—— U t ge be. un e e er Volks Amtsblatt der Vürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungs welle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM Reinſchließlich e zotenlohn, durch die Poſt monatlich 60 RM ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 90 etertagen. Dienslag Se ternheimer Verkündigungsblatt der NSDAP. Viernheim Anzeigenpreis: Grunppreis für 1am Höbe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Te xi⸗ den 19. April 1938 teil für I mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 aültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSg x'baſen 15101 14. Jahrgang „Friede zwiſchen zwei Imperien“ Die umfaſſende Neuregelung der ſtalieniſch⸗engliſchen Voziehungen Der Inhalt des Abkommens Regelung der ſpaniſchen Frage als Vorausſetzung des Inkraftlrelens Der Vorklaul des Prokokolls London, 16. April. Das engliſch⸗italieniſche Abkommen iſt am Samstag um 18.30 Uhr im Palazza Chigi in Rom von dem italieniſchen Außenminiſter Graf Ciano und dem britiſchen Botſchafter in Rom, Lord Perth, unterzeichnet worden. Das Abkommen wurde in London im Anſchluß an die Unterzeichnung veröffentlicht. Es han⸗ delt ſich um ein umfangreiches Dokument, das ſich in drei Teile gliedert: 1. Ein Protokoll, 2. einen Austauſch von Briefen und 3. ein Ab⸗ kommen über gute Nachbarſchaft zwiſchen Aegypten und Italien. Das Abkommen ſieht vor, daß folgende 8 Erklärungen in Kraft treten ſollen, ſobald dies die italieni⸗ ſche und die engliſche Regierung gemeinſam feſtſetzen: 1. Eine Beſtätigung der Erklärung vom 2. Januar 1937 über den Status quo im Mittelmeer und der Noten, die am 31. Dezember 1936 ausgetauſcht wurden.(Dieſe Noten bezogen ſich auf die Erhaltung des ſta⸗ tus quo im weſtlichen Mittelmeer). 2. Ein Abkommen über den Aus; tauſch militäriſcher Infor matio⸗ nen. In dieſem Abkommen verpflichten ſich beide Parteien, ſich periodiſch über die Vertei⸗ lung ihrer Streitkräfte im Mittelmeer, im Roten Meer, im Golf von Aden, in Aegypten. in Sudan, in Italieniſch ⸗Oſtafrika. Britiſch⸗ Somaliland, Kenva, Uganda und den nördli⸗ chen Teil von Tanganjika zu unterrichten. Bei⸗ de Parteien kommen hiernach weiter überein, ſich im voraus über die Errichtung neuer Flotten⸗ oder Luftſtützvunkte im Mittelmeer öſtlich vom 19. Längengrad und im Roten Meer ſowie den Zufahrtswegen zum Roten Meer zu unterrichten. 3. Ein Uebereinkommen über ge ⸗ wiſſe Gebiete im Nahen Oſten. Dieſes aus 8 Artikeln beſtehende Uebereinkommen ver- pflichtet beide Teile, die Integrität und die Unabhängigkeit Saudi-Arabiens und des Ve⸗ men zu reſpektieren. Beide Teile kommen über⸗ ein, daß es in ihrem gemeinſamen Intereſſe liegt. daß keine andere Macht die Unabhängig⸗ keit und Integrität dieſer beiden Länder in Frage ſtellt. Bezüglich der Gebiete. die öſtlich und ſüdlich von Saudi⸗Arabien und dem Yemen liegen(d. h. alſo das Gebiet des Protektorates Adens) erklärte die italieniſche Regierung. daß ſie nicht verſuchen wird. irgendwelchen po⸗ litiſchen Einfluß in dieſer Zone zu erwerben. Die britiſche Regierung erklärt, daß ſie in die⸗ ſen Gebieten nichts unternehmen wird, was die Unabhängigkeit oder die Integrität Saudi⸗Ara⸗ biens oder des Yemen beeinträchtigen wird. Das Abkommen ſieht ferner vor, daß keine von beiden Parteien Inſeln im Roten Meer annektieren oder auf ihnen Befeſtigungen er richten wird. Ferner verpflichten ſich England und Italien in keinem Streit zwiſchen Saudi⸗ Arabien und dem Yemen zu intervenieren. Das Abkommen klärt ferner gewiſſe kritiſche Grenzfragen in dem Bereich dieſer beiden Länder. 4. Eine Erklärung über die Pro- paganda. Die Erklärung beſtimmt. daß kei⸗ nes der beiden Länder gegen das andere Preſ⸗ ſe⸗ oder Propagandamethoden gebrauchen wird. die geeignet ſind. die Intereſſen des anderen Landes zu ſchädigen, oder die unvereinbar mit guten Beziehungen ſein würden. 5. Eine Erklärung über den Ta⸗ na⸗See. Dieſe Beſtimmung wiederholt die Zuſicherungen der italieniſchen Regierung gom 3. April 1936. wonach die italieniſche Regie rung die britiſchen Intereſſen, die mit dieſem See zuſammenhängen. reſpektieren wird. 6. Eine Erklärung über den Mili⸗ tärdienſt von Eingeborenen in Italieniſch⸗Oſtafrika. In dieſer Erklä⸗ rung wiederholt die italieniſche Regierung dig Zuſicherung an die Genfer Entente vom 29. Ju⸗ li 1936. Danach iſt Italien bereit den Grundſatz anzunehmen, wonach Eingeborene in Italie⸗ niſch⸗Oſtafrika nicht gezwungen werden ſollen, Militärdienſt zu leiſten. wovon nur Polizei⸗ dienſt ausgenommen iſt. 7. Eine Erklärung über die freie Ausübung der Religion und die Be⸗ handlung von britiſchen religiöſen Körperſchaf⸗ ten in Italieniſch⸗Oſtafrika. Die Erklärung ſichert britiſchen Staatsangehörigen in Italie⸗ niſch⸗Oſtafrika die freie Ausübung ihrer Reli⸗ gionstätigkeit zu. 8. Eine Erklärung über den Sue⸗z⸗ kanal. Die britiſche Regierung und die italie⸗ niſche Regierung beſtätigen hier von neuem ihre Abſicht, die Beſtimmungen der Suezkanal⸗ Konvention vom 29. Oktober 1888 zu reſpektie⸗ ren und innezuhalten. Dieſes Abkommen ga⸗ rantierte allen Mächten den freien Gebrauch des Suezkanals zu allen Zeiten, d. h. in Krieg und Frieden. 3 Fortſetzung auf Seite 2 Daladier nach London eingeladen Am 28. und 29. April engliſch-franzöſiſche Verhandlungen London, 19. April Wie aus einem Teil der Londoner Preſſe her⸗ vorgeht, hat der britiſche Botſchafter in Paris nunmehr den franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Daladier und Außenminiſter Bonnet for⸗ mell zu einem Beſuch in London eingeladen. Es iſt nunmehr ſicher, daß der Beſuch am 28. und 29. April ſtattfindet. Wie der diplomatiſche Korreſpondent der Times hierzu ſchreibt, war die Einladungs⸗ adreſſe ſchon vor Wochen in London ausgeſchrie⸗ ben worden. Die Regierung habe nur auf einen günſtigen Augenblick zu ihrer Ueberreichung ge⸗ wartet. Daladier werde dem britiſchen Kabi⸗ nett einen privaten Bericht der franzöſiſchen Beſorgniſſe hinſichtlich Spaniens und Mit⸗ teleuropas geben. Die britiſchen Miniſter ihrerſeits würden ihn über das engliſch⸗italie⸗ niſche Abkommen voll unterrichten und„zwei⸗ fellos die Hoffnung Ausdrücken. daß der Weg zu einer italieniſch⸗franzöſiſchen Annäherung bedeutend leichter geworden ſei.„Da die fran⸗ zöſiſchen Miniſtet noch vor der nächſten Genfer Folgt die Verſtändigung Rom⸗Paris? Der franzöſiſche Geſchäftskräg Paris, 19. April An zuſtändiger franzöſiſcher Stelle beſtätigt man am Oſtermontag, daß der franzöſiſche Ge⸗ ſchäftsträger in Rom bei Außenmigiſter Graf Ciano einen Beſuch abgeſtattet hat. Dieſer Beſuch, der am Samstag ſtattfand, habe die Aufnahme franzöſiſch⸗italieniſcher Verhandlungen bezweckt, um einen beim Quiri⸗ nal akkreditierten Votſchafter zu ernennen. Wie man weiter erklärt, habe die italieniſche Re⸗ Ne ihre Antwort noch nicht bekanntgege⸗ en, ſie ſei aber demnächſt zu erwarten. Der römiſche Berichterſtatter des„Intran⸗ ſigeant“ ſchreibt in dieſem Zuſammenhang, es habe den Anſchein, als ob die italieniſche Regfe⸗ rung ſich damit einverſtanden erkläre, daß der franzöſiſche Botſchafter erſt nach der Genfer Sitzung ernannt werde. Sofort nach dieſer Er⸗ nennung würden die franzöſiſch⸗italieniſchen Verhandlungen aufgenommen werden, um alle eis beiden Ländern beſtehenden Ttreit⸗ ragen zu regeln. er in Rom bei Graf Ciano Das Blatt gibt ſodann eine Aufzähtung der mutmaßlich zu regelnden Probleme. Es werde ſich zunächſt um eine Beſtätigung der juriſtiſchen Gleichberechtigung Italiens, Frankreichs und Englands in der internationalen Tan⸗ ger⸗Zone handeln. Hinſichtlich Tunis werde man das Abkommen von 1896 erneuern, das die italieniſchen Staatsangehörigen ſchützt. Zu. 1 7 Tunis und Libyen ſollen gutnachbar⸗ liche Beziehungen hergeſtellt werden. In Abeſ⸗ ſinien ſollen die Grenzen zwiſchen Franzöſijch⸗ Somaliland und Abeſſinien neu angeglichen und die italieniſche Beteiligung an der Eiſen⸗ bahnlinie Dſchibuti—Addis⸗Abeba feſtgelegt werden Ferner ſollen die„ ice ſchen Wühlereien politiſcher Flüchtlinge in Frankreich beſprochen werden. In der Mittelmeerfrage ſei der Austauſch ge⸗ genſeitiger Informationen über die Befeſti⸗ e en beabſichtigt. Auf handelspoliti⸗ 15 Gebiet ſei ſchließlich vorgeſehen, den arenaustauſch zwiſchen den beiden Hauptſtädten und dem Kolonialgebiet zu akti⸗ vieren. Abkemmen England-Ilalien unkerzeichnel Im Palazzo Chigi in Rom: Schreibend Lord Perth, rechts neben ihm Graf Ciano. i Zardax⸗M) Natsſitzung nach London kämen, werde man ein Abkommen zur Sicherſtellung einer gerechten Behandlung der nach Anſicht der britiſchen Re⸗ gierung nicht normalen Lage im Hinblick auf e Italieniſch-Aethiopiens an⸗ ſtreben. Kein feſtes Verhandlungsprogramm Die bevorſtehende Londonreiſe Daladiers und Bonnets bildet naturgemäß eines der Haupt⸗ themen der franzöſiſchen Blätter, wo⸗ bei immer wieder die Frage eines regelrechten franzöſiſch⸗engliſchen Militärbündniſſes aufgeworfen wird.„Petit Journal“ und der Londoner Vertreter des„Jour“ ſind jedoch der Anſicht, daß es ſich lediglich darum handele, die im März 1936 getroffenen gegenſeitigen Mili⸗ tärabkommen zu ergänzen. Die Gerüchte von einem wahren engliſch⸗franzöſiſchen Militär⸗ bündnis ſeien übertrieben. Ein genaues Pro⸗ gramm für London ſei nicht aufgeſtellt worden. Aber, ſo ſchreibt der Londoner Berichterſtatter des„Jour“, man könne annehmen, daß drei Gruppen von Fragen beſprochen würden: 1. das Mittelmeerproblem, d. h. die engliſch⸗fran⸗ zöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen, die Genfer Sitzung, die Spanienfrage und der gemeinſame franzöſiſch⸗engliſche Aktionsplan, um die Zurück⸗ ziehung der ausländiſchen Truppen aus Spa⸗ nien nach Beendigung des Bürgerkrieges zu kontrollieren, 2. die mitteleuropäiſchen Fragen und 3. reine engliſch⸗-franzöſiſche Fragen. deulſcher Bolſchafler bei Muſſolini Nom, 18. April. Einer Stefani⸗Meldung zufolge hat Muſſo⸗ lini den deutſchen Botſchafter beim Quirinal v. Mackenſen empfangen und ſich lange mit ihm unterhalten. Argenlinien bedauerk Die Zwiſchenfälle vom 10. April Buenos Aires, 19. April Der argentiniſche Außenminiſter ſpricht in einem in der n Preſſe veröffentlichten Kommunigqus ſein Bedauern über die Vorfälle vom 10. April— insbeſondere die Verlet⸗ zung der deutſchen Flagge— aus, und weiſt auf die von der argentiniſchen Regſe⸗ rung in dieſem Zuſammenhang ergriffenen Maßnahmen hin. Das Kommuniqué bringt weiterhin zum Ausdruck, daß die Regierung den Zwiſchenfällen, die keinesfalls die ſehr freund⸗ ſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern beeinträchtigen könnten, durchaus fern⸗ ſtehe. Sie bedauere auch die Hetze gewiſſer Preſſeorgane, die keine Rückſicht auf das be⸗ ſtehende örtliche Einverſtändnis zwiſchen den beiden Völkern nähmen. Abſchließend erwähnt die Verlautbarung, daß der deutſche Geſchäftsträger die Maßnah⸗ men der argentiniſchen Regierung, die die rei⸗ bungsloſe Durchführung der Kundgebung der deutſchen Kolonie aus Anlaß der Wiederver⸗ einigung mit Oeſterreich ermöglichte, dank⸗ bar anerkannt habe. J0wjekruſſiſche hetzwelle gegen England Moskau, 19. April. Der Abſchluß des engliſch⸗italieniſchen Ab⸗ kommens wird von der ſowjetruſſiſchen Preſſe — wie nicht anders zu erwarten war— mit unverhohlenem Aerger verzeichnet. Die„Prawda“ macht ſich in beleidigenden Ausfällen gegen England Luft, das eine„un⸗ rühmliche Rolle“ geſpielt habe. Sie ſchreibt, daß das neue Abkommen eine rein zweiſeitige Angelegenheit iſt, das den Sowjets abſolut nicht in ihr außenpolitiſches Ränkeſpiel paſſe. Die„Prawda“ zieht denn auch verzweifelt alle Regiſter ihrer Demagogie, um die Genfer Liga und die Fiktionen einer kollektiven Sicherheit in empfehlenswerte Erinnerung zu bringen. r 5 2 . . e Verlin⸗Nom bleibt unberührt“ das Echo zu dem Abkommen zwiſchen London und Nom Fortſetzung von Seite 1 Der zweite Teil des Abkommens beſteht in einer Anzahl von Brieſwechſeln Dieſe Briefwechſel beziehen ſich auf 1. Libyen. In dieſem Brieſwechſel ſtellt die italieniſche Regierung feſt, daß ſie eine Anweiſung über die Verminderung der italieni⸗ ſchen Streitkräfte in Libyen gegeben hat und daß Zurückziehungen von 1000 Mann in der Woche bereits begonnen haben. Dieſe Truppen⸗ zurückziehungen würden fortgeſetzt werden, bis die Friedensſtärke der Garniſonen erreicht iſt. Dies bedeutet, daß die italieniſchen Streitkräfte in Libyen ſeit dem Beginn der Beſprechungen um die Hälfte vermindert wurden. 2. Londoner Flotten vertrag. Die ita⸗ lieniſche Regierung teilt mit, daß ſie die Ab⸗ licht hat, dem Londoner Flottenvertrag von 1936 beizutreten, ſobald das Abkommen in Kraft getreten iſt. Bis zu dieſem Zeitpunkt will die italieniſche Regierung ſich an die Beſtim⸗ mungen des Flottenvertrages halten. 3. Spanien. Die italieniſche Regierung beſtätigt, daß ſie der britiſchen Formel für die proportionelle Räumung der ausländi⸗ ſchen Freiwilligen aus Spanien zuge⸗ ſtimmt hat, und daß ſie ſich verpflichtet, dieſe Räumung in dem Augenblick und zu den Be⸗ dingungen durchzuführen, wie ſie vom Nicht ⸗ einmiſchungsausſchuß auf der Grundlage dieſer Formel feſtgeſetzt werden. Sie verpflichtet ſich, falls die Räumung bei Beendigung des ſpani⸗ ſchen Bürgerkrieges noch nicht beendet iſt, daß alle verbleibenden italieniſchen Freiwilligen Spanien zu dieſem Zeitpunkt verlaſſen ſollen, und daß ebenſo alles italieniſche Material zu⸗ rückgezogen wird. Die italieniſche Regierung er⸗ klärt, daß Italien keinerlei territorialen oder volitiſchen Ziele und keinerlei privilegierte Stellung in Spanien, auf den Balearen, den ſpaniſchen Ueberſeebeſitzungen oder der ſpani⸗ ſchen Marokkozone hat, und daß Italien nicht die Abſicht hat, irgendwelche bewaffneten Streit⸗ kräfte in dieſen Gebieten zu unterhalten. Die britiſche Regierung nimmt von die ⸗ ſen Zuſicherungen Kenntnis und wiederholt bei der Gelegenheit, daß ſie eine Regelung der ſpani⸗ ſchen Frage als Vorausſetzung für das Inkrafttreten des engliſch⸗ italieniſchen Abkommens anſieht. 4. Abeſſinien. Die britſche Regierung er⸗ klärt, daß ſie die Abſicht hat, auf der kommen⸗ den Genfer Ratsſitzung Schritte zu tun, um die Stellung der Mitgliedſtaaten der Genfer En⸗ tente inbezug auf die Anerkennung der italieniſchen Souveränität über Abeſſinien zu klären da ſie den Wunſch hat, Hinderniſſe zu beſeitigen, welche die Freiheit der Mitglieder⸗ ſtaaten inbezug auf eine Anerkennung der ita⸗ lieniſchen Souveränität über Abeſſinien ändern könnten. 