f 5. abgeſ gl g „Se N i dier frütdei . Haut.„. den we un n aft, eden 90 len, n 5. Amtsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Erſchelnungswelſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und spreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtelgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Bezu nummer 118 k eieriagen. otenlohn, CCC Famslag ternheimer Sgeilun Berküͤndigungsblatt der 89 AB. Bernheim Anzelgenprets: Grundpreis für Imm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Nyfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 18. Fernſpr. 153. PSK. L'haſen 15101 2 CCC den 21. Nai 1938 f 14. Jahrgang Cülbel und Schußwaffe gegen Sudetendrulſche Unglaubliche Terroriſierung der Einwohner einer rein deulſthen Stadt durch tichechijche Organe Mlederum zahlreiche zwiſchenfülle Aufgehetzte Menge veranſtaliel Menſchenjagd auf Ddeulſche Dem Heldenkampf des Sudetendeutſchtums kwerden in dieſen Tagen zahlreiche neue Ruh⸗ mesblätter hinzugefügt. Je ſtärker die Be⸗ drückung wird, je größer die Drangſale ſind, die ihnen von den Tſchechen zugefügt werden, umſo größer iſt ihr Zuſammengehörig eitsgefühl, umſo größer ihre Treue zum Deutſchtum. Alle Mittel des Terrors und der Vergewal⸗ kigung haben die tſchechiſchen Schergen in den letzten Tagen gegen die Sudetendeutſchen ange⸗ wandt. Geſtern in Troppau, heute in Chodau, morgen in einer anderen deutſchen Stadt. Mit dem Gummiknüppel wurden ſie auf offener Straße niedergeſchlagen, mit dem Säbel hat man ſie zuſammengehauen und mit der Schuß ⸗ waffe in die erregten Volksmaſſen geknallt. Das alles hat aber ihren Mut nicht gebro⸗ chen und in der Treue ſind ſie nicht müde ge⸗ worden. Sie werden den Kampf weiter führen müſſen, bis man ihren volkspolitiſchen Forde⸗ rungen Gerechtigkeit hat widerfahren laſſen. Sie verlangen nichts weiter als ihr gutes Recht. Sie wollen als Gleiche unter Fleichen behandelt werden, und gerade die Tſchechen, die im eigenen Lande doch nur eine Minderheit ſind, müßten dieſes primitive Recht anerkennen. Statt deſſen vollzieht ſich unter den Augen der ganzen Welt ein Terrorakt nach dem ande⸗ xen, eine Willkürhandlung folgt der vorher⸗ gehenden und die Erpreſſungen nehmen 197 zu. Tſchechiſcherſeits tut man das, um der Wel; den Eindruck einer intakten und ſtarken Staats⸗ gewalt vor Augen zu führen; aber auf Willkür Und Rache kann ſich keine Autorität gründen. Das Sudetendeutſche Problem iſt ſchon längſt keine tſchechiſche Angelegenheit mehr. Es iſt heute eine europäiſche Frage, die der vordringlichſten Löſung bedarf. Der Führer der Sudetendeutſchen hat bekanntlich in Karlsbad die Forderungen aufgeſtellt, ohne die es in dieſem Land keine Befriedung geben kann. Nur die vollſtändige ſtaats bürgerliche 1 der Sudetendeutſchen n heute noch eine Grundlage ſein, auf der das Nationalitätenſtatut erörtert und errichtet werden kann. 5 Die Freunde der Tſchechoſlowakei würden ire Schützlinge gut beraten, wenn ſie ihnen den richtigen Weg zur Löſung der Sudetendeut⸗ ſchen Frage zeigen würden. Raſch muß es aher geſchehen, denn niemand kann heute eine Ga⸗ rantie dafür übernehmen, daß nicht neue Quä⸗ lereien und tſchechiſche Provokationen die Deut⸗ ſchen zum Aeußzrſten reizen. Auch die ſprich⸗ wörtliche Geduld der Sudetendeutſchen hat ein⸗ mal ihr Ende. Die Sudetendeutſche Frage löſen, heißt Europa den beſten Friedensdienſt erwei⸗ en. Deſſen ſollte man ſich in Paris und Lon⸗ on ganz beſonders bewußt ſein. v. Jeſtſtellungen der Iudelendeulſche Prag, 20. Mai Das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Partei teilt mit: „Auf Grund der heute eingelaufenen Nach⸗ richten über die antideutſchen Aus⸗ eee in Prag, Brünn und einer eihe ſudetendeutſcher Städte iſt heute vormit⸗ tag der Politiſche Ausſchuß der Hauptlei⸗ tung der Sudetendeutſchen Partei zu einer außerordentlichen Sitzung zuſammengetreten. Die Vertreter der Organiſationsgliederungen der Sudetendeutſchen Partei berichteten über die Lage im ſudetendeutſchen Siedlungsgebiet. Die Zuſammenfaſſung der Berichte ergibt, daß Sozialiſten und Kommuniſten und tſchechiſche Elemente ſich verbinden und das Sudetendeutſch⸗ tum auf das Unerhörteſte propozie⸗ ren und angreifen, ſodaß ſelbſt Sicherheit und Leben des Einzelnen Sudetendeutſchen ge⸗ fährdet ſind. Im Beſonderen wurde Bericht erſtattet über die Vorfälle in den Wahlverſammlungen der Sudetendeutſchen Partei in Prag und Brünn. Es wurden Protokolle vorgelegt, die be⸗ weiſen, daß eine aufgehetzte Menge in Prag und Brünn geradezu eine Menſchenjagd auf Deutſche veranſtaltet, daß die nicht erfüllt haben und es ſelbſt parla⸗ mentariſchen Vertretern unmöglich gemacht wurde, ſich der Angefallenen anzunehmen. Ungehindert kann die Wahlpropaganda der Tſchechen, der marxiſtiſchen und kommuniſti⸗ ſchen Partei mit Hetzparolen gegen das Deutſchtum, gegen die Sudetendeutſche Partei und Konrad Henlein agitieren. Unterſtützt wird dieſe Agitation nahezu von der geſamten tſchechiſchen Preſſe, während es ſudetendeut⸗ ſchen Zeitungen von der Zenſur unmöglich gemacht wird, Darſtellungen über die Vor⸗ fälle und das Vorgehen der Sicherheits⸗ organe zu veröffentlichen und den wahren Sachverhalt aufzuzeigen. Der Politiſche Ausſchuß 557 feſt, daß bereits nach den erſten Vorfällen der Miniſterpräſident Dr. Hodza von einer parlamentariſchen Abord⸗ nung der Sudetendeutſchen Partei mündlich und ſchriftlich auf den Ernſt der Lage und die Folgen einer planmäßigen Wühlarbeit ge⸗ gen das Sudetendeutſchtum aufmerkſam gemacht wurde. Ueberdies ſind die vor Monaten mit Miniſterpräſident Dr. Hodza geführten Beſpre⸗ chungen unter der Vorausſetzung eingeleitet worden, daß ſeitens der Regierung und der ſtaatlichen Behörden Maßnahmen ergriffen werden, die 1. die volle ſtaatsbürgerliche Freiheit des Sudetendeutſchtums garantieren und 2. einen Zuſtand herbeiführen, der es er⸗ möglicht, daß die ſudetendeutſche Ab⸗ 22 als Gleiche unter Glei⸗ 8 ie Verhandlungen beginnen ann. e e ſtellt der politiſche Ausſchuß ſeſt, daß Regierung und Behörden dieſe Vor⸗ ausſetzungen nicht geſchaffen haben. Er— daher beſchloſſen, dem Miniſterpräſidenten Dr. Hodza mitzuteilen, daß die Sudetendeutſche Partei nicht in der Lage wäre, die Beſpre⸗ chungen über das Nationalitätenſtatut der Regierung aufzunehmen, ſolange nicht die Nuhe und Ordnung im ſudetendeutſchen Ge⸗ biet und überall die primitivſten ver⸗ faſſungsmäßigen Rechte der Mei⸗ nungs⸗, Preſſe⸗, Verſammlungs⸗ und Koalitionsfreiheit des Sude⸗ tendeutſchtums garantiert ſind. Alle Organiſationsſtellen, Amtswalter und Mitglieder der Sudetendeutſchen Partei werden nochmals nachdrücklichſt aufgefordert, unbedingt Kaltblütigkeit zu bewahren Der Politiſche Aus⸗ ſchuß hält ſich für verpflichtet, die verantwort⸗ lichen Stellen darauf aufmerkſam zu machen, daß die ee in der Lage iſt, den einzelnen deutſchen Volksgenoſſen e von dem Recht auf Notwehr Gebrauch zu machen, falls den gegen das Sudetendeutſchtum gerich⸗ Dr. Ley in der Steiermark Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, der ſich auf einer Fahrt durch das öſterreichiſche Bergbau⸗ gebiet befindet, im Geſpräch mit Arbeitern eines Werks in Seiz in der Nähe von Leoben. (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) Prag, 21. Mai. Am Freitagnachmittag berief der Bezirks⸗ hauptmann von Komotau in Nordweſtböhmen die Spitzen der Sicherheitsbehörden und den Ab⸗ geordneten Nemetz der Sudetendeutſchen Partei in ſein Amt, um angeſichts der kritiſchen Stim⸗ mung unter der Bevölkerung alle Vorkehrungen zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung zu treffen. Bis 20.30 Uhr abends war alles vollkommen ruhig. Plötzlich bemerkte man, wie aus den Seitengaſſen zahlreiches dienſtfreies Militär auf den Marktplatz ſtrömte. Wie auf ein Kommando ſtürzten ſich plötzlich die Soldaten, ohne daß jemand von der deutſchen teten Provokationen kein Ende geſetzt wird.“ Prag, 20. Mai In der ſudetendeutſchen Induſtrieſtadt Cho⸗ dau bei Karlsbad kam es heute zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen Gendarmen und der deutſchen Bevölkerung. Tſchechiſche Gendarmen aus Chodau hatten geſtern zwei junge deutſche Turner verhaftet, weil ſie deutſche Heimatlieder lungen hatten. Eine Ahordnung der deutſchen inwohnerſchaft von Chodau erſchien heute morgen beim Gendarmeriekommando, um die reilaſſung der beiden Turner zu erwirken. Die bordnung wurde von den Gendarmen in brüsker Art zurückgewieſen, bedroht und zum Verlaſſen des Gebäudes gezwungen. Der Bevölkerung von Chodau bemächtigte ſich daraufhin eine ungeheure Erre⸗ Nerve, Die tſchechiſche Gendarmerie, die die erven völlig verloren hatte, ging mit der Schuß waffe und east nen Sübel gegen deutſche S raßenpaſ⸗ lanten vor. Als ein Gendarm auf die Sicherheitsorgane ihre Pflicht Straßenpaſſanten zu ſchießen begann und auch die anderen Gendarmen ihre Gewehre und Bevölkerung auch nur den geringſten Anlaß ge⸗ Ungeheuere Erregung in Chodau Die deulſche Einwohnerſchaſt legt die Arbeit nieder Revolver ſchußbereit machten, Erregung ihren Höhepunkt. Die Kaufleute von Chodau ſchloſſen entſetzt ihre Geſchäfte und ließen die Rolläden herunter. In den Betrieben wurde die Arbeit eingeſtellt, und es ſammelten ſich große Gruppen empörter Einwohner in den Straßen der rein deutſchen Stadt. Die Tatſache von der Terroriſierung der Einwohner von Chodau durch tſchechi⸗ ſche Gendarmen löſte auch in den Nachbarorten Neuſattel und Falkenau große Empö⸗ rung aus. Die Bevölkerung ſchloß ſich ebenfalls der Aktion der deutſchen Einwohnerſchaft von Chodau an und legte die Arbeit nieder. Den Amtswaltern und Ordnern der Sudetendeut⸗ ſchen Partei gelang es schließlich durch Appell an die ſprichwörtliche Diſziplin der Sudenten⸗ deutſchen, die Menge zu beruhigen und zur aumung der Straßen zu veranlaſſen, auf denen in den ſpäten Abendſtunden immer noch een mit ſchußbereitem Gewehr patrouil⸗ ieren. erreichte die Ueber 100 Verletzte in Komolan Renfffreies iſchechiſches Militär mißhandelt unſchuldige deulſche geben hätte, auf die Ahnungsloſen und hie⸗ ben mit den Fäuſten und Bajonet⸗ ten auf ſie ein. Die Deutſchen wandten ſich an die zahlreich patrouillierende Staats⸗ polizei um Hilfe. Unter dem Kommando eines Zugführers hie⸗ ben inzwiſchen die Soldaten weiter auf die Be⸗ völkerung ein. Abgeordneter Nemetz, der ſofort gerufen wurde, erſuchte die Staatspolizei, nachdem faſt nur mehr Soldaten auf dem Marktplatz waren, um Feſtſtellung des Zugführers und ſeiner Komplizen. Trotzdem ſah die Polizei zu, ohne einzuſchreiten, als ſich die Soldaten gegen den Abgeordneten Nemetz wandten und ihn tät ⸗ lich angingen. Zahlreiche Perſonen wurden mehr oder minder ſchwer verletzt und in das Krankenhaus, das Sanatorium und die Jahn⸗ Turnhalle gebracht. Schließlich erſchien ein großes Gendarmerie⸗ aufgebot, das unter dem Kommando eines ener⸗ giſch eingreifenden Majors die Soldaten in die Kaſerne trieb. Zur Stunde werden ſie dort zu⸗ rückgehalten. Abgeordneter Nemetz hat an den Prager In⸗ nenminiſter eine Drahtung gerichtet, in der er den Vorgang und die grundloſen Ueberfälle auf die Bevölkerung durch Militärperſonen ſchildert und die ſofortige Kaſernierung des Militärs fordert. Im ganzen dürften etwa 100 Perſo⸗ nen mehr oder minder ſchwer ver⸗ letzt ſein. In der Jahn⸗Turnhalle ſind mehrere durch Bajonettſtiche Verletzte unterge⸗ bracht. Ihre Verletzungen werden protokollariſch feſtgehalten. 3— — 8 Nothermeres Appell Dr. E. K. Lord Rothermere hat das Fübret. Erlebnis einer Begegnung mit dem führer. Wiederholt hat er ſich nachdrücklichſt für eine deutſch⸗engliſche Freundſchaft eingeſetzt. Der neue Appell, den er in feiner Zeitung „Daily Mail“ an die engliſche Oeffentlichkeit richtet, iſt ſo klar und logiſch⸗zwingend wie nur möglich. Mit Recht weiſt Rothermere nach einer Würdigung der Perſönlichkeit Adolf Sitlers darauf hin, wie ſehr man in England lange Jahre hindurch auch die Politik Muſſolinis mißverſtanden habe. Dieſes Mißverſtändnis, das eigentlich der engliſchen, traditionsgemäß den nüchternen Tatſachen folgenden Politik gar nicht gemäß iſt, behielt ſein Gewicht, bis durch den Einzug des italieniſchen Heeres in Addis Abeba keinerlei Raum mehr dafür da war. Nach dem durch den Zwang der Verhältniſſe erfolgten Rücktritt Mr. Edens war Chamberlain die Möglichkeit gegeben, durch das Abkommen mit Italien die endgültige Korrektur einer politi⸗ ſchen Meinung vorzunehmen, deren Abwegigkeit den engliſchen Intereſſenbereich bis in ſeinen Lebensnerv berührte. England, ſo darf man glauben, wird den Nutzen aus dieſer Lehre ziehen. Es wird immer mehr erkennen müſſen, daß auch das national⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland mit Adolf Hitler ein Faktor iſt, mit dem man auf die Dauer waß ſich in der Welt rechnen muß. A 5— ich Chamberlain, der engliſche iniſterpräſident, und auch der engliſche Außenminiſter Lord Hali⸗ fax dieſer Erkenntnis nicht verſchließen und daß ſie, ſobald die Zeit dafür gekommen iſt, und einige andere politiſche Probleme Europas ge⸗ löſt ſind, die Verſtändigung mit Deutſchland ſuchen, die ja mit dem deutſch⸗engliſchen Flot⸗ tenabkommen vor Jahren ſchon verheißungsvoll begann. Die Achſe Berlin—Rom ſteht feſt; mit Italien, dem einen Partner der Achſe, hat Eng⸗ land ein Abkommen getroffen. Es iſt nur eine logiſche Fortſetzung dieſer großen europäiſchen Politik, wenn Rothermere nunmehr auch drän⸗ gender denn je die Freundſchaft zwiſchen Eng⸗ land und Deutſchland fordert, die Freundſchaft zweier Nationen, die, wie er ſagt, einerſeits die gro 6 te Seemacht und andererſeits die rößte Landmacht repräſentieren. Eine reundſchaft weiterhin, ohne die ein Welt⸗ frieden unmöglich iſt. ö Für England ſteht zur Zeit die Vermittlung zwiſchen Italien und Frankreich im Vorder⸗ rund, nachdem zunächſt die Verhandlungen in⸗ olge der unnachgiebigen 8 Frankreichs in der Nichteinmiſchungsfrage„eingefroren“ Nas, England hat nach ſeiner Vereinbarung mit om in dieſem Zuſammenhang ein begreifliches Intereſſe daran, daß nunmehr auch das ſpa⸗ niſche Problem e gelö ſt wird. Das wird eine Frage der Zeit ſein. Da⸗ hinter aber ſteht für England ſicherlich die nächſte große 1 ſeiner Außenpolitik, die jetzt wieder von Rothermere und dieſer Tage im engliſchen Oberhaus von Lord Halifax efordert wurde: die Verſtändigung und e mit Deutſchland. eutſchland iſt dazu bereit. Der Führer hat es bei mancher Gelegenheit und 0 in ſeinem Buch„Mein Kampf“ erklärt. Wenn ſich in Eng⸗ land die Stimmen der Oeffentlichkeit mehren, die das gleiche Ziel verwirklicht fen wollen, dann nehmen wir mit lebhafter Genugtuung davon Kenntnis. Ehrenpreiſe des Führer und Muſſolinis Berlin, 21. Mai Für die vom 28. Mai bis 10. Juli in Berlin veranſtaltete Erſte Internationale Handwerks⸗ ausſtellung, an der außer Deutſchland 33 fremde Staaten beteiligt ſind, haben der Führer und Reichskanzler und der Duce wertvolle Ehren⸗ preiſe geſtiftet. Die Ausſtellung wird in Zufſammenarbeit mit der Internationalen Handwerks ⸗Zentrale (CIA) in Rom von dem deutſchen Handwerk in der DAF. und dem Reichsſtand des deutſchen Handwerks gemeinſam mit dem Ausſtellungs⸗ und Meſſeamt der Stadt Berlin veranſtaltet. Spanien zwischen Rom und Paris Ein Ueberblick über die außenpolitiſchen Ereigniſſe der Boche (Von unſerem Berliner Mitarbeiter) Das politiſche Bild der letzten Tage erhielt durch eine Reihe bemerkenswerter Kabi⸗ nettsumbauten in einigen europäiſchen Staaten ſein beſonderes Gepräge. Während Deutſchland ſeit den Reorganiſationen in den vor dem Anſchluß und während der Gründung des Großdeutſchen Reiches ablaufenden Wochen mit umſichtiger Entſchloſſenheit an dem Ver⸗ ſchmelzungsprozeß zwiſchen dem Altreich und Oeſterreich arbeitet und bereits acht Wochen nach dem erſten Einzug Adolf Hitlers in Wien die Grundſteine zu ſolch gewaltigen Aufbau⸗ werken. wie den Hermann⸗-Göring⸗Eiſenwerken in Linz oder dem Tauernkraftwerk legt, oder eines der größten Kanalprojekte. den Bau einer Waſſerſtraße zwiſchen Main und Donau beſchleunigt in Angriff nimmt, kam die Innen⸗ politik Englands. Belgiens und Un⸗ garns nicht ohne eine Auswechſelung maß⸗ geblicher Politiker auf den entſcheidenden Po⸗ ſten der Regierung aus. Dieſe Auswechſelung unterſcheidet ſich merklich von allgemein üblichen Kabinettskriſen. Sie vollzog ſich in allen drei Fällen auf den Boden der bisherigen parla⸗ mentariſchen Mehrheit und erhielt dadurch an Stelle eines regelrechten Regierungswechſels den Charakter mehr oder weniger durchgreifen⸗ der Kabinettsumbauten. Wachablöſungen in Brüſſel und Budapeſt, Reorganiſation in Lon⸗ don, mit dieſen Worten wird der Sinn jener Veränderungen treffend umſchrieben. Durch die Ausbootung des von der engliſchen Oppoſition zum Sündenbock geſtempelten ehe⸗ maligen Luftfahrtminiſters Lord Swinton gelang es Premierminiſter Chamberlain, einen für das Anſehen des britiſchen Kabinetts ge⸗ fährlichen Stein des Anſtoßes zu beſeitigen. Lord Swinton wurde den Regierungsgegnern als Beute überlaſſen. Es iſt die Frage, wie lange das Opfer ausreicht, die Feinde der Re⸗ gierung in ihren Angriffen und Verfolgungen aufzuhalten. Der vom Geſundbeitsminiſterium zum Luftfahrtminiſterium hinüberwechſelnde Sir Kingsley Wood ſteht nun vor der keines⸗ wegs leichten Aufgabe, das Erbe ſeines Vor⸗ gängers im gewiſſen Sinne zu liquidieren, im gewiſſen Sinne aber auch zur Grundlage der Neuregelungen auf dem Gebiet der Flugzeug⸗ produktion zu machen. Die Berufung des bis⸗ herigen Dominionminiſters Malcolm Mac⸗ Donald zum Leiter des Kolonialmini⸗ ſteriums kann als Zeichen für die außer⸗ ordentliche Geſchicklichkeit und das geſteigerte Anſehen gewertet werden, das ſich der Sohn des großen Ramſay unter ſeinen Kabinetts⸗ kollegen erworben hat. Die Beachtung der Wahlen der Südafrikaniſchen Union, die neben dem Kabinettsumbau den politiſchen Charakter der letzten Woche in London be⸗ ſtimmten, läßt zudem erkennen, wie ſehr das Aufrüſtungsprogramm Englands an die Bereit- willigkeit ſeiner Dominions zur außenpoli⸗ tiſchen und militäriſchen Zuſammenarbeit mit dem Mutterlande gekettet iſt. Der Sieg der Regierungspartei in Südafrika iſt bei dieſer Einſtellung Englands in London mit erleich⸗ tertem Aufatmen regiſtriert worden. Die Wachablöſung in Brüſſel iſt durch die Miniſterpräſidentſchoft des noch nicht vier⸗ zigjährigen Außenminiſters Spaak gekenn⸗ zeichnet. Mit Spaak iſt zum erſten Mal in der Geſchichte des belgiſchen Parlamentarismus ein junger Sozialiſt mit der verantwortlichen Lei⸗ tung der belgiſchen Politik betraut worden. Sein Kabinett ſtützt ſich auf die gleiche Kam⸗ mermehrheit, auf der ſeine beiden Vorgänger, Miniſterpräſident van Zeeland und Janſon, ihre Politik baſierten. Die Erfolge der Spaak⸗ ſchen Außenpolitik auf dem Wege einer Rück⸗ führung Belgiens aus den Netzen der kollek⸗ tiven Sicherheit in den Hafen der Neutra⸗ lität trugen dazu bei, dem jungen Regie⸗ rungschef die Wege zum höchſten Amt zu ebnen. Es läßt ſich nicht vorausſehen, ob Heldenehrung durch den Führer deulſche Jerſtörer kragen die Namen deulſcher Kriegshelden Berlin, 20. Mal. Der Führer und Reichskanzler hat für die ſpäter zur Indienſtſtellung kommenden e 0 ſtörer„Z. 17“ bis„Z. 22“ folgende Namen befohlen: „3. 17“—„Diether von Roeder“. In Erinnerung an den Kapitänleutnant Die⸗ ther Freiherr von Roeder, gefallen am 11. 7. 1918 als Chef der 13. Torpedoboothalbflottille. „3. 18“—„Hans Lüdemann“. In Erinnerung an den Marine⸗Ingenieur⸗ aſpiranten Hans Lüdemann, verunglückt bei einer Exploſion auf dem Torpedoboot„S. 148“ am 14. 5. 19138, wobei L. trotz eigener ſchwer⸗ ſter Verbrennungen durch ſelbſtloſen Einſatz größte Gefahren für das ganze Boot abgewen⸗ det hat. „Z. 19“—„Hermann Künne“. In Erinnerung an den Torpedobootmatroſen Hermann Künne, gefallen unter vorbildlichem Einſatz am 22, 4. 1918 bei der Ahwehr des Landungsverſuches der Engländer in Zeebrügge. „3. 20“- Karl Galſter“. In Erinnerung an den Kapitänleutnant Karl Galſter, gefallen am 26. 8. 1916 als Kom⸗ mandant des Torpedobootes„S. 22“. „3. 21“— Wilhelm Heidkamp“. In Erinnerung an den Ohermaſchiniſtenmaat Wilhelm Heidkamp, der an Bord des Schlacht⸗ kreuzers„Seydlitz“ am 24. 1. 1915 durch tap⸗ feres Verhalten weſentlich zur Rettung des Schiffes nach ſchweren Treffern durch Fluten der bedrohten Munitionskammer beitrug und ſpäter an den Folgen der hierbei erlittenen Ver⸗ letzungen ſtarb. „Z. 22“—„Anton Schmidt“. In Erinnerung an den Bootsmannsmaat Anton Schmidt, gefallen am 81. 5. 