1 en müssen ig talen. Pl ner: gewischt oliert wer. n die zich ortelle zu zulen Sie -g. Doße 0 cs Drogerie n 80 und ens nummer 112 Amtsblatt der Bürgermeisterei Miernheim Erſcheinungs welle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreise: Ins Haus gebracht monatlich 160 N durch die Poſt monatlich 1 60 NM. ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg. Deren Verkündigungsblatt der NS AP. Viernheim Anzergenpreis. Grundprets für mm Höhe und 22 hm Breue 3 Rypfg., im Text⸗ teil für I mm Höhe und 67 mm Bteite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigenpretsliſte Nr. 6 Bismarckſtr 13. Fernſpr 153 Peg L'paſen 15101 M einſchließlich Botenlohn, Geſchäftsſtelle Viernheim den 14. Mai 1938 14. Jahraang Wirlſchaft u. Die zulunft des dent lnlennge 2 Geſteigerter Warenauskauſch das Slreben nach höchſtmöglicher Selbstversorgung Von unſerem Berliner Mitarbeiter Eine beliebte Methode zur Verdächtigung des deutſchen Vierjahresplanes iſt es, ihm Außen⸗ handelsfeindlichkert vorzuwerfen. Das Streben Deutſchlands und Staliens nach höchſtmöglicher Selbſtverſorgung. das bei uns im Vierjahresplan und in Italien in einer ganzen Reihe einſchneidender Anordnungen ſeinen Ausdruck fand. wird in Paris, London und New Vork ſtets mit dem Makel doktrinärer Gegnerſchaft gegen jede Art von Güteraustauſch zwiſchen den Nationen be— laſtet. Dabei zeigen indes gerade die gegenſei⸗ tigen Handelsbeziehungen zwiſchen den beiden Partnern der Achſe ſeit 1923, alſo ſeit jenen Zeiten, da zuerſt in Deutſchland und ſpäter auch in Italien das Ideal der Eigenverſor⸗ ung die wirtſchaftspolitiſchen Gedanken und andlungen in Berlin und Rom entſcheidend beeinflußte, eine ſtändig ſteigende Ten⸗ denz. Deutſchlands Ausfuhr nach Italien ſtieg ſeit dieſer Zeit von 223 Millionen RM. auf 317 Millionen RM. Deutſchlands Einfuhr aus Italien dagegen vergrößerte ehr Volumen von 181 Millionen RM. auf 221 Mil⸗ lionen RM. Der Güterverkehr entlang der natürlichen europäiſchen Achſe hat in der Geſchichte der bei⸗ den Nationen ſtets einen hervorragenden Platz eingenommen. Ja, er war einſtmals geradezu das Rückgrat für den deutſchen Kaufmann und die wirtſchaftlichen Bezieh⸗ ungen Europas nördlich der Alpen mit dem Mittelmeerbecken. Daß dieſes hiſtoriſche Fak⸗ tum auch heute noch in den weitaus verzweig⸗ teren weltwirtſchaftlichen Beziehungen ſich be— merkbar macht, kommt am beſten daran zum Ausdruck, daß Deutſchland unter den Abſatz⸗ gebieten Italiens ſeit 1925 die er ſte Stelle einnimmt und daß ſeit 1932 Deutſchland auch als Bezugsland Italiens die Vereinigten Staa⸗ ten von Amerita aus ihrer führenden Poſition verdrängen konnte. Dies fällt umſomehr ins Gewicht, als die Ergänzungsmöglichteiten zwi⸗ ſchen der deutſchen und italieniſchen Wirtſchaft eringer 73 als zwiſchen anderen großen Na⸗ Penalboir ſchaften. Das eine Land hat gerade weniger Bedarf an ſolchen Waren, die das andere zur Erpveiterung ſeiner Einfuhrmög⸗ lichkeiten gerne bei ihm abſetzen möchte. Sowohl die deutſche wie die italieniſche Wirtſchaft beſitzen nicht die Möglichkeit, durch eigene Erzeugung den Bedarf der Nation an Rohſtoffen und Nahrungsmitteln zu decken. talien erzeugt zwar im allgemeinen genügend eldfrüchte 5 den eigenen Bedarf, aber nicht genügend Fleiſch und Fette. In Rohſtoffen iſt es beſonders abhängig in Kohle, Erz, Erdöl und Textilien. Wer Deutſchlands Verſorgungs⸗ lage in Bezug auf Rohſtoffe und Lebensmittel überblickt, ſieht ohne weiteres die Ueberein⸗ ſtimmung der Verſorgungslage zwiſchen den beiden Partnern der Achſe. Er erkennt. daß an ſich zwiſchen manchen anderen Staaten weitaus ünſtigere Vorbedingungen für eine wirtſchaft⸗ iche Ergänzung beſtehen als zwiſchen Groß⸗ deutſchland und dem römiſchen Imperium. Wenn dennoch die weltwirtſchaftliche Ent⸗ wicklung nun zu einer Steigerung des deutſch⸗ italieniſchen Warenaustauſches geführt hat, ſo kommt dies in großem Maße auf das Konto der verſtändigen und bewußten Len ku ng der gegenſeitigen Handelsbe⸗ ziehungen. Man verſtändigte ſich in bis in die kleinſten Einzelheiten reichenden Abſprachen über das Maximum der wirtſchaftlichen Er⸗ jänzungsmöglichteiten und nahm auf das Streben beider Länder nach w irtſchaft⸗ licher Unabhängigkeit die notwen⸗ dige Rückſicht. 3 je vertragliche Grundlage des Handelsver⸗ 3 bildet der Handelsvertrag vom 1. Ja⸗ nuar 1937. Auf Grund dieſer Abmachungen wurde Deutſchland eine Einfuhrquote für Wa⸗ ren zugebilligt, die dem Stand des Jahres 1934 entſprach Italiens Einfuhrbedürfnis erſtreckte ſich im weſentlichen auf Halbwaren und gewerb⸗ liche Rohſtoffe, die weit über die Hälfte der Ge⸗ ſamtimporte ausmachen, ferner auf Fertigwaren u etwa einem Viertel der Geſamteinfu r: der Reſt verteilte ſich auf Lebensmittel, Getränke und lebende Tiere. Deutſchlands Exportwirt⸗ zel ent en Marenaustauſches nach dem Anſchluß Oeſterreichs liens Bedarf zu 67 Prozent deckten. Maſchinen, Eiſenwaren, niſſe, elektrotechniſche Erzeugniſſe, pharmazeu⸗ tiſche und fototechniſche Warengruppen ſchloſſen Ein Anterſchied in der gegenſeitigen Waren⸗ verſorgung beſteht nun darin, daß Italiens Ein⸗ eutſchland zu einem großen Teil aus unbedingt lebensnotwendigen zuſammenſetzt. während Deutſchlands Einfuhr aus Italien, vor allem Südfrüchte und einige Nahrungsmittel, zur Not auch entbehrt werden könnte. Wie ſehr aber andererſeits Italien ver⸗ ſchaft fand alſo ein günſtiges Terrain vor. der Spitze ſeines Abſatzes ſtanden im Jahre 1936 die Kohlenlieferungen, die, aller⸗ dings unter den Einwirkungen Sanktionspolitik, im erſten Halbjahr 1936 It a⸗ Bezichungen London⸗Meriklo abgebrochen Die mexikaniſche Preſſe hatte den Text der britiſchen Note, in am 1. Januar 1938 fällig geweſenen Rate der Schadenserſatzleiſtungen Mexikos an für Revolutionsſchäden in der Zeit bon bis 1920 angemahnt und zum wurde, wenn Mexiko nicht einmal in der Lage ſeinen laufenden Verpflichtungen kommen, habe es kein Recht, britiſche Oelfelder zu enteignen, Hingegen hatte das blatt„ÜUltimas Noticias“ einen ſcharfen griff gegen die britiſche Regierung gerichtet und „impertinen:“ Sie ſei von der Abſicht inſpiriert, Mexilo Wenn Mexiko eine Großmacht 88S Mexiko⸗Stadt, 14. Mai Mexiko hat die diplomatiſchen Beziehungen zu England abgebrochen und ſeinen Geſandten in London, Primo Villa Michel, abberufen. Am Freitagnachmittag empfing der niſche Außenminiſter Eduardo Hay den briti⸗ ſchen Geſandten Owen St. Clair O'Mal⸗ ley und überreichte ihm die Antwort auf die britiſche Note in der Frage der Schadenerſatzzahlungen. Gleichzeitig überreichte der Außenminister dem britiſchen Geſandten einen Scheck über 361737 mexikaniſche Peſos als Jahreszahlung für die reklamierte Forde⸗ rung. Bei dieſer Gelegenheit wurde dem bri⸗ tiſchen Geſandten notifiziert, der wenig freundſchaftlichen Haltung der briti⸗ ſchen Regierung Mexiko gegenüber“ die mexi⸗ kaniſche Regierung die Abberufung ihees Ge⸗ ſandten in London und des Geſandtſchofts⸗ perſonals für notwendig halte. ſchaft werde geſchloſſen und die Archive würden dem mexikaniſchen Generalkonſul übergeben. Das wirt hermann Göring Der große Tag von Linz Linz, 13. Mai. Ein ſtrahlend blauer Himmel wölbt ſich über dem Feſtgelände bis dicht vor den Toren der Ganz in der Nähe ſteht im Schein der herrlichen Frühlingsſonne der ganze Hügel Leuchtend bauſchen ſich im leichten Wind die ſtolzen Fahnen des Reiches. Die Tribüne erhebt ſich in der Mitte des 500 er die Zahlung der bommentarlos Nachmittags⸗ zu demütigen. wäre, ſchrieb das Blatt. Note ein Anlaß zum Abbruch der tiſchen Beziehungen. ſich„„Ultimas Noticias“, weil die die gewaltige mexikaniſche Schul⸗ denlaſt aufzählte und damit erklärt hätte, Me⸗ xiko wäre inſolvent. Beſonders erboſt Die Geſandt⸗ Schon iſt der Kanal ab⸗ geſteckt, der hier von der Donau bis in das gigantiſchen Anlage vorgetrieben Zu den 500 Hektar Land, die eigentlichen Werke benötigen, kommen noch 200 Hektar Baugrund für die Arbeiterhäuſer. des Pfennigberges. beil beginne!“ (Scherl Bilderdienſt⸗M.) hermann Görings Befehl in Linz:„die Ar 10 ſucht, ſich dem deutſchen Rohſtoffbedarf anzu⸗ paſſen,. geht etwa aus der Steigerung italieni⸗ ſcher Hanfausfuhr nach Deutſchland her⸗ vor, die ſich von 1936 auf 1937 verdoppelte. Auch die Exportſteigerung in Kunſtſeide (1936: 7 138 000 kg, 1937: 9 150 000 kg) oder die verringerte Einfuhr Italiens von deutſchen Stahl⸗ und Eiſenprodukten gehört in dieſen Rahmen. N Der Anſchluß Oeſterreichs hat natur⸗ gemäß die Probleme des Handels entlang der chſe erneut erweitert. Er ſtellt die eingeleitete Lenkung der gegenſeitigen Handelsbeziehungen vor neue Aufgaben und bietet zur ſorgfältigen Abſtimmung des Außenhandels auf die Bedürf⸗ niſſe beider Länder eine Menge neuer Vorteile. Zu den Problemen, die der großdeutſche Handel mit Italien herausſtellt und die bereits auf den Wirtſchaftsbeſprechungen zwiſchen deutſchen und italieniſchen Induſtriellen und Wirtſchafts⸗ politikern anläßlich des deutſchen Staatsbeſu⸗ ches in Italien erörtert worden ſind, zählt etwa die Frage, wie weit Oeſtereichs Rohſtoffreichtum an Erzen, Eiſen, Stahl und Holz zur Befriedi⸗ gung des deutſchen Bedarfs und wie weit er auch weiterhin zur Deckung des italieniſchen Rohſtoffhungers eingeſetzt werden kann. Auch die Frage, in welcher Weiſe der bisherige Ex⸗ port. Waren über Trieſt be⸗ ſtehen bleiben kann, bedarf einer gerechten, allen Bedürfniſſen Rechnung tragenden Regelung, desgleichen die italieniſche Bereitſchaft, dem Deutſchen Reich teilweiſe die gleiche Vorzugs⸗ behandlung zuzubilligen, wie dem ehemals ſelb⸗ ſtändigen Oeſterreich. . Es iſt ſicher. daß die Intenſivierung des gegen⸗ ſeitigen Warenaustauſches bei all dieſen bevor⸗ ſtehenden Neuregelungen Pate ſteht, daß alle Ausſprachen im Geiſt der deutſch⸗italieniſchen Freundſchaft geführt werden. Europas Han⸗ delsachſe wird geſtärkt aus ihnen hervorgehen. iche Fundament der Oftmark gründet in Linz eines der größlen Induſtriewerle Europas Hektar großen Geländes,. das bald eines der o Induſtriewerke tragen wird. Hier werden ſich die Hochöfen er⸗ heben und rundherum Kokereien. werk, ein Walzwerk. An der Ehrentribüne ſtreckt ſich der rieſige Fangarm des Baggers in die Luft, des größ⸗ ten Deutſchlands. der ſich bald erſtmalig in die Oſtmarkerde feſtbeißen und hochreißen ſoll ſeine erſte Laſt. Der Landeshauptmann von Oberöſterreich, Eigruber, ſpricht die erſten Willkommens⸗ worte. Er feiert den Generalfeldmarſchall als den Mann. von dem der Führer bei der Be⸗ trauung mit dem ſchweren und entſcheidenden Werk des Vierjahresplanes geſagt habe:„Ich habe an die Spitze des Werkes den beſten Mann geſtellt. den ich für dieſe Aufgabe beſitze, den Mann der größten Entſchlußkraft, der weiß. daß es ſein muß, ſo oder ſo: Hermann Göring. Dann nimmt Hermann Göring das Wort. Jeder ſeiner Sätze iſt von jenem eiſer⸗ nen und unerſchütterlichen Willen getragen, der uns ein Bürge für eine glücklichere Zeit iſt. Der Generalfeldmarſchall hat geendet. Nun folgt ein wahrhaft hiſtoriſcher Augen⸗ blick: Der Generalfeldmarſchall, Staatsſekre⸗ tär Körner. und der Generaldirektor des ge⸗ waltigen Werkes. Pleiger, betreten die Brücke des Rieſenbaggers. Ein Griff an dem Hebel. Dampfhähne ziſchen. langſam ſenkt ſich der rieſige ſtählerne Arm, die gewaltigen Zähne der Förderſchale freſſen ſich tief und immer tiefer in die Erde, die jetzt noch zar⸗ tes Grün und Blumen trägt. Ein Förderzug fährt heran. Gefüllt mit der ſchweren Laſt ſchwenkt der Greifer hinüber zum Wagen, die Förderſchale gibt die Erde frei, und der er ſte Wagen füllt fich. Der Generalfeldmarſchall verläßt die Brücke des Baggers wieder und ſchreitet zur Ehren⸗ tribüne. Der ſchweigende Bann, in den die⸗ ſer hiſtoriſche Augenblick alle geſchlagen hat. löſt ſich in brauſenden Jubelſtürmen. Es heben ſich die Arme zum Geſang der Lieder der Nation, die die Feier beenden. Die Rede Görings Am Anfang ſeiner Rede erinnerte General⸗ feldmarſchall Göring daran, daß nach der Ver⸗ kündung des großen Aufbauprogramms in Wien die ausländiſche Preſſe erklärt habe, ein ſolch gewaltiges Programm könne überhaupt — — —— —— 9 * 1 15 N 111 15 — ———— . nauraumes entſtehen. An wir jetzt ſtehen, werden einſtmals geſchehen, nicht durchgeführt werden. Allerdings ſei dies unmöglich in jenen Staaten, wo nicht Männer der Tatkraft, ſondern eine Anzahl von Intereſ⸗ ſenten mitredeten. Damals habe ich, ſo führte der Generalfeld⸗ marſchall aus, zu jenen zweifelnden Preſſe⸗ notizen immer gelacht. Ich habe nicht zuerſt geredet, ſondern gehandelt, und als ich das Ar⸗ beitsprogramm in Wien verkündete, ſtand das heutige Werk in ſeinen Grundzügen bereits feſt. Es kam ja nur darauf an, daß jeder ein⸗ zelne. der an dieſem Werk des Aufbaues der Oſtmark beteiligt iſt. mit Hand anlegt und zwar in ſchärferen Tempo, als man es bisher gewöhnt war. Deshalb habe ich ſchon in Wien erklärt: Bildet euch nicht ein, daß wir aus dem Alt⸗ reich gekommen ſind, um euch das Bett zu be⸗ reiten, in das ihr euch hineinlegen könnt. Wir ſind nur gekommen, um euch zu helfen. Arbeit ſchaffen müßt ihr ſelbſt.(Stürmiſche Zuſtim⸗ mung.) Ihr müßt die Welt Lügen ſtrafen, die das Wort von der öſterreichiſchen Gemütlich⸗ keit geprägt hat. Gemütlich nach der Arbeit iſt ſehr ſchön, Gemütlichkeit während der Arbeit aber iſt Faulheit. So werdet ihr jetzt beweiſen, daß der Deutſche in der Oſtmark genau ſo hart zu arbeiten verſteht und große Leiſtungen vollbringt wie der Ar⸗ beiter im übrigen Reich. Mit einer Auffaſſung, die da und dort vor⸗ handen geweſen iſt, will ich aufräumen: ich habe das Arbeitsprogramm für die Oſtmark nicht verkündet, um lediglich die Arbeitsloſig⸗ keit zu beſeitigen. Hierzu wären vielleicht andere Arbeiten beſſer geweſen. Dieſes Auf⸗ bauprogramm iſt ganz unabhängig von der Arbeitsloſigkeit von mir feſtgelegt worden. Es iſt ein Programm, das das Fundament für das e 5 5 in der Oſtmark ildet. Nicht nur vorübergehend werden einige hun⸗ derttauſend Arbeitsloſe in Arbeit und Brot ge⸗ bracht werden; eine gewaltige Plattform wird geſchaffen, auf der nun ein Ai Eirtſchaftsleben beginnen kann. Aus dieſem Aufbauprogramm heraus ſollen jene Ströme fließen, in dereinſt euch allen hier und denen, die nach euch kommen, dieſes Leben beſ— ſer geſtalten und den Standard emporheben. Das Hüttenwerk, das wir hier errichten wol⸗ len, hat in dieſem Programm eine gewaltige Bedeutung. Als ich den Vierjahresplan über⸗ nahm, da habe ich mit Erſchrecken feſtſtellen müſſen, daß Deutſchland dereinſt angewieſen ſein wird, den Rohſtoff Eiſen faſt ausſchließ⸗ lich aus dem Ausland einzuführen. Neben dem Brot, neben der Ernährung iſt kein Rohſtoff ſo wichtig wie Eiſen. Mögen andere Gold beſitzen— wir ſind glücklich, daß wir Eiſen beſitzen!(Lebhafter Beifall.) Mit dem Gold handelt man, das Eiſen aber ſichert die Freiheit der Nation. So wird nun auch hier als Tochter der ge⸗ waltigen Hüttenwerke in Salzaitter durch harte Arbeit das größte Werk des Do⸗ gewaltige Hämmer dröhnen, wird die Sinfonie der Ar⸗ beit brauſen. In dieſem Walzwerk wird das Eiſen zur letzten Stahlhärte geformt. So wird Linz aus dem bisherigen Traum eines kleinen Provinzſtädtchens aufwachen zu einem mächtigen Wirtſchaftszen⸗ trum, eng angeſchloſſen an die gewaltigen Lebensſtröme Deutſchlands.(Jubelnde Begei⸗ ſterung.) 5 5. 1 Von all denen aber, die hier mit Hand an⸗ legen ſollen, die mitwirken dürfen, verlange ich höchſte Anſpannung und höchſten Einſatz. Möge dieſes Werk ſtets die Liebe ſeiner Arbeiter beſitzen. dann kann ihm nichts dann wird es jede Schwierigkeit überſtehen und überdauern. Das Werk ſoll blühen und arbeiten zum Segen der Stadt. zum Segen der Oſtmark. und was das entſchei⸗ denſte und wichtigſte iſt, zum Segen der ganzen An der Stelle, wo Neur Regierung in ungarn Imredy der Nachfolger Daranyis- Kein Kurswechsel Budapeſt, 13. Mai Im Anſchluß an den Miniſterrat, der am Freitag nachmittag zuſammentrat, begab ſich Miniſterpräſident Daranyi kurz nach 18 Uhr zum Reichsverweſer, Admiral von Horthy, und unterbreitete ihm den Ge⸗ ſamtrücktritt der Regierung. Der Reichsverweſer hat den Rücktritt der Regierung angenommen. Daranyi brachte dem Reichsverweſer als ſeinen Nachfolger den Wirt⸗ ſchaftsminiſter und Notenbankpräſidenten Im⸗ redy in Vorſchlag. Reichsverweſer Admiral von Horthy hat am Freitag abend gegen 18,30 Uhr den bisherigen Wirtſchaftsminiſter und Nationalbankpräſiden⸗ ten Imredg zum Miniſterpräſi den ⸗ ten ernannt und mit der Neubildung der Regierung betraut. Miniſterpräſident Imredy hat dem Reichs⸗ verweſer Admiral Horthy ſeine Regierung in Vorſchlag gebracht. Die Vereidigung der neuen Regierung Imredy durch den Reichsverweſer erfolgt am Samstag vormittag. Reichsverweſer Admiral von Horthy hat an den zurückgetretenen Miniſterpräſidenten Da⸗ ranyi ein in herzlichen Worten gehaltenes Handſchreiben gerichtet und ihn mit dem Großkreuz des Ungariſchen Verdienſtkreuzes ausgezeichnet. Die Regierung Imredy ſtellt einen bedeutſa⸗ men Perſonenwechſel dar, jedoch keinen Richtungswechſel. Der neue Miniſter⸗ präſident Imredy, der bereits als Finanz⸗ miniſter der Regierung Gömbös angehörte und ſodann die Leitung der Ungariſchen National⸗ bank übernahm, genießt den Ruf eines außer- ordentlich befähigten Wirtſchafts⸗ und Finanz⸗ mannes und gilt als eine Perſönlichkeit von nationaler Weltanſchauung, Die Weiterführung der ungariſchen Außenpolitik in dem bisherigen Geiſt und in den bisherigen Zielen iſt durch das Verbleiben des Außen⸗ miniſters von Kanya voll gewährleiſtet. In einer amtlichen Verlautbarung über die Gründe des Rücktritts der Regierung Daranyi heißt es, der zurückgetretene Miniſter— bräſident habe ſich bei der Uebernahme der Regierungsgeſchäfte eine Reihe von Aufgaben geſtellt, die nunmehr als gelöſt angeſehen wer- den könnten. Aus dieſem Grunde habe ſich Miniſterpräſident Daranyi veranlaßt geſehen, dem Reichsverweſer ſeinen Rücktritt anzubieten. Ungarn löſt das Judenproblem Aeberwälligende Mehrheit der Abgeordnelen für das Judengeſet Budapeſt, 13. Mai. Das in den letzten Wochen im Parlament und in der Oeffentlichkeit heiß umſtrittene Ju⸗ dengeſetz iſt heute im Abgeordnetenhaus mit überwältigender Mehrheit an⸗ genommen worden. Für das Geſetz ſtimmten geſchloſſen die Partei der nationalen Einheit(Regierungspartei) und die Unabhän⸗ nige Kleinlandwirtepartei. Das Judengeſetz, das einen entſchloſſenen Schritt zur Regelung der das geſamte nationale Leben Ungarns ſeit Jahrzehnten ſchwer be⸗ laſtenden Judenfrage darſtellt, führt im geſam⸗ ten wirtſchaftlichen Leben ſowie für alle freien Berufe den Numerus clauſus von 20:100 für die Beteiligung der jüdiſchen Bevölkerung ein. Vor der Abſtimmung gab der Juſtizminiſter Dr. Mikecz, der vor dem Parlament die Ge— ſetzesvorlage für die Regierung vertrat, eine abſchließende grundſätzliche Erklä⸗ rung ab. Dieſes Geſetz hätte eigentlich ſchon vor 50 Jahren geſchaffen werden müſſen. Wäre ſchon damals die Einwanderung des Juden⸗ tums nach Ungarn geſetzmäßig geregelt wor⸗ den, ſo hätte die Entwicklung einen anderen Verlauf genommen. Das Judengeſetz ſuche jetzt die Entwicklung in geſundere Bahnen zu len⸗ ken, da die überhöhte Verhältniszahl der Ju⸗ den in Ungarn eine faſt Spannung geſchaffen habe. Da das Ju⸗ unerträgliche dentum in Ungarn zu einem unverhältnis⸗ mäßig hohen Prozentſatz am Wirtſchaftsleben teteiligt ſei und daher die Gefahr von Funk⸗ tionsſtörungen gedroht habe, ſei im nationalen Intereſſe eine ſofortige Löſung der Judenfrage dringend notwendig geweſen. Man könne nicht daran zweifeln, daß das Judentum ein eigenes, von den übrigen Völ⸗ kern abweichendes, Volkselement darſtelle. Daran könne die Taufe nichts ändern, die lediglich den iſraelitiſchen Juden zu einem ge⸗ tauften Juden mache. Die Taufe bedeute noch keine Aſſimilierung. Eine Aſſimilierung der großen Maſſe des Judentums ſei keineswegs zu wünſchen. Das Judengeſetz ſei durchaus human, da der fünfprozentigen jüdiſchen Minderheit in Un— garn eine 20 v. H.⸗Beteiligung am Wirtſchafts⸗ leben eingeräumt werde. Die Regierung hoffe, daß mit dieſer geſetzlichen Regelung jetzt die beſtehenden ſchweren Spannungen gelöſt und die ruhige Atmoſphäre wiederhergeſtellt werde. Die geſetzliche Regelung der Judenfrage ſolle dem ungariſchen Volk das natürliche Gleich- gewicht ſichern, damit es, was gerade in der gegenwärtige Weltlage wichtig ſei, im Donau⸗ raum ſeine geſchichtliche Miſſion erfullen könne. Die Ausführungen des Juſtizminiſters wur⸗ den von der Rechten mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Henlein gründet deutschen Schubdienſt Eine Kämpferſchicht des Iudelendeulſchlums Prag, 13. Mai. In Eger fand die Gründungshauptverſamm⸗ lung des vom Prager Innenminiſterium ge⸗ nehmigten Verbandes„Freiwilliger deutſcher Schutzdienſt F. S.“ ſtatt. Abgeordneter Dr. Köllner der Sudeten— deutſchen Partei gab vor Vertrauensmännern aus dem geſamten Staatsgebiet ein Bild über Aufgaben, Zweck und Ziele des neuen Ver⸗ bandes, zu deſſen Leiter Konrad Henlein Der neue Stabschef Willi Brandner, der wie Konrad Henlein aus der deutſchen Turnbewe— gung hervorgegangen iſt, hat einen Aufruf er⸗ laſſen,. in dem es u. a. heißt, daß der Frei⸗ willige deutſche Schutzdienſt künftig den Dienſt des Schutzes der Ordnung und der völkiſchen Selbſthilfe für das geſamte Sudetendeutſchtum übernimmt. Der Aufruf ſchließt: Der Freiwillige deutſche Schutzdienſt — F. S. iſt keine Paradetruppe, ſondern eine das ſtets wache Gewiſſen des Sudetendeutſch⸗ tums ſein im Kampf für Reinheit, Schlagkraft, Zucht und Unerſchütterlichkeit der Volksgruppe. Sie wird auch überall dort als erſter Hilfs⸗ trupp auf dem Plan ſein, wo Kataſtrophen das Leben und Gut der Volksgruppe bedro⸗ hen. Für den FS.⸗Mann ſind die härteſten Geſetze gerade gut genug. Der FS.⸗Mann iſt immer im Dienſt. Der FS.⸗Mann führt das ſcharfgeſchliſſene Schwert gegen ſoziales Un⸗ recht, Zerſetzung und gegen Störer der Ein⸗ eit. Rücktrift der belgiſchen Regierung Brüſſel, 13. Mai. Die belgiſche Regierung iſt heute nachmittag zurückgetreten. Der Rücktritt war nicht mehr zu vermeiden, nachdem die Verſuche des Mini⸗ ſterpräſidenten Janſon, das Kabinett durch die Hereinnahme einiger katholiſcher Miniſter um⸗ zubilden, geſcheitert waren. Die konſervativ⸗ katholiſche Gruppe hatte ſich geweigert, die Re⸗ gierung zu unterſtützen. 255 Der bisherige Außenminiſter Spaak iſt vom König mit der Neubildung des belgiſchen Kabinetts beauftragt worden. Spaak hat die⸗ ſen Auftrag angenommen. 8 Paul Henri Spaak iſt mit 39 Jahren einer der jüngſten führenden Staatsmänner Bel⸗ giens. Im zweiten Kabinett van Zeeland wurde er mit der Leitung des Außenmini⸗ ſteriums beauftragt, das er im Kabinett Jan⸗ ſon, das im vergangenen November gebildet wurde, beibehielt. Er war ſchon während der letzten Miniſterkriſe mit der Neubildung des Kabinetts beauftragt worden, ſcheiterte jedoch infolge des Verhaltens der Katholiſchen Partei. Als Außenminiſter iſt Spaak der energiſchſte Vertreter der belgiſchen Unabhängigkeit, die er im Sinne des Königs Leopold mit Erfolg gegen die Machenſchaften der radikalen Mar⸗ xiſten durchzuſetzen vermochte. In dieſem Zu⸗ ſammenhang iſt er an dem Zuſtandekommen der deutſchen Garantieerklärung für die bel⸗ giſche Unabhängigkeit vom Oktober 1937 her⸗ vorragend beteiligt. Durch ſeine Bemühungen um die Anerkennung des italieniſchen Im⸗ periums gelang es ihm die Beziehungen zu Italien wieder in ein freundſchaftliches Fahr⸗ waſſer zu lenken. 7 — England vermehrt die Afiziersausbildung N London, 14. Mai Kriegsminiſter Hore-Beliſha ſtellte in einer Rede in London feſt. die britiſche Armee beſitze zur Zeit 12 500 Offiziere. Man benötige jähr⸗ lich einen Zuwachs von rund 600 Offizieren, von denen aber von der Stabsſchule in Camber⸗ ley derzeit höchſtens die Hälfte ausgebildet werden könne.— Das Kriegsminiſterium plane deshalb den Ausbau dieſer Schule in eine Ab⸗ teilung für füngere und eine für ältere Be⸗ werber. Vom Januar 1939 ab könnten dann mehr Bewerber angenommen werden. und vom Dezember 1939 ab würden der Armee mehr aus⸗ gebildete Stabsoffiziere zur Verfügung ſtehen. 15 A.-Luflmanöver im Allanlik New Pork, 13. Mai Am Donnerstag begannen an der Atlantik⸗ Küſte Manöver eines großen Teiles der ame⸗ rikaniſchen Luftflotte. Als Gefechtslage wird angenommen, daß eine europäiſche Luftflotte, unterſtützt von zwei feindlichen, etwa 300 Km. von der Küſte entfernt befindlichen Flottenein⸗ heiten, einen Angriff verſucht. 217 der modern⸗ ſten und ſchweren Bombenflugzeuge mit 3000 Offizieren und Mannſchaften ſowie mehrere Kriegsſchiffe ſind eingeſetzt. Die für die Ver⸗ teidigung zu löſenden Aufgaben ſchließen die Annahme einer Fallſchirmlandung gegneri⸗ ſcher Kräfte im Rücken der Küſtenverteidigung ein. Bei den Manövern werden zum erſtenmal deutſchen Nation. gewählt wurde. Henlein hat zu ſeinem Stabs⸗] Kämpferſchicht die ſtändig im Dienſte] die neuen Lockheed„Subſtratoſphären⸗Jagdflug⸗ So gebe ich denn den Befehl: Die Arbeit J chef den Verbandsturnwart Willi Brandner ſteht. Sie hat die Ordnung und Zucht der zeuge“ ſowie mit fachen ausge beginne! ernannt. großen Kundgebungen zu wahren. Sie muß 1 neue Bell⸗Maſchinen praktiſch erprobt. Friedrich Rückerk Zu ſeinem 150. Geburtstag am 16. Mai Keine Schwalbe bringt, keine Schwalbe bringt Dir zurück, wonach Du weinſt; Doch die Schwalbe ſingt, doch die Schwalbe ſingt Im Dorf wie einſt. Als ich Abſchied nahm, als ich Abſchied nahm, Waren Kiſten und Kaſten ſchwer Als ich wieder lam, als ich wieder kam, War alles leer. Liederfreunde haben dieſe Verſe oft geſun⸗ gen, ohne zu wiſſen, daß ſie von Friedrich ückert ſtammen. Rückerts Wiege ſtand in Schweinfurt, wo er am 16. Mai 1788 eboren wurde. Nach ſeiner Gymnaſialzeit ſtudierte er in Würzburg, Heidekberg und Jena und hielt dann philologiſche Vorleſungen. Die Dichtkunſt entſprach ſeiner Neigung. Im Jahre 1821 vermählte er ſich in Coburg mit Luiſe Wiethaus⸗Fiſcher, die ihm Knaben und Mäd⸗ chen ſchenkte. Der Haushalt der zahlreichen Familie erforderte eine feſte Einnahme, die das Honorar für Dichtungen und andere ſchriftſtel⸗ leriſche Arbeiten nicht brachte. Rückert nahm daher eine Profeſſur für orientaliſche Spra⸗ chen an und wurde 1826 an die Univerſität Erlangen berufen, an der er bis 1841 wirkte. Im April 1841 erhielt Rückert, der nicht bloß einer der erſten Orientaliſten ſondern auch ein geiſtreicher akademiſcher Lehrer war, einen Ruf an die Berliner Univerſität. Nach einem ar⸗ beitsreichen, der Dichtkunſt und der orienta⸗ liſchen Sprachwiſſenſchaft gewidmeten Leben trat Rückert 1849 in den Ruheſtand. Schubert und Schumann vertonten Rückert'ſche Gedichte. Bis ins hohe Alter hinein hat Friedrich Rückert in der Dichtkunſt ſchöpferiſch gearbeitet. Lebensbejahend war die Sprache des Poeten. n einem Lobſpruch auf den deutſchen Wein 55 er: N Man kann, wenn wir es überlegen, Wein trinken fünf Urſachen wegen! Einmal um des Feſttags willen, Sodann vorhandenen Durſt zu ſtillen, Desgleichen künft'gen abzuwehren, Ferner dem guten Wein zu Ehren, Und endlich um jeglicher Urſach willen. Am 31. Januar 1866 beſchloß Rückert ſein Leben und fand in Neuſes bei Coburg ſeine letzte Ruheſtätte. Muſikwellbewerb 1938 in Bad geb Bad Orb, das im Rahmen der feierlichen Veranſtaltungen zur Hundertijahrfeier des Bades 1937 einen Muſikwettbewerb durch⸗ führte, hat dieſe Einrichtung auf das Jahr 1938 übernommen. Nach den vorliegenden Meldungen wird der glänzende Erfolg des Vor⸗ jahres noch bei weitem übertroffen. Der vor⸗ jährigen Einreichung von 143 Stücken ſteht in dieſem Jahre ein Teilnahme von 324 Stücken bzw. Komponiſten gegenüber. Jeder Komponiſt darf ſich nur mit einem noch nicht aufgeführ⸗ ten Werk beteiligen. Dieſer rein zahlenmäßigen Zunahme entſpricht eine erfreuliche Steigerung der Qualität, die einmal in der größeren An⸗ zahl wertvollerer Unterhaltungsſtücke wie Suiten, Rhapſodien, Charakterſtücke und Ouver⸗ türen und andererſeits in der vollkommeneren Durcharbeitung der eingereichten Werke ihren Ausdruck findet. Profeſſor Dr. h. e. Paul Graener, der Vizepräſident der Reichsmuſikkamer und Leiter des Berufsſtandes deutſcher Komponiſten hat ſich wieder zur Uebernahme der Schirmherr⸗ ſchaft bereit erklärt. Die Durchführung des Wettbewerbes liegt in den Händen des Kapell⸗ meiſters C. Flick⸗Steger, ſie iſt in ihren letzten Entſcheidungen für Ende Juni und An⸗ fang Juli vorgeſehen. Der Wettbewerb findet bei den zuſtändigen Stellen im Reich und wie die Einſendungen beweiſen, bei allen muſik⸗ ſchaffenden Deutſchen auch, außerhalb der Reichsgrenzen ſtärkſte Beachtung.