Schule entwachſen, noch nie gearbeitet haben, Männer, die ausgeſteuert, Frauen, die ausge⸗ mergelt ſind, das ſind die Werkzeuge Mos⸗ kaus.— Plakate überall. Mit Teer be⸗ a. Dem erſten Arbeiter des deutſchen Volkes Adolf Hitler Dein Ja am 10. April ſchmierte Häuſerfronten fordern zum Mord auf: Bewaffnet die Arbeiterſchaft! Schlagt die Faſchiſten, wo Ihr ſie trefft! Vor den Stempelſtellen drängen Tauſende. Gummiknüppelbewehrte Syſtempolizei müht ſich, Herr der Situation zu bleiben. Kein Tag, an dem nicht Schüſſe fallen, Menſchen ſich umbringen in fanatiſchem Haß! Fabriken, die tot liegen, gähnen uns mit zerſchlagenen Fen⸗ ſtern an. Zerfall überall! Lebensmittelläden werden geplündert. Millionenunternehmen krachen über Nacht! Die Kurve der Arbeits⸗ loſigkeit, der Konkurſe, der Verbrechen, ſteigt ins Unermeßliche. Kehrſeite des Syſtems: In den Luxusloka⸗ len praſſen die Bonzen, lüngern Judenjungen mit ihren Dirnen, feiern Gauner und Schie⸗ ber Orgien.— Sittenloſigkeit, Zerfall, De⸗ moraliſation auf allen Gebieten! g Die roten und ſchwarzrotgelben Rotations⸗ maſchinen kämpfen einen tollen Kampf. Tag und Nacht werfen ſie ihre Millionenauflagen in ein in 39 Parteien geſpaltenes Volk. Lüge, Gemeinheit, Mord und Elend triumphieren. Wo die Not am größten, das Elend am ſchrecklichſten iſt, da hinein ſchlägt Adolf Hitler Breſche. Schon ſtehen Hunderttauſende aktiv in den Reihen ſeiner Bewegung, ſtellen ſich Millionen bei der Wahl hinter ihn. Ge⸗ gen Internationale und Reaktion, gegen die Söldlinge Moskaus und bürgerliche Schwäch⸗ linge iſt eine Front aufgeſtanden, die Deutſch⸗ land vor dem ſicheren Untergang retten wird. * 5½ Jahre ſpäter. Ein Reich iſt entſtanden, wie wir es uns in kühnſten Träumen nicht erhoffen konnten. Auf einem Hochweg ſonder⸗ gleichen iſt der Nationalſozialismus von Sieg zu Sieg geſchritten. Was morſch war, wurde weggeräumt; beſſeres kam an ſeine Stelle. Denkt zurück an die Zeit der deutſchen Ohn⸗ macht, als das Reich zerriſſen und todkrank ein Spielball fremder Mächte war! Wir danken alles Adolf Hitler! Und haben nichts vergeſſen! Wir ſagen alle Jal 3 An Hontag den Mags Es iſt ſchön in dieſen Tagen durch den Ort zu gehen. Die Atmosphäre eines ganz beſon⸗ deren Frühlings umfängt jeden Dahinſchrei⸗ tenden. Faſt könnte man dieſe Stimmung mit der Art einer geheimen Feſtesvorfreude be⸗ zeichnen, einer Vorfreude, die mit ſeltener Eindringlichkeit jeden von uns in Bann zieht. Nach außen hin kennzeichnet ſich das Empfin⸗ den recht eindrucksvoll in vielen Schaufenſtern und Auslagen. Zwiſchen friſchem Grün, Tan⸗ nengewinde oder Blumen in duftigſter Fülle ſteht da ein Bild. Ein ſchönes, ernſtes und erhabenes Bild, wir kennen es alle und bleiben wieder und wieder ſtehen, um uns die Ge⸗ ſichtszüge des Mannes zu vergegenwärtigen und immer von neuem einzuprägen, der un⸗ ſerem Volke Glück, Stärke und Freiheit brachte. Mahnend begleitet es uns auf allen Wegen. Und wir ſind froh und ſtolz, daß wir ſeiner gedenken dürfen. Es iſt auf einem Gang durch den Ort nicht einfach, all dieſes Mahnen und Gedenken, all dieſe vielſeitigen Aus⸗ drucksformen tiefſter Verbundenheit zuſam⸗ menfaſſend aufzuzählen. Jeder ſucht auf ſeine Weiſe an den Führer zu erinnern. Sei es der Mittelpunkt eines vielgeſehenen Fenſters, ſei es ein ausgewähltes Eckchen, ſei es