ber Hit⸗ fg. lieten ſich der Ner⸗ r denen dc wachung. urden ſebühren⸗ ſahtpeg⸗ e ausge be Man — . holltichen en übrgen rag: der. „, Vorn in. Nut; in abe, 8 K ff e I Bezugspre Nummer 105 0 Amtsblatt der Vürgermeiſterei Viernheim e Täglich ausgenommen an Sonntagen und s: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. — eiertagen. einſchließlich Botenlohn, Einzelnummer 10 Rpfg. Freilag den 6. Mai 1938 Verkündigungsblatt der NSd AR. Viern heim Anzeligenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypig., im Text. teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzelgenprelsliſte Nr. 6 aültia Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'haſen 15101 14. Jahrgang Italieniſche Flotteneinheiten vorm Führer Einzigartige Flottenſchau im Golf von Neapel— ein zeugnis faſchiſtijchen Wehrwillens Eine glanzvolle militüäriſche Parade Ftürmiſche Huldigungen für Adolf hiller Neapel, 6. Mai Die erſte der drei Großveranſtaltungen, mit denen die italieniſche Wehrmacht in dieſen Ta⸗ gen den Führer und Reichskanzler ehren will, brachte Donnerstag mit der einzigartigen Flot⸗ tenſchan im Golf von Neapel einen neuen Be⸗ weis für die Machtſtellung, die dem faſchiſti⸗ ſchen Italien heute mit Recht in der ganzen Welt zukommt. Bilder von unerhörter Schönheit und großem techniſchen Können übermittelten einen hervor⸗ ragenden Einblick in die ausgezeichnete Schu⸗ Jung und Ausbildung der Marine, zeig⸗ ten aber auch die echt kameradſchaftliche Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen den Mannſchaften und ihren Offizieren, mit der allein ſolche Leiſtungen wie ſie geſtern dem Führer gezeigt werden konnten, erzielt werden können. 186 Einheiten, d. h. faſt die ganze italieni⸗ ſche Flotte, darunter 86 ÜU⸗Boote, nahmen an dieſen Uebungen teil, die von Anfang bis zu Ende regelrechte Höchſtleiſtungen in Zuſammen⸗ arbeit mit der Luftwaffe darſtellten. Nach Abſchluß dieſes in ſtetem Wechſel mit den unvergleichlichen landſchaftlichen Schönhei⸗ ten des Golfes von Neapel ſtehenden, zuweilen phantaſtiſchen und faſt unwahrſcheinlichen Schauspiels ging der Führer, der auf dem Ad⸗ miralsſchiff„Cavour“ den Uebungen mit dem lebbafteſten Intereſſe gefolgt war, und ſich bald mit dem König und bald mit dem Du ce, bald mit Herren aus ihrem Gefolge unterhalten hatte, auf den Duce zu, um ſeiner ganzen Be⸗ wunderung für die italieniſche Flotte Ausdruck zu geben. Im Gefolge des Führers konnte man nur eine einzige Stimme der Bewunderung und Be⸗ geiſterung für die Flotte hören, die der Fa⸗ ſchismus in kaum anderthalb Jahrzehnten nach völlig modernen Grundſätzen der Flottenmacht und Großmacht Ita⸗ lien geſchenkt hat. Muſſolini hat ſich um 18.36 Uhr im Sonder⸗ zug nach Rom zurückbegeben. Rom im Rundfunk Uebertragung des Volksabends des Dopo Lavoro Berlin, 6. Mai. Aus Rom bringen die deutſchen Sender (ohne Leipzig, Saarbrücken und Deutſchlandſen⸗ der) am Freitag, den 6. Mai, von 22 bis 23,30 Uhr Hörberichte vom Volksabend des Dopo Lavoro auf der Piazza di Siena. heule Parade Das Programm der nächſten Tage Rom, 6. Mai Nach der Rückkehr aus Neapel werden ſich heute die deutſchen Gäſte ſofort auf die Tri⸗ büne in der Via Triumphalis begeben, um Zeugen einer großen Militärparade zu ſein. Am Nachmittag findet auf dem Capi⸗ tol ein Empfang zu Ehren des Führers und Reichskanzlers ſtatt, zu dem der Gouverneur von Rom, Fürſt Colonna, eingeladen hat. Am gleichen Abend folgt eine Kundgebung und Vorführung durch die italieniſche Feier ⸗ abendorganiſation„Dopolavor o“ im Park der Villa Borgheſe mit Geſängen und Tänzen. Am Samstagvormittag werden mili⸗ täriſche Uebungen größten Stils zu Land und in der Luft vorgeführt. Für den gleichen Tag hat die italieniſche Regierung zu einem Gala- Abend im Palazzo Ve⸗ nezia eingeladen, zu einem Feſtmahl mit nachfolgendem offiziellen Empfang. Dieſe Ver⸗ anſtaltung wird den Höhepunkt der römiſchen Feſtlichteiten darſtellen. Während des Banketts werden Benito Muſſolini und Adolf Hitler die bereits angekündigten Anſprachen halten. Als Ausklang der römiſchen Tage iſt für den Sonntag lals einziger offizieller Programm⸗ punkt dieſes Tages) eine großangelegte miltäri⸗ ſche und gumnaftiſch⸗portliche Vorführung der faſchiſtiſchen Jugend vorgeſehen, bei der vor allem die Schüler der Akademien und ſonſtigen Schulen der Faſchiſtiſchen Partei lalſo künftige Funktionäre und Angehörige des Füh⸗ rerkorps) ihre Fertigkeiten zeigen werden. Die Aufführung des 2, Aktes von„Fohengzin“, und ein Feuerwerk beſchließen den Abend. Es folgt die Abreiſe nach Florenz, wo Adolf itler am Montagnachmittag eintreffen wird. ort iſt ein großer Empfang vorgeſehen, und die . Italienreiſe ſoll dann durch volkstüm⸗ iche Vorführungen einen prächtigen und leben⸗ digen Abſchluß finden. Neapel umjubelt den Führer Volkskundgebung auf der Piazza Plebiscilo a Neapel, 6. Mai. Schon der Empfang des Führers durch die Bevölkerung Neapels in den Morgenſtunden ließ mit den Aeuße⸗ rungen einer für die deutſchen Gäſte einfach unvorſtellbaren überſchäumenden Begeiſterung Bis 1941 rund 700000 Tonnen Nalien baul ſeine Flolle weiler aus Zu den großen Flottenmanövern im Golf von Neapel ſchreibt„Giornale d'Italia“, daß der Führer nunmehr auch Kon⸗ takt mit der Wehrmacht des faſchiſtiſchen Ita⸗ liens erhalte, das einen Beweis ſeines Kampf⸗ geiſtes gebe. Die internationale Machtſtellung des Faſchismus ſei wie die des Natio⸗ Nee zuſammen mit der Stärkung der Führer 5 gewachſen. Am Mitt⸗ woch habe der Führer bei der Jugendkund⸗ gebung feſtſtellen können, daß die Macht der faſchiſtiſchen Revolution auch für die Zukunft geſichert ſei. Am Donnerstag habe Adolf Hitler die Macht und Seetüchtigkeit Italiens ermeſſen und feſtſtellen können, daß die Uebung ein deut⸗ licher Beweis für den hohen Stand der Aus⸗ bildung und der Ausrüſtung der italieniſchen Kriegsmarine ſeien. Noch in dieſem Jahre würde Italien 260 000 Tonnen Neubauten in Dienſt ſtellen oder auf Kiel legen, ſodaß es bis 1941 über 700 000 Tonnen modernſter Kriegsſchiffe verfügen werde. Die italieniſche Wehrmacht werde entſchloſſen ausgebaut und verſtärkt, ohne daß man ſich da⸗ bei um das Geſchrei jener Staaten kümmere, die, obwohl ſie ſelbſt am ſtärkſten aufrüſten, dennoch den Anſpruch erhöben, andere Staaten in einem Zuſtand der Unterlegenheit zu halten. Die politiſche italieniſch ⸗ deutſche Zuſam menarbeit, die durch die Achſe Rom— Berlin beſtimmt iſt, ſo erklärt der Direktor des Blattes abſchließend, hat in den 00 des europäiſchen Aufbaues und des chutzes der beiden Nationen den beruhigenden und legitimen Hintergrund einer eindrucksvol⸗ len und wirkſamen Wehrmacht Italiens, zu der die deutſche Wehrmacht hinzu⸗ kommt, die wir in ihrer gewaltigen techniſchen Ausrüſtung und in ihrem überlieferten ſtolzen Geiſte im September des vergangenen Jahres bewundern konnten. Der Führer bei der großen Flollenparade in Neapel Der militäriſche Höhevunkt des Staatsbeſuches des Führers war die große Flottenparade im Golf von Neapel an der insgeſamt 186 Einheiten der italieniſchen Flotte teilnahmen. fand eine„Seeſchlacht“ ſtatt, wie ſie Italien in dieſem Umfang noch nie erlebte. Vorher Hier beſteigt der Führer zuſammen mit dem König von Italien und Kaiſer von Aethiopien die Motorbar⸗ kaſſe, die ſie zum Admiralsſchiff„Conte di Cavour“ hinüberbrachte. prinz Umberto, Links vom Führer Kron⸗ Bildtelegramm— Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) den Unterſchied der Temperamente der Be⸗ wohner Ober⸗ und Mittelitaliens erkennen, und doch ſchien dabei ſchon das Höchſtmaß an menſchlicher Begeiſterungsfähigkeit erreicht zu ſein. Das alles wurde weit in den Schatten geſtellt durch die Huldigung, die das fa ſchi⸗ ſtiſche Volk aus Stadt und Provinz Neapel dem Führer des befreundeten deut⸗ ſchen Volkes, dem Schöpfer Groß⸗Deutſchlands, Adolf Hitler, in einer Kundgebung vor dem Königlichen Palaſt darbrachte, als er von der Flotten parade zum König⸗ lichen Schloß fuhr. Die Piazza Plebiscilo, auf der ſich im Oktober 1860 Neapel und die umliegenden ſüdlichen Provinzen für die Ein⸗ heit erklärten, und die Kolonaden. die Dächer, Säulen und Fenſter waren mit Fahnen ge⸗ ſchmückt. Auf dem Dach des Schloſſes, das, in ſeiner herrlichen Architektur ein Juwel an ſich, ohne ſchmückende Zutaten geblieben war, wurde kurz vor der Ankunft ves Führers und des Kaiſers und Königs neben der Trikolore mit der königlichen Krone die Standarte des Führers gehißt, was einen Sturm der Freude und Begeiſterung und Ovationen auslöſte. Hin D ter der faſchiſtiſchen Miliz, die nur den Auf⸗ fahrtsweg in geringer Breite frei hielt, wogte ein ungeheures brodelndes Menſchenmeer in beängſtigender Fülle, beſſer geſagt, ein einzige lebendige Menſchenmauer, die ihre farbigen Akzente durch die Uniformen der faſchiſtiſchen Formationen. die bunten Baretts der Studen⸗ ten, das Schwarzweiß der jungen Italienerin⸗ nen und endlich durch die Trachten der Land⸗ bevölkerung der Provinz erhielt. Unmittelbar vor der Front des Schloſ⸗ ſes ſtanden zwei Fahrradkompanien der Avantguardiſten. In den Zugangsſtraßen hiel⸗ ten die Carabinieri mit ihren prachtvollen Paradeuniformen mit den roten Federbüſchen die Abſperrung aufrecht. In vorderſter Front vor dem Schloß hatten die Avantguardiſten der Stadt Ne⸗ apel mit ihren rotgoldenen Halstüchern die beſten Plätze inne. hinter ihnen ſtanden 2000 Studenten mit den großen Schuten. dem ſogen. Beretto Goliardico, in Rot die Medi⸗ ziner, in Schwarz die Ingenieure, in Grün die Kunſtbefliſſenen und ſo in allen Farben der Palette. Hinter ihnen dann Jungfaſchiſten, mehr als 50 000 Faſchiſten. Balilla. Avantgar⸗ diſti, Jungfaſchiſtinnen, junge Italienerinnen, Faſchiſtinnen, alle mit ihren Standarten und Fahnen. Es folgten mit den Schildern ihrer Betriebe 160000 Arbeiter der Stirn und der Fauſt, Mitglieder der italieniſchen Arbeiter⸗ organiſationen. 1 Zwiſchen den beiden prächtigen Reiterſtand⸗ bildern in der Platzmitte ſtanden erhöht auf großer rot ausgeſchlagener Tribüne 1000 Trompeter und 500 Trommler. Vor ihnen ſteht ein Chor aus 1500 Jungitalienerin⸗ nen in ihren weißen Bluſen. Der gewaltige Menſchenblock gleicht einem rieſenhaften, viel⸗ farbigen Teppich. Unwillkürlich drängt ſich ein Vergleich mit unſeren großen Kundgebungen, etwa im Luſtgarten oder auf dem König⸗ lichen Platz in München auf, nur daß hier die beherrſchende Farbe nicht Braun, ſondern Schwarz iſt. Das gleiche Bild auf dem Trieſter und Trentiner Platz und in allen den Seiten⸗ ſtraßen. Alle umliegenden Fenſter und alle Häuſerdächer ſind ſchon ſeit 15 Uhr übe cfüllt. Es iſt ein unvorſtellbares Schauſpiel. Auf dem Platz und in den benachbarten Straßen ſind etwa 4 Millionen Menſchen zuſammenge⸗ ſtrömt. Kurz vor 18.30 Uhr hallen plötzlich Komman⸗ dos über den Platz. Die Banner gehen hoch. Die tauſend Trompeten blaſen das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied und dann den Kö⸗ nigsmarſch und die Giovinezza. Die Motorrad⸗ eskorte hält vor dem Palaſt. Dann fahren unter einem ohrenbetäubenden Sturm der takt . 9 1 5 1 . 9 1 9 4 e 1 74 N* 1 g — — mäßigen A⸗Noi⸗Ruſe der Führer und der König und Kaiſer auf die Piazza Plebiscito, nach allen Seiten dankend, durch das prachtvolle Tor in den Palaſt ein. Auch die Begleitung des Führers wird mit den rhythmiſchen Ovationen der faſchiſtiſchen Formationen bedacht. Lang⸗ ſam ſenkt ſich die Dämmerung über den Platz. Icheinwerfer flammen auf Eine halbe Stunde vor Beginn der Kund⸗ ing flammen unter lauten Freudenrufen ie Scheinwerfer auf beiden Seiten des Platzes auf. Die Kolonaden. die ſich zum Portal des Franz⸗von⸗Paula⸗Domes hinziehen, werden angeſtrahlt, das Gold der römiſchen Adler funkelt. Es gleißen die Liktorenbündel von den ſchwarzen faſchiſtiſchen Fahnen. Die Spannung und Erwartung ſteigt immer mehr. Wieder ſpielen die Trompeten das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Dann ſingt eine präch⸗ tige Stimme neapolitaniſche Volks⸗ lieder, die von der Schönheit des Meeres künden. In das Lied von der Rückkehr des ſiegreichen Legionärs aas Afrika fällt die ganze Menge ein. Erneutes Händeklatſchen und Rufe. In die Straße vor dem Schloß rücken alle dienſtfreien Offiziere des Heeres, der Marine und der Luftwaffe, die in Neapel und Um⸗ gebung in Garniſon liegen, das Führerkorps der faſchiſtiſchen Formationen ſowie die Aus⸗ landsorganiſation der NSDAP. Landes⸗ gruppe Italien, mit ihrer Fahne ein. Die Balkontüren tun ſich auf. Ein einziger Schrei„A⸗Noi“ dröhnt durch die Luft. Diener des königlichen Hofes breiten einen Teppich über die Balkonbrüſtung. Jubel ohne Ende Im gleichen Augenblick wirbeln die Trom⸗ meln, ſchmettern die Fonfaren, und— es iſt wenige Minuten vor 20 Uhr— betritt der Führer zuſammen mit dem König und Kaiſer und gefolgt vom Kronprinzen, den Reichsmini⸗ ſtern, den hohen italieniſchen Würdenträgern und den Behörden Neapels den Balkon. Das Spielen der nationalen Lieder geht trotz der tauſend Trompeten völlig unter in den donnernden, toſenden und jauchzenden Schreien der Freude und Begeiſterung. in den Rufen„Hitler! Hitler!“ und in dem Händeklatſchen. Die faſchiſtiſchen Forma⸗ tionen heben ihre Waffen, ihre Fahnen und Standarten, ſchwenken Tücher, deutſche, italie⸗ niſche und faſchiſtiſche Fähnchen. Alles eine ungeheuer auf⸗ und abſchwellende Brandung. Nur vereinzelt können ſich einige der ſilberhellen Trompetentöne durch dieſes Gebrauſe hindurchſtehlen. So geht es Minuten um Minuten. Die nationalen Lieder beider Länder werden wieder geſpielt. Eine unbeſchreibliche und unvergeßliche nächtliche Szene; das Spiel der Lichter und Farben, die Freude der Hunderttauſende. * Nach dem erſten feſtlichen Tage in der ita⸗ lieniſchen Hauptſtadt ging die Reiſe des Füb⸗ rers ſofort nach Neapel. Er betrat damit die Stadt, in der der Führer der Faſchiſtiſchen Partei, der Abgeordnete Benito Muſſolini, am 24. Oktober 1922, alſo 4 Tage vor dem Marſch auf Rom, die letzte Heerſchau über ſeine Ge⸗ ſolgſchaft der Schwarzhemden abhielt. In die⸗ ſer Stadt hat vor über 700 Jahren der deut⸗ ſche Kaiſer Friedrich II. eine Univerſität ge⸗ gründet. Sie iſt heute der wichtigſte italieni⸗ ſche Kriegshafen und einer der größten italie⸗ niſchen Handelshäfen. Mit der dem Süditalie⸗ ner eigenen überſprudelnden Herzlichkeit hat die ſingende Stadt am Veſuv den Führer empfangen. Wenn noch etwas die Verankerung der Achſe Berlin⸗Rom im Volkswillen unter⸗ ſtreichen konnte, dann war es das große Volks⸗ feſt auf der Piazza Plebiscito, das den Tag der Flottenparade abſchloß. Boot- Angriff auf den„Cavour“ 10 km Einnebelung— Bravourſtück der zchlachlſchiſſe Neapel, 6. Mai. Zur gleichen Zeit, zu der am Donnerstag⸗ vormittag das Volk von Neapel dem Führer bei ſeiner Fahrt zu einer der impoſanteſten Flot⸗ tenſchauen, die die Welt je geſehen hat, ent⸗ gegenjubelte, donnerten im Hafen von Neapel Salutſchüſſe des erſten Geſchwaders als Auf⸗ takt für den großen Tag über den Golf. Schon die Art des Auslaufens des erſten Geſchwaders in geſchloſſener Formation aus der verhältnismäßig engen Hafenausfahrt war ein glänzendes Meiſterſtück. Dabei brachte der Ablauf des weiteren Programms fin⸗ gierte UÜ⸗Bootangriffe auf den „Cavour“, die Einnebelung einer faſt 10 Kilometer langen Front von Torpedobooten mit erneuten Torpedoangriffen, das Scharfſchießen auf das ferngelenkte Zielſchiff„San Marc“, das Sperrfeuer gegen einen Fliegerangriff— immer neue, faſt dramatiſch wirkende Steige- rungen. Nach der weſtlich von Capri erfolgten Begeg⸗ nung des erſten und zweiten Geſchwaders wurde in voller Fahrt das aus der Skagerrakſchlacht bekannte, von Admiral Scheer mehrmals angewandte Manöver der Kehrtwendung mit vollendeter Präziſion und Raſchheit durch⸗ geführt. Der erſte Teil der Flottenſchau wurde daun mit einer allgemein bewunderten Glanzleiſtung beendet, bei der faſt die ganze italieniſche U⸗Bootflotte zu gleicher Zeit tauchte und nach etlichen fünf Minuten unter voller Wahrung ihrer in Neunerkolonne eingeteilten Formatio⸗ nen ebenfalls gleichzeitig wieder auftauchte. Mehr als 5000 Mann waren bei dieſem Ma⸗ növer wie mit einem Schlag unter dem Waſſer⸗ ſpiegel verſchwunden, um wenige Minuten da⸗ rauf an Deck ihrer Schiffe zu erſcheinen. Die Reihe dieſer raſch aufeinanderfolgenden Uebungen hatte bewirkt, daß das ſonſt ſo ruhig daliegende blau glitzernde Meer ſich plötzlich in eine wildbewegte See verwandelte und ſeinen ſchäumenden Gicht an den Bordwänden emporpeitſchte. Ein wahres Bravourſtück war die in voller Geſchwindigkeit vorgenommene Durch⸗ fahrt der beiden Geſchwader zwiſchen den beiden Schlachtſchiffen„Cavour“ und„Ce⸗ ſare“, die in einer kaum 400 Meter großen Entfernung Bug gegen Bug aufgeſtellt waren. Mit erſtaunlicher Geſchicklichkeit. die zuweilen faſt an das Unwahrſcheinliche grenzte, ſchoſſen die Schiffe, eines um das andere, nach einer ebenſo ſchneidig wie exakt durchgeführten Wen⸗ dung in Entfernungen von zum Teil unter 50 Meter am Bug des„Cavour vorbei. Kurz dar⸗ auf tauchten in der Ferne die von der italieniſchen Flotte bevorzugten mit je zwei Torpedorohren beſtückten Schnellboote auf, die mit einer Stun⸗ dengeſchwindigkeit von weit über 40 Meilen ein Angriffsmanöver durchführten und dann ebenſo raſch wieder in der Ferne verſchwan⸗ den, wie ſie aufgetaucht waren. Dann begann die Rückfahrt in den eigentlichen Golf von Ne⸗ apel, wo ſämtliche Schiſſe, alle über die Toppen beflaggt. Paradeaufſtellung nahmen und in einer Front von etwa 10 km zwiſchen Neapel und Caſtellamare von dem„Cavour“ abge⸗ fahren wurden, während gleichzeitig über dem Golf gegen 100 Flugzeuge zum Abſchied kreuz⸗ ten. Dann lief das Admiralſchiff„Cavour“ in den Hafen von Neapel ein, auf deſſen Höhen alles beherrſchend der Gruß Neapels„Heil Hitler“ in rieſiger Flammenſchrift glänzte. Der Abſchluß eines großen Tages Glanzaufführung der„Aida“— der Führer abgereiſt Neapel, 6. Mai. Die Galavorſtellung im Königlichen Staatstheater San Carlo brachte den feſt⸗ lichen Abſchluß des Tages, an dem dem Führer und Reichskanzler inmitten des wundervollen landſchaftlichen Rahmens der Bucht von Neapel die Stärke der Flotte des neuen Imperiums gezeigt worden war. Das ſchöne Theater, das im Schmuck von vie⸗ len hundert gelben Roſen prangte, war von einer feſtlich geſtimmten Menge erfüllt, in der man nicht nur die führenden Perſönlichkeiten des faſchiſtiſchen Italien ſondern auch die vor⸗ nehmſten Vertreter der Geſellſchaft von Rom und Neapel ſah. Die Buntheit der vielen ita⸗ lieniſchen und deutſchen Uniformen wurde er⸗ gänzt durch den zarten Duft und den Glanz der Toiletten der Damen. Als Adolf Hitler an der Seite des Königs und Kaiſers Viktor Emanuel und gefolgt vom Prinzen von Piemont in der Königsloge er⸗ ſchien, wurde er mit ſtürmiſchen Kundgebungen begrüßt. Mit ihm waren u. 4. auch die Reichs⸗ miniſter Ribbentrop, Heß und Dr. Goebbels und die italieniſchen Miniſter Graf Ciano, Starace und Alfieri erſchienen. Die deutſchen und italieniſchen Nationalhymnen, die den feſt⸗ lichen Abend einleiteten, wurden von den Ita⸗ lienern, dem Landesbrauch entſprechend mit ſtürmiſchem Händeklatſchen, von den deutſchen Gästen mit der erhobenen Rechten angehört. Dann begann eine glanzvolle Auffüh⸗ rung der„Aida“, dieſes Meiſterwerkes der muſikdramatiſchen Kunſt Guiſeppe Ver⸗ dis. Eine Beſetzung wie ſie nur Italien, das Land der ſchönen und großen Stimmen, zu⸗ ſtandebringen kann, erhöhte den Genuß dieſer wohl klaſſiſch zu nennenden Aida⸗Aufführung. „Der Lieblingsplatz der Götter!