* Aus Kunft und Wiſſenſchaft Friedrich ⸗ Rückert ⸗ Feier i n Schweinfurt. Wie die Stadtverwaltung Schweinfurt mitteilt, findet anläßlich des 150. Geburtstages Friedrich Rückerts am Samstag. abends um 8.30 Uhr. eine große Feier auf dem Marktplatz ſtatt, an der u. a. auch die Enkel und Urenkel des Dichters teilnehmen. Das im Jahre 1911 anläßlich des hundertjährigen Jubiläums des Johanneums gegründete Volkskundemuſeum in Graz wird einen großzügigen Ausbau erfah⸗ ren. Zu den bisherigen Stücken des Muſeums. das über das deutſche Volksleben in der Steier⸗ mark Aufſchluß gibt, wird ſich eine Trachtenſchau geſellen, die das Bild der Entwicklung der alpenländiſchen Tracht vom Jahre 700 v. Chr. bis in die neueſte Zeit hinein vermitteln wird. Wenn dieſe großartige und umfangreiche Trach⸗ tenſchau vollendet und dem Muſeum eingeglie⸗ dert ſein wird, dürfte dieſes zu den ſchönſten Volkskundemuſeen Großdeutſchlands gehören. Das diesjährige Händel⸗Feſt in Göttingen, das ſich über die Zeit vom 19. bis 26. Juni erſtreckt, wird eine Reihe be⸗ ſonders bemerkenswerter Veranſtaltungen brin⸗ gen. So wird das Programm durch Frellicht⸗ Tanzſpiele bereichert. Es wird jeden Händel⸗ Freund beſonders intereſſieren zu erfahren, daß im Rahmen des Feſtes einige bisher unbekannte Werke dieſes Tonmeiſters ihre Uraufführung er⸗ leben werden. Außerdem gelangt die ſehr wenig oufgeführte Oper„Ptolomäus“ zur Auf⸗ führung. Dr. Todt zum SHonorarprofeſſor ernannt. Nach einer amtlichen Mitteilung wurde dem Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen. Diplomingenieur Dr. ing Fritz Todt, die Dienſtbezeichnung Honorarprofeſſor verliehen. Braſilian. Akademikerbeſuch in Deutſchland. Auf Einladung der Reichs⸗ regierung wird in den Monaten Juli und Auguſt wieder eine größere Gruppe führender Mediziner aus den ibero⸗amerikaniſchen Läß⸗ dern, vorwiegend Profeſſoren und Leiter größe⸗ rer ſtaatlicher Inſtitute, in Deutſchland weilen. „Ehrenring Deutſcher Frontdich⸗ tung“. Im Nahmen der Reichsarbeitstaguftg der NSKOV. in Northeim, verlieh der Reichs⸗ kriegsopferführer, SA.⸗ Gruppenführer Hans Oberlindober, zum erſtenmal den„Ehrenring Deutſcher Frontdichtung“ an die Dichter der „Mannſchaft“(Kameradſchaft der Frontdichter in der NSK OV.) Sa.⸗Oberführer Hans Zö⸗ berlein für ſein Werk„Befehl des Gewiſf⸗ ſens“, SA.⸗Standartenführer Otto Pauſt für ſeine„Deutſche Trilogie“, Theodor Jakobs (Roſtock) für ſein Werk„Der ewige Trommel⸗ ſchlag“ und als Vertreter der nachwachſenden Generation Oberbannführer in der Reichs jugendführung Fritz Helke. Fundament der Heiligkreuz⸗Ka⸗ pelle entdeckt? In den Kapelle⸗Wieſen in Michelſtadt ſind Altertumsforſcher die⸗ ſer Tage auf die vermutlichen Fun damente der dort errichteten Heilig kreuz⸗Kapelle geſtoßen, die man durch ſechs Probelöcher freilegte. Die Arbeiten wer⸗ den nun unter Leitung des Denkmalspflegers ſortgeführt. Es iſt wahrſcheinlich, daß mat auf weitere wertvolle Funde ſtoßen wird, die 465 geſchichtlichen Forſchung dienlich ſein wer⸗ en. 55 Ehrung für Joſef Reiter. Dem Tondichter Joſef Reiter, der während det Sy⸗ ſtemzeit wegen ſeines mannhaften Bekenntniffes zum Nationalſozlismus in Heſterreich alle möglichen Schikanen und Verfolgungen zu er⸗ sulden hatte und der erſt jetzt in ſeine Heimat zurückkehren konnte, wurde Dienstag im Wie⸗ ner Rathaus vom Vizebürgermeiſter der Eh⸗ renring der Stadt Wien feierlich überreicht. 17 e eee ee r r 8 ——— — — 0 Mi einet beſtte * ſieten, mber⸗ ebildet plane e Ab⸗ e Ve⸗ dann Bonn b gus⸗ ehen. 0 fl Mal lantil⸗ ame⸗ wild flotte, Kn. enein⸗ odern⸗ 9000 chrete Ver die gneri⸗ igung enmal oflug⸗ lüſtete . 11 eichs⸗ und endet *** „„ 4 3 N — 27 5 e 9 6 . 1 Paris, 13. Mai Der römiſche Berichterſtatter der Havasagen⸗ tur äußert ſich zu den italieniſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen u. a. folgendermaßen: Die Verhandlungen zwiſchen den beiden Län⸗ dern rücken zweifellos weniger ſchnell vorwärts, als man ſich dies im Anſchluß an die erſte Fühlungnahme zwiſchen Graf Ciano und dem franzöſiſchen Geſchäftsträger vorgeſtellt habe. Doch erkläre ſich das ganz allein zunächſt aus der Reiſe der italieniſchen Außenminiſters nach Tirana, ſodann aus dem Beſuch des Führers in Italien. Bei den augenblicklichen Beſprechungen han⸗ dele es ſich für Frankreich darum.„greifbare Bezeugungen für den italieniſchen Verſtän⸗ digungswillen“ und beſondere Verſicherungen zu erhalten, die denen gleichen ſollen, die Großbritannien gegeben worden ſeien. Für Italien ſei dieſes Einvernehmen mit Frank⸗ reich die„unerläßliche Vervollſtändigung des italieniſch⸗ engliſchen Abkommens“, das in der Tat für Rom keinen praktiſchen Wert haben könne, wenn die Verhandlungen mit Frank⸗ reich nicht zur Regelung gewiſſer ſtrategiſcher Fragen im weſtlichen Mittelmeer führten. Es dauert noch eine gewiſſe zeit. havas über die Verhandlungen zwiſchen Frankreich und Nalien , Abſchließend erklärt dann Havas: Im übrigen würde das franzöſiſch⸗italieniſche Ab⸗ kommen Italien eine größere Unabhängigkeit in ſeinen Beziehungen zu Deutſchland(1) und gleichzeitig neue Möglichkeiten für die Aus⸗ wertung der in Oſtafrika eroberten Gebiete verleihen.“ Angeſichts des umfangreichen und verwickel⸗ ten Verhandlungsſtoffes könne man damit rechnen, daß die Verhandlungen noch eine ge⸗ wiſſe Zeit andauern würden. Libgen-Reiſe Piktor Emannels III. Rom, 14. Mai Der König von Italien und Kaiſer von Abeſſinien wird ſich am 20. Mai in Syrakus zu einem Beſuch nach Libyen einſchiffen.— Am 21. Mai trifft er in Tripolis ein und wird von dort aus die Hauptzentren Libyens beſuchen und der Einweihung verſchiedener öffentlicher Bau⸗ ten beiwohnen. Zu Ehren des italieniſchen Herrſchers werden bedeutende militäriſche Manöver und Uebungen ſtattfinden. Politiſche Tagesthronik Franzöſiſche 5 Milliarden-Anleihe — Paris, 13. Mai „Paris Soir“ kündigt an, daß die geplante e, e wahrſcheinlich am Montag aufgelegt werde. Es werde ſich um eine 5 Milliarden⸗Anleihe handeln, die zum Kurs von 98 Francs unter pari aufgelegt werde. Der Zinsſatz ſoll 5 v. H. betragen. Die Laufzeit werde auf 30 Jahre feſtgeſetzt, wobei den Zeichnern auf beſonderen Antrag jedoch die Möglichkeit gegeben ſei, ihre Stücke ſchon nach drei Jahren einzulöſen. Die Auflegung der Anleihe wird mit einer großzügigen Propa⸗ ganda verbunden werden. del Dauo wird ausfällig Bezeichnendes Zwiſchenſpiel in Genf Genf. 13. Mai. Die Ratstagung erlebte am Freitag nachmit⸗ tag einen bezeichnenden Zwiſchenakt. Unter dem Vorwand, noch einmal„einige Bemerkun⸗ en“ machen zu wollen, ging der Vertreter der ſpaniſchen Bolſchewiſten del Va yo durch Vor⸗ lage eines neuen Entſchließungsentwurfes zu einem offenen Angriff auf die Nicht⸗ einmiſchung über, ebenſo auf die eng⸗ liſche Mittelmeerpolitik. del Vayo, der wie üblich eine wahre Flut von Lügen und Verleumdungen losließ, beendete ſeine Phra⸗ ſendreſcherei damit, daß er die Haltung Eng⸗ lands als„ungeheuerlich'“ bezeichnete. Lord Halifax erwiderte, er habe die Worte del Vayos„mit Ueberraſchung“ vernom⸗ men. Die engliſche Politik habe ſich von An⸗ fang an von den höheren Intereſſen des ſpani⸗ ſchen Volkes und den Intereſſen Europas lei⸗ ten laſſen. Der franzöſiſche Außenminſter Bonnet ſprach nochmals ſeine„Sympathie für die ſpaniſche Demokratie“ aus. erklärte aber gleichfalls, an der Politik der Nichtein⸗ miſchung feſthalten zu wollen. Der rotſpaniſche Vertreter wiſſe,„in welchem Geiſte dieſe Politik von Frankreich gehandhabt worden ſei.“ Nach weiterem Hin und Her meinte del Vayo ſchließlich er„bedauere im Intereſſe der Liga“ die Art, wie die Debatte zum Abſchluß gebracht worden ſei. Damit war ſein Entſchließungsent⸗ wurf offenbar erledigt. Zur allgemeinen Ueberraſchung erklärte aber der Ratspräſident, es handele ſich um ein längeres Dokument, das eingehend geprüft werden müſſe. Hierauf wurde die Sitzung zunächſt aufgehoben. Dank der Sekundantendienſte, die die Mitglieder des Sekretariats der Liga dem bolſchewiſtiſchen Vertreter wider deſſen eigenes Erwarten gelei⸗ ſtet hatten, mußte nun der Rat erneut zu einer Geheimberatung zuſammentreten. Sie ſchloß nach zweiſtündiger Dauer mit der Anbe⸗ raumung einer namentlichen Abſtim⸗ mung. Dabei wurde der Entſchließungsent⸗ wurf abgelehnt Gegen ihn ſtimmten Eng⸗ land. Frankreich. Polen und Rumänien. dafür außer dem Antragſteller lediglich die Sowjet⸗ union. Alle übrigen Ratsmitglieder enthielten ſich der Stimme „Unrühmliches Begräbnis des ſogenannten Abeſſinien⸗ Problems“ Rom, 13. Mai Das Ergebnis der Genfer Ausſprache, das es allen Mitgliedsſtaaten freiſtellt, das italie⸗ niſche Imperium anzuerkennen, wird von der geſamten römiſchen Preſſe unter Ueberſchriften wie„Nach der Komödie fällt der Vorhang“, „Unxühmliches Begräbnis des ſogenannten, Abeſſinien⸗Problems“ ohne Stellungnahme ver⸗ öffentlicht. Unterſtrichen wird lediglich, daß Lord Halifax nachgewieſen habe, daß Italien in allen Gebieten Aethiopiens vollkom- mene Souveränität ausübe. Tauſendmal über die Alpen Wlanzleiſtung eines italieniſchen Flugkapitäns 5 Berlin, 13. Mai Mit der Beendigung des planmäßigen Flu⸗ ges Rom— Berlin auf der Strecke 9, die von der Deutſchen Lufthanſa im Pool mit der italieniſchen Luftverkehrsgeſellſchaft Ala Lito⸗ ria. durchgeführt wird, hat deren Flugkapitän Hauptmann Schiona, die ſtolze Zahl von 100 0, Alpenüberquerungen er⸗ reicht. Kapitän Schiona, der bereits im Jahre 1915, alſo noch im Kriege, mit ſeiner fliege⸗ riſchen Laufbahn begonnen hat, ſteht mit dieſer Zahl der Alpenflüge weitaus an der Spitze jämtlicher Verkehrsflieger. Zahlreiche bekannte Perſönlichkeiten ſind mit ihm über die Alpen geflogen, haben durch ihn eine der ſchönſten Flugſtrecken Europas erlebt. Bei ſeiner geſtrigen Ankunft auf dem Flug⸗ hafen Tempelhof wurden ihm ſeitens der Luft⸗ hanſa durch den Flugleiter Ritter von Lechner die herzlichſten Glückwünſche übermittelt. Be⸗ ſondere Beachtung verdient bei dieſem Jubilä⸗ um des italieniſchen Flugkapitäns die Tatſache, daß er mit dieſen 1000 Alpenflügen gleich— zeitig eine Million Flugkilometer nur auf deutſchen Junkersmaſchi⸗ nen erreicht hat. Insgeſamt hat Flugkapitän Schiona etwa 1 200 000 Flugkilometer im planmäßigen Luftverkehr zurückgelegt. Abberufung des briliſchen Geſandien erwarlel 88 Mexiko⸗Stadt, 14. Mai Der britiſche Geſandte in Mexiko lehnte jede Aeußerung zur mexikaniſchen Note und zur Abberufung des mexikaniſchen Geſand⸗ ten aus London ab. In unterrichteten Kreiſen glaubt man, daß auch der britiſche Ge⸗ ſandte in Mexiko demnächſt ſeinen Poſten verlaſſen wird. Die mexikaniſche Regierung rechnet offenbar feſt damit, wie aus einer Be⸗ merkung des Außenminiſters zu erſehen iſt, der auf die Aeußerung des britiſchen Geſandten, er würde nun wohl gleichfalls das Land verlaſſen müſſen, wörtlich geantwortet ha⸗ ben ſoll:„Ich vermute“.— Der britiſche Ge⸗ ſandte in Mexiko hat bisher noch keinerlei In⸗ Haken aus London empfangen. Da die ngelegenheit vermutlich in einem Londoner Kabinettsrat behandelt werden dürfte, kann eine Entſcheidung wohl auch kaum vor Mitte nächſter Woche zu erwarten ſein. „Trennung von Tiſch und Bell“ Haben die Demokraten mit Genf Schluß gemacht? Paris, 13. Mai Der Genfer Sonderberichterſtatter des„Pa⸗ ris midi“ ertlärt im Zuſammenhang mit der geſtrigen Sitzung, daß Frantreich und England ſeit geſtern die Liga verlaſſen hätten. Es handele ſich zwar noch nicht um eine regel⸗ rechte Scheidung, ſondern um eine Trennung von Tiſch und Bett. Die beiden Demokratien ſeien„wie jene Frauen mit feſten Grund— ſätzen“, die die ganze Woche hindurch menſch⸗ lichen Schwächen Opfer brächten, aber Sonn- tags in die Kirche gingen, ihre Knie beugen, ſoviel man wolle. Aber Realismus tue not. Nunmehr werde man verſuchen. Adolf Hitler in Verfolgung einer realiſtiſchen Politik den Rang abzulaufen. Man müſſe aber zugeben, daß bei dem Verſuch, den Führer in Bezug auf Realismus zu ſchlagen, letzterer den leichteren Stand habe. Man habe den Völkerbund ausge— bootet, um Ballaſt abzuwerfen. Die Frage ſei, ob dies genüge. Ausbau der Marineflugſlationen im Pazifik Waſhington, 13. Mai Der Marineausſchuß des Abgeordnetenhauſes hieß am Donnerstag eine Vorlage gut, die 28 751000 Dollar für 43 Marinebauprojekte vorſieht. Darunter befindet ſich der Bau eines großen Trockendocks in Pearlharbour auf den Hawai⸗Inſeln und Marineflughäfen auf ver⸗ ſchiedenen kleinen Pazifik-Inſeln, die als Stütz⸗ punkte auf der geplanten Beobachkungslinie von der Kodak⸗Inſel bis Pago⸗Pago auf den Samoa⸗Inſeln dienen ſollen. Sie ſollen im Kriegsfalle von Marineflugzeugen zu Beobach⸗ tungszwecken abpatrouilliert werden. Die Vor⸗ lage enthält auch eine kleine Summe von 25 000 Dollar, die für den Ankauf von Teilen der in Privatbeſitz befindlichen Palmyta⸗ Inſelgruppe, die etwa 1000 Meilen ſüd⸗ lich von Honolulu liegt, verwandt werden ſoll. Dieſe Inſeln ſollen einen Teil der Be⸗ obachtungslinie bilden. Generaladmiral Dr. h. c. Raeder hat am Freitag vormittag nach zweitägigem Beſuch, in deſſen Verlauf er dem Reichsverweſer Admiral von Horthy die Einladung des Führers und Reichskanzlers zur Teilnahme an dem Stapel-⸗ lauf eines deutſchen Kriegsſchiffes übermittelte, Budapeſt im Sonderflugzeug wieder berlaſſen. 1 8 f 5 5 5 8 U Gemütlichkeit Dr. E. K. Die Bevölkerung von Linz hat Generalfeldmarſchall Göring, ihren „eiſernen Hermann“, wie es in einem Bericht heißt, mit Begeiſterung begrüßt. Sie war ſich deſſen bewußt, daß eine Aufgabe, die Hermann Göring anpackt, mit einer Ent⸗ ſchlußfreudigkeit und einer Tatkraft ohneglei⸗ chen durchgefuhrt wird. Und der General⸗ feldmarſchall ſcheint, wie er in ſeiner Rede betonte, beſonderen Wert darauf zu legen, daß gerade die Reichswerke in Linz beſonders raſch fertiggeſtellt werden angeſichts ihrer her— vorragenden Bedeutung für die Eiſenverſor— gung des Großdeutſchen Reiches. Die Arbeit in Linz hat begonnen, das heißt demnach, daß ſie in einem Tempo durchgeführt wird. wie wir es im Altreich ſeit Jahren bei der Inangriffnahme großzügiger Arbeitsvor— haben gewöhnt ſind. Es liegt im Weſen des Nationalſozialismus, daß. wo es not tut, ſo⸗ fort gehandelt wird, und zwar mit einer er⸗ ſtaunlichen Energie und einer bewunderns⸗ werten Beharrlichkeit. Nur dieſe zähe und verbiſſene Beharrlichkeit konnte eine ſo große Fülle größter Probleme in Deutſchland löſen. In der heimgekehrten deutſchen Oſtmark ſprach geſtern der Generalfeldmarſchall das Wort:„Die Arbeit beginne!“ Das iſt nicht nur ein Befehl für den Baubeginn der Reichswerke in Linz, ſondern auch ein Sy m⸗ bol zugleich fur die Arbeitsaufnahme insgeſamt in Oeſterreich. Die Auf⸗ bauarbeit im Sinne des großen und geeinten Dritten Reiches hat in Oeſterreich begonnen, Wenne kerung gegen ihre bolſchewiſtiſchen Bedrücker haben ſich dieſe nun entſchloſſen. das Land mit einer erneuten Hetzktampagne zu über⸗ ſchwemmen. In den Parolen dieſer neuen Agi⸗ tation wird der Bevölkerung bekanntgegeben, daß mit weiteren Entbehrungen und ſtärkerem Mangel aller Lebensnotwendigkeiten zu rech⸗ nen iſt. Neben dieſer Hetzflut läuft eine ſich noch im⸗ mer verſtärkende Blutherrſchaft der ſpanſſchen Bolſchewiſten. Täglich werden zahlreiche„To⸗ desurteile“ gegen Perſonen ausgeſprochen, die der politiſchen Gegnerſchaft verdächtig erſcheinen oder denunziert wurden. Die Zahl der allen geſtern vollſtreckten„Todesurteile“ betrug 25. Zur unentwegten ſowjetruſſiſchen Einmiſchung zugunſten Rotſpaniens ver⸗ öffentlicht die geſamte römiſche Abendpreſſe eine Am Rande nolieri. und der öſterreichiſche Menſch wird ſich nun einfügen in das Arbeitstempo und die Ar— beitsweiſe des Nationalſozialismus. Man ſagt dieſem Menſchen gerne eine gewiſſe Ge— mütlichkeit nach, die durchaus ſym⸗ pathiſch gemeint iſt. Auch Göring be⸗ rührte— mit der Fingerſpitze gewiſſermaßen — dieſe öſterreichiſche„Gemütlichkeit“ nach Wiener Genre. einer liebenswürdigen Re— gung von Herz und Gemüt alſo, die ein Echo in der ganzen Welt fand und ſprichwörtlich geworden iſt. Wir wünſchen, daß unſere öſterreichiſchen Brüder dieſe Gemütlichkeit beibehalten, ein Vorzug, den wir ſchätzen und um den wir ſie vielleicht auch manchmal be— neiden. Bei der Arbeit freilich führt, wie Göring betonte, übertriebene Gemütlichkeit zur Faulenzerei. Die Tauſende und Aber— tauſende öſterreichiſcher Menſchen aber, die unter dem Syſtem Dollfuß und Schuſchnigg zwangsweiſe„feiern“ mußten, werden froh ſein, wieder arbeiten zu können und zu dür⸗ fen, und zwar feſte. Sie werden gerne, min⸗ deſtens während der Arbeit, die falſch ge⸗ ſehene„Gemütlichkeit“ zuhauſe ſaſſen und die ihnen angeborene echte Gemütlichkeit in der Feierabendzeit, die im neuen Reich ſo vor⸗ bildlich geſtaltet wird, zu ihrem Rechte kom⸗ men laſſen. Eingefügt in den ſtraffen und mitreißenden Rhythmus der A beit im Trit⸗ ten Reich, werden ſie ſich mit jener Freude und jener Aktivität zu dem aus füllenden Werk des Alltags bekennen. das uns allen ſeit 1933 zum beglückenden Bewußtſein ge— worden iſt. Abnaagggmagamangnmgagmpmenggammnangaamagmaangaannnngemgaanmmgpgaggsueagugg ngen ang anawang ndr fnnnuumnangrn ran pla nngngnggngh Bilbao. 14. Mai. Meldung aus Iſtanbul. wonach dieſe Hilfe⸗ Angeſichts des immer ſtärker werdenden Wi⸗4leiſtungen beſonders in letzter Zeit einen neuen derſtandes der unterjochten ſpaniſchen Bevöl- Auftrieb erhalten haben Die Sowjetregierung, die nicht mehr über genügend eigene Fracht⸗ ſchiffe verfüge. habe in der letzten Zeit ver⸗ ſchiedene griechiſche Dampfer gemietet. Alle dieſe Dampfer nähmen Kurs auf Oran, von wo aus ihre Ladungen nach Cartagena und Alicante weiterbefördert würden. Dramatiſche Luftſchlacht N Salamanca, 14 Mai. Nach langer Untätigkeit erſchienen geſtern an der Alfambra⸗Front nördlich von Teruel un⸗ vermutet 50 bolſchewiſtiſche Flug⸗ zeuge. zu deren Bekämpfung(8 nationale Jagdflugzeuge aufgeſtiegen waren. In drama⸗ tiſcher Luftſchlacht konnten die nationalen Flie⸗ ger ohne Eigenverluſte einwandfrei acht feind⸗ liche Maſchinen abſchießen, drei weitere Ab⸗ ſchüſſe ſind wahrſcheinlich. Im Glauben an die Miſſion Deulſchlands Bistounk Rolhermere über die Berlin, 13. Mai In der„Daily Mail“ vom 13. Mai befaßt ſich Viscount Rothermere in einer klaren Ausdrucksweiſe mit der Perſönlichkeit Adolf Hitlers. In Klarheit und Sachlich⸗ keit verſucht Viscount Rothermere den von jü⸗ diſcher Seite gefliſſentlich in England verbreite⸗ ten Feſtſtellungen entgegenzutreten, indem er u. a. ſchreibt: 5 „In England hört man oft, daß Adolf Hitler ein„Menſchenfreſſer“ iſt. Jetzt aber möchte ich ſchildern, welchen günftigen Eindruck ich von dem Führer habe. Von ihm geht ein Geiſt der guten Kameradſchaft aus. Er iſt einfach, ungekünſtelt und offenſichtlich ehr⸗ lich. Es iſt nicht wahr, daß er gewohnheits⸗ gemäß einzelne Perſonen ſo anredet, als ſtünde er vor einer Maſſenverſammlung. Er iſt außer⸗ ordentlich intelligent. Stellt man an Adolf Hitler eine Frage, ſo gibt er einem ſofort eine Antwort von Infor⸗ mation und gutem Menſchenverſtand. Es gibt keinen Menſchen, deſſen Verſprechun⸗ 15 in irgendwelchen wichtigen Dingen es ehr⸗ icher meinen könnten. Er glaubt, daß Deutſch⸗ land eine göttliche Miſſion zu erfüllen habe und daß das deutſche Volk dazu berufen iſt, Europa vor den Plänen des revolutionären Kommunismus zu retten. Er 570 große Achtung vor der Heiligkeit der Familie, der der Kommunismus feind⸗ lich geſinnt iſt. Er hat in Deutſchland die Ver⸗ öffentlichung aller anſtößigen Bücher verboten ſowie die Herſtellung von aufreizenden Theater⸗ ſtücken und Filmen. Er hat das moraliſche Le⸗ ben ſeiner Nation gründlich geſäubert.“ Lord Rothermere ſtellt weiter feſt, daß der — 5575 das engliſche Volk ſchätzt. In einer nterredung habe er dies ehrlich und klar zum Ausdruck gebracht. Joziale Ehrengerichls barkeit Berlin, 13. Mai Ueber die Entwicklung der ſozialen Ehren⸗ gerichtsbarkeit aufgrund des Geſetzes zur Ord⸗ nung der nationalen Arbeit iſt ſeit Inkraft⸗ treten des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit jeweils jährlich ein Ueberblick gegeben worden. Der vorliegende Bericht umfaßt das Jahr 1937 Die Geſamtzahl der Anträge auf Eröffnung eines ſozialen Ehrengerichtsver⸗ fahren betrug im vergangenen Jahre 342 ge⸗ genüber 451 Anträgen im Jahre 1936. Von den eingeleiteten Verfahren wurden 366 Per⸗ ſonen, darunter 37 Frauen betroffen. Perſönlichkeit des Führers Wie in den früheren Jahren, richteten ſich auch im Jahre 1937 die Ehrengerichtsverfahren u ihrem überwiegenden Teile gegen Betriebs⸗ führer(304); daneben wurde gegen acht Stell⸗ vertreter, 39 Aufſichtsperſonen und 15 ſelbſtän⸗ dige Gefolgſchaftsangehörige Anklage erhoben. Die ſtarke Verringerung der Verfahren gegen Gefolgſchaftsmitglieder von 54 im Jahre 1936 auf 15 im Jahre 1937 wird im weſentlichen da⸗ mit zu erklären ſein, daß im Jahre 1937 nur noch vereinzelt gegen Gefolgſchaftsangehörige, die unter Verletzung tariflicher Kündigungs⸗ beſtimmungen ihren Arbeitsplatz verließen, ehrengerichtlich eingeſchritten worden iſt. Bei derartigen Vertragsbrüchen iſt jetzt in den be⸗ ſonders davon betroffenen Beſchäftigungszwei⸗ en— z. B. in der Landwirtſchaft.— die Zurückbehaltung des Arbeitsbuches geſtattet; auf ein Einſchreiten mit dem Mittel der Ehren⸗ gerichtsbarkeit konnte daher in der Regel ver⸗ zichtet werden. henlein bei Banſiklart London, 13. Mai. Der diplomatiſche Reuterkorreſpondent mel— det. daß Konrad Henlein noch heute abend eine private Ausſprache mit dem diploma⸗ tiſchen Berater der britiſchen Regierung Sir Robert Vanſittart haben werde. Henlein iſt heute abend Gaſt des Unterhausabgeordneten Harold Nicholſon. Arabiſche Volkskundgebungen zum Feſte des Geburtstages des Propheten. Kairo, 13. Mai. Zum Feſt des Geburtstages des Pro- pheten fanden in allen arabiſchen Ländern große Volkskundgebungen ſtatt. Die Verſammlungen geſtalteten ſich überall zu Sympathieerklärungen für den Kampf der Ara⸗ ber Paläſtinas. Die Azharſtudenten Kai⸗ ros marſchierten in einem Demonſtrationszug zum Judenviertel, wo ihnen jedoch die Polizei den Eintritt verwehrte und 19 Kund⸗ geber verhaftete. In Bagdad wurden aus einer Proteſtkundgebung. an der 10000 Araber teil- nahmen. Proteſttelegramme an die britiſche Teilungskommiſſion für Paläſtina, an den eng⸗ liſchen Oberkommiſſar in Jeruſalem und an die Genfer Liga abgeſandt. 1 1 1 Waldbrände wülen Rinthal(Pfalz). Durch die Unachtſamkeit eines Waldarbeiters, der Abholz verbrannte, entſtand im Langenbachtal bei Rinthal ein großer Waldbrand. Große wertvolle Beſtände von 30 bis 40 Jahren wurden ver⸗ nichtet, dazu viele Jungkulturen. Außer⸗ dem lag in dem Brandgebiet abfahrbereites Stammholz und eine größere Partie Sterholz. Auch dieſes verbrannte. Der Schaden iſt außerordentlich groß, betroffen da⸗ von ſind viele Privatleute und die Gemeinde Gräfenhauſen. Ein Junge, der Hilfe im Orte holte, brach beim Anblick des Großfeuers vor Schrecken zuſammen. Lorchhauſen(Rh.). Bei Lorchhauſen wurden durch drei Hektar Wald vernichtet. e Arbeitsdienſt und Waldarbeiter ſchten den Brand, deſſen Entſtehungsurſache noch nicht bekannt iſt. Ahrweiler(Ahr). In den Waldungen bei Gelnsdorf vernichtete ein Feuer einen 12 Morgen großen Miſch⸗ wald. Feuerwehr und Einwohnerſchaft des Dorfes konnten verhindern, daß die Flammen einen anliegenden vier Morgen großen Tan⸗ nenbeſtand erreichten. Die Urſache des Brandes iſt unbekannt. Wittlich(Bez. Trier). Im Diſtrikt Otterbach bei Wittlich brannte der Wald auf einer Strecke von einigen Morgen. Die Feuer- wehr war bald an der Brandſtelle und be⸗ kämpfte die Flammen, ſo daß eine weitere Aus⸗ dehnung unterblieb. Der Brand ſoll durch Funkenflug entſtanden ſein. Tödlich verunglückt Kirkel. Ein tödlicher Unfall ereignete ſich am Donnerstag nachmittag um 2 Uhr in der Neun⸗ kirchener Straße. Der 30jährige Karl Regitz war mit dem Ausheben der Baugrube für ſein maen ue beſchäftigt, als plötzlich die Sand— maſſen über ihm zuſammenbrachen und den Be⸗ dauernswerten verſchütteten. Ein zufäl⸗ lig vorbeikommender Fahrer verbrachte den Mann ſofort in das Krankenhaus St. Ingbert, wo er an den Folgen der ſchweren inneren Ver— letzungen ſtarb. Waldarbeiler lödlich verunglückl Rüdesheim. Im Stadtwald Geiſenheim wur⸗ de der 57 Jahre alte Waldarbeiter Lietz aus Stephanshauſen, als er einen Baum fällen wollte, von dieſem, da er vorzeitig abbrach, ge⸗ troffen und ſchwer verletzt. Bewußtlos wurde et ins Krankenhaus gebracht, wo er aber ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. Der Verunglückte hinterläßt Frau und kleine Kinder. Zur Lin⸗ derung der erſten Not hat die Stadt Geiſenheim der ſchwer betroffenen Familie einen größeren Geldbetrag zur Verfügung geſtellt. f das 18. Kind Augsburg. In der Familie des Zimmermei⸗ ſters Fridolin Biber in Mödishofen bei Zumarshauſen ſtellte ſich, wie die„Augsburger National⸗Zeitung“ berichtet, dieſer Tage das 18. Kind— ein Mädchen ein. Mutter und Kind befinden ſich wohlauf. Neulinge im Frankfurler Joo 3 junge Elefanten und ein Eisbär eingetroffen Frankfurt a. M. Hand in Hand mit der neu⸗ zeitlichen Umgeſtaltung des Frankfurter Zoo geht das Beſtreben der Verwaltung dahin, auch durch Bereicherung des Tierbeſtandes neue An⸗ ziehungspunkte zu ſchaffen. So ſind am Don⸗ nerstag vom Tierpark Hagenbeck in Stellingen drei junge Elefanten eingetroffen. Dann kam als weitere Sehenswürdigkeit ein männlicher Eisbär an, der ſtehend die anſehnliche Größe von 2.30 Meter hat. Er hat ſeither in einem Zirkus„gearbeitet“, iſt aber jetzt zu groß da⸗ für geworden und wurde von der Firma Ha— genbeck zum Geſchenk gemacht. Schwierige Hebungsarbeiten an einem Laſtſchiff Niederbreiſig. Die Hebungsarbeiten des hier im ſogenannten„Breiſiger Feld“ abgeſackten holländiſchen Laſtſchiffes„Luktor“ erweiſen ſich bei dem ſtändig ſtark zurückgehenden Waſ— ſerſtand als ſehr ſchwer. Das etwa 12000 Ztr. Tragfähigkeit beſitzende Motorlaſtſchiff hat Quarzit geladen. Bei den Pumparbeiten mit der ſchwimmenden Motorpumpe wäre beinahe das Schiff umgeſchlagen, weshalb die ſehr er⸗ ſchwerten Hebungsarbeiten mit größter Vorſicht durchgeführt werden müſſen. Tödlicher Unfall im Bergwerk. Dillenburg. Auf der Grube„Amalie“ bei Hirzenhain wurde der 35 Jahre alte Bergmann Willi Stoll aus Eiershauſen. Vater von fünf Kindern, von herabfallendem Geſtein getroffen und ſo ſchwer verletzt, daß er kurz nach der Ein⸗ lieſerung ins Krankenhaus ſtarb. Von der Sämaſchine totgedrückt Pforzheim. Auf der Heimfahrt mit dem Pferdefuhrwerk gingen dem verheirateten Schreiner und Landwirt Guſtav Farr im be⸗ nachbarten Nöttingen die Pferde durch. Farr wurde von der angehängten Sämaſchine er⸗ faßt. zu Boden geworfen und mitgeſchleift, wo⸗ bei ihm der Bruſtkorb eingedrückt wurde. Der Verunglückte verſtarb alsbald nach der Einlieferung in die Wohnung. Schildbürgerſtreich