der qualvollen müſſen. durch d Nummer 100 Schönheit und Würde/ In der erſten Sitzung des Reichstages, der Adolf Hitler als Kanzler des von ihm geſchaf⸗ fenen Reiches beiwohnte, kam es zu einer Er⸗ widerung des Führers auf eine Rede des ſo⸗ zialdemokratiſchen Abgeordneten Wels über den Sozialismus. Wer das Glück hatte, dieſe aus dem Stegreif gehaltene kurze Polemik des Führers am Rundfunk anzuhören, wird die ſouveräne Art, wie Wels in wenigen Minuten durch eine unvergleichliche geiſtige und ſachliche Ueberlegenheit, durch die einfach meiſterliche Art der Wortführung des Kanzlers wahrhaft „abgefertigt“ wurde, nie vergeſſen.„Welch ein Debatter!“ ſchrieb damals eine der größten deutſchen Zeitungen. Der Führer er⸗ klärte ſeinerzeit, daß nach dem Zuſammen⸗ bruch der wilhelminiſchen Zeit die Sozialdemo⸗ kratie den Weg frei hatte, um das von ihr ver⸗ heißene Reich von„Schönheit und Würde“ zu ſchaffen. Wie dieſes Reich in Wirklichkeit aus⸗ ſah, hat das deutſche Volk in langen Jahren Entbehrungen miterleben Wir erinnern uns dieſer kurzen, aber in⸗ haltsreichen Debatte, wenn wir daran denken, daß der Nationalſozialismus nicht lange brauchte, um in der Tat ein Reich von Schön⸗ heit und Würde zu ſchaffen. Die damalige Reichstagsdebatte war ein letzter Zuſammen⸗ ſtoß zweier Welten: des internationalen Sozia⸗ lismus, deſſen Vertreter Wels ſeinen Schwa⸗ nengeſang anſtimmte, und des in den Februar⸗ tagen des Jahres 1933 kraftvoll ins Leben ge⸗ tretenen deutſchen Sozialismus Adolf Hitlers, der in klarer Frontſtellung den Marxismus in kurzer Zeit innerlich und äußerlich überwand und das in wenigen Jahren wahr machte, was die andern in einem halben Jahrhundert nur verſprechen konnten. Der National⸗ ſozialismus hat ſeit dieſer Zeit ein Heer von Arbeitsloſen wieder eingereiht in den Schaf⸗ fensprozeß eines Millionenvolkes und damit die äußere Vorausſetzung verwirklicht für den Wiederaufbau der Nation. Nicht weniger wich⸗ tig war jedoch auch der innere Geſun⸗ dungsprozeß, d. h. die Umwandlung der Einſtellung eines ganzen Volkes zu dem Be⸗ griff der Arbeit an ſich, letztlich demnach eine weltanſchauliche Frage. In den Zeiten des Syſtems war das Volk durch die Eigenart der Wirtſchaftsauffaſſung jener Zeit verſtändlicherweiſe daran gewöhnt, die Arbeit als ein notwendiges Uebel anzuſehen. Das war eine undeutſche Auffaſſung. Denn die deutſche Nation beſtand Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterei Vlernheim Erſcheinungswelſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und eee Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einschließlich e Poſt monatlich 160 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. etertagen. otenlohn, gamslag anget an! 8 iel Verkündigungsblatt der NSAR. Bernheim Anzelgenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1 mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'baſen 15101 CCCCCCCCCCCCCCCCCbCCCCCCCTCCTVTTVTVbVVVVVVVVTVVTVTVTVTTTTTTTTCCCccCCCETCTPTCTCCCCTCCCCCCVETETTErTTTETTTTTTT———— den 30. April 1938 Aus dem Dröhnen und Hämmern und wWettern, Das unſ're Fäuſte und Herzen gewann, Steigt in brennenden leuchtenden Lettern Sein Befehl: Nun fanget an! Swingt aus Seit Ewigkeit! Euer Cohn: Die Nation! Gerhard Schumann und beſteht aus Millionen von Menſchen, de⸗ ren Väter und deren Söhne ſich ehrlich und ſchwer durchs Leben zu kämpfen haben, denen die Arbeit das Leitmotiv ihres Lebens, Lo⸗ ſung und Bekenntnis des Alltags iſt. So konnte es nur eine vorübergehende Verfalls⸗ erſcheinung ſein, daß der deutſche Menſch die Arbeit als drückende und unangenehme Laſt empfand und nicht als sittliche und aus den höchſten Bezirken des Daſeins kommende Verpflichtung. Die innere Wandlung, die Rückkehr zu den ehrlichen und ehrbaren Auffaſſungen unſerer Väter iſt ein Verdienſt der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung im Geſamten, in deren Mitte nach des Führers Wille und Bekenntnis immer der deutſche Menſch ſteht. Der deutſche Arbeiter, gleich⸗ gültig, in welcher Form er eingegliedert iſt in den Produktionskreislauf einer bis ins Kleinſte veräſtelten Volkswirtſchaft, hat die Arbeit wie⸗ der zum Inhalt und Grundprinzip des Le⸗ bens gemacht. Das konnte er nur, weil das Volk ſelbſt, aufgeklärt durch eine durchdrin⸗ gende weltanſchauliche Schulung, angeeifert durch den Geiſt, der dem deutſchen Wirtſchafts⸗ leben von heute wieder die lebendigen Im⸗ pulſe gibt, die Arbeit heraushob aus der Fron einer vergangenen Zeit und ſie emportrug auf die Ebene des verpflichtenden nationalen Ethos. Arbeit und Ehre ſind im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland Begriffe gewor⸗ den, die unmittelbar nebeneinander ſtehen und 0 2 g Naa 8 W l 1 ſich im gleichen Rang berühren. Das beſondere Ethos der Arbeit in Deutſchland liegt darin, daß jeder ſchaffende Menſch heute ſeine Ar⸗ beit nicht als einen iſolierten Teilbeitrag zu dem Werk eines Ganzen empfindet, ſondern daß er ſich völlig bewußt iſt, daß der Fleiß ſei⸗ ner Hände und die Kraft ſeines Verſtandes auf der Grundlage der Gemeinſchaft organiſch mitwirken zum Aufbau der überall in Erſchei⸗ nung tretenden Leiſtung des Volksganzen. Ar⸗ beit iſt ſittliche Verpflichtung geworden, und Goethes Wort wurde wahr:„Daſein iſt Pflicht, und wär's ein Augenblick.“ Auch der ärmſte Sohn Deutſchlands empfindet die höhere Rangſtellung ſeines Schaffens, dem das Dritte Reich die Würde der Arbeit wie⸗ dergegeben hat. Aber die Arbeit im Deutſchland Adolf Hitlers hat nicht nur die Würde zurücker⸗ obert, ſondern auch die Schönheit. Der neue Geiſt adelt die Arbeit und verſchönt ihr Geſicht.„Schönheit der Arbeit“: iſt das nicht eine ganze und gewaltige Organiſation, die ſeit Jahren am Werk iſt, um die äußeren und inneren Arbeitsbedingungen beſſer und ſchöner zu geſtalten? Kennt die Welt von frü⸗ her Einrichtungen wie die der NS.⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“, die dem ſchaffenden Menſchen die Arbeit und das Le⸗ ben verſchönt und freudig macht? Flotten des Friedens fahren heute mit Hunderten und Tauſenden von deutſchen Arbeitern hinaus 14. Jahrgang Gedanken zum Nationalſeieriag des deutſchen Volkes am 1. Mai auf die hohe See, hinüber an die Küſten frem⸗ der Länder, um den Schaffenden eines großen und ſtarken Volkes die Welt als Erle b⸗ nis zu vermitteln. Reiſen und Sehen, Erleb⸗ nis⸗ und Wiſſensbereicherung ſind nicht mehr wie in allen Jahrhunderten ein ausſchließliches Vorrecht beſitzender Schichten; jeder Deutſche hat beute den aus ſeinem Arbeitsbeitrag im Dienſte der Gemeinſchaft begründeten Anſpruch darauf Die Arbeit iſt ſchön geworden, wenn ihr Einſatz zu ſolcher Krönung führt, wenn ſie nicht allein dem nackten Broterwerb dient, ſondern auch die Annehmlichkeiten und Schön⸗ heiten des Diesſeits ermöglicht. Der deutſche Menſch freut ſich der Schönheit ſeiner Arbeit und iſt froh ſeines Daſeins.„Freut euch des Lebens!“ überſchrieb im vergangenen Jahr am 1. Mai Dr. Ley ſeinen Aufruf. „Männer und Frauen der Arbeit, wir wollen es laut bekennen: die Freude bat wieder Ein⸗ zug in Deutſchland gehalten, und wir ſind wie⸗ der erfüllt von Kraft und Geſundheit.“ Deutſchland begeht am 1. Mai ſeinen Natio⸗ nalfeiertag. Ein herrliches und großartiges Feſt. Wer hätte das früher für möglich gehal⸗ ten, als an dieſem gleichen Tag verirrte Maſſen mit blutrenſtigen Parolen durch die Straßen zogen, um das Volk aufzuhetzen. Es war auch ein Feſt, aber kein Friedensfeſt, und kein Feſt der Arbeit, ſondern ein Feſt gegen die Arbeit. Daß heute ein 75⸗Mil⸗ lionen⸗Volk die Arbeit in einer ſo grandioſen Feier zu verherrlichen vermag, iſt eine der be⸗ deutendſten Errungenſchaften und eine der ſchönſten Gaben des neuen Reiches. In dieſer Erkenntnis wird auch im Großdeutſchen Reich der 1. Mai 1938 zu einem feſtlichen Feiertag des ganzen ſchaffenden Volkes, zu einem Mil⸗ lionenaufmarſch der Freude, zur ge⸗ waltigen Repräſentation eines wirklich zur Tat gewordenen Reiches von Schönheit und Würde. In dem Aufmarſch der Freude bekundet ſich einmal im Jahre der Stolz auf das, was die Millionen deutſcher Schaffender in der Arbeit des Alltags geleiſtet haben, der Stolz auf die Leiſtungen, die überall, an je⸗ dem Ort des Reiches weithin ſichtbar ſind. Mit dieſem Stolz und mit dieſer Freude miſcht ſich aber auch der tiefe und von Herzen kom⸗ mende Dank an Adolf Hitler, der uns dieſes gänzlich neue Lebensgefühl ſchenkte und der ſelbſt einer von uns iſt: der erſte Ar⸗ beiter ſeines Volkes und ſeiner Nation! 12 Dr Eduard Kuhn 774 5 7= e ee, 9 W. n Zeichnung: Richard Stumm 3— Millionen aufweiſt, jahrelangem Niedergang hat Es iſt jetzt die Zeit, wo die induſtriellen Un⸗ ternebmungen Deutſchlands, die Banken, Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaften uſw. ihre Geſchäftsberich⸗ te über das abgelaufene Geſchäftsjahr der Oeſ⸗ fentlichkeit unterbreiten. Schon die Veröfſent⸗ lichung der Großbankbilanzen vor einigen Wo⸗ chen bat uns einen klaren Beweis geliefert, daß das Jahr 1937 gleich ſeinen Vorgängern ein Jahr des ununterbrochenen Aufſtſiegs geweſen iſt. Die Umſatzziffern und mit ihnen die Verdienſtzahlen, die Einlage⸗ beſtände und Kontokorrentguthaben haben zum Teil außerordentlich hohe Steigerungen aufzu⸗ weiſen gehabt, und zu allen Zeſten des Jahres iſt man den Anforderungen des Geld⸗ und Kre⸗ ditmarktes mühelos gerecht geworden. Und im neuen Jahr iſt in dieſem Fluß der Aufwärtsbewegung keine Stockung eingetreten. Nicht minder beweiskräftig wie die Bilanzen der Banken ſind die Abſchlüſſe und Geſchäfts⸗ berichte unſerer in duſtriellen Unter⸗ nehmungen. Auch hier haben wir in jedem Zweig der deutſchen Wirtſchaft einen dauernden ſtetigen Aufſtieg zu verzeichnen. Das große Auf⸗ bauwerk, das im Jahre 1933 ſeinen Anfang ge⸗ nommen hat, iſt raſtlos vorwärts geführt wor⸗ den und die Kapazität unſerer induſtriellen Unternehmungen hat vielfach den Höchſtand in der Zeit deutſcher wirtſchaftlicher Scheinblüte überſchritten. Wenn wir gerade vor zwei Tagen berichten konnten, daß das als reich geltende Amerika immer noch einen Arbeitsloſenbeſtand von 12 dann haben wir allen Grund, ſtolz auf die Niederringung der deut⸗ ſchen Arbeitsloſigkeit zu ſein. Iſt es doch heute ſchon ſo, daß nicht nur unſer Siebenmillionen⸗ heer von Arbeitsloſen faſt reſtlos beſeitigt ſſt, darüber hinaus macht ſich in vielen Zweigen der deutſchen Induſtrie, vor allem in der tech⸗ niſchen, ein gewaltiger Mangel an Fach⸗ arbeitern geltend. Wir brauchen nur den Stellenmarkt einer großen Tageszeitung aufzuſchlagen, um zu er⸗ kennen, arbeitern, Ingenieuren, Technikern uſw. iſt. wie ſtark die Nachfrage nach Fach⸗ aller Art Die Ankurbelung der deutſchen Induſtrie nach ſich in einem Ausmaß vollzogen, wie wir das vorher nicht zu hoffen wagten. Dabei müſſen wir noch beſon⸗ deren Wert auf die Feſtſtellung legen, daß die deutſche Induſtrie nicht unter ſo günſti⸗ gen Verhältniſſen arbeiten konnte, wie das in den meiſten anderen Ländern der Fall geweſen iſt. Es darf an dieſer Stelle da⸗ Hund durch die Hetzkampagne abſatzmarktes verloren gegangen iſt. ran erinnert werden, daß uns durch den Krieg zahlreicher Emi⸗ Auslands⸗ Es granten ein großer Teil des muß auf die Schwierigkeiten in der Deviſen⸗ beſchaffungsfrage pergeſſen werden 55 Es iſt beute für den deutſchen Kaufmann und 7 hingewieſen werden, und ſchließlich darf die Rohſtoffrage nicht Fr dee 56. e, w d, M een N a den Induſtriellen nicht ganz leicht, ſich fremde Abſatzgebiete zu ſichern. Was wir ebemals kraft unſerer qualitativ großen Leiſtung beſeſſen ha⸗ ben, iſt uns durch den Krieg zum größten Teil pverloren gegangen, Nur dank der deutſchen Tüchtigkeit, des Fleißes und der genauen Ar⸗ beitsweiſe des deutſchen Technikers und Arbei⸗ (ters konnten wir wieder Schritt für Schritt auf den Abſatzmärkten der Welt Fuß faſſen. Die deutſchen wirtſchaftlichen und induſtriellen Er⸗ fung ging die Verſorgung der zeugniſſe haben immer einen guten Ruf in der Welt beſeſſen und ihn haben wir uns mit viel Erzeugniſſen unſerer Wirtſchaft bereits wieder erobert. Mit den Schwierigkeiten der Deviſenbeſchaf⸗ deutſchen Wirt⸗ ſchaft mit Rohſtoffen Hand in Hand. Auf die⸗ ſem Gebiet ſteht die Welt heute vor einem Wunder. Was wir aus fremden Ländern nicht bekommen konnten, haben wir uns durch die Erfindergabe unſeter geiſtigen Arbeiter, unſerer Ingenieure und Techniker ſelbſt ge ⸗ ſchaffen. Wir haben auf vielen Gebieten „ Erſatzſtoffe“ auf den Markt gebracht, die beſſer ſind als die früher aus anderen Ländern ein⸗ geführten Nobſtoffe. In dieſer Arbeit ſind wir ſo bahnbrechend geworden, daß heute unſer Beiſpiel in vielen anderen Ländern Nach⸗ ahmung findet. Mit Stolz weiſen wir in dieſem Zuſammen⸗ hang auf die zahlreichen Anerkennungen hin. die wir für unſere Arbeit auf der letzten inter⸗ nationalen Weltausſtellung in Paris gefunden haben. Mit zahlreichen Goldenen Medaillen iſt unſere Induſtrie in die Heimat zurückgekehrt und die Ergebniſſe der anſchließenden Meſſen in Leipzig und Frankfurt haben uns die An⸗ erkennung in Form zahlreicher und guter Aus⸗ landsaufträge gebracht. Auf der breiten Grundlage des Vierjahres⸗ planes haben wir uns von dem Bezug jener Auslandsgüter frei gemacht, die wir ebenſogut und beſſer aus deutſchen Grundſtoſſen herſtellen konnten. Es liegt auf der Hand, daß der Gedanke des Führers, wonach nur durch erhöhte Leiſtung die Lebenshaltung des ganzen Volkes gebeſſert werden kann, ſich in er⸗ ſter Linie in den Zahlen des deutſchen Gü⸗ terverkehrs auswirken mußte. Jede er⸗ höhte Produktion hat den Güterumſchlag ver⸗ mehrt und dem deutſchen Arbeiter ſein Brot „ſicherer geſtellt. Das geſamte deutſche Volk kann auf dieſe ſta⸗ tiſtiſchen Angaben mit beſonderem Stolz hin⸗ weiſen. Jede fleißige Hand ſpricht aus ihr und klar erkennbar führt der Weg ſtetig und ſicher bergan.* Wollen wir dem deutſchen Wiederaufbau der Wirtſchaft gerecht werden, dann dürfen wir nicht unterlaſſen, darauf hinzuweiſen. daß ſich der Aufbau nut deshalb in dieſer raſchen und ſicheren Weiſe vollziehen konnte, weil der ganze Wirtſchaftsapparat heute nicht mehr wie frü⸗ Deutjchlands Wiederaufbau Von Philipp Oben auer ber ſich ſelbſt überlaſſen iſt und ſich nicht ſelbſt die Wege ſuchen muß, aus denen er aus den Kriſen und Depreſſignen herauskommt, Heute iſt die geſamte deutſche Wirtſchaft durch die Spitze des Reichswirtſchaftsminiſteriums zen⸗ tral geleitet. Und die Grundſätze, die hier an⸗ gewandt werden, ſind nicht diejenigen des kraſ⸗ len Kapitalismus, der ohne Rückſicht auf das All. t körper zu rütteln vermögen wie dies anderswo der Fall iſt. Die deutſche Wirtſchaft iſt kriſen⸗ ſeſter und garantiert ſo dem Arbeiter und dem Unternehmer einen ſtetigen ſicheren Fort⸗ gang. Gerade in dieſem Augenblick melden zahl⸗ reiche Länder rückläufige Konjunktur. Und aus den Geſchäftsberichten der deutſchen Induſtrie⸗ unternehmen leſen wir, daß Aufträge und Be⸗ ſchäftigung noch für längere Zeit gegeben ſind. ** Gerade am 1. Mai erfüllt uns dieſe Gewiß⸗ heit mit großer Befriedigung, denn wir wiſſen, 0 40 30 Keiqu bah 20 — SOA e 4 1 N 7777 3% 3 77 3 37 7 7 33 ie, Der Güterverkehr im Jahre 1937 Der Güterverkehr im Jahre 1937 hat einen Umfang erreicht, wie ihn bisher keines der Nachkriegsjahre aufgewieſen hatte. Von der Reichsbahn wurden 10 v. H. mehr Güter befördert als im Vorfahr, die Ein⸗ und Ausla⸗ dungen, bei der Binnenſchiffahrt lagen um 12 v. 1 und bei der Seeſchiffahrt um 7 v. H. über denen des Jahres 1936. Nachdem Wohlergehen des geſamten Volkes ſich immer auf Koſten anderer durchzuſetzen beſtrebt iſt. Solche Methoden haben in der deutſchen Wirt⸗ ſchaft heute keinen Platz mehr und die Wirt⸗ ſchaft funktioniert nicht als Herrin über die Menſchen, ſondern iſt vielmehr ein dienen⸗ des Glied im Volksganzen, wie die Politik oder die Kultur. Angeſichts dieſer, gegenüber dem Ausland völlig veränderten Stellung der deutſchen Wirt⸗ ſchaft im geſamten Geſchehen des Volkes iſt es begreiflich, daß die deutſche Wirtſchaft auch in kleiner Weiſe den Konjunktur⸗ ſchwankungen ausgeſetzt iſt, denen die Wirtſchaft des Auslandes unterliegt. Gewiß werden die großen Weltmarktkriſen nicht ganz ohne Einfluß auf die Stetigkeit und Stabilität der deutſchen Wirtſchaft bleiben, aber ſie wer⸗ den lange nicht mit der Heftigkeit und den nach⸗ teiligen Folgen an dem deutſchen Wirtſchafts⸗ die Binnenſchiffahrt und der Seeverkehr bereits im Jahre 1936 die Gütermengen des beſonders hervortretenden Nachkriegsjahres 1929 überflü⸗ gelt hatten, hat nunmehr auch der Eaſenbahn⸗ verkehr die Verluſte der Kriſenzeit ausgeglichen und den Verkehrsumfang von 1929(nach der Gütermenge) ſogar um 2 v. H. überſchritten. daß dem deutſchen Arbeiter geſichert iſt. Zum Schluß dürfen wir noch darauf hinwei⸗ ſen, daß der wirtſchaftliche Aufſtieg in den letz⸗ ten fünf Jahren mit einer ganz gewaltigen Verbeſſerung der ſozialen Lage des deutſchen Volkes verbunden war. Kein Land der Erde kann heute derartige ſoziale Groß⸗ taten auſweiſen, wie wir ſie in dieſer Zeit voll⸗ bracht haben. Ganz abgeſehen von den großen Leiſtungen der Sozialgeſetzgebung iſt eine ganze Reihe anderer ſozialer Einrichtufgen geſchaffen worden— es ſei nur an das Kapitel„Schön⸗ heit der Arbeit“,„Kraft durch Freude“ u. a. er⸗ innert— um die uns heute die Welt beneidet. Einrichtungen, die dem oberſten Grundſatz neuer deutſcher Wirtſchaftsführung Rechnung tragen: Alles, was getan wird, geſchieht einzig und allein, um den deutſchen Menſchen auf das höchſtmöglichſte Lebensniveau heraufzuführen.“ auch die Zukunft Daladier und Bonnet wieder daheim Jorkſezung der Politik der Konſullalſon und Juſammenarbeil Die amlliche Mifleilung London, 29. April. Nach Abſchluß der engliſch⸗franzöſiſchen Be⸗ ſprechungen in London wurde folgende amt⸗ liche Mitteilung ausgegeben: Während ihres Aufenthaltes in London hat⸗ ten die Herren Daladier und Bonnet eine Anzahl von Beſprechungen mit dem Pre⸗ mierminiſter, dem Außenminiſter und anderen britiſchen Miniſtern. Im Verlaufe dieſer Be⸗ ſpattgen erörterten ſie in dem Geiſte gegen⸗ eitigen Vertrauens, das die Beziehungen zwi⸗ ſchen den beiden Ländern leitet, die hauptſäch⸗ lichen Fragen, die gegenwärtig für die Erhal⸗ tung des Friedens von Bedeutung ſind. Die franzöſiſchen und britiſchen Miniſter prüften die Ergebniſſe der kürzlichen Beſpre⸗ chungen zwiſchen Lord Perth, dem bri⸗ tiſchen Botſchafter in Rom, und dem italieni⸗ ſchen Außenminiſter, die bereits in dem eng⸗ liſch⸗italieniſchen Abkommen auf⸗ geführt ſind. Die franzöſiſchen Miniſter haben dieſen Beitrag zur Befriedung in Europa ge⸗ billigt. Die engliſchen Miniſter haben ihrer⸗ ſeits der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die Beſprechungen, die die franzöſiſche Re⸗ kerung ſoeben mit der italſeni⸗ ſchen Regierung gehabt hat. zu ebenſol⸗ 11 befriedigenden Ergebniſſen führen wer⸗ n en. Ste waren der Anſicht, daß die Beruhi⸗ im Mittelmeer, die ſich aus die⸗ em Abkommen ergeben würde, zur Durchfüh⸗ rung der Entſchließung vom 4. November 1937 über die Zurückziehung von Aus⸗ ländern, die ſich am ſpaniſchen Bürgerkrieg beteiligen, beitragen und den Abſchluß eines Abkommens für die Zurückziehung von Kriegsmaterial erleichtern würde. Ste 7 ihre volle Aufmerkſamkeit der Lage in Mitteleuropa zugewandt, und ſie ſtimmen im allgemeinen über die Aktion überein, die wahrſcheinlich ſich als die beſte erweiſen würde, um die Probleme dieſes Ge⸗ biets friedlich und gerecht zu löſen. geprüft, welche die Lage im Fernen Oſten betref⸗ Sie haben ferner Na Fragen fen, und haben die Gelegenheit ergriffen, ge⸗ wiſſe Fragen zu erörtern, die zur Zeit auf der Tagesordnung für die nächſte Sitzung des Genfer Rates erſcheinen. Die beiden Regierungen ſoweit als erforderlich die Kontakte zwi⸗ ſchen den Generalſtäben ee, die gemäß dem Abkommen vom 19. März 1936 geſchaffen wurden. Nach den ſehr freien und vollſtändigen Er⸗ örterungen, die ſtattgefunden haben, wird wie⸗ der einmal anerkannt, daß Großbritannien und Frankreich durch eine enge Gemeinſchaft der Intereſſen vereint werden, und die fran⸗ zöſiſchen und britiſchen Miniſter ſind überein⸗ gekommen, daß es unter den gegenwärtigen Umſtänden hohe Zeit iſt, daß die beiden Regierungen ihre Politik der Kon⸗ ſultation und Zuſammenarbeit, was die Verteidigung anbetrifft, fortfahren zu entwickeln, nicht nur in ihrem gemeinſamen Intexreſſe, ſondern auch in dem Intereſſe der Ideale des nationalen und internationalen Lebens, die dieſe beiden Länder einen. Ein Mililärbündnis London, 30. April Die Londoner Abendblätter berichten über die Fortſetzung der engliſch⸗franzöſiſchen Verhand⸗ lungen und das, was nach ihrer Meinung bei den bisherigen Beratungen erreicht worden iſt. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Eve⸗ ning Standard“ meint, daß das abends zu er⸗ wartende amtliche Kommuniqué ein„Me i⸗ lenſtein aufdem Wege zueinem vol⸗ len Defenſiopbündnis“ zwiſchen Eng⸗ land und Frankreich ſein werde. Die Beratun⸗ gen, die jetzt geführt würden, ſeien jedoch ihrer Art nach„völlig deſenſiv und nicht gegen eine dritte Macht gerichtet oder auf irgendwelche be⸗ ſonderen Umſtände zugeſchnitten“. Zur tſchechiſchen Frage ſchreibt das Blatt, daß die franzöſiſchen Miniſter nicht etwa ihre britiſchen Kollegen unter Druck ſetzen wall⸗ ten, ſie wollten nur„gemeinſam eine Lage prü⸗ fen. die binnen kurzem kritiſch werden könnte“, Was das Problem der Beziehungen zu Deutſch⸗ land angehe, ſo werde die Regierung ihr haben beſchloſſen, Aeußerſtes tun, um ein Abkommen mit Deutſch⸗ land zu erreichen. n 5 „Evening News“ meint, daß die Verhand⸗ lungen bereits zu einer tatfächlichen Al⸗ lianz zwiſchen England und Frank⸗ tes hatte mit franzöſiſchen Beamten eine Unter⸗ redung in London gehabt Sie ſollen ihm gegen⸗ über zum Ausdruck gebracht haben, daß die ge⸗ meinſam engliſch⸗franzöſiſchen Verteidigungs⸗ maßnahmen bald gegenſeitige Beſuche von Offi⸗ zieren zur Folge haben würde. Hore⸗Beliſha habe ja bereits mit dem General Gamelin Un⸗ terredungen gehabt und es ſei wohl möglich, daß Gamelin in wenigen Wochen London be⸗ ſuchen werde. Eine Erklärung Daladiers Paris, 30. April Miniſterpräſident Daladier und Außenxrink⸗ ſter Bonnet ſind gegen 20 Uhr wieder in Paris eingetroffen. Den anweſenden Journaliſten gab Daladier folgende Erklärung ab: „Wir haben vor uns Männer von einer abſoluten Offenheit Lund Red lichkeit gefunden. Wir haben inſolge⸗ deſſen in vollem Vertrauen die wichtigſten Fragen prüfen können, die die Aufmerkſam⸗ keit unſerer beiden Länder erwecken. Ich glaube ſagen zu können, daß Uebereinſtim⸗ mung beſteht, und daß die Beſchlüſſe, die gefaßt worden ſind, nicht verfehlen werden, die glücklichſten Auswirkungen zu haben. Ich bringe deshalb von meiner Reiſe nach e einen ſehr glücklichen Eindruck mit, 1 Lord Hglifax empfing den deutſchen Geſchäftsträger und italieniſchen Botſchafter London, 30. April Unmittelbar nach Beendigung der engliſch⸗ franzöſiſchen Beſprechungen bat der engliſche Außenminiſter Lord Halifax den deutſchen Ge⸗ ſchäftsträger Dr. Kordt zu ſich, um ihn über die engliſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen zu un⸗ terrichten. Lord Halifax empfing ſerner den italieniſchen Botſchafter Graf Grandi und gab ihm ebenfalls den Inhalt der engliſch⸗fran⸗ zöſiſchen Beſprechungen bekannt. f Jurückhallende havas-Verlaufbarung Das tſchechoſlowakiſche Problem im Vordergrund Der Londoner Sonderberichterſtatter von Han vas gibt am Freitagnachmittag einen Ueber⸗ blick über den Stand der britiſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen. 1 Der Berichterſtatter weiſt darauf hin, daß in erſter Linie das deutſche Problem und damit im Zuſammenhbang die ichen Fragen eingehend erörtert worden ſeien. Der britiſche Miniſterpräſtident wünſche bei det nächſtbeſten günſtigen Gelegenheit mit Bere lin Verbandlungen zu beginnen, um unter Umſtänden zu einem ähnlichen Abkommen 1 Deutſchland wie letzthin mit Rom zu gelan⸗ en. 5 5 N 1 Zu der Denkſchrift der Prager Ren gierung, die vor dem franzöſiſchen Miniſter⸗ beſuch in London und Paris überreicht worden iſt, fragt ſich der Korxeſpondent, ob die Zu⸗ geſtändniſſe, die die tſchechoſlowakiſche Regie⸗ rung den Sudetendeutſchen zu machen gewillt ſei, ausreichen werden. Es ſei auch fraglich, ob die Vorſchläge Beneſchs in ihrer Form von Sei⸗ ten Frankreichs und Englands eine volltom⸗ 9 diplomatiſche Unterſtützung finden wer⸗ en. 5 In einer zweiten Meldung des Havas⸗Korres ſpondenten in London heißt es dann weiter! Das tſchechoſlowakiſche Problem habe den alleinigen Gegenſtand der Aussprache zwi⸗ ſchen den franzöſiſchen und engliſchen Miniſtern am Freitagvormittag gebildet. Die engliſchen Miniſter hätten„die ſchwierige Stellung Frankreichs in dieſer Frage auf Grund des franzöſiſchen Beiſtandsabkommens von 1925 anerkannt“, aber ſie hätten ſich vor allem über die Rückwirkungen beſorgt gezeigt, die eine Ak⸗ tion Frankreichs zugunſten der Tſchechoſlowakei mit ſich bringen könnte. Bekanntlich ſei Eng⸗ land nicht geneigt, neue Verpflich⸗ tungen auf dem Feſtlande zu über nehmen. Daladier habe ſeinerſeits„mit Nach⸗ druck“ den Standpunkt ſeiner Regierung aus⸗ einandergeſetzt. Frankreich könne ſich den in ſei⸗ nem Namen von Briand im Jahre 1925 unter⸗ zeichneten Verpflichtungen nicht entziehen. Aus den zu dieſem Punkt von dem Havas⸗Vertreter angegebenen Einzelheiten iſt zu entnehmen, daß Frankreich offenbar auf die alte Politik der Einkreiſung und der Militärbünd⸗ Nauk immer noch nicht verzichten zu können glaubt. Die schweiz erhebk eine Wehrſleuer Bern. 29. April Der Ständerat hat die Reform der Bundes⸗ finanzen gemäß den Vorſchlägen des Bundes⸗ rats und der Finanzkommiſſion mit 29 gegen 4 Stimmen genehmigt. Die außerordentlichen Aufwendungen für die Landes verteidigung ſollen durch eine Wehrſteuer, die durch de Woehe ergänzt wird, gedeckt wer⸗ en. g Im Zeichen der ſchickſalsmäßigen Einheit aller Schweizer In verſchiedenen Schweizer Kantonen, wo der 1. Ma als geſetzlicher Feiertag gilt, wird in dieſem Jahre bai den Umzügen zum erſten⸗ mal auch die Schweizer National⸗ fahne, das weiße, Kreuz im roten feld, mit⸗ geführt. Bisher waren nur Partei⸗ und Kan⸗ tonalabzeichen bei dieſen Umzügen ſichtbar. Das Mitführen der Nationalfahne ſoll zum Ausdruck bringen, daß alle Schweizer ſchick⸗ ſalsmäßig eine Endei büden. 