außgehahz dar us ü ſcwört nit; um nil zt“ 5 ding en Danten e mut „ önnen ut deloff n N poltiſcen ben ühnigen ala. der, u, Bunt eim. Dru: im ae, 3 K f Almmlsblatt der Vür germeiſterei Viernheim Erſcheinungswelſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und c Bezugspreis: Ins Nummer 109 Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 NM. ausſchließlich otenlohn, Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Miftwoch Berlin, ein Im gleichen Ethritt Dr. E. K. Mit der Rückkehr Adolf Hitlers von ſeinem Staatsbeſuch in Italien endet ein europäiſches Ereignis, deſſen Trag⸗ weite ſich in ihrer ganzen Bedeutung erſt im Ablauf des weiteren politiſchen Geſchehens un⸗ ſeres Erdteils erweiſen wird. Die Welt war Zeuge einer politiſchen Zuſammenkunft, wie ſie bisher ohne Beiſpiel daſteht und die ledig⸗ lich in dem Beſuch Muſſolinis in Deutſchland im September des vergangenen Jahres eine Parallele findet. Die Sehnſucht des Deutſchen nach dem Süden, nach dem ſonnigen Italien, das in Jahrhunderten ſo ſchickſalhaft mit dem geſamt⸗ deutſchen Raum verbunden war. iſt eine Ueber⸗ lieferung, die zur beſtimmenden Tradition ge⸗ worden iſt. Für viele deutſche Männer, deren Name in der Geſchichte unſterblich geworden iſt, war„die italieniſche Reiſe“ das epochale Erlebnis ihres Daſeins, das grund⸗ legende und fruchtbarſte neue Entwicklungen zeugte. Ob es ſich nun um einen mittelalter⸗ lichen Kaiſer, oder um den Genius der Kunſt, wie Dürer, Goethe und andere handelte. Wenn Adolf Hitler in ſeinen Danktelegrammen an den König und Kaiſer, den Duce und den Kron⸗ prinzen zum Ausdruck bringt, daß ihm die Tage ſeines italieniſchen Beſuches zu ſeinen koſtbarſten und unauslöſchlichen Lebenserinne⸗ rungen zählen, dann darf man deſſen gewiß ſein, daß dieſer Staatsbeſuch auch für den Füh⸗ rer zu einem Grunderlebnis geworden iſt, das ihn ſein ganzes Leben bewegen und beſchäftigen wird. Die unermeßlichen Ein⸗ drücke Italiens, des ewigen Roms der Antike und der befeuernden und jugendlichen Kraft der Hauptſtadt des faſchiſtiſchen Imperiums, wer⸗ den ohne Zweifel ſich in dem weiteren Schöp⸗ fungsprozeß eines zu geſchichtlicher Größe em⸗ porgeſtiegenen Staatsmannes zu einem Maxi⸗ mum von Wirkſamkeit ſteigern. Denn zu dem Erlebnis„Italien“ an ſich kommt hinzu die Gleichheit der Geſinnung eines großen und mächtigen Volkes, die Freundſchaft einer Na⸗ tion, die in wenigen Jahren einen bewunderns⸗ werten Aufſtieg erlebte, der gemeinſame Ideen⸗ Verkündigungsblatt der NSDAP. Viernheim Anzergenprets: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Te xt⸗ teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'bafen 15101 München begrüßle bahnhof der Hauptſtadt der Bewegung ein. Die 1 Wehrmacht und Stadt waren erſchtenen, um an der Spitze der Bevölkerung 1 Hier ſchreitet der Führer in Begleitung des Gauleiters Wagner(links) und des begrüßen. den 11. Mai 1938 14. Jahraang At und Freude Wie die Reichshauptſtadt den heimgekehrten Führer empfing gehalt einer aus dem Volk herausgeborenen Bewegung, die hier und dort den Millionen der Volkszugehörigen den beſtimmenden Auf⸗ trieb gaben. Adolf Hitler und Benito Muſſo⸗ lini ſind die beiden Geſtalten der europäi⸗ begeiſterk den Führer Der Sonderzug des Führers traf am Dienstagmittag in dem herrlich geſchmückten Haupt⸗ Partei, Staat, den Führer zu führenden Männer von Kommandierenden Generals des VII. Armeekorps, von Schobert. die Ehrenkompanie der Luft⸗ waffe ab. Etwas dahinter ſieht man(rechts) Reichsführer zz Himmler und links Korpsführer Hühnlein. (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) Der letzte Tag in Florenz: Die Soldaten des Fürſten von Orange kamen zu den Trachtenvorfuhrungen in die Boboligärten von Florenz Während ſeiner Aufenthaltes in Florenz wurden dem Führer einzigartige Vorführungen in zwar Ausſchnitte aus den vier hiſtoriſchen Spielen. bei denen die Teilnehmer in den Trachten Unſer Bild zeigt die Soldaten des Fürſten von Orange beim den berühmten Boboligärten dargeboten, und der vergangenen Jahrhunderte aufmarſchierten. Marſch durch die Straßen von Florenz nach den Boboligärten. ſchen Geſchichte, die aus den chaotiſchen Jahren des Krieges und der Nachkriegszeit aus dem Unterbewußtſein ihrer Völker in das lebendige Daſein der Gegenwart aufſtiegen, um Geſchick und Schickſal zu werden. Denn war es nicht Beſtimmung, daß zwei unbekannte Männer des Weltkrieges irgendein⸗ mal kommen mußten, um mit ſouveräner Be⸗ herrſchung der letztlichen Möglichkeiten ihre darniederliegenden Völker wieder emporzufüh⸗ ren! Wir haben die entſetzlichen Wunden des Weltkrieges, die in Millionen Familien, die in das Geſamtvolk getragen wurden, nicht ver⸗ geſſen. Dieſe Millionen Wunden, dieſer Tod von Hundertauſenden von beſten Männern im blühenden Alter,, hätten— ein wahrhaft furchtbarer Gedanke— vergebens und nichtig ſein müſſen, wäre nicht nach den Jahren des niederdrückenden Chaos am Ende eines die Welt aufrüttelnden Erlebniſſes, wie es der große Krieg war, der grandioſe Aufbruch der Nation erfolgt. Aus den letzten Trümmern wurde ein neues Daſein ge⸗ baut, das die Augen wieder freudig öffnet für den Blick in die vor uns liegenden Jahrhun⸗ derte, hier und dort, in Deutſchland und in Italien! Und die Männer, die dieſes Werk des Wunders vollbrachten, waren einfache Söhne ihres Volkes, waren Adolf Hitler und Benito Muſſolini. a Wir denken, wenn wir uns die Tage des italieniſchen Beſuches, die wir alle mit ſtärkſter Anteilnahme miterlebten, ins Gedächtnis zu⸗ rückrufen, zunächſt an das großartige und wun⸗ derbare perſönliche Erlebnis des Augenblicks, da ſich zwei ſolche Männer ange⸗ ſichts der Weltgeſchichte gegenüberſtehen. Wir überlegen uns, daß, wenn ſich dieſe beiden Männer die Hände drücken zur Begrüßung oder zum Abſchied, darin mehr liegen muß. als in dem Händedruck der diplomatiſchen Höflich⸗ keit vergangenen Zeremoniells. Die Geſchichte der letzte Händedruck Während die Straßen von Florenz noch er⸗ füllt waren von den Heilrufen der vieltauſend— köpfigen Menge, nahm der Führer und Reſchs— kanzler um die Mitternachtsſtunde auf dem Bahnhof Abſchied von dem Duce, um die Rück⸗ fahrt nach Berlin anzutreten. Unſer Bild zeigt den letzten Händedruck der beiden großen Staatsmänner. die durch ihre neue Begegnung ihre verſönliche Freundſchaft und die ihrer Völker beſiegelt haben. (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) der Welt kennk nur einmal dieſes Beiſpiel, daß zwei Staatsmänner von überzeitlicher Größe zu gleicher Zeit aus dem unbekannten Da⸗ ſein erſtehen, und daß— welche geſchichtliche Bedeutung hat dieſe Tatſache!— ſich dieſe bei⸗ den Männer nicht als Widerpartner, ſondern als Freunde von Menſch zu Menſch und von Volk zu Volk gegenüberſtehen. Von Volk zu Volk! Denn auch das iſt eine großartige Wirklichkeit, daß ſich mit dem Händedruck des Führers und des Duce auch die Völker des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands und des faſchiſtiſchen Italiens die Hände reichen, um in treuer Schickſals⸗ und Lebenskamerad⸗ ſchaft gemeinſame Wege zu begehen. Die Er⸗ eigniſſe der zurückliegenden Woche, die Worte, die in Neapel, in Rom und in Florenz geſpro⸗ chen wurden, ſie fanden ein offenes Ohr im deut⸗ ſchen und im italieniſchen Volk, ſie fanden ein aufgeſchloſſenes Herz und auch den Sinn, der dieſe Worte verſtand. Denn es waren Worte, die ſo fern aller überlieferten Form waren, die den Rahmen früherer Formulierungen ſo ge⸗ waltſam ſprengten, daß ſie ein Echo in den da⸗ von betroffenen Völkern finden müſſen, das nachhaltig ſein wird in der Gegenwart und in der Zukunft. Es ſind viele Bündniſſe in der politiſchen Geſchichte der Welt geſchloſſen wor⸗ den. Mit dem Bündnis aber, das in der Achſe Berlin— Rom vorliegt, wurde nicht ein neues hinzugefügt, hier hat ſich vielmehr ein gemeinſamer Geſtaltungswille zweier Bewegun⸗ gen und zweier Völker gefunden, der das Leben dieſer Völker im Tiefſten und im Totalen er⸗ faßt. Und das verſtehen die Menſchen dieſer Völker, die als Träger dieſes Bündniſſes einen Freundſchaftsblock von 120 Millionen bilden. Deshalb auch der grenzenloſe Jubel bei den feſtlichen Ereigniſſen in Italien. Und deshalb auch ein Empfang des Führers bei ſeiner Heimkehr in ſein Land und zu ſeinem Volk, ein Jubel, der ebenbürtig war der über— ſchäumenden Begeiſterung von Rom, von Neapel und Florenz. Dieſer Jubel iſt der laute Be— weis der Freude des ganzen Volkes von 75 Millionen darüber, das im tiefſten Herzen ver⸗ ehrte und geliebte Staatsoberhaupt nach einer für die Freundſchaft der Völker und den Gang der Weltpolitit ſo wichtigen, für den Führer perſönlich ſo erlebnisreichen und eindrucksvollen Reiſe wieder in ſeiner Mitte zu wiſſen. Die Fülle der Ereigniſſe der letzten Tage iſt ſchwer im Einzelnen zu zergliedern. Man kann dieſen Staatsbeſuch nur als Ganzes hinnehmen, indem man das Grund— gefühl aufbringt für das Erlebnis an ſich. Das deutſche Volk hat dieſes Grundgefühl, und ſo dankt es heute dem Führer aus übetvollem Herzen für das, was er durch die Feſtigung der Freundſchaft zu Italien für den Aufbau des eigenen Volkes und die Erhaltung des Friedens der Welt getan und geleiſtet hat. Wir ſagten früher ſchon einmal, nicht nur das Volk Italiens und Deutſchlands, die Erben Roms und Germaniens, haben die Tage der italieniſchen Reiſe des Führers miterlebt, ſon⸗ dern die Blicke der ganzen Welt kreuzten ſich in dieſen Tagen in Rom und dem Mutterland des faſchiſtiſchen Imperiums. Die Welt mag nun das Ergebnis dieſer Reiſe hin⸗ nehmen als eine Tatſache, die auch von ihrer Seite nur als Ganzes gewertet werden kann. Wird ſie, die Welt, nach dem Ergebnis die⸗ ſes Beſuches fragen? Wird ſie zu deuteln ver⸗ ſuchen und kühne Hypotheſen auſſtellen? Denn, ach, es fehlt ja ein„amtliches Kommunique“! Die Dankbarkeit der ganzen Natlon Einzigarliger und grandioſer Ausklang des ikalieniſchen Slaalsbeſuchs Berlin, 10. Ma: Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler kehrte am Dienstagabend von ſeinem hiſtoriſchen Staatsbeſuch in Italien wieder in die Reichshauptſtadt zurück. Der Sonderzug des Führers traf um 22.45 auf dem Lehrter Bahn⸗ hof ein. Zur Begrüßung hatte ſich das geſamte Führerkorps von Staat, Partei und Wehrmacht, an ſeiner Spitze Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring, eingefunden. Die Millionen der Reichs; hauptſtadt bereiteten Adolf Hitler einen einzig⸗ artigen triumphalen Empfang. Auf Berliner Boden In dem Augenblick, in dem der Sonderzug des Führers, von Belzig kommend, und nach einer umjubelten Fahrt durch Deutſchland, Ber⸗ liner Boden bei Wannſee berührte, entzündeten auf Signale der Stellwerke hin. die NSKK.⸗ Männer zu beiden Seiten des Gleiſes ihre Fackeln. Durch Lichtbänder in einer Länge von 17 km längs der Avus, vorbei am Bahnhof Grunewald, am Bahnhof Weſt⸗ kreuz, über Jungfernheide und Moabit fuhr der Führer in die von Jubel erfüllte Reichs⸗ hauptſtadt ein. Unter den Fackelträgern, außer⸗ halb des Bahndammes, ſtanden in dichten Scharen die Berliner, um dem Führer den erſten Gruß zu entbieten. Die Ehrengäſte auf dem Bahnhof Alle führenden Männer aus Staat, Partei und Wehrmacht haben ſich auf dem Mittelbahn⸗ ſteig des Lehrter Bahnhof verſammelt, um dem Führer ihr herzliches Willkommen zu entbieten. Vom Diplomatiſchen Korps ſind er⸗ ſchienen der jugoflawiſche Geſandte Markovic, der ungariſche Geſandte Sztofay, der italieni⸗ ſche Geſchäftsträger Botſchaftsrat Graf Magi⸗ ſtrati mit ſämtlichen. Herren der ttalieniſchen Botſchaft, der italieniſche Generalkonſul Oberſt Renzetti mit den Mitgliedern des Generalkon⸗ ſulats, der Langesgruppenleiter der Faſchiſti⸗ ſchen Partei von Deutſchland, Graf Ruggieri. und Orts appenkener Savini. Von deut 0 cher Seite ſieht man die Reichsminiſter Dr. Frick, Neurath, Funk, Ohne⸗ ſorge, Darré, Kerrl, Schwerin⸗Kroſigk, Ruſt, Seldte, die Reichsleiter Roſenberg, Dr. Ley und Bormann, Stabschef Lutze, Korpsführer Chriſti⸗ anſen, Reichsarbeits führer Hierl. zahlreiche Staatsſekretäre, an ihrer Spitze Staatsſekre⸗ tär Körner uned General der Flieger Milch, Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten und Gauleiter Stürtz. Weiter ſieht man Staatsminiſter Popitz und Unterſtaatsſekretär Woermann mit zahlreichen anderen Herren des Auswärtigen Amtes. BDM. und HJ. jubeln Baldur v. Schirach zu und gratulieren ihm in Sprechchören zum Geburtstag. Brauſende Heilrufe erſchallen, als General- feldmarſchall Göring in der Bahnhofshalle erſcheint und auf den Bahnſteig kommt, auf dem ſich weiter eingefunden haben: General- oberſt v. Runſtedt, der Befehlshaber des Grup⸗ penkommandos] mit zahlreichen Generälen des Heres, der Chef des Generalſtabes der Luft- waffe, General Stumpff mit anderen Generä— len der Luftwaffe. Admiral Witzel mit mehre— ren Admiralen, der Chef der Ordnungspolizei General der Polizei, Daluege, Generalmajor Udet, Gruppenführer Offermann in Vertretung des in München weilenden Korpsführers Hühnlein. Fanfarenruf begrüßt den Führer Nachdem um 22.35 Uhr der Miniſterzug ein⸗ getroffen war, der aber keinen der erſehnten Gäſte brachte, da die Miniſter in Belzig bereits den Zug verlaſſen hatten und in den Sonder⸗ zug des Führers geſtiegen waren, ſteigt die Er⸗ wartung der Menſchenmaſſe in der großen Halle auf den Siedepunkt. Die Jugend iſt kaum noch zu halten Immer wieder erſchallt Geſang durch die hohe Halle. Brauſende Heilrufe klin⸗ gen auf, als Schlag 22.45 Uhr aus dem Dun⸗ kel der Sonderzug in die ſtrahlende erleuchtete Halle einfährt. Als der Zug hält, ſchmettern als Willkommen der Berliner Jugend die Fanfaren der 400 Pimpfe. Dumpf dröhnen die Landsknechtstrommeln, aber nur gedämpft dringt das Dröhnen durch den unge⸗ heueren Jubel, der die Bahnhofshalle durchtoſt. Als der Führer ſeinen Wagen mit ſeiner Be⸗ gleitung verläßt tritt Generalfeldmarſchall Hermann Göring auf ihn zu. Lange ruhen die Hände beider Mänver ineinander. Die Halle iſt durch eine große Zahl von Scheinwerfern in ein Meer von Licht getaucht. Die Abſperrmannſchaften haben in dieſen Augenblicken keinen leichten Dienſt. Alles drängt nach vorne, jeder will den Führer ſehen, Mögen die Herren in den Miniſterien und Re⸗ daktionsſtuben von irgendwo tun und denken, was ſie wollen. In irgendeinem Winkel ihres Gehirns wird doch ein Funke der Erkenntnis aufleuchten, daß der Staatsbeſuch Adolf Hitlers in Italien den jeſten Ring ſchloß um die Ge⸗ meinſamseit von Nationalſozialismus und Fa⸗ ſchismus, von Deutſchland und Italien, von zwei Völkern, die in herzlicher Verbundenheit marſchieren heute und künftig: im gleichen Schritt und 3 der nun wieder nach ſeiner grandioſen Fahrt durch das befreundete Italien nach Berlin zu⸗ rückgekehrt iſt. Begrüßung durch Göring Am Ende des Mittelbahnſteiges begrüßt dann der Generalfeldmarſchall den Führer mit einer markigen Ansprache Die Heilrufe und der Ju⸗ bel der Tauſende verſtummen auch während ſei⸗ ner Rede nicht Der Generalfeldmarſchall führte aus: Mein Führer! Als heute morgen Ihr Zug die Grenze paſ⸗ ſterte. da ſtrömte ein unendliches Glücks⸗ gefühl durch unſer Volk. Der Führer war heimgekehrt ins Reich! Von den Häuſern und den Berghöfen Tirols, von den Städten und Dörfern Bayerns, den Bahnhöfen Thüringens und Preußens überall hallte Ihnen dieſer Ju⸗ bel entgegen, eine einzige Manifeſtation der Be⸗ geiſterung, der Treue und der Liebe zu Ihnen. Jetzt erwartet Sie die Reichshauptſtadt, und in dieſer Hauptſtadt brandet noch einmal dieſes Gefühl unſagbarer Liebe zu Ihnen empor. Das Volk hat mit glühendem Herzen verfolgt, wie Sie, mein Führer, in dieſen acht Tagen bei dem befreundeten italieniſchen Volk zu Gaſt waren. Das deutſche Volk empfing die Ehren, die Ihnen zuteil wurden, als eigene. Mit innigem Dankgefühl haben wir von der groß⸗ herzigen Gaſtfreundſchaft gehört, die der Kaiſer und König Ihnen zuteil werden ließ. Mit Stolz und Bewunderung haben wir die gewaltigen Taten des Duce und ſeines Volkes miterlebt. Vor allem aber, mein Führer, haben die Herzen hier höher geſchlagen, als Sie und der Duce in Worten die gegenſeitige Freund⸗ ſchaft beſiegelten. Es iſt kein Zufall, daß dieſes Jahrhundert 2 und 3 8 ſolche gewaltige Staatsmänner erwachſen ließen. Und es iſt auch kein Zufall, ſondern die Fügung des Allmäch⸗ tigen, daß dieſe beiden überragend großen Staatsmänner ſich in gemeinſamer Freundſchaft gefunden haben. Die Freundſchaft beider Führer iſt auch die Freundſchaft der Völker. Wenn Sie, mein Füh⸗ rer, ewigen Frieden zwiſchen beiden Staaten verhießen und der Duce es beſtätigte, dann ſoll auch die Freundſchaft beider Völker ewig ſein. Und nun mein Führer danken wir Gott. daß Sie mohlbehalten zu uns zurückgekehrt ſind. Wir begrüßen Sie mit unſerem Schlacht⸗ und Siegesruf: Unſer geliebter Führer! Sieg Heil! Böllerſchüſſe der Freude Als der Führer aus dem Bahnhof heraus- tritt, empfängt ihn ein einziger gewaltiger Jubelſchrei der Menge, Böllerſchüſſe ertönen, Raketen ſteigen auf, ein gewaltiger Lichtdom türmt ſich am Himmel. Im gleichen Augen— blick flammt ſchlagartig eine gewaltige Beleuchtung auf, die den weiten Platz in rotglühendes Licht taucht, die Silhouetten der Häuſer treten helleuchtend aus der Nacht her— vor und ſpiegeln ſich in dem Waſſer der Spree. Die Heilrufe der Hunderttauſende miſchen ſich mit den„Eja— Eja-⸗Alala“-Rufen der faſchiſtiſchen Formationen zu einem wun⸗ derbaren Chor der Freude und Dankbarkeit. Der Führer begrüßt das Berliner Faſcio, die Abordnungen italieniſcher Studenten und der Jugendverbände, die ihm begeiſtert ihr „Eja Eja Alala“ zurufen. Dann beſteigt Adolf Hitler ſeinen Wagen, um ſeine Triumphfahrt in die Reichs⸗ hauptſtadt anzutreten. Ueber die Moltke⸗ Brücke, die in feenhafter Beleuchtung erſtrahlt, vorbei an den glanzvoll illuminierten Häu⸗ ſern, führt der Weg durch ein Meer der Be— geiſterung zum Königs-Platz, wo ihn wieder Hunderttauſende erwarten. Man hatte für die Ankunft des Führerzuges den Lehrter Bahnhof wählen müſſen, weil bei der Abfahrt des Führers der kurze Weg zwi⸗ ſchen Reichskanzlei und Anhalter Bahnhof f ſich als ſchlechterdings unzureichend erwieſen hatte. Aber auch der diesmalige längere Weg ver⸗ mochte nur einen Teil der Millionen auf⸗ zunehmen, die nach dem Miterleben der ver⸗ gangenen Tage durch Zeitung und Funk der Heimkehr des Führers entgegenfieberten. Das Menſchengedränge in den Straßenzügen und auf den Plätzen, die der Führer paſſierte, war ſchier beängſtigend, was jedoch die feſtliche Hochſtimmung nicht im geringſten beeinträch⸗ tigte. Dem unvergleichlichen äußeren Glanz entſprach auch ganz die leidenſchaftliche Begeiſterung der Berliner. die dies⸗ mal wirklich ſich ſelbſt übertrafen. Heller faſt noch als die zahlloſen Lichter ringsum ſtrahl⸗ ten ihre Augen. Sie waren ſich der Ehre be⸗ wußt, wieder einmal der Dolmetſch der Gefühle des deutſchen Volkes ſein zu dürfen. Den am Königsplatz Harrenden künden die jubelnden Schreie der Menſchenmenge am Lehr⸗ —— Jegelflug hornberg-Linz 88 Stuttgart, 10. Mai. Der in der Reichsſegelfliegerſchule Horn⸗ berg tätige NSF K.