— b. urs ert. a 1 1 1 el un ellen 1 9 er ſch . Auecho, Sudiiſe, chuldſ 5 4 ö Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungswelſe: Täglich. ausgenommen an Sonntagen und Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg. Bezugspreis: Nummer 88 K 5 eiertagen. otenlohn, Donnerslag 0 55 N N e * 8 N N 9 7 28 2 n J N 8 eimer den 14. April 1938 lun Verkündigungsblatt der Ned AR. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 m Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1 mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK L'hafen 15101 1 bbb 0 14. Jahrgang Nunmehr zwel Drittel der Pyrrnüen besetzt der Vormarſch der Truppen des Generals Franto geht unaufhaltjam weiter Mitder wichtige Stellungen erobert Erfolgreiche Kämpfe gegen inkernalionale Sloßbrigaden zehätt ſeſdung lest. — 971 Auges Hügelſt. eite be⸗ pußten , Brut heringe, billigt. ö Saragoſſa, 14. April. Die nationalſpaniſchen Truppen ſetzten ihren Vormarſch in den Pyrenäen fort. Sie beherrſchen nunmehr zwei Drittel der Pyrenäen, darunter die höchſten Er⸗ hebungen. Im Abſchnitt Andorra kamen die Vorhuten des Generals Solchaga bis in die Nähe der Grenzſtadt Seo de Urgel. Es wurden wieder zahlreiche Ortſchaften befreit. Einen großen Teil des Aran⸗Tales haben die nationalen Truppen bereits hinter ſich ge⸗ laſſen. Auch in den Provinzen Caſtellon und Tarragona gewinnen die Truppen der Generäle Aran da und Valinso ſtändig Ge⸗ lände. In ſchweren Kämpfen gegen inter⸗ nationale Stoßtruppen und in den letzten Tagen von den Roten zu den Waffen gepreß⸗ ten Jahrgängen eroberten ſie wichtige Stellun⸗ gen im Moll⸗Gebirge und im Valdacha⸗Gebirge jüdlich der Straße Morella⸗Valencia. Der nationale Heeresbericht meldet: Die Na⸗ varrabrigaden beſetzten am Mittwoch im Abſchnitt Bielſa in den Pyrenäen 12 Ortſchaf⸗ ten und drei feindliche Stellungen. Auch im Eſeratal drängten die Truppen Francos die Bolſchewiſten im Abſchnitt Venasque nach der franzöſiſchen Grenze hin zurück und eroberten fünf Ortſchaften. Bei Seira fielen drei Elek⸗ trizitätswerke in die Hände der nationalſpani⸗ ſchen Truppen, ſodaß Barcelona von weiteren Elektrizitätsquellen abgeſchloſſen wurde. Terror in Bartelona Bilbao, 14. April. Ueber die von 1 1 Tag ſtärker werdende Terroriſierung der Bevölkerung in den noch von den Bolſchewiſten drangſalierten ſpaniſchen Provinzen liegen neue Berichte vor. wird aus Barcelona bekannt, daß allein am heutigen Vormittag in Madrid 50, in Barcelona 85, in Valencia 48 und in Caſtel⸗ lon 32 Perſonen wegen angeblicher»ſtaats; gefährlicher Betätigung. eingekerkert wurden. Der neue berüchtigte Innenkommiſ⸗ ſar Paolino Gomez hat„Richtlinien“ zur ver⸗ ſchärften Durchführung der bolſchewiſtiſchen Un⸗ terdrückungsmaßnahmen heronsgegeben. Weiter wird bekannt, daß Barcelona wegen des mageren Ergebniſſes der von den Gewerk⸗ ſchaften durchgeführten Freiwilligenwerbungen die Mobilmachung von drei weite⸗ ren Jahrgängen innerhalb der nächſten fünf Tage angeordnet habe. Ein vor zwei Tagen aus Barcelona entkom⸗ mener Spanier berichtete, wie aus Salamanca berichtet wird, daß in Katalonien zahl⸗ reiche neue Tſcheka ⸗ Abteilungen wüten. Mehrere hundert Perſonen ſeien ſpur⸗ los verſchwunden. Die nationalen Behörden erhielten ferner die Meldung, daß die von Negrin ausge⸗ gebene Mobilmachungsorder in den katalaniſchen Orten neue Proteſtkundgebungen der geknechteten Bevölkerung hervorgerufen habe. Die Folge ſei eine neue Terrorwelle durch die GPUl.⸗Agenten. 5A. vorbildlich eingeſeßzt Berlin, 14. April Der Stabschef der S A. bringt in der NS. durch folgenden Tagesbefehl den Füh⸗ rern und Männern der SA für ihren vorbild⸗ lichen Wahleinſatz ſeinen Dank zum Ausdruck: „SA.⸗Führer und⸗Männer! Ein geſchichtlicher Erfolg krönt Euren rückſichtsloſen und opfer⸗ vollen Einſatz der letzten Wochen und Jahre im Ringen um das Großdeutſche Reich. Es drängt mich daher, Euch allen meinen Ka⸗ meraden, ganz beſonders aber den Führern und Männern der öſterreichiſchen Sturm⸗ abteilung, meinen Dank und meine An⸗ erkennung für die gezeigten Leiſtungen auszu⸗ ſprechen. Ihr habt, an der 75 der Bewegung kämp⸗ em Sinne ſoll Euch die künftige Zeit auf dem oſten finden. Heil unſerem Führer und unſe⸗ rem Großdeutſchen Reich.“ 55 dem Erfolg die Bahn gebrochen, und in die⸗ §S London, 14. April Die Londoner Morgenpreſſe beſchäftigt ſich ausführlich mit einer angeblich bevorſtehenden Zuſammenkunft britiſcher und franzöſiſcher Mi⸗ niſter. Die„Times“ beſchränkt ſich dabei auf einen Bericht ihres Pariſer Korreſpondenten, wonach Daladier und Bonnet voraus⸗ ſichtlich mit Chamberlain und Lord Dit bymne der Olympiade von 1936 Vor der Uraufführung des Films von den XI. glympiſchen Spielen Berlin. 14. April. Am 20. April findet in Berlin die feſtliche Uraufführung des von Leni Riefen⸗ ſtahl geſtalteten Olympiafilms. Die Ein⸗ ladungen dazu ſind von Reichsminiſter Dr. Goebbels ergangen. Neben dem Führer werden der feſtlichen Veranſtaltung u. a. beiwohnen die Reichsmini⸗ ſter, die Reichsſtatthalter, die Gauleiter, das diplomatiſche Korps, das deutſche und das internationale Olympiſche Komitee ſowie ſämt⸗ liche Olympiaſieger. An dieſem Uraufführungstag werden in dreiſtündiger Vorführungsdauer die beiden von den XI. Olympiſchen Spielen in Berlin gedrehten Filme gezeigt. In den ſpäteren Vorſtellungen kommt jeweils nur ein Film zur Vorführung. Der Reichsſportführer ſchickt dem Film, der dem Wiederbegründer der Olympi⸗ ſchen Spiele. Baron Pierre de Coubertin, zur Ehre und zum Ruhme der Jugend der Welt ge⸗ widmet iſt, in einem eben erſchienenen Preſſe⸗ heft folgendes Geleitwort voraus: „Ich begrüße es. daß gerade in dem Jahre, in dem wir vor der Formung der NS.⸗Kampf⸗ ſpiele in Nürnberg, zunächſt aber vor der Aus⸗ richtung des nach Umfang und Leiſtung bedeu⸗ tendſten nationalen Feſtes der Leibesübungen in der Welt, des Deutſchen Turn⸗ und Sport⸗ feſtes Breslau 1938, ſtehen, der Olympia⸗Film die Erinnerung an den Auguſt 1936 und ſeine Geſchehniſſe wachruft. erwarte von dem Olympia⸗Film eine neue Welle der Begeiſterung für den Einſatz und die Erfolge deutſcher Sportsleute. Ich erwarte von ihm eine Vertiefung des Ver⸗ ſtändniſſes für meine Arbeit bei allen, die hier die Tage von Berlin wiedererleben, und eine Verbreitung auf alle, die nun mit ihren eigenen Augen ſehen, was ihnen bisher nur im Spiel der Nachrichtenmittel gezeigt werden konnte. Ich erwarte aber beſonders von der deutſchen Jugend, daß ſie den Ruf der Olympi⸗ ſchen Glocke erneut und verſtärkt aufnimmt und uns hilft, ihn weiterzutragen von Geſchlecht zu Geſchlechtern. All das erwarte ich mit aller Beſtimmtheit, weil ich weiß, daß der Film durch die einmalige Leiſtung ſeiner Schöpferin ein einzigartiges Dokument iſt nicht nur des bisher größten Er⸗ eigniſſes des internationalen Sports, ſondern weit darüber hinaus ein Hohelied menſch⸗ licher Leibeskraft und Lebensbejahung.“ * Das grandioſe Erlebnis der XI. Olympiſchen Spiele iſt in der Welt noch nicht erloſchen. Wenn am Tage, da der Führer ſeinen Ge⸗ burtstag begeht, dieſer von Leni Riefen⸗ ſtahl gedrehte Film in feſtlichem Rahmen und im Beiſein des Führers und ſeiner erſten Mit⸗ arbeiter uraufgeführt wird, dann iſt dies ein Ereignis, das die Aufmerkſamkeit der gan⸗ zen Welt finden wird. Allgemein war ſeiner⸗ zeit die Anſicht, daß in Deutſchland der bisher beſte Rahmen für die Veranſtaltung von Olym⸗ piſchen Spielen geſchaffen worden war. Wir Deutſche ſind ſtolz auf dieſes Urteil, umſomehr, als deutſche Sportsleute in den Kämpfen ſo hervorragend abſchnitten. Das ganze Volk freut ſich, dieſen Film bald ſehen zu können, der eine große Zeit wieder in das lebendige Bewußtſein zurückbringen wird. Hochbetrieb bei allen n B-Stellen Deulſchöſterreichs Alle NSV.⸗Stellen in Wien und ganz Deutſchöſterreich arbeiten mit Hochdruck, um den be⸗ dürftigen Volksgenoſſen raſche Hilfe zu bringen.— Verteilung von Kleidungsſtücken im Für⸗ ſorgeamt Amerlinsſtraße im VI. Bezirk Wiens. (Weltbild, Zander, Multiplex⸗K.) Miniſtertreffen Paris-London Gemeinſame Verkeidigungsfragen— Engliſch-ilalieniſches Abkommen 8 ax eine Reihe europäiſcher Fragen eſprechen würden, die eine engliſch⸗franzöſiſche Zuſammenarbeit erforderten. Als Zeitpunkt werde das Wochenende nach Oſtern genannt. Es ſei aber nicht Beſprechungen in London oder Paris ſtattfän⸗ en. N Der diplomatiſche Korreſpondent des„Dailh Telegraph“ ſchreibt, die Beſprechungen würden, ſich wahrſcheinlich um die gemeinſame Verteidigung der beiden Länder drehen. Man nehme an, daß Frankreich unter ſeiner neuen Regierung bereit ſeit, mit England bei der Zuſammenfaſſung der Hilfsquellen zuſam⸗ menzuarbeiten. Nach dem diplomatiſchen Korreſpondenten der„Daily Mail“ ſoll auch die Zuſammen⸗ arbeit der britiſchen und franzöſiſchen Ma⸗ rine beſprochen werden. Das engliſch⸗ italieniſche Abkommen werde einen weiteren Verhandlungsgegenſtand bilden, und es beſtehe kein Zweifel, daß die franzöſiſchen Miniſter Englands Wunſch nach einer baldigen Anerkennung der italieniſchen Herrſchaft in Abeſſinien 8 würden. Frankreich ſei allen Anſchein nach zu ſofortigen Verhandlun⸗ gen mit Italien bereit. Der politiſche Korreſpondent des„Daily Expreß“ nennt bereits genaue Pläne für eine weitgehende politiſch⸗techniſche Zuſammenarbeit der Generalſtäbe. 2 4* 2* Jenal billigt Ermächfigungsgeſeß b Paris, 14. April. Der Senat nahm Mittwoch abend nach ganz kurzer Sitzung das von der Regierung ein⸗ gebrachte und von der Kammer bereits ver⸗ abſchiedete Ermächtigungsgeſetz mit 288:1 Stim⸗ 7 5 Die Zahl der Stimmenthaltungen be⸗ rägt 15. Franzöſiſche Flugzeugfabriken ſtreiken Paris, 14. April In den verſtaatlichten Flugzeugfabriken iſt bisher die Arbeit noch nicht aufgenommen wor⸗ den, obwohl die Entſpannung in der Streiklage zu dieſer Annahme berechtigte. In der Me⸗ tallinduſtrie iſt die Streiklage unverän⸗ dert. der rei ein zweiſchneidiges dchwerk 88 Paris, 14. April Bei 8000 Arbeiter und Techniker der Renault⸗ und Caudron⸗Werke haben ſich aufgrund eines Aufrufes des„Aktionsausſchuſſes gegen politi⸗ ſche Streiks“ am Mittwochabend im Pariſer Wagram⸗Saal verſammelt, um gegen die kom⸗ muniſtiſchen Machenſchaften, die die Arbeitsniederlegung in den verſchiedenen Fa⸗ briken zur Folge haben, zu proteſtieren und die nötigen Gegenmaßnahmen zu treffen. Die Ver⸗ ſammlung wurde unter dem Vorſitz eines bis⸗ her dem marxiſtiſchen Gewerkſchaftsverband CGT angehörenden Werkmeiſters abgehalten, der nachdrücklich für die Bildung eines Blockes gegen den Kommunismus eintrat. Der Redner betonte, daß es den Kommuniſten in Wirklich⸗ keit garnicht um eine Beſſerſtellung der Arbei⸗ ter zu tun ſei. Sie wollten vielmehr auf Be⸗ fehl Stalins die franzöſiſche Regierung zur Oeffnung der Grenze nach Sowjetſpanien zwin⸗ gen. Den Streik bezeichnete er als ein zwei⸗ ſchneidiges Schwert, da die Arbeiter keinen Ge⸗ winn davon hätten. Am Schluß der Verſamm⸗ lung wurde eine Entſchließung angenommen, in der ſich die Arbeiter gegen den von den Kom⸗ muniſten heraufbeſchworenen Streik wenden und die freie und geheime Abſtimmung über die Fortſetzung der Arbeit fordern. Der norwegiſche Geſandte in Berlin hat dem Auswärtigen Amt mitgeteilt, daß die bisherige diplomatiſche Vertretung Norwegens für Oeſter⸗ reich aufgehört hat zu beſtehen und daß das in Wien befindliche Wahl⸗Generalkonſulat in dem Amtsbezirk„Land Oeſterreich“ fortgeſetzt wird. bekannt, ob die 1 Landesregierung ſtatt. öffnet mit einem Treuebekenntnis zu Führer und Arbeitsbeſchaffung in der Oſtmark Viedereingliederung der öſlerreichiſchen Arbeilsloſen Wien, 14. April Mit der Verkündung des Aufbauprogramms für Deutſch⸗Oeſterreich hat Miniſterpräſident Göring als Beauftragter für den Vier⸗ jahresplan die ſchnellſte Veſeitigung der Arbeitsloſigkeit in der deutſchen Oſtmark ge⸗ fordert. Zur raſchen Erreichung dieſes Zieles muß die Wiedereingliederung der Arbeits⸗ loſen einheitlich gelenkt und planmäßig durch⸗ geführt werden. Ebenſo wie im Alt⸗Reichs⸗ gebiet gelten auch im Lande Oeſterreich die Ar⸗ beitsämter ſowie die Landesarbeitsämter als jene Stellen, die für die Unterbringung der Ar⸗ beitsloſen in Lohn und Brot und die damit zu⸗ ſammenhängenden Fragen allein in Betracht kommen. Zur Erleichterung der Arbeit dieſer Dienſtſtellen und um ihnen mit den während der Arbeitsſchlacht im Alt⸗Reich geſammelten Er⸗ fahrungen zur Seite zu ſtehen, wurde im Ein⸗ vernehmen mit Gauleiter Bürckel die Errichtung einer Zweigſtelle Oeſterreich der Reichsanſtalt verfügt. Zu ihrem Leiter wurde der Präſident des Landesarbeitsamtes Weſtfalen, Gärtner, berufen. Heſlerreich im Reichs bauernral Berlin, 14. April Der Reichsbauernführer R. Walther Darré hat anläßlich ſeiner Anweſenheit in Oeſterreich die führenden Männer des agrar⸗ politiſchen Apparates der Landesleitung der NSDAP. in Oeſterreich mit Wirkung vom 10. April 1938 zu Mitgliedern des Deut⸗ ſchen Reichsbauernrates ernannt. Berufen wurde, wie bereits gemeldet: der Miniſter für Land⸗ und Forſtwirtſchaft Ing. Anthon Reinthaler und der Stellvertreter des Miniſters Ing. Theodor Groß. Darüber hinaus wurden berufen: Dipl. Landwirt Albert von Gayl. Bauer Dr. Ing. et jur. Ernſt Feichting, Karl Meyerzedt, Bauer Fer⸗ dinand Kermatier, Bauer Sepp Hainzel, Bauer Paul Krennwaldner, Bauer Georg Wurm, Bauer Alois Spitzer, Bauer Adolf Lind, Bauer Alfred Simon und Bauer Karl Froy. Dank an Bürckel Sorge für die Hinterbliebenen der Opfer der nationalen Erhebung i Wien, 14. April Unter Joss, des Reichsſtatthalters fand Mittwoch ein Miniſterrat der öſterreſchiſchen Die Sitzung wurde er⸗ Reich. Die Landesregierung dankte dem Beauftrag⸗ ten des Führers für die Volksabſtimmung, Gau⸗ leiter Bürckel, und dem Landesleiter Klaus⸗ ner für ihre unermüdliche und aufopfernde Tä⸗ tigkeit. Ferner ſprach ſie allen Partei⸗ und Amtsſtellen, die durch ihre zielbewußte Arbeit zu dem einzigartigen Erfolg der Volksabſtim⸗ mung beigetragen haben, ihren Dank aus. Sodann beſprach der Miniſterrat verſchiedene laufende 8 und nahm die Verfügungen des Reichsſtatthalters zur Kenntnis. Insbeſon⸗ dere wurde die Aufhebung des Eheverbots für die Mitglieder der Exekutive beſchloſſen und grundſätzlich einem Geſetz zugeſtimmt, das für ie Hinterbliebenen der Opfer der nationalen Erhebung Vorſorge trifft. Dank an die Poft Berlin. 14. April. Reichspoſtminiſter Dr. Ohneſorge ſpricht in dem nachſtehenden, am Mittwoch im Amts⸗ blatt des Reichspoſtminiſteriums veröffentlich⸗ ten Erlaß dem Poſt⸗ und Telegraphenperſonal im Lande Oeſterreich für ſeine außerordent⸗ lichen Leiſtungen während der Vorbereitung und Durchführung der Abſtimmung am 10. April ſeinen aufrichtigen Dank aus: An die Berufskameraden in Oeſterreich! Das deutſche Land Oeſterreich hat ſich in einer in der Welt noch nie geſehenen Einmütig⸗ keit für den Führer und damit für Groß⸗ deutſchland entſchieden. Zur Vorbereitung und Durchfüh⸗ rung dieſes gigantiſchen Bekenntniſſes habt Ihr freudig und unermüdlich eine Ueberfülle von beruflicher Mehrarbeit in vorbildlicher Disziplin geleiſtet. Ihr habt damit die erſte große Aufgabe gemeiſtert, die Euch der Wille des Führers ſtellte. Ich bin ſtolz darauf und freue mich, Eure Leiſtung als die Gewähr nehmen zu können. daß ſich Eure ſo erprobte Gemeinſchaft erfolg⸗ reich in das große Poſt⸗ und Nachrichtenweſen des deutſchen Volkes eingliedern wird. Mein aufrichtiger Dank gilt allen Berufs⸗ kameraden. Der Reichspoſtminiſter: Ohneſorge. Reſchsaukobahnen werben Dr. Todt Vizepräſident des Straßentransportausſchußes der JK. Paris, 14. April Die Internationale Handelskammer hat auf Vorſchlag der deutſchen Gruppe den General- inſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr Ing. Todt, zum Vizepräſidenten ihres Stra⸗ ßentransportausſchuſſes berufen. Die nächſte Sitzung des Ausſchuſſes findet am 9. und 10. Juni in Paris ſtatt. Auf der Tagesordnung tehen die Methoden der Straßenverwaltung und inanzierung in den einzelnen Ländern ſowie die Probleme der Verkehrsſicherheit. Im Zu⸗ 5 mit den Ausſchußberatungen iſt die Vorführung von Filmen über die modern⸗ ſten Methoden des Straßenbaues, ins⸗ beſondere über den Bau der Reichsauto⸗ bahnen, in Ausſicht genommen. Ptofeſſor Thienemann Gründer der Vogelwarte Roſſitten. Königsberg, 14. April. Profeſſor Thienemann, eine der be⸗ kannteſten Perſönlichkeiten in Oſtpreußen, iſt in Roſſitten im Alter von 75 Jahren geſtor⸗ ben. Als Gründer und langjähriger Leiter der Vogelwarte Roſſitten hat Thienemann, den man in Oſtpreußen allgemein als„Vo⸗ gel⸗Profeſſor“ kannte und ſchätzte, weit über die Grenzen Oſtpreußens hinaus Be⸗ rühmtheit erlangt. Durch ſeine unermüdliche Arbeit auf dem Gebiet der Vogelkunde, durch die Erforſchung des Vogelzuges und die Aus⸗ wertung ſeiner Ergebniſſe hat er der Wiſſen⸗ ſchaft große Dienſte erwieſen. Radellenkorps der briliſchen euflwaſſe London, 14. April. Der Staatsſekretär im Luftfahrtminiſterium, Muirhead, beſtätigte am Mittwoch im Un⸗ terhaus die Preſſemeldungen, denen zufolge ein Kadettenkorps für die Luftwaffe gebildet werden ſoll. Organiſation und Verwaltung dieſes Korps werde in den Händen der Luft⸗ liga des Britiſchen Empire liegen. Das Luft⸗ fahrtminiſterium, das dem Plan ſympathiſch gegenüberſtehe, werde dem Korps jede prak⸗ tiſche Unterſtützung zuteil werden laſſen. Die Luftliga wolle in allen größeren Städten Unterabteilungen errichten, die für alle Fra⸗ gen der Luftfahrt und des Luftſchutzes aufklä⸗ rend wirken ſollen. Auch die Geſandtſchaften Chinas und Lett⸗ lands in Wien ſind aufgelöſt und in General⸗ f konſulate umgewandelt worden. Neuordnung des Fanulſenrrchts Die blulsmäßige Abſlammung im Mitlelpunkt Berlin, 14. April. Im Zuge der Neugeſtaltung des bür⸗ gerlichen Rechtes hat die Reichsregierung ein Geſetz über die Aenderung und Ergänzung familien rechtlicher Vorſchriften und über die Rechtsſtellung der Staaten⸗ loſen vom 12. April 1938(Reichsgeſetzblatt J Seite 380) erlaſſen. Dieſes Geſetz nimmt auf Teilgebieten des Familienrechtes, deſſen Neugeſtaltung auf verſchiedenen Gebieten vorbereitet wird, einige Fragen von beſonderer Dring⸗ lichkeit vorweg, um ſie noch vor dem Ab⸗ ſchluß der umfaſſenden Erneuerung der einzel- nen Rechtsgebiete ſchon jetzt einer befriedigen⸗ den Löſung zuzuführen. Pflicht zur Blulprobe Es handelt ſich dabei vorwiegend um die enderung von Vorſchriften des Bürgerlichen Geſetzbuches, deren Weitergeltung ſich immer mehr als Hemmnis für die Verwirk⸗ lichung der nationalſozialiſtiſchen Auffaſſung von der Bedeutung der blutmäßigen A b⸗ ſtammung und der Sippenzugehörigkeit des Menſchen erwieſen hat. Um zu gewährleiſten, daß zur Klarſtellung der Abſtammung eines Menſchen alle verfüg⸗ baren Erkenntnismöglichkeiten verwertet wer⸗ den können, iſt für das Verfahren in familien⸗ rechtlichen Streitigkeiten in allgemeiner Weiſe beſtimmt, daß ſich Parteien und Zeugen, ſoweit dies zur Feſtſtellung der Abſtammung eines Kindes erforderlich iſt, erb⸗ und raſſenkund⸗ lichen Unterſuchungen zu unterwerfen haben und die Entnahme von Blutproben zum Zwecke der Blutgruppenbeſtimmung dulden müſſen. Dies iſt namentlich für die Feſtſtellung der unehelichen Vaterſchaft von Bedeutung. Nach dem bisher geltendem Recht konnte die Ehelichkeit eines Kindes nur von dem Ehemann der Mutter und nur innerhalb eines Jahres. nachdem dieſer von der Geburt des Kindes Kenntnis erlangt hatte. angefochten werden. Die in ihren Ergebniſſen mit natio⸗ Volksbetrüger wandern ins Zuchthaus Das Urleil im Prozeß gegen John und Andere Koblenz, 14. April Am Mittwoch wurde in dem großen Be⸗ ſtechungsprozeß gegen John und Geno 1. ſen, der ſeit 