99 7 reich geführt hätten. Ein Vertreter des Blat mitteleurop äs —— — ä —— Jamskag, den 30. April 1938 1 8 6 + E 5 b MU Sämtliche Aufnahmen wurden dem ausgezeichneten Werke„Arbeit“ von Dr. Paul Wolff(Verlag H. Bechhold Frankfurt a. Main) mit freundlicher Genehmigung des Verfaſſers und des Verlages entnommen. englisch. engliſche chen bes ihn lier u u u daß if en ung eltutopd e keien, Muniter. t vorden die Ju Regie ili allen Stellung und des Figure ur 1 — ——— Rom, 29. April Einen ersten Eindruck von der Grohartigkeit der zu Ehren des Führers auf der Via dei Trienſi vorgeſehenen großen militäriſchen Parade, vermittelte am Freitag der Vorbei⸗ marſch aller daran teilnehmenden Truppen⸗ ſormationen in Stärke von 30 000 Mann mit 2800 Pferden, 600 Kraftfahrzeugen, 320 Rau ⸗ venſchleppern, 400 Panzerwagen, 200 Mörſern und 400 Kanonen vor dem Duece. Zum erſtenmagl war Muſſolini in der Uniform eines Erſten Marſchalls des Imperiums erſchie⸗ nen und nahm in Anweſenheit von Partei⸗ ſekretär Starace ſowie der drei Staatsſekretäre, dem Wehrmachtsminiſterium und des General- ſtabschefs der faſchiſtiſchen Miliz dieſe Über vier Stunden dauernde Parade aller Waffengat⸗ tungen ab. Anſchließend begab ſich Muffolini in die große Zeltſtadt des dritten Campo Ro⸗ mano. wo er von den dort aus allen 94 Pro- vinzen ſowie den Kolonien zuſammengezogenen 52.000 apm begeiſtert empfan⸗ gen wurde. Nach eingehender Beſichtigung des roßen Lagers ſprach der Duce dem Partei⸗ ekretär Starace ſeine vollſte Anerkennung für ie hervorragende Haltung und Dißziplin der im Liktorenbündel zuſammengeſchloſſenen ſaſchi⸗ ſtiſchen Jugend aus. Die Kolonne der deutſchen Film⸗ und Bildberichterſtatter in Rom eingetroffen . Dle deutſche Film und Bilppreſſekolonne, die die Aufnahmen anläßlich des Beſuches des Füh⸗ rers in Italien machen wird, iſt am Freitag um 18 Uhr in der italieniſchen Hauptſtadt an⸗ kommen. Die Kolonne, die ſich von ihrer bfahrt ab ſtets in Verbindung mit dem italie⸗ niſchen Miniſterſum für Volkskultur gehalten hat, wurde an den Toren Roms vom General- direktor für das Bildweſen, Freddi, emp⸗ fangen, Er überbrachte dem Zug den Willkom⸗ mensgruß des Miniſters Alfieri. Der Zug, den Regierungsrat ⸗Hauptſturm⸗ ö W Heiner Kurzbein führt, ſetzt ſich aus Teilnehmern und 20 Fahrzeugen zuſammen. Die Kolonne führt Farbfilm⸗ und Tonfilm⸗ apparaturen, ſowie eine ſelbſtändige Entwick⸗ Iungsabteilung mit ſich und hat dadurch die Möglichkeit der beſchleunigten Fernübertragung. Das Zusammentreffen zwiſchen den Teilneh⸗ mern des Film⸗ und Bildpreſſezuges und den Vertretern des italieniſchen Minſſteriums, die ihnen entgegengefahren waren, geſtaltete ſich ſehr herzlich, Es find bereits nach gemeinſamer Uebereinkunft die Vorbereitungsarbeiten für die Aufnahmen der verſchiedenen Kundgebun⸗ gen eingeleitet worden. Keichskoloniallagung in Bremen Bremen, 29. April Der Reichskolonſalbund hält ſeine diesjährige Maße Reichskolonialtagung vom 26. bis 29. al in der alten Hanſeſtadt Bremen ab. Das. umfangreiche Programm bringt außer den in⸗ ternen Arbeitstagungen und Zuſammenkünf⸗ ten der einzelnen Abteflungen des Bundes und des Deutſchen Kolonjalkriegerbundes eine Reihe weſentlicher Veranſtaltungen. Nach der am 26, Mai abends wean Sitzung des Kolonialrates findet am Vormit⸗ tag des 27. Mai eine offizielle Begrüßung im Rathaus zu Bremen durch den Regierenden Bürgermeiſter, SA.⸗ Gruppenführer Boemk⸗ Ter, ſtatt, bei der ferner der Gauleiter des Gaues Weſer⸗Ems, Roeper, dex Bundes⸗ 1 des Reichskolonialbundes, Reichsſtatt⸗ halter General Ritter von Epp und Ge⸗ neral von Lettow⸗ Vorbeck das Wort ergreifen werden.. m Abend desſelben Tages tritt unter Lei⸗ kung des Bremer Gauverbandsleiters Pg. Rendemann die Mitgliederhauptverſammlung des Reichskolonjalbundes im Kaſino zuſam⸗ men, in deren Rahmen Anſprachen des Sena⸗ tors für den Handel und die Wirtſchaft Bre⸗ mens, Bernhard, des Chefs der Bundesleitung des Reichskolonialbundes, ⸗Oberführer Kon⸗ teradmiral a. D, Rümann und des Bundes⸗ Ae General Ritter von Epp vorgeſehen ſind. Den Höhepunkt der Bremer Reichskolonial⸗ den wird die öffentliche Kundgebung auf dem Domhof bilden, bei der Bundesführer General Ritter von Epp grundlegende Anſprache halten wird. 5 Am Vormittag des 29 Mai findet eine feierliche otenehrun am Kolo⸗ nialdenkmal ſtatt. Den Abſchluß der Reichs⸗ kolonialtagung bildet der Vorbeimarſch der ormationen vor dem Bundesführer und den hrenden Perſönlichkeiten von Staat und Partei auf dem Domhof. Deulſche Elſenbahnſahrpreiſe nach Heſlerreich Ab 5. Mai Urlaubskarten Berlin, 29. April. Um den Reiſeverkehr nach dem vormaligen öſterreichiſchen Reichsteil zu erleichtern und zu verbilligen, werden vom 5. Mai ab in der Richtung von Deutſchland nach Oeſterreich Über deutſche Strecken— alſo nicht über die Tſchechoflowakei!— zu wichtigeren Ver⸗ bindungen Urlaubskarten zu deutſchen Fahr⸗ preiſen ausgegeben. a Ebenſo können Geſellſchaftsfahrten. Geſell⸗ ſchaftsſonderzüge und Urlaubsſonderzüge(Kraft durch Freude) vom 5. Mai ab zu deutſchen Farhypreiſen nach Zielorten im vormaligen Oe⸗ ſterreich und zurück abgefertigt werden. Zu Pfingſten werden Feſttagsrückſahrkarten auch nach öſterreichiſchen Orten ausgegeben. Von Mitte Juni an werden vorausſichtlich ſämtliche Fahrkarten, auch die zu den gewöhnlichen Fahr⸗ preiſen, nach dem öſterreichiſchen Reichsteil zu deutſchen Preiſen und Bedingungen ausgegeben werden. Vom öſterreichiſchen Reichsteil nach dem alten Reich werden Fahrkarten zu deut⸗ eine Vorbereitung des Führerempfangs Große Generalprobe aller Waffengallungen vor dem Dute ſchen Preiſen und Bedingungen vorausſichtlich erſt ab früheſtens Mitte Juni ausgegeben wer⸗ den. Bis dahin bleiben in der Richtung vom öſterreichiſchen Reichsteil die jetzigen Fahrpreise beſtehen. 132 Reichsſieger des Reichsberufswelllampfes Hamburg, 30. April. 132 Reichsſieger und ⸗ſiegerinnen ſind er⸗ mittelt worden, die am 1. Mai nach Berlin fahren werden. Aus unſerem Gau werden folgende Sieger gemeldet: Energie, Verkehr, Verwaltung, Telegraphen⸗ bauhandwerker, Jakob Lin denmaier, Oppenheim a. Rh,. Druck und Papier, graphiſcher Zeichner, Lo⸗ renz Bramberger, Offenbach a. M. Holz, Segelflugzeugbauer, Mart. Schmall, Griesheim b Darmſtadt. Stein und Erde, Pflaſterſteinmacher, Erich Kaiſer, Ober⸗Widdersheim, Nahrung und Genuß, Molkereifachmann, Hans Bauſtian, Scholten in Heſſen, Handel, Emma Boſſe, Frankfurt a. M. dr. Goebbels Ehrenbürger der Sladt Babelsberg Berlin, 29. April. Am Freitagmittag empfing Reichsminiſter Dr. Goebbels den Bürgermeiſter und die Ratsherren von Babelsberg, die dem Mimiſter den Ehrenbürgerbrief ihrer jungen Stadt üÜber⸗ reichten. Reichsminiſter Dr. Goebbels dankte den Ver⸗ tretern der Bürgerſchaft herzlich für ihre Eh⸗ rung. Anſchließend unterhielt ſich Dr. Goeb⸗ bels mit Bürgermeiſter Dr. Benz Über die Aufgaben, die Babelsberg als Stadt des deut⸗ ſchen Films in Zukunft in noch ſtärkerem Maße als bisher zufallen werden. 514 Abgeordnele im Reichstag das endgüllige Ergebnis der Volksabſtimmung Berlin, 29. April Der Reichswahlleiter gibt das endgültige Ergebnis der Volksabſtimmung und Wahl zum Großdeutſchen Reichstag vom 10. April bekannt. Danach hat ſich die Zahl der Reichs⸗ tagsabgeordneten noch um einen vermehrt, ſo daß der Großdeutſche Reichstag 814 Abge⸗ ordnete zählt. Reichsinnenminiſter hatte zunächſt 812 Sitze verteilt. Die reſtlichen zwei Sitze ſind jetzt den Bewerbern Dr. Wal⸗ ter Schultze, Leiter des NS.⸗Dozentenbun⸗ des, Arzt in Pullach bei München. und Wil⸗ helm Kohlmehyer, Gebietsführer, Bäcker in Hamburg, zugeteilt worden. Nach dem End⸗ ergebnis wurden für die Liſte des Führers 48 850 452 Stimmen abgegeben, gegen die Liſte des Führers 454844. 99,60 Prozent der Stimmberechtigten haben abgeſtimmt, da⸗ von 99,08 Prozent mit Ja. Das Ergebnis der Volksabſtimmung in Oeſterreich liegt über die⸗ ſem Reichsdurchſchnitt. In Oeſterreich haben haben 99,71 Prozent der Stimmberechtigten abgeſtimmt, davon 99,78 Prozent mit Ja. Eine Blüte des chuſchnigg-Suſlems Gerichtsmaßnahmen gegen den Korruptions⸗„Miniſter“ Stockinger Wien, 29, April Für den Kaufmann Friedr. Stockinger, deſſen augenblicklicher Aufenthalt nicht bekannt iſt, iſt laut Gerichtsbeſchluß ein Kurator be⸗ ſtellt worden. Bei Stockinger handelt es ſich um den ehe⸗ maligen Handelsminiſter und ſpäteren Präſi⸗ denten der Bundesbahnen im Schuſchnigg⸗ Oeſterreich, der kurz vor der Wiederangliede⸗ rung im März ins Ausland flüchtete. Mit dieſem Gerichtsbeſchluß wird die Kar⸗ riere eines berüchtigten Korruptioniſten des Dollfuß⸗Schuſchnigg⸗Syſtems beendet. Stockin⸗ Der Amneſtie für die Parteigerichtsbarkeit Verfügung des Führer aus Anlaß der Schaffung Großdeulſchlands Berlin, 29, April, Aus Anlaß der Schaffung Großdeutſchlands 75 der Führer für die Partelgerichts⸗ arkeit eine Amneſtie erlaſſen, Die Verfügung des Führers hat, nach Meldung der NSK. folgenden Wortlaut: 1. Parteigerichtliche Verfahren werden wegen Handlungen, die vor dem 10. April 1938 begangen worden ſind, nicht ein⸗ geleitet, wenn es ſich um Verfehlungen han⸗ delt, für die eine geringere Strafe als der Ausſchluß aus der Partei zu erwarten iſt. 2. Im ſelben Umfang werden anhän⸗ gige Verfahren eingeſtellt und Strafen erlaſſen, deren Friſt noch nicht ab⸗ gelaufen iſt. 3. Die Beſchränkung ehemaliger Lo⸗ genangehöriger in der Partei wird, ſoweit es ſich nicht um Hochgrade handelt, ohne Rückſicht auf den Zeitpunkt des Aus⸗ tritts aus der Loge aufgehoben. 4. Die Beſtimmungen zur Durchführung dieſer Verfügung erläßt der Oberſte Richte der Partei. b München, den 27. April 1938. gez.: Adolf Hitler. gez.: Walter Buch, Oberſter Richter der Partei. Jugendliche nehmen nur an det Jugendkund⸗ gebung am 1. Mai teil. Eine Verfügung Baldur von Schirachs. Hamburg, 29. April. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, hat folgende Verfügung erlaſſen: Um Ueberanſtrengungen zu verhindern, ordne ich an: Alle der Hitler⸗Jugend(Da., IM., H., Bd M.) angehörenden Jugendlichen marſchieren in ihren Standorten in allen Tei⸗ len des Reiches am 1. Mai ausſchließlich zum Gemeinſchaftsempfang der Rede des Führers an ſeine Jugend im Olym⸗ pia⸗Stadion zu Berlin auf. Iſchechiſche Offiziere planten Staatsputſch Die Judelendeulſchen ſolllen die Urheber des Verbrechens ſein Berlin, 29. April Wie der„Angriff“ aus Reichenberg meldet, iſt in den letzten Wochen in ſyſtematiſcher, zielbewußter Arbeit von einer Offiziersgruppe der iſchechiſchen Wehrmacht, der ſogenannten Kriegspartei, eines der ungeheuer lichſten Attentate auf den europäiſchen Frieden vor⸗ bereitet worden. Durch die Gewiſſenhaftigkeit und das Verantwortungsgefühl eines Sudeten⸗ deutſchen iſt dieſes Komplott im letzten Augen⸗ blick vor der Kataſtrophe zum Scheitern gebracht worden. In der Gegend von Reichenberg⸗ ima 10 auf Initiative er obengenannten Gruppe tſchechiſcher Militärs ein aus Deutſchland ausgebürgertes, ſteckbrief⸗ lich verfolgtes Individuum namens Glaſer am Werk geweſen, um unter der ſu⸗ detendeutſchen Bevölkerung insbeſondere auch in den Kreiſen der Sudelendeutſchen Par⸗ tei Konrad Henleins, eine Terrororgani⸗ 11 gegen den tſchechiſchen Staat 1 bil⸗ en. Glaſer wandte ſich, wie der„Angriff“ wei⸗ ter ausführt, beſonders an inn aktiviſtiſche Kräfte innerhalb der Su⸗ detendeutſchen Partei und der ſudetendeutſchen Bevölkerung und verſtand es durch geheimnis⸗ volles Getue, einzelne unter dieſen jungen Menſchen, die ſich der Tragwefte deſſen, was von ihnen verlangt wurde, garnicht bewußt ſein konnten, zu ſogenannten Dreie 192 uppen ans eee die bei Nacht und ebel in verbrecherſſchem Mißbrauch auf den Namen des Führers vereidigt wur⸗ den(). Dieſen Gruppen gab man. in die Hand mit dem Auftrag, in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai einen Putſch gegen den tſchechiſchen Staat zu inſzenſeren. Dieſe Dreiergruppen ſollten gleichſam als Kernzellen eines allgemeinen Putſches ar⸗ beiten. Glaſer, der ſich bei ſeiner Werbetätig⸗ keit für dieſe Dreiergruppen als„deutſcher Offt⸗ zier“()) bezeichnete, hat dann die zuſtändigen Gendarmeriekommandos verſtändigt über die Ortſchaften, in denen er„erfolgreich“ tätig ge⸗ weſen war. Nur dem Verantwortungsgefühl eines Man⸗ nes der Sudetendeutſchen Partei, der eingedenk des Befehls der Partelführung, ſich auf keinerlei Gewaltmannahmen einzulaſſen und bedin⸗ gungsloſe Diſziplin zu halten, iſt es zu danken, daß in letzter Stunde eine Kata⸗ ſtrophe, deren Ausmaße garnicht abgeſehen werden können, verhindert wurde. Als Kännlich einer der jungen Leute, mit denen Glaſer in Lerbindung getreten war, ſich an dieſes Mir⸗ 0 der an Partei wandte, um Rat einzuholen, wurde dieſe infame Provo⸗ kation aufgedeckt. „Währen Konrad Henlein in Karlsbad be⸗ müht war“, ſo erklärt der„Angriff“,„auf legale Weiſe die ſchwebenden Probleme zwiſchen der Tſchechoflowakei und dem Reich zu klären, be⸗ nutzte Prag dieſes Subjekt als Agent pro⸗ nocateur, um mit Gewalt die ſudetendeutſche Bewegun zu zerſchlagen. Es muß mit aller Eindring chkeit der Weltöffentlichkeit vor Augen geführt werden, mit welchen Methoden man in Prag vorgeht. Mährend man in der Welt bemüht iſt, alle Probleme auf friedlichem 4 5 zu löſen und den Frieden zum Wohl der Völker zu erhalten, ſpielt man in Prag mit dem Nac Es iſt in der kurzen Geſchichte des tſche⸗ iſchen Stgates wohl ſelten in einer ſo ſkrupel⸗ loſen Weiſe verbrecheriſch gegen den Man nde eden, wie in die⸗ ſam Fall. Wenn in letzter Stunde ein Unglück vermieden wurde, ſo iſt das lediglich dem Ver⸗ antwortungsbewußtſein und der Dipfziplin der Sudetendeutſchen Partei und der ſudetendeut⸗ ſchen Bevölkerung zu verdanken. Das ändert nichts daran, daß ſich die tſchechiſche Regierung, die zumindeſt dieſe verantwortliche Aktion einer Kamarilla von kriegslüſternen, ehrgeizigen Offizieren des tſchechiſchen Generalſtabes nſcht verhindern konnte, in höchſtem Grade ſchuldig gemacht hat. Es iſt jetzt Sache Prags, die ver⸗ antwortlichen Männer, von denen der Plan zu dieſer ungeheuerlichen Provokation ausging, zur Verantwortung zu ziehen.“ ger, der als perſönlicher Freund von Dollfuß in die Regierung übernommen wurde, verſt and es, ſeinem Kaufmannsgeſchäft gewaltige Staats⸗Lieferungen zuzuſchanzen. Sein Treiben erregte ſchon immer das Aerger⸗ nis der ganzen Bevölkerung. Die Kümpfe in Spanien Salamanca. 29. April. An der Teruelfront gehen die militäriſchen Operationen trotz ſchlechten Wetters weiter. Das am Vortage von den nationalen Truppen abgeriegelte rote Gebiet ſüdlich von Aliaga wurde in einer Ausdenhung von 500 Quadrat⸗ kilometern geſäubert. Dabei wurden viele Ge⸗ ſangene gemacht Die Vormarſchtieſe beträgt für ſechs Offenſivtage von Montalban aus 40 Kilometer. ö a 5 „Nichteinmiſchung!“— 160 000 ausländiſche Kommuniſten kämpfen für Sowjetſpanien! N l Salamanca, 29. April. Nach den neueſten Unterlagen, die in den Be⸗ ſitz der nationalſpaniſchen Behörden gelangten, ſtehen 160,0 ausländiſche Kommu⸗ niſten im Solde Moskaus auf ſowietſpani⸗ 115 Seite, darunter allein 60000 Fran⸗ zoſen. Schlechtes Wetter an der ſpaniſchen Front 88 Salamanca, 30. April Dem Heeresbericht vom Freitag zufolge be⸗ hinderten ſtarker Regen, aufgeweichter Boden und ſchlechte Sicht größere Truppenbewegun⸗ gen. Lediglich an der Alfambrafront wurden die vorderen Linien ausgerichtet, Große Luftſchlacht über Hankan Hankau, 29. April Am Freitag nachmittag ſpielte ſich der bis⸗ her größte Luftkampf über Hankau ab, an dem etwa 50 chineſiſche und ſapaniſche Flugzeuge beteiligt waren. Der Kampf zwiſchen ſapa⸗ niſchen Jagdfliegern und Bombern, die einen Angriff auf das Arſenal von Hankau unter⸗ nahmen und dex chineſiſchen Ahwehr währte über eine Stunde. Von beiden Seiten werden eine Reihe von Flugzeugabſchüſſen gemeldet. Große moloriſierle Manöver in Züdengland London, 29. April. In der Graſſchaft Hampſhixe in Südengland finden zur Zeit mechanjſierte Manö⸗ ver der britiſchen Armee ſtatt in einem in England bisber nicht gekannten Umfange, Eine ganze Dipiſion in valler Kriegsausrüſtung. insgeſamt 7000 Mann, nimmt an den Uebun⸗ gen teil, deren Zweck es iſt, die praktiſche Durchführung einer großen mechaniſierten Truppenbewegung von der Etappe bis zur Front auf die Probe zu ſtellen. 80 Bomber nehmen an den Kämpfen teil. Man erwartet in Kreiſen des britſſchen Generalſtabes mit Spannung die Ergebniſſe dieſer Manöver. Slacheldrahlzaun zwiſchen gyrien und Paläftina London, 29. April. „Daily Telegraph“ meldet aus FJeruſalem. daß jetzt ein Vertrag über den Bau eines Sta⸗ cheldrahtverbaus unterzeichnet worden ſel, der längs der ganzen Grenze zwiſchen Paläſtina und Syrien angelegt werden ſoll. Dieſe An⸗ lage werde rund 80 Kilometer lang ſein. Man hoffe, durch ihn das Eindringen be⸗ waffneter arabiſcher Gryppen aug Sorien nach Paläſtina zu verhindern. Die Anlage werde drei parallellgufende Stacheldrahtverhaue in zwei Meter Höhe umfaſſen, zwiſchen denen noch einige Stacheldrahtperhaue im Zickzack angelegt ſind An den wichtigſten Stellen der Grenze werden Blockhäuſer gebaut die mit Kurzwel⸗ lenſendern und Scheinwerfern ausgerüſtet wür⸗ den. und es ſeien 14 ſolcher Blockhäuſer vor⸗ geſehen. Die Poſten auf den Dächern dieſer Blockhäuſer, Abteflungen der britiſchen Palä⸗ ſtina⸗Polizei, würden mit leichteren Maſchinen⸗ gewehren, kleinen Tanks und anderen Waffen ausge rüſtet. Kleine polifiſche Nachrichten Die Kd. ⸗Flotte traf am Freitag auf ihrer Madeirafahrt in Funchal ein. Die deutſchen Urlauber wurden von den Madeira lebenden Volksgenoſſen herzlich begrüßt. Eine Gruppe von zehn Abgeordneten, die dem rechten Flügel der unggriſchen Regierungspartei angehören, teilte am Freitag dem Miniſterprä⸗ lüdenten Daranpi mit, daß ſie unter Führung des Reſchstagsabgeordneten Andreas von Mec⸗ ſer an den anläßlich des Beſuches des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler in Italien ſtattfindenden Feierlichkeiten teilnehmen werde. Im Rahmen der ungariſchen natſonalen Arbeſtszentrale wurde unter der Bezeichnung Schätze der Arbeit“ eine das ganze Land um⸗ faſſende Freizeſtbewegung organi⸗ [tert. die dem gleichen Zweck dienen ſoll, wie die deutſche Organſſatlon„Kraft durch Freude“ und das italieniſche., Dopolavoro“, N Das Enſemble des Schillertheaters trifft am Samstag gegen 14 Uhr wieder in Berlin ein. Wie erſnnerlſch waren die Künſtler und Künſt⸗ lerinnen mehrere Wochen unterwegs und haben in zehn Ländern eine erfolgreſche Gaſtfpielreiſe durchgeführt. Oberbürgermeiſter und Stadt⸗ präſident Dr. Lippert wird das Enſemble am Sonntag, dem 1. Mal. um 14 Uhr im Ber⸗ linen Rathaus begrüben. 3 8 1 —— bn! legt — 00 hon llgen Ger. am 5 ttöſtlt Itont herb sur ihren Ade Allege Aulſh linken es aut FStant tet u. Dir! 90 dicht a en un fend ft Liga Unſere es eiſt nellen Und Tit . Fegrif Nie l 2225 lun. eſland ani en in b. Eine Ihung. Uebur⸗ gallſſce ſletten gut onber cwattet mit 1 11 lorll. Aalen, 1 Etl⸗ al det tim „ An: 1416 en be⸗ 1 fah verde I in 1 fach gelegt Grenze arch bil- bor Reet Folä⸗ ten⸗ baſſen wir wieder in unſerer FJium 20 übrigen Gedenken: Das Grab auf dem Kemmel Erinnerung und Bericht von Erich Dielrich (Schluß.) Wir fragen uns durch zur MGK. und haben Glück. Als wir den Kameraden ſagen, wie es vorn ſteht, und daß ſtündlich ein neuer engliſcher Gegenangriff erwartet werden muß, gegen den wir ohne genügende Zahl von GMs hilflos ſind, überläßt uns ein** auf eigene Ver⸗ antwortung ein ſchweres MG. nebſt Dreibock. Der Vize gibt uns auch noch vier Schützen ſeines Zuges mit, die ſchwerbepackt mit Munitions⸗ käſten mit nach vorn kommen. Die vier haben es ſehr eilig, ſie wollen vor dem Hellwerden wieder bei ihrer Kompanie ſein. Wer kann ihnen das verdenken? Es mag drei 5 nachts geworden ſein. als tellung landen. Wir brauchen die Kameraden nicht zu beneiden, de⸗ nen die nächtliche MG.⸗Suche erſpart geblieben iſt, denn trotz tödlicher Müdigkeit iſt niemand zum Schlafen gekommen. Die n auch W ſollen da vorn mitliegen), drei⸗ hundert Meter vor uns, haben jetzt Minen⸗ werſer ſich eingebaut und ſuchen ihren Ehrgeiz darin, ſich bei abſoluter Dunkelheit einzuſchie⸗ zen! Dann gibt es eine Knallerei mit einer engliſchen Patrouille, die ſich verirrt hatte und hinter unſerer Stellung herumkrebſte. Man hat alle vier Tommies geſchnappt und drei davon nach hinten abgeſchoben. Die ſingen ihr„it's a 14 8 way to Tipperary“ ſchon weit hinten in deutſcher Gefangenſchaft. Nur einer von den Vieren, der durch eine e ſchwer verwundet wurde, hockt noch mit bleichem, ausgebluteten Geſicht in unſerem Graben. In einer aus dem Brotbeutelband hergerichteten Schlinge trägt er den Arm mit verbundenem Handſtumpf; auch der fa iſt verbunden. Da die drei unverletzten Engländer zuerſt Verwundete von uns mitnehmen mußten, erbarmen ſich die fremden MG. ⸗Schützen über den hilfloſen Feind und nehmen ihn mit nach hinten. Der Englän⸗ der ſchreit Weh und Ach, als er aufgehoben und in eine Zeltbahn verfrachtet wird. Sein Wim⸗ mern taucht in der Dunkelheit unter, als ſich die Schützen mit ihm entfernen. Brandt nimmt das von uns herbeigebrachte MG. und baut es in die Deckung ein. Die fünf⸗ i zehn Patronenkäſten werden griffbereit zurecht⸗ gelegt. Wir haben faſt 4000 Schuß Munition. — damit läßt ſich in der Stunde der Gefahr ſchon etwas anfangen. Auch Kühlwaſſer iſt ge⸗ nügend vorhanden. Gerade ſteigt oſtwärts der erſte blaſſe Schein am Himmel auf,— ein verlorener Stern ſchaut tröſtlich auf uns hernieder— da erwacht die Front zu neuem Leben. Vereinzelt heult es herüber, hinüber— die Artillerie(wenn wir nur nicht ſo wenig hinter uns hätten!) iſt aus ihrem Morgenſchlümmer aufgewacht, Langsam wird es hell. Jetzt brummen zwei feindliche Flieger über unſeren Köpfen— natürlich, dieſe Burſchen werden jetzt das Feuer auch hierher⸗ lenken. Leuchtkugeln tropfen herab, und da hebt es auch ſchon an—: krachend ſchlagen die erſten Granaten ein, hundert, zweihundert Meter 115 ter uns. Das geht über unſere Reſerven her. Wir bleiben indeſſen nicht lange verſchont. Jetzt gibt es Schrappnells und Minen, dicht an dicht. Wir rollen uns zuſammen, preſ⸗ en uns an die ſchützende Grabenwand. Pfei⸗ end ſurren Splitter über uns hinweg. Oh, der Engländer ſchießt ungenau, er hat uns hier in unſeren Fuchslöchern noch nicht weg. Aber wenn es erſt richtig hell iſt, dann kann er uns ja hier meilenweit 1— ſo glauben wir. Und wir täuſchen uns nicht. Trommelfeuer. Ja,„Trommelfeuer“, Und wie ſoll man den Begriff„Trommelfeuer“ verſtändlich machen? Wie kann man mit Worten erklären, wie dem der hahnenkampf Humoreske von Kurt Buchholz Was der Regenſchirm für einen Sommer- ausflug, das 1 der Hahn für den Hühnerhof: beide ſind zwar im Wege, aber leider nicht ohne weiteres zu entbehren. Onkel Karl beſitzt an der Peri erie der Stadt, wo die Ausſtrahlun⸗ gen des 79 ſchon abſterben, ein kleines Anweſen und kann von Hähnen ein Liedchen ſingen; in verſchiedenen Tonarten, wenn es ver⸗ langt wird. Nicht nur, daß ſie ſeine ſauer er⸗ kämpfte Ruhe mit ihrem gellenden Morgengruß ſtörten, nachdem ihn ein leichter Schlummer zu erquicken ſuchte, was in der Rege nach dem vierten Schlaſpulver und 0 beim 1155 Frühlicht war, ſondern daß ſie darüber hin⸗ aug„ Aber das iſt ſchon meine Geſchichte. Ich erwähnte bereits das N Onkel Karls. Es war wundervoll gelegen, hatte einen hübſchen Garten und beſaß einen Hühnerhof. Dieſem denz, ſtand kein Hahn vor, wie ſonſt üblich, ſondern unmittelbar der Hausherr, nämlich Onkel Karl. Den Hahn glaubte er ſich ſparen zu können, einmal meinte er, er legte keine Eier, zum anderen bedeutete er eine un⸗ nötige Belaſtung wegen der Futterkoſten. Außerdem konnte er Hähne ſowieſo nicht leiden, weil ſie(ſiehe oben!). Der Nachbar deſaß ebenfalls einen Hühner⸗ ch allerdings mit Hahn. Und dieſer nahm ch nun des öfteren die Freiheit, nachdem er eine ee betreut hatte, einen Ausflug ns Nachbarrevier zu Onkel Karl zu wa⸗ en, Ob von den vereinſamten Hennen gerufen, 11 dane an Jedenfalls ſtellte er ſich häufig ein, zum nicht geringen Aerger Onkel Karls. Nun hatte mein Onkel vorſorglich ſeinen Hen⸗ nen die Flügel geſtuß t, damit ſie ihren Drahtkäfig nicht überfliegen konnten, um den Garten zu verſcharxen, Dieſes Drahtnetz aber bot dem Nachbarhahn kein Hindernis. Hatte er im„Trommelfeuer“ zumute iſt? Trommelfeuer, eine beſtimmte Größe in der Arithmetik der Materialſchlacht, eine Größe, mit der die Stäbe rechnen. Und mit der auch— ſelbſtverſtändlich!— der Infanteriſt„rechnet“, dem es zugedacht iſt. Aber er„rechnet, anders. Nicht in Formeln. Nein, in Formeln rechnet er nicht. Denn für ihn iſt das Trommelfeuer nicht die Größe einer Formel, ſondern die Heimſuchung des jüngſten Gerichts. Der Abſchied vom Leben. Die allerletzte, die ſchwerſte Prüfung, die er durchmacht in der verzehrenden Sehnſucht nach einem raſchen, ſchmerzloſen Tode, da er zurückfindet zu Gott. Und wahrſcheinlich und immer zurückfindet dieſen Weg in heißem Gebet Ich ſehe euch noch alle leibhaftig daſtehen: Hempel, Mikoſch, Hanſel, Karl. und der ernſte, ſtille Brandt— die Ueberlebenden vom Ge⸗ wehr vier: die Hände falteten ſich überm Stahl⸗ helm. Ihr hattet alle dieſelben Geſichter, als wir nachts, manche Stunde nach der Ablöſung. unſerem Korporal auf dem Kemmel die letzte Ruheſtatt bereiteten. Und Brandt fuhr dem Hanſel, dem Jungen, dem unaufhörlich die Tränen über die ausgezehrten Wangen liefen. über das ſchmutzige Geſicht und wußte doch kein Wort des Troſtes für ſich ſelbſt. Denn dieſer Tote war ja ein Stück von uns allen, dieſer Tote, den wir in die Erde Flanderns betteten. Er war ja nur ein Teil deſſen, was wir von un⸗ ſerem Korporal in dieſem Leben gekannt hat⸗ ten, aber die Ueberbleibſel ſeiner Hülle bargen für uns ſeine unſterbliche Seele, die uns nach ſich rief—— im Leben oder Sterben. liegenden Infanteriſten NSG. Der diesjährige„Tag des Deut⸗ ſchen Handwerks“, der in der Zeit vom 5. bis 8. Mai in Frankfurt a, M. vom Deut⸗ ſchen Handwerk in der Deutſchen Arbeitsfront und vom Reichsſtand des Deutſchen Hand⸗ werks durchgeführt wird, ſteht vor der Tür. Er wird auch in dieſem Jahre wieder für das Deutſche Handwerk ein Großereignis, an dem tauſende deutſche Handwerker aus allen Gauen des Reiches teilnehmen werden. Der Handwerkertag 1938 ſieht wieder ernſteſte Arbeit vor. Dieſe Arbeit wird in fachlichen Tagungen, in denen wichtige, für das weitere Schaffen des Handwerks, ausſchlaggebende Re⸗ ferate von bekannten Männern der Wirtſchaft und des Klengiichen Lebens gehalten werden, geleiſtet. Den Auftakt zum Handwerkertag bil⸗ den die Eröffnung der Reichs ausſtel⸗ lung,„Handwerker⸗Wettkampf 1938“ und die Ehrung der Reichsſieger des HWK. am Donnerstag, den 5. Mai, 16 Uhr, im Bach⸗ ſaal der Feſthalle durch den Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley. Die Reihe der Tagungen wird um 18.30 Uhr mit der Tagung der Ge⸗ ſchäftsführer und Referenten des Reichsſtandes des Deutſchen Handwerks im Adolf-Hitler⸗Saal eingeleitet, Auf ihr wird Staatsrat Schmeer die grundſätzliche Linie der künftigen Hand⸗ werkspolitik aufzeigen. Auf einer Groß⸗ tagung der Amtsträger und Walter des Handwerks am Freitag, den 6. Mai, vormittags 10 Uhr, werden der Leiter des Deutſchen Handwerks Paul Walter und der kommiſſariſcheReichshandwerksmeiſter Schramm das Wort zu grundlegenden Ausführungen ergreifen. Um 16 Uhr wird vom kommiſſari⸗ ſchen Reichshandwerksmeiſter Schramm die ſeine Formalitäten bei Onkels Hennen erledigt, ließ er es ſich in den Erbſen⸗ und Erdbeerbeeten des fremden Reviers ausgedehnt gütlich ſein.