Need die i pelertz keits Ah lb felt anni . durchge⸗ was boy N wutde. he wr ur hitte ſuch ver⸗ m wurde Reinheim n und eſſe in gungzott tt. Aft, Mich 11 N.— — polltiſcen n ihrigen ag: Ver „Vun, A Du: in Ad, . it u ee als aatral — „ muheim n die dinal Noritz und f und peder odel hu. halbe atdi⸗ be⸗ und lüce tlic uſci a0 biet jet, det holt füͤde die nüde Luldeng Sdondelald ler de Sorhe Rethenſchaftsbericht über die Maßnahmen der briliſchen Regierung in der judetendeutſthen Frage erklärte der ol k Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſchelnungswelle: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins durch die Poſt monatlich 160 N. ausſchließlich Nummer 120 Haus gebracht monatlich 160 R einſchließlich Botenlohn, Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. dienslag Enkſpannung der Lage erwartet Die vorſtellungen Englands in Prag London. 24. Mai. die Tſchechoſlowakei Auf eine Anfrage über Premierminiſter Chamber⸗ lain am Montag im Unterhaus: Ich will flowakei vielleicht in deutſche Außenminiſter hat die zunächſt eine kurze Ueberſicht über die Ereig⸗ niiſſſe der letzten Tage geben, die eine Tendenz aufwieſen, wonach die Lage hinſichtlich der deutſchen Minderheit in der Tſchecho⸗ 5 eine gefährliche Phaſe eintreten würde, und will hierauf die Aktion ſchildern, zu der die britiſche Re⸗ gierung geſchritten iſt. Am 19. Mai begannen ſich Gerüchte über 6 Truppen bewegungen in Richtung auf die tſchechoſlowakiſche Grenze zu verbreiten. Die deutſche Regierung unterrich⸗ tete den britiſchen Botſchafter am folgenden Tage davon, daß dieſe Gerüchte in keiner Weiſe begründet waren. und ſie gab der tſchechoſlowakiſchen Regierung eine gleiche Verſicherung. Am 20. Mai kam es zu einer Anzahl ſchwerer Zwiſchenfälle in der Tſche⸗ choflowakei. Am Morgen des 21. Mai gab die tſchechoſlo⸗ wakiſche Regierung zu verſtehen, daß ſie einen ahrgang aufrufe, um ihn auszubilden und um die Ordnung in den Grenzgebieten aufrecht zu erhalten. Am gleichen Tage ereignete ſich ein bedauer⸗ licher Zwiſchenfall, bei dem zwei Sudeten⸗ deutſche ihr Leben bei einem Zwiſchen⸗ all in der Nähe der Grenze verloren. Der volle Tatbeſtand dieſes Zwiſchenfalles iſt hoch nicht völlig klar. Der tſchechoſlowakiſche deutſche Regierung über dieſen Zwiſchenfall unterrichtet und teilte ihr mit, daß diſziplinariſche Maßnahmen gegen die Verantwortlichen ergriffen wurden. Am gleichen Tage, dem 21. Mai. erhielt der britiſche Botſchafter in Berlin eine weitere Zuſicherung der deutſchen Regie⸗ rung, wonach die Gerüchte(stories) über deutſche Truppenbewegung gänzlich unbegrün⸗ det ſeien. Das Nalionalilätenftafut Der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter teilte dem britiſchen Geſandten in Prag mit, daß Henlein eine Einladung überſandt worden ſei, über das Nationalitätenſtatut zu verhan⸗ deln, das am 19. Mai von der tſchechoſlowaki⸗ ſchen Regierung gebilligt worden war. Aber am gleichen Tage wurde in der ſudeten⸗ deutſchen Preſſe angekündigt, das politiſche Komitee der Sudetendeutſchen Partei habe be⸗ ſchloſſen, den tſchechoſlowakiſchen Miniſterprä⸗ ſidenten davon zu unterrichten, daß die Partei nicht in der Lage ſei, das Nationalitätenſtatut zu erörtern, ſolange nicht Frieden und Ord⸗ nung in den ſudetendeutſchen Gebieten und vor allem die konſtitutionellen Rechte der Freiheit der Meinung, der Preſſe und der Verſammlung garantiert ſeien. Angeſichts dieſer Lage hat die Hauptſorge der britiſchen Regierung darin beſtanden, ihren ganzen Einfluß wo auch immer er wirkſam war, für eine Mäßigung in Wort und Tat einzuſetzen, während ſie zugleich den Weg für eine friedliche Aushandlung einer befriedigenden Regelung offenhielt. Für die⸗ ſen Zweck hat ſie bei