I Vol Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungswerle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 160 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich 160 NM ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 115 etertagen. otenlohn, G Mittwoch Viernheimer Sgeilt Verkündigungsblatt der NS An. Viernheim Anzeligen preis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ L den 18. Mal 1938 teil für I mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Btsmarckſtr 13. Nernſpr. 153 Peg v'paſen 15101 14. Jahraang Pariſer Außenpolitik vor dem Miniſterrat Das iſthethoflowakijche Problem und die franzöfiſch⸗italienijchen Verhandlungen im Vordergrund Ausſprache über die Genueſer Rede Erklärung des franzöſiſchen Geſchäflskrägers in Rom erwarlel Paris, 17. Mai Die franzöſiſche Regierung iſt am Dienstag⸗ vormittag unter dem Vorſitz des Staatspräſt⸗ denten zu einem Miniſterrat zuſammen⸗ getreten und hat in der Sitzung zunächſt an⸗ Ni des günſtigen Ergebniſſes der üſtungsanleihe die ſofortige Schlie⸗ zung der Zeichnungsliſte beſchloſſen. Außen⸗ miniſter Bonnet erſtattete ſodann Bericht über die außenpolitiſche Lage, insbeſondere über die Genfer Tagung und den Stand der franzöſiſch⸗italieniſchen Beſprechungen. Auf Vorſchlag des Miniſterpräſidenten Da⸗ ladier in ſeiner Eigenſchaft als Kriegsmini⸗ ſter wurde der Diviſionsgeneral Buhrer zum Generalſtabschef für die in den Kolonien lie⸗ 1 0 Truppen ernannt und gleichzeitig in den berſten Kriegsrat berufen, ebenſo wie die Di⸗ viſionsgenerale Huntzinger und Gar⸗ chery. Miniſterpräſident Daladier hat 1 in ſeiner Eigenſchaft als Kriegs⸗ u. Zandesverteidigungsminiſter ein Dekret zur Annahme gebracht, wonach der Kolonfalmini⸗ ſter an den Sitzungen des Ständigen Landes⸗ verteidigungsausſchuſſes teilnehmen ſoll, wenn Angelegenheiten der Verteidigung der Kolo⸗ nien zur Behandlung ſtehen. Wie ferner im Zuſammenhang mit der Rü⸗ ſtungsanleihe bekannt gegeben wird, iſt vor⸗ läufig nicht beabſichtigt, eine neue Tranche dieſer Anleihe aufzulegen. Im Anſchluß an den Miniſterrat verlautet, daß der größte Teil der zweiſtündigen Bera⸗ tungen dem Bericht des Außenminiſters Bon⸗ net galt, der ſich mit der kürzlichen Rats⸗ tagung der Liga und den hauptſächlichen außen⸗ politiſchen Fragen, beſonders mit der Tſche⸗ choſlowakei und den franzöſiſch⸗italieni⸗ ſchen Verhandlungen befaßte.„In Anbetracht deſſen, daß die Verhandlungen erſt vor drei Wochen begonnen worden ſeien, hätten ſie noch kein poſitives Ergebnis haben können.“ In gut unterrichteten Kreiſen erklärt man weiter, daß die kürzliche Rede des italieniſchen Regierungschefs in Genua offenſicht⸗ lich auch vom Miniſterrat beſpro⸗ chen wurde und daß der franzöſiſche Geſchäfts⸗ träger in Rom die„Ueberraſchung“ zum Ausdruck bringen werde, die die Rede des Duce in den franzöſiſchen politiſchen Krei⸗ ſen hervorgerufen habe. Weiter verlautet, daß der Miniſterrat ſich einmütig zu dem engliſchen Schritt hinſichtlich der Minderheitenfrage in der Tſchechoſlowakei beglückwünſcht habe. Die franzöſiſche Regierung werde mit allen ihren Kräften das engliſche Kabinett unterſtützen, das ſich zur Zeit bemühe, einen Kompromiß zu finden, um dieſes Problem aus dem internatio⸗ nalen Gebiet auszuſchalten. Schließlich verlautet noch, daß die geplanten Notverordnungen zur Ankurbelung der Erzeu⸗ gung, die ſchon ſeit einiger Zeit ausgearbeitet werden, im Laufe eines neuen Miniſterrats endgültig beſchloſſen werden ſollen, der höchſt wahrſcheinlich noch Ende dieſer Woche oder 1255 Anfang der nächſten Woche ſtattfinden rb Drei europäiſche Probleme Paris, 17. Mai. Im Zuſammenhang mit dem heutigen Mini⸗ ſterrat, der faſt ausſchließlich der Außenpolitik gewidmet war, befaſſen ſich die Pariſer Abend⸗ eitungen vor allem mit der Weiterführung der Franzöſischitalieniſchen Beſprechungen. Der außenpolitiſche Leitartikler des„In⸗ tranſigeant“ ſchreibt zu dem Lagebericht Bon⸗ nets vor dem Miniſterrat: Drei Probleme be⸗ herrſchen die augenblickliche europäiſche Lage, und zwar 1. das Problem von geſtern: die Genfer Ratstagung. 2. das Problem von heute: die Wiederaufnahme der franzöſiſch⸗ italieniſchen Beſprechungen und 3. das Problem von morgen: die Lage der Tſchechoſlowakei gegenüber Deutſchland. * Die Erklärungen des Außenminiſters Bon⸗ net im Miniſterrat klingen wie der Grabge⸗ ſang der geſamten bisberigen Politik. Frank⸗ zeich hat ſich ſeit der Rede Muſſolinis in Genua damit abſinden müſſen. daß die Front von Streſa endgültig begraben iſt und daß Italien niemals mehr Vorſpanndienſte für Frankreich gegen Deutſchland leiſten wird. Die ſoeben ab⸗ gelaufene Sitzung des Rumpfparlaments der Genfer Liga hat mit einer völligen morali⸗ ſchen Niederlage Fran'kreichs geen⸗ det. Außerdem mußte Frankreich ſeine Hoffnung begraben, daß ein Abkommen mit Italien durch irgendwelche Zugeſtändniſſe des faſchiſtiſchen Imperiums zu erkaufen ſei. Die Genfer Li⸗ ga geht allmählich in die Brüche. An dieſer Tatſache iſt nichts mehr zu ändern. Die Abſage der Schweiz, der Austritt Chiles aus dem Gen⸗ fer Bund, ſind Stationen zur endgültigen Auf⸗ löſung der Liga. Wenn jetzt verſchiedene Staa⸗ ten dem Beiſpiel der Schweiz folgen und Neutralitätserklärungen abgeben, ſo iſt das nichts weiter als die Flucht vor dem gefährlichen franzöſiſchen Bündnisſyſtem, das in der Genfer Liga verankert iſt. Die Völker haben keine Luſt mehr, für die ehrgeizigen Plä⸗ ne Frankreichs den Prügelknaben zu ſpielen. Und Italien ſeinerſeits iſt nicht geneigt, ſich ſonderlich um die Freundſchaft eines Landes zu bemühen, das die beſten Beziehungen zu der bolſchewiſtiſchen Verbrecherbande von Barce⸗ lona unterhält. Frankreich iſoliert ſich immer mehr. Es ſcheint, als ſei die Tür nach Rom, die weit geöffnet ſchien durch die ungeſchickte fran⸗ zöſiſche Außenpolitik für lange Zeit zugeſchlagen. Erklärung des Ichweizer Bundespräſidenlen Nach der Durchſetzung des Neutralitätsſtandpunktes in Genf Bern. 17. Mai. Zu Beginn der Bundesratsſitzung vom Diens⸗ tag gab Bundespräſident Baumann eine Erklärung ab. in der er der Befriedigung darüber Ausdruck gab. daß die Schweiz ihren unbedingten und uneingeſchränkten Neutrali⸗ tätsſtandpunkt in Genf durchgeſetzt habe. Dieſes Ergebnis ſei von dem ganzen Land mit großer Freude zur Kenntnis genommen wor⸗ den. Anſchließend dankte Bundespräſident 4 Bundesrat Motta für ſeine geleiſtete rbeit. Bei einem offiziellen Beſuch in Trieſt gab der italieniſche Miniſter für Voltserziehung Bottai bekannt, daß Muſſolini in Trieſt die Errichtung einer juriſtiſchen Fakultät mit einer Abteilung für Staatswiſſenſchaften genehmigt habe. Am Montag eröffnete Miniſterpräſident Gen feierlichen Spatenſtich in Kaprun bei Zell am Göring beim erſten Spatenſtich zum größten Waſſerkraftwerk des Großdeutſchen Reiches eralfeldmarſchall Hermann Göring mit dem See die Bauarbeiten für das große Tauernkraft⸗ werk. das das größte Kraftwerk des Großdeutſchen Reiches ſein wird. Auf unſerem Bild ſieht man Generalfeldmarſchall Göring während ſeiner Rede. (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) Dr. E. K. Es iſt ein weiter Weg, den die Wirtſchaft, das heißt die Verſorgung der Men⸗ gelegt hat, von der primitiven Stufe der Ur⸗ wirtſchaft an über die Familien- und Hauswirt⸗ ſchaft, die Dorf-, Territorial⸗ und Volkswirt⸗ ſchaft hinweg bis zur letztmöglich erreichbaren Stufe: der Weltwirtſchaft. Dieſer Stufe des weltwirtſchaftlichen Kreislaufes der natür⸗ lichen und induſtriellen Produktionen näherten wir uns zu Ende des vergangenen und im An⸗ fang dieſes Jahrhunderts. Es iſt theoretiſch mindeſtens intereſſant— aber es bleibt in der Praxis eine rein akademiſche Frage— die Militürkapellen reiſen nach Italien Teilnahme an großen ſlalieniſchen Veranſtaltungen Rom, 17. Mai Sieben deutſche Militärkapellen werden ſich auf eine offizielle Einladung der italieni⸗ ſchen Regierung an die Reichsregierung im Mai nach Italien begeben, um an großen künſtleriſchen und militäriſchen Veranſtaltungen teilzunehmen. Die italieniſche Wehrmacht wird insgeſamt 15 Militärkapellen mit 1400 Muſikern ſtellen, und 22 außer denen der italieniſchen Hauptſtadt apellen aus Aleſſandria, Mailand, Trieſt, Bari, Udine und Neapel. Aus Deutſchland werden unter dem Kom⸗ mando von Oberſtleutnant v. Stockhauſen vier Kapellen des Heeres(67. und 77. Infan⸗ terieregiment, 15. Kavallerieregiment und 23. Artillerie-Regiment), die Marinekapellen von Kiel und Emden, ſowie die Kapelle des Flie⸗ gerregiments General Göring kommen, die im Sonderzug in Rom eintreffen. Von den Veran⸗ ſtaltungen in der italieniſchen Hauptſtadt ver⸗ kapelle in Mailand. dienen vor allem die gemeinſame Kranznieder⸗ legung am Grabmal des Unbekannten Soldaten am Vormittag des 26 Mai mit anſchließender Begrüßung des Duce Erwähnung. Am Nach⸗ mittag finden ebenſo wie tags darauf verſchie⸗ dene Piagtenzerte ſtatt. Am 28. Mai veranſtalten alle deutſchen Ka⸗ pellen unter der Leitung des Inſpektors der Militärkapellen, Profeſſor Schmidt, ein Groß⸗ konzert, das Sonntag, den 29. Mai, nachmittags von allen deutſchen und italieniſchen Kapellen unter der Leitung von Muſikmeiſter Riccardo e im Forum Muſſolini vperanſtaltet wird. Auf ihrer Heimreiſe werden die deutſchen Militärkapellen mit Ausnahme der berittenen Kapellen noch Montag nachmittag in verſchie⸗ denen italieniſchen Städten konzertieren, ſo die Kapellen des 67. J.⸗R. in Bolo na, die des 77. J.⸗R. in Florenz, die beiden Marine⸗Kapellen in La Spezig bezw in Venedig, und die Flieger⸗ ſchen mit jedmöglichen Bedarfsgütern, zurüct⸗ Der neue Weg der Witiſchaft Aukonomie als höchſter Ausdruck der nalionalen Arbeil Möglichkeiten einer Weltwirtſchaft zu unter⸗ ſuchen. In dieſer Stufe der wirtſchaftlichen Ent⸗ wicklung müßte die geſamte Welt als ein ein⸗ heitlicher, von den politiſchen Umgrenzungen entblößter Großraum betrachtet werden, in dem der Austauſch von Gütern nach Maßgabe der Produktionskapazität und des Bedarfs der ein⸗ zelnen nationalen Einheiten ſeine planvolle Regelung fände. Es läge demnach nahe, daß die Länder, deren Boden wenig ertragreich iſt, auf landwirtſchaftliche Erzeugung faſt gänzlich ver⸗ zichten. um dafür ihre induſtrielle Produktion auf ein Höchſtmaß zu ſteigern und Maſchinen und dergleichen gegen Getreide uſw. einzutau⸗ ſchen. Mehrerzeugung und Unterproduktion könnten— in dem weiten Raum der Welt— ſo einen harmoniſchen Ausgleich finden, und es wäre beiſpielsweiſe nicht nötig, daß man in Braſilien einen großen Teil der Kaffee⸗ Ernte zum Heizen der Lokomotiven verwendet, während die bedürftigen Kreiſe anderer Länder ſich den Luxus eine Taſſe Boh⸗ nenkaffee kaum leiſten können. Solche Beiſpiele ließen ſich zu Tauſenden anführn. In einem als ideal gedachten Zuſtand der Weltwirtſchaft müßten dann freilich mancherlei Schranken fal⸗ len, die Zollgrenzen. die politiſchen Einſchnü⸗ rungen und Befehdungen, es müßte ein garan⸗ tierter ewiger Frieden die Welt überſonnen u. A. m. Wir merken, wohin wir gelangen: aus dem Ideal, das am Schreibtiſch ausgedacht iſt, wird in der Praxis eine Ideologie, die ewig undurchführbar ſein wird. Die Welt ſelbſt hat bewieſen, daß die wirtſchaftswiſſenſchaft⸗ lich geſehene Rangordnung einer Weltwirt⸗ ſchaft ewig eine Ideologie ſein wird, genau ſo wie der hohe humanitäre Gedanke einer ewi⸗ KA.—.—————————— — ö 1 % ͤ 2 gen und geſetzlichen Verfemung des Krieges an ſich. Gewiß: die Entwicklung der Wirtſchaft hat in der oben erwähnten Zeit deutliche Anſätze zur Erreichung der Stufe der Weltwirtſchaft ge⸗ zeigt. Dieſe Anſätze ſind heute wieder auf ein Mindeſtmaß zurückgeſchraubt. Zurück alſo zur national gebundenen Volkswirtſchaft, zur Autarkie ſogar? Scheinbar alſo iſt es ein Weg, der nach rück⸗ wärts führt. Und in Wahrheit gehen die bei⸗ den autoritären Staaten Europas, Deutſch⸗ land und Italien, dieſen Weg. Nicht der aufs engſte gebundenen Volkswirtſchaft und ihrer äußerſten Konſequenz, der Autarkie, das heißt der völligen und ausſchließlichen Einſtel⸗ lung auf die aus den Rohſtoffen des eigenen Landes ermöglichte natürliche und induſtrielle Produktion. Ein ſolche Wirtſchaftsſtufe kann für ein Land wie Deutſchland(und auch Ita⸗ lien) nur in vorübergehendem Zuſtand durch— geführt werden. Was die beiden Länder aber erreichen wollen, und das iſt, wie jedermann weiß, der Sinn des Vierjahrespla⸗ nes, iſt ein Höchſtmaß von wirtſchaft⸗ licher Unabhängigkeit. Wir wollen durchaus nicht auf den Warenaustauſch mit der Welt verzichten, im Gegenteil, wir wollen, wie Generalfeldmarſchall Göring und Dr. Schacht, ebenſo auch Reichswirtſchaftsmini⸗ ſter Funk wiederholt erklärten, importie⸗ ren und exportieren. Aber wir wollen nicht von der Gnade oder Ungnade der Welt abhängen, wie es in früheren Jahren der Fall war. Und dieſes Ziel, dieſe höchſtmögliche, wirt⸗ ſchaftliche Unabhängigkeit als Schutz der natio⸗ nalen Volkswirtſchaft, will auch Italien; ge⸗ rade Italien hat in der Zeit ſeines abeſſiniſchen Unternehmens, als 52 Staaten ihre„Sank⸗ tionen“ verhängten, am eigenen Leibe ver⸗ ſpürt, was die wirtſchaftliche Unabhängkeit be⸗ deutet. Auch Deutſchland ſuchten die„demokratiſch“ und jüdiſch orientierten Teile der Welt mit wirtſchaftlichen Sanktionen mitten im Frieden auf den Leib zu rücken, genau ſo wie Italien. Politiſche Gründe ſtanden dabei im Vorder⸗ grund. Und genau ſo wie der in engerem Sinne politiſche Weg dieſer beiden Staaten die ge⸗ meinſame Richtung hat, ſo auch der wirtſchaft⸗ liche. Auch in dieſem Zuſammenhang iſt die Rede des Duce in Genua intereſſant. Sie findet im offiziöſen„Giornale d'Italia“ eine Kommentierung, die klar und deutlich aus⸗ ſpricht, um was es geht. Es heißt darin, daß die wirtſchaftliche Unabhängigkeit heute an⸗ angeſichts der anhaltenden politiſchen Unord⸗ ordnung in der Welt mehr denn je eine Not⸗ wendigkeit ſei. b „Die Unklarheit in der Haltung vieler Staa⸗ ten, die ausgeſprochen agreſſiven Abſichten gegen die totalitären Regime, die Ankündigung von Blocks der Demokratien gegen den Faſchismus undgegen den National⸗ ſozialismus, die von verantwortlichen Männern in Nordamerika mit den verſchiedenen Keynels, Churchills und Herriots und zahlrei⸗ chen anderen Ehrenmännern empfohlen werden, ſtellen Italien wie Deutſchland vor die Not⸗ wendigkeit, jeder Möglichkeit einer neuen Iſo⸗ lierung, wie ſie von den Demokratien angedroht werde, mit geſchloſſenen Kräften entgegenzutre— ten. Dieſe Tatſache müſſe mit aller Deutlichkeit diesſeits und jenſeits des Ozeans allen jenen eingeprägt werden, die eine wirtſchaftliche An⸗ abhängigkeit als Urſache wirtſchaftlicher Stö⸗ „Belgien braucht eine ſtarke Regierung“ Miniſterpräſidenk Spaak forderk Reform des demokraliſchen Zyſtems Brüſſel, 17. Mai. Der neue belgiſche Miniſterpräſident Spaak gab am Dienstag vor der Kammer und dem Senat die mit Spannung erwartete Regie⸗ tungserklärung ab. Einleitend erklärte Spaak, daß die Demo⸗ kratie reformiert werden müſſe. Die öffentliche Meinung erwarte eine ſtarke Regie⸗ tung, die mutig ihre Verantwortungen überneh⸗ me. Belgien ſehe ſich dem Problem gegenübet, ſeine ſtaatlichen Einrichtungen zu erneuern. Für die Regierung müſſe eine gewiſſe Stabi⸗ lität geſchaffen werden, die zu einem energi⸗ ſchen Vorgehen unerläßlich ſei. Für das Par⸗ lament müßten beſſere Arbeitsmethoden ge⸗ ſchaffen werden. Was die Preſſe betreffe, ſo müßten die üblichen Beſtimmungen abgeändert werden Spaak betonte, daß die Durchführung dieſer Reſormen möglicherweiſe eine Revi⸗ ſion der belgiſchen Verfaſſung mit ſich bringen werde. Der Miniſterpräſident ging dann auf das