⸗ Segelfluglehrer Erwin Kraft hat am Montag mit einem Zielſtrecken⸗ flug, der ihn über eine 336 Kilometer lange Strecke von Hornberg nach Linz in Ober⸗ öſterreich führte, eine neue Hornberg⸗Beſtlei⸗ ſtung aufgeſtellt. Kramt durchflog die Strecke in 6 Stunden 45 Minuten in einer Höhe von teilweiſe über 300⁰ Metern. Liebespoeſie aus Schloßgemächern Von Hermann Ulbrich-Hannibal Es liegt im Wunder des Lebens begründet, daß die Vergangenheit nirgends ſo urſprüng⸗ lich überliefert iſt wie auf den Burgen und in den Schlöſſern, in denen Amor den Bogen be⸗ ſonders ſtark ſpannte und nicht nur feſte Mau⸗ ern durchſchoß, ſondern auch dicke Geſetzbücher durchlöcherte, wie an den Stätten wo Frau Venus ihr Zauberreich entfaltete und als Kö⸗ nigin herrſchte, ſo wie ſie auf dem Engels⸗ brunnen in Wertheim dargeſtellt iſt, mit dem Pfeil in der einen und dem geknickten Männerherzen in der anderen Hand. Wo Eros mit geſchwungener Fackel in den romantiſchen Gemächern wandelte, und wo ver⸗ ſchwiegene Lauben das Geheimnis ſeliger Stun⸗ den hüteten, ſchwebt die Glut heimlicher Leiden⸗ ſchaften aus früheren Zeiten noch heute in den Lüften. Man müßte kein Menſch ſein, um nicht zu bemerken, daß in den Gärten und Parkanlagen dieſer Burgen und Schlöſſer die Roſen herrlicher und duftreicher blühen, und die Nachtigallen heller und ſchöner ſchlagen als anderswo. Das trifft in außergewöhnlichem Maße für die trutzige Burg Goſeck über der Saale zu, die im 11. Jahrhundert von dem kaiſerlichen Statthalter Pfalzgraf Friedrich von 9 oſeck und ſeiner temperamentvollen Gemahlin delheid von Stade bewohnt wurde. Die leben⸗ ſprüende Adelheid, deren weißblondes Haar ein Volkslied beſingt, gab dem Landgrafen Lud⸗ wig von Thüringen, dem Erbauer der Wart⸗ burg, in dem verträumten Minnegarten auf Goſeck Gelegenheit zu Schäferſtündchen. Obw. ohl Friedrich nichts von den Abwegen ſeiner Ge- mahlin ahnte, nahm die leidenſchaftliche Liebe zwiſchen Ludwig und Adelheid ein trauriges Ende. In einer Fehde, die die Herrin von Goſeck zwiſchen beiden Männern herbeigeführt ſank der Pfalzgraf unter dem Spieß des Toll⸗ ringer Landgrafen tot zuſammen. Ludwig wurde auf Befehl des Erzbiſchofs Adalbert voͤn Bremen, des Bruders des Erſtochenen, verhaftet und auf die Burg Giebichſtein gebrgcht. Er be⸗ freite ſich aber durch einen kühnen Sprung, der ihm den Beinamen„der Springer“ eintrug. aus der Gefangenſchaft und ſühnte ſeine Schuld durch die Stiftung des Kloſters Reinhardsbrunn. Adelheid begründete ebenfalls ein Kloſter in Oldisleben am Kyffhäuſer und beſchloß dort als Nonne ihr Leben. Faſt neun Jahrhunderte ſind ſeitdem vergangen, aber auf der Burg Go⸗ ſeck erzählt das zierliche Winzerhäusg chen im Minnegarten noch von den zärtlichen Stunden, die den beiden flammenden Herzen dort ſchlugen. Aus dem 18. Jahrhundert iſt auf der llei⸗ nen Burg Caub im Rhein ein Liebesabenteuer in Erinnerung geblieben, deſſen Folgen ſogar von politiſcher Bedeutung waren. Der Pfalzgraf hatte ſeine Tochter Agnes auf die Inſelbaſtei geſchickt, um ſie unerwünſchten Freiern zu ent⸗ ziehen; er hatte aber die Rechnung ohne den draufgängeriſchen Otto von Wittelsbach gemacht, deſſen Liebesfeuer ſelbſt die Rheinflu— ten nicht löſchen könnten. Der junge Freier ſtieg auf einer Strickleiter in die Kammer der hübſchen Pfalzgrafentochter, ohne daß Schloß⸗ hauptmann, Torwart, Hofmeiſterin und Zofe etwas merkten. Eines Nachts aber wurden ſeine Beſüche doch entdeckt und dem Pfalzgrafen ge- meldet, der ſich an den Erzbiſchof in Mainz um Rat in der Angelegenheit wandte. Der Erz⸗ biſchof hatte Verſtäundnis für junge Herzen, ſchickte dem Pfalzgrafen einen Prieſter und ließ den Bund zwiſchen Otto und Agnes beim näch⸗ ſben Liebesabenteuer gleich in der Burg ſegnen. Der Pfalzgraf ſtellte allerdings die Bedingung, daß das zu erwartende Enkelkind in dem Lie⸗ bes lämmerlein das Licht der Welt erblicken müſſe. Das armſelige Mauerloch gibt noch heute als„Winkel der Wonne“ von dem Er- eignis Kunde, durch das die Wittelsbacher das hatte, um von ihrem Gemahl erlöſt zu ſein, Erbrecht auf die Rheinpfalz erhielten. In den beiden folgenden Jahrhunderten er⸗ ſtrahlten die Burgen Guten it ein, Co⸗ burg, Vohburg und Ranis im Glanz der Venus. Auf Gutenſtein, hoch über dem Rhein, feierte Ludwig der Bayer mit der verführeriſchen Ghiſelaine von Caub bacchanti⸗ ſche Liebesmahle, bei denen die Frauen mit Weinlaub und Reben bekränzt waren. Während der tapfere Schweppermann aus ſeinem Gefolge zwei Rieſenſtiefel Wein austrank, leerte Ludwig mit der koketten Ghiſelaine in vollen Zügen den Liebesbecher, in den ſpäter ein bit⸗ terer Wermutstropfen fiel. Er erlag einem Gifttrant, den Violante, die Münchner Riva⸗ lin Aziſeteines für die Herrin auf Gutenſtein gebraut-hatte. Die alten Mauern der Feſte Co⸗ burg berichten von der Liebe des alten Ber 4= hold von Henneberg zu ſeiner jugend lichen Vorleſerin Johanna. Sie ſteigerte ſich zu raſender Eiferſucht, als Johanna ihre Gunſt auch noch dem Junker Balthaſar vom biſchöf⸗ lichen Hof zu Bamberg ſchenkte, der ſo verliebt war, daß er ſich maskiert ins Schloß wagte. Später vernahmen die Coburger Mauern noch das Liebesgeflüſter der fürſtlichen Gattin Johann Kaſimirs„Aennchen mit der Biber mütze“, die die Unruhe ihres Herzens durch lebenslängliche Haft im oberſten Geſchoß der Burg büßte. Im Schloß Vohburg an der Donau verlebte Albrecht von Wittels⸗ bach mit der bezaubernden Augsburger Ba⸗ derstochter Agnes Bernauer nach heim⸗ licher Eheſchließung den Liebesfrühling, der mit der ergreifendſten Liebestra⸗ gödie der deutſchen Geſchichte ſei⸗ nen Abſchluß fand. Die Burg Ranis in Thü⸗ ringen erinnert an die mannstolle verwitwete Katharina von Brandenſtein, deren ſeidene Strumpfbänder die Inſchrift trugen „Wer mich liebt, den lleb ich wieder“. Ihre verliebten Augen veranlaßten Wilhelm den Tapferen, den Sohn des Kurfürſten Friedrich des Streitbaren ſeine aus königlichem Hauſe ſtammende Gemahlin in die Verbannung zu Er er⸗ hielt die Strafe, als er Katharina nach dem Tode ſeiner Gemahlin heiratete; denn in der ſchicen und ihr ſein Schloß zu öffnen. Ehe ward aus der ſchwärmeriſchen Geliebten ein herrſchſüchtiges Weib. f Zwei romanhafte Liebesgeſchichten ſchrieb Amor im 17. Jahrhundert auf der urg Rheinfels, oberhalb ron St. Goar am Rhein, und auf der Burg Runkel an der Lahn in das große Wunderbuch des Lebens. Auf der Feſte Rheinfels, die heute eine der ſchönſten rheiniſchen Burgruinen iſt, verliebte ſich der galante Landgraf Ernſt von Heſſen in Chriſtel Dürnitzell, die blutjunge Tochter ſeines Korporals. Da ſeine Zudring⸗ lichkeiten von dem graziöſen Backfiſch mit einer Ohrfeige quittiert wurden, entſchloß er ſich noch mit 67 Jahren, das 17jährige Mädchen zu hei⸗ raten. Auf der Burg Runkel führte Amor in anmutigem Verſteckſpiel den Erbgrafen von Runkel mit Gertraude Regenbogen, der Tochter ſeines Stabstrompeters, zum ehelichen Bund zuſammen. Das 18. Jahrhundert umſchließt die„galante Zeit“, in der die Liebesabenteuer kaum noch Abenteuer waren. In Schwedt an der Oder, in Würzburg mit Veitshöchheim und in Karlsruhe hat ſie einige ihrer bekann⸗ teſten Denkmäler. Einen romantiſchen Ausklang des 19. Jahr⸗ hunderts ſtellen die beiden von Fürſt Pückler geſchaffenen Parks in Muskau und Bra⸗ nitz dar. In dem Rauſchen ihrer Bäume raunt es von ſeltſamen Liebesabenteuern. In dem Muskauer Park liegt die ſchöne Abeſſinierin Machbuba begraben, die der Fürſt als zwölf⸗ jähriges Mädchen auf dem Sklavenmarkt in Chartum kaufte. während in dem Park zu Branitz ein roſenumſponnener Tempel an die berühmte ſchöne Sängerin Denriette Son⸗ tag erinnert, deren Wahl zwiſchen einem jun⸗ gen Grafen und einem alten Fürſten davon Kunde gibt, daß der unſchätzbarſte Vorzug für die Liebe die blühende Jugend iſt. Abet ö 1 lächt 1 a a line* fell ulld Verug henne, Aus maße Rieſige nen 145 Reihe l allen t 1 iſt le fl. 5 feigen den gache 11d undo das große ien Nerg Ein gle ü an 14 30 fille! blötlic,! beit als! den 155 iche Eil de Nac 9 das Milli 1 wolf Hit iltomme umd Reich 9 küren U in. Ein I baut den J Lagweite If der le . ſelbt. die Wil ein Meer Scheinwerf bor den te Verige 1 Filet t I Vache in gebogen if J pagandam L ber 800 aus deren Hohe icht des Rei. ſpiel diese werkſonnen gem„Ah“! 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Hundert mächtige Scheinwerfer flammen auf und ſchicken ihre ſtrahlenden Licht⸗ bündel in die weite Höhe. Ein einziger un⸗ geheurer Lichtdom bildet ſich über dem Königsplatz. In den Fenſtern der weiß an⸗ geſtrahlten Gebäude um den großen Königs⸗ platz glühen rote Lämpchen auf. Der Führer fährt in ſeinem Wagen vorüber und grüßt ſeine begeiſterten und dankbaren Ber⸗ liner. Der Donner der Salutſchüſſe kommt zum Schweigen. Nieſenfeuerwerk über Berlin Rakefen in vierzigfacher Verwandlung Aber ſchon kracht ein Rieſenfeuerwerk zum nächtlichen Himmel empor, wie es der Ber⸗ liner kaum einmal ſah. Hochaufſteigende Kro⸗ nen und knatternde Raketen in 40 facher Verwandlung bilden ein einziges Flam⸗ menmeer, eine pyrotechniſche Leiſtung größten Ausmaßes. Rieſige Lichtfontänen in ſilbernen und golde⸗ nen Farben flammen unter dem Jubel der Menge in die Höhe; weite Strahlenbündel in allen Farben leuchten empor. Der Nachthim⸗ mel iſt von zuckenden phantaſtiſchen Lichtern er⸗ füllt. Donnernd bricht ſich das Krachen der aufſteigenden Raketen an den Hauswänden um den großen Platz und unter donnerndem Getöſe und unvorſtellbaren Lichteffekten geht ſchließlich das großartige Schauspiel, von der überwältig⸗ ten Menge begeiſtert bejubelt zu Ende. Ein gleißendes funkelndes Lichtermeer öffnet ſich am Brandenburger Tor taghell über dem Platz Zwei gewaltige haushohe Waſſer⸗ fälle, flüſſiges Silber ſprühend, umrahmen plötzlich, wie von Zauberhand geſchaffen, 150 m weit als tauſendfältig ſchimmernde Feuerwände den Weg des Führers. Eine wahrhaft majeſtä⸗ tiſche Silhouette hebt ſich gegen dieſen irrlich⸗ tenden Strahlenglanz ab, die wuchtige edle Architektonik des altehrwürdigen Brandenbur⸗ ger Tores. Faſſungslos vor Bewunderung ſtehen die Menſchen im Banne des unerhörten Schau⸗ ſpiels. Und da iſt der Führer! Die fiebernde Spannung löſt ſich in einem einzigen Jubelſchrei. Die Hände recken ſich empor, Tauſende von Fähnchen werden ge⸗ ſchwenkt. Eine Welle heiliger Begeiſterung ſchlägt dem Führer entgegen. Hochaufgerichtet ſteht der Mann, der Deutſchlands Schickſal iſt, grüßend und dankend nach allen Seiten. Ein Freudentaumel hat die Tauſende gepackt, die nun jubelnd nach vorn drängen und das Spa⸗ lier der Ehrenformationen zu durchbrechen drohen. In langſamer Fahrt paſſiert der Wagen das Brandenburger Tor, während hoch am nacht⸗ ſchwarzen Himmel ungezählte Raketen in Gold. Grün, Rot und Weiß aufblitzen. Eine unwahr⸗ ſcheinliche Sinfonie von Farben und Tönen. ein phantaſtiſches Märchenwunder wie aus „Tauſend und eine Nacht“ iſt Wirklichkeit ge⸗ worden. Cyrechchöͤre rufen den Führer Die begeiſterlen Berliner um Mitlernacht vor der Reichskanzlei Nach der beiſpielloſen Triumphfahrt durch s Millionenſpalier begeiſterter Berliner, die ihren der Führer und Reichskanzler unter dröhnenden Beifalls⸗ ſtürmen um 23.12 Uhr in der Reichskanzlei ein. Ein unbeſchreiblicher Jubelſturm um⸗ von hiſtoriſcher Tragweite nun heimkehrenden Führer auch auf der letzten Wegſtrecke im Regierungsvier⸗ tel ſelbſt. Die Wilhelmſtraße und der Wilhelmplatz, in ein Meer von Flaggen getaucht und durch hallen wider Wenige Minuten, nachdem der Wagen des unter den Ehrenbezeugungen der Wache in den Vorgarten der Reichskanzlei ein⸗ gebogen iſt, werden im Garten des Reichspro⸗ pagandaminiſteriums unter gewaltigem Kra⸗ chen 300 Flaggenbomben abgeſchoſſen, aus deren Fallſchirmen ſich in beträchtlicher [Söhe ſchnell hintereinander die Flaggen des Reiches entfalten Das prächtige Schau⸗ der Feuer⸗ werkſonnen wird von der Menge mit begeiſter— tem„Ah“ aufgenommen. Der Führer hatte kaum die Reichskanzlei wieder betreten, da brachte auch ſchon die Menge auf dem Wilhelmplatz in unaufhör⸗ lichen Sprechchören ihren heißen Wunſch zum Ausdruck, den Führer nun auch auf dem Bal⸗ kon der Reichskanzlei zu ſehen. Da nun die Abſperrung in der Wilhelmſtraße etwas ge⸗ lockert wurde, nahm der Anſturm zum Wil⸗ helmplatz ſelbſt faſt beängſtigende Formen an. Der Jubel der Maſſen nimmt kein Ende, und er ſteigert ſich zum Orkan, als der Füh⸗ rer unmittelbar nach ſeiner Ankunft in der Reichskanzlei auf den Balkon heraustritt und die Maſſen grüßt. Da recken ſich alle Arme zum Führer empor, und ein einziges Brauſen und Toſen erfüllt den weiten Platz. Immer aufs neue grüßt der Führer vom Balkon her⸗ ab nach allen Seiten und ein Sturm der Be— geiſterung klingt ihm noch einmal entgegen, als er den Balkon wieder verläßt. Zur übergroßen Freude der Maſſen erſcheint der Führer nach kurzer Zeit wieder auf dem Balkon, um den Vorbeimarſch der Ehrenfor— mationen der SA.⸗Standarte„Feldherrnhalle“ und der Wachtruppe Berlin abzunehmen. Die brauſende Begeiſterung erſtickt faſt die Klänge des Muſikzuges, und ununterbrochen jubeln die Zehntauſende dem Führer zu. Nur mit allergrößter Mühe gelingt es den Abſper⸗ rungsmannſchaften der j und der Polizei, die Straße für den Vorbeimarſch der For⸗ mationen freizuhalten. Um punkt 24 Uhr wurde der dringende Her⸗ zenswunſch der Tauſende, die ſchon ſtundenlang auf dem Wilhelmplatz ausgeharrt hatten, noch einmal belohnt: der Führer zeigte ſich zum letz⸗ ten Mal an dieſem Tage auf dem Balkon der Reichskanzlei, um den Berlinern noch einmal für den überwältigenden Empfang zu danken, Alle dienſlgebände flaggen auf Anordnung des Reichsinnenminiſters 85 Berlin, 10. Mai. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des In⸗ nern gibt bekannt: Anläßlich der Rücktehr des Führers und Reichskanzlers aus Italien flag⸗ gen die ſtaatlichen und kommunalen Verwal⸗ tungen und Betriebe, die ſonſtigen Körverſchaf⸗ ten, Anſtalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts und die öffentlichen Schulen im gan⸗ zen Reich vom Dienstag, dem 10. Mai bis auf weiteres. Der Schlußtag des Flaggens wird noch bekannt gegeben werden. den ſie ihm an dieſem ſo denkwürdigen Tage bereitet hatten. Im Nu war der weite Platz in ein brodelndes Meer erhobener Rechten ver⸗ wandelt,. und ununterbrochen donnerten die Heilrufe über den Platz. Der Führer grüßte noch einmal nach allen Seiten, und dann ſchloſ⸗ ſen ſich hinter ihm wieder die Balkontüren. Ein ereignisreicher Tag fand damit ſeinen Abſchluß. Der Führer und der Duce ehren die gefallenen Faſchiſten Der Führer und der Duce erweiſen in der Gedenkhalle der Santa⸗Croce⸗Kirche zu Flo⸗ renz den Gefallenen des Weltkrieges und den Gefallenen der Faſchiſtiſchen Revolution den Gruß.(Bildtelegramm.) (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Jean Goy ſiegke Ein bemerkenswertes Wahlergebnis in Frankreich Paris, 10. Mai Der Vorſitzendes des nationalen Frontkämp⸗ ferverbandes(UNC) Jean Goy, iſt am Sonn⸗ tag im Wahlbezirk Palaiſe(Dep. Calvados) mit großer Mehrheit vor ſeinem Gegenkandida⸗ ten, dem Radikalſozialiſten Chatenet, zum Kammerabgeordneten wiedergewählt worden. Dieſer Erfolg iſt in doppelter Hinſicht bemerkenswert. Wie ſeinerzeit gemeldet, hatte die Volksfrontmehrheit in der Kammer am 31. März die frühere Wahl Jean Goys, der im 2. Wahlgang mit 130 Stimmen Mehrheit über ſeinen Gegenkandidaten geſiegt hatte, wegen angeblicher Wahlſchwindeleien für ungültig er⸗ klärt. Seine Wiederwahl ſtellt alſo für Goy eine Rehabilitierung dar. Zum anderen liegt in dieſer Wiederwahl ein bedeutender Sieg der nationalen Parteien, der um ſo auffälliger iſt, als Goy diesmal ſchon im erſten Wahlgang mit Größter litauiſcher Kurort abgebrannt 120 Bohuhäuſer eingeäſcherl- 1500 perſonen obdachlos Kowno, 10. Mai. In der Pfarrei des litauiſchen Oſtſeebades Polangen brach Dienstagvormittag ein Brand aus, der ſich bei ſtarkem Winde ſehr raſch ausdehnte. In kurzer Zeit ſtand ein ganzer Straßenzug in Flammen. Gegen 14 Uhr waren bereits die Poſt, die Pfarrei und gegen 40 Gebäude eingeäſchert. Die Feuerwehren aus Memel und den Nach— barorten ſtanden Flammen machtlos gegen⸗ über. Sie verſuchten lediglich, den Brand ein⸗ zudämmen. Es beſteht die Gefahr, daß der ganze Ort von dem Feuer erfaßt wird. Polangen iſt der größte litauiſche Kurort, in dem in den Sommermonaten 30 000 bis 40000 Badegäſte weilen. Auch der litauiſche Staatspräſident pflegte ſeinen Sommerurlaub dort zu verbringen. Das Großfeuer in dem Oſtſeebad Polangen dauerte bis in die ſpäten Nachmittagsſtunden. Dreiviertel des Ortes und ein großer Teil der Sommerhäuſer wurden eingeäſchert. Die Feuerwehren waren dem Brand gegenüber nahezu machtlos geweſen. da während der gan⸗ zen Zeit Windſtärke 6 geherrſcht hatte. ſodaß das Feuer ſprunghaft von Haus zu Haus über⸗ griff. Die litauiſche Telegraphenagentur meldet über das Feuer u. a.: Dem Feuer iſt ein großer Teil des Ortes zum Opfer gefallen, 120 Wohn⸗ häuſer, die Poſt. das Gymnaſium, die Pfarrei, einige Volksſchulen und die meiſten Läden ſind vernichtet. Das Feuer war durch einen Schorn⸗ ſteinbrand in der Pfarrei entſtanden. 1 500 Per⸗ ſonen dachlos geworden. Die Lira bleibt feſt Rom. 10. Mai. In einem Leitartikel beſchäftigt ſich der Direk⸗ tor des halbamtlichen„Giornale d' Italia“ mit der franzöſiſchen und italieniſchen Wäh⸗ den rung. Jedes Land, ſo ſagt er dabei. werde ge⸗ gen das Währungsdumping der franzöſiſchen Ausfuhr nötigenfalls entſprechende Maßnah⸗ men treffen. Es ſei aber nicht zu erwarten, daß die Abwertung des Francs großen Einfluß auf die internationalen Währungen haben werde. Pfund und Dollar ſeien feſt, ebenſo die ita⸗ lieniſche Lira. Da die italieniſche Wirtſchaft geſund ſei, werde an ihr nicht gerührt werden. Die franzöſiſche Währung ifoliere ſich durch ihr Abenteuer. Die neue Abwertung des Franc zeige eine ſchwerwiegende innere Unordnung. die vor allem moraliſcher Art ſei. Der unmittelbare Grund der Franckriſe ſei nicht währungspolitiſcher Art, ſondern liege in ſozia⸗ len und wirtſchaftlichen Vorgängen. 5 Nur Einzelaklionen in Zpanien §S Salamanca, 11. Mai Wie der nationale Heeresbericht mitteilt, war es wegen des aufgeweichten Zu⸗ ſtandes des Geländes nicht möglich. größere gemeinſame Operationen durchzuführen. In Einzelaktionen haben die nationalen Truppen ihre Stellungen ausgerichtet und vorverlegt. Im Nordoſten von Alliaga wurde die Ortſchaft Montore de Mezauita beſetzt. Der an der Küſte von Alcale de Chisvert operierende Flügel drang ebenfalls weiter vor. An der Katalonien⸗ front verſuchten die Bolſchewiſten im Pyrenäen⸗ abſchnitt bei Llavorſi einen Gegenangriff, der ohne Mühe abgewieſen wurde. Jivilflughafen Rolterdam Die Gemeinde Rotterdam hat beſchloſſen, ihren Flughafen Waalhaven der Mi⸗ litärbehörde für 1,1 Millionen Gulden zu ver⸗ kaufen. Waalhaven wird demnach in Zukunft ausſchließlich Militärflugplatz ſein. Rotterdam wird dafür in Voorſchie einen neuen zivilen Flughafen errichten. Schwere Grubenerploſion bei Cheſterfleld Bisher 78 Tole— 45 Bergleute im Stollen eingeſchloſſen 88 London, 10. Mai. Am Dienstagmorgen ereignete ſich in dem Markham-Bergwerk in Duckmanton unweit Cheſterfield in dem Augenblick eine Gru⸗ benexploſion, als 200 Bergleute ihre Nachtſchicht beendet hatten und ausfahren wollten. Die 200 Bergmänner wurden durch fallendes Geſtein in den verſchiedenen Schächten, die nach oben führen, eingeſchloſſen. Die Rettungsarbeiten werden ſofort aufgenommen. Nach den bisher vorliegenden Berichten konnten bereits 100 Bergleute geborgen werden. Während der Rettungsarbeiten ereignete ſich eine zweite Exploſion. Die Mehrzahl der noch eingeſchloſſenen Berg⸗ leute, mit denen eine telefoniſche Ver⸗ bindung hergeſtellt werden konnte, ſoll un⸗ verletzt geblieben ſein. Die Luftzufuhr iſt durch die Exploſionen nicht beeinträchtigt worden. Obſchon amtlich über die Urſache noch nichts bekanntgegeben wurde, kann man annehmen, daß es ſich um eine ſchwere Kohlenſtaub⸗ erploſion handelt. Alle Verunglückten. denen durch die Gewalt der Exploſion die Klei⸗ der vom Leibe geriſſen worden waren, haben zur Zeit des Unglücks gewaltige Stichflammen im Grubenſtollen geſehen. Nach den letzten amtlichen Berichten hat das tragiſche Grubenunglück in der Markham⸗Hütte bisher 78 Menſchenleben gefor⸗ dert. Außerdem ſteht nun feſt, daß die im Stollen begrabenen Bergleute, deren Zahl mit 45 angegeben wird, allen tot ſind, ſo daß man damit rechnet, daß auch die Zahl von 72 nicht die endgültige Totenziffer darſtellen wird. Es war zwar einer Rettungsmannſchaft gelungen, unter größten Schwierigkeiten eine telephoniſche Verbindung mit dem Unglücks⸗ ſtollen herzuſtellen, aber ſeit Nachmittag ant⸗ wortet niemand mehr. Auch daraus ſchließt man, daß keine Hoffnung mehr beſteht, irgend⸗ einen der Verunglückten noch lebend zu retten. 1300 Stimmen Mehrheit vor ſeinem alten Ri⸗ valen den Sieg davontrug. Jean Goy vereinigte auf ſich 4529 Stimmen, Chatenet 3238 Stimmen, ein ſozialdemokrati⸗ ſcher Kandidat 243 und ein Komuniſt ſogar nur 184 Stimmen. Der Radikalſozialiſt hatte bei der damaligen Wahl 4412 Stimmen erhalten, muß alſo diesmal einen erheblichen Stimmen⸗ ſchwund verzeichnen. Jouhaux handelt auf eigene Fauſt Drohungen gegen die Regierung Paris, 10. Mai In einer wahren„Kriegserklärung“ wandte ſich der Gewerkſchaftshäuptling Jouhaux in einer Rede vor den Gewerkſchaftsangeſtellten der Poſtbeamten gegen die Regierung. Jou⸗ haux erklärte u. a., daß nach der dritten Franc⸗ abwertung das vom marxiſtiſchen Gewerk⸗ ſchaftsverband vorgeſchlagene„Programm“ endlich verwirklicht werden müſſe. Wenn dem Gewerkſchaftsverband kein Gehör geſchenkt werde. ſo betonte Jouhaux, werde die Gewerk⸗ ſchaft eben auf eigene Fauſt handeln. Die „Pauſe“ habe lange genug gedauert, denn ſie lege dem Lande die Verpflichtung auf, auf der Stelle zu treten, was mit der Zeit tödlich wirke. Die Regierung müſſe entweder mit den Gewerkſchaften gehen oder gegen ſie handeln. Kleine Nachrichlen Unter der deutſchen Ueberſchrift„Auf Wie⸗ derſehen“ unterſtreicht der Direktor der Florentiner„Nazione“ die außerordentliche Herzlichkeit des Abſchieds zwiſchen Adolf Hit⸗ ler und Muſſolini, ſowie die Wärme der er⸗ neuerten und bekräftigten Freundſchaft. Die wiederholten Händedrücke des Führers hätten bewieſen, wie ſehr das Spontane des brüder⸗ lichen Gefühls die offiziellen Begrüßungen überträfen. Der engliſche Schriftſteller Sir Philip Gibbs beſchäftigt ſich in einer Zuſchrift an die„Times“ mit der Tſchechoſlowakei⸗Frage. Er betont dabei, daß die Tſchechen in der ethnogra⸗ phiſchen Sinnwidrigkeit, die ſich Tſchechoſlowa⸗ kei nenne, tatſächlich eine Minderheit unter den anderen Volksgruppen ſeien. Die belgiſche Nationalbank ihren Diskontſatz von 2 auf 4 v, H. erhöht. Der Duce hat in einem Telegramm dem Verkehrsminiſter ſeine Anerkennung für das vorbildliche Funktionieren des Verkehrsdienſtes anläßlich des Beſuches des Führers zum Aus⸗ druck gebracht. Seine Anerkennung bezieht ſich auf die Eiſenbahn. den Telegraphen⸗, Fern⸗ ſprech⸗ und Rundfunkdienſt und die Sonder⸗ milizen. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, begibt ſich am Dienstag. einer Einladung Seiner Durch- laucht des Reichsverweſers Admiral von Hor⸗ thy folgend, zu einem kurzen Beſuch nach Bu⸗ dapeſt. Entgegen den Vermutungen der franzöſiſchen Preſſe hat am Dienstag zwiſchen Graf Ciano und dem franzöſiſchen Geſchäftsträger Blondel keine Unterredung ſtattgefunden. Die Fahrt des Führers von der italie⸗ niſchen Grenze bis Berlin war eine einzige Triumpfahrt. Ueberall ſäumten begeiſterte Menſchen den Weg, an einigen Städten fanden kurze Begrüßungsfeiern ſtatt. Die Nachmittags⸗Sitzung des Rates, in der die abeſſiniſche Anerkennungsfrage durch Er⸗ klärungen Englands und Frankreichs erledigt werden ſollte, iſt abgeſagt worden mit der Be⸗ gründung, daß die engliſchen juriſtiſchen Ver⸗ treter des Negus den Wunſch ausgeſprochen ha- ben, ihre„Beweisführung“ ſorgfältig vorzu⸗ bereiten. Das Unterhaus befaßte ſich am Dienstag mit einer Vorlage des Innenminiſters Sir Samuel Hoare, die vorſieht, daß 1 Millionen Pfund Sterlin für die Inſtandſetzung ſämtlicher Feuerſpritzen in England im Zuſam⸗ menhang mit den Luftſchutzmaßnahmen aufgewendet werden ſollen. Dienstagnachmittag ſtürzte in unmittelbarer Nähe von Lyon ein mit fünf Perſonen beſetztes franzöſiſches Militärflugzeug ab. Sämtliche fünf Perſonen kamen ums Leben. hat Ne W ö * — Das Geſicht des Imperiums Eindrücke von einer Reiſe durch Libyen Von unſerem Sonderberichterſtatter Dr. Rudolf Vogel IV der Kurs Balbo Die Waſſer⸗, Oliven⸗ und Getreideſchlacht Vierzehn Tage lang dampfte unſer kleines Küſtenſchiff von Tripolis nach Bengaſi. Vier⸗ zehn Tage lang ſchaukelten wir mit unſeren 2500 Tonnen Tag und Nacht in der ſchweren Brandung eines eiskalten Nordoſtſturmes. Vierzehn Tage lang kämpften Araber mit un⸗ erſchütterlicher Geduld und Gottergebenheit mit ihren kleinen Leichtern gegen die ſchwere Dünung an und nahmen Proviant von Bord. Immer wieder das gleiche Bild der Küſte: Endloſe Dünenketten, kleine Palmenbündel, ſteil abfallende Geröllklüfte, einſame Funk⸗ ſtationen und Zollhäuschen, eine Küſte, die Gott in ſeinem Zorn erſchaffen hatte.„Im Winter fahren wir manchmal einen Monat lang vergeblich von einem kleinen Hafen zum anderen, weil wir in der Brandung die Ladung nicht los werden können“, ſagt der Kapitän. In das Kreiſchen der Ladewinden dringt ununter⸗ brochen der anfeuernde Ruf der Bootsmannen „Uallah, uallah!“(Schnell, ſchnell). Aber nichts in dieſer Welt könnte einen Küſten⸗ araber auch nur einen Augenblick lang aus der Ruhe bringen. Vier Tage lang lagen wir allein vor einem ſolchen Küſtenneſt. Buerat el Hſunl Wenn die Mannſchaft und ich den Namen hören, wer⸗ den wir nur einen Fluch murmeln können. Wir zählten alle Palmengipfel, wir beſchimpften alle Küſtenaraber. Wir verſchenkten Zigaret⸗ ten, um nur eine lumpige halbe Stunde Zeit u gewinnen. Der„Käptn“ wagte ein Letztes. r ließ das Schiff in bangen Minuten unter fortwährendem Loten der Tiefe noch um einen Kilometer näher an die Küſte und die Bran⸗ dung herangehen. Es half alles nichts. Vier Tage büßten wir vor dem Loch. Es tauchte nachts das alte türkiſche Paſcha⸗ neſt Syrte vor uns auf. Schauerliche Szenen in der pechſchwarzen Sturmnacht, wenn heu⸗ lende Araberfrauen, verſchüchterte Askaris, brüllende Kinder den Sprung vom Fallrepp in die meterhoch auf⸗ und niedertanzenden Boote wagen müſſen, wenn das ungewiſſe Licht der Decklampen einen tollen Wirrwarr von Hand⸗ gepäck, fluchenden Matroſen. jammernden Ara⸗ bern und ſchimpfenden Offizieren beleuchtet, und die Lichter der Stadt am Horizont einen wahnwitzigen Tanz auf und nieder aufführen. Dann iſt endlich alles verſtaut. Die neuhinzu⸗ gekommenen Askaris haben nach großen Platz⸗ ſtreitigkeiten ſich und ihre Familie irgendwo in einem Winkel des Zwiſchendecks verſtaut, die Matten, das bißchen Eigentum in Körben ausgebreitet. Zehn kleine Feuerchen in Blech⸗ kaniſtern leuchten auf. Kleine handgeflochtene Fächer fachen die Glut an. Man kocht ein biß⸗ chen von dem ſtarken ſüßen Tee. dem unent⸗ behrlichen Getränk der Araber, kauert ſich in heulendem Sturm ein wenig enger aneinander im Windſchatten; nach einer Stunde ſchon klingt der monotone, einem Dudelſack ähnliche Ton einer arabiſchen Flöte auf. Sie haben ſich eingerichtet, die Kinder der Müſte. Schwarze und helle kleine Kinder, die Mädchen in grellen Kleidchen, Geſicht und Wangen mit roten, braunen und grünen Stammesabzeichen bemalt wie die Indianer, die Knöchel mit breitem Schmuck behängt, toben vergnügt krei⸗ ſchend und lachend mit gazellenhaften weichen Bewegungen durch das bunte Gewirr auf dem Zwiſchendeck. Ich ſtehe lange mit den Offizieren oben am Bootsdeck und ſchaue in dieſen maleri⸗ ſchen Wirrwarr hinein. Der Sturm heult in den Tauen, die Maſchine ſtampft unerſchütter⸗ lich, die Düfte von gekochtem Hammelfleiſch, Negerhirſe, Paprika, Zwiebeln und viel, viel Knoblauch drängen von den zehn kleinen Feuer⸗ chen zu uns herauf. Siehe da, eine feuerrote, glühende Mondſcheibe drängt ſich durch Wol⸗ lenfetzen. Wie könnte man die Stimmung jener Stunde miſſen Was für Kerle ſind doch dieſe erprobten Kämpſer der Libyiſchen Araberdiviſion! Alle, die hier am Deck ſind, machten jenen verzwei⸗ felten, in der kolonialen Kriegsgeſchichte un⸗ ſterblichen Marſch des 7. Bat. der libyiſchen Diviſion im Abeſſinienkrieg unter Oberſt Ma⸗ rinetti von Aſſab allein durch die Dankali⸗ Wüſte über Diredaua zur Küſte des Indiſchen Ozeans nach Mogadiſzio mit. 1400 Kilometer lang durch die heißeſten Teile Afrikas in ſtändigen Kämpfen mit wilden Eingeborenenſtämmen. „12 Tage lang trugen wir zwei tote Kame⸗ raden bei 60 Grad Hitze verweſt mit uns, bis wir einen Grabplatz für ſie finden konnten“, ſagt der Leutnant neben mir, der 12 Jahre lang dieſen mörderiſchen Wüſtendienſt ſchon durchhält. 45 Kilometer tragen dieſe Araber- truppen Gewehr und Gepäck in flottem Marſch mit zwei Litern Waſſer pro Tag und ein biß⸗ chen Proviant durch Steppe, Dornengeſtrüpp und Wüſte. Jeder ein Kämpfer für ſich, der es meiſterhaft verſteht, ſich dem Boden anzuſchmie⸗ gen und auch dann noch verbittert gegen den Feind anrennt, wenn der weiße Offizier fällt. Sie können zum Teil in zwei Sprachen leſen und ſchreiben. Sie zogen Füllfederhalter aus ihren Taſchen, beſaßen Photoapparate und—“ ſie ſind trotzdem wie kleine Kin⸗ der“, ſagte lächelnd der von ihnen vergötterte Befehlshaber und verteilt Zigaretten unter ſie. um einen kleinen Krach zu beſchwichtigen Ein etwas obſkurer Küſtenjude behauptet, beſtohlen worden zu ſein Der erſte Offizier viſitiert alles Gepäck. Lieber Himmel. was kommt da alles zum Vorſchein... ich habe in dieſen 14 Ta⸗ gen, ſtändig zuſammen mit Arabertruppen und Offizieren mehr vom arabiſchen Familienleben und Arabertruppen geſehen und gelernt, als man in einigen Büchern leſen könnte... An einem Abend taucht endlich Bengaſi, makellos weiß mit mächtigen griechiſchen Dop⸗ einem Aufwand von 12 Millionen Mark ge⸗ ſchaffenen Hafenanlagen, dem Flughafen, am Horizont auf. Am nächſten Morgen ſchon fuh⸗ ten wir auf dem Teilſtück jener großartigen Straße von der ägyptiſchen Grenze 1400 km lang bis zur Grenze von Tunis von Bengaſi landeinwärts. 50 km Steppen⸗ und Lagunen⸗ boden, dann wie auf der Strecke von Tripolis nach Garian wieder ſteile Haarnadelkurven, feſte Kaſtelle auf den beherrſchenden Höhen. Aber dann kommt die Ueberraſchung. Iſt dies hier Afrika, durch welches wir dann 500 km lang fahren? Könnten in dieſen üppig bewaldeten Schluchten nicht plötzlich rö⸗ miſche Kaſtelle auftauchen? Die gleiche Vegeta⸗ tion: Steineichen, Pinien, Zypreſſen. Myrrihen u. Erdbeerbäume, Lorbeer. Und dann tauchen wirklich plötzlich meilenweite, glänzend bebaute Felder auf, geſchloſſene Siedlungen, weiß und neu zeigen ſich zwiſchen friſchen Obſt pflanzungen. Werk des Marſchalls Frucht zu tragen. Eine Station unterwegs hieß Luigi Raz⸗ Einen Gedenkſtein photographierten wir dort, gewidmet dieſem Manne, der den Gedan⸗ ken italieniſcher Bauernkoloniſation in Libyen tapfer verfocht. 88 Familien und Bauerngehöfle gruppieren ſich jetzt ſchon nach wenigen Jahren rings um ein tyypiſch italieniſches Koloniſteg⸗ forum: Schulen, Kirche, Faſcio, architektoniſch bemerkenswert geformt, um einen Platz gele⸗ gen. 44 neue Gehöfte ſind im Entſtehen, ver⸗ ſichern uns die herandrängenden, braungebrann⸗ ten Koloniſtenjungens. Und ebenſo iſt es in Barce und in vielen anderen Dörfern und kleinen Städten unterwegs. Die Periode der Großkonzeſſionen hat Marſchall Balbo abge⸗— Balbo lichem Koſtenaufwand Kleinſiedler angeſetzt, die hier auf den 800 m hohen Bergen der Cyrenai⸗ ca das gleiche Klima und die gleiche Vegeta⸗ tion wie daheim in Apulien oder Sizilien vor⸗ finden. Und immer wieder unterwegs finden wir un⸗ gezählte Spuren der alten griechiſchen und rö⸗ miſchen Koloniſation im Altertum. Wir ſtanden unmittelbar hinter den neuen Siedlungshäu⸗ ſern von Cyrene plötzlich am Straßengraben neben mächtigen Säulen mit wundervollen Ka⸗ pitelen. 1000 Schritt weiter eine rieſige alt⸗ römiſche Waſſerleitung. die für eine moderne Großſtadt genügen könnte. Meilenweite Ruinenfelder. Plötzlich öffnet ſich der Blick 60 km bis an die Küſte hin, wo die alte griechiſche Großſtadt Cyrene ſtand, mit jener antiken Meiſterſchaft in der Wahl der Lage an präch⸗ tigem Quellwaſſer angelegt. Was hier von den Italienern jetzt ausgegraben wird, iſt vielleicht noch mächtiger, noch glanzvoller als jene wun⸗ dervollen Reſte von Sabratha und Leptis Mag⸗ na nahe bei Tripolis. ortſetzung folgt.) An den König 8s Am Brenner, 10. Mai Bei Aeberſchreiten der deutſch⸗italieniſchen Grenze am Brenner ſandte der Führer und Reichskanzler an Seine Mafeſtät den König von Italien und Kaiſer von Aethiopien folgen⸗ des Telegramm: „Seiner Majeſtät dem König und Kaiſer, Rom. Bei dem Verlaſſen des italieniſchen Bodens iſt es mir ein aufrichtig empfundenes Bedürf⸗ nis, Eurer Majeſtät und Ihrer Majeſtät der Königin und Kaiſerin nochmals den Ausdruck meines Dankes zu übermitteln für die mir zu⸗ teilgewordene Gaſtfreundſchaft. Unvergeßlich werden mir auch der zu Herzen gehende Emp⸗ fang ſeitens des faſchiſtiſchen Volkes und die über alles Lob erhabenen Darbietungen der italieniſchen Wehrmacht bleiben. Die Tage mei⸗ nes Aufenthaltes an den Stätten einer ehr⸗ würdigen Vergangenheit und einer ſtolzen, ſelbſtſicheren Gegenwart werden zu meinen k o ſt barſten Lebenserinnerungen zählen. Im Geiſte der erneut bekräftigten deutſch-italieniſchen Freundſchaft bitte ich Eure Majeſtät, meine wärmſten Wünſche für Ihr, der Königin und Kaiſerin und des italie— niſchen Volkes ferneres Glück und Wohlergehen entgegenzunehmen. Adolf Hitler.“ An den dute An den Duce Benito Muſſolini ſandte der Führer folgendes Telegramm: „Seiner Exz. dem Duce Benito Muſſolini, Rom Die Tage, die ich gemeinſam mit Ihnen in Ihrem herrlichen Lande verbringen konnte, ver⸗ mittelten mir unauslöſchliche Eindrücke. Ich be⸗ wundere Ihr gewaltiges Werk der Aufrichtung des Imperiums. Ich habe das von Ihnen er⸗ neuerte Italien im Glanze der ihrer Kraft be⸗ wußten Wehrmacht geſehen, ich erlebte die her⸗ vorragenden Leiſtungen Ihrer faſchiſtiſchen Ver⸗ bände. Vor allem aber haben es mir dieſe Tage ermöglicht, Ihr Volk, Duce, kennen zu ler⸗ nen, in ſeiner Jugend ſehe ich den ſicherſten Ga⸗ ranten für die Größe Italiens. Die Ideenge⸗ meinſchaft der faſchiſtiſchen und der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung iſt die ſichere Gewähr, daß ſich die treue Kameradſchaft. die uns beide blendend; Hier in Cyrenaica beginnt das; ſichtbar? ſchloſſen. Seit drei Jahren werden unter erheb⸗ a Am Rande noliert: kes, die Not des Vaterlandes zu überwinden, ſteht hochgeachtet vor den Augen der ganzen 1 Zellwolle erobert die Welt Es iſt noch nicht lange her, daß das Wort Zellwolle im Wortſchatz der deutſchen Sprache Heimatrecht erlangt hat. Unſere Väter kann⸗ ten weder das Wort, noch das Geheimnis, das hinter ihm ſteckte. Zelluloſe, Zellſtoff und noch einige andere Wortverbindungen waren ihnen geläufig, aber von einer Wolle, die aus der Zellfaſer gewonnen werden konnte, war ihnen wenig oder nichts bekannt. Heute wiſſen Kinder und Erwachſene, was Zellwolle iſt. Die einen kennen die Sache fachmänniſch, gründlich und in der praktiſchen Anwendung. Die anderen haben zum Min⸗ deſten einmal einen Witz gehört, in dem et⸗ was von Zellwolle vorkam. Auf alle Fälle wiſſen wir Deutſche ganz beſonders gut, daß Zellwolle eines der wichtigſten Rohprodukte unſerer Textilinduſtrie iſt, und der leichte, witzige Hauch, der über dem Wort lag, hat raſch einer ernſten Betrachtungsweiſe weichen müſſen. Zellwolle iſt von Tag zu Tag in der Achtung der Menſchen geſtiegen, und heute iſt Zellwolle in Wort und Begriff eine todernſte Sache. Die Zeit iſt vorbei, wo das kaufende Pub⸗ likum nach dem Zellwollezuſatz in den Stof⸗ fen gefragt hat und niemand hegt die Erwar⸗ tung, eines Tages aus ſeinem neuen Anzugs⸗ ſtoff doch noch zentimeterlange Holzfaſern herausziehen zu können. Zellwolle, eine deut⸗ Dienstjubiläum General Dalueges der Chef der geſamlen Polizei des Reiches Berlin, 11. Mai. Am 11. Mai feiert der Chef der Ordnungs- polizei, 16⸗Obergruppenführer General der Polizei Kurt Daluege, ſein fünfjähriges Dienſtjubiläum. Vor fünf Jahren, am 11. Mai 1933. beauftragte der damalige preußiſche Mi⸗ niſter des Innern Hermann Göring den am Tage der Machtergreifung als Kommiſſar z. b. V. ins Innenminiſterium berufenen 6-Grup⸗ penführer Kurt Daluege mit der Leitung der Polizeiabteilung im preußiſchen Miniſterium des Innern. Nach den Weiſungen Hermann Görings wurden von Daluege wichtige Maßnahmen zu⸗ nächſt in Preußen, ſpäter im Reich unter Treue Kameradſchaft unſerer Völker herzliche Abſchiedsgrüße und Danklelegramme des Führers verbindet. für immer auch auf unſere Völker peltürmen der katholiſchen Kathedrale, den mit übertragen wird. Nehmen Sie nochmals meine Reichsminiſter Dr. Frick getroffen, die die herzlichſten Abſchiedsgrüße und meinen Dank entgegen. Adolf Hitler.“ An den Kronprinzen Nachſtehendes Telegramm ſandte der Führer an Kronprinz Umberto von Italien: „Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen von Piemont, Neapel Bei der Rückkehr nach Deutſchland bitte ich Eure Königliche Hoheit und die Frau Kronprinzeſſin, meinen herzlich⸗ ſten Dank für die erwieſene Gaſtfreundſchaft entgegennehmen zu wollen. Adolf Hitler“. N. Goebbels an Alfieri Seiner Exzellenz Alfieri, Miniſtro de la Cultura Popolare, Roma. Brennero, 10. Mai 1938 Reichsminiſter Dr. Goebbels hat an den italieniſchen Miniſter für Volkskultur, Alfieri, folgendes Telegramm geſandt: Die unvergleichlichen Tage deutſch⸗italieni⸗ ſcher Verbundenheit und Freundſchaft werden mir für immer un vergeßlich bleiben. Sie an Ihrer Seite verlebt zu haben, war mir eine ganz beſondere Freude. Wir hatten dabei Ge⸗ legenheit, unſere kameradſchaftlichen Beziehun⸗ gen weiter zu vertiefen. Beim Verlaſſen Ihres Heimatlandes übermittele ich Ihnen noch ein⸗ mal den Ausdruck meines aufrichtigen Dankes für die auch mir perſönlich gewährte ſo außer- ordentlich herzliche Aufnahme. Ich verbinde damit alle guten Wünſche für Sie, Ihr ſchönes Land und Ihr herrliches Volk. Dr. Goebbels Ribbenlrop an Ciano Der Reichsaußenminiſter von Ribben⸗ trop hat an den italieniſchen Außenminiſter Graf Ciano folgendes Telegramm ge⸗ richtet: Seiner Exzellenz, den Miniſter der auswär⸗ tigen Angelegenheiten, Graf, Ciano, Nom. Bei der Rückkehr nach Deutſchland empfinde ich beſonders das Glück, Zeuge des un vergeß⸗ lichen Zuſammenſeins der beiden gro⸗ ßen Männer. Ihres Duce und unſeres Führers. geweſen zu ſein. Der Gedanke an die Stun- den fruchtbarer Ausſprache und an unſer per⸗ ſönliches Freundſchaftsverhältnis erfüllt mich mit Freude und Genugtuung. Ich bitte Sie, den Ausdruck meines tiefempfundenen Dankes für die mir erwieſene herzliche Gaſtfreundſchaft und meine aufrichtigſten Abſchiedsgrüße ent⸗ Welt da. So raſch wie das Radio hat ſie ihren Sie⸗ geszug über die ganze Erde angetreten. Frei⸗ lich, in Deutſchland wird ſie heute am meiſten aber auch das ge⸗ erzeugt und verwendet, ſamte Ausland, und darunter auch Eng- land und Amerika, erzeugen in wachſen⸗ Der Spott des Aus⸗ Zellwolle iſt hof⸗ dem Maße Zellwolle. landes iſt verſtummt und fähig geworden in aller Welt. Wenn wir hören, daß die mit Wolle und Baumwolle überreich geſegneten Länder der engliſchen Sprache heute Zellwolle im eigenen Lande fabrizieren, dann muß es ſchon ſeine beſondere Bewandnis mit dieſer neuen Faſer haben. Sie muß ſo gut ſein wie die Woll⸗ und Baumwollfaſer, ſie muß ſo warm ſein wie ſie und muß alle übrigen Vorzüge der tieriſchen Wolle beſitzen, ja noch übertreffen.“ So iſt es in der Tat. Dem Erfindergeiſt ſind keine Grenzen geſetzt. hat ſich der Erde untertan gemacht. N tiefer ſchürft er und lauſcht der Natur ihre, Geheimniſſe ab. Phyſik und Chemie lüften die Schleier der Welträtſel. Allerdings, noch endlos lang iſt der Weg zum letzten Ziel.“ Wir kennen es nicht, haben aber den Glaus ben an die wiſſenſchaftliche Entwicklung. Sie liefert uns Sieg um Sieg. Und dieſen Glau⸗ ben haben auch die übrigen Völker. Die Zell⸗ Ex, * Polizei zu einem zuverläſſigen Machtfaktor des nationalſozialiſtſſchen Staates machten, die ſie von allen unzuverläſſigen und politiſ untragbaren Elementen ſäuberten und ſie weiter ſo mit nattonalſozialiſtiſchem Gedan⸗ kengut erfüllten, daß ſie heute als Teil der nationalſozialiſtiſchen Bewegung gelten kann.“ Dieſe Arbeit auf einem der wichtigſten Auf⸗ gabengebiete, die der Führer zu vergeben hatte, fand wiederholt die Anerkennung Adolf Hitlers. Heute ſteht Daluege in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Chef der Ordnungspolizei an der Spitze der geſamten uniformierten Polizei des Reiches.„ Ilugzeugunglücke in England Sieben Tote 0 8 London, 10. Mai Die engliſche Luftwaffe hatte ihrer ſchwärzeſten Tage zu verzeichnen. Nicht weniger als ſieben Flieger, darun⸗ ter 5 Offiziere, verloren bei drei Abſtürzen ihr Leben. In Huntingdonſhire ſtürzten innerhalb einer Stunde ein Schulflugzeug und einer der neueſten Blenheim⸗Bomber ab, der ſofort in Flammen aufging. Das dritte Unglück ereig⸗ nete ſich in der Nähe des Flugplatzes Hemſeyill in Lincolnſhire.— Die britiſche Luftwaffe hat damit bei insgeſamt 44 Abſtürzen im Jahre 1938 75 Mann verloren. 4 Weiterer Flugzeugunfall a bei der britiſchen Luftwafſe heute einen menſchlichen Immer batten die Kull ſche Erfindung oder ſollen wir ſagen Ent- wolle iſt ein Meilenſtein auf dieſem Weg in. 0 deckung, geboren aus dem Willen des Vol⸗ die Unendlichkeit. Ph. O.— faadhüaannganmmgannaamnpnanaagp gan nnnaanunnnnnmanannmaanannnupuun hee umgamagugpmaantgunmnanmnanmamganan nnn 1 nch ni Ballet de * laut, ich de “bebbeiſen. alf das 15. und knit volle — der Hu! Aljte) 19. Jab kenalſoe berfchten hunderts der Stei Kal, das Siene ſchmel! Die britiſche Luftwaffe wurde am Dienstag 15 von einem weiteren Flugzeugunglück betroffen, Bei Kenley(Surrey) ſtürzte ein Einſitzer ab Der Inſaſſe, ein Offizier, wurde getötet. hert Sauerwein dankend abgelehnt * Es war bereits aufgefallen, daß das be⸗ kannte Pariſer Blatt„Paris ſoir“ nicht ſeinen außenpolitiſchen Me: c, Herrn Jules Sauerwein, nach Rom entſandt hatte und daß ſtatt deſſen zwei andere Bericht erchatter nach Rom gekommen waren, eine Ge⸗ legenheit, die ſich Herr Sauerwein umſo we⸗ niger hätte entgehen laſſen, als er ſeinerzeit bei dem Beſuch Muſſolinis in Berlin anweſend war urnd auch bei deſſen Rede unter den auslän⸗ diſchen Journaliſten ſaß. Nun ſtellt ſich heraus, daß man von zuſtändiger italieniſcher Seite Herrn Sauerwein bereits in Paris hat wiſſe 0 laſſen, daß er bei den römiſchen Tagen durch⸗ aus unerwünſcht iſt. Man hat ihn auch nicht darüber im Zweifel gelaſſen, daß er dieſe Aus⸗ ſchaltung den höchſt unfreundlichen und ten⸗ denziöſen Artikeln zu verdanken hat, die der Franzoſe in letzter Zeit über Deutſch⸗ land und Oeſterreich fabriziert hat. Dem Frieden Europas wäre außerordentlich gedient, wenn man ſich das in gewiſſen Kreiſen auch dann zur Lehre dienen laſſen wollte, wenn das Hetzbedürfnis noch ſo ſehr juckt und die Sonderhonorare noch ſo hoch ſind. 4 —— Die Litauiſche Appellations ka m⸗ mer hat in den letzten Tagen eine Reihe ſeit Jahren ſchwebender politiſcher Prozeſſe gegen führende Perſönlichkeiten des Memelgebietes eingeſtellt. ſo u. a. den im Jahre 1935 eingelei⸗ teten Prozeß gegen den damaligen Landes⸗ präſidenten Dr. Schreiber, die Landesdirektoren Sziegaud und Wallgahn, ſowie gegen den Lan⸗ desſchuldirektor Kurmies und 13 weitere Schul⸗ leiter und Lehrer. Alle Angeklagten waren gegen zu nehmen. Ribbentrop. einer litauenfeindlichen Betätigung beſchuldigt worden. 