1916 an Bord des Kleinen Kreuzers„Frauenlob“. Anton Schmidt hat als Geſchützführer mit ſeinem Ge⸗ ſchütz, bis an den Leib im Waſſer ſtehend, auf den Gegner gefeuert, bis das Kentern des Schif⸗ fes dem Kampf ein Ende machte. Spaak durch das Gewirr parteipolitiſcher Emps findlichkeiten mit der gleichen Geſchicklichkeit zu innerpolitiſchen Erfolgen kommen kann wie als Außenminiſter. Seine ebenſo freimütige wie wohlabgewogene Regierungserklärung deu⸗ tet jedenfalls gleicherweiſe auf Tatkraft und Weitblick hin, ohne die eine Reorganiſation des belgiſchen Verfaſſungslebens kaum durch⸗ führbar iſt. Das Echo der neuen ungariſchen Re⸗ gierung Imredy in Budapeſt beweiſt, wie notwendig und fruchtbar im gegenwärtigen Zeitpunkt die Auswechſelung auf dem Poſten des ungariſchen Regierungschefs geweſen iſt. Ohne grundſätzlich von dem innen- und außen⸗ politiſchen Kurſe ſeines Vorgängers Daranvi abzuweichen, kann Imredy damit rechnen, das von dem früh verſtorbenen ungariſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Gömbös ins Leben gerufene Reformprogramm der Regierungspartei rei⸗ bungsloſer und unbehelligter von verbiſſenen Gegnern und mißtrauiſchen Freunden zu Ende zu führen, als der zurückgetretene Daranyi. Iſt durch die Wachablöſung in Budapeſt im politiſchen Leben Ungarns eine gewiſſe Klä⸗ rung erfolgt, ſo kann davon bei Ungarns nörd⸗ lichem Nachbar, in der Tſchechoſlowakei, nicht die Rede ſein. Prag kommt nicht vom Fleck; die angekündigte Beſprechung zwiſchen dem Miniſterpräſidenten Hodza und dem ſude⸗ tendeutſchen Führer Konrad Henlein ließ über die Gebühr auf ſich warten. Das gleiche gilt von dem ſeit Monaten von der Prager Regierung angekündigten Minderheitenſtatut. Im übrigen werfen die Gemeindewahlen ihre Schatten voraus. Sie erhöhen die Spannung und weiſen erneut darauf hin, wie ernſt und unhaltbar die Lage iſt. zu deren Abänderung man auf dem Hradſchin immer noch nicht den Entſchluß aufbringt. Einen gleichfalls, wenigſtens vorübergehend feſtgefrorenen Eindruck machen die Ausgleichs⸗ Ausſprachen zwiſchen Frankreich und Italien. Die Diskuſſionen über Innehal⸗ tung und Nichtinnehaltung der Nichtein⸗ miſchung in den ſpaniſchen Bürgerkrieg ſind zeitweilig und im Anſchluß an die Muſſolini⸗ Rede in Genua in einer Schärfe aufgelebt, die an die kritiſchſten Tage des vergangenen Jah⸗ res erinnern könnten. Dos ſpaniſche Pro⸗ blem hat ſich überraſchend zwiſchen die Aus⸗ ſöhnungsverſuche der lateiniſchen Stiefſchwe⸗ ſtern geſchoben und ſteht im Begriff, auch den glücklich erzielten engliſch⸗italieniſchen Abſchluß zu belaſten, das Inkrafttreten des am Oſterſamstagabend unterzeichneten Ab⸗ kommens hinauszuzögern. Da jedoch der Wille zum Ausgleich bei den verantwortlichen Staatsmännern in Paris und Rom nach wie vor lebendig iſt, ſo darf man immer noch mit einem glücklichen Abſchluß der dornenreiche Ausgleichsverhandlung rechnen. — Dr. Frick in Kärnlen Klagenfurt, 20. Mai. Der Reichsminiſter des Innern Dr. Wilhelm Frick iſt am Freitagnachmittag von Kitzbühel kommend, in Velden am Wörtherſee einge⸗ troffen. Der Reichsinnenminiſter nahm Be⸗ ſprechungen mit Landeshauptmann Dr. Paw⸗ lowſki, Gauteiter Kutſchera und dem Bürger⸗ meiſter der Stadt Klagenfurt auf. „Bon berühmten Uerzlen“ Unter dieſem Titel hat Eduard Stemp⸗ . aus nahezu hundert Biographien, emoiren⸗Werken und Briefſammlungen 202 Anekdoten und Ausſprüche von berühmten Aerzten geſammelt.(Verlag R. Piper u. Co., München, Kart. 2.40 RM., Leinen 3.— RM.) Es iſt da ein für Aerzte wie Patienten gleich unterhaltendes Buch entſtanden. Ernſt Ludwig Heim wurde von einer Berliner Dame, die oft an Kopfſchmerz litt, gefragt, wie er ſich zu den alten volkstümlichen Hausmitteln ſtelle; zu ihrer Ueberraſchung lehnte ſie Heim keineswegs von vornherein ab. Nun getraute ſie ſich nach längerer Einleitung mit der Mitteilung heraus, eine Bauersfrau habe ihr gegen Kopfſchmerzen geraten, den Scheitel mit Sauerkraut zu bedecken.„Ganz ausgezeichnet“, rief Heim,„ganz ausgezeichnet; aber ich würde nie verfehlen, auch eine Bratwurſt darauf zu legen.“ Carl Ernſt Baer ſagte in ſeinem 80. Lebensjahr, er ſei keineswegs davon überzeugt, daß er ſterben müſſe und begründete dieſe An⸗ ſicht alſo:„Es ſind zwar bisher, ſoviel bekannt, alle Menſchen geſtorben. Allein der Satz:„Alle Menſchen müſſen ſterben“ beſagt doch zu viel und dürfte eigentlich nur lauten:„Alle Men⸗ ſchen ſind bisher geſtorben“: denn es iſt doch bloß ein Erfahrungsſatz, der durch einen ande⸗ ren umgeſtoßen werden kann, kein Axiom, für das eine innere Notwendigkeit vorliegt.“— Aber er ſtarb doch auch. Der Chirurg Carl Thierſch wurde eines Tages verſtändigt, der König von Sachſen wün⸗ ſche einer ſeiner Operationen beizuwohnen. Widerwillig nahm er den Befehl entgegen, dem er ſich nicht widerſetzen konnte, und amputierte in Gegenwart des hohen Beſuches einem Pa⸗ tienten das linke Bein. Nach wohlgelungener Operation verbeugte ſich der Chirurg vor dem König und fragte:„Befehlen Majeſtät auch noch das rechte Bein?“ Joh. Lukas Schönlein betonte in ſei⸗ nen Vorträgen immer, das Wichtigſte für den Arzt ſei Selbſtverleugnung, die vor nichts Ekel empfinde, und genaueſte Beobachtung; ſo hät⸗ ten die alten Aerzte den Zuckergehalt des Harns mit der Hunge erprobt.„Alſo, bitte meine Her⸗ ren, friſch gewagt und mir nachgemacht!“ Mu⸗ tig, wenn auch mit innerem Widerſtreben, folg⸗ ten die Schüler ihrem Meiſter, tauchten einen Finger in das Uringlas und leckten ihn ab. Darauf ſagte Schönlein lächelnd:„Meine Her⸗ ren, ich bin erfreut, daß Sie den leicht begreif⸗ lichen Ekel heroiſch überwunden haben. Aber leider fehlt Ihnen ohne Ausnahme die rechte Beobachtungsgabe, ſonſt hätten Sie bemerken müſſen, daß ich den Zeigefinger in das 2 tauchte, aber am Mittelfinger ed— 80* Bernhard von Langenbeck war ein ungemein gewandter Chirurg. Einmal kam ein amerikaniſcher Kollege eigens herüber, um ſeinen neuen Zirkelſchnitt am Bein zu beſichtigen. Lei⸗ der war er ein leidenſchaftlicher Tabakſchnupfer. „Da ſtand er“, erzählte Langenbeck ſeinen Schü⸗ lern und deutete auf einen beſtimmten Platz im Operationsſaal hin.„Als ich mich eben an⸗ ſchickte, blitzſchnell mit dem Meſſer das Bein zu umkreiſen, hatte er ſich zu einer Priſe umge⸗ dreht und das Taſchentuch gezogen. Als er ſich wieder zu mir wandte, war das Bein ſchon weg und die ganze Amerikaxeiſe vernieſt, was den Doktor arg verſtimmte.“ Die Gralsburg Parzivals Ungefähr 8 Km. ſüdlich von Amorbach im Odenwald auf einem ſteilen, das Tal der Mud beherrſchenden Berge in tiefer Waldeinſamkeit liegt die Wildenburg. Wie um ein Geheim⸗ nis zu hüten, umgeben ausdehnte Wälder den Schloßberg von allen Seiten. Die um das Jahr 1200 erbaute Burg fiel bereits im Bauernkrieg 1527 der Einäſcherung zum Opfer und blieb ſeit⸗ dem unbewohnt und dem Verfall preisgegeben. 4 tinergründung des Jahres 734. Trotzdem bietet die Ruine in ihrer romantiſchen Architektur noch heute einen überwältigenden Anblick. Seit die Forſchung der jüngſten Zeit beſondere Beziehungen 25 Schloſſes Waden barg zu Wolfram von Eſchenbach nachweiſen konnte, hat die Ruine als Gralsburg des Parzival das Intereſſe der geſamten Kultur⸗ welt auf ſich gelenkt. Es war daher nichts näher liegend, als + das Deutſche Volksbildungs⸗ werk der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ die Wildenburg als Fahrtenziel in das Programm ihrer Kulturfahrten aufnahm. Bei dieſen Fahrten werden gleichzeitig Amor, bach und Pikten ber beſucht Ver Name des inmitten des bayerischen Odenwaldes gele⸗ genen Amorbach führt zurück* eine Benedik⸗ i 91 ie Abteikirche, eine monumentale Schöpfung höchſt entwickelter Barock⸗ und Rokokokunſt mit einer der klangge⸗ waltigſten, ſchönſten und größten Barockorgeln Europas, und das N mit ſeinem Prunkſaal und ſeiner prächtigen Bibliothek hinterlaſſen un⸗ vergeßliche Eindrücke, die das Gepräge der Ein⸗ maligkeit und Einzigartigkeit tragen. Milten⸗ berg, die Perle des Mains und ein Schatzkäſtlein aus 1 7 iſt bekannt durch ſeine mittel⸗ alterlichen Bürger⸗ und Patrizierhäuſer, ſeine 119 79 Burgen, Schlöſſer und Villen, eingebettet wiſchen Fels, Hochwald und Fluß. Ueberall fin⸗ en ſich hiſtoriſche Stätten, angefangen von 2000 v. Chr., d. h. vom keltiſch⸗germaniſchen Ring⸗ wall über das Römerkaſtell, den Limes bis in die jüngſte Zeit. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen weiter der weltberühmte Marktplatz, das Hotel Rieſen, die Fürſtenherberge des Mittel⸗ alters und die Efeuumrankte Miltenburg. Kullur und Kunſt 88 400 Handſchriften im Schiller⸗ Nationalmuſeum. Das Schiller⸗Natio⸗ nalmuſeum in Marbach iſt Deutſchlands größte Schillergedenkſtätte. Das Muſeum hat im Laufe der letzten Zeit verſchiedentlich wertvol⸗ len Zuwachs erhalten. a Nach dem eben fertig⸗ geſtellten Bericht des Schwäbiſchen Schillerver⸗ eins, des eifrigen Hüters Schillerſchen Erbes, befinden ſich im Augenblick im Marbacher Schiller⸗Nationalmuſeum nicht weniger als 88 400 Handſchriften von Schiller, ſeinen Freun⸗ den und ihrem ganzen Einflußkreis. 7200 Bil⸗ der und 18 700 Druckwerke. Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnisaus⸗ ſtellung in Mannheim. Adele Sand⸗ rock iſt viele Jahrzehnte hindurch bis zu ihrem Tode unermüdlich tätig geweſen, und überall in Deutſchland aufgetreten und gern geſehen worden. Wenn ſie auch in den letzten Jahren Berlin zu ihrem Hauptſttz gemacht hatte, iſt ſie zwiſchendurch doch auch vielfach nach dem Süden gewandert und hier ebenſo gefeiert worden wie im Norden. Das hat jetzt das Theatermuſeum zu Mannheim zum Anlaß genommen, um ver⸗ ngenen Sonntag dort eine Gedächtnis⸗ usſtellung für die einſt ſo erfolgreiche Künſtlerin zu eröffnen. Die älteſte und größte Freilichtbühne Süd⸗ weſtdeutſchlands, das Volksſchauſpiel Oetigheim, ſchickt ſich an, die letzten Vor⸗ bereitungen für den neuen Spielſommer zu treffen, der im Zeichen des Hebbeljahres 1938 ſteht. Der Spielplan trägt den höchſten An⸗ forderungen, die heute an das Volksſchauſpiel geſtellt werden. Rechnung. Neben der„Jung⸗ frau von Orleans“ und„Agnes Bernauer“ wird in Abendſpielen Heinrich Zerkaulens „Reiter“(im Monat Juni). Friedrich Roths Türkenlouis“(im 1 onat Juli) und Hermann Buxtes„Warbeckk(im Monat Auguſt) zur Aufführung gelangen. Außerdem ſind Mär⸗ chentanzabende und Volkskonzerte vorgeſehen. Umbau des Landestheaters Ru⸗ dolſtadt. Die Ratsherren von Rudolſtadt beſchloſſen, das dortige Landestheater mit einem Koſtenaufwand von 200 000 RM. um⸗ bauen zu laſſen. Den Entwurf hat Architekt Profeſſor Wagner in Rudolſtadt ausgearbeitet, natione ſten. Kona flaßrei land, l Nation Einfluſ Die die bte Aibibdi berlang und mi Recht, zu wer dern de ihre H. Mächte Der wegune Arab er ſon tung? der tit bon jed ſtitzte, offizier. ſucht. Politik Menſch, empfind er der zum Ne Aſuan. Sudan Vefteil Mhgott f ur Paris l ſtanzöſt ſche Bar geringfſ en die Au den ft gelteten. neue Ei gelung hren In 9 Kteifen ue u. leſe nei achtet mehr de zugeh. wickelt Herbeiſü ha ſunzöfif * N le ausg Maße 5 de Ent Nun derung lünen üigkit be id w el del biſenen u Ende dai. deſt in e Kli; b ſüörd⸗ akei, t dom wichen N ſude⸗ it ließ gleiche Nager fſtatut. n ihte nung t und derung ht den gehend gleichs⸗ nd mchal⸗ ſchtein⸗ b ind ſolini⸗ bt, die Jah Pro- Aus⸗ ſſchw⸗. den ſchen treten 1 Ab: Mille lichen 0 die g mit ichen qui. llheln Vihel Alnge⸗ Be⸗ Paw⸗ * irger⸗ 0 . ettig⸗ krbet⸗ itbes, ſachet als Ein Mann erschüſtert Afrika Der Kampi um den Sudan/ Von General Nos ko Copyright by Vorhut-Verlag Otto Schlegel, Berlin SW 68 (4. Fortſetzung) Arabi/ der Suez⸗Kanal in Gefahr In den Dörfern und Flecken von Kordofan ewinnt der Mahdi raſch einen großen Anhang. r predigt den abergläubigen Dorfbewohnern Gleichheit und Gütergemeinſchaft und ſtellt die Türken, Albaner und Zirkaſſier als unwürdige Moslems hin, über die er das Gericht Allahs und ſeines Propheten bringen wird. Die Bag⸗ 2(viehzüchtende Araber) ſchließen ſich raſch der Bewegung an und verleihen ihr beträcht⸗ liche Bedeutung. So greift die mahdiſtiſche Be⸗ wegung, die auf eine völlige Befretun des Sudans vom ägyptiſchen Joch hinarbeitet, mit reißender Schnelligkeit um ſich. Ihre Stärke zieht ſie aus verſchiedenen Quellen: 1. Aus dem religiöſen Fanatismus eines muti⸗ gen Volkes, 2, aus dem Haß infolge der Be⸗ drückung und der Mißwirtſchaft der ägyptiſchen Regierung, für die wiederum der Sudan eine Quelle der finanziellen Verluſte war, 3. aus den Maßnahmen zur Unterdrückung des Skla⸗ venhandels, die die Scheichs und Stammesfüh⸗ rer zum Anſchluß an den Mahdi veranlaßte. Die Ereigniſſe wirken in Kairo um ſo alar⸗ mierender, als zur ſelben Zeit Aegypten ſelbſt vor äußerſt ſchwerwiegenden Ereigniſſen ſteht. Schon ſeit langem gärt es im Heer des Khe⸗ diven. Schwere innere Zwiſtigkeiten herrſchen in ſeinem Offizierskorps, das in zwei einander feindliche Parteien zerfällt, die um die Macht kämpfen. Wie in der Verwaltung des Sudans, ſo ge⸗ * auch im Heer des Khediven die höheren ommandoſtellen den Türken, Albanern und Zirkaſſiern. Die fellachiſchen Offiziere werden von ihnen verächtlich behandelt. Das Ziel der ägyptiſchen Fellachen⸗Offiziere iſt die Schaffung eines nationalen Heeres, in dem ihnen dieſelben Rechte zuſtehen, wie den türkiſchen und albaniſchen Offizieren. Außer⸗ dem drängt die Bewegung der ägyptiſchen Offi⸗ ziere, die bald die Form einer Verſchwörung annimmt, auf eine Heeresverſtärkung. Dieſe nationaliſtiſchen Beſtrebungen ſtehen im ſtreng— ſten Gegenſatz zu den Wünſchen des Sultans in Konſtantinopel und der beiden in Aegypten ein⸗ flußreichſten Großmächte Frankreich und Eng⸗ land, die durch ein Erwachen des ägyptiſchen Nationalbewußtſeins eine Erſchütterung ihres Einfluſſes befürchten müſſen. Die nationaliſtiſche Bewegung greift bald auf die breiten Maſſen über; ob in der Armee, im Zivildienſt oder unter den Fellachen, überall verlangt der ſeit Jahrhunderten unterdrückte und mit der Peitſche angetriebene Aegypter das Recht, als Menſch und nicht als Tier behandelt zu werden. Die ägyptiſchen Nationaliſten for⸗ dern das Selbſtbeſtimmungsrecht für ihre Heimat, die bisher zum Wohle fremder Mächte ausgebeutet worden iſt. Der Mittelpunkt der nationaliſtiſchen Be⸗ wegung iſt ein ägyptiſcher Offizier, der Ober ſt Arabi. Selbſt Fellache von Geburt wollte er ſowohl die Zivil⸗ als auch Militärverwal⸗ tung Aegyptens von dem unerträglichen Joch der türkiſch⸗zirkaſſiſchen Oberſchicht und auch von jedem Khediven, der ihre Herrſchaft unter- ſtützte, befreien. Arabi war ein Durchſchnitts⸗ offizier. Er hatte keine Kriegsakademie be⸗ ſucht. Seine Anſchauungen in den Fragen der Politik waren primitiv. Er war ein einfacher Menſch, ein Kind der Natur, ehrenhaft und empfindlich gegen jede Beleidigung. Bald war er der Held der Fellachen, von der Wüſte bis zum Roten Meer, von Alexandrien bis nach Aſſuan. Ebenſo, wie dem Mahdi im fernen Sudan die Menſchen zuſtrömten, denen er die Befreiung verhieß, ſo wurde auch Arabi zum Abgott der Aegypter. Am 9. September 1881 holt Arabi zum Schlage aus. An der Spitze ſeins Regiments und einiger Batterien marſchiert er vor dem Palaſt des Khediven Tewfik in Kairo auf. Ein engliſcher Augenzeuge beſchreibt dieſe drama⸗ tiſchen Ereigniſſe folgendermaßen: „Kurze Zeit nachdem Arabi mit ſeinen Trup⸗ pen in Paradeaufſtellung vor dem Palaſt auf⸗ marſchiert iſt, erſcheint Tewfik in Begleitun des britiſchen Generalkonſuls Sir Aucklan Colvin. Die Palaſtwache iſt ſchwach und un⸗ entſchloſſen. Tewfik zeigt weder Mut noch Gei⸗ ſtesgegenwart.„Was ſoll ich tun?“ fragt er Sir Auckland, als Arabi langſam auf die Gruppe zureitet.„Befehlen Sie ihm, abzu⸗ ſitzen!“ iſt die Antwort. Der Khedive erteilt dieſen Befehl mit gebieteriſcher Handbewegung. Ohne ein Wort zu verlieren, ſitzt Arabi ab, do hält er noch immer den blanken Säbel in der Fauſt. Dieſer im dramatiſchſten Augenblick einer revolutionären Bewegung einzigartig daſtehende Anblick veranlaßt einen britiſchen Offizier aus der Umgebung Sir Aucklands, der den Sepoy⸗ Aufſtand in Indien miterlebt hat, zu der lau⸗ ten Bemerkung:„So ſehen keine Re⸗ bellen aus!“ Dies ermutigt den Khediven auf die blanke Waffe in den Händen Arabis hinzuweiſen. In Arabi wird die jahrhunderte⸗ lange Unterwürfigkeit des Fellachen lebendig. Er erweiſt dem Khediven die militäriſche Ehren⸗ bezeugung und ſteckt den Säbel in die Scheide. Es iſt ein Augenblick, an dem die Geſchichte Aegyptens an einem Wendepunkt ſteht. Der bri⸗ tiſche Generalkonſul fordert den Khediven auf, Arabi den Degen abzuverlangen. Aber Tewfik läßt ſeinen Blick über die glitzernden Bajonette der 4000 Mann rund um ihn ſchweifen und ſagt:„Ich kann es nicht tun, wir ſind zwiſchen vier Feuern!“ Arabi ſieht dieſes Zögern und richtet ſich voll Stolz auf. Er iſt nicht mehr der demütige Fellache, den die althergebrachte Autorität des Khediven unſicher macht. Stolz und Selbſtbe⸗ wußtſein erfüllen ihn. Der britiſche General- konſul bemerkt die Wandlung, die ſich in den Zügen Arabis ſpiegelt. Er fordert den Khe— diven auf, in den Palaſt zu gehen. Arabi hat das Spiel gewonnen.“ Nach langwierigen Verhandlungen, bei denen die Briten als Vermittler zwiſchen Arabi und dem Khediven auftreten, werden Arabis drei Forderungen: 1. das Kabinett zu entlaſſen, 2. ein Parlament einzuberufen, 3. die Armee auf 18 000 Mann zu verſtärken, angenommen. Von dieſem Augenblick an war Arabi der Nationalheld der Aegypter. Aegypten ſtand vor einer neuen Aera, in welcher die eigenen inneren Angelegenheiten des Landes im Vordergrund ſtanden, und der weit⸗ entfernte Sudan ſich ſelbſt überlaſſen werden mußte. Je mehr der Einfluß Arabis ſteigt, deſto ſchwieriger wird die Lage des Khediven, der zwiſchen ſo vielen Hinderniſſen und Forderungen lavieren muß. Der Sultan iſt einerſeits mit den Beſtrebungen Arabis, die türkiſchen und zirkaſſiſchen Elemente aus der Armee auszu⸗ merzen, unzufrieden; andererſeits hofft er aber, daß die nationaliſtiſche Bewegung den Einfluß Großbritanniens und Frankreichs untergraben und das Preſtige der Pforte im Lande heben werde. Der Khedive muß daher äußerſt vorſichtig handeln, um Arabi, der jetzt zum Paſcha er⸗ nannt iſt und hohe türkiſche Auszeichnungen beſitzt, in gewiſſen Grenzen zu halten. Es kommt öfters zu ſchweren Konflikten mit Konſtantinopel. Der Sultan läßt deutlich durch⸗ blicken, daß er einen neuen Khedive in Reſerve hat. (Fortſetzung folgt) Der Waffenſchmuggel muß aufhören! Rom erwarlel einen Beweis des gulen Willens Rom, 20. Mai Zur Charakteriſierung der Stimmung in Paris läßt ſich„Agenzia Stefani“ aus der franzöſiſchen Hauptſtadt berichten: Das politi⸗ ſche Barometer zeigt am Freitagvormittag eine geringfügige, wenn auch deutliche Ten- denz zur Beſſerung in Bezug auf die Auslegungen, die man hinſichtlich der in den franzöſiſch-italieniſchen Beſprechungen ein— getretenen Pauſe ſowie im Hinblick auf eine neue Einſtellung in Ausſicht ſtelle, die die Re⸗ gelung der Belieferung der Sowjetſpanier er⸗ fahren ſolle„ In Pariſer politiſchen und journaliſtiſchen Kreiſen unterſtreiche man mit Genugtuung die Ruhe und Gelaſſenheit, mit der man in Rom dieſe neue Phaſe der internationalen Lage be⸗ trachtet und hob dabei hervor, daß London mehr denn je entſchloſſen ſcheine. nicht zu⸗ zugeben, daß die Dinge ſich ver⸗ wickeln und daß ſeine Bemühungen zur Herbeiführung einer allgemeinen Entſpannung beeinträchtigt werden. Man glaube, daß die franzöſiſche Regierung— welches auch der Druck und die Expreſſung ſein mögen, die auf ſie ausgeübt werden— in nicht geringem Maße einen Beweis des guten Willens und der Entſchloſſenbeit zum Frieden geben wolle. Man verſichert, daß ſich die franzöſiſche Re⸗ gierung zur praktiſchen Verwirklichung der von Miniſterpräſident Daladier erwähnten Aufrich⸗ tigkeit vorbereite, endlich eine Geſte zu machen, und zwar jene, den täglich frei nach Sowjet⸗ ſpanien gerichteten Durchgangs verkehr zu unterbrechen, um ſowohl möglichen Anklagen in der nächſten Sitzung des Nicht⸗ einmiſchungsausſchuſſes vorzubeugen— die dieſe in nicht geringe Verlegenheit bringen würde— als auch um etwaige entſprechende Initiativen zugunſten der Nationalſpanier abzuwenden. Man fügt hinzu, daß eine derartige Geſte zweifellos die Lage wiederherſtellen würde, und daß alle jene allmählich die Dringlichkeit dieſes Vorgehens einzuſehen beginnen, die nicht nur wahrhaft um das Preſtige und die Sicherheit des Landes beſorgt ſind, ſondern auch um die Solidarität, die es heute oder morgen nötig haben könnte. Veilerer Vormarſch der nakionalen Truppen Bilbao, 20. Mai Die nationalen Truppen, die Donnerstag Villafranca del Cid erobert hatten, ſetzten am Freitag ihren Vormarſch trotz des ungünſtigen Wetters fort. Die ſtark verteidigte Höhe To⸗ ſal de la Nevera wurde im Sturmangriff genommen. Ebenſo wurden alle Höhen, die die Ortſchaft Ares umgeben, beſetzt. Einzelne Ab⸗ teilungen ſtießen ſüdlich von Ares bis an die Hänge des San Chriſtobal-Gebirges vor. Reynaud bei Lord Halifax Ausſprache über die Schwierigkeiten zwiſchen Paris und Rom London, 20. Mai Der geſtern in London eingetroffene franzö⸗ ſiſche Juſtizminiſter Reynaud ſuchte am Freitagvormittag Außenminiſter Lord Halifax im Foreign Office auf. Preß Aſſociation glaubt, daß die bei den franzöſiſch⸗italieniſchen Beſprechungen aufge⸗ tauchten Schwierigkeiten zur Sprache gekom⸗ men ſeien. Die finniſche Regierung hat auf Grund eines vom Staatsrat gefaßten Beſchluſſes erklärt. ſich für die Zukunft das Recht vorbehalten zu wol⸗ len, ſelbſtändig zu beſtimmen, wie weit ſie den