S 3 rr = F A . ie * 1 9 Hindernis vor dem Eintritt Volk Amtsblatt der Bürgermeiſterei Bernheim Erſcheinungswelſe: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreise: Ins Haus gebracht monatlich 160 RM einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 60 N ausſchließlich Beſtelgeld Einzelnummer 10 Rpfg. nummer 116 etertagen. Donnersla Vormarſch in 60 km Breite Irantolruppen am Eingang zur Levanle⸗Ebene Bilbao, 18. Mai. An der Teruel⸗Front ſetzten die nationalen Truppen am Mittwoch trotz des anhaltenden ſchlechten Wetters. das den Einſatz der Artil⸗ lerie und der Flugwaffe verhinderte. ihren Vormarſch in einer Frontbreite von 60 Kilo⸗ meter auf den öſtlich von Corbalan gelegenen Abſchnitt fort. Die Truppen des Generals Garcia Es⸗ camez beſetzten die Ortſchaft Escriche und wichtige Bergſtellungen im Camarena⸗Gebirge. Die Abteilung, die in Richtung auf Mora de Rubielos vorſtößt. ließ den Ort Cabra de Mora hinter ſich, während die Navarra⸗Diviſion von Mosqueruela auf der Straße nach Süden vordringt Da ſich die Bolſchewiſten durchaus darüber klar ſind, daß die Verteidigung ihrer augenblicklichen Gebirgsſtellungen, die das letzte in die Levante⸗ Ebene darſtellen, von entſcheidender Bedeutung iſt, ſchaffen ſie fieberhaft Verſtärkungen aus anderen Gebieten heran und mobiliſieren die Einwohnerſchaft aller umliegenden Ortſchaften zur Errichtung neuer Verteidigungswerke. Die durch den nationalen Vormarſch der letz⸗ ten Tage bedrohte Levante⸗Ebene zwiſchen Ca⸗ ſtellon und Valencia iſt eines der fruchtbarſten Gebiete Spaniens, das von den Bolſchewiſten bisher in der rückſichtsloſeſten Weiſe zur Ver⸗ ſorgung von Madrid ausgeſaugt worden iſt. Wie groß die Gefahr von den ſowietſpaniſchen Machthabern eingeſchätzt wird, kommt in der Tatſache zum Ausdruck, daß der Burager⸗ meiſter von Madrid ſich nach Valencia begeben hat. um dort die Frage der werte⸗ ren Verſorgung Madrids mit Le⸗ bensmitteln zu erörtern. Die Kämpfe zwiſchen Teruel und der Küſte Bilbao, 18. Mai. Auf der geſamten Frontlinie zwiſchen Bilbao und der Küſte fanden auch am Mittwoch hef⸗ tige Kämpfe ſtatt. Der Kaſtilien⸗-Armee ge⸗ lang die Einnahme der Höhen um Caſtellar, von wo aus die Ortſchaft beherrſcht wird. Bei Mosqueruela wurde ein feindlicher Gegen⸗ angriff zurückgeſchlagen. Der Gegner hatte ſtarke Verluſte. Ueber Alcala de Chisvert wurde im Luftkampf ein feindlicher Flieger ab⸗ geſchoſſen. Don Madrid an die neue Front enlſandt Bilbao, 18 Mai. Wie aus Madrid gemeldet wird. hat der Be⸗ fehlshaber der roten Südarmee, Maja. ſein Hauptquartier von Madrid nach Caſtellon ver⸗ legt. Aus dieſer Maßnahme geht deutlich her⸗ vor, daß der erfolgreiche nationalſpaniſche Vor⸗ ſtoß in Richtung Valencia im bolſchewiſtiſchen Lager ernſte Beſorgnis ausgelöſt haben muß Miaja, der ſeinerzeit bei der Ver⸗ teidigung von Madrid eine ausſchlaggebende Rolle geſpielt hat. gilt als geſchickteſter An⸗ führer der Bolſchewiſten und wird beſonders dann herangeholt. wenn die Situation äußerſt ſchwierig wird. Der nalionale heeresbericht vom Millwoch 58 Salamanca. 19. Juni. Dem nationalen Heeresbericht vom Mittwoch zufolge wurde trotz ſchlechten Wetters wie Re⸗ gen und Nebel der Vormarſch fortgeſetzt Wich⸗ tige Stellungen weſtlich von Cati wurden et⸗ obert. desgleichen im Abſchnitt Mosqueruela. Im Abſchnitt Corbolan beherrſchen die Truppen jetzt Val Belinares. Der Feind ließ über 100 Tote und 283 Gefangene zurück Im Luftkamof wurde ein roter„Boeing“ ⸗Jäger abgeſchoſſen Der Vormarſch bei Cat ſei. ſchildert der Kriegs⸗ berichterſtatter ergänzend, in den Morgenſtun⸗ den unter außerordentlich günſtigen Umſtänden vorangegangen, da die rote Front gans aus⸗ einandergeriſſen geweſen ſei. Nachmittags habe jedoch ſchlechtes Wetter ein Ausnützen des Er⸗ folges verhindert, da das aufgeweichte Gelände einen Nachſchub unmöglich gemacht habe. Vorſtoß des ſſchech. Schulbereins . Warſchau, 18. Mai. Die Polniſche Telegraphenagentur berichtet von den Abſichten der tſchechiſchen Schulorgani⸗ ſation, eine Reihe neuer tſchechiſcher Schulen in den hauptſächlich von Polen bewohnten Gebieten der Tſchecho⸗ ſlowokei zu errichten. Dieſe Abſicht ſei eine Provokation der polniſchen Bevölkerung. Der tſchechiſche Schulverein wolle in dem polniſchen Siedlungsgebiet allein drei Mittelſchulen und dazu 18 neue Volksſchulen errichten. Der Entſchluß zum Bau dieſer Schulen. die zur Tſchechiſierung der Bevölkerung beitragen ſollen, ſei in einem Augenblick gefaßt worden. in dem verſchiedene tſchechiſche Stellen eine Aenderung in ihrer Einſtellung zur polniſchen Minderheit ankündigten. Die Polniſche Telegraphenagenturx verweiſt in dieſem Zuſammenhang auf die Ausführun⸗ gen des tſchechiſchen Blattes„Marapſko Sleziſky Denik“, in dem die Aufgabe des tſchechiſchen Schulvereins auf dem Gebiete der Tſchechiſie⸗ rung des weſtlichen Grenzgebietes der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Republik hervorgehoben wird. Die Schuld der kſchechiſchen Polizei Prag, 19. Mai. Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, wur⸗ de in Zuſammenhang mit den gemeldeten Zu⸗ ſammenſtößen am 1. Mai in Troppau, wo ein ſudetendeutſcher Rechtsanwalt von tſchecho⸗ ſlowakiſchen Polizeibeamten lebensgefährlich verletzt wurde, der Kommandant der unifor⸗ mierten Sicherheitswache in Troppau. nach Prag verſetzt. Zwei weitere Organe der Troppauer Polizei wurden vom Dienſt ſuspen⸗ diert, gegen andere wurde ein Diſziplinarver⸗ fahren eingeleitet. Aus der Tatſache dieſer Maßregelung geht klar hervor, daß ſich auch die tſchechoſlowakiſchen Behörden von der ſchwe ren Schuld der Troppauer Polizei überzeugt haben. Scharfe engliſche Maßnahmen in Paläſtina SS London, 19. Mai. Wie Reuter meldet, plane die britiſche Re⸗ gierung draſtiſche Maßnahmen zur Unterdrük⸗ kung des„arabiſchen Terrorismus“ in Paläſt!⸗ na.—„Daily Herald“ kündigt an. daß eine zu⸗ ſätzliche Infanteriebrigade in Stärke von etwa 3000 Mann zur Durchführung des ins Auge ge⸗ faßten britiſchen Feldzuges nach Paläſtina ent⸗ ſandt wurde. Die Folge dieſer Maßnahme wür⸗ de die militäriſche Beſitzergreiſung eines gto— ßen Teiles des Landes ſein und Militärkoen⸗ mandeure würden die tatſächlichen Gouverneure des beſetzten Gebietes. iernheimer jeilu Verkündigungsblatt der 89 AB. Viernheim Anzeigen preis. Grundprets für 1mm Höbe und 22 mm Breite 8 Ryfg., im Text⸗ den 19. Mai 1938 Ichweres Unkergrundbahnunglück in London In der Nähe des Charing⸗Croß⸗Bahnhofes in London grundbahnunglück, bei dem mehrere Perſonen getötet und über 40 verletzt auf den Charing⸗Croß⸗Bahnhof, wo kurze Zeit, nach dem Unglück eintrafen. um die Verwundeten abzutransportieren. teil für J mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zei iſt Anzeigenpretsliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13. Fernſpr. 153 Peg v baſen 15101 14. Jahrgang Madrids Lebensmittelverſorgung gefährdet Schwere Kümpje bei eruel— Sthlethtes Wetter hindert den Fortgang der Kampfhandlungen nütht ſich ein ſchweres Unter⸗ wurden.— Blick zahlreiche Krankenwagen (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) ereignete 250000 verteidigen Hfütſchau Bei ſteigender Erbillerung tobl ſeit Denslag eine ſchwere zchlacht Schanghai, 18. Mai. Der Kampf um den Beſitz der ſtrategiſch be⸗ deutſamen Stadt Hſütſchau tobt ſeit Diens⸗ tagnachmittag bei ſteigender Erbitte⸗ rung auf beiden Seiten ununter⸗ brochen weiter. Der ſapaniſche Haupt⸗ angriff wird von dem auf den Weſtbergen in der Nähe der Stadt aufgefahrenen Batterien wirkſam unterſtützt. Wie bisher richtet er ſich vor allem gegen den weſtlichen Teil der Stadt⸗ mauer und die davor angelegten Befeſtigungen, wo die Chineſen, wie in den japaniſchen Front- meldungen hervorgehoben wird, ſeden Fuß.⸗ breit Boden verzweifelt vertei⸗ digen. Immer wieder werden neue Maſſen anſtelle der durch das japaniſche Trommelfeuer und die Angriffe der ſapaniſchen Tiefflieger vom Hauptwall weggefegten Verteidiger in den Kampf geſchickt. Die japaniſche Armeeführung ſchätzt die um und in Hſütſchau ſtehenden chine— ſiſchen Truppen auf insgeſamt 250 000 Mann. Es handelt ſich dabei allerdings um Provinzialtruppen, da die Diviſionen der Zentralarmee bereits vor einigen Tagen in Richtung auf Kweitö und Keifeng abmarſchiert ſind. Die Stadt Hſütſchau ſteht zum Teil in Englands Spanienpolitik Fragen der Labour-Abgeordnelen an die engliſche Regierung London, 18. Mai. Das Wiederaufleben des vpolitiſchen Inter⸗ eſſes an der ſpaniſchen Frage tam am Montag im Unterhaus in einer Reihe bon Fragen zum Ausdruck., die an die Rede Muſſolinis in Ge⸗ nua anknüpften. Der Labour⸗Abgeordnete Artur Hender⸗ ſon fragte, ob die britiſche Regierung eine Zuſicherung geben wolle, die franzöſiſche Regie⸗ rung in ihrem Widerſtand gegen den „italieniſchen Druck auf Aende⸗ rung der franzöſiſchen Polltik in Spanien“ zu unterſtützen. b Unterſtaatsſekretär Butler erwiderte, der Frager möge verſichert ſein. daß die guten Dienſte der britiſchen Regierung der franzöſi⸗ ſchen wie der italieniſchen Regierung ſtets zur Verfügung ſtänden. falls dieſe ſie zu erhalten wünſchten, um eine Bereinigung der Lage in Spanien zu beſchleunigen. Henderſon fragte dann, ob angeſichts der Tatſache. daß die Politik der franzöſiſchen und der britiſchen Regierung gegenüber Spanien die gleiche ſei, die britiſche Regierung zulaſſen wolle. daß die italieniſche Regierung einen Keil zwiſchen die britiſche und die franzöſiſche Regierung treibe. Butler erklärte, er nehme die Auslegung nicht an, die Henderſon der Rede Muſſolinis aeg und könne die gewünſchte Zuſicherung nicht geben. Eine weitere Anfrage des konſervativen Ab⸗ geordneten Davidſon, ob die britiſche Regierung ihre Haltung gegenüber Abeſſinien ändern wolle, beantwortete Butler mit Nein. Flammen und rieſige Rauchwolken verdunkeln den Himmel. Die Japaner ſechs Kilomeler vor hſülſchau Heftige Kämpfe im Weſten der Stadt 3 Schanghai, 18. Mai. „Die Schlacht um Hfſütſchau tobt mit unver⸗ minderter Heftigkeit weiter. Am Mittwochnach⸗ mittag begannen ſich japaniſche Angriffskölon⸗ nen von den weſtlichen Bergen her unter dent Schutz ſtärkſten Artilleriefeuers gegen die Stadtmauer vorzuarbeiten. Schritt⸗ weiſe drangen ſie durch das in langer Arbeit ſtarkbefeſtigte tiefgegliederte Syſtem der chine⸗ ſiſchen Stellungen vor und ſtürmten am Abend das zäh verteidigte Dorf Tſchangtſchwan. Da⸗ mit ſind die Japaner bis auf ſechs Kilometer an die weſtliche Stadtmauer von Hſütſchau her⸗ angekommen. Eine von Süden gegen Hſütſchau angeſetzte japaniſche Abteilung nahm nach ſtun⸗ denlangen erbitterten Straßenkämpfen am Mitt⸗ wochabend Schuſien, 65 Kilometer ſüdlich der Stadt. „An der übrigen Front fanden nur kleinere Kämpfe ſtatt, da die japaniſche Heeresleitung die Hauptanſtrengung auf die Weſtfront von Hſütſchau konzentriert. 37 Sowſeloſſiziere verhaftet 88S London, 19. Mai „Daily Expreß“ zufolge hat die GPpu. am Mittwoch in dem Moskauer Haupt- quartier der Armee 5 Generale und 32 weitere Armeeoffiziere ver⸗ haftet. Der Chef der GPU. Jeſchow. ſchreibt das Blatt, war der Anſicht, daß die Verhafteten die Leiter der Organiſation ſeien, die in geheimen Rundfunkſendungen gedroht hätten, Stalin zu ermorden. Die GPU. be⸗ haupte, daß ſie die Namen der Verhafteten in einem Brief entdeckt habe, den Semjon Bert⸗ ſin, der Kurier eines ſowjetruſſiſchen Diplo⸗ maten, ins Ausland habe ſchmuggeln wollen. ——— Die Kräftevorräle der hohen Tauern Wenn der Europäer auf das Thema„Aus⸗ nutzung der Waſſerkräfte Euro⸗ pas“ kommt, dann fällt ihm aus einer Schul- erinnerung her automatiſch der rieſige Reich⸗ tum an überwiegend ungenutzten Waſſerkräf— ten in Skandinavien ein. Aber kaum jemals denkt er daran, daß die Alpen ein min⸗ deſtens ebenſo großes Reſervoir ſind, von de⸗ nen allein das Tauern⸗Gebiet, in dem Gering jetzt den erſten Spatenſtich für das Kraftwerk tat, eine Rohwaſſerkraft von mindeſtens rund 10 Milliarden Kilowattſtunden aufzuweiſen hat. Erſtaunlicherweiſe hat man ſich jedoch ſelbſt dann, als die Umwandlung von Waſſer⸗ kraft, d. h. die Ausnutzung des Druckes und Stromes ſchnellfließenden oder fallenden Waſ— ſers ſchon längſt allgemein im Gange war, noch Menſchenalter lang nicht mit dieſen enor⸗ men Kraftvorräten befaßt. Erſt im Jahre 1926 kam man auf den Ge⸗ danken, im Gebiet der Tauern, alſo zwiſchen Salzach und Drau, ein größeres Kraftwerk anzulegen. Aber ſelbſt die Aus⸗ arbeitung eines vollſtändigen Projektes durch die AEG. brachte den Gedanken keinen Schritt weiter, er iſt ſeitdem oft wieder aufgetaucht und hat teils als parlamentariſches Debattenthema im alten Oeſterreich, teils als Förderer beträchtlicher Ak⸗ tenmengen in den Archiven ſowohl der früheren Landesregierungen als auch der ehe⸗ maligen Bundesregierungen gedient. Die In- tereſſenverbände, die früher in Oeſterreich re— gierten, vermochten ſich keine Vorſtellung da— von zu machen, woher das Geld für die An⸗ lage kommen ſollte. Dazu kamen ſtändige Mei⸗ nungsverſchiedenheiten zwiſchen der Bundes- regierung und den drei Länderregierungen von Salzburg, Tirol und Kärnten über das Projekt, wobei oft techniſche Bedenken als Tarnung für parlamentariſche und parteipoli⸗ tiſche Intereſſenpolitik dienen mußten. Wie die Reorganiſation des Landes Oeſter— reich im allgemeinen, ſo iſt Konzeption, Aus- arbeitung und Beginn der Verwirklichung an dem Plan eines Großkraftwerkes in den Tauern geradezu ein Lehrbeiſpiel für die ziel⸗ klare, bis in ferne Zukunft hinein planende Aufbaupolitik des neuen Deutſchland, im Ge⸗ genſatz zu der politiſchen Kleinkrämerei und Unfähigkeit beiſpielsweiſe auch des alten Oeſterreich. Es ſind noch nicht einmal zwei Monate, genau geſagt ſieben Wochen, ſeit der Entſtehung des Planes vergangen, und ſchon hat Generalfeldmarſchall Göring den Beginn der Arbeit ſelbſt einleiten können. Dieſe kaum glaubliche kurze Friſt der Planausarbeitung wird noch erſtaunlicher, wenn man einen Blick auf die Einzelheiten des Projektes wirft: Auf einem Gebiet, in dem rund 320 qkm von Gletſchern bedeckt ſind, ſtürzt, be⸗ ſonders im Kapruner Tal, Waſſer in rieſigen Mengen zu Tal, wobei ſich ein Gefälle von insgeſamt etwa 1500 m durch⸗ ſchnittlich ausnutzen läßt. Um nun die Verſchiedenheit des Waſſeranfalls im Som⸗ mer und im Winter für die Belieferung des zu bauenden Großkraftwerkes, alſo für die Umwandlung in elektriſchen Strom, ausglei⸗— chen zu können, ſind im weſentlichen zwei große Stauſeen geplant, die im weſent⸗ lichen das Schmelzwaſſer von vier Gletſcher⸗ zungen aufzunehmen haben werden. Der erſte ſoll auf dem Moſer Boden, der zweite, noch größere auf dem Waſſerfall⸗-Boden angelegt werden. Die Staubecken werden in ungefähr 2000 m Höhe zu liegen kommen. Man hat früher gegen das Projekt des Tauern-⸗Kraft⸗ werkes u. a. auch den Einwand gemacht, daß man in der vorteilhafteſten Höhe von 2000 Metern keine Staubecken mehr anlegen könne, weil das Waſſer monatelang im Winter zufrie⸗ ren würde. Selbſtverſtändlich friert ein See in dieſer Höhe an der Oberfläche zu. Es iſt aber völlig ausgeſchloſſen, daß bei der großen Tiefe ſolcher Staubecken ſelbſt ſtrenger Froſt den Ab⸗ fluß des nötigen Waſſer zu den Zuleitungs⸗ Salzburg, 18. Mai. Auf einer großen Arbeitstagung der Führer⸗ ſchaft der öſterreichiſchen J. in Salzburg Brac am Mittwoch der Reichsjugendführer Baldur v. Schirach. Am Anfang einer Periode harter Alltags⸗ arbeit gab er in Gegenwart ſämtlicher Amks⸗ chefs der Reichsjugendführung der Jugend- bewegung Adolf Hitlers in Oeſterreich ſeinen Auftrag, indem er die erzieheriſche Idee entwickelte, die Erfolg und Glück der Millionengemeinſchaft unſerer deutſchen Jugend in den vergangenen fünf Aufbaujahren be⸗ gründete. Es muß auch hier auf dieſem Boden, ſo ſagte ex, das erzieheriſche Geſetz, das ebenſo wie im Altreich ſich aus der Kampfzeit der illegalen öſterreichiſchen HJ. entwickelt hat. den bevor⸗ ſtehenden Einſatz der Jugend für das Groß⸗ deutſche Reich beſtimmen. Baldur v. Schirach erinnerte an die Gebote des Führers über die Erziehung der Jugend, deren Selbſtführung und freiwil⸗ liges Bekenntnis zum Staat und zur nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung immer der Garant für die Begeiſterung und Einſatz⸗ freudigkeit der Jugend eines Volkes bleibe, deren Begeiſterung aus der Kampfzeit und der gerade hinter uns liegenden Feiern in ſchöp⸗ feriſche Leiſtungen und ſichtbare Werke für die Volksgemeinſchaft umgeſetzt werde. Von der Vergangenheit unterſcheidet uns, daß wir keine vereinsmäßige Zuſammenfaſſung von Mitgliedern kennen, ſondern ein er⸗ zieheriſches Ethos beſitzen, das uns und damit dem Reich die Herzen der jungen Men⸗ ſchen bringt Denn das Geheimnis unſeres Er⸗ folges macht es aus, daß wir die Jungen und Mädel ſich ſelbſt führen, einſetzen, ertüchtigen, anſpornen und erziehen laſſen. Die Vergangenheit hat uns keine Erziehungs; revolution gebracht, denn mit langen Haaren, kurzen Hoſen und Schillerkragen iſt das nicht getan. Was die Jugendbewegung der Vergan⸗ genheit vollbracht, war nur ein Proteſt gegen die bürgerliche Geſellſchaft. Wir haben heute der Welt eine neue Er⸗ ziehungsidee geſchenkt, die kein anderes Vor⸗ bild beſitzt als uns. Niemand wurde uns von anderen erzieheri⸗ ſchen Einrichtungen abgeteilt oder beigegeben, um etwa im Staatsintereſſe die Jugend zu er⸗ faſſen und auszubilden. Nein. wir kämpften im Altreich und auch in Oeſterreich für unſeren eigenen nattonalſozialiſtiſchen Staat, und in⸗ dem wir dieſen Kampf tatkräftig ſelbſt über⸗ nahmen, prägten wir das Selbſtführungs⸗ prinzip der 5 J. aus und ſchufen eine kanälen nach dem Kraftwerk irgendwie beein⸗ fluſſen könnte. Das hat ſich inzwiſchen u. a. auch an dem Becken des Staubach⸗Werkes gezeigt, deſſen Waſſerſpiegel in 2800 Meter Höhe liegt. Generalfeldmarſchall Göring hat bereits in ſeiner Eröffnungsrede angekündigt, er werde dafür ſorgen, daß das landſchaftliche Bild nicht entſtellt werde. Nun müſſen ſelbſtverſtändlich große Stollenanlagen zwiſchen den Staubecken oben und dem Kraftwerk unten im Tal geſchaf⸗ fen werden. Aber dieſe Stollen werden zum überwiegenden Teil unterirdiſch, alſo im Innern der Felſen geführt werden, ſodaß ſie von außen nicht zu ſehen ſind. Außerdem ergibt ſich daraus ein natürlicher Froſtſchutz. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß ein ſo gewaltiges Kraftwerk, wie es in den Tauern geplant iſt, ferner auch gewiſſe Zufahrts⸗ und Verbindungsſtraßen nötig macht, die naturgemäß wieder der Wirtſchaft des Lan⸗ des ſelbſt und dem Fremdenverkehr ſpäter zu⸗ gutekommen werden. Ebenſo iſt es klar, daß ein Großkraftwerk von ſolcher Ausdehnung und einer ſolchen Kapazität an Kilowattſtunden von dem kleinen Lande Oeſterreich gar nicht ausgenutzt werden Schirach ſpricht zu Oeſterreichs 6d. „Dir haben der Welt eine neue Erziehungsidee geſchenkl“ unſerem Weſen entſprechende erzieheriſche Idee. Der Reichsjugendführer erklärte dann, daß die J. ihren ſtaatlichen Erziehungsauftrag in Oeſterreich übernommen habe und nach den ſichtbaren Erfolgen im Altreich nun auch in die⸗ ſem deutſchen Land ſicher den Weg für ihr Han⸗ deln und Tun finde. Die Grundſätze einer körperlichen Ertüch⸗ tigung und Leibeserziehung zur Stählung und Kräftigung des Körpers, wie die Erziehung zu künſtleriſchem Empfinden, zu Stil. Geſchmack und Form, wie zu innerer Gläubigkeit und Charakterſtärke würden nun auch hier ihre Verwirklichung erfahren. Aus dem reichen kul⸗ „Autoritüre deutſchen Südoſtraumes würde die Erziehung der Jugend des ganzen turellen Leben dieſes Reiches wertvolle Impulſe empfangen. Es ſolle jeder immer der Tugenden eingedenk ſein. die allen Erfolg bedingen: Die eigentliche große erzieheriſche Tat für ein Volk liegt darin, daß man in einer Jugend blinden Gehorſam, unerſchütterliche Treue, be⸗ dingungsloſe Kameradſchaft und unbedingte Zuverläſſigkeit verwurzelt. Es wird, indem ſich dazu die deutſche Ju⸗ gend ſelbſt erzieht, die Gewähr dafür gegeben, daß das kommende Geſchlecht dieſe national⸗ ſozialiſtiſchen Tugenden auch niemals wieder vergißt. .Die Begeiſterung der Jugend unſerer Tage verbürgt die Treue und Zuverläſſig⸗ keit dieſes Geſchlechts in alle Zukunft. Auf dieſe innere Begeiſterung allein kommt es bei uns deshalb an. Demokratie“ Spaak enlwickell ſeine Reformpläne für Regierung und Parlament Brüſſel, 19. Mai In der belgiſchen Kammer wurde am Mitt⸗ woch die Ausſprache über die Regierungserklä⸗ rung fortgeſetzt. Miniſterpräſident Spaak äußerte in einer längeren Rede u. a., daß er den großen ſozialen Ideen treu bleibe, aber nicht den Klaſſenkampf vertrete. In den entſcheidenden innerbelgi⸗ ſchen Fragen, wie in der Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit und der demokratiſchen Verfaſ⸗ ſung, ſeien ſich über 90 Prozent aller Belgier vollkommen einig. Der Miniſterpräſident unterſtrich dann die Bedeutung ſeiner Reformpläne für Re⸗ gierung und Parlament. Der Parla⸗ mentarismus in Belgien weiſe ſchwere Mängel auf, die beſeitigt werden müßten, Er erſtrebe daher eine„autoritäre Demo⸗ kratie“, die der Verantwortungsloſigkeit der Miniſter und Parlamentarier ein Ende mache. Das belgiſche Regime ſei in letzter Zeit nur noch eine Karikatur einer Demokratie ge⸗ weſen. Der flämiſche nationaliſtiſche Abgeordnete Borginon bedauerte es, daß die Regie⸗ rungserklärung keine völlige Klarheit über die belgiſche Außenpolitik gebe. Auf der Ratsſitzung in Genf habe der belgiſche Ver⸗ treter eine ſonderbare Haltung eingenommen, indem er ſich bei der Abſtimmung über die von den ſpaniſchen Bolſchewiſten geforderte Aufhe⸗ bung der Nichteinmiſchung der Stimme enthal⸗ ten habe, während England und Frankreich ge⸗ gen dieſes Verlangen geſtimmt hätten. Belgiens Stellungnahme erwecke den Anſchein einer ganz 0 100 Orientierung der belgiſchen Außen⸗ politik. PPPPPFPPPPPPPPPPPPPPPTPTPTPTPPTVPTT könnte. Das Kraftwerk wird alſo nach ſeiner Fertigſtellung und dem Ausbau ſeines Strom⸗ lieferungsnetzes, ſowie nach dem Anſchluß dieſes Netzes an das ſchon beſtehende Kraftnetz des Reiches ſehr bedeutende Mengen an elektriſchem Strom für das frühere Reichsgebiet ſtändig abgeben können. Das iſt um ſo wichtiger, als der Bedarf an elektriſcher Kraft ſeit dem wirtſchaftlichen Wiederaufſtieg Deutſchlands und nicht zuletzt im Zuſammen⸗ hang mit dem Vierjahresplan immer noch im Steigen begriffen iſt. Infolgedeſſen darf man wohl auch annehmen, daß die Fertigſtellung der Geſamtanlage ſo beſchleunigt wird, wie das bei der gewaltigen Größe des Projektes möglich iſt. Bei der Ausarbeitung des erſten Planes vor zehn Jahren nahm man an, daß das ge⸗ ſamte Großkraftwerk mit allen Nebenanlagen nicht eher als in zwölf Jahren fertig ſein würde. Nach den verblüffenden Serien von nationalſozialiſtiſchen Schnelligkeitserfolgen ſelbſt bei Arbeiten großen Stils, wird man ſich nicht wundern dürfen, wenn die urſprünglich geſchätzte Bauzeit von 12 Jahren unter⸗ chritten wird. Was das flämiſche Problem betreffe, ſo müſſe die Regierung endlich einſehen daß es ſich weniger um eine Sprachenfrage als um eine Nationalitätenfrage han⸗ dele. Die Ruhe werde in Belgien nicht eher ein⸗ kehren, ſolange nicht ein Staat geſchaffen ſei, in dem Flamen und Wallonen die volle Selbſtän⸗ digkeit und Selbſtregierung beſäßen. In dieſer Hinſicht habe die flämiſche Frage eine gewiſſe Aehnlichkeit mit dem tſchechoflowakiſchen Min⸗ derheitenproblem. Berkrauensvolum für die belgiſche Regierung 132 gegen 38 Stimmen bei 15 Enthaltungen Brüſſel, 19. Mai Die belgiſche Kammer ſprach am Mittwoch abend der Regierung Spaak das Vertrauen aus. Für die a ſtimmten 132 Abgeord⸗ nete, dagegen 38. 15 Abgeordnete enthielten ſich der Stimme. Die Rexiſten, flämiſchen Nationali⸗ ſten und die Kommuniſten ſtimmten gegen die Regierung. Der Stimme enthielten ſich die kon⸗ ſervativen Katholiken, die dem Regierungsblockh angehören. Zäuberung beim„Bolſchewik“ Auch der Leiter des Preſſebüros im Moskauer Zentralkomitee verhaftet. Warſchau, 19. Mai. „Die Polniſche Telegraphenagentur weiſt in einer Meldung aus Moskau darauf hin, daß ſich das Gerücht über die Verhaftung Steckls, des Leiters des Preſſebüros im Zentralkomitee der Kommuniſtiſchen Partei und Hauptſchrift⸗ leiters der Zeitung„Bolſchewik“ zu beſtätigen ſcheine. Während noch die vorletzte Nummer des„Bolſchewik“, die am 15. April erſchien, im Impreſſum den Namen Steckis enthielt, iſt die Ausgabe vom 1. Mai von einem Redaktfonskol⸗ legium hergeſtellt worden. Dieſe Tatſache ſei ein Beweis dafür. daß in der Schriftleitung des Bolſchewik“ eine Säuberung durchge⸗ führt worden iſt. Stecki unterſtand in ſei⸗ ner Eigenſchaft als Chef des Preſſebüros auch die politiſche Zenſur. Polen duldel keine Jerſehung §§ Warſchau, 18. Mai „Nach ſechstägiger Verhandlung wurde in der ſüdoſtgaltziſchen Stadt Kolomea ein Prozeß ge⸗ gen 13 Kommuniſten abgeſchloſſen. Elf der Angeklagten waren bezeichnenderweiſe wieder Juden beziehungsweiſe Jüdinnen. Sie er⸗ hielten mit 7. 5 und 3 Jahren Zuchthaus die höchſten Strafen. Den Angeklagten konnte nach⸗ gewieſen werden, daß ſie kommuniſtiſche Flug⸗ blätter in den Kreiſen der polniſchen Wehrmacht verbreitet hatten. b kachendes Deulſchland Ein Franzoſe erlebt fünf Wochen National⸗ ſozialismus. Der Augenſchein iſt immer die beſte Widerle⸗ gung vorgefaßter Ideen. Zu dieſer Erkenntnis kommt Jean Fontenoy in dem Pariſetr Blatt„Je ſuis partout“, der eine fünfwöchent⸗ liche Reiſe in Deutſchland machte und aufgrund ſeiner Erfahrungen zu dem Schluß kommt: „Wir müſſen uns endlich von vorgefaßten Ideen befreien, die, ebenſo wie falſch verſtandene In⸗ tereſſen, dem guten Einvernehmen zwiſchen den Völkern ſchaden. Im Gegenſatz zu unſeren Vor⸗ urteilen iſt Deutſchland in beſter Laune und zeigt es auch. Es iſt der allgemeine gute Wille, der die Freude erzeugt? Iſt es die Freude, die den guten Willen erzeugt?“ Und Fontenoy er⸗ zählt von den Lebensäußerungen dieſer„Be⸗ drückten“ im Lande der Diktatur. Er berichtet, wie er früher in Deutſchland nur„Profeſſor Knatſchke“ gefunden habe— eine ſtehende Figur für den Franzoſen, der den griesgrämigen und un liebenswürdigen Typ ver⸗ körpern ſoll. Diesmal während fünf Wochen nur Freude! Das kann einen Franzoſen bedrücken, der an die Sauertöpfiſchkeit ſeiner Beamten u. an die dumpfe Schwerfälligkeit des durchſchnitt⸗ lichen Franzoſen denkt. Ja, die Deutſchen neh⸗ men das Leben von der guten Seite! Und dies ſei nicht nur während der Feſte zu beobachten— Weihnachten, Silveſter, Karne⸗ val— auch im gewöhnlichen Leben mache ſich dieſes bemerkbar. Eine kindliche Zutunlichkeit herrſcht.„Obwohl ich ein Fremder war, wurde ich von braven Leuten angeſprochen, die nur einfach mich zerſtreuen wollten, mit mir plau⸗ dern. Und dies auf dem Lande ſo gut wie in der Stadt. War das guter Wille? Jedenfolls der Wille zu einem guten Beiſammenſein, der ſehr abſticht von unſerer Haltung gegenüber den Touriſten Ich bin gerührt geweſen über die zutrauliche Lebhaftigkeit dieſes Volkes, das die Zeitungen uns immer als bedrückt und dü⸗ ſter geſchildert hatten.“ Ganz beſonders hat den Reiſenden das Ver⸗ halten von Kellnern und Stubenmädchen beein⸗ druckt.„Sie ſehen ihre Arbeit oder ihren Dienſt nicht als eine Schande oder eine laſtende Dienſt⸗ barkeit an. Sie ſind die Kameraden jener, de⸗ nen ſie dienen. Und überall beginnen ſie leb⸗ hafte Geſpräche— ſie verachten unſere Regel über die angemeſſene Diſtanz zwiſchen Gäſten u. bedienendem Perſonal, und— außer in be⸗ ſtimmten„ſchicken“ Gaſtſtätten: ſie ſetzen ſich einfach zu einem an den Tiſch, erzählen Ge⸗ ſchichten, hören zum Nebentiſch hinüber, betei- ligen ſich am Geſpräch und ſtehen dann auf und gehen wieder in ihren Dienſt, oder ſie antwor⸗ ten auf irgendeinen Scherz. Dieſe offene Brü⸗ derlichkeit— gehört ſie zum deutſchen Charak- ter oder vielmehr zur Art des neuen Regimes?“ fragt Fontenoy.„Ich könnte es nicht ſagen, ich weiß nur, daß es mir gefallen hat.““ Fontenoy berichtet dann auch von der herzli⸗ chen Begrüßung bei Beſichtigung einer Fabtit zwiſchen dem Baron von Bongart,. dem Sekretär der Societé Franco-Allemande mit einem Mau⸗ rer, der, wie er, ein Rheinländer war. Größte Freude, als ſie entdeckten, daß ſie beide aus Köln ſtammten. Lachen und Händeſchütteln— dabei iſt der Baron ein eleganter Mann, det Maurer war weiß vom Gips und ſeine Hände ſahen nicht verlockend aus. Ihte Freude war wie die von Frontkämpfern, die ſich wiederfin⸗ den. Lachendes Deutſchland— das iſt der Ein⸗ druck dieſes franzöſiſchen Journaliſten, der ge⸗ rechterweiſe vor Beginn ſeiner Schilderung feſt⸗ ſtellt, daß die Deutſchen nach Krieg. Inflation, Ruhrbeſetzung und politiſchen Wirren aller Art nicht viel Grund zum Lachen gehabt haben. „Ich ſchreibe, wie ich denke“, verſichert Fontenoy. „wir müſſen uns endlich von vorgefaßten Ideen befreien.“ Es wäre erfreulich, wenn andere franzöſiſche Beobachter ebenfalls zu einer ſolchen Haltung gegenüber dem neuen Deutſchland kämen. Brucknerſeſt in Mannheim vom 29. 10. bis 3. 11. 1938 Nach dem glänzend verlaufenen Mannheimer Bruckner⸗Feſt, das die Stadt im Frühjahr 1934 in Verbindung mit dem Bruckner⸗-Bund veran⸗ ſtaltet hatte, iſt der Boden bereits für ein Bruckner⸗Feſt großen Stils vorberei⸗ tet. Die Stadtverwaltung unternimmt es in dieſem Jahre wieder, ein Feſt in die Wege zu leiten, das nach Reichtum und Bedeutung der Programmgeſtaltung den bisherigen Bruckner⸗ Feſten, an welche die größten Maßſtäbe angelegt worden ſind, würdig ſich anreihen wird. Das leder Cen enthält die Erſte, Dritte, Vierte oder Sechſte), Fünfte und Achte Symphonie (ſoweit veröffentlicht in der Urfaſſung, d. h. in der von Bruckner ſelbſt gewollten Faſſung), die F⸗Moll⸗Meſſe(den 150. Pſalm), A⸗capella⸗ Chöre und das Streichquintett, ſowie die noch kaum bekannten vier Orcheſterſtücke, die zu den vom Meiſter in ſeiner allzupeinlichen Selbſtkri⸗ tik nicht herausgegebenen Werken gehören. Als einer der nur noch ganz wenigen lebenden Schü⸗ ler Bruckners, wird Prof. Dr. Friedrich Kloſe geehrt werden durch Aufführung ſeiner„Phan⸗ taſie und Fuge über ein Thema von Bruckner“. Als Gaſtdfrigent wurde Geheimrat Dr. Sieg⸗ mund von Hauſegger-München eingeladen. Anton Bruckner war bekanntlich der erſte, der in die Wallhalla, die Ruhmeshalle großer Deut⸗ ſcher, vom Führer aufgenommen worden iſt. Damit wurde von höchſter Warte die Pflege ſei⸗ ner Kunſt dem deutſchen Volke ans Herz gelegt. Seitdem Großdeutſchland erſtand, iſt Bruckners Heimat die unſrige und die unſrige auch die Sei⸗ nige. Enger noch als bisher ſcharen ſich bei künf⸗ tigen Brucknerfeſten die deutſchen Brucknerfreunde um den Meiſter, und Großdeutſchland huldigt einem ſeiner Größten. Kunst und Kullur Am Braunſchweiger Landes- theater wurde die Operette„Him⸗ melblaue Träume“ von Robert Stolz zur deutſchen Uraufführung gebracht. Das Werk iſt bisher nur über ausländiſche Bühnen ge⸗ gangen. Der Librettiſt Georg Burkhardt hat die Handlung in 21 Bilder zerlegt. Die Operette ſtellt einen Rekord inſofern auf, als zum Schluß vier glückliche Paare auf der Bühne ſtehen. Wir zählen den hochbetagten Joſef Reiter zu den bedeutendsten deut⸗ ſchen Komponiſten unſerer Zeit. Dieſer auf⸗ rechte Tondichter mußte im Jahre 1933 feine deutſch⸗öſterreichiſche Heimat ſeines offenen Be⸗ kenntniſſes zum Nationalſozialismus willen verlaſſen. Er hat inzwiſchen mehrfache Aus⸗ zeichnungen erfahren; ſo wurde er mit dem in⸗ ternationalen Beethoven⸗Preis und der Goethe⸗Medaille ausgezeichnet. Jetzt hat ihm die Gemeinde Wien den Ehrenring Übergeben. Dieſe Auszeichnung hat Wien zum erſten Male einem Künſtler verliehen. Ein Muſeum erhält eine Apo⸗ theke zum Geſchenk. Ein ſehr bemerkens⸗ wertes Geſchenk iſt dem Städtiſchen Roemer⸗ Muſeum in Hildesheim gemacht worden: es handelt ſich um eine ganze Arotheke, und zwar um die Löwenapotheke am Alten Markt, die durch ihre hiſtoriſche Einrichtuno weit über die Grenzen Hildesheims hinaus bekannt ge⸗ worden iſt. Ein Adalbert Stifter ⸗ Platz in Trautenau. Einer Anregung des Bundes der Deutſchen folgend, hat die Stadtverwal⸗ tung von Trautenau einſtimmig beſchloſſen, den Blrgerplatz in Adalbert⸗Stifter⸗Platz umzube⸗ nennen. Adalbert Stifter iſt der größte ſudeten⸗ deutſche Dichter; vielleicht finden ſich noch an⸗ dere deutſchen Städte zu einer ſolchen Ehrung bereit. 