er laſſe 0 5 enz pur ett erkn⸗ , den Je Lie un. dur 0 ein kehen. Ag r uitd nan ſgang Mei⸗ aas iu, iin hebe, r Kleidung chen. Sie oder jens cbilber der deipunge ers groſen doch gane Hiller ein it, Gaad⸗ liebe. Als nahne ihm Chreidck⸗ ir die ihm ad zugleich jchmen, da xeten Pur⸗ cher auch etpa eine ſchinden. — Miurbei ſe keine — 1 holttiſchen den übrigen lag: Ler⸗ 0., Borns. in. Drud: rim à Co, 8 80 it in der leſen. in der zufgeb. fir dat die an 10 cbt trol t pid ilſchen hrung höhe 9 1 1 110 90n etont⸗ r dis run an eiſen ſoth⸗ ont toben 5. 4 dit gen, dert Et⸗ — 3 Volks Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungswelle: Täglich. ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich etertagen. otenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 NM ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 92 Der Olympia⸗Film, ein zeilloſes Dokument Donnerslag iernheimer zeilung Verkündigungsblatt der NSDAP. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg. im Tee. teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigen pretsliſte Nr. 6 aültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13. Fernſpr. 153 PS L'vafen 15101 den 21. April 1938 14. Jahrgang Ein Filmepos größten Stils— Die hymne auf Kraft und Schönheit Feierliche Araufführung in Berlin In Anweſenheil des Führers und vieler Ehrengäſle Ein unauslöſchliches Erlebnis Berlin, 20. April In einem ebenſo feſtlichen wie würdigen Rahmen fand zum Abſchluß des Geburtstages des Führers am Mittwochabend im Ufa⸗Palaſt am er die Uraufführung des unter der künſtleriſchen Leitung von Leni Riefen⸗ ſtahl entſtandenen Olympiafilms ſtatt. In einem einzigartigen, über alles Lob er⸗ habenen, Augen und Herz und alle Sinne pak⸗ kenden Filmepos erlebt man alle Einzelheiten des dramatiſchen Geſchehens jener 16 Tage des Auguſt 1936, als in der Hauptſtadt des Deutſchen Reiches die Jugend der gan⸗ zen Welt, die beſten Sportsleute von 51 Nationen, um die Palme des Sieges rang. Nach dem glanzvollen militäriſchen Schau⸗ ſpiel der Großen Parade konnte der Geburts⸗ tag des Führers kaum einen beſſeren Abſchluß finden als durch die Uraufführung dieſes bei⸗ ſpiellos mitreißenden Filmwerkes, das die Er⸗ innerung aufleben läßt an ein Ereignis, das die ganze Welt in Bann hielt, das Hun⸗ derttauſende von Fremden aus aller Welt nach Deutſchland führte und ſie hier neben der gewaltigen Kraft und dem Aufbauwillen auch die echte W des deutſchen Volkes und ſeines Führers erkennen ließ, die auch in dieſem Filmdokument ihren Ausdruck findet. Der programmatiſchen Bedeutung des Fil⸗ mes entſprach die von dem Wiener Architekten Franz Pöcher vorgenommene äußere Umge⸗ ſtaltung des Uraufführungstheaters. Zwei hohe, wuchtige, mit goldenen Siegeskränzen geſchmückte Türme bildeten den Eingang, wäh⸗ rend die lange Front des Theaterbaues in großen Bildern, mit Fahnen, Bändern und den Olympiſchen Ringen von dem Feſt der Völker kündete. Vor dem Ufapalaſt hatte eine Ehrenkompa⸗ nie der Leibſtandarte Adolf Hitler Aufſtellung genommen. Wenige Minuten vor 19 Uhr traf der Führer vor dem Theater ein. Er ſchritt die Front der Ehrenkompanie ab und wurde darauf von Reichsminiſter Dr. Goebbels und von Generaldirektor Klitzſch als dem Hausherrn des Gebäudes begrüßt und an ſei⸗ nen Platz begleitet. Jahlreiche Ehrengäſte Die große politiſche, ſportliche und künſtleri⸗ ſche Bedeutung dieſes Abends kam in der gro⸗ ßen Zahl der Ehrengäſte zum Ausdruck. Der Führer war, als er den feſtlich erleuchte⸗ ten Theaterraum betrat, Gegenſtand langan⸗ haltender, freudiger und herzlicher Kundgebun⸗ gen. Das Diplomatiſche Korps hatte faſt alle ſeine Miſſionschefs entſandt Es wa⸗ ren in Begleitung des Chefs des Protokolls, Geſandten von Bülow⸗Schwante, und zumeiſt mit ihren Frauen, anweſend: die Botſchafter von Frankreich, der Türkei, Chile, Braſilien, Argentinien, Groß⸗ britannien. Spanien, Japan und der Ver⸗ einigten Staaten, die Geſandten von Litauen, der Tſchecho⸗ ſlowakei, der Schweiz, Griechenland, Irland, Finnland, Portugal, Uruguay, der Union von Südafrika, Irak, Afghaniſtan, Jugoflawien, Ungarn, Belgien, Eſtland, Panama, Schwe⸗ den, der Niederlande. Guatemala, Venezuela, Iran, Siam, Italien, die Geſchäftsträger der Dominikani⸗ ſchen Republik, von Kolumbien, Cuba, Peru, Rumänien. Aegypten, Dänemark, Bulgarien und Luxemburg. In der Loge des Führers hatte der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten ſeinen Ehrenplatz, ferner die Reichsminiſter Dr. Goebbels Dr. Frick. von Ribben⸗ Der Führer und Reichskanzler verlieh Reichs⸗ ſportführer Staatsſekretär von Tſchammer und Oſten vor der Uraufführung des Olym⸗ piafilms in Anerkennung ſeiner Verdienſte um den deutſchen Sport das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP. trop und Funk, Reichspreſſechef Dr. Diet⸗ rich, die Staatsſekretäre Hanke und Pfundtner, SA. ⸗Obergruppenführer Brückner und ⸗Gruppenführer Schaub. In den übrigen Logen ſah man u. a. den Präſidenten des Geheimen Kabinettsrats. Freiherrn von Neurath, die Reichsminiſter Dr. Gürtner, Graf Schwerin v. Kroſigk, Dr. Frank, Darré, Ruſt, Kerrl, Tr. Dorpmüller, Dr. Ohneſorge, den Chef der Reichskanzlei Reichsminiſter Tammers und den Chef der Präſidialkanzlei Staatsmi⸗ niſter Meißner, die Reichsleiter Amann, Ritter von Epp, Buch, Bouhler, Hierl, den Reichsjugendführer Baldur v Schirach, den Stabschef der SA Lutze, den Reichs⸗ führer) Himmler, NSgK.⸗Führer Hühn⸗ lein, NSKF.⸗Korpsführer Generalleutnant Chriſtianſen, die Reichsſtatthalter Mutſchmann und Kaufmann, ſowie Miniſterpräſident Siebert. die Gauleiter Streicher, Lohfſe, Koch, Forſter, Bohle, Stürtz. Joſeph Wagner. Unter den vielen hohen Offizieren der Wehrmacht bemerkte man Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, den Chef des Oberkomman⸗ dos der Wehrmacht, General der Artillerie Keitel, General der Flieger Milch, General der Infanterie von Witzleben, General der Flieger Keſſelring, General der Panzertruppen Guderian, General der Infanterie Liebmann, General der Infanterie Adam, General der Artillerie Becker. Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗Inquart war mit den in Berlin weilenden Herren der öſterreichiſchen Landesregierung und dem Chef des Politiſchen Amtes in der Landesleitung Oeſterreich, Dr. Rainer, erſchienen. Das In⸗ ternationale Olympiſche Komitee war vertre⸗ ten durch General der Artillerie v. Reichenau, Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg. Rit⸗ ter von Halt und von Roſen⸗Stockholm. An⸗ weſend waren ferner die zehn Vorſtandsmit⸗ glieder des Deutſchen Olympiſchen Organi⸗ ſationsausſchuſſes, die Mitglieder des Deut⸗ ſchen Olympiſchen Ausſchuſſes, ſowie fämtliche deutſchen und öſterreichiſchen Olympiaſie⸗ ger, insgeſamt 239 Träger der Goldenen, Sil⸗ bernen und Broncenen Medaillen. (Fortſetzung auf Seite 2) Die Parade vor der Univerſität Unter den Linden ſtand im Mittelpunkt der Geburtstagsfeier. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Die Wehrmacht ehrt den Führer Große Parade vor dem Oberſten Befehlshaber 88 Berlin, 20. April Im Mittelpunkt der feierlichen Veranſtaltun⸗ gen am Geburtstag des Führers ſteht auch heute wieder die große Parade der Wehr⸗ macht vor ihrem Oberſten Befehlshaber. Die freudig erregte Menge, die in dichten Mauern an der hiſtoriſchen Hrachtſtraße der Reichshauptſtadt ſeit dem frühen Morgen Aufſtellung nahm, iſt in höchſter Erwartung. Unmittelbar vor 11 Uhr künden Kraftfahrer das Nahen des Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht Ein Jubelſturm klingt von fern auf und nähert ſich ſchnell. Da klingt mit einem Schlage ſchmetternd der Präſenkier⸗ Nach dem ſpaniſchen Küſtenmarſch Vohin wendet ſich der weifere Hauplſioß General Frantos? Die kräftige Ausweitung des Keiles, den die Nationalſpanier vom aragoniſchen Hochland an die Mittelmeerküſte vorgetrieben haben, legt die Frage nahe, wohin ſich nun der Hauptſtoß ihrer künftigen Operationen richten wird! Ob nach Norden. um Katalonien mit ſeiner Hauptſtadt Barcelona feſt in die Hand zu be⸗ kommen, oder nach Süden, um die abgetrenn⸗ ten Bolſchewiſten endlich aus Valencia,. Car⸗ tagena und, ſchließlich aber nicht zuletzt, auch aus Madrid herauszuwerfen. Charakteriſtiſch iſt, daß die franzöſiſche Preſſe ſelbſt in Barcelona und Katalonien eben wegen der franzöſiſchen Nachbarſchaft den eigentlichen Nervenpunkt ſieht. Das mag eine Folge des ſchlechten Gewiſſens ſein, denn ir⸗ gend woher müſſen die erheblichen Nachſchübe an Waffen und Munition kommen, deren ſich der rotſpaniſche Oberhäuptling Negrin erſt in den allerletzten Tagen gerühmt hat. Wenn er freilich bei dieſer Gelegenheit die Widerſtandskraft ſeiner Milizen über den grü⸗ nen Klee rühmte, ſo haben ihn die Ereigniſſe ſchnell dementiert. Auf der ganzen Front von den Pyrenäen bis nach der Mittelmeerküſte Mittelſpaniens haben Franco's Truppen das unbeſtrittene Geſetz der Initiative. Beginnen wir im Süden: Hier ſind ſie bis auf rund 70 Kilometer an Caſtellon herangekom⸗ men. das— nahe der Küſte gelegen— den Eingang zu der für ſpanilſche Begriffe durch ſchroffe Gebirgszüge verhältnismäßig wenig zerriſſenen Provinz Valencia öffnet. Bemer⸗ kenswert iſt die Einnahme der Gebirgsſtadt Al⸗ bocacer, die, etwa auf der Höhe von Teruel gelegen, eine Ausrichtung der nationalſpani⸗ ſchen Front von der Anfangs des Jahres ſo hart umkämpften Stadt Teruel bis an die Küſte markiert. Ueber die Kämpfe im Mittel⸗ ſtück um Tortoſa herum berichten die tägli⸗ chen Telegramme eingehend. Weiter nach Nor⸗ den, alſo etwa im Abſchnitt Lerida, halten die Franco-Truppen die Augen für die rückläufi⸗ gen Bolſchewiſten offen, die aus der Gegend von Tortoſa kommen: noch weiter im Norden arbeiten ſich die Nationalſpanier an den ſehr ſchwierigen Pyrenäen⸗Ketten an die letzten Nervenſtränge näher heran, die Rotkatalonien mit Frankreich verbinden. Da jetzt Tortoſa ſo viel genannt wird, ſo ſei noch erwähnt. daß es von den Römern unter dem Namen Dertoſa gegründet, ſpäter im Be⸗ ſitz von Byzantinern, Arabern, Franken, und wieder Arabern gekommen iſt und ſchließlich von dem ſiegreichen mittelalterlichen Spanien erobert wurde. Rümpfe im Madrider Weſtpark 88 Salamanca, 21. April Der nationalſpaniſche Heeresbericht vom Mittwoch beſtätigt die Beſetzung des ganzen Tales von Aran An der Caſtellon⸗Front ſtie⸗ ßen die nationalſpaniſchen Truppen mehrere Kilometer nach Süden vor und machten dabei 387 Gefangene. An der Front von Madrid wurden feind⸗ liche Angriffe abgeſchlagen, wobei die roten Horden verfolgt wurden und mehrere Stellun— eee Madrider Weſtparks erſtürmt werden onnten. marſch auf. Ein Meer von Händen reckt ſich hoch: der Führer fährt grüßend heran. Hinter dem Wagen des Führers folgen die Wagen von Generalfeldmarſchall Göring und General⸗ Admiral Raeder, dann die von General⸗ oberſt v. Brauchitſch und General Keitel. Der Führer fährt ſofort zur Beſichtigung der Paradeaufſtellung. Als er zum Schloß zurück⸗ kommt, fährt ſein Wagen quer über die ſand⸗ geſtreute Mittelbahn zur Führertribüne. Mit Generalfeldmarſchall Göring begibt ſich der Führer unter begeiſterten Jubelrufen der enge vor das Portal Die Spitze der Trup⸗ pen ſteht vor dem Ehrenmal. Hell und warm ſcheint die Frühlingsſonne. Dann be⸗ tritt der Führer die Tribüne. deſterreicher marſchieren Die erſte große Parade zum Geburtstag des ages nach der Schaffung des Großdeutſchen eiches beginnt. Der Kommandeur der Parade, Generalleutnant Freiherr von Dallwi g ⸗ Lichtenfels, ſtellv. Kommandierender Ge⸗ neral des III. A. K., ſetzt ſich an die Spitze der Truppen. Neben dem Führer, auf der mit Tan⸗ nengrün umkränzten Tribüne, ſteht der Ober⸗ befehlshaber des Heeres Generalober ſt von Brauchitſch, dahinter haben die Oberbefehlshaber der Wehrmachtsteile und Ge⸗ neral der Artillerie Keitel Aufſtellung ge⸗ nommen. Generalleutnant von Dallwig⸗Lich⸗ tenfels erſtattet dem Führer Meldung. Dann marſchiert mit klingendem Spiel das 1. Batl. des deutſch⸗öſterreichiſchen Inf⸗Regt. Nr. 14(Groß⸗ herzog von Heſſen und bei Rhein) aus Linz mit der alten Regimentsfahne unter Führung von Major Ruckſer vorbei, gefolgt von einer Traatier⸗Maſchinengewehrkompanie aus Steyr. Während die deutſch⸗öſterreichiſchen Truppen nach ihren bisherigen Ausbildunasvorſchriften noch im Gleichſchritt vorbeimarſchieren, folgt nun der dröhnende Paradeſchritt der ſtrammen Infanterie. Die Marine kommt. Das Bild belebt ſich, als nun die Ma⸗ rine in ihren weißen Bluſen und blauen Ho⸗ ſen anmarſchiert, voran das Muſilkorps der II. Abteilung der Marine⸗Unteroffizierslehr⸗ abteilung. Inzwiſchen hat Generaladmiral Raeder neben dem Führer den Platz des Generaloberſten von Brauchitſch eingenom⸗ men. Und dann die Luftwaffe Jetzt tritt der Oberbefehlshaber der Luft⸗ waffe, Generalfeldmarſchall Göring neben den Führer. Die Einheiten der Luftwaffe marſchieren an. U 1 5 Das Thema des Tages Marianne auf neuen Wegen Dr. E. K. Die Außenpolitik Adolf Hitlers iſt bewußt ganz neue Wege gegan⸗ gen. Gegenüber dem Kollektivſyſtem nach Gen⸗ fer Prinzipien hat die deutſche Außenvolitik des Dritten Reiches ſtets die Vorteile der z weiſeitigen Verhandlung und zwei⸗ Bister Abmachungen betont; der Exfolg dieſer erbandlungsmethode hat in fünf Jahren ihre Richtigkeit bewieſen. Der Führer war der erſte Staatsmann in Europa, der ſich von den über⸗ holten Vereinbarungen auf dem mehr als frag⸗ würdigen Genfer Fundament abkehrte. Die Welt, die zum großen Teil gegen dieſe Art von Außenpolitik Front machte, iſt nun im Be⸗ griff, ſich zu bekehren und dem guten Beiſpiel zu folgen. Die italieniſch⸗engliſchen Vereinbarungen bezeugen, daß auch England, das unter Mr. Eden allzu lange an der Genfer Ideologie feſthielt, ſich mit einem ſpürbaren Ruck zu der von Deutſchland und Italien befleißigten außenpolitiſchen Behand⸗ lung ſchwieriger Probleme bekannte. Der raſche Erfolg dieſer Bemühungen, die Beſei⸗ tigung von Problemen, die zwei Jahre lang ganz Europa in Spannung hielten, iſt für uns Deutſche weit über die Einzelheiten des Ab⸗ kommens hinaus intereſſant und von grundſätz⸗ licher Bedeutung. Und zwar eben deshalb, weil dieſe ſchnelle Bereinigung einer äußerſt getrübten Atmoſphäre nur dadurch möglich war, daß man das deutſche Beiſpiel als Vorbild annahm. Die deutſche politiſche Führung macht Schule. Und nicht nur in die⸗ ſer Hinſicht. Auch Frankreich, mit Eng⸗ land zuſammen der ſtärkſte Stützpunkt der Genfer Liga und ihrer kollektiven politiſchen Ausrichtung, ſcheint ſich darauf zu beſinnen, daß man in der europäiſchen Politik neue Wege gehen muß, um ein Ziel zu erreichen. Die be⸗ ſondere Beweiskraft der deutſchen Theorie von der zweiſeitigen Verhandlung hat offenbar nun auch bei Marianne Gnade gefunden. Nachdem auch England mit Italien in der Befolgung deutſcher Prinzipien zu einem Abkommen ge⸗ langte, ſucht Frankreich den gleichen Weg zu gehen bei der Anbahnung freundſchaftlicher Be⸗ ziehungen zu Italien. Frankreich wird zur Zeit von einer Welle von Hoffnungen durch⸗ zogen, ſowohl in Bezug auf die innere Ent⸗ wicklung, wie auch auf die äußere. Die Auf⸗ nahme von unmittelbaren Verhandlungen mit Rom, noch bevor ein neuer franzöſiſcher Bot⸗ ſchafter in Italien ernannt wurde, wird ſogar in der franzöſiſchen Preſſe als erſter Erfolg des Außenminiſters verzeichnet. Bedenkt man, daß die Tſchechoſlowakei die Anerken⸗ nung des italieniſchen Imperiums zweifellos nicht ohne vorherige Vereinbarung mit Frank⸗ reich ausſprach, ja, daß unſer weſtlicher Nachbar ſogar Beziehungen mit dem Spanien Francos nach engliſchem Beiſpiel anzuknüp⸗ fen verſucht, dann eröffnen ſich neue Perſpek⸗ tiven von weiter europäiſcher Tragweite. Wenn dieſe Perſpektiven auf eine weitere Befriedung Europas hinzielen, dann freuen wir uns deſſen. Sie geben dann, wie wir hoffen, auch den wei⸗ teren Raum zu unmittelbaren Verhandlungen Englands und Frankreichs mit Deutſchland Die Bekehrung zu den deutſchen Methoden iſt mög⸗ licherweiſe ein erſter Auftakt dazu. Die Ge⸗ ſamtbefriedung Europas jedenfalls iſt einer , e Leitſätze der großen Politik Adolf Hitlers. Otto, der Nachfolger Karls Wir berichteten ſchon, daß das öſterreichiſche Landesjuſtizminiſterium gegen Otto von Habs⸗ burg einen Haftbefehl erließ und ihn wegen eines Verbrechens des Hochver⸗ rats unter Anklage ſtellte. Mit der Heim⸗ kehr Oeſterreichs in das Reich iſt Otto von Habsburg, der ſich als Anwärter auf den öſterreichiſchen Thron auszugeben pflegte, deutſcher Staatsbürger geworden, und zwar ſeit dem 13. März 1938. Am 29. März aber brachte er in einer Erklärung gegenüber franzöſiſchen Journaliſten zum Ausdruck, Frank⸗ reich müſſe dem„von Hitler unterdrückten öſter⸗ reichiſchen Volk“ zu Hilfe kommen. Otto von Habsburg erweiſt ſich ſeiner letzten Vorfahren Karl und Zita als würdig und ebenbürtig. So wie Karl und mit ihm in Gemeinſchaft Zita noch in der Zeit, da deutſche und öſterreichiſche Soldaten gemeinſam im Schützengraben lagen, durch die Aufnahme von Verhandlungen mit Frankreich mit dem Ziel eines Separatfriedens auf Koſten Deutſchlands dem Brudervolk in den Rücken fielen, ſo begeht auch Otto ein Verbre⸗ chen des Hochverrats, wenn er eine fremde Macht auffordert, ſich in innerdeutſche Ange⸗ legenheiten zu miſchen. Man kann über diefen Verrat zur Tagesordnung übergehen, irgend⸗ welche Bedeutung hat er bei der Belangloſig⸗ keit Ottos nicht. Immerhin mag der ſchmäh⸗ liche Abſchluß in der politiſchen Laufbahn des letzten Sproſſes aus dem degenerierten Hauſe Habsburg regiſtriert werden. 