Sanktionsverpflichtungen des 8 16 der Genfer 3 in den einzelnen Fällen Rechnung tragen wird. aginanganngmgumggaaaͤmgnngamgnnganneganannaggaggnpoagaang rügen dunn gͤngungng sun ae wn genen Deutsche Heldenehrung Der Führer hat einer Reihe von deutſchen Zerſtörern, die in Zukunft in Dienſt geſtellt werden, die Namen deutſcher Helden zur See gegeben. Ob Mann oder Offizier— ſie alle ſtanden bis zum letzten Atemzug auf ihrem ſturmumtoſten Poſten, verteidigten Flagge und Schiff gegen den Feind und fielen als Tapferſte unter den Tapferen für Deutſch⸗ land. Sie ſollen unvergeſſen ſein. So will es der Führer, ſo will es das deutſche Volk. Neue Kriegsſchiffe werden ihre Namen tragen und ſich für die fernſten Zeiten der hohen Ver— pflichtung bewußt ſein, die ihr Name ihnen auferlegt. Mit Ehren werden ſie beſtehen. Gleich jenen Männern, die in mörderiſcher Seeſchlacht dahinſanken oder unter letztem Einſatz ihres Lebens Kameraden und Schiff retteten, wird auch die Jugend der heutigen Generation die Fahne des neuen Reiches bis zum Letzten verteidigen. Die hohe Ehrung der Seehelden von 1914 bis 18 durch den Führer findet den einſtim⸗ migen Beifall der ganzen Nation. Und die Welt ſieht, daß Deutſchland nie und nimmer jene Tapferen vergißt, die einſt das Vater⸗ land gegen eine Welt der Uebermacht ruhm⸗ reich verteidigt haben. Die gleiche Achtung und Verſtändnis wird man dafür haben, wie ſie die vorbildlichen Leiſtungen unſerer Kriegsgräberfür⸗ ſorge auf der geſtrigen Reichstagung des Volksbundes in Breslau bei den Vertretern Am Rande nolſieri. des Auslandes gefunden haben. All die Ge⸗ treuen, die fern der Heimat in der Blüte der Jugend dahinſanken, ſtehen unter dem Schutz des Volksbundes. Wo auch immer deutſche Soldaten an allen Enden der Welt eine letzte Ruheſtätte haben, ſchmücken Blumen die Grã⸗ ber und ſorgen liebevolle Hände, daß niemand frevelhaft die Ruhe der Toten ſtört. Das deutſche Herz ſpricht aus der Tätigkeit des Volksbundes, und deſſen Arbeit iſt höchſte Heldenehrung im Namen des ganzen Volles. Es war von jeher eine der edelſten Tugen⸗ den der Deutſchen, daß ſie ihre Toten in würdiger Weiſe geehrt haben. Höchſte Ehrung wurde aber denen Wahlſtatt für das Ganze, für die Gemein- ſchaft, gefallen waren. Heute iſt der Einſatz für die Gemeinſchaft das Kernſtück unſerer ganzen Lebenshaltung— Ein 75⸗Millionen⸗Volk lebt nach dieſer Pa⸗ role und wird immer danach leben. Deshalb iſt uns die Ehrung unſerer toten Helden höchſte Dankeserweiſung für die, die uns das Ideal des Gemeinſchaftsopfers vorgelebt haben. Deutſche Heldenehrung iſt uns keine amtliche Angelegenheit mehr, ſondern eine Sache des deutſchen Herzens, des deutſchen Gemüts. Aus dieſer Wurzel ſprießt die Tat des Füh⸗ rers, wenn er deutſchen Zerſtörern die Na⸗ men unvergeßlicher Kriegshelden gibt, kommt auch die Arbeit des Volksbundes der Kriegs⸗ gräberfürſorge, die gerade auf der Breslauer Tagung ſo hohe Anerkennung des Auslan⸗ des gefunden hat. Ph. O. eee ehe d e r eee e Die Pflege deulſcher Kriegergräber Verpflichtung der Nalionen aus Breslau, 20. Mai. Im großen Konzerthausſaal trat am Frei⸗ tagvormittag im Rahmen der 18. Reichstagung der Führertag des Volksbundes zuſammen. Die Bedeutung der Tagung erhält ſichtbaren Aus⸗ druck durch die Gegenwart von zahlreichen Ver⸗ tretern der Bewegung mit dem Gauleiter Stell⸗ vertreter Bracht an der Spitze ſowie der Wehr⸗ macht, der Reichs⸗ und Staatsbehörden. Nach der Eröffnung der Tagung mit Richard Wagners Vorſpiel zum dritten Akt„Der Mei⸗ ſterſinger“ und der Totenehrung gab der Bun⸗ desführer Dr. Eulen die telegraphiſchen Grüße des Führers und des Miniſterpräſidenten Ge— neralfeldmarſchall Göring bekannt, und be⸗ grüßte die Vertreter Englands, Frankreichs und Italiens. Beſonders herzliche Worte des Willkomms fand Dr. Eulen für die erſtmalig an der Reichs⸗ tagung teilnehmende Abordnung aus der Oſt— mark, Miniſter Dr. Glaiſe⸗Horſtenau mit ſeinen Sachbearbeitern und Begleitern ſowie Vertretern der bisherigen öſterreichiſchen Kriegs⸗ gräberfürſorge aus Kärnten und Oberöſterreich. Auch der Oberbürgermeiſter der Tagungs- ſtadt. Dr. Fridrich, begrüßte die Abordnun⸗ gen und Gäſte. Danach nahm der Vizepräſident der Imperial War Graves Commiſſion, Major⸗ General Sir Fabian Ware⸗London das Wort und erklärte u. a.:„Ich bin ſehr glück⸗ lich, wieder bei Ihnen zu ſein. Es iſt nun das dritte Jahr, daß wir gemeinſam die Toten des Großen Krieges ehren, und ich bin ſtolz, wenn ich daran denke, daß unſere Zuſammenarbeit unſere Freundſchaft geſtärkt hat. Wir, die wir den Krieg geſehen haben, wir wollen die nachwachſende Generation vor ſeinen ſchrecklichen Wirkungen bewahren. Wir alten Leute müſſen mit aller uns zur Ver⸗ fügung ſtehenden Macht dafür ſorgen, daß dieſe eneration, die den Krieg nicht ſah, nicht ihrer⸗ ſeits wieder in den Feuerofen geworfen wird und umkommt. Wir können dieſes nur tun, wenn wir für unſere Ziele gegenſeitiges Ver⸗ ſtändnis aufbringen.“ Anerkennung für deulſchlands Kriegsgräberfürſorge Der Chef des Amtes des franzöſiſchen Kriegs⸗ gräberdienſtes im Penſionsminiſterium Inten⸗ dant⸗General Vincenſini knüpfte an die Zuſammenarbeit der letzten Zeit mit verſchie— denen leitenden deutſchen Perſönlichkeiten an und wandte ſich dann an den Präſidenten des Bundes: „... Ich möchte hier meine ganz beſondere Hochachtung zum Ausdruck bringen und Ihnen ſagen, wie ſehr ich die Größe der Aufgabe zu ſchätzen weiß, die Sie mit der Aus geſt a e tung aller deutſchen Kriegsgrä⸗ berſtätten in der ganzen Welt, und beſonders in Frankreich, übernommen haben, wo nahezu eine Million Ihrer Helden ruhen... Die Franzoſen, wie die Deutſchen pflegen die Erinnerung an das Vergangene und im Ge— denken an die drei Millionen Toten von nahe⸗ zu 20 Nationen, die in unſerer Erde ruhen, können wir hoffen, die engen Bande, die die Vertreter der Kriegsgräberfürſorge Englands, Frankreichs und aller anderen Nationen berbin— den, auch fernerhin zu bewahren und auf alle auszudehnen...“ Der Außerordentliche Regierungskommiſſar der 8 italieniſchen Kriegsgräber⸗ fürſorge General Ugo Cei gab Auskunft über den Stand ſeiner Arbeit in Italien und ſtellte u. a. feſt:„... Der Ausbau der deutſchen Ehrenfriedhöfe iſt in voller Entwicklung. Es werden gegenwärtig fünf großartige und künſt⸗ leriſch wertwolle Denkmäler gebaut. Es blei⸗ gegenſeiligem Verſländnis ben noch die ehemals öſterreichiſchen Friedhöfe auszubauen, die in ganz Italien verſtreut ſind, ungefähr 847 zum größten Teil im Kriegs⸗ gebiet.“ Nachdem die Vertreter der Partei, der Reichsregierung, der Wehrmacht und der Hitler⸗Jugend der Tagung ihre Grüße mit der Zuſicherung ihrer immerwäh⸗ renden dankbaren Unterſtützung überbracht hat⸗ ten, nahm Bundesführer Dr. Eulen das Wort, um in großen Zügen einen Rechenſchaftsbericht über die bisherige Arbeit des Volksbundes zu geben und dabei gleichzeitig die Ausrichtung für die künftige Arbeit des Volksbundes feſtzulegen. Er betonte mit Nach⸗ druck, daß alle, die von 1914 bis 1932 ihr Leben für Deutſchland hingegeben hätten, eine einzige große deutſche Blutsbruderſchaft bildeten. Weiterbin wies Dr. Eulen darauf hin, daß es ſeines Wiſſens in der ganzen Welt keine Ehren⸗ male von den gewaltigen Ausmaßen wie das in Waldenburg, deſſen Weihe bevorſtehe, gebe. Dieſes Mal bietet auch den Opfern der Arbeit eine ewige Gedächtnisſtätte. Innerhalb des Reiches lägen beſondere Aufgaben in Oſtpreußen und jetzt auch in Kärnten vor. Der Vorſitzende hob eine ſoeben in Paris getroffene Verein⸗ barung hervor, daß in den nächſten vier Jahren alle diejenigen deutſchen Gräber, die auf deutſch⸗ franzöſiſchen Gemeinſchaftsfriedhöfen liegen, mit haltbaren Grabſteinen aus Naturſtein geſchmückt würden. Es handelt ſich um 100 000 Gräber. Er habe ſich darüber hinaus verpflichtet, in weiteren zehn Jahren für alle übrigen in Frank⸗ reich liegenden Gräber, ſoweit ſie noch keine Steinkreuze haben, zu ſorgen. Auch in Eng⸗ land werde die Arbeit beginnen. Von vier in Ausſicht genommenen Malen ſeien zwei bereits baureif. Der Bundesführer gelobte feierlich im Hin⸗ blick auf die Rückkehr Oeſterreichs in das Reich, daß der Volksbund mit allen Amtsträgern freu⸗ dig und begeiſtert die neuen großen Aufgaben, auch für die Gefallenen der öſterreichiſch-unga⸗ riſchen Armee zu ſorgen, übernehme. Dr. Eulen kündigte an, daß der Volksbund eine größere Werbe- und Verſammlungstätig⸗ keit entfalten werde. Nachdem er auf die Not⸗ wendigkeit hingewieſen hatte, die heranwachſende Jugend noch mehr als bisher in die Volksbund⸗ arbeit einzuführen, legte er dar, daß eine Tei⸗ lung der Aufgaben notwendig ſei. Nachdem daraufhin in Lichtbildern Beiſpiele aus dem Werk des Volksbundes vorgeführt wor⸗ den waren und nach einer muſikaliſchen Darbie⸗ tung wurde die Führertagung mit dem Schluß⸗ wort des Bürgermeiſters geſchloſſen. Kriegsrecht in Paläſtina Engliſche Paläſtinatruppen verlegen ihre Standorte in das Auffſtandsgebiet. Jeruſalem, 21. Mai. Im Zuge der Taktik⸗Aenderung der britiſchen Truppen in Paläſtina, die bisher am Rande der Gebirge gelegenen Truppen-Standorte in das Gebiet, wo große Zerſtörungen an Straßen und Siedlungen an der Tagesordnung ſind, zu verlegen, wurden nach einem amtlichen Bericht am Freitag zahlreiche Dörfer inmitten des bergigen Aufſtandsgebietes beſetzt. Die Berichte über angebliche Ver⸗ hängung des Kriegstechtes in jenen Gegenden werden dementiert. Die Meldung des„Daily Herald“ über Ent⸗ ſendung von 3000 Mann neuer Truppen nach Paläſtina hat hier noch keine Beſtätigungen ge⸗ funden. zuteil, die auf blutiger 1 4 J 1 75 1 Blick in den Gerichtssaal Nicht nur in Worms Wahllos auf Kredit gekauft und verpfündet „Nieder⸗Ramſtadt. Der 27 jährige 5. von hier hatte zwei Jahre ein eigenes Geſchäft in Worms. Als er es wegen ſchlechten Ge⸗ ſchäftsganges aufgeben mußte, verſuchte er es mit verſchiedenen Betrügereien. die ihm im vorigen Jahr in Worms eine Gefängnisſtrafe von 10 Monaten eintrugen. Noch während in dieſer Sache die Vorunterſuchung lief— er war inzwiſchen nach Nieder⸗Ramſtadt über⸗ geſiedelt—, ließ er ſich nicht von ähnlichen Straſtaten in Darmſtadt abhalten. In den verſchiedenſten Geſchäften liez er ſich, immer auf den Namen ſeines Vaters. Waren auf Kre⸗ dit geben, deren Bezahlung er alsbald ver⸗ ſprach. aber weder vorhatte noch durchführen konnte. Einmal war es eine Zither, ein ander⸗ mal ein Photoapparat für 167 RM., Uhren. ein Feldſtecher, ein teures Taſchenfeuerzeug und dergleichen. Oft kam er am nächſten Tag wieder, tauſchte das„Gekaufte“ gegen etwas Beſſeres um und lieh ſich noch einige Mark dazu aus, weil er ſchnell ſeinem Vater etwas beſorgen muſſe und ſeinen Geldbeutel vergeſſen habe. Einmal behauptete er, er beſitze eine eigene Jagd, das war, als er den Felbſtecher mitnahm. Die Waren verpfändete er und das Geld ſetzte er in Alkohol um. Vor dem Amts⸗ gericht gab er an, ſeine Frau habe ihm ſtändig Krach gemacht, weil er nicht genug verdiene. Er wurde zuzüglich der Wormſer Strafe zu einer Geſamtſtrafe von einem Jahr ſechs Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt. 15 Jahte Juchthaus für Koſcheile Frankfurt a. M. Das Schwurgericht ver⸗ urteilte den 25jährigen Oswald Koſcheike wegen 25 vollendeter ſchwerer und 6 verſuchter ſchwerer, ſowie 5 einfacher Diebſtähle im Rück⸗ fall, verſuchter Tötung bei Unternehmung einer ſtrafbaren Handlung, Totſchlags und Ver⸗ gehens gegen das Schußwaffengeſetz zu 15 Jah⸗ ren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverluſt und Si⸗ cherungsverwahrung. Die Verhandlung gegen Koſcheike begann mit einem mehrſtündigen Plädoyer des Staats⸗ anwalts. Der Vertreter der Anklage gab zu⸗ nächſt noch einmal eine eingehende Darſtellung der einzelnen Prozeßvorgänge und befaßte ſich dann mit der Frage des Strafmaßes. Bei dem Totſchlag an Bender ſei allenfalls zugunſten Koſcheikes zu berückſichtigen. daß er angetrunken war und ſich aus Furcht vor der Verfolgung durch die Polizei in einer gewiſſen Gemüts⸗ ertegung befunden habe. Auch habe der er⸗ ſchoſſene Bender wenig einſichtig gehandelt,'n⸗ dem er Koſcheike, der ihn bereits mit der Waffe bedroht hatte, aus der Wirtſchaft auf die Straße folgte. Für den Sprendlinger Fall, auf den die ſtraferſchwerenden Bedingungen des qualifizierten Totſchlages im Sinne des 8 214 in Anwendung zu bringen ſeien, laſſe auch das Verſuchsſtadium die Bewilligung mildernder Umſtände nicht zu. Bei den Diebſtählen und Einbrüchen ſpreche allein die große Zahl gegen irgendeine Form mildernder Beurteilung. Als reiſender Einbrecher habe Koſcheike dauernd eine Gefahr für die Allgemeinheit gebildet. Trotz der Jugend des Angeklagten bleibe nichts anderes übrig, als die zuſätzliche Schutzmaß⸗ nahme der unbefriſteten Sicherungsverwahrung zu verhängen. Der Staatsanwalt beantragte ſchließlich eine Geſamtſtrafe von 15 Jahren Zuchthaus, zehn Jahren Ehrverluſt und Siche⸗ rungsverwahrung. Im einzelnen werden für den Fall Bender 10, für den Sprendlinger Fall 8, für die ſchweren Diebſtähle je 2 und für die gewöhnlichen Diebſtähle je 1 Jahr Zuchthaus in Anſatz gebracht. Vorher waren noch die Sachverſtändigen zu nähere Ausführungen. Wort gekommen. Der Sachbearbeiter der Kri⸗ minalpolizei. Dr. Merten, bezeichnete Koſcheike als einen haltloſen Menſchen. Stetig ſei er nur in der Haltloſigkeit. Auch die härteſte Straſe würde ihn nicht zu einem Charakter werden laſſen. Es bleibe nur die unbefriſtete Ein⸗ ſchließzung in der Sicherungsverwahrung, um ihn vor ſich und die Allgemeinbeit vor ihm zu ſchützen. Zu dem gleichen Ergebnis kam der Anſtaltsarzt Dr. Erckenbrecht. In ſeinem Urteil ſchloß ſich das Gericht dem Antrag des Staatsanwalts voll und ganz an. 100 000 RM. Strafe Koblenz. Amtlich wird mitgeteilt: Gegen ein größeres Induſtrieunternehmen der che⸗ miſch⸗techniſchen Erzeugung in Sobernheim (Nahe) wurde von der Preisüberwachungsſtelle der Regierung wegen Verſtoßes gegen die Ver⸗ ordnung über das Verbot von Preiserhöhungen vom 26. November 1936 eine Ordnungsſtrafe von 100 000 RM. verhängt. Geld⸗ und Freiheitsſtrafe wegen Deviſenvergehens Wiesbaden. Ein in Wiesbaden wohnender ausländiſcher Staatsangeböriger wurde von der Strafkammer wegen Vergehens gegen die De⸗ viſengeſetzgebung zu 1 Jahr Gefängnis und 50 000 Rl. Geldſtrafe, ſowie wegen Vergehens gegen das Schußwaffengeſetz zu einer weiteren Geldſtrafe von 1000 RM. verurteilt. Zur Si⸗ cherung der beiden erkannten Geldſtrafen wird das Inlandsvermögen des Angeklagten be⸗ ſchlagnahmt. Die Unterſuchungshaft wird auf die Strafe angerechnet. Das Gericht iſt im Strafmaß erheblich hinter den Anträgen des Staatsanwalts zurückgeblieben, weil es nicht in allen zur Anklage ſtehenden Fällen den Nach⸗ weis einer ſtrafbaren Handlung des Angeklag⸗ ten als erbracht angeſehen hat. Das Gericht hat nur das zugeſtandene Verbringen von 17 500 RM. Reichsbanknoten aus dem Ausland über die Grenze und die Erſchleichung einer Unbedenk⸗ lichkeitserſcheinung der Reichsbank bezüglich der dem Angeklagten von einem Freund zur Ver⸗ fügung geſtellten Wertpapiere von 30 000 RM. als erwieſen angeſehen. Bunte Tageschronik Die Kuh auf dem dach Lauterbach. Faſt unglaublich klingt es, aber wahr iſt es doch. Dieſer Tage trieb ein Bauer in Heblos zum erſten Male ſeine Kühe in die bei ſeinem Hof gelegene Koppel. Dabei ſprang eine Kuh von einer Hochfahrt aus über ein 1% Meter hohes Geländer auf einen über vier Meter hohen Geräteſchuppen. Bis hilfsbereite Männer zur Stelle waren, um Maßnahmen für den„Abſtieg“ zu treffen, hatte die Kuh bereits viele Ziegel zertreten: dabei verlor ſie das Gleichgewicht, wälzte ſich vom Dache und ſtürzte ab. Zur Verwunderung der Anweſenden ſprang die behende Kuh wieder auf die Beine: ſie hatte nur einige Hautverletzungen davon⸗ getragen. Ein Eiſenbahnkunnel für Rüdesheim Die Neugeſtaltung der Rheinuferſtraße in Rüdesheim Rüdesheim. Seit einigen Jahren befaßt man ſich mit dem Problem, die Eiſenbahnſtrecke in Rüdesheim zu verlegen, um Platz zu bekommen für die Durchführung der Rheinuferſtraße. Mit dieſer Frage hat ſich auch die Landesplanungs⸗ gemeinſchaft Heſſen⸗Naſſau eingehend befaßt. In einer Mitgliederverſammlung dieſer Gemein⸗ ſchaft. die in Kaſſel ſtattfand unter dem Vor⸗ ſitz des Oberpräſidenten Prinz Philiyv von Heſſen, machte Oberregierungsbaurat Staubach Er ſprach über den Vorſchlag, die Eiſenbahn durch einen bergſei⸗ tigen Tunnel um Rüdesheim herumzuführen, um ſo das Rheinufer für die Durchführung der Rheinuferſtraße freizubekommen und um die Abſchnürung der Stadt Rüdesheim vom Rhein aufzuheben. Für dieſen Vorſchlag habe ſich auch Oberpräſident Prinz Philipp von Heſſen bei den zentralen Reichsſtellen nachdrücklich ein⸗ geſetzt. Das Tunnelprojekt ſei zwar teuer, ſtelle aber die beſſere und richtige Löſung dar, ganz abgeſehen davon, daß bei der Löſung dieſer wichtigen Verkehrsfrage an einem der wert⸗ vollſten Gebiete des Rheintales die Koſten⸗ frage keine entſcheidende Rolle ſpielen dürfe. Das Projekt, das die Reichsbahn für die Neu⸗ geſtaltung des Bahnkörpers in Rüdesheim aus⸗ gearbeitet hat, ſieht eine Verbreiterung des Bahnkörpers vor. Totaliſator⸗Erlaubnis Zweibrücken. Dem Pfälziſchen Rennverein in Zweibrücken iſt die Erlaubnis erteilt wor⸗ den, bei ſeinen Pferderennen am 26. Juni Rauchen im Wald it ein Verbrechen der Bald iſt kein Kaffeehaus!— Slrengſte slrafe für die Unbelehrbaren Die vergangenen heißen u. trockenen Tage haben eine erſchreckende Reihe von Wald- und Heide⸗ bränden zur Folge gehabt, die viele Millionen an Volksvermögen gekoſtet haben. Militär, Parteiformationen und Feuerwehr haben in opfermütigem Wettſtreit zu retten verſucht, was zu retten waren, oft unter Einſatz ihres Lebens. aber ſie mußten ſich natürlich. wie das bei Waldbränden gemeinhin der Fall iſt, meiſt dar⸗ auf beſchränken, dem Weiterausbreiten des wütenden Elements Einhalt zu gebieten. Große Beſtände beſter und geſündeſter Bäume wurden in wenigen Stunden vernichtet, Beſtände, die Jahrzehnte brauchen, bis ſie wieder herange⸗ wachſen ſind. Ganze Förſtergenerationen haben ſie gehegt und gepflegt, und nur wer ſich ganz in die Seele eines Waldpflegers verſetzen kann, vermag die ſchmerzlichen Gefühle zu ermeſſen, die ihn bei einem Waldbrande auch geringen Ausmaßes bewegen. Kann man es daher einem Forſtangeſtellten verdenken, wenn ihm die Zornesader ſchwillt angeſichts eines zigarettenrauchenden Waldſpa⸗ ziergängers? Kann man es ihm verdenken, wenn ihn die Ausflüchte dieſes Spaziergängers taub laſſen, wenn er ihn umgehend zur Anzeige bringt, damit eine wohlverdiente Strafe den Uebeltäter nachhaltig davon überzeugt, daß fahrläſſiger Leichtſinn nicht ungeahndet bleibt? Niemand, der einmal einen Waldbrand aus nächſter Nähe erlebt hat, wird das einem Forſt⸗ mann verübeln konnen. Denn es iſt leider hun⸗ dert⸗ und tauſendfach erwieſen, daß ein acht⸗ los fortgeworfener Zigaretten⸗ oder Zigarren⸗ ſtummel die furchtbarſten Wald⸗ und Heide⸗ brände entfacht hat. Wer in Gottes freier Na⸗ tur ſeine Zigarren nicht in der Taſche laſſen kann, der ſoll lieber zu Hauſe bleiben, denn er paßt nicht in den Wald! Der Wald iſt kein Kaffeehaus, wer ihn mit wachen Sinnen durch⸗ wandert, hat erſt gar nicht das Bedürfnis, ſich einen Glimmſtengel anzuſtecken. Der Schuldige, den den Zigarrenreſt fortge⸗ worfen hat, iſt meiſt ſchon weit fort, wenn ſich die Folgen ſeiner Fahrläſſigkeit bemerkbar ma⸗ chen, wenn die erſten Flämmchen aus dem dicht mit Nadeln und dürren Zweigen bedeckten Waldboden aufſchlagen und gierig nach neuer Nahrung lecken. Die Feuerwache in den deutſchen Wäldern iſt heute auf der Höhe ihrer Aufgabe. Vielfach ſind in den Wäldern Wachttürme errichtet wor⸗ den, die dem Wächter einen Blick weithin übers grüne Revier ermöglichen. Wenn er irgendwo etwas Verdächtiges bemerkt, kann er telefoniſch Hilfe herbeirufen.„Feuer in Jagen 24“ ruft mit höchſter Beſchleunigung alle verfügbare Mann⸗ ſchaft an den gefährdeten Punkt,. und man kann ohne allzugroßen Zeitverluſt zu retten verſuchen, was noch zu retten iſt. Was aber, wenn Brände an verſchiedenen Punkten gleichzeitig ausbrechen? Oder wenn ein heftiger Wind die Flammen raſend ſchnell weiter verbreitet? Um jeden einzelnen Baum. der ein Opfer der Flammen wird, iſt es ſchade, denn er wird ſinnlos und nutzlos vernichtet. Deutſchland hat wahrlich keinen Ueberfluß an Nutzholz, es muß mit ſeinen Vorräten ſehr haushalten, die Waldbrandbekämpfung ſpielt deshalb im Vierjahresplan eine wichtige, gat nicht zu unterſchätzende Rolle.