— als Abgeltung für gewährte Aufmerkſamkeiten gewiſſermaßen. Das hatte ſelbſtverſtändlich hef⸗ ige e e zur Folge— mit dem Hahn einerſeits, mit ſeinem Beſitzer andererſeits. Und ſowieſo ſchon geſpannte Be⸗ beſtanden bislan a g n. timmung jetzt vollends zuß pen e ſo geriet die auf den Siedepunkt. l Onkel betrat einmal frohgelaunt nach einer guten Nacht ſeinen Garten. Da traute er ſeinen Augen nicht. Der Nachbarhahn befand ſich in den geſtern angeſäten Beeten und pickte, be⸗ haglich ſcharrend, die friſch eingeharkten Samen aus dem Boden. Onkel Karl ſtand ſtarr. Dann langte er 1 0 dem erſten beſten Stück, einem Spaten, und ſchleuderte ihn nach dem Raben⸗ vieh. Der Spaten knallte an die Mauer, der 25 n ſtürzte a1 0 kreiſchend hin und her. nkel Karl wurde erſt blaß, dann rot, zuletzt ſchwoll er blauviolett an. In höchſter Wüt ackte er alles, was er erreichen konnte und beige es dem Hahn nach; einen Waſchzuber, en Regentrog, einen Nac die Gies⸗ kanne, Ae vor Aufregung blind, griff er die Pu dd Au die Tante Emma auf dem Fenſterbord abgeſtellt hatte. Der Hahn entzog ſich geſchickt allen Würfen, dafür gellte aus eiter gekränkten Kehle ein hölliſches Ge⸗ ſchrei. Das lockte den Hahnbeſitzer e„An die Kette getagt gehör 4 ein Vieh!“ 5 In dem Augenblick überflog der Hahn die Mauer und kehrte auf legales Gelände zurück. Onkel Karl betrachtete erſchüttert die völlig verwüſtete Kampfſtätte und Tante Emmas ge⸗ liebte Nachſpeiſe, die goldgelb und duftend vom Birnbaum auf die Scher enreſte niederkleckſte. „Wir werden ſelbſt einen Hahn anſchaffen, dann ſind wir vielleicht von den Beſuchen ver⸗ ſchont. Ein großes, ſtarkes Tier!“ meinte Tante Emma. „Nichts werden wir“, ſchimpfte Onkel Karl. „damit ich keinen Morgen mehr ruhig ſchlafen kann, heh?“ Einſchläge Copyright 1986 by K. F. Koehler Verlag, Leipzig Ach ja, ſo war's: Du, Hempel, du warſt ſchließlich der innerlich Stärkere von uns. Du nahmſt unſeren Korporal ſchweigend in die Arme und lieſeſt ihn ſanft hinabgleiten in ſein letztes irdiſches Bett. Und ehe du die Zeltbahn um ih ſchlugeſt, rückteſt Du ihm ſein E. K. 1 auf dem ſchmutzigen, blutbefleckten Uniformrock zurecht. Aber unbeholfen ſchwerfällig waren die Worte, die uns über die Schwere dieſer Stunde hinweghelfen ſollten:„Komm, alter Junge“, ſagteſt du zu dem Toten,.—„du haſt deinen Marſch durch dieſes jammervolle, ſchwere Leben beendet.“— Und:„Ihr Affen“,— ſchrieſt Du uns plötzlich an.—„was ſteht ihr ſo belämmert da? Unſer Korporal ſagt„Weiter⸗ marſchieren! Los! Angepackt! Und ihr ſteht wie die Schlafmützen da?! Wißt ihr nicht, was ihr dem da ſchuldig ſeid—? Aber das Herz war uns ſchwer. Ueber uns hinweg heulten und jaulten die ſchweren Kali⸗ ber des Engländers,— weitab dröhnten die Und die Heimat war ſo weit, ſo weit... Die Heimat, die auf uns wartet, daß wir endlich zum Ziel kamen Und Mikoſch riß zum Schluß blutige Witze. Doch er ſtand— das wußten wir— dem da in ſeinem Grab auf dem Kemmel näher als wir anderen alle. Er war es geweſen, der uns ge⸗ lehrt hatte, uns dumme, ſchwerfällige Rekruten, daß wir nur noch Verwalter unſeres Lebens ſeien. Daß wir dieſes Leben zu treuen Händen empfangen hatten von der Heimat, die auf und ihr Schickſal baute. Vom Vaterland. das allein noch über uns zu verfügen hat. Daß mit unſe⸗ rem Tode nicht Zweck— die Erlöſung von kaum noch tragbaren irdiſchen Leiden— er⸗ füllt wird, ſondern daß wir mit unſerem Tode Großtlage des geeinlen Handwerks Lehrſchau„Das Lebensbild des Deutſchen Handwerks“ auf dem Feſthallengelände eröffnet. Am Sonnabend vormittags 9,30 Uhr werden die gemeinſamen Arbeitstagungen fortgeſetzt. Das Nahrungsmittelhandwerk tagt im Adolf⸗Hitler⸗Saal, das Bau- und Holzhand⸗ werk im Schumann⸗Theater, das Metallhand⸗ werk im Bürgerſaal des Römer und das Be⸗ kleidungshandwerk im Volksbildungsheim. Die Beiräte der Reichsinnungsverbände und die Reichs⸗ und Gaufachſchaftswalter des Deut⸗ ſchen Handwerks in der Deutſchen Arbeits⸗ front finden ſich um 16 Uhr zu einer gemein⸗ ſamen Ausrichtung zuſammen. Um die gleiche Zeit nimmt das große Maienſeſt, das die NS.⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ im Pal⸗ mengarten veranſtaltet, ſeinen Anfang. Den Höhepunkt des Deutſchen Handwerker⸗ tages bildet die große Schlußkundgebung am Sonntagmittag 11 Uhr in der Feſthalle. Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley und Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter Funk werden hier zu vielen Tauſenden von Amtsträgern und DAßf.⸗Wal⸗ tern des Handwerks ſprechen und ihnen die Marſchrichtung für die Arbeit des kommenden Jahres geben, Die Vorarbeiten zur Ausſchmückung der Feſthalle für die Arbeitstagung des Geſamt⸗ handwerks wie für die gewaltige Schlußkund⸗ gebung ſind bereits im vollen Gange. Künſt⸗ ler und Architekten ſind bemüht, der rieſigen Halle ein einzigartiges feſtliches Bild zu geben. Wenn die Halle am 6. Mai ihre Pforten öff⸗ nen wird, wird ſie in ihrem Schmuck Zeugnis von dem künſtleriſchen Hochſtand handwerk⸗ licher Leiſtungen ablegen. Sie hören im Rundfunk. Sonntag, den 1. Mai Nationaler Feiertag des deutſchen Volkes. Reichsſendungen: 5: Von Hamburg: Hafenkonzert auf dem Dampfer „Deutſchland“. 7: 5 preußen. Märſche, Soldatenlieder und Volkstänze. 8: Von Berlin: Frühlingslieder der deutſchen Jugend. Es ſingt die Rundfunkſpielſchar 3 Berlin der Hitler⸗ Jugend, dazu ſpielt ein Streichorcheſter. 8.25: Von Berlin: Jugendkundgebung im Olympia⸗Stadion. 9.20: Von Frankfurt- Feſtliche Muſik. Es ſpielt das Große Orcheſter des Reichsſenders Frankfurt. 10: Vom Deutſchlandſender: Feſtſitzung der Reichskulturkam⸗ mer im deutſchen Opernhaus in Charlottenburg. 11: Vom Deutſchlandſender: Im gleichen Schritt und Tritt Lieder und Märſche, geſpielt und geſungen vom Muſikkorps einer Fliegerhorſtkommandantur und der Singſchar der Kradſchützenkompanie der Aufklärungs⸗ abteilung d. 12: Vom Deutſchlandſender: Hauptkund⸗ gebung im Luſtgarten 13.30: Von Saarbrücken: Fröh⸗ liche Weiſen. Ein Unterhaltungstonzert 15: Von Wien;„Ehret die Arbeit“, Muſik und Worte zur Ehre der Schaffenden. 16: Fröhlicher Tanz im Mai. 18.30: Vom Deutſchlandſender: Echo vom Nationalen Feier⸗ tag am 1. Mai 19: Vom Deutſchlandſender: Nachrich⸗ ten, 19.15: Von Leipzig: Unterm Maibaum. Heitere Volkslieder und Tänze. 20: Von München:„Freut euch des Lebens“. Viel luſtige Muſik bringen: Das kl. Rundfunkorcheſter; die Tanzkapelle des Reichsſenders München, die Blaskapelle Oberbauer aus Ingolſtadt und die Münchener Ru k 21.45: Nach⸗ r: dkundge⸗ Ringſendung. Wir tanzen Volks⸗, Tanz⸗ und Unterhal⸗ richten, 22: Vom bung im Luſtgarten. 23—9: um den Maienbaum. tungsmuſik. Deut die Treue zur Gemeinſchaft beſiegelten, daß wir den Eid auf die Fahne in ſchönſter und er⸗ habenſter Form einlöſten.. Und darum.— das erkannten wir in jener nächtlichen Stunde auf dem Kemmel zum erſten Mal in ſeiner ganzen erſchütternden Größe: darum allein ging es—: Wir erfüllten die Bedingungen eines ungeſchriebenen Geſetzes. Wir erfüllten den Sinn unſeres Lebens, wir alle, die da lebten und ſtarben für ein Vater⸗ land— Tag um Tag. Stunde um Stunde— wir alle, die nun Menſchen bleiben mußten mit Herzen voll unſagbarer Liebe für alles Echte, Gute. Wahre. Mit einem Herzen voll zärtlicher Liebe für die Heimat Ja, für die Heimat. In Wervicg ſtießen wir zum Regiment. Und dann gab es einen Tag, von dem wir nichts wußten. Wir verſchliefen ihn auf unſeren Drahtpritſchen, als lägen wir zuhauſe als ſatte, unbekümmerte Heimkrieger in weißen Feder⸗ betten und kein Krieg kümmerte uns. Gewiß, wir waren trotz ſechzehnſtün⸗ digem Dauerſchlaf noch müde, als wir abends nach neun Uhr antraten zum Weiter- marſch, Aber die Gewißheit, daß es nun zurück⸗ ging, daß mindeſtens eine Woche wonniger Ruhezeit vor uns lag, beflügelte unſere Schritte. Und ein Schlag warmer Nudelſuppe im Bauch, mit einer großzügigen Beigabe von Mohrrüben und Brenneſſelkraut, verrichtete Wunder; wir wurden mit einemmal, wieder“ frohe, zufriedene Soldaten, Als wir das erſte in Albeeke hielten zu kurzer Raſt, als Mal der Frühſchein eines ſonnigen Tages im Oſten heraufſtieg, das Brodeln und Pumpern der brennenden Front ſchon weit abgerückt war, da nahm Hanſel ſogar ſeine Mundharmonika aus dem Brotbeutel und fing an zu ſpielen. Zuerſt ganz leiſe, ganz ſchüchtern ein unendlich ſchwer⸗ mütiges Volkslied;— dann jedoch ſprang die Melodie plötzlich empor in den ſonnigen Mor- gen:„Grenadier' ſind luſt'ige Brü⸗ der... Und ſchließlich das Lied aller Lieder. das von allen bayeriſchen Truppen bevorzugte Lied, das Leiblied unſeres Korporals, der ein⸗ ſame Wacht hielt auf dem Kemmel:„O Deutſchland hoch in Ehren!“ Und da marſchierte Werner plötzlich wieder leibhaftig neben uns: ſein zernarbtes männliches Geſicht blickte uns der Reihe nach an und aus ſeinen grauen Augen blitzte der ſtarke, unzerſtör⸗ bare Glaube an ſein unſterbl'iiches Vaterland Tante Emma hatte ihre eigenen Gedanken und ſchwieg. Frauen ſind darin komiſch. Mein Onkel iſt Reiſender und häufig längere Len abweſend. Auch diesmal. Da meine Tante nicht wußte, wann er zurückkehrte, war ſie bei ſeiner Ankunft zufällig abweſend. Erfreut, wieder im heimiſchen Geviert zu ſein, eilte Onkel in den Garten, ſah nach den Pflan⸗ zen, kontrollierte die Baume, ging nach dem Hühnerhof. Da ſtielten ſich ſeine Augen. Ver⸗ flucht! Da war doch dieſes elende Teufelsvieh vom Nachbarn wieder unter ſeinen Hennen und tat is harmlos. Ein tückiſcher Gedanke blitzte in Onkel Karl. Er zückte das Taſchenmeſſer und kletterte in den Hühnerhof. itternd ſtand der Hahn in der Ecke und ließ ſich greifen. Im letzten Augenblick beſann ſich Onkel Karl, ſein gutes Herz zeigte ſich. Er ließ es dabei bewenden, den Hahn über die Mauer in den Nachbargarten zu ſchleudern. Doch ſiehe, da kam der ſchon wieder zurückgeflo⸗ gen. Onkel griff ihn von neuem, ſchmiß ihn wieder über die Mauer. Sekunden vergingen, da war der Hahn wieder da. Was blieb mei⸗ nem Onkel übrig, als ihn nochmals hinüberzube⸗ fördern, um das Bieſt loszuwerden. Da tauchte der Nachbar auf, herbeigelockt durch den Lärm, Er verſuchte, etwas zu erklären, geſti⸗ kulierte heftig mit den Händen, mein Onkel überſchrie ihn mit Längen.„Stecken Sie das Vieh in den Keller, es iſt toll geworden, oder ſtechen Sie es ab! Ich will es nicht mehr ſehen!“ tohte er, Der Nachbar ging kopfſchüttelnd. Spät kam Tante Emma nach Hauſe. Als ihr Onkel Karl erklärte, wurde ſie bleich.„Um Himmels wil⸗ len!“ ächzte ſie und 199 en Erſtaunten mit ſich ſchnurſtracks zum Nachbarn hinüber. Der emp⸗ fing e lächelnd. „Sie wollen den Hahn ſehen? Da liegt er — auf den dringenden Wunſch ihres Mannes!“ wies er auf eine Schüſſel, in der das ſtolze Tier ſeines Federſchmuckes beraubt, fſauber aus⸗ genommen lag. „Karl, du Tölpel, das war doch u 1 er Hahn, ich habe ihn für zwanzig Mark in der Stadt gekauft, damit endlich der Streit aus der Welt kommt“, hauchte Tante Emma verſtört. „Unſer Hahn?— Zwanzig Mark?...“ On⸗ kel Karls Blick hing hilflos in der Luft. Ge⸗ knickt zogen ſie mit dem vorſtand ab. Kunſt und fullur Karl⸗May⸗Feſtſpiele in Rathen. Vom 28. Mai bis 31. Auguſt finden bekannt⸗ lich auf der Felſenbühne in Rathen, die am Fuße der Baſtei in der Sächſiſchen Schweiz liegt, Karl⸗May⸗Feſtſpiele ſtatt, die unter Be⸗ teiligung Sachſens, des Reiches und des Aus⸗ landes durchgeführt werden. Die Bedeutung. die dieſer Veranſtaltung beigemeſſen wird, geht ſchon daraus hervor, daß bis Oſtern über 80 000 Anmeldungen vorlagen. Deutſche Beteiligung an den eng⸗ liſchen Nationalfſeſtſpielen, Prof. Günther Ramin wurde beauftragt, mit dem Philharmoniſchen Chor Berlin an den im Auguſt ſtattfindenden Feſtſpielen in England (Royal Welſb National Feſtival) teilzunehmen. Der Künſtler wird das Deutſche Requiem von Brahms unter Mitwirkung des Londoner Philharmoniſchen Orcheſters dirigieren. Reichsmuſiktage 1938 in Düſſels dorf. Zum erſtenmale werden vom 22.—29. Mai in Düſſeldorf„Reichsmuſiktage“ veranſtal⸗ tet, die unter der Schirmherrſchaft von Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels ſtehen Die Reichsmuſik⸗ tage werden zum Teil die Aufgaben der frühe⸗ ren Tonkünſtler⸗Verſammlungen des„Allgemei⸗ nen Deutſchen Muſikvereins“ übernehmen, der bekanntlich im Vorjahre aufgelöſt wurde. 14000 Mark für eine Erſtaus⸗ gabe von Dickens. In London gelangte die Erſtausgabe von Dickens„Chriſtmas Carol“ zur Verſteigerung. Das Werk, das im Jahre 1843 verlegt wurde, enthält eine Widmung des großen Schriftſtellers in den berühmten zeit⸗ genöſſiſchen engliſchen Schauſpieler Carlyle. Der erzielte Verkaufspreis betrug 14000 Mark, entſeelten Hühner⸗ Von Königsberg: Muſik aus Oſt⸗ —— —̃—— — — — ——— — U 1 —— Wenn am 1. Mai überall in den deut⸗ ſchen Gauen die Maibäume aufgerichtet werden, ſo bemerkt man an ihnen einen Schmuck aus allerlei Figuren. Gewöhnlich ſieht man darunter ein menſchliches Paar, ferner die Haustiere und die Feldfrüchte, die Wahrzeichen der wichtigſten Handwerke und ſtellenweiſe, zum Beiſpiel in Ober⸗ bayern, wo ſich der Brauch beſonders ge⸗ treu erhalten hat, ſogar eine Kirche und ein Wirtshaus. Die meiſten nehmen das hin, ohne viel zu fragen. Das iſt nun einmal ſo hergebracht, und alſo ſoll es weiter ſo bleiben. Aber das Herkommen muß doch einen Grund haben, und wenn wir dieſen. zu entdecken verſuchen, kommen wir auf den Sinn der Maifeier überhaupt. Im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland ſind zwei große Feſte wieder zu ihrem Range als Feiern der Volksgemeinſchaft er⸗ hoben worden, der Erntedank im Herbſt, die Maifeier beim Beginn der hohen Wachstumszeit des Frühlings. Beide Feiern ſind nie erloſchen geweſen. Aber in den letzten Jahrhunderten, als ſich die ein⸗ zelnen Stände des Volkes mehr und mehr auseinander zu entwickeln begannen, hatte man den Erntedank den Bauern als ihre ausſchließliche Angelegenheit überlaſſen. Noch ſchlimmer war es der Maifeier ge⸗ gangen; denn nachdem ſie noch im Anfang des 19. Jahrhunderts wenigſtens von der ſtudentiſchen Jugend hochgehalten worden war, war ſie dann zunehmend politiſiert worden. Dieſem äußerſt unerträglichen Zuſtande hat das Dritte Reich mit vollem Recht ein Ende bereitet. Denn genau ſo wie das Erntefeſt gehört nach altgermaniſcher An⸗ ſchauung die Maifeier dem ganzen Volke. Beide bildeten die bedeutſamſten Ein⸗ ſchnitte im Jahresablauf der Volksgemein⸗ ſchaft. Man hielt an ihnen die beiden e Dagegen * N ö M νẽ MN ονννοαν, Links: Am 1. Mai feiert der deutſche Arbei⸗ ter den Tag der natio⸗ nalen Arbeit. Vom Ber ⸗ liner Luſtgarten aus ſpricht der Führer zu ihm. Rechts: An dieſem Tage tanzt das Volt im Grünen nach luſtigen Weiſen wie dieſe Männer und Frauen auf der Walſer Alm.— Un ⸗ ten: Und man wandelt unter dem Blütenzauber, der nun überall herein⸗ gebrochen iſt. in erſter Linie, wie ein Blick wurden zu einem Arbeitsdienſt zuſammen⸗ auf ihr Brauchtum zeigt, der geſtellt. Selbſtverſtändlich brauchten ſie eine Jugend. Wird doch einem ge- Führung, und darum wurde der Maiaraf wählten jungen Paare. dem für die Burſchen, die Maiaräfin oder Mai⸗ Maigrafen mit 5 Mai⸗ braut für die Mädchen gekürt. 5 eſonder re ange⸗ 3 e e Ae Auch die übrigen Paare fanden ſich tan und ihnen eine beſondere N Stellung eingeräumt. Schließ⸗ wohl ſchon unter elterlichen Segen als lich iſt das menſchliche Paar, zukünftiges Ehepaar zuſammen. An eine f älte Vermählung war aber nicht zu denken, ehe 7 8 5 Fa nicht die neue Siedlung fertiggeſtellt war. wieder am Maibaum abge- Da war viel zu tun, es mußte Unland und bildet wird, nichts anderes Wald gerodet werden, das Saatbett mußte als dieſer Maigraf mit ſeiner vorbereitet werden, die Höfe mußten aus Maibraut. Ihre Herrlichkeit der Erde wachſen, die Gärten brauchten dauert ein Fahr, dann wer- Zäune und Pflanzlöcher. Mit allem, was den ſie von einem anderen für die Bauzeit nötig war, wurde der Pgare abgelöſt. Wo mit ihrer heilige Lenz von ſeiner bisherigen Heimat⸗ Wahl eine richtige Verlobung gemeinde ausgeſtattet. Und das iſt die Be⸗ verbunden iſt, iſt auch dieſe ſo deutung des Schmuckes, den wir noch jetzt gemeint, daß die Verehe- an den Maibäumen ſehen. Betrachten wir bichung a nach einem Jahr ihn einmal unter dieſem Geſichtspunkt, ſo erfolgen kann. Oft erfolgt die finden wir ihn ſehr ſinnig. Wahl erſt auf Grund von Da ſehen wir in einer trefflichen Aus⸗ Wettkämpfen, welche die gei⸗ wahl alles angedeutet, was die künftige ſtige und körperliche Ertüchti- Siedlung benötigt, die Haustiere und Ge⸗ gung und die geeigneten räte des Bauern und die Werkzeuge der Führereigenſchaften erweiſen. Handwerker, und es hat auch ſeinen guten Das alles iſt wohl begründet. Sinn, wenn auf den ſpäteren Maibäumen Unſere Vorfahren waren ein der chriſtlichen Zeit die Kirche und ſoqar großen alljährlichen Thinge und die mit Volk von Ackerbauern. Wurde die heimiſche das Wirtshaus abgebildet werden. Der ihnen verbundenen Volksgerichte ab. Gemarkung zu eng, um ihre Bevölkerung Schmuck des Maibaumes vereinigt alſo die Bei dieſen Gelegenheiten verſammelte zu ernähren, ſo erfolgte die Entſendung Beſcherung, welche das Dorf ſeinen Kin⸗ ſich die Gemeinſchaft. Und damit ſind wir eines„heiligen Lenzes“. Das heißt, die in dern mitgab, damit ſie nun auf eigenen bei der erſten Wiedererneuerung angelangt, dem neuen Frühling arbeitsreif und ſelb- Füßen ſtehen konnten, und es ergänzt ſie welche der Nationalſozialismus vorge- ſtändig werdende Jungmannſchaft wurde mit der Kirche und dem Wirtshaus durch nommen hat, indem er die Feier aus ihrer zur Landnahme, zur Beſiedelung neuen Wunſchbilder deſſen, was vielleicht nicht abgeſchwächten Entwicklung einerſeits nur Landes hinausgeſchickt. Das geſchah nicht gleich im erſten Jahre mit entſtehen kann, als begrenzt örtlich-dörfliches Feſt und etwa in der Weiſe von auf das Geratewohl was aber für die Zukunft doch auch zu andrerſeits aus ihrer widerſinnigen Ent⸗ ſchweifenden wilden Horden, ſondern die einem richtigen Dorf gehört. artung als politiſche Demonſtration gegen Aelteren, deren elterliche Liebe und Fürſorge Wilhelm Scheuermann. die übrigen Volksgenoſſen wieder ſelbſtverſtändlich eine gute Ver⸗ 5 Hinter jungen Maien verſteckt ſpielt die Kapelle luſtige Mailieder. Nach der Maifeier wird ein zu einer Angelegenheit der Volks- ſorgung und hoffnungsvolle Zu⸗ verbundenheit gemacht hat. Nur iſt kunft für den Nachwuchs wünſchte, damit noch nicht erklärt, wie und hatten die Siedlungsmöglichkeiten wann die Maifeier eigentlich ent⸗ von langer Hand erkundet. Die ſtanden iſt. Hat ſie auch früher jungen Leute, Burſchen und Mäd⸗ das ganze Volk ohne Unterſchied chen, die ausgelernt hatten, was des Lebensalters und der Berufs- ſie im Elternhauſe und in der ſtände umfaßt, ſo gehört ſie doch Ortsgemeinſchaft lernen konnten, Trunk nicht verachtet. Im Feſtzug ſind alle Berufe vertreten. Photo: Dr. Croy(2), Pollmann, Schuler, Lämmel-Mauritius, Weltbild= M. Ei 10 eint f Geſt leh, mef Ut Chr ein der ſammen⸗ 5 e ene Maigtaf et Mai⸗ den ſich gen als An eine llen, ehe ut bn. and und t mußte ten aus tauchten m, was g tde der Heimat die Be⸗ och jezt ten wit unk, fo n Aus-. lünſtige ind Ge- uge det u guten bäunen 5 ſogar l. Der alſo die n Kin⸗ eigenen int ſe à duch t nicht 1 u kann, ann. 0. 1 Wegen Tierauälerei beſtraft. „Herborn. Vor dem Amtsgericht hatte ſich ein Einwohner aus Guntersdorf wegen Tierquäle⸗ rei zu verantworten. Der Angeklagte ſtand in einem geſpannten Verhältnis zu ſeinem Nach⸗ bar. Um ſeinem Anwillen Luft zu machen, ſchien ihm ein Huhn, das ſich in ſeinem Pferch verlaufen hatte und das dem Nachbar gehörte. gerade recht. Er ſchlug auf das Tier ein und verletzte es ſo ſchwer, daß es kurz danach ver⸗ endete. Das Gericht verurteilte den Ange⸗ klagten zu zwei Wochen Haft. Es wies in der Urteilsbegründung darauf hin, daß wehrloſe Tiere heute unter dem ganz beſonderen Schutz des Staates ſtehen und daß derart unverſchämte Tierauälereien rückſichtslos geahnt werden müßten. 2 Jahre Juchthaus für Brandſtifler Hanau. In einer ſehr umfangreichen Ver⸗ handlung batte ſich das Schwurgericht in Ha⸗ nau mit dem ſeit dem 19. Dezember v. J. in Unterſuchungshaft befindlichen 23 Jahre alten Magnus Müller aus Welkers im Kreiſe Fulda zu beſchäftigen, der der vorſätzlichen Brandſtiftung angeklagt war. „Er hatte zunächſt in der Nacht vom 16. zum 17. Dezember v. J. in Welkers gegen 2 Uhr an der Scheune eines Landwirtes Feuer ange⸗ legt, das glücklicherweiſe durch einen Zufall eingedämmt werden konnte, bevor es größere Ausdehnung annahm. Während man noch mit der Löſchung dieſes Brandes beſchäftigt war. nahm man plötzlich wahr, wie aus einem ande⸗ ren Gehöft Rauch und helle Flammen empor⸗ ſtiegen. Obwohl ſofort Feueralarm geſchlagen wurde, gelang es hier nicht mehr, des Feuers Herr zu werden. Ein Altſitzerhäuschen, eine Scheune und die Stallungen wurden vollkom⸗ men vernichtet. Während das Vieh gerettet werden konnte, verbrannten große Mengen Ge⸗ treide, Futter, Stroh und landwirtſchaftliche Maſchinen. Da jede andere mögliche Entſte⸗ hungsurſache ausſchied, da ferner beide Brände in der gleichen Nacht und im gleichen Ort und in einem zeitlichen Abſtand von nicht ganz 30 Minuten ausbrachen, unterlag es keinem Zwei⸗ ſel, daß die Brände von einem Brand⸗ ſtifter vorſätzlich angelegt worden waren. Der Verdacht der Brandſtiftungen richtete ſich ſofort gegen den Angeklagten. Dieſer hatte kurz zuvor dem Alkohol ſtark zugeſprochen und meh⸗ reren Perſonen gegenüber Aeußerungen getan. die darauf ſchließen ließen, daß er beabſichtige. Brände anzulegen. Mit den durch den Brand Geſchädigten ſtand er nicht auf gutem Fuße. Trotzdem der Angeklagte erſt 23 Jahre alt iſt, hat er in ſeinem Leben viele Fehlſchläge erlit⸗ ten, hat zwei Selbſtmordverſuche unternom⸗ men, aber auch ſonſt nirgends gut getan. Das Urteil lautete auf 2 Jahre Zuchthaus, 3 Jahre Ehrverluſt u. weiterhin auch Unterbringung in eine Heil⸗ und Pflegeanſtalt nach Verbüßung der verhängten Strafe. Verfüchte Raſſenſchande. Sittlichteitsverbrecher. Mannheim. Wegen verſuchter Raſſen⸗ ſchande wurde der 1907 in Mannheim ge⸗ borene Jude Leopold Luſter gemäß 8 2 u. 5 des Blutſchutzgeſetzes zu einer Zuchthaus⸗ ſtrafe von einem Jahr drei Monaten verurteilt. Vier Monate Unterſuchungshaft wurden angerechnet. Der kaum 18jährige A. M. aus Eiſnach ſtand unter der Anklage eines fortgeſetzten Sitt⸗ lichkeitsverbrechens nach§ 175 a. Zwei Perſonen, die mit dem verdorbenen Früchtchen Unzucht getrieben hatten, verübten Selbſtmord. als die Kriminalpolizei von den fragwürdigen Dingen Kenntnis erhielt. Der Beſchuldigte gab die Taten zu, zeigte aber herzlich wenig Reue über ſein ſchamloſes Treiben. Das Gericht dik⸗ tierte ihm eine Gefängnisſtraſe von 9 Monaten zu. Der Gerichtsvorſitzende redete dem ſittlich entarteten jungen Menſchen ins Gewiſſen, von dieſem Weg des Verderbens ab⸗ Blitk in den Girichtsſaal zulaſſen, ſonſt würde er bald im Zuchthaus landen. Er wollte nicht entrümpelt werden ſw Darmſtadt. Einem Darmſtädter hatten Hausbewohner ausgerichtet, die Entrümpe⸗ lungskommiſſion ſei während ſeiner Abweſen⸗ heit dageweſen und werde am nächſten Tag wie⸗ derkommen, dann habe er da zu ſein. Dabei hatte die Mitbewohnerin, anſcheinend um et⸗ was mehr Nachdruck dahinter zu ſetzen, ge⸗ äußert, wenn er nicht da ſei, werde man ihm ſein„Krämche ſchon rausſchmeißen. Dieſe Er⸗ öffnung verſetzte den anſcheinend leicht erreg⸗ baren Mann ſo in Wut, daß er im Hofe laut auf die ganze Entrümpelungskommiſſion ſchimpfte und drohte, er werde denen mit ſei⸗ ner Axt, die er gerade in der Hand batte. „des Hern“ einſchlagen. Der Einzelrichter er⸗ kannte deshalb gegen ihn auf eine Gefängnis⸗ ſtrafe von einem Monat. ſw Darmſtadt. Ein wegen Betrugs verhaf⸗ teter 44jähriger Mann ſollte von einem Krimi⸗ nalbeamten vernommen werden, verweigerte aber jede Ausſage. Als der Beamte die Ver⸗ nehmung abbrach. bedrohte ihn der Mann: er ſei die längſte Zeit Beamter geweſen, das „Dipypche' werde ihm ſchon aufgedeckt und der⸗ gleichen. Vor Gericht verweigerte er wiederum ede Ausſage und verlangte, vor das Schöfſen⸗ gericht geſtellt zu werden, blieb auch unbelehr⸗ bar, als ihm geſagt wurde, daß das im Ermeſ⸗ en des Staatsanwalts ſtehe. Er erhielt vom Einzelrichter ohne Berückſichtigung ſeiner Ein⸗ laſſungen ſechs Wochen Gefängnis wegen Be⸗ amtenbeleidigung. Ehepaar mißhandelt einen alten Mann ſw. Pfungſtadt. Ein Ehepgar, das ſchon ſeit langem mit dem alten Nachbar in Streit lebt, woran dieſer allerdings auch nicht ganz unſchul⸗ dia ſein ſoll, fing an einem Jannarabend wie⸗ der Krawall mit ihm an. Die Frau ließ ihren Buben Steine gegen die Haustür des Nachbarn werfen, und als dieſer beraustrat, richteten ſie ihn ganz erbärmlich zu. Die Frau zerkratzte dem Alten noch das Geſicht, als er ſchon am Boden lag. Die Strafen fielen vor dem Darmſtädter Amtsgericht nicht ſo hoch aus, weil die Beziehungen ſeit langem geſpannt lind und der Alte manchmal auch ſein Teil da⸗ zu beitrug. Das Paar wurde zu je 80 RM. Geldſtrafe verurteilt. Wer leiſtet Krankenhilfe? Eine grundſätzliche Entſcheidung. Frankfurt. Ein Zeichner, der zum Heeres⸗ dienſt eingezogen worden war, erkrankte wäh⸗ rend der Uebung. Die Krankheit bielt auch noch Bulmke Tageschronik Kindesleiche in allen Jeilungen Bingen a. Rh. Die Kriminalpolizei Wiesba den bittet die Bevölkerung in folgender Sache um Mithilfe und Aufklärung: Am 1. 9. 