Sprachenproblem ein, das in der letzten Zeit dem belgiſchen Volk gewiſſe Sorge berei⸗ tet habe. Die Regierung wünſche, daß die Spra⸗ chengeſetze loyal eingehalten würden und werde zu dieſem Zweck Strafmaßnahmen ergreifen. Anſchließend kam Spaak auf das wichtige Problem der belgiſchen Finanzlage zu ſprechen. Die Regierung verpflichte ſich, das Gleichgewicht des Staatshaushaltes unter allen Umſtänden herzuſtellen, und zwar ſowohl für Mittel des Haushaltes 1938 wie des nächſt⸗ jährigen. Im Zuſammenhang mit der Sanie⸗ rung der belgiſchen Finanzen müſſe das geſam⸗ te belgiſche Finanzſyſtem reformiert werden. Zur Wirtſchaftspolitik ſagte Spaak, daß die neue Regierung die Parole„Es muß gearbeꝛ- tet werden“ auf ihr Banner ſchreiben werde. In dieſer Hinſicht werde man zunächſt die öf⸗ fentlichen Arbeiten berückſichtigen. u. a. den Bau von Straßen. Schulen und Kran⸗ kenhäuſern, ferner die Entwicklung des Schiffbaues, die Moderniſierung der Eiſen bahnen und die Organiſation der Luftabwehr. Auf dem Wege der Anleihen und durch andere Mittel könnten die hierfür nötigen Beträge aufgebracht werden. Hinſichtlich der Sozialpolitik erklärte Spaak, daß in erſter Linie der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit aufgenommen werde. Spaak erklärte dann, daß ſeine Regierung es nicht für nötig erachte, auf ihre alte politiſche Stellungnahme ausführlicher einzugehen. Sie habe die Abſicht, auf dieſem Gebiete den Grund⸗ ſätzen treu zu bleiben, die die vorhergehende Regierung eingehalten habe. Dann wandte ſich Spaak der Militär⸗ und Kolonialpolitik zu. Abſchließend erklärte Spaak, die neue Regie⸗ rung betrachte ſich als eine Regierung det nationalen Einigung, der Verteidigung der bel ⸗ giſchen Intereſſen und des wirtſchaftlichen Wiederaufſtiegs. Erklürung Spaaks günstig aufgenommen Brüſſel, 17. Mai. Die Regierungserklärung Spaaks wurde von der Mehrzahl aller Abgeordneten der Kammer und des Senats mit Beifall aufgenommen. Anſchließend vertagte ſich die Kammer, um den einzelnen Parteien die Beratung ihrer Stel⸗ lungnahme zu ermöglichen. Die Liberalen und die Sozialdemokraten beſchloſſen ohne weiteres. der Regierung das Vertrauen zu geben. Bei der katholiſchen Fraktion wurde mit 33 gegen 2 Stimmen und 13 Stimm⸗ enthaltungen das Vertrauen für das Kabinett ausgeſprochen. Die meiſten Mitglieder des kon⸗ ſervativen Flügels der katholiſchen Fraktion enthielten ſich der Stimme. Durch die Entſchei⸗ dungen der drei Regierungsparteien iſt die Stellung des Kabinetts Spaak endgültig ge⸗ ſichert. Im Senat kam es zu einem größeren Zwiſchenfall, als Spaak ſeine Regierungs⸗ erklärung auf Franzöſiſch verleſen wollte. Der nationalflämiſche Senator von Die⸗ ren forderte, daß die Erklärung zuerſt in flä⸗ miſcher Sprache verleſen werden ſolle. Die Mehrheit des Senats ſprach ſich jedoch gegen dieſes Verlangen aus. Die geſamte national⸗ flämiſche Fraktion verließ daraufhin den Sit- zungsſaal und blieb dem Vortrag der Regie- rungserklärung fern. FEÿ TTC ᷣ ͤ TTT rungen verdammen, wohl aber eben ſo gleich bereit ſind, abſurde Angriffspläne gegen die totalitären Mächte zu formulieren.“ Der Artikel weiſt auch darauf hin, daß die wirtſchaftliche Autonomie auch durch die fortge⸗ ſetzte währungspolitiſche Unordnung der Welt aufgezwungen worden ſei, wobei zu berückſichti⸗ gen iſt, daß die Abwertung der Währungen von den Demokratien ausgegangen iſt. Das bedeutet natürlich eine empfindliche Störung der welt⸗ wirtſchaftlichen Beziehungen. Eine geſunde Wirtſchaft wie die Deutſchlands und Italiens, die von der Arbeit und nicht von der Spe⸗ kulation lebt, muß vor dieſen fortgeſetzten Schwankungen des internationalen Marktes geſchützt werden. Die Theſe, daß mit der Erſtre⸗ bung der Wirtſchaftsautonomie, alſo der wirt⸗ ſchaftlichen Unabhängigkeit, keine Iſolierung er⸗ richtet werden ſolle, wird auch von dem italie⸗ niſchen Blatt vertreten. Das Blatt ſchreibt:„Die Wirtſchaftsautonomie iſt lediglich der höchſte Ausdruck der nationalen Arbeit und auf wirt⸗ ſchaftlichem Gebiet die Verherrlichung eines Regimes, das ſich für das nationale Recht ein⸗ ſetzt und es mit der Arbeit identifi⸗ ziert. Sie iſt keine Angriffs⸗, ſondern eine Verteidigungswaffe und außerdem ein Werkzeug der Kultur, weil ſie die menſchliche Arbeit zu immer neuen Eroberungen führe“. Die neuen Werkſtoffe in Deutſch⸗ land, die ſicherlich anfangs mit einer gewiſſen Skepſis aufgenommen wurden und die ſich heute als zum Teil weit überlegen gegenüber den alten Produkten qualifizieren, ſind ein lebendi⸗ ger Beweis für dieſe Feſtſtellung. Der Weg der Wirtſchaft in Deutſchland wie auch in Italien ſteht feſt. Er weicht ab von der Ideologie des weltwirtſchaftlichen Raumes. Er ſtützt ſich auf den Kraftbereich, der in der natio⸗ nalen Leiſtungsfähigkeit wohnt, er läßt aber auch genügend Spielraum zu einem notwendi⸗ gen und geſunden Austauſch im weiten Raum der ganzen Welt. Die wirtſchaftsgeſchichtliche Entwicklung hat damit eine neue Richtung ge⸗ funden. die Richtung des Jahrhunderts in dem wir leben. Und ſie war nur möglich, weil nicht wie früher, die Wirtſchaft die Politik beherrſchte und diktierte, ſondern weil heute die Wirtſchaft eingeordnet iſt in das politiſche Kräfteſpiel, das ihre die ſinnvolle Ordnung und die Sicherung für den Lebensraum eines ganzen Volkes gibt. Braſilien und wir Es iſt kaum noch überraſchend. daß eine ge⸗ wiſſe Preſſe an der Arbeit iſt, den Putſch in Braſilien auf das deutſche Schuldkonto zu ſet⸗ zen. Der Urſprung dieſer Kampagne liegt in den Vereinigten Staaten, wo ſchon vor Wochen die Lüge verbreitet wurde, Deutſchland habe ſchlimme Abſichten gegen die braſilianiſche Un⸗ abhängigkeit. In Wirklichkeit ſteckt hinter dieſen Angriffen die jüdiſche Agitation, die ſich der Monroe⸗Doktrin bedient., um das Vorrecht der Vereinigten Staaten zu der Einmiſchung in die Verhältniſſe Südamerikas zu begründen. Im Lintergrund ſteht noch die Tatſache, daß die deutſchen Baumwollkäufe in Braſilien für die⸗ ſes Land einen außerordentlich wichtigen Fok⸗ tor ausmachen, ſehr zum Aerger der amerikani- ſchen Baumwollerzeuger. Deutſchland hat niemals politiſche oder wirt⸗ ſchaftliche Gegenſätze zu der großen ſüdameri⸗ kaniſchen Republik gehabt, im Gegenteil: die große Zahl deutſcher Auswanderer, die in Bra⸗ ſilien eine Heimat gefunden hat, ſchloß ein enges Band der Freundſchaft zwiſchen beiden Natio⸗ nen. Im Intereſſe der deutſchen Kultur erwar⸗ ten wir allerdings, daß den deutſchen Siedlern Braſiliens, die ein wertvoller Faktor zum Auf⸗ bau des Landes geworden ſind. das Recht der eigenen Schulen gelaſſen wird, das ihnen bisher niemals angetaſtet wurde. Es iſt ein völliger Unſinn, den die braſiliani⸗ ſche Preſſe verbreitet hat, wenn ſie ſchrieb, daß der Aufſtand der Integraliſten“ von Berlin aus finanziert worden ſei. Wie Staatsſekretär Bohle noch jüngſt in ſeinem Vortrage in Rom feſtgeſtellt hat, lehnt Deutſchland jede Einmiſchung in die Angelegenheiten derjenigen Länder ab, in denen ſeine Bürger Gaſtrecht ge⸗ nießen. Die Integraliſten ſind ihrer Form nach übrigens etwas ganz anderes als der Faſchis⸗ mus oder der Nationalſozialismus. Sie lehnen ſich dem portugieſiſchen Vorbild an, aber auch die Tatſache, daß ſie in ihr Programm die Ausſchaltung des Schulweſens anderer Völker verlangen, ſtellt ſie in einen Gegenſatz zu den Lebensfragen der Deutſchen Braſiliens. Es iſt bedauerlich, wenn in Rio de Janeito eine gewiſſe Nervoſität um ſich gegriffen hat. die nun dazu führt, die Schuldigen an einer ganz falſchen Stelle zu ſuchen. Das deutſche Volk hat allen Grund, dieſe Vorgänge, die einen Teil der internationalen Hetzkampagne gegen den Nationalſozialismus bilden, mit aller Aufmerk⸗ ſamkeit zu verfolgen. Chamberlain noch nicht wiederhergeſtellt London. 17. Mai. Miniſterpräſidenten Chamberlain, der ſeit Montag an einem Gichtanfall leidet, konnte auch am Dienstag nicht ſein Zimmer verlaſſen. Er hat von ſeiner Wohnung aus die laufenden Staatsgeſchäfte erledigt. i Schatzkanzler Simon teilte im Unterhaus mit, daß es infolge des Geſundheitszuſtandes des Miniſterpräſidenten nicht möglich ſei, am Donnerstag die vorgeſehene Unterhausaus⸗ ſprache über die Luftrüſtung abzuhalten. Die Ausſprache werde auf nächſte Woche ver⸗ ſchoben, er könne aber noch nicht den genauen Zeitpunkt bekanntgeben. Blutiger Juſammenftoß in Oſtpolen Warſchau, 17. Mai Bei einem Streit um das Gemeindeland grif⸗ fen Bewohner der Ortſchaft Wolka Mazowiecka im Kreiſe Rawarufka in Oſtpolen Polizeibeamte tätlich an Dieſe ſahen ſich ſchließlich genötigt, von ihren Schußwaffen Gebrauch zu machen. 12 Perſonen wurden verletzt. Einer von ihnen ſtarb auf dem Transport in ein Krankenhaus. Vagner brüllt wie ein Löwe! Intereſſante Brieferinnerungen über die erſte „Tannhäuſer“⸗Aufführung in Paris Von R. Thaſſilo Graf von Schlieben Das Schickſal, das der Erſtaufführung des „Tannhäuſer“ in Paris bereitet wurde, iſt be⸗ kannt. Wagner ſelbſt hätte damals vielleicht überhaupt nie die Möglichkeit gehabt, ſein Werk in Paris aufgeführt zu ſehen, wenn ihm nicht in Geſtalt der jungen Fürſtin Met⸗ ternich, einer glühenden Verehrerin ſeiner Kunſt, ein beſonderer Schutzengel erſtanden wäre. Es iſt ſehr reizvoll, das Verhältnis Wagners zu der Fürſtin Metternich im Einzel⸗ nen zu verfolgen. Die Fürſtin ſchreibt über ihre erſte 1 mit dem Künſtler: „Auf der Durchreiſe in Wien, von unſeren böhmiſchen Beſitzungen kommend. um nach Pa⸗ ris zurückzukehren. wurden wir mit Wagner bekannt. Der Tannhäuſer hatte mich begeiſtert, mein ſehnlichſter Wunſch war es, deſſen Autor kennen zu lernen, und dieſer Wunſch wurde dank Liſzt's Vermittlung erfüllt. Liſzt be⸗ fand ſich zu derſelben Zeit in Wien und brachte uns eines Nachmittags Wagner. Er ſtellte ihn uns als den Muſiker der Zukunft vor... Auf meine Frage an Wagner, ob er ein Inſtrument ſpiele, erwiderte er:„Ich kann mich auf dem Klavier verſtändlich machen, eigentlich ſpiele ich nur Orcheſter.“„Dein Kla⸗ vierſpiel iſt nicht einen Schuß Pulver wert!“ meinte Liſzt. Dieſe ſcherzhafte Aeußerung Liſzts ſchien Wagner keineswegs zu beluſtigen, und er erwiderte gereizt:„Nun, gar ſo ſchlecht ſpiele ich denn doch nicht...“ Die Fürſtin erzählt dann ausführlich, daß ihr Wagner bei dieſem erſten Beſuch als ein kleiner, blaſſer, außerordentlich beſcheiden auf⸗ tretender Menſch erſchienen ſei, der ſich an der zwiſchen Liſzt und dem Fürſtenpaar geführten Unterhaltung kaum beteiligte und ſie infolge⸗ deſſen ſtark enttäuſchte. Liſzt bat aber an einem anderen Abend mit Wagner wiederkommen zu dürfen, damit ſein Freund Szenen aus der neuen Schöpfung, dem„Nibelungenring“ vor⸗ tragen könne. Dieſer Abend, zu dem ein ausgewählter Kreis von muſikaliſch intereſſierten Freunden des Hauſes geladen war, verlief bereits ganz anders.„Liſzt ſetzte ſich“, ſo erzählt die Fürſtin, „zum Flügel. Die Zauberklänge rauſchten da⸗ hin, daß man ſich in höhere Sphären verſetzt meinte. Da erhob Wagner plötzlich die Stimme, und wie etwa ein krächzender Rabe ſchrie er das Frühlingslied(Winterſtürme wichen dem Wonnemond) aus der„Walküre“, daß einem wirklich Hören und Sehen verging. Dann hat er Liſzt, ihm den Abſchied Wotans zu begleiten, den er brüllte, und gleich darauf ging er auf den Geſang Brünhildens über. So ging es fort durch alle Rollen, Tonarten und Regiſter.“ „Als geſangliche Leiſtung“, bekennt die Fürſtin,„war es wohl entſetzlich. Was aber das feine, tiefe Verſtändnis anlangt, un⸗ erreichbar. Man durchlebte mit ihm ſeine Dichtungen, und obwohl ſeine Sing⸗Stimme der Inbegriff aller Scheußlichkeit war, ſo verſtand er es doch, ſeiner Muſik die höchſte Weihe zu verleihen, und eine großartigere Auffaſſung und Wiedergabe wird wohl kein anderer je⸗ mals empfinden und treffen.— So ſchrie und ſpielte und brüllte er wie ein Löwe den Ge⸗ ſang der Rieſen im„Rheingold“. Der kleine, blaſſe, unanſehnliche Mann, den wir vor eini⸗ gen Tagen(bei ſeinem erſten Beſuch), wie einen Bittſteller am äußerſten Rande des Stuh⸗ les hatten ſitzen ſehen, wuchs ſcheinbar auch phyſiſch zu übermenſchlicher Größe heran; er wurde tatſächlich zum Rieſen...“ „Meine Bewunderung mein Entzücken, meine Begeiſterung kannten keine Grenzen.“ Von die⸗ em Augenblick an, war es der ſehnlichſte unſch der jungen Fürſtin, den Werken des Meiſters auch in Paris Eingang zu verſchaffen. Hierbei kam ihr ein glücklicher Zufall zu Hilfe. „Bei einem Ball in den Tuillerien trat der Kaiſer auf mich zu und unterhielt ſich län⸗ gere Zeit mit mir. Dabei kam das Geſpräch auch auf die Oper, und ich konnte kühn dieſe Gelegenheit benutzen, um den Kaiſer zu fragen, warum dort nur die bekannten Opern, wie z. B. Hugenotten, Favoriten und Wilhelm Tell gegeben würden, und keine von den neuen Opern, die in Oeſterreich und Deutſchland ſo viel Erfolg hätten. Jetzt oder nie, dachte ich. „Ich hätte da ſelbſt eine große Bitte— ein Anliegen an Euer Majeſtät vorzutragen.“ „Eine Bitte bezüglich der Oper“, lächelte der Kaiſer erſtaunt. „Ja, einer Oper wegen, die ich für mein Le⸗ ben gern hier aufgeführt ſehen möchte.“ „Und von wem iſt dieſe wundervolle Oper?“ fragte der Kaiſer „Von Richard Wagner, einem der größten Komponiſten der Jetztzeit. Sie heißt Tannhäu⸗ ſer' und wird in Wien gegeben.“ „Der Tannhäuſer— Richard Wagner“, ſagte der Kaiſer vor ſich hin,„ich habe nie von der Oper, noch von dem Komponiſten gehört. Und Sie behaupten, dieſe Oper ſei wirklich gut?“ Auf meine Bejahung hin wandte ſich Napo⸗ leon III. an ſeinen in der Nähe ſtehenden Oberkammerherrn Grafen Bacciocchi, welchem die kaiſerlichen Theater unterſtanden, und ſagte zu ihm:„Hören Sie Bacciocchi. die Fürſtin Metternich intereſſiert ſich für eine Oper, der „Tannhäuſer“ genannt, von einem gewiſſen Richard Wagner, und wünſcht ſie hier aufge⸗ führt zu ſehen— laſſen Sie ſie geben...“ „Ich war ſtarr vor freudiger Ueberraſchung und Erſtaunen über die fabelhafte Leichtigkeit, mit welcher mein Wunſch in Erfüllung gehen ſollte. So kam es ganz natürlich ohne eine Spur von Intrigue, daß Wagner ſeine Oper in Paris eingeführt ſah.