oder Eulenſpiegelei? Idar⸗Oberſtein. Auf einem größeren Bau⸗ platz in der Umgebung hatten die Vermeſſungs⸗ beamten ihre bunten Pfähle in den Boden ge⸗ rammt. Nun kam das Wochenende, und es machte ihnen Sorge, daß die Stangen einen ganzen Tag lang ohne Auſſicht bleiben ſollten. Bunte Tageschronit Damit nun niemand das Ergebnis ihrer müh⸗ ſamen Arbeit ſtöre, wandten ſie ſich an einen in der Nähe wohnenden Mann mit der Bitte, über Sonntag etwas auf die Stange i zu ach⸗ ten, damit keine wegkomme. Der Mann ver⸗ ſprach es und beruhigt gingen die Vermeſ⸗ ſungsbeamten zum Wochenende. Wie groß war aber ihr Erſtaunen, als ſie am Montagmorgen zurückkehrten und alle Stangen ver⸗ ſchwunden waren! Die Pfähle, mit denen ſie mühſam die ganze Gegend abgeſteckt hatten, lagen fein ſäuberlich gebündelt auf dem Hofe des Mannes. Er habe ge⸗ dacht, ſo erklärte er, auf dieſe Weiſe könne er die verſprochene Aufſicht nicht nur leichter, ſondern auch ſicherer durchführen. An der Autobahn wird gearbeitet Frankenthal. Die Verlängerung der Auto⸗ bahn von Wattenheim nach dem Rhein iſt ſeit einiger Zeit an allen Bauſtellen in Angriff ge⸗ nommen worden. Die Straße geht zwiſchen Neuleiningen und Grünſtadt hindurch und trifft nördlich von Frankenthal auf die Wormſer Straße, um dann auf einem gewaltigen Brückenwerk über den Rhein geführt zu werden. Zur Zeit werden überall die Bau⸗ werke zur Ueberbrückung der Straßen errichtet Reife Walderdbeeren in der Pfalz Gimmeldingen. Hier wurden im Wald an einer geſchützten Stelle die erſten reifen Wald⸗ erdbeeren für dieſes Jahr gepflückt. Die Früchte waren in Farbe und Geſchmack ſehr ſchön. Durch die ſtarken Nachtfröſte im April ſind allerdings viele Walderdbeeren erfroren, dennoch erhofft man eine gute Ernte. Blick in den In ihre Anſicht verbohrl Frankfurt a. M. Ein Familienvater führte allerhand Prozeſſe gegen Hausbewohner, ſchnitt dabei aber ſtets ungünſtig ab. Nachdem die Rechtsmittel erſchöpft waren und auf dem Rechtsweg nichts mehr unternommen werden konnte, erging ſich die Ehefrau in ungeheuerlich⸗ ſten Beleidigungen und Beſchuldigungen gegen die Frankfurter Juſtizbehörde und alle die Amtsperſonen, die mit den Prozeſſen zu tun hatten. Es kam zu einem Verfahren gegen die Frau, das aber eingeſtellt wurde, da nach aärzt⸗ lichem Befund die Frau geiſtig unzurechnungs⸗ fähig iſt. Die Frau wurde entmündigt. Nun⸗ mehr begann die 25jährige Tochter, eine Witwe, in noch verſchärfterem Maße ſich in Anwürfen gegen die Juſtiz zu ergehen, wobei ſie davon ausging, daß die Entmündigung zu Anrecht ausgeſprochen worden ſei. In zwei Schreiben machte ſie ſich der falſchen Anſchuldigung, der Verleumdung und der Beleidigung ſchuldig. Sie erhob den ſchweren Vorwurf der Rechts⸗ beugung gegenüber den Richtern und behaup⸗ tete u. a., daß in den Prozeſſen ihres Vaters vier Meineide geſchworen worden ſeien. Durch die Entmündigung habe das Gericht un⸗ terbinden wollen, daß der wahre Sachverhalt herauskomme. Die Sache wurde bi de und führte zu einer Anklage gegen die Witwe, die in der Schöffengerichtsverhandlung keine Einſicht zeigte und die zu Unrecht erhobenen Beſchuldigungen aufrecht erhielt. Antrags⸗ gemäß wurde die Angeklagte zu neun Monaten Gefängnis verurteilt und, da Fluchtverdacht beſtand ſofort in Haft genommen. * der„lodſichere“ Moskilo Frankfurt a. M. Anfangs März verurteilte die Große Strafkammer den in Tipſterkreiſen unter dem Namen Thilo bekannten Guſtavr B wegen Betrugs und gewerbsmäßigen Verbrei— tens von Vorausſagen für Pferderennen zu acht Monaten Gefängnis und 5000 RM. Geld⸗ ſtrafe. Er hatte u. a. mit dem Tipſter Paul S. aus München zuſammen einen Geſchäftsmann aus Sachſen, der vom Rennſport nichts ver⸗ ſtand, mit ſogenannten„todſicheren“ Tips um mehrere tauſend Mark geprellt, wobei eine An⸗ zahl Tricks angewandt wurden, um den Ge⸗ ſchäftsmann zum Wetten zu veranlaſſen. Nach⸗ dem der Sachſe zunächſt 1000 RM. verlocen hatte, wurde er veranlaßt, auf das Pferd Mos⸗ kito, das in Paris lief, zu ſetzen. Der Tip wurde als todſicher hingeſtellt. Der Sachſe wurde im Handumdrehen ſein Geld los. S. konnte erſt ſpäter als B. feſtgenommen wer⸗ den, und zwar erfolgte ſeine Verhaftung in Leipzig, weil er im Verdacht des Mordes and des Raubes ſtand. S. wurde jetzt ebenfalls oon der großen Strafkammer abgeurteilt und erhielt ſechs Monate Gefängnis. Juchlhaus für diebesbande Frankfurt a. M. Die Große Strafkammer Frankfurt verhandelte gegen eine Einbrecher⸗ bande, die anfangs Dezember feſtgenommen und auf deren Konto eine Serie von Einbrüchen in Verkaufsbuden und Waſſer⸗ häuschen kam. Außerdem führte die Bande im vorigen Jahr Diebſtähle in Haſen⸗ und Ge⸗ flügelſtällen aus. Die in Offenbach anſäſſigen erheblich vorbeſtraften Täter unternahmen Streifzüge nach Frankfurt, Heuſenſtamm, Fe⸗ chenheim, Rumpenheim und verübten auch Diebſtähle in Offenbach ſelbſt. Meiſt wurde mit einem Stoßeiſen die Türe der Häuschen aufgebrochen und dann eignete man ſich Rauch⸗ und Eßwaren in erheblichen Mengen an. Die Beute wurde verkauft oder ſelbſt verbraucht. Im Einzelfall handelte es ſich um Waren im Werte bis zu 300 RM. Aus den Ställen entwendete man Hühner und Haſen, die man lebend in Säcke ſteckte und zu Hauſe verzehrte. Angeklagt waren der 22jährige Hugo Herold, der 38jäh⸗ rige Emil Mackamull und deſſen J30jähriger Bruder Oskar Mackamull, die ſämtlich ſchon vorbeſtraft ſind. Als Herold und Emil Macka⸗ mull am 24. November nachts den Verſuch mach⸗ ten, in ein Verkaufshäuschen in der Nähe der Frankfurter Feſthalle einzudringen, wurden ſie Pfingſten Lichtfeſt in Michelſtadt Michelſtadt i. O. Das traditionelle Lichtfeſt in Michelſtadt i. O. vor dem hiſtoriſchen Rat⸗ haus, das ſelbſt in buntem Lichterſchein er⸗ ſtrahlt, findet in dieſem Jahre zu Pfingſten ſtatt. Zur Verbeſſerung der Durchfahrtsſtraße wurde der„Schwiegermütter“⸗ Brunnen verſetzt. Die Stadtverwaltung hat zur Verſchönerung des Straßenbildes einen Blumenſchmuck-Wettbewerb ausgeſchrieben und Preiſe für die beſten An⸗ lagen und Umrahmungen ausgeſetzt. Fundament der Heiligkreuz⸗Kapelle entdeckt? Michelſtadt i. O. In den Kapelle⸗Wieſen ſind Altertumsſorſcher dieſer Tage auf die ver mutlichen Fundamente der dort errich⸗ teten Heiligkreuz⸗Kapelle geſtoßen, die man durch ſechs Probelöcher freilegte. Die Ar⸗ beiten werden unter Leitung des Denkmalspfle⸗ gers fortgeführt. Es iſt wahrſcheinlich, daß man auf weitere wertvolle Funde ſtoßen wird, die der geſchichtlichen Forſchung dienlich ſein werden. Der„Eliſenhof“ in Bingerbrück wird Jugendherberge Bingerbrück. Der„Eliſenhof“, früher eine herrliche Gaſtſtätte, wurde vor Jahren an einen Ausländer verkauft, der ſich aber nicht um das Gebäude kümmerte und es verſallen ließ. Das Gebäude wird nunmehr zu einek Jugendber⸗ berge umgebaut. Es wird hier eine Heimſtätte für die deutſche Jugend erſtehen, die zu den ſchönſten am Rhein zählen wird. Gerichtssaal von einem Nachtwächter geſtört. Der Wächter hielt ihnen einen Revolver vor die Bruſt und die Beiden mußten ſich wohl oder übel ergeben. Der Wächter ließ darauf die Tä⸗ ter vor ſich hergehen. Plötzlich nahm Emil Mackamull ein ſchärferes Marſchtempo ein und der Wächter ſetzte ihm nach, wobei er Herold überholte und ſo zwiſchen die Burſchen kam. Herold nutzte die Situation aus und packte den Wächter von hinten, der von ihm und ſeinen Komplizen niedergeſchlagen wurde, ſo daß er das Bewußtfein verlor. Man nahm ihm ſeine Waffe ab und mißhandelte ihn mit ſeiner Stoppuhr, die er umhängen hatte. Auf die Hilferufe des Wächters war ein Zeuge herbeigeeilt, dem Emil Mackamull ſeinen mit⸗ geführten Revolver vorhielt und rief:„Sind Sie ruhig oder ich ſchieße“. Damals gelang es den Burſchen zu entkommen. Das Gericht verurteilte Herold zu fünf Jahren Zuchthaus, Emil Mackamull zu 43 Jahren Zuchthaus und Oskar Mackamull zu drei Jah⸗ ten Zuchthaus.„Gegen alle Angeklagten wurde außerdem auf Zuläſſigkeit von Polizeiaufſicht erkannt. Den Angeklagten wurde mit Aus⸗ nahme des Oskar Mackamull, der bis zuletzt leugnete, die Unterſuchungshaft in Höhe von fünf Monaten angerechnet. Sühne für einen Raubüberfall Frankfurt a. M. Ein Frankfurter Mechaniker weilte am Roſenmontag in Mainz und ſtieg auf dem Rückweg in Hattersheim aus, um an einem Maskenball teilzunehmen. Dort machte er die Bekanntſchaft mit drei jungen Leuten, die den angeheiterten Mechaniker einluden, mit in ein Kaffeehaus zu gehen. Man führte den Orts⸗ unkundigen aufs Feld und verſuchte ihm inter Mißhandlungen die Geldbörſe zu entreißen. Der eine der Täter raubte ihm die Armband⸗ uhr. Die drei Täter ſtanden nun vor der Gro⸗ zen Strafkammer. Es handelte ſich um völlig unbeſtrafte Leute, die geſtändig waren. Zwei g Angeklagte erhielten ſe 1 Jahre, der dritts z zehn Monate Gefängnis. Kein Brand wird vergeſſen! Das Schwurgericht Limburg verurteilte den 50 Jahre alten Albrecht Groß aus Langenbach bei Kirburg(Oberweſterwald) wegen Brand⸗ ſtiftung zu einem Jahr neun Monaten Zucht- haus ſowie zum Verluſt der bürgerlichen Ebren⸗ rechte auf die Dauer von drei Jahren bei vol⸗ ler Anrechnung der Unterſuchungshaft. Der Angeklagte hatte in der Nacht vom 29. zum 30. April 1927 das Haus ſeines Schwagers Albert Weinbrenner in Langenbach in Brand geſteckt. da er damals ohne Arbeit war und damit rechnete, daß nach dem Abbrennen des Hauſes ſein Schwager ihm den Neubau übertra- gen werde. Ganz ging dieſe Rechnung aller- dings nicht auf. denn der Neubau wurde nicht ihm, ſondern einem anderen Unternehmer in Auftrag gegeben Immerhin fand aber der An⸗ geklagte Beſchäftigung bei dieſem Unternehmer. Obwohl ſchon damals gleich der Verdacht auf Brandſtiftung beſtand und die Ehefrau des Brandgeſchädigten auch vorübergehend in Haft genommen wurde, ihr aber nichts nachgewieſen werden konnte und ſonſtige Anhaltspunkte fehl⸗ ten, ſollte jetzt. nach elf Jahren, den Täter doch noch die verdiente Strafe ereilen. Denn alte Brände werden. ſo führte der Vertreter der Staatsanwaltſchaft in der Anklagerede aus. nicht einfach liegen gelaſſen. Kein Brand wird vergeſſen und oft wird der Täter erſt viele Jahre ſpäter ermittelt. So auch in dieſem Falle. in dem von der Staatsanwaltſchaft eine Reihe von Indizien zu⸗ ſammengetragen wurden, die in dieſem Früh⸗ jahr zur Wiederaufnahme der Ermittlungen in der Brandſache Weinbrenner und zur Feſtnab⸗ me von vier Perſonen, darunter auch des Groß. führten, der als Täter unter dem Druck der Be⸗ weiſe zuſammenbrach und ein volles Geſtändnis ablegte. Unter Berückſichtigung der ſeinerzeitigen Not⸗ lage des Angeklagten, der ohne Arbeit war und für die Laſten eines Hausbaues aufzukommen hatte. ſowie ſeiner ſpäteren einwandfteien Füh⸗ rung und ſeines umfaſſenden Geſtändniſſes ſah ſich das Gericht andeterſeits im Hinblick auf die ſelbſtſüchtigen Beweggründe zur Tat und die durch ſie bekundete volksſchädigende und verbre⸗ cheriſche Geſinnung veranlaßt, über die geſetz⸗ lich vorgeſehene Mindeſtſtrafe von einem Jahr Zuchthaus hinauszugehen und erkannte auf die obige höhere Zuchthausſtrafe. Eine faule Jeilungsgründung Pforzheim. Der 38jährige verheiratete Ernſt Meiſter aus Pforzheim betätigte ſich im De⸗ zember 1933 als Mitarbeiter an einer kirch⸗ lichen Tageszeitung„Eccleſia“. Weil nun das Betriebskapital fehlte, ſuchte Meiſter einen Geldgeber u. fand dieſen in der Perſon eines gu⸗ ten Freundes, der ſeinerſeits wieder die Summe von 10 000 RM. als Vermittler von einer Fa⸗ brikanten⸗Witwe in Stuttgart beſorgte. In einem Expoſe ſchilderte Meiſter die Ausſichten des Zeitungsunternehmens in den roſigſten, Farben. Die behördlichen Schwierigkeiten ge⸗ genüber dem Weitererſcheinen der Zeitung ver⸗ ſchwieg Meiſter vor der Hergabe des Geldes und erreichte damit das Zuſtandekommen eines Dar⸗ lehensvertrages auf die vorgenannte Summe. Das Geld ging faſt reſtlos für Druckkoſten und Propagandaweſen auf. Am 23. April 1934 wurde das endgültige Verbot der Zeitung aus⸗ geſprochen. Die Geldgeberin war um das Dar⸗ lehen betrogen. Ernſt Meiſter, der inzwiſchen eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr drei Mo⸗ naten erhalten hat, weil er als früherer Rech⸗ ner der katholiſchen Kirchenſteuerkaſſe Unter⸗ ſchlagungen und Buchfälſchungen beging, ſtand jetzt wegen Betrugs vor der Großen Strafkam⸗ mer. Das Urteil lautete auf ein Jahr ſechs Monate Gefängnis. Dieſe Strafe wurde mit der am 27. Juli v. Is. erkannten Zuchthaus⸗ ſtrafe in eine ſolche von zwei Jahren zuſammen⸗ gezogen. Polsdams„liebe blaue Kinder“ Zur Jubiläumsfeier der„Langen Kerls“— Sie brauchten große Betten mit reichlich Federn In den Pfingſttagen werden die ehemaligen Grenadiere und Füſiliere des erſten Garde⸗ regiments zu Fuß in ihrer alten Garniſonsſtadt Potsdam zuſammenkommen, um mit dem jetzi⸗ gen Infanterieregiment 9 das 250jährige Re⸗ gimentsjubiläum der„Langen Kerls“ zu feiern. — Die Regimenter„Kurprinz“ und„Lottum“, 1688 und 89 gegründet, ſollten vor mehr als 200 Jabren das Schickſal Potsdams werden. Denn wie ſich bei dem Soldatenkönig zunächſt das Hauptintereſſe um dieſe„Langen Kerls“ drehte, ſo hing die ganze Entwicklung der neuen Garniſonſtadt mit der Vermehrung der Grena⸗ diere zuſammen. Potsdam wurde Soldaten⸗ ſtadt im eigentlichen Sinne des Wortes. Die großen Lieblinge des Königs wurden in Bür⸗ gerquartieren untergebracht, und jeder Bürger hatte 2, 4 oder 6 Grenadiere in„ordonnanz⸗ mäßigem Quartier“— ohne Verpflegung auf⸗ zunehmen und ihnen aufzuwarten. Der König ſelbſt ging mit dem guten Beiſpiel voran und nahm 6 Grenadiere ins Schloß. Schwer war es nur, die nötigen großen Betten mit reich⸗ lichen Federn für die lieben blauen Kinder zu beſchaffen. Der Kreis Teltow mußte ſie liefern und ſeit 1721 mit den übrigen Kreiſen der Kurmark die„Potsdamſchen Bettgelder“, bis zu 12 000 Taler jährlich. aufbringen. Sechs Fuß Mindeſtmaß Das Angebot an rieſigen„Kerrells“ war ſo groß, daß der König, nachdem er auch die ſog. „Roten Grenadiere“(im Gegenſatz zu den wei⸗ ßen) auf den großen Fuß gebracht hatte— je⸗ der mußte mindeſtens 6 Fuß meſſen— auch das Leibregiment auf dieſe Weiſe vervollſtändigt wurde. Dieſes frühere Regiment„Kurprinz“ beſtand 1713 nur noch aus 2 Bataillonen, von denen eines in Brandenburg und eines in Ruppin lag. Das Potsdamer Grenadierbatail⸗ lon, das der König bisher aus eigener Taſche unterhalten hatte, wurde 1717 mit dem Leib⸗ regiment vereinigt, deſſen erſtes oder Leib⸗ bataillon es jetzt bildete. Zur Anwerbung der langen Grenadiere wurde die ſog. Rekruten⸗ kaſſe gegründet, die jährlich bis zu 8000 Taler erforderte. Alles mußte damals herhalten, um dem König ſeine langen Grenadiere zu liefern. So ſchenkte er 1716 das höfiſche Prunkſchiff ſei⸗ nes Vaters ſeinem Gaſt, dem Zaren Peter dem Großen, der ihm dafür regelmäßig jährlich 150 lange Grenadiere lieferte. Lange Ruſſen hatte der König ſchon von Anfang an unter den Krongrenadieren gehabt. Jetzt kamen ſie in ſol⸗ chen Maſſen, daß der König ihnen eine eigene Kirche bauen mußte. Nach dem Tode des Soldatenkönigs löſte Friedrich der Große das berühmte Leibregi⸗ ment auf, ließ aber pietätvoll aus den größten Mannſchaften ein Bataillon als„Grenadier⸗ Garde⸗Bataillon“ beſtehen, das bis 1806 die alte Uniform trug. Daneben errichtete er aus ſeinem eigenen Regiment„Kurprinz“ eine neue Garde. Es war das bevorzugteſte Regiment der ganzen Armee. Die Offiziere hatten eine Rangſtufe voraus. Sie wohnten bevorzugt im erſten Stock der Häuſer, erhielten Betten aus reinen Federn. während die übrige Potsdamer Garniſon Matratzen anſtelle der Unterbetten hatte, aber— ſie durften nicht heiraten. Wel⸗ ches Anſehen dieſes Regiment genoß, bezeugt auch die Tatſache, daß die Grenadiere das 47071 batten, auf dem Marktplatz Ball zu pielen. Im Lauf der Jahrzehnte entſtand ſo das erſte Garderegiment zu Fuß. das 1812 noch einen weiteren ruſſiſchen Zuwachs erhielt und zwar durch ruſſiſche Sänger, die 1812 in preußiſche Gefangenſchaft geraten waren und ſpäter mit Genebmigung des Zaren dem erſten Garderegi⸗ ment zu Fuß zugeteilt wurden. Sie bewohnten eine eigene Kolonie„Alexandrowſka“, die Friedrich Wilhelm III. erbaut hat und die aus Holzblockhäuſern in ruſſiſchem Stil beſtand und heute noch zu ſehen iſt. 0 une en! ete engli Lia leit ming fle feger wett al Liga 10 Auf mit aufn bewe dem mit! tteue lechni Nas Tätig Amn mann in 8 Nai) gegen a Kamp fande keichs bon! dann ſetel Elf i In Sonn — SDS eee e Daß d 5 toi, der Be⸗ ſändnis en Not, dat und kommen J Jib⸗ ſes ſah auf die ind die berhre⸗ geletz⸗ u Jaht auf die il fun t einen nes gu⸗ Summe jet Ja⸗ e. N gſichten oſigſten, den gez ig ber⸗ es und 3 Dar⸗ umme. en und 1 954 Gegen Al. Englund und Aion ile Dem Fußball⸗Länderkampf zwiſchen Deutſch⸗ land und England, der am heutigen Sams⸗ tag in der ren Kampfbahn des Olympia⸗ Sportfeldes in Berlin ausgetragen wird, ſieht 5 man aus verſchiedenen Gründen mit beſonderer 1 Spannung entgegen. Einmal übt der Name England in der Fußballwelt nach wie vor eine rieſige Anziehungskraft aus, weil der engliſche 5 Fußball der Inbegriff für 3 55 ſpieleriſche Vollkommenheit und Kultur iſt, und dann, weil 2 dieſer Kampf im Hinblick auf die Fußball⸗Welt⸗ meiſterſchaft als eine Art Generalprobe für unſere Vertretung anzuſehen iſt. Die Spieler, die gegen England am Wochenende eingeſetzt werden, haben auch als die erſte Wahl für die Weltmeiſterſchaft zu gelten, aber die endgültige Auswahl der Frankreich⸗Fahrer wird erſt eine 3 Woche nach dem England⸗Spiel erfolgen, wenn 4 wir die drei Spiele gegen Aſton Villa hinter 1 uns haben. Englands Nationalelf trägt auf dem Feſtland 8 drei Spiele aus, am Samstag in Berlin gegen 4 Deutſchland, am 21. Mai in Zürich gegen die 9 Schweiz und am 26. Mai in Paris gegen ö Frankreich. 4 Zum Spiel gegen Deutſchland haben die Bri⸗ 5 ten folgende Elf namhaft gemacht: 1 Woodley(Chelſias ondon); Sproſton 1 4(Leeds United), Hapgood(Arſenal Lon⸗ 5 don); Willingham, Moung(beide * 1 Town), Welſh Charlton 5 ondon), Matthews(Stoke City), 3 Robinſon(Sheffield Wed.), Brome Aſton Villa). Goulden(Weſtham U.), aſtin(Arſenal London). In Reſerve ſtehen der Verteidiger Bateman (Brentford), der Mittelläufer Tullis(Wol⸗ a 2 den Weltmeiſterſchafts ⸗ Vorbereitungen 5 unſerer Fußballer gehören auch die Spiele ge⸗ 15 Aſton Villa, jener berühmten engliſchen ereinsmannſchaft, die in der jetzt beendeten engliſchen Spielzeit die Meiſterſchaft der 2 Liga errang und damit wieder die Erſtklaſſig⸗ keit erlangte. In der Geſchichte dieſes in Bir⸗ mingham beheimateten Klubs ſind viele Er⸗ folge verzeichnet, ſo neben ſechs Meiſterſchafts⸗ ſiegen auch ſechs Siege im volkstümlichen Pokal⸗ wettbewerb. Vor zwei Jahren mußte Aſton Villa nach ſtändiger Zugehörigkeit zur erſten — Liga in die zweite Klaſſe abſteigen, erkämpfte ſich jetzt aber wieder, wie ſchon erwähnt, den Aufſtieg. Daß die Elf es hinſichtlich ihrer Stärke —— mit den führenden Mannſchaften der 1. Liga 0 aufnehmen kann, bewies ſie im Pokalwett⸗ bewerb, wo ſie erſt in der Vorſchlußrunde von dem ſpäteren Cup⸗Gewinner Preſton Northend mit 2:1 geſchlagen wurde. Der Trainer und Be⸗ treuer dieſer vorzüglichen Mannſchaft, die einen techniſch vollkommenen, aber auch modernen Taba ſpielt, iſt der durch ſeine vieljährige ätigkeit in Dresden und Wien bekannte Jimmy Hogan, der am Aufſtieg Richard Hof⸗ manns großen, Anteil hatte. Aſton Villa wird in Berlin(15. Mai), Düſſeldorf(18. Mai) und Stuttgart(22. Mai) dreimal egen deutſche Auswahlmannſchaften ſpielen. Nan in Berlin ſpielen jene Spieler, die beim ampf gegen England keine Berückſichtigung fanden bzw. die alten Nationalſpieler Oeſter⸗ reichs ohne Sindelar und Seſta unter Einbezug von Streitle(München). In Düſſeldorf wird dann der Nachwuchs den Engländern entgegen⸗ geſtellt und in Stuttgart ſpielt die großdeutſche Elf in Weltmeiſtermeiſterſchafts⸗Beſetzung. Im Verliner Olympia⸗ Stadion ſpielt am Sonntag folgende Elf: N Raftl(Rapid Wien); Streitle(Bay. München), Schmaus(Oſtmark Wien); 11 Wagner(Rapid Wien), Mock(Oſtmar! 2 Wien), Skoumal(Rapid Wien); Hah⸗ nemann(Admira Wien), Stroh(ö0ſt⸗ mark Wien), Binder(Rapid Wien), Jeruſalem, Neumer(beide Oſtmart —— Wien). Daß dieſe Mannſchaft mit einer guten Leiſtung aufwartet, ſollte bei der Qualität der ausge⸗ wählten Spieler nicht zweifelhaft ſein. der„Rest“ gegen Berlin Die Zahl unſerer erſtklaſſigen Spieler iſt ſo roß, das noch eine dritte Mannſchaft aus dem eer der Weltmeiſterſchafts-Kandidaten gebil⸗ det werden konnte, die am Sonntag vor dem Aſton⸗Villa⸗ Spiel in folgender Beſetzung auf die Berliner Stadtmannſchaft treffen wird: Buchloh(Hertha BSC. Berlin); We ſch Boruſſia Neunkirchen), Müſch(SSV. 1 roisdorf), Jokſch(Oſtm. Wien), Sold .(JV Saarbrücken). Rohde(Eimsbüttel), Malecki(Hannover 96), Siffling (SV. Waldhof), Lenz(Bor. Dortmund). Berndt(Tennis⸗Boruſſia Berlin), Fath (Wormatia Worms). 5 einiger Poſten die Schwächen ausgemerzt zu ha⸗ 1 zum Verluſt des Schottenſpiels führten. Das deulſche Aufgebol Am Montag hat die Reichsſportführung die deutſche Elf wie folgt namhaft gemacht: Jakob(Jahn Regensburg; Janes * Düſſeldorf), Münzenberg(Alem. achen!) Kupfer(FC. Schweinfurt), Goldbrunner Bayern München), Kitzinger(JC. Schweinfurt); Lehner e verhampton Wand.) und die Stürmer Drake (Arſenal) und Clifton(Cheſterfield). Man darf dem Auftreten der britiſchen Be⸗ rufsſpieler mit Intereſſe entgegenſehen. Die Befürchtungen, daß die Elf vielleicht am Schluß einer achtmonatigen und anſtrengenden Mei⸗ ſterſchaftsſpielzeit nicht mehr über die Kräfte und Einſatzbereitſchaft verfügen könnte, die bei einem Länderkampf notwendig ſind, dürften ge⸗ genſtandslos ſein Auch ſenſeits des Kanals hat man eingeſehen, daß es dem guten Ruf ſchadet, wenn man bei derartigen Kämpfen jeglichen Ehrgeiz vermiſſen läßt und ſtändig den Kürze⸗ ren zieht. Es iſt nicht zu viel geſag daß bisher noch niemals in England eine Kontinentreiſe mit einer ſo ſtarken Anteilnahme verbunden war, die das diesmal der Fall iſt. Die engliſche Mannſchaft wird von einem großen Stab be⸗ leitet ſein, da auch zahlreiche e . die Reiſe mitmachen. In den Aus⸗ führungen der engliſchen Preſſe wird darauf verwieſen, daß die deutſche Nationalmannſchaft egenüber der engliſchen Elf den nicht zu unter⸗ ſchutzenden Vorteil hat, während der Spielzeit wiederholt in der gleichen Aufſtellung zuſam⸗ men zu ſpielen, während die engliſchen Spieler len nur von dem gelegentlichen Zuſammentref⸗ en bei den Ligaſpielen und Pokalſpielen her⸗ kennen Da von der engliſchen Mannſchaft, die egen Schottland geſpielt hat, nur ſechs Spieler 5 den Länderkampf gegen Deutſchland eine erückſichtigung erfahren haben, hat man in achkreiſen einige Zweifel, ob die Elf ſich in Berlin gut zuſammenfinden wird. Aber das Auswahlkomitee hofft, durch die Neubeſetzung Jehn Wiener gegen Aſton Villa Am Lonnlag im Berliner Olympia-Sladion Sn Augsburg), Gelleſch(JC. Schalke 04), Gauche l(Neuendorf) Sze⸗ pan(Schalke 04), Peſſer(Rapid Wien. Die„Breslauer Elf“, die im Vorjahr die großartigen Erfolge erzielte und vor drei Wo⸗ chen gegen Portugal nicht allen Anforderungen gerecht wurde, iſt alſo mit kleinen Abänderun⸗ 2 beibehalten worden. Das iſt an. ſich keine, eberraſchung; Dr. Nerz hat ſofort nach dem Iwel große Kraftproben des deulſchen Fußballs in Berlin Das Spiel der Hunderllauſend Jußball-Tänderkampf Deulſchland England im Nlympia-Sladion Spiel gegen Portugal auf dieſe Wahrſcheinlich⸗ keit hingewieſen. Aber im Sturm wurden doch zwei wichtige Poſten neu beſetzt. Die Einſtel⸗ lung von Gauchel, der ſchon vor einigen Jahren als blutjunger Spieler in die Natio⸗ nalmannſchaft kam, dann aber eine Formkriſe durchmachte und wieder zurückgeſtellt wurde, und Peſſer anſtelle von Siffling und Fath ſoll der Fünferreihe wieder jene Durchſchlags⸗ kraft geben, die man in den Kämpfen gegen die Schweiz. Ungarn und Pee ſo ſehr ver⸗ 0 70 Hoffentlich ſind die beiden Schalker Gelleſch und Szepan körperlich ganz auf der Höhe und in ihren Aktionen glücklicher als zu⸗ letzt in Frankfurt. Wenn ſich unſer Sturm zu⸗ ſammenfindet, dann wird es einen prächtigen Kampf geben, in dem Deutſchland dank der Güte ſeiner hinteren Reihen keine ſchlechte Rolle ſpielen wird. Wir würden uns freuen, wenn die deutſche Elf an die Leiſtungen jener Mannſchaft anknüpfen würde, die 1930 im Grunewald⸗Station gegen England 313 ſpielte. 100 000 Zuſchauer und darüber hinaus ganz Sportdeutſchland erwarten es! Nebenbei: das Treffen iſt Deutſchlands 150. Länderspiel! Züdweſt gegen Würllemberg Am 26. Mai in Neuſtadt a. d. W. Zum Fußballkampf der Nachwuchsmannſchaf⸗ ten der Gaue Württemberg und Südweſt, der am 26. Mai in Neuſtadt a. d. Weinſtraße durch⸗ geführt wird, ſtellt der Gau Südweſt folgende Mannſchaft: Tor: Ittel(fn Frankenthal): Ver⸗ teidigung: Müller(FK. Pirmaſ.), Schind⸗ ler(Homburg-Nord); Läuferreihe: Her⸗ bert(Worm. Worms), Klees(Vf. Homburg), Pohle(Neuſtadt); Sturm: Reinhardt(Pfg. Frankenthal), Wirſching(Eintracht Frantfurt), Rößler(VfR. Frankenthal), Pfirſching(Pfgt. Frankenthal), Gärtner(Ol. Lorſch). Erſatzſpie⸗ ler: Kockler(Dudwiler), Lauer(Frankenthal). Schiedsrichter: Multer(Landau). Jchmeling-Louis unlerzeichnel Am Mittwoch wurde in Newyork vor der Boxkommiſſion der letzte Schritt gegen alle Boykotthetzer getan, die immer noch glaubten, dem Weltmeiſterſchaftskampf im Schwergewicht⸗ boxen zwiſchen dem Titelhalter Joe Lou! s und ſeinem deutſchen Herausforderer Max Schmeling entgegenarbeiten zu können. Beide Kämpfer, der„Braune Bomber“ und der „Schwarze Ulan vom Rhein“ erſchienen vor der New Yorker Kommiſſion und unterzeichneten in feierlicher Weiſe den Vertrag, der den Weli⸗ meiſterſchaftskampf zum 22. Juni 1938 feſtſettz. deulſche Handball-Meiſterſchaft Troß Länderkampf voller Spielbelrieb in allen Gaugruppen Der kommende Sonntag bringt für Deutſch⸗ lands Handballſport eine Kraftprobe mit Hol⸗ land, die in doppelter Auflage— Männer und Frauen— in Aachen durchgeführt wird. Daß das Reichsfachamt Handball trotz dieſes Län⸗ derſpiels die Gaugruppenkämpfe am 15. Mai in vollem Umfange abwickeln kann, zeugt von der Noob Zahl von Spitzenſpielern, über die eutſchland im Handballſport verfügt. Der Spielplan am nächſten Sonntag lautet: Gaugruppe 1: MTS A. Leipzig— Oberalſter Hamburg Flak Stettin— Ve. Königsberg Gaugruppe 2: MS. Bor. Carlowitz— Pol.⸗S. Berlin MSV. Weißenfels— TV. 47 Wetzlar Gaugruppe 3: Hindenburg Minden— VfB. 08 Aachen Lintforter SV.— Poſt⸗SV. Hannover Gaugruppe 4: fe. Haßloch— SV. Urach Sportver. Waldhof— Poſt⸗SV. München Den Schlager in Gaugruppe 1 hat am Sonn⸗ tag unbeſtritten eig mit dem Treffen der beiden ungeſchlagenen Spitzenreiter MTSA. ge⸗ gen Oberalſter aufzuweiſen. Hier fällt bereits die erſte Vorentſcheidung über den Gruppen⸗ ſieg. Trotz des ü 1 knappen Sieges, mit dem ſich der deutſche Meiſter am Vorſonntag in Stettin begnügen mußte, muß man den Leip⸗ igern die beſſeren Ausſichten einräumen, Nach einer Glanzleiſtung gegen den MT SA. iſt Flak Stettin als Favorit gegen den VfL. Königsberg anzuſehen. 