9 1 1 222 Volk Almksblatt der Bür Erſcheinungswelſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und gebracht monatlich 1.60 RM durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. ezugsprels: Ins Haus Nummer 113 germeiſterei Viernheim eiertagen. einſchließlich Botenlohn, Einzelnummer 10 Rpfg. S L Monkag tiernheimer Seilung Verkündigungsblatt der NSDAP. Vier nheim Anzelgenpreis: Grundprets für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Text⸗ den 16. Mai 1938 teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig. Zur Zeit iſt Anzet enprelsliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. v'haſen 15101 14. Jahrgang „Hliterinnen deutſchen Sthitk als“ Rundfunkrede Dr. Fricks— Die kinderreiche Familie it die Keimzelle völkijthen Lebens Der Einn des Muktertags die Aufgaben der der Frau und Muller im Deulſchen Reich Berlin, 15. Mai. Der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des Innern Dr. Frick hielt anläßlich des Mutter⸗ tages, der im Dritten Reich einen neuen und tieferen Sinn erhalten hat, am Sonntagvor⸗ mittag folgende Rundfunkanſprache: Deutſche Mütter und Frauen! Die ſeit dem Weltkriege ſich langſam einbür⸗ gernde Sitte, an einem Tage des Jahres der Mutter zu gedenken, hat die nationalſozialiſti⸗ ſche Regierung mit neuem Geiſt erfüllt. der über den urſprünglichen Inhalt des Mutter⸗ tages weit hinaus geht. In der hinge⸗ benden Fürſorge für die Kinder und den Haus⸗ halt ſieht die nationalſozialiſtiſche Bewegung nicht die alleinige Aufgabe der Mütter, wert höher ſteht für ſie ihre Bedeutung für die Er⸗ haltung der Art und den ewigen Lebensquell der einzelnen Sippe und damit der Nation. Daneben ſoll das Ehegeſundheitsge⸗ ſetz, das die biologiſchen Vorausſetzungen für die Gründung erbgeſunder Familien ſchafft, die Grundlage einer Erbpflege darſtellen, indem es die Belaſtung der Familien und Mütter mit le⸗ bensuntüchtigen Nachkommen verhütet. Mit der Heirat entſcheidet die Frau nicht nur ihr eige⸗ nes Glück, ſondern auch über das Schickſal ihrer Kinder und Kindeskinder. Um ihr die Gatten⸗ wahl zu erleichtern, ſtellt ihr der Staat neben dem Arzt ihres Vertrauens auch eine öffentliche Beratungsſtelle für Erb⸗ und Raſſenpflege in den ſtaatlichen Geſundheitsämtern zur Verfü⸗ gung. In ganz beſonderem Grade gilt die Sor⸗ ge des Staates aber der kinderreichen Familie. Kinder mit fünf und mehr Kindern erhalten Beihilſen in Höhe von 10 Reichsmark monat⸗ lich für das fünfte und jedes folgende Kind, wenn das Einkommen der Eltern 8000 RM. nicht überſteigt. Für die ſozialverſicherte Be⸗ völkerung ſtehen darüber hinaus erweiterte Kinderbeihilſen vom dritten Kinde an zur Ver⸗ — fügung, die vom fünften Kinde an auf je 20 RM. erhöht werden. Daneben werden Ausbil- dungsbeihilſen gewährt. wenn die Kinder kör⸗ perlich und geiſtig deſſen würdig ſind. Dieſe Maßnahmen, mit denen Deutſchland bereits an der Spitze der Länder marſchiert. ſind aber. wie bei dem Erlaß der entſprechenden Vor- ſchriften klar herausgeſtellt wurde, lediglich als erſter Schritt zu einer viel umfaſſendeen Rege⸗ lung gedacht, nämlich der allgemeinen Reichs ⸗ Familien ⸗Ausgleichskaſſe. Auf dieſe Weiſe werden wir dazu beitragen. daß die kinderreiche Familie wieder zur Keimzelle völkiſchen Lebens wird. Im Kreiſe einer Schar geſunder Kinder ver⸗ 0 mag die Mutter ihre weiblichen Tugenden und Fähigkeiten im reichſten Maße zu entfalten. Hier findet ſie höchſte Befriedigung, die ſie für all ihre unendlichen Sorgen und Mühen reichlich belohnt. Aber auch für das heran⸗ wachſende Geſchlecht bietet die kinderreiche Fa⸗ milie die beſten erzieheriſchen Möglichkeiten. Das Kind, das ſich nicht mehr wie bei den Ein⸗ und Wenig⸗Kinderehen als den Mittelpunkt der Familie ſieht, lernt von früheſter Jugend an Rückſicht zu üben, ſich einzuordnen in eine Gemeinſchaft, helfend einzuſpringen und ſo frühzeitig ſittliche Kräfte zu entwickeln. Es iſt kein Zufall, daß bedeutende Männer auffallend häufig aus kinderreichen Familien ſtammen. Beim Ein⸗ und Zweikinderſyſtem hätten wir wenig große Deutſche gehabt. Den⸗ ken Sie daran, daß ein Bach, ein Schubert., ein Mozart, ein Richard Wagner, daß Männer, die deutſche Geſchichte gemacht haben, wie Bismarck, Friedrich der Grohe, Prinz Eugen, Feldmarſchall Blücher nicht geboren wären, wenn ihre Eltern ſich mit drei Kindern begnügt hätten. In glücklicher und großzügiger Weiſe würden die Maßnahmen des Staates zugunſten der Fa⸗ milie und der Mütter durch die Einrich⸗ 44 tungen der Bewegung ergänzt, die ſich auf dem nationalſozialiſtiſchen Grundſatz der Selbſthilfe aufbauen. Das Hilfswerk„Mutter und Kind“ hat ſich die Förderung geſunder Fa⸗ milien durch Fernhaltung ſozialer Schäden zur Aufgabe geſtellt. Außerordentlich hoch ſind die Mittel, die die NSV. zur Unterbringung von erholungsbedürftigen Müttern und Kindern in Heimen, für die Schaffung von Kindergärten und für die Errichtung von„Hilfsſtellen für Mutter und Kind“ zur Verfügung geſtellt hat. Das Abſinken der Säuglingsſterb⸗ lichkeit ſeit der Machtergreifung ſtellt den Erfolg der Arbeit der amtlichen Beratungs⸗ ſtellen für Mütter, Säuglinge und Kleinkinder wie den der Hilfsſtellen der NSV. unter Be⸗ weis. Die Zunahme der Eheſchließungen und Geburten aber zeigt, wie ſtark das Vertrauen in Adolf Hitler und die von ihm getroffenen Maßnahmen im Volke Wurzel geſchlagen hat. Soll der Mutter aber im Volke wieder die Achtung verſchafft werden, die ihr im Leben der Nation zukommt, ſoll ſie ſich ſelber ihrer hohen Pflichten gegenüber dem Volksganzen bewußt werden, ſo iſt es mit geſundheitlicher und wirtſchaftlicher Fürſorge allein nicht ge⸗ tan. Und ſo hat ſich die Bewegung hier eine ihrer ſchönſten Erziehungsaufgaben geſtellt. Noch iſt die Zeit zu kurz, als daß ſich das deutſche Volk nach langen Irriahren von den Schlacken materialiſtiſcher Denkweiſe ſchon völlig befreit hätte, aber langſam und ſicher ſetzt ſich die Erkenntnis von dem hohen und hei⸗ ligen Beruf der Mutter im Leben des Volkes durch und wird Allgemeingut aller Schichten. And wenn ſich heute die Wiegen, die volksfeindliches und raſſefremdes Denken leeren ließ, wieder füllen, ſo verdanken wir dieſen Umbruch unſeres Denkens und Fühlens in erſter Linie der Erziehungsarbeit der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung. Dankbar erkenne ich beſonders das Be⸗ ſtreben des Deutſchen Frauen- werkes an, in ſeinem Reichsmütterdienſt die angehende Frau und Mutter für ihren kom⸗ menden Beruf vorzubereiten. Wenn wir, meine Volksgenoſſen, heute wie⸗ der ein ſtarkes Volk ſind, das ſich in der Welt die nötige Achtung verſchafft hat, ſo verdanken wir das nicht zuletzt unſeren Müttern. Kein geringerer als der Führer ſelbſt hat das oft betont. Zu allen Zeiten deutſcher Geſchichte haben unſere Frauen und Mütter bewieſen, daß ſie bereit waren, mit all ihrem Sein einzutre⸗ ten für Volk und Vaterland! Das hat ſich nie⸗ mals ſo klar gezeigt, wie jetzt wieder in den Tagen der Heimkehr Oeſterreichs zum Reich und in den Tagen der Abſtimmung. In dieſer dankbaren Erkenntnis grüße ich Euch, deutſche Mütter und Frauen als die Hüterinnen deut⸗ ſchen Schickſals. 0 113000 57 82 S CHANTUNG * u N. N e 9 1 5/ning Jentſchau int N 1 0 DN. chef ſchag 5 5 255 5 ſntſchen— 15 2 7 N N 8 7 en 0 Scheng- g. a ö— schau Kaiteng rege cle Keitõ, g— 22 Jungtſcheng ſatſchal Synantſchan IEE R WCCCCVCVCCà 8 N 75 eech. 25 ä de llenellchen 25779* 8 8 5 150. 5 CAN HE! f 2 ä S ey Hν— 2. 8— J— OF AAN, 3 KFEIAN GSO eee. CN 11 12— NC NU Die Schlacht an der unghai⸗Bahn Nachdem die Japaner und Chineſen ſtarke Reſerven herangeholt haben, iſt nunmehr Kampf um den Beſitz der Lunghai⸗Bahn in China wieder heftig Beſitz des Eiſenbahnknotenpunktes Weſtbahn, die ſogenannte Lunghai⸗Bahn, die Nord⸗Südſtrecke von Tientſin kreuzt. kennzeichnen den Vormarſch der japaniſchen Truppen. wertvoll iſt für die Japaner der auf unſerer Karte der aufgeflammt. Beſonders Hütſchau, wo die Oſt⸗ Die Pfeile (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) 90000 gefangene Volſchewiſten Amlliche Milteilung über das ſeitherige Kriegsergebnis in Spanien Bilbao, 15. Mai. Amtlich verlautet: Am 27. April betrug die Anzahl der gefangen genommenen Bolſchewiſten 90 850. Sehr bezeichnend für die unmenſchliche und verabſcheuungswürdige Art der Kriegsfüh⸗ rung dieſer roten Horden iſt es. daß allein 10 000 dieſer Gefangenen ihrer Aburteilung wegen gemeiner Verbrechen ent⸗ gegenſehen. Ein großer Teil der übrigen Ge⸗ fangenen iſt entweder als bezahlte Spezial⸗ arbeiter angeſtellt oder in die Arbeits⸗Batail⸗ lone für die Aufbauarbeiten im Hinterland eingereiht worden. Bei vielen gefangen genommenen Gegnern konnte feſtgeſtellt werden, daß ſie nur gezwun⸗ genermaßen auf der feindlichen Seite kämpften. Sie wurden entweder freigelaſſen oder, wenn ſie es wünſchten, in die Reihen der nationalen Muſſolinis Staatsbesuch in Genua Beginn wichtiger ſozialer und verkehrspoliliſcher Arbeilen Genua, 15. Mai Der zweite Tag von Muſſolinis Staatsbeſuch in Genua war ausgefüllt mit einer Reihe von Beſichtigungen der großartigen Schöpfungen des Faſchismus in der Stadt und den zahl⸗ reichen Ortſchaften, die ſich wie eine weiße Per⸗ lenkette längs der unvergleichlichen Riviera⸗ küſte hinziehen. 212 Auf die Beſichtigung der Aniverſitätsſtadt Genua und der ſtädtiſchen Krankenhausanlagen, wo der Grundſtein für eine chirurgiſche Klinik gelegt wurde, wurden mehrere Faſciohäuſer eingeweiht. a Den Höhepunkt des Vormittags bildete ein Beſuch und die Einweihung der ausgedehnten Anlage des Gaflini⸗Inſtitutes, einer mit den modernſten Mitteln ausgeſtatteten Poli⸗ klinik für tauſend Kinder, die ein Genueſer Induſtrieller geſtiftet und mit einem Aufwand von über 50 Millionen Lire an einer der 100 dae ſchönſten Stellen der Stadt hat errichten laſſen. Muſſolint, der überall im Mittelpunkt be⸗ eiſterter Kundgebungen des Volkes ſtand, be⸗ ſichtigte das Inſtitut ſehr eingehend und ver⸗ weilte lange Zeit unter den Kleinen, die ihn jubelnd begrüßten und ihm Blumen überreich⸗ ten. Anſchließend begab ſich Muſſolini zu dem neuen Schwimmſtadion, wo ihm Dopolavora⸗ Gruppen eine Huldigung darbrachten. Am Nachmittag unternahm der Duce eine Fahrt an die Riviera, wo er in Nervi dem erſten Spatenſtich für eine neue Durch⸗ e durch den Ort beiwohnte. In allen rtſchaften waren die Häuſer mit Flaggen und Fähnchen dicht beſät. Die Bevölkerung ſtand in den engen Straßen Spalier und brachte Muſſo⸗ lini begeiſterte Kundgebungen dar, der in ſei⸗ nem Wagen bis nach Seſtri Levante fuhr, wobei er unterwegs mehrmals hielt, um Parteihäuſer und andere Neuanlagen einzuweihen. Die zwei Kriegsſchiffgeſchwader, die mit Muſ⸗ ſolini nach Genua kamen und die im Hafen von Genua vor Anker liegen, bieten abends ein herrliches Schauſpiel. Die etwa 100 Schiffe wer⸗ den von hellſtem Licht angeſtrahlt. Neben den Großſchlachtſchiffen iſt es eine Reihe von Kreuzern und die Anzahl von Torpedo⸗ booten und Unterſeebooten, die an den Piers Halt gemacht haben und die im Mittelpunkt des Intereſſes der Volksmenge ſtehen, die in großen Scharen zum Hafen ſtrömt. Armee aufgenommen. Daher iſt die Zahl der tatſäch gefangen genommenen höher als die Zahl der gefangen gehaltenen Bolſchewiſten. Mehrere Stellungen um 10 Km. vorverlegt Der nationale Heeresbericht vom Samstag beginnt mit der Mitteilung, daß der ſiegreiche Vormarſch weiter fortgeſetzt wird. In einigen Abſchnitten der Teruelfront gelang es, die Stellungen um 10 Kilometer vorzu⸗ verlegen, wobei folgende befeſtigten Höhen⸗ ſtellungen eingenommen werden konnten: Ni⸗ lano, La Moleta, Nava Juelo und La Barraca. Alle dieſe Höhenſtellungen liegen im Abſchnitt von Igleſeuela del Cid. Im Abſchnitt von Allepuz wurden die Stellungen Matea. Muela Gudar und Umbria Negra, ſowie die Ortſchaften Cedrillas und Monteagudo eingenommen.— Die feindlichen Verluſte ſind ſehr hoch. Unter den 732 Gefan⸗ genen befinden ſich auch zahlreiche Anführer der Roten. Ergänzend zum Heeresbericht heißt es in einer Meldung von der Front. daß die Bolſche⸗ wiſten ihre Verteidigungsſtellungen mit bemer⸗ kenswerter Gründlichkeit ausgebaut haben.— Die nationalen Truppen verſuchen. die roten Stellungen von allen Seiten einzuſchließen, ſo⸗ daß die geſamte Beſatzung und das Material in ihre Hände fällt. Polen ſchließt deulſche Schulen Warſchau, 15. Mai Behördlicherſeits 5 jetzt, wie der„Deutſche Preſſedienſt“ aus Polen meldet, die Schließung von weiteren vier deutſchen Privatſchulen in Wolhynien verfügt worden. Damit werden allein in Luck, der Hauptſtadt Wolhyniens, rund 250 deutſche Kinder und in Dombrowa 120 deutſche Kinder zu Beginn des neuen Schuljah⸗ res ohne deutſchen Schulunterricht bleiben. Für die 60 000 Deutſchen in Wolhynien ſtehen fetzt alſo von den 29 deutſchen Privatſchulen, die im Jabre 1932 nach der vorausgegangenen Schlie⸗ ßung ſämtlicher beſtehenden 80 deutſchen Schu⸗ len neu genehmigt worden war, nur noch 22 zur Verfügung. Von den 7500 ſchulpflichtigen deutſchen Kindern können nur noch 1400 deutſche Schulen beſuchen, da es in ganz Wolhynien nicht eine einzige ſtaatliche Schule mit deutſchem Un; terricht gibt. . —. ee „nage. Alles horchte nach Tirol, wo Wer ijt„der Stüärkſte“ Die gewaltige italieniſche Flottendemonſtra⸗ tion im Golf von Neapel hat ein unerwartetes Aufleben einer lange Zeit die weſtlichen Mittel— meerprobleme überſchattenden Diskuſſion gezei⸗ tigt. Die franzöſiſchen Marineſachverſtändigen ſind von ihr in einer Weiſe beeindruckt wor⸗ den, die den Pariſer Diplomaten im Augenblick wenig gelegen kommt. So unterſuchte im„Petit Pariſien“ René La Bruyere, ein Sach⸗ kenner der akuten Marineprobleme, die Frage, ob Italien wirklich eine größere Unterſeeboots⸗ flotte beſäße als Frankreich, und kam dabei zu Schlußfolgerungen, die dem Charakter einer fri⸗ ſierten Bilanz nicht unähnlich ſind. Im„Paris Soir“ ſtieß einige Tage ſpäter Frankreichs Ma⸗ rineminiſter Campinchi gegen die Demonſtration von Neapel vor und kündigte die Erweiterung der Fear ichen Marinebaupläne wie groß⸗ angelegte Manöver der vereinigten atlantiſchen und Teittelmeesgeſchwader an. Das Aufleben des alten Streites um die Flottenparität zwiſchen Italien und Frankreich ſtellt kein günſtiges Vor⸗ zeichen für die eifrig betriebenen diplomati⸗ ſchen Ausgleichsverhandlungen zwiſchen Paris und Rom dar: Bei den Anſchauungen des ita⸗ lieniſchen Staatschefs über die Stellung Ita⸗ liens zum Mittelmeer iſt es nicht zweifelhaft, daß die römiſche Politik die erneut laut werden⸗ den franzöſiſchen Hegemonieanſprüche zur See beim Ablauf der Ausgleichsausſprachen entſpre⸗ chend berückſichtigen wird. Die gewundenen Verſuche René La Bruyeres, Italiens führende Stellung in der Unterſeeboot⸗ waffe vor dem franzöſiſchen Leſepublikum zu untergraben, werden ſchon deshalb bei den italieniſchen Admirälen aufmerkſam regiſtriert werden, da der franzöſiſche Publiziſt im all⸗ 13 eng mit der Pariſer Generalität und dmiralität zuſammenarbeitet. Es heißt in je⸗ nem Alarmruf La Bruyeres:„Der Duce hat ſei⸗ nem deutſchen Gaſt ſoeben das eindrucksvolle Schauſpiel gleichzeitiger Tauchverſuche von 90 U-Booten demonſtriert. Ohne die Bewunde⸗ rung für die Anſtrengungen des jungen ſaſchi⸗ ſtiſchen Italien vermindern zu wollen, glaube ich doch, daß Frankreich ſtärker iſt. Frankreich hat vor Jahren ein„erdrückendes“ Uebergewicht über ſeine Nachbarn beſeſſen. Es ſteht jetzt im Begriff, es zu verlieren, wenn es nicht ener⸗ iſche Anſtrengungen macht. In Neapel ſind U-Boote anweſend geweſen. Tatſächlich hat aber Italien am 1. Januar 79 Unterſeeboote im Dienſt gehabt, die unter der Altersgrenze lagen. Sieben Einheiten, die man für die neapolita⸗ niſche Parade herangezogen hat, muß man noch . Ohne Zweifel ſind 92 vier neue inheiten ſeit Anfang des Jahres hinzugekom⸗ men, was die genannte Zahl von 90 ergibt. „Wir unſererſeits hatten am 1. Januar 78 Einheiten unter der Altersgrenze im Dienſt. Wenn wir die ſieben Anterſeeboote ohne mili⸗ täriſchen Wert bei Italien abrechnen, ſo ent⸗ ſteht das Verhältnis: 83 italieniſche gegen 78 franzöſiſche Unterſeeboote. Aber das Entſchei⸗ dende iſt nicht die Anzahl, ſondern die Ton⸗ Hier liegt Frankreich im Vorteil: 75 000 italieniſche. Allerdings hat Italien 30 ganz neue Unterſeeboote. Im ganzen aber ſind die franzöſiſchen Einheiten modern, gut inſtand und von einer beſſeren Qualität als die ita⸗ lieniſchen. Somit iſt gegenüber dem zahlen⸗ mäßigen Vorteil Italiens Frankreich in ande⸗ rer Weiſe führend. Allerdings— die Italie⸗ ner rücken ſchon nah heran.“ Zwar lägen bei Frankreich und Italien, nach der Meinung La Bruyeres ganz verſchiedene Ziele für die bei⸗ derſeitigen Flotten vor. Eine ozeaniſche ſtehe gegen eine mittelmeeriſche Flotte. Muſſolini hat einſt ſeine Anſtrengungen nur auf das Mittelmeer gerichtet und auf dieſem Spezjialſchauplatz kriegeriſcher Operationen ſei die Zahl beſonders wichtig. Man könne an⸗ nehmen, daß die 83 italieniſchen Einheiten, die nahe ihrer Häfen arbeiten und ſich auf die buchtenreichen Küſten der Halbinſel, Siziliens, Deutſch⸗italieniſcher Kunſtaustauſch Enſemble-Gaſtſpiel ſlalienſſcher Zänger und gängerinnen Berlin, 15. Mai. Der Austauſch deutſcher und italieniſcher Opernkunſt durch große Enſemble⸗Gaſtſpiele, die im vergangenen Jahre durch den Beſuch der Mailänder Scala unter Vikcor de Sa⸗ bata in Berlin und München eingeleitet und vor kurzem durch den Gegenbeſuch der Mün⸗ chener Staatsoper mit einer zykliſchen Auffüh⸗ rung von Wagners„Ring des Nibelungen“ unter Clemens Krauß in Mailand erwidert wurde. findet jetzt ſeine Fortſetzung in einem neuen Enſemble-Gaſtſpiel hervorragender italieniſcher Sänger und Sängerinnen. Sie ſind gruppiert um den berühmten Tenor Lauri Volpi und werden von Berlin aus in einer Reihe deutſcher Städte auftreten als Beginn einer Europa⸗Reiſe.— Reichsminiſter Goebbels und der italieniſche in Berlin. Exzellenz Attolico, Schirmberrſchaft über die übernommen. Dr. Botſchafter haben die Deutſchlandreiſe Das Gaſtſpiel begann am Samstag mit einer Aufführung von Puccinis„La Bohé me“, Der feſtliche Abend im Deutſchen Opernhaus, der mit den deutſchen und italieniſchen Na⸗ tionalhymnen begann, wurde in ſeiner kultur⸗ politiſchen Bedeutung noch beſonders betont durch die Anweſenheit von Reichs miniſter Dr. Goebbels und des Botſchaftsrates Magi⸗ ſtrati als Vertreter des italieniſchen Botſchaf⸗ ters.— In der Begleitung des Miniſters ſah man ferner die Abteilungsleiter für Theater und Muſik im Reichsminiſterium für Volks⸗ aufklärung und Propaganda Miniſterialdiri⸗ gent Dr. Schlöſſer und Generalintendant D De we Unter der Leitung des italieniſchen Dirigen⸗ ten Antonio Votto, dem das Orcheſter und der Chor des Deutſchen Overnhauſes zur Ver⸗ fügung ſtanden, nahm die Aufführung in den Dekorationen des Deutſchen Overnhauſes „Alexander d' Arnals“ einen glänzenden Ver— lauf, der vor allem durch die Stimmenpracht und Geſangsbravour der italieniſchen Soliſten bedingt wurde. Der Beifall der begeiſterten Hörer zwang Lauri Volpi(Roudolphe) bereits im erſten Akt, ſeine Arie zu wiederholen. Die Huldigungen des Publikums galten in nicht ge⸗ ringerem Maße den übrigen Künſtlern, unter denen in den Hauptrollen beſonders hervor- ragten Pia Taſſinari(Mimi), Mario Boſiola (Marcel) und Maria Huder(Muſetta). Die Generalintendanz des Deutſchen Opern- hauſes ließ am Schluß der Aufführung Lauri Volpi einen goldenen Lorbeerkranz und den beiden Sängerinnen koſtbare Blumenangebinde überreichen. Blick ins Sowjelparadies Jas Erlebnisbuch des ſowſelruſſiſchen Legalionsrals Dulenko Als in den erſten Februartagen dieſes Jahres der Legationsrat an der Sowietruſſiſchen Ge⸗ ſandtſchaft in Bukareſt, Th. Butenko, die ſchma⸗ le Grenze überſchritt, die für ihn die Scheide⸗ wand zwiſchen der Barbarei ſeiner bisherigen Heimat und der europäiſchen Kulturwelt be- deutete, flüchtete ein dem ſicheren Tode Verfal⸗ lener aus den würgenden Händen der GPU. Ein Mann, der nach ſeiner intimen Kenntnis des Sowjetregimes und ſeiner Schrecken den Entſchluß gefaßt hatte, ſich von jetzt ab in den Dienſt des Kampfes zu ſtellen, den Europa für die Erhaltung ſeiner Kultur und Ziviliſation gegen den Barbarismus der Moskauer Zwing— herren zu kämpfen genötigt iſt. In einem dünnen aber ungewöhnlich gehalt⸗ vollen Büchlein„Enthüllungen über Moskau“(Nibelungen-Verlag. Berlin-Leip⸗ zig) läßt er jetzt die Oeffentlichkeit einen Blick hinter die Kuliſſen des Sowjetſyſtems tun, der erſchauernd macht. Der beſondere Wert der Darſtellungen liegt dabei darin, daß ſie von einem genauen Kenner und vieljährigen Augenzeugen niedergelegt ſind. Doch auch an dem perſönlichen Schickſal Butenkos, das ſeiner⸗ zeit die ganze Welt tagelang in Spannung hielt, wird die unerhörte Verruchtheit des Sos⸗ jetſyſtems offenbar. Die Menſchen in Sowietrußland leben wie hinter einem ſchweren eiſernen Vorhang von der übrigen Welt abgeſchloſſen. Die zum Prinzip erhobene Lüge läßt ſie von allen übrigen Staaten und Völkern nur Zerr⸗ bilder ſehen Und nur die wenigen, die einmal über die Sowjetgrenzen hinauskommen, gelan- gen überhaupt in die Lage, dieſes Zerrbild an der Wirklichkeit berichtigen zu können. Ent⸗ ſprechend erging es Butenko, als er nach Abſol⸗ vierung der Diplomatiſchen Hochſchule zur Ver⸗ vollkommnung ſeinet franzöſiſchen Sprachkennt⸗ niſſe nach Paris geſchickt wurde. „Als ich erſtmalig dem bolſchewiſtiſchen „Paradies“ entronnen war und nach Europa ge— langte“, ſo ſchreibt Butenko“, hatte ich das Ge— fühl eines Zuchthäuslers, der plötzlich und un⸗ erwartet begnadigt worden iſt. Hinter mir blieben die täglichen Hinrichtungen, das Stöhnen und Schluchzen der zu⸗ grunde gerichteten Menſchen, die allgemeine moraliſche Depreſſion. die Hunger⸗ rationen...