“ Die Flottenparade des Duce vollzog ſich im ſchönſten Golf Europas Von unſerem Sonderberichterſtatter Der Rahmen, in dem ſich die große Flotten⸗ parade vor dem Führer am dritten Beſuchstag vollzog, iſt einer der großartigſten, den die Erde darzubieten hat. Der Golf von Neapel, dieſer wahre„Lieblingsplatz der Götter“, iſt ſeit Jahrtauſenden von den Dichtern aller Länder beſungen worden. Auch in Deutſchland kennt man den hübſchen Bänkelſängerpers der Einheimiſchen:„Ja, fern von Napola/ Das iſt kein Leben mehr/ Ja, fern von Napola/ Kann man nicht ſein“. So iſt es kein Wunder, daß der Aufmarſch der 2000 Flotteneinheiten Bilder von einzigartiger Schönheit und Großartigkeit ent⸗ rollte. Von der Fiſchervorſtadt Portici am Fuße des Veſuv bis zu dem Poſilipo, dem Vor⸗ gebirge. das die Stadtgrenze Neapels nach Nor⸗ en zu bilden, hat ſich beim Abſchluß der Ma⸗ növer in einen großen Halbkreis eine doppelte Schiffskette geſpannt, deren rauchende Schlote, Gefechtstürme und unzählige Geſchütze auf das Glänzendſte die militäriſche Macht Italiens zur See demonſtrierten. Noch weitere Glanzpunkte des Golfes von Neapel ſind in dieſes Schauſpiel mit einbezogen. Bis zur herrlichen Küſte von Sorrent, dem ſüd⸗ öſtlichen Abſchluß des Golfes, wo die un wahr⸗ ſcheinlich dicken Zitronen und Oran⸗ gen das übliche Reiſegepäck der Einheimiſchen auf den kleinen Golfdampfern ſind, erſtrecken ſich die Manöver. Die Bewohner der unzähligen Villen und Fiſcherorte dieſer Küſte, von dem Kataſtrophenwinkel des Golfes an, wo der Veſuv einſt Pompeji und Stabbia am Meer in Lava und Aſche begrub, bis zu der äußerſten Spitze der Sorrentiner Küſte, wo ſich die Para⸗ diesinſel Tap ri ſchon greifbar nahe vorlagert, ſie alle konnten von der gebirgigen Steilküſte aus bequem auf das großartige 8 zu Ehren Adolf Hitlers herabſehen. Ganz Schlaue —————— ſind in den letzten Tagen ſogar gan einfach bis auf den Verſup geklettert oder gefahren, der ja nur etwas über 1000 Meter hoch 10 Von hier aus iſt der Blick geradezu überwältigend. Und auch Platz in reicher Fülle iſt vorhanden, wenn 5 Platz in weicher Aſche unter dem üblichen Geſtöhn und Gefauche des nahen Veſuvkraters mit ſeinen apfelſinenfarbenen ämpfen und der ewigen Rauchfahne. Von hier erblickt man im Nordweſten auch die Inſel ſchia, die ſchon mehr dem Golf von Baja vorgelagert iſt. Auch ſie iſt eine Vulkaninſel mit ihrem Monte Epomeo, der ſich aber ſeit undenkbaren Zeiten ſchweigend verhält. Im Herbſt vollzieht ſich hier eine faſt bacchantiſche Weinleſe. Im übrigen bringen ja auch die Abhänge des Veſuvs den berühmten Veſupwein„Lacrimä Ehriſti« hervor nach dem alten Rezept:„Feuer⸗ glut gibt Feuerwein!“ Zwiſchen der großen Inſel Iſchia, auf der einſt Vittoria N die unſterbliche Geliebte Michelangelos hauſte, und dem Feſtland, ſchie⸗ ben ſich noch die kleineren Inſeln Procida und Niſida ein. Sie nehmen unmittelbar An⸗ ſchluß an das Vorgebirge Poſilipo, das eigent⸗ lich griechiſch„Pauſi lypon“ heißt, was etwa dasſelbe beſagt wie Sansſouci— Ohne Sorgen. Der Poſilipp ſteckt voller Erinnerungen an Virgil, den lateiniſchen Homer. Ein langer Hohlgang führt durch ſein Felsgeſtein zu einem Ruheplatz an der äußerſten Spitze am Meer mit einem Virgil⸗Denkmal. Und das neu hergerich⸗ tete ſeltſam archaiſche Grabmal des Dichters— ein abgeſtumpfter Kegel in einer kleinen Fels⸗ ſchlucht— liegt bereits ganz nahe an Neapels jüngſtem und wichtigſtem Bahnhof, wohin man von Rom her jetzt in zwei bis drei Stunden durch die neubelebten pontiniſchen Gefilde an die Stadt herankommt. Im Mittelpunkt ſtand Gina Cigna, deren wundervolle Stimme heute wohl zu den ſchön⸗ ſten der Welt gezählt werden kann. Giovanna Pederzini., Francesco Merli und Benve⸗ nuto Franc i. die berühmten Mitglieder der Königlichen Oper in Rom, waren die weiteren Träger der Hauptrollen in dieſer Galavorſtel⸗ lung, in der überhaupt jede einzelne Rolle mit einem Meiſter der Stimme beſetzt war. Auch die herrlichen Bühnenbilder und die vorbild⸗ lichen Leiſtungen des Orchſters machten den ſtärkſten Eindruck. Nach dem 2. Akt verließ der Führer, noch einmal von den Anweſenden umjubelt, die Vorſtellung, um durch ein dichtes Spalier von Menſchen durch die Straßen Neapels zum Bahnhof zu fahren. Abendlafel beim Kronprinzen Neapel, 6. Mai Seine königliche Hoheit der Kronprinz von Italien gab am Donnerstag vor Beginn der Galaoper zu Ehren des Führers im Palaszo Reale eine Abendtafel, an der Seine Majeſtät der König von Italien und Kaiſer non Aethiopien mit den Mitgliedern des Kö⸗ nigshauſes und führende Perſönlichkeiten des faſchiſtiſchen Italien ſowie die den Führer be⸗ gleitenden Reichsminiſter, Reichsleiter und Staatsſekretäre teilnahmen. Bon Neapel abgereiſt Neapel, 6. Mai Der Führer und Reichskanzler hat Donners⸗ tagabend 23 Uhr nach einem Tag glansvoller Veranſtaltungen Neapel wieder ver⸗ laſſen. Unter dem Jubel der Bevölkerung wurde der Führer zum Hauptbahnbof geleitet. Das ſchwungvolle, kribbelnd lebendige Neapel mit ſeinen wild einherjagenden Pferden und ewig dröhnenden Glocken, iſt in dieſen Feste en noch kribbelnder und lebendiger geworden, Mit den Autos konkurrieren leichte, zweirädrige Wagen, deren Pferde in geradezu ruſſiſchem Traberrenntempo durch die Straßen der Stadt raſen, konkurrieren die ſilbergeſchmückten Eſel⸗ und Maultierkarren. Vor allem von der ſoge⸗ nannten„Villa“, einem öffentlichen Parkſtrei⸗ 115 längs dem ſchönen, nun durch die ganze ferſtadt verlängerten Promenadenkai bietet ſich ein buntbewegtes Bild. Dieſer Kai iſt wohl die 1 und großartigſtſe Ufer⸗ promenade Europas, mit 1 5 lick auf das finſtere, mittelalterliche Caſtel del Ovo, auf den Verſuv und die Küſtenorte der Sorren⸗ tiner Halbinſel mit Capri und dem verdäm⸗ mernden Iſchia am Horizent.. Zu der abendlichen Feſtillumination trägt auch der Verſuv das Seine bei. Er iſt für dieſe Gelegenheit noch extra mit großen Leuchtinſchrif⸗ ten illuminiert worden, obwohl er auch ſonſt ſchon durch die Lichterkette der Drahtſeilbahn des Funicolare ein e Lichtge⸗ ſchmeide trägt. Dieſe Bergbahn rief ſeinerzeit das berühmte Spottlied„Funicoli, funicola“ hervor. Da die Bahn recht lange nicht funktio⸗ nierte, ſang man ſpöttiſch:„Gehen wir, gehen wir beſſer zu Fuß!“—„Funicoli, funicola“. Illuminiert iſt übrigens der Veſuv des Nachts bei klarem Wetter immer, weil in der Dunkel⸗ heit ſeine Rauchwolken von unten aus dem gro⸗ ßen Krater rötlich angeſtrahlt wird, ein ild von unheimlich faſzinierender Wir⸗ 1 b das der Reiſende, der Neapel verläßt, ſteh is zum letzten Augenblick am Nachthimmel ſieht. Dies 5 alſo in einigen Umriſſen der wun⸗ derbare Golf, den die großartige Flottenpaxade vor dem Führer zum Hintergrund hatte. Dies iſt die lebensluſtige Stadt der lungernden Laz⸗ zaroni und der Maccaxoniküchen auf offener Straße, der bunten Silberſchellen und der itronengeſchmückten Erfriſchungshäuschen, deren ſteineent Waſſerkeüge noch immer die antike Freudenbolſchaft in Neapel Geburt eines Töchterchens des Reichsminiſters Dr. Goebbels Neapel, 6. Mai Während der Einfahrt in den Hafen ging auf dem„Tavour auf funkentelegraphiſchem Wege die freudige Nachricht von der Geburt eines Töchterchens des Reichsminiſters Dr. Goebbels ein. Der Führer ſprach dem Mini⸗ ſter ſofort ſeine herzlichſten Glückwünſche aus. Auch die übrigen führenden Perſönlichkeiten beider Nationen ſchloſſen ſich dieſen Wünſchen von Herzen an. Ein Vochenſchaurekord Berlin. 6. Mai. Bereits am Mittwochabend liefen in Berlin Sonderberichte der Tobis⸗Bavaria⸗, der Fox⸗ und der Ufa⸗Wochenſchauen über die Reiſe des Führers nach Italien. Der Emp⸗ fang auf dem Brenner, in Bologna und auf dem Oſtia⸗Bahnhof in Rom wurde gezeigt. Die deutſchen Wochenſchauen haben damit erneut einen Schnelligkeitsrekord aufgeſtellt. Die weitere filmiſche Berichterſtattung über den Beſuch des Führers wird laufend mit derſelben Schnelligkeit vor ſich gehen. Neapel— grandios Die Pariſer Preſſe über die Flottenſchau. Paris, 6. Mai. Der Beſuch des Führers in Neapel wird trotz der letzten innenpolitiſchen Ereigniſ⸗ ſe in Frankreich auf finanziellem Gebiet ebenſo aufmerkſam verfolgt wie die Kundgebungen in Rom. Die Blätter ſchildern in allen Einzelhei⸗ ten den begeiſterten Empfang und vor allem die eindrucksvolle Flotten parade. Der Sonderberichterſtatter des„Intranſige⸗ ant“ erklärt, daß der Eindruck geradezu gran⸗ dios geweſen ſei. Er hebt ebenſo wie der Kor⸗ reſpondent der Agentur Havas den Höhepunkt der Parade hervor, der in dem außerordentlich ſchwierigen Manöver eines Maſſenangriffs von 90 U-Booten beſtanden habe. Beſonders beeindruckt ſei man von der ver⸗ blüffenden Genauigkeit geweſen, mit der das geſamte Manöver durchgeführt worden ſei. Auch„Paris Soir“ verfolgt in allen Ein⸗ zelheiten den Aufenthalt des Führers in Ita⸗ lien. Zu der Flottenſchau berichtet das Blatt, daß es ſich um die größte Flottenparade gehan⸗ delt habe, die jemals organiſiert worden ſei. Die ganze Welt unter dem Eindruck der Triumphfahrt des Führers. Budapeſt, 6. Mai. Die Regierungspreſſe und die Rechtsblätter ſtehen weiterhin ganz unter dem gewaltigen Eindruck der Römertage und bringen reich be⸗ bilderte ſeitenlange Berichte über den Verlauf der Italienreiſe des Führers. Das Regierungs⸗ blatt„Eſti Uiſag“ ſchreibt, nicht nur das Volk Italiens und Deutſchlands. ſondern die öffent⸗ liche Meinung der ganzen Welt ſtehe unter dem Eindruck der Triumphfahrt und der großartigen Aufnahme, die dem Schöpfer Großdeutſchladns in Rom zuteil wurde. Die geſamte Weltpreſſe ſtelle die unerſchütterliche Feſtigkeit der Achſe Berlin Rom feſt. Prag beſchlagnahmt eine polniſche Jeilung 88 Warſchau, 5. Mai Die polniſche Telegraphenagentur macht in einer Meldung aus Mähriſch⸗Oſtrau auf die Fortſetzung der Beſchlagnahmung des dor⸗ tigen polniſchen Blattes„Dziennik Polſ⸗ ki“ aufmerkſam. Jetzt ſei das polniſche Blatt erneut beſchlagnahmt worden, weil es über die antipolniſchen Kundgebungen der tſchechiſchen Kommuniſten am 1. Mai berichtete. Gleichzeitig macht die polniſche Telegraphen⸗ agentur darauf aufmerkſam, daß in dem pol⸗ niſchen Siedlungsgebiet immer mehr tſchechiſche Schulen errichtet werden. Form bewahrt haben. Das Leben zweier Jahr⸗ tauſende klingt hier ohne Mißton im Angeſicht der ſchwimmenden Stahlkoloſſe, der Schlacht⸗ ſcgifz Kreuzer, Torpedo- und Unterſeeboote und er Wunder der Natur und Baukunſt in eines zuſammen. Die Größe des alten und neuen Ita⸗ lien offenbarte ſich in Bildern und Jubelſtürmen des Volkes, die dieſen Feiertag des 5. Mai für jeden Teilnehmer zu einem unvergeßlichen Er⸗ lebnis machten. Dr. L. K. Kuuft und Kullur Deutſchlands füngſtes Staats⸗ theater. Das Landestheater Oldenburg iſt mit Wirkung vom 1. April ab Oldenburgiſches Staatstheater geworden. Die Bühne, die ſich von jeher des beſten künſtleriſchen Rufes er⸗ freute, hat in den letzten Jahren unter Lei⸗ tung ihres Genexalintendanten Hans Schlenck einen ſtark beachteten Aufſtieg erlebt. Maeterlinck verläßt Frankreich. Der Dichter Maurice Maeterlinck beabſichtigt, Frankreich zu verlaſſen und nach Portugal zu gehen, wo er von der portugieſiſchen Regierung in der Nähe Liſſabons eine Beſitzung als Ge⸗ ſchenk angeboten erhalten hat. Materlinck lebt ſeit mehr als vier Jahrzehnten in Paris. Filmpläne Leni Riefenſtahls. Leni Niefenſtahl, die als Schöpferin des großen Olympia⸗Films mit dem Nationalen Film⸗ preis 1938 ausgezeichnet wurde. wird als nächſte Arbeit zwanzig ſportliche Kurzfilme aus dem Material der vierhunderttauſend bei den Olympiſchen Spielen 1936 aufgenommenen Film⸗ meter herſtellen, die den einzelnen Sportdiſzi⸗ plinen gewidmet ſein werden. Eine ausländiſche Stiftung für die deutſche Muſik. Dem Präſidenten der Neichsmuſiklammer iſt von ausländiſcher Seite ein größerer Betrag geſtiftet worden, der dazu verwandt werden ſoll, mehrere gemeinnützige Kulturorcheſter mit erſtklaſſigen Muſikinſtru⸗ menten auszuſtatten. Aus dieſer Stiftung wer⸗ den etwa 20 000 Mark dem deutſchen Geigen⸗ bauerhandwerk zufließen. J E Kutort lag die ſiens, gettoffe nen E eine de Staaten immer ſtet Lil N techtech Oeterte gen det brechen eines e Entente ſuchen“ fung de Betracht „Unis Verwitl Umſtan gen fl ethalte zu einef Staaten Ftcobler wirtſche Tageso Von männer botaus zuſchteil Mittwo⸗ lis, die Kleinen ihrem vutde. Fgemeeinſ den nöti land. 1 ten dr Daß! HGegenli es doch AJieichen dah det politik Entente außen Lander über der beipiels mit ſän wiſche ann, fi cher lögleich darauf f Unter de gewiſſe volitit Toſlowen Vhs Wiebe Reiche Loh an brachte den lg tem der alſo der 800 der Juanten Italien k allen „ der fige⸗ l gran er Kor, enflih is von der ver⸗ det dag gel. en Ein⸗ in Ju⸗ lat, gehan⸗ den fei. f li. blätter altigen lich he⸗ Verlauf krungs⸗ 5 Volk öſſent⸗ ö N ter dem Abe AN Es geht jetzt um Valentia Schluß vorbereitung der Roten London, 6. Mai „In größter Aufmachung meldet der„Daily Expreß“, daß der Fall Valencias un⸗ mittelbar bevorſtehe. Der Sonder⸗ korreſpondent des Blattes, dem es gelang, einen Bericht aus dem Lager der Bolſchewiſten nach London zu geben, will wiſſen, daß die Roten ſich auf das Ende des Kampfes vorbereiten. Die etwa z Million zählende Bevölkerung die⸗ ſer drittgrößten Stadt Spaniens erwarte halb ängſtlich, halb freudig das Einrücken der Franco⸗Truppen. Damit wäre auch für dieſe Stadt das Ende einer unſagbaren Leidenszeit gekommen. Zahlreiche„Regierungsbeamte“ verlaſſen laut„Daily Expreß“ mit ihren Familien die Stadt. um ſich nach Alicante in Sicherheit zu bringen. Die noch in der Stadt weilenden Kon⸗ luln Englands, der Vereinigten Staaten und Frankreichs— ſo heißt es weiter— haben ihre Sachen bereits gepackt und ſind im Begriff, Va⸗ lencia auf einem britiſchen Kriegsſchiff zu ver⸗ laſſen.„Valencia iſt auf Francos Gnade ange⸗ Prag will immer Tagung der Kleinen Enlenle Verlin, 6. Mai In Sinaja, dem prächtigen rumäniſchen Kurort haben ſich am Mittwoch und Donners⸗ tag dieſer Woche die Außenminiſter Rumä⸗ niens, Jugoſlawiens und der Tſchechoſlowakei getroffen, die den Ständigen Rat der Klei⸗ nen Entente bilden. Es handelt ſich um eine der turnusmäßigen Beratungen dieſer Staatengruppe, die ſich in den letzten Jahren immer mehr aufgelockert hat und heute in er⸗ ſter Linie nur noch ein Inſtrument zur Auf⸗ rechterhaltung gewiſſer Illuſionen un be⸗ lehrbarer tſchechiſcher Kreiſe darſtellt. Halbamtlich wurde vor Beginn der Beratun⸗ gen mitgeteilt, man wolle die Lage in Mitteleuropa nach dem Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland und die Beziehun⸗ gen der drei Länder zu den Nachbarſtaaten be⸗ ſprechen; man werde ferner die Möglichkeiten eines einheitlichen Auftretens der Kleinen Entente im internationalen Konzert„unter⸗ ſuchen“ und ſchließlich auch über die Vertie⸗ fung der gegenſeitigen Wirtſchaftsbeziehungen Betrachtungen anſtellen. Das Bukareſter Blatt „Univerſul“ hob ferner hervor: Durch die Verwirklichung des Anſchluſſes und durch den Umſtand, daß die ſudetendeutſchen Forderun⸗ gen nunmehr einen internationalen Charakter erhalten hätten, ſeien die Beziehungen zu Deutſchland zu einem gemeinſamen Problem aller drei Staaten der Kleinen Entente geworden: dieſes Problem beherrſche alle übrigen politiſchen und wirtſchaftlichen Fragen, die auf der Sinaiager Tagesordnung ſtünden. Von Prag aus bemühte man ſich, den Staats⸗ männern Rumäniens und Jugoſlawiens im voraus Linie und Ziel der Verhandlungen vor⸗ zuſchreiben. Es zeige ſich jetzt. ſo ſchrieben am Mittwoch die„Narodny Liſt“, das Bedürf⸗ nis, die Freiheit zu revidieren, die von der Kleinen Entente ihren Mitgliedſtaaten in ihrem Verhältnis zu den Großſtaaten gelaſſen wurde. Es werde von nun an vielmehr eine gemeinſame Politik in den Beziehungen zu die- ſen nötig ſein, insbeſondere gegenüber Deutſch⸗ land. Dafür ſpreche das Intereſſe des europäi⸗ ſchen Friedens()) Die Schuld der Tſchechen Daß dieſe Prager Bevormundung nicht auf Gegenliebe ſtoßen würde, war zu erwarten. Iſt es doch gerade die Schuld der Tſchechen, die die Zeichen der Zeit nicht verſtehen wollten, geweſen. daß der Traum von einer einheitlichen Außen⸗ politik aller drei Mitgliedſtaaten der Kleinen Entente längſt zerflattert iſt. Heute weiſt die außenpolitiſche Lage jedes der drei Länder ſo kraſſe Unterſchiede gegen⸗ über der der anderen beiden Länder auf, daß beiſpielsweiſe der in Frieden und Freundſchaft mit ſämtlichen Nachbarn lebende jugoſla⸗ wiſche Staat kein Intereſſe daran haben kann, ſich über die eingegangenen Verpflichtun⸗ gen hinaus für Prag zu exponieren. In einer ähnlichen Lage befindet ſich auch Rumänien, obgleich manche Zeichen in den letzten Wochen darauf hindeuten, daß die Bukareſter Regierung unter dem Druck Frankreichs und Englands gewiſſe Abſtriche an der Verſelbſtändigungs⸗ politik des letzten Jahres gegenüber der Tſche⸗ choſlowakei vorgenommen bat. Tatſache iſt, daß die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Reiche auch die Lage der Kleinen Entente grundlegend verändert hat. Noch auf der vorigen Tagung der Gruppe brachte der tſchechiſche Außenminiſter den Plan vor, die Kleine Entente an das Sy⸗ ſtem der Nömiſchen Protokolle anzuſchließen, alſo der ſo ſehr an Lebensſchwund leidenden Staatengruppe durch Anlehnung an die von Italien, dem früheren Oeſterreich und Ungarn gebildete Gruppe einen neuen Impuls zu geben und ihr eine weitere Daſeinsberechtigung zu verſchaffen. Dieſer Plan iſt durch den An⸗ ſchluß gegenſtandslos geworden. Es iſt lediglich Ungarn übrig geblieben, das jedoch der Kleinen Entente ſchon deshalb nicht freundlich gegenüber ſtehen konnte. weil dieſe ja in erſter Linie zur Verewigung des Gewaltfriedens von Trianon und zur Niederhaltung Ungarns ge⸗ gründet worden iſt und länger als anderthalb Jahrzehnte eine ſolche Politik geführt hat. Die Budapeſter Blätter haben gerade in den letzten Tagen mit Nachdruck hervor⸗ gehoben, daß die Zuerkennung der vollen Wehr⸗ freiheit für Ungarn die erſte Vorbedingung für wieſen. Kein Brite vermag ſein Heranrücken aufzuhalten!