aller Gewalt zur Löſung. Vol Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungswelle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezu 0 preis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich K durch d Nummer 95 Poſt monatlich 160 NM ausſchließlich Beſtelgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. RS eiertagen. otenlohn, Monkag iernheimer den 25. April 1938 Verlündigungsblatt der N89 A. Bernheim Anzelgenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt e dae Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. SK. L'hafen 15101 14. Jahrgang Das gejamte udetendeulichtum bekennt ſich freudig zur nationalſozialiſtiſchen Weltunſchauung Die Kriſe in der Tſchechoſlowakei drängt mit Wenn außer der Habsburger Dynaſtie je ein Staat das Sam⸗ melbecken eines bunten Völkergemiſchs war, dann das Zweckgebilde, das der 14⸗Punkte⸗ Wilſon und Präſident Maſaryk in der Tſche⸗ choſlowakei ſchufen. Die Tſchechen, die heute im Hradſchin das Staatsruder führen, ſind in die Minderheit gedrängt worden und haben das Recht verwirkt, länger als alleinige Re⸗ präſentanten des Staatsvolkes aufzutreten. Sudetendeutſche, Slowaken, Ruthenen, Polen und Magyaren haben das gleiche Recht auf Vertretung ihrer Rechte wie das Minderhei⸗ tenvolk der Tſchechen und pochen mit vollem Recht auf Autonomie, nachdem ihnen Gleich⸗ berechtigung innerhalb der Regierung nicht ge⸗ geben worden iſt. Konrad Henlein hat den Nagel auf den Kopf getroffen, wenn er als die Haupturſache der Kriſe in der Tſchechoſlo⸗ wakei die Tatſache hingeſtellt hat, daß die Tſchechen nichts getan haben, um die ebenfalls im tſchechoſlowakiſchen Staatsverbande ver⸗ einigten Völker an den Staat zu binden oder zum mindeſten für dieſen Staat zu intereſſie⸗ ren. Das Deutſchtum iſt durch die Macht⸗ politiker von Verſailles gegen ſeinen Willen in den tſchechoſlowakiſchen Staatsverband ein⸗ gegliedert worden. Es wäre Pflicht der Pra⸗ ger Machthaber geweſen, dieſem Deutſchtum die Rechte zu gewähren, auf die es aufgrund ſeiner zahlenmäßigen Stärke Anſpruch gehabt hätte. Was iſt geſchehen? Das Gegenteil. Unterdrückung und Knebelung traten an die Stelle gerechter Selbſtverwaltung. Ein Zu⸗ ſtand entwickelte ſich, der mit völkiſchem Selbſt⸗ bewußtſein unvereinbar war. Die Angehöri⸗ gen eines 100⸗Millionenvolkes können dieſe Behandlung nicht mehr länger dulden. Das war der Sinn des Appells Konrad Henleins an Prag. Jetzt haben es die Tſchechen in der Hand, ob ſie durch Gewährung der Selbſtver⸗ waltung im deutſchen Siedlungsgebiet die Sudetendeutſchen für ihren Staat intereſſieren oder ob ſie die Deutſchen in ſchärfſte Oppo⸗ ſition drängen und damit ihrem Staat das Grab ſchaufeln wollen. Prag muß bald die Antwort geben, ehe es zu ſpät iſt. Die große Rede Konrad Lenleins Klare Abrechnung mit Prag, 24. April. Der zweite Tag der Haupttagung der Sudetendeutſchen Partei in Karlsbad ſtand im Zeichen der angekündigten großen Rede von Konrad Henlein, der in grundlegenden Aus⸗ führungen zu dem geſamten Problem des Su⸗ detendeutſchtums Stellung nahm. Zu Beginn der Sitzung erſtattete der Orga⸗ niſationsleiter Dr. Fritz Koellner den Be⸗ richt über die organiſatoriſche Entwicklung der Sudetendeutſchen Partei im letzten Jahr. Trotz ſchwerſter innerpolitiſcher Kämpfe, wirt⸗ ſchaftlichen Drucks ſowie behördlichen Ein⸗ ſchränkungen und Verfolgungen unſerer Mit⸗ gliederſchaft und vor allem unſerer Amtswal⸗ terſchaft, ſo führte der Redner aus, nahm die Bewegung im letzten Jahr einen ſtetigen Aufſchwung, der im Durchſchnitt einen Mitgliederzuwachs von 10 000 neuen Mitglie⸗ dern im Monat brachte. Der Zuwachs erreichte im Monat März die Ziffer 212 000, ſodaß der Mitgliederſtand Ende März 1938 eine abſolute Höhe von 770 000 erreichte. Dieſe Zahl iſt aber durch den weiteren Zuſtrom in den letz⸗ ten drei Wochen bereits überholt, ſodaß gegen⸗ wärtig die Zahl von 800 000 Parteimitgliedern weit überſchritten iſt. Ein Heer von rund 75 000 Amtswaltern und Amtswalterinnen iſt unermüdlich an der Arbeit, um den Aufgaben 05 wahren Volksorganiſation gerecht zu wer⸗ en. Den Höhepunkt der Tagung bildete die poliliſche Rede Konrad henleins Den Verſuch, um die grundſätzliche und ehr⸗ liche Löſung des ſudetendeutſchen Problems durch Aufſtellung eines ſogenannten„Minder⸗ heitenſtatuts““ herumzukommen, bezeichnete Henlein von vornherein als geſcheitert. Die angekündigte Kodifizierung der bisherigen ſogenannten Minderheitenbeſtimmungen könne nichts anderes bedeuten als die Verewi⸗ gung des Unrechts und der Ge⸗ walt. Man babe das Problem noch nicht in ſeiner Tiefe erfaßt und glaube, mit Halbbeiten darüber hinwegzukommen. Dabei hätte es die Regierung garnicht ſo ſchwer, die tſchechiſche öffentliche Meinung umzuſtellen, denn, ſo ſagte Konrad Henlein,„ich bin überzeugt. daß das tſchechiſche Volk im Grunde ſeines Herzens friedliebend und verſöhnungswillig iſt. Ich glaube an keinen Haß und Streit: ich bin aber ebenſo davon überzeugt, daß man es von ſeiner Hetzpreſſe befreien muß!“ „Wenn in dieſem Jahre“, ſo meinte der Red⸗ ner,„das 20jährige Beſtehen dieſes Staate⸗ der Prager Regierung gefeiert wird, ſo wird man begreifen können. daß ſich die Deutſchen nach 20jähriger Unter⸗ drückung an ſolchen Feiern nicht beteiligen werden. Will man die Deutſchen nicht bewußt zur Unaufrichtigkeit und Heuchelei zwingen, ſo wird man weder an unſere Beamten, noch an unſere Kinder das Anſuchen ſtellen, dieſes Staatsjubiläum feſtlich zu begehen. Die Tſchechen haben in dieſen 20 Jahren nichts getan, um uns innerlich für einen Staat zu gewinnen, in den wir gegen un⸗ ſeren Willen eingegliedert wurden. Wir fühlen uns heute unfreier denn je und wiſ⸗ ſen, daß unſere Zukunft gefährdet iſt. Wenn es den tſchechiſchen Staatsmännern wahrhaft ernſt iſt, mit dem deutſchen Volk in ein freundnachbarliches Verhältnis zu kommen, ſo wird ſich folgendes als unerläßlich und not⸗ wendig erweiſen: 1. Eine Reviſion des irrigen tſchechiſchen Ge⸗ ſchichts mythos, 2. eine Reviſion der unglücklichen Auffaſſung, daß es die Aufgabe des tſchechiſchen Volkes wäre das flawiſche Bollwerk gegen den ſo⸗ genannten deutſchen Drang nach Oſten zu ſein; 3. eine Reviſion jener außenpolitiſchen Stel⸗ lung, die den Staat bisher in die Reihe der Feinde des deutſchen Volkes geführt hat. Am Ende dieſer 20 Jahre muß geſagt wer⸗ den, daß ſeine Staatsmänner nach drei Seiten nicht erfüllt haben, was man von ihnen hätte erwarten müſſen: (Fortſetzung auf Seite 2) Paris, 24. April Ein Teil der Pariſer Morgenpreſſe beſchäftigt ſich eingehend mit den bevorſtehenden engliſch⸗ franzöſiſchen Verhandlungen gelegentlich der Reiſe Daladiers und Bonnets nach London. Die Blätter ergehen ſich in Mutmaßungen über den wahrſcheinlichen Gegenſtand dieſer Beſprech⸗ ungen. Beſonders berückſichtigt wird dabei die Haltung, die England und Frankreich gegen⸗ über Deutſchland und der Achſe Ber⸗ lin— Rom einnehmen werden. Der Londoner Berichterſtatter des„Matin“ ſchreibt, bei den franzöſiſch⸗engliſchen Verhand⸗ lungen werde auch die Frage der franzöſi⸗ ſchen Verbündeten angeſchnitten werden Chamberlain habe zwar nicht die Abſicht, eine Abänderung des Wortlautes des franzöſiſchen Bündnis vertrages mit der Sowiet⸗ union in Vorſchlag zu bringen, doch werde er vielleicht empfehlen, dieſen Vertrag„in den Links: Der Kapitän des„Wilhelm Guſtloff“ einem Herzſchlag erlegen. Führer des auf der Fahrt nach Madeira befindlichen KdF.⸗Schiffes auf hoher See einem Herzſchlag erlegen. Kapitän Lübbe, der „Wilhelm Guſtloff“, iſt — Rechts: Italien feierte den Geburtstag Roms als Feſt der Arbeit. Der Geburtstag der Stadt Rom wurde in Italien als Feſt der Arbeit be⸗ gangen. Die Krönung des Tages bildete der erſte Spatenſtich für die große Prachtſtraße Via Imperiale, die die große Zuführungsſtraße bis zu dem im Entſtehen begriffenen Weltaus⸗ ſtellungsgelände verlängern wird.— Der Duce beim Aufreißen des Bodens für die Pracht⸗ Braße. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Die Arbeiterflotte vor Liſſabon Die dchiffe fremder Nalionen bewundern die ſlolze Köz.-Flolle Die Kdf.⸗Flotte hat auf ihrer großen Reiſe nach dem Süden den Kanal durchfahren und befindet ſich ſeit Samstagabend auf dem Atlantiſchen Ozean. Für uns alle, vor allem aber für die Volksgenoſſen. die das Meer noch nie geſehen haben. iſt unſere Fahrt auf dem weiten Waſſer ein gewaltiges Erlebnis. Der oft ſehr ſtürmiſche Golf von Biscaya. den wir am beutigen Sonntag durchquerten. war uns deutſchen Urlaubsfahrern ſehr freundlich und milde geſonnen. Der„Wilhelm Guſt⸗ loff“ liegt an der Spitze unſerer Flotte, ihm folgen in kleinem Abſtand die„Sierra Cordo⸗ ba“ und„Der Deutſche“. Von allen Schiffen fremder Nationen. denen wir auf unſerem Wege begegnen, blickt man bewundernd auf unſere ſtolze deutſche Arbeiterflotte herüber. f Auf unſeren Schifſen iſt ſchon alles in froher Erwartung auf die vortugieſiſche Hauptſtadt Vor den engl.⸗Franz. Verhandlungen Eine Empfehlung Chamberlains an Frankreich Hintergrund der franzöſiſchen Politik zu verſchieben.“ Der Londoner Korreſpondent des„Jour“ ver⸗ ſichert, daß trotz des Dementis der Gerüchte um eine franzöſiſche Anleihe in London die franzö⸗ ſiſchen Miniſter mit ihren engliſchen Kollegen finanzielle Fragen und beſonders das Problem der Finanzierung der franzöſi⸗ ſchen und engliſchen Rüſtungen ſehr genau über⸗ prüfen werden. Der Londoner Vertreter des„Journal“ glaubt zu wiſſen, daß ganz beſonders die politiſchen kolonialen Beziehungen zwiſchen Eng⸗ land und Frankreich einerſeits und Deutſchland andererſeits Gegenſtand der Londoner Beſprech⸗ ungen ſein werden. Schließlich ſei es ſicher, daß der Grundſatz des Austauſches militä⸗ riſcher Informationen zwiſchen dem franzöſiſchen und dem engliſchen Generalſtab beibebalten werde. Liſſabon, die wir am Dienstagvormittag anlaufen werden. Jeder von uns verſpürt be⸗ reits die kräſtigende Wirkung der Meeresluft und Sonne und vor allem auch unſerer aus⸗ gezeichneten Schiffsküche. Aber auch mit kaänſt⸗ leriſchen Darbietungen trägt man zu unſerer Urlaubsfreude bei. Am Sonntag nahmen wir an einer Morgenſeier der an Bord weilenden H J.⸗Rundfunkſpielſchar des Reichsſenders Leip⸗ zig teil. Am Abend wurde in den prächtigen Räumen des Schiffes ein vielfältiges und künſt⸗ leriſches Programm geboten. Viel Freude ver⸗ mittelte der öſterreichiſche Dichter Hans Guſtl Kernmayr mit einer Vorleſung aus ſeinem jüngſten Buch„Ein Volk fährt heim“. Die Hohnſteiner Puppenſpieler zeigten Marionet⸗ tentheater in höchſter Vollendung. Die Sopra⸗ niſtin Anni Frind, der Pianiſt Fritz Kullmann und das Bordorcheſter unter Leitung von G. A. Weißenborn boten uns ein ausgezeichnetes Konzert. Alle Urlauber hatten auch Gelegen⸗ heit. die Kommandobrücke und den Maſchinen⸗ raum des„Wilhelm Guſtloff“ zu beſichtigen und ſo Hirn und Herz ihres großen und ſchönen Schiffes, des modernſten Schiffes der Welt, per⸗ ſönlich kennen zu lernen. Rapifän Lübbe auf dem Weg nach hamburg London, 25. April. Die ſterbliche Hülle des Kapitäns des KdF.⸗ Schiffes„Wilhelm Guſtloff“, Karl Lübbe, wurde am Sonntag auf den deutſchen Damp⸗ fer„Teneriffa“ gebracht. der den Sarg von Dover nach Hamburg bringen wird. Der Sarg war bedeckt mit der deutſchen Haken⸗ kreuzflagge. Auf ihm lag ein Kranz von Schiffseigner. Kapitän und Beſatzung des bri⸗ tiſchen Dampfers„Pegaway“, deſſen Beſat⸗ zung der„Wilhelm Guſtloff“ am 4. April in ſchwerem Sturm gerettet hat. Als der Sarg an Bord der„Teneriffa“ ge⸗ bracht wurde, wurden im Hafen von Dover die Flagge der britiſchen Marineſignalſtation ſeht der Lloyds⸗Signalſtation auf halbmaſt ge⸗ etzt. 5 Letzle Mahnung an die iichechiſche Willkür — ———— * —— N 0 1 1 0 3 e 7 0 1 7 1 r 1 . e eee ſachlichkeit und der Phraſen Die Arbeiterbewegung in Frankreich Die ſoziale Unraſt zerrüttet den franzöſiſchen Staat und die franzöſiſche Wirtſchaft und dar⸗ um lohnt es ſich wohl auch, einen Blick auf die franzöſiſche Arbeiterbewegung zu werfen. Sie iſt durchaus verſchieden von den Anfän⸗ gen der deutſchen oder der engliſchen Arbeiter⸗ bewegung. In Deutſchland und in England war die Anknüpfung an die alten genoſſen⸗ ſchaftlichen Einrichtungen der Innungen und Zünfte gegeben. In England iſt die Fortent⸗ wicklung der Gewerkſchaften aus den ehemali⸗ gen Geſellen⸗Vereinen noch deutlicher als in Deutſchland, wo in relativ früher Zeit eine Anpaſſung an die großräumige moderne Wirtſchaft erfolgte. Ebenſo war in England und in Deutſchland das Intereſſe des Staa⸗ tes an der Arbeiterbewegung immer größer als in Frankreich. Und hier war es beſon⸗ ders Deutſchland, welches ganz neue ſtaatliche Aufgaben aufſtellte. Das geſchah nicht erſt mit der Bismarckſchen Sozialverfaſſung, ſon⸗ dern ſchon im Jahre 1828 beſchäftigte ſich ein preußiſcher General auf Grund von Muſte⸗ rungsergebniſſen in einer Denkſchrift mit der ſozialen Frage. Von allen dieſen Dingen exi⸗ ſtiert in Frankreich gar nichts. Die franzöſiſche Arbeiterbewegung knüpft an die Erinnerungen der Revolution von 1789 an, iſt vorwiegend rein ideologiſch gefärbt und verherr⸗ licht die radikalſten Erſcheinungen des großen Umbruchs von 1789. Was an ſpäteren Revo⸗ lutionen 1830, 1848 und 1871 dazu kam, hat das Kraut nicht fetter gemacht. Der ſcharfe Individualismus des Franzoſen läßt große Gemeinſchaftsaufgaben überhaupt nur ſehr ſchwer zu weil ſolche Gemeinſchaftsaufgaben naturgemäß auch immer erhebliche perſönliche Bindungen in ſich ſchließen. Organiſatoriſch, zahlenmäßig und nach der Finanzkraft waren die politischen und wirtſchaftlichen Organi⸗ ſationen der franzöſiſchen Arbeiterſchaft immer nur ein kümmerlicher Schatten der Leiſtungen in England oder in Deutſchland. Gewiß, auch hier griff eine abwegige revoluzzernde Ideo⸗ ogie hemmend ein und führte auf ſinnloſe Ab⸗ und Umwege. Aber es wurde daneben doch auch etwas geſchaffen. Und in Frankreich wurde gar nichts geſchaffen und wurde und wird nur geredet. Dieſes organiſatoriſche Ver⸗ ſagen, gepaart mit dem Vorwalten der„all⸗ gemeinen Ideen“, hat es auch den Kom⸗ muniſten ſehr leicht gemacht. ſich der franzöſi⸗ ſchen Gewerkſchaftsbewegung in d. Jahren 1935/ 36 zu bemächtigen, obwohl die ſogenannten kommuniſtiſchen Zellen vorher bedeutungslos waren. Aber die Kommuniſten waren die tüchtigeren Schreier und ſo beſtimmen ſie tat⸗ ſächlich ſeit dem Wahlerfolg vom Frühjahr 1936 den Kurs in den unteren und mittleren Organiſationen. Charakteriſtiſcherweiſe war es die„Gewerkſchaft der Lehrer“, die bei der Verſchmelzung der kommuniſtiſchen und ſozia⸗ liſtiſchen Gewerkſchaften Pate geſtanden hat. Es läßt ſich ſehr vieles gegen Ziel und Me⸗ thoden der früheren deutſchen Gewerkſchaften ſagen; aber die Idee, daß ſich die Gewerkſchaft der Metallarbeiter oder der Holzarbeiter von einer zum äußerſten Radikalismus überge⸗ ſchnappten„Gewerkſchaft der Lehrer“ hätte ihren Kurs beſtimmen laſſen ſollen, iſt für deutſche und ſelbſtverſtändlich auch engliſche Verhältniſſe immer abſurd geweſen. Der Ver⸗ gleich zeigt, wie groß die Gefahren der Un⸗ ſind, die ange- ſichts des Umfangs der ſozialen Unraſt hinter jeder Wendung der franzöſiſchen Politik ſtehen! Kunftflugmeiſler Graf Hagenburg ſiegk in F. Germain Auf einer von der Franzöſiſchen Vereinigung der Luftpropaganda ausgeſchriebenen inter ⸗ nationalen Veranſtaltung in St Germain wurde der deutſche Meiſter im Kunſtfliegen und Olympiaſieger Graf Hagen⸗ burg vor dem tſchechiſchen Meiſter Novack und dem franzöſiſchen Meiſter Cavalli in dem Weit⸗ bewerb um den internationalen Meiſterſchafts⸗ pokal zum Sieger erklärt. Graf Hagenburg ſiegte auf einer Maſchine vom Typ Bücker⸗ Jungmeiſter mit 785 Punkten vor Novack(776 Punkte) und Cavalli(556 Punkte). gicherſlellung der Rolhſchilöͤſchen Güler Zur Gutmachung aller von dem Juden angerichteten Schäden Wien, 23. April. Die amtliche„Wiener Zeitung“ veröffentlicht einen Beſchluß des Bezirksgerichts in Gaming. durch den der Rechtstanwalt Dr. Albrecht Al⸗ berti zum Abweſenheitskurator für den zur Zeit nicht auffindbaren jüdiſchen Finanzmann Dr. Alfons Rotbſchild beſtellt wird, um die Zuſtellung eines Beſchluſſes in Grund⸗ buchſachen zu ermöglichen. Wie dazu bekannt wird. hat die Geheime Staatspolizei Wien die großen Rothſchildgüter Waidhofen, Vbbs⸗Steinbach im Ybbstal und Landau bei Neuhaus zur Gutmachung jener Schäden ſichergeſtellt, die durch Rothſchild an dem früheren öſterreichiſchen Bundesſchatz an⸗ gerichtet wurden. Das Eigentumsrecht an die⸗ ſen Gütern geht durch Beſchluß der zuſtändigen Gerichte an das Deutſche Reich über. Da die Gerichtsbeſchlüſſe Rotbſchild nicht zugeſtellt werden konnten, mußte ein Abweſenheitskurator für ihn beſtellt werden. Der italieniſche Außenminiſter Graf Cian o wird ſich am Montagvormittag im Flugzeug nach Tirana begeben, um als Vertreter der italieniſchen Regierung an der Hochzeit von König Zogu teilzunehmen. Der Herzog von Bergamo wird ſich am Montag an Bord eines Kreuzers begeben, um als Vertreter des Königs von Italien und Kaiſers von Aethio⸗ pien der Hochzeit von König Zogu beizuwob⸗ 1. Sie haben die freiwillig in den Denk⸗ ſchriften an die Friedenskonferenz gegebenen Verſprechungen nicht gehalten: 2. ſie haben ihre Verpflichtungen aus dem Vertrage von St. Germain nicht ge⸗ halten, und 3. haben ſie ihre ſtaatsrechtlichen Verpflich⸗ tungen. die ſie in der Staatsverfaſſung ein⸗ gegangen find. nicht gehalten. An die Stelle der Gleichheit aller Staats⸗ angebörigen haben ſie die Ungleichheit aller Völker geſetzt: an die Stelle der bürgerlichen und volitiſchen Gleichberechtigung haben ſie die Minderberechtigung der nicht⸗ tſchechiſchen Völker geſetzt. An die Stelle der freien Entwicklung für alle Nationalitäten ha⸗ ben ſie die nationalpolitiſche und kulturelle Bedrückung der nichttſchechiſchen Völker geſetzt. Statt einer wahren Demokratie wurde die Diktatur der tſchechiſchen Minderheit, der Bü⸗ rokratie und der Polizei errichtet. Statt einer zweiten Schweiz mit gleichberechtigten und zu⸗ friedenen Völkern wurde ein Staat geſchaffen, in dem ſich heute alle nichttſchechiſchen Völker mit Recht unfrei und unzufrieden, entrechtet und unterdrückt fühlen. Heute erheben alle nichttſchechiſchen Völker und Volksgruppen Proteſt gegen eine Behandlung, die mit völliſchem Selbſt⸗ bewußtſein, mit Ehre und Würde, nicht länger in Einklang gebracht werden kann. Als Unterdrückte werden wir uns solange fühlen, ſolange wir Deutſche nicht das gleiche tun dürfen wie die Tſchechen. Alles was den Tſchechen erlaubt iſt, muß auch uns erlaubt ſein. Mit einem Wort: Wir wollen als Freie unter Freien leben! Wenn es zu einer friedlichen Entwicklung im tſchechoſlowakiſchen Staat kommen ſoll, 5 iſt nach der Ueberzeugung des Sudentendeutſch⸗ tums folgende Staats⸗ und Rechts⸗ ordnung zu ſchaffen: Es liegt nun an der Staatsführung und dem tſchechiſchen Volk, den gleichen ernſten Beweis zu erbringen, und weniger von Frieden zu reden, aber etwas mehr für ihn zu tun! Man ſoll nicht abermals verſuchen, durch kunſtvolle Worte, vor allem unwiſſenden Ausländern gegenüber. Ordnung im Staate vorzutäuſchen, und mit Scheinlöſungen dem Problem weiter auszuweichen. Es wäre aber auch falſch, wenn ſich die tſchechiſche Politik allein auf ihre Bündniſſe mit Frankreich und Sowjetrußland verlaſſen würde, ohne ſelbſt einen entſcheidenden Anteil zur Sicherung des europäiſchen Friedens auf lich zu nehmen. Un⸗ 1 5 der Staatsgrenzen könnte und wollte ich auch das Sudenkendeutſchtum als Teil des deutſchen Volkes, mit dem wir in unlösbarer Verbundenheit immer waren und bleiben, nicht einer Weltanſchauung entziehen, zu der ſich heute alle Deutſchen der ganzen Welt mit Freude bekennen. Gerade wir als gefährdetes und um ſeinen Beſtand kämpfendes Deutſch⸗ tum können uns überhaupt nur zu einer Welt⸗ anſchauung bekennen, deren oberſtes Geſetz das Geſetz der Gemeinſchaft iſt! Es geht hier nur um eine Frage der Ge⸗ lin nung, deren erſaſfan für jeden Staats⸗ bürger durch die Verfaſſung gewährleiſtet iſt. Dieſe Freiheit nehmen wir auch in Anſpruch, ohne uns damit zu den Grundgeſetzen des Staates in Widerſpruch zu ſtellen. So wie das Deutſchtum der ganzen Welt bekennen auch wir uns zu den nationalſozia⸗ liſtiſchen Grundauffaſſungen des Lebens, die unſer ganzes Fühlen und Paris, 24. April Die Lage in Tunis, die im Anſchluß an die zahlreichen blutigen Unruhen der letzten Wo⸗ chen ohnehin ſehr geſpannt war, hat ſich am Samstag noch weſentlich verſchärſt. Dem„Jour“ zufolge iſt dieſe Entwicklung letzten Endes auf den direkten und verſönlichen Einfluß zurückzuführen, dem der tuneſiſche Ge⸗ neralreſident Gouillon von ſozialdemokra⸗ tiſcher Seite unterworfen iſt: im Anſchluß an die letzten Unruhen hatte nämlich eine ſozial⸗ demokratiſch tuneſiſche Zeitung einen beſchim⸗ pfenden Artikel gegen die franzöſiſchen Kolo⸗ niſten veröffentlicht. Die von dieſen Koloniſten gewählten Mitglieder des Oberſten Rates be⸗ gaben ſich daraufhin am Freitag zum General⸗ reſidenten. um von dieſem eine klare und ein⸗ deutige Stellungnahme zu verlangen. Der Morgenpreſſe wurde darauf am Sams⸗ tag eine Verlautbarung zur Verfügung geſtellt, die der Oberſte Rat zu den Unterredungen ſeiner Vertreter mit dem Generalreſidenten aufzeſetzt hatte. Sämtliche Zeitungen, die die⸗ ſe Unterredungen veröffentlichten. wurden aber einer ſtrengen Zenſur unterworfen, ſodaß die Oeffentlichkeit von dem Proteſt ihrer Ver⸗ treter nichts erfuhr. Der Präſident der franzöſiſchen Abteilung des Oberſten Rates hat daraufhin am Samstag an den Generalreſidenten ein Schreiben gerich⸗ nen. Prag hielt ſein Verſprechen nicht die Vorausſetungen einer befriedigenden Slaals- und Rechlsorduung ([Fortſetzung der Rede Kon rad Henleins von Seite) 1. Herſtellung der völligen Gleichberech⸗ tigung und Gleichrangigkeit der * Volksgruppen mit dem tſchechiſchen olk; 2. Anerkennung der ſudeten⸗ deutſchen Volksgruppe als Rechtsper⸗ ſönlichkeit zur Wahrung dieſer gleichberechtig⸗ ten Stellung im Staate; 3. Feſtſtellung und Anerkennung des deutſchen Siedlungsgebietes; 4. Aufbau einer deutſchen Selbſtverwal⸗ tung im deutſchen Siedlungsgebiet in allen Bereichen des öffentlichen Lebens, ſoweit es ch um Intereſſen und Angelegenheiten der deutſchen Volksgruppe handelt; 5. Schaffung geſetzlicher Schutzbeſtim⸗ mungen für jene Staatsangehörigen, die außerhalb des geſchloſſenen Siedlungsgebietes ihres Volkstums leben; 6. Beſeitigung des dem Sudetendeutſchtum ſeit dem Jahre 1918 zugefügten Unrechts und Wiedergutmachung der ihm durch dieſes Unrecht entſtandenen Schäden; 7. Anerkennun und Durchführung des Grundſatzes: im deutſchen Gebiet deutſche öffentliche Angeſtellte; 8. Volle Freiheit des Bekenntniſ⸗ ſes zum deutſchen Volkstum und zur beutſchen Weltanſchauung. Ich hätte das Recht, im Hinblick auf die letzte innen⸗ und außenpolitiſche Entwicklung und der damit verbundenen Wert⸗ und Krafter⸗ höhung des Sudetendeutſchtums unſere An⸗ ſprüche noch weiter zu faſſen. Wenn ich das nicht tue, dann deshalb, um vor der ganzen Welt den Beweis zu erbringen, daß das Su⸗ detendeutſchtum trotz aller bitteren Erfahrun⸗ ßen bereit iſt, durch Beſchränkungen ſeiner An⸗ püche einen aufrichtigen und ernſten Die Tschechen vor der Enſſcheidung Frankreichs Schwierigkeiten in Tunis Die franzöſiſche Kolonſe kann ſich lein Gehör verſchaſſen tet, in dem es u. a. heißt: Da die franzöſiſche Beitrag zur„ und Feſti⸗ gung des Friedens zu leiſten. Denken erfüllen, und nach denen wir das Le⸗ ben unſerer Volksgruppe im Rahmen der Ge⸗ ſetze geſtalten. f Es iſt für uns unerträglich— und das muß ich mit aller Offenheit un Entſchiedenheit aus⸗ ſprechen!