“ Auf ſeiner Reiſe durch Polen. Deutſchland und Belgien fiel es Butenko wie Schuppen von den Augen:„Vor meinen Augen entſtand ein tiefer Abgrund zwiſchen zwei Wel⸗ ten: dem Stalinſchen Polizei-Sozialismus und der alten europäiſchen Ziviliſation. Ich ſah die⸗ ſe Länder mit meinen eigenen Augen. Ich ſah die Menſchen dieſer Länder Auf ihren Geſich⸗ tern fand ich nicht die Schatten der ängſtlichen und düſteren Sorge, die auf dem ruſſiſchen Ant⸗ litz laſtet. Deutſchland verblüffte mich durch ſei⸗ ne Sauberkeit und den muſtergültigen Betrieb auf den Eiſenbahnen. Die Moskauer Preſſe ————————————kI des Dodekanes und der Küſten Libyens ſtützen könnten, trotz ihres begrenzten Aktionsradius! ein Optimum an militäriſcher Wirkſamkeit be⸗ ſäßen. Im Mittelmeer habe Italien alſo un- zweifelhaft die erſte Unterſeebootflotte. Die franzöſiſche Flotte ſei mehr ozeaniſch; ſie ſei da⸗ zu beſtimmt, die Geſchwader auf allen Meeren zu begleiten, und umfaſſe daher eine große An- zahl von Hochſeetauchbooten von 1500 Tonnen mit einem großen Aktionsradius. Unter den 75 Tauchbooten Frankreichs gäbe es 30 von mehr als 1500 Tonnen; Italien habe nur neun Tauchboote, die dieſe Tonnage übertref— fen. Frankreich habe ſich gerade in der Konſtruk⸗ tionsart wie der Armierung der großen Tauch— boote von 1500 Tonnen ausgezeichnet, aber es ſei ſeltſam, daß gerade jetzt Italien ſich eine ozeaniſche Flotte anzulegen trachte. Etwa 20 Schiffe lägen auf den Werften und werden raſch vollendet, und einige zehn weitere ſeien im neuen Jahresprogramm vorgeſehen. wäh⸗ rend Frankreich nur 15 Einheiten im Bau habe und nur ſehr langſam damit zu Ende komme. La Bruyeres Unterſuchung ſchließt mit der bangen Frage„Werden wir unſere Ueberlegen— heit verlieren?“ und der Forderung„Jetzt han⸗ delt es ſich darum, raſch zu bauen.“ identifiziert Hitlers Nationalſozialismus mik Barbarei und malt ihn in den finſterſten Far⸗ ben. Aber da iſt es, dieſes Land des„ſchrecklichen Hitlers!“ Es führt ein geſundes und kraftvol- les Leben. Auf dem Aachener Bahnhof erblickte ich Arbeiter, die im Morgengrauen zu ihren Ar⸗ beitsplätzen eilten. Sie waren äußerſt ſauber gekleidet, raſiert, ſahen freudig und vergnügt aus, ſcherzten und lachten. Wie wenig glichen ſie jenen„Märtyrern“, die erfunden werden, um die ruſſiſche Bevölkerung mit dem„ſchreck⸗ lichen Geſpenſt des Faſchismus“ einzuſchüchtern.“ Je mehr er ſich im nichtruſſiſchen Europa um⸗ ſehen konnte, umſo mehr drängten ſich Butenko Vergleiche auf. Er konnte nicht mehr vorbei an der Schlußfolgerung:„Eine ſchwierigere mate⸗ rielle Lage als die der ruſſiſchen Arbeiterſchaft nach der bolſchewiſtiſchen Revolution kennt keine Arbeiterſchaft in der ganzen Welt;: kein Arbeiter keines Landes kennt die Entbehrungen, die die Sowjetarbeiter ertragen müſſen. die wie Strafgefangene im eiſernen Käſſg 70 Moskauer Kommunismus eingeſchloſſen ſind.“ Als Butenko nach Moskau zurückkehrte, war „die Maske heruntergeriſſen, die Illuſion ver⸗ ſunken in Nichts. Als Legationsrat nach Buka— reſt entſandt, konnte Butenko nicht anders: er entſchloß ſich, einen Schlußſtrich unter ſein bis- heriges Leben zu ziehen. Aber ſein Geſinnungs- wechſel war vor den ſcharfen Augen der GPU. nicht verborgen geblieben. Ihre Henker ſtellten ſich ein. unterzogen Butenko einem Verhör, verſuchten ihn zu einem gemeinſamen Autoaus— flug nach Sinaja zu bewegen. Ein„Ausflug“, der für den Eingeladenen den ſicheren Tod be- deutet hätte.— Die erfolgreiche und abenteuer⸗ liche Flucht Butenkos iſt noch friſch in unſerer Erinnerung, aber ihre Einzelheiten, von Bu⸗ tenko ſelbſt geſchildert, noch einmal zu leſen, iſt von atemberaubender Spannung. Weit über den Rahmen eines perſönlichen Dokuments hin— aus iſt die Schrift Butenkos einer der wichtig⸗ ſten Beiträge zur Kenntnis und Erkenntnis Stalin⸗Moskaus. Göring aus Wien abgereiſt Beſichtigung der Schönheiten um Wien herum Wien, 15. Mai Generalfeldmarſchall Göring benutzte den ſchönen Sonntag zu einer ausgedehnten Beſich⸗ tigung der Umgebung Wiens. Nach einer Fahrt durch den Wiener Wald und nach einem Spa⸗ ziergang im Lainzer Tiergarten machte der seneralfeldmarſchall noch einen Abſtecher in die Lobau. Hierbei nahm er Gelegenheit, mit den zuſtändigen Fachreferenten eingehend über die forſttechniſchen Fragen Oeſterreichs zu ſprechen. Um 29.30 Uhr verließ Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring Wien im Sonderzug vom Weſtbahnhof aus. Generalfeldmarſchall Göring wird, wie bereits gemeldet, am Montagvormittag bei Kaprun den erſten Spatenſtich für das neue Tauernkraftwerk vornehmen. „beſeſſene Janafiker“ Paris, 14. Mai. Nach Meldungen aus Rio de Janeiro hat der braſilianiſche Staatspräſident Vargas nach Unterdrückung der Auflehnungsverſuche gegen ſein Regierungsſiyſtem u.a. folgendes über ſeine Gegner geſagt: Beſeſſene Fanatiker, die dem Lande eine exotiſche Lehrmeinung aufzwingen wollten, hätten eine gemeine Verſchwörung angezettelt und dabei alle Mittel angewandt, Sie hätten aber nicht daran gedacht, daß ſie dadurch mit äußerer Hilfe die Souveränität Braſiliens kompromittierten. Der ſpaniſche General Cabanel⸗ las iſt in der Nacht zum Sonnabend im Alter von 66 Jahren an einem Blaſenleiden in Malaga geſtorben. Der General war bekannt⸗ lich zu Beginn des Bürgerkrieges Präſident des nationalen Verteidigungsausſchuſſes und gehörte dem Oberſten Heeresrat an. Die Beiſetzung er⸗ folat in Malaga. Napoleons erſte Niederlage Der Jahrestag der Schlacht von Aſpern am 21. und 22. Mai 1809 Zwölf Mal verloren und gewonnen Der myſtiſche Glaube an die Unüberwind⸗ lichkeit Napoleons, der auf allen Völkern Europas vor 130 Jahren wie ein Alpdruck laſtete, wurde zum erſten Mal durch die Schlacht von Aſpern zerſtört, in der es den Oeſterreichern unter Erzherzog Karl gelang, den großen Korſen zu beſiegen. Zum erſten Mal begann es ſich 1809 zu regen unter den Völkern Europas. An vielen Stellen loderte die Empörung gegen den Mann, der ſich plötzlich zum Herrſcher ganzer Länder hellen Flammen auf. die Bevölkerung drei Jahre hindurch die fremde Herrſchaft mit unwilliger Geduld ertragen. Volkshelden tra⸗ ten auf wie Andreas Hofer und Speckbacher, an deren Namen die Hoffnung aller hing. Gerade um dieſe Zeit nahm auch im übrigen Oeſterreich die Freiheitsbewegung die Herzen gefangen. Erzherzog Karl hatte eine Armee zuſammenge— bracht, die aber viel zu ſchwach war, um etwas Ernſthaftes gegen die ſieggewohnte franzöſiſche Armee ausrichten zu können. Schon in Bayern wurde der Vormarſch zum Stehen gebracht. Na⸗ poleon holte zum Gegenſchlag aus und blieb den ſich zurückziehenden Oeſterreichern auf den Fer⸗ ſen. Ja, es wurde weit ſchlimmer, als die mei⸗ ſten angenommen hatten. Wien ſelbſt fiel in die Hände der Franzoſen, das bald von allen öſterreichiſchen Truppen entblößt war, und Na⸗ poleon verlegte ſein Hauptquartier zunächſt nach Schönbrunn. Von dort begab er ſich mit ſei⸗ nem Stab nach Ebersdorf, während die Garde und die Korps von Maſſena, Lannnes und Oudinot bei Wien ſtanden. General Davouſt ſtand zwiſchen Wien und St. Pölten und Ber⸗ nadotte und Vadamme in Linz. Der Donauübergang bei Lobau Um die Donau überſchreiten zu können war die Inſel Lobau auserſehen, ein etwa 2 Stun⸗ aufgeworfen hatte, in den unterhalb Wien liegendes waldbewachſenes Eiland, das den Uebergang über den Haupt⸗ ſtrom verbergen ſollte und gleichzeitig durch klei⸗ nere Inſeln erleichterte. Napoleon begab ſich am 20. Mai nach der Inſel Lobau und ließ in ſeinem Beiſein eine Brücke nach dem linken Do— nauufer ſchlagen. Die Truppen Maſſenas gin⸗ gen zuerſt hinüber, um Aſpern und Eßling nordöſtlich davon zu beſetzen. Es handelte ſich hier um zwei feſte Dörfer, die ſich gut vertei- digen ließen und die z. T. von Erdwällen um⸗ geben waren. Beide lagen etwa eine halbe Wegſtunde voneinander entfernt, waren aber durch Waſſergräben miteinander verbunden. Die Oeſterreicher hatten vom Biſamwerk aus die Bewegung der franzöſiſchen Truppen nach der Inſel Lobau und den Brückenübergang mit ihren Ferngläſern gut wahrnehmen können. Sie brannten darauf, ſich den Franzoſen entgegen⸗ zuwerfen und ſie möglichſt ſchon während der vorbereitenden Beſetzung anzugreifen. Am 21. Mai in den Mittagsſtunden ſetzte der Angriff ein. Es handelte ſich um beträchtliche Truppen⸗ maſſen von etwa 75000 Mann und 200 Ge⸗ ſchütze. Der erſte Zuſammenſtoß mit den fran⸗ zöſiſchen Vorpoſten verſprach Napoleon nichts Gutes. Die Vorpoſten wurden auch zurückge— drängt, worauf die Hauptmaſſe der franzöſiſchen Truppen ſich zum Kampfe ſtellte und die Schlacht von Aſpern ihren Anfang nahm. Die Franzoſen hatten aber noch nicht Gele⸗ genheit gehabt, alle Korps zuſammenzuzieben. Sie verfügten an dieſem erſten Tage der Schlacht nicht mehr als über 35000 Mann. Die öſterreichiſche Avantgarde ging mit großem Schneid vor und konnte die Franzoſen zurück⸗ drängen. Ein Gegenangriff aber warf die Oeſterreicher wieder zurück. Unter Verſtärkung der nächſten öſterreichiſchen Kolonne wurde der Sturm auf das Dorf nochmals unternommen, aber mit dem gleichen Ergebnis. Bis zum Abend ſchwankte der Kampf um das Dorf hin und her. Zwölf Mal wurde es von den Oeſter⸗ reichern genommen und ebenſooft von den Franzoſen wieder zurück erobert. Als die Dun⸗ kelheit hereinbrach, ſaßen die Oeſterreicher in dem einen und die Franzoſen in dem anderen Teile von Aſpern. Ein Teil der öſterreichiſchen Truppen wollte dann zwiſchen Aſpern und Eß⸗ ling im Galopp mit den Geſchützen gegen die Franzoſen vorrücken, als plötzlich franzöſiſche Gardereiter hinter der Infanterie hervorbrachen, die Kanonen nahmen und die Infanterie um⸗ zingelten. Aber es war nur ein Augenblickser⸗ folg. Die franzöſiſche Kavallerie wurde wie⸗ der zurückgetrieben, bis ſich der Kampf um Eß⸗ ling auf Neue wiederholte. Um überhaupt noch etwas erreichen zu kön⸗ nen, mußten die Franzoſen noch in der Nacht Verſtärkung herbeibringen. Es gelang ihnen mit Hilfe der Notbrücke bei Lobou. ſodaß die ftanzöſiſche Armee jetzt auf 60000 Mann ange⸗ wachſen war. Auch neue Artilleriemaſſen und Munitionskolonnen paſſierten die Brücke, die dieſer Belaſtung bald nicht mehr gewachſen war. Der ſüdliche Hauptſtrom der Donau führte Hoch— waſſer, das Baumſtämme in Maſſen heran⸗ ſchwemmte, bis die Brücke brach und ebenfalls weggeſchwemmt wurde. Am Morgen des 22. Mai begann die Schlacht von Neuem. Von den franzöſiſchen Verſtärkun⸗ gen war Aſpern inzwiſchen wieder vollſtändig genommen worden. Die Oeſterreicher in Eß⸗ ling hatten einen neuen Angriff abgeſchlagen und das franzöſiſche Zentrum unter Lannes be⸗ reitete gerade einen allgemeinen Angriff auf die ſchwache Mitte der Oeſterreicher vor. Gera— de zu dieſer Zeit erſchien Napoleon wieder auf dem Plan und erhielt die Nachricht von der durch den Strom fortgeriſſenen Brücke bei Lo⸗ bau Er durchſchaute ſofort das höchſt Gefährli⸗ che ſeiner Lage und berechnete, daß bei den fortwährenden Angriffen es bald an Munition fehlen mußte, da der Weg durch die zerſtörte Brücke abgeſchnitten war. Auf ſeine Anordnung wurde ſofort der Angriff auf das öſterreichiſche Zentrum abgebrochen und fortgeſetzte Kavalle⸗ rieangriffe ſollten die Oeſterreicher über die wahre Lage täuſchen. Gegen Abend wurde dann der Rückzug nach der Lobau⸗-Inſel angetreten. Di Franzoſen hatten große Verluſte erlitten. Unter den Toten befanden ſich nicht weniger als drei Generale, darunter der Marſchall Lannes, der Freund und Günſtling Napoleons, der in der Gefangenſchaft ſeinen Wunden erlag. Der Sieg von Aſpern ſtand für die Oeſterreicher da⸗ mals auf des Meſſers Schneide. Die Truppen waren nach den faſt 48ſtündigen Kämpfen aufs äußerſte erſchöpft, und erſt ihrer aufs äußerſte geſteigerten Energie, die ſich nach dem harten franzöſiſchen Widerſtand mit wilder Wut paar⸗ te, war der Erfolg beſchieden. Ein unausgenutzter Erfolg Die Lage war in jenen letzten Maitagen, wo ſich das Schickſal Napoleons bereits zu wan⸗ deln drohte, für das ganze unterdrückte Europa ſehr erfolgverſprechend. Aber ſie wurde nicht ausgenutzt. Die Tage verrannen, ohne daß man etwas Entſcheidendes gegen Napoleon unter⸗ nahm und ſo den errungenen Sieg vollendete. Den franzöſiſchen Truppen auf der Inſel Lobau fehlte es an Lebensmitteln und Kriegsgerät. Aber die Brücke wurde wiederhergeſtellt und Mann und Roß und Wagen kamen wohlbehal⸗ ten auf dem rechten Donauufer wieder an. Auch ein zweiter Brückenbruch am 8. Mai war nicht ſo verhängnisvoll, wie es zuerſt für die Fran⸗ zoſen ſchien. Die franzöſiſchen Pioniere waren ſchnell bei der Hand, um die Brücke umſo feſter wieder herzuſtellen. Nur einige Bataillone blieben ſchließlich zur Verteidigung auf der Lo⸗ bau⸗Inſel zurück. Aber der Korſe war noch nicht geſchlagen. Er ſammelt in den 6 Wochen, die jetzt folgten— während Europa ſich in trügeriſchen Hoffnungen wiegte— neue Kräfte Vier Jahre ſollte es noch dauern, bis die ruſſiſche Kataſtrophe ſeiner Ar— mee den Todesſtoß gab. 1b auf Seit des den ind: and keine daß! it u — 9 den Obat und ſeine In Ge Ju 6 Fünen! meterwei. ſtation Vollsgen grotzüdie meinden guten der Gaul Saule führte an eiligen d Tinkwaſf angetrage Hier noch gules Ttif völlerung dieſet Ju kunft beſe eine auß nicht nut detn die zeichen de ſein. 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Den Höhepunkt des Kreistages der NS Del des Kreiſes Offenbach bildete geſtern die feierliche Inbetriebnahme des Pumpwerkes der Gruppenwaſſerverſorgung Oſt im Gemeindewald in Jügesheim und die Großkundgebung an der Kaiſerpfalz in Seligenſtadt in Anweſenheit zahlreicher führender Vertreter der Partei, der Wehrmacht und des Staates mit der richtungweiſenden Rede unſeres Gau; leiters, der das geſchichtliche Wollen der Bewegung klar aufzeigte und die Leiſtungen des national- ſozialiſtiſchen Staates auf kulturellem und wirtſchaftlichem Gebiet herausſtellte. Der geſtrige Tag war nicht nur von größter Bedeutung für den Kreis Offenbach, ſondern darüber hinaus für den ganzen Gau, weil wieder einmal, für jeden ſichtbar, die planmäßige Aufbauarbeit unſeres Staates ſich zeigte. Kreis Offenbach im Feſtſchmuck Der Kreis Offenbach war ſich der Bedeutung des 15. Mai durchaus bewußt. Es gab kein Dorf, keine Stadt, durch die der Gauleiter kam: es gab kein Haus, das nicht reich geſchmückt, nicht reich beflaggt geweſen wäre. Transpa⸗ rente zierten die Straßen, die den Dank dem Führer für ſeine geſchichtlichen Taten aus⸗ prachen. Wenn gerade geſtern, am Tage des Kreis⸗ appells. in Seligenſtadt das Pumpwerk in Jügesheim in Betrieb genommen wurde, wenn geſtern die alte durch den nationalſozialiſtiſchen Staat erneuerte Kaiſerpfalz eingeweiht wurde, ſo hatte das ſeinen beſonderen Grund. Dieſe beiden großzügigen Projekte auf kulturellem und auf wirtſchaftlichem Gebiet ſind aus dem Geiſt des Nationalſozialismus heraus entſtan⸗ den und wären ohne die Tatkraft des Gauleiters und ſeiner Mitarbeiter nicht zu denken. Daß die Bevölkerung dieſe aufbauende Ar⸗ beit zu würdigen weiß, ging am beſten aus der ſtarken Anteilnahme der Bevölkerung und aus den Ovationen hervor, die man dem Gauleiter und ſeinen Mitarbeitern darbrachte. Im Gemeindewald Jügesheim Im Gemeindewald in Jügesheim wehen die Fahnen des Sieges. Sie flankieren den kilo⸗ meterweiten Weg von Jügesheim zur Pump⸗ ſtation im Gemeindewald. Tauſende von Volksgenoſſen waren zur Inbetriebnahme dieſes großzügigen Werkes gekommen, durch das 18 Ge⸗ meinden mit 45 000 Einwohnern mit gutem Waſſer verſorgt werden. Als der Gauleiter eintraf. wurde er von Kreisdirek⸗ 7 tor Dr. Koch⸗Offenvach im Namen des Krei⸗ ſes willkommen geheißen. Er dankte ihm für die Fürſorge, die er dem Kreiſe Offenbach an⸗ Seven ſieß, er verſurach ihm den freudigen Einſatz der Bevölkerung. Sein beſonderer Gruß galt auch den Arbeitern der Stirn und der Fauſt, die mit dazu beigetragen haben, den unwürdigen Zuſtand zu beſeitigen, daß 45 000 Menſchen bisher ohne gutes Trinkwaſſer waren. Baurat Bruſius erſtattet Bericht Baurat Bruſius ging dann auf die Ge⸗ ſchichte des Gruppenwaſſerwerkes ein und wies darauf hin, daß die Geſamtkoſten der Gruppe ſich auf 3 350 000 RM. belaufen. Hiervon entſal⸗ len rund 2 Millionen auf Material und 1 350 000 RM. auf Lohn. Die verlegten Rohr⸗ leitungen haben, ſo führte er aus, eine Geſamt⸗ länge von rund 250 Km., die etwa der Ent⸗ fernung Frankfurt a. M.— Düſſeldorf ent⸗ ſprechen. Die Leiſtung des Pumpwerkes beträgt bei zehnſtündigem Betrieb täglich rund 4500 Kubikmeter oder rund 1500 000 Kubikmeter Waſſer im Jahr. Am 30. März 1936 wurde mit den eigentlichen Bauarbeitern begonnen. Be⸗ reits nach dreivierteljähriger Bauzeit konnten die Orte des erſten Bauabſchnittes proviſoriſch mit Waſſer verſorgt werden. Aber nicht nur die Tatſache, ſo ſchloß Baurat Bruſius, daß die Bevölkerung mit gutem Trink⸗ waſſer verſorgt werden konnte, wurde erreicht, es war darüber hinaus möglich, rund 1100 Er⸗ werbsloſen eine ausreichende Erwerbsmöglich⸗ keit zu geben. Baurat Bruſius übergab dann 4 Dr. Koch den Schlüſſel der Pump⸗ ation. Die Rede des Gauleiters Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenge! ſührte anſchließend etwa folgendes aus:„Als vo. einigen Jahren zum erſten Male das Projekt de: Trinkwaſſerverſorgung des Rodgaues an mich her angetragen wurde, war ich erſchüttert hier noch 45 000 Einwohner ohne genügend und gutes Trinkwaſſer waren. Wohl hatte ſich die Ve⸗ völkerung an das ſchlechte Waſſer gewöhnt, aber dieſer Zuſtand mußte ſelbſtverſtändlich für die Zu⸗ kunft beſeitigt werden. Dieſes Werk hat nicht nur eine außerordentliche ſoziale Bedeutung und iſt nicht nur eine großartige Arbeitsbeſchaffung, ſon⸗ dern die Waſſertürme werden für immer Wahr- zeichen der Aufbauarbeit des Nationalſozialismus ſein. Mit dieſer Waſſerverſorgung ſind nunmehr 90 Prozent der heſſiſchen Bevölkerung mit Trink- waſſer verſorgt und für die reſtlichen Prozent ſind ſchon Pläne in Vorbereitung. Wir können demnach ſchon die wenigen Jahre abzählen, in denen alle Gemeinden gutes Trinkwaſſer beſitzen werden. Der Gauleiter ſchloß ſeine Rede, indem er an den ſtaatlichen Zer⸗ fall und die Not früherer Jahre erinnerte, um vor Augen zu führen, daß einer es war, der uns auf⸗ geweckt hat, der uns Selbſtvertrauen gab, uns zu einer Kameradſchaft zuſammenführte und den Weg gewieſen hat: Adolf Hitler! Nachdem der Gauleiter die Pumpen angelaſſen hatte beſichtigte er das Pumpwerk. Von dieſer wichtigen Stätte nationalſozia⸗ liſtiſchen Aufbaues ging dann die Fahrt nach Seligenſtadt vorbei an den Waſſertürmen Steinheim und Seligenſtadt. den Wahrzeichen einer großen aufwärts ſtrebenden Zeit, zur Kaiſerpfalz nach Seligenſtadt, wo am Ufer des Mains der Kreisappell ſtattfand. Aeberall wurde der Gauleiter von der Bevölke⸗ rung herzlich begrüßt, ein Beweis dafür, wie ſehr man ſeine Leiſtungen zu würdigen weiß. Im Mittelpunkt des Kreisappells ſtand die feierliche Uebergabe der wiederhergeſtellten Kaiſer⸗ pfalz in Seligenſtadt, die das einzige Bauwerk Friedrichs II. in Deutſchland iſt. Hoch über dem Main erhebt ſich die Pfalz, von der nur noch die Mainfront des zweigeſchoſſigen Hauptgebäudes in ſeinem wuchtigen Quaderwerk, das jetzt umfaſſend wiederhergeſtellt wurde, beſteht. Die ſorgfältige Inſtandſetzung läßt nun wieder die Monumentali⸗ tät des Bauwerkes, das vor 700 Jahren errichtet wurde, zur Wirkung kommen. Vor dieſem groß⸗ artigen uns neu erſchloſſenen Bauwerk, auf deſſen Altan die Fahnen der Bewegung Aufſtellung ge⸗ nommen hatten, fand die Kundgebung ſtatt, die von Kreisleiter Walther eröffnet wurde. der dem Gauleiter die Kampfverbände zum General⸗ appell meldete. Pflege kulturellen Lebens Gauleiter Sprenger nahm dann das Wort und führte etwa folgendes aus:„Es gibt für einen Kreisappell kaum einen ſchöneren Rahmen als dieſen, da die Geſchichte unſeres deutſchen Volkes lebendig vor unſeren Augen ſteht. Der Nationalſozialismus hat ſich die Auf⸗ gabe geſtellt, die geſchichtlichen Grundlagen wie⸗ der frei zu legen und ſie dem Volk als Grund⸗ ſtein für ſein neues Eigenleben zurückzugeben. 0 Geſamtrahmen nimmt der Gau Heſſen⸗ aſſau dabei eine hervorragende Stel⸗ lung ein. Er birgt geſchichtliche Höhepunkte im Volks⸗ und Staatsleben von größter Bedeu⸗ tung. Wir haben die Pflicht, dem deutſchen Volk die alten Denkmale ſeiner Macht und Kul⸗ tur wieder zußenglich zu machen, damit es aus ihnen lernen kann. In dieſem Streben hat ſich Seligenſtadt hervorragend beteiligt. Einen Teil der Arbeit um Seligenſtadt ſehen wir hier. Wie 9 war doch vor wenigen Jahren noch er Zuſtand der Fachwerkhäuſer und anderer e eee Unter der Mitarbeit aller in Frage kommen⸗ den Stellen hat dieſe Stadt jetzt wieder einen Anblick, der ihr zukommt. Dabei wollen wir die Geſchichte nicht zurückdrehen, ſondern genau wie es die Partei zeigt, von den guten Grundlagen aus vorwärts marſchieren. Neue Schulhäuſer entſtehen Seligenſtadt wurde mit einfachſten Mitteln zur Sehenswürdigkeit. Dabei danke ich beſonders Kreisdirektor Koch, der mit außer⸗ ordentlicher Energie die Pläne entwickelt und durchgeführt hat. Ich kann heute ſagen, daß auch an Stelle der alten Steinklötze neue Schulhäuſer, die unſerer heutigen Jugend entſprechen, gebaut werden.(Lebhafter Beifall.) Beſonderen Dank habe ich auch dem Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick ab⸗ zuſtatten, der dieſes Werk tatkräftig unterſtützt hat. Gleichzeitig richte ich aber auch an die Seligenſtädter Volksgenoſſen die Bitte, weiter mitzuhelfen. Sie haben nun geſehen, was aus dem Werk wird. Seligenſtadt braucht hinter keiner anderen Stadt zurückzuſtehen. So reich es an Geſchichte iſt und ſo arm es bisher war. ſo ſehr ſoll es nun zu einem begehrenswerten Kleinod und Anziehungspunkt für weite Kreiſe werden.