“ Im Frühjahr ſollte die Premiere ſtattfinden. Die Stimmung gegen Wagner war aber in Paris eine außerordentlich ungünſtige, da er den Jockey⸗Club durch ſeine ſchroffe Ableh⸗ nung, ein Ballet einzulegen, tief verletzt hatte. Der Jockey⸗Club aber gehörte zum Stamm⸗ publikum der Großen Oper. So endete denn, wie vorauszuſehen war, der Abend mit einem rieſigen Theater⸗ ſkandal. Und nur der Opferbereitſchaft des fürſtlichen Ehepaares und ſeiner Freunde ver⸗ dankte es Wagner, daß er unbehelligt Paris verlaſſen konnte. Doch prophezeite die Fürſtin ſchon damals, daß die Franzoſen noch einmal die enthuſias⸗ mierteſten Wagnerianer ſein würden. Und, ſie hat Recht behalten. Wagner ſelbſt hat ſich glücklicherweiſe durch dieſen Rieſen⸗Mißerfolg an der Seine nicht entmutigen laſſen. Der unerſchütterliche Glauben an ſein Genie und ſein Talent haben den endgültigen Sieg über alle Wechſelfälle des Schickſals davon getragen. Runft und Kullur Heinrich⸗Schütz⸗Feſt in Frankfurt am Main. Vom 21. bis 23. Mai veranſtaltet die neue Schütz⸗Geſellſchaft in Frankfurt a. M. das 5. deutſche Heinrich-Schütz⸗Feſt. Hans Albers wird in Wien im Laufe des Juni unter der Regie Karl Hartls einen Film drehen, in deſſen Mittelpunkt die Geſtalt Caſanovas ſteht. Die Kunſtſchätze Chinas in Sicher⸗ heit. Die wertvollen chineſiſchen Kunſtwerke, die auf der großen Londoner Ausſtellung im Jahre 1936 auf 10 Millionen Pfund Sterling geſchätzt wurden, ſind von der chineſiſchen Re⸗ gierung in das Innere des Landes verſchickt worden. wo ſie in einem, der Oeffentlichkeit nicht bekanntgegebenem Verſteck verborgen ſind. Die außerordentlich koſtbaren Kunſtſchätze, die zum größten Teil ein Alter von mehr als 2000 Jahren haben, ſtammen größtenteils aus kai⸗ ſerlichen Paläſten in China. l gut zut fänd det habe! dat be Gener Vet dieſem Einge dochin Aftilg in po daß! beer Eintit innerb botgef ſen he beſchlo und; btorial⸗ men, zu Ft 5 f leu Ramm nd il zu die rung derder Agteit 50 1 18 Gerich des Hoff gen den ſuſmerl⸗ 1 Mui. er ſeit leldet, immer ig aus erhaus ſtandes ei, am sdus⸗ 1 De 1 pdek⸗ auen alen Mal o Kriſ⸗ wiecla beamte nötigt, fachen. Cinet 1 ein tamm⸗ wat, ate? t des N ber⸗ Paris mals, uſias⸗ nd, ſie 4 t ſch erfolg Det 2 und über tagen. Sieg der Nationalen bei Corbolan Reſignalion bei den Rolen— Zehn Graben lieſes Bollwerk überraunt Bilbao, 17. Mai. Trotz Anhaltens des ſchlechten Wetters an der Teruelfront haben die nationalſpaniſchen Truppen ihre Stellungen weiter verbeſſert. Im Abſchnitt Corbalan haben die Einheiten des Generals Garcia Valino die Fühlung mit denjenigen 1 7 aufgenommen, die am Mon⸗ tag Alcala de la Selva eroberten und jetzt nur noch zehn Kilometer von der Stadt Mora de Rubielos entfernt ſtehen. Die nördlich davon ſelegenen Ortſchaften Caſtellar und Cabra be⸗ inden ſich im Feuerbereich der nationalen Trup⸗ pen und ſollen bereits von den Bolſchewiſten geräumt worden ſein. Im Laufe der letzten Nacht trafen über 200 Ueberläufer im nationalen Lager ein, die über⸗ einſtimmend erklärten, daß die Wider⸗ ſtandskraft und der Kampfeifer der roten Truppen gebrochen fei, da die beſten Formationen bereits aufgerieben ſeien und der Nachſchub über keinerlei Kriegs⸗ erfahrungen verfüge. Bilbao. 17. Mai. Wie das nationalſpaniſche Hauptquartier be⸗ kanntgibt, haben die nationalſpaniſchen Trup⸗ pen im Abſchnitt Corbolan einen völli⸗ gen Sieg davongetragen. Die militäriſchen Operationen wurden mit dem Vorſtoß auf die ſehr ſtarke bolſchewiſtiſche Stellung gleichzeitig als Flankenangriff von Teruel und von Oedril⸗ las ausgehend durchgeführt. Nach zähem Kampf lang die Vereinigung beider nationalſpaniſcher ruppenkörper, die das zwiſchen ſich liegende Gros der bolſchewiſtiſchen Verteidigungsſtellen mit ihrem zehnfachen Grabenſyſtem zermalm-⸗ ten. Die feindlichen Verluſte ſind außerordent- lich hoch. Sämtliche Gräben wurden mit To⸗ Warnung vor antifaſchiſtiſchen Manövern ten angefüllt vorgefunden, jedoch können Zah- lenangaben noch nicht gemacht werden. Roſſnaniſche Schlüſſelſtellung erſtürmt 88 Salamanca, 18. Mai Wie der nationalſpaniſche Heeresbericht mel⸗ det, wurde an der Teruelfront im Abſchnitt Mosqueruela ein feindlicher Gegenangriff unter ſtarken Verluſten für die Roten mühelos abgewieſen. Die nationalen Truppen konnten; darüber hinaus ihren Vor marſ fotrt⸗ ſetzen und die Kapelle San Antonio ſowie die Ortſchaft Mosqueriela erobern. Der Feind ließ über 300 Tote zurück. 214 Sow⸗ jetſpanier wurden gefangen n Waffen und Munition erbeutet. Im bſchnitt Corbalen ſind vier weitere Stellungen erobert worden. Der Heeresberichterſtatter des Hauptquartiers ſchreibt, daß die Truppen General Francos trotz des ſtrömenden Re⸗ gens hervorragenden Angriffsgeiſt; kiigten. Im Umkreis der eroberten Kapelle St. ntonio, die über 1500 Meter hoch liegt, hatte; ſich der Feind beſonders ſtark verſchanzt und dieſe Stellung zum Schlüſſelpunkt der ganzen Verteidigungslinie ausgebaut. Der Angriff ge⸗ 3 ſtaltete ſich hier um ſo ſchwieriger, weil eine Un⸗ terſtützung durch Artillerie und Flugzeuge in⸗ folge es Nebels unmöglich war. Die Navarra⸗ diviſionen ſtürmten mit Handgranaten und dem Ruf:„Vivi Eſpania“ die ungedeckten Steilhänge hinauf und vertrieben den Feind im Nahkampf; Mann gegen Mann aus der wichtigen Berg⸗ ſtellung. „Leilgedanke der franzöſiſchen Polilik iſt die Ichwächung Jlaliens“ Rom, 17. Mai Der„Tevere“ ſpricht in einer Betrachtung über die italieniſch⸗franzöſiſchen Beziehungen die Vermutung aus, daß man ſich auf eine wenn auch gewundene Antwort auf die Worte Muſſolinis in Genua gefaßt machen könne. Schon im Voraus könne man aber ſagen, daß es beim alten bleiben werde, denn trotz alller gegenteiligen Beteuerungen der gemäßig⸗ ten franzöſiſchen Preſſe ſei der Wille, Ita⸗ lien zu ſchwächen, der Leitgedanke, der in rankreich die Politik der Beziehungen zu talien beherrſche. Auch Laval habe, als er nach Italien kam, um gewiſſe engbegrenzte Ab⸗ kommen zu unterzeichnen, nichts anderes im Sinne gehabt. Frankreich habe zwar ein beſonderes Geſchick, andere zu täuſchen, aber es dürfe dabei auch nicht übertreiben. Die franzöſiſche Politik wolle, wie„Tevere“ ab⸗ ſchließend betont, nach einer vorangegangenen Schwächung und Demütigung Italiens die Ein⸗ kreiſung Deutſchlands. Da der Faſchismus ſich gegen dieſe franzöſiſchen Schädigungsverſuche mit aller Entſchiedenheit auf⸗ lehne, ſei die Politik des Quai d'Orſay in erſter Linie eine antifaſchiſtiſche. Die Italiener ſeien ſchlechte Faſchiſten, wenn ſie den naiven Serenaden Gehör ſchenken wollten, die immer wieder jenſeits der Alpen ertönen, um eine Tätigkeit zu verbergen, deren niederträchtigen Ziele bis in alle Einzelheiten bekannt ſeien. Die Pfiffe in Genua ſeien der beſte Beweis dafür. Frankreich hebt weilere 70 000 farbige Soldaten aus Paris, 17. Mai Zum Miniſterrat vom Dienstagmorgen und zur Berufung des Kolonialminiſters in den ſtändigen Landesverteidigungsausſchuß ſchreibt der„Temps“, Kolonialminiſter Mandel habe bereits in Ergänzung der vom Miniſter⸗ rat vorgeſehenen allgemeinen Maßnahmen die Generalgouverneure von Indochina und von Weſt⸗ und Aequatorial⸗Afrika aufgefordert, in dieſem Jahr zuſätzliche Aushebungen unter den Eingeborenen vorzuſehen, und zwar in In⸗ dochina in Höhe von 20000 Mann und in Afrika in Höhe von 50000 Mann. Man nimmt in politiſchen Kreiſen weiter an, ſo ſchreibt das Blatt, daß ebenfalls Maßnahmen zur beſſeren Verteidigungsausrüſtung, ſowie zur Einrichtung ſchneller Verkehrsmöglichkeiten innerhalb des franzöſiſchen Kolonialreiches vorgeſehen ſeien. In parlamentariſchen Krei⸗ ſen verlautet, daß Kolonialminiſter Mandel beſchloſſen habe, in den franzöſiſchen Kolonien, und zwar insbeſondere in Weſt⸗ und Aequa⸗ torial⸗Afrika einen Werbefeldzug zu unterneh- men, um die Beziehungen der Eingeborenen zu Frankreich zu feſtigen Der Kolonialmimni⸗ ſter ſoll den Negerabgeordneten Galandou Dieuf, der Senegal in der Franzöſiſchen Kammer vertritt, mit dieſer Aufgabe betrauen und ihm einen Stab von aſſimilierten Negern zu dieſem Zweck beigeben wollen Die Abord⸗ nung ſoll mit erheblichen Mitteln ausgerüſtet werden und in Zentral⸗Afrika eine cege Tä⸗ tigkeit entfalten. hoher Jowjelfunkkionär abgeſägl Seit Anfang Mai hier hartnäckig umlaufende Gerüchte, wonach der ſtellvertretende Vorſitzende des Volkskommiſſarenrates der Sowjetunion Koſſior verhaftet worden ſei, ſcheinen ſich zu beſtätigen. Koſſior, der bereits am 1. Mai bei der Parade auf dem Roten Platz vermißt wurde, war zugleich Vorſitzender der Kommiſ⸗ ſion für Sowjetkontrolle und Mitglied des ſo⸗ genannten Politbüros der Bolſchewiſtiſchen Partei. In letzter Zeit erwähnt die Sowjet⸗ preſſe(im Zuſammenhang mit der neuen „Wahlkampagne“ in den einzelnen Räterepu⸗ bliken) täglich ſämtliche Mitglieder des Polit⸗ büros, wobei jedoch Koſſoir mit keinem Wort mehr erwähnt wird. Derartige Anzeichen pfle⸗ gen bei den hieſigen Verhältniſſen untrüglich zu ſein. den Tolen zum Gedächtnis Ein Aufruf des Bundesführers des Volksbundes deutſche Kriegsgräberfürſorge Berlin. 17. Mai. Der Bundesführer des Volksbundes deutſche Kriegsgräberfürſorge, Dr. Eulen, erläßt zur 18. Reichstagung des Volksbundes vom 19. bis 23. Mai nachfolgenden Aufruf: Das Jahr 1938 iſt das Geburtsjahr Großdeutſchlands. Die alte deutſche Oſt⸗ mark iſt heimgekehrt. Unſer Führer hat durch dieſe Tat einen mehr als tauſendjährigen Wunſch aller Deutſchen erfüllt, die für die Wie⸗ dererſtarkung unſeres Reiches gekämpft und geopfert haben. Aus dem Opfer erwächſt das neue Leben. Unſere Toten des Weltkriegs und der Freiheitsbewegung ſind uns vor⸗ angegangen auf dem Weg, der unſer Volk in eine neue und ſchönere Zukunft führt. Jenſeits der Grenzen wächſt von Jahr zu Jahr der Wall der Ehrenmale über ihren letzten Ruheſtätten und kündet bis in alle Ewigkeit von deutſcher Treue und deutſchem Opfermut. Aber auch daheim erheben ſich an geweihten Stätten die Ehrenmale und werden zu Zeugen unverbrüch⸗ licher Treue und Dankbarkeit gegenüber den Frühvollendeten. In der Nähe von Dijon wurde am Montag⸗ nachmittag eine Gruppe von Arbeitern, die mit Säuberungsarbeiten beſchäftigt war. plötzlich von ausſtrömenden giftigen Gaſen überraſcht. Sechs Arbeiter erlitten ſehr ſchwere Vergiftungen, zwei von ihnen ſind ge⸗ ſtorben. Der Führer und Reichskanzler übermittelte dem Admiral a. D. Schmidt⸗ München an⸗ läßlich ſeines 75. Geburtstages telegraphiſch ſeine beſten Glückwünſche. England und die deutschen Kolonien Die dringendſlen Aufgaben des engliſchen Kolonialminiſters London, 17. Mai. Die Londoner Abendpreſſe ſtellt in ihren Kommentaren zur Kabinettsumbildung beſon⸗ ders die Ernennung des neuen Luftfahrtmini⸗ ſters in den Vordergrund, weiſt aber gleichzeitig auch auf die Bedeutung der Ernennung Ma c⸗ Donalds zum neuen Kolonialminiſter hin. So ſchreibt der„Star“, Malcolm Mac⸗ Donald ſei einer der beſten Männer der Re⸗ gierung, und man könne annehmen, daß ihm das Kolonialminiſterium übertragen worden ſei, damit er ſich mit der deutſchen Kolo⸗ nialforderung befaſſe. „Evening Standard“ meint. Mac Donald ſei weitaus beſſer für den Poſten des Kolonial⸗ miniſters geeignet als ſein Vorgänger. Er werde ſich mit zwei großen Problemen zu be⸗ faſſen haben, nämlich mit Paläſtina und den früheren deutſchen Kolonien, die England heute verwalte. Weder Paläſtina noch die früheren deutſchen Kolonien hätten je⸗ mals, ſo meint das Blatt. ee eee waltung übergeben werden ſollen. Agliſcher⸗ ſeits ſolle man ſich dieſer Bürde ſo ſchnell wie möglich entledigen. a Die engliſche Provinzpreſſe, die für die öffentliche Meinung im Lande von erheblicher genommen und nationalen 3 3 — 3 zum Beweis des deutſcher Kunſt und Kultur, deutſchen Unter⸗ Neuer deutscher Geist „Sieben deutſche Militärkapellen reiſen noch in dieſem Monat nach Italien, um an den großen italieniſchen militäriſchen und muſikaliſchen Veranſtaltungen des befreunde⸗ ten Landes teilzunehmen.“ So berichten wir in unſerer heutigen Ausgabe. Geſtern meldeten wir, daß der Generalforſt— meiſter Staatsſekretär Alpers eine neue deutſche Grönlandexpedition unter Führung des Bergingenieurs Herdemerten ver⸗ abſchiedet hat. Seit Wochen leſen wir von den grandioſen künſtleriſchen Erfolgen, die Wilhelm Furt⸗ wängler mit ſeinen Berliner Philharmo— nikern in allen großen Städten des Konti⸗ nents erzielt hat, oder von begeiſterten Auf— nahmen, die Sänger und Sängerinnen der Frankfurter Oper auf dem Balkan ge— funden haben. Wir wiſſen, daß unter Führung Dr. Bauers eine deutſche Expedition im Gebirgsmaſſiv des Himalaja um die Erſtürmung der höch— ſten Gipfel der Erde ringt. Das ſind nur einige wenige Beiſpiele, die überragenden Standes nehmungswillens und deutſchen Forſcher⸗ geiſtes hier angeführt werden können. Sie ließen ſich leicht durch eine lange Reihe an⸗ derer ebenſo bedeutſamer Ereigniſſe, die in dieſen Kreis einzubeziehen wären, vermeh— ren. eee benennen eng eeeeennamgnnmnamaansngamaonanaganmn nn Am Rande nolieri: Es iſt eine bekannte Tatſache, daß wohl nirgendwo in der Welt heute beſſer Theater geſpielt wird als in Deutſchland. Turmhoch überragt die deutſche Schauſpielkunſt vielfach die Leiſtungen anderer Länder, und ein Mi- ſitinterpret von größerem Ausmaß als Furt⸗ wängler iſt in der Welt nicht aufzutreiben. Gleiches könnten wir vom Film berichten und aus den weiten Gebieten der deutſchen Wiſ— ſenſchaft, der exakten Forſchung und der Er⸗ findungen. All dieſe Dinge ſind ſichtbare Zeichen für die Wiedererlangung deutſcher Weltgeltung auf allen Gebieten. Wir kennen die tief⸗ ſten Urſachen der gewaltigen Kultur- und Geiſtesſtröme, die heute von Deutſchland aus⸗ gehen. Sie ſind echte Kinder des Geiſtes der neuen Zeit. Jenes Geiſtes, der mit der Macyr⸗ übernahme durch den Führer über Deutſch⸗ land gekommen iſt. Die lange verſchütteten und nunmehr gelöſten Kräfte, die ſich im in⸗ nerdeutſchen Aufbauwerk ſo wunderbar aus⸗ gewirkt, und Deutſchlands Freiheit und Ehre nach außen wiedererrungen haben, drängen ungeſtüm zur Betätigung. Es iſt der Geiſt friedlicher Arbeit, den un⸗ ſere Künſtler und Forſcher ins Ausland tra⸗ gen. Sie alle ſind Pioniere für die deutſche Kultur, die wir niemand aufdrängen, die wir aber den anderen zeigen wollen, damit ſie erkennen, daß im Herzen Europas ein Volk wohnt, das für den Beſtand der Menſchheit bereits Großes geleiſtet hat und noch Größe⸗ res zu leiſten willens iſt. Zum Heile der ge⸗ ſamten Welt, zu Ehr und Ruhm des Vater⸗ landes. Ph. O. Deulſch⸗oͤſterreichiſche Eiſenbahnfragen Dr. Dorpmüller beſichligt die ehemaligen Bundesbahnen Wien, 17. Mai. Vom 9. bis 16. Mai unternahm Reichsver⸗ kehrsminiſter Dr.⸗Ing. e. h. Dorpmüller eine Beſichtigungsreiſe durch das Netz der ehemaligen Oeſterreichiſchen Bundesbahnen, die nunmehr ein Beſtandteil der Deutſchen Reichsbahn ſind. Im Verlauf der Reiſe wurden alle Fragen eingehend beſprochen, die ſich aus der Eingliede⸗ rung der Bundesbahnen in die Deutſche Reichs- bahn ergeben. Es ſind große Angleichungsmaß⸗ nahmen, ſowohl organiſatoriſcher wie techni⸗ ſcher, betrieblicher und verkehrlicher Art not⸗ wendig, die allmählich von der in Wien errich⸗ teten Abwicklungsſtelle des Reichsverkehrsmini⸗ ſteriums durchgeführt werden. Der Reichsver⸗ kehrsminiſter beſichtigte ganz beſonders diejeni— gen Strecken und Punkte des Netzes, denen aus Gründen des Vierſahresplanes wichtige Aufga⸗ ben zufallen und deren Leiſtungsfähigkeit des⸗ halb erhöht werden muß. In Linz nahm Reichsverkehrsminiſter Dr. Dorpmüller an der Feier des erſten Spaten⸗ ſtiches zu den Reichswerken Hermann Göring teil; in Eiſenerz und in Donawitz beſichtigte er die Anlagen und Werke der Alpinen-Montan⸗ Geſellſchaft, denen ebenfalls innerhalb des Vier- jahresplanes erhöhte Aufgaben geſtellt werden. Am 16. Mai beſuchte Reichsverkehrsminiſter Dorpmüller noch eine Wiener Lokomotivfabrik und eine Eiſenbahnwerkſtätte, ferner die zu einer großen Kundgebungshalle umgeſtaltete Bahnhofshalle des ehemaligen Nordweſthahn— hofes und ſchließlich die Reichsbahndirektion Wien, wo dem Miniſter die Beamten vorgeſtellt wurde, zu denen er alsdann über organiſatori⸗ ſche Fragen ſprach. Am Dienstag hielten die Fachbearbeiter der Abwicklungsſtelle des Reichsverkehrsminiſteriums dem Reichsverkehrsminiſter einſchlägige Vor- träge mit dem Ziel, für ihre Fachgebiete die organiſatoriſchen und techniſchen Unterſchiede zwiſchen dem Aufbau der ehemaligen öſterrei— Bedeutung iſt, begrüßt ausnahmslos die Kabi⸗ nettsumbildung. So erklärt der liberale„Mancheſter Guar⸗ dian“, Chamberies babe eine gute Kahinetts⸗ umbildung durchgefüdr. Das Blatt begrüßt die Ernennung Sir Kingoley Woods zum Nach⸗ folger von Lord Swinton und ſchreibt, Wood habe den Ruf, die Dinge gründlich anzupacken. Erfreulich ſei ebenfalls die Ernennung Mac⸗ Donalds zum Kolonialminiſter, da es auf die- ſem Gebiet jetzt viel zu tun geben werde; ins⸗ beſondere in Paläſtina, Weſtafrika, Ceylon und auf den Antillen. Auch die konſervative„Norkſhire Poſt“ be⸗ grüßt die Wahl Sir Lingsleys zum Nachfolger von Lord Swinton. Das dem früheren Außen⸗ miniſter naheſtehende Blatt bedauert aber, daß Winſton Churchill nicht bei der Gelegenheit in das Kabinett gekommen iſt. Die rechtsliberale„Birmingham Poſt“ lobt Chamberlain und erklärt, mit der Ernennung Woods habe Miniſterpräſident Chamberlain recht gehabt und das würde man ihm allgemein zugeſtehen; denn Wood ſei ein guter Organi⸗ ſator. chiſchen Bundesbahnen und der Deutſchen Reichsbahn darzutun. Große Erfolge des Aympia-Jilms Riga, 17. Mai. Nachdem am Samstag der deutſche Olympia⸗ Film mit großem Erfolge in Riga Vertretern der geſamten Preſſe Lettlands gezeigt worden war, fand am Montag die erſte Auffüh⸗ rung vor geladenen Gäſten ſtatt. Die lettländiſche Preſſe iſt außerordent⸗ lich beeindruckt durch den Film.