8 Die Judenfrage in Ungarn Deutſchland begrüßt mit Sympathie die Tat⸗ kraft, die Ungarn in den letzten Wochen in der Löſung der Judenfrage zeigt. In Ungarn waren ebenſo oder noch mehr als in Oeſterreich zur Zeit des Syſtems die Juden eine wahre Landplage geworden. Die offiziellen Mit⸗ teilungen. die in der vergangenen Woche be⸗ kannt wurden. haben in geradezu erſchütternder Weiſe dargetan, in welch erſchreckendem Maße das geſamte öffentliche Leben von einer jüdi⸗ ſchen Oberſchicht bedeckt war. Daß die Reaktion bei dem chriſtlichen Volk Ungarns auf die Dauer nicht ausbleiben konnte, lag auf der Hand Ebenſo klar war aber— wir kennen das aus Deutſchland—, daß ſich die jüdiſche Herrſchſucht nicht von ſelbſt eindämmte. Der ungariſche Geſetzentwurf, der eine durchgrei⸗ fende Regelung der Judenfrage vorſieht, wird zur Zeit mit allen Mitteln von den Juden be⸗ kämpft. Nach bewährter Methode ſchreit man nach Sabotage und Boykott. Es iſt erfreulich, feſtzuſtellen, daß die geſamte unga⸗ riſche Oeffentlichkeit gegen dieſe jüdiſchen Un⸗ verſchämtheiten die richtige Antwort findet. Mit Recht ſchreibt ein maßgebendes ungari⸗ „Das Feſt der Volker“ der größle Sporffilm, den die Welt je geſehen Fanfarenbläſer des Muſikkorps der Leib⸗ ſtandarte„Adolf Hitler“ leiteten den feſtlichen Abend mit den„Olympia⸗Fanfaren“ ein. Das Philharmoniſche Orcheſter ſpielte un⸗ ter der Leitung von Herbert Windt, der auch die Muſik zum Olympiafilm geſchrleben hat, den„Marathonlauf“ Dann rollte der Film ab, ein Film, wie er in der Welt bisher bei⸗ ſpiellos iſt, der wirklich das iſt, was Leni Riefenſtahl ſich zum Ziel geſetzt hat:„Eine Hymne auf die Kraft und Schönheit des Menſchen, eine Sichtbarmachung des ge⸗ ſunden Geiſtes im geſunden Körper, an den auserleſenen Erſcheinungen der Ju⸗ gend der Welt.“ Die herrlichen Bilder von den olympiſchen Wettkämpfen ſind ein zeitloſes Doku⸗ ment. Die dabei waren, erlebten das Hoch- feſt des Sports noch einmal, und zwar mit ſo packender Eindringlichkeit, daß nach faſt zweijährigem Vergeſſen die Erinnerung mit geradezu elementarer Gewalt wieder lebendig wird. Für die vielen Millionen aber, die den Olympiſchen Spielen in Berlin nicht beiwoh⸗ nen konnten, muß der Film zu einem ein⸗ maligen und unauslöſchlichen Er⸗ lebnis werden. Der Film erſt zeigt die wahre Größe und Schönheit der 11. Olympi⸗ ſchen Spiele. Seine Geſtalterin Leni Rie⸗ fenſtahl hat ihr Werk in Dankbarkeit dem Wiederbegründer der Olympiſchen Spiele, Baron Coubertin, gewidmet, deſſen Traum von dem ewigen Feſt der Ju⸗ gend aller Völker ſich in Berlin zum erſten Male in vollendeter Weiſe erfüllte. Mit den Bildern von der Akropolis wird der erſte Teil„Feſt der Völker“ eröffnet. Von der klaſſiſchen Stätte des alten Hellas N die prachtvollen Bauwerke und Heroen er Antike vorüber. Der ſymboliſche Diskus- werfer wird von ſchwebenden und tanzenden, die Sehnſucht verkörpernden Frauen abgelöſt. Das olympiſche Feuer flammt auf, das die Fackelträger vom uralten Altar aus Olympia durch ſieben Länder nach Berlin tragen, wo es im Stadion 16 Tage und Nächte hindurch loderte. Nach dem feierlichen Einmarſch der Mannſchaften der teilnehmenden 51 Nationen eröffnet der Führer die Spiele. Rudi IJs⸗ mayr ſpricht den Olympiſchen Eid, und da⸗ mit ſtehen wir ſchon inmitten der unvergeß⸗ lichen Kämpfe. Der größte Sportfilm, den die Welt je ge⸗ ſehen hat, rollt ab. Die Aufnahmen von dem mitreißenden Ge⸗ ſchehen auf dem roſtbraunen Band der Aſchen⸗ bahn, auf dem Raſen, an den Wurf⸗ und Sprungmarken ſind techniſch glänzend gelun⸗ dun Die Sprechchöre unter den jedesmal underttauſend Zuſchauern ſind gut vernehm⸗ bar. Die Stimmung und Atmoſphäre der Olympiſchen Spiele teilt ſich dem Zuſchauer mit und läßt ihn bis zum Schluß nicht mehr los. Es gibt nur noch Höhepunkte, die Auge und Ohr feſſeln und entzücken. Sei es der vom Start bis zum Ziel einge⸗ fangene Weltrekordlauf des Neuſeeländers Jack Lovelock über 1500 Mtr., die Entſchei⸗ dung über 100 Mtr. mit den ſchnellſten ſechs Laus d. der Welt am Start, der 10 000⸗Mtr.⸗ Lauf des kleinen Japaners Murakoſo ge⸗ gen Finnlands übermächtiges Dreigeſtirn Sal⸗ minen, Askola und Iſo⸗Holls, der nervenauf⸗ teibende Stabhochſprung beim Scheinwerfer⸗ licht oder die Staffelrennen mit dem Mißge⸗ ſchick unſerer Frauen. Die Zeitlupe hält jede Phaſe einzelner wich⸗ tiger Entſcheidungen feſt. Von der künſtleri⸗ ſchen Sendung des Films wird der meiſter⸗ 1 dargeſtellte Marathonlauf ſelbſt den etzten Zweifler überzeugen. Der Film kündet den beſeelten Schwung der Teilnehmer am Start, den ſtillen Kampf gegen Hitze und Durſt auf einſamer, ſonnendurchglühter Straße, der Kampf der müden und immer müder werden⸗ den Beine um Meter und Meter der endlos langen olympiſchen Strecke. Es iſt wirklich ein Heldenlied und ein in dieſer Form bisher noch nicht errichtetes Denkmal für den wahren und lauteren Gedanken des Sportes und den Sinn der reinen olympiſchen Idee. Begeiſterle Aufnahme Der von Leni Riefenſtahl ſo genial geſtalte⸗ te Olympiafilm fand bei ſeiner Welturauffüh⸗ rung eine ſo begeiſterte einſtimmige Aufnahme, wie ſie nur wenigen ſenſationel⸗ len Filmen bisher beſchieden war. Schon in der Pauſe, die nach dem erſten Teil folgte, war es klar, daß der Film einen abſoluten Welt⸗ erfolg von einmaliger Größe dar⸗ ſtellt. Unter den jubelnden Beifallskundgebungen des Hauſes ſprach der Führer zu Beginn der Pauſe der Schöpferin dieſes genialen Film⸗ werkes, Leni Niefenſtahl, die in der Loge neben der des Führers Platz genommen hatte, durch einen Händedruck ſeinen Dank aus. Mi⸗ nutenlang hielt das Beifallsklatſchen an, das dem großen Film und ſeiner Geſtalterin galt. Bei Beginn der Pauſe ließ der Königlich Griechiſche Geſandte Leni Riefenſtahl im Auf⸗ trage des griechiſchen Kronprinzen, des Präſi⸗ denten des Griechiſchen Olympiſchen Komitees, einen Oelzweig aus dem Heiligen Hain der Attis in Olympia überreichen. Unter den 2000 Beſuchern war nicht einer, der nicht von der Wirkung bis ins Innerſte ergriffen war. Während der Pauſe und am Schluß der Vorführung mußte die Geſtalterin dieſes herrlichen Werkes, Leni Riefenſtahl, mi⸗ nuntenlang für den zu einem Orkan anwach⸗ ſenden Beifall danken. Zahlreiche Blumenſpen⸗ den, unter ihnen ein großer Strauß des Füh⸗ rers, dankten ihr und ihren Mitarbeitern für die außerordentliche künſtleriſche Leiſtung, für das gtandioſe filmiſche Denkmal. Der lympiafilm ausgezeichnet Berlin, 20. April. Die beiden Olympiafilme von Leni Riefen⸗ ſtahl„Feſt der Völker“ und„Feſt der Schön⸗ heit“ wurden mit den Prädikaten„ſtaats⸗ politiſch wertvoll, künſtleriſch wertvoll, kulturell wertvoll und volksbildend“ ausgezeichnet und zur Vor⸗ führung an allen Feiertagen zugelaſſen. Hunderttaufende von Glückwünschen Wie das Volk den Führer zum Geburkskag beſchenkle Berge von Liebesgaben Berlin, 20. April. Die grenzenloſe Liebe und die wunderbare Treue des ganzen Volkes zum Führer können Jahr um Jahr keinen ſinnfälligeren Ausdruck finden, als am Geburtstag Adolf Hitlers, wenn ſich in der Reichskanzlei die Geſchenke und Spenden, die Briefe und Glückwünſche, die Blumen und ſonſtigen Liebesgaben zu un⸗ vorſtellbaren Bergen häufen. In dieſem Jahr iſt die Zahl der Gaben zum Geburtstag des Führers noch bedeutend größer geworden, vor allem durch die vie⸗ len, vielen kleinen und großen Spenden der Volksgenoſſen aus der Heimat des Führers. Der große Kabinettsſaal in der Reichskanzlei hat bei weitem nicht ausgereicht, um alle Gaben und Spenden zu faſſen. Allein die dem Führer zur Verfügung geſtellten Wäſcheſtücke aller Art, Uniformteile, Stoffe uſw. bedecken mehr als meterhoch einen rieſig langen Tiſch. Eine ganze Anzahl von Baby⸗ Ausſtattungen ſind dem Führer für kinder⸗ reiche Familien geſchenkt worden. Daneben erhebt ſich eine gut eineinhalb Meter hohe Pyramide von beſtimmt mehr als 10 000 Paar Strümpfen, die Paar für Paar dem Führer von unzählig vielen un⸗ bekannten Spendern übermittelt worden ſind. Alle dieſe Wäſcheſtücke werden über die NSV. und die NS.⸗Frauenſchaft im Auftrag des Führers wohltätigen Zwecken zugeführt werden, ſodaß noch viele tauſend Volksgenoſſen an der Freude des Führer⸗ Geburtstages teilnehmen werden. Unendlich und unüberſehbar, unbeſchreiblich vielfältig und mannigfaltig, einfallsreich und originell ſind die vielen Gaben, die die anderen ſches Blatt, daß bei Fortdauer der jüdiſchen Abwehrmittel die Maſſen des Volkes ganz auto⸗ matiſch zu radikaleren Wünſchen und Forde⸗ rungen veranlaßt würden. Das Regierungs⸗ organ fordert die ſtrengſte Beſtrafung dieſer jüdiſchen Verbrecher und das Internierungs⸗ lager. Ungarn wird, ſo hoffen wir. die Rege⸗ lung der Judenfrage zu Ende führen. Damit wäre, nachdem auch die deutſche Oſtmark in die Geſetzgebung des Reiches einbezogen iſt, das 5 Europas von der jüdiſchen Herrſchaft ent⸗ thront. Tiſche bedecken. Schnitzereien und Metallarbei⸗ ten wechſeln ab mit wertvollen Gemälden. Ne⸗ ben koſtbaren ſilbernen Schalen und Truhen ſehen wir künſtleriſch ausgeſtattete Urkunden und Geſchenkmappen, Bücher und geſchmackvolle kunſthandwerkliche Gegenſtände. Kurz, alle ſchönen Künſte, dazu das Handwerk und die Arbeitskräfte der ſchaffenden Deutſchen, die deutſchen Frauen und die deutſche Jugend, ſie alle haben ihr Beſtes und Schönſtes geleiſtet, um mit jeder einzelnen Gabe dem Führer an ſeinem Ehrentag eine Freude zu bereiten. Und ſie haben dem Führer wirklich eine große Freude gemacht! Manchmal wünſcht man faſt, ſie alle, die vielen großen und kleinen Spender und Briefſchreiber könnten dabei ſein, wenn Adolf Hitler an den einzelnen Tiſchen entlang geht und jede ein⸗ zelne Spende freudig und mit ſtrahlenden Au⸗ gen betrachtet. Er kann vielleicht nicht jedem einzelnen von ihnen ausdrücklich danken. Aber jeder Spender auch einer noch ſo kleinen Gabe möge wiſſen, daß der Führer fich auch über ſein Geſchenk aufrichtig ge⸗ freut hat. Unter den Geſchenken der führenden Männer von Staat und Partei und der engeren Mit⸗ arbeiter des Führers ſehen wir an erſter Stelle ein großes Gemälde, das Generalfeld⸗ marſchall Göring dem Führer zum Geſchenk gemacht hat, weitere Bilder haben u. a. die Reichsminiſter v. Ribbentrop und Dr. Frick, ſowie die Reichsleiter Dr. Ley und Baldur v Schirach dem Führer überreicht. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat dem Führer zur Erinnerung an die Rückkehr ſeiner Heimat ins Reich eine Sammlung von hiſt o⸗ riſchen Schallplatten mit Aufnahmen der denkwürdiaſten Reden und Rundfunk⸗ berichte aus der Zeit vom 5. März bis zum 10. April gewidmet. In der Vielzahl der Ge⸗ ſchenke ſehen wir ferner als Geſchenk der DA. das Modell des Volkswagens, wei⸗ ter den Ehrendegen, den Reichsführer 5 Himmler dem Führer überreicht hat, und eine Sammlung von acht verſchiedenen fremd⸗ ſprachigen Ausgaben des Führerbuches„Mein Kampf“, die Reichsleiter Amann dem Füh⸗ rer zum Geſchenk gemacht hat. Zahlreiche Organiſationen und Gliederungen haben dem Führer in künſtleriſch ausgeſtatteten Urkunden Berichte über ihre Leiſtungen gewid⸗ met. Einige Gauleiter haben Probeſtücke der handwerklichen Kunſt ihres Gaues überſandt. ſo u. a. Gauleiter Sprenger(Seſſen) einen wertvollen Geſchenkſchrein, Gauleiter Hildebrandt(Mecklenburg) einen handgewebten Gobelin. 5 5 Der Reichskriegsopferführer hat für die NSKOV. dem Frontſoldaten Adolf Hitler eine Sammlung aller deutſchen Kriegs⸗ bücher überreicht, und auch Reichsleiter Al⸗ fred Roſenberg hat dem Führer eine Buch⸗ ſammlung zum Geſchenk gemacht. Jede Organiſation und jede Gliederung, jeder Gau, ja faſt jede Stadt Großdeutſchlands iſt vertreten mit einem Beweis ihrer Arbeit im Dienſt des Führers. Nur ein ganz kleiner ver⸗ ſchwindender Bruchteil aus der übergroßen Fülle der kleinen und großen Spenden konnte hier aufgeführt werden. Aber ſchon dieſe gedrängte Auswahl der Ge⸗ genſtände, die uns bei einem flüchtigen Gang durch den Spendeſaal auffielen, zeugen davon. daß am Geburtstag des Führers tatſächlich das ganze große deutſche 75-Millionen⸗Volk mit überſtrömender Liebe und grenzenloſer Freude Anteil nimmt. Davon zeugen auch Hundert⸗ tauſende von Karten und Brie⸗ fen, die an dieſem Tag in der Privatkanzlei des Führers eingegangen ſind. Jubelſtürme um den Führer vor der Reichskanzlei Berlin, 20. April. Nicht oft hat der Wilhelm⸗Platz ſolche Menſchenmaſſen geſehen wie heute am Geburtstag des Führers. Zu Zehntauſenden ſtehen ſie Kopf an Kopf in der ſtrahlenden Frühlingsſonne auf dem bis in den letzten Winkel beſetzten Platz und in der Wilhelm⸗ Straße. Immer ſtürmiſcher wird ihr Begehren, den Führer gerade an dieſem ſeinem Feſttage auf dem Balkon zu ſehen. Gegen 14 Uhr geht der Wunſch der Maſſen in Erfüllung: der Führer erſcheint auf dem Balkon. Im Handumdrehen ſind die bis dahin ſo mühſam gehaltenen Abſperrungsketten reſt⸗ los durchbrochen, alles ſtürmt zum Balkon hin. Zehntauſend Kehlen rufen„Heil!“, zehn⸗ tauſend Hände, von denen viele Blumenſträuße halten, recken ſich zum Geburtstagsgruß dem geliebten Führer entgegen, der immer wieder nach allen Seiten hin mit dem deutſchen Gruß ſeinen Dank für dieſe überwältigenden Kund⸗ gebungen der Liebe und der Begeiſterung zum Ausdruck bringt. f Die Kundgebungen dauern auch den ganzen Nachmittag über an. Ununterbrochen hält in der Reichskanzlei der Zuſtrom der Gratulanten an. Nahezu ſämtliche führenden Männer des Drit⸗ ten Reiches ſind in der Reichskanzlei verſam⸗ melt, um dem Führer ihre Glückwünſche aus⸗ zuſprechen. Das Bild in der Reichskanzlei belebt ſich, als eine Gruppe von Jungen und Mädel in bunten und farbenprächtigen Trachten erſcheint. Sie kommen aus allen deutſchen Gauen, aus der befreiten Oſtmark und aus auslandsdeut⸗ ſchen Siedlungsgebieten. Und wieder ein neues Bild: Die Ber⸗ liner Blutordensträger ſind gemein⸗ ſam mit Blutordensträgern aus München und dem ganzen Reich erſchienen, um dem Führer ihre Glückwünſche auszuſprechen. Der Führer dankt jedem einzelnen von ihnen durch einen Händedruck für ihre Treue. Die Reihenfolge der Empfänge und Gratu⸗ lationen in der Reichskanzlei wird unterbro⸗ chen durch die Vorführung des von den Opel⸗ werken dem Führer zum Geſchenk gemachten 500 000. Opelwagens ſeit der Macht⸗ übernahme. Die Hakenkreuzfahne auf dem Wiener Stefansturm Wien. 20. April. Am Geburtstag des Führers vollbrachten zwei junge Nationalſozialiſten auf einem der höchſten Türme Wiens ein waghalſiges Kletterkunſtſtück. In den frühen Mor⸗ genſtunden erklommen ſie die Spitze des 137 Meter hohen Stefansturmes und hißten dort eine weithin ſichtbare Hakenkreuzfahne. der Bau von Arbeiterwohnungen Wieder 15 Millionen RM. der Angeſtelten⸗ verſicherung Die Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte hat— wie das Reichsverſicherungsamt bekannt gibt.