5 rechten Det J ungen Mai ſittwoch Atauen lögeotd⸗ lten ſih tionali⸗ gen die die kon Agsblock 70 ü oslauer al eit in , daß Stectiz, lomitee ſchtift⸗ titigen mmer en, im it die onskol⸗ dhe ei ing des tchge⸗ in ei⸗ b duch 0 Mai ie er⸗ 18 die fach Flug; macht — des hin⸗ tolz Werk n he⸗ atdt Die J als pühle gen deut⸗ auf eine pillen Aus i ir ihm jeher. Male Ib lels⸗ emer⸗ es zwar die bet be⸗ U ilbes wal⸗ 1 den ſlbe⸗ ten i fung 1 14 if Ein Mann erschüttert Afrika Der Kamp um den Sudan/ Von General Vos koff Copyrignt dy Vorhut-Verlag Otto Schlegel, Berlin SW 68 (2. Fortſetzung) Abdullahi kennt die Legende vom Mahdi, bom großen Befreier, der eines Tages auf Er⸗ den erſcheinen wird, um die Welt zu erlöſen. Und auf einmal erfüllt ihn der Gedanke: Iſt nicht ſein Lehrer der erſehnte Mahdi?, Je mehr er daxüber nachdenkt, deſto größer wird in ihm die Gewißheit. daß er ein Hei⸗ liger iſt und der Geſandte Gottes ſein muß. Und 1 bereitet ſich die ſchickſalhafte Stunde vor, in der Mohamed Achmed Abdullahi davon erzählt, daß Allah ſelbſt und ſein Prophet ihm im Traum erſchienen ſind und ihn zum Mahdi erwählt haben. „Mit verklärtem Geſicht ſinkt Abdullahi in die Knie. „Großer Mahdi! Ich bin dein Diener bis zum Tode!“— Man ſchreibt das Jahr 1881. Die Nachricht, der Erlöſer ſei gekommen, verbreitet ſich raſch im Sudan. In den ärmlichen Hütten der Araber und Neger, in den Zelten der Nomaden, auf den Märkten und in den Moſcheen ſpricht alles vom Mahdi. Jeder, der mit den Verhältniſſen im Lande unzufrieden war, ſetzt heimlich ſeine boffnungen auf den kommenden Meſſias. Und ufriedene gibt es kaum im ſchwarzen Lande. ie Bevölkerung wird weiter von den ägypti⸗ ſchen Regierungsbeamten auf das Furchtbarſte ausgebeutet. Mit Kopfſchütteln lieſt das ferne Europa die Meldung des„Times“-Berichterſtatters Power aus Chartum: „Wenn die Leute hier ihre Aecker bebauen wollen. müſſen ſie eine Steuer zahlen; um Waſſer aus dem Nil auf ihre Aecker zu lei⸗ ten, ohne welches das Land unfruchtbar bleibt, iſt eine zweite Steuer zu entrichten. Iſt dann das Korn geerntet, kommt die dritte Steuer, ehe es verkauft werden darf. War die Ernte gut, ſo wird die Steuer verdoppelt, damit neben der Regierungskaſſe der Privatbeutel des Paſchas nicht zu kurz kommt. Laſſen die Leute unter dieſen Umſtänden den Ackerbau liegen, dann regiert ſie die Karbatſche aus guter Hippopotamushaut. Kauft der Bauer für Weib oder Kind ein armſeliges Kleidungsſtück oder wagt es, fein Haus wetterfeſt zu machen, dann heißt es gleich, er müſſe Geld verſteckt haben, das noch nicht beſteuert ſei. Kurzum, die Leute müſſen zahlen, und wieder zahlen, ob ſie wollen oder nicht, ob ſie können oder nicht; und wer nicht arbeitet, wird bis aufs Blut gequält, bis er mithilft, die Beamten zu bereichern. Wer ein Boot auf dem Nil hat, muß vier Pfund Ster⸗ ling zahlen, wenn er nicht unter ägyptiſcher Flagge fährt, und die Erlaubnis, die Flagge zu führen, koͤſtet ebenfalls vier Pfund. Nicht der Mahdi wiegelt den Sudan auf, ſondern dieſes Syſtem iſt es, das in erſter Linie den Aufruhr verſchuldet. Ich wünſche deshalb aus tiefſter Seele, daß jeder Aegyp⸗ ter aus dem Lande gejagt wird: Die Zu⸗ ſtüände der Sklavenwirtſchaft, ſo beklagens⸗ wert ſie ſein mögen, ſind immerhin noch beſ⸗ ſer als das Regiment der ägyptiſchen Blut⸗ ſauger.“ Der goldgeſtickte Vertreter der ägyptiſchen Regierung in Khartum, der Generalgouverneur Rauf Paſcha, wird von dem Scherif auf die Umtriebe des Mahdi hingewieſen.. Zwar find falſche Mahdis keine Neuigkeit für den Sudan, aber der Derwiſch von Abba fängt an, gefährlich zu werden. So wird von Rauf Paſcha ein Dampfer nach der Inſel Abba entſandt. An Bord befindet ſich ein guter Bekannter des Mahdis, der Bey Abu Saud. Er ſoll dem Derwiſch einreden, ſich frei⸗ willig nach Khartum zu begeben. Seltſam iſt das Bild, das Abu Saud erblickt, als er auf der Inſel ankommt. Zu Hunderten ſtehen die Anhänger des Mahdis auf dem Ge—⸗ betsplatz. Sie ſind alle mit ſchweren eiſernen Ketten umgürtet. Jeder von ihnen hält in der rechten Hand ein großes ſudaniſches Schwert. Der Mahdi ſelbſt ſſtt in der Mitte auf einem hohen Thron. Sein asketiſches Geſicht iſt von Würde und Selbſtbewußtſein erfüllt. So iſt es kein Wunder, daß die Miſſion Abu Sauds kläglich ſcheitert und der Geſandte Rauf Paſchas froh ſein muß, wieder heil nach Khar⸗ tum zurückkommen. Ueber die Ausmaße der drohenden Gefahr hat Rauf Paſcha jetzt keine Zweifel mehr. Und er iſt entſchloſſen, energiſch zu handeln. Aber auch der Mahdi weiß, was er zu tun hat. Seine Botſchaften dringen in die entlegenſten Winkel des Sudans. Die ſtille Inſel Abba verwandelt ſich ſchnell in ein Heerlager, und die ſchwarzen Krieger des Mahdis, die hier zuſammenſtrö— men, begeiſtern ſich an der Parole, unter der ſie kämpfen werden. Sie lautet:„Djihad!“ — der heilige Glaubenskrieg. Alarmierende Nachrichten kommen aus allen Gegenden des Landes nach Khartum. Nicht nur im Sudan wächſt die Empörung, auch die Stäm⸗ me, die an den Grenzen des märchenhaften Abeſſiniens leben, leihen den Botſchaften des Mahdis ein williges Ohr: leiden ſie doch wie ihre Brüder am Nil und im Weſt⸗Sudan unter der ägyptiſchen Bedrückung. Die Kommandanten der größeren und klei⸗ neren Garniſonen, die im weiten Lande zer⸗ 77750 ſind. ſenden an Rauf Paſcha wenia befrie⸗ igende Berichte. Ihre Truppen beſtehen größ⸗ tenteils aus Eingeborenen Die ägyptiſchen Mannſchaften und Offiziere ſind in der Minder. heit. Die arabiſchen Scheichs aber, die bis jetzt auf der Seite der Regierung ſtanden, beginnen ein doppeltes Spiel. 5 a Kenner des Landes raten Rauf Paſcha drin⸗ gend, raſch zu handeln. g So entſchließt ſich Rauf Paſcha, eine Expe⸗ dition 15 der Inſel Abba zu entſenden. Zwei Kompanien ſollen mit einem Dampfer dorthin aufbrechen. Die Kompaniechefs werden zum General⸗ gouverneur beſtellt. Due Beſprechung der Ein⸗ zelheiten dauert nicht lange. Karten der In⸗ ſel beſitzt der Gouverneur nicht. Auch von den Verteidigungsmaßnahmen des Mahdis und der Stärke ſeiner Gefolgſchaft hat man in Khartum keine Ahnung. Aber ſind denn ſolche genauen Kenntniſſe wirklich ſo wichtig? Gewißheit beſteht darüber, daß die Anhänger des Mahdis keine Gewehre beſitzen. Zwei gut bewaffnete und diſziplinierte Kompanien ſind im Vergleich zu dieſer Horde eine Macht. 5 Rauf drückt den beiden Offizieren die Hand. Sein letztes Wort hat er ſich noch aufgeſpart. Als die Offiziere ſchon an der Tür ſind, hören ſie noch einmal die Stimme ihres Vorgeſetzten: „Wer von euch mir den Mahdi bringt, wird zum Bimbaſchi ernannt!“ (Fortſetzung folgt) Grundſleinlegung zum Volkswagenwerk Berlin, 18. Mai. In ſeiner großen Rede bei der Eröffnung der Juternationa en Automobilausſtellung kündigte der Führer den Bau eines gewaltigen deut ſchen Volkswagenwerkes an. Die Grundſteinlegung zu dieſem großen Werk, das in Fallersleben, 25 Kilometer nordöſtlich von Braunſchweig, erſteht, wird in Anweſenheit füh— render Männer von Partei. Staat und Wirt⸗ ſchaft am Himmelfahrtstag, den 26. Mai, um 13 Uhr vollzogen werden. In zahlreichen Kop. Sonderzügen werden 50 000 Volksge⸗ noſſen nach Fallersleben kommen, um an dieſem bedeutungsvollen Ereignis teil⸗ zunehmen. 16-Millionen-Bfund-Kredil für die Türkei Iſtanbul, 19. Mai. Der Abſchluß eines Lieferungskredites von 16 Millionen engliſchen Pfund für die Türkei in London iſt geſichert. Ein Teil des Kredits umfaßt Lieferungen aus Eng⸗ land für die türkiſche Aufrüſtung, der andere Teil wird allgemein⸗wirtſchaftlichen Un⸗ ternehmungen zugedacht. darunter vor allem dem Ausbau der Häfen von Zonguldak und Aerſina. Der Abſchluß dieſer türkiſchen 16⸗Mil⸗ lionen⸗Anleihe wird auch aus London beſtätigt. Mord an einem 1-Wachlpoſten 1000 Reichsmark Belohnung für die Ergreifung der flüchtigen Mörder 5 Weimar, 18. Mai. Die Kriminalpolizei Weimar teilt mit: Wie bereits in einem Teil der Preſſe bekannt⸗ egeben worden iſt, ſind folgende Häftlinge nach egehung eines Mordes an einem U-Wacht⸗ poſten bei Weimar flüchtig geworden: 1. Emil Bargatzky, geboren 10. 11. 1901 in Mülheim Ruhr; etwa 1,76 Meter groß, ſchlank, ovales Geſicht, braune Augen, defekte Zähne, bartlos, kurzgeſchorenes Haar. Peter Forſter, geboren 15. 3. 1911 in Gaisheim, 1,72 Meter groß, ſchlank, ovales Geſicht, blaue Augen, Stupsnaſe, vollſtändige Zähne, bartlos, kurzgeſchorenes Haar. Bei der Flucht trugen die Täter Gefange⸗ nenkleidung, die ſie aber inzwiſchen' gewechſelt haben können. Die Nachforſchungen nach den beiden Ver⸗ brechern waren bisher erfolglos. Der Ober⸗— ſtaatsanwalt als Leiter der Anklagebehörde beim Landgericht Thüringen in Weimar hat für An⸗ gaben, die zur Ermittlung und Ergreifung der Mörder führen, eine Belohnung von 1000 RM. ausgeſetzt. Die Verteilung der Beloh⸗ nung erfolgt unter Ausſchluß des Rechtsweges. An alle Volksgenoſſen ergeht die dringende Bitte, ſachdienliche Wahrnehmungen der näch⸗ ſten Polizei⸗ oder Gendarmerieſtation mitzu⸗ teilen. Ein neuer U-Bool-Tender Kürzlich wurde dieſer neue U⸗Voot⸗Tender„Donau“ der Reichskriegsmarine in Dienſt ge⸗ ſtellt. Auf unſerem Bilde ſieht man das Schiff bei ſeiner Ausfahrt aus der Kieler Förde. Im Hintergrund links das Marine-Ehrenmal Laboe. (Scherl-Bilderdienſt-M.) 8. 4 — 35 Gewallige Propagandaaklion für die franzöſiſche üſtungsanleihe Mit allen Mitteln hat in Frankreich die Werbung für die neue„Anleihe der Nationa⸗ len Verteidigung, begonnen, für deren Erfolg ſich die Ziwil- ebenſo wie die Militärbehörden einſetzen. Hier ſieht man einen Militärfeſſelballon, auf deſſen Rumpf kategoriſch das„Zeich⸗ net“ aufgemalt iſt. Intereſſant iſt, daß der an ſich unbewegliche Ballon vol einem kleinen Propellerſchlepper fortbewegt wird, der erſt nach dem Aufſtieg des Ballons angehängt wird. (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) Baliſar über Englands Außenpolitik Iwei Völker, verwandl in Sprache und Abflammung London, 19. Mai. Lord Halifax erklärte zur abeſſiniſchen Frage, die Genfer Aktion ſei im Juni 1936 be⸗ endet worden. Daraufhin ſeien 20 Staaten zu der Schlußfolgerung gekommen, daß ihre kollek⸗ tiven Verpflichtungen zu Ende ſeien und ſie daher die Eroberung Abeſſiniens durch Italien anerkennen könnten. In Genf habe man die Lage in Abeſſinien eingehend geprüft und man ſei zu dem Ergebnis gelangt, daß es keine abeſſiniſche Behörde gebe, die auch nur die geringſte Ausſicht auf eine Wiederinbeſitz⸗ nahme des Landes habe. Halifax beſchäftigte ſich denn noch einmal mit dem mit Italien getroffenen Abkommen und hob dabei hervor, daß die Maßnahmen für Oſterreichs Landwirtſchaft Reichsbauhilſen für Waſſerbau und Landeskultur Berlin, 18. Mai. Die mit dem Aufbau der deutſchen Südoſt⸗ mark verbundene Inanſpruchnahme von wert- vollem Kulturland und der erhöhte Bedarf an Nahrungsmitteln für Hunderttauſende von Volksgenoſſen mit ihren Familien, die durch dieſe Maßnahmen wieder in Arbeit gebracht werden, erfordert den Einſatz aller Mittel, um die Erträge auf dem landwirtſchaftlich genutz⸗ ten Boden zu ſichern und zu ſteigern. 450 000 Hektar Kulturland be⸗ dürfen in Oeſterreich noch der Ent⸗ und Bewäſſerung. Von 17000 Ort⸗ ſchaften ſind noch 11000 ohne zen ⸗ trale Waſſerverſorgung. Häufig feh⸗ len nicht nur die Wege zur ordentlichen Bewirt⸗ ſchaftung der Grundſtücke, ſondern auch die An⸗ ſchlüſſe der Höfe und der ländlichen Ortſchaften an das Verkehrsnetz. Für den Wiederaufbau der öſterreichiſchen Land wirtſchaft hat die Reichsregierung auf Veranlaſſung des Reichs⸗ miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft, R. Walter Darré, und auf Grund eines umfaſſenden Planes, den der öſterreichiſche Mi⸗ niſter für Land⸗ und Forſtwirtſchaft. Landes⸗ bauernführer Reinthaler, vorgelegt hat, eine Reihe großzügiger Hilfsmaßnahmen er⸗ griffen. Die Arbeiten des Waſſerbaues und der andeskultur ſind einer der wichtigſten Punkte dieſes Aufbauprogramms über das bereits ein Geſamtüberblick veröffentlicht worden iſt. Ein e Teil der vom Reichsfinanzminiſter auf Antrag des Reichsernährungsminiſters dem Lande Oeſterreich zur Verfügung geſtellten Mit⸗ tel(34,7 Millionen RM.) entfällt auf dieſe landeskulturellen Maßnahmen. Der von den öſterreichiſchen Stellen beſchleu⸗ nigt durchzuführende Plan ſieht auf dem Ge⸗ biete der Waſſerwirtſchaft und Lan⸗ deskultur in allen ehemaligen Bundeslän⸗ dern Oeſterreichs zahlreiche Schutz⸗ und Regulierungsbauten an Gewäſſern, Wildbach⸗ und Lawinenverbauungen, Ent- und Bewäſſerungen, Waſſerverſorgungsanlagen länd— licher und kleiner ſtädtiſcher Gemeinden, Um— legungen und den Bau von Alpenauffahrt⸗-, Auftriebs⸗ und Hüterwegen vor. Um dem Lande Oeſterreich, ſeinen ehemaligen Bundesländern, den Gemeinden, den Waſſer- und Bodenverbän⸗ den und den einzelnen Bauern und Landwirten die Durchführung dieſer auf Jahre ſich erſtrek⸗ kenden Arbeiten zu erleichtern, hat das Reich zur Verſtärkung der öſterreichiſchen Haushalts⸗ mittel folgende Beihilfen bereitgeſtellt: 1. für Verbindungswege von den Berghöfen 6,83 Millionen RM., 2. für Ablöſung von Flußregulierungen auf Wald und Weide(agrariſche Operationen) 1.00 Million RM., 3. für Meliorationen einſchließlich Wildbach⸗ tegulierungen 14,00 Millionen RM. Mit der ſofortigen Einleitung und Aufnahme der Arbeiten bei 65 Hüterwegbauten 30 Um⸗ legungen l(agrariſche Operationen), 36 Bach⸗ und fflußregulierungen. über 100 Wildbach⸗ und Lawinenverbauungen und einer großen An⸗ zahl Ent⸗ und Bewäſſerungen in allen Teilen des Landes iſt begonnen. Dieſe Unternehmun⸗ gen ermöglichen in großem Maße die Beſchäf⸗ tigung bisher erwerbsloſer Volksgenoſſen und den Einſatz des Reichsarbeitsdienſtes. Abmachungen über Paläſtina nicht wenſger bindend ſeien, weil ſie mündlich getroffen wären. Die britiſche Regierung nehme dſe ita⸗ lieniſchen Verſicherungen an und glaube damit, die Beſorgniſſe der Welt zu erleichtern und zur Verminderung der Kriegsgefahten beizutragen. Das Abkommen mit Italien beſage, daß ein Anfang mit dem Frieden gemacht ſei, und die britiſche Regierung ſei entſchloſſen, jede Ge⸗ legenheit zu benutzen. um es fortzuſetzen und fortzuentwickeln. Großbritannien ſebe ſeine Freundſchaften in keiner Weiſe als exkluſiv an und werde verſuchen. deren Zahl und Umfang zu vergrößern. Es mürde es gerne ſehen, wenn alle Urſachen des Mißtrauens und Verdachtes zwiſchen Groß⸗ britannien und Deutſchland beſeitigt würden, eine Anſicht, die von der großen Maſſe der bei⸗ den Völker, die ſo eng miteinander der Sprache und der Abſtammung nach verwandt ſeien, ge⸗ teilt würde. Das Gerede von der Unvermeid⸗ lichkeit eines Konfliktes ſei gefährlich und günz⸗ lich unberechtigt. In Spanien werde die britiſche Regie⸗ rung fortfahren, die Nichteinmiſchungspolitik fortzuſetzen. Sie werde ihr Beſtes tun, um die anderen Mächte zu bewegen, dieſe Politik auch wirklich durchzuführen. Der Biſchof von Durham wandte ſich gegen jedes Paktieren mit den autoritären Staaten. Lord Cecil lehnte die Außenpolitit der Regierung ab. Der frühere Labour⸗Ab⸗ geordnete Lord Arnold vertrat den Stand⸗ punkt, daß die Regierung nicht einen Zoll wei⸗ tergehen dürſe in der Unterſtützung der Tſche⸗ chei, als man ſchon gegangen ſei. Dem Aus⸗ ſcheiden Deutſchlands aus der Genfer Liga wurde er voll gerecht, indem er darauf hin⸗ wies, daß man Deutſchland allgemein Ab⸗ rüſtung verſprochen, aber ſie nie gehalten habe. Eines der ernſteſten Hinderniſſe für den euro⸗ päiſchen Frieden, ſagte er weiter, ſei die provo⸗ zierende Sprache, deren ſich Engländer und auch Oberhausmitglieder gegenüber fremden Nationen bedienten, deren Regierung ſie nicht ſchätzten. Aus Anlaß der Eröffnung des unmittelbaren funkentelegraphiſchen Dienſtes zwiſchen Deutſch⸗ land und Peru hat der Präſtdent von Peru dem Führer und Reichskanzler Grüße über⸗ mittelt, die der Führer auf gleichem Weg hers⸗ lich erwidert hat. Der tſchechoſlowakiſche Geſandte Dr. Voj⸗ tech Maſtny iſt nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Geſandtſchaft wieder übernommen. — — — . Zur Unlerhaliung und Belehrung Das Onyr⸗Beſteck ͤ Erzaͤhlung von Otto Gmelin Schenken iſt ein Talent, wie jedes andere Talent. eine Gabe, die nicht jeder hat. Aber es iſt ſelbſt für den, der ſie hat, nicht immer leicht. Jeder weiß es, jeder hat es— eingeſtan⸗ den oder uneingeſtanden— als Geber oder Empfänger erlebt, wie es Verlegenheitsge⸗ ſchenke gibt. Die kleine Geſchichte eines ſolchen Forlesenbeitsgeſchenkes will ich hier kurz berich⸗ en. Es iſt die Geſchichte von dem„Onyx⸗Schreib⸗ beſteck“. Vor dem Krieg— lange vorher— gab es Geſchäfte, die die Ueberſchrift trugen: „Galanteriewaren. Geſchenkartikel“. Dort konnte man Dinge kaufen, die nie jemand brauchte, nie jemand wollte, nie jemand für ſich behielt. ſondern nur verſchenkte. Zu dieſen Dingen gehörte das„Onyxbeſteck“, wie