— So ſchreibt das halbamtliche Blatt„Rits“, in An⸗ erkennung der großen Bedeutung des Films für die Propaganda des Sportes und des olvm⸗ piſchen Gedankens habe das Komitee für Kör⸗ perkultur und Sport Lettlands das Protek⸗ torat übernommen. Der Film ſei tatſächlich faſt ein Wunderwerk. Er zeige nicht nur naturge⸗ treu den Ablauf der Olympiſchen Spiele, ſon⸗ dern er ſei auch an und für ſich ſchon ein Kunſtwerk.— Das lettländiſche Militärblatt „Latvijos Kareivis“ nennt den Olympia⸗Film grandios. achwerer Aukounfall Miniſterialrat Dr. Wilke tödlich verletzt Wien, 17. Mai Heute um 18 Uhr verunglückte ein Kraftwa⸗ gen, in dem ſich Staatsſekretär im im Reichs⸗ juſtizminiſierium Dr. Franz Schlegelber⸗ ger und Miniſterialrak im Preußiſchen Juſtiz⸗ miniſterium Dr. Guſtav Wilke befanden. Auf der Grazer Bundesſtraße bei der Ortſchaft Erlaa, wenige Kilometer vor Wien, überquerte ein Kraftradfahrer bei einer Straßenkreuzung mit übermäßiger Geſchwindigkeit die Bundes⸗ ſtraße. Der Lenker des Kraftwagens verſuchte auszuweichen, riß ſein Fahrzeug herum und fuhr dabei gegen eine Tankſtelle. Hierbei wurde der Wagen ſchwer beſchädigt. Miniſterialrat Dr. Wilke wurde mit Anzeichen eines Schädel⸗ grundbruches und anderen ſchweren Ver⸗ letzungen, Staatsſekretär Dr. Schlegelberger mit einem Schienbeinbruch und vermutlich inneren Verletzungen in das Franz⸗Joſeph⸗Spital ge⸗ bracht. Wie weiter gemeldet wird 17 Miniſterialrat Dr. Wilke den ſchweren Verletzungen, die er am Dienstag nachmittag bei dem Kraftwagen⸗ unfall kurz vor Wien erlitten hatte, um 20 Uhr im Franz⸗Joſeph⸗Spital erlegen. 4 Tole bei einem Verkehrsunglück Laſtzug raſt in Kraftwagen Mailand, 17. Mai Ein ſchweres Unglück ereignete ſich auf der Eiſenbahnſtrecke wiſchen A0 fte und Turin. Ein Laſtzug ſtieß bei einem Straßenübergang mit einem Kraftwagen zwiſchen den Stationen St. Marcel und Quarto Pretoria zuſammen, —— vier Inſaſſen des Kraftwagens getötet wurden. Amerik. Großflugzeug verſchollen Los Angeles, 7. Mai Ein neues Großflugzeug, das ſich mit neun Perſonen an Bord auf ſeinem erſten Flug befand, iſt leit mehreren Stunden verſchol⸗ len. Das Flugzeug war in St. Paul hitte um in Los Angeles an die North⸗Weſt⸗Airlines abgeliefert* werden. Man befürchtet, daß das Pie szug über der Mojawe⸗Müſte abgeſtürzt iſt. ee des Flugzeuges betrugen 88 ollars. ——————L — — 3— —— — r . —————————— 1 (13. Fortſetzung) * rührten die Musketiere in ihren Taſſen. Jeder hing ſeinen Gedanken an. Nach einer Weile fragte Wilhelm bei⸗ läufig, wie es eigentlich mit den Geldver⸗ hältniſſen ausſähe. Leopold fand es„rührend“, daß ſie ſich auch einmal danach erkundigten, und er⸗ klärte, finanziell könnten ſie es noch eine Woche aushalten. Heinrich fand, das wäre auch reichlich enug Zeit. Die ewig ſtrahlende Sonne alle ihm langſam auf die Nerven, er hätte ſchon Sehnſucht nach Kiefern und Herbſt. Worauf Leopold feſtſtellte, das ſei ein Zeichen, daß der Urlaub bei ihm gut ge⸗ wirkt hätte. Man ſei eben mit friſchen Kräften geſättigt, wenn man keinen Appetit mehr hätte auf Ferien. ilhelm war krotzdem dafür, noch einige Tage in Balaton⸗Fürdö zu bleiben, weil das Leben hier billiger ſei als in Budapeſt und Wien. Schließlich wolle man ja nicht früher nach Hauſe kommen als nötig, außer⸗ dem ſei das allgemeine Treffen in Dresden erſt für nächſten Dienstagabend vereinbart, und heute wäre doch erſt Mittwoch. Nachdem man mit Hilfe des Kursbuches noch eine Weile über die Zeit und das Geld hin und her gerechnet hatte, kam man überein, am Sonnabend mit dem Mittags⸗ zug abzureiſen, anderthalb Tage in Buda⸗ peſt und ebenſolange in Wien zu bleiben. Die Damen werden morgen reiſen, meinte Leopold abſchließend, ſo bliebe man noch einige Tage unter ſich, und damit wäre ja alles in beſter Ordnung. Heinrich muſterte Leopold nachdenklich und ſagte:„Bis auf Dresden..“ Leopold tat ahnungslos:„Wieſo?“ „Na, da müſſen Wilhelm und ich uns ſehr zuſammennehmen, um dir keine Un⸗ gelegenheiten zu bereiten.“ „Ach, ihr wollt mich wohl erpreſſen, ihr uner?“ „Das ſei ferne von uns. Auf uns kannſt du dich verlaſſen, wir werden eben manches nicht geſehen haben, nicht wahr, Willibald?“ Wilhelm ſenkte die Augen; ihm war es nicht recht, daß Heinrich das Geſpräch wieder auf dieſes heikle Thema lenkte. An⸗ luſtig ging er auf Heinrichs ſpöttelnden n ein, aber es klang ernſter, als es ge⸗ meint war:„Tja, trotz ſchwerſter Be⸗ denken.“ „Redet ruhig weiter“, ermunterte ſie Leopold lächelnd. Heinrich ſchüttelte bedenklich den Kopf. „So ein ſtockſteifer Sünder! Allerdings, das muß ich ſagen, er hat keinen ſchlechten Geſchmack. Das iſt immerhin ein mildern⸗ der Umſtand.“ Leopold fand die r der Kameraden nachgerade beluſtigend. Er hatte keineswegs im Sinn, ein ernſthaftes Geſpräch zu beginnen, als er zu einem kühnen Vorſtoß anſetzte; war er doch über⸗ zeugt, eine vorzeitige„Enthüllung“ könne jetzt nicht mehr viel verderben. Mit einem verſchmitzten Lächeln, als hätte er es fauſt⸗ dick hinter den Ohren, meinte er:„Das wäre auch der einzige Vorwurf, den ich mit machen müßte, wenn ſie es nicht wert wäre „Leopold, Leopold!“, unterbrach Hein⸗ rich mit geſpielter Entrüstung. „Wißt ihr, was ihr ſeid“, erkühnte ſich Leopold zu ſagen,„Philiſter! Ich ſtehe auf dem Standpunkt, die Heirat bedeutet nicht, bal man den Männern Scheuklappen um⸗ egt. „Meine Rede!“ Heinrich wechſelte plötz⸗ lich die Front.„Alſo, Leopold, wenn du als verheirateter, als obendrein gut ver⸗ heirateter Mann das ſagſt— das tröſtet mich und könnte mich ſogar ermuntern..“ „Du verſtehſt mich todſicher falſch, mein Lieber“ dämpfte Leopold vorſichtig ſeinen neuen Bundesgenoſſen.„Ich habe nichts im Sinn, wenn ich im Garten Eden meine Augen aufhalte wie du. Aber ich mache ſie nicht zu, wie Wilhelm, das iſt es.“ Wilhelm ſah ihm offen ins Auge.„Nenne mich ruhig einen Philiſter. Jawohl, ich mache die Augen lieber einmal zu oft zu als zu wenig. Ich denke gar nicht daran, mit dem Feuer zu ſpielen. Denn..“ „Das iſt es eben“, entgegnete Leopold ernſthaft.„Was du mit dem Feuer ſpielen nennſt, iſt nur etwas für ſtarke Naturen, die ſich in der Gewalt haben.“ Wilhelm begann ſich zu ereifern.„Das iſt Uebermut, das iſt— ich müßte einen religiöſen Ausdruck benutzen, um zu ſagen, was ich meine. Ich bitte dich, wozu das alles?“ Heinrich fand dieſe Zwiſchenfrage er⸗ heiternd und legte ſich keinen Zwang an: „Echt Willibald!“ Wilhelm ſchoß einen ſtrafenden Blick auf Heinrich ab und würdigte ihn keiner Ant⸗ wort. Er wandte ſich ſofort wieder Leopold daß 2 ch rede nicht von ſchickſalhaften Er⸗ ebniſſen. Die liegen auf einer anderen Ebene, dagegen kann man ſich vielleicht vergebens auflehnen. Aber damit ſpielen, es mutwillig herausfordern? Nein! Uebri⸗ gens iſt alles, was du ſagſt, blaſſe Theorie. Du kannſt ja noch gar nicht mitreden mit deiner Ehemannserfahrung!“ „Das ſtimmt nicht ganz. Ich kenne meine 9 ſchon vier Jahre, und in dieſer Zeit be ich— immerhin unter erſchwerten Umſtänden— in vieler Beziehung ſo gelebt wie ein verheirateter Mann. Für mich gab es eben nur eine Frau. Dennoch ſtehe ich auf dem Standpunkt..“ ——— 1 9 Zeichnung Kleßlieb u leopold wirft noch schnell einen Blick in den Spiegel, bevor er dos Zimmer verläßt „Auf dem ſteht er nun ſchon dauernd“, warf Heinrich ein. f „.. daß man ehrbar und moraliſch ſein kann und doch dabei— feige“, vollendete Leopold. A „Ich will dir mal was ſagen“, unterbrach ihn Wilhelm leidenſchaftlich. Leopold zuckte die Achſeln und lächelte zu 8 hin.„Er läßt mich doch nicht aus⸗ reden!“ f „Einen Augenblick“, beſchwichtigte Wil⸗ helm.„Ich kann nicht glauben, daß du zu denen gehörſt, die glauben, ſie ſtänden unter dem Pantoffel, wenn ſtie keine krummen Sachen machten. Dabei ſind gerade das die echten Lebenskünſtler, die ſich alle Ver⸗ ſuchungen vom Halſe halten. Die kleinſte Inkonſequenz birgt die Gefahr einer großen Verwicklung, denn mit der Liebe iſt es doch genau ſo wie mit dem Appetit: Er kommt mit dem Eſſen.“ „Das haſt du ſehr ſchön geſagt“, lobte Heinrich mit einem ſo ernſthaften Geſicht, daß Wilhelm geneigt war, ihm zu glauben. Leopold dagegen winkte mit einem höhniſchen Lächeln ab.„Das iſt ja Feig⸗ heit, was du da predigſt!“ Wilhelm machte auf dieſe ſcharfe Aeuße⸗ rung hin ſo entſetzte Augen, daß ſich Leo⸗ pold zur Mäßigun entſchloß.„Wirſt du jetzt die Güte haben, mich ausreden zu laſſen?“ „Bitte“, ſagte Wilhelm kalt. Ich bin nicht ſo größenwahnſinnig, das Schickſal herauszufordern und zu glauben, damit ſchon fertig werden zu können. Aber ich liebe keine paſſiven Tugenden. Wenn ich eine kluge Frau, wenn ich ein ſchönes Mädchen ſehe, laſſe ich ihren Reiz bereit⸗ willig auf mich wirken. Schön, das mag ge⸗ fährlich ſein, aber zum Donnerwetter, ſoll ich mich dagegen nur deshalb ſperren, weil ich mir ſelbſt nichts zutraue?“ „Da frage ich wieder: Warum?“ „Warum? Siehſt du, das verſtehſt du nicht! Das Leben iſt ſo für mich reicher, und ich darf außerdem das Gefühl haben, es ſelbſt ein wenig meiſtern zu können. Uebrigens glaube ich auch, daß du, wenn dich ein derartiges Erlebnis überfällt, eher kopflos— ausbrechen wirſt als ich, weil ich abgehärtet bin und einem Blick zum Bei⸗ ſpiel nicht ſo viel Bedeutung beimeſſen würde, als ſei das ſchon eine kleine Un⸗ treue. Ich bin in dieſer Beziehung eben viel argloſer als du. Aber im Grunde ge⸗ nommen“, ſchloß Leopold verſöhnlich,„wol⸗ len wir ja dasſelbe, nur eben jeder auf die Art, die ihm gegeben iſt. Heinrich, fürchte ich, gäbe leider eine dritte Spielart des Ehemannes ab. Und keine rühmliche.“ Heinrich nickte trübſinnig.„Da könnteſt du leider ſehr recht haben. Früher hat mich das nicht geſtört, jetzt kommt es einem aber manchmal doch verdammt.. na, iſt auch egal! Außerdem finde ich, führt ihr wieder ſchrecklich problematiſche Geſpräche. Unſer Urlaub geht ſpürbar ſeinem Ende ent⸗ en.“ 8 Endlich allein! Leopold wirft noch ſchnell einen Blick in den Spiegel, ehe er ſein Zimmer verläßt. Das tut er jeden Morgen, und immer wieder freut er ſich über die friſche Bräune und den klaren Ausdruck des Geſichtes. Er iſt mit ſich zufrieden und findet, das viele Geld, das man ausgab, iſt gut angelegt, wenn man ſo ausſieht. Er verläßt das Hotel durch den Ausgang zur Strand⸗ promenade und ſchreitet gehörig aus. In tiefen Zügen atmet er die friſche Luft ein, als könnte er dadurch die Kraftfülle in ſich fü ſteigern, deren Ueberſchuß er ſtändig ühlt Kein Menſch iſt auf der Straße, und die Hotels zwiſchen Promenade und Strand liegen wie verwunſchene Schlöſſer in der glitzernden Sonne. Nur in den weiten An⸗ lagen zur Linken bewegt ſich ein Mann, fegt geruhſam die erſten gefallenen Blätter zuſammen. Leopold nimmt das Bild in das Bewußtſein auf und denkt, in Berlin wer⸗ den mir häufig ſolche friedvollen Bilder einfallen und ich werde mich mit Sehnſucht ihrer erinnern. Eine große Wunſchloſigkeit überkommt ihn, da er den Augenblick ge⸗ nießt, als wäre er ſchon Erinnerung, und er geht ziellos am Kiosk vorbei, wo er ſich eine Zeitung kaufen wollte. Mit großen Schritten ſteuert er der Mole zu und fängt mit allen Sinnen eine Welt voll Schönheit ein: die ſtille weite Waſſerfläche, die ſanfte Hügelkette auf dem jenſeitigen Ufer, ein einſames Segelboot, Farben, Friſche und Frieden. Und er denkl. in Schau und Be⸗ trachtung gleicherweiſe verſunken, warum kann man ſelbſt im Urlaub nicht ausruhen im Augenblick, warum iſt man nicht glück⸗ lich ohne Wunſch, ohne ein Hindenken an das, was man in einer Stunde tun wird oder könnte, warum liegt die Langeweile ſo dicht bei Ausruhen und Beſchaulichkeit? Waren es Minuten, war es eine Stunde, die Leopold ſo auf der Steinmauer geſeſſen hat: Den Kopf in die Hände geſtützt, den Blick verloren in die Weite gerichtet, wäh⸗ rend die Beine loſe baumelten und an der Mauer den Takt ſchlugen. Plötzlich geht er wieder dem Land zu, plötzlich iſt er neu⸗ gierig auf die Zeitung. Er geht den Weg zurück, ſetzt ſich auf eine Bank im Vorgarten des Hotels und lieſt aufmerkſam; und ſeine Gedanken wandern herum in Europa und der Welt und nehmen Anteil an allem Ge⸗ ſchehen. Immer noch läßt ſich kein Menſch ſehen. Er ſieht auf die Uhr: Es iſt zehn Uhr vor⸗ bei. Er läßt die Zeitung liegen, geht ins Hotel zurück und klopft an Heinrichs Zim⸗ mer. Keine Antwort. Er drückt auf die Klinke— die Tür war nicht verſchloſſen, das Zimmer iſt leer. Kopfſchüttelnd geht er hinaus und bemerkt jetzt, daß auch vor Wilhelms Tür die Schuhe ſchon verſchwun⸗ den ſind. Auch deſſen Zimmer iſt bereits verlaſſen. Unſchlüſſig bleibt er ſtehen, dann begibt er ſich zur Portierloge. Leopold begegnet einem erſtaunten Blick. „Die beiden Herren? Die ſind ſchon lange 1 5 Sie reiſten doch mit dem Acht⸗Uhr⸗ ug.“ Leopold macht keineswegs ein geſcheites Geſicht.„Waas? Abgereiſt?“ „Jawohl, mein Herr, mit dem Acht⸗Uhr⸗ Zug nach Budapeſt“, wiederholt der Portier ungerührt. „Ja, aber das iſt doch nicht möglich!“ „Ich habe ſie ja ſelbſt zur Bahn gebracht. Der Gepäckträger war nämlich nicht recht⸗ zeitig gekommen. Für Sie iſt übrigens ein Brief da, für Sie und die Dame von Zimmer 34.“ Leopold nimmt haſtig den Brief, rei ihn auf. Keine Anrede, keine Unterſchrif nichts weiter als: „Wir wollen das Hochzeitspaar nicht weiter ſtören und ziehen uns diskret zu⸗ rück. In Dresden ſehen wir uns ver⸗ abredungsgemäß wieder.“ Leopold legt die Hand vor die Augen und ſteht bewegungslos. Das Blut ſchießt ihm in den Kopf, er hat Mühe, die Faſſung zu bewahren. Es iſt alles in ihm und alles durcheinander: Schlechtes Gewiſſen, Em⸗ pörung und ein jähes Glücksgefühl.„Den anderen Brief bitte auch“, ſagt er tonlos, dankt und geht. Strubbs liegt noch im Bett und überlegt düſter, was ſie alles einpacken müſſe, als fe 7 Tür klopft.„Jenny?“ fragt e raſch. „Nein, ich bin es, Leopold. Mach' bitte ſchnell auf.“ t + * — Strubbs ſpringt aus dem Bett und an die Tür.„Aber Poldi, du biſt unvor⸗ ſichtig“, flüſtert ſie. 3ſt ja jetzt alles gleich“, drängt ce. „Mach' bitte liebt Strubbs ſchließt auf und flüchtet ins Ber zurück.„Was iſt denn?“ Als er ſie ſieht, muß er lächeln. Und er denkt, daß ſie ſich vielleicht erſt recht Vor⸗ würfe machen wird, und beherrſcht ſich. reundlich wünſcht er ihr einen„Guten orgen“. f „Aber Poldi, was iſt denn?“ Leopold fetzt ſich zu ihr aufs Bett und küßt ſie auf den Mund.„Stell' dir vor“, ſagt er dann gleichmütig,„ſie ſind fort.“ „Wer?“ f „Wilhelm und Heinrich. Abgereiſt nach Budapeſt. Ohne einen Ton zu ſagen. Sie haben endlich— weiß ich, wie— heraus⸗ gekriegt, wer du biſt und— hier, lies!“ Strubbs lieſt haſtig, läßt das Blatt ſinken und ſieht demütig zu Leopold.„Jetzt ſind ſie böſe und ſind wütend abgereiſt, weil ich.. Ach Poldi!“ Sie ſchlingt ihre Arme um ihn und 9 zu ſchluchzen. „Na, na“, begütigt Leopold.„Nicht weinen! Davon kommen ſie nicht wieder zurück. Dir haben ſie übrigens auch einen Brief geſchrieben.“ „Mit? Zeig' her!“ Um einige Grade ſelbſtbewußter reißt ſie den Brief auf und ruft im nächſten Augenblick überraſcht aus: „Aber das iſt ja Jennys Handſchrift!