— auch für 1938 zur Förderung des Baues von Arbeiterwohnſtätten 15. Mill. RM. bereitgeſtellt. Es iſt ſogar eine Erleichterung dieſer Barfinanzierung erfolgt. Die Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte hat ſich nämlich bereit erklärt, hinſichtlich der zweiten(Ib⸗) Hypotheken bei Wohnungsneu⸗ bauten gemeinnütziger Unternehmen in beſon⸗ ders zutreffenden Einzelfällen mit Geneh⸗ migung des Reichsverſicherungsamtes von der Forderung ſelbſtſchuldneriſcher Bürgſchaften von Gemeinden oder Gemeindeverbänden abzu⸗ ſehen und ſich mit einfachen oder Ausfallbürg⸗ ſchaften zu begnügen. 40 3 „Banan“-Jwiſchenfall geregelt Waſhington, 20. April Der amerikaniſche Botſchafter in Tokio teilte dem Staatsdepartement mit, daß die japan i⸗ ſche Negierung ihm am Mittwoch in der „Panay“-Angelegenbeit einen Scheck in Höhe von 2.2 Millionen Dollar überreichen werde. Damit iſt der Zwiſchenfall vom 12. Dezember 1937, bei dem. wie erinnerlich, das amerikani⸗ ſche Kanonenboot„Pana“ auf dem Dangtſe von den Japanern verſehentlich verſenkt wor⸗ den war, endgültig beigelegt. ae zu der Die! im gel let! int er Duthfſ geotdne fangen bütos! teitun zu Ell Wiriſc un nu schen Haupt zu fle pethſnd den hn Ende Kettey deſttun les auf Veſo nation, die füt flaten tage u Vermö ſetlichl dazu 9 Pünf lung d Judentt ſelbt h dern, Volles Fohlott bier er Nehthe rsriſhe Das! 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B. bei Unwetterſchäden oder ſonſtigen Notſtänden die Grundſteuer, deren Einziehung nach Lage des einzelnen Falles unbillig wäre, ganz oder zum Teil erlaſſen. Die Miniſter weiſen aus⸗ drücklich auf die in dem Begriff„einzelne Fälle“ liegende Beſchränkung hin, gehen aber andererſeits von der Erwartung aus. daß die Gemeinden innerhalb des geſetzlichen Rah⸗ mens mit dem gebotenen wirtſchaftlichen Ver⸗ ſtändnis vorgehen. Bei den Billigkeitsmaß⸗ nahmen iſt wegen des Obiektcharakters der Grundſteuer von den Verhältniſſen des Steuer⸗ gegenſtandes auszugehen. Das ſchließt aber nicht aus, daß zur Vermeidung beſonderer Härten im einzelnen Fall auch die wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe des Steuerſchuldners Anlaß zu Billigkeitsmaßnahmen geben können. Grund⸗ ſelich haben die Gemeinden nach pflichtmäßi⸗ gem Ermeſſen ſelbſt zu entſcheiden, ob im ein⸗ zelnen Fall die Vorausſetzungen für eine Bil⸗ ligkeitsmaßnahme vorliegen. Eine Einſchränkung dieſes Ermeſſens der Gemeinden ergibt ſich jedoch aus den durch den im Reichsſteuerblatt vom 20. April 1938 im Wortlaut wiedergegebenen Richtlinien. Ins⸗ Stundſteuernachlaß durth dit Gemeinden Beſeikigung von hürlen— Die miniſteriellen Richklinien beſondere ſind danach Billigkeitsmaßnahmen als Uebergangsmöglichkeiten in den Fällen erlaubt, in denen durch die neue Steuergrund⸗ lage eine beſondere Mehrbelaſtung entſteht. Der Steuerſchuldner muß durch An⸗ trag verſuchen, in den Genuß dieſer Billigkeits⸗ maßnahme zu kommen. Bei geringen Be⸗ laſtungserhöhungen ſoll regelmäßig eine Ver⸗ günſtigung gewährt werden. Weiter können Ertragsminderungen die Urſache von Billigkeitsmaßnahmen ſein. Die Richtlinien erwähnen dabei z. B. die Billiger⸗Vermietung von Räumen, den Mietausfall, das Leerſtehen von Räumen. Für den ſteuerbegünſtigten ält e⸗ ren Neuhausbeſitz ſind ähnliche Billig⸗ keitsmaßnahmen zu treffen, wie ſie ſchon zu dem Geſetz vom 2. April 1936 durch Runderlaß angeregt waren. Auch für den übrigen Neuhausbeſitz ſehen die Richtlinien die Möglichkeit einer Beſeitigung unbilliger Här⸗ ten vor. lich, ſo zur Förderung von Neuaufforſtungen, für den Denkmalsſchutz und für Grundbeſitz. deſſen Erhaltung wegen ſeiner Bedeutung für Wiſſenſchaft, Kunſt oder Heimatſchutz im öffent⸗ lichen Intereſſe liegt oder in deſſen Gebäuden entſprechende Gegenſtände, auch von geſchicht⸗ licher Bedeutung, der Forſchung oder Volks⸗ bildung nutzbar gemacht ſind. Füdiſche Provokation in ungarn gabolage und Vonkokt, Maſſenenklaſſungen von Arbeilern Budapeſt, 20. April Die geſamte ungariſche Preſſe ſteht ſeit Tagen im Zeichen des Kampfes um das Judenge⸗ ſetz. Die liberalen jüdiſchen Kreiſe haben alle nur erdenklichen Kräfte mobiliſiert, um die Durchführung des Geſetzentwurfes der dem Ab⸗ geordnetenhaus vorliegt, zu unterbinden. Ange⸗ fangen von dem wütenden Geſchrei des„Landes⸗ büros der ungarländiſchen Israeliten“, der Ver⸗ breitung von Flugzetteln, die das Judentum zu Sabotage und Boykott auffordern, um das Wirtſchafts⸗ und Kreditleben zu lähmen, bis zu maſſenhaften Arbeiterentlaſſungen der jüdi⸗ ſchen Textilfabriken in der Umgebung der Hauptſtadt, erſcheint dieſen Kreiſen kein Mittel zu ſchlecht, die Annahme des Judengeſetzes zu verhindern. Das ſofortige Eingreifen der Behör⸗ den hat jedoch dieſen Manövern ſchnell ein Ende bereitet. Die Regierungs⸗ und Rechtspreſſe warnt heute noch einmal das Ju⸗ dentum davor, die Geduld des ungariſchen Vol⸗ kes auf eine allzugroße Probe zu ſtellen. Beſonders eindringlich iſt die Warnung des nationalvölkiſchen„Ui Magyarſag“, der ſchreibt, die jüdiſchen radikalen Elemente mögen ſich im klaren darüber ſein. daß durch jetze Hetze, Sabo⸗ tage und Wühlarbeit, durch jeden Verſuch, des Vermögensſchmuggels und politiſcher Wider⸗ ſetzlichkeit die Maſſen des ungariſchen Volkes dazu veranlaßt würden, weit radikalere Wünſche und Forderungen zur Rege⸗ lung der Judenfrage aufzustellen. Wenn das Judentum dieſe Folgen durch ſeine Handlungen ſelbſt heraufbeſchwöre, dürfe es ſich nicht wun⸗ dern, wenn die Abneigung des ungariſchen Volkes gegen die Juden immer ſtärker werde. Boykott und Sabotage ſeinen keine Waffen, die hier erlaubt ſeien. Wer damit ſpiele, reize die Mehrheit des Volkes, in dieſem Falle den un⸗ gariſchen Gaſtgeber, bis zum äußerſten. Das Regierungsorgan„Függetlenſeg“ ſchreibt zu der Verhaftung der Anſtifter der jüdiſchen Boykottbewegung, daß das Vorgehen der Ju⸗ den nach dem Staatsanwalt ſchreie. Eine Sabotage, die das ausgeſprochene Ziel ver⸗ folge. dem Wirtſchafts⸗ und Kreditleben des Landes Schaden zuzufügen, ſtreife die Grenze des Vaterlandsverrats. Die Anſtifter der Boy⸗ kottbewegung mögen nicht vergeſſen, daß dieſe Bombe in ihrer eigenen Hand explodieren werde, denn das chriſtliche Ungartum werde bei dem kleinſten Anzeichen eines Boykotts von Seiten des Judentums mit unbarmherzi⸗ gem Gegenbonykott antworten. Die un⸗ Hariſche öffentliche Meinung ſei der Anſicht, daß für dieſe Verbrecher nicht nur die ſtrengſte Strafe, ſondern auch die Internierungs⸗ lager angebracht wären. Oberſt Picok geſtorben Ein Vorkämpfer der deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung Paris, 21. April Der Vorſitzende der franzöſiſchen Vereinigung der Geſichtsverletzten des Meltkrieges, Oberſt Picot, iſt im Alter von 76 Jahren geſtorben. Oberſt Picot war in ganz Frankreich be⸗ kannt und beließt wegen ſeiner unermüdlichen Tätigkeit zum Wohle der Geſichtsverletz⸗ ten. Er war im Weltkrieg ſelbſt ſchwer ver⸗ letzt worden. Nachdem er lange Jahre hindurch der Kammer angehört hatte, widmete er ſich völlig der von ihm geleiteten Vereinigung. Oberſt Picot war ein überzeugter Vorkämpfer der deutſch⸗franzöſiſchen Verſtän⸗ digung. Er gehörte zu den erſten Franzoſen, die ſich nach dem Weltkrieg nach Berlin bega⸗ ben, um kameradſchaftliche Beziehungen zwi⸗ ſchen den Frontkämpfern der beiden Länder anzuknüpfen. 10 Grad Kälte in Schleſien Ungewöhnlich heftige Nachtfröſte Breslau. 20. April In der heiteren und faſt 2 niiſchen er arktiſchen — Kaltluftmaſſen in Schleſien für die 1 ungewöhnlich heftige Fröſte auf. Im Flachland ſank die Temperatur bis 7 Grad un⸗ ter Null ab. In unmittelbarer Nähe des Erd⸗ bodens konnten ſogar bis 10 Grad Kälte emeſſen werden. In den Kammlagen der Ge⸗ irge gingen die Temperaturen auf 10—12 Gr. unter Null zurück. In höheren Keſſellagen wur⸗ den bis 17 Grad Kälte erreicht. fähdhagggagehamehganganb Mug ünnnannnnnana L „Ich habs gewagt!“ Dr. E. K. Ulrich von Hutten, der heute vor 450 Jahren als Sproß eines alten fränkiſchen Rittergeſchlechtes zu Steckelburg in Kurheſſen geboren wurde, lebt im Bewußtſein des deutſchen Volkes auch nach Jahrhunderten noch fort. Es erblickt in ihm den Vorkämpfer U und Mahner deutſcher Freiheit und Unabhän⸗ gigkeit, den Helfer Luthers und Verteidiger der Reformation. Ein unſtetes Leben, das er als Knabe im Kloſter begann, führte dieſen ſtreitbaren Prediger deutſcher Zukunft viele Jahre lang durch die Welt. Von den Feinden gefürchtet, von den Freunden oft mißverſtan⸗ den, war er eine ausgeſprochene Kämpfer⸗ natur; ſein Leben war kurz aber reich an Er⸗ lebniſſen. ſein Wirken bedeutſam über ſeinen Tod hinaus. Von einer ewigen Unruhe ge⸗ trieben, zerfallen mit dem Vaterhaus. dem er ſich erſt ſpäter wieder näherte, wandte er ſich mit der Entſchlußkraft einer ſtarken Perſön⸗ lichkeit ab von dem ihm beſtimmten Leben in den Denkkreiſen des Adels, dem er entſtammte. Die Wucht des Erlebniſſes von Verfolgungen und der Härten des Lebens in jeder mög⸗ lichen Form machte ihn zum Richter und Wiſ⸗ ſenſchaftler, der zu einem frühen Ruhm kam. 1 een mec Salden Franzöſiſches Bombenflugzeng übgeſtürzt Die franzöſiſche Militärluftfahrt wurde am Mittwochmorgen wieder von einem ſchweren Unglück betroffen. Bei einem Gruppenflug mehrerer ſchwerer Bomber vom Militärflug⸗ platz Bron bei Lyon nach Marſeille⸗Marignan ſtürzte eine Maſchine ab. Nach einer Havas⸗ meldung fanden die fünf Inſaſſen da⸗ bei den Tod. Bilder vom Tage Die erſten Gratulanten in der Reichskanzlei Um Mitternacht hatte ſich vor der Reichskanzlei eine rieſige Menſchenmenge eingefunden, die den Führer jubelnd begrüßt, als er nach 12 Uhr auf den Bal⸗ kon heraustrat. Eine große An⸗ zahl von Mädchen und Frauen, die bereits mit Blumenſträußen erſchienen waren, durften ſie anſchließend in der Reichs⸗ kanzlei dem Führer ſelbſt über⸗ reichen. N e Zander⸗Multiplex⸗K.) Modell des Volkswagens als Geſchenk für den Führer Zu ſeinem Geburtstag wurde dem Führer ein Modell des deutſchen Volkswagens übergeben. Links: Geheimrat Porſche, der an der Schöpfung des Volkswagens mitgearbeitet hat. Rechts vom rat ührer: Korpsführer Hühnlein, links, halb verdeckt: Dr. Ley. Zweiter von rechts: Staats. chmeer, Dritter von rechts: Direktor Werlin.(0 teſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Am Rande noliert. Schließlich wandte er ſich immer ſtärker den deutſchen Angelegenheiten auf völkiſcher Grundlage zu. Bekannt iſt ſein„Pfaffenkrieg“ gegen die römiſche Kirche. ſein literariſches Eintreten für den Kampf der deutſchen Für⸗ ſten und vor allem des Kaiſers zum Kampf gegen den Papſt. So erbot er ſich auch als Mitſtreiter Luthers, freilich in anderem Sinne: er erblickte in weiterem Maß den Zwang zur Loslöſung eines einigen Deutſch⸗ lands aus mittelalterlichen Begriffen, ſein lodernder Patriotismus ſuchte das National⸗ gefühl zu wecken und zu ſteigern und den Kampf gegen das Papſttum als eine Ange⸗ legenheit des nationalen Ethos zu machen. Ein Kämpfer des Letzten und Aeußerſten blieb er, bis er ſchließlich, ſeit langem dem Tode verfallen, in grenzenloſer Einſamkeit am Züricher See im Jahre 1523 ſtarb. Der Leit⸗ ſpruch ſeines Lebens, das übrigens in der ſpä⸗ teren deutſchen Dichtung mehrfach ein Denk⸗ mal erhielt, iſt das große, auch heute noch im Volke bekannte Bekenntnis: Ich hab's gewagt mit ſinnen und trag des noch kain reu: mag ich nit dran gewinnen. noch muß man ſpüren Treu. Waere een penn nm nnn mpsggnnnanannmmnnmannmnagamgm Futlwängler dirigiert in London London. 20. April. Dr. Wilhelm Furtwängler wird— wie im vergangenen Jahr— auch bei der kommenden internationalen Opernſaiſon von Covent Gar- den zwei Zyklen des Ringes dirigieren. Furt⸗ wängler wird die Stat führung über das Lon⸗ doner Philharmoniſche Orcheſter übernehmen, das für die Ausführung der Götterdämmerung 97 Muſiker ſtellen wird. Drei Millionen Volksgenoſſen wurden 1937 durch das Raſſenamt geſchult Berlin, 20. April. Mit den Oſterſeiertagen hat das Raſſen⸗ politiſche Amt der NSDAP. ſeine Winter⸗ ſchulungs⸗ und Propagandatätigkeit abgeſchloſ⸗ ſen. Das Amt gibt bekannt, daß allein im vergangenen Kalenderjahr, alſo bis 31. Dezem⸗ ber 1937 rund drei Millionen Volks⸗ genoſſen und Volksgenoſſinnen in der geſamten Schulung und Propaganda erfaßt werden konnten. Der Schulungsletter des Am⸗ tes, Leuſchner, verbindet mit dieſer Bekannt⸗ gabe den Dank an die große Zahl der im Dienſte des Raſſenvolitiſchen Amtes ehrenamt⸗ lich Wirkenden und ruft zu entſchiedener Wei⸗ terarbeit auf. Miniſterausſprache bei Daladier Paris, 20. April Miniſterpräſident Daladier hat im Laufe des Dienstagnachmittag zur Vorbereitung der am Mittwoch ſtattfindenden Miniſterbeſprech⸗ ung nacheinander den Kolonialminiſter Man⸗ del, Wirtſchaftsminiſter Paternotre und ſchließ⸗ lich den Finanzminiſter Marchandeau empfan⸗ gen. Großfeuer in einem Warenhaus Für mehrere Millionen Tſchechenkronen Schaden angerichtet Mähriſch⸗Oſtrau, 21. April. Auf dem Gelände eines Warenhauſes brach am Mittwoch gegen 21 Uhr ein Brand aus, der mit großer Schnelligkeit um ſich griff und das Warenhaus bis zum Erdgeſchoß vernich⸗ tete. Das Gebäude, das renoviert werden ſollte, war mit einem Holzgerüſt umgeben, das ebenfalls in Brand geriet, ſodaß die Feuerwehr an das Gebäude nicht herankommen konnte. Von der Inneneinrichtung und den Waren konnte nichts gerettet werden. Der Schaden wird auf einige Millionen Tſchechenkronen ge⸗ ſchätzt. Jörderwagen flürzle in die Tiefe Vier Bergleute getötet, 22 verletzt. London, 21. April. . Bei einem Grubenunglück in Craigbank (Südweſt⸗Schottland) wurden geſtern nachmit⸗ tag vier Bergleute getötet und 22 zum Teil ſchwer verletzt. Das Unglück ereignete ſich, als das Verbindungsſeil von ſechs Kohlenwagen, die an die Oberfläche gezogen werden ſollten, zerriß und die Wagen in die Tiefe ſtürzten, wo die Bergleute getroffen wurden. Kleine volifiſche Nachrichlen Der Kommandierende General des XVII. Armeekorps, General der Infanterie Kienitz, hat am Mittwoch durch den Kommandeur der 45. Divtſion. Generalmajor Materna. am Grabe der Eltern des Führers in Leonding einen Kranz niederlegen laſſen. Der Reichsführer y und Chef der deutſchen Polizei erſucht in einem Runderlaß die Poli⸗ zeibehörden, alle Bemühungen, die auf die Er⸗ haltung und Wiederbelebung völkiſcher Bräuche hinzielen, wirkſam zu unterſtützen. Mit Wirkung vom 23. April iſt der Brot⸗ preis für Paris von 2.70 Francs auf 775 Francs für das Kilogramm erhöht wor⸗ en. In das Bezirksgericht von Stanislau in Oſtgalizien wurden 19 Kommuniſten eingeliefert. Es handelt ſich um bolſchewiſtiſche Elemente, die ſich in Oſtgalizien durch ihre un⸗ tetirdiſche Hetzarbeit verdächtig machten. Veiheſtunde in München München, 20. April. „Der große Feiertag der Nation, als der der Geburtstag des Führers gerade in dieſem Jahr von der im Großdeutſchen Reich geeinten Nation begangen wurde, klang auch diesmal wieder aus in der feierlichen Ver'eidigung der neuen Gefolgsmänner des Führers. die durch ihren Treueſchwur vor dem ganzen Volk ihre rückhaltloſe Bereitſchaft zum Einſatz für Füh⸗ rer, Volk und Vaterland bekundeten. „Um 20.30 Uhr ſchallen Kommandos aus den Lautſprechern. Die Politiſchen Leiter. Warte u. Walterinnen nehmen Front zum Mittelband, der Königgrätzer Marſch klingt auf. Von den wuchtigen Säulentoren der Propylaen her er⸗ ſolgt der Einmarſch der Fahnen u. Standarten. Der Gauleiter des Traditionsgaues Adolf Wagner nimmt die Meldung entgegen: „8700 Politiſche Leiter, Walter, Warte und Walterinnen im Kreisgebiet München u. über 17000 Männer und Frauen der volitiſchen Or⸗ ganiſation im Traditionsgau München⸗Ober⸗ bayern zur Vereidigung angetreten!