1937 wurde in der Gemarkung Nieder Ingelheim eine neugeborene unbekleidete Kindesleiche aus dem Rhein geländet. Die Leiche war in Pergamentpapier u. zwei alte Zeitun⸗ gen eingewickelt. Als äußere Umhüllung diente braunes Packpapier mit Waſſerſtreiſen, die einen Abſtand von vier Zentiemetrn haben. Bei den Zeitungen handelt es ſich um ein „Wiesbadener Tagblatt“ vom 20. 10. 31 und einen„Frankfurter Generalanzeiger“ vom 20. 10. 31. Die Leiche war mumifſiziert und wurde ſehr wahrſcheinlich vorher an einem anderen Ort verſteckt aufbewahrt. Sie muß erſt kurze Zeit im Waſſer gelegen haben. Ein guter Tropfen ging verloren. Bingen a. Rh. Auf der Straße von Ingel⸗ heim nach Bingen verunglückte an einer Stra⸗ ßenabzweigung ein Laſtwagen, der 3000 Liter Rotwein(Burgunder) für eine Kreuznacher Firma geladen hatte. Fünf Halbſtückfäſſer ſtürz⸗ ten auf die Straße und gingen in Trümmer. Dabei liefen 2700 Liter Wein in den Graben und gingen verloren. a Nazzia auf Fahrräder. Mainz. Die Verkehrspolizei nahm in den Großbetrieben eine überraſchende„Razzia“ auf— Fahrräder vor, d. h. ſie beſah ſich einige hundert dieſer Verkehrsmittel auf das Fehlen oder den falſchen Sitz von„Katzen⸗ augen“, nicht funktioniernden Bremſen uſw. Bei 80 Prozent der Räder war etpas nicht in Ord⸗ nung. Die Beſitzer fanden je einen Zettel an ihr Rad gehängt. auf dem der Man⸗ gel angegeben war. Sie müſſen ſich in⸗ nerhalb drei Tagen auf der Polizei melden u. ihr Rad wieder vorzeigen. Ein biſſiger Hund Mannheim. Am Donnerstag nachmittag wurde auf der Langenrötterſtraße ein 2 Jahre altes Kind von einem Hund angefal⸗ len und durch Biſſe im Geſicht, Hals und an den Armen erheblich verletzt. Die Mutter des Kindes, die das Kind vor dem Hund ſchützen wollte, ſowie der Führer des Hundes wurden ebenfalls durch Biſſe verletzt. Sämtliche Verletzten mußten nach dem Krankenhaus ver⸗ bracht werden. Da weitere Verletzungen durch den Hund zu befürchten waren, wurde dieſer 10 1 0 olizeibeamten mit der Dienſtwaffe getötet. Auto ins Schaufenſter geſchleudert Kreuznach. Nachts fuhr hier ein Perſonen⸗ wagen auf ein haltendes Auto, das mit Wucht ſeitwärts geſchleudert wurde und dabei in einem roßen Schaufenſter des Kaufhauſes Reinhardt andete. Die Scheibe ging in Trümmer. Von den Autofahrern wurde ein Inſaſſe verletzt, der Fahrer blieb unverletzt, er wurde zu einer Blut⸗ probe ins Krankenhaus gebracht. Der Sperber im Hühnerhof. Alsfeld. In Ruppersburg wurde eine Henne mit einem Küchlein im Hofe von einem Sperber überfallen, aber die tapfere Mutter flog ihm auf den Rücken und zerzauſte ihn ſo, daß er von dem Beſitzer getötet werden mußte. Der Korb an der Lenkſtange war ſchuld. Pfungſtadt. Auf dem Weg zum Spargelſtechen ſtürzte die Frau des Küfermeiſters Ludwig Herbert mit ihrem Fahrrad. an dem ſie einen ſie bebindernden Korb hängen hatte. Sie brach den Knöchel des linken Fußes und mußte in das Darmſtädter Krankenhaus gebracht werden. Kind tödlich verbrüht. Fürth i. O, Im benachbarten Lörzenbach fiel das einzige 3 Jahre alte Kind der Eheleu⸗ te Samland in eine mit kochendem Waſſer ge⸗ füllte Waſchwanne und wurde 8 ff verbrüht, daß bald der Tod einkrat⸗ Das iſt innerhalb weniger Tage der zweite Fall im Odenwald. Glück im Unglück. Nieder⸗Ramſtadt. Am Dienstag abend löſte ſich in der Ludwigſtraße von dem Bulldog des Kraftfahrzeugbeſitzers Lehr ein mit Kohlen be⸗ ladener Anhänger und rollte ein Stück führer⸗ los weiter, kam aber an den Randſteinen zum Halten, Schlimmer erging es der von der Laſt befreiten Zugmaſchine, die auf der ſteil abſal⸗ lenden Straße in ein raſendes Tem yo ge⸗ riet und nicht ohne weiteres angehalten wer⸗ den konnte. Der Fahrer war indeſſen geiſtesge⸗ genwärtig genug, ſie gegen eine Seitenſtraße zu lenken, weil er ſonſt an der Mauer der Hauptverkehrsſtruße angerannt wäre. Durch den Anprall an den Randſteinen brach die Vor⸗ derachſe und die Maſchine wurde auch ſonſt ſchwer beſchädigt. Der Führer blieb wie durch ein Wunder unverletzt. Lichtwunder grüßen Adolf hitler! Die triumphalen Empfangs vorbereitungen für den Führer abgeſchloſſen Was aus Italien über die Empfangsvorbe⸗ reitungen für den Beſuch des Führers an 1477 dungen über die Alpen herübergedrunge iſt, läßt erkennen, wie ſehr es Wunſch und Wille des Duce und des italieniſchen Volkes iſt, dem Staatsoberhaupt des befreundeten deutſchen Reiches einen noch nie dageweſenen trium⸗ phalen Empfang zu bereiten. Ein Blick über die gewaltigen Aufmärſche, die militäri⸗ ſchen Darbietungen und die feſtlichen Veran⸗ ſtaltungen 721 eigens für den Beſuch des Füh⸗ rers umgeſtalteten Plätzen und Straßen, läßt die Einzigartigkeit der Ereigniſſe in Rom, Neapel und. in der erſten Maiwoche erkennen. Vo Brenner ab werden die beſten Eiſenbahningenieure und Beamten Italiens den Sonderzug in ihre Obhut nehmen, der den Führer und ſein Gefolge nach Rom, Neapel und Florenz führt. Einige Kilometer vor dem ewigen Rom— vorausſichtlich um 59 Uhr am 3. i— wird die Eiſenbahnlinie be⸗ leuchtet und geſchmückt 1925 Der Sonderzug hält auf einem eigens für die Ankunft des ührers errichteten Bahnhof in der Nähe des St. Paul⸗Tores. Auf dem Bahnhof erhebt ſich eine Ehrenpforte von 14 Metern Breite, eingerahmt von zwei rieſigen Sta⸗ men. die den ſiegreichen Vormarſch des Fa⸗ chismus und des Nationalſozialismus ver⸗ innbildlichen. Der Raum, in dem der Duce und der Führer ſich 7 erſten Mal während des Aufenthaltes in die Augen blicken, enthält ein Bild der ewigen Stadt, ſowie rieſige Wand⸗ gemälde mit Symbolen der deutſch⸗italieniſchen reundſchaft Auf 22 1 Kilometer langen Strecke vom neuen Bahnhof bis zum Quirinal, in dem Adolf Hitler als Staatsoberhaupt Ga ſt des unterbrochen nur von rieſigen italieniſchen Nie ſein wird, wech⸗ ſeln die herrlichſten Ausſtattungen. Beſönderer Wert wurde der Beleuchtung der Straße ewidmet, da der 1 am Abend eintrifft. Das Licht der Proſektoren wird ergänzt durch 52 zehn Meter hohe Kandelaber. Jeder der Kandelaber beſitzt auf halber Höhe acht große bronzene Lämpchen und auf der Spitze acht kleinere, in denen blinkende Gas⸗ flämmchen flackern. Alle Baudenkmäler des alten Rom, die von der Triumphſtraße aus erblickt werden können, wie die Thermen des Caracalla, der Palatin, das Koloſſeum, das . und das Capitol werden durch warmes cheinwerferlicht angeſtrahlt. Sobald der Füh⸗ rer unter dem Conſtantinsbogen am Fach des Koloſſeums ankommt, tritt die ai onne in ein wahres Lichtmeer ein. Vom Platz Venezia ab wölben ſich rieſige Triumphbogen über die Straßen, die den Führer zum Qui⸗ rinal führen, Girlanden und Blumenkränze hängen zwiſchen den Fenſtern und Balkonen, Bildern des Führers und des Duce. Die deutſchen und ita⸗ lieniſchen Fahnen ſchmücken gemeinſam die Schaufenſter der Geſchäfte. Viele Hauseigen⸗ tümer haben die Faſſaden ihrer Gebäude neu ſtreichen laſſen Auf einem Konzert, nd von 26 Muſiklorps, wird ein tauſend⸗ ſtimmiger 7 155 die Ouvertüre zu den Meiſterſingern anſtimmen und zum erſten Mal die neue Hymne des römiſchen Im⸗ per tums vortragen. Auf Volksfeſten werden Lauſende von Paaren in italieniſchen Volks⸗ trachten auf einmal den berühmten Saltarello⸗ tanz 9 Sogar die Aufführung des 2. Aktes von Lohengrin im Freien iſt vor⸗ geſehen. Zu dieſem Zweck ſind einzigartige Kuliſſen geſchaffen worden Allein der Turm des Schloſſes von Antwerpen mißt 40 Meter Höhe. i Vielleicht noch eindrucksvoller als die zivilen Veranſtaltungen dürfte das Bild der mili⸗ täriſchen Schauſpiele ſein, deren Pro⸗ gramm gleich dem Programm für den Emp⸗ fang der deutſchen Güſte in allen Einzelheiten und mit minuttöſer Genauigkeit in wochen⸗ langer Arbeit feſtgelegt worden iſt. Es iſt da⸗ für Sorge getragen, daß der Führer und ſein Gefolge einen Ueberblick über die militäriſchen Leiſtungen und den militäriſchen Geiſt des ſaſchifliſchen Italien erhalten werden. Die Ar⸗ mee wird eine rieſige Parade abhalten. Sie findet auf der Triumphſtraße am Fuße des Koloſſeums ſtatt. Verbände der Ballila, Schü⸗ ler der Militärakademie, Abteilungen der Hei⸗ matarmee wie der Kolonialarmee, Spahis und Askaris, Marineſoldaten, Soldaten der Luft⸗ waffe, Milizen, Einheiten alpiner Regimenter, Einbeiten der Berſagliers, Kavallerie, be⸗ ſpannte Artillerie und motoriſierte Artillerie mit insgeſamt 400 Transportwagen und 400 Kanonen werden vor dem Führer und dem Duce vorbeimarſchieren. Die Parade dauert mehrere Stunden. Bei Santa Marinella, in der Nähe von Ci⸗ vita Vecchia, wird ſich ein Angriff von unge⸗ wöhnlicher Heftigkeit auf befeſtigte Stellungen abwickeln, an dem alle Angriffswaffen Ita⸗ liens teilnehmen. An der Flottenparade in Neapel nimmt faſt die geſamte italieni⸗ ſche Marine mit 200 Einheiten teil, darunter zwei lagen dem„Cäſar““„ dem „Cavur“, 18 Kreuzer, 12 Aufklärer. 16 Tor⸗ pedobooten und 90 Unterſeebooten. An den en der Luftwaffe, die zwiſchen Santa Marinella und Ladispoli ſtatt⸗ finden, wird auch ein aus Kampf⸗ und Jagd⸗ flugzeugen gemiſchtes Luſtgeſchwader mit 300 Apparaten teilnehmen. Der Angriff dieſes Ge⸗ ſchwaders erſtreckt ſich auf Land⸗ und Waſſer⸗ nach der Uebungszeik an. Nach den geſetzlichen Beſtimmungen hat die Wehrmacht Kranken⸗ hilfe für die Dauer der Dienſtzeit zu leiſten. Nach Beendigung der Dienſtzeit tritt die Kran⸗ kenkaſſe für die Leiſtungen ein. Dem Angeſtell⸗ ten war von der Krankenkaſſe gegen Abtretung eines Gehaltsanſpruches Krankengeld gewährt worden. Die Kaſſe vertrat die Meinung, daß Anſpruch auf Zahlung des Gehaltes beſteht, weil nach dem Tarif die Zahlung des Gehalts für mindeſtens ſechs Wochen einen unabding⸗ baren Anſpruch darſtellt. Aus dieſem Grunde verlangte die Krankenkaſſe mit der vorliegen⸗ den Klage von der Firma die Zahlung für das Krankengeld aus dem abgetretenen Lohn. Das Arbeitsgericht verurteilte die beklagte Firma zur Zahlung. Durch die Einberufung zu einer militäriſchen Uebung werde das Arbeitsver⸗ hältnis nicht beendet, ſondern die Zeit der Uebung gelte als Beurlaubung. Nach Beendi⸗ gung der Uebung hatte der Angeſtellte einen Anſpruch auf Gehaltszahlung und Wiederein⸗ ſtellung. Dementſprechend war das Gehalt für die Dauer von ſechs Wochen zu zahlen. Gegen dieſes Urteil des Arbeitsgerichts legte die be⸗ klagte Firma Berufung ein. Das Landesar— beitsgericht, vor dem der Fall noch einmal verhandelt wurde. riet der Beklagten zur Zu⸗ rücknahme der Berufung. Da es ſich um eine grundſätzliche Frage handelt. wünſchte die Be⸗ klagte aber ein Urteil. Das Landesarbeitsgericht wies die Berufung ab und ſchloß ſich in ſeiner Urteilsbegründung im weſentlichen den Gründen des Arbeitsgerichts an. Rückwege aus dem Tolenreich Der Nadelſtich in den Sinusknoten Wenn man heute einem Polizeibeamtefl oder ſonſt einem Angehörigen eines öffentlichen Dienſtes Unterricht für die erſte Hilfe gibt, dann weiſt man daraufhin, daß bei Zwiſchen⸗ fällen, bei denen ein Meſſer gebraucht wurde, dieſe Waffe nie aus der Wunde der verletzten Perſon herausgezogen werden darf. Vielmehr muß der Betreffende mit der Waffe in der Wunde eingeliefert werden. Das gilt nament⸗ lich für die Fälle, in denen Herzſtiche ausge⸗ führt wurden. Denn wenn ein Meſſer aus einer Herzwunde herausgezogen wird, dann iſt meiſt keine Rettung mehr möglich. Im andern Fall aber verhindert die Klinge des Meſſers ſo lange ein Verbluten, bis der Bruſtkorb geöff⸗ net und das Herz vernäht werden konnte. In dieſer Form arbeitet die heutige Chirurgie im Kampf gegen tödliche Verletzung. Man hat erſt vor einigen Tagen in Paris einem Mann ein Herz mit nicht weniger als 18 Stichen ge⸗ näht. Man mußte das Herz im Schlag viermal ausſetzen laſſen und dann wieder beleben, um genügend Zeit zu haben, in den Sekunden des Stillſtands die notwendigen Stiche und Nähte ausführen zu können. ö Die mediziniſche Wiſſenſchaft hat alſo unge⸗ heure Fortſchritte erzielt. Viel größer aber wird noch das Staunen über dieſe Erfolge. wenn man hört, daß es einem Amerikaner Dr. A. S. Hyman gelungen iſt, mit einem elek⸗ triſchen Heizgerät Herzen wieder zu beleben, die bereits ſtillgeſtanden haben. Man hat im Herzen einen ſogenannten Sinus⸗Knoten ent⸗ deckt, der mit einer langen goldenen Nadel, die in ihrer Spitze zwei Pole hat, elektriſch gereizt werden kann. Dieſe Reizung kann genügen, um ein bereits vom Tode ergriffenes Herz neu zum Schlagen zu bringen. Natürlich darf es ſich nicht um einen Todesfall durch Blutvergiftung oder ähnliche Dinge handeln. Außerdem muß die geheimnisvolle Nadel ſpäteſtens 19 Sekun⸗ den nach dem Stillſtand des Herzens eingeführt werden. Sind dieſe verſtrichen, ſo beſteht nur noch eine ſchwache Ausſicht auf Wiederbelebung. Man ſteht noch im Anfang dieſer wichtigen Verſuche und darf jedenfalls gefpannt ſein, was ſie noch alles zu Tage fördern werden. gebiete und enthält Zielübungen auf fiktive Truppenanſammlungen, einen künſtlichen Ha⸗ fen, ein künſtliches Induſtrieviertel und auf Kriegsſchiffe. Die verſchiedenen Einheiten der Luftwaffe nahen von ihren üblichen Heimat⸗ häfen in geſchloſſenen Formationen und wer⸗ den mit chronometriſcher Genauigkeit die ihnen vorgezeichneten Ziele bombardieren. Der Luft⸗ angriff wird ſich ſo nahe wie möglich den wirklichen Verhältniſſen im Kriege anpaſſen. Zuerſt werden die Jagdflugzeuge Sturzangriffe auf die Truppen zu Lande unternehmen und mit Maſchinengewehren den Erdboden abraſie⸗ ren, Dann werden die Bombenflugzeuge in Aktion treten, All das dauert vorausſichtlich nur einige Minuten und wickelt ſich mit äußer⸗ ſter Schnelligkeit ab. Die Luftmanöver werden durch Kunſtflugvorführungen eingerahmt und durch eine große Luftparade, an der 400 Flug⸗ zeuge teilnehmen, abgeſchloſſen. Die Marburger Jeſſſpiele haben eine beſondere Bedeutung für die Sha⸗ lesſpeare-Aufführungen gewonnen; der„So m⸗ mernachtstraum“ etwa wurde weithin bekannt. Der eigentümliche Bau der Bühne, durch den die Wirkung der Natur von einem feſtſtehenden, in jeder Szene ausgebauten Ge⸗ rüſt ſozuſagen aufgefangen wird, kommt ge⸗ rade den Dramen Shakeſpeares entgegen. In dieſem Sommer(vom 25. Juni bis 24. Juli) wird nur Shaleſpeare geſpielt, dazu nur Luſt⸗ ſpiele:„Ein Sommernachtstraum“,„Viel Lärm um Nichts“ und„Wie es Euch gefällt“. Der Grund liegt darin, daß der Spielplan der vom Reich für 1938 ausgegebenen Parole „Das fröhliche Deutſchland“ ent⸗ ſprechen möchte, und dazu eignet ſich die Sha⸗ keſpeareſche Heiterkeit, die urwüchſig iſt und ſich vom flachen Witz franzöſiſcher und ähn⸗ licher Geſellſchaftsſtücke ſernhält. — — Roman von ul. Scheider D Te laue u N (20. Fortſetzung.) Er fühlte ſich jetzt vollkommen friſch, raſierte ſich und machte ſorgfältig Toilette. Seine Gedanken kreiſten dabei dauernd um Toni Untersperg. Sie war gemeinſam mit ihm aus der Haft entlaſſen worden und zuſammen waren ſie ein Stück Weges gegangen, hinein in den friſchen, win⸗ digen Frühlingstag. Zum Schluß, an einer Halteſtelle der Straßenbahn, hatte ſie ihn gebeten, ſie heute abend nach dem Theater abzuholen.„Sie müſſen kommen— jetzt bin ich zu müd', aber heut abend hab' ich allerlei mit Ihnen zu beſprechen.“ Dieſe Worte hörte er jetzt in ſeinem Ohr. Sie erregten ibn und erfüllten ibn mit einer verwirrenden Spannung. a Er aß etwas in einem rieinen Meſraurant und fuhr dann mit ſeinem Wagen über den Ring. Ein milder Früh⸗ lingsabend, der Wind war völlig eingeſchlafen. Vor der Oper war große Auffahrt und viele Leute ſaßen vor den kaffeehäuſern. Das Licht der Bogenlampen fiel durch das zarte Grün der Bäume. Bei der Bellaria ſtieg er aus und ging im Strom der Menſchen zur Oper zurück. Die würgenden Gedanken, die immer wieder über ihn kamen, verſchwanden langſam. Tief atmete er den Duft und die Lebensfreude des Frühlings⸗ abends ein. 135 i Uuoeber eine Stunde ſaß er vor einem Kaffeehaus und as die Abendzeitungen, die über den Mordfall Törrek nichts weſentlich Neues zu berichten wußten. Allzu deut⸗ lich war zu erkennen, daß man noch immer im Dunklen derumtaſtete. Anſcheinend konnte man den Verhafteten die Tat nicht nachweiſen. Als völlig ſicher konnte man anneh⸗ men, daß Dewanger noch nicht geſtanden hatte. Namen waren auch diesmal nicht genannt. * Bald nach zehn Uhr fuhr Haal vor dem Café Pell⸗ mmer vor. Die ſchmale Gaſſe auf der Wieden war men⸗ ſchenleer, folglich konnte das Stück noch nicht aus ſein. Der Glaskaſten mit dem Programm der„Kleinen Bühne“ hing einſam und ſchwach beleuchtet neben dem Portal. Haal ſtieg aus und durchſchritt die Räume des Cafés. Nachdem er an der Garderobenablage vorüber war, öffnete er leiſe und vorſichtig die Tür, die in den Zuſchauerraum führte, um ſie gleich wieder hinter ſich zu ſchließen. f Toni ſtand auf der winzigen Bühne, die von rotem Licht übergoſſen war und ſpielte mit Schönvogel die letzte Szene des Stückes. Sie hatte die Hände um ſeinen Hals gelegt und ſtammelte Liebesworte. Mit verſchleierter Stimme verzieh ſie ihrem Alois ſeinen Seitenſprung, um dann plötzlich aufzuſchluchzen, weil immer noch ein elender Reſt von Leid in ihr war, deſſen ſie ſich eigentlich ſchämte* Haal blickte auf die Bühne und ein wunderſames Ge⸗ fühl griff ihm ans Herz. Sekundenlang hatte er die Emp⸗ findung, als läge das zierliche Geſchöpf dort oben an ſeiner eigenen-Bruſt,-als ſtreichle ſeine Hand liebkoſend über das ſtumpfe Weißblond ihres Haares Dann fiel der Vorhang und der zauberhafte Zuſtand Haals erloſch. Die neunundvierzig Menſchen im Raum klatſchten Beifall, raſten und tobten. Immer wieder öffnete ſich der Vorhang und die Darſteller, ſich an den Händen haltend, erſchienen vor der Rampe. 5 Als der Beifall endlich vertlungen war, ging Haal hinter die Bühne. Dort ſtieß er zunächſt auf Lorringhoff, der ihn faſſungslos begrüßte und in ſeiner großen Verwir⸗ rung nicht die rechten Worte fand. Er ließ ihn einfach ſtehen und klopfte an Tonis Garderobentür. Gleich darauf hörte er, wie der Riegel fortgeſchoben wurde und Toni ſtand vor ihm, im dunklen, einfachen Kleid der ländlichen Magd, die ſie geſpielt hatte. Sie trat vor ihm zurück und ließ ihn ein. Er beugte ich über ihre Hand und als er wieder aufſah, wunderte er ſich über den ernſten und glänzenden Blick, der wie prüfend 1 ſeinen Augen ruhte. „Sie ſehen ſchon beſſer aus“, ſagte ſie,„haben Sie heul nachmittag geſchlafen?⸗ -Sie doch ſicher auch, nicht wahr?“ „Nicht viel. Vielleicht eine Stunde. Ich hatte zu tun. da war etwas ſehr Wichtiges. Aber es macht nichts, ich hole den Schlaf ſchon wieder nach. Uebrigens bin ich ganz riſch. „Was war's denn, was Sie ſo Wichtiges zu tun jatten?“. Sie antwortete nicht gleich, ſetzte ſich an den Toilette⸗ liſch, um ſich abzuſchminken und ſagte erſt nach einer gan⸗ zen Weile:„Etwas, was uns beide angeht. Wollen Sie draußen auf mich warten? Aber laſſen Sie ſich nicht mit Lorringhoff ein, der hat mich ſchon verrückt gemacht mit einer Fragerei. Warten Sie unten an der Ecke!“ Eine Viertelſtunde ſpäter ſtieg ſie zu Haal in den Wagen. Ihr grauer Blick hatte einen leuchtenden Glanz. Ihre Friſche, ihre zarte Biegſamkeit bezauberten Haal von geuem. „Wohin?“ fragte er. a 5 Sie nannte eine Gaſſe, die er nicht kannte. „Wo iſt das? fragte er zurück. „In Neuwaldegg, ganz draußen.“ „Wollen wir dort nachmahlen?“ „Fahren Sie nur!“ ie lächelte ſo ſeltſam. Da erſt begriff er, daß ſie ihn mit 9 5 8 Tatſache, die anſcheinend den Fall Törrek betraf, überraſchen wollte. Während der Fahrt ſagte er:„Wollen Sie mir nicht endlich verraten, was Sie heute nachmittag ſo Wichtiges zu tun hatten?“ Sie antwortete ihm nicht. Um ihren Mund lag das ſchmale Lächeln, dabei ſah ſie geradeaus und kümmerte ſich nicht um ihn. Nachdem ſie quer durch die Stadt gefahren waren, er⸗ beigen 18 Außenbezirk Es wurde immer ländlicher, ſie kamen durch Dornbach, Weingärten ſtiegen hügelan und ſchließlich waren ſie in Neuwaldega 1 Haal hielt vor einem Gaſtyaus, well Ton ihn vat, dor ſtehenzubleiben. Weit ausladende hohe Kaſtanien ſtanden im ſchwachbeleuchteten Vorgarten. Einige Gäſte ſaßen beim Wein. Aus der Ferne kam der Klang einer Schram, melkapelle herüber. Toni ſah auf ihre Uhr, dann ſtieg ſie raſch aus. Sit wählte einen Tiſch in dem Teil des Gartens, der faſt im Dunkel lag. Der Mond war heute abend verhüllt. Der Kellner kam mit einem Windlicht und Toni beſtellte etwa⸗ zum Eſſen: Butterbrot und ein Stückchen Wurſt. Als dei Kellner wieder fort war, löſchte ſie das Windlicht. Dann ſetzte ſie ſich ſo, daß ſie den ſchmalen Gartenweg überſehen konnte, der zur Eingangstür der Gaſträume führte. Ihi Geſicht war ſeltſam angeſpannt, ſie konnte eine gewiſſe Er⸗ regung nicht verbergen. 0 „Sie machen mich immer neugieriger“, ſagte Haaf lächelnd,„was ſoll das alles?“ „Warten Sie ab“, antwortete Toni,„ich nehme an, daß Sie gleich einen Mann ſehen werden, den Sie kennen und deſſen Anweſenheit Ihnen kaum gleichgültig ſein dürfte.“ 6 N Er ſchwieg und ſah ihr beim Eſſen zu. Manchmal nippte er an ſeinem Wein. Toni blickte immer häufiger auf die Uhr und ihre Nervoſität verſtärkte ſich. Als ſie mit dem einfachen Nachtmahl fertig war, ließ ſie den Weg nicht mehr zus den Augen. Plötzlich zuckte ſie leicht zuſammen. Haal wandte ſich taſch um. Ueber den Weg kam langſam ein hagerer, älterer Mann im Lodenmantel, ein Jägerhütchen thronte ihm auf dem ſpitzen Schädel. Dicht kam er an den beiden vorüber, aber er ſah nicht rechts noch links, in ſteifer Haltung, eine ſange Virginia im verkniffenen Mund, ging er auf die Tür des Gaſthauſes zu. Haal hatte ihn, obwohl die Beleuchtung ſchwach war, ſofort erkannt. Es war Martinek, der frühere Rechtsanwalt, der den Brief Törreks dem Hofrat Baudiſch überbracht hatte. Als er in der Tür verſchwunden war, ſtarrte Haal Tons in die Augen. „Das iſt alſo die Ueberraſchung?“ fragte er.„Kennen Sie ihn überhaupt?“ „Nein. Ich ſah ihn nie. Trotzdem erkannte ich ihn ſofort, weil Sie mir ihn geſtern abend ſo gut beſchrieben, Unter hunderten würde ich ihn herausfinden.“ „Auf den warteten Sie? a f „Ja, deshalb führte ich Sie hierher, lieber Haal.“ „Was hat es für einen Sinn?“ „Eigentlich weiß ich es ſelbſt nicht.“ „Sie wiſſen immer, was Sie wollen.“ „Ich taſte mich vor.“ „Etwas deutlicher bitte!⸗ „Eine innere Stimme befiehlt mir, mich um Martinek zu kümmern.“ 8 106„Toni— Sie müſſen einen ganz beſonderen Grund aben A i.. „Nein, wirklich nicht.“ „Von wem erfuhren Sie, daß Martinek hier anzutref⸗ ſen iſt?“ a. „Das iſt eine kleine Geſchichte für ſich. Lieber Haal— ſeit heute morgen ſitzt die Idee in mir feſt und ich werde ſie nicht los. Es iſt vielleicht eine ganz verrückte Idee. Ja. ich bin ſogar davon überzeugt, daß ſie verrückt iſt.“ „Was für eine Idee?“ „Daß dieſer unheimliche Menſch mehr über die Tat weiß, als wir alle zuſammen. Ich denke mir: er muß den Täter kennen.“ „Toni, ich bitt“ Sie! Es iſt doch Dewanger. Kein an⸗ derer als Dewanger.“ „Daran glaube ich nicht mehr. Denken Sie doch nur an die offene Tür, die geſchloſſen wurde— an das offene Fenſter hinter dem Bühnenraum.“ Haal ſchwieg eine Weile, er war in großer Verwir⸗ rung. Schließlich ſagte er:„Erzählen Sie endlich! Woher wiſſen Sie, daß Martinek hier zu treffen iſt? Und was ſind Ihre Abſichten? Sie müſſen doch irgendwelche Ab⸗ lichten haben.“ 5 f „Hab' ich au Ganz raſch ftüſterte ſie die„kleine Geſchichte“ herunter. der Gedanke an Martinek ſitze ſeit heute morgen in ihr feſt, eitdem ihr Hofrat Baudiſch beim Abſchied vom Brief er⸗ 150 hätte, den Martinek ihm überbrachte. Ganz plötzlich i dann der Plan in ihr aufgetaucht, ſich um den ehemali⸗ en Rechtsanwalt zu kümmern. Vor allen Dingen haben ie darüber nachgedacht, von wem ſie Auskunft über Mar⸗ inek erhalten könne und dabei ſei ihr klar geworden, daß nan zunächſt die Wohnung des Mannes erfahren und dann m der Nachbarſchaft recherchieren müſſe. Ein derartiger Sonderling errege ja immer die beſondere Aufmerkſamkeit der Nachbarn. Seine Wohnung habe ſie im Adreßbuch gefunden. So⸗ rt ſei ſie nach Neuwaldegg hinausgefahren— nach einer tunde tiefen Schlafes— und dort habe ſie dann allerlei Ueberraſchendes gehört und erlebt. i f Martinek bewohne ein halbverfallenes Hüterhäuſel in keinem Weingarten, hoch oben auf dem Berg. Ihre Abſicht, den Mann ſchon heute vormittag zu ſtellen, habe ſie nicht zusführen können— Martinek ſei nicht zu Hauſe geweſen. doch habe ſie bei dem benachbarten Weinbauern, bei dem ſie ein Achtel Heurigen getrunken, alles mögliche über ihy erfahren. Martinek— ſo habe ihr der Weinbauer erzählt,— ei früher einmal außerordentlich wohlhabend geweſen, in der Stadt hätte er zahlreiche Grundſtücke und außerhalb diele Weinberge ien, dazu ein geräumiges, prachtvol! eingerichtetes Landhaus in Dornbach. Dann aber ſei vor mehreren Jahren aus unbekannten Gründen der plötzliche Zuſammenbruch gekommen, er habe faſt alles dabei ver⸗ bren und nichts als den kleinen Weinberg in Neuwaldegg gerettet. Hier wohne er nun im Hüterhäufl und friſte küm⸗ merlich ſein Leben als Winkeladvokat, indem er den Bauern ſtechtsauskünfte gebe. Sonſt gehe ihm jeder aus dem Wege, man nenne ihn den„Totenkopf“. Der Aberglaube habe lich feiner Perſon bemächtiat und überall erzähle man. daß ein Zuſammentreffen mit Martiner unveobingt ein Unglud aach ſich ziehen müſſe. Seit dieſem Gerücht habe er über⸗ haupt nichts mehr zu tun. Schuld an allem ſei wohl ſein ſeltſames Gehaben und ſeine Eigenart, beim Gehen häufig dor ſich hinzumurmeln. Faſt jeden Abend, gewöhnlich zu ſehr ſpäter Stunde— zwiſchen elf und zwölf— erſcheine er in einem Gaſthauſe unten in Neuwaldegg, um in einem hinterſtübchen mit einem anderen Sonderling Schach zy wpielen. a Das alles erzählte Toni. 8 Haal zuckte die Achſeln:„Was wollen Sie jetzt?“ „Ihn ſtellen.“ „Was erwarten Sie davon?“ -Nichts oder alles. Kommen Sie, Haall⸗ Er folgte ihr. Die Gaſtſtube war von rauchenden und weintrinkenden Kartenſpielern erfüllt. Toni ging ſofort auf den Wirt zu, der hinterm Schanktiſch ſtand. Sie fragte ihn nach Martinek. Mürriſch wies er auf eine Tür im Hinter⸗ zrund. „Iſt jemand bei ihm?“ fragte Toni. „Nein. Toni blieb neben Haal an der betreffenden Tür ſtehem Sie flüſterte:„Ich möchte Sie bitten, raſch zu öffnen. Es kommt darauf an, ihn möglichſt aus dem Gleichgewicht zu bringen.