“ Vergebliche Gegenangriffe 3000 rote Milizen übergelaufen §§ Salamanca, 6. Mai Wie der nationale Heeresbericht mitteilt, unternahmen die Bolſchewiſten Gegenangriffe im Küſtenabſchnitt der Provinz Caſtellon, die mit ſchweren Verluſten der Roten abgewieſen wurden. Viele Hundert Tote blieben vor den Stellungen der nationalſpaniſchen Truppen zu⸗ rück, die auch eine große Anzahl von Gefange⸗ nen machten. Im gleichen Frontabſchnitt konn⸗ ten die Stellungen der nationalen Truppen verbeſſert werden. Der Frontberichterſtatter des nationalſpani⸗ ſchen Hauptquartiers meldet, daß ſich die Wet⸗ terlage erneut verſchlechterte und in den letzten Tagen ſogar Schneefälle eintraten.— Wie ver⸗ lautet, ſind in letzter Zeit rund 3000 rote Milizen übergelaufen. noch nichts lernen im Schallen des Anſchluſſes jedes Arrangement mit der Kleinen Entente ſei, und daß daneben die Frage des wirkſamen Schutzes der drei Millionen ſtarken ungariſchen Minderheit in den Ländern der Kleinen Entente gelöſt werden müſſe. Zu einem wirklichen Ent⸗ gegenkommen gegenüber Ungarn hat ſich bis⸗ her aber nur Jugoſlawien geneigt gezeigt, und zwiſchen ihm und Ungarn hat ſich in der Tat eine weitgehende Entſpannung ergeben, nicht wegen ſondern trok Jugoſlawiens Zugehörigkeit zur Kleinen Entente. Für Rumänien jedoch und noch mehr für die Tſchechoſlowakei iſt die Frage der ungariſchen Minderheiten ein Thema, das man höchſt ungern berührt. Es liege kein Grund vor, die Verhandlungen mit Ungarn zu überſtürzen, ſo ſchrieb geſtern bezeichnenderweiſe die Prager„Narodny Politika“. Umbeſetzungen in Belgiens Luftwaffe Infolge der kürzlichen Dienſtentlaſſungen des Oberbefehlshabers der belgiſchen Luftſtreit⸗ kräfte und ſeines Stellvertreters, ſind jetzt weit⸗ gehende Umbeſetzungen in der Luftwaffe vorgenommen worden. 5 Oberbefehlshaber wurde laut„Dernière Heure“ Oberſt Hier⸗ naux ernannt; zu ſeinem Stellvertreter Oberſt Legros. Auch die Chefs des neuen Luftſtabes und der einzelnen Regimenter ſind durch neue Offiziere erſetzt worden. Die Neu⸗ organiſation iſt kennzeichnend für die ſtarken Unſtimmigkeiten, die zwiſchen der Leitung der Luftwaffe und der Oberſten. be⸗ ſtanden. Bekanntlich hatten die Chefs der Luft⸗ waffe die Beteiligung ihrer Formationen an den Deckungsmanövern in der Nähe der belgiſch⸗ franzöſiſchen Grenze im März verweigert. Peſſimismus in Frankreich Paris, 6. Mai. Die neue Abwertung des Franc wird in gemiſchten Gefühlen aufgenommen. Der über⸗ raſchende Entſchluß der franzöſiſchen Regierung hat der Bevölkerung von Frankreich die Augen über die ſchlechte Lage der Finanzen geöffnet. Immerhin iſt man ſich darüber klar, daß eine andere Löſung nicht möglich geweſen iſt, wenn man nicht unweigerlich dem Ruin entgegengehen wollte. Die Erklärungen. die Daladier am Mittwoch im Rundfunk abgegeben hat, werden als„ſehr mutig“ bezeichnet, und man wünſcht hier, daß ſich ſeine Hoffnungen erfüllen. Keine Abwertung des belgiſchen Franken Brüſſel, 6. Mai. Die Neuabwertung des franzöſiſchen Franken hat in Brüſſel keine ſonderliche Erregung aus⸗ Prag, 6. Mai. Die Beſchädigung des Maſaryk⸗ Denkmals in Mähriſch⸗Schönberg hat noch am Mittwochabend die von den kommuniſtiſchen Provokateuren gewünſchte Wirkung gezeitigt. Bald nach Bekanntwerden des Vorfalls kam es nämlich auch ſchon zu heftigen Ausſchrei⸗ tungen gegen Sudetendeutſche. In der Bahnhofſtraße fielen vier tſchechiſche Soldaten über einen Arbeiter aus dem Adler-Gebirge her und verletzten ihn am Kopf derart, daß er blutüberſtrömt die Hilfe eines Arztes in Anſpruch nehmen mußte. Nach der Unterſuchung des Vorfalles durch den Abge⸗ ordneten der Sudetendeutſchen Partei Richard Knorre wurde gegen die Attentäter die Strafanzeige erſtattet. Ein ähnlicher Vorfall ereignete ſich in Narodni im Volks⸗ haus, wo ein Soldat einem deutſchen Arbeits- loſen das Bajonett mit dem Knauf in die Seite ſtieß und ihn in gemeinſter Weiſe be⸗ ſchimpfte. Gegen 21 Uhr rotteten ſich etwa gegen 20 tſchechiſche Burſchen zuſammen und zogen vor die Kreisſtelle der Sudetendeutſchen Par⸗ tei. wo ſie in provozierenderAbſicht in tſchechiſcher Sprache riefen:„Das iſt eine Lumpenbude.“ ngen kupnnamundsaunnaganmuspananaanaugmnmngmunggnnampauganpa mam manrtügpafemnngmpncanmzern pganmamnnaannnnunggnkr kn ngen ug pn nnanpmgeͤngcgunsdgggennggag nag mgagnnpnsasanmann ann ecnnnas wunden . und der Franc stürzt Die Italienreiſe des Führers iſt das Blick⸗ feld Europas. Die Weltpreſſe berichtet in Wort und Bild von dem triumphalen Einzug in die ewige Stadt. Empfangen vom Kaiſer und König des Imperiums und dem Duce des neuen Italien, umjubelt von dem geſam⸗ ausgezeichnet, ſo offenbart ſich der Welt die deutſch⸗italieniſche Freundſchaft.„Es war mehr als ein nur äußerer Ausdruck herzlicher Gaſtfreundſchaft, es war der Beweis für die beſte innere Verbundenheit unſerer beiden Völker in ihren Anſchauungen und Zielen“, hat der Führer in ſeinem Trink⸗ ſpruch auf das italieniſche Königshaus ge⸗ ſagt. „Innere Verbundenheit“... das iſt das ſtärkſte Fundament der Achſe Berlin-Rom. Hier entſpringen gleichgerichtete Anſchauungen in Fragen der Politik und der Kultur. Von hier aus ſtrahlt eine in ähnlicher Grundauf⸗ faſſung wurzelnde Weltanſchauung auf alle Gebiete des perſönlichen und ſtaatlichen Le⸗ bens ihren Segen aus. Von hier aus wird alle Not gemeiſtert und werden alle Probleme gelöſt Hier gibt es kein Unmöglich und nichts in der Welt iſt für dieſe beiden Völker ſo ſchwer, als daß es nicht bezwungen wer⸗ den könnte. Hier liegt die Urſache aller Sta⸗ bilität und allen Erfolgs. Die Weltanſchau⸗ ung des Führers und die des Duce ſind zur Weltauffaſſung ihrer Völker geworden. Und weil, wie der italieniſche König ſagte, die Verwandtſchaften des Geiſtes und des Wer⸗ kes, die das neue Italien mit dem neuen Deutſchland verbinden, ſo zahlreich und tief ſind, konnte ſich die Freundſchaft zwiſchen beiden Völkern ſo tief und feſt geſtalten.“ Und zu den geiſtigen Verwandtſchaften und äbnlich gerichteten Auffaſſungen geſellte ſich als Krönung das gleiche Ziel: Der Friede Europas. So ſtehen die beiden zentraleuropäiſchen Länder heute im Mittelpunkt des Weltge⸗ ſchehens. Von der Einheit ihrer Völker ſchlu⸗ gen ſie die Brücke zur europäiſchen Einheit. l U Die Welt zur Franken⸗Abwerlung Ausſchreitungen in Mühriſch⸗Schönberg Tſchechiſche Joldalen provozieren udelendeulſche R. Eckener fährk nach 15 U. Berlin, 6. Mai. Dr. Eckener hat ſich in Begleitung des Geſchäftsführers der Deutſchen Zepvelin⸗Ree⸗ derei, Direktor Iſſel, nach den Vereinigten Staaten von Amerika begeben, um dort Ver⸗ kehrsfragen für den Luftſchiffdienſt der Deut⸗ ſchen Zeppelin-Reederei zu beſprechen. gelöſt. Nach einer Mitteilung des„Peuple“ iſt eine entſprechende Abwertung des belgiſchen Franken nicht zu erwarten. Auch die Schweiz wertet nicht ab Bern, 6. Mai. Zu der neuerlichen Abwertung des franzöſi⸗ ſchen Franc erfährt die Schwetzeriſche De⸗ veſchen⸗Agentur an zuſtändiger Stelle, daß die Schweiz dieſer Maßnahme unter keinen Umſtänden folgen werde. Keine Herabſetzung des Dollarkurſes London, 6. Mai Im Unterhaus erklärte Schatzkanzler Sir John Simon auf eine Anfrage zur Franc⸗Abwertung, daß eine Herabſetzung des Dollarkur⸗ ſes in Waſhington offiziell dementiert worden ſei. Dementſprechend ziehe auch England keine Abänderung des Sterlingkurſes in Erwägung. Während der Nacht, gegen 1 Uhr früh, wurden 6 große Fenſterſcheiben mit fauſtgroßen Steinen zertrümmert. Aus Brünn iſt eine 200 Mann ſtarke Poli⸗ zeiabteilung eingetroffen. In deutſchen Krei⸗ ſen in Mähriſch⸗Schönberg erwartet man, daß der Ausnahmezuſtand über die Stadt verhängt werden wird. Die Ortsleitung der Sudetendeut⸗ ſchen Part'ei hat durch ihre Amtswalter die deutſche Bevölkerung auffordern laſſen, die Straßen zu meiden. um jeder Provokation aus dem Wege zu gehen. Lelliſcher Grenzwächler angeſchoſſen Riga, 6. Mai. Wie erſt jetzt bekannt wird, wurde am ver⸗ gangenen Sonntagabend in der Nähe des ſow⸗ jetruſſiſch⸗lettländiſchen Grenzortes Silupe ein lettiſcher Grenzwächter von einem ſowjetruſſiſchen Grenzwächter angeſchoſſen und erheblich verletzt. In Moskau wurde durch die lettiſche Geſandtſchaft Proteſt eingelegt und eine Unterſuchung des Falles ſowie eine Ent⸗ ten italieniſchen Volk, mit höchſten Ehrungen ſchädigung gefordert. Am Rande nolieri- „Europäiſchen Geiſt“ hat einmal der fran⸗ zöſiſche Staatsmann Briand von den Poli⸗ tikern gefordert. Hier iſt er. Aber wo iſt er in ſeinem Vaterland? Frankreichs Miniſterpräſident hat geſtern im Rundfunk folgendes Bild von ſeinem eigenen Lande gegeben:„Frankreichs Wirtſchaft iſt ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen, die Ar⸗ beitsloſigkeit im Zunehmen begriffen. Die heutige Handelsbilanz trägt zu einer ſtändi⸗ gen Verarmung des franzöſiſchen Volkes bei, und die Statiſtiken über die Eigenproduktion ſind für die Franzoſen geradezu beſchämend. Die Wirtſchaft und der Staatshaushalt befin⸗ den ſich wieder unvermeidlich im Defizit. Die Erforderniſſe des Schatzamtes ſaugen das Sparertum aus, vermindern den öffentlichen Kredit und bedrohen den Währungskredit.“ Das iſt das Frankreich der Volksfront⸗ regierung. Jenſeits der Alpen beſprechen die Führer zweier zufriedener Völker die großen Fragen der Weltpolitik. Aber Daladier und ſeine Miniſter ſitzen in ernſten Sorgen um Währung und Wirtſchaft in Paris, erhöhen die Steuern und ſuchen nach Freunden, die ihnen Geld pumpen, denn ihre Wirtſchaft iſt leergepumpt. Sie haben nichts verſpürt vom neuen europäiſchen Geiſt. Sie leben noch in einer anderen Welt. Jenſeits der Oſtgrenze und jenſeits der Alpen iſt Arbeit, und die Tat iſt mehr wert als Gold, und unſer Schein iſt ein vollgül⸗ tiges Wertpapier. Bald wird man das über⸗ all begreifen. Nur in Frankreich hält es ſchwer. Für das franzöſiſche Volk weniger als für die Miniſter. Aber die Miniſter denken und raten und raten und denken. Draußen an den inter⸗ nationalen Börſen aber ſinkt der France von Stunde zu Stunde. Daladier glaubt noch an die Heilkraft der Inflation. Das franzö⸗ ſiſche Volk aber ſieht nur noch ſeinen Abſtieg vor Augen. Inzwiſchen ſinkt der France bis zu dem Tiefſtand, der England und Amerika genehm iſt. Armes Frankreich! Ph. O. nnen damm Volf Hirth flog 160,8 Stunden ⸗Am. Berlin, 6. Mai Der bekannte deutſche Segel⸗ und Motor⸗ flieger Dipl-Ing. Wolf Hirth ſtartete im März ds. Is. von Stuttgart aus mit einem Buecker-Jungmann-Sportflugzeug zu einem Flug nach Südafrika. Wolf Hirth konnte jetzt nach 12800 Km. Flugſtrecke in Johan⸗ nesburg die Maſchine der ſüdafrikaniſchen Ver⸗ tretung der Bueckerwerke übergeben. Es han⸗ delt ſich um eine Maſchine, die nach Südafrika verkauft wurde. Wolf Hirth legte die geſamte Strecke in 80 Flugſtunden zurück, was einem Stundendurchſchnitt von 160,8 Km. entſpricht. Reichsanleihe überzeichnel Berlin, 6. Mai. Die in Großdeutſchland aufgelegte und am 4. ds. Mts. geſchloſſene Zeichnung auf die 4% igen auslos baren Schatzan⸗ weiſungen des Deutſchen Reiches von 1988, zweite Folge, hat ergeben, daß der dom Reichs⸗ anleihekonſortium übernommene Betrag von 750 Millionen RM. erheblich über⸗ zeichnet worden iſt. Um die Zeichner, die mit einer vollen Zuteilung gerechnet und dies überwiegend bereits bei der Zeichnung zum Ausdruck gebracht haben, befriedigen zu können, iſt das Reichsanleihekonſortium an das Reich wegen nachträglicher Ueberlaſſung des mehrge⸗ zeichneten Betrages herangetreten. Das Reich hat, um den dringenden Aaforde⸗ rungen zu entſprechen, dem Reichsan⸗ leihekonſortium weitere 450 Millionen RM. gleichartiger Schatzanweiſungen überlaſſen, ſo daß der durch das Reichsanleihekonſortium un⸗ tergebrachte Betrag ſich nunmehr auf 1200 Millionen RM, beläuft. Einſchließlich der bereits vorweg feſt über⸗ nommenen Anleihebeträge von 250 Millionen RM. beläuft ſich der Geſamtbetrag dieſer Reichsanleiheemiſſion auf 1450 Mill. RM. „Tag des deulſchen Handwerks“ eröffnet Frankfurt a. M., 6. Mai Der„Tag des deutſchen Hand⸗ werks“ nahm am Donnerstagnachmittag mit der Eröffnung der Reichsausſtellung„Hand⸗ werkerwettkampf 1998“ und der Ehrung der Reichsſieger des Handwerkerwettkampfes in Frankfurt a. M. ſeinen Anfang. Die Stadt des deutſchen Handwerks hatte zu Ehren der deutſchen Handwerker, die zu Tau⸗ ſenden aus allen Gauen des Reiches eintrafen. ein überaus feſtliches Kleid angelegt. 100 öſterreichiſche Handwerksführer wurden vom Leiter des deutſchen Handwerks in der DAF., Paul Walter, herzlich willkommen geheißen. In den nächſten Monaten werden 50 000 SA.⸗Männer Oeſterreichs, die zu den alten Kämpfern gegen das überwundene Syſtem zählen, zu einem zwei- bis vierwöchigen Er⸗ holungsurlaub in die Gaue des Altreichs fahren. 4 — —— 14 1 1 ü ͤ.. ä — Es geht um Schalles Meiſterkitel! Am Jonnlag vorentſcheidende Kämpfe der 16 Gaumeiſter Kommt ein neuer deulſcher Meiſter? jn. Mannheim und Hannover 96 können Gruppenſieger werden Vor den beiden Großereigniſſen im deutſchen Fußballſport, dem Länderkampf gegen England und dem Spiel gegen Aſton Villa am 14. und 15. Mai in Berlin, werden am kommenden Sonntag die Gruppenſpiele um die Deutſche Meiſterſchaft fortgeſetzt. Am 8. Mai können be⸗ reits die vier e feſtſtehen, haben Hannover 96 und der VfR. Mannheim es doch in der Hand, den 1. FC. Nürnberg 1 Schalke 04 auszuſchalten. Dem Hamburger SV. iſt der Gruppenſieg kaum noch zu nehmen und For⸗ tung Düſſeldorf würde mit einem Sieg gegen den VfB. Stuttgart wahrſcheinlich auch die Gruppenentſcheidung erreichen. Auf jeden Fall ſteht ein ereignisreicher Kampftag bevor, der im einzelnen folgende Kämpfe bringen wird: Gaugruppe 1: Eintracht Frankfurt— Vorck Inſterburg(5:1) Gaugruppe 2: SV. Deſſau 05— VfR. Mannheim 421 FC. Schalke 04— Berliner SV. 92 1:1) Gaugruppe 3: BfB. Stuttgart— Fortuna Düſſeldorf(0:3) Vorw. Ras. Gleiwitz— BC. Hartha(2:2) Gaugruppe 4: FC. Hanau 93— 1. FC. Nürnberg(1:2) Hannover 96— Alemannia Aachen(2:1) * Wie hoch gewinnt die„Eintracht“? In der Gaugruppe 1, wo ja die Entſcheidung bereits zu Gunſten des Hamburger Sportver⸗ eins gefallen iſt(nur ganz ere 3 4 natiker erwarten noch zwei Bombenſiege des Südweſtmeiſters und ein ſenſationelles Ende in Gruppe 15 findet nur der Rückkampf zwiſchen Eintracht rankfurt und Vorck Inſterburg fakt. An einem Frankfurter Sieg iſt wohl nicht zu zweifeln. Schalke hofft auf Deſſau! Schalkes letzte Hoffnungen ruhen beim Mitte⸗ meiſter SV. 05 Deſſau, der durch einen Sieg über den badiſchen Meiſter VfR. Mannheim den „Knappen“ doch noch zum Sieg in der Gruppe 2 verhelfen könnte, vorausgeſetzt, daß dieſe ſelbſt ihre beiden Heimſpiele gegen Berliner SV. 92 und Deſſau ſiegreich geſtalten. Man darf wirk⸗ lich geſpannt ſein, ob die Mannheimer ihre ieſenchance wahren können und ob die Aus⸗ ſchaltung des deutſchen Meiſters zur Tatſache wird. Schalte 04 muß zu gleicher Stunde in der Gelſenkirchener Glückauf⸗Kampfhahn gegen den Berliner SV. 92 antreten, der ihm ſeinerzeit in Berlin auch nur ein Pünktchen mit auf den Weg gab. Diesmal ſpricht alles für einen kla⸗ ren Sieg des Meiſters, der, wie ſchon geſagt, feld ganzen Hoffnungen auf Deſſau ſetzt und elbſt nichts unverſucht läßt, um noch zum Ziel zu kommen! Eine ſchwere Aufgabe für„Fortuna“ Der Niederrheinmeiſter Fortuna Düſſeldorf hat nach einem glänzenden Start in den Grup⸗ penendſpielen(zwei 3:0⸗Siege über Gleiwitz und Stuttgart) das g verlernt und gegen en BC. Hartha zweimal unentſchieden geſpielt. Nun ſteht er vor der Notwendigkeit, am Sonn⸗ tag in Stuttgart gegen den Schwabenmeiſter unbedingt zu gewinnen, wenn er nicht vom Sachſenmeiſter überflügelt werden will. Man darf einen großen Kampf erwarten, in dem der VfB. eine gute Chance 33— Der BC. Hartha muß indeſſen ſein Glück in Gleiwitz verſuchen, wo er beim Schleſienmeiſter zu Gaſt iſt. Die Gleiwitzer ſchafften im Vorſpiel ein Unentſchie⸗ den. Es wäre keine Ueberraſchung, wenn Hartha in Gleiwitz ſeine Meiſterſchaftshoffnun⸗ gen begraben müßte. Der„Club“ in Hanau Von den beiden Favoriten der Gruppe 4 fällt am Sonntag dem Niederſachſenmeiſter Han⸗ nover 96 die leichtere Aufgabe zu. Er hat zu⸗ hauſe Alemannia Aachen zu Gaſt, die er am letz⸗ ten Samstag in Aachen 2˙1 bezwang. In heimi⸗ ſcher Umgebun 1 5 den gern, die eine ganz vorzügliche Elf beiſammen haben, ein neuer Sieg gelingen. Viel ſchwerer hat es der 1. FC. Nürnberg, der gegen den Heſſenmeiſter nur mit Mühe und Not 2·1 gewann und nun nach Ha⸗ nau muß. Gauliga Südweſt JV. Saarbrücken— Kickers Offenbach Opel Rüſſelsheim— FK. Pirmaſens Im Gau Südweſt ſtehen auch noch zwei Gau⸗ liga⸗Punktekämpfe auf dem Programm. Der vom Abſtieg bedrohte FV. Saarbrücken ſoll gegen Kickers Offenbach ſpielen(vielleicht fällt das Treffen aus, da Sold beim Duisburger Lehrgang weilt!) und Opel Rüſſelsheim hat den FK. 03 Pirmaſens zu Gaſt. Saarbrücken benötigt zum Verbleib in der Gauliga noch drei Punkte aus drei Spielen! Am den Tſchammerpokal Wormatia Worms— Viktoria Walldorf Haſſia Bingen— Sportverein Wiesbaden FV. 02 Biebrich— FSV. Frankfurt In den ſüddeutſchen Gauen beanſpruchen fetzt auch die Kämpfe um den Tſchammerpokal er⸗ höhtes Intereſſe, da an der 1. Hauptrunde, die am Sonntag ausgetragen wird, die Mann⸗ ſchaften der Gauliga mit den Ueberlebenden der Bezirks⸗ und Kreisklaſſen zuſammentreffen. Spielfrei ſind lediglich die an den Aufſtiegs⸗ pielen beteiligten Mannſchaften und die Mei⸗ ſber der Gaue, die erſt ſpäter zum Zug kom⸗ men. Im Gau Südweſt wurden bereits einige Spiele der 1. Hauptrunde vorweggenom⸗ men und bekanntlich blieben hier bereits zwei Vertreter der Gauliga, Boruſſia Neunkirchen und FV. Saarbrücken, auf der Strecke. Sie wurden vom Vfg. Frankenthal, einer der ſtärk⸗ ſten pfälziſchen Bezirksklaſſenmannſchaften, aus⸗ geſchaltet. Man darf wirklich geſpannt ſein, ob am kommenden Sonntag wieder Erſtklaſſige das Zeitliche ſegnen werden. Die Walldorfer Viktoria, die am Sonntag an der Alzeyer Straße gaſtiert, iſt in Worms aus ihren Kämpfen in der alten Heſſenliga be⸗ kannt genug. Man muß ſagen, die Walldorfer haben ſich damals immer groß geſchlagen, und es bedurfte allen Einſatzes, die Leute aus der Frankfurter Kante zu bewältigen. Die Gaſtelf erſcheint nicht mehr ſo ſpielſtark wie früher; aber das iſt kein Grund, ſie auf die leichte Schulter zu nehmen. Walldorf hat auch ſo etwas wie eine Tradition, und das iſt die un⸗ geheuer zähe Gegenwehr und auch Schnellig⸗ eit, welche die Elf ſtets mitbrachte. Und dieſe wird den Wormaten auch am Sonntag wieder manche Schwierigkeit machen. Es ſollte ein recht reizvolles Treffen geben. Pokalſpiele auch in Baden Am kommenden Sonntag greifen auch im Gau Baden im Kampf um den Tſchammerpokal die Fußball⸗Gauligavereine ein. Folgende Paa⸗ rungen kamen zuſtande: Kickers Walldürn— Vf. Neckarau FC. O5 Heidelberg— SV. Waldhof FV. Ladenburg—, Spogg. Sandhofen Alemannia Ilbesheim— FG. Rohrbach FV. Daxlanden— 1. FC. Pforzheim FV. Ettlingen— VfB. Mühlburg IV. 04 Raſtatt— Phönix Karlsruhe IV. Grötzingen— Germania Brötzingen FV. Lahr— FC. St. Georgen Sportfreunde Freiburg— FV. Kehl FC. Villingen— FC. Konſtanz 156. Burbach in Lorſch Der Aufſtiegskampf geht weiter Gau Südweſt Olympia Lorſch— TSG. Saarbrücken TSG. 61 Ludwigshafen— VfL. Homburg Gau Baden Karlsruher FV.