15. Dezember 1937 vor der Gro⸗ zen Strafkammer Koblenz lief, das Urteil verkündet. Der Angeklagte John erhielt wegen teils einfacher, teils ſchwerer Beſtechung und wegen ſortgeſetzter Untreue eine Geſamt⸗ ſtrafe von fünf Jahren Zuchthaus, 5000 RM. Geldſtrafe und fünf Jahren Ehrverluſt. Zwei Jahre der Unterſuchungshaft werden auf die Strafe angerechnet. Der Betrag von 17 330 RM., der bei dem Angeklagten beſchlagnahmt wurde, wird als dem Staat verfallen erklärt. Der Angeklagte Dr Müller wurde wegen fortgeſetzter aktiver Beſtechung und ortgeſetzten teils vollendeten, teils verſuchten Betrugs zu dreieinhalb Jahren Gefängnis und 1000 RM. Geldſtrafe verurteilt. Ein Jahr der Unter⸗ ſuchungshaft wird angerechnet. Der angeklagte Jude Meyer erhielt wegen fortgeſetzter aktiver Beſtechung und wegen Be⸗ truges eine Geſamtſtrafe von zwereinhalb Jah⸗ ren Gefängnis und 1000 RM. Geldſtrafe. Zwei Jahre der Anterſuchungshaft werden angerech⸗ net. Die Haftbefehle bleiben beſtehen. Der Angeklagte Zenzen wurde wegen Betrugs⸗ verſuchs zu 5000 RM Geldſtrafe verurteilt, während das Verfahren gegen den Angeklagten Marmann auf Grund des Straffreiheitsgeſetzes vom? Auguſt 1934 eingeſtellt wurde. Die übri⸗ gen Angeklagten wurden freigeſprochen. In der Urteilsbegründung wurde betont, in den Methoden des Angeklagten John ſei eine außerordentliche Raffineſſe zu erkennen. Seine Machenſchaften ſeien geeignet geweſen, das An⸗ ſehen der Beamtenſchaft im ganzen Deutſchen Reich zu ſchädigen. Anſer Handel mit ungarn deulſchland bauk ſeine Beziehungen zu Züdoſteuropa aus Budapeſt, 14. April Die Deutſche Weltwirtſchaftliche Geſellſchaft, die ſich unter Führung ihres Präſidenten Gouverneur a. D. Dr. Schnee befindet, ber⸗ anſtaltete in Budapeſt, dem erſten Ziel ihrer Reiſe, einen unter großer Beteiligung aller intereſſierten Stellen mit lebhaftem In⸗ tereſſe aufgenommenen Vortragsabend, in deſ⸗ ſen Mittelpunkt ein Vortrag des ungariſchen Reichstagsabgeordneten, Präſident der Deutſch⸗ Ungariſchen Handelskammer und der unga⸗ riſchen. Landwirtſchaftskammer, Andreas bon Mecſer, über„Die ungariſche Wirt⸗ fear und ihre Beziehungen zu Deutſchland“ ſtand. Unter den Gäſten waren die Ayfehörigen der deutſchen Kolonie mit dem deutſchen Ge⸗ ſandten von Erdmannsdorff und dem Landeskreisleiter der NSDAP., Konſul Gräb an ihrer Spitze. Von ungariſcher Seite waren Vertreter des Handelsminiſteriums, des a der Nationalbank und zahlreicher anderer Behörden ſowie führende Perſönlichkeiten der ungariſchen Wirtſchaft er⸗ ſchienen. In ſeiner Begrüßungsrede betonte der Prä⸗ ſident der Deutſchen Weltwirtſchaftlichen Geſellſchaft, Gouverneur a D. Dr. Schnee, daß die Südoſteuropaſtudienfahrt der Deut⸗ ſchen Weltwirtſchaftlichen Geſellſchaft das Ziel verfolgt, ihren Mitgliedern perſönliche Eindrücke von dem für Deutſchland und die europäiſche Völkerfamilie ſo wichtigen Süd⸗ oſteuropa zu vermitteln und durch eine wirtſchaftliche Zuſammenarbeit aller Völker und durch die anſtrebende Betätigung der Deutſchen Weltwirtſchaftlichen Geſellſchaft die Wirtſchaftsbeziehungen Deutſchlands mit dem ſüdoſteuropäiſchen Raum mittelbar zu fördern. Die alte und gefeſtigte Freundſchaft des deutſchen und des ungariſchen Volkes wurzele in der Waffenbrüderſchaft und ſei durch die jüngſten Ereigniſſe zweifellos noch gefeſtigt worden. Zum Schluß wies der Präſident der Deut⸗ ſchen Weltwirtſchaftlichen Geſellſchaft Dr. Schnee auf die von den ſeit Jahrhunderten in Ungarn anſäſſigen deutſchen Bauern in Ungarn geleiſtete Kulturarbeit hin und hob die Tugenden des ungarländiſchen deutſchen Volkes, Ehrlichkeit. Fleiß. Ausdauer und arbeitsfrohe Zähigkeit hervor, die dieſe in einer Schickſals⸗ und Gefühlsgemeinſchaft mit dem Ungartum verbundenen deutſchen Siedler auszeichnet. 0 Mit Befriedigung ſeien die Worte des unga⸗ riſchen Miniſterpräſidenten Daranyi von al⸗ len Deutſchen aufgenommen worden. daß die ungariſche Regierung ihrerſeits alles daran⸗ ſetzen werde, um die wirtſchaftliche und kulturelle Aufbauarbeit der deutſchen Min⸗ derheit, erſtere unter dem Zeichen der reſt⸗ los gleichen Behandlungen mit dem unga⸗ riſchen Mehrheitsvolk, letztere auch durch die beſchleunigte Durchführung 38 neuen Schulverordnung, kräftig zu för⸗ ern. Großes Intereſſe fanden ſodann die Ausfüh⸗ rungen des Präſidenten der ungariſchen Land⸗ wirtſchaftskammer und der Deutſch⸗Unga⸗ riſchen Handelskammer, Reichstagsabgeordneter Andreas von Mecſer, der betonte, daß ſich Deutſchland⸗Ungarn in ihrer wirtſchaft⸗ lichen Struktur auf das glücklichſte ergänzen. Deutſchland ſei nach dem Anſchluß mit ſeiner auf hohem Lebensſtandard ſtehenden Bevölke⸗ rung von 75 Millionen der natürliche Abſatz⸗ markt und das gegebene Verſorgungsgebiet Ungarns. der Anſchluß eſterreichs bedeute die Vereinigung der beiden wichtigſten dandelspartner Ungarns zu einem einheit⸗ ichen Wirtſchaftsgebiet, auf das im letzten ahre mehr als 40 v. H des ungariſchen 1 7 entfielen. Die in den Jahren nach der Machtergreifung in Deutſchland er⸗ zielte Steigerung der ungariſchen Ausfuhr nach Deutſchland um 220 v. H. ſei eine Folge der Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit im Dritten Reich und der dadurch hervorgeru⸗ fenen Bedarfsſteigerung. Präſident von Mecſer ſprach zum Schluß ſeiner Ausführun⸗ gen den Wunſch aus, daß es in den jetzt lau⸗ fenden deutſch⸗ungariſchen Wirtſchaftsverhand⸗ lungen gelingen möge, eine Grundlage für den weiteren Ausbau der beiderſeitigen Handels- beziehungen zu ſchaffen. namentlich nalſozialiſtiſcher Auffaſſung unvereinbare Rege⸗ lung iſt nunmehr beſeitigt. der Ehemann der Muller verliert das Recht, die Ehelichkeit des Kindes anzufechten, künftig erſt mit dem Ablauf eines Jahres, nachdem er Kenntnis von den UAm⸗ ſtänden erlangt hat, die für die Unehelichkeit des Kindes ſprechen. Darüber hinaus aber kann die Ehelichkeit auch von dem Staats⸗ anwalt angefochten werden. wenn die⸗ ſer die Anfechtung im öffentlichen Intereſſe oder im Intereſſe des Kindes für geboten er⸗ achtet. Durch eingehende Uebergangsvorſchrif⸗ ten iſt ſichergeſtellt, daß auch die Ehelichkeit ſol⸗ cher Kinder angefochten werden kann, die im Zeitpunkt des Inkrafttretens des Gefetzes be⸗ reits geboren waren. Das Geſetz beſtimmt ferner, daß von dem Ehehindernis der Schwägerſchaft, das im Intereſſe der Reinerhaltung des Familien⸗ lebens beſteht und deshalb auch aufrechterhal⸗ ten wird, Befreiung erteilt werden kann. Damit die Gültigkeit eines Kindesan⸗ nahmevertrages nach oft jahrelangem Beſtehen nicht durch Formfehler in Frage geſtellt werden kann die bei der Beſtätigung des Vertrages möglicherweiſe überſehen wor- den ſind, iſt beſtimmt, daß durch die rechtskräf⸗ tige Beſtätigung die Verletzung einer für die Annahme an Kindesſtatt vorgeſchriebenen Form geheilt wird. Die Vorſchriften über die An⸗ nahme an Kindesſtatt ſind ferner durch Be⸗ ſtimmungen über die gerichtliche Aufhebung von Kindesannahmeverhältniſſen ergänzt. Da⸗ mit werden die Adoptionsverhält⸗ niſſe in Fortführung der Gedanken des Ge⸗ ſetzes gegen Mißbräuche bei der Eheſchließung und der Annahme an Kindesſtatt vom 23. No⸗ vember 1933 weiter bereinigt. Die Aufhebung eines Annahme⸗ verhältniſſes, die bisher nur durch Ab⸗ ſchluß eines beſonderen, der gerichtlichen Be⸗ ſtätigung bedürftigen Vertrages bewirkt wer⸗ den konnte, kann künftig auf Antrag eines Vertragsteiles oder der höheren Verwaltungs⸗ behörde durch gerichtliche Entſcheidung herbei⸗ geführt werden, wenn wichtige Gründe in der Perſon eines Vertragsteiles vorliegen, die die Aufrechterhaltung des Annahmeverhältniſſes ſittlich nicht mehr gerechtfertigt erſcheinen laſ⸗ ſen. Auch auf die Wirkſamkeit einer Ehe⸗ lichkeitserklärung ſoll es künftig ohne Einfluß ſein, wenn das Vorhandenſein einer ihrer geſetzlichen Vorausſetzungen zu unrecht angenommen worden iſt. Wird feſtgeſtellt, daß das Kind nicht von dem Manne ſtammt, als deſſen eheliches Kind es irrtümlich erklärt worden iſt, ſo kann die Ehelichkeitserklärung zurückgenommen werden. g Schließlich bringt das Geſetz eine Aenderung der Vorſchriften über die Rechtsſtellung der Staatenloſen, deren Rechtsverhält⸗ niſſe künftig ausnahmslos nach den Geſetzen des Staates beurteilt werden ſollen, in dem ſie ſich aufhalten. Die Durchführungsbeſtim⸗ 8 für das Geſetz werden in Kürze er⸗ aſſen. Schnellboole für England London, 14. April. Der Erſte Lord der Admiralität, Duff Co o⸗ per, verteidigte geſtern im Unterhaus die von vielen Seiten kritiſierten Schnellboote der eng⸗ liſchen Marine. Duff Cooper hob die guten Eigenſchaften der Boote hervor und beſtritt, daß ſich irgendwelche Mängel herausgeſtellt hätten. Es ſei unrichtig zu behaupten, daß die Boote nur 200 Meilen mit 30 Knoten Ge⸗ ſchwindigkeit laufen könnten. Sie hielten ſehr viel länger eine Höchſtgeſchwindigkeit von 40 Knoten durch. König Faruk beſuchl Ankara 8 Kairo, 14. April Der türkiſche Außenminiſter Rüſchtü Aras überreichte am Mittwoch König Faruk von egypten eine Einladung des Staatspräſi⸗ denten Kemal Atatürk die Türkei zu be⸗ ſuchen. Morgen wird der Miniſter nach Beirut weiterfliegen, wohin ihn der franzöſiſche Ober⸗ kommiſſar Martell gebeten hat. Nach kurzem Aufenthalt in Syrien kehrt Aras dann nach Ankara zurück. ö 0 Wie zu erwarten war, iſt während des türki⸗ ſchen Beſuches weder der Beitritt Aegyptens zum Viererpakt erfolgt, noch die Frage des ägypti⸗ ſchen Kalifats behandelt worden. Erdſtoße in Züdilalſen Nom, 14. April Aus der ſüditalieniſchen Provinz Ca⸗ labrien werden aus einer Reihe von Ort⸗ ſchaften leichtere Erdbebenſtöße gemeldet, die Mittwochfrüh 3.45 Uhr einſetzten. Nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen iſt weder irgend⸗ welcher Schaden entſtanden noch ſind Menſchen ums Leben gekommen. 0 Nach Mitteilung der Erdbebenwarte Meſ⸗ ſäna liegt das Epizentrum 100 km öſtlich von Meſſina, d. h. im Joniſchen Meer, und zwar 40 km von der oſtcatalaniſchen Küſte entfernt. 300 Sowjelflugzenge für Ching ss Paris, 13. April Das„Petit Journal“ bringt eine Moskauer Meldung, nach der in gut unterrichteten Krei⸗ ſen beſtätigt wurde, daß an der mongoliſchen Grenze 300 ſowfietruſſiſche Flugzeuge zur Lieferung nach China bereitſtänden. Dieſe e bildeten 50 Geſchwader und würden von ſowjetruſſiſchen Piloten geſteuert. 187 E56 gta en, bell len. eſee. Oſte gun Ke Sat nac chi get to End 1 15. A5 Alen Blau E 83 15. An. Olon Nit in Cid aufgeat Spielen dene 4 Punktſt Das wird es mania kommer schaften witd es pes Et Nlaul Tonto d Obertol Morne unn. J. 2 beim f veiter Wie wärts n zuhagen. gehen,! Punktſt Und in zu etbe Lampe doch wi die ſchö ff Olympia Big Re. 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Con die bon et eng⸗ guten heſtritt, geſtelt f, daß U til guet ftei⸗ ſchel U dieſe den ſchaften hat ſchon immer * Der Karfreitag iſt diesmal, Sporttag, vor allem im Gegenſatz zu den letzten Jahren, ein wirklich ereignisreicher Fußball und Hockey verzeichnen umfangreiche Programme. Der Fußball hat an erſter Stelle ſechs Endspiele um die„Deutſche“ gramm ſtehen, aber auch die Zabl der Freundſchaftsſpiele iſt außerordentlich ſtark. auf dem Pro⸗ Bemer⸗ tenswert iſt das ſo zahlreiche Antreten von Wiener Mannſchaften im Reich, aber nicht weniger bemerkenswert iſt auch, daß die ineiſten ſüddeutſchen Mannſchaften von Klang auswärts ſpie⸗ len. Im Gau Südweſt erregte auch der Beginn der Aufſtiegsſpiele zur Gauliga ſtärkſtes Inter⸗ eſſe. Man kann diesmal wirklich ſagen, daß für jeden Geſchmack etwas geboten wird.. Im Sockeyſport ſind die Oſtertage ſchon ſeit Jahren Hochfeſte des Sports. Die großen Oſterturniere vereinen die beſten Mannſchaften des Reichs und auch die ausländiſche Beteili⸗ gung iſt wieder erfreulich groß. Sehr aut beſetzte Turniere gibt es Kreuznach, Offenbach a. M., Stuttgart, Schwein furt, Düſſeldorf und Hannover. in Wiesbaden, Bad Der TV. 57 Sachſenhauſen fährt nach England, der Berliner SV 92 nach Dänemark und Wacker München nach Ungarn. Nicht unerwähnt bleiben ſollen auch die zahlreichen Jugendturniere in den ver⸗ ſchiedenen Gauen des Reichs. Im Handball iſt es verhältnismäßig ruhig, da meiſt nur rückſtändige Punkteſpiele aus⸗ getragen werden. Die Turner baben den traditionellen Städtekampf Berlin— Hamburg Leipzig auf dem Programm und in Saarbrücken ſtellen ſich Danzigs Turner vor. In Frankfurt am Main werden die deut Ende geführt und die Titelträger für 1938 güdheſſen an Oſtern 15. April: Alemannia Worms— VfR Bürſtadt Blauweiß Worms— Germania Oberroden Spyogg. Arheilgen— Olympia Lampertheim SV 98 Darmſtadt— SW Horchheim 18. April: Olympia Lorſch— Olympia Lampertheim Mit dieſen 5 Spielen wird der Spielrückſtand in Südheſſen über die Oſterfeiertage weiter aufgearbeitet. Trotzdem wird auch nach dieſen Spielen noch kein Verein fertig ſein; verſchie⸗ dene Mannſchaften müſſen immer noch 3 und 4 Punktſpiele austragen. 5 Das Programm bringt ſpannende Sachen. Da wird es zunächſt im Zuſammentreffen von Ale⸗ mannia und Bürſtadt zu einem guten Spiel kommen. Das Zuſammentreffen beider Mann⸗ i intereſſiert, und ſo wird es auch dieſesmal ſein. Es wird ein knap⸗ pes Ergebnis geben. Blauweiß hat noch eine Chance, ſein Punkte⸗ konto zu bereichern. Dieſe Chance wird gegen Oberroden beſtimmt ausgenützt, wenn die * Mannſchaft ihr Spiel durchſetzen F In Darmſtadt wird ſich der SV 9s an Horch⸗ heim ſchadlos halten und ſeine bedrobliche Lage weiter verbeſſern. Wie die Lampertheimer in ihren beiden Aus⸗ wärtsſpielen abſchneiden, das iſt ſchwer voraus⸗ zuſagen. Das Spiel in Lorſch ſollte verloren gehen, denn der Meiſter will auch nach dem Punktſtand ſeine Meiſterſchaft geſichert ſehen. Und in Arheilgen, da wird es auch nicht viel zu erben geben. Doch wie geſagt, trau den Lampertheimern! Die pfuſchen uns vielleicht doch wieder ins Werk und am Ende haben wir die ſchönſte Oſterüberraſchung. Aufſtiegsſpiele im Gau Südweſt Olympia Lorſch— TS 61 Ludwigshafen Vie Neu⸗Iſenburg— Reichsbahn Frankfurt Bis Homburg— S. Saarbrücken Die Aufſtiegsſpiele zur Gauliga Südweſt nehmen am Karfreitag ihren Anfang. Vor dem erſten Zuſammentreffen der Bezirksklaſſenmei⸗ ſter iſt es natürlich ſchwer, die Bewertung der einzelnen Teilnehmer klar zu umreißen. Sicher wird es Lorſch auch zu Hauſe außerordentlich ſchwer haben gegen die Ludwigshafener Ver⸗ einigten die Oberhand zu behalten. Ein Er⸗ folg wäre aber erfreulich und für den Südheſ⸗ ſenmeiſter aus Preſtigegründen notwendig. Offen erſcheint die Paarung in Neu-⸗Iſenburg. wo die„Main⸗Fürther“ die ſtarken Rot⸗Wei⸗ ßen als Gegner ſehen, die allerdings in ihren letzten Freundſchaftsſpielen mit wechſelnden Aufſtellungen ebenſo ſchwankende Leiſtungen zu⸗ wege brachten. Mehr gefühlsmäßig neigen wir zu einem knappen Platzſieg in Iſenburg und auch bei den Homburgern. Handball Um den Aufſtieg zur Gauklaſſe Taſ. Rödelheim— Wormatia Worms Bereits am Karfreitagmorgen wird die Ent⸗ ſcheidung in der Gruppe 2 fallen. Zuerſt ſollte dieſes wichtige Spiel in Darmſtadt ſtattfinden, dann wurde es nach Wiesbaden gelegt und von dort aus ging es nach Mainz, wo es endgültig vor ſich geht. Auf dem gleichen Platz alſo, auf dem Wormatia die bittere und unverdiente Niederlage gegen DR“. Darmſtadt einſtecken mußte, ſteigt auch dieſes Treffen. Gewinnt Rödelheim, dann iſt es Gruppenſieger: ſogar ſchon bei einem Unentſchieden. Verliert Rö⸗ delheim dagegen, dann haben wir drei Vereine, mit je 4:2 Punkten, nämlich Wormatia. Darm⸗ ſtadt und Rödelheim und der Tanz könnte von vorne anfangen. Es liegt alſo alles bei den Wormſern, die leider wieder nicht in ſtärkſter Aufſtellung antreten können. Wenn jedoch Hartmann den Sturm verſtärken kann, iſt Hoff⸗ nung vorhanden, daß es klappt. Wormatia muß vor allem den Strafwurfſpezialiſten E. Mahn⸗ kopf rechtzeitig abdecken und darf ſich nicht be⸗ irren laſſen. Bei der Gleichwertigkeit beider Gegner wird der ſiegen, der die Nerven behält. Hoffentlich gelingt es den Wormateft! Germania Pfungſtadt— MSW Darmſtadt Für Pfungſtadt geht es gegen den Abſtieg. während der MSV. nichts mehr zu riskieren bat. Es iſt denkbar, daß auch dieſe Punkte in Pfungſtadt hängen bleiben. 5 ſchen Meiſterſchaften der Amateurboxer zu er mittelt. Sporkneuigkeiten in Kürze Die Fußballelf von 1860 München gab am Dienstag in Prag ror 10 000 Zuſchauern ein Gaſtſpiel und unterlag den Berufsſpielern von Slavia hoch mit 1:8(0:4). Der In ernalionale Leichtathletik⸗Verband (JAA) teilt mit, daß die Mitgliedſchaft des öſterreichiſchen Verbandes zu beſtehen aufgehört hat. Die Rechte und Pflichten ſind vom Fach⸗ amt Leichtathletik im DR. übernommen wor⸗ den. Die Suche nach dem„unbekannten Leicht⸗ tag(S. Mai) ein. Ausgeſchrieben wurden: 200 m. 1000 m. 30000 m Weitſprung, Kugelſtoß und 10 km⸗Bahngehen Auf der Mannheimer Phönixbahn werden am Oſtermontag Radrennen abgewickelt, an de⸗ nen ſich zahlreiche ſüdeutſche Amateure beteili⸗ gen werden. Deulſche Jußball-Meiſterſchaft zechs Gruppen-Endſpiele am Karfreitag, vier am Oſtermonkag Aus verſchiedenen Gründen war es dem Fach⸗ amt Fußball diesmal nicht möglich, die Oſter⸗ feiertage frei von Meiſterſchaftsſpielen zu laſ⸗ ſen. Die Endkämpfe um die deutſche Meiſter⸗ ſchaft werden am Karfreitag mit ſechs Grup⸗ pen⸗Endſpielen fortgeſetzt, denen am Oſtermon⸗ tag vier weitere folgen werden. Nur ſo iſt es möglich, die Kämpfe rechtzeitig unter Dach und Fach zu bringen und darüber hinaus auch noch mit ganzen Kräften an die übrigen großen Auf⸗ gaben, die unſeren Fußballern in den nächſten Wochen harren, heranzugehen. Der Spielplan für die Oſterſpiele lautet wie folgt: Karfreitag Vorck Inſterburg— Hamburger SV Stettiner SC— Eintracht Frankfurt SW 05 Deſſau— Fc Schalke 04 BC Hartha— Fortuna Düſſeldorf VfR Gleiwitz— VfB Stuttgart FC Hanau 93— Alemannia Aachen Oſtermontag Stettiner SC— Hamburger SV Schalke 04— VfR Mannheim Alemannia Aachen— 1. Fc Nürnberg FE Hanau 93— Hannover 96 In der Gaugruppe! kommen alſo die bei⸗ ben Favoriten, Hamburger SW und Eintracht Frankfurt, noch nicht zuſammen. Die Eintracht wird nach Kampf in Stettin gewinnen, ebenſo iſt der HSW gegen den Oſtpreußenmeiſter in Front zu erwarten. Auf der Heimreiſe erledigt e der HSW enoch ſein Rückſpiel gegen Stet⸗ in. In Gaugruppe 2 wird man wobl am Oſtermontagabend den deutſchen Meiſter Schalke 94 an der Tabellenſpitze ſehen, denn er wird in Halle den Mittemeiſter und am Oſtermontag zuhauſe auch den VfR Mannheim ſchlagen. In Gaugruppez hat Fortuna Düſſeldorf die Annehmlichkeit, den Sachſenmeiſter BC Hartha auf neutralem Platz anzutreffen. Der Ausgang ſollte nicht zweifelhaft ſein. In Glei⸗ witz muß der Vi Stuttgart bereits zum Rück⸗ ſpiel antreten. Die Schleſier wollen ſich für die ſchwere Niederlage in Stuttgart revanchieren. In Gauaruppe 4 endlich, wo Hannover 96 ohne Punktverluſt die Spitze hält, gibt es einige ſchwere Kämpfe. Hanau 93 bat am Karfreitag ein Heimſpiel gegen Aachen und empfängt dann am Oſtermontag in Kaſſel den Niederſachſen⸗ meiſter zum Rückspiel. Der„Club“ muß zum Rückspiel nach Aachen, wo er es ſicher ebenſo ſchwer haben wird, wie Hannover 96 in Kaſſel. Dormatlia auf großer Oſterfahrt Mit einem Spiel in Hannover beginnt die Norddeulſchlandreiſe Das Programm der Freundſchaftsſpiele an Oſtern iſt, wie ſchon einmal erwähnt, ſehr ſtark ausgefallen, und dabei macht der Karfreitag als Auftakt keine Ausnahme. Die nachſtehende Aufzeichnung zeigt am beſten, was alles geboten 1 5 ſie iſt dabei ſicher noch nicht einmal voll⸗ ſtändie Jüddeulſche Freundſchaflsſpiele VfR Mannheim— FTC Budaveſt(Do) FSV Frankfurt— Admira Wien VfL. Neckarau— SC 03 Kaſſel FC Pirmaſens— Sportfreunde Eßlingen FC 05 Schweinfurt— Corinthians