“ Der Gauleiter ſprach dann, auf den Kreis⸗ appell eingehend, über die Größe der Ereigniſſe, die wir erſt in jüngſter Zeit miterleben durften. Er führte dabei aus:„Nicht jeder iſt ſich der Größe der Stunde bewußt, da Oeſterreich in das Reich zurückgeführt wurde. Wir haben dem deut⸗ ſchen Volk von Anfang an die Arbeit, gegeben und damit werden wir auch die Zukunft ge⸗ winnen. Alle Volksgenoſſen ſollen Rational⸗ ſozialiſten werden. Nationalſozialismus aber iſt keine Frage der Veranlagung, ſondern er iſt nur eine Frage der Erziehung. Die Partei hat die Volksführung in Händen. Sie iſt dem Volk für die national⸗ ſozialiſtiſche Erziehung verantwortlich. Deshalb ſeid ihr Parteigenoſſen“, betonte der Gauleiter, „euch immer eurer großen Aufgabe bewußt: Ihr müßt durch euer eigenes Leben den Beweis er⸗ e und die anderen durch euer Vorbild er⸗ ziehen. Durch unſere Arbeit haben wir zunächſt Brot geſchaffen. Mit dieſer Arbeit werden wir lang⸗ ſam die Wohlhabenheit ſteigern. Die Arbeit wird immer Mittelpunkt unſeres Daſeins ſein und bleiben. Deutſchland hat ſich dadurch einen Ausgangspunkt in ſeine ewige Zukunft und ſein nationalſozialiſtiſches deutſches Reich Adolf Hitlers geſchaffen.“ Anſchließend weihte der Gauleiter eine Reihe von Ortsgruppenfahnen mit der älteſten Sturm⸗ fahne des Kreiſes Offenbach. Dabei betonte er, daß jede Zeit und jedes Volk ſeine eigenen Sym⸗ bole haben. Der Führer habe ſeiner Partei die Hakenkreuzfahne in ihrer herrlichen Zuſammen⸗ ſetzung gegeben. Sie war das Symbol in Kampf und Not und in Sieg und Aufbau. Zu den Fahnenträgern gewendet fuhr er fort:„Der Tahne habt ihr, wie in alter Vergangenheit, die Treue zu halten, für die Fahne müßt ihr das Letzte geben. Folgt dieſen neuen Fahnen treu und unerſchütterlich wie in alter Zeit!“ Ein großer für den Kreis Oſſenbach und darüber hinaus für den Gau bedeutſamer Tag hatte damit ſein Ende gefunden, ein Tag. der wieder einmal die Geſchloſſenheit der Bewegung zeigte, und der bewies, daß von ihr immer wie⸗ der neue Impulſe ausgehen und für die Selantbeit des Volkes neue Werte geſchaffen Groß deutſches Buchhändlertreffen volksbüchereien, Verks⸗ und Wanderbibliotheken im Auſſchwung Leipzig, 15. Mai. Das Weſen Leipzigs als eine durch Jahrhun⸗ derte bewährte Pflegeſtätte beſten deutſchen Kultur⸗ und Geiſteslebens, aber auch als Mit⸗ telpunkt deutſchen Wirtſchaftslebens wird be⸗ ſtätigt durch die Attribute„Stadt der Muſik“ und„Reichsmeſſeſtadt“. Als„Stadt des Buches“ aber iſt Leipzig nicht nur Mittelpunkt. ſondern auch Ausgangspunkt für deutſche Kultur, und ſomit wird das traditionelle Trefſen des deut⸗ ſchen Buchhandels alljährlich am Sonntag Kantate ſtets von neuem zu einem kulturellen Höhepunkt nicht nur im Leben der Stadt, ſon⸗ dern darüber hinaus für ganz Deutſchland, zu⸗ mal beſonders nach der neuen geiſtigen Aus⸗ richtung zu wiederholten Malen der Schirmherr des deutſchen Volkstums, Reichsminiſter Dr. Goebbels, ſelbſt in Leipzig aus dieſem Anlaß den Kulturträgern des Buches die Ziele ge⸗ wieſen hat. Wenn nun diesmal wieder am Kantate⸗ Sonntag die deutſchen Buchhändler in Leip⸗ zig verſammelt ſind, ſo machen gerade zwei Umſtände dieſes Treffen zu dem feſtlichſten aller bisherigen: das 25jährige Beſtehen der Deutſchen Bücherei und die erſtmalige Teil⸗ nahme der Berufskameraden aus der deutſchen Oſtmark als nunmehrige Bürger des Großdeut⸗ ſchen Reiches. Den Höhepunkt der zweitägigen Kantate⸗Ver⸗ anſtaltung bildete am Sonntag die Kundgebung des deutſchen Buchhandels im ſeſtlich geſchmückten neuen Theater, an der neben den Berufskameraden aus Oeſterreich Vertreter von Reichs⸗ und Staatsminiſterien, der Wehrmacht, der Reichskultur⸗ und Reichs⸗ ſchrifttumskammer, der Partei, der Wiſſenſchaft und Wirtſchaft außerordentlich zahlreich teil⸗ nahmen. Nach dem muſikaliſchen Auftakt entbot Ober⸗ bürgermeiſter Dönicke den Willkommensgruß der Stadt, wobei er mit Bezug auf die An⸗ weſenheit der Kameraden aus der Oſtmark dar⸗ auf hinwies, daß ſich der Börſenverein deut⸗ ſcher Buchhändler immer als Pflegeſtätte des politiſchen Einheitsgedankens gezeigt habe. Anſchließend ſprach Hauptamtsleiter Wil⸗ helm Bauer, der einleitend der großen kul⸗ turellen Bedeutung der Deutſchen Bücherei ge⸗ dachte, die als ein Archiv des deutſchen Kultur⸗ und Geiſteslebens auf der ganzen Welt nicht ihresgleichen habe. Nach einem mit vielen Zahlen ausgeſtatteten Tätigkeitsbericht des deutſchen Buchhandels im vergangenen Jahre, deſſen Produktion ſeit 1932 um rund 50 v. H. geſtiegen iſt, umriß der Red⸗ ner als nächſte Aufgabe vor allem die Abgren⸗ zung gegenüber dem„Auch⸗ Buchhändler“ und„Auch⸗ Verleger“, die Lockerung der bisher notwendig geweſenen Beſchränkungen im Intereſſe eines geſunden Wettbewerbes und als wohl wichtigſte die Zuſammenfaſſung der beſtehenden Unterſtützungseinrichtungen des deutſchen Buchhandels in der im Vorjahr be⸗ gründeten„Palm⸗Stiftung“. Nach einem muſikaliſchen Zwiſchenſpiel nahm Staalsſekrelär Hanke das Wort.„Das diesjährige Kantate⸗Treffen der deutſchen Buchhändler“, ſo ſagte er,„ſteht in zweifacher Beziehung unter dem Zeichen des großdeutſchen Gedankens. Die Deutſche Bü⸗ cherei iſt das Denkmal eines erfolgreichen Ver⸗ ſuchs, auf einem der wichtigſten Gebiete deut⸗ ſchen Geiſtesſchaffens in rein großdeutſchem Sinne zu planen und praktiſch zu erarbeiten. Seit den erſten und ſchweren Bemühungen in einer Zeit weitgehender Zerſplitterung unſeres ſtaatlichen und volitiſchen Beſtehens iſt in Deutſchland ein weltanſchaulicher und poli⸗ tiſcher Umbruch größten Ausmaßes vollzogen worden. Sechs Millionen Deutſche Oeſterreichs wurden mit ihrem Volk auch als Staat wieder vereint. So weit unſere Kenntnis in die Frühzeit un⸗ ſerer Geſchichte zurückgeht, ſtoßen wir auf un⸗ vergängliche Werke, die uns die deutſche Oſtmark geſchenkt hat. Ein großer Kreis von vollstumbewußten deutſch⸗ öſterreichiſchen Dichtern der Gegenwart hat nicht nur dem deutſchen Schrifttum hervorragende Beiträge geliefert, ſondern ſtand auch in dem ſchweren Kampf der letzten Jahre in vorderſter Linie. Als überzeugender Beweis dichteriſcher Begabung und reinen Sprachempfindens konn⸗ ten die Verſe unbekannter Angehöriger der öſter⸗ reichiſchen Hitler-Jugend mit dem diesjährigen deutſchen Buchpreis ausgezeichnet werden. In den langen ſchmerzlichen Jahren der Trennung war das deutſche Schrifttum das unzerreißbare Band, das alle Teile des deutſchen Volkes zu gemeinſamem Denken und Fühlen verknüpfte. In der immer⸗ währenden Feſtigung dieſes alle deutſchen Menſchen umſpannenden Bandes hat be⸗ ſonders der Buchhändler der Oſtmark ſeine Aufgaben und ſeine Pflichten erkannt und danach gehandelt. Gerade das Zuſammentreffen der beiden Er⸗ eigniſſe, unter deren Zeichen die diesjährige Buchhändlertagung ſteht, weiſt in anſchaulichſter Art auf die doppelte Aufgabenſtellung der Kul⸗ turſchaffenden des Schrifttums hin. Der Buch⸗ händler muß mit Liebe und Verantwortungsge⸗ fühl das Sichten und Vermitteln. was als Ein⸗ zelbuch oder als kleine und kleinſte Bibliothek von jenen erworben wird. die auf ſeinen Rat bei der Wahl ihrer Bücher angewieſen ſind. Die wirklich lohnende und dankbare Arbeit beginnt für den verantwortungsbewußten Buchhändler erſt bei der Betreuung breiteſter Volkskreiſe. Eine der größten Aufgaben des Standes der Buchhändler aber überhaupt liegt in der immer⸗ währenden Erziehung zum volkhaften Denken im Sinne nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung. Ein Blick auf die Erfolgskurve im Bereich des deutſchen Schrifttums zeigt uns auch die ſich immer ſtärker auswirkenden Einflüſſe unſerer ſchrifttumspolitiſchen Arbeit, wie ſie beſonders in den großzügig angelegten Förderungsmaß⸗ nahmen im Rahmen der deutſchen Fachbuchwer⸗ bung und der Woche des deutſchen Buches zum Ausdruck kommen. So war auch die eben in Bayreuth abgeſchloſſene deutſche Fachbuchwer⸗ bung 1938 ein voller Erfolg. Es iſt aber auch feſtzuſtellen, daß der Appell an das deutſche Volk, ſich dem Kulturgut des deutſchen Buches in verſtärktem Maße zuzuwen⸗ den, nicht vergebens geweſen iſt. Neben dem geſteigerten Intereſſe am Erwerb von Büchern eich ſich ganz beſonders in der Entwicklung des deutſchen Büchereiweſens ein großer Auf⸗ ſchwung. Wir verfügen heute über mehr als 50 00 Werksbüchereien, die dem deut⸗ ſchen Arbeiter an der Stätte ſeines Wirkens rund 2 Millionen deutſcher Bücher zur Ver⸗ fügung ſtellen. und nicht weniger erfolgreich zeigt ſich die Entwicklung des Volks bü⸗ chereiweſens, das für die letzten zwei Jahre 2200 Neugründungen melden kann. „Auch die Wanderbüchereien, die vor zwei Jahren Reichsminiſter Dr. Goebbels der Reichs⸗ autobahn zur Verfügung ſtellen konnte, ſind in⸗ zwiſchen auf 100 angewachſen, ſodaß in kurzer Niid kein Lager mehr ohne eigene Bücherei ſein wird.“ Englands Geſandter zurückgezogen die engliſche Antwort auf den mexikaniſchen ichrilt Am Samstag hat die engliſche Regierung ihren Geſandten in Mexiko abberufen und die Schließung der Geſandtſchaft angeordnet. Die Archive der Geſandtſchaft gehen auf das britiſche Konſulat über. Der Auslandspreſſe teilte der britiſche Ge⸗ ſandte mit, daß er im Auftrage ſeiner Regie⸗ rung dem mexikaniſchen Außenminiſter eine Note überreicht habe, in der die Abberufung des geſamten britiſchen Geſandtſchaftsperſonals als Antwort auf das mexikaniſche Vorgehen mitgeteilt werde. Der mexikaniſche Außenminiſter überreichte dem italieniſchen Geſandten einen Scheck in Höhe von 29 414,96 Peſos als Jahresrate für die Re⸗ volutionsſchulden. Auch der franzöſiſche Geſandte erhielt einen Scheck über 127 184.21 Peſos. Die mexikaniſche Antwort auf die Mahnung wegen der rückſtändigen Revolutionsſchuldenzah⸗ lung und die Abberufung des mexikaniſchen Ge⸗ ſandten hat in weiteſten Kreiſen all⸗ gemeine Befriedigung ausgelöſt. Die mexikaniſche Haltung wird gegenüber der„im⸗ pertinenten“ Haltung Großbritanniens als allein richtig angeſehen. Deulſche Wellbeſtleiſtung im Segelflug Hanna Reitſch verbeſſert den Rekord auf 250 km Berlin, 15. Mai Dem am Freitag aufgeſtellten Segelflug⸗ rekord des NSF K.⸗Obertruppführers Kraft im Zielflug mit Rückkehr zur Startſtelle war nur eine kurze Lebensdauer beſchieden. Schon 24 Stunden ſpäter wurde er von Flug⸗ kapitän Hanna Reitſch von 165 km auf 250 km gewaltig verbeſſert. Hanna Reitſch flog mit ihrem Segelflugzeug Reiber“ in 575 Stunden von Darmſtadt zur Waſſerkuppe und zurück. Dabei benötigte ſie 5 die weitaus größere Strecke genau eine tunde weniger als Kraft, ihre Leiſtung ſtellt einen absoluten Weltrekord dar. Japan verbeſſerk Flugweltrekord 11600 Kilometer in 62:23 Stunden Tokio,. 15. Mai. Der Super⸗Eindecker des Forſchungsinſtituts für Luftfahrt an der Kaiſerlichen Univerſität in Tokio errang auf einer Rundſtrecke über Oſtjapan mit Tokio als Mittelpunkt einen neuen abſoluten Weltrekord im Langſtrecken⸗ flug. Auf geſchloſſener Rundſtrecke mit 11 600 Kilometer in 62:23 Stunden wurde der bis⸗ herige Weltrekord der Franzoſen Boſſoutrot und Roſſi, der vom 23. bis 26. März 1932 auf⸗ geſtellt worden war, um faſt 1000 Kilometer überboten. Das Flugzeug ſtartete am 13. Mai um 4.05 Uhr und landete am 15. Mai um 19.13 Uhr in Tokio. kleine Nachrichlen Der Rexiſtenführer Degrelle veranſtal⸗ tete am Samstag unter der Parole„Gegen die neuen Steuern und gegen die rote Diktatur“ im Brüſſeler Sportpalaſt eine große Kundgebung. Marxiſtiſche Provokateure rotteten ſich zu einer Gegendemonſtration zuſammen und wollten ins Zentrum der Stadt ziehen. Die Behörden hatten jedoch Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Einem großen Aufgebot von Polizei und bewaffneter Gendarmerie gelang es. bie . Elemente in kurzer Zeit zu zer⸗ reuen. In Burgos tagte der politiſche Ausſchuß der Falange unter Vorſitz General Francos in ſei⸗ ner Eigenſchaft als Oberhaupt der Partei. Es wurde der Plan einer Reorganiſation der Par⸗ tei exõrtert. 0 ö B———8—̃̃—— —— —— — Muſſolini vor 350 000 Genueſern b klare Haltung zu allen Fragen der inkernakjonalen Politik Genua, 14. Mai. „Auf dem Siegesplatz in Genua hat der ita⸗ lieniſche Regierungschef Muſſolini am Sams⸗ tagvormittag eine Stunde nach ſeiner Ankunft vor einer Maſſenverſammlung von über 350000] zug auf die 3 Rede gehalten, die wegen ihrer Beſprechungen mit Frankreich, außenvpolitiſchen Ausführungen unmittelbar die ja noch im Gange ſind. vorſichtig bin rech dem Abſchluß dee Staatsbeſuches des Füh⸗ weiß nicht, ob ſie 10 einem Abſchluß kommen rers in Italien von beſonderem Intereſſe iſt. Nach der Begrüßung des Genueſer Volkes ſeiner Bedeutung in der N Italiens ging Muſſolini ſofort,„wie as immer bei den denkwürdigen Verſammlun⸗ und einer Würdigung Geſchichte gen des faſchiſtiſchen Volkes geſchieht“, auf inkernalionale Fragen ein. Am 11. März, abends 18 Uhr. ſo führte der ce, auf die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Reich eingehend. aus, be⸗ Duce, zunächſt fand ſich Italien wieder einmal an einem Schei⸗ deweg, der eine Stellungnahme ver⸗ langte. Von ihr hängen Friede oder Krieg. das heißt alſo das Schickſal Europas ab Aber da für uns die Ereigniſſe nicht überraſchend ge⸗ kommen und in ihrer logiſchen Entwicklung vorausgeſehen worden waren. ſo haben wir ſo⸗ fort uns auf das allerklarſte mit einem ein gegenüber dem diplomati⸗ ſchen Schritt geantwortete. Die Feinde Italiens. die Antifaſchiſten aller Raſſen, waren furchtbar enttäuſcht und ergingen ſich in einer ebenſo ſinnloſen wie feigen Beſchimpfung Ita⸗ liens. Sie wünſchten zweifellos den Zuſammenſtoß zwiſchen den beiden autoritären Staaten mit den ſchlimmſten Folgen, nicht ausgeſchloſſen den Krieg, auch wenn er und beſonders wenn er dem Bolſchewismus die Tür in Europa ge⸗ öffnet hätte. Es war alſo nicht, wie man behauptete, die Notwendigkeit, ſondern unſer Wille, der uns bei unſerer Haltung beſtimmt hat. Alles. was ſeither geſchehen iſt, zeigt. daß unſere Haltung von der Weisheit eingegeben war. Denen, die noch immer die nicht gerade naive Melancholie haben, uns daran zu erin⸗ nern. was wir 1934 taten, antworten wir noch einmal vor Euch und vor dem ganzen italieni⸗ ſchen Volk: daß ſeither viel Waſſer, ſehr viel Waſſer un⸗ ter den Brücken des Tiber, der Donau, der Themſe und auch der Spree und der Seine ge⸗ floſſen iſt. Während dieſe Waſſer mehr oder weniger reißend dahinfloſſen, wurden gegen Italien, das in einem gewaltigen Unternehmen ſtand, die Sanktionen verhängt, die wir noch nicht vergeſſen haben. In der Zwiſchenzeit iſt alles, was diplomatiſch und volitiſch unter dem Sammelnamen„Streſa“ beſtand, begraben worden und wird, was uns unbelangt, niemals wieder erſtehen. Auch konnte ſich Italien nicht den wahrhaft übertriebenen Luxus leiſten. alle vier Jahre zu mobiliſieren, um eine ge⸗ ſchichtliche Entwicklung aufzuhalten. Das ſind die Gründe, die ſich aus den Um⸗ ſtänden ergeben. Aber es gibt einen noch viel wichtigeren und höheren Grund. und ich ſpreche von dem mit beſonderer Freude gerade in Genua, der Geburtsſtadt von Mazzini. Das faſchiſtiſche Italien konnte nicht für alle Zeit die häßliche und nutzloſe Aufaabe der alten Habsburger Monarchie und der Metternichs auf ſich nehmen und ſich der Entwicklung der Nationalitäten auf ihrem Wege zur Einheit entgegenſtellen. Unſere Haltung war alſo nicht aus Furcht vor Verwicklungen diktiert. Eine ſolche Furcht hat in unſerem Herzen niemals beſtanden und wird niemals darin beſtehen. Für unſere Haltung war vielmehr das Ergebnis der Prüfung der Lage, ferner unſer Ehrgefühl und unſere auf⸗ richtige Freundſchaft gegenüber Deutſchland maßgebend, die uns zu dem beſtimmten, was wir getan haben. Die beiden Welten, die germaniſche und die romaniſche, ſtehen heute in unmittelba⸗ rem engen Kontakt und ſind mit der dauerhaf⸗ ten Freundſchaft und der Zuſammenarbeit der beiden Revolutionen dazu beſtimmt. unſerem Jahrhundert das Symbol aufzudrücken. Das hat das italieniſche Volk auch mit der Aufnah⸗ me des Führers und Reichskanzlers zeigen wol⸗ len. Die Worte, die er in der Nacht vom 7. Mai im Palazzo Venezia geſprochen hat, ſind von den beiden Völkern mit vol⸗ lem Bewußtſein begefſtert aufge⸗ nommen worden: ſie ſtellen nicht eine dip⸗ lomatiſche und volttiſche Erklärung dar ſondern ſind etwas Feierliches und Endgültiges in der Geſchichte. t Es iſt Zeit, höchſte Zeit, das Italien der Ar⸗ beit und der Waffen kennenzulernen, höchſte Zeit, dieſes Volk kennenzulernen, das in zwan⸗ zig Jahren die ſtärkſten Beweiſe ſeiner Tüchtig⸗ keit gegeben hat, die mit der Eroberung des Imperiums ihren Höhepunkt erreichte. Vit wollen den Frieden mit allen Mitteln Die letzte Rede des engliſchen Premiermini⸗ ſters war ein Verſuch, aus den Gemeinplätzen berauszukommen und unſer Italien, das Ita⸗ lien des Faſchismus, das Italien der Revolu⸗ tion der Schwarzhemden, in ſeiner ganzen Groß⸗ artigkeit und in ſeiner ganzen Kraft a nzuer⸗ kennen. Die Vereinbarung zwiſchen London und Rom iſt die Verſtändigung zwi ſchen zwei Weltreichen und erſtreckt ſich vom Mittelmeer über das Rote Meer bis zum Indiſchen Ozean. Da wir den feſten Willen haben, dieſe Vereinba⸗ rung gewiſſenhaft einzuhalten und glauben, daß die verantwortlichen Regierungsmänner in England das gleiche tun werden, ſo kann man annebmen. daß dieſe Vereinbarung dauerhaft len Ländern iſt. beweiſt ihre Tragweite. werden; ſchon auch wegen aktuellen Frage wie der des ſpaniſchen Krieges in der wir, Frankreich und Italien. auf den beiden der Barrikaden ſte hen. wünſcht dn Sieg von Barcelona. wir dagegen wünſchen und wollen die Sieg von Franco. Zum Schluß wandte ſich der Duce von neuem im beſonderen an die Genueſer, um zu betonen. daß ſeit dem letzten Beſuch, das heißt innerhalb von zwölf Jahren, Genua wirklich ein großes Stück Weges in ſeiner Entwicklung und ſeinem Ausſehen zurückgelegt hat. Was aber bis jetzt geſchehen ſei, ſei nur eine Etappe, auf der es nicht halt machen dürfe.„Wer ſtehen bleibt, ist verloren. Das iſt auch der Grund. warum das faſchiſtiſche Regime alles Notwendige tun wird, um Euren Seeverkehr und Eure induſtrielle 8s Allenſtein, 14. Mai Der italieniſche Generalkonſul in Berlin, Oberſt Renzetti, weilte am Sonnabend auf den Schlachtfeldern Oſtpreußens, um hier an hiſtoriſcher Stätte Waſſer für den Guß der Heldengedenkglocke in Rove⸗ reto in Oberitalien zu holen. Oberſt Renzetti, der von Vertretern des Berliner Faſcio und von MH⸗Hauptſturmführer rof. Langsdorf, als Vertreter der Dienſt⸗ ſtelle Ribbentrop begleitet war, wurde bei ſei⸗ ner Ankunft auf dem Flugplatz von Allenſtein vom Gauleiter Erich Koch und den Vertre⸗ tern aller Parteigliederungen ſowie der Wehr⸗ macht und der Behörden begrüßt. Allenſtein hatte zu Ehren des italieniſchen Gaſtes feſt⸗ lichen Flaggenſchmuck angelegt. Der erſte Beſuch des Oberſten Renzetti galt dem Reichsehrenmal Tannenberg, wo er von dem Sohn des verewigten Generalfeldmar⸗ ſchalls, Generalmajor von Hinden⸗ urg, begrüßt wurde. Durch ein Spalier des Reichsarbeitsdienſtes betrat der Generalkonſul das Reichsehrenmal. Er legte einen Kranz mit den italieniſchen Farben am Sarge Hinden⸗ burgs nieder. Nach einer eingehenden Beſichti⸗ gung des Reichsehrenmals wurde den italieni⸗ ſchen Gäſten das leuchtende Relief der Tannen⸗ bergſchlacht vorgeführt das in anſchaulicher Weiſe den Verlauf der Schlacht erkennen läßt. Vom Reichsehrenmal begab ſich der italieni⸗ ſche Generalkonſul zu den Höhen von Wapp⸗ litz, wo ein Offizier eine Darſtellung der ſchwe⸗ ren Kämpfe der letzten Auguſttage des Jahres der Welt aufgenommen worden ganze innere und geſchichtliche Ihr werdet mir zuſtimmen, wenn ich in Be⸗ Ich einer außerordentlich entgegengeſetzten Seiten Frankreich Mit heiligem Maſſer gegoſſen Zymboliſcher Alk auf dem ichlachtfeld von Tannenberg gen, die glauben, daß der Kampf für die Autar— kie, den wir mit aller äußerſter Zähigke!! durchführen werden, täuſchen ſich.“ „Die Direktiven unſerer Politik“, fuhr der Duce fort, ſind klar. den Frieden mit allen Mitteln und ich kann Euch ſagen, daß das nationalſozialiſtiſche Deutſchland nicht weniger brennend als wir den Frieden in Europa will. Aber damit der Friede ſicher ſei, muß er bewaffnet ſein. Das ſei auch der Grund. in Genua die ganze lotte zu verſammeln, um allen Italienern zu zeigen, welche tatſächliche Macht Italien heute auf dem Meere iſt.„Wir wollen den Frieden. aber wir müſſen mit allen Kräften bereit ſein, ihn zu verteidigen, beſonders wenn, Reden zu hören ſind. ſei es auch von jenſeits des Ozeane. über die man nachdenken muß Vielleicht iſt auszuſchließen, daß die ſogenannten großen De⸗ mokratien tatſächlich zu einem Krieg der Ideo⸗ logien ſich vorbereiten. Wie dem aber auch ſei. die Welt möge wiſſen, daß in dieſem Fall die autoritären Staaten unmittelbar ſich ſofort zu einem Block zuſammenſchließen und bis zum Ende marſchieren würden.“. „Das faſchiſtiſche Italien“— ſchloß Muſſolini — ſich noch einmal an die Genueſer wendend 5 „ſieht auf Euch und ehrt Euch. da es weiß. daß es auf Euren Mut, auf Eure Verantwor⸗— tung, auf Euren Patriotismus und auf Eure Zähigkeit in allen Zeiten zählen kann.“ dann zum ſtillen Gedenken auf dem Ehrenfried⸗ hof Wapplitz. a 3 g 5 Unmittelbar am Ehrenfriedhof fand die ſy mboliſche Handlung der Waſſerent⸗ nahme aus dem Maranſe⸗Fluß ſtatt, der in den maſuriſchen Seen entſpringt. Gauleiter Koch übergab Oberſt Renzetti den Waſſerbehälter in einem Käſtchen aus Bernſtein, ge⸗ ſchmückt mit dem nationalſozialiſtſchen Hoheits⸗ zeichen und dem Liktorenbündel. Der Gauleiter betonte dabei in einer kurzen Anſprache, Oſt⸗ preußen wiſſe aus ſeiner Geſchichte, was Krieg bedeute.„Beſtellen Sie,“ ſchloß er ſeine Rede, „Ihrem großen Führer und Frontſoldaten Muſ⸗ ſolini, daß wir nicht nur ſtolz ſind auf den groß⸗ artigen Empfang unſeres Führers in Italien, ſondern daß wir daran glauben, daß die Achſe Berlin Rom Europa nunmehr endgültig den Frieden ſichern wird, für den ſo viele der Beſten gefallen ſind.