“ Haal, völlig unter ihrem Bann, ſtieß die Tür auf und trat raſch ein. Toni, dicht hinter ihm, warf die Tür ins Schloß. Sie ſtanden in einem kleinen Raum. In der Mitte gab es einen weißgeſcheuerten Tiſch, darüber hing eine Petroleumlampe. Einſam ſaß dort Martinek, mit dem Rücken zur Tür, vor ſich das Schachbrett mit den Figuren, neben ſich ein Glas Wein. Anſcheinend ſpielte er eine Par⸗ tie gegen ſich ſelber, die Stellung der Figuren verriet es.. Als Haal mit Toni ſo plötzlich eintrat, riß es ihn her⸗ um. Er ſtarrte auf Haal und ſein Geſicht verzerrte ſich im ungeheuren Schreck. Dann pollerte er hoch, ſein Stuhl fiel um und mie in Ahwehr hob er beide Hände So wich er zurück, gegen den Tiſch, ſein Mund bewegte ſich krampfhaft, Der Schock, von Toni erwartet, war tatſächlich da. Jetzt trat ſie dicht an Martinek heran, der mit ſeinen Händen hinter ſich nach einem Halt ſuchte. Und mit leiſer, aber ſehr feſter timme ſagte ſie: „Die Partie, Herr Doktor, iſt für Sie verloren.“ Die ſonſt ſo winzigen grünen Augenlichter weit aufge⸗ eiſſen, ſo blickte Markinek auf Toni und ſein Mund ſtam⸗ melte:„Wer ſind Sie?“ „Das geht Sie nichts an. Ich möchte Sie nur dara aufmerkſam machen, daß die letzte Partie, die Sie mit Haa ipielten, für Sie verloren iſt.“ Martinek verſuchte jetzt, ſeine letzten Kraftreſerven 3u ſammeln. Während er ſich rückwärts mit den Händen gegen den Tiſch ſtützte, wurde ſein Blick wieder ſchmal und lau⸗ ernd. Nun glich ſein ausgemergeltes, bleiches Antlitz mit den vorſtehenden Backenknochen und dem abſtoßend grin⸗ ſenden Mund tatſächlich dem eines Toten. „Heh“, fragte er heiſer,„was wollen Sie damit ſagen?“ „Daß Sie ſich verrechnet haben. Haal hat noch einen Zug— und mit dem ſetzt er Sie matt. Oder wollen Sie es vielleicht leugnen, daß der Fall Törrek nur Sie, nur Sie ganz allein angeht?“ „Ich möchte endlich wiſſen“, ſtotterte Martinek,„wer Sie eigentlich ſind. Ich verſtehe auch nicht, wie Sie mit mir reden. Ihr ganzes Auftreten iſt unerhört.“ „Genügt es Ihnen nicht, daß ich in Geſellſchaft von Herrn Haal hier erſcheine?« erwiderte Toni. Martinek ſah Toni lauernd an. Dann ſagte er ab fällig:„Pah, was habe ich mit Herrn Haal zu tun!“ 0 e Sie es nicht erſtaunlich, daß er vor Ihnen eht?“ „Gehn S'! Laſſen S' mich in Frieden!“ „O nein, Herr Doktor Martinek— ſo ſchnell kommen wir nicht auseinander. Sie müſſen mir erſt Rede und Ant⸗ wort ſtehen.“ d „Ich denke nicht daran.“ Martinek begann ſich langſam von ſeinem Schreck erbolen. Sein glimmender Blick huſchte von Haal zu Ton Aber Toni, die ihn nicht erſt zur Ruhe kommen laf⸗ en wollte, griff ſchon wieder an:„Wie Sie ſehen, iſt Herr Haal bereits wieder auf freiem Fuß. Inzwiſchen iſt man dem wirklichen Täter auf die Spur gekommen. Angeblich handelt es ſich um einen Mann, der ganz beſonders von Törrek geſchädigt wurde, auf ganz beſonders gemeine Ar und Weiſe. Der Mord iſt alſo ein Racheakt. Aber ich will Ihnen noch mehr verraten, Herr Doktor Martinek.“ „Ich begveife nicht“, polterte Martinek,„was mich das alles angeht. Scheren Sie ſich zum Teufell“ Toni ließ ſich nicht beirren und fuyr in ihrem Angriff fort. Ihre Stimme klang jetzt verhängt, es gelang ihr prachtvoll, den Ton des Geheimnisvollen, des Unheimli en fi treffen— es war eine fabelhafte ſchauſpieleriſche Lei⸗ ung: „Aber es ſind doch ſo intereſſante Dinge, die ich Ihnen erzähle. Dieſer Mann, der alſo durch Törrek 4 557 82 25 digt wurde, das iſt der Täter. Sooiel ſteht feſt, es iſt nicht umzuſtoßen. Man weiß auch, daß es ihm gelang, nachdem Törrek nach Wien zurückgekehrt war, ſich dieſem zu nähern, und zwar in der geſchickten Tarnung eines alten Freundes eines Philoſophen, der es im Leben gelernt hat, auch dem zu berzeihen, von dem er Böſes erfuhr.. Wie geſagt, der Täter iſt ein Mann in ſehr reifen Jahren, ein überlegenen Kopf, ein ſpitzfindiger Geiſt, aber nur mit einem einzigen Gefühl in der Bruſt, dem der Rache, der Vergeltung. Tör. rek ſollte vor ibm am Boden liegen. erſchoſſen wie ein tollel Hund. (Schluß folgt) 1 A F oO—-- ꝗ M le al tt. de en und ort au te ihn Hinter, ey mmer Anh, rc N 2 e N ä r Nr. 18 Sum 1. Mai 1938: Ville und Gemül Das Dritte Reich ſchuf eine neue Romankik Nur durch die Wiedererweckung der deut⸗ ſchen Seele iſt der gewaltige Neuaufbau des Deutſchen Reiches möglich geworden. Nicht nur durch eine Schärfung des Denkens und eine Belebung des Willens, ſondern vor allem auch durch eine Auffüllung des deut⸗ ſchen Gemüts. Der Glaube an das deutſche Volk, der Mut zum Optimismus hat dem erſchlafften Volkskörper den Antrieb ver⸗ liehen, der ſeine Tatkraft und über dieſe die Räder der Wirtſchaft wieder in Be⸗ wegung ſetzte. Hätte man nur Arbeits⸗ gelegenheiten geſchaffen, wäre alle noch ſo großzügige Anſtrengung vergeblich ge⸗ weſen. Ebenſo wichtig war, dem aufgerüt⸗ telten Lebenswillen einen inneren Halt zu geben, Freude an der Arbeit zu wecken, ihren Wert zu erkennen, die Achtung vor ihr zu pflegen und— in der praktiſchen Auswirkung— die grauen düſteren Fabrik⸗ räume, der Sonne, Farbe und Heiterkeit zu öffnen, das alte verklungene Volkslied „Freut euch des Lebens!“ zum Staats⸗ prinzip zu erheben. Die Leiſtungen, auf die wir heute nach fünf Jahren des Dritten Reiches zurück⸗ blicken können, waren nur möglich, weil ſie mit ſchwärmeriſchem Herzen, mit überzeug⸗ ter Hingabe an den Führer vollbracht wurden. Ohne dieſen heiligen Eifer ſind keine außergewöhnlichen Taten möglich. Die Schwärmerei iſt eine ewige Sehnſucht der deutſchen Seele. Sie hat uns immer bereichert, freilich auch manchmal geſchwächt, wenn ſie den Boden unter den Füßen ver⸗ lor. Klarer Verſtand und Reichtum im Gemüt, in dieſem Einklang, in dieſem Realidealismus wird dem deutſchen Volk vom Führer der Weg in die Zukunft ge⸗ wieſen. Er geleitet uns in das Zeitalter echter deutſcher Romantik. Die blaue romantiſche Blume, die das vorige Jahrhundert zu ſeinem Beginn her⸗ vorgebracht hatte, iſt verblüht. Sie ſproß nicht aus der Wirklichkeit. Sie war nur Schmuckſtück von Träumern. Sie hat das deutſche Weſen nicht ausgeſchöpft, kaum in. der Tiefe ergriffen. Zunächſt Abwehr gegen die phantaſieloſe Verſtandestätigkeit der Aufklärung, über⸗ ſteigerte ſie ſich alsbald ins Phantaſtiſche. Das begnadete Recht des Dichters, ſein Gefühl zu offenbaren, verlor ſich ins Un⸗ natürliche, Exzentriſche. Man gefiel ſich darin, ſich in Todesſehnſucht zu verzehren. Man pries die gottähnliche Kunſt der Faul⸗ heit, den Sinnengenuß der„ernſthaften Beſtie“. Der dichteriſche Rauſch ſollte der Menſchheit Erlöſung bringen. Der Poet bildete ſich ein, daß die Welt nur für ihn geſchaffen ſei. Er hielt ſich allein dazu aus⸗ erſehen, die ewigen Farbenwunder eines Sonnenuntergangs, einer Mondnacht, eines Meeresſtrandes, einer Gletſcherwelt zu ent⸗ decken und zu vermitteln. Man hatte nicht die Meiſterwerke der Natur, die Kunſt als ſolche, ſondern vor allem ſein Empfinden zu bewundern. Dieſe perſönliche Wichtigtuerei fühlte ſich leicht dazu verführt, jede Abſonderlichkeit als Zeugnis einer Perſönlichkeit zu be⸗ trachten und jeden kritiſchen Maßſtab zu verlieren. Die künſtleriſche Arbeit wurde — 9————Ä— l—K———————f—————————ł—6-n—k——————⏑———fFfH— 7——f. rn Der erste Maientag * Aten Foto Heinz v. Perckhammer M nun blüht dein Frühling, deulſches Volk! Wie ſchwer ward dir dein Tagewerk in ſener Zeit, And heute blüht dein Frühling, deutſches Volk! da du an Jeſſeln zerrteſt, und die Seele krank war- deine Wehr nur noch ein Schemen blieb von einſt' ger und was noch ſchwerer zu ertragen war,[Stärke— daß Blut zu Blut von gleicher Stammesart, i betört durch jenes Haſſes dunkle Macht, Es öffnet ſich das Herz im Erdengrund, und ſeine Ströme fluten hin zum Licht und kreiſen wieder zu der Erde Tiefen, da ew'ge Sonne durch die Schalten bricht. Sie erweckte jene Einheit: Gottheit, Volk und Erde! 22 zum Bruderkriege jäh entfeſſelt ward.— 36926%%%„4 29*ĩ„1eſ Mittel eigenen Geltungstriebes und ſank in ihrem Dauerwert zur Bedeutungsloſig⸗ keit herab. Dieſe Entartung der Romantik hat uns bis in die letzten Jahrzehnte ver⸗ folgt. Nun geht die ewige Sehnſucht des Deut⸗ ſchen nach romantiſcher Umhüllung ſeiner Seele einer beglückenden Erfüllung ent⸗ gegen. Sie iſt nicht mehr unwirkliche Träumerei, ſinnloſes Sichverlieren, ſondern poetiſche Umrankung der Tat. Es waren gigantiſche Taten, die der Führer vollbringen mußte, die Zertrümme⸗ rung überlebter Glaubensſätze, der Par⸗ teienregierung, der Kleinſtaaterei, des Standesbewußtſeins, des Klaſſenkampfes — kühne Gedanken, kühne Taten waren erforderlich, ein ſolches Werk zu vollenden. Innere Größe hat aber nirgends eine Beſchränkung. Sie mußte ſich auch in der Schaffung äußerer neuer Lebensformen be⸗ kunden. Und wir ſehen mit ehrfürchtigem Erſtaunen, wie auch Deutſchlands äußeres Bild ſich ungeſtüm wandelt. Ein Netz von Autobahnen ſchlingt die deutſchen Gaue enger ineinander. Sie er⸗ ſchließen die Schönheit der deutſchen Land⸗ ſchaft und zieren ſich ſelbſt durch ſchlichte, künſtleriſch großartige Bauten. Die Städte rücken zuſammen, ſie tauſchen Menſchen und Güter, und in dieſer quirlenden Regſam⸗ —— V EVE E Æ6„e r Gott wollte, daß nun dieſes Volkes Frühling werde. Martha Salecker keit entfaltet ſich das Gemeinſchaftsgefühl. Die alten Burgen werden wieder lebendig. Sie ſind nicht mehr totes Ueberbleibſel einer Vergangenheit, die ihren Anſtoß nicht aus den Maſſenſiedlungen, ſondern aus den Zwingmauern der Landſchaft empfing. Die Fenſterläden ſind aufgeſtoßen, die Zug⸗ brücken herabgelaſſen, und aus den Hallen und Höfen dringt der fröhliche Geſang einer ſorglos glücklichen Jugend in die Auen und Wälder. Auch ernſte Arbeit er⸗ ſteht hier im Schoß der Erde. In den idylliſch gelegenen, romantiſch gegliederten Ordensburgen wächſt die Führerſchicht der deutſchen Zukunft heran. Der ſchwärmeriſche Griff in die Größe, Tiefe und Weite bekundet ſich auch in den Bauten, die auf dem Boden des neuen Deutſchland erſtehen. Sie ſind ſtraff, klar, einfach und ernſt in ihren Formen, aber überſchwänglich, voll Zukunftszuverſicht in ihren Maßen. Sie ſind von dem Gedanken beherrſcht, daß ſie nicht mehr einzelnen Menſchen, Gruppen oder Parteien, ſondern dem ganzen Volke dienen ſollen. Sie öffnen weit ihre Tore, aber zwingen durch ihre Gliederungen die Maſſen wieder in feſten Willen, ebenſo wie der Führer mit ſeinen in die Höherentwicklung weiſenden Ge⸗ danken einheitlich und geſchloſſen die Maſſen beherrſcht. Dieſer Aufgabe getreu iſt der neudeutſche Bauſtil romantiſch, realiſtiſch und klaſſiſch zugleich.— Alle Kundgebungen der Gemeinſchaft ſind in die deutſche Freude am Dichten und Formen gebettet. Roman⸗ tiſcher Zauber liegt über den Zeltlagern der Jugend, ihren Weiheſtunden, Geſängen und Spielen. Tiefe Ergriffenheit begleitet die Fackelträger der nächtlichen Aufzüge. Auf dem Königlichen Platz in München werden am 9. November die Toten gerufen. Der Parteitag in Nürnberg vollzieht ſich in einer bezwingenden Feierlichkeit. In alten Schloßhöfen ſind andächtige Menſchen bei Mondlicht zu Konzerten geladen. Das Erntedankfeſt iſt ein Tummelplatz gemüt⸗ voller Fröhlichkeit. Deutſche Arbeiter brin⸗ gen von ihren Ferienreiſen die Erlebniſſe des Südens und Nordens nach Hauſe. Die Beiſpiele laſſen ſich endlos vermehren. Der Geiſt des Materialismus, der Klaſſenverhetzung iſt verſchwunden. Auf dem Boden der Ordnung und Arbeit iſt auch die deutſche Seele wieder zu Kräften gekommen. Und es entſpricht ihrer Art, in alle Lebensbezirke auszuſchwärmen. Das Dritte Reich hat ihr ſofort alle Liebe und Sorgfalt zugewandt und ihr als Ziel Deutſchlands Kraft und Einheit gewieſen. Mit allen Mitteln wird der Weg zu ihm verſchönt und erleichtert, vor allem durch die Wiedererweckung einer Romantik, die die Erziehung zum Heldiſchen mit Blumen der Dichtung umkränzt.— mm 4 ——ů— 1 — — — wenn ſie ihren Lehrer in der 4 5— Ein Hund, eine hoſe und ein hoher Rat Was das Tier nur hatte?— Walter Geſtholz, der junge Gemeindelehrer, noch in der Anterhoſe befindlich und eben im Begriff, ſich die untere Geſichtshälfte ein⸗ zuſeifen, beugte ſich aus dem Fenſter und rief der Schäferhündin, die ſteinerweichend jaulte, in barſcher Tonart zu, daß ſie ſich ruhig verhalten ſollte. Jetzt erſt bemerkte er, daß ſie den rechten Vorderfuß angezogen hielt, ein dunkelroter Fleck auf den Steinen ließ erkennen, daß ſie ſich irgendwie ver⸗ letzt haben mußte. Auch das noch— und ausgerechnet heute, wo der geſtrenge Herr Schulrat ſeinen Be⸗ ſuch angemeldet hatte!— Wie er ſtand und ging, raffte er etwas blutſtillende Watte und eine Mullbinde aus dem Verbands⸗ kaſten und raſte damit die Treppe hinunter. Furcht, in dieſem ziemlich unbekleideten Zuſtand jemand zu begegnen, brauchte er nicht zu hegen, denn er war der einzige Bewohner des in einiger Entfernung vom Dorf liegenden Schulhauſes.. „Natürlich, das kommt davon, ſchon am frühen Morgen in allen möglichen Ecken herumzuſtrolchen“, ſprach er ärgerlich auf die am ganzen Körper zitternde Hündin ein. Ruhig ließ ſie es geſchehen, daß er die Wunde ſäuberte und den Verband anlegte. Aller Unmut verſchwand, als er in den treuen Hundeaugen den Ausdruck des Dankes wahrnahm.„Schon gut, Lotte“, ſagte er, der Pic den ſchlanken Hals klopfend,„nur dir abgewöhnen—. And nun verſchwinde, ſonſt komme ich in Teufels Küche!“ Die Hündin verſtand und hinkte dem nahen Obſtgarten zu, wo ſie ſich im Graſe ausſtreckte. Der Tag verſprach, ſchön zu werden, denn der Himmel war wolkenlos und von durch⸗ ſichtiger Bläue. In den Kirſchbäumen lärmten die Stare.—— Währenddem rannte der nur mit der Unterhoſe bekleidete Gemeindelehrer auf⸗ geregt vor der Schultür hin und her.— Himmel, wo hatte er nur inte Gedanken gehabt!— Die Tür war hinter ihm ins Schloß gefallen, der Drücker hing drinnen CVVT Rätlos blickte er ſich nach allen Seiten um. Schon glaubte er, aus der Ferne die hellen Kinderſtimmen zu hören.— Eine nette Ueberraſchung für die Dorfrangen, antrafen. Der ganze Reſpekt und außer⸗ dem ſeine mühſam errungene Autorität ſtanden auf dem Spiel. Nicht auszudenken das Gelächter, welches es unten im Dorf geben mußte, wenn die Erwachſenen davon erfuhren. Eine Leiter beſaß er nicht, und 775 ein lolches Hilfsmittel waren die hochgelegenen Fenſter nicht zu erreichen. Was tun?—— Immer näher kamen die Stimmen, kam die fürchterliche Entſcheidung.—— Er hetzte davon, überquerte die Wieſe, die dicht hinter dem Schulgebäude begann. Hinter einem Holunderſtrauch blieb er auf⸗ atmend ſtehen.„Eine Hoſe, ein Königreich für eine Hoſe, auch wenn ſie noch ſo ſchäbig ausſah!“—— Da hörte er Schritte.——„Guten Morgen“, ſagte der ſtädtiſch gekleidete Fremde, mitten auf dem ſchmalen Wieſen⸗ pfad ſtehenbleibend. In ſeinem Antlitz ſpiegelte ſich grenzenloſes Erſtaunen. Viel⸗ leicht war es das erſte Mal in ſeinem Leben, daß er einen Mann in der Anter⸗ hoſe vor ſich ſah. er Gemeindelehrer hob flehend die Hände.„Bitte, mein Herr, ich bin in der größten Verlegenheit!“ „Das ſehe ich“, entgegnete der Fremde ſtirnrunzelnd und machte Anſtalten, weiter⸗ zugehen. „Helfen Sie mir, ich brauche eine Hoſe!“ „Sie werden wohl kaum annehmen, daß ich außer der an meinem Körper befind⸗ lichen noch eine zweite Hoſe mit mir führe“, erwiderte der Fremde, das Geſicht zu einem ſpöttiſchen Lächeln verziehend. Der Gemeindelehrer trat dicht an ihn heran. Beſchwörend klang ſeine Stimme: „Ich bin leider gezwungen, meine Stellung verlangt es, für kurze Zeit Ihre Hoſe in Anſpruch zu nehmen, ehe ein größeres Un⸗ glück geſchieht!“ „Zurück“, ſchrie der Fremde,„ich werde die Polizei benachrichtigen, ich werde—“ „Machen Sie, was Sie wollen, aber ziehen Sie Ihre Hoſe aus!“ Ein furchtbarer Gedanke durchzuckte den Fremden. Sollte dieſer Mann etwa einem———. Angeſichts der drohend er⸗ hobenen Fäuſte gab er jeden weiteren Widerſtand auf und entledigte ſich im Buſchwerk des blühenden Holunderſtrauchs olche Dummheiten mußt du ſeines Beinkleides.„Sie werden ſich dafür verantworten müſſen, mein Herr!“ Im Sturmſchritt raſte der Gemeinde⸗ lehrer ſeiner Schule zu. Es war die höchſte Eiſenbahn, denn unter der vor der Schul⸗ tür harrenden Kinderſchar löſten ſich de⸗ reits alle Bande der Ordnung. „Ruhe!“ Augenblicklich trat Stille ein. Während zwei ältere Knaben beauftragt wurden, ſofort einen Schloſſer aus dem Dorf zu holen, improviſierte er eine Geſchichtsſtunde im Freien. Er war gerade bei einer eingehenden Schilderung der Schlacht an der Katzbach angelangt, als der Ortspoliziſt in Begleitung des Fremden auftauchte. Der Letztere trug eine an den Knien ſtark abgewetzte Mancheſterhoſe. „Schulrat Berting“, ſtellte er ſich dem bis unter die Haarwurzeln erbleichenden Ge⸗ meindelehrer vor. Stehend erwartete dieſer das Strafgericht, aber es ſollte anders kommen.„Die Art, wie Sie Ihren Vor⸗ geſetzten behandelten“, ſo begann der Schulrat,„läßt zwar hinſichtlich der Auto⸗ rität ſehr zu wünſchen übrig, aber da es ſich im vorliegenden Fall um die Wahrung einer weit größeren erzieheriſchen Autorität handelte, entſchuldige ich Ihr ſeltſames Ver⸗ halten und nehme auch den Vorwurf, den ich im Stillen machte, mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück!“ „Welchen Vorwurf, Herr Schulrat?“ „Nun, ich hielt Sie, gelinde geſagt, für einen aus einer Heilanſtalt Entwichenen!“ Walter Geſtholz, ſich die Schweißperlen von der Stirn wiſchend, ſeufzte erleichtert auf.„Auch ich bitte Sie vielmals um Ent⸗ ſchuldigung. Darf ich Sie nunmehr ins Haus bitten, damit wir uns umhoſen!“ Die rings im Graſe ſitzenden Kinder wußten nicht, wie ſie den Sachverhalt deuten ſollten. Einer der Buben meinte fürwitzig:„Eck gloowe, de Herr Schaulrat is unterwegens unner de Räuber gefallen; ſiene Hoſe, dat is ja en ſchandbares Ding!“ Die Schäferhündin, das Gelächter der Kinder hörend, hob ſchnuppernd den Kopf. Ja, alles war wieder gut, und auch die Wunde ſchmerzte nicht mehr. Bert Brennecke zwei mädchen- und ein„Windhund“ Erzählung von Hubert Adler „Lichtgöttinnen aus dem Norden“ hatte der junge, braunhäutige Mann, dem das Haar wie eine blauſchwarze Kappe eng am Kopfe lag, 15 angeſchwärmt. Und da beide — Petra ſowohl als auch die robuſtere Ingeborg— einem ſo hohen Pathos nicht gewachſen waren, ſo mußten ſie große Mühe aufwenden, ihrer Unſicherheit Herr zu werden, zuviel Mühe, als daß ſie die un⸗ ziemliche Erhöhung zurückzuweiſen vermocht hätten. Hinzu kamen die natürlichen Bundesgenoſſen dieſes Menſchen: ehr⸗ erbietig⸗bewundernde Augen und eine Hal⸗ tung, die ſüdländiſche Grazie mit offen⸗ kundiger Dienſtbereitſchaft zu vereinen laute So geſchah es beinahe zwangs⸗ läufig daß die beiden Blonden ſich loſe mit dem Dunkelhaarigen verbanden, der ſich zuvor recht artig als Fabrice Fénelons zu erkennen gegeben hatte, der Stadt ent⸗ Jerelen deren verwegener, nach Aben⸗ teuern ſchmeckender Name ſie mächtig an⸗ gezogen hatte: Marſeille. Zunächſt ſchätzten ſie ſich glücklich, Fabrice, wie ſie ihn bald nicht nur der Bequemlich⸗ keit wegen nannten, getroffen zu haben. Sie hätten in der Tat kaum einen kundi⸗ geren Führer durch das Dickicht dieſer Stadt finden können.„Ich kenne ſie beſſer als mich ſelbſt“, pflegte Fabrice zu ſagen, wenn eines der Mädchen dieſer Kenntnis rüh⸗ mend Erwähnung tat. Auch dieſe Be⸗ ſcheidenheit, von der Gabe, ſich ſelbſt ver⸗ ſpotten zu können, zeugend, ſtand ihm aus⸗ gezeichnet. Er kannte jeden Winkel in dem Schling⸗ werk dieſer Straßen. Sie aßen mit ihm in verräucherten Hafenſchenken die„garantiert echte“ Boullabaiſſe, ſie tanzten abwechſelnd mit ihm zu verrückten Muſiken noch ver⸗ rücktere Schritte in Lokalen, die ſie nie zu betreten dre ge hätten. Und mehr und mehr verloren dabei die Mädchen das ohne⸗ hin nur oberflächliche Mißtrauen gegen brice, das ſie noch anfänglich verſpürt atten. Fabrice war zweifellos ein Wind⸗ hund, gewiß, aber ein ſcharmanter, ſo meinten ſie zuletzt. So gingen die Tage dahin, leicht, ſchnell und heiter; angefüllt mit kleinen Aben⸗ teuern und ſehr vielem Gelächter, bis ſie im ſchwindenden Licht jenes ſpäten Nach⸗ mittags dem Matroſen begegneten, der — offenbar angetrunken— Fabrice an⸗ rempelte. brice ſtellte ihn empört zur Rede. Aber, ſtatt ſich zu entſchuldigen, oder mit einem Fauſthieb zu antworten, ſah ihm der andere nur mit einem ſonderbaren Blick in die Augen und zwang ihn dann, ge⸗ meinſam mit ihm die Blicke zu ſenken, bis ſie auf die Hand des Matroſen fielen, die — halb aus der Taſche gezogen— einen faſzinierenden Anblick bot: wie in einer Höhle, ſo lagen in dieſer rieſigen, rot⸗ braunen Pranke fünf oder ſechs ungewöhn⸗ lich ſchöne Diamanten. Der Matroſe ſagte in gebrochenem Franzöſiſch:„Aus Süd⸗ amerika—, ich Taucher, ſelbſt aus Fluß geholt. Ich Geld brauche, Hunger, kein Wohnung. Wollen Sie kaufen?“ „Nein!“ antwortete Fabrice mit einer abwehrenden Bewegung, aber die Mädchen ſahen erſchreckt, daß ſeine Haltung und vor allem ſeine Augen ihn Lügen ſtraften: wie gebannt ſtand er da und ſtarrte, ohne ſich zu rühren, auf die Steine. Als Petra ihn vorſichtig unter den Arm faßte, um ihn hinwegzuziehen, ſeufzte er tief, wie aus einem ſchweren Traum erwachend, und ſah aus leeren Augen auf. Der Matroſe ließ verdrießlich ſeinen Schatz in die Taſche zurückgleiten und ſchickte ſich zum Gehen an.„Warten Sie!“ flüſterte ihm 1 plötzlich zu. Der Matroſe ſah ihn begierig an.„Aber laſſen Sie den Mann doch gehen“, baten die Mädchen, die Sache wurde ihnen unheimlich.„Und dann“, fügte Ingeborg hinzu,„ſind die Steine vielleicht noch nicht einmal echt—.“ Doch Fabrice hörte ſchon gar nicht mehr. Er ſchwieg, dann warf er mit einem Ruck den Kopf in den Nacken, faßte entſchloſſen die Mädchen bei den Händen, gab dem Matroſen mit den Augen den Wink, ihnen zu folgen, und ſchleppte die peinlich Ueber⸗ raſchten mehr, als er ſie führte, in ein kleines, dunkles Café in einer Nebenſtraße. „Verzeihen Sie tauſendmal, meine Damen“ ſagte er leiſe, ein wenig zitternd, als ſie ſich in einem Winkel des Cafés niedergelaſſen hatten, der Matroſe hatte ſich linkiſch zu ihnen geſetzt,„daß ich Sie ſo formlos, ja gewaltſam hierhergebracht habe. Aber die Sache duldet keinen Auf⸗ ſchub; der Mann“— er wies mit einer ſchnellen Kopfbewegung auf den Matroſen, der über ſeinem Bier brütete—,„hat es verſtändlicherweiſe eilig, zu Geld zu kom⸗ men. Ich habe einen Plan, aber zu ſeiner Ausführung brauche ich Ihre Hilfe. Ich weiß, daß das, was ich jetzt von Ihnen ver⸗ langen muß, ein wenig anrüchig und ſehr — ſchwierig iſt, ja, ſchwierig—.“ Er machte eine kurze Pauſe, in der er Petra und Ingeborg beſchwörend anſah.„Ich habe Ihnen niemals verſchwiegen, daß ich, ge⸗ meſſen an Ihnen, ſehr arm bin. Ich will einige dieſer Steine kaufen, um mir einen kleinen Nebenverdienſt zu verſchaffen, der mir erlaubt——“ Er ſprach mühſam und uletzt ſo, als koſte es ihn unſägliche Mühe 3„der mir erlaubt— verzeihen Sie dieſes ſchamloſe Geſtändnis— noch kurze Zeit in Ihrer Geſellſchaft bleiben zu dürfen. Darum bitte ich Sie nochmals: Helfen Sie mir!“ Die Mädchen ſchwiegen betroffen; Petra ſchämte ſich ſogar, Zeugin einer ſo leiden⸗ ſchaftlichen Szene geworden zu ſein. In Ingeborgs Augen, die ſie feſt und ſtill auf Fabrice gerichtet hielt, ſtand unverhüllter Argwohn. Fabrice brach in ein bitteres Lachen aus: „Ach— ich Dummkopf, jetzt begreife ich! Sie hatten, nicht wahr?— gedacht, ich will Sie anpumpen, um dieſem Manne die Steine abkaufen zu können?!“ Und wieder lachte er ſein bitteres Lachen, und unver⸗ ſehens traten ihm dabei die Tränen in die ſchönen ſchwarzen Augen. „Nein, meine Damen“, ſagte er dann, ruhiger werdend, mit einer Stimme, deren verzweifelt⸗höhniſcher Ton beiden ins Herz ſchnitt,„ich wollte etwas anderes von Ihnen, viel weniger und doch viel mehr als Ihr Geld: ich wollte nur ein wenig Ver⸗ trauen und Geduld während einer halben Stunde. Vertrauen und 100 Sekunden.— Geh', geh', geh' ſofort!! Hinaus mit dir!!“ ſchrie er dann plötzlich den Matroſen an, der verdutzt der Szene zugeſchaut hatte. Aber ehe der noch ſeinen Befehl befolgen konnte, ſank Fabrice ſchon auf ſeinem Stuhl zuſammen und legte den Kopf auf die Arme. „Nein, nein,— bleiben Sie!“ riefen die beſchämten und erſchrockenen Mädchen wie aus einem Munde,„wir wollen Ihnen ja gern helfen, Fabrice, ſagen Sie uns um Gottes willen nur, wie!“ Fabrice ſah ſie müde und mutlos an. „Es hat ja keinen Zweck mehr, und außer⸗ dem“, ein mattes, ſpöttiſches Lächeln er⸗ hellte ſein blaſſes Geſicht,„ſind die Steine vielleicht noch nicht einmal echt— meinen Sie nicht auch, Fräulein Ingeborg?“ Ingeborg wurde purpurrot, aber das hielt ſie nicht ab, leidenſchaftlich zu pro⸗ teſtieren; ja, ihre Scham gebar ſogar einen Plan: Fabrice möge ſich raſch einen Stein geben laſſen, gegen ein Geldpfand natür⸗ lich, ſie ſelbſt erböte ſich, damit ſchnell zu einem Juwelier zu laufen, um ihn prüfen zu laſſen. Das koſte nicht alle Welt. Das Weitere werde ſich dann finden. Fabrice ſchien ſich nunmehr ſehr ſchwer entſchließen zu können. Aber als der Matroſe, dem beide Mädchen mit vieler Mühe und noch viel mehr Liebenswürdig⸗ keit das Einverſtändnis abgeſchmeichelt hatten, einen der Steine herausrückte, da ließ er es geſchehen, daß Ingeborg mit dem Diamanten raſch fortging. Nicht lange darauf kam ſie freudeſtrah⸗ lend zurück.„Der Stein iſt echt! Der Juwelier wollte mir auf der Stelle fünf⸗ tauſend Francs dafür geben!“ Der Matroſe ſteckte den Stein wieder in ſeine geräumige Taſche. 5 „Hören Sie nun meinen Plan!“ ſagte der zu erneuter Aktivität erwachte Fabrice nach einer Pauſe zu den Mädchen:„Ich habe nicht genug Geld bei mir, um dem Manne die Steine, vielmehr einen Teil der Steine — denn für das Ganze reichen meine Mittel ſchon gar nicht— abzukaufen. Nein, laſſen Sie“, unterbrach er ſich mit Heftigkeit, als er Petra nach ihrer Taſche greifen ſah,„ich nehme von Ihnen auf keinen Fall etwas, nicht einmal einen Sou. Ihre Hilfe ſoll nur darin beſtehen, daß Sie mit dem Matroſen hier im Café bleiben, damit er nicht fortläuft. Sie ſollen ſozuſagen meine Wache ſein, die meinen Schatz hütet, indes ich ſchnell nach Hauſe fahre, mein Geld ab⸗ zuholen, und dann noch zu einem Freunde, der mir eine Kleinigkeit vorſtrecken wird. Das alles wird höchſtens eine halbe Stunde in Anſpruch nehmen. Dieſe halbe Stunde ſoll das einzige ſein, was Sie mir ſchenken ſollen. Darf ich auf Ihre Hilfe rechnen?“ Und dann begann das Warten. Nach einer halben Stunde war Petra einem Weinkrampf nahe, ſo zerrte dieſes Warten an ihren Nerven, in dieſem Ge⸗ fängnis von einem Café. Und Fabrice kam nicht. Er kam auch nach einer Stunde nicht. Der Matroſe zeigte auf die Uhr und fragte: „Wann kommen Herr?“ Zuletzt ſagte er wütend:„Ich gehen!“ Die Mädchen waren ratlos, verwirrt und voller Angſt; ſie kamen zu keinem Ent⸗ ſchluß, bis der Matroſe aufſtand und gruß⸗ los zur Tür ſchob. 