“ Zehnſucht von 2000 Jahren erfülll Dann ergreift Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley das Wort. Er führt u. a. aus: Draußen im Lande ſtehen nun zu dieſer ſelben Stunde die Männer und Frauen der Parten in Oſt und Weſt und Nord und Süd genau ſo angetreten wie Ihr hier und hören mit. was wir ihnen zu ſagen haben, und leiſten nachher den Eid mit Euch zuſammen. Alle dieſe Menſchen ſind zum weitaus größten Teil ehrenamtlich tätig. Viele Menſchen in der Welt wollen das nicht ver⸗ ſtehen. Sie können es nicht begreifen. daß es nun Hunderttauſende, ja heute bereits Millionen in dieſer Bewegung gibt, die ihre Umſorgungs⸗ und Betreuungsarbeit ehrenamtlich und ohne den geringſten materiellen Vorteil zu haben. tun. Das iſt aber ja gerade das neue, dieſes nationalſozialiſtiſche Deutſchland. Das iſt die Revolution, nach der dieſes Volk ſich 2000 Jahre geſehnt hat, ohne daß dieſe Sehn ⸗ ſucht erfüllt wurde. Das iſt der Aufbau der neuen Volksführung, ohne die ein Volk niemals zur Größe kommen kann. Es war erſt notwendig, daß ein Mann kam, der dieſe Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei geſchaffen hat und dieſen kom⸗ pakten Führerkörper im Volke ſchuf, um zu die⸗ ſer Einheit, um zu dieſem Glück, um zu dieſem Stolze, um zu dieſer Achtung zu kommen, die heute Deutſchland beſitzt. Das alles danken wir einem Manne: Adolf Hitler, deſſen Geburtstag wir heute feiern. 600 000 ſchwören dem Führer Treue Dann erſtattet Reichsausbildner Pg. Meh⸗ nert dem Stellvertreter des Führers folgende Meldung: „Stellvertreter des Führers! Ich melde Ihnen zur Vereidigung auf den Führer im Reich angetreten 154 647 Politiſche Leiter der NSDAP., 451485 Obmänner, Walter, Leiterinnen und Walterinnen der Gliederungen und angeſchloſ⸗ ſenen Verbände der NSDAP.“ Darauf neue Kommandorufe: Und jetzt ſteht der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß., vor dem Mikrophon: Meine Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen! Deutſche Männer und Frauen! Wieder ſind in dieſer Stunde die Forma⸗ tionen der NSDAP. angetreten, um der feier⸗ lichen Eidesleiſtung beizuwohnen. Ein inhaltsreiches Jahr iſt verfloſſen, ſeitdem zum letzten Male von hier, vom Königlichen Platz in München der Schwur der Zehntau⸗ ſende abgenommen wurde angeſichts der Mahn⸗ male für die Toten, angeſichts der gewaltigen Bauwerke der nationalſozialiſtiſchen Partei! Das Programm der Partei iſt der lebendigen Wirklichkeit weiter entgegengeführt worden. In Verfolg des erſten Punktes des Programms hat ſich das ſeit Generationen größte Geſchehen friedlicher deutſcher Geſchichte ereignet: Groß⸗ deutſchland iſt Wirklichkeit geworden. Welch ein Lebensweg! Welch ein Wunder, das ſich in wenigen Jahren unſerer Geſchichts⸗ ſchreibung vollzogen hat! Einſt ein Gefange⸗ ner— einſt ein Verfemter— und nun hat ſich eines der größten Völker der Erde auf ihn als ſeinen Führer verſchworen! Die feierliche Eidesleiſtung heute erfolgt in einer Zeit höchſten nationalen Glücks. Sie er⸗ folgt an einem ganz großen Tag, dem die Na⸗ tion ihr Glück verdankt. Der Tod der beſten deutſchen Generation war nicht umſonſt— dank Adolf Hitler. Auf dieſen Mann leiſtet Ihr, die Ihr angetreten ſeid zum Eid. Euren Schwur. Wie es Tradition geworden iſt und ehrwür⸗ diger Brauch bleiben wird, ſo gedenken wir vor dem Eid der Toten: genkl die Fahnen! Wir gedenken der Gefallenen des großen Krieges. Wir gedenken der Gefallenen, die ſtarben im Ringen um den Wiederaufſtieg ihres Volkes. Wir gedenken der Gefallenen vom 9. Novem⸗ ber! Wir gedenken eines Horſt Weſſels, eines Her · bert Norkus', eines Wilhelm Guſtloffs. Und wir gedenken heute in Sonderheit der Gefallenen, die ſtarben im Kampf um Groß⸗ deutſchland— der hunderte ermordeter und Anerſchlitterliche Treue, unbedingter Gehorſam Die feierliche Vereidigung der Politiſchen Leiter in München Namen, die ſchon jetzt Symbol für den Frei⸗ heitskampf Deutſchöſterreichs geworden ſinde in den Namen Planetta 5 Holzweber. Wir gedenken zugleich aber auch derer, die außerhalb der jetzigen Grenzen des Großdeut⸗ ſchen Reiches ihr Leben für dieſes Reich und damit für das deutſche Volk und ſeinen Füh⸗ rer gegeben haben, Unſer Troſt iſt die Gewißheit, die wir ſtolz immer wieder wiederholen— die Gewißheit, N 2 Sie ſtarben nicht onſt, Sie gaben ihr Leben, auf daß Deutſch⸗ land lebe: 5.„ Und Deutſchland lebt! Solange aber Deutſchland lebt, ihre Namen fort in Deutſchland. Die Fahnen hoch! Ihr, die Ihr nun durch Euren Eid einge⸗ reiht werdet in das Führerkorps der NSDAP., Euch rufe ich ins Bewußtſein, was allen, die vor Euch als Führer der NSDAP. den Eid auf Adolf Hitler geleiſtet haben, feierlich zum Bedenken gegeben wurde. Jeder von Euch ſoll Vorbild ſein, wie einſt Adolf Hitler Vorbild war und wie er heute Vorbild iſt. Ihr aber, die Ihr durch Eure Eidesleiſtung eingereiht werden ſollt in das Heer der politi⸗ ſchen Helfer des Führers, prüft Euch, ob Ihr Euch ſtark genug fühlt, den Eid auf Adolf Hitler in ſeinem Geiſt zu halten. Kein Nachteil er⸗ wächſt dem, der nicht mitſchwört und dann offen und ehrlich hingeht und ſein Amt niederlegt, weil er ſich nicht ſtark genug fühlt, es zu tragen! Wehe aber dem, der mitſchwört und ſeinen Schwur nicht hält! Treue wird von Euch gefordert! Nicht allein Treue in der Tat, auch Treue in der Geſinnung. Anerſchütterliche Treue, die kein Wenn und Aber, keinen Widerruf kennt. Unbedingter Gehorſam wird von Euch gefordert, der nicht fragt nach dem Nutzen des Befehls, der nicht fragt nach den Gründen des Befehls, ſondern der gehorcht um des Gehor⸗ chens willen. f Bedenkt Euch nun! (Leiſe ertönt das Deutſchlandlied). leben auch „Ein unauslöſchlicher Stolz muß uns Deut⸗ ſche beſeelen, daß in dieſem, von der Schwere der Erde losgelöſtem Kampf fliegender Streiter der höchſte Erfolg, die höchſte Ehre, der höchſte Ruhm einem Deutſchen zuteil geworden iſt, daß Manfred Freiherr von Richthofen nicht nur Deutſchlands, ſondern der Welt größ⸗ ter Kampfflieger geweſen iſt.“ Kein Geringerer Hermann en hat dieſe Worte einem jun⸗ en Helden gewidmet, der für Volk und Vater⸗ and ſtarb„im ritterlichen Kampfe, Mann ge⸗ Der erfolgreichſte deutſche Kampfflieger Manfred von Richthofen (Erich Zander, Archiv, Multiplex⸗K.) gen Mann, Er oder Ich“, in dem man nur als Sieger heimkehren konnte oder gar nicht mehr. Auch dieſe Worte entſtammen den in⸗ haltsſchweren Sätzen, die Hermann Göring Manfred von Richthofen widmete, deſſen Jagd⸗ geſchwader er bekanntlich führte. Wenn wir das Leben Manfreds von Richthofen in un⸗ ſerer Erinnerung vorübergehen laſſen, wie es der Held ſelbſt in vielen Tagebuchblättern und Briefen aufzeichnete, ſo ſtoßen wir auf einen tapferen deutſchen Soldaten, der überall ein ſchlichter und beſcheidener Menſch geblieben iſt. Treu in der Pflichterfüllung, gehorſam als Soldat und wahrheitsliebend als Menſch. Nie⸗ mals hat er mehr aus ſich machen wollen, niemals ſind ihm ſeine überragenden Erfolge zu Kopf geſtiegen. Alles, was er als Menſch und Soldat tat, war einfach und unkompli⸗ iert in allen Linien. Aber gerade dieſe Klar⸗ deit der Lebensführung und Lebensauffaſſung Manfreds von Richthofen läßt uns die Größe ſeines Charakters und ſeines Heldentums um ſo eindrucksvoller erſcheinen Denn gerade we⸗ gen der perſönlichen Beſcheidenheit, die den gefallener Kameraden, die deutſchöſterreichiſche Heimaterde deckt. Wir gedenken ihrer in den Der heilige Eid auf den Führer Der Stellvertreter des Führers fährt fort: Wir kommen zum Eid. Ihr leiſtet ihn bei den Wächtern unſerer Idee, bei den Wächtern, die hier in den ehernen 3 der Ehren⸗ tempel ruhen. Ihr leiſtet einen heiligen Eid. Sprecht hier und in allen Gauen des deutſchen Vaterlandes mir nach: „Ich ſchwöre Adolf Hitler unerſchütterliche Treue. Ich ſchwöre ihm und den Führern, die er mir beſtimmt, unbedingten Gehorſam.“ Als der Stellvertreter des Führers zur Schwurformel kommt, erheben ſich die Hände der Tauſende und aber Tauſende, die in dieſem feierlichen Augenblick überall im ganzen Reich angetreten ſind, um den Himmel zum Zeugen anzurufen, daß ſie ſich reſtlos dem Führer und ſeinem Werk verpflichten. Ungemein ergreifend und feierlich iſt der Augenblick. Wort für Wort ſprechen ſie die inhaltsſchwere Eidesformel, die der Stellvertreter des Führers vorſpricht, nach. Rudolf Heß ſchljeßt: Die Eidesleiſtung iſt geſchehen! An dem Tag, an dem vor 49 Jahren dem deut⸗ ſchen Volk der Befreier aus tiefſter Not, der Erlöſer aus tiefſter Schmach geboren wurde, an dem Tag, an dem uns der Schöpfer des Groß⸗ deutſchen Reiches geſchenkt wurde— an dem Tag bewegt uns nur eine Bitte: Herrgott, ſei auch fernerhin mit ihm und mit unſerem Volk! Wir wollen uns mühen mit all unſerer Kraft, würdig zu ſein Deines Segens. Wir wollen uns mühen mit all unſerer Kraft, würdig zu ſein des Führers, den Du uns, Herr, geſandt! Nationalſozialiſten und Nationalſozialiſtinnen! Wir grüßen den Führer! Adolf Hitler— Siegheil! Brauſend erſchallt nach den Schlußworten von. Rudolf Heß das Siegheil auf den Führer über Dem Gedenken Nichthofens der heldenkod des rolen Kampffliegers- Am 21. April vor 20 Jahren als Generalfeldmarſchall Menſchen Richthofen auszeichnete, wirken die grandioſen Kriegstaten um ſo eindringlicher. den nächtlichen Platz. Das Horſt⸗Weſſel⸗Lied er⸗ klingt wie ein erneuter Schwur der Treue zu Führer und Volk. Er ſelbſt zählt ſie auf, als hätte er irgendein ing des Tages zu regiſtrieren. Echt ſoldati⸗ ſchen Humor und abſolute Selbſtverſtändlich⸗ keit des Handelns ſind die Schilderungen flie⸗ geriſcher Erfolge, die eine Welt auch heute noch »in Erſtaunen ſetzen, die während des Welt⸗ krieges Manfred von Richthofen bei den Sei⸗ nen und bei den Gegnern ungeheuren Reſpekt vor dem roten Flieger, aber auch vor deutſcher Leiſtung überhaupt auslöſten. Das Examen nicht beſtanden Erſt 1915 iſt Manfred von Richthofen zur Fliegerei gekommen. Seine Prüfung als Alleinflieger, die er am 10. Oktober 1915 ab⸗ zulegen hatte, war eine Niete. Wie es oft im Leben großer Menſchen geht, ſo auch hier, Manfred von Richthofen beſtand die Prüfung nicht und mußte ſie ſpäter noch einmal wieder⸗ holen. Allerdings hat er dann durch die un⸗ geheure Ziffer ſeiner Siege nur zu klar be⸗ wieſen, daß er ein Allein⸗Jagd⸗ und Kampf⸗ flieger ohne Konkurrenz war. Selbſt ſeinen Lehrer, zu dem er voller Verehrung aufſchaute, ſelbſt en großen Boelcke, übertraf er in der ſpäteren Praxis ſeiner Heldentaten. „Le petit rouge“ In den erſten Monaten des Jahres 1917 kam Manfred von Richthofen auf den Gedanken, ſeine„Kiſte“ rot anſtreichen zu laſſen. Das war das Signal für ſeine Gegner. Der gefürchtete Richthofen wurde erkannt an der Farbe ſeines Flugzeuges, ſo oft er ſich in der Luft emporſchraubte. Der Ehrgeiz des Feindes wurde angeſtachelt und hatte durch das Schlagwort„Le petit rouge“ ein für Richthofen ſehr gefährliches Ziel erhalten. Sicherlich waren Schlagwort und Kennzeichnung hüben wie drü⸗ ben eine beſondere Ehrung für den Fliegerhel⸗ den, den man im feindlichen Lager auch gerne den„Le diable rouge“ nannte, aber mit jedem Tag mehrten ſich hierdurch die Gefahren für den roten Flieger. Ein beſonders ſchönes Zei⸗ chen von Frontkameradſchaft und vom Zuſam⸗ menhalt gerade in den Fliegerſtaffeln war es. daß die Richthofen unterſtellten Offiziere ba⸗ ten, nun auch ihre Flugzeuge rot anſtreichen zu dürfen, damit die„Kiſte“ Manfreds nicht mehr hervorſteche. Richthofen, inzwiſchen Staffelfüh⸗ rer geworden, willfahrte der Bitte und ſo ent⸗ ſtand das überall geehrte und bewunderte und bei den Feinden ſo gefürchtete rote Flie⸗ gergeſchwader. Richthofens Heldentod Man weiß, daß London beſondere Belohnun⸗ gen auf den Sieg über Richthofen angeſetzt hat⸗ te, denn gerade der engliſchen Fliegerei iſt Richthofen beſonders gefährlich geweſen. Hat er doch unter anderem den ſtolzeſten Mann Englands, den Flieger⸗Major Hawker, ein Mordskerl, mit 26 Jahren ſchon zu dieſem Rang emporgeſtiegen, abgeſchoſſen. Jener Major Haw⸗ ker, den die Briten ſo gern den engl. Immelmann nannten. Dem Heldenleben Richthofens blieben ebenfalls ſchwarze Loſe nicht erſpart. Wohl ſchmückten auch ſeine Bruſt hohe Auszeichnun⸗ gen, wohl erhielt er den Pour le merite, wohl wurde er mit einigen 25 Jahren bereits Rittmeiſter, wohl hat er die Ehre genoſſen, zur Rechten eines Hindenburg zu ſitzen, aber auch die Härten des Krieges blieben ihm nicht er⸗ ſpart. Aber immer wieder glaubte der kühne Sieg. Dennoch, die Todesahnung lag in ſeiner Bruſt. Als Boelcke den Heldentod ſtarb, da fühlte er, daß auch einmal die Reihe an ihn kommen mußte. Daß ſein Schickſalstag der 21. April 1918 werden ſollte, das ahnte er freilich nicht. Niemals ſtieg Manfred von Richthofen. der rote Kampfflieger, wohlgemuter auf, als an dieſem Tage. Und niemals war dieſes Schickſal unwahrſcheinlicher, als am 21. April 1918. Manfred v. Richthofen hätte einen neuen Sieg, über den kanadiſchen Fliegercaptain May, ſo gut wie buchen können, als er, nahe am Ziel, der tödlichen Kugel des kanadiſchen Fliegerhauptmanns A. Roy Brown erlag. So wenigſtens ſchildert es dieſer Fliegerhauptmann ſelbſt, der damit die Legende zerſtörte, daß Richthofen von der Erde aus von einem auſtra⸗ liſchen Maſchinengewehr angeſchoſſen worden ſei. Die Darſtellung Browns dürfte als die ge⸗ ſchichtlich richtige gelten. Manfred von Richt⸗ hofen ſtürzte in die feindlichen Linien nieder und wurde von den Gegnern in einer Weiſe zu Grabe getragen, die nicht nur den ehrlichen Feind ehrte, ſondern auch die deutſche Flieger⸗ waffe, deren ſtolzeſter Sohn Manfred v. Richt⸗ hofen war. Die heutige deutſche Zeit hat wie⸗ der ein inneres Recht, jener Helden zu geden⸗ ken. Was wir in dem Ausbau der deutſchen Wehrmacht, was wir in der vollkommenen Neuſchöpfung der deutſchen Fliegerwaffſe leiſte⸗ ten und noch leiſten. was wir an Beſitz und Freiheit, an Reich und Volk zurückeroberten, ſind allerdings der ſchönſte und herrlichſte Lor⸗ beer, den wir am heutigen Tage, am 21. April 1938, 20 Jahre nach dem Heldentod eines Gro- ßen, auf das Grab Manfred von Richthofens legen können. Auf das Grab eines Helden, der wieder in deutſcher Erde ruht. Der Arbeilseinſah in Heſlerreich Die Beſeitigung der Erwerbsloſigkeit im Lande Oeſterreich wird nach einem Programm erfolgen, über das der Präſident der Reichsan⸗ ſtalt, Dr. Syrup, Einzelheiten mitteilt. Da⸗ nach muß man die Zahl der Arbeitsloſen in Oeſterreich, einſchließlich der unſichtbaren Er⸗ werbsloſigkeit, mit etwa 600 00 0 annehmen. Es ſollen nun in der öſterreichiſchen Arbeits⸗ ſchlacht insbeſondere die folgenden acht Maß⸗ nahmen gefördert werden: 1. der Bau von Reichsautobahnen, 2. der Bau und die Inſtandſetzung ſonſtiger Kraftfahrſtra⸗ ßen, 3. der Ausbau beſtehender und der Bau neuer Anlagen zur Ausnutzung der Waſſerkraft, 4. der Bergbau, 5. Arbeiten auf dem Gebiet der Landeskultur(Bodenverbeſſerungen, Vorflut⸗ regelungen, Drainungen uſw.), 6. Arbeiten zur Hebung der landwirtſchaftlichen Erzeugung (Anlegung von Futterſilos, Einſäuerungsbehäl⸗ tern, Dungſtätten uſw.), 7. Errichtung von Mol⸗ kerei-Anlagen, 8. Inſtandſetzungs⸗ und Ergän⸗ zungsarbeiten an öffentlichen und an privaten Baulichkeiten, die Teilung von Wohnungen und der Umbau ſonſtiger Räume zu Kleinwohnun⸗ gen. Unabhängig von dieſem Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramm habe der Generalfeldmarſchall Göring auf ſeiner Oeſterreich-⸗Reiſe weitgehende Anordnungen gegeben, wie die öſterreichiſche Wirtſchaft in kürzeſter Friſt in vollen Lauf zu bringen ſei. Es gehe nun nicht an, daß in