das Hof⸗ tor des Bauern, immer iſt der in das„Ja“ gipfelnde Hinweis ein vollendeter Ausdruck geſchmacklichen Empfindens, das auch das kritiſchſte Auge jederzeit nur erfreuen kann. Die Ausgeſtaltung iſt an einigen Stellen ſogar von bewunderungswürdiger Großzügigkeit. So finden wir teilweiſe ein ganzes ausge⸗ ſchmücktes Schaufenſter. In welcher Form, in welcher Größe iſt natürlich letzten Endes, wo es nur auf den Ausdruck freudiger Bejahung nach außen hin ankommt, ganz egal. Sind es ein paar Blu⸗ men, ſind es die ſchönſten roten Nelken, die das Bild des Führers ſchmücken, Zweck und Sinn iſt ſtets der gleiche. Aehnliches ſehen wir in der Plakatierung. Ueber den Straßen, an den Häuſern, winkt uns Mahnung und Be⸗ jahung entgegen. Alle dieſe Dinge ſind Selbſt⸗ verſtändlichteiten, aber ſie ſind darüber hin⸗ aus ein beachtenswertes Spiegelbild des in⸗ nigen Verwachſenſeins des ganzen Volkes mit ſeinem Führer, und man mag Rückſchau hal⸗ ten, ſoweit man will, nirgends und aus kei⸗ nem Anlaß hat es derartig prägnante äußere Zeichen von Zuneigung und Liebe zum Staatsoberhaupte je gegeben. Schön und eindrucksvoll ſind ſolche Wahl⸗ vorbereitungen. Ein Bild gänzlicher Harmonie und Geſchloſſenheit. Heute abend angeſtrahlt von vielen Kerzen, will dieſes„Ja“ ſchon jetzt in alle Welt hinaus die Liebe eines Vol⸗ kes zu ſeinem Führer künden. * Appell an die Wahlberechtigten! Die Wahlberechtigten werden dringend er⸗ ſucht, zur Beſchleunigung des Wahlgeſchäftes ſowie als Ausweis über ihre Wahlberech⸗ tigung die Benachrichtigungskarte über ihren Eintrag in die Stimmliſte in das Wahllokal mitzubringen. 55 1 Samstag 18 Ahr Labenjchluß An die Viernheimer Hausfrauen! Es wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß am Samstag, den 9. April, dem„Tag des Groß⸗ deutſchen Reiches“, ſämtliche Viernheimer La⸗ dengeſchäfte bereits um 18 Uhr ſchließen. Die Viernheimer Hausfrauen werden deshalb gebeten, dafür zu ſorgen, daß ihre Einkäufe und Beſorgungen bis zu dem angegebenen Zeitpunkt erledigt ſind. Auch bei den Friſeu⸗ ren werden die Volksgenoſſen und Volksge⸗ noſſinnen rechtzeitig zur Bedienung erſcheinen, damit die Geſchäfte zur angeſetzten Zeit ſchließen können. 1 Im Silberkranz Morgen Sonntag begehen die Eheleute Gärtner Eugen Grau und Frau Lenchen geb. Bauer das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Dem Silberpaar herzliche Glückwünſche und Glückauf zur goldenen Hochzeit. Arbeitsjubilar. Maurerpolier Kaſpar Lammer ſteht am Dienstag, den 12. April, 40 Jahre in Dienſten der Baufirma Friedr. Heller(Inh. Armbruſter) Mannheim. Als 18jähriger junger Maurer in die Firma ein⸗ getreten, hat er ihr nunmehr in den langen Jahren ſeine Kenntniſſe und Arbeitskraft zur Verfügung geſtellt, geachtet und geſchätzt von Betriebsführung und Arbeitskameraden, denen er allezeit ein treuer, verſtändnisvoller und gewiſſenhafter Vorgeſetzter war. Wir entbie⸗ ten Vg. Kaſpar Lammer mit ſeinen vielen/ Freunden und Bekannten herzliche Glück⸗ wünſche zu ſeinem Arbeitsjubiläum. Mögen dem verdienten Arbeitsjubilar im Dienſte ſei⸗ ner Firma nach viele Jahre pflichtgetreuen Wirkens bei beſter Geſundheit beſchieden ſein. Deulſcher Neſchsbunb jür Leibesübungen „Die Mitglieder des DR hören heute abend die Rede des Führers und beteiligen ſich an⸗ ſchließend an dem Fackelzug. Dem