— Wer fahrläſ⸗ ſig einen Waldbrand entfeſſelt, muß gewärtig ſein, mit der ganzen Strenge des Geſetzes an⸗ gepackt zu werden. Niemand darf ſich heute mehr damit entſchuldigen. die einſchlägigen, ſtrengen Beſtimmungen nicht zu kennen. Alle berufenen Stellen einſchließlich Preſſe und Rundfunk haben nach dieſer Richtung hin in den letzten Jahren eine unermüdliche Aufklä⸗ rungsarbeit geleiſtet. Die Kinder lernen es in den Schulen u. in der H., welche Rückſicht der deutſche Wald verlangt. Wer im Walde raucht, verſündigt ſich gegen die Volksge⸗ meinſchaft. Im Namen des Volkes wird er daher auch zur Ordnung gerufen. G. K. 1938, jedoch nur für die von der Obertten Behörde für Vollblutzucht und rennen ſowie für die Prüfungen der Warm- und Kaltblut⸗ pferde genehmigten öffentlichen Pferderennen, auf dem Rennplatz in Zweibrücken ein Totali⸗ ſatorunternehmen zu betreiben. Tödliches Autounglück Montabaur. Auf der Fahrt nach Montabaur fuhr ein mit drei Perſonen beſetztes Auto aus Koblenz bei Neuhäuſel gegen einen Straßenbaum. Ein Inſaſſe erlitt tödliche Verletzungen, zwei wurden ſchwerverletzt ins Krankenhaus gebracht. Die Urſache des ſchwe⸗ ren Unglücks iſt noch nicht feſtgeſtellt. Ausgrabung karolingiſcher Baureſte in Michelſtadt Michelſtadt i. O. Auf dem ſogenannten neuen Friedhof, der aber von der Stadt ſchon zu Luthers Zeiten angelegt wurde, ſteht eine Ka⸗ pelle, von der überliefert iſt, daß ſie einſt auf der nahen Kapellenwieſe geſtanden habe, näm- lich aus der Zeit der erſten Sendboten des Chriſtentums im Mümlingtal, und daß ſie dann auf dem Friedhof neu aufgebaut worden ſei. Darauf deutet wohl ein Protokoll über eine Grenzbeſchreibung hin. Nun tritt unterhalb der Kapellenwieſe das„Kiliansfloß“ zu Tage, an dem die Boten des Würzburger Miſſionars Kilian ſchon im 8. Jahrhundert getauft haben ſollen. Probebohrungen, die dieſer Tage hier vorgenommen wurden, ergaben, daß 60 em unter dem Boden gut erhaltene Fundamente von 1 Meter Dicke ruhen, deren Ausmaße tat⸗ ſächlich mit denen der Friedhofskapelle überein⸗ ſtimmen. Es handelt ſich alſo wohl um eine Waſſer⸗ oder Taufkapelle zu Ehren des Quel⸗ lenheiligen Kilian. Die Unterſuchungen werden fortgeſetzt. Mit dem Aulo die Böſchung hinab Ein Toter, ein Schwerverletzter Koblenz. Bei dem Weſterwaldort Neuhäuſel ereignete ſich ein ſchwerer Autounfall. Ein mit drei Perſonen beſetzter Perſonenkraftwagen kam in einer Kurve zwiſchen Neuhäuſel und Montabaur ins Schleudern, fuhr eine Böſchung hinab und raſte gegen einen Baum. Während der Fahrer ſelbſt unverletzt blieb, erlitt ein Mitfahrer ſo ſchwere Verletzungen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Ein weiterer Mitfahrer wurde mit einem ſchweren Schädelbruch in das Krankenhaus Kemperhof in Koblenz ein⸗ geliefert. 10 Rehe im Eltviller Burgzwinger Eltville. Ein Sohn der Stadt Eltville, der auswärts wohnt, hat ſeiner Vaterſtadt zwei Rehe geichenkt. Die munteren Tierchen, Hanſi und Lieſel, ſind aus Ulm angekommen und ba⸗ ben bereits ihre neue Pohnung im Eltviller Burgzuwenger bezogen, vo ſie Burgwart Poſt in ſeine treue Obhat genommen hat. die Waſſer kleine Jiſche werden gerellel Ein beachtenswerter Vorſchlag Koblenz. Durch das ſtetige Zurückgehen des Waſſers bilden ſich am Ufer des Rheines kleine Waſſertümpel, die nach und nach austrocknen. Fiſche, die nicht rechtzeitig den Anſchluß an tieferes Waſſer oder den Rhein bekommen. gehen darin elend zugrunde. Hier kann aber geholfen werden und zwar derart, daß man die kleinen Fiſchchen(um ſolche handelt es ſich in der Regel) ins große Waſſer bringt. Oft ſchon genügt eine kleine Rinne, um eine Verbindung zwiſchen den Tümpeln und offenen Waſſer herzuſtellen. In Koblenz ſind dieſer Tage in lobenswerter Weiſe die Mitglie⸗ der des Angler⸗Klubs daran gegangen und haben die gefangenen Fiſche mit kleinen Schöpfnetzen aus dem ſchlammigen Pfüt⸗ zenwaſſer ins offene Waſſer gebracht. Dieſe Waſſertümpel gibt es am ganzen Rhein entlang und ſchon viele Tauſende von Fiſchen haben darin ihren Tod gefunden Hier kann aber ſehr leicht helfend und rettend gute und wertvolle Arbeit geleiſtet werden. wenn das Koblenzer Beiſpiel recht viele Nachahmer findet. Wieder drei Schiffsunfälle Das Kleinwaſſer iſt ſchuld Koblenz. Das gegenwärtige Kleinwaſſer des Rheins hat tägliche Schiffsunfälle zur Folge. Neuerdings liefen wiederum drei Schiffe Grund. Der Rotterdamer Laſtkahn„Duo“ ſetzte ſich in der Nähe der Weißenthurmer Inſel Zbwei Scheunen durch Großfeuer vernichtet Montabaur. In der Scheune des Landwirts Johann Nebgen in Ettersdorf brach Feuer aus, das auf die angebaute Scheune des Landwirts Johann Adam Stendebach überſprang. Beide Gebäude brannten trotz des Einſatzes mehrerer Feuerwehren ſowie einer Abteilung des Reichs- arbeitsdienſtes vollſtändig nieder. Die angren⸗ zenden Wohngebäude, die ſtark gefährdet wa⸗ ten, konnten gerettet werden: ſie erlitten jedoch erhebliche Waſſerſchäden durch die Löſcharbei⸗ ten. Die Entſtehungsurſache des Großfeuers iſt noch nicht ermittelt. Brandſtiftung a eines vernachläſſigten Schwachſinnigen Ellenbach i. O. Der 51 Jahre alte Georg Schneider 2., der ſchon vor zehn Jahren wegen Schwachſinns entmündigt worden war, lebt von ſeiner Frau getrennt, aber mit ihr im gleichen eigenen Häuschen. Sie hatte ihn ſeiner⸗ zeit trotz ſeines Schwachſinns und obwohl ihr von allen Seiten abgeraten worden war, aten ratet, will aber nichts mehr von ibm wiſſen und kümmert ſich um nichts. So hauſte der Mann mutterſeelenallein im Ober⸗ ſtübchen ſeines Hauſes. Tagsüber ging er ar⸗ beiten und der Ortsbauernführer, bei dem er beſchäftigt war, war mit ſeiner Arbeit, die aller⸗ dinges keine ſelbſtändige war, ganz zufxieden. Eines Tages machte er ſich auf dem Fuß ⸗ boden ſeines Zimmers ein Rei⸗ ſigfeuer an, weil darin kein Ofen ſtehr und er, wie er ſagte, ſo ſehr fror. Das brachte ihn jetzt vor die Große Strafkammer Daxm⸗ ſtadt. Der mediziniſche Sachverſtändige bekun⸗ det, daß ſich der Geiſteszuſtand des Angeklag⸗ ten infolge ſeines zunehmenden Alters und einer wachſenden Schwerhörigkeit in den letzten zehn Jahren erheblich verſchlechtert habe, ſodaß ſein Zuſtand eine Gefahr für die Oeffentlichkeit bildet, zumal er ſelbſt die Gefährlichkeit ſeines Tuns nicht ermeſſen kann. Das Gericht beſchloß demgemäß die Un⸗ terbringung des Mannes in eine Heil⸗ und Pflegeanſtalt. Von einem Holzſtapel erſchlagen Miltenberg. In der Holzhalle beim Elektri⸗ zitätswerk waren zwei Arbeiter mit Holzſchnei⸗ den beſchäftigt. Plötzlich ſtürzte ein gro⸗ zer Holzſtoß zuſammen. Der Arbeiter Herbert wurde von den Holsſcheiten verſchüttet und ſchwer verletzt. Er iſt einige Stunden darauf im Aſchaffenburger Krankenhaus ge⸗ ſtorben. Der zweite Arbeiter kam mit leich⸗ teren Verletzungen davon. Jalſche Ein⸗Mark-Slücke Seit einigen Monaten werden in Frank⸗ furt a. M. und auch in der Gegend von Wies⸗ baden und Mannheim falſche 1 RM.⸗Stücke in den Verkehr gebracht. Die Falſchſtücke be⸗ ſtehen aus einer Zinnlegierung, weshalb ſie im Gegenſatz zu echten Stücken magnetiſch nicht an⸗ ziehen. Sie 55 ohne jegliche Umrandung und haben beim Aufwerfen einen blechernen Klang. An ihrem matten bleiernen Ausſehen erkennt man die Stücke ohne weiteres als unecht. Bisher wurden Falſchſtücke mit den Münzzeichen A, E, F und G und den Jahreszahlen 1934 und 1937 beobachtet. Neuſchnee in den Allgäuer Bergen Kempten, 21. Mat Aus den Allgäuer Bergen werden Neuſchnee⸗ fälle gemeldet. Die Schneedecke reicht bis über die Waldgrenze herab. Die Temperaturen liegen auch im Tal in der Nähe des Gefrierpunktes. Wenn Einbrecher durſtig ſind Das Schloß Court⸗Saint⸗Etienne liegt in der Nähe von Nevilles. In dieſem Schloß, das nur ſelten bewohnt wird, hauſten kürzlich Ein⸗ brecher, die nicht nur einen großen Teil der Möbel, ſondern auch alle Bilder und Silber⸗ ſachen mitnahmen. Beſonders erſtaunt aber war die Polizei beim Anblick von 50 leeren Weinflaſchen. Die Diebe, denen genau 48 Stunden für die Ausführung ihrer Arbeit zur Verfügung ſtanden, mußten alſo in dieſer Zeit 50 Flaſchen geleert haben! Nun intereſſiert man ſich in Frankreich eigentlich nur noch fün dem auf die Zahl der Einbrecher. fallen ſtetig auf eine Sandbank feſt. Da alle Verſuche, den mit Bimsſand beladenen Kahn wieder flottzu⸗ machen, keinen Erfolg hatten, mußte das Schiff umgeladen werden. Unweit Lorch fuhr ein Schleppkahn auf Grund und wurde leck. Er wurde zur Landebrücke nach Niederheimbach ge⸗ bracht, wo die Feuerwehr mit ihrer Motor⸗ ſpritze das Waſſer herauspumpte und ein Fähr⸗ mann das Schiffsleck abdichtete, ſodaß das Boot ſpäter weitergeſchleyht werden konnte. Ein weiteres Motorlaſtſchiff lief unterhalb der Rheinbrücke in Beuel auf Grund und zog ſich ein Leck zu. Dieſer Unfall ereignete ſich an einer Stelle. die einige Tage vorher auch 3 Schweizer Laſtſchiff zum Verhängnis wurde. Die Sandbänke werden größer Mit dem Rückgang des Rheinwaſſers ragen die Sandbänke in immer größer werdendem Umfang aus dem Waſſer. Beſonders ſchlimm für die Schiffahrt ſind die Sandbänke an der Ahrmündung. Dort reichen ſie weit in den Rhein hinein und die Fahrrinne iſt ſehr eng geworden. Die Schleppzüge können nur noch mit halber Ladung die Strecke paſſieren. Granatenfund in der Lahn Wetzlar. Bei dem niedrigen Waſſerſtand det Lahn fanden ſpielende Knaben aus dem Kreis⸗ ort Leun im Flußbett mehrere Granaten. Da während des Rücktransportes der deutſchen Truppen im Jahre 1918 an der Stelle Muni⸗ tionswagen der Artillerie gehalten haben, wer den die Granaten aus dieſer Zeit herrühren. Die Granaten wurden ſichergeſtellt. ö . J J ö N legten 0 ſchaß t die r ſelbſt ermeſſen die UIn⸗ 17 1 e und ö Elellriz lache gto⸗ Icheiter tſchüttet Stunden 1s ge⸗ ö leſch⸗ kank⸗ Mes- „Stülte le be⸗ ſſe im ich an⸗ ig und Klang. erkennt Bisher 1, E, N 1987 1 Ma lſchnee⸗ lber liegen lltes, det ls ichen ſuni⸗ belt ref (Schluß) Der Fremde lächelt.„Das kommt vor. Bitte, nehmen Sie doch dieſe Ich ſteige ſowieſo in Auſſig aus und kaufe mir dann eine neue Schachtel.“ Wilhelm lehnt verlegen ab.„So war das doch nicht gemeint.“ „Aber ich bitte Sie, das macht doch nichts. Mir iſt das auch ſchon 1 ergangen.“ Als er ſich in Auſſig freundlich verabſchiedet, läßt er die Schachtel liegen. lötzlich erſcheint Heinrich, reißt die Tür auf und ruft aufgeregt:„Sie ſind im Zuge! Banz vorn im erſten Wagen!“ Jenny und Wilhelm ſpringen gleich⸗ eig auf. „Sie ſind in Prag zugeſtiegen. Man hat ort zwei Wagen angehängt“, berichtet ßeinrich weiter. Haft du ſie geſprochen?“ „Nein. Ich Habe ſie ganz zufällig in hrem Abteil entdeckt. Sie N beide und haben mich nicht geſehen.“ Die drei ſehen ſich an, von einem zum znderen. „Alſo, jetzt“, ſagt Wilhelm mit Ueber⸗ windung,„bin ich dafür, jetzt halten wir durch. Späteſtens in zwei Stunden ſind wir in Dresden, bis dahin werden wir ſchon nicht 1 Die anderen beiden ſind„ſelbſtverſtänd⸗ lich“ einverſtanden, und während ſie wort⸗ reich die heroiſche Stimmung ſchüren, ver⸗ geht die Zeit wie im Fluge. Der Aufenthalt auf der Grenzſtation Bodenbach bildet noch einmal eine empfind⸗ liche Belaſtungsprobe für die Ausgehunger⸗ ten. Endlich beginnen die Räder wieder ihr ſtampfendes Lied.„Jetzt ſind wir gleich in Deutſchland“, verkündet Wilhelm feier⸗ ſic Die drei ſtehen am Fenſter und fühlen f e geborgen. Die Heimkehr macht e still. „Du— Heinrich— gleich kommt Herrns⸗ kretſchen.“ 1 Die Männer ſehen ſich an, und ohne ein Wort zu ſprechen, ſind ſie ſich einig. „Dürfen wir? Wir kommen gleich wieder, Fräulein Jenny“, bittet Heinrich. „Aber ſelbſtverſtändlich!“ Die Männer ziehen ihre Schlipſe gerade ind gehen Arm in Arm davon. Sie haben nnen weiten Weg und beeilen ſich. Als ſie uf den Gang des Wagens gelangen, in dem das junge Ehepaar Platz genommen hat, erblicken ſie Strubbs, die gerade mit zinem Handtuch über dem Arm das Abteil derläßt und in Fahrtrichtung davongeht. die Männer warten, bis ſie verſchwunden iſt, und pürſchen ſich dann näher. Leopold itzt ganz allein im Abteil und lieſt. Wil⸗ helm und Heinrich beobachten ihn eine Weile und ſchneiden ſich gegenſeitig Gri⸗ maſſen. Sie verſtändigen ſich mit großen Geſten; ein jeder will dem anderen den Vortritt laſſen. Endlich ermannt ſich Hein⸗ rich, Wilhelm folgt ihm und ſchließt hinter ch behutſam die Tür. Mitreiſende, die einen Blick in das Ab⸗ leil warfen bemerkten, wie die drei Männer lebhaft aufeinander einſprachen. „Das wäre zuviel des happy end“ Strubbs lehnt ſich weit aus dem Fenſter, als der Zug in Dresden einfährt. Sie er⸗ blickt Frau Elfriede ſofort, winkt und lacht. Während Leopold die Koffer hinaus⸗ dugſiert, begrüßen ſich die Frauen herzlich, ie alte Bekannte. Strubbs lächelt ver⸗ gan rau Elfriede forſcht in ihrem eſicht und iſt beruhigt. Unterdeſſen iſt auch Leopold herangekommen und macht eine höfliche 0 „Und wo find die anderen, wo iſt mein 45108 fragt Elfriede und ſieht ſuchend umher. Strubbs ſieht ihren Mann an, er ſoll Auskunft geben. Leopolds Geſicht verfinſtert ſich. Er zuckt die Achſeln und nimmt die Koffer wieder in die Hand, aus Verlegen⸗ heit. Strubbs muß für ihn antworten, und ſie tut es mit einem gekünſtelten Lachen: „Offen gaſggtz liebe Frau Springer, wir haben keine Ahnung!“ Elfriede erſchrickt ſichtlich.„Ja, aber—— iſt etwas paſſiert?“ Leopold wiederholt gedehnt:„Paſſiert? Das kann man wohl ſagen. Ausgerückt lind ſie, im Stich gelaſſen haben ſie uns! Es war nicht ſehr ſchön, gnädige Frau! Die Frauen erblaſſen. Strubbs iſt eben⸗ ſo überraſcht wie Frau Elfriede, die die Hand vor den und nimmt und die Augen zu Strubbs wendet mit einem Aus⸗ druck, der beſagen ſoll: Ich habe es ja gleich ewußt! Zaghaft fragt ſie weiter:„Sind fte denn nicht in dieſem Zug?“ „Doch!“ erklärt Leopold beſtimmt, und Strubbs iſt aufs neue überraſcht.„Wir können ia mal nachſchauen. Wir haben übrigens keine Eile. Der Zug hat hier eine halbe Stunde Aufenthalt.“ Frau Elfriede bleibt unſchlüſſig ſtehen, während ſich Leopold gemächlich in Be⸗ wegung ſetzt.„Ich verſtehe nicht“, ſagt ſie gepreßt,„ſind Sie denn im Unfrieden aus⸗ einandergegangen?“ Leopold wendet ſich halb um. Ohne auf die Frage einzugehen, ſagt er beſtimmt: „Entſchuldigen Sie, gnädige Frau, aber Sie wollen gewiß Ihren Gatten begrüßen. Das übrige wird ſich ſchon finden.“ Und er geht voran, die Frauen folgen langſam und verwirrt. „Was iſt denn bloß paſſiert?“ flüſtert Frau Elfriede. Strubbs ſtammelt:„Ich weiß auch nicht. Mein Mann iſt auf einmal ſo ſeltſam. Ich hatte auch keine Ahnung, daß die anderen im Zug ſind.“ Strubbs lehnt sich weit aus dem Fenster, als der Zug in Dresden einfährt. Sie erblickt Frau Elfriede sofort, winkt und lacht. Elfriede hört ſchon nicht mehr zu, denn ſie hat Wilhelm erblickt, der ihr ohne Mantel und Hut entgegenkommt.„Da biſt du ja“, ruft er erfreut und ſchließt ſie gleich darauf in die Arme. Elfriede gibt ihm einen Kuß, was Wil⸗ 0 ſichtlich peinlich iſt, und macht ſich os.„Aber was macht Ihr für Sachen“, meint ſie vorwurfsvoll,„wo ſind denn die anderen?“ „Einen Augenblick!“ Wilhelm begrüßt Strubbs freundlich und Wand auch Leopold mit froſtiger Liebenswürdigkeit. „Auch ſchon da? Gute Reiſe gehabt?“ „Danke, e antwortet Leo⸗ pold ebenſo und wendet ſich ab. Strubbs ſieht flehend zu Wilhelm und weiß nicht, was ſie von dieſer Begrüßung halten ſoll. Während ſie weitergehen, wendet ſich Wilhelm wieder ſeiner Frau zu.„Die anderen wollen nicht ausſteigen. Ich weiß ja auch nicht——“ „Von mir aus können ſie auch gleich nach Berlin weiterfahren“, wirft Leopold un⸗ freundlich ein. Elfriede und Strubbs legen wie aus einem Munde Proteſt ein. Aber es macht wenig Eindruck auf Leopold, denn er fügt achſelzuckend hinzu:„Aufdrängen werde ich mich wenigſtens nicht.“ In gedrückter Stimmung bleiben ſie unter dem Abteilfenſter ſtehen, hinter dem ſich Jenny und Heinrich gegenüberſitzen. Offenbar ſind ſie in ein anregendes Ge⸗ ſpräch vertieft. „Kommt doch raus!“ ruft Strubbs, und es klingt beſchwörend. Heinrich— auf, läßt das Fenſter her⸗ unter und fragt naiv:„Was iſt los?“ Es iſt eigentlich zum Lachen, aber die Mienen bleiben ernſt. Heinrich erblickt — Elfriede und verbeugt ſich artig. Auch enny erſcheint nun am Fenſter, winkt verſtohlen hinaus und ſagt ahnungslos: „Wenn ihr uns recht nett bittet——“ Aber es bittet ſie niemand. Die ganze Geſellſchaft iſt wie auf den Mund gefallen. Jenny bemerkt es mit Befremden, iſt nun auch ganz ratlos. Endlich ſtampft Strubbs mit dem Fuß auf und ruft mit funkelnden Augen:„Alſo, was ſoll das eigentlich? Ihr ziert euch wie Backfiſche, Leopold ſpielt den Beleidigten, und Sie— mit einer Wendung zu Wil⸗ helm— machen ein griesgrämiges Geſicht, als müßten Sie—-— 1 — zum Zahnarzt“, ergänzt Heinrich. Zelchnung Kie slch M Jenny lacht als einzige. Leopold ver⸗ beißt ſich das Lachen mit Mühe und ſagt nach einer Pauſe mit Schärfe:„Ich möchte dich doch bitten—— So ſtehen wir zu⸗ einander nicht mehr!“ Elfriede iſt noch eine Spur blaſſer ge⸗ worden.„Aber ihr zankt euch ja——l“ Wilhelm ſieht zu Boden, Leopold ver⸗ ſchränkt die Arme und ſtarrt vor ſich hin, und Heinrich hebt den Blick zum Himmel, während die Frauen ihre Augen prüfend auf den Männern ruhen laſſen. Strubbs möchte am liebſten laut loslachen, denn die Männer ſehen wie Lausbuben aus, die ſich beim Spiel gezankt haben. Aber ganz ge⸗ heuer iſt ihr nicht zumute, deshalb ent⸗ ſchließt ſie ſich, das Gegenteil zu tun. Sie verzieht ihr Geſicht, als müßte ſie weinen, und kramt ihr Taſchentuch hervor. Heinrich erſchrickt und wendet ſich ab; er kann keine Frau weinen ſehen. Wilhelm verharrt ſteif in ſeiner Haltung. Leopold iſt der Um⸗ ſchwung der Stimmung, der ſich bei Strubbs ſichtlich anbahnt, natürlich nicht entgangen; er geht auf ſte zu und fleht hilflos:„Aber Kindl!“ Strubbs ſchluchzt hinter dem Taſchentuch:„Siehſt du, Poldi, ich hab's ja ge⸗ wußt!“ „Gar nichts haſt du ge⸗ wußt“, tröſtet Leopold und fällt gänzlich aus der Rolle.„Iſt doch nur alles Scherz!“ Heinrich dreht ſich mit einem Ruck um und ringt die Hände.„Ach, ein Idiot!“, ruft er verzweifelt und meint es diesmal wirk⸗ lich ernſt. „„Hat ja keinen Zweck“, „ miſcht ſich Wilhelm erleich⸗ tert ein.„Das verſtehen wir Männer eben doch nicht ſo gut wie die Frauen.“ „Was denn, was denn?“ fragt Jenny kampfbereit. „Wir ſind eben immer ehrlich und auf⸗ richtig“, ſucht ſich Leopold zu tröſten.„Wir haben verſucht, wie man das macht, was ihr— ich bitte um Verzeihung!— gegen uns biedere Männer ausgeheckt habt.“ „Verſtehen Sie das, Frau Wagemann“, fragt Elfriede kopfſchüttelnd. Wilhelm übernimmt die Berichterſtat⸗ tung.„Wir wollten euch Frauen einen kleinen Schrecken einjagen und ſo tun, als hätten wir Männer uns euretwegen ge⸗ zankt. Wir wollten uns rächen——“ „Ich hab's ja gleich geſagt, mein Plan war viel beſſer“, ruft Heinrich dazwiſchen. 12 wir nur Poſaune ſpielen ge⸗ ernt——“ Wilhelm winkt lachend ab.„Blödfinn! Wir geben uns geſchlagen.“ Strubbs hat das Taſchentuch unterdeſſen wieder eingeſteckt. Ihre 1 hat ſchon wieder kehrt gemacht. Mit erhobenem Zeigefinger droht ſie Heinrich:„Mit Ihnen habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen!“ „Ach, ein Hühnchen!“ ſtöhnt Heinrich. Und Wilhelm meint ſchmunzelnd: 1ch bin dafür, das Hühnchen zu verzehren. Strubbs ſtemmt die Hände in die Hüften. „Steigen Sie nun aus oder nicht!“ „Dafür haben wir nun gehungert!“, jammert Heinrich. „Geſchieht euch recht“, meint Leopold trocken. 90. , „Das ſagſt du jetzt, wo wir ſo nett ge⸗ feiert haben, als wir in Herrnskretſchen vorbeikamen Haſt du denn die Flaſche Bier ſchon vergeſſen, die du uns ſpendiert haſt? Aber ich komme. Ich habe keine Angſt. Ich bin doch ein Ur“!“ Er holt den erſten Koffer aus dem Gepäcknetz und reicht ihn hinaus.„Hallo, Wilhelm, dein Koffer! Der Kerl merkt ſchon wieder nichts. Du biſt wirklich der geborene Vertrauensrat!“ Strubbs lächelt Heinrich an.„Ich bin Ihnen ja gar nicht böſe. Wiſſen Sie, Sie haben ſo nett von Frau Wagemann ge⸗ ſprochen, als Sie ſie noch gar nicht kannten, ich will den guten Eindruck nicht verderben. Ich habe Ihnen ſogar was mitgebracht, Ihnen und den beiden anderen.“ Sie öffnet ihre Handtaſche und holt drei kleine buntbemalte Meſſer heraus.„Das iſt ein Budli⸗Bieska, damit Sie es wiſſen. Zum Andenken an Balaton⸗Fürdö——“ „—— und an die aufregendſte Fahrt, die ich je mitgemacht habe“, ergänzt Wilhelm. „Aufregendſte“, wiederholt Jenny lachend, und die Frauen ſind wieder obenauf. „Lachen Sie ruhig, meine Damen!“ Auf Heinrich macht dieſer heitere Ausbruch keinen Eindruck.„Zuletzt lachen doch wir Männer! Denn das ſage ich Ihnen, das nächſte Mal reiſen wir beſtimmt ohne Auf⸗ ſicht— oder gar nicht!“ „Pah, könnt ihr ja“, antwortet Strubbs. Als Heinrich den nächſten Koffer hinaus⸗ reichen will, hält er plötzlich inne in ſeiner Arbeit.„Sehen Sie doch nur, Fräulein Jenny, ein Bild des Friedens!“ Und er zeigt auf die Draußenſtehenden, von denen ſich je ein Paar zärtlich aneinanderſchmiegt. „Nachmachen!“ ruft Strubbs vergnügt. Heinrich dreht ſich langſam um und ſteht Jenny in die Augen. Es zuckt in ſeinem Arm, aber der Feigling ſchüttelt den Koff und ſagt:„Das wäre zuviel des happy end!“ Daß er dafür von zarter Hand einen melt in die Seite erhielt, hat nur er ge⸗ merkt. —— oder vielleicht doch nicht? „Kommſt du als Patient oder——7“ „Oder“, antwortet Heinrich raſch, der ſich ſchon am nächſten Vormittag nach der ge⸗ meinſamen Heimkehr bei Leopold einfindet, um angeblich die Geſchichte über Scott nach⸗ zuleſen. „Glänzende Idee“, meint Leopold. „Kommſt gerade zur rechten Zeit zum Mit⸗ tageſſen. Strubbs und Jenny haben ge⸗ kocht. Es gibt— na rate mal?