— Amicitia Viernheim Neben den Pokalſpielen beanſpruchen auch die Aufſtiegskämpfe zur Gauliga großes In⸗ tereſſe. Im Gau Südweſt ſind alle Mann⸗ ſchaften der ſüdweſtlichen Vierergruppe beſchäf⸗ tigt. Olympia Lorſch ſpielt gegen TSG. Saar⸗ brücken und TSG. 61 Ludwigshafen empfängt den VfL. Homburg. Saarbrücken und Ludwigs⸗ hafen darf man als Sieger erwarten. Höch⸗ 1975 in Lorſch wäre eine Ueberraſchung denk- Ar. 5 In Baden werden die Kämpfe in der Gruppe Nord mit dem Treffen Karlsruher NW. gegen Amicitia Viernheim eingeleitet. Der KFV. gilt als Favorit. Ddeulſchlands Beſte werden geſuchk Iwei großdeulſche Mannſchaften ſpielen in düſſeldorf Im Rahmen des Dipiſions⸗Sportfeſtes in Düſſeldorf ſollte am kommenden Sonntag ein Fußballſpiel zwiſchen einer deutſchen Auswahl⸗ mannſchaft und einer Wiener Elf ſtattfinden. Die verantwortlichen Männer haben ſich nun aber entſchloſſen, zwei großdeutſche Auswahl⸗ mannſchaften, in denen lediglich die an den Endſpielen um die deutſche Fußballmeiſterſchaft beteiligten Spitzenſpieler fehlen, gegeneinander ſpielen zu laſſen. Demnach werden ſich im „Rheinſtadion“ folgende 22 Spieler gegen⸗ überſtehen: Schwarz/ weiße Elf: Jakob(Jahn Regensburg); Welſch 1 Soluſin Neln ichen) In(888 Troisdorf) Kupfer(1. Fc Schweinfurt), Goldbrunner(Bay. München), Kitzinger(1. FC 05 Schweinfurt); Lehner(Schwaben Augsburg), Stroh, Jeruſalem. Neumer(alle Oſtmark Wien), Peſſer(Rapid Wien). Grün weiße Elf: Raftl(Rapid Wien); Schmaus (Vienng Wien), Sold(JV Saarbrücken); Jokſch, Mock(beide Oſtmark). Skoumal(Rapid Wien); Fath(Wormatia Worms), Binder(Rapid Wien); fellos wird das Treffen recht Lenz(Boruſſia Dortmund), Gauchel(TuS. Neuendorf), Hahnemann(Admira Wien). Als Erſatzleute ſtehen Buchloh(Hertha/ BSC. Berlin). Rohde(Tod. Eimsbüttel Ham⸗ burg) und Berndt(Tennis /Boruſſia Berlin) bereit. Schiedsrichter iſt der Rheinländer Hund(Remſcheid). Es wurden alſo insgeſamt 11 deutſchöſterrei⸗ chiſche Spieler aufgeboten. Beſonders geſpannt darf man ſein, welche Wirkung der Sturm der „ſchwarz/ weizen“ Elf, der auf dem Papier einen vielverſprechenden Eindruck macht, zu erzielen vermag. Er wird ſchon gut ſpielen müſſen, wenn es zu einigen Toren gegen die vorzüglich zuſammengeſtellte Abwehr der „grün/ weißen“ Mannſchaft reichen ſoll. Zwei⸗ wertvolle Auf⸗ ſchlüſſe und die Aufſtellungen der Mannſchaften gegen England und Aſton Villt ſehr erleich⸗ tern. Hoffen wir, daß alle Erwartungen, die man vor allem in die Wiener Spieler ſetzt, in Erfüllung gehen. deulſche Handball-Meiſterſchaft Vor neuen Fiegen der Javorilen? Am zweiten Mai⸗Sonntag gehen die Kämpfe um den Meiſtertitel im deutſchen Handballſport weiter. Die Ergebniſſe des erſten Spieltages ließen ſchon auf die Stärke der einzelnen Mannſchaften ſchließen. Selbſtverſtändlich laſ⸗ ſen ſich noch keine beſtimmten Vorausſagen geben, aber ein Bild von dem Kräfteverhältnis in den vier Gaugruppen können wir uns ſchon machen. Weitere klare Siege ſind in Gruppe 1 von MTA. Leipzig und Oberalſter Hamburg zu erwarten, während in Gruppe 2 Weißenfels und Boruſſia Carlowitz erfolgreich ſein dürften. Nicht ganz ſo klar iſt die Lage in den übrigen beiden Gruppen. Hier wird man erſt die Er⸗ gebniſſe abwarten müſſen, um in den kommen⸗ den Spielen genauer ſehen zu können. der Fpielplan am 8. Mai: Gaugruppe 1: Oberalſter Hamburg— Pf. Königsberg Flak Stettin— MTA. Leipzig Gaugruppe 2: MSV. Bor. Carlowitz— TV. 47 Wetzlar Polizei⸗SVB. Berlin— MSV. Weißenfels Gaugruppe 3: Poſt⸗SV. Hannover— VfB. 08 Aachen Lintforter SV.— Hindenburg Minden Gaugruppe 4: Poſt⸗SV. München— Pf. Haßloch Sportverein Waldhof— SV. Urach In Gaugruppe 1 ſind in dem deutſchen Mei⸗ ſter MTA. Leipzig und Oberalſter Hamburg zwei klare Favoriten vorhanden, zwiſchen denen der Gruppenſieg entſchieden wird. Die beiden übrigen Mannſchaften werden ſich wohl oder übel mit der Rolle des Punktelieferanten be⸗ gnügen müſſen. Eine überragende Stellung nimmt in Gau⸗ gruppe 2 der MSV. Weißenfels ein. Wenn man vor dem erſten Spielſonntag noch einige Zwei⸗ fel hatte, ſo ließ der klare 15:8-⸗Sieg der Weißenfelſer in Breslau erkennen, daß ſich der Mitte⸗Meiſter von Beginn an feſt ins Zeug legen will. Auch die Berliner Poliziſten wer⸗ den trotz des Platzvorteils am kommenden Sonntag die Gäſte aus Weißenfels kaum ſtop⸗ pen können. Ohne Siegesausſichten geht Heſ⸗ ſens Vertreter. TV. 47 Wetzlar, nach Schleſien. Das Abſchneiden, der Meiſter⸗Mannſchaft bon Hindenburg Minden in Lintfort wird in * Gaugruppe 3 mit Spannung erwartet. Die Mindener ſcheinen dieſes Jahr gut im Schwung u ſein, ſo daß ein Sieg der Gäſte wahrſchein⸗ lich iſt. Der Vfg. Aachen wird verſuchen, durch einen Erfolg in Hannover gegen den Poſt⸗S. den Anſchluß an die Spitze zu halten. Durch die überraſchenden Ergebniſſe des er⸗ ſten Spieltages in Gaugruppe 4 iſt die Span⸗ nung in Süddeutſchland erheblich geſtiegen. Die Waldhöfer, die in Haßloch die erſten Verluſt⸗ punkte einſtecken mußten, werden diesmal alles daran ſetzen, den Sieg zu erringen. Allerdings werden ſie auch auf eigenem Platze gegen den SV. Urach, der zuletzt ein ſo famoſes Spiel gegen die Münchener lieferte, keinen leichten Stand haben. Bayerns Meiſter, Poſt München, hat den Südweſt⸗Meiſter VfL. Haßloch zu Gaſt, der ſich ſo hervorragend gegen Waldhof ſchlug und auch in München einen ſchweren Gegner abgeben wird. Immerhin iſt mit Erfolgen der Platz⸗Mannſchaften zu rechnen. Kilian/ Bopel doch geſperrl uCJ.⸗Tagung in Paris Der Vorſtand des Internationalen Radſport⸗ Verbandes(UCJ.) hat in Paris über einige wichtige Fragen beraten. Beim Organiſations⸗ komitee für die XII. Olympiade 1940 in Tokio wird beantragt, die Olympiſchen Radſport⸗ Wettbewerbe an vier Tagen abzuwickeln. Vor⸗ geſehen ſind bisher nur drei Tage. Die UCF. fordert für die Bahnrennen drei Tage und für das Straßenrennen einen Tag. Feſtgeſetzt wurde weiterhin die Länge der Strecken bei den diesjährigen Straßen-Weltmeiſterſchaften, die der holländiſche Verband bei Valkenburg aus⸗ richtet Die Amateure haben am 3. September auf der Rundſtrecke 170 km(17 Runden) und die Berufsfahrer am 4. September 270 km (27 Runden) zurückzulegen. Bemerkenswert iſt, daß die UE. die vom amerikaniſchen Verband über eine Reihe euro⸗ päiſcher Fahrer ausgeſprochenen Strafen wegen Teilnahme an dem nichtgemeldeten Sechstage⸗ rennen in Chikago anerkannt hat. Betroffen werden davon die Deutſchen Kilian, Vopel, Hürtgen und Korsmeier, der Holländer Piet van Kempen, der Schweizer Bühler und der Franzoſe F. Wambſt. Ab 16. Mai beſteht für dieſe Fahrer 2 Monate Startverbrot; außer- dem hat jeder von ihnen eine Geldſtrafe von 3000 Francs zu zahlen. Iwei deulſche Meiſterſchaflen Im Hockey und im Rugby Neben den Gruppen⸗Endſpielen um die „Deutſche“ im Fußball und Handball heben ſich am 8. Mai die Endſpiele um die deutſchen Meiſtertitel im Hockey und Rugby aus dem üblichen Rahmen heraus. Im Hockey kämpfen in Frankfurt a. M. TV. 57 Sachſenhauſen und der Berliner SC. um deutſche Meiſterehren. Der Titelhalter Berliner SC. wird ſcharf aufpaſſen müſſen, daß ihm in der Mainſtadt kein„Unglück zuſtößt“: denn die Frankfurter ſchlagen eine ſcharfſe Klinge. In ihrer Heimatſtadt werden ſie, wenn es um ſo hohen Einſatz geht, mit verſchärftem Einſatz ſpielen. Werden wir am Sonntag einen neuen deutſchen Hockeymeiſter haben. oder wird der BSC. ſeine Vormachtſtellung behaupten? Im Nugby ſtreiten ſich die RG. Heidelberg und Volksſport Hannover in der Neckarſtadk um den Titel des deutſchen Meiſters. Heidel⸗ berg und Hannover, zwei alte deutſche Rugby⸗ Hochburgen, ſtellen ihre Spitzenvereine zum Endkampf und es iſt klar, daß es zu einem Kampf im wahrſten Sinne des Wortes kommen wird. Die Heidelberger ſind in ihrer Heimat⸗ ſtadt keineswegs ohne Chance, ſie werden den Hannoveranern das Siegen jedenfalls nicht leicht machen. Südweſt-Meiſterſchafls⸗Termine Der Führer des DRe.⸗Gaues Südweſt har auf Vorſchlag ſeiner Gaufachwarte die Termine für die Gaumeiſterſchaften auf verſchiedenen Sportgebieten genehmigt. Die Titelkämpfe des Gaues im Roll⸗Kuͤnſtlauf und das Endſpiel um die Gaumeiſterſchaft im Rollhockey werden am 15. Mai in Langen(Heſſen) veranſtaltet. Zwei⸗ mal geht es am 25. und 26. Juni um Gau⸗ meiſtertitel. Die Schwimmer treten in Groß⸗Umſtadt an und die Leichtathleten ſind in Neuſtadt a. d. W. verſammelt. Jalien-Rundfahrk mit Deulſchland Die„Giro d'Italia“, Italiens große Rad⸗ rundfahrt, wird auch in dieſem Jahre wieder deutſche Berufsfahrer am Start ſehen. Für die ſchwere Etappenfahrt vom 7. bi. 29. Mai wur⸗ den von deutſchen Fahrern bisher Rudi Wil kert, der ſpurtſchnelle Schweinfurter, und Werner Huber(Altenburg) verpflichtet. Sie werden zuſammen mit den ſtarken Schweizern L. Amberg, Litſchi, R. Zimmermann und W. Buchwalder ſowie dem in der Schweiz leben⸗ den Italiener Malmeſi eine Mannſchaft bil⸗ den. Aus der Teilnehmerliſte, die bisher 75 Namen umfaßt, ragen im übrigen bis jetzt her⸗ vor die Italiener Olmo, Piemonteſi, Martano, Guerra und Camuſſo, ferner die Belgier Dec⸗ lercg, van Overberghe und die Franzoſen Goasmat. Ducazeau und Galateau. Deulſche Mokorrad⸗Meiſterſchaft Im deutſchen Motorſport ſteigt am Sonntag der zweite Lauf zur deutſchen Motorrad⸗Mei⸗ ſterſchaft. Die beſten deutſchen Fahrer treten bei der großen, ſich neuerdings auf zwei Tage erſtreckenden Veranſtaltung im Hamburger Stadtpark gegen einige gute Kräfte aus dem Ausland an. Mit beſonderem Intereſſe erwar⸗ tet man wieder den Zweikampf NSU— DW in der 350er⸗Klaſſe, die ja durch die Da W⸗ Neuſchöpfung eine ungeahnte Bereicherung er⸗ fahren hat. In allen Klaſſen geht der Kurs über 50 Runden= 300 Kilometer. Eine wertvolle Bereicherung erfährt die Veranſtal⸗ tung durch die Einſchaltung dreier Sport⸗ wagenrennen in den Klaſſen bis 2000, bis 1500 und bis 1100 cem. Dudge/ Mako kommen nach Europa Als USA. im vergangenen Jahre den Da⸗ bispokal über den Ozean entführte, wurde all⸗ gemein befürchtet, daß die amerikaniſchen Ten⸗ nisſpieler 1938 nicht mehr nach Europa kom⸗ men würden. Seit einiger Zeit jedoch laufen bereits Verhandlungen mit dem Weltrangliſten⸗ erſten Donald Budge und ſeinem Doppelpartner Gene Mako, um die beiden Spitzenſpieler für eine Europareiſe zu gewinnen. Jetzt wird aus Paris gemeldet, daß die beiden Amerikaner vom 2. bi. 12. Juni im Pariſer Roland⸗ Garros⸗Stadion an den Meiſterſchaften von Frankreich teilnehmen werden. Wie verlautet, beſteht die Möglichkeit, daß Budge und Makg auch in Deutſchland zu ſehen ſein werden. Europa-Pokal mit Deulſchland? Zuſammen mit dem Mitropapokal⸗Komitee tagte in Mailand auch das Komitee für den Europa ⸗Pokal. Es beſchloß, den laufenden Län⸗ derwettbewerb nach dem Ausſcheiden von Oeſter⸗ reich vollſtändig zu annullieren. Gleichzeitig wurde der Präſident, der Schweizer Eicher, be⸗ auftragt, bis zum 1. Januar 1939 einen neuen Wettbewerb auszuarbeiten und als Er⸗ ſatz für Oeſterreich ein anderes Land zum Bei⸗ tritt zu bewegen. Gedacht wird dabei an Deutſchland oder Spanien. * Eine Fußballelf der Reichshauptſtadt beſtrei⸗ tet am 15. Mai als Auftakt zu dem Fußball⸗ kampf zwiſchen der früheren öſterreichiſchen Vertretung und Aſton Villa ein Treffen gegen eine Auswahl des groß deutſchen Nachwuchſes. Mit einem deutſchen Siege endete am Mitt⸗ woch in Gegenwart des Königs von Italien und Kaiſers von Aethiopien das 13. Inter⸗ nationale Reitturnier in Rom. Goldammer gewann unter Rittmeiſter K. Haſſe mit einem fehlerloſen Ritt in 2:04 Minuten den Königs⸗ preis. Deutſchland ſiegte 4:2 im Tennis⸗Länder⸗ kampf gegen Indien, der am Mittwoch in Ge⸗ genwart des Reichsſportführers in Wiesbaden beendet wurde. Der Wiener Georg von Me⸗ taxa unterlag dem Inder Y. Singh 326, 4:6, während Henner Henkel über Ghaus Moham⸗ med überlegen mit 6:1. 6:2 erfolgreich blieb und auch das Doppel von Dohnal/ Redl gegen Alam/ Brooke 8:6, 6:3 gewonnen wurde. —————— —— r n GC NYS 2 die don zi von Lebe ige und 0 b gebn elekk 5 ler ag e ha hl Eleklriſche hochſpannung im Menſchenleib! Die Leber ein Elektromotor 5 Ueberraſchende neue Forſchungsergebniſſe E⸗ iſt an die drei Jahrhunderte her, als u der Naturforſcher Galvani— nach dem übrigens die galvaniſche Elektrizität be⸗ nannt iſt— eine aufregende Beobachtung machte. An den metalliſchen Gitterſtäben ſeines Balkons hatte er Froſchſchenkel auf⸗ ehängt. Ob er ſich aus ihnen eine ſchmack⸗ afte Suppe bereiten wollte, darüber ſchweigt die Kunde. Nachdem er ſeine Arbeit im Studierzimmer beendete, trat er hinaus auf den Balkon, um die Froſch⸗ ſchenkel zu holen. Da ſah er ein impoſantes Schauſpiel: Die Froſchſchenkel tanzten! Zuckten und hüpften wie Marionetten, die an Fäden gezogen werden. Später fand man die Erklärung für das berühmt gewordene Tanzen der Froſch⸗ ſchenkel auf Galvanis Balkongitter. Durch die Berührung des feuchten Fleiſches mit dem Metall des Balkongitters entſtand ein elektriſcher Strom und der brachte die Muskeln zum Zucken. Seitdem ruhte die Forſchung nicht, um die Rolle der Elektri⸗ zität für die Lebensvorgänge zu klären. Man fand elektriſche Ströme im pochenden Herzen, im erregten Nerv, ja ſogar auch im denkenden Gehirn. Aber das ſind nur die grobſchlächtigen elektriſchen Prozeſſe, und erſt in den letzten Jahren iſt man daran⸗ gegangen, die feinſten elektriſchen Span⸗ nungen in den lebenden Organen zu unter⸗ ſuchen. Ein ſinnreicher Kunſtgriff der Forſcher Das Laboratorium wird völlig verfinſtert. Zwar brennt eine Quarzlampe, die läßt aber nur die unſichtbaren ultravioletten Strahlen durch. Nun ſpritzt der Forſcher in ein Organ einen Farbſtoff ein, der unter der Einwirkung des Ultravioletts prächtig aufleuchtet. Dieſe Leuchtſtoffe ſind ent⸗ weder poſitiv oder negativ elektriſch ge⸗ laden. Aus der Phyſikſtunde erinnern wir uns noch des Geſetzes: gleiche Pole ſtoßen ſich ab, ungleiche Pole ziehen ſich an. Dar⸗ auf gründet ſich der ſinnreiche Kunſtgriff der Forſcher. Eben wurde in ein Organ ein poſitiv geladener Leuchtſtoff eingeſpritzt. Nun verfolgt man unter dem Mikroſkop, welchen Weg der Leuchtſtoff in dem Organ nimmt. Schon ſieht der Forſcher ein geſpenſtiſches 71 5 und Funkeln, der Leuchtſtoff breitet ch in dem Organ aus. Aber nicht etwa ſo wie vergoſſenes Waſſer, das überallhin gleichmäßig ſickert. Der Leuchtſtoff ſchlägt vielmehr ganz eigenartige Bahnen ein. Hier ſcheint er mit mächtigen, unſichtbaren Armen eingefangen zu werden, dort wieder wird er zurückgeſtoßen und die betreffende Stelle bleibt im Dunkeln. Was bedeutet das? Nichts anderes, als daß der poſitiv geladene Leuchtſtoff von jenen Teilen des Organes angezogen und geſpeichert wird, die ſelbſt negativ geladen ſind(ungleiche Pole ziehen ſich an). Und jene Organe, an denen der Leuchtſtoff vorbeifließt, müſſen ſelbſt poſitiv elektriſch ſein(gleiche Pole ſtoßen ſich ab). Die elektriſche Landkarte des Körpers Auf dieſe Weiſe konnte man eine elek⸗ triſche Landkarte des Körpers entwerfen, mit Kreuzchen und Minuszeichen: dieſes Organ iſt negativ, jenes poſitiv geladen. Sogar die Stärke der elektriſchen Span⸗ nungen in den einzelnen Teilen des Orga⸗ nismus hat man mit einer Mikro⸗Elektrode genau beſtimmt. Fürs erſte muten dieſe Spannungen zwar winzig an: Auge 10 Millivolt, Lunge 18, Blutſerum 18, Augenlinſe 5, Nierenrinde 12, rote Blut⸗ körperchen 10 Millivolt. Hervor ragt nur die Leber mit einer eklatanten Spannung von 100 Millivolt! Nun muß man be⸗ denken, daß dieſe elektriſchen Spannungen zwiſchen mikroſkopiſch kleinen Entfernungen von tauſendſtel Millimetern beſtehen. Die Leber enthält viele Millionen ſolcher win⸗ ziger Bakterien. Rechnet man ſie zuſammen und überträgt das in die Welt des Großen, ſo kommt man zu dem überraſchenden Er⸗ gebnis, daß in der Leber geradezu eine elektriſche Hochſpannung herrſcht, die nur noch von den elektriſchen Fiſchen, wie dem Zitterrochen, übertroffen wird. Sturz der elektriſchen Ladung— Vorbote des Todes! Jede Eindämmung der Lebensvorgänge kußert ſich ſofort in einer auffallenden Senkung der elektriſchen Ladung der Organe. Die Kiemen eines Fiſches zeigen normalerweiſe eine Spannung von 18 Mil⸗ livolt. Wird der Fiſch narkotiſiert, ſo ſtürzt die elektriſche Ladung in ſeinen Kiemen um nahezu die Hälfte auf 11 Millivolt herunter. Es hat ſich nun gezeigt, daß das Abſinben der elektriſchen Ladung zugleich der Vorbote des Todes iſt. Hat ſie 11 Milli⸗ volt erreicht, ſo iſt der Fiſch bereits vom Tode gezeichnet. Mag man auch die Narkoſe unterbrechen, ſo erwacht das Tier nicht heimnisvollen Beſchäftigung hin⸗ Männer nachls in der Speiſekammer Die Frage, was die Männer nachts, wenn ſie ein bißchen aufgeräumt nach Hauſe kommen, eigentlich in der Speiſe⸗ kammer machen, bewegt die Frauen ſehr. Alle Männer, wenn ſie ſpät nach Hauſe kommen, haben merkwürdige Bedürfniſſe, über die ſich die Frauen darum ſehr beun⸗ ruhigt zeigen, weil ſie ihnen rätſelhaft find. Das erſte Bedürfnis iſt, in die Speiſe⸗ kammer zu gehen. Danach ſuchen die Männer das Badezimmer auf, wo ſie von der Sucht geplagt ſind, ganz laut. zu gurgeln. Sie gurgeln, daß es durch das ganze Haus ſchallt, und ſtellen Verſuche an, die Kunſt des Gurgelns mit der Kunſt des Geſanges zu verbinden. Sie ver⸗ ſuchen, mit dem Gurgelwaſſer in der Kehle volkstümliche Melo⸗ dien zu ſingen.