Führer für all das Gute, das er für ſein Volk getan hat, zu danken, iſt unſere Pflicht. Es iſt eine Selbſtverſtändlichkeit, daß alle Vereine des Deutſchen Reichsbundes geſchloſſen im Marſchblock 3 heute abend erſcheinen. Die Vereinsführer müſſen ihre bei dieſer Kund⸗ gebung anweſenden Mitglieder dem DRe⸗ Kreisführer, Pg. Stalf, melden. CCC. Aujruj! Der RLB, Gemeindegruppe Viernheim, folgenden Wahlaufruf bekannt: Amtsträger! Mitglieder des Reichsluftſchutzbundes! Kameraden! Wieder iſt das deutſche Volk aufgerufen, der Welt zu zeigen, daß es geſchloſſen und einſatzbereit hinter ſeinem Führer ſteht. Wie⸗ der gilt es dem Führer zu folgen. Der Anlaß dieſer Volksabſtimmung iſt wohl der ſtolzeſte und froheſte in der Geſchichte unſeres Vater⸗ landes überhaupt. Den tauſendjährigen Traum der beſten Deutſchen hat der Führer zur Wirklichkeit werden laſſen. Oeſterreich iſt ein Land des deutſchen Reiches! Die Wahlberechtigten aus 75 Millionen Volksgenoſſen bekennen ſich am 10. April zu Adolf Hitler und ſeinem Werk. Von den 12 Millionen Mitgliedern und 600000 Amts⸗ trägern des Reichsluftſchutzbundes darf k iner an der Wahlurne fehlen, muß jeder ſeine Stimme für den Führer geben! CCC Schwere Seiten in Viernheim! Ich denke an die Zeit, wo die jungen Men⸗ ſchen hoffnungslos an den Straßenecken ſtan⸗ den, weil ihnen ihr Vaterland keine Arbeit gab, an die Zeit, wo Eltern vor dem Augen⸗ blick bangten, wo ihre Kinder die Schule ver⸗ ließen, weil es keine Lehrſtellen gab. Da war ſchwere Zeit für Viernheim. Das Geſpenſt der Erwerbsloſigkeit über unſerem Ort. Und dem Rückgang der Steuereinnahmen ſtand dann gegenüber die öffentliche Verpflichtung der Zahlung von Unterſtützungen. Was das be⸗ deutete? Nahezu 1000 Wolu⸗Empfänger wa⸗ ren im Januar 1933 zu betreuen. Hundert⸗ tauſende waren innerhalb eines Jahres auf⸗ zubringen.(Wöchentlich 8000.— Mk. und mehr!) Wohl nur eine beſcheidene Hilfe für den einzelnen, aber Verſchuldung von Ge⸗ meinde und Staat. Und heute? Lehrlinge wer⸗ den geſucht, Facharbeiter werden gebraucht, es fehlt beinahe an Arbeitskräften. Das iſt das Wunder der fünf Jahre bis heute! Auch dafür bedanken wir uns am 10. April mit unſerem freudigen Ja! gibt 8 Oer zweite Holzverkauf des Forſtamts Viernheim Es werden 2 rm Bürgerholz abgegeben Das Forſtamt Viernheim führte am Don⸗ nerstag im Ratskellerſaale den zweiten Holz⸗ verkauf durch. Es hatten ſich wieder zahlreiche Kaufliebhaber eingefunden, ſodaß das ange⸗ botene Holz reſtlos verkauft wurde. Neben Nutzholz Tabakſtangen, Gartenpfoſten uſw.— wurde auch eine geraume Anzahl von rm Buchen⸗, Eichen⸗ und Kiefern⸗Brennholz verkauft. Als Taxpreiſe waren die Durch⸗ ſchnittspreiſe des Jahres 1936 feſtgeſetzt und zwar wie folgt: Scheiter je rm: Buche 10 RM., Eiche 7.50, W. 7.— RM. Knüppel je rm: Buche 7.50 RM, Eiche 5 RM, Kie⸗ fer 5.— RM. Reiſerknüppel je rm: Buche 3.50, Eiche 2.50, Kiefer 2.— RM.; Wellen das Hundert: Kiefer 6.— RM., Stöcke je rm: Kiefer 4.