“ „Keine Ahnung.“ „Selbſtverſtändlich ungariſches Gulaſch.“ „Ah, ſchön!“ „Wilhelm habe ich angerufen, aber er kann nicht. Hat viel zu tun. Und heute abend geht er mit Elfriede in die Oper.“ Heinrich läßt traurig den Kopf ſinken. „Siehſt du, Poldi, nun iſt alles wieder aus. Willibald iſt wieder der Herr General⸗ direktor, du biſt der Herr Doktor, alle beide ſeid ihr verheiratet, von mir habt ihr für eine Weile genug, und Jenny— vermut⸗ lich auch——“ „Sieh mal an! Ausgezeichnet! Dann hat ja die heimliche Hochzeitsreiſe eine geradezu unheimliche Wirkung gehabt! Du vermißt was— das genügt fürs erſte. Das andere kommt dann 10 von allein. Paß nur auf!“ Leopold kneift ein Auge zu, muſtert Heinrich herausfordernd; und ihm iſt, als müßte er ſich ſehr wundern. Denn es exfolgt nichts, gar nichts. Heinrich ſchweigt— und das kommt wirklich nicht oft vor. Ende. Zwei kleine Geſchichten von zwei großen Generalen Genauigkeit im Worthalten Als Wellington im Jahre 1803 in Indien Boe die Mahratten kämpfte, fing man einen pion, der zugab, vom Radſcha von Berar be⸗ ordert worden zu ſein, Zahl und Stärke der Engländer auszukundſchaften. Wellington ließ ihn im ganzen Lager daß umführen und ſagte dann zu 75„Nun haſt du alles bequem geſehen. Jetzt geh' zu deinem Radſcha und richte ihm von mir aus: morgen um fünf Uhr würde ich ihn angreifen und ſchlagen, um neun wäre er gefangen und um zehn 7 0 85 Um fünf Uhr griff Wellington an und ſchlu den Gegner. Der Nadſcha wurde tatſächli gefangen. „Wieviel Uhr iſt es?“ fragte Wellington, nachdem jener vor ihn geführt worden war, 1 Adjutanten. „Alſo ſchon zehn vorbei? Damned——, daß man nicht immer in der Lage iſt, Wort zu halten! Laßt ihn alſo ungehängt und bringt ihn nach Calcutta!“ Die gehörige Form In das Quartier des Alten Deſſauers trat einſt ein Kornett vom Leibdragonerregiment in dienſtlicher Angelegenheit. Der Fürſt ſtand im Hemd am Kaminfeuer und wärmte ſich. Der Kornett nahm die Mütze ab und verbeugte ſich tief. Der Alte Deſſauer erwiderte dieſes für einen Soldaten ganz un⸗ angebrachte Benehmen damit, daß er ihm zu⸗ nächſt die Zunge herausſtreckte und ihn dann mit groben Flüchen hinausjagte. Gleich darauf kam der in wieder zu⸗ rück, behielt diesmal ſeine Mütze auf und fragte laut und polternd nach dem Feld⸗ . der immer noch im Hemd am Feuer tand. Da verſtand der Fürſt, ſchnallte aide den Degen über das 1 legte die Feldbinde an und ſetzte ſeinen Hut auf. So nahm er den Rapport des Offiziers entgegen und lud ihn dann noch zum Eſſen ein. Heinrich Riedel — Brief aus der Reichshauptſladt Tag der Eleganz in Hoppegarten— oder — Frauen und Pferde beherrſchen das Intereſſe einer vieltauſendköpfigen Menge die fröſtelnd, aber angeregt und heiter auf dem grünen Raſen einherſpaziert, in Logen und Tribünen das Opernglas ab⸗ wechſelnd auf ein Rennen und auf die Fer richtet. Wer Sieger wird? Es iſt ſchwer zu ſagen, denn die Menge des Gebotenen iſt ſo vielfältig, erſtklaſſig und bunt, daß die Entſcheidung ſchwerfällt. Wir wollen ein wenig über die Kleider plaudern, denen man nachſagen muß, daß ſie alle miteinander tragbar und keine Schaumoden ſind. Zum erſtenmal gehen die Mannequins, groß, ſchlank und damenhaft, nicht auf langen Laufſtegen als Attraktion zam Publikum vorüber; ſie ſind zwang⸗ los unter die Beſucher verteilt. Mehr als ein Dutzend mal iſt es uns paſſiert, daß wir eine Zuſchauerin für ein Mannequin hielten: Beweis auch das Publikum ver⸗ ſteht es wieder, ſich elegant zu kleiden und einem ſportlichen Ereignis den Glanz ſeiner einſtmaligen Tradition zurückzugeben. Es gibt wundervolle Zuſammenſtellungen, die das Herz jeder Frau anrühren. Oder können Sie widerſtehen, wenn Sie ein tintenblaues Kleid mit altroſa Blüten⸗ muſter ſehen, auf dem ein altroſa Mantel getragen wird, der in der Mitte mit einer Schleife gebunden und oben und unten offen iſt? Dieſe farbigen Mäntel, die übrigens ſehr häufig auftauchen, 8 ſchmalglockig geſchnitten und vorn n breite Falten gelegt. Dadurch bleibt die Silhouette ſchlank und wir haben doch die elegante Stoffülle, ohne die ein ee ee Anzug nicht ſchön ſein nn. 11 dieſem Enſemble gehört ein greßeer flacher blauer Strohhut, auf deſſem reiten Rand ein zarter Schleier liegt, der am Hinterkopf gebunden wird. Sehr elegant auch ein eierſchalenfarbenes Jackenkleid, deſſen Aermel unter den Ellen⸗ bogen mit weitgeſchweiften Manſchetten aus enn nen und türkisblauem Band ibwechſelnd verarbeitet ſind. Die gleichen Farben wiederholen ſich auf dem kaſak⸗ artig engen Oberteil des Kleides in vier⸗ eckiger Linienführung und enden jeweils vorn in einer Schleiſe. Von großem Reiz ſind weiße wollene Mantelkleider, faſt kind⸗ lich einfach im Schnitt, wenn nicht, da liegt das Raffinement, ſeitlich von der Taille abwärts ein breiter Silberfuchs als Beſatz ſich herunterſchlängeln würde. Ein Tailleur, blau⸗weiß geſtreift, die Farben milchig gehalten, iſt knapp und jung, mit kurzem ltenröckchen, ſchmückt ſich mit einer ſehr großen Blume in Weinrot. Auch dunkle 0 kommen zu ihrem Recht. Von vor⸗ ildlicher Eleganz ein ſchwarzes ſtumpfes Kleid, das nur durch den wunder⸗ voll durchdachten Schnitt und durch eine doppelreihige Perlenkette wirkt. Dazu gehört ein gerader ſchwarzer Hut aus grobem Stroh mit Schleier— kein Pelz, keine Blume, nichts— und doch ſo beachtet wie nur wenige! Nehmen wir Abſchied vom grünen Raſen, der den Sportbegeiſterten gleichfalls einen ſchönen Nachmittag und hoffentlich viele gewonnene Wetten ſchenkte. Wenn auch der berüchtigte Hoppegartener Huſten ſeit Wochen in den Ställen eingezogen iſt, ſo mußten die Rennergebniſſe als allgemein befriedigend bezeichnet werden. Ein ſanfter Regen fällt vom Himmel, es wird kälter und kälter, und es fehlt nicht viel, dann wird aus dem Regen Schnee oder Hagel. Ob wirklich die Sonnenflecken an dieſem eisgekühlten Frühjahr Schuld ſind? Wer möchte da nicht Prophet ſein? Doch wie dem auch ſei, wir müſſen uns damit ab⸗ finden, wenn auch das allgemeine Stim⸗ mungsbarometer durch den Rückſchlag ſtark abgeſunken iſt, es muß doch Frühling werden. Inzwiſchen gehen wir noch einige Male ins Kino und nehmen erfreut zur Kenntnis, daß unſer Nachwuchs, dank der ſorgfältigen Pflege, die man ihm an⸗ gedeihen läßt, ſehr große Erfolge zu ver⸗ zeichnen hat. Die Uraufführung von Max Halbes„Jugend“ mit der bisher bei uns unbekannten Chriſtine Söderbaum und Hermann Braun ſind jedenfalls der klarſte Beweis dafür, daß ein guter Regiſſeur auch Darſteller zu führen verſteht, die erſt⸗ oder zweitmalig unter dem Jupiterlicht arbeiten. Die Söderbaum iſt Schwedin, ihre Sicherheit und Natürlichkeit verblüffen. Und Hermann Braun— ſeltſames Schick⸗ ſal— war vor fünf Jahren der Hitler⸗ Junge Quex, unvergeſſen von allen, die ihn einmal geſehen. Nach Krankheit und Arbeit iſt er nun wieder da und zeigt, daß er uns noch ſehr Vieles ſchenken wird. —— In den Ateliers wird fleißig gedreht. Intereſſant zu werden verſpricht ein Film —„Am ſeidenen Faden“—, der das Schick⸗ ſal eines Fabrikanten aufreißt, der in den Krieg ging, ſpäter ſeine Fabrik verkommen und verlottert wiederfand— und dann die Kunſtſeide erfand. Man hat nach Original⸗ plänen eine Wuppertaler Fabrikation auf⸗ gebaut und wird in einem Spielfilm die Großartigkeit unſerer erfinderiſchen In⸗ duſtrie kennenlernen, ohne zu merken, daß man gleichzeitig von der Handlung geſeſſelt iſt und dabei etwas lernt. In den Ateliers hören wir dann auch, daß Paula Weſſely zum Herbſt ihr zweites Kindchen erwartet. Welch ein prächtiger Menſch iſt doch dieſe Frau, ſie arbeitet, ſchafft, gibt unaufhörlich, iſt Abend für Abend Mittelpunkt von ge⸗ weihten Stunden für eine große Menſchen⸗ menge, und iſt immer Gattin und Mutter dabei geblieben. — und draußen am Kaiſerdamm wird luſtig gebaut, ſchon ſind die neuen Hallen für die große Handwerksſchau zu erkennen, 1200 Arbeiter ſind zur Zeit dort beſchäftigt. Dieſe Ausſtellung wird die koſtbarſte der Welt werden, denn auf ihr werden Schätze von unſchätzbarem Wert, Muſeums⸗ gut und Sammlungen, gezeigt werden, die uns Aufſchluß geben über alte Handwerks⸗ kultur ſeit Jahrtauſenden. lris Auch Jußgänger müſſen vorſichtig ſein! Daß auch der Fußgänger die Verpflich⸗ tung hat, beim Ueberqueren der Straße beſondere Aufmerkſamkeit walten zu laſſen, hat das Kammergericht kürzlich in einer rechtskräftigen Entſcheidung ausdrücklich feſtgeſtellt. Ein Fußgänger wollte eine Straße unmittelbar vor einem an der Bord⸗ ſchwelle haltenden Laſtkraftwagen über⸗ ſchreiten. Er ſah zuerſt nach rechts, dann erſt, als er ſich ſchon auf der Straße be⸗ fand, nach links. Vor dem herannahenden Wagen ſtutzte er, und anſtatt ſtehen zu bleiben und den Wagen vorbei zu laſſen, ing er noch einen Schritt weiter. Der ußgänger wurde von dem Wagen erfaßt und verletzt. Seine Schadenerſatztzanſprüche wurden vor Gericht abgelehnt. Das Kammergericht kam zu dem Er⸗ gebnis, daß nach dem geſchilderten Sach⸗ verhalt der Unfall allein auf das Verhalten des Verletzten und ſein überwiegendes Verſchulden zurückzuführen ſei. Er hat die Fahrbahn unvermutet an einer Stelle be⸗ treten, an der er für den herannahenden Wagen durch den haltenden Laſtkraftwagen verdeckt war, ſo daß der Kraftfahrer nicht rechtzeitig Maßnahmen zur Verhinderung des Zuſammenſtoßes treffen konnte. Er hat es auch unterlaſſen, ſich, wie es ſeine Pflicht war, über die Verkehrslage nach links zu unterrichten, ſolange er ſich noch in der Deckung des Laſtautos befand. Hätte er das getan, ſo hätte er den herannahen⸗ den Wagen rechtzeitig erblickt und ihn in⸗ folge ſeiner gewohnten Vorſicht zweifellos vorüberfahren laſſen, ehe er die Fahrbahn betrat. Der Unfall wäre ſo vermieden worden. Da der herannahende Kraftwagen „ e das eine ſchon beute ziemlich einwandfrei nur mit etwa 25 Kilometer Geſchwindigkeit fuhr und auch noch in gehörigem Abſtand vor dem haltenden— rzeug Signal ge⸗ eben wurde, der Fahrer—.* ſchnell ge⸗ bremſt und den Wagen noch zur Seite ge⸗ lenkt hatte, konnte ihm kein Verſchulden zur Laſt gelegt werden. Unkrauk Wer ein Stück Land oder ein Gärtchen ſein eigen nennt, weiß ein Lied davon zu ſingen, wie ſchwer es iſt, dieſen Plagegeiſt auszurotten. Kaum hat man in ſtundenlanger Arbeit auch das letzte bißchen Unkraut entfernt, da kommt der ſehnlichſt erwartete Regen und mit ihm ſchießt es wieder luſtig in die Höhe. Darum muß man nach Möglichkeit ſorgen, daß es im Keim ausgerottet wird. Es empfiehlt ſich, überall, wo nichts Wertvolles verletzt werden kann, tüchtig zu hacken. Unkraut, das bereits bis zur Samenbildung gereift 11 1 vernichtet werden und darf nicht auf den Kompoſthaufen kommen. Die i dieſer Pflanzen iſt ungeheuer⸗ ich, und der Wind tut das ſeine, den Samen auseinanderzutreiben. Viel Arbeit machen uns auch die Wege. Immer wieder zupft man aus und jätet, und immer wieder iſt das Unkraut da. Es gibt eine einfache Abhilfe dafür: man ſchüttet in einen Eimer Waſſer einen Eier⸗ becher voll Salzſäure und gießt dieſe Miſchung nach dem Ausjäten auf die Steige. Dann iſt es auf Nimmerwiederſehen verſchwunden. 1 Fotos Becker& Maaß Bilderdienst Kießlich M Zwei reizende Kleidchen für schöne und kühle Sommertage aus Bärbelette-Stoffen Jahres zeiten und Blutgefäße Bei der Unterſuchung der Witterungs⸗ . einflüſſe und der Jahreszeit auf den Men⸗ ſchen und bei der Prüfung der Frage, in⸗ wieweit dieſe Einflüſſe als Krankheits⸗ faktoren in Betracht zu ziehen ſind, iſt man neuerdings auch auf intereſſante Zuſam⸗ menhänge zwiſchen Jahreszeit und Blut⸗ gefäßen gekommen. Es ergab ſich, daß bei einer erheblichen Anzahl von Menſchen während der Sommermonate die Blut⸗ gefäße geweitet ſind, ſo daß die Blutdurch⸗ ſtrömung weit ſchneller und infolgedeſſen mit betonter Gleichmäßigkeit vonſtatten 5 gehen kann. Hingegen wird während der Wintermonate eine Verengerung der Blut⸗ gefäße wahrgenommen, woraus ſich eine Verlangſamung der Blutdurchſtrömung er⸗ gibt. Freilich reichen dieſe Befunde nicht etwa hin, um aus ihnen beſtimmte Folge⸗ rungen zu ziehen, noch weniger rechtfertigen ſie etwa eine Verallgemeinerung. Hierzu kann ſchon deswegen keine Veranlaſſung beſtehen, weil ſich bei einem nicht geringen Prozentſatz der Menſchen der Uebergang von der kälteren zur wärmeren Jahreszeit und der Angleich an die neue Wetterlage unter oft nicht unweſentlich veränderten en vollzieht. Immerhin dürfte ſtſtehen, daß die feinſten 8 f 2 empfänglich für den 15 wechſel 57 und auf die klimatiſchen und meteorologiſchen Einwirkungen empfindlich reagieren. Das Stadium der Blutdruck, ſchwankungen hat gerade in allerjüngſtei Zeit beſonders auffälliges Material dafür erbracht, daß die Einflüſſe der 8 auf das Blut beſonders ſtark ſind. Man ha ferner gefunden, daß der Organismus nicht etwa erſt nach Eintritt der neuen Wetter⸗ lage zu reagieren beginnt, die veränderten Einflüſſe zeigten ſich oft bereits ſtunden⸗ lang vor dem Witterungswechſel. Für die Serie der Geſetzmäßigkeiten, in denen die von der Witterung ausgehenden Reize ſtändig, aber uns unbewußt auf den Orga⸗ nismus einwirken, haben ſich neuerdings beſonders bedeutſame Unterlagen bei⸗ bringen laſſen. Das Hervortreten von be⸗ timmten Hautkrankheiten zu gewiſſen hreszeiten iſt z. B. nur ein ganz kleiner Teilbeweis für das 5 eitsverhält⸗ nis der menſchlichen Lebensvorgänge vom Naturgeſchehen der Wettergeſtaltung und Wetterveränderung. Man weiß heute, daß für das zeitweiſe Verſchlimmern von Ekzemen, Gürtelroſe, Schuppenflechte uſw. nicht allein die chemiſchen Strahlen und nicht allein die Intenſität des Lichtes ver⸗ antwortlich zu machen ſind, auch der Wind⸗ bewegung, den Niederſchlägen, dem Luft⸗ druck, der Luftverunreinigung und der⸗ leichen dürfte eine nicht unbedeutende olle zukommen. Unſer ganzes vegetatives Syſtem reagiert bei dieſeen. mit. Die krankmachenden Umſtände auf dieſem Gebiete find bis heute freilich erſt zu einem Teile geklärt. Kleine Ralſchläge Ausbeſſern von Korbmöͤbel aus Weide, Bei Korbmöbeln aus Weide pflegt ſich nur u oft ſchon nach kurzem Gebrauch an den Fußen das 1 0 zu löſen. Durch Um⸗ wickeln mit Baſtfäden, wie ſie der Gärtner verwendet, kann man den Schaden ſchnell und unauffällig wieder reparieren. * Korbmöbel aus Peddigrohr reinigt man am beſten mit kräftigem Febdigraſr ohne Soda. Durch Soda wird Peddigrohr grau. Man bürſtet mit einer weichen Bürſte und ſpült mit heißem Waſſer ein paarmal nach Dann beſtreut man das Geflecht mit pul⸗ veriſtertem Schwefel, läßt vollſtändig trocknen und entfernt zuletzt den Schwefel mit einem ſauberen Pinſel. * Korbmöbel werden ſauber auch durch folgendes Verfahren: Man löſt in lau⸗ warmem Waſſer ein paar Löffel Kleeſalz (Vorſicht! Gift!) auf und rührt ebenſoviel ẽSchlämmkreide hinein. Mit dieſer Miſchung bürſtet man die Möbel tüchtig durch und ſpült mit Eſſigwaſſer nach. Die Korbmöbel werden dadurch wie neu. Jiſch zum Mittag, Jiſch zum Abend Doch jedesmal anders bereitet. Wie wäre es, wenn die Hausfrauen nach eingehender Prüfung und Erprobung in der Alltagsküche auch einmal Fiſch auf den 1 tagstiſch bringen würden? Es muß durchaus nicht Flubfiſ ſein. 82 0 e— richtig zu⸗ bereitet— ber auch eine delikate Angelegen⸗ heit und außerdem ſehr nahrhaft. Genau wie das Stef der Schlachttiere enthält das Fleiſch des Seefiſche vollwertiges Eiweiß und ruft die gleiche Muskelſtärkung hervor. Dazu kommt die Leichtverdaulichkeit der Fiſchnahrung. Reich an Eiweiß, Mineralſalzen— auch an Jod— erzeugt Fiſchnahrung im Körper wenig Harnſäure und überlaſtet den Magen in keiner Weiſe durch ſchwerverdauliche Nebenſtoffe. Geſchmacklich kann A Gaumen Rechnung getragen werden. Gekocht, gebraten, gebacken oder geſulzt— Fiſch eignet ſich zu 5— Zubereitungsart. Verſuchen Sie einmal folgende wirklich wohlſchmeckende Rezepte: Kabeljau— mittags— auf badiſche Art 1 Kilogramm Kabeljau wird geſchuppt, ge⸗ reinigt, Floſſen nachgeſchnitten und mit Salz beſtreut und mit Zitronenſaft beträufelt. Der Fiſch bleibt ſo etwa eine Stunde ſtehen und kommt dann in eine feuerfeſte Form, die mit Butter ausgeſtrichen wurde. r wird mit Semmelbröſel und. Zwiebel — auch mit Reibkäſe— beſtreut und mit etwa 20 Gramm zerlaſſener Butter ile Zum Auffüllen nimmt man ca. 75 Liter Sauer⸗ milch, die aber nicht bitter ſein darf. Im Backofen bäckt der Fiſch goldgelb. Die Tunke wird mit Mehl angedickt und mit Kapern oder einem Glas Weißwein abgeſchmeckt. Kabeljau— abends— geſulzt Dazu wird das Fiſchfleiſch entgrätet und ſo in Waſſer, das mit Eſſig, Salz, Gewürz⸗ körnern, Pfefferkörnern, Lorbeerblatt, Zwiebel und Peterſilienwurzel aufgeſetzt wurde, gar⸗ emacht. Die gegarten Fiſchſtückchen werden erausgenommen, der Sud pikant abgeſchmeckt, 15 bis 16 Blatt Gelatine pro Liter werden mit kaltem Waſſer gewaſchen und vorgeweicht, bis die harten Ränder weich ſind, dann in kleinem Gefäß mit etwas Flüſſigkeit auf dem 0 zum Schmelzen geörk(ohne zu ochen!) und dem Sud beigefügt. Etwas Aſpik kommt in die 3 muß erſtarren und nun beginnt die Verzierung der ſpäteren Oberſeite mit Scheiben von Ei, Gurke und Tomaten, darauf etwas Aſpik und darauf die e Mit Aſpik wird auch oben die orm geſchloſſen. Gut erkalten und erſtarren laſſen und dann vorſichtig ſtürzen. Nen falt kde und fern. Kto Hilf tand nen Poll In ide gte als; Wurd . dh N di ktuut der! bätn dens Bähr und und La! daun fac jet. aus zu; gen wit eich die amt 155 nig let fe. ing len het fal bel in kt l tt 0 ö 5 el 1⸗ 1 , 1 , U 5 3 — Nr. 21 Sonntag, den 22. Mai Jrühling im Moor Erzählung von Franz Hotzen Nos ehe die Sonne aufgeht, ſtehe ich am Moor. Es flutet grau und ſchwer über der finſteren Fläche, man ſieht nicht weit, und der ſchwarze Pfad verliert ſich raſch zwiſchen Porſtbüſcheln und düſterem Wacholder. Ueber den nachtdunklen Bergen im Weſten 1 ſchmale Mondſichel wie friſcher ilberguß. Die Purpurweiden und Moor⸗ birken am Rand des Luchs ſtehen unbeweg⸗ lich, ihr helles Blattgrün leuchtet durch den Dunſt, der einzige warme Ton in dem froſtigen Grau der Dämmerung. Ein Kiebitz ruft. Da ſich der Oſten zu färben beginnt, ſteigt die erſte Lerche in den fahlen Mor⸗ genhimmel und das Troſtlied ihrer Ein⸗ ſamkeit beherrſcht einſtweilen die Enge der ſichtbaren Welt. Es will Tag werden. Von Morgen weht es kühl und übernächtig. Der Frühwind reißt einen Spalt in die trägen Maſſen und lüftet die dunklen Schleier— mit einem Schlag hat ſich das Bild verändert. Warmer Glanz vergoldet auf Augenblicke das Moor, dann erliſcht er wieder hinter einer Wolken⸗ bank. Doch das kurze Zwiſchenſpiel der Sonnenſtrahlen hat genügt, um das Leben zu wecken. Binſen flüſtern im Wind, das Rohr wogt, und die langen Schwerter des Schilfs ſchlagen gegeneinander. Kurze Zeit 3 die Luft noch ſilbergrau, dann aber flutet das Frühgold des Maitags mit Macht daher und taucht alles in Licht und Schönheit. Ueberall flöten Brachvögel. Im tieferen Bruch ſchnattern Enten, und aus den Weidenbüſchen am Bach pfeift die Waſſer⸗ amſel. Die belebende Kraft des Lichts wirkt kleine Wunder. Blitzende Tropfen jängen an Halmen und Blattſpitzen, dunkle Umriſſe und Schattenbilder entwirren ſich; was vorher noch ungegliederte Maſſe war, wird Buſch, Baum und Wald. An den Torflöchern regt ſich's, Geißvögel beginnen dort zu wurmen. Ein Baumfalke rüttelt über dem Luch, ſteigt ſteil in die Höhe und rüttelt von neuem. Unter ihm iſt alles ſtill zeworden, nun iſt er hinter den Wipfeln berſchwunden. Das Rabenkrähenpaar, das in der turmhohen alten Silberpappel horſtet, das einzige der ganzen Gegend, läßt ſein quarrendes„Arr Arr“ vernehmen; don allen Zweigen tönt heller Vogelſchlag. Es ſprüht und glitzert, die braunen Waſſer⸗ tümpel blitzen in der Morgenſonne; ſchon erwärmt ſich die Luft, und zartblauer Duft liegt über der dampfenden Erde. Um beſſeren Ausblick zu gewinnen, klettere ich einige Meter in der alten Treppenkiefer hinauf. In den Randfichten gocken Faſanen. Einſame Stockerpel, die beim Liebeskampf leer ausgingen und ſich als Hageſtolze zu kleinen Schofen zuſam⸗ menfanden, klingeln über die Heide und fallen zwiſchen den Bachweiden ein, und weit drüben erheben ſich Fiſchreiher, ſchwer rudernd aus den Gräben und Waſſerlöchern und ſtreichen ſchwebenden Fluges den fernen Eichen im Hochholz zu, in deren Kronen ſie horſten. Nehme ich das Glas zu Hilfe, kann ich die Jungen auf dem Horſt⸗ rand ſtehen ſehen, ihre Schattenriſſe zeich⸗ nen ſich ſchwarz gegen die überſonnten Wolken ab. Im friſchgrünen Gras des Erlenbuſchs äſt eine Rehgeiß mit ihrem Kitz. Ein be⸗ tagter Mümmelmann, der wohl ſchon mehr als einmal von rauhen Schroten gekämmt wurde, hoppelt den ſchmalen Knüppel⸗ damm entlang, der durchs Moor läuft. Jetzt macht er einen Kegel und ſichert lange in die Runde; doch ſchon hockt er ſich ver⸗ traut nieder, ſchüttelt die Tautropfen aus der Wolle und läßt ſich von der Sonne wärmen. Der eine der langen Löffel klappt nach unten, der andere lauſcht ſteil in den Morgen hinaus— ein Bild ſtillen Frie⸗ dens. Eine Viertelſtunde laß ich ihn ge⸗ währen; wo ich mich rühre, wird er flüchtig und verſchwindet zwiſchen Sumpffarnen und Kiefernkuſſeln. Langſam wandere ich auf ſchwankendem Grund tiefer ins Moor hinein. An den geſchloſſenen Waſſerbecken wuchern Ried⸗ gräſer und Flatterbinſen; dicke Moos⸗ polſter, vollgeſogen wie Schwämme, bedecken den Boden. Dazwiſchen liegen moraſtige Strecken, trügeriſch überzogen mit Froſch⸗ biß und grüner Entengrütze— wer dort hineingerät, kommt nicht wieder heraus. Ein Spielhahn, den leierförmigen Stoß erhoben, hat im Wipfel einer niedrigen Birke aufgebaumt und läßt ſich ſacht im Winde wiegen; hochrot leuchten die„Roſen“ des ſchön gefiederten Vogels in der Mor⸗ genſonne. „Gaddegaddegat“ kommt es ſchackernd aus dem dichten Föhrenbuſch. Das ſind die Elſtern, die gottloſen Hehler und Stehler, deren Geſchrei nichts Gutes verkündet. Ob's wahr iſt? Hinter dem hochaufgeſchich⸗ teten Malter Stechtorf ſtiebt ein großer graublauer Raubvogel heraus, ſchwenkt jäh herum und iſt zwiſchen den Schwarz⸗ erlen verſchwunden— der Hühnerhabicht, dem der Förſter nicht beikommen kann! Da Sein heimlicher bester Freund . AAA d AA. liegt eine friſch geſchlagene Faſanenhenne, halb aufgekröpft, vom Gelege oder von der jungen Brut weggeholt. Jetzt wird er ſich eine andere oder ein brütendes Rebhuhn greifen. Ich wandere ſtill weiter und halte die Augen offen; denn was ich hier ſehe und erlebe, wer weiß, ob es im nächſten Früh⸗ jahr noch zu finden ſein wird. Haben doch die Moore in unſerem übervölkerten Land ihre Daſeinsberechtigung verloren, über kurz oder lang werden ſie ſich in fruchtbaren Ackerboden und ertragreiche Wieſen ver⸗ wandeln, wie es beim Dachauer Moos ſchon geſchehen iſt. Noch freilich grünt und blüht es aller⸗ orten im feuchten Luch; doch Tier⸗ und Pflanzenwelt dieſer Reſervatgebiete der Natur, die aus wirtſchaftlichen Gründen nicht überall geſchont und geſchützt werden können, erliegen nach und nach der Urbar⸗ machung, der fortſchreitenden Kultur der Scholle. Frauenſchuh und Waſſernuß, ſchon Foto Tobis-Kießlich M ſelten geworden, haben ſich vereinzelt noch erhalten, Kalmus und die weiße und gelbe Seeroſe, die Mummel, früher die Augen⸗ weide jedes Naturfreundes, weichen mehr und mehr zurück. Rohrdommel, Kranich und Fiſchreiher, einſt die Charaktervögel des Moors, werden Jahr um Jahr geringer an Zahl und ſiedeln ſich in den ſüdoſteuro⸗ päiſchen Paradieſen der Waſſervögel an, den Tiefländern der unteren Donau und der fiſchreichen Theiß. Noch aber iſt es wunderſchön im Moor mit ſeiner Stille und köſtlichen Einſamkeit, ſchon gar im Mai, wo alles ſproßt und treibt und Blüte ſich an Blüte drängt. Das dunkle, ernſte Grün des Nadelwaldes, in den ſich das Bruch allmählich verliert, ver⸗ jüngt ſich in hellen, leuchtenden Trieben, rote Weidenröschen ſtehen am Wege, gold⸗ grüne Laufkäfer haſten durchs Moos, feier, liches Schweigen herrſcht unter den kupfer roten Stämmen. Und weit draußen blitzt das Moor —— ſT—T————..