9 dach die N wodurch Metalle ber, d entſpreche die Vorb bon Le Neno Retalle d bie fir Heute we Hallwiſenf Forper ii niſchen Ke ſtellungen Aerderke t ber ihnen Fländige! diese Ert kennen, n. ion,. Veale v ſic gebt. Nit de ben und Fiel noch in die Pr hen der ppezijiſce Uitterfuch Laue 1% nullucgiſch Auen bun de bald handlung dung, Leh et eren Die Al with he Aan beipelsg Hung des * Fahnen ne es ien ubfanz;f leit de Ent in N 75 eigenen cen ſeine elen 941 Jaſet die Vol f warm pen ſachtfaltae und sie U Gedan⸗ Lell dex en kann.“ ſten Auf⸗ Kupfers, das Zur Unlerhallung und Belehrung Verzauberte Metalle— das Rohſtoffwunder Wir entnehmen dieſe Ausführungen mit freund⸗ licher Genehmigung des Verlags dem Buch„Das deutſche Rohſtoffwunder“, Wandlungen der deut⸗ ſchen Rohſtoffwirtſchaft, von Anton Lübke. Ueber 500 Seiten, kartoniert, mit farbigem Schutz⸗ umſchlag, vielen Bildern und ſtatiſtiſchen Tafeln, 6,80 RM.(Verlag für Wirtſchaft und Verkehr, Forkel& Co., Stuttgart⸗O, Pfizerſtraße 20.) Ein umfaſſendes Werk, das nicht bloß techniſche Hiſtorie, ſondern auch lebendige Gegenwart und das kommende Werden behandelt und berufen iſt, ae der ſich mit Rohſtoff⸗Fragen irgendwie be⸗ chäftigen muß, ein abgerundetes Bild zu geben. Wiſſenſchaft und Forſchung erkennen das Weſen der Metalle Ein ſo hochentwickelter Induſtrieorganis⸗ mus, wie ihn der deutſche darſtellt, bedarf nicht nur de: Roherze und der Metalle ſchlechthin, ondern auch der Wiſſenſchaft und der ſorſchung, um die Metallrohſtoffe in ibrem Aufbau und in ihrem Verhältnis zuein⸗ ander kennen zu lernen und aus dieſer Er⸗ kenntnis heraus den hohen Qualitätsbeſtand der deutſchen Fertigfabrikationen zu gewähr⸗ leiſten. Längſt iſt die Metallgeſtaltung und der Metallverbrauch aus der einſeitigen Eiſenver— wendung hinausgewachſen. Die moderne Phyſik und Chemie haben neue Wege gefunden, um Stahl und Eiſen zu erſetzen oder ſie haben das Eiſen zu einer Wertgeſtaltung gebracht, die vielfach die der Edelmetalle übertrifft; erin⸗ nert ſei etwa an die winzige Feder einer Ta⸗ ſchenuhr. f Eine gewaltige Entwicklung liegt zwiſchen der Herſtellung der einfachen Bronze und des ſchon 2000 v. Chr. einem gan⸗ zen Zeitalter ein Gepräge gab, und unſerer heutigen Metallgeſtaltung. Wann das Eiſen in die Kultur der Menſchheit trat, weiß man nicht mit Beſtimmtheit. Sicher haben die alten Völker das Eiſen und ſeine Legierungen ge⸗ kannt, denn Homer ſpricht ſchon von der Härte des Eiſens und uralte Eiſenmonumente bewweiſen, daß man ſich in alten Zeiten ſchon auf das Eiſenſchmelzen verſtand. Aber erſt im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Eiſentech⸗ nik vollkommen. 1730 gelang es dem Englän⸗ der Huntsman Stahl zu erzeugen und Alfred Krupp entwickelte Anfang des 19. Jahrhunderts unter dem Druck der Konti⸗ nentalſperre ein deutſches Stahlerzeugungs⸗ verfahren. Als dann im Laufe des 19. Jahr⸗ bunderts immer mehr anſtelle der Holzkohle der Steinkohlenkos für das Eiſenſchmelzen trat, das Windfriſchverfahren und die von Siemens erfundenen Regenrativ⸗ ſchmelzöfen benutzt wurden und damit auch die Herſtellung größerer Eiſen⸗ einheiten möglich war, öffnete ſich für die deutſche Metallwirtſchaft der Weg zum Auf⸗ ſtieg. Sorby unterſuchte als erſter im Jahre 1863 die Metalle mit dem Mikroſkop, und Martens ſchuf im Jahre 1879 die metallographiſche Wiſſenſchaft, wodurch man zu der Erkenntnis kam, daß die Metalle aus unzähligen kleinen Kriſtallen be— ſtehen, die in einer beſtimmten Lagerung das entſprechende Metall geſtalten. Damit war auch die Vorbedingung für die ſpätere Erkenntnis von Ledebur, Robert Auſten und Msmon gegeben, daß für die Legierung der Metalle dieſelben Geſetzmäßigkeiten zutreffen wie für die Löſung von Salzen im Waſſer. Heute 9175 die Metallwiſſenſchaft, daß die Me⸗ tallwiſſenſchaft, daß die Metalle keine toten Körper ſind, ſondern ähnlich wie die orga⸗ niſchen Körper Leben beſitzen. Nach den Feſt⸗ ſtellungen im Röntgenbild ſind es ganze Git⸗ terwerke von Metallkriſtallen, in denen infolge der ihnen innewohnenden Wärmeenergie eine ſtändige Schwingung vonſtatten geht. Erſt dieſe Erkenntnis öffnete den Weg, um zu er⸗ kennen, nach welchen Geſetzen die Diffu⸗ ſion, d. h. die Verſchmelzung verſchiedener Metalle unter dem Einfluß von Wärme vor ſich geht. Mit der theoretiſchen Erkenntnis vom We⸗ ſen und Aufhau der Metalle war freilich das Ziel noch nicht erreicht. Man mußte ſie auch in die Praxis umſetzen. Durch die Beſtimmun⸗ gen der Leitfähigkeit der Metalle, durch das esch Gewicht, und nicht zuletzt durch die Unterſuchungen mittels Röntgenſtrahlen, die Laue(1912) und Debye⸗Scherrer (1916) zuerſt vornahmen, wurde die me— tallurgiſche Wiſſenſchaft eingehend über den Aufbau der Metalle, über die Zuſammen⸗ ſetzung der Kriſtallgitter, die Veränderung der Metallgefüge bei Druck, Warm⸗ und Kaltbe⸗ handlung unterrichtet: danach konnten Legie⸗ rung, Behandlung und Verwendung eingerich— tet werden. Die Alterung des Eiſens wird beſeitigt Man hat auf dem oben genannten Wege beiſpielsweiſe die Urſachen der Alterserſchei⸗ nung des Eiſens gefunden. Noch vor wenigen Jahren nahm man an, daß die Alterserſcheinung des Eiſens, die zu großen Verluſten der Eiſen⸗ ſubſtanz führte, eine geſetzmäßige Eigentüm⸗ lichkeit des Eiſens ſei. Erſt im Jahre 1921 kam man dann zu der Feſt⸗ ſtellung, daß die Alterungserſcheinung nicht im Metall ſelbſt begründet liegt, ſondern durch mi⸗ kroſkopiſch feine Einlagerungen im Feinbau des Eiſens hervorgerufen wird, alſo mit anderen Worten, daß, wie beim Holz, auch gewiſſer⸗ maßen ein„Bazillus“ an der Alterung ſchuld iſt, der ſich 1925 als geringe Beimiſchung von Stickſtoff⸗ und Sauerſtoffmengen heraus- ttellte, deren Einfluß auf das Eiſen früher un ⸗ beachtet blieb. Die Metallurgie half ſich bei der Unſchädlichmachung dieſer Beimiſchung durch Zuſatz von 0,5 v. H. Aluminium zum flüſſigen Stahl, wobei die Nitride und Oxide des Eiſens gewiſſermaßen eingekapſelt und zur Anlöslich⸗ keit gebracht werden. Man kann ſich vorſtellen. daß durch diele Entdekung dem Wittſchaſts⸗ leben ganz ungeheure Werte, die früher durch das Altern des Eiſens frühzeitig verloren gin⸗ gen. erbalten bleiben. Neuartige Metall⸗ Legierungen Gleich groß ſind auch die Erfolge der Metall⸗ urgie bei der Gewinnung beſonderer Metalle, die ſtark ſchwingenden Beanſpruchungen Stand halten müſſen, beiſpielsweiſe beim Flugzeug und Kraftwagen. Unendlich groß iſt die Zahl der gehärteten Metalle, der roſtfreien Stähle. der Werkzeugſtähle und der ſäurebeſtändigen Metalle. Bedeutet es nicht einen Triumph der Metallurgie, wenn man durch zielſtrebiges Forſchen erkannt hat, daß das weiche Blei durch eine Legierung mit nur einem Prozent Antimon ſo an Härte zunimmt, daß die Stärke von Bleirohren oder Kabelmänteln um ein Drittel verringert werden kann und da— mit ein Drittel des bisherigen Bleiverbrauchs für dieſe Zwecke eingeſpart wird. Die gleichen Erfolge errang man auf dem Gebiete der Zink⸗ wirtſchaft. Zink galt früher als ein ſprödes Metall, das ſich durch Waſſerdampf leicht zer⸗ ſetzte und. wie der Techniker es nennt, nicht „maßhaltig“ war. Man entdeckte, daß dieſe Nachteile auf die Verunreinigung des Zinks mit Blei zurückzuführen waren. Man hat es durch die Elektrolyſe verſtanden, nicht nur ein faſt vollkommen reines Zink herzuſtellen, dem nur noch 0,01 v. H. Frembeſtandteile anhaften, und dadurch die Zinkkorroſion vollkommen aus⸗ zuſchalten, ſondern durch geringe Legierungen mit Aluminium und Kupfer das Zink ſo zu härten, daß dieſes Metall einem weit größeren Verwendungszweck zug ort werden kann als früher. Ueberhaupt ſpielt die Umlagerung der Legierungstechnik in der Metallindu⸗ ſtrie eine große Rolle Es geht heute vor allem darum. Metalle zu entwickeln. die einerſeits aus heimiſchen Rohſtoffen hergeſtellt werden, andererſeits zum Legieren nur ſolche Metalle zu verwenden. die die Deviſen in möglichſt ge⸗ ringem Maße belaſten. Bei der Entwicklung der ſchon an anderer Stelle genannten Chro m⸗ molybdänſtähle anſtelle der bisherigen Chromnickelſtähle handelt es ſich vor allem da⸗ rum, große Mängel des deviſenbelaſtenden Nickels zu ſparen, oder dieſen für andere. hochwertigere Zwecke zu verwenden. So iſt es mit Hilfe des Nickels gelungen, ganz neuartige Magnetſtähle zu entwickeln. die für die Fernmeldetechnik unentbehrlich ſind. Das Per- malloy, das nicht weniger als 78.5 v. 5. Nickel enthält und ſich leicht magnetiſieren läßt, iſt ein für derartige Zwecke verwendbares Me⸗ tall, zu dem ſich in jüngſter Zeit ein aus Eiſen, Aluminium und Nickel beſtehender Magnet- ſtahl geſellte, der alle bisher bekannten Mag⸗ netſtähle derart an Leiſtung übertrifft, daß er. ſelbſt bei ſeinem hohen Nickelgehalt, noch eine Erſparnis für die Deviſenwirtſchaft bedeutet. Dieſer Stahl, den ein Japaner erfand, iſt nicht nur ſo weich, daß man ihn mit der Hand bie⸗ gen kann, ſondern er hat auch die merkwürdige Eigenſchaft, daß zwei Metallſtücke frei überein⸗ ander ſchweben können, ſo ſtark ſind die in ihnen wohnenden magnetiſchen Kräfte. Nun ha⸗ ben deutſche Forſcher aber auch ſchon hoch- wertige Magnetſtähle erfunden mit denſelben Eigenſchaften der Nickelſtähle. die nur aus Eiſen mit geringen Zuſätzen von Alumi⸗ nium und Silizium beſtehen. Die Rettung ö Von Peter Tyolman Unbewußt lauſchend, vernahm Hellmut Enders, während ſeine kräftigen Hände ſich täg⸗ lich ſchaffend regten, dieſe Vielheit der Töne— das Lied der Arbeit. Frühmorgens kam Hellmut, um die Mittags⸗ zeit legte er für eine Stunde das Werkzeug fort, und am ſpäten Nachmittag war er frei, wuſch ſeine Hände, fuhr in den Rock und ging mit dem wiegenden Schritt ehemaliger Matroſen heimwärts. Das war Hellmuts Tag, das war Hellmuts Leben. 2 Um die Menſchen kümmerte er ſich weniger. Nur ein Weſen war da, bei deſſen Nahen er unbewußt den Kopf hob— ein Mäschen. Noch jung und biegſam und von ungewöhnlicher Zart⸗ heit. Er hätte es nicht mehr zu ſagen vermocht, wann ſie ihm zum erſten Male aufgefallen war. Sie lief ſtets mit haſtigen, kleinen Schritten vor⸗ bei, die Augen faſt geradeaus gerichtet, wie auf ein fernes, ſchwer erreichbares Jiel, ſtets gehetzt, immer in Eile. Kurz nachdem Hellmut zur Ar⸗ beit eintraf, pflegte das junge Mädchen ſortzu⸗ eilen, irgendwohin zur Arbeit. Gegen Mittag kam ſie mit großer Haſt zurück verſchwand im Haus und erſchien kurz darauf mit drei ſeſt eingemummelten Kindern von vier bis ſech⸗ Jahren wieder auf der Straße. Sie führte die Kleinen ſpazieren, beugte ſich liebevoll wie eine kleine Mutter zu ihnen herab und beantwortete alle ihre vielen Fragen. Waren es ihre Kinder? fragte ſich Hellmut. „Enders“, ſagte der Vorarbeiter eines Mor⸗ gens zu ihm, als das Mädel gerade in der Ferne vorbeikam,„ein feines Ding, wie?“ Martin wandte den Kopf und ſah dem älte⸗ ren Freunde ernſt in die Augen. „Ein armes Ding Steffen. Ich ſehe ſie jeden Tag. Die ſchindet ſich zu viel...“ „Ja“, ſagte Steffen,„hab' die Mutter ge⸗ kannt. Iſt nun ſchon bald ein Jahr tot. Jetzt kann ſich die Kleine rackern und plagen, um die drei Kinder durchzubringen, ihre kleinen Ge⸗ ſchwiſter. Ein tapferes Mädel, weiß Gott!“ Da ſagte Hellmut in ſeiner ſtillen Art: „Wenn ſie's nur ſchafft mit ihren dünnen Armen.“ An dieſem Nachmittag kam das Laſtauto eines benachbarten Fuhrgeſchäftes in raſendem Tempo die Straße heraufgejagt, geſteuert von einem ſtruppigen, bleichen Kerl, der weit und breit als rückſichtsloſer Fahrer bekannt war. Der Vorarbeiter fluchte nicht ſchlecht, als das Fuhr⸗ werk mit ſeiner ſchweren Ladung klappernder Schienen vorbeiſauſte. „Eine Ochſe iſt das!“, zornig. g Auch Hellmut kannte den Burſchen:„Es iſt ein Wunder, daß er immer noch ſo durchkommt. Man müßte den Kerl einmal ſo recht ins Gebet nehmen.“ Und er ballte die Fäuſte. 2 Sie gingen an die Arbeit Gerade als ſie Schluß machten, erſchien drüben wieder das ſchlanke, junge Mädchen in der Haustür, mit ihrem Einkaufkorb am Arm. Die beiden Freunde traten aus der Fabrik. Steffen grüßte hinüber, dos Mädchen nickte freundlich mit dem Kopf. Da ſagte Hellmut zögernd: „Hör mal du, mach mich doch mit ihr be⸗ kannt.“ 5 .... Samstagnachmittag unternahm Hell⸗ mut Enders einen Spaziergang mit Maria und den drei kleinen Rangen. Es wurde wenig ge⸗ ſprochen, ſie war nicht gerade unfreundlich. das junge Mädchen, aber er merkte gleich, daß er es mit einem recht ſcheuen, zurückhaltenden Weſen zu tun hatte und Hellmut ſeinerſeits fehlte jedes Geſchick dazu, ein leichtes Geſpräch in Gang zu bringen. Er wollte ihr ſagen, daß er ſie bereits ſeit einem halben Jahr kenne, daß er täglich ihre Mühen und Sorgen geſehen, daß er alles miterlebe, ihr helfen wolle. Das alles wollte er ihr ſagen und noch ein wenig mehr. Denn Hell- mut liebte dieſes Mädchen ſchon ſeit einer guten Welle. Er kaufte Schokolade für die Kinder brummte Steffen und freute ſich am Jubel der Kleinen. Marie hingegen zog die Augenbrauen kraus, es paßte ihr nicht recht, daß er für ſie Geld ausgab. Als er ſie heimbrachte, fragte er noch, ihr unbeholfen die große Hand entgegenſtreckend: „Wann ſehen wir uns wieder?“ „Das weiß ich nicht“— ſagte Maria. In ſeiner troſtloſen Stimmung machte er eine große Dummheit. Denn ſein Herz war ſo über⸗ voll und er hatte während des ganzen Nachmit⸗ tages ſo gar nichts von allem, was ihn erfüllte, zu ſprechen vermocht, daß er jetzt, in dieſer Minute des Abſchieds, während er ihre Hand hielt ſagte: „Sie ſind ſo allein., Maria, kann ich ihnen nicht irgendwie helfen...“ Da entzog ſie ihm raſch ihre Hand.„Ich kenne Sie doch gar nicht“,— ſagte ſie, nickte ſchnell zum Abſchied, hob das kleinſte der Kinder, den leinen Peter, auf den Arm und verſchwand, gefolgt von zwei andern, im Haus. * Drüben erſchien jetzt Maria mit ihrem Körbchen und lief mit eiligen Schritten die Straße entlang. Sie mußte wohl ſchnell etwas beſorgen. „Ich kenne Sie doch gar nicht“, klang es ihm immer wieder noch in den Ohren. Gleichzeitig empfand er irgendeine innere Unruhe. So ge⸗ wahrte er, etwa fünf Minuten ſpäter, wie ſich aus der Tür des vertrauten Hauſes die Geſtalt des kleinen, vierjährigen Knaben löſte und mit tapſigen Schritten auf die Straße hinaustrip⸗ pelte. Das war ja der kleine Peter! Er wird doch nicht In dieſem Augenblick ertönte das ſchrille Hupen eines Automobils, das mit ſchwerem Ge⸗ polter ſoeben in die Straße einbog. Hellmut ſtürzte zur Tür und in den Hof hinaus. Der graue, ungeheuere Laſtwagen näherte ſich dort Lucien erwacht Ein merkwürdiger juriſtiſcher Fall han fich dieſer Tage in Frankreich abgeſpielt. Ein blinder und geiſtesgeſtörter Mörder hat nach vierjährigem Aufenthalt im Irrenhaus ſein Augenlicht und ſeine Vernunft zu⸗ rückge wonnen, ſo daß er nun wegen ſeiner Tat vor ein Gericht geſtellt werden kann. Niemand hätte gedacht. daß man Lucien Al⸗ bert Muſſot jemals vor dem Gericht zur Ver⸗ antwortung ziehen könne für eine Tat, die er am 7. Februar 1934 verübt hat. Ein Todesurteil blieb unausgeſprochen, weil der Mörder geiſtig umnachtet war. Aber gerade in dieſem Fall— es mutet wie eine Ironie des Schickſals an— vollzog ſich ſo etwas wie ein mediziniſches Wun⸗ der: Zum Staunen der Aerzte wurde Lucien völlig geſund. Das bedeutet für ihn frei⸗ lich keinen großen Gewinn, denn nun, da er aus dem Irrenhaus Mareville als geheilt entlaſſen werden konnte, hat das Gericht des Kreiſes Meurthe⸗et⸗Moſelle die alte Akten wieder her⸗ vorgeholt und mit vierjähriger Verſpätung den Mordprozeß gegen ihn angeſetzt. Lucien iſt der Sohn einer lothringiſchen Ar⸗ beiterfamilie. Nachdem er ſeiner Militärpflicht in Algier genügt hatte, findet er in der fran⸗ zöſiſchen Stadt Jarville eine Stellung. Er ver⸗ liebt ſich in Madeleine Cote, die Tochter ſeiner Wirtin. Das junge Mädchen weiſt ſeine Bewer⸗ bungen ab und gibt einem anderen den Vorzug, der um ihre Hand anhält. Am 11. Februar 1934 ſoll Madeleines Hochzeit ſtattfinden; vier Tage vorher ſtellt Lucien Madeleine auf der dunklen Treppe und verlangt mit heftigen Worten, daß ſie auf ihre Heirat mit dem Nebenbuhler ver⸗ zichtet. Das lunge Mädchen lehnt das ab; Lucien zieht einen Rebolger aus der Taſche. Nit einein Minutenlang ſah ihr Hellmut nach. brüben wieder mit irrſinniger Geſchwindigkeit. Im gleichen Augenblick lief der kleine Peter auf den Fahrdamm hinaus. Hellmut erfaßte das Bild der ganzen Straße im Bruchteil eines Augenblicks. Durch das Tor zu gelangen, war bereits zu ſpät. Blitzſchnell ſchwang er ſich auf das Dach des Geräteſchuppens hinauf, der neben dem hohen Eiſengitter der Umfaſſung ſtand. und ſprang vom Dach des Schuppens mit einem ge⸗ waltigen Satz mitten auf die Straße hinaus. Mit zwei Sprüngen war er bei dem Kind, riß es hoch und warf ſich dann mit dem Aufgebot ſeiner ganzen Kraft zur Seite. Nicht einen Augenblick zu früh. Der Wagen hielt mit einem Ruck. Im nächſten Augenblick langten Hellmut Enders Arme nach oben und dann zap⸗ pelte der Struppige in dieſen Fäuſten, die nicht von Pappe waren. „Menſch. wenn du noch einmal. nur noch ein einziges Mal.. ſo fährſt. Menſch...“ Am gleichen Abend gingen zwei junge Men⸗ ſchen über den Weg, der den Fluß entlang führt. „Ich möchte Sie noch einmal fragen, Fräu⸗ lein Marta...“, begann Hellmut ſchwerfällig. „Sie können mich alles fragen. Herr Enders“, ſaagte Maria mit ihrer hellen, ſchönen Stimme. „Alles, und ich glaube, daß ich ihnen immer nur c „Ja“ antworten werde.“ Wiederſehen nach 28 Jahren Vor 25 Jahren waren zwei Brüder in Wel⸗ lington im ſchweren Krach auseinander gegan⸗ gen. Sie hatten ſich bald aus den Augen ver⸗ loren und ſich auch dann nicht mehr wieder- finden können, als ihre Wut längſt verflogen und ihr Zorn verraucht war. Aber das Schickſal hatte vorher beſtimmt, daß ſich dieſe feindlichen Brüder doch wieder begegnen ſollten. Das geſchah in einer Poli⸗ zeiſtation in Chriſtchurch. Die beiden Männer waren in zwei verſchiedenen Punkten von Chriſtchurch in ſchwer betrunkenem Zuſtand aufgefunden worden. Sie wurden beide von Polizeibeamten in der Polizeiſtation abgelie— fert. Man legte ſie zuſammen in eine Zelle, wo ſie zunächſt ihren Rauſch ausſchlafen ſoll⸗ ten. Als ſie ein paar Stunden ſpäter mit ſchweren Schädeln, aber einigermaßen bei Be— ſinnung erwachten, ſahen ſie ſich als Brüder in der Polizeizelle von Chriſtchurch nach 25 Jahren gegenüber und— wunderten ſich. Wiſſenswertes Allerlei In den Vereinigten Staaten belief ſich der Elektrizitäts verbrauch des vergange- nen Jahre auf 2 Milliarden Dollar. In Allahabad iſt kürzlich ein Mann aufge- taucht, der behauptet, 172 Jahre alt zu ſein. Er iſt ein Hindu namens Sannayſi. Auf die Stadt London fallen in jedem Jahre 75 000 Tonnen Ruß. Aus einer Ueberſicht über die großen trans⸗ kontinentalen Eiſenbahn⸗-Linien ergibt ſich, daß vorläufig noch immer die Trans- ſibiriſche Bahn mit 8000 Kilometern den Re⸗ kord hält. Dann kommt die erſte Transameri⸗ kaniſche Bahn von New York nach San Fran⸗ cisco mit 5200 Km. Man brauchte 5 Jahre, um dieſe Bahnſtrecke zu konſtruieren. Später wurden drei andere Transamerikaniſche und zwei Transkanadiſche Eiſenbahnlinien ange- legt. Nur 1400 Km. iſt die Transanden Bahn lang, die von Buenos Aires nach Valparaiſo führt und im Jahre 1911 eingeweiht wurde. Sie muß eine Höhe von 2300 Meter überwin⸗ den. Zu nennen iſt noch die Transauſtraliſche Bahn mit 1700 Km., die mitten im Krieg dem Betrieb übergeben wurde. Die Transarabiſche Hahn zählt heute 1307 Km. und wurde ange⸗ legt, um die Pilger-Züge nach Mekka zu ver⸗ einfachen. — zum Tode Schuß in die Schläfe tötet ter Madeleine. Dann lagt er ſich ſelbſt eine Kugel durch den Kopf. Aber der Schuß, den er ſich zudachte, war nicht tödlich. Die Kugel hatte die rechte Schläfe durch⸗ bohrt und war im Knochen ſtecken geblieben. Hätte man ſie operativ entfernt. wäre das das Ende geweſen. So ließ man ze ſitzen. Aber ſie hatte nicht nur den Sehnerv zerſtört, ſondern auch das Gehirn verletzt. Und als Lucien nach fünf Tagen zum Bewußtſein erwachte, war er blind zund geiſtesgeſtört. Er war überdies außerſtande, einen artikulierten Laut hervor⸗ zubringen. Unter dieſen Umſtänden war an eine Gerichtsverhandlung nicht zu denken. Man in⸗ ternierte den Mörder in der Irrenanſtalt Mare⸗ ville und ſchloß die Akten über dem traurigen Fall. Vier Jahre lebte Lucien hier in völliger geiſtiger Umnachtung. Da trat vor wenigen Wochen plötzlich die verblüffende Wandlung ein. Die Sehnerven Luciens begannen ſich wieder zu beleben, das linke Auge gewann vier Zehntel ſeiner Sehkraft zurück, und im ſelben Maße er⸗ wachte auch die Gehirntätigkeit wieder. Der Kranke fing plötzlich mit den ihn behandeln⸗ den Aerzten ganz vernünftig zu ſprechen an, der Fall begann die Wiſſenſchaft zu intereſſieren, man zog berühmte Nervenſpezialiſten zu, und am 5. April ereignete ſich das Wunder, daß Lucien auf einmal, dem Anſchein nach völlig geheilt, von ſeiner Tat zu ſprechen begann und ſeine ſo⸗ ſortige Ueberführung an das Gericht forderte. Unter atemloſer Anteilnahme der anweſenden Aerzte und Juriſten legte Lucien ein volles Ge⸗ ſtändnis ab. Die Sachverſtändigen bezeich⸗ neten ihn durchaus als vernehmungsfähig und bei klarem Verſtande. So hat nun das Gericht von Meurthe⸗et⸗Moſelle den Prozeß gegen Lu⸗ tien anberaumt. Luciens Geneſung kann ſein Todesurteil bedeuten. —— — — 2 — C. Fortſetzung) Der Pförtner zuckt gleichmütig die Achſeln. „Bitte, wie Sie wünſchen. Das Zimmer iſt frel. Aber nebeneinander könnten die Damen dann nicht logieren, unten iſt nur noch Zimmer 46 frei.