5. Der dritte Teil des Abkommens iſt ein Abkommen über die gute Nachbarſchaft zwiſchen Italien und Aegypten. Das Abkommen iſt dazu beſtimmt, die Uebergangs⸗ periode bis zum Inkrafttreten des Hauptab⸗ kommens zu überbrücken, bis die Verhandlungen abgeſchloſſen ſind. die über beſondere oſtafri⸗ kaniſche Angelegenheiten, die in dem Protokoll aufgezählt werden, beendet ſind. Es handelt ſich hier u. a. um die Innehaltung der Anti⸗ ſklavereigeſeze und die Indienſtſtellung von Eingeborenen in eingeborenen militäriſchen Formationen. Das Abkommen über gute Nach⸗ barſchaft enthält ferner eine Beſtätigung, dasz die äayptiſche Regierung von den engliſch⸗ita; — 85 Abmachungen Kenntnis genommen at. Zum Schluß des Abkommens wird ein Telegrammauslauſch zwiſchen Chamberlain und Muſſolini veröffentlicht. Das Telegramm Chamberlains an Muſſolini lautet: „Ich freue mich, von Lord Perth den erfolg⸗ reichen Ausgang der Beſprechungen zwiſchen unſeren beiden Regierungen zu erfahren. Ich möchte ausdrücken, wie ſehr ich und meine Kol⸗ legen den Geiſt des guten Willens u. der Zuſammenarbeit ſchätzen, der in unſeren Beſprechungen von Eurer Exzellenz, Graf Ciani, und allen auf der italieniſchen Seite Beteiligten angewandt wurde. Ich habe die aufrichtige Befriedigung, deren ich auch bei Eurer Exzellenz ſicher bin, daß ein ſolch um⸗ faſſendes Abkommen zwiſchen uns erreicht wor⸗ den iſt. Ich hoffe, daß dieſes Abkommen, wenn es voll in Kraft tritt, alle übriggebliebenen Punkte der Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen uns beſeitigt und ich erwarte zuverſichtlich, daß hiernach die Beziehungen zwiſchen unſeren bei⸗ den Ländern wieder ſicher auf dem Vertrauen und der Freundſchaft beruhen werden, die ſo⸗ lange in der Vergangenheit exiſtierten.“ Die Antwort Muſſolinis an Premierminiſter Chamberlain lautet: „Ich danke Ihnen warm für Ihre Botſchaft. Ich freue mich in der Tat, daß die engliſch⸗ italieniſchen Beſprechungen ſo glücklich geendet haben und das das erzielte Uebereinkommen Sie wie mich voll befriedigt. ſowohl hin⸗ ſichtlich des Umfanges wie des Geiſtes, in dem es geſchloſſen wurde. Es iſt mir eine Freude, Ihnen zu verſichern daß ich den guten Willen und den berzlichen Geiſt des Verſtehens, den Eure Exzellenz gezeigt baben, aufrichtig zu ſchätzen weiß. Ich ſchätze ebenſo die Arbeit, die Lord Perth und alle diejenigen geleiſtet haben. die zu der Verwirklichung des Abkommens bei⸗ getragen haben. Dadurch, daß die zwiſchen uns beſtehenden Fragen ſo offen und vollſtändig ge⸗ regelt wurden, werden die Beziehungen zwi⸗ ſchen England und Italien auf eine ſolide und dauerhafte Baſis geſtellt. Ich bin überzeugt, daß nunmehr zwiſchen den beiden Ländern eine neue Periode des Vertrauens und der Freund⸗ ſchaft beginnen kann, das iſt es, was ich und Sie wünſchen und was mit unſeren traditionel⸗ len Beziehungen übereinſtimmt. Der Widerhall in der Preſſe Der ilalieniſche Aundfunk Nom, 19. April. Zum engliſch⸗italieniſchen Abkommen ſprach am Samstagabend der Direktor des„Giornale d'Italia“ im italteniſchen Rundfunk. Das Ab⸗ kommen bilde, ſo ſagte er u. a. nicht etwa eine zweideutige Kuliſſe von kurzer Lebens⸗ dauer, ſondern beruhe auf der gegenſeiti⸗ gen Achtung der Poſitionen der beiden europäiſchen Mächte. Durch dieſe Ankündigung der Zuſammenarbeit der beiden Weltreiche werde eine Gemeinſchaft der Intereſſen Ita⸗ liens und Englands im Mittelmeer und im Roten Meer geſchaffen. Die Garantie des Ro⸗ ten Meeres ſei der dritte und letzte Akt eines Zyklus in der Politik Muſſolinis zur Aufrich⸗ tung des italieniſchen Imperiums, das nicht nur ein geographiſcher Begriff, ſondern auch der Ausdruck einer lebendigen und ſtarken poli⸗ tiſchen Macht ſei. Das Abkommen ſei ein neuer großer Friedensakt. In dieſem Zuſammenhang, ſo betonte der be⸗ rufene Außenpolitiker am italieniſchen Rund⸗ funk, müſſe aber auch ſofort feſtgeſtellt werden, daß das Abkommen in keiner Weiſe eine Aen⸗ derung der Richtung der italienischen Politik bedeute, und, um noch deutlicher zu ſein und jedes Mißverſtändnis zu vermeiden,„in keiner Weiſe die Achſe Berlin—Rom und ebenſo wenig das Syſtem neben der Achſe Rom— Berlin und im beſonderen die Beziehungen zu Jugoflamien und zu Japan berühre“. Die Achſe Nom— Ber⸗ lin bleibe eines der Fundamente der italieni⸗ ſchen Außenpolitik. Gegenüber übereifrigen Auslegungen müſſe betont werden. daß es falſch ſei, irgendwie von einem veränderten Geiſt oder von einer veränderten Politik des Faſchismus zu ſprechen und etwa das Gerümpel von Streſa wieder hervorzuholen. Die ſlalieniſche Preſſe Das neue engliſch⸗italieniſche Abkommen ſteht am Sonntag im Mittelpunkt der römiſchen Preſſe. Der Direktor des halbamtlichen„Glor⸗ nale nd Italia erklärt in der Sonntags- ausgabe des Blattes.„der 16. April 1938 werde zu den denkwürdigſten Tagen in der europäiſchen Geſchichte zählen“,„In Europa bildet ſich klar neben der unantaſtbaren Achſe Rom— Berlin und den anderen Freundſchaften Italiens, unter denen heute vor allem die mit Jugoflawien und Japan er⸗ wähnt werden müſſe. ein neues Syſtem der Intereſſen und geordneten Kräfte“ Die Be⸗ ziehungen zwiſchen Italien und Großbritan⸗ nien ſeien mit dem neuen Abkommen auf eine Baſis völliger Gleichberechtigung geſtellt worden. Heute ſeien ſich zwei Imperien im Geiſt und mit dem Willen zu einer gegen⸗ ſeitigen Zuſammenarbeit begegnet. Alle Ur⸗ ſachen des Mißtrauens und des Gegenſatzes ſeien ausgeſchaltet und die Intereſſen der bei⸗ den Weltreiche auf eine neue Form der Zuſam⸗ menarbeit gerichtet worden. Daraus ergebe ſich die Grundlage eines neuen italieniſch⸗ engliſchen Uebereinkommens und eines neuen Beitrages zum europäiſchen Frieden, Hinſicht⸗ lich des Roten Meeres bringe das Abkommen eine vollkommene Gleichberechtigung der Poſi⸗ tionen und Rechte Italiens und Großbritan⸗ niens. Ebenſo ſeien aber wichtige, das Gleich⸗ gewicht im Mittelmeer und die imperiale Poſi⸗ tion Italiens betreffende Fragen im Protokoll und den Zuſatzbeſtimmungen niedergelegt. Der Direktor des„Giornale d' Italia“ ver⸗ weiſt dann auf die Abmachungen hinſichtlich der Freiwilligen in Spanien und hinſichtlich Aethiopiens und ſagt dazu ab⸗ ſchließend, von beiden Faktoren. der Zurück⸗ ziehung der italieniſchen Kräfte aus Spanien, die ſich von ſelbſt durch den endgültigen Sieg Francos vorbereite, und der Aner⸗ kennung des italieniſchen Imperiums durch England, die nun ebenfalls einen natürlichen Weg gehe, hänge das Wirkſamwerden der Ab⸗ kommen ab. Man könne damit rechnen, daß die Periode des Wartens weder lang noch un⸗ ruhig ſein werde. „Friede zwiſchen zwei Imperien“, erklärt der Mailänder„Popolo d' Ita⸗ lia“. Ein großes Abkommen der Zuſammen⸗ arbeit und des Friedens ſei zwiſchen zwei Im⸗ perien abgeſchloſſen worden. „Corriere della Serra“ ſchreibt, mit dem neuen Uebereinkommen habe die engliſche Politik nichts anderes getan, als ſich den mehr als einmal von Muſſolini ausgeſprochenen Standpunkt zu eigen zu machen. Die Turiner„Stampa“ erklärt. wenn man jetzt zu einer ſo vollſtändigen und organiſchen Verſtändigung gekommen ſei, ſo'ſei dies der ge⸗ änderten Haltung des Foreign Office zu ver⸗ danken, das die Fragen hinſichtlich Aethiopiens und Spaniens als gelöſt betrachte. Ne engliſche Preſſe London. 19. April. Die Unterzeichnung des engliſch⸗italieniſchen Abkommens in Rom wird von der geſamten engliſchen Preſſe als ein Ereianis von größter Bedeutung angeſehen. Bezeich⸗ nend für die allgemeine Aufnahme des Abkom⸗ mens iſt die Aeußerung eines Kabinettsmit⸗ gliedes gegenüber dem politiſchen Korreſpon⸗ denten der„Sunday Times“, das dieſes Ab⸗ kommen begrüßt, weil nunmehr die Ausſicht beſtehe, daß die gleiche Methode, die bei dieſem Abkommen angewandt worden ſei, auch ſonſt mit Ausſicht auf Erfolg angewandt werden könne. Die der Regierung naheſtehende Preſſe weiſt einmütig auf das Umfaſſende des Abkommens und den einwandfrei graßen Erfolg Chbamberlains hin. Die„Times“ er⸗ klärt, daß das Abkommen die Grundlage für die Wiederberſtellung und Erhaltung der eng⸗ liſch⸗italieniſchen Freundſchaft lege. Die vielen Schwierigkeiten, die ſich in den letzten zwei Jahren ergeben hätten, würden angefaßt und die Bedingungen für ihre Löſung feſtgeſetzt, außerdem habe man im voraus gewiſſe Pro⸗ bleme ins Auge gefaßt. So habe man tatſäch⸗ lich eine Entſpannung geſichert, die den mittleren Oſten, den nahen Oſten und das Mit⸗ telmeer umfaſſe. In ihrem Leitartikel ſchreibt die„Times“, daß den Reibungen, Verärgerun⸗ gen und dem Mißtrauen ein Ende geſetzt wor⸗ den ſei, und es ſei Hoffnung dafür gegeben, daß dieſe Beſeitigung der Spannung ſich über⸗ all auswirken werde, wie das Halifax erwar⸗ tet habe. Nunmehr kennen Großbritannien und Italien keinerlei unverſöhnliche materielle Fragen mehr. Der„Dailv Telegraph“ erklärt, daß eine der wertvollſten Beſtimmungen des eng⸗ liſch⸗italieniſchen Abkommens die Tatſache ſei, daß es das ausſchließliche Intereſſe Großbri⸗ tanniens in Südarabien feſtlege. Das Blatt meint dann, es ſei zu erwarten, daß nunmehr Verhandlungen über ein italieniſch⸗fran⸗ zöſiſches Abkommen nach dem Muſter des engliſch⸗italieniſchen Vertrages folgen wür⸗ den. Im Leitartikel erklärt das Blatt, daß mit Ausnahme der Gegner jeglicher Verſtändi⸗ gung mit Italien das Abkommen mit tiefer Befriedigung und Erleichterung begrüßt werde. Es handele ſich um einen ungewöhnlichen per⸗ Vorſicht und vollbegründete zurückhaltung Die ikalieniſche Preſſe weiſt franzöſiſche Theſen zurück „In plöhlicher Ifimmungswechſel“ Rom, 19. April. Die geſamte italieniſche Preſſe, die mit ſicht⸗ licher Zurückhaltung während der gan⸗ zen letzten Tage die eine Annäherung mit Rom fordernden franzöſiſchen Stimmen ausführlich verzeichnet hatte, veröffentlichte am Samstag in einer als offiziös betrachteten Havasnote eine Pariſer Korreſpondenz. Die von der italieniſchen Preſſe veröffentlich⸗ te Korreſpondenz hat folgenden Wortlaut: „Die offiziöſe Note, die von der Havasagen⸗ tur über die allgemeinen Richtlinien und die Prozedur veröffentlicht wurde, von denen ſich die franzöſiſche Regierung leiten laſſen wird, bevor ſie ſich dazu entſchließt, einen neuen Botſchafter bei dem König von Italien und Kaiſer von Aethiopien zu beglaubigen, hat in Pariſer politſchen und diplomatiſchen Kreiſen lebhaften Eindruck gemacht und zu vielen Kom⸗ mentaren Anlaß gegeben. Die laute Welle der verbalen und literari⸗ ſchen Freundſchaftsbeteuerungen und Anbiede⸗ xungsperſuche gegenüber Italien, ebenſo wie .——————————T—— der Lärm der theoretiſchen Druckverſuche zur ſofortigen Behebung der durch die Politik der Volksfront hervorgerufenen diplomatiſchen Mißſtimmung ſind überall mit Vorſicht und wohlbegründeter Zurückhal⸗ tung aufgenommen worden. Man hat dieſe Aeußerungen als Anzeichen eines viel zu plötzlichen Stimmungswechſels be⸗ trachtet, als daß dieſer Stimmungswechſel tat⸗ ſächlich einer wirklichen Wandlung in der voli⸗ tiſchen Linie der franzöſiſchen Regierung hätte entſprechen können. Trotz dieſer Zurückhaltung hat die Art und Weiſe. mit der man dieſe 50 klaren und ein⸗ deutigen Probleme in Angriff nehmen möchte, wie eine n kalte Duſche auf alle Begeiſterungen und Hoffnungen gewirkt. Man kommt in der Tat zur Feſtſtellung, daß man ſchwerlich annehmen kann, daß Italien den franzöſiſchen Standpunkt teilen wolle und könne, indem es ſich bereit erklärt, die Ent⸗ ſendung eines Botſchafters nach Rom mit einem ordentlichen Beglaubigungsſchreiben von der Prüfung von Zuſtänden und Proble⸗ men abhängig zu machen, die mit dem Titel, der dem König von Italien zukommt, nichts zu tun haben. ſönlichen Triumph für den Miniſterpräſidenten und die Friedenspolitik direkter Verhandlun⸗ gen, für die er ſich trotz bitterer Oppoſition eingeſetzt habe. Die„Daily Mail“ erklärt. der Pakt ſei ein Triumph Chamberlalns. Die große Auf⸗ be einer Befriedung Europas werde durch — Vertrag einen ſtarken Anſtoß erfahren. Die Fähigkeit des Premierminiſters und ſein Realismus verdienten den aufrichtigſten Dank ſeiner Landsleute. Auch der„Daily Expreß“ erklärt, daß nunmehr der„verrückte Streit“ zwiſchen Groß⸗ britannien und Italien vorbei ſei. Alles, was jetzt nötig ſei, ſet weiterhin ein geſunder Men⸗ ſchenverſtand auf dem Gebiet der Außenpolitik. Im Gegenſatz zu dieſen poſitiven Preſſeſtim⸗ men iſt die Oppoſition völlig ableh⸗ nend. Die Oppoſitionspreſſe bezeichnet aus⸗ nahmslos das Abkommen als einen„Verrat“ Großbritanniens an ſeinen bisherigen Idea⸗ len und bemüht ſich. die Bedeutung der neuen Vereinbarungen herabzuſetzen. Frankreichs Preſſe Paris, 19. April. Das engliſch⸗italleniſche Abkommen ſteht in der Pariſer Oſterpreſſe im Vordergrund des Intereſſes. Die Blätter begrüßen im allgemei⸗ nen die zuſtandegekommene Einigung und wol⸗ len in ihr den Auftakt für eine weiter⸗ greifende Verſtändigung ſehen. Man nennt zunächſt Frankreich. dann aber auch Deutſchland. in dem man den nächſten Verhandlungspartner Englands erblicken will. In den entſprechenden Kreiſen hegt man aller⸗ dings auch die abſurde Hoffnung einer Wie⸗ derherſtellung der Streſa⸗Front., d. h. eines Gebildes, das ausſchließlich gegen Deutſch⸗ land gerichtet ſein ſoll. Die ausgeſprochene Linkspreſſe iſt natürlich ganz anderer Anſicht als die Mehr⸗ zahl der Pariſer Blätter und iſt bemüht. Miß⸗ trauen zu ſäen. Das Gewerkſchaftsblatt„Le People“ ſieht ſich bemüßigt, von einem materiel⸗ len und moraliſchen Siea Deutſchlands und Italiens zu ſprechen. „Verſtündigung mit Deulſchland“ Eine Oſterkundgebung Beneſchs Prag, 19. April. Wie alljährlich, ſo fand auch diesmal am Oſterſamstag im Abgeordnetenhaus die Feier des tſchechoſlowakiſchen Roten Kreuzes ſtatt. Nach der Eröffnungsanſprache nahm Staats⸗ präſident Beneſch das Wort zu einer Oſter⸗ Kundgebung. Hierbei verkündete er drei Tage Gottesfrieden, d. i. Einſtellung aller politiſchen. ſozialen und nationalen Kämpfe. Der Staats⸗ präſident ſagte dabei u. a.: „Unſer Wahlſpruch„Die Wahrheit ſiegt“ verlangt, daß wir in unſerem Nächſten ſtets das geheiligte Ziel unſeres Handelns ſehen und ihn niemals zum Werkzeug von Machenſchaften machen. einen einzelnen, eine Klaſſe oder Nation nicht als höherſtehend und die andere als geringer betrachten. Er verlangt, daß in der menſchlichen Geſellſchaft im Verkehr mit Menſchen, Par⸗ teien und Nationen jeder von uns den Kant⸗ ſchen abſoluten guten Willen beweiſt und Ob⸗ jektivität, Verträglichkeit, Ehrlichkeit und wahr⸗ haft tätige Menſchenliebe dem anderen gegen⸗ über. Der Menſch, der verſklavt und feiner menſchlichen Würde beraubt werden ſoll, dem Toleranz, Objektivität und guter Wille ver⸗ ſagt werden, hat das Recht, ſich zu wehren, ebenſo wie jede Geſellſchaft. Nation und Staat.