—PTb Dir Glocken des Frühlings Un wieder kommt die wunderſame Jeit: till gent mein ſjerz, fern allem Stadigeräuſche, ganz mürzenſelig durch die frühlingskeuſche und unberührte Erdenlieblichkeit. Und freut ſich jeder kleinſten ſinoſpe, freul des hellen gimmels ſich und lau und trüumt vom Glück des frühſten veilchendüftchens und erſten büänſeblümchenſindens Und iſt entzückt von ſedem Vogeipiep, uminnigt tief die ſunge, grüne Scholle und grüßt das ceben noch, das hoffnungsvolle, und glaubt— und hat die erde wieder lieb. en Cüftchens im SGekräut. Und weiß ſtill innen, wie im Cenzgebeil, daß dock trotz allem Weltweh, tod und Tränen der Trieb nicht ſtirbt vom groflen Völkerſehnen und daß die menschheit doch zum Cichte geht! Fritz Alfred Zimmer „——B—r!!. — — — — —— 11 7 1 Driller Mann im Junklurm Höher und höher wuchs der Eiſenbau des neuen Funkturms. Aus der Ferne ſchien er wie ein zierliches, feingliedriges Spielzeug, und war doch aus mächtigen Trägern und Spanten An mengefügt und feſt im Boden vera t. Aber freilich— er ſchwankte! Wer hin⸗ aufblickte, bemerkte es deutlich— ein leichtes Pendeln und Ausſchlagen der Spitze. Dennoch beſtand keine Gefahr, daß er das Gleichgewicht verlieren, ſich zu ſehr zuf eine Seite neigen und umſtürzen würde. Das verhinderten die armdicken Stahl⸗ troſſen, die ihn ſtrahlenförmig mit der Erde verbanden, ihn hielten. Im Netzwerk oben bewegten ſich winzige Geſtalten, die man kaum noch als Menſchen erkennen konnte— Arbeiter, die dort die Rippen des Eiſenrieſen vernieteten, ver⸗ ſchweißten und neue daraufſetzten in immer kühnerem Aufbau. Nur Schwindelfreie konnten hinauf⸗ ſteigen und in jener Höhe arbeiten. Nun wollte auch einer nicht 8 der es wochen⸗ lang ausgehalten hatte. Es ginge nicht— er fürchte abzuſtürzen! Ein Neuer hatte ſich für ihn gemeldet. „Der——?“ſagte der Monteur Schlipp⸗ hacke, als der Erſatzmann ihm und ſeinem Arbeitskollegen vom Ingenieur als Dritter in der oberſten Turmkolonne zugewieſen vurde.„Mit dem———7 Du, Emil, vollen wir denn mit dem———7“ Emil Baltzer paffte ſchweigend aus ſeiner urzen Pfeife. Der Ingenieur ſagte kurz:„Steffen wird ich unter Ihrer Anleitung ſchon mit Ihnen zinarbeiten!“ Sie gingen an die Arbeit, Schlipphacke und Baltzer voran, Steffen hinter ihnen. Sie kannten ihn, hatten mit ihſn in einer Fabrik geſtanden. Er war immer ſeine eigenen Wege gegangen, ſo einer, aus dem man nicht recht klug werden konnte. Es gatte Streit gegeben, beinahe wäre eine Schlägerei daraus geworden. Aber der Kerl hatte Arme wie ein Ringkämpfer, hob allein Laſten, die kaum zwei ſchaffen konnten.—— Sticheleien ſchien er nicht zu hören, und ſpielte man ihm einen Schabernack, tat er, als gewahre er es nicht. Und als die Fabrik einen Kameradſchaftsabend hatte, kam er auch und tanzte mit der Marie! Ja, Marie meinte, daß keiner ſo gut tanzen konnte! Mit der Marie war er auch Sonntags aus⸗ gegangen. Das wurmte Schlipphacke heute noch, wo doch nun die Marie längſt ſeine Frau war und ſie ſchon zwei Kinder hatten. Sie kletterten den Turm hinauf, Schlipp⸗ hacke und Baltzer auch hier voran, mit ſicherem Tritt und Griff. Mochte der Neue ſehen, wie er nachkam. Weiter wurde es ſchwieriger. Der Schwindel konnte einen packen. Die erſten Male ſpürten es alle. Hier war kein Tanzboden, hier ging man nicht mit nem hübſchen Mädchen ſpazieren! „Du, der Steffen, an den du dich wohl noch erinnerſt, iſt heute vom Turm ge⸗ fallen“, würde er ſeiner Frau ſagen und ſie dabei beobachten. Sie würde wiſſen, daß das hieß: er hat ſich Hals und Beine ge⸗ brochen, war tot——— Aber Steffen war genau ſo ſchnell oben wie ſeine beiden Vordermänner. Etwa fünf Meter vor der vorläufigen Spitze waren noch einige Bindungen zu verſtärken. Kurz und mürriſch gab Schlipp⸗ hacke die Anweiſungen. „Du kannſt dich ja anſeilen, wenn's dir zu ſehr wackelt“, ſagte er höhniſch.„Bei uns geht's ohne, nicht wahr, Baltzer?“ Auch Steffen ließ die vorſchriftsmäßige Sicherung unbenutzt. Wie die anderen ſetzte er ſich rittlings auf eine der Eiſenſchienen, nahm ſein Handwerkszeug aus dem um den Leib geſchnallten Beutel und ging ans Werk. Der Wind in der Höhe hielt die Augen klar, den Kopf kühl. Aber er trieb auch die Wolken am Himmel vor ſich her in unab⸗ läſſiger Bewegung, und ſah man ein Weil⸗ chen darauf, war es, als flöge man mit ihnen davon.— Nein, man durfte nicht hinabſehen, wo die Menſchen zu Zwergen zuſammengeſchrumpft waren, die Autos wie behende Käfer auf den grauen Straßen dahinhuſchten.— Stunden verſtrichen. Die Mittagspauſe rückte heran. Schlipphacke ſaß ganz oben. Wenn ihm der ſchwere Hammer aus der Hand rutſchte, würde er Steffen auf den Kopf fallen! Der Kerl montierte da unter ihm, als hätte er nie eine andere Beſchäftigung in ſeinem Leben gehabt. Wieder gärte ein dumpfer Haß in ihm auf! Wenn der Hammer——? Auf der Straße die Frau mit der hellen Schürze, Kinder neben ſich— das war Marie, die das Mittageſſen brachte. Er er⸗ kannte ſie immer ſchon auf weite Entfernung und machte ſich dann zum Abſtieg fertig. Marie— der Steffen——! Die Finger, die den Hammerſtiel umſchloſſen, lockerten ſich. In jähem Schreck griff Schlipphacke nach dem fallenden Werkzeug. Er ſchrie auf. Steffen ſah etwas vor ſeinen Augen vor⸗ beiflirren. Das Blut ſtockte in ſeinen Adern! An einem der eiſernen Querſtäbe hing Schlipphacke, ſchwebend über der fürchter⸗ lichen Tiefe. Vergeblich ſuchten ſeine Füße nach einem Stützpunkt——— Baltzer konnte ihm nicht helfen. Verſuchte er es, würde ihn Schlipphacke beim Sturz mit ſich reißen. „Feſthalten! Ich komme!“ ſchrie Steffen. Gewandt kletterte er in die Höhe. Stürzte Schlipphacke jetzt ab, war er mit ihm ver⸗ loren. Aber er erreichte ihn, ehe dieſen die Kräfte verließen, konnte mit ſeinen Schul⸗ tern den Füßen des über ihm Hängenden Halt und Stütze geben, ſchob den Körper des Schwebenden langſam aufwärts, bis Baltzer zugreifen, den Kameraden faſſen und vollends hinaufziehen konnte.——— Die Jahrmarklsbude Der Schmied Jon hat den ſchwarzen Anzug angezogen, mit der Uhrkette aus Doublé, die ihm im vorigen Jahr der Händler auf dem Jahrmarkt in Stendal verkaufte. Vergnügt marſchiert er über die kirſchbaumbeſtandene weite Straße gegen die Stadt. Silber klimpert in ſeiner Taſche. Das Haar weht, weil er den Hut in der Hand trägt, und ſeine Augen ſind luſtig, denn Jon ſchwingt ſeinen Hammer ſo gut wie das Tanzbein, und heute abend gibt es was im Sternenhof, das ſteht feſt! Lore, die Rote, wird auch da ſein, und wir wollen mal ſehen, ſagt er ganz laut, ob ſie nicht doch noch ihre Lippen ſtillhält, um Mitternacht! 1 Er wird ihr die Uhr zeigen, die bringt der Händler in dieſem Jahr für gutes Geld mit, und Jon hat ſo geſpart, daß es heute noch für manches Glas Bier langen könnte — und, wer weiß, wenn ſie nur will—— für einen der ſchönen Ringe, die man kaufen kann——— Bald traben die Pferde mit kleinen Wagen an ihm vorbei. Menſchen winken, die ihn kennen. Andere lachen und ſprechen laut und fuchteln mit den Armen. Das iſt ein großer Tag. Alle werden wieder da ſein—— und als er durch das breite und ſpitze Tor ſchreitet, ſieht er viele Menſchen auf der Straße. Fahnen wehen aus den Fenſtern, Papiergirlanden ſind gezogen mit Laternen daran. Alles für die Gäſte der Stadt, und es iſt ein großes Heidi—— Auf dem Marktplatz geht Jon an den Buden vorbei. Mädchenaugen ſtehen oft dicht vor den ſeinen. Warm ſchimmert die Haut; aber ſie mögen vorbeigehen, erſt wird er die Uhr kaufen, und dann ſucht er Lore—— er mag keine andere! Der Händler grinſt, reicht ihm die Hand. „Gut“, ſagt er,„fein, daß Sie gekommen ſind, Herr Jon. Ich weiß, ein Mann, ein Wort— und darum iſt auch die Uhr da. Eine ſchöne Uhr, Herr Jon, eine feine Uhr, viel zu ſchade für alle Welt— aber Sie ſind einer von den rechten, Ihnen verkaufe ich ſie billig,— gar drauflegen tu ich!“ blinzelt er und wägt das blanke Ding in der Hand. Jon zählt die Silberſtücke— da drängt der Händler ſeine Hand beiſeite:„Geld iſt gut, aber ich weiß etwas, das für uns beide beſſer iſt, Herr Jon!“ „Nun?“ „Ja, das iſt nun ſo. Man ſpricht doch davon, daß Sie ein ſo ſtarker Mann ſind, 15 mit einer Hand ein ſchweres Hufeiſen iegt——“ Der Schmied ſtarrt den Fremden an: „Was ſoll das?“ „Ganz einfach, Herr John. In dieſem Jahr iſt gar nichts Ordentliches los auf dem Jahrmarkt, und zwei, ſo wie wir, ich mit dem Verſtand, Sie mit der Fauſt, könnten viel— viel Geld verdienen. Die ganze Uhr gäbe ich umſonſt, würden Sie vor meinem Stand zeigen, wie man Eiſen mit einer Hand biegt!“ Jon brauſt auf:„Bin ich ein Jahr⸗ marktslümmel, ein Umherzieher, eine Budenfigur? Schmied bin ich und mache ehrliche Arbeit. Hier iſt das Geld, ich will die Uhr!“ Nimmt ſie und geht. Der Händler wiegt den Kopf und blinzelt ihm nach:„Iſt nicht aller Tage Abend, Herr Jon. Guter Rat wird ſelten ſo billig gegeben!“ Jon ſucht. Und findet— Lore; will auf ſie zueilen, da ſieht er, wie ſie aus einem Menſchenklumpen vor einem Ausſchreier den Arm eines Mannes herauszieht— und dann den Wirtsſohn Hermann. Ja freilich— der hat viel Geld! Nur feige iſt er, läuft vor Prügeln davon und ſtellt krankung des Wahrſagers kleinen gel Der langgezogene Pfiff einer Dampf⸗ ſirene Mittagspauſe. Schweigend ſtiegen die Turmarbeiter ab⸗ wärts. Unten, auf feſtem Boden, lachte Schlipphacke froh, aber auch ein wenig ver⸗ legen.„Iſt mir ſchon lieber, daß ich* hier ankomme, mit heilen Knochen. Danke auch für die Hilfe!“ wandte er ſich an Steffen. „Keine Urſache!“ g „Wir wollen's meiner Frau erzählen.“ „Warum denn? Es würde ſie nur er⸗ ſchrecken.“ „Ja, aber——“ „Da liegt dein Hammer, der dir her⸗ untergefallen iſt!“ ſagte Steffen ablenkend. Schlipphacke bückt ſich nicht danach. Röte ſchoß ihm ins Geſicht. Der Hammer, der den anderen beinahe getroffen hätte, der faſt ſein eigenes Verhängnis geworden war! In ſtummer Abbitte ſtreckte er Steffen die Hand hin. Dem kam ein blitzſchnelles Verſtehen. Ein Zaudern——,dann nahm er die gebotene Hand. Sie waren Kameraden geworden. Christoph Walter Drey Eine Artistengeschichte von WALTER PERSICH jedem Mädchen nach, und die Lore muß dieſen nehmen! Sie, die alle haben kann, auch den prächtigſten, Jon, nimmt dieſen Spritkocher wegen ſeiner Taler und lacht noch freundlich— und da ſie vorbeigeht, ſenkt Jon den Blick und ſieht ihre ſchönen Füße in neuen roten Schuhen, hört ihre Stimme, ſieht er ihre Kleider, ihren Gang, und ihr Haar iſt ſo blond——— Nein, auf dieſem Jahrmarkt iſt nichts rechtes los. Die Uhr in der Taſche iſt gar keine Freude, wenn man denkt, daß man rote Schuhe fürs Geld hätte kaufen können. Einmal hat die Lore ihm geſagt, ſie will ſpäter eine Dame werden und nur Seide tragen Da lachte er: eine Schmiedsfrau hat es auch gut und keine Sorgen und viel Freude an ſtarken Söhnen. Seide——— Am Nachmittag iſt der Händler nicht weniger bereit, ſein Anerbieten aufrecht zu erhalten. Einen Taler bietet er, packt ſeinen wenigen Kram zuſammen, zieht mit Jon über den Markt zu einem wegen Er⸗ 0 verlaſſenen t, in das Jon zunächſt mit ſeiner Schamhaftigkeit hineingeſteckt wird— ſpäter muß er mit draußen ſtehen und ſeine Muskeln zeigen— und nun geht das Gebrüll los—— Der ſtärkſte Mann des Jahrhunderts, viele Kraftprämien— biegt Eiſen wie Bleche—— Sie können das Metall mitbringen! Die Leute kommen. Am letzten Tage, Jon hat ſchon fünfzig Mark in einer Woche verdient, drängen noch immer die Menſchen ins Zelt, und dabei iſt— wie man ſpäter merkt— Lore mit dem Gaſtwirtsſohn. Jon zerreißt eine Kette—, da hört er ein Lachen und die Worte: eine Jahrmarktsfigur! Das Mädel hat ſie ſpitz geſagt und will ſchor mit dem andern das Zelt verlaſſen— jetzt ſpringt die Kette! Seide, denkt Jon, und die Wut ſchießt in ihm hoch, daß er ſich ſelbſt zu zerreißen glaubt, und ſein Arm ſchleudert das Eiſenſtück hinüber. Es trifft Hermann und der ſackt um—— „Laufen Sie!“ krächzt der Händler.„Auf der Landſtraße finde ich Sie,— ſonſt— Polizei!“ Ja, dies iſt nun wohl ein Mord, und ſchlimm wird alles werden,— ſo läuft Jon, der vor niemand Angſt hat, um ſein Leben, läuft unter den Kirſchbäumen die Straße gen Magdeburg und trifft ſich um zwei Uhr nachts mit dem Händler. Es iſt ein ſchweres Leben und ganz anders, als der Händler es einſt ſchilderte. — Gewiß, teilt er nicht einmal unredlich mit ſeinem Kraftmenſchen, aber wie oft wollen in den großen Städten die Menſchen nicht kommen, und es iſt eine Not um die zwei ſeltſamen Geſtalten, den alten Händ⸗ ler, den jungen Schmied. Auf dem Hamburger Dom, dem rieſigſten Rummelplatz der Welt, kommt an einem ſchneeüberglitzerten Morgen der Händler mit einem feinen Herrn: Pelz auf dem Mantel, Zigarre, Ringe. Es beginnt die große Verhandlung über das Schickſal des Schmieds Jon. Er muß es einſehen, der Alte bringt ihn nicht weiter. In die Heimat, meint er, kann er nicht zurück. Der Fremde bietet ihm tauſend Mark im Monat, — tauſend Mark! Aber auf fünf Jahre ſoll er ſich verpflichten, und wenn er nach fünf Jahren wieder auftritt, will der neue Manager alle Vorrechte auf Verträge haben. Der Händler wird abgefunden. Drei Tauſender erhält er und iſt ein froher Menſch, man ſieht es ſeinem runzligen Geſicht an. Da Jon nichts anderes übrig⸗ bleibt, da das Angebot ihm günſtig dünkt, unterſchreibt er, und ſchon hat er nicht mehr nötig, auf dem Dom zu frieren. Das erſte Engagement im Varieté. Der Schmied iſt zum Germanen geworden, hat gelernt, ſich zu verbeugen, ſteht in Schein⸗ werferkegeln und wird von Sportsleuten nicht weniger bewundert als von hyſteriſchen Damen, die ihm Briefe ſchreiben. Tauſend Mark verdient er. Dieſes ganze Geld iſt ſein eigen. Alle anderen Unkoſten trägt Stoff, und er kann ſie tragen, denn er nimmt das Dreißigfache ein, und man ſollte denken, Jon müſſe ein glücklicher Menſch werden in Glanz, Verehrung, Beifall und Entfaltung ſeiner Kraft vor Tauſenden, die andere Geſchäfte haben und darum dieſes für romantiſch halten. Wäre nicht die Allee der Kirſchbäume zwiſchen Stendal und Magdeburg geweſen, wären nicht die Rote und der Sohn des Gaſtwirts— jetzt könnte er Seide kaufen und rote Schuhe und goldene Ketten. Aber das hat er doch ſchon gelernt, wie wenig es bedeutet. Jahr⸗ marktsfigur— ſo oder ſo— und—— ein Mord! Sie arbeiten in Berlin. Noch dreißig Tage, dann ſind die fünf Jahre dahin und Jon weiß ſchon, was er will: nicht mehr dieſem Manager das ganze Geld laſſen. Hinter den Kuliſſen hat man auch ihn ſchlau gemacht. Herr Stoff iſt durchaus bereit, zu halben Teilen zu arbeiten, wollte der Kraft⸗ menſch nur unterſchreiben, für alle Zeit, die er dem Varieté widmen will. Nichts iſt ge⸗ ſchehen in dieſen fünf Jahren. Einmal hat man den Erdball umkreiſt, war in Rio, in Madrid, in Stockholm, und doch war es kein Leben. Da geht Jon über den Kurfürſtendamm. Die Sonne liegt breit vor den Cafés. Herr Stoff pafft. und ſagt: „Nehmen Sie doch Vernunft an, mein Lieber, beſſer bietet Ihnen——“ Was iſt los? denkt er. Da läuft Jon hinter einer 1 5 her, die plötzlich, als ſie ihn ſah, ihre lumenkörbe von den Seinen hochgeriſſen hat. Er holt ſie mit ein paar Sätzen ein, hält ihren Arm— Lore! „Na“, ſtößt er hervor,„iſt es ſchlimm ge⸗ worden—— mit Hermann?“ Sie windet ſich unter ſeinem Griff. Die Tulpen fallen bei ihren Bewegungen zu Boden. Ihr Geſicht iſt abgewandt und gerade darum ſo hübſch— ein wenig frauenhafter, ein wenig anders——, die Lippen runden ſich ganz weich, und ſie müſſen heiß werden bei Küſſen. Bei dem Wort Hermann hebt ſte den Kopf. Hermann? Sie lacht. Der— das iſt ein Feigling!„Wir wußten doch immer, wo du mit dem Händler umhergezogen biſt, das ganze Dorf ſchrie ihm zu: Zeig es ihm, er hat dir Schimpf angetan vor allen Leuten!“ Und immer redete er ſich heraus, nie iſt er gegangen. Da hab' 15 Jon— gern ſag' ich's nicht, doch man ſoll wahr ſein—, mein Wort—— bereut!“ „Jahrmarktsfigur, ich weiß!“, ſanft ſagl das der große Kerl.„Aber ich bin das wohl auch—— weil ich dachte, er ſei tot und ich ein Mörder———“ „Er lebt und er betrügt beim Karten⸗ ſpiel, ich bin nie wieder mit ihm gegangen, und weil man mit Fingern nach mir wies: die hätte den Jon haben können, aber mit dem Filou iſt ſie gelaufen, daß der ſtarke Schmied davonging und ein großer Mann geworden iſt, von dem alle Welt ſpricht, — weil man das ſagte und niemand ihnen über den Mund fuhr—— bin ich fort⸗ gegangen. Jetzt lebe ich in Berlin auf einem kleinen Zimmer, und hole mir ganz früh, wenn die Stadt noch ſchläft und das Licht ſchön über den Aſphalt fällt und an die Felder erinnert, Blumen vom Markt. Ich habe hier ja einen Stand———“ „Was haſt denn du gedacht, Lore— was ich— hätte— tun ſollen?“ Nichts antwortet ſie; nimmt nur die Tulpen wieder von den Steinen, ordnet ſie und ſchaut hinüber nach einem Autobus. Ein Schupo hält die Hand ſteil hoch. „Ich“, ſagt da Jon,„will bald wieder zurück und eine eigene Schmiede aufmachen. Mürdeſt du mit mir kommen? Ich habe ſchon 3 geſagt: eine Schmiedfrau hat es gut———“ Kann ſie es denn nicht begreifen? Dieſer große Menſch ſteht da mit hängenden Armen, hat einen feinen Anzug an, wie die Herren der Stadt, und er will ſie immer noch! Und das Dorf wird Augen machen! Herr Stoff iſt vollkommen entſetzt. Die Paſſanten auf dem Kurfürſtendamm bleiben ſtehen. Der Schupo kann eine Minute überhaupt nicht den Autoverkehr beachten, ſo ſtarr hält er den Arm in die Luft. Am nächſten Tag lieſt man in der Zeitung, welch ſeltſame Szene ſich mit dem Krafk⸗ menſchen Charles King mitten auf der Promenade abgeſpielt hat: Blumen lagen rings um ihn am Boden und die bäuriſch⸗ ſchöne Verkäuferin hing an ſeinem Halſe —— auf offener Straße! Als dann die Meldung durch die Blätter läuft. daß King— der Schmied Jon— nur noch zwanzig Tage aufzutreten gedenke und nie mehr, beginnt ein Sturm auf die Varietékaſſen, wie man ihn noch nicht er⸗ lebt hat! „Der ſtarke Kerl“, ſo ſagt Herr Stoff, „iſt wahnſinnig! Um eine Rothaarige zu heiraten, geht er wieder in die Vergeſſen⸗ heit der einfachen Leute zurück—— und er war eine ſo einzigartige Entdeckuna— 7 ant kingeze 50 Männe N ö Mon 0 170 Appe N 10 d Der fend. B Db! Daß di finde, gil. d Dee mit wie Zunächt dürfen! was kur chungen bleule no kunnt d wollen ſchlſen uno m Auuſſc einmal g Vullgge gen. 2 qu deine dich hart n ein Hur das Sinne Das wit ker ſch Aung des bern der wurde, t ville! ſür geiz der derſp wu fine Ame h nannten würde, U was ein ine We der eine ſhulbign andere di Kegungen has, e clurbu 055. Lachen* kung fl in el 10 fuß ö eig de gi ein . ef, fu ft. ie e- 1 N N —* „ 10 5 85 4 1 Bekanntmachungen drisgruppe N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhe. f zet A. S. O. A. P. Biernheim b ö Otenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—31 U— Dienſtſtelle Bürſtädterſte. 