“ „Jennys? Ach! Was ſchreibt ſie denn? Iſt ſie denn auch..“ Und Strubbs lieſt vor: „Liebe Strubbs! Die beiden haben es tatſä lich raus⸗ gekriegt. Sie waren erſt wütend, d. h. vor allem der Wilhelm. Ich wollte nicht, daß ſich die drei hier zanten, deshalb habe ich vorgeſchlagen, mit den beiden abzureiſen, damit kein Streit entſteht. Jetzt ſind ſie wieder luſtig und ein bißchen ſchadenfroh. Glaube mir, es war das Beſte ſo. Es iſt ja auch kein Unglück, und Du haſt endlich Deine richtige Hochzeitsreiſe zu zweien. Unſer Reiſegeld habe ich mitgenom⸗ men. Dafür haben die Männer ihres bei Deinem Mann gelaſſen. Sei mir nicht böſe, es ging nicht anders. Vor allem, ankt Euch bloß nicht deswegen. Und ich rme habe nun zwei Männer auf dem Hals, und was für welche noch! Auf Wiederſehen am Dienstag in D. Deine Jenny.“ Strubbs ſtarrt Leopold an, der leiſe lächelt.„So eine Ziege, die wollte bloß mit den Männern allein ſein! Und das nennt ſich nun Freundin!“ Jetzt brechen die Tränen, die vorher nicht kommen woll⸗ ten, hemmungslos heraus, und Leopold hat alle Mühe, ſie zu beruhigen. „Was machen wir bloß jetzt“, fragt Strubbs, nachdem ſie ſich die Tränen ge⸗ trocknet hat. „Was ſollen wir machen? Ihnen nach⸗ zureiſen hat keinen Zweck. Wo ſollen wir ſie in Budapeſt auch finden? Ich fürchte nur, ſie haben zu wenig Geld.“ Strubbs ſcheint angeſtrengt nachzudenken. Plötzlich legt ſie ihren Kopf an ſeine Bruſt und ſieht ihn von unten mit großen Augen an.„Biſt du mir böſe?“ Leopold ſtreichelt ihr behutſam über das Haar.„Aber Kind!“ „Weißt du, mir kam das geſtern gleich ſo komiſch vor mit der Jenny“, plaudert Strubbs drauflos.„Daß ſie plötzlich nicht fahren wollte und..“ Ein neuer prüfen⸗ der Blick.„Weißt du, eigentlich... iſt es doch ganz ſchön. Wenn wir nun geſtern gefahren wären, dann... Sie reckt ſich und küßt ihn. Leopold lacht gerührt und iſt verlegen. „Jetzt kannſt du ruhig in meinem Zim⸗ ü und keiner darf was ſagen, n 7 Leopold ſieht ſie ſchief von der Seite an. „Eigentlich ja, bloß beweiſen können wir es nicht. Du vergißt, dein Paß iſt ja auf einen anderen Namen ausgeſtellt.“ Strubbs läßt ſich enttäuſcht auf das Kiſſen zurückfallen und ſchmollt.„Siehſt du, alles iſt verkorkſt!“ i „Aber nicht doch, es iſt ja alles gut! Paß mal auf. Jetzt ſtehſt du fix auf und ziehſt dich an, dann frühſtücken wir gemütlich zu⸗ ſammen, und dann gehen wir baden.“ „Ja“, ſagt ſie gehorſam und ſtößt ihn ſanft zurück. f Als er an der Tür iſt, ſpringt ſie aus dem Bett und ruft ihm nach:„Poldi, liebſt du mich?“ Dabei ſieht ſie ihn verliebt an und winkt ſcheu. Fortſetzung folgt) Wiesbe lber en. Ne riſerten ſihrlichen ben z L, den in Kaum! ſchon ein tigen be der Noel ſchwommer vol Uier und eta ben ein je die 1 Ttiet. Nullpunkt bat es ſeit ben. dit Vorahnen. ihte Jaht. neten 8 värtigen Selbſt füt Vorſicht 9. Ttietet neht un der techtt gettockt die Pferde retden. 6 Neuwied Dills wüt ſchiedene wurde die troffen, lichtet wor ten gerette betrieb dur brechung et 40 000 RM. 1 Nüdeshei im Zeichen lic diele es ein frohe Hauses aus Adß⸗Hätten einen Kr an und zu et sch nich wohnt in tete Pieder giebig beim An Mainz J Citadsbung ger Ferding kin Rah! Man und chwere inne Krarkenhan⸗ Jbeirtaße verſonenkra leudert, erlitt. Seine keabrus un — Uingen. be 25 alen Stel Ribgen 0 Bunte Tageschronik Rind vom Jug gelölel Singen a. H. Am Montagnachmittag ereig⸗ nete ſich zwiſchen den Stationen Welchingen Mülhauſen ein tödlicher Unfall. Das dreijährige Töchterchen des Landwirts Beiſing aus Ehingen hatte am Bahndamm geſchlafen und kletterte nach dem Aufwachen auf den Bahn⸗ damm. In dieſem Augenblick brauſte ein D⸗Zug ran, der das Kind überfuhr und tötete. ie Mutter des Kindes hatte in der Nähe auf der Wieſe gearbeitet und nicht beachtet, daß das Kind auf den Bahndamm geklettert war. Bergrulſch im Moſellal Kochem. In dem Weinort e ereig⸗ nete ſich ein ſchwerer Bergrutſch. In der Ge⸗ markun Valwiger Herrenberg kamen von einem Felſen, er mitten in den Weinbergen liegt, 3 Blöcke ins Rutſchen und ſtürzten in das Moſeltal. Da es ſich um Felsblöcke von über hundert Zentnern Gewicht han⸗ delte, wurde in den Weinbergen beträchtlicher Schaden angerichtet. Das Geländer der Moſel⸗ ſtraße wurde in einer Breite von über hundert Metern umgeriſſen. Der Verkehr auf der Moſel⸗ ſtraße mußte vorübergehend geſperrt werden. Furchtbares Autounglück Koblenz. In Niederfell wurde ein Auto aus Wies bade n von einem Laſtzug erfaßt, ein 3 Stück mitgeſchleift und dann umgewor⸗ en. Die Autoinſaſſen, ein Mann, drei Frauen und ein Kind, kamen unter das Fahr⸗ A zu liegen und wurden von der alar⸗ mierten Koblenzer Feuerwehr ſowie der moto⸗ xiſierten Gendarmerie Bendorf aus ihrer ge⸗ fährlichen Lage befreit. Die Verunglückten ha⸗ ben z. T. ſchwere Verletzungen erlitten, alle wur⸗ den in Koblenzer Krankenhäuser gebracht. Erſtes Badeopfer der Moſel Kaum hat die Badeſaiſon begonnen, iſt auch ſchon ein Menſchenleben zu beklage. Bei Zel⸗ tingen badete der SA.⸗Sturmführer Hanſen in der Moſel. Er hatte den Fluß bereits durch⸗ ſchwommen und befand ſich noch einige Meter vom Ufer entfernt. Plötzlich ging er unter und ertrank. Ein Herzſchlag hatte ſeinem Le⸗ ben ein jähes Ende geſetzt. 0 Die Moſel wieder auf dem Nullpunkt Trier. Der Pegel in Trier zeigt wieder den Nullpunkt an. So wenig Waſſer im Mai. das hat es ſeit vielen Jahrzehnten nicht mehr gege⸗ ben. Für die Moſelſchiffahrt iſt das ein böſes Vorahnen. Die größeren Schiffe haben bereits ihre Fahrten einſtellen müſſen und für die klei⸗ neren Schiffe iſt das Fahren bei dem gegen⸗ wärtigen niedrigen Waſſer auch nicht gefahrlos. Selbſt für Waſſerſportler iſt große Vorſicht geboten. Unter dem erſten Bogen der Trierer Römerbrücke fließt kein Waſſer mehr und die Pferdemoſel, ein Moſelarm auf der rechten Flußſeite, iſt faſt völlig aus⸗ getrocknet. An verſchiedenen Stellen kann die Pferdemoſel trockenen Fußes durchgangen werden. Großfeuer in einem Sägewerk Neuwied. In der Holz⸗ und Parkettfabrik Dills wütete ein Großfeuer, das ſich auf ver⸗ ſchiedene Fabrikteile ausdehnte. Vor allem wurde die Parkettfabrik ſchwer be⸗ troffen, wo viele wertvolle Maſchinen ver⸗ nichtet worden ſind. Die Sägemaſchinen konn⸗ ten gerettet werden, ſodaß der Sägewerks⸗ betrieb durch die Brandkataſtrophe keine Unter⸗ brechung erleidet. Der Schaden wird auf etwa 40 000 RM. geſchätzt. Unerwartetes Wiederſehen Rüdesheim. In Rüdesheim, das nun wieder im Zeichen des Fremdenverkehrs ſteht und täg⸗ lich viele Hunderte von Gäſten beherbergt, gab ges ein frohes Wiederſehen. Vom Balkon ſeines 3 aus erkannte ein Rüdesheimer unter dF.⸗Gäſten, die aus Schleſien einmarſchierten, einen Kriegstameraden. Er ſprach ihn an und zu ſeiner Freude ſtellte ſich heraus, daß er 155 nicht getäuſcht hat. Der Kriegskamerad wohnt in Glogau. Das plötzliche und unerwar⸗ tete Wiederſehen nach vielen Jahren wurde aus⸗ giebig beim Wein gefeiert. Am Arbeitsplatz tödlich verunglückt Mainz. In einer Maſchinenfabrik zu Mainz⸗ Guſtavsburg fiel dem 33 Jahre alten Schloſ⸗ ſer Ferdinand Kaufmann während der Arbeit ein Rahmen in den Rücken. Der Mann wurde ſo unglücklich getroffen, daß er ſchwere innere Verletzungen erlitt. denen er im Krankenhaus erlag.— Beim Ueberqueren der Rheinſtraße wurde ein Fußgänger von einem Perſonenkraftwagen erfaßt und zur Seite ge⸗ ſchleudert, wobei er ſehr ſchwere Verletzungen erlitt. Seine ſofortige Ueberführung ins Kran⸗ kenbaus war erforderlich. Schwerverletzt am Bahnkörper aufgefunden Uſingen. In der Nähe des Eiſenbahntunnels bei Grävenwiesbach wurde am Montagfrüh von einem Streckenwärter ein 18 Jahre altes Mädchen aus Naunſtadt im Kreis 15 mit ſchweren Verletzungen neben dem Ba nkör⸗ per aufgefunden. Das Mädchen mußte mit Bein⸗ brüchen, einem Beckenbruch und einer Gehirn⸗ erſchütterung in die Klinik gebracht werden. Bisher war noch nicht feſtzuſtellen, ob es ſich um einen Unglücksfall oder um ein Verbrechen * da das Mädchen keine Ausſagen macht. s unterhält ein Verhältnis mit einem jungen Manne, das von den Eltern N e wird. Dieſer junge Mann hat ſich am Montagvormit⸗ tag der Polizei in Uſingen zur Verfügung ge⸗ te 5 die die Ermittlungen noch nicht abgeſchloſ⸗ en hat. Fund aus grauer Vorzeit Weinheim. In der Jörder'ſchen Sandgrube Lützelſachſen, die im Laufe der Jahre eine eachtlſche Anzahl foſſiler Funde erbracht hat, wurden neuerdings ein großer Ele fan⸗ tenſtoß zahn und ein Zahn des Rieſen⸗ härſches gefunden. Beide Funde lagen in einer Tiefe von etwa 20 Meter unter dem Schotterkies. a Führer Dies ſoll heute kein Vorwurf 1 Tod durch Ertrinken Weinheim. Am Sonntagnachmittag ertrank 5 im Horſt⸗Weſſel⸗Bad der 15. alte äckerlehrling Manfred Kempf aus Viern⸗ heim. Als Urſache dürfte Herzſchlag angenom⸗ men werden. Einem Mädchen der Fuß abgequetſcht Aſchaffenburg. In Rohrbrunn ſtießen ein erſonenauto aus Frankfurt und ein aus Heſſen⸗ thal ſtammender Motorradfahrer zuſammen. Da⸗ bei wurde einem auf dem Soziusſitz des Motor⸗ rades mitfahrenden Mädchen der Fuß abge⸗ abi Auto und Motorrad wurden ſchwer be⸗ ädigt. Beim Ausſchalen tödlich verunglückt Büttlingen. Durch Einſturz eines Schutzdaches unter dem Transportband der Kohlenwäſche auf Grube Viktoria in Büttlingen wurde der ver⸗ heiratete Zimmermann Theophil Feld aus Saar⸗ wellingen, Vater von vier Kindern, ſofort getötet. Seine beiden Brüder wurden ſchwer verletzt in ein Krankenhaus nach Saarlautern verbracht. Der Unfall wurde durch herabſtür⸗ zende Kohlenſtücke verurſacht, die das ſtarke Schutzdach durchſchlugen. Iwei Jüge zuſammengeſloßen Folgenſchweres Untergrundbahn⸗Unglück im Herzen Londons Ss London, 17. Mai Am Dienstagvormittag hat ſich mitten im Herzen Londons ein folgenſchweres Un⸗ tergrundbahnunglück ereignet. In der Nähe des Chiſton⸗Croft⸗Bahnhofes ſind zwei voll beſetzte Untergrundbahn Züge zu⸗ ſammengeſtoße n. In aller Eile wurden Nettungsmannſchaften an die Unglücksſtelle entſandt und bisher ſind 20 Verletzte in die nächſtgelegenen Kran⸗ kenhäuſer eingeliefert worden. Die Zahl der Toten ſteht noch nicht feſt. Bisher konnten drei Todesopfer geborgen werden. Mehrere Wagen ſind ſo ſchwer beſchädigt, ſodaß es noch nicht gelungen iſt, bis zu den verunglückten Fahrgäſten, die in den Wagen eingeſchloſſen find, vorzudringen. Mehrere Fahrgäſte liegen auch unter den Wagentrümmern und konnten noch nicht geborgen werden. Das Londoner U⸗Bahn⸗ Unglück hat nach den letzten Meldungen ſieben Todesopfer gefordert. Die genaue Zahl der Opfer ſteht bisher immer noch nicht feſt. Miniſter Burgin hat die Unglücksſtelle aufgeſucht. um Maßnab⸗ men zur Beſchleunigung der Bergungsarbeiten zu veranlaſſen. Die neue Gauſchule des RSO. Gauleiter Sprenger weiht das haus nationalſozialiſtiſcher Erziehung Am Dienstag nachmittag übergab Gaulei⸗ ter Sprenger in Bensheim an der Berg⸗ ſtraße die neue Gauſchule des National ſozia⸗ liſtiſchen Lehrerbundes ihrer Beſtimmung. Nachdem der Nationalſozialiſtiſche Lehrerbund Kale erſte Gauſchule in der G. F. Z.⸗Kaſerne in ainz durch die Wiederherſtellung der Wehr⸗ hoheit im Rheinland verloren hatte, hat er ſich jetzt in Bensheim an der Bergſtraße eine neue Gauſchule, die den Namen „Eulenhorſt“ trägt, einc richtet. Im Rahmen einer Feier wurde ſie am Dienstag ihrer Be⸗ ſtimmung übergeben. Der Gauwalter des NSL B., Miniſterialrat Ringshauſen, ſprach zu Beginn der Feier über die national⸗ ſozialiſtiſchen Erziehungsgrundlagen, die in Blut und Boden, in Scholle und Heimat be⸗ ſtehen. Er umriß die Aufgaben des national⸗ ſozialiſtiſchen Erziehers dahingehend, daß er ein ſtarkes Herrenvolk zu erziehen habe. Auch dieſe Schule ſoll zur Durchſetzung der Idee bei⸗ tragen, wobei es nicht auf das Aeußere, ſondern auf das Herz ankommt. Nach ihm nahm Gauleiter Sprenger das Wort und führte etwa folgendes aus:„Es iſt ein weiter Weg von der Kampfzeit zum Sieg und zu unſerem heutigen Aufbau. Es war in der Kampfzeit unerhört ſchwer, in der Lehrerſchaft Gehör zu finden. Wir müſſen es immer wieder⸗ holen, daß zunächſt das Herz des einfachen deut⸗ ſchen Menſchen für die Miſſion des K auf⸗ nahmebereit war. Die Intelligenz hatte das Herz durch den Verſtand abgeſchloſſen, und ſo kamen zunächſt nur wenige von ihnen 5 ſon⸗ dern es iſt nur eine Folge der Erziehung des Einzelnen, den man einſt gelehrt hatte, jeder Menſch ſei das Produkt ſeiner Umgebung. Aber der Führer hat eine ſo große, ich möchte ſagen pädagogiſche Fähigkeit entwickelt, der ſich nie⸗ mand entziehen konnte. Er hat die Herzen ge⸗ funden und für ſeine Idee geöffnet. Er hat in Blick in den „Jpezialiſt für Bargeld“ Vier Jahre Zuchthaus und Sicherungsverwah⸗ rung für einen unverbeſſerlichen Verbrecher Vor der Großen Strafkammer in Köln hatte ſich der 26iährige Erich Vögel wegen zahlreicher Diebſtähle zu verantworten. Schon mit 17 Jab⸗ ren hatte der Angeklagte vor dem Jugend⸗ gericht geſtanden und nach weiteren 10 Vor⸗ ſtrafen im Jahre 1936 eine 17monatige Zucht⸗ hausſtraſe in ſeiner Heimatſtadt Stettin ver⸗ büßt. Nach ſeiner Entlaſſung verübte er dort einige Diebſtähle und begab ſich dann mit ſei⸗ nem Fahrrad auf eine halbjährige Diebesfahrt. die ihn über Berlin, Leipzig, Nauheim. Karls⸗ ruhe, Raſtatt., Offenburg. Mannheim nach Köln führte, wo er am 13. Juni vorigen Jahres im Vinzenzkrankenhaus bei einem Diebſtahl im Vorſtandszimmer überraſcht und feſtgenommen werden konnte. Die Anklageſchrift legte ihm über 100 Geld⸗ und einige Fahrraddieb⸗ ſtähle zu Laſt. In der jetzt durchgeführten Verhandlung war der Angeklagte geſtändig. wehrte ſich aber mit Entſchiedenheit dagegen. Fahrraddiebſtähle ausgeführt zu haben. Er ſei„Spezialiſt für Bargelddiebſtähle“, die er zumeiſt in Krankenhäuſern. Kinderheimen, aber zwiſchendurch auch in Privatvillen mit und ohne Hilfe von Einbruchswerkzeugen begangen hatte. Das Gericht verurteilte den nach dem Gutachten des Gerichtsarztes haltloſen, aber nicht im Sinne des 8 51. 2 kranken Angeklagten zu 4 Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverluſt und ordnete die Sicherungsverwahrung an. drei Jahrraddiebe vor Gericht 200 Fahrraddiebſtähle in einem Jahr Frankfurt a. M. Vor der zweiten Strafka mer begann am Montag ein umfangreicher Diebes⸗ und Hehlerprozeß, der ſich gegen 14 An⸗ geklagte. darunter eine Frau. richtet. Die Ver⸗ handlung wird ſich auf zwei bis drei Wochen erſtrecken. Hauptbelaſtete ſind der 37jährige Adolf Maag, der gleichaltrige Fritz Heuß⸗ ner und der 40jährige Joſef Böhler, die erheblich vorbeſtraft ſind und gegen die Siche⸗ rungsverwahrung beantragt iſt. Das Leben der drei Hauptbeſchuldigten ſtellt eine Kette ſtrafbarer Handlungen dar. Als Moog im ſeiner Bewegung die Kameradſchaft werden laſſen und ſo in ſeiner Partei eine große. Er⸗ Apergcaf für das Volk geſchaffen. Dieſer Er⸗ N N das heißt der Partei, konnte er dann ie große Aufgabe anvertrauen, das Volk zum Nationalſozialismus zu erziehen. Um aber ſchon den jungen Menſchen für den Nationalſozialis⸗ mus zu erſaſſen, muß auch die Erzieherſchaft nationalſozialiſtiſch ausgerichtet r Dieſer Erkenntnis iſt die Schaffung des ationalſozia⸗ lſtiſchen Lehrerbundes entſprungen, der ſich ſchon in der Kampfzeit erprobt hat. Im Gau Heſſen-Naſſau wurde als einem der erſten Gaue im Reich die Lehrerſchaft in Sch u⸗ lungslagern zuſammengefaßt. Sie ſollten nicht Vorträge hören, ſondern im Lager die nationalſozialiſtiſche Gemeinſchaft ſelbſt er⸗ leben. Auch in dieſem Heim, das durch ſeine herrliche Lage ausgezeichnet iſt, wird das Werk gelingen. Jeder, der dieſes Lager betritt, muß den Willen zur Gemeinſchaft haben. Er muß ſelbſt mit der Jugend mitfühlen und ſein Le⸗ ben ſo geſtalten, daß er ein Vorbild der Jugend ſein kann. Wir haben die aus der Vergangen⸗ heit beſtehende Vielzahl der Lehrerbünde ülber⸗ wunden, die ſchon in ſich den Kern einer Auf⸗ ſpaltung der Jugend trugen. Heute haben wir nur einen Grundſatz der Erziehung, indem wir die Jugend zu Deutſchen erziehen in einer Ein⸗ heit des Glaubens, der Auffaſſung und der Tat. Wir wollen die Jugend nicht zunächſt mit Wiſſenſchaft vollpfropfen, ſondern ſie erſt ge⸗ ſund und ſtark machen. So ſoll auch dieſe Schule ein Haus der nationalſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung werden für die deutſche Erziehung der deutſchen Jugend für alle Zukunft und ewig im Geiſt Adolf Hitlers.