London VfR Schwenningen— Jeuneſſe Eſch Wacker München— FC Luzern FV Saarbrücken— VfB Mühlburg Jüddeulſche Vereine auf Reiſen Arminia Hannover— Wormatia Worms Hertha BSC— 1. Fc Nürnberg Dresdner Sportklub— Sportverein Waldhof Werder Bremen— Kickers Stuttgart Viktoria Hamburg— Bayern München VfB Leipzig— Spielvgg. Fürtb Tura Bonn— Sportverein Wiesbaden Boruſſia Dortmund— Boruſſia Neunkirchen Pf 99 Köln— 1860 München VfB Bielefeld— Jahn Regensburg Sportklub Erfurt— VfB Koburg VfB Glauchau— Kickers Würzburg Thüringen Weida— Spielvgg. Sandhofen VfB Peine— Kurheſſen Kaſſel Spielogg. Andernach— Kickers Stuttgart Cricket⸗Vikt. Magdeburg— Kickers Offenbach Vor allem ſind es die Spiele von J TC. Buda peſt(Eründonnerstag) in Mannheim und Admira Wien in Frankfurt, die ſtark beachtet werden müſſen, aber auch das erſte Spiel der Corinthians, der berühmten engliſchen Amateurelf, in Schweinfurt wird viel Intereſſe finden. Darüber hinaus ſind die Spiele unſerer ſüddeutſchen Mannſchaften im Reichsgebiet von höchſtem Intereſſe. Süddeut⸗ ſche Mannſchaften ſind lange nicht in einem ſol⸗ chen Ausmaße in die anderen Gaue gefahren. wie dieſe Oſtern. Jedes einzelne der oben er⸗ wähnten Karfreitagsſpiele hat ſeine Bedeutung. Uns intereſſiert vor allem das Abſchneiden der Vormalen in Norddeulſchland Die Mannſchaft hat drei Gegner, vor denen ſie ſich vorſehen muß, auch wenn dieſe nicht an der Tabellenſpitze zu finden ſind. Schon am Kar⸗ freitag gegen Arminia Hannover heißt es alle Kräfte anzuſetzen, denn die Ar⸗ minen ſchlagen eine gute Klinge. Und Lübeck bzw. Hamburg. wo an den Oſterfeiertagen ge⸗ ſwielt wird, wollen auch bezwungen ſein. Die Wormaten fahren mit 12 Spielern und in ſtärk⸗ ſter Beſetzung. Man darf alſo wohl auf gute Ergebniſſe hoffen. Die Borer ſuchen ihre Meiſter deulſche Bor-Meiſterſchaften in Frankfurk a. M. Die erſten großdeutſchen Meiſterſchaften der Amateurboxer, die ſich über vier Tage erſtrecken, nahmen am Dienstag im Frankfurter„Hippo⸗ drom“ ihren Anfang. Die Kampſſtätte war recht gut beſucht, vor allem die Jugend war ſtark vertreten und lebte begeiſtert mit. Der eigentlichen Vorrunde mit ihren 64 Kämpfen gingen 16 Ausſcheidungstreffen, in jeder Gewichtsklaſſe zwei, voraus, deren Sieger das Vorrundenfeld vervollſtändigten. Im gro⸗ zen und ganzen ſetzten ſich hier die Favoriten durch. Sofort nach Erledigung der Ausſcheidungs⸗ kämpfe wurden die 64 Vorrundenbegeg⸗ nungen in Angriff genommen. Beginnend mit dem Fliegengewicht wurden in jeder Ge⸗ wichtsklaſſe zunächſt ſieben Kämpfe ausgetra⸗ gen: die Sieger der Ausſcheidungskämpfe hat⸗ ten erſt ganz zum Schluß anzutreten. Wieder⸗ um war die Halle recht gut beſucht. Viel be⸗ achtet wurde Altmeiſter Hans Breitenſträter, der bei den Frankfurter Meiſterſchaftskämpfen die ⸗Boxer betreut. Organiſation, für die Gaufachwart Dietrich (Frankfurt) verantwortlich zeichnet, wickelte ſich die umfangreiche Kampffolge glatt und rei⸗ bungslos ab. Stets waren zwei, drei Paare kampffertig und ſchon Sekunden nach der Ver⸗ kündung des Siegers war das nächſte Treffen im Gange. Nur ſo war es möglich, den Rie⸗ ſen⸗Kampfplan in der vorgeſehenen Zeit abzu⸗ wickeln, zumal entſcheidende Siege ſelten waren. Vorrunden-Ergebniſſe Fliegengewicht: Obermauer(Köln) ſchlägt Krüger (Kaſſel) n. P.; Geißler(Mannheim) ſchlägt Schild (München) n. P.; Winkler(Breslau) schlag Pacoffky (Wien) en P.; Bamberger(Frankfurt a. M.) ſchlägt Landgraf(Limbach) in der 2. Rd. k o.; Schubert (Hannover) ſchlägt Strangfeld(Herten) n. P.; Bruß Dank einer vorzüglichen (Berlin) ſchlägt Pichler(Wien) n. P.; Winskowſki (Magdeburg) ſchlägt Paluſſek(Duisburg) n. P. Bantamgewicht: Wilke(Hannover) ſchlägt Büttner 3 (Breslau) n. P.; Leu(Stettin) ſchlägt Taczkowſki (Meiderich) durch Disqual, in der 1 Rd.; Limbach (Königsberg) ſchlägt Schiller(Berlin) n. P.; Graaf (Berlin) ſchlägt Brunner(Fürth) n. P.; Stätter (Mannheim) ſchlägt Bebert(Hamburg) n. P.; Pfeif⸗ fer(Erfurt) ſchlägt Mathae(Wien) n. P.; Staſch (Kaſſel) ſchlägt Hacker(Leipzig) n. P. Federgewicht: Völker(Berlin) ſchlägt Hirſch 3(Augs⸗ burg) n. P.; Jaro(Wien) ſchlägt Bialas(Hannover) n. P.; Schöneberger(Frankfurt a. M.) ſchlägt Brock (Stettin) n. P.; Scholten(Ruhrort) ſchlägt Schiman⸗ ſti(Königsberg) in der 3. Runde k. o.; n chum) ſchlägt Pfanner(Stuttgart) in der 1. Runde durch Disqualifikation; Oſtlender(Aachen) ſchlägt Suck (Wien) n. P Leichtgewicht: Manczyk(Stettin) ſchlägt Piotrowſki (Mannheim) n. P.; Biemer(Köln) ſchlägt Weroſta (Wien) n. P.; Kraft(Hagen) ſchlägt Dötſch(Leipzig) n. P.; Heeſe(Düſſeldorf) ſchlägt Herrmann(Danzig) n. P.; Kuklinſki(Hamburg) ſchlägt Wagner(Heil⸗ bronn) n. P.; Swatoſch(Wien) ſchlägt Rohrmann (Oberurſel) n P.; Strehle(München) ſchlägt Gor⸗ czyza(Berlin) n. P. 105 Weltergewicht: Wolfangel(Stuttgart) ſchlägt Mahn (Breslauß n. P.; Lutke(Berlin) ſchlägt Mühlum (Mannheim) n. P.; Herchenbach(Wuppertal) ſchlägt Mellin(Hamburg) n. P.; Murach(Schalke) ſchlägt Hampel(Braunſchweig) n. P.; Mietſchke(Frankfurt) ſchläat Lommen(Königsberg) n. P.; Ulderich(Köln) ſchlägt Weiſe(Chemnitz) n. P.; Frei(München) kampf⸗ los Sieger über Bedrich(Wien). 3 Mittelgewicht: Baumgarten(Hamburg) ſchlägt Chriſtmann(Ludwi sburg) n. T: Gehre(Hanau) ſchlägt Horak(Wien) n. P.; Garrmeiſter(Königsberg) ſchlägt Küpper(Stettin) n. P.; Campe(Berlin) ſchlägt Grzeſchok(Gleiwitz) n. P.; Weyrich(Konſtanz) ſchlägt Utſch(Magdeburg) n. P.; Kubiak,(Herne) ſchlägt Oechsle(München) n. P.; Trillhaſe(Bremen) kampflos Sieger über Kerbler(Wien). Halbſchwergewicht: Voſen(Bonn) ſchlägt Schweifer (Wien) n. P.; Hoff(Oldenburg) ſchlägt Winter(Neu⸗ ſtadt) n. P.; Hornemann(Berlin) ſchlägt Roſki(Dort- mund) n. P.; Hach(Maadeburg) ſchlägt Schmidt (Hamburg) in der erſten Runde k. o.; Mayer(Ulm) ſchlägt Kiefer(Berlin) n. P.; Köhler(Darmſtadt) kampflos Sieger über Pietſch(Leipzig); Konczak(Gör⸗ litz) ſchlägt Treſtler(Wien) n. P. Schwergewicht: Schnarre(Recklinghauſen) ſchlägt Könitzer(Gera) in der erſten Runde k. o.; Hauer (Leipzig) ſchlägt Kloſe(Breslau) n. P.; In der Wieſche(Düſſeldorf) ſchlägt Körber(Wien) n. P.; Runge(Wuppertal) zwingt Sauſen(Saarbrücken) in der erſten Runde zur Aufgabe; Ortmanns(Köln) ſchlägt Böhm(Wien) n. P.; Knorr(Wanne⸗Eickel) ſchlägt Schettgen(Bad Ems) in der erſten Runde k. o.; (Schettgen wurde nach ſchwerer Beſtrafung vom Ring⸗ richter aus dem Ring genommen); Fiſcher(Nürnberg) ſchlägt Franken(Königsberg) n. P. Handball- Meiſterſchaft Reichsfachamtsführer ⸗Brigadeſührer Herr⸗ mann gibt den Plan der Gaugruppen⸗Spiele um die deutſche Handball⸗Meiſterſchaft der Männer wie folgt bekannt: 24. April: Gruppe 1: Bor. Carlowitz— Vfe Königs⸗ berg, Flak Stettin— Oberalſter Hamburg: Gruppe 2: TSV 47 Wetzlar— Polizei Berlin. MSV Weißenfels— MTSA Leipzig: Gruppe 3: Hindenburg Minden— Poſt Hannover, VfB 08 Aachen— Lintforter SV: Gruppe 4: SV Urach— Poſt München. DR. Haßloch— SV Waldhof. 8. Mai: Gruppe 1: Bor. Carlowitz— Flak Stet⸗ tin. Oberalſter Hamburg— Pf Königsberg: Gruppe 2: Pol. Berlin— MSV Wei⸗ ßenfels, MT SA Leipzig— TW 47 Wetzlar: Gruppe 3: Poſt Hannover— VfB 08 Aachen, Lintforter SV— Hindenburg Minden: Gruppe 4: Poſt München— DR Haßloch, SV Waldhof— SW Arach. 15. Mai: Gruppe 1: Bor. Carlowitz— Oberalſter Hamburg, Flak Stettin— Pf. Königsberg: Gruppe 2: MTSW Leipzig— Pol. Ber⸗ lin, MSV Weißenfels— TV 47 Wetzlar: Gruppe 3: VfB 08 Aachen— Hindenburg Minden, Lintforter SV— Poſt Hannover: Gruppe 4: SW Waldhof— Poſt München, DR. Haßloch— SW Arach. 22. Mai: Gruppe 1: Pfe Königsberg— Oberalſter Hamburg. Flak Stettin— Bor. Carlowitz: Gruppe 2: Pol. Berlin— MTSA Leipzig. TW 47 Wetzlar— MSW Weißenfels: 5 Gruppe 3: Poſt Hannover— Hindenburg Minden, Lintforter SV— VfB 08 Aachen: Gruppe 4: Poſt München— SW Arach. SV Waldhof— Das Haßloch(in Karlsruhe). 26. Mai: Gruppe 1: Vfè Königsberg— Bor. Carlo⸗ witz. Oberalſter Hamburg— Flak Stettin(in Roſtock). Gruppe 2: MSV Weißenfels— Pol. Ber⸗ lin, TW 47 Wetzlar— MTSA Leipzig. Gruppe 3: VfB 08 Aachen— Poſt Hanno⸗ ver, Hindenburg Minden— Lintforter SV. Gruppe 4: DR Haßloch— Poſt München, SV Urach— SW Waldhof(in Dettingen). 29. Mai: Gruppe 1: Pe Königsberg— Flak Stet⸗ tin, Oberalſter Hamburg— Bor. Carlowitz. Gruppe 2: Pol. Berlin— TW 47 Wetzlar, M TSA Leipzig— MSV Weißenfels. Gruppe 3: Hindenburg Minden— VfB Aachen, Poſt Hannover— Lintforter SV. Gruppe 4: Poſt München— SW Waldhof. SWV Urach— DR Haßloch(in Dettingen). Die vier Gruppen⸗Sieger kämpfen am 12. und 19. Juni im Hin⸗ und Rückſpiel in der Zwiſchen⸗ runde. Die ſiegreichen Mannſchaften beſtreiten das Endſpiel am 26. Juni. Herrnsbeim beim Mainzer Hallen⸗Handballturnier Am Gründonnerstagabend ſpielen die Herrns⸗ beimer in Mainz. Sie haben als erſten Gegner gleich den ſtärkſten erhalten. denn der Main⸗ zer Hockye⸗Club verlor bekanntlich erſt im End⸗ ſpiel des letzten Turniers gegen Mannheim⸗ Waldhof. Herrnsheim tritt mit Kiſſel, Janſon, Flörſch, Seeberger, Embach 1. Sieg und Worms an und will ſich vornehmen, auch in der Halle ſein Können zu beweiſen. Wenn die anderen nur nicht die größere Erfahrung voraus haben! Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. O. A. P. Viernheim N S.⸗Beratu ug sſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhe. Stenftſtanden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtt. 10, 1. Stock Lokale Nachrichten Viernheim, den 14. April 1938 Anſer Tagesſpruch Frage nicht mehr nach Silber und Gold, nach Häuſern und Gütern, nach Spielen und Freuden, ſondern frage allein, was recht iſt, und tue das Rechte und hoffe auf den, bei welchem der Anfang und das Ende aller Dinge ſteht. Ernſt Moritz Arndt. * Ba Ostæawocſie Sie hat begonnen mit der großen Entſchei⸗ dung des deutſchen Volkes, und das einſtim⸗ mige Ja der Nation iſt die ſchönſte Einleitung der Oſtertage, die jetzt vor der Türe ſtehen. Freude ſchwingt über dem deutſchen Land, wie Auferſtehungsjubel der geeinten Nation klingt es von der Nordſee bis zu den Tiroler Ber⸗ gen! Nun geht es Oſtern entgegen. Jedes Haus iſt von emſigen Vorbereitungen erfüllt, und jeder einzelne ſchmiedet Pläne für die bevorſtehenden Feſttage. Die Hausfrauen aber ſtecken bis zum Hals in Arbeit, denn es iſt kaum faßbar, was noch alles in dieſen letzten Tagen erledigt werden ſoll! Friſche Gardinen werden angebracht, die Garderobe wird über⸗ prüft, und manch anderes muß noch beſorgt werden. Die Gaſtſtätteninhaber rüſten zum Empfang und zur Bewirtung der Oſtergäſte; viele, beſonders unſere Jungen und Mädel, wollen über die Feiertage zu einer fröhlichen Wanderfahrt ſtarten. Da heißt es ſchon jetzt an den Inhalt der Ruckſäcke und eine ſachge⸗ mäße Ausrüſtung denken! Es läßt ſich nicht leugnen: niemand iſt in dieſer Oſterwoche, in den letzten Tagen vor dem Feſt, noch ſo ganz bei ſeiner Arbeit. Vom Schreibtiſch und vom Werktiſch ſchweifen die Gedanken ein wenig ab: zu Oſterſpazier⸗ gängen unter blauem Himmel und wehenden Kätzchen, zu kleinen Neſtern mit bunten Oſter⸗ eiern und zu Kindern, die den Segen des Oſterhaſen in allen Ecken oder im Garten zu⸗ ſammenſuchen. Wenn man aus dem Beruf nach Hauſe kommt, durchziehen liebliche Düfte die Wohnung. Die Oſterbäckerei iſt in vollem Gange. Die Kinder haben grundſätzlich das Revier der Küche als Spielplatz erkoren, um gelegentlich eine Nuß oder ein paar Roſinen an ſich zu bringen und als herrlichſte Oſter⸗ Vorfreude die Teigſchüſſeln auszukratzen. Man ſagt ſogar, daß es würdige Ehemänner und Väter gibt, die für derartige Genüſſe durchaus Verſtändnis haben.. In den Schokoladengeſchäften und überall dort, wo kleine öſterliche Geſchenke verkauft werden, wächſt die Käuferſchar von Stunde zu Stunde. Schon iſt eine erhebliche Breſche in das Schau⸗ fenſter des Schokoladenfräulein geſchlagen, weil die reizendſten Oſterhaſen und Küken be⸗ reits ihre Liebhaber gefunden haben. Der Oſterhaſe hat in dieſen Tagen emſig zu tun. Er legt Eier von morgens bis abends und müßte eigentlich Ueberſtunden machen. Aber er tut es gern, weil er weiß, daß weder die kleinen noch die großen Menſchenkinder ohne Oſtereier ein richtiges Oſterfeſt feiern können. * Die Sommerſaat wächſt heran Feld und Flur liegen in prangendem Früh⸗ lingsgrün. Die braune Erde treibt die Säfte in die neue Saat und atmet aus allen Gräſern, Halmen und Stengeln ihr ſiegreiches Grün zum Himmel wie ebenſo viele Verſprechungen ſommerlicher Aehren, Früchte und Blumen. Auch der Wald hat die Kahlheit des Winters mit dem zarten, jungen Laubwerk vertauſcht. Aus den ſchlanken Gliedern der Birkenäſte —— grüne Fontänen zu ſteigen. Die äume wetteifern, einander im jungen leuch⸗ tenden Blätterſchmuck zu überbieten; doch ſind ſie nicht alle gleichweit damit gediehen. Eiche und Erle haben ihr Laubgewebe kaum begon⸗ nen, während die Buche ſchon ihr zartes Laub zeigt. Die Blüten der Schlehen und wilden Kirſchen leuchten auf. Je beſſer man die Natur beobachtet, deſto feſſelnder iſt dieſes Bild des ewigen Werdens, und das iſt für den Natur⸗ freund das Beglückende, daß wir jetzt nur die ſchöne und glückliche Zeit des Naturlebens ehen, das Aufſteigen und ſich Entwickeln und 15 wenig vom Vergehen und vom Tod. * Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht am Karfreitag, in Verhinderung des Hausarztes, Herr Dr. Büttner, Wein⸗ heimerſtraße. Die SA.⸗Sportabzeichenträger treten zur Wiederholungsübung an Am Sonntag, den 24. April, werden end⸗ gültig die Wiederholunsgübungen für das SA-⸗Sportabzeichen ausgetragen, nachdem ſie am 27. März wegen der Vorbereitung zur Volksabſtimmung ausfallen mußten. Erſtmals werden nun an dieſem Tag im Gau Heſſen⸗ Naſſau Tauſende von Männern, die während der vergangenen Jahre ihre körperliche Lei⸗ ſtungsfähigkeit durch den Erwerb des SA⸗ Sportabzeichens öffentlich und durch die Tat bekundet haben, zu einer gemeinſamen Uebung antreten. In den Städten und Dörfern werden die Marſchkolonnen der SA gemeinſam mit den Kameraden der anderen Gliederungen und allen Volksgenoſſen, die im Beſitze des SA⸗ Sportabzeichens ſind, hinausziehen. Wenn auch die leiſtungsmäßige Seite dieſer Bedeutung iſt, 0 wird dieſer Tag doch das Wiederholungsübungen von übergeordneter Zuſammengehörigkeitsgefühl aller Beteilig⸗ ten ſtärken und das Band der Kameradſchaft feſtigen, das alle umſchlingt, die das Ehren⸗ zeichen des wehrhaften deutſchen Mannes tra⸗ gen. Das iſt zugleich aber auch Forderung an alle die, die heute noch nicht im Beſitz des SA⸗Sportabzeichens ſind: Reiht Euch ein und beweiſt Euren Willen zur größtmöglichen 3 der Wehrkraft unſeres deutſchen olkes. * Kein friſches Brot verkaufen In unſerer geſtrigen Ausgabe machten wir Mitteilung von einer leilweifen Lockerung des Verbots, friſches Brot zu verkaufen. Zur Ver⸗ meidung von Mißverſtändniſſen, die dieſe Mit⸗ teilung unter Umſtänden hervorrufen kann, ſei folgendes geſagt: Das Verbot iſt nicht für den Tag vor, ſondern für den Tag nach zwei ge⸗ ſetzlichen Feiertagen aufgehoben worden. Es iſt alſo falſch, wenn angenommen wird, daß am Oſterſamstag für das Oſterfeſt friſches Brot verkauft werden dar Verordnung iſt lediglich ge am Dienstag nach Oſtern geben wird. Ehrentafel des Alters Eine Achzigjährige. Am heuti. Tage wird Frau Kühlwein Witwe(gen. die„Ehrlichen“) 80 Jahre alt. Seit Jahren lebt die Jubilarin in der Obhut der Barmh. deen.„Machs emol“, ſagt ſie treuherzig, wenn ſie an die Zeiten vor 40—50 Jahren erinnert wird, die Zeiten vom„Ehrlichen Rotkäppchen“ in der Holzſtraße, wo ſie da⸗ heim war. Morgen Freitag, den 15. April, begeht Frau Anna Maria e Schmitt, Friedrichſtraße 48, ihren 70. Geburtstag. Die Jubilarin erfreut ſich noch beſter Geſundheit und wünſchen wir ihr an der Seite ihres Gatten einen weiteren glücklichen Lebens⸗ abend.— Den Altersjubilarinnen herzliche Glückwünſche! Durch die neue tattet worden, daß riſches Brot abge⸗ Feſtſtellung der leiſtungspflich⸗ tigen Krankenkaſſe. Sind Vater und Mutter eines unehelichen Kindes krankenver⸗ ſichert, ſo iſt die Krankenkaſſe im Falle der Erkrankung des Kindes im Rahmen der Fa⸗ milienhilfe leiſtungspflichtig, bei der der El⸗ ternteil verſichert iſt, der unterhaltungspflich⸗ tig iſt. Der Reichsarbeitsminiſter weiſt in einem Beſcheid an den Deutſchen Gemeindetag darauf hin, daß zur Vermeidung von Schwie⸗ rigkeiten die Unterhaltspflicht nicht erſt bei Eintritt der Erkrankung des Kindes, ſondern vorher geklärt werden ſollte. Dieſe Klärung kann nur durch die Mutter des Kindes oder durch den Vormund erfolgen. Jugendämter und Fürſorgeſtellen ſollten hier aufklärend mithelfen.(Beſch. d. RAM. 17. 9. 37). Die Ziehung(Preußiſch⸗Südd. Staats⸗ lottere) der 1. Klaſſe der neuen(51./277.) Lotterie findet am 22. und 23. April ſtatt. „ Ohne Seife und Pinſel Fetterſparnis auch im Raſierſalon „Bitte, der nächſte Herr!“ Schon an der freundlichen Aufforderung erkennt man, daß man ſich in der Friſeurſtube befindet. Man nimmt Platz und wartet geduldig der Dinge, die ſich in üblicher Weiſe abſpielen: Säubern Hunderttauſende, ja Millionen von luft⸗ und ruhehungrigen Menſchen, beſonders die⸗ jenigen, die Tag für Tag ihre Arbeit in der Enge der Stube oder der Werkſtatt, in Fab⸗ rikräumen, verbringen müſſen, ſtrömen in der ſchönen Jahreszeit in die wohltuende Stille des Waldes hinaus, um dort neue Kraft für die nachfolgenden Werktage zu ſuchen. Große Belebung werden unſere hieſigen Wälder, gleich den Vorjahren, wiederum an den Oſter⸗ feiertagen zu verzeichnen haben, umſo mehr, wenn es die Sonne gut mit uns meint, und mit ihren warmen Strahlen die Menſchheit beglückt. Wieviele aber ſind darunter, die gedanken⸗ los dieſen Wald, den ſie ſelbſt auch lieben, lieben ſollten, in höchſte Gefahr dadurch brin⸗ gen, daß ſie unvorſichtig mit der Zigarette, Zigarre oder Pfeife, dem Streichholz uſw. uſw. umgehen, obwohl ſie wiſſen, daß das Rauchen im Walde verboten iſt und daß die Nichtbeachtung dieſer Verbote empfindliche Strafen nach ſich zieht. Wer einmal unter dem toſenden Feuerorkan eines Großbrandes einen Wald hat ſterben ſehen, wer einmal durch die ſchwarze weite Oede eines vom Brand vernichteten Waldes gewandelt iſt, wo kein Vogel mehr ſang, kein Halm oder Blätt⸗ chen mehr grünte, der muß angeſichts der furchtbaren Folgen erſchrecken, die ein ſchlecht gehüteter Funke heraufbeſchwören kann. Unſer Wald gleicht klimatiſche Unterſchiede aus; er liefert der deutſchen Wirtſchaft den Rohſtoff Holz. Jeder einzelne Volksgenoſſe hat daher die Pflicht, nach ſeinen Kräften an der Erhaltung des Waldes mitzuwirken.— Selbſtlos haben ſich in den Sommermonaten der letzten Jahre die Angehörigen der For⸗ Aechte und Pflichten im Walb mationen und Verbände durch Waldſtreifen in den Dienſt für die Erhaltung des Waldes geſtellt. Sie werden weiter für die Sicherung des deutſchen Volksgutes einſtehen und ſo weſentlichen Anteil an der Waldbrand⸗Ver⸗ hütungsaktion haben. 