“ Oberſt Renzetti nahm das Waſſer als hei⸗ liges Symbol des Opfers entgegen. Er wolle an dieſem heiligen Ort hervorheben, daß aus den Opfern des Weltkrieges die beiden heiligen Revolutionen erwuchſen, die ſich durch ihre Führer zu einer Freundſchaft verbunden hätten, die auf den gleichen Idealen beruhe. Oberſt Renzetti ſchloß mit einem ehrerbietigen Gedenken an den verewigten Generalfeldmar⸗ ſchall von Hindenburg und an alle Toten des großen Krieges. a Nach dieſer feierlichen Stunde unternahmen die italieniſchen Gäſte nun einen Rundflug über die oſtpreußiſchen Schlachtfelder. Abends veranſtaltete Gauleiter Erich Koch im Schloß von Königsberg einen Empfang zu Ehren des 1914 gab. Die italieniſchen Gäſte verweilten! London, 14. Mai Der vorausſichtliche Rücktritt des Luftfahrt⸗ miniſters Lord Swinton wird nunmehr von zuſtändiger Stelle beſtätigt. Es wird er⸗ klärt, daß es zu icht überraſchen würde, wenn ſich der Bericht über die Einreichung ſei— nes Rücktrittsgeſuches als wahr erweiſe“. Es wird weiter beſtätigt, daß der Beſuch Lord Swintons beim Premierminiſter Chamber⸗ lain in der Frage ſeines Rücktritts Bedeutung hat, und daß an dieſer Ausſprache auch Innen⸗ miniſter Sir Samuel Hoare teilnahm. Trotz aller Anerkennung, die Chamberlain„für die Dienſte, die Lord Swinton dem Lande ge⸗ leiſtet habe, empfinde“, verſchließe die Regie⸗ rung ſich nicht den Beſorgniſſen, die man im Lande hege und ſie erkenne, daß„hier etwas getan werden müſſe“. Chamberlain werde während des Wochenendes einen endgültigen Beſchluß über die Aenderungen in der Regie⸗ rung faſſen, da auch Kolonialminiſter Lord Harlech vorausſichtlich zurücktrete. In unterrichteten Kreiſen wird vermutet, daß der Nachfolger Lord Swintons entweder der Innenminiſter Sir Samuel Hoare oder Regierungsumbildung in England Das Rüdlrittsgeſuch Lord 3winlous amllich beſläligt Kriegsminiſter Hore⸗Beliſha werden würde. Gewallige Vorhaben zum Schuß des Wien, 14. Mai. Die Hauptſtadt der deutſchen Oſtmark ſteht ſeit den frühen Morgenſtunden in freudiger Er⸗ wartung der Ankunft Hermann Görings. Noch iſt den Wienern die große Kundgebung in der Nordweſtbahnhalle, in der Hermann Gö⸗ ring das einzigartige Aufbauwerk für dieſes Land verkündete, in ſtärkſter Erinnerung, der Zukunftsglaube, der all die Menſchen hier nach Jahren der Entnervung und Verzweiflung wie⸗ der zu friſcher Arbeit und frohem Hoffen an⸗ leitet, iſt in der Seele des Volkes unzertrennlich mit dem Namen des Generalfeldmarſchalls ver⸗ bunden. Lebhaftes Treiben herrſcht bereits am Kü⸗ niglberg, wo das rieſige Areal für die Luft⸗ bauten von vielen Fahnenmaſten eingeſchloſſen iſt, zwiſchen denen Transparente die Bedeutung ſein wird. Die Zuſtimmung, mit der ſie in al⸗ dieſer Stunde verkünden. Am Abend werden die Hermann Göring in Oſterreich Samstag Generalfeldmarſchall vor 12 Uhr in Schwe ch a t, einem Vorort Wiens, Spatenſtich zu einem neuen Flieger⸗ horſt vorzunehmen. 5 fuhr Hermann Göring zum das in weitem Rund von Abordnungen der italieniſchen Generalkonſuls. Die Aenderungen im Kabinett werden An⸗ fang nächſter Woche bekanntgegeben werden. henleins Aufenthalt in London London, 14. Mai Am Freitagabend gab der Abgeordnete der nationalen Labour⸗Party Harold Nicht⸗ holſon aus Anlaß des Beſuches Konrad Henleins in London einen Tee, an dem eine Reihe von konſervativen Abgeordneten und der Labour⸗Abgeordnete Fletcher teilnahmen. Später hatte Henlein bei einem Eſſen in einem Londoner Hotel Gelegenheit, ſich mit Vertretern der verſchiedenen politiſchen Rich⸗ tungen über die mitteleuropäiſche Frage zu unterhalten. Oberſt Chri ſtiſe, der Henlein nach London eingeladen hat, erklärte Preſſe⸗ vertretern, daß Henlein auf Einladung einiger Freunde nach London gekommen ſei, weil die Zeit für eine. Unterrichtung über die mittel⸗ europäiſchen Fragen günſtig erſchienen ſei. Er könne aufs ſchärfſte dementieren, daß Henlein etwa„auf Befehl des Führers“ gekommen ſei. Eine derartige Annahme ſei geradezu abſurd. Landes und wirlſchafll. Aufſlieg monumentalen Gebäude der Stadt, die Ste⸗ phans⸗, Votiv⸗ und Minoxriten⸗Kirche, die Mu⸗ ſeen uſw. von Rieſenſcheinwerfern feſtlich an⸗ geſtrahlt werden. In Schwechal Der erſte Spatenſtich zum Fliegerhorſt am Südrande Wiens Wien, 14. Mai. in Linz traf am Göring knapp ſüdlichen Nach den Feierlichkeiten ein, um dort den Durch eine prächtig ausgeſchmückte hm Straße rieſigen Geviert, z Tätigkeit zu fördern und zu kräftigen. Diejeni⸗ den Verkehr verringert. „Wir wollen den Frieden, demokrat): (Katholik); SA., des N Sg., der HJ. und von vielen Talk⸗ ſenden von Arbeitern umſäumt war. Ein Mu⸗ ſikzug der Luftwaffe intonierte die Hymne der Nation, während der Generalfeldmarſchall die Front der Ehrenformationen abſchritt. Dann hieß der Landeshauptmann von Niederöſterreich, Dr. Jäger, den Generalfeldmarſchall will- kommen, zu deſſen Begrüßung ſich u. a. Mini⸗ ſter Glaiſe⸗Horſtenau in Vertretung des Reichsſtatthalters und der Kommandierende Ges neral der Luftwaffe in Oeſterreich, General⸗ leutnant Loehr, eingefunden hatten. 5 Umbrandet von ſtürmiſchen Siegheil⸗Rufen ergriff darauf der Generalfeldmarſchall das Wort zu einer Anſprache, in der er ſeiner tiefen Bewegung Ausdruck gab, nun wieder in die Oſtmark gekommen zu ſein, um gewa[tige Vorhaben für den Schutz dieſes Landes und den wirtſchaftlichen Aufſtieg ſeiner Bewohner entſtehen zu laſſen. Er habe die feſte Ueberzeugung, ſo erklärte er, daß die ſchaffende Fauſt in dieſem Lande nicht länger mehr im Schoße zu liegen brauche. Dieſer Fliegerhorſt hier werde eine Trutzburg des Willens ſein zum Schutze der Schaffenden Wiens. Jeder Verſuch Mißgün⸗ ſtiger würde an jener entſchloſſenen Selbſtbe⸗ hauptung zuſchanden werden. die dann immer möglich ſei, wenn ein Volk durch das Volk ſelbſt zur Verteidigung antrete. Sodann nahm der Generalfeldmarſchall den erſten Spatenſtich vor. Auf dem Rueniglberg §§s Wien, 14. Mak Nach dem feierlichen Spatenſtich in Schwechat begab ſich Generalfeldmarſchall Göring auf den Kueniglberg, um dort das Kommando zum Arbeitsbeginn für die großen Bauten der Luft⸗ waffe zu geben. Im großen Geviert haben eine Kompagnie des Fliegerregiments Hermann Göring, eine Infanteriekompnagnie, die Ehrenſtürme der Varteiformationen, 1JLeibſtandarte,., SA., NSF K. und Abteilungen der HJ. Aufſtellung genommen. Auf den Fahnenmaſten zu beiden Seiten der Rednertribüne flattert die Reichs⸗ kriegsflagge. Das Brauſen der Heilrufe kündet as Nahen des Generalfeldmarſchalls. Beglei⸗ tet von Gauleiter Bürckel, Staatsſekretär Kör⸗ ner, Reichsſtatthalter Seyß-Inquart, dem Ober⸗ befehlshaber der Heeresgruppe 5, General der Infanterie Liſt, dem Chef des Luftwaffenkom⸗ mandos für Oeſterreich, Generalleutnant Loehr und Miniſter Gleiſe-Horſtenau ſchreitet der Ge⸗ neralfeldmarſchall die Fronten ab. Dann tritt er auf ein Modell der Bauten zu und läßt ſich die vorbereiteten Pläne und Kartenſkizzen vor⸗ legen. g Anſprache des Generalfeldmarſchalls „Für nichts“, ſo ſagte er, hat ein Volk mehr erſtändnis als für die Tat. Niemand wird von dem Volk mehr geachtet, als ein Mann, „Die Liebe des Volkes gilt vor allem den Männern des Handelns. Deshalb, lieber Generalſeldmarſchall, iſt der Gruß. den ich Ih⸗ nen im Namen von Partei und Staat enthiete, auch ein Gruß des Volkes, ein Gruß tiefſter Verehrung.“ In das Heer der Arbeitsloſen Oeſter⸗ reichs iſt eine Breſche geſchlagen. Unter erneutem Jubel nahm darauf Gene⸗ ralfeldmarſchall Göring das Wort und führte u. a. aus: „An ſich iſt der Spatenſtich einer Kaſerne kein beſonderer Anlaß. Und doch begehen wir ihn in dieſem Augenblick beſonders feſtlich und geben ihm damit eine größere Bedeutung, als ſie dem Bau an ſich zukommt. Und mit Recht, denn dieſer Tag trägt in ſich zwei Symbole: einmal das Symbol der Arbeit. und zweitens das Symbol des Schwertes, der Wehr. DerArbeit deshalb, weil es unſer Wille war, nach den Tagen der Befreiung der Oſtmark der Tat helfend einzugreifen, in . Arbeitsloſen iſt nun eine Breche. geſchlagen. Es iſt notwendig, daß dieſe Arbeit lebendig in der Oſtmark geſtaltet wird. Darum muß ſich jetzt jeder anſtrengen, um zu helfen, wo er nur helfen kann. Ich habe geſtern er⸗ klärt, daß dieſe Hilfe nicht ſo verſtanden wer⸗ den darf, daß wir arbeiten und Ihr zuſeht, ſondern daß wir dieſe Hilſe bringen wollen als Grundlage der Arbeit für Euch. Arbeiten müßt Ihr ſchwer und hart, ſonſt kommt Ihr aus die⸗ ſem Elend nicht heraus. Was an uns liegt, werden wir alles tun, um die Vorausſetzungeſt zu ſchaffen, daß Ihr arbeiten könnt. „Der Arbeiter ſchafft für den Frieden, der Soldat ſichert ihn!“ Darauf tritt der Generalfeldmarſchall an die vorbereitete Bauſtelle, ergreift den Spaten und wirft dreimal nacheinander die ſchweren brau⸗ nen Schollen in die kleinen Transportkarren. Das Kommando zum Beginn der Arbeits- ſchlacht iſt erteilt. —— die neue belgiſche Regierung Brüſſel, 15. Mai. konnte am Sonntag⸗ Die endgültige Zu⸗ nun auch mit das Heer der Die Regierung Spaak morgen gebildet werden. ſolntzenſezung des neuen Kabinetts iſt wie olgt: Miniſterpräſident und Aeußeres: Spaat te 8 f erkehr und Poſt: Marck(Kat olik, iſt⸗ licher Demokrat)! Vale 9570 inen(liberal); Tinanzen: Gerard(konſervativer Katholit) Juſtiz: Pholien(liberal); e Inneres und Geſundheit: Merlot(Sozial⸗ Verteidigung: Generalleutnant D enis; Wirtſchaft und Landwirtſchaft: Sey m'a ns Arbeit und Sozialminiſterium: Delattre (Sozialdemokrat) Oeffentliche Arbeiten: 8* jaldemokrat); althazar(So⸗ —— — Kolonien: de Vleeſchauwer, 0 en 1 903 2 ben elt ſaher in kaun Lern fen iht! ſolgt Nuß de g 10 5 gen deut teidig Gehn mußt ſichel unſer tine! gert als U 65 5 Zeich 2 Nebr in 6. gelom tionen hen, d Petſo Kenz auch ten b em Platz duch Came Sonn ſtchett fn Lände weſent delf bent O5· des R Otte. Schi! lag il nen d übung giens geſchm wieder Olhmp Platz) A em it.— berrſch lamera Cportf Nuſt orlana nalelj weißen die Et deutſch fal ei Elß n. Spielſe weißer hymne ner N 805 Nation länder Geste Hunder de! Engl, 1 Muthe eſer 9 deut lu Del — 80 it F ehe elgelo leht de — 1——— A * 8 — r — 777 K — 5 ä 8 ußball-Cänderkampf deulſchlund-England 36 deulſchlands Auswahlelf hielt ſich ausgezeichnet gegen die in Glanzform spielenden Brilen Der am Samstagnachmittag im Olympia⸗ Stadion zu Berlin ausgetragene 7. Fußball ⸗ Länderkampf Deutſchland— England geſtaltete ſich zu einem ganz außergewöhnlichen ſportlichen Ereignis. Die deutſche Auswahlelf hat zwar den Kampf, und das nicht unerwartet, mit 6:3 verloren, aber die über 100 000 Zuſchauer ſahen diesmal eine engliſche Ländermannſchaft in Hochform, wie man ſie auf dem Feſtland kaum ſchon einmal ſpielen ſah. Die britiſchen Berufsſpieler hatten die ihnen gegebenen Direk⸗ tiven ihrer Leitung, einmal auf dem Kontinent ihr wirkliches Können zu zeigen, diesmal be⸗ folgt und zeigten zeitweiſe ein Spiel, das die Maſſen bei offener Szene zu Beifallskundgebun⸗ gen hinriß. Demgegenüber machte aber auch die deutſche Nationalmannſchaft keine ſchlechte Figur; ſie kämpfte bis zuletzt, und wenn auch nicht immer alles klappte und der Gegner natur⸗ gemäß immer der Beſſere war, ſo war aber die deutſche Elf keineswegs in die Rolle des Ver⸗ teidigers zurückgedrängt. Sie verlangte dem Gegner das Letzte ab, und hart und ſchwer mußten die Engländer kämpfen, um ihren Sieg ſicherzuſtellen. Sechs engliſchen Treffern ſetzte unſere Auswahl drei Gegentreffer entgegen, eine beachtliche Leiſtung. Trotzdem muß neidlos anerkannt werden, daß ſich die Engländer doch als Lehrmeiſter erwieſen. Berlin im Jeichen des Kampfes Es klingt vermeſſen, bei einer Rieſenſtadt wie Berlin zu ſchreiben,„die Stadt ſtand im Zeichen des Kampfes“; und doch war es ſo. Mehr als Hunderttauſend waren am Samstag in 63 Sonderzügen in die Reichshauptſtadt gekommen, um dieſen Sportkampf beider Na⸗ tionen mitzuerleben. Nicht zu zählen die Rei⸗ hen der Omnibuſſe, der Kraftwagen und der Perſonenkraftwagen mit den polizeilichen Kennzeichen aus allen deutſchen Gauen und auch aus dem Ausland. 400 000 Menſchen hat⸗ ten vergebens gehofft, auch eine Karte zu die⸗ ſem Großkampf zu erhalten, aber es war nur Platz für gut 100 000 da. Aber trotzdem kamen auch von den„Unbefriedigten“ bereits am Samstag Zehntauſende, die ſich nun für das Sonntagſpiel gegen Aſton Villa die Karten ge⸗ ſichert hatten 5 2 Welche große Bedeutung dieſem Fußball⸗ Länderkampf beigemeſſen wurde. zeigte die Au⸗ weſenheit des Stellvertreters des Führers Ru⸗ dolf Heß, ſowie der Reichsminiſter v. Rib⸗ bentrobp, Dr. Goebbels, Ruſt. Kerrl, Ohneſorge, Graf Schwerin v. Kroſigk, des Reichsſportführers v. Tſchammer und Oſten, des Reichsjugendführers Baldur von Schirach, der Generale Milch und Da⸗ ue ge, des Reichskulturwalters Moraller, der Staatsſekretäre Pfundtner und Rein⸗ hardt, des Reichsarbeitsführers Hierl und des Generalkonſuls von England Lyall. Ein ſommerlich heißer Tag lag über dem mit Hakenkreuzfahnen, den Fah⸗ nen des Deutſchen Reichsbundes für Leibes⸗ übungen und den Fahnen Englands und Bel⸗ giens(letztere zu Ehren des Schiedsrichters) geſchmückten Olympiſchen Stadion. Es war wieder das unvergeßliche Bild wie bei den Olympiſchen Spielen 1936: bis zum letzten Platz die Ränge gefüllt mit den Hunderttauſend — ein Bild, das in Worten nicht zu ſchildern iſt.— Auf der großen Anzeigetafel, die das monumentale Werk deutſcher Architektur be⸗ herrſcht, ſtand werbend der Aufruf:„Fußball⸗ kameraden! Rüſtet für das deutſche Turn⸗ und Sportfeſt vom 24. bis 31. Juli in Breslau! Muſikweiſen kürzen die Zeit. Dann brauſt orkanartiger Beifall auf: die engliſche Natio⸗ nalelf ſpringt ins Feld. in blauer Hoſe und weißem Hemd. Vor der Ehrentribüne machen die Engländer Front und grüßen mit dem deutſchen Gruß. Wieder ſetzt ſtürmiſcher Bei⸗ fall ein, der ſich noch ſteigert, als die deutſche Elf, mit Fritz Szepan an der Spitze, ins Spielfeld einläuft. Die Deutſchen diesmal in weißer Hoſe und roter Bluſe. Die National⸗ hymnen erklingen nun. Stehend, mit erhobe⸗ ner Rechten, hören die Hunderttauſend das „God ſave the Queen“, und als die deutſchen Nationalweiſen erklingen, ſtehen auch die Eng⸗ länder wieder mit erhobener Rechten. Dieſe Geſte dieſen Eindruck wird wohl keiner der Hunderttauſend vergeſſen. Die Mannſchaften wie angekündigl: England: Woodley Sproſton Hapgood Willingham Young Welſh Matthews Robinſon Brome Goulden Baſtin eſſer Szepan Gauchel Gelleſch Lehner 9 Kitzinger Goldbrunner Kupfer Münzenber Janes Deutſchland: Jatob Nach 45 Minuten 4:2 Deutſchland hat den Anſtoß, muß aber gegen die Sonne ſpielen. Die Engländer ſeten o ert mit Flügelſpiel ein. Gleich nach Beginn iſt der Rechtsaußen Matthews an r vor⸗ beigekommen, flankt und der Linksaußen Baſtin 5 den Ball, direkt aus der Luft abgefaßt, mit ucht aufs deutſche Tor. Jakob meiſtert den lachſchuß im Fallen. Schon 5 14 die ſau⸗ ere und ſchnelle Zuſammenarbeit der Briten auf, die dabei aber auch ihre Flügel nicht ver⸗ geſſen. In der 7. Minute kommt der erſte gute deut⸗ ſche Angriff. Der Linksaußen Peſſer iſt ſchön urchgekommen, legt den Ball zu Gauchel vor, der. zu früh geſtartet iſt und von den eng⸗ liſchen Verteidigern abſeits geſtellt wird. Die Engländer diktieren jetzt den Kampf. Man merkt, ſie ſpielen auf Erzielung eines Vor⸗ ſprungs, da die ungewohnte Wärme den Gäſten ſpäter zu ſchaffen 3 könnte. Die erſte eng⸗ liſche Ecke tritt der Linksaußen Baſtin. Jakob 2 0 vorher das Leder nur über die Querlatte eben können. Gleich darauf fällt aber auch die erſte Ecke für Deutſchland, die Peſſer gut herein⸗ ſchlägt, aber abgewehrt wird. In der 16. Mi⸗ nute fällt Englands Führungstor. Der Rechts⸗ außen war wieder an Münzenberg vorbeige⸗ kommen, hatte geſchoſſen, doch Jakob konnte den Ball nach links abſchlagen. Hier erwiſchte Ba⸗ ſtin das Leder und ſchoß, für Jakob unhaltbar, ein: 1:0 für England! i Zwei Minuten ſpäter der Ausgleich! Die zweite deutſche Ecke war abgewehrt wor⸗ den, der Ball kam zu Gelleſch, und diefer ſchoß aus kurzer Entfernung ein: 11. Aber ſchon liegt England wieder in Führung. Der Links⸗ außen Baſtin ſchlägt eine feine Flanke zur Mitte, wo der Halbrechte Robinſon unhaltbar zum 211 einſchießt. Drei Minuten ſpäter heißt es 311 Wieder hatte der Linksaußen famos geflankt, diemal iſt es der Mittelſtürmer Brome, der einen ſcharfen Schuß ins Netzt jagt. Es ſteht 311. 0 Die Briten zeigen jetzt zeitweiſe einen herr⸗ lichen Fußball. Das Zuſammenſpiel iſt muſter⸗ gültig und ſtahlharte Schüſſe gehen aufs deut⸗ ſche Tor. Dabei entwickeln die Gäſte eine Schnelligkeit und Wendigkeit, die erſtaunlich iſt. Aber die deutſche Elf ſpielt hierbei wirklich keine ſchlechte Rolle; nie hat man den Eindruck, als ſei unſere Elf nur verteidigend im Spiel. Das Zuſammenſpiel läuft zeitweiſe ſehr gut, da⸗ gegen kommt Lehner, der nicht richtig bedient wird. nicht wie gewünſcht zur Geltung. Kurz vor Halbzeit fallen plötzlich noch zwei Tore. Der engliſche Rechtsaußen Matthews war wieder bis vors Tor gekommen und ſchießt zum 4:1 ein. Aber Gauchel verringert den Abſtand beim dritten deutſchen Eckball durch ſchönen Köpfler auf 4:2 Dabei— und einem 3:8⸗Eckenſtand— bleibt es beim Halbzeitpfiff. Drei Tore fallen noch Der Wiederanſtoß ſieht einige gute deutſche Angriffe, die das engliſche Ton gefährden. Kup⸗ fer verſucht ſich dabei mit einigen Weitſchüſſen, hat damit aber kein Glück. Kaum ſind aber die Engländer wieder frei, als auch ſchon ihr fünftes Tor fällt. Der Halbrechte Robinſon hatte den Ball in Strafraumhöhe zugeſpielt er⸗ halten und ſchoß zum 5:2 ein. Die Gäſte ſind nun eine Weile wieder ein⸗ deutig überlegen und finden für ſchöne Einzel⸗ aktionen lebhaften Beifall des Publikums. Dann wird das Spiel wieder ausgeglichener. Die deutſchen Angriſſe laufen oft recht gut zu⸗ ſammen, doch zeigt es ſich. daß Szepan zu lang⸗ ſam iſt. Peſſer iſt wieder einmal allein durch⸗ gekommen, erzwingt aber nur die fünfte deut⸗ ſche Ecke. Später wird der Wiener bei einem Zuſammenprall verletzt und ſcheidet für einige Zeit aus Deutſchland hat Glück. als ein ſchar⸗ fer Schuß aus dem Hinterhalt vom Pfoſten abſpringt. Dann fällt die ſechſte deutſche Ecke, und auch Lehner kommt jetzt beſſer ins Spiel. Er geht oft recht ſchön durch. ſchießt auch mehr⸗ fach, aber ſeine Schüſſe kommen aus zu weiter Entfernung, als daß ſie ernſtlich Gefahr für Woodley bedeuten könnten. Noch zehn Minuten ſind zu ſpielen. Da fällt Deutſchlands drittes Tor. Der Läufer Willing⸗ ham hatte einen Ball zum Torwart zurückge⸗ ſpielt, den dieſer ſchon ins Aus gehen ſah. Ehe er aber die Gefahr erkannt hatte. war Peſſer hinzugeeilt und lenkte den Ball über die Tor⸗ linie: 513 nur noch! Man rechnete ſchon mit dieſem Schlußſtand. als aus einer an ſich recht harmlos ſchei⸗ nenden Situation der ſechſte Treffer der Eng⸗ länder fiel. Der Ball war von Rechts nach Links geſchlagen worden, wo plötzlich Goulden auftauchte und den Ball einſchoß. Es ſtand 6:3 für England Die Schlußminuten ſahen noch einige ſtürmiſche deutſche Angriffe, es fiel die 7. Ecke für Deutſchland aber einen Erfolg ließen die Briten nicht mehr zu. Als der Schlußpfiff ertönt, verlaſſen beide Mannſchaf⸗ ten, vom Publikum lebhaft gefeiert, immerhin recht abgekämpft den Platz. Deutſchlands Na⸗ tionalelf blieb zwar geſchlagen; aber ſie war einem Großen, einem Beſſeren unterlegen. Auch Aſton Villa ſiegl! Unſere Oftmark-Auswahl verliert 2:3(1:1] Das erſte Gaſtſpiel der berühmten engliſchen; Minuten lang ein leichtes Uebergewicht, aber Vereinsmannſchaft Aſton Villa hatte ſeine An⸗ ziehungskraft auf die deutſche Fußballgemeinde nicht verfehlt. Wiederum war das Berliner Olympiaſtadion bis auf den letzten Platz beſetzt, als die engliſchen Berufsſpieler zum Kampf ge⸗ gen unſere Oſtmark⸗Auswahlmannſchaft antra⸗ ten. 100 000 Beſucher erlebten einen prächtigen Kampf, in dem beide Mannſchaften eine Fülle techniſcher Feinheiten boten und der ſchließlich von den Briten knapp mit 3:2(1:1) Toren ſieg⸗ reich geſtaltet wurde. Der Sieg der Engländer war verdient, aber die'deutſche Auswahl war ein ziemlich gleichwertiger Gegner und hätte bei etwas mehr Schußglück ein günſtigeres Ergeb⸗ nis, ja ſogar einen Sieg, herausholen können. Die beiden Mannſchaften Ar ſich dem Berliner Schiedsrichter Alfred irlem wie folgt: Deutſche Auswahl: Raft!