1 N. it einem gleich intereſſanten Treffen wie den v wartet in Gaugruppe 2 Breslau auf. der MSV. Boruſſia Carlowitz empfängt den Weißenfels⸗ Bezwinger Polizei Berlin. Wenn die Reichshauptſtädter mit der gleichen Lei⸗ ſtung aufwarten wie am letzten Sonntag gegen den Mitte⸗Meiſter, werden die Schleſier wohl endgültig aus dem Wettbewerb ausgeſchaltet. Aber die Carlowitzer haben durch ihren hohen Sieg über Wetzlar bewieſen, daß ſie auch noch ein Wort mitreden wollen. Die Tagesform dürfte den Ausſchlag geben. Heſſens Vertreter, TV. 47 Wetzlar, wird in Weißenfels einer ähn⸗ — Niederlage wie in Breslau kaum ent⸗ gehen. g Mit einem dritten Siege des Favoriten der Gaugruppe 3, Hindenburg Minden, iſt am kom⸗ menden Sonntag zu rechnen, an dem die Sol- daten den VfB. Aachen erwarten. Mit einem ausgeglichenen Kampf iſt dagegen in Lintfort zu rechnen. Der wieder in beſter Form befindliche ba⸗ diſche Meiſter, SV. Waldhof, wird in Gau⸗ gruppe 4 alles daran ſetzen, die Spitze zu be⸗ aupten. Das müßte ihm auch durch einen kla⸗ ren Sieg über den Gaſt, Poſt München, möglich 12 Nicht ſo einfach iſt die Lage im zweiten reffen. Der eigene Platz und das heimiſche Publikum dürften den Ausſchlag zu Gunſten der Haßlocher geben. deulſche Rennwagen in Tripolis drei Mertedes-Benz beim„Großen Preis“ und zehn Gegner! ein Autobilrennen, das eine rößere 1 auslöſt, als der„Große Preis von Tripolis“, der am kommenden Sonn⸗ tag auf der berühmten 13,1 km langen Rund⸗ ſtrecke um den Salzſee von Mellaha zum 12. Male die ſchnellſten Rennwagen der Welt zum Kampfe ruft. In ganz Italien prangen ſeit Wochen an Kiosken und Anſchlagſäulen die bunten Plakate, die auf den Kampf hinweiſen, und ſeit Wochen und Monaten ſehnen ſich die Italiener nach einem Los in jener Lotterie, die mit dem Rennen verbunden iſt. Millionen ſind zu gewinnen, und es iſt klar, daß dadurch über das rein automobilſportliche Intereſſe hinaus die Anteilnahme am„Großen Preis“ in den breiten Maſſen des Volkes geradezu leidenſchaftliche Formen annimmt. Nach neuer Rennformel! Die„Leute vom Bau“ allerdings betrachten Tripolis viel nüchterner. Wie könnten ſie auch Es gibt kaum anders? Für ſie bedeutet dieſes Rennen, das um erſten Mal in der neuen Kampfzeit die kan hen Rivalen aus Deutſchland, Frankreich und Italien an Start vereint, alles. Vergeſſen ſind die kleinen Vorgefechte in Pau und Cork und wie ein Fanal hebt ſich der Name Tripolis aus dem automobilſportlichen Geſchehen heraus Die nach der neuen Formel entwickelten Mer⸗ cedes⸗Benz, Delahaye, Bugatti. Maſerati und Alfa Romeo ſtehen erſtmals gel gegen im Kampf Und wer diele erſte Probe beſteht, der darf ſich mit Reat große Hoffnungen für die Zukunft einräumen. 13 der großen Rennwagen werden ſich in Tripolis,—„weißen Stadt“ im Norden Afri⸗— kas, zum Kampfe ſtellen. Wie ſind nun diesmal die Ausſichten von Mercedes-Benz, das ja vor⸗ erſt noch allein die. Vormachtſtellung ge⸗ en den Anſturm der Gegner zu verteidigen hate Im Gegenſatz zu Pau werden die Unter— türkheimer in Tripolis, dem zweitſchnellſten Kurs der Welt, die überlegene motoriſche Cie hören im Rund funk. Sonntag, den 15. Mai Stuttgart 5 6: Fruühtonzert. 8: Waſſerſtand, Wetterbericht, „Bauer hör zu!“. 8.30: Kathol. Morgenfeier. 97 Morgenmufif. 9.45:„Lieder für eine junge Mutter 8 10: Es ſingen die Wiener Sängerknaben. 10,15: Mor- genfeier zum Muttertag Es ſprechen Reichs miniſter Dr. Frick, Reichsfrauenführerin Frau Scholtz Klink. 11: Bunte Ugterhaltungsmuſik. J2: Mittagskonzert aus Baden-Baden. 13: Kleines Kapitel der Zeit. 13.15: Muſik am Mittag 14: Heut' iſt der Mutter Feiertag! Eine Hörfolge. 14.30 Muſik zur Kaffee⸗ ſtunde. 16. Muſik zum Sonntagnachmittag. 18: Die Straßburger Reiſ Schwäbiſcher Schwank 19: Nach⸗ richten, Sportbericht. 19.30: Muſikal. Kaleidoſkop. 20: Muſik zur Unterhaltung. 21: Ausſchnitte aus dem 3. Internationalen Muſikfeſt in Baden-Baden. 21.30: „Ewige Mutter“, Kantate zum Muttertag. 22: Zei; Nachrichten. Wetter, Sport. 22.30: Unterhaltungs- und Tanzmuſik. 24—3: Nachtkonzert. Montag, den 16. Mai Stuttgart 5.45: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrich⸗ ten. 6.15. Wiederholung der 2. Abendnachrichten. 6.30: Frühkonzert. 8. Waſſerſtand, Wetterbericht, Markt⸗ berichte. 8 30. Morgenmuſik. 10: Die Mutter und die Sonne. Ein Frühlingsmärchen zum Muttertag 11: Volksmuſitk und Bauernkalender mit Wetterbericht. 12: Das Montag⸗Mittagkonzert aus Stuttgart. Da⸗ zwiſchen von 13—13.15 Zeit, Nachrichten, Wetter. 14: Eine Stund' ſchön und bunt. 16: Nachmittagskon⸗ zert. In der Pauſe von 1717.10:„Die Bedeutung des Luftwiderſtandes für Fahrzeuge und Geſchoſſe“. 18: Weg durch die Heimat. Für Chor, Orcheſter und Sprecher 18 30. Griff ins Heute. 19: Nachrichten. Anſchl. Kulturkalender. 19.30? Tanzmuſik. 20: Max von Schillings zum Gedächtnis 21: Wie es Euch ge⸗ fällt 22: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30: Nachtmuſik und Tanz. 24—3: Nachtkonzert. Kraft ihrer Wagen voll nutzbar machen können. And es iſt kaum anzunehmen, daß der blaue Delahaye(der Sieger von Pau und Cork) ernſthaft als Gegner in Frage kommt. Hermann Lang durchfuhr die Strecke im Vorjahr als Sieger mit dem Rekorddurchſchnitt von 212 kmſtd. Wird er es wieder ſchaffen, wird er dies⸗ mal ſogar noch ſchneller ſein? Man darf es ruhig erwarten, da die neuen Rennwagen trotz aller Formelbeſchränkungen mindeſtens ſo ſchnell wie die vorjährigen Wagen zu ſein ſcheinen. R Caracciola und M! von Brauchrtſch heißen die weiteren Mercedes⸗ Kämpfer. Unerhört ſchnell ſoll der neue Alfa No⸗ meo ſein, der zum erſten Mal eingeſetzt wird, da die Meldung für Pau ja wieder zurückge⸗ gen wurde. Dr. Farin a, Blondetti(der Sieger der„1000 Meilen“), Siena und Som⸗ mer fahren für die Italiener, die von den zwei Maſer ati⸗ Wagen(geſteuert von Tr oſſi und Varzi) wertvoll unterſtützt werden. Sein Debut gibt der neue 3⸗Liter⸗Kompreſſor-Bu⸗ gatti mit Wimille. Dreyfus, Co⸗ motti und Schell kämpfen wieder im Mil⸗ lionenwagen von Delaha ye. Wiener Jußball⸗Pokal Wiener SC. und Schwarz⸗Rot im Endſpiel Am Mittwoch wurde in der Hauptſtadt des DRL.⸗Gaues 17, Deutſch-Oeſterreich, die Vor⸗ ſchlußrunde zum Wiener Fußball⸗Pokal ausge⸗ tragen. Der Wiener SC. ſchlug Admira knapp mit 3:2(1:0) Toren. In der zweiten Begegnung ſiegte überraſchend der im„Unter⸗ haus“ ſpielende WA C. Schwar z Rot ge⸗ gen Simmering mit 4:3(2:0) Toren. Damit kommt es am 26. Mai in der Pokal⸗Endrunde zu der Begegnung Wiener SC.— Schwarz⸗ Rot. Die Elf von Oſtmark Wien ſpielte am Mitt⸗ woch vor rund 7000 Zuſchauern in M.⸗Gladbach und gewann gegen eine Kombination Eintracht⸗ Boruſſia mit 2:1(0:0) Toren. Wolverhampton in Prag 4:0 geſchlagen!! Zur Vorhereitung auf die Fußball⸗Weltmei⸗ ſterſchaft beſtritt am Mittwoch vor 25 000 Zu⸗ ſchauern auf dem Prager Sparta-Platz eine Kombination Spaxta/ Slavia einen Fußball⸗ ert gegen den Zweiten der engliſchen Mei⸗ ſterſchaft, die Wolverhampton Wanderers. Nach einem vor allem von Seiten der Tſchechoſlowa⸗ ken großartig durchgeführten Spiel ſiegten die Prager überlegen mit 4:0(1:0) Toren Bican, Bradac und Simenuk(2) waren die Tor⸗ ſchützen. Beſter Mann auf dem Platze war Bi⸗ can, bei den Engländern ſtand ihm der rechte Verteidiger MeGuire wenig nach. Vormalia in Frankenthal Die 2. Hauptrunde um den Tſchammerpokal Die Spiele zur 2. Hauptrunde um den Tſchammerpokal im Gau Südweſt am Samstag und Sonntag, 21/22. Mai wurden mit nach⸗ ſtehenden Paarungen angeſetzt: Samstag,. 21. Mai: SV. Frankfurt— Union Niederrad: Saar 05 Saarbrücken— FK. 08 Pirmaſens. Sonntag, 22. Mai: Wacker 02 Rödelheim— Opel Rüſſelsheim, VfL. M L. Neuſtadt— SpVg. Weiſenau, 1. FC. K'lautern— Spyg. Mundenheim VfR. Frankenthal— Wormatia Worms Vfe. Ludweiler— Mittelbexbach VfL. Frieſenheim— Kickers Offenbach, SV. Wiesbaden— VfB. Unterliederbach. Jeilplan der Fußball⸗Großkümpfe Das Reichsfachamt Fußball hat für die Fuß⸗ ball⸗Großkämpfe am kommenden Samstag und Sonntag im Berliner Olympiſchen Stadion fol⸗ genden Zeitplan aufgeſtellt: Samstag, 14. Mai: 13.30 Uhr: Einlaß ins Olympia⸗Stadion, 15.15 Uhr: Jungmannen Berlin- Kurmark(Schiedsrichter Rühle-Merſe⸗ burg). 17.00 Uhr: Länderkampf Deutſchland— England(Schiedsrichter Langenus-Belgien). Sonntag, 15, Mai: 12.00 Uhr: Einlaß ins Imnoe-Stadion 1330 Uhr: Reichsauswah! Stadtelf Berlin(Schiedsrichter Rühle-Merſe⸗ burg), 15.15 Uhr: Wiener Auswahl—Aſton Villa(Schiedsrichter Birlem⸗Berlin). —ꝛ—ůůů (10. Fortſetzung) Seopold wird ertappt Den l mit Reſigers und allen wilden Drohungen von damals zum Trotz erieten die Musketiere doch wieder in die etze einer feſten Bekanntſchaft. Sie ließen ſich in ſtiller Uebereinkunft treiben, wenn auch jeder von ihnen dann und wann an das„Ungeſetzliche“ ihres Verhaltens dachte. Heinrich fühlte ſich leicht verliebt; eigentlich nicht verliebt, er wußte es auch nicht ſo recht, es war mehr Verehrung, die er Strubbs n empfand, zu dieſem Mädchen, die frauliche Wärme Austealite und deren Koketterie zärtlich war. Solche Art von Zuneigung kannte er noch nicht, ſie war ſeltſam wohltuend und ſtimmte ihn ein wenig weltſchmerzlich vereinſamt, zumal er ſich mit Witzen verausgabt hatte. Dieſer Werbe äußerte ſich in einem Hang zur achdenklichkeit, der bei ihm eher tomiſch, wie 1105 wirkte und deshalb nicht ſonder⸗ lich auffiel, eigentlich nur Strubbs, die es daraufhin 0ſt füt ic mit ihm allein u ſein. Leopold fühlte ſich jetzt ſchon ganz cher. Da es Jenny geſchickt verſtanden hatte, Herrn Knauerhaſe immer hinzu⸗ neben, wenn ſich die Damen mit den usketieren trafen, kam nicht der leiſeſte Verdacht auf, daß Leopold in irgendeiner Weiſe an den Damen intereſſtert wäre. So 99 5 650 Strubbs und Leopold ohne Ge⸗ fahr täglich, 9 5 nur am Strand, ſondern auch beim Fünf⸗UAh ang auf die Mole, wo man ſich dann„zu⸗ feige traf. Herr Knauerhaſe lebte unter⸗ eſſen zuſehends auf, beteiligte ſich mit großem Eifer am Ringſpiel und an ſon⸗ Rete e und bemühte ſich vor auter Dankbarkeit ſogar, zur allgemeinen eee eee wobei er oft un⸗ freiwillige Lacherfolge erntete Wilhelm war viel zu bequem, Einwendungen zu machen, und ſpielte den ſtillen Betrachter, Chefe mit dem zufriedenen Lächeln des efs, der 5 nternehmen blühen und ge eihen ſieht. Es entſpann ſich ein ange⸗ nehmens Vertrauensverhältnis, bei dem das„Du“ ſozuſagen in der Luft lag, und es hatte ſeine feſte Baſts in der allgemeinen Föhedan die in den nächſten Tagen den öhepunkt erreichte und die ſogar ſoweit ging, daß nicht einmal der lnägſt geplante, ee on Ausflug zum berühmten Weinort Badacſony ausgeführt wurde. Dieſes Idyll dauerte genau eine Woche. Am ſiebenten Abend nach der luſtigen Nacht in der„Puſzta“ geſchah aber etwas, was Heinrich und ſpäter auch Wilhelm in Aufregung, ja in Em e te. An dieſem Tag hatten die Musketiere, die nun ernſtlich an ihre Erholun dachten, bereits um 7958 Uhr abends im Hotel ein⸗ efunden, die Damen hatten 19 eg noch rüher zu Bett begeben. Der joviale Pfört⸗ ner ſchüttelte nur den Kopf über ſoviel Solidität. Heinrich rauchte ſich 2 ein gemütliches Schlummerpfeifchen an, ehe er ſich auszog. Nichtsahnend öffnete er die Tür und bückte ch, ſeine Schuhe leiſe auf den Gang zu ſtellen. Da hörte er ſchleichende Schritte, ah einen Schatten. Neugierig lugte er 5 und erblickte Leopold, der— 7 r⸗Tee oder beim Spazier⸗ am ſeine Zimmertür ſchloß und auf Zehen⸗ pitzen davonſchlich. Heinrich ſtockte der tem, als er ſah, wie Leopold ohne Formalitäten das zimmer Nr. 34 betrat und dort verſchwand. „Sowas!“, flüſtert Heinrich und findet * was 7 etragen hat. Er geht ins Zimmer zurück, ſetzt ſich auf das Bett und verſucht nachzudenken. Aber es iſt un⸗ möglich, ſich das zu erklären, zu verſtehen. Heinrich ſteht auf und verläßt das Zimmer. Wilhelm war ſchon beim Einſchlafen, iſt aber ſofort wach, als ihm Heinrich ſeine Beobachtung mitteilt. Und nun 12 ſie beide da und denken nach. Plötzlich bre Wilhelm auf und geht auf den Gang. Als er wiederkommt ſagt er tonlos:„Tatſäch⸗ lich, es war Leopold. In ſeinem Zimmer iſt er nicht, aber das Licht hat er brennen laſſen. Der Leopold— iſt das zu glauben?“ „Von mir aus kann er la machen, was & will“, meint Heinrich,„aber er hat doch eine junge Frau! Sowas tut man doch nicht!“ „Noch dazu vor unſeren Augen! Nein, nein! Da verſteh ich keinen Spaß mehr!“ „Ja, aber,. was nun? Man kann doch nicht jetzt in das Zimmer 34 gehen. Ich meine, da haben wir ja auch nichts zu ſuchen. Und was ſoll man ſagen? Leopold, komm ſofort heraus, vergiß nicht, daß du verheiratet biſt, oder, du ſollſt mal ans Telephon komme., bas geht doch alles nicht.“ 6. bitte die Witze! Die Situation iſt wirklich nicht danach. Was man machen ſoll? Gar nichts kann man machen. Aber morgen wird er von mir was zu hören be⸗ kommen, der Wüſtling!“ „Aber Willibald! Warum denn gleich ſo!“ „Vor allem habe ich es ſatt, immer mit den beiden Damen und dem Idioten da zuſammen zu ſein. Da—— wir ga gleich mit unſeren Frauen zuſammen reifen kön⸗ nen. Damals bei den Reſigers machte der Leopold große Sprüche, und jetzt— kom⸗ promittiert er ein armes Mädchen. Ent⸗ weder die fahren ab oder wir! Zehn Pengs doc höhnt Wilhelm.„Weißt du no 60 Zelchnung Kieslieh M Die Tür von Zimmer Nr. 34 öffnet sich und Leopold tritt rückwärts heraus „Mit ſeiner eigenen Bohrmaſchine müßte man 0 die Zähne aufreißen.“ „Laß nur“, 4 ilhelm nach einer auſe.„Erſt muß ich wiſſen, was da wirk⸗ ich los war, und dann.. ich werde ſchon Rag Geh nur wieder ſchlafen. Gute Nacht!“ „Gute ai Willibald! Und reg dich nicht auf. lelleicht— was kann man wiſſen— vielleicht iſt es auch nur eine ganz harmloſe Sache. Aber Wilhelm iſt ſkeptiſch.„Mir kann man nichts vormachen, ch weiß Beſcheid.“ „Schlimm genug“, meint Heinrich und verſchwindet. Gerade, als Heinrich ſein Zimmer be⸗ treten win öffnet ſich auch die Tür von Zimmer 84, Leopold tritt rückwärts her⸗ aus, 85 ſich um, erblickt Heinrich und dab ächelnd auf ihn zu. einrich ſteht a wie angewurzelt, muſtert Leopold und findet, er iſt ſehr verlegen, der Schwere⸗ nöter.„Wo kommſt du denn her?“ fragte er ihn endli eng „Wo ſoll 995 chon herkommen? Von einem galanten Abenteuer Kleiner“, ant⸗ wortet Leopold erſtaunlich gefaßt. Heinrich zieht die Stirn kraus.„Was nur, Fräulein Jenny hat iſt los?“ „Beruhige di mich geholt, weil... weil Fräulein Heiſe ö hatte“, ſagte Leopold glei gültig. „Und— da haſt du ihr den Zahn ge⸗ zogen, was?“ „Sozuſagen. Gute Nacht!“ „Gute Nacht!“ Kopfſchüttelnd begibt ſich Heinrich zu Bett. Ein Ehrenwort unter vier Augen Als ſich die Musketiere am nächſten Morgen wiederſehen, ſind Heinrich und Wilhelm ziemlich kühl. Leopold bemüht ſich ö aber vergeblich, ſie mit Witzen aufzuheitern Schweigend 3 ſte ſich durch den Park zum Frühſtü Leopold iſt nicht wohl in ſeiner Haut, aber er glaubt, einen ernſthaften Verdacht mit Geſchick abgewendet zu haben. Er hatte ſofort bemerkt, daß ihn Heinrich be⸗ obachtet hatte, daß Heinrich zu Wilhelm ging und Wichelm in ſeinem Zimmer nach⸗ ſchaute. Ohne Strubbs etwas zu ſagen, hatte er an ihrer Tür auf Heinrichs Rück⸗ kehr gewartet und die kleine Komödie ge⸗ ſpielt. Jetzt bemerkt er aber unruhig, daß man ihm nicht glaubt. Die beiden Damen ſitzen ſchon an ihrem Tiſch, als die Musketiere erſcheinen. Im Vorbeigehen begrüßen ſie ſich kurz, und Heinrich fragt Strubbs beiläufig, wie es mit ihren Zahnſchmerzen ſtünde. „Zahnſchmerzen?“ fragt Strubbs er⸗ aunt, 181 ſoſort ahnun svoll zu Leopold er einen roten Kopf bekommt, und beeilt ſich dann zu ſagen, es ginge ſchon beſſer. In gedrückter Stimmung trinken die Musketiere ihren Kaffee, und als man ſpäter am Strand wie gewöhnlich zuſam⸗ menliegt— nur Herr Knauer 57 der offenbar verſchlafen hat, fehlt— klärt ſic der Horizont nicht auf. Ganz offenſichtli beſchäftigen ſich alle fünf mit ähnlichen Ge⸗ danken. 5 Wilhelm iſt es, der endlich das laſtende Schweigen bricht. Er wendet ſich liebens⸗ würdig an Jenny.„Nun, ſind Sie zu⸗ frieden geweſen mit unſerer Geſellſchaft während Ihres Urlaubs?“ Jenny blickt überraſcht auf.„Sie wollen wohl gern ein Kompliment von mir hören? „Nichts als die lautere Wahrheit.“ „Für ein Kompliment reicht es auch nicht 15 „Oho!“, ruft Leopold. „Alles in allem genommen“, fährt Jenny 335„komme ich zu der Zenſur: Im ganzen ut!“ Wilhelm lächelt verbindlich.„Sie ur⸗ teilen aber ſehr ſtreng, gnädiges Fräulein! 85 70. wir das gewußt, hätten wir uns eſtimmt noch mehr angeſtrengt.“ „Dann ſtrengen Ste f nur an. Gerade eute finde 5 ſie— kleingeſchrieben!— eineswegs erſchütternd amüſant, und das hat meine Zenſur natürlich beeinflußt.“ Wilhelm iſt da, wo er hin wollte„Gnd⸗ digſte, ich bin außerordentlich bekümmert, aber für heute muß ich für mich und meine Kameraden um Nachſicht bitten.“ „Oh, iſt etwas paſſiert?“ „Paſſiert? Nein“, antwortet Wilhelm gedehnt.„Aber, wiſſen Sie, wir drei treiben uns nun ſchon über vierzehn Tage lang hier herum. haben keine Sorgen, tun nichts, wenigſtens nichts Vernünftiges, werden dick und faul. Dann überkommt es einen plötzlich, auf einmal denkt man daran, daß das Leben auch einmal normal weitergehen wird, und die Erinnerung an die Sorgen überfällt einen, die 5 einen zu Hauſe warten. Man iſt ſchließlich nicht allein auf der Welt, wir ſind doch ſozuſagen zu Zwei⸗ drittel verheiratet.“ „Zu e iſt gut geſagt.“ Jenny lacht hell und tut ganz ahnungslos.„War⸗ um haben Sie da Ihre Braut nicht mit⸗ genommen?“ „Sie verſtehen mich falſch, Fräulein Jenny. Ich meine, wir drei ſind zu Zwei⸗ drittel „Alſo, alle drei verlobt?“ „Aber nein! Zwei von uns dreien ſind verheiratet.“ „Ach ſo!“ „Und wer, glauben Sie wohl“, fragt Wilhelm lauernd weiter, wer iſt von uns verheiratet?!“ „Na, Sie beſtimmt! Und außerdem?“ Sie muſtert abwechſelnd Heinrich und Leo⸗ old.„Und Sie beſtimmt nicht“, wendet ſie ich an Heinrich.„Sie reden noch— ver⸗ fachen Sie— viel zuviel und zu dreiſt, aſſen überhaupt noch jegliche eheliche 1 vermiſſen. Die arme 1770 der Sie in di mer wird Sie mit Ihnen haben!“ „Meinen Sie wirklich?“, fragt Heinrich und macht ein bekümmertes Geſicht. Wilhelm lacht und lobt:„Scharfblick! Alle Achtung! Mir ſcheint, auch Sie kennen die Ehe nicht nur vom Hörenſagen.“ „Ich? Um Gottes willen! Auf dieſem Gebiet bin ich gänzlich unerfahren!“ „Oh, welche Entrüſtung, gnädiges 1 lein! Ich fürchte, Sie machen 11 alſche Vorſtellungen von der Ehe, oder ſind Sie etwa durch Ihre Freundin..“ Jenny legt Schärfe in ihre Worte.„War⸗ um ſo neugierig? Beruhigen Sie ſich, vor⸗ läufig mache ich mir noch gar keine Vor⸗ ſtellungen. Kommt Zeit, kommt Rat.“ „Auch gut“, lobt Wilhelm. Jedenfalls— und damit komme ich auf den Ausgangs⸗ punkt unſeres Geſpräches zurück— ändert ſich das Leben in ſeiner Form, wenn man verheiratet iſt. Und wenn man dann plötz⸗ lich einen Brief von zu Hauſe erhält— Sie verſtehen?“ Jenny zuckte die Achſeln. Wilhelm ſieht ratlos drein und fragt nach einer Pauſe beiläufig, als träte er taktvoll den Rückzug an:„Was hat dir denn deine Frau geſchrieben, Poldi?“ Leopold wird rot. Strubbs wendet ſich brüsk um; eine Bewegung, die der ſcharf aufpaſſende Wilhelm falſch deutet.„Ach, ihr geht es ſehr gut“, bringt Leopold mit Mühe heraus. „Freut mich zn hören“ meint Wirren froblig e Hände fallen! Wieviel Kum Eine peinliche Pause entſteht, die ſelbſt Jenny nicht zu überbrücken 2 in⸗ rich ſpielt diesmal den ahnungslosen Netter, indem er 4 75 äußert:„Der Poldi iſt ein Kapitel für ſich, ſage ich Ihnen] Hat eine unge, bezaubernde abe und läßt 71 ein⸗ ach zu Hauſe. Wie finden Sie das?“ Leopold hält die Hand vors Geſicht und flüſtert, ſeine Verlegenheit ſo verbergend Strubbs zu:„Dabei kennt er ſte gar nicht. Unheil ahnend richtet e Jenny auf. Strubbs kichert in ſich hinein, was Heinrich einigermaßen verwunderlich findet.„Und ob ich ſie kenne“, brüſtet er ſich,„Hedei kenne ich ſie gar nicht..“ Leopold bricht befreit in ſchallendes Ge⸗ lächter aus und lagt mit beſchwörender Geſte:„Nur nicht ſtören! Immer Ja ſagen! Sonſt tobt er!“ Heinrich ſchüttelt mitleidig den Kopf. Ein ſehr trauriger Fall gnädiges Fräu⸗ ein. Ein ſo alter Eſel und 1 hemann! Er weiß zwar, wie ſeine Frau heißt, ich nicht, ich brauche das auch nicht l wiſſen. Was kann ich dafür, daß ich Heinrich heiße? Wenn ich meinen Namen ſelbſt hätte aus⸗ uchen können— du lieber Gott, wie hieße ch dann! Andreas, der Männliche, oder Balthaſar, Fürchtegott, Peter. das klingt ſo zart. Wiſſen Sie, es gibt Eltern mit einem Peter⸗Komplex. Die wollen ſo einen reizenden blondgelockten Buben haben, und wenn er dann groß geworden iſt, iſt er ein dicker Wilhelm, ein fauler Otto oder ein dummer Auguſt geworden. Auf Namen kann man nichts geben, außer auf die die man jelbſt nach einem tiefen Einblick in den Charakter des betreffenden Menſchen verleiht. Sie lachen, aber das iſt wirklich o! Der Leopold zum Beiſpiel hat keine 5 Er verſteht ſeine Frau Überhaupt nicht. 50 Hör' mal zu, der einzige richtige ame für deine Frau iſt Strubbs“.“ „Ein reizender Name“, ſpottet Jenny. „Aber, ſagen Sie, können Sie ſich darunter wirklich was vorſtellen. Wie fad Sie denn gerade auf dieſen Namen verfallen?“ „Der Name paßt einfach, wie die Fauſt aufs Auge Leopold hat mir von ſeiner Frau allerlei erzählt..“ „So, das müſſen ja nette Sachen geweſen fein“, brauſt Strubbs auf und ſteht ſtra fend zu 1 der bekommt abermals einen roten Kopf und.„Bin tatſächlich 1 unſchuldig!“ Heinrich ſtößt Wilhelm 1 an. „Nun ſieh' dir dies an! Leopold iſt der eborene Pantoffelheld.“ Und Wilhelm ſtichelt weiter:„Gut ſo, Fräulein Heiſe, da⸗ mit unſer Poldi nicht aus der Uebung kommt.“ „Total verrlckt, die beiden“, wehrt ſich Leopold. Heinrich fährt fort:„Der Erfolg gibt einem recht, um auf Frau Strubbs zu zukommen. Nicht nur, daß ich ſie ſo nenne, auch er, der Mann tut es, ja 5 ſie ſelbſt, und— was ſagen Sie nun?— ihre eigenen Eltern..!“ „Das iſt nicht wahr!“ platzt Strubbs heraus. aer fa reißt die Augen auf und höhnt: „Aber ja!“ Strubbs iſt wirklich wütend, weil Hein⸗ rich immer recht behält. Sie ſtampft mit dem Fuß und beharrt:„Nein!“ „Aber, woher wiſſen Sie „Woher wiſſen denn Sie.“ Heinrich richtet ſich auf.„Gnädiges Fräu⸗ lein, es geht um die Ehre meiner Lauter⸗ keit! Leopold, iſt es wahr oder nicht?“ Leopold macht ein dummes Geſicht und grinſt. „Bitte!“ triumphiert Strubbs.„Sie haben eine 1 05 hantaſie!“ Jenny rückt ſchon eine ganze Weile un⸗ ruhig hin und her. Jetzt erhebt ſie ſich und ſchwärmt:„Sehen Sie doch nur, wie ſchön die Sonne ſcheint und das Waſſer filbri glitzert. Ich weiß gar nicht, warum ſte ſi ſtreiten. Ihr Freund wird ein wenig ge⸗ ſchwindelt haben..“ „Uebertrieben“, ſeufzt Leopold ſchuld⸗ bewußt. „Na alſol Kommen Sie, Herr Elbern, wir wollen baden 175 Im übrigen wer⸗ den Sie vermutlich beſagte Frau Strubbs bald kennenlernen, und dann werden Sie ja ſehen, wieweit Sie recht haben.“ Auch Strubbs erhebt ſich, ſieht lächernd auf Heinrich herab und denkt: Na wartel Wenn wir erſt in Dresden ſind! Als auch Leopold Anſtalten macht aufzu⸗ ſtehen, bittet ihn Wilhelm, einen Augen⸗ blick dazubleiben. Mißtrauiſch fragt Jenny:„Sie wollen doch nicht etwa wieder davon anfangen?“ (Jortſetzung folgt) a mußte ich erſt kommen und ihm Auch biejen Galgen zierten Diebe r 20 8 44 Fee 1 1 3 9 2 2 2 8 8 8 — 8 . 8 8 8 8 89 28 8 2 E 7 8 S 8 —* 2* 233 8 — * U 8 8 — 8 3 8 8 85 E ſche das frantfiſche iſt, weil es 5 * 0 N 6 gegenden anzutreffen iſt. cl a een oe usain 2 uoi use i ol ue I eee eie eee a Inv a0 In neue en hn eee eee weg am buen nee ee r ee eee n wer Azaoenozy Od udn 5 vom d zn uc eee ned ce er uu h uoq hee e eder enen e enen dien eee od zam Ing uten den eee ban= usapjuef OT) uebi ue ene ehen ieee eee er e Slubiekzg (uzaenzzy g ne wap souuvgo O ius ue ͤ ua mer a0 pu bunzzyjg ine) uock s ctacp c dene udulozeg uzem uv jpg gun usegnul usgeilsno (read) uenbueo jo aun usa pogeleb snohqvz sog Inv 1 I i une!“ Punzen did Simusgesp! „a neblig 69 LT ua usbunuqpenueg oi s noche un eee ee eee ee ne ee„nu“ weed ene ee eee ede en een euneeed e. 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Das Holz zum Hochgericht liefert der Lorſcher Wald. Lorſch und Fehlheim haben die Koſten für die Auf⸗ ſtellung des Galgens aufzubringen. Bei der Hinrichtung bilden Bensheimer Bürger einen Kreis und erhalten dafür 10 Gulden Verköſtigungsgeld. Ein düſteres Bild ſſpricht zu uns aus dieſen Akten. Es widerſpricht ſo ganz der Auffaſſung, die mancher von dem 18. Jahrhundert als dem Jahrhundert äußerer Prunkentfaltung hat. Der Anſpruch von der„guten alten Zeit“ läßt ſich keineswegs darauf anwenden. Die Härte der Juſtiz hat durchaus nicht abſchreckend gewirkt. Bandenweſen und Räuberei ſind keine Seltenheit. Man muß ſich vergegenwärtigen, daß Schillers„Räuber“ einer geſchichtlichen Wirklichkeit entſprochen haben. Vier Kindesmörderinnen wurden in dem behandelten Zeitabſchnitt in Heppenheim hingerich⸗ tet. Verſchiedentlich wird auch gegen Ehebrecher vorge⸗ gangen. Schlägereien ſind nicht ſelten. Beſonders haben es die Bauernburſchen auf die ausländiſchen Soldaten⸗ werber abgeſehen, einer iſt ermordet, zwei andere ſind übel zugerichtet worden. Eine beſonders tolle Beſäufnis muß am 27. März 1780 im Wehrzollhaus bei Worms geherrſcht haben, wie aus folgender Rechnung zu erſehen iſt. Speciſication. Was mir auf der Oſtern montag den 27 März 1780 auf dem Churfürſtl. Mayntziſchen Zollhaus in der rhein⸗ ſchantz bey Worms durch die ſchlägeren zu grund gegangen worden, wie folgt. Erſtens ſeynt mir 21 ſtück halbmos⸗ budeln ſambt dem Wein verſchlagen worden die butel koſtet 12 Kreuzer, die butel Wein 10 Kreuzer a Guld. Kr. dut in Summa i 7 42 Item 25 Drünk gläßer verſchlagen worden das glas ad 3 Kreuzer 1 1 Item 9 ſchoben gläßer mit ſambt dem wein verſchlagen worden, das ſchoben glas ad 6 kr, den Wein 5 kr. tut* 39 tens 1 mos brandewein Hergegeben Vor die Verſchlagenen ihre Wunden auszuwaſchen die Mas ad 40 kr. 40 Stens 1 lange bank verſchlagen worden 45 Etens 3 neue bären baumne(Birnbaum⸗) ſtühl verſchlagen worden der ſtuhl a 40 kr. dut 2 Itens Ein gantz neues finſter mit glas obig der Hausdöhr und in der Werthſtube 14 ſcheuben zerſchlagen worden habe ich machen laſſen hat gekoſtet 4 20 f 18 21 H. Wiedemann. Chyrurgus Homajer von Birſtadt reicht darauf eine Rechnung ein für die Behandlung der Naufbolde. Vier haben große Löcher im Kopf, die Geſichter ſind ihnen von dem Glas zerſchnitten, einem ſind die Rippen ein⸗ gedrückt, und einer hat einen Bruch davongetragen. Wer ſich mit Recht gegen eine Verallgemeinerung der angedeuteten Zuſtände wehrt, dem bleibt dennoch nach der Lektüre ein bitterer Nachgeſchmack. Aber man bedenke, daß die Zentrechnungen Beſtandteile von Gerichtsakten ſind, und daß dieſe in den ſelteſten Fällen die angenehmen Seiten des menſchlichen Lebens wiedergebn. Der Schreiber dieſer Zeilen hofft, im Laufe des Jahres aus den Hep⸗ penheimer Akten Auszüge bringen zu können, die unſeren Heimatfreunden in der Rückſchau auf vergangene Zeiten größere Freude bereiten werden. Das Bauernhaus des Ahein⸗Main⸗Gebietes Dr. Erwin Jacob, Gießen, Ebelſtr. 