18, 1. Stock Betr.: Schulungsabend. Am Dienstag, 24. Mai, abends 8.30 Uhr, findet im Saale des„Ratskeller“ ein Schu⸗ „lungsabend ſtatt. Es haben daran teilzuneh⸗ men: alle Pol. Amts⸗, Zellen⸗ und Blocklei⸗ ter, die Zellen⸗ und Block⸗Walter, Warte und Wartinnen der Gliederungen. Die Führer der Gliederungen ſind dazu eingeladen. Vollzähligkeit und Pünktlichkeit iſt Pflicht! f Braun, Ortsgruppenleiter. * Achtung, SA.⸗Sportabzeichenträger! Im Bereich des 24. Sturms der Stand. 671 findet am Sonntag, den 22. Mai ds. Is., der zweite und damit letzte Marſch zur Wie⸗ derholung des SA-Sportabzeichens ſtatt. Antreten hierzu Sonntagfrüh 7 Uhr am Rathaus. Es wird marſchiert 15 km ohne Gepäck. Ich mache nochmals darauf aufmerkſam, daß derjenige Sportabzeichen⸗Inhaber, der die letzte Wiederholungsübung am Sonntag nicht „mitmacht, das SA-⸗Sportabzeichen nicht wei⸗ terzutragen berechtigt iſt und das ſelbe bei ihm eingezogen wird. Ich erwarte, daß die in Frage kommenden Männer vollzählig antreten. . Der Führer des Sturmes 24/171 m. d. F. b. gez. Schmitt, Obertruppführer. A eichsluſtichutz * 1 Montag, 23. Mai 1938, abends punkt 20.30 Uhr, in der Luftſchutzſchule: Dienſt⸗ Appelhaller Amtsträger des Luftſchutzes. Auch die Blockhelferinnen haben zu kommen. Der Orts⸗Kreis⸗Gruppenführer iſt anwe⸗ ſend. Wer dem Dienſtbefehl nicht Folge leiſtet, wird aufgrund des Luftſchutz⸗Geſetzes zur Rechenſchaft gezogen. Nur Schichtarbeit entſchuldigt. Der Gemeindegruppenführer. Krankheit oder 702. 2 . Kitler Jugend Neichsſportwettkampf der Hitlerjugend Dienſtbefehll Zu dem Reichsſportwettkampf wird folgen⸗ dermaßen angetreten: Samstag, 21. Mai: 5 14.30 Uhr: Antreten beider Fähnlein am Staats bahnhof; Zugleich: Antreten der Kampfrichter auf dem Sportfeld; Sonntag, 22. Mai: 8.00 Uhr: Antreten der Gefolgſchaft am Staatsbahnhof; zugleich die Kampfrichter auf dem Sportfeld; 9.00 Uhr: Antreten der beiden Fähnlein am Staatsbahnhof; A. S. K. K. Motorſturm 21/ M 153 Trupp 1 Viernheim Die letzte Wiederholungsübung für das SA⸗ Sportabzeichen findet am Sonntag, 22. Mai 1938, für den Trupp J in Weinheim ſtatt. Treffpunkt: Weinheim, Bergſtr. Nr. 107, Sturmheim von 23/ M 153 um 7.30 Uhr. Für die Beförderung müſſen die in Frage kommenden NSKK⸗Männer ſelbſt ſorgen. Die für den Ordnungsdienſt auf dem Waldſport⸗ platz am Sonntag vorgeſehenen NSKK-Män⸗ ner haben dort um 1 Uhr in Uniform anzu⸗ treten. Der Führer des Trupp J. Lokale Nachrichten Viernheim, den 21. Mai 1938 Anſer Tagesſpruch Ob wir leben oder ſterben iſt Nebenſache. Daß die nach uns Kommenden beſſere Zeiten finden, das iſt unſere Aufgabe und unſer Ziel. Konrad Henlein. En Mann, ein Mont Dieſer alten deutſchen Mahnung müſſen wir wieder voll zu ihrem Recht verhelfen. Zunächſt, daß wir es niemals leicht nehmen dürfen mit dem einmal gegebenen Wort. Et⸗ was karger vielleicht als bisher mit Verſpre⸗ chungen und Zuſagen. Denn zu was du dich heute noch nicht bindend verpflichtet haſt, das kannſt du immer noch— wichtige Sachen wollen ſtets überdacht und womöglich über⸗ ſchlafen ſein— nachholen, dafür aber mit umſo ruhigerem Gewiſſen dein Wort in die Waagſchale legen. Iſt das Verſprechen aber einmal gegeben, dein Manneswort verpfändet, Volksgenoſſe, dann darf es kein Zurück mehr geben. Dann iſt es eine Ehrenſache, daß du zu deinem Wort auch ſtehſt, ſelbſt wenn es dich harte, vorher nicht geahnte Opfer koſtet. Von einem feſt gegebenen Verſprechen kann nur das eigene Gewiſſen entbinden, deſſen Stimme ja bekanntlich die Stimme Gottes iſt. Das wird zu verantworten ſein bei eingetre⸗ tener ſchwerer Erkrankung, die die Ausfüh⸗ rung des Verſprechens unmöglich macht, oder wenn derjenige, dem das Verſprechen gegeben wurde, entweder geſtorben iſt oder durch eine völlige Veränderung der Umſtände es ſelbſt für geeignet hält, daß du von der Ausführung der verſprochenen Tat Abſtand nimmſt. Denn, wo kämen wir alle hin, wenn man einfach ins Blaue hinein verſprechen und mit dem ſoge— nannten„Ehrenwort“ nur ſo um ſich werfen würde, um hernach leichtſinnig doch zu tun, was einem beliebt. Alles hängt davon ab, eine Welt baut ſich auf die Erwartung, daß der einzelne zuverläſſig iſt. Wenn der eine die ſchuldigen zwei Mark nicht bezahlt, kann der andere die vielleicht im Vertrauen darauf ein⸗ gegangene weit höhere Verpflichtung nicht ein⸗ gehen, ſeine Abgaben nicht zahlen, muß um Stundung einkommen, iſt verärgert uſw. uſw. Lachen wir ja nicht, weil ſich das vielleicht etwas klein anhört. Aber es iſt ſo. Alles in der Welt ſetzt ſich aus Kleinigkeiten zuſammen, die größte Summe entſteht nur aus einzelnen Pfennigen, und wir Menſchen, die wir uns ſo gern groß dünken, ſind gerade oft in der Welt die größte Kleinigkeit und ſollten uns merken, daß wir erſt dann unſere Rolle als Rädchen im großen Weltgetriebe erfüllen, wenn wir uns gehorſam ins Ganze einfügen und, an unſerem Platz, tun, was von uns verlangt wird, ſolang es ſich um gute, erlaubte und billige Dinge handelt. Wir werden alſo hier ſtreng auf die mahnende Stimme in unſerem Innern hören, nicht allzuviel verſprechen, wenn aber ſchon, dann unbeirrbar denken: „Ein Mann, ein Wort!“ * Reichsbund der Kinderreichen Im Gaſthaus„Zum grünen Laub“ findet am Sonntagnachmittag 3 Uhr eine Groß⸗ kundgebung ſtatt. In derſelben werden alle Probleme des Familien⸗Laſtenausgleichs aus⸗ führlich behandelt werden. Landesamtswart Pg. Rinke, Frankfurt, ſpricht, ſowie berufene Vertreter für Siedlungsweſen und Bevöl⸗ kerungspolitik, die im Mittelpunkt aller Staatspolitik ſteht in allen autoritär geführ⸗ ten Staaten. Daraus ergibt ſich die Bedeu- tung der Tagungen der bevölkerungspolitiſchen Kämpfer, deren einzige Organiſation nach dem Willen des Führers und Reichskanzlers der Reichsbund der Kinderreichen(RWK) iſt. Daher in die Verſammlung morgen nachmit⸗ tag! Alle Kinderreiche, Mitglieder und Nicht⸗ mitglieder, ſowie die Vertreter der politiſchen Organiſationen ſind herzlichſt eingeladen. Dienſt⸗Appell im Neichsluftſchutz Kommenden Montag, 23. Mai, 20.30 Uhr, findet in der Luftſchutz⸗Schule ein Dienſt⸗ Appell aller Amtsträger ſowie der Blockhel⸗ ferinnen ſtatt. Zu dieſem Dienſt⸗Appell hat alles zu er⸗ ſcheinen. Fehlende werden aufgrund des Luft⸗ ſchutzgeſetzes zur Rechenſchaft gezogen. Alſo, Amtsträger und Blockhelferinnen, am Mon⸗ tagabend pflichtbewußt zum Dienſt⸗Appell! Nadwanderung mit Kraft durch Freude nach Schwetzingen Wir fahren am Sonntag, 22. Mai, mit dem Rad über Ladenburg, Friedrichsfeld nach Schwetzingen und beſichtigen dort den Schloß⸗ garten. Die Rückfahrt geht über Grenzdorf— Edingen— Ladenburg. Alle Volksgenoſſen und ⸗genoſſinnen ſind herzlich eingeladen, im frohen Kd ⸗Kreiſe auf dieſer Fahrt ein Stück Heimatgeſchichte aus unſerem weiteren Heimatgebiet kennen zu lernen. Ruckſackverpflegung iſt mitzunehmen. Bitte, auch die Räder nachſchauen und in Ordnung bringen. Abfahrt iſt pünktlich 8 Uhr vom Rathaus an. Rückkunft etwa 7 Uhr abends. Einzelhandel, Handwerk und Gewerbe ſtehen gemeinſam in einer Front— an jedem Geſchäft werden die Schilder angebracht: Deutjches Geschäft FJuben werben hier nicht bedient! Zu einer eindrucksvollen Kundgebung ge⸗ ſtaltete ſich am Mittwochabend im Saale des „Ratskeller“ die Verſammlung der Mit⸗ glieder des Einzelhandels, des Handwerks und Gewerbes, wozu faſt 200 Perſonen erſchienen waren, die von Ortsgruppenleiter Pg. Bra un herzlichſt begrüßt wurden. Er ſchilderte ihnen hiernach in großen Zügen die Bedeutung des heutigen Hierſeins, das darauf abzielt, nach dem Wunſche der deutſchen ſchaffenden Bevöl- kerung von Viernheim hinſichtlich der Geſchäfte und ihre Kenntlichmachung als deutſche Ge⸗ ſchäfte eine einheitliche Linie zu beſchreiten, wie dies in faſt allen deutſchen Städten und Gemeinden bereits ſeit Jahren der Fall iſt. Viele Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen von auswärts kommen in unſere Gemeinde, ſie wollen etwas kaufen, ſich in ein Gaſthaus ſetzen, aber ſie unterlaſſen es in den meiſten Fällen, weil die Geſchäfte wenig oder gar nicht als deutſche Geſchäfte bezeichnet ſind, weil ſie evtl. bei den Gaſthäuſern Gefahr laufen müſ⸗ ſen, daß darin einige Hebräer ſitzen, was von jedem aufrechten deutſchen Menſchen ſeit Jah⸗ ren bekanntlich abgelehnt wird. Es entſtehen ſowohl den hieſigen wie auch auswärtigen Volksgenoſſen und ⸗genoſſinnen jeweils Schwierigkeiten, wenn ſie ſolche Geſchäfte, die ſich nicht als„Deutſche Geſchäfte“ kenntlich gemacht haben, weil der eine auf den anderen aufpaßt und dabei mithilft an der Erziehung unſeres Volkes, damit Deutſchland frei werde und uns verbinde die große Volksgemeinſchaft, in der wir auf Gedeih und Verderb miteinan- der verbunden ſind. Wer aber zum Juden läuft, vom Juden Ware kauft, wer glaubt, es ginge ihm nun„ein guter Kunde“ verloren, der mag ſich ſelbſt richten! Nach den Worten des Ortsgruppenleiters kamen alsdann an die Geſchäftsleute die Schilder„Deutſches Ge⸗ ſchäft— Juden werden hier nicht bedient“ zur Verteilung, die nunmehr in den nächſten Tagen an jedem Fenſter, wo ein deutſcher Ge⸗ ſchäftsmann wohnt, zum Aushang gebracht werden. Anſchließend nahm der Ortswalter des Ein⸗ zelhandels Pg. Reck das Wort zu verſchie⸗ denen Berufsfragen, ſo u. a. die Preisfrage, weil hier feſtgeſtellt wurde, daß manche Ge⸗ ſchäfte für verſchiedene Artikel wie Malzkaffee, Haferflocken, Hafermehl uſw. höhere Preiſe fordern, als ſolche feſtgeſetzt ſind. Er verwies nochmals auf die Pflicht des Preisaushanges auf Grund des Vierjahresplanes und empfahl ſeinen Mitgliedern, ſich genau an die beſtehen⸗ den Richtlinien zu halten, ſonſt ſie ſich ſelbſt ſtrafbar machen. Auch wegen des Kaufes bei jüdiſchen Großhändlern und jüdiſchen Fabriken ſchilderte der Redner ſeine gemachten Erfah- rungen und betonte, daß es auch hierbei jedem deutſchen Geſchäftsmann möglich wäre, bei deutſchen Fabriken zu kaufen. Wer dies glaube nicht unterlaſſen zu können, der ſolle dann auch lieber nicht das Schild„Deutſches Ge⸗ ſchäft“ und ſich damit ſelbſt als das bezeich⸗ nen, was er nach den von ihm feilgebotenen Waren auch iſt: ein Judenknecht! Es geht aber nicht an, daß man ſich deutſcher Geſchäftsmann nennt und dauernd von Juden von auswärts kauft und jüdiſche Vertreter in in den Laden laufen ſieht. Genau ſo iſt es auch bei den Gaſtwirten, wo noch verſchiedene vom Juden Wein uſw. beziehen, was man natürlich in der Oeffentlichkeit weiß, während ſich dieſe Leute beſchweren über ein ſchlechtes Geſchäft. Glauben ſie denn, die deutſchen Volksgenoſſen laufen zu ihnen hin und trinken vom Juden gelieferten Wein! Mit dieſer Ge⸗ fühlsduſelei wird es Zeit, daß man hier in Viernheim endlich bricht, wie man auch nicht glauben darf, es wird nicht bei uns ſtadtbe⸗ kannt, daß ſich einige vergeſſene Bauern in eine Wirtſchaft ſetzen und mit zwei Viehjuden auf deren Koſten trinken, jedenfalls nach einem abgeſchloſſenen Gaulsgeſchäft— und der be⸗ treffende Landwirt war hinterher angeſchmiert! Durch das einheitliche Abnehmen der genann⸗ ten Schilder durch die hieſige Geſchäftswelt wurde eindeutig der Beweis erbracht, daß man von dieſer Seite aus gewillt iſt, in der großen Volksgemeinſchaft Seite an Seite mit der ſchaffenden deutſchen Bevölkerung zu ſtehen, damit wir alle frei werden! Denn der Jude war von jeher der Nutznießer der Arbeit werk⸗ tätiger Menſchen, ſie ſäen nicht, ſie ernten nicht und doch ſammeln ſie beträchtliche Güter um ſich. Das muß auch der letzte deutſche Volksgenoſſe, die letzte Frau und das kleinſte Kind erkennen: unſer Feind iſt der ewige Jude! Ueber den Ladenſchluß in den Sommer⸗ monaten ſprach noch Ortswalter Pg. Reck in ausführlicher Weiſe, ebenſo auch Pg. Bürger⸗ meiſter Bechtel, der ſeitens der Gemeinde und Gemeindepolizei die größte Unterſtützung zuſagte, aber auch die Geſchäftsinhaber bat, ſelbſt an der Einhaltung der geſetzlichen An- ordnungen zu helfen und das kaufende Pub⸗ likum zu erziehen, damit ſie ſich mit ihren Einkäufen entſprechend den Verkaufszeiten darnach einrichten. An das kaufende Publikum aber ſei deswegen beſonders die Mahnung ge⸗ richtet: macht den Geſchäftsleuten mit eurem Hintenherumlaufen nach Schließung der Läden keine Schwierigkeiten, denn der eine paßt auf den andern auf und wegen 5 Pfg. Muskat, an die man nun im Haushalt gerade nicht gedacht hat und die dann noch ſchnell hintenherum ge⸗ holt wird, knüpft ſich für den Geſchäftsmann ein Strafzettel und große Unannehmlichkeiten. Das kann alles durch die Einſicht der Bevöl⸗ kerung vermieden werden, deshalb: ſind auch dieſe Zeilen zum Leſen für jede deutſche Hausfrau ge⸗ ſchrieben, damit ſie daran denke bei ihren Einkäufen: Kauft dort, wo das Schild hängt: „Deutſches Geſchäft“ und geht dorthin, wo es heißt: „Juden werden hier nicht bedient“ und zwar ſollen und müſſen die Schilder deut⸗ lich an den Fenſtern der Geſchäfte, Gaſtſtätten uſw. nach außen hin lesbar angebracht werden! Dann wird auch Viernheim endlich judenfrei werden! eee eee A e ke e Jeder Deutliche ijt lujijchutzoflichtig! Nicht nur das Geſetz beſtimmt die Pflicht. Die Sorge und Behütung der eigenen Ange⸗ hörigen macht die Luftſchutzpflicht doppelt not⸗ wendig. In dieſen Tagen werden die Feſtſtellungen der Amtsträger des Luftſchutzes fortgeſetzt. Alle Haushaltungsvorſtände, Hausbeſitzer, ha⸗ ben die geſtellten Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten. ö Eine endgültige Feſtſtellung und Einteilung der Luftſchutzkräfte, und ſomit des Einſatzes im Ernſtfalle, erfolgt polizeilicherſeits zum ſpäteren Termin. Es wird erwartet, daß jeder Deutſche, ob Mann oder Frau, ſoweit nicht andere mili⸗ täriſche oder nachzuweiſende Gründe entgegen- ſtehen, die Angaben reſtlos macht. Die Ausbildung der Selbſtſchutzkräfte wird nach Weiſung der Ortspolizeibehörde gemein⸗ ſchaftsweiſe(koſtenfrei) erfolgen. * Mangel an Hausgehilfinnen. Der Mangel an älteren Hausgehilfinnen verſchärft ſich dadurch, daß vom Lande ſtammende Kräfte zum Teil für den Sommer in die elterliche Landwirtſchaft zurückkehren und daß weiter- hin viele Hausgehilfinnen in gewerbliche Be⸗ rufe übergehen. Eine Belebung erfuhr die Ver⸗ mittlung in die Hauswirtſchaft durch die Ein⸗ führung des Pflichtjahres für Mädchen. Di⸗ Bereitſchaft der Hausfrauen, junge Anfän⸗ gerinnen einzuſtellen, iſt faſt überall im Stei⸗ gen begriffen. Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes, Herr Dr. Schlick, Adolf⸗ Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. Der Geſangverein Sängertreue Har- monie wird den morgigen Sonntag dazu benutzen, um mit ſeinen Mitgliedern und An⸗ hängern per Omnibus in die ſchöne deutſche Pfalz zu fahren. Berühmte Weinorte wie Bad Dürkheim u. a. werden aufgeſucht. Temperaturen etwas anſteigend, doch nicht beſtändig Von Nordweſten her iſt kalte Meeresluft nach Deutſchland eingedrungen, die auch bei uns beträchtlichen Temperaturrückgang ge⸗ bracht hat. In Südweſt⸗ und Weſtdeutſchland hat ſich im Bereiche der Kaltluft bereits Auf⸗ heiterung durchgeſetzt, die oſtwärts greift, ohne aber vorerſt volle Beſtändigkeit herbeizufüh⸗ ren. Samstag: Wolkig bis aufheiternd und nur geringe Niederſchlagsneigung, nachts recht friſch, Tagestemperaturen wieder etwas anſteigend, ſchwache, veränderliche Winde. Die Ausſichten für Sonntag: Steigende Temperaturen und zeitweiſe heiter, doch nicht beſtändig. 11 1 01 e Aeſchsjportwettkampj der g. 1938 Heute nachmittag und morgen früh meſſen ſich unſere Pimpfe und Hitlerfungen im ſportlichen Leiſtungswettkampf Der Führer will, daß jeder deutſche Junge und jedes deutſche Mädel einmal uin Jahre ſeine ſportliche Leiſtungsfähigkeit unter Be⸗ weis ſtellt. Dieſem Befehl des Führers kommt die deutſche Jugend nach, indem ſie 21. und 22. Mai, dem Tag der Hitler⸗ Jugend, und am 28. und 29. Mai, dem Tag des Bundes deutſcher Mädel, geſchloſſen zum Wettkampf antritt. Dieſe Tage werden im wahrſten Sinne des Wortes Großkampftage der geſamten deutſchen Jugend ſein. In Viernheim werden wie überall am heutigen Samstag und morgigen Sonntag die Einheiten der HJ und des D. ſich im ſport⸗ lichen Leiſtungskampf meſſen. Der Sportplatz am Lorſcherweg wird der Austragungsort der Wettkämpfe ſein. Das Jungvolk führt ſeine Wettkämpfe heute nachmittag ab 3 Uhr durch, während die Hitlerjugend zu den Kämpfen morgen vormit⸗ tag ab 8 Uhr antritt. Der Reichsſportwettkampf wird als Einzel⸗ und als Mannſchaftskampf in folgenden Uebungen durchgeführt: 1. Für Pimpfe: 60 Meterlauf, Weikſprung,(Schlagballweitwurf, 2. für Hitlerjungen: 100 Meterlauf, Weit⸗ ſprung, Keulenweitwurf. Als Abſchluß der Wettkämpfe morgen Sonntagfrüh 11.15 Uhr wird ein Verfolgungsſtaffellauf„Rund um Viernheim“ durchgeführt. Der Lauf geht durch folgende Straßen: Start: Auf dem Sportfeld, durch die Lorſcher⸗, Luiſen⸗, Lampertheimer⸗, Anna⸗ Bismarck⸗, Adolf Hitler⸗, Holz-, Mann⸗ heimer⸗, Weinheimer⸗, Saar⸗, Ernſt Lud⸗ wig⸗ und Lorſcherſtraße. Ziel: Sportfeld Lorſcherſtraße. Die Bevölkerung ſoll in dieſem Jahre mehr denn je Anteil nehmen an der ſportlichen Arbeit ihrer Jugend. Sie iſt deshalb Zeuge der großen Leiſtungsprüfung der Jugend. Kein Viernheimer darf da fehlen! CCC Altpapier in bie Sammelbehälter! Der Gaubeauftrage für Altmaterialerfaſ⸗ ſung gibt folgendes bekannt: Gemäß Ueberein⸗ kunft mit dem Reichsluftſchutz ſind ſeit meh⸗ reren Monaten in den Häuſern des Gaues Heſſen⸗Naſſau Sammelbehälter aufzuſtellen, um darin das in den Haushaltungen anfal⸗ lende Altpapier für die Sammler aufzubewah⸗ xen. Da in einigen Kreiſen die Durchführung meiner Anordnung noch nicht erfolgt iſt, bitte ich die 7% nunmehr, bis ſpäteſtens 15. Juni ds. Js. für die Aufſtellung von Sammelbehältern(gebrauchten Eimern, Kiſten und dergl.) Sorge zu tragen. Die Behälter werden zweckmäßig im Keller oder an einer ſonſtigen für die Hausbewoh⸗ ner leicht zugänglichen Stelle, keinesfalls aber im Hofe oder vor dem Haus neben der Müll⸗ tonne aufgeſtellt. In die Behälter werden Knäuel⸗ und Abfallpapier aller Art, Schach- teln, Kartons und Verpackungsmaterial aus Pappe geworfen. Auf keinen Fall darf künftig⸗ hin Altpapier mehr in die Mülltonne wandern oder ſonſtwie vernicht werden. Daneben bleibt für die Haushaltungen die Möglichkeit beſtehen, größere Mengen von glattem⸗ oder Zeitungspapier gegen Bezah⸗ lung an den zuſtändigen Altmaterialhändler direkt zu verkaufen. Die Luftſchutzhauswarte, die laut Verfügung des Reichsluftfahrtmini⸗ ſteriums vom 30. November 1937 mit in die Altpapierſammelaktion eingeſchaltet ſind, wa⸗ chen darüber, daß die Bedeutung der Alt⸗ papiererfaſſung von allen Hausbewohnern er⸗ kannt wird. Deutſche Volksgenoſſen! Jedes Stück Ab⸗ fallpapier, das Ihr in den Müll werft, ver⸗ brennt oder ſonſtwie vernichtet, iſt für den einzelnen wertlos, von allen geſammelt trägt es jedoch dazu bei, daß jährlich mehrere Mil⸗ lionen Reichsmark an Deviſen für Holzeinfuhr geſpart werden. Erfüllt deshalb auch hierin Euere Pflicht! nſg. Feinb bes Walbes! Ein Streichholz— eine Zigarette— eine Zigarre Der ſchlimmſte Feind des Waldes iſt der Menſch mit ſeiner Fahrläſſigkeit und 0 Leichtſinn. Etwa 75 v. H. aller Waldbrände ſind auf fahrläſſige Brandſtiftung zurückzu⸗ führen. Es zeigt ſich immer und immer wieder, daß ein Streichholz, das man zu Hundert⸗ tauſenden aus einem einzigen Baumſtamm herſtellen kann, leichtſinnig und fahrläſſig im Walde angezündet, ganze Wälder vernichten kann, daß eine Zigarette oder Zigarre, im Walde geraucht, Waldbrände verurſachen kön⸗ nen, deren Schaden das Millionenfache ihres Wertes beträgt. Nach Paragraph 310 a des Reichsſtrafge⸗ 1 8 wird mit Gefängnis bis zu drei Monaten oder mit Geldſtrafe beſtraft, wer Wald⸗, Heide- oder Moorflächen durch ver⸗ botenes Rauchen oder Anzünden von Feuer, durch Fortwerfen brennender oder glimmender Gegenſtände oder in ſonſtiger Weiſe in Wald⸗ brandgefahr bringt. Jedem, der dem Verbot, im Walde oder am Waldrand zu rauchen, Feuer anzumachen oder Feuer zu ſchlagen, zu⸗ widerhandelt, droht ſofortige Verhaftung, chärfſte gerichtliche Beſtrafung und Haftung 15 den angerichteten Schaden. Durch den Erlaß des Reichsforſtmeiſters Hermann Göring vom Juni 1937 iſt jeder deutſche Volksgenoſſe zum Hüter des deutſchen Waldes beſtellt. Jedermann iſt verpflich⸗ tet, einen leichtſinnigen und fahrläſſigen Waldfrevler feſtzunehmen oder anzuzeigen und ſo der verdienten Strafe zuzuführen. Wer einen Brand bemerkt, hat dies auf dem ſchnell⸗ ſten Wege der nächſten Polizei- oder Forſt⸗ dienſtſtelle zu melden, und jeder iſt auch ver⸗ pflichtet, ſich an den Löſcharbeiten zu betei⸗ ligen. * Konzert der Sängereinheit Unſere„Sängereinheit“ veranſtaltet am Pfingſtſonntag, 3.30 Uhr, aus Anlaß des 35jährigen Dirigentenjubiläums ihres Chor⸗ leiters Emil Hartmann, Mannheim, ein Kon⸗ zert, für das der bekannte Heldenbariton vom Nationaltheater Mannheim, Opernſänger Schweska, verpflichtet werden konnte. U. a. werden Männerchöre von Schubert, Wendel, Heinrichs, Trunk und Lißmann zu Gehör kommen und wird das Konzert allen Sanges⸗ freunden einen Kunſtgenuß bieten. Der Rhabarber als Frühjahrs⸗ Verdauungskompott. Rhababer wird im Garten gezogen nicht nur wegen der Schön⸗ heit ſeiner großen Blätter, ſondern auch we⸗ gen der Genießbarkeit ſeiner Blattſtiele, die mit Zucker gekocht ein angknehm ſäuerlich ſchmeckendes Kompott geben, das anregend auf die Magentätigkeit wirkt. Die Pflanze enthält nämlich außer Nährſtoffen oxalſauren Kalk und Rheumagerbſäure, die auch mediziniſch in leichten Doſen bei N der Magenver⸗ dauung Verwendung finden. Beim Kochen des Rhabarbers wird das erſte Waſſer gern abge⸗ goſſen. Wie lange ſchon die wohltätige Wir⸗ kung des Rhabarbers bekannt iſt, geht daraus hervor, daß er ſchon 2000 Jahre v. d. Z. in chineſiſchen Werken als Heilpflanze erwähnt wird. Aus dem Saft der Blattſtiele läßt ſch mit Waſſer und Zucker übrigens auch ein weinähnliches Getränk bereiten. Erweiterung der Kinderermä⸗ ßigung bei der Bürgerſteuer. Durch Erlaß an die Gemeindeaufſichtsbehörden und Gemeinden erklärt der Reichsinnenminiſter, daß Kinderermäßigungen bei der Bürgerſteuer ebenſo wie bei der Einkommenſteuer nur für Kinder gewährt werden, die dem Haushalt des Steuerpflichtigen angehören. Die Haushalts- angehörigkeit iſt aber auch dann noch gegeben, wenn Kinder unter Aufrechterhaltung der Fa⸗ miliengemeinſchaft außerhalb des Haushalts eines Steuerpflichtigen auf ſeine Koſten für einen Beruf ausgebildet werden. Einem Ge⸗ ſchiedenen können hiernach Kinderermäßigun⸗ en nicht für Kinder gewährt werden, die in⸗ folge der Scheidung nicht mehr zu ſeinem Haushalt gehören, und zwar auch dann nicht, wenn er bürgerlich⸗rechtlich zum Unterhalt dieſer Kinder verpflichtet iſt. Eine andere Frage iſt, ob und in welchem Umfange bei der Bürgerſteuer der außergewöhnlichen Bela⸗ ſtung Rechnung getragen werden kann, die einem geſchiedenen Ehemann durch ſeine Un⸗ terhaltspflicht gegenüber der geſchiedenen Ehe⸗ frau und den ſeiner Erziehungsgewalt entzo⸗ genen Kindern entſteht. In ſolchen Fällen be⸗ ſteht die Möglichkeit einer Steuerermäßigung bei der Einkommenſteuer. Der Miniſter erſucht die Gemeinden, für die Bürgerſteuer entſpre⸗ chend zu verfahren. Geſchüftliches (Außer Verantwortung der Schriftleitung) Unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Pro⸗ ſpekt der Firma Gebr. Braun, Mannheim Breiteſtraße K. 1. 