(Rapid Wien); Streitle(Bayern 9 Schmaus(Oſtmark Wien): Wagner(Rapid Wien), Mock(Oſtmark Wien). Skoumal(Rapid Wien): Hahnemann (Admira Wien), Stroh(Oſtmark Wien), Bin⸗ der(Rapid Wien), Jeruſalem, Neumer(beide Oſtmark Wien). Aſton Villa: Biddleſtone; Callaghan, Cum⸗ mings; Maſſie, Allen, Jverſon; Broome, Hay⸗ cock, Shell. Starling, Houghton. Die Engländer, die in roten Hemden mit hellblauem Aermeleinſatz ſpielten, hatten alſo überraſchend auch den Nationalſpieler Broome ur Stelle, der noch am Vortag Englands 9 im Kampf gegen Deutſchland geführt atte. Die 1. Halbzeit ausgeglichen Die deutſche Elf mußte zunächſt gegen die Sonne ſpielen, konnte aber den Kampf in der erſten Halbzeit völlig n und offen eſtalten. Ein prächtiger Weitſchuß von Shell 1 0 über das deutſche Tor, dann zeichneten ſich auf der Gegenſeite Hahnemann und Neumer aus. Das Schwergewicht der engliſchen An⸗ Fibe lag bei dem ſchnellen Rechtsaußen roome, der auf dieſem Poſten die gleiche Wir⸗ kung erzielte wie tags zuvor Matthews in der Länderelf. Broome zeigte überhaupt keine Er⸗ müdungserſcheinungen, er machte Skoumal und Schmaus ſchwer zu ſchaffen und ſchoß auch nach 1770 Minuten das Führungstor, nachdem er rei, vier Gegner in unnachahmlicher Weiſe umſpielt hatte. In der Folge ging es vor dem deutſchen Tor hoch her und Raftl mußte ſein Erfgia Können aufbieten, um weitere engliſche rfolge zu verhindern. Gute Vorſtöße von Hahnemann und Neumer verpufften wirkungs⸗ los, da der Innenſturm nicht zur Stelle war. Jeruſalem und Binder mußten wiederholt hin⸗ ten aushelfen Zwei Ecken für Aſton Villa wur⸗ den abgewehrt, dann hatte Binder mit einem Bombenſchuß Pech. So blieb es bis zur 40. Mi⸗ nute beim 10 für die Engländer; erſt dann wurden die Bemühungen der Deutſchen belohnt. Nach einer Neumer⸗Flanke kam Stroh zum FN der Ball wurde abgewehrt, doch brachte 5 inder im Nachſchuß im engliſchen Netz unter. Mit 1:1 wurden die Seiten gewechſelt Das ſchnelle und ſehr temperamentvolle Spiel flaute nach Wiederbeginn ſtark ab. Die 11 Kate den Spielern ſtark zu und dämmte ihren atendrang. Die Engländer hatten etwa 20 ihre Angriffe waren nicht mehr von der gleichen Wucht wie vor der Pauſe. Außerdem ſpielte die deutſche Abwehr, in der Streitle ſich wiederholt auszeichnen konnte, jetzt ſehr aufmerkſam und erfolgreich Die deutſchen Angriffe häuften ſich. Wagner und Binder verfehlten knapp das Ziel und zwei von Neumer getretene Ecken brachten auch nichts ein. Es war Pech für die Oſtmark⸗Elf, daß gerade in der 1 deutſcher Angriffe das zweite Tor für die Briten fiel. Broome tauchte in der 69. Minute in der Mitte auf und verwandelte einen „Flankenball mit dem Kopf. Ein drittes Tor für Aſton Villa verhinderte Raftl durch blitzſchnelle Fußabwehr, die zu einer weiteren Ecke führte, aber als dann Starling, Aſton Villas teuerſter Stürmer, aus guter Poſition zum Schuß kam, gab es für Raftl keine Rettung mehr. Aſton Villa führte 311 und hatte damit den Sieg in der Taſche. Noch einmal raffte ſich die deutſche Auswahl auf und beſtürmte das engliſche Tor. Und vier Minuten vor dem Schlußpfiff konnt; 8 auch eine Flanke von Neumer zum zwei⸗ ten Gegentor auswerten. Zum verdienten Aus⸗ gleich reichte es aber nicht mehr; die Briten ver⸗ teidigten Alte fi und ſchlugen die letzten deut⸗ ſchen Angriffe ſicher ab. a Somit hatte Englands Fußballſport den zwei⸗ ten Triumph innerhalb von 24 Stunden zu ver⸗ zeichnen und die 100 000 Beſucher bekamen er⸗ neut einen nachhaltigen Eindruck von der Stärke des britiſchen Fußballs. Feine Leiſtung der Wien⸗Elf Die Oſtmark⸗Elf hat als Mannſchaft eine großartige Leiſtung vollbracht. Sie war den riten rein ſpieleriſch nicht ſo unterlegen, wie tags zuvor die National⸗Elf der engliſchen Län⸗ dermannſchaft. Zuſammenſpiel, Ballbehandlung, Stellungsſpiel, Härte und Einſatz waren ein⸗ fach vorbildlich. Wenn der Mannſchaft das an ſich verdiente Unentſchieden oder ſogar der Sieg verſagt blieb, ſo lag das vielleicht an dem oft etwas zu ſpäten Abſpiel des Balles und an der fehlenden Konzentration beim Torſchuß. Der Sturm ſpielte ſehr wirkſam. Der gefährlichſte und ſchnellſte Mann war der Linksaußen Neu⸗ mer, der allerdings durch ſeine Schnelligkeit auch öfters ein Opfer der engliſchen Abſeits⸗ falle wurde. Jeruſalem bildete zuſammen mit Neumer einen vorzüglichen linken Flügel, der erſt gegen Schluß etwas abfiel, da er vor⸗ her zu ſtark eingeſetzt worden war. Binder wäre der ideale Sturmführer, wenn er etwas ſchneller wäre. Seine Alleingänge und wuchti⸗ gen Durchbrüche bedeuteten für das engliſche Tor ſtets eine große Gefahr. Stroh tat viel für den Aufbau, er vernachläſſigte aber Hahnemann und dadurch konnte der rechte Flügel nicht ſo zur Geltung kommen wie der linke. In der Läuferreihe waren Skoumal und Wagner in der Hauptſache defenſiv tätig,. während der techniſch famoſe Mock dem Sturm eine wertvolle Stütze war. Die Abwehr ſpielte ziemlich fehlerfrei. Während man dies von Raftl und Schmaus erwartet hatte, konnte man das von dem jungen Münchener Streitle nicht ohne weiteres annehmen. Streitle war die große angenehme Ueber⸗ raſchung in dieſem Spiel. Aſton Villa beſtätigte den guten Ruf, der 155 vorausging. Die Mannſchaft beſtach durch ihr ſchlechthin vollendetes Fußballſpiel und hinter- ließ bei den Hunderttauſenden einen nachhalti⸗ gen Eindruck 90 Minuten lang demonſtrierten die Gäſte beſten engliſchen Fußball. Der über⸗ ragende Spieler der Elf war der kleine Rechts⸗ außen Broome, der in ſeiner Vereinself eine noch größere Wirkung erzielte, als tags zuvor in der Länderelf. Man darf den nächſten Spie⸗ len der Aſton Villa in Düſſeldorf und Stutt⸗ gart mit Intereſſe entgegenſehen. —— Zum Stuttgarter Aſton⸗Villa⸗Spiel am 22. Mai ſind bereits ſämtliche Eintrittskarten vergeben. Dem Treffen werden alſo in der Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn rund 70 000 Zuſchauer beiwohnen. Dem Fußballkampf geht das Hockey⸗Ländertreffen Deutſchland— Schweiz voraus Der Stuttgarter Hauſer, einer der beſten württembergiſchen Amateurboxer, iſt bei einem Motorradunfall tödlich verunglückt. Hauſer kämpfte wiederholt in der württembergiſchen Gaumannſchaft. Berlin ſchlug die Jalh-Elf 3:2 Auch Deulſchlands drilte Auswahl verlor ihr Spiel Die große Heerſchau der deutſchen Fußball⸗ ſpieler wurde am Sonntag im Berliner Olympiaſtadion zunächſt mit dem Treffen zwiſchen der Gaumannſchaft von Brandenburg und einer deutſchen Auswahl fortgeſetzt, das den Auftakt zum erſten Gaſtſpiel von Aſton Villa bildete. Von dem impoſanten Bild, das das Olympia⸗Stadion am Samstag beim Länderkampf gegen England geboten hatte, war über Nacht nichts verloren gegangen. Wieder ſtrahlte die Sonne vom wolkenloſen Himmel und wieder hatten ſich Zehntauſende in Hemdsärmeln und leichten Sommerkleidern auf den Rängen niedergelaſſen. Um 13.30 Uhr ſprangen die Berliner Auswahl und eine Auswahl der Duisburger Kurſiſten ins Feld und ſtellten ſich dem Schiedsrichter Rühle (Merſeburg) wie folgt: Deutſche Auswahl: BSC. Berlin): Welſch(Bor. Neunkirchen), Müſch(SSV. Troisdorf); Jokſch(Oſtmark Wien), Sold(FV. Saarbrücken), Rohde(Tod. Eimsbüttel); Malecki(Hannover 96), Siffling (SV. Waldhof), Lenz(Bor. Dortmund), Berndt Buchloh(Hertha (Tennis, Bor. Berlin) Fath(Wormatia Worms). Brandenburg Schwartz: Simon 1., Krauſe;: Raddatz. Appel. Buchmann; Ballen⸗ dat, Hewerer 2., Morokutti, Käſtner, Wilde. Ein intereſſanter Spielverlauf: Die erſten Minuten ſtanden im Zeichen der Reichsauswahl, die mit ſchnellen und gefähr⸗ lichen Flügelangriffen aufwartete Fath und Malecki waren in prächtiger Spiellaune und machten der Berliner Abwehr viel zu ſchaffen. Trotzdem kam Berlin in der 14. Minute zum erſten Tor. Hewerer 2. legte einen blitzſchnell vorgetragenen Angriff mit einem unhaltbaren Schuß ab. Die Berliner ſpielten einfacher, aber auch zweckmäßiger, während die Kurſiſten zeitweilig das Zuſammenſpiel übertrieben. In der Abwehr der Kurſiſten zeigte ſich Welſch etwas unſicher und verwirkte zwei Eckbälle. Dann übernahm die Auswahl aber das Kom⸗ mando und nach 30 Minuten hieß es durch Lenz 1:1. Nach einem prächtigen Angriff köpfte der Dortmunder den von Siffling vor⸗ gelegten Ball unhaltbar ein. Schon eine Mi⸗ nute ſpäter ging die Reichsauswahl in Füh⸗ rung. Siffling umſpielte mehrere Gegner, gab dann den Ball ſelbſtlos an Lenz, der aus vollem Lauf einſchoß. So wurden die Sei⸗ ten beim Stand von 2:1 für die Reichsaus⸗ wahl gewechſelt. Die zweite Halbzeit ſtand zunächſt im Zei⸗ chen der Berliner und ſchon nach ſieben Mi⸗ nuten ſchafften ſie den Ausgleich. Nach einem abgewehrten Käſtner-Schuß erhielt Wilde den Ball und ſchoß an dem liegenden Buchloh vorbei beſonnen ein. Berlin hatte in der Folge klare Feldvorteile. Ein durch Moro⸗ kutti in der 56. Minute erzieltes Tor fand keine Anerkennung. Der verletzte Käſtner trat ab und wurde durch Sobek erſetzt, der die gute Zuſammenarbeit auf dem linken Flügel fortſetzte. In der 70. Minute fiel die Ent⸗ ſcheidung zu Gunſten der Berliner. Wilde ſchloß ein feines Zuſammenſpiel mit plazier⸗ tem Schuß ab. Sieben Minuten vor dem Ende pfiff der Schiedsrichter das Treffen vorzeitig ab, da der Platz für den Groß⸗ kampf mit Aſton Villa geräumt werden mußte. In der deutſchen Auswahl gab es 1 5 viel Licht, aber auch viel Schatten. 5 Die Verteidiger waren oft unſicher und zeigten nur ſelten befreiende Schläge Buchloh hatte bei der Unſicherheit ſeiner Vorderleute einen ſchweren Stand. Gleichmäßig gut ſpielte die Läuferreihe, die allerdings nicht allzu viel für den Aufbau tat. Im Sturm waren Malecki, Lenz und Fath die Beſten; Siffling verdarb ſich durch einen übertriebenen Torhunger und viel Einzelarbeit eine beſſere Note. Berlin wartete mit einer prächtigen Mann⸗ e 155 ſiegte nicht unverdient, Die Stürmer Wilde und Käſtner zeichnete ſich beſonders aus. 1 ————f—— 25—— arcaese 8 ——— — — . — — —— 0 1 S——— ——— ——— — Fünhall In Zahlen känder- und Auswahlſpiele Deutſchland— England 3:6(2:4) Deutſche Auswahl— Aſton Villa 23(111) Deutſche Auswahl— Berlin 2:3(2:1) Mailand: Italien— Belgien Ren. Mailand: Italien /B— Luxemburg 4:0(8:0) Ungarn⸗Auswahl— Wolverhampton W. 0:0 Jüddeulſche Auffliegſpiele f Gau Südweſt. Reichsbahn R. W. Frankf.— SV. Koſth. 10 Gau Baden. VfR. Pforzheim— Karlsruher JV. 272 FV. Offenburg— Vfg. Konſtanz 2 1 Gau Württemberg. SpVg. Tübingen— SpVg. Cannſtatt 0:6 SV. Feuerbach— SV. Göppingen 2•1 Gau Bayern. Poſt SV. München— Union Augsburg 2:0 VfB. Coburg— Würzburger Kickers 313 Bezirksklaſſe im Punklfampf Norm. Pfiffligheim— SpVgg. Arheilgen 213 Union Mihanſen— Olympia Lampertheim (kampflos für Wixhauſen) 03 Ludwigshafen— Mundenheim 01 Unterbaden ⸗Weſt German. Friedrichsfeld JV. 09 Weinheim 52 VfTuR. Feudenheim— 08 Bobenheim 3:3 9 Neulußheim— FC. 08 Mannheim 411 SC. Käfertal— Phönix Mannheim 0.3 Züddeulſche Freundſchaftsſpiele TS. 61 Ludwigsh.— SpVg. Sandhofen VfR. Frankenthal— Kickers Offenbach Kickers Offenbach— VfL. Neu⸗Iſenburg Eintracht Frankfurt— 1. FC. Pforzheim Kreis Darmſtadt— Kreis Frankfurt 1. FC. Pforzh.— FV Daxlanden(Pokal) SC. Freiburg— Phönix Karlsruhe Frankonia Karlsruhe— VfB. Mühlburg SpVg. Vaihingen— Stuttg. Kick.(Pokal) Ulmer FV. 94— FV. Weingarten(Pokal) IV. Zuffenhauſen— VfB. Stuttgart TSV. Münſter— Sportfr Stuttgart Union Böckingen— Vf. Neckarau Stadtelf Ulm— Tiroler Auswahl * 5 Straubing— Bayern Münch.(Pok.) SV. 1860 München— Studenten-Ausw. Süddeutſche Vereine auf Reiſen. Eintracht Kreuznach— Wormatia Worms 1 Fan ne ch SV. Waldhof 0: intr. Braunſchweig— VfR. Mannheim 4: SC. Planitz—§C. 05 e 2 Handball am Sonnlag Aachen: Deutſchland— Holland 22:2(10:1) Aachen: Deutſchland— Holland(Frauen) 60 Meiſterſchafts⸗Endſpiele Gaugruppe 1. MTS. Leipzig— Oberalſter Hamburg 18:3 Flat Stettin— Vfe. Königsberg 12:8(515) Gaugruppe 2. MSV. Bor. Carlowitz— Polizei Berlin 11:8 MSV. Weißenfels— TV. 47 Wetzlar 18:3 Gaugruppe 3. Hindenburg Minden— VfB. 08 Aachen 816 Lintforter SV.— Poſt SV. Hannover 11:8 Gaugruppe 4. Vfe. Haßloch— SV. Urach 10:6(4:2) SV. Waldhof— Poſt SV. München 10:5(6:2) Meiſterſchaftsſpiele im Gau Südweſt. Germania Pfungſtadt— MSV. Darmſt. 16:11 eee ** i N++ N id Ni iE * de K S TSG. 61 Ludwigsh.— Polizei Frankf. 12:6 hocken-Ergebniſſe Berlin: Deutſchland— Holland 3:1(2:0) Meiſterſchaftsſpiele im Gau Südweſt. SC. Forſthausſtraße— HC. Speyer 32 Saar 05 Saarbrücken— VfB. Bad Dürkh. 0: Eintr. Frankf.— Reichsb. Ludwigshafen 1: Reichsb. Kaiſersl.— TV. Frankenthal 18 Wiesbadener THK.— Bor. Neunkirchen 2: Offenbacher RV 74— Tgde. 46 Worms 1: Allianz Frankfurt— TV. Kaiſerslautern 2: IG. Frankfurt— DR. Darmſtadt 3 VfB. Dillingen— Mainzer HC. 0: VfL. Landau— TV 1860 Fechenheim 0: SG. 46 Neuſtadt— SC. Frankfurt 1880 0113 TSG. 61 Ludwigsh.— Schwarzw. Worms 11:0 S i- 2 Gegen Jlalien und Frankreich Zwei Länderſpiele ſchon für 1939. Die Reichsſportführung hat für das Jahr 1939 bereits zwei Fußball⸗Länderkämpfe feſt abgeſchloſſen. Am 26. März ſpielt die deutſche Nationalelf auf italieniſchem Boden gegen Italien und am 23. April in Paris gegen Frankreich. Oflpreußen erhält eine Gauliga Gleich den übrigen Fußballgauen wird auch Oſtpreußen mit Beginn der Spielzeit 193839 eine Gauliga erhalten. Die vier Bezirksklaſ⸗ ſen, in denen bisher die für die Gaumeiſter⸗ ſchaft in Frage kommenden Vereine ermittelt wurden, fallen weg. Die beiden Erſten der früheren Bezirksklaſſengruppen und die in Ausſcheidungsſpielen ermittelten zwei Beſten (an dieſen Kämpfen nehmen die Dritten der vier Gruppen teil) kommen in die Gauliga. Hierfür ſtehen bereits feſt: Yorck Inſter⸗ burg, Hindenburg Allenſtein, Buck V. Danzig. Gedania Danzig, Maſovia Lyck, Pruſſia Sam⸗ land Königsberg, VfB. Königsberg und v. d. Goltz Tilſit. Um die beiden reſtlichen Plätze kämpfen: Preußen Königsberg, Polizei Dan⸗ zig, SV. Inſterburg und VfB. Oſterode. Teiumphaler mercedes-Benz-Zieg in Tripolls hermann Lang wiederholt ſeinen Vorjahresſieg im„Großen Preis“ vor v. Brauchilſch und Caracciola Wohl kaum zuvor ſah man in der automobil⸗ ſportlich intereſſierten Welt einem Rennwagen⸗ kampf mit nervöſerer Spannung entgegen als dem„Großen Preis von Tripolis“, der am Sonntag auf der berühmten 13.1 Km. langen Rundſtrecke um den Salzſee von Mellaha feine 12. Wiederholung erlebte. Zahlreiche kleinere Vorgefechte in der neuen Kampfzeit hatte es ſchon gegeben. Aber ſie konnten noch keinerlei Aufſchluß über die Kräfteverhältniſſe unter den neuen Formel-⸗Rennwagen geben. Einfach des⸗ halb, weil verſchiedene Firmen ihre neuen Fahr⸗ zeuge noch nicht„fertig“ hatten. Und nun am Sonntag in Tripolis, im heißen afrikaniſchen Norden, waren die Streitkräfte zum erſten Male faſt vollzählig aufmarſchiert: die kompreſſorloſen blauen Delahaye aus Frank⸗ reich, die roten Alfa-Romeo aus Italien und die ſilbergrauen Mercedes-Benz aus Deutſchlands weltberühmter„Rennwagenſchmiede“ Unter⸗ türkheim. Der Erfolg war hundertprozentig bei den Deutſchen: Hermann Lang, der genau vor einem Jahr ſeinen erſten Sieg im Zeichen des Dreizackſterns an gleicher Stelle errang, ſiegte mit einer Runde Vorſprung vor ſeinem Markengefährten von Brauchitſch und Europa⸗ meiſter Rudolf Caraciola. Nur von der 5. bis zur achten Runde gab Lang vorübergehend die Spitze ab, alle übrigen Runden, 40 an der Zahl, führte das„Hermännle“ das Feld an. Verheißungsvoller hätte die Rennzeit für uns nicht beginnen können. Deutſche Konſtruk⸗ tionskunſt, deutſche Werkarbeit und deutſches Fahrerkönnen haben auch unter den neuen kon⸗ ſtruktiven Vorzeichen den erfolgreichen Willen ge eigt. die errungene Vormachtſtellung zu ehaupten. N Lang legte die 524 Km. in 2:33:17 Stunden zurück. von Brauchitſch als Zweiter benötigte 2:37:55 und kurz hinter ihm kam Rudolf Carac⸗ ciola ein in 2:38:20 Stunden. Das amlliche Ergebnis: „Großer Autopreis von Tripolis“ 524 Km.: 1. Hermann Lang(Mercedes-Benz) 2:33:17,1 206,107 Stundenkilometer 2. M. v. Brauchitſch(Mercedes-Benz) 2:37:55,6 199,079 Stundenkilometer 3. R. Carracciola(Mercedes-Benz) 2:38:20,7 198.593 Stundenkilometer 4. Raymond Sommer(Alfa Romeo) 2:46:52,8 188,3 Stundenkilometer 5. René Dreyfus(Delahaye) 2:58:08. Die übrigen Wagen ausgeſchieden. Klaſſe bis 1.5 Liter: 1. Taruffi(Maſe⸗ rati) 2:57:47,1 176,8 Stundenkilometer; 2. Rocco 2:57:56; 3 Graf Lurani(alle Maſerati) 3:03:37.(Der Deutſche Pietſch auf Maſerati mußte, nachdem er ſechs Runden geführt hatte, aufgeben.) 11 Dagen zum Kampf bereit Zehntauſende ſind gekommen, um dem Kampf der modernſten Rennwagen beizuwohnen. Allein 25 000 Zuſchauer faßte die einzigartige Zu⸗ ſchauertribüne am Start und Zielplat. Mar⸗ ſchall Balbo und Korpsführer Hühnlein erſcheinen mit ihrer Begleitung und um 15 Uhr ſchon ſind die Magen aufgeſtellt. Ihre Fahrer werden von Marſchall Balbo und Korpsführer Hühnlein. dem die Menge zujubelt, begrüßt. Um 15 22 Uhr künden Böllerſchüſſe und Sire⸗ nengeheul den Beginn des ſchweren Kampfes an. Vor den kleinen Maſerati, unter denen ſich auch ein ſilbergrauer des deutſchen Privatfah⸗ rers Pietſch befindet, ſtehen die 11 Boliden. Wimilles neuer Bugatti und Schells Delahaye fehlen. Mit dem Startzeichen preſchen die in der erſten Reihe ſtehenden drei Mercedes-Benz mit einem Höllenlärm davon. Hinter ihnen die Meute der übrigen 25 Bewerber. Brütende Hitze und ein ſcharfer Wind erfordert am Steuer alle Konzentration, denn über die 524 Km. iſt ein wahres Höllentempo zu fahren. Die erſten Runden beweiſen, daß Deutſchland ein hartnäckiger Gegner erſtanden iſt. Troſſi mit dem Maſerati und Farina mit dem Alfa Romeo ſchieben ſich zwiſchen die drei Mercedes-Benz. Aus der erſten Runde kehrt Lang as Spitzen⸗ reiter zurück, hinter ihm wechſeln die Farben der Rennwagen zwiſchen dem deutſchen Silber- grau und dem verſchiedenen Rot der Italiener. Bald liegt von Brauchitſch an zweiter Stelle vor Farina und Caracciola, während Hermann Lang mit 219.553 Stundenkilometern die ſchnellſte Runde dreht. Von der fünften bis zur achten Runde übernimmt von Brauchitſch die Spitze, dann für wenige Kilometer Troſſi, den Lang aber ſchon in der neunten Runde wieder ablöſt. Bis zum Schluß behauptet ſich dann Lang in Front Varzi(Maſerati) iſt bereits mit Maſchinenſchaden ausgeſchieden. Bis zur 15. Runde iſt der Widerſtand der Italiener gebro⸗ chen. Aus dem dramatiſchen Kampf hat ſich eine klare deutſche Ueberlegenheit herausge— ſchält. Lang überrundet vorübergehend auch von Brauchitſch und Caracciola, die ſich auf den zweiten und dritten Platz vorgearbeitet haben. Graf Troſſi gibt wegen Maſchinenſchadens auf. Der heiße Kampf fordert auchſeine Opfer. Der Italiener Siena(Alfa Romeo) fegt gegen einen Baum und wird tödlich verletzt. Farina ſtößt mit Hartmann(1500 cem-Maſerati) zu⸗ ſammen. Beide Wagen geraten aus der Bahn. die Fahrer und einige Zuſchauer werden dabei verletzt. Der Wiener Haunzwickel wartete am Wochen⸗ ende bei ſeinem erſten Start mit einem Stab⸗ hochſprung von 3,90 Meter auf. Die 4,00 Meter riß er nur knapp. Bei der gleichen Veranſtal⸗ tung durchlief Klaban die 7500 Meter in 24:31,6 Minuten. nur ein Spiel in Züdheſſen Normannia Pfiffligheim verlierk i Wenn es in Südheſſen ſo weiter geht, dann werden die Sonntage bis zur Sperre gerade noch reichen, bis die e mit ihren Rundenſpielen am Ende iſt. Von den vier an⸗ Letten Spielen fielen die beiden Treffen in orſch und Darmſtadt wegen des Auswahlſpiels der Darmſtädter Kreismannſchaft gegen Frank- furt aus. Das dritte Treffen ging kampflos an Union Wixhauſen, da Olympia Lampertheim auf das Spiel verzichtete. Finanzielle Erwä⸗ gungen dürfen hier ausſchlaggebend geweſen ſein, zumal die Punkte für beide ohne Bedeu— tung ſind. So blieb nur das eine Spiel in Worms, das Normannia überraſchend gegen Arheilgen verlor. Die Leute vom Arheilger Mühlchen haben ſich auf alle Fälle in Sicher— heit gebracht. Da noch keine Klarheit über die Abſtiegsfrage beſteht, kann es nun, wenn man die nachſtehende Tabelle betrachtet, für die Wormſer Alemannia noch brenzlich werden. Es iſt nämlich durchaus möglich, daß die Bezirks— klaſſe um eine bis zwei Gruppen verringert wird. In der Saar⸗Pfalz⸗Gruppe hört man z. B., daß die Gruppe Weſtpfalz aufgelöſt und auf die Gruppen Saar und Oſtpfalz verteilt werden ſoll. Es iſt denkbar, daß dann auch in berraſchend 2:3 gegen Arheilgen Main⸗Heſſen eine Gruppe verſchwindet und eine Gebietsregulierung ſtattfindet, womit logiſcherweiſe in jeder Gruppe noch Vereine ab— ſteigen müßten. Wie das vor ſich gegen ſoll, iſt noch nicht bekannt. Immerhin iſt darauf zu achten, daß für die Abſtiegskämpfe der Kreis⸗ meiſter ja auch ſchon gewiſſe Andeutungen dieſer Art gemacht wurden. Der Tabellenſtand nach dem 15. Mai: Olympia Lorſch I Norm. Pfiffligheim, MSV. Darmſtadt r VfR. Bürſtadt 19 9 1 239780 22 Olympia Lampertheim 20 DN e eee. Blauweiß Worms 22 8 1 21 SpVgg. Arheilgen 21 8 4 9% 40% 20 Alemannia Worms 2 8 4 9 46:54 20 Germania Oberroden 21 35 ͤ SV. 98 Darmſtadt 20 6 5 17 Union Wixhauſen 21 4 1 1 SV. Horchheim 21 1 4 16 29:79 6 Am kommenden Sonntag ſollen ſpielen: MSV. Darmſtadt— Alemannia Worms SV. Horchheim— VfR. Bürſtadt Olympig Lampertheim— Germ. Oberroden Union Wixhauſen— SpVgg. Arheilgen JB. Hofheim rellel die erſten Aufſliegspunkte TSV. Abenheim wurde mit 2:1(2:0) geſchlagen! Hofheim: Bär; Klingler, Bennecke; Bucker⸗ mann, Gottwein, Meinhart; Olf, Hofmeiſter, Lamely 1, Seib, Lamely 2. Abenheim: Gander; Schreiber, Trutzel; Linder, Holl, Biontino; Jäger, Linder, Bion— tino, Strauß. Vor 500 Zuſchauern wickelte ſich ein luſtloſes Treffen ab, das nicht den Anſchein eines Auf⸗ 1 erwecken konnte. Unglaublich un⸗ icher und ohne jede Berechnung wurde hier „über die Zeit“ geſpielt, wozu wohl die unge- wohnte warme Witterung beitrug. Hofheim hatte das taktiſche Plus, mit verſtärkter Ab⸗ wehr den Gegnerſturm halten zu können und mit weiten Bällen ſeinen Angriff vorzuſchicken, wozu ihm das große Laufvermögen der rechten Sturmſeite ſehr zum Vorteil war. Schußſchwach waten aber beide Gegner, denn bei den vielen Torgelegenheiten hätten mehr Treffer fallen müſſen Obwohl Hofheim deren zwei zu Stande brachte, ſo reſultieren dieſe nicht aus heraus— geſpielten Momenten, ſondern fielen rein zu⸗ fällig, wozu der Gegner noch ſeinen Teil bei⸗ trug. Und dennoch geht der Erfolg des Ried⸗ meiſters ganz in Ordnung, 3 die Gäſte techniſch reifer wirkten. Ausſchlaggebend war die ſchwache Leiſtung der Läuferreihe Aben⸗ heims, in der Merkelbach fehlte, ohne den die Abenheimer ſcheinbar nicht erfolgreich ſein können. Hierdurch hing der Sturm der Gäſte vollſtändig in der Luft, und ſo war dem Gegner Gelegenheit geboten, in der entſtandenen Lücke immer wieder aufzulaufen. Aus dem Spielverlauf Gleich zu Beginn kam Abenheim feldmäßig klar in Vorteil. Dennoch vergingen Minuten, bis der erſte Schuß losgelaſſen würde. Es Jas den Anſchein, daß das Spiel eine ſichere ache der Gäſte werden ſollte. Doch wie ſchon ſo oft, ſahen ſich deren Anhänger in dieſer Annahme enttäuſcht. Denn zu einer Zeit, als Abenheim noch im Angriff lag, kam Hofheim auf der rech⸗ ten Seite zum Durchbruch. Die Flanke wurde in der Feldmitte aufgenommen und mit Effet landete der Ball zum erſten Treffer Hofheims im Netz. Auch dieſer Treffer konnte dem Spiele keinen Auftrieb geben. Langweilig taten ſich die Spieler mit dem Ball. Da kam die Entſchei⸗ dung. Wieder brach der ſchnelle Hofheimer Rechtsaußen durch, flankte und der ſpäte Start des Gäſtetorwarts konnte die Gefahr nicht mehr bannen. Der Ball wurde nur abgeleitet, nicht aber gewehrt. Die ganze zweite Halbzeit ſah man Abenheim im Feldſpiel im Vorteil, die letzten Minuten ſogar drückend überlegen. Allen Kampfhandlun⸗ gen haftete aber ein beſtimmtes Unvermögen fie und ſo kam es, daß nur der Ehrentreffer iel. Kritiſch iſt wenig zu erwähnen. Hofheim war in der Abwehr ſtabiler, im Mittellauf beſſer im Aufbau, ſchwächer aber im Sturm. Schiedsrichter Groß-Mundenheim gut. larer Vormakia-Sieg Eintracht Kreuznach— Wormatia Worms 1:6(1:3) Der vorjährige Südweſt⸗Fußballmeiſter gab am Sonntag ein Gaſtſpiel, wo er gegen die dortige Eintracht⸗Elf mit 6:1 Toren zu einem klaren Sieg kam. Die 3000 Zuſchauer ſahen ein ſchönes Spiel, das die Wormſer einwand⸗ frei und verdient gewannen. Kreuznach hatte Raſſelnberg erſetzt und kam nicht in dem er⸗ warteten Maße zur Geltung. Winkler, der frühere Wormatia⸗Mann, ſchoß zu Beginn das einzige