9 ſprang auf und zog ihn auf ſeinen Stuhl zurück. Nach kurzer Ueberlegung ſagte ſie in drängender Eile zu Petra:„Wieviel Geld haſt du bei dir? Zeig'— 500 Francs.— Ich hab' 350. Gib her!— Was koſten die Steine?“ fragte ſie dann, ſich an den Matroſen wendend. 0 Ingeborg zeigte ihm das Geld. Er nahm es und zähl den Tiſch. Er ſchien enttäuſcht, zählte no einmal; dann zog er fluchend die Steine aus der Taſche und legte ſie auf den Tiſch. Sie ſahen herrlich aus. Mit ſeiner großen Hand teilte er den Haufen in zwei un⸗ gleiche Teile und ſchob den kleineren Inge⸗ borg zu:„Da!“ Ingeborg öffnete ſtatt der Antwort ihre Handtaſche und fegte ihren Teil kaltblütig mit der Hand hinein. Mit einem Schlage war die dee Na Spannung gewichen. Selbſt der Matroſe lachte vergnügt, ſeine ſchwarzen Stummel⸗ zähne zeigend. Dann ſchob er davon. Die Mädchen warteten noch eine Weile, ehe ſie in ihr Hotel zurückgingen. Tags darauf ſaßen ſie erwartungsvoll in der Halle; ſie hatten ſich abſichtlich bei ihrer Toilette aufgehalten, aber ſie waren immer noch zu früh gekommen: Fabrice lächelte ihnen nicht, wie ſie gehofft hatten, höflich und ein wenig ſchuldbewußt⸗verlegen ent⸗ gegen. „Aber, Madame“, ſagte nachmittags, wie es ſchien unangenehm erſtaunt, der Juwe⸗ lier, dem die Mädchen noch einmal die Steine zur Schätzung vorlegten,„Sie haben mir doch geſtern einen ganz anderen Stein zur Prüfung vorgelegt? Dieſer hier iſt falſch, wertlos!“ Ingeborg lächelte nervös, dann kramte ſie auch die anderen Steine aus ihrer Taſche:„Und dieſe hier?“ Der Juwelier klemmte erneut ſeine Lupe ins Auge und betrachtete einen Stein nach dem anderen, ehe er mit einem langen Blick ſagte:„Auch dieſe Steine ſind falſch!“ Am gleichen Abend verließen Ingeborg und Petra die Stadt Marſeille, die Herzen voller Scham und erfüllt mit bitterer Trauer. Auf dem Wege zum Bahnhof glaubten ſie in einem Manne, der lachend an einer Ecke mit einem Matroſen ſprach, Fabrice erkannt zu haben; aber das Licht war ſchon zu matt, als daß ſie noch mit Sicherheit anzugeben vermocht hätten, er und kein anderer ſei es geweſen—— te es umſtändlich vor ſich 90 n Err rr,., f. lb de l N en n es E te . 1 0 b f i 0 ie 1 L 0 le 1 l 5 et 1 e l. ie it 1 et tt te 15 le e: U U t U = r 2 5 1 N Sr—————-—-— S e e . Eine Jugend lernt ſchweigen und kämpfen Als die Familie Demaratus von dem unweit gelegenen Olympia nach Sparta zurückkehrte und ihr in prächtiger Muskel⸗ kraft erblühter Sohn die Glückwünſche für den Sieg im Hürdenlauf entgegengenom⸗ men hatte, mußten ſie die ärgerliche Ent⸗ deckung machen, daß in ihrer Abweſenheit ein Dieb aus ihrer Pelztierfarm einen lebenden Fuchs entwendet hatte. Mutter Demaratus wünſchte dem Einbrecher den Zorn der Athene, und das Haupt der Familie ſchwor bei Zeus nicht eher zu ruhen, als bis er den Täter gefaßt hätte. Sie erkundigten ſich bei den Nathbarn, ob man einen Verdächtigen bemerkt habe, und eilten, als ſie nichts feſtſtellen konnten, auf die Straße, um ihre Nachforſchungen fort⸗ zuſetzen. Da begegnete ihnen ein etwa zwölfjähriger Knabe, der den einen ſeiner beiden Arme feſt an ſein weites Gewand preßte. Sie hielten ihn an und berichteten ihm, als er weitereilen wollte, von dem Diebſtahl, der ſie betroffen habe, um ſeine Beteiligung an der Suche nach dem ge⸗ ſtohlenen Fuchs zu erbitten. Der Knabe mußte ſich die umſtändliche Beſchreibung des Tieres anhören. Plötzlich ſtürzte er tot zu Boden. Im gleichen Augenblick ſprang der Fuchs unter ſeinem Kleide hervor. Man riß dem Knaben den Rock vom Leibe und entdeckte, daß der Fuchs ihm den Leib auf⸗ geriſſen und zerfleiſcht hatte. Der junge Tote hatte, ohne in ſeinem Geſichtsausdruck auch nur das Geringſte merken zu laſſen, die größten Qualen erduldet, um nicht als Dieb erkannt zu werden. Der Fuchs, der zunächſt nur von ihm betäubt war, hatte an dem nackten warmen Leib das Bewußt⸗ ſein wiedererlangt und ſich in ſeinem Träger feſtgebiſſen, ohne daß dieſer ſich retten konnte, weil er dem Geſpräch mit dem alten Demaratus in der von den ſpartaniſchen Geſetzen vorgeſchriebenen Ehrerbietung ſtandhalten mußte. Dieſe wahre Begebenheit, die berichtet wird, enthüllt den Geiſt von Sparta, des lange Zeit führenden Staates der ſüd⸗ lichen Halbinſel von Griechenland Pele⸗ ponnes. Ein langer, hartnäckiger Kampf des aus Kreta in Lakonien eingewanderten Stammes der Dorer entwickelte einen kriegeriſchen Sinn aus der Notwendigkeit, das eroberte Gebiet feſt in Händen zu halten. Es galt nicht nur, die beunruhigten Nachbarn abzuſchrecken, ſondern auch die unterworfene, zu Leibeigenen gedemütigte Urbevölkerung durch eiſernen Willen, kör⸗ perliche Tüchtigkeit und charakterliche Ueber⸗ legenheit im Gehorſam zu halten; denn die neue Herrenſchicht befand ſich ihr gegenüber in einer gefährdeten Minderheit. Aus dieſem ſtarken Lebens⸗ und Siegerwillen heraus haben ſich die Spartaner durch ihren weiſen Staatsmann Lykurgus eine Ver⸗ faſſung gegeben, die in der Weltgeſchichte einmalig war und auch noch in der heutigen Zeit zum Nachdenken zwingt. Der Grundgedanke war die Ver⸗ achtung des Wohllebens als der unvermeidlichen Urſache der Verweichlichung und des Niedergangs. Dieſe Erkenntnis war bei den Spartanern ſo tief gewurzelt, daß ſie den Feinden nichts Schlimmeres wünſchen konnten, als:„Möge dich der Trieb erfaſſen, koſtbare Gebäude zu er⸗ richten, ſchöne Kleider und herrliche Pferde zu begehren!“ Erwies es ſich, daß ein Mann ſeine Frau nicht aus Liebe, ſondern nur um materieller Güter willen gefreit hatte, konnte er„nicht nur wegen Ehrloſig⸗ keit, ſondern auch wegen geſetzwidriger Ver⸗ heiratung beſtraft werden.“ Dieſer Nach⸗ weis war insbeſondexe dann gegeben, wenn ein Mann ſeine Frau verließ, weil ihre Eltern ihr Vermögen verloren hatten und keine Mitgift mehr zu erwarten war. Um der Jugend das Laſter der Völlerei abſchreckend vor Augen zu führen, machten die Spartaner Leibeigene, Heloten, wie ſie hießen, betrunken, dann führten ſie ſie in die Speiſeſäle der Heranwachſenden. Der Anblick der Hilfloſigkeit und Vertiertheit, die der lockende griechiſche Wein über die allzu gierigen Trinker gebracht hatte, ſchien ihnen lehrreicher als alle Ermahnung. Nach der Eroberung war das Land in etwa 6000 gleiche„Loſe“ unter die Bürger verteilt worden. Dieſer vom Staat ver⸗ liehene, vom Beſitzer angebaute Erbhof blieb die unveräußerliche Grundlage der Familie. Vollbürger konnte nur ſein, wer zu dieſen Grundbeſitzern gehörte. Das zu⸗ Warum hat die Venus von Milo keine Arme? Nach vielen eingehenden, geduldigen Nachforſchungen und Anterſuchungen hat man endlich entdeckt, bei welcher Gelegen⸗ heit die berühmte Statue der Venus von Milo ihre Arme verlor. Die Gelehrten brauchten viele Jahre dazu, um herauszu⸗ bekommen, wie die Arme, die nicht mehr da waren, geſtellt geweſen ſind, aber das Rätſel, wo dieſe Arme verſchwanden, iſt erſt vor kurzem gelöſt worden. Und das 595 nicht leicht geweſen zu ein. Die Venus von Milo müßte eigentlich den Namen der Aphro⸗ dite von Melos führen, denn ſie iſt griechiſchen Urſprungs und ſtammt von der Inſel Melos. Im Juli des Jahres 1820 wurde die Statue auf dem Felde eines Bauern entdeckt. Obwohl ſie in der Mitte gebrochen war, befand ſie ſich in gutem Zu⸗ ſtande, und der Mönch Oiskonomos riet ſeinen Mitbürgern, ſie dem Gouverneur der Inſel, dem Fürſten Moroſi, als Geſchenk anzubieten. Der Bauer verlangte 750 Piaſter, was der Stadtbehörde zu teuer war, und ſo begann man zu handeln. Während man noch in Unter⸗ handlungen lag, warf ein franzö⸗ ſiſches Geſchwader vor Melos Anker. Die Offiziere hatten Gelegenheit, die Statue zu bewundern, und einer von ihnen, Dumont d' Arville, dis⸗ kutierte mit ſeinen Kameraden über ihren Ankauf. Aber der ſchlaue Bauer, der ſich das augenſcheinliche Intereſſe, das die Offiziere nahmen, zu Nutze machen wollte, verlangte 12 000 Piaſter, ſo daß man ge⸗ zwungen war, von der Erwerbung der Statue Abſtand zu nehmen. Nach Konſtantinopel zurückgekehrt, erzählte jedoch Dumont d'Urville einem der franzö⸗ ſiſchen Botſchaft beigegebenen Attaché, Mar⸗ cellus, von der Sache, und dieſer wußte das Intereſſe ſeines Vorgeſetzten, des Marquis de Riviere, zu erwecken. f Mit beglaubigter Erlaubnis des Bot⸗ gehörige Ackerland wurde von den Heloten bearbeitet. Sie waren politiſch rechtlos, aber vom Staat gegen ungebühr⸗ liche Ausnützung geſchützt, auch konnten ſie zu Vermögen kommen, wenn ſte durch Fleiß über die vorgeſchriebene Abgabe hinaus den Ertrag des Gutes vermehrten. Auf höherer Stufe, aber gleichfalls ohne volles Bürgerrecht, ſtanden die Periöken, zu⸗ meiſt Kaufleute und Handwerker, die die weitberühmten lakoniſchen Waffen und Rüſtungsſtücke ſowie Werkzeuge anfertig⸗ ten, Töpferei, Tiſchlerei, Fiſcherei betrieben und mit Wolle und Leder handelten. Die etwa 6000 Herren des Landes, die Spartiaten, eine Minderheit im Staat, durften keine Arbeit verrichten und ihre Gedanken keinerlei Geſchäften zuwenden. Sie hatten ihre ganze Perſönlichkeit dem Staat zu widmen. Sie beaufſichtigten die Heloten und beſaßen das Recht, jeden, der gefährlich oder auch nur verdächtig ſchien, zu töten. Um nicht eine Blutrache auf⸗ kommen zu laſſen, wurde von den Spar⸗ tiaten den untergebenen Heloten alljährlich förmlich der Krieg angekündigt. Das Sinnen und Trachten des ſparta⸗ niſchen Staates war ausſchließlich darauf gerichtet, das Heer möglichſt ſchlag⸗ fertig, die Bürger möglichſt kriegs⸗ tüchtig zu machen. Die altgriechiſche An⸗ ſchauung, daß eine ſchöne Seele nur in einem geſunden Körper wohnen könne, mag von Sparta ihren Ausgang genommen haben. War in der Herrenkaſte ein Kind geboren, wurde es dem Aelteſtenrat gezeigt, damit er beſtimmen ſollte, ob es kräftig und wohlgebildet genug war, um am Leben zu bleiben. Erſchien es ſchwächlich oder gar mißgeſtaltet, wurde es in einer Schlucht un⸗ fern der Stadt ausgeſetzt und dem Hunger⸗ tod preisgegeben. In der Sorge für einen dem Staat dienlichen Nachwuchs wurden die Mädchen ebenſo wie die Knaben zu körperlichen Uebungen, zu Wettkämpfen im Laufen und Werfen herangebildet. Sie ſollten nicht nur den Leib ſtärken, ſondern auch Mut und Entſchloſſenheit lernen. Die Knaben blieben bis zum ſiebenten Jahr unter der Obhut der Mutter, die ſich der Entwicklung des aufkeimenden Gemütes annahm. Dann übernahm der Staat die Erziehung. Er ſetzte Männer, die höchſte Staatsämter bekleideten, als Jugendführer über ſie mit dem Recht, ſie regelmäßig um ſich zu ſammeln, zu beobachten und, wenn es nottat, ſchwer zu beſtrafen. Die jungen Spartaner mußten zu jeder Jahreszeit die gleiche einfache Kleidung tragen, barfuß gehen, zeitweiſe mit ſchmaler Koſt vorlieb⸗ nehmen. Wenn ſie Hunger litten, durften ſie ſtehlen, es galt aber als größte Schande, dabei erwiſcht zu werden, Darum hat der ſchafters begab ſich nun Marcellus auf der „Eſtafette“, einem zu dem franzöſiſchen Geſchwader gehörenden Schiff nach Melos, um ſich in den Beſitz der Statue zu ſetzen. Als ſie ſich der Inſel näherten, bemerkte er einen ſeltſamen Zug, der von einem Mönch Bilderdienst Kießlich M angeführt wurde. Mit Stöcken bewaffnete Männer umgaben andere, die die auf einer Bahre liegende Statue trugen. Und die Franzoſen erfuhren bald, daß die Statue von den Behörden der Stadt angekauft worden war und gerade zu dem Gouver⸗ neur gebracht werden ſollte. Knabe, von dem wir berichteten, ohne ein Zucken ſeines Geſichtes den geſtohlenen Fuchs unter ſeinem Gewand verborgen ge⸗ halten, obwohl ihm dieſer tödliche Biſſe beibrachte Es mag verwundern, daß die ſtreng ſittlichen Grundſätze von Sparta den Knaben den Diebſtahl erlaubten. Es ge⸗ ſchah, da nur der unbemerkt geglückte Diebſtahl ſtraflos blieb, lediglich aus Gründen kriegeriſcher Ertüchtigung. Die Erlaubnis, ſtehlen zu dürfen, ſollte die Jungens findig, ſchlau, entſchloſſen machen, das Verbot, ſich erwiſchen zu laſſen, dieſes Zugeſtändnis wieder aufheben, wenn ſie ſich als untüchtig und ſchlafmützig erwieſen. Dieſem kriegerischen Staat kam es ſo ſehr und einzig und allein auf die Uebung des Kriegsſpieles an, daß er den Selbſtſchutz der primitivſten Völker, die Strafverfol⸗ gung des Diebſtahls, der kämpferiſchen Aus⸗ bildung unterordnete.— Traf ein Bürger unbeaufſichtigte Knaben, konnte er ihnen nach Belieben Befehle erteilen und ſie, wenn es erforderlich erſchien, beſtrafen. Auf dieſe Weiſe ſollte ihnen die Achtung vor den Erwachſenen, Ehrerbietung und Be⸗ ſcheidenheit anerzogen werden. Erreichten die Jünglinge das 20. Lebensjahr, ſuchten ſie Gelegenheit, ſich für den Staat nützlich zu machen; denn nichts galt als ſchimpflicher als die Drücke⸗ bergerei. Ihr Verhalten in der Oeffentlich⸗ keit wurde ihnen genau vorgeſchrieben. Sie hatten auf der Straße die Hände im Ge⸗ wand verborgen zu halten, ſie durften nicht ſprechen, die Blicke nicht irgendwie herum⸗ ſchweifen laſſen, ſondern mußten immer vor ſich hinſehen. Der Zweck war, ihnen Selbſt⸗ beherrſchung anzugewöhnen. Auf geſtellte Fragen gaben die jungen Menſchen kaum eine Antwort, denn Schweigen und knappſte Rede galt als erſtrebenswert. Noch heute ſprechen wir von der„lakoniſchen Kürze“, um Einſilbigkeit zu kennzeichnen. Die wenigen Worte, die der junge Spartaner ſprach, mußten als Ausgleich treffend und gedankenreich ſein. Als man Lykurgus fragte, wie man ſich gegen einen feindlichen An⸗ griff erwehren könne, ſagte er kurz:„In⸗ dem man arm bleibt und nicht jeder da⸗ nach trachtet, größer zu ſein als der andere.“ Von Stadtbefeſtigungen hielt er nicht viel: „Eine Stadt hat gute Mauern, wenn ſie von Männern und nicht von Backſteinen umgürtet iſt.“ Als man von Archidamidas wiſſen wollte, wieviel Spartaner es gäbe, erklärte er bündig:„Genug, um alle Feig⸗ linge davonzujagen!“— Die Leibes⸗ übungen beſtanden in Laufen, Sprin⸗ gen, Klettern, Schwimmen, Werfen, Rin⸗ gen, Fechten, Tanzen. Sie wurden im Sommer und Winter nackt abgehalten, um den Körper abzuhärten. Schmerz zu äußern 03 T — 2— Mit der Schnelligkeit eines Blitzes durch⸗ fuhr Marcellus der Gedanke, daß er ſich der Statue, wollte er ſie nicht für immer verlieren, mit Gewalt bemächtigen müſſe. Ohne zu zögern, ſetzte er ſich an die Spitze einer aus 20 Matroſen beſtehenden Ab⸗ teilung und griff die Prozeſſion an. Es entſpann ſich ein ver⸗ zweifelter Kampf, aus dem die Matroſen als Sieger hervorgingen. Sie bemächtigten ſich der Aphro⸗ dite und ſchleppten ſie fort. In aller Eile wurde ſie über Felſen gezogen und in die Barke ge⸗ worfen, die die Räuber ſchleunigſt wieder zu ihrem Schiff brachte. Hier angekommen, ſtellte man feſt, daß die Venus keine Arme mehr hatte! Sie waren während des überſtürzten Transports ent⸗ zweigegangen und zwiſchen den Felſen oder dem Meer verſchwun⸗ zoſen aus begreiflichen Gründen keine Zeit, und ſo fuhren ſie mit der armloſen Göttin ab. Weder dem Geſandtſchaftsattachs noch ſeinem Chef war recht wohl zumute, denn die Statue war mit Gewalt geraubt worden, was diplo⸗ matiſche Komplikationen zur Folge hätte haben können. So mußte denn eine beträchtliche Summe ge⸗ opfert werden, um die erregten Ge⸗ müter zu beruhigen. Der Bauer von Melos erhielt 6000 Piaſter. Die Beamten der Inſel, die der Gouverneur hatte auspeitſchen laſſen, mußten noch obendrein eine Strafe von 7000 Piaſtern zahlen, die ihnen jedoch von Frankreich er⸗ ſetzt wurde. Danach ſtellte man ein Protokoll auf, das den rechtmäßigen Erwerb der Statue von ſeiten Frankreichs beſtätigte. Mit Begeiſterung wurde die Venus von Milo in Frankreich empfangen und erhielt im Louvre einen Ehrenplatz. Aber alle Nachforſchungen, um ihre Arme wiederzufinden, blieben vergeblich— 1*— f 1s fhannnagaagunnaanagnnnndmannnnnnnnnnnnnumnnmammnm nammmmnnmmnmmnmmmmmmnmnmnmnmnnnmmmannnnnnmnnmmmmmmnnnnnnmammmmonnmmnnnmmnmnnmnnnn gat als unmännlich. Um die Standhaftig⸗ eit zu erproben, wurden die Jünglinge jedes Jahr öffentlich am Altar der Artemis Orthia gegeißelt. Wer einen Seufzer aus⸗ ſtieß, wurde verfemt, und mancher fiel unter den Wunden tot um, ohne einen Laut von ſich gegeben zu haben.— Die geiſtige Bildung wurde von den Spar⸗ tanern verachtet und ſelbſt die in Griechen⸗ land hochſtehende Redekunſt nicht gepflegt. Es kam lediglich darauf an, Eindrücke geiſtesgegenwärtig zu erfaſſen und knapp und ſchlagend auszudrücken. Dieſe Ein⸗ ſeitigkeit der Ausbildung hat dazu bei⸗ getragen, daß Sparta in Griechenland nicht fun dauernden Führung emporſteigen onnte. Da der Geſetzgeber Lykurgus befürchtete, daß die Männer im Kreiſe der Familie ver⸗ weichlichen könnten, ſchrieb er ihnen ge⸗ meinſame Mahlzeiten im Freien vor. Die Lebensmittel wurden dafür ſo knapp bemeſſen, daß ſie niemals um ihre Schlankheit zu bangen hatten. Wer nicht an dieſen Männermahlen in Zelten teil⸗ nahm, büßte ſein Bürgerrecht ein. Je fünf⸗ zehn Mann, meiſt gleichaltrige, taten ſich hierbei zu einer Tiſchgeſellſchaft zuſammen. Das Hauptgericht beſtand in der„ſchwarzen Suppe“, einem Gemiſch von Schweinefleiſch, Blut, Salz und Eſſig. Beim Trinken durfte man nur den Durſt löſchen. In das Einek⸗ lei der Speiſekarte brachte mitunter Jagd⸗ beute eine erwünſchte Abwechſlung. Schon dieſe Lebensweiſe der wie im ſtän⸗ digen Kriegslager befindlichen Männer machte die Frauen ſelbſtändig. Sie trach⸗ teten aber auch aus eigenem Streben da⸗ nach, es ihnen an Bürgertugenden gleich zu tun. In der ſtoiſchen Ruhe, mit der ſie Schmerzvollſtes ertrugen, haben ſie ſich ein ewiges Denkmal geſetzt. Als eine Spar⸗ tanerin, die ihre fünf Söhne in den Krieg geſchickt hatte, von einem aus der Schlacht zurückkehrenden Fremden erfuhr, daß alle ihre Söhne gefallen ſeien, ſchrie ſie ihn an: „Elender, habe ich dich danach gefragt? Ich will wiſſen, wie es um das Vaterland ſteht?“—„Wir haben geſiegt“, antwortet jener.—„Gut“, ſagte ſie nun,„ſo will ich es gerne hinnehmen, daß meine Söhne ge⸗ fallen ſind.“— Die Nachricht, daß ihr Sohn feig und unwürdig ſich benommen habe, ergrimmte die Mutter Demetria ſo ſehr, daß ſie ihn nach der Heimkehr erſchlug.— Immer galt es der Mutter Spartas als Troſt, wenn der Sohn für das Vaterland fiel. Niemals beklagte ſie den Tod auf dem Schlachtfeld.„Wieviel ſchöner iſt es doch, in der Feldſchlacht zu ſiegen und zu ſterben, als bei den Olympiſchen Spielen zu ſiegen und zu leben!“ den. Zum Suchen hatten die Fran⸗ —— —— Die jungen Augen Wenn es im Leben einmal nicht ſo gehen will, wie es gehen ſoll, dann ſind unſere Augen viel mutiger, viel tapferer als dieſes Herz, das an jedem Geſtrüpp hilflos hängen bleibt, das ſich von jeder Nichtigkeit unnütz aufwühlen läßt, das ſich vor jedem Mißgeſchick beugen möchte. Hätten wir dieſe Augen nicht, immer hingegeben den blauen Fernen und der himmel⸗ hoch jauchzenden Sehnſucht, hätten wir dieſe Augen nicht, die die Sonnenſtrahlen einfangen und die Helle in uns entzünden, die über den Kleinlichkeiten des Lebens immer wieder die Sterne ſuchen, wer weiß, ob das zaghafte Herz ſich nicht ſchon längſt derloren hätte in Nacht und in Schatten. Man glaubt es kaum, wie die Augen klug werden, wenn ſie ſo weit wandern, wie 2 Weisheiten zurückbringen, die ſonſt des Alltags Erkenntniſſe ſo ſelten in dieſer Vollendung finden. Dieſe Augen, die mit den wildfremden Menſchen genau ſo un⸗ bekümmert gehen, wie ſie den Faltern und den azurblauen Wolken nachjagen, kennen der anderen letztes Sehnen, kennen ihr * und ihr Leid. Daher wiſſen wir, daß auch viele andere um dieſes ſchmale Lachen wiſſen und um dieſe blaſſen Schmerzen. ir danken es den Augen, daß ſie unſere Mitberater ſind und Umſchau halten im lun bewegten Kreiſe des Daſeins, daß ſie ünger ſind als das Herz und weit fort⸗ wandern. Laß auch deine Augen die lange Buche hinaufklettern und die Höhe ſuchen, auf daß du wieder die Sonne ſiehſt, laß auch deine Augen mit fremden Menſchen gehen. Dann verſtehſt du die Dinge beſſer, die den Inhalt des Lebens machen. Ueber Vierzig und immer noch..? Praktiſche Anleitungen, wie man iung und hübſch bleibt g Daß eine Frau von vierzig Jahren und darüber hinaus noch gut ausſehen ſoll, iſt ein Gebot der Aeſthetik. Um es zu er⸗ füllen, darf ſie neben den natürlichen Mit⸗ teln, die ihr in einem geregelten Leben, Sport und durchdachter Ernährun zur Verfügung ſtehen, getroſt von den kleinen liebenswürdigen Erfahrungen der Kos⸗ metikerin Gebrauch machen. Nicht auf das „ob“ kommt es dabei an, ſondern einzig und allein auf das„wie“. Bevor wir den praktiſchen Teil erläutern, 12 uns eine Feſtſtellung erlaubt: Voraus⸗ etzung für jegliche Schönheit im reiferen Lebensalter iſt„ſeeliſche Pflege“. Wer ſie vernachläſſigt, wird auch durch die geſpann⸗ teſte Haut und das ſeidigſte Haar niemals einen harmoniſchen Eindruck erwecken und Anſpruch darauf erheben können,„gut“ auszuſehen. — und nun zur Sache. 1. Die empfindſamen Partien unter den Augen, jene Stellen, an denen jede Frau zuerſt entdeckt, daß ſie älter geworden iſt, dürfen nicht gepudert werden! Der feine Staub ſetzt ſich mit Vorliebe in den zar⸗ teſten Linien feſt und vergröbert ſie! 2. Falſche Farbtöne entſtellen! Deshalb ollen ſie genau auf die Haut abgeſtimmt ein, die im Spiegel auf ihren Eigen⸗ gehalt an Braun, Roſa, Gelb und Grün zu unterſuchen iſt. 3. Kosmetikas ſind nur mit äußerſter Vor⸗ ſicht anzuwenden. Sie ſind zwar N heitlich garantiert unſchädlich, aber ſie verſchönern nur, wenn Sparſamkeit ihren Gebrauch diktiert und auch das kritiſchſte Auge ſie nicht zu entdecken vermag. 4. Graue Haare ſollte man, wenn überhaupt, nur im Naturton einfärben laſſen, fremde Farben laſſen die Züge härter erſcheinen als ſie ſind.. 5. Augenbrauen dürfen weder raſiert noch gezupft werden, wenn ſie normalen Haar⸗ wuchs aufweiſen. Gerade die natürliche Umrahmung des Auges macht ſeinen Aus⸗ druck weich und jugendlich. 6. Blondinen dürfen ihre Augenbrauen nicht dunkel nachzeichnen. Es iſt ein Irrtum, u glauben, daß der ausdrucksvolle Bogen in jedem Fall verſchönert. Die Natur hat mit weiſer Vorausſicht weichen Geſichtern an dieſer Stelle ſpärlichen oder hellen aarwuchs zudiktiert. 7. Fingernägel dürfen nur weiß oder zart⸗ roſa ausſehen. Rote Färbung iſt durch⸗ aus abzulehnen, da ſie nicht nur geſchmack⸗ los wirkt, ſondern auch die Finger optiſch verkürzt. 3. Von einem gepflegten Kopf hängt ein weſentlicher Teil unſeres guten Eindrucks ab. Für reifere Menſchen ſollten Hänge⸗ locken nicht vorhanden ſein, und wenn ſie noch ſo adrett ausſehen. Auch Stirn⸗ wellen ſind unſchön und machen alt. Ein⸗ mal in der Woche, mindeſtens aber alle ehn Tage, muß dos Hagar gewaſchen und ln Waſſorwellen gelegt werden. So wäſcht man Feinwäſche: Waſchen: Niemals kochen, auch nicht heiß waſchen. In höchſtens handwarmer Waſchlauge norſichtig durch wiederholtes Eintauchen und Ausdrücken waſchen. Nicht reiben, bürſten, wringen oder zerren. Spülen: Sofort nach dem Waſchen mehr⸗ mals lauwarm ſpülen, bis Waſſer klar bleibt. 9. Wenn der Hals mollig wird, ſoll der Ausſchnitt a ſein und der Stoff des Kleides ſeitlich möglichſt hoch anſchließen. Dadurch wirkt die Linie bedeutend ſchlanker. 10. Eine volle Bruſt ohne Halter iſt unſchön. Nur ſehr ſchlanke Frauen dürfen auf ihn verzichten. 11. Preſſende Mieder entſtellen, machen Be⸗ wegungen und Haltung unfrei. 12. Schlechte Haltung verdirbt den guten Ein⸗ druck,— 4 verdirbt ſogar die Figur. Des⸗ halb mache man ſich zum Geſetz, den Bauch einzuziehen und den Kopf nicht in die Schultern ſinken zu laſſen. Das Zurechtmachen vor dem Ausgang Das mit überfetteter Seife gründlich ge⸗ waſchene Geſicht wird kalt überſpült und un⸗ abgetrocknet mit zarter Fettereme eingerieben. Die Creme bleibt eine Minute auf der Haut, bevor ſie mit einem weichen Tuch vorſichtig ab⸗ genommen wird. In dieſer Zeit maſſiere man mit Daumen und Zeigefinger die Drüſenpartien des oberen Auges. Sie dern ſeitlich der Naſenwurzel. Dadurch wird das Auge erfriſcht und der müde Ausdruck verſchwindet. 110 wird das Geſicht mit einem Watte⸗ bauſch, den man nicht a zureichlich mit mildem Geſichtswaſſer angefeuchtet hat, 1 mit ihm auch das letzte ernt. Wir nehmen ein bohnengroßes Stückchen Tagescreme auf die 5 und ver⸗ reiben es ſorgfältig auf das Geſicht. Achtung, Tagescreme muß beſonders gut ausprobiert werden. Nur wenn die Haut nach der An⸗ wendung ein 1— Gefühl aufkommen läßt, iſt ſie richtig. 2 remes hinterlaſſen den Eindruck, als habe man die Haut gewalt⸗ ſam verklebt. Lippen wirken friſcher und geſünder, wenn man ſie mit der Zunge anfeuchtet und mit der Spitze des kleinen Fingers, auf die man eine Spur fetthaltiger Lippenpomade gegeben hat, der Grundform nachgeht. Wohlgerüche darf man nur ahnen, darum auch hier größte Sparſamkeit! evor wir das Haus verlaſſen, trinken wir einen Schluck kaltes Waſſer. Durch ihn wird der Ausgleich zwiſchen Zimmer⸗ und Freiluft⸗ temperatur hergeſtellt, ſo daß Wind und Kühle dem gepflegten Geſicht nichts anhaben können. Vergiß auf der Straße nicht den Ausdruck deines Geſichtes. Zuſammengekniffene Lippen, e Mundwinkel und eine faltige Stirn machen alt, darum: Haltung auch in ſcheinbar unwichtigen Dingen. abgerieben, eſtchen Fett ent⸗ Bilderdienst Kieglich Mu ö Blumen und Tupfen— die große Sommermode eneeeedeedkbeddmdkdddümmmm Wie ſleht es mit Ihrem Wäſcheſchrank? Empfinden Sie es nicht als Indiskretion, liebe Hausfrau, wenn ich mich danach er⸗ kundige. Ich will nicht fragen, wieviele Kopfkiſſen, Bezüge, Bettlaken vorhanden ſind. Ich möchte auch gar nicht in Erfahrung bringen, wieviele Gläſer⸗ und Tellertücher Sie Ihr eigen nennen. 0. Der Beſtand an Wäſche iſt mir bei meiner Frage nicht maßgeblich. Früher war das anders. Da kam es auf das Wie⸗ viel an. Zwölf Dutzend Handtücher und drei Dutzend komplette Bettgarnituren ge⸗ hörten mindeſtens zu jeder Ausſteuer, ab⸗ waſſer möglichſt gut aus der Wäſche entfernen. 