— daß etwa weiterhin unter dem Deckmantel ausgeklügelter juriſtiſcher Kon⸗ ſtruktionen Verfolgungen ſtattfinden, die in Wirklichkeit nicht gegen ſtrafbare Tatbeſtände, ſondern nur gegen jene Geſinnung gerich⸗ tet ſind, die heute als die ſchlechthin deutſche bezeichnet werden muß. f N Agence Geſinnungsterroriſten werden uns wegen dieſes offenen Bekenntniſſes zur deut⸗ ſchen nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung haſſen und verfolgen wollen. Echte Demokraten auf der nationalen tſchechiſchen Seite werden unſer Bekenntnis verſtehen und achten; denn ſie wiſſen, daß auch in dieſem Staate Raum ſein muß für jede ehrliche Weltanſchau⸗ ung, und doß ja das tſchechiſche Volk ſelbſt ſeine Wieder eburt vor 100 Jahren einer ein⸗ ſtimmigen und nationalen Geſinnung verdankt. Es wird daher von der Einſicht und dem Willen der Regierung des tſchechiſchen Vol⸗ kes abhängen, ob am Tage des 20jährigen Staatsjubiläums die heute für uns uner⸗ träglichen Verhältniſſe noch beſtehen bleiben, oder der tſchechiſche Beitrag zum Frieden Europas geleiſtet wird. Wir wollen weder nach innen noch nach außen den Krieg, aber wir können nicht länger einen Zuſtand dulden, der für uns Krieg im Frieden be⸗ deutet!“ Kolonie in Tunis ſich nicht mehr Gehör ver⸗ ſchaffen kann, haben die Vertreter des Oberſten Rates einſtimmig beſchloſſen, alle Beziehungen zwiſchen der franzöſiſchen Kolonie und dem Ge⸗ neralreſidenten abzubrechen.“ Königshochzeit in Albanien Beginn der Feſtlichkeiten am Montag.— Einweihung eines Flugplatzes Tirana, 24. April Die albaniſche Hauptſtadt Tirana ſteht bereits ſeit Tagen im Zeichen der bevorſtehenden Hoch- zeit des Königs Zogu mit der ungariſchen Gräfin Geraldine Apponyi. Die Stadt hat reichen Flaggenſchmuck angelegt, und an den wichtigſten Punkten ſind Triumphbogen er⸗ richtet. Aus dem Ausland ſind viele Hochzeitsgäſte und Sonderberichterſtatter von Zeitungen und Nachrichtenagenturen eingetroffen. Die Feſtlichkeiten werden am Montagmorgen durch eine Anſprache des Bürgermeiſters der Hauptſtadt an die auf dem Skanderberg⸗Platz verſammelte Bevölkerung eingeleitet, an die ſich Volkstänze, ſowie ein großer Feſtzug durch die Hauptſtraßen der Stadt anſchließen werden Im weiteren Verlauf der Feſtlichkeiten wird ein Flugplatz. ſowie eine neue Straße, die die Hauptſtadt Tirana mit der Hafenſtadt Du razzo verbindet. feierlich eingeweiht werden. Die Trauung des Könglichen Paares fin⸗ det am 27. April um 10.30 Uhr ſtatt. Anſchlie⸗ ßend begibt ſich das königliche Paar nach Du⸗ razzo, wo es in einer in beherrſchender Lage am Meeresſtrand errichteten Villa Wohnung Beiſpielloſe Opalionen für Konrad henlein Gläubige Zuverſicht in eine glückhafte Wendung des ſudetendeutſchen Schickſals Prag, 24. April Noch nie wurde einer ſudetendeutſchen poli⸗ tiſchen Kundgebung mit einer ſolchen Spannung entgegengeſehen, wie der Kundgebung, die Samstag und Sonntag in Karlsbad in einem durch das allgemeine Verſammlungsverbot und ſeine Auswirkungen vorgezeichneten Rahmen abgehalten wurde. Die Kundgebung war ſtreng auf geladene Teilnehmer beſchränkt, deren Zahl ſich auf 480 belief. Dieſe 480 Männer aber waren die Vertreter des geſamten geein⸗ ten Sudetendeutſchtums und ſie verkörperten daher ein Volksthing in des Wortes wahrſter Bedeutung. Die Karlsbader Bevölke⸗ rung aber hatte in ſpontaner Weiſe die Vertre⸗ tung der gewaltigen Gefolgſchaft ihrer 480 Männer aufgenommen und gab durch be⸗ eiſterte Kundgebungen dem Empfinden Aus⸗ ruck, mit dem das geſamte Sudetendeutſchtum die Tagung begleitete. So half ſie mit, der Ta⸗ gung, die äußerlich durch polizeiliche Maßnah⸗ men beſchränkt war, das Gepräge zu geben, das ihrer Kraft und ihrer Wichtigkeit für den Ab⸗ lauf der innerpolitiſchen Auseinanderſetzungen zukam. Ff wie die zu voller Größe erwachſende gläu⸗ bige Zuverſicht in eine glückhafte Wendung des ſudetendeutſchen Schickſals. Die klaren Formulierungen, die den ſudetendeutſchen Forderungen gegeben wur⸗ den, ſtanden im Einklang mit den Sprechchören, die von der Straße herauf in den Tagungsſaal tönten. Die mächtige Fahne der ſudetendeut⸗ ſchen Partei, die von der Stirnſeite des Kur⸗ hauſes, in dem die Tagung ſtattfand, wehte, war das verbindende Symbol zwiſchen dem Volkstum und dem draußen harrenden Volk ſelbſt. Und ſo pflanzte ſich der Beifall, den die Worte aller Redner, beſonders aber Konrad Henleins, fanden, auf die Straße fort und fand das in inſtinktive Echo der Maſſen. Nach Beendigung der Kundgebung bereitete die vor dem Kurhaus verſammelte Menge der Bevölkerung Henlein bei feiner Abfahrt neuerlich beiſpielloſe Ovationen. Die Ornungsmannſchaften hatten Mühe, ihm den Weg durch das dichte Spalier zu bahnen. „Bon nun an gehört Ihr Adolf Hiller!“ Adolf⸗Hitler⸗Schüler auf Sonthofen 8 Sonthofen, 24. April. Reichsleiter Dr. Ley hat am Sonntag in der Ordensburg Sonthofen im Allgäu die feierliche Einweihung des zweiten Jahrganges der Adolf⸗Hitler⸗Schüler vorgenommen. 340 Pimpfe aus allen Gauen Deutſchlands— auch Oeſterreich iſt mit 20 Jungen vertreten— er⸗ lebten gemeinſam mit den jungen Kameraden, die ſchon ſeit einem Jahr das Ehrenkleid der Adolf⸗Hitler⸗Schüler tragen, eine Feierſtunde, die für ſie den Beginn eines neuen, dem Führer und Deutſchland gewidmeten Lebens bedeutet. Reichsleiter Dr. Ley legte Entſtehung, Aufgaben und Ziele der Adolf⸗Hitler⸗Schulen dar und richtete an die Jungen herzliche Worte der Ermahnung zu treuer Pflichterfüllung, zu Kameradſchaft und Dankbarkeit gegenüber dem Führer und ſeinem Werk. Dr. Ley führte aus: Es ſind nur wenige Grundſätze, nach denen ihr Jungens ausgeſucht worden ſeid. Im Vordergrund der Ausleſe Prüfung Eures Blutes, Raſſ e. Als drittes haben wir geprüft, ob Ihr im Augenblick kerngeſund ſeid, um kör⸗ perlich all das auszuhalten, was wir von Euch verlangen müſſen. Es kommt ja keineswegs allein auf Euer Wiſſen an, das Wort. daß nur in einem geſunden Körper ein geſunder Geiſt wohne. hat ewige Gültigkeit. Schließlich hat bei Eurer Auswahl auch das Verhalten Eurer EL ⸗ ſtand die Eurer tern in der Volksgemeinſchaft eine entſprechende Rolle geſpielt. Es war ſelbſtverſtändlich, daß wir den Grad des per⸗ ſönlichen Einſatzes Eures Vaters für die Idee Adolf Hitlers mit in Erwägung ziehen muß⸗ ten. Ihr ſollt einmal in unſerem Deutſchland für Aufgaben eingeſetzt werden, die ganze Kerle erfordern. Zur Erreichung dieſes großen Zieles haben wir andere Methoden zum Einſatz ge⸗ bracht als die früheren Schulſyſteme ſie an⸗ wandten. Eure Ausbildung und Eure Durch⸗ bildung erfolgen unter gleichmäßiger Betreu⸗ ung und Pflege von Körper, Seele und Geiſt. Wir haben die Selbſtverwaltung und Selbſt⸗ führung in unſer Erziehungsſyſtem eingebaut. Der Grundſatz des Führers: Die Jugend muß durch Jugend geführt werden, iſt durch uns verwirklicht worden. An eins meine Jungen, müßt Ihr immer denken: Ihr gehört von die⸗ ſem Augenblick an Adolf Hitler. Das muß Euch mit Verantwortung erfüllen. Ihr müßt hart und zähe werden. Das verlangt Euren ganzen 85 Euren Fleiß. Eure Treue, Eure Tapferkeit. Eure Wahrheit. Alles, was Ihr tut, muß ſo ſein, daß es in ſedem Augen⸗ lick der Führer ſehen und der Führer hören darf. Euer Handeln muß ſtets ſo ſein, daß Ihr es in jedem Augenblick vor dem Führer verantworten könnt. Bei allem müßt Ihr Euch fragen: Was würde Adolf Hitler dazu ſagen? 5 Nach der Feierſtunde fand auf dem Platz vor der Burg eine feierliche Flaggenparade ſtatt. Geburlskagsgeſchenk der Reichspost für den Führer Berlin, 23. April Reichspoſtminiſter Dr. Ohneſor ge hat dem Führer zu ſeinem Geburtstag einen Betrag von 500 00 RM. für den Kulturfonds des Führers zur Verfügung geſtellt und ein Album mit allen ſeit Kriegsende erſchienenen öſter⸗ nehmen wird. reichiſchen Poſt wertzeichen überreicht. —.. Tiefer Ernſt zeichnete die Tagung ebenſo aus, 8 f Hunt Hort . 86.0 1. 50. b 15. 0 88.6 Ant Winbu 50 256. ſcets 15 N Karlsti 1. K. Etuttaa. 75971 AC. Ba 60. D gun 1 80. 65 Union Fottuna Ehwabe Jahn Alenann Vörich! 780 N 6983.9 Vfb. dri 10 Kind . Kal Reichsb. G. Kaif Kammg. Dump 58.05 Nirderſpi, Mea. lalStett 8. 90 W 71 Hindenbur 855 . Haßl S8. Urac E T2880 61 IL Seh Nit Ri 2 deulſch kuppenſpi chaſt berei en. Die age folge berg inet 88 Sächs. RU 8 1 et 4 80 Shiederih kuppe Harth 10 Aunet d ben in 9e belmaier 0 annoder Saen die Spit den Jeweilz iti mn hann uud Deulſchland-Porkugal nur 1.1(0.1) Deulſchlands Elf erreicht nicht die erwarlele Leiſtung Portugal-ein großer Gegner! deulſchland mußle das 1:1 lo: 1) erkämpfen D — EFFECT — e e e A 8 fünhall In Zanien Meiſterſchafls⸗Endſpiele Hamburger SV.— Eintr. Frankfurt 570(8:0) Porck Inſterburg— Stettiner SE. 2.5 VfR. Mannheim— Berliner SV. 92 3:2(2:70) BC. Hartha— Pf. Stuttgart u 1. FC. Nürnberg— Fe. Hanau 93 21(211) Jüddeulſche Auffliegsſpiele Gau Württemberg TV. Cannſtat!— SpVg Schramberg 31 SV. Göppingen— Kickers Vöhringen 2:1 Gau Bayern Union Augsburg— ASV. Nürnberg 0:3 Würzburger Kickers— Witt Weiden 3:5 Hüddeulſche Freundſchaftsſpiele TSG. 61 Ludwigshafen— SV. Waldhof 014 Kickers Offenbach— Germania Bieber 2:0 VfL. Neckarau— Admira Wien 1·8 Karlsruher FV.— Wacker Wien 95 1. FC. Pforzheim— Wacker Wien 41 Stuttgarter Kickers— Admira Wien 5˙0 TSV. 1860 München— FSV. Frankfurt 32 FC. Bayreuth— Brigittenauer AC. Wien 111 Stadt München— Stadt Stuttgart 821 BC. Sport Kaſſel— Sp. Kaſſel 82 Union Böckingen— SpVg. Sandhofen 5˙0 Fortuna Düſſeldorf— SpVg. Fürth 41 Schwaben Augsburg— Ulmer FV. 94 0:0 Jahn Regensburg— Guts Muts Dresden 70 Um den Tſchammerpokal VfR. Frankenthal— Boruſſia Neunkirchen 32 FV. Saarbrücken— Poſt SV. Neunkirchen 470 Spiele der Bezürksklaſſe Südheſſen: Alemannia Worms— Olympia Lorſch 311 Bibrich 02— Normannia Pfiffligheim 711(4:0) 2 Pfalz⸗Oſt: TScf. Rheingönheim— FV. Speyer 2:1 SpVg. Mundenheim— SG. Neuſtadt 12 Vfe. Frieſenheim— FV. 08 Mutterſtadt 4:0 Pfalz⸗Weſt: N 5 5 Kindsbach— SC. 05 Pirmaſens 4 R. Kaiſerslautern— Homburg⸗Nord 0 Reichsb. K'lautern— Pfalz Pirmaſens 4: SC. Kaiſerslautern— SV. Niederauerbach 2 Kammg. Kaiſerslautern— FC. Rodalben 2 Unterbaden⸗Weſt: Olympia Neulußheim— Alem. Ilvesheim 92 FV. 08 Hockenheim— Phönix Mannheim 211 Handball-Ergebniſſe Länderſpiel Luxemburg Deutſchland 3:12(0:8) Meiſterſchafts⸗Endſpiele M TSA. Leipzig— Vf. Königsberg lak⸗Stettin— Oberalſter Hamburg 5-14 SV. Bor. Carlowitz— MSW. Weißenfels 8:15 TV. 47 Wetzlar— Pol. SV. Berlin 5:16 Hindenburg Minden—Poſt SV. Hannover 11:3 VfB. 08 Aachen— Lintforter SV 5: VfL. Haßloch— SV. Waldhof 6: SV. Urach— Poſt SV. München 6: Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele TSG. 61 Ludwigshafen—Germ. Pfungſtadt 42 Schalke 04 ſpielt in Mannheim Sechs Gruppenſpiele am 30. April Mit Rückſicht auf den Nationalen Feiertag des deutſchen Volkes, den 1. Mai, werden die Gruppenſpiele zur deutſchen ußball⸗Meiſter⸗ ſchaft bereits am Samstag, 30. April, ausgetra⸗ en. Die Reichsſportführung hat zu dieſem age folgenden Spielplan bekanntgegeben: Gruppe 1: Eintracht Frankfurt— Stet⸗ ! tiner S. in r Han Eintracht⸗Platz, Schiedsrichter: Pfeiffer(Hanau); ruppe 2: VfR. Mannheim— C Schalke 04 in Mannheim, Stadion Schieber. ter Beſt(Frankfurt a. M.⸗Höchſt); Berliner S 92— SW Deſſau 05 in Berlin, Poſt⸗Stadion, Schiedsrichter Kaiſer(Zoppot); Gruppe 3: Fortuna Düfffeldorf— BC Hartha in Oberhauſen, Stadion, Schiedsrichter Kramer(Hamburg): Gruppe 4: Fc Hanau 93— 1. FC Nürn⸗ berg in Hanau, 93er⸗Platz, Schiedsrichter Sta⸗ delmaier(Stuttgart); Alemannia Aachen— Hannover 96 in Aachen, Wald⸗Stadion, Schiedsrichter Schütz(Düſſeldorf). Die Spiele in Mannheim und Berlin begin⸗ nen jeweils um 17.30 Uhr, die übrigen Kämpfe ſämtlich um 18.00 Uhr. Hanau-„Club“ am 8. Mai Der erſt vor 24 Stunden aufgeſtellte Spiel⸗ plan der Fußball⸗Meiſterſchaftsſpiele der Gau⸗ gruppen zum 30. April iſt bereits wieder ge⸗ ändert worden. Das nach Hanau angeſetzte Treffen zwiſchen dem FC. Hanau 93 und dem 1. FC. Nürnberg findet erſt am 8. Mai ſtatt. Dagegen wurde der Kampf zwiſchen dem Hamburger SV. und Vorck Inſter⸗ burg für den 30. April nach Hamburg neu angeſetzt. Geſpielt wird auf dem HSV. ⸗Platz unter Leitung des Gelſenkircheners Roſenkranz. Der Tag des deutſchen Ruderſports begann am Sonntagvormittag in allen Gauen des Großdeutſchen Reiches mit dem Anrudern, zu dem das Kommando von Frankfurt a. M. aus egehen wurde. Eine Anſprache des Reichs⸗ ſportführers wurden von Schallplatten auf alle Sender des Reiches übertragen. 174 Großer Auftakt „Der Anmarſch ging diesmal eigentlich ver⸗ hältnismäßig glatt vonſtatten. Leute, die erſt nach 14 Uhr hinausfuhren, hatten guten Platz in der Elektriſchen, da der Hauptſtrom der Be⸗ ſucher ſchon eine Stunde früher hinausgezogen war. Das Wetter war ja auch günſtig, und außerdem unterhielt ein Städteſpiel der Frank⸗ furter gegen die Offenbacher Jugend, das die Heſſen mit 2:1 gewannen, recht gut. Dann aber kam der große Auftakt. Die Portugieſen laufen ein: blaue Hoſen, rotes Trikot. Eine Elf ſchlanker ſehniger Ge⸗ ſtalten. Sie gruppieren ſich in der Mitte, grü⸗ zen mit erhobener Rechten. Und da ſetzt auch ſchon die portugieſiſche Nationalhymne ein. 60 000 erheben ſich wie ein Mann. grüßen in den elf Fußballſpielern den befreundeten Staat. Wieder brauſt Jubel auf: die elf Deut⸗ ſchen kommen, wie ſtets in Schwarzweiß. Auch ſie ſtellen ſich zum Gruß. Das Deutſchland⸗ lied klingt auf und die Maſſen ſingen mit. Es iſt wie ein Dröhnen über dem Platz und klingt im Horſt⸗Weſſel⸗Lied aus. Stramm ſtehen neben der deutſchen Elf die blauroten Gäſte mit erhobener Rechten. Und dann bricht nochmals ein Beifallsorkan los. „deulſchland mit ſlärkſter Elf!“ So kündete eine große Frankfurter Zeitung dieſes Spiel an. Heute muß man ein Frage⸗ zeichen hinter dieſe Ueberſchrift ſetzen. Denn die bange Frage bleibt: war das wirklich Deutſchlands ſtärkſte Elf? Die Frage iſt in jeder Hinſicht berechtigt. Wer dieſe verkrampfte erſte Halbzeit der deut⸗ ſchen Elf ſah, jene Halbzeit, in der die Gäſte klar die Beſſeren waren und wer dann nach der Pauſe ſah, wie die deutſche Elf eine Feld⸗ überlegenheit ſich im wahrſten Sinne des Wor⸗ tes herausſchuften mußte, der wird verſtehen, warum dieſe Frage fällt. Und das 111 gegen die Schweiz, gegen Ungarn und das 0:2 von Wien wird verſtändlich. Dieſe deutſche Elf kann unmöglich jene Elf ſein, welche in Bres⸗ lau Norwegen überfuhr und andere ſtolze Er⸗ folge herausholte. Dieſe Elf machte einen überſpielten Eindruck oder aber auch über⸗ alterten. Es hat keinen Sinn. wenn man da mit ſeiner Meinung hinter dem Berg zurllck⸗ halten wollte; die Ereigniſſe auf dem Spiel⸗ feld haben manches aufgedeckt. Da wurde unſerer Elf von vornherein klar bedeutet, daß ſie„ihr“ Spiel ſpielen müſſe. Nun, ſie kam in der erſten Halbzeit gegen die⸗ ſen ſchnellen und guten Gegner garnicht dazu. Gewiß ging nach der Pauſe die Initiative mehr und mehr an die deutſche Elf über, aber das nur unter Aufwand eines ſo ungeheueren Kräfteeinſatzes, der von der Mannſchaft unmög⸗ lich zwei Halbzeiten lang durchgehalten worden wäre. Man kann dteſer Meinung nicht einmal gegenüberhalten, daß dies ja in allen Länder⸗ ſpielen der deutſchen Elf ſo ſei. daß dieſe be⸗ rühmte„2. Halbzeit“ noch ſtets das Auftauen der Mannſchaft gebracht habe. Es lag ein Kräfteverſchleiß in dieſer zweiten Halbzeit, der bedenklich ſtimmt, wenn man die Schnelligkeit und Eleganz. mit der die Gäſte bis zuletzt ope⸗ rierten, dagegen hält. Porfugieſen gut im Ichmung Der deutſche Anſtoß wird ſchnell abgefangen. Die Portugieſen gehen zum Angriff über und beherrſchen fünf bis ſechs Minuten lang klar die Lage. Jakob muß dreimal hintereinander eingreifen und Janes kann in höchſter Bedräng⸗ nis nur zur Ecke abwehren. Dann holt ſich Jakob Sonderbeifall, als er einen feinen Kopf⸗ ball von Mourao ins Feld fauſtet und dann einen direkten Schuß des Linksaußen Cruz meiſterhaft abwehrt. Es dauert acht Minuten. bis man auch von der deutſchen Elf die erſten einheitlichen Aktionen zu ſehen bekommt. Gel⸗ leſch und Siffling ſpielen ſich fein durch, aber der Schuß des bedrängten Waldhöfers geht am Heiligtum Azeveros vorbei. Der portu⸗ gieſiſche Torſteher hat dann nach zwölf Minu⸗ ten zum erſtenmal die Gelegenheit, ſein großes Können zu zeigen; Sifflings Schuß wird glatt gehalten. Im Anſchluß daran hat Gelleſch eine feine Chance aber der Schalker iſt noch nicht im Bilde. Der kleine Wormſer Seppl Jath, der wieder mit muſtergültigem Einſatz ſpielt, erzwingt eine Ecke, die aber von Azevero un⸗ ſchädlich gemacht wird. In der deutſchen Ver⸗ teidigung zeigt ſich Münzenberg zweimal recht unſicher, aber Janes kann jedesmal die Gefahr rechtzeitig bannen. Die portugieſiſchen Angriffe laſſen nun etwas nach Die Svpielhandlungen konzentrieren ſich mehr auf das Mittelfeld; trotzdem bleibt aber Portugals Sturm weiter⸗ hin weſentlich gefährlicher. In der 18. Minute fällt dann etwas überraſchend— gerade in Hamburger 8B. vor dem Gruppenſieg deulſche Jußball-Meiſlerſchaft recht inkereſſank ö Gaugruppe 1 Hamburger SV. 4 16:1 8·0 Eintr. Frankfurt 3 11:11 42 Stettiner SC. 5 12:13 46 Pork Inſterburg 4 317 0:8 Gaugruppe 2 VfR. Mannheim 4 12:7 6·2 Berliner SV. 02 4 6:5 44 FC. Schalke 04 3 8:3 3:3 SV. 05 Deſſau 3 1:12 1:5 Am Tag des Länderſpiels gegen Portugal wurden die Kämpfe um die deutſche Fußball⸗ meiſterſchaft mit fünf Spielen 2 2 In der Gaugruppe 1 gab es in der erſten Aus⸗ . zwiſchen dem Hamburger SV. und der Frankfurter Eintracht, die in Hamburg vor 20 000 Zuſchauern vor ſich ging, einen kla⸗ ren 5:0(3:0) Sieg des Nordmarkmeiſters, der ſich damit praktiſch bereits den Gruppenſieg er⸗ kämpft hat. Wenn die Hamburger am kommen⸗ den Samstag zuhauſe Porck Inſterburg ſchla⸗ en, woran 4 nicht zu zweifeln iſt, dann kann nen auch eine Niederlage im Rückſpiel in rankfurt nichts mehr ſchaden. Der Südweſt⸗ meister iſt nach der ſchweren Hamburger Nie⸗ derlage endgültig„aus dem Rennen“.