5 Wer einen Waldbrand entdeckt und ſeiner allein nicht Herr zu werden vermag, hat die Pflicht, auf dem ſchnellſten Wege für Alarm zu ſorgen. Großer Menſcheneinſatz zu Beginn eines Brandes kann große Gefahr verhindern. Iſt der Brand in den allererſten Anfängen, ſodaß er von einer Perſon noch unterdrückt werden kann, wäre es natürlich verkehrt, da⸗ von zu laufen und Alarm zu ſchlagen. Was in einer einzigen Minute verſäumt wird, kann vielleicht in Stunden nicht wieder gut gemacht werden. Wer bei einem Waldbrand zur Hilfeleiſtung aufgefordert wird, muß Folge leiſten, wenn dabei kein erheblicher Nachteil für ihn ent⸗ ſteht; ſonſt macht er ſich ſtrafbar. Einer hat bei dem Waldbrand die Bekämpfung zu leiten, meiſt ein ortskundiger Forſtbeamter, und deſ⸗ ſen Anordnungen iſt nachzukommen. Wen der Alarm in der Wohnung überraſcht, der ſoll ſich zuerſt ſeiner Pflichten gegenüber der Ge⸗ meinſchaft erinnern, ſich einſatzbereit zeigen, und mit Spaten, Hacke oder einem ähnlichen Gerät zur Brandſtelle eilen. Auch das iſt Pflicht! Alle weiteren Weiſungen erhält er dann an der Brandſtelle. Schneelle Befolgung einer Aufforderung zur Waldbrandbekäm⸗ pfung iſt erſtes Gebot. Wer im Walde Rechte zu haben glaubt oder wünſcht, der ſoll ſich zuerſt ſeiner Pflichten gegenüber der Gemeinſchaft erinnern. ende date d ae tcene. des Schaumbeckens, Ausſpülen, Schlagen des neuen Schaumes und endlich das Einſeifen. Doch nichts von alledem! Meiſter Figaro greift vielmehr zu einem kleinen W das er in angefeuchtetem Zuſtand über die Bartfläche führt, trägt dann hauchdünn eine fettloſe Creme auf, ſchärft ſein Meſſer, ent⸗ fernt die Creme reſtlos mit dem Tuch und— raſiert! Raſiert auf der nur eben feuchten Bartfläche, die in der knappen halben Minute, in der das Meſſer geſchärft wurde, für die Raſur gequellt wurde. Zum Nachraſieren wird die Haut nochmals mit Waſſer angefeuchtet, leicht gleitet der Stahl über das Geſicht: der Bart iſt ab! Ein neues Verfahren, das der Bezirks⸗ innungsmeiſter für Weſtfalen und den Nieder⸗ rhein dieſer Tage der Preſſe in Solingen vorführte, iſt geeignet, in den Raſierſalons mit einer jahrhundertealten Tradition zu bre⸗ chen: dem Einſeifen! Bekanntlich verbietet die am 1. April 1938 in Kraft getretene Polizeiverordnung im Fri⸗ ſeurgewerbe den Gebrauch des ſogenannten „Maſſenpinſeln“. Kunden, die keinen eigenen Raſierpinſel beſitzen, dürfen künftig nicht mehr mit einem Pinſel eingeſeift werden; dies hat vielmehr mit der Hand zu geſchehen. In der Zeit jedoch, in der dann aber erſt der Schaum geſchlagen iſt, kann der Friſeur mit dem neuen ſogenannten„Quellverfahren“ ſchon fertig zum 178 ſein. Und die fettloſe Creme, die vorübergehend 5 5 im Geſicht auf⸗ getragen wird, muß mit der Hand zart ver⸗ rieben werden. Ein Pinſel iſt alſo vollkommen überflüſſig. Ende des Monats wird das deutſche Fri⸗ ſeurgewerbe auf der ganzen Linie beginnen, das ſeifenloſe Raſieren zu pflegen. Der Reichsinnungsverband ſteht dem neuen Ver⸗ fahren auch ſchon deshalb freundlich gegen⸗ über, als es eine nicht unbeträchtliche Er⸗ ſparnis von Fett ermöglicht. g * Zehn Gebote für Lotterſeſpieler 1. Spiele in der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie und Du haſt mehr vom Lehen 2. Denke daran, daß eine Chance beinahe chon ein Gewinn iſt. 3. Trachte ſtets nach dem Großen Los, aber vergiß nicht, daß auch Freiloſe Gewinne ind. 4. Ach Deine Mitſpieler! Sie haben, wie Du, das gleiche Recht zum Leben und zum Gewinnen. 5. Beachte die Erneuerungstermine— ſag Deiner Frau Beſcheid. Sonſt kann Dir unter Umſtänden Deine Gewinnausſicht verloren gehen. 6. Verwahre Deine Loſe ſorgfältig. Auch das kleinſte Achtelchen kann 100 000 Mk. wert ſein. 7. Merke Dir, daß jede Taktik zum Siege führen kann. Einer ſpielt ein halbes Los allein, der andere vier Achtel mit ver⸗ Wande Nummern, jeder hält ſeine ethode für die allein richtige. — An unjere Lejer! Am Karfreitag erſcheint unſere Zeitung nicht. Die nächſte Ausgabe wird am Oſter⸗ ſamstag zur gewohnten Stunde heraus⸗ gegeben. eee 8. Verliere nicht gleich die Geduld, wenn Du beim erſten Los in der erſten Zie⸗ hung nicht 50 000 Mark Gut Los will Weile ha 9. Mach' Dich ruhig mit dem Gedanken ver⸗ traut, daß auch Du eines Tages Mil⸗ lionär ſein kannſt. Nur pumpe Deine Bekannten im Hinblick f dieſe Mög⸗ lichkeit nicht an. 10. Haſt Du groß gewonnen, feiere ein fröh⸗ liches Feſt mit Deinen Freunden und vergiß auch Deine notleidenden Volks⸗ genoſſen nicht. 5 Wurde diesmal Dein Los nicht gezogen, verzage nicht! * Liturgiſche Abendfeier. In der evan⸗ geliſchen Kirche findet am Karfreitag unter Mitwirkung verſchiedener Soliſten ſowie des Kirchenchors u. a. m. eine liturgiſche Abend⸗ feier ſtatt. Nach dem Programm zu ſchließen, verſpricht dieſe Veranſtaltung für jeden Be⸗ ſucher ein ſeltener Genuß. muſikaliſchem Gebiet zu werden. Das Gebotene ſteht in künſtleriſcher Hinſicht auf hoher Stufe, und ſind es hauptſächlich Werke von J. S. Bach, G. F. Händel, C. Gurlitt, die auf Violine, Cello und Orgel wiedergegeben werden. Der Kirchenchor wartet mit Chören von J. H. Lützel, N. Dezius und W. A. Mozart auf⸗ Vorleſungen des Geiſtlichen, gemeinſame Lie⸗ der der Gemeinde ſowie ein Solo für Sopran ergänzen das überaus wechſelvolle und in ſeinen einzelnen Teilen harmoniſch aufeinan⸗ der abgeſtimmte Programm. Die Ausführen⸗ den beherrſchen aufgrund längerer Erfahrung ihr Inſtrument bis ins Kleinste; ſie ſind für reine Wiedergabe auch der ſchwierigſten Werke gute Bürgen. So darf man denn der Hoff⸗ nung Ausdruck geben, daß alle Mühe und Arbeit, die zur Vorbereitung dieſer Veran⸗ ſtaltung erforderlich waren, ihren Lohn fin⸗ den, der ſich durch zahlreichen Beſuch ſcher⸗ lich auch einſtellen wird. Vereinzelt leichte Niederſchläge Das Hochdruckgebiet hat von Nordoſten her einen raſchen Abbau erfahren. Eine Störung, die geſtern noch über dem Nordmeer lag, wan⸗ derte in raſchem Zuge in ſüdöſtlicher Richtung und liegt heute früh über dem Baltikum. Un⸗ ter ihrem Einfluß wird unſer Wetter wieder unbeſtändigeren Charakter annehmen, wobei es vereinzelt zu leichteren Niederſchlägen kom⸗ men wird. Donnerstag: Vorwiegend bedeckt, zeit⸗ weiſe leichte Niederſchläge, Winde um Nord⸗ weſt. Temperaturen wenig verändert. Die Ausſichten für Freitag: Weiterhin unbeſtändiges, ſpäter wechſelhaftes Wetter. eee haſt. n. C . 5 15 in es Kif u ſt ola E ure. vollen m. ind wos vr schn. enler⸗ od. ben.. n de e Fſinnt fi 1 die es in rens, Venen br each e J Viache, anhängen beriefen, ung in e anch hen fil her bon auch e bnndsrund für den a deren lä maabſchuf 5 Der Mm Bor! wn un Auch; i ppſchen ini den 7 E Lade in Grttenſ unc ea dn Punt an ug alſo Ne e Meise 5 4 Punch f au eig imer S9 dei e ltigen 1 05 iind l ud der J Seaſpe. ben. Zuer ar ſchn bil kun bg een 1 de Man e 1 iert ter, raus 25 wenn gie hat. n ber⸗ Mil⸗ Deine Mög⸗ froh⸗ 1 und Volls⸗ dhe, euan⸗ Ilter e des bbend⸗ keen, Be⸗ ſchen t in und Bach, line, Der . b. gf, Ak urn 0 n inan⸗ hreu⸗ at für erke hof 1 eran⸗ fi⸗ che i 1 ung/ val⸗ fung rufsjahre, ſo folgt aus dem damit zum Aus⸗ druck kommenden Leiſtungsgrundſatz, daß un⸗ ter Berufsjahre nur Berufstätigkeitsjahre ge⸗ der Begriß ber Berujsſahre Steigert eine Tarifordnung die Lohnſätze unter anderem auch nach der Zahl der Be⸗ meint ſein können aus der Erfahrung, daß längere Berufstätigkeit zu größerer Fertigkeit und damit zu höherer Leiſtung führt. Dieſer Erfahrungsgrundſatz darf nicht kleinlich an⸗ gewandt werden. Kürzere Tätigkeitsunterbre⸗ N chungen müſſen bei der Berechnung der Zahl der Berufsjahre außer Betracht bleiben, es ſei denn, daß die Länge der Unterbrechung für eine Minderung der Leiſtung ſpricht. Das iſt der Fall bei einer Unterbrechung von insge⸗ ſamt eineinhalb Jahren. Eine ſo lange Unter⸗ brechung, auch wenn ſie in getrennten Ab⸗ ſchnitten erfolgt iſt, kann nicht mehr als kür⸗ zere Unterbrechung der Berufsjahre angerech⸗ net werden. Beachtet eine Tarifordnung den Leiſtungs⸗ grundſatz dergeſtalt, daß ſie die Entlohnung u. a. auch nach der Zahl der Berufsjahre ſteigert, ſo iſt zuzugeben, daß dieſe Regelung den Grundſatz im Einzelfall nur unvollkom⸗ men verwirklicht, weil ein Gefolgsmann mit weniger Berufsjahren höherwertigere Lei⸗ ſtungen aufweiſen kann und umgekehrt. Gleichwohl kann nicht anerkannt werden, daß ein Gefolgsmann unabhängig von dem in der Tarifordnung angenommenen Bewertungs- maßſtab der Dauer ſeiner Berufstätigkeit ta⸗ FF ruflich einen Rechtsanſpruch auf höhere Lei⸗ ſtungsentlohnung entſprechend dem Nachweis ſeiner größeren Leiſtungshöhe im Einzelfall hat, weil es ohne dahingehende Einzel⸗ regelung an einer Rechtsgrundlage für einen ſolchen Anſpruch fehlt. Aus§ 29 AOG, der den Grundſatz des Leiſtungslohns im neuen Arbeitsrecht nor⸗ miert, iſt unmittelbar kein privatrechtlicher Anſpruch eines Gefolgsmannes zu entnehmen, der ohne Rückſicht auf die tarifliche Regelung und deren Vorausſetzungen nur unter Hinweis auf höhere Leiſtungen eine höhere Vergütung ergibt, als in den Tarifordnungen vorgeſehen iſt. Die in 8 2 Abſ. 2 AO beſtimmte Fuͤr⸗ ſorgepflicht des Unternehmers umfaßt zwar auch den Grundſatz der Leiſtungsentlohnung, auch läßt ſich nicht leugnen, daß dieſe Für⸗ ſorgepflicht für die Geſtaltung des Einzel⸗ Arbeitsvertrags und die daraus entſpringen⸗ den Anſprüche und Verpflichtungen von Ein⸗ fluß ſein kann. Das kann aber nicht allgemein dazu führen, jedem Gefolgsmann ohne weiteres aus ſeinem Arbeitsvertrag einen Rechtsan⸗ ſpruch auf einen mehr oder willkürlichen nach der individuellen Leiſtung bemeſſenen höheren Lohn zuzubilligen als ihm nach der Tarif⸗ ordnung zukommt, zumal wenn dieſe den Lei⸗ ſtungsgrundſatz, wenn auch vielleicht unvoll⸗ kommen, ſchon berückſichtigt.(Reichsarbeits⸗ gericht— Aktenzeichen RAG 207/37). Das vorietzte Plichtjpiel der Amicitia ec Käfertal auf dem Waldſportplatz Nun ſtehen wir kurz vor dem entſcheidungs⸗ vollen Spiel, dem Spiel, deſſen Ausgang für — 1 unſere Amicitia ſo überaus wichtig iſt. Wir wollen nicht mehr davon reden, was ein Sieg und was eine Niederlage bedeutet; dies haben wir ſchon ſo oft getan und dürften die Folgen einer⸗ oder andererſeits jedermann bekannt ſein. Wir wollen uns vielmehr nochmals an die Spieler wenden, die morgen dazu be⸗ ſtimmt ſind, ihr Schickſal ſelbſt zu beſiegeln, die es in der Hand haben, das Anſehen des Vereins, der Gemeinde wie überhaupt des Viernheimer Sports, zu heben. Spieler, ſeid ihr euch eurer Aufgabe bewußt, kennt ihr eure Pflichten, die ihr eurem Verein, euren Sport⸗ anhängern ſchuldig ſeid? Schon oft habt ihr bewieſen, daß dieſes Gefühl der Verpflich⸗ tung in euch allen Platz gegriffen hat, aber auch ſchon oft ſah es aus, als ob das Gegen⸗ teil der Fall wäre. Und morgen erwarten wir von euch eine reſtloſe Hingabe, erwarten wir Ea Spiel, wie ſie uns von Beginn der Ver⸗ bandsrunde an in Erinnerung ſtehen, wo einer ür den anderen einſteht, einer für den an⸗ 55 kämpft, mit einem Wort: wo die Ka⸗ meradſchaft im wahrſten Sinne des Wortes vorherrſchend iſt. Nimmt dies jeder der elf Spieler zur Kenntnis, und bringt jeder den Willen zum Sieg mit, dann dürfte nichts fehl gehen, dann wird ſich die große Hoffnung der Viernheimer Sportgemeinde doch noch erfüllen, di e Hoffnung auf die Erringung der Meiſter⸗ ſchaft! Käfertal iſt wohl noch der ſtärkſte Gegner und hat man ihn bezwungen, wird an dem großen Enderfolg nicht mehr zu rütteln und zu wackeln ſein! Denn mit Heddesheim wird man ſchon leichter fertig werden. Alſo heißt es morgen: kämpfen, kämpfen und noch⸗ mals kämpfen! Viernheim muß Sieger blei⸗ ben! Erſtmals wird wieder Koob mit von der Partie ſein. Dafür iſt aber Kiß 2 durch Krankheit an der Mitwirkung verhindert; doch dürfte in Helbig ein guter Erſatzmann zur Verfügung ſtehen. Mannſchaftsaufſtellungen: 1. Mſchft.: Krug; Kiß 1, Hoock V.; Martin H., Müller A., Fetſch; Kiß 3, Koob, Müller J., Kiß 4, Helbig H. Erſatzliga: Biſchler; Kempf, Weidner; Man⸗ del K., Weiß, Wörner; Faltermann, Krug Phil., Wunder Val., Schmitt M., Kempf Konr. Erſatz: Ehrhart J., Ehrhardt M. Turner⸗Fußballer vor jchwerer Aufgabe Der Mannheimer Stadtſportverein empfängt den Staffelmeiſter! Bevor wir das morgige Spiel erwähnen, wollen wir Mitteilung von der freudigen Nachricht geben, daß unſere Turner⸗Fußballer inzwiſchen Meiſter geworden ſind. Der einzige mit den Turnern noch konkurrierende Verein, SW Laudenbach, erlitt am vorletzten Sonntag in Gartenſtadt eine Niederlage, ſodaß es nun auch den Bergſträßern nicht mehr möglich iſt, den Punktevorſprung des hieſigen Turnver⸗ eins noch aufzuholen. Viernheim iſt alſo Meiſter! Nachträglich ſprechen wir der Meiſtermannſchaft unſere herzlichen Glück⸗ wünſche zu dieſem ſchönen Erfolg aus, der dazu geeignet iſt, das Anſehen des Viern⸗ heimer Sports im ge, ten ur ein beträcht⸗ liches Maß Zwei Spieie e am nan noch zu bewältigen und zwar beide auf fremdem Ge⸗ Es ſind der Mannheimer Stadtſportverein und der TV Lützelſachſen, bei welchen die Hieſigen noch ihre Viſitenkarte abzugeben ha⸗ ben. Zuerſt geht es nach Mannheim und zwar ſchon am morgigen Karfreitag. Im Vor⸗ ſpiel konnte man den Gegner klar und ein⸗ deutig bezwingen und es iſt zu verſtehen, daß die Mannheimer auf Revanche brennen. Wir aber erwarten von den Viernheimern, daß ſie . ſich energiſch zur Wehr ſetzen und, wenn mög⸗ lig das Vorhaben des morgigen Gaſtgebers zunichte machen. Wenn nun auch die Meiſter⸗ ſchaft als geſichert gilt, ſo darf man doch nicht gleichgültig werden. Jetzt erſt recht heißt es kämpfen und ſpielen! Oder will man die Sai⸗ ſon mit Niederlagen abſchließen? Nein! Alſo Küchenabfälle ſind wertvolles Futter! Damit ſtützen wir die Fettverſorgung! dann ans Werk! Ein Sieg muß er⸗ fochten werden! 1. Mſchft.: Beikert; Kühlwein, Schmitt J.; Müller, Jakob, Pfenning; Winkenbach I., Mandel, Stumpf 1, Alter, Helbig. . Mſchft.: Mandel Ad.; Adler, Effler; Kühl⸗ wein, Kiß, Bugert; Buſalt, Hotz, Heck⸗ mann, Brandenburger, Hofmann Kaſpar. Auf zum Maikäjerkrieg 1938 wird vorausſichtlich ein großes Flug⸗ jahr— Schädlinge, gefräßig wie Heuſchrecken Wer noch kein richtiges Maikäferflugjahr miterlebt hat, der ſollte nicht über Maikäfer reden. Denn nur wer einmal 5000 Enger⸗ linge in einem einzigen Baumwurzelballen verſammelt ſah, wie es 1934 aus der Pfalz von Augenzeugen berichtet wurde, oder wer 5000 ſchwärmende Käfer erblickte, die gleich- zeitig um einen einzigen Schwarmbaum flo⸗ gen, oder ganze Baͤume und Sträucher, an denen doppelt ſoviel Käfer traubenweiſe auf⸗ einanderhockten, als Blätter daran gezählt wurden, nur der kann ſich ein Bild davon machen, wie aus einer„Maikäferkomödie“— ſo heißt ein Theaterſtück— eine Maikäfer⸗ In Schleſien hat es— ebenfalls 1934— ſo viele Maikäfer gegeben, daß ihre Flüge den Umfang und die Folgen der Heuſchrecken⸗ plage fremder Länder annahmen. Auf den mit zerquetſchten Maikäfern bedeckten Straßen blieben Kraftwagen und Radfahrer buchſtäb⸗ lich ſtecken. Alle dieſe Flüge ſind durch Zah⸗ len belegt und erwieſen, genau ſo wie der zahlenmäßige Erfolg der Maikäferfangzüge des Forſtmeiſters Puſter in den Schwarmjahren 1903 und 1907, der ſich auf 22,5 Millionen Stück belief, was einer Nachkommenſchaft von einer halben Milliarde Engerlingen ent⸗ ſprochen haben würde. Dieſe trockenen Zahlen laſſen den Laien ahnen, daß gerade im Zeichen der forſt⸗ und landwirtſchaftlichen Leiſtungsſteigerung um⸗ faſſende Maßnahmen notwendig ſind, um dem gefährlichen Maikäferſchaden wirkſam zu be⸗ egnen. Schon früh im Jahre müſſen Hilfs⸗ räfte, Gerätſchaften und Fangvorrichtungen bereitgeſtellt werden, um bei Beginn der Maſ⸗ ſauftage⸗ alſo ab Ende April, im ganzen Be⸗ fallgebiet umfaſſend, ſchlagartig und erchthei⸗ tig mit dem Einſammeln der Käfer beginnen zu können. Spinat, der Kraſtpender Jede tüchtige Hausfrau weiß, welche ent⸗ ſcheidende Rolle die richtige Ernährung für den Aufbau, das Wohlbefinden und die Lei⸗ ſtungskraft des menſchlichen Körpers ſpielt und wird immer beſtrebt ſein, bei der Zu⸗ Der Schutz von Blumen und Pflanzen Im Frühling bringt die erwachende Natur wildwachſende Pflanzen und Blumen aller Art hervor, die mit Vorliebe von Spaziergängern und Kindern gepflückt oder geſammelt werden. Aus dieſem Anlaß machen wir auf die Vorſchriften der Naturſchutzverordnung vom 18. 3. 1936 zum Schutze der wildwachſenden Pflanzen aufmerkſam. Es iſt verboten und ſtrafbar, wildwachſende Pflanzen mißbräuchlich zu nutzen oder ihre Be⸗ ſtände zu verwüſten: hierzu gehören beſonders die übermäßige Entnahme(Abpflücken) von Blumen und Farnen, das Niederſchlagen von Stauden und Uferpflanzen ſowie das unbefugte Abbrennen von Gras(Pflanzendecke), auch wenn dabei im einzelnen Fall ein wirtſchaft⸗ licher Schaden nicht entſteht. Es gibt zwei Arten von Pflanzen und insbeſondere Blumen, die unter geſetzlichem Schutz ſtehen, vollkom⸗ men geſchützte Pflanzenarten nach 8 4 der Verordnung und teilweiſe geſchützte Pflanzenarten nach 8 5. Es iſt verboten und nach 8 30 ſtrafbar. Pflanzen oder unterirdiſche Pflanzenteile der nach§ und z geſchützten Ar⸗ ten abzupflücken zu beſchädigen oder von ihrem Standort zu entfernen, ferner friſch oder trocken mitzuführen, zu verſenden, feilzuhalten, zu er⸗ werben oder anderen zu überlaſſen, oder über⸗ haupt in Gewahrſam zu nehmen. Auch die Teilnahme und Mitwirkung an ſolchen Hand⸗ lungen iſt verboten und ſtrafbar. Im Frühling gibt es vielfach Pflanzen und Blumen aller Art, die nur teilweiſe geſchützt ſind, nämlich bei denen nur die unterirdiſchen Teile, die Wurzeln, Wurzelſtöcke und Zwiebeln unter geſetzlichem Schutz ſtehen und daher nicht mitgenommen oder beſchädigt werden dürfen. Zu dieſen Pflanzenarten gehören vor allem das (gemeine Schneeglöckchen, der große Märzenbecher (großes Schneeglöckchen), Maiglöckchen, Primeln aller Art, einſchließlich Schlüſſelblumen, wilde Hyazinthen, Meerzwiebeln(Scilla), Gladiolen oder Siegwurz(Schwertel) u. a. Bei dieſen teilweiſe geſchützten Blumen und Pflanzen, zu denen auch die Chriſtroſe oder ſchwarze Nies⸗ wurz gehört, iſt das Abpflücken der Blütenſtengel geſtattet. Schneeglöckchen. Maiglöckchen. Pri⸗ meln uſw. dürfen gepflückt werden, aber nie⸗ mals mit den Wurzeln. Wer unvorſichtiger⸗ weiſe oder bewußt Wurzeln ausreißt, macht ſich ſtrafbar, Dies muß jeder wiſſen, der im Früh⸗ ling in der Natur Blumen pflücken will. Es gibt aber eine Reihe von Pflanzen und Blumen, die vollkommen gegen jede Schädigung geſetzlich geſchützt ſind und die man unter keinen Umſtänden abpflücken oder mitnehmen darf. Da⸗ zu gehören z. B. folgende Pflanzen und Blumen: alle Sorten von Seidelbaſt(Steinröſel), alle Arten von Knabenkraut oder Orchideen(ab Mai), das große Windröschen(große Waldane⸗ mone) und gelbe Anemone, alle Arten von Akelei(ab Mai), Frühlingsadonisröschen(Heil⸗ pflanze], Enzian(Sommerpflanze), Küchen⸗ ſchelle, Pfingſtnelke oder Felſennelke, Steinnelke, gelbe Narziſſe, weiße Seeroſe(Waſſerlilie; Frühſommer), gelber Fingerhut(Digitalis; Sommer), ſchließlich verſchiedene Arten von Far⸗ nen, ſowie Federgras. Verboten iſt ferner die Entnahme von Schmuck- reiſig, beſonders ſolcher Sträucher, die honig⸗ tragende Kätzchenblüten enthalten. Verboten iſt ferner die unbefugte Entnahme von Schmuck⸗ reiſig für Girlanden und andere Zwecke von jungen Birken(Pfingſtmaien) uſw. — Bekanntmachung Das Feldbereinigungsamt macht nochma's ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß Sied⸗ lungslandnehmer unter keinen Umſtänden Siedlungsland und Eigengelände weiterver⸗ pachten dürfen. Das Feldſchutzperſonal iſt angewieſen, ein⸗ deutig feſtzuſtellen, ob in hieſiger Gemeinde bereits ſolche Verpachtungen beſtehen. Das Feldbereinigungsamt behält ſich vor, weitere Maßnahmen in den betr. Fällen zu treffen. Betr.: Landw. Arbeitskräfte Durch das Arbeitsamt Mannheim werden italieniſche Landarbeiter vermittelt, welche b.i den Landwirten über Sommer voll ſtationiert werden. Auskunft erteilt am nächſten Freitag zwiſchen 12—2 Uhr der Ortsbauernführer. ſcgaftlahen 6 des Speiſezettels dieſe wiſſen⸗ chaftlichen Erkenntniſſe zu berückſichtigen. Gerne will ſie doch das Ihre dazu beitragen, um die Arbeitsfreude und Lebensluſt ihres Ehegatten zu erhalten und zu ſteigern und die Entwicklung der Kinder zu fördern. Im Sommer und im Herbſt wird es ihr leicht gemacht, die Grundſätze zu verwirklichen durch das überreiche Angebot von hochwertigem Gemüſe und Obſt. Aber auch in der an Aus⸗ wahl ärmeren Uebergangszeit vom dauerhaf⸗ ten Wintergemüſe zu den erſten Frühjahrs⸗ erzeugniſſen, wird ihr das geboten, was ſie braucht. Jetzt iſt es Zeit, den ſo außerordent⸗ lichen geſunden Spinat auf den Tiſch zu bringen. Der vom langen, ſonnenarmen Win⸗ ter geſchwächte menſchliche Organismus be⸗ darf dringend der Zufuhr von Vitaminen und Mineralſalzen, die ja im Spinat in größerer Menge als in den meiſten anderen Gemüſen enthalten ſind. Spinat verträgt ſchon der Säugling und es hat ſich bewährt, dieſe Pflanze als erſte Beikoſt zur natürlichen Er⸗ nährung zu geben. . 