„Holde Aida“, oder„Ja tief im Böhmerwald, wo meine Wiege einſt ſtand“. Es würden die Frauen dieſe Gurgelkünſte vielleicht ertragen können, wenn die Männer das Singe⸗Gurgeln nicht jäh ab⸗ brächen, mitten im Ton ſozu⸗ ſagen, um ſich einer neuen ge⸗ zugeben. Sie laſſen mit lautem Schwall Badewaſſer in die Wanne laufen und zeigen ſich höchſt erſtaunt, wenn man ihnen vorhält, daß drei Uhr nachts keine Badezeit ſei und daß die übrigen Parteien des Hauſes durch die nächtliche Waſſer⸗ lauferei ſehr geſtört werden. Alle dieſe Dinge ſind ſo quä⸗ lend, weil ſie geheimnisvoll ſind. Das größte Geheimnis aber liegt in der Frage: Was ſuchen die Männer nachts in der Speiſe⸗ kammer? Ich kenne Frauen, die verſucht haben, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Zuerſt Kammer ſtellten, kleine Portionen Herings⸗ ſalat, gefüllte Tomate, eine ſaure Gurke oder ſonſt Dinge, von denen ſe glaubten, daß die Männer ſie nachts eſſen würden, um ſich dann überführen zu laſſen. Nichts geſchah, die Männer rührten dieſe Speiſen nicht an. Aber Tatſache war, die Tür der Speiſekammer hatte nachts geklappt. Einmal erlebt ja jede Frau, daß ſich ihr das Rätſel teilweiſe wenigſtens enthüllt. Einmal faßt ſie ſich ein Herz und ſchleicht dem Mann in die Küche nach. Wenn ſie haben ſie die Männer gefragt. Aber dieſe antworteten nicht, oder ſie ſind mit ihren Antworten nur der Frage ausgewichen:„Was ſoll ich denn nachts in der Speiſekammer ſuchen?“—„Aber du warſt doch in der Speiſekammer!“—„Ich war in der Speiſekammer?“—„Ich habe genau gehört, daß du in der Speiſekammer warſt.“—„Gott, es kann ja ſein, daß ich die Speiſekammertür aufgemacht habe. Aber dann habe ich mich eben geirrt.“ Am Schluß ſolcher Unterhaltungen ſchwebt gin geheimnisvolles Lächeln auf den hüb⸗ ſchen Geſichtern der Ehemänner, und den Frauen bleibt nichts übrig, als ſofort den Staubſauger anzuſtellen oder ſonſtigen Rumor zu veranſtalten, weil ſie ſonſt wahnſinnig über ſolche Verſtocktheit werden würden. Dann haben die Frauen ihre For⸗ ſchungen auf eine indirekte Weiſe fort⸗ geſetzt, indem ſie leckere Speiſen in die mehr. Durchaus ähnliche Beobachtungen wurden auch an ſchwerkranken Menſchen gemacht. Todeskrankheiten gehen faſt immer mit einem Abfall der elektriſchen Ladung im Körper einher. Es kann kein Zufall ſein, daß gerade die Leber der Elektromotor und das Hoch⸗ ſpannungsorgan des Körpers iſt. Schon die alten Aegypter kannten die wunder⸗ ſame Heilkraft der Leber, und auf ihren Papyrusrollen wird das Lebereſſen als beſtes Mittel gegen die Nachtblindheit empfohlen. Die moderne Medizin ver⸗ wendet die Leber als das lebensrettende Heilmittel der bösartigen Blutarmut, da die Leber einen unentbehrlichen Stoff für den Aufbau des Blutes enthält. Man weiß auch, daß die Leber als erſtes Organ alle Daß nur Frauchen nichts hört! es getan hat, fühlt ſie, daß ſie es nicht hätte tun ſollen, daß ihr plötzliches Erſcheinen für den Mann ein peinlicher Beweis, daß er tagsüber nur den Erwachſenen ſpielt, daß er tagsüber vielleicht auch wirklich ein Er⸗ wachſener iſt, daß er ſich aber für die eine Viertelſtunde in der nächtlichen Küche in ein ganz kleines Kind zurückverwandelt. „Um Gottes willen“, ſagt die Frau, wenn ſie den Mann ertappt hat,„was tuſt du denn da? Du ißt ja kalte Kartoffeln!“ Tatſächlich, der Mann ſitzt am Küchentiſch, hat das Jackett über eine Stuhllehne ge⸗ hängt, die Hemdsärmel aufgekrempelt und ißt kalte Kartoffeln, kalte Salzkartoffeln. Ich will nicht beſchwören, daß alle Män⸗ ner nachts kalte Kartoffeln eſſen, aber daß ſie alle nachts nur ſolche Speiſen zu ſich nehmen, die eigentlich in dem Zuſtand, in dem ſie der Mann verzehrt, ungenießbar Gifte aus dem Blut auffängt und in ſich ſpeichert, daß ſie weiter die Vorratskammer unſeres Körpers iſt und auch ſonſt wichtige Aufgaben als der Chefchemiker des Orga⸗ nismus erfüllt. Offenbar dank ihrer ſtarken elektriſchen Spannung vermag ſie die Gift⸗, Heil⸗ und Nährſtoffe aus dem durchſtrömenden Blut herauszuangeln, wie der geriebene Harz⸗ ſtab die Holundermarkkügelchen elektriſch anzieht. Damit erſcheint ein Lebensrätſel geklärt, doch ein gewichtigeres Geheimnis tut ſich auf: Wie wohl die Leber ihre elektriſchen Hochſpannungen erzeugen mag und wieſo gerade jene Ladungen, die für die Lebensvorgänge die beſten und zweck⸗ mäßigſten ſind. Das bleibt vorläufig ein Myſterium des Lebens—— W. Fi. Tagebuchblalt im erſten Frühling Ich bin im Frühlingswald gegangen. O Gott, wie ſchön iſt deine Welt! Der weite Himmel blühte Gold in Blau; die Wieſe hatte Tauſendſchönchen und träumte kommende Tage der Liebe, denen ſie gern bunter Teppich werden möchte und weicher Pfühl; auf dem Felde ſproßte hoffnungs⸗ friſch die junge Saat, und mein Herz war die Lerche, die frühlingsfroh in Duft und Schimmer jubilierte! In klingende Winde zu dir, Geliebte! And mein Wald, mein Heimatwald! Welch ſchämig⸗ſchelmiſch lächelndes Blinken und Knoſpen und Treiben allerorten! Hier wird Leben geboren und Lenz und Liebe und Jungſein. Die Silberbuchen ſinnen. Selbſt die würdigen Tannen ſtehen und ſchauern leiſe: wieder erwartungsvoll. Unter der Hautrinde knorriger Eichen wohnt ein wohliges Prickeln, daß ſie ſehn⸗ ſüchtig die altverſtürmten Aeſte dehnen und biegen wie nach einem ſpürbaren Glück und Wunder. Das Köſtlichſte aber ſind Birken, Lärchen und Erlen. Bräutlich in glitzern⸗ dem Gehänge, im Schleier feiner Scham, neigen ſich die zarten Birkenfrauen und er⸗ warten wen, aus den kraus mit Schwarz⸗ wulſt⸗Röllchen überreich beſetzten Erlen⸗ ärmchen gucken und greifen hold⸗neugierig wie Kinderhändchen überall die kleinen, grünen Strahlenbüſchelchen und freuen ſich der Sonne. Wundervoller noch die Lärchenf Die miſchen in denſelben keuſchen, grünen Duftglanz, mit welchem ſie ſich gürten, noch den gelbbraunroten Schimmerhauch ihrer ſelig verliebten runden Knöſpchen wie von kichernden Engelsbubenbäckchen. Geliebte, heimlich flüſtern deinen ſüßen Namen jeder Buſch und Baum im Hain: O komm!— Sie breiten alle ihre grünen Hände dir entgegen:'s iſt Glanz und Glückszeit jetzt! O komm! Dann zeige ich dir auch das Neſtlein oben im Haſelſtrauch, das der Buchfink gebaut hat und das von goldleuchtenden Kätzchen⸗ blüten umlauſcht und umgaukelt iſt, wenn Metro-Goldwyn Bilderdienst Kießlich M ſind, das. ſicher. Eine nächtliche Lieb⸗ lingsſpeiſe der Männer ſind zum Beiſpiel kalte Rouladen, die in fetter, kalter Sahnenſoße liegen. Die Soße muß eine ſtarre, bröcklige Oberfläche haben und un⸗ gemein talgig ſchmecken. Setzte man den Männern bei Tage ſolche Speiſe vor, ſie würden ſie mit Entrüſtung von ſich weiſen. Warum alſo eſſen ſie nachts ſolche Sachen? Es iſt beinahe ſo wie mit den feinen Hunden und den ſchimme⸗ ligen Knochen. Die Pſychologen haben bisher nicht ergründet, aram es die Hunde, und warum es die fein⸗ ſten Hunde gerade danach gelüſtet, ganz alte Knochen zu benagen. Die Hunde ſind über den Beſitz dieſer abſcheulichen Knochen ſo glücklich, daß ſie ſich abgelegene Stellen ſuchen, wo ſie ſolche Knochen vergraben. Manchmal vergeſſen ſie im Ablauf ihrer Wohlerzogenheit auch dieſe Kno⸗ chen, manchmal aber kommt in das Geſicht der Hunde ein träu⸗ meriſcher Zug, und ihr treues Auge wird von einem frohen Schimmer erhellt. Dann raſen ſie los und holen aus einem unmög⸗ lichen Verſteck den verſchimmelten Knochen hervor, tragen ihn ſtolz umher und geben ihn nicht her. Dieſes Verhalten ließe ſich not⸗ falls als die tätige Erinnerung an eine ferne und traurige Hun⸗ gerhundevergangenheit erklären. Kein Pſychologe aber wird die verwegene Behauptung wagen, daß es Zeiten gegeben habe, wo die Menſchen mit Luſt und grundſätzlich nur kalte Rouladen mit zerbröckelter Sahnenſoße ge⸗ geſſen hätten. ö Ich denke es mir auch ſo, daß die Männer die abſcheulichen Sachen, die ſie nachts eſſen, nur aus Verlegenheit zu ſich nehmen, aus der Verlegenheit eines tief in Ge⸗ danken verſunkenen Mannes. Ich bin über⸗ zeugt, daß die Männer ganz andere Sachen nachts in der Speiſekammer ſuchen. Ich bitte die Damen alſo, die Männer bei ihren nächtlichen Streifzügen in die Speiſekammer unbehelligt zu laſſen, und der Frage, was ſie eigentlich ſuchen, nicht weiter nachzuforſchen. Vielleicht ſuchen ſie den Schnee vom vergangenen Jahr, viel⸗ leicht aber auch nur die Erinnerung an die erſte ſüße Sünde ihres Lebens, nämlich von dem verbotenen Pflaumenmus genaſcht zu haben. Ueber das laute Gurgeln und über das geheimnisvolle Baden zur Nachtzeit ließen lich dur Not glaubwürdigere Ausreden er⸗ finden. Lehnau nunnnaannnnnnnnemmnnnmmannmmannmmmmmmmummmum mmm mmnmnnnuunmmnmmmmmunnmnmunnnmmmmmmnmmmmnnmnunnnnnmmmnm mmm er dort verſchwiegen mit ſeiner beflügelten Liebſten hockt und mit ihr von kommenden Neſtkinderchen träumt. Auch die ſchelmiſchen Eichhörnchen ſollſt du ſehen, die ſo flink von Aſt zu Aſt ſich wiegen und die ſo fein gebaut ſind, ſchlank und zierlich wie du. Zu⸗ traulich ſind ſie, und ich weiß, daß ſie dir das Stückchen Zucker und die Nüſſe aus deinen lieben Händen nehmen werden. Komm, ich möchte dies Bild ſchauen und mich daran erfreuen und dir dann, Schönſte, des Kuſſes Süßfrucht vom ſchwellenden Munde pflücken. Dann flüſtern neidiſch die Blätterherzen alle im Walde; dann geht ein Wonnezittern durch den Tann; ein altes Elfenlied klingt auf, und es kommt durch die Stämme das Einhorn ſtill ge⸗ ſchritten, und die junge Waldeskönigin auf ihm biſt du! Stumme Prieſter ſtehen genug in der Runde. Sie ſegnen unſern Bund. Im heiligen Hain. Ueber uns, über den ſtolzen Waldes⸗ kronen, aber iſt himmelblaue Sicht. Denn auf einmal iſt jetzt alles da: Sproſſen und Blühen und Sonnenſchein, Schmeichelwind und verwirrende Süße, wohliger Dufthauch und vor Luſt ſpringende Sehnſucht! Wir haben ihn in uns, den Frühlingszauber, wie er mit Farbe und Duftglanz in den Blumen allen iſt und in ihnen ſchüchtern träumt und in den Baum⸗ äſten lodert. Wie ſie ſind auch wir innen ſüß und ſchön geworden und voll heimlich gärender Luſt, dieſe unſere Schönheit hin⸗ auszublühen in lauter Liebe. Komm, Geliebte! Der Wald ruft nach dir. Und mein Herz iſt das Echo ſeines Halls. Der Kuckuck ruft und eine Weidenpfeife lockt. Anemonen blühen auf der Wieſe. Ver⸗ zückte Quellen rauſchen, und hundert frohe Vogelkehlen ſchlagen ſingend dir entgegen, ſehnſüchtig wie mein ſchwärmeriſches Früh⸗ lingsherz! O komm, Geliebte! Fritz Alfred Zimmer 2 —————.——....— 3 — —— — —— ů—— — ... 3. Fortſetzung) „Nachricht ſchon, aber die Adreſſe noch nicht. Die letzte Karte kam vor zwei Tagen aus Budapeſt. Ich kann unter Umſtänden alſo noch heute Beſcheid bekommen. Und wie ſteht es mit dir? Haſt du noch nichts gepackt?“ „Bis jetzt noch nicht, aber das geht bei mir im Handumdrehen.“ „Wir wollen aber alles vorbereiten, da⸗ mit wir möglichſt ſchnell abreiſen können, wenn es ſoweit iſt.“ „Du haſt es aber ſehr eilig. Willſt du ihm nicht wenigſtens ein paar Tage Frei⸗ heit gönnen?“ Ich kann es gar nicht mehr erwarten.“ Jenny lächelt milde.„Das kann man ja verſtehen.“ Strubbs errötet:„Ooch, ſo groß iſt die Sehnſucht nun auch wieder nicht, aber das Geſicht will ich ſehen, das er macht, wenn wir plötzlich auftauchen.“ 5 „Das gibt einen Heidenſpaß! Von mir wird er übrigens noch manches zu hören bekommen! Einfach ſeine junge Frau hier⸗ zulaſſen und mit zwei ſolchen Complicen abzudampfen, na warte!“ „Auf die beiden andern bin ich ja auch neugierig.“ „Ich an deiner Stelle, Strubbs, würde mich ja ganz anſtändig rächen und auf Deubel komm raus mit den beiden koket⸗ tieren.“ „Ach, das macht mir gar keinen Spaß.“ „Ach, du lieber Himmel! So wird das ja nun nichts. Deswegen fahren wir dem Schurken ja nicht nach, um ihm eine Liebes⸗ erklärung zu machen. Er ſoll Auge und Naſe aufreißen über ſeine reſolute Frau und ſich von Anfang an daran gewöhnen, daß man ſolche Sachen mit ihr nicht machen kann. Daß du mir meinen ſchönen Plan nicht verwäſſerſt!“ „Vielleicht wird er ſehr böſe ſein, wenn ich ihm plötzlich entgegentrete?“ „Er ſoll ſich nur unterſtehen! Wenn ſchon einer böſe iſt, dann haſt du es zu ſein. Den jungen Herrn werden wir ſchon erziehen.“ „Sag' mal, wie ſprichſt du eigentlich von ihm“, wagt Strubbs zu ſagen. Jenny dreht ſich um und ſieht Strubbs erſtaunt an.„Du biſt direkt komiſch. Ich kenn' dich gar nicht mehr wieder, ſeitdem du verheiratet biſt.“ „Still! Es hat geklingelt. Das iſt ſicher der Poſtbote. Einen Augenblick.“ In der Tür tritt ihr Martha entgegen und meldet Frau Springer an. „Frau Springer?“, fragt die junge Frau, jetzt wieder mit müder Stimme,„kenne ich nicht. Wie ſieht denn die Dame aus?“ „Oh“, flüſtert Martha,„ſehr vornehm. And ſie tut ſo, als ob ſie Ihnen kennt, Frau Wagemann.“ 8 „Keine Ahnung. Sagen Sie ihr, ſie möchte im Wohnzimmer Platz nehmen.“ Als das Mädchen die Tür zum Flur öffnet, dreht ſich der Gaſt um und erblickt 505 Wagemann. Verlegen geht ihr trubbs einige Schritte entgegen.„Frau Springer?“ „Frau Wagemann?“ „Ja, bitte“, ſagt Strubbs und ſteht un⸗ beweglich. „Entſchuldigen Sie, wenn ich unange⸗ meldet zu Ihnen komme. Sie werden mich nicht ohne weiteres kennen. Mein Mann iſt zuſammen mit ihrem Mann nach W gefahren.“ a 40 „Ja, ich hörte von Ihnen, liebe Frau Wagemann, und komme, um mich...“ „Oh, das iſt nett von Ihnen. Darf ich bitten!“ „Gern.“ Frau Elfriede geht vor ins Wohnzimmer. Strubbs holt ſich raſch die Freundin zur Hilfe, und dann hol ſie zu dritt am Tiſch und lächeln unbeholfen. „Wie geſagt“, beginnt endlich Frau Elfriede,„ich hörte von Ihrer Hochzeit und dann von der Reiſe Ihres Mannes und kam, mich nach Ihnen zu erkundigen und Sie zu bitten, mich einmal zu beſuchen, wenn es Ihnen angenehm iſt. Wir hätten vielleicht manches zu bereden. Im Ver⸗ trauen geſagt, ich habe von dieſer Reiſe ſehr abgeraten, als ich hörte.., wie geſagt, aber die Männer ſind in dieſer Beziehung alſo direkt komiſch. Ich kann ihnen 0 nicht böſe ſein, aber für Sie, liebe Frau Wage⸗ mann, iſt es jetzt ſicher nicht ganz einfach, jetzt ſo allein. Ich hoffe, mein Kommen iſt Ihnen nicht unangenehm?!“ „Aber im Gegenteil, ich freue mich ſehr, Sie kennenzulernen. Ich habe ſchon viel gehört von Ihnen und Ihrem Mann.“ „So, ſo. Es iſt ja eigentlich ſeltſam, daß ſogar mein Mann Sie noch nicht kennen⸗ gelernt hat, wo er doch mit Ihrem Mann ſchon ſo lange befreundet iſt. Aber hier in Berlin ſehen ſie ſich ja ſelten, das iſt wieder wahr. Wiſſen Sie, dieſes Trio— verzeihen Sie, wenn ich ſo ſpreche— hat mich am Anfang ſtutzig gemacht, aber als ich es kennenlernte, habe ich doch geſehen, wie nett und harmlos es iſt. Alſo ein Grund zu irgendwelchen Beunruhigungen beſteht wirklich nicht. Allerdings, Sie, an Ihrer Stelle— ich muß ja wirklich ſagen..“ Strubbs, der das Geſpräch etwas pein⸗ li 0 uckt die Achſeln.„Was blieb mir ſchlie lich anders übrig, als Ja und Amen zu ſagen!“ „Gewiß, gewiß, immerhin.. Aber es 1 mich, daß Sie die ganze Angelegen⸗ eit 1 5 tragiſch nehmen. Schließlich ver⸗ gehen die drei Wochen ja ſehr raſch.“ Ja, gewiß“, ſagt Strubbs und muß plötzlich lachen. Auch Jenny verzieht ihr Geſicht und lacht in ſich hinein. Frau Elfriede findet das einigermaßen be⸗ fremdend. Zeichnung Kießlich M zUlebe Frau Springer, ich muß Ihnen etwas gestehen. Aber ich möchte Sie bitten, darüber zu schweigen. c Strubbs iſt ſehr verlegen, blickt ver⸗ ohlen zu Jenny und wendet ſich dann an hren Gaſt:„Liebe Frau Springer, ich muß Ihnen etwas geſtehen. Aber ich möchte Sie bitten, darüber zu ſchweigen.“ „Bitte, wie Sie wünſchen.“ Frau Elfriede iſt in ihrer Ratloſigkeit beinahe ſcharf. „Es klingt wirklich ein bißchen abenteuer⸗ haft, aber... Wiſſen Sie, Frau Springer, als Leopold, als mein Mann mir einige Tage vor der Hochzeit ſeinen feſten Ent⸗ ſchluß mitteilte, ohne mich zu reiſen, da war ich im erſten Augenblick einfach ſtarr. Ich hielt das einfach nicht für möglich. Ich wußte mir keinen Nat und ging ſchließlich zu meiner Freundin“— ſie nickt Jenny zu—„und“ „Sie kam ganz aufgeregt zu mir“, be⸗ richtet Jenny weiter,„und hat furchtbar geweint.“ „Davon weiß mein Mann aber nichts“, fügt Strubbs raſch hinzu. „Als ich ſie ſo hilflos daliegen ſah, hatte ch eine glänzende Idee. Und wir wollen * jetzt in den nächſten Tagen verwirk⸗ en.“ etzt iſt wieder Strubbs dran.„Alſo, meine 17 riet mir, die Männer ruhig abfahren zu laſſen und nach einer Woche nachzukommen.“ Frau Elfriede ſchlägt die Hände zuſam⸗ men und macht ein beſorgtes Geſicht.„Es iſt ja geradezu beängſtigend, was Sie ſich da ausgedacht haben! Liebe Frau Wage⸗ mann, haben Sie alles genau überlegt? Sie wiſſen vielleicht nicht, daß dieſe drei „Männer“ imſtande ſind, die Reiſe ſofort abzubrechen, wenn eine ihrer angetrauten Frauen ſich erlauben würde, ihnen nachzu⸗ fahren, nachzuſpionieren. Ich fürchte, Sie werden Unheil anrichten mit Ihrem Kom⸗ men. Glauben Sie, daß einmal auch nur in Erwägung gezogen worden wäre, mich mitzunehmen? Nein!“ Strubbs ſenkt ſchuldbewußt die Augen und ſagt leiſe:„Ich dachte..“ Frau Elfriede ſchüttelt anhaltend den Kopf.„Alſo, das wäre das letzte, wozu ich Ihnen raten könnte.“ Strubbs iſt ehrlich betrübt und ſieht mit tränenfeuchten Augen von einer zur ande⸗ ren. Endlich macht auch Jenny den Mund auf.„Die Freunde von Herrn Wagemann kennen ſeine Frau doch nicht, wiſſen auch gar nicht, wie ſie ausſieht, nicht wahr, Frau Springer?“ „Soviel ich weiß, nein.“ „Ausgezeichnet! Dann machen wir es eben ſo, Strubbs: Die andern beiden dürfen nichts erfahren, und niemand wird ſich beengt fühlen.“ „Ich verſteh' nicht ganz..“ i „Ganz einfach. Strubbs und ich— ich fahre n mit, zur Unterſtützung — wir werden alſo Herrn Wagemann ſchonend in das Komplott einweihen, er wird natürlich als Kavalier ſchweigen, wird täglich ſeine Frau ſehen, die andern werden davon nichts merken, und ſo wird jeder haben, was er braucht.“ „Das iſt ja eine unglaubliche Geſchichte. Aber Sie vergeſſen... Schließlich ſind Sie jetzt Frau Wagemann, und Sie können es doch nicht ſoweit treiben, unter falſchem Namen..“ „Der Paß lautet ja noch auf ihren Mädchennamen; der iſt ihr ſowieſo ge⸗ läufiger. Ich wette übrigens, von den beiden anderen Herren weiß auch niemand, daß ſie mit Vornamen Irmgard heißt. Wußten Sie das?“ Frau Elfriede lächelt.„Nein, ich kannte Sie auch nur unter dem Spitznamen Strubbs.“ „Alſo bitte!“, triumphierte Jenny.„Die Situation iſt doch geradezu geſchaffen für ein ſolches Abenteuer. Es wäre direkt eine Sünde, ſie nicht auszunützen!“ „Wenn das alles ſo glatt geht, wie Sie meinen, wirklich, es iſt ver⸗ lockend“, ſtellt Frau Elfriede voll Bewunderung feſt. „Dafür werde ich ſchon ſorgen.“ Und Strubbs fragt mit 7 einem Lächeln auf der Lauer: „Nicht wahr, Frau Springer, ö man kann es doch wagen?“ Alle drei lachen im ſchönſten Einverſtändnis. Strubbs läßt bald Kaffee kommen, und Stunden um Stunden werden Pläne geſchmiedet. Alle Ein⸗ zelheiten werden beſprochen. Jenny denkt ſogar daran, daß Strubbs einige Briefe auf Vorrat ſchreiben muß, deren Beförderung Frau Elfriede 7 5 Zeit zu Zeit übernehmen will. „Schade, daß ich nicht mitfahren kann“, bedauert Frau Elfriede, als ſie geht. „Aber mich kennen die Drei leider ſchon zu gut. Liebſte Frau Wagemann! In Dres⸗ den ſehen wir uns wieder, und dann müſſen Sie mir alles genau erzählen!