Tor für Kreuznach, dann erzielte Eckert drei Treffer für Worms, die den Halb⸗ zeitſtand ergaben. Durch ein Kreuznacher Selbſttor und zwei weitere Tore von Eckert, darunter ein Elfmeter, ſchraubte Wormatia das Ergebnis auf 6:1. Ebert, Eckert und Buſam waren die Beſten bei VMormatia. Deulſche Handball⸗ meiſterſchaft Die erſte Hälfte zur Vorrunde der deutſchen Handball⸗Meiſterſchaft iſt beendet. Wer ge⸗ glaubt hatte, daß man aufgrund der vorauf⸗ gegangenen Spiele bereits in der einen oder anderen Gruppe mit Sicherheit den Namen des Gruppenſiegers nennen könnte, iſt viel⸗ leicht enttäuſcht. Aber wertvoller iſt, daß die Meiſterſchaftskämpfe an Spannung unbedingt gewonnen haben. Sehen wir uns nur die Ta⸗ belle in Gruppe 2 an: Weißenfels, Berlin und Carlowitz ſtehen punktgleich. Ein gewaltiger Endſpurt iſt zu erwarten. Aber auch in den übrigen Gruppen iſt der Kampf noch nicht ent⸗ ſchieden. Erwartet wurden die Siege von MTSA. Leipzig und Flak Stettin a in Gruppe 2. Aber der Kampf in der Meſſeſtadt war weit härter, als der deutſche Meiſter wohl vermutet hatte. Mit 11:9(4:3) Toren wurde Oberalſter Hamburg geſchlagen. Aber noch ſteht das Rückſpiel in Hamburg bevor. Wenn ſich Oberalſter vorher keine Blöße gibt, fällt erſt in der Hanſeſtadt die Entſcheidung. Die Stet⸗ tiner Flak-Soldaten bezwangen den VfL. Kö⸗ nigsberg einwandfrei 13:7(6:4). Die Tabelle: 1. M TSA. Leipzig 8 6810 860 2. Oberalſter Hamburg 3 4:2 33:21 3. Flak Stettin 2% 4. VfL. Königsberg 3 0:6 16:40 In Gruppe 2 zeigten die Carlowitzer Soldaten, daß ſie noch beim Endkampf um den Gruppenſieg ein Wort mitſprechen wollen. Auf eigenem Platze wurde der Polizei SV. Berlin, der bekanntlich Wei⸗ ßenfels überraſchend geſchlagen hatte, mit 11-8(5:5) durch den beſſeren Endſpurt der Schleſier beſiegt. Dadurch ſind die Chancen des Mittemeiſters MSV. Weißenfels, der zu Hauſe den TV. 47 Wetzlar ganz überlegen mit 18:3(41:0) Toren abfertigte, wieder geſtiegen. Weißenfels hat ja bekanntlich nur noch gegen Wetzlar auswärts zu ſpielen. Die Tabelle: 1. MSV. Weißenfels 3 42 39:20 2. Polizei SV Berlin 3 4:2 33:22 3. MSV. Bor. Carlowitz 3 4:2 3526 4. TV. 47 Wetzlar 3 0:6 11:50 Die einwandfreieſten Gruppenſieg kann man in Gruppe 3 dem Niederſachſenmeiſter, Hindenburg Min⸗ den, einräumen. Die Soldaten hatten dies⸗ mal den VfB. 08 Aachen zu Gaſt und ſiegten knapp 8:6(7:2). Von der beſten Seite zeigte ſich der Lintforter SV., der ebenfalls einen Heimſieg errang, und zwar gegen Poſt Han⸗ nover mit 11:8(7:3). Die Ta belle: Ausſichten auf den 1. Hindenburg Minden 3 620 28.12 2. Lintforter SV. 3 358 19:20 3. Poſt SV. Hannover 3 2:4 19:26 4. VfB. 08 Aachen 3 45 121 Das erſte Anrecht auf den Endſieg in Gruppe 4 beſitzt zweifellos der badiſche Meiſter, SV. Waldhof, der zu Hauſe den bayeriſchen Ver⸗ treter, Poſt SV. München, 10:5(6:2) klar be⸗ zwang und damit die Hoffnungen der Bayern zunichte machte. Faſt das gleiche Endergebnis — 10.6(4:2)— erzielte der Südweſtmeiſter, Vſe. Haßloch, auf eigenem Gelände gegen den SV. Urach. Waldhof und Haßloch ſtehen da⸗ mit zwar punktgleich, aber die größere Erfah⸗ rung der Mannheimer dürfte ſich doch noch klar durchſetzen. Die Tabelle: 1. SV. Waldhof ans 2. VfL. Haßloch 3 42 21:22 3. Poſt SV. München 3 22:4 19121 4. SV. Urach 8 24 5729 Handball Gauliga Germ. Pfungſtadt— MeV. Darmſtadt 16211 TS. Ludwigshafen— Polizei Frankf. 12:6 DR. Haßloch 16 141:100 26: TSch. Ludwigsh. 16 125109 18214 MSV. Darmſtadt 16 138129 17115 Viktoria Griesh. 16 143:133 15:17 98 Darmſtadt 14 109:107 13:15 VfR. Schwanheim 16 111:103 13:19 TSV. Herrnsheim 14 93:101 12:16 Polizei Frantf. 14 122:119 11:17 Germ. Pfungſtadt 14 89:93 11:17 ——— DDr—————ðr—ĩ——————— butt Gin V0. feu fall all bunt det Ni 0b af ind auſd ſicht Obe Mar in traf petl. Ktaf kgm an 0 Kiaf zu ſe rauf guete etiaß Die wurd Kual Votft Et Scte Aus keuef alte ſtet f Teeſe Holz, retbt et. 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Zt. noch nicht bekannt. Am Sägegatter tödlich verunglückt. Brückenau. Im Sägewerk einer Firma in Oberndorf verunglückte ein 41 Jahre alter Mann am Sägegatter tödlich. Ein Stamm, der im Gatter eingeſchraubt war, rutſchte aus und traf ihn am Kopf. Der Mann wurde ſchwer verletzt und ſtarb nach der Einlieferung ins Krankenhaus. zwei Tole am Bahnübergang Braunſchweig, 14. Mai Ein ſchweres Unglück ereignete ſich am Sams⸗ kagmorgen an einem ſchrankenloſen Bahnüber⸗ gang der Eiſenbahnlinie Braunſchweig Gifhorn. Ein mit zwei Perſonen beſetzter Kraftwagen verſuchte, obwohl der Zug bereits zu ſehen war, und ein Paſſant den Fahrer da⸗ rauf aufmerkſam machte, die Gleiſe zu über⸗ queren, wurde aber von der Lokomotive erfaßt und etwa 150 Meter weit mitgeſchleift. Die beiden Inſaſſen, zwei Braunſchweiger, wurden tödlich verletzt. Die Schuld trifft den Kraftwagenführer, der es an der notwendigen Vorſicht fehlen ließ. Handwerksmeiſter tödlich abgeſtürzt. Erbach(Rheingau). Der 49 Jahre alte Schreinermeiſter Franz Fillmann wollte in Ausübung ſeines Berufes in einem Haus einen neuen Fenſterrahmen einſetzen. Dabei gab die alte Fachwerkwand plötzlich nach und der Mei⸗ ſter ſtürzte rücklings aus dem erſten Stock in die Tiefe. Mit dem Kopfe fiel er auf ein Stück Holz, das ihm ins Gehirn drang. Schwerverletzt verbrachte man ihn ins Krankenhaus, dort ſtarb er. Fillmann hinterläßt Frau und drei Kinder. Tödlicher Anfall Eſſingen. Freitag abend 18 Uhr ereignete ſich auf dem Dreihof ein ſchweres Unglück. Die Frau des Schweizers Peter Lerroux war gera⸗ de am Herd beſchäftigt, als ſie merkte, daß ihr 1KHjähriger Sohn Kurt die Küche verlaſſen hatte. Sofort eilte ſie ihm nach. Das Kind ging unter der Bahnſtrecke hindurch. die hier kein Gitter beſitzt. Im gleichen Augenblick nahte der Güterzug von Germersheim kommend heran. Die Mutter wollte ihr Kind noch retten, kam aber zu ſpät. Das Kind wurde von der Stoß⸗ ſtange erfaßt u. erlitt ſo ſchwere Verletzungen. daß es ſofort tot war. Auch die Mutter wurde ſchwer verletzt, ſodaß ihre Ueberführung ins Krankenhaus notwendig war. Im Preßwerk verunglückt. Wetzlar. In den Stahlwerken Buderus-Röch⸗ ling verunglückte im Preßwerk am Freitag⸗ vormittag der 33 Jahre alte Arbeiter Wilhelm Walther aus Atzbach. Er wurde von einem abſpringe'n'd'een Maſchinenteil ge⸗ troffen und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald nach ſeiner Einlieferung in das Krankenhaus ſtarb. Ein vierjähriger Junge erſtickt. Bitburg Eifel). In Irrel wurde ein vierjäh⸗ riger Junge tot aufgefunden. Das Kind war vormittags in die Kinderverwahrſchule geſchickt worden. Auf dem Wege dorthin ging es in einen Schuppen und ſpielte dort. Dabei fiel ein ſchwerer Schlitten um und legte ſich auf den Nacken des Jungen, der mit Mund und Naſe auf die Erde gedrückt wurde, und am Nachmittag, als man ihn fand und das Un⸗ glück bemerkte, erſtickt war. Tod durch Stich ins Ohrläppchen Dieburg. Noch immer herrſcht die Unſitte bei rauen und jungen Mädchen. für Ohrringe ein och durch die Ohrläppchen ſtechen zu laſſen oder ſelbſt durchzubahren, obwohl die modernen Ohrringe durchweg nur angeſchraubt werden. Eine 27jährige Frau in Dieburg hatte die be⸗ reits geſtochenen Oeffnungen für Durchſteckohr⸗ ringe nachgeſtochen, woraus ſich eine Blutver⸗ giftung entwickelte, der die junge Frau, Mut⸗ ter von zwei unmündigen Kindern, trotz ärzt⸗ licher Hilfe erlag. Schiffsunfälle an der Tagesordnung Oppenheim. Nicht nur am Mittelrhein, in der— 7 ſind bei dem dauernd zurück⸗ ehenden Rheinwaſſerſtand Schiffsunfälle ſozu⸗ agen an der Tagesordnung, ſondern auch am Oberrhein kommen ſolche öfters vor. So fuhr ein holländiſches Tankſchiff bei Oppenheim auf eine Sandbank feſt. Es gelang ihm aller⸗ dings in verhältnismäßig kurzer Zeit wieder los zu kommen. Schaden hat es bei dem Un⸗ fall nicht erlitten. Großfeuer Paderborn. In dem benachbarten Neuhaus wütete in der Nacht zum Samstag ein Gro ß⸗ feuer. In der Schreinerei der Möbelfabrik Hunſtig war ein Brand ausgebrochen, der ſich mit raſender Geſchwindigkeit ausbreitete. Nach kurzer Zeit waren in Anbetracht der immer größeren Ausdehnung des Feuers die Mann⸗ ſchaften faſt des geſamten Kreisfeuerwehrver⸗ bandes Paderborn an der Brandſtätte. Auch Soldaten halfen bei den Rettungsarbeiten mit Stahlhelm und Gasmaske. Trotz aller Löſchanſtrengungen wurde Haus um Haus der ausgedehnten Fabrikanlagen erfaßt. Die reichen Vorräte an geſtapeltem oder bereits zu Möbel verarbeitetem Holz, die Schuppen mit Farben, Lacken und Leim gaben den Flammen ſo reiche Nahrung, daß man überhaupt nur noch an die Rettung der umgebenden Gebäude denken konn⸗ te. Eine benachbarte Fabrik und andere nahe⸗ liegende Häuſer wurden vorſichtshalber ge- räumt. Als die Gefahr zunahm, benachrichtigte man die Bielefelder Feuerwehr und die des Paderborner Flugplatzes, die beide mit ihren Großgeräten erfolgreich eingriffen. Die geſamte Möbelfabrik mit ihren Werkhallen brannte je⸗ doch vollſtändig nieder. Nach Mitternacht war das Feuer zwar eingedämmt. doch ergoß ſich noch immer ein Funkenregen über die be⸗ nachbarten Häuſer. Viehlranspork verunglückt Birkenfeld. An einem Laſtwagen, der mit fetten Schweinen und Kälbern nach dem Saar⸗ land unterwegs war, verſagten auf einer abſchüſſigen Straße die Bremſen. An der Hattgenſteiner Wand raſte der Transport in einer Kurve in voller Geſchwindigkeit gegen einen Baum, der glatt abgeriſſen wurde. Der Wagen überſchlug ſich. Kälber und Schweine flogen in hohem Bogen heraus. Der Wagenfüh⸗ rer war unterwegs abgeſprungen. während der Beifahrer ſitzen geblieben war. Das Auto iſt ſchwer beſchädigt, die Tiere wurden zum gro⸗ ßen Teil verletzt. Sie konnten erſt nach vieler Mühe wieder eingefangen und in einen ande⸗ ren Wagen umgeladen werden. Großfeuer in einer Gummiſchuhfabrik Frankfurt a. M., 15. Mai In der Hanauer Gummiſchuhfabrik entſtand am Sonntagfrüh gegen 4 Uhr ein Großfeuer. Kurz nach Ausbruch bildete die Fabrik ein ein⸗ ziges Flammenmeer. Soldaten leiſteten die erſte Hilfe. Die Vul⸗ kaniſationsſtätte, die Lackabteilung und die Ent⸗ leiſterei ſind völlig ausgebrannt. Das geſamte Material, das Warenlager, die Fertigfabri⸗ kate und die auf Leiſten geſpannten halbferti⸗ gen Schuhe wurden vernichtet. Der Betrieb beſchäftigt 1300 Arbeiterinnen und muß zum größten Teil für mehrere Wochen ſtillgelegt werden. Die Betriebsführung ver⸗ ſucht, einen Notbetrieb einzurichten. Als Ur⸗ ſache wird Selbſtentzündung angenommen. Großfeuer in Ichneidemühl Schneidemühl, 16. Mai. Am Sonntag gegen 18 Uhr brach in den Fea⸗ Werken A. G. in Schneidemühl, dem größten Holzinduſtrieunternehmen der Grenzmark Po⸗ ſen/ Weſtpreußen, Feuer aus, das die Zim⸗ merei und die langgeſtreckte Hobelmaſchinenhalle erfaßte, die gegen Mitternacht noch ein rieſiges Flammenmeer bildete. Der Schaden iſt ge— waltig und im einzelnen noch gar nicht abzu⸗ ſchätzen. Hobelmaſchinenhalle und Zimmerei waren bis unter das Dach mit größtenteils fer⸗ tigem Material gefüllt, u. a. Baumaterial für Arbeitsdienſtlager, das am Montag verladen werden ſollte. Neben der Schneidemühler Feuer— löſchpolizei ſind Wehrmacht, Reichsarbeitsdienſt, Techniſche Nothilfe, motoriſierte Gendarmerie und Schutzpolizei eingeſetzt. Todesopfer bei einem Waldbrand. Lohr a. M. Am Freitagnachmittag brach in einem Privatwald der Gemeinde Mombach ein Brand aus, der dank des raſchen Eingreifens der Feuerwehren bald auf ſeinen Herd be⸗ ſchränkt werden konnte. Bei dem Brand iſt leider auch ein Menſchenleben zu beklagen. Der 72jährige Ortseinwohner Siegle wurde tot auf⸗ gefunden; er war im Rauch erſtickt. Blitk in den Die Jukunfk des Morphiniſten Vor der Frankfurter Großen Strafkammer wurde ein Fall verhandelt, der mediziniſches Intereſſe beanſprucht. Es handelte ſich darum, ob ein Angeklagter, der zur Erlangung von Opiaten Rezepte gefälſcht und Betrügereien begangen hatte, als zurechnungs— fähig oder unzurechnungsfähig zu gelten hat. Der ſchon ältere Angeſchuldigte kam durch ein Nierenleiden zur Anwendung ſchmerzlindernder Mittel, die er ſich zuletzt auf nicht einwandfreie Weiſe beſchaffte. In der Verhandlung wurden zwei Sachverſtändige vernommen. Gerichtsarzt Prof. Dr. Hey wies darauf hin, daß es ſich hier um einen auf dem Boden der Pſychopathie ent⸗ ſtandenen Morphinismus drehe, und daß er den Morphiniſten generell für unzurech⸗ nungsfähig halte. Wenn man den An⸗ geklagten ſich ſelbſt überlaſſe, werde er nach kurzer Zeit wieder rückfällig werden. Die ab⸗ ſchreckende Wirkung eines kurzfriſtigen An— ſtaltsaufenthalts werde gleich Null ſein. Es komme nur eine möglichſt lange Unterbringung in einer Heilanſtalt in Frage. Regierungs⸗ medizinalrat Dr. Erckenbrecht bezeichnete den Angeklagten als einen halt⸗ und willen⸗ loſen Menſchen und betonte, daß man einen Morphiniſten nur dann für unzurechnungsfähig erklären könne, wenn bei ihm die Erſcheinungen ſo groß ſind, daß er die Ueberlegung aufgibt; dies ſei aber bei dem Angeklagten nicht der nur drei Männerchöre in Koblenz Koblenz. Der Landeskulturwalter Gau Kob⸗ lenz⸗Trier gibt eine Neugeſtaltung des Koblen⸗ zer Muſik⸗ und Geſanglebens bekannt. Danach wurden aus den vorhandenen Koblenzer Män⸗ nergeſangvereinen drei Männerchöre und zwar „Männerchor Liedertafel“,„Männerchor Vik⸗ toria“ und Männerchor Rheinland“ gebildet. Die MGV.„St. Caſtor“,„Rheinlandtreue“, „Eintracht“,„Arion“,„Liederblüte“ und„Mo⸗ ſella“ wurden aufgelöſt. Die Mitglieder gingen an die drei großen Chöre über. Die fachge⸗ bundenen Vereine wie MGV. Fleiſcherinnung, MGV. Lokomotivbeamten, MGV. Gutenberg, Poſt⸗ und Telegraphengeſangverein und der Straßenbahn⸗GV. bleiben als Einzelvereine be⸗ ſtehen. Dieſe Neuordnung war notwendig im Intereſſe der Zuſammenfaſſung der Kräfte und Steigerung der Leiſtungen. Großer Waldbrand bei Deſſau Deſſau. 16. Mai. Nachdem erſt am Samstagnachmittag in der Moſigkauer Heide ein Waldbrand ausgebrochen war, der allerdings keinen größeren Schaden anrichtete, wurde in den Mittagsſtunden des Sonntags erneut ein Brand in einer Schonung unweit des Parkes Königendorf gemeldet, der mit unheimlicher Schnelligkeit um ſich griff. Ungefähr 50 ha wertvollſter Baumbeſtand fie— len dem Brand, der ſeit Jahrzehnten der zweit⸗ größte in den anhaltiſchen Forſtbeſtänden iſt, zum Opfer. Kindesleiche in der Offenbacher Schleuſe Offenbach. An der Offenbacher Schleuſe wurde die Leiche eines neugeborenen Kindes weiblichen Geſchlechts geländet. Die Leiche war mit einem weiß und ſchwarz karierten Tuch umwickelt und mit einem Backſtein beſchwert. Vermutlich iſt das Kind ſofort nach der Geburt in den Main geworfen worden und hat etwa 3—4 Wochen im Waſſer gelegen. Opferſtockdiebe gefaßt. Büdesheim. Ein 17jähriger Taugenichts aus Berlin war leinen Eltern durchgebrannt und fuhr mit dem Zuge bis Rüdesheim. Dort lernte er einen 23jährigen Burſchen aus Eſſen kennen. Es hatten ſich wirklich die„Richtigen“ getrof⸗ fen, denn gemeinſam zog man rheintalwärts und beging auf der Straße von Rüdesheim bis Koblenz eine ganze Reihe von Opfer⸗ ſtockdiebſtählen. Mit dem erbeuteten Geld fuh— ren ſie nach Eſſen, wo ihre Feſtnahme durch die Polizei erfolgte. Der Berliner wurde von ſei⸗ nen Eltern abgeholt, der Eſſener, der 17 Opfer- ſtockdiebſtähle geſtand, kam in Haft. Ein Wagen mit Oelfäſſern in Flammen. Aßlar. Ein auf der Rampe des Bahnhofes abgeſtellter Eiſenbahnwaggon, in dem ſich Oel- fäſſer befanden, ſtand plötzlich in hellen Flam— men Das Feuer hatte innerhalb weniger Se— kunden auf den nebenſtehenden Güterſchu p⸗ pen übergegriffen und drohte ein größeres Ausmaß anzunehmen. Nur dem Zugreifen! einiger beherzter Männer, welche ſofort die Si— tuation erkannten und den Waggon auf dem Gleis weiterſchoben und ſo außer Reichweite des Güterſchuppens brachten, iſt es zu verdanken, daß der Güterſchuppen nicht gleichfalls ein Raub der Flammen wurde, ſondern mit leich⸗ ten Brandſpuren davonkam. Kinderreiche Familien bezahlen kein Waſſergeld Büdingen. Die kleine Gemeinde Rinderbü⸗ gen hat einen vorbildlichen Beſchluß gefaßt: Kinderreichen Familien wird in Zukunft das Waſſergeld erlaſſen. Reichstagung des Bekleidungseinzelhandels in Frankfurt. Frankfurt a. M. Die Fachgruppe Bekleidung, Textil und Leder in der Wirtſchaftsgruppe Ein⸗ zelhandel veranſtaltet vom 16. bis 18. Mai in Frankfurt eine große Frühjahrstagung. Erwar⸗ tet werden vor allem die Kreiſe des Einzelhan⸗ dels aus Weſt⸗ und Südweſtdeutſchland ſowie aus Bayern Verſchiedene Beiratsſitzungen ſe— hen u. a. Vorträge über die Probleme der Wollwirtſchaft. über den Einzelhandel mit Be⸗ kleidung, Textilien. Schuhen und Leder im Lande Oeſterreich, einen Bericht des Fachgrup⸗ penleiters über die Ariſierungsbeſtimmungen. ferner über den Stand und die Ausſichten der Warenverſorgung, über betriebswirtſchaftliche Fragen, Berufsziel und Berufsweg, vor. Gerichtssaal Fall. Außer ſeiner Willensſchwäche und ſeinem pſychopathiſchen Weſen kenne er die Anwen⸗— dung ſchmerzlindernder Mittel; daß er aber in dieſem Zuſtand nicht gewußt hätte, daß ſein Verhalten ſtrafbar ſei, dagegen ſpreche die Tat⸗ ſache, daß der Morphiumhunger bei ihm gar nicht ſo groß geweſen ſein kann. Der Angeklagte ſei weder unzurechnungsfähig noch vermindert zurechnungsfähig. Hin⸗ ſichtlich eines willensſchwachen Menſchen laſſe ſich nicht ſagen, daß nach der Strafverbüßung noch eine Unterbringung in einer Anſtalt not wendig ſei. Der Angeklagte müſſe ſich dann einer freiwilligen Kontrolle unterſtellen. Das Gericht ſchloß ſich der Auffaſſung des zuletzt ver— nommenen Sachverſtändigen an, indem es den Angeklagten für zurechnungsfähig hielt. Es verurteilte ihn zu 6 Monaten Gefäng⸗ nis und ordnete die Unterbringung in einer Entziehungsanſtalt an. Ein„harmloſer“ Bettler kommt in Sicherungs⸗ verwahrung Lampertheim. Karl Schmitt von hier iſt 54 Jahre alt und geriet mit 28 8 auf die Bahn des Verbrechens. Unter der Maske eines N Bettlers betrat er auf Gummi⸗ ohlen und ⸗abſätzen ein Haus nach dem andern, und wenn man ihn einen Augenblick unbeobachtet ließ, dann war vor ihm nichts ſicher, weder Uhren und Fahrräder noch Klei— der und Schuhe. Wie ein Sachverſtändiger vor Sie hoͤren im Rund fun. Dienstag, den 17. Mai Stuttgart 5.45: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten. 6.15; Wiederholung der 2. Abendnachrichten. 6.30 Frühkonzert. In der Pauſe von 7—7 10: Frühnach⸗ richten. 8: Waſſerſtand, Wetter, Marktberichte. 8.30: Morgenmuſik. 10: Wahre Enkelheimat ſchaffen wir. Eine Hörfolge um den oſtdeutſchen Landarbeiter. 11.30: Volksmuſik und Bauernkalender mit Wetter⸗ bericht. 12. Mittagskonzert. 13: Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15: Mittagskonzert. 14. Muſikaliſches Allerlei. 16. Muſik am Nachmittag. 18: O verſenk deine Liebe, mein Kind... 18.30: Griff ins Heute. 19: Nachrichten. Anſchl. Kulturkalender 19.15: Tönen⸗ der Diskus. 20:„Hol am Aehne Schnupftabak. 95 Heitere ſchwäbiſche Hörfolge. 21: Erna Sack ſingt. 21.15: Abendkoͤnzert. 22: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.20: Politiſche Zeitungsſchau des drahtloſen Dienſtes. 22.35: Unterhaltungskonzert. 24—3: Nacht⸗ konzert. dem Mainzer Schöffengericht ausführte, hat er einen krankhaften Hang zum Diebſtahl und alle Vorſtrafen konnten ihn nicht beſſern— es ſind 23, zuletzt 1 Jahre Zuchthaus, wobei er ſchon eindringlich die Sicherungsverwahrung angedroht bekam. Im Januar gab er ein Gaſt⸗ ſpiel in Gau⸗Odernheim, wo er wieder bettelnd auftrat und in zwei Fällen eine Taſchenuhr bezw ein Herrenhemd ergatterte, während ihm im dritten Fall der Verſuch, einen Damenpelz zu ſtehlen, danebengelang. Er wurde als ge— fährlicher Gewohnheitsverbrecher zu drei Jahren Zuchthaus und wegen Bettelns zu einem Monat Haft verurteilt, außerdem kommt er dann in Sicherungsverwahrung. Erhöhte Berufungsſtrafe für einen Meſſerhelden Frankenthal. Die 2. Große Strafkammer ver⸗ handelte am Freitag die Berufung des 39jäh⸗ rigen verheirateten David Kärcher aus Frankenthal, der vor einiger Zeit aus gering- fügigen Urſachen(einer Auseinanderſetzung um eine Zigarette!) ſeinen Bruder durch Meſſer⸗ ſtiche erheblich verletzte und darauf blindwütig eine fremde Frau— die er mit ſeiner eigenen verwechſelte— bis in ihr Haus verfolgt hatte. Der Rohling, deſſen Strafliſte bereit eine er⸗ kleckliche Länge hat, ſpielt in der Vergangenheit überall eine berüchtigte Rolle, wo ſich der Mob gegen die Ordnung auflehnte. Es nimmt nicht Wunder, daß er auch an dem landesverräteri⸗ ſchen Treiben der Separatiſten aktiv beteiligt war. Der Roheitsakt, wegen dem er zuletzt vor Gericht ſtand, hatte ihm zweieinhalb Jahre Ge— fängnis eingetragen. Die Berufungsinſtanz ſah den Fall noch ſtrenger an und erkannte auf drei Jahre 6 Monate Gefängnis un⸗ haf Anrechnung von 6 Monaten Unterſuchungs⸗ haft. Zuchthaus für Autoberaubungen Frankfurt a. M. Im Januar und Februar wurden in Frankfurt zahlreiche Autoberaub— ungen ausgeführt, bei denen in der Hauptſache der 26jährige Gert Eugen der Täter war. In einigen Fällen wurde er von dem 30jährigen Willi Schröder unterſtützt. Aus parkenden Per- ſonenwagen nahmen ſie Pakete, Koffer, Hand— taſchen, Aktenmappen mit Inhalt mit, einmal ſogar einen Ofen. Die beiden vorbeſtraften Tä— ter hatten ſich jetzt vor dem Schöffengericht zu verantworten. Eugen wurde zu 1 Jahr 10 Mo⸗ naten, Schröder zu 1 Jahren Zuchthaus und Stellung unter Polizeiaufſicht, beide auch zu je drei Jahren Ehrverluſt verurteilt. die hühner können aufalmen Ihr Feind kommt ins Zuchthaus Neu⸗Iſenburg. In Iſenburg war man ſeit 1935 Hühnerdieben auf der Spur, ohne ſie er⸗ wiſchen zu können. Die Diebſtähle ſetzten regel⸗ mäßig um die Herbſtzeit ein und dauerten bis ins Frühjahr. Der Dieb— ob es mehrere wa⸗ ren, weiß man allerdings heute noch nicht— ſchnitt Drahtzäune durch, erbrach die Ställe, mochten ſie auch noch ſo gut geſichert ſein, und nahm alles, was ſich vorfand, außer Hühnern auch Haſen, Enten, Gänſe und anderes Klein⸗ vieh mit, das er übrigens gleich im Stall oder in deſſen Nähe ſchlachtete. Der Kleintierzüchter bemächtigte ſich allmählich eine begreifliche Aufregung. Die Polizei nahm Verdächtige feſt, denen aber nichts nachgewieſen werden konnte. Endlich gelang es nachts zwei Gendarmerie⸗ beamten, einen 50jährigen Mann zu ſtellen, der aber unter Hinterlaſſung ſeines Fahrrades wie— der entwiſchte. Man ließ nun das Fahrrad, wo es war und einige Tage darauf ging der Täter in die Falle. Das hinderte ihn nicht, alles auf frechſte Art zu leugnen. In der Sitzung der Großen Strafkammer Darmſtadt ſagte ein Kri⸗ minalbeamter aus, in ſeiner 30jährigen Praxis habe er es noch nie mit einem ſo raffinierten, verlogenen und zyniſchen Verbrecher zu tun ge⸗ habt wie mit dem Angeklagten, Joh. Del la⸗ ſaga, einem geborenen Südtiroler italieni⸗ ſcher Staatsangehörigkeit, der ſich ſeit Jahren in unſerer Gegend herumtreibt. Auf Anraten ſeines Verteidigers legte der Angeklagte in der Hauptverhandlung ein Geſtändnis ab, aus dem er aber einen Diebſtahl auf Frankfurter Ge— biet ausſchloß. Von Komplizen und Hehlern will er nichts wiſſen, er habe die geſchlachteten Tiere hauſierend ſelbſt verkauft, was recht unwahr⸗ ſcheinlich iſt. Er vergoß einige Krokodilstränen unter der Beteuerung, daß er ſich vergeblich um Arbeit bemüht habe und bei der Arbeit noch nie unehrlich geweſen ſei. Das Gericht konnte ihm indeſſen nicht nur ſeine erſte Strafliſte, ſondern auch ein Urteil von 2 Jahren Zucht- haus wegen Diebſtahls bei ſeinem früheren Ar- beitgeber entgegenhalten. Es erkannte gegen den gefährlichen Gewohnheitsverbrecher auf ins⸗ geſamt 6 Jahre Zuchthaus und Siche⸗ rungsverwahrung, ſowie auf Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte für 3 Jahre. Ein Mo⸗ nat Unterſuchungshaft wird ihm wegen ſeines Geſtändniſſes angerechnet. Der Angeklagte nahm das Urteil ohne weiteres an. 5 904 14 1 1 e (11. Fortſetzung) Wilhelm lächelt verbindlich. eines⸗ 8. Es handelt ſich nur um die Reiſe⸗ e. „Dann will ich nicht stören.