26 III. Das Rhein⸗Maingebiet— hierunter ſei hier die Pfalz, Rheinheſſen, Starkenburg, die Wetterau, der Odenwald und der ſüdliche Teil von Heſſen⸗Naſſau verſtanden— iſt eine der am früheſten beſiedelten Gegenden Deutſch⸗ lands. Schon vor den Kelten ſaßen im Rhein⸗Main⸗ und Neckartal primitive, uns nicht bekannte Völker. Unter den Kelten, die um 100 v. Chr. den von Oſten nach Weſten vordringenden Germanen, den chattiſchen Franken, weichen müſſen, wird die Beſiedlung dichter. Vorerſt gerät das Gebiet aber noch einmal in die Hände der Römer, die ge⸗ gen die germaniſchen Stämme den Limes errichten. Nach zähem Kampf mit dem römiſchen Grenzſchutz vernichten die Franken endlich im 3. Jahrhundert n. Chr. den Grenz⸗ wall und beſetzten das ganze Gebiet nördlich des Mains. Im Süden brechen um das Jahr 250 die Alemannen ein, die nach und nach das ganze Land ſüdlich des Mains in Beſitz nehmen. Ende des 4. Jahrhunderts bildet lich am Mittelrhein um Worms das berühmte Reich der Bur⸗ gunden, das aber ſchon im Jahre 436 von den Hunnen vernichtet wird. Durch die Schlacht bei Zülpich im Jahre 496 zwiſchen den Franken unter Chloowig und den Ale⸗ mannen, in der letztere ſchwer geſchlagen werden, fällt auch der füdliche, alemanniſche, Streifen unſeres Gebie⸗ tes an die Franken. Der größte Teil der Alemannen zieht nach Süden in die Gegend des Schwarzwaldes und des Oberrheins ab, der zurudbleibende unterwirft ſich und wird von den Siegern, die natürlich das beſte unnd kulti⸗ vierteſte Land an den Waſſerkäufen und in der fruchtbaren Ebene für ſich beanſpruchen, in die ärmeren Gegenden, nor allem den Odenwald, gedrängt. Damit iſt für unſere Gegend die Völkerwanderung beendet, es gibt hier keine Völkerverſchiebungen mehr. Der Grundſtock der Bevöl⸗ kerung im Rhein⸗Maingebiet iſt alſo chatkiſch⸗fränkiſch mit Ausnahme des Odenwaldes, wo das alemanniſche Element einen großen Prozentſatz ausmacht. Die Verſchiedenheit der Bewohner zeigt ſich auch im Bau des Bauernhauſes: Das fränkiſche oder mittel⸗ deutſche Haus beherrſcht unſer Gebiet, nur im Odenwald gibt es noch einen zweiten Typ, das alemanniſche Bauern⸗ haus. Beide Hausarten gehören zum hochdeutſchen Bau⸗ ernhaustyp, neben dem in Deutſchland noch das nieder⸗ deutſche Bauernhaus unterſchieden werden kann. Letzteres iſt typiſch für ganz Norddeutſchland bis zur Sachſen⸗Fran⸗ kengrenze. Es iſt das primitivere von beiden Arten, da Menſchen, Vieh und Feldfrüchte unter einem Dach und in einem Raum untergebracht ſind. Demgegenüber hat das hochdeutſche Haus zumindeſt geſonderte Räume für Menſch und Vieh, meiſtens ſogar geſonderte Gebäude. Ob hier römiſcher Einfluß gewirkt hat, oder ob die Vielräumigkeit ſich aus wirtſchaftlicher Notwendigkeit und lortſchreitender Kultur entwickelt hat, lei dahingeſtellt. —.——— 99 Das fränkiſche Bauernhaus ſtellt im Grundriß ein Rechteck dar, die Giebelſeite zeigt immer nach der Straze oder einer maßgebenden Richtungslinie. Nur in ganz beſonderen Fällen, bei irgendwelchen natürlichen Hinder⸗ niſſen ſtößt die Längsſeite an die Straße. Auf niedrigem 0,10 bis 0,60 Meter hohem Sockel erhebt ſich der meiſt zweiſtöckige Fachwerkbau mit ſteilem den Speicher ein⸗ ſchließendem Dach. Der Eingang befindet ſich in der Mitte der Hoflangſeite. Durch ihn gelangt man in den Flur, auch Ern und Fletz genannt, der urſprünglich Herdraum und Küche zugleich war. Im Laufe der Zeit wurde der Ern durch eine Querwand geteilt und ſomit der Flur von der Küche abgeſondert. Vom Flur aus führt eine Tür in den Hauptraum, die Wohnſtube, die immer nach der Straße zu liegt. An ihrer Hinterſeite ſteht das Ehebett, bisweilen durch einen Vorhang oder eine dünne Wand von der Stube geſchieden. Meiſt zeigen zwei Fenſter nach dem Hofe und eines oder zwei nach der Straße. An der Straßenſeite der Stube ſteht, an der Wand entlangfüh⸗ rend, die feſte Bank, davor der Tiſch. In der Wohnſtube befindet ſich noch der Ofen, den wir im typiſch niederdeut⸗ ſchen Bauernhaus nicht finden. Letzteres iſt ein Einfeuer⸗ haus, bei dem die im Ern liegende offene Feuerſtätte ſo⸗ wohl Koch- als auch Heizſtätte iſt, während das hoch⸗ deutſche Haus Herd⸗ und Heizfeuer getrennt hat durch die Entwicklung der heizbaren Stube, wodurch natürlich das Haus viel beſſer geheizt werden kann. Der Nebenraum auf der anderen Flurſeite beſteht beim fränkiſchen Haus aus 1 bis 2 Kammern oder Stuben. Iſt noch ein oberes Stockwerk vorhanden, ſo gilt für diefes die gleiche An⸗ ordnung wie für das untere. Auch das alemanniſche Haus ſtellt im Grundriß ein Rechteck dar und ſteht mit der Giebelſeite nach der Straße; ebenſo befindet ſich der Eingang wie beim fränkiſchen Haus immer auf der Längsſeite. Aber der augenfälligſte Unter⸗ ſchied iſt der Mauerſockel, der beim alemanniſchen Bau⸗ ernhaus den unteren Stock, in dem Viehſtälle und Wirt⸗ ſchaftsräume untergebracht ſind, umſchließt. Eine hohe Steintreppe führt zu den aus Fachwerk hergerichteten Wohnräumen, die nur ein Stockwerk umfaſſen. Ein weiteres Merkmal der alemanniſchen Bauweiſe iſt die Zweiteilung des Wohnraumes: das Wohngeſchoß beſteht gewöhnlich nur aus Flur mit Küche und der Wohnſtube mit Kammer. Auf der anderen Seite des Flures befinden ſich keine Wohnräume, ſondern meiſtens noch weitere Wirtſchaftsräume und Ställe. Dieſe Zweiteilung des ale⸗ manniſchen Hauſes iſt aber heute nur noch ſelten anzutref⸗ fen. Man hat jetzt meiſt nach fränkiſchem Vorbild auf der anderen Seite des Flures Wohnräume angebaut. Daher kann man im Odenwald feſtſtellen, daß viele Häuſer, die heute die Dreiteilung aufweiſen, früher nur zwei⸗ geteilt, alſo nach typiſch alemanniſcher Art gebaut waren. Der Umbau iſt wohl vor allem auf den wachſenden Wohlſtand der Bevölkerung zurückzuführen. Die Eiſen⸗ bahn und andere moderne Verkehrsmittel haben viel dazu beigetragen. Einſt von der Welt ziemlich abgeſchnitte⸗ ne und verarmte Gegenden, wurden ſo dem Verkehr erſchloſſen, und die Landwirtſchaft lernte verbeſſerte Ar⸗ beitsmethoden, neue Hilfsmittel und Abſatzgebiete kennen. Und mit zunehmendem Wohlſtand wuchſen auch die Be⸗ dürfniſſe der Bewohner. Da mehr Wohnräume benötigt wurden, mußten dieſe jetzt angebaut werden. Auch die Wirtſchaftsgebäude genügten nicht mehr. Der Bauer konn⸗ te und mußte mehr Vieh halten, die Ernte wurde grö⸗ ßer, alſo wurden auch neue Scheunen und Ställe er⸗ richtet und damit der urſprüngliche Charakter des ale⸗ manniſchen Hauſes etwas verwiſcht. Doch ſind im Oden⸗ wald hin und wieder noch Bauernhäuser im alten, rein alemanniſchen Stil zu finden. Das alemanniſche Haus vereint unter demſelben Da⸗ che, allerdings durch Wände von einander getrennt, Stal⸗ lungen, Wohnräume und Scheune. Es drängt ſich hier der Vergleich mit dem Schwarzwaldhaus auf, bei dem auch alles unter einem Dache vereinigt iſt. Da ja die Schwarzwälder Bevölkerung alemanniſch iſt, wird dieſe Uebereinſtimmung in der Bauweiſe leicht erklärlich, wenn auch berückſichtigt werden muß, daß das alemanniſche Haus als das Haus des nemen Mannes primitiver das Kunſtwerk des Monats im geſſiſchen Landesmufeum Als Kunſtwerk des Monats Mai hat das Heſſiſche Landesmuſeum in Darmſtadt ein kleines Bild des Darm⸗ ſtädter Hofmalers Joh. Chriſtian Fiedler(1697 bis 1765)„Der Frühling“ ausgewählt. Auf dem Bild iſt dargeſtellt, wie ein junges Mädchen einen Strauß Früh⸗ lingsblumen kauft. Das Werk gehört zu der Reihe der Darſtellungen der vier Jahreszeiten, die Fiedler um 1754 ſchuf. Die hellen Farben der Gewänder— roſa und hellgrün— geben dem Bild zuſammen mit den bunten Blumen frühlingshafte Stimmung. „Der Frühling“ von Joh. Chriſt. Fiedler(1697-1765) 0 (DNB.⸗Mater. Aufn.: Heſſ. Landesmuſeum.] 4 . 8 AHA og D duo D H“j ang f,, Hou D ,,, ẽjduag IHandan dd 1d ino ri 4% Ind au Song 1D 1190 08L I Lag ZZ ud bonn 1e — n ee en nale. 20 431112 a0 Pee tors luna So uss sgi 10 un ¹˙,jECjLü0 2. 7 0 7 f 2 5 7 25 — 8 0 2 2 7 2 2 8 2 8 8 1 EA 25 5 2 E. 2 2 8 re us huuv uso OP ub 8.3 Sia n nano ullohun n Nr. 20 1938 Sonntag, den 15. Mai Und heule iſt mutteriag! Wenn du noch eine Mutter haſt, ſo danke Gott und ſei zufrieden! Wieviel Tragik, wieviel Wahrheit liegt in dieſen Worten! Wieviel Unbill des Lebens läßt ſich ertragen, wenn der Ge⸗ danke da iſt: Mutter! Sie tröſtet nicht nur den Buben oder das Mädel, wenn ſie mit ihren allererſten Sorgen und Nöten kom⸗ men, ſie trocknet nicht nur Tränen bei denen, die ſich noch ganz eng an ſi ſchmiegen, die ja nur das eine wiſſen: Mutter iſt für alles da, Mutter nimmt alles von mir weg; wenn ich nur zu ihr hingehe und ſie anſehe, dann weiß ſie ſchon, was ich will, und dann hilft ſie auch gleich. Denn jede Mutter iſt heilig, jede Mutter erfaßt mit ihrer tiefen Seelenfaſer ſofort, was dem Kinde wohl fehlen mag, warum es angeweint kommt, warum es für andere verſtockt erſcheint, warum, warum, Mutter weiß faſt immer, wo der Schuh drückt. Aber eine Mutter, die ſtets für die Nöte ihrer Kinder zur Hand iſt, wird auch immer um ſie ſein, wenn ſie längſt der führenden nd nicht mehr bedürfen. O, wie oft ommt dann gerade bei großen weittragen⸗ den Entſchlüſſen das liebe Geſicht der Mutter als Viſion— wie oft mag es das große, große Kind ſchon vor Schlechtem be⸗ wahrt Naben Denn, wo alles verſagt hatte, wo alles Gute erſtickt zu ſein ſchien, war es da nicht oft die Mutter, die ihr Kind zu⸗ rückreißen konnte vom Verderb? Gottes⸗ fäden gehen von der Mutter zum Kind. Sie ſind unzerreißbar einmalig wie alles Göttliche. Nur der Tod verſucht ſie zu trennen. Und hier beginnt das Schickſal der anderen, die keine Mutter ihr eigen nennen durften, denen das rauhe Leben die Mutter gleich oder nach kurzen Jahren nahm Der Tod iſt unerbittlich, er kümmert ſich nicht um weinende Kinder, die ihre Mutter nicht laſſen wollen. Denn, das fühlen ſie alle, ſo klein ſie noch ſein mögen, wenn Mutter geht und nicht wiederkommt, dann iſt das Weinen im Kinde groß. Und dieſes Weinen geht nie wieder fort, es be⸗ einflußt ein ganzes Leben. Es kommt wohl ſpäterhin ſeltener, aber immer iſt es da: wenn das Chriſtfeſt naht, wenn Geburts⸗ tage oder andere Familienfeſte gefeiert werden, wenn man zuſehen muß, wie andere Kinder der Mutter in die Arme fliegen und das ganze Glück, eine Mutter zu haben, aus ihren Augen ſtrahlt. Dann wird wohl die Kehle zugeſchnürt vor un⸗ ſagbarem Weh. Und wenn dann die großen Tage des Lebens kommen: Einſegnung, Verlobung, Trauung— und die eigenen Kinder, dann iſt die Mutter wieder gegen⸗ wärtig, nichts kann die Mutter vom Kind trennen, ſelbſt der Tod nicht in ſeiner Grauſamkeit. Und heute iſt nun Muttertag. Da kom⸗ men die kleinen und auch die großen Kinder zur Mutter mit einem Gedenken. Nicht alle können ſelbſt zur Mutter eilen, denn die Großen haben oft das Vaterhaus verlaſſen und ſchwirren irgendwo im Vater⸗ lande oder gar in der weiten Welt umher. Da kommt denn heute der liebe Brief und oftmals auch ein Paket der Mutter ins Haus. Am heutigen Tag ſind ſie alle, alle wieder verbunden durch den Muttertag. Alle haben ſie heute frohe Augen: Die Mütter im ſtolzen Gedenken an ihre Kin⸗ der, und die Kinder ſtrahlen heute Glück und Dankbarkeit. Nicht jeden Tag kann man ſich der Liebe ſeiner Kinder oder ſeiner Mutter vergewiſſern, denn das Leben eilt und verlangt vollen Einſatz, nicht immer bleibt uns Zeit für unſere Familie. Aber am Muttertag blickt alles zu ihr hin, da ſind ſie alle in ihren tiefſten Tiefen mit⸗ einander verbunden.— Und ſei es, daß man der Mutter ihre Lieblingsblumen auf das Grab legt, ſei es auch, daß dieſes Grab nicht 34 vorhanden oder weit, weit weg iſt, am Muttertag gehören alle Gedanken der einzigen, guten, über alles geliebten Mutter. Heute am Muttertag wollen wir es uns ganz groß in die Seele ſchreiben: Es gibt nur eine Mutter! Sie, die ſeit Jahr⸗ tauſenden die Urzelle der Menſchheit in ſich Archiv Kienlich M multerliebe 5 5 1 0 10 Birg deinen Schmerz in deiner mutter Bruſt, 10 1 0 0 mein Kind, du trägſt inn unbewußt N 0 10 0 in dir, wie deines ſjerzens Jubelklang, 1 0 %% flendem dein Leben einſ zum Cite fand.. 0 0 kam nicht die Träne ſchon mit dir zur Welt 0 0 0 5 und rang der jungen mutter erſtes Cücheln ab— 0 0 1% denn hächſter Conn ward ihr dein junger Schmerz, 0 0 0 0 da ihrem finde Goll das Inſein gab.— 1 10 9 Und ſeither blieb dein Schmerz ihr hieiligtum! 10 0 0% zie bettet ihn in ihre Ciebe ein 19 0 0 und wird ihn ſegnend durm dich nur empfangen 1 1 1 auf daß der Jungquell deines Schmerzes ſchon ö 1 10 10 im mutterherzen liebend ſich verwandle, 10 10 1 wie jener Smmerz zu mutterſeligkeiten, 1 * 9 den ihres ftindes erſte Tränen ihr bereiten. 1 b. a Martha Salecker 0 0 . 1. 0 Ä— ²ĩ 2 . S——— r 9 9— A ———²—— r trägt, die ſie weitergibt an ihre Kinder und Kindeskinder, ſie kann ihr großes, gott⸗ gewolltes ewiges Hoffen nur leben, wenn ihre Kinder ihr hin und wieder das Glück ins Haus bringen. Das inbrünſtig ge⸗ ſprochene Wort Mutter kann Jahre ver⸗ geſſen machen, kann Zeiten löſchen. Eine Mutter. die ſich ihr ganzes Leben lang ver⸗ gibt an ihre Kinder, verlangt, als Gegen⸗ gabe ſo unendlich wenig. Aber dieſes wenige ſollten wir nie vergeſſen. Denn ohne dieſes iſt ſie nicht lebensfähig. Niemand kann ungeſtraft ſich ganz von ſeiner Mutter löſen Mutter und Kind ſind eine vom All gewollte Einheit, die nicht zu trennen geht. Einmal im Jahre wird dieſer Ein⸗ heit ſichtbarer Ausdruck verliehen: Am Muttertag! Schm. Wenn die mutter geht Eine Erinnerung zum Muttertag Ich habe es erfahren, als ich noch Kind war, zwölf Jahre. Dabei war ich noch nicht der jüngſte im geſchwiſterlichen Kreis. Zwei Lenze jünger war die kleine Schweſter und fünf gar das Neſthäkchen, der Bruder. Der Julitag war ſo ſchön und ſo heiß. 5 0 Sonntag. Das Städtchen war aus⸗ geflogen, hinaus in den kühlenden Schatten der herrlichen grünen Wälder. Still lagen die Straßen, wie ausgeſtorben die unſere. Nur ein paar Kinder drehten zu ihren hellen Stimmchen einen Reigen vor unſerer Tür. Das war, als ob Engelsgeſang um unſer Haus flöge, um das ſchöne Haus, das wir erſt ein paar Wochen zuvor bezogen hatten Die Mutter, die da ſchon zwei Jahre ſchwer daniederlag an ihrem kranken Herzen, hatte ſich Heilung verſprochen in dem neuen Haus, weil es ein ſtilles grünes Gärtchen hatte, das ſich wie verzaubert an ſeine Hinterfront ſchmiegte und Blumen hatte wie kein zweites. Weiße Nelken in ganzen Büſcheln blühten darin, Moosrös⸗ lein zu vielen Hunderten, blauer Flieder und weißer Schneeball, Vergißmeinnicht, Veilchen und Maiglöckchen, rote Herzchen, und einen alten Weinſtock hatte es auch noch, unter dem das Häuschen ſchmuck wie ein grünes Schlößchen war. Wir hatten noch nie einen Garten beſeſſen. Darum empfanden wir alle den grünen Winkel als eine geheime Wonne und konnten der armen Mutter die Sehnſucht nachfühlen, mit der ſie danach verlangte, im Liegeſtuhl für ein ſonniges Stündchen einmal wieder unter blauem Himmel zu ſitzen auf freund⸗ lichem Raſenteppich. Zwei lange Jahre war ſie nicht mehr in Gottes freie Natur ge⸗ kommen und liebte ſie doch ſo ſehr! Sie weinte Freudentränen, als es erreicht war und ſie Einzug hielt in der kranzumwunde⸗ nen Pforte 1 erworbenen Häuschens. Alles war auf dieſen Augenblick vor⸗ bereitet, alle Zimmer ſchmuck und fertig hergerichtet, es fehlte nicht das Bild an der Wand. In der Kutſche war ſie ge⸗ fahren, weil ſie nicht laufen konnte. Das war furchtbar traurig und doch glückſelig gleich, denn hier war gleichſam der An⸗ fang einer kleinen neuen Welt. Und wer hätte da nicht auch an ein neues Leben, an einen Aufſtieg im Schickſal der geprüften Familie glauben können, wo es die Kranke ſo unzweideutig tat. Wir Kinder laſen die Ergriffenheit von den Geſichtern der älteren Geſchwiſter. So kam es manchmal, daß ein Zucken um unſere Lippen lief, während aus den Augen ſtilles Verzückt⸗ ſein glänzte. Die Stube, in der Mutters Bett gerichtet ſtand, damit ſie ſtets mitten unter uns war und ſich nie verlaſſen und einſam fühlen ſollte, war voller Blumen, die die neuen Nachbarn und alte Bekannte zur Weihe des Tages und zum Glückwunſch für die kranke Mutter geſpendet hatten. Die kleine Schweſter ſagte ein Gedicht auf, das zu Herzen ging. Sonne lag im Zim⸗ mer, und durch die offenen Fenſter und 5 5 flatterte Vogelgeſang und Blüten⸗ uft. „Nun muß wohl alles gut und ſchön werden!“ fand der Vater in ſeiner ver⸗ borgenen Bewegung ein Wort. Wir Kinder ſtanden um ihn her, als ob er der liebe Gott wäre, in deſſen Hand es liegt, geſund zu ſprechen. An ſeiner Bruſt ſchluchzte dil Mutter. i Und doch hat es nicht ſein ſollen! Ein einziges Mal war die Mutter im Liegeſtuhl durch alle Räume des Hauſes getragen worden, zwei⸗ dreimal hatte ſie im Gärtchen geſeſſen, das waren jedesmal Feſttage für uns, dann kam jener Sonn⸗ tag, von dem ich im Anfang ſprach, der un⸗ erbittliche 28. Juli! Ich vergeſſe ihn mein Lebtag nicht. Mutter ſchlief ſo friedlich. Wir drei jüngſten ſaßen nebenan am Tiſch und ſpielten. Wir hielten unſer Lachen zu⸗ rück, um die Gute nicht zu ſtören. Vater und die älteren Geſchwiſter hatten die paar Minuten benutzt, um einmal in den Gar⸗ ten zu huſchen. Spaziergänge gab es bei uns nun ſchon lange nicht mehr. Alle trugen mit das Leid der Mutter, und keine Nacht war in den zwei Jahren, da nicht ab⸗ wechſelnd eins an ihrem Bette ſaß, ihr die wachen Stunden zu verkürzen, ſie aufzu⸗ richten, wenn dunkle Beklemmungen kamen, ihr alles zuliebe zu tun und Wünſche von den Augen abzuleſen Wir Kinder ſchliefen derweil feſt und tief, ſorglich behütet von wunderſamer Ahnungsloſigkeit. Am Tag manchmal übernahmen wir die Wache, wenn die anderen an ihren Pflichten ſtan⸗ den. Auch jetzt ſpähten die Kinderaugen oft zum Bett hinüber. Alles war friedlich und ſchön— eine ganze Weile. Dann aber hrachte ein veränderter Zug im Zuſtand der Ruhenden jäh Beſorgnis über eins der jungen Herzen. Leichte Füße liefen zum Garten, flinke Worte fielen. Und es war gut ſo, daß nun der ganze Kreis um das Bett verſammelt ſtand. Das war der Augenblick, wo mir damals als Kind zum erſtenmal der furchtbare Gedanke kam, daß Mutter jetzt ſterben könnte. Es kam mir wie Sünde vor, ſo etwas zu befürchten. Ich wehrte mich ſtill dagegen, verzweifelt. Ich konnte mir nicht vorſtellen, daß unſer Leben weitergehen könnte, wenn ſo Schreckliches eintrat. Ich hatte noch niemand ſterben ſehen im Verwandtenkreis, niemand ge⸗ kannt, der inzwiſchen verſtorben war. Und doch ſollte das Ahnen im jungen Kinder⸗ herzen nicht trügen. Wie ein einziger Auf⸗ ſchrei brach es von den Lippen ringsum und ſchien dem Manne dort faſt alle Kraft zu rauben, der wie erloſchen ſtand und ſein ſterdendes Weib in den Armen hielt. O Held von Vater! Seine Bruſt keuchte im tobenden Schmerz. In den Tiefen ſeines Innern focht er den Kampf aus, auf ſeinen Lippen war nur ein Zucken, aber diefes Zucken konnte Herzen zerſchneiden. Wir waren hingeſunken am Lager und weinten in die Kiſſen. Draußen ſangen die Kinderchen noch immer ihr Reigenlied. Noch immer lag die Sonne im Zimmer; Blütenduft und Vogel⸗ geſang waren nicht verflogen, der eigene Puls ſchlug noch, weiter ging das Leben und fragte nach einer Toten nicht. O ſchmerzvolle Erkenntnis, wo die Tote eine Mutter war, eine Welt voll Liebe und Güte! Fritz Kaiser — 1 1 3 9 ruhigen Augen, Jeuer im Dorf Die Wochnerin Anna liegt in der weiß⸗ getünchten Kammer des Bauernhofes— allein mit ihren Schmerzen, allein mit ihrer Not. Draußen fallen lange Abendſchatten über die Straße, tauchen in den Weiher, ver⸗ treiben die letzten roſigen Lichter der ſcheidenden Sonne. Das friedliche Geläut der Betglocke verſchmilzt mit dem lang⸗ gezogenen Muuh der heimtrottenden Rin⸗ der— in dünnen Säulen kräuſelt Rauch aus den Schornſteinen auf, verrät, daß die Suppe bald auf dem Tiſche dampfen wird. Anna ſieht das alles greifbar vor ſich, immer wechſelnde Bilder geiſtern hinein in die Fieberwellen, die ihren Körper erſchüt⸗ tern.„Wo nur Hannes bleibt“, kann ſie noch denken,„er iſt ſchon ſo lange fort“— dann weiß ſie nichts mehr, verſinkt minuten⸗ lang in einem Meer der Bewußtloſigkeit. Sie weiß nicht, daß die Wehmutter eilig dahergetrabt kommt, vorbei an den ſchwät⸗ enden Weibern, die die Neuigkeiten von altin vor dem Schalwerden hüten.„He, Mutter Hinſch, wohin noch ſo ſpät?“— Wer iſt denn an der Reihe? Häusler Bartels ſeine oder Schulzens Berta? Anna Hartkopp kann doch noch nicht ſo weit ſein?“ Wie Sturzbäche überſchlagen ſich die neu⸗ bierdgen Fragen, gemiſcht mit wohlmeinen⸗ en Ratſchlägen:„Wirſt ſchon noch zurecht⸗ kommen.“—„Läßt ſich ja für gewöhnlich Zeit, das junge Volk, die Kaffeekanne wird auch noch heiß ſein, wenn du ein paar Minuten bei uns bleibſt.“—„Nein, nein, laßt mich, ich muß zur Anna, bei ihr heißt's aufpaſſen, damit kein Unglück geſchieht.“ Doch ſchon ſteht ſie bei den Frauen, weg⸗ gewiſcht ſind all die guten Vorſätze; was gibt es aber auch alles zu bereden] Zur gleichen Stunde tritt Großbauer Hartkopp in den Krug: Gott ſei Dank, jetzt hat Anna Hilfe. Wird gewiß heller Morgen werden, ehe es ſo weit iſt, da kann er ge⸗ troſt noch ein Stündchen verweilen. Mit einem tiefen:„in Abend allerſeits“, und kräftigem Knöchelſchlag auf die Holz⸗ platte nimmt er ſeinen Platz ein. Schweiß rinnt ihm von der Stirn, das hält auch der ſtärkſte Mann nicht aus!„nen doppelten Köm, Vadder Gütſchow“, ruft er dem dicken Wirt zu mit liſtigem Schmunzeln— verdammt, das Zeug hilft auch nicht! Er kann ſie nicht loswerden, dieſe bangen, un⸗ dieſen ſchmerzverzerrten Mund.„Wenn alles gut geht, dann ſoll mir's auch recht ſein, Herr, wenn du uns noch einen Jungen in die Wiege legſt!“, entfährt es ihm laut. „Iſt es denn ſchon ſo weit?“„Na, dann Prost, Johann, auf dein und Annas Wohl! Hoffentlich wird's diesmal wirklich'ne Deern, wo du doch ſchon vier von einer Sorte haſt!“ Hin und her geht die Rede, beſänftigt die Erregung des Bauern— Anna iſt ſa in guter Hut. Die Hinſch iſt inzwiſchen ein Stück weiter gekommen, hier noch ein Schwätzchen einſchiebend, dort ein Wort empfangend— unaufhaltſam rinnt die Zeit—— Anna Hartkopps ſchmales Geſicht iſt jetzt wachsfahl. Wie tot ſieht ſie aus, ehe die FIteberſchauer wiederkehren und ſie in rote Glut tauchen. Unaufhaltſam murmeln die blutleeren zerſprungenen Lippen:„Großer Gott, hilf! Laß mich noch nicht ſterben, ich bin doch noch ſo jung, großer Gott, hilf!“ In den kurzen Pauſen, die der Schmerz ihr läßt, taſten die Augen die Wände ab, ſuchen das Bild vom Herrn Jeſu, der ein Mädchen aus dem Todesſchlaf erweckt: er wird auch ſie nicht verlaſſen! Immer heftiger werden die Wehen, drohen ſie ſchier zu zerreißen. Die Hände krallen ſich feſt ineinander, der Mund iſt zerbiſſen vor Qual, immer raſen⸗ der folgt Krampf auf Krampf— lange macht ſie es nicht mehr, wenn nicht Hilfe kommt. AUnſtet flackert der Blick vom Bild zum Fenſter— dort ſteht ein tiefroter Schein, zuckt und irrlichtert hin und her, daß ihr ganz ſchummrig im Kopf davon wird.„Iſt die Sonne noch nicht unter⸗ gegangen“, dämmert es in ihr Bewußtſein hinein?„Gut, daß die Buben heute nicht hier ſind.“ Dichter werden die roten Nebel, fluten zuſammen mit dem Rauſchen des eigenen Blutes— einen Atemzug lang Klarheit und die grauſame Gewißheit: Feuer auf dem Hof!“ Ein Schrei ringt ſich aus tiefſter Menſchenbruſt empor— mit ihm zuſammen hat ſich ein neuer Erdenbürger den Weg ins Diesſeits er⸗ kämpft. Draußen iſt es lebendig geworden— nan hat das Feuer entdeckt. Mutter Hinſch gagt vom ſchlechten Gewiſſen getrieben da⸗ hin. Dumpf und bange fällt das Bum⸗ bum⸗bum der Sturmglocke durch die her⸗ eingeſunkene Nacht, die Kehlen zuſchnürend in Angſt und Grauen: es brennt beim Großbauern, und die Anna liegt in Kindes⸗ nöten! Die Feuerwehr quillt aus den Häuſern, im Lauf zum Spritzenhaus, noch den Helm zurechtrückend, die Spitzhacke ordnend, damit ſie nicht zwiſchen die Beine gerät. Wilde Unruhe erfaßt Menſch und Tier. Alles rennt blind durcheinander. Zu⸗ letzt dringt die Nachricht in den abſeits ge⸗ legenen Krug— ſtößt mit hölzernen Fäuſten in das Herz des Großbauern— Anna! Mit jähem Ruck ſchiebt er die Gläſer zur Seite, daß ſie klirrend zur Erde ſpringen — fort, nur fort—. Als er zur Brandſtelle kommt, ſchlagen die Flammen meterhoch aus dem Giebel der neuen Scheune, leuchten geſpenſtiſch gegen den ſchwarzen Himmel— es iſt nichts mehr zu retten.„Waſſer auf die Stallungen!“ ertönt ſein erſtes Kom⸗ mando— drinnen brüllen die zitternden Rinder, durch die Türen dringt das hohe kollernde Wiehern der todesbangen Pferde, tönt das Grunzen und Blöken von Schweinen und Schafen— er darf jetzt nichts anderes denken— die Hinſch iſt bei Anna— er muß zuerſt Hof und Vieh in Sicherheit bringen, ehe er hinein kann. Das Vieh auf die Koppel“ er ſelbſt bahnt ſich den Weg durch die Flammen, mit mäch⸗ tiger Schulter rammt er die verquollenen Türen, treibt die verſtörten Tiere hinaus, die blind und dumm vor Todesnot immer wieder in das Feuer zurückrennen wollen. Aetzend bohrt ſich der Qualm in die Augen, verpappt ihm den Mund, brennt die ver⸗ dörrte Kehle aus, kaum daß er noch Luft ſchöpfen kann. Die Kleider ben am Leibe — doch Befehl auf Befehl urchſchneidet meſſerſcharf die in rotem Dunſt getauchte Nacht, in die der Wind brennende Garben der Jund Fritz wußte ſpäter nicht mehr zu ſagen, wie vielerlei Gedanken ihm plötzlich durch den Kopf geſchoſſen waren, als er die lederne Brieftaſche, die wie ein Schauſtück mitten auf dem Gehſteig dalag, fand und aufhob. Hatte er an die Mutter gedacht? „Ob da was drin iſt?“ fragte Hans, ſein jüngerer Bruder. Da klappte er die Taſche auf und entnahm ihr ein dickes Bündel Geldſcheine. Staunen und aufwellende Freude ließen ſeine Hände ſchneller zählen. Sechshundert Mark wog der Fund, „Au du!“ rief ſein Bruder begeiſtert. „Das paßt gut; Mutter hat Geburtstag, und unſere letzten Pfennige ſind bei der Fahrt voriger Woche draufgegangen. Nun kaufen wir ihr etwas recht Schönes, und den Reſt ſparen wir für die nächſte Fahrt auf!“ c Einen Lidſchlag lang ſprachen noch Staunen und Freude aus Fritzens blanken Augen, aber dann entgegnete er tiefernſt von innen heraus und abweiſend:„Rede doch keinen Unſinn! Das Geld gehört doch nicht uns!“ „Gefunden iſt gefunden!“ meinte Hans leichthin.„Denk doch an Mutters Geburts⸗ tag.“ Statt einer Antwort warf ihm Fritz einen unwilligen Blick zu, verſetzte ihm einen leichten Stoß und lief eilig davon. Er rannte an der Poſt vorbei, rannte um die nächſte Ecke, über den Markt und befand lich wenige Minuten ſpäter in der Wach⸗ ſtube der Ortspolizei. „Ich habe eine Taſche mit viel Geld ge⸗ funden“, ſprudelte es aus ihm hervor, erſt dann riß er die Hacken zuſammen und grüßte, wie es einem Jungen in Uniform zukommt. Der Wachhabende, ein beliebter Mann, erhob ſich bedächtig, nahm die Brieftaſche und durchblätterte ſie.„Junge!“ rief er überraſcht aus,„das ſind ja ſechshundert Mark!“ Aber dann wurde er dienſtlich. „Mehr war doch nicht drin, wie?— Iſt ſchon gut“, fügte er ſchnell hinzu, als Fritz verſtändnislos zu ihm aufſah. Sanft fragte er weiter:„Wie heißt du denn, mein Junge! Und wo wohnſt du?“ „Ich bin der Hitler⸗Junge Fritz Neu⸗ mann und wohne Rabenſtraße 7, drei Treppen. Aber uns gehört die Taſche nicht, Herr Wachtmeiſter. Ich fand ſie in der . zwiſchen der Poſt und unſerm us 10 Der Wachtmeiſter fuhr ihm einmal über Kopf und Wange mit der Hand.„Alſo du biſt einer von den ſechs Neumanns? Ich kenne deine Eltern. Beſtelle ihnen einen ſchöänen Gruß und ſage ihnen, was ich in dieſer Angelegenheit für euch tun kann, werde ich tun.“ „Meine Eltern wiſſen gar nicht, daß ich hier bin.“ f „Junge!“ entfuhr es ihm nochmals. Dem Jungen noch einmal über den Schopf fah⸗ rend, ſetzte er hinzu:„Zehn vom Hundert bnd dein, dafür ſorge ich, und wenn ſich keiner meldet, ſogar alles.“ ſchleudert, die wie Sterne auf die Erde zu⸗ rückfallen. Die Eimer klappern, das Waſſer ziſcht hellauf, in langen Ketten helfen die Menſchen, jeder ein Glied vom Ganzen. Endlich haben ſie das Aergſte geſchafft, die Gewalt des Feuers iſt gebrochen— der rote Hahn ſinkt mit zerbrochenen Flügeln vom Dach. Rußgeſchwärzt, in zerriſſenen Kleidern, Haare und Wimpern verſengt, eine Brand⸗ geruchwelle ausſtrömend, tritt der Bauer in die Kammer, aus der klägliches Weinen wimmernd aufklingt. Mit ſcheuem Blick reicht die Hinſch ihm den Jungen— ein tiefer Atemzug hebt die Bruſt des Mannes. Tränen ſtürzen über das ernſte zerfurchte Antlitz, in dem die blauen Augen einen ewigen Sehnſuchtsſchimmer verraten— „mein Junge!“— Hoch hebt er das zap⸗ pelnde Etwas und legt es behutſam in die Arme der Alten zurück. Viel zärtlicher, als man es der ſchwieligen Hand zutraut, fährt ſie über den blonden Kopf der Frau:„Daß Ihr lebt, Frau!“ Was gilt in dieſer Stunde die Scheune.„Wir ſchaffen's ſchon wieder zuſammen!“— Die feſten Züge lockern ſich wie Erde nach dem Frühlingsregen, es zuckt wie erlöſt um die Mundwinkel:„Wieder kein Mädchen, Anna, wir ſollen eben noch lange jung bleiben, kommen wird es ſchon einmal. Und was den da angeht“, zeigt er auf die Wiege,„wenn ſein Leben ſo dramatiſch wird, wie ſein Einzug in dieſe Welt, dann wird der Bengel wohl dafür ſorgen, daß uns die Zeit nie mehr lang wird.