3 u Gollesbienſtoroͤnung ber kath. Gemeinde Piernheim Gründonnerstag: 6 Uhr Andacht für bie ganze Pfarrgemeinde Karfreitag: 8 Uhr: Gottesdienſt, Predigt, darauf Bet⸗ ſtunden; 6 Uhr: Kreuzweg⸗Andacht für die ganze Pfarrgemeinde Karſamstag: Die Zeremonien beginnen um 6 Uhr. Gegen ½8 Uhr: Hochamt. Oſterſonntag: Morgens ½6 Uhr: Auferſtehungsfeier Anſchließend hl. Meſſe Keine Beichtgelegenheit. Am Oſterfeſt gemeinſame hl. Kommunion für das 6. Schuljahr(ſeither 5. Schuljahr). * Evang. Gemeinde Karfreitag: ½10 Uhr: Gottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchors. Anſchl. Feier des heiligen Abendmahles. Abends 8 Uhr: Liturg. Abendfeier unter Mitwirkung des Kirchenchors und So⸗ liſten für Alt, Sopran, Violine u. Cello. 1. Oſtertag: Vormittags ½10 Uhr: Feſt⸗ gottesdienſt; Mitwirkung des Kirchenchors 2. Oſtertag: Vorm. 8¼ Uhr: Frühgottes⸗ dienſt. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co, Worms.— Da. III. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. Jeppelins Ritt durch den Main Eine Erinnerung zum Zeppelin⸗Jahr 1938. In dieſem Jahr jährt ſich am 8. Juli der Geburtstag des Grafen Zeppelin zum hundert⸗ ſten Male. Mannigfach ſind die Erinnerungen in unſerem Gau an die ſtolzen Rieſen der Luft von den Tagen an, da die erſten Zeppelin⸗Luft⸗ ſchiffe über unſeren Landſchaften kreuzten. Nor dem Kriege ſchon hatte Frankfurt eine Luft⸗ ſchiffhalle. Aber noch eine andere Zeppelin-Er⸗ innerung knüpft ſich an unſeren Gau. Sie ſtammt aus einer Zeit, da Graf Zeppelin als württemberger Rittmeiſter 1866 am letzten deutſchen Bruderkrieg teilnahm. Nach dem Ge⸗ ſecht bei Laufach im Speſſart war Graf Zeppe⸗ lin in Begleitung eines Kameraden über Al⸗ zenau nach Hanau geritten. Hanau war in preußiſchen Händen. Am der Gefangennahme zu entgehen, entſchloſſen ſich die beiden Offiziere, in einer Furt den Main zu durchqueren. Ihr Wagnis gelang: in der Nacht vom 12. auf den 13. Juli 1866 ritten ſie durch den Main an das andere Ufer. Jetzt waren die bei⸗ den Württemberger auf heſſiſchem Boden, im damaligen Groß⸗Steinheim, in Sicherheit. Auf der Suche nach einem Quartier klopften ſie den Bürgermeiſter aus dem Schlaf. Der aber konnte ſie und ihe Pferde nicht aufnehmen und brachte die beiden Offiziere im Jungſchen Hof⸗ bräuhaus unter. Die erſte Sorge galt. wie bei jedem Reiter, den Pferden. Als die Tiere ver⸗ ſorgt waren, kam der„Mann“ an die Reihe. Bald trockneten Graf Zeppelin und ſein Kame⸗ rad ihre triefenden Uniformen an dem raſch entfachten Herdfeuer. Nach dem Eſſen und eini⸗ gen Stunden Schlaf ging es in aller Frühe wie⸗ der weiter. Für ihren Wirt, ſeine Frau und die Töchter fanden die beiden Offiziere beim Ab⸗ ſchied herzliche Dankesworte. 60. Militäriubiläum. Seeheim a. d. B. Ein ſeltenes Militärjubi⸗ läum begeht am 15. April Generalleutnant a. D. von Herff. An dieſem Tage ſind es 60 Jahre her, daß der General in das Heer eintrat. Das Darmſtädter Glockenſpiel erklingt wieder. Darmſtadt. Das berühmte Glockenſpiel im Reſidenzſchloß der heſſiſchen Landeshauptſtadt war vor einiger Zeit ausgebaut und zur Wie⸗ derherſtellung und Tonſtimmung in eine be⸗ kannte Glockengießerei überführt worden. Die Reparaturarbeiten wurden erfolgreich durchge⸗ fübrt und in flotter Arbeit wurden die zahl⸗ reichen Glocken wieder in ihrem Turm aufge⸗ bänat. ſodaß am vergangenen hiſtoriſchen Wo⸗ chenende zum erſten Mal die Lieder der Na⸗ tion vom Glockenturm erklangen. Zur vollen Stunde ſpielen die Glocken das Deutſchlandlied, zur halben Stunde das Horſt-Weſſellied. Das Glockenſpiel kann durch eine ſinnreiche Taſtatur auch mit der Hand geſpielt werden. Im„Scherz“ ſchwer getroffen. Pfungſtadt. Auf den 8 Jahre alten Karl Fey in der Sandſtraße, der in ein Nachbarhaus ging, legte der 15jährige Hans Diehl im Hof mit einem Flobert, das in einem Gartenhäuschen ſtand. ſcherzweiſe an, da er glaubte. es ſei nicht geladen. Er wollte den Kleinen erſchrecken und rief:„Ich ſchieße Dich!“ Als er wirklich ab⸗ drückte, ging ein Schrotſchuß dem Knaben in die Lunge. Der Getroffene wurde nach Darm⸗ ſtadt ins Krankenhaus überführt. Auf Grund gefahren. Bingen. Ein Schiffsunfall ereignete ſich beim Zankauer⸗Grund bei Frei⸗Weinsheim. Dort fubr das Motorboot„Induſtrie 79“ infolge des niedrigen Waſſerſtandes auf den Strom- grund und ſetzte ſich feſt. Das Schiff wurde nach mehrſtündigen Anſtrengungen von dem Rad⸗ ſchlepper„Rheinfahrt 7“ losgeturnt. Steinbrucharbeiter tödlich verunglückt. Neuſtadt a. d. W. Im Haardter Steinbruch bat ſich wiederum ein ſchweres Unglück ereig⸗ net. Der Anfang der 30er Jahre ſtehende ver⸗ beiratete Steinbrecher Oskar Mohr aus Haardt Vater von drei unmündigen Kindern war mit mebreren Berufskameraden damit be⸗ Bunte Tagesthronik zu wenden. Dabei fübrte Mohr die Leitſtange des Wagens. Als ſeine Kollegen den Wagen weadrücken wollten, ſchnellte die Leitſtange plötzlich mit großer Wucht herum und traf Mobr in den Unterleib Die dabei erlittenen Verletzungen waren ſo ſchwer, daß Mohr im Neuſtädter Hetzelſtift geſtorben iſt. Kinder verurſachen einen Waldbrand. Landau. Am Sonntagnachmittag wurde laut „Pfälzer Anzeiger“ im Bellheimer Walde an der Zeiskamerſtraße in einem zweijährigen Kie⸗ ſernbeſtand ein Brand feſtgeſtellt, der durch den ſtarken Wind begünſtigt, ſehr raſch um ſich griff und einen daneben liegenden größeren Beſtand gefährdete. Die abgebrannte Fläche beträgt etwa 5 bis 600 Quadratmeter. Nur dem raſchen und tatkräftigen Eingreifen der Feuerwehr und der Einwohnerſchaft iſt es zu verdanken, daß ein größerer Schaden verhütet wurde. Der Brand wurde durch drei Knaben im Alter von 6—9 Jahren verurſacht, die, mit Zündhölzern ausgerüſtet, ein Feuerchen machen wollten. Tödlicher Unfall. Schiffweiler. Dienstagnachmittag kurz vor 2 Uhr kam der Edmund Uwer von Heiligen⸗ wald durch einen Unglücksfall ums Leben. Er fuhr mit ſeinem Fahrrad den Heinzenberg hin⸗ unter und ſtieß dabei mit einem Bergmann zu⸗ ſammen, der auf dem Verbindungsweg Heili⸗ genwald—Wemmetsweiler mit ſeinem Rad zur Schicht fahren wollte. Der Junge ſtürzte ſo un⸗ glücklich, daß er unter eine gerade vorüberfah⸗ rende Rollfuhre fiel. Das Hinterrad ging ihm übers Kreuz. Er wurde ſofort in das Kranken⸗ 92 verbracht, wo er ſeinen Verletzungen erlag. An Wundſtarrkrampf geſtorben. Aſchafſenburg. In Obernau kam der zwölj⸗ jährige Sohn des Landwirts Leo Hock mit der Hand in die Futterſchneidmaſchine, von der ihm Zeige- und Mittelfinger zur Hälfte abgeſchnit. ten wurden. Es ſtellte ſich Wundſtarrkrampf ein, und der Junge erlag ſeinen Verletzungen. Anhänger hing über der Nahe. Bad Kreuznach. Ein eigenartiger Unfall er⸗ eignete ſich im Kreuznacher Kurviertel. Ein Laſtzug aus Berlin, der ſchwere Platten für die Wandelhalle des Kurhauſes geladen hatte, wollte in den Kurpark. Der Fahrer kannte die Verkehrsverhältniſſe nicht und fuhr, da er ſich auf einen Kreuznacher, der ihm den Weg zeigen ſollte, nicht verlaſſen konnte. ſehr ungünſtig Beim Einbiegen kam der lange Laſtzug nicht um die Kurve herum. So fuhr der Motorwagen zu erſt über den Brückenſteig und der Anhänger prallte gegen ein Geländer, das umgeriſſen wurde. Dadurch kam der Anhänger über die Nahe zu hängen. Nur dem Umſtand, daß ſich gleichzeitig der Motorwagen feſtgefahren hatte und ſo den Anhänger hielt, iſt es zu verdanken. daß beide Fahrzeuge nicht die acht Meter hohe Im Segelflugzeug über die Eifel. Andernach. Oberſturmführer Köhler vom NSF K.⸗Sturm 5/72 Andernach hat im Segel⸗ flugzeug einen beachtenswerten Langſtrecken⸗ flug aufgeſtellt, bei dem es ihm gelang, 115 Kilometer zu überwältigen. Er ſtartete auf dem Hummerich bei Andernach und flog über die Eifel nach Wittlich. Trier bis nach Saarburg. Mit dem Flug hat der erfolgreiche Flieger bewieſen, daß auch vom Hummerich aus Langſtrecken geflogen werden können. Brand in einer Frankfurter Buchbinderei. Frankfurt a. M. In einer Buchbinderei in der Ludwigſtraße brach am Dienstag nachmittag Feuer aus, das in den aufgeſtapelten Papier⸗ vorräten reiche Nahrung fand. Die Rauchent⸗ wicklung war ſo ſtark. daß die Feuerwebr nur mit Gasmasken in die Räume eindringen konn⸗ te. Nach einſtündiger Arbeit konnte der Brand gelöſcht werden. Die Entſtehungsurſache des Feuers konnte noch nicht einwandfrei ermitte! werden. Erdbeben auch in Heidelberg aufgezeichnet Heidelberg. Die Königſtuhl⸗Sternwarte teilt mit: Nachdem der Seismograph der Königſtuhl⸗ warte am 11. April um 7.30 Uhr und um 748 Ahr zwei ſchwache Nahbeben regiſtrierte, deren Entfernung von Heidelberg etwa 150 km be⸗ trug, iſt am Mittwochfrüh, um 3.48 Uhr 29 Se⸗ kunden beginnend, ein kräftiges Nahbeben auf⸗ gezeichnet worden, deſſen Herdentfernung 1200 Kilometer beträgt. Vlitk in den Verheiraleler heiralsſchwindler Darmſtadt. Schamlos hat ſich der 35 Jahre alte K. E. aus Darmſtadt einem ſonſt ehrba⸗ ren u. ſchwer zugänglichen Mädchen, aber unver⸗ antwortlich auch gegenüber ſeiner eigenen Frau benommen. Schon vor zehn Jabren. als er noch beim Militär diente. bat ihm ſein Haupt⸗ mann beſcheinigt. daß er charakterlich der ſchlech⸗ teſte Soldat in der ganzen Kompanie ſei. In⸗ zwiſchen hat er gearbeitet, was ihn aber nicht binderte, ſich an ein junges Mädchen beranzu⸗ machen, ihm die Ehre zu nehmen u. ihm zu⸗ dem unter groben Vorſpiegelungen über ſeinen Beruf und ſein Privatleben noch Geld aus der Taſche zu locken. Er gab ſich ihr ge⸗ genüber als Feldwebel aus. der dabei war, ſeine Zahlmeiſterprüfung zu machen. Das koſte Geld. denn die Prüfung könne er nur in Mün⸗ chen machen. Er ſchrieb ihr auch Briefe„aus München“. wäbrend er bier mit Frau und Kindern das von dem Mädchen ergaunerte Geld verlebte. Mit bewundernswerter Phantaſie zauberte er der Geſchädigten ein zweites Leben vor. indem er ſich mit ebenſo verblüf⸗ fender Sicherheit bewegte wie in ſeinem wirk⸗ lichen Daſein. Mit immer neuen Lügen ver⸗ ſtand er es, nach und nach über 400 RM. aus dem Mädchen herauszuholen. Zum„Dank“ dafür machte er es zur Mutter. Das Schöffenge⸗ Böſchung hinunter in die Nahe geſtürzt ſind. Nordhauſen, 13. April. In den Wäldern des Südharzes, nahe bei der berühmten alten Kloſterruine Walkenried ſpielte ſich, wie das St. N. T. meldet, ein furchtbares Tierdrama ab. das zum Glück äußerſt ſelten iſt. Der Südharz zeichnet ſich durch einen hohen Beſtand an Schwarzwild aus. Als nun ein ganzes Rudel Schwarzwild bei Walken⸗ ried den Futterplatz wechſeln wollte und dabei die Gleiſe des Südharzringes der Reichsbahn kreuzte, kamen im gleichen Augenblick z wei Güterzüge in entgegengeſetzter Richtung gefahren. ſchäftigt, den Anhänger eines Laſtkraftwagens Die Wildſchweine waren durch die Begeg⸗ Die verhexte Eine Tiroler Schnurre von Oskar G. Foerſter In Oberhaxldorf, einem weltentlegenen Ti⸗ roler Bergbauerndorf, ſaßen die Männer am Samstagabend noch zu vorgerückter Stunde beim Bier im Wirtshaus zum Edelweiß. Der aver Pfundler vom Einödhof hatte die Spen⸗ dierhoſen an: am Donnerstag hatte ſein Wal⸗ demar in Innsbruck den erſten Preis bekom⸗ men. Waldemar war Kavers Zuchtſtier, und die Herren von der Preisjury hatten auf der ganzen Zuchtviehausſtellung in Innsbruck kei⸗ nen anſehnlicheren und in jeder Beziehung vorbildlicheren Stier gefunden als den Walde⸗ mar. Dies Ereignis feierten die Nachbarn und Freunde Xavers nun in herkömmlicher Weiſe, als auf einmal ein Wagen heranrumpelte und vor dem Wirtshaus hielt. „Wer iſt das noch ſo ſpät?“ fragte der Wirt verwundert. Niemand kannte den Mann, der gleich dar⸗ auf in die Wirtsſtube trat. Es ſchien ein Städtiſcher zu ſein, der Kleidung und der Redeweiſe nach zu urteilen. „Herr Wirt“, ſagte er,„ich bin der fahrende Innsbrucker Salonmuſikant, von dem Sie ſicherlich ſchon einmal gehört haben. Ich habe einen Muſikwagen, der morgen in dieſem Dorf konzertieren wird. Bitte, könnte ich den Wa⸗ gen wohl bei Ihnen unterſtellen? In einem Schuppen vielleicht, oder in der Scheune...“ Der Wirt ſchüttelte mißtrauiſch den Kopf. „Bei mir iſt kein Platz, Herr. Ich bab' Lo⸗ giergäſte, drei Bauern aus dem Inntal, die übernachten hier, und ihre Fuhrwerke ſtehen ſchon gar keinen Platz mehr Feuerſpritze ſchon im Hof. Und für die Pferde hab' ich Der Muſikmann drehte verlegen den ſteifen Hut in den Händen. „Aber nebenan, der Bürgermeiſter“, fuhr der Wirt fort,„der hat ſicher noch ein Platzl. Ge⸗ hen Sie zu dem!“ Der Fremde trollte ſich, gleich danach hörten die Gäſte Peitſchenknall und das Fortrollen des Wagens. „Ich kenn' den!“ ſagte der Xaver.„Der reiſt von einem Dorf zum andern mit ſeinem Wa⸗ gen. Da iſt ein mächtiges Muſikwerk drauf⸗ montiert, das klingt wie eine Drehorgel, bloß viel gewaltiger, vielleicht ſo, wie zehn oder zwanzig Drehorgeln, die auf einmal ſpielen Und iſt eine hübſche Muſik, wozu man gut tanzen kann!“ Die anderen hörten verwundert zu und freu⸗ ten ſich auf die Kurzweil, die ſie morgen erwar⸗ 9285 Und der Wirt ſchleppte neu gefüllte Krüge erbei. So gegen ein Uhr, als die Stimmung ihren Höhepunkt erreicht hatte, drang von der Straße her ein Geräuſch in den Lärm der Fröhlichen, das alle aufhorchen ließ. Teufel, das war ja das Feuerhorn! „Feuer! Feuer!“ ſchrie auch ſchon einer am Fenſter,„bei der Grieslerin brennt's!“ Die Zechenden beſannen ſich im Nu darauf, daß ſie Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr waren, und verließen fluchend und mit ſchwe⸗ ren Köpfen das„Edelweiß“, Furchtbares Tierdrama im Sfidharz Ein Rudel Vilöſchweine von zwei Güterzügen überfahren richt ging wegen der von dem Angeklagten an den Tag gelegten niedrigen und gemeinen Ge⸗ nung der beiden Güterzüge dermaßen ver⸗ wirrt, daß ſie blindlings in den Tod rannten. Der eine Güterzug erfaßte eine Anzahl, der andere, der zur gleichen Zeit kreuzte, den Reſt. So kam das geſamte Rudel unter die Räder der Güterzüge. Nicht ein Tier entrann. Insgeſamt wurden ſiebzehn Wildſchweine getötet. Das Rudel beſtand aus zwei tragenden Bachen, die in etlichen Tagen je fünf Friſch⸗ linge geworfen hätten, und aus fünf Jährlin⸗ gen. Nachdem die Güterzüge zum Halten ge⸗ bracht waren, bot der Schauplatz dieſes Tier⸗ dramas einen entſetzlichen Anblick. Ueberall lagen die getöteten Tiere herum oder hingen in den Rädern der Güterzüge. Xaver rannte draußen mit dem Bürgermei⸗ ſter zuſammen. „Los, Xaver!“ ſchrie der,„wir müſſen ins Spritzenhaus! Ich hab' ſchon die Pferde. Hier iſt der Schlüſſel.“ Kaver war nämlich der Lenker des Spritzen⸗ wagens, der im Spritzenhaus, gleich neben dem Hof des Bürgermeiſters, ſtand. In tiefer Dun⸗ kelheit— der Mond hatte ſich hinter ſchwar⸗ zen Wolken verſteckt— eilten ſie zum Spritzen⸗ haus, ſchloſſen die Tür auf und taſteten nach dem Wagen, während ſchon die Männer von allen Höfen talwärts liefen, wo ein greller Feuerſchein aufflackerte. Die beiden ſchoben ächzend den Wagen auf die Straße, Xaver, trotz einer leichten alkoholiſchen Benommenheit energiegeladen und ſicher, ſchirrte die Gäule an, ſchwang ſich auf den ſchmalen Sitz vor der Spritze und wartete, bis der Bürgermeiſter neben ihm ſaß. Dann ging die Fahrt los Auf der die zu dem brennenden Haus führte, rannten ſchon die Männer der Feuerwehr und viele neugierige Kinder.„Wenn das klapprige Ge⸗ mäuer von der Grieslerin heut nicht abbren⸗ nen tät, in ein paar Monaten wär' es eh von ganz allein zuſammengeſtürzt!“ ſagte der Bür⸗ germeiſter. „Aber löſchen müſſen wir doch!“ meinte der Kaver pflichtbewußt und trieb die Pferde an. Der Wagen raſte durch die Dunkelheit, und die 8 auf der Straße ſprangen ängſtlich zur Seite. Nur noch ein paar hundert Meter war die Spritze von dem brennenden Haus entfernt. Die Motorſpritze von Kranzltal war ſchon bei der Löſcharbeit. Ja, ſo eine motorifierte Straße, germeiſter den Irrtum. Freitag, den 15. April Stuttgart 6: Aus Stuttgart: Blasmuſik. dungen, Wetterbericht. 8.30: 9: Morgenmuſik 9.30: Muſik am duſtrie-Schallplatten). 10.30: Orgelkonzert. Vormittag 13.15: Mittagskonzert(Fortſetzung) richten 15 2 14: Der Knabenchor der Joſ.-Weiß⸗Schule Wagner. Reutlingen er 16: Unterhaltungskonzert, ausgeführt g vom Landes⸗ orcheſter Gau Baben. 18: Gedichte und Lieder von richten rſif nit muſi kaliſchen Beiſpielen. 20.45. Aus Leipzig:„Parſifal“. Ein Bühnenweihfeſtſpiel von Richard Vagner. 3. Akt. Thomanerchor, der große Chor des Leipzig. Perſonen der Handlung: Amfortas: Paul Schöffler; Gurnemanz: Joſef v. Manovarda; Parſifal: Helge Roswaenge; Kundry: Martha Fuchs; ſalpat“. 22 20: Aus Waſhington: Kurt G. Sell: „Worüber man in Amerika ſpricht“. 22.30: Abend⸗ muſik. Ausführende: Das große Orcheſter Chor des Reichsſenders Stuttgart. . 1. Anton Bruckner: Symphonie Nr. Volksmuſik. Gerichtsſjaal ſinnung noch über den Antrag des Staatsan⸗ waltes hinaus und erkannte auf zwei Jahre Gefängnis und drei Jahre Ehrverluſt. Da der Angeklagte geſtändig iſt, wird ihm die Un⸗ gründung führte der Vorſitzende aus, daß K. E. bei dem ſchon an ſich gemeinen Verbrechen des Heiratsſchwindels beſonders ten war. den er dem Mädchen und ſeinet eige⸗ nen Familie zugefügt bat. Urkundenfälſchung mit der Feile vorbeſtraft iſt der Offenbacher Gg. B. mit ſeinen mer Darmſtadt ſtand. Er hatte diesmal aus dem Hofe einer Wirtſchaft ein Fahrrad geſtoh⸗ len, es eine Zeitlang ſelbſt gefahren, nachdem er die Nummer ausgefeilt hatte— das iſt auch ſchwere Urkundenfälſchung— und dann es dann nach Iſenburg verkauft. Hin⸗ ſichtlich einer Schreibmaſchine. die er durch einen Dritten verſetzen ließ, beſteht Verdacht. daß er ſie ebenfalls geſtohlen hatte, doch iſt ihm das nicht nachzuweiſen, ſodaß hierin nur wegen Hehlerei Strafe erging. Ebenſo iſt ihm ein Einbruchsdiebſtahl in einer Offenbacher Wirt⸗ ſchaft nicht einwandfrei nachgewieſen. Daß ein ſolcher Gewohnheitsverbrecher unbefugt einen Revolver trug, bedeutete eine beſondere Gefahr. Von der Sicherungsverwahrung ſah das Gericht diesmal noch ab, da eine drakoniſche Strafe ihn bei ſeiner Jugend vielleicht noch beſſern könnte. Er erhielt wegen Rückfall⸗ diebſtahls, ſchwerer Urkundenfälſchung, Hehle⸗ rei und unbefugten Waffentragens eine Ge⸗ ſamtſtrafe von 5 Jahren Zuchthaus. Die bür⸗ gerlichen Ehrenrechte wurden ihm auf die glei⸗ che Zeit aberkannt. Die Unterſuchungshaft wur⸗ de zum Teil angerechnet. Gefängnis für einen Erpreſſer Ravensburg. In der Perſon des achtzehn⸗ mal vorbeſtraften Joſ. Frehne r wurde vom Schöffengericht ein Verbrecher unſchädlich ge⸗ macht, der jahrelang Erpreſſungen an Männern verübt hatte, von denen er wußte, daß ſie ſich ſittlich vergangen hatten Er gab ſich als Deketektiv aus Stuttgart aus, wobei er andeutete, daß man mit Geld die Sache aus der Welt ſchaffen könne. So ließ er ſich Schuld⸗ ſcheine unterſchreiben und erpreßte in zwei Fällen 200 Mark. Die Gemeinheit des Bur⸗ ſchen ahndete das Gericht mit zwei Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt. Aber nun ging die Straße jäh abwärts, und der Spritzenwagen ſchlug ein Höllentempo an, daß dem Bürgermeiſter die Haare zu Berge ſtiegen. aver!“ ſchrie er,„tu die Bremſe anziehen!“ Der Xaver brummte etwas und ſuchte ver⸗ zweifelt herum 1 „Sakra Kruzitürken!“ fluchte er,„ich kann die“ verdammigte Kurbel nicht finden!