— Den dritten Plaz in dieſer Gruppe ſicherte ſich der Stettiner SC., der auch das Rückſpiel gegen Norck Inſterburg, und zwar mit 52(1:1), eg⸗ reich geſtalten konnte. In Gaugruppe 2 hat ſich nun der BfR. Mannheim die Spitze erkämpft; denn er gewann zuhauſe vo. 15 000 Beſuchern gegen den Ber⸗ liner SB. 92 mit 3:2(2:0). Nun ſieht man im Süden dem Rückkampf mit Schalke 04, der am Samstag im Mannheimer Stadion ſteigt, mit rieſiger Spannung entgegen. Der VfR. hat eine große Chance. Ob er ſie auch zu nuten verſteht? In G a 400 ruppe 3 10 der BC. Hartha wei⸗ terhin ungeſchlagen 2 eben, aber während er 91 stets unentſchieden ſpielte, ſchlug er dies⸗ mal den BfB. Stuttgart 2:1(0:1). Der lachende Dritte iſt hier der Niederrheinmeiſter ortuna Düſſeldorf, dem die Stuttgarter Nie⸗ derlage natürlich ſehr willkommen kam. In der Gaugruppe 4 kam der 1. gc. Nürnberg gegen Hanau 93 zum erwarteten Sieg, aber mit 2:1 75 das Ergebnis überraſchen knapp aus. Nürnbergs Sturm ſcheiterte trotz einer klaren Feldüberlegenheit immer wieder Hessen. aufmerkſamen und ſtarken Abwehr der eſſen. fk mannheim wahrle ſeine Chante VfR Mannheim— Berliner SV 92 3:2(2:0) Der badiſche Jain Abena VfR. Mann⸗ 70 der durch ſeinen überraschenden Sieg über Schalke die beſte Chance hat, den Gruppenſieg Gaugruppe 3 Fort. Düſſeldorf 3 711 51 BC. Hartha 111 VfB. Stuttgart 5 14:7 5:5 VN. Gleiwitz 4 W Gaugruppe 4 Hannover 96 3 62 620 1. FC. Nürnberg 4 1026 62 Alemannia Aachen 3 719 24 Hanau 93 4 4:10 0:8 zu erringen, hat die Gelegenheit wahrgenom⸗ men, am letzten April⸗Sonntag zwei weitere Punkte einzuheimſen. Der Berliner SV 92, der den Vorkampf gegen den VfR in der Reichs⸗ hauptſtadt 3:1 gewonnen hatte, wurde vor 15000 Zuſchauern im Mannheimer Stadion verdient 3.2(2:0) geſchlagen, doch hätte der ſchwungvolle Endſpurt der Berliner beinahe noch zum Anentſchieden gereicht. Die Mannheimer fanden ſich ſchnell zuſam⸗ men. Mittelläufer Kamenzien hielt den Ber⸗ liner Tiefel gut in Schach, während der VfR.⸗ Sturm bald vor dem Berliner Tor zu finden war. Schon in der fünften Minute hatte Lutz eine große Gelegenheit, aber er zögerte zu lange mit dem Schuß. ae ſpäter, als Strie⸗ binger Lutz erneut freigeſpielk hatte, landete der ſcharfe Schuß des Mannheimer Mittelſtür⸗ mers im Aus. Nicht viel beſſer ging es kurz darauf dem Berliner Berner bei einem Durch⸗ bruch. Die gute Mannheimer Abwehr ließ den gefährlichen Tieſel nur ſelten zum Schuß kom⸗ men. In der 36. Minute fiel dann durch den ſchnellen Lutz der Mannheimer Führungstreffer. Eine Striebinger⸗Flanke verwandelte der An⸗ griffsführer über Holzhaus, den Berliner Tor⸗ üter, hinweg. Schon zwei Minuten ſpäter teß es 2:0 für die Platzherren Wieder war es ut, der einen Ball von Striebinger über Nohr zugeſpielt erhielt und ihn unhaltbar flach in die äußerſte Ecke ſetzte. Holzhaus ſtreckte ſich zu ſpät. Nach dem Wechſel ſah es nach einem vollkommen ſicheren Siege der Mannheimer aus, da bereits in der vierten Minute der dritte Treffer fiel. Auch hier war Lutz der Torſchütze, der eine Vorlage von Rohr geſchickt aufgenom⸗ men hatte. Nach 15 Minuten legten die Gäſte einen Zwiſchenſpurt ein, der ihnen in der 20. Minute durch den Halbrechten Morokutti das erſte Gegentor einbrachte. Nun drängten die Berliner erſt recht, und als wenig ſpäter Links⸗ außen Berner auf 32 verringerte, hatten die Mannheimer bange Minuten zu überſtehen. Aber die VfR⸗Abwehr mit Vetter im Tor, Conrad und Rößling in der Verteidigung hielt ſtand. dieſem Augenblick dachke man an keinerlei Ee⸗ fahr für das deutſche Tor— der Führungstreffer der Portugieſen. Ein Kopfball des portugieſiſchen Rechtsaußen Mourao wird von Münzenberg ſchlecht abge⸗ wehrt; Jakob muß gleich darauf wieder fau⸗ ſtend eingreifen, der Ball kommt dem Halblin⸗ ken Souza vor die Füße und vom Elfmeter⸗ punkt jagt der Portugieſe den Ball flach und unhaltbar in die Ecke. Das iſt wie ein Signal für die Portugieſen, die nun wieder ihre Angriffe vermehren und die zweite Ecke erreichen. Lange Zeit halten ſie den Boll im Strafraum der Deutſchen und immer wieder muß Janes als letzter Retter in der Not auftreten Kupfer wird verletzt, kommt aber nach fünf Minuten, am Kopf be⸗ pflaſtert, wieder zurück. Während ſeiner Ab⸗ weſenheit war Gelleſch aus dem Sturm in die Läuferreihe gegangen. Der deutſche Sturm arbeitet noch nicht auf vollen Touren und erſt in den letzten zehn Minuten wird unſer An⸗ griffsſpiel beſſer. Einen Schuß von Fath. dem aktipſten deutſchen Stürmer, angelt Azevero in vorbildlicher Parade gerade noch aus der Ecke herqus. Siffling ſchafft eine zweite deutſche Ecke die aber wiederum ohne Erfolg bleibt. Dann haben die Portugieſen wieder eine große Gelegenheit, aber der wieder einmal frei⸗ ſtehende Mourao ſieht ſeinen Schuß von Jakob gehalten. Immer wieder fällt in der deutſchen Elf Fath durch ſein ſtürmiſches Draufgänger⸗ tum auf. Es folat eine ſchöne Leiſtung Fritz Szepans, aber Gelleſch iſt zu langſam und es gibt ſo nur eine Ecke. Die Portugieſen ſind nun in ſchwerer Bedränanis, ſtändig haben ſie acht Mann zur Verteidigung im Strafraum verſammelt. Einmal iſt Azevero ſchon geſchla⸗ gen, aber Sifflings Schuß mehrt der Halblinke Souza() auf der Torlinie! Iwiſchenbilanz Portugals Halbzeitführung war verdient. Die Gäſte pflegten ein famoſes Zuſammen⸗ ſpiel, waren ſchnell in der Ballabgabe und ihr Kopfballſpiel erregte Bewunderung. Sehr ſicher waren die Verteidiger, vor allem Simoes. Im Sturm waren die beiden Außen und der Mit⸗ telſtürmer ſtets ſehr gefährlich. Die zurückge⸗ zogenen Halbſtürmer erſchienen immer dann im deutſchen Strafraum, wenn es nötig war. Die deutſche Mannſchaft litt unter dem ſchlech⸗ ten Zuſpiel aus den hinteren Reihen. Der Sturm ſpielte zu eng und zu umſtändlich und die Außen wurden erſt gegen Schluß der Halb⸗ zeit richtig eingeſetzt. Im Jeichen der Deulſchen Die zweite Spielhälfte ſteht meiſt im Zeichen der deutſchen Mannſchaft, die jetzt kämpft, wäh⸗ rend ſich die Portugieſen nur noch auf Durch⸗ brüche beſchränken müſſen. So ſtark iſt ſchließ⸗ lich der deutſche Druck, daß die Gäſte nur noch mit drei Mann ſtürmen, alles andere muß in der Verteidigung aushelfen. Es folgte die vierte deutſche, allerdings wiederum erfolgloſe Ecke. Dann haben die Portugieſen wieder das Wort, aber Janes klärt. Nun rückt der por⸗ tugieſiſche Schlußmann Azevero immer mehr in den Brennpunkt der Ereigniſſe, die faſt aus⸗ ſchließlich von den Deutſchen diktiert werden. Jakob bleibt aber nicht ganz unbeſchäftigt. Er muß ſeine Kunſt an einem harten Schuß Mou⸗ raos beweiſen. Auch der Linksaußen Cruz zeigt ſich als ein famoſer Schütze. In der deutſchen Elf ſpielt man— die Zuſchauer erkennen es mit Unbehagen— im Sturm zu ſehr in die Breite und die ſchnellen portugieſiſchen Vertei⸗ diger können ſo immer rechtzeitig klären. Die wenigen Schüſſe waren meiſt zu ſchwach oder zu unplaziert. So ſchoß Fath einmal aus günſtiger Stellung zu laſch, und Lehner traf nach einem prächtigen Alleingang nur neben 8 Tor. In der 20. Minute ſteht Lehner wieder äußerſt vorteilbaft. aber ſein Schuß geht über den Kaſten. Dann zeigt auch Szepan ſeine Schußkraft, ſein harter Schlag wird aber von Azevero ſicher gehalten. In der 30. Minute flankt Lehner, der ſich prachtvoll durchgeſpielt hat. zu Siffling, aber der am Elfmeterpunkt ſtehende Waldhöfer findet das Ziel nicht. Noch in derſelben Minute fällt aber dann als Er⸗ gebnis der deutſchen Ueberlegenheit der verdiente Ausgleich. Szepan paßt zu Fath, des Wormſers Flanke prallt non Simoes ab zu Siffling und der Waldhöfer ſchießt zum Ausgleich ein. Die Portugieſen befreien ſich nun etwas aus der Umklammerung. Mourao ſchlägt Jakob mit einem Kopfball, der zweite portugieſiſche Treffer ſcheint einvermeidbar zu ſein, aber Goldbrunner angelt den Ball in letzter Sekunde aus dem Toreck. Portugals dritte Ecke wird in der 32. Minute verzeichnet. Einen wunderbaren Schuß von Cruz kann Jakob, der meiſterhaft im Fallen abwehrt, nicht bezwingen. Dann hat Deutſch⸗ land noch einmal eine Chance. wohl die größte des ganzen Spieles. Siffling ſchickt Fath mit einer ſauberen Steilvorlage auf die Reiſe, aber des Wormſers Schuß ſteigt über die Latte. Kurz vor Schluß geht eine Gefahr für die Deutſchen vorüber. Amaros Strafſtoß an der 16⸗Meter⸗Linie kann zur rierten Ecke für Por⸗ tugal(Ecken 4:41) abgewehrt werden. Züdheſſen⸗Bezirksklaſſe Der Tabellenſtand nach dem 24. 4. 38: Olympia Lorſch 20 15 3 2 27 33 Norm. Pfiffligheim 21 13 2 6 60:34 28 MSV. Darmſtadt 20 12 3 5 59 81 2 VfR. Bürſtadt 19 9 4 6 39.80 22 Alemannia Worms 20 8 4 8 46:46 20 Germania Oberroden 20 6 8 6 27ʃ38 20 Olympia Lampertheim 18 8 3 7 37142 19 Blauweiß Worms h 5 d 10 Sp.⸗Vgg. Arheilgen 21 7 4 10 9740 18 SV. 98 Darmſtadt 19 5 5 9 41784 15 Union Wixhauſar 18 2 5 11 26:56 9 hh N 1 4 15 29:79 6 3 2—— 3 —— 8 0 Bunte Tageschronik Großfeuer in einer Offenbacher Zelluloidfabrik Offenbach. In der Offenbacher Zelluloidfab⸗ rik Schreiner u. Sievers entſtand in einem Ne⸗ bengebäude, in dem Zelluloidſtangen zerſägt werden, durch Funkenflug in den Zellu⸗ loidſtaub am Freitagmittag Großfeuer. In wenigen Augenblicken ſtand der Arbeits⸗ raum bei dem leichtbrennbaren Material in bellen Flammen. ſodaß die Belegſchaft ſchleu⸗ nigſt fliehen mußte Die Offenbacher Feuerwehr war in wenigen Minuten an der Brandſtelle und griff mit zwei Motorſpritzen und mehreren Schlauchleitungen das Feuer. das inzwiſchen auch das Vorratslager ergriffen hatte, an. Bei den ungeheuren Waſſermengen, die auf die brennenden Zelluloidmaſſen geſchleudert wur⸗ den, war die Gefahr bald beſeitigt. jedoch iſt der erſte Stock des Fabrikgebäudes völlig ausgebrannt. während im zweiten Stock mebrere Räume durch das Feuer beſchädigt wurden. Drei Kinder vom Tode gerellel Soldaten die Retter Koblenz. Soldaten des 2. Bataillons vom Inf. Rgt. 80 in Koblenz haben durch ihr ent⸗ ſchloſſenes und mutiges Verhalten drei Kin⸗ dern das Leben gerettet. In der Nähe der Kaſerne wurde von dem Wachhaben⸗ den nachts bemerkt, daß aus einem gegenüber⸗ liegenden Wohnhaus die Flammen ſchlugen. Mit weiteren Kameraden machte er ſich ſofort an die Brandſtelle und brachte Hilfe, während ein anderer Kamerad die Feuerwehr alar⸗ mierte. Die Soldaten mußten mit Gewalt in das Haus eindringen, als ſie in das brennende Zimmer gelangten, war es gerade die höchſte Zeit, denn drei Kinder lagen ſchlafend in dem Zimmer. Vielleicht ſchon einige Minuten ſpäter wäre jede Hilfe für die Kinder zu ſpät geweſen. Die Soldaten brachten ſie in Sicher⸗ heit und begaben ſich an die Löſcharbeit. Bald traf auch die Feuerlöſchpolizei ein, und mit vereinter Kraft gelang es. den Brand zu löſchen. Nach 50 Jahren bezahlt Koblenz. In Waldeſch bei Koblenz erhielt ein Mann in einem Brief 150 RM. zugeſchickt. Dem Geld lag ein Zettel mit folgendem Ver⸗ merk bei:„Ich habe noch eine alte Schuld an Euch abzutragen. Verteilt das unter Euch Geſchwiſter.“ Der Empfänger des Geldes kann ſich nicht mit Beſtimmtheit an eine ſolche Schuld erinnern, hält es aber auch nicht für unmög⸗ lich, daß die Schuld faſt 50 Jahre zurückliegt. Von wem das Geld jetzt geſchickt wurde, iſt un⸗ bekannt. Lastkraftwagen gegen Perſonenzug Ein Toter, ſechs Verletzte. 8 Wuppertal, 25. April. Wie die Preſſeſtelle der Reichsbahndirektion Wuppertal mitteilt, fuhr am Sonntagabend, ein Laſtkraftwagen mit Anhänger auf dem un⸗ beſchrankten Bahnübergang der Strecke Unna⸗ Frömern einem Perſonenzug aus bisher noch nicht genau feſtgeſtellter Urſache in die Flanke. Der Laſtwagen mit Anhänger ſowie ein Wa⸗ gen des Zuges verbrannten. Der Fahrer des Kraftwagens verunglückte tödlich durch Ver⸗ brennung, der Beifahrer wurde ſchwer, fünf Reiſende des Zuges wurden leicht verletzt. Brand in einer Kleiderfabrik Dillenburg. Nachts gegen 2 Uhr brach in der Kleiderfabrik Orth in Dillenburg auf bisber noch nicht aufgeklärte Weiſe Feuer aus, das die Bügelei, den Zuſchnei⸗ der⸗ und Lagerraum erfaßte. Sämtliche Räu⸗ me ſtanden, da das Feuer an den Stoffen reiche Nahrung fand, innerhalb kurzer Zeit in hellen Flammen. Der Feuerwehr gelang es nach zweiſtündiger Löſcharbeit, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchrönken. Jedoch fielen eine größere Anzahl Stoffballen und Klei⸗ dungsſtücke dem Element zum Opfer. Auch durch die Waſſermaſſen wurde erheblicher erheblicher Schaden angerichtet. Ein Feuer⸗ wehrmann erlitt durch brennende Tuchreſte, die auf ihn fielen, Brandverletzungen. Schade um den gulen Tropfen 1200 Liter Wein im Straßengraben Bingen am Rhein. Bei einem Autoun⸗ glück in der Nähe des rheiniſchen Ortes Elsheim liefen 1200 Liter Wein in den Straßengraben und gingen ver⸗ loren. Der Wein gehörte einer Firma aus Mainz und war auf dem Windhäuſer Hof be⸗ zogen worden. Auf einem Motorwagen und einem Anhänger waren acht Stück in Halbſtück⸗ fäſſern untergebracht. Der ſchwere Laſtzug kam auf der Straße bei Elsheim ins Rutſchen— die Straße war durch den Regen ſchlüpfrig— und geriet ſamt Anhänger und Motorwagen in den Straßengraben. Alle Fäſſer rollten in den Graben und auf das Feld Zwei Halbſtück⸗ fäſſer wurden dabei ſo ſtark beſchädigt, daß ihr Inhalt(1200 Liter) im Straßengraben aus⸗ ief. Von den Fahrern wurde niemand verletzt. Später traf aus Mainz ein neuer Laſt⸗ zug mit leeren Fäſſern ein. Der Wein wurde umgepumpt und weggebracht. f Zum Kreisdirektor ernannt Bingen a. Rh. Oberregierungsrat Blumers vom Kreisamt Bingen iſt durch einen Erlaß des Reichsminiſters des Innern zum Kreis⸗ direktor des Kreiſes Bingen ernannt wor⸗ den. Der bisherige Kreisdirektor Peters wurde zum Präſidenten der Gemeinde⸗ rechnungskammer u. des Verwaltungsgerichts⸗ hofes in Darmſtadt beſtimmt. Brandſtiftung und Diebſtahl Heidelberg. Der Angeklagte Hoffmann aus Wiesloch, der als Heizer und Fahrer bei der Tonwarenfabrik Wiesloch beſchäftigt war, hatte auf dem Fabrikgelände am 24. Novem⸗ ber 1937 und am 15. Jan. zwei Brände gelegt. Zum Glück konnten dieſe Brände rechtzeitig bemerkt werden ſodaß größerer Schaden nicht entſtand. Bei dem erſten Brand war der Angeklagte außerdem in das Büro der Fabrik eingedrungen und hatte dort eine Schreibmaſchine entwendet. Der Ange⸗ klagte gab vor Gericht ſeine Taten zu. Er be⸗ gründete ſie damit, daß er auf dieſe Weiſe den Nachtwächter verdächtigen wollte, deſſen Stel⸗ lung er dann einnehmen wollte.— Dem An⸗ geklagten wurden mildernde Umſtände zugebil⸗ ligt, da die Folgen ſeiner Taten verhältnis⸗ mäßig gering waren und er als geltungsſüch⸗ tiger Pſychopath anzuſprechen iſt. Die Große Strafkammer verurteilte ihn zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis. In heißer Waſchbrühe tödlich verbrüht Dieburg. Ein trauriger Unfall ereignete ſich in Altheim, wo ein„ Jahre altes Mädchen der Familie Herdt während der Abweſenheit der Mutter in einen Topf mit kochender Sei⸗ fenlauge fiel. Das wenig ältere Schweſterchen wollte das Kind aus dem Bett heben und ver⸗ Glasmalerei in Viernheim urſachte durch Ungeſchicklichkeit das Unglück. Das verbrühte Kind ſtarb kurz nach der Ein⸗ lieferung in das Krankenhaus. Ein Fall, der zur Vorſicht mahnt Beim Hantieren am Rundfunkgerät vom Schlag getroffen Groß Gerau. Ein junger Arbeiter wollte an ſeinem Rundfunkgerät etwas reparieren. Er bantierte im Innern des Apparates. ohne den Strom abzuſtellen. erbielt einen elektriſchen Schlas und brach tot zuſa m⸗ men. 90 Kinder an Maſern erkrankt Groß⸗Gerau. In Geinsheim(Ried) ſind die Maſern in der letzten Zeit unter den Kindern ſtark aufgetreten. Es ſind bisber 90 Kinder erkrankt. Neuer Wahrſchaupoſten Neuwied(Rhein). Infolge des gegenwär⸗ tigen niedrigen Rheinwaſſerſtan⸗ des ſind an der gefährlichen Sandbank unter⸗ balb des Weißenthurmer Werths mehrere Schiffe in der letzten Zeit aufgefahren, die ein Hindernis für die Schiffahrt bilden. Die Strombauverwaltung hat daher jetzt bei Neu⸗ wied zum Schutz für die Schiffahrt einen eige⸗ Wie unſere bemallen Biergläser enlſtehen Wem iſt es nicht ſchon einmal ſo ergangen, daß er gedankenverloren die Konturen nach⸗ zeichnete, die ihm in ſatten Farben vom bauch⸗ igen oder riefeckigen Rand ſeines Bierglaſes entgegenleuchteten? Irgendwo im Bahnhof einer fremden Stadt vielleicht, oder in einer Gartenwirtſchaft. wenn im leiſen Dunſt eines Frühſommertages das rotgoldene Leuchten des untergehenden Sonnenballes ſich in den nahen Fenſtern wie eine feurige Lohe widerſpiegelte, und man nach erſtem genießeriſchen Schlürfen beſinnlich mit dem Rande ſeines Glaſes ſpielte, einem ſchlankhalſigen Stilglas vielleicht oder einer dickbauchigen Tulpe oder einem koniſchen Becher.. Bis man dann plötzlich, halb erſtaunt und überraſcht, gefeſſelt iſt vom Eindruck dieſer far⸗ bigen Bilder, eines Wappens vielleicht oder ſonſtiger Embleme, der Silhouette einer Burg oder dem Merkmal einer Stadt mit Tortuam und Schlüſſel oder aber auch Konturen von Fi⸗ Ruhige Hand und ſicherer Blick— Haupterfordernis bei dieſer Arbeit guren, Tieren oder Fabelweſen. Und dann er⸗ innert man ſich plötzlich all der vielen Bilder, die einem irgendwo begegneten als freundlicher Dekor des braunen Saftes, man freut ſich ihrer bunten Farben und gefälligen Geſtaltung und ſpürt auf einmal auf der Zunge den beſon⸗ deren Geſchmack der ſich mit jedem dieſer Bil⸗ der als bemerkenswerte Eigentümlichkeit ver⸗ bindet. 1 Wie entſteht nun dieſe dauerhafte Glas⸗ malerei auf den Gläſern? Es gibt nicht allzu⸗ viele derartige Betriebe, die ſolche Kunſtfertig⸗ keiten produzieren. In Viernheim iſt der ein⸗ zige ſeiner Art im ganzen Gau Heſſen⸗Naſſau, der dieſe Bierglasmalereien herſtellt. Zunächſt Aufn.: Hanſelmann(3) wird in einem erſten Brenngang eine Emaill⸗ unterlage feſt mit dem Glaſe verſchmolzen. Ein einfaches Pausverfahren überträgt die Umriſſe der zu fertigenden Bilder auf das Glas und ergibt die ſchöne Gleichmäßigkeit der Arbeiten. Dann werden von einigen Mädchen in getrenn⸗ ten Arbeitsgängen mit feinen Sticheln die ver⸗ ſchiedenen Farben aufgetragen. Das erfordert einen ſicheren Blick und eine ruhige Hand. Es ſind natürlich nur ſolche Farben anwendbar. die den hohen Hitzegraden beim nachfolgenden Einbrennen widerſtehen, ſogenannte Schmelz⸗ farben. In den geübten Händen geht dieſe Malerei mit verblüffender Schnelligkeit, ſo⸗ daß bis gegen 20 000 Gläſer in einer Woche in dieſem Betrieb bemalt werden können in einer Vielfalt der Ausführungen, die ſtaunen macht bei einem Blick in die Muſter⸗ und Sam⸗ melſchränke. g Nach dem Trocknen werden die bemalten Gläſer auf einer Kugelmatratze durch den Brennofen geführt, einen der modernſten ſeiner Art, der durch ſinnreiche Koppelung der Brenn- kammern in wechſelnder Hitze bis zu 700 Grad die Farben unlöslich mit dem Glas verſchmilzt und ihnen durch den Brennvorgang jene Leucht- kraft gibt, die beim Betrachten immer wieder feſſelt. R. E. nen Wahrſchaugoſten eingerichtet. Auz berdem wurde ein Polizeiboot eingeſetzt, das des Schiffsverkebr nach Neuwied regelt. Gemeine Bubenſtreiche. Frankfurt a. M. Kürzlich wurden von vier Jungens im Alter von 10 bis 12 Jahren 25 Fenſterſcheiben einer Lagerhalle der Güterabfertigung„Oſt“, die an der mittleren Freiladeſtraße in Höhe der Schwedlerbrücke liegt, mit Steinen eingeworfen. El⸗ tern und Erzieher werden erneut darauf hin⸗ gewieſen, auf ihre Kinder einzuwirken, daß unter allen Umſtänden ſolche Handlungen, wo⸗ durch das Volksvermögen geſchädigt wird, un⸗ terbleiben. Für Juden geſperrt. Wiesbaden. Die Städtiſche Kur⸗ und Bä⸗ derverwaltung hat die Maßnahme getroffen, daß ab 1. Mai d. J. das Opelbad auf dem Neroberg und die ſtädtiſchen Tennis-, Hockey⸗ und Reitſportplätze für Juden geſperrt ſind; außerdem haben Juden keinen Zutritt mehr zum Schützenbad, zu den Leſezimmern und zu den geſellſchaftlichen Veranſtaltungen des Kurhauſes; für die Benutzung des Kaiſer⸗ Friedrich⸗Bades, der Brunnenkolonnade und des Kochbrunnens werden Juden beſtimmte Stunden zugewieſen. Vom Zug überfahren und getötet. Bad⸗Nauheim. In der Nähe des Blocks Ober-Mörlen der Main-Weſer⸗Bahn wurde der 46 Jahre alte Streckengänger Philipp Haub aus Nieder-Weiſel tot auf dem Bahnkörper aufgefunden. Der Mann hatte im Nebel frühmorgens einen herankommenden Zug nicht bemerkt, vor dem er erfaßt, über⸗ fahren und auf der Stelle getötet wurde. Der Führer als Pate. Schotten. Bei dem neunten Kind, dem vierten Jungen, des Landwirts O. Becker 3. in Michelbach hat der Führer und Reichs⸗ kanzler die Patenſchaft übernommen. Im Zirkus abgeſtürzt Diez(Lahn). Während der Vorſtellung eines in Diez gaſtierenden Zirkus ſtürzte ein Artiſt am hohen Schwebereck ab und verletzte ſich ſchwer. Der Mann wurde ins Krankenhaus gebracht. Beim Ueberſchreiten der Fahrbahn getötet Mainz. In Mainz wurde ein 50jähriger Mann, als er die Fahrbahn überſchritt und noch etwa zwei Meter fernt war, von einem Motorrad erfaßt und überfahren. Der Fußgänger wurde auf den Bürgerſteig geſchleudert. erlitt einen Schä⸗ delbruch ſowie innere und äußere Ver letzungen. Kurze Zeit ſpäter ſtarb er im Krankenhaus. Das Motorrad ſtürzte: Fahrer vom Bürgerſteig ent⸗ und Beifahrerin erlitten Verletzungen, die aber nicht ſchlimm ſind. Große Froſtſchüden 4 im Moſel-Obſtbun Trier. Im Moſeltal und beſonders im Obermoſelgebiet, wo große Erdbeer⸗ und Obſt⸗ kulturen vorhanden ſind, haben die Froſtnächte der letzten Zeit empfindlichen Schaden angerichtet. Im Trierer Bezirk fiel die Tem⸗ peratur bis auf 8 Grad unter Null. Im Gebiet Bernkaſtel und Perl wurden bis 5 Grad gemeſſen. Beſonders die Froſtnächſte zu An⸗ fang der Woche verurſachten großen Schaden. Ueber den Umfang der Schäden auf Grund ein⸗ gehender Feſtſtellungen der Provinzial Lehr anſtalt für Weinbau, Obſtbau und Landwirtſchaft in Trier, ergab ſich zu Anfang der Woche folgendes Bild: Das Steinobſt, das durchweg vollſtändig in Blüte ſtand, darf als vollgeſchädigt angeſehen werden Das gilt auch von den Birnenbäumen. Bei den Aprikoſen und Pfirſichen, die die Blüte bereits überſtanden hatten, zeigten ſich ſehr große Fruchtanſätze. Leider