der tſchechoſlowa⸗ kiſchen Regierung Vorſtellungen erhoben, wonach es notwendig ſei, jede Vor⸗ ſichts maßnahme zu ergreifen, damit Zwi⸗ ſchenfälle vermieden würden. und wonach jede mögliche Einſchränkung gemacht werden müſſe, um eine vollſtändige und dauernde Regelung durch Verhandlungen mit den Vertretern der Sudetendeutſchen Partei zu erreichen. Hierbei hat ſich die britiſche Regierung der vollen Unterſtützung der franzöſiſchen Regierung erfreut. Juſicherung aus Prag Die tſchechoſlowakiſche Regierung hat auf dieſe Vorſtellungen mit einer Zuſicherung 1 n ſie wiſſe das Intereſſe zu ſchätzen, as die Regierung bei dieſer Frage bewieſen g habe, und ſie ſei feſt entſchloſſen, eine bal⸗ dige und vollſtändige Löſung zu ſuchen. Die britiſche Regierung hat bei der deutſchen Regierung Vorſtellungen er⸗ hoben, in denen ſie auf die dringende Wichtig⸗ keit hingewieſen hat, daß eine Regelung er⸗ reicht wird, 0 der europäiſche Frieden er⸗ nen werden ſoll, und ſie hat ihrem ernſten unſch Ausdruck gegeben, daß die deutſche Re⸗ gierung mit ihr zur Erleichterung eines Ab⸗ kommens zuſammenarbeiten möge. Der deutſche Außenminiſter erklärte, daß er die Anſtrengungen willkommen heiße, die von der britiſchen Regierung gemacht würden, und daß die deutſche Regierung voll ihren Wunſch teile, daß die Verhandlungen ihren Fortgang nehmen möchten. Im Augenblick ſcheine es, daß die Lage etwas entſpannt iſt, und wie ich höre, ſind die geſtrigen Wahlen ohne jeden un⸗ vorhergeſehenen Zwiſchenfall abgelaufen. . iernheimer 3 Verkündigungsblatt der NS An. Viernheim Anzeigen preis: Grundpreis für 1mm Höbe und 22 mm Breite 8 Rpfg. im Text- teil für 1 mm Höbe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zen iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 aultia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 13. den 24. Mai 1938 Fernſpr. 153 Peg v'vbaſen 15101 14. Jabraang 8wiſchenfall an der Grenzbrücke Unnölige Aebergriffe iſchechiſcher Foldalen nördlich von Linz Linz, 24. Mai An der deutſch⸗tſchechiſchen Grenze wurden heute morgen nördlich von Linz in Ulbrichsberg und SHohenfurth die Grenzbrücken, die zur Hälfte dem Reich gehö⸗ ren, von tſchechiſchen Soldaten, die dabei auch den deutſchen Teil der Brücke und damit deut ⸗ ſches Gebiet betraten, mit Stroh umwickelt und mit Benzin übergoſſen. Beim Herannahen deutſcher Grenzorgane zogen ſich die Soldaten wieder auf tſchechiſches Gebiet zurück. Militärflugzeug über deutſchem Gebiet Annaberg(Erzgebirge). 24. Mai Am Montagvormittag gegen 9 Uhr erſchien ein tſchechoſlowakiſches Militär⸗ flugzeug über der an der deutſchen Grenze Konrad Henlein bei Lodza Ausſprache mit dem lſchechoſlowakiſchen Miniſterpräſidenlen Prag, 24. Mai. Konrad Henlein kam geſtern vormittag in Aſch an und ſuhr ſofort nach Prag wei⸗ ter, wo er um 16 Uhr eintraf. Um 18 Uhr ſuchte er den Miniſterpräſidenten Dr. Hodz a auf deſſen Einladung auf. Der offizielle Be⸗ richt über den Beſuch, den die Sudeten⸗ deutſche Partei nach Rückkehr Konrad Henleins von der Ausſprache mit dem Mini⸗ ſterpräſidenten Dr. Hodza herausgab, beſagt: „Konrad Henlein hat heute dem tſchecho⸗ ſlowakiſchen Miniſterpräſidenten Dr. Hodza auf deſſen Einladung im Kolowrat⸗Palais einen Beſuch abgeſtattet. Hiermit haben die informativen Beſprechungen mit Dr. Hodza begonnen, die zr Klärung und Be⸗ ruhigung der politiſchen Lage dienen ſol⸗ len.