“ i Der Bürgermeiſter ſchwitzte vor Angſt, und am Brandplatz machten ſchon die Leute Platz vor dem raſenden Gefährt. „Jetzt hab ich ſie!“ ſchrie da der Xaver Und im ſelben Augenblick, während er die Brems⸗ kurbel drehte, hob eine gewaltige Muſik an, die dröhnend das Krachen des brennenden und niederſtürzenden Gebälks übertönte: „Wir verſaufen unſer' Oma ihr klein Häus⸗ „ Kaver glaubte, ein hölliſcher Spuk narre ihn, in höchſter Verwirrun drehte er die ver⸗ meintliche Bremskurbel weiter, aber die Muſik hinter ihm ſchwoll mächtig an und hörte nicht auf. Die Leute verloren jegliches Intereſſe an dem brennenden Haus, das ſowieſo nicht mehr zu retten war, und umgaben die verhexte Feuerſpritze der Oberhaxldorfer. Und nun erſt, im roten Schein des Feuers, bemerkte der Bür⸗ „aver! Mann!“ rief er,„das iſcht ja gar nicht unſere Spritze! Das iſcht ja der Muſik⸗ wagen von dem Innsbrucker Sa⸗ lonmuſikanten! Ich hab ihm geſtern abend erlaubt, daß er ſeinen Wagen im Spritzenhaus unterſtellt!“ Sogar die Grieslerin, die übrigens ihren Spritze! Verſicherungsſchein gerettet das Gelächter der Männer ein. hatte, ſtimmte in 15. Wer recht in Freuden wandern will. terſuchungshaft angerechnet. In der Urteilsbe⸗ Offenbach. Trotz ſeiner Jugend ſchon neunmal ie hören m Rundfunk. 8: Waſſerſtandsmel“ Evangel. Morgenfeier, (In⸗ 11: Mei⸗ ſterweiſen, geſungen und geſpielt von Karl Erb, Tenor Juan Manen, Violine, und dem gr. Orcheſter des Reichsſenders Scuttgart. 12: Mittagskonzert. 13: Nach⸗ Richard Heinrich Anacker. 18.30. Wie es euch gefällt! 19: Nach⸗ 4 20.30: Einführung zu„Parſifal“ mit muſi⸗ Ausführende: Das gr. Leipziger Sinfonieorcheſter, der Reichsſenders 22 Eine Stimme: Dorothea Schröder. Ort der Handlung: Auf dem Gebiet und in der Burg der Gralshüter„Mon⸗ und der 24—2: Nachtmuſik. 1. Anton Bruckner: Symphonie Nr. gmuſik ierWmeg, 9. 2. Deutſche raffiniert vorge⸗ gangen ſei und daß hier nicht bloß der mate⸗ rielle, ſondern auch der ideelle Schaden zu wer⸗ 28 Jahren, der jetzt vor der Großen Strafkam⸗ 1 lei fend Kuy lt wir Dal. eine! Dos Dall Ding lich e abt auf! lichen zichu Chat auf? dann ſagte Leber wiede hesch gehen, Vezie legen Und le Waffe l 1 0 eine be 1 20 kundig heinte, 1 1 75 Veli einer 0 1 8 N „. g quer du begann „ n fühle, eta felt aus mi ſeine S. Ale ſe aich . vorgeht bel mr ſch ei, 5„80 e auf Tt „da durfte ke bag Hal „Und m0 ber Mei hit, eine „Ein N In taatsay, N Juhte .. De de lr keilshe⸗ 1 ben des botge⸗ d mate. zu wer⸗ et eige⸗ doman bon Un. Scheider Ur Tek taucht flulk e G. m. b. H., München, Sendlingerstr. 80 (8. Fortſetzung) Törrek ſprach weiter:„Sehr hübſch gemacht, dieſe kleine Zeichnung.“ „Was für eine Zeichnung?“ „Das müſſen Sie doch wiſſen.“ „Nein. Wovon reden Sie eigentlich?“ „Da iſt doch ſo eine winzige, hübſche kleine Arbeit am Schaft der Waffe. Zuerſt hab' ich ſie überſehen, aber dann fand ich ſie. Mit dem Grabſtichel gemacht. Juweliere oder Kupferſtecher arbeiten ſo. fällig.“ „Zeigen Sie mir die Waffe!“ „Ich denke nicht daran. Haben Sie die Zeichnung wirklich überſehen?“ f„Ja.“ „Es ſchaut ſo aus, als ob Sie die Wahrheit ſagen, Haal. Dann will ich Ihnen verraten, was die Zeichnung darſtellt: einen ſpringenden Löwen, darüber eine fliegende Taube. Das Ganze bedeckt kaum einen Zentimeter im Quadrat.“ „Und?“ „Haal, ich bitte Sie!“ ö „Das Zeichen iſt mir völlig unbekannt.“ „Wie töricht, es vor mir zu leugnen! Die gewiſſe Sehr hübſch— und ſo unauf⸗ Dame „Was für eine Dame?“ „Von der Sie die Waffe erhielten— oder der Sie das Ding abnahmen, den genaueren Vorgang kann ich unmög⸗ lich erraten— dieſe Dame führte das Zeichen ſeinerzeit als ſelbſtentworfenes Wappen. Man ſah es auf ihrem Silber, auf ihren Kiſſen, auf allen möglichen Gegenſtänden des täg⸗ lichen Gebrauchs. Das wußten Sie nicht? Waren die Be⸗ zichungen, die Sie zu jener Dame unterhielten, ſo flüchtigen i Oder fallen Ihnen ſolche Dinge einfach nicht au „Jetzt werden Sie mir endlich den Namen nennen!“ „Warum nicht? Den Revolver, den haben Sie von der Jannien, jetzt wiſſen Sie es. Der ſpringende Löwe, ſo ſagte ſie einmal,„iſt das Leben, das wilde und ſtürmiſche Leben. Aber ich bin die Taube. Dauernd ſchwinge ich mich wieder über das Leben empor. Sie liebte es manchmal, geſcheit zu reden, obwohl ſie es niemals war. Aber ich muß gehen. Es war mir intereſſant, auf dieſe Weiſe von Ihren Beziehungen zu erfahren, die ja ſicherlich etwas zurück⸗ liegen. Grüß Sie Gott, mein lieber Haal!“ Damit ging Törrek hinaus. * Als Haal wieder bei Marjeta eintrat, ſaß ſie im Seſſel und blickte ihm entgegen. Er blieb vor ihr ſtehen und es war ihm ſo, als komme jetzt der ſchwerſte Augenblick ſeines Lebens. Würde er letzt endlich die Wahrheit erfahren? Aber dann bezwang er ſich und verſuchte in Ruhe das zu ſagen, was Klarheit in die Dinge bringen mußte. „Behaupten Sie noch immer, Frau Marjeta, daß die Waffe, die nunmehr in Törreks Händen iſt, Ihnen gehört?“ „Wie kommen Sie darauf?“ Haſtig ſchilderte er ſein Geſpräch mit Törrek. Sie lehnte ſich zurück und ſchloß die Augen wie eine Schlafende. Ihre Hände lagen regungslos auf der Lehne. So ſaß ſie noch, als er ſeine Erzählung beendet hatte. „Begreifen Sie jetzt“, ſagte Haal,„daß ich die Wahr⸗ heit wiſſen muß?“ i Da richtete ſie ſich auf. Aber ſie vermied ſeinen Blick. Und leiſe antwortete ſie:„Gut, Sie ſollen es wiſſen. Die Waffe— ſie gehört tatſächlich Dewanger.“ „Und?“ „Er gab ſie mir, als er fortging— ich habe niemals eine beſeſſen.“ „Und warum gab er ſie Ihnen?“ „Zu meinem Schutz. Er drang ſie mir auf. Er er⸗ kundigte ſich, ob ich eine Waffe habe und als ich es ver⸗ neinte, da gab er mir ſeine.“ „In Wirklichkeit gehört ſie aber der Jannien.“ „Das wußte ich nicht, Haal, das konnte ich nicht wiſſen. Vielleicht nahm er ſie ihr früher einmal ab, bei irgend⸗ einer Gelegenheit— ſo denke ich es mir.“ „Möglich.“ „Sind Sie nun beruhigt?“ fragte ſie nach einer Weile. „Nein. Ich weiß, daß Sie lügen.“ „Dann kann ich Ihnen nicht helfen.“ Feſt und trotzig ſagte ſie es. Sie erhob ſich und ging quer durch den Raum. Am Schreibtiſch blieb ſie ſtehen und begann mit einem Bleiſtift zu ſpielen. In dieſem Augenblick wurde es eiskalt in Haal und er fühlte, wie ſeine Leidenſchaft erwürgt wurde, durch Mar⸗ jeta ſelber. Es ſchien ihm ſo, als wäre es jetzt endgültig aus mit dieſem großen und bangen Gefühl, das ſo lange ſeine Seele verbrannt hatte. Gleich darauf kam ſie auf ihn zu. Ihre Härte reute ſie anſcheinend, denn ihr Blick war weich und beſchwörend. „Haal— zum letztenmal: Sie müſſen mir glau⸗ ben! Ich kenne Ihre Gedanken, ich weiß, was in Ihnen vorgeht. Sie ſind der feſten Ueberzeugung, daß Dewanger. bei mir war, als Törrek ins Haus drang. Und Sie bilden ſich ein, Dewanger hätte geſchoſſen und nicht ich.“ „So war es auch.“ „Nein, es war nicht ſo. Ich ſchwöre Ihnen, daß ich auf Törrek ſchoß.“ „Dann hätte Dewanager es verhindern müſſen. Er durfte es nicht dulden, wenn es wirklich ſo war.“ „Haal— er war doch nicht dabei. Er iſt früher ge⸗ gangen.“ Haal ſchwieg eine Weile. Dann begann er von neuem: „Und was ſoll jetzt weiter Nb Sind Sie nicht auch * der Meinung, daß dieſer ef, den Martinek in Händen hat, eine ungeheure Gefahr für mich bedeutet?“ „Eine Gefahr? Wie meinen Sie das?“ -In dieſer Nacht wurde zum erſtenmal auf Törrek ge⸗ ſchoſſen. Der Tater entzog ich oer Verumwortung. Es ift durchaus möglich, daß ſich die Dinge wiederholen..“ „Warum quälen Sie mich ſo?“ „Frau Marjeta— mit dem Wiſſen um die Exiſtenz dieſes Briefes nehme ich etwas auf mich, das ich vor mir ſelber nicht verantworten kann.“ „Sie ſehen Geſpenſter. Es wird alles wieder gut wer⸗ den, Haal. Ich muß verſuchen, Törrek möglichſt ſchnell aus Wien zu entfernen.“ „Es wird Ihnen kaum gelingen. Auch dann nicht, wenn Sie ihm alles geben, was Sie beſitzen. Und wie it es mit der Scheidung?“ „Ich telephonierte heute morgen ſchon mit einem Rechtsanwalt. Am Nachmittag habe ich eine Beſprechung.“ 5588 es Ihnen klar, daß Törrek Gegenklage erheben wird?“ „Das laſſen Sie meine Sorge ſein. Ich fühle ja, wie meine Kräfte wachſen. Glauben Sie mir, Haal, es wird alles wieder gut werden. Ich bin völlig zuverſichtlich.“ Er ſah das plötzliche Aufleuchten ihrer Augen, ein ſelt⸗ ſames Lächeln war um ihren Mund. Und er begriff, wie ſehr ſie ſich in den wenigen Stunden ſeit geſtern verändert hatte. Ein neuer Menſch ſtand vor ihm. Es erſchütterte ihn maßlos. Sie liebte. Aus ihrer Leidenſchaft heraus wuchſen ihr die Kräfte. Er ſenkte die Stirn. In dieſem Augenblick fühlte er ihre weiche Hand an ſeinem Arm. Sehr leiſe und ſehr innig ſagte ſie: „Ich danke Ihnen, Haal— ich danke Ihnen für alles, was Sie für mich getan haben. Ich weiß nicht, wie ich es wieder gutmachen ſoll. Aber jetzt— jetzt muß ich meinen Weg allein gehen, ganz allein. Leben Sie wohl!⸗ Als er aufblickte, war ſie ſchon aus dem Zimmer. Da ſchoß ihm eine wilde Angſt übers Herz. Nein, ſie durfte ihren Weg nicht allein gehen, er führte ins Verder⸗ ben. Sollte er ſie nicht zurückrufen und ſie beſchwören, von Dewanger zu laſſen? Der Dämon dieſes Mannes mußte ſie zerſtören. Trotzdem rief er ſie nicht zurück. Er fühlte, wie zwecklos es ſein würde, ſie zu warnen. Es mußten eben andere Wege gefunden werden, ſie vor dem Dunklen, auf das ſie zuſchritt, zu bewahren. 10. Zehn Uhr am Abend. Toni Untersperg ſtand auf der kleinen Bühne und ſpielte mit Schönvogel die letzte Szene. Die beiden jungen Leute umarmten ſich.„Alois“ war nach einem Abenteuer mit einer„Städtiſchen“ zur„Joſefa“ heimgekehrt. Rotes Licht auf den primitiven Kuliſſen. Toni ſpielte völlig hin⸗ geriſſen; mit verſchleierter Stimme verzieh ſie ihrem Alois, un dann zum letzten Male aufzuſchluchzen, weil immer noch ein elender Reſt von Leid in ihr war, deſſen ſie ſich eigentlich ſchämte. Dann ſiel der Vorhang. Der Beifallsſturm des kleinen Hauſes ſetzte ein. Neunundvierzig Menſchen raſten, tobten, ſchrien: „Bravo, Untersperg!“ „Schönvogel!“ „Brap warts, ihr beiden! Blumen. Tumult. Immer wieder neue Vorhänge. Lorringhoff war ſelig.„Hinaus!“ ſchrie er immer wieder, »hinaus mit euch!“ Endlich ſaß Toni allein in ihrer winzigen Garderobe, in der ſie ſich kaum rühren konnte. Haſtig ſchminkte ſie ſich ab. Haal hatte ihr durch den Theaterdiener eine Karte ge⸗ ſchickt: er warte draußen mit dem Wagen auf ſie. Eine warme, große Freude ſtrömte über ihr Herz. Er hatte alſo Wort gehalten, obwohl ſie nicht daran geglaubt hatte. Sie freute ſich auf ſeine gute, gedämpfte Stimme, auf ſeine ruhigen, harmoniſchen Bewegungen und auf die Klarheit ſeines Antlitzes, auf den feinen und edlen Men⸗ ſchen. Ob er heute wieder ſo zerſtreut ſein würde wie geſtern abend? Ob ſie heute wohl etwas beſſer hinein⸗ ſchauen würde in ſeine Seele? So, nun war ſie fertig. Als ſie durch das Cafs ging, ſah ſie Haal mit Lorringhoff an der Tür ſtehen. Sie reichte Haal die Hand und erſchrak faſt über die Veränderung ſeiner Züge: die Augen lagen tiefer und der Mund war anders. Ein ſeltſam bleicher Schimmer lag über ſeinem Ge⸗ ſicht, als ob er ſchweres Leid durchlebt habe. In ſeinen Augen war ein verquälter, wirrer Glanz. Sie begriff ſo⸗ fort, warum er zu ihr gekommen war: er wollte ſich zer⸗ ſtreuen, ſein Leid vergeſſen. Er war todmüde, wußte aber, daß er nicht ſchlafen würde. In ſolchen Fällen blieb man auf, plauderte mit einer Schauſpielerin und vertrieb ſich die nagenden Gedanken. Das alles zu denken war für Toni Untersperg bitter, es huſchte aber nur durch ihren Sinn wie eine vage Melodie, gleich war es vergeſſen. Lorringhoff zog ſich ſofort zurück:„Servus, Georg! Grüß Sie Gott, Toni— es war ein herrlicher Abend, nicht wahr? Ich bin ſtolz auf Sie. Aber lange werd' ich Sie nicht mehr haben, das weiß ich. Denken Sie: der Eitel⸗ berger war hier, der vom Volkstheater, der neue Regiſſeur.“ „Wann?“ fragte Toni haſtig und eine helle Röte flog über ihr Antlitz. „Im letzten Bild.“ „Vielleicht des Schönvogels wegen“, lächelte Toni. „O nein. Den wollen ſie nicht, den kennen ſie alle. Manchmal, wenn ihm etwas liegt, iſt er gut, aber meiſtens ſchlecht.“ „Ich werd' ihm auch nicht gefallen haben.“ Lorringhoff ſeufzte und wandte ſich ab:„Laſſens gut ſein, Toni— er ſchnappt ſie mit weg, ich fühl's doch.“ „ Damit ano er. Ton! blickte ihm nac und ſie ſagte ſebr leiſe:„Iſt es nicht ein Gluct, wenn der erſte Direktor, den man hat, ſo iſt wie der Lorringhoff?“. ö Haal wachte, während ſie es ſagte, wie aus einem Traum auf. Sie gingen auf den Wagen zu und er fragte: -Wohin? Wollen Sie etwas eſſen?“ „Eine Kleinigkeit vielleicht. Am liebſten möcht' ich wo draußen ſitzen. Es ift doch ſchon ſo warm jetzt. Ich wüßte ſchon etwas, aber ich weiß nicht, ob's Ihnen nicht zu weit iſt. b„Nur hinaus, Fräulein Toni! Iſt mir ſchon recht. E iſt wirklich warm, man kann beſtimmt draußen ſitzen Wohin?“ „Nach Nußdorf.“ „Bravo, das iſt eine gute Idee!“ So fuhren ſie nach Nußdorf hinaus. Winklige, ſchmale, nur ſchwach erhellte Gaſſen. Nie rige, gelb getünchte, bäuerliche Häuſer. Und überall ragte die langen Stangen mit den Kränzen über die Gaſſe, über all wurde Wein ausgeſchenkt. „Halt“, ſagte Toni,„hier iſt es,“ Sie ließen den Wagen auf der Gaſſe ſtehen und traten durch einen dunklen Torbogen ein. Es war der kleine ge⸗ pflaſterte Hof einer Heurigenſchenke. Wenige grüne Holz⸗ tiſche ſtanden herum, an denen aber keine Menſchen ſaßen! Nur in der ſchwachbeleuchteten Gaſtſtube ſah man einige alte Herren, ein Weinglas vor ſich, die lange Virginia im Mund. Weiche, verträumte Akkorde eines Bandoneons kamen aus der Nachbarſchaft herüber. Sie ſetzten ſich an einen der Tiſche, ganz in die ce und Haal ſah in den Nachthimmel, in das ſamtne Blau, über dem der Silberſchimmer des Mondes lag. Wie Be⸗ freiung von all dem Schweren kam es über ihn und tie atmete er die würzige, linde Luft ein. f „Gut iſt es hier“, ſagte er leiſe,„gut und friedlich.“ Dann erſchien der Weinbauer in ſeiner Schürze. Er brachte ein Windlicht mit und ſetzte es auf den Tiſch. Nach⸗ dem ſie Wurſt und Käſe, Brot und Wein beſtellt hatten und alles raſch gebracht worden war, begannen ſie zu eſſen und zu trinken. ö „Sie waren ſchon häufiger hier?“ fragte Haal nach einer Weile. „Im vorigen Frühling zum letztenmal“, antwortete ſie heiter,„ich hatte jemand, der manchmal mit mir hinaus⸗ fuhr.“ 1 Lächelnd beobachtete ſie eine Katze, die auf einem hohen Zaun herumſpazierte. „Und dann?“ fragte Haal, der deutlich fühlte, daß ſie geneigt war, noch weiter über die Sache zu ſprechen. „Ja, dann war es eben aus und vorbei und ich ging in meine Abendkurſe... Aber man muß wohl dieſe Dinge erleben, um ein ganzer Menſch zu werden. Als ich es ſo richtig überwunden hatte, da merkte ich, daß ich ein wenig höher im Rang war als andere. Auch für meine Schau⸗ ſpielerei war es gut“, fuhr ſie mit feiner Ironie fort,„die erfolgreichſten Stücke haben faſt immer das gleiche Thema: Liebe, Verlaſſenwerden, Entſagenmüſſen und Ueberwinden. Und wenn man dieſe holdſeligen Sentimentalitäten ſelbſt erlebt hat, dann kann man ſie halt beſſer darſtellen. Finden Sie nicht auch, daß das Leben einfach und praktiſch iſt?⸗ Haal blickte ihr ins Geſicht. Sie ſaß ihm gegenüber, ihr feines klares Antlitz war rötlich erhellt vom Windlicht, das auf dem Tiſche ſtand. Sie aß etwas und trank einen Schluck Wein. Ihr Lächeln war heiter. „Einfach und priktiſch“, wiederholte er leiſe,„Sie meinen: hart im Nehmen, hart im Geben— das iſt das Geheimnis.“ „So ungefähr, Herr Haal. Thema.“ Sie begann über das Theater zu plaudern, über ihre Und jetzt ein anderes Kollegen und über die Stücke, die ſie kannte. Sie beobach⸗ tete ſcharf und war witzig in ihren Bemerkungen. So ge⸗ lang es ihr bald, ihn aufzuheitern. „Sehen Sie“, ſagte ſie,„nun lachen Sie, Herr Haal. Langſam wird es freier in Ihnen. Es freut mich, daß ich Ihnen dieſen beſcheidenen Dienſ leiſtey konnte. Sie baben mich doch heute abend nur deshalb abgeholt, um irgend⸗ welche quälende Gedanken loszuwerden. Stimmt es?“ Er erſchrak. Sie überraſchte ihn ſo, daß er keine Ant⸗ wort fand. „Ich glaube mich kaum zu täuſchen“, fuhr ſie fort, „nicht meinetwegen ſind Sie gekommen— Sie machen ſich gar nichts aus mir— nein, Sie wollen Ihre Sorgen ver- ſcheuchen. Ich bin ſo froh, daß es mir gelungen ſſt.“ Eine Weile blickte er in das Windlicht. Dann ſagte er leiſe:„Sie beſchämen mich, Toni.“ „Um Himmels willen, das möchte ich nicht.“ Sie begann von neuem zu plaudern. Sie ſprach jetzt über ihr früheres Leben, über ihre Tätigkeit im Handſchuh⸗ laden, und mit großer Geſchicklichkeit wußte ſie einige drol⸗ lige Epiſoden auszuwählen. Eine Zeitlang hörte er ihr zu, aber ſeine Gedanken waren abweſend. Er lächelte und ſein Blick ruhte auf ihrem Haar, das einen matten Glanz hatte in der Beleuchtung des Windlichtes. Sie hatte den Hut ab⸗ genommen. Plötzlich unterbrach er ſie: „Sie müſſen mir etwas von der Jannien erzählen, Toni. Sie war doch Kundin in Ihrem Geſchäft.“ „Und noch etwas mehr“, antwortete Toni ruhig,„wir waren damals befreundet. Ich glaube, Sie müſſen auch das noch wiſſen. Vielleicht macht es Sie etwas freier, wenn ich Ihnen von dieſen Dingen erzähle. Vielleicht kommen Sie dadurch weiter. Denn ich ahne ja, was mit Ihnen iſt. Wollen Sie, daß ich Ihnen helfe?