“ Im weiteren Verlauf der Oſterbotſchaft wurde betont, daß man an eine Verſtändi⸗ gung mit Deutſchland glaube. Im Zuſammenhang mit dem als ſehr ernſt erkann⸗ ten Nationalitätenproblem wies Dr. Beneſch auf die Pflicht der Tſchechoſlowakei Europa gegenüber hin. Die Tſchechoſlowaken ſeien eben⸗ ſo wie die Deutſchen in der Tſchechoſlowakei reife Träger europäiſcher Kultur. Der Präſi⸗ dent des tſchechoſlowakiſchen Staates ſchloß mit einem Hinweis auf ſeine perſönliche Be⸗ reitſchaft, bei Ausräumung der Konfliktmöglich⸗ keiten mitzuwirken. Eine amerilaniſche Armeereſerve Geſetzesvorlage vom Abgeordnetenhaus angenommen Waſhington, 19. April. Das Abgeordnetenhaus nahm am Montag eine Geſetzesvorlage an, die im Rahmen des allgemeinen Aufrüſtungs programms die Schaffung einer regulären Armee⸗ reſerve von 757000 Mann innerhalb von vier Jahren vorſieht. Die Vorlage geſtattet allen Leuten unter 36 Jahren, die in der regulären Armee gedient haben und ins Zivilleben zurückgekehrt ſind, den Eintritt in die Armeereſerve. Dadurch können dann die Vereinigten Staaten im Not⸗ fall immer über eine beträchtliche Zahl aus⸗ gebildeter Reſerviſten verfügen. Um den An⸗ reiz für den Eintritt in die Armeereſerve zu erhöhen, erhält jeder Reſerviſt einen jährlichen Zuſchuß von 24 Dollar für jedes Reſervedienſt⸗ jahr. Außerdem erhalten die Reſerviſten im Einberufungsfall einen Satz von 150 Dollar. Bergwerksunglück bei eille Vier Todesopfer Paris, 18. April In Denain in der Nähe von Lille ereignete dich 700 Meter untertage ein Grubenunglück urch den Einſturz einer Galerie, wobei vier Grubenarbeiter getötet und vier weitere ver⸗ letzt wurden. Den Rettungsmannſchaften war es gelungen durch einen zweiten Tunnel bis zur Unglücksſtelle vorzudringen, als ſich plötz⸗ ich ein zweiter Einſtürz ereignete, der die Unglücklichen diesmal endgültig begrub. Da noch immer Einſturzgefahr beſteht, mußten die Bergungsarbeite⸗ vorläufig eingeſtellt werden, Unſer Wahlſpruch verlangt, daß wir 0 ——— del in U dern il, b N n ft bab an Aube det 5 det, ſule in Lare 90 fich 0 teh 0 5 0 l 0 ant de f c In de uuf bel, die ſelen ve 35 N 15 geſchoſſen ewf bütden 0 gechoſen „in den die Truppen ten und an det! dener l. tuph d de fähig Mär Tausende Bericht kiſhen g gewotdef es ſei ſw druch vo cht gehe hewismt Diuck ru ächten zung fal 510 Aus 8 nutionalſ tagen. en Non 70110. det 19. nalſpaniſe kung an! det pan ions zun Af uf ben b. „die n. 170 Lor ittelmet det Det Det he ütht das Außen au ft.! Nugeben e ald in ond bee ortſch. anten don und dee dall! tan Dr 5 fe l II April al an e Jet datt, Staatz 9 Oſer⸗ u Tage chen. Staatz, ſiegt n ſietz en und chaften aß wit u dicht ringer chlichen „ Par⸗ gant⸗ b Ob⸗ wahr- ger; ſeiſer „ den ber⸗ deten, tagt.“ otſchaſt indi⸗ „ In tlann⸗ Bexeſch Futopa eben⸗ owalei Präft⸗ floß e be⸗ öglich⸗ k 15 ell. ſontag des IL nee⸗ halb 4 4 * 5 9 1 — Weitere Fortſchritte in den Pyreniſen Englische Preſſe erwarkel Enkſcheidung in den nüchſten Wochen Salamanca, 19. April Am 37. Tage der Offenſive gelang den natio⸗ lfeegen Truppen der Durchbruch zum Mittelmeer. 250 Marſchtilometer wurden von Saragoſſa aus über Alcaniz, Caſpe und Morella zurück⸗ gelegt. Die Unterbrechung der Verbindung zwiſchen Barcelona 1 und Valencia und Madrid andererſeits beſchwört für die bol⸗ Pergele Herrſchaft ſchwerwiegende olgen herauf, muß doch nun damit gerechnet werden, daß die bolſchewiſtiſchen Horden über keine einheitliche Führung mehr verfügen— dern in ein katalani 15 und ein Levanteheer ae. ſind. Sehr bedeutſam dürfte ſich der egel der nationalſpaniſchen Truppen auswir⸗ ken für die Lebensmittelzufuhr und den Nach⸗ ſchub an Kriegsmaterial aus Frankreich. u pi der Tatſache, daß ſich das Zentrum der bolſchewiſtiſchen ertſchaft n Barcelona be⸗ findet, erſcheint der Levante⸗Teil von jeder 1 e Organiſation bloßgelegt, wird doch n Barcelona ſeit 1. ausgiebig„regiert“, wo ſich zur Zeit drei„Regierungen“ am Ruder befinden, nämlich die bolſchew ien Ober⸗ Nied det heimatloſen baskiſchen, der ka⸗ talaniſchen und der zentralſpaniſchen Regierung. Der nationalſpaniſche Fortinet vom Ä meldet weitere Fortſchritte der na⸗ ttonalſpaniſchen Truppen in den Pyrenäen. Wichtige bolſchewiſtiſche Stellungen am Ein⸗ die des Aorantales wurden erſtürmt, wobei ie Roten ſchwere Verluſte erlitten. An der Guadalajara⸗Front ſetzten die natio⸗ nalſpaniſchen Truppen 400 bolſchewiſtiſche Tote ei, die in den Kämpfen an den Vortagen ge⸗ fallen waren. Im Wige von rn wurde ein bolſche⸗ 92 es Jagdflugzeug von der Luftabwehr ab⸗ 0 choſſen— Bei einem Angriff auf den bol⸗ chewiſtiſchen Flugplatz Vidreras am 15. April wurden ſechs rote Martin⸗Bomber in Brand geſchoſſen. „In den nächſten Wochen muß die Entſcheidung fallen“ Die Tatſache, daß die dere eech Truppen nunmehr die Mittelmeerküſte erreich⸗ ten und bereits einen 25 km breiten Streifen an der Küſte beſetzt halten, wird in der Lon⸗ doner Preſſe groß verzeichnet. Daily Tele⸗ raph 1 ſeine Meldung„Franco chneidet Ro 2 in zwei Teile Barcelona unfähig Madrid zu helfen— Anbewaffnete Männer ſollen Francos Vorſtoß aufhalten— Tauſende von Bauern auf der Flucht“. Im Bericht ſelbſt heißt es, die Lage der ſowjetſpa⸗ niſchen Häuptlinge ſei äußerſt ſchwierig geworden. Im Leitartikel ſchreibt das Blatt, es ſei zwar gewagt, einen plötzlichen Zuſammen⸗ bruch vorauszuſagen, aber die allgemeine An⸗ ſicht gehe doch dahin, daß der rotſpaniſche Bol⸗ ſchewismus zu ſpät reorganiſtert wurde und der Druck nun überwältigend geworden ſei. In den nuüächſten Wochen müſſe ſicherlich die Entſchei⸗ dung fallen. Frantos Truppen in Torkoſa 85 Bilbao, 19. April. Aus Bourgos wird amtlich mitgeteilt, daß nationalſpaniſche Truppen in der Provinz Ta⸗ ragona nach Beſetzung mehrerer Ortſchaften am Montagabend in die Außenviertel von Tortoſa eingedrungen ſind. * Der 19. April wurde durch Dekret des natio⸗ nalſpaniſchen Innenminiſters in der Erinne⸗ rung an die vor Jahresfriſt erfolgte Gründung der ſpaniſchen Falange tradicionaliſta v de las i jons zum Nationalfeiertage erklärt. 25 Kilometer neuer Geländegewinn Erfolgreicher Luftangriff auf den bolſchewiſtiſchen Kriegshafen Cartagena Salamanca, 19. April Die nationalſpaniſchen Streitkräfte ſetzten 1559 Vormarſch in den Frontabſchnitten gan der ittelmeerküſte und in den Pyrenäen während der Oſterfeiertage unaufhaltſam fort. „Der Heeresbericht vom Montag beſtätigt zu⸗ nächſt das Eindringen der Francotruppen in die Außenbezirke Tortoſas und ſtellt darüber hin⸗ aus feſt, daß die Navaxra⸗ und die galitiſchen Brigaden ſowie die Legtonärformationen in länzenden Operationen den feindlichen Wider⸗ and in den Provinzen Caſtellon und Tarra⸗ ona brachen und allenthalben weitere Feral ze machten. Südlich von Tortoſa onnten die Ortſchaften Santa Barbara, Am⸗ poſta und Maſos de Barberans beſetzt werden. Die Zahl der Gefangenen und die Materialbeute iſt außerordentlich groß. Der Frontberichterſtatter des Hauptaquar⸗ tiers meldet dazu ergänzend, daß der von den nationalen Truppen beherrſchte Küſtenſtreifen am Mittelmeer innerhalb kurzer Zeit auf 25 Kilometer erweitert werden konnte. Die Trup⸗ ſehn des Generals Aranda ſeien im Südab⸗ chnitt nach Durchführung geſchickter Bewegun⸗ en bis zur alten Seefeſtung Peniscola und amit 25 Kilometer tief in die Provinz Ca⸗ ſtellon vorgedrungen. Im Abſchnitt San Mateo konnte die Navarrebrigaden ihre Frontlinie 10 Kilometer ſüdwärts vorſchieben. Am Oſter⸗ montagmittag hatte die Zahl der bei dieſen Operationen gemachten Gefangenen bereits 1000 überſchritten. An der Mündung des Ebro wurden ſtarke feindliche Artilleriekräfte feſtgeſtellt. Am Oſterſonntag erzielte die nationale Luft⸗ waffe einen großen Erfolg. Auf den bolſche⸗ wiſtiſchen Kriegshafen Cartagena wurden 8 0 omben abgeworfen. Dabei wurde ein rotes Kriegsſchiff verſenkt. Vier weitere Kriegsfahrzeuge find ſchwer beſchädigt worden. Die Durchführung dieſes Luftangriffes wider⸗ legte erneut die bolſchewiſtiſchen Lügen über eine angebliche Bombardierung offener Städte durch die nationale Luftwaffe. Francos Truppen am Mittelmeer Das erſte Bild von nationalſpaniſchen Truppen am Mittelmeer. ten am Strand von Vinaroz Nationalſpaniſche Solda⸗ (Preſſe⸗Hofmann, Zander⸗M.) Schlag gegen die Eiſerne Garde Vaffenfunde und verhaftungen— General Ankoneſcu beurlaubt Bukareſt, 18. April. Das Innenminiſterium übergab der rumäni⸗ ſchen Preſſe zahlreiche beſchlagnahmte, die Eiſerne Garde Codreanus belastende Dokumente zur Veröffentlichung. Darunter befinde 115 ein RNundſchreiben Codreanus an die Befehlshaber der Eiſernen Garde. Codreanus erklärt darin, die Abſicht gehabt zu haben, den Kampf fort⸗ ſetzen zu wollen. Ein in der Bukowina aufgefundenes Rund⸗ ſchreiben fordere, die Legionüre auf, ſich Uni⸗ formen zu beſchaffen und auf den Beſehl zu einem Marſch auf Bukareſt zu warten, da die Stunde des Sieges nabe.— In Sievenbürgen ſet ein Befehl der Lelsung der Eiſernen Garde beſchlagnahmt worden, dem⸗ ufolge alle Legionäre aufzufordern ſeien, ſich 15 den Beginn des bevorſtehenden Kampfes eidlich zu verpflichten, Codreanu unter Hint⸗ anſetzung von Gut und Leben Gefolgſchaft zu leiſten. Berichte von Verwaltungsbehörden an die Regierung beſagten, daß Codreanu an ſeine Anhänger Rundſchreiben verſandte, in denen er ſchwere Anſchuldigungen gegen den Miniſter⸗ präſtdenten Chriſtea und den geweſenen Mini⸗ ſterpräſtdenten und Staatsminiſter Prof. Jorga erhebt. Andere beſchlagnahmte Runodſchreiben befehlen den Legionären, ſich Waffen zu beſchaf⸗ en und fordern zum Aufſtand auf.“ Der Innenmintſter har die große Bukareſter nationale Zeitung„Curentul“ und die ebenfalls in Bukareſt erſcheinende Zeitung„Buna Veſtire“ für unbeſtimmte Zeit und ohne Angabe von Gründen verboten. In Verbindung mit den Maßnahmen gegen die Eiſerne Garde teilt die Regierung in einer amtlichen Verlautbarung mit, daß bei verſchie⸗ denen Anhüngern der ehemaligen Partei„Alles für das Land“, in welcher Form die Eiſerne Garde in letzter Zeit nach außen hin tätig ge⸗ meſen ſei, Maſchinengewehre, Militärgewehre und Papierböller gefunden worden ſeien. Die Art der Waffen zeige, daß es ſich nicht um Waf⸗ ſen zum Zwecke des perſönlſchen Schutzes ihrer Beſitzer handele. Auf Grund dieſer Funde habe das Innenminiſterium Hausſuchungen bei allen führenden Mitgliedern der Eiſernen Garde an⸗ aenrdnet. Dieſe Hausſuchungen hätten den Ver⸗ dacht der Regierung gegen vie Abfihten dieſer Bewegung beſtätigt. Sämtliche Perſonen, bei denen Waffen und umſtürzleriſche Werbeſchriften gefunden worden ſeien, ſeien verhaftet worden. Die Regierung erwäge gegenwärtig Maßnahmen gegen die Ur⸗ heber dfeſer Bewegung. Die Verlautbarung unterſtreicht am Schluß, daß die Bewegung über einen Kreis berufsmäßiger Aufwiegler nicht hinausgegangen ſei und die Maſſen der Bevöl⸗ kerung ihr völlia ferngeſtanden hätten. Abkühlung in Paris gegenüber Rotſpanien Frankreich hält an den Garanlien eines Goldſchahes feſt Paris, 19. April Der Bolſchewiſtenausſchuß in Barcelona machte ſeit einigen Wochen verzweifelte Anſtren⸗ bende d einen Goldſchatz von 1,4 Mil⸗ tiarden Franken in ſeinen Beſitz zu brin⸗ gen. Der Schatz war von der erſten republika⸗ niſchen Regierung Spaniens unmittelbar nach dem Sturz Akfons XIII. bei der Bank von Frankreich als Garantie 15 eine Anleihe hinterlegt worden, die Frankreich der dama⸗ ligen erſten republikaniſchen Regierung ge⸗ währt hatte. Der Druck Barcelonas war beſonders ſtark, als Lèon Blum vor wenigen Wochen die Regie⸗ Rieſiger Oſterverkehr in Oeſterreich Wien, 19. April. Die Oſterfeiertage in Oeſterreich ſtanden im Zeichen eines außerordentlichen Reiſeverkehrs, der ſich bis in die ent⸗ ee Gebiete des Landes auswirkte. llein auf den Wiener Bahnhöfen wurden an zwei Tagen rund 200 000 Reiſende beför⸗ dert, die Ankunftsziffer beträgt 170 000 Rei⸗ lende. Bregenz und ganz r er⸗ lebten zu den Feiertagen einen Verkehr wie nie zuvor Schon am Gründonnerstag paſſter⸗ ten 1500 Kraftwagen aus dem alten Reichsge⸗ biet die ehemalige Grenze. Zum erſten Mal ſeit vielen langen Jahren waren alle Hotels und Gaſthäuſer in Bregenz überfüllt, viele Autos mußten in der Umgebung parken und * die Gäſte in umliegenden Orten Unterkunft ſuchen. Ueber den Verkehr in Innsbruck kann ſich nur der Vorſtellungen machen. der ſelbſt in der Landes hauptſtadt erlebt hat, wie ſich die Gäſte in den Hauptſtraßen ſtauten und faſt alle Nebenſtraßen zu einem einzigen großen Parkplatz für viele Hunderte von Fahr⸗ zeugen wurden. Schon ſeit Freitag waren in den Hotels ſämtliche Zimmer beſetzt, auch ſtan⸗ den keinerlei Privatzimmer mehr zur Ver⸗ fügung, ſo daß die Gäſte bis 20 Klm. außer⸗ alb Innsbrucks Quartier ſuchen mußten. uch ſämtliche Alpenhütten waren überfüllt, und viele Wirte mußten unzählige Mittags⸗ gäſte abweiſen da auch die größten Vorräte im Nu aufgebraucht waren. rung übernommen hatte und man in Barcelona 8. er werde ſich für die bolſchewiſtiſchen orderungen einſetzen. Der franzöſiſche Gewerkſchaftsbonze Jou⸗ aux, der neben unzähligen anderen fetten erwaltungspoſten auch einen Poſten im Auf⸗ ſichtsrat der Bank von Frankreich inne hat, unternahm vor einiger Zeit gele 1 N einer Generalverſammlung einen energiſchen Vorſtoß im Sinne Barcelonas. Sein Vorſchlag wurde aber mit der ſehr knappen Mehrheit von 8:7 Stimmen abgelehnt. ie Mehrheit des Auf⸗ 6 ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß ieſe 14 illiarden in 1 0 Linie eine Ga⸗ rantie für die ſpaniſche Anleihe darſtellten und daß General Franco nach ſeinem endgültigen Siege ſie anfordern könnte und zwar im Namen der einzigen rechtmäßigen Regierung Spaniens Die Barcelona⸗Bolſchewiſten hielten ſich aber noch nicht für geſchlagen, ſondern ſtrengten einen Prozeß vor dem Pariſer Zivilgericht an. Dieſes Gericht hat ſich jetzt für unzuſtändig erklärt, ſo daß die weitere Entwicklung der An⸗ gelegenheit abgewartet werden muß. Der britiſche Kriegsminiſter, Hore⸗ Beliſha, traf am Samstagabend mit dem Flug⸗ zeug in Malta ein, wo er von Brigadegeneral Stubbs. dem Leiter der Militärverwaltung von Malta begrüßt wurde. Der ungariſche Kultus⸗ und Unterrichts⸗ miniſter Homan hat eine Verordnung über die Organiſierung eines freiwilligen Reichs⸗ arbeitsdlenſtes für die Aniverſitäts⸗ jugend erlaſſen. Sie hoͤren im Rund funk. Reichsſender Stuttgart(Mühlacker). Mittwoch, den 20. Aprll. 6: Morgenlied, Zeit, Wetterbericht, landwirtſchaftl. Nachrichten und Gymnaſtik 1. 6.30. Frübkonzert. 8: Gymnaſtik 2. 30: Morgenmuſik. 10: Feier ⸗ ſtunde zum Schulbeginn mit einer Rede des Reichs⸗ miniſters Ruſt. 11.30: Volksmuſik und Bauernkalen⸗ der 12: Mittagskonzert. Neue deutſche Unterhal⸗ tungsmuſik. 13: Zeit, Nachrichten, Wetterbericht. 18.15: Mittagskonzert(Fortſetzung). 14: Fröhliches Allerlet. 16'˙ Muſik am 3 18: Stätten der jungen Gemeinſchaft. 18.30: riff ins Heute. 18.45:„Feſt der Völker— Feſt der Schönheit“. Olympia 1936 noch einmal erlebt. Die Welturauf⸗ führung der beiden Olympia⸗Filme in Berlin. 19.80: Nachrichten. 19.40: Stuttgart ſpielt auf! Heitere Feterabendmuſik. 20: Max von Schillings zum Ge⸗ dächtnis. 21: Stunde der jungen Nation,„Der Führer und ſeine Jugend.“ 21.90: Neue Lieder von ans Ganſſer. 22: Zeitangabe, Nachrichten, Wetter ⸗ und Sportbericht. 22.30: Programm⸗Austauſch Por⸗ tugal—Deutſchland. Die Emiſſora Nacional de Lis⸗ boa ſendet: Portugieſiſche Muſik. 23: Muſik zur Nacht. 24—1: Opernkonzert(Induſtrie⸗Schallplatten und Eigenaufnahmen). Veitere Abgeordnete Berlin, 19. April Außer den bereits genannten Abgeordneten des Großdeutſchen Reichstags Wie u. a. noch folgende Perſönlichkeiten dem Reichstag an: Dr. Hellmuth, Otto, Gauleiter, Regie⸗ rungspräſident, Würzburg, Hier l, Konſtan⸗ tin, Reichsleiter, Reichsarbeitsführer, Staats⸗ ſekretär, Berlin; Hildebrandt, Friedrich, Gauleiter, Reichsſtatthalter, Schwerin; Him m⸗ ler, Heinrich, Reichsleiter, Reichsführer 1 und Chef der Deutſchen Polizei, Berlin; Dr. Hueber, N; Miniſter, Wien; Hühn⸗ lein, Adolf, Korpsführer des NSKK., Ber⸗ lin; Jordan, Rudolf, Gauleiter, Reichsſtati⸗ halter, Deſſau; Dr. med. Jury, Hugo, Mini⸗ ſter, St. Pölten; Dr. Kaltenbrunner, Ernſt, Führer des 1⸗Oberabſchnitts Oeſterreich, Wien; Kaufmann, Karl, Gauleiter, Reichs⸗ ſtatthalter, Hamburg; Kerrl, Hanns, SA ⸗ Obergruppenführer, Reichsminiſter, Berlin; Klaußner, Hubert, Miniſter, Wien; Koch, Erich, Gauleiter, Oberpräſident, Königsberg Pr.; Krauß, Alfred, General der Infanterie a. D., Wien; Leopold, Joſef, Gauleiter, Hauptmann a. D., Berlin; Dr. Ley, Robert, Reichsleiter, Reichsorganiſationsleiter, Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Berlin; Lohſe, Heinrich. Gauleiter, Oberpräſtdent, Kiel; Lutze, Viktor, Reichsleiter, Chef des Stabes der SA., Oberpräſident, Berlin; Dr. Meyer, Alfred, Gauleiter, Reichsſtatthalter, Münſter i. W.; Murr, Wilhelm, Gauleiter, Reichs⸗ ſtatthalter, Stuttgart; Mutſchmann, Mar⸗ tin, Gauleiter, Reichsſtatthalter, Dresden; Dr. Rainer, Friedrich, Leiter des Politiſchen Amtes der Landesleitung, Wien; Reinthal⸗ ler, Anton, Miniſter, Wien; Reſchny, Her⸗ mann, SA.