“ „Das macht nichts. Wir nehmen die Seiden Zimmer.“ „Bitte, wollen Sie ſich dann eintragen. Uce Die Päſſe bitte!“ Jenny winkt ab.„Später. Sie ſehen doch, meine Freundin iſt beim Ausſteigen geſtürzt. Hoffentlich iſt ihr nichts paſſiert.“ Damit wendet ſie ſich um und erſchrickt im gleichen Augenblick. In der Tür ſteht ein Herr und muſtert die Damen dreiſt. Er hat einen Strandanzug und Turnſchuhe an und iſt lautlos hereingekommen. Als er den ſonderbaren Aufzug von Strubbs bemerkt, lächelt er noch. Jenny wendet ſich ſchnippiſch um, hakt Strubbs, die den Fremden noch nicht bemerkt hat, unter und geht mit ihr in den Gang hinein. Der Herr lacht einmal kurz auf, wendet ſich dann an den Pförtner und fragt ver⸗ traulich:„Wer ſind denn die beiden Damen?“ Der Mann„Weißt keine Miene und antwortet kurz:„Weiß nicht, Herr Elbern.“ Heinrich geht den Damen nach, er hat ohnehin denſelben Weg zum Zimmer 32. „Alſo Zimmer 34“, rechnet er ſich aus, als er die Tür aufſchließt, die vergeſſenen Eſſenbons zu holen. Und er denkt, es ſind ganz erfreuliche Erſcheinungen, die beiden. „Was nun?“ fragt Strubbs mit troſt⸗ loſer Stimme, als die Koffer da ſind und ſie endlich ungeſtört in Zimmer 34 ſitzen. „Sei doch froh, daß alles noch ſo gut abgelaufen iſt, du haſt dich ja angeſtellt!“ „Jetzt fängſt du auch noch an“, ſchluchzt Strubbs und wirft ſich auf das Bett. „Aber Strubbs“, begütigt Jenny,„wir können es doch gar nicht beſſer haben. Jetzt bleiben wir hier und paſſen auf. And wenn er kommt, hole ich ihn herein, und du wirſt ſehen, es klappt alles.“ „Aber wie lange ſollen wir denn hier warten?“ „Er wird ſchon kommen.“ „Das kann bis zum Abend dauern. Kein Menſch iſt bei gutem Wetter am Tage im Hotel.“ ö „Was weißt du! Die meiſten legen ſich nachmittags hin.“ „Poldi macht das nicht, du wirſt ſehen! And ich habe ſolchen Hunger!“ „Ich auch, du dumme Pute!“ „Du kannſt ja gehen, aber ich..“ „Ich geh aber nicht!“ Strubbs richtet ſich ſchnell auf.„Nein?“, fragt ſie unter Tränen dankbar lächelnd. „Aber du mußt endlich vernünftig ſein!“ „Gleich“, ſagt Strubbs, ſteht auf und umarmt Jenny wortlos. „Na, endlich.“ Jenny macht ſich vor⸗ tig los.„Jetzt zieh dir das Kleid aus, ch pack die Koffer aus.“ Strubbs ſchneuzt ſich gründlich, wiſcht ſich die Augen trocken und gehorcht willig. Plötzlich ſtöhnt ſie tief auf.„Ach, Jenny, reisen das für eine verrückte Hochzeits⸗ reiſe!“ „Laß nur, die wird noch fabelhaft nett werden! Du ſollſt mal ſehen, morgen...“ „Wenn dieſer Tag bloß ſchon vorbei wäre! Und das Kleid iſt auch hin. Und wenn Leopold nun böſe iſt, ganz ernſtlich böſe? Was habe ich mir bloß einge⸗ Jenny nimmt Strubbs bei den Schultern und ſchiebt ſie vor ſich her.„Geh, leg dich ins Bett. Ich werde allein auspacken. Geh, ſchlaf dich aus. Wenn ich fertig bin, lege ich mich aufs Sofa, und dann kannſt⸗ du aufpaſſen.“ Mobilmachung für eine Fahrt nach Tihany »Aebermäßiges Eſſen verdirbt gute Sit⸗ ten. Bei mühſam anerzogenem Anſtand der drei Musketiere wenigſtens bröckelt es von Tag zu Tag bedenklicher. Güte, reichlich genoſſen, wirkt überhaupt ver⸗ herblich. Bedeutet der erſte Gang noch Genuß, bedeutet der zweite bereits Arbeit, der dritte Tortur, und der vierte iſt nur ioch Vergewaltigung. Gefüllte Bäuche ſiehen hinab, nach genoſſener Mahlzeit iſt das Sitzen in den bequemen Stühlen mehr ein Liegen. Wilhelm gähnt ungeniert, 0 ſchweigt erſchöpft und öffnet den und nur noch zum Luftſchnappen, und ſelbſt Leopold entſchuldigt ſich wegen eines lauten Schluckauf erſt auf Aufforderung und dann noch gelaſſen. Die Gedanken ſchlummern im primitivſten Urzuſtand, und der Mund bewältigt auch nur das Gekäufige:„Wir ſind ſchließlich zum Ver⸗ Ignlgen hier.“ Es iſt gar nicht auszu⸗ enken, wie ſtörend die Anweſenheit Elfriedes oder einer anderen auf Anſtand haltenden Perſon wirken würde. Jetzt ſind ſie endlich in dem Zuſtand, dem ſie all⸗ jährlich die innere Erneuerung zuſchreiben, wo— wie Heinrich einmal ſagte— der Charakter gründlich gelüftet wird, wo die ganze feine Maſchinerie, die jeden einzel⸗ nen vorwärts treibt, zur Arbeit und zum Streben anhält, ausgeſchaltet wird; jetzt iſt jeder ſo faul und nachläſſig, wie er mag. Dabei gibt es höchſt ſelten Meinungsver⸗ ſchiedenheiten, denn ſie auszufechten wäre zu anſtrengend. Zeichnung Kleßlich M »Jetzt fängst du auch noch ane, schluchzt Strubbs und wirft sich auf das Bett Die Nei in der jeder nur dem Augen⸗ blick lebt, iſt ohne Anfang zu Ende. Sie zählen weder die Tage noch das Geld, ſie ſind wunſchlos ſelbſt in der Langeweile. Kleine Beſorgniſſe jedoch erhalten ſich ſo⸗ gar in der Oede ſolcher ſeeliſcher Gefilde, beiſpielsweiſe Wilhelms Furcht vor dem Dickwerden. Es fiele ihm nicht ein, ſich wiegen zu laſſen und ſo dieſe Furcht zu nähren. Aber der Anzug um ihn herum wird immer ſtärker ſpürbar, er füllt ihn immer mehr aus und ſpannt ihn wie die Wandung eines Ballons an. Schon längſt iſt er der Anſicht, daß man dagegen etwas tun müſſe. Mit jähem Entſchluß rafft er ſich jetzt aus der Tiefe des Seſſels auf und erklärt:„Das geht nicht mehr ſo weiter mit uns! Seitdem Martin und die Re⸗ ſigers fort ſind, haben wir weder Be⸗ wegung noch Aerger. Mir bekommt das auf die Dauer nicht mehr.“ „Es iſt ſchon wieder etwas im An⸗ marſch“, entgegnet Heinrich.„Kurz vor dem Eſſen ſind zwei funge Damen im Hotel eingetroffen, zwei hübſche Damen, die dir vielleicht die gewünſchte Bewegung und Erregung verſchaffen könnten. Die eine iſt bloß ein bißchen dreckig.“ „Damen ſind nie dreckig, merk dir das“, erzieht ihn Leopold. „Mit Ausnahme deſſen. dann wenn... ausgenommen des Juſtandes. den Zuſtand.., alles Quatſch!“ Erſchöpft gibt es Heinrich auf. Wilhelm lacht ſchallend.„Vollkommen mit den Nerven herunter!“ Heinrich rafft ſich wieder auf.„Man verlernt reinweg alles, ſogar das Sprechen. Auf jeden Fall war eine dreckig.“ „Und wenn ſie dreckig war, iſt ſie nicht dreckig geweſen“, beharrt Leopold. „Unter uns geſagt, ſie war wirklich dreckig“, flüſtert Heinrich. „Na ſchön“, gibt Leopold nach.„Wieſo denn?“ „Ein gefallenes Mädchen, was weiß ich.“ „Mahlzeit“, ruft Wilhelm 8 und erhebt ſich.„Eure Geſpräche kann ich jetzt nicht mehr verdauen.“ „Wohin?“, fragt Leopold. „Was tun!“ Leicht geſagt!“ 5 Wilhelm ſetzt ſich wieder hin.„Ich muß mich endlich einmal ausarbeiten, ich fühle mic ſchon nicht mehr wohl in meiner Haut. Von mir aus können wir ſogar Ping⸗Pong ſpielen.“ „Nein, nein, nein“, wehrt Heinrich ab. „Dann irgend etwas anderes. Wir könnten ja mal rudern.“ „Lieber Motorbootfahren“, ſchlägt Hein⸗ rich vor. a „Dann können wir uns doch wieder nicht ausarbeiten.“ „Aber der Motor arbeitet doch!“ a Bei der allgemeinen Entſchlußloſigkeit ſetzt ſich Heinrichs Vorſchlag endlich durch. Wilhelm zieht den Proſpekt zu Rate, und man beſchließt, nach Tihany zu fahren. Im Hafen machen ſie einen Bootsmann ausfindig, der bereit iſt, ſie für zweiund⸗ wanzig Pengö hin und zurück zu be⸗ fördern, „Bißchen viel“, meint Heinrich. „Nicht viel“, antwortet der Mann im ſchlechten Deutſch,„für zwölf Perſonen...“ „Abet wir ſind doch nur drei!“ „Na, müſſen Sie ſuchen andere Per⸗ ſonen!“ „Machen wir!“, gag Heinrich nach kurzem Ueberlegen.„Im 175 werden wir die notwendigen Leute chnell zuſam⸗ mentrommeln.“ „Aber das kann man doch nicht machen“, widerſpricht Wilhelm. .„Kleinigkeit! Du kannſt ja hier⸗ bleiben. Poldi iſt ſowieſo geſchickter. In einer halben Stunde kann es losgehen. Komm, Poldi!“ Vergnügt zieht er den Willenloſen mit ſich. Unterwegs verteilen ſie die Rollen, Heinrich übernimmt das obere Stock⸗ werk, Leopold ſoll unten„mobil⸗ machen“. Heinrich hat in wenigen Minuten wahllos neun Fahrtteilnehmer ge⸗ kapert, den„Kartoffelpuffer“, der zunächſt ſehr ungehalten war über die Störung, und acht junge Damen, die ſich langweilten und ſofort er⸗ ſcheinen wollten. Befriedigt und in der feſten Ueberzeugung, daß Leo⸗ pold dean erfolglos wiederkehren wird, begibt ſich Heinrich zum Hafen. Das junge Paar hat ſich wieder Leopold iſt allerdings ängſtlicher und vorſichtiger zu Werke gegangen. Zaghaft klopft er am Ende des Ganges am Zimmer 36 und iſt froh, weil ſich niemand meldet. Zimmer 35— der gleiche Mißerfolg. Mutig geworden pocht er jetzt am Zimmer 34. Keine Antwort. Schon will er weiter⸗ gehen, da meldet ſich eine zaghafte Frauen⸗ ſtimme:„Wer iſt da?“ i Leopold räuſpert ſich und trägt umſtänd⸗ lich ſein Anliegen vor. Als er fertig iſt, bleibt es ſtill hinter der Tür.„Hallo“, ruft er unſicher. „Bitte, wer iſt da“, fragt die Stimme wieder. „Ach ſo, verzeihen Sie. Hier iſt Wage⸗ mann!“ „VPagemann?“ ſchreit die Stimme plötz⸗ lich auf.„Einen Augenblick, bitte, ja, einen Augenblick!“ Jenny ſpringt auf. Strubbs ſchlägt ver⸗ ſchlafen die Augen auf und ſieht ſich mit erſtaunten Kinderaugen im Raum um. „Was iſt los?“, fragt ſie. „Pſt“, flüſtert Jenny,„er iſt da!“ Strubbs wird blaß.„Poldi? Um Gotteswillen!“ „Ruhig liegen bleiben! Steck den Kopf unter die Decke! And ganz ſtill ſein, ver⸗ ſtanden!“ Nur zu gern verſchwindet Strubbs in ihrem Verſteck. Jenny ſieht noch ſchnell in den Spiegel, geht dann zur Tür und fragt:„Hallo, ſind Sie noch da?“ Leopold ſtammelt verlegen:„Ich bitte um Verzeihung, die ſonderbare Art. ich wußte nicht...“ „Was wußten Sie nicht“, herrſcht ihn Jenny an. „Ich dachte..“ „Herr Wagemann, nicht wahr?“ unter⸗ bricht ihn Jenny. „Jawohl, Wagemann iſt mein Name.“ Leopold iſt wie vor den Kopf geſchlagen. „Das iſt ja ſehr intereſſant“, ſingt Jenny und öffnet mit einem Ruck die Tür. Sie ſieht in ein völlig entgeiſtertes Geſicht. „Sie hier?“ ſtammelt Leopold und wird rot wie ein Schuljunge. „Wie Sie ſehen. Und was machen Sie hier vor meiner Tür?“ Jetzt iſt Leopold ſprachlos. „Das wird Ihre Frau gewiß ſehr inter⸗ eſſieren, Herr Wagemann!“ Jenny dreht ſich um und ruft ins Zimmer hinein:„Da kommen wir ja gerade zur rechten Zeitl“ 7 „% ffeinz Was? Wir? Leopold ſpitzt förmlich die Ohren. „Kommen Sie nur herein, wir tun Ihnen nichts“, ſagt Jenny, auf einmal liebenswürdig. Wie ein Traumwandler überſchreitet Leopold die Schwelle und ſieht ſich ver⸗ ſtört um.„Ja, was...“— ſoll das be⸗ deuten, will er fragen. Er kommt nicht mehr dazu. Denn plötzlich fliegt die Decke vom Bett hoch, eine Dame in reizender Unterwäſche ſpringt mit einem Satz her⸗ aus, die Haare wirr im Geſicht, wie ein kleiner Teufel. Es iſt wirklich unmöglich, Strubbs in dieſem Aufzug ſofort zu er⸗ kennen. Noch ehe Leopold die heran⸗ fliegende Geſtalt ganz ins Auge faſſen kann, liegt ſie ihn ſchon um den Hals und ſtammelt glückſelig Poldi. g Er braucht Sekunden, um zu begreifen, wer es iſt, weitere Sekunden, um ſich klar zu werden, daß er ſich über dieſe Begeg⸗ nung eigentlich wundern müſſe, und ſchließlich abermals Sekunden, um ſich zu einem Gedanken, gar zu einem Wort zu faſſen. Denn zunächſt iſt ihm dieſe ſtürmiſche Llebtofung 1 ſehr ange⸗ nehm und läßt ihn ſelig die Augen ſchlie⸗ ßen. Bis ſchließlich die Gedanken wieder⸗ kommen: Balaton⸗Fürdö, das Hotel, die Reiſe, die Kameraden, der Auftrag, die Fahrt nach Tihany— und Strubbs hier! Und nun macht er ſich brüsk frei und fragt einigermaßen ungehalten:„Ja, aber, was ſoll denn das eigentlich heißen?“ „Ach Poldi“, zwitſchert Strubbs,„i bin ja ſo glücklich, daß du nicht böſe bitte Falſch, falſch, denkt Jenny erbittert. Und ſie hat doch alles ſo ſchön angefangen! Leopold begreift, was er dieſem Stich⸗ wort ſchuldig iſt und wird zuſehends ſtrenger.„Aber Strubbs, wie konnteſt du nur!“ ö „Nicht böſe ſein, Poldi! Ich hatte ſolche ſeinen Koſenamen Sehnſucht.“ Einen Augenblick lang iſt Leopold wieder unſchlüſſig. Zärtlichkeit kommt ihn an, er findet Strubbs bezaubernd und rührend. Aber dann ſtößt er ſich wieder an der geſtörten Ordnung. Schließlich geht das doch nicht, ihm einfach nachzu⸗ fahren, und er ſagt ſtreng:„Was haſt du dir dabei eigentlich gedacht, hm?“ Strubbs ſchlägt die Augen nieder und ſpielt mit den Fingern.„Ich wollte dich doch überraſchen.“ „Ueberraſchen, überraſchen“, brauſt Leo⸗ pold auf und muß dabei doch an ſich halten, ſie nicht aufs neue zu umarmen. „Du kannſt doch nicht mir nichts dir nichts in die Welt reiſen, ohne mich!“ „Aber du biſt doch da, Poldi!“ Alſo— ich bin einfach ſprachlos! Du weißt doch ganz genau, daß wir drei Män⸗ ner allein fahren wollten.“ „Aber das iſt doch langweilig auf die Dauer.“ „Ach, langweilig! Was weißt du. Außerdem... Und was ſoll ich denn nun meinen Freunden ſagen, wie ſtehe ich denn vor Ihnen da? Das iſt überhaupt, ich weiß gar nicht, was ich ſagen ſoll!“ „Sollſt auch nichts ſagen, Poldi!“ Und Strubbs geht auf ihn zu, will ihm einen Kuß geben. Sanft wehrt ſich Leopold vor der neuen Verſuchung. Strubbs läßt ſofort ab, ſieh⸗ ihn ſtill und traurig an, wendet ſich de⸗ ſchämt um. Plötzlich erinnert ſie ſich an ihren Aufzug und zieht ſich raſch den Bademantel an. Jetzt hält Jenny den Augenblick für ge⸗ kommen, wo ſie eingreifen muß. Sie tritt vor und ſagt wenig freundlich:„Zunächß waren Sie ſo unhöflich, Herr Wagemann, mich nicht einmal zu grüßen.“ „Verzeihung, aber die Situation war ſo ungewöhnlich...“ Gut! Ad eins. Ad zwei liegt alle Schuld bei Ihnen.“ „Aber erlauben Sie..“ „Moment, jetzt ſpreche ich. Erſtens ſollten Sie ſich über gar nichts wundern ſonſt wundere ich mich. Zweitens ſtammt der Plan zu dieſer Reiſe von mir, jawohl! Ich wollte ſowieſo nach Ungarn. Da habe ich natürlich Ihre arme, verwaiſte Frau mitgenommen. Daß wir ausgerechnet ins gleiche Hotel kamen...“ „Nun ſchwindeln Sie aber, Fräulein Jenny“, unterbricht Leopold und muß lächeln. „Gut, das iſt Palewindelt. Aber daß Sie an fremden Türen anklopfen und Ben kanntſchaften mit fremden Damen anzu⸗ knüpfen verſuchen...“ (Fortſetzung folgt) Hiecla!, err — c an len mel nad der bie i dab erle gen tag I 0 0 mal keſtet der⸗ 5 be⸗ Licht 90 endet her. e ein lic er. kran. aßen und men iſer, lat geg und 0 zu dieſe ge⸗ hie. der die die ier! nagt was ſt! 5 ds in In - ei 1 — 3„— ——— * Bunte Tageschronik Mit kreichhölzern geſpiell Großfeuer im Hofgut Georgenhauſen Darmſtadt. Am Montag nachmittag entſtand auf dem Hofgut Georgenhauſen ein Brand, der ſich bald zum Großfeuer entwickelte. Das Stallgebäude des Mittelbaues wurde völlig ze rſtört. Angrenzende Gebäude wurden teilweiſe ein Raub der Flammen. Das Vieh konnte im letzten Augenblick gerettet wer⸗ den. Der Schaden wird auf 4 0,0 0 0 Mk. geſchätzt. Das Feuer entſtand durch einen ſechs⸗ jährigen ungen, der mit Streichhölzern geſpielt hatte. Tödliches Motorradunglück Bingen. Zwiſchen Bingerbrück und Trech⸗ tingshauſen und zwar unmittelbar am nörd⸗ lichen Ausgang von Bingerbrück trug ſich letzte Nacht auf der Rheinuferſtraße ein ſchweres Unglück zu. das leider ein junges Menſchen⸗ leben forderte. Ein auf der Heimfahrt nach Mainz befindlicher, in den 20er Jahren ſtehen⸗ der junger Motorradfahrer fuhr gegen einen parkenden Laſtzug und wurde dabei zur Seite geſchleudert, kam unalücklicher⸗ weiſe ſo vor einen anderen, in der Richtung Koblenz fahrenden Laſtzug zu liegen, der ihn noch ein kurzes Stück mitſchleifte. Der Bedauernswerte fand mit ſchweren Verletzungen im Binger Heilig⸗Geiſt⸗Krankenhaus Auf⸗ nahme, wo er den Unfallfolgen erlegen iſt. Jolgenſchwerer Juſammenſtoß Zwei Tote— 14 Verletzte „Altenkirchen. Auf der Reichsſtraße bei Kir⸗ chen ſtießen in der Kurve an einer Eiſen⸗ bahnunterführung ein aus Frankfurt kommen⸗ der vollbeſetzter Autobus und ein Laſt⸗ wagen zuſammen. Der Anprall war ſo hef⸗ tig, daß beide Fahrzeuge in Trüm⸗ mer gingen. Insgeſamt wurden 16 Perſo⸗ nen mehr oder weniger ſchwer verletzt. wei von ihnen— der 15jährige Walter enker aus Niederſchelden und der Fahrer des Autobuſſes Schupp aus Struthütten— ſind 1 nach dem Unfall geſtorben. Die übrigen Verletzten wurden in das Krankenhaus in Kirchen gebracht. blieb 51 Stunden für den Verkehr geſperrt, bis die Aufräumungsarbeiten beendet waren. Ichwere Bluffaf aus Eiferſucht Dudweiler(Saar). In einem hieſigen Gaſt⸗ haus 12 70 ein junger Mann in das Zimmer eines dort beſchäftigten Mädchens. Der eifer⸗ ſüchtige junge Mann griff das Mädchen mit einem Raſiermeſſer an und brachte ihm am Hals ſchwere Schnittwunden bei. Hierauf verſuchte er ſich ſelbſt mit dem Meſſer die Halsſchlagader zu durchſchneiden. Blutüberſtrömt lief er auf die Straße, wo er zuſammenbrach. Er ſowohl wie ſein Opfer wurden in ſchwerverletztem Zuſtand ins Kran⸗ kenhaus gebracht. kein Richlungszeichen Ein Autounglück war die Folge Speyer. In der Nähe des ſchienengleichen Bahnüberganges bei Dudenhofen verurſachte ein zwölfjähriger aus Dudenhofen einen Ver— kehrsunfall, bei dem vier Perſonen verletzt wurden. Der Junge fuhr mit ſeinem Rad auf der Staatsſtraße in Richtung Dudenhofen und überquerte kurz vor dem Bahnübergang ohne Richtungszeichen zu geben. die Straße. Im gleichen Augenblick wollte ein aus Speyer kom⸗ mender Neuſtadter Perſonenkraftwagen den Radfahrer überholen. Um den unvermutet abbiegenden Jungen nicht zu überfahren, ri der Kraftwagenführer ſein Fahrzeug ſcharß nach links. Dabei kam der Wagen ins Schleu⸗ dern und überſchlug ſich auf der Straße. Die vier Inſaßen erlitten Verletzungen und muß⸗ ten ins Krankenhaus gebracht werden. Der 3 Radfahrer kam mit dem Schrecken abon. Die Reichsſtraße Böſes Ende eines Ausflugs. Bergzabern. Ein Motorradausflug, den am Sonntag ein Karlsruher Brautpaar zum Wein⸗ tor unternommen hatte, fand kurz vor dem Ziel ein vorzeitiges Ende. In der gefährlichen Kurve am Heyhof wollten ſich zwei Motorrad⸗ ſabrer, beide aus Karlsruhe. überholen, wobei ſich die Fahrzeuge ſtreiften und mit den Fahrern umſtürzten Hierbei erlitt die 2jähri⸗ ge Elfriede Merklinger aus Karlsruhe, Braut des einen Fahrers, einen ſchweren Schädelbruch. Tödlicher Verkehrsunfall Gaggenau. Tödlich verunglückt iſt am Mon⸗ tagmittag der Reichsbahnbetriebsaſſiſtent a. D. Hermann Bach aus Gernsbach. Bach fuhr auf dem Soziusſitz eines Kleinkraftrades von der Sulzbacherſtraße auf die Hauptverkehrs⸗ ſtraße. Bei der neuen Brücke in Ottenau, beim Einbiegen in die Hauptſtraße. bemerkte der Führer des Kraftrades vermutlich zu ſpät ein das Murgtal abwärts fahrendes Auto, ſodaß es zu einem Zuſammenſtoß kam. Bach wurde da— bei auf die Straße geſchleudert und mußte mit ſchweren Schädelverletzungen vom Platze getra— gen werden. Der Verunglückte, der im Kriege ſchon einen Arm verloren hatte, iſt bald darauf leinen Verletzungen erlegen. Der Führer des Kraftrades, der ledige Friſeur Beier aus Kip⸗ penheim, wurde ebenfalls erheblich verletzt und mußte in bedenklichem Zuſtande ins Raſtatter Krankenhaus eingeliefert werden. Schwerer Autounfall durch geplatzten Vorder ⸗ reifen. Homburg. Auf der Fahrt von Zweibrücken nach Homburg verunglückten am Sonntag nacht in der Nähe des Kaplaneihofes drei Autofahrer aus Homburg. In voller Fahrt platzte ein Rei⸗ fen des Vorderrades, worauf der Fahrer die Herrſchaft über den Perſonenwagen verlor und in den Straßengraben fuhr. Die drei Inſaſſen wurden bei dem Anfall ſchwer verletzt und ins Krankenhaus Zweibrücken eingeliefert. Der Mutter in den Tod gefolgt Pforzheim. Im benachbarten dillweißenſtein wurde der 25 Jahre alte Karl Wiedemann am Montagnachmittag in der Küche der elterlichen Wohnung gasvergiftet tot aufgefunden. Der junge lebensmüde Mann kam über den vor drei Wochen erfolgten Tod ſeiner Mutter nicht hinweg Jüdiſcher Verbrecher feſtgenommen. Friedberg. Unter dem Verdacht der Raſſen⸗ ſchande und des Sittlichkeitsverbrechens, began⸗ gen an einem minderjährigen Mädchen, wurde der 7ljährige Jude Simon Friedemann aus Rodheim v. d. H. verhaſtet. Kind vom Tode des Ertrinkens gerettet. Wiesbaden. Am Rheinufer in Wiesbaden⸗ Biebrich ſtürzte ein 11 Jahre altes Mädchen. das mit anderen Kindern auf der Landeprit⸗ ſche der Kanufreunde ſpielte, ins Waſſer und drohte zu ertrinken. Ein ſieben Jahre alter Bruder des Mädchens wollte Rettung bringen, doch konnte er nichts erreichen. Auf ſeine Hilfe⸗ rufe eilte der Schloſſer Störtzel, der in der Nä⸗ he in einem Garten arbeitete, herbei. Er ſprang dem Mädchen nach und konnte es retten. Mit Diebesgeld auf Wanderſchaft. Andernach. Drei junge Burſchen aus Ander⸗ nach waren von der Wanderluſt gepackt worden und fuhren mit ihren Rädern den Rhein ent⸗ lang. Zu Haufe hatten ſie einen Zettel zurück⸗ gelaſſen, auf dem ihr Vorhaben zu leſen war. Vorher hatten ſie noch den Wäſcheſchrank ausgeplündert, ſie ſtablen einen größeren Geldbetrag und ſtatteten auch einem Zigaretten⸗ geſchäft noch einen unerwünſchten Beſuch ab. Weit kam das ſaubere Drio aber nicht. In Ein menſchlicher Briefkasten Baker Ankonio will von Joſe nichls wiſſen Rio de Janeiro, im Mai Trotzdem Joſé Aranha ein wohlangeſehener und nicht vermögensloſer junger Mann war, mochte Antonio da Coſta nichts von ihm wiſſen. Joſé hatte einen gehobenen Poſten bei der Po⸗ lizei, aber gerade das behagte dem Alten nicht. Er verbot Joſé ſein Haus und unterſagte ihm insbeſondere, ſich ſeinem einzigen Kinde, der ſchönen Andreza, zu nähern. Warum der gute Antonio Polizeibeamte nicht ausſtehen konnte, verriet er keineswegs. Zu fürchten hatte er ſie nicht, denn ſein Handel mit Ane war behördlich durchaus erlaubt. Andreza hatte eine andere Meinung von der Polizei und ins⸗ beſondere von Joſé Aranha. Sie liebte ihren Joſé mit allen Faſern ihres Herzens, durfte es auch, denn der junge Polizeibeamte hatte ihr von ſich längſt dasſelbe geſagt. Aber wo ein geſtrenger Vater iſt, der außerdem die Augen offenhält, kommt man ſchwierig zuſammen, zu⸗ mal die bezüglichen Bitten und die gegenſeitige Verſtändigung ob des neuen Rendezvous nicht leicht zu vermitteln ſind. Andreza findet einen Ausweg Was aber wirklich Liebende ſind die könnten mit ihren Erfindungen die Patentämter aller Erdteile in Bewegung ſetzen. Immer neue Ueberraſchungen ſchaffen Liebende. In Braſi⸗ lien ſind die Leute recht temperamentvoll. Be— gegnen ſie ſich auf der Straße oder im Kaffee. ſo iſt die Begrüßung auch dann ſtürmiſch, wenn man auch nicht„gut freund“ iſt. Das erfordert die einfache Höflichkeit. Meiſtens umarmt man ſich, als wenn man ſich ſeit Jahren nicht geſehen hätte. Das Mädchen Andreza baute hierauf ihren Plan. Sie machte ihren Vater einfach zum lebenden Briefkaſten. Immer wenn der alte Antonio ausging, trug er in ſeinem Rock⸗ kragen ein Briefſchen von der Hand ſeiner ſchlauen Tochter mit. Beſtimmt für Joſé, den ſchmucken Polizeibeamten. Und es mochte gehen wie es wollte, immer lief Joſé dem Herrn An⸗ tonjo über den Weg. Ebenſo geſchickt wie Joſé die Briefe ſeiner Andreza in Empfang nahm, praktizierte er die ſeinen an das junge Mäd⸗ chen in den Nockkragen Antonios. Wahrſchein⸗ lich hätte der Alte noch jahrelang als menſch— licher Briefkaſten dienen müſſen, wenn nicht Joſé herausbekommen hätte, weshalb der Alte auf die Polizei nicht gut zu ſprechen war. Beim Fenſterln entdeckt Joſé war zu einem neuen Rendez-Vous be⸗ ſtellt. Der Zufall war günſtig; Joſé durfte an das Fenſter ſeiner Geliebten kommen. Er aber wollte„höher hinauf“. Durch das Fenſter, um Andreza ſo nahe wie möglich zu ſein. Im Garten entdeckte Joſé eine Anzahl Kiſten, wie ſie der alte Antonio zum Schlangentransport verwendete. Joſsé ſetzte Kiſte auf Kiſte, um an der proviſoriſchen Kiſtenleiter emporzuklettern. Andreza erwartete ihren Geliebten mit Sehn⸗ ſucht und Angſt. Letztere durchaus berechtigt, denn plötzlich ſauſte der ganze Aufbau zu Bo⸗ den und Joſé kam ziemlich ungemütlich da un⸗ ten an. Aber ſofort vergaß er Schmerz und Enttäuſchung. Wie gebannt hingen ſeine Blicke an den Kiſten. Einige von ihnen hatten.. doppelten Boden. Der Polizeibeamte in Joſé Aranha wurde wach. Eine Spur war hier viel⸗ leicht gefunden, die hinführte zu einem jahre— lang unentdeckten Diamantenſchmuggler. Joſé hatte mit Antonio da Coſta eine ſehr ernſte Unterredung. Der Alte iſt ein ehrlicher Mann geworden, und ſelbſtverſtändlich recht bald der Schwiegervater Joſés, der endlich wußte, wes⸗ halb der Schlangenhändler die Polizei nicht lei⸗ den konnte. Thaler, Thaler du mußt wandern. Eine heitere Geſchichte vom alten Balkan von P. Waßman Als ich es das erſte Mal vor vielen Jahren erlebte, war ich baß erſtaunt. Aber allmählich ewöhnt man ſich an alles. Und zuletzt war es ſchon etwas ganz Alltägliches, wenn am Lohn⸗ tag die Arbeiter reihenweiſe auf den Stufen im Treppenhaus, welches direkt an mein klei⸗ nes Privatkontor angrenzte, ſaßen und die harten Hundert⸗Piaſter⸗Stücke auf die Steinſtufen auſwarfen, ob ſie auch echt ſind. Inzwiſchen nämlich hatte ich auch einſehen ge— lernt, daß ſie allen Grund dazu hatten, denn zuweilen gab es mehr falſche als echte in der Kaſſe, wobei noch zu berückſichtigen iſt, daß man damals auf dem Balkan ſehr feine Unterſchiede zu machen wußte zwiſchen etwas falſchem, normal falſchem und wirklich ſehr falſchem Gelde. Letzteres konnte man nur auf dem Finanzamt, das übrige mit einigem Ge⸗ ſchick und Ueberredungskunſt ſaſt überall los-, werden. Unſere Fabrik hatte einen Vertreter, in deſſen Bezirk offenbar die größere Hälfte der Bevöl⸗ lerung von Falſchmünzerei leben mußte. Denn anders hätte er nicht derartige Mengen falſcher Piaſter mit nach Hauſe bringen können. Im⸗ merhin, Geld iſt Geld, falſches Geld iſt beſſer als gar keines, und los wurden wir es doch. Sei es auch nur an das Finanzamt. Siehe oben. Wir hatten gerade die Feſtſtellung 9 daß ſich diesmal unter den kaſſierten Beträgen unſeres Vertreters wahrſcheinlich über⸗ haupt kein echtes Geld befand. es ſeien denn verſehentlich ein paar echte Kupfermün⸗ zen. Aber, ich bitte Sie, was ſoll man machen, wenn der Geldeingang ſo ſchlecht und der Zahltag vor der Türe? Kaum war unſer hübſches Fräulein Zam⸗ ftrescu müde und erſchöpft vom Lohnauszah⸗ len wieder in meinem Zimmer gelandet, als auch ſchon der erſte klopft und ein falſches Hundert⸗Piaſter⸗Stück gegen ein echtes einge⸗ tauſcht haben will. Schön, Gizella iſt ein guter Arbeiter, tun wir ihm den Gefallen. Hocher— freut zieht er ab, und Domniſoara Zamfirescu bemerkt entſchuldigend zu mir:„Das war ja aber auch zu falſch, das klingt ja, als wäre es nicht mal aus Blei, ſondern aus Zement!“ Zu Mittag gehe ich zum Chef, weil ich eben⸗ falls Geld brauche. Das kommt ja in den be⸗ ſten Familien vor. Wieviel es denn ſein ſolle! Nun, mit tauſend oder zweitauſend Piaſter wäre ich ſchon zufrieden(wobei zu bemerken iſt, daß tauſend Piaſter den Gegenwert von ganzen zwanzig Mark verkörperten), und ſchon bekomme ich mit großer Geſte einen Tauſend⸗ Piaſter⸗Schein und zehn Hundert⸗iaſter⸗ Stücke aufgezählt, darunter ſelbſtverſtändlich das aus Zement. Auf meinen Proteſt er— klärt der Chef, heute habe es wieder ſo viel falſches Geld gegeben, da müßte jeder ſein Teil abbekommen, er habe ſelbſt ſeiner Frau das ganze Wirtſchaftsgeld in falſchen Hundertern geben müſſen. Na, und da konnte ich ja denn auch nicht nein ſagen. Wem aibt man falſches Geld? Dem⸗ jenigen, dem man recht lange etwas ſchuldet. Nun ſchuldete ich leider weder viel noch lange, und darum bezahlte ich damit meine Kantinen⸗ rechnung in der Fabrik. Im übrigen war ge⸗ rade der fünfzehnte des Monats und meine Penſionsrechnung, welche der Chef zu bezah⸗ len hatte, fällig geweſen, und ſo war bis zum Abendbrot das falſche Hundertpiaſter⸗Stück bet meiner Penſionswirtin gelandet, die es mir freudeſtrahlend präſentierte mit der Bitte, es beim Chef gegen ein etwas weniger falſches einzutauſchen. Als ich dem Neffen des Chefs abends im Caféhaus begegnete, gab ich es ihm gleich mit und hoffte es nunmehr nicht wieder⸗ zuſehen. Aber weit gefehlt! Der gute Junge nämlich genierte ſich, dem„Alten Herrn“ ſchon wieder mit demſelben falſchen Geldſtück unter die Augen zu treten, zumal dieſer es für einen Beweis kaufmänniſcher Unfähigkeit angeſehen hätte, auf einem falſchen Hundert-Piaſter⸗Stück ſitzen zu bleiben. Aber wem gibt man denn ſooo falſches Geld? Demjenigen, dem man recht lange etwas ſchuldet. Alſo beſchloß der Neffe, damit ſeine Rechnung im Caféhaus zu bezahlen. Kaum iſt er zur Tür hinaus, kommt die In⸗ haberin an meinen Tiſch, ſetzt mir eine beſon⸗ ders große Portion vor, und rückt mit der Bitte heraus, ob ich denn nicht in der Fabrik verſuchen könnte, ihr das ſooo falſche Hundert⸗ Piaſter⸗Stück einzutauſchen, das ihr der Neffe vom Chef gegeben hat... Frau Moga hatte eine bildhübſche Tochter, und ich nahm das zementene Geldſtück an mich, feſt entſchloſſen, es loszuwerden, es komme wie es wolle. Am nächſten Morgen auf dem Weg zur Fa⸗ brit beſah ich es nochmals bei Tageslicht; es war miſerabel geprägt, kitzegrau und hatte wirklich nur ſehr entfernte Aehnlichkeit mit einem wirklichen. Ich wußte, ich würde es nie loswerden können. Da, an der Ecke der Strada Regina ſitzt wieder der alte blinde Bettler. Ich beſchloß, großzügig zu ſein. und warf ihm volle hundert Plaſter in den Hut! Aber da war ich erſt an den Richtigen gekommen— zwei Straßenecken weiter hörte ich ihn immer noch hinter mir herſchimpfen:„Dieſe verfluchten Ausländer! Denken, ſie können einen armen blinden Mann betrügen! Das ſieht ja ein Blinder im Finſtern, daß die hundert Piaſter aus Gips ſind, du Gauner, du Falſchmünzer, die Polizei werde ich hinter dir herſchicken!“ Sie hören im Rundfunk. Donnerstag, den 12. Mai Stuttgart Zeit, Wetter, landw. Nachrichten. 8: Waſſerſtandsmeldung, Wetter- bericht, Markibericht 8.30 Ohne Sorgen jeder Mor⸗ gen. 10: Volksliedſingen. 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender. 12. Mittagskonzert. 13: Zeit, Nach⸗ 6: Morgenlied 6.30: Frühkonzert. richten, Wetter. 13 15. Mittagskonzert. 14: Bunter Teller. 16: Nachmittagskonzert. 17: Virtuoſe Klei- nigkeiten 18:„Auf, du junger Wandersmann, jetzo kommt die Zeit heran“ Die Welt des Sports 18 30. Griff ins Heute. 18.45: 19: Nachrichten. Anſchl. Kul⸗ turkalender. 19 15. Stuttgart ſpielt auf. Heitere Feierabendmuſik. 20: Wie es euch gefällt. 22: Zeit, Nachrichten. Wetter, Sport 22.15: Städtebild Buda⸗ peſt. 22.30: Volks- und Unterhaltungsmuſik. 24—3: Nachtkonzert aus Frankfurt. Beuel bei Bonn wurde es bereits von der Po⸗ lizei gefaßt, Die nichtsnutzigen Burſchen wur⸗ den nach Andernach zurückgebracht. Von niedergehendem Geſtein erſchlagen. Altenkirchen. Auf der Grube Friedrich Wil⸗ helm bei Herdorf wurde der auf einem Abbau tätige Hauer Ernſt Nickel aus Daaden durch niedergehendes Geſtein ſo ſchwer getroffen, daß er auf der Stelle tot war. Das Koblenzer Weindorf wieder eröffnet. Koblenz. In traditioneller Form wurde am Samstag abend das Koblenzer Weindorf wieder eröffnet. Trotz der kühlen Witterung hatten ſich zahlreiche Gäſte zu dem Eröffnungsabend ein⸗ gefunden. In gewohnter Meiſterſchaft trat der bekannte Humoriſt und Vortragskünſtler Jupp 95 wieder ſein Amt als Weindorfbürgermei⸗ er an. 3. Heſſiſches Gau⸗Sängerfeſt in Gießen. Gießen. In Gießen fand unter Leitung des Schulrates Born⸗Darmſtadt eine Beratung des Gauführerrates des Heſſiſchen Sängerbun⸗ des mit dem Haupt⸗ und geſchäftsführenden Ausſchuß für das 3. Heſſiſche Gau⸗Sängerſeſt vom 8. bis 11. Juli in Gießen ſtatt. Dabei wur⸗ de die Mitteilung, daß der Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger die Schirmherrſchaft über das große Heſſiſche Sängerfeſt übernom⸗ men hat und bei den wichtigſten Veranſtaltun⸗ gen zugegen ſein wird, von den zahlreichen Sän⸗ gervertretern aus allen Teilen Heſſens mit großer Freude aufgenommen. Verbrecheriſcher Anſchlag Brandſtiftung an Vord des franzöſiſchen Luxusdampfers„Champlain“ Paris, 11. Mai Der Sonderberichterſtatter des„Ce Soir“ meldet aubs Le Havre, daß an Bord des dort vor Anker liegenden Luxusdampfers„Champ⸗ lain“ in der vergangenen Nacht ein ver⸗ brecheriſcher Anſchlag verübt worden ſei. Man habe verſucht, an verſchiedenen Stel⸗ len Brandherde zu legen, die jedoch noch recht⸗ zeitig bemerkt worden ſeien. Ein Matroſe des Dampfers, der lurz vorher einen Rundgang an Deck gemacht hatte, iſt in Anbetracht ſeiner ſehr verwirrten Ausſagen vorläufig feſtgenommen worden. Er hatte behauptet, einen Unbekann⸗ ten bei der Brandlegung beobachtet zu haben. Bekanntlich befindet ſich ein Teil der Beſatzung des„Champlain“ zurzeit im Streik. Dürre in England 88 London, 10. Mai Seit Monaten bereits leidet ganz England unter einer unnatürlichen Dürre, die der Landwirtſchaft bereits Rieſenſchäden ge⸗ bracht hat. Die Flurſchäden ſind noch dadurch verſchärft worden, daß der Obſtanſatz unter Nachtfröſten erheblich gelitten hat. Wegen der Trockenheit hat man in Wincheſter und Bolton bereits an die Oefentlichkeit appelliert, den Waſſerverbrauch einzuſchränken.„Daily Tele⸗ graph“ berechnet die Flurſchäden in der Land⸗ wirtſchaft auf täglich 500 000 Pfund. Insgeſamt ſei bereits ein Schaden von etwa 10,5 Millio⸗ „(130 Millionen Reichsmark! ent⸗ tanden. Marklberichle dub. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 76 Ochſen, 138 Bullen, 216 Kühe, 123 Färſen, 965 Käl⸗ ber, 26 Schafe, 3406 Schweine Preiſe: Ochſen: 42 bis 45, 37—41, 30—36. Bullen: 40—43, 35—39, 28 bis 84. Kühe: 40—43, 34—39, 26—33, bis 25 är⸗ ſen: 41—44, 36—40, 29—35. Kälber: Sonderklaſſe 66—80, 60—65, 53—59, 41—50, 30—40. Schafe: a) 31—40, b) bis 30, b1) 44—50, c) bis 43. Schweine: a) 56,5, b1) 55,5, ba) 54,5, c) 52,5 d), e) und f) 49,5, 91) 53,5, g2) 51,5. Marktverlauf: Großvieh und Schweine zugeteilt, Kälber lebhaft, Schafe mittel. Der Nerſig Mannheimer Großviehmarkt hatte einen Auftrieb von 76 Ochſen, 138 Bullen, 123 Rin⸗ der, 216 Kühe zu verzeichnen. Gegenüber der Vor⸗ woche ſtanden faſt 100 Tiexe mehr zur Verfügung. Die Zuteilung wurde im Rahmen der Kontingente unter gleichbleibenden Höchſtnotizen vorgenommen: 8 42—45, Bullen 40—43, Rinder 41—44, Kühe 043. Wenig verändert war der Kälbermarkt mit einem Auftrieb von 965 Tieren.(Vorwoche 951.) Trotz des reichlichen Auftriebes war der Markt bei unverän⸗ derter Höchſtnotiz lebhaft. Höchſtnotiz 60—65 ür Doppellender 66—80. ö 5 Der Schweinemarkt mit einer Zufuhr von 3406 Schweinen hatte gegenüber der Vorwoche(3189) einen Mehrauftrieb von 217 Tieren zu verzeichnen. Es er⸗ folgten Reichsſchlachtungen von Vertragsſchweinen. Die nicht aus dem Markt genommenen Tiere wurden im Rahmen der Kontingente bei unveränderter Höchſtnotiz von 56,5 Pfg. zugeteilt Mannheimer Pferdemarkt. Zufuhr: 60 Wagen⸗ pferde, 361 Arbeitspferde, 90 Schlachtpferde. Preiſe: Wagenpferde 1600—2 100, Arbeitspferde 12501950, Schlachtpferde 70—220. Verlauf. Wagen⸗ und Ar⸗ beitspferde mittel. Schlachtpferde rubig. Mainzer Schweinemarkt. Auf dem Mainzer Schlacht⸗ hof ſtanden 960(am 3. Mai 798) Schweine zum Verkauf, die zu nachſtehenden Preiſen je 50 kg Lbd.⸗ Gew in RM, zugeteilt wurden; Schweine a) 36.50 56.50), b1) 55.50(55.50), b2) 54.50(54.50), e) 52.50 (52.50), d) 49.50(49.50). Sauen g1) 53.50(53.50). Bekanntmachungen Ortsgruppe et A. S. H. A.. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde eden Montagabend von 20—21 Ute. Dienſtſtanden der Pol. Leitung nut Donnerstags 20—21 Un— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 10, 1. Sto Hitler Jugend 5 5 Sämtliche Ig. der Schar 5 treten morgen Donnerstag pünktlich 7.30 Uhr vor der Goetheſchule an. Sportzeug iſt mitzubringen. Nur Krankheit entſchuldigt. Hitlerjungen! Wollt ihr an den Fahr- ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft die Grundlage— ſpart fleißig! D Achtung, Schar⸗ und Schaftführerinnen! Heute Mittwochabend, 8.30 Uhr, kommen alle reſtlos zu einer wichtigen Beſprechung in das Heim der Schillerſchule. Die Führerin. * J M⸗Gruppe Alle IJM⸗Führerinnen treten heute Mitt⸗ woch, 7.30 Uhr, im Heim zum Führerarbeits⸗ abend an. Diejenigen IM⸗Führerinnen, die den Beitrag noch nicht abgerechnet haben, rechnen heute ebenfalls 7.30 Uhr ab. Die IM⸗-⸗Führerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 11. Mai 1938 unſer Tagesſpruch Es gibt keinen größeren Adel für die Frau, als Mutter der Söhne und Töchter eines Vol⸗ kes zu ſein. Adolf Hitler. Sas Suck am Fenstæà Beim Reinemachen war es an den Tag gekommen. Die Fenſter ſollten geputzt werden und natürlich werden bei dieſer Gelegenheit auch die Sonnenjalouſien abgeſeift. Plötzlich tut die Hausfrau, die auf der Leiter ſteht und die oberen Fenſterflügel öffnet, einen Ausruf der Ueberraſchung: dicht vor ihren Augen flat⸗ tert ein Vogel davon, eine Meiſe. Und dann ſehen wir auf einmal die Beſcherung— es iſt ein Neſt am Fenſter! Das Neſt iſt einge⸗ klemmt in einen Winkel zwiſchen dem Fenſter⸗ rahmen und der Jalouſie, und wenn man ſich and hochreckt, ſieht man fünf kleine Eier darin iegen! Familienglück vor dem Fenſter. Wir haben nun freilich das Fenſterputzen— we⸗ nigſtens für dieſes Fenſter— abgeblaſen, ſo⸗ lange bis die Jungen flügge geworden ſind. Inzwiſchen haben wir mit dem Meiſenpärchen Freundſchaft geſchloſſen. Frau Meiſe ſitzt den größten Teil des Tages auf ihren Eiern und läßt ſich nur auf kurze Zeit von dem Gemahl bei dieſem wichtigen Geſchäft des Brütens vertreten, um ſich ein bißchen Bewegung zu machen. Herr Meiſe ſchleppt Futter heran und ſieht im übrigen ſchon außerordentlich ſtolz aus. Stolz auf die Vaterfreuden, die da kom⸗ men werden. Nun warten wir geſpannt auf den Tag, an dem die kleinen Meiſenkinder das Licht der Welt erblicken und vielleicht die ewighungrigen Schnäbel über den Neſtrand recken. Es wird viel Arbeit für Meiſes geben, um die hungrigen Schnäbel zu ſtopfen. Solch kleines werdendes Familienglück, wie wir es vor dem Fenſter haben, kann man in dieſen Wochen häufig antreffen, denn es wer⸗ den jetzt zahlreiche Familienſtände begründet. Und für uns Menſchen heißt es vorſichtig und ſorgſam ſein, um das werdende Elternglück und das erſte Brütgeſchäft der kleinen gefieder⸗ den Freunde nicht zu ſtören. Dieſer Tage ſah ich an einem Gartentor, neben dem hölzernen Briefkaſten, einen Zettel:„Bitte keine Poſt einwerfen! Hier brüten Finken!“ Dieſer Brief⸗ kaſten muß eine beliebte Sommerwohnung ſein. Denn ich habe ſchon im vorigen Sommer ein gleiches Schild geſehen. Und wenn man, ein paar Wochen ſpäter, das Ohr an den Brief⸗ kaſtenſchlitz legte, ſo hörte man drinnen kaum vernehmbar kleine Vogelſtimmen piepſen. Viel⸗ leicht herrſcht auch in der Vogelwelt Woh⸗ nungsnot. Und darum ſuchen ſich die jungen Paare zur Familiengründung irgendwelche ganz genial ausgeklügelte Plätze, wo man Ne⸗ ſter bauen kann. Raum iſt in der kleinſten Hütte, und kleine Vogelpaare brauchen erſt recht nicht viel Platz! Es muß nur ein Ort ſein, wo ſie nicht geſtört werden und in Ruhe ihren Elternpflichten obliegen können. Wir alle lieben unſere kleinen gefiederten Geſel⸗ len, die ſchon in dieſen Frühlingswochen eifrig dabei ſind, Tauſende von Schädlingen in un⸗ ſeren Gärten und Anlagen zu vertilgen. Umſo mehr wollen wir ihnen die ungeſtörte Ruhe beim Brüten gönnen. Im Gegenſatz zu dieſen unſeren nützlichen gefiederten Freunden gibt es aber auch noch an⸗ dere Vogelarten, die uns in jeder Hinſicht läſtig ſind. Wir denken da in allererſter Linie an die Sperlinge. Sie ſind es, die jetzt in dieſer Frühlingszeit in Gärten und auf Feldern ſo ungeheuer großen Schaden anrichten. Sie gilt es deshalb zu bekämpfen mit allen nur mög⸗ lichen Mitteln. Bei dieſer Gelegenheit erinnern wir an das Nachſehen der an Scheunen und ſonſtigen Gebäuden angebrachten, von der Gemeindeverwaltung zur wirkſamen Schäd⸗ lingsbekämpfung ausgegebenen Niſtkäſten, die wir überhaupt einer ſtetigen Kontrolle un⸗ terziehen müſſen, wenn dieſe Art der Spatzen⸗ bekämpfung von Erfolg ſein ſoll. Allerdings gilt es dabei Vorſicht zu wahren und wenn möglich, auch noch das brütende We bchen mit einzufangen. 5 Im Flaggenſchmuck. Auläßlich der Rückkehr des Führers und Reichskanzlers aus Italien flaggen die ſtaatlichen und kommuna⸗ len Verwaltungen und Betriebe, die ſonſtigen Körperſchaften, Anſtalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts und die öffentlichen Schu⸗ len im ganzen Reich vom Dienstag, 10. Mai, bis auf weiteres. Der kalte und der trockene April Man würde es gerne geſehen haben, wenn der verfloſſene Monat April nach dem ſchönen und trockenen März weniger Trockenheit und ſchädliche Fröſte und dafür mehr Feuchtigkeit beſchert hätte. Eine alte Kalender- und Bau⸗ ernregel ſagt: Iſt der April feucht und naß, füllt er Scheuer an und Faß! Abgeſehen von geringfügigen Niederſchlägen, iſt der April 1938 regenarm wie ſelten einer ſeiner.