“ f Nach dem Gauleiter ſprachen noch ein Ver⸗ treter des NSL B., ein Mitarbeiter aus der Gauwaltung Heſſen⸗Naſſau und der Schulleiter, Pg. Schulz. An die erſte feierliche Flaggen⸗ hiſſung ſchloß ſich ein Rundgang durch die Gau⸗ ſchule an. f Gerichtssaal Sommer 1936 feſtgenommen wurde, geſtand er ein, in einen Jahr etwa 200 Fahrraddiebſtähle begangen zu haben. Er tat dies unter Mitwir⸗ ken ſeiner Komplizen. Die geſtohlenen Räder wurden durch Vertauſchen der einzel⸗ nen Teile unkenntlich gemacht und an eine Reparaturwerkſtätte oder eine Fahr⸗ radhandlung verkauft. Der Haupthehler zahlte für faſt neue Fahrräder 4 Run. Ins Rollen kam der Fall dadurch, daß Fritz Heußner zunächſt einen der Mitangeklag⸗ ten„hochgehen“ ließ, und daß dieſer dann den Moog„verzinkte“. Moog packte dann ſeinerſeits aus und belaſtete die Mitbeſchuldigten, die ihn als unglaubwürdig hinſtellen. Moog beabſich⸗ tigte ſeinerzeit auf Rädern nach Oeſterreich auszuwandern. Als ſie in den Speſſart ge⸗ kommen waren, ſtahl er von einer Bleiche die Wäſche und zeigte ſpäter auch Vorliebe für den Inhalt von Kinderwagen. die in Hausfluren ſtanden. Im Taunus und Oberheſſen hat er dann Obſt⸗ und Kartoffeldiebſtähle begangen. In einer Juninacht 1936 verſuchte er einen Einbruch in ein Waſſerhäuschen in Frankfurt und kletterte über den Zaun. Er trat auf einen Selbſtſchuß, der ſich löſte. Moog bekam eine Ladung Schrot in den Kopf und ins Geſäß und ging flüchtig. Der neunmal vorbeſtrafte Böhler verbarrikadierte ſich, als er verhaftet werden ſollte, in ſeiner Manſarde, floh über die Dächer und wurde erſt ſpäter verhaftet. Gegen einen Teil der jetzt Be⸗ ſchuldigten wurde bereits im Jahre 1937 ver⸗ handelt. Um jene Zeit ging der bisher flüch⸗ tige Heußner der Polizei ins Garn. Er hatte ſich im Ausland aufgehalten und wurde in ſeiner elterlichen Wohnung in Frankfurt aus⸗ findig gemacht. wo er ſich ein raffiniert aus⸗ getlügeltes Verſteck zurecht gemacht hatte. Seine Feſtnahme hatte zur Folge, daß ſich der Kreis det Beſchuldigten erweiterte und der Fall im Januar 1937 zur Zuſammenziehung der Sache vertagt wurde. Es kam zu einer Nachtragsklage und im Oktober 1937 kam es zu neuer Verhand⸗ lung, in deren Verlauf Heußner aus dem Fenſter des im erſten Sto ge⸗ legenen Sitzungsſaales ſprang und ſich Beine und Hand brach Auf einer Bahre wurde er nach einigen Tagen in den Sitzungs⸗ ſaal gebracht und es wurde weiter verhandelt. Nach Vernehmung des letzten Belaſtungszeu⸗ gen ſah ſich der Staatsanwalt gezwungen, An⸗ Sie hören im Rundfunk.. Reichsſender Stuttgart Donnerstag, den 19. Mai 5.45. Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrich⸗ ten, Gymnaſtik.— 6.15: Wiederholung der 2. Abend⸗ nachrichten. 6.30: Frühkonzert. In der Pauſe von 700710 Frühnachrichten. 8.00. Waſſerſtände Wet⸗ ter, Marktberichte, Güymnaſtik. 8.30: Ohne Sorgen jeder Morgen. 10.00. Volksliedſingen. 11.30: Volks⸗ muſik und Bauernkalender. 12.00: Mittagskonzert. 13.00: Zeit, Nachr., Weiter 13.15: Mittagskonzert (Fortſetzung) 14.00 Zur Unterhaltung, 16.00: Nach, mittagskonzert 17.00: Flattergeiſter. 18.00: Pflüg mit Kamerad! 18.30: Griff ins Heute. 19 00: Nachr. 19.15: Es iſt ſchon lange her— drum freut's uns um ſo mehr(Induſtrie⸗Schallpl.). 19.30: Schön iſt das Soldatenleben(„Flak“) 20.30:„Und was man iſt, das blieb man andern ſchuldig“. Richard Wag⸗ ners Weg zu ſich ſelbſt. Eine Hörfolge zum 125. Ge⸗ burtstag des Tondichters 22.00 Zeit. Nachr., Wet⸗ ter- und Sportbericht 2230: Volks. und Unterhal⸗ tungsmuſik. 24.00— 3.00: Nachtkonzert. trag auf Vertagung auf unbeſtimmte Zeit zu ſtellen. da eine Unterſuchung Moogs auf ſeinen Geiſteszuſtand erforderlich erſchien. Das Gericht beſchloß aus Zweckmäßigkeitsgründen ferner. die mitbeſchuldigten Brüder Heußners und die An⸗ geklagten Kramer und Böh er auf ihren Get⸗ ſteszuſtand und erbbiologiſch unterſuchen zu laſ⸗ ien. Aus dieſem Grunde ſind auch zu der jetzt beginnenden dritten Verhandlung zwei ärzt⸗ liche Sachverſtändige geladen. Wegen fahrläſſiger Kindestötung verurteilt Frankfurt a. M. In der erſten Verhandlung der Maiſeſſion des Frankfurter Schwurgerichts hatte ſich eine 23jährige Angeklagte zu verurtei⸗ len. die beſchuldigt war, ihr unehelich geborenes Kind durch Nadelſtiche vorſätzlich ge⸗ tötet zu haben. Auf Grund der Beweisauf⸗ nahme konnte ſich das Gericht nicht davon überzeugen. daß die Angeklagte ihr Kind durch Nadelſtiche oder ſonſt vorſätzlich tötete: aber es lag eine Fahrläſſigkeit darin, daß ſie ihr Kind nach der Geburt der Näſſe und Kälte ausſetzte. Das Gericht kam mit Rückſicht auf die geringe Intelligenz der An⸗ geſchuldigten zu einer milden Beurteilung des Falles und veraärteilte die Angeklagte zu drei Monaten Gefängnis. 5 Ausländer wegen Rauſchgifthandels verurteilt Darmſtadt. Unter Ausſchluß der Oeffentlich keit verhandelte am Montag die Große Straf⸗ kammer Darmſtadt gegen zwei RNauſchgifthänd⸗ ler, Samida und Swede aus Ljubljana in Ju⸗ goſlawien. Das Schöffengericht hatte den. 39 Jahre alten Michael Samida zu einem Jahr drei Monaten und den ein Jahr älteren Mar⸗ tin Swede, der ſchon einſchlägig vorbeſtraft iſt, zu zwei Jahren ſechs Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt, womit beide nicht einverſtanden waren. Swede, der ſelbſt Kokainſchnupfer iſt und in der Unterſuchungshaft ſtark an den Fol⸗ gen des Laſters bezw. der Entziehung litt, bat um eine mildere Strafe. Samida ſtellte ſich unwiſſend. In ſeiner Unſchuld habe er nicht geahnt, daß der Kokainverkauf auch in Deutſch⸗ land verboten ſei. Uebrigens habe ihn Swede und die anderen in ſeiner Heimat hineingelegt. Das Gericht kam zu der Ueberzeugung, daß beide gleich gewitzte Rauſchgifthändler ſind und verurteilte ſie zu je zwei Jahren Gefängnis. Gewinnſüchtige Machenſchaften werden im neuen Reich nicht geduldet Wie vom Regierungspräſidenten in Kaſſel mitgeteilt wird, hat die ihm unterſtehende Preis⸗ überwachungsſtelle, deren ſtrafrechtliche Tätig⸗ keit bei dem zunehmenden Umfange der Preis⸗ verſtöße in allen Zweigen der Wirtſchaft bereits ein beträchtliches Ausmaß angenommen hat, ſich vor kurzem veranlaßt geſehen, gegen einen im ſüdlichen Teile des Regierungsbezirks gelege⸗ nen nichtariſchen induſtriellen Betrieb wegen Zuwiderhandlung gegen die Preisgeſetzgebung eine beſonders empfindliche Geldſtrafe feſtzuſetzen. Es handelt ſich dabei u. a. um Ver⸗ ſtöße gegen das Spinnſtoffgeſetz und die Ver⸗ ordnung über das Verbot von Preiserhöhungen (Preisſtopverordnung). Bei der Bedeutung die⸗ ſer Vorſchriften für die allgemeine Preisbildung ſah ſich die Preisüberwachungsſtelle gezwungen, die Verſtoße mit einer Ordnungsſtrafe von 25 000 R M. zu ahnden. Die Beſt rafung hat, nachdem das dagegen erhobene Rechtsmittel von dem Reichskommiſſar für die Preisbildung zurückgewieſen worden iſt, Rechtskraft erlangt. Der Fall möge allen Beteiligten zur Warnung dienen. Für eigennützige und gewinnſüchtige Machenſchaften bi tet ſii im natignalſozialiſti⸗ ſchen Deutſchland kein Platz. Markfberichle Mannheimer Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 57 Ochſen, 141 Bullen, 198 Kühe, 141 Färſen, 980 Kälber, 11 Schafe, 3932 Schweine. Preiſe: Ochſen 42—45, 3741, 30—36; Bullen 40—43. 35—39, 28—34; Kühe 4043, 34—39. 2633, bis 25, Färſen: 41—44, 36—40, 29 bis 35, Kälber Sonderklaſſe 66—80, andere Kälber a) 6065, b) 53—59, c) 41-50, d) 30— 403 Schafe: a) 3140, b) bis 30, b!) 44—50, c) bis 43; Schweine a) 56.50, b) 55.50, b2) 54.50, c) 52.50, d), e) und f) 49.50, 1) 53.50, 2) 51.50. Marktverlauf: Großvieh und Schweine zugeteilt, Kälber langſam, Schafe mittel. Gegenüber der Vorwoche(553) iſt die Zufuhr an Groß⸗ vieh kaum verändert Es erfolge Zuteilung im Rahmen der Kontingente bei gleichbleibenden Höchſt⸗ notizen, Der Kälbermarkt war gut beſchickt(Bor⸗ woche 965), nahm jedoch nur etnen langſamen Ver⸗ lauf bei unveränderter Höchſtnotiz. Der Schweine⸗ markt hatte einen Mehrauftrieb gegenüber der Vor⸗ woche von 526 Tieren. Es erfolgten Reichsſchlachtun⸗ gen von Vertragsſchweinen. Viernbeimer e Fernjprecher 153 eee 13 Helft mit an ber Verbreitung Euerer Heimatzeitung! B,, E ß TTDTDTbTVTVTVTVTbTDTVDTDTDbDbTbDbTDTDbDTDbDbTVbTbVbTVTbTVTVTVTVTVTbTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTbTVbTVbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbbbbvbvbbbbbbbbbbbvbvvbb Ohne Gewähr! W Werktags, 8 ee D Schnellzug, E Eilzug Ohne Gewähr! 9 Werktags 3 Auannhelm.—Biernheim.— Weinheim 23 Moßr Sa ab ptbhf. 533 615 631 720 800 goo 1000 1100 1215 1280 19 1285 1300 1407 1415 1515 1537 1615 1700 1730 1800 1830 1900 Mannheim JParadepl. 539 621 637 746 806 906 1008 1106 1221 1236 12⁵8 1306 1413 1421 1521 1543 1621 1706 1736 1806 1836 1906 N.⸗St. 5⁴ 610 629 645 710 734 814 914 10141114 1229 1214 1256 1306 1314 1344 1421 1429 1529 1551 1618 1629 1644 1714 1744 1814 1844 1914 Käfertal 601 624 643 700 724 748 828 928 1028 1128 1243 1258 1310 1320 1328 1358 1435 1443 1543 1606 1632 1643 1658 1728 1758 1828 1858 1928 Viernheim Bhf. ab 442 500 542 557 615 630 638 657 715 738 802 842 942 1042 1142 127 1311 1324 1334 1342 142 1448 1457 1557 1621 1646 1657 1712 1742 18ʃ2 1842 1912 1942 Weinheim an 758 574 556 671 875 5 854 777 15 7⁵² 72 2 950 1055 II 55 Ig IT Iq J II I Tori ITdο Iον TJ Iv TJν N In I I Sa 5 1930 2000 2030 2100 2130 2200 2250 2300 2850 0⁰⁰ J* 7 1 1936 2006 2036 2106 2136 2208 2236 2306 2336 606 194420142044 214 2144 23142244 2314 234 014 100 1 ru erel Lle L u I Bis marcſtraße 13 1958 2028 2058 2128 2158 2228 2258 2328 003 028 114 N N a 1 1 a a 222-20.—2—l2¶ 22ʃ12242 2011 234 0ʃ1 04% 127 Jümtliche Drucklachen für Induſtrie, Behörden, Seſchäfte, Dereine und Private 202 2056— 2156— 22— 235— 955 f Werktags Weinheim—Biernheim—Alannheim Mis Mo er Weinheim ab 3 5⁰⁸ 51 1 6¹⁰ 62³ 6⁴⁸ 653 7⁰³ 727 7⁴⁸ 858 90³ 10⁰⁸ 11¹ 12¹⁸ wle 7 131¹1⁸ 15 14⁰² 14³⁸ e 15¹⁸ 1 161˙⁸ 17⁰⁸ 17¹ 17⁵⁸ 18 185² 190 Viernheim ab 45⁵⁰ 518 55s 5 5⁰ 61 62⸗⁸ 68s 658 7⁰⁸ 71 7 75 8⁴⁸ 91¹⁸ 10¹⁸ 11*³ 1215 125³3³ 13⁰ 132⸗5⁵ 135⁵⁸ 13⁵⁰ 141¹⁸ 14. 15 15⁵⁸ 16 165 171¹ 17²³⁸ 17¹ẽ 181 18⁴⁸ 191 Käfertal an b 57 575 c Ju gi gn 7 7 77 7c di d J. 107 117 127 J27 17 157 II II7 147 I57 158 157 107 1075 II. T7. 107 187 107 107. an N.⸗St. 517 5¹⁰ 6⁰⁰ 617 6⁴⁵ 65² 7⁰⁸ 72⁵ 735 7⁴ 8⁰⁰ 8 91 10⁴ 10⁴5⁵ 11⁰⁰ 12⁴⁵ 13⁰⁰ 13³⁰ 1352 13⁰⁰ 1417 14 151 155³² 16 16˙² 16⁰⁰ 17 18⁰⁰ 181˙⁵ 18⁴5 19 19⁴⁸ Mannheim Paradepl. 5— 60562”—— 7 7˙½ 74 75 87 84 9286 105 1058 1208 1258 1306— 1400 14 14 1455 15— 1608 1640 1708 1756— 1878 1858 1925 195⁸ IBauptbhf. 55¹ 3 61 63¹ 3 5 7³⁰ 1 0 759 82³ 8¹⁰ 285 10 10⁵³ 121 12·⁰ 1314 2 14⁰⁸ 144 145¹ 15 152 8 1614 166 1714 175 1 18⁰ 185 192 19 1958s 205 208 21⁰⁸* 22⁰⁸ 2308 0⁰⁸ 00 1¹⁰ 12. 20 20. 21 21 22 22. r Die Diernheimer Volkszeitung hat einen großen beſerkreis, der alltäglich auch die Rnzeigen be⸗ achtet und ſich gerne von den beſchäftsleuten beim fauf beraten läßt.— 20⁰¹ 207¹ 21 215˙¹. 220¹ 22381 2301 0 2351 de 0³¹ 0 1 15 9145 10 9945„ 15 934 5 8 3 555 5 e 5 555 55 2 9 Deshalb Kaufmann Deine Hnzeige in die Viernhelimer Volkszenung 20 20 212 21⁵⁸ 2229 225 2329 23 10 Sonn- und Feiertags Aannheim—iernheim— Weinheim ab Hptbhf.—— 630 700— 800 900— 100 110 1200— 1216 1800— 1346 1400— 1446 1500— 1600— 1700— 1800— 1900 1931 2000 Mannheim 1—— 686 706— 806 906— 10 6 1106 1206— 1252 1306— 1352 1406— 1452 1506— 1606— 1706— 1806— 1906 1937 2006 N.⸗St.— 585 610 644 714 800 814 914 1000 10141114 12ʃ4 1230 1300 1314 1330 1400 1414 1430 1500 1514 1530 1614 1630 1714 1780 1814 1845 1914 1945 2014 Käfertal— 519 624 658 728 828 928] 1028 1128 1228 1244 1328 1344— 1428 1444— 1528 1544 1628 1644 1728 1741 1826 f 1928 2028 Viernheim Bhf. ab 512 603 638 712 742 8⁴² 9 4 un. 13—. 4—— 15— 1642— 1742 1757 1842[1942[ 2042 Weinheim an 5586 617 62 726 756 886 856 906 1036 1056 1156 12%— 1346 136— 14 14%— 1530 10%— 16— 1786— 1856 1924 1956 2024 2056 2022 2043 2100 2131 2200 2245 2300 2320 000— 2028 2049 2108 2187 2206 2251 2306 2326 006— 2036 2057 2114 2145 2214 2259 2314 2354 014 100 2050 J 2128 2159 2228 23138 2328 2348 028 114 210. 244 2242 224 2329 2342 001 942 127 2118 2184 21586— 2256— 23.6— 056— Sonn- und Feiertags Weinheim—iernheim— Mannheim Weinheim ab——.. 60 6 J 8 80 90 10 11%—— 14%— 134 13, 140 15%c 107 177 177 187 1077 1977 19. 1977 2077 2077 277 2c r— 287077705 Viernheim ab b b. 5. die 9 I. 9 104, 11 11. 12, 1277 195. 19 147, 18“. 18. 14 18. 19. 19 20 21 225 22291 Käfertal an 5¹¹öH 81¹ 6⁰¹ 631 7⁰¹ 751831 9³¹ 105111⁰¹ 12¹ 1217 125¹ 18171 35³¹ 14 155¹ 16 175¹ 0 1851 195˙¹ 19·⁸ 20⁵¹ 21˙¹ 22 1 225¹ 287¹0˙¹— an N.⸗St. 580 559 61¹⁵ 6⁴⁵ 7¹ 145⁵ 84⁸ 917 94⁵1 6⁴⁵ 11 121˙⁵ 125¹ 12⁴⁵ 135¹ 18⁴⁵ 1427 145 1545 16⁵ 17⁴⁵ 1817 18⁴⁵ 191 19. 200% 2022 20˙⁴⁵ 2117 210 2217 22 2305 23486048 Mannheim Paradepl.—— 6 653— Jen— 957 10 11— 12% 127 1355 13s 145 146 1566 16 17%— 185 19 197 2045 20% 205 212 21 2225 227, 23123— Hptbhf.. 62 659 759 889— 959 105 11⁵⁵ 2 9 85 12⁴⁰ 12e 13⁴ 139 14% 14 155⁵ 169 179 2 185⁰ 195˙¹ 195 2021 2038 21 21˙¹ 21 2251 229 23192359.— A Worms— Lampertheim—Piernheim— Weinheim Weinheim— Viernheim— Lampertheim— Worms 8 8 W 5 W V 8 8 9 Worms ab aun pu zun deen i ee e ee ee den Weinheim h 10. 18% 10 i ide 0% dee ne Lampertheim 4 540 540 657 848 12286 1412 1605 1616 1722 20005 Viernheim 5 51 521 63 904 1058 1310 157 17 1816 2028 2122 21 Viernheim 4 5s 55s 74 900 124 1450 16222 1625s 174 2024 Lampertheim f 522 ps 70 984 110 1354 1608 178 18833 204% 214½ 2205 Weinheim an onen e e ee eee ee ee e e Worms an 3“ cee in en e en 6 ee eee eee eee Weinheim—Alörlenbach— Wahlen— Mörlenbach— Fürth Fürth—Alörlenbach— Wahlen— Mörlenbach— Weinheim 1 8 8 W W Sa Weinheim ab 7 7 71 10“ 13 1327 14% 16 1657 1758 1808 21 2208 22 Fürth ab— 5˙— 67 92s— 12 14%— 14%— 1710 1900 190 Mörlenbach 1 7586 818 812 1101 13⁴⁶— 170(1828 1858 21ʃ¹ 225³⁴ Wahlen 0 50⁰ 6⁰⁸ 908 11⁴⸗⁸ 15²⁰ 16˙¹ 1838 1881 20⁰⁰ Wahlen een J.. 181 19% 19 321? 281 Mörlenbach„ 5% 54s⁶ 64657 9.124 12514“ 1558 1510 1721 1728 1928 1918 1920 2054 Fürth 5 74 886— 1117 1400— 14“ 174—— 138⁴ë 2158 2252— Weinheim an 604 610 710 718 10 1248 1252 140 161 1551 17 175⁰ 19% 1952 1941 21¹⁸ Weinheim—Frankjurt E. D E E E. D D W. 8 F 1 D Weinheim ab 14413522 559 621 658 750 822 920 1011 10˙² 11⁰ 12261257 1318 135³ 14561522 154 1650 171⁹⁰ 170— 1800 18⁴ 1838 1910 19⁸ 2008 2024 2120 2182 2208 2316 Heppenheim 13* 428582586 639 708 747 882 980 1021 1058 1156 1246 J314 148 15 16˙˙¹ů 1706 1787 1740— 1817 1900 1848 201% 204 2150 2226— Bensheim 5 15⁷ 445566 604 647 74 7586 887 9386 1028 1046 111252 130 1327 1428 1522 1536 160 1714 an 177 187 1827 1908 1854 19% 207 20% 2156— 2238 283⁰ Darmſtadt an 2450 5586 644 728 730 828 8841010 1046 1121 1220 1827 an 134 15% 1617 1558s an 17e 1805 1851 1908 1942 1911 197 198 2108592122 2152 2202 22558 2347 Frankfurt an 24607628 789 856 7⁵³ 90⁸ 91 10 11 121¹¹⸗ 50 14⁰ 141¹⁸ 155⁷ 161 162 19⁵⁷ 1854 192 208 3 19 20186 2027 21358 22¹⁰ 2222 2231 235⁴ 0¹⁰² Frankjurt— Weinheim D W 95 8 D W 25 Sa W D E D D Frankfurt ab——— bos 628 6486 710 720 824 gos 984 944 11⁰² 1105 120 1220(1318 1346 1451 1666— 1758s 1828s 1928 1962 21⁰⁰ 21 2250 22580 2353 Darmſtadt 1 30 410 510 61⁸ 7 788 78 751 840 10020 10 1018 112 1156 12⁵ 1335 147 141 1514 1552 165 ͤ—'˙ 185 1856 2027 2018 2128 2245 2258 23% 0 1 Bensheim 5 508 5⁴⁷ 65¹ 72¹ 8³² 757 82 908 105⁵⁵ 10²⁰ 110 12³⸗⁸ 1328 12⁵⁴ 14˙ 15 14˙ 15˙¹ 16 1758 18⁰⁰ 195² 19¹⁸ 21 20 21 23⁰⁰ 2314 0⁴² 0⁴ Heppenheim 514 563 657 727 830 8¹²⁰ 912 1104 ö 11˙˙² 1230 135⁴ 1410 1511 147 155⁵ 161˙³ 17˙ 187 198 21¹⁰ 2043 21 233. 