⸗Obergruppenführer, Wien; von Ribbentrop, Joachim, Reichsminiſter des Auswärtigen, Berlin; Röver, Karl, Gaulei⸗ ter, Reichsſtatthalter,. Oldenburg i. O.; Roſen⸗ berg, Alfred, Reichsleiter, Berlin; Ruſt, Bernhard, Gauleiter, Reichsminiſter, Berlin; Sauckel, Fritz Gauleiter, Reichsſtatthalter, Weimar; von Schirach, Baldur, Reichslei⸗ ter, Reichsjugendführer, Berlin; Schmalz, Kurt, Stellv. Gauleiter, Hannover; Schwarz, Franz Xaver, Reichsleiter, Reichsſchatzmeiſter. Grünwald bei München; Schwede⸗Coburg, Franz. Gauleiter, Oberpräſident, Stettin; Dr. Seyß-Inquart, Arthur, Reichsſtatthalter, Wien; Seldte, Franz. SA.⸗Obergruppenfüh⸗ rer, Reichsminiſter, Berlin; Simon, Guſtap, Gauleiter, Preuß. Staatsrat, Koblenz; Dr. Ritter von Srbik, Heinrich, Univerſitäts⸗ profeſſor, Bundesminiſter a. D., Wien; Strei⸗ cher, Julius, Gauleiter, Nürnberg; Stürtz, Emil, Gauleiter, Oberpräſident, Berlin;: Tel⸗ ſchow, Otto, Gauleiter, Preuß. Staatsrat, Lüneburg; Terboven, Joſef. Hauleiter, Oberpräſident, Eſſen⸗Bredenen; Wächtler, Fritz. Gauleiter, Staatsminiſter a. D., Bay⸗ reuth; Wagner(Bayern)], Adolf, Gauleiter, Staatsminiſter, München: Wagner Bochum), Joſef, Gauleiter, Oberpräſident, Berlin⸗Grune⸗ wald; Wagner(Baden). Robert, Gauleiter, Reichsſtatthalter, Karlsruhe/ Baden; Wahl, Karl, Gaulefter. Augsburg: Mein rich, Karl, Gauleiter, Preuß. Staatsrat, Kaſſel. 5 Todesopfer und 12 Berſeßzle Verbrecheriſcher Anſchlag auf den Schnellzug Algier Oran Paris. 19. April In den frühen Morgenſtunden des Oſter⸗ ſonntags entgleiſte der Schnellzug Algier Oran infolge eines Anſchlages in der Nähe von Attafs zwiſchen Affreville und Orleansville. Fünf Perſonen fanden dabei den Tod und zwölf wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt. Die Lokomotive ſprang in einer Weiche aus den Schienen und kippte um, während ſich der nachfolgende Poſtwagen querſtellte. Auf dieſen ſtählernen Poſtwagen fuhr dann ein Schlaf⸗ wagen auf, in dem ſich 15 Reiſende befanden. Der hölzerne Schlafwagen wurde wie eine Ziehharmonika zuſammengedrückt und die darin befindlichen Todesopfer waren meiſt bis zur Unkenntlichkeit verſtümmelt. Es handelt ſich in der Mehrzahl um Europäer, die in den Protek⸗ toratsgebieten einflußreiche Stellungen inne⸗ hatten. Die Unterſuchung hat ergeben, daß das Un⸗ glück auf einen verbrecheriſchen An⸗ ſchlag zurückzuführen iſt, und zwar war der Weichenbolzen gelöſt und die Weiche falſch ge⸗ ſtellt worden. Die Polizei hat bereits einen ehemaligen Eiſenbahnangeſtellten verhaftet, der unter dem dringenden Verdacht ſteht, der Ur⸗ heber des Unglücks zu ſein. Es handelt ſich um einen Franzoſen, der vor kurzem wegen Untaug⸗ lichkeit aus dem Bahndienſt entlassen worden war. e otrek HMucht auf. Copyright by Verlag Knorr& Hirth G. m. b. H., Munchen, Sendlingerstr. 80 (10. Fortſetzung) Weil ich ſie immer noch gern hab. Sie müfſen das werſtehen. Und weil ich dachte, ich könnte für mich— Aber darüber will ich nicht reden, das iſt vorbei Steffi be⸗ deutete einmal ſehr viel für mich und auch jetzt hänge ich moch an ihr. Wenn ich ſie vor Dewanger warne, dann wil ich weiter nichts, als ſie vor Leid bewahren. Aber wie ge⸗ ſagt: ich glaube nicht an den Erfolg meiner Bemühungen.“ Sie ſchwieg. Haal blickte in den Himmel binauf. Zwi⸗ ſchen dem merkwürdigen Gewblt landen ett einige. Sterne. Lange war das Schweigen zwiſchen ihnen. Dann tran⸗ ken ſie ihren Wein aus. Toni ſuchte ſeinen Blick, der ſich ihr zu entziehen verfuchte. Sie fragte:„Werden Sie mich begleiten, wenn ich zur Jannien gehe?“ Er nickte ihr zu. Er ſah, daß ihre ſo hellen Augen in dieſer Nacht faſt dunkel wirkten. Ihr Lächemn war ſchmal und rätſelhaft. Und er fragte:„Wo treffen Sie die Sän⸗ gerin— ſo mitten in der Nacht?“ „In einem Kaffeehaus, in der Joſefſtadt. Sie iſt dort immer mit ihrem Freund beiſammen, mit dem Mora— bis zwei, bis drei Uhr, wie ſie mir ſagte. Ich glaube, es iſt ein Artiſtencafe. Aber Sie brauchen nicht mitzukommen, Herr Haal. Sie müſſen ja morgen früh im Geſchäft ſein; ich kann mich ausſchlafen.“ In Haal war bleierne Müdigkeit. Trotzdem wehrte er ſich dagegen, ſie allein zu laſſen. Es ſei ſebbſtwperſtändlich, daß er ſie begleite. Dann fragte er noch:„Der Mora iſt Ihnen ſo unſympathiſch?“ „Ich habe ſelten einen Menſchen geſehen, der mich ſo abgeſtoßen hätte. Sie gingen und ſtiegen in den Wagen. An der Donau ſahen ſie noch einmal den Mond. Er ſtand ſehr tief, eine große, feuerrote Scheibe. Die ungeheure Müdigkeit wuchs immer mehr an in Haal, er fuhr mechaniſch, ohne Aufmerk⸗ ſamkeit. Nach einer Weile hörte er Tonis Stimme neben ſich. Sie bat ihn, zu halten— ſie wolle den Mond betrachten. Er hielt. Er ſah ihr Profil, ſie lächelte und blickte in den Mond. Sie lag zurückgelehnt, die Hände im Schoß. Sekundenlang betrachtete er ſie. Dann ſagte er leiſe: „Was denken Sie? Darf iſt Sie fragen, was Sie jetzt den⸗ ken? Ich glaube ſicher, daß Sie an ganz beſondere Dinge denken..“ Sie rührte ſich nicht und blickte weiter in den Mond. Auch das Lächeln blieb das gleiche. Endlich antwortete ſie, es war faſt ein Flüſtern:„Wenn Sie es unbedingt wiſſen wollen, ſo will ich es Ihnen ver⸗ raten. In ſolchen Nächten darf man vielleicht etwas mehr ſagen, als man eigentlich möchte.“ „Ja“, ſagte er,„Sie dürfen es.“ Sie flüſterte weiter in die Stille, in den Anblick des Mondes verſunken:„Ich denke an Sie und an Frau Marjeta.“ „Und?⸗ „Daß Sie eiferſüchtig ſind auf Dewanger.“ „Das ſtimmt nicht.“ „Sie können es nicht leugnen.“ „Sie täuſchen ſich, Toni.“ „Aber ich fühle es doch.“ „Es iſt anders.“ „Wie meinen Sie das, Haal?“ „Ich kann's Ihnen nicht ſagen.“ „Oh, ich verſtehe. Es iſt die tiefe Beſorgnis, daß ſie nicht glücklich wird mit ihm. Das iſt aber auch eine Art von Eiferſucht, glaube ich.“ „Woher wiſſen Sie, daß ſich zwiſchen Dewanger und Frau Marjeta etwas entwickelt? Solche Dinge täuſchen manchmal, Toni.“ „Vielleicht bin ich empfindlicher als andere Menſchen. Ich fühle, daß es kommen muß zwiſchen den beiden— ſie können ſich nicht wehren. Und Sie? Sie fühlen das gleiche. Und da Sie keine gute Entwicklung, ſondern einen tragi⸗ ſchen Ausgang erwarten, deshalb iſt die Angſt in Ihnen, von der Sie ſich nicht frei machen können. Sie möchten ſich frei machen, aber Sie können es einfach nicht. Wie ge⸗ hetzt fühlen Sie ſich in dieſer Angſt.“ „Toni— Sie ſind eine ſehr ſonderbare junge Dame.“ Vielleicht. Ich bin nun einmal ſo. Und ich hoffe, daß ich deshalb nicht in Ungnade bei Ihnen falle— der Mond iſt daran ſchuld. Es iſt möglich, daß ich zuviel geſogt habe.“ „Sprechen Sie ruhig weiter, Toni. Es wird mir leich⸗ ter, wenn Sie ſprechen.“ 5 „Wirklich? Das freut mich.“ „Ich möchte Ihre weiteren Gedanken ze kennen⸗ lernen.“ „Meine weiteren Gedankengänge? Nein— fahren Sie lieber, es iſt beſſer.“ f ai„Es iſt nicht recht von Ihnen, Toni, daß Sie jetzt ſchweigen.⸗ Idch will nicht mehr ſagen.“ „Warum nicht?“ „Weil ich mich vielleicht täuſche. Ich möchte Sie nichl ränken.“ „Bitte— ſpannen Sie mich nicht auf die Folter.“ „Nun gut, Haal— ich bin der Meinung, daß Sir mir etwas verſchweigen.“ ö „Wie kommen Sie darauf?⸗ „Ich fühle es.“ „Merkwürdig. Ich habe nie geglaubt, daß es ſolche inge gibt. Sie ſind ſehr geſchickt, Toni, überaus geſchickt, er das iſt keine Erklärung.“ „Es ſtimmt alſo?“ Endlich wandte ſie ſich ihm zu. Ihre Augen brannten in den ſeinen. Er hielt ihren Blick aus. Wa“, ſagte er dann,„es ſtimmt. Ich verheimliche Bynen etwas. Trotzdem ö Tretzdem t- fragte fte. gerannt. f Kann ich es Iynen nicht ſagen.- Er ſetzte ſich auf. Noch einen letzten Blick warf er auf den Strom, der dunkel dahinfloß und auf den der Mond — 0 blutrote Bahn warf, dann drückte er auf den r. Er fuhr ein raſches Tempo, der Wagen ſchoß dahin. Aber ſchon nach einer kurzen Weile hielt er in einer dunk⸗ len, einſamen Vorſtadtſtraße. Einige kleine Häuſer ſtanden in Gärten und in den Bäumen rauſchte der Nachtwind. Durch die Zweige ſickerte das Licht einer Straßenlaterne. Stille, keine Menſchen. Haal ſah auf Toni herunter, die in ihrer Ecke ſaß, klein und ſchmächtig. Sie erwiderte ſeinen Blick. Er ſah ihr helles Haar, das unter dem Hut hervorquoll und das dem feinen, zarten Geſicht einen kapriziöſen Reiz verlieh. Als er endlich ſprach, ſehr leiſe zu ihr ſprach, war ſeine Stimme dunkel und aufgewühlt: „Sie ſollen es wiſſen. Vielleicht können Sie mir helfen — ich habe keinen Menſchen..“ Ihre Antwort war voller Demut:„Ich helfe Ihnen gern— falls ich es kann.“* „Alſo hören Sie mich an!“ Und er beichtete ihr, er ſagte ihr alles. Die Ereigniſſe der Nacht und des heutigen Tages breitete er vor ihr aus. Mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit hörte ſie ihm zu und als er ſchwieg, ſchloß ſie ſekundenlang die Augen. Aber dann richtete ſie ſich auf in ihrem Sitz. Er ſah, daß ſich ſeine Er⸗ regung auch auf ſie übertragen hatte. Sie fragte:„Sind Sie feſt davon überzeugt, daß De⸗ wanger auf Törrek ſchoß?“ „Ja.“ „Ich nicht. ⸗ „Wer ſollte denn geſchoſſen haben?“ „Frau Marjeta. Es iſt möglich, daß ſie Dewanger die Waffe entriß, als ſie ins Zimmer zurückging. Dewanger hatte vielleicht die Waffe in der Hand, war noch unſchlüſſeg Als ſie es ſah, entſchloß ſie ſich, lieber ſelber auf Törrek zu ſchießen. Ja, ſo kann es geweſen ſein. Im übrigen iſt es augenblicklich gleichgültig, wer von den beiden den Schuß abgab. Wichtig iſt, daß ſich die Tat wiederholen kann und daß Sie, Haal, in einem ſolchen Fall in einer gewiſſen Ge⸗ fahr ſchweben. Dieſer ehemalige Rechtsanwalt wird natür⸗ lich nicht zaudern, Ste als Täter zu verdächtigen und die Exiſtenz des Briefes kann unangenehm für Sie werden. Stellen Sie ſich einmal vor, Törrek würde in der Gloriette⸗ gaſſe erſchoſſen— mitten in der Nacht— ich glaube faſt, Sie kämen in Haft und hätten allerlei Schwierigkeiten. Das wird Ihnen wohl klar ſein.“ „Sie treiben die Sache auf die Spitze“, antwortete Haal,„Ihre Phantaſie iſt zu ſtark.“ „Lieber Haal, Sie wiſſen nicht, daß es noch andere Leute gibt, die es ſich feſt vorgenommen haben, Törrek zu erledigen, ſobald er ſich wieder in Wien ſehen läßt.“ „Gewiß, er hat Feinde. Eine Legion von Feinden. Er hat zahlloſe Leute um ihr Geld betrogen.“ „Ich kenne aber einen ganz beſtimmten Menſchen, der ſich geſchworen hat, ihn zu töten. Erſt heute ſprach ich 90 dieſem Menſchen.“ „Toni!“ „Ja, Haal— es iſt ſo, wie ich es ſage. Die Jannien will Törrek töten. Sie haßt ihn ſo, wie man einen Men⸗ ſchen nur haſſen kann. Sie weiß allerdings noch nicht, daß er hier iſt.“ Sie ſprach jetzt wie gehetzt, wie im Fieber. Und ſie ſetzte ihm auseinander, daß unbedingt etwas geſchehen müſſe.„Man muß Törrek warnen. Nicht um ſeinetwillen, ſondern um der Jannien willen. Begreifen Sie das? Die Jannien darf ihr Leben nicht völlig zerſtören. Außerdem iſt es eine Gefahr für Sie, Haal.“ „Er wird ſich aus meiner Warnung nichts machen“, ſagte Haal nach einer Weile. „Dann werde ich mit ihm ſprechen. Haben wir nicht die Verantwortung für das, was geſchehen kann? Wir wiſſen um dieſe Dinge. kenne die Jannien. Es wäre der glücklichſte Augenblick ihres Lebens, wenn ſie Gelegen⸗ heit bekäme, dieſen Schurken niederzuſchießen. Vielleicht hat ſie ſchon jetzt von ſeiner Rückkehr erfahren. Fahren Sie, Haal! Zunächſt muß ich mit ihr ſprechen. Und dann mit Törrek. Möglichſt heute noch. Sie kennen ſeine Woh⸗ nung. Man müßte ihn wecken. Haal zuckte die Achſeln. „Sie dürfen die Sache nicht auf die leichte Schulter nehmen“, ſagte Toni,„wir müſſen ſofort etwas tun!“ Sie nannte die Gaſſe in der Joſefſtadt, in der das Kaffeehaus lag, wo ſie die Jannien zu treffen hoffte. In raſchem Tempo fuhren ſie hin, hörten aber dort, daß man die Sängerin heute erſt viel ſpäter erwarte. Man wiſſe es von Franz Mora, dem Freund der Jannien. Die Jan⸗ nien trete heute probeweiſe in einem Nachtlokal der inneren Stadt auf. „Wie heißt das Lokal?“ fragte Toni. „Katz und Maus'.“ Haal ſah auf ſeine Uhr. Es war kurz nach eins. 12. Dewanger brachte Marjeta in die Stadt. Als er über den Ring fuhr, ſah er eine hellbeleuchtete Uhr: es war kurz nach halb eins, fünf Minuten darüber. Die Stadt war um dieſe Zeit wie ausgeſtorben. Dann bog Dewanger in die ſchmale Gaſſe ein, in der das Nachtlokal lag, von dem Törrek geſprochen hatte. Da war auch ſchon das Portal. Darüber leuchteten kleine rote Glühbirnen:„KATZ UND MAS“. Dewanger hielt auf der anderen Seite und Marjeta ſtieg aus. Ihr flehender Blick war Forderung und Bitte. Er ſollte heimfahren, ins Hotel— ſo wünſchte ſie es. „Verlaß dich drauf“, ſagte er,„vom Hotel aus rufe ich dich an. Punkt zwei Uhr. Mariet.. Sekundenlang ſah ſie m in die Augen. Dann fläſterte ſie:„Ich hab dich ſehr lieb.“ Sie ging über die Straße. Er beobachtete noch, wie ſie mit dem Portier des Nachtlokals ſprach und wie dieſer ihr die Tür öffnete, die ins Wohnhaus führte. Erſt als im Stiegenhaus das Licht wieder erloſchen war, fuhr er aus der Gaſſe heraus. Aber er hielt bald, ſchon nach wenigen Minuten, irgendwo auf dem Ring, in der Nähe ſeines Ho⸗ tels. Er ließ den Wagen ſtehen und wanderte zurück. So kam er wieder in die ſchmale Gaſſe, langſam ging er ſie hinunter. Gegenüber von„Katz und Maus“ blieb er ſtehen und trat dann in die Dunkelheit eines Torbogens. Die Faſſade des Lokals war grell angeſtrahlt. Hin und wieder kamen Leute heraus und der Portier legte die Ha an die Mütze. Der lange hagere Menſch trug eine ptunk dolle Uniform, die ihm viel zu weit war. Hinten in der Baſſe ſtanden ein paar Taxi und Wagen. Die Chauffeure plauderten in einer Gruppe, manchmal klang Gelächter her⸗ über. Sonſt war es leer und ſtill in der Gaſſe. Dewanger blickte zum erſten Stockwerk hinauf, es lag genau über den Räumen des Lokals. Eine lange Fenſter⸗ ront. Dunkle Vorhänge, hinter denen Licht war, nur chwach durchſchimmernd. ö Dort alſo war die Spielhölle und dort ſprach Marfſeta mit ihrem Mann, der ihr Todfeind war. Ein wilder Zorn ſtieg in Dewanger hoch. Um ſich zu beruhigen, zündete er ſich eine Zigarette an, aber er ſah immer noch nach oben. So ſtand er einige Minuten. Schließlich begann er, ruhelos in der Gaſſe auf und ab zu wandern. Er ging auch auf die andere Seite hinüber. Die Chauffeure muſterten ihn, er ging weiter und kam wieder zurück. 