— gänger geweſen. Faſt ebenſo trocken wie der heurige, aber bei weitem nicht ſo von Fröſten begleitet war der von 1934. Damals, vor vier Jahren, wurde es tagsüber meiſtenteils ſo mild und ſonnig, daß die Gartenwirtſchaften einen ſtarken Zuſpruch an Gäſten hatten. Ueb⸗ rigens hat auch der Sommer 1934 außerge⸗ wöhnlich viele warme und heiße Tage gebracht. Der Herbſtertrag in den Reben fiel 1934 men⸗ genmäßig vorzüglich aus, auch die Güte des Weines war eine ausgezeichnete. Dieſes gute Zeugnis werden wir, ſoweit der Ertrag der Weinberge in Frage kommt, dem Jahre 1938 nicht ausſtellen können. Schulbefreiung für die Sport⸗ wettkämpfe der HJ. Am 21. und 22. Mai finden im ganzen Reich die Sportwett⸗ kämpfe für die Hitlerjugend und das Deutſche Jungvolk, am 28. und 29. Mai die Sport⸗ wettkämpfe für den BDM und die Jungmädel ſtatt. Auf Antrag des Reichsjugendführers hat ſich der Reichserziehungsminiſter damit ein⸗ verſtanden erklärt, daß die an den Wettkäm⸗ pfen teilnehmenden Schüler und Schülerin⸗ nen im Alter von 10 bis 14 Jahren, ſowie die älteren Schüler und Schülerinnen, die als Führer und Führerinnen in der HJ ſtehen, an den in Betracht kommenden Samstagen vom Unterricht befreit werden. Verantwortungsbewußte Verwendung der Kinderbeihilfen Vom 1. April an laufen die erweiterten Kinderbeihilfen für nunmehr zwei Millionen deutſche Kinder. Die Mittel, die hiermit in die Hand der Eltern gelegt werden, ſind für das hohe Ziel der Erziehung unſeres höchſten deutſchen Gutes, unſerer Kinder, beſtimmt. Der ſtellvertretende Reichsbundesleiter des Reichsbundes der Kinberreichen, Konrad, weiſt jetzt in einem Aufruf darauf hin, daß jedes Elternpaar der Volksführung gegenüber Treuhänder für die richtige Anwendung dieſer Mittel iſt. Jede Mißbrauchsverwendung der Kinderbeihilſen iſt zur Meldung zu bringen. Jeder Mißbrauch hat den Ausſchluß aus dem RD und damit Verluſt des Ehrenbuches zur Folge. Bulturſchichten unter den Dünen Wer einmal bei einem Aufenthalt in Wein⸗ heim die Gelegenheit wahrnimmt und von den dortigen Burgen herüberſchaut nach dem We⸗ ſten und Nordweſten, wird merken, daß die Bergſträßler Obſtanlagen ſamt Wieſengelände durch eine gewaltige Waldmauer von dem ei⸗ gentlichen Rheingebiet abgeſperrt ſind. Dieſer 30 km lange Waldgürtel des Viernheimer⸗, Lampertheimer⸗, Lorſcher⸗, Jägersburger⸗ und Gernsheimerwaldes wird nur einmal beim Durchfluß der Weſchnitz bei Lorſch unter⸗ brochen. Weiter fällt dem aufmerkſamen Be⸗ obachter auf, daß die menſchlichen Siedlungen in dieſem Raume entweder durchweg auf den eiszeitlichen Hoch⸗ und Mittelterraſſen längs der Bergſtraße oder jenſeits des Waldes auf dem Hochufer der eiszeitlichen Niederterraſſe liegen. Eine Ausnahme hiervon machen nur Lorſch, Viernheim und Heddesheim. So haben wir in unſerem Blickfeld die Merkwürdigkeit, daß die Rheinebene, die 1700 allmählich von Süden nach Norden ſenkt, nur längs der Bergſtraße und drüben längs des Rheinſtro⸗ mes beſiedelt iſt. Dazwiſchen wird dieſe Eben⸗ heit durch auf- und abwogende Hügelwellen unterbrochen, auf dem ſich der heutige Wald erſtreckt. Beim Bau der Autobahn Frankfurt— Hei⸗ delberg wurden dieſe Flugſand⸗Hügelketten in⸗ mitten des Waldes zum erſten Male in einer großen Tiefe und Ausdehnung durch Men⸗ ſchenhand durchſchnitten, ſodaß man heute das Werden dieſer Sandhügel genau kennt. Am Ende der Eiszeit haben weſtliche Winde die feinen Flugſande aus den Schotterfeldern des Rheines ausgeblaſen und den Sand in Form von Binnendünen aufgeweht. Das war aber nur möglich, daß damals eine größere Trok⸗ kenheit und Pflanzenarmut geherrſcht haben muß als heute. Dieſes wandernde Sandmeer, das heute als ſeltenes Naturdenkmal gilt, machte gegen Oſten erſt vor dem alten Neckar⸗ bett halt. Wir kennen durch die Neckarſchotter den Verlauf des alten Neckars, der ſich ur⸗ ſprünglich auf der Mittelterraſſe längs der Bergſtraße bewegte, allmählich aber immer weiter in die Ebene nach Weſten hinausrückte, dahin, wo heute das Weinheimer Wieſen⸗All⸗ mendgelände, jenes urſprünglich unbebaute Land, liegt. Die alten„Lachen“ mit ihrem dichteren Pflanzenwuchs geboten der wandern⸗ den Sanddüne ein Halt. Um den Sand am Weiterwandern zu hindern, bepflanzte man die Sandhügel mit Kiefern und erreichte dadurch das Erſtarren der Binnendünen inmitten un⸗ erer fruchtbaren Rheinebene. So bietet ſich eute dem Beobachter das merkwürdige Land⸗ ſchaftsbild zwiſchen Odenwaldrand und Rhein dar, daß inmitten des Gartens von Deulſch⸗ land eine völlig unfruchtbare Heidelandſchaft liegt, die nur dürftige Kiefern und einige arm⸗ ſelige Sandpflanzen ernährt. Dieſe Dünen⸗ landſchaft ſollte aber auch für unſere Ge⸗ ſchichtsgelehrten von größter Bedeutung wer⸗ den. Beim Bau der Autobahn wurden in den Sandverwehungen ſüdlich unſeres Viernhei⸗ mer Waldes mehrere Kulturſchichten an⸗ und durchſchnitten, die uns heute ein ganz anderes Bild der Beſiedlungsgeſchichte in früheren Jahrtauſenden geben, als wir überhaupt ahnen konnten. Wir beſitzen heute eine ununterbro⸗ chene Kette von Funden von der jüngeren Steinzeit(3 000 Jahre vor unſerer Zeitrech⸗ nung) bis zu den Tagen des großen Franken⸗ kaiſers Karl den Großen. So fand Profeſſor Gropengleßer beim Straßenheimer Hof Wohn⸗ ſtellen der ſteinzeitlichen Bandkeramiker, Ak⸗ kerbauer von der mittleren Donau, die als erſte Siedler den Ackerbau in unſere Gegend brachten. Auf der Gemarkung Wallſtadt fan⸗ den ſich Siedlerſtellen der Röſſener Stufe und bei Ilvesheim treffen am Ende des 3. Jahr⸗ tauſend die Schnurkeramiker von Thüringen ein, denen aus dem Weſten kommenden Glok⸗ kenbecherleute den Boden ſtreitig machen. Das zweite Jahrtauſend bringt Funde aus der Bronzezeit und um das Jahrtauſend wur⸗ den unter den Sandhügeln die Brandgräber der Hallſtadtzeit mit ihrem Geſchirr von vol⸗ lendeter Schönheit gefunden. Um das Jahr 50 v. d. Z. ließen ſich in unſerer Gegend die ger⸗ maniſchen Neckarſchwaben nieder, deren Wohn⸗ ſtellen beim Straßenheimer Hof und in Secken⸗ heim unter dem Sand lagen. Wie die römiſchen Funde bei den Siedlungen der Neckarſchwaben beweiſen, kam das germaniſche Volk im Laufe der Zeit in der römiſchen Provinz des Zehnt⸗ landes unter die römiſche Fuchtel. Im 3. Jahrhundert unterwarfen die eindringenden ermaniſchen Alemannen dieſes romaniſierte zand, und dieſe werden um 500 von den ein⸗ dringenden Franken nach dem Süden abge⸗ drängt. Aus der fränk.ſchen Karolingerzeit liegen gleichfalls Funde vor, ſodaß die ehe⸗ maligen Wanderdünen Kulturſchichten in der langen Reihe von über 4 000 Jahre bedecken. Nach der Karolingerzeit(800) brachte der Weſtwind die heutigen Sandmaſſen und ver⸗ wandelte den früheren fruchtbaren Kulturboden mit ſeinen verſchiedenen Kulturſtufen in eine troſtloſe Oede, die in der Neuzeit mit dem dürftigen Waldkleide verſehen wurde. die Selbſcutzträſle des Haußes werden überprüft! Wichtige Lufijchutzyflicht! In den nächſten Tagen und Wochen wer⸗ den die Helfer des Reichsluftſchutzes in Erfüllung eines Befehls der übergeordneten Dienſtſtellen und im Einvernehmen mit der Ortspolizeibehörde sämtliche Selbſtſchutzkräfte in Viernheim feſtſtellen und melden. Die Be⸗ völkerung wird gebeten, die Feſtſtellungen zu unterſtützen, indem ſie alle Fragen gewiſſen⸗ haft mündlich beantwortet. Alle Deutſchen ſind geſetzlich zur Luftſchutz⸗ arbeit(Selbſtſchutz) beige 9 beſtehen nur für die wehrpflichtigen Männer, alte und kranke Volksgenoſſen. Die Grenze des Alters iſt nicht feſtgeſetzt, da durchaus z. B. Männer mit 55 oder 60 Jahren in der Lage und auch bereit ſein werden, das Amt eines Hauswartes oder ſtellvertretenden Haus⸗ wartes zu übernehmen. Grundſätzlich werden alle Frauen und Mädchen zwiſchen 14 und 55 Jahren zur Luftſchutzpflicht herangezogen. Eine Entbindung von der Ausübung der geſetzlichen Luftſchutzpflicht erfolgt nur bei ärztlicher Nachweiſung der körperlichen Un⸗ tauglichkeit. Da alle Perſonen Zug um Zug polizeilich zur Ueberprüfung geſondert geladen werden, wolle man evtl. begründete Einwände bis dahin zurückſtellen. Die Amtsträger(Männer und Frauen) des Reichsluftſchutzes handeln in Erfüllung einer geſetzlichen Aufgabe. Es wird erwartet, daß auch ohne geſetz⸗ lichen Verweis alle Frauen und Männer ſich im Intereſſe ihrer Angehörigen und des Schutzes von Hab und Gut der Heimat als Selbſtſchutzkräfle freiwillig melden. Die Aus⸗ bildung iſt Pflicht und erfolgt koſtenfrei. Ein⸗ berufungen zu Lehrgängen und Uebungen wer⸗ den gemeinſchaftsweiſe erfolgen. Reichsluftſchutz Viernheim. P. »Die Waſſer⸗Sprengwagen einge⸗ ſetzt. Das trockene Wetter der letzten Tage verurſachte eine ſtarke Staubentwialung, die das Einſetzen des Waſſerſprengfaſſes erfor⸗ derlich machte. Seit drei Tagen ſehen wir den Spreugwagen unterwegs durch verſchiedene Ortsſtraßen, um ſo den Staub zu bannen, was von den Anwohnern der Straßen gewiß dankbar begrüßt wurde. Das Beſprengen der Straßen geſchieht nicht nur um das Verſtauben der Wohnungen zu verhindern, ſondern auch, und das in erſter Linie, um der Hygiene- und Volksgeſundheit zu dienen. Eismänner und Eisheilige Die Viernheimer„Eismänner“, die Speiſe⸗ eisverkäufer, haben ſich vor den kalendermä⸗ ßigen Eisheiligen eingefunden. Schon ſeit einigen Tagen ſind die weißen verlockenden Eiswagen an ihren alten Standplätzen zu fin⸗ den, um die Leckermäuler mit ihrer köftlichen Erfriſchung zu verſorgen. Beſonders für unſere Kleinen, aber auch manch Große ſollen Freude daran haben, ſind die Speiſeeiswagen ein be⸗ ſonderes Ereignis. Gar manches„Fünferle“ wird dem Vater, der Mutter— unter Um⸗ ſtänden wird auch der ganze Bekanntenkreis abgekloppt— abgebettelt, um ſich eine Eis⸗ waffel zu erobern, die dann mit köſtlichem Behagen geſchlürft wird. Laſſen wir ihnen ihre Freude. Von den kalendermäßigen Eisheiligen ha⸗ ben wir heute den erſten und zwar Mamertus. Morgen folgt Pankratius und dann Serva⸗ tius. Den Abſchluß bildet„die kalte Sophie“ (15. Mai). Hoffentlich ſind ſie in dieſem Jahre gnädig und machen nicht gar zu kalt, zu⸗ mal unſere Feld⸗ und Gartenfrüchte durch das anhaltende rauhe Wetter und den Froſt im April ſchon genügend gelitten haben und auch Schaden genug verurſacht wurde. Während das Störungsgebiet über Skan⸗ dinavien durch die an ſeiner Rückſeite nach⸗ ſtrömende Kaltluft wieder ausgefüllt wird, aber über Norddeutſchland noch ſtacke Bewöl⸗ kung und 1 leichte Niederſchläge be⸗ wirkt, und die Wirbeltätigkeit über Südoſt⸗ europa hohe Schichtbewölkung über Süd⸗ bayern bedingt, bleibt unſer Gebiet im Zwi⸗ e Außer Bewölkungszunahme, die nur vorübergehend ſein wird und hauptſächlich auf das Gebiet nördlich des Taunus beſchränkt bleibt, iſt keine Verſchlechterung zu erwarten. Mittwoch: 92 85 bis wolkig, beſonders im Norden vorübergehend ſtärker bewölkt, trocken, Tagestemperaturen um 15 Grad, mäßige Winde um Nord, kein Nachtfroſt. Die Ausſichten für Donnerstag: Im Ganzen freundlich, trocken und mäßig warm. Trocken und mäßig warm — ä gel 9 lun kenn feld auf Went Füh Hein Peri. Sach . b N Wer⸗ 5 itte li der bie . Ne n zu wiſſn⸗ iche. hen auer, Gunze ace in der s Ant Daus, werden d tio en. ig der ir hei l Un⸗ ilch oetden, e biz 1 des einer ein. D inge dap 9 die erfor⸗ it den iebene nnen, gewiß N det auben auch, „lll peiſe⸗ erma⸗ ſeit enden l fin⸗ lichen inere ſrude i be⸗ fetle Un⸗ ſkteis Eis ichen ihnen 12 tus. erba⸗ fi 7 lesen , zue d t in uch fal⸗ ſuch⸗ vic, nil be bo Züd⸗ 5 ö ful af cänlt bell. ders llt, ad, In ft. durchführungs⸗Berordnung zur Amneſtie für die Parleigerichtsbarleit Der Oberſte Richter der Partei, Reichsleiter Walter Buch, erließ in der NSK. 1 Dulchtührungsbeſtimmungen zu der Verfüßung des Führers vom 27. 4. 1938: 81 e eee für die Anwendung der Amneſtie. nhängige Verfahren Die anhängigen Stra verfahren, Ehrenſchutz⸗ verfahren und Elrefterſaßren ſind 1 8755 der Amneſtie en. wenn die den Gegen⸗ ſtand der Anſchu digung bildenden Handlungen vor dem 10. 4. 1938 liegen und nicht den Aus⸗ ſchluß oder die Entlaſſung des Angeſchuldigten 1 Partei zur Folge haben müffen. e Einſtellung des Verfahrens erfolgt durch Beſchluß. Der Beſchluß iſt zu be gründen. 8 2 Künftige Verfahren Anträge auf Einleitung eines Verfahrens ſind darauf zu prüfen, ob die Vorausſetzungen des 81 Abſa 1 vorliegen. Bietet die Anſchuldigung, 50 Richtigkeit unterſtellt, keinen Anlaß, den usſchluß oder die Entlaſſung des Angeſchuldig⸗ ten zu. ſo iſt das Verfahren einzu⸗ ſtellen. Das g eiche gilt, wenn das Gericht im Laufe des Verfahrens auf Grund des feſtgeſtell⸗ ten Sachverhalts zu der Ueberzeu ung kommt, daß der Ausſchluß oder die Entlaſſung aus der Partei nicht gerechtfertigt iſt. Feſtſtellung des Tatbeſtandes im Einſtellungs⸗ n beſchluß In allen Fällen, in denen zweifelhaft ſein kann, ob auf Ausſchluß(oder Entlaſſung) zu er⸗ kennen iſt, iſt der Tatbeſtand eingehend ſeſt u⸗ ſtellen und in die Begründung des Beſchluſſes aufzunehmen. Dies hat auch dann zu geſchehen, wenn der Hoheitsträger oder der zuſtändige . der 3 die Feſtſtellung des Tat⸗ eſtandes beantragt oder na Auffaffung des Gerichts ein Intereſſe an der Feſtſtellung des Sachverhalts hat. 8 4 Beschwerderecht des Hoheitsträgers und der Gliederungen Gegen den Beſchluß auf Einſtellung des Ver⸗ ahrens ſteht dem Hoheitsträger und, wenn der ngeſchuldigte einer Gliederung angehört, dem uſtändigen Führer der Gliederung das Recht der zeſchwerde zum übergeordneten 0 ericht zu, wenn die Beſchwerde den Ausſchluß oder die Entlaſ⸗ ung des Angeſchuldigten aus der Partei oder ie Feſtſtellung des Tatbeſtandes beantragt. Ueber die Beſchwerde entſcheidet in letzter In⸗ ſtanz das Oberſte Parteigericht. 8 5 Vorlagepflicht Macht in den Fällen des§ 3 weder der Ho⸗ heitsträger noch a efameig Führer der Glie⸗ derung von ſeinem eſchwerderecht Gebrauch, ſo at das Gericht vor Zuſtellung des Einſtellungs⸗ eſchluſſes bzw. Erteflung des Rechtskraftver⸗ merks die Sache mit ſeiner Stellungnahme dem übergeordneten Parteigericht vorzulegen. Das übergeordnete Gericht kann die Akten zum Vollzug der Entſcheidung des Vorgerichts an dieſes zurückgeben oder die 1 des Verfahrens anordnen oder ſelbſt entſcheiden. g 8 6 Durchführung des Strafverfahrens auf Antrag des ne— Beſchwerderecht des ngeſchuldigten Au 1 7 des Angeſchuldigten kann das Gericht das Verfahren durchführen. Dem An⸗ trag iſt ſtattzugeben, wenn die Anſchuldigungen ni gu rangfügig und geeignet ſind, den An⸗ fh uldigten in ſeiner Ehre und in ſeinem An⸗ ehen herabzuſetzen. In dem auf Antrag des Angeſchuldigten fort⸗ geführten Verfahren findet eine Einſtellung auf Grund, der Amneſtie nicht ſtatt. Der Antragſteller iſt über die Möglichkeit der Beſtrafung bei Entgegennahme des Antrages zu ö belehren. Stellt das Gericht entgegen dem Antrag des Antragſtellers das e ein, ſo ſteht ihm gegen dieſe Entſcheidung das Recht der Be⸗ weitere Beſchwerde iſt ausgeſchloſſen. 8 7 Abgeſchloſſene Verfahren Die in N Verfahren ausgeſproche⸗ nen unter dem Ausſchluß liegenden Strafen werden nicht ae as zuſtändige Partei⸗ gericht teilt dem Angeſchuldigten mit, daß die mit Beſchluß des.. gerichts vom.., ausge⸗ ſprochene Strafe aufgrund der Amneſtie er⸗ laſſen iſt. Vollzogene Strafen, die noch nicht abgelaufen ſind, werden auf Antrag des Beſtraften erlaſ⸗ ſen und Einträge im Mitgliedsbuch gelöſcht. Die Eintragung der Verwarnung und der Neben⸗ ſtrafen wird in gleicher Weiſe wie nach Ablauf kenntlich gemacht und unmittelbar darunter neben Zeitangabe, Dienſtſiegel und Unterſchrift der Vermerk„Gelöſcht“ eingetragen. 8 8 Reinigungsverfahren Richtlinien für die Parteigerichte finden die vor⸗ ſtehenden Beſtimmungen des 8 6 entſprechend Anwendung. 0 9 8 9 Streitverfahren Streitverfahren, die Vorgänge vor dem 10. 4. 1938 betreffen, ſind einzuſtellen Das Gericht hat in jedem Falle dafür Sorge E. tragen, daß der Streitfall ſeine tatſächliche Erledigung findet, und hat die dazu geeigneten Maßnahmen zu treffen. Es ſoll insbeſondere die Beteiligten auf die aus der Amneſtie ſich ergebenden Pflichten und die Folgen einer etwaigen Fortſetzung des Streites hinweiſen. Muß ein Streitverfahren durchgeführt werden, weil weſentliche, den Antrag begründende Tat⸗ bet in die Zeit nach dem 10. 4. 1938 fallen, ſo teht die Amneſtie einer umfaſſenden Feſtſtellung und Beurteilung des weſentlichen Sachverhaltes, auch ſoweit er vor dem 10. 4. 1938 liegt, nicht entgegen. ö 8 10 Verfahren in Freimaurerſachen Verfahren egen ehemalige Logenangehörige. die einen höheren Grad als den dritten nicht erreicht oder ein weſentliches Amt in der Loge nicht inne hatten, ſind einzuſtellen. Die Feſtſtellung der Dauer der Logenzugehö⸗ rigkeit, der innegehabten Aemter und der er⸗ reichten Grade hat in jedem Fall nach den be⸗ ſtehenden Beſtimmungen zu erfolgen Unter den gleichen Vorausſetzungen ſind auf Antrag des Betroffenen ergangene Entſcheidun⸗ utlaſſung aus der NSDAP. oder Aberkennung der Fähigkeit zur Bekleidung von Parteiämtern aufzuheben „Der Antrag iſt bei dem Hericht zu ſtellen, daß die letzte Entſcheidung erlaſſen hat. 8 1¹ Ablehnungsverfahren 5 3 Abſatz 2 der Satzung des 27„ 70 sver⸗ fahrens wird von der Amneſtie nicht berührt. 8 12 Anter ſinngemäßer Anwendung der Amneſtie und der Hurchführungsbeſtinmungen ſind bei den Gerichten der Gliederungen der Partei an⸗ hängige Verfahren einzuſtellen, ausgeſprochene Strafen zu erlaſſen und künftige Verfahren nicht durchzuführen. Die Durchführungsbeſtimmungen erläßt der ührer der Gliederung im Benehmen mit dem berſten Parteigericht. 8 13 Die n tritt mit ſofortiger Wirkung in Kraft. Neuer Ttiebwwagentieſt mit 1360 PG! Iwei neue ichnelltriebwagen der Reichsbahn auf Probefahrt Im Jahre 1932 gab es in Deutſchland 287 Triebwagen, die eine eee von 14,928 Millionen Kilometer aufwieſen. eitdem hat ſich die Zahl der Triebwagen ebenſo wie die Ki⸗ lometerleiſtung um das Vielfache vermehrt. Ende 1937 waren es 336 Triebwagen und 580 Steuer⸗ und Beiwagen, die die deutſchen Strecken befuhren. Der erſte Schnell⸗ triebwagen, den die Reichsbahn im Jahre 1933 in Dienſt ſtellte, wies bereits am Ende des Jah⸗ res eine Geſamtleiſtung von 104 000 Kilometern auf. Am Ende des Jahres 1937 3 jeder Schnelltriebwagen eine Leiſtung von faſt 170 000 Kilometer erreicht. Jetzt wurden von der Reichsbahn wiederum zwei neue Schnelltriebwagen ausprobiert, die in der nächſten Zeit in Dienſt geſtellt werden. Dieſe Wagen unterſcheiden ſich von den vorher⸗ 8 durch eine größere. eit, durch eine bequemere Ausſtat⸗ tung und vor allem auch durch ein größe⸗ res aſſungsvermögen. Aus Köln⸗ Deutz ſtammt der Triebwagen ug„Silber⸗ fiſch“. Er iſt gänzlich mit Leichtmetall ver⸗ sleid⸗t und glänzt im ſilbernen Schimmer, Seine Geſamtlänge beträgt 70 Meter. Er enthält 100 bequeme Sitzplätze. Wände und 1 mit gelbem Vogelahorn verkleidet und die Sitzplätze mit blauem Samt überzogen. Der Zug wird durch zwe 600 PS.⸗Dieſelmotoxren angetrieben. Er erreichte auf ſeiner Probefahrt mit Leichtig⸗ keit 195 Stundenkilometer. Beſonderes Aufſehen erregt auch ein anderer neuer Triebwagen, für den noch kein ſo ſchöner Name wie für den Triebwagen aus Köln⸗Deutz gefunden worden iſt. Dieſer Zug iſt der erſte vierteilige Triebwagen, der in Deutſchland in Dienſt geſtellt wird. Die Vor⸗ teile der„Verlängerung“ des Triebwagens auf rund 87 Meter ſind leicht erſichtlich. Es können in demſelben Jug mehr Perſonen bei mindeſtens . 75 Bequemlichkeit befördert werden. Die⸗ er Zug wird mit rund 1300 PS. angetrieben. Er hat ein Geſamtgewicht von über 2000 Tonnen und erreichte auf den Probefahrten bequem eine Geſchwindigkeit von rund 160 Kilometer. In techniſcher Hinſicht iſt bemerkenswert, daß ben dieſem Triebwagen, der einen dunkelviolet⸗ ten und cremefarbenen Außenanſtrich hat, die Maſchinenleiſtung nicht in einzelne Antriebs⸗ Kunfen verlegt worden iſt, ſondern daß der ntrieb von einem zentralen Maſchinenraum er⸗ folgt. Der Stromerzeuger wird von einem Achtzylinder⸗MAN.⸗Vierkaktdieſelmotor, der bei 700 Umdrehungen in der Minute 1360 Pferde⸗ ſtärken erzeugt, angetrieben. Dieſe Maſchinen⸗ leiſtung iſt die böche, die bisher überhaupt von der Reichsbahn vorgeſehen wurde. Den künftigen Fahrgaſt wird noch die Raum⸗ anordnung in dieſem vielteiligen Triebwagen intereſſieren: Hinter dem Führerſtand, der an der Stirnſeite des Maſchinenwagens angebracht iſt, befindet ſich der Maſchinenraum. Daran e ſich ein Poſt⸗ und ein Gepäck⸗abteil an. Die beiden folgenden Wagen, die zuſammen 18 Abteile zweiter Klaſſe enthalten, ſind für die Sogn äſte beſtimmt. Der vierte Wagen iſt als peiſeraum ausgebaut; er enthält 29 Sitz⸗ 7 0 In dieſem Wagen befindet ſich auch die 11 und ie Küche. Den Beſchluß dieſes Wagens bildet dann wiederum ein Fübrerzäum, ſo daß dieſer Triebwagen nach beiden Seiten bin beſteuert werden kann. ſchwerde 25 dem übergeordneten Gericht zu. Eine der fünfjährigen Friſt durch Deckſtempel un⸗ Für das Reinigungsverfahren nach 8 7b der f En auf Nichtigkeitserklärung der Aufnahme, 7 Ichutbeſtimmungen für Jugendliche Obergebielsführer Axmann über ſozialpoliliſche Jorlſchrille Auf einer Führertagung der HJ. des Ober⸗ gebietes Berlin gab Obergebietsführer Ax⸗ mann die Grundlage des neuge⸗ ſchaffenen Jugendſchutzgeſetzes be⸗ kannt, das vom Führer in der Nacht zum 1. Mai unterſchrieben wurde.