“ Ueber Annas verklärtes Geſicht huſcht das erſte Lächeln:„Aber er hat ſich den Weg ins Leben ganz allein geſucht, Johann, da wird er wohl auch gut hindurch⸗ kommen!“ Charlotte Kieſſlich Dem Leben nacherzählt von Arthur M. Fraedrich Fritz begriff den Sinn dieſer Worte nicht ſogleich. Aufatmend, als wäre er einer beſonderen Gefahr entronnen, jedoch ſehr zufrieden mit ſich, verließ er die Wach⸗ ſtube. Als er nach Hauſe kam, ſagte die Mutter, der Hans ſchon Bericht erſtattet hatte, wärmeren Tones als ſonſt zu ihm:„Iſt das aber eine Ueberraſchung zu meinem Ge⸗ burtstag!“ Der Ueberraſchungen ſollten es aber noch nich! genug ſein. Wenige Stunden ſpäter trat nämlich ein Fleiſchergeſelle in die Tür, ſagte etwas von Geld, das ihm auf dem Wege zur Poſt verlorengegangen wäre, und drückte Fritz ein blankes Geldſtück als Belohnung in die Hand Um ein weniges danach erſchien der Fleiſchermeiſter perſön⸗ lich, gefolgt von einem Lehrjungen, welcher an einem Armkorb ſchwer trug. „Gute Frau“, wandte der Meiſter ſich an Fritzens Mutter,„ſolche Ehrlichkeit, wie Ihr Bub ſie bewieſen hat, möchte ich nicht als ſelbſtverſtändlich hinnehmen, zumal bei der Vielzahl ihrer Kinder, die zwar ſtets ſatt zu werden ſcheinen, wie man es ihnen anſieht, aber den Wert des Geldes offenbar gut einzuſchätzen wiſſen. Dies Körbchen hier ſoll als eine kleine Extrabelohnung dienen.“ Damit ſtellt er den Armkorb auf den Tiſch und packte aus: Würſte, ein Stück Schinken und verſchiedene andere Appetit⸗ lichkeiten, wie ſie in ſolcher Auswahl wohl noch nie auf dieſem Tiſch gelegen haben mochten.„Sollteſt du ſpäter Luſt haben, Fleiſcher zu werden“, ſagte der Meiſter zu Fritz,„dann komme zu mir: ich will einen Fachmann aus dir machen, wie es keinen zweiten gibt!“ Fritz nickte, aber er wußte es gar nicht. Er ſowohl wie ſeine Geſchwiſter ſtanden und ſtaunten nur. Selbſt die Mutter ſchien verwirrt zu ſein. Nur Hans kniffelte ver⸗ legen an ſeinen Fingern herum. Als es dann noch einmal klopfte und ein Poliziſt Eder Wochtmeiſter von der Wachſtuhe— ins Zimmer trat, erſchrak er ſogar. Aber der Hüter der öffentlichen Ordnung be⸗ achtete ihn kaum. „Frau Neumann“, begann der Wacht⸗ meiſter,„Sie haben in Ihrem Fritz einen Prachtbengel herangezogen; ich zweifle auch nicht, daß die anderen Kinder es ihm nicht gleichgemacht hätten.— Doch ich komme, um mein Wart einzulöſen; Der Fleiſcher⸗ meiſter überließ mir gerne zehn Prozent als Finderlohn, ohne es ſich auch nur eine Sekunde zu überlegen.“ Der Wachtmeiſter ſtrahlte und ſchien mehr erfreut zu ſein als Fritzens Mutter, die immer verwirrter wurde ob dieſer ge⸗ häuften Ueberraſchungen. Als der viele Beſuch endlich wieder ge⸗ gangen war, taute Fritz auf und ſagte froh: „Nun kannſt du dir ſelbſt etwas recht Schönes kaufen zu deinem Geburtstag, Mutter.“ „Das werden wir ſchon kriegen“, lächelte ſie und umarmte ihn.„Zunächſt ſollen * Hans und du endlich neues Lederzeug für eure Uniform haben, und wenn es langt, noch jeder ein Paar Stiefel.“ Fritzens Augen ſtrahlten auf, aber Hans errötete.„Du haſt doch Geburtstag und nicht wir, Mutter!“ widerſprach er und be⸗ hauptete ſteif und feſt, ſein Lederzeug wäre noch ganz neu; er brauche in dieſem Jahr noch kein beſſeres. 5 „Wir werden es ja ſehen“, ſagte die Mutter. Und ein Strahlen ging von ihr aus, wie es nur von einer glücklichen Mutter ausgehen kann. Eine unheimliche Nacht Es war eine kalte, neblige Herbſtnache. Der Wind trieb dunkle Wolkenſchatten on Himmel dahin, nur manchmal leuchtete ein ſchwacher Sternenſchimmer durch die zer⸗ riſſene Wolkendecke. Es war nicht an⸗ genehm, in dieſem Wetter draußen auf offener Straße zu ſein. Fred Port, der bis in die Abendſtunden den Geſchäften nach⸗ gegangen war, ſteuerte ſeinen Wagen müh⸗ ſam dahin. Schwer nur fraßen ſich die Kegel der Scheinwerfer durchs Dunkel. Die Gegend wurde immer unheimlicher. Port hielt ſeinen Wagen an, um ſich zu oxien⸗ tieren. Nach der Karte hätte er längſt in Angerten ſein müſſen. Das war auch die auptſtraße nicht mehr. Kein Zweifel, er 215 ſich verirrt. Aber es wäre ſinnlos geweſen, noch einmal zurückzufahren. Irgendwo mußte auch hier eine Ortſchaft kommen. Und ſo fuhr er langſam weiter, Endlich zeigten ſich im Scheinwerferlicht die Häuſer eines Dorfes. Es war merk⸗ würdig, wie ſtill und dunkel das Dorf war, nicht einmal ein Hund ſchlug an. Kein Fenſter zeigte ein tröſtliches Licht. Mühſam taſtete der Scheinwerfer durch die Dorf⸗ ſtraße. Port las von einem Hauſe den Namen einer Wirtſchaft und hielt an. Es hatte keinen Zweck mehr, weiterzufahren. „Verdammte Wirtſchaft“, knurrte er und ſchälte ſeine ſteifen Beine aus dem Wagen, Mit einer Taſchenlampe leuchtete er die Türe ab Sie war merkwürdigerweiſe trotz der ſpäten Abendſtunde nicht gef loſſen. „Hallo! Iſt denn niemand hier?“ rief er. Der Ruf hallte dumpf durchs ganze Haus und rollte als Echo zurück, Aber dann merkte Port doch, wie über der Stiege ſich vorſichtig eine Tür öffnete, „Was iſt eigentlich los? Ich habe mich verfahren und möchte ein Zimmer für die Nacht——.“ Der Türſpalt oben verbreiterte ſich. Ein ſchwerer Schritt kam die Treppe herab und ein hohles Lachen klang auf. „Ein Zimmer— o a— Zimmer gibt es, piele Zimmer—,, lachte der Mann. „Führen Sie mich in mein Zimmer“, bat Port kurz. Sympathiſch war ihm der Mann nicht, ein ungepflegtes Galgenvogel⸗ geſicht glotzte ihn dummdreiſt an. Ein böſes Lauern lag in den unſteten Augen, Der Mann ging langſam die Stiege vor⸗ an und wies zu einer Tür. Fred Port trat ein. Sonderbar, auch hier, funktionierte der Lichtſchalter nicht, Die Taſchenlampe erhellte nur ſpärlich den, Raum, aber das genügte, um Port ein leiſes Gruſeln ſpüren zu laſſen. Kahle Wände und ein verſchmutzter Boden zeigten ſich ihm. Eine alte Bettſtelle ſtand an der Wand, auf der einige Decken lagen, Von einer wohnlichen Einrichtung merkte der Gaſt nichts. Eine merkwürdige Wirtſchaft, die muß man ſich bei Tage beſehen, dachte er. Am liebſten wäre er wieder gegangen, aber wo wollte er noch hin in dieſer Nacht? Er war ſo müde. ganz ſchlampige Wirtsleute Man müßte eigentlich die Polizei darauf aufmerkſam Die Müdigkeit ließ Port ſeinen. machen. Ekel überwinden. Er warf ſich angekleidet aufs Bett Der Schlaf überwältigte ihn,. Plötzlich reißt ihn ein Lärm aus dem Schlaf. Schüſſe fallen. Erregte Stimmen ſchwirren durcheinandes. Port richtet ſi im Bett auf Er ſucht nach der Taſchen⸗ lampe und findet ſie nicht. Da wird auch ſchon die Türe aufgeriſſen. Ein großes Tier ſpringt gegen Port an, er fühlt an ſeinem Geſicht eine ſchäumende Hunde⸗ ſchnauze. Dann ſieht er in einem grellen Lichtkegel Uniformen auftauchen und hört eine befehlende Stimme:„Hände hoch!“ Willenlos und ſchlaftrunken gehorcht Port. „Pas zum Teufel iſt denn hier eigent; lich los?“, will er wiſſen. Er zeigt ſeine Papiere vor und erhält immer noch keine Antwort. Da bringen Poliziſten den Kerl, der ihm das Zimmer gewieſen hat. Er iſt gefeſſelt und zerfetzt, Jetzt löſt ſich vor Port endlich das Rätſel dieſer unheimlichen Nacht. Das Dorf war ſeit Wochen ſchon von Menſchen verlaſſen. Es ſoll abgebrochen werden, weil ein Flug⸗ platz hier errichtet wird. Der unheimliche Kerl aber war ein Raubmörder, der ſich hierher geflüchtet hatte——. Inſpektor Garden klopfte Port begütigend auf die Schulter. „Sie werden an das Abenteuer dieſer Nacht denken——. Fred Port machte einen tiefen Atemzug, es war wie ein Seufzer der Erleichterung. 5 a Geo Hering Jedenfaſls waren es — — ———ũ—H — ere —— —B. Warum hat die Frau keine Luſt? Die Frauen neigen leicht dazu, in der Ehe bequem und ſchwerfällig zu werden. Das flotte junge Mädel, das zu allen Sport⸗ betätigungen bereit war, 55 mit dem Mann ihrer Wahl weite Ausflüge unter⸗ nahm, ruderte, paddelte, ſegelte, Tennis ſpielte, radelte, wird häufig nur das brave Hausmütterchen, das wohl ihren Mann gut verſorgt, aber ſich nicht dazu be⸗ wegen läßt, die ſportlichen Intereſſen des Mannes zu teilen. Das iſt ſehr unklug. Ein Mann hat dafür wenig Verſtändnis, wenn die Frau auf ſeine Bitten und Auf⸗ forderungen zur Antwort gibt, daß ſie keine Zeit und Luſt habe, mitzutun. Warum hat die Rade hierzu keine Zeit und Luſt? Das ſind meines Erachtens Ausreden. Eine Frau bis zu 40 Jahren — hält ſie bis hierher durch, tut ſie es ohnehin auch noch ſpäter— muß ſo viel Energien aufwenden, daß ſte Schritt hält mit dem Mann. Es gehört vielleicht manch⸗ mal ein wenig Ueberwindung dazu, aber wenn der gute Wille vorhanden iſt, kann eine Frau die beſte Sportkameradin des Mannes ſein. g Die Zeit wird ſich aufbringen laſſen, wenn der Haushalt, die Betätigung der Frau, vernünftig eingeteilt und geregelt iſt. s Gleichmaß der Hausarbeit ver⸗ langt ſogar Abwechflung in dieſem Sinne. Die Frau wird ſonſt zu einſeitig und ver⸗ liert ſich in der häuslichen Betätigung. Wenn ſie des Morgens zeitig aufſteht und mit friſchen Kräften an ihre Aufgaben her⸗ angeht, die Zeit nicht vertrödelt und keine Plauderſtunden beim Einkaufen einſchiebt, wird ſie raſch fertig mit ihren täglichen Pflichten. Der berufstätige Mann, der meiſt den Sonnabendnachmittag und den 3 Sonntag ſeiner Familie widmen ann, wird viel glücklicher und zufriedener ein, wenn die Frau ihn bei ſeinen Aus⸗ flügen ins Freie begleitet und teil⸗ nimmt an ſeinen ſportlichen Intereſſen. Wie ſchön iſt es, weite Ausflüge über Land zu machen, Ruckſack und Zeltbahnen auf dem Rücken und in der ſchönſten Stelle des Waldes oder am Waſſerrand das Nacht⸗ lager, das Zelt aufgeſchlagen. Das„Zelten“ beginnt nun bald wieder. Und da ſollte die Frau nicht mithalten und zu Hauſe bleiben? Ein Morgenbad im Fluß, ein Sonnen⸗ bad auf der Wieſe, und dann das erſte Frühſtück im Freien: das alles iſt unendlich reizvoll und verſetzt die Seele in Schwin⸗ ungen. Es iſt auch für die Ehe von großem orteil, wenn Frau und Mann aus der immer gleich bleibenden Häuslichkeit her⸗ auskommen und in der Natur beiſammen ful Das bringt ſie innerlich ſo nahe, daß olche Ehen ſich meiſt viel enger und ver⸗ trauter geſtalten. — wenn Kinder da ſind, dürfte die rau ſich nicht davon abhalten laſſen, dem anne Begleiterin und Kameradin zu ſein. Wenn die Kinder klein ſind und noch nicht daran teilnehmen können, ſollte die — ſich dazu entſchließen, ſie einmal am ochenende von Verwandten oder guten Bekannten betreuen zu laſſen. Sie darf ſich deswegen nicht Pflichtvergeſſenheit vor⸗ werfen, denn die Pflichten gegen den Mann, den Erhalter der Familie, ſind ebenſo groß wie die Pflichten gegen die Kinder. Den Kindern geht dadurch wohl kaum etwas verloren, da man ſie nur Menſchen anvertraut, auf die man ſich ver⸗ laſſen kann. Blumenſchmuck Blumen im Naum Ein Raum mit geſchmackvoll verteilten Blumen in ſchönen Gefäßen, die Wuchs und Adel der Blüte zur Geltung kommen laſſen, hat einen eigenartigen Zauber. Es fee von den Weſen, die in dieſem Raum eben und verrät uns eine ganze Menge von ihren Idealen und Gefühlen. Jede Frau ſollte lernen, mit Blumen umzugehen. Zu⸗ mindeſt ſollte ſie für jede Blüte die geeignete Vaſe kennen. Sie muß wiſſen, daß eine ein⸗ zelne Blüte ein hohes ſchlankes Glas und ein Blütenzweig einen dickbauchigen Krug braucht, der oben eine kleine Oeffnung hat, daß Wieſen⸗ und Feldblumen am ſchönſten find, wenn ſie locker in Ton⸗ und Stein⸗ krügen ſtehen, daß Roſen und Nelken weiße Vaſen wünſchen, da jede Farbe ihrer Schön⸗ heit ſchadet. N Blumen auf dem Tiſch Das einladende Ausſehen der gedeckten Tafel iſt nicht nur von einem tadelloſen Tiſchtuch und geſchmackvollem Geſchirr abhängig. Die Aufſtellung der Gläſer und die Anordnun eſteck werden von Richtlinien beſtimmt, die die der Teller und Beſtecke Praxis feſtgeſetzt hat. Im Tafelſchmuck allein kann die Wirtin ihren eigenen Ge⸗ chmack und ihren Sinn für eine an⸗ prechende Auflockerung der ſtrengen Ord⸗ nung zeigen. Blumen, lebende Blüten und Ranken, gehören auf den Tiſch. Jede Jahreszeit ſchenkt uns eine Fülle von blühenden Gewächſen, aus denen man nur zu wählen hat. f In blauen Gläſern ſtehen roſa Hecken⸗ roſen, und blühende Winde legt ſich ſchmal und zart über den Tiſch. Ein bunter 1 E. Bala M —— Vie es nicht gemacht werden soll: die einzelne Blüte gehört nicht in den diekbauchigen weithalsigen Krug Strauß Wieſenblumen und fein⸗ gliedrige Gräſer ſehen bei kleiner Geburtstagsfeier luſtig aus dem runden Napfkuchen heraus, und zu der verfeinerten, etwas müden Atmoſphäre des Teetiſches ſtimmen die Ranken vom wilden Wein und eine Schale gelber Roſen. Das iſt es: nichts vermag die Be⸗ deutung der Stunde und die Eigen⸗ art des gedeckten Tiſches ſo auszu⸗ drücken, wie die Blume Sie bringt mit ihren leuchtenden oder zarten Farben, mit ihren gefälligen oder bizarren Formen Leben in das Bild Sie ſchmückt den ganzen Raum und grüßt jeden, der ins Zimmer tritt: ein freundlicher Ausdruck eines heiteren, ſchönheitsſinnigen Geiſtes. nn Die Plissee-Falte ist in dieser Saison zu neuer groſter Beliebtheit auferstanden. Wir sehen sie vor- mittags beim sportlichen Kleid, nachmittags und sogar am Abend, wo sie in Seide und Tüll besonders, anmutig wirkt. Monopolkfilm-Itala-Kießlich M Abhärkung kut nok Mit der Abhärtung des Kindes kann man nicht früh genug beginnen, wenn wir es vor Erkältungen, vor Witterungsein⸗ flüſſen, Temperaturſchwankungen und Licht⸗ einflüſſen ſchützen wollen. Ein Kind iſt in dieſer Beziehung weit mehr gefährdet als ein Erwachſener. Die Zeit des Frühjahrs iſt hierfür die günſtigſte. Bis zum neunten Monat iſt ein Kind nicht abhärtbar. Mögen allzu eifrige Mütter auch mit ihren Säuglingen beglückte Ab⸗ härtungsverſuche durchgeführt haben, ſo be⸗ ſtätigt hier nur die Ausnahme die Regel. Der Säugling iſt nicht imſtande, auf einen allzu ſtarken Kältereiz mit Ausgleich zu reagieren Er muß immer ſeine Körper⸗ temperatur halten, vor allen Dingen dann, wenn er ſchwächlich oder zu früh geboren iſt. Abhärtungsverſuche in dieſem Alter ſind ge⸗ fährlich, eine allzu ſtarke Abkühlung kann dem Kinde ſchwere Krankheiten, ja den Tod bringen. Erſt im zwölften Monat ſollte die zweck⸗ mäßige. die ſich aber in den erſten drei Waſſer beſchränkt. Luft, viel Luft iſt das idealſte und geſundeſte Abhärtungsmittel. Schon in der heißen Jahreszeit muß das Kind an das Unbedecktſein gewöhnt werden, — es ſollte zuerſt in leichter Kleidung, ſpäter vollkommen nackt im Freien herum⸗ tollen und ſpielen. Bekommt das Kind bei dieſen Abhärtungsverſuchen blaue Lippen oder eine bläuliche Hautfarbe, ſo iſt der Aufenthalt im Freien ſofort abzubrechen. Dieſe Kälteanzeichen zeigen, daß der kind⸗ liche Körper noch nicht imſtande iſt, einen Wärmeausgleich zu ſchaffen. Ein Haupt⸗ grund vieler Erkältungskrankheiten liegt in der Unzweckmäßigkeit der Haus⸗ und Metro-Goldwyn-Mayer M Straßenkleidung. Es iſt unbedingt notwendig, daß das Kind in der kalten Jahreszeit ſeine warmen, wollenen Straßenkleider und Unter⸗ kleider beim Aufenthalt in geheiz⸗ ten Räumen gegen eine leichte Kleidung eintauſcht. Neben der Luft bildet die Licht⸗ behandlung einen weſentlichen Fak⸗ tor zur Erhaltung der Widerſtands⸗ fähigkeit und einen ſtarken Schutz gegen Infektionen aller Art. Das dritte Abhärtungsmittel heißt: Waſſer. Nach Vollendung des drit⸗ ten Lebensjahres kann man mit kalten Bädern und Abwaſchungen beginnen. Das kräftige Nachfrot⸗ tieren ſtellt ein zweckmäßiges und geſundes Training der Gefäße und ihrer Durchblutung dar. Als ideal⸗ ſten Sport, der alle Abhärtungs⸗ möglichkeiten, wie Bewegung, Licht, Sonne, Luft, Waſſer in ſich ſchließt, erweiſt ſich der Schwimmſport, der auch von Kindern nicht früh genug ausgeübt werden kann. Jede ſinn⸗ volle Abhärtung kann natürlich nur auf Grund eines geſunden Körpers und einer guten ſeeliſchen Verfaſſung hin erfolgen. Die Entwicklung und Kräftigung des inneren und äuße⸗ ren Menſchen muß Hand in Hand gehen. Ein geſtählter Körper, eine kräftig entwickelte Muskulatur gibt dem Kind ſchon im früheſten Alter eine überlegene Sicherheit und Selbſt⸗ vertrauen. Selbſtvertrauen auf geiſtige und körperliche Kräfte be⸗ deutet, auch ſpäter dem Kampf des Lebens gewachſen zu ſein. hren nur auf Luft und Eiferſucht eine Krankheit? Der Laie, der nicht über umfaſſende plychologiſche Kenntniſſe verfügt, kennt Fälle von Eiferſucht, die er ſchlechthin als „krankhaft“ bezeichnet. Auch der moderne Nervenarzt lehnt es keineswegs ab, unter gewiſſen Umſtänden die Eiferſucht als eine Krankheit zu bezeichnen. Beſſer geſagt: bei Menſchen, deren Seelenleben geſtört iſt, kann auch die Eiferſucht leicht in einer Form auftreten, die man nur noch als rankhaft anſehen kann. So iſt z. B. krank⸗ hafte Eiferſucht bei Alkoholikern, bei kokainſüchtigen Frauen nicht ſelten. Entſcheidend dafür, ob man eine Eifer⸗ ſucht als natürlich oder als krankhaft zu bezeichnen hat, bleibt letzten Endes die Frage der Begründung. Selbſtverſtändlich gibt es zahlreiche Grenzfälle, in denen auch der Objektivſte nicht mit Sicherheit ſagen könnte, ob es ſich hier um eine begründete oder um eine unbegründete Eiferſucht handelt, und man kann ſich natürlich auch einen vollkommen geſunden und normalen Menſchen vorſtellen, der eiferſüchtig iſt bis zum Aeußerſten. Aber andererſeits gibt es auch zahlreiche Fälle von Eiferſucht, die man ohne weiteres als unbegründet an⸗ ſprechen kann. Ja, es gibt geradezu Muſter⸗ beiſpiele für dieſe Art der Eiferſucht, die für den Arzt ebenſo eine neurotiſche Krank⸗ heit iſt wie viele andere. Man rechnet dazu u. a. die Eiferſucht des Mannes auf den geſchiedenen oder verſtorbenen erſten Mann der Frau, und aus ſeinen eigenen Erfahrungen wird jeder von uns weitere Beiſpiele dieſer Art beiſteuern können. Die eigentlichen Urſachen einer der⸗ artigen Eiferſuchtskrankheit ſind nicht immer leicht zu finden. Recht häufig dürf⸗ ten unverarbeitete Erlebniſſe aus der früheſten Jugend die Schuld tragen bzw. das Gefühl einer Minderwertigkeit— ſei ſie nun tatſächlich vorhanden oder ein⸗ gebildet—, die zu einer inneren Unſicher⸗ heit und weiter eben zur unbegründeten Eiferſucht führt.(Es iſt nicht uninter⸗ eſſant, ſich von dieſem Standpunkte aus ein⸗ mal den Othello zu betrachten, deſſen Schick⸗ ſal der große Menſchenkenner Shakeſpeare durchaus in Uebereinſtimmung mit den modernſten Erkenntniſſen der Seelenfor⸗ e hat.) ider bieten ſich dem Arzt nur wenig Heilungsmöglichkeiten, was ſich ſchon aus dem weiter oben über die Entſtehung der Krankheit Geſagten ergibt. Immerhin iſt eine geeignete Behandlung zweifellos nicht ſelten imſtande, die Pſyche des Patienten ſo zu beeinfluſſen, daß eine Beſſerung er⸗ folgt. Am wichtigſten aber bleibt eine recht⸗ eitige Vorbeugung, d. h., praktiſch ge⸗ ene eine Erziehung des Jugendlichen, die ſeiner pſychiſchen Veranlagung wirklich entſpricht und weder Minderwertigkeits⸗ noch andere Komplexe in ihm aufkommen läßt. Ein alſo zu einem innerlich geſunden Weſen herangewachſener Menſch wird zwar die Qualen der Eiferſucht ebenfalls kennen⸗ lernen, aber niemals wird er ſelbſt in ſeiner Eiferſucht gerade den ihm am nächſten ſtehenden Menſchen zur Qual werden. 275„7 NN Auf den Sonntagstiſch gehört auch ein guter Kuchen Königskuchen 4 große Eier, 250 Gramm Zucker, 250 Gramm Mehl, 125 Gramm Butter, 250 Gramm Ge⸗ würze(Roſinen, Korinthen, Zitronat, ab⸗ eriebene Zitronenſchale, eine Priſe Salz). as Eiweiß zu ſteifem Schnee ſchlagen, das 1 mit dem Zucker ſchaumig rühren, die anderen Zutaten vorſichtig abwechſelnd unter den Schnee heben, nicht rühren, in eine ge⸗ ettete Königskuchenform füllen und bei kleiner lamme etwa 60 bis 70 Minuten backen, mehr Unter⸗ als Oberhitze geben, bei Gas die unterſte Schiene nehmen und Papier auf den Kuchen legen. Im Elektroofen nur Unterhitze. Haſelnußkuchen 250 Gramm gemahlene ae 250 Gramm Mehl, 200 Gramm Zucker, eine Priſe Salz, ein Päckchen Vanillezucker, ein achtel Liter Milch, ein achtel Liter Kaffee aus 65 Gramm Kaffee, ein Backpulver. Alle feſten Zutaten vermiſchen und dann erſt die Flüſſigkeit daran⸗ geben In runder oder Kaſtenform 60 bis 70 Minuten bei kleiner Flamme backen. Aprikoſen⸗Karamel⸗Kuchen Den Kuchen bäckt man nach einem einfachen, vielfach verwendbaren Grundrezept, das wie nachfolgend hergeſtellt wird: Zwei Taſſen Mehl, vier Teelöffel Backpulver, eine Priſe Salz, ein Eßlöffel Zucker, eine drittel Taſſe Butter, ein Ei, zwei drittel Taſſen Waſſer, Milch oder Fruchtſaft. Die trockenen Beſtand⸗ teile werden zuſammen geſiebt, hierauf arbeitet man die Butter hinein Das Ei wird im Meß⸗ gefäß zerquirlt, dann ſo viel Flüſſigkeit zu⸗ Poe n daß die Taſſe dreiviertel gefüllt iſt. ieſes verarbeitet man ſchnell mit der anderen Miſchung zu einem Teig, den man einteilt, dann zu Rundungen auseinanderklopft, die der Größe des Kuchenbleches entſprechen. Den erſten Teigteil legt man mit zerlaſſener Butter beſtrichen auf das Blech, bedeckt ihn mit dem zweiten und bäckt bei guter Hitze 20 bis 25 Minuten. Dann trennt man die Kuchen⸗ platten mit einer Gabel und gibt die ge⸗ wünſchte Füllung hinein und obenauf. 9 — Bekanntmachungen Drisgruppe der N. S. D. A. P. Fſernheſm NS-Betatung stunde ſeden Montagabend von 20—21 Uze. Dienfenden dea Pol. Leitung uur Donnerötags 20—21 Uhr— Dienſtſtele Bürſiädterſtr. 16, 1. Stock Achtung, Kameradſchaftsführer! b Abrechnung der Beiträge für Monat Mai heute Samstagabend, ab 7 Uhr, in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. Geburtsdatum und Nr. des Mit⸗ gliedsausweiſes feſtſtellen! Standortbefehl! Die von HJ, BDM, Jungvolk und Jung⸗ mädel beſtimmten Sammler und Sammlerin⸗ nen für das deutſche Jugendherbergswerk tre⸗ ten morgen Sonntag vorm. 8.30 Uhr im Heim der Schillerſchule an. Der Standortführer. Führerbefehll Sämtliche Schar⸗ und Kameradſchaftsfüh⸗ rer und ſämtliche Mitarbeiter treten morgen Sonntag, 8.30 Uhr, in tadelloſer Uniform im Hof der Schillerſchule an. Die Nordmarkfahrtengruppe tritt in vor⸗ ſchriftsmäßiger Sommeruniform und feld⸗ marſchmäßiger Ausrüſtung um 8.30 Uhr im Hof der Schillerſchule an. Der Gefolgſchaftsführer. A. S. K. K. + Motorſturm 21/M 1583 LVTrupp 1 Viernheim Morgen Sonntagfrüh, 3.30 Uhr, Abfahrt mit allen Fahrzeugen an der Goetheſchule. Der Truppführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 14. Mai 1938 Zum Muttertag Wenn du noch eine Mutter haſt, 8 danke Gott und ſei zufrieden! icht allen auf dem Erdenrund iſt dieſes hohe Glück beſchieden. * 2. 9* e 7 Hlilling- ja du Act Die Menſchen atmen auf, endlich iſt der Frühling da. Das heißt, eigentlich war er 1 5 einmal da. Vor vielen Wochen, im ärz, glaubten wir ſchon, der Winter ſei überwunden. Aber es war nur eine kleine Ratenzahlung Frühling, und in den danach⸗ folgenden Wochen eines rauhen, kalten Lenzes haben wir ſchon wieder vergeſſen, wie ſchön der Frühling ſein kann. Nun aber iſt es ſo⸗ weit. Alles iſt da, was zu einem echten Früh⸗ ling dazu gehört, und wir kleinen Menſchlein beſtaunen alle dieſe Wunderwerke wieder wie etwas nie Geträumtes: den blauen, leuchten⸗ den Himmel und die warmen Sonnenſtrahlen und das lichte Grün der Bäume, das erſt im Sonnenſchein zur rechten Geltung kommt. Es iſt, als wenn alle Farben auf einmal ſtärker aufglühten, als wären die bunten Frühlings⸗ blumen bisher unter einem trüben grauen Regenhimmel nur matt und farblos geweſen. Dieſer Frühling iſt ein ſpätes Geſchenk, und darum genießen wir ihn doppelt. Jeder hat das Gefühl, irgend etwas Beſonderes unternehmen zu müſſen und man iſt entſchloſſen, jede freie Minute des Tages draußen im Freien zuzu⸗ bringen und Frühling, Frühling und nochmals Frühling zu erleben. Welch ein Glück bedeutet ſchon ein kurzer Gang durch unſeren Ort! Man begegnet Menſchen mit freudeſtrahlender Miene, die alle die wohltuenden Sonnenſtrah⸗ len als ein herrliches Geſchenk empfinden. Natürlich gibt es auch Menſchen, die nie zu⸗ frieden ſind. Sie ſchreien ſchon jetzt wieder, daß die Hitze unerträglich ſei. Und ſie können nicht ſchnell genug die Fenſterläden zu machen. „Erſt dieſe Kälte— und nun dieſe Hitze!