es Tante Malchen nannte. Von der Vorgeſchichte wußte mein Onkel nichts, aber daß dieſes„Galanterie⸗ geſchenk“ eine Vorgeſchichte gehabt hat, läßt ſich vermuten. Vielleicht kaufte es eine Braut für ihren Bräutigam, aber die Verlobung ging zu⸗ rück und das Geſchenk auch, und nun ſtand es da, bis... nun, das ſind Vermutungen. Mein Onkel kam auf ſehr einfache Weiſe in den Be⸗ ſitz des„Onprbeſteckes“. Er war zwar einer von denen, die niemals in einer Lotterie einen Ge⸗ winn ziehen: aber dies eine Mal, bei einem Feſt des Reſerveofftziervereins— es war einige Jahre vor dem Krieg—, hatte er doch das Un⸗ glück etwas zu gewinnen: Es war ein wunder⸗ bares Tintenfaß mit Federſchale, von kleinen Türmchen umgeben mit einer ganz kleinen nack⸗ ten Figur. die wie ſegnend über der Tinte ſchwebte, alles aus geſchliffenem Onyx, ſehr ſchwer, ſehr zerbrechlich, ſehr groß, kurz voll⸗ kommen unerwünſcht und unbrauchbar. Mein Onkel hatte eigentlich vorgehabt, das Stück gleich ſtehenzulaſſen, wie aus Verſehen, aber leider erinnerte ihn ein Kamerad rechtzeitig da⸗ ran, und er brachte es heil nach Hauſe— heil wenigſtens bis auf einen ganz kleinen Fehler. Denn unterwegs ließ er es irgendwie fallen— vielleicht, daß er ein Glas zuviel getrunken hatte, kurz, er mußte es ungeſchickt getragen baben: jedenfalls, unglücklicherweiſe, geſchah dem Kunſtwerk nichts bis auf eine Kleinigkeit: Rechts hinten ſprang ein winziges Eckchen ab: das war alles. Und der ihn begleitende Kame⸗ rad ſorgte nun dafür, daß es nicht noch einmal fiel. Aber dieſes kleine Eckchen trug das Stück nun gleichſam wie eine Narbe, ſo wie ja die Helden vieler romantiſcher Geſchichten irgendwo verborgene Narben tragen, an denen ſie ſchließ⸗ lich erkannt werden. Bei meinem Onkel ſtand das„Onyrbeſteck“ dann eine Weile in irgendeinem Schrank herum, und bei jedem Hausputz hatte die Haus⸗ frau Gelegenheit, ſich darüber zu ärgern. Bis dann eines Tages eine Konfirmation in einem weiteren Bekanntenkreiſe ein Geſchenk nötig machte. Man beriet hin und her, was man dem Jungen ſchenken ſollte. Die Tante, die eine ſparſame und tüchtige Frau wat, hatte den er⸗ leuchtenden Gedanken: Das Onyxtintenfaß mit dem ſegnenden Engel über der Tinte! Es wurde bervorgeholt, abgeſtaubt, blankgewiſcht; es war wirklich wie neu. Der Konfirmand hätte ſich auch zweifellos gefreut über dieſes anſehnliche Angebinde, wenn nicht— man weiß, welche Not ſolche Konfirmationsgaben auslöſen, welches Kopfzerbrechen ſie den Schenkenden aufladen—: wenn er nicht am ſelben Tag drei Tintenfäſſer und Federſchalen bekommen hätte, mit denen der Vierzehnjährige deſſen Wünſche weit eher auf drei Fußbälle als auf drei Tintenfäſſer gin⸗ gen, wirklich nichts anfangen konnte. Es wur⸗ den nun zwar Andeutungen von Umtauſch ge⸗ macht, aber man kann verſtehen. daß dieſe bei der ſparſamen Tante nicht weiter verfolgt wurden Einerlei, die Sache war bald vergeſſen. Bis dahin war mein Onkel ſelbſt Augenzeuge der Geſchichte. Nun aber tritt eine Periode ein, in der man auf Vermutungen angewieſen iſt, und die ſich nicht ganz aufklären laſſen, bis zu einem beſtimmten geitpunkt. Aus Knaben wurden Männer, aus Männern Greiſe. Aber Onpx altert nicht. Onyx behält ſeinen Glanz. Ein Schreibzeug aus Onyx iſt gewiſſermaßen ewig iung und blühend. Die Tochter beſagten Onkels wurde ein hübſches Mädchen und ſand einen Bräutigam. Zu ihrer Verlobung erſchien auch, gerührt und nicht ohne eine Träne der Freude, eine arme Verwandte, Tante Malchen. die ſich ſchlecht und recht mit Nähen durchſchlug. Und ſie brachte, in einem Karton, ſorgfältig in Holzwolle verpackt... nun, der Leſer weiß es natürlich ſchon: ein„Tintenbeſteck“ aus Onyx— ſie gebrauchte dieſen Namen, und von ihr hat ſozuſagen die ganze Geſchichte ihren Namen be⸗ kommen. Man ſchüttelte Tante Malchen die Hände, dieſe von Fingerhüten und Nadela: beit zitternden, verrunzelten Hände. Aber nein, wie Hier kann nur einer Sicher kennen auch Sie dieſe Frau. Sie hat genau dieſelbe Krankheit früher auch mal gehabt, kein Arzt hat ihr helfen können, eine Unmenge Geld hat ſie ausgegeben, ſie war ganz verzwei⸗ felt und hätte längſt ſchon geſtorben ſein müſſen, aber zuletzt hat ſie einen Arzt kennen gelernt, durch Empfehlung einer Bekannten, der er auch ſchon geholfen hatte, und der hat dann auch ihr geholfen. Seitdem iſt ſie geſund. „Und genau dasſelbe“, ſagt ſie,„brauchen Sie nur zu machen, dann ſind Sie geſund, Sie wer⸗ den es ſehen!“ Gegen ſolche Damen kann man nichts machen, auch nicht gegen Männer, die ebenſo ſind. Ich habe darüber viel nachgedacht, aber ich bin zu der Uleberzeugung gekommen, daß dieſe Apoſtel eine Gruppe für ſich ſind wie die begeiſterten Brief⸗ markenſammler, die überzeugten Rohköſtler, die geborenen Erfinder, die peinlich genauen Ord⸗ nungsliebenden und andere mehr. Meiſt ſind ſie gutmütige Menſchen, ſie meinen es gut mit jeder⸗ mann, ſie wollen am herzlichen Zuſammenleben gern teilhaben, aber es fehlt ihnen an der Gabe, durch reichen Geiſt einen reichen Glanz auszu⸗ ſtreuen. Darum warten ſie auf nichts als auf ein kleines Huſten, ein Nieſen, auf blaſſe, nerpöſe Ge⸗ ſichter, auf kalte Hände, vergeſſen ſie in Edelmut und Größe jede angetane Beleidigung, dann entfalten ſie ſich, dann ſteigen ſie heraeis aus der bisherigen Stille und dem Kleinſein, ſie werden jetzt auch einmal groß. Dein Leiden iſt ihr Freude. Breit und weit und tief und mit Behagen nennen ſie dir die Zeichen dei⸗ nes Leidens. Sie ſehen dich ſchweſterlich oder brüderlich an dabei und nicken mit dem Kopfe und ſtrahlen förmlich, denn alles, was dir noch nicht klar iſt, iſt für ſie längſt klar. Kein Arzt hat dir geholfen, aber das kann auch von allen Aerz⸗ ten keiner, nur ein einziger kann es. Was dich nun angeht, ſo intereſſiert dich dein eigenes Leiden nur halb ſo ſehr. Du haſt es, du wirſt es wohl oder übel behalten müſſen, und du lehnſt es entſchieden ab, von nun an nur noch für dein Leiden zu leben. Da haſt längſt ge⸗ funden, daß ein Leiden weggeht, wenn man es mit Verachtung behandelt. Dann fühlt es ſich ge⸗ ———. 8 Gliederzittern oder auf ſchwere, größere Kundgebungen, atis denen ſich ſchließen läßt:„Hier hat einer ein Leiden!“ Dann konnte ſie ſich nur ſo in Unkoſten ſtürzen! Sie lächelle dude un beucαutj,bHs, e war übrigens wiederum nicht das einzige Schreib⸗ zeug, das dieſe Verlobung hervorbrachte. aber dennoch, es blieb rührend Als alle Gäſte weg waren, abends ſpät, ſtand die Mutter der Braut vor dem Tiſch mit den vielen Blumen und Ver⸗ lobungsgaben und ſie nahm wie durch Zufall das Onyrgerät auf und betrachtete es: Nein, es war kein Zweifel möglich: Es trug die verräte⸗ riſche Nabe: rechts unten hinten fehlte die kleine Ecke. Niemand war ſo taktlos, ſie zu bemerken. Und doch war auch jetzt noch nicht das Ende gekommen. Das„Onyxrbeſteck“ verſchwand nun wieder in der Lade. Es verſchwand für viele Jahre. Es überſtand, geborgen und unve wüſt⸗ lich, in aller Stille den Wandel der Zeiten. Wer weiß, wie es noch in die fernſten Geſchlechter ge⸗ wirkt und erfreut hätte, wäre nicht doch ein trauriges Ende gekommen, an dem mein Onkel nicht unbeteiligt war. Gegen Ende des Krieges nämlich war er als Oberſtabsarzt in einem Lazarett tätig. Es iſt nicht viel davon zu ſagen, aber bei einer Verloſung, die die Schweſtern und Soldaten veranſtalteten, gewann er abermals das koſtbare Stück. Und diesmal brachte er es nicht heil nach Hauſe, er ließ es nicht auf dem Heimweg fallen, keineswegs, er warf es vom dritten Stock aufs Pflaſter. helfen U Von Feli Riemkaſten kränkt und verſchwindet, mindeſtens ſchweigt es ſtille und meldet ſich längere Zeit nicht, ſo daß du Zeit haſt, auch noch andere Dinge zu betrei⸗ ben, als ewig nur dich um deine Geſundheit zu ſorgen. 4 8 Aber das nehmen ſie dir tödlich übel, die Ge⸗ ſundheitsſchweſtern, die Geſundheitsbrüder. Sie laſſen nicht nach, ſie umgarnen dich mit Liſt und mit Beharrlichkeit, ſie bringen dir den Proſpekt mit und ſchreiben die Briefe, ſie nennen dir dre Adreſſe und fragen nach acht Tagen an, ob du ſchon dageweſen biſt. Sie kommen ſelber und bringen dich ſelber hin. Gehſt du nicht, ſo ſind die im Innerſten traurig, ſie ſehen dich an, als wäre heute ſchon dein Begräbnis. Sie ſchwören es dir, daß dein Leiden, und gerade dieſes, ganz ein⸗ fach zu heilen ſei. Es gibt überhaupt kein Leiden, das durch ihren Wundermann nicht hundertfach ſchon geheilt worden ſei. Widerſprich jetzt nicht, ſonſt werden ſie grob. Sie hetzen deine ganze Familie gegen dich auf. Es iſt ganz einfach Pflicht, dich von deinem Leiden befreien zu laſſen, das gehört ſich ſo. 8 Zauletzt biſt du tatſächlich zur Genüge ermattet. Dein Leiden, das dich bisher nur aus der Ferne mit kleinen Erinnerungszeichen gegrüßt hat, ſteht jetzt nahe bei dir und plaudert mit dir täglich und nächtlich. Dein ganzes Leben wird düſter. End⸗ lich ſiehſt du ein, daß du tatſächlich zum mindeſten den Verſuch einmal machen müßteſt. Es gibt Blinde, die nachher wieder ſehen konnten; Lahme, die wieder gehen lernten; weshalb ſoll es da nicht möglich ſein, daß du deinen beängſtigenden Huſten⸗ reiz los wirſt? Und nun gehſt du endlich hin. Dem Arzte ſieht man es an, daß er ein Wun⸗ derarzt ſein muß. Er horcht und klopft und unter⸗ ſucht nicht, ſondern erzählt dir von der magiſchen Kraft der Geſtirne, will wiſſen, welcher Baum dein Lieblingsbaum iſt, er ſieht dir in die Pupille und verſchreibt dir fünf Sachen, die vollkommen natur⸗ gemäßt ſind, nur der Preis iſt widernatürlich hoch. Und wenn es nicht anſchlägt, ſo wird es ſpäter noch anſchlagen, und ſchlägt es auch ſpäter nicht an, ſo wird er fünf andere Mittel verſchrei⸗ ben, denn jede Natur iſt anders, das iſt mal klar. Juſt das hat dir deine Freundin ſchon vorher geſagt(dein Freund), und nach der Unterſuchung geht ihr beide in ein Kaffeehaus und jubelt dort Mein Freund, der Kiebitz/ Von Waldemar Niemand hatte ihn, den munteren, weitgereiſten Vogel, bei ſeinem Einzug geſehen. Denn er kam mit dem Gemiſch von Schnee und Regen, das der Weſtwind vor ſich hertrieb. Nicht einmal der wachſamen Krikente, die im nahen Schilftümpel auf den erſten Eiern ſaß, war die Ankunft des neuen Bewohners aufgefallen. Erſt als das laute „Kiewitt⸗Kiewitt“ ertönte, horchte ſie auf und hob ein wenig angeärgert den Kopf. Natürlich— ohne dieſen Schreihals geht es ja nicht. Nur ein Glück, daß er ihr hier im Waſſer nicht ins Gehege kommen konnte, wie z. B. die Radaumacher, die Bläßhühner, und ſo mancher, der hier bald umher⸗ ſpuken würde. Den da konnte man doch noch gelten laſſen, der gab wenigſtens acht auf all das herumſtrolchende Geſindel. Der Kiebitz aber ſtrich einige Male in nied rigem Fluge über Wieſe und Bruch, guckte hier in ein Waſſerloch, lugte dort zwiſchen das Binſen geſtrüpp, und fand, daß hier alles noch recht ein⸗ ſam ſei. Aber als er ſah, daß die Sonne ſchon überall tüchtig gewirkt hatte und nur im Grund noch ein paar ſchmutzige Eiskruſten ſich behaup teten, war er beruhigt und wollte gerade zurück, als er im Weidengeſtrüpp etwas Auffälliges er⸗ ſpähte. Eine Wendung nach rechts, ein raſches Fallen— da hatte er den Schleicher erkannt. Den Iltis aber, der zuſehen wollte, ob er ſich hier nicht etwas Abwechflung verſchaffen könnte in der lang⸗ weiligen Koſt, durchfuhr kein geringer Schreck, als ihm die eine Schwinge des flinken Vogels hart um das linke Gehör ſauſte. Er warf ſich herum und wollte den Frechling ſtrafen. Aber da be⸗ ſann er ſich. Es hatte ja doch keinen Zweck, ſich mit dieſem Lärmmacher einzulaſſen. Erſtens rich⸗ tete er da nichts aus, und zweitens hetzte ihm der Burſche noch Feindſchaft auf den Hals. Und ſo funkelte er ihn aus ſeinen kalten Sehern grimmig an und ſchlich davon. Schlich! Aber dem Kiebitz genügte das Tempo nicht. Er warf ſich hin und warf ſich her, ſtieg und fiel und ſchrie dem Stän⸗ ker Verwünſchungen an den Kopf und lärmte ihm noch nach, als er durch einen Knick ſchlüpfte. Hin⸗ terher freute er ſich. Das war ein guter Anfang! Die ſollten ihn kennen lernen!— Dann ließ er ſich herab in die Binſen und äugte von ſeinem Büſchel aus in das Grau des dieſigen Tages. Ein unbewegliches Etwas zwiſchen farbloſen Bulten. Und ſo ſahen ihn auch nicht die Krähen, die an ihm vorbei gegen den Wind ankämpften, und auch ein Flug Stare, der brauſend über das Röhricht zog, nahm den neuen Gaſt nicht wahr. Aber einer war da in ſeiner Nähe, ein großer grauer Vogel— der hatte ihn erſpäht und ließ ſeine gift⸗ gelben Augen nicht mehr von ihm. Die Rohr⸗ weihe in der Deckung der fahlen Kaupen. Sie wußte, daß ſie dem Kiebitz gegenüber im Fluge nichts ausrichten könne, aber vielleicht würde er, von Mattigkeit befallen, ein Nickerchen machen Er hatte ja einen Ständer ſchon eingezogen. Man müßte warten, ſo ſchwer es auch wurde. Ein paar hüpfende Bewegungen brachten den Räuber in die Nähe des Kiebitz. Der wandte den Kopf auf das Geräuſch hin. Nann— du, grauer Taps—? Aber als der Kiebitz die geduckte Hal⸗ tung und die gelben Augen ſah, dachte er an das künftige Familienglück, warf ſich empor und ſagte dem andern, wie er über die neue Nachbarſchaft dachte. Da machte ſich die Rohrweihe auf und davon, und der Kiebitz gab ihr laut ſchimpfend das Geleit.— Jetzt war es auch Zeit, an den Magen zu denken. Auf den Uferſand des kleinen Teiches hatte der Wind mancherlei Schnecken ge⸗ ſpült und nebenan im Schlick ringelten ſich einige Würmer. Das waren leckere Biſſen. Die nächſten Tage ſchon brachten dem Kiebitz die Minne. Die Sonne beſcherte Hochzeitswetter, und die Nächte waren lind und weich. Das Bruch wurde allmählich lebendig. Aber auf Liebe und Hochzeitsflitter folgten ſaure Wochen und ernſte Pflichten. Hatte er ſo lange nur für ſich allein zu ſorgen gehabt, ſo mußte er jetzt auch ſeiner jungen Gefährtin beiſtehen, die das Neſt kaum noch ver⸗ ließ. Nachtwachen mit ihrem Lauſchen auf die verſchiedenartigen Stimmen und Geräuſche, die dieſe Frühlingsnächte bringen, Sorge und Plage erforderte jetzt das Leben. Aber das alles war nicht ſchlimm. Damit kam das Kiebitzpgar ſchon zurecht. Aber eines Tages, als die Sonne ſchon ki im Bruch Erfolge hatte und man auf e Pfaden trockenen Fußes bis zu den Schilftümpeln gelangte, zog eine neue Gefahr herauf: Eierſamm⸗ ler kamen und ſuchten hier und dort. Der Kiebitz, der ſie von weitem kommen. ſah, wußte daß ſie nichts Gutes bringen. Ohne Grund hatten ſich die Artgenoſſen da auf der Wieſe nebenan all die Tage nicht ſo aufgeregt gebärdet. Einen Blick warf er noch auf das brütende Weibchen, einen Blick, in dem zu leſen ſtand:„Sei nur ohne Sorge mit den Burſchen werde ich ſchon allein fertig!“— Dann trippelte er ein paar Schritte vorwärts, huſchte durch die blaſſen Binſen und als er am andern Ende zum Vorſchein kam, ſtieg er mit wehleidigem Geſchrei empor.„Kiewitt— Kiewitt!„Aha“, ſagte ein pfiffiger Junge,„ſchau mal, da iſt das Neſt, da zwiſchen den Binſen.“ Und ſchon ſuchte er mit dem Genoſſen, während der Kiebitz unter kläglichem Rufen immer über ein und fühlt euch, denn ſiehe, ſchon iſt dir beſſer ge⸗ worden. Das war ja vorauszuſehen. Und dann, leider, wird dein Leiden im Grunde genommen um nichts beſſer. Es tritt ſchon wieder mal auf, es tritt diesmal genau ſo auf wie bisher, der Arzt ſagt, du ſollteſt in der nächſten Woche wiederkom⸗ men, und deine Freunom wei Freuno) zieht ſich von da an von dir zurück. Irgend etwas wird dir übel genommen. Wenn man nämlich die fünf Medizinen nicht pünktlich und nicht beſtändig und nicht genau in der richtigen Folge nimmt Dann ſoll man es ſich eben ſelbſt zuſchreiben. Daß du huſteſt, iſt eine Beleidigung, daß du müde, nervös, krank, fertig biſt, das iſt Widerſetzlichkeit, du biſt dumm, du biſt überhaupt ein Schaden. Nein, wenn du ſo einer biſt! And dann vergeht die Zeit, die fünf Medizinen haſt du nicht mehr erneuert, zu dem Wundermann gehſt du einfach nicht mehr, dein Leiden hat ſich längſt wieder verzogen, es ruht ſich aus, du denkſt daran ſchon gar nicht mehr, und eines Tages be⸗ ſuchſt du, es iſt Zufall, deine Freundin(deinen Freund). Ach, wie kläglich ſieht die Gute atis. (Der Gute.) Ja, es iſt das Leiden, Sie wiſſen ja, das alte Leiden. „Und der Wundermann? Der Ihnen gehol⸗ fen hat?