Oeſterreich ein⸗ ſatzfähige Arbeitskräfte längere Zeit arbeitslos bleiben und Unterſtützungen erhalten, während ſie im übrigen Reichsgebiet dringend benötigt werden. Wenn alſo die öſterreichiſche Wirtſchaft in abſehbarer Zeit nicht reſtlos zur Einſtellung der arbeitsloſen Kräfte ſchreite, könne ein Ein⸗ ſatz im alten Reichsgebiet erfolgen. Andererſeits ſeien die öſterreichiſchen Arbeitsämter angewie⸗ ſen worden, jenen öſterreichiſchen Arbeitskräf⸗ ten keine Anterſtützung zu zahlen, die ohne Grund ihre Arbeit im alten Reich aufgegeben haben und planlos nach Oeſterreich zurückwan⸗ derten. Franzöſiſcher Miniſterral Paris, 20. April. Mittwochfrüh fand unter dem Vorſitz des Staatspräſidenten ein Miniſterrat ſtatt. Mi⸗ niſterpräſident Daladier gab einen Ueber⸗ blick über die allgemeine Lage. Außenminiſter Bonnet berichtete über die Außenpolitik und Innenminiſter Sarraut über die bereits getroffenen und in Vorbereitung befindlichen Maßnahmen zur ſtrengeren Ueberwachung und Aus weiſung läſtiger Ausländer. Wie in ſonſt gut unterrichteten Kreiſen ver⸗ lautet. wurde hinſichtlich der Ernennung eines franzöſiſchen Botſchafters in Rom noch keine Entſcheidung getroffen. Kraftwagen verſinkt im Walchenſee Bei heftigem Schneetreiben ins Waſſer gefahren Mehrere Todesopfer Am Mittwochnachmittag ereignete ſich beim Dorf Walchenſee ein ſchweres Auto⸗ unglück, dem wahrſcheinlich zwei bis drei Menſchenleben zum Opfer gefallen ſind. Ein aus der Richtung von Mittenwald kommender Kraftwagen fuhr bei dem durch heftiges Schneetreiben unſichtigen Wetter in der Nähe des Hotels„Poſt Walchen⸗ ſee“ in den See, deſſen Ufer dort ſteil abfal⸗ len. Eine Hotelangeſtellte ſah den Wagen in den See fahren und alarmierte ſofort das Perſonal des Hotels, das die Kähne flott machte und zu⸗ hilfe eilte. Während des Verſuchs, das Verdeck aufzureißen und die Fenſter einzuſchlgen, um die Inſaſſen zu retten, ſank der Wagen bis zu einer Tiefe von etwa ſechs bis ſieben Metern. Die Inſaſſen des Kraftwagens, deren Zahl noch nicht genau feſtſteht, und die ſich ſeit Stunden unter Waſſer befinden, können nicht mehr und mutige Flieger an ſich ſelbſt und ſeinen am Leben ſein. — ſie hae leite Veſit 150 iterobenen lichſe Ln WA n ones ho- iölhaſens elben, der tei igkeit in rogramm 5 eichsgn⸗ teilt. da⸗ tsloſen ig baren gr; annehmen. U Mbeitz⸗ acht Maß⸗ 2 der Bal aſtfahrſtra⸗ der Bau laſettaaf, Gebiet der Vorflut⸗ beiten zur Erzeugung ingsbehäl⸗ vont Mol⸗ d Etgän⸗ privaten ungen und wohnun⸗ itsbeſhaf. dmarſchall kitgehende erteichiſche 1 Ai du reich ein⸗ arbeitslos während benötigt Wirtſchaft inſtelung ein Ein⸗ Betetſeits angewie⸗ beitsktäf⸗ die ohne ufgegeben lrücwan⸗ f Aytil. tz des nt. Ni⸗ u leber⸗ miniſter litik und beteits findlichen ung und iſen bel⸗ ing eines in Nom haft geſahten le ſih A160“ bei gefallen fennald 1 dutch ichtigen Balchel⸗ l abfal⸗ in den sonal und lu Petdel In die bis Ju neter. 1 100 unden geht 1. 7———e— 1 Roman von Gln. schelder Ur Te taucht lll LD (12. Fortſetzung) In dieſem Augenblick betrat Dewanger die Bar. Raſch ing er am Tiſch vorüber, an dem Törrek und Marjeta ſaßen. Sein finſterer Blick ſtreifte Törrek. Er ſchwang ſich auf einen der hohen Barſtühle. Mit heiſerer, lauter Stimme beſtellte er ein Mixgetränk. f Schreck und Entſetzen erfaßten Marjeta. Die Angſt preßte ihr den Atem ab. Faſſungslos ſtarrte ſie auf De⸗ wanger. Er wandte ſich nicht um, ſeine Finger trommelten nervös auf der Kante des Schenktiſches. Eines der Bar⸗ mädchen ſtellte das Getränk vor ihn hin. Es war eine hübſche junge Dame, nur allzu grell geſchminkt. Sie wollte mit ihm plaudern, wich aber, als ſie ihm ins Geſicht ſah, erſchrocken zurück. Deutlich hörte Marjeta das Mädchen — 9„Was haben S' denn? Was machen S' denn für ugen?“ Er antwortete ihr nicht. ö Marjeta ſah nun, wie Törrek ſich langſam erhob. Sein Lächeln war eine verzerrte Maske. Und ſie begriff, daß er flüchten wollte. Die Angſt hetzte ihn. Dewanger hatte er wohl immer gefürchtet, inſtinktiv fühlte er, daß von dieſem Manne nichts Gutes zu erwarten war. Hier gab es nur eines: die Flucht. Aber es war ſchon zu ſpät. Mit einem Ruck wandte Dewanger den Barſtuhl um und blickte Törrek ins Geſicht. Ein unheimliches und dro⸗ bendes Lächeln laa um ſeinen Mund. g Törrek hielt ſich an einer Stuhlleyne ſeſt, er war wie zelähmt. So ſtand er Dewanger gegenüber. Dewanger ſprang vom Barſtuhl herunter. Dann klang eine Stimme auf. Es war ein einziges Wort, das er Törrek ins Geſicht ſchrie: ö „Beſtiel⸗ 41 Törrek duckte ſich wie unter einem Schlag. Er gin ſchon, eilte auf den Ausgang zu. Doch kurz vor dem Aus- gang kiß er ſich noch einmal herum, ſeine Augen waren in einer irrſinnigen Angſt aufgeriſſen. And er ſah das, was er fürchtete. Dewanger ſtand neben Marjeta. Seine Rechte ſchob ſich in die Seitentaſche ſein Sakkos, als wolle er etwas hervorholen flüchtete Törrek wie gehetzt. och er kam nicht weit. (Inm Ausgang der Bar ſtand die Jannien und verſperrte ihm abermals den Weg. Ihre Augen glühten in abgrund⸗ tiefem Haß, dabei lächelte ſie. Und ſie fragte: „Wohin, mein Freund?“ Er taumelte ein wenig. Aber dann riß er ſeine letzte Kraft zuſammen und mit einem brutalen Griff ſchob er ſie zur Seite. Er flüchtete weiter. Es wurde immer noch getanzt. Grell ergoß ſich die Jazzmuſik in den großen Raum. Keiner kümmerte ſich um Törrek. Er lief um das Parkett herum, auf den Ausgang zu. Diort ſtieß er auf Haal, der ſich von ſeinem Tiſch er⸗ hoben hatte. 1 5 Toöbrrek bebte zurück, er glaubte zu träumen. Er wandte ſich um. Hinten am Eingang der Bar, ſah er das rote Haar der Jannien, neben ihr ſtand Dewanger „ Da betrat Törrek das Parkett der Tanzenden, ſchob ſich indurch wie ein gehetztes Wild und jagte auf die rückwär⸗ ige Tür zu, die er ſchon kannte und von der er wußte, daß ie auf den langen Gang hinaus und zu den Räumen im erſten Stock führte. Er öffnete ſie. Haal ſah ihn in dieſer Tür verſchwinden. 14. 5 Eine halbe Minute ſpäter brach die Jazzmuſik plötz⸗ ich ab. Die Tanzenden ſtanden mit einem Ruck. Alle hatten ſie die Schüſſe gehört, mehrere Schüſſe, kurz hintereinander. Jemand ſchrie etwas. Dann Totenſtille. Gleich darauf brach der Lärm aus. Der Kapellmeiſter ſprang von ſeinem Podium herunter, das Publikum machte ihm Platz, er eilte auf die Tür zu, an der ein Schild hing: „Zur Bühne und zur Direktion. Eintritt verboten.“ Er kam aber nicht zurück. Auch die Platzanweiſer verſchwanden in der gleichen Tür. Plötzlich ſahen alle, daß ein Mann in einer Loge ſtand. Ein Menſch von gelber Geſichtsfarbe, mit einer eleganten Figur. Es war Salantino, der Geſchäftsführer. Hinter ihm tauchte ein kleiner Dicker auf, ſehr blaß und verſtört. Einige kannten ihn und riefen:„Was iſt, Direktor? Was iſt paſſiert?“ Salantino trat dicht an die Brüſtung heran. Eine be⸗ täubende Ruhe ging von ihm aus, er war völlig Herr ſeiner Nerven. Ein hartes, lauerndes Lächeln war um ſeinen Mund. Es gebot Schweigen. Dann begann er in wohlgeſetzten Worten von einem bedauerlichen Unglücksfall zu reden, der ſich eben hier er⸗ eignet habe, und zwar in den Räumen, die zur Bühne ge⸗ hörten. Er erſuchte höflichſt, den Tanz abzubrechen. „Was für ein Unglücksfall?“ ſchrie einer aus dem Publikum,„man muß es doch wiſſen.“ ö SGlalantino zuckte die Achſeln. J Wieder brach der Lärm aus, alle riefen durcheinander. In dieſem Augenblick wurde die Tür, die hinten in der Loge war, geöffnet. Ein Polizeibeamter in Uniform er⸗ ſchien und flüſterte dem Geſchäftsführer einige Worte zu, worauf ſich dieſer abermals ans Publikum wandte und darum bat, das Lokal in aller Ruhe zu verlaſſen; für heute müſſe man die Pforten ſchließen. 5 Als ſich das erregte Publikum nun tatſachlich den Keu⸗ nern zuwandte, um die Zechen zu bezahlen, ſah man überall Poliziſten auftauchen. Mehrere ſtanden an der Bar, einer vor dem Bühneneingang, wieder andere ſtanden an den Brüſtungen der Logen. Während man ſich für den Aufbruch rüſtete, begann man lebhaft den Vorfall zu diskutieren. Allerlei Mut⸗ makungen wurden lau--Man-munderte ch über das plöß⸗ liche große Polizeiaufgenok. Man begriff es nicht, warum die Polizei ſo ſchnell erſchienen war. Unfaßbar, da man doch eben erſt, vor wenigen Minuten, die Schüſſe gehört hatte. Einige Neugierige machten ſich an die Poliziſten heran, um Auskunft von ihnen zu erlangen, wurden aber brüsk zurückgewieſen. Dann hörte man wieder die durchdringende Stimme Salantinos, der darum bat, ſich möglichſt zu beeilen. Wenige Minuten ſpäter war der große Raum des Nachtlokals völlig leer. Nur die beiden Bardamen, der Mixer, der Portier, die Kellner und andere Angeſtellte des Unternehmens wurden von der Polizei zurückgehalten. Man wollte ſie heute nacht noch an Ort und Stelle vernehmen, um den Mordfall Törrek, der teils einfach und dann doch wieder kompliziert zu liegen ſchien, völlig aufzuklären. ** Hofrat Baudiſch warf mit wenigen Strichen den lang⸗ eſtreckten Korridor, der um eine Ecke bog, auf ein Blatt apier. Die Verbindungstür zum Lokal bezeichnete er mit einem großen, roten A. Es war halb drei Uhr in der Nacht. Man hatte den Hofrat, einen der leitenden Beamten des Morddezernats herangeholt und er war raſch zur Stelle geweſen. Jetzt ſaß er ſchon geraume Zeit im Direktionsbüro des Nachtlokals, umgeben von den Kommiſſären Arnulf und Huber und dem Krimminalaſſiſtenten Jurek, bereit, die vier Perſonen, die man vorläufig in Verwahrung genommen hatte und zwiſchendurch auch das Perſonal des Lokals, das vollzählig verſammelt war, hier an Ort und Stelle zu ver⸗ nehmen.. Er ſaß am großen Schreibtiſch des Herrn Sulky, mit ſeiner Skizze beſchäftigt und ſeine Beamten ſtanden um ihn herum. Als Vorlage diente ihm ein Bauplan, der ihm von direktor Sulky zur Verfügung geſtellt worden war. Rechts eichnete er die Verbindungstür A ein, der lange Gang er⸗ rekte ſich faſt quer über das ganze Blatt, um links in einer ſcharfen Ecke nach unten abzubiegen. Dort bildete Tür B den Abſchluß des Ganges. Dann war noch Tür C bezeichnet, die zu den Bühnenräumlichkeiten führte. Als der Hofrat mit ſeiner Skizze fertig war, ließ er Georg Haal hereinrufen. Haal wurde von zwei uniformierten Beamten geleitet. Baudiſch bat ihn mit ſeiner leiſen und gütigen Stimme, Platz zu nehmen. Vor den Schreibtiſch des Hofrats hatte man einen der tiefen Lederſeſſel gerückt. Haal ſank hinein, richtete ſich aber ſofort wieder ſtraff auf. Eine Zigarette, die man ihm anbot, lehnte er ab. Er war ſehr bleich, aber vollkommen ruhig. Alle Lampen brannten im Raum. Der Hofrat ſaß hinter dem Schreibtiſch. Die andern Beamten hatten ſich ſo verteilt, daß ſie Haal ausgezeichnet beobachten konnten. Hofrat Baudiſch begann mit der Vernehmung, indem er ſich etwas über den Tiſch beugte. Man ſchätzte ihn, weil er ein tiefer Menſchenkenner war. niemals hart auf das Ziel loszugehen, ſondern immer erſt vorſichtig zu Geſamtſituation zu ſondieren, hatte er in den letzten Jahren große Erfolge erzielt. Einige ſehr kompli⸗ zierte Fälle waren überraſchend ſchnell von ihm aufgeklärt worden. Dem Aeußeren nach machte er den Eindruck eines feinen, ſtillen Gelehrten. Er war etwas verwachſen, putzte ſich während des Verhörs häufig die Brillengläſer und ſprach ziemlich leiſe, allerdings deutlich und immer mit einem gütigen Unterton. a Haal hatte ſchon ein Verhör hinter ſich. Er war von Rommiſſar Arnulf, der die Razzia im Hauſe von„Katz und Maus“ geleitet hatte, feſtgenommen und ſofort von ihm berhört worden. Hofrat Baudiſch kannte das Ergebnis, er brauchte ſich alſo mit den Perſonalien und den äußeren Lehensumſtänden Haals nicht mehr zu befaſſen und begann deshalb mit einer kleinen Ansprache, um in Klarheit die Situation vor ſich und vor Haal aufzubauen. Dabei reichte er dieſem die Skizze hinüber. een. 21 15 AA N„Schauen Sie, Herr Haal, da haben Sie den nix T on Korridor, er iſt ſchraf⸗ fiert. A iſt die Tür, die vom Lokal hereinführt. Von Tür B aus betra⸗ ten die Beamten den f Gang. Hinter B liegt die Wendeltreppe, die zu den oberen Räumen führt. Dort oben war eine Reihe von Beamten damit beſchäftigt, Er⸗ hebungen über die Art des Betriebes durchzu⸗ führen. Dieſes Faktum erklärt das raſche Ein⸗ treffen der Polizei am Tatort. Herr Kom- miſſär Arnulf, der die Streife führte, befand ſich mit ſeiner Begleitung auf der Wendel⸗ 8 treppe, als die Schüſſe fielen. Er brauchte nun B Tür B aufzureißen, um alles wie auf einer Bühne vor ſich zu ſehen. Iſt Ihnen die Skizze klar genug? Nebenſächliches habe ich zunächſt fortgelaſſen.“ Haal prüfte die Zeichnung eine Weile. Dann nickte er vor ſich hin. Die Art des Hofrats beruhigte ſeine auf; gewühlten Nerven. Baudiſch fuhr mit ſeinen Erläuterungen fort:„Den durch Tür B eindringenden Beamten bot ſich folgendes Bild: ſie ſahen einen ſchwach beleuchteten Korridor vor ſich, der hinten um die Ecke bog. Ganz dicht vor ihnen, faſt vor Tür B, lag ein Mann am Boden. Es war der von mehre⸗ ren Schüſſen hingeſtreckte Törrek, er muß ſofort tot ge⸗ weſen ſein. Ferner ſahen ſie drei Perſonen auf dem Gang, Sie, Herr Haal, ſtanden ziemlich im Hintergrund, ungefähr bei Tür O. Neben Ihnen auf dem Boden lag die Waffe. Sie hatten ſie ſoeben fortgeworfen.“ i „Das iſt nicht wahr“, begehrte Haal auf,„ich kenne die Waffe überbaunt. nicht. Mit ſeiner Methode, „Bitte, laſſen Sie mich ausreden! Es waren noch zwel Perſonen mehr auf dem Gang: die Sängerin Jannien und ein Herr Dewanger. Dieſe beiden Perſonen ſtanden nicht weit vom Toten entfernt. Damit haben wir ſo ungefähr die Situation. Schließlich tauchte noch eine vierte Perſon ganz im Hintergrund auf, ſie kam um die Ecke. Eine junge Dame: die Schauſpielerin Untersperg.“ Der Hofrat begann jetzt umſtändlich ſeine Brille zu putzen. Dann fragte er:„Sie leugnen alſo die Tat?/ „Herr Hofrat— ich bitt“ Sie— ich bin ja erſt hinzu. gekommen, als die Schüſſe ſchon gefallen waren. Ich kam leider zu ſpät. Ich wollte nichts, als die Tat verhüten. Einer von den beiden— entweder die Jannien oder De⸗ wanger hat auf Törrek geſchoſſen!“ N ö „Können Sie es beweiſen?“ 5 „Ich kam ja erſt ſpäter. Aber es iſt doch klar, daß einer von den beiden die Schüſſe abgab.“ „Durchaus nicht, Herr Haal. Im Gegenteil. Jeder muß Sie für den Täter halten. Bedenken Sie bitte, daß die todbringende Waffe neben Ihnen am Boden lag. Sie wiſſen auch, daß ſowohl Dewanger als die Jannien die Tal leugnen. Beide behaupten, Sie hätten geſchoſſen. Folg⸗ lich müſſen wir der Sache auf den Grund gehen.“ Hofrat Baudiſch lehnte ſich in ſeinem Stuhl zurück, Haal erwiderte offen ſeinen Blick. „Wollen Sie mir bitte verraten“, ſagte Baudiſch,„wo und wie Sie den Abend verbrachten?“ „Ich holte Fräulein Untersperg vom Theater ab, wir fuhren zum Heurigen nach Nußdorf hinaus. Dort ſprach Fräulein Untersperg davon, daß ſie unbedingt noch mit 1 Sängerin Jannien reden raüſſe, mit der ſie befreun⸗ et il. 1 „Warum wollte ſie unbedingt mit ihr ſprechen?? „Ich hatte ihr von dem Auftauchen Törreks in Wie erzählt und ſie ſagte ſofort, daß wir ein Unglück verhüte müßten. Die Jannien habe immer davon geſprochen Törrek zu erſchießen, wenn ſie ihn wieder treffen würd Fräulein Untersperg wollte weiter nichts, als die Jannien beſchwören, von ihren wahnſinnigen Abſichten zu laſſen.“ „Gut“, ſagte der Hofrat,„Sie fuhren alſo in die Sta rr und beſuchten das Nachtlokal. Wann kamen Sie hie an?“ „Ungefähr um ein Uhr.“ 5. „Alſo kurz vor der Tat. Und hier trafen Sie nicht nu die Jannien, ſondern auch Törrek. Auch Dewanger war an weſend. Ein merkwürdiges Zuſammentreffen. Törrek be— fand ſich übrigens in Geſellſchaft. „Ja.“ „Sie können ruhig verraten, daß er in Geſellſchaft ſeine rau war, Herr Haal. Wir wiſſen es. Was für Gefühl wegten Sie, als Sie die beiden plötzlich beiſammen ſahen?? „Ich war erſtaunt.“ ü 8 Nn„Etwas präziſer bitte!“ A 8 871 ere Es erregte mich.“ „Schon beſſer. Ich kann mir ſogar denken, daß in 0 em Augenblick in Ihnen eine gewiſſe Idee auftauchte.