“ Jenny, Strubbs und Heinrich Saen zum Waſſer. Wilhelm und Leopold ſchauen ihnen nach. „Die Zahnſchmerzen ſcheinen ja vorbei zu ſein“, meint Wilhelm lauernd. „Scheint ſo.“ „Tja, aber gerade ſolche Zahnſchmerzen find nicht ganz ungefährlich, lieber Leopold!“ Leopold dreht ſich mit einem Ruck um. „Was ſoll das heißen?“ Wilhelm ſieht ihn durchdringend an. „Das ſoll heißen, ich finde es befremdlich, aß du nachts in die Zimmer fremder Damen „Alſo, Wilhelm, ich muß doch bitten! Du wirſt beleidigend!“ „Auf dieſe Gefahr hin, ich möchte dich bitten, mir zu erklären..“ „Ihr ſeid wirklich komiſch“, unterbricht Leopold und verſucht zu lächeln. Wilhelm ſchweigt gelaſſen und erwartungsvoll. Leo⸗ pold beißt ſich auf die Lippen und ſagt endlich:„Ich habe an ſich keine Veran⸗ laſſung, mich vor euch zu rechtfertigen, aber um unſerer Kameradſchaft willen erkläre ich dir: Ich denke an keine andere Frau als an meine. Ich habe keine Beziehung zu einer anderen Frau, nicht die mindeſten, ich habe auch keine anzuknüpfen verſucht. Darauf gebe ich dir mein Wort, und ich hoffe, das genügt dir!“ Sie ſehen ſich offen in die Augen, es iſt ein geradezu feierlicher Augenblick.„Gut, Leopold, ich glaube dir!“ Wilhelm ſpricht ruhig und fährt nach einer Pauſe fort: „Aber ich bitte dich, auch an uns zu denken und keinen falſchen Verdacht aufkommen zu laſſen. Ich bin dafür, abzureiſen, es ſei denn, die Damen reiſen ab. Ich fühle mich mitverantwortlich und glaube, ſo nett die Damen auch ſind, ſo nett ſind ſie nun wieder nicht, daß auch nur der Schatten...“ Leopold unterbricht ihn lächelnd.„Ehr⸗ lich geſagt, Willibald, ich finde eure Be⸗ ſorgnis rührend. Selbſtverſtändlich bin ich einverſtanden und bereit, mich euch jeder⸗ zeit anzuſchließen.“ 5 „Schön! Alſo dann verſuche bitte, her⸗ auszukriegen, wie lange die Damen noch hierzubleiben gedenken, denn offenbar ge⸗ nießt du ihr Vertrauen am ſtärkſten..“ „Willibald!“ droht Leopold lachend. 7. womit ich natürlich nichts geſagt haben will“, fährt Wilhelm ungerührt fort. „Und wenn wir die Reiſepläne der Damen wiſſen, werden wir unſere Entſchlüſſe faſſen.“ „Einverſtanden“, ſagt Leopold und kann einen kleinen Seufzer nicht unterdrücken. 1 Das Hochzeitspaar muß ſich trennen Am Nachmittag geht Leopold mit Er⸗ laubnis der Kameraden mit den Damen auf der Mole ſpazieren. Zaghaft deutet er an, was geſchehen iſt und ſtellt dann un⸗ vermittelt die Forderung:„Es tut mir ja e leid, aber ich ſehe keinen anderen usweg, als daß ihr abreiſt. Wir waren eben etwas zu leichtſinnig.“ Ich habe es ja ſchon immer geſagt“, meint Jenny ſchnippiſch. Leopold verzieht das Geſicht.„Na ja, natürlich! Aber nun iſt nichts mehr zu ändern. Denn ich finde, Wilhelm und Heinrich werden es uns übel nehmen, wenn wir wegen dieſer dummen Geſchichte ab⸗ 5 müſſen, und ſchließlich nicht mit Un⸗ recht.“ „Und ich bin natürlich an allem ſchuld!“ 1 Strubbs trotzig, und in ihren ugenwinkeln wird es bedenklich feucht. „Aber nicht doch!“ wehrt Leopold un⸗ gehalten ab. „Doch, doch!“ ſchluchzt Strubbs und läßt die Tränen hemmungslos kullern. „Du brauchſt doch nicht zu weinen, Steine“, öſtet Leopold und iſt nun ganz ziebevoller Gatte. „Doch, ich habe ſo lange nicht!“ ſchluchzt Strubbs. Leopold lächelt gerührt.„Na, dann weine dich aus.“ Jenny dreht ſich diskret um. Strubbs nimmt die Hand vom Geſicht und ſieht auf.„Jetzt kann ich nicht mehr. Du lachſt ja!“ „Aber ich lache doch gar nicht!“ Strubbs ſchüttelt den Kopf.„Du mußt ja auch.“ Da nimmt ſie Leopold allen Gefahren zum Trotz in die Arme. „Biſt du mir böſe?“ fragt 1 nach einer Weile, an ſeiner Bruſt liegend. „Aber woher!“ „Wir werden abreiſen. Heute noch!“ „Aber nein! Das fällt nur auf. Paß mal auf! Siehſt du drüben im Dunſt den abgeplatteten Berg? Dort liegt Badacſony. Dahin wollen wir morgen fahren und noch einmal ganz furchtbar luſtig ſein!“ „Kommen die beiden anderen auch mit?“ „Natürlich. Das geht doch nicht anders. Jenny fährt auch mit und ich auch“ „Du auch!“ flüſtert ſie verliebt und be⸗ — gleich wieder zu ſchluchzen.„Und ann... muß ich dich verlaſſen!“ Abſchiedsfeier bei Cſardas, Szürke barat und Paprika Nach dem Mittageſſen des nächſten Tages „ſtieg“ endlich die lange geplante Fahrt nach Badacſony. Wilhelm und Heinrich ſind mit Leopolds Vor⸗ ſchlag ſofort ein⸗ verſtanden ge⸗ weſen und erwie⸗ ſen ſich den Damen gegenüber von einer beſtrickenden Liebenswürdig⸗ keit, um ſich bei ihnen in angeneh⸗ mer Erinnerung zu erhalten. Sie waren zwar über⸗ zeugt, daß die Ber⸗ linerinnen nicht ganz freiwillig das Feld räum⸗ ten. Leopold hatte diesbezüglich auch einige Andeutun⸗ gen gemacht, als er, ſichtlich nieder⸗ geſchlagen, von dem entſcheiden⸗ den Gang auf die Mole zu den Ka⸗ meraden zurück⸗ kehrte, die Bereit⸗ willigkeit und der raſche Entſchluß abzureiſen beruh⸗ „Nur mit dem Unterſchied, daß es am Rhein viel viel ſchöner iſt“, antwortete Heinrich ironiſch. Herr Knauerhaſe verſtand dieſe An⸗ ſpielung falſch und proteſtierte zaghaft: „Das will ich nicht ſagen. Die Landſchaft iſt hier wirklich wunderſchön.“ „Hat ſie auch zu ſein, für unſer teures Geld!“ „Ach, Sie...“ rügte der„Kartoffel- puffer“ ratlos und lächelte. Von der Höhe herab erklang Zigeuner⸗ muſik, Lachen und Singen. „Ah!“ machte Leopold genießeriſch und ſchnupperte in der Luft. „Nee, nee, mein Lieber“, wehrte Wil⸗ helm ab.„Erſt klettern wir auf den Berg.“ Allgemeiner Proteſt. Wilhelm mußte ſich fügen, und erwartungs⸗ voll zog die Ge⸗ ſellſchaft in das einladende Gaſt⸗ haus ein, das wie eine Burg des Frohſinns in den Berg hineinge⸗ baut iſt. Auf der Ter⸗ raſſe tanzten un⸗ gariſche Studen⸗ ten in ihren bun⸗ ten Mützen Cſar⸗ das. Wie gebannt ſchauten die Mus⸗ ketiere zu, aber es waren eigentlich nur die Mädchen, die ſie feſſelten, die erſten richti⸗ gen Ungarinnen, deren ſie anſichtig wurden. Einmütig ſtellten ſie feſt, daß ſie tatſächlich feurige Augen haben. Wilhelm beſtellte ten ohne Zweifel auf einer gewiſſen Einſicht, die wie⸗ derum die Damen nicht ganz frei von eigener Schuld erſcheinen ließ. Angeſichts ihres völligen Triumphes verſpürten Wilhelm und Heinrich jedoch einen kleinen Druck auf dem Gewiſſen. Deshalb wurden die Damen auch großzügig eingeladen. Herr Knauer⸗ haſe ſchloß ſich der Partie an und zahlte ein Viertel der ſicher nicht unerheblichen Koſten. Die Musketiere hatten keine Ahnung, welches Loch dieſer Ausflug in ihre Reiſe⸗ kaſſe reißen würde. Es war eine wirkliche kleine Reiſe, rund um den halben See herum. In der ge⸗ mieteten Droſchke durfte Heinrich als der dünnſte der Männer hinten zwiſchen den beiden Damen Platz nehmen. Es war ihm nicht unangenehm, die Arme um deren Schultern zu legen, wozu ihn der Platz⸗ mangel zwang. Auf die beiden Sitze da⸗ vor ließen ſich Leopold und Herr Knauer⸗ haſe nieder. Wilhelm ſetzte ſich zum Chauf⸗ feur und ließ ſich von ihm allerlei erzählen. In beſter Stimmung fuhr man ſchon los, halb Balaton⸗Fürdö nahm daran Anteil. An dieſem ſtrahlend ſchönen Herbſtſonntag wurden überall Erntedankfeiern abgehal⸗ ten, und ſo begegnete die luſtige Geſellſchaft in allen Ortſchaften langen Prozeſſionen. Männer, Frauen und Kinder zogen im Sonntagsſtaat durch die Straßen und ſan⸗ gen fromme Lieder. Die gut gepflegte Autoſtraße führte durch Fichtenwälder, am Strand entlang, an reizenden kleinen Villen und Sommerhäuschen vorbei. Der trapez⸗ förmige Badacſony⸗Berg auf dem anderen Ufer öffnete ſich dem Blick von allen Seiten. Nur ſelten ließ Heinrich ſeine Mitfahren⸗ den hingebender Betrachtung ſich widmen, er zeigte ſich in glänzender Form und ſorgte dafür, daß das Lachen gar nicht aufhörte. Nur als ſie die jahrhundertealte Badeſtadt Keſzthely paſſierten, blieb es eine Weile ſtill im Wagen, und die Pauſe der Schau⸗ luſt war ausgefüllt mit ehrfürchtiger Stim⸗ mung. Als aber die Weinberge von Badac⸗ ſony endlich erreicht waren, machte die ganze Geſellſchaft ſchon jetzt einen recht be⸗ ſchwipſten Eindruck. Wilhelm gab natürlich den Führer ab. Eine ſteile Straße ging es hinan, zu beiden Seiten erhoben ſich hohe Steinmauern und formten den Weg zu einer Schlucht. An einem ſchönen Ausblick blieben ſie erſchöpft ſtehen und bewunderten das Panorama. „Man könnte meinen, am Rhein zu ſein“, äußerte Herr Knauerhaſe und ließ durch⸗ blicken, daß er weit gereiſt ſei. 1938 Bilderdienst Kleßlich M einige Portionen Salamiwurſt, da⸗ zu den zünftigen Wein„Szürke barat“, und der Kellner ſervierte auch noch einige Paprikaſchoten. Wilhelm machte ſich mit Kennermiene an die Zer⸗ teilung einer Schote, ſchnitt aus dem In⸗ neren ein Häutchen heraus und bot jeder Dame die Hälfte dieſes„Leckerbiſſens“ an. Die Geſchmackswirkung war durchſchlagend. „Das brennt ja wie Feuer“, ſchrie Strubbs. Jenny ſpuckte das Zeug ungeniert aus und ſchlug mit der zierlichen Fauſt auf Wil⸗ helms Arm.„Pfui Teufel! Das iſt eine Gemeinheit!“ Wilhelm lachte ſchadenfroh.„Verzeihen Sie gütigſt, ich hatte keine Ahnung. Der Chauffeur ſagte mir...“ „Jetzt ſchwindeln Sie auch noch! Zur Strafe werden Sie jetzt auch eine ſolche Koſtprobe zu ſich nehmen!“ „Aber gern. Mir iſt es ja egal, wovon mir ſchlecht wird.“ Gleichmütig nahm Wilhelm den Biſſen, mußte aber ſofort huſten, ſchluckte und ſchluckte, goß ein Glas Wein hinunter und hatte Tränen in den Augen. Herr Knauer⸗ haſe war von dieſem Schauſpiel ſo entzückt, daß er ſofort eine neue Flaſche Wein ſpendierte. Die Flaſchen häuften ſich auf dem Tiſch. Die Sonne hatte ſich bereits hinter den Berg zurückgezogen, und noch immer war das Ziel der Fahrt unbezwungen. Als Leo⸗ pold endlich zaghaft daran erinnerte, war es natürlich ſchon zu ſpät, und Heinrich konnte ſich gefahrlos über die Faulheit der anderen entrüſten. „Schade“, meinte Wilhelm zu Heinrich gewendet.„Du hätteſt oben dein Glück machen können, auf dem Rözſakö.“ „Was iſt denn das nun wieder“, fragte Heinrich neugierig. „Der Rözſakö?“ Wilhelm machte eine Pauſe und tat ſehr wichtig.„Das iſt ſo etwas wie ein volkstümliches Heiratsver⸗ mittlungsbüro. Wenn zwei ſich gleichzeitig auf dieſen Roſenſtein hinſetzen, werden ſie über kurz oder lang bald heiraten. Der Chauffeur hat mir das erzählt.“ „Von mir aus..., meinte Heinrich groß⸗ mütig.„Wenn eine der Damen.. mög⸗ licherweiſe hat der Wirt einen Würfel⸗ becher..“ Heinrich, du werſt nie ein feiner Mann“, klagte Wilhelm, und Strubbs ſchlug wieder einmal ungeſcheckt in Richtung auf Hein⸗ richs Arm. Die ungariſchen Studenten waren mit ihrem Anhang bereits aufgebrochen, und 0 5 ele, Nie man hörte ihren fröhlichen Geſang von der Bahnſtation bis 15 herauf. Es wurde raſch kühl, die Geſellſchaft zog ſich auf die kleine Veranda zurück, die Kapelle lr de ihr ſofort nach und ſpielte nur noch für ſie. Die Eile war verdächtig, und Leopolds Be⸗ fürchtungen in bezug auf die Finanzierung dieſes Abends wuchſen, aber er verſuchte erſt gar nicht, ſchon jetzt zum Abmarſch zu blaſen. Sichtlich war niemand mehr für nüchterne Ueberlegungen zugänglich, denn jetzt wurde es erſt richtig gemütlich. Mit verzücktem Geſicht pflanzte ſich der Primas neben Strubbs auf und geigte ihr ins Ohr. Dabei ſtarrte er ſie unentwegt an und ließ eine Reihe von Goldzähnen leuchten. Strubbs bekam einen roten Kopf und lachte zunächſt hemmungslos, plötzlich brach ſie aber in Tränen aus, ſie wußte ſelbſt nicht warum. Die Geſellſchaft fand dieſes Schau⸗ ſpiel ergötzlich, und der Primas war ſtolz auf die Wirkung ſeines Spiels. Allmählich kam einer nach dem anderen von der Kapelle an den Tiſch und ſuchte ſich ein Opfer. Herr Knauerhaſe, der vorüber⸗ gehend eingenickt war und mit ſeiner hän⸗ genden Unterlippe nicht gerade einen geiſt⸗ reichen Eindruck machte, fuhr erſtaunt auf, als ihn der Baſſiſt mit Pizzicatos zu be⸗ tören verſuchte. Aus dieſer muſikaliſchen Umklammerung gab es ſchließlich nur einen Ausweg, zu tanzen. Selbſt der„Kartoffel⸗ puffer“ beteiligte ſich daran und wurde dabei wieder wach und aufnahmefähig. Leopold packte der Fatalismus, als er die Rechnung bezahlte und der Kapelle ein großmütiges Trinkgeld überließ. Aber der Schreck verflog wie ein Albtraum nach dem Erwachen. Denn im Auto auf der Rück⸗ fahrt nahm er Heinrichs Platz zwiſchen den Damen ein, Strubbs lehnte ſich zärtlich an ihn und ſtreichelte ſeine Hand. Wenn er ſich auch vernehmlich erheitert zeigte über Wilhelm, der ſentimentale Lieder ſang und ſich zwiſchendurch ausſchüttete vor Lachen, und Herrn Knauerhaſe anerkennend auf die Schulter ſchlug, weil jener die ganze Geſellſchaft zum zehntenmal zur Silveſter⸗ feier zu ſich einlud, ſo war in ihm doch eine große glückliche Stille. a Heinrich entlarvt das Hochzeitspaar Die Fahrt verging wie im Fluge. Es war noch nicht Mitternacht, als der Wagen in Balaton⸗Fürdö vor der„Puſzta“ hielt. Heinrich, der diesmal vorn ſaß, hatte die Adreſſe dem Chauffeur aufgegeben, und alle fanden es in der Ordnung, daß man die Fahrt hier beſchloß. Die ausgelaſſene Geſellſchaft wirkte elektriſierend auf die Gäſte. Der„Kartoffelpuffer“ hielt an ſeine Leute eine Rede, mit der er aber nicht zu Ende kam, denn das Wort„verkaſema⸗ tukeln“, das er mit ſchwerer Zunge und geradezu ſportlichem Ehrgeiz immer wieder anging, bildete eine unnehmbare Hürde. Wilhelm, der immer um Anſtand beſorgte Ehrenmann, beſchäftigte ſich damit, die bunten Teller von der Wand abzuhaken. Als ſich der Kellner dagegen ins Mittel legte und mit unwirſcher Miene die Teller wieder an ihre Plätze hing, zog ſich Wil⸗ helm beleidigt zurück. Er kam gar nicht darauf, daß man ihn unlauterer Abſichten beſchuldigen konnte, und machte ſeinem Un⸗ mut über den Spielverderber bei Herrn Knauerhaſe Luft, der ihm leidenſchaftlich Recht gab, obwohl er keine Ahnung hatte worum es ſich eigentlich handelte. Heinrich tanzte unterdeſſen ausdauernd mit Jenny, wobei er mit ee feſtſtellte, daß er ihr offenbar gefalle. Leopold und Strubbt ſaßen eng aneinandergeſchmiegt in einer Ecke, gaben ſich ſo, als ſpielten ſie das gut unterhaltene Publikum, und blieben auf dieſe Weiſe einigermaßen ungeſtört. Der Aufbruch wurde eine Stunde lang beſprochen. Plötzlich war man draußen, und niemand wußte, wie das auf einmal ſo raſch gekommen war. Auf dem Heimweg fing Herr Knauerhaſe damit an, in Reimen zu ſprechen, was gleichzeitig Anlaß zum Lachen und zu einem neuen Sport bot. Mit e bag ging man daran, aus den ent⸗ egenſten Schubladen des Gehirns Zitate und Sprüche herauszukramen. Hoffnungs⸗ los veralbert erreichte man das Hotel, das glücklicherweiſe nur noch dürftig beſetzt war. Auf der romantiſchen Treppe des kleinen Hofes inmitten des Gebäudes ſpielte ſich das Finale ab. Leopold ſprang die Stufen hinauf und flüſterte von oben dämoniſch:„Haſt du ſchon zur Nacht 3e betet, Julia?“ „Julia!“ ſchrie Herr Knauerhaſe und lachte, daß es grauenvoll von den Wänden zurückſchallte. Leopold antwortete:„O ſtill, Mercutio, du ſprichſt von einem Nichts!“ (FJortſetzung folgt gieb eindtl werde! 0 Cine Trauer Maienta dieſes 9 nan iht Seele ausübte, Sohnes Mutte ſtller 6 dacht. K Munde, N das Linz ſchen 0 Lahe: we penn El ihr het Tod eine ſie ble in ihrem die lieber Und wie . nerkte,! nu ſpire ihr Null gegen de Dan er uns Ffugte 45 und bitte uns gute den Lebe Etwas 0 dem wit im Gede Muttet! beeitet il aufgung Firſpreh md Ech Das de ug wiede in wütdi lis zur! Familien⸗ Cie lame inder g. Mutter. bunte ma Händen wollte zu linen beobachte entheken, ſchönſte duc zu d der Mal Aicher Venere Gääclich J de ihnen zac hu Matern! in niche ie ehe „De N Conntag Un 1 00 ff und del Lich cher, u u den hobenergz dun erte digt) g eres gl 1 ul iir eva N 05 Mat Uägeathei ca, nit „ „„ ˙ 4 e * * 8— ee N N S 2 Bekanntmachungen Orisgruppe ber N. S. D. A. P. Viernheim NS„Betatungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uher. Stentftenden des Pol. Leitung aur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſte. 16, J. Sto „Heute abend, pünktlich 8.30 Uhr, een die Ig. der Scharen 2 und 3 in Uniform im Hof der Schillerſchule an. Sparbeträge für die Fahrten können mitgebracht werden. Der Gefolgſchaftsführer. Hitlerjungen! Wollt ihr an den Fahr- ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft die Grundlage— ſpart fleißigl Lokale Nachrichten Viernheim, den 16. Mai 1938 Anſer Tagesſpruch Liebe zu den Eltern kann nicht eindringlich genug eingeſchärft werden. * 9 0 Eine Stimme des Schmerzes und der Trauer klagt unaufhörlich in den friſchen Maientag: Mutter im Leid! Wie wurde dieſes geſtern Mutter Kempf bereitet, als man ihr, während der Gatte mit ſeinen Feuerwehr⸗Männern Streifendienſt im Walde ausübte, die Nachricht vom Tode ihres Sohnes mitteilte.——— Mutter im Leid. Mutter in Schmerz und Sehnſucht, in ſtiller Ergebenheit und wehmutsvoller An⸗ dacht. Keine laute Klage verlautet aus ihrem Munde, harte, bittere Falten im Geſicht ſind das einzige, was man ihr anmerkt. Wie oft ſahen wir die Mutter auch ſonſt in dieſer Lage: wenn einer von uns ſchwer krank war, wenn Sorgen und Kummer für die Zukunft ihr Herz bange machten, wenn endlich der Tod eines Angehörigen ſie ſchwer ſchlug; aber ſie blieb ruhig, ſie verbarg das große Weh in ihrem Innern, ſie verſchluckte die Tränen, die lieber ihren Lauf hätten nehmen ſollen. Und wie wunderbar das alles, wenn ſie merkte, daß eines Tages wieder Beſſerung zu ſpüren war. Dann lachte ſie nicht, aber ihr Antlitz ſchien heiterer, glücklich, dankbar gegen den, der uns alle führt und ſchützt. Dann erſt mochte ſie heimlich geweint haben — uns ſchien es wenigſtens ſo— aber ſie ſagte es nicht, ſie kämpfte den Kampf hart und bitter. Ihre Freude war es, wenn es uns gut ging, wenn wir glücklich und zufrieden den Lebensweg beſchritten. Mutter im Leid! Etwas Großes, Erhabenes, Wunderbares, an dem wir alle lernen könnten. Wir aber wollen im Gedenken des geſtrigen Muttertages der Mutter Treue und Ergebenheit ſchenken. Sie breitet über uns die Arme aus vom Sonnen- aufgang bis zum Niedergang, iſt Mittlerin, Fürſprecherin, Zuflucht für uns in Freude und Schmerz. 5 Muttertag Das deutſche Volk hat am geſtrigen Sonn⸗ tag wiederum ſeinen Muttertag gefeiert und in würdigen Familienfeſten ſeinem Bekennt— nis zur deutſchen Mutter und zum deutſchen Familien- und Volksleben Ausdruck gegeben. Sie kamen mit Blumen und Geſchenken, die Kinder groß und klein, geſtern am Tage der Mutter. Schon am frühen Samstagmorgen konnte man die Menſchen mit Blumen in den Händen heimwärts wandern ſehen. Jeder wollte zum Muttertag Freude ſpenden, einen kleinen Dank abſtatten. Wer es verſtand zu beobachten, der konnte noch viel mehr Liebe entdecken, als der größte Blumenſtock, der ſchönſte Blumenſtrauß verraten wollte. Denn auch zu den kranken und alten Müttern drang der Muttertag und kamen die Blumen. Die Tiſchchen an Krankenbetten hatten einen ſe⸗ henswerten, duftenden Schmuck erhalten. Glücklich waren die Beſchenkten über die Gabe, die ihnen ihre Angehörigen gebracht hatten. Auch hinaus auf den Friedhof drang der Muttertag. Wie manches Muttergrab prangte im reichen Blumenſchmuck, als Zeichen, daß die Liebe auch den Tod überdauert. Das Wort„Mutter“ hat uns an dieſem Sonntag wieder Halt und Ziel gegeben, hat uns an den Muttergedanken, an den Mutter⸗ beruf und an die Mutterwürde erinnert. Wie⸗ viel Liebe und Güte, wieviel Hingabe und Opfer, wieviel Betreuung und Sorge liegt in dem Wort„Mutter“! Gibt es etwas Er⸗ habeneres, als die junge, werdende Mutter, die zum erſten Male ein Kind unter dem Herzen trägt? Gibt es etwas Bewunderungswür⸗ digeres als eine Mutter, die tapfer und opfer⸗ voll ihre Kinder herangezogen hat? Gibt es etwas Rührenderes als ein zerfurchtes, blei- ches Mutterantlitz, eine alte Mutter, die ihre abgearbeiteten, müden Hände in den Schoß legt, mit denen ſie einſt ihre Kinder durch das Leben leitete? Daran zu denken und dafür auch innig zu danken, mahnte uns der Mut⸗ tertag. Im neuen Staat iſt der Muttertag ein völkiſcher Feier- und Gedenktag geworden. Ge⸗ rade dieſer Tag hat der Mutter als tiefinner⸗ lich wirkendes Geſchenk wieder die Ehre ge— geben, die ihr gebührt, und mit Recht: denn ein Volk, das ſeine Mütter ſchätzt und ehrt, wird nicht zugrunde gehen. Leuchtend und ſtrahlend, mit tiefblauem Himmel und lachendem Sonnenſchein, ſo trat der Muttertag ſeine Herrſchaft an. Schon am frühen Morgen zogen viele hinaus in Feld und Wald, in die Umgebung, zu Fuß, per Rad, per Auto und Motorrad. In die prangende Maienpracht, welche ſich überall aufgetan! In den Frühling! Viel beſucht wurden Mai⸗ meſſe und Mairennen. Um die Mittagsſtunde konnte man die Freiballone beobachten, die anläßlich der Freiballen-Zielwettfahrt der NScK⸗Standarte 80 der Gruppe 16 des Nationalſozialiſtiſchen Fliegerkorps auf dem Flugplatz Mannheim⸗Neuoſtheim geſtartet ſind. Ruhig zogen ſie nur einige hundert Me⸗ ter über uns gegen Norden. Die fünf im Aether ſchwebenden Ballonkugeln boten einen ſchönen Anblick, den man lange genießen konnte, weil die Ballone nur langſam den Blicken entſchwanden.