“, ſagen ſie ärgerlich, anſtatt ſich zu freuen, daß wir die rauhe Jahreszeit endlich überwunden haben. Wir ſind alle von einer beſchwingten Freude erfüllt. Wir ertappen uns darauf, daß wir— manchmal ſogar mitten in der Arbeit — ein kleines Frühlingslied vor uns hin⸗ ſummen und während der Berufsſtunden füh⸗ len wir es mit tiefem Glück, wie die Sonne warm auf unſeren Arbeitsplatz ſcheint und wie alle Räume auf einmal mit einer ſtrah⸗ lenden Helle erfüllt ſind! Erſt jetzt kommt es uns ganz zum Bewußtſein, wie groß unſere Sehnſucht nach Licht und Luft und Sonne war! Jeder kleinſte Gang im Freien wird zum Erlebnis. Und wenn man nach der Tagesarbeit ein oder zwei Stunden hinausgeht in Feld oder Wald und dort auf einer ſonnigen Bank ſitzen kann, ſo iſt das wieder ein beſonderes Geſchenk. Jeder Tag macht uns froh und glücklich. Der Frühling kurbelt uns an— man iſt von einer freudigen Schwungkraft und ungeahntem Schaffenswillen erfüllt. Früh⸗ ling— ja du biſt's! 9 Morgenfſeier am Muttertag. Am Muttertag, den 15. Mai, findet vormittags 10.15 Uhr, bis 11.00 Uhr, eine Morgenfeier über alle Reichsſender ſtatt, bei der die Reichs⸗ frauenführerin ſowie der Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, ſprechen werden. Die Umrahmung der Feier liegt in Händen der Frauenwerks⸗Jugendgruppen. Die Großaktion des Jugend- herbergswerkes muß überall offene Ohren finden! Die Velampfung ber Maikäfer Jetzt, wo allabendlich ganze Scharen un⸗ zähliger Maikäfer durch die Luft ſchwirren, iſt es höchſte Zeit, dem Schädling den ſchärf⸗ ſten Kampf anzuſagen. Denn ungeheuer groß iſt der von ihm angerichtete Schaden. Schon der Engerling, die Larve des Maikäfers, ver⸗ ſchont bei ſeinem unterirdiſchen Fraß keine Pflanze und benagt die Wurzeln aller Ge- wächſe. Doch der Maikäfer ſelbſt iſt in der Auswahl ſeiner Futterpflanzen wähleriſch. Grundſätzlich frißt der Maikäſer nur junge Blätter. Iſt das Laub einmal hart geworden, verliert es für den Maikäfer ſeinen Wert. Be⸗ vorzugt werden insbeſondere Eichen, Birken, Buchen, auch Ahorn, Roßkaſtan ten und Weide. Von den Obſtbäumen werden Steinobſt im allgemeinen ſtärker befallen als Kernobſt. Der durch Blattfraß hervorgerufene Scha⸗ den wird praktiſch nur bei Obſtbäumen durch Ausfall der Ernte fühlbar ſein, im übrigen ſind die Laubbäume imſtande, ohne weiteres den Blattverluſt durch die Ausbildung neuen Laubes zu erſetzen, ſodaß der Schaden nur in einem geringeren Holzzuwachs beſteht. Zwar ſind die Maikäfer, wenn ſie vereinzelt aufkommen, weniger gefährlich, doch in gro⸗ ßen Schwärmen, wie ſie ſich dieſes Jahr be⸗ ſonders zeigen, bilden ſie für den Baumbe⸗ ſtand eine große Gefahr. Wir müſſen ihnen deshalb zu Leibe rücken, müſſen ſie erfolgreich zu bekämpfen verſuchen. Vor allem gilt es die Anordnungen zu befolgen, die unſer Bürger⸗ meiſter in einer diesbezüglichen Bekanntma⸗ chung in geſtriger Ausgabe erließ. Darüber hinaus muß es aber in dem Beſtreben jedes Volksgenoſſen liegen, nichts unverſucht zu laſ⸗ ſen und dem noch größeren Auftreten des Käfers entgegenzuwirken. Es muß gelingen, wenigſtens zwei Drittel des Beſtandes un⸗ ſchädlich zu machen! Deshalb die Parole: Kampf dem Maikäfer! * Richtiges Spargelwetter. Haben die warmen Sonnentage ohnehin ſchon auf das Wachstum der geſamten Pflanzenwelt bedeu⸗ tenden Einfluß, ſo wirkt ſich die Kraft der Sonne am meiſten jedoch auf unſere Spargeln aus, die bei dieſem herrlichen Maienwetter nur ſo aus dem Boden ſchleßen. Faſt den ganzen Tag über ſehen wir nun die Spar⸗ gelſtecher auf den Kulturen beſchäftigt, die in fleißiger Arbeit das köſtliche und ſchmack⸗ hafte Nahrungsgut bergen. Was die Pflanzer nicht ſelbſt verbrauchen oder verkaufen, wird dann des Abends, in verſchiedene Sorten ſor⸗ tiert, zur hieſigen Sammelſtelle gebracht, von wo aus die Spargel ihren Weg zum Obſtgroßmarkt nach Weinheim nehmen und hier freudige Abnehmer finden. Jubiläums⸗Konzert. Aus Anlaß des 35jährigen Dirigentenjubiläums ihres Chor⸗ leiters veranſtaltet die Sänger⸗Einheit am Pfingſtſonntag ein Konzert, für das der be⸗ kannte Heldenbariton vom Nationaltheater Mannheim, Opernſänger Schweska, verpflich⸗ tet werden konnte. Die Konzerte der Sänger⸗ Einheit erfreuten ſich immer großer Beliebt⸗ heit und auch dieſes Konzert wird den Muſik⸗ und Sangesfreunden wieder einen Kunſtgenuß bringen. TEhrentafel des Arters Morgen Sonntag, 15. Mai, begehen die Eheleute Jakob Sommer und Kath. geb. Kaiſer, Alexanderſtraße 1 wohnhaft, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Dem Silber⸗ paar herzliche Glückwünſche! Möge es ihm be⸗ ſchieden ſein, auch noch die goldene Hochzeit feiern zu können! Dank an die Mütter! Sum Muttertag am 15. Mai 1938 An einem Tag im Jahr ſchickt ſich das deutſche Volk an, ſeiner Mütter zu gedenken und ihnen für das zu danken, was ſie ihrem Volke tun. Das iſt ein ſchöner Brauch, denn es iſt nicht unſere Art, von unſerem Schaffen und Wirken zu ſprechen oder viel Aufhebens davon zu machen, ſind ja auch dieſe vielen Aufgaben, die der Mutter täglich zufallen, nicht von welterſchütternder Bedeutung. Und doch hängt alles von dieſer Treue ab. Landauf, landab bin ich gegangen und habe Mütter an ihrem Tagewerk geſehen. Die noch ganz jungen, die eben in ſtrahlendem Glück ihrem erſten Kind das Leben gegeben haben und in unausſprechlichem Entzücken ſeine erſte Entwicklung verfolgen. Andere, die in einem großen Kreis heranwachſender Kinder fröhlich und geſund und, ihrer ganzen Kraft bewußt, Mittelpunkt einer Familie ſend; die das jahre⸗ lange Training an tauſend erfüllten Kleinar⸗ beiten zu erſtaunlicher Leiſtungsfähigkeit ent⸗ wickelt hat, die dieſe Schar von Kindern nicht nur pflegen, ernähren und kleiden, ſondern die ſie auch alle zu lenken und zu behüten vermag, den Heranwachſenden Ausrichtun und Halt gebend. Manche unter ihnen habe ich auch gefunden, deren Kräfte zu dem ſchweren Werk nicht ausreichten, das ihnen das Schick⸗ ſal in den Schoß warf, und die mühſam, müde und gequält, groß im Dulden und Schweigen, der Not Herr zu werden ſich bemühten. Viele habe ich angetroffen, die, des geliebten Man⸗ nes beraubt, allein auf ihren Schultern die Verantwortung trugen, die ihnen das Leben übergab. Auf dem Land mit ſeinem nicht endenwollenden Tagewerk habe ich ſie getrof⸗ fen wie in der Stadt zwiſchen Aſphalt und Mauern, wo ſie nach dem Fleckchen Grün ausſahen, auf dem auch ihre Kinder etwas von Sonne und Bäume erleben konnten. In den Häuſern der Wohlhabenden ſind ſie mir nicht weniger tapfer und treu begegnet wie dort, wo neben der Aufgabe häufig noch die Sorge zu Hauſe war. Deutſchlands Mütter— das iſt das große Heer der unbekannten Frauen, die in ſtiller, tetiger und ernſter Pflichterfüllung für un⸗ 12 Volkes Ewigkeit ſorgen, die nicht nur den Kindern das Leben ſchenken, ſondern es hüten und pflegen, mehr als ihr eigenes Selbſt. Wenn unſer Volk ſich anſchickt, dieſer Mütter! zu gedenken, ſo wird wohl jede von uns in der Stille Rechenſchaſt ablegen von dem, was ſie in dieſem Jahr getan. All unſer Tun iſt Dienſt am Volk, alle unſere Treue, iſt die Treue zu unſerem Volk. alle Liebe gilt in unſeren Kindern unſerem Volk. Solange die Kinder klein ſind, genügt die Geborgenheit, mit der wir ſie umgeben, als Schutz für ihr kleines Daſein. Wenn ſie aber heranwachſen, dann muß ſich zeigen, was wir in ſie an aufrechtem geraden Sinn, an Haltung und Verantwortungsbewußtſein, an Fröhlichkeit und tapferem Selbstvertrauen zu legen vermocht haben. Viele bange Stunden und manche ſorgenvolle Nacht bereiten uns gerade dieſe Jahre, und doch ſteht und fällt das Leben unſeres Volles damit, ob wir Müt⸗ ter in unſere Kinder einen Grund gelegt ha⸗ ben, auf dem ein geſundes Leben 5 kann. Es gilt daneben auch die Folgen der Zeit der Verwirrung und Haltloſigkeit nach dem Krieg wieder gutzumachen, unter der die deut⸗ ſche Jugend vielſach gelitten hat. Landauf— landab ſammeln wir noch heute junge Men⸗ ſchen, um ihnen das zurückzugeben, was ihnen eine kranke Zeit und der Verfall des deutſchen Familienlebens in den entſcheidenden Jahren ihrer Entwicklung vorenthalten hat. Vor allem den jungen Frauen dieſer Generation, von unbändigem Willen erfaßt, einem neuen Deutſchland auch ein neues Geſchlecht von Müttern zu geben, Müttern, wie ſie ſein ſollen, geſund an Leib und Seele, tapfer, fröh⸗ lich, klar, zielbewußt, ſammeln wir heute überall zu neuer und zielbewußter Arbeit an ſich ſelbſt zu vertiefter Vorbereitung, auf die Aufgabe, die ihrer wartet. Daß wir nicht nur den engen Kreis unſerer Familie hegen und pflegen, ſondern über ihn 8 Mütter des Volles ſind, allen, die der utter und mütterlichen Wirkens in Heim und Familie bedürfen, das iſt es, was der Führer und das deutſche Volk von uns ver⸗ langen müſſen. Ob wir es geweſen ſind, dar⸗ über wollen wir uns ſelbſt Rechenſchaft geben, ehe wir den Dank des Volkes entgegennehmen, prüfend, ob wir uns dieſes Dankes auch wür⸗ dig erwieſen und bereit zu neuem Einſatz, zu aufrichtiger und fröhlicher Hingabe an die Aufgaben, die im Leben der Nation uns Müt⸗ tern zufallen: FFP Was iſt häusliche Gemeinſchaft? Im Sinne der Familienwochenhilfe⸗Beſtim⸗ mungen beſteht die häusliche Gemeinſchaft, in der eine Tochter ſeit langen Jahren mit ihrem Vater lebt, auch dann noch fort, wenn die Tochter nach ihrer Verheiratung mit ihrem Ehemann in dem väterlichen Haushalt lebt. (Reichsverſicherungsamt Aktenzeichen: II aK. 16/37). C Bellen. Bellwaren und aussteuern in reicher Auswahl Autarbeiten yon Matratzen, Daunen und Wollsteppdecken Moderne Bettfedern-Reinigung Abholen u. Zustellung per Auto Wagner& C0. Vormals Lieb noi Das größte Spexialhaus für Betten und Aussteuern H 1. 4 11. 13-14 Breite Straße— Mannheim Bedarfsdeckungsscheine- Ehestandsdarlehen Weiterer Spareinlagenanſtieg in Heſſen⸗Naſſau Bis Ende März 1938 haben ſich die von den heſſen⸗naſſauſ ſchen Sparkaſſen verwalte⸗ ten Spareinlagebeſtände auf 671,10 Mill. Reichsmark erhöht Die Zunahme gegenüber dem Vormonat beträgt 4,29 Millionen RM. Die heſſen⸗naſſauiſchen Sparkaſſen haben im erſten Vierteljahr 1938 ſomit einen reinen Einzahlungsüberſchuß von 15,97 Millionen RM. zu verzeichnen. Im Vorjahr war von den heſſen⸗naſſaulſchen Sparkaſſen ein ähn⸗ licher Zuwachs erſt Ende Mai(14,97 Mil⸗ lionen RM.) erzielt, während 1936 der ge⸗ ſamte Jahreszuwachs(12,39 Millionen RM) weſentlich hinter dem diesjährigen Viertel⸗ jahresergebnis zurückblieb. Die Zahl der Sparkonten hat ſich im Gau Do- Neaſſau von rund 1672 000 auf 1677000 erhöht. Auch die Guthaben der Giro⸗ und Kontokor⸗ rentkonten ſind im Laufe des erſten Viertel⸗ jahres 1938 von 104,83 Millionen RM. auf 110,06 Millionen RM. geſtiegen. Gleich⸗ zeitig erhöhte ſich die Zahl dieſer Konten von 120 500 auf 126 700 Stück. nſg. * Eine ſchmutzige Pfütze Es hatte ſtundenlang geregnet, und unfreund⸗ lich war der Tag geweſen. Erſt gegen Abend hellte ſich der Himmel auf, in reinem Blau wölbte er ſich. über das noch ein paar dünne Wolken zogen, und die Sonne ließ noch einmal eine Strahlenflut über die Dächer und Stra⸗ ßen, über die Fluren und Wälder hingehen. Bald hatte ſie auch die Feuchtigkeit wieder auf⸗ geſogen. Nur dort auf dem Fußweg, der noch im Bau war., hatte ſich eine tiefe Pfütze gebil⸗ det, in die der Regen aus der Umgegend Erde geſchlämmt hatte. Schmutzig war das Waſſer. und man ſchlug unwillkürlich einen weiten Bo⸗ gen um ſie herum.- 5 g Eine Mutter kam mit ihrem Kinde, einem kleinen Mädchen. vorüber.„Paß auf“, meinte die Mutter,„eine ſchmutzige Pfütze“. 1 Aber das Kind hatte dieſe Mahnung über⸗ hört und jubelte im nächſten Augenblick:„Ach Mutti, ſchau, wie die Sonne funkelt! Und das ſchöne blaue Waſſer!“ 1 Ich mußte ein wenig in mich hineinlächeln. als ich das hörte. So verſchieden können alſo die Auffaſſungen von einer Sache ſein! Und wer hatte dann recht? Jeder, ohne Frage. Aber ich glaube, daß ich mich für die Auffaſſung des Kindes entſcheiden würde Es kann in den Din⸗ gen viel verborgene Schönheit ſein, wenn man ihnen wirklich auf den Grund ſieht. Aber wenn man ſie nur mißt mit dem Maß alltäg⸗ licher Nüchternheit, iſt wohl ſelten an ihnen etwas zu entdecken. das beſondere Freude zu geben vermag. Nimmt man jedoch den lichten Schimmer, mit dem ſich die Dinge in ihnen ſpiegeln, ſo läßt ſich ſchon eine kleine Beglük⸗ kung gewinnen. Und es will mich dünken, daß ſolche kleine Schönheit, die wir im Unſchein⸗ baren entdecken, ein Geſchenk der Stunde iſt. das ſeinen Wert beſitzt. Morgen Sonntag Straßen⸗ und Hausſammlung der Hitler⸗ Jugend für das deutſche Jugendherbergs⸗ werk! Keiner ſchließt ſich aus! Jeder Volks⸗ genoſſe trägt die Plakette! Heiter, weitere Erwärmung Das mitteleuropäiſche Hochdruckgebiet ver⸗ lagert ſich langſam in öſtlicher Richtung, bleibt aber immer noch für die Witterungsgeſtaltung Deutſchlands maßgebend. Die Störungstätig⸗ keit erſtweck ſich nur auf Nordeuropa. Samstag: Heiter und weitere Erwär⸗ mung, Tagestemperaturen um 20 Grad, nachts mild, ſchwache Winde um Süd. Die Ausſichten für Sonntag: Freund⸗ liches und warmes Wetter. ö —— en Slernheiner ohne Jie Plakette bes Jugenbherbergswerkel— Der ideale Beruj jür die Frau geljt mit am Aufbau des Jugenoͤherbergswerkes! Am Samstag und Sonntag ſammelt die Hitler-Jugend für den Neichsverband für Deutſche Jugendherbergen zum Reichswerbe⸗ und Opfertag. An die Bevölkerung des Gaues Heſſen⸗Naſſau ergeht der Ruf, auch in dieſem Jahr den Jungen und Mädel eine Spende zu geben. Jeder Pfennig iſt ein Bau⸗ ſtein für neue und ſchöne Jugendherbergen, die in den ſchönſten Landſchaften und Wan⸗ dergebieten zur Stärkung und Geſundung l der Jugend erſtellt werden ſollen. NS In der umfaſſenden und gewaltigen Er⸗ ziehungsarbeit an der nachwachſenden Genartion des neuen Deutſchlands nimmt das Jugendherbergs⸗ werk einen weſentlichen Platz ein. Urſprünglich war Das Jugendherbergswerk errichtet worden, um der deutſchen Jugend Unterkunft auf allen Wander⸗ fahrten zu gewähren. Kleinere und größere Her⸗ bergen— häufig in Kellern oder Schulen behelfs⸗ mäßig eingerichtet— ſorgten für die Unterbringung der Jugendlichen auf ihren Ausflügen. Zweifels⸗ ohne war das Jugendherbergswerk ſchon damals won geſundheitlichem und erzieheriſchem Wert, je⸗ doch die Vorausſetzungen, die Fahrten zu einem wertvollen politiſchen Erziehungsmittel zu machen, fehlten. Vor fünf Jahren wurde deshalb das Jugend- Berbergswerk in die Erziehungsarbeit der Hitler⸗ Jugend eingegliedert. Waren bis dahin die Jugend⸗ Herbergen zuneiſt behelfsmäßig untergebrachte Ueber ⸗ nachtungsgelegenheiten, ſo war es ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß das Jugendherbergswerk um ſeinen geſtell⸗ ten Aufgaben gerecht zu werden, grundſätzlich neue Wege gehen mußte. Luftige, in freundlichen Farben gehaltene zweckentſprechende Räume, ſichern ausrei⸗ chende, hygeriſch einwandfreie Unterbringung. Außer den Schlafräumen müſſen auch geeignete Räume für Tagesaufenthalt und Schulung vorhanden ſein. Um eine einwandfreie Verpflegung zu gewährleiſten, ſind zweckentſprechende Herbergsküchen gleichfalls eine ſelbſtverſtändliche Notwendigkeit. Am zu erreichen, daß alle dieſe Einrichtungen micht nur einer kleinen Schar aus begüterten Krei⸗ ſen zur Verfügung ſtehen, ſondern, daß jedem Ju⸗ gendlichen die Benutzung der Jugendherbergen auf Fahrt ermöglicht iſt, wurden die Uebernachtungsſätze für geführte H J.⸗Gruppen und Schulklaſſen auf 20 Pfg je Nacht herabgeſetzt. Das eingehende Uebernachtungsgeld iſt aber gerade ausreichend, um den laufenden Verpflichtungen, die ſich aus Licht, Heizungs und Wa ſe geld, fowie einer Entſckädi ung für den das Haus in Ordnung haltenden Her bergswart zuſammenſetzen, gerecht zu werden. Dar⸗ über hinaus müſſen zur Bauerhaltung und zur Er⸗ weiterung des Herbergsnetzes Ausgaben von be⸗— trächtlicher Höhe aufgebracht werden. All das er⸗ fordert die Bereitſtellung von Geldmitteln, die in ihrer vollen Höhe der Reichsverband für Deutſche Jugendherbergen aus eigener Kraft nicht aufbrin⸗ gen kann, der deshalb um Anterſtützung bei den Volksgenoſſen bittet. Die Richtigkeit des Jugendherbergsverbandes be⸗ weiſt das Anſteigen der Uebernachtungszahl von 4,6 Millionen 1933 auf 8,2 Millionen 1937. So erfreulich die Stetigkeit im Anwachſen dieſer Zah⸗ len iſt, ſo gibt ſie dem Jugendherbergswerk die ernſte Verpflichtung, das beſtehende Herbergsnetz noch weiter auszubauen. Bei 2000 Herbergen im Reich, werden im Rhein⸗Main⸗Gebiet zur Zeit 70 Herbergen mit 350 000 Uebernachtungen durch den Landesverband Rhein-Main im Reichsverband für DI 5. betreut. Der vollſtändige Ausbau des Jugendherbergswerkes erfordert bei 8 000 Herbergen im Reich das Vorhandenſein von 100 Herber ⸗ gen im Rhein⸗Main⸗Gebiet. Auch in Zukunft kann das Jugendherbergswerk den hohen, verantwortungsvollen Aufgaben, die ihm im neuen Deutſchland geſtellt ſind, nur dann erecht werden, wenn ſich jeder für die Unter⸗ N und den Ausbau des Jugendherbergswerkes nach 1 ſeiner Kräfte und ſeiner Stellung einſetzt. Seine Mithilfe kann er an den Reichs⸗ werbe⸗ und Opfertagen unter Beweis ſtellen. An jeden ergeht der Ruf: Gebt für das Deutſche Jugendherbergswerk! Einem Werk, das die vollſte Un⸗ terſtützung des Führers findet, darfſt auch Du Deine Mithilfe zum weiteren Ausbau nicht ver⸗ ſagen. Einer der ſchönſten Berufe, aber auch gleich⸗ zeitig ſchwerſten Berufe der Frau, iſt der Beruf der Volkspflegerin oder Fürſorge⸗ rin. Innerhalb kurzer Zeit iſt dieſer Beruf, der dem Weſen der Frau am meiſten entgegen⸗ kommt, außerordentlich bedeutungsvoll und aus⸗ ſichtsteich geworden. Reichbaltig ſind die Arbeitsgebiete, in denen die Volkspflegerinnen eingeſetzt werden. Sie arbeiten in Wohlfahrtsämtern, Jugendämtern. Geſundheitsämtern, Kreisfürſorgeſtellen und Arbeitsämtern mit Arbeitsvermittlung und Berufsberatung, bei der weiblichen Kriminal⸗ volizei, in Erziehungsheimen, Dienſtſtellen der Jugendpflege und Jugendführung, in Aemtern für Erb⸗ und Raſſenpflege, Landiahr. Arbeits dienſt für die weibliche Jugend, Mütterfürſorge und Mütterſchulung, weiterhin in den Dienſt⸗ ſtellen der DAfF., der NSWV., der ſozialen Be⸗ triebsarbeit. Dementſprechend iſt die Ausbil⸗ dung in drei große Hauptfächer gegliedert: Ge⸗ lundheitsführung. Jugendwohl⸗ fahrtspflege und Wirtſchafts⸗ und Berufsfürſorge. Die Ausbildung zur Polkspflegerin oder Fürſorgerin erfolgt in der Sozialen Frauenſchule oder auf der Volks- pflegeſchule. Dabei werden von den Mädchen innere Begabung gefordert und der gute Wille, verſönliche Intereſſen hinter den Dienſt an der Volksgemeinſchaft und Volksgeſundheit zurück⸗ zuſtellen. Als Vorbildung für das Hauptfach Geſund⸗ beitsfürſorge gelten die Ausbildung als Kranken⸗ oder Säuglingsſchweſter oder Klein⸗ kinderſchweſter mit ſtaatlicher Abſchlußprüfung, oder die Ausbildung ſowie der einjährige Be⸗ ſuch einer ſtaatlich anerkannten Kranken⸗ oder Säuglingspflegeſchule, wenn zum Abſchluß die⸗ ſes Jahres das durch miniſteriellen Erlaß feſt⸗ gelegte Maß an praktiſchen und theoretiſchen Kenntniſſen in der Kranken⸗ und Säuglings⸗ pflege nachgewieſen werden kann. Das Hauptfach Jugendwohlfahrts⸗ pflege ſetzt voraus: die abgeſchloſſene Aus⸗ bildung als Kindergärtnerin, Hortnerin oder Jugendleiterin, die ſtaatliche Prüfung als wiſ⸗ ſenſchaftliche oder techniſche Lehrerin. Abitu⸗ rientenexramen mit nachfolgender einjähriger berufsmäßiger ſozialer Arbeit unter Auſſicht der Volkspflegeſchule, das Reifezeugnis einer drei⸗ jährigen Frauenſchule. Frauenoberſchule oder höheren Fachſchule für Frauenberufe oder der Nachweis einer dreijährigen erfolgreichen Ve— rufstätigkeit in der Wohlfahrtspflege. Für das Hauptfach Wirtſchafts⸗ und Berufsfürſorge wird als Vorbildung verlangt: Das Abſchlußzeugnis einer Land⸗ frauen⸗ oder Landpflegeſchule oder einer an⸗ erkannten Gewerbe⸗ und Haushaltungsſchule, dabei wird eine einjährige ſoziale Berufstätig⸗ keit unter Aufſicht der Volkspflegeſchule voraus⸗ geſetzt, ferner müſſen die Abſchlußvrüfung einer anerkannten Handelsſchule oder der Nachweis einer einjährigen erfolgreichen Berufstätigkeit oder die für das Hauptfach Jugendwohlfahrts⸗ pflege gültigen Ausbildungsarten(Abitur, dreijährige Frauenſchule oder dreijährige Tä⸗ tigkeit in der Volkspflege) nachgewieſen werden können. Heute herrſcht bereits ein großer Man⸗ gel an Volkspflegerinnen. Da dieſer Beruf, wie wenig andere, den vollen Einſatz der Frou verlangt, ſoll er nicht nur dem jungen und ernſthaft ſtrebenden Mädel bei der Schulentlaſ⸗ ſung empfohlen werden, ſondern auch allen denen, die ſich auf einer weniger befriedigenden Tätigkeit nach ernſterer und verantwortungs⸗ vollerer Arbeit ſehnen. . Ichmuck unſerer Ahnen NS. Mannigfaltig wie das Schickſal der ermaniſchen Stämme und reich wie die Ver⸗ chiedenheit ihrer Kulturen auf dem Boden ihrer Heimat iſt auch das Handwerk der Ger⸗ manen im frühen Mittelalter. Auf ihren Wan⸗ derungen von Oſtdeutſchland nach Südrußland und weiterhin nach Italien und Spanien, im römiſchen Rheingebiet wie in Gallien und Bri⸗ tannien lernen 15 neue Kulturen kennen und tauſchen miteinander ihre Kunſtfertigkeit aus. Ein lebendiges Spiegelbild dieſer Wechſelwir⸗ kungen iſt die 1. Internationale Hand⸗ werkerausſtellung, die auch dem Schmuckſchaffen unſerer germaniſchen Ahnen Raum bietet. Die koſtbarſten Stücke alter Grabfunde werden nicht nur das Intereſſe der heutigen Goldſchmiede erregen, ſondern auch die Bewunderung aller Frauen, die ſich die Empfin⸗ dung dafür erhalten haben, daß beim Schmuck nicht nur der Materialwert entſcheidend iſt, ſondern die Geſinnung, aus der heraus ein vor⸗ . Stück entſtanden iſt. Denn gerade heute ſoll ja der Schmuck nicht mehr der Grad⸗ meſſer des Wohlſtandes, ſondern der Kultur ſeines Trägers ſein. Beſprechungen über Wirtſchaftsfragen des Gaues Heſſen⸗Naſſau. Reichswirtſchaftsminiſter Funk ſtattete am Montag dem Gauleiter Neichsſtatthalter Sprenger einen Beſuch ab. In eingehender Ausſprache wurden alle wirtſchaftlichen Fragen des Gaues Heſſen⸗Naſſau behandelt. Zu den Beſprechungen wurden der ſtellvertretende Gau— leiter Linder, der Stellvertreter des Reichsſtatt⸗ balters in Heſſen, Staatsſekretär Reiner, der Leiter der Wirtſchaftskammer Heſſen, Profeſſor Dr. Lüer, Gauwirtſchaftsberater Eckardt und Gauamtsleiter Avieny, der Leiter der Bezirks⸗ organiſation des Bankgewerbes, hinzugezogen. Der Menſch als Vielfraß. Die Flüſſigteit, die ein Menſch während ſeines ſiebzigjährigen Daſeins zu ſich nimmt, beträgt nach einer Be⸗ rechnung zirka 25 000 Liter. Ferner verzehrt der Menſch in dieſer Zeit etwa 225 Zentner Brot. 2000 Kilogramm Fleiſch, 12 000 Eier und 150 Zentner Gemüſe. Alles in allem be⸗ trägt der Verbrauchskonſum eines ſiebzigjähri⸗ gen Menſchen rund 25 Tonnen, das ſind 25 Laſtwagen von einer Tonne Ladefähigkeit... Der arme Menſchenmagen iſt doch zu bedauern! Erweiterung von Vergünſtigungen auf die vormals öſterreichiſchen Bundesbahnen. Die am 5. Mai ds. Is. eingeführte direkte Perſo⸗ nenabfertigung vom alten Reich nach Bahn⸗ höfen im vormals öſterreichiſchen Reichsteil zu deutſchen Fahrpreiſen wird am 15. Mai erheb⸗ lich erweitert. Von dieſem Tage an wird die Ermäßigung für Urlaubskarten und Geſell⸗ ſchaftsfahrten auch bei Löſung von MEgR.⸗ Fahrſcheinheften gewährt. Außerdem werden die öſterreichiſchen Strecken, in die am 1. Mai eingeführte 20prozentige Ermäßigung für MEßR.⸗Fahrſcheine einbezogen(Rundreiſen von mindeſtens 600 Km. Streckenlänge). Schließlich wird vom 15. Mai ab die deutſche Ausländerermäßigung für MEgR.⸗Fahrſchein⸗ hefte, die im Ausland gelöſt werden müſſen, auch auf die vormals öſterreichiſchen Strecken ausgedehnt. 9 YYY/ ęꝙ⁊⸗ꝙ/PYPTPPP o Hitlerjungen! Wollt ihr an den Fahr⸗ ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft die Grundlage— ſpart fleißig! (Dosehr elegantes Kostüm aus Woll-Leinen in natur oder gold mit farbigem Kragen- und Taschenbesatz. Die Jacke ist auf kunstseidenem J0⁵ĩ⁵ Marocain gefüttert. D Modischer Hänger aus Woll- Leinen gearbeitet; sommer- licher kurzer Mantel in ver- schied. Pastellfarben, 75 mit andersfarb. Blende 2 9 Jugendl. Komplet aus einfar- big. Kunstseiden-Krepp, Kleid in den Farben gold, bleu oder altrosa m. hellmarine- 75 blauem Mantel 3 29 Deutsches Famillen-Kaufhaus G. m. b. H. S S 8 ———— —— rere SSS o — — — 8 — — —— — . — 2 — — — — ö— 2 8 . Mannheim, P 5. 1-4 an den Planken Anruf: 2334.56 8——— 2 —— 2 Raglan u. Slipon, in allen mo- dern. Farben, ganz auf Kunst- seide gefüttert. Der 9 0 Mantel ist imprãgniert 2 9 Olerren-Sakko-Anzüge, 2 teil. mit langer Hose. Sakko sport- lich gearbeitet mit aufgesetz- ten Taschen und verschiede- nen Rückengarnierun- 59 gen aus Freskostoffen N55 Herren-Cheviot-Mäntel, sportl. Sliponform, weiter, lose fallend. Rücken. Flotte Nop- pen- u. Fischgratstellg. in grau, braun u. grün 45. 2 — 8 9 2. 9 Die Auigaben bes beutjchen Tabak⸗ anbaus im zweiten Vierſahresplan Nachſtehende Ausführungen, in der Südd. Tabakztg. erſchienen, die der För⸗ derung des deutſchen, mithin auch unſeres einheimiſchen Qualitätstabakbaues die⸗ nen ſollen, wurden uns vom hieſigen Ta⸗ bakbauverein zur Veröffentlichung über⸗ geben. Sie ſind von einem gründlichen Kenner und Fachmann, der in ſeiner 22. jährigen Tätegkeit in Oſtindien und Weſt⸗ afrika ſeine Tabakerfahrungen geſammelt und ſich dort als Tabal⸗Experte bewährt hat. D. Schriftltg. In der Preſſe lieſt man des öfteren und in Fachkreiſen hört man ſo allerlei über eine Veredelung unſeres Tabakbaus. Was iſt an dieſer Veredelung, nüchtern beſchaut, Wahr⸗ heit und Wirklichkeit?— Welche Eindrücke gewinnt ein unvoreingenommener, nach kriner Seite hin verpflichteter Ueberſee-Tabakbau⸗ Sachverſtändiger bei einer Beobachtung der deutſchen Tabakfelder? Beſonders auffallend iſt die für dieſe Kultur gerade ſo notwendige gärtneriſche Sorgfalt und geringe Einheitlichkeit der rigttigen Manipu⸗ lation der hierfür erforderlichen Arbeiten. Die Fortſchritte der Qualitätsverbeſſerung in den letzten Jahren, ſei es infolge der Richt⸗ linien und Anordnungen des Reichsnährſtan⸗ ſtandes, der wiſſenſchaftlichen Forſchungsin⸗ ſtitute, der aufopfernden Tätigkeit der Fuhrer von Tabakfachſchaften, ſind unverkennbar! Allerdings iſt der inländiſche Pflanzer faſt niemals ein Nur⸗Tabakpflanzer, ſondern da⸗ neben baut er ſeine Kartoffeln, ſeine Hack⸗ früchte uſw., Kulturen, die alle eine recht derbe Hand vertragen. Sein exotiſcher Gegenſpieler wird dagegen ſyſtematiſch zu einem höchſt diſziplinierten Spezial⸗Tabakpflanzer erzogen und ausgebildet. Hierbei möchte ich einſchalten, daß ich zu keiner Zeit weder ein blinder Bewunderer des Auslandes noch ein kritikloſer Nachbeter tro⸗ piſcher Pflanzungsmethoden war. Aber es kann von keinem Kenner der Ma⸗ terie beſtritten oder widerlegt werden, daß der tropiſche führende Tabakplantagenbau in der qualitativen Tabakblatt⸗Veredelung unerriicht daſteht.— Und wir ſomit ohne erſt koſtſpie⸗ lige Experimente zu machen, uns nur dieſen Methoden anzupaſſen brauchen, um ähnleche Qualitätserzeugniſſe dem deutſchen Markte zu⸗ zuführen.— Denn auch in den tropiſchen Tabalbaugebleten waren jahrzehntelange Vir⸗ ſuche notwendig, ehe die bekannten Qualitäts⸗ ſorten den Weltmarkt eroberten und beherrſch⸗ ten. Erſt nach den praktiſchen Erfolgen wurden dort wiſſenſchaftliche Forſchungsinſtitute ein⸗ gerichtet, die mit dazu beitrugen, die Tabak⸗ plantagen zu muſtergültigen Betrieben umzu⸗ geſtalten. Ohne weiteres ſei zugegeben, daß das vom Konſumenten ſo wenig gewollte ſogenannte „Pfälzer Kraut“ mit dem beizenden Geſchmack und dem merkwürdigen Aroma heute der Ver⸗ gangenheit angehört. Aber bis unſer Tabakbau es ſoweit ge⸗ bracht hat— gleich den beſten Auslandser⸗ zeugniſſen— nur Qualitätsware zu produ⸗ zieren, iſt noch ein weiter Weg! Selbſtverſtändlich bringen auch wir ſchon recht bemerkenswerte Teilpartien auf den Markt, die nicht nur qualitativ mit der gerin⸗ geren Sorte der Iſportware konkurrieren, ſondern ſolche ſogar teilweiſe übertreffen. In wiſſenſchaftlichen Erkenntniſſen ſind wir durch die vorhandenen Tabarforſchungs⸗ inſtitute für die Zukunft mehr als gerüſtet. Was uns aber fehlt, iſt die fachliche Kontrolle des Tabakanbaus durch rein pralteſch erfahrene Pflanzer. Die Anoronungen des Reichs nähr⸗ ſtandes, der Tabakfachſchaften, der Zollbehor⸗ den, der Bürgermeiſtereten, der Forſchungs⸗ inſtitute— ohne eine durchgreifende Kon⸗ trolle— ſind hierfür kein vollwertiger Erſatz. Es iſt im Rahmen dieſer Zellen nicht mög⸗ lich, alles das zu erörtern, das notwendig wäre, um eine weltere weſentliche Qualitäts⸗ verbeſſerung des deutſchen Tabakbaus in die Wege zu leiten. Daher ſind in den folgenden 11 Punkten nur die offenſichtlichſten Pflanzungsſehler⸗ quellen berührt worden, die einer Qualiläts⸗ wirtſchaft hindernd im Wege ſtehen und un⸗ bedingt eine Bereinigung finden ſollten. Eine Kritik aller Fermentationsarbeiten iſt abſichtlich unterblieben. Die deutſchen Metho⸗ den in der Tabak⸗Fermentation können jeden Vergleich mit dem Ausland vertragen. Die 11 Punkte: 1. Groß iſt die Zahl der Tabakäcker, dio nicht tief genug umgepflügt werden. Die Bo⸗ denbearbeitung läßt oft(bis 10 em) an Tieſe zu wünſchen übrig. Der Tabakbaum, mit einer Penwurzel ausgerüſtet, verweiſt auf ein be⸗ trächtliches vertilales Tiefenwachstum in gut gelockertem Boden. Für die horizontale Aus⸗ dehnung ſorgen wieder beſondere Seitenwur⸗ zeln. Warum wird ſchon beim Pflügen gegen Qualitätsbeſtrebungen geſündigt? 2. Vielfach werden, gegen die Vorſchrift, ungeeignete Saatbäume in den Fluren ange⸗ legt, um weiter ſpäter unſachgemäß in den Bauernhöfen als zukünftige Saat getrocknet zu werden. Dieſe Methode iſt nicht als Bei⸗ trag einer Veredelung zu bewerten. 3. Obwohl die unmäßigen Mengen des ſo ſchädlichen freſchen Stallmiſtes bei der Herbſt⸗ beſtellung nicht mehr auf die Tabakfelder ge⸗ langen, wird immer noch nicht genügend dar⸗ auf Wert gelegt, nur ganz verrotteten Slall⸗ miſt für die Aecker zu gebrauchen.— Da⸗ gegen wird mit dem Kalidünger eine unver⸗ antwortliche Sparwiriſchaft getrieben! Der Tabakbaum, der größte Kalifreſſer, kann nie genug vom ſchwefelſauren Kali er⸗ halten. Ene 6⸗Kilo/ Ar⸗Menge iſt nicht nur zu empfehlen, ſondern mit einer durchgeführ⸗ ten Kontrolle auch tatſächlich zu verarbeiten. Nur bei einer planmäßigen Kontrolle des Kaliverbrauchs eines jeden Pflanzers, wozu auch die Einſicht in die Bezugsfakturen des Kalidüngers gehört, können wir hoffen, zu einer einheitlichen Qual tätsbeſſerung zu ge⸗ langen. Denn welchen Sinn kann es haben, wenn einzelne diſziplinterte zünftige Pflan⸗ zer den ſo notwendigen reichlichen Kalibezug ſich etwas koſten laſſen und daneben ein gro⸗ ßer Prozentſatz der Tabakbauern, nach alter Tradition und Sitte, an ſtarker Miſtdüngung feſthält, um iſch von den Koſten des Kal-Ein⸗ kaufs zu drücken. Damit werden alle Be⸗ ſtrebungen, zu einer verbeſſerten Qualität zu kommen, illuſoriſch gemacht. Die Glimmfähigkeit und der Geſchmack, von einer richtigen Düngung ganz beſonders ab⸗ hängig, ſollten durch eine ſchlechte Pflanzer⸗ Ueberlieferung in der Düngungspraxis kei⸗ nesfalls Schaden erleiden. 800 4. Das Auspflanzen der Tabakſetzlinge wird nicht überall fachlich richtig vorgenom⸗ men. Die Penwurzel, ſchon beim Setzling ſtark ausgeprägt, muß in abſolut vertikaler Richtung in den lockeren Boden gelangen reſp. verſenkt und ſeitlich mit friſcher Erde ange⸗ drückt werden. Eine Handhabung, die im Plantagenbau auf das ſorgfältigſte ausgeführt wird.