“ „Ja, lachen Sie nur, Sie wollen es nicht glau⸗ 5 Tatſache iſt, daß er mir wirklich gehol⸗ en 7 Ja, Einbildung iſt ſtärker als Peſtilenz Amt und Verſtand Ein recht eingebnbeter. aber hohler Kerl, dem man den Mangel an Geiſt deutlich anſah, warf bei einer Abendgeſellſchaft das Sprich⸗ wort„Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verſtand“ in die Unterhaltung und ver⸗ teidigte es mit Eiſer. Der junge Politiker Otto v. Bismarck, der auch unter den Anweſenden war, hatte dem eitlen, albernen Schwätzer und dem ſich auf ſeine Veranlaſſung entſpinnenden lebhaften Für und Wider lange ſchweigend zugehört. Schließlich riß ihm der Geduldsfaden und er rief dem törichten Wortführer zu:„Was reden Sie da für Zeug zuſammen! Faſt eine halbe Stunde dauert das bereits. Ich will Ihnen ver⸗ taten, daß ich ſeit dieſer Zeit im ſtillen Gott bitte, er möge Ihnen gnädig recht bald ein Amt Bee Karies Der Schularzt unterſucht die Kinder auf die Beſchafſenheit 5 Zähne Beim Chriſtof, dem Sohne eines Kleinbauern, findet er verſchiedene ſchwarze Flecken an der Zahnkrone und ein wei⸗ terer Zahn neigt bereits ſtark zur Zahnfäule. Der Arzt gibt dem Lehrer davon Kenntnis und dieſer hinwiederum, deſſen Beſtreben es iſt, eine geſunde Klaſſe 8 5 gibt dem unterſuchten olgenden Inhalts an den b Chriſtof einen Vater mit: „Sehr geehrter Herr Bumbke! feſtgeſtellt werden mußte, neigt Ihr Chriſtof ſtark zu Karies. Es wäre an der Zeit, wenn 155 dagegen etwas tun würden. Müller, Klaſſen⸗ rer.“ f Am nächſten Morgen gab Chriſtof dem rief Wie heute Klaſſenlehrer ebenfalls einen Brief ab. Eine ungefüge Hand, die wohl ſchwere Arbeit zu ver⸗ richten, nicht aber den Federhalter zu führen verſtand, hatte in holpriger Rechtſchreibung niedergelegt:„Geörhter Herr Lehrer, indem das Sie Mir midteiln, daß Mein Sohn Chrüſtoff zu Karies neigt, ſo will Ich mitdteiln, daß er düchtige N bekommen hat und hoffe, daß ſich der Bengel nun den Karies abgewöhnt und ein braver Schüler wirdt. In Hochachtung, Karl Bumbke.“ und derſelben Stelle ſchaukelte, als läge da unten ſein Glück. Aber als ſich die Burſchen die Hände richtig zerſtochen hatten und dazu noch einer in einem Waſſerloch ein unfreiwilliges Bad genom⸗ men hatte, ſahen ſie davon ab, hier weiter zu ſtöbern. Doch faſt wäre es noch ſchlimmer gekommen. Eines Tages kamen zwei junge Jäger auf das Bruch, um Bekaſſinen zu jagen, und da ſie in ihrer Tapſigkeit den Meiſterfliegern gegenüber nichts ausrichten konnten, kam der eine auf den Gedanken, Kiebitze zu ſchießen. Aber der alte Förſter, der gerade hinzukam, wuſch ihnen gehörig den Kopf. Das ſei kein Jagen, das ſeien Jungen⸗ ſtreiche, polterte er. Außerdem ſei jetzt Brutzeit, und ſo gebühre auch den Langſchnäbeln Schonung! Seitdem hatten die Kiebitze Ruhe. Und bald tummelte ſich die junge, flügge Brut über dem wilden Bruch. „Kiewitt— Kiewittl“ Verurteilter richtet ſeinen Henker Wie man aus einer kurzen e Zei⸗ tungsnotiz erfährt, iſt in dieſen agen der letzte griechiſche Sträfling geſtorben, der noch als wahlfreier Scharfrichter gewirkt hatte. Heute iſt dieſes Amt ein Staatsberuf gewor⸗ den. Eine merkwürdige griechiſche Gefängnis⸗ ordnung, auf Grund deren die Scharfeichter aus Sträflingen rekrutiert werden mußten, war ſo formuliert, daß ein Sträfling, der ſelbſt eine langfriſtige Strafe abzubüßen hatte, oder ſogar u lebenslänglichem Jucht aus verurteilt war, ſch für den Poſten des charfrichters melden konnte, um dann nach 10 Jahren freigelaſſen zu werden. Er bekam für jede Exekution eine Prämie. Um das Jahr 1900 wurde ein griechiſcher Mörder darüber befragt, ob er das Amt des Scharfrichters übernehmen wolle. Er erklärte 800 bereit und führte in den dann 1 ahren bis 1910 nicht weniger als 140 xeku⸗ tionen aus. Am Ta e ſeiner Freilaſſung aber bat er die Geri tsbehörden, ihn weiter im Ge⸗ fängt eis zu belaſſen, da er wiſſe, 5 5 daß man ihm nachſtelle. Die Gefängnisbehörden erklärten ſich einverſtanden. Er ſollte auf weitere 10 Jahre das Amt des Scharfrichters ausüben— aller⸗ dings neben einem anderen Gefangenen, der ſich Bae vorher um den Poſten beworben hatte. ieſem anderen Bewerber hatte er jedoch da⸗ mit ſeine Pläne durchkreuzt: Ziſtas, ſo hieß der neue Bewerber, hatte ausgerechnet, aß er bis Ablauf ſeiner Periode genug Geld verdient habe, um nach Entlaſſung aus dem Gefängnis ins Ausland zu entkommen. Dieſes Vorhaben wurde ihm undurchführbar gemacht. Bei der erſten Exekution, die die beiden Henker zuſam⸗ men im Gefängnis 1 ſollten, wurde Ziſias von einer ſolchen Wut gepackt, daß er mit dem Henkerbeil ſeinem Gegner den Kopf 8 Die angeſetzte Exekution des anderen träflings wurde aufgeſchoben. Und nun die tragiſche, beinahe groteske Folge: der Sträf⸗ ling, der ſchon auf dem Richtblock lag und den man wieder in die Zelle zurückgeführt hatte, er⸗ klärte ſich bereit, für die nächſten 10 Jahre Hen⸗ ker zu werden. 1 5 erſtes Opfer war Ziſias, der wegen des Mordes auf der Richtſtätte zwei Tage ſpäter zum Tode verurteilt wurde! . werden allen N. Talg eleignis it die 3 Nui gen fei Fiſh lait Flaunba geben, 1. Fische n Poaſet Füciang gentn folge det die Nai enttäuſc Meiſen und Vet wollte n ſahten.! jungen Autob! pat 0 die Bra ſpätet fl Sober tette ein zaun. 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Spuren laſſen erkennen, daß der Fah⸗ rer in der Kurve gegen zwei nebeneinander⸗ ſtehende Telegraphenmaſte rannte. nauer überliſtet einen Dieb Ober⸗Seemen(Obh.) Einem Bauern war ſchon öfter Heu geſtohlen worden, ohne daß er den Dieb erwiſchen konnte. Da kam er ſchließlich auf einen guten Einfall. Er legte ſich einen ge⸗ hörigen Haufen des von einem anderen ſo be⸗ gehrten Viehfutters zurecht und kroch darunter. Er brauchte nicht lange zu warten, bis leiſe das Tor geöffnet wurde, ein Mann ſich vorſichtig näherte und dann ſeſt zupackte. um mit einem großen Bündel zu verſchwinden. Das aber ge⸗ lang ihm nicht mehr Er wurde ſelber gevockt und wird wohl für einige Zeit das Wiederkom⸗ men vergeſſen. Unterirdiſcher Gang entdeckt Bernburg. Hier wurde durch Zufall ein un⸗ terirdiſcher Gang entdeckt. von dem bisher nichts bekannt war Am Haus Konrad Betz brach ein Straßenſtück ein Bei der Freilegung der Einbruchſtelle zeigte ſich ein in Felſen gehauener Gang der auf einer Strecke von etwa 40 Metern erhalten iſt und begangen werden kann Der Gang liegt außerhalb der alten Ringmauer. Der Maifiſch„enttäuſchte“ Treis(Moſel). Ein beſonderes Fiſchfang⸗ ereignis in Treis iſt alljährlich in der Maien⸗ zeit die Jagd auf die gemeine Makrele. oder den Maifiſch. Der 30 bis 60 cm lange und we⸗ gen ſeines ſchmackhaften Fleiſches geſchätzte Fiſch laicht im Mai gerne in dem waſſerreichen Flaumbach bei Trais. Es hat ſchon Jahre ge⸗ geben, wo die Pächter des Flaumbaches die Fiſche mit Eimern und Körben aus dem Waſſer holen konnten. In dieſem Jahr war der Fiſchfang nicht groß, es würden kaum z wei Zentner gefangen Das liegt daran, weil in⸗ folge des anhaltenden kühlen Wetters im April die Laichzeit vielfach zu Ende war. Der Maifiſch enttäuſchte in dieſem Jahr. Brautpaar fuhr in den Tod Meiſenheim. Das Brautpaar E. O. Ludwig und Berta Schlemmer aus Steinbach am Gian wollte nach Kaiſerslautern zu einer Hochzent fahren. Bei Kaiſerslautern fuhren die beiden jungen Leute mit ihrem Motorrad aufeinen Autobus. Die Wucht des Zuſammenpralls war ſo ſtark, daß Ludwig ſofort tot war und die Braut, die auf einen Acker flog, kurze Zelt ſpäter ihren Verletzungen erlag. Gräßlicher Unfall eines Kindes Sobernheim. An dem elterlichen Haus klet⸗ terte ein achtiähriges Mädchen auf den Tor⸗ zaun. Plötzlich gab der Aufbau nach und das Kind ſtürzte ab, wobei es an dem Staketenzaun die Wade des einen Beines bis auf den Knochen aufriß und außerdem Verletzun⸗ gen am Kopf und an der einen Hand erlitt. Mit dem geliehenen Kraftrad tödlich verunglückt Lörrach. Der in Weil beſchäftigte 18 Jahre alte Metzergeſelle Otto Karlin wollte am Wochenende ſeine in Mappach wohnenden El⸗ tern beſuchen und benutzte hierzu ein Klein⸗ kraftrad, das er ſich von einem Bekannten ge⸗ liehen hatte. In Mappach angekommen, unter- nahm er am Abend noch eine kleine Fahrt: aber bereits 100 Meter vom Elternhaus entfernt, fuhr Karlin gegen eine Mauer. Mit einem ſchweren Schädelbruch und ſonſtigen Verletzun⸗ gen blieb er tot liegen. Man vermutet. dat Unkenntnis in der Bedienung der Maſchine das Unglück in der Hauptſache ver⸗ ſchuldet hat. Wüſtenſand im Gewitterſturm? Eine merkwürdige Beobachtung konnte man am letzten Sonntagnachmittag in den Straßen der Stadt Ulm a. d. Donau machen Der plötz⸗ lich aufkommende Sturmwind trug feinkörnige. ſandartige Gebilde mit ſich. die ſich in einer dünnen Schicht über die ganze Stadt ausbrei⸗ teten. Der Gewitterregen ſchwemmte dann die- ſen ſonderbaren Sand in größeren Mengen an. Man vermutet, daß es ſich um Wüſtenſand handelt, der in großer Höhe vom Sturmwind herangeführt worden war. Zugentgleiſung bei Wetzlar. Wetzlar. Am Montagnachmittag entgleiſten am Bahnhof Wetzlar ſechs Wagen eines U n⸗ krautvertilgungszuges. Der Verkehr etlitt hierdurch erhebliche Störungen und muß⸗ te durch Umſteigen aufrecht erhalten werden. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Die Aufräu⸗ mungsarbeiten dauerten bis in die Nachtſtunden. Deviſen im Handſchuh Trier. An der deutſchen Zollſtelle bei Trier wurde eine Frau, die in Deutſchland geboren. aber ſeit Jahren in Luxemburg wohnt. und von einer Deutſchlandreiſe zurück nach Luxemburg wollte, als Deviſenſchieberin gefaßt. Sie hatte fünf Zwanzigmarkſcheine in einem Handſchuh verſteckt. Es fiel auf, daß ſie beim Ausziehen auf der Zollſtelle und ſelbſt beim Friſieren die Handſchuhe anbehielt. Dadurch wurde man aui ſie aufmerkſam. Weinbergspfähle als Grabkreuze Burgen(Moſel) In dem Moſelweinbauort Burgen iſt es Brauch, daß die verſtorbenen Winzer keine Grabkreuze der üblichen Form auf ſchreckliche Unglück Bunte Tageschronit ihr Grab geſtellt bekommen, ſondern dafür einen Weinbergspfahl an deſſen Spitze ein Herz angebracht iſt. Dem Beſucher fällt das gleich auf und es berührt ihn eigentümlich. Zwiſchen kleinen und großen Grabdenkmälern auf dem kleinen Friedhof der Gemeinde ſind immer wieder Weinbergspfähle mit dem Herz obenauf und einem Schild, das Namen und Daten des Toten trägt. zu ſehen. Ein gefährlicher Zißplag Landau. In Kandel kam am Dienstagabend der 16jährige Lehrling Heinrich Gehrlein. der bei einer Karlsruher Firma beſchäftigt iſt und mit deren Laſtwagen hier durchfuhr, auf eigenartige Weiſe zu Tode. Wegen Platz⸗ mangels im Führerſitz hatte er auf der Ladefläche Platz genommen. An einer engen Straßenſtelle in Oberkandel ſtreifte das Fahrzeug einen Perſonenwagen, rammte dann ſeitlich einen Telefonmaſt und überfuhr dann einen Sandhügel Gehrlein wurde dabei her⸗ abgeſchleudert, kam zwiſchen Laſtauto und Transformatorenhaus und wurde ſchwer ge⸗ quetſcht. Er ſtarb auf dem Transport zum Krankenhaus. Der Laſtfahrer wurde in Haft genommen. Beim Baden im Rhein ertrunken Frankenthal. Der 19 Jahre alte Kurt Albert Welcker aus Frankenthal war mit ſeinem Fahrrad an den Rhein gefahren und nahm zwiſchen Roxheim und der Petersau ein Bad. Er ertrank, ohne daß es bemerkt wurde. Erſt als man das Fahrrad und die Kleider am Ufer fand, wurde man auf das Unglück aufmerkſam. Fahrerflucht nach dem Unfall Luwigshafen. Am 17. Mai 1938 gegen 22.10 Uhr wurde in der Frankenthalerſtraße in Höhe der Ifflandſtraße eine ältere Frau von einem aus Richtung Oggersheim kommenden Per⸗ ſonenkraftwägen angefahren und erheblich ver⸗ letzt. Der Führer ergriff nach dem Unfall in Richtung Stadt die Flucht. Es handelt ſich um einen Fordwagen mit grünem Anſtrich. Cr trug das Kennzeichen IV B. Die Nummet konnte nicht feſtgeſtellt werden. Vermutlich wurde der Perſonenkraftwagen an der rechten Seite beſchädigt. Kind überfahren und getötet Neuſtadt a. d. W. In Diedesfeld wurde das 19 Monate alte Kind der Eheleute Moſer beim Spielen auf der Straße von einem Fuhrwerk überfahren und getötet. Das Kind ſaß in der Straßenmitte. Der Wagenlenker hat, wie er angibt, das Kind infolge Sonnenblendung nicht geſehen. Der Sthwerverbrether Koſhtike Wegen Tolſchlags, Tölungsverſuchs und 45 Diebſtählen angeklagt Frankfurt a. M. Vor dem Schwurgericht be⸗ gann am Dienstag die Verhandlung gegen den 25jährigen Oswald Koſcheſike, der des Tot⸗ ſchlags an dem Bauarbeiter Ro⸗ bert Bender in der Brückenſtraße in Frank⸗ furt a. M., des Vergehens gegen das Schuß⸗ waffengeſetz, des Tötungsverſuchs an der Frau eines Bäckermeiſters in Sprendlingen und des Diebſtahls in 45 Fällen angeklagt iſt. Der An⸗ geklagte ſtammt aus Gelſenkirchen, wo er die Volksſchule beſuchte und dann zu einem Rechts⸗ anwalt in die Lehre kam. Mit 15 Jahren wurde er zum erſten Male ſtraffällig, hatte aber das Glück, verſchiedentlich Bewährungsfriſt zu er⸗ halten. Schließlich kam er in Fürſorgeerzie⸗ hung, aus der er zweimal entwich. Koſcheike hat insgeſamt acht Vorſtrafen, als höchſte eine mit einem Jahr und vier Wochen Gefäng⸗ nis. Die Mehrzahl der Vorſtrafen erhielt er wegen Diebereien, gelegentlich iſt er auch wegen Nötigung und Bettelns beſtraft worden. Dem Anwalt entwendete er aus den Akten zwei Wechſel, mit denen er nichts anfangen konnte. Aus dem Anwalts zimmer des Gerichts⸗ gebäudes in Gelſenkirchen ſtahl er zwei Roben. In Opladen war er als Milchkut⸗ ſcher tätig und wurde von ſeinem Arbeitgeber einmal verprügelt. Aus Rache beſtahl er den Arbeitgeber. Als er feſigenom⸗ men werden ſollte, kam es zu einer abenteuer⸗ lichen Flucht über Mauern und Däs⸗ cher, die ihn in eine Schulklaſſe führte. Dorf trat er dem Beamten mit erhobenem Stock ge⸗ genüber. Der gewalttätige Charakter des An⸗ geſchuldigten ergab ſich auch aus ſeinem Ver⸗ halten gegenüber einem Landwirt, von dem er die Herausgabe der Ausweisvapiere und des Lohns mit dem Beil in der Hand un⸗ ter der Drohung forderte, er ſchlage ihm den Schädel ein. Als er keinen Erfolg hatte, rückte er dem Landwirt mit einem Revolver zu Leibe; es gelang dem Arceitgeber, ihm die affe zu entringen. Eines Teiges gab ihm die Mutter 18 Mark zur Miete zahlung. Er ſteckte das Geld ein und ſchrieb eine Quittung. In einem Gerichtsurteil wird feſtgeſtellt, daß der Angeklagte ein Nichtsnutz ſei. Von einer Strafanſtalt, in der er längere Zeit verweilte, wurde er als unbeſtändig im Charakter mit ſehr wechſelnder Stimmungslage bezeichnet, die In⸗ telligenz entſpreche mindeſtens der des Durch⸗ ſchnittsmenſchen. Das Gericht trat nun in das Verhör des Angeklagten zu den zahlreichen Diebſtahlsfällen ein; der Totſchlag und der Tö⸗ tungsverſuch werden erſt Mittwoch zur Sprache kommen. Seit Januar 1936 führte der Angeklagte eine Serie von Diebſtählen und Einbrüchen aus, wobei er teilweiſe Waffen mit ſich führte. In der Hauptſache drang er nachts in Wirt⸗ ſchaften, Lebensmittelgeſchäfte und landwirt⸗ ſchaftliche Betriebe in Norddeutſchland, Ober⸗ heſſen und der Frankfurter Gegend ein und er⸗ beutete Lebensmittel, Kleidungsſtücke und Bar⸗ geld. Häufig beſtahl er ſeine früheren Arbeit⸗ geber und mitunter war die Beute recht anſehnlich. Bei einem Büroeinbruch in Lübeck kletterte er an einem Dachlandel empor und hob Dachziegel ab, um in das Hausinnere zu gelangen. Im Entlüftungsſchacht ließ er ſich dann an einem Seil herunter. Viel⸗ fach drang er durch Kellerfenſter in die Häuſer, wo er ſtehlen wollte, öfters entwendete er Fahr⸗ räder oder Krafträder, die er zur Weiterreiſe benutzte. In Friedberg ſtahl er aus dem Büro der Herberge zur Heimat 200 Mark, in Dortel⸗ weil, aus einem Kaufhaus 500. Mark. Dort machte ex ſich ein Paket mit Ware zurecht, ließ es saber ſchließlich liegen, weil es ihm zu ſchwer war, In Düdelsheim fand er ſich nachts in der Poſtagentur ein, verſteckte ſich, weil noch Leute im Hauſe waren, und trank eine Flaſche Sekt aus, während er gemütlich eine Zigarette rauch⸗ te. Als er dann bemerkt worden war, floh er in den Wald, kletterte auf eine Tanne, ſchwang ſich von Baum zu Baum und verbarg ſich ſchließlich im nächſten Ort im Leichenhäuschen, wo er den Ofen anzündete, um ſeine durch den Regen durchnäßten Kleider zu trocknen. Einen Ein⸗ bruch in Bad Soden leugnet er, aber er trug einen Zeitungsbericht über dieſe Tat bei ſeiner Verhaftung bei ſich. In Gießen brach er Mitte Februar ds. Is. in ein Waffengeſchäft ein und holte ſich ſech's Piſtolen und Munition, die er in die Wohnung ſeiner Geliebten, einer Oeulſther Sieg in Diisseldorf Aſton Villa 2:1 geſchlagen- Ausgezeichneles