0 9 Wa Nach dem Spülen ſofort trocknen. Webwaren und Strümpfe können aufgehängt werden, ſonſt am beſten auf Unterlagen ausbreiten oder durch Ein⸗ und Ausrollen in Tücher trocknen. Wirk⸗ und Strickwaren ziehe man in die alte Form. Wenn Bügeln erforderlich, dann in leicht feuchtem Zuſtand mit mäßig warmem Eiſen von links unter leichtem Druck. Etwas über den Obſtgenuß Was ſagt die Wiſſenſchaft über den Genuß von Obſt? Noch vor gar nicht langer Zeit ſehr wenig und unbeſtimmtes. Man er⸗ kannte den günſtigen Einfluß des Obſtes auf die Regelung des Stuhlganges an, wußte es auch als bekömmliche Nachſpeiſe zu Mahl⸗ zeiten zu ſchätzen. Weil es aber von den altbekannten Nährſtoffarten, Eiweiß, Fett und Kohlehydraten(Zuckerſtoffen) im Ver⸗ gleich zu anderen Nahrungsmitteln ver⸗ hältnismäßig wenig enthielt, ſah man es mehr als angenehme Zugabe denn als Nahrungsmittel an. Heute wiſſen wir: Obſt iſt Nahrung, wertvollſte, unerſetzliche Nahrung, genau wie die grünen, die Knol⸗ len⸗ und die Wurzelgemüſe, die früher mit dem Obſt das Aſchenbrödel unter den Nahrungsmitteln waren, 55 aber eine weſentliche Rangerhöhung erfahren haben. Sie enthalten Vitamine(beſſer: Lebens⸗ oder Ergänzungsſtoffe) und Mineralſtoffe, neu entdeckte Nährſtoffarten, die zur Er⸗ haltung von Leben und Geſundheit nicht weniger entbehrlich ſind als die alten, geſehen von den ſechs Dutzend Damen⸗ hemden und Beinkleidern und den vielen Dutzend anderen Hauswäſchegegenſtänden. Man hat heute nicht mehr die großen Mengen. Das liegt zumeiſt daran, daß bei⸗ ſpielsweiſe die Leib⸗ und Tiſchwäſche ein wenig der Mode unterlegen iſt, zum anderen aber in den Zeitläuften. Man wartet aus tieferen und wertvolleren Gründen nicht mehr ſo lange mit der Heirat, bis die Wäſcheausſteuer komplett iſt, d. h. bis ſoundſoviel Dutzend beiſammen ſind. Man fängt klein und beſcheiden an und ergänzt nach Möglichkeit. Unſere neuen Textilſtoffe machen uns unabhängig vom Ausland. Sie laſſen ſich waſchen und kochen und ſind dauerhafter als die früheren Stoffe. Tiſchwäſche wird nicht mehr ausſchließlich aus weißem Leinen oder Damaſt hergeſtellt. Man hat den Bedürfniſſen nach Praktiſchkeit, Ge⸗ mütlichkeit und Zweckmäßigkeit Rechnung getragen. Dem Frühſtückstiſch bleiben bunte Tücher im Bauerngeſchmack, kariert, ge⸗ würfelt, geſtreift, vorbehalten, oder man wählt ein derbes buntes Gewebe. Für die Mittagsmahlzeit beläßt man es bei den weißen Decken, dagegen bringt man des Abends gleichfalls gemuſterte Tücher auf den Tiſch, es ſei denn, daß man die Abend⸗ 0 mahlzeit etwas feierlicher oder reichhaltiger längſt bekannten. geſtaltet. Zum einfachen Butterbrot oder Nicht Luxus, ſondern Lebensnotwendig⸗ luſtigen Salatgerichten wird man aber von keit iſt darum der Obſtgenuß. Enthalten anſpruchsvollen Damaſttüchern abrücken. die üblichen Nahrungsmittel wie Brot, Das Tee⸗ und Kaffeegedeck iſt zartfarben Milch, Eier, Butter, Fleiſch hauptſächlich oder grellbunt. Hier iſt das Geſchirr maß⸗ Bau⸗ und Brennſtoffe für die Körper⸗ geblich. maſchine, ſo kann man die Ergänzungs⸗ 4 ſtoffe als den Funten bezeichnen, der wie And wie pflegen Sie Ihre Wäſche! im Benzinmotor den Brennstoff zur Ent⸗ Merke, deutſche Frau, Wäſche iſt wertvolles 1 bringt. Ohne ſie nützt die reich⸗ Volksgut! Richtiges Waſchen hilft ſie erhalten! Wi g keine 8 Allgemeine Waſchgrundſätze: keine geſunden Knochen, keine geſunden Trenne weiße und farbige Wäſche beim Ein⸗ Nerven, keine normale Tätigkeit der weichen und Waſchen! Drüſen uſw., wird der Körper von Skorbut, eier Jer dodge e e Rachitis u. a. Krankheiten befallen. Und eiches Waſſer verwenden! 6 5 dulherden er t weich anderes Waſzer iß zn behrüihe Bauſkiffe lender der agen die lle Einweich⸗ Enthärtungs⸗, Waſchmittel Schmiermittel, die die Maſchine ſparſam und Seifen genau nach Gebrauchsanweiſun und ohne Störung laufen laſſen. a verwenden. Dieſe Mittel müſſen reſtlos auf⸗ Kinder brauchen deshalb Obſt noch gelöſt und verrührt werden. Das Einweich⸗ dringlicher als die großen Leute. Schon . f 1 dem Säugling gibt man, zumal wenn er ilde WVaſchlaugen ſchonen die Wäf eſtüce künſtlich ernährt wird, vom dritten bis N 1 ein keiben en der Wäſcheſtüce vierten Monat ab täglich einige Teelöffel Uebermäßiges Reiben, Bürſten, Wringen friſchen Obſtſaft, 9 aus 12 5 ſchaden jeder Wäſche. ſinen, Zitronen geſüßt), aber auch Saf 3 5 8 aus Tomaten, Möhren(Karotten) und So wäſcht man Weißwäſche und Grobwäſche: Spinat. Später treten Früchte bzw. Gemüſe Einweichen am beſten über Nacht, niemals hinzu, Aepfel, Pflaumen, Weintrauben, benz Gut geweicht, iſt halb gewaſchen! Beerenfrüchte, Bananen, natürlich zer⸗ zaſchen Ju ſtarkes Kochen, Reiben, Bürſten, kleinert, geſchabt uſw. Lieber einmal auf e fk 15 5 1 ig etwas Milch ein Stüc Brot, ein Ei ver⸗ als inuten i 7 2212 s zichten, als auf reichlichen Obſtgenuß! eee zu voll packen. Reichlich Lauge Roh iſt das Obſt ſtets wertvoller als ge⸗ Spülen: Gründlich ſpülen— warm(in kocht oder getrocknet, und friſch beſſer als weichem dba) lauwarm, kalt— bis Wasser lange gelagert, weil die Ergänzungsſtoffe klar bleibt; die Wäſche ſoll ſchwimmen. dabei zugrundegehen. Der Mineralſtoffe wegen ſind aber auch Apfelmus und andere So wäſcht man Buntwäſche: 2 Einweichen kurz und niemals heiß. 0 45 eine wertvolle Ergänzung der 1 01 u ac 0 buen e ö en ſchaden der Wäſche. Nicht kochen, ſondern 1 4 5 g in heſßer Waſchlauge gut durchwaſchen. Je Sonnlägliche Frühlingsgerichte Omelette mit Gurken Zwei Gurken werden geſchält, von den mehr Lauge, um ſo beſſer; die Wäſche ſoll Kernen befreit und in Würfel geſchnitten. ſchwimmen. Spülen: Bunte Wäſche ſofort gründlich ſpülen— warm(in weichem Waſſer), lau⸗ warm, kalt— bis Waſſer klar bleib. Bunte Dieſe kocht man in Salzwaſſer mit Eſſig etwa „Wäſche niemals in naſſem uſtand aufeinander zehn Minuten, läßt ſte abtropfen und vermiſcht liegen laſſen, ſondern ſofort trocknen. ſte mit 200 Gramm ebenſo geſchnittenem Schinken. In etwas Butter verrührt man einen halben Teelöffel voll Fleiſchextrakt, ſchüttet ſämtliche Würfel dazu, erhitzt ſie und ſtellt ſie im Waſſerbade heiß. Dann macht man Omelettenteig aus drei ſchaumig geſchlagenen Eiern, 30 Gramm Butter, einem Löffel Mehl, einem Löffel voll gewiegten Schinkens und etwas Salz und Pfeffer, ſchlägt die Maſſe tüchtig und bäckt dünne Omeletten davon. Sind ſie fertig, belegt man ſie mit den Gurken⸗ und Schinkenwürfeln, ſchlägt ſie zuſammen und trägt ſie gleich auf. Fiſchſalat iſt ebenſo preiswert wie ſchmackhaft. Man zer⸗ teilt irgendeinen Fiſch, es kann Kabeljau oder Schellfiſch ſein, auch mehrere Sorten durchein⸗ ander, entgrätet ihn ſorgfältig, beträufelt ihn mit Zitronenſaft, gibt Salz und geſchnittene Zwiebeln hinzu und dünſtet ihn in heißer Butter Erkaltet gibt man eine Remouladen⸗ ſoße mit vielen gehackten friſchen Kräutern darüber. Geflügelſalat Ein kleines Huhn mit Grün und Gemüſe kochen, die Brühe als Suppe verwenden, g Vom erkalteten Huhn löſt man das Fleiſch und ſchneidet es in gleichmäßige Streifen. Zwei weinſaure Aepfel zerſchneidet man in die gleichgroßen Streifen wie das Fleiſch. ann nimmt man Spargelſpitzen, feine Schoten und einen in kleine Stücke zerpflückten, nicht zu weich gekochten Blumenkohl und einige geſchälte und zerſchnittene Tomaten und übergießt alles vorſichtig mit einer Kräuter⸗ remoulade, der man einige Tro 0 Soße zuſetzt. ige Tropfen engliſche uhr,! 9e in En ritt dung io An 80 Hill ganze& Nuanden Zuge — gitletſl g in 190 die Gl Nur 10 Willen, a Jauch Rettung fal Mt ein i Mal.! e it eil de ech iner 9 iengrin asche! d dae Mienen nuchnitag wich die waren aul und Mui benzſteude der Tag, wur Aula inzen z n de Knien, it.— A feines tis Tg deb einen ihn! dere ahzuſ den Tag und Vater Klasse grü 0 Tag des der Trauer des Volles Jalunft fu Der U erſte deutſe d sc zu sofern jungen Me Millonen ndet, wa den Plate und gläclſ line. Segen f 5 5 90 ewige, ihn den für ei für N. Ar alle ſind wir ei ren unseres Jade m 115 Lell diese den Nute Händen g 1 aden gr ehe wie 1 C 8 7 3 — * K „ e Bekanntmachungen 9 4 Willen, Deutſchland auch der deutſche Menſch ſeine Rettung finden. Orlsgruppe der N. S. O. A. P. Bernheim f NS-Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. 7 e Kitier Jugend Standortbefehl! Am Samstag, 30. April, nachmittags 5.30 Uhr, tritt die ganze Hitlerjugend(HJ, BDM Jungvolk, Jungmädel) am Reichsbahnhof zum Einholen des Maibaumes an. Am Sonntagmorgen, 7.30 Uhr, ſteht die ganze Hitlerjugend vor der Goetheſchule zur Jugendkundgebung angetreten. Der Standortführer. Hitlerjungen! Wollt ihr an den Fahr⸗ ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft die Grundlage— ſpart fleißigl otenſtunden der Pol. Leitung nur Donnerztagt 20—21 Ur— Dienſiſtele Bürſtäbterſtr. 16. 1. Sd Achtung! Reichs beru fswettkampf⸗ teilnehmer! Alle Teilnehmer am RBW 1938 müſſen zur Jugendkundgebung erſcheinen, da hierbei die Siegerehrung vorgenommen wird. EI heulſche Arbeifsfront Sämtliche Amtswalter, Zellen⸗ und Block⸗ obmänner der DA treten am 1. Mai, vor⸗ mittags 8 Uhr, in der DA ⸗Dienſtſtelle an zum Verkauf der reſtlichen Mai⸗Plaketten. Entſchuldigungen und Fernbleiben gibt es nicht. Jeder Amtswalter uſw. erhält eine Be⸗ fabi. für ſeinen Betrieb, die ihn ent⸗ uldigt. Der Ortsobmann: gez. Mögelin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 30. April 1938 Anſer Tagesſpruch Nur wenn Ihr alle ſelbſt eins werdet im Deutſchland zu retten, kann in Adolf Hitler. es Mit einem Sonntag beginnt in dieſem Jahr der Mai. Aber es iſt kein Sonntag ſchlechthin, es iſt ein Feiertag voll von Freude, und wenn die deutſchen Fahnen morgen Sonntag wieder unſeren Heimatort ſchmücken werden, wenn Maiengrün die Häuſer ziert und frohgeſtimmte Menſchen dieſen Tag wieder feſtlich in Umzug und Feier unter dem bändergeſchmückten Maienbaum begehen, den frohe Jugend heute nachmittag einholt, dann überkommt uns alle wieder die Freude über dieſen Wandel. Gewiß waren auch früher ſchon Maibaum, Maitanz und Maiſpiele Ausdruck überquellender Le⸗ bensfreude ob des Erwachens der Natur, und der Tag, da der Lenz den Winter beſiegte, war Anlaß für die Jugend, das Haar mit Kränzen zu ſchmücken und im Jubel ihrer jungen Herzen den Mai in ihrer Heimat zu begrüßen, die ihnen ewiger Quell der Kraft iſt.— Aber dann wurde dieſer erſte Maitag ſeines tiefen Sinnes beraubt. Als er zum Tag des Kampfes der Klaſſen wurde, als die einen ihn laut zu dem ihren erhoben um an⸗ dere abzuſtoßen, und mit ihren Fahnen nicht den Tag eines Volkes, ſondern einer Volk und Vaterland verleugnenden internationalen Klaſſe grüßten, da mußte der Maitag als Tag des Bruderkampfes zugleich zum Tag der Trauer jener werden, die in der Einigkeit des Volkes das Heil und das Glück deutſcher Zukunft ſahen. Der Wandel iſt geſchehen. Der erſte Mai ward zum Tag des deutſchen Volkes, das ſich zuſammenfindet zur Ehre der werte⸗ ſchaffenden Arbeit, und der Sonnenſieg des jungen Mai, der ſich in jungem Grün und Millionen Blüten auf Baum und Strauch kündet, ward ſymboliſch für den Kampf um den Platz an der Sonne, den ſich in Enigkeit und glücklicher Gemeinſchaft unſer Volk er⸗ kämpfte. Segen ſtrömt von 1 Tag ins Volk. 1 Unſer Heimatort rüstet ſich, ihn würdig zu empfangen, ihn feſtlich zu begehen und von ihm den Segen zu erhalten ür ein neues Jahr der Arbeit fad Volk und Vaterland! Wir alle tragen die Maiplakette. Durch ſie ſind wir einbezogen in alle feſtesfrohen Scha⸗ ren unſeres Volkes, durch ſie geben wir unſerer Freude und unſerem Stolze Ausdruck, ein Teil dieſes arbeitenden, ſchaffenden, ſtreben⸗ den Volkes zu ſein, das mit unermüdlichen Händen an ſeiner Zukunft baut. Noch in keinem Jahre haben wir wohl einen ſo leuch⸗ tenden Frühling über Deutſchland aufgehen ſehen wie in dieſem. In keinem Jahre eifüllte uns der Nationalfeiertag mit ſoviel frohem Vertrauen auf die Zukunft mit ſoviel Stolz über das bereits Erreichte wie diesmal. Wir haben hart gearbeitet. Darum haben wir auch ein Recht, frohe Feſte zu feiern. Der 1. Mai ſoll ein beſonderer Anlaß dazu ſein. „Freut Euch des Lebens!“ Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Büttner, Wein⸗ heimerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. 147 Kinder fahren an den Vodenſee Die Kinderlandverſchickung im Kreis Berg⸗ ſtraße ſetzt ein Eine geſunde Jugend bürgt für die Zukunft unſeres Volkes. Die Kinderlandv,erſchickung iſt mit ein wertvolles Glied, um unſere Jugend geſund zu ſchen und ſie die Schönheiten unſerer deutſchen Gaue genießen zu laſſen. Im Kreis Bergſtraße geht am kommenden Mitt⸗ woch der erſte Transport Kinder zur Erholung fort. Insgeſamt werden 147 Kinder der ver⸗ ſchiedenſten Orte des Kreiſes in die herrliche Gegend des Bodenſees auf vier Wochen zur Erholung kommen. Sie werden in der liebe⸗ vollen Betreuung ihrer Pflegeeltern 4 herr⸗ liche Wochen im badiſchen Oberlande verbrin⸗ gen und gewiß an Leib und Seele gekräftigt in die Heimat zurückkehren. Wir wün feen gute Erholung und frohe Heimkehr.— Auch von Viernheim werden einige Kinder an dieſem Erholungsurlaub teilnehmen. Bürgermeiſter⸗Tagung in Waldmichelbach Am 3. Mai für den Kreis Heppenheim Auf Einberufung des Vorſitzenden des Deutſchen Gemeindetages— Kreisabteilung Heppenheim—, Bürgermeiſter Bechtel, Viernheim, findet am Dienstag, den 3. Mai 1938, vormittags 9.30 Uhr, in Waldmichel⸗ bach im Gaſthaus„Zum Kaiſerhof“ eine Bür⸗ germeiſterverſammlung des Kreiſes Heppen⸗ heim ſtatt. Neben verſchiedenen anderen Punkten ſtehen auf der Tagesordnung drei wichtige Referate. Der Leiter des Tierzuchtamtes Darmſtadt, Dr. Seeger, ſpricht über die Durchführung von Körungen und den Abſatz von Vatertieren uſw. Dr. Küthe, Heppenheim, der Leiter der Außenſtelle für Pflanzenſchutz und Schäd⸗ lingsbekämpfung des Pflanzenſchutzamtes Gießen, wird über„Allgemeine notwendige Aufruf zum 1. Aal 1938 Schmückt jeſtlich eure Häujer! Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Wiederum begehen wir am 1. Mai den Nationalen Feiertag des deutſchen Volkes in der großen herrlichen Gemeinſchaft aller ſchaffenden Deutſchen! Der erſte Feiertag des deutſchen Arbeiters im Großdeutſchen Reich! Schaffende deutſche Menſchen der Stirn und der Fauſt ſtehen in gemeinſamer Front an dieſem 1. Mai 1938 wiederum Hand in Hand in dem leidenſchaftlichen Bekenntnis zur Arbeit, in unwandelbarer Treue zu dem erſten Arbeiter der Nation: zu Adolf Hitler! Wenn wir an dieſem Feſttage des deutſchen Arbeiters, an dem ſich alle ſchaffenden Menſchen in Stadt und Land vereinigen, unter der zu dieſem Tage gegebenen Parole „Freut Euch des Lebens“ uns zuſammenfinden, ſo bekennen wir uns mit ſtolzer Freude zu dem gewaltigen Werk des Führers, der uns wieder eine Hoffnung, einen Glau⸗ ben, eine geſicherte Zukunft ſchuf durch den Segen der Arbeit! Zum Zeichen dieſer uns beſeelenden Freude und als Beweis der übergroßen Dankbarkeit richten wir daher an die geſamte Bevölkerung die Aufforderung: Schmückt eure Häuſer feſtlich mit den Symbolen des national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland, ziert ſie mit dem erſten Grün des Frühlings, denn der Frühling der Arbeit hält ſeinen Einzug! Heil unſerem Führer Adolf Hitler! Braun, Ortsgruppenleiter Pflanzenſchutzmaßnahmen“ ſprechen. Der Di⸗ rektor des Landesſtatiſtiſchen Amtes Darm⸗ ſtadt, Dr. Lind, ſpricht über die Bodenbe⸗ nutzungserhebung 1938. Ehrentafel des Alters Ein Achzigjähriger. Heute Sams⸗ tag, 30. April, vollendet Volksgenoſſe Niko⸗ laus Weidner 4., Alicenſtraße 17, ſein 80. Lebensjahr. Der Jubilar erfreut ſich noch geiſtiger und körperlicher Friſche. Bis zu ſei⸗ nem 72. Lebensjahr und zwar insgeſamt 26 Jahre, war er als Waldarbeiter beim hieſigen Forſtamt tätig. Dem greiſen Geburtstagskinde entbieten wir unſere herzlichſten Glückwünſche und noch recht viele Jahre im Kreiſe von Kindern und Enkelkindern. Beſitzwechſel. Wie uns mitgeteilt wird, hat der Viernheimer Kreditverein e. G. m. b. H., geſtern das Schuchmannſche Anweſen, in dem ſich ſeit einigen Jahren ſeine Geſchäfts⸗ und Kaſſenräume befinden, käuflich erworben. Von der kleinen Dorfkaſſe in den letzten Jah⸗ ren zu einem bankmäßigen Kaſſeninſtitut ge⸗ worden, hat die Leitung der Kaſſe, Vorſtand und Aufſichtsrat, in ihrem Weitblick ſich ent⸗ ſchloſſen, der Genoſſenſchaft den Erhalt der Geſchäfts⸗ und Kaſſenräume in der Mitte unſeres Ortes in eigenem, räumlichen Gebäude für immer zu ſichern, was von den Mitgliedern des Vereins und allen Geſchäfts⸗ freunden ſicher begrüßt werden dürfte. Wieder Spargelernte. Nachdem das Wetter nach Beendigung der Regenfälle end⸗ lich etwas wärmer geworden iſt, ſetzt nun auch die Spargelernte wieder ein. Die Zufuhren auf „Unjere Kolonien“ Der 4. Vortrag im Volksbildungswerk Die Reihe der Vorträge im Volksbildungs⸗ werk in Viernheim wurde am Donnerstag im „Kaiſerhof“-Saale fortgeſetzt mit dem wich⸗ tigen und aktuellen Vortrag über„Unſere Kolonien“. Durch den Redner des Abends, Pg. Dietz, Darmſtadt, der ſelbſt lange Jahre in unſeren Kolonien in Afrika zugebracht hat, örten wir aus beruſenem Munde alles Wiſ⸗ ee über die deutſchen Kolonien. Aus dem Vortrag, der durch Lichtbilder erläutert wurde, ſei kurz folgendes geſagt: Bereits um das Jahr 1800 hatten zahlreiche europäiſche Staaten in den ſchwarzen Erdteilen Kolonien. Erſt 1883 ſchaffte ſich Deutſchland durch die verdienten Männer wie Lüderitz, Nachtigall, Peters u. a. ſeinen Kolonialbeſitz wie Süd⸗ weſtafrika, Kamerun und Deutſchoſtafrika. Später um 1900 kamen die Beſitzungen in der Südſee, wie Neu⸗Guinia u. a. hinzu. Während die anderen Staaten ihre erſte Auf⸗ gabe darin ſahen, die einheimiſche Bevölkerung möglichſt raſch zu dezimieren, hatte es ſich Deutſchland zur hervorragendſten Aufgabe ge⸗ ſtellt, die Bevölkerung zu erziehen und ſie mit den Errungenſchaften der Kultur vertraut zu machen. Elementar⸗, Handwerker⸗ und Land⸗ wirtſchaſtliche Schulen wurden errichtet, die Geſundheitspflege beſonders gefördert, die Veltehrverhlltuiſſe verbeſſert— bis 1914 hatten die Deutſchen unter den ſchwierigſten Umſtänden ſchon 5300 km Eiſenbahnſtrecken Bichulfla, Die Eingeborenen dankten ihre gute ehandlung und die Förderung ihrer ſozialen Lage Deutſchland im Weltkriege in einem heldenhaften Kampfe, den ſie an Seiten der deutſchen Verteidiger Lettow⸗Vorbeck führten. Kühne deutſche Forſcher, Kaufleute, Aerzte, und Farmer waren tätig, um die Schätze der Länder der Menſchheit nützlich zu machen. Kaffee, Kakao, Kokosnüſſe, Baumwolle, Vieh⸗ wirtſchaft, Erze, Mineralien, Kupfer, Blei, Zink, Gold⸗ und Diamentenfelder, ſowie rie⸗ ſige Kohlenflötze ſind die Schätze des Landes. Neben einem glänzenden Erzeugungsgebiet waren die Kolonien auch gute Abſatzgebiete. Nach Beendigung des Krieges wurden die Deutſchen dort ausgewieſen und ſämtliche deutſchen Kolonien als Mandatsgebiete der einzelnen Staaten erklärt. Doch 1925 konnten wieder zahlreiche deutſche Koloniſten in ihre Kolonialheimat zurückkehren und haben dort eute unter ſchwierigen Verhältniſſen einen chweren Exiſtenzkampf zu beſtehen, da ihre Tätigkeit und der Handel ſehr beſchnitten wird. Doch treu halten ſie zur Heimat, was in der Gründung von zahlreichen Ortsgruppen der NSDaAp zum Ausdruck kommt und voll Sehnſucht warten ſie darauf, bis Deutſchland ſich wieder ſeine Kolonien zurückholt. Auch ihre Stunde wird ſchlagen. Es iſt ein Unfug, daß manchmal in Deutſchland von unſeren ehemaligen Kolonien geſprochen wird: es ſind und bleiben unſere Kolonien. Der Reichs⸗ kolonialbund iſt einer unſerer erſten Vor⸗ kämpfer für die Wiedererlangung unſerer Ko⸗ lonien. Werdet deshalb Mitglied des Reichs⸗ kolonialbundes! Vergeßt nicht unſere Kolonien! Bechtel, Bürgermeiſter den Spargelmärkten bewegen ſich allerdings noch in enggezogenen Grenzen. Der Spargel iſt geſund und im allgemeinen auch ſchon von uter Qualität.— Auf den Bahnhöfen im tied und an der Bergſtraße gelangen jetzt ſchon täglich die bekannten Spargelkörbchen zur Verladung.. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 3 wegen Verſtoß gegen das Geſetz über Sonntagsruhe im Han⸗ delsgewerbe(Verkauf von Waren am Karfrei⸗ tag), 2 wegen grobem Unfug, 1 wegen Ver⸗ gehen gegen die Gewerbeordnung(Hauſieren ohne Wandergewerbeſchein), 1 wegen Verſtoß gegen das Geſetz zum Schutze der Feiertage (Verrichtung von Arbeiten am Karfreitag) und 1 wegen Vergehen gegen die Schlachtordnung (nicht genügende Reinlichkeit in Metzgereibe⸗ Ausreichende Arbeitspauſen einhalten Die Einlegung ausreichender Arbeitspau⸗ ſen. iſt zur Wefünderhaltüng der Schaffenden unbedingt erforderlich. Starke Beſchäftigung der Betriebe kann kein Grund ſein, die Pauſen zu verkürzen; im Gegenteil: macht ſie es umſo nötiger, daß die Beſchäftigten zu den vorge⸗ ſehenen Zeiten auch zu einer angemeſſenen Ruhe kommen. Beſonders gilt dies für Ar⸗ beiterinnen und für Jugendliche, bei denen auch allgemeine Rückſichten auf das Volks⸗ wohl und den Nachwuchs eine Rolle ſpielen. Hier und dort iſt bei der Gefolgſchaft ſelbſt das Beſtreben zu erkennen, durch Verkürzung der Pauſen die tägliche Arbeitszeit früher zu beendigen und entſprechend eher nach Hauſe zu kommen. Aus den angeführten Gründen wäre es verfehlt, wenn die Betriebsführung ſolchen Wünſchen entgegen käme. Sache der Gewerbeaufſicht muß es ſein, für die Ein⸗ haltung genügender Arbeitspauſen zu ſorgen und in gegebenen Fällen regelnd einzugreifen. 15000 fahren nach Gießen Die Meldungen zum Gauſängerfeſt Das 3. Heſſiſche Gauſängerfeſt vom 8. bis 11. Juli in Gießen wird einen Maſſenauf⸗ marſch der heſſiſchen Sänger bringen. Die örtliche Feſtleitung hatte bisher mit rund 10000 Sängern als Teilnehmer gerechnet, jedoch ſind jetzt ſchon— gut acht Wochen vor dem Feſt— annähernd 15000 Sänger aus allen Teilen des Landes Heſſen angemeldet. Sonderzüge und weithin geltende Feſttags⸗ Rückfahrkarten werden die An⸗ und Abfahrt erleichtern. Rund 3500 Privatquartiere für Sängergäſte ſind bis jetzt erforderlich. Am Haupttag— Sonntag, 10. Juli— werden in Gießen auf 16 Plätzen öffentliche Singen ſtattfinden, die zum Teil Sängergruppen bis zu 1500 Mann vereinigen werden. Feierſtun⸗ de, große Maſſenkonzerte, Feſtſpiele uſw. wer⸗ den weitere bedeutſame Höhepunkte des drei⸗ tägigen Sängerfeſtes ſein. Unbeſtändig und kühl Durch das atlantiſche Hoch werden jetzt wieder Kaltluftmaſſen nach Mitteleuropa her⸗ einverfrachtet, die den über dem Odergebiet gelegenen Wirbel neu beleben werden. Zunächſt iſt bei ſtark zunehmender Quellbewölkung mit ſchauerartigen Niederſchlägen zu rechnen. Samstag: Stark bewölkt, einzelne, zum Teil gewittrige Niederſchläge, leichter Tem⸗ peraturrückgang. Winde um Nord. Die Ausſichten für Sonntag: Unbeſtän⸗ diges und kühleres Wetter. FCandvolb Unter dem Maibaum „Vakerland, in kauſend Jahren ward dir ſoſch ein Frühling kauml“ Unſere an Höhepunkten volklichen Lebens, politiſcher und wirtſchaftlicher Aufbauarbeit, zielbewußten Strebens ſo überaus reiche Seit verträgt nach unſerem eigenen Ermeſſen kaum noch Steigerungen. Wie könnte das alles, was von jenem Wintertag des Januar 1933 an bis zum ſachlich würdigen, darum aber umſo ſtolzer wirkenden Nechenſchaftsbericht des Führers am 20. Februar 1938 geſchah, noch überboten werden! Daß es dennoch geſchah, zeigt den innerſten Kern aller Arbeit des erneuerten Deutſchen Reiches an, den Mittelpunkt des ge⸗ waltigen Aufſtiegs, den das Wörtchen„Ich will“ bildet und der kein„Unmöglich!“ kennt. Volk wollte zu Volk, und niemand in der Welt hätte das unmöolich machen können. So er- leben wir einen Völkerfrühling, der nach dem vorangeſtellten Dichterwort wahrhaftig ſonſt kaum alle tauſend Jahre eintritt. Und weil wir vom Landvolk bäuerlichem Denken und bodenſtändigem Brauchtum immer verhaftet bleiben, mögen auch darüber nicht allein tauſend, ſondern tauſende Jahre verge- hen, in denen wir das Feſtder erwachen den Natur am erſten Tag des Monats Mai nicht allein mit dem Bekenntnis zu ſtän⸗ dig ſchaffender Arbeit ausfüllen, ſondern auch zugleich mit der heiligen Freude über die be— ginnende Zuſammenarbeit zweier im Grunde doch bäuerlicher Teile des deutſchen Volkes, die voneinander durch eine künſtliche Grenze getrennt waren. Ja, ſind wir eigentlich wirklich ein im Grunde bäuerliches Volk? Iſt dieſe Bezeichnung nicht doch am Ende zu umfaſſend, vor allem für die Deutſchen des bisherigen Neichsgebietes? Ge- wiß, der Ehrgeiz der früheren Wirtſchafts- epochen zielte darauf hin, die Menſchen des Donaulandes ebenſo wie die zwiſchen dem Me— melfluß und der Maas zu einem Indu- ſtrievolk zu machen. Wir haben den Ver- ſuch bitter und teuer bezahlen müſſen, mit Geld, mit Hunger, mit Blut ſogar. Adolf Hitler führte uns wieder auf den richtigen Weg. Sehe⸗ riſch künden ſeine Worte unſere Zukunft:„Das deutſche Volk wird ein Bauern- volk ſein, oder es wird nicht fein!