5 Dann ſtand er neben dem Portal des Nachtlokals und blickte, um ſeine nagenden Gedanken abzulenken, in den b leuchteten Glaskaſten, der dort hing. Er ſah die Photos der auftretenden Künſtler: den Anſager im Frack, einige nur wenig bekleidete junge Damen und einen Grotesk⸗Clown mit einer rieſigen, aufgeklebten Naſe. Eine Weile blickte er wie automatiſch auf die Photos; aber in Wirklichkeit ſah er nichts. Die heiße, zornige Erregung wollte nicht weichen. So kam es, daß er eigentlich auch den Portier nicht ſah. der, ganz in ſeiner Nähe, im Portal ſtand und ihn mit gro⸗ ßen Augen betrachtete. Er ging an 55 vorüber und ſah ihn immer noch nicht— es war ein weſenloſer Menſch ohne Geſicht, eine Uniform, eine Tellermütze auf dem Kopf. Er ging weiter, drehte um und kam wieder zurück. Aber der Portier war nicht mehr an ſeinem Platze. De⸗ wanger fiel es nicht weiter auf. Und abermals ſtand er vor dem Glaskaſten, um mit blickloſen Augen hineinzu ſtarren. 1 Doch das Schickſal ging ſchon ſeinen ſeltſamen Weg. Der Portier von„Katz und Maus“, ein gewiſſer Wink⸗ ler— ehemaliger Diener im Direktionsbüro der Oper, der allerlei Unregelmäßigkeiten wegen ſeinen Poſten verloren und den neuen erſt kürzlich angetreten hatte, ein Mann alſo, der die Jannien und auch Dewanger von früher her kannte— glaubte ſich ein gutes Trinkgeld verdienen zu können, wenn er der Sängerin, die ja heute hier auftrat, meldete, daß Dewanger vor der Tür ſtehe. Allzu deutlich hatte er ihn erkannt. Vielleicht wußte ſie noch nichts davon, daß er in Wien war So betrat Winkler in aller Eile das Lokal. Gerade wurde wieder getanzt, denn die Darbietungen wurden ſtän⸗ dig durch Publikumstanz unterbrochen. Deshalb blieb er an einer überhöhten Brüſtung ſtehen, um ſeine Blicke um⸗ herſchweifen zu laſſen, ſah aber nichts von der Jannien. Daraufhin entſchloß er ſich, die Bühnenräume zu betreten, um die Sängerin dort zu ſuchen. Er ſtieß eine Tür auf, die im Hintergrund des Saales jag und lief mit ſeinen langen Beinen über einen Gang. Als er dann um eine Ecke 559 ſtieß er plötzlich auf die Jannien. Die Sängerin war noch im Koſtüm, im ſchwar Spitzenkleid der Jahrhundertwende. Sie hatte gerade 5 ſchwierigen Kampf hinter ſich, des Vertrages wegen, den Sulky ihr vorgelegt, und ſie war voller Zorn, daß ſie ihre Forderungen dem Ruſſen gegenüber nicht durchgeſet hatte. Jetzt wollte ſie ſich umkleiden und abſchminken. In dieſem Augenblick verſtellte ihr Winkler, ſtolz wie ein To⸗ rero und ein wenig atemlos, den Weg. 10 „Gnä! Frau“, ſagte er,„i hab' a guate Nachri ü Sie. Wiſſen S', wer draußen ſteht vor— Tür? Her De⸗ wanger. J hab da denkt, i muaß Ihna des glei ſagn, weil Sie's wahrſcheinlich noch net wiſſen, daß er in Wien is.“ 5 Weiter kam er nicht mit ſeinem Redeſtrom. Er ſa die Jannien wanken, ſie wich zurück, gegen die Wand, bleich wie der Tod. „Jeſſes, gnä Frau“, ſtammelte Winkler, was is Ihn. denn? J wollt Ihna doch nur a Freud machen.“ 5 0 1 Die Jannien lehnte gegen die Wand, ſie ſtarrte a —— und es zuckte über ihr Geſicht. Endlich raffte ſi uf. „Wo?“ fragte ſie mit heiſerer Stimme.„Wo iſt er? „Auf der Gaſſen. J hab' ma denkt, er will net gern reinkumma, wegen die Leut. Aber daß die Gnädige hie 7 1 N er 570 es is ja ang'ſchrieben i Gaſſen und er hat ſich des Programm genau ang' N ſteht ja immer noch davor.“ 15 0 eee Da raffte die Jannien die Schleppe. Sie lan⸗ gen Winkler beiſeite und jagte. e 7 W ſie die Tür, die ins Lokal hinausführte. ö inkler, der einſah, daß er um ſein Trinkge 8 men war, blieb enttäuſcht— b e e ** Die Muſik hatte eben einen langſamen 5 brochen. Aber die Tanzenden ſtand 2 kett und applaudlerten-. 1 155 8 im 1 i i ie e vor ihren brennenden Augen zurück. i Sekunden war de am Ausgang. 10 1 Mam 55 Fortſetzung folgt) — Ent EC. Chem 86. Alger Holſte Poliz Vac 1 80 Auſtt Rapid Rapid Aufl Berli. Germ herth Hberm 5 Auch Amat Vi. 86.9 Amieit VT Germ. C. Amici Alemas Ami laden⸗ Meer e. ent. 8 fate ug t wie dig n Uleſer Ast als br er dat, u e der Zorn undete er h oben. dann er, ang auc en als 8 den be; polo der nige nur Clbun 15 er eit fa . nicht ah mit gro⸗ und ſch ach ohne j r zurüt he. de⸗ ſtand er nenn Aeg. r Dink per, der verloren Mann her her enen zu auftrat, delich j davon, Gerade en ſtin blieb er ide um⸗ zannien. treten, auf, die langen te bog, waren e einen en, den ſie hee Hheſezt . 9 in T0⸗ ich fü er D. , eil 6.“ ir ah „eich Au Askania Aſchersleben— AC. Graz fn. mannheim schlug schalle 04! Das war der Jußball-Schlager der Oſterfeierlage Gruppenſpiele werden inkereſſank! schale geſchlagen- Hannover 9ö6 ſiegk auch in hauau Waren im bisherigen Verlauf der Gruppen⸗Endſpiele um die deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft im großen und ganzen ganz tolle Ueberraſchungen ausgeblieben, ſo wurde uns am Oſtermontag Füghball In Zahlen Meiſterſchafls⸗Endſpiele * Schalke 04— VfR. Mannheim 1:2(0:0) tettiner SC.— Hamburger SV. 123(1:2) FC. Hanau 93— Hannover 96 1:3(1:1) Alem. Aachen— 1. FC. Nürnberg 123(0:2) güddeulſche Freundſchaflsſpiele Opel Rüſſelsheim— FC. Bayreuth Stadtelf K'lautern— Corinthians London Karlsruher FV.— Corinthians London 7 8 FC.— SC. 03 Kaſſel VfB. Ingolſtadt— Poſt SV. Wien Kewa Wachenbuchen— SpVg. Sandhofen IV. Speyer— Sportfreunde Eßlingen SV. 98 Schwetzingen— Spandauer SV. Union Heidelberg— Spandauer SV. JC. 05 Schweinfurt— Favoritner AC. Union Augsburg— Union Böckingen FV. Ravensburg— Ulmer FV. 94 Jüddeulſche Vereine auf Reiſen Phönix Lübeck— Wormatia Worms Komet Hamburg— Wormatia Worms SV. Grüna— Offenbacher Kickers SC. Erfurt— Offenbacher Kickers VfB. Apolda— Offenbacher Kickers SC. Zwickau— S Waldhof VfL Halle 96— SV. Waldhof Weſtmark Trier— Boruſſia Neunkirchen SV. Beuel— Vfse. Neckarau Werder Bremen— Bayern München Boruſſia Dortmund— TSV. 60 München Schwarzweiß Eſſen— TSV. 1860 München SpVg. Röhlinghauſen— Stuttgarter Kick. Rotweiß Oberhauſen— Stuttgarter Kick. VfL. Marathon Krefeld— Stuttgarter SC. VfL Marath. Dortmund— Stuttgart. SC. SC. Planitz— Phönix Karlsruhe Chemnitzer BC.— Phönix Karlsruhe FC. Altona 93— Jahn Regensburg Algermiſſen 1911— Jahn Regensburg Holſtein Kiel— BC. Augsburg Polizei Lübeck— BC. Augsburg Wacker Gera— SpVg Hof . FC. Lauſcha— SpVg. Sandhofen Wiener Oſterturnier Auſtria Wien— Sportfreunde Stuttgart 90 Rapid Wien— SpVg. Fürth 00 Rapid Wien— Sportfreunde Stuttgart 610 Auſtria Wien— SpVg. Fürth 22¹ Berliner Oſterturnier Berliner SV. 92— Eintracht Frankfurt 4 Germ. 88 Berlin— Hertha BSC. Berlin 0 Hertha/ BSC Berlin— Eintracht Frankfurt 4: Germania 88 Berlin— Berliner SV. 92 0 Süddeutſche Vereine im Ausland — 2 S e e d ονο π π ι ο 1E Ruch Bismarckhütte— VfB. Stuttgart 1:0 Amatorſti Königshütte— VfB. Stuttgart 0:0 Jeuneſſe Eſch— FSV. Frankfurt 224 ASS. Saargemünd— FSV. Frankfurt 3:6 Ergebniſſe der Bezirksklaſſe Gruppe Südheſſen Olympia Lorſch— Olympia Lampertheim 31 SV. 05 Reutlingen— Norm. Pfiffligheim 5:2 IV. 06 Lahr— Normannia Pfiffligheim 2175 Pfalz⸗Oſt IV Mutterſtadt— Germ. 04 Ludwigshafen 2:0 BfR. Frankenthal— 05 Mainz 11:0(Pokal) SG. Neuſtadt— Oggersheim 5:1(Pokal) Unterbaden⸗Weſt Amicitia Viernheim— SC. Käfertal 1·0 VfTuR. Feudenheim— Fort. Heddesheim 3:0 Germ Friedrichsfeld— SV. 98 Seckenheim 1:0 JC. 08 Mannheim— Olympia Neulußheim 1:2 Amicitia Viernheim— Fort. Heddesheim 6:2 Alemannia Ilvesheim— FV. 09 Weinheim 211 Amicitia Viernheim iſt Meiſter von Unter⸗ baden⸗Weſt. Pfalz⸗Weſt MTS. Kaiſerslautern— VfR. Klautern 1:0 SC. 05 Pirmaſens— Homburg⸗Nord 02 J. Hand ball-Ergebniſſe Adlerpreis⸗Endſpiel in Danzig: Mitte— Schleſien 7:5(3:4) 5 Gau Südweſt Germ. Pfungſtadt— TSV. Herrnsheim 916(4:3) VfR. Schwanheim— DB Berlin 5:11 Polizei Saarbrücken— SS. Arolſen 6:10 Gau Baden TV. Hockenheim— TV. Rot 7:6 TV. Seckenheim— SV. Waldhof 1:6 Tgd. Ketſch— DR. Haßloch(GS.) 13:4 Jußball im Reich Bedeutſame Freundſchaftsſpiele Cricket Vikt. Magdeburg— Favoritner AC. Rheydter SV.— Florisdorfer AC. 8 Polizei Chemnitz— FC. Wien VfB. Leipzig— FC. Wien c a Eintr. Braunſchweig— Simmering Wien Rotweiß Oberhauſen— Simmering Wien Arminia Hannover— SC. Wien VL. Osnabrück— SC. Wien SpVg. Erfurt— Brigittenauer AC. SV. 99 Merſeburg— Brigittenauer AC. Guts Muts Dresden— A. C. Graz Breslau 02— FC. St. Pauli Hamburg VR. Gleiwitz— Spfr. Halle BC. Hartha— Duisburg 99 Dresdner SC.— Fortuna Düſſeldorf 1. SV. Jena— Köln⸗Sülz 07 Boruſſia Eiſenach— Preußen Bochum S S are 8822 SSE mit der Niederlage des deutſchen Meiſters Schalke 04 eine Rieſenſenſation beſchert. Die „Knappen“ waren als heiße Favoriten in den Kampf gegen Badens Meiſter VfR. Mannheim gegangen, zumal ſie ja noch zuhauſe ſpielen durften, aber vor 40 000 Beſuchern gelang es den Süddeutſchen, den Meiſter mit 2:1(0:0) zu ſchlagen. Mannheimer war vollauf verdient.— Auch in den drei anderen Spielen des Der Sieg der großartig kämpfenden Oſtermontags blieben die Platzvereine im geſchlagenen Feld. Der Stettiner SC., der der Frankfurter Ein⸗ tracht einen ſo großen Kampf geliefert hatte, unterlag gegen den Hamburger SV. mit 1:3 (1:2), der Heſſenmeiſter Hanau 93 mußte in Kaſſel die Ueberlegenheit von Hannover 96 auch im Rückspiel anerkennen, und zwar mit 1:3(1:1), und das dritte 1:3 gab es in Aachen, wo Mittelrheins Meiſter Alemannia gegen den 1. FC. Nürnberg verlor. Bei der Pauſe führte der„Club“ ſchon 2:0 und ließ ſich den Sieg nicht entgehen. Nach den Oſterſpielen ergibt ſich nun folgender Tabellenſtand in den Gaugruppen: Gaugruppe 1 Hamburger SV. 3 11 6˙0 Eintr. Frankfurt 2 11:6 4:0 Stettiner SC. 4 711 26 Vorck Inſterburg 3 1:12 0:6 Gaugruppe 2 Berliner SV. 92 3 42 42 VfR. Mannheim 3 9:5 4:2 FC. Schalke 04 3 8:3 3:3 SV. 05 Deſſau 3 112 1•5 Gaugruppe 3 Fort. Düſſeldorf 3 21 51 VfB. Stuttgart 4 13:5 523 BC. Hartha 8 44 33 V /R. Gleiwitz 4 e e Gaugruppe 4 Hannover 96 3 6:2 6:0 1. FC. Nürnberg 3 8:5 4:2 Alem. Aachen 3 7:9 2:4 Hanau 93 3 3:8 0:6 Badenmeiſter Ifn. Mannheims meiſterſtück JC. Schalke 04- fk. Mannheim 1:2(0:0) 40 000 Zuſchauer erlebten in der Gelſenkir⸗ chener Glückauf⸗Kampfbahn eine Ueberraſchung. die für Weſtdeutſchland ſehr unangenehm war. Der deutſche Meiſter Schalke 04 wurde von der kampffreudigen Mannſchaft des badiſchen Mei⸗ ſters, VfR. Mannheim, knapp, aber verdient 2:1(0:0) geſchlagen. In der Hintermannſchaft der Gäſte waren Conrad und Rößling kaum zu überwinden, aber auch Mittelläufer Kamenzien arbeitete einwandfrei. Neben ihm iſt noch der linke Läufer Feth zu erwähnen. Im Sturm war der Halblinke Adam die treibende Kraft: zut ſpielten noch der talentierte Mittelſtürmer Lutz und Linksaußen Striebinger. Bei Schalke war Klodt an den beiden Toren ſchuldlos. In der Abwehr überragte Bornemann ſeinen Ne⸗ benſpieler Zabran. In der Läuferreihe taten ſich Gelleſch und Sontow hervor, während im Sturm Kalwitzki der beſte Mann war. Szepan machte einen überſpielten Eindruck. In der erſten Spielhälfte legten beide Mann⸗ ſchaften ein großartiges Tempo vor. Die tech⸗ niſch beſſeren„Knappen“ konnten ſich gegen den größeren Kampfgeiſt der Mannheimer nicht durchſetzen. Beſonders die ſtabile Hintermann⸗ ſchaft der Gäſte machte den Weſtdeutſchen viel zu ſchaffen. Da aber auch die Abwehr der Schalker zunächſt dicht hielt, verliefen die erſten 45 Minuten torlos. Sofort nach dem Wechſel legten die Badener richtig los. und Klodt mußte einice Male in letzter Minute eingreifen. In der 26. Minute gingen dann die Mannheimer überraſchend in Führung. Mittelſtürmer Lutz nahm eine Flanke von rechts auf und ſchoß aus 20 Meter Entjernung. unhaltbar für Klodt. ein. Die„Knappen“ drehten nun mächtig auf. konnten ſich aber gegen die aufmerkſame Hin⸗ termannſchaft der Gäſte einfach nicht durch⸗ ſetzen. Ja. die Mannheimer konnten in der 36. Minute die Führung auf 2:0 erhöhen. Einen Fehler Bornemanns nutzte Rohr geſchickt aus. indem er den Ball an Langenbein weitergab. Dieſer flankte hoch zur Mitte, wo Striebinger auf der Lauer ſtand und einköpfte. Endlich. drei Minuten vor Schluß, kamen die Weſtdeut⸗ ſchen durch einen Freiſtoß, den Tibulſki wunder⸗ bar in die Maſchen ſetzte, zum Ehrentreffer. Wenige Sekunden ſpäter wäre den Schalkern faſt der Ausgleich noch gelungen, aber Kalwitzki knallte aus guter Stellung den Ball neben das Mannheimer Gehäuſe. Damit war die Nieder⸗ lage des deutſchen Meiſters, der in dieſem Jahre noch kein Spiel verloren hatte, beſiegelt. 95 B. beſſer als Eintracht? Stettiner SC.— Hamburger SV. 1:3(1:2) Der Vergleich zwiſchen den beiden Tabellen⸗ führern der Gruppe J drängt ſich unwillkürlich auf, wenn man die letzten Ergebniſſe der bei⸗ den Mannſchaften vergleicht. Eintracht Frank⸗ furt ſiegte in Stettin nur knapp 6:5, der Ham⸗ burger SV. gewann diesmal ſicher mit 3:1 (2:1). Dabei bot der Pommern⸗-⸗Meiſter in ſei⸗ nem Oſterſpiel eine beſſere Leiſtung als in dem Kampf gegen die Süddeutſchen. Ausſchlag⸗ gebend für den neuen Erfolg der HSV war die beſſere Leiſtung der Stürmer, die ſchnell und ſicher den Ball ſtoppten und in Carſten⸗ Noack einen ausgezeichneten linken Flügel hat⸗ ten. Der Stettiner SC. mußte ſeinen guten Verteidiger Thiemann durch Wenzel erſetzen, dem es nicht gelang, ſeinen Flügel zu halten. Hamburgs Sieg wäre ſicher noch höher ausge⸗ fallen, wenn Sikorſti nicht wegen unfairen Spiels etwa eine Viertelſtunde vor Schluß vom Platz geſtellt worden wäre. Nach zehn Minuten gingen die Stettiner überraſchend durch einen von Liedtke verwan⸗ delten Strafelfmeter in Führung. Erſt 15 Mi⸗ nuten ſpäter konnten die Gäſte ausgleichen, als der Halbrechte Dörfel eine 25⸗Mtr.⸗Bombe auf den Stettiner Kaſten losließ. Sieben Minuten vor der Pauſe erhöhte Noack auf 2:1 für den HSV. Nach dem Wechſel wurde der Kampf noch härter. Da im Hamburger Sturm Dörfel und Hoffmann fetzt ganz ausfielen, gelang es dem Nordmark⸗Meiſter erſt in der 77. Minute, ſeinen Sieg durch einen dritten Treffer end⸗ gültig zu ſichern. Max Schmeling wieder in glänzender Jorm! Ju der 5. Runde ging sleve dudas k. o.