“ „Was für eine Idee?“ „Törrek zu erſchießen.“ „Herr Hofrat“, antwortete Haal leidenſchaftlich,„ich wollte doch nichts, als die Tat verbüten.“ Baudiſch zuckte die Achſeln und fuhr mit einem Verhölf fort:„Wie ich höre, ſind Sie Teilhaber der Firma Reitinger — es iſt ja ein ſehr bekanntes Haus. Als zweiter Geſell ſchafter zeichnete Frau Törrek. Sie wohnen auch im Hauf der Frau Törrek, Sie führen gemeinſamen Haushalt.“ „Das letztere ſtimmt nicht. Ich bewohne zwei Zimmer, weiter nichts.“ 5 „Sie ſind nicht mit Frau Törrek befreundet?“ 6 al baten gemeinſane geſcheflche dntereſen. 1 t alles.“ „Sagen Sie die Wahrheit?“ „Die volle Wahrheit.“ Der Hofrat machte ſich eine Notiz. Dann fuhr er fort „Woher wußten Sie, daß Törrek in Wien war?“ „Seine Frau ſprach davon.“ „Wann?“ „Heute, am Tage.— „Nun, wir werden Frau Törrek darüber e —— Es bleibt natürlich recht merkwürdig, z ſie kurz vor de Ereigniſſen das Lokal verließ.“ „Ich kann es verſtehen, Herr Hofrat.“ g „Wieſo?“ 0 „Dewanger machte Törrek höchſtwahrſcheinlich in der Bar eine Szene. Es ekelte ſie an, deshalb ging ſie.“ „Hm... Sie haben Herrn Komiſſär Arnulf, als er Sie vorhin vernahm, eine überaus merkwürdige Geſchichte erzählt. Sie behaupten, Törrek hätte vor drei Jahren mit der Jannien angebandelt, nachdem ſie ſich mit ihrem Freund Dewanger verzankt hatte. Woher wiſſen Sie das alles? „Von Frau Toörrer“, antwortete Haal, nachdem er ſekunz denlang geſchwiegen hatte,„außerdem bekitigte es mir Fräulein Untersperg. Deshalb hat die Jann. en ſa auch die⸗ ſer wilden Haß auf Törrek.“ ö „Kehren wir zu den heutigen Ereigniſſen zurück“. ſagte Hofrat Baudiſch,„Sie ſaßen zuſammen mit Fräulein Un⸗ tersperg an einem Tiſch nahe dem Ausgang, als Sie pfötz⸗ lich Törrek entdeckten. Gemeinſam mit ſeiner Frau ging er auf die Bar zu. Was geſchah dann weiter?“ 3 „Die Jannien verſteute Töcrrek den Weg. Er ſchob fe einfach beiſeite.“ „Ging er in die Bar hinein?“ „Ja, zuſammen mit ſeiner Frau. Gleich danach ſpran Dewanger, der mit der Jannien an einem Tiſch ſaß, au und ging auch in die Bar hinein. Nun überſtürzte ſich alles Plötzlich ſah ich Törrek, wie er die Bar allein verließ. Es war eine Flucht. Noch einmal verſuchte die Jannien, ihn zu ſtellen. Er flüchtete aber weiter. Wie gehetzt lief er auſ den Ausgang zu.“ ö(Fortſetzung folgt) 151 Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim NS. Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhe. Dileuſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 10, 1. Stock Betr.: Uniformierung der Polit. Leiter. Alle Polit. Leiter, die ſich eine Uniform zulegen wollen, wollen ſich am Donnerstag⸗ abend, 8.30, in der Parteidienſtſtelle ein⸗ finden. Braun, Ortsgruppenleiter. * 7 5 2* 8 2 8 5 A fFitler Jugend Achtung! Kameradſchaftsführer! Heute abend 8 Uhr Beitragsabrechnung. Lokale Nachrichten Viernheim, den 21. April 1938 Anſer Tagesſpruch Sei ſtark, wenn Wetter dich umdrohn; wer troſtlos an kein Glück mehr glaubt, der iſt ein Sklav; ihm beuget ſchon ein Nebelſtreif das feige Haupt. Hammer. le ol C. Ickatzen teten an/ Ein paar hunderttauſend Kinder, Sechs⸗ jährige und ſolche, die noch nicht ganz ſoweit oder ſchon ein wenig darüber ſind, nehmen heute zum erſten Male in ihrem Leben auf der Schulbank Platz. In der Frühe ſchon, als dieſe Zeilen in Druck gingen, ſahen wir die Mütter, an der Hand das Mädel oder den Jungen, zur Schule ſchreiten. 131 Buben und 113 Mädchen werden am heutigen Morgen in unſerer Goethe⸗ bzw. Schillerſchule an⸗ treten. Dieſer Aufnahmetag iſt frei⸗ lich nicht ſo ſchlimm; alles iſt nett und freund⸗ lich und die Mutti iſt ja in Rufweite. Man ſieht ſich ein klein wenig in der Welt der Schule um, die einen 8 Jahre lang nicht wie⸗ der entläßt, und man geht dann am nächſten Tag ſchon mit bedeutend weniger Mißtrauen hin. Den Lehrer oder die Lehrerin hat man nun geſehen, man hat ihr auch die Hand ge⸗ geben und man hat auf alle Fälle die tröſt⸗ liche Gewißheit, eine ganze Menge neuer Alterskameraden kennenzulernen. Dieſer erſte Schultag iſt für die meiſten Eltern mit ein klein wenig Wehmut verknüpft. Im Leben ihres Kindes hat nun ein wichtiger neuer Ab⸗ ſchnitt begonnen. Es gehört ihnen nicht mehr ganz ſo ausſchließlich wie bisher, es iſt nicht mehr den ganzen Tag zu Hauſe und unter ihrer Obhut. Eine neue Wirklichkeit hat be⸗ gonnen und ihre Rechte geltend gemacht, der Staat, die Volksgemeinſchaft meldet ihr Er⸗ ziehungsrecht an. Der Sechsjährige tritt damit zum erſten Male in Reih' und Glied. Ein genau geregelter Wochenablauf beginnt, und die Freizügigkeit der erſten ſechs Jahre iſt unwiderruflich dahin. Der Schulbeginn muß pünktlich eingehalten werden, Mahlzeiten und Freizeiten müſſen ſich fortan auch danach rich⸗ ten. Jetzt muß ſich auch langſam das Pflicht⸗ gefühl regen und geſtärkt werden. Nachläſſig⸗ keiten dem Schulbetrieb gegenüber ſollen daher von vernünftigen Eltern keineswegs geduldet werden. Daß es für viele Kinder nicht ganz leicht iſt, ſich der neuen Wirklichkeit der Schule einzuordnen, kann nicht wundernehmen. Des⸗ halb muß jedes Elternpaar vom erſten Schul⸗ tage an die Mahnung beherzigen, daß der wichtigſte Mitarbeiter der Schule das El⸗ ternhaus iſt. Das betrifft nicht etwa nur die Hausaufgaben und das Lernen allein, das betrifft die ganze Haltung der Schule gegen⸗ über. Sobald den Kindern begreiflich gemacht iſt, daß der Lehrer ihr Freund iſt, daß es für die neuerworbenen Kenntniſſe gleich praktiſche Anwendbarkeit gibt, daß der Fleiß ſich ſelber belohnt, ſobald das wenigſtens geahnt wird, beginnt die volle Aufnahmebereitſchaft ihre Früchte zu tragen. Deshalb iſt dieſer erſte Schultag auch ein kleiner bedeutſamer Schick⸗ ſalstag. Die erſte Kinderzeit iſt vorbei, neben der Fröhlichkeit ſteht jetzt gleichberechtigt der Ernſt. Der erſte Aufruf der Volksgemeinſchaft iſt erfolgt. Hitlerjungen! Wollt ihr an den Fahr⸗ ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft die Grundlage— ſpart fleißig! FSP Volkszählung erſt im nächſten Jahr. Die Volks⸗, Berufs⸗ und Betriebs⸗ zählung, die für den 17. Mai 1938 ange⸗ ordnet war, iſt auf einen ſpäteren Termin verſchoben worden. Das amtliche Organ des Deutſchen Gemeindetages„Die Landge⸗ meinde“, meldet dazu, daß die Zählung vor⸗ ausſichtlich im Frühjahr 1939 ſtattfinden wird. Erjaßung ber Heimarbeiter Einreichung der Heimarbeiterliſten Nach der Anordnung des Treuhänders der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Südweſt⸗ deutſchland vom 15. Februar 1938 über die Einſendung der Liſten der in Heimarbeit Be⸗ ſchäftigten(Reichsarbeitsblatt No. 7/1936 J S. 48) ſind zum 15. April eines jeden Jahres die Heimarbeiterliſten durch die Heimarbeit vergebenden Unternehmer(Gewerbetreibende und Zwiſchenmeiſter) in doppelter Fertigung an das zuſtändige Arbeitsamt einzureichen. Zuſtändig iſt dasjenige Arbeitsamt, in deſſen 0 0 der Betrieb, der Heimarbeit vergibt, iegt. 5 In die Liſten ſind ſämtliche Heimarbeiter und die ihnen gleichgeſtellten Perſonen auf⸗ zunehmen, die in der Zeit vom 1. April des vergangenen Jahres bis zum 31. März des laufenden Jahres von den zur n Verpflichteten dauernd oder nur vorüberge⸗ hend beſchaftig worden ſind. Die Namen der Heimarbeiter ſind in den Liſten nach Wohnge⸗ meinden aufzuführen. Die vorgeſchriebenen Vordrucke für die Liſten können im Formular⸗ buchhandel bezogen werden. Im Hinblick auf die Bedeutung der raſchen Erfaſſung ſämtlicher Heimarbeiter werden die in Frage kommenden Firmen erſucht, die Liſten ſofort dem Arbeitsamt einzureichen, ſofern dies noch nicht geſchehen iſt. ganbel mit Juden unehrenhajt An Hand einer Entſcheidung des Landes⸗ erbhofgerichtes Celle befaßt ſich die„N S⸗ Landpoſt“ mit dem Handel mit Juden auf dem Lande. Die Notwendigkeit der Verdrän⸗ ung des Juden aus ſeiner wirtſchaftlichen ormachtsſtellung habe ſich beſonders da er⸗ geben, wo der Jude es aus höchſt eigenſüch⸗ tigen Gründen fertiggebracht hatte, einen anzen Wirtſchaftszweig in ſeine Hand zu be⸗ . Beim Viehhandel ſei das weit⸗ ehend der Fall geweſen. Der jüdiſche Vieh⸗ handel habe ſich zu einem Paraſiten entwickelt, der das Leben des ariſchen Viehhändlers in kaum vorſtellbarem Maße drangſalierte. Mit aller notwendigen Tatkraft habe der Reichsnährſtand mit den anderen zuſtändigen Stellen das Reinigungswerk angepackt. Ende 1933 gab es beiſpielsweiſe in Kurheſſen neben 435 ariſchen noch 360 jüdiſche Viehhändler. Eine Zählung im Februar 1938 zeige, daß inzwiſchen in Kurheſſen ſämtliche jüdiſchen Viehhändler ihre Tätigkeit einſtellen mußten. Die Berufsbereinigung im Viehhandel werde auch in den Provinzen, in denen noch Vieh⸗ juden tätig ſind, Klarheit ſchaffen. Das Blatt erklärt, daß in den erſten Jahren nach der Machtübernahme gelegentliche Geſchäftsver⸗ bindungen mit Juden noch entſchuldbar waren. Aber es ſei ebenſo unzweifelhaft, daß jeder Handel, auch der Viehhandel, mit Juden zu verwerfen ſei, wenn Gelegenheit beſtand, mit ariſchen Händlern in Verbindung zu treten. Das Landeserbhofgericht in Celle habe vor einigen Tagen ausdrücklich feſtgeſtellt, daß der Handel mit Viehjuden einen Bauern rundſätzlich unehrbar mache.(Merke Dir dies, ee Bauer! D. R.) In dem zur Verhandlung ſtehenden Falle war für eine verhältnismäßig milde 3 die Tat⸗ ſache maßgebend, daß es in der betreffenden Gegend damals noch an geeigneten ariſchen Viehhändlern fehlte. 5 8. Freier Krankenſchein während der Wehrmachtsübung. Das Reichsverſi⸗ cherungsamt vertritt in einem Beſcheid die Auffaſſung, daß während einer Wehrmachts⸗ übung eine Krankenſcheingebühr für Fami⸗ lienhilfe nicht zu erheben iſt. Nach den ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen ruht während einer kurzfriſtigen Ausbildung oder einer Uebung bei der Wehrmacht die Beitragspflicht und die Verſichertenkrankenhilfe. Die Krankenſchein⸗ gebühr aber hat die rechtliche Natur eines Beitrages. Daher dürfte auch dieſer Son⸗ derbeitrag von dem Ruhen der Beitragspflicht mitergriffen werden. Dieſes Ergebnis würde, wie der Beſcheid feſtſtellt, auch dem ſozialen 2 Viernheim jeiert den Geburtstag bes Führers Wie überall im geeinten großen Reich, ſo wurde auch bei uns in Viernheim der Ge⸗ burtstag des Führers in würdiger Weiſe be⸗ gangen. Die Bevölkerung brachte dabei ihre treue Verbundenheit mit dem Retter und Einer der deutſchen Nation freudig zum Ausdruck. Dies geſchah vor allem durch reiche Beflag⸗ gung der l Der ganze Ort prangte im reichſten laggenſchmuck, der dem Ehrentag unſeres Führers einen beſonderen Glanz verlieh. Während am Abend in Bensheim die Ver⸗ eidigung der Politiſchen Leiter, Walter, Warte und Wartinnen, die ſeit dem 20. April vorigen Jahres eingeſetzt wurden, ſtattfand, wobei mit der Entgegennahme der Eidesleiſtung, Worte der Mahnung und Beſinnung an die Angetre⸗ tenen gerichtet wurden, erfolgte hier im Rats⸗ kellerſaale die Uebernahme der Vier⸗ zehnjährigen in HJ und BDM. In allen Zellen wurde von den Mitgliedern der Partei, Formationen uſw. die Feier⸗ ſtunde zum Geburtstag des Führers in feier⸗ lich⸗würdiger Weiſe durchgeführt. Die Volks⸗ genoſſen mit ihren Frauen ſowie die Jugend hatten ſich überall eingefunden, beſonders in Zelle 1, 2, 6 und 7 waren die Lokalitäten gut beſetzt. Die Zellenleiter wieſen bei jeder Gedenkſtunde in beſonderer Weiſe auf die Be⸗ deutung dieſes Tages hin und brachten das Dankgelöbnis an Adolf Hitler zum Ausdruck. Muſikaliſche Weiſen der Feuerwehrkapelle in zwei Zellenabenden ſowie zwei weitere Kapel⸗ len trugen zur Verſchönerung und Uaterhal⸗ tung bei, während auch Sänger der 5 Einheit und des Liederkranz ſich in anerken⸗ nenswerter Weiſe ſich im„Löwen“ und „Prinz Friedrich“ zur Verfügung geſtellt hatten und im Unterhaltungsteil zur Ver⸗ chönerung des Abends beitrugen. Im„Deut⸗ ſcgen Kaiſer“ hatte ſich ein großer Teil ein⸗ gefunden und blieb lange zuſammen, bis der Tag des Führers zu Ende ging. Unſere heißen und treueſten Wünſche gal⸗ ten unſerem Führer in dieſen Feierſtunden am geſtrigen Abend, wie dies auch Unterſturm⸗ führer Schneider in einer Anſprache im „Löwen“ ausführte. Möge ein gütiges Ge⸗ ſchick uns dieſen überragenden Führer des geeinten deutſchen Volkes in vollſter Geſund⸗ heit und Schaffenskraft erhalten, damit unter ſeiner Führung das deutſche Volk weiter auf⸗ wärts ſchreite einem langen Frieden und einer glücklichen Zukunft entgegen. Unſeren Dank ſtatten wir dem Führer ab, indem wir in Treue zu ihm ſtehen, in Treue ihm folgen, in Treue mitarbeiten an der Erreichung ſeines Zieles, das auch unſeres iſt: die Volksgemeinſchaft zu ſchaf⸗ fen und zu erhalten, die Deutſchland heißt! Der Treuejchwur ber Jugend „Ich gelobe dem Führer Adolf Hitler treu und ſelbſtlos in der Hitlerjugend zu dienen“. Ueberweiſung der 14jährigen in die HJ und in den BDM. Der Geburtstag des Führers iſt längſt auch zum größten Ehrentag für ſeine Jugend eworden. Der 20. April bedeutet einen endepunkt für die Zehn⸗ und Vierzehn⸗ jährigen, denn dieſer Tag eröffnet in ihrem Leben einen ganz neuen Abſchnitt. Die Vier⸗ zehnjährigen rücken in die größere Gemein⸗ ſchaft der Hitlerjugend und des BDM ein. Als Zehnjährige haben dieſe Pimpfe und Jungmädel ihren Dienſt mit einem erſten Gelöbnis begonnen, in der Hitlerjugend allzeit ihre Pflicht zu tun. In vier Jahren Jungvolk⸗ dienſt, auf Fahrt und im Lager, iſt es ihnen dann allen zur Selbſtverſtändlichkeit gewor⸗ den, daß auch die Kleinſten und Jüngſten ſchon Pflichten gegen ihre engere Gemein⸗ bent haben. Nun ſollen ſie die Schwurworte es Jungvolks auch im Dienſt an größeren und ernſteren Aufgaben in der HJ und im BDM erfüllen. Pünktlich um 8.15 Uhr rückten geſtern abend die Einheiten der HJ, BDM, des Jungvolks und der Jungmädel unter Voran⸗ tritt der Fah in den feierlich geſchmückten Ratskellerſaal zur Ueberweiſungsfeier der Vierzehnjährigen ein. Zum letzten Mal ſtan⸗ den die Pimpfe und Jungmädel geſtern abend in der Formation, in der ſie ſich vier Jahre lang in der Pflicht und Kameradſchaft geübt haben, und zum letzten Mal wurden ſie von ihren Jungvolkführern bzw. Jungmädelfüh⸗ rerin aufgerufen. Das Lied„Horch auf, Kamerad, die Trom⸗ mel ruft“, leitete die Feierſtunde ein. Ein markanter Spruch unterbricht die Stille. Der Fähnleinführer und die Jungmädelführerin melden die zu überweiſenden Jungen und Mädels. In kurzen, inhaltsreichen Worten weiſt der Standortführer die Vierzehnjährigen auf die Bedeutung des Eides hin, den ſie ab⸗ legen ſollen. Dann ertönt hell und deutlich die Eides⸗ formel:„Ich gelobe, dem Führer Adolf Hitler treu und ſelbſtlos in der Hitlerjugend zu die⸗ nen. Ich gelobe, mich allzeit einzuſetzen für die Einigkeit und Kameradſchaft der Jugend. Ich gelobe Gehorſam dem Reichsjugendführer und allen Führern der Hitlerjugend. Ich ge⸗ lobe bei unſerer heiligen Fahne, daß ich immer verſuchen will, ihrer würdig zu ſein, ſo wahr mir Gott helfe!“ Der Standortführer erklärt nun die Vier⸗ zehnjährigen in die HJ und in den BDM aufgenommen. Mit dem Lied der Hitlerjugend fand die erhebende Feier ihren Abſchluß. 