Spiel der deulſchen Elf Vor 60 000 Zuſchauern fand am Mittwoch im Düſſeldorfer Rheinſtadion das zweite Spiel der bekannten engliſchen Berufsſpieler⸗ mannſchaft Aſton Villa⸗Birmingham gegen eine deutſche Auswahlelf ſtatt. In einem begeiſtern⸗ den Spiel errang diesmal die deutſche Mann⸗ ſchaft einen knappen, aber verdienten 2:1 Sieg. Die deutſche Elf war in letzter Minute noch einmal umgeſtellt worden. Es ſpielten: Tor: Raftl(Wien); Verteidiger: Janes(Düſſeldorf), Streitle (München); Läufer: Wagner(Wien), Kitzinger(Schweinfurt) Sturm Hahnemann(Wien), Gelleſch (Schalke), Gauchel(Koblenz⸗Neuendorf), Neu⸗ mer(Wien), Peſſer(Wien). Bei Aſton Villa fehlte gegen das Berliner Spiel der Rechtsaußen Broome, der in der eng⸗ liſchen Nationalelf ſpielt; für ihn erſchien Kerr. Das Spiel begeiſterte, Mock(Wien), denn man ſah diesmal auch von der deutſchen Mannſchaft hevorragende Leiſtungen. Dabei zeigte es ſich, daß Raftl zurzeit doch dem Re⸗ gensburger Jakob vorzuziehen iſt. Beide Vertei⸗ diger ſpielten ſehr ſicher. Dabei imponierte vor allem der junge Streitle von Bayern Mün⸗ chen, der ſich ſicher ſeine Fahrkarte nach Paris verdient haben dürfte. In der Läuferreihe war Kitzinger diesmal der überragende Mann; er übertraf ſogar die beiden techniſch ausge⸗ Pane Wiener. Im Angriff war diesmal auchel der aktivſte und beſte Stürmer. Vor allem verſtand er es, ſeine Nebenleute gut ein⸗ 1 Weiter gefiel der ſchnelle linke Flügel eumer⸗Peſſer, aber auch Hahnemann am rechten Ain echte ſchnelle Läufe und gute Flanken. Unſer Rechtsaußen litt allerdings darunter, daß Gelleſch etwas langſam und zuviel nach innen ſpielte. Alles in allem genom⸗ men konnte man jedenfalls mit der deutſchen Elf ſehr zufrieden ſein. i Aſton Villa bot die erwartete gute Lei⸗ Fehle im Angriff merkte man aber doch das ehlen von Broome. Gegen Schluß ſetzte die Elf noch einmal mit einem energiſchen Endſpurt ein, um den Ausgleich zu erzwingen. Hier zeigten die Villans noch einmal ihr großes Können, ohne ſich aber durchſetzen zu können. s Hinreißender Kampfverlauf. Der Kampf war ungeheuer ſchnell und raſſig. Beiderſeits ſah man Ju Zuſammenarbeit und Fan Ballarbeit. In der 14. Minute fiel der reffer für Aſton Villa. Janes hatte den Ball, wollte den engliſchen Linksaußen noch umgehen, kam aber zu Fall. Der Engländer holte ſich das Leder und ſchoß aus 18 Metern unhaltbar ein. Die 22 Minute brachte den Ausgleich. Wagner gab von Rechtsaußen eine ſchöne Flanke herein, wobei Gauchel den Ball direkt aufnahm und von etwa 20 Meter unhaltbar ins Netz ſchmetterte. Fünf Minuten ſpäter ging Deutſchland in Führung. Gauchel batte den Ball an(den ab⸗ ſeits ſtehenden) Peſſer vorgelegt. Die Englän⸗ der reklamierten. doch ging der Schiedsrichter nicht darauf ein, und Peſſer lief noch einige Schritte und ſchoß dann am herauslaufenden engliſchen Torwart vorbei ein. die zweite Halbzeit ſah Deutſchland längere Zeit ſtark im Angriff, doch wurden mehrere ſicher erſcheinende Chancen nicht ausgenutzt bezw. ver⸗ ſchoſſen. In den letzten 10 Minuten aber ſetzte Aſton Villa alles auf eine Karte, zog ſogar die Läufer nach vorn und griff 8 an. Die deutſche Abwehr hielt aber ſicher ſtand, ſodaß beim Schlußpfiff Deutſchland mit 2:1 gewonnen hatte. Unter dem Jubel der Sechzigtauſend ver⸗ ließen beide Teams das Spielfeld. Spielleiter war der Sudetendeutſche Pfitz⸗ ner Karlsbad. teil gegen ihn haus, gegen ſeine Frau auf ſechs Monate Ge⸗ Sie hoͤren im Rundfunk., Freitag, den 20. Mai 1938 Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied Zeitangabe, Wetterbericht, Land⸗ wirtſchaftliche Nachrichten, Gymnaſtik. 6.15 Nachrich⸗ ten. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Waſſerſtandsmeldungen, Wetterbericht, Marktberichte, Gymnoſtik. 8.30 Muſik am Morgen. 10.00 Männer und Motoren. 10.30 Riemen auf. 11.30 Volksmuſik. 12.00 Mittagskon⸗ zert. 13.00 Zeit, Nachr., Wetterbericht. 13.15 Mittags⸗ konzert 14.00 Vertraute Klänge großer Meiſter. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Unbekanntes aus Schwaben 18.30 Griff ins Heute. 19.15. Tonfilm⸗ ſchlageß 20.00„Um den Gipfel der Welt“, Hörſpiel. 21.00 Das verliebte Orcheſter. 22.00 Zeitangabe, Nach⸗ richten, Wetter- und Sportbericht. 22.30 Unterhal⸗ tungs⸗ und Tanzmuſik. 2400—3.00 Nachtkonzert. Dirne, nach Frankfurt brachte. Gegen dieſe Perſon iſt ein Verfahren wegen Hehlerei im Gange.— Die Verhandlung dauert an. Jugendliche Schwarzfahrer ˖ mit geſtohlenem Wagen verurteilt Mainz. Ende vorigen Jahres verſchwanden in Mainz ſtändig Autos und wurden ſpäter ir⸗ gendwo herrenlos aufgefunden. Endlich wurden zwei der Täter in der Eifel erwiſcht. die 20jäh⸗ rigen W. Brückner und Johann Fritz aus Mainz, die eine Kellnerin in ihre Heimat ge⸗ fahren hatten. Es ſtellte ſich heraus, daß ſie 14 Autos geſtohlen und ihres Inhaltes im Werte von 700 RM. beraubt hatten. Die Große Straf- kammer verurteilte B. zu zwei Jahren, F. zu 2 Jahren 3 Monaten Gefängnis. den Hehler G. Konrad zu 1% Jahren und einen Mitfahrer H. Thalmann zu 3 Monaten. Rehr als 1000 hühner geſtohlen Vier Jahre vom Hühnerdiebſtahl gelebt. München. Von Herbſt 1933 bis zu ſeiner Ver⸗ haftung im November 1937 beſtritt der 34 Jah⸗ re alte Joſef Artmann aus Neuhofen bei Mel⸗ lersdorf ſeinen und ſeiner Familie Lebensun⸗ terhalt hauptſächlich von Geflügeldiebſtählen. Artmann, der in einer Siedlung bei München wohnte, hat in faſt allen Ortſchaften in einem Umkreis von 100 Kilometer um München Ge⸗ flügeldiebſtähle verübt. Die Zahl der von ihm geſtohlenen Hühner beläuft ſich auf mehr als 1000 Stück. Die Diebesgelegenheit kundſchaftete er jeweils auf Ausflügen aus. Mit einem Kraftwagen. Beiwagenkraftrad oder einem Dreiradlieferkraftwagen fuhr er dann nachts in die Nähe der betreffenden Ortſchaft, ſchlich ſich in die Ställe und entwende Hühner, ſo einmal aus einem einzigen Stall 85 Tiere. Die Beute ſchaffte er dann in ſein Fahrzeug. Zu Hauſe waren ihm ſeine Frau und eine 15 Jahre ältere Hausinwohnerin, mit der er nähere Beziehun⸗ gen unterhielt, behilflich, das Geflügel zu rup⸗ fen und bratfertig zu machen. Seine Beute ſetzte Artmann zum größten Teil in Wirtſchaf⸗ ten ab. wo er ſich als Geflügelhändler ausgab. Sein Erlös aus den Diebſtählen betrug nahezu 9000 RM. Artmann, der ſchließlich beim Ab⸗ transport geſtohlener Hühner in Haſpelmoor gefaßt werden konnte, ſtand am Dienstag vor dem Schöffengericht München⸗Land. Das Ur⸗ lautete auf drei Jahre Zucht⸗ fänanis und gegen die Geliebte auf 8 Monate Gefängnis. Alls Starkenburg Spatzenbekämpfung— aber nicht mit dem Gewehr in Bubenhand! Michelſtadt. Auf dem Grundſtück des Bäcker⸗ meiſters Orth übten ſich zwei Jungen im Er⸗ legen von Spatzen mit einem Flobertgewehr. das ſie noch dazu mit Kugeln luden. Auf dem Balkon des Nachbarhauſes befand ſich der Zahnarzt Dr. Pieroth. der plötzlich in den linken Arm oberhalb des Handgelenks von einer Kugel getroffen wurde, die bis auf den Knochen drang und operativ entfernt werden mußte. Darmſtadt. Durch Verfügung des Landes⸗ gebietsführers Rhein des NS. Deutſchen Reichskriegerbundes wurde Major a. D. Frhr. v. Wangenheim unter Beibehaltung ſeines Am⸗ tes als Bezirksführer Darmſtadt mit der Füh⸗ rung des Kreisverbandes Darmſtadt beauf⸗ tragt. Der ſeitherige Kreisführer Eidenmüller hat die Geſchäfte des Vermwaltungsführers übernommen. Groß⸗Zimmern. Die 25 Jahre alte Helene Stoller von hier. die früher bei einem Bauern in Klein⸗Gerau bedienſtet war und zuletzt in der hieſigen Zuckerfabrik gearbeitet hatte, un⸗ terhielt ein Verhältnis mit einem jungen Mann in Groß⸗Gerau. den ſie vor einigen Ta⸗ gen beſuchte, da beide vor Pfingſten heiraten wollten. Bei dieſer Gelegenheit gab ihr der Verlobte eine Abſage, worauf ſie ſich nachts hinter dem Klein⸗Gerauer Bahnübergang von einem Triebwagen überfahren ließ, der ihr den Rumpf in der Körpermitte trennte. Der Wa⸗ genführer konnte erſt halten, als das Unglück geſchehen war. Groß⸗Gerau. Am Bahnhof Dornberg/ Groß⸗ Gerau geriet mittags aus unbekannter Urſache ein Waggon in Brand, der von der Feuerwehr mit der neuen Luftſchaumkübelſpritze abgelöſcht werden konnte. Neu⸗Iſenburg. In der Montagnacht ſtürzte ſich ein 33 Jahre alter Mann in einem Anfall von geiſtiger Umnachtung in einen Brunnen und ertrank, ebe ihm Hilfe gebracht wer⸗ den konnte. Neckarſteinach. Ein ſchlachtreifes Großrind. das auf der Neckarfähre übergeſetzt werden ſollte und entweber das ihm bevorſtehende Los witterte oder das Waſſer ſcheute. riß ſich los und ſtürzte in den Neckar. Jeder Verſuch, es zum Schwimmen zu bewegen, ſchlug fehl. Nur inſolge des niedrigen Waſſerſtandes war es möglich, das Tier lebend ans Ufer zu bringen — wo es dann alsbald von ſeinem Schickſal ereilt wurde. —— 8 n — 0 ä——— * — 7 (14. Fortſetzung) Leopold. ſich um, läßt die Klinke los. Strubbs lächelt, ſieht bezaubernd aus in ihrem langen fließenden Nachtgewand. Das Glück ſchlägt über Leopold zuſammen, er reißt ſie an ſich, umarmt ſie mit un⸗ bändiger Kraft. Strubbs wirft den Kopf zurück und ſtam⸗ melt lachend:„Aber der Paß, Poldi!“ Jenny als dritter Musketier Die drei Ausreißer ſtehen unſchlüſſig auf dem Budapeſter Weſtbahnhof, in bdeſſen Halle man ſich noch gut die erſten Eiſen⸗ bahnzüge vorſtellen kann, ſind einigermaßen ratlos und wiſſen nicht, in welche Gegend der Stadt ſie jetzt fahren ſollen, um eine billige Unterkunft zu finden. Eine Droſchke nehmen und ein beliebiges, im Hotelführer als empfehlenswert angegebenes Hotel nennen— das iſt nun vorbei Denn im Zuge haben ſie die Kaſſenbeſtände nach⸗ e und dabei eine unan enehme Ueber⸗ raſchung erlebt. Bei der ü erſtürzten Ab⸗ reiſe der„Verſchwörer“ hat es Mißver⸗ ſtändniſſe gegeben, und nun erwies es ſich, daß man verflucht N leben müſſe, um bis zum nächſten D 1 510 durchzukommen. Jenny hatte nämlich völlig vergeſſen, daß ſich Strubbs von ihr hatte Geld geben laſſen, um einige ſchöne Bauerntü r auf dem Markt zu kaufen, und das Taſchengeld der Männer fiel kaum ins Gewicht. Wil⸗ helm und Heinrich hatten lange Geſichter — als ſie von dem an Miß⸗ tand hörten, aber an eine reuige Rückkehr war nicht zu denken. Die vorhandene Summe wurde gewiſſenhaft in drei Teile geteilt und gleichzeitig ein Sparprogramm proklamiert. Man war zwar allgemein entſchloſſen durchzuhalten, fuhr jedoch mit gemiſchten Gefühlen einem ungewiſſen Schickſal entgegen. Heinrich wird ſchon nervods, weil Wil⸗ helm, der ſich erſt in die ihm fremde Rolle des Reiſeführers einleben muß, ſich zu keinem Entſchluß aufraffen kann. In Bala⸗ ton⸗Fürds hatte man ihm eine billige Penſion in der— mühſam buchſtabiert er den Namen— Lipöt Körut genannt; end⸗ lich macht er ſich auf, auszukundſchaften, mit welchem Verkehrsmittel man dorthin ge⸗ langt. Sie laſſen vorſichtshalber die Koffer auf dem Bahnhof und vertrauen ſich einem Autobus an. Die große Stadt hat ſie wleder auf⸗ enommen, anders jedoch als auf der Hin⸗ ahrt. Wilhelm vor allem fühlt ſich ſchon viel vertrauter mit ihr. Am Berlini Ter ſteigen ſie aus. Sie brauchen nicht lange zu ſuchen, Wilhelms Ortsſinn führt ſie raſch in die empfohlene Penſton. Hier iſt aller⸗ dings vieles ganz neu für ſie. Vom Trep⸗ penhaus gehen Balkone ab, die rings um den Innenhof den ganzen Baublock um⸗ ſpannen. Auf dieſen ungedeckten Lauf⸗ gängen erreicht man die einzelnen Woh⸗ nungen. Die Zimmer ſind freundlich, der Preis über Erwarten billig. Die drei ge⸗ nießen ſtill die ſchöne Ausſicht auf die Margareteninſel und vergeſſen 45 ihre Sorgen. Um die Koffer brauchen ſte ſich nicht zu kümmern, und nachdem ſte in Ruhe das nachſervierte Mittageſſen verzehrt 1 6 5 ziehen ſie los, die Stadt ſich anzu⸗ ehen, ſchlendern ſie über die Ringſtraßen und den Donaukorſo. Strubbs und Leopold wären ſicher ſehr erſtaunt, wenn ſie die drei bei ihrem aus⸗ gedehnten Spaziergang hätten beobachten können. Jenny fügte ſich geſchickt in die Geſellſchaft der Männer ein, die mitunter vergaßen, daß nun eine Frau den dritten Musketier abgab. Jenny nahm alle die Vorteile, die ihr als Mädchen ohne weiteres zugeſtanden worden wären, nicht wahr, ſie trumpfte nicht auf, war mit allen Vor⸗ ſchlägen einverſtanden und zeigte keinerlei Ehrgeiz, den Männern beweiſen zu wollen, auch ihr ſei die Gabe des Witzes und der heiteren Unterhaltung gegeben. Indem ſie auf alle Abarten der Koketterie verzichtete, tamen die Närner gar nicht darauf, ſich fortwährend als Kavaliere zu fühlen. Ihr ſelbſtloſes Verhalten fiel nach den Koſt⸗ proben in Balaton⸗Fürdö, die auf eine ent⸗ ſprechende Veranlagung des Charakters ſchließen ließen, doppelt angenehm auf, zu⸗ mal man allſeitig wieder eine leiſe Sehn⸗ ſucht nach Ernſthaftigkeit und geordnetem Lebensablauf fühlte. Heinrich verzichtete unter dieſen Umſtänden ebenfalls, ſich mit witzigen Einfällen in den Vordergrund zu ſtellen, und erweckte dadurch ungewollt zum erſten Male bei Jenny den Eindruck vor⸗ geſchrittener Reife und Männlichkeit. Hein⸗ richs Beherrſchung enthob wiederum Wil⸗ helm der in der Gemeinſchaft der Musketiere ſelbſtgewählten Aufgabe, Uebertreibungen zu verhindern und allzu großen Uebermut 7 droſſeln. Er fühlte ſich freier und ſogar ewogen, ſeinerſeits zu zeigen, daß er ſehr 7 Spaß verſtehen und auch anzetteln önne. In der Tat war er es, der den Vorſchlag machte, dem Hochzeltspaar laufend launige Grüße zu ſenden, ſchon deshalb, um es nicht zu beunruhigen und keine Befürchtungen aufkommen zu laſſen, als hätte man ſich im Böſen voneinander getrennt. Die erſte Karte ſchreibt Wilhelm ſelbſt, als ſie nach einem ſtundenlangen Bummel durch die nächtliche Stadt in einem Bierlokal landen. Heinrich traute ſeinen Ohren nicht, als Wilhelm nach dem Abendeſſen vorſchlug, ein Nachtlokal zu beſuchen. Erſtens: Wil⸗ helm will ſich in Gefahr begeben, zweitens, wo man ſo wenig Geld hatte, und drittens — überhaupt! aber ſachlich gegen den Vorſchlag nichts einzuwenden war und Zelchnung Kiel, M —— marschierte er entschlossen hinein, ohne den auch hier postierten Portier zu beachten Jenny mutig erklärte, alles mitmachen zu wollen, zückte Wilhelm den Stadtplan und ſtudierte die Rubrik„Vergnügungen“. Es waren Namen, die verheißungsvoll klangen, und man fand ſie alle dicht nebeneinander auf der Karte. Wilhelms Ortsſinn gelang eine neue Ruhmestat, der sprichwörtliche Ruf erklomm eine weitere Stufe. Als ſich die drei den grellen und bunten Lichtern näherten, die weithin Anreiz verſtreuten, verflüchtigte ſich der Mut merklich. Sie gaben ſich den Anſchein kritiſcher Gäſte und ſtudierten erſt aufmerkſam die ausgeſtellten Bilder, die in gleicher Weiſe beruhigten und enttäuſchten. Unſchlüſſig verweilten ſie, gingen hin und her, wobei ſie natürlich die Aufmerkſamkeit des Portiers erregten, der als weltgewandter Mann jedoch die Situa⸗ tion ſofort durchſchaute und ſich gar nicht erſt die Mühe machte, ſich mit den Green⸗ horns abzugeben. Jenny empfand die Lage allmählich als peinlich und ſtellte ein Ulti⸗ matum, worauf Wilhelm ſeiner gering⸗ ſchätzigen Meinung über das mutmaßliche Programm laut Ausdruck gab und zum Beſuch eines anderen Lokals riet. Beim dritten verlor auch das Anſchauen der Aus⸗ lagen an Reiz, und wenn man bisher auch kein Geld angelegt hatte, die Zeit verrann nutzlos und der Unternehmungsgeiſt ſchwand immer mehr. Hier geſchah es, daß Wilhelm ſich aufraffte und vorſchlug, einer müſſe als Kundſchafter hineingehen und feſtſtellen, ob es ſich auch lohne. Da Jenny für dieſen Patrouillengang verſtändlicherweiſe aus⸗ fiel, gerieten die Männer in einen edlen Wettſtreit, wem der Blick in das Reich des Geheimnisvollen und Prickelnden zu gönnen ſei. Wieder war es Wilhelm, der ſich er⸗ mannte. Nachdem er Heinrich Feigheit vor⸗ geworfen hatte— Heinrich dachte nur, das aich Leopold hören—, marſchierte er entſchloſſen hinein, ohne den auch hier poſtierten Portier zu beachten. Jenny und Heinrich mußten eine ganze Weile warten, denn Wilhelm war ſo im Schwung, daß er bis in den Saal vordrang, wo Tanzmuſik erklang und eine blendend ſchöne Frau bezaubernd tanzte. Hansel verfolgte das gewiß nicht ſeltene Schauspiel hinlänglich und wie einer, der ſpäter als Zeuge ein unbefangenes Urteil abgeben ſoll. Wiewohl er einerſeits zu der Ueber⸗ zeugung kam, auch für Jenny würde es keine Zumutung bedeuten, hler einzutreten, und er andeterſeits mutmaßte, ſicher nur einen ungünſtigen Moment erwiſcht zu haben, konnte er nicht umhin, ſich im Gan⸗ zen enttäuſcht zu fühlen. Jedenfalls ging auch 5 Verſuchung an ihnen vorbei, und fortan bl man radikal mit ſämtlichen abenteuerlichen Gelüſten. Daß man e noch eine kleine Weinſtube eſuchte, wo lauter ordnungsliebende Bürger ſaßen und friedlich ihren Schoppen tranken, wo man ſich lediglich in ein auf⸗ ſchlußreiches Geſpräch mit dem leutſeligen Wirt über Ungarn einließ— dies bedeutete weiter nichts als ein ſtrategiſches Rückzugs⸗ efecht. Zur Ruhe kamen die drei erſt, als ſte ſich in dem Bierlokal an einer der Ring⸗ ſtraßen niederließen. Hier alſo hat Wilhelm den Einfall, an Strubbs und Leopold Kartengrüße zu ſchicken, die man nacheinander abſchicken will. Jeder beteiligt ſich mit Eifer daran, und jeder muß ſein Machwerk Bergiſen Jenny ſchreibt an Strubbs:„Vergiß nicht, — in Dresden Deinen Mann treffen willſt.