- Zen Ford unlerlegen und wegen Tieſſchlag disqualifiziert Schöntalh verliert nach Punklen Den erſten Hauptkampf beſtritt der Krefelder Schwergewichtler Jakob Schönrath gegen den 5 Kilo leichteren italieniſchen Halbſchwer⸗ gewichtsmeiſter Preciſo Merlo. Zunächſt zeigte ſich Schönrath in beſter Form und trieb den Italiener mit Serien von harten, linken Kopfhaken durch den Ring. Später beging der Krefelder jedoch den Fehler, ſich in Nahkampf einzulaſſen, wo Merlo beidhändig Körperſerien landete. Nach acht Runden erhielt der Italie⸗ ner einen knappen, in ſchweren Schlagwechſeln erkämpften Punktſieg zugeſprochen. Ben Foord wurde disqualifizierk Walter Neuſel haushoch überlegen Gegen 20.45 Uhr betraten die Gegner des zweiten Hauptkampfes den Ring. Walter Ne u⸗ ſel(Bochum) und Ben Foord(Südafrika). Mit 94.5 Kilo brachte Foord das größere Ge⸗ wicht in den Ring. während der blonde Weſtfale 92.7 Kilo wog. Neuſel landete in dieſem, unter Leitung des Berliner Ringrichters Koch ſtehen⸗ den zweiten Kampf gegen den Südafrikaner durch die Disqualifikation Ben Foords einen Sieg, der alle Beteiligten nicht befriedigen konnte, der aber dem Kampfverlauf nach keinen Zweifel laſſen konnte an der Ueberlegenheit des Deutſchen. Der von beiden Seiten mit äußerſter Verbiſ⸗ ſenheit durchgeführte Kampf brachte techniſch nicht viel Schönes, zumal die Regeln ſchon von Beginn an durch den Gegner Neuſels außer Acht gelaſſen wurden. Die große Härte des Weſt⸗ falen und ſein unerſchütterlicher Siegeswille machten Ben Foord bereits lange vor Ablauf der auf zwölf Runden angeſetzten Begegnung zum geſchlagenen Mann. Nach der offen verlaufenen erſten Runde ſtach Foord in der zweiten ſeine Linke pfablartig gegen Neuſels Kopf. Dafür erſchütterte der Deutſche ſeinen Gegner mehrmals mit wuchtigen Aufwärtshaken. Die dritte Runde konnte der Südafrikaner durch ſeine als Haken und Ge⸗ rade kommende Linke knapp für ſich buchen, ob⸗ wohl er hier die erſte Verwarnung erhielt, als er wiederholt das Trenn⸗Kommando nicht be⸗ achtete. In der nächſten Runde ging der Deutſche immer mehr aus ſich heraus, ſchlug beidhändig Serien gegen Foords Körper und zwang ſeinen Gegner zum Rückzuge. Der Süd⸗ afrikaner, der langſam die Kontrolle über ſeine Scl Ze verlor, landete in dieſer Runde einen Tiefſchlag und erhielt die zweite Verwarnung. Foord, der jetzt völlig den Kopf verlor, wollte aus dem Ring klettern, wurde aber vom Ring⸗ richter zurückgeholt. Dann erhielt Neuſel die ihm zuſtehende Kampſpauſe von einer Minute. Verhältnismäßig gut erholt, nahm der Deutſche den Kampf wieder auf und trieb Foord erneut vor ſich her. In der 6. Runde gerieten beide wieder hart aneinander. Neuſel nagelte Foord in der Ringecke feſt und feuerte wilde Körper⸗ haken ab. die dem Südafrikaner die letzte Wi⸗ derſtandskraft nahmen. In der 7. Runde war Foord plötzlich wieder da. Er ſetzte ſeine Linke ein, die allerdings nur ſchwach kam und nicht genau traf. Wie das Ende kam In der Pauſe zur achten Runde ſtürzten ſich die Fotografen bereits in die Ecke Neuſels, ſo ſicher ſchien das Ende allen zu ſein. Mit dem Gongſchlag griff der Bochumer ſofort wieder an und ſchickte eine ſchwere Rechte zum Kopf Foords, der ſchwer durchgeſchüttelt wurde und ſichtlich an Widerſtandskraft verlor. Schutzlos den Schlägen Neuſels ausgeſetzt, legte der Süd⸗ afrikaner noch einmal ſeine ganze Kraft hinter eine Linke, die klar tief traf und den Deutſchen mit ſchmerzverzerrtem Geſicht in die Knie ſinken ließ. Der Ringrichter ſprach die dritte Verwar⸗ d aus und disqualifizierte damit Ben Foord. Max Schmelings k. o.-Sieg in der 5. Runde Der letzte Vorbereitungskampf unſeres Mei⸗ ſters aller Klaſſen, Max Schmeling, gegen den jungen, ſtarken und ehrgeizigen Amerikaner Steve Dudas endete mit dem erwarteten, ein⸗ wandfreien Siege unſeres Landsmannes. In der 5. Runde eines unerhört ſpannenden Kamp⸗ fes wurde der tapfere Amerikaner nach zahlrei⸗ chen Niederſchlägen aus dem Ring genommen, da ſein Betreuer, Mac Carney, das Handtuch geworfen hatte. Mit Rieſenjubel begrüßt, betraten die beiden Gegner den Ring. Max Schmeling(88.3 Kilo), ſchlank, braun und ſiegesſicher lächelnd, be⸗ dankte ſich für den Beifall. Dagegen machte Steve Dudas(88,5 Kilo) keineswegs den zu⸗ verſichtlichen Eindruck, den man erwartet hatte. Der Deutſche boxte diesmal viel zielbewußter als gegen Ben Foord. Er wollte ſeinen ame⸗ rikaniſchen„Freunden“ beweiſen, daß er wirklich der erſte Anwärter auf den Weltmeiſterſchafts⸗ kampf mit Joe Louis iſt und daß er gleich hart und ſchlagſtark in den Ring gehen kann wie vor zwei Jahren, als er den Neger entſcheidend beſiegte. Großartig war wieder ſein Diſtan⸗ zierungsvermögen und geradezu vorbildlich ſein unerhört ſicheres Auge. Mit einem Wort, Schmeling war wieder in Hochform, in einer Form, die er brauchen wird beim zweiten Kampf gegen Joe Louis, der, wie auch von Joe Jacobs beſtätigt wurde, beſtimmt am 22. Juni in Chikago ſtattfinden wird. Wie die Runden verliefen Gleich zu Beginn der erſten Runde griff Steve Dudas tapfer an. Er arbeitete ſich auf Halb⸗ diſtanz an Schmeling heran und landete ſeine Linke am Körper. Der Deutſche war ſchnell auf den Beinen, beherrſchte die Lage und kam dreimal mit ſeiner Rechten durch, die den Ame⸗ rilaner zurücktaumeln ließ. Die Runde war offen. Dudas eröffnete die zweite Runde mit linken Haken auf Kopf und Körper. Ein kurzer Schlagwechſel Fuß bei Fuß gab Schmeling Ge⸗ legenheit, ſeine kurze Rechte gut einzuſetzen. Ein ſcharfer Aufwärtshaken durchſchüttelte Du⸗ das und wurde von dem Amerikaner mit einem verlegenen Lächeln beantwortet. Runde für Schmeling. Auch zu Beginn der dritten Runde lag Dudas wieder im Angriff. Allein ſein Anſturm wirkte nicht ſo überzeugend, wie nach dem erſten Gongſchlag. Mehrmals verſuchte er, die Linke Schmelings durch Tauchen zu vermeiden, und ſprungartig ging er mit ſeiner eigenen Linken gegen Max vor. Mit der ganzen Unbeküm⸗ mertheit ſeiner Jugend verſuchte der Amerika⸗ ner, dem Kampfverlauf eine Wendung zu geben. Aber Schmeling ließ ſich nicht mehr von ſeinem Vormarſch zurückdrängen. Auf eine gerade Rechte in die Magengrube hin mußte der Ame⸗ rikaner zu Boden. Ringrichter Otto Grieſe (Berlin) zählte bis„ſechs“, als Steve ſich wie⸗ der erhob. Runde hoch an Schmeling. In der vierten Runde ſchlug Dudas wild auf den Deutſchen ein. So war es Schmeling gerade recht, der mit ſchweren Kontern immer wirkungsvoller landete. Eine kurze Linke des Deutſchen zwang den Gegner abermals zu Bo⸗ den, diesmal nur für zwei Sekunden. Mit Kör⸗ perhaken wurde der Amerikaner jetzt mehr und mehr eingedeckt und ſuchte wieder die ſchützenden Bretter bis„vier“ auf. Runde hoch an Schmeling. Zur fünften Runde trat Dudas ſtark ge⸗ zeichnet an. Von Schmeling zurückgetrieben. ging er einmal ohne Schlag zu Boden, ſprang aber ſofort wieder auf. Max mußte auch jetzt noch unerhört ſcharf aufpaſſen, um von ſeinem Gegner, der ſchon groggy war und unberechen⸗ bar ſchlug, nicht getroffen zu werden. Eine kurze Rechte brachte den Amerikaner bis„ſechs“ und balo darauf ein ſchwerer Brocken bis „neun“ zu Boden. Mit Löwenmut ſtellte ſich Dudas immer wieder zum Kampf, ſackte aber auf eine ſcharfe Linke hin erneut zuſammen. Sein Betreuer Mac Carney, erfaßte den rich⸗ tigen Augenblick und warf das Handtuch zum Zeichen der Aufgabe. Unbeſchreiblicher Jubel umbrandete Schme⸗ ling nach ſeinem großartigen Siege. Aber auch ſein tapferer Gegner erntete Beifall. Den abſchließenden Schwergewichtskampf ge⸗ wann der Düſſeldorfer Paul Wallner nach Punkten gegen den italieniſchen Mefſter Santa di Leo. Der Punktvorſprung, den Wallner bis zur 5. Runde errungen hatte, reichte zum Endſieg aus, auch als der Italiener dann beſſer aufkam. 775 8 ——— Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhe. Otenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerztags 20—21 Ur— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Heute Dienstagabend wollen die Zellen⸗ und Blockleiter der Partei in der Geſchäfts⸗ ſtelle erſcheinen. Betr.: Feier des Geburtstages des Führers am 20. April. An die deutſche, nationalſozialiſtiſche Be⸗ völkerung von Viernheim! Nach den großen Tagen des Volksbekennt⸗ niſſes am 10. April ſteht das ganze deutſche Volk wieder am Tage des Geburtstags des Führers vor einem gleichen Bekenntnis zu dem Manne, der uns wieder eine herrliche Zu⸗ kunft für uns, eine jede Familie, für unſere Kinder geſchaffen hat. Wir wiſſen ſicherlich nicht, wie wir ihm, unſerem Führer Adolf Hitler dies alles danken können! Die Fahnen des neuen Deutſchland, das Symbol der Auferſtehung, der Kraft und der Stärke des Dritten Reiches wird wieder an dieſem 20. April von allen Häuſern flattern, wo deutſche, dankbare Menſchen, wo National⸗ ſozialiſten wohnen! Ich bitte die Bevölkerung, wie⸗ der wie am 10. April ihre Häuſer feſtlich zu beflaggen! Am Abend des Mittwoch, des Führers Geburtstag, feiern wir wieder dieſen Tag in der Gemeinſchaft aller Schaffenden und zwar jede Zelle des Ortsgruppenbereichs beſonders, damit alle Männer und Frauen der Partei, der Formationen, Gliederungen, Verbände und Vereine mit der übrigen Bevölkerung ſich zu⸗ ſammenfinden. Ich bitte Euch alle, bei dieſen Feierſtunden recht zahlreich Euch einzufinden und zwar feiert: 0 Zelle 1: im„Deutſchen Kaiſer“ Zelle 2: im„Kaiſerhof“ Zelle 3: in der„Vorſtadt“ Zelle 4: im„Löwen“ Zelle 5: im„Storchen“ Zelle 6: im„Prinz Friedrich“ und Zelle 7: in der„Stadt Mannheim Deutſche Männer und Frauen von Viernheim! Zeigt Eure Verbundenheit zu dem Manne an ſeinem Geburts⸗ tage, der uns allen der Erretter und große Helfer aus Not, Elend und Verzweiflung geweſen iſtl Sa Betr.: Vereidigung der im letzten Jahre neu eingeſetzten und noch nicht vereidigten Pol. Leiter, Walter, Warte, Wartinnen, Blockhelfer uſw. Die Vereidigung all dieſer vorgenannten aktiven Mitarbeiter in Partei, Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände findet an Füh⸗ rers Geburtstag, 20. April, abends 8 Uhr, in Bensheim ſtatt. Die Abfahrt erfolgt gemeinſam vom OEG⸗ Bahnhof aus. Die Teilnehmer verſammeln ſich pünktlich um 5.15 Uhr vor dem OEG⸗Bahnhof. Das Fahrgeld beträgt für die Hin⸗ und Rückfahrt 1.— M. Es iſt unbedingt erforderlich, daß jeder zu Vereidigende zu der feſtgeſetzten Zeit erſcheint — in Uniform oder mit Hakenkreuzarmbinde — da vor Abfahrt noch die einzelnen Anord⸗ gen bekannt gemacht werden. Die Führer der Gliederungen uſw. geben ihren gen. Mitar⸗ beitern 9 0 die entſprechende Anweiſung und weiſen ſie auf die Bedeutung dieſer Vereidi⸗ gung hin. l Betr.: Uniformierung der Polit. Leiter. Alle Polit. Leiter, die ſich eine Uniform zulegen wollen, wollen ſich am Donnerstag⸗ abend, 8.30, in der Parteidienſtſtelle ein⸗ finden. Braun, Ortsgruppenleiter. 225 Betr.: Auszahlung der Unterſtützungen Die Auszahlung am Dienstag, 19. April, fällt aus, da die meiſten Vg. die Unterſtützung bereits durch die Poſt überwieſen erhielten. Die nächſte Auszahlung findet wieder am Dienstag, 3. Mai, ſtatt. Mögelin, Ortsobmann. Kitler Jugend 8 Standortbefehll Mittwoch, den 20. April, abends 8 Uhr, tritt die Hitlerſugend und der BDM N zur Ueberweiſungsfeier der Pimpfe und Jung⸗ mädel in die HJ bzw. BDM vor der Goethe⸗ ſchule an. Ich erwarte, daß alle zu überweiſenden Pimpfe und Jungmädel reſtlos zur Stelle ſind. Der Standortführer. * Deutſches Zungvolk Fähnlein 50 und 53/249 Verpflichtung des Jahrganges 1928 Beide Fähnlein treten zur Verpflichtung des Jahrganges 1928 heute Dienstag, 19. 4. 38, pünktlich 16.30 Uhr in Uniform an. Antreteplatz für Fähnlein 50/249: Goethe⸗ ſchule; Antreteplatz für Fähnlein 53/249: Schil⸗ lerſchule. Die Eltern der Pimpfe des Jahrganges 1928 ſind zur Verpflichtung ihrer Jungen in der Schillerſchule herzl.. Die Fähnleinführer. * Jungmädelgrupp e 19/249 Heute Dienstag findet die Aufnahme⸗ feier des Jahrganges 1927⸗28 ſtatt. Ich mache es allen Jungmädels zur Pflicht, um 4.30 Uhr in Kluft im Heim zu erſcheinen. Die Führerinnen haben die Kontrollbücher mitzubringen. Die Führerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 19. April 1938 Tages ſpruch Wenn es eine Volksſtimme gibt, und wenn ſich in der Volksſtimme Gottes Stimme kund tut, dann ſprach in dieſen Tagen Gott zu un⸗ ſerem Volk in einer Sprache, die für die ganze Welt unmißverſtändlich hätte ſein müſſen. Dr. Goebbels in Wien. * Vereidigung in Bensheim. Es ſei hiermit nochmals beſonders auf die amtliche Bekanntgabe des Ortsgruppenleiters aufmerk⸗ ſam gemacht für alle aktiven Helfer in Partei, Gliederungen uſw., die im Laufe des letzten Jahres ein Amt übertragen erhielten und morgen Mittwoch in Bensheim vereidigt wer⸗ den. Die Teilnahme iſt Pflicht. Pünktlich erſcheinen! Schulanfang. Die Aufnahme der Schul⸗ neulinge erfolgt am Donnerstag, den 21. April, und zwar folgendermaßen: Goethe⸗ ſchule: Knaben und Mädchen 8.30 Uhr, Schil⸗ lerſchule: Knaben 9.30 Uhr, Mädchen 10.30 Uhr. Die Eltern unſerer Schulneulinge bitten wir um Beachtung der heutigen diesbezüglichen Bekanntmachung der Volksſchule Viernheim. Genau zu beachten iſt auch noch die angefügte Erklärung, wer in die Goetheſchule und wer in die Schillerſchule aufgenommen wird. Hier⸗ nach bilden die Trennungslinien die Lorſcher⸗ und die Adolf Hitlerſtraße, wobei die Kinder der Trennſtraßen noch zur Goetheſchule ge⸗ hören. Leichter Verkehrsunfall. Am Oſter⸗ montag vormittag gerieten an der Straßen⸗ kreuzung am„Rebſtock“ zwei Motorradfahrer mit ihren Leichtmotorrädern gegeneinander, wobei der eine Fahrer Prellungen am linken Oberſchenkel davontrug und ſich in ärztliche Behandlung begeben mußte. An den Fahrzeu⸗ en entſtand kleiner Sachſchaden. Die Schuld⸗ 2 5 wird durch polizeiliche Ermittlungen zu klären ſein. Viernheimer Soldat verunglückt. Am Oſterſamstag verunglückte ein Viernhei⸗ mer Soldat, der älteſte Sohn des Zimmer⸗ manns Haas, welcher ſich zur Zeit zur Ab⸗ leiſtung ſeiner Dienſtzeit in Landau befindet, in der Nähe ſeiner Kaſerne mit einem Motor⸗ rad und wurde ſchwer verletzt in das dortige Krankenhaus gebracht. Hier wurde ein Nieren⸗ riß feſtgeſtellt und durch operativen Eingriff die eine Niere entfernt. Lebensgefahr beſteht nicht. Der Verunglückte war gerade im Be⸗ griff, zu ſeinem Oſterurlaub nach Hauſe zu fahren. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet: 1 Anzeige wegen Vergehen gegen das Gaſtſtättengeſetz, 1 wegen Ruheſtörung, 1 wegen Verſtoß gegen die Straßen⸗ und Ver⸗ kehrsordnung und 1 wegen Nichtreinhaltung der Ortsſtraßen. Zum Geburtstag des Führers heute Dienstag abend 8 Ahr: Alles an die Lautſprecher! Reichsminiſter Dr. Goebbels ſpricht! Morgen Mittwoch abend 8.30 Ahr Feierſtunden in den 7 Zellen der Ortsgruppe Viernheim Gt. amtlicher NSDAP. ⸗ Bekanntgabe) Fahnen heraus zu Führers Geburtstag! Alles an die Lautſprecher! Am Vorabend des Geburtstags des Führers ſpricht heute Dienstagabend 8 Uhr Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels über alle deutſchen Sender zur deutſchen ſchaffenden Bevölkerung über dieſen ereignisvollen Tag, des Mannes, der uns allen wieder Glück und Freude, Zu⸗ friedenheit und Hoffnung gebracht hat. Wie in allen Tagen, ſo hört auch diesmal wieder das ganze deutſche Volk den Mann der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung, der uns immer wieder in ſeinen herrlichen Worten das alles vermittelt, was wir in der großen Gemein⸗ ſchaft erfaſſen und das uns allen richtung⸗ gebend iſt. Ganz Viernheim am Radio— in allen Gaſtſtätten, in jedem Haus, mit allen Nachbarn, Bekannten und Verwandten! Die Fahnen heraus! Wie in jenen bedeutungsvollen Tagen des 10. April, ſo ſoll auch wieder zum Geburts⸗ tag des Fü tionalſozialiſten wohnen, das Symbol des Dritten Reiches, das Hakenkreuz als ein Beweis der Treue und der Dankbarkeit wehen, wie auch damals von jedem Haus die kleinen Se e als Gruß der Viernhei⸗ mer Bevölkerung, der deutſchen Lande, die zu Adolf Hitler ſtehen in allen Zeiten! Die Fahnen des Dritten Reiches, die an dieſem 20. April im Winde flattern, ſind ein Zeichen des Dankes an die Vorſehung, an den allmächtigen Gott, der uns Adolf Hitler in unſerer größten Not geſandt hat, damit Deutſchland und wir nicht untergehen! Das nationalſozialiſtiſche Viernheim feiert am Mittwoch⸗ abend gemeinſam! Wie bereits bekannt gegeben, findet die Feierſtunde aus Anlaß des Geburtstages des Führers in jeder Zelle des Ortsgruppenbe⸗ reichs am Mittwochabend, 8.30 Uhr, beſonders ſtatt, um allen deutſchen Männern und Frauen Gelegenheit zu geben, ihre Verbundenheit da⸗ durch zum Ausdruck zu bringen. Gemäß der amtlichen Bekanntmachungen finden die Abende wie folgt ſtatt: Heil 1: im„Deutſchen Kaiſer“ elle 2: im„Kaiſerhof“ Zelle 3: in der„Vorſtadt“ Zelle 4: im„Löwen“ Zelle 5: im„Storchen“ 25 6: im„Prinz Friedrich“ und elle 7: in der„Stadt Mannheim“. Die geſamte Bevölkerung dieſer umliegen⸗ den Straßen wird gebeten, dazu in Verbun⸗ denheit zu dem neuen Deutſchland zu erſchei⸗ nen und in 1. 