— Wie Axmann ausführte, hat das Jugendſchutzgeſetz den bis⸗ her undurchſichtigen Rechtszuſtand durch ein einheitliches und überſichtliches Arbeitszeitrecht der Jugend erſetzt. Die Urlaubsbeſtimmungen des Geſetzes treten ſofort in Kraft. Die Grenze zwiſchen Jugendlichen und Kindern liegt nunmehr bei 14 Jahren, das Schutzalter iſt von 16 auf 18 Jahre erhöht. Als Jugend⸗ licher gilt in Zukunft, wer über 14 Jahre alt iſt und das 18. Lebensjahr noch nicht vollen⸗ det hat. Vom Geltungsbereich werden alle Kinder und Jugendliche erfaßt, die in einem Lehr⸗ oder Arbeitsverhältnis ſtehen oder mit ähnlichen Dienſtleiſtungen beſchäftigt ſind 5 ausgenommen ſind Haus⸗, Land⸗ und Forſt⸗ wirtſchaft. Jagd, Tierzucht und Fiſcherei, See⸗ und Binnenſchiffahrt, Flößerei und Luftfahrt. Dieſe Wirtſchaftsgebiete erfordern Sonder⸗ regelungen, die bereits in Angriff genommen ſind. Kinderarbeit wird durch das nene Geſetz grundſätzlich verboten. Die wenigen Ausnahmen können als unerheb⸗ lich betrachtet werden und bedeuten keine Ge— fahr für das Wachstum und die Geſunderhal⸗ tung des beſchäftigten Kindes. Das Schutzalter bis zum 18. Lebensjahr iſt nicht nur der bio⸗ logiſchen Entwicklung beſſer angepaßt, ſondern entſpricht auch ähnlichen Regelungen im bür⸗ gerlichen Recht und im Strafrecht— ferner iſt das 18. Lebensjahr für den Dienſt in der Hitler⸗Jugend von erheblicher Bedeutung. Axmann wies beſonders darauf hin, daß die 14—16 jährigen in Bäckereien und Konditoreien, die bisher um 4 Uhr mor⸗ gens beginnen mußten, nunmehr wie alle üb⸗ rigen Jugendlichen nicht vor 6 Uhr mit der Arbeit anfangen dürfen. Das Jugendſchutzalter ordnet weiterhin die Anrechnung der Berufs⸗ ſchulzeit auf die Arbeitszeit, ſowie ihre Be⸗ zahlung als Arbeitszeit an. Die Beſchäftigung auf den neuen Berufsertüchtigung des zu wollen. Jugendlicher während der Nachtzeit(20 bis 6 Uhr) iſt verboten. Nur in Einzelfällen dürfen Jugendliche bis 23 bezw. 24 Uhr ar⸗ beiten. Grundſätzlich dürfen Jugendliche unter 18 Jahren in Zukunft in der Zeit von Samstag 14 Uhr bis Montag 6 Uhr nicht mehr beſchäftigt werden. Die Hitler⸗Jugend hat Veranlaſſung, aus Gründen ihrer Dienſtzeitregelung dieſe Regelung beſonders lebhaft zu begrüßen. N Das Jugendſchutzgeſetz bringt erſtmalig eine reichsgeſetzliche Regelung. In Zukunft erhalten Jugendliche unter 16 Jahren einen Mindeſturlaub von 15 Tagen, Jugendliche, die an Lagern oder Fahrten der Hitler⸗Jugend teilnehmen ohne Unterſchied des Alters 18 Tage Urlaub. Dieſe Regelung tritt ab ſofort in Kraft. Axmann betonte, daß die Urlaubsregelung das Kernſtück des neuen Ge⸗ ſetzes iſt, weil ſie einen fünfjährigen Kampf der Hitler⸗Jugend um die Freizeit der Jungen und Mädel erfolgreich abſchließt. Wenn ſich die Reichsregierung trotz des gro⸗ ßen Facharbeiter⸗ und Nachwuchsmangels nicht davon hat abhalten laſſen, den als dringend empfundenen Jugendſchutz durchzuſetzen, ſo dankt die Hitler-Jugend dafür und verſichert, ſozialpolitiſchen Grundlagen der Jugendarbeit mit doppeltem Eifer an der Nachwuchſes arbeiten Seit den erſten Anfängen des Ju⸗ gendſchutzes hat die Hitler-Jugend an ſeiner Entſtehung aktiv mitgearbeitet. Das ſoziale Amt der Reichsjugendführung hat ununterbrochen mit den beteiligten Reichs⸗ dienſtſtellen in Zuſammenarbeit geſtanden. Die * Hitler-Jugend iſt aber nicht nur am Zuſtande⸗ kommen des ſondern bau eingeſchaltet bleiben. mungen nur unter Beteiligung des Reichsjugendführers des Deutſchen Reiches erlaſſen werden. Geſetzes mitbeteiligt geweſen, wird auch in ſeinem weiteren Aus⸗ Ausführungsbeſtim⸗ und Uebergangsvorſchriften können Heſſens Viehbeſtand Ende 1937 Das Heſſiſche Landesſtatiſtiſche Amt gibt ſo⸗ eben das genaue und endgültige Ergebnis der letzten Viehzählung vom 3. Dezember 1937 be⸗ kannt. Danach zählte das Land Heſſen 156 619 viehhaltende Haushaltungen und zwar die ehemaligen Provinzen: Starkenburg 68 463. Oberheſſen 47 890, Rheinheſſen 40 266. Unter den einzelnen Kreiſen ſtehen obenan Offen⸗ bach mit 13 549 Viehhaltern. Es folgen die Kreiſe: Gießen(12 319). Friedberg(11 913), Worms(10 865), Bensheim(10 380) Groß⸗ Gerau(9 792), Dieburg(9 607), Darmſtadt (9 600), Mainz(9439), Oppenheim(8265), Hep⸗ penheim(7990), Büdingen(7661), Erbach (7605), Alzey(6614), Bingen(6083), Alsfeld (5999), Lauterbach(5222), Schotten(4776). Pferde(ohne Militärpferde, aber einſchl. 2103 Fohlen) gab es in Heſſen 54 480, davon 18 233 in Starkenburg, 21805 in Oberheſſen, 14 442 in Rheinheſſen.— Maultiere und Eſel gab es im ganzen Lande nur 65, davon 43 in Rheinheſſen, 18 in Starkenburg, 4 in Oberheſſen. An Rindvieh waren insgeſamt 319 513 Stück vorhanden: 21892 Kälber, 106 388 Stück Jungvieh, 1431 Zuchtbullen, 2406 Zugochſen und Zugſtiere, 1671 ſonſtige männliche Tiere, 12 818 Färſen, Kalbinnen uſw., 98002 Milch⸗ kübe, 72 812 Zug⸗ und 2093 ſonſtige Kühe. Der Hauptanteil aller Nindviehklaſſen entfiel mit 167 936 auf Oberheſſen, 103 699 auf Starken⸗ burg und 47 884 auf Rheinheſſen. Schweinebeſitzer wurden 114750 mit zuſammen 392 644 Schweinen gezählt, alſo durchſchnittlich 3 bis 4 je Beſitzer: in Starken⸗ burg 44829 Beſitzer mit 138 227, in Oberheſſen 39 435 Beſitzer mit 179447, in Röbeinbeſſen 30 486 mit 74 970 Schweinen. Ziegen gab es 89 365, davon 51452 in Starkenburg, 26 608 in Oberheſſen, 11305 in Rheinheſſen. 1 An Federvieh waren zu verzeichnen 1670 205 Hühner(darunter 1146 460 Legehüb⸗ ner), 84 242 Gänſe, 34807 Enten, 4243 Trut⸗ und Perlhühner. Starkenburg: 660 067 Hühner. 27 199 Gänſe, 16 615 Enten, 1791 Truthühner: Oberheſſen: 567 554 Hühner, 37 389 Gänſe. 9523 Enten, 1147 Truthühner: Rheinheſſen: 442 584 Hühner, 19654 Gänſe, 7669 Enten, 1305 Truthühner. 8 Die Geſamtzahl der Bienenſtöcke(Völ⸗ ker) betrug 32 243, davon 13 411 in Starken⸗ burg. 12 501 in Oberheſſen, 6331 in Rhein⸗ heſſen. mee, Tankſtellen mit Wirljchaftsbetrieb Auf der Autobahn telefoniſch zu erreichen Die Aufgaben der Reichsautobahntankſtellen ſind weſentlich vielſeitiger als die der privaten Tankſtellen an den Landſtraßen und innerhalb der Ortſchaften. In verſtärktem Maße werden die Reichsautobahntankſtellen zu öffentlichen Betriebsſtützvunkten ausgebildet. Der Mitar⸗ beiter des Generalinſpektors für das deutſche Straßenweſen, Dr.⸗Ing. Wehner, macht darü⸗ ber in der„Straße“ nähere Mitteilungen. In erſter Linie iſt hier der Gaſtraum der Tank- ſtelle zu nennen, da dieſer— abgeſehen von den wenigen Raſthäuſern und ausgeſprochenen Autobahngaſtſtätten und den Raſtſtätten im Freien die einzige Möglichkeit an der Auto⸗ bahn überhaupt darſtellt. Er bietet etwa 10 Gäſten Platz. Ebenſo ſind an den Tankſtellen Waſch⸗ und Toiletteneinrichtungen und Fern⸗ ſprechſtellen vorhanden. Letztere ſollen jetzt noch ergänzt werden durch Einrichtungen, durch die auch umgekehrt eine Nachrichtenübermittlung an den Kraftfahrer auf der Reichsautobahn er⸗ möglicht wird. Dies erfolgt in Zukunft in der Weiſe, daß der Tankwart Voranmeldungsge⸗ ſpräche für durchreiſende Autobahnbenutzer ent⸗ gegenzunehmen hat und mit Hilfe einer Be⸗ nachrichtigungstafel die Kraftfahrer verſtän⸗ digt. Neben dieſer privaten Nachrichtenüber⸗ mittlung dient der Straßenwetterdienſt der Uebermittlung von allgemeinwichtigen Mittei⸗ lungen, die ebenfalls vom Tankwart entgegen⸗ genommen und veröffentlicht werden. Sämt⸗ liche Tankſtellen ſind ferner für den Unfall- hilfs⸗ und Meldedienſt ausgerüſtet. Die Ent⸗ wicklung des Kraftverkehrs auf den Reichsauto⸗ bahnen hat gezeigt, daß dieſe öffentlichen Ein⸗ richtungen an den Tankſtellen noch nicht über⸗ all ausreichen. Aus dieſem Grund ſoll ein Teil der Tankſtellen zu größeren Betriebsſtützpunk⸗ ten erweitert werden. Hier ſoll der Autobahn⸗ benutzer auch die Möglichkeit der Einnahme von Imbiſſen und warmen Mahlzeiten finden. Dieſe Tankſtellen werden daher mit kleinen Küchen und entſprechend arößeren Gaſt⸗ räumen ausgerichtet. Erſt wein der Ver⸗ kehrsumfang noch größer wird, kommt die Ein⸗ richtung eines eigentlichen Raſthauſes oder einer Autobahngaſtſtätte in Frage. Vaſſergeld und Schönheilsreparaluren Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat Beſtimmungen über die Zuläſſigkeit der Waſſergeldumlage ſowie die Uebernahme von Schönheitsreparaturen durch den Mieter ge⸗ troffen. Seine Anweiſung gilt nur für ſolche Mietsverhältniſſe, bei denen die geſetzliche Miete gezahlt wird. Nach dem neuen Erlaß darf die Umlegung des Waſſergeldes nur er— folgen, wenn ſie bereits vor dem 15. Oktober 1937 ſtattgefunden hat. Von dieſem Zeitpunkt an iſt es nur noch mit Zuſtimmung der Preis⸗ bildungsbehörden möglich. Um eine ungerechte Anteilsbelaſtung einzelner Mieter zu verhin⸗ dern, hat die Preisbildungsſtelle darauf zu achten, daß der Waſſerverbrauch gewerblicher Betriebe durch beſondere Waſſermeſſer feſtge⸗ ſtellt u. von der Umlage auf die Wohnungs⸗ mieter ausgenommen wird. Auch die Ueber⸗ tragung der Schönheitsreparaturen auf die Mieter, die geſetzliche Miete zahlen, gegen Kürzung der Miete um 4 Prozent der Frie⸗ densmiete, iſt nach dem 15. Oktober 1937 nur noch zuläſſig mit Zuſtimmung der Preisbil⸗ dungsbehörden, ebenſo die Wiederübernahme durch den Vermieter gegen 4prozentige Erhö— hung der Friedensmiete. Melde Lich als Mitglied bei der Ortsaruppe der NS V.! Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Enyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— Du. IV. 1938 über 1900. 8. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. 3 — — 4 9 1 8 9 1 15 . krad auf den Sekfar Nönd an erſter Selle bet jo. Ordnung iſt das halbe Leben Kreis Bensheim mit 39 ds je Hektar Es ſolgten der Vald prokeſtierl mit überdurchſchnittlichem Ertrag die Kreiſe Der Wald hatte zu einer Proteſtverſamm⸗ a Büdingen(34.3), Schotten(32.8). Friedberg] lung eingeladen, und ſämtliche Bäume waren Jung gelernt, alt getan— Der Weg zum Erfolg— Faule Aus⸗(3266), Dieburg(30,), Groß-Gerau u. Worms dee eee reden gibt es nicht(30) Erbach(29.7). und Heppenbeim(29). Un⸗ fräulein, Aundliche Tannen und Fichten. 1 0 19 55 1 n ae 8 fi 9 7 1 5 71 den Vorſiß fh 5 ite Es gibt ein norddeutſches Sprichwort,[anziehen, daß du dich ni 5 a„Sidenbei m Este), Mainz(28) Bin- ſigſe, uralte Eiche, die den Vorſitz führte, ie und das ſagt:„Ordnung 5 die Wel e du vielleicht enen Anfall gen(25). Gießen(24,8), Alsfeld(24,6) Lauter⸗ 15 6 bf 7 5 regen nee e a ff 4 5 0 5 8 eidungsſtücke betrachten. ZS a 5 as Land eingehen. Der Menſch kennt ſie, Müttern, die Kinder zu erziehen haben.. 1 70 jel Zeit ver- Kreiſe Büdingen, mit 1 de und Friedberg] ſo gut wie wir! Er weiß daß wir die Lunge Eine der wichtigſten Eigenſchaften, die wir Durch Unordentlichkeit geht viel Zeit ver? mit 10 ds je Hektar. Keinen Samenertrag find, daß wir die Menge der Niederſchläge in das Kind hineinpflanzen müſſen iſt die loren. Wer ſeine bezahlten Rechnungen nicht batten die Kreiſe Mainz und Bingen. regeln, Sturm und Wind abfangen, mit einem 9 Ordnung, denn Unordnung rächt ſich in al⸗ Aan W e 1 Ae a ee e 1 2 f f J m anden einen Betrag doppelt bezahlen zu f f man uns, 0 droh er teppung und Verſan⸗ n 3 Der ee hat müſſen; auch andere Schriftſtücke muß man e e e ee e 1 dung wie wir ſie augendliälich in weiten Lei⸗ .. s ſehen wir an tauſend Bei⸗ 5; vorgeſchichtlichen Grabungen feſtgeſtel len Amerikas ſehen, es droht die Kargheit der g ſo ordnen, daß man ſie zu gegebener Zeit der ſch llunder ſchon bei den Be⸗. 8 d g 150 ſpielen. Und es iſt im Grunde ſo einfach, j b 2 wurde der ſchwarze Hollunder ſchon Adria⸗Inſeln, auf denen einſt die Republik dem Kind dieſen wertvollen Schatz mitzuge⸗] finden kann und nicht koſtbare Stunden mit] wobnern det Steinzeitſiedlungen verwendet Venedig den Wald ſchlug, ohne ihn wieder auf⸗ 91 ben, weil man es ganz unbemerkt an Ord⸗ Suchen vertun muß. Das Kind hat auch in Zwei beſondere Eigenſchaften beſitzt der Hol⸗ zuforſten. Wir ſind nach Kohle und Eiſen der 50 e eee, iſpi i as, Bewö ö en iſt, daß es 5 N l ern Brennholz, Bauholz, Grubenh 5 Salle ace 25 2 etwas wirklich alle Aufgaben lernt. Schon der ien.* 1 tte loſe, Schleifholz und vieles andere und geben f N g n. kleine ABC⸗Schütze muß ſich an Ordnung in Fünen Teite ind es. de lbrmittel und[ Hunderttauſenden von Menſchen Arbeit und ehmen wir etwas ſo Alltägliches wie Schul d Bü ſtell 3 Jahrhundert als Brech⸗ und Abführmittel un Brot! Sollte man da nicht denken, daß der 1 das Ausziehen am Abend vor dem Schlafen⸗ ulranzen und Büchergeſtell gewöhnen. bei Waſſerſuchtserkrankungen gerne in Anwene[ Menſch, für den wir ſo wertboll und wichtig gehen. Uns wurde anerzogen, die Kleider ſo Verabredungen, die man getroffen hat,] dung kamen. Die Blüten dagegen haben ſich ſind, uns pflegte und ſchonte?“ ö geordnet auf den Stuhl zu legen, d ß wir] ſoll man immer in einem Kalender notie⸗ vor allem als fieberbekämpfendes Mittel be⸗. ſie im Notfall auch im Dunkeln hätten fin ren, weil man ſich ſonſt der Unannehmlich 17 5 8 255 eteicnete Wirkung de 7 0 292 5* 15 80 5 N 5* iſ i i irkung auf die 5 den und anziehen können, und das iſt wich⸗ſ keit ausſetzt, eine wichtige Zuſammenkunft Saw Früchte wiederum 1 f tig. Ebenſo müſſen Kinder von Anfang an zu vergeſſen. Auch Geburts⸗ und andere Ge⸗ bergen in ſich gewiſſe fruchtſaure Stoffe, die die 1 daran gewöhnt werden, nach beendetem J denktage, die man nicht gern übergehen[ Darmſekretion und die Darmbewegungen an⸗ 5 Spiel ihre Spielſachen ſelber wieder wegzu⸗ möchte, ſind in einem beſonderen Büchlein[ regen und ſo eine milde Abführwirkung bervor⸗ 6 räumen. Wenn ſie noch zu klein ſind, um das] aufzuſchreiben, dann hat man hinterher nicht[ zurufen imſtande ſind. 1 5*— 5 5. allein zu beſorgen, muß man ihnen behilf⸗] das unangenehme Gefühl, einen Tag ver⸗. 1 1 1 1 die 4 50 lich ſein, ſoll ſie aber zum mindeſten von J geſſen zu haben, an dem man einem be⸗ eee r 2 10 Anfang an darin anleiten. Das Kind muß] freundeten Menſchen eine kleine Aufmerk⸗ treibendes Mittel Verwendung finden kann. Es 1 1 einen beſtimmten Platz für ſeine Spielſachen[ ſamkeit zugedacht hatte. Menſchen, denen iſt aljo zu wünſchen, daß der Hollunder mehr bt . haben und darf ſie nicht herumliegen laſſen.] man ein beſonders gutes Gedächtnis nach⸗als bisber im Haushalt u. im Arzneiſchatz un⸗ iam 19 Das Wort„Ich hatte keine Zeit mehr, alles[ rühmt, ſind oft nur ſehr ordentliche Men- ſeres Volkes Berückſichtigung erfährt. ten 7 wegzuräumen“ iſt eine faule Ausrede und Jſchen, die in allem, was ſie angeht, die klare dul 1 nicht ſtichhaltig, denn es beweiſt nur, daß] Aeberſicht behalten. Es kann ſicherlich vor⸗ Fortbildung der Lehrkräfte für den Schwimm ⸗ 4 001 das Kind ſeine Zeit nicht richtig eingeteilt kommen, daß jemand trotz„genialer Lieder⸗ unterricht in den Schulen. Der Reichsſtatthal⸗ 1 hat. Wußte es, daß es fortgehen mußte oder lichkeit“ Außerordentliche leiſtet, aber für] ter in Heſſen— Landesregierung. Abt. VII— 9 zu Bett gebracht werden ſollte, ſo mußte es[ den Durchſchnittsmenſchen gilt unbedingt der Abt bekannt: Zur E 385 258 den 10 ſo rechtzeitig mit dem Spielen aufhören, daß][ Grundſatz, daß Ordnung eine Vorſtufe zum[ Schulſchwimmunterricht erforderlichen Lehr⸗ nel „daß 5 kräfte werden nachſtehende Lehrgänge es 2 8 konnte. Das] Erfolg iſt. durchgeführt: 1. Lehrgang in Gießen 50 75 mag ſchwer fallen, läßt ſich aber nicht ver⸗ N 16. bis 21. Mai 1938, 2. Lehrgang in Of ⸗ lab meiden. Kinder müſſen auch mit ihren Spiel⸗ bau i fenbach vom 23. bis 28. Mai 1938, 3. Lölt ſachen achtſam umgehen, denn Nachläſſigkeit Guter 3 achsan uu in heſſen Lehrgang in Darmſtadt vom 30. Mai bis deut gegen die Gegenſtände, die einem gehören, Ueber 80 Prozent aller beſſiſchen Gemeinden.[ 3. Juni 1938. Ee 775— f kann zu wirklicher Liederlichkeit ausarten.] nämlich 840. bauten im Jahre 1937 Flachs een ee been e— g Wir müſſen einſehen, daß die Kinder unbe⸗ Oel- und Faſerlein) an. Im ganzen waren 581 Gießen und Umgebung die mit der Erteilung 12 dingt Ordnung im Kleinen lernen müſſen,[ Hektar mit Flachs bebaut, die einen Ertrag; des Schwimmunterrichts beauftragten Lehr⸗ joe damit ſie ſpäter im Leben imſtande ſind im[an Robſtengeln von 16 853 da und an Samen kräfte, für den 2. und 3. Lehrgang müſſen die e e e 4 naß Großen Ordnung zu balten. Denn niemand g 8 entſprechenden Meldungen bis zum 15. Mai i E 9 Ten mag mit einem unordentlichen Menſchen zu von 4238 dz lieferten. Daran waren beteiligt eingegangen ſein. Darüber hinaus können Zeichnung: Nas-Preſſearchiv(Huet n ö die ehemaligen Provinzen Starkenburg! auch ſolche Lehrkräfte gemeldet werden, die für 85 ane 0 . 1 5(328 von 367 Gemeinden) auf 228 Hektar mite] dieſen Unterricht geeignet ſind, aber zur Zeit mm,, Herz „Auch bei dem Anzug kann das Kind nicht 7910 dz Rohſtengel⸗ und 1558 dz. Samenertrag:] noch nicht eingeſetzt werden konnten. Die Teil⸗ J. früh genug lernen, peinlich ordenlich zu ſein. A J nehmer fahren täglich von ihrem Wohnort nach[Jede J ugendherberge ein nat. Sich nach außen hin aufzuputzen und dabei[ Oberbelſen(407 von 434 Gemeinden) auf dem Lehrgangsort und erhalten für Fahrt a l zerriſſene Strümpfe anzuhaben, iſt etwas 311 Hektar mit 8449 dz Stengel⸗ und 2443 dz und 1 Sec— Elternhaus! 5 ſehr Widerſinniges, und jene Mutter hatte[ Samenertrag: Rheinbeſſen(105 von 176 die Fahrt ſind die verbilligten Möglichkeiten 1 1 ̃; N 0 vollkommen recht, die ihrer heranwachſenden[Gemeinden) auf 42 Hektar mit 1094 ds Stengel⸗!(Wochenkarten u. dgl.) auszunützen. Gebt reichlich bei der Sammlung für 1 auße Tochter einprägte: Du mußt dich immer ſo[und 237 da Samenertrag.— Im Rohſtenge! Jugendherbergswerk am 14. und 15. Mai! 15 ie! CFT! er ed e e eee zun 1 1 bilde Eine Freude M 1— Vereins⸗Anzeigei 110 Zum Mentag due Du der utter ö Der Macht der Seituags⸗ Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie. 1 u mit einer j; onntag, den 22. Mai, findet unſer dies⸗ Ent cle Muttea 7 Stadt⸗ CT anzeige verdanben Jo viele iche Familien Ai Dull 10 4 5 8 g f a 1 2 0 . at aſche] Szumen been geshen un. i en Mee ee Fan e II f 7 l N ö 0 5 1 0 and unmmnmummunmmmmmmummmummmmmnunmmmummmummmum ö oder Einbaufs⸗ mum 5 denbreis.— Ohne Der⸗ Gönner des Vereins freundlichſt eingeladen Mie Edel-Museline ſchoͤn, gut und doch preiswert f ſind. Anmeldungen können nur bis Samstag, a 80 em breit, moderne Muster, hel 1.25 zu haben bei 5 bung ſtocht der Abſatz! den 14. Mai, in meiner Wohnung Adolf Hit⸗ 1 und dunkelgrundig 1.50, 1.35 1. 3 Schweibart 5— 1 5, erfolgen. 1 8 5 8 eträgt 3. pro Perſon und iſt ſofor age Hauskleiderstoffe 1.35, 1.18-. 98% ö 5 Darum werben— ob Rauf⸗ zu eutrichten N 855 Verſtſenbe Jun kanhänger g a fie Schürzenstoffe 3 Auttertagskarten 1. Geſcen mann oder Handwerker! Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Be deppelt breit 1.50, 1.35 1.05 1 1 Heute abend Training: Jugendſpieler hebe 12 A Js uhr Waldſportplatz. Leitung: Frz. 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Weinheimerstraße 62. „Ich lebe ſolide und gehe keinen d aus. „Auch das noch!“, ſagte der Vater. „Wollen Sie mir alſo ihre Tochter zur Frau geben?“ „Niemals!“ „Warum nicht?“ Der Vater antwortete: „Weil ich nicht will, daß meine Frau mir 7 ihren Schwiegerſohn dauernd als leuchten⸗ des Beiſpiel vorhält!“ Der Zwillingsbruder Der Chef rief den Angeſtellten. Hügelſtraße 18 Geſucht wird ſauberes, ehrl. fleißiges aan 22 8 0 8 85 5 85 155 f für den Haushalt NS Hinderlandderſchickufig bei guter Bezahlg. Näh. Auskunftst LLL Textil-, Mode- und Kurzwaren uumnummunmmmmmmmmmmummnmmummnnmummmmmmmn dedchten Ste bie unsere Auslagen! : Acker ückauf e mige 1e, Ur d qm.(War mit immer Wicken beſtellt. Darum keine Adler „Zur Traube“ — 9 ů— 2-3 Ummerseitungs- Unterbrechung 0 möchte gern Ihren Zwillingsbruder 72„ Inſerat in der org Abe 2 Volksgemeinſchaft im Straßenverkehr! Und Huene.. 0, 1 e ee Tallungs- ftoktame S von gutem Mieter bis 15. 5. od. 1. 6. Gewinn und zu mieten geſucht Angeb. unt. Nr. 150 Aufſtieg und an die Geſchäftsſt.![ Erfolge! „Ich habe gar keinen Zwillingsbruder.“ Der Chef ſagte:„Widerſprechen Sie nicht! Ich ſah ihn geſtern, als Sie daheim krank im Bett lagen, auf dem Fußballplatz beim Qändermatch.“ N das Du iſt der Sinn der neuen Straßenverkehrs⸗Orönung!