“ . Nach dem erſten Mittageſſen am Jes punkt ihrer Reiſe 100 1700 die dr Musketiere mit Zweidrittelmehrheit(es war Heinrich, der überſtimmt wurde), Briefe zu ſchreiben. Wilhelm ließ ſich Tinte und Feder geben, legte ordnungs⸗ gemäß ein Löſchblatt unter die rechte Hand und als er fertig war, ſahen die Zeilen au den Seiten wie geſtochen aus. „Liebſte Elfriede! Jedesmal, wenn ich Deinen kleinen Taſchenatlas heraushole, denke ich an Dich. Ich ſehe ſehr oft hinein, und denke auch ſonſt viel an Dich, kleine, liebe Frau! Dein Geſchenk iſt mir beſonders lieb geworden. Du weißt ja, ich muß immer wiſſen, wo ich bin. Wir hatten eine ſehr ſchöne Reiſe. Wenn auch Heinrich dauernd redete, als würde er bezahlt, konnte ich die ſchöne Gegend doch recht mit Muße genießen. Bis Prag kennſt Du die Fahrt auch. Wir haben dort übernachtet, allerdings nicht in dem ſchönen Hotel, wo wir damals gewohnt hatten, und ſind am Vormittag des nächſten Tages natürlich auf den Hradſchin gegangen und haben wieder den wunderſchönen Blick auf die Stadt genoſſen, der ſelbſt Heinrich für Minuten ſtill werden ließ. Er war übrigens ganz begeiſtert von den vielen Renaiſſance⸗ Bauten, allerdings noch mehr hatte es ihm der Wenzels⸗Platz angetan. In jede Paſſage beinahe iſt er hineingelaufen, um zu ſehen, was es da gibt. Beinahe wie ich. Hätte Leopold nicht rechtzeitig gedrängt, hätten wir den Zug nicht mehr bekommen. Auf der Weiterfahrt lernten wir einen Sudetendeutſchen kennen, der uns alles Sehenswerte zeigte. Uebrigens kamen wir auch bei Kolin vorbei— na, wer hat denn dort gewonnen oder ver⸗ loren, oder was war dort los?— und vor Brünn kamen wir durch eine Land⸗ ſchaft, die ſah aus wie Thüringen. Wunderhübſch! In Budapeſt kamen wir leider mit er⸗ heblicher Verſpätung lange nach Mitter⸗ nacht an, ſo daß wir mit einem wenig ſchönen Hotel vorliebnehmen mußten, denn wir waren zu müde, noch lange zu ſuchen. Auch hier blieben wir nur einen halben Tag, wir hatten ein ſehr ſchönes Sommerwetter. Ich habe viele Auf⸗ nahmen gemacht vom Donaukorſo und den Ringſtraßen. Eine genaue Beſichti⸗ gung der Stadt haben wir uns aller⸗ dings für die Rückreiſe vorbehalten müſſen. 2 1 * Mittags fuhren wir dann weiter und kamen wohlbehalten in Balaton⸗Fürdö, unſerem Reiſeziel, an. Es iſt ein rich⸗ tiger Kurort mit vielen guten Hotels, aber auch preiswerten Penſionen, einem Kaſino und einem ſchönen Badeſtrand. Der Plattenſee iſt ſehr groß, der größte Mitteleuropas, glaube ich. Das Eſſen iſt ausgezeichnet, und ich muß mir ordent⸗ lich Bewegung machen, um nicht dick— noch dicker!— zu werden. Wir erholen uns von Minute zu Minute(ſagt Heinrich), und das ſtimmt. Ich weiß, 3 Elfriede, Du freuſt Dich darüber und biſt mir immer gut, mir, 6 Deinem Dich liebenden 1 Wilhelm.“ Leopold holte einen ſchlecht angeſpitzten 5— hervor und ſchrieb haſtig und mit Pauſen, nachdem er ſich eine Zigarette an⸗ gezündet hatte: 3 „Mein Liebe? Wie wir hier leben, was wir hier alles anſtellen, wie nett es iſt und wie gut wir Drei zuſammenhalten— ich weiß gar nicht, wie ich Dir das ſchildern ſoll. Denn ich fürchte, Du wirſt traurig ſein, wenn Du erfährſt, wie ſehr ich mich wohlfühle. Dabei iſt bei allem Unſinn, den wir ver⸗ üben, bei aller Ausgelaſſenheit ein un⸗ überhörbarer Unterton von ſchmerzlichem Bedauern, weil ich ſo furchtbar weit von Dir entfernt bin. Manchmal habe ich ganz ſtill irgendwo geſeſſen und an Dich gedacht, habe ganz vergeſſen, wo ich eigentlich bin und— ja— und habe die ſchmerzliche Einſamkeit genoſſen. Ver⸗ ſtehſt Du das recht? Ich weiß genau, daß ich diesmal allein der Nehmende bin, daß Du ganz allein das Opfer tragen mußt, und doch kommt es mir manchmal ſo vor, als ob auch ich etwas geopfert hätte. Es iſt ein Vorenthalten doch auch für mich, aber eben nur das und kein unwieder⸗ bringlicher Verluſt, um den ich trauere, und— ich weiß nicht, ob Du mir das nachfühlen kannſt— die zarte Traurig⸗ keit läßt mich die Ungebundenheit unſeres Daſeins beſonders tief genießen. Denn ewig Luſtigſein wäre mir bald zum Ueberdruß. Das Durcheinanderklingen der Gefühle beſchwingt mich. Ich kann es nicht genauer ausdrücken, was ich emp⸗ finde. Mich berühren Urgefühle in ihrer ſtarken Gegenſätzlichkeit, Gefühle von ſtarker Eindringlichkeit, aber Gott ſei Dank ohne tiefere Bedeutung— wenn Du, 1120 tapfere Frau, mir nichts nach⸗ 9 ir wohnen in Balaton⸗Fürds, in einem ganz ſonderbaren Hotel. Es heißt Szallok, worunter wir uns auch nichts vorſtellen können. Es iſt ganz modern und ganz ſeltſam gebaut. Durch das lang⸗ geſtreckte zweiſtöckige Gebäude zieht ſich ein ſchmaler Gang, von dem die Zimmer abgehen. Genau in der Mitte macht der Gang einen Knick und weitet ſich gleich⸗ zeitig zu einem ſeltſam geformten Hof. Eine kleine Treppe mit einem zierlichen Geländer führt auf ihn hinab, ein wein⸗ bewachſener Laubengang bildet ſozuſagen den Horizont, und das Ganze ſieht aus wie eine Bühne. Hier könnte man wun⸗ derſchön Romeo und Julia ſpielen, vor allem dann, wenn der Mond zuſteht. Wenn ich hier durchgehe, muß ich immer an Dich denken, an meine Julia Heute haben wir zum erſtenmal ge⸗ badet und uns etwas geniert, weil unſere Körper noch ſo bleich ſind. Im übrigen ſind wir ſehr brav, gehen immer vor Mitternacht ſchlafen— es hat ſich hier allerdings erſt um eine Nacht ge⸗ handelt, aber wir ſind immer rechtzeitig müde. Und wenn ich auch ſehr zufrieden bin, zähle ich doch die Tage, bis wir uns in Dresden ſehen. 5 Viele herzliche Grüße und tauſend Küſſe Dein Leopold.“ Heinrich machte ſich nicht gerade begeiſtert ans Werk und war am ſchnellſten fertig. Es war auch nicht viel, was er zuſtande⸗ gebracht hatte. Nur dies: „Lieber Papa! Du ſollſt wiſſen, daß ich wohlbehalten in Balaton⸗Fürdö eingetroffen bin und hier zu verweilen gedenke. Deinem Sohn eht es gut, und er tut, was er kann, um 25 in Deinem Dienſt arg mitgenom⸗ mene Geſundheit einigermaßen zu reſtaurieren. Im übrigen haben die Drei Musketiere Ungarn in Ordnung be⸗ funden. Es brauſt ein Ruf wie Donnerhall dies wünſcht Dir Dein Sohn Heinrich.“ (Jortſetzung folgt) ide — —. ban? ſten Mat cf un fraßen Aber hen! lich! Schrift Fern be buumle kater! better bon b. müßten leniſc ſteht i. der i. * 125 Kilomet ſcher Pit bolle e Ftühbe elle. laben, kenkbat wunder Fenster Heböll. it das den Al ſtarke Land; Veit dulte e J aepäfe Mul ſdt der 28 Valta! berlehr men Au Mallal⸗ geinlic das ch heblich! in Engl England und den len berz Ganz ſuch hie Ardete fg 1 ande barer bor lutz erhält arbeiter umme gung Val 15 ern g= iet der ich⸗ 0. hen in⸗ gen Ius ull⸗ bot t. let ge eil get ih ge fig elt it ſe at 0 E I 50 1 N 1 Das Geſicht des Imperüums Eindrücke von einer Reiſe durch Libgen Von unſerem Sonderberichterſtatter Dr. Rudolf Vogel (1. Jortſetzung) Das Sperrſork des Millelmeeres: Nala Am frühen Morgen verſammelt ſich alles an der Reeling. Wer wollte ſich die Einfahrt nach La Valette, der Hauptſtadt von Malta, entgehen laſſen? Es hat ſich heute ſchon bei⸗ nahe ein ſagenhafter Kranz von Gerüchten um Malta gebildet. Die unvergleichliche ſtrategi⸗ ſche Lage, die ſchweren Befeſtigungsanlagen, die Streitigkeiten zwiſchen den Malteſern und den Engländern, der Konflikt der Engländer mit der zatholiſchen Kirche um den Schulunterricht in Malta. Man erinnert ſich der Kombinationen während des Abeſſinienfeldzuges. n ſtrahlender Sonne, die hier mit Aus⸗ nahme von beinahe nur zwei Monaten im Jahre brennt, türmen ſich langſam vor uns mäßig hohe Hügel auf, die von einem Gewirr alter Befeſtigungsanlagen im Stile der Ni Vau⸗ bans und Friedrichs des Großen gekrönt ſind. Beinahe plötzlich ſchiebt ſich dies alles ausein⸗ ander wie in einem Film, eine überaus enge Hafeneinfahrt öffnet ſich, zwiſchen alten Forks geborgen, der Blick geht über einen der ge⸗ ſchützteſten Häfen der Welt. Fünf tiefe Fjorde teilen La Valette in drei Hauptorte und eine Unzahl von Vororten rings um die tief ein⸗ ſchneidenden Buchten. Und dieſe Orte mit ihren hohen Mauern auf ſtolzer Höhe, ihren blendend weißen Häuſern, ihren Arkaden, den Schiffen zu ihren Füßen, der blauen See, dies alles iſt von einem ehe iich Zauber. Die alte Erfahrung beſtätigt 4„ daß die beſten Kriegshäfen auch meiſtens die ſchön⸗ ſten der Welt ſind! Man nimmt eine der unzähligen billigen Pferdedroſchken. Es geht ſaubere Straßen 0 5 auf und bergab. Die Firmenſchilder der Haupt⸗ ſtraßen wie der ſtrada reala lauten aneh. Aber die lebhaften und dunkelhaarigen Men⸗ ſchen hier ſprechen eine Miſchſprache, halb ara⸗ biſch, halb italieniſch. Sie haben eine 1 5 n die zum Teil aus arabiſchen Let⸗ tern beſteht. An den Straßenkreuzungen ſtehen baumlange Poliziſten korrekt und in ausgezeich⸗ neter Haltung, die ſo unverkennbar friſch im⸗ portiert aus Horkſhire ausſehen, daß man ſie von vornherein nur engliſch anreden kann, während ſonſt der Mann auf der Straße ita⸗ lieniſch radebrecht. An allen Ecken und Enden ſteht in den alten wunderbaren Paläſten aus r Malteſerritterzeit am Eingang ein engli⸗ ſcher Poſten. Wir ſahen ſelten eine Stadt, die ſo wunder⸗ volle einheitlich in einem Stil, im ſchönſten rühbarock gebaut worden iſt wie dies La Va⸗ ette. Prächtige Innenhöfe mit ſchweren Ar⸗ kaden, gepflegte Gärten, dazwiſchen kleine Wol⸗ kenkratzer mit ſechs bis acht Stockwerken, deren wunderliche Erker aus Holz vor beinahe jedem Fenſter noch an den arabiſchen Urſprung der Bevölkerung erinnern. Und immer wieder, dies iſt das bezaubernde, öffnet ſich eine Straße, um den Blick auf eine neue Bucht. neue Türme und ſtarke Befeſtigungswälle. Gärten und weites Land freizugeben. Weit draußen auf der Inſel ſteht die alte uptſtadt abat. Ein arabiſcher Name. ilometerweit ziehen ſich die ſteinernen Aquä⸗ dukte entlang den Straßen. Bei genügender Bewäſſerung muß der Boden hier bis zu vier Mal ſührlich Ernten hergeben. Und die Infeln der 230 000 Malteſer auf den beiden Inſeln Malta und Gozze nähren ſich nicht vom Schiffs⸗ verkehr und dem Handel, ſondern vom mühſa⸗ men Anbau der Frühkartoffeln, der berühmten Maltakartoffel und des Frühgemüſes. Die Engländer haben in den 130 Jahren ihrer Herrſchaft über Malta ziviliſatoriſch Be⸗ merkenswertes geleiſtet. Die Straßen ſind vor⸗ bildlich, die Sauberkeit überall iſt unühertroffen, die Verkehrsmöglichkeiten billig und zahlreich. 1 ſah kaum irgendwo in der Welt in einer tadt von der nur mäßigen Einwohnerzahl Maltas derartige Maſſen von Autobuſſen und Wagen. Wir ſahen ein neues Rieſenho⸗ ſpital, das wie ein Wolkenkratzer einen gan⸗ en Stadtteil beherrſchte. Und doch.. wie ommt es, Daß der größte Teil dieſer doch ſicherlich intelligenten Malteſer hier nicht leſen und ſchreiben kann? Wie kommt es, daß der weitaus größte Teil dieſer Men⸗ el ärmlich gekleidet geht, 15 ſie 8 einlich in großer Armut leben, obgleich s Leben an ſich, an den Preiſen gemeſſen, er⸗ heblich billiger als in Italien, geſchweige denn in England iſt, weshalb denn auch nicht wenige Engländer in dem milden gleichmäßigen Klima und dem billigen Lebensſtandard hier ihre Ren⸗ ten verzehren. Ganz offenſichtlich verfolgten die Engländer auch hier ile altes Herrſchaftsprinzip. Sie ver⸗ bündeten ſich zuerſt mit dem Feudaladel der Inſel, unter denen der bekannte Lord Strick⸗ La n d, eine ſo Deoße man kann ruhig ſagen, be⸗ herrſchende Rolle ſpielt, ſie kümmerten ſich bis vor kurzem wenig oder garnicht um die ſozialen Verhältniſſe. Die kleinen Pächter und Land⸗ arbeiter mochten ohne Schulungsunterricht aus⸗ kommen und ihr Leben unter harten Pachtbe⸗ dingungen friſten. Für England bedeutete Malta nicht die Exiſtenz von 230 000 Malte⸗ ſern, ſondern den Beſitz einer ſtrategiſch unver⸗ gleichlich gut gelegenen Sperrfeſtung in der Mitte des Mittelmeeres mit einem e neten Hafen, einem großen Arſenal mit Rieſen⸗ docks zum Ausbeſſern der Kriegsſchiffe. Und bis zum Ausbau der italieniſchen Luft⸗ waffe beſaß Malta eine unzweifelhaft beherr⸗ — 9 8 Stellung im Mittelmeer. Es war die urg, die große Seefeſtung der ſtarken eng⸗ liſchen Mittelmeerflotte die von hier aus, von einem ſtrategiſchen Mittelpunkt. das öſtliche und das weſtliche Mittelmeer beherrſchte. Aber dann eroberten die Italiener Libyen gegenüber von Malta. Sie eroberten 1911 auch ugleich RH od os an der kleinaſiatiſchen Küſte. nd ſie legten auf den Inſeln rings um Rho⸗ dos auf Leros, einen überaus ſtarken Kriegs⸗ hafen an. Sie bauten an der engſten Stelle des Mittelmeeres zwiſchen Sizilien und Tunis die kleine Inſel Pantellaria, ein bis dahin faſt vergeſſenes, wildes vulkaniſches Felseiland, zu einer neuen Sperrfeſtung aus, die Malta Feb den Weſten, gegen Gibraltar, abſperrte. ud man ſagt, daß es von Pantellaria aus möglich ſei, das Mittelmeer auch gegen U⸗Boote reſtlos abzuſperren, wie die Italiener die Straße von Ot⸗ ranto während des Weltkrieges abſperrten. Man iſt ja heute ſo weit, ganze Meere mit Stahlnetzen abzuriegeln, ſo wie Fiſcher kleine Meeresbuchten mit ihren Netzen zuſperren mit allen Fiſchen darin. Und dann kam der Spa⸗ nienkonfliknt und der Aufenthalt italieniſcher ee auf der Inſel Mallorca. Dann am die Entſendung eines zweiten Korps nach Libyen. „Das iſt das Problem Malta, aber auch zu⸗ gleich das Problem der engliſchen Mittelmeer⸗ herrſchaft. Für England iſt das Mittelmeer wenn auch eine ungeheuer wichtige Straße des Weltreiches, der kürze ſte Weg nach In⸗ dien. Für Italien iſt das Mittelmeer die Lebensfrage! Das iſt der Unterſchied. Darum iſt in Rom und in London verhandelt worden, wenn auch dieſe an ſich ſo wichtigen Verhandlungen durch die Ereigniſſe in Wien ein wenig in den Hintergrund traten. „Aber dieſe Problemſtellungen zweier Groß⸗ mächte erſten Ranges laſſen faſt vergeſſen, da auch 230 000 Malteſer als völkiſche Minoritä ihr Recht auf Selbſtverwaltung geltend machen. Sie beſaßen hundert Jahre hindurch ihre eigene Verfaſſung, ihre ſelbſtgewählten Volksvertretun⸗ gen. Sie erhielten kurz nach dem Kriege ſo etwas wie eine„Dominienverfaſſung“ mit eige⸗ ner Regierung und Unter⸗ und Oberhaus. Aber in den Zeiten der engliſch⸗italieniſchen Span⸗ nung verſchwand dies alles, unter der harten Fauſt Englands, dem die Unabhängigkeits⸗ tendenzen der Malteſer eine Bedrohung eines der wichtigſten militäriſchen Punkte des briti⸗ ſchen Weltreiches zu ſein ſcheinen. Und in ſol⸗ chen Lagen wiegen plötzlich ſo hohe, in London feierlich anerkannte Werte und Worte wie Selbſtregierung und Selbſtbeſtimmungsrecht ver⸗ zweifelt wenig. Und darum muß die Malteſer⸗ jugend plötzlich eng liſch in den Schulen ler⸗ nen, hört die Verfaſſung über Nacht auf zu exiſtieren, wachſen neue Befeſtigungen aus dem Boden, türmen ſich beim Hafeneingang die deut⸗ lich ſichtbaren eiſernen Gitter gegen die U-Boote, Und ſo fallen trotz der ſtrahlenden Sonne, der lachenden See, der weißen Häuſer doch ſchwere Schatten auf dieſe Inſeln, Schat⸗ ten wie in jenen Zeiten, da dieſe Inſel in den Kämpfen ziviſchen Römern und Karthagern, Arabern und Normannen, Türken und Malte⸗ ſerrittern, Franzoſen und Engländern, Brenn⸗ punkt war. Die Herren des Mittelmeeres muß⸗ ten automatiſch danach ſtreben, auch Herren Maltas zu ſein. Wer aber iſt heute Herr des Mittelmeeres?(Fortſetzung folgt.) Bunte Tageschronik Aulo raſt in Menſchengruppe Frankfurt a. M. Am Mittwoch ereignete ſich im Stadtteil Sachſenhauſen ein ſchwerer Ver⸗ kehrsunfall. Ein Auto raſte in voller Fahrt in eine Gruppe von Menſchen. die an einer Halteſtelle in die Straßenbahn einſteigen wollten. Mehrere Perſonen. Männer, Frauen und Kinder, wurden verletzt, darun⸗ ter vier ſo ſchwer, daß ſie dem Krankenhaus zugeführt werden mußten. Durch einen Autounfall ums Leben gekommen Frankfurt a. M. Vor einigen Tagen ereig⸗ nete ſich in der Nähe von Gießen ein Zuſam⸗ menſtoß eines Perſonenautos mit einem Fuhr⸗ werk. Dabei wurden die drei Inſaſſen des Kraftwagens aus dem völlig zertrüm⸗ merten Wagen geſchleudert. Eine der Mitfahrerinnen, Frau von Sooſten aus Frank⸗ furt a. M., wurde mit ſchweren Verletzungen in die Gießener Klinik eingeliefert. Hier iſt die Verunglückte am Mittwochmorgen geſtor⸗ ben. Nach dem Tanz in den Tod Bad Ems. Mehrere junge Leute batten abends an einem Tanzvergnügen teil⸗ genommen und fubren dann in ſpäter Nacht⸗ ſtunde mit einem Laſtauto aus Singbofen (Lahn) nach Bettendorf. Dabei rannte der Wa⸗ gen gegen einen Telegraphenmaſt und ein 21jähriger Jungmann aus Singhofen ſtürzte heraus. Er wurde mit ſehr ſchweren Verletzun⸗ gen in ein Bad Emſer Krankenhaus gebracht. wo er aber ſchon kurze Zeit ſpäter den Unfall⸗ folgen erlegen iſt. Vom Transvportauto getötet St. Ingbert. Hier geriet die 15jährige Liſe⸗ lotte Bauer aus der Johannisſtraße, die auf einem Fahrrad von der Allee herkam, un⸗ ter ein Transportauto. Das Mäd⸗ chen wurde ſo ſchwer verletzt, daß es auf der Stelle tot war. Iwei Winzer im Rhein erlrunken Bad Salzig(Rhein). In der abendlichen Dunkelheit ereignete ſich auf der Reede von Bad Salzig ein folgenſchwerer Unfall. Die Winzer E. Querbach und O. Vogt aus Keſtern waren, um einen zuſätzlichen Verdienſt zu erhalten, beim Leichtern am Bad Salziger Schiffsumladeplatz beſchäftigt. Zwiſchen 9 und 10 Uhr abends wollten ſie ihre Arbeit kurz unterbrechen, um zu Hauſe das Abendbrot ein⸗ zunehmen. Um nach Keſtert zu gelangen, be⸗ nutzten ſie einen Kahn, den ſie an einen vorüberfahrenden Keſterter Proviantkahn an⸗ hängten, um möglichſt ſchnell auf die andere Rheinſeite zu gelangen. Der Proviantboot⸗ beſitzer merkte infolge des Motorenlärms und bei der Dunkelheit von dem Unfall nichts, er ſah nur auf einmal, daß der Kahn ſich kieloben befand und die beiden Inſaſſen verſchwunden waren. Nach ſeiner Meinung iſt der kurze Kahn ſchon beim Anziehen umge⸗ ſchlagen und die beiden, des Schwimmens un⸗ kundigen Winzer, fanden den Ertrin⸗ kungstod, ohne daß ihnen Hilfe gebracht werden konnte. Es wurden zwar ſofort Ret⸗ tungsverſuche unternommen, die aber ergeb⸗ nislos blieben, wie auch die beiden Leichen noch nicht geborgen werden konnten. Iwei Todesopfer einer Bluflaf Mayen(Eifel). In Erinnerung iſt noch der Vorfall in Polch(Maifeld), wo ein 50jähriger Einwohner aus Polch auf der Straße ein jun⸗ ges Mädchen durch einen Revolverſchuß ſchwer verletzte. Im Krankenhaus zu Mayen konnte zwar die Kugel auf operativem Wege entfernt werden, doch iſt das Mädchen nun⸗ mehr den ſchweren Verletzungen erlegen. Der Mann. Vater von zwei Kindern, hatte früher einmal mit dem Mädchen in Beziehun⸗ gen geſtanden. Er flüchtete nach der Tat, die ſich vor ſeinem Hauſe abſpielte, in ſeine Woh⸗ nung, ſchloß ſich in ein Zimmer ein und ver⸗ übte Selbſtmord. Als die Polizei ſich ge⸗ waltſam Eingang verſchafft hatte, fand ſie den Unglücklichen, der an einer ſchweren Kopfver⸗ letzung litt und nicht mehr voll zurechnungs⸗ jähig war, entleelt auf.