25 kleinen Kreis mitzufeiern, beſonders die Mitglieder der Partei, Partei⸗ anwärter, die Angehörigen der Formationen, Gliederungen, angeſchloſſenen Verbände und der Vereine, als ein Beweis dafür, daß das nationalſozialiſtiſche Viernheim vereint mar⸗ ſchiert, in der großen Volksgemeinſchaft, in dem einzigen Bekenntnis zu Adolf Hitlerl * Nach dem Fest Oſtern, das in dieſem Jahre lange auf ſich warten ließ, iſt verklungen. Es war ein Feſt der Lenzfreude und des Friedens. Hinſichtlich des Wetters erfüllten die Oſterfeiertage nur halbwegs die Erwartungen. Nach kaltem Oſter⸗ morgen ſtieg die Sonne licht empor und tauchte Land und Menſchen in ein heiteres Antlitz. Zwar wehte eine kalte Briſe, gegen die man ſich aber durch den ſchützenden Mantel wapp⸗ nen konnte, ſodaß leider nur die leichte und farbenfrohe Frühlingskleidung nicht zur Gel⸗ tung kam. Dafür entſchädigte aber das farben⸗ frohe Bild der lenzlichen Landſchaft, die wohl nach einem warmen erquickenden Regen noch ein ſchöneres Bild abgegeben hätte. Nach allen Himmelsrichtungen ſchwärmten die Menſchen am Nachmittag aus, und nahmen es in Kauf, daß trotz des Sonnenſcheins ein recht friſcher Winde wehte. Bei dem einen war es ein län⸗ gerer Spaziergang in die Umgebung, andere hielten nach kurzer Ausſchau Einkehr in un⸗ ſeren Gaſtſtätten und ſo waren die Vorberei⸗ rers von allen Häuſern, wo Na⸗ kungen, die unſere Wirte für das Feſt gekrof⸗ fen hatten, ni 1 5 Viele Menſchen zo⸗ gen auch auf den Friedhof, der mit ſeinem reichen Blütenflor auf den Gräbern Zeugnis ablegte von der Liebe und Treue, die man den verſtorbenen Angehörigen entgegenbringt, ge⸗ rade an Oſtern, dem Feſte der Auferſtehung. Kalt und ſonnenhell brach auch der zweite Feiertag an. Es war kälter geworden— die pe ſtand um 7 Uhr auf dem Gefrierpunkt. Frühaufſteher ſtellten Eis und Froſt feſt, ſodaß ſogar die Köpfchen der we⸗ ö Spargel erfroren wa⸗ ren. Wohl mußten auch die blühenden Obſt⸗ bäume geſtern und beſonders heute früh ſehr viel Schaden nehmen. Ein weit größerer Verkehr machte ſich gegenüber dem 1. Feiertag ſchon in der Frühe des zweiten Feiertages bemerkbar. Gegen die Bergſtraße ging der Strom der e Fahrzeuge. Aber auch bei uns lockte es die Menſchen in Scharen zu den Oſterſpazier⸗ jängen ins Freie. Selbſt die kleinen Schnee⸗ 7 wie ſie mehrmals geſtern niedergin⸗ gen, konnten nicht abhalten. So hielten auch die vielen Sportanhänger, die zum Treffen auf den Waldſportplatz gekommen waren, trotz Schneeſturm bis zum Schluß des Spieles, dem auch die Heddesheimer Fußballgemeinde an⸗ wohnte, aus. Viernheims Elf iſt nun doch zu Meiſterehren gekommen. In eindrucksvoller Ehrung wurde der Mannſchaft, nachdem der Schiri bei dem Stande von 6:2 Toren zugun⸗ ſten Viernheims, mit dem Schlußpfiff die ne getrennt hatte, durch den Ver⸗ einsführer, Herrn Sutter, ein Kranz mit Ha⸗ kenkreuzſchleife mit ehrenden und anerkennen⸗ den Worten überreicht. Auch wir wollen es nicht unterlaſſen, auch im Namen aller Sport⸗ freunde, der Mannſchaft die herzlichſten Glück⸗ wünſche zuzurufen. Möchten die Spieler auch weiter ihren Mann ſtellen, das iſt wohl der beſondere Wunſch aller. Bis in die ſpäten Abendſtunden des Oſter⸗ montags hielt das rege Leben in den Straßen an. Auch die Viernheimer hatten es mit dem Heimgehen nicht ſo eilig, denn ſchließlich iſt nur einmal im Jahr Oſtern. Die Veranſta tungen in den Sälen, ſo auch diejenige des Liederkranz am Vorabend, waren gut beſucht. Auch Kaffees und Wirtſchaften hatten Betrieb. Alle nahmen gebührenden Anteil an dem Oſterverkehr. Die Tage der ſeeliſchen Erhebung, der Aus⸗ ſpannung und Freude ſind vorüber. Sie wer⸗ den in beſter Erinnerung bleiben. * Schnitter Tod hält reiche Ernte Während draußen in der Natur alles zu grünen und zu blühen beginnt, ſchleicht der un⸗ erbittliche Tod umher und hält Ernte. In kurzer Zeit hat er mehrere Einwohner heimge⸗ holt. Aus dem Kreiſe der Jugend und des Alters holte er ſeine Opfer. Noch hatten ſich am Oſterſamstagnachmittag die Grabeshügel des verſtorbenen Gg. Mich. Winkenbach und der Cäcilia Helfrich nicht geſchloſſen, eilte die Trauerkunde durch den Ort, daß Frau Anna Maria Lahres geb. Adler, Adolf Hit⸗ lerſtraße 82, eines raſchen Todes geſtorben ſei. In der Sorge für ihre Kinder mit den Oſter⸗ vorbereitungen beſchäftigt, wurde ſie nach kur⸗ zem Unwohlſein in die Ewigkeit abberufen. Ein arbeitsreiches und ſorgenvolles Leben hat mit ihrem Heimgange ſeinen Abſchluß gefunden. Beerdigung. Am vergangenen Samstag⸗ nachmittag wurde der nach langem, ſchwerem Leiden verſtorbene Volksgenoſſe Georg Michael Winkenbach zur letzten Ruhe beſtattet. Inmitten der zahlreichen Trauerge⸗ meinde 1 die Kameraden der Na⸗ tionalſozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung und der Freiwilligen Feuerwehr, wie auch die Wit⸗ glieder des Kath. eg dem Verſtor⸗ benen das letzte Geleite gaben. Vier Kamera⸗ den der Freiw. Feuerwehr trugen ihren frü⸗ heren 2. Kommandanten zu Grabe, worauf nach den Zeremonien des Geiſtlichen der Kirchenchor dem Heimgegangenen erhebende Trauerweiſen widmete. Für die NSKOV legte Pg. Seelinger unter anerkennenden Wor⸗ ten einen Kranz nieder. Leiſe und innig in⸗ tonierte die Feuerwehrkapelle das Kameraden⸗ lied, nachdem vorher die Ehrenſalve in den Aether ſtieg. Ein arbeitſamer, ſtets flicht⸗ bewußter Mann, ein alter Soldat und Kies teilnehmer iſt von uns gegangen. Sein An⸗ denken wird bei allen, die ihn kannten, immer⸗ zu lebendig bleiben. Gefunden wurde: 1 Pferdedecke, 1 Paar Damen⸗ und 2 Paar Herren⸗Hand⸗ ſchuhe, 1 ſchwarze Burſchenweſte. Die Ver⸗ lierer können die Fundgegenſtände auf dem Fundbüro der Ortspolizeibehörde in Empfang nehmen. Das Zeitalter des Verkehrs muß zum Zeitaltet der Verkehrsgemeinſchaft werben. venimm dich deshalb als famerab und befolge aan ble Regeln bet Sttaßenvernehre⸗ Otbuung⸗ 1 La! in Nei des G nie ein un f 0 mit w Hede — Tn Faber Selenſ. 5 51d 1 75 . 10 5 Have docenſe Phöntg 8 N akk De Nude chli ewa iſt her daten darf u. fla ſu ce Vwjch ge Gette Die. Menger die bon werden. tend in elt Weizhe ng but don tereſe 1 dun g bein sen ri nichl ſch un Unfall hebt an dull zu züge i derb Mühle Lcwier Futte De! niteh, Futter Auna Vierte Daluch ſcheden fat ve auf ktfüllen dem ein Vieh N In uch in wärtten dublt lune, fesche un⸗ 0. an ge des ſich ſügel und e die na Hi⸗ fe. ſter⸗ lur⸗ Ein den. ag⸗ rem org ſuhe he⸗ M⸗ und ſi⸗ ſul⸗ a e uf ade ige ot⸗ il⸗ el den c= u- 2 1 lb⸗ r⸗ n I Das Ziel ijt erreicht! Viernheim Aeiſter von Unterbaben⸗Weſt Amicitia Viernheim— Fo rtuna Heddesheim 6:2 Nach dieſem Sieg über den letzten Gegner der diesjährigen Verbandsrunde iſt nun Viern⸗ heim endgültig Meiſter von Unterbaden⸗Weſt. Und der Sieg wurde in einer Weiſe erzwun⸗ gen, die an der Würdigkeit für den Meiſter⸗ titel keinen Zweifel aufkommen läßt. Daß Heddesheim, vom Abſtieg bedroht, alles auf⸗ bieten wird, um wenigſtens einen Punkt mit nach Hauſe zu nehmen, wußten nicht nur die de el Et uſchauer, ſondern vor allem auch ie elf Spieler. Und ſie haben ſich entſprechend eingeſtellt. Das Spiel wurde ungeheuer ſchnell begonnen und das Tempo auch beibehalten. Auch war heute kein ſchwacher Punkt in der einheimiſchen 1 5 ft zu finden. Durch das Mitwirken von A. Weiß hat die Elf eine bedeutende Verſtärkung erfahren. Als Mittel⸗ türmer hat er wirkliches Können gezeigt. ber auch 5 Nebenleute waren in 3— der Verfaſſung. Und nur der linke Gäſtever⸗ teidiger konnte den Torhunger namentlich der rechten Sturmſeite abſtoppen. Jedoch die Nie⸗ derlage vermochte auch er nicht zu verhindern. Den hieſigen Sportanhängern hat das Herz im Leibe gelacht, wie die Fünferreihe dauernd des Gegners Tor beſtürmte. Auch der Läufer⸗ reihe ſowie dem Schlußtrio gebührt diesmal ein 1 Lob. Es wurde eine ge⸗ ſchloſſene. ei welcher Erfolge nicht ausbleiben können und mit welcher man auch ſtärkere Gegner wie Heddesheim bezwingen wird. Wir können den Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. 16 67:30 35 Amieitia Viernheim 24 3 5 Feudenheim 1 8 3 5 48:87 20 Seckenheim. Käfertal 20 9 5 6 43.388 23 Ilvesheim 20 8 5 7 35:38 31 09 Weinheim 22 9 2 11 51:42 20 Neulußheim 18 9 2 7 37:40 20 Friedrichsfeld 18 8 2 8 33:28 18 07 Mannheim 20 8 1 11 32:34 17 8 20 7 2 11 31:45 16 ockenheim enn Phönig M'heim 19 4 5 10 26·40 13 08 M'heim 21 8 2 16 26:66 8 kommenden ſchweren Aufſtiegsſpielen mit Ruhe entgegenſehen. Nach Beendigung des Spieles überreichte . Sutter nach eee die 1575 Verdienſte anerkennenden Worten, der Mei⸗ termannſchaft einen Kranz mit Hakenkreuz⸗ chleife und entſprechender Widmung. Zahl⸗ reiche Gratulationen von allen Seiten ſchloſ⸗ ſen ſich an und ſchon am frühen Abend traf ein Telegramm des Mannheimer FC 08 ein, worin er dem Verein und der Mannſchaft herzlichſt gratuliert. 1 Weitere Spielergebniſſe vom 18. April: Amicitia Erſatzl.— Heddesheim Erſ. 3:0 Amicitia A 1⸗Jugend— A 1⸗Jugend VfR Pforzheim 4:1 Aus Hüttenfeld. Der 37 Jahre in Dienſten der Fred Heyl zu Herrnsheimſchen Gutsverwaltung Worms in Hüttenfeld tätige Hofgutsverwalter in Ruhe Phil. Bauer iſt* Er hatte beſtimmt auch hier viele eunde. Verbreitete Nachtfröſte Dienstag: Nach meiſt klarer und ſehr kalter Nacht heiter bis wolkig und nur noch vereinzelt auftretende Schauer, tagsüber leichte Wärmezunahme, abflauende Winde aus Weſt und Nord. Die Ausſichten für Mittwoch: Wieder wolkigeres, aber im allgemeinen trockenes Wetter, für die Jahreszeit kühl. ——ũt.— Marktbericht Zugeführt: 5 Milchſchweine, 243 Läufer, uſammen 248 Stück; verkauft 5 Milch⸗ bene 213 Läufer, zuſammen 218 Stück. kilchſchweine das Stück 23—25 Mark, Läu⸗ fer das Stück 25—40 Mark.— Marktver⸗ lauf: gut. Marktbericht der Landesbauernſchajt Karkoffeln Die Verladungen von Fabrikkartoffeln nach Norddeutſchland ſind ſehr umfangreich. Wö⸗ chentlich können beſonders aus Rheinheſſen etwa 300 Wagen abgefertigt werden. Dagegen iſt der Bedarf in Speiſekartoffeln nur unbe⸗ deutend; der Verteiler bezieht etwaigen Be⸗ darf unmittelbar beim 1 Futterkartof⸗ feln ſind nicht begehrt. Das Pflanzkartoffel⸗ geſchäft hat bisher nur die halben Umſätze des Vorjahres erreicht, die Preiſe bewegen ſich im vorgeſchriebenen Rahmen. Getreide und Mehl Die Landwirtſchaft bringt immer noch kleine Mengen von Brotgetreide zur Ablieferung, die von den ländlichen Mühlen aufgenommen werden. Beſonders Weizen iſt begehrt, wäh⸗ rend in Roggen die Beſtände der Mühlen auf⸗ gefüllt ſind. Die Rhein⸗Main⸗Mühlen nehmen Weizhen gerne auf trotz der niedrigen Vermah⸗ lungsquote, wogegen am Oberrhein das Ange⸗ bot von norddeutſchem Weizen z. Zt. kein In⸗ tereſſe findet. Futtergerſte iſt kaum erhältlich, dagegen können die Pferdehalter kleine Mengen von Hafer bei der Landwirtſchaft wie auch beim Verteiler beziehen. bes ſobeß behält ſein ruhiges Bedarfsgeſicht bei, ſodaß die be⸗ trächtlichen Beſtände bei Mühlen und Handel 85 nur langſam auflockern. Die gewünſchte mſtellung auf erhöhten Verzehr von Roggen⸗ brot anſtelle von Weizengebäck iſt noch nicht voll zur Auswirkung gekommen, ſodaß die Be⸗ züge in Roggenmehl, beſonders oſtdeutſcher Herkunft, kaum geſtiegen ſind; nur die hieſigen Mühlen bringen ihren Mehlanfall 55 Schwierigkeiten unter. Futtermittel Die lebhafte Frühjahrsnachfrage in Futter⸗ mitteln, die durch das Nachlaſſen der eigenen Futtervorräte ausgelöſt ſind, kann mit wenigen Ausnahmen befriedigt werden. Nur Kleie und Biertreber ſind weniger vorhanden, während Oelkuchen und auch Schnitzel ſowie die ver⸗ chiedenen Miſchfuttermittel genügend gelie⸗ ert werden. In Rauhfutter dagegen ſind die Kaufwünſche der Verbraucher nur ſchwer zu erfüllen. Der Grünfutterſchnitt dürfte in kur⸗ zem eine allgemeine Beſſerung bringen. Vieh und Fleiſch Von den Verkaufsanmeldungen in Schlacht⸗ vieh kann der größte Teil an den Schlachtvieh⸗ märkten untergebracht werden, zumal ſich im 4 N auf die Feſtzeit der Verbrauch beſſern onnte, ſodaß die Verarbeiter glatt ihr Rind⸗ fleiſchkontingent aufnehmen Ge Reichs ſtelle verfügte außerdem eine Anzahl von Schlacht⸗ tieren an die Fleiſchfabriken. Mit Beginn der Grünfütterung dürfte ein Nachlaſſen der Schlachtviehauftriebe eintreten. An den Käl⸗ bermärkten werden ſaiſongemäß die Auftriebe kleiner; aber dem einſetzenden Fremdenverkehr wie für den Feiertagsbedarf nahmen die Metz⸗ ger die aufgetriebenen Kälber guter Qualität ab. Von den Voranmeldungen von Schweinen konnten vor den Feiertagen eine größere An⸗ gehn zugelaſſen werden, da Vorſchlachtungen ewilligt wurden, und außerdem die Reichs⸗ ſtelle wiederum eine Anzahl Tiere für die Vorratswirtſchaft abnahm. Milch, Butter und Käſe Das kalte Wetter brachte eine Verringerung des Trinkmilchverbrauchs, aber bei ſchwäche⸗ ren Milchanlieferungen auch eine kleine Ab⸗ nahme der Buttererzeugung. Die Verſorgung mit Margarine und Schmalz iſt ſtetig und dürfte ſich durch das günſtige Ergebnis der Walexpedition beſſern. Der 0 e bleibt eher rückläufig, ſelbſt vollfette Käſe finden nicht mehr die frühere Aufnahme. Je⸗ doch ſollten die Verbraucher an deren Stelle auch wieder an die häufigere Verwendung von Magermilchkäſe, wie Limburger⸗, Sauermilch⸗ käſe und Quark denken. Eid. L keit der Hüh t jetzt ie Legetätigkeit der Hühner erreicht je in kurzem den Höchſtſtand, ſodaß 1 di nächſte Zeit noch mit einer reichen Anlieferung zu rechnen iſt. Obſt und 9 2 N Mit Beginn der Frühgemüſeernte wird das Geſchäft in Aepfeln ruhiger, zumal jetzt auch Rhabarber als Friſchobſt genoſſen werden kann; infolgedeſſen waren nur gute einwand⸗ freie Qualitäten begehrt, wobei die obere Preisgrenze erreicht wurde. Aus dem Ausland ind bisher wenig Aepfel angeboten, aber auch lpfelſinen und Bananen kommen nur in klei⸗ nen Ladungen heran. Dagegen iſt die 8 der Gemüſe⸗ märkte überaus reichlich. Gemüſe alter Ernte iſt bis auf wenige Sorten ausreichend und reiswert erhältlich, beſonders Wurzelgemüſe owie Weißkraut und Wirſing. Dagegen iſt otkraut knapp geworden und auch Zwiebeln ſtehen nur in kleinen Mengen zur Verfügung, bis die ägyptiſchen Sendungen eingetroffen ſind. Spinat wird aus allen Gebieten ange⸗ liefert. Kopfſalat ſowie andere Treibgemüſe bringen die Gärtner in guter Aufmachung heran. meide. Nur 1 8 3 ierbig uche, ee, 605 de e en vren · le lauge, neee. De N a ue. D.* eg e, 0 059 2 435 leg Corded en been 5 e a 4e— ren vet, 0 N. Mannheim, F 5. 