“ Wilhelm iſt galant:„Lieber Poldi! Ich muß leider feſtſtellen, daß wir Dich gar nicht vermiſſen. ee enny macht ſich als dritter Musketier großartig. Sie ver⸗ waltet die Kaſſe wie eine tüchtige Haus⸗ frau, wobei ſie nicht ſo kleinlich iſt wie Du dafür um ſo ſcharmanter! Wenn wir Dich 12 einmal mitnehmen ſollten, wirſt Du es ſehr ſchwer haben.“ Heinrich beweiſt, daß er dem Wirt in der Weinſtube gut zugehört hat, wenn er ſchreibt:„Ein Mann, den wir hier kennen⸗ gelernt haben, hat uns eine überraſchende Aufklärung über Dich vermittelt. Wie er feſtſtellte, herrſcht in Ungarn Gott ſei Dank noch der Mann; der Mann, der auf Angariſch kurz und bündig„Ur“ heißt. Nur 850 Buchſtaben, eben unmißverſtändlich urz. Im Ruſſiſchen—„Pan“ Drei Buch⸗ ſtaben, immer noch keine Widerrede. Im Deutſchen— Herr“ ſchon bereit zu Kon⸗ zeſſionen. Im Franzöſiſchen—„Monſieur“, ach du lieber Gott! Und im Engliſchen— „Gentleman“— völlig undiskutabel! Und nun fragen wir uns.. wir wollen uns lieber nichts fragen im Hinblick dar⸗ auf, daß wir uns ja bald in Dresden wiederſehen. Aber ein gebürtiger Ungar biſt du auf keinen Fall.“ Auf einer vierten Karte geben ſle— „großzügig, wie wir ſind“— ihre Buda⸗ peſter Adreſſe an, damit ſich Leopold bei der Suche nach einer billigen Unterkunft vor ſeiner Frau nicht blamiert. Als es ans Bezahlen geht, fallen die Männer zum erſtenmal aus der Rolle und verſuchen, den Kavalier zu ſpielen. Jeder will Jenny freihalten. „Das geht auf meine Rechnung“, erklärt Wilhelm großzügig. widerſpricht „Kommt nicht in Frage“, Heinrich energiſch. Der Kampf wogt hin und her, keiner N nach, keiner erlahmt. Und Jenny ſitzt abei und lächelt. „Der protzt mit ſeinen paar Pengös, es iſt nicht zu ſagen“, höhnt Heinrich. „Nicht einmal dies kleine Vergnügen gönnt er mir“, meint Wilhelm wehleidig. Das klingt wie ein Verzicht. Heinrich 5 ihn verächtlich an und verſucht, ihn aufs neue zu reizen.„Zehn Jahre fährt er nun ſchon mit mir herum und weiß genau, daß ich in ſolchen Ehrenangelegen⸗ ee. unerbittlich bin. Wiſſen Sie, Fräu⸗ ein Jenny, der iſt nämlich ein ganz Ab⸗ gefeimter!“ Aber Heinrich hat falſch 388 Wil⸗ helm lehnt ſich zurück und gibt nach.„Schön, wenn du durchaus willſt. Wir machen die 2 5 ja nur verlegen. Der Klügere gibt nach.“ Heinrich verzieht das Geſicht zu einer Grimaſſe.„Sehen Sie, er iſt immer recht⸗ zeitig der Klügere.“ Und er ſtöhnt tief auf. Jenny legt lachend ihre Hand auf ſeinen Arm.„Ich bin von Ihrer Großzügigkeit überzeugt, ziehe es aber doch vor, ſelbſt für mich aufzukommen. Denn, wenn Sie kein Geld mehr haben— und das wird ver⸗ mutlich nicht mehr lange dauern,— kom⸗ men Sie doch zu mir.“ Heinrich»ickt„echt hat ſie. Auf jeden Taß haben wir unſeren guten Willen ge⸗ eigt. Schließlich ſind wir ja keine Hoch⸗ tapler. Sie ſind eine ſehr vernünftige rau, Fräulein Jenny!“ „Wie eine Mutter“, meint Wilhelm er⸗ rötend. „Jenny ſteht auf.„Na alſo! Dann kommt, Kinder!“ Die Ausreißer in Verſuchung Die Ausreißer tragen die Armut nicht nur mit Würde und Humor, ſie finden es, 20 Heinz Niebel, wenn auch in geſchickter focht enn Selbſttäuſchung, ſogar ſehr 1 einmaẽ bargeldlos durch das Ausland zu vaga⸗ bundieren, zumal Jenny ſozuſagen die Fahne der guten Laune voranträgt. S iſt alles in beſter Ordnung. „Was wollt ihr mehr“, triumphiert Hein⸗ rich, als ſie am Montagfrüh, dem zweiten Tag ihres Wiener Aufenthaltes, am Oſt⸗ 10 drei Fenſterplätze in der Straßen⸗ bahn erobern, mit der ſie nach Nußdorf fahren wollen, um von dort zum Kahlen⸗ berg zu pilgern.„Im Rundfahrtauto könnten wir nicht beſſer ſehen, außerden. nutzen wir unſer Fahrgeld von Endſtation bis Endſtation aus. Na, iſt vas was?“, fügt er hinzu und ſchlägt ſich vor Freude auf die Schenkel. Die Stimmung ſteigt noch, als ſte merken, daß gerade an der Strecke dieſer Bahn die Sehenswürdig⸗ keiten Wiens in großer Zahl Revue paſ⸗ ſieren, Ringſtraße, Burgtheater, Juſtiz⸗ palaſt und viele andere bekannte Bauten. „Großartig organiſtert, die Bahn!“ Hein⸗ auf begeiſtert ſich ſo laut, daß der Schaffner aufmerkſam wird und anfängt, auf alles Bemerkenswerte mit einer Art Beſitzer tolz eee wobei er über ſeine ausführ⸗ ichen Erläuterungen beinahe das Kaſſieren vergißt. Als er auf Dreiviertel der Strecke abgelöſt wird, iſt er ſichtlich unglücklich. Der Aufſtieg zum 9 verurſacht allſeitig gehörigen Appetit, und die Mägen, verwöhnt durch die überreichlichen Mahl⸗ eiten in Balaton⸗Fürdö, laſſen nicht ab, ringliche SOS⸗Zeichen zu geben. Die Kaſſenbeſtände ſind inzwiſchen mehr als e zuſammengeſchrumpft. Heute morgen hatte man ſchon auf das Frühſtück verzichten 5 5 Jenny war Brötchen und Butter einkaufen gegangen, man hatte ſehr beſcheiden gemahlzeitet und hinterher an einer Bude ein Glas Milch getrunken, was ſchon durchaus leichtſinnig genannt werden mußte. Geſtern abend mußte der Beſuch des Praters geſtrichen werden, und genährt hatte man ſich vorwiegend von Maiskolben, die man brühwarm an einem Automaten⸗ reſtaurant erſtanden hatte. Dieſe kata⸗ 5 zu nennende Entwicklung der inanziellen Verhältniſſe rührte von einer unangenehmen Ueberraſchung her, die ſie im Zuge von Budapeſt nach Wien erlebten. Hier ſtellte ſich nämlich heraus, daß in ihren Fahrſcheinheften die Karte für die Strecke Komaͤrom an der tſchechoflowakiſch⸗ ungariſchen Grenze bis zur öſterreichiſchen Grenzſtation fehlte. Es blieb ihnen nichts anderes übrig als nachzuzahlen, und dieſe unvorhergeſehene Ausgabe riß ein gewal⸗ tiges Loch in die Kaſſenbeſtände, warf alle ſorgſam berechnete Einteilung über den Haufen. Seitdem war die„höchſte Spar⸗ alarmſtufe“ verkündet worden. Bucheckern, die ſie im herrlichen Laub⸗ wald kurz vor dem Ziel ihres Ausfluges finden, erſcheinen ihnen wie Manna des Himmels, und ſie nähren ſich ſo lange von ihnen, bis die Fingernägel vom Abſchälen wehtun. Als ſie weitergehen und des groß⸗ artigen Reſtaurants anſichtig werden, das fc vor ihnen wie eine Burg des Wohl⸗ lebens erhebt, meint Heinrich 1 nach alter Gewohnheit:„Laßt man, wir eſſen ja bald.“ Aber kein Lachen antwortet ihm mehr, im Gegenteil, Wilhelm verbittet ſich energiſch ſolche Noheit. In dieſer Beziehung verſteht man keinen Spaß mehr. Nachdem man das Reſtaurant von innen und außen beſichtigt hat, ſetzt man ſich nieder, einen Kriegsrat abzuhalten. Die Speiſekarte wird auf das genaueſte ſtudtert, und endlich entſchließt man ſich, mit dem Billigſten vorliebzunehmen: Dreimal Brat⸗ wurſt mit recht viel Kartoffeln und Sauer⸗ kohl. Das muß bis zum Abend reichen. Sie ſitzen auf einer mit großen Fenſtern umgebenen Veranda und haben ſich be⸗ ſcheiden in eine Ecke zurückgezogen. Vor ihnen, ein Stockwerk tiefer, erſtreckt ſich der weite Wirtsgarten, in dem ein geſchäftiges Leben herrſcht, und weit im Hintergrund errafft das Auge das Panorama von Wien. Leider hüllt eine Dunſtwolke die Stadt ein, nur der Stephansdom und das Rieſenrad des Praters zeichnen ſich als ſchwache Silhouetten ab. Der Duft von Gebratenem lenkt die Blicke ab. Man fühlt ſich reich und glücklich ſich noch dieſes leiſten zu können. Selbſt Wilhelm ißt haſtiger, als er es ſonſt für ſchicklich hält. Beim dritten Biſſen jedoch wäre Jenny, die am Fenſter ſitzt, faſt er⸗ ſtickt. Sie wird blaß und zeigt wortlos nach unten. Die Männer folgen ihrem Blick und erſtarren. Da ſitzen in angeregter Unter⸗ haltung Strubbs, Leopold und Herr Knauerhaſe. Und auf dem Tiſch häufen ſich die Leckerbiſſen, die der Kellner gerade (Fortſetzung folgt) ablädt. uff Uhr Grun Oeme Acht Her Veilt it 9 M ind 4 0 Iteun wat a es ei ſonden in dieſ ann fäl. E doch il chen“, ſchon b ren au Briefe haben alle U Heiden aufgelo die de Neef. uber 9 Nalete ſteuen. hinzu, di die ſie in 90 Ne hat ſch Hundert de fr Niese 0 Pe Nan nich un tile. ht, dum n Dingen bein g bmmen. un u diet z Werden 1000 Letsver Ant Lelbſte Agen J ie bo 10 gelt die t, 1. al tt. en U. et 1 —— f Bekanntmachungen Orisgruppe ber A. S. O. A. P. Viernheim a N S.-Oetatungtſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uze. eren den des Pol Lettung uus Donnerstags 2021 Uze— Dienſiſtele Bürſtättertr. 10, JI. Stod Alle Polit. Leiter,(Amts-, Zellen⸗ und Blockleiter) treten am Sonntagfrüh 7.45 Uhr vor dem„Fürſt Alexander“ zum Ausmarſch und Schußausbildung an. f Braun, Ortsgruppenleiter. Aeichsluftſchutz Dienſtbefehl an alle Amtsträger(Männer und Frauen) des Luftſchutzes. Die Amtsträger werden erſucht, die Aktion „FJeſtſtellung der Selbſtſchutzkräf⸗ te“ bis zum Monatsende Mai reſtlos und vollſtändig zu Ende zu führen. Auf die gege- benen Weiſungen beim Appell wird verwieſen. Meldebogen können noch bei Kamerad Rein- hardt, Weinheimerſtr. 31, abgefordert werden. Fertige Unterlagen ſind Zug um Zug jeden Donnerstagabend auf der Dienſtſtelle des Luftſchutzes, Repsgaſſe 10, zwiſchen 8—10 Uhr abends abzugeben. Grundſätzliche Schwierigkeiten ſind ſofort dem Gemeindegruppenführer zu melden. Reichsluftſchutz Viernheim. —* Achtung! Kameradſchaftsführer! Heute abend 8.30 Uhr Abrechnung der Mai⸗ Beiträge und Ausgabe der Beitragsmarken für Juni. Der Gefolgſchaftsführer. Am 21. und 22. Mai 1938 findet auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße der dies⸗ jährige Reichsſportwettkampf der Hitlerju⸗ re ſtatt, der folgenden Verlauf nehmen wird: Samstag, 21. Mai: 14.30 Uhr: Antreten beider Staatsbahnhof; Zugleich: Antreten der Kampfrichter auf dem Sportfeld; 15.00 Uhr: Beginn der Wettkämpfe; 18.00 Uhr: Ende der Wetttämpfe Sonntag, 22. Mai: 8.00 Uhr: Antreten der Gefolgſchaft am Staatsbahnhof; zugleich die Kampfrichter auf dem Sportfeld; 9.00 Uhr: Antreten der beiden Fähnlein am Staats bahnhof; 8.30 Uhr: Beginn der Wettkämpfe der Hit⸗ lerjugend; 10.00 Uhr: Beginn der Einzelkämpfe D. J. und der HJ. 11.15 Uhr: Start des Verfolgungsſtaffel⸗ laufs„Rund um Viernheim“ des DJ. und der HJ. Der Lauf geht durch folgende Straßen: Start: Auf dem Sportfeld, durch die Lorſcher⸗, Lu ſin⸗, Lampertheimer⸗, Anna⸗ Bismarck⸗, Adolf Hitler⸗, Holz⸗, Mann⸗ heimer⸗, Weinheimer⸗, Saar⸗, Ernſt Lud⸗ wig⸗ und Lorſcherſtraße. Ziel: Sportfeld Lorſcherſtraße. 11.45 Uhr: Flaggeneinholung und Abrücken. Die Bevölkerung Viernheims iſt zu dieſen Veranſtaltungen eingeladen. Der Wettkampfleiter. Fähnlein am des Lokale Nachrichten Viernheim, den 19. Mai 1938 Anſer Tagesſpruch Man kann Tote wieder lebendig machen, indem man geiſtig mit ihnen lebt. 1 Hans Schemm. U AA ccc nom Sxlegpdccllan Geſetzt ein junger Mann hätte an ſeine Freundin einen Brief geſchrieben, der ſchwerer war als 500 Gramm(ein halbes Kilo) ſo war es eigentlich kein Brief mehr, den er verſandte, ſondern ein Briefpäckchen. Ab 15. Mai trat in dieſen Zuſtand ein Wandel ein: ein Brief kann nämlich nun bis zu einem Kilo ſchwer ſein. Er kann 1000 Gramm wiegen und iſt doch immer noch ein Brief. Das„Briefpäck⸗ chen“, das es bisher gab, hat nämlich, wie ſchon bekannt gegeben, ab 15. Mai zu exiſtie⸗ ren aufgehört. Demnach gibt es nur noch Briefe, die ein Gewicht bis zu 1000 Gramm haben können. Sie koſten 40 Pfennige. Und alle Verwirrung, die bisher noch durch die beiden Arten von Päckchen beſtand, hat ſich aufgelöſt. Denn nichts kann klarer ſein als die Regelung der Poſt: bis 1000 Gramm: Brief. Bis 2000 Gramm: Päcken und dar⸗ über Paket. Die Verſender von Päckchen und Paketen werden ſich über dieſe Regelung freuen. Es kommt aber noch eine kleine Freude hinzu, die wirtſchaftliche Gründe hat. Denn die bisherigen„Briefpäckchen“ brauchen, wenn ſie im Poſtort verſchickt werden, nur noch mit 30 Pfennig freigemacht zu werden. Der Preis hat ſich alſo für den Ortsdienſt um 50 vom Hundert geſenkt. Für den Ferndienſt koſten die früheren„Briefpäckchen“ und heutigen Briefe im Gewicht von 500 bis 1000 Gramm 60 Pfennig Gebühren. Die Bedeutung dieeſer Maßnahme des Reichspoſtminiſteriums kann nicht unterſchätzt werden. Einmal wird dadurch eine Vereinfachung im Poſtverkehr herbeige— führt, die ſchon an ſich begrüßenswert iſt. Dann muß aber auch bedacht werden, daß viele Firmen nunmehr bedeutende Portoerſparniſſe beim Briefverſand im Ortsverkehr machen können. Wir verweiſen nur auf die Verſen⸗ dung von Büchern oder Warenproben(ſofern dieſe nicht als„Muſter ohne Wert“ verſandt werden). Bücher, die im Gewicht unterhalb der 1000⸗Gramm⸗Grenze bleiben, können im Ortsverkehr für ein Porto von 30 Pfennigen verſandt werden. Erſparnis: 50 Prozent. Selbſtverſtändlich gilt das gleiche für alle üb⸗ rigen Werbeſendungen. Man ſieht, der Ab⸗ ſchied vom Briefpäckchen fällt nicht ſchwer. Die Reichspoſt war nett und hat uns eine Art Pfingſtgeſchenk im voraus bereitet. Daher wol⸗ len wir ihr dankbar ſein und nun„ohne Sorge“ une 1000⸗Gramm⸗Briefe noch zahlreicher abſchicken. Reihe auch Du Dich in die Opfer⸗ bereitſchaft des deutſchen Voltes ein! Angeſichts der Leiſtungen, die die NS⸗ Volkswohlfahrt Tag für Tag an der Geſund⸗ heitsführung unſeres Volkes vollbringt, iſt es ſelbſtverſtändliche Pflicht für jeden Volksge⸗ noſſen, der NS-Volkswohlfahrt als Mitglied anzugehören und ihr den Betrag zur Verfü⸗ gung zu ſtellen, der dem Einkommen entſpricht. Große Aufgaben ſind noch zu lͤſen. Jeder muß ſtolz darauf ſein, durch ſeine Mitglied- ſchaft zur NS mithelfen zu dürfen auf den mannigfachen Arbeitsgebieten der NS- Volks⸗ wohlfahrt. Keiner wird mehr abſeits ſtehen wollen und auch Du, Volksgenoſſe, der Du noch nicht Mitglied biſt, haſt Gelegenheit, dich in die Opfergemeinſchaft unſeres Volkes ein⸗ zureihen und damit Deine Einſatzbereiiſchaft für das Volksganze auch hier unter Beweis zu ſtellen. Werde Mitglied der NS-Volkswohl⸗ fahrt! Todesfall. Im Alter von 68 Jahren ſtarb Vg. Johann Jakob Winken⸗ bach 2., Ludwigſtraße 9. Nach längerer Krankheit wurde er in die Ewigkeit abberufen. Schützt die Kogelneſlter! Trotz immer wieder laut werdenden War⸗ nungen ergeben die Beobachtungen, daß die Vogelbrut nicht ungeſtört bleibt. Meiſt ſind es Jugendliche, die teils aus Unwiſſenheit, hier und da jedoch auch aus Neigung zu einer gewiſſen Rohheit heraus Vogelneſter aufſtö⸗ bern und dann die Vögel bei ihrem Brutge— ſchäft oder bei der Pflege ihrer Jungen ſo ſtark beläſtigen, daß dieſe das Neſt verlaͤſſen. Die jungen Vögel oder die Eier fallen dann der Vernichtung anheim. Im Hinblick auf die Tatſache, daß bei einigen nützlichen Vogel arten in den letzten Jahren ohnehin ein ſtar⸗ ker Rückgang zu verzeichnen iſt, muß vor ei⸗ nem ſolchen verantwortungsloſen Treiben dringend gewarnt werden. Wer Vogelneſter aushebt oder beſchädigt, ſetzt ſich nicht nur der Gefahr einer empfindlichen Beſtrafung aus, ſondern er verſündigt ſich auch in unverant⸗ wortlicher Weiſe an den lebenswichtigen In⸗ tereſſen unſerer Volksgemeinſchaft. Nahezu alle Vogelarten ſind Helfer des Landwirts, be⸗ ſonders in der Schädlingsbekämpfung. Dar⸗ über hinaus ſind die Vögel ein wichtiger Be⸗ ſtandteil im Leben der Natur; ſie erfreuen den Menſchen und verdienen auch aus dieſem Grunde ſeinen uneingeſchränkten Schutz. Mehr Raum für deutſche Wolle. Als kennzeichnendes Beiſpiel für die Erfolge unſerer Schafzucht kann der diesjährige Wollertrag des Gebietes Mainfranken ange⸗ führt werden. Bisher wurde der mainfränkiſche Wollertrag in der Ludwigshalle in Würzburg zur Einlagerung gebracht. Da die Schafzucht in den mainfränkiſchen und angrenzenden Ge— bieten aber außerordentlich verbeſſert worden — Die Straße ber Nibelungen Lag ber Schauplatz ber Ermordung Siegfriebs bei Heppenheim? Die Friedtichſtraße in Heppenheim heißt im Volksmund Bachgaſſe, weil der Stadtbach, der heute unterirdiſch