94 Jungen wurden in die HJ überwieſen, während 110 Jungmädel in den BDM einge⸗ gliedert wurden. eee ee eee. Bedürfnis entſprechen, daß der größte Teil der gegen Krankheit verſicherten Uebenden keinen Anſpruch auf Fortzahlung des Lohnes hat und daher die Einziehung der Gebühr eine Härte bedeuten würde. Auf zur Maltdlerjagb! Rechtzeitige Vorbereitungen unbedingt notwendig! Bisweilen kommt er mir ſo vor, als habe das Pack der Maikäfer vermocht, auf krummen Wegen Geheimagenten und Schleichpropagan⸗ diſten unter den Menſchen anzuwerben: Kein zefährlicher Schädling hat ſoviel Freunde und 4 8 gefunden wie gerade er! Lieder hat man auf ihn gedichtet, ein ganzes Regiment Gardeſoldaten war einſtmals nach ihm be⸗ nannt und noch heute gilt es faſt als gutes Werk, ihn wieder fliegen zu laſſen, wenn ihn die Jugend als Gefangenen mit nach Hauſe bringt. Wüßte man allgemein, welche Schäden der Käfer während ſeines kurzen Erdenwallens anrichtet, und wie unendlich viel mehr gar ſein Engerling in den drei, vier Jahren ſeines unterirdiſchen Freßweges an Nutzpflanzen al⸗ ler Art verwüſtet, dann würde man mit der falſchen Rührſeligkeit ſchleunigſt Schluß ma⸗ chen. Nach unbekannten Milliarden zählen die fetten, ekligen, ewig heißhungrigen Larven und die nicht minder vollgefreſſenen, feiſten Käfer ſelbſt; und jedes Pärchen hinterläßt nebſt den Lücken in unſerem Blätterwalde an die 50 Eier, wenn man ſie gewähren läßt. Nur die entſchloſſene, ſorgſam und um⸗ faſſend vorbereitete und vor allem rechtzeitig begonnene Jagd auf die gerade ausgeſchwärm⸗ ten noch trächtigen Weibchen verhütet ſpätere Kataſtrophenjahre und Vollſchäden an koſt⸗ baren Kulturen. Man muß damit aber ſchon früh im Jahre anfangen; denn die Vorbe⸗ reitungen zur Maikäferjagd im Großen koſten viel Zeit und Mühe; es ſeien nur die Beſchaf⸗ fung der Arbeitskräfte, die Verwertung, die Herrichtung von Fangplätzen uſw. erwähnt. Es gibt kaum einen anderen Schädling, deſ⸗ ſen Gefährlichkeit ſo ſehr verkannt wird; und kaum einen, der ſich, in Maſſen gefangen, ſo vortrefflich als billiges Futter oder als Dung verwerten läßt. H. W.(RAS.) Wechſelhafte Witterung Nachdem die geſtern eingedrungenen mil⸗ deren Meeresluftmaſſen unſerem Bezirk ver⸗ breitete Schneefälle brachten, herrſcht im Be⸗ reiche der nachgeſtoßenen kühleren Meeresluft meiſt wechſelhaftes Wetter. Mit dem Druck⸗ anſtieg über Mitteleuropa wird zunächſt wei⸗ tere Wetterberuhigung einſetzen, doch kommt es zunächſt immer noch zu einzelnen ſchauer⸗ artigen Niederſchlägen. Eine über dem Mittel⸗ meer gelegene Störung wird erſt ſpäter Ein⸗ fluß auf unſer Wetter gewinnen. Donnerstag: Wechſelnd bewölkt, noch immer einzelne ſchauerartige Niederſchläge, Winde um Nord, kühl, Nachtfroſtgefahr. Die Ausſichten für Freitag: Wechſelha⸗ tes Wetter, Temperaturen 1 1 Wein vegez erlitt e lcttunge geſund jeſtgel. 10 k Hep ſchlug, mit ein zweine liegen. Find, Aus Etſel an 0 Ctun 5on 25 vor dr. ttänlt. ſie von U Groß G60 eiles die I vetſt noch n Erh einen dem 1 an, dan beim entſpru ten dot dern ein F plötzlich Kiſig die Git techtzei nde ins K. werden. “des 8 entfe zum St ut elle in Napel⸗ ah, 2 dag, d Mal „Deut, l 1 ein⸗ 2 gl ban sturm. e in r des fund unter 5 duf⸗ einer Dunk bir in gn, feines haf aba Jute gibt e von elfih⸗ Tron⸗ . Der hrerin und Hutten hig le ab⸗ ider Hitler 1 die⸗ n für gend. führer ch ge⸗ 7 mer niht Mer⸗ DN d die jeſen, einge⸗ um⸗ eit vütn⸗ pater lot ſchn hbe⸗ foſten 1 „ die ahnt. „ deſ⸗ und , U dung . * 1000 Am. im Abort Im Eilzug Bingerbrück—-Köln hat in den Tagen vor Oſtern eine Frau auf dem Abort eine Geldſumme von 1000 RM. liegen laſſen. Sie bemerkte den Verluſt kurze Zeit zu ſpät und verſtändigte daraufhin die zuſtändigen Zugbegleitungsbeamten, die ſofort die Polizei benachrichten. Daraufhin hat die Kölner Po⸗ lizei folgendes feſtgeſtellt: Nach der Reiſenden hatte ein Mann aus Köln den Abort aufgeſucht und die 1000 RM. dort gefunden, die er an ſich nahm und behielt. In Köln verließ der unehrliche Finder den Eilzug. Im Zug aber hatte er ſeinen Mantel vergeſſen. in dem ſich ſeine Papiere befanden. Dies ſollte ihm zum Verhängnis werden. Es ließen ſich nämlich auf Grund dieſer Papiere ſeine Per⸗ ſonalien ſchnell ermitteln und bald darauf konnte ſchon der 49jahrige Dieb feſtgenom⸗ men werden. In ſeinem Beſitz befanden ſich von den unterſchlagenen 1000 RM. nur noch 590 RM., während er 300 RM. einem Arbeits⸗ kameraden, der ihm unterwegs begegnet war, übergeben hatte. Dieſer Mann befand ſich auf einer Fahrt Eſſen⸗Borbeck. Die ſofort verſtän⸗ digte Eſſener Kriminalpolizei bonnte den Mann ausfindig machen, bei dem noch 41 RM. vor⸗ gefunden wurden. Auch dieſer Ungetreue iſt feſtgenommen worden. Bom eigenen Valer überfahren Bensheim a. d. B. Das Kind eines hieſigen Fahrlehrers, das auf der Hauptſtraße ſeinem Vater, der einen Perſonenwagen fuhr, entgegen⸗ lief, geriet unter den Wagen. Es erlitt ſchwere Verletzungen und mußte ins Krankenhaus überführt werden. Die Schuldfrage iſt noch offen. Aus dieſem beſonders unglücklichen Fall entſtandene Gerüchte entſprechen nicht den Tat⸗ ſachen.— Ein ähnliches Unglück ereignete ſich in Gießen. In der Lahnſtraße fuhr der Fuhr⸗ mann Bender einen Langholzwagen, an den ein Kabelwagen angehängt war. Das 12jährige Mädchen des Fahrers lief in dieſem Augenblick über die Straße und fiel unter den Anhänger, deſſen Räder ihm über den Kopf gingen. Der Tod trat auf der Stelle ein. Heppenheim. Hinter der Irrenanſtalt über⸗ ſchlug ſich ein Perſonenauto beim Zuſammenſtoß mit einem Wagen aus einer Wehrmachtkolonne zweimal und kam mit den Rädern nach oben zu liegen. Die Inſaſſen, zwei Perſonen und ein Hund, kamen mit dem Schrecken davon. Aus Liebeskummer im Altrhein ertränkt Erfelden. In der Nähe der Badeanſtalt zog man aus dem Altrhein die Leiche eines aus Crumſtadt ſtammenden Mädchens im Alter von 25 Jahren. Das Mädchen hatte ſich ſchon vor drei Wochen aus Liebeskummer er⸗ tränkt. Ein Angler entdeckte die Leiche, worauf ſie von hieſigen Einwohnern geborgen wurde. Unbekannte weibliche Leiche gefunden Groß⸗Gerau. Auf der Bahnſtrecke zwiſchen Groß⸗Gerau und Mörfelden wurde die Leiche eines jungen Mädchens aufgefunden. Die Tote iſt bis zur Unkenntlichkeit verſtümmelt. Ihre Perſonalien konnten noch nicht feſtgeſtellt werden. Muffelwild im Odenwald Erbach. In Unter⸗Moſſau kann man öfters einen Muffelwidder beim Austreten aus dem Diſtrikt„Alm“ beobachten. Man nimmt an, daß es ſich um einen Widder handelt, der beim Ausladen aus der Bahn in Hammelbach entſprungen iſt. Ein Schaf und ein Widder ſoll⸗ ten dort ausgeſetzt werden. Darmſtadt. Ein frecher Raubvogel, nämlich ein Falke, ſtürzte ſich in der Schlageterſtraße plötzlich auf einen vor dem Fenſter hängenden Käfig und krallte ſich einen Blutfinken durch die Gitterſtäbe, während ein Wellenſittich ſich rechtzeitig in Sicherheit brachte. Bei Sprengarbeiten verunglückt Rüdesheim. In der Gemarkung Lorch am Rhein werden für den Bau eines Weinbergs⸗ weges Felsſprengungen vorgenommen. Dabei erlitt ein Arbeiter aus Lorch ſchwere Kopfver⸗ letzungen und mußte mit einem Schädelbruch ins Krankenhaus nach Rüdesheim gebracht werden. Der Mann hatte ſich beim Losgehen des Schuſſes aus der Gefahrenzone entfernt. Ein Geſteinsſplitter flog aber bis zum Standort des Mannes und traf ihn mit Wucht an den Kopf. Gut belohnte Ehrlichkeit Rüdesheim. Engliſche Gäſte verließen in Rüdesheim eine Gaſtwirtſchaft, wobei eine Geldbörſe mit einem größeren Geldbetrag lie⸗ gen blieb. Ein Tiſchnachbar bemerkte ſpäter den Fund und machte ſie auf die Suche nach den Engländern. Er fand ſie nach einer hal⸗ ben Stunde in einer anderen Wirtſchaft. Die Engländer waren ſehr erſtaunt und erfreut über die Ehrlichkeit, luden den Finder zu einer Flaſche Wein und einem guten Imbiß ein und gaben ihm noch 5 RM. Betrunken am Steuer Rüdesheim. Zwei junge Männer aus Frank⸗ furt a. M. machten eine Oſterfahrt an den Rhein. In Rüdesheim angekommen, verlebten beide vergnügte Stunden bei Wein und Tanz. In ſpäter Stunde bekam der eine plötzlich das„Rennfieber“. Er ſetzte ſich in den Wagen und raſte durch Rüdesheim. Die Sache nahm ein böſes Ende. denn ſchließlich landete das Auto an einem Straßenbaum und der Fahrer wurde ſchwer verletzt ins Kranken⸗ haus gebracht. Nach den polizeilichen Ermitt⸗ lungen war der Fabrer betrunken. Erzieheriſcher Diebſtahl Nierſtein. Ein Winzer hatte drei ſaftige Oſterſchinken in ſeinem Garten zum Trocknen aufgehängt und hatte eine ſo gute Meinung von ſeinen Volksgenoſſen, daß er auch nachts nicht daran dachte, ſie die Schinken, hereinzunehmen. Am anderen Morgen waren ſie fort— aber nach drei Tagen hingen ſie wieder vor dem Bunte Tageschronil Auſſchr des Winzers. Dazu ein Zettel mit der ufſchrift:„Dem leichtſinnigen Vögel zur War⸗ nung für die Zukunft!“ Nicht rauchen beim Fußballſpiel! Gladenbach. Der Arbeiter M. Stotz aus Nieder-Neißen trug, während er einem Fußball⸗ ſpiel zuſah, ſeine unvermeidliche Stummelpfeife im Munde. Plötzlich traf ihn der Ball und ſtieß ihm die Pfeife tief in den Rachen. Dies ver⸗ urſachte ſchwere Verletzungen im Schlund, ſodaß er ſich in einer Gießener Klinik einer Opera⸗ tion unterziehen mußte. Tragiſches Ableben St. Ingbert. Als der ſeit vielen Jahren in Südamerika lebende, von hier ſtammende 53 Jahre alte Anton Bleif, an Oſtern hierher kam, Angehörige aufzuſuchen, erlitt er vor dem Hauſe ſeiner Schweſter einen Schlaganfall, dem er alsbald erlag. Man darf annehmen. daß die Erregung über das bevorſtehende Wiederſehen 5 Tod des herzkranken Mannes herbeigeführt at. Weitere Verkehrsunfälle Niederlahnſtein. Auf der Landſtraße zwi⸗ ſchen Braubach und Oberlahnſtein wurde nachts ein etwa 30 Jahre alter Mann aus Ober⸗ lahnſtein von einem Kraftwagen überfabren und auf der Stelle getötet. Montabaur. In der Nähe der Herinolder⸗ Brücke raſte ein mit zwei auf der Urlaubs- fahrt befindlichen Soldaten beſetztes Motor⸗ rad gegen einen Baum. Dabei ſtürzte der Fahrer ſo unglücklich, daß der Tod alsbald eintrat. Der Beifahrer erlitt ſchwere Ver⸗ letzungen am Bein. Brohl. Als ein aus der Richtung Andernach kommender Perſonenkraftwagen einem andern Fahrzeug ausweichen wollte, geriet er durch die plötzliche Wendung ins Schleudern und rannte gegen eine Mauer. Durch den ſtarken Anprall exlitten alle vier Inſaſſen ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie ins Ander⸗ nacher Krankerhaus gebracht werden mußten. Kind lief in den Tod Wiesbaden. Auf einer Straße bei Wies⸗ baden lief ein neun Jahre altes Mädchen, als es die Straße überqueren wollte, in ein Per⸗ ſonenauto. wurde überfahren und ſchwer ver⸗ letzt. Kurze Zeit darauf erlag es den erlittenen ſchweren inneren Verletzungen. Das Mädchen ſuchte mit ſeinen Geſchwiſtern am Abhang Ka⸗ ninchenfutter. Als das Unglück geſchah, hatte es ſich entfernt, um auf die andere Straßenſeite zu kommen. Hindernislauf eines Perſonenkraftwagens Heidelberg. Glück hatte am Karfreitag der Fahrer eines Perſonenkraftwagens zwiſchen Hei⸗ delberg und Doſſenheim. Aus irgend welchen Gründen verlor er die Herrſchaft über ſeinen Wagen, überquerte die Schienen der Bergſtraßenbahn, durchfuhr dann einen Gartenzaun und ſetzte ſich über einen nahezu einen Meter tiefen und einen halben Meter breiten Graben hinweg, um ſchließlich wohl- behalten in einem Acker zu landen, in deſſen friſchgepflügter Erde die Räder bis an die Ach⸗ ſen einſanken. Die zahlreichen Spaziergänger, die, nachdem ſie ſich von dem erſten Schrecken erholt hatten, ob dieſes Hindernislaufes in lau⸗ tes Gelächter ausbrachen, befreiten mit ver⸗ 2 75 Kräften den Wagen aus ſeiner mißlichen age. Kohlenſäureausbruch fordert zwei Todesopfer Fulda. Im Kaliwerk„Sachſen⸗Weimar“ bei Unterbreizbach ereignete ſich nach Beendigung der Mittagsſchicht ein außergewöhnlich hef⸗ tiger Kohlenſäureausbruch. Die beiden Gefolgſchaftsmitglieder Aufſeher Ru⸗ dolph und Hauer Roos, verunglückten hier⸗ bei tödlich. Erhängt aufgefunden Saarlautern. Am Freitagnachmittag wurde in einem Tannenwäldchen des Diſtrikts„Pitz⸗ berg“ unweit der Straße Wadgaſſen— Saarlau⸗ tern 4(Lisdorf) eine männliche Leiche erhängt aufgefunden. Nach dem Befund der Leiche dürfte der Selbſtmord bereits vor 14 Tagen ausgeführt worden ſein. Die Leiche wurde in die Toten⸗ halle des Städtiſchen Krankenhauſes verbracht. Die Ermittlungen der Polizei ergaben, daß es ſich bei dem Lebensmüden um einen 1890 in Saarbrücken geborenen Korbmacher handelt. Blick in den Gerichtsſaal Die geſälſchie diagnoſe Frankfurt a. M. Das Frankſurter Schöffen⸗ gericht befaßte ſich mit Betrugs⸗ und Unterſchla⸗ gungsfällen, die dem 97jährige Fritz Schonnefeld zur Laſt gelegt wurden. Der Angeklagte, der ſchon wiederholt. darunter auch mit Zuchthaus, vorbeſtraft iſt, geſtand die Straftaten ein. Es waren durchweg geringe Beträge, um die er die Zeugen ſchädigte. Aus der großen Zahl der Betrugsfälle ſeien nur einige herausgegriffen. Schonnefeld hatte einen kranken Freund. Da⸗ mit dieſer nicht ohne Krankengeld blieb, ließ er ſich den Krankenſchein geben und trug ihn zur Unterſchrift zum Arzt. Aber der Arzt wollte den Schein nicht unterſchreiben, da er den Pa⸗ tienten nicht geſehen hatte. So zog der An⸗ geklagte wieder ab und machte ſich nun ſelbſt zum Arzt. Er ſchrieb das Blaue vom Himmel herab als Diagnoſe und ſetzte den Namen des Arztes darunter. Der Schein wurde nicht beanſtandet und es wurden 28 RM ausgezahlt, die der Angeklagte, ſtatt ſie dem Freund zu geben, zur Deckung eigener Schulden benutzte. Auf die gleiche Weiſe be⸗ kam er noch 22 RM. ausgezahlt. Auf dem Krankenſchein hatte er atteſtiert, daß der Kranke wieder geneſen ſei. Bei einer Bäckers⸗ frau gab ſich der Angeklagte als Bauführer aus und ließ ſich zunächſt Ware kreditieren. Dann pumpte er ſich einen Betrag von 4.50 RM. und quittierte unter einem falſchen Namen. Bei an⸗ derer Gelegenheit betrog er eine Frau um 4 RM. und beging dabei eine ſchwere Urkun⸗ denfälſchung. Die Frau gab ihm 5 RM. zur Einzahlung bei der Poſt an ihre auswärts wohnende Tochter. Der Angeklagte zahlte nur 1 RM. ein und fälſchte die Poſtquittung derart um, daß es den Anſchein hatte, als ſeien 5 RM. eingezahlt. Erſt nach Tagen erfuhr die Frau von ihrer Tochter, daß ſie hintergangen worden war. Dem Angeklagten, der ſich im übrigen noch 60 RM. erſchwindelte, wurden mil⸗ dernde Umſtände verſagt, da die Er⸗ wartungen, die früher das Gericht in ihn geſetzt hätten, ſich nicht erfüllt haben Das Gericht er⸗ kannte auf zwei Jabre Zuchthaus 120 RM. Geldſtraſe und zwei Jahre Ehrverluſt. Veihnachlsgralkifikalion pfündbar Frankfurt a. M. Gegen einen Arbeiter lag ein Pfändungsüberweiſungsbeſchluß zur Zah⸗ lung von Unterhalt für ein verſorgungsberech⸗ tigtes Kind vor. Von dem Lohn des Arbeiters waren ſtets eneſprechende Abzüge gemacht wor⸗ den. Wie ieder Arbeiter im Betrieb, erhielt auch er eine Meihnachtsgratifikation. Die be⸗ klagte Firma als Drittſchuldner behielt nur einen Teil dieſer Weihnachtsgratifikation ein und zahlte den Reſt an den Arbeiter aus. Vor dem Arbeitsgericht hatte nun der Vertreter des unterhaltsberechtigten Kindes im Klagewege die Auszahlung der ganzen Gratifikation gefor⸗ dert. Das Arbeitsgericht wies dieſe Forderung ab. In der Urteilsbegründung führte es aus. daß die Weihnachtsgratifikation keinen Lohn oder Entgelt für geleiſtete Arbeit darſtellt, ſon⸗ dern ein Treugeld für die gehaltene Gefolg⸗ ſchaftstreue des Arbeiters oder Angeſtellten. Der Sinn dieſes Treugeldes würde vollkommen ver⸗ ändert, wenn dieſes Treugeld dem Zugriff Drit⸗ ter unterliegen ſollte. Dieſes Urteil des Arbeitsgerichts hat das Landesarbeitsgericht nach erneuter Verhandlung aufgehoben. Es verurteilte die beklagte Firma, die geſamte Weihnachtsgratifikation an den unterſtützungsberechtigten Sohn zu zahlen. Auf Grund es Pfändungsüberweiſungsbeſchluſ⸗ ſes hätte die geſamte Weihnachtsgratifikation für den Unterhalt des Sohnes gepfändet wer⸗ den müſſen. Raubmordverſuch eines Jahnenflüchligen Bom Kriegsgericht zu 15 Jahren Juchthaus verurleill Heilbronn. Vor dem Kriegsgericht der 25. Di⸗ viſion hatte ſich Walter Doering wegen Fahnenflucht, verſuchten ſchweren Raubes und ſonſtiger Delikte zu verantworten. Das Kriegs⸗ gericht tagte unter dem Vorſitz von Kriegsge⸗ richtsrat Hoffmann einem richterlichen und drei militäriſchen Beiſitzern in der Kaſerne Fleinerhöhe in Heilbronn. Doering, über deſſen räuberiſchen UAe⸗ berfall auf die Darlehenskaſſe in Neckargartach wir berichteten, iſt bereits zwölfmal vorbeſtraft, ſein Strafregiſter weiſt alle möglichen Delikte wie Bettel, Körper⸗ verletzung, groben Unfug, fortgeſetzten Wider⸗ ſtand, Fahren ohne Führerſchein, Diebſtahl, uſw. auf. Der Angeklagte wuchs bei ſeiner Groß⸗ mutter auf, erlernte die Schloſſerei und hatte nie feſte Arbeit. Im November 1937 kam er zur Wehrmacht. Aus einem geringfügigen Anlaß— er mußte wegen Beſuch eines verbotenen Lokals in Zoſ⸗ ſen bei Berlin eine Sonderwache übernehmen — faßte er den Entſchluß, ſeinen Truppenteil zu verlaſſen. Am 19. März ſtahl er in Zoſſen 32 Schuß Munition, entwendete eine Dienſtpiſtole und fuhr ohne Urlaub nach Berlin. Von dort gelangte er durch Anhalten von Kraftwagen ſchließlich bis nach Stuttgart, nachdem er zuvor in Gera in der Wohnung ſeiner Eltern ſeine Uniform mit einem Zivilanzug vertauſcht hatte. In Stuttgart entwendete er ein Fahrrad, mit dem er nach Heilbronn weiter⸗ fuhr. Am 22. März traf er gegen 12 Uhr nachts dort ein. Er übernachtete zur Vorſicht nicht bei ſeiner Großmutter, da er fürchtete, dort geſucht zu werden, ſondern ging zu einer Bekannten und bat um Herberge. Am nächſten Morgen früh⸗ ſtückte er jedoch ausgiebig bei ſeiner Großmutter und ließ ſich von ihr 3.