1-4 an den Planken Anruf: 23354-56 Jeierliche Verpflichlung des Jahrgangs 1927/8 Am Vorabend des Geburtstages des Führers, am 19. April, findet, wie alljährlich, die fei er⸗ liche Aufnahme verpflichtung des neuen Jahrgangs der Jahn en Jun⸗ en und Mädel 2 den Jugendführer des eutſchen Reiches ſtatt. In einer Feierſtunde im großen Remter der Marienburg, der„Burg des deutſchen Jungvolks“, wird der Reichs⸗ Ee Baldur von Schirach über alle eutſchen Sender zu den hunderttauſenden Jun⸗ en und Mädeln 1 die im Großdeutſchen eich zu dieſer Feierſtunde im Rahmen eines Standortappells vor den Lautſprechern ange⸗ treten ſind, und zur deutſchen Elternſchaft.) Jer Rundfunk überträgt die Feier aus der Marien⸗ burg am Dienstag in der Zeit von 17,00 bis 17.30 Uhr. Wie der„Reichs⸗Jugend⸗Preſſedienſt“ erfährt, t die Werbeaktion der Hitler⸗Jugend zur Er⸗ aſſung der Air en Jungen und Mädel en erwarteten 1 gebracht. Die geſchloſſene freiwillige ingliederung des eſamten Jahrgangs 1927/28 der Zehnährigen, ei dem es ſich vor allem um die 1 5 dem 1. Juli 1927 und dem 30. Juni 1928 geborenen Jungen und Mädel handelt, in die Gemeinſchaft der Jugend, wird am Vorabend des Geburts⸗ tages unſeres Führers in der 8 auf der Marienburg erfolgen können. Die deutſche Elternſchaft macht damit dem Führer ein Ge⸗ burtstagsgeſchenk, wie es ſchöner und größer nicht ſein kann. Das Programm der Aufnahme⸗ ſiahs; in den einzelnen Standorten der HJ. . das gemeinſame Lied„Ein jun⸗ es Volk ſteht auf...“ vor. Darauf folgt die ebertragung aus der Marienburg mit der Rede des Jugendführers des Deutſchen Reiches. Die Rundfunkübertragung endet mit dem Fah⸗ nenlied der Jugend„Vorwärts, vorwärts“ Dann richtet der Jungvolkführer bezw. die Jungmädelführerin an die zehnjährigen Jung⸗ volkanwärter und Jungmädelanwärterinnen eine kurze Anſprache und ſpricht ihnen die Ver⸗ pflichtungsformel vor. Anſchließend verpflich⸗ ten die Jungenſchaftsführer bezw. die Jung⸗ mädelſchaftsführerinnen die Pimpfe und Jung⸗ mädel durch Handſchlag. Nach dem Siegheil auf den Führer ſchließt der Standortappell mit dem e Lied„Deutſchland, heiliges N „Das Organiſationsamt der Reichsjugend⸗ führung bat eine künſtleriſche uf⸗ nahmeurkunde geſchaffen, die reichsein⸗ ee den in das Jungvolk und in den Jung⸗ mädelbund aufgenommenen zehnjährigen Jun⸗ gen und Mädeln bei der Verpflichtungsfeier übergeben wird. Die Aufnahme⸗Urkunde ent⸗ hält das Bild des Führers mit der Verpflich⸗ tungsformel und iſt mit der Unterſchrift des Jungbannführers oder der Jungmädel⸗Unter⸗ auführerin und mit dem Dienſtſiegel des e bezw. Jungmädel⸗Untergaues ver⸗ ehen. FFT Aktivierung der Sparpolitik Eine der eindrucksvollſten Begleiterſchei⸗ nungen des Wirtſchaftsaufſchwungs ſeit der Machtübernahme iſt das ſtarke Anwachſen des Volkseinkommens. Man kann annehmen, daß im Jahre 1937 insgeſamt ein Volkseinkommen von 68 Mrd. RM. erzielt worden iſt gegen etwa 45,2 Mrd. 1932. Eine unmittelbare Folgeerſcheinung des geſtiegenen Volksein⸗ kommens war auch ein ſtarkes Anwachſen der Spartätigkeit. Wie der ſoeben veröffentlichte Rechenſchaftsbericht des Deutſchen Sparkaſ⸗ ſen- und Giroverbandes erſehen läßt, ſind ſeit dem Jahre 1933 bis Ende 1937 rd. 4,6 Mrd. RM. allein bei den Sparkaſſen angeſammelt worden. Rund 80 Prozent aller deutſchen Spareinlagen, d. h. über 16 Mrd. RM., wer⸗ den heute bei den deutſchen Sparkaſſen ver⸗ waltet. In dieſen gewaltigen Betrag teilen ſich heute rund 35 Mill. Sparbücher, hiervon ſind allein 27 Mill. in den letzten 14 Jahren neu errichtet worden. Was von der Geſamtheit der deutſchen Sparkaſſen gilt, trifft auch auf die Bezirksſparkaſſe Lorſch, Zweigſtelle Viern⸗ heim, zu. Hier werden z. Zt. RM. 1 300 000 Spareinlagen auf 2680 Sparkonten betreut. Der erwähnte Jahresbericht der deutſchen Sparkaſſen weiſt mit Recht darauf hin, daß der Sparer und die Sparleiſtung im Pflich⸗ tenkreis und in der Rangordnung der natio⸗ nalen Aufgaben ſowie in der Bewertung durch die Oeffentlichkeit mehr und mehr in den Vor⸗ dergrund treten. Das abgelaufene Jahr, das erſte volle Jahr des zweiten Vierjahresplanes, ſtand daher folgerichtig unter dem Leitgedanken „Aktivierung der Spartätigkeit“. ä— — ——— —— — — v1—̃ͤ Das Pflichtjah Schon vor Jahren erkannten alle, die ſi für die weibliche Erziehung verantwortlich fühlten, die Gefahr einer mangelnden haus⸗ wirtſchaftlichen Ertüchtigung unſerer jungen Mädel. Wenn dieſe von der Schulbank ſofort in die Ehe eintraten, gefährdeten ſie durch ihre unzureichenden hauswirtſchaftlichen Kennt⸗ niſſe nicht nur das Glück der eigenen Familie, —.— konnten auch die an die Hausfrau ge⸗ tellten volkswirtſchaftlichen Aufgaben nicht löſen. Es kann aber im nationalſozialiſtiſchen Staat nicht mehr als Privatſache angeſehen werden, wie eine Hausfrau mit dem ihr an⸗ vertrauten Teil des Volksvermögens oder den Nahrungsgütern wirtſchaftet. So entſtand die Forderung, daß jedes Mä⸗ del wenigſtens ein Jahr ſeiner hauswirtſchaft⸗ lichen Ertüchtigung widmet. Damit ſoll zu⸗ gleich erreicht werden, dem haus wirtſchaft⸗ lichen Beruf einen zahlenmäßig größeren und beſſer ausgebildeten Nachwuchs heranzubil⸗ den. Durch die immer ſtärker werdende Ab⸗ wanderung der Mädel aus den landwirtſchaft⸗ lichen, hauswirtſchaftlichen und pflegeriſchen Berufen, wo ſie unerſetzlich und unvertretbar ſind, war die Geſundheit tauſender deutſcher Mütter gefährdet und das Gelingen der Er⸗ zeugungsſchlacht in Frage geſtellt worden. Es wurde zwar für den Gedanken der hauswirt⸗ ſchaftlichen Ausbildung eine immer größere Menge junger Mädel gewonnen, die aber nur einen kleinen Prozentſatz der Schulabgänger ausmachten. Deshalb wurde durch eine An⸗ ordnung des Miniſterpräſidenten Göring vom 15. Februar 1938 ein weibliches Pflichtjahr eingeführt, nachdem der Reichsjugendführer am 5. Januar 1938 bereits die hauswirt⸗ ſchaftliche Ertüchtigung jedem BDM⸗Mädel zur Pflicht gemacht hatte. Die Anordnung vom 15. Februar 1938 macht grundſätzlich jedem Mädel unter 25 Jahren, das beruflich tätig werden will, eine einjährige Tätigkeit in Land⸗ oder Hauswirt⸗ ſchaft zur Pflicht. Wenn auch durch die Durch⸗ führungsbeſtimmung des Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung vom 16. Februar 1938 das Pflichtjahr zunächſt au diejenigen Mädel beſchränkt bleibt, die na dem 1. März 1938 in Betriebe der Textil⸗ induſtrie, der Tabakinduſtrie oder des Beklei⸗ dungsgewerbes oder in einen Angeſtelltenbe⸗ Volksſchule Viernheim Achlung Schulanfang: Aufnahme der Schulneulinge am Donners⸗ tag, den 21. April 1938: Goetheſchule: Knaben u. Mädchen 8.30 Uhr Schillerſchule: Knaben 9.30 Uhr, Mädchen 10.30 Uhr. Wer wird in die Goethe⸗ und wer in die Schillerſchule aufgenommen? Die Trennungslinie bilden die Lorſcher⸗ ſtraße und die Adolf Hitlerſtraße. Die Kinder der Trennſtraßen gehören noch zur Goethe⸗ ſchule. Kleine Aenderungen behält ſich die Schulleitung noch vor. Bücher ſind noch keine mitzubringen. Heil Hitler! f Hartmann, Rektor. heute Dienstag, 19. April abends 8 Uhr im Saale des „Deutschen Kaiser“ SNN NN k- ein Zwang ruf eintreten wollen, ſo ſollten ſich doch ſchon jetzt alle Mädel für das Pflichtjahr melden. Das Pflichtjahr wird nur von den Eltern und Mädel als läſtiger Zwang empfunden werden, die ſeinen Wert und ſeine Notwendig⸗ keit nicht erkennen. Es geht hier um die Er⸗ haltung der Volksgeſundheit, um den Sieg im Kampf um die Nahrungsfreiheit und um die Zukunft der deutſchen Familie. Jedes deut⸗ ſche Mädel wird ſich gern in den Dienſt ſtel⸗ len, ebenſo wie ſich jede deutſche Hausfrau gern bereit finden wird, einem jungen Mädel vor jeder anderen Arbeitsaufnahme Lehrmei⸗ ſterin zu ſein. Alle einſichtigen Eltern werden Wenn jemand während der letzten Jahre darüber geklagt hat, daß vorübergehend die Abgabe von Butter etwas beſchränkt wurde, ſo war er ſich meiſt nicht darüber im klaren, daß dieſe ſcheinbare Knappheit nur aus der ſtark anwachſenden Nachfrage herrührte. Die Anlieferungen konnten nicht ſo ſchnell in ſteigendem Umfang bewerkſtelligt werden wie der Verbrauch zunahm. Wir hatten nämlichim Jahr 1932 einen But⸗ terver brauch in Deutſchland von 488 800 t; heute liegter aber be⸗ reits bei 603 800 t, er iſt alſo um nicht weniger als 23 ph. geſtie⸗ gen. Der Pro⸗Kopf⸗Verbrauch hatte ſich 1932 auf 7,5 kg belaufen, heute aber erreicht er ſchon 8,9 kg! Dabei verdient beſondere Erwähnung, daß es dem Reichsnährſtand gelungen iſt, unſere Butterverſorgung mehr und mehr auf deut⸗ ſche Belieferung umzuſtellen und die Einfuhr von Auslandsbutter relativ zu beſchränken. Das zeigt die folgende Gegenüberſtellung: Vor der Kriſe hatten wir(1929) einen But⸗ terverbrauch von 510 400 t, davon bezogen wir 135 500 t aus dem Ausland; heute haben wir einen Geſamtverbrauch von 603 800 t, von denen nur noch 86 800 t Auslandbutter ſind. Damals koſtete uns unſere Butter⸗Zu⸗ fuhr aus dem Ausland 461 Millionen Mark, heute aber nur noch 115 Millionen Mark. Wir haben alſo nicht nur unſeren ſtark ge⸗ ſtiegenen Butterver hrauch hofriodiet tosdern deshalb das Pflichtjahr für unſere jungen Mä⸗ del ebenſo begrüßen wie die Wehrdienſtpflicht für unſere männliche Jugend. 0* Feuerſchutzdienſt im Walde Mit Beginn der wärmeren, trockenen Jah⸗ reszeit hat der Streifendienſt zum Schutz des Waldes vor Waldbrandgefahr ſeine Tätigkeit aufgenommen. Der Feuerſchutzdienſt wird aus⸗ geführt von den Parteigliederungen und zwar SA, SS, Polit. Leiter, NSKK, NSK OV, DAß, Luftſchutz, NS⸗Kyffhäuſerbund und Feuerwehr. Jede Formation ſtellt an den Sonn- und Feiertagen, an welchen ſie einge⸗ ſetzt ſind, insgeſamt 27 Mann zur Verfügung, die in drei Ablöſungen den Dienſt ausführen. Weiter iſt noch eine Förſterſtreife eingeſetzt. Butierverbrauch auf Höchſtitand wir haben ihn vor allem in ſteigendem Am⸗ fang aus heimiſcher Erzeugung gedeckt! Butterverbrauch und Einfuhren Verbrauch Einfuhr Einfuhranteil 1929 510 400 t 135 500 f 27 vH. 1932 488 800 t 69 500 t 14 5. 1987 603 800 t 86 800 f 14 v. Aus dieſer Tabelle geht außerdem hervor, daß unſer jetziger Butterverbrauch auch grö⸗ ßer iſt als vor der Kriſe. Wir haben nach dem Krieg niemals ſoviel Butter verbraucht wie in den beiden letzten Jahren. Auch vor dem Krieg dürfte der jetzige Jahresverbrauch jein 8,9 kg je Perſon nicht erreicht worden ein. Es iſt beiſpielsweiſe nicht unintereſſant zu wiſſen, daß Deutſchland mit einem Pro⸗ Kopf⸗Verbrauch von 8,9 kg auch andere Län⸗ der übertrifft. Frankreich beiſpielsweiſe hat einen Bruttoverzehr von nur 6,5 kg. Die Vereinigten Staaten verbrauchen 8,0 kg je Perſon. Belgien verzehrt 7,9 kg, Italien nur 5 kg, die Tſchechoſlowakei 6,7 kg, Spanien 6,2 kg, Holland 8,8 kg, und England weiſt einen Verbrauch von 11,4 kg Butter auf, Neben England iſt nur noch Dänemark mit 9,5 kg als Land mit größerem Butterver⸗ brauch als dem deutſchen zu nennen. Die üb⸗ rigen Länder verzehren ſämtlich weniger Butter als wir Deutſche. Und der deutſche Verbraucher ſoll ſich darüber im klaren ſein, daß eine gewiſſe Einſchränkung des Fettver⸗ brauchs ernährungswirtſchaftlich erwünſcht L kann angefahren werden am Neu⸗ bau Mannheimer⸗ ſtraße gegenüber Dreſchmaſchinen⸗ beſitzer Lamberth. Gut erhaltener Kleider⸗ ſchrank u. Küchen ⸗ ſchrank zu verkaufen. Näh. Auskunfts⸗ taf. d. Geſchäftsſt. Trauer- druck- sachen Briefe, Karten usw. empfiehlt die Druckerei Dem Herrn über Leben und Tod hat es ge- fallen, unsere liebe treubesorgte Mutter, Schwie- germutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Anna maria L anres geb. Ale Mitglied des dritten Ordens am Ostersamstag nachm. ¼5 Uhr plötzlich und unerwartet, im Alter von 58 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Viernheim, Butzbach, Geilenkirchen, Ottmannach, den 17. April 1938 Die Beerdigung findet heute Dienstag nachm. 5 Uhr vom Trauerhause, Adolf Hitlerstr. 82, aus statt. Müde von des Lebens Sorgen Gute Mutter, schliefst Du ein; Schön wird da für Dich der Morgen Deiner Auferstehung sein. Dle trauernden HInterbllebenen der„ Viernheimer Volkszeitung“ Bücherei in Viernheim oder Amgebung zu kaufen oder bei ſpäterer Kaufge⸗ legenheit zu pachten geſucht. Gfl. Angebote unter Nr. 200 an die Geſchäftsſtelle erbeten. Einen jchönen Laden mit oder ohne Wohnung, evtl. mit Werkſtätte in guter Lage der werden schnell beseiſigt durch . mit Gorontie more. Jetzt quch B. extra verst. in Tuben 1.95. Segen Pickel, Mitesser Venus Störke A. Beschleunigte Wirkun Gesichtswosser Flora-Drogerie Richter ——— Moderne Famillen- durch Venus- 80, 1.35, 2.20. Verlobungs karten Adolf Hitlerſtraße zu vermieten. Näh. Auskunftstafel der Geſchäftsſt. Morgen Mittwoch Geburtsanzeigen Visitenkarten Todesanzeigen Der Streifendienſt iſt mit Armbinde und Aus⸗ weis verſehen und hat das Recht, gegen alle, die in leichtfertiger Weiſe, durch Rauchen, Entzünden von Feuer uſw., den Wald gefähr⸗ den, einzuſchreiten. Vergehen in dieſer Hin⸗ ſicht werden ſtreng beſtraft. Weiter ſei darauf hingewieſen, daß bei einem Waldbrand jeder ur Löſchung Aufgeforderte ſich zur Verfügung ſtellen muß. Helft alle mit, den deutſchen Wald vor Schaden zu bewahren! Anterſtützungseinrichtungen der DA. Die Deutſche Arbeitsfront gewährt ihren Mitgliedern Unterſtützung bei Erwerbsloſig⸗ keit oder Krankheit, wenn mindeſtens 12 volle Monatsbeiträge gezahlt wurden und durch unverſchuldete Arbeitsloſigkeit oder Krankheit ein völliger Verdienſtausfall ein⸗ getreten iſt. Anträge auf Erwerbsloſenun⸗ terſtützung dürfen nicht ſpäter als ſieben Tage nach Eintritt des Anterſtützungs falls geſtellt werden; ſie ſind bei der zuſtändigen Dienſtſtelle einzureichen. Bei Verſpätung tritt die Unterſtützungsbewilligung erſt vom Tag der Antragſtellung ein. Sobald die Ar⸗ beit wieder aufgenommen wurde, fällt der Unterſtützungsanſpruch fort. Krankenunter⸗ ſtützung kann etſt nach Beendigung der Krankheit beantragt werden. Bei begründe⸗ ter Antragſtellung in der Verwaltungsſtelle erfolgt eine ſofortige Auszahlung oder eine Ueberweiſung durch Poſtſcheck. Der Anſpruch erliſcht, wenn er nicht ſpäteſtens ſieben Tage nach Beendigung der Krankheit eingereicht wird. Auch eine Invalidenunterſtützung wird von der DAF. gewährt. Vorausſetzung iſt, daß mindeſtens 240 Monatsbeiträge enkrich⸗ tet ſind. Uebergangsbeſtimmungen gelten für diejenigen Mitglieder, die am 31. Dez. 1936 mindeſtens 24 Monatsbeiträge geleiſtet hatten. Altersinvalidität tritt mit dem 65. Lebensjahr ein und braucht nicht beſonders nachgewieſen zu werden. g „Jährlich wird für 70 Mill. Mark Speiſeeis umgeſetzt. Das Speiſeeis⸗Gewerbe kann auf einen erfreulichen Aufſchwung während der letzten Jahre zurückblicken. Im Jahr 1937 ergab ſich bereits ein Amſatzwert von 70 Mill. Mk. im Vergleich zu etwa 40 Mill. Mk. im Jahr 1930. Im laufenden Jahr wird eine erneute Zunahme der Nachfrage nach Speiſeeis erwartet, ſo daß ſich der Um⸗ ſatz auf 75 bis 80 Mill. Mk. erhöht. Tritt dieſe Belebung ein, dann hat ſich der Speiſeeis⸗Verzehr in den letzten ſechs Jah⸗ ren genau verdoppelt. ich vorwaſchen, reiben und buͤrſten, 9 9 8— nachtsuͤber fuͤr nur Iz pfennig das gruͤndliche Schmutzlockern beſorgt! Es gibt heute Millionen Baus frauen, die erkannt haben, daß Ein weichen mit ko viel beſſer fuͤr die Geſund · — 55 25 auch beſſer fuͤr die waͤſche! Und dabei iſt 1 Schutz gegen Regen Pelerlnen Stück 6.75 Gg. Martin neben der Po ſt Radlahrer! ans pepe, das Schaujenſter allein macht es nicht! 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Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms. — DA. III. 1938 über 1900, t. Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. 3 mwN SSK. G. auf 1 anſd bebo ten die Das denn Zwa geſtt gebt. erte jeden Tau eder ſchen die! ſchen Man vor watt llätt ſch Idee. kennt wegun ſteige im 90 weiter ches