— RM. Der erſte W dieſes Verkaufs iſt am 19. April, von da a die Abfuhrſcheine bei der Zahlſtelle(früher Untererhebſtelle) eingelöſt werden können. Die Abfuhrſcheine müſſen von dieſem Tage an innerhalb drei Wochen gegen Barzahlung eingelöſt werden. Für die Abfuhr iſt eine Friſt von ſechs Wochen geſetzt. An die 1300 holzbezugsberechtigten Orts⸗ bürger, abzüglich der 210 Ortsbürger, die bereits im letzten Jahre ihr Bürgerholz für dieſes Jahr vorgeliefert erhielten, werden je Arm Kiefernſcheit oder Knüppelholz gelie⸗ fert. Ferner erhält die Gemeinde zur Ver⸗ teilung an die bezugsberechtigten Ortsbürger ſämtliches Reiſerholz— Reiſerknüppel, Wel⸗ len und Stöcke— aus dem belaſteten Wald. Die Abgabe dieſes Holzes an die Ortsbürger wird in nächſter Zeit erfolgen. zeigenteil erſichtlich, urch lich e Palmſonntag Apoſtelkirche: 7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: 2. hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt 1 Uhr: Verſammlung für die Jünglings⸗ ſodalität 2 Uhr: Andacht Abends 8 Uhr: Faſtenpredigt Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene 11 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder. 1 Uhr: Andacht für die Kinder Montag: 6.40 Uhr 1. S.⸗A. für Johannes Brück⸗ mann 7.10 Uhr Singmeſſe anſtelle des 2. S.⸗A. für Johannes Brückmann Dien e ag: 6.40 Uhr 1. S.⸗A. für Lehrerin Cäcilia Gutperle 7.10 Uhr Singmeſſe anſtelle des 2. S.⸗A. für Cäcilia Gutperle Mel Aeg: 6.40 Uhr 1. S.⸗A. für August Häußer 7.10 Uhr Singmeſſe anſtelle des 2. S.⸗A. für Auguſt Häußer N Die diesjährigen Erſtkommunikanten blei⸗ ben die drei erſten Tage der Karwoche nach dem 2. Gottesdienſt in der Kirche. Am Montag iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag bei den Barmh. Schweſtern hl. Meſſe. Am Mittwoch iſt von 5—7 Uhr Beichtge⸗ legenheit. Gründonnerstag: ½7 Uhr: Beichtgele⸗ genheit, 7 Uhr: Austeilung der hl. Kom⸗ munion; ½8 Uhr: Hochamt, danach Ausſetzung des Allerheiligſten, darauf folgen die Betſtunden 6 Uhr Andacht für die ganze Pfarrgemeinde Karfreitag: 8 Uhr: Gottesdienſt, Predigt, darauf Betſtunden; 6 Uhr: Kreuzweg für die ganze Pfarrgemeinde. Karſamstag: Die Zeremonien beginnen um 6 Uhr, gegen ½8 Uhr: Hochamt. Oſterſonntag: Morgens ½6 Uhr: Aufer⸗ ſtehungsfeier; anſchl. hl. Meſſe. Keine Beichtgelegenheit. Am Oſterfeſt gemeinſame hl. Kommunion für das 6. Schuljahr(leihe 5. Schuljahr). Dienstagabend, 8.15 Uhr, Verſammlung für alle Abteilungen der Jünglinge im Sälchen der Kirche. CCC Ein Roheitsakt ſondersgleichen Unſer Verſchönerungsverein, dem wir zu verdanken haben, daß Spaziergänger, Kranke und Erholungsbedürftige in unſerem ſchönen Walde allenthalben Sitzgelegenheit finden, iſt um eine bittere Erfahrung reicher. Schon vor Wochen wurde in der Winterskiſte eine Bank mit Gewalt demoliert und ein Bankbrett ge⸗ ſtohlen. Vor einigen Tagen wurde wiederum eine Bank im Wäldchen rechts von der Lor⸗ ſcherſtraße, dem Sportplatz gegenüber, voll⸗ ſtändig zertrümmert und wiederum ein Sitzbrett mitgenommen. Anzeige iſt erſtattet. Sie kann aber nur dann Erfolg haben, wenn ſeitens der Bevölkerung mitgeholfen wird, dem brutalen Rohling auf die Spur zu kommen. Die mitgenommenen Sitzbretter ſind leicht zu erkennen. Sie ſind 2,22 in lang, 10 em breit, 4,2 em ſtark und ſind braun geſtrichen. Der Verſchönerungsverein ſetzt, wie aus dem An⸗ eine Belohnung von 10 R M. für denjenigen aus, dem es gelingt, den gemeinen Volksſchädling ſo nam⸗ haft zu machen, daß er ſeiner gerechten Strafe zugeführt werden kann. Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes, Herr Dr. Schlick, Adolf⸗ Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sptech⸗ ſtunde. Brieftauben⸗Maſſenſtart in Wien Wie bereits ſchon in der Zeitung bekannt⸗ gegeben, ſtarten heute 25 000 Brieftauben in Wien. Auch die Reiſegruppe Weinheim— Viernheim mit ihren Vereinen und Züchtern hat ſich mit einer ſtattlichen Anzahl Tauben an dieſem Flug beteiligt. Wir hoffen und wünſchen, daß die Tiere mit ihren Grüßen aus Oeſterreich geſundheitlich gut ihre Heimat wieder 5 Den erſten Tauben ſtehen anſehnliche Ehrenpreiſe und N zur Verfügung und wir wünſchen jedem Züchter einen guten Erfolg. anzt Obſtbäume! Am Stützpunkt nien Reichsautobahn e am kommenden Dienstag und Mittwoch(12. und 13. April) Obſtbäume abgegeben. Nachrichten Evangelijche Kirche: Sonntag, 10. April f Vormittags ½10 Uhr: Gottesdienſt (Vorſtellung der Konfirmanden) Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, 11. April: Kirchenchor. eee Wer bis 31. Dezember 1938 auslernt, fällt nicht unter das Pflichtjahr In einer ſozialpolitiſchen Betrachtung der eee aal Miniserie Dr. Müns vom Reichsarbeitsminiſterium mit, daß Zweifel aufgetaucht waren, ob auch die Mäd⸗ chen, die zum 1. März 1938 oder ſpäter aus⸗ gelernt haben, das Pflichtjahr noch ableiſten müſſen. Dieſe Frage werde demnächſt durch eine Anordnung des Präſidenten der Reichs⸗ anſtalt geklärt werden. Danach würden die bis zum 31. Dezember 1938 auslernenden weib⸗ lichen Lehrlinge noch nicht unter die Bedin⸗ gungen über das haus⸗ und landwirtſchaft⸗ liche Pflichtjahr fallen. Dadurch werde ver⸗ mieden, daß ein großer Teil gut ausgebildeter weiblicher Kräfte plötzlich ausſcheiden muß. Auflage deutſcher Zeitungen um faſt 20 Prozent geſtiegen Auch das deutſche Zeitungsweſen und be⸗ ſonders die Heimatpreſſe und die kleineren Zeitungen haben im Dritten Reich einen er⸗ freulichen Aufſchwung genommen. Bezeichnend dafür iſt ein Bericht des Werberates der deut⸗ ſchen Wirtſchaft, der ſich aus arbeitstech⸗ niſchen Gründen auf die Zeitungen nicht über 60 000 Auflage beſchränkt hat. Dieſe Zeitungen 215 auch im Jahre 1937 wieder, wie die übrigen, eine Auflagenſtei⸗ gerung zu verzeichnen. Während 1934 die Auflage der unterſuchten Zeitungen 2 969 000 betrug, iſt ſie bis Ende 1937 auf 3 561000 und damit um 19,9 Prozent geſtiegen. Ebenſo günſtig geſtaltete ſich der Anzeigenumſatz. Hier ſtieg die Kennziffer von 100,0 im Jahre 1934 auf 128,8. N Regimentstag der 116er in Gießen Zu dem Regimentstag des Infanterie⸗Regi⸗ ments 116, der vom 18.— 20. Juni ſtatt⸗ findet, gehen bereits heute aus allen Teilen des Reiches täglich zahlreiche Anmeldungen beim JR. 116 ein. Es wird daher beim dies⸗ jährigen Regiments⸗Appell mit einer Maſſen⸗ beteiligung zu rechnen ſein. Zahlreiche Sonder⸗ züge, Kraftwagen und ſonſtige Beförderungs⸗ mittel werden die ehemaligen Angehörigen un⸗ ſerer heſſiſchen Regimenter nach Gießen brin⸗ gen, um hier im Kreiſe alter und junger Ka⸗ meraden und darüber hinaus der geſamten Bevölkerung einen Regiments⸗Appell und fehir st die öchlange. N 8 155 3 Schlosser sf die Lange. 18 für schun und jedes Leder Tagsüber warm— nachts noch Bodenfroſtgefahr Ein von der Nordſee und Skandinavien her erfolgter Einbruch kühler Luftmaſſen iſt bis nach Mittel- und Süddeutſchland vorgedrun⸗ gen und hat unter Regenſchauern merkliche Abkühlung gebracht. Die Nordſtrömung hält zwar noch an, doch wird ſich zunehmend Auf⸗ heiterung einſtellen und die Schauerneigung nachlaſſen. Samstag: Wolkig bis heiter und nur noch geringe Schauerneigung. Bei nordweſt⸗ lichen Winden zunächſt noch kühl, doch tags⸗ über ziemlich kräftige Erwärmung. noch Bodenfroſtgefahr. Die Ausſichten für Son ntag: Voraus⸗ ſichtlich freundliches und meiſt trockenes Wet⸗ ter. E AS.