1 bei. Wir bitten unſere Leſer um Beachtung. Das deutjche Freikorpsehrenmal auf dem Annaberg Geheiligter Boden iſt der Annaberg in Oberſchleſien. Viele deutſche Jünglinge und Männer, die ſich in den Wirren der Nach⸗ kriegszeit freiwillig zuſammenſcharten, haben bei ſeiner Erſtürmung in den Grenzland⸗ kämpfen in Oberſchleſien ihr Leben für den Beſtand des Reiches geopfert. Auf der Höhe dieſes Berges, am Rande eines ſteilen Felſen⸗ hanges hat der Volksbund Deutſche Kriegs⸗ gräberfürſorge das deutſche Freikorpsehren⸗ mal erbaut, das allen gefallenen Freikorps⸗, Grenz- und Selbſtſchutzkämpfern Deutſch⸗ lands gewidmet iſt. Kein würdigerer Platz konnte hierfür gefunden werden. Er ſteht in enger Verbindung mit der von der Provinz Schleſien erbauten Feierſtätte, die in der Tal⸗ ſohle und auf den jenſeitigen Hängen angelegt wurde. Aus Anlaß der 18. Reichstagung des Volksbundes in Breslau vom 19. bis 23. Mai wird der Bundesführer des Volksbundes Dr. Eulen im Rahmen der von der Provinz Schleſien veranſtalteten Einweihung ihrer Feierſtätte am 22. Mai das Freikorpsehren⸗ mal in die Obhut des Deutſchen Reiches übergeben. Feierſtätte und Ehrenmal bilden zuſammen eine geſchloſſene Einheit. Von weitem ſicht⸗ bar ragt das aus ſchleſiſchem Kalkſtein erbaute Mal auf einer gewaltigen Felſenbaſtion über den im Halbkreis angeordneten Sitzreihen der Feierſtätte auf. Pfeilerartige Vorſprünge glie⸗ dern den wehrhaft gedrungenen runden Au⸗ ßenbau des Males, das wie aus dem Fels ge⸗ wachſen die ganze Anlage krönt. Es iſt Denk⸗ mal und Gruft zugleich, denn im Innern ſind die Gebeine von 50 Freikorpskämpfern bei⸗ geſetzt worden, die bisher verſtreut auf Fried⸗ höfen im Umkreiſe des Annaberges ruhten. Ueber ihren Gräbern wölbt ſich nun im In⸗ nern des Males eine gewaltige Kuppelhalle. Man gelangt in ſie durch einen ſchmalen Gang, der ſich um den Kuppelbau windet, vorbei an einem in Moſaikarbeit gefertigten Krieger, der in das Gemäuer eingelaſſen iſt und am Ein⸗ gang zur Kuppelhalle die Wache hält. Die ganze Kuppel iſt bis hinab zu den Pfeilerarka⸗ den, die das Gewölbe tragen, mit Moſaik überzogen; ſie empfängt ihr Licht aus einer im Scheitelpunkt angebrachten Laterne, die in ſtrahlendem Goldmoſaik ein Sonnenornament mit dem Hakenkreuz in der Mitte zeigt. Vier ſtolz aufgerichtete Adler mit gebreiteten Fit⸗ tichen, in den Achſen der Halle angebracht und durch ein Hakenkreuzband miteinander verbunden, bilden den Hauptſchmuck des von Moſaik überzogenen Gewölbes. Ueber ihnen, zur Höhe der Kuppel hin, iſt das Arkadenmotiv in ornamentaler Form wieder aufgenommen. Sinnbild der ganzen Anlage und Mittelpunkt des Males aber bildet die aus grünlichem Porphyr gehauene mächtige Plaſtik eines ſich aufreckenden Helden. Er ſtellt das wieder⸗ erwachende Deutſchland dar, das ſich aus dem Opfer ſeiner Söhne im Weltkrieg in den Wirren der Nachkriegszeit und aus dem Frei⸗ heitskampf Adolf Hitlers und ſeiner Bewe⸗ gung zu neuer Kraft und neuer Tat erhebt. Dieſe heldiſche Geſchichte Deutſchlands von 1914-1933 iſt in kurzen lapidaren Worten auf den ſteinernen Sarkophagen verewigt, die in den Arkadenniſchen über den Gräbern der hier eingebetteten Freikorpskämpfer aufge⸗ ſtellt ſind. Wehrhaft und trutzig nach außen, im Innern aber erfüllt von dem leuchtenden Glanz der Moſaike und der Feierlichkeit, die von den Gräbern und der Plaſtik ausgeht, ſo ſtellt ſich das Mal als eine gewaltige Lei⸗ ſtung dar, die des Opfertodes unſerer Brüder würdig iſt. Tauſende und Abertauſende wer⸗ den ſich Jahr für Jahr in der Feierſtätte ver⸗ ſammeln und im Anblick des Freikorpsehren⸗ males unſerer Helden gedenken, denen der Volksbund in Deutſchland und jenſeits der Grenzen des Reiches unvergängliche Male der Treue erbaut. 154 ee, eee Deutſches Frelkorp hrenmal auf dem An 7 N* 2 naberg/ Oberſchleſſen erbaut vom Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge für alle Gefallenen der Frelkorps, des Grenz- und des Selbſtſchutzes; am Fuße des Ehrenmals die von der Provinz Schleſien erbaute Feierſtätte Arbeitsloſenziffer weiter gesenkt Landesarbeitsamtsbezirk Heſſen verzeichnet einen bisher noch nicht erreichten Tieſſtand Während im Monat März der Beſchäftigungs⸗ anſtieg im weſentlichen noch von den Saiſon⸗ ruppen getragen war, trat im April bereits der rbeitseinſatz in den 1 von der allgemeinen e a bönangen Wirtſchafts⸗ zweigen in den Vordergrund. Die Arbeitsloſen⸗ ſcche konnte— nach Ueberwindung der winter⸗ ichen Saiſonarbeitsloſigkeit— wiederum um rund 4000 oder 12,2 v. H. geſenkt werden, davon entfiel nur noch ein Drittel auf die eigentlichen Saiſonaußenberufe. Die Zahl der Arbeitsloſen iſt mit 28 778 Volksgenoſſen 21751 Männer, 7027 Frauen) auf einem isher noch nicht erreichten Tief⸗ ſtand angelangt, wobei jedoch in den kommenden Monaten noch mit weiterem Rückgang zu rechnen iſt. Bei dem ge⸗ ringen Beſtand an volleinſatzfähigen Arbeiks⸗ loſen wird es immer ſchwieriger, den Anforde⸗ rungen der Wirtſchaft nach Arbeitskräften zu entſprechen. Dies gilt nicht nur für die eigent⸗ lichen Mangelberufe(Landwirtſchaft, Bergbau, Bau⸗ und Metallgewerbe), ſondern in wachſen⸗ dem Maße auch für verſchiedene andere Berufs⸗ gruppen, z. B. für die Berufe der Induſtrie der Seele und Erden, der verſchiedenen Angeſtell⸗ Naber e uſw. In der Landwirtſchaft konnten bisher rund 1400 Jtalienereingeſetzt werden, womit jedoch der Kräftemangel noch nicht reſtlos behoben iſt. Im Baugewerbe das im April eine weitere Abnahme um 260 Arbeitsloſe zu verzeichnen hatte, ſtanden nur noch rund 600 Fachkräfte zur a ae davon 100 nicht volleinſatzfähige. Das Gaſtwirts⸗ gewerbe hatte wegen der nahe bevorſtehenden Kurſaiſon eine beträchtliche Abnahme der Ar⸗ beitsloſenzahl(— 462) aufzuweiſen. Von der Geſamtzahl der bei den Arbeitsämtern gemelde⸗ ten Arbeitsloſen entfällt über ein Drittel(rund 1 auf die Gruppe der ungelernten Arbeiter (nach einer Abnahme um rund 1400 im Monat April). In den Angeſtellten berufen hat die 51 Jah er 2 ſich gleichfalls weiter gehoben; die Zahl der arbeitslosen Angeſtellten ging um 260 zurück. In der unterſtützenden Arbeitsloſenhilfe be⸗ Pant ſich Ende April 15 361 Volksgenoſſen. Die ahl der Hauptunterſtützungsempfänger ſſt alfo gegenüber Ende März d. J. um 3402 zurück⸗ ſonangen, Die Zahl der Notſtandsarbeiter onnte weiter auf 2666, alſo gegenüber Ende März um 1073, geſenkt werden. 0 I gun. Nuurhe eng ler 9 40 D Gartelſt felt Bic haldt term Gch N s al Auel a k none i 9 dun Lale duch di und Ech ſchebung 1 beſſe lde el ia dle e mute ft bel Seile buen de Suren de E weiten van der Tutrhet ur Stell ud 1840 Germans laſſe nut mieherum fen. Nacht Abele: 0 I. enter 68. 08 8 Tat. Ke W Vier D. rieb W. Jegelt W. L846 be. Lau W. Genn. Beginn Henbbe VF̊un e Hawballe den vie f Flle, Murtin, lalbac, hitlerj. en 193 die Gr 55 .— 2 Ob Le u. erung n worieden ele eines keit, die nge ige Nei⸗ Brüder de wer⸗ tte ber⸗ Lehten⸗ N der ig her lle der TB. Leutershauſen 16 12 2 2 103:66 26 S. 98 Schwetzingen 16 12 2 2 124:81 26 * I Käfertal 16 11 00 5 83:80 22 TV. Viernheim 16 10 0 6 91:77 20 TV. Friedrichsfeld T TG. Ziegelhauſen 16 8 0 8 105.101 16 TB. 1846 M'heim 16 5 2 9 87.106 10 TGde. Laudenbach nds TB. Germ. M'heim 16 1 0 15 49.147 2 1 eh 100 be 200 ſut LU ts den r det elbe⸗ und eitel ol eilet ten ö b 10 1100 lc tet de Aufſtiegsſpiele nunmehr überwacht, hat eine durch die Punktgleichheit von Leutershauſen ſcheidungsſpiel(bei Handball entſcheidet nicht [Turner⸗ Hand bal ler landeten an vier⸗ ter Stelle vor Friedrichsfeld, Ziegelhauſen Nachſtehend geben wir das Schlußbild der Tabelle: 9 Hitlerjungen! Wollt ihr an den Fahr⸗ Großkampj auf dem Walojportplatz Amicitia 09 1.— VfR Pforzheim 1. „Zum erſten Gauliga⸗Aufſti sſpiel in Viernheim iſt folgende Mannſchaft geſtellt: Krug; Kiß 1, Faltermann; Martin, Mül⸗ ler Joſ., Martinee; Kiß 3, Koob, Weiß, Kiß 4, Kiß 2.— Erſatz: Fetſch. Das Vorſpiel beſtreitet die Erſatzliga gegen Gartenſtadt Mhm.⸗Waldhof in folgender Auf⸗ ſtellung: Biſchler; Weidner, Kempf; Hoock V., Ehr⸗ hardt Jak., Wörner P.; Mandel K., Fal⸗ termann, Krug Ph., Schmitt Mich., Kempf Erſatz: Reinhardt. Auch von dieſer Stelle möchten wir noch⸗ mals an alle Sportanhänger den dringenden Appell richten, ihre Begeiſterung in den Gren⸗ zen zu halten, die eines anſtändigen Sports⸗ mannes würdig iſt. Das Gauamt, das die Verfügung erlaſſen, daß es nicht nur gegen Spieler, ſondern auch gegen Zuſchauer, die die Ruhe und Ordnung ſtören, mit den ſchärf⸗ ſten Mitteln vorgehen wird. Den Anweiſun⸗ gen des Ordnungsdienſtes und der Platzauf⸗ ſicht iſt unbedingt Folge zu leiſtenh. Die Tri⸗ büne kann nur gegen entſprechende Karte be⸗ treten werden. Ebenſo hat die Jugend inner⸗ halb des Spielfeldes nichts verloren und wird bei Nichtbeachten dieſer Verfügungen vom Sportplatz entfernt. Wir wenden uns hier beſonders an die Eltern, dies ihren Kindern einzuſchärfen. Wir wollen unſeren auswär⸗ tigen Gegnern zeigen, daß Vorkommniſſe wie auf dem KFV⸗Platz in Karlsruhe hier nicht üblich ſind. Unſere elf Grünen wollen wir ſie⸗ gen ſehen und einen Fußballkampf erleben, an den ſich jeder wahre Sportsmann mit Freuden erinnert. PCC Hanbball⸗Bezirksklaße Nun iſt auch in der Staffel 1 der Hand⸗ ball⸗Bezirksklaſſe der Meiſter ermittelt. Das und Schwetzingen, notwendig gewordene Ent⸗ das beſſere Torverhältnis!) auf neutralem Ge⸗ lände erbrachte den Turnverein Leutershau⸗ ſen als endgültigen Meiſter. Mit 13:9 Toren mußte ſich Schwetzingen beugen, nachdem ſchon bei Seitenwechſel mit 6:2 Toren für Leuters⸗ hauſen das Spiel ſo gut wie entſchieden war. Austragungsort war Handſchuhsheim. Die Spargelſtädter müſſen alſo mit dem zweiten Tabellenplatz vorlieb nehmen, gefolgt von der Turnerſchaft Käfertal. Unſere hieſigen und 1846 Mannheim. TG. Laudenbach und Germania Mannheim gaben in der Bezirks⸗ klaſſe nur eine kurze Gaſtrolle. Sie müſſen wiederum den Weg in die Kreisklaſſe antre⸗ ten. Bezir ksklaſſe— Staffel Beginn der 8 Handball⸗Pokalſpiele! Zum erſten Pokalſpiel müſſen die Turner⸗ Handballer zum TV Hohenſachſen und wer⸗ den wie folgt antreten: e Kempf, Sander; Beiner, Herbert, artin; Kühlwein Hch., Martin P., Bek⸗ kenbach, Alter, San. ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft die Grundlage— ſpart fleißig! Weitere Einbrüche in anderen heſſiſchen Spargelhallen Lampertheim. Bei dem Einbruch in der Lampertheimer Spargelverſandhalle ſcheint es ſich zu beſtätigen, daß hier„Spezialiſten“ am Werk waren. Der gleiche Einbruch wurde in der Nacht zum Mittwoch in der Spargel⸗ halle in Ingelheim verübt. 17 7 Woche würde ein Einbruch in der Spargelhalle zu Heidesheim verſucht, der jedoch mißlang, weil die Täter geſtört wurden. Es hat den An⸗ ſchein, als ob es ſich überall um die gleichen Einbrecher handelt. Bei dem Einbruch in Lam⸗ pertheim haben die Täter die Arbeitsmäntel des Büroperſonals dazu benutzt, die Fenſter zu verhängen, um ungeſtört arbeiten zu kön⸗ nen. ee und verantwortlich für den politiſchen eil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag; Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäufer, Cnyrim& Co,, Worqms.— Pu. IV. 1938 über 1900. 8. Zt. ift Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. Kirchliche Anzeigen Katholijche Kirche: 5. Sonntag nach Oſtern(Bittwoche) Apoſtelkirche: ½7 Uhr: hl. Meſſe ½8 Uhr: hl. Meſſe ½10 Uhr: Hochamt 7½2 Uhr: Chriſtenlehre für die Jungfrauen. Diejenigen Jungfrauen, die in die Kon⸗ gregation aufgenommen werden wollen, werden gebeten, nach der Andacht in der Kirche zu bleiben. 2 Uhr: Andacht. Marienkirche: 8 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene 10 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Andacht für die Kinder. Montag: 5.40 Uhr 1. S.⸗A. für Manfred Joſ. Kempf 6.10 Uhr anſtelle des 2. S.⸗A. für denſel⸗ ben ein Amt in der Tagesfarbe. Darauf Flurprozeſſion Dienstag: 5.40 Uhr 1. S.⸗A. für Joh. Jak. Win⸗ kenbach 1. 6.10 Uhr anſtelle des 2. S.⸗A. für den⸗ ſelben ein Amt in der Tagesfarbe. Darauf Flurprozeſſion Mittwoch: 5.40 Uhr 1. S.⸗A. für Katharina Martin geb. Dewald 6.10 Uhr anſtelle des 2. S.⸗A. für dieſelbe ein Amt in der Tagesfarbe. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag bei den Barmherz. Schweſtern hl. Meſſe. Chriſti Himmelfahrt 6 Uhr: 1. hl. Meſſe 7 Uhr: 2. hl. Meſſe ½9 Uhr: Hochamt, Prozeſſion Die Schulkinder der 4 oberen Klaſſen nehmen an der Prozeſſion teil. Marienkirche: ½8 Uhr: hl. Meſſe; 10 Uhr: Kindermeſſe in der Apoſtelkirche. General⸗Kommunion für alle Mitglieder der Jungfrauen⸗Kongregation ½2 Uhr: Aufnahme. Evangeliſche Kirche: Sonntag, 22. Mai Vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt Anſchließend: Kindergottesdienſt. Montag, 23. Mai, 8.30 Uhr: Singſtunde des Kirchenchor Dienstag, 24. Mai, 8 Uhr: Frauenabend Donnerstag, 26. Mai: Chriſti Himmelfahrt Vorm. 9.45 Uhr: Gottesdienſt. Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der NS V.] Radfahrervereinigung Viernheim 07 Samstag, 21. Mai, 8.30 Uhr, im Lokal Mit⸗ gliederverſammlung. Hierauf gemütl. Bei⸗ ſammenſein. Die Mitglieder werden hierzu Bereins⸗Anzeiger „D Veichsbund der Kinderreichen 2 9 Abſchnitt Viernheim Am kommenden Sonntag, 22. Mai, findet im Gaſthaus„Zum Saftladen“, nachmittags 3 Uhr eine Großkundgebung ſtatt, bei welcher alle Probleme des Laſtenausgleichs zur Sprache kommen. Es ſpricht Landesamtswart Pg. Rinke, Frankfurt. Ferner berufene Ver⸗ treter für Siedlungsweſen und Bevölkerungs⸗ politik. 8 i Alle Kinderreiche, Mitglieder und auch Nicht⸗ mitglieder ſind herzlichſt eingeladen. Die Mit⸗ glieder der Partei, der Formationen und an⸗ geſchl. Verbände ſind unſere gern geſehenen Gäſte. Winkenbach, Krs. Abſchnittswalter. Männergeſangverein 1846 Heute Samstagabend vollzählige Singſtunde. Der Vorſitzende. Sängereinheit Sonntag vormittag 9.30 Uhr Singſtunde. Alles pünktlich erſcheinen. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängerbund⸗ Flora. Heute abend 9 Uhr vollzählige Singſtunde. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie. Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde. Alles zun Stelle.— Morgen Sonntag, 22. Mai, findet unſer Ausflug per Omnibus in die herrliche Pfalz ſtatt. Abfahrt 7.30 Uhr vormittags am Lokal zum Schützenhof. Nachzügler werden nicht erwartet. Der Vorſitzende. Krieger⸗ und Soldaten⸗ kameradbſchaſt Viernheim 4 18 im NS. Deutſch. Reichskriegerbund Am Sonntag, 22. Mai, von 14—18 Uhr, findet Uebungsſchießen für ſämtliche Schützen ſtatt. Aufſicht: Grau.— Es haben alle Ka⸗ meraden, die verſichert ſind, zu erſcheinen. Kamerad J. Martin wird einen Vortrag hal⸗ ten über die Schießfolge im laufenden Jahr und über die Führerverſammlung in Weiher. Der Kameradſchaftsführer. Sportvereinigung Amieitia 09 e. VB. Spielbetrieb am Sonntag, 22. 5. 38 auf dem Waldſportplatz: 1. Fußb.⸗Mſchft. Aufſtiegs⸗ ſpiel zur Gauliga gegen VfR Pforzheim. Be⸗ ginn: 3 Uhr. Vorſpiel: Erſatzliga gegen 1. M. von Gartenſtadt Mhm. Waldhof. Beg.: 1.15 Uhr. Mitglieder und Sportanhänger fordern wir auf, die Sportwettkämpfe der HJ am Samstagmittag und Sonntagvormittag im Stadion Lorſcherſtraße zu beſuchen. Die Vereinsführung. Turnverein von 1893 Abtlg. Handball: 1. Mſchft. Pokalſpiel in um vollzähliges Erſcheinen gebeten. Der Vereinsführer. Hohenſachſen. Abfahrt: 1.30 Uhr per Rad; bei ungünſtiger Witterung 12.42 Uhr OC. nod. gauae. ble aus Leinetta, mit farbĩ- ger Jacke, Kleid in weiſß mit korallenfarbiger oder blaufarbiger Jacke, Kleid in mais mit reh- 35. brauner Jacke farbig u. marineblau hell- und dunkel- grundigen Farben 4 5 Shoctracii aus Panama- — Kunstleinen, mit Perlmut- terknöpfen, natur- 8⁰² Hhoetbluse aus Kunst- seiden- Punktlavable, in 8 Defatg Mannheim P 5. 1-4 an den Planken— Anruf: 23354-5656 aus Leinetta, mit farbi- biger Stepperei, moder- ner Faltenrock, in weis und in den Pastellfarben blau, beige und 27 50 agavegrün ———̃—T 8 N 7 1 4 * 1 ö Wir haben eine Inhasso- Agentur (nebenberufliche) für alle Versicherungs- Zweige mit vorhan- denem Bestand an gewissenhaften, arbeitsamen und gut em- pfohlenen Herrn in Viernheim zu vergeben. In Angeboten bitten wir Beruf und Alter zu vermerken. Aachener- u. Münchener Feuer-Vers.-Ges. Mannheim, Schließfach 202 Albert Schuhmacher, Ingenieur Eliſabeth Schuhmacher geb. Stump Vermãhlle Mannheim oͤen 22. Mai 1938 Viernheim l F F ür die uns anläßlich unſerer Dermählung zuteil gewordenen Glüchwünſche und über- reichten Beſchenke danken herzlich H. Jojej Werle und Frau reta geb. Bauer natur. O EG. 7 „Deutscher Ralser“ Das gute Kühnerbier.— Es ladet ein nhof Fernſprecher 10 Samslag 8.30 Unr Tan Sonntag 5 Un 5 Empfehle meine Answahl in Spei- sen und Getränken.— Stangen- spargel mit Schinken od. Schnitzel. Wiener Schnitzel garniert. Rahm- kotelette, Rumsteak, Saure Nieren. Pikante kalte Platten, Restau- rationsbrote. 1937er St. Martiner Jamllie Weſchmann empfehlen wir leinenartige Moppenstoffe eee eee eee eee für das flotte Sportkleld Mtr. 2.15, 1.73 Mingſlen im neuen Aleiò Mattcrepe-Streifen 1 dpatte Fatbstellungen, für port. liche Kkleldet und Blusen ir. 3.28, 1.95 flrg fügt uns in ſämtl. Pisse Kleider⸗Sickereien, Hohlſäume, Kanten, Einkurbeln von Spitzen u. Einſätzen, Bieſen u. Smokarbeiten, Knopflöcher, Knöpfe, ſowie Monogramme u. 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Besonderen Dank dem Herrn Bürgermeister und dem Gemeindevorstand, Herrn Ortsgruppenleiter Braun, sowie der NSDAP. und deren Abordnungen, der HJ, dem Herrn Lehrer Lipp, den Alters- genossen und der Mar. Jünglingskongre- gation für die ehrenvollen Nachrufe und die Begleitung zum Grabe. Ein herzliches „Vergelt's Gott“ sei auch allen Spendern von Kränzen und Blumen und den Stiftern von Seelenmessen gewidmet. Familie Ch. Joseph Kempf „Kaiserhof Morgen Sonntag in unſerem ſchön dekoriert. Saal gr. Maitanz wozu wir freund. lichſt einladen Die Kapelle Der Wirt Addo 2 2 it 5 Mald la ancle⸗ dem Mond l 71. 24221. Die vornehme Familien Druckſache Derlobungs /, Bermählungs,, Seburts ⸗ und Traueranzeigen erhalten Sie ſchnellſtens in der Buchdruckerei der„Diernheimer Bolbszeitung“, Bismarchſtr. 13, Tel. 153. 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