— Gegen Abend kün⸗ deten dunkle Wolken das Herannahen eines Gewitters an. Schon bald zuckten auch die erſten Blitze, gefolgt von heftigen Donner⸗ ſchlägen. Der Himmel öffnete ſeine Schleußen und brachte das nach des Tages Schwüle ſo ſehr erſehnte Naß und auch gleich in anſehn⸗ licher Menge. Erleichtert atmete man dann wieder auf. Die Luft war reiner und viele Volksgenoſſen ſchloſſen deshalb den Tag mit einem nochmaligen kleinen Spaziergang ab. * Reichswerbe⸗ und Opfertag der Hitlerjugend Anläßlich des Reichswerbetages des Ju⸗ gendherbergswerkes führte die Hitlerjugend am 14. und 15. Mai eine Sammlung durch, zum Zwecke, der Jugend Heime und Jugendherber— bergen zu ſchaffen. Wie eilten die Jun⸗ gen pflichteifrig von Haus zu Haus, um die Abzeichen abzuſetzen und mit den Sammel- büchſen einen Opferpfennig zu erhaſchen. Gar manchen Volksgenoſſen ſah man geſtern mit der Opferplakette des Jugendherbergswerks geſchmückt. Das Deutſche Jugendherbergswerk verdient von allen größte Förderung durch die Tat. Sind doch die Jugendherbergen die Wanderheime einer geſunden, frohen und hei— matverbundenen deutſchen Jugend. Sie zei⸗ gen ihr die Schönheiten der deutſchen Land⸗ ſchaft und ſtärken durch muſtergültige An⸗ lagen und Einrichtungen Heimatliebe, Wan⸗ derluſt und Geſundheit. Darum unterſtützt Jeder dieſes ſchöne Werk! Jede Spende an dieſen Tagen diente der Stärkung deutſcher Zukunft. * Im Freibad vom Tode ereil. Nicht wenig Schrecken verbreitete am Nach⸗ mittag des Muttertages die Nachricht, daß ein junges Menſchenleben, noch ehe die Bade⸗ zeit begonnen, den Tod in den Fluten gefun⸗ den hat. Der 15jährige Sohn des Sattler⸗ meiſters Kempf, der als Bäckerlehrling in Mannheim in der Lehre ſtand, hat mit an⸗ deren Kameraden das Horſt Weſſelbad bei Birkenau beſucht. Nachdem er ſich nach kurzem Spiel auf der Raſenfläche das zweite Mal in das Waſſer begeben hatte, iſt er nicht mehr an die Waſſeroberfläche gekommen. Von den Ka⸗ meraden wurde dies nicht beachtet. Ein etwas weiter entfernt die Gegend beobachtender Mann hat wahrgenommen, daß ein ins Waſſer gehender Junge nicht mehr aufgetaucht iſt. Dieſer veranlaßte das Abſuchen des Beckens und fand man auch den Jungen auf dem Grunde liegend tot auf. Ein Herzſchlag hat wohl ſeinem jungen Leben ein jähes Ende be⸗ reitet. Den Eltern ward polizeiliche Mittei⸗ lung über das Unglück ihres Sohnes zuteil und nimmt man innige Anteilnahme an dem herben Geſchick. Sippen und Heimatgeſchichte Die Herausgabe der Hefte iſt nun geſichert. Ihr Druck wird dieſe Woche erfolgen, ſodaß ſie vorausſichtlich nächſte Woche in die Hände der Beſteller gelangen werden. Wer Wert darauf legt, das Heft zu erhalten, aber den Beſtellzettel noch nicht abgegeben hat, möge alſo unverzüglich ſeine Beſtellung aufgeben, damit er beſtimmt bei der Ausgabe berückſich⸗ tigt wird. Einige Familien haben ein erfreulich ſtar⸗ kes Intereſſe für das Werk bekundet, indem ſämtliche Geſchwiſter die Hefte beſtellten, wo⸗ bei auch auswärtige Geſchwiſter(ſogar in Amerika lebende) nicht vergeſſen wurden. Dieſe Familien wiſſen, daß ein ſolches Na tr in den Beſitz jeder iernheimer Familie gehört und einmal als Erbſtück an die Nach⸗ kommen übergehen ſoll. Möge ihr Beiſpiel in den nächſten Tagen noch manche Nachahmung finden! * Das Briefpäckchen fällt weg Nach einer Verordnung des Reichspoſt— miniſters wird vom 15. Mai 1938 an das Höchſtgewicht für Briefe von 500 auf 1000 Gramm erhöht und der Gebührenſatz für Briefe von 500 bis 1000 Gramm im Orts⸗ dienſt auf 30 Rpf., im Ferndienſt auf 60 Rpf. feſtgeſetzt. Dadurch wird die beſondere Art der Patchen, das Briefpäckchen, das bis zu ein kg zugelaſſen war, entbehrlich: es wird mit Wirkung vom 15. Mai abge⸗ ſchafft. Durch dieſe Maßnahmen werden alle Unklarheiten beſeitigt, die beim Verſand von Päckchen und Briefpäckchen noch beſtanden ha⸗ ben; denn es gibt künftig ſtatt dieſer beiden Päckchenarten nur noch„Päckchen“ im Gewicht bis 2 Kilogramm, Gebühr 40 Rpf. Außerdem tritt im Ortsdienſt für die bisher als Brief⸗ päckchen aufgelieferten Sendungen von 500 bis 1000 Gramm eine Gebührenermäßigung von 50 v. H. ein; dieſe Sendungen koſten „ſtatt bisher 60 Rpf. künftig— als Briefe— nur noch 30 Rpf. An den Höchſt⸗ und Min⸗ deſtmaßen ändert ſich nichts. Die Ablegung der Meiſterprüfung. Die Durchführung der Meiſterprüfungen auf Grund der Uebergabebeſtimmungen muß bis zum 31. Dezember 1939 beendigt ſein. Nach⸗ dem der Reichsſtand des Deutſchen Handwerks den Handwerkskammern bereits entſprechende Anweiſungen erteilt hatte, erhielt bis zum T. April 1938 jeder einzelner Handwerker, der für die Ablegung der Prüfung in Frage kommt, eine Aufforderung ſeiner Handwerks⸗ kammer, ſich bis zum 1. Juli 1938 zur Meiſterprüfung anzumelden. Mit Rückſicht auf die Ueberſetzung in verſchiedenen Handwerks- zweigen und im Hinblick auf den vorhandenen Facharbeitermangel iſt damit zu rechnen, daß den Handwerkern, die bis zum 31. Dezember 1939 die Prüfung nicht abgelegt haben bzw. die ſich zum feſtgeſetzten Termin zur Prüfung noch nicht angemeldet haben, der Betrieb ge⸗ ſchloſſen wird. Unkenntnis der geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen kann nicht als Entſchuldigung gel⸗ tend gemacht werden. Handwerker, die ihr* noch die vorgeſchriebene Meiſterprüfung ab⸗ zulegen habt, meldet euch rechtzeitig zur Prü⸗ fung an, damit euch keine Nachteile erwachſen. Die Anmeldefriſt iſt nur noch kurz. Verſäumt den Termin nicht! Die Prüfung ſelbſt könnt ihr noch ſpäter ablegen, dazu iſt noch Zeit genug! Das Waſſer des Rheins fällt wei⸗ ter. Der kleine Waſſerſtand des Rheins fängt an, Sorgen zu bereiten. Zu beiden Seiten des Rheinſtromes ziehen ſich, wie aus Koblenz gemeldet wird, trockenliegende und vom Schlamm überzogene Uferſtreifen hin. In einer üblen Lage befinden ſich dort die kleinen Fiſche die teilweiſe von dem offenen Waſſer abge⸗ ſchnitten ſind und in den zurückgebliebenen Tümpeln verenden müſſen.— Der Waſſer⸗ ſtand der Moſel geht immer mehr dem Null- punkt zu; bald können auch die Schiffe mit ganz geringem Tiefgang nicht mehr fahren, ohne Gefahr zu laufen, auf Grund zu geraten. Das Moſelmotorſchiff für Paſſagiere„Stadt Trier“, iſt auf der Untermoſel aufgefahren und beſchädigt worden. Maikäfer ſind Schädlinge! Sagt ihnen den Kampf an!— Bildet Fangkolonnen!— Geht gemein⸗ ſam gegen ſie vor! Heugras⸗Verkauf. Das Gräflich von Berccheim'ſche Rentamt in Weinheim hat am Samstag die Vergebung des diesjährigen Grasertrages aus den Gräflichen Gütern aus⸗ geſchrieben. Intereſſenten wollen beſonders be⸗ achten, daß alſo eine geſonderte Vergebung des Oehmdgras⸗Ertrages, wie früher, im Herbſt, in dieſem Jahre micht ſtattfindet. 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Laufende Auffüllung der Brot⸗ getreidevorräte bei den Mühlen Mit den letzten Ablieferungen von Brotge⸗ treide durch die Landwirtſchaft hat ſich die Erfüllung der Ablieferungskontingente weiter erhöht. Beſonders in Weizen erfolgten noch Abgaben. Die Landwirtſchaft muß ſich aber weiterhin an die Pflicht erinnern, alle noch vorhandenen Beſtände an Brotgetreide für die Vermahlung zur Verfügung zu ſtellen. Die Mühlen ſind zwar für die nächſte Zeit mit Mahlgut verſorgt, nehmen aber für ſpä⸗ tere Lieferungen, beſonders Weizen ſehr gerne auf. Roggen wird zur Vorratsſicherung auf Lager genommen. Soweit die weniger günſtig gelegenen Mühlen Bedarf haben, gibt die Reichsſtelle auf Antrag Zuweiſungen von Mahlgut aus ihren Beſtänden ab. Auch am Oberrhein iſt die Verſorgung recht günſtig. An Futtergetreide kam es zur gelegentlichen Abgabe von Futtergerſte vonſeiten der verar⸗ beitenden Betriebe, die ihrerſeits geeignete ſüd⸗ deutſche Herkünfte erhielten. Von der Land⸗ wirtſchaft ſind nur kleine Mengen von Hafer erhältlich, während Futtergerſte nicht mehr anfällt. Die Mehlverſorgung befriedigte vollauf. Weizenmehl wurde von den Mühlen ausrei⸗ chend angeboten und abgeliefert, ſodaß der Händler alle Anſprüche der Verarbeiter befrie⸗ digen konnte. Auch die Teigwareninduſtrie iſt genügend eingedeckt. Der Roggenmehlabſatz ſollte dagegen beſſer ſein. Während die hieſigen Mühlen mit dem Verkauf ihrer Mehle keine Schwierigkeiten haben, finden die oſtdeutſchen Herkünfte, die in früheren Jahren für die Verſorgung des Gebietes immer herangezogen werden mußten, nicht genügende Beachtung. Infolgedeſſen ſind auch noch reichliche Be⸗ ſtände hier auf Lager vorhanden. Ausgeglichene Verſorgung in Vieh und Fleiſch Auf den Rhein⸗Mainiſchen Viehmärkten er⸗ möglichten die Rinderzufuhren eine ausrei⸗ chende Verſorgung der Verarbeiter. Auf eini⸗ en Großmärkten ſtand außerdem däniſches Friſchfleiſch für die Verteilung zur Verfügung, um auch den mit dem Fremdenverkehr anſtei⸗ genden Bedarf decken zu können. In den Metzgerläden war das Fleiſchgeſchäft zu Be⸗ ginn des Monats gebeſſert. Beſonders auch Wurſtwaren fanden ſehr gute Aufnahme. Die Kälberzufuhren wurden flott aufgenom⸗ men, zumal Kalbfleiſch in der letzten Zeit ſtärker anſtelle von Schweinefleiſch Verwen⸗ dung fand. Die Schweinemärkte waren ausreichend be⸗ ſchickt, ſodaß in Frankfurt durch die Reichs⸗ ſtelle wieder eine Herausnahme für die Vor⸗ ratswirtſchaft erfolgen konnte. Auch der Aus⸗ mäſtungsgrad befriedigte im allgemeinen, ſollte aber mancherorts noch weiter anſteigen. Die Metzger erhielten das Kontingent zu 70 v. H. wie bisher zugeteilt. Stetige Milchanlieferungen bei den Molkereien Bei den Molkereien wurden im allgemeinen die bisherigen Milchmengen angeliefert. Da⸗ gegen mußte, infolge des ſteigenden Trink⸗ milchverbrauches in den Städten die Butter⸗ zeugung eine geringe Einſchränkung erfahren. Die Molkereien beginnen jetzt mit der Ablie⸗ ferung der Einlagerungsbutter an die Reichs⸗ ſtelle. Für die Verſorgung der Städte wurde Kurheſſenbutter angefordert, zumal der Be⸗ darf infolge der einſetzenden Urlaubsreiſen und der Kurzeit höher geworden iſt, aller⸗ dings in dieſen Fällen durch Sonderzuteilun⸗ gen befriedigt wird. Die Käſewerbewoche hatte einen leichten An⸗ ſtieg im Käſeverbrauch zur Folge. Dabei wur⸗ den alle Sorten gerne aufgenommen. Im Vordergrund der Werbung ſtand jedoch Sauer⸗ milchkäſe und Quarg, die auch guten Abſatz fanden. Gute Anlieferungen von Friſch⸗ eiern bei den ländlichen Kennzeichnungsſtellen Die Eieranlieferungen bei den Kennzeich⸗ nungsſtellen ſind auch im Anfang dieſes Mo⸗ nats noch recht gut, dürften aber in kurzer Zeit den Höhepunkt überſchreiten, zumal der Eierverbrauch der Landwirtſchaft im Som⸗ mer ſelbſt anſteigt und für den örtlichen Frem⸗ denverkehr erhöhte Anforderungen kommen. Da aber die Reichsſtelle die Haupteinlagerung von Kühleiern bereits durchgeführt hat, konn⸗ ten für die Verſorgung der Verbraucher wie⸗ der erhöhte Abgaben von Auslands⸗ und In⸗ landseiern erfolgen, ſodaß auch in den Städten die Bedarfsdeckung ſich weſentlich gebeſſert zurufen. um ein stilles Gebet. Viernheim, den 15. Mai 1938 In tiefer Trauer: Familie Chr. Jos. Kempf Die Beerdigung findet Mittwoch, den 18. Mai 1938, nachm. 4 Uhr vom Trauerhause Adolf Hitlerstr. 63 Jodes- 1 Anzeige Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unseren lieben Sohn und Bruder Mantrod dbssbh Hempf plötzlich und unerwartet infolge eines tra- gischen Unglücksfalles im jugendlichen Alter von 15 Jahren zu sich in die Ewigkeit ab- Wir bitten für den lieben Verstorbenen fans Beyer Ferkel, und Läufer zum Verkauf Schmitt, Schweinehlg, Zwingenberg. Entwencel Js ssen Spelsezimmer wurde vor drei 5 85 Büf. m. Vitrin⸗ Wochen i. der Sied⸗ Aufſatz, Kredenz, lung ein eiſerner Auszugtiſch, Schubkarren. 5 4 Polſterſtühle, Um gefl. Rückgabe] mit kl. Beizfehl., bei Fritz Brechtel, daher für Kriemhildſtr., wird RM. 265. gebeten, andern. H. Baumann falls Anzeige er⸗& Co folgt. ee erkaufshäuſer Tuͤglich friſche] S 1, 78 Erjol Jöpargel ee e Stemi. 10 inierieren Nefumt Rinder BUKRa Taschenlahrolan für Rheinhessen, Starkenburg und Vor- derpfalz mit Strecken- Uebersichtskarte Preis 30 Pfg. In Viernheim erhältlick bei Friedrich Marin Geschäftsstelle der Viernheimer Volkszeitung . und verantwortlich für den polltiſchen eil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. IV. 38 über 1900. 3. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. hak. Die Preiſe halten ſich im allgemeinen Rahmen. Beginn der Haupternte von Rhabarber und Kopfſalat Aepfel ſind an den hieſigen Verbraucher⸗ märkten nur noch wenig vertreten, da nicht nur die Inlandsvorräte aufgezehrt ſind, ſondern auch aus dem Ausland kaum Zufuhren er⸗ folgen. Treiberdbeeren ſind kaum vertreten. Von Südfrüchten werden zur Zeit genügend Bananen auf den Markt gebracht. Als wich⸗ tiges Obſt gilt zur Zeit der Rhabarber, der ſowohl aus den hieſigen Anbaugebieten wie auch aus dem Rheinland angeliefert wird. Die Gemüſeverſorgung iſt ſehr vielſeitig, da jetzt mit jedem neuen Markttag neue Sorten hereinkommen. So iſt jetzt außer Spinat auch Kohlrabi und Frühwirſing in genügenden Mengen erhältlich. Die Haupternte von Kopf⸗ ſalat beginnt jetzt. Spargel haben bereits wei⸗ tere Preisnachläſſe erfahren, ſodaß jetzt wei⸗ tere Verbraucherkreiſe dieſes Gemüſe aufneh⸗ men. Zwiebeln kommen in kleinen Mengen aus Aegypten zur Verteilung. Der Bedarf iſt jedoch vorläufig nicht ausreichend gedeckt. Eine feine Leiſtung der Turner⸗ Fußballer! Aus 1:4 wird 5:4 Viktoria Wallſtadt— TV Viernheim 4:5 Es gehört wohl ziemlich viel Energie und eine gehörige Portion Selbſtbewußtſein dazu, wenn eine Mannſchaft bei einer 1:4 Nieder⸗ lage die Flinte noch nicht ins Korn wirft, ſich alſo nicht endgültig geſchlagen gibt, ſondern im Gegenteil unter Anwendung aller zur Verfügung ſtehenden Mittel den Kampf mutig weiterführt.— Nur noch eine halbe Stunde war zu ſpielen, und mit 1:4 lagen unſere Turner bei ihrem geſtrigen Freundſchafts⸗ ſpiel in Wallſtadt im Hintertreffen. Gaben auch viele der Außenſtehenden die Sache für Viernheim verloren, die Mannſchaft ſelbſt war anderer Meinung. Sie kämpfte und kämpfte, unentwegt,— und ſiehe da— der Lohn blieb nicht aus! Bald hieß es 2:4, 3.4, Wallſtadt wurde es bange, denn immerhin ſind ſie doch Vertreter der Kreisklaſſe 1, während Viernheim... wohl der Kreisklaſſe 2 angehört(le), aber die Wallſtädter, an Spielſtärke jetzt weit überbot. Das Spiel geht weiter, Viernheim iſt gut in Schwung, die Hintermannſchaft ſteht eiſern, der Sturm kombiniert vorbildlich, es mußten Tore fallen. 4:4 hieß es nun, der Gaſtgeber ver⸗ ſucht das Unentſchieden zu halten— ver⸗ gebens! Der Torhunger der Viernheimer iſt doch zu groß! Da brandet wieder einer der Der deutſche Bauer— Former ſeiner Jugend! Von Dr. Roemer Sonderbeauftragter für die Ausbildung in der Praxis. „Landarbeit tut not“, lautet die letzte For⸗ derung, die der Reichsbauernführer in ſeiner Rede vom 12. November 1937 dem deutſchen Volk zurief. Beſonders die Jugend wird die⸗ ſem Rufe folgen und den Ehrendienſt auf der Scholle ableiſten, die dem deutſchen Menſchen verbunden bleiben muß. Jungen und Mädel aus Stadt und Land haben die Schule verlaſſen, um hinter dem Pflua die Ratſchläge ihres bäuerlichen Lehr⸗ meiſters zu befolgen oder der Landfrau in Haus und Hof nachzueifern. Die erwachende Natur ſpricht zum erſten Male zu ihnen. Viele werden ihre Stimme nicht verſtehen, viele aber auch bald fühlen: das Land iſt lhre Heimat! Der Bauer oder die Bäuerin. bei denen die Jugendlichen in die Gemeinſchaft aufge⸗ nommen ſind, können ſehr viel dazu beitra⸗ gen, ſie die ländliche Gemeinſchaft empfinden zu lernen. Vorausſetzuna iſt jedoch, daß dieſe ſelbſt im Bauernhauſe gepflegt wird. Sie iſt auch das Band, das den Wea zeigt: und ſie wird daher eine der erſten Bedin⸗ gungen ſein, die wir von den Lehrbetrieben zu fordern haben. Ein Hof, auf dem der Bauer keine geſunde Gemeinſchaft pflegt, ent⸗ behrt einer ſeiner wertvollſten Stützen, und wir werden ihn niemals zur Ausbildungs⸗ ſtätte junger Menſchen erheben, die einſt Be⸗ arbeiter der Scholle ſein wollen. Der Wechſel von der Schulbank zur Landarbeit ſtellt ſicher⸗ lich an manchen jungen Menſchen, der mit Begeiſterung ſich zur Landwirtſchaft hingezo⸗ gen fühlt, aroße Anforderungen, beſonders körperlicher Art. Es iſt daher auf dieſe Uebergangszeit Rückſicht zu neh⸗ men und dem wachſenden Jungen oder Mä⸗ del nicht zu viel zuzumuten. Eine Ueberan⸗ ſtrengung kann nicht nur die Ideale des Nach⸗ wuchſes zerſtören, ſondern führt nicht ſelten zu frühen körperlichen Schäden. Mit autem Willen findet ſich zu jeder Zeit auf dem Hofe eine geeignete Beſchäftigung, die nicht einſei⸗ — 9 Anforderungen an den jungen Körper ſtellt. Wir wollen, ähnlich wie in anderen Be⸗ rufen, Lehrverhältniſſe ſchaffen, die bei der kommenden Generation die Grundlage für größte Leiſtungen bilden. Hierzu gehört ne⸗ Tor, ein ſcharfer Schuß— das anfänglich Unglaubliche iſt zur Tatſache geworden— unſere Turner liegen mit 5:4 in Führung! Nur noch wenige Minuten ſind zu ſpielen, dann bereitet der Schlußpfiff des Unpar⸗ teiiſchen dem jederzeit fairen Treffen ein Ende.— Die 2. Mannſchaften trennten ſich mit 3:3 unentſchieden zahlreichen Angriffe gegen das Wallſtädter ö J Eröffnung der Ausſtellung„Das Leben“ in Darmſtadt. Die Ausſtellung des Deutſchen Hygiene⸗Muſeums„Das Leben“, mit der Ab⸗ teilung„Der gläſerne Menſch“ in der Feſt⸗ halle in Darmſtadt wird am 21. Mai in feier⸗ lichem Rahmen eröffnet. Sie wird bis 19. Juni veranſtaltet und der Anziehungspunkt der Bevölkerung des Gaues Heſſen⸗Naſſau ſein. Das Wetter Der über Mitteleuropa einſetzende Druck⸗ anſtieg verhindert zunächſt das Eindringen der atlantiſchen Randſtörungen, die ſich höchſtens im Weſten des Reiches durch zunehmende Be⸗ wölkung bemerkbar machten. Sonſt iſt mit Fortdauer des heiteren Maiwetters zu rechnen, wobei es vereinzelt zu örtlichen Wärmegewit⸗ tern kommen kann. Montag: Meiſt heiter und trocken, warm, örtliche Gewitter möglich, ſüdweſtliche Winde. Die Ausſichten für Dienstag: Leicht un⸗ beſtändig. Weinheimer Sqchweinemarkt. Zugeführt wurden 158 Milchſchweine und 242 Läufer. Verkauft wurden 122 Milch⸗ ſchweine, das Stück zu 23—28 Mk., und 158 Läufer zu 30—52 Mark. Marktverlauf: gut. Vorne⸗ oder hintenrum Stets— Verehrter— ſieh dich um, Ob wer aus den Klippen fährt, Der nicht deine Rippen ehrt. Wer plötzlich in der Fahrbahn ſteht, Wird auch plötzlich weggeweht! Zeichnung: Ras⸗Preſſearchiv(Hueter) en der rein körperlichen Arbeit auch die Er⸗ jiehung zum Denken. Es muß daher eine allzu aroße Uebermüdung vermieden werden, damit in dem jungen Willensmen⸗ ſchen der Geiſt nicht abgetötet wird. Zeit zum Durchſprechen des Ablaufs der Arbeit auf dem Hofe, vielleicht zum Niederſchreiben weniger Sätze, gehört dem Lehrling. Der Reichsnährſtandstaſchenkalender ſollte in Be⸗ ſitz eines jeden Jungen ſein und täglich mit kurzen Worten die vollbrachte Arbeit darin aufgeſchrieben werden. „Die kürzlich erſchienenen Ausbildungsbe⸗ ſtimmungen des Reichsbauernführers enthal⸗ ten u. a. auch Vorſchriften über die Unter⸗ bringung dieſer jungen Menſchen. Die Schlaf⸗ ſtuben der Jungen und Mädel müſſen ſau⸗ ber, hell und geſund ſein, zur körperlichen Reinigung iſt hinreichend Gelegenheit zu ſchaffen. Dort wo Schwimmbäder beſtehen, iſt der Lehrling zu deren Beſuch anzuhalten. Hiermit komme ich zur ſportlichen Be⸗ tätigung, einem Verlangen, das leider zu oft noch verkannt wird. Die Landarbeit bietet nicht, wie irrtümlich angenommen wird, den Ausaleich zur aleichmäßigen Beanſpru⸗ chung aller Muskelpartien und zu deren Lok⸗ kerung. Die Leibeserziehung iſt daher uner⸗ läßlich! Betriebsſport, eine Möglichkeit grö⸗ ßerer Betriebe, iſt auf dem Bauernhof nicht durchführbar. Aber die Gelegenheit hierzu bieten die Organiſationen der NSDAP., ins⸗ beſondere OH und BDM, dem die Lehrlinge unter allen Umſtänden angehören müſſen. Nicht nur die körperliche Ertüchtigung, ſon⸗ dern die weltanſchauliche Erziehung wird bei den NS⸗Jugendorganiſationen gewährleiſte Ich hoffe daher, es bald zu ermöglichen, da alle Lehrlinge je nach Alter, der Jugend des Führers in HA und BDM angehören. g Umgekehrt müſſen Lehrbetriebe, denen die Vorausſetzung einer nationalſozialiſtiſchen Handlungsweiſe fehlen, verſchwinden. Denn wer an der Formung unſeres Nachwuchſes teilhaben will, der muß ſelbſt die Grundla⸗ gen unſerer Weltanſchauung in ihren ein⸗ fachſten Zügen vorleben. Seinen ganzen Stolz muß der Lehrmeiſter in die Ausbil⸗ dung eines jungen deutſchen leiſtungsfähi⸗ gen Menſchen ſetzen. Die Ernte ſeiner Ar⸗ beit ſoll ihm die Prüfung zeigen, in der wir nicht überzüchtete Wiſſer ſondern deutſche Kerls ſehen wollen. Ebenſo iſt uns ein frohes, offenes Landmädel wertvoller, als ein einſei⸗ tig in alle Künſte des Haushalts eingeweihter aber gemeinſchaftsſcheuer, abgeſchloſſener Lehrling. Deutſcher Landmann und deutſche Landfrau: beachtet dieſe Grundſätze, die kommende Generation wird es Euch danken! Trockene Jahreszeit— Gefahr für unſere Wälder! Deshalb: Schützt unjeren Wald! . Herman Ein Ta it dern det Hal gigant zur Tat Die i Gletſche Wände brauſen, digt i geballt tät ve doch unü Entwickl ſtolk datt guellen Oabe bi Un 10. netalſeld gen det Vahnbef Jun N Feuer dierenden und Stat zum Em Begrüzu Se 95 a Wintettt hit leine Ut ab.