⸗Bauernſchaft Unſere Mitglieder, Tabakbauern und Milch⸗ anlieferer, beteiligen ſich heute abend voll⸗ zählig an der Wahlkundgebung. Sammelplatz 7 Uhr an der Milchzentrale, dann ſofort Ab⸗ marſch. Der Ortsbauernführer. NB. Milchabnahme heute abend v. 5—6 Uhr. Geſangverein Liederkranz Heute abend Beteiligung an der Kundgebung, Maſſenchor und Fackelzug. Zuſammenkunft 1 Uhr im Lokal. Der Vorſtand. e 9 Nachts 1 e 7 Fett. Großdel An von ve 5 Uht, Abgrellz 10 10 der Auf betech richtib nung, 0h nad Kiel al gabe erf he, del Hachen ö „. 1 kl, unt in del! 1 en icht en le Reichnend der del⸗ betzlch⸗ cht iber 001 diz 98900 561 000 Cbenſo aß. Hier *r 1884 gen ur⸗ n hrii⸗ Ein VoI K Ein Reich Ein Führer Ei 1 5 1 — Amtliche Jelaunimaqung Betr.: Volksabſtimmung und Wahl zum Großdeutſchen Reichstag am 10. April 1938. Am Sonntag, den 10. April 1938, von vormittags 8 bis nachmittags 5 Uhr, findet die Volksabſtimmung und die Wahl zum Großdeutſchen Reichstag ſtatt. Die Abgrenzung der Stimmbezirke, ſowie die Lage der Abſtimmungslokale ſind aus nachfolgen⸗ der Aufſtellung erſichtlich. Die den Wahl⸗ berechtigten zugeſtellte Benach⸗ richtigungskarte iſt zur Abſtäim⸗ mung mitzubringen. Ich mache darauf aufmerkſam, daß die Stimm⸗ zettel amtlich hergeſtellt ſind. Die Stimmab⸗ gabe erfolgt derart, daß der Stimmberech⸗ tigte, der die zur Abſtimmung geſtellte Frage bejahen will, unter dem vorgedruckten Worte „Ja“, der Stimmberechtigte, der ſie verneinen will, unter dem vorgedruckten Worte„Nein“ in den dafür vorgeſehenen Kteis ein Kreuz ſetzt. Stimmſcheine, die dieſen Beſtimmungen nicht entſprechen, ſind ungültig. Viernheim, den 4. April 1938 Der Bürgermeiſter Wahlbezirke J. Wahlbezirk Wahllokal: Saal des Ratskeller 1. Adolf Hitlerſtraße links und rechts vom Rathaus bis Saarſtraße 2. Ernſt Ludwigſtraße 3. Friedrichſtraße 4. Ludwigſtraße von Lorſcher⸗ bis Saarſtr. 5. Luiſenſtr. v. Lorſcher⸗ bis Blauehutſtr. 6. Waldſtraße I. Wahlbezirk Wahllokal: Schillerſchule rechts 1. Alexanderſtraße 2. Alicenſtraße a 3. Bertholdus Pfenninghſtraße 4. Bürſtädterſtraße 5. Kirſchenſtraße 6. Kühnerſtraße 7. Ludwigſtr. v. Bürſtädter⸗ bis Lorſcherſtr. 8. Luiſenſtr. v. Bürſtädter⸗ bis Lande 9. Nibelungenſtraße III. Wahlbezirk Wahllokal: Goetheſchule links 1. Am Frohnberg 2. Brückengärten 3. Hindenburgring 4. Horſt Weſſelſtraße 5 5. Hügelſtraße 6. Lorſcherſtraße 7. Schulſtraße 8. Weiſtheimerſtraße 9. Zeppengaſſe 10. Wahlbezirk N Wahllokal: Goetheſchule Mitte 1. Adolf Hitlerſtraße links vom Rathaus bis ans Ende 2. Bismarckſtraße von Weinheimer⸗ bis Adolf Hitlerſtraße 3. Eulerſtraße 4. Heddesheimerſtraße 5. Holzſtraße 6. Kiesſtraße 7. Mannheimerſtraße 8. Neubauſtraße 9. Steinſtraße U. Wahlbezirk Wahllokal: Schillerſchule rechts 1. Annaſtraße 2. Bismarckſtraße von Adolf Hitler⸗ bis Kreuzſtraße 3. Brunhildſtraße 4. Goetheſtraße 5. Kreuzſtraße 6. Kriemhildſtraße 7. Lampertheimerſtraße 8. Molitorſtraße 9. Römergartenſtraße 10. Schillerſtraße 11. Siegfriedſtraße 12. Seegartenſtraße Ui. Wahlbezirk Wahllokal: Schillerſchule