ſind auch dieſe zarten Triebe vom Froſt vernichtet worden. Bei den Aepfeln iſt vielfach der Stempel der Knoſ⸗ ven zum Durchbruch gekommen. Allerorts ſind die Triebe ſchwarz und braun, alſo ebenfalls durch den Froſt in Mitleidenſchaft gezogen, wenn'nicht auch ganz vernichtet. Inwieweit auch ſpätere Sorten gelitten haben, läßt ſich zur Zeit nicht mehr feſtſtellen. Das gilt auch für die Johannis⸗ und Stachelbeeren. Die eben aufgehenden Erdbeerblüten ſind ſchwarz, ſodaß man leider damit rechnen muß, daß ein gro⸗ ßer Teil der Erdbeerernte ver⸗ nichtet worden iſt. Eine ganze Familie fuhr in den Tod §8§ Paris, 29. April. Ein ſchweres Unglück, bei dem fünf Perſonen den Tod fanden ereignete ſich bei Melun in der Nähe von Paris. Ein Privatkraftwagen. in dem ſich eine ſechsköpfige Familie befand. fuhr in voller Fahrt gegen einen Laſt⸗ wagen und ging völlig in Trümmer Fünf In⸗ ſaſſen waren auf der Stelle tot. Die Mutter des Fahrers wurde mit lebensgefährlichen Ver⸗ letzungen ins Krankenhaus eingeliefert. CCC.. Tabakbauverein Viernheim Dienstag, vormittags 8 Uhr wird am Reichsbahnhof schwefelsaures Kali ausgeladen. Nel eldgll Verſtä Net den 2 zadezu 5 Chanb gern d öfientli be bie vähten 1e auf kimmt, lain 10 Ftankte die No Zur bet jelſpani⸗ Mitorbe gegeben nationg Franco, fo belly ten We votliebn gelaſen ten am Früchte. An di det 80 richts ä Miſtle vor den nachhet, der fili beauftta die geri aus den de 0 Die ge ſibenten det hege tagspreſe heiten! die getri dieset he. Votſche Die gte auf ihren nungsfeie rant h. U. d. ſeſt der ausge böne, da nebelh! tiſ che 1 bat. Die i dibbbauer kine ausg. de Mat dee d b pi offen, dem hockey ertt uttit mern ungen lalſer: und imme loc wurde ili dem e im enden über; de. its toße ten Bei noss ſind gen, beit für ben daß o et⸗ telt in en, lie it Ju let el * e——*. Paris ſpinnt neue Füden Bor einem gründlichen Siellungs wechſel der franzöſ. Diplomatie? Von unſerem Berliner Mitarbeiter Seit jenem Tage, an dem Frankreichs Kam⸗ mer und Senat dem Kabinett Daladier durch ein eindrucksvolles Vertrauensvotum eine wenn auch beſchränkte, ſo doch immerhin genügend Spielraum laſſende Handlungsfreiheit gab, werden in den Räumen des franzöſiſchen Außenminiſteriums am Quai d'Orſay neue diplomatiſche Fäden geſponnen. Es hat ein Liebeswerben um Italien ein⸗ geſetzt; es werden ernſthafte Fühler nach Na- tionalſpanien zu General Franco aus⸗ geſtreckt; es mehren ſich die Stimmen, die So w⸗ jetlpanien ſeinem unvermeidlichen Schick⸗ ſal überlaſſen wollen: es wird mehr als bisher den Ratſchlägen Londo'ns und weniger als bisher den Ratſchlägen Moskaus Rechnung getragen. mit einem Wort: alle Anzeichen eines gründlichen Stellungs⸗ wechſels der franzöſiſchen Diplomatie ſind . gegeben. Mehrten ſich dieſe Anzeichen bereits vor dem endgültigen Abſchluß des engliſch-italieniſchen Verſtändigungsabkommens, ſo tauchten ſie nach der Unterzeichnung dieſes Abkommens in einem. dem Tempo der franzöſiſchen Diplomatie ge⸗ radezu ungewöhnlich ſchnellen Zeit maß auf. Kein Zweiſel, das Beiſpiel Neville Chamberlains hat Schule gemacht. Man möchte gern die gleichen Früchte wie die Engländer ernten, obwohl man nur in ihrem Schatten, nicht aber an der Spitze der divplomatiſchen Initiativen in Burgos wie in Rom zu wan⸗ deln wagte „England hat ſowohl in Nationalſpanien wie in Italien dem franzöſiſchen Liebeswerben vor⸗ gearbeitet. Es nahm bereits unter Eden han⸗ delspolitiſche Beziehungen mit General Franco auf. ein Entſchluß, zu dem ſich der Quai d'Orſay erſt einige Monate ſpäter unter Bonnet durch⸗ rang. Es ebnete den Weg nach Rom, als die öffentliche Meinung zu beiden Ufern der Them⸗ ſe wie der Seine dagegen heftigen Sturm lief, während Frankreich die erſten zaghaften Schrit⸗ te auf dieſem Weg zu einem Zeitpunkt unter- nimmt, da die Stürme abgeebbt, an Chamber⸗ lain als Prellbock zerſchellt ſind und ſelbſt in Frankreich niemand mehr mit Ueberzeugung die Notwendigkeit eines Wandels beſtreitet. Zur bevorſtehenden Abkehr vom Schickſal Som⸗ jetſpaniens haben ebenfalls andere als die Mitarbeiter des Quai d'Orſay die Initiative gegeben und den Weg freigemacht: die tapferen nationalſpaniſchen Soldaten. die Generäle Franco. Yague, Moscardo und Aranda. Wer ſo verſpätet neue Fäden ſpinnt, auf vorgebahn⸗ ten Wegen vordringt, der muß meiſt mit dem votliebnehmen, was die Bahnbrecher übrig⸗ gelaſſen. Dies Schickſal wird auch den Diploma— ten am Quai d'Orſay nicht erſpart bleiben; die Früchte. die man noch ernten kann. ſind mager. An dieſer Tatſache wird auch der Zeitpunkt der Botſchafterernennung in Rom nichts ändern. Ob Herr Pietri oder Herr Miſtler noch im April oder erſt im Mai, ob vor dem Beſuch des Führers in Rom, ob nachher ob vor der Genfer Tagung, die mit der Klärung der Frage Italieniſch⸗Oſtafrika beauftragt iſt, ob nachher, das ſpielt hierbei die geringſte Rolle. Immerhin ergeben ſich aus dem Spinnen neuer diplomatiſcher Fäden in Paris neue Möglichkeiten für die Geſtal⸗ tung der europätſchen Politik. Wenn Frank⸗ reich gleich England nun mit Italien wie mit dem wahren Beherrſcher Spaniens, der Regie⸗ rung General Francos, ſeinen diplomatiſchen Frieden ſchließt, ſo werden damit Gefah⸗ renherde ausgebrannt, die ſeit zwei Jahren an der Pyrenäengrenze wie im Mit⸗ telmeer Funken ſprühten, die gar zu leicht das europäiſche Pulverfaß in Brand ſtecken konn⸗ ten. Abgeſehen von den Streitigkeiten um die Entwicklung des ſpaniſchen Bürgertrieges und die Zurückziehung der Freiwilligen, abgeſehen auch von den ideologiſchen Hinderniſſen, die ſich zwiſchen Paris und Rom auftürmten und die abgeräumt werden müſſen, keimten auch an anderer Stelle Konflikte zwiſchen den einſt⸗ mals die lateiniſchen Schweſtern, heute beſſer die lateiniſchen Stiefſchweſtern genannten Mächten auf: an der lybiſch⸗tuneſiſchen Grenze Jeſtſtellungen der Pariſer Paris, 23. April Stimmen immer zahl⸗ reicher und lauter, die ſich dagegen auflehnen, daß Frantreich ſich um der ſchönen Augen Stalins und Beneſchs willen auf all u gewagte Abenteuer einlaſſen könnte. Zu ieſer Schlußfolgerung gelangt ſehr nachdrück⸗ lich die Pariſer politiſch⸗literariſche Wochenzeit⸗ ſchrift„La Griffe“. Aeußerſt intereſſant iſt be⸗ ſonders die Schilderung dieſes Blattes über die tatſächlichen Hintergründe der Bil⸗ dung des tſchechoſlowakiſchen Staates. „La Griffe“ ſchreibt, die Art und Weiſe, wie dieſer als Tſchechoſlowakei bezeichnete„Harle⸗ kin“ zuſtandegekommen ſei, müſſe man der Oeffentlichkeit ins Gedächtnis zurückrufen, da⸗ mit die Franzoſen wenigſtens wiſſen, für wen ſole wofür ſie möglicherweiſe ihr Leben laſſen ollen. In einem kürzliſtch erſchienenen Buch(Les Coupables von Henri Porzi) habe der 3 8 ſer, der ſelbſt Zeuge der unſauberen Ma hen⸗ ſchaften um die Friedensverträge geweſen ſei, bekanntgegeben, daß während der Friedens⸗ verhandlungen Bene ſch undo Maſaryk ſtändig von einem Schwarm von Journaliſten, Univerſitätsprofeſſoren und Politikern umgeben geweſen ſei, die nicht nur für das Konto der Tſchechoſlowakei, ſondern auch noch für die Serben und Rumänen gearbeitet 8 Beneſch und Maſarhk hätten ihre Forderungen nur der Trianon⸗Konferenz zu unterbreiten brauchen, auf der ſie in der Per⸗ ſon Tadieus einen nützlichen Freund ge⸗ habt hätten. Zunächſt habe man Wilſon vorge⸗ macht, daß Slawen und Slowenen das gleiche ſei, ſo daß ſich dieſer ſchließlich bereiterklärte, jeden Volksentſcheid in Transſylvanien. in der Tſchechoſlowakei, in Ruthenien und in Kro⸗ atien abzulenken Sodann habe Be⸗ neſch Wilſon ein Telegramm der„Slowakiſchen Liga in Amerika“ gezeigt, in dem dieſe erklärte, In Paris werden die ſie ſei mit den Tſchechen darüber einig in dem Deutsche Kunſtausſtellung in Warſchau hohe Anerkennung und flarke Beachlung des neuen Kunftſchaffens Warſchau, 24. April. Die geſtern in Warſchau vom Staatsprä⸗ ſidenten eröffnete Ausſtellung„Deutſche Plaſtik der Gegenwart“ findet in der heutigen Sonn⸗ tagspreſſe bereits ſehr ſtarke Beachtung. Die meiſten Blätter veröffentlichen Berichte über die geſtrige Eröffnungsfeier und geben die bei dieſer Gelegenheit gehaltene Rede des deutſchen Botſchafters von Moltke wieder. Die großen volniſchen Blätter veröffentlichen auf ihren Titelſeiten Bilder aus der Eröff⸗ nungsfeier und der Ausſtellung.„Expreß Po⸗ ranny“ bringt bereits eine Betrachtung, in der u. a. feſtgeſtellt wird, daß man ſich an Hand der ausgeſtellten Kunſtwerk davon unterrichten könne, daß die deutſche Kunſt ſich von einer nebelhaften Symbolik und chao⸗ tiſchen Kunſtexperimenten befreit bat. Die in Warſchau ausgeſtellten deutſchen Bildhauer verraten, ſo heißt es in dem Blatt, eine ausgezeichnete Technik in der Bearbeitung des Materials und in der Linienführung. Dieſe Bronze⸗ Marmor⸗ und Holzwerke ſind von Leben erfüllt und fingen einen Hymnus auf die Schönheit des menſchlichen Körpers, entzücken durch die geſunde Freude an den Linien und ihren naturaliſtiſchen Ausdruck. Es gebe keine durchſchnittlichen Werte, denn die Auswahl ſei ſehr ſorgfältig erfolgt, weil man Polen die beſten Meiſter zeigen wolle. Die ſehr inter⸗ eſſante Ausſtellung ſei gleichzeitig auch ein Zeugnis für die ſchöpferiſchen Wege der deut⸗ ſchen Künſtler, die die Parole der Kunſt für die Kunſt ablehnen und für etwas Neues, für das geſamte Volk zu ſchaffen. begonnen haben. Kulturlagung der Reichsſludenlenführung Flammendes Bekenntnis zum deutſchen Oſten Königsberg, 24. April. Am Samstagabend fand im Rahmen der erſten Kulturtagung der Reichsſtudentenführung in Königsberg eine feierliche Geſamttagung im „Hause der Arbeit“ ſtatt. Zu der Tagung war auch Gauleiter Er ich Koch an der Spitze des oſtpreußiſchen Führerkorbs der NSDAP. erſchienen. * Reichsſtudentenführer I⸗Oberführer Scheel legte in ſeiner Anſprache ein flammendes Bekenntnis der deutſchen Stu⸗ dentenſchaft zum deutſchen Oſten a b. Er ſtellte den Studentiſchen Landdienſt in den Mittelpunkt der ſtudentiſchen Blickrichtung nach Oſten. Jahr um Jahr zögen Tauſende von Studierenden aller deutſchen Hochſchulen in den Semeſterferien in die Grenzgebiete des Oſtens, die die Aufgabe hätten, dem Bauern bei ſeiner ſchweren Arbeit während der Ernte⸗ zeit zu helſen. Dieſer Landdienſt ſei heute zum Ehrendienſt jedes tüchtigen deutſchen Studen⸗ ten geworden. Scheel erklärte unter brauſen⸗ dem Beifall die Notwendigkeit, die Studenten im Hinblick auf ihre ſpätere Verantwortung mit praktiſchen Erfahrungen frühzeitig zu ver⸗ ſehen, werde eines der Grundgeſetze der kom⸗ menden deutſchen Hochſchule ſein. Der Reichsſtudentenführer ſchloß ſeine Aus⸗ führungen mit dem Ausſpruch:„Unſer tieſſter Wunſch iſt es, ſagen zu dürfen, daß Deutſch⸗ lands Studenten des Führers Studenten ſind. Die Kraft aber zu unſerem großen und ſchwe⸗ ren Werk ſchöpfen wir aus dem Bewußtſein, daß jeden Tag und jede Stunde die Augen des Führers prüfend auf uns ruhen.“ Ausſtellung„Hochſchule im Oſten“ Im Rahmen der Kulturtagung der Reiche⸗ ſtudentenführung findet in der Kunſthalle eine Ausſtellung„Hochſchule im Oſten“ ſtatt, die als Wanderausſtellung von bier aus in alle deutſchen Univerſitätsſtädte gehen ſoll. Die Ausſtellung gibt zu erkennen, daß Oſtpreußen in beſonders ſtarkem Maße die Aufgaben zu er⸗ füllen ſuche die der Deutſchen Studentenſchaft in ihrem Kampf um die Neugeſtaltung der deutſchen Hochſchule geſtellt ſind. Die Ausſtellung iſt gemeinſam von Dozenten und Studenten aller deutſchen Hochſchulen geſchaffen worden und gibt einen Ueberblick über die Arbeit der deutſchen Univerſitäten in den letzten fünf Jahren. Am Sonntag fand in der Aula der Univer⸗ ſität die feierliche Eröffnung der Ausſtellung durch Gauleiter Erich Koch ſtatt, der nach einem Rechtenſchaftsbericht des Gauſtudentenführers Rother vor Profeſſoren und Studenten das Bild jener neuen nationalſozialiſtiſchen Univer⸗ ſität zeichnete, das der deutſche nationalſozia⸗ und ſogar an der Grenze zwiſchen Italieniſch⸗ Oſtafrika und dem franzöſiſchen Somaliland. Die Fühlungnahme zwiſchen dem Geſchäfts⸗ träger in Rom Blondel und dem Palazzo Chigi dient auch der Beſeitigung dieſer Kon⸗ flikte, nicht nur der Adreſſierung des Beglau⸗ bigungsſchreibens für den Botſchafter. Es würde den Franzoſen äußerſt willkommen ſein, wenn Italien an der Beruhigung der aufgeregten Atmoſphäre in Tunis mitarbei⸗ tete. Die Aktionäre der Dſchibuti⸗Bahn wür⸗ den es auch begrüßen, wenn bis zur Fertig⸗ ſtellung der neuen italieniſchen Eiſenbahn zwiſchen Addis⸗Abeba, Deſſie und Aſſab auch die im franzöſiſchen Beſitz befindliche Linie von den Italienern ausgenutzt wird. An Stoff zum„Friedensſchluß“, das ſieht man, mangelt es wahrlich nicht. Aber die Möglichkeiten zum Weiterſpinnen der neuen Fäden ſind ſeit jeher für Paris noch begrenz⸗ ter als für London. Daladier muß auf die Strömungen der Sozialdemokraten und Kom⸗ muniſten noch mehr Rückſicht nehmen als Chamberlain auf die Angriffe der Labour⸗ Party. Von der Kraft der franzöſiſchen Lin⸗ ken wird es abhängen, wie weit der Quai d' Orſay das diplomatiſche Steuer auf die Dauer liſtiſche Oſten fordert. herumreißen kann. Fintergründe und Talſachen Jeilſchrift„ea Griffe“ Einſatz für die Schaffung eines tſchechoſlowa⸗ kiſchen Staates, der die Tschechei, Mähren und die Slowakei umfaſſen ſolle. Tatſächlich habe die erwähnte Liga aber nur aus emigrierten Tſchechen beſtanden, von denen außer zwei Mitgliedern ſchon alle die amerikaniſche Staatsbürgerſchaft erworben hatten. Als gleichzeitig aber gewiſſe Proteſtrufe laut wurden, ſei die Entſendung einiger Sach⸗ verſtändiger an Ort und Stelle beſchloſſen wor⸗ den. Natürlich ſeien dieſe ſogenannten„Sach⸗ verſtändigen“ zur großen Freude Tardieus mit einer ebenſo umfangreichen Dokumentierung zurückgekommen. Nachſtehendes Beiſpiel wird von den Ar⸗ beitmethoden dieſer„Sachverſtändigen“ wie⸗ dergegeben: Beneſch habe die Stadt Kaßhau Sthule des deutschen Gaſtſtättengewerbes verlangt, deren Bevölkerung vollſtändig ungariſch geweſen ſei. Zwei von Tardien ausgeſuchte„Sachverſtändige“ hätten ſich dann. dorthin begeben, und zwar in Begleitung des tſchechiſchen Poliziſten Hanzalik. In Wirklich⸗ keit ſeien aber die beiden ſogenannten Ameri⸗ kaner ſelbſt auch Tſchechen und ſogar Jugend- freunde von Beneſch geweſen. die kaum ein „Jahr vorber in Amerika naturaliſiert worden waren. Nachdem dieſe beiden„Sachverſtändigen“ eine Woche lang in einem Hotel Tag und Nacht Feſte und Orgtren gefeiert hätten, ſeien ſie mit einem Bericht nach Paris zurückgekommen, der auf Grund von Angaben Beneſchs von dem tſchechiſchen Poli⸗ ziſten Hanzalik ausgearbeitet worden ſei. Auf dieſe Weiſe immer wieder getäuſcht, habe die Trianon ⸗ Konferenz Maſaryk und Beneſch alles zugeſtanden, was ſie verlang⸗ ten und ſogar noch mehr. Am 6. Dezember 1918 habe Maſaryk die Ein⸗ gliederung von 1,9 Millionen Ungarn in die Tſchechoſlowakei geordert, die er als Slawen bezeichnete. Am 18. Februar 1919 habe er. diesmal beſſer unterrichtet über die Abſichten Tardieus, die Zahl auf 2,9 Mil⸗ lionen Menſchen erhöht, unter denen ſich be⸗ reits eine Million Deutſche befanden. In ihrer Sitzung vom 8. Mai 1919 habe die Trianon⸗Konferenz ſchließlich ihrerſeits dieſe Zahl auf 3,5 Millionen Einwohner feſtgelegt, unter denen nicht ein einziger Sla⸗ we geweſen ſei. Man könne dieſe Beſpiele ver⸗ vielfachen, ſo fährt das Blatt fort, die ganze Tſchechoſlowakei gleiche einem Harlekinmantel mit Tſchechen in der Mitte und rund herum Deutſchen, Ungarn uſw., die gegen ihren Wil⸗ len ihren Ländern entriſſen worden ſeien. „Die Nähte halten aber nicht mehr“— ſtellt „La Griffa“ feſt— und„und jeder Beſtand⸗ teil wird ſich ſchließlich ganz von ſelbſt löſen.“ Man dürfe jedoch nicht vergeſſen, daß Be⸗ neſch der Anſtifter des Frankreich⸗ Sowjetpaktes ſei, und daß Stalin, der ſich verloren fühle, um jeden Preis den Krieg wünſche. 1914 habe Beneſch für das Zaren⸗ rußland gearbeitet. Warum ſolle er nicht mor⸗ gen für Sowjetrußland arbeiten? 5 So fragt das Blatt und wendet ſich ab⸗ ſchließend an die Franzoſen:„Wird Frankreich Europa in Brand ſtecken, nur um Stalin und Beneſch zu retten?“ Dr. Len eröffnel die Reichsloch- und Reichsſprachenſchule Frankfurt a. M. Vor der zu dieſem Zweck in dreimonatiger Bauzeit neu eingerichteten Villa im Sommerhof⸗Park fand am Samstag vor⸗ mittag die feierliche Einweihung und Eröff⸗ nung der neuen Reichskoch⸗ und Reichsſprachenſchule für das deut- 1 Gaſtſtättengewerbe ſtatt. Zu der Feier waren Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, Gauleiter Sprenger, der Präſident des Reichs⸗ fremdenverkehrsverbandes Eſſer und zahlreiche Ehrengäſte erſchienen. 0 Nachdem Dr. Ley in Begleitung des Gau⸗ leiters die Front der angetretenen Werkſcharen unter den Klängen einer Werkskapelle abge⸗ en 8 hatte, begrüßte der Leiter des deut⸗ ſchen Handels in der DAF. Hans Feit die Teilnehmer an der Eröffnungsfeier und be⸗ eichnete die Reichskoch⸗ und Reichsſprachen⸗ ſchule als einen Markſtein der Entwicklung in der Berufserziehungsarbeit der Deutſchen Arbeitsfront. Um in Zukunft dem Gaſtſtätten⸗ gewerbe ausſchließlich gelernte Arbeitskräfte ſicherſtellen zu können, ſei es notwendig gewe⸗ ſen, in den Mittelpunkt aller Maß nahmen die Berufserziehung zu ſtellen. Der Redner gab abſchließend dem Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley die Verſſcherung, daß die jungen Leute, die durch dieſe Spitzenſchule der Deutſchen Arbeits⸗ front gehen, befähigt und gewillt ſein wer⸗ den, Deutſchland zum gaſtlichſten Land der Welt zu machen. Ihr Gemeinſchaftserlebnis werde ſtets unter dem Leitſpruch ſtehen:„Die Arbeit ſei unſere Ehre— die Leiſtung allein unterſcheide den einen vom andern“. Nachdem Pg. Feit der Stadt Frankfurt und ihrem Ober⸗ bürgermeiſter ſeinen Dank für die verſtändnis⸗ volle Unterſtützung ſeiner Arbeit ausgeſprochen 97 bat er den Gauleiter und Reichsſtatt⸗ alter Sprenger, die Schirmherrſchaft über die Reichskoch⸗ und Reichsſprachenſchule für das deutſche Gaſtſtättengewerbe zu übernehmen. Gauleiter Sprenger erklärte ſich in kurzen Worten zur Uebernahme der Schirmherrſchaft bereit, worauf der Präſident des Reichsfrem⸗ denverkehrsverbandes Eſſer namens des Verbandes für die Einrichtung dieſer Schule dankte, die mithelfen ſolle an der Erfüllung der Aufgabe, Deutſchland zum ſchönſten Reiſe⸗ land zu machen. Jeder, der in der deutſchen Fremdenwirtſchaft tätig ſei, müſſe ein Vertre⸗ ter des Anſehens unſeres Volkes ſein. Nach der Flaggenhiſſung gab Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſeiner Freude und ſeinem Stolz über die Er⸗ richtung dieſer Schule Ausdruck, die mit dazu helfen werde, Deutſchland nun wirklich ſchöner 2 machen. Man hat uns nach dem Kriege, ſo uhr Dr. Ley fort, ſehr arm gemacht, und wir müſſen uns akles wieder zurückerobern und er⸗ arbeiten, was wir ehemals als wohlhabendes Volk beſeſſen haben. Aber wir haben einen wun⸗ dervollen Schatz in uns, das iſt unſer Fleiß, unſer Können, unſere Fähigkeit und Tüchtig⸗ keit. Wir können ohne Ueberhebung ſagen, daß das deutſche Volk mit zu den höchſtentwickelten Völkern der Erde gehört. Wir müſſen dem deut⸗ ſchen Menſchen die Möglichkeit geben, ſich ent⸗ wickeln zu laſſen, was in ihm liegt Wenn wir hier verſagen, dann kann uns die Jugend, die nach uns kommt, anklagen: Ihr habt etwas verſäumt Wenn das reiche Deutſchland vor dem Kriege auch nur etwas von dem getan hätte, was wir heute zu tun verſuchen, wäre der Zuſammenbruch niemals gekommen und Deutſchland ſähe weit ſchöner aus, als das heute ſchon der Fall iſt. Dr. Ley betonte dann, daß kein Beruf vernachläſſigt wer⸗ den dürfe, auch der des Kellners nicht. In jedem Beruf müſſe ein Berufsſtolz erwachſen. Dr. Ley eröffnete dann die Reichskoch⸗ und Reichsſprachenſchule, in der vor allen Dingen die nationalſozialiſtiſche Idee als Grundlage dienen müſſe. Dieſe Weltanſchauung müſſe ge⸗ paart ſein mit höchſtem Können. Nach dem Siegheil auf den Führer und dem Geſang der nationalen Lieder, beſichtigten Neichsorganiſationsleiter Dr. Ley, Gauleiter Sprenger und die Ehrengäſte die Schule, in der der geſamte Lehrbetrieb fern jeder Katheder⸗ weisheit in kameradſchaftlicher Form durchge⸗ führt wird. Zur Reichsfachſchule gehören eigene Sportplätze und Badeanlagen am Main. Gerichtszeitung Gearbeitet und Krankengeld bezogen Ein auswärtiges Amtsgericht hat einen Mann mit 25 RM. Geldſtrafe bedacht bzw. mit einer Gefängnisſtrafe von 5 Tagen, da er Krankengeld von einer Krankenkaſſe be⸗ zog obwohl er gleichzeitig arbeitete. Sechs Jahre in Blutſchande ſw. Lampertheim. Ein Mann von 64 Jah⸗ ren unterhielt ſechs Jahre lang ein blutſchän⸗ deriſches Verhältnis mit ſeiner Tochter Bar⸗ bara, die— zu dieſer Auffaſſung kam die Strafkammer Darmſtadt— geiſtig nicht ganz voll zu nehmen iſt, während der Vater in bru⸗ talem Egoismus gehandelt habe. Der Alte wurde zu zweieinhalb Jahren Zucht⸗ haus und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Die Tochter erhielt 10 Monate Gefängnis. Unter Alkohol am Steuer: 1 Jahr Gefängnis Darmſtadt. Anfang Abril hatte ein 28jähr. Mann aus Darmſtadt mit einer Freundin einen Autoausflug in den Odenwald unternom⸗ men. Er hat dabei dem Alkohol zugeſprochen und auf der Heimfahrt in Darmſtadt einen Radfahrer. der in gleicher Richtung fuhr, beim Ueberholen mit dem Kotflügel geſtreift und zu Boden geworfen. Der Radfahrer ſtürzte mit dem Kopf ſo unglücklich, daß der Tod alsbald eintrat. Der Autofahrer hatte ſich jetzt wegen fahrläſſiger Tötung vor Gericht zu verantwor⸗ ten. Der Angeklagte gab den Alkoholgenuß— ohne gleichzeitig etwas zu eſſen, zu, doch habe er ſich völlig ſicher gefühlt und er ſei auch ſicher gefahren. Nach der Vernehmung des Sachver⸗ ſtändigen. der nach dem Unfall die ſofortige Blutunterſuchung auf Alkohol vorgenommen hatte, verurteilte das Schöffengericht den An⸗ geſchuldigten wegen fahrläſſiger Tötung zu einem Jahr Gefängnis unter An⸗ rechnung der Unterſuchungshaft. Ein Schwachſinniger, der ſtehlen muß ſw. Raunheim. Ein 19jähriger Burſche von hier war wegen Diebſtahls im wiederholten Rückfall zu einer höheren Gefängnisſtrafe und zur Unterbringung in einer Heilanſtalt ver⸗ urteilt worden, da er nach übereinſtimmenden ärztlichen Gutachten ſchwachſinnig, infolgedeſ⸗ ſen hemmungslos und willensſchwach iſt, ſodaß ex jeder neuen Verſuchung erliegt. Da er das Urteil hinſichtlich der Heilunterbringung an⸗ gefochten hatte, mußte ſich das Schöffengericht erneut mit dem Fall befaſſen. Die Berufung wurde verworfen, da der Angeklagte ſchon oft Beſſerung zugeſagt hat, aber immer wieder rückfällig geworden iſt und ihm nach dem Gut⸗ achten die Fähigkeit zur Beſſerung fehlt. . — 5——— — — —— 10 9 f e Roman von Ullh. Schelder Dr Le laucht ll 0 0 0 C, Jause Seen gen 8 (15. Fortſetzung.) Baudiſch rritzerte jetzt eine halbe Seite voll. Er ſteno⸗ graphierte ſehr ſchnell. Endlich blickte er wieder auf: „Ich habe Ihre Anſicht zur Kenntnis genommen, Herr Dewanger. Oder vielmehr Ihre Ausſage. Ueber Ihre ge⸗ fühlsmäßige Einſtellung zu dem Ermordeten brauche ich Sie, glaube ich, kaum zu vernehmen. Es war Haß— wilder Haß. Und vielleicht auch ein begründeter Haß. Da⸗ mit könnte ich die Vernehmung eigentlich abbrechen, um ſie zu einem ſpäteren Zeitpunkt wieder aufzunehmen.