“ * Um die gleiche Zeit, da Georg Haal mit Toni Unters⸗ perg beim Heurigen in Nußdorf beiſammenſaß, brachen Dewanger und Marjeta Törrek von Baden auf, um nach Wien zurückzukehren. Sie hatten den Nachmittag im Helenental verbracht, auf der weiten, einſamen Bergwieſe der Krainerhütte; dann waren ſie auf ſchmalen Waldpfaden zum Jägerhaus empor⸗ geſtiegen, um dort, unter blühenden Bäumen, in der milden Frühlingsſonne zu jauſen. Und ſchließlich hatten ſie in der kleinen Kurſtadt Baden das Nachtmahl genommen. (Fortſetzung folgt) Frankreich ſoll aktiver werden Annäherung an Nalien und Nafionalſpanien gefordert Paris, 14. April Die Pariſer Abendpreſſe befaßt ſich eingehend mit dem weiteren Verlauf der eng⸗ liſch⸗italieniſchen Verhandlungen und dem bevorſtehenden Beſuch des britiſchen Kriegsminiſters in Rom. Immer wieder wei⸗ en die Zeitungen auf die Notwendigkeit hin, aß ſich nunmehr auch Frankreich mit talien wieder verſtändigen müſſe. Der Außenpolitiker des„Journal des Débats'“ ſchreibt, durch ſeine Annäherung an Italien habe England ein Beiſpiel gegeben, das die franzöſiſche Regierung nur recht ſchnell nachahmen ſolle. Bisher hätten die franzöſi⸗ ſchen Volksfrontregierungen niemals eine klare Stellung einzunehmen verſtanden. Sie hätten zweifellos das Schlimmſte vermieden, indem ſie offiziell die Nichteinmiſchung voll aufrechterhal⸗ ten haben, doch hätten ſie unter dem Druck der inneren Extremiſten dieſe Politik niemals gründlich befolgt, da ſie ſich niemals tatkräftig dätte eine Verſorgung otſpaniens gewandt ätten. Man ſcheine in führenden franzöſiſchen Kreiſen der Anſicht geweſen zu ſein, daß das franzöſiſche Intereſſe einen Sieg Rokſpa⸗ niens erfordere. Eine falſchere Auffaſſung könne man ſich überhaupt nicht vorſtellen. Nichts wäre für Frankreich gefährlicher als ein Land an den Südweſtgrenzen. das dem Bolſchewismus oder der Anarchie ausgeliefert wäre. Man könne hoffen, daß Neat wo Blum und Paul⸗ Boncour aus der Regierung verſchwunden ſind, die Aera dieſes Wahnſinns beendet ſei. Doch genüge es für Frankreich nicht einmal, ich in paſſiver Weiſe korrekt zu verhalten, Frankreich brauche eine aktive Diplomatie. Ebenſo wie ſchnellſtens ein franzöſiſcher Bot ⸗ ſchafter nach Rom entſandt werden müſſe, müß⸗ te Frankreich auch dem Beispiel der Engländer folgen und in Beziehungen zur Franco⸗Regie⸗ rung treten. So würde Frankreich eine wahre Nichteinmiſchungspolitik betreiben. Man könne nur wünſchen, daß die Taten in allernächſter Zeit den Nachweis dafür erbringen mögen, daß dies auch die wahre Auffaſſung der fran⸗ zöſiſchen Regierung ſei. Geheimſender beunruhigt Stalin Gp. verſagk- hörergemeinſchaften in Fowjetrußland Warſchau, 14. April Die polniſche Preſſe beſchäftigt ſich in dieſen Tagen wiederholt mit der Netvoſſedt Sowjet⸗ rußlands, die durch das Arbeiten des anti⸗ kommuniſtiſchen Geheimſenders her⸗ vorgerufen wird. Seit Wochen iſt die SPll. in fieberhafter Arbeit, um den antikommuniſtiſchen Geheimſender, der auf Welle 29 bis 32 m arbei⸗ tet, ausfindig zu machen. Im geſamten Gebiet des eutopäiſchen Rußland können die Sendun⸗ gen dieſes Geheimſenders ausgezeichnet gehört werden. In den Sendungen wird Stalin aufs Hef⸗ tigſte angegriffen. Es werden ihm alle ſeine Mordtaten und ungeheuren Verfolgungen vorgeworfen. Das ſowjetruſſiſche Regime wird in dieſem Geheimſender immer wieder angegriffen. Es iſt verſtändlich, daß die GPul. durch eine der⸗ artige Arbeit nervös geworden iſt. Peilwagen fahren ſeit Wochen kreuz und quer durch Sow⸗ 3 um den Sender ausfindig 2. machen. ber es ißt bisher nicht gelungen, dieſen Sen⸗ der aufzufinden, der ganz zweifellos über eine ziemlich große Sendekraft verfügen muß, denn anders wäre es nicht möglich, ihn im ganzen europäiſchen Sowjetrußland zu hören. Stalin hat den verantwortlichen Männern der GPil. den ausdrücklichen Befehl ge⸗ e innerhalb kürzeſter Friſt dieſen Sen⸗ er zum Schweigen zu bringen. Aber alle Verſuche in dieſer Richtung ſind bisher fehl⸗ geſchlagen. Zweifellos wird es ſich bei dieſem Sender nicht um einen einzigen Sender handeln, ſondern um mehrere Sender die auf derſelben Welle arbeiten und abwechſelnd von den verſchiedenen Punkten des europäiſchen Sowjetrußlands aus ihre Sendungen veranſtalten. Man iſt jetzt dazu übergegangen, durch amtliche ſowjet⸗ ruſſiſche Kurzwellenſender die Sendungen des Geheimſenders unverſtändlich zu machen und zu ſtören. Der Geheimſender iſt jedoch ſo ſtark, daß alle Störungsverſuche ſcheitern mußten. Man bemerkte beim Empfang wohl die Störungsverſuche, das Knattern und Tak⸗ ken von Störſendern, aber dieſe Verſuche ſind ſo unvollkommen. daß der Empfang des Ge⸗ beimſenders kaum geſtört wird. Trotz der ſcharfen Ueberwachung durch die GP. und durch das bis ins kleinſte organiſier⸗ te Spitzelſyſtem werden die Sendungen nicht nur von den aufs höchſte beunruhigten ſowjet⸗ amtlichen Stellen in allen Teilen Sowietruß⸗ lands aufgenommen, ſondern auch von priva⸗ ten. Wie man in Warſchau hört, ſind in einzel⸗ nen Teilen Rußlands, Hörergemein⸗ ſchaften gebildet worden, die zu beſtimm⸗ ten Stunden des Nachts ſich um die Apparate ſcharen, um den Geheimſender zu hören. Die Verſuche Stalins, mit den Mitteln eines blutigen Mordterrors das Wahnſinn⸗ ſyſtem des Bolſchewismus zu retten, haben bisher nicht die geringſten Erfolge zeigen kön⸗ nen. Selbſt wenn hohe und höchſte Würdenträ⸗ ger Sowietrußlands auf die Anklagebank ge⸗ ſetzt und nach einem Theaterprozeß zum Tode verurteilt werden, ſo wird damit die gegen Stalin gerichtete Volksmeinung in keiner Wei⸗ ſe geändert werden, es ſei denn, daß Stalin ganz Sowjietrußland in einem Blutmeer erſtickt. Greuellügen gegen Fahnenfluchl 88 Salamanca, 14. April Der Frontberichterſtatter des nationalſpani⸗ 250 Hauptquartiers berichtet, daß hier ein riftlicher Befehl an die rote gemiſchte rigade von dem politiſchen Generalkommiſ⸗ ſar Arroyo bekanntgeworden iſt, in dem den politiſchen Unterkommiſſaren ſowie den Häupt⸗ lingen zur Pflicht gemacht wird, den„Freiwil⸗ ligen“ und Milizen anzudrohen, daß Ueber⸗ läufer erſchoſſen würden. Der Befehl chließt mit der Greuellüge. daß, falls einem die ahnenflucht gelänge, er das gleiche Schick⸗ al 155 den nationalſpaniſchen Truppen erleiden würde. Iwiſchenfall in Kopenhagen Schreckſchüſſe im Folketing Kopenhagen, 14. April Im Folketing kam es heute vormittag während einer ede des Juſtizminiſters Steincke zu einem Zwiſchenfall. Aus einer Loge wurden zwei S üſſe abgegeben und Flugblätter in den aal geworfen. Gleich⸗ leiti ertönte der Ruf:„Wir wollen keinen ompromittierten Miniſter anhören.“ Der Präſident unterbrach ſofort die Sitzung, während Parlamentsdiener den noch unbekann⸗ ten Täter feſtnahmen und ins Polizeipräſidium brachten. Daß es ſich nur um eine Demonſtration handelte, ergibt ſich daraus, daß zu den Schüſ⸗ ſen eine ſogenannte Hundeylkole benutzt wurde. Die Flugblätter wurden wegen ihres die Regierung und das Parlament beleidigen⸗ den Charakters beſchlagnahmt. Der Tag iſt nicht mehr fern. der Pariſer„Malin“ gegen die Brandſtiftermefhoden Moskaus 88 Paris, 14. April Der Rückzug der ſowjetruſſiſchen„Berater“ aus Barcelona angeſichts der vernichtenden Niederlage der Roten und des unaufhaltſamen Vormarſches der nationalen Truppen wird im „Matin“ ſchonungslos enthüllt. Das franzö⸗ ſiſche Blatt richtet damit eine laute Anklage gegen das verbrecheriſche Treiben der Mos⸗ auer Emiſſäre in Spanien. Es ſchreibt: Dieſer Verſchwinden der GP., ihres„Ge⸗ neralſtabs“ und ihrer Agenten ſei typiſch ſow⸗ jetruſſiſcher Art. Man ſchlage ſich niemals, ſondern laſſe die anderen ihre Haut zu Markte tragen. Man zünde nicht ſelbſt Brände an, ſondern begnüge ſich damit, die Brandfackel zu liefern oder den Brandſtifter zu dingen. Wenn ſich die Dinge zum Schlechten wenden, wenn Hungersnot droht u. das unglückliche Land, das man in den Bürgerkrieg hineinhetzte, eine ein⸗ zige ſchwärende Wunde bildet und innerlich zermürbt iſt, dann ziehe man ſich mit ſeinen Sendlingen, und ſeinem Geld„in ſchöner Ord⸗ nung“ zurück. Man werde dann eben in einem anderen Gebiet operieren oder ſich nach Genf begeben, um dort von„Recht“, „Verträgen“ und„Sicherheit“ zu ſprechen. Niemals habe man in der Weltgeſchichte der letzten Jahrzehnte eine ſchändlichere Feigheit und zyniſchere Uebeltaten geſehen Aber der Verworfenheit ſeien Grenzen geſteckt, und Sowietrußland mit ſeiner GPu ſei dort an⸗ gelangt. Der Tag ſei nicht mehr fern da das ziviliſterte Europa mit dieſew blutigen Schmutz nichts mehr werde zu tun haben woll⸗ Das Defizit in Amerika Ueber eine Milliarde Dollar 88 Waſhington, 14. April. Nach zeitweiliger Abnahme infolge der Ein⸗ kommenſteuerſteigerung ſtieg im März das De⸗ fizit der Regierung laut dem letzten Schatz⸗ Cendbote der deulſchen Ostmark der Maibaum für Berlin aus dem Salzburger Land Salzburg, 14. April Auf einer Waldeshöhe oberhalb des Ortes Seekirchen, 14 km vor Salzburg, wurde am Mittwoch vormittag in Gegenwart des Kreisleiters Haslauer, des Bezirksleiters Winkler von Seekirchen ſowie anderer füh⸗ render Perſönlichkeiten der Bewegung der Baum gefällt. den die deutſche Oſtmark zum 1. Mai in die Reichshauptſtadt ſchickt. 40 Meter hoch iſt die Fichte, und große ſtarke Wurzeln haben dem Stamm von 91 em Durchmeſſer einen jahrhundertelang feſten Halt gegeben, ſo daß ſie allen Wettern und Stür⸗ men trotzen konnten. Ein Sirnbild der Treue und unerſchütterlichen Standhaftig⸗ keit der öſterreichiſchen Brüder. die ſich rotz größter Drangſale viele Jahre hindurch nicht in ihrem Bekenntnis zu Adolf Hitler und zum deutſchen Volke beirren ließen. Die Gemeinde Seekirchen, einer der am heißeſten umkämpften Orte des Lan⸗ des Salzburg, hat unter der Verfolgung und Dranſalierung des berüchtigten Syſtems un⸗ wahrſcheinlich viel leiden müſſen. Vier ihrer Söhne allein ließen ihr Leven, für die Be⸗ wegung, einer ſtarb im Konzentrationslager an den Folgen von Mißhandlungen und Entbeh⸗ rungen, drei wurden im Juli 1934 von den 1— 0 der Schergen Schuſchniggs dahinge⸗ treckt. Es gibt keinen Bub und kein Mädel in der Gemeinde von 3500 Einwohnern, die nicht eingeſperrt geweſen ſind. Unter den Ermordeten war der Vater und 21⸗ jährige Bruder eines der vier Männer, die den Baum fällten. Alle vier Fäller ſind alte Kämp⸗ fer des Führers und haben manch⸗ Verfolgun⸗ gen des Syſtems mit aufrechtem Bekennermut erduldet.. Unter lautem Krachen ſenkte ſich um 10 Uhr der Baumrieſe. Er harrt nun, um— von Aeſten und der Rinde befreit— nach Berlin transportiert zu werden, als Sendbote der nun ins große deutſche Volk eingegangenen deutſchen Oſtmark. Der Baum aus dem Salzburger Land ſoll in der Reichshauptſtadt mit ſinnvollem Schmuck ſtehen als Baum der Lebensfreude am Tag der Arbeit, an dem die ſchaffenden Oeſter⸗ reichs ſich einreihen in das große Heer aller Arbeiter der Stirn und Fauſt Deutſchlands und mit ihnen ein neues Jahr der Arbeit be⸗ ginnen an den gemeinſamen großen Aufgaben, die der Führer dem deutſchen Volk geſtellt bat. Mit zehn Geſpannen wird der Rieſenbaum in den nächſten Tagen zum Bahnhof von See⸗ kirchen gebracht werden, um dann am 19. April die Reiſe nach der Reichshauptſtadt an⸗ zutreten. Der Vater der Antenne Als ſich zender und Empfänger noch ſehen mußlen Zum 25. Male jährte ſich jetzt der Todes⸗ tag des berühmten Radiotechnikers Dr. Adolf Slaby, der 1897 in Deutſchland die er ſte Funkantenne errichtete und deſſen Verſuche richtunggebend wurden für die raſche Entwicklung der weltumſpannenden draht⸗ loſen Telegraphie. Als Profeſſor Dr. Adolf Slaby vor 25 Jah⸗ ren zu Grabe getragen wurde gab es noch keinen Rundfunk, der die Beſtattungsfeier„über alle deutſchen Sender“ hätte übertragen können. Und von den vielen gelehrten Herren, die an dieſem Frühlingstag des Jahres 1913 ſtumm und unbeweglich vor dem Sarg des toten For⸗ ſchers ſtanden, ahnte wohl keiner, daß die Menſchen ein Jahrzehnt ſpäter nur an einem Knopf zu drehen brauchten, um ſich Wort und Muſik aus dem Aether heranzuholen. Sie erin⸗ nerten ſich wohl der aufſehenrregenden Verſuche Slabys, als es ihm im Oktober 1897 um erſtenmal gelang, zwiſchen der Sakrower ei⸗ landskirche bei Berlin und der Marineſtation Potsdam eine drahtloſe Verbindung herzuſtellen, aber wer mochte ſeinerzeit ſchon glauben, daß dieſe neue Erfindung einmal die ganze Welt umſpannen würde? Nun iſt der Mann 25 Jahre tot, den die Er⸗ folge des Italieners Marconi, der 1895 zum erſtenmal hochfrequente Schwingungen in den Aether zu ſenden vermochte, nicht ruhen lie- ßen, auf eigene Fauſt in die Geheimniſſe der drahtloſen Telegraphie einzudringen. Kaiſer Wilhelm U. ſelbſt war es, der dem Privat⸗ dozenten an der Berliner Techniſchen Hoch⸗ ſchule, Adolf Slaby, die Anregung gab, ähn⸗ liche Verſuche wie Marconi zu unternehmen. Slaby, der ſich als Forſcher und Erfinder ſchon einen Namen gemacht hatte, ließ ſich das nicht zweimal ſagen und experimentierte zu⸗ nächſt auf dem Korridor des Lehrinſtitutes. Und da es ihm tatſächlich gelang, ſich mit einem Laboranten durch Morſezeichen zu ver⸗ ſtändigen ließ Slaby nicht mehr locker, fuhr ſchnurſtracks nach England. wo er am Briſtol⸗ Kanal mit Marconi zuſammentraf, der dort gerade eifrig mit ſeinen Verſuchen beſchäftigt war. Nach Berlin zurückgekehrt, richtete der Pro⸗ feſſor in ſeinem Laboratorium eine Sende⸗, und in einer gegenüberliegenden Fabrik eine Empfangsſtation ein. Der Funkbetrieb war im vollen Gang, als das Fernſprechamt da⸗ zwiſchenfuhr, deſſen Leitungen in dieſer Ge⸗ gend durch Slaby's Verſuche ſtarken Störun⸗ gen unterworfen waren. Alſo ſuchte der For⸗ ſcher außerhalb Berlins nach einem geeigneten Platz, baute ſeine Geräte im Turm der Hei⸗ landskirche zu Sakrow auf, zog zum erſtenmal eine Antenne ſchräg zur Erde und funkte. Funkte zur Marineſtation, die genau 1600 Meter entfernt lag. Nach der damaligen Mei⸗ nung war es ja eine Grundbedingung, daß ſich Sender und Empfänger ſehen mußten! Ein eifriger Mitarbeiter des Profeſſors war Graf Arco, der das Morſezeichen„v“ zu be⸗ dienen hatte. Man wurde immer kühner und verlängerte die Entfernungen. und als man hörte, daß Marconi ſchon eine Strecke von 14 Kilometern drahtlos überbrücken konnte, holte man zu einem ganz großen Schlag aus: Dra⸗ chen und Feſſelballone wurden aufgelaſſen und damit immer größere Verbindungen herge⸗ ſtellt, bis Slaby 1897 den Italiener Marconi überflügeln konnte. Er erzielte mit 21 Kilo⸗ meter Funkſtrecke einen Welt⸗ rekord. Die praktiſchen Verſuche waren geglückt, und nun ging es mit doppeltem Eifer an die La⸗ boratoriumsarbeit. Slaby fand die erſte tech⸗ niſch richtige Erklärung der Schwingungen in der Sende⸗ und Empfangsantenne beſchäftigte ſich mit der Ausmeſſung der Wellenlängen (Slabyſtäbe) und verbeſſerte die Antennen. Eine Gedenktafel am Turm der einſamen Sakrower Kirche erinnert an ſeine Großtat, die der drahtloſen Telegraphie den Weg zum weltumſpannenden Nachrichtenmittel der Zu- kunft ebnete. zb. amtsausweis au! über eine Dollarmilliarde an. Den geſamten Regierungseinnahmen ſeit Be⸗ inn des laufenden Rechnungsjahres am 1. uli 1937 in Höhe von 4919 Dollarmillionen ſtehen Geſamtausgaben in Höhe von 5926 Dol⸗ larmillionen gegenüber. Präſident Rooſe⸗ velt ſchätzte in ſeiner Botſchaft vom Januar das Defizit für das Geſamtrechnungsjahr auf 1294 Millionen Dollar.. Am Mittwoch unterzeichnete Bundespräſident Rooſevelt die Kongreßvorlage, die der Bundes behörde für den wirtſchaftlichen Wiederaufbau geſtattet, der Privatwirtſchaft und den Gemein⸗ den weitere Darlehen in der Geſamthöhe von 1.5 Dollarmilliarden zu gewähren. Dieſe Maßnahme iſt die erſte in dem neuen Pro⸗ gramm Rooſevelts zur Bekämpfung der Wirt⸗ ſchaftskriſe. Amerila iſt beſtens unkerrichlel „New Pork Times“ beſtätigt franzöſiſche Waffen⸗ hilfe für Rotſpanien ds New Pork, 13. April Die„New Pork Times“ veröffentlicht einen aus Perpignan datierten Bericht über die rie⸗ ſigen Mengen an Kriegsmaterial⸗Lieferungen an Sowjet panien, das ſeit etwa drei Wochen über die franzöſiſch⸗ſowjetſpaniſche Grenze ge⸗ ſchafft werde.. Der Korreſpondent der„New Vork Times“ ſchreibt, er habe ſich in der franzöſiſchen Grenz⸗ 151 Le Perthus perſönlich von den endlo⸗ en e überzeugen können, die auf der Hauptſtra e nach Barcelona von 10 Tonnenlaſt⸗ wagen gebildet würden. Ein Zollbeamter habe ihm erzählt, daß täglich nicht weniger als 200 Laſt wagen, d. h. rund 2000 Ton⸗ nen, die Grenze paſſterten. Die Ladung beſtehe hauptſächlich aus Flugzeugteilen und anks. Ein anderer Zollbeamter habe ihm anvertraut, ſelbſt mehrere Flugzeuge und Tanks abgefertigt zu haben, die auf den Lade⸗ ſcheinen als„Landwirtſchaftliche Maſchinen“ ausgewieſen worden ſeien. Die Ladungen kämen meiſt aus Marſeille, Le Havre und anderen franzöſiſchen Häfen. Die Laſtwagenfahrer ſeien durchweg Franzoſen. Vielfach ſeien es ausge⸗ N Leute der franzöſiſchen Armee, die für ieſen Dienſt eine beſonders hohe Löhnung er⸗ hielten. In einer Waſbingtoner Meldung der„New Nork Times“ wird geſagt, in zuſtändigen Waſhingtoner Kreiſen ſet man von den beträcht⸗ lichen Kriegsmateriallieferungen an die ſpani⸗ ſchen Bolſchewiſten beſtens unterrichtet. Valfangbool gekenkert Norwegiſcher Junge ertrunken Hamburg, 14. April Das Walfangboot„Süd VI“, das ſich in Begleitung des Mutterſchiffes und anderer Fangboote auf der Rückkehr aus der Ant⸗ arktis befand, iſt Dienstagnachmittag bei Gandoriff auf der Kanariſchen Inſel Gran Canaria geſtrandet und ging durch Kentern verloren Von der 14köpfigen Beſatzung fand der norwegiſche Meſſejunge C hriſtianſen den Seemannstod. Ichneeſturm in Albanien Verkehrsunterbrechungen zwiſchen der Hauptſtadt und anderen Städten Tirana, 14. April. Der Schneeſturm, der in ganz Albanien, und zwar beſonders in der Gegend um Korca wütete, verurſachte eine Verkehrsunterbrechung zwiſchen Tirana und Korca. In Korca, wo der Schnee eine Höhe von 40 Zentimeter erreichte zerſtörte der Sturm die telegrafiſchen und elektriſchen Leitungen, ſo daß die Stadt während der ganzen Nacht ohne Licht blieb. Die notwendigen Arbeiten zur Behebung der Schwierigkeiten wurden unternommen. Der Sturm hat ſich gelegt. Eiſenbahn überrennk Omnibus Zehn Tote, 15 Schwerverletzte Rio de Janeiro, 14. April Bei Bello Horizonte, der Hauptſtadt der Provinz Minas Geraes, ereignete ſich am Mittwochnachmittag ein ſchwerer Zuſammen⸗ ſtoß zwiſchen einem Eiſenbahnzug und einem vollbeſetzten Omnibus. Zehn Perſonen wurden getötet und 15 ſchwer verletzt. kleine poliliſche Nachrichten Der Reichsinnenminiſter hat der Berufung des bisherigen Bürgermeiſters Walter Schmidt in Cbemnitz zum Oberbürgermeiſter der Stadt Chemnitz und des bisherigen Stadtrates Dr. Schreibner zum Bürgermeiſter der Stadt Chem⸗ — nitz zugeſtimmt. Unterrichtsminiſter Dr. Menghin eröffnete heute im Wiener Künſtlerhaus die diesjährige Frühiahrsausſtellung der bildenden Künſtler Wiens. In der Seimſitzung am Mittwoch beantwor⸗ tete die litauiſche Innenminiſter Leonas die Anfrage der 3 memelländiſchen Abgeordneten hinſichtlich der Aufhebung des Kriegszuſtandes. Er erklärte u a., die litauiſche Regierung ſei bemüht. dieſen Zuſtand ſchon in allernächſter Zeit zu ändern. Durch ein entſprechendes Geſetz werde der Kriegszuſtand hinfällig werden. In ſämtlichen Unterrichtsanſtalten Braſiliens wurde geſtern der Panamerikatag gefeiert, wo⸗ bei auf die Bedeutung der Zuſammenarbeit der amerikaniſchen Länder auf juriſtiſchem. politi- chem und wirtſchaftlichen Gebiet hingewieſen wurde Zwiſchen den ABC.⸗Staaten iſt eine Eini⸗ gema über ein Poltzeiabkommen erzielt wor⸗ en. das dinfomatiſche Veſtätiaung erhalten Genoſſenſchaft der 7 — . 22 2— — ee —.—.— bett. die i ber Kreise, iu der Jef J, Pfluak ordnung il . Februar für das ung erlof 0 Ante kiebt, fü negelmäßt tenden unt Bätereien anderen ſchaſten, i. Penfionen, häusern, i lichen vet 00) Auf Jahrnärkt feten vori ur die 8. Aöcchnittes Ar! 00 Nbbe ler oder! geſtellt wen 2 Für; ud Kondi Kelagert a. Vetinmn uf fie beſo 0 der ficht tiefer liegen. 0 Die u unmitt den leben dirtsanf dethreitend Oeffnungen der 75 J Wil dung die Verden. di Uthe etet 00 1 Jyder J 1 wa N 1 Amiliche Bekanntmachung Vorſtehende Polizeiverordnung des Herrn 0 g Reichsſtatthalters in Heſſen— Landesregie⸗ it. rung— bringe ich hiermit zur öffentlichen an]. I Kenntnis. Die Inhaber von Bäckereien und lim Konditoreien werden auf die genaue Einhal⸗ de. tung der Beſtimmungen aufmerkſam gemacht. n:. Viernheim, den 12. April 1938 57 f Der Bürgermeiſter als Ortspoliseibehörde n Der keichsſtafchalter in heſſe⸗ aufban— Landesregierung— mein, 8 90 Bolizeiverordnung Fun über die Einrichtung und den Betrieb von 5 Bäckereien u. Konditoreien(Bäckereiverordnung) und Lade⸗ 1 ian kämen deren ſeien lusge⸗ e für ig er⸗ New digen rächt. pani⸗ tet. S 8 til 0 f I 1 Int 0 bei ran tern fand ſen — 85 9 7 ——— des ladt Dr. * eng fete lige der ſi⸗ Vom 25. März 1938. Ueberſicht. a Erſter Abſchnitt Geltungsbereich 1. Geltungsbereich Zweiter Abſchnitt rbeits⸗ und Lagerräume Begriff Lage 2. 3. 4. Höhe 1 5. Luftraum und Grundfläche 6. Fenſter 7. Fußböden 8. Wände und Decken 9. Aufſtellung der Backöfen 10. Einrichtung. Dritter Abſchnitt. ch⸗ und Umkleidegelegenheit 1 1 Wa mk. 1. Waſcheinrichtung 2. Umkleidegelegenheit.„ Vierter Abſchnitt Betriebsvorſchriften Allgemeines Reinigen der Hände Bekleidung 3 „Arbeitstiſche und Geräte Schutz der Lebensmittel Reinhalten der Betriebsräume . Haustiere. Fünfter Abſchnitt— ührungsvorſchriften 0. Aushänge 1. Ausnahmen 2. Zwangsmittel und Strafen 3. Verhältnis zu anderen Vorſchriften. Sechſter Abſchnitt Uebergangsvorſchriften 8 24. Uebergangsvorſchriften 8 25. Schlußvorſchrift. Auf Grund des Artikels 64 Abf. 3 des Geſetzes betr. die innere Verwaltung und die Vertretung der Kreiſe und der Provinzen vom 8. Juli 1911 in der Faſſung des Abänderungsgeſetzes vom 5. Januar 1937(Reg.⸗Bl. S. 9) und der Ver⸗ ordnung über Vermögensſtrafen und Bußen vom 5. Februar 1924(Reichsgeſetzbl. 