rechts 1. Adolf Hitlerſtraße rechts vom Rathaus bis Haus Nr. 117(ohne Tivoli) 2. Jahnſtraße 3. Jägerſtraße 4. Moltkeſtraße(ohne Tivoli) 5. Neuhäuſerſtraße „Spitalſtraße „Sandſtraße „Wilhelmſtraße Uli. Wahlbezirk Wahllokal: Goetheſchule rechts 1. Außerhalb liegende Gebäude „Blauehutſtraße Eliſabethenſtraße „Hansſtraße Hofmannſtraße „Pandurengaſſe .Repsgaſſe 3. Saarſtraße 9. Weihgartenſtraße 10. Wieſenſtraße Ul. Wahlbezirk(Tivoli) Wahllokal: Wirtſchaft„Zum Tivoli“ „Adolf Hitlerſtraße— Tivoli— „Am Königsacker Am Tivoli „Albert, Leo Schlageterſtraße „Moltkeſtraße— Tivoli— 00 28 D O n M 2 und Soldatenkameradſchaft (.⸗Kyffhaäuſerbund) Zur großen Kundgebung am Samstag tritt die Kameradſchaft um 18.45 Uhr bei Kamerad Ringhof, Saarſtraße, an und marſchiert zum Aufmarſchplatz, Adolf Hitlerſtr. Es wird er⸗ wartet, daß ſich die ganze Kameradſchaft ge⸗ ſchloſſen beteiligt. Am Sonntag müſſen alle Kameraden ihre Wahlpflicht ſchon in den erſten Vormittags⸗ ſtunden erfüllen. Selbſtverſtändlich ift jeder Kamerad verpflichtet, dem Führer ſein freu⸗ diges„Ja“ zu geben. Alle Kameraden gehen zur Wahlurne, um unſerem Führer zu danken. Männergeſangverein 1846 Heute Abend reſtloſe Beteiligung an der Kundgebung mit Fackelzug. Abmarſch 7 Uhr vom Lokal. Der Vorſitzende. Sängereinheit Heute Samstagabend, 6.45 Uhr, treffen ſich alle Sänger im Lokal zwecks Beteiligung an der Großkundgebung und Fackelzug. Bitte um vollzähliges Antreten. Der Vorſitzende. Gefangverein Sängerbund⸗Flora. Heute abend 7 Uhr treffen ſich die Sänger reſtlos im Lokal. 7.15 Uhr Abmarſch nach dem Sammelplatz am Fürſt Alexander zur Teilnahme am Fackelzug. Vollzählige Betei⸗ lichung am Maſſenchor. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie. Heute Samstag abend 6.45 Uhr verſammeln ſich alle Sänger im Lokal zwecks Beteiligung an der großen Kundgebung mit anſchließen⸗ dem Fackelzug. Alles pünktlich zur Stelle. Der Vorſitzende. 2 WEO V Kriegsopferverſorgung An der Großkundgebung am Vortage der Wahl beteiligt ſich die Gliederung geſchloſſen. Wer marſchfähig iſt, der helfe mit, daß dieſe letzte Veranſtaltung ſchon das einmütige Be⸗ kenntnis am Sonntag veranſchaulicht. Uni⸗ formen ſind anzulegen. Auch die Kameraden⸗ frauen nehmen an der Feier teil und ſchließen ſich am Schluß des Zuges an. Wegen der nichtgenügenden Anzahl von Fackeln Lampfons mitbringen!* Bei der Wahl am Sonntag wählt die Glie⸗ derung geſchloſſen ſchon am Vormittag. Der Kameradſchaftsführer: Seelinger. K Neichsbund der N Kinderreichen uUlnſere Mitglieder beteiligen 8 3 ſich geſchloſſen am Fackelzug S am Samstag abend. Antreten . 7 Uhr am Lokal. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Unſere Mitglieder, aktive und paſſive, hören heute abend die Rede des Führers und be⸗ teiligen ſich anſchließend an dem Fackelzug. Treffpunkt 7.00 Uhr am Schützenhof, woſelbſt auch die Fackeln ausgegeben werden. Es darf keiner fehlen! Die Vereinsleitung. Turnverein von 1893 Mitglieder! Wir beteiligen uns reſtlos an der am Samstag ſtattfindenden Großen Kund⸗ gebung mit anſchließendem Fackelzug. Treff⸗ punkt 6.45 Uhr im Freiſchütz. Alles iſt pünkt⸗ lich zur Stelle! Der Vereinsführer. Nadfahrervereinigung Viernheim 07 Sämtliche Mitglieder treten heute Samstag abend 6.45 Uhr zur Teilnahme am Fackel⸗ zug am Lokal an. Der Vorſitzende. Freiw. Feuerwehr Viernheim d0Die ganze Wehr tritt geſchloſſen am Samstag, 9. April, nachm. 