“ „Ich bleibe weiter in Haft?“ „Selbſtverſtändlich. Ich muß Sie ſicher heute nacht noch einige Male vernehmen. Und falls die Unterſuchung nicht ganz überraſchende Ergebniſſe bringt...“ „Ich beſchwöre Sie“, fiel ihm Dewanger erregt ins Wort,„daß ich nicht das geringſte mit dieſem Mord zu tun habe.“ a 5 In dieſem Augenblick griff der Hofrat in die Tiſchlade und legte einen der beiden Revolver auf den Tiſch. Deut⸗ lich ſah er, wie Dewanger erſchrocken zurückwich. Baudiſch fragte raſch: 5„Sie kennen dieſe Waffe?“ 5 Dewanger beugte ſich vor und betrachtete den Revol⸗ ver. Der Hofrat erkannte, daß er Zeit gewinnen wollte. „Bitte antworten Sie mir!“ ſagte Baudiſch. „Das iſt nicht die Waffe, die auf dem Fußboden lag“, antwortete Dewanger. „Sie haben eine merkwürdige Art, ſich meinen Fragen zu entziehen. Noch einmal: Kennen Sie dieſe Waffe? Kennen Sie vor allen Dingen das Zeichen, das ſich am Schaft befindet?“ „Das Zeichen kenne ich“, ſagte Dewanger.„Haben Sie die Waffe bei Fräulein Jannien gefunden?“ „Nein.“ a Dewanger zuckte läſſig die Achſeln. Er hatte ſich wieder gut in der Hand. Der Hofrat: Ihrem Beſitz?“ „Nein.“ N „Ich bin der feſten Ueberzeugung, daß ich Ihnen das „War einmal eine derartige Waffe in Gegenteil beweiſen werde, Herr Dewanger.“ „Ich beſaß niemals eine ſolche Waffe.“ „Ihre Freundin Jannien erzählte uns eben, daß Sie ihr dieſen Revolver vor ungefähr vier Jahren heimlich ent wendeten. Leugnen Sie es?“. Dewanger brauſte auf:„Ich leugne es ganz entſchie⸗ den. Ich begreife nicht, wie Fräulein Jannien etwas der · artiges behaupten kann. Es iſt mir unfaßbar. Törrek wird ihr die Waffe geſtohlen haben und bei dieſem haben Sie das Ding auch gefunden. Törrek verkehrte ja damals in ihrem Hauſe— er ging aus und ein. Sie werden ja über dieſe Dinge unterrichtet ſein.“ „Das bin ich. Ich weiß auch, wann Törrek im Hauſe der Jannien verkehrte. Es ſind jetzt drei Jahre her. Die 1 Waffe wurde der Jannien aber vor vier Jahren geſtohlen.“ Dewanger ſchüttelte den Kopf:„Sie hat keinerlei Ge⸗ dächtnis für Zeit, ſie täuſcht ſich.⸗ „Ich bleibe dabei“, entſchied der Hofrat,„dieſe Waffe war unzweifelhaft in Ihrem Beſitz. Und den geheimnis⸗ vollen Umſtand, daß ſie bei Törrek gefunden wurde, den werde ich aufklären, verlaſſen Sie ſich drauf.“ „Ein ganz nebenſächlicher Umſtand, Herr Hofrat. Aus dieſer Waffe wurde nicht auf Törrek geſchoſſen. Vielleicht aus einer desſelben Kalibers. Sie foltern mich, und zwar aus einem Anlaß heraus, den ich unmöglich begreife.“ „Herr Dewanger“, antwortete der Hofrat milde,„ich habe in meinem Leben noch keinen Menſchen gefoltert, glauben Sie es mir bitte. Das liegt mir nicht, ich komme auch ſo zu meinem Ziel. Und ob der Umſtand nebenſächlich iſt oder nicht, das müſſen Sie meiner Beurteilung über⸗ laſſen. Ich frage Sie zum letztenmal: war dieſe Waffe, die hier vor Ihnen auf dem Tiſch liegt, einmal in Ihrem Beſitz?“ Dewanger überlegte kurz. Dann antwortete er mil einem harten:„Nein.“ „Sie haben nichts dazu getan, Ihre Lage zu ver⸗ beſſern“, ſagte der Hofrat,„ich nehme Ihre Unaufrichtigkeil zur Kenntnis.“ 17. Kaum war Dewanger draußen, als der Kriminalaſſi⸗ ſtent Jurek eintrat. „Nun?“ fratzte Baudiſch.„Sie haben eine Entdeckung gemacht, wenn ich mich nicht irre...“ „Vielleicht kann man es eine Entdeckung nennen“, ant⸗ wortete lächelnd der junge Beamte,„Herr Hofrat wiſſen: es ſind drei Schalter auf dem Gang. Einer neben Tür A, einer neben Tür B und der dritte neben Tür O. kalen. iſt das Licht auch noch außerhalb des Ganges anzuknipſen. ha wahr?“ .— ſeine Brille zurecht und warf ofrat Baudiſch rückte ſeine Brille zurecht und wa . Alt auf N Dann fragte er:„Wohin führt Tür 0?“ „In einen halbleeren Raum, in ein Durchgangszimmer ſozuſagen. Von dort aus gelangt man zur Bühne. „Und in dieſem Zimmer liegt ein Lichkſchalter für den ng?“ 7„Ja. Von dort aus kann man das Licht anknipſen und auslöſchen.“ g„Es iſt tatſächlich eine Entdeckung, Jurek. Haben Sie 29 7 die Logen unterſucht?“ AUlAllerdings. Dort gibt es aber nirgends Lichtſchalter.“ „Danke. Und was haben Sie am Telephon gehst?“ „Man hat Mora gefunden.“ „Ausgezeichnet. Wo ſteckte er?“ „In einem Kaffeehaus der Joſefſtadt. Wir wußten daß er dort verkehrt“ „intereſſant! Jenſeits der drei Türen, nicht Man fon in ſofort herbringen, den Burſchen. Sons noch etwas, Jurek? „Man fand etwas bei dem Mora, als man ihn feſt nahm: eine flache goldene Taſchenuhr, über die er keine befriedigende Auskunft geben konnte. Da Sulky, der Direk'⸗ tor von Katz und Maus“, nun behauptet, daß ihm eine Uhr 88 Schreibtiſch geſtohlen worden wäre, und zwar heute nacht Der Hofrat unterbrach ihn: Monogramm?“ 1 „Ein Monogramm auf dem Deckel iſt vorhanden Leider ſind die Buchſtaben ſchwer zu entziffern.“ „Nun, wir werden ja ſehen. Die Uhr ſoll mitgeſchich werden; ich zweifle nicht daran, daß es die von Sulky iſt. Dadurch würden wir dem Mora beweiſen können, daß er ſich heute nacht hier herumtrieb. Bitte, telephonieren Siel“ Und zu Kommiſſär Huber gewandt, fuhr der Hofrat fort:„Jetzt werden wir die kleine Schauſpielerin verneh. men. Laſſen Sie ſie hereinführen!“ ** Baudiſch nahm zunächſt Tonis Perſonalien auf, da ſie bisher noch nicht verhört worden war, und die junge Dame Rien ihm. Ihr freies, offenes Weſen, die Genauigkeit und larheit ihrer Antworten und ihre Art, über den Verlauf ihres Lebens mit Leichtigkeit und Grazie zu ſprechen, be⸗ hagten ihm. Dann fragte er, ob Törrek ihr persönlich bekannt ge⸗ weſen ſei, was ſie verneinte. Allerdings habe ihr die Jan⸗ nien früher einmal eine Gelegenheitsaufnahme von Törrel heit ein ziemlich mäßiges Photo. Auf dieſem Bilde ſei örrek neben ſeinem Auto geſtanden; es wäre ein etwa merkwürdiges Photo geweſen. „Wie meinen Sie das?“ fragte Hofrat Baudiſch. „Törrek war mit Tinte ein kleiner Kreis auf die Bruſl gezeichnet worden— ungefähr dort, wo das Herz ſitzt.“ „Hm.. das iſt die Art primitiver Frauen, die ſich mil der Abſicht tragen, den untreuen Geliebten eines Tages zu erledigen. Ich erinnere mich an mehrere Fälle meiner Praxis. i die Jannien darüber, daß ſie Törrek er⸗ ſchießen wolle, falls er wieder in Wien auftauche?“ „Ja. Sie bezeichnete es als den ſchönſten Augenblick chres Lebens, wenn ſie Gelegenheit bekäme, ihn niederzu⸗ ſchießen.“ g „Sie glauben alſo, daß ſie ihn erſchoß?“ „Nein. Dewanger wird es getan haben.“ „Warum Dewanger?“ „Ich kam doch gleich nach den Schüſſen auf den Gang und ich hatte ſofort den Eindruck, daß er es geweſen wäre, der die Schüſſe abgab. Es war ſeine Haltung. Inſtinktir nühlte ich, daß er eben die Waffe von ſich geworfen hatte. Leugnet er die Tat?⸗ „Ja, er leugnet“, antwortete Hofrat Baudiſch,„er ſeugnet ganz entſchieden. Allem Anſchein iſt auch nicht er der Mörder, ſondern Haal.“ Da ſchnellte ſie aus ihrem Seſſel hoch und trat auf den Schreibtiſch zu. Sie war äußerſt beſtürzt. Baudiſch beruhigte ſie:„Bitte ſetzen Sie ſich. Natür⸗ ich iſt es noch nicht erwieſen, wenn der Verdacht auch vor⸗ janden iſt.“ „Herr Hofrat“, ſtieß ſie erregt hervor,„er wollte die Tat doch nur verbüten.“ „Nehmen Sie wieder Platz, Fraueim untersperg. Rauchen Sie? Ja, rauchen Sie nur eine Zigarette, es wird Ihnen gut tun. Toni gehorchte. Sie fiel in den Seſſel zurück und ſie nahm auch eine Zigarette. 0 „Herr Haal ſteht Ihnen ſehr nahe?“ fragte Baudiſch Da huſchte zarte Röte über ihre Wangen. Sie ſchüt⸗ telte den Kopf:„Nein, ſo iſt es nicht. Ich kenne ihn auch erſt ſeit geſtern.“ „Sie waren mit ihm beim Heurigen. Warum ſuchten Ble dieſes Nachtlokal auf?“ „Ich wollte mit der Jannien reden. Haal erzählte mir don Törreks Rückkehr. Es beunruhigte mich. Ich war frü⸗ her ſehr eng mit der Jannien befreundet und ich hab' ſie heut noch gern. Ich wollte ſie bitten, keine Dummheiten ju machen.“ „Von Dewangers Rückkehr wußten Sie auch?“ „Haal erzählte mir davon.“ . Sie Dewanger von früher, Fräulein Unters⸗ perg?“ „Ich ſah ihn ein einziges Mal, vor mehreren Jahren, als ich noch im Handſchuhgeſchaft tätig war.“ Und nun erzählte ſie ihr damaliges Erlebnis, genau o, wie ſie es Haal ſchon geſchildert hatte. Dewanger hätte während die Jannien unter den Handſchuhen wählte, mi einem Revolver geſpielt. Tonis Erzählung machte ſtarken Eindruck auf Hofrat Baudiſch. Eine Zeitlang kritzelte er ſeine Notizen. Dann ah er wieder auf. „Nach dieſer Beobachtung“, ſagte er,„ſchätzen Sie natürlich Dewangers Charakter ein und deshalb trauen Sie ihm auch den Mord zu.“ „Ich kenne ihn aber auch aus den Erzählungen der Jannien“, erwiderte Toni,„er iſt unberechenbar. Er iſt deſtimmt kein ſchlechter Menſch, aber ſeine ſtarken Leiden⸗ ſchaften und Gefühle überwuchern alles. Der Hofrat lehnte ſich zurück, ſo muſterte er Toni, deren Urt ihm immer beſſer gefiel. Dann forderte er ſie auf, die Vorgänge der Nacht zu erzählen:„Sie waren mit Haal ns Lokal gekommen, um mit der Jannien zu ſprechen. Und da mußten Sie entdecken, daß die Sängerin ſchon mit dewanger beiſammenſaß. Gleich darauf tauchte Törrek mit einer Frau auf. Wie wirkte das alles auf Sie?“ „Ich war entſetzt. Ich ahnte ſofort die Kataſtrophe. Und ich forderte Haal auf, etwas zu unternehmen, um das Ueußerſte zu verhüten.“ „Genau ſo ſtellt Haal es dar“, ſagte Baudiſch,„den weiteren Verlauf der. Phaſe kennen wir. Nur eines iſt min „Trägt die Uhr dal inklar: warum entschloß ſich der fruchtende Torrer rurz zor dem Ausgang des Lokals zu einer ſo plötzlichen Um. jehr? War es der Anblick Haals, der ihn ſo erſchreckte? „Vielleicht. Er hatte eben völlig die Nerven verloren.“ „Aus welchem Grunde fürchtete er ſich vor Haal?“ „Er fühlte ſich eingekreiſt— er hielt Haal für den Lieb haber ſeiner Frau und deshalb für ſeinen Todfeind— en zlaubte an ein Komplott feindſeliger Gewalten.“ 4 „Nicht ganz mit Unrecht, Fräulein Untersperg. Schließ“ ſich beteiligte ſich Haal ja auch an der Treibjagd.“ „Um die Kataſtrophe zu verhüten.“ „Und warum ſchloſſen Sie ſich der Meute an?“ „Aus dem gleichen Grunde. Allerdings hatte ich kein Glück. Ich ſtieß mit einem Kellner zuſammen, der ſein Tablett verlor und der mich feſthielt, um den Koſtenerſatz bon mir zu verlangen. Dadurch kam ich zu ſpät.“ „Wo befanden Sie ſich, als die Schüſſe krachten?“ „In der Loge, die der Bühne am nächſten liegt. Von dort aus wollte ich den Gang erreichen.“ „Sie hatten alſo den Gang noch nicht betreten, als dit Schüſſe fielen?“ fragte Baudiſch. „Nein.“ „Aber Sie riſſen ſofort die Tür auf.“ „Nicht gleich. Ich war vor Schreck wie gelähmt, di Beine verſagten mir den Dienſt.“ ö „Gut, es vergingen alſo einige Sekunden, bevor Sie die Tür öffneten. Was ſahen Sie?“ „Den leeren Gang, Herr Hofrat. Nach rechts hin biegl er um die Ecke. „Sie konnten doch gar nichts ſehen, Fräulein unters perg. Der Gang war dunkel...“ Wein— er war ſchwach beleuchtet.“ Deer Hofrat blickte ſinnend vor ſich hin. Dann ſagte er! „Es wird aber behauptet, daß das Licht auf dem Gang nusging, nachdem die Schüſſe gefallen waren.“ „Davon habe ich nichts bemerkt. Der Gang war be leuchtet.“ „Sie müſſen alſo erſt dann gekommen ſein, als das Licht ſchon wieder brannte. Was taten Sie, nachdem 8 den Gang betreten hatten?“ „Ich ſtürzte auf die Ecke zu. Ich hörte Lärm und Rufe Als ich die Ecke erreicht hatte, ſah ich alles. Die Polizei drang gerade ein. Haal ſtand unmittelbar vor mir. Im Hintergrund ſtanden die Jannien und Dewanger, dort lag auch der Erſchoſſene.“ „Sahen Sie die Waffe?“ „Sofort. Sie lag neben Haal auf dem Fußboden.“ „Was für eine Haltung nahm die Jannien ein?“ „Sie war ganz außer ſich vor Entſetzen, ſie preßte die Hände gegen die W540 Ich hatte ſofort den Eindruck, daß nicht ſie, ſondern De⸗ wanger geſchoſſen hatte— ſonſt hätte ſie ſich beſtimmt ganz unders verhalten. Sie hätte triumphiert und die Tat nichl zeleugnet, dafür kenne ich ſie zu gut— ſie iſt nicht feige.“ „Und wie benahm ſie ſich weiter? Sie wurde doch von den Beamten feſtgenommen.“ ö „Sie zeigte auf Haal und ſagte:„Der da hat geſchoſſen. Ich begriff ſofort, warum ſie Haal beſchuldigte.“ f „Warum, Fräulein Untersperg?“ „Sie wollte die Tat von Dewanger abwälzen, obwohl es unſinnig war. Sie liebt ihn immer noch, mit einem Fa natismus, den Sie ſich überhaupt nicht vorſtellen können.“ „Und was für eine Haltung nahm Dewanger ein?“ „Er war ſehr ruhig, unheimlich ruhig. Er lächelte ſo gar. Dabei blickte er auf Haal.“ „Wie benahm ſich Haal?“ „Ich achtete nicht 5 ihn— ich ſah nur die beiden ndern. Mich packte der Zorn, weil ſie beide Haal beſchul, digten, ich begriff es einfach nicht, ich war empört.“ W Der Hofrat zuckte die Schultern:„Liebes Fräulein Untersperg— ich glaube Ihnen Ihre ehrliche Empörung, Bedenken Sie aber, daß Sie nicht Zeuge der Tat ſind. Sie waren nicht dabei, als die Schüſſe fielen— folglich können Sie ſich kein Urteil erlauben. Stellen Sie ſich bitte vor, ich würde nach meinem Gefühl urteilen. Danach müßte ich in dieſem Fall alle Beſchuldigten ſofort aus der Haft mla denn jeder von Ihnen hat es verſtanden, die Tat glaub⸗ würdig von ſich abzuwälzen. Alle hatten den Bruſtton dei Ueberzeugung. Trotzdem darf ich, um die Wahrheit zu finden, keinem glauben. Schauen Sie: alle drei hatten Grund, Törrek zu haſſen. Und alle drei haßten ihn auch Jeder von Ihnen—— in der Nähe des Erſchoſſenen— dor dem einen 1 ogar die Waffe. Einer von Ihnen muf doch wohl geſchoſſen haben, nicht wahr?“ „Ja— Dewanger. Können Sie ni tſtellen, Her Hofrat, daß ihm der Revolver gester fe 992 „Schwierig, mein Fräulein, außerordentlich ſchwieri Kugenblicklich muß ich mich an andere Dinge halten. Bitte ſchauen Sie ſich einmal dieſe Skizze an.—— Sie vor allem die Türen. Da iſt Tür C. Zu Beginn der Ver ⸗ nehmungen hatte es den Anſchein, als würde dieſe Tür überhaupt keine Rolle ſpielen, aber jetzt iſt ſie plö* avanciert. Sie liegt, wie Sie ſehen, ungefähr dort, wo 90 ſtand. Iſt dieſe Tür Ihnen überhaupt aufgefallen, als Sit um die Ecke bogen?“ f „O ja— ſie war ja offen.“ Hofrat Baudiſch legte nach dieſer Ausſage für Sekunden die Hand vor die Augen; das war bei ihm die Geſte dußerſter Ueberraſchung. Dann lächelte er eine Weile au ine Papiere herunter. Schließlich ſagte er:„Ich glaube ſt. Sie müſſen ſich täuschen. Es kann doch nicht ſein. Herr rnulf— was ſagen Sie dazu?“ Arnulf trat vor. Seine Stimme klang erregt: unterſuchte ſofort alle Türen, die auf de hi 00 zehen. Tür O war verſperrt.“ e da n (Fortſetzung folgt) ngen und blickte auf Törrek herunter — 2 — Oauleit hat am 8 ö Shirmher „Die lebe Fiess —— —— lände in! wohnten d ihter Olie ſchen Behö des Reichs ſtes, der f ſchußbunde Nachdem bor der A pormatione gadeführet ſozialiſtiſch leitet und Michskrieg hieß er de Sldadtsmin für Kriegs Hannober Obetbütget ſeine Unte daß die dl Brigadefüh mit dem 6 ges und d 1 Nie aus Limstag Kuppen in alu a gh ind meite habrnnger. 100 ppjett nen. Der ger Henſtellung 10 0 alunalen die hände bevebte, dewebte, 4 Aamir vütande. 95 an ud ſapienſſc dis jn Wie. au Antler“ 5 Noce ichleit“ . I 0 . ſein at a dit W 80 el 80 r U 0 1 1 50 ki 2—— 1 — r r e Nrur Verhaftungswelle in Rußland Die Mililärverſchwörung in Weißrußland- Vachſender Widerſland Warſchau, 24. April Der„Expreß Poranny“ berichtet aus Lenin⸗ grad ausführlich über die Weiterentwicklung der Militärverſchwörung in dem weißruſſiſchen Militärbezirk. Der oberſte politiſche Kommiſ⸗ ſar dieſes Bezirks habe bisher 43 Offiziere und 145 Soldaten verhaften laſſen. Den Ver⸗ bafteten werde vorgeworfen. Anſchläge gegen die Politiſchen Kommiſſaxe vorbereitet zu ha⸗ ben. Tatſächlich hätten ſich, ſo berichtet das polniſche Blatt, die Beziehungen zwiſchen den Militärs und den Politiſchen Kommiſſaren in Weißrußland in den letzten 14 Tagen ganz erheblich, zugeſpitzt, vor allem, weil in letzter Zeit die Befugniſſe der Politiſchen Kommiſſare noch erweitert worden ſeien. Im Auftrage Moskaus Jüdiſche Agenten verſuchten Zellenbildung in der polniſchen Armee 29 Mitglieder der„Militäriſchen Abteilung“ der illegalen kommuniſtiſchen Partei Polens wurden von dem Warſchauer Bezirksgericht zu langjährigen Zuchthausſtrafen von zwei bis fünfzehn Jahren verurteilt. Die Angeklagten, von denen 19 Juden ſind, hat⸗ ten ſich beſonders innerhalb der Warſchauer Garniſon betätigt, in der ſie kommuniſtiſche Zellen zu errichten verſucht hatten. Angeſichts der Gefährlichkeit einer derartigen Zellenbil⸗ dung hatte das Gericht den meiſten Angeklag⸗ ten gegenüber die geſetzlich zuläſſige Höchſt⸗ ſtrafe angewendet. . Die Sowjets und der Nichteinmiſchungsausſchuß N London, 24. April Der Nichteinmiſchungsausſchuß wird ſich in ſeiner Sitzung am Montag mit der Frage der Beitragsleiſtungen beſchäftigen, beſonders im Hinblick auf die Länder, die ihren Beitrags⸗ verpflichtungen bisher nicht nachgekommen ſind, alſo in erſter Linie Sowjetruß⸗ land. Ferner werden weitere Maßnahmen zur Zurückziehung der Freiwilligen aus Spa⸗ nien beraten werden. Vorſtoß gegen das 15 A.-Reulralifälsgeſeß Paris, 24. April. Der Senator Nye, der Autor des amerika⸗ niſchen Neutralitätsgeſetzes. hat einem fran⸗ zöſiſchen Preſſevertreter erklärt, daß er am nächſten Montag im Senat eine Entſchließung einbringen werde. wonach das Neutralitäts⸗ geſetz dahingehend revidiert werden ſoll, daß fortan ſeine Anwendung für den Bür⸗ gerkriegsfall aufgehoben werde. soo Berhaflungen in der Jowjefunſon Wegen Abhören des Anti⸗Stalin⸗Senders London, 24. April Wie der Warſchauer Korreſpondent des„Sun⸗ day Expreß“ meldet, ſind in der Sowjetunion 800 Perſonen verhaftet worden, weil ſie die Sendungen des geheimen Anti⸗Sta⸗ lin⸗Senders mitgehört haben. Der Chef der GPU., Jeſcho w. habe der glei⸗ chen Quelle zufolge, eine Anordnung veröffent- licht, wonach jeder, der Sendungen dieſes ge⸗ heimen Rundfunkſenders mithöte, für 10 Ja h⸗ re nach Sibirien verbannt würde. Der Geheimſender habe am Freitagabend bekannt gegeben, daß Stalin General Dybienko im Lublianko⸗Gefängnis habe erſchießen laſſen. Die Geſamtverluſte der italie⸗ niſchen Freiwilligen während der großen Offenſive in Katalonien betragen einer amtlichen Verlautbarung zufolge in der Zeit vom 9. März bis 20. April: Gefallen 67 Offi⸗ ziere und 218 Mann, verwundet 469 Offiziere und 2264 Mann, vermißt 15 Mann. Weltkricgsausſtellung der NSg os. Gauleiter Sprenger eröffnel die Frankfurker Ausſlellung Frankfurt a. M., 25. April Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger hat am Sonntag vormittag die unter ſeiner Schirmherrſchaft ſtehende Weltkriegsausſtellung „Die lebende 8 der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung auf dem Feſthallenge⸗ lände in Frankfurt a. M. eröffnet. Der Feier wohnten die führenden Männer der Partei und ihrer Gliederungen, der ſtaatlichen und ſtädti⸗ 415 Behörden, der Wehrmacht, ſowie Vertreter es Reichskriegerbundes, des Reichsarbeitsdien⸗ ſchn der Techniſchen Nothilfe, des Reichsluft⸗ chutzbundes und des Roten Kreuzes bei. Nachdem Gauleiter Sprenger die Front der vor der Ausſtellungshalle angetretenen Ehren⸗ formationen abgeſchritten hatte, begrüßte Bri⸗ adeführer Dippel im Namen der National⸗ ozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung den Gau⸗ leiter und die Ehrengäſte; als Vertreter des Reichskriegsopferführers Hanns Oberlindober hieß er den Standartenführer Spangenmacher, Staatsminiſter a. D. und Leiter des Amtes für Kriegsopferverſorgung der NSDAP., Gau Hannover. willkommen. Dann dankte er Oberbürgermeiſter Staatsrat Dr. Krebs für ſeine Unterſtützung, die es ermöglicht habe. daß die Ausſtellung hier gezeigt werden kann. Brigadeführer Dippel ſchloß ſeine Anſprache mit dem Gedenken an die Toten des Weltkrie— ges und der Bewegung. Als Vertreter des Reichskriegsopferführers, deſſen Grüße er überbrachte, erinnerte dann Standartenführer Spangenmacher an die Aendge Zeit des Weltkrieges und das Ster⸗ en der zwei Millionen. Mit den Worten:„Möge dieſe Ausſtellung das erfüllen, wozu ſie beſtimmt iſt: in un⸗ ſerer Jugend und in unſerem ganzen Volk das Fronterlebnis wachzurufen und wachzuhalten, auf daß alle werden, was ſie ſein ſollen: Sol⸗ daten des deutſchen Volkes“, eröffnete Gaulei⸗ ter Sprenger die Ausſtellung, der der Reichskriegsopferführer das Motto vorange⸗ ſtellt hat: „Einſt waren wir Soldaten im Kriege, jetzt ſind wir Pioniere des Friedens“. Die Ausſtellung zeigt an einem rieſigen Schaubild einen Frontabſchnitt mit allen land⸗ ſchaftlichen und kriegstechniſchen Einzelheiten. Geſchütze feuern, Einſchläge blitzen auf, Eiſen⸗ bahnen und Tanks rollen. Kolonnen marſchie⸗ ren, kurz einen Ueberblick von den Geſchehniſſen an der Front bis in die Etappe. Modelle und Bildmaterial gewähren einen Einblick in das Aufgabengebiet der Kriegsopferverſorgung, wie Siedlungswerk, Einſatz Schwerkriegsbeſchädigter in der Wirtſchaft uſw. Auch das Rote Kreuz und der Reichsluftſchutzbund zeigen ihre Auf⸗ gabengebiete. 