0³² Weinheim an 3⁴² 58 6¹˙⁰ 7¹⁸ 75⁷ 858 8¹⁰ 858 92¹ 11⁰ 104 10˙ 12⁰¹ 12⁵⁴ 135¹ 13 14³⁶ 15 14. 16 16 18⁰⁰ 19⁰² 195⁴ 19˙⁸ 21¹ 20⁰² 218 235¹ 2326 1⁰⁷ 1. A 1 A. 80 l gel f ber bein der Et 0 4 0 ſtelle Ksar We kungs linien des hallen Elaff maſch Nuri ſchler ſeh, paſc ſpritze lun, Eirſat 18 2 7 100 9014 55 20⁴² 94 110 A 99⁰⁵ 2 2 75 ö 20 Al J 2308 — l 99 Bekanntmachungen Ortsgruppe 1 Die Parteigenoſſen beteiligen ſich an der Beerdigung des Hitlerjungen Manfred Kempf. Antreten in Uniform mit Trauerflor um 4.30 Uhr an der Parteidienſtſtelle. * Achtung! Einzelhändler, Gewerbe⸗ treibende, Angehörige der ambu- lanten Gewerbe, Schank⸗ und Gaſtwirtel Heute Mittwoch, den 18. Mai, abends 8.30 Uhr, im„Ratskeller“ wichtige Verſamm⸗ lung, wozu alle inbetracht kommenden Volks⸗ genoſſen und Volksgenoſſinnen zu unbeding⸗ tem Erſcheinen eingeladen ſind. Wichtige Fragen ſtehen zur Beſprechung auf der Tagesordnung und erwarte ich, daß ſich kein Einzelhändler, kein Gewerbetreibender, oder Angehörige der ambulanten Gewerbe, kein Schank⸗ und Gaſtwirt durch Fernbleiben aus⸗ chließt. b Braun, Ortsgruppenleiter. Reichsluftſchutz Dienſtbefehl an alle Amtsträger(Männer und Frauen) des Luftſchutzes. Die Amtsträger werden a. die Aktion „Feſtſtellung der Sel ſtſchutzkräf⸗ te“ bis zum Monatsende Mai reſtlos und vollſtändig zu Ende zu führen. Auf die gege⸗ benen Weiſungen beim Appell wird verwieſen. Meldebogen können noch bei Kamerad Rein⸗ hardt, Weinheimerſtr. 31, abgefordert werden. Fertige Unterlagen ſind Zug um Zug jeden Donnerstagabend auf der Dienſtſtelle des ber N. S. H. A. P. Iſernheim RS. Beratungsſtande ſeden Montagabend von 20—21 Uhe. 0 Otenſtſt anden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock Luftſchutzes, Repsgaſſe 10, zwiſchen 8—10 Uhr abends abzugeben. Grundſätzliche Schwierigkeiten ſind ſofort dem Gemeindegruppenführer zu melden. Reichsluftſchutz Viernheim. 2228 n 9 2 gitter hugend Standortbefehll Sämtliche Einheiten der Hitlerjugend(8, BdM, Iv und Jungmädel) treten heute nach- mittag, 4,30 Uhr, mit ihren Fahnenabordnun⸗ gen in Uniform zur Beerdigung unſeres Ka⸗ meraden Manfred Kempf, an der Geſchäfts⸗ ſtelle, Bürſtädterſtraße 16, an. Trauerflor anlegen. Der Standortführer. Schar 1. Antreten Mittwochabend, 8.30 Uhr, Heim, Schillerſchule. Der Gefolgſchaftsführer. Am Mittwochabend, 7.50 Uhr treten ſämt⸗ liche Mädel mit Sportzeug zum Sport am Sportplatz Lorſcherweg an. Die Untergaufüh⸗ rerin wird anweſend ſein. Die Führerin. * Jungmädelgruppe Alle J⸗Mädel treten heute abend 6.15 Uhr in Uniform und Sportzeug reſtlos im Heim an. Die Untergauführerin wird anweſend ſein. Um 7.30 Uhr treten alle IM⸗Führerinnen zum Führerarbeitsabend in Uniform an. Reſt⸗ los und pünktlich! Die IM⸗Führerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 18. Mai 1938 Anſer Tagesſpruch Geh' nicht im Zorn von deines Hauſes Herd; Schon mancher ging und iſt nicht mehr “Aàiurückgekehrt. t in tellung/ Erzeugungsſchlacht und Vierjahresplan ſtellen an den landwirtſchaftlichen Betrieb ganz beſondere Anforderungen. Wenn in dieſem Großkampf um die Nah⸗ rungsfreiheit des deutſchen Volkes die Sturm⸗ linien der menſchlichen Arbeitskräfte infolge des Arbeitermangels droht, im Angriff aufge⸗ halten zu werden, rückt in eindrucksvoller Staffelung die Reihe der verſchiedenſten Land⸗ maſchinen in treuer Hilfsbereitſchaft in die Angriffslinie ein. Dreſchmaſchinen, Drillma⸗ chinen, Bindemäher, Kaffgebläſe, Strohpreſ⸗ 95 ſonſtige Vielfachgeräte, Traktoren, Rau⸗ enſchlepper, Dämpfkolonnen, Motorbaum⸗ 3 5 Reinigungs⸗ und Beizanlagen, Kreis⸗ Fe, alle treten an, wenn der Befehl zum inſatz ſie erreicht. Ueberall greift die Maſchine helfend ein, ſpart Zeit, verbeſſert die Arbeitsleiſtungen und vermindert die Subſtanzverluſte. Wo die wirtſchaftlichen Verhältniſſe des einzelnen Bauern und Landwirts die Beſchaf⸗ fung dieſer treuen Helfer in der Landwirt⸗ ſchaft nicht zulaſſen, ſpringt die Maſchinenge⸗ meinſchaft in der bäuerlichen Genoſſenſchaft ein und ermöglicht es auf dieſe Weiſe auch den wirtſchaftlich Schwächeren, die Vorteile der Landmaſchinen ſich dienſtbar zu machen. Es iſt Aufgabe des Landvolkes, im Allge⸗ meinintereſſe dieſe genoſſenſchaftlichen Ma⸗ ſchinengemeinſchaften als Selbſthilfeeinrich⸗ tung zu fördern, zumal dieſe Selbſthilfe un⸗ terſtützt wird durch Beihilfen des Reiches bis zu 30 Prozent des Anſchaffungswertes ſolcher Landmaſchinen. Der bewährte Gemeinſchaftsſinn des Bauern und Landwirts wird mutig die im Wege ſtehenden Schwierigkeiten durch gemein⸗ ſame Maſchinenbenutzung wegräumen im Dienſte der Leiſtungsſteigerung in der Land⸗ wirtſchaft. Hitlerjungen! Wollt ihr an den Fahr⸗ ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft 1 die Grundlage— ſpart fleißig! Der Mai viel zu trocken Gärten und Felder brauchen Regen Obwohl das Wetter in den letzten Wochen ungewöhnlich kalt war, hat es doch an Nie⸗ derſchlägen gefehlt. Wenn Regenfälle kamen, waren ſie meiſt nur von kurzer Dauer und die Feuchtigkeit wurde raſch von ſcharfen Oſt⸗, Nordoſt⸗ und Nordwinden aufgeſogen. Nach⸗ dem es nun wärmer geworden iſt, ſorgt die Sonne dafür, daß die geringe Feuchtigkeit, die der nächtliche Tau bringt, raſch verdunſtet. Gärtner und Landwirte wünſchen ſich für ihre jungen Saaten und die Pflanzungen dringend einen wirklichen Landregen, der das ausge⸗ dörrte Land ausgiebig befeuchtet, denn von der Winterfeuchtigkeit iſt ſelbſt in Lehmböden kaum noch etwas vorhanden, während die vor⸗ wiegend leichteren Sandböden in unſerer Ge⸗ gend das Waſſer ohnehin viel raſcher verdun⸗ ten laſſen. So würde die jetzt vollen Ertrag bringende Spargelernte noch weit beſſer ſein, wenn es einmal tüchtig geregnet hätte. Auch die Obſtbäume und die Beerenſträucher, vor allem die jetzt blühenden Erdbeeren brauchen Näſſe, wenn die Fruchtanſätze nicht vorzeitig abfallen ſollen. Bei dem trockenen Wetter wachſen Wieſen und Grünſchläge ſowie die Sommerſat, Rübenpflanzungen ebenfalls nur langſam heran. Wald iſt Volksgut! Wenn auf irgend etwas der Begriff Volksgut mit vollſter Be⸗ rechtigung angewendet werden kann, dann iſt es der deutſche Wald. Er iſt tatſächlich Ge⸗ meingut; Forſtarbeit iſt ſtets Schaffen für kommende Geſchlechter. Der Wald iſt die Lunge des Landes, er iſt für das Klima von ausſchlaggebender Bedeutung, er regelt Re⸗ gen- und Niederſchlagsmenge, fängt Wind und Sturm ab, iſt alſo der Bürge für Fruchtbar⸗ keit und Wachstum der landwirtſchaftlichen Kulturen. Die Wiſſenſchaft iſt ſich darüber einig, daß die drohende Verſteppung Ameri⸗ kas, die Verſandung einſt fruchtbarſter Gegen⸗ den darauf zurückzuführen iſt, daß ſich die Amerikaner durch Jahrhunderte an ihrem Waldbeſitz verſündigten und aus kapitaliſti⸗ ſchen Profitgründen Raubbau trieben. Wir aber lieben und ſchätzen unſeren Wald, wir werten ihn als das, was er uns tatſächlich bedeutet: als eine unſerer wichtigſten Roh⸗ ſtoffquellen. Und deshalb tun wir auch alles was in unſeren Kräften ſteht um dieſes Volks⸗ gut zu ſchützen. 2 — — Wichlige Verjammlung aller Einzelhändler und Gewer- betreibenden, aller Angehörigen der ambulanten Gewerbe ſowie der Schank⸗ und Gaſtwirtel! Laut parteiamtl. Bekanntmachung werden alle Einzelhändler und Gewerbetreibenden, alle Angehörigen der ambulanten Gewerbe ſowie ſämtliche Schank⸗ und Gaſtwirte zu einer wichtigen Verſammlung eingeladen. Dieſelbe findet ſtatt: Heute Mittwoch, 18. Mai, abends 8.30 Uhr, im„Ratskeller“. Es wird an das Pflichtbewußtſein aller inbetracht kom⸗ menden Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen appelliert und deshalb vollzähliges Erſcheinen erwartet. Die umfangreiche Tagesordnung enthält wichtige Fragen, die lebhaftes Inte⸗ reſſe beanſpruchen und über welche ſämtliche Einzelhändler und Gewerbetreibende, die An⸗ gehörigen der ambulanten Gewerbe, wie auch nicht zuletzt die Schank⸗ und Gaſtwirte Be⸗ ſcheid wiſſen müſſen. Schließe ſich deshalb niemand aus, erſcheint reſtlos, holt euch Aus— kunft und Rat, holt euch das unbedingt not⸗ wendige Wiſſen in der morgigen Verſammlung im„Ratskeller“. * Die Vergebung des Heu⸗ und Ohmet⸗ graſes von den gemeinheitl. Gräben und Ge⸗ wäſſern erfolgt am Freitag, 18. ds. Mts., vormittags 10 Uhr, im Nebenzimmer des Gaſthauſes„zum Ratskeller“. Brennholzverkauf durch das Forſt⸗ amt. Am geſtrigen Dienstag fand im Frei⸗ ſchützſaale ein weiterer Brennholzverkauf durch das hieſige Forſtamt ſtatt. Zum Verkauf ge⸗ langten etwa 800 rm Holz der verſchiedenſten Sorten, wie Buche⸗, Eiche- und Kiefern⸗Schei⸗ ter⸗Knüppel, Reiſerknüppel, Stöcke und Wel⸗ len. Es hatten ſich wieder zahlreiche Käufer eingefunden. Am meiſten gefragt war Kiefern⸗ Scheitholz, aber auch das übrige Holz wurde reſtlos abgeſetzt, wahrend Reiſerknüppel, Stöcke und Wellen weniger geßſach waren und hiervon einige Rückſtände verblieben. Es fin⸗ det noch ein weiterer Holzverkauf ſtatt und ſo ſteht es zu erwarten, daß der hieſige Brenn⸗ holzbedarf reſtlos gedeckt werden kann, zumal auch durch den Schneebruch größere Mengen Brennholz angefallen ſind.— Das zur Lie⸗ ferung an die Ortsbürger vorgeſehene Brenn⸗ holz(je 2 rm Kiefernſcheit oder Kiefernknüp⸗ pel) iſt ebenfalls ſichergeſtellt und wird in nächſter Zeit ausgegeben werden. 8 Spatzenſchießen muß erlaubt ſein. Vielfach iſt die irrige Anſicht verbreitet, daß das Spatzenſchießen mit einem Luftdruckgewehr geſtattet ſei. Es iſt dies nicht der Fall. Das Schießen, auch mit Luftdruckgewehren, inner⸗ halb des Ortsbereichs, wie überhaupt an Stel⸗ len, an welchen Menſchen verkehren, iſt wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit ver— boten. Ausnahmen können, jedoch nur mit po⸗ lizeilicher Genehmigung, geſtattet werden. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Vergehen gegen das Gaſtſtättengeſetz, 3 wegen Verſtoß gegen die Reichsſtraßen-Verkehrsordnung, 3 wegen Ruheſtörung und 1 wegen unerlaubtem Spatzenſchießen. Die Straßenherſtellung innerhalb des Ortsbereichs ſchreitet rüſtig weiter. Nachdem die Herſtellung der vorgeſehenen Bürgerſteige beendigt iſt, wurde mit der Herrichtung ver⸗ ſchiedener Fahrſtraßen begonnen. Ungefäaͤhrdet, ohne die läſtige Staubentwicklung zu hinter⸗ laſſen(dies zur Freude der Straßenbewoh⸗ ner!) ſauſen Autos und Laſtwagen über die neuen Fahrbahnen. Nach der Bismarckſtraße folgte die Herſtellung der Fahrbahn der Lam⸗ pertheimerſtraße. Weitere Straßen ſind zur Herrichtung noch vorgeſehen. Durch dieſe Straßenherſtellungsaktion haben unſere hier⸗ von betroffenen Ortsſtraßen eine gewaltige Verbeſſerung und unſer Straßenbild eine große Verſchönerung 1e Helfen wir des⸗ alb alle mit, durch Reinhaltung der Orts⸗ ehen unſer Teil zur Dorfverſchönerung bei— zutragen, und bringen wir damit zugleich un⸗ ſeren Dank der Gemeindeverwaltung gegen⸗ über zum Ausdruck. Todesfälle durch Diphtherie. In den letzten Tagen ſind hier drei Kinder an dieſer tückiſchen Krankheit geſtorben. Es iſt deshalb Pflicht, auch bei den geringſten An⸗ zeichen, die den Ausbruch der Krankheit ver— muten laſſen, ſofort den Arzt zu Rate zu ziehen, damit gleich die entſprechende Behand— kan der Krankheit vorgenommen werden ann. Wer hatte Glück in der Maimarkt⸗ Lotterie, Geſtern fand die Ziehung ſtatt. Die Gewinnliſte wird am kommenden Freitag, 20. Mal, herausgegeben. Die zuerſt gezoge⸗ nen Hauptgewinne fielen auf folgende Los⸗ nummern: N im Werte von 3750 RM. Nr. 24 933; ein Fohlen im Werte von 800 RM.: Nr. 19 418; ein Fohlen im Werte von 600 RM.: Nr. 24085; ein Motorrad im Werke von 500 RM: Nr. 7514; zwel Geldgewinne zu je 100 RM: Nr. 22 462 und 17056; vier Geldgewinne zu je 50 RM: Nr. 33 374, 16 545, 8 227 und 13914. In Pfungſtadt, ſeiner Heimatgemeinde, ſtarb der hier noch in beſtem Andenken ſte⸗ hende Gendarmeriemeiſter i. R. Frick im Al⸗ ter von 71 Jahren. Gendarmeriewachtmeiſter Frick war in den Kriegs⸗ und erſten Nach⸗ kriegsjahren hier ſtationiert. Unſer Sommerfahrplan, gültig vom 15. Mai bis 2. Oktober 1938, it der heu⸗ tigen Ausgabe beigedruckt. Wir bitten, ihm wiederum einen geeigneten Platz im Hauſe zu geben, damit er jederzeit zu Rate gezogen werden kann. g Förderung des Heimſtättenbaues. Im Gau Heſſen-Naſſau ſoll auf Veranlaſſung des Amtes für Beamte der NS Daß die Beam⸗ tenſchaft mehr als bisher in das Siedlungs⸗ werk des Gauheimſtättenamtes einbezogen wer⸗ den. Das Heimſtättenwerk des Reichsbundes der Deutſchen Beamten, Organ zur Durch⸗ führung des Beamtenheimſtättengeſetzes, wur⸗ de erſucht, in der Gauhauptſtadt und in den übrigen Kreiſen des Gaues 1 mit der er⸗ forderlichen Aufklärungsarbeit zu beginnen und Maßnahmen in die Wege zu leiten, um auch den Beamten der unteren Beſoldungs⸗ gruppen im Rahmen der allgemeinen Sied⸗ lungstätigteit die Möglichkeit zu ſchaffen, ſich eine Heimſtätte zu errichten. Die Arbeit des Heimſtättenwerkes der deutſchen Beamten⸗ ſchaft wird für den Gau Heſſen⸗Naſſau dem Rhein⸗-Mainiſchen Siedlungswerk eingeglie⸗ dert. Nachdem das Arbeitsverfahren zwiſchen dem Gau⸗Heimſtättenamt und dem Amt für Beamte feſtgelegt iſt, ſoll für Groß-Frankfurt eine Sonderaktion durchgeführt werden. ö ———— 1 2S.⸗Aeichskriegerbund Unter Aufhebung ſeiner Bekanntmachung vom April gibt der W be⸗ kannt, daß der Reichskriegerbund auf Befehl des Führers und Reichskanzlers künftig den Namen„Nationalſozialiſtiſcher Reichskrieger⸗ bund(Kyffhäuſerbund E. B.)