7 Uhr mit Muſik⸗ und Spiel⸗ mannszug am Lokal an. Der Wehrleiter: Kempf. 4 — 3 Kein Haus 1 ö 0 1 a 7 Dre 16 1 0 7. U hne 8 l agen, uarq 2 Haken⸗ treu- 2 5 Fahne! 9 5 Der ſtellv. Kameradſchaftsführer. Aufruf! Deulſcher Bauer, Deuljche Landjrau! Am 10. April joll Deine Slimme jreubig mitklingen in dem jubeln⸗ den Belenninis der 75 Millionen: E Volk- Ein Rech- Fin führer! Ja!“ * 6 . 2 mit gr g aer Ausg. B38. Oſibu J 6 beihmefhe lan rchnin, 1 4 0 g * A JL erben. C He 0 tei. Hitze b 5 4 0 oven 8 9 d. 0. enem 65 aug 1 n ppb. S, UST. 3 und gem den 4, 10 Or. 42. 40 den- Deutsches Famlilen-Kauthaus G. m. b. H. P 5. 14 an den Planken Anruf: 23354-56 ie lufſige Noce d baun Chewete. 1 K oſimerschuh in dhe scene 185 Der sommerliche Halbschuh in braun Cheyreſſe 5 Der Ortsbauernjührer! Al Senor gunhen Qu 1, 8 (Am Markt) P 7, 20 Schwetzingerstr. 48- Mittelstr. 50 Nheingoldstr. 29 fur den Oster-Bedarf empfehle ich mein reichhaltiges Lager in: Damen-Röche Herren-Sporinemden Charmeuse, schöne Ver- arbeitungen 2.50, 1.75 Damen-Roche Herren-Sportmemden Popeline 5. 28, 4. 50, 3.78 Immer das Neueſte! Immer das Billigſte! 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Ebenſo dem Geſangverein„Sängertreue⸗ Barmonie“, der uns durch das dargebrachte Ständchen ſehr erfreut hat. Hans Haas und Frau Blauehutſtr. 22 Gemüje⸗Sämereien Blumenjamen, Kuh⸗ und Dickrüben⸗ jamen- Klee⸗ und Grasjzaaten Kleegrasgemenge für Neuanlagen von Wieſen Alle Grünfutter⸗ und Oel ſaaten, Dünger⸗Huminal⸗Oelpapier— Torfmull⸗Blumendünger Schädlingsbetämpfungs mittel: Baſt—— Cocosfaſerſtricke—— Baumwachs Blumenzwiebel⸗ und Knollen Steckzwiebeln uſw. kauft man im Fachgeſchäft bei Alois Walter 1600 1900 8 in weiß, Elfenbein, Birke u. Nußbaum ad uf L a g ex E Adolf Hitlerſtr. 15, Fernſpr. 60 die unermüdliche Relferin der Hausfrau priwat- Handelsschule Teine zahlung! Kleine Eaten!] f Une. Stock Inh: W. Hrauss 'nem, in d. 10 — Fernſpr. 217 92 Gegr. 1899— Geſchloſſ. Handels kurſe — Beginn: Ostern— Schnellförd. Kurſe in Kurzſchrift, Ma⸗ ſchinenſchreiben, Buchführung. Beginn: Anfang jeden Monats. MäßigesSchul⸗ geld. Auskunfl u. Proſpekte koſtenlos Marin edler Mannheim. 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Wir danken besonders den beiden Herren Pfarrern Werner und Schott für die trost- reichen Worte, dem Kirchenchor für das erhebende Abschiedslied, für die vielen Kranz- und Blumenspenden, sowie für all die ehrenden Nachrufe vonseiten der Partei, den Formationen und Verbänden, den Ar- beitskameraden, der Reichspost, den Schul- kameraden von Braunshardt und allen den- jenigen, die unseren Verstorbenen auf seinem letzten Gange begleiteten und ihm die letzte Ehre erwiesen haben. Viernheim, den 9. April 1938 In tiefer Trauer: Margarete Schilling und Sohn Hermann Führräder ADLER— OPEl. NS— DIAMANT Spezialräder v. RM. 46.— an Sämtliche Ersatzteile sowie sowie Gummi äußerst billig! 1 gebrauchtes Herrenrad abzugeben. es ll. Eller 2 Qu. Leichit 2 ,p znun⁰οhelos wieder ein gild æur douerm den Erinnerung eingefangen. Ohne feisiko knipst mon mit Agfo · Cameros alles Schône, Vos einem in den Weg kommt. Jede Auskunff gern und unver- bdiadlich bei — N lad. 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