925 Mellerer Vormarsch der Nationalſpanier Dieſige Mengen an Waffen und Munition erbenkel 5 Salamanca, 24. April Wie aus dem nationalen Heeresbericht vom Samstag hervorgeht, haben die nationalen Truppen in der Provinz Caſtellon den Ort Al⸗ cala de Chivert bereits hinter ſich gelaſſen und find weiter in das Valdancha⸗Gebirge vor⸗ gedrungen. Bei dem Vormarſch wurden über 100 ſowietſpaniſche Milizleute gefangen genom⸗ men. Der Heeresbericht enthält ferner eine Zuſam⸗ menſtellung der rieſigen Kriegsbeute, die den Nationalen in den letzten zwanzig Tagen in die Hände fiel. Es wurden erbeutet über 15 000 Gewehre, 271 leichte und 350 ſchwere Maſchinen⸗ gewebre. 40 Minenwerfer. 75 Geſchütze, 30 Kampfwagen. davon 20 in verwendungsfähigem Zuſtande, 35 Millionen Schuß Infanteriemuni⸗ tion und 37 000 Granaten, darunter 12 000 ſowietruſſiſche Panzerabwehrgranaten. Das ſowietſpaniſche Schreckensregiment Wie aus Barcelona gemeldet wird, ſind „amtlichen“ Feſtſtellungen zufolge in der letz⸗ ten Woche 63 Perſonen wegen„Staatsfeind⸗ lichkeit“ zum Tode, 187 zu Zwangsarbeit und 98 zum Dienſt in Strafbataillonen verurteilt worden. Praktiſch ſind auch die letzteren beiden Urteilsformen gleichbedeutend mit Todesſtrafe In Madrid wurden am Samstagvormittag fünf Perſonen wegen angeblicher Zugehörigkeit zur fünften Kolonne ſtandrechtlich erſchoſſen. Das Sypitzelſyſtem in Sowjetſpanien ſoll ausgebaut werden Nach Meldungen aus Madrid fordern die Anarchiſten zur Beſeitigung der„faſziſtiſchen 5 Kolonne“ und zur„Hebung der Kampfſtim⸗ mung“ die Berufung volitiſcher Kommiſſare auch für die Etappe. In dieſem Zuſammenhang wird die Sypitzeltätigkeit der ſogenannten „Frontkommiſſare“ gelobt. In Valencia ſind neuerlich zahlreiche bolſche⸗ wiſtiſche Häuptlinge eingetroffen. die angeſichts des nationalen Vormarſches längs der Küſte ihre Poſten fluchtartig verlaſſen bat⸗ ten. Ihre Anſicht, ſich nach Barcelona einzu⸗ ſchiffen. iſt von den Anarchiſten durchkreuzt worden. Verhandlungen Paris-Rom Paris, 24. April. Auch am Sonntag treten in der Pariſer Morgenpreſſe zu den franzöſiſch⸗italieniſchen Verhandlungen keine weſentlich neuen Geſichts⸗ punkte auf. Nach wie vor ſprechen die Blätter von einem günſtigen Eindruck, den man ſowohl auf franzöſiſcher wie auf italie⸗ niſcher Seite bezüglich des Ausgangs dieſer Verhandlungen habe. Ueber das vorläufige Abkommen, das der Entſendung eines franzöſiſchen Botſchafters nach Rom vorausgehen werde, weiß der„Figaro“ zu berichten. daß es uch auf die Fragen der An⸗ erkennung des italieniſchen Imperi⸗ ums, der Zurückziebung der aus⸗ ländiſchen Truppen aus Spanien. des Status auo im Mittelmeer und der italieniſchen Propaganda in der iſlamitiſchen Welt beſchränken werde. Die Frage der Grenze zwiſchen franzöſiſch Somali⸗ land und Aethiovie 1 ſowie des künftigen Be⸗ triebes der Eitſenbahn nach Addis Abeba bliebe ſpäteren Verhandlungen vorbehalten. ghnhanöan unn hmnamdnaanmangenngaaanggaunnanannnaamannnamgamagngamnanmaunannlngagaananmannadndumnnngunnannangannpgm Ein historischer Tag Wir ſchrieben geſtern den 24. April. Wir blättern in der deutſchen Geſchichte und leſen, daß dieſer Tag der eigentliche Geburtstag der neuen deutſchen Kolonialpolitik geworden iſt. Am 24. April 1884 ſandte Fürſt Bismarck an den deutſchen Konſul in Kapſtadt folgende Deveſche: Nach Mitteilung des Herrn Lüderitz zwei⸗ feln die(britiſchen) Kolonialbehörden, ob ſeine Erwerbungen nördlich des Oranjefluſ⸗ ſes auf deutſchen Schutz Anſpruch haben. Sie wollen amtlich erklären, daß er und ſeine Niederlaſſungen unter dem Schutz des Rei⸗ ches ſtehen.“ Das war ein Bismarck⸗Wort. Was es in der Weltpolitik bedeutete, braucht nicht betont zu werden. Alles Zetern und Schreien der Engländer half nichts. Bismarck hatte ge⸗ ſprochen und der mutige Kaufmann Lüderitz wußte hinter ſich den ſtarken Arm des Deut⸗ ſchen Reiches und die überragende ſtaats⸗ politiſche Perſönlichkeit ſeines Gründers. Es folgte ein Briefwechsel zwiſchen dem deutſchen Geſandten im Haag, Herbert Bis⸗ marck, und dem engliſchen Miniſter Granville. Er änderte an der Tatſache nichts. daß Deutſchland entſchloſſen war. an der Beſitz⸗ ergreiſung Südweſtafrikas feſtzuhalten. Am Rande nolieri- Die deutſche Kolonialpolitik hatte ihren Anfang genommen. Schritt für Schritt wurde der deutſche Kolonialbeſitz erweitert. Die deut⸗ ſchen Kaufleute waren die Pioniere, und die deutſche Flagge ſchützte ihre friedliche Arbeit in aller Welt. Koloniſieren bedeutete für uns nicht ausbeuten und ausrotten. Koloni⸗ ſieren war für uns eine hohe Miſſion. Die Geſchichte iſt Zeuge dafür, daß wir in allen unſeren Beſitzungen in Ueberſee die Grundſätze des Rechts. der Gerechtigkeit und der Menſchlichkeit geübt haben, daß unſer Kommen und unſere Arbeit ein Segen für die Eingeborenen in jeder Hinſicht geweſen ſind. Schönſte Beiſpiele der Treue und Dankbar⸗ keit brachte uns der Weltkrieg. Wir hatten unſere Miſſion, auch anderen Völkern Kultur⸗ bringer zu ſein, in einem Maße erfüllt, wie kein anderes Land der Erde. Aus dieſem Bewußtſein ſchöpfen wir heute das Recht auf Wiedererlangung des früheren deutſchen Kolonialbeſitzes, den der Schand⸗ friede von Verſailles uns geraubt. Der 24. April iſt uns ein Tag des Geden⸗ kens. Aber auch ein Tag der Mahnung. Ein Lüderitz und alle ſeine Nachfolger werden kein ſchlechteres Geſchlecht finden als das, aus den ſie geboren waren.. ieee eee eee Roosevelt, der Erholungskünſtler Er verieilt Arbeit und Muße, fiſcht und erholl ſich mit Kindern Wie alljährlich im Oſtermonat, zieht ſich auch in dieſem Jahr der Präſident der U S A. nach Warm⸗Springs zur Benutzung der dort entſpringenden heißen Quellen auf einige Wochen zurück. So ſehr die amerikaniſchen Zeitungen bis— weilen auch ihren Präſidenten politiſch be⸗ kämpfen, ſtimmen ſie doch darin überein, daß Rooſevelt ein überaus fleißiger Arbeiter iſt, der es jedoch verſteht, durch vernünftige Einteilung der Arbeits- und Erholungsſtun⸗ den ſich trotz ſeiner ſtändigen Beſchwerden durch Gelenkrheumatismus friſcher und kräſ— tiger zu erhalten, als die Millionen zwar ge— ſunder aber ſtändig gehetzter Amerikaner. In der Tat kann man die Lebensweiſe Rooſevelts als vorbildlich für jeden Privat⸗ mann und erſt recht für jeden Politiker und Staatsmann bezeichnen. Im Januar iſt er 56 Jahre alt geworden. Seit fünf Jahren ſteht er im Mittelpunkt des politiſchen Lebens der USA. und ihrer Regierung. Sein Tage⸗ werk im Weißen Haus in Waſhington beginnt um 10 Uhr vormittags und endet wie in je⸗ dem anderen wohlgeordneten Bürobetrieb um 5 Uhr 30 nachmittags. Dann widmet ſich der Präſident körperlicher Erholung vornehmlich durch Schwimmen, das er trotz ſeiner rheu— matiſchen Erkrankung leidenſchaftlich liebt. Die Abende ſind in der Regel mit offiziellen Veranſtaltungen ausgefüllt, ſchon allein das Händedrücken, auf das jeder Amerikaner einen Anſpruch hat, iſt eine überaus große körperliche Anſtrengung. Es iſt bekannt, daß der Präſident ſchon ſeit einer geraumen Reihe von Jahren vom Gelenk⸗ rheumatismus geplagt wird, den er ſich durch ein Schwimmbad im eiſigen Waſſer eines Ge⸗ birgsbaches geholt hat. Zeitweilig war er ſogar an beiden Beinen gelähmt. Der Kunſt der Aerzte und ſeiner ſtarken Natur gelang es, über das Schlimmſte hinwegzukommen, doch ſind ihm die in Amerika beſonders beliebten Sportarten des Reitens. des Tennis und des Golfſpieles verſagt. Schwimmen in warmem Waſſer macht ihm dagegen keine Beſchwernis, im Gegenteil, es fördert ſein Wohlbefinden. Zur Stärkung ſeiner Körperkräfte ſucht er jahraus, jahrein, jeweils im April die heißen Quellen in Warm⸗ Springs in Georgien auf, die von erprobter Heilkraft gegen Rheumatismus und Lähmungs⸗ erſcheinungen ſind. Auf ſeine Veranlaſſung und mit ſeiner finanziellen Unterſtützung iſt dort in der Nähe der Quellen ein modernes Spital für Kinder errichtet worden, die an rheumatiſchen Störungen oder Lähmungserſcheinungen leiden. In ihrer Mitte weilt der Präſident am lieb⸗ ſten. Zum Spital gehört ein herrlicher Park, in dem Liegeſtühle für etwa einhundert er⸗ holungsbedürftige Kinder aufgeſtellt ſind. Mit⸗ ten unter ſie läßt Rooſevelt einen Stuhl ſtellen. Die Kinder können ohne jeden Zwang und ohne jede Scheu mit ihrem großen Freund plaudern und ſpielen. Der Umgang mit ihnen hält Roo⸗ ſevelt, wie er ſelbſt immer wieder betont, leben⸗ dig und macht froh, das beſte Heilmittel für Politiker. Die übrige Freizeit hält ſich Rooſe⸗ velt in einem kleinen ländlichen Häuschen auf, das frei iſt von jeglichem Luxus, aber dafür eine Fülle von Bequemlichkeiten für ihn eyt⸗ hält. Hier iſt er ganz für ſich und gelegentlich einmal mit einigen Familienmitgliedern. Die Privatekretäre müſſen außerhalb des Hauſes wohnen. Einmal am Tage telephoniert er aus dieſem kleinen, weißen Haus in das große in Waſhington. Die Geſpräche ſind ſtets nur kurz. Nach ihrer Beendigung geht der Präſident ein wenig angeln oder aber gleich zu ſeinen kleinen Freunden im Spitalpark. Das ſind die Quellen für Rooſevelts berühmten Humor und Oypti⸗ mismus. Reichsleiter Amann ſtiflet 100 000 Reichsmark Berlin, 23. April. Reichsleiter Amann hat anläßlich der am 14. und 15 Mai ſtattfindenden Sammlung für das Jugendherbergswerk dem Reichsver— band der deutſchen Jugendherbergen zum Bau einer Jugendherberge in Bayern den Betrag von 100 000 Reichsmark geſtiftet. Die Jugendherberge ſoll am Tegernſee im Stil der bayeriſchen Bauten errichtet werden. Wieviel Bakterien enthält der Menſch? Wenn von Bakterien die Rede iſt, dann den⸗ ken wir nur an diejenigen dieſer kleinſten Le— beweſen, welche die verheerenden Seuchen wie Tuberkuloſe, Diphtherie, Cholera uſw. verurſa⸗ chen und nicht an die viel höhere Anzahl der⸗ jenigen Bakterien, die man dem Organismus für normale Lebensbetätigung unentbehrlich ſind. Auch der völlig geſunde Menſch enthält eine Unzahl von Bakterien, und wer ſich über dieſe Bakterienzahl nur ein annäherndes Bild zu machen bemüht, kommt zu erſtaunlichen Ergeb⸗ niſſen. In den Schleimhäuten des Mundes, der Naſe, der Zeugungsorgane, auf der Haut, in den Haaren, überall in und auf dem menſch⸗ liſchen Körper ſind Bakterien vorhanden; das bakterienreichſte Organ des Menſchen aber iſt der Darm. Aus ihm werden in den Schlak⸗ kenſtoffen unſerer Nahrung täglich von jedem Menſchen etwa 85 Billionen lebender und toter Bakterien ausgeſchieden. Der menſch⸗ liche Körper muß daher mindeſtens dieſe unge— heure Zahl von Bakterien ſtändig enthalten. Die Zahl dieſer Darmbakterien iſt durch viel- fache Unterſuchungen der Schlacken als ſicher feſtgeſtellt, während wir über die Zahl der in und auf den ſonſtigen Organen unſeres Kör— pers hauſenden Bakterien keine genaueren Zahlenangaben machen können. Wir wollen demnach von dieſen abſehen und nur die Darmbakterien näher betrachten. Der Menſch bedarf der rieſenhaften Bakte⸗ rienmenge in ſeinem Darm zur Verdauung ſei— ner Nahrung, wohei ſie ebenſo wirkſam ſind wie die Säfte, welche Magen und Darm aus⸗ ſcheiden, alſo die Verdauungsſäfte. Sie betei⸗ ligen ſich an der Zerlegung unſerer Nahrung in Nähr⸗ und Schlackenſtoffe, von denen erſtere den Körper aufbauen und unterhalten. Ein vollkommen bakterienfreier Menſch müßte trotz reichlicher Nahrungsaufnahme verhungern. Auf welche Weiſe ergänzt nun der Menſch ſeinen Bakterienbedarf, der täglich eine Abnah⸗ me von etwa 85 Billionen erleidet? In der eingeatmeten Luft und in unſerer Nahrung nehmen wir täglich erhebliche Mengen von Bak⸗ terien auf, enthält doch ein Kubikmeter Luft im Mittel 1000 Bakterien, und Bakterienkeime. ein Kubikzentimeter Milch bis 50 000, ein Gramm Käſe bis 300 Millionen, ein Gramm Rohkoſt, auch bei ſorgfältiger Reinigung bis zu 100 000. Im menſchlichen Körper finden die Bakterien und ihrer Keime ſowohl hinſichtlich ihrer Ernährung wie Wärme die günſtigſten Lebens und Vermehrungsbedingungen. Dr. F. St. Hochspannung nichls für Elefanlen In Moosburg an der Iſar, einer kleineren bayeriſchen Stadt lud kürzlich der Zirkus Varlwy, der kürzlich mehrere Monate lang in Geiſelgaſteig bei München in einem Hans Albers Film mitwirkte und nun in Moosburg ein Gaſtſpiel gibt, ſeine Tiere aus. Bei dieſem Ausladen berührte einer der Elefanten in einem unbewachten Augenblick die elektriſche Fahrlei⸗ tung. Der Elefant fiel auf der Stelle um und war tot. e * 1 1 a 1 0 1 ——ů—ů 9 zum 20 jährigen Gedenken: 0 Das Grab auf dem Kemmel Erinnerung und Vericht von Erich Dietrich Vor zwanzig Jahren, am 25. April 19 18, erſtürmten deutſche Regimenter(darun⸗ ter auch das Wormſer Inf. Regt. 118. Flandern. Kemmelberg in Die Schriftl.) den heißumkämpften Zum Gedenken an dieſe dramatiſche Stunde einer der letzten großen Offenſiven der Weſtfront laſſen wir in unſerer Artikelſerie einen jungen Kriegsfreiwilligen von ſeinen Erlebniſſen am MG. erzählen: Während unſerer Ruhezeit bei Lille wurde ſtrammer Dienſt geſchoben. Täglich marſchierten wir hinaus auf den improviſierten Exerzier⸗ platz, übten Gewehrexerzieren wie einſt in der Garniſon. Nachläſſigkeiten wurden nicht gedul⸗ det. Damals haben wir oft geſchimpft über die⸗ ſes Uebermaß an Drill, aber wir haben ſpäter einſehen gelernt, daß er 1918 nötiger war denn je. Denn die Verſeuchung des Heeres mit mar⸗ xiſtiſchem Gift durch bezahlte Landesverräter hatte im Frühjahr 1918, als das Schickſal der Front auf Meſſers Schneide ſtand, ſchon bedenk⸗ lichen Umfang angenommen. Der Soldat durfte keine Gelegenheit finden, ſeine anſtändige Ge⸗ ſinnung durch landesverräteriſche Elemente verderben zu laſſen. Dazu war die Möglichkeit aber immerhin groß. wenn er allzulang auf der faulen Haut lag, wenn ihm ſein ſoldatiſches Daſein nicht täglich gewärtig war. Die wenigen Ruhetage gingen ſchnell dahin. Es dauerte nicht lange, da rief uns nächtlicher Alarm aus unſeren Quartieren. Die Front ſtand wieder in hellen Flammen Und es ſollten ſchwere Tage werden, denen wir nun entgegengingen. Gegen zwei Uhr morgens ſetzten wir uns in Marſch. Es iſt eine ſeuchtwarme Nacht, uns wird tüchtig heiß. Unſer Gewehr hat wieder gut„vorgelegt“ und Mikoſch iſt in einer Stimmung, die uns alle mitreißt. Solange die⸗ ſer alte Marſchierer auf dem Damme iſt, hat's keine Not. Unermüdlich erzählt er Witze. Schnurren und Anekdoten. auch„eigene Erleb⸗ niſſe“ aus ſeinem Zirkusleben. die aber. wie Hempel behauptet,„hundertprozentig erlogen und erſtunken'“ ſind. Gegen Morgen wird in einem Wöldchen Halt gemacht. Hier verläßt uns der Gefechtstroß, und wir machen unſer Sturmgepäck fertig, Wir ſind bereits im Feuerbereich der feindlichen Ar⸗ tillerie. Namentlich die Vormarſchſtraße, die etwa achthundert Meter von unſerem Wald⸗ ſtück entfernt vorüberläuft. liegt ſtark unter Feuer Was aber rechts und links von der Straße einſchlägt, explodiert merkwürdigerwei⸗ ſe nicht; Blindgänger in dem offenbar ſumpfi⸗ gen Gelände. Den ganzen Tag über liegen wir ſo. Die verſchiedenſten„Latrinenparolen“ machen die Runde Am hartnäckigſten hält ſich das Gerücht, der geplante Sturm auf den Kemmel ſei von Gefangenen verraten worden. Wir glauben nicht daran. Daß ein Angriff geplant ist. werden die da drüben ſowieſo ahnen, und den genauen Zeitpunkt unſeres Angriffs wiſſen wir ja ſelbſt nicht. Mittags müſſen die Gewehrführer zurm Be⸗ fehlsempfang. Werner verkündet. als er zu⸗ rückkommt, daß wir einſtweilen hier als Reſer⸗ ve liegen bleiben. Es heißt alſo. ſich hier wohn⸗ lich einrichten. Das geſchieht im Laufe des Nachmittags durch notdürftige Wiederherſtel⸗ lung einer alten Stellung Abends wickeln wir uns in unſere Mäntel und Zeltbahnen. Aber wir kommen nicht zum Schlafen. denn ein neuer uns bisher noch nicht bekannter Feind ſtört un⸗ ſere Nachtruhe: Dutzende, nein Hunderte von giftgrünen Waldkröten zeigen das Beſtreben. unſer Lager zu teilen Im Halbſchlummer merke ich. wie Mikoſch eine dieſer grünen Beſtien die ihm mit ihrem kalten klebrigen Leib ins Geſicht geſprungen iſt. mit einem läſterlichen Flug packt. an einem Schenke! emporhebt. und dann mit ſeiner Piſtole „hin richtet“. Durch den Knall in unſerer unmittelaren Nähe werden wird vollends mun⸗ ter, ſchimpſen auf Mikoſch. auf die Kröten, auf den ganzen Krieg: greifen nach unſeren Brot⸗ beuteln und Flaſchen und fangen nar Langer⸗ weile an zu eſſen und zu trinken. Mikoſch will ſogar einen Skat organiſieren, aber man lacht ihn höhniſch aus, und ſo ſpinnt der Unermüd⸗ liche ſein Garn. Gegen Morgen dämmern wir im Halbſchlaf eine Stunde dahin. Um neun Uhr iſt Weitermarſch. Schweres Feuer von der Front läßt für die nächſten Ta⸗ ge Schlimmes erwarten. Es ſteht nun feſt, daß wir heute Nacht nach vorn ablöſen und morgen am Kemmelſturm teilnehmen ſollen. Dieſer Angriff, ſo heißt es, foll in Flandern die längſt erſtrebte und erſehnte Entſcher⸗ dung an der Weſtfront bringen. Es iſt kurz vor Mitternacht, als wir die preußiſchen Formationen in der Sturmaus⸗ gangsſtellung ablöſen. Wir kommen unbehelligt nach vorn. Eine fühlbare nervöſe Spannung liegt über der Front Das Artilleriefeuer ſo⸗ wohl diesſeits wie jenſeits gilt der gleichen Waffe: ſeit dem frühen Nachmittag werden un⸗ ſere Batterieſtellungen. werden die Batterien drüben mit ſchwerem Feuer eingedeckt, das ſich nachts um zwei Uhr zu bedrohlicher Stärke ſteigert. Um drei Uhr dreißig wachen wir jäh aus unſerem Dahindöſen auf: ein Höllen⸗ lärm ſypringt über der Front auf— unſer Trommelfeuer hat eingeſetzt Unaufhörlich kreiſcht, pfeift, jault es über uns hinweg, to⸗ bendes Berſten. Brüllen Krachen erfüllt die Luft. daß uns die Ohren ſchmerzen Kein Wort der Verſtändigung iſt mehr möglich. Unſere Nerven ſind ſchmerzhaft geſpannt, Was werden die nächſten Stunden bringen? Lungſam wird es heller Nebel und Rauch lie⸗ gen ringsum über dem Land, ein unendlich —— troſtloſes, erregendes Bild. Schwach leuchtet der Mond: Leuchtkugeln verſchwimmen flackernd in Rauch und Dunſt. Undeutlich ſehen wir den Umriß des Kemmels, auf dem fortgeſetzt fahl⸗ zuckende Rauchſäulen emporſteigen. Gegen ſechs Uhr ſteigt unſer Feuer zu beklemmender Wucht an; ein wütendes, donnerndes, raſendes Infer⸗ no, vor dem uns ſelber grauſt. O weh, wie mag jetzt dem Franzmann und dem Tommy da drü⸗ ben zumute ſein, die dieſen Eiſenhagel über ſich ergehen laſſen müſſen! Da kommt ja keine Maus lebend wieder heraus. Bei dieſer Vorſtellung wächſt unſere Zuver⸗ ſicht. Hempel, deſſen graues Geſicht ich undeut⸗ lich neben mir ſehe, brüllt mir ins Ohr— ich kann die Porte nur von ſeinem Munde ableſen: „Das wird ein Spaziergang zum Kemmel!