—— 2— mädchen aus Eiferſucht erſtochen Würzburg. Der 34jährige Leopold Schad war ſeit über einem Jahr mit der 30jährigen Verkäuferin Käthe B. aus Frankfurt a. Main befreundet. Das Mädchen iſt in Würzburg in Stellung und weilte vor kurzem einige Tage in Frankfurt. Am Montagvormittag verſah Schad noch ſeinen Dienſt, ging dann um 10 Uhr mit der Angabe, daß er ſich nicht wohlfühle in ſeine Wohnung in der Peterſtraße. Mittags bat er ſeinen Hausherrn, bei dem er in Untermiete wohnte, das Mädchen vom Geſchäft abzuholen und zu ihm zu bringen. In dem Zimmer des Schad hatte das Paar dann eine längere Unterredung, in deren Ver⸗ lauf es zu Auseinanderſetzung kam. Plötzlich vernahm der Wohnungsinhaber laute Schreie des Mädchens, er konnte jedoch nicht zu Hilfe kommen, da das Zimmer verſperrt war. Er verſtändigte deshalb die Polizei, die das Mädchen tot am Boden liegend vorfand. Schad hatte ſeine Geliebte aus Eiſerſucht durch einen Stich ins Herz getötet. An die falſche Adreſſe geralen Andernach. Durch unvorſchriftsmäßiges Fah⸗ ren brachte ein Laſtkraftwagenführer in der Koblenzerſtraße zwei Perſonen in Lebens⸗ gefahr. Als er von dieſen auf ſein verbotswid⸗ riges Fahren aufmerkſam gemacht wurde, glaubte er auch noch, gegen dieſe frech werden zu können, und nahm eine drohende Haltung ein. Der Laſtkraftwagenfahrer war dabei aber an die falſche Adreſſe geraten, denn die beiden Straßenpaſſanten entpuppten ſich als— Kriminalbeamte. Statt nun aber klein beizugeben, verſuchte er, gegen die Beamten tätlich zu werden, ſodaß er ſchließlich überwäl⸗ tigt werden mußte und nunmehr wegen Ver⸗ kehrsvergehens und Widerſtandes ſeiner gericht⸗ lichen Strafe entgegenſieht. Familie bewußtlos aufgefunden Idar⸗Oberſtein(Nahe). In Idar⸗Oberſtein fiel morgens Nachbarsleuten auf, daß eine Fa⸗ milie, die im Erdgeſchoß wohnt, noch nicht auf⸗ geſtanden war. Die Leute klopften daher an der Türe, worauf die Frau erſchien und über ein ſtarkes Unwohlſein klagte. Der Mann und zwei Kinder lagen bewußtlos im Bett. Als Urſache der Bewußtloſigkeit wurde feſt⸗ geſtellt, daß nahts von außen her Gas in die Wohn ung eingedrungen iſt. Im Haus befindet ſich keine Gasleitung. Der Zuſtand des Mannes iſt ſo ſchlimm, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Aus Liebeskummer in die Moſel Traben⸗Trarbach(Moſel). Am Moſelufer wurde ein Ende der 20er Jahre ſtehender Mann von auswärts beobachtet, der einen Na⸗ chen beſtieg und losfuhr. Als er in die Mitte des Fluſſes gekommen war, ſprang er ins Waſſer. Vg. Fritz Knod ſprang ſofort in den Fluß und kam dem Selbſtmordkandidaten zu Hilfe. Der junge Mann ſträubte ſich zwar heftig, doch konnte er glücklich ans Ufer ge⸗ bracht werden. Goldkarpfen von 22 Pfund geangelt Bad Ems. Der Karpfenreichtum der Lahn ſcheint erheblich zuzunehmen. Vor allem treten auch Goldkarpfen auf. Gewichrige Exemplare gehen in letzter Zeit den Fiſchern an die An⸗ gel. So wurde jetzt ein Goldkarpfen von 22 Pfund und einer von 11 Pfund gefan⸗ Großer Imnibus geſtohlen Lahr,. Am 2. Mai 1938, vermutlich in der Zeit zwiſchen 9 und 18 Uhr, wurde aus der un⸗ verſchloſſenen Garage der MEG. im Stadtteil Lahr⸗Dinglingen ein Omnibus von bis jetzt noch unbekannten Tätern entwendet. Der Wagen wurde am 2. Mai gegen 16 Uhr in Her⸗ bolzheim und in der Nacht vm 2. auf 3. gegen 2 Uhr in Haltingen geſehen. Der Wagen iſt 10 Meter lang, hat 42 Sitzplätze und iſt elfenbein⸗ farbig geſtrichen. 14 1 0 Sie hoͤren im Rundfunk. Samstag, den 7. Mai 1938: Reichsſender Stuttgart 6.00 Morgenlied, Zeit, Wetterbericht, Landwirt ſchaftliche Nachrichten, Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Waſſerſtandsmeldungen, Wetterbericht, Markt⸗ berichte und Gymnaſtik. 8.30 Fröhl. Morgenmuſik. 10.00 Ein Bauer wahrt ſein Hausrecht. 11.30 Volks⸗ muſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskonzert. 13 00 Zeit, Nachrichten, Wetterbericht. 13.15 Mittags⸗ konzert. 14.00 Zur Unterhaltung. 15 00 Kleine Spie⸗ lereien(Schallplatten) 16.00 Wie es euch gefällt. 18.00 Achtung! Achtung! Sie hören den Tonbericht der Woche. 19.00 Nachrichten. 19.15 Aus beliebten Operetten. 20.00 Wenns Mailüfterl weht— Rund um den Maibaum— 8 iſt des Volkes wahrer Him⸗ mel. 22.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter- und Sportbericht. 22.30 Tanzmuſik. 24.00—2.00 Nacht⸗ Gerichtszeitung Tödlicher Verkehrsunfall vor Gericht Das Kriegsgericht tagte Rüdesheim(Rhein). Die 64 Jahre alte Frau Eliſabeth Schwenk Witwe aus Oberkirchen (Kreis Birkenfeld) wurde im September 1937. als ſie mit ihrer Tochter eine Wallfahrt nach Marienthal im Rheingau machte, auf dem Parkplatz in Mariental von einem Autobus aus Bingen, mit dem ſie von Geiſenheim nach Marienthal gefahren war, überfahren und getötet. Der Autofahrer, der Ernſt Weinheimer aus Bingen, ſtand nun vor Gericht. Die Sache wurde zuſtändigkeitshalber vor dem Kriegsgericht Kaiſerslautern, das in Rüdesheim tagte, verhandelt, da Weinheimer 3. Zt. ſeiner Militärpflicht genügt. Das Gericht ſprach Weinheimer wegen erwieſener Unſchuld frei. Er habe nicht fahrläſſig ge⸗ handelt und auf Grund der Beweisaufnahme ergab ſich, daß das bedauerlicher Unglück nicht vorauszuſehen und auch nicht abzuwenden war. Die Frau hatte das Auto mit den anderen Gä⸗ ſten verlaſſen. In dieſem Augenblick ging Weinheimer um das Fahrzeug berum und überzeugt ſich, daß niemand mehr auf dem Parkplatz war. Er ſetzte ſich dann ans Steuer und fuhr langſam zurück. In der kurzen Zwi⸗ ſchenzeit kam aber Frau Schwenk auf halbem Weg wieder zurück, da ihre Tochter in der Nachbarſchaft noch etwas beſorgen wollte und ſtellte ſich hinter dem Autobus auf, ohne daß ſie von dem Fahrer bemerkt worden war. Die Frau, die anſcheinend müde war und im Schat⸗ ten des Autobuſſes Schutz vor der Sonne ſuchte, muß anſcheinend, als ſie hinter dem Fahrzeug ſtand. infolge einer geſundheitlichen Störung zuſammengebrochen ſein. Eine Zeu⸗ gin ſah, wie die Frau zuſammenbrach, als das Auto noch hielt. Gleich darauf ſetzte der Auto⸗ bus zurück und die Frau wurde überfabren. Die Verletzungen waren tödlich. Erneut ins Zuchthaus ſw. Schönberg. Der 46 Jahre alte Karl H, von hier, geboren in Mannheim, war im Herbſt vorigen Jahres nach Verbüßung von drei Jah⸗ ren wegen Betrugs aus dem Zuchthaus ent⸗ laſſen worden. Auch vorher war er ſchon oft⸗ mals vorbeſtraft. In Hochſtätten verging er ſich alsbald an einem 13jährigen Mädchen. Dafür wurde er von der Großen Strafkammer Darmſtadt zu einem Jahr ſechs Mo⸗ naten Zuchthaus verurteilt. An Jugendlichen vergangen Offenbach. Der 55 Jahre alte K. E. hatte ſich als Gewerbelehrer in fünf Fällen an Schülern vergangen, außerdem hat er in fünfzehn Fällen Jugendliche zur Unzucht verleitet. Die fünf erſten Fälle liegen vor dem Herbſt 1935, die anderen ſpäter. Er hatte ſich deshalb vor der Großen Strafkammer Darmſtadt zu verantworten. Der Angeklagte iſt durchaus geſtändig. Seine Vorgeſetzten ſtellen ihm ein beſonders gutes Zeugnis aus. Er habe jederzeit Vorbildliches geleiſtet und niemand könne verſtehen, wie er zu ſolchen Handlungen gekommen ſei. Der Angeklagte ſelbſt wußte dafür keinen rechten Grund anzu⸗ geben. Es ſei wie ein Dämon über ihn ge⸗ kommen, gegen den er nicht habe ankämpfen können. Das Gericht ſah ſich durch den guten perſönlichen Eindruck des Angeklagten veran⸗ laßt. ihm mildernde Umſtände zuzubilligen. Es erkannte auf eine Geſamtſtrafe von vier Jab⸗ ren Gefängnis und Aberkennung der bürger⸗ lichen Ehrenrechte für drei Jahre. Die Unter⸗ ſuchungshaft wurde voll angerechnet. — Bienenſchwarm lölel zwei Pferde! Bürſtadt, 6. Mai. gl. Ein furchtbares Unglück ereignete ſich auf dem benachbarten Boxheimerhof, welcher z. Zt. von dem Domänenpächter Sackreuther verwaltet wird. Der Knecht war mit dem Verwalter zum Grünfutterholen hinausgefahren, wo in unmit⸗ telbarer Nähe der Futterſtelle ein Bienenſtock eines Wormſer Imkers ſteht, welcher 40 Körbe aufweiſt. Die Bienen ſelbſt tummelten ſich in einem Spelzfeld, unmittelbar dort, wo die bei⸗ den Pferde graſten. Plötzlich wurden die bei⸗ den Pferde unruhig un jagten in raſendem Galopp querfeldein, von tauſend und aber⸗ tauſend Bienen verfolgt. Noch ehe der Verwalter unter Mithilfe des Knechtes die Pferde unter eigener Lebensge⸗ fahr in Sicherheit bringen konnte, waren die⸗ ſelben ſo zugerichtet, daß ſie ſchon kurz danach verendeten. Auch hatten der Knecht und der Verwalter ſo ſchwere Verletzungen davonge⸗ tragen, daß der Arzt zu Rate gezogen werden mußte. Der Verluſt iſt für den Pächter um ſo tagiſcher, als es ſich bei den Pferden um zwei beſonders ſchöne Exemplare handelte. markiberichle Nannheimer Produkten. Alles unverändert, — —— —— — —— ———————— Bekanntmachungen Orisgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Olenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Ui— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock Betr.: Dienſtſtunden der Kreisleitung. „Vom 1. Mai bis 30. September 1938 ſind die Dienſtunden der Kreisleitung wie folgt feſtgeſetzt: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag, vormittags von 7.00— 12.30 Uhr nachmittags v. 13.30— 17.00 Uhr Mittwoch und Samstag vormittags von 7.00— 13.00 Uhr Sprechſtunden des Kreisleiters: (in Bensheim): Nur Dienstags, von 14—17.00 Uhr. Braun, Ortsgruppenleiter. * g SA ⸗Sportabzeichenträger herhören! Der Wiederholungsmarſch für das SA⸗ Sportabzeichen findet nun, wie bereits bekannt gegeben, endgültig am Sonntag, den 8. Mai 1938, ſtatt. Der Marſch geht über 15 km ohne Gepäck. Während des Marſches iſt ein Entfernungsſchätzen eingeſchoben. An⸗ treten hierzu Sonntag, 7.30 Uhr, am Rat⸗ aus. Alle SA-⸗Sportabzeichenträger unter 40 Jahren müſſen dieſen Marſch mitmachen, wenn ſie im Beſitz des Abzeichens bleiben wollen. b Jeder Teilnehmer meldet ſich am Frei⸗ tag, 6. Mai 1938, zwiſchen 20 und 22 Uhr auf dem Geſchäftszimmer des Sturmes 24/171(Freiſchütz) an. Mitzubringen iſt hier⸗ zu das Beſitzzeugnis des SA-Sportabzeichens. Der Führer des Sturmes 24/171 m. d. F.b. Schmitt, Obertruppführer. A. S. K. K. Motorſturm 21/ M 153 5 Trupp 1 Viernheim Heute Freitag 8.30 Uhr„Vorſtadt“ an⸗ treten zum Truppdienſt. Sturmführer iſt an⸗ weſend. g Der Führer des Trupp 1. 7. 3 r Kitler Jugend““ Die Scharen 1—5 und der Spielmannszug haben heute abend von 78.30 auf dem Sportplatz Lorſcherweg zum Sport zu er⸗ ſcheinen. Die Motorſchar tritt um 8.15 Uhr an der„Vorſtadt“ an. Führerbefehl! Sämtliche Kameradſchafts⸗ und Scharfüh⸗ rer treten heute abend 8.30 Uhr zu einem Führerarbeitsabend im Heim Schillerſchule an. Der Gefolgſchaftsführer. An der Führertagung haben auch ſämtliche Großfahrtteilnehmer mit Sparkarten und reſt⸗ lichem Fahrtbeitrag teilzunehmen. D. O. 5 B D M Schar 3, 4, 5 K Heute abend ſind alle Mädels um 8 Uhr mit Sportzeug am Heim der Schillerſchule. Es müſſen unbedingt alle erſcheinen. Die Führerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 6. Mai 1938 Anſer Tagesſpruch Wer ſein eigener Lehrmeiſter ſein will, hat einen Narren zum Schüler. * lille Canclsta aße Ein leichter Morgenwind weht der Sonne voraus. An der Landſtraße rumoren die Maſten und Drähte. Es ſummt und ſingt in ihnen bald höher, bald tiefer. Einmal iſt es ein ruhiges Verheißen, dann ferne Drohung, Anzeige unbeſtimmter Gefahr. Seitwärts an der Straße gleiten die hölzernen Stangen beim Wandern langſam vorbei, jede tönt und röhrt Wichtiges, Bedeutungsvolles. Jetzt kommt wieder eine, ich ſehe nicht auf. Ob ich ſie ſchon höre? Auf zwanzig Schritte ſetzt ihre Stimme ein und löſt ſich immer deutlicher aus der Kontinuität des Windeswehens und des Singens der Drähte. Sie tönt mir entgegen wie freundlich⸗väterliches Mahnen und ich halte mein Ohr an den ſummenden Maſt wie an eine Muſchel. Wie man in dieſer das Meer rauſchen hört, glaubt man hier kosmiſche Laute zu vernehmen, Melodien aus dem Aether und aus fremden Welten. Meiſt tönen mehrere Stimmen zugleich, unter Führung einer hohen und ſtarken, bis dieſe langſam vergeht und eine neue aufzieht. So ſcheinen immer neue Spulen anzulaufen, eine Weile hoch und voll zu ſur⸗ ren und dann ſich entfernend abzuklingen. Saiten ſpannen ſich hart und ſchwirren metal⸗ liſch; währenddeſſen beginnen neue Saiten zu ſchwingen, mit anderem Ton und Rhytmus und die alten verebben locker und unbeſtimmt. Oder ſind es die Geleiſe der Himmelskörper, die hier durch- und miteinander klingen? Ja, die lautloſen Bahne ferner Geſtirne werden in den Windvibrationen der Stangen Geſang. Und aus dem Sphärengeſang höre ich einzelne Weltkörper heraus: das ſonore Rollen des runden Mondes, den Eiſengang des Mars, den weichen Flug der Venus und als alles tragende Grundſtimme die königliche Bahn un⸗ ſerer herrlichen Sonne. Und eben geht ſie auf. Mit ihren Strahlen regiert ſie wieder unſere Länder. Alle Weſen ſchauen mit erhelltem An⸗ geſicht nach Oſten. Die Bäume an der Straße regen leiſe ihre Blätter im wachſenden Lichte. Und ich wandere fröhlicher dem herrlichen Walde entgegen. * Wien ij Macht Aus dem„Volk der Denker und Dichter“, wie man uns Deutſche(manchmal nicht ohne verächtlichen Beigeſchmack) nannte, iſt ein Volk geworden, das in ſonnenhelle Zukunft mar⸗ ſchiert. Wer aber des Glaubens iſt, daß nur im Marſchtritt der Jugend, der SA, des deut⸗ ſchen Soldaten die Kraft der jungen Nation zum Ausdruck käme, der muß einmal in den ——.— j— W Jahresbericht ſehen, den das Deutſche Volks⸗ bildungswerk uns vorlegt. Ueber 10 Millionen haben ſeit 1935 ihr Wiſſen in zahlloſen Ver⸗ anſtaltungen erweitert, allein im Jahre 1937 wurden beinahe vier Millionen Menſchen in 50 000 Veranſtaltungen an die Quellen deut⸗ ſchen Geiſteslebens herangeführt. Es geht eine Bildungswelle durch unſer Volk, die nur aus einer tiefen Bildungsſehnſucht begriffen wer⸗ den kann. Wir wurden vor große Aufgaben geſtellt. Wir erleben eine Zeit der Techniker, Ingenieure, der Wiſſenſchaft, geſteigerter An⸗ ſpannung in Laboratorium und Verſuchsan⸗ ſtalt. Jeder fühlt das. Jeder weiß, daß nur der ſich durchſetzt, der auch ein großes Maß von Geiſtesbildung mitbringt. Nein, es ſoll gewiß nicht jeder zum Akademiker⸗ werden, aber daß auf allen Gebieten kulturellen Lebens hohe Zeit iſt und der Mann aus dem Volk daran teil hat, das iſt das Große und das Schöne. Auch in unſerem Ort ſind im ver⸗ gangenen Jahre viele Bildungsveranſtaltun⸗ gen durchgeführt worden, und in immer grö⸗ ßerem Maße nehmen die Menſchen jeden Le⸗ bensalters und der verſchiedenſten Berufe da⸗ ran teil. Dem Deutſchen Volksbildungswerk in der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ gebührt der Dank dafür, und den ehrenamt⸗ lichen Helfern mag der ſchöne Erfolg verdienter Lohn ſein. * Nachmittagswanderung mit Kdo nach dem„Karlſtern“ Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ führt am kommenden Sonntag, den 8. Mai, eine Nachmittagswanderung nach dem Karlſtern durch. Dort werden wir uns mit den Wanderkameraden von Worms treffen um gemeinſam einige frohe Stunden zu erleben. Zu dieſer Wanderung ſind alle Volksge⸗ noſſen, ſowie die Betriebsgemeinſchaften, herz⸗ lich eingeladen. Wir treffen uns am Rathaus. Abmarſch pünktlich 13 Uhr. „ Sterbefall. Im jugendlichen Alter von 16 Jahren wurde Fräulein Emma Georgi, Hügelſtraße 24, in die Ewigkeit abberufen. Im Krankenhaus in Mannheim wurde ſie von ſchmerzlicher Krankheit erlöſt. „Ein Ausreißer. Ein Darmſtädter Bäk⸗ kerlehrling, der bei einem hieſigen Bäckermei⸗ ſter in der Lehre untergebracht war, hat in der letzten Woche die Lehrſtelle verlaſſen und ſich vagabundierend herumgetrieben. Er iſt ausgeriſſen aus Angſt vor einer zu erwarten⸗ den Strafe, die ihm wegen eines Diebſtahls in ſeiner vorhergehenden Lehrſtelle bevorſtand. Der Ausreißer wurde am Mitwoch in ver⸗ wahrloſtem Zuſtande in Bacharach am Rhein feſtgenommen und wird nunmehr dem Gerichte zugeführt werden. Er dürfte wohl in einer Er⸗ ziehungsanſtalt Gelegenheit haben, ſich zu beſ⸗ ſern und zu einem nützlichen Gliede der Ge⸗ ſellſchaft erzogen werden. Froſtgefahr. So lieblich auch der Mai iſt, und ſo warm auch die Sonnenſtrahlen ſich während der beiden letzten Tage auf die Erde niederſenkten, unſere Pflanzen ſind noch im⸗ mer von Kälterückfall und Froſtgefahr bedroht. Vor allem den Kulturpflanzen können weitere Nachtfröſte ſchädlich werden. Der Kleingärtner kann manches tun, um ſeine Lieblinge zu ſchützen. Obſtſpaliere werden mit Matten über⸗ hängt. Empfindliche Pflänzlein(Gurken, Boh⸗ nen) ſchützt man durch Ueberſtülpen von Blu⸗ mentöpfen. Selbſt ein Bogen Papier, den man mit Steinen beſchwert, hält den Froſt zurück. So kann man ſich oft durch kleine Maßnahmen un Abenden, die auf Nachtfroſt ſchließen laſ⸗ ſen, vor Schaden bewahren und hat dann dop⸗ pelte Freude am Garten. „Triumph ber Komik“ Zum erſten Male ſeit längerer Zeit wird in Viernheim wieder einmal eine große Va⸗ riete-Vorſtellung mit international bekannten Artiſten geboten. „Triumph der Komik“ heißt das Weltſtadt⸗ Programm, das die Frankfurter Gaſtſpiel⸗ direktion in Verbindung mit der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ am Montag, den 9. Mai, abends 20.30 Uhr, im Saale des „Ratskeller“ darbietet. Fritz Eiſenſtein wird das Programm in ſeiner witzigen Art kon⸗ ferieren. Max Lampl, der Münchner Komiker, vom Rundfunk her wohlbekannt und beliebt, läßt die bayeriſche Seite des Humors anklin⸗ gen und wird dadurch, wie wir ſchon jetzt wiſſen, das Zwerchfell der Zuhörer ſtark in Bewegung ſetzen. Lotte Specht wird als„Un⸗ mögliche Frau“ und in ihren parodiſtiſchen Darbietungen die Lacher ebenfalls auf ihre Seite bringen. Fritz Knote zeigt ſich einmal in ſeinen Komponiſten⸗Darſtellungen als Mei⸗ ſter der Maske, dann aber als wandlungs⸗ fähiger Künſtler in einem humoriſtiſchen Zau⸗ berakt. Der urkomiſche Sprechjongleur Bondy, die 2 Friedroſe in ihrem Kombinationsakt, Fred Halley-Co. als Akrobaten werden, zu⸗ ſammen mit der anmutigen Tänzerin Gitta Weitz und anderen den Abend auch nach der Seite der eigentlichen Artiſtik hin lebendig geſtalten. Alles in allem ein Programm, das, aus er⸗ leſenen Kräften ne den Beſu⸗ chern genußreiche heitere Stunden verſpricht und einen vollen Erfolg verdient. Da durch die Güte der Darbietungen mit einem ſtarken Beſuch zu rechnen iſt, empfiehlt ſich eine frühzeitige Beſorgung der Karten bei den Vorverkaufsſtellen. 