1 S. 44) wird für das Land Heſſen folgende Polizeiverord⸗ tung erlaſſen: g 1 Erſter Abſchnitt 2 8 4 Geltungsbereich 02 Unter dieſe Verordnung fallen alle Be⸗ triebe, in denen Bäcker⸗ oder Konditorwaren regelmäßig gewerbsmäßig hergeſtellt oder in fremdem Auftrage gebacken werden. 2) Unter dieſe Verordnung fallen auch Bäckereien und Konditoreien von Konſum⸗ und anderen Vereinen, in Gaſt⸗ und Schankwirt⸗ ſchaften, in Speiſeanſtalten aller Art(z. B. Penſionen, Heilanſtalten, Kantinen), in Waren⸗ häuſern, in Mühlen und in anderen gewerb⸗ lichen Betrieben. (3) Auf Bäckereien und Konditoreien, die auf Jahrmärkten, Meſſen, Kirmeſſen und Volks⸗ feſten vorübergehend betrieben werden, finden nur die Beſtimmungen des dritten und vierten Abſchnittes dieſer Verordnung Anwendung. Zweiter Abſchnitt Arbeits⸗ und. 5 Begriff (1) Arbeitsräume ſind Räume, in denen Bäk⸗ ker⸗ oder Konditorwaren vorbereitet oder her⸗ geſtellt werden. 5 (2) Für Lagerräume, in denen Mehl-, Bäcker⸗ und Konditorwaren oder andere Lebensmittel 2 oder aufbewahrt werden, gelten die eſtimmungen dieſer Verordnung nur, ſoweit auf ſie beſonders 15 1 wird. J 8 8 DD οοοτπτνοτποοτπνονν 22222 ASN * D 8 8 8 8 S. 2 2 2 2 Lage (1) Der Fußboden der Arbeitsräume darf . tiefer als der ihn umgebende Erdboden egen. (2) Die Arbeits- und Lagerräume dürfen nicht in unmittelbarer Verbindung mit Schlafräu⸗ men ſtehen. Sie müſſen gegen Dünſte aus Be⸗ dürfnisanſtalten, Ställen oder anderen geruch⸗ verbreitenden Anlagen durch dichte Wände ohne Oeffnungen und durch ausreichenden Abſtand der Fenſter⸗ und Türöffnungen geſchützt ſein. (3) Abflußröhren von Aborten dürfen nicht durch die Arbeits⸗ und Lagerräume geführt werden. 1 15 öhe Die Arbeitsräume müſſen mindeſtens drei Meter hoch ſein. Luftraum und Grundfläche Jeder Arbeitsraum muß einen Luftinhalt von mindeſtens künfzehn Raummetern für jeden regelmäßig darin Beſchäftigten haben. Die Grundfläche des Hauptarbeitsraumes muß nach Abzug der Ofengrundfläche mindeſtens zehn Flächenmeter, 0 Fenſter (1) Die Geſamtfläche der lichten Fenſter⸗ öffnung jedes Arbeitsraumes muß mindeſtens ein Achtel ſeiner Grundfläche. abzüglich der Ofengrundfläche, jedoch mindeſtens ein Flächen⸗ meter betragen. (2) Die durch Abſ. 1 vorgeſchriebenen Fenſter müſſen unmittelbar ins Freie führen und ſich mindeſtens in der Hälfte ihrer Geſamtfläche öffnen laſſen. N T Züf Jwecke einer möglichſt zugfrelen Lüf⸗ tung muß der obere Teil der Fenſter vom Fuß⸗ boden aus geöffnet und geſchloſſen werden kön⸗ nen, ſofern nicht auf andere Weiſe für aus⸗ reichende, zugfreie 27 105 geſorgt iſt. 7 .„Fußboden () Die Fußböden der Arbeitsräume müſſen feſt, glatt, ohne offene Fugen, waſſerdicht und gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und Bodenkälte geſchützt ſein. (2) Der Uebergang vom Fußboden zu den Wänden iſt ſo auszubilden, daß er gut gereinigt werden kann. 8 8 Wände und Decken (1 Die Wände und Decken der Lagerräume müſſen glatt und ohne offene Fugen hergeſtellt ein. (2) Die Wände und Decken der Arbeitsräume müſſen verputzt ſein. Die Wände müſſen bis u einer Höhe von eineinhalb Metern abwaſch⸗ 55 und hell ſein. Der übrige Teil der Wände und die Decken müſſen, falls ſie nicht abwaſchbar ſind, jährlich mindeſtens einmal friſch mit Kalk geſtrichen werden. Abwaſchbare Anſtriche ſind mindeſtens alle fünf Jahre zu erneuern. Aufſtellung der Backöfen 5 (1) Die Zwiſchenräume zwiſchen den Backöfen und den Decken oder Wänden müſſen minde⸗ ſtens dreißig Zentimeter betragen, andernfalls müſſen ſie innerhalb der Arbeitsräume durch Zumauern verdeckt werden. (2) Bei kohlebeheizten Backöfen mit Seiten⸗ oder Hinterfeuerung iſt der Feuerungsraum vom Backraum durch eine Wand ſtaubdicht abzutren⸗ nen. Dicht⸗ und ſelbſtſchließende Türen ſind zu⸗ läſſig. Der Feuerungsraum muß ausreichende natürliche oder künſtliche Beleuchtung und Lüf⸗ tung erhalten. (3) Bei Gasbacköfen ſind die Verbrennungs⸗ gaſe einwandfrei ins Freie abzuführen. (4) Heizſtoffe und Aſche dürfen nicht in Ar⸗ beitsräumen gelagert 1 Einrichtung (1) Alle Einrichtungsgegenſtände müſſen ſo beſchaffen und aufgeſtellt ſein, daß ſie ſich leicht und möglichſt allſeitig reinigen laſſen. (2) Die Backtröge müſſen entweder dicht ſchlie⸗ ßend auf dem Fußboden aufſtehen oder mit Fü⸗ ßen von mindeſtens einem viertel Meter Höhe verſehen ſein. Zwiſchen den Ablegebrettern der Arbeitstiſche und dem Fußboden muß ein freier Naum von mindeſtens einem viertel Meter Höhe verbleiben. g Dritter Abſchnitt Waſch⸗ und F Waſcheinrichtung (01) Den Beſchäftigten ſind ausreichende Waſch⸗ einrichtungen mit fließendem Waſſer zur Ver⸗ fügung zu ſtellen, und zwar iſt für je vier Be⸗ ſchäftigte mindeſtens eine Zapfſtelle vorzuſehen. (2) In Betrieben, deren Beſchäftigte ſämtlich an der Arbeitsſtätte wohnen, und in Betrieben mit höchſtens vier Beſchäftigten genügt eine Waſcheinrichtung im Arbeitsraum. In den übri⸗ gen Betrieben ſind beſondere, ausreichend be⸗ leuchtete und erwärmte Waſchräume in der Nähe der Arbeitsräume zur Verfügung zu ſtellen. () Jedem Beſchäftigten ſind Nagelbürſte, Seife und mindeſtens einmal wöchentlich ein rei⸗ nes Handtuch zu liefern. (0 Die Waſcheinrichtungen ſind täglich gründ⸗ lich zu ſäubern. (5) Solange auf dem Grundſtück kein fließen⸗ des Waſſer vorhanden iſt und deshalb die Be⸗ ſtimmungen der Abſätze 1 und 2 nicht erfüllt wer⸗ den können, muß für eden Beſchäftigten eine Waſchſchüſſel zur Verfügung geſtellt und dafür geſorgt werden, daß genügend reines Waſſer vor⸗ handen iſt und daß das gebrauchte Waſſer durch einen Ausguß abgeleitet werden kann. 8 12 Umkleidegelegenheit (1) In den Arbeits⸗ und Lagerräumen dürfen Kleider nicht offen aufgehängt werden.. (2) Den Beſchäftigten iſt Gelegenheit zu ge⸗ ben, ihre Kleidung ſauber, ſtoubfrei und unter Verſchluß zu verwahren und ſich an einem wäh⸗ rend der kalten Jahreszeit erwärmten Orte außerhalb der Arbeitsräume umzukleiden. Vierter Abſchnitt N Allgemeines (1) Der Betriebsführer hat für größte Rein⸗ lichkeit im Betriebe zu ſorgen. (2) Die Arbeits⸗ und Lagerräume dürfen nicht zu anderen als Bäckerei⸗ oder Konditorei⸗ wecken, insbeſondere nicht als Koch⸗, Waſch⸗, ohn⸗ oder Schlafräume benutzt werden. Nicht zu Bäckerei⸗ oder Konditoreizwecken dienende Eegenſtände dürfen in den Arbeits⸗ und Lager⸗ räumen nicht aufbewahrt werden. (3) Perſonen mit anſteckenden oder ekel⸗ erregenden Krankheiten, insbeſondere der Haut, n Perſonen, die Krankheitskeime ausſcheiden Bazillenträger, Dauerausſcheider), dürfen nicht mit der Herſtellung, der Beförderung und dem Austragen von Waren beſchäftigt werden. Das⸗ ſelbe gilt für 1 die Verbände an den Händen oder Unterarmen tragen oder an die⸗ ſen Stellen erhebliche unverbundene Verletzun⸗ gen aufweiſen. (4) Das Rauchen, Schnupfen, Kauen von Ta⸗ bak und das Ausſpucken ſind in den Arbeits⸗ und Lagerräumen verboten. 8 14 Reinigen der Hände (1) Vor Beginn der Arbeit, insbeſondere vor dem Zurichten und Teigmachen, haben die dabei beſchäftigten Perſonen Hände und Arme mit reinem Waſſer und Seife gründlich zu reinigen. Die gleiche Reinigung iſt nach jeder längeren Arbeitsunterbrechung, befonders nach jeder Be⸗ nutzung der Bedürfnisanſtalten vorzunehmen. Das Waſchwaſſer iſt ſofort nach Gebrauch abzu⸗ laſſen oder auszugießen. (2) Nach fedem Teigmachen ſind Hände und Arme ſorgfältig von Teigreſten zu befreien. 8 15 255 Bekleidung Die im Betriebe tätigen Perſonen müſſen wäh⸗ rend der Arbeit eine den Körper bedeckende waſchbare, ſtets in ſauberem Zuſtand zu erhal⸗ tende Arbeitskleidung und eine waſchbare Kopf⸗ bedeckung tragen. 7 16 5 Urzeltstiſhe und Geräte (1) Die im Betriebe verwendeten Tiſche, Ge⸗ räte, Gefäße, Tücher und dergleichen dürfen nicht zu anderen als zu Betriebszwecken benutzt werden; ſie müſſen ſtets in reinlichem Zuſtande erhalten werden. (2) Zum Teigmachen und zum Streichen des Brotes darf nur reines, einwandfreies Trink⸗ waſſer benutzt werden. Das Streichwaſſer muß täglich mehrmals erneuert werden, ſo daß es ſtets ſauber und friſch iſt. ) Das Sitzen und Liegen auf den zur Her⸗ ſtellung und Lagerung von Backwaren beſtimm⸗ ten Tiſchen und dergl. iſt unterſagt. 8 17 Schutz der Lebensmittel. Mehlvorräte und andere Lebensmittel ſind trocken, luftig und vor Verunreinigung ge⸗ ſchützt aufzubewahren. Backwaren dürfen nicht unmittelbar auf dem Fußboden gelagert wer⸗ den; das gleiche gilt von loſen Mehlvorräten, falls ſie nicht in beſonderen Mehllagerräumen aufbewahrt werden. Reinhalten der Betriebsräume () Die rbeits⸗ und Lagerräume ſind dauernd in reinlichem Zuſtande zu erhalten. Die Fußböden der Arbeitsräume ſind täglich zu ſäubern und wöchentlich mindeſtens einmal, die Wände, ſoweit ſie abwaſchbar ſind, monatlich mindeſtens einmal abzuwaſchen. (2) Die Arbeits- und Lagerräume ſind von Ratten, Mäuſen und ſonſtigem Ungeziefer und von Spinngeweben 7 e Haustiere 4 Haustiere mit Ausnahme von Katzen dürfen in den Arbeits⸗ und Lagerräumen nicht gedul⸗ det werden. Fünfter Abſchnitt n Aushänge f (1) In jedem unter dieſe Verordnung fallen⸗ den Betriebe iſt ein Abdruck der Verordnung an geeigneter Stelle auszulegen. (2) In jedem Vackraum iſt ein dauernd in gut lesbarem Zuſtand zu erbaltender Aushang en⸗ zubringen, aus dem erſichtlich ſind: 1. die Länge, Breite und Höhe des Raumes; 2. die Grundfläche abzüglich der Ofengrund⸗ fläche; 3. der Luftinhalt des Raumes; 4. die Zahl der Perſonen, die nach§ 5 in dem Arbeitsraum regelmäßig beſchäftigt werden dürfen. (3) Die Ortspolizeibehörde hat den Aushang zur Beſtätigung der Richtigkeit ſeines Inhalts zu unterzeichnen. () Iſt gemäß 8 21 eine Ausnahme von den Beſtimmungen dieſer Verordnung erteilt, ſo iſt eine beglaubigte Abſchrift der Ausnahme⸗ genehmigung im Betriebe an geeigneter Stell⸗ auszulegen. 8 21 Ausnahmen 0 (1) Die auf Grund bisheriger Vorſchriften für einzelne Bäckereien und Konditoreien erteilten Ausnahmen bleiben, falls ſie nicht vorher durch Friſtablauf hinfällig werden, ſolange in Kraft, bis ein Wechſel des Betriebsinhabers eintritt oder weſentliche bauliche Veränderungen der Anlage vorgenommen werden. i (2) Das Gewerbeaufſichtsamt kann auf An⸗ trag für Arbeitsräume in beſtehenden Bäckereien und Konditoreien und für die Neueinrichtung von Arbeitsräumen in beſtehenden Gebäuden zulaſſen, daß 1. in n vom 8 3 der Fußboden der Arbeitsräume bis zu einem Meter unter dem ihn umgebenden Erdboden liegen darf, ſofern durch zweckmäßige Abdichtung des Bodens und der Wände und durch ausreichende Licht⸗ und Luftzufuhr die Beſchäftigten gegen Gefahren für ihre Geſundheit hinreichend geſchützt ſind; 2. in Abweichung vom§ 4 die Mindeſthöhe der Arbeitsräume weniger als drei Meter, je⸗ doch nicht weniger als zweieinhalb Meter betragen darf. Dieſe Ausnahmen können ohne zeitliche Be⸗ grenzung erteilt werden; ſie verlieren ihre Gül⸗ tigkeit, falls der Eigentümer des Grundſtücks, auf dem die Bäckerei oder Konditorei ſich befin⸗ det, wechſelt. (3) Das Gewerbeaufſichtsamt kann auf An⸗ trag in beſonderen Fällen Ausnahmen von den Beſtimmungen dieſer Verordnung auch über die Grenzen des Abſ. 2 hinaus zulaſſen, wenn die Ablehnung des Antrages eine unbillige Härte bedeuten würde und wenn dem Schutze der Be⸗ ſchäftigten und der Allgemeinheit hinreichend genügt wird. Die Ausnahmen ſind befriſtet zu exteilen und verlieren ihre Gültigkeit beim Wechſel des Betriebsinhabers. (4) Eine Neuerteilung der durch Friſtablauf, durch Wechſel des Grundſtückseigentümers oder des Betriebsinhabers hinfällig gewordenen Ausnahmegenehmigungen iſt zuläſſig. (5) Das Gewerbeaufſichtsamt kann die Er⸗ teilung der Ausnahmen von Bedingungen ab⸗ hängig machen. 995 n 8 22 Zwangsmittel und Strafen () Für feden Fall der Nichtbefolgung der 88 3 bis 20 dieſer Verordnung kann eine Geld⸗ ſtraſe bis zu einhundertundfünfzig Reichsmark, im Nichtbeitreibungsfalle Haft bis zu zwei Wochen feſtgeſetzt werden. 2) Reichsrechtliche Strafvorſchriften bleiben unberührt. 23 8 Verhältnis zu anderen Vorſchriften Geſetzliche Vorſchriften und baupolizeiliche Be⸗ ſtimmungen über die Einrichtung und den Be⸗ trieb beſonderer Anlagen, die über die Beſtim⸗ mungen dieſer Verordnung hinausgehen, blei⸗ ben unberührt. Das gleiche gilt von den Unfall⸗ verhütunasvorſchriften der zuſtändigen Berufs⸗ genoſſenſchaften. Sechſter Abſchnitt Uebergangs⸗ und ene Aebergangsvorſchriften () Mit dem Inkrafttreten dieſer Verord⸗ nung treten die in einzelnen Kreiſen des Lan⸗ des Heſſen bisher erlaſſenen Verordnungen über die Einrichtung und den Betrieb von Bäckereſen und Konditoreien außer Kraft. 2) Soweit die Beſtimmungen des zweiten Abſchnittes über die bisherigen Beſtimmungen Atnafsgegeft, känft ihrs Dürchführüng in be⸗ ſtehenden Anlagen, ſolange nicht ein Umbau oder eine Erweiterung erfolgt, nur verlangt werden, wenn ſie zur Beſeitigung erheblicher, das Leben oder die Geſundbeit der Beſchäftiaten oder der Allgemeinheit gefährdender Mißſtände erforderlich oder ohne unnerhältnismäßige Auf⸗ wendungen möglich iſt. Soweit die Durchfüh⸗ rung der Beſtimmungen des dritten Abſchnittes größere bauliche Aenderungen erfordert. ſind ſie ſpäteſtens bis zum 31. Dezember 1939 vorzu⸗ nehmen. 8 25 Schlußvorſchrift Dieſe Verordnung tritt mit ihrer Veröffent⸗ lichung im Anzeiger der Heſſiſchen Landesregie⸗ rung in Kraft. Darmſtadt, den 25. März 1938. Der Reichsſtatthalter in Heſſen . Landesregierung— J. V.: Reiner. Bekanntmachung Betr.: Dienſtſtunden. In Gemäßheit der ergangenen Anordnun⸗ gen ſind die Dienſträume am Samstag, den 16. ds. Mts. geſchloſſen. Dringende ſtandes⸗ amtliche Angelegenheiten(Sterbefälle) kön⸗ nen von 9—10 Uhr erledigt werden. Viernheim, den 12. April 1938 Der Bürgermeiſter Viernheimer Krebitberein e. G. m. b. H., Viernheim Am Samstag, den 23. April 1938, abends 20.30 Uhr, findet im Gaſthaus„Zum „Fürſt Alexander“ unſere ordentliche General⸗Berjammlung ſtatt, wozu unſere Mitglieder freundlichſt ein⸗ geladen werden. Tagesordnung: 1. Geſchäfts⸗ u. Rechenſchaftsbericht für 1937 2. Bericht des Aufſichtsrates über das ver⸗ floſſene Geſchäftsjahr; 3. Bericht über die ſtattgefundene geſetzliche Reviſion; 4. Genehmigung der Bilanz und Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrates; 5. Beſchlußfaſſung über die Verwendung des Reingewinns; 6. Wahl der ausſcheidenden Vorſtands⸗ und Aufſichtsratsmitglieder; 7. Statutenänderung; 8. Beſchlußfaſſung uber Erwerb von Grund⸗ eigentum; 9. Beſchlußfaſſung über Kreditgewährung an Mitglieder durch den Vorſtand allein. Die Bilanz liegt für unſere Mitglieder 8 Tage auf unſerem Büro zur Einſicht offen. Anträge der Mitglieder zur Generalver⸗ ſammlung können bis ſpäteſtens 18. April 1938 ſchriftlich beim Vorſtand eingereicht werden. Der Vorſtand: Riehl, Bugert, Hanf Obs torodmar fl Iöeinneim Die hieſige Sammelſtelle iſt ab heute eröffnet bei Karl Zöller. Anlieferung vorläufig von 18—20 Uhr. Spargel müſſen in vier Sorten ſortiert werden. Näheres in der Sammelſtelle. Vereins Anzeiger Vrieftaubenverein Einſetzen der Tauben Karfreitagmorgen, 7.30 Uhr. Abfahrt 8.00 Uhr. Die Einſatzkörbe ſind rechtzeitig abzuliefern. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 Abtlg. Fußball: Karfreitag Pflichtſpiele in Mannheim gegen Stdatſportverein. 1. Mſch. 3 Uhr, 2. Mſchft. 1.15 Uhr. Abfahrt: 2. M. 12.30 Uhr per Rad ab Drehſcheibe, 1. M. 1.16 Uhr OcG.(Das Spiel findet auf dem Phönixplatz ſtatt). Abtlg. Handball: Alle diejenigen, die In⸗ tereſſe an dem Oſter⸗Ausflug der Handballer haben, wollen ſich morgen Karfreitag, mit⸗ tags 1 Uhr, zu einer letzten Beſprechung in der Sporthalle einfinden. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Spielbetrieb am Karfreitag, den 15. April: Auf dem Waldſportplatz: 1. Fußballmannſch. gegen SC Käfertal. Beginn: 3 Uhr. Vorſpiel: Erſatzligamannſchaften. Beginn: 1 Uhr. Man beachte die neuen Anſtoßzeiten. Mannſchafts⸗ aufſtellungen im Schaukaſten. Die Vereinsführung. Der beſte Verkehrslotſe iſt die Vorſicht! e — — 9 e — 10 11 r Statt besonderer Anzeige! Nationalſozialiſtiſche Kriegsopferverſorgung 2 Unſer lieber Kamerad digorg flichael Winkenpacn iſt nach längerer Krankheit aus unſeren Reihen geſchieden Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren Zur Teilnahme an der Beerdigung am Samstag nachm. 3 Uhr treten Ka⸗ meraden und ⸗Frauen um halb 3 Uhr im Hofe der Schillerſchule an. Der Kamerabſchaftsführer. Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß nach Gottes hl. Willen mein lieber Mann, un- ser treubesorgter, herzensguter Vater vater, Bruder, Schwager und Onkel der dobrg Henael woingendacn l. am Mittwochmorgen 5 Uhr nach langer, schwerer, jedoch mit großer Geduld ertragener Krankheit, Wohlvorbereitet durch die Tröstungen der hl. Kirche, sanft entschlafen ist. Viernheim, Oberolm, Heidesheim(Rheinh.), 13. April 1938 In tiefer Trauer: Sofie Winkenbach geb. Helbig Ludwig Winkenbach, Pfarrer Familie Hans Schlosser Familie Jakob Hook Wwe. Familie Nikolaus Effler Die Beerdigung findet am Karsamstag, den 16. April 1938, um 3 Uhr, vom Trauerhause Lampertheimerstraße 1 aus statt. Sporianzüuge in großer Auswahl 37.— 45.—, 57.— RM. die neuesten Modefarben g. Marlin neben der Post „Großvater, Schwieger- Tuaſel⸗ Umschlaghosen Golfhosen Weghosen finden Sie in groß er Auswahl bei g. Marlin neben der Post 22 Freiwillige 6 8 d Feuerwehr e. V. 5772 Viernheim 5 Wir erfüllen die traurige Pflicht, unſere Mitglieder davon in Kenntnis zu ſetzen, daß unſer früherer 2. Kommandant und langfähriges Ehrenmitglied, Kamerad Georg flüchael winnenbdacn ins Jenſeits abberufen wurde. Wir wer⸗ den dem treuen Kameraden ſtets ein treues Gedenken bewahren. Die Wehr beteiligt ſich vollzählig mit Muſik und Spielmannszug, ebenſo die Altersabteilung, bei dem letzten Gange. Antreten am Lokal eine halbe Stunde vorher. 1. Garnitur und Helm. Die Beerdigung findet am Samstag nachm. 3 Uhr ſtatt. Der Wehrleiter: Kempf. Hale und ffldtzen Lddaaddcaaid finden Sie in großer Auswahl Gg. 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April 1938 D199 trauernden Hinternienenen DANKSAGUNG Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme beim Heimgange unſerer lieben Eltern, Schwieger⸗ eltern und Großeltern Matthias Weidner und Maria Weidner geb. Wiegand ſowie für die zahlreiche Begleitung beim Gange zur letzten Ruheſtätte ſagen wir innigen Dank. Ganz beſonderen Dank für die opferbereite ſeel⸗ ſorgeriſche Betreuung ſeitens der Hochw. Geiſt⸗ lichen, für die liebevolle Pflege der Ehrw. Barmh. Schweſtern, der werten Nachbarſchaft für ihre treue Mithilfe, für die reiche Kranzſpende und das Stiften von hl. Meſſen. Auch Dank den Schulkameraden ſowie der NS.⸗Bauernſchaft für die den Verſtorbenen er⸗ wieſene letzte Ehre. Viernheim, den 14. April 1938 Die trauernden Kinder nebst An verwandten 7 ür die vielen Glüchwünſche und Geſchenbe, die uns anläßlich unſerer ſilbernen Hochzeit zu⸗ teil wurden, ſagen wir herzlichen Danb. Eugen Grau und Frau fur die Festtage friſch gebrannte KAFFEE (eigene Röſterei) in feinen Miſchungen 125 9 80, 70, 60. Schokoladenasen in reicher Auswahl . Hersche! 8e Adolf Hitlerſtr. 87. Derlobung 2 b Dermählung? 5 3 3 eituns⸗. deten Nen Feen Se „ e e eee ee ala gu 0 8 Dolbszeitung'. Fräbgeittg e eee, Erweitere Tanz — Tanzſchule Stündebech Frühjahrs ⸗Tanzburſus beginnt Dienstag nach Sſtern. Aumeldeabend heute Donnerstag, 14. April, abends 8 Uhr im „Deutſchen Naiſer“ Auneeeeheunnnuenannmeneeneeenennmeiemin Inn een Schule Müller beginnt am Mittwoch, 20. 4. im Saale des„Freiſchütz⸗ durch Anzeigen. o» bends 8.30 Ahr einen Tanz ⸗ in der Viernheimer Volkszeitung 5 Kurs Anmeldungen am Eröffnungsabend erbeten . In jede Familie Drucksachen, Karten, Briefe u. s. 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