“ Hanſel ſchnürt mit zitternden Fingern immer wieder an ſeinem Sturmgepäck: man ſieht. der Junge iſt ſchon übernervös von dieſem qualvollen Warten. Wie ich aber Mi⸗ Copyright 1936 by K. F. Koehler Verlag, Leipzig koſch erblicke, da denke ich, mich lauſt der Affe: hat doch dieſer alte abgebrühte Krieger wahr⸗ haftig ſeine Spielkarten hervorgebolt und will Löhr und Henkelberg mit einem Skat verführen. Aber die beiden haben keine Luſt, und reſigniert packt Mikoſch die dreckigen Kar⸗ ten wieder weg. Werner hat ein Meßtiſchblatt ausgebreitet und ſtudiert eifrig darin: ſein narbiges Geſicht hat einen verbiſſenen entſchloſ⸗ ſenen Ausdruck. Brandt fingert an ſeinem MG. herum, Karl ſchiebt einen dicken Kanten„Karo einfach“ in den Mund und gießt einen Schluck aus ſeiner Feldflaſche hinterher. Er nimmt, wie er ſich immer auszudrücken pflegt, ſein„zwei⸗ tes Frühſtück“ ein. ö Zehn Minuten vor ſieben Uhr. Nun ſind wir alle fertig. Und plötzlich ſpringt das Feuer vor, fährt mit dröhnendem Hammerſchlag auf den Südhang des Kemmel nieder. Schwere ſchwarze Rauchwolken tanzen hin und her., unſere Mi⸗ nenwerfer verrichten den Reſt dieſer giganti⸗ ſchen Vernichtungsarbeit. Sieben Uhr! Da— Werner hebt den Arm, wir ſpringen auf die Füße u. ſetzen uns eilends in Marſch. Wir dürſen die Feuerwalze nicht zu weit vorwärtslaufen laſſen. ſondern müſſen ihr Muerſtändliche polniſche Artelle Haftſtrafen ſollen den Beſuch polniſcher schulen erzwingen Kattowitz, 23. April Mit dem Beginn des polniſchen Schuljahres haben wieder umfangreiche Schikanen der örtlichen polniſchen Behörden gegen das Deutſchtum in Oſtoberſchleſten ein⸗ geſetzt, die jetzt durch unverſtändliche Urteile eines polniſchen Gerichts eine weitere über⸗ flüſſige Verſchärfung erhalten haben. f Die Behörden Oſtoberſchleſiens, 50 jeher we⸗ gen ihrer„Sonderbehandlung“ des Deutſch⸗ tums entgegen der Staatsverfaſſung und den deutſch⸗polniſchen Freundſchafts⸗ und Minder⸗ heitenabkommen bekannt, haben eine neue Ge⸗ legenheit zu Schikanen ausfindig gemacht. Zu Beginn des Schuljahres hatten ahlreiche Deutſche ihre Kinder für den Unterricht in den deutſchen Privatſchulen in Emmagrube und Pſchow angemeldet. Ehe der Unterricht begann, mußten die Schulen geſchloſſen werden, weil die von ihnen gemieteten Räume von dem Eigentümer, einem induſtriellen Unternehmen, gekündigt worden waren. Der Deutſche Schulberein überwies die Kin⸗ der mit Einverſtändnis der Eltern an die deutſche Privatſchule in Rybnik. Der dor⸗ tige polniſche Schnlinſpektor erklärte iich da⸗ mit nicht einverſtanden, ſondern forderte die Entſcheidung des Wojwodſchaftsamtes, das die Aufnahme der Kinder in die. Rybniker Deut⸗ ſche Schule mit der Begründung unterſagre, dieſe Schule ſei bereits überfüllt, und die deutſchen Eltern aufforderte, ihre Kinder in die polniſche Schule zu ſchicken. Der Erfolg war, daß die deutſchen Eltern mit Verwaltungsgeld⸗ ſtrafe belegt wurden, die für jeden Tag er⸗ hoben wurde, an dem die Kinder der polniſchen Schule fernblieben Der Einſpruch beim Krois⸗ gericht in Rybnik hatte zur Folge. daß die Geldſtrafen über 50 und 60 Zloty gegen 13 deutſche Väter in Haftſtrafen von ſechs 5 zwölf Wochen ohne Bewährungsfriſt umgewan⸗ delt wurden(1).: Gegen die unverſtändlichen Urteile des Ryb⸗ niker Gerichts iſt nur noch Kaſſatton beim Oberſten Gericht in Warſchau mög⸗ lich. Es iſt zu hoffen. daß dieſe höchſte In⸗ ſtanz der valnſſchen Juſtiz. wenn ſie mit der Angelegenheit befaßt wird, den Sonderattacken oſtoberſchleſiſcher Behörden und Gerichte gegen das Deutſchtum ein Ende bereitet. zumal noch zahlreiche derartige Prozeſſe anſtehen. Deulſche Jeitungen in Polen beſchlagnahmk Poſen, 23. April. Die beiden in Poſen erſcheinenden deutſchen Tageszeitungen Das Poſener Tage⸗ blatt“ und„Die deutſchen Nachrichten“ wur⸗ den am Samstag von der volniſchen Zenſur⸗ behörde beſchlagnahmt. Beanſtandet werden in beiden Blättern vetſchiedene Artikel, die zu der Handhabung des volniſchen Grenzzonengeſetzes, das den deutſchen Privat beſitz in den weſtlichen Grenzgebieten Polens ernſtlich gefährdet, Stel⸗ lung nehmen. Durch die Beſchlagnahme der bei⸗ den Zeitungen, die in allen deutſchen Sied⸗ lungsgebieten Polens verbreitet ſind, ſind am Samstag zehntauſende volksdeutſcher Leſer ohne Zeitung geblieben. Bemerkt ſei zu dieſer polniſchen Maßnahme. daß außer der heutigen Beſchlagnahme des „Poſener Tageblattes“ die Sonntagsausgabe dieſes Blattes in den letzten Wochen bereits dreimal beſchlagnahmt worden war. 50 Kllometer breites Minenfeld Dem Jinniſchen Meerbuſen bis zum Schwarzen Meer Wilna, 23. April Reiſende, die in der letzten Zeit die Grenze Sowjetrußlands nach Weſten paſſiert haben, be⸗ richten übereinſtimmend, daß längs der gan⸗ zen Grenze vom Finniſchen Meerbuſen bis zum Schwarzen Meer eine Nan tote Zone“ geſchaffen worden ſei, aus der die geſamte Zivilbevölkerung zwangsweiſe ausgeſiedelt worden ſei. Dieſe„tote Zone“ ſei im Durchſchnitt 50 Kilometer breit und werde zur wirkſamen Grenzſicherung der Sowjetunion gegen den Weſten ausgebaut. In dieſer Zone ſeien in mehreren Reihen geſtaffelt faſt ohne Unterbrechung Minenfelder an⸗ gelegt worden, die nur an beſtimmten Stellen von Wegen durchſchnitten würden. Dieſe Wege ſeien durch Eiſenbeton⸗Unterſtände blockiert, von denen aus elektriſche Kabel zu den Minen⸗ feldern gehen. Auf dieſe Weiſe wolle man un⸗ erwartete feindliche Infanterie⸗ angriffe abwehren. Bei dem Ausbau dieſer ſowjetruſſiſchen Befeſtigungslinien ſeien überwiegend Strafgefangene unter ſtrenger Bewachung der GPll. und ihrer Spezialtruppen beſchäftigt. Die Arbeiten an dieſer Befeſtigungslinie ſeien bereits im Jahre 1934 begonnen worden. Jetzt ſeien ſie im we⸗ ſentlichen abgeſchloſſen. Nur an der Grenze gegen Eſtland, und an einigen wenigen Grenz⸗ abſchnitten gegen Polen und Rumänien ſollen noch gewiſſe Lücken vorhanden ſein, an deren Schließung fieberhaft gearbeitet werde. Den Strom für die elektriſchen Anlagen der Be⸗ feſtigungslinie lieferten in der Hauptſache Kraftwerke in Homel und Witebſk. Die Haupt⸗ 1225 für die Befeſtigungsarbeiten und die zu⸗ tändigen Befehlsſtellen der GPll ſollen ſich in Homel 1 weitere Zweigſtellen in Minſk und Sluzk. Ein Reiſender, der gerade an dieſer Stelle die Grenze im Auto paſſterte, habe feſtſtellen kön⸗ nen, daß die Grenzzone außerordentlich ſtark befeſtigt und deutlich durch Minenfelder ge⸗ ſichert ſei. In anderthalb Meter tiefen Grä⸗ ben und Trichtern habe man Gegenſtände an⸗ gebracht, die deutlich das Ausſehen von Spreng⸗ körpern, die mit Kabeln verbunden geweſen ſeien, gehabt hätten. Die Brücken im Grenz⸗ gebiet ſeien durchweg aus Holz um ſie gegebe⸗ nenfalls leichter zerſtören zu können.— Hin⸗ ter der Minenfelder⸗Grenzzone ſoll eine Be⸗ feſtigungslinie in der Art der franzöſiſchen Maginot⸗Linie liegen. Nach Budenko num Raskolnikow Der Jowjelgeſandle in Loſia nach Belgien geflüchtet? Brüſſel, 23. April „Vingtieme Siécle“ gibt immer wieder ver⸗ breitete Gerüchte wieder, daß der ſowjetruſſiſche Geſandte in Sofia, Raſkolnikow, der vor einiger Zeit, wie ſo viele andere Sowjetdiplo⸗ maten, nach Moskau zurückgerufen wurde, nach Belgien geflüchtet ſei. Es ſcheine feſtzuſtehen, heißt es, daß Raſkol⸗ nikow ſeinen Zug von Sofia nach Moskau in Budapeſt verlaſſen habe, und nach einem bisher unbekannten Beſtimmungsort weitergereiſt ſei. Jetzt glaube man, daß er nach Belgien ge⸗ reiſt ſei und in einem kleinen Ort an der Maaß unter dem Namen Iline Zuflucht ge⸗ nommen habe. Das Blatt, das als durchaus ſeribs gilt, hat Nachforſchungen angeſtellt, konnte aber nur herausfinden, daß eine ge⸗ heimnisvolle Perſönlichkeit, die feden Beſucher zurückweiſt, ſich in dem fraglichen Ort aufgehal⸗ ten hat und nach einigen Tagen weiter⸗ gereiſt iſt. feuern zwei Sie hören im Rundfunk. Dienstag, 26. April Reichsſender Stuttgart 6.00 Morgenlied. 6.30 Konzert. 8.00 Waſſerſtand. 8.30 Konzert. 10.00 Frühling im Land. 11.30 Volksmuſik. 12.00 Konzert. 1400 Unterhaltungsmuſik. 16.00 Muſik am Nachmittag 18.00 Unfälle im Haushalt. 18.30 Griff ins Heute 19 15 Schallplatten 20.00 Schallplatten. 21.00 Händel⸗Zyklus 22 20 Politiſche Zeitungsſchau. 22.35 Tanzmuſtk. 24.00—01 00 Nachtkonzert. dichtauf folgen, um die feindliche Infanterie zu faſſen. ehe ſie recht zur Beſinnung gekommen iſt. Zweihundert, dreihundert Meter haſten wir unbehelligt weiter, dann werfen wir uns nie⸗ der. um nicht in das eigene Minenfeuer hinein⸗ zugeraten. Splitter, Steine und Erdbrocken ziſchen über uns hinweg. Wir ziehen die Köpfe ein und ſchmiegen uns ſeſt an den ſchwankenden und taumelnden Boden. Da endlich wälzen ſich die ſchweren Einſchläge weiter, aber nun ſind ſie wieder viel zu weit, und beim Aufſpringen und Weiterrennen mer⸗ ken wir. daß wir plötzlich in die Garbe eines feindlichen Mis geraten ſind. Löhr ſtößt einen irten Schrei aus, taumelt, ſchlägt hin und win⸗ det ſich am Boden. Wir haſten weiter, müſſen den Kameraden den Sanitätern überlaſſen. Brandt nimmt binter einer Bodenfalte Stel⸗ lung; der Strahl ſeiner Garbe ſchlägt aus dem Rückſtoßverſtärker. Mit einem Satze liege ich neben ihm, ſchiebe Hanſel beiſeite, der gerade einen neuen Kaſten aufreißt. Im Qualm und Staub ſehe ich das Ziel? aus einem Erdriß feindliche MGs jetzt flankierend nach rechts und links, wo unſere Infanteriſten ſprungweiſe in Richtung des Kemmelberges ſich vorarbeiten. Da ſchweigt eines der feindlichen Gewehre— das hat ſicher Brandt erledigt. Und plötzlich iſt auch das zweite MG. ſtill: wir ſehen Leute des dritten Bataillons das MG. Neſt mit Handgranaten ausräuchern. Brandt rennt ſchon weiter; das MG. mit der Hilfs⸗ lafette auf der Schulter. Wie wir wenige Mi⸗ nuten ſpäter den Eingang des Hobhlweges, der zum Kemmel führt. erreichen, quillt es blaugrau uns entgegen, Franzoſen. Gerade will Brandt wieder mit ſeinem MG. losraſſeln, da heben ſie die Hände: ach hertjeh, das ſind ja ſchon Gefangene, die nicht ſchnell genug„à nos tranchées“ zurückkönnen. Aber nun ſchießt Brandt doch, denn ein Teil der vermeint⸗ lichen Gefangenen macht ſchleunigſt kehrt und eilt den Hohlweg hinan; ſie wollen entkommen und ſtürzen nun im praſſelnden Feuer unſeres Mis kreuz und quer durcheinander. Ein ſchma⸗ ler Bach roten Blutes rieſelt zu uns herunter. O., Ibr dummen Kerle. warum mußtet Ihr dieſen hoffnungsloſen Fluchtverſuch unterneh⸗ men?! Fortſetzung folgt) 50 5 Grubenunglück auf Jeche Contordia 7 Tote, 3 Schwerverletzte, die übrigen gerettet Oberhauſen, 23. April. Auf der Zeche Concordia II/IIf ereignete ſich heute morgen gegen 9 Uhr auf der 5. Sohle im Flöz„Son⸗ nenſchein“ in einem 130 Meter hohen Streb ein Gebirgsſchlag. Durch den Gebirgs⸗ ſchlag wurden 100 Meter der Streblänge be⸗ troffen. Die Bergungsarbeiten unter Auſſicht der Berabehörde ſind noch im Gange. Bisher wurden 6 Tote, 4 Schwerverletzte und 3 Leicht⸗ verletzte geborgen. Ueber das Schickſal von etwa 8 Mann beſteht noch Ungewißheit. Zu dem Unglück wird noch mitgeteilt, daß die Aufräumungsarbeiten in dem zu Bruch gegan⸗ genen Streb beendet ſind. Dabei hat ſich her⸗ ausgeſtellt, daß glücklicherweiſe die acht Berg⸗ knappen. über deren Schickfal noch Angewiß⸗ heit beſtand. ſämtlich un verſehrt ge⸗ blieben ſind. Durch den Tod eines der Schwerverletzten hat ſich die Zahl der Toten inzwiſchen auf ſieben erhöht. Der Zuſtano der übrigen drei Schwerverletzten iſt äußerſt ernſt. Hilfsmaßnahmen für die Hinterbliebenen eingeleitet i 5 Der Leiter der Knayyſchaftsberufsgenoſſen⸗ ſchaft. der die geſetzliche Fürſorge für die Un⸗ fallverletzten im Bergbau und ihrer Hinterhlie⸗ benen obliegt. hat auf Zeche Concordia Schacht II/III in. Oberhauſen(Rheinland), dem Be⸗ triebsführer und der Gefolgſchaft perſönlich ſein Beileid ausgeſprochen und ſofort Hilfsmaßnahmen für die Hinterbliebenen der verunglückten Arbeitskameraden und die Vei⸗ letzten in die Wege geleitet Die Hinterbliebe⸗ nenbezüge werden von der Sektion II der Be⸗ rufsgenoſſenſchaft beſchleunigt ausgezahlt. Reichswirtſchaftsminiſter Funk hat dem Grubenvorſtand der Gewerkſchaft Concordia in Oberhauſen telegraphiſch ſein aufrichtiges Bei⸗ leid zu dem ſchweren Unglück, das die Zeche be⸗ troffen hat. übermittelt und ihn gebeten, den Angehörigen der verunglückten Bergmänner ſeine hetzlichſte Anteilnahme auszuſprechen. Der Grubenvorſtand ſolle im Einvernehmen mit den zuſtändigen Dienſtſtellen! zur Linderung der Not der Hinterbliebenen das Erforderliche ner⸗ anlaſſen. 5 Stiftung„Opfer der Arbeit“ hilft den Hinter⸗ bliebenen der verunglückten Bergarbeiter Die Stiftung für Opfer der Arbeit hat für die Hinterbliebenen der auf der Zeche Concor⸗ dia in Oberhauſen verunglückten Bergarbeiter der Zechen verwaltung einen Betrag von 3000 R M. zur Verfügung geſtellt. Gemäldediebſtahl in Cankerburn Weltberühmte Gemälde im Wert von 100 000 Pfund verſchwunden d London, 23. April Ein auſſehenerregender Einbruchsdiebſtahl iſt im Schloß Chilbam in Canterbury verübt wor⸗ den. Auf dem Schloß wurden in der Nacht zum Famstag vier berühmte Gemälde ge⸗ ſtohle n. die einen Geſamtwert von üher 4 Pfund letwa 1,2 Millionen RM.) ba⸗ zen. a Nahung anl. amerkfa Dima tilet 1 fell eil nge Aenne Sinti miesenel. 8 lh, in der übe 2 00 luugsbrite Zeienwelh nachwolſſt allen bernd lud, Vieh ſtͤtker erm Lan Echt Mace. Ruch Gr en fan weile Erde Da dil von 20. dach 2 Cine nit Glenze da I, pol halt zu ſche het des E W. Bow ub gtößere it Bas a 1 der Melt v Duſchlud ge ligt u 1. N. in air daß erwach 1 punkt ene! als Peterle beine Sohne des him Raun⸗ und den inerhal uud geiſihe lud unc Schuhne l. vo mit den Si Hagen heſch Zahl aa! 1 Lueg„de ſuntſchm um geh dußechalb e und fin Lulu il ut kn dn dag„Ir . Heim und 1 uud eb 8 Nals 1 digen Ju 8 . . . 8 Bekanntmachungen er Hun 7 ——— e ere 8 5— t 2 1 * . . 11— 1 gezogen. Deutſchland iſt größer als und Volkstum über die ganze Erde. Rudolf Heß Drisgruppe ä 2. 10 der N. S. D. A. P. Viernheim a 8 NS. Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhe. Otenſtſ unden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Achtung! Nord- und Oſtmarkfahrer! Sämtliche Teilnehmer an der Nord⸗ und Oſtmarkfahrt haben ſich heute abend 8 Uhr zu einer wichtigen Beſprechung in der Geſchäfts⸗ ſtelle einzufinden. Die Sparkarten ſind mit⸗ zubringen. s 6 Achtung! 14jährige! Sämtliche vom Jungvolk in die HJ über⸗ wieſenen 14jährigen treten Dienstagabend, 8 Uhr, in Uniform vor der Goetheſchule an. Wie im vergangenen Jahre, findet auch in dieſem Jahre, am 22. Mai, der Sportwett⸗ kampf der Hitlerjugend ſtatt. Jeder wird ſeinen Ehrgeiz daran ſetzen, die Siegernadel 1938 zu erringen. Vorausſetzung iſt ein plan⸗ mäßiges Training. Der Sportbetrieb iſt fol⸗ gender: Dienstags und Freitags, von 6 bis 8 Uhr Training der ganzen Gefolgſchaft auf Sportplatz Lorſcherſtraße. f Der Gefolgſchaftsführer. * B D M Montag, 25. April, abends 8 Uhr, finden ſich alle Schaftsführerinnen in der Geſchäfts⸗ ſtelle Bürſtädterſtraße 16, zu einer dringenden Beſprechung ein. Die Führerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 25. April 1938 Anſee Tagesſpruch Das kleine Ich des einzelnen iſt niemals der Sinn der Schöpfung! Die Welt iſt nicht geſchaffen worden, damit der einzelne ſich zugellos auslebt. Nur der hat ein Recht an 5 Gemeinſchaft, etwas zu verlangen, der ſelber der Gemeinſchaft etwas gibt. Dr. Ley. Der Sdhulungsbrief Der überſtaatlichen Volksgemeinſchaft aller Deutſchen iſt die Aprilfolge des Reichsſchu⸗ lungsbriefes gewidmet. Die weltgeſchichtliche Zeitenwende unſerer Gegenwart erhält ihren machtvollſten Ausdruck in der Heimkehr der alten kerndeutſchen Oſtmark ins große Vater⸗ land. Wieder laben ſich die Bande des Blutes ſtärker erwieſen als alle künſtlichen und weſen⸗ loſen Schranken, die Willkür und Haß einſt ſeines Reiches Grenzen, die Gemeinſchaft aller Deut⸗ ſchen ſchlingt ſich als feſtes Band um die weite Erde. Der Führer hat in ſeiner Reichstagsrede vom 20. Februar 1938 den Schutz jener deutſchen Volksgenoſſen angekündigt, die aus Eigenem nicht in der Lage ſind, ſich an unſeren Grenzen das Recht einer allgemeinen menſch⸗ lichen, politiſchen und weltanſchaulichen Frei⸗ §heit zu ſichern. Seine Worte ſtehen dem April⸗ heft des Schulungsbriefes als Leitwort voran. Pg. Woweries ſpricht ſich über die höhere und größere Einheit aus, die uns vorgezeichnet iſt. Was anderen Völkern Selbſtverſtändlich⸗ keit iſt, ſoll unſerem Volke durch keine Macht der Welt vorenthalten werden können, denn Deutſchland iſt überall dort, wo deutſche Zun⸗ ge klingt und deutſche Herzen ſchlagen. Pg. Dr. K. Wache führt dieſen Gedanken in ausführlicher Darlegung weiter und ſtellt das erwachte Volksbewußtſein in den Mittel⸗ punkt eines neuen Deutſchlands, das das Reich als Vaterland und die geſamten Deutſchen als ſeine Söhne in ſich ſchließt. Die Geſamtſchau des hiſtoriſchen Ringens um die deutſchen Raum⸗ und Volksgrenzen, die Wechſelwirkun⸗ gen innerhalb des Geſamtvolkes, das ſeeliſche And geiſtige Band, das dieſes größere Deutſch⸗ land umſchließt, Schuhmacher vor Augen. Karl C. von Loeſch hat in Zuſammenarbeit mit den Stellen, die ſich mit volksdeutſchen führt uns Rupert von Parteigenoſſe Fragen beſchäftigen, eine Ueberſicht über die Zahl aller Deutſchen auf dieſer Erde in ſeinem Aufſatz„Hundert Millionen“ gegeben. Eine Geſamtſchau eindringlichſter Art führt uns lb der deutſchen Staaten über Europa außer ein mannigfach verzweigtes deutſches vom 15 Volksboden innerhalb und hat den auslandsdeutſchen Volksgenoſſen zuge⸗ rufen:„Wir werden die Verbindung zwiſchen Heimat und Auslandsdeutſchtum weiter för⸗ dern und ebenſo die Verſuche fortſetzen, über das Volksdeutſchtum im Auslande durch Ver⸗ einbarungen mit den Gaſtvölkern einen wür⸗ digen Zuſtand herbeizuführen.“ der Sonntag Etwas Beſſerung hinſichtlich des Wetters brachte uns der geſtrige Sonntag gegenüber ſeinen Vortagen. Es war wärmer geworden, am Vormittag ſogar freundlich. Empfindlichen Schaden haben die Kältegrade der letzten Tage faſt allen Kulturen zugefügt. Froſtkataſtrophen haben ſchon mehr wie einmal, auch in den letzten Jahrzehnten, viel Schaden verurſacht. Eine de: ſchlimmſten war die vom Mai des Jahres 1902. Schon von Anbeginn an hatte ſich der Mai damals nicht ſonderlich gut an⸗ gelaſſen. Das Schlimmſte trat aber in der Nacht vom Mittwoch, den 7. Mai, auf Don⸗ nerstag, den 8. Mai, ein. Nach längeren Re⸗ genfällen, Hagelſchauern und nach einem hef⸗ tigen Schneegeſtöber trat nämlich in dieſer Nacht ein ſchwerer Froſt ein, der allenthalben ſchweren Schaden anrichtete. Faſt kein Teil unſeres Heſſenlandes blieb damals davon ver⸗ ſchont. Ueberall war die Baumblüte binnen kürzeſter Friſt vernichtet. An der Bergſtraße bogen ſich die in ſchönſter Blütenpracht ſtehen⸗ den Obſtbäume unter der Laſt des Schnees und wurden bald ganz ſchwarz. Beſonders die Nußbäume erfroren. Auch in den Weinbergen litten die Reben ſtark unter dem Froſt. Nachts entzündete Feuer halfen nur wenig.— In Rheinheſſen wurden gleichfalls den Weinreben durch den Froſt ſtark mitgeſpielt. Am 11. Mai ſtellte eine Unterſuchungskommiſſion in Op⸗ penheim feſt, daß einzelne Oppenheimer Wein⸗ bergbeſitzer Schäden zwiſchen 10000 und 15 000 Mark erlitten hatten. Im Odenwald lag der Schnee damals fußhoch. Am Vormit⸗ tag des 8. Mai herrſchte eine Temperatur je nach der Lage zwiſchen 2 und 5 Grad Celſius unter Null. Die gerade in Blütenpracht ſte⸗ henden Obſtbäume boten vielfach einen trau⸗ rigen Anblick, zumal viele unter der Schneelaſt glatt zuſammengebrochen waren. Bohnen, Erbſen und Gemüſepflanzen erfroren. Noch am 9. Mai konnten die Odenwälder Buben auf kleineren Bächen Schlittſchuh laufen.— Im Jahre 1913 hatte ein ſtarker Schneefall Mitte April der Baumblüte an der Bergſtraße blüte damals infolge des warmen Februars und der ebenfalls warmen Märzwitterung ſehr weit vor war. Innerhalb des Ortsbereichs machte ſich der Weiße Sonntag geltend. Ueberall ſah man am Morgen die Buben und Mädchen, begleitet von Eltern und Anverwandten, zu der Erſt⸗ kommunionfeier und der Abendmahlfeier eilen. Viele beſaſen ſich den Einzug der Kinder. Kommunikanten und Konfirmanden in ihren neuen Gewändern, die Knaben mit den Sträußchen, die Mädchen im Schmucke der Kränzchen bildeten den Gegenſtand der Auf⸗ merkſamkeit. Viele Familien feierten das feſt⸗ liche Ereignis im Kreiſe der Anverwandten, von Freunden und Bekannten. Zahlreich waren auch auswärts wohnende Viernheimer in ihre Heimat gekommen. Zahlreiche Fußballfreunde weilten unter den 18 000 Sportbegeiſterten im Mannheimer Stadion, wo es dem Badiſchen Meiſter VfR gelang, den Brandenburgiſchen Meiſter mit 3:2 Toren zu beſiegen. Auch dem Spiel Deutſchland— Portugal, das 1:1 ausging, wohnten Viernheimer Fußballer bei. * Sterbefälle. Am 7 78 5 ſtarb Frau Katharina Heibel Knapp im Alter von 75 Jahren.