fließt, einmal durch ſie hin⸗ zog. In dieſe Friedrichſtraße mündet eine alte, heute verſchwundene Fernſtraße, die Nibe⸗ lungenſtraße, die von Worms kam und über Lorſch— Heppenheim durch den Odenwald nach Würzburg verlief. Es iſt die uralte Völkerſtlaße Worms Heppenheim Lin⸗ 8 Blick in die Feiedrichſtcaße von Oſten denfels—Michelſtadt— Miltenberg Würzburg. In alten Heppenheimer Ratsprotokollen kommt die Bezeichnung„an der Würzburgerſtraße“ mehrfach vor. Bekanntlich hat neuerdings die Verbindungsſtraße Worms Lorſch—BVensheim⸗ Lindenfels—Erbach den Namen Ni be lungen⸗ ſtraße erhalten. Aber es gibt eine ganze Rei⸗ he von Nibelungenwegen durch den Odenwald: nach den Veröffentlichungen des Erforſchers der Rennwege, Prof. Dr. Sommer, mindeſtens drei. lämtlich über Heppenheim laufend. Heppenheim deutung in frühmittelalterlicher Zeit eindeutig hervorgeht. Ueberigens wird das Straßenſtück Lorſch— Heppenheim— Kirſchhauſen Fürth Marbach von nun an Siegfriedſtraße be⸗ nannt, ſodaß neben der Nibelungenſtraße auch eine Siegfriedſtraße durch den Odenwald zieht. Unweit der alten Nibelungenſtraße iſt ein Ziehbrunnen. Nach den Forſchungen von Prof. Dr, Dietrich wäre bie her der S reer Aufnahme: K. Schmitt Schauplatz der Ermordung Sieg ⸗ trieds verlegen, im Gegenſatz zu früheren Erkenntniſſen, wonach die Tat im Oden wald geſchehen ſein ſoll. Die Heppenheimer Friedrichſtraße führt durch die ſogenannte untere Vorſtand in die höher ge⸗ legene alte Innenſtadt. Leider iſt durch einen Brand vor 1900 das Straßenbild völlig zerſtört worden. Nur einige alte Bauanlagen ſind er⸗ halten. Anter ihnen ſind beſonders eindrucksvoll die drei Fachwerkhäuſer mit den großen ſteiner⸗ bildete den Ausgangspunkt der Nibelungen nen Rundtoren. Hier befand ſich einſt ein Hof fahrten durch den Odenwald. woraus ſeine Be⸗ I der Freiherren von Rodenſtein. FEE iſt, genügen für dieſes Jahr die weiten Räume[Gau anerkannte—, Abteilungsleiter der der Ludwigshalle nicht mehr, ſodaß auch noch[ Landesbauernſchaft Dr. Wagner, und die ein Teil der Frankenhalle in Würzburg zur Verfügung geſtellt werden mußte. Waſchkurſus für den Reichsarbeitsdienſt. Im Reichsarbeitsdienſt wird ähnlich wie beim Militär ein ganz bedeutender Teil unſeres ge— ſamten Wäſchebeſtandes verwaltet. An der Höheren Fachſchule für Textilinduſtrie zu Sorau fand daher ein Wäſcherei-Sonderkur⸗ ſus für Beamte und Gehilfinnen des Reichsar— beitsdienſtes ſtatt, in dem alle Fachfragen über das richtige Waſchen und die Waſchfragen durchgearbeitet wurden. Die Bedeutung ber Kleintierzucht 6. Landestagung der Kaninchenzüchter Heſſen⸗Naſſau Die Bedeutung der ſich ſtändig ausbreiten⸗ ten Kleintierzucht für die deutſche Volksernäh⸗ rung kam auf der in Darmſtadt abgehaltenen 6. Landestagung der Kaninchenzüchter im Reichsbund der Kleintierzüchter deutlich zum Ausdruck. Der Vorſitzende der Landesfach— gruppe, Kraus, betonte in ſeinem Jahresbe— richt die enge Zuſammenarbeit mit der Lan⸗ desbauernſchaft und den angrenzenden Ver— bänden der Kleingärtner, der Pelzverwertung uſw. Bedauerlich ſei, daß ſich bisher erſt ein Viertel der Kaninchenhalter im Gau der Or- ganiſation angeſchloſſen habe, die ſich vor allen Dingen der Schulung, dem Stallbau, der Be— ſchaffung von Zuchttieren, der Vermittlung von Zuſchüſſen für Ausſtellungen und der Kaninchenzucht im allgemeinen widmet. Die Zahl der gehaltenen Kaninchen betrug 73 115 Tiere, von denen 52 919 geſchlachtet wurden, was, bei der Annahme eines ſehr geringen Durchſchnittsgewichtes von 2½ kg 132 500 Kilogramm zuſätzlichen Fleiſchanfall bedeutet. 37 500 Felle wurden erzeugt, 11750 Stück veredelt. In der Landesfachgruppe wurden 25 Pelznähkurſe durchgeführt. Beſonderer Wert wird von den zuſtändigen Stellen auf die Einführung der Wirtſchaftsraſſen gelegt. Da im vergangenen Jahr infolge der vieh⸗ ſeuchenpolizeilichen Vorſchriften die Ausſtel⸗ lungen ausfielen, rechnet man in dieſem Jahr mit einer beſonders ſtarken und guten Be⸗ ſchickung.— An den Referaten fachlicher Art beteiligten ſich weiter Bezirksbauernführer Bernhardt, Niederbeerbach, der Landesgrup⸗ penvorſitzer Eckhardt, Frankfurt a. M.— der die großen Fortſchritte der Kleintierzucht im Praktiker Caſpari, Frankfurt(Angorazucht), Dietrich, Kleinkarben und Frau Behrend, FIſm.⸗Zeilsheim. Die Heidelberger Schloßbeleuchtungen im Sommer 1938 Seit am 14. Juni 1815 zu Ehren der an⸗ weſenden Monarchen Kaiſer Franz von Oeſter⸗ reich, Kaiſer Alexander von Rußland und König Friedrich Wilhelm III. von Preußen in Heidel⸗ berg die erſte feſtliche Beleuchtung der Schloß⸗ ruinen und der Neckarbrücke mit Holzfeuern und am 31. Mai 1860 die erſte bengaliſche Schloß⸗ beleuchtung ſtattfand, hat der Anblick des im Rotlicht erglühenden Alt, Heidelberg immer wie⸗ der Tauſende von Menſchen begeiſtert. Heute gehören die Schloß⸗ und Brückenbeleuchtungen zu den feſten Veranſtaltungen des Heidelberger Sommerprogramms. Von Nah und Fern kom⸗ men die Fremden in die alte Kurfürſtenſtadt. um vom Neuenheimer Neckarufer oder vom weltberühmten Philoſophenweg aus, auf lam⸗ piongeſchmückten Neckarſchiffen oder in kleinen Booten bei Muſik und Geſang den zauberhaften Anblick zu genießen. Das romantiſche Schau⸗ ſpiel, das die angeſtrahle Brücke, die über Mar⸗ ſtall und Heiliggeiſtkirche im Dunkel der Nacht aufleuchtende Schloßruine und das nachfolgende große Feuerwerk bieten, hat bis heute nichts von ſeiner Volkstümlchikeit eingebüßt. So fin⸗ den auch in dieſem Sommer wieder 4 Schloß⸗ und Brückenbeleuchtungen ſtatt, die erſte am kommenden Sonntag, den 22. Mai, und die weiteren am 22. Juni, 9. Juli und 3. Septem⸗ ber. Außerdem werden beſondere Anläſſe, wie die großen Schloßfeſte, Gelegenheit zu Teil⸗(8. B. Oſtfront⸗ oder Innenhof-) Beleuchtungen geben. * Unbeſtändig und kühl Die Zufuhr einer Störungsfront brachte Deutſchland von Weſten nach Oſten fortſchrei⸗ tende Bewölkungszunahme und vielerorts Niederſchläge, die in unſerem Bezirk im all⸗ gemeinen nur leichte Temperaturrückgänge, anderwärts in Deutſchland aber vielfach be⸗ trächtliche Ausmaße annahm. Die Störungs⸗ tätigkeit und mit ihr das unbeſtändige Wet⸗ ter ſetzt ſich fort. Die Zufuhr kühlerer Mee⸗ resluft wird die Temperaturen im allgemei⸗ nen etwas unter dem jahreszeitlichen Durch⸗ ſchnitt erhalten. Donnerstag: Veränderlich, doch zeit⸗ weiſe ſtärker bewölkt und Regenfälle, bei lebhaften Winden aus weſtlicher Richtung ziemlich friſch. Die Ausſichten für Freitag: Fortdauer der unbeſtändigen und kühlen Witterung. Aachllänge zu bem erſten Aufſtiegsſpiel in Karlsruhe Als Vereinsführer der Sportvereinigung Amicitia 09 erachte ich es als meine Pflicht, unſeren hieſigen Sportfreunden, welche nicht in Karlsruhe das erſte Aufſtiegsſpiel miter⸗ leben konnten, einen wahrheitsgetreuen Be⸗ richt, nicht aber einen völlig entſtellten, wie ihn viele Zeitungen brachten, zu geben. Ich bin mir bewußt, daß ich für eine ordnungsgemäße Durchführung der Spiele verantwortlich bin und benütze jede Gelegenheit, um auf die An⸗ ſtändigkeit und Sauberkeit in unſerem Sporte hinzuweiſen, und kann auch behaupten, daß dieſer meiner Forderung, ſolange ich Vereins⸗ führer bin, Rechnung getragen wurde. Daß Geiſtes Kinder dieſe Berichterſtatter ſind, das haben ſie in ihren Berichten zur Genüge be⸗ wieſen. Von der Spielweiſe des KFV war nichts zu leſen. Hat nicht ein Karlsruher Spieler unſerem Spieler Müller mit Abſicht mit dem Ellenbogen in die Magengegend geſtoßen, wo⸗ rauf Müller zu der verwerflichen Tat ſchritt? Warum hat unſer Spieler Weiß dieſe dro⸗ hende Haltung gegen den Schiedsrichter ein⸗ genommen? Weil ein Karlsruher Spieler eine Unſportlichkeit an ihm beging und der Schiedsrichter noch Freiſtoß für Karlsruhe der Verberb macht's Was ſchlägt der Gemüſehändler auf? Das Inſtitut für Konjunkturforſchung ſtellt in ſeinem neuen Wochenbericht eine Berech⸗ nung der Preiſe und Preisſpannen für Ge⸗ müſe an. Die Gemüſepreiſe ſind in der Regel vom Ernteausfall abhängig, Gemüſe iſt größ⸗ tenteils leicht verderblich, es kann nicht gela⸗ gert werden und darum beſtimmt der jeweilige Ernteausfall entſcheidend die Preiſe. Seitdem der Reichsnährſtand auch für Gemüſe eine Marktordnung eingeführt hat, haben ſich die Schwankungen weſentlich gemildert. Im gan⸗ zen iſt feſtzuſtellen, daß die Preisſpannen zwi⸗ NS. Warnung an alle Schwerhörigen! Es beſteht Anlaß zur Vermutung, daß auch im Gau Heſſen⸗Naſſau in dieſen Tagen eine Wer⸗ bung für die ſogenannte Breslauer Hör⸗Kapſel durchgeführt werden ſoll. Wir weiſen deshalb auf die nachfolgende Bekanntmachung des Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſters des Inneren hin, durch die vor dem Ankauf des Apparates gewarnt wird: Auf Grund der Verordnung zum Schutze der Volksgeſund⸗ heit vom 22. April 1993 warne ich Schwerhörige vor der Anwendung der Breslauer Hörkapſel. Sie iſt nach dem Urteil von Sachverſtändigen und des Reichsbundes der Deutſchen Schwer⸗ börigen völlig wertlos, unter Umſtänden ſogar geſundheitsſchädigend und außerdem ge⸗ eignet. die Schwerhörigen wirtſchaftlich zu be⸗ nachteiligen. E entſchied. Anhand dieſer beiden Beiſpiele kön⸗Jſchen Großhandel und Einzelhandel, das heißt A f 0 N N t natürlich bei der Austragung der Spiele auch 55 Sie 8 daß auch die Arten 1 die N schlage des Einzelhandels auf den] Maikäfer ſind Sahne, Sagt 15 einmal Unfairheiten vorkommen, darüber ſind[Spieler unfair ſein konnten und daß der Großhandelspreis, im Laufe der Jahre im ihnen den Kampf an!— Bildet dun wir uns beſtimmt einig. Schiedsrichter die Hauptſchuld an dieſer har⸗J Verhältnis zurückgegangen ſind. So betrug Fangkolonnen! W Geht gemein-. Ich habe aber auch das Recht, meinen Ver⸗ten Gangart trug, der die Nerven vollſtändig] zum Beiſpiel der Aulſchlag des Einzelhandels ſam gegen ſie vor! I ein in Schutz zu nehmen, wenn ihm Unrecht] verloren und das Spiel aus der Hand gege- bei Weißkohl im Durchſchnitt des Jahres mee ee eee, 15 geber Von dieſem Recht habe ich der Gau⸗ hörde gegenüber Gebrauch gemacht und tue es auch an dieſer Stelle, um in Zukunft eine objektive Spielberichterſtattung zu erlangen. Das Spiel in Karlsruhe war hart, und das iſt in Anbetracht der Wichtigkeit des Spiels zu verſtehen. Es kamen auch einige Entgleiſungen bei unſeren Spielern vor. So hat der Mittel⸗ läufer Müller nachgetreten und ſein Platzver⸗ weis war berechtigt. Ebenſo unſchön war es, als der Mittelſtürmer Weiß dem Schiedsrich⸗ ter gegenüber eine drohende Haltung einnahm. Wenn noch einige kleinen Unfairheiten vor⸗ kamen, dann kamen ſie im Kampf um den Ball vor, wie das eben in jedem Spiel geſchieht. Dieſe Derbheiten verurteile ich voll und ganz und werde niemals einen Spieler, ben hatte. Was die Zuſchauer zeigten und ſich lei⸗ ſteten, möchte ich auch anführen.„Schmutzige, dreckige Bauern“, Ausdrücke, die man in der heutigen Zeit nicht mehr hören ſollte, waren an der Tagesordnung. Am Schluß des Spie⸗ les ſpuckte man unſere Spieler an, warf mit Sand nach ihnen und beſchimpfte ſie in der gemeinſten Weiſe, ohne daß eine Platzordnung dagegen eingeſchritten wäre. Was hat man nun durch dieſe Bericht⸗ erſtattung bezweckt? Man hat Haß und Zwie⸗ tracht geſät, ſtatt daß man Oel auf dieſe Wunden gegoſſen hätte, um ſie bis zum näch⸗ ſten Zuſammentreffen heilen zu laſſen. Ich habe Euch, meine lieben Sportanhän⸗ betrug die Spanne nur noch 76,5 v. H. Bei 1932 bei einem Großhandelspreis von 2,46 RM. insgeſamt 3,11 RM. Das ſind 126 v. H. des Großhandelspreiſes. Im Jahre 1937 Weißkohl iſt die Spanne von allen Gemüſe⸗ arten am höchſten, bei Rotkohl beträgt ſie nur 66 v. H., bei Wirſingkohl 59 v. H., bei Blu⸗ menkohl 52 v. H. Salat koſtete im Durch⸗ ſchnitt des vergangenen Jahres im Einzelhan⸗ del 12.10 RM. je 50 kg. Davon waren 4,07. RM. Aufſchlag des Gemüſe⸗Einzelhandels. Der Aufſchlag betrug alſo rund. 50 v. H. Spinat verlangt den verhältnismäßig gering⸗ ſten Aufſchlag von allen Gemüſen mit rund 48 v. H. Bei Zwiebeln beträgt die Preis⸗ ſpanne 51 v. H., bei Mohrrüben 53 v. H. und bei Tomaten 55 v. H. Bei Weißkohl, To⸗ Einbruch in die Spargelhalle Geldſchrank mit Schweißapparat aufgebrochen Lampertheim. In der Nacht zum Dienstag wurde in der neuen Spargel⸗Ver⸗ ſandhalle ein ſchwerer Einbruch veruͤbt. Es handelt ſich ſcheinbar um Spezialiſten, die mit Schweißapparaten arbeiten. Den Umſtän⸗ den nach zu urteilen, ſind die Einbrecher mit einem Auto angefahren. Sie ſetzten über das Hoftor und nahmen ihren Weg durch eine Seiteneingangstür, um in die Büroräume zu gelangen. Dort brachen ſie mit einem Schweiß⸗ apparat den Geldſchrank auf und entwendeten das Bargeld, etwa 200 bis 300 Mark, ſowie eine Anzahl Briefmarken. Der Geldſchrank iſt durch die Schweißungen vollſtändig unbrauch⸗ bar geworden. Die Diebe kamen jedoch nicht der ſich vergeht, in Schutz nehmen. ger, einen wahren Bericht gegeben, nicht des⸗[ maten, Mohrrüben und Zwiebeln lagen die[ auf ihre Rechnung. Sie vermuteten offenbar N. Aber die gemeinen Anſchuldigungen, daß Wegen damit Ihr Euch rächen ſollt, damit Preiſe im Durchſchnitt des Jahres 1937 nied⸗ größere Geldbeträge und mußten feſtſtellen, lite wir nach Karlsruhe gefahren ſeien mit der Ihr Gleiches mit Gleichem vergeltet; nein, riger als im Jahr 1932, bei Rot⸗, Wirſing⸗ daß die Beute ganz unweſentlich war. Einen 110 Abſicht, die Spieler des KFV zuſammenzu⸗ das liegt mir vollſtändig fern. Ich weiß, daß und Blumenkohl, bei Salat und Spinat, lagen][ Betrag von 150 RM., der ſich in einer Wicke 5 ſer Verteidi Riß dem] unſere Zuſchauer, auch wenn man ſie als ſie, zum Teil allerdings nur unweſentlich,] Schreibti chſchublade befand, und verſehent⸗ ei treten, daß unſer Verteidiger Kiß dem 1 25 1 a„ 8 allerdings e Y, Schre 0 l erſehe Sülmn Schiedsrichter zwei Stöße vor die Bruſt ge⸗„Bauern“ bezeichnet, beſſer erzogen und an⸗ höher als 1932. Mit Ausnahme von Salat iſt] lich über Nacht dort verblieb, haben die Diebe 40 geben hätte, daß er meterweit zurückgetaumelt ſtändiger ſind, als dieſe 3 5 An Euch es aber in allen Fällen gelungen, die Spanne] nicht mitgenommen. 6 925 f ſei, muß ich mit aller Entſchiedenheit zurück⸗ 2 11 5 e 965 1 1 5 zwiſchen Großhandels- und Kleinhandelsprei⸗ Nan derben und verantwortlich für den polltiſchen 5 weiſen. Es iſt haarſträubend, wie man unſere mast N en Flaze ſen zu vermindern. Die Spanne iſt natürlich] Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den üdrigen je Sportvereinigung in den Schmutz gezogen hat Ruhe und Ordnung zu bewahren, da nur[e V Tell Friedrich Martin, VBierntzeim. Verlag: Ver⸗ ſhe p 1 0 9 lich ſeft 0 55 gezogel durch anſtändiges Verhalten unſerer herrlichen[nicht etwa nur oder hauptſächlich Gewinn des N Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. ö Den VVV Einzelhandels, ſondern vor allem Ausgleich]. Heſchäftsſtebe! Frledrich Martin, Biernheim. Druck: l e daß hier mit zweierlei Maß gemeſſen wird, Sportſache g 1 2 5 10 del.. 87505. Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., polllon daß nur von einer ſehr einſeitigen Spielbe⸗ SpVgg. Amicitia 09 Viernheim für Schwund, Verluſte, Faulwerden, Beför⸗] Worms.— DA. IV. tos über 1000. 8. 3. iſt alen. richterſtattung die Rede ſein kann. Wes Der Vereinsführer: Franz Sutter.! derungskoſten, Geſchäftsunkoſten uſw. unzetgenpreisliſte er. 7 gültig. 5 a Gl f 0 Veraft U E eee i a— 2 fetten Krieger- u. Soldaten⸗ it Ki nich t Küten zu 2 5 0 b tameradſchaft 11 ö 7 f sehuggen 1 A 883 lun im NS. Reichskriegerbund verkaufen. j 8 f odes- zeige g 1 viel Weinheimer⸗ nen. 3 Freuden gehört ein schönes 17 9* 2 4 1 Unſer treuer Kamerad ſtraße 10 Himbeer · Syrup Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, meinen lieben Heim. Behandeln Sie da- tei Jon al inkenbach Geibfieiſchige Flasche o. Gl. ab 65 Mann, unſeren guten Vater, Schwiegervater, Großvater, 1 2 185 umme elbfleiſchige Bruder und Onkel, Herrn-Hlolzbalsam. Sie Könne Orangeade. 5 U 1— bekommen Nahrung, wun⸗ gargeft iſt zur großen Armee abberufen worden Speije⸗ 21 der 1 8 dervollen Glanz und schöne Kolon Wir werden ihm ein ehrendes Andenken kartoffeln tronenmos Flascile 90 4 4 Farbe in einem Arbeitsgang. use bewahren. i 8 8 1 Stark begangene Stellen ö pettate * der 8 51 5 9 e zu verkaufen n 9 nach längerer Krankheit, im Alter von 68 Jahren, zu ſrischt man einfach mit Ven e e e N iter flasche o. 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