0 Urlaub in Sicht Wenns Oſterfeſt vorüber iſt, wenn der April ſich ausgetobt hat und„Pfingſten, das liebliche Feſt“, immer näher rückt, dann reden die Men⸗ ſchen von Urlaub, Ferien, Reiſe, und ein Planen hebt an: Wohin diesmal? Ein köſt⸗ liches Bukett von Urlaubsreiſen überreicht uns am Anfang jedes Jahres die NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“. Ganz Deutſchland ſteht dir offen; die See, das Gebirge, der deutſche Wald, ſie rufen dich. Folge dem Ruf! Gib dich ganz der Vorfreude auf ein Urlaubsglück fern der vertrauten„vier Wände“ hin; es liegt ja uns Deutſchen die Reiſeluſt, das Reiſefieber im Blute. Wären ſonſt die Deut⸗ ſchen über die ganze Welt verſtreut; Sehnſucht nach der Ferne hat immer ihren Schritt be⸗ flügelt, aber jetzt, wo das Reiſen innerhalb der deutſchen Gaue zu einer Sache des ganzen Volkes gemacht wurde, wächſt uns die Kraft zum Schaffen für unſer Vaterland durch die Freude, unſer ſchönes Deutſchland kennen zu lernen. Und Deutſchland iſt ja noch ſchöner geworden. Die Oſtmark gehört ja nun ganz dir, glücklicher Wanderer. Es gab eine geit, wo Reiſen ein Vorrecht einer begüterten Schicht war. Heute ſchenkt ſich Deutſchland uns allen, und das Sparen eines ganzen Jah⸗ res für eine ſolche Urlaubsreiſe iſt ebenſoſchön wie das Blättern in Reiſeführern und das Studieren von Karten. Möge aus Vorfreude auf kommende Urlaubswochen, aus der Freude über das Ferienglück in Deutſchlands ſchönen Gauen viel Segen fließen für den einzelnen, für das ganze Volk! Glückauf zum Urlaub! Aufklärungsfeldzug zum Schutze des deutſchen Arbeiters Im Rahmen des Aufklärungsfeldzuges des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda wird die DA vom 11. bis 13. Mai eine beſondere Werbe- und Aufklärungs⸗ aktion in allen Betrieben durchführen. Die Maßnahmen der DA ſollen die Sicherheit und der Schutz des Arbeitsweges umfaſſender und zweckmäßiger geſtalten. Nicht nur die Wege von und zur Arbeitsſtätte ſollen ohne Gefahren und Unfälle benutzt werden, ſondern auch die betriebseigenen Wege werden mit in dieſe Aufklärungs⸗ und Werbemaßnahmen ein⸗ bezogen. Mit dem Sozialamt der DA wer⸗ den die Fachämter„Energie-, Verkehr⸗, Ver⸗ waltung“ ſowie„Stein und Erde“ neben den zuſtändigen behördlichen Stellen die Aktion leiten und durchführen. Die Werkſcharen wer⸗ den in beſonders ſtarkem Umfange hierbei ein⸗ geſpannt. Mannheimer Mai⸗Pferberennen Seit der Machtergreifung wird der Pferde⸗ rennſport auf breiteſter volkstümlicher Baſis aufgezogen und es wird ihm in Anerkennung der Ziele, die er ſtaats⸗ und wehrmachtspoli⸗ tiſch zu erfüllen hat, eine große ſtaatliche finanzielle Unterſtützung gewährt. Wer die Pferderennen beſucht, fördert alſo große Ziele im Aufbauwerk. In unſerer Südweſtecke des Reichs ſind jetzt unmittelbar bevorſtehend die p ſportlichen großen Ereigniſſe, die Mann⸗ l, in der erſten Maihälfte, und zwar am Waucmarkt⸗Sonntag, den 8. Mai, am Mai⸗ markt⸗Dienstag, 10. Mai und Sonntag, 15. Mai, auf ſeiner in das herrlichſte Landſchafts⸗ bild eingebetteten Groß-Rennbahn darbietet. Sportlich werden die drei Renntage, an denen 90 000 Mark Geldpreiſe und 25 von höchſten Stellen des Staates, der Wehrmacht und des wirtſchaftlichen Lebens geſtiftete Ehrenpreiſe zum Austrag kommen, auf einer Höhe ſtehen, die kaum zu übertreffen iſt. Auch der Neuling auf pferdeſportlichem Gebiet, ſelbſt wenn er bis jetzt für Pferderennen kein Intereſſe hatte, wird in der ſchönen Natur ſeine Freude er⸗ leben und genußreiche Stunden ſich verſchaf⸗ fen. Aeußerſt abwechslungsreich wird ſich das Programm der Mannheimer Tage abwickeln zwiſchen Flach- und Hindernisrennen, kurzen und langen Diſtanzen, Berufsreitern, nationa⸗ ler Reiterei, den wiedererſtandenen Wehr⸗ machtsrennen und auch ein Flachrennen für lizenzierte Rennreiterinnen ſchmückt an dem Schlußtag die bunte Karte. Der Rennſport iſt keine Luxusſache und muß eine Angelegenheit des ganzen Volkes werden. In dieſem Sinne appelliert der Mannheimer Rennverein an un⸗ ſere Leſerſchaft, den ſchönen hippiſchen Feſten in der Rhein⸗Neckar⸗Stadt beizuwohnen und damit nicht nur ſich ſelbſt eine Freude zu bereiten, ſondern auch das nationale Aufbau⸗ werk zu unterſtützen. Der Beſuch der Mann⸗ heimer Pferderennen iſt durch das Entgegen⸗ kommen der Reichsbahn weſentlich erleichtert, indem an allen drei Renntagen ermäßigte Sonntags⸗Fahrkarten bis 100 Kilometer Ent⸗ fernung ab Mannheim oder Ludwigshafen ver⸗ abreicht werden. Heraus mit den Kartoffeln! Wer jetzt noch Kartoffeln im Keller oder in der Miete hat: Heraus damit! Die Kartoffel iſt nun einmal ein lebender, atmender Pflanzenteil mit ſtarkem Waſſergehalt und leichter Anfäl⸗ ligkeit gegen Fäulnisbakterien und Schimmel⸗ pilze. Und die monatelange Lagerung hat jetzt möglicherweiſe ſchon manchem„Erdapfel“ ſo zugeſetzt, daß er einfach weggeworfen werden muß. Alſo heraus mit dem noch verwendbaren Erntegut zur Verwertung in der Küche oder im Futtertrog! Bei der Gelegenheit wieder ein Wort an die Bauern, die immer noch nichts wiſſen wollen von der Kartoffeleinſäuerung. Iſt es Euch nicht heuer wieder ſo ergangen wie faſt jedes Jahr? Mögt Ihr Eure Kartoffel⸗ mieten noch ſo ſorgfältig zurechtgerichtet ha⸗ ben, Verluſte werdet Ihr deswegen doch noch genug gehabt haben. Glaubt Ihr es noch im⸗ mer nicht, daß die beſte und mit geringſten Verluſten verbundene Aufbewahrung der Fut⸗ terkartoffeln in Sauergruben iſt? Swing nicht zugelaſſen. Der Polizei⸗ direktor von Freiburg hat in 5 darauf, daß der neuerdings gelegentlich in Aufnahme gekommene Swing eine Tanzart iſt, die dem deutſchen Weſen artfremd iſt und daher Aer⸗ gernis erregt, die Ausführung dieſes Tanzes bei öffentlichen Tanzluſtbarkeiten verboten und die Beſitzer öffentlicher Lokale veranlaßt, auf das Verbot durch Anſchlag oder ein anderes geeignetes Mittel hinzuweiſen. Heiter und trocken Auf der Nordſeite des nordweſteuropäiſchen Hochdruckgebietes gelangte ein Schwall mil⸗ derer Meeresluft in mittlerer Höhe nach dem deutſchen Küſtengebiet und bewirkte dort vor⸗ übergehende Bewölkungszunahme. Da die Warmluftzufuhr aber bereits wieder abge⸗ ſtoppt iſt, bleibt für unſer Gebiet der Hoch⸗ druckeinfluß erhalten. f Freitag: Heiter, nur vorübergehend ſtär⸗ ker bewölkt, trocken, Tagestemperaturen um 15 Grad, nachts verſchiedentlich leichter Froſt, ſchwache Winde. Die Ausſichten für Samstag: Heiter und trocken, öſtliche Winde. Hitlerjungen! Wollt ihr an den Fahr⸗ ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft die Grundlage— part fleißig! 1 te ud gungen 0 gahmaus E— lie, le r Cy Der E. volle 5 d Seht Chin lic an Ah Pellkatto Jun Eiß Cut hg helme fel. 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Wir richten dieſes Mal unſer Hauptaugenmerk auf einen größeren Verbrauch von Käſe. Es gibt hier verſchiedene Sorten und zwar: Speiſequarg, eiweisreichen Käſe und halbfetten und vollfetten Käſe. Wir können 0 zum Mittag⸗ und Abendbrot, ihn aber auch den Kindern in die Schule und dem Ehemann als Brotbelag an die Arbeitsſtelle mitgeben. Außerdem iſt es eine Abwechslung in dem täglichen Mitgeben von Brot und Wurſt. Nachſtehend wollen wir Ihnen von dem Nährwert und der Verwendungsmöglich⸗ keit von Käſe etwas ſagen. Der Nährwert, die vielſeitigen Zuberei⸗ kungsmöglichkeiten und der vorzügliche Ge⸗ ſchmack haben in den letzten Jahren den Speiſequarg zu einem bevorzugten Nahrungs⸗ mittel gemacht. Hierzu trugen auch bei, ſein hoher Nährwert und ſeine Preiswürdigkeit. Zur Zeit befinden ſich verſchiedene Speiſe⸗ quargarten im Handel, dies ſind Siebkäſe und Rahmquarg. Sehr vorteilhaft iſt der Sieb⸗ käſe, beſonders wegen ſeiner Preiswürdigkeit. Der Speiſequarg wirkt ſich auch beſonders wohltuend auf die Regelung der Verdauung aus und hebt die Eßluſt. Sehr vielſeitig iſt die Zubereitungsart des Speiſequargs als Brotaufſtrich. Er läßt ſich praktiſch für jede Geſchmacksrichtung zuberei⸗ ten und hat ſich dadurch einen großen Kreis von Anhängern geworben. Auch als Zukoſt zu Pellkartoffeln und in Form von Aufläufen und Sußppeiſen iſt er vielſeitig zu verwenden. bekannte und gern gegeſſene Kochkäſe ſtellen. Da der Speiſequarg ein ausgeſprochenes Volksnahrungsmit el iſt, trägt die deutſche Milchwirtſchaft dem Rechnung, indem ſie be⸗ her⸗ müht iſt, ihn täglich friſch und in guter Be⸗ ſchaffenheit auf den Markt zu bringen. Sie brauchen auch im Sommer keine Angſt zu haben, daß ſie den Speiſequarg nicht friſch bekommen. Für die Friſchhaltung ſorgen die in jedem Lebensmittelgeſchäft vorhandenen Kühlgeräte. Am Schluß geben wir Ihnen einige Re⸗ zepte zur Verwertung des Speiſequargs, und wir hoffen, daß Sie ſie recht oft ausprobieren und ihren Beifall finden. Geben Sie dann Ihre Erfahrungen an Ihre Bekannten und Verwandten weiter. 8 Außer dem Speiſequarg haben wir auch noch andere Käſeſorten, das ſind halbfette und vollfette Käſe, z. B. Tilſitter und Edamer uſtw. und die eiweißreichen Käſe. Die eiweiß⸗ mene reichen Käſe ſind aus entrahmter Milch her⸗ geſtellt, und haben einen ſehr hohen Gehalt an Eiweiß. Für ſeine Herſtellung ſind be⸗ ſondere Gütevorſchriften erlaſſen worden. Die bekannteſten Vertreter der eiweißreichen Käſe ſind Harzer, Mainzer, Thüringer Stangen⸗ käſe, die Goldleiſten, Bauern⸗ oder Fauſtkäſe und die Blauſchimmelkäſe. Beſondere Eigen⸗ ſchaften weiſt der Blauſchimmelkäſe auf. Er wird ähnlich wie der Camembert mit einem feinen, eßbaren Schimmelraſen beſiedelt. Zum 7 809 V 2 1 Frescostoffen, tadel- Unterſchied von der Gruppe der Harzer oder Bauernkäſe iſt er faſt geruchlos. Wir eſſen dieſe Käſe aber nicht nur im Winter oder Herbſt, nein, auch im Sommer bringen wir ſie öfter zum Mittag⸗ und Abend⸗ brot auf den Tiſch, geben ſie mit in die Schule oder auf die Arbeitsſtätte. Nun, liebe Hausfrauen, probiert unten⸗ ſtehende Rezepte aus, Sie lernen daraus, daß man Käſe nicht nur als Brotbelag verwenden, ſondern ihn in Verbindung mit Kartoffeln uſw. als vollwertiges Mittageſſen auf den Tiſch bringen kann. Befolgt die Parole:„Eßt mehr Käſel“ Käſeſchmarren: Zu Käſeſchmarren miſcht man aus ¼ Liter Milch, 2 Eiern, 1 Löffel Mehl und 4 Löffel Reibkäſe eine Grundmaſſe. Man gibt Bactfett in eine Stiel⸗ pfanne, gibt eine Schicht Teig hinein und läßt feſt werden. Dann zerreißt man den Schmar⸗ ren mit einer Gabel und röſtet ihn knusprig braun, läßt ihn aber nicht zu hart werden. Käſebratkartoffeln: Unter fertige Bratkartoffeln gibt man etwas geriebenen Käſe und läßt auf mildem Feuer zuſammen⸗ backen. Sehr nahrhaft. 8 Käſekartoffeln. Kartoffeln in heller Mehltunke oder Milchtunke werden mit reich⸗ lich geriebenem Käſe gemiſcht oder kurz vor dem Anrichten damit beſtreut. Käſekartoffelkreme: 250g Quarg, 1 Ei, ein Achtel Liter Milch, Zucker und Zimmt, ½ kg geriebene gekochte Kartoffeln. Alle Zutaten rührt man ſchaumig und ißt ſie kalt mit friſchen Früchten oder Kompott. Man kann ſie auch in einer Auflaufform backen und micht Fruchttunke oder verbilligter Marmelade beſtrichen eſſen. Käſeauflauf. 1 kg gekochte Kartoffeln, ½ Liter Milch, Salz, 50 g Margarine, 75 Gramm geriebenen Käſe. Die Kartoffeln wer⸗ den mit den übrigen Zutaten gemiſcht und in einer gefetteten Auflaufform etwa 1 Stunde gebacken. Der Auflauf iſt ſehr nahrhaft. Der Alkoholgenuß der Bierfahrer Der Reichs⸗ und Preußiſche Verkehrsmini⸗ ſter hat die Wirtſchaftsgruppe Brauerei ge⸗ beten, darauf hinzuarbeiten, daß den Bier⸗ fahrern keine übermäßigen Mengen an Haus⸗ trunk mitgegeben werden. Die Fahrer wurden auf ihren Fahrten von den Wirten zu einem Glas Bier oder Schnaps eingeladen. Es liege aber im Intereſſe der Fahrer, wenn die Wirte von ſich aus die Einladungen an Bierfahrer möglichſt einſchränkten. Der Alkoholgenuß der Bierfahrer, die ja täglich nicht nur zwei oder drei Kunden beſuchen, könne ſich ſonſt in den Gefahren des Verkehrs leicht unheilvoll aus⸗ wirken. g Darf ein deutſcher Rechtsanwalt einen Juden vertreten? Beſonders in letzter Zeit ſind Unklarheiten über die Frage entſtanden, ob deutſche Rechts⸗ anwälte Juden vertreten können. Der NS⸗ Rechtswahrerbund teilt hierzu mit, daß ſchon vor Erlaß der Nürnberger Geſetze der für Par⸗ teigenoſſen geltende Grundſatz, keine Juden zu vertreten, auf alle deutſchen Rechtsanwälte er⸗ ſtreckt worden iſt, ſoweit ſie ein Amt in den Einrichtungen des Rechtswahrerſtandes(NS⸗ Rechtswahrerbund, NS⸗Rechtsbetreuung,— Rechtsanwaltskammern) bekleiden. Den üb⸗ rigen deutſchen Rechtsanwälten iſt damals vom NS-⸗Rechtswahrerbund ſtrenge Zurückhal⸗ tung im beruflichen Verkehr mit Juden, da⸗ gegen noch kein völliges Verbot der Juden⸗ vertretung auferlegt worden, weil hierzu die Verhältniſſe noch nicht reif waren. Seit Erlaß der Nürnberger Geſetze iſt der NS-⸗Rechtswahrerbund im Zuſammenhang mit dem Reichsrechtsamt der NSDAP und dem Reichsjuſt zminiſterium beſtrebt geweſen, dieſe Uebergangslöſung durch eine endgültige Lö⸗ ſung zu erſetzen. Dieſe endgültige Löſung wird auf geſetzlicher Grundlage erſtrebt. *. Was wollen die SA⸗Sportab⸗ zeichen⸗Gemeinſchaften? Nach der Beſtimmung des Führers iſt es für jeden deutſchen wehrhaften Mann eine Ehre, das SA⸗Sportabzeichen zu beſitzen. Die S2 ſtellt für alle Männer, die nicht in den Gliederungen der Partei die Urkunde er⸗ werben können, Uebungsgemeinſchaften zu⸗ ſammen. In den Ausführungsbeſtimmungen wird feſtgelegt: a) Jeder deutſche, Mann der nicht der SA, J, dem NSKK oder RA angehört, kann nach Vollendung des 18. Lebens⸗ jahrs ſeine Aufnahme in eine SAcßh. (SA ⸗Sportabzeichen⸗Gemeinſchaft) bei der örtlich zuſtändigen SA⸗Einheit be⸗ antragen. Dem Antrag iſt eine behörd⸗ liche Leumundsauskunft ſowie eine amt⸗ liche Beſcheinigung über die deutſche Reichsangehörigkeit und die Erklärung über die Abſtammung beizufügen. b) Sac. werden ausſchließlich bei der SA im Bereich der SA⸗Stürme, Sturmban⸗ ne oder Standarten aufgeſtellt und von SA⸗Führern geführt. c) Die Ausbildung der Angehörigen einer SAG. erfolgt im Dienſt eines SA⸗Stur⸗ mes bzw. im Sonderdienſt. d) Mit dem Eintritt in eine SA. ver⸗ pflichtet ſich der Erwerber, an den vom Führer der SAch. feſtgeſetzten Uebungsſtunden teilzunehmen. Humor Kreislauf des Geſchenks Paul und Pauline feiern ſilberne Hoch⸗ eit. b„Schau her, Paul!“ rief Pauline,„Mül⸗ lers haben uns die Vaſe geſchenkt, die wir vorige Weihnachten Meiers geſchenkt haben, die wir von Lehmanns geſchenkt bekommen haben——“ Erklärung „Vater, was ſind Epiſteln?“ „Dumme Frage! 5 Wahyſcheinlich die Mannheim.(Tödlicher Verkehrsunfall). Am 4. 5. 38, 16.10 Uhr, ſtießen an der Straßenkreuzung Luftſchiffer⸗ und Karlſtraße in Sandhofen ein Motorradfahrer und ein Laſtzug zuſammen, wobei der Motorradfahrer, ein 35 Jahre alter Maurer von Ladenburg, tödlich verunglückte. Die Ermittlungen bezüg⸗ lich der Schuldfrage ſind im Gange.—(Sechs Verkehrsur lle). Am 4. Mai 1938 ereigneten ſich wegen Nichtbeachtens der Verkehrsvor⸗ ſchriften ſechs Verkehrsunfälle, bei denen zwei Perſonen verletzt und ſechs Kraftfahrzeuge und zwei Fahrräder zum Teil erheblich beſchädigt wurden.—(Verkehrsüberwachung). Wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßen⸗ Verkehrsordnung wurden 110 Perſonen ge⸗ bührenpflichtig verwarnt und an 24 Kraft⸗ fahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Zur Nachahmung empfohlen Darmſtadt. Die Betriebsgemeinſchaft der Bauſtelle Darmſtadt⸗Ludwigshöhe der Frank⸗ furter Bauunternehmung Fenner& Sax unternahm dieſer Tage einen Betriebsaus⸗ flug nach Viernheim und ſammelte an dem an⸗ ſchließenden Kameradſchaftsabend den Betrag von 26 RM., und zwar als Spende für die notleidenden Oeſterreicher. Der Betrag wurde von der Geſchäftsſtelle der„Heſſiſchen Landes⸗ Zeitung“ vereinnahmt und auf das Sonder⸗ konto„Oeſterreich“ für das WHW Gau⸗ Heſſen⸗Naſſau in Darmſtadt einbezahlt. Vereins Anzeiger Geſangverein Liederkranz Heute abend, 8.15 Uhr, Singſtunde im Lokal. Der Vorſtand. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Heute Freitag, ab 7.30 Uhr: Training auf dem Waldſportplatz für 1. Mſchft., Er⸗ ſatz⸗ und Jungliga. 8.30 Uhr Spielausſchußſitzung im„Pflug“. Der Vereinsführer. Turnverein von 1893 Abtlg. Handball: Heute abend, 8.30 Uhr, in der Sporthalle Spielerverſammlung. Verein der Hundefreunde Samstagabend, 8. Mai, anſchließend an die Dreſſurſtunde iſt Mitgliederverſammlung auf dem Platze. Da wir vor der Prüfung noch Dringendes zu beſprechen haben, erwarte ich, daß die Mitglieder zahlreich erſcheinen. Der Vorſtand. Kleintierzuchtverein 1916 f Am Samstagabend, 8.30 Uhr, findet im Ver⸗ einslokal„Karpfen“ unſere Monatsverſamm⸗ lung ſtatt. Wegen wichtiger Tagesordnu (betr. Klee) bitte ich die Mitglieder zahlreich zu erſcheinen. Ohne Entſchuldigung Fehlende können nicht berückſichtigt werden. Der Vorſtand. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Wartin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— Bu. IV. 1938 über 1900. 3. 8t. iſt Anzeigenpreisliſte der 7 gültig. Sclckocnzöge, helle Muster u. Streifen, aus guten kammgarn-· und lose Verorbeitung und . d 89-69 Sportanzüge, 31lg., Sakko mit Rückengar- nierung, longe sportl. gearb. Straßenhose, dazu Golfhose, i. allen modernen formen o. ben 75. 85 tions- sckko 0. 2 Sportsakkos, mo- dern gemusterte Che- viotstoffe, in feschen sportlichen Formen und Farben, kombino- 55-39 Tennishosen doꝛzu passend, in vielen farben u. Ausführungon Jugendl. Sommer- leleid aus bunt be- drucktem Mottkrepp, mit 2 forb. Görteſ o. Knopfgornierung, in 2 verschiedenen 10 farbstellungen klegonter Woll-Ge- orgerte- Mantel in schworz oder marine mit modischer Biesen- garnitur, quf kunst- seicden. Maro- cain georbeit. 45 Jugendl. Sommer- komplet aus Kunst- seiden- Pepita · Jersey, in drei verschiede- nen Farbstel · lungen 18*⁵ 70 0 2 9. 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Die Tagesordnung wird im Lokal bekanntge⸗ Zu dieſem General⸗Appell lade ich die Kame⸗ raden ebenſo herzlich wie dringend ein und bitte mit Rückſicht auf die Anweſenheit des Herrn Kreisverbandsführers um pünktliches Erſckeinen.— Anzug: Kyffhäuſeranzug. Der ſtellvertr. Kameradſchaftsführer: 2 ie, ge,. e / ꝙæꝙæę?/ ñðͤ 5. Lichtbilbervortrag J 8 vom Deuljchen Volksbilöungswerk g I Deulſche Kohle-deniſcher Werkſlof an Seng 6 f ,, d Eintritt„40 RM. Für Inhaber der Hörerkarte frei. J * Elegante Sommer⸗ Manuun ben. Die ehemaligen Mitglieder des Kranken⸗ vereins Bruderſchaft J werden zwecks Liqui⸗ dierung auf Sonntag, 8. Mai, mittags 4 Uhr, in das Gaſthaus„Zum Löwen“ ein⸗ geladen. Erſcheinen iſt Pflicht. Lada umſtändlich— wenn's doch ſo einfach geht 7ſder gute weiße Käſe Es werden oft die merkwürdigſten Verſucheſſtets friſch bei gemacht und als Werbung bezeichnet. 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