— RM. geben. Dann ſetzte er ſich auf das Fahrrad, um in Richtung Karlsruhe zur franzöſiſchen Grenze zu ge— langen. In Heilbronn⸗ Böckingen mach⸗ te er Halt, um in einer Wirtſchaft einige Glas Bier und Schnaps zu trinken. Dabei kam ihm, wie er ſelbſt erzählte, auf einmal der Gedanke: „Du brauchſt zu deiner Flucht Geld!“ Er fuhr nach Neckargartach, beſuchte dort noch ein⸗ mal zwei Wirtſchaften und begab ſich dann zur Darlehenskaſſe, wo er kurz nach 2 Uhr mit einem ſchwarzen Tuch vor dem Geſicht und vorgehaltener Piſtole in den Schal⸗ terraum eindrang. Als die beiden Bankbe⸗ amten dem Ruf„Hände hoch“ nicht ſofort Große Froſtſchüden beim Frühobſt Nachdem die erſten Froſtnächte anfangs April ziemlich glimpflich an den großen Obſtkulturen im Rhein⸗Main⸗Gebiet vorübergegangen wa⸗ ren, haben die Froſtnächte in den letzten Tagen — mit Temperaturen bis zu 7 Grad unter Null — dem Frühobſt ungemein geſcha⸗ det. Mit einer Frühkirſchen⸗ und Früh⸗ birnenernte dürfte in den dem Froſt offen zugänglichen Gemarkungen kaum mehr ge⸗ rechnet werden. Die Blüten fallen braun und ſchwarz unbefruchtet ab oder der Fruchtanſatz fiel der Kälte zum Opfer. Wenn man eine Blüte aufſchneidet und der Fruchtſtempel iſt braun, dann hat der Froſt ſein vernichtendes Werk ge⸗ tan. Im Mainzer Bezirk ein Drittel erfroren In den weiten Obſtanlagen in der Mainzer Umgebung traten zu den Froſtſchäden im erſten Drittel des Monats nunmehr weitere, nicht we⸗ niger empfindliche auf, die vor allem Kirſchen, Frühbirnen, Aprikoſen und Pfirſiche betrafen. Nahezu ein Drittel der geſamten Obſternte dürfte vernichtet ſein, wobei es Gemeinden gibt, die noch ſchwerer betroffen wurden. Alle Schutzmaßnahmen, wie brennende Feuer, Ab⸗ decken mit Tüchern uſw. nutzten bei der ſcharfen Kälte nichts. Die Frühobſternte an der Bergſtraße vernichtet Wenig erfreuliche Nachrichten kommen auch von der Bergſtraße. Dort ſind faſt alle Obſtbäume, die in freiem Gelände ſtehen, er⸗ froren und man ſpricht von einer völligen Ver⸗ nichtung der Aprikoſen und Frühkirſchen. Die Bäume ſehen traurig aus. Die Blüten hängen braun und verwelkt an den Zweigen. In Lam⸗ pertheim, der größten heſſiſchen Spargelgemein⸗ de, erfroren in den letzten Nächten ſogar die reifen Spargeln, die ihre Köpfe aus der Erde geſtreckt hatten. Auch am Mittelrhein erhebliche Froſtſchäden Aus zahlreichen Orten des Mittelrheingebiets gehen Meldungen über erhebliche Schäden in den Obſtgärten und Baumanlagen ein. Beſon⸗ ders betroffen ſind die Kirſchen⸗, Pflaumen⸗, Birnen⸗, Aprikoſen⸗ und Pfirſichbäume, deren Blütendolden zum Teil durch den Froſt braun geworden ſind. Man hofft dringend auf eine Beſſerung des Wetters, damit wenigſtens die beginnende Apfelblüte einigermaßen günſtig verläuft und einen Ausgleich für die Ausfälle bietet, die beim Frühobſt unvermeidlich ſind. Folge leiſteten, ſchoß Doering und verletzte den Bankbeamten Uhlmann dabei an der Hand. Der Oelhändler Pfaffmann, dem D. auf der Treppe begegnete und den er mit vorgehaltener Piſtole vor ſich her in den Schalterraum getrie⸗ ben hatte, konnte ſich jedoch während des Ueber⸗ falls entfernen und um Hilfe rufen. Daraufhin wandte ſich Doering zur Flucht. Eine Frau und ein Mann, die ſich ihm entgegenſtellten, wurden mit der Piſtole bedroht. Nun begann eine tolle Jagd. Ein SA.⸗Mann alarmierte ſofort die Polizei und nahm auf 5 Kraftrad mit einem Polizeibeamten die erfolgung auf. Auf der Brücke holten ſie den Verbrecher ein, der dc ohne zu treffen, auf den Polizeibeamten ſchoß. Da ſein Fahrrad auf der Flucht beſchädigt worden war, hielt er einen gerade über die Brücke kommenden Bäckerge⸗ hilfen an, um ihm ſein Fahrrad wegzunehmen. Mit den Worten„Gib mir dein Fahrrad oder ich ſchieße dich nieder!“ griff er nach dem Rad und ſchoß ſofort nach dem Bäckergehilfen, als dieſer das Rad nicht gleich hergab. Der Bäcker⸗ gehilfe wurde am Arm verletzt. Dann ging die Flucht weiter. Vom Rad herab ſchoß er auf den Polizeibeamten, der nun auf einem Kraftrad mit Beiwagen die Verfolgung des Verbrechers fortſetzte Als der Polizeibeamte auch von ſeiner Waffe Gebrauch machte, warf ſich Doering in einen Acker und ſchoß aus guter Deckung auf den Polizeimeiſter Staiger und den Bürodiener Nummel, die hinter dem Beiwagen lagen. Als D. keinen Schuß mehr in der Piſtole hatte, ſuchte er auf dem Rad in die Stadt zu entkom⸗ men. Da ſich ihm Leute in den Weg ſtellten, änderte er aber bald die Richtung und fuhr an den Hochwaſſerdamm am Neckar. Dort ſuchte er ſich in einer Röhre zu verbergen, kroch jedoch, als ſeine Abſicht mißlungen war, in einen Gra⸗ ben, lud ſeine Piſtole aufs neue und begann mit Ueberlegung auf ſeine Verfolger zu ſchießen. Sobald ſich der Kopf eines Polizeibeamten über dem Damm zeigte, krachte ein Schuß. Als immer mehr Polizeibeamte und ſchließlich auch Kriminalbeamte von Heilbronn dazukamen, ſah D. das Ausſichtsloſe ſeines Beginnens ein und ergab ſich. Das Gericht ſprach folgendes Urteil aus: Wegen Fahnenflucht, zwei militäriſchen Dieb⸗ ſtählen, einem ſchweren Diebſtahl, einem Raub⸗ verſuch, einem vollendeten Raub, Nötigung, ſchwerer Körperverletzung und verſuchten Tot⸗ ſchlags zu einer Zuchthausſtrafe von 15 Jahren und zu Sicherungsverwah⸗ rung. Doering wurde außerdem für dauernd wehrunwürdig erklärt, die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. Sie hören im Rundfunk. Freitag, den 22. April 1938: Reichsſender Stuttgart 6.00 Morgenlied, Zeitangabe, Wetterbericht, Land— wirtſchaftliche Nachrichten, Gymnaſtik. 6.30 Früh⸗ konzert. Ausführung: Muſikkorps der Schutzpolizei der Freien Stadt Danzig. 8.00 Waſſerſtandsmeldungen, Wetterbericht, Marktberichte, Gymnaſtik. 8.30 Muſik am Morgen. Ausgeführt vom Muſikkorps des Inf. Regts. 109. 10.00 Ein Schickſal, ein Wille ein Weg. Hörſpiel um eine Schickſalsſtunde der Kruppwerke. 10.30 Kleine und große Meiſter. Was die Jüngſten von den deutſchen Boxmeiſtern lernen können. 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskon⸗ zert. Es ſpielt das Große Orcheſter des Reichsſenders Saarbrücken. 13.00 Nachrichten, Zeit, Wetterbericht. 13.15 Mittagskonzert(Fortſetzung) 14.00 Hetterleit und Fröhlichkeit(Schallplatten). 16.00 Muſik am Nach⸗ mittag. 18.00 Zauber der Stimme(Schallplatten). 18.30 Griff ins Heute. Muſik und Geſpräche zur Auf⸗ führung des Olympia⸗Filmes. 19.15 Stuttgart ſpielt auf! 20.00 Wenn die Soldaten... Frohes Singen und Spielen der Wehrmacht. 21.00 Unterhaltungs- konzert. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter⸗ und Sport⸗ bericht. 22.30 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. 24.00 — 1.00 Nachtkonzert. Vereins Anzeiger Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Heute Donnerstagabend, 8.30 Uhr, Training für 1. Mſchft. und Erſatzliga im Rats- keller. Anſchließend wichtige Beſprechung mit den Spielern der 1. Elf wegen der Reiſe nach Berlin zum Englandſpiel. Es muß daher jeder unbedingt anweſend ſein. Die Vorſtands mitglieder werden zu einer Sitzung ebenfalls um 8.30 Uhr einge⸗ laden. Wegen der Wichtigkeit der Tagesord⸗ nung bitte ich pünktliches und vollzähliges Erſcheinen. Der Vereinsführer. Kleintierzuchtverein 1916 Die Mitglieder, welche noch Felle zur Ver⸗ edlung mitſenden wollen, müſſen dieſelben bis ſpäteſtens Sonntag, Friedrichſtraße Nr. 45 abliefern. Nokdd. Gaathartoffeln ertragreiche, anerkannte u.plombierte Saat Flaua, Bünms mitelruüne, Prisca. Voran, achersegen, auigold, Osthote. Fridolin, Parnassla verkauft im Auftrag zu den Tagespreiſen Gg. Aug. Schmitt, he 20 Aufftiegsjpiele im Gau Baden Unſere Amicitia unter den vier ſtärkſten Vereinen Nachdem nun im Gau Baden die Bezirks⸗ klaſſenmeiſter annähernd ermittelt ſind, wurde die Einteilung der Gruppen vorgenommen, die folgendes Bild abgeben: Gruppe Nord: Amicitia Viernheim TSG Plankſtadt VfR Pforzheim Karlsruher Fußballverein Gruppe Süd: SC Freiburg FV Offenburg Villingen, Konſtanz oder Singen Schon auf den erſten Blick erkennt man die Gruppe Nord als die weitaus ſpielſtärkſte. Und dieſer Gruppe iſt unſere Amicitia zuge⸗ teilt. Schwere, ſehr ſchwere Spiele ſtehen 45 vor. Zweifellos der ernſteſte Gegner unſerer „Grünen“ iſt der Karlsruher FV, doch auch VfR Pforzheim und Plankſtadt ſind beachtens⸗ werte Mannſchaften. Warten wir ab, wie die Sache vor ſich geht. Glucke mit Küken zu verkaufen Holzſraße 19 Weizen Käje empfiehlt ADLER Eier, Butter, Käſe Bismarckſtr. ee Das ist der Zum Eriolg Er mahnt den Geſchäfts mann Inserieren! um nicht in Ver⸗ geſſenheit zu ge⸗ raten! Wer ſtändig inſeriert, ſtets profitiert e ucksacſien Scnci Me Nepadaentanten man schließt von ihnen auf Ihre Leistungsfähigkeit. Also müssen sie gut aussehen und bei Empfang sofort angenehm auffallen. Dies erreichen Sie, wenn die Drucksachen in einem Betrieb hergestellt wer- den, dem außer leistungsfähigen Maschinen und mod ernst en Schriften fachmännische Erfahrungen und Kenntnisse zur Seite stehen. Bestellen Sie Ihre Drucksachen in der Buchdrucicerei Friedrich Martin— Bismarckstraße 13 der 3 eitun 9 * geueoen Wer Zeitung liest, ö ist stets im Bilde, und Wer Bescheid — 3elecen- weiß, hat Erfolg! Zum Weißen Sonntag nützliche Ge ſchenbe: Taſchen, Geldbeutel, Schüler⸗ Etuis, g Brieſmappen, Manikeurs ete ſehr preiswert Hans Werle Wa 0 Flocli- ö „ ein und kochte die Sachen clelckatassen 5 7 morgens eine Viertelſtunde ſollten auf keiner Tafel fehlen, den ſie erfreuen jedes Herz! Heringsſalat mit Mafonaiſe 125922 Majonaiſe 125 9.30 Kronſardinen 125,15 Schnitzellachs 125 9.24 Scheibenlachs 125 g, 38 Delſardinen Doſe. 20,. 28,. 34 um Fachtag: Kabliau o. K. 500 g 27 fall, das kohlrabenſchwarze, 8 ihres Mannes in ini zu ſtecken! Nachtsüber weichte ſie in heißem il; Waſſer 7 in friſcher il Löſung. Ein 2 überraſchender Erfolg war D der Lohn ihres Verſuchs! Und heute d Heute waſchen hundert⸗ tauſende Frauen berufstätiger Werkleute ſchmutzige Arbeits⸗ kleidung mit ini! wiſſen Sie übrigens ſchon, daß ATA ein ſo billiges und voc züglicges Reinigungs; mittel für vera e und ſtark verſchmutzte Jände ed Oelsardinen Makrelen-Filets ohne Gräten Fettheringe in Tomaten- soße 3 Dosen 1.— Erfrischende Feinkost arte Fettheringe in fst. Spezialtunke Bratheringe in Burgun- dertunke Sie hatte den klugen Ein schnitten Fettherings-Filet Gcelachs in Scheiben (Lachsersatz) Dose 60 4 5 Allgäuer Stangenkäse N 125 gr. 13 4 20% F. i. T. Münsterkäse 45 9% F. i. T. Edamerkäse 40 0% F.. T. 125 gr 30 Schweizerkäse 45 0% F. i. T. 125 gr 32 3 Allgauer Streichkäse 20 0% F. i. T. Kranz-Weichkäse 20% F. i. T. Romadourkäse 20 0% F. i. T. Stuck 12 u. 24 Camembertkäse 12⁵ gr 25 3 Haben wer nichts auf ſein Aeußeres gibt, leſſet 1 Klaeder, 1 Schreib. wird nicht beachtet. Auch der Geſchäfts⸗ maſchine, 1 Farbmühle. mann wird beim kaufenden Publikum Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ keine Beachtung finden, wenn er ſichſhaber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus nicht zeigt. Eine anerkannt gute und„Zum Pflug“, Weinheimerſtraße. ſich lohnende Repräſentation für den. Lampertheim, 21. April 1938 Kaufmann iſt das Angebot in der Schmidt, Gerichtsvollz in Lamperth. Schellſiſch o. K.„„. 34 N 50% F. T. Schacht. ab 203 Sasttau fat e 1 5. Vorderschinken,. Goldbarſchſilet,„42 n— 3 050* a. Bratſchellſiſch„„35 9332 97358 alami- u. 3 5 Grüne Heringe„„20 5 8 Echte Maurelen Bierwurst 12⁵ gr 35 0 geräuchert 250„. 20 Zwangsverſteigerung. 0 0 N 8 1 pg 8 1 2 e 4 um Aseita a, den 22. 4 25 Ochsenmaulsalat 80 0 8 April 1938, nachm. 2 Uhr. 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Seit einiger Zeit ſehen wir in den Schaufenſtern der Fiſch⸗ geſchäfte Plakate hängen, die ſich mit der Frage:„Kann ſt Du Siſche kochen?“ an die deutſche Hausfrau wenden. Manche Frau las das und ſtutzte:„Was iſt dabei ſchon viel zu können? Einen gekochten Fiſch mit Senfſoße oder zer⸗ laſſener Butter oder einen gebackenen Fiſch zum Kartoffelſalat — den bringt man ſchon immer noch fertigl“ Das ſtimmt allerdings. Um dies zu lernen, braucht eine Hausfrau nicht an zwei Vormittagen, Nachmittagen oder Abenden einen Kurſus mitzumachen. Es muß dann ſchon et- was beſonderes gezeigt werden, das auf dem Gebiet der Fiſchzubereitung den„Landratten“ unſerer Gegend unbe- kannt iſt. Daß das tatſächlich auch erfolgte, davon konnten ſich die Hausfrauen, die ſich ſchließlich doch in großer Sahl melde⸗ ten, überzeugen. Mit Schürze und Topflappen bewaffnet, ſtell⸗ ten ſie ſich erwartungsvoll in der Lehrküche des Deut- ſchen Frauenwerks, Abt. Volkswirtſchaft-Hauswirt⸗ ſchaft des Kreiſes Gr. Frankfurt ein. Voll Staunen lernten die Hausfrauen hier mannigfaltige Rezepte kennen. Sie ſahen bald ein, daß Siſchgerichte in ih⸗ rer Vielſeitigkeit beſtimmt nicht hinter den Fleiſchgerichten zu- rückſtehen, ihnen aber an Billigkeit weit voraus ind. Wit Feuereifer und echt hausfraulicher Geſchäftigkeit waren alle dabei, als es galt, die Gerichte jelbſt herzuſtellen. Selbſt⸗ verständlich gehört zum Kochen auch das Probieren der Speiſen als Kontrolle, ob ſie gut gelungen ſind. Ganz verblüfft waren hierbei die meiſten Frauen darüber, wie gut auch zum Zisch Gemüſe und Salat ſchmeckten. Grüne Heringe werden geputzt Da die Hausfrauen dieſe Erkenntnis nicht für ſich behal⸗ ten konnten— und es ja auch garnicht jollten— hatten auch bold ihre Familien Gelegenheit, ſich von der Schmackhaftig⸗ keit von Siſchgerichten zu überzeugen, die Mutter jetzt neu auf den Ciſch brachte. Sanz bewußt haben ſich nun ſchon eine Menge deutſcher Hausfrauen da⸗ rauf eingeſtellt, öfter Fiſchgerichte in ihren Küchenzettel aufzunehmen. Sie wiſſen, daß ſie dadurch nicht nur ihren Geldbeutel entlaſten, ſondern auch volkeswirtſchaftlich richtig handeln. Denn ein erhöhter Seefiſchverbrauch hilft mit, den Vierjahresplan zu ver⸗ virklichen. Jede Hausfrau, die an den Jiſchkochkurſen teilnimmt, lernt des⸗ Halb das Neue nicht nur zum Vorteil ir ſich und ihre Familie, ſondern auch im öntereſſe einer zweckmäßigen Lenk⸗ ung unſeres Verbrauchs. Hoffentlich Siſchkochkurſel L. Sch. 74 5 12** Zerlegen und reinigen eines Fisches Aufn.: 7 „ ANadeshaaemschaalt- Schu- beſuchen immer mehr Hausfrauen die Deutſche Dausfrau! Deine Mitarbeit am Eh. iſt notwendig! 5 CFaſſe beine Rüchenabfälle verderben! Fiſch- aber mal anders! Unſere Hausfrauen lernen neue Fiſchgerichte kennen * 611 Ve! dul 62 I 4745 r zur. liſch⸗ pot cbenſo 1115 Und u wal i atütl. dann i keiten lich in mutlof gaſſen dieſen Auswe das bt kin, da beſtand ficht. im Tit Verder Das itag! mit de in Kr meldul ſphätet becken diſchen petium anderen Vormat gebene kommt, iht alt Uverſe achtet Nichteit natürli ihte 5 Falle i im zwe Die darin,! gebunde eigenen dieser dulch v. 1 2 ie ich Austuft Deutſchl einer 5 wollen Tu, ſhen wahren Leuch Spekulg heute n ſtanzöff währen! And Die heute 5 ſcweiſe gerung zonmen it, daß! rage aut den hat et it 0 liuſig f Unftig 2 Streitz