— Warum wird bei uns hierauf ſo wenig oder gar nicht geachtet? Umgelegte Penwurzeln, die ſich durch fehlerhaftes Pflan⸗ zen ſeitlich entwickeln müſſen, beeinträchtigen weſentlich das Wachstum und damit die Qualität der Tabakpflanze. 5. Das für die gute Entwicklung der Seitenwurzeln ſo notwendige, wiederholte Anhäufeln(Anlage von Bänken) wird teil⸗ weiſe ſehr oberflächlich, ja manchmal nur an⸗ deutungsweiſe beſorgt. Ein bemerkenswertes Vorgehen für ein Veredelungsverfahren. 6. Das Toppen oder Eingipfeln wird durchſchnittlich(um zirka 2 Blatt) zu niedrig vorgenommen, da vielen Pflanzern mehr an dem Gewicht der Ernte, als an der Qualität des Blattes zu liegen ſcheint. 7. Die vielen ſtehengelaſſenen oder zu ſpät entfernten Seitenſchößlinge zehren gewaltig an der Tabakpflanze und verhindern die Fein⸗ heits⸗Entwicklung des Blattes. 8. Die Vorſchriften für ein Qualitäts⸗ Pflücken ſollten einer Reorganiſation unter⸗ worfen werden, die ſowohl für das Zigarren⸗ gut als auch für das Schneidegut. Die Ernte ſollte in vier Zeitabſchnitten erfolgen: 1. Ernte Sanoblatt: wenig reif— halbreif — reif— niemals überrelf! 2. Fußblatt⸗Ernte: wenig reif— halbreif — reif. 3. Ernte Mittelblatt: reif. 4. Ernte Hochblatt: reif. Immer nach den verſchleden gewünſchten Reifezuſtänden, wie es die verarbeitende In⸗ duſtrie für ihre verſchiedenen Zwecke benötigt. Die Vorſchriften hierfür ſollten ſtreng ſein und ſogar den Pflanzer mit Ausſchluß be⸗ drohen. der ſich dieſen Richtlinien nicht fügen will. Die qualitativen Sorten entſtehen in der Hauptſache durch ein richtiges in wenigreifes, Milleilungen ber Betr.: Anträge auf Neuzuteilung bzw. Er⸗ höhung von Rüben⸗Grundlieferungsrechten ab 1939. Am Sonntag werden Formulare obigen Betreffs in der Milchzentrale ausgegeben. Dieſelben ſind ausgefüllt bis Mittwoch, den 18. Mai, beim Ortsbauernführer abe y en. 8 Betr.: Junggeflügelaktion. i Anträge zum Bezuge von Küken und Jung- geflügel mit Verbilligungszuſchuß können bei der Ortsbäuerin, Frau Barbara Hoock, Lorſcherſtr., geſtellt werden, woſelbſt auch nähere Auskunft erteilt wird. Die Bau⸗ ern mögen von dieſem Zuſchuß regen Gebrauch machen. 0 „ Betr.: Flachsanbau. Die auf den Tabakzuteilungsbeſcheiden zu⸗ getellte Flachsanbaufläche iſt alsbald zu be⸗ ſtellen, da Flachs nur eine Reifezeit von 100 Tagen braucht. 1 Ortsbauernſchaft Die Generalverſammlung des Tabak⸗ bauverbandes findet am Sonntag, den 29. Mai 1938, in Lorſch ſtatt, worauf jetzt ſchon hingewieſen wird. Vom Tabakforſchungs⸗ inſtitut in Forchheim wird ein Tabakfachmann das Referat übernehmen. * Nach dem 29. Mai 1938 ſind alsdann die Jahreshauptverſammlungen der einzelnen Tabakbauvereine angeſetzt. Betr.: Ausweis über Ableiſtung des Pflicht⸗ jahres. * Die Mädels, welche ſich zur Erlangung des obigen Ausweiſes gemeldet haben, muͤſſen am 12. Juni ds. Is. auf dem„Schmitthof“ in Muckenſturm eine Leiſtungsprüfung(keine Stallarbeit) ablegen. Die einzenlen Teilneh⸗ mer erhalten noch Aufforderung und Anwei⸗ ſung durch die Bäuerliche Werkſchule in Hep⸗ penheim. Die zum Prüfungsausſchuß berufenen Bäuerinnen erhalten ebenfalls noch Anwei⸗ ſung. Der Ortsbauernführer. . T r e halbreifes und reifes Pflücken. Was ein ein⸗ facher Eingeborener nicht nur lernt, ſondern auch richtig handhabt, ſollte, bei der hohen Intelligenz des deutſchen Bauern, bei uns ohne weiteres möglich ſein. 9. Bekanntlich ſind friſch geerntete Tabak⸗ blätter gegen zu ſtarken Druck recht empfind⸗ lich. Warum die friſch gepflückten Blätter in den überladenen Transportlarren einem enor⸗ men Druck ausgeſetzt werden, bleibt jedem Tabakkenner ein Rätſel! Der Transport der Ernte dürfte fachgemäß nur in leichten Lattenkiſten oder Körben vor⸗ genommen werden. Im Ausland geſchleht di.s überall ſo, warum in Deutſchland in einer ſo derben und primitiven Art? 10. Die Handhabungen des angereihten Tabaks in den e beſonbers des Zigarrenguts, kann auch heute noch nicht überall ſich mit den einwandfreien Methoden der Ueberſee-Plantagen meſſen. 11. Zu einer Qualitätsverecelung gehört ein allgemein vorzuſchreibendes Bündeln al⸗ ler Tabakſorten. Nur die gebündelten Blätter entſprechen in idealer Weiſe allen ſpäteren Anforderungen und Manipulationen, die mit der Tabakernte zuſammenhängen. Alle ande⸗ ren Verpackungsarten ſind Bequemlochkeits⸗ behelfe, die mit Qualitätsarbeit nichts zu ſchaffen haben. Auf der Höhe ſind wir in dieſen Dingen nicht! Bei den jetzigen Durchſchnittspreiſen, die der Tabakpflanzer erzielt, und die Induſtrie und der Großhandel anlegen muß, könnte und ſollte die verarbeltende Induſtrie ein noch beſſer und durchgearbeitetes Produkt erwar⸗ ten. Wir müſſen unbedingt dahin gelangen, daß ſie qualitativ jeden Vergleich mit ähnlichen Sorten des Auslandes aushält. Dieſes End⸗ ergebnis iſt bei einer fachlichen Kontrolle ohne Schwierigkeit zu erreichen. Ich möchte meine kurze kritiſche Betrach⸗ tung des inländiſchen Tabakbaus nicht ſchlie⸗ ßen ohne zum Ausdruck zu bringen, wie not⸗ wendig im Intereſſe der Arbeiten des Vier⸗ jahresplanes und der deutſchen Tabakinduſtrie es wäre, ein Sofortprogramm der angeführten 11 Punkte aufzuſtelten und damit tat ächlich einen Qualitätstabakbau zu beginnen und durchzuführen. Nur ſo werden wir in der Lage ſein, uns einmal reſtlos von dem Import geringer Ta⸗ bakſorten zu befreien und uns auch auf dieſem Spezialgebiete der deutſchen Wirtſchaft unab⸗ hängig machen. Der deutſche Tabak iſt ja kein Erſatzmittel für eine beſtimmte Auslandsſorte, ſondern wir können und ſollten dafür Sorge tragen, daß wir durch eine richtig gehandhabte Ver⸗ edelung den deutſchen Konſumenten mit einer noch beſſeren Ware als bisher vom Ausland bezogen, verſorgen. Dies wird bei einer ſtrafferen Diſziplin und praktiſch organiſierten Kontrolle ohne erhebliche Mehrkoſten ſich ermöglichen laſſen. Der Beauftragte für den Vierjahresplan hat erſt kürzlich in Hamburg bemerkt, wie noch vieles verbeſſerungsfähig ſei und dazu gehört m. E. beſtimmt unſer inländiſcher Tabakan⸗ bau. Jeder Viernheimer trägt morgen Sonntag die Plakette des deutſchen Jugendherbergswerkes! Ihr un⸗ terſtützt damit unſere Jugend! Kirchliche Anzeigen Kalholijche Kirche: 4. Sonntag nach Oſtern Apoſtelkirche: ½7 Uhr: hl. Meſſe ½8 Uhr: hl. Meſſe ½10 Uhr: Hochamt ½2 Uhr: Chriſtenlehre für die Jungfrauen Anweiſung der Plätze, deshalb reſtloſes Erſcheinen notwendig. 2 Uhr: Andacht; Verfammlung aller kath. Mütter und Frauen. Marienkirche: 8 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene 10 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Andacht fur die Kinder. Montag: ü 5.40 Uhr 2., 6.10 Uhr 3. S.⸗A. für Suſanna Roos geb. Klee Dien 7g: 5.40 Uhr 3. S.⸗A. für Andreas Müller 6.10 Uhr beſt. Amt für Eliſabeth Neff, Großmutter Marg. Walter, Großvater Ni⸗ kolaus 2., beide Onkel Martin und Peter Neff. Mei ch: 5.40 Uhr beſt. Amt für Georg Mich. Adler, Chefrau Juliana Weidner, Tochter Maria, 1 Krieger Lehrer Adam Adler a 6.10 Uhr beſt. Amt für Joh. Renner 5., Eltern Joh. Jak. Renner, Ehefrau Barbara geb. Fleiſchner Teanerstag: 5.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Peter Kempf 5., Ehefrau Anna Maria, ledig verſt. Sohn Philipp und Anverwandte 6.10 Uhr beſt. E.⸗A. für f Schulkind Phil. Schwab. f Freitag: 5.40 Uhr beſt. Amt für Joſ. Brückmann, Ehefrau Maria geb. Dietz, Schwiegerſohn Karl Blank, Joſef Königsfeld und Ange⸗ hörige 5.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Franz Win⸗ kenbach, Tochter Margareta 6.10 Uhr beſt. Amt für Sebaſtian Kühner, Vater Georg Mich. Kühner, Sohn Jak. Schwiegervater Franz Hofmann 5., Ehe⸗ frau Marg., beide Großeltern und Angeh. Samstag: 5.40 Uhr beſt. Amt für Eliſabeth Hanf geb. Berthold, beide Söhne und Angehoͤrige 5.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Friedrich Kuhlwein 5. und Joh. Gg. Werle 6.10 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Arnold geb. Kirchner. Am Montag uno Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern hl. Meſſe. Nächſten Sonntag Generaltommunion für die Weltglieder der Jungfrauen-Kongregat on. Nachmitlags Aufnahme. Zugleich gemeinſame hl. Kommunion für das 7. Schuljahr. Mädchen beichten Freitag, halb 6 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. Die Eltern werden gebeten, die Kinder dazu anzuhalten. Evangelijche Kirche: Sonntag, 15. Mai Vorm. 8.15 Uhr Gottesdienſt Anſchließend: Kindergottesdienſt Montag, 16. Mai: Kirchenchor Dienstag, 17. Mai: Frauenabend. Plingstisonniag nachm. ½8 Uhr im„Freischütz“ rtmann.— Solist: Heldenba riton Schweska vo 2 dubiaums-KHonzert der Sängereindeit aus Anlaß des 35jähr. Dirigentenjubiläums ihres Chorleiters Emil Ha Rar tenver kauf dureh die Sanger und im„freiscnutz“. Preis 60 Pig. m Nationaltheater Mannheim Dult vitlen feet Abl en it. anden laben Biettetzä die Ettal Latte! all ele Fgbekeiichnas die dorlige gehört der leben der dle al. mie ulſete Dal Ua Au de oon Walle . Macht. Kiß B, lebach, Helbig Die han teen auf! kleinen Tr. gehen den dn ohen dem Gang ähnli wegen, land un die halb ge lots lab, für iller eff M⸗ ter ler, i, ata in, 1 e⸗ 1 ll⸗ e e A Verſchöͤnerung des Dorſbildes Die Schönheit des Dorfbildes wird weſentlich durch Art und Zuſtand der Umfriedungen der einzelnen Gehöfte, vor allem durch die Ge⸗ ſamtwirkung der Zäune und Gartenmauern zu beiden Seiten der Dorſſtraze mitbeſtimmt. Schauen wir uns in unſeren Dörfern um: Die Verfallserſcheinungen der letzten Jahrzehnte auf dem Gebiete der heimiſchen Bauweiſe ma⸗ chen ſich noch beute allerwärts bemerkbar. Je⸗ der Beſitzer errichtete Zäune und Mauern im Rahmen der wenig ſtrengen baupolizeilichen Vorſchriften nach eigenem Gutdünken ohne Angleichen an das Nachbargrundſtück und ohne Rückſichtnahme auf das Geſamtbild. Das war nicht immer ſo. Die Zeit liegt nicht allzu weit zurück, da gab es in unſeren Dörfern noch keine unſchönen Draht⸗ und Zementzäune, keine Eiſengitter mit Glanzziegelpfeilern. Schlichte Holzzäune und lebende Hecken. in manchen Gegenden umrankte Gar tenmauern aus heimiſchem Geſtein. verliehen den Dorfſtraßen ein einheitliches Gepräge. Heu⸗ te beſinnen wir uns wieder auf das Erbe un⸗ ſerer Väter und auf die Werte der bäuerlichen Kultur. Das faſt erſtorbene Gemeinſchaftsleben beginnt ſich wieder zu regen, und die neue in⸗ nere Haltung ſtrebt nach äußerer Geſtaltung auch im Dorfbild. Was an Zäunen und Mauern an der Dorſſtraße gebaut wird, ſei dem ländlichen Charakter entſyrechend und füge ſich dem Geſamtbild harmoniſch ein. Drahtzäune u. Eiſengitter auf Betonmauern wirken im Dorfe als Fremdkörper. Ihr unſchö⸗ ner Anblick, der augenblicklich nicht zu beſeiti⸗ gen iſt. kann durch Schlingpflanzenberankung gemildert werden. Völlig abzulehnen ſind die kahlen undurchſichtigen Zementmauern und Bretterzäune, die bereits in vielen Ortſchaften die Straßenfront verſchandeln. Der einfache Lattenzaun paßt am beſten ins Dorf. Er ſoll bei einer Höhe von nicht über 1.20 Meter gleichmäßig mit dem Gebäude verlaufen und mit einem gefälligen ſchlichten hellbraunen Karbolineumanſtrich verſeben ſein. Ein etwai⸗ ger Sockel in am beſten in Bruchſteinmauerwerk mit einer Höhe von nicht über 30 cm anzulegen. Eine Verwendung von Zementformſteinen iſt unzuläſſig. Zwiſchenpfeiler aus Zement ſind nicht erwünſcht. Die Zwiſchenpfeiler ſollen aus gleichſarbigem imprägniertem Holz oder aus⸗ verputztem weiß getünchtem Mauerwerk ſein und den Zaun nicht weſentlich überragen. Wo kein Zaunſockel geſettt wird, ſind die Zaunlatten einige Zentimeter vom Erdboden abzuheben, damit ſie nicht anfaulen, Anſtrich mit grüner Lackfarbe und verſilberte Zaunſpitzen ſind kit⸗ ſchig. Alle gegen den ſchlichten Lattenzaun er⸗ hobenen Einwände ſind hinfällig. Wo Gartenmauern aus heimiſchem Geſtein ortsüblich ſind, ſollen ſie auch fernerhin nicht nur geduldet, ſondern bevorzugt und gepflegt werden, Sie entſprechen bei guter Inſtandhal⸗ tung, Bepflanzung, Berankung und Belebung durch Buſchwerk allen Anforderungen des Schönheitsſinnes. Auch für die Naturſtein⸗ mauer gilt die Forderung, daß ſie nicht viel böher als 1.20 Meter ſei. Wir haben nichts zu verbergen und zu verheimlichen. Unwillkürlich vermutet man hinter einer zu hohen Mauer oder einem Bretterzaun eine liederliche Wirt⸗ ſchaft oder menſchenſcheue ſelbſtſüchtige Bewoh⸗ ner, Um die Gefängniſſe mögen die hohen kah⸗ len Steinmauern mit Stacheldrahtſicherung ſtehen bleiben, in unſeren Dörfern aber müſſen ſie im Zuge der Dorfverſchönerung bald bis auf eine angemeſſene Höhe abgetragen werden. Die Dorfverſchönerungsbewegung als Aus⸗ druck einer neuen Haltung hat eine innere Be⸗ rechtigung und einen tiefen Sinn. Selbſt die Zäune und Mauern an der Dorſſtraße ſollen von dem neuen deutſchen Geiſt zeugen. Das ſchöäne Ortsbild iſt ein Künder der echt natio⸗ en Geſinnung der Dorfgemein⸗ aft. eee e e eee Sport bes Turnvereins (Die Fuß⸗ und Handballer des Turnvereins ſind auch am morgigen Sonntag nicht untätig. So tragen erſtere nach der anſtrengenden Ver⸗ bandsrunde in Wallſtadt ein Privatſpiel gegen die dortige„Viktoria“ aus. Der Gaſtgeber gehört der Kreisklaſſe 1 an und konnte in der letzten Verbandsrunde beachtliche Erfolge er⸗ zielen; aus dieſem Grunde iſt es intereſſant, wie unſere Fußballer abſchneiden werden.— Das Vorſpiel beſtreiten die 2. Mannſchaften. Auch die Jugend ſteht am Vormittag derſelben von Wallſtadt gegenüber. Die Mannſchaften: U. Mſchft.: Knapp Karl; Schmitt, Adler Ad.; Kiß P., Jakob Gg., Pfenning H.; Win⸗ kenbach, Stumpf L., Stumpf H., Alter N., Helbig Joh. 2. Mſchft.: Mandel Ad.; Effler, Kühlwein; Bugert, Winkler K., Hotz Hugo; Buſalt E. Helbig Val., Mandel Jak., Brandenburger, Pfenning H., Brechtel Erw. Jugend: Jakob, Adler, Georgi, Lamberth, Roos, Stumpf L., Jäger, Flößer, Keck, Bugert, Knapp. Die Handballer treten auf dem Lorſcherwegſportplatz zu einem kleinen Trainingsſpiel in komb. Aufſtellung gegen den Mannheimer Luftwaffenſportvereiſ (komb.) an. Vorher ſpielt die Jugend. Mannſchaftsaufſtellungen: »Effler; Schmitt W., Haas Jak.; Hanf N., Beiner Ad., Alter Ad.; Helbig Joſ., San⸗ der Ad., Sax P., Alter Gg., Schneider M. Jugend: Sander; Effler, Hagenburger W.; Wiegand K., Werle E., Reinhard; Werle Karl, Winkler K., Martin P., Faltermann E., Ditſch H. Der Vogel mit dem ſchlechten Auf Sagen und Legenden um die Elſter In Schweden hat man durch eine beſondere Vorſchrift die Elſter vor der völligen Aus⸗ rottung ſchützen müſſen. Denn nach einer alten ſchwediſchen Sage ſteht die Elſter unter dem Schutz des Teufels. Flammen und Blitzſchläge drohen demjenigen, der ein Elſterneſt aushebt. Ganz ähnlicher Aberglaube rankt ſich auch in Norwegen, in Dänemark und ſelbſt in Eng⸗ land um dieſen Vogel. Man weiß nicht, wes⸗ halb gerade die Elſter einen ſo ſchlechten Ruf bekommen hat, Man kann wohl ſagen, daß keinem Vogel der Welt ſoviel unangenehme und häßliche Dinge nachgeſagt werden., wie gerade dieſem einen, äußerlich recht ſchönen Vogel. Bei anderen Vö⸗ geln behauptet man wenigſtens je nach den Umſtänden, daß ſie mindeſtens zeitweiſe Glück bringen könnten. Bei der Elſter aber ſcheint alles nur Pech zu ſein, Eine Elſter zu erblicken bedeutet grundſätz⸗ lich Unglück für den ganzen Tag. Zwei Elſtern ſehen bedeutet eine Heirat mit ſehr ſchlechtem Ausgang. Vier Elſtern ſagen unerwartete Neuigkeften an, die nicht immer ſehr angeneh⸗ mer Natur ſind. Allerdings iſt es ſehr ſelten, daß man mehr als eine Elſter auf einmal erblickt, es ſei denn, man ſtoße gergde auf eine Hecke, in der ſich mehrere Neſter befinden, Die Erziehung der deutſchen Jugend zu geiſtig und körperlich geſunden und ſtarken Menſchen iſt eine der dringendſten Aufgaben des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland. We⸗ ſentliche Vorausſetzung dafür iſt das Jugend⸗ wandern, das in unſeren Jungen und Mädeln wieder die Liebe und innige Verbundenheit mit Volk und Heimat erwecken ſoll. Philipp Prinz von Heſſen, behaupten die Fiſcher das Auftauchen von ein⸗ ale Elſtern im Frühjahr ſei immer ein chlechtes Zeichen, das Kälte, ſtürmiſches Wet⸗ ter und ſchlechten Fang bedeute. Hier vereini⸗ gen ſich anſcheinend alte Erfahrung, Wetter⸗ kunde und Aberglauben. Denn es iſt leicht verſtändlich, daß bei ungünſtigen Wetterver⸗ hältniſſen die Elſtern ſich nur ſchlecht im Flug zuſammenhalten können und deshalb vereinzelt mae ſofern ſie ſich überhaupt heraus⸗ 0 Obwohl nun von den Vogelſchutzverbänden mancherlei Anſtrengungen unternommen wer⸗ den. den Aberglauben um dieſe Tiere auszu⸗ rotten, hält ſich der Legendenkreis hartnäckig. Die Elſtern haben nun einmal einen ſchlech⸗ ten Ruf und werden ihn nur ſchwer los werden können. Jehn Regeln über den hering 1. Den Hering nach dem Kauf ſofort wäſſern damit er durch die Luft nicht an Geſchmach verliert, und auch das Waſſer mehrmals er⸗ neuern. 2. Friſche Herbſtheringe nur einen Tag wäl⸗ ſern, ältere im Winter oder im Frühjahr bin⸗ gegen deren zwei. 3. Die ſchwarze Innenhaut ſorgfältig entſer⸗ nen, und die Außenhaut zum Bauche hin ab⸗ zieben 4. Milch und Rogen gut ſpülen und abſeits legen zu beſonderem Gebrauch. 5. Beim Entgräten nicht zimperlich ſein, ſon⸗ dern kräftig zufaſſen, damit der Fiſch ſich glatt vom Schwanz zum Kopf hin reißt. was drei Teile ergibt, Oder: beim Schwanzende den Rük⸗ ken aufchneiden, ſodaß ſich beide Heringshälften mit ſcharſem Meſſer glatt von den Gräten ſchie⸗ ben laſſen. 6. Beim Zerkleinern des Heringsfleiſches mit der Fleiſchmaſchine zunüchſt ein Stückchen Speck hindurchdrehen, ſodaß der Hering nicht an der Mühle haftet 7, Beim Zerkleinern mit einem Wiegemeſſer dieſes des öfteren abreiben mit Fett oder Speck, damit der Stahl nicht dem Geſchmack des He⸗ rings ſchadet. 8. Für beſonders ſeine Gerichte die Herinas⸗ filets durch nachträgliches Ausziehen in Milch oder Magermilch noch zarter machen. 9. Zum Einlegen niemals Metallſchalen be⸗ nutzen, ſondern ſolche aus Steingut oder Por⸗ zellan, und bei regelmäßigem Einlegen ſtets den gleichen Topf nehmen. 10, Alle Geräte zunächſt gründlich kalt auf⸗ waſchen, danach erſt heiß. Dies nimmt mit Si⸗ cherheit allen Geruch und Nachgeſchmack Wegfall des Kinderzuſchuſſes zur Invaliden ⸗ rente. Dex Kinderzuſchuß zur 3 r einer Ehefrau fällt weg, wenn der Chemann überwiegend, d. h. mehr als die Hälfte, zum Lebensunterhalt der Kinder beiträgt. Bei Prü⸗ fung der Frage, ob der Mann den Unterhalt der Kinder überwiegend beſtreſtet, dark der Verbrauch für ein Kind nicht aus dem Geſamt⸗ verbrauch der Familie berechnet werden, denn in der Regel werden nicht beſtimmte Einkom⸗ mensteile der Familie ausſchließlich für be⸗ Ueberall, wo man dem Fiſchfang nachgeht, ſtimmte Jamillenmitglieder verwendet. scher Aae OEG. Bahnhof Fepnspr. 10 HKleinbild- Freunde! 5 Es gibt jetzt eine funkel- nagelneue Agfo- Kleinbild comero die„Agfa-Korat“ för soge ond 42 Mork. 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Dabei wurde ein aus entgegengeſetzter Rich⸗ tung kommendes Kraftrad erfaßt und umge⸗ worfen, wobei der Führer des Kraftrades und ein au fdem Sozius mitfahrender Mann zu Boden geſchleudert und erheblich verletzt wur⸗ den. Beide Verletzte mußten in ein Kranken⸗ haus eingeliefert werden. Der Führer des Perſonenkraftwagens zog ſich ebenfalls Ver⸗ letzungen zu.— Bei fünf weiteren Verkehrs⸗ unfällen wurden zwei Perſonen verletzt, fünf Kraftfahrzeuge und drei Fahrräder beſchädigt. —(Verkehrsüberwachung). Bei der ain Don⸗ nerstag durchgeführten Verkehrsüberwachung wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsorbnung 40 Perſonen ge⸗ bührenpflichtig verwarnt und an 12 Kraft⸗ fahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mangel aufwieſen. Worms kauft Land in Lampert⸗ heim Lampertheim, In der am Dienstag⸗ abend ſtattgefundene Sitzung der Gemeinde⸗ räte wurde auf Antrag der Stadt Worms ein größeres Gelände von insgeſamt 27000 qm an letztere verkauft, der Geſamtkaufbetrag be⸗ läuft ſich auf 6000 Reichsmark. Die Stadt Worms will, nachdem der Erhöfeweiler Ro⸗ ſengarten zu Worms gehört, in deſſen Nähe Siedlungen errichten, weshalb der Gelände⸗ erwerb notwendig wurde. Kleine Humor ⸗Ecke Uti iſt mit Männe im Grünen geweſen. Uti ſchwärmt. „Männe hat mir geſtern etwas Ent⸗ zückendes geſagt!“ „Was denn?“ „Ich wäre das achte Weltwunder.“ „Und du?“ „Ich habe geantwortet— er ſoll ſich von mir nicht mit den ſieben übrigen Weltwun⸗ dern erwiſchen laſſen.“ Lehrer:„Wer von euch weiß, wer das ge⸗ ſagt hat:„Die ſchünen Tage von Aranjuez ſind nun zu Ende“— na. Kurt?“ Kurt:„Das hat mein Papa geſagt, wie die Mama von Garmiſch zurückkam.“ * Erlaubnis? Wenn die farbigen Truppen ſich im Kompf bewähren, in zivilen Dingen ſind ſie nicht ganz ſo zuverläſſig und überhaupt mit den Sitten Europas weniger vertraut. Nieſiges Aufſehen erregte da ein junger Neger, der auf der Strada Foria in Neapel ſplitternackt einherſpazierte. Die Polizei mußte den Burſchen feſtnehmen, ſie brachte ihn zur Wache, Es zeigte ſich, daß er Soldat war, und er wurde ſogleich der zuſtändigen Militärbehörde übergeben. Auf die Frage, warum um Himmels willen er vollkommen nackicht durch Neapel ſpaziere, erklärte er, dazu Erlaubnis zu haben „Erlaubnis?“ And der ſplitternackte Neger griff hin⸗ ters Ohr, holte ein Papierröllchen hervor. Darauf ſtand, mit Stempel und Unterſchrift des Regiments: „Der Kamelreiter Lauro Tſchatſcharieu iſt für den heutigen Tag beurlaubt und berech⸗ ligt, Zlvilkleider zu tragen.“ Laa derber und verantwortlich für den politiſchen eil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrlm, Haller& Co., Worms. Heſchäftsſtelle; Friedrich Martin, Viernheim. Druck; Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— Dü. IV. 1938 über 100. 8. Zt, iſt Unzeigenpreisliſte /r 7 gültig. krünnung ger dartenwirtschan dab fähig Sönmteg 5 fr Tanz geu⸗ und Oehmd⸗ gras⸗Vergebung Das Gräflich von Berckheim' ſche Rent · amt vergibt den geu⸗ und Oehmdgras⸗Ertrag des Gräflichen Wieſengutes der Gemarkungen Hemsbach⸗Laudenbach. Meldungen werden in der Kanzlei des Gräf⸗ lichen Rentamtes bis 19. Mai 19388 ent⸗ 0 gegengenommen. Intereſſenten, die im Vor⸗ l 447 Loſe geſteigert und pünktlich bezahlt ha⸗ f ben, erhalten den Vorzug, falls Meldung bis ſpäteſtens 17. Mai 1938 erfolgt. Graͤflich von Verckheim ches Aentamt Weinheim (Telefon 2550) Pereins⸗Anzeiger Sängereinheit Heute abend, 8.30 Uhr, Singſtunde. In An⸗ betracht des bevorſtehenden Konzertes darf keine Singſtunde mehr verſäumt werden. 155 Der Vorſitzende. f Seſangverein Sängerbund⸗ Flore. f Heute abend, 9 Uhr, vollzählige Singſtunde. Der Vorſitzende. Seſangverein Sängertreue⸗ Harmonie. Heute Samstagabend, 8.30 Uhr, Singſtunde. Pünktlich und vollzählig! Reiſeſparbücher mit⸗ . bringen zwecks Abrechnung. Der Vorſitzende. 13 us. Oeutſcher Reichs - teriegerbund(Kyffhäuſer) Morgen Sonntag, 15. Mai, von 9—12 Uhr Uebungsſchießen. Es haben ſämtliche Sport⸗ ſchützen zu erſcheinen. Verſicherungsmarken werden ausgegeben. Schießgebühr mitbringen. 1 Albus. ö Verein der Hundefreunde Die Führer von Hunden werden an dieſer Stelle nochmals auf unſere am 15. Mai ſtatt⸗ findende Prüfung aufmerkſam gemacht. Die Prüfung beginnt für die Schutzhunde 1 und II um 8 Uhr vorm. Die zu Jugendveran⸗ lagungsprüfung gemeldeten Hunde werden erſt nachmittags geprüft. Es darf vormittags kein Hund au fden Uebungsplatz kommen, der nicht an der Prüfung teilnimmt. Nachmittags nach der Prüfung Bekanntgabe des Prüfungsergeb⸗ niſſes, Preisverteilung und Einzelvorführun⸗ 5 en der fertig ausgebildeten Hunde. Alle un⸗ 1 ere Mitglieder und Sportsfreunde laden wir 9 hierzu ein. Der Dreſſurleiter. Turnverein von 1893 1 Abtlg. Handball: Morgen Sonntag: Komb. 1 Mſchft. gegen Luftwaffenſportverein Mhm. f(komb.) Beginn: vorm. 11 Uhr. Vorher um 10 Uhr Jugendſpiel. 5 5 Abtlg. Fußball: Freundſchaftsſpiele gegen 13 Viktoria Wallſtadt in Wallſtadt. 1. Mſchft. 3 3 Uhr, 2. Mſchft. 1.15 Uhr, Jugend vorm. „ 40 Uhr. Abfahrt jeweils per Rad ab Dreh⸗ 1 ſcheibe: Jugend 9 Uhr, 2. Mſchft. 12.15 Uhr 1 1. Mſchft. 1.30 Uhr. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Morgen Sonntag Jungligapflichtſpiel gegen Waldhof auf dem Waldhofplatz. Beginn: 11 e, Abfahrt per Rad um 9.30 Uhr. Nadfahrervereinigung Viernheim 67 Sonntag, den 15. Mai, Ausfahrt per Rad nach Weinheim und Umgebung. Zuſammen⸗ kunft und Abfahrt pünktlich 1 Uhr. Vollzäh⸗ lige Beteiligung iſt dringend erwünſcht. Der Vorſtand. Geſchäfts- Eröffnung Der geehrten Einwohnerſchaft von Viernheim u. Umgebg. 8 1 zur Kenntnis, daß wir e Tage die Wirtſchaft Zum Grünen Laub(Saftladen) übernommen haben.— Es wird unſer Beſtreven ſein, unſeren Gäſten den Aufenthalt im Lolal ſo angenehm wie möglich zu machen und bitten Sie, das ſeither Frau Math. Träger entgegengebrachte Vertrauen auf uns über⸗ tragen zu wollen. Karl Heſch und Frau Jeden Sonntag Tanz 5 flrs neun nien pfggpg 0 empfehlen wir uns in ſämtl. Kleider⸗Sickereien, Hohlſäume, Kanten, Einkurbeln von Spitzen u Einſätzen, Bieſen u, Smolkarbeiten, Knopflöcher, Knöpfe, ſowie Monogramme u. Weiß⸗ ſtickerei, Stoff⸗Dekatur ſchnell und billig bei f 5 N 4, 7 desc. Nine, mannneim 5.62 Annahmeſtelle: Käthe Hoock, Friedrichſtr. 47 2 Dell ucοια=αο en Sounagseeeiiſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Kienle, Adolf⸗ Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ TTT 11...—— Cate Mullwæin Sunst Neun zrüß en als Verlobte Viernheim, 15. Mai 1938 Adolf Hitlerstraße 89 Bürstästerstraße 3 22 Vermãhlte grůßen Hans Jo ſeß Werle Greta Werle geb Bauer Viernheim, I. Mai 1938 lhre Vermählung beehren sich anzuzeigen Secag Commen Cenclen Comme geb. Kempf Viernheim, 14. Mai 1938 Jawohl, jede Perſil⸗MWaͤſche iſt ein Verjüngungsbad!„ Perſil hat wundervolle Eigen- ſchaften: es reinigt und pflegt alle Wäſcheſtücke, darüber hinaus aber wirkt es 2 wie ein Magnet. Früher hat man das geglaubt... es zieht nämlich Man nahm es als unabänderlich] beim Waſchen in 3 hartem Waſſer die Kalkteilchen, die ſich ſonſt im Gewebe feſt⸗ ſetzen, an ſich und gibt der Wäſche 2 ihre urſprüng⸗ N liche Weichheit und das gute Aus; ſehen wieder!»Was wünſchen Sie ſich alſo— Wäſche hin, wenn die Wäſche mit der Zeit ihr gutes Ausſehen verlor, und wenn ſie ſtumpf und hart wurde.. a war es ſo: die Wäſche hat einen guten Teil der Fähigkeit verloren, den Kör⸗ perſchweiß in ſich aufzunehmen das heißt, ſie hat ihre Saugfähig keit eingebüßt. urch das Waſchen in hartem Waſſer ſind nämlich die Kalkteilchen des harten Waſſers ins Gewebe gezogen, haben es„verſtopft“, grau und hart gemacht Solche Wäſche gehört in ein Sie haben es ſelbſt in der Hand! Perſilgepflegte Waͤſche fördert die Geſundheit durch rich; tige Hautatmung„Sie verleiht durch ihre Friſche das Gefühl der Annehmlichkeit und gibt dem Korper erhöhte Spannkraft. Nicht nur gewaſchen, nicht nur rein · Persil genflegt ton Wache ſeiut Gibt es das? „Zum Freischütz“ 1 Ilir hat's bpsholten! meine nunner- augen bia ſen jos dur on Lebe wont“ Blechdose[8 Pflaster] 65 Pfg., in Apotheken Morgen Sonntag Tanz Tanzpreiſe: Mittags 30, abds. 50 Pfg und Drogerien 90 + 2 V Es ladet freundlichſt ein. Sicher zu haben: Sehe und Stiefel gut, preiswert Bismarckstr. zu lich It iſche arge zu verkaufen Steini. 10 Täg ich friſche SDar'gel bei Gg. Joſ. Haas Lampertheimer⸗ mraße 23 Tomaten La uch, Sellerie⸗ pflanzen und Kopfſalat zu haben bei Herbert Ehatts-Garten Zu verkaufen: Stroh Dickrüben u. Speiſe⸗ kartoffeln Mannheimer ſtraße 31 Hinder Sportwagen zu kauf. geſucht Lampertheimer⸗ ſtraße 3 MANVH FIN. 12 Die Kapelle P. Jochim ſtathaus-Drogerle Gg. Spie ge 7. 24221 Kundenkreis f teil Ibaroel täglich friſch bei ſilich. Maas Neuhäuſerſtr. 16 Taglich friſche Spargel z. Tagespreis bei Ell. 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