“ Wir wollen leben, wirken und ſchaf— fen, und ſo erſtehen wir neu als ein großes Bauernvolk, verſtärkt durch den bäuerlichen Bruder, der als, Körndlbauer“ im Donaubecken oder als„Hörndlbauer“ auf rauher Alp werkelt und ringt. Das erſte Feſt, das wir nach dem Ge⸗ burtstag des Führers in einer neuen größeren Volkesgemeinſchaft gemeinſam begehen, iſt ge⸗ rade jenes, das von altersher unſerer Freude über die Auferſtehung des engſten Lebenskrei— ſes Ausdruck gibt und zugleich von Adel und Ehre der Arbeit und des Arbeiters kündet. Freudig begrüßen wir das Juſammentreffen des großen, übermächtig herrlichen Frühlings- ereigniſſes mit dem Feſttag der Ar- beit, denn wir ſehen in der treulichen Er- füllung unſerer Arbeitsaufgabe den wahrhaften Reichtum unſeres Volkes und die weitere Ent- wicklung in eine immer beſſere Zukunft. Hätte einſtmals der Führer Sold verteilt, ſo wöre auch ein unermeßlicher Beſitz einmal zu Ende gegangen. Da uns aber Adolf Hitler durch ſeine nächſten Kampfgenoſſen, Mitarbeiter und Berater immer wieder neue Auf- gaben der Betätigung ſtellt, wird dieſer Veſitz nie geringer werden, wird der Aufſtieg des deutſchen Volkes nie behindert ſein. An dieſen Segen der Arbeit, die einmal durch das Landvolk Brot und Lohn ſchafft und dann wieder aus Lohn und Brot neue Ar— beiten aufgibt, glauben zu lernen, wird dem Bauernvolk im Lande Sſtereich keine Mühe machen. Denn eindrucksvoller als Einzelzahlen ſpricht der Seſamterfolg der Aufbauarbeit in den einzelnen Erzeugungsſchlachten, für die ſich unſer Landvolk einſetzte. Wir glaubten, ohne zu ſehen; in dieſer Beziehung hat es die erwei— terte und verſtärkte Front von heute leichter. Leider aber mußten wir feſtſtellen, daß Not und Verelendung„drüben“ größer waren als je bei uns. Und deswegen wollen wir gerade unter dem ragenden Maibaum, den zum erſten Male die deutſche Ostmark geſtellt hat, uns versprechen, unſeren öſterreichiſchen Brüdern die Schatten der Sorge von ihren Geſichtern zu nehmen, damit ſie ſich ebenſo freuen können wie wir; wir wollen ihnen weitgehend unſere Hilfe angedeihen laſſen, damit ſie recht bald un⸗ jeren Vorſprung im Kampf um die Nah rungs- freiheit des Geſamtvolkes einholen. Morgen auf dem UAcker Von Alfred Huggenberger Sei mir gegrüßt, du friſcher Morgen, Der mir der Arbeit Segen bringt! Ein Schatz ruht dir im Schoß verborgen, Den ſich ſo mancher nie erringt. Das Gold der klaren Herrgottsfrühe Schlürf' ich in vollen Zügen ein; Leis legt ſich auf den Pfad der Mühe Des Glückes wunderbarer Schein. Die erſte Lerche hör' ich ſteigen; Dem Lied lauſcht zitternd Halm und Blatt. Fern träumt der Wald, ſein Lied heißt (Schweigen, Das ſtets mein Herz gefangen hat. Ich grüße dich, du klarer Morgen, Der mir der Scholle Frieden beut! Der wird ſich keine Krone borgen, Der ſich der Gunſt der Stillen freut. Schmückt eure gäuſer am Nationalfeiertag des Deutſchen Volkes Am 1. Mai begehen wir wiederum den Nationalen Feiertag des deutſchen Volkes. Für alle ſchaffenden Volksgenoſſen der Stirn und der Fauſt iſt dieſer Tag ein leidenſchaft⸗ liches Bekenntnis zur Arbeit am gewaltigen Aufbau in der Gemeinſchaft unſeres Groß⸗ deutſchen Reiches. Froh und ſtolz bekennt ſich die Viernheimer Einwohnerſchaft zum Führer, der uns alle des Segens der Arbeit wieder teilhaftig werden ließ. Gebt deshalb alle dieſer Freude und Dankbarkeit ſichtbaren Ausdruck und ſchmückt eure Häuſer mit dem erſten Grün des Frühlings und den Fahnen des Reiches! Unſer Viernheim muß wieder zu einem einzigen Flaggenmeer wer⸗ den! Welljtreit um Leiſtung Der Reichsberufswettkampf hat wiederum ſeinen Abſchluß gefunden. Die letzte Entſchei⸗ dung wurde unter 6600 Siegern in Hamburg ausgetragen. Millionen Jugendlicher ſtellten ſich freiwillig zum Kampf. Es geht ihnen um inne vollkommnung ihrer beruflichen Fähigkeiten, geiſtige Durchdringung ihres Berufs, Wert⸗ arbeit und Höͤchſtleiſtung im Dienſt am Auf⸗ bau des Vaterlandes. Welch ein Wandel! Bei einer Entlaſſungsfeier einer beruflichen Schule unſerer Heimat ſagte der Schulleiter mit Recht, daß es für die Schule das Köſtlichſte ſei, zu, wiſſen, daß jeder der Schüler an ſeinem Ar⸗ beitsplatz ſteht, daß jedes tüchtigen Menſchen Zukunft geſichert iſt, und er wies dabei hin auf jene trüben Tage jugendlicher Hoffnungs⸗ loſigkeit, wo es für den 14jährigen keine Lehr⸗ ſtelle, für den, der ausgelernt hatte, keinen Arbeitsplatz gab. Das ſchwerſte ſei ihm ge⸗ weſen, die jungen Menſchen aus der Schule in ein Leben der Troſtloſigkeit und Verzweif⸗ lung zu entlaſſen. Wir ſind vergeßlich. Wir nehmen, was iſt, als ſelbſtverſtändlich. Die Fülle der Menſchen lebt der Gegenwart, dem Tag, wie er iſt, ob ſonnig, ob grau. Und doch iſt es gut, wie in dieſem Falle, den Blick von den herumlungern⸗ den, kartenſpielenden Gruppen Jugendlicher einer trüben Zeit plötzlich auf jenen edlen Wettſtreit der Leiſtung im Berufe zu richten, der heute die Jugend erfüllt. Weil wir ſo froher Hoffnung ſein können. Der Dienſt in ber Landwehr Der Chef des Oberkommandos der Wehr⸗ macht und der Reichsminiſter des Innern haben durch gemeinſame Verordnung die Vor⸗ ſchriften über die Muſterung und Aushebung geändert. Es handelt ſich dabei im weſent⸗ lichen um redaktionelle Neufaſſungen. Von praktiſcher Bedeutung für die Wehrpflichtigen iſt aber eine ergänzende Beſtimmung über den Wehrdienſt in der Landwehr. Die Zugehörig⸗ keit zur Reſerve 1 und 2 dauert bis zum 31. März des Kalenderjahres, in dem der Wehrpflichtige das 35. Lebensjahr vollendet. Danach treten die ausgebildeten Wehrpflich⸗ tigen zur Landwehr 1, die unausgebildeten, die aus der Erſatzreſerve 1 und 2 ausſchei⸗ den, zur Landwehr 2 über. Die Zugehörigkeit zur Landwehr 1 und 2 dauert bis zu dem auf die Vollendung des 45. Lebensjahres folgen⸗ den 31. März. Hieran anſchließend wird nun⸗ mehr neu beſtimmt, daß Perſonen, die ſich über das genannte Alter freiwillig weiter für den Wehrdienſt zur Verfügung ſtellen, in der Leiſtung im Beruf. Ihr ſtetiges Ziel iſt: Ver⸗ Landwehr 1 und 2 bleiben, alſo noch nicht in jenigen Perſonen, die ſich in Oſtpreußen über Arbeit hält Einzug in jedes Haus. 5 Feierjolge am 30. April die HJ mit Spielmannszug, am Bahn⸗ übergang(Lorſcherſtraße); 19.30 Uhr: Aufſtellen des Maibaumes am Rathausplatz unter den Klängen der Feuerwehrkapelle und des Spiel— mannszuges; Etwa 20 Uhr: Anſprache des Bürger- meiſters; Hierauf abwechſelnd Muſikſtücke und Volkslieder(Maienlieder), die von dem Maſſenchor der HJ und BDM getragen werden. Tanzreigen durch die Tanzgruppe des BDM; Die geſamte Bevölkerung wird zu die⸗ ſer Feier herzlichſt eingeladen. 2. Feierjolge am 1. Mai wehrkapelle und Spielmannszüge; 8.30 Uhr: Jugendkundgebung vor dem Rathaus; Uhr: Abmarſch vom Auffſtellplatz Hindenburgring zum Rathaus (Uebertragung des Staatsaktes, Ge⸗ meinſchaftsempfang). Marſchſtraßen: Horſt Weſſel⸗, Weinheimer⸗, Blauehut⸗, Hofmann⸗, Adolf Hitler⸗, Lorſcher⸗, Luiſen⸗, Seegarten⸗, Bismarck⸗, Adolf Hitler⸗ ſtraße zum Rathausplatz. Hier etwa 12 Uhr: Gemeinſchafts⸗ empfang. Uebertragung des Staats⸗ aktes mit Führerrede aus Berlin; Ab 16.00 Uhr: Kameradſchaftl. Feiern der Betriebsgemeinſchaften; Nachmittags und abends: Freut Euch des Lebens! In allen Gaſtſtätten und Sälen: Maitanz. Eintritt nur mit 1.⸗Mai⸗Feſtabzeichen. Aufmarſchoroͤnung am 1. Mai 1. Jugendkundgebung ab 8.30 Uhr auf dem Rathausplatz. HJ, Jungvolk, BDM und Jungmädel treten um 7.30 Uhr auf dem vom HJ⸗-Führer beſtimmten Platz an und ſtehen pünktlich um 8.15 Uhr auf dem Rathausplatz, Front nach dem Rathaus. Alle anderen Schüler und Schülerinnen ſammeln ſich zur gleichen Zeit im Hofe der Goetheſchule und marſchieren unter Füh⸗ rung der Erzieher ſo rechtzeitig ab, daß ſie um 8.15 Uhr hinter der HJ Aufſtellung genommen haben. Die Bevölkerung wird ge⸗ 11.00 den Landſturm kommen. Die nach der Verord⸗ nung über die Dauer der Wehrpflicht in Oſt⸗ preußen erfaßten Geburtsjahrgänge gehören, nach Wehrdienſt⸗Beendigung in der Land⸗ wehr dem Landſturm 1 oder 2 an. Das gleiche gilt nach der Neufaſſung nunmehr für die⸗ das 55. Lebensjahr hinaus freiwillig zur Ver⸗ wendung im Wehrdienſt bereit erklären. * Fahrtgenehmigung für Jugend⸗ liche durch die Hitlerjugend. In den 18.00 Uhr: Einholen des Maibaumes durch 6.00 Uhr: großes Wecken durch die Feuer⸗ Aufruf und Feierfolge zum nationalen Feiertag des Deutſchen Bolbes-I. Mai 1938 ZZ ß ßßßßßßßßvßßbßßvßßbvbßbvbßbvbvbvbvbvbbb Deutſche Arbeiter der Stirn und der Fauſt feiern am 1. Mai 1938 zum ſechſten Male im neuen Deutſchland im Zeichen der großen Volksgemeinſchaft und des nationalen Sozia⸗ lismus das Feſt der Arbeit. In einem einzigen Bekenntnis hat ſich das ganze Volk hinter ſeinen Führer geſtellt, den erſten Arbeiter der Nation, und mit ihm feiert es nun am 1. Mai den Tag aller Schaffenden in einem freien und geachteten großdeutſchen Vater⸗ land, gleichberechtigt unter den Völkern der Welt. Einem Manne verdanken wir dies alle— in Liebe, Treue und Verehrung wollen wir alle das Feſt der Arbeit feiern mit un⸗ ſerem Führer als ein einiges, großes Volk! Laßt die Fahnen des Dritten Reiches wehen von allen Häuſern, wo Deutſche wohnen und ſchmückt die Straßen mit Grün, denn der Frühling der deutſchen Kein Haus ohne Fahnen— und kein Mann, keine Frau ohne das Abzeichen der deutſchen Arbeit! beten, ſich an der Jugendkundgebung zahl⸗ reich zu beteiligen. „Feſtzug in Dreierreihen, Abmarſch pünkt⸗ lich um 11.00 Uhr vom Auffſtellplatz in der Hindenburgſtraße: a a) Fahnengruppe(jede Fahne mit 2 Be⸗ gleitern) ſteht um 10.30 Uhr an der Parteidienſtſtelle zum Abmarſch bereit und trifft pünktlich um 10.50 Uhr auf dem Aufſtellplatz, Hindenburgring,— Spitze am OEG-Bahnhof, Front nach der Bergſtraße— ein. Führer: Sturm⸗ führer Schmidt. b) Anſchließend Spielmannszug der Feuer⸗ wehr und Kapelle, HJ, Jungvolk, BDM und BDM. c) Ehrenabordnungen der Partei und NS⸗ Gliederungen(nur in Uniform, je 6 Mann); d) Fachgruppen der ſtaatl. und kommuna⸗ len Behörden. Reihenfolge nach dem Ein⸗ treffen. 8 Anmarſchſtraßen der Gruppen a—d durch die Mannheimerſtraße— Heddesheimer Weg— Hindenburgring. e) Feuerwehr, geſchloſſene Betriebsgemein⸗ ſchaften in Berufskleidung, Reihenfolge nach dem Eintreffen; f) Anſchließend Handwerk und Einzelhan⸗ del, fachgruppenweiſe geordnet in Ar⸗ beitskleidung. Reihenfolge nach dem Ein⸗ treffen; g) NS-Bauernſchaft— die geſamte Bau⸗ ernſchaft nimmt in engſter Verbunden⸗ heit geſchloſſen am Feſttag des deutſchen Arbeiters teil— h) Deutſche Arbeitsfront. Hier reihen 1 alle Schaffenden im Feſtanzug der Daß oder in Zivil ein, die nicht in einer be⸗ ſonderen Abteilung marſchieren; i) SS⸗Formation als Schlußgruppe. Anmarſchſtraße der Gruppen e—i durch die Weinheimerſtraße— Am Frohnberg — Hindenburgring. Sämtliche Einheiten ſammeln ſich auf ihren Appellplätzen und marſchieren geſchloſſen zu dem befohlenen Aufſtellplatz. Zur reibungs⸗ loſen Durchführung des Feſtzuges iſt es un⸗ bedingt notwendig, daß alle Gruppen pünkt⸗ lich 10.50 Uhr auf ihrem Stellplatz eingetrof⸗ fen ſind, damit pünktlich um 11.00 Uhr der Abmarſch erfolgen kann. Die Sanitätskolonne vom Roten Kreuz verteilt ſich mit ihren Helfern auf die Länge 1 kommenden Wochen und Monaten werden wie⸗ des Feſtzuges. Männer und Frauen der Deutſchen Arbeitsfront, Werktätige und ſchaffende Menſchen Deutſchlands! So wollen wir den nationalen Feiertag des Deutſchen Volkes wieder feiern, damit die ganze Welt erkennen mag: Deutſche Arbeiter der Stirn und der Fauſt ſtehen in Einig⸗ keit und Treue zu Führer, Volk und Vaterland! Heil Hitlerl Braun, Ortsgruppenleiter g DSR S e o eee e der Jugendliche auf Auslandsfahrt gehen wol⸗ len. Aus dieſem Grunde wird daran erinnert, daß ſämtliche Jugendliche bis zu 20 Jahren für Auslandsfahrt eine Genehmigung durch die Hitlerjugend benötigen. Die notwendigen Anmeldeformulare ſind auf den Banndienſt⸗ ſtellen der HJ zu erhalten. Jugendliche, die ohne den Genehmigungsausweis der Hitler⸗ jugend an die Grenze kommen, werden von den Grenzbeamten an der Ausreiſe verhindert. Die Ausweiskarte iſt gleichfalls zur Ausſtel⸗ lung oder Verlängerung eines Reiſepaſſes notwendig. ſſt ue peil dadul Kön Vill Piſen Alle Köntgt denen. rifert tiett, Mittel gele 1 ſtellen ane a ſoweit bandel zur! eine 1 tersucht und ſunen! attige konnten Weile den ke der de lonnter Aber nöglic den zu Dotſes, Saul kulinba läßt, det Tu Hat i gefunde geſoiſc diefer I luutet ei zen Ta eines we toffeln! Kartoffe At it; können!! taff lichemvei „Fillen bil, ge Aufbau Cuff; And de den Vor Nas fel bon der kußiz füllen! die man. Id n lich auch Lug m0 fein chens 0 n 1 „N.. 5 eine übe große. Auch da wir den wir alſo beölker vile fn mein⸗ henſolge her- in A⸗ em Ein⸗ e Un⸗ bunden⸗ eulſchen hen ſich N iner he⸗ i durch ahrberg f E n ibungs⸗ es un⸗ f in- geo- Ihr der Kreuz Länge ischen 1 wieber inig⸗ . N wol⸗ ert, gaht durch cdigen zen , die ſiler⸗ 1 bol bett. el oaſſes e 2—— r U D — e e ee S * . 8 — 5 8 N 5 — D 23 ———— 3 e e . * A Soweit wir medinzingeſchichtlich zurückſchauen können, finden ſich auch ſchon immer deutliche Hinweiſe auf das Vorhandenſein der Tuberku⸗ loſe, die Jahrhundert für Jahrhundert Tauſende und Abertauſende an Menſchenopfern gefordert hat, wobei mit der zunehmenden Induſtrialiſie⸗ rung die Sterbeziffern von Jahr zu Jahr zu⸗ nächſt anſchwollen, ſodaß zum Beiſpiel im Jahr 1892 nicht weniger als 126 000 Menſchen dieſer N Seuche in Deutſchland zum Opfer ielen! Ein zielbewußter Kampf gegen dieſe Krank⸗ heit war erſt möglich, nachdem im Jahre 1882 Robert Kio ch den Erreger dieſer Erkrankung, den Tuberkelbazillus, entdeckt hatte. Mit einer Gründlichkeit, wie ſie gerade dem Deutſchen eigen iſt, wurde daraufhin ein Vernichtungs⸗ feldzug gegen dieſes Leiden begonnen, der jeder nur denkbaren Bekämpfungsmöglichkeit auf das peinlichſte nachging. Dieſe Wege wurden noch dadurch geebnet, daß es dem deutſchen Forſcher Röntgen gelang, die nach ihm benannten Strahlen zu erzeugen und der mediziniſchen Wiſſenſchaft dienſtbar zu machen. Alle mit Hilſe des Mikroſkopes oder der Röntgenſtrahlen als tuberkulös erkrankt gefun⸗ denen Menſchen wurden im Rahmen der orga⸗ niſierten Tuberkuloſebekämpfung genau regi⸗ ſtriert, mit allen zur Behandlung notwendigen Mitteln verſorgt und gegebenenfalls für län⸗ gere Zeit abgeſondert. Ein Netz von Fürſorge⸗ ſtellen wurde im Laufe weniger Jahre über das ganze Reich gelegt und eine ſtrenge Melde⸗ pflicht für die behandelnden Aerzte angeordnet, ſoweit es ſich um anſteckungsfähige Tuberkulöſe handelte. Iſt ein neuer Fall von Tuberkuloſe zur Meldung gekommen, ſo ſetzt automatiſch eine unentgeltlich durchgeführte ärztliche Un⸗ terſuchung aller übrigen Familienmitglieder und unter Umſtänden auch aller ſonſtigen Per⸗ ſonen der nächſten Umgebung ein: Gerade der⸗ artige„Umgebungsunterſuchungen“ konnten ſchon viel Leid verhüten, da auf dieſe Weiſe ganz friſch Erkrankte, die von ihrem Lei⸗ den ſelbſt noch nichts ſpürten. rechtzeitig der geeigneten Behandlung zugeführt werden konnten. Aber noch weitere Wege der Aufdeckung von möglichſt vielen Frühfällen wurden beſchritten. Und zwar zunächſt mit der Einführung des „Tuberkulinkataſter“ Verfahrens, mit dem es folgende Bewandtnis hat: es wer⸗ den zum Beiſpiel die geſamten Einwohner eines Dorfes, oder wenigſtens alle dort wohnhaften Schulkinder der vollkommen harmloſen Tuber⸗ kulinhautprobe unterworfen, die uns erkennen läßt, ob jemand bereits einmal irgendwie mit der Tuberkuloſe in Berührung gekommen iſt. Hat man dieſe Kinder einer Schule heraus⸗ gefunden, ſo wird in deren Familien weiter⸗ geforſcht, bis man nach Möglichkeit den Urheber dieſer kleinen Familienepidemie entdeckt hat Nimmt die Tuberkuloſeſterblichkeit ab? Kampf der Volksſeuche— Nur noch ein Vierlel der früheren Todesfälle und ihn ſofort der zuführen kann. Ueberraſchende Erfolge an der Auſſuchung von tuberkulös erkrankten Menſchen hat man aber auch bei den ſeit einigen Jahren durch⸗ geführten ſogenannten„Reihenunterſu⸗ chungen“ beobachten können. Hierbei wählt man ſich eine beſtimmte Berufsgruppe oder Ge⸗ meinſchaft aus, und unterſucht dieſe ſo gründ⸗ lich wie möglich, am beſten auch mit Hilfe von Röntgendurchleuchtungen. Immer finden ſich in größeren Gemeinſchaften, wie die Erfahrung gelehrt hat, eine Anzahl von gefährdeten oder erkrankten Volksgenoſſen, die ſonſt nur zu oft erſt in ſpäteren Stadien in die eigene Behand⸗ lung gekommen wären und bis dahin noch man⸗ chen anderen Volksgenoſſen angeſteckt hätten. Mit der Auffindung der Tuberkulöſen allein konnte die Bekämpfungsaktion natürlich noch nicht zufrieden ſein, es mußten auch die ge⸗ eigneten Wege der Heilung gefunden werden. Hier war es in erſter Linie der Ge⸗ danke der Errichtung von genügend zahlreichen Heilſtätten an den geeigneten Stellen unſeres Vaterlandes. Unter der Führung des früheren „Deutſchen Zentral⸗Komitees zur Errichtung von Heilſtätten für Lungenkranke“ wurde ſchon um die Jahrhundertwende eine große Reihe von Lungenheilſtätten gegründet, in denen die nach beſtimmten Geſichtspunkten ausgewählten Kranken in der Regel mehrere Monate, meiſt auf Koſten öffentlicher Verſicherungsträger, an⸗ tergebracht wurden. 5 Daneben wurden in den letzten Jahren eine Reihe ärztlicher Behandlungsmethoden entwik⸗ kelt, die es geſtatten, auch durch Stillegung er⸗ krankter Lungenlappen eine tuberkulös erkrank⸗ te Lunge raſch zur Ausheilung zu bringen, ſei es, daß man mit Hilfe der ſogenannten Pneu⸗ mothoraxbehandlung Luft zwiſchen das Lungen⸗ und Rippenfſell füllt, um die Lunge auf dieſe Weiſe auf einen Bruchteil ihrer früheren Größe zuſammenzudrücken, ſei es, daß man eine der von dem bekannten Nationalpreisträger Sauer⸗ bruch ausgearbeiteten chirurgiſchen Behandlun- gen des Bruſtkorbes vornimmt, um die erkrank⸗ te Lunge ſtillzulegen. Kein Wunder, daß bei einem derartigen kon⸗ zentriſchen Angriff auf die Tuberkuloſe, der noch durch einen enormen Aufklärungsfeldzug unterſtützt wurde, ein Erfolg nicht ausbleiben konnte. Trotz einiger Rückſchläge, die der Krieg und die Inflationszeit mit ſich brachten, iſt heute die Tuberkuloſeſterblichkeit. relativ ge⸗ ſehen, auf ein Viertel der Ziffern der Jahr⸗ hundertwende gefallen. Zählte man 1892 noch 24 Todesfälle an Lungentuberkuloſe auf 10 000 Menſchen, ſo beträgt dieſe Zahl heute nur noch ſechs. Ein Erfolg, der nicht genug gewürdigt werden kann.„ notwendigen Behandlung C Kariofjeljupp, Kartoffel jur. „ den ganzen Tag Kartoffelſupp“, ſo lautet ein allbeliebtes„Kampflied“. Den gan⸗ zen Tag Kartoffelſupp brauchte es ja nun keineswegs zu heißen— aber„Mehr Kar⸗ toffeln!“ iſt eine Parole unſerer Zeit. Die Kartoffel als Zukoſt zu allen Speiſen jeder Art iſt ja längſt beliebt, aber wir ſollten und können noch mehr Kartoffeln verzehren! Die Kartoffel iſt nicht— wie hie und da fälſch⸗ licherweiſe angenommen wird— nur zum „Füllen“ und Sättigen da, die Kartoffel ent⸗ chält, genau wie Fleiſch oder Gemüſe, für den Aufbau des Körpers wichtige und notwendige Stoffe; Kartoffeln ſind 19 ſehr nahrhaft. Und dieſes Nahrungsmittel hat dazu noch den Vorzug, daß es ſo vielſeitig verwendbar iſt wie ſonſt gar kein anderes! Was kann man mit Kartoffeln und aus Kartoffeln nicht alles machen? Angefangen von der einfachen Schalenkartoffel über die knuſprig gebratenen Kartoffeln bis zu den ge⸗ 1 Kartoffeln und all den Leckerbiſſen, ie man aus der Knollenfrucht herſtellen kann! Und„Kartoffelſupp, Kartoffelſupp“ iſt ſchließ⸗ lich auch nicht zu verachten, beſonders wenn etwa noch Wiener Würſtchen darin herum⸗ ſchwimmen! Schalenkartoffeln mit Quarg ſind ebenſo nahrhaft als billig und für die Haus⸗ frau ohne große Mühe herzuſtellen. Das vergangene Jahr hat uns bekanntlich eine überaus reiche Kartoffelernte gebracht; große Vorräte harren noch der Verwendung. Auch daran ſollten wir uns erinnern, wenn wir den Speiſezettel zuſammenſtellen. Tun wir alſo alles, um die kartoffelbauende Land⸗ bevölkerung zu unterſtützen, damit wir recht viele Kartoffeln auf den Tiſchen ſehen. — Die Zuckerrübe als hochwertiges wirijchaftseigenes Fultermittel Uoeber einen erfolgreichen Zuckerrübenanbau und ſeine Bedeutung iſt ſchon reichlich viel geredet und geſchrieben worden; daß aber die Zuckerrübe für uns auch als wirtſchaftseigenes Futter eine äußerſt wichtige Rolle ſpielt, wird auch in unſerem Gebiet vielfach 15 nicht ge⸗ nügend gewürdigt. Mit dem Stärkewerteertrag von einem Hektar Gerſte kann man unter Außerachtlaſ⸗ ſung des Eiweißbedarfes acht Läuferſchweine is zum üblichen Schlachtgewicht von zwei Zentnern füttern. Mit der gleichen Fläche Futterrüben aber können wir zwölf Schweine, mit Kartoffeln 15 und mit derſelben Fläche . ſogar 22 Schweine mäſten. Dieſe ahlen dürften deutlich genug zeigen, wel Bedeutung die Zuckerrübe als wirtſchaftsei⸗ genes Futtermittel für uns hat. Von allen unſeren Rübenarten weiſt die Zuckerrübe den höchſten Nährſtoffgehalt auf. Während von den Rübenverarbeitungspro⸗ dukten nur die getrockneten Zuckerſchnitzel (vollwertige Zuckerſchnitzel) dem Ausgangsma⸗ terial entſprechen, büßen die gewöhnlichen Trockenſchnitzel(ediffeſſ analen deshalb an Futterwert ein, weil ihnen der Zucker bis auf geringe Reſte entzogen worden iſt. Unter den ſogenannten Steffen⸗Schnitzeln verſtehen wir Zuckerrübenſchnitzel, denen nur ein Teil des Zuckerſaftes ausgepreßt wurde. Deshalb wird man ſie höher zu bewerten haben als Diffuſionsſchnitzel. Den Futterzucker dürfen wir bloß als einen Kohlenhydratträger betrachten, und auch die Melaſſe, die als Rückſtand bei der Verarbei⸗ tung des Zuckerſaftes verbleibt, kommt als Eiweißträger nicht in Frage. Vermiſchen wir die zähflüſſige Rübenmelaſſe mit zuckerarmen Trockenſchnitzeln, dann bekommen wir die ge⸗ haltreichen Melaſſe⸗ bzw. melaſſierten Schnit⸗ zel.— Auch das Zuckerrübenblatt iſt ein ſehr bekömmliches Futtermittel von hohem Eiweiß⸗ gehalt. Wir können die Zuckerrübenblätter friſch verfüttern. Zugleich leiſten ſie uns aber auch eingeſäuert wertvolle Dienſte. Neuer⸗ dings werden auch Zuckerrübenblätter auf Reutern getrocknet und mit maſchinellen An⸗ lagen zu einem haltbaren Trockenfutter ver⸗ arbeitet. So ſehen wir in allem unzweideutig, daß die Zuckerrübe als wirtſchaftseigenes Fut⸗ termittel für den Pferde⸗, Rindvieh⸗, Schaf⸗ und Schweineſtall, hohe Bedeutung hat und auch ſelbſt bei der Geflügelfütterung eine nicht zu unterſchätzende Rolle ſpielt. Zwangsmaßnahme gegen Ar⸗ beitsſcheue. Der Präſident der Reichsan⸗ ſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſen⸗ verſicherung hat die Arbeitsämter angewieſen, die arbeitseinſatzmäßige Erfaſſung der Ju ſen von Herbergen, Wandererarbeitsſtätten und ſonſtigen Einrichtungen zur Wandererfür⸗ ſorge notfalls durch polizeiliche Zwangsmaß⸗ nahmen gegen arbeitsunwillige Wanderer ſi⸗ cherzuſtellen. f l N 3 3 Kirchliche Nachrichten Katholiſche Kirche: 2. Sonntag nach Oſtern Apoſtelkirche: ½7 Uhr: hl. Meſſe 7½8 Uhr: hl. Meſſe ½10 Uhr: Hochamt 2 Uhr: Andacht; nach der Andacht Ver⸗ ſammlung des dritten Ordens Abends 6 Uhr: Maiandacht Marienkirche: 8 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene 10 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Andacht für die Kinder. Montag: 5.40 Uhr 3. S.⸗A. für Hilda Kölwel 5.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Gg. Haas 4. und Familie Phil. Träger 6.10 Uhr 3. S.⸗A. für Joh. Renner 2. Dienstag: 5.40 Uhr 1. S.⸗A. für Katharina Heibel geb. Knapp 6.10 Uhr beſt. Amt anſtelle des 2. S.A. für dieſelbe Mittwoch: a 5.40 Uhr 1. S.⸗A. für Sophie Riehl geb. Dewald 6.10 Uhr beſt. Amt anſtelle des 2. S.⸗A. für dieſelbe Donnerstag: 5.40 Uhr 3. S.⸗A. für Johann Brückmann 6.10 Uhr 3. S.⸗A. für Lehrerin Cäcilia Gutperle 8 n Freitag: 5.40 Uhr 3. S.⸗A. für Auguſt Häußer 5.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Fried⸗ 100 Bauer, Michael Hofmann, Tochter Eli⸗ abeth 6.10 Uhr 3. S.⸗A. für Joh. Kühlwein 6. Samstag: 0 Uhr 1. S.⸗A. für Suſanne Roos geb. lee 6.10 Uhr beſt. Amt für Joh. Leonhard Kirchner 4 5.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Adam Kirch⸗ ner 1. und Georg Pfützer Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern hl. Meſſe. Dienstag und Freitag in der Marienkirche hl. Meſſe. Nächſten Sonntag Generalkommunion al⸗ ler Jünglinge und Jungmänner. Nachmittags 1 in die Jünglingsſodalität. er 2. und 3. Vorbereitungsvortrag des Jahrgangs 1937 iſt am Mittwoch und Frei⸗ tag in der Kapelle der Engl. Frl. 1. und 2. Abteilung ſowie Jahrgang 1938(nicht 3. Ab⸗ teilung) haben am Dienstagabend um 8 Uhr Verſammlung im Sälchen der Kirche. Nächſten Sonntag gemeinſame hl. Kom⸗ munion des 5. Schuljahres. Die gemeinſame hl. Kommunion der diesjährigen Erſtkommunikanten muß wegen der Kundgebung bereits um 6.30 Ahr ſtattfinden. Nicht 7.30 Ahr. Mai⸗Andacht: Mittwoch und Freitagabend 7.30 Uhr; an den übrigen Tagen in den beiden Kapellen. f 3 Evangeliſche Kirche: Sonntag, 1. Mai 1938 Vormittags 9.30 Uhr: Gottesdienſt Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 2. Mai * 8.30 Uhr Singſtunde des Kirchen⸗ or. Dienstag, den 3. Mai Abends 8 Uhr: Frauenabend. Weihe der Glocke der Stadt Mannheim Mannheim. Am 26. April fand auf dem Paradeplatz zu Mannheim die Weihe der Glocke ſtatt, welche die Stadt Mannheim zum Gedenken an den Tag der deutſchen Wehrfrei⸗ heit gießen ließ und die nun an jedem 7. März und an allen nationalen Feiertagen mit ihrem Läuten die große Tat des Führers künden wird. Die Glocke iſt aus Glockenbronce ge⸗ goſſen. Die neue Glocke hat auf der Mitte der Vorderſeite folgende Inſchrift:„Am 7. März 1936 zogen die deutſchen Truppen in Mannheim ein“. Es läuft um die Glocke fries⸗ artig die Inſchrift:„Ich künde des Führers große Tat: Die Wehrfreiheit am Rhein“. Auf der Rückſeite(Mitte der Glocke) befindet ſich das Stadtwappen, um das herum die In⸗ ſchrift lautet: Im Auftrage der Stadt Mann⸗ heim gegoſſen von Gebrüder Bachert, Karls⸗ ruhe. Die neue Glocke wurde neben den beiden alten 1746 gegoſſenen Glocken aufgehängt. Alle drei Glocken werden in Zukunft zuſam⸗ men geläutet. Sie werden am 7. März und an den nationalen Feiertagen von der Freiheit des geſamtdeutſchen Reiches künden, ſie werden ihr Geläut in großen Stunden der deutſchen Geſchichte und an den Gedenktagen großer Stunden erheben. cn A S8 braucht Ergänzung Wir bieten Ihnen in reicher Auswahl preiswert an: 80 em Hemdentuche 80 em Linon 160 em Linon Streifen- Damast Blumen-Damast Haustuche Halbleinen Bettuchbiber Frottiertücher Handtücher Glàsertücher Bettwäsche Uberzeugen Sie sich durch einen Besuch von unserer Leistungsfähigkeit Wagner&(o. vormals Lie bnhold Das grohe Spezialhaus für Betten und Aussteuern H 1, 4 H 1, 13-14 Breite Straße Mannheim Bedarfsdeckungsscheine, Ehestandsdarleh. Amiliche Bekanntmachung Betr.:, Auszahlung der Klein- und Sozial⸗ rentnerbezüge. Die Auszahlung der Klein⸗ und Sozialrent⸗ 1938, nachmittags von 1—3 Uhr, ſtatt. 5 Ich erſuche um Einhaltung der angegebenen eit. Viernheim, den 29. April 1938 Der Kaſſenverwalter S.⸗Bauernſchaft Die Mitglieder unſerer Ortsbauernſchaft be⸗ am 1. Mai. Treffpunkt zum Feſtzug um 10.45 Uhr am Forſtamt, Hindenburgring.— Am Abend trifft ſich die Bauernſchaft zum gemütl. Beiſammenſein im„Fürſt Alexan⸗ der“, wozu Jung und Alt herzlich eingeladen iſt. Der Ortsbauernführer. Einzelhandel Der geſamte Einzelhandel beteiligt ſich ge⸗ ſchloſſen an der Feier des 1. Mai. Treffpunkt 10.30 Uhr am„Ratskeller“ und Abmarſch nach dem Auffſtellplatz. Der RBG⸗Walter. Vereins Anzeiger Männergeſangverein 1846 Heute abend, 8.30 Uhr, Singſtunde. Es iſt dringender Wunſch des Dirigenten, vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Heute abend punkt 9 Uhr in„Brauhaus“ vollzählige Singſtunde. Der Vorſitzende. NS.⸗Kyffhäuſerbund Die Kameraden werden gebeten, ſich am Feſt⸗ zug anläßlich des nationalen Feiertags des deutſchen Volkes vollzählig bei ihren einzelnen Berufsgruppen zu beteiligen. Der Kameradſchaftsführer. RNadfahrervereinigung Viernheim 07 Heute Samstagabend, 8.30 Uhr, im Vereins⸗ lokal Vorſtandsſitzung. Ich erwarte vollzäh⸗ liges Erſcheinen. Der Vereinsführer. Turnverein von 1893 5 9 b c ae Heute Samstagabend, 9 Uhr, müſſen alle, die das Turn⸗ und Sport⸗ feſt in Breslau beſuchen wollen, im Freiſchütz erſcheinen. Aeußerſt wichtige Beſprechung we⸗ gen der Fahrtgelegenheit. Bleiſtift und Papier . und verantwortlich für den politiſchen ell Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co. Worms.— DA. III. 1938 über 1900. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nx. 7 gültig. r 85 W nerbezüge findet am Montag, den 2. Mai teiligen ſich ruin an den Kundgebungen mitbringen!— ——— Fur ar die große 5 Flotte. e- eee delra- Suckerel Jer ho Pastell- 3 W lt. 2.90 33 Heere elegonte Dess., 127 cm brt. Ntr. S. 30, 5.90 Wege Vistre EF mit bunter Btutenstickerel tr. 3.60, 2.80, 1 95 m gestickt. 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