— Geſtern hat Frau Sophie Riehl Witwe geb. Dewald im 74. Lebensjahr das Zeitliche eſegnet. Nach nur kurzer Krankheit wurden ſi nach arbeitsreichem Leben abberufen. Jagd⸗ und Trophäenſchau. Bei der am Samstag im„Halben Mond“ in Heppen⸗ heim ſtattgefundenen Jagd⸗ und Trophäen⸗ ſchau des Kreiſes Bensheim⸗Heppenheim er⸗ hielt die hieſige Jagdgeſellſchaft Platz⸗ Heim für einwandfreien Abſchuß von Scha⸗ lenwild die goldene Plakette. Das Forſt⸗ amt Viernheim wurde mit der ſilbernen Plakette bedacht. Ein Weidmannsheil den tapferen hieſigen Schützen zu weiteren Erfol⸗ gen im Jagdjahr 1938. großen Schaden zugefügt, zumal die Baum⸗ itwe geb. Der Krebitverein gibt Aechenſchaft Ein Spiegelbild des wirijchaftlichen Auffliegs Zahlen ſprechen eine deutliche Sprache— Das Vertrauen zur Kaſſe und ſeiner Führung Der Viernheimer Kreditverein e. G. m. b. H., der mit der Jahreswende in das 68. Jahr ſeines Beſtehens ging, hielt am Samstagabend im„Fürſt Alexander“ ſeine ordentliche Ge⸗ neralverſammlung ab. Mit Genugtuung konnte Vorſtand und Aufſichtsrat mit der Bekannt⸗ gabe der Jahresbilanz an die Oeffentlichkeit treten, denn das Vertrauen zur Kaſſe hat ſich im letzten Jahre weiter geſtärkt, was die Jahresbilanz 1937 aufweiſt. Der Vorſitzende des Auſfſichtsrates Schmuck, begrüßte mit Verſammlungsbeginn die 5 9 07 Genoſſen, insbeſondere unſer Ortsoberhaupt, Bürgermeiſter Bechtel, er⸗ nannte die Urkundsperſonen(Joh. Engel und Friedr. Martin) und den Protokollführer (Jak. Hanf). Die im verfloſſenen Jahre ver⸗ ſtorbenen Genoſſen wurden wie üblich geehrt. Zu Punkt 1 der Tagesordnung erſtattete Direktor Riehl den Rechenſchaftsbericht, der von einer umſichtigen erfolgreichen Arbeit der Bank zeugte. Die günſtige Geſchäftsentwick⸗ lung findet am beſten ihren Ausdruck darin, daß der Umſatz der Kaſſe von 10,3 Millionen im Jahre 1935 und 11,8 Millionen im Jahre 1936 im Jahre 1937 auf 14,3 Millionen eſtiegen iſt. Das Konto⸗Korrentgeſchäft war be rege. Greifen wir noch eines aus dem ericht heraus, nämlich den Sparverkehr, der den Kernpunkt des Sparkaſſenweſens bedeu⸗ tet. Hier ſpiegelt ſich die Einſtellung der brei⸗ ten Oeffentlichkeit und der Genoſſen zur Kaſſe wieder. Wenn im verfloſſenen Jahre eine Vervielfachung des Zuwachſes der Spargelder egenüber den Vorjahren verzeichnet werden onnte, ſo kommt nicht nur darin die Beſſerung der Lebenshaltung des deutſchen Volkes und die Steigerung der Konſumkraft zum Aus⸗ druck, ſondern in der Zunahme der Spargelder findet das ſtetige wachſende Vertrauen der Sparer zur Kaſſe und ſeiner Führung, wie dies auch mehrfach im Verlauf der General⸗ verſammlung zum Ausdruck gebracht wurde, ſeinen eindeutigen Niederſchlag. In dieſem Zuſammenhange iſt es wertvoll, auch die Frage aufzurollen, von wem kommen dieſe Mehrſpargelder und welches ſind die Urſachen, daß heute wieder mehr geſpart wird, als in den zurückliegenden Jahren. Hier iſt es wohl gerade der kleine Mann, der, bedingt durch beſſere und vor allem ſichere Einkom⸗ mensgeſtaltung die Wunden aus der Syſtem⸗ zeit heilen konnte und er heute wieder in der Lage iſt, Dank der Aufbauarbeit unſeres Führers, von ſeinem Lohn etwas zu erübrigen und zu ſparen. Bezüglich des Sparmarken⸗ verkaufs und der Schulſparkaſſe iſt gegenüber dem Vorjahre ein Mehr von 6 000.— RM. zu verzeichnen. Aus dem Geſchäftsbericht, der den Genoſſen wie üblich gedruckt vorlag, iſt weiter zu ent⸗ nehmen, und wie auch Direktor Riehl aus⸗ führte, daß 81 900.— RM. an Darlehen neu ausgeliehen wurden. Im Jahre 1937 wurden in die Genoſſenſchaft 38 Mitglieder neu aufgenommen. Freudigen Herzens ſagt der Vorſtand für das Vertrauen zur Führung und Kaſſe Dank und bittet auch weiterhin um die Treue der Genoſſen und der Bepölkerung zu ihrem Kreditverein. Den Bericht des Auffſichtsrates erſtattete der Vorſitzende Schmuck, der in ſeinen Wor⸗ ten betonte, daß der Aufſchwung der Kaſſe neben der allgemeinen wirtſchaftlichen Beſ⸗ ſerung auch der Arbeit des Vorſtandes zu ver⸗ danken iſt und ſprach er ihm auch für die treue Pflichterfüllung Dank aus. Auch im verfloſſenen Jahre fand die geſetzliche Reviſion ſtatt und wurde die Führung der aue als einwandfrei befunden. Den Reviſionsbericht verlas Aufſichtsratsmitglied Gg. Herſchel. Es kommt darin u. a. zum Ausdruck, daß die geſamte Buchführung in Ordnung iſt und den geſetzlichen Vorſchriften entſpricht. Direktor Riehl gab hierauf einen Ueber⸗ blick über die Bilanz vom 31. Dezember 1937. Dieſelbe löſte Befriedigung aus, wurde geneh⸗ migt und konnte Vorſtand und Auffſichtsrat Entlaſtung erteilt werden. Die Kaſſe weiſt bedeutende Rückſtellungen auf. So für zweifel⸗ hafte Forderungen 2860,19 RM., Erſtat⸗ tungsrücklagen 5 919.—, den Aufw. Fonds 5616,63 RM. Die Zuteilung des Reinge⸗ winns je zur Hälfte dem Reſervefonds und den Rücklagen wurde gutgeheißen. Die ausſcheidenden Vorſtands⸗ und Auf⸗ ſichtsratsmitglieder wurden einſtimmig wieder ernannt. Vom Vorſtand waren dies Direktor Riehl, vom Aufſichtsrat Vorſitzender Schmuck, die Mitglieder Winkenbach, Alter, Thomas. Aufſichtsratsmitglied Karl Hook leitete die Wiederwahl und fand Worte der Anerkennung für die Arbeit des Vorſtandes, der die trei⸗ bende Kraft war, daß der Kreditverein mit der Uebernahme der Geſchäfte durch ihn vor ſechs Jahren, die kritiſchſte Zeit ſeit feinem Beſtehen längſt überwunden hat. Punkt 7 betr. Statutenänderung wurde in § 44 Abſ. 3 und 4, geſtrichen. Zu Punkt 8 betreffend Beſchlußfaſſung über Erwerb von Grundeigentum erhielt Vor⸗ ſtand und Aufſichtsrat von der Generalver⸗ ſammlung die Ermächtigung, in eintretenden Fällen ohne einen Generalverſammlungsbe⸗ ſchluß zu entſcheiden. Mit allen gegen zwei Stimmen wurde dieſer Beſchluß 2 75 5 Zu dieſem Punkt ſprachen die Genoſſen Engel, Wunderle u. a. 5 Punkt 9 betr. Beſchlußfaſſung über Kredit⸗ gewährung an Mitglieder durch den Vorſtand allein. Der Vorſtand kann entgegen den ſeit⸗ herigen Beſtimmungen, wonach der Aufſichts⸗ rat n hatte, Kredite bis zu RM. 2000.— geben. In eiligen Fällen kann den Genoſſen ſomit ſchnellſtens Kredit gegeben werden, ein Zei⸗ chen, daß die Zahlungsbereitſchaft der Kaſſe anhaltend gut iſt. Die liquiden Barmittel ſind unter Berückſichtigung der geſetzlichen Beſtim⸗ mungen nicht nur immer voll vorhanden, ſon⸗ dern durchweg höher als geſetzlich verlangt. Da zu Punkt Verſchiedenes keine Anfragen mehr vorlagen, konnte Vorſitzender Schmuck mit dem Dank an die Verſammlungsteilneh⸗ mer und einem dreifachen„Sieg⸗Heil“ auf unſeren Führer und unſer Großdeutſchland die Verſammlung ſchließen. Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß die Erfolge des Kreditvereins, wie ſie in der Rechnungsablegung zutage traten, durch die die bilanzmäßig fesche Umſatzzahlen und im ausgewieſenen Reingewinn nicht allein ſichtbar ſind, ſondern mehr als alles andere findet die günſtige Weiterentwicklung ihren Niederſchlag im Anſehen und Vertrau⸗ en der Genoſſen und der Sparer und all derer, die im Viernheimer Kreditverein das für ſie in Frage kommende Kreditinſtitut betrach⸗ ten. Die Heſſiſche Verwaltungsreſorm Auflöſung der Kreiſe Bensheim, Schotten und Oppenheim Die Kreisſtädte Bensheim und Heppenheim liegen nur 4 Kilometer(6 Minuten Eiſen⸗ bahnfahrh voneinander entfernt. Es ſpringt ins Auge, daß hier eine Zuſammenlegung not⸗ wendig, aber auch möglich iſt, ohne daß In⸗ tereſſen der Einwohner dieſer Kreiſe beeinträch⸗ tigt werden. Der gemeinſchaftliche Kreis trägt nach der gleichzeitig erſcheinenden Verordnung den Namen„Kreis Bergſtraße“. Die Abgabe mehrerer Gemeinden des Krei⸗ ſes Bensheim an den Kreis Worms iſt zweck⸗ mäßig, da dieſe Gemeinden nach Lage und Verkehrsbedürfnis ihrer Einwohner nach dem Kreiſe Worms eingeſtellt ſind, der damit auch rechtsrheiniſch verankert wird. Ebenſo ent⸗ ſpricht es der Entwicklung der Verkehrsver⸗ hältniſſe, die nördlichen Gemeinden des Kreiſes Bensheim dem Kreiſe Darmſtadt zuzuteilen, da dieſes Gebiet durch Verlängerung der elek⸗ triſchen Bahn von Darmſtadt⸗Eberſtadt bis nach Seeheim und Jugenheim nunmehr an den Kreis Darmſtadt herangezogen worden iſt. Die Aufteilung des Kreiſes Bensheim: Die Gemeinden Biblis, Bobſtadt, Bürſtadt, Groß⸗ Rohrheim, Hofheim, Lampertheim, Nord⸗ heim, Riedrode und Wattenheim und die ſelb⸗ ſtändigen Gemarkungen Biedenſand, Ham⸗ mer⸗Aue, Maulbeer⸗Aue, Seehof und Wild⸗ bahn werden dem Kreiſe Worms, die Gemein⸗ den Alsbach, Balkhauſen, Bickenbach mit Hartenau, Hähnlein, Jugenheim, Ober⸗Beer⸗ bach und Stettbach und Seeheim werden dem Kreiſe Darmſtadt, alle übrigen Gemeinden und ſelbſtändigen Gemarkungen dem Kreiſe Hep⸗ penheim zugeteilt. Gleichzeitig mit der Aufhebung der Kreiſe und damit der Kreisämter werden auch die für die aufzuhebenden Verwaltungsbezirke zu⸗ ſtändigen ſtaatlichen Geſundheitsämter ſowie Kreisveterinärämter, Kreisſchulämter und an⸗ dere aufgehoben werden. Die geplante Orga⸗ niſationsänderung wird Erſparniſſe bringen, ſowohl auf perſönlichem wie ſachlichem Ge⸗ biet; ſie werden zum Teil dem Lande, zum Teil der Selbſtverwaltung zugute kommen. ——ũn n. ͤ—— ——. ——(QU—ñ—ä ä 14 4 5— —.—— —— * ler neue spannende Roman in der Die Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt geſtern ein kleines war, die Behörde das letzte Wort zu ſprechen hat. Infolge der ungünſtigen Witterung wurde der Beginn dieſes Spieles um faſt eine ganze Stunde verſchoben, als der Schiedsrichter nach Beſſerung des Wetters plötzlich die Ilveshei⸗ mer Mannſchaft, noch ehe Feudenheim ange⸗ treten war, anſpielen ließ, abpfiff und den Gaſtgeber hernach als Sieger erklärte. Wie geſagt, die endgültige Entſcheidung wird hier die Behörde fällen. Neulußheim— Ilvesheim 02 In vollſtändig überlegener Weiſe, konnte Ilvesheim dieſes Treffen, das als Pokal⸗ und Verbandsſpiel bewertet wurde, für ſich ent⸗ ſcheiden. Neulußheim hatte nur wenig zu be⸗ ſtellen. Bei allem körperlichen Einſatz vergaß man das Wichtigſte, das Mannſchaftsſpiel. Dies wurde dem Gaſtgeber dann auch zum Sp. gew. un, verl. Tore Ptt I Amicitia Viernheim 24 16 3 5 67.80 35 Feudenheim T Seckenheim( Käfertal 20 9 5 6 43:38 23 Ilvesheim 21. 0 5 runs 23 09 Weinheim 22 9 2 11 de 20 Neulußheim„ Friedrichsfeld„ 07 Mannheim e Hockenheim E T er Heddesheim 2, 2 n 16 Phönix M'heim 0 e 08 M'heim // Pflichtjpiele in her Vezirksklaße Anterbaben⸗Weſt hatte Programm. Nur zwei Spiele: Neulußheim— Ilvesheim und Hok⸗ kenheim— Phönix Mannheim, kamen zum Austrag, während über die Begegnung Ilves⸗ heim— Feudenheim, die für Samstag angeſetzt Verhängnis. Die glänzend aufgelegte und vor⸗ bildlich kombinierende Gäſteelf ſchaffte bis zum Seitenwechſel eine 1:0-Führung, um dann nach Beginn der zweiten Hälfte mit dem zweiten Tor den Sieg ſicherzuſtellen. Hockenheim— Phönix Mannheim 2:1 Trotz allen Anſtrengungen, dem Geſpenſt des Abſtiegs noch in letzter Minute zu ent⸗ rinnen oder wenigſtens die Ausſichten für den Verbleib etwas zu ſtärken, mißlang den Mann⸗ heimern dieſes Vorhaben. Knapp aber verdient konnte Hockenheim die Oberhand behalten. Nach einer torloſen erſten Hälfte traf Hocken⸗ heim bald nach Beginn des zweiten Abſchnitts zum erſten Mal ins Schwarze. Ein Hände⸗ elfmeter verhalf Phönix zum Ausgleich, doch glückte dem Gaſtgeber kurz vor Schluß noch das ſiegbringende zweite Tor. * Wenig begeiſterndes Handballjpiel TV Viernheim— Kurpfalz Neckarau 12:4 Ein wenig temperamentvolles Spiel vollzog ſich geſtern auf dem Lorſcherweg⸗Sportplatz. Die Neckarauer hielten unter keinen Umſtänden was man von ihnen erwartete. Daran ändert auch nichts der Umſtand, daß die Gäſte mit zwei Mann Erſatz antraten. Mit einer ſolchen Spielweiſe, wie ſie Letztere vollführten, kann man wirklich nicht viel erreichen. Nur dadurch, das Auge des Beſchauers wußte dieſes Tref⸗ fen tatſächlich wenig zu bieten. * Anterſtützungsanträge der DA Die Deutſche Arbeitsfront gewährt ihren Mitgliedern Unterſtützung bei Erwerbsloſig⸗ keit oder Krankheit, wenn mindeſtens zwölf volle Monatsbeiträge gezahlt wurden und durch unverſchuldete Arbeitsloſigkeit oder Krankheit ein völliger Verdienſtausfall einge⸗ treten iſt. Anträge auf Erwerbsloſenunter⸗ Fubung dürfen nicht ſpäter als 7 Tage nach Eintritt des Unterſtützungsfalles geſtellt wer⸗ den; ſie ſind bei der zuſtändigen Dienſtſtelle einzureichen. Bei Verſpätung tritt die Unter⸗ ſtützungsbewilligung erſt vom Tage der An⸗ tragſtellung ein. Sobald die Arbeit wieder auf⸗ genommen wurde, fällt der Unterſtützungs⸗ anſpruch fort. Krankenunterſtützung kann erſt nach Beendigung der Krankheit beantragt wer⸗ den. Bei begründeter Antragſtellung in der Verwaltungsſtelle erfolgt eine ſofortige Aus⸗ zahlung oder eine Ueberweiſung durch Poſt⸗ check. Der Anſpruch erliſcht, wenn er nicht päteſtens 7 Tage nach Beendigung der Krank⸗ heit eingereicht wird. Auch eine Invaliden⸗ unterſtützung wird von der DA gewährt. Vorausſetzung iſt, daß mindeſtens 240 Mo⸗ natsbeiträge entrichtet ſind. Uebergangsbe⸗ ſtimmungen gelten für diejenigen Mitglieder, die am 31. Dezember 1936 mindeſtens 24 Monatsbeiträge geleiſtet hatten. Altersinva⸗ lidität tritt mit dem 65. Lebensjahr ein und braucht nicht beſonders nachgewieſen zu wer⸗ Meine Wohnung befindet sich ab Dienstag, 26. April Weinheimerstr. 25% Dr. Schmidt Tanzſchule C. Müller bittet um Anmeldung einiger Damen. Nächſter Unterrichtsabend, Mittwoch, den 27. April 1938, abends 8 Uhr im Saale zum„Freiſchütz“. Polizeibeam ter e U ſucht Pelerinen 1333 Schutz gegen Regen Küche zu mieten. Stück 6.75 Näheres bei der Ortspolizei. Faſt neuen grauen Hinder J aslenwagen mit Matr., Leder⸗ Jena Kauęmann decke u. Windſchutz zu verkaufen. f Kaſſa 38.— Mk u. AManclwexken rebsichr- Guterhalt. modern. Hinder- Wagen Gg. Martin neben der P ͤ o ſt spricht durch Anzeigen in der großen Heimatzeitung VIE vor 2 125 E zu verkaufen 7 87h. Austunſts. zu einem großen nach tau- taf. der Geſchäftsſt. senden zählenden kaufkräf. tigen Verbraucherkreis. Ds leine lohnt sich bestens Werbung Lol jeglicher Art. Anzeigen in dieſer Zeitung ſind Ihnen ſtets Jule Holler Wer glaubt, ohne Wer⸗ bung auszukommen, der iſt auf einem * ee ee 1 Ml 12 8 spw ESTDEUTSscHE RUNDFUNK ZEITUNG Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. III. 1938 über 1900 3. Zt iit Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. daß ſich Viernheim von der müden und un⸗ überlegten Spielweiſe der Gäſte anſtecken ließ, 5 anſtatt ſelbſtbewußt und energiſch den Kampf 9 Hausfrau! zu Ende zu führen, kamen die„Kurpfälzer“ Das Ernährungshilfswerk braucht Deine um eine weit höhere Niederlage herum. Für Mitarbeit! Sammelt die Küchenabfälle! Men lat gewonnen? Geboinnauszug 1. Klaiſe 51. Preußiſch-Süddeutſche(277. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 1. Ziehungstag 22. April 1973 In der heutigen Vormfttagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 100000 RM. 165131 2 Gewinne zu 5000 RM. 79348 4 Gewinne zu 3000 RM. 55666 292838 2 Gewinne zu 2000 AM. 381769 4 10 Gewinne zu 1000 RM. 50448 89042 148621 223759 207 26 Gewinne zu 800 RM. 3085 59473 67750 81237 141724 18718 261110 286566 337150 346150 348198 353729 882947 58 Gewinne zu RM. 42855 53226 72726 95295 104757 114848 181120 169972 173861 178940 178831 199317 201517 212889 227183 231414 245810 285033 288872 289020 296692 324808 326159 340098 350922 358088 363258 384060 399423 179 Gewinne zu 200 RM. 10768 10916 16988 21491 28981 27451 33979 37084 38499 39753 43936 45761 46830 48645 52476 56724 68778 76275 85147 85165 86508 90088 95162 100955 101159 102059 108232 116477 117858 122239 134467 134680 142692 142768 146347 150318 173789 174451 175287 179404 187089 187755 188001 195315 201945 218105 222218 230822 232631 233557 284283 240387 243353 245022 249737 261052 264551 272116 275916 286885 287080 291411 293940 293220 295566 308686 308173 309763 311783 318303 323894 334309 338135 336817 347790 348459 354272 354799 366888 387818 369764 370226 371991 377631 378938 388947 393493 394863 395880 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 50000 RM. 36501 2 Gewinne zu 10000 NM. 23170 4 Gewinne zu 5000 RM. 281279 398978 4 Gewinne zu 3000 RM. 288471 384986 6 Gewinne zu 2000 RM. 223277 288341 360421 10 Gewinne zu 1000 RM. 27570 75886 150891 211664 275345 18 Gewinne zu 800 RM. 81908 110640 147827 156719 158129 234796 3341 361110 398353 60 Gewinne zu 500 RM. 660 810 7617 14959 22546 28314 34080 58742 108089 129487 134657 149515 166334 167545 182872 188777 194694 216199 239605 257868 286278 288835 306835 313865 320574 346469 347089 352824 397603 398222 166 Gewinne zu 200 RM. 5901 20277 20850 23362 33883 36223 39785 41470 51240 57688 57787 60279 63441 64671 66097 82817 90763 94104 97001 98174 107000 111801 112971 117473 118094 127899 130484 134465 140156 141152 142618 152573 158006 163116 164099 166822 170915 174469 180003 181796 185640 191969 204341 207098 229413 233214 240114 240736 241732 244095 244975 245278 249507 249639 254409 256519 259142 259146 261699 263917 282010 284254 293047 294345 294411 295930 305142 305887 309965 311578 316012 323664 324489 327094 328832 332248 361498 366422 367884 373434 383379 386853 388366 2. Flehungstag 23. April 1938 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 3000 RR. 279343 8 Gewinne zu 2000 RM. 214368 246803 267465 328161 16 Gewinne zu 1000 RM. 3591 31188 105404 122507 157371 168582 286643 326627 8 Peminne zu 800 RM. 135671 222498 239303 256650 304398 30. Gewinne zu 500 RM. 1047 30815 37416 586383 140362 188383 163861 188857 233146 244493 285505 341318 34385 368887 378843 162 Gewinne zu 200 RM. 54 3261 3518 5819 17050 33588 35070 85741. 388417 40253 47905 4839 67728 683 10 75323 86470 85168 195788 114288 118409 122887 125200 125880 126605 132969 133280 136378 145323 147480 147899 150003 155431 158646 163826 164026 189189 179917 181527 189324 199587 217330 218404 228523 232289 233078 233570 233928 287447 242497 242764 243444 244985 246968 249953 283221 284788 265893 265959 267687 287907 291474 293987 297380 300889 302838 308484 310341 318237 317112 328061 340246 8 348655 354172 357085 363635 368881 372375 380016 380224 184 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 25000 RM. 226215 2 Gewinne zu 10000 RM. 363837 4 Gewinne zu 2000 RM. 149058 300168 14 Gewinne zu 000 RM. 46247 65408 178930 200821 210841 291809 30789 24 Gewinne zu 800 RM. 17455 31319 50986 558401 55694 143384 175498 177989 241088 300821 323976 632 383 52 Gewinne zu 500 RM. 11832 15889 18259 21390 51294 60894 81485 67087 133980 165559 175875 176047 181635 185434 188688 254 065 259722 260873 267342 291888 294937 315459 354372 1 3686 194 Gewinne zu 200 RM. 2927 16143 18311 20810 22421 29843 31480 35240 40795 42584 43770 46894 50067 50225 58581 57675 57701. 72642 80987 82973 89011 86161 101792 02885 104159 111987 112780 115250 118999 119466 121727 122470 123169 124328 125333 129924 140179 162291 184730 166537 168261 177208 178645 181388 184778 188784 188353 199761 192269 195150 205885 212861 220914 223370 237993 239482 240514 243091 252409 257207 288547 261755 283622 285776 288030 288531 270441 280223 280656 281046 282987 304115 305224 305523 305572 308044 317135 322255 322555 322886 325282 331415 331972 333615 334889 339247 341581 358856 359891 361941 864729 371220 383918 385910 390864 397454 39802 1 Die giehung der 2. Klaſſe der 51. Preußiſch-Süddeutſchen(277. Preuß.) Aſſſen-Lotterie findet am 24. und 25. Mal 1938 ſtatt. 5 Naſſe Tage— In a Das bleibt in dieſer naſſen Frühlingszeit nicht aus, daß man mit naſſen Schuhen heimkommt. Solange man in Bewegung blieb, war das nicht gefährlich. Sobald aber der Körper in Ruhe iſt, folgt Schnupfen, Erkältung, Huſten. Darum: ſchnell die naſſe Fußbekleidung unter, ein Fußbad und friſche Strümpfe! Die Schuhe aber ſtelle man nicht an den Ofen. Davon wird das Leder brüchig. Mit Zei⸗ tungspapier ausgeſtopft, trocknen aufgehängte Schuhe am beſten in der Luft.— Die meiſten Erkältungen mit all ihren dummen Folgen verdanken wir den naſſen Schuhen. —— Leichte Wetterbeſſerung Auf der Rückſeite des geſtern durchgezogenen Schlechtwettergebietes herrſcht heute in un⸗ ſerem Bezirk meiſt bewölktes Wetter. Mit dem einſetzenden Druckanſtiegt über Europa wird zunächſt eine Wetterberuhigung eintreten. Es dürfte nur noch vereinzelt zu leichten örtlichen Niederſchlägen kommen. Montag: Morgens vielfach dunſtig oder neblig, ſonſt bewölkt mit häufigeren Aufhei⸗ terungen, nur unbedeutende örtliche Nieder⸗ ſchläge. Temperaturen wenig verändert. Die Ausſichten für Dienstag: Meiſt bewölktes, vorwiegend trockenes Wetter. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 40 Milchſchweine, 292 Läufer, zuſammen 332 Stück. Verkauft 40 Milch⸗ 1 172 Läufer, zuſammen 212 Stück. Milchſchweine, das Stück 20—28 Mark, Läu⸗ fer, das Stück 30—50 Mark. Marktverlauf: gut. Jodes- 7 Anzeige Nach Gottes heiligem Willen verschied am Samstag mittag unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Groß mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Nalnar naa Helbel dige. 2 nn nach kurzem Krankenlager, versehen mit den Tröstungen unserer hl. Kirche, im Alter von 75 Jahren. Viernheim, den 23. April 1938 In tiefer Trauer: Familie Georg Heibel Die Beerdigung findet heute Montag nachm. 5 Uhr vom Trauer- hause, Kirschenstraße 56, aus statt. Familie Karl Heibel Schwester Sophie Ewigkeit abzurufen. Jodes- 1 Anzeige Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe, treubesorgte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Fr au Riehl WWe. geb. Dewald nach kurzer schwerer Krankheit, versehen mit den hl. Sterbesakramenten im 74. Lebensjahre zu sich in die Viernheim, den 24. April 1938 Die trauernden Hinterbliebenen Die Beerdigung findet morgen Dienstag nachmittags 5 Uhr vom Trauerhause, Neuhäuserstr. 8, aus statt. us Jeilung G 5 Mud. müſſen ſofort bei ihrer Aufgabe auf unſerer Ge⸗ ſchäftsſtelle bezahlt werden, da ſonſt ihr Erſcheinen in Frage geſtellt iſt. Brieflichenuſendungenmuß der entſprechende Betrag in Briefmarken beigefügtwerden Die deschanss telle. ae eee eee eee Die ſiousli für d Ttiant Niger ſchluß, Nati col. waltpo In! Tqhecht dung tes d ſcen Willen Mach ferenz und die Gr. Neiſe lang e innere diamett gen„f le Kötp. Freih Bütg thoſlon derheite der Sol lizei we ſete zun wurden gelerker halb ve lichen e Blätter läglich N 1 Tchiat Hſütſche cineſſch tung⸗ Einsatz tierten mitt Shlacht Eidſchen für den ichen; fluß hei det 8 lenpf zwischen Veſonder don Lini ſſce zr durhbtet fich li don Nl bi in l durde kiff. Stutke N auc fin in Hart an det e heſtegen auf! ker und dez f deten di