“ führt. en Bundesführer heißt Reichskriegerführer, und die abgekürzte Namensbezeichnung für den Schriftverkehr und Sprachgebrauch lautet: NS⸗Reichskriegerbund. Der Reichskriegerfüh⸗ rer weiſt weiter darauf hin, daß ſich daraus für die Kameradſchaften nicht die Befugnis ergibt, ſich nunmehr NS⸗Kriegerkamerad⸗ ſchaft zu nennen oder die Buchſtaben NS von ihren Namen zu ſetzen. Gleichzeitig werden die Richtlinien bekannt gegeben, die der Reichskriegerführer, SS⸗ Gruppenführer Reinhard, für die Geſtal⸗ tung der Traditionspflege im NS⸗Reichs⸗ kriegerbund erlaſſen hat. Die Pflege der Tra⸗ dition der einzelnen Truppenteile wird in der Weiſe geregelt, daß von jedem Truppenteil der alten Armee im NS-Reichskriegerbund ein Traditionsverband des betreffenden Regi⸗ ments gebildet wird. Alle dieſe Traditions⸗ verbände werden bei der Reichskriegerführung in einem Sammelverband zuſammengefaßt. Alle Traditionsverbände der Truppenteile ei⸗ ner Waffe, mit Ausnahme der Infanterie, werden zur Pflege der Waffentradition einem dem Reichskriegerführer unmittelbar unter⸗ ſtehenden Inſpekteur der betreffenden Waffe zugewieſen. Für jeden Traditionsverband wird ein Ver⸗ bandsführer ernannt, deſſen Tätigkeit ſich auf die Traditionspflege beſchränkt. Die bisher beſtehenden Regimentsbünde gehen in den neuen Traditionsverbänden auf. Die Regi⸗ ments-Offiziersvereinigungen, die Hauptträ⸗ ger der Tradition des Offizierskorps der alten Armee, bleiben in ihrer jetzigen Form beſtehen. Sie gehören dem Traditionsverband ihres Truppenteils an. Eine Perſonalunion zwiſchen dem Verbandsführer des Traditionsverbandes und dem Führer der Offiziersvereinigungen iſt anzuſtreben. Während die beſtehenden Regi⸗ mentsbünde ſich unverzüglich bei der Reichs⸗ kriegerführung anmelden müſſen, ergehen be die Eingliederung der Kameradſchaften der Wehrmachtbünde einſchließlich Reichstreu⸗ bund beſondere Weiſungen. Bis zum 30. Sep⸗ 25 ſoll die Umgliederung durchgeführt ein. 1 Vereinzelt leichte Niederſchläge Von Südweſten her hat ſich eine Störung nach Frankreich hin entwickelt, die dort zu ver⸗ breiteten und meiſt auch recht ergiebigen Re⸗ genfällen Anlaß gibt. Auch für unſer Gebiet ſind noch Regenfälle zu erwarten, die verein⸗ zelt gewittriger Natur ſein werden. Anſchlie⸗ ßend kommen wir in den Bereich kühlerer Meeresluft. Mittwoch: Nach verbreiteten, teilweiſe gewittrigen Regenfällen, wechſelnd bewölktes und kühleres Wetter mit vereinzelten Nieder⸗ ſchlägen, Winde meiſt um Weſt. Die Ausſichten für Donnerstag: Wol⸗ kig bis aufheiternd, aber leicht unbeſtändig und kühler als bisher. f „ ——————— —— —— — 9 8—— ——————. j—ç——— —ůĩů— —— — e —— —— H ö 1 5 — — Das Miterziehungsrecht der 8. Eine Gerichtsentſcheidung Eine beachtliche gerichtliche Entſcheidung über as Sorgerecht der Eltern veröffent⸗ d Es han⸗ delt ſich um eine Entſcheidung des Amtsgerich⸗ tes Wilſter, wonach einem Vater. der ſeinen Kindern den Eintritt in die Hitler-Jugend ver⸗ entzogen werden Iicht die„Juriſtiſche Wochenſchrift“. wehrt, das Sorgerecht kann. Es kam in dieſem Falle hinzu, daß ſich die Eltern beharrlich als„Ernſte Bibelforſcher“ betätigten. Sie waren deshalb auch ſchon be⸗ ſtraft worden. Aus ihrer Einſtellung heraus hatten ſie ihren Kindern den Eintritt in die Hitler⸗Jugend verwehrt. In der Schule be⸗ tätigten ſich die Kinder durchaus national⸗ ſozialiſtiſch, und der eine der Jungen äußerte ſogar ausdrücklich den Wunſch, in die HJ. ein⸗ treten zu dürfen. Aus dieſem Sachverhalt iſt gefolgert worden, daß der Vater das Sorge⸗ recht mißbraucht und dadurch das geiſtige Wohl der Kinder gefährdet. Für die drei älte⸗ ren Kinder wurde ihm das Sorgerecht deshalb inſoweit entzogen, als es ſich um den Eintritt der Kinder in die HJ. handelt. In dieſem Umfange iſt die Beſtellung eines Pflegers an⸗ geordnet worden. Das Ziel der nationalſozialiſtiſchen Erzie⸗ hung, ſo heißt es in der Entſcheidung, kann nur erreicht werden, wenn alle drei Erziehungs⸗ ſtätten. Elternhaus. Schule und 53. planmäßig zuſammenarbeiten. Verſage das Elternhaus oder verſuche es die Arbeit der beiden anderen Erziehungsſtätten zu verhindern oder zu ſtören, ſo bedürfe es einer verſtärkten Einflußnahme dieſer Stellen auf den Jugendlichen. Infolge des Verbots des Eintritts in die J. hätte in dieſem Falle die Erziehung allein in den Hän⸗ den der Schule geruht, die aber allein bei dem Einfluß des Elternhauſes das Erziehungsziel nicht erreichen könne. Es habe die große Gefahr beſtanden, daß die Kinder für die Beſtrebun⸗ gen der Bibelforſcher gewonnen würden und dem Staate verloren gingen. Darin liege die erhebliche geiſtige Gefährdung der Kinder. eee der Arbeilseinſatz der Augeſtelllen Der Vierteljahresbericht der Reichsanſtalt über den Arbeitseinſatz der Ange⸗ ſtellten in den Monaten Januar bis März verzeichnet ein Anhalten der gün⸗ tigen Arbeitseinſatzlage. Der Rück⸗ gang der Zahl der arbeitſuchenden Angeſtellten ſtellte ſich auf mehr als 5000. Gegenüber dem Vorjahr iſt die Zahl der Arbeitſuchenden um 66 000 oder ein Drittel zurückgegangen. Einen beſſeren Anhaltspunkt für den Umfang der Beſſerung bieten die Arbeitsloſenzahlen. Die Zahl der arbeitsloſen Angeſtellten betrug Ende März noch rund 85 000, während an Arbeit⸗ ſuchenden 133 000 verfügbar waren. Die Ver⸗ mittlung der Arbeitsämter wird zunehmend von Perſonen in Anſpruch genommen, die noch in Stellung ſind. Von der Geſamtzahl der männlichen arbeitsloſen Angeſtellten war nur noch ein Viertel, von dem weiblichen faſt nur noch ein Zehntel im Beruf voll einſatz⸗ und zugleich ausgleichsfähig. Für den Perſonenkreis der älteren An⸗ geſtellten trat ebenfalls eine weitere Beſſerung ein, wenn auch häufig langwie⸗ rige Verhandlungen notwendig waren und der Mangel an geeigneten Bewerbern die Vermitt⸗ Iungstätigkeit erſchwert. Noch fortlaufend er⸗ folgen Neuanmeldungen von älteren Angeſtell⸗ ten, bauptſächlich aus dem Kreiſe der Vertre⸗ ter. Reiſenden und ſonſtigen Selbſtändigen. Das Pflichtiahr für Mädchen führte bereits Ende Februar zu einer verſtärkten Anmeldung von Schülerinnen und Jugendlichen. die hoff⸗ ten. durch eine vor dem 1. März begonnene Be⸗ ſchäftigung dem Pflichtjahr auszuweichen. Durch die Einführung des Pflichtjiahres blieb die ohnehin ſtarke Nachfrage nach weiblichen Ju⸗ gendlichen zunächſt in erhöhtem Maße unbefrie⸗ digt. Dieſe Entwicklung führte andererſeits twartungsgemäß zu einer vermehrten Bereit⸗ ellung von Arbeitsplätzen für jüngere männ⸗ liche Kräfte und ſchließlich für ältere An⸗ geſtellte überhaupt. Am 19. Juni Gauwanderung. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Gau Heſſen⸗Naſſau, hat in dieſem Jahr als Treff⸗ punkt für den Gauwandertag die Bergſtraße und den Odenwald vorgeſehen. Von Frank⸗ furt a. M., Offenbach, Mainz und Wies⸗ baden fahren am 19. Juni Sonderzüge nach Bensheim an der Bergſtraße. Von dort werden Sternwanderungen durchgeführt, deren Ziel das Borſtein⸗Wanderheim der NS-Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ bei Reichenbach im Odenwald, am Fuße des Felſenmeeres, iſt. iſt, ausgepflanzt werden. Man wählt dazu möglichſt kräftige Pflanzen mit guten Wurzel⸗ ballen, die ein raſches Wachstum gewährlei⸗ ſten. Denn der Tomate ſteht wegen ihrer Froſtempfindlichkeit nur eine kurze Wachs⸗ tumszeit zur Verfügung, in der ſie anderer⸗ ſeits eine große Anzahl von Früchten hervor⸗ bringen ſoll. Die Tomate bevorzugt warmen, nährſtoffhaltigen Boden und einen ſonnigen Standort. Sie verlangt eine reichliche Stall⸗ miſt⸗ oder Kompoſtdüngung. Man pflanzt am beſten in Reihen von abwechſelnd 60 und 100 em Abſtand, ſodaß immer zwiſchen zwei Rei⸗ hen ein größerer Zwiſchenraum zur beſſeren Bearbeitung entſteht. Der Abſtand in der Reihe beträgt 60 em. Zur beſſeren Boden⸗ ausnutzung können bei der großen Pflanzen⸗ weite noch Zwiſchenkulturen von Kopfſalat oder Kohlrabi angebaut werden. Bei fortge⸗ ſchrittenem Wachstum verabfolgt man Gaben von Kali und phosphorhaltigen Mineraldün⸗ gern als Kopfdüngung. Es ſoll aber möglichſt kein Stickſtoff gegeben werden, da dadurch nur die Blattentwicklung gefördert wird. Die Pflanzen werden an Pfählen aufgebunden und ein⸗ oder zweitriebig gezogen. Die Seiten⸗ triebe müſſen regelmäßig ausgeſchnitten wer⸗ den. Ueber dem 5. und 6. Blütenſtand wird der Trieb geſtutzt, da andernfalls die ſich noch entwickelnden Fruchtſtände nicht mehr zum Ausreifen kommen würden. Ebenſo wird auch das die Früchte verdeckende Laub zum Beginn der Reifezeit gelichtet. Während der ganzen Kultur muß reichlich Waſſer zugeführt wer⸗ den. Im Anbau ſollten nur die Tomatenſor⸗ ten des Reichsgemüſeſortiments Verwendung finden, die vom Reichsnährſtand in jahrelan⸗ gen Verſuchen auf ihre Anbauwürdigkeit ge⸗ prüft worden ſind. Deutſche Hausfrau! Deine Mitarbeit am EHW iſt notwendig! Laſſe keine Küchenabfalle verderben! Die Natur traf grauſame Ausleſe. Das ehr kühle und eigenartige Wetter diese Früh⸗ lings wird das Jahr 1938 in der Geſchichte der Ornithologie mit einem ſtarken Minuszeichen buchen. Wie viele Hunderttauſende von Zug⸗ vögeln in den Schneeſtürmen der Alpen, in an⸗ deren Gebirgen und auch aus Futtermangel umgekommen ſind, iſt nicht zu überſehen. Aller⸗ orts in Deutſchland gibt es aber Lücken. Die Maſſen fehlen! Wohl blieb das Vogelheer treu, aber eine Unzahl bat dieſe Treue mit dem Tode bezahlen müſſen. Am ſchlechteſten er⸗ ging es den Zugvögeln, die pünktlich ſein wollten. Sie erlitten bei dem kalten und unfreundlichen Wetter in der deut⸗ ſchen Heimat zumeiſt bei der Rückkehr den Tod. Vereinfachte Steuerüberweiſungen. Die Be⸗ rechnung und Ausſchüttung der Gemeinde⸗ anteile an den Ueberweiſungsſteuern(Ein⸗ kommenſteuer. Körperſchaftsſteuer, Umſatzſteuer. Hauszinsſteuer und Dotationen) erfolgte bis⸗ her in Preußen monatlich mehrmals und ge⸗ trennt für die einzelnen Steuerarten. Vom Rechnungsjahr 1938 ab werden die Gemeinde⸗ anteile an den Steuerüberweiſungen nach einer jetzt ergangenen Anordnung zuſammen in einer Summe ausgeſchüttet. In jedem Monat wird ein Zwölftel der Jahresbeträge in einer Summe den Gemeinden überwieſen. Dieſe Maßnahme bedeutet eine erhebliche Verwal⸗ ungsvereinfachung. Das Kind muß allein ſpielen lernen Gegen Langeweile und Anſelbſtändigkeit— Arbeit ſpielend erlernen Jede Mutter muß verſuchen, ihr Kind dazu zu erziehen, daß es allein ſpielen lernt, daß es alſo nicht immer hinter den Erwachſenen her⸗ läuft und von ihnen unterhalten werde: möchte, denn nur ein Kind, das in ſeinem Spie! Befriedigung und Freude findet, iſt ein wirt⸗ lich glückliches Kind. Aus Kindern, die nichts mit ſich anzufangen wiſſen, werden die unzu⸗ friedenen Menſchen, die dauernd in Gefahr ſind, ſich zu langweilen, die gewiſſermaßen gar nicht die Möglichkeit haben, ſich mit ſich ſelbe und von ſich heraus zu beſchäftigen. Erwachſene Menſchen kann man ſehr ſchwer von dieſen inneren Unzufriedenheit heilen, aber bei Kin⸗ dern muß man ganz früh darauf hinwirken daß ſie ſo etwas wie Langeweile gar nicht ken⸗ nen lernen. Die Mutter muß die Kinder daran gewöhnen, daß ſie gewiſſermaßen auf ſich ſelbs angewieſen ſind, daß nicht immer ein anderen da ſein muß, der ſich mit ihnen abgibt. Für den Säugling iſt das Spielgitter (die ſogenannte Box) praktiſch. Man legt di. Box mit einem waſchbaren Teppich aus und ſetzt den Säugling hinein mit einigen Spiel⸗ ſachen, mit denen er ſich beſchäftigen kann. ohne ſich Schaden zu tun. Dann hat das Kind Auch ein kleines Kind muß ſchon lernen, ſich allein zu waſchen und anzuziehen. Zuerſt 1. die Mutter dabei natürlich geduldig helfen un iuß das Kind loben, wenn es alles richtig nachen lernt, denn das mitterliche Lob tut zem kleinen Menſchenkinde wohl. Auch das Zürſten der Zähne wird das Kind ſchon ſehr früh lernen, wenn man ihm eine kleine Zahn⸗ zürſte ſchenkt und dazu ein unzerbrechliches gahnglas. Dann wird alles zum Spiel, zu iner luſtigen Unterhaltung. Und gerade dieſe zinſtellung iſt ſo günſtig für die Charakter⸗ utwicklung. Ein Kind, das ſeine kleinen Iflichten als Freude zu betrachten lernt, wird u ſeinem ſpäteren Leben in ſeiner Arbeit denfalls ſeine Freude finden und wird nicht 8 können, wie jemand nicht gern ar⸗ eitet. Eine italieniſche Pädagogin hat in ihren veltberühmten Kindergärten wunderbare Er⸗ olge erzielt, indem ſie auch die kleinſten Kin⸗ der ſchon an alle möglichen Fertigkeiten ge⸗ vöhnte. Sie erfand auch das verſchiedenartigſte Spielzeug, das die Kinder nicht nur beſchäf⸗ tigt, ſondern ihnen zugleich irgend etwas bei⸗ ein kleines Mädchen beim Staubwiſchen helfen. Aber man ſoll darauf halten. daß die Gegen⸗ ſtände, die es abwiſchen ſoll, auch wirklich ſtaubfrei werden. Iſt das dem Kinde beim erſtenmal nicht gelungen, ſo muß man es die kleine Arbeit noch einmal machen laſſen. Das iſt beſſer und erziehlicher, als wenn man ſelber zugreift. Ein Kind iſt meiſt ſehr ſtolz, wenn es der Mutter irgendwie helfen kann. und in die⸗ ſem Stolz ſoll man es nicht beeinträchtigen! Im Spielen lernt es arbeiten, und darauf ommt es an. L. F. Hühnerfedern gehören nicht auf den Dunghaufen. Der Anteil der Eigen⸗ erzeugung an Federn beträgt in Deutſchland (ohne Oeſterreich) nur etwa 30 Prozent. So mußten auch im vergangenen Jahre wieder für viele Millionen Reichsmark Bettfedern aus dem Ausland eingeführt werden. Ein großer Teil der eingeführten Federn ſind Hühner⸗ federn. Insbeſondere Hühnerfedern wandern in Deutſchland faſt ſämtlich auf den Dunghau⸗ fen und gehen damit der Verwertung 15 die dafür vorhandene Induſtrie verloren. Anfang 1937 ſind die Eierkennzeichnungsſtellen und die Eierſammler für die Sammlung von deut⸗ ſchen Federn eingeſetzt worden. Die Eier⸗ ſammler nehmen jeden Poſten Federn zu den vorgeſchriebenen Preiſen ab. Es liegt nun an den Hühnerhaltern, die anfallenden Federn reſtlos zu ſammeln und damit der Vergeudung des deutſchen Volksvermögens ein Ende zu machen. ——— Weinheim.(Eröffnung des Horſt⸗Weſ⸗ ſel⸗Bades). Am kommenden Sonntag iſt Wein⸗ heims größtes Schwimmbad beim Horſt Weſ⸗ ſel⸗Platz im Birkenauertal für den öffentlichen Badebetrieb freigegeben. Das idylliſch gele⸗ ene Bad bietet in der kommenden heißen Jahreszeit Stunden beſter Erholung.— Die Weſchnitz als Badeplatz für Kinder erfreute ſich ſchon immer eines großen Zuſpruches. Nach einer veröffentlichten ortspoltzeilichen Vorſchrift iſt das Baden in der Weſchnitz nur an Werktagen bis 20 Uhr für Kinder bis zu 14 Jahren mit vorſchriftsmäßiger Ba⸗ dehoſe nur entlang des Mühlwegs erlaubt. Weſtlich der Peterplatz⸗Brücke und oberhalb des Steges bei der Hildebrand'ſchen Mühle iſt das Baden nicht geſtattet. Verboten iſt das Baden an Sonn⸗ und Feiertagen. Vorne oder hintenrum Stets— Verehrter— ſieh dich um, Ob wer aus den Klippen fährt, Der nicht deine Rippen ehrt. Ste Bez butch en un 1 Al de Truppen ſchlechten letie In Vornat! Fetet a. Abſchnitt die 7 tanei nichlige Die Abt Nubiebe Not hi it, ſhaff allderen Einwohn zu Erti Die di len Tag ſtelloß u Gebiete. bishet i ſorgung Mie gro Machthab Talſache weitet begeben! ten Ve bensmitte de f l. 8. 1 1 Uri 5 N i Nie Wer plötzlich in der Fahrbahn ſteht, Nachmittags wird dort fröhliches Treiben bei[ damit ſein eigenes kleines Reich, und man 1 e Nen Wird auch plötlich 92 0 95 e,, Zeichnung: Nas⸗Preſſearchiv(Huter 171 folgt der Races nach e e von J gen kann. ſoll es einen eigenen Spieltiſch und elner tune t 55 3 d 0 Die— 5 lte Kin wo ſich die Kd ⸗Wanderer mit Lampions nach ſeinen Kinderſtuhl bekommen. Auch ein Regal, 5 iele 105 ler un 5 17 0 ingen Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen lung die Bensheim zurückbegeben. In dieſem Jahr wird[ in dem es ſeine Spielſachen aufbewahrt, die 5 er Kleider öffn. ad schließen d Knöpfe[ Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen dun 1 4 G dertag mit der Teilnahme von[es ſelber wieder wegräumen muß, Man ſoll omen üderballpe mand ſchließen, ſondern be. Tell Friedrich Marten, Viernheim. Verlag: Ver⸗ Nose zum 857.20 1 g mi i 1 das Kind möglichſt früh daran gewöhnen, mit kommen überhaupt geſchickte Finger. einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. 55 2000 Kd ⸗Wanderern gerechnet. Meſſer und Gabel zu eſſen und ſoll Beſonders gern helfen Kinder der Muittter Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: fake er Tomaten. Zu den froſtempfindlichen] darauf halten, daß es ſich bei Tiſch gut be⸗[ im Hauſe. Tiefen Hang ſoll man unterſtüs⸗ Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Enyrim& Co., nude Pflanzen gehören die Tomaten. Sie dürfen erſt] nimmt. Gerade gutes Benehmen bei Tiſche] Man ſoll ihnen kleine Arbeiten überwarſen,[Worms.— Du. IV. 1938 über 1900. 3. Zt. i baboſen Mitte Mai, wenn jede Froſtgefahr vorüber kann nicht früh genug anerzogen werden. die ſie ausführen müſſen. Zen Beispiel kann[ Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. 3 5 7 ö . 5 eee eee eee, e ee eee eee e eee eee eee eee eee, Eee g Peteins⸗Anzeiget ö 2„ 0 Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. ru 1 e bleibt ru 1 E 50 K ahr Heute abend Training auf dem Waldſport⸗ 90 4 Henning platz: 6 Uhr Jugendmannſchaften; ab ao D rr Nur Erſatz⸗ Jungliga.. 8: 1. daß! . 8* Jungliga auch wenn die Abzüge der Abziehapparate noch so 4 1 a 54 n 7 1—— Lag Abtlg. 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