“ a Rund funkerklärung der Regierung 1 Prag, 24. Mai. Die tſchechoſlowakiſche Regierung verbreitete durch; den Rundfunk eine Erklä⸗ rung, in der ſie der geſamten Bevölkerung des Staates, allen politiſchen Parteien, allen Wahlgruppen und deren Leitungen, die ſich durch muſterhafte Diſzipliniertheit um den würdigen Verlauf der Wahlen verdient ge— macht hätten, den Dank ausſpricht und her⸗ vorhebt, daß trotz der bewegten Zeit die Wahlen ohne einen einzigen ern⸗ ſten Zwiſchenfall durchgeführt worden ſeien. Die Regierung der Republik erblicke darin den Ausdruck der politiſchen Reife aller Komponenten der Bevölkerung. Der Führer eröffnete die Bauarbeiten zur Münchner Untergrundbahn Am Sonntagmittag gab der Führer und Reichskanzler an der feierlich geſchmückten Bauſtelle Ecke Lindwurm⸗, Ziemſſenſtraße in München in einem feierlichen Akt das Zeichen zum Bau⸗ beginn der Münchner Untergrundbahn und gleichzeitigen Arbeitsbeginn der gewaltigen Bau⸗ vorhaben in der Hauptſtadt der Bewegung. In ſieben Jahren wird München ein völlig neues Geſicht bekommen und zur ſchönſten Stadt des Reiches werden. Unſer Bild zeigt den Führer während der Lieder der Nation. Man erkennt von links, Reichslejter Dr. Ley, Gauleiter Adolf Wagner, den Führer, Reichsminiſter Dr. Dorpmüller, den Münchner Oberbürgermeiſter Reichs⸗ leiter Fichler und den Kommandierenden General des VII. Armeekorps Ritter von Schobert. General der Infanterie (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) liegenden. zur Tſchechoſlowakei gehörenden Stadt Weipert und überflog dann die deut⸗ ſche Grenze bei Baerenſtein. Nachdem es längere Zeit über Baerenſtein ſehr niedrig ge⸗ kreuzt hatte, flog es in Richtung Preßnitz, das auf tſchechoſlowakiſchem Gebiet liegt, da⸗ von. Auf tſchechiſchem Gebiet kam es ins Tru⸗ deln, ſtürzte ab und geriet in Brand. Soweit vom deutſchen Reichsgebiet her zu erkennen war, konnten die Piloten nicht mehr geborgen werden. Eine merkwürdige„Uebung“ Paris, 24. Mai Der Prager Berichterſtatter der Agentur Ha⸗ vas berichtet über den Empfang des deutſchen Geſandten Eiſenlohr durch den Außenmini⸗ ſter Krofta und das Bedauern. das letzterer im Namen der tſchechoſlowakiſchen Regierung über den Grenzzwiſchenfall bei Miſtelbach ausgeſprochen habe. Der Berichterſtatter ſtellt dieſen Zwiſchenfall dann folgendermaßen dar: Tſchechiſche Soldaten ſeien bei einer von der tſchechiſchen Militärbehörde angeordneten „Uebung“ über die deutſche Grenze gegan⸗ gen und dabei bis dicht an die Brücke von Bernhardstal gekommen. Als ſie von einer deutſchen Patrouille bemerkt wurden, hätten ſie die Flucht ergriffen. Hierauf habe Außenminiſter Krofta den deutſchen Geſand⸗ ten zu ſich gebeten, ihn von dem Zwiſchen fall unterrichtet und gleichzeitig das Bedauern der tſchechoflowakiſchen Regierung ausgeſprochen. gie hoben Schühengräben aus! Warſchau, 24. Mai Der„Illuſtrierte Krakauer Ku⸗ rier“ beſchäftigt ſich mit den tſchechiſchen mili⸗ täriſchen Aktionen der letzten Tage. Wie das Blatt aus Prag berichtet, waren die in der Tſchechoſlowakei eingezogenen Reſerviſten noch in der Nacht zum Samstag an die deutſche Grenze gebracht worden. In Reichenberg wur⸗ den von den tſchechiſchen Soldaten bereits Schützengräben ausgehoben. Das Blatt will weiter wiſſen, daß außer den bisherigen Jahrgängen noch weitere Einberufun⸗ gen erfolgen, obwohl es zu keinen ernſten Zwiſchenfällen bisher gekommen iſt. Während des Wochenendes hat man von Polen aus mit der Tſchechoſlowakei keine telefoniſchen Geſprä⸗ che führen können, denn jede Verbindung ſei ſofort von den tſchechiſchen Telephonzentralen unterbrochen worden. Die Tſchechoſlowakei ma⸗ che den Eindruck eines kriegsmäßig vorberei⸗ teten Staates. Ueberall ſehe man Polizei, Gen⸗ darmerie oder Militärabteilungen, die feld⸗ marſchmäßig ausgerüſtet mit der Eiſenbahn oder mit Automobilen abtransportiert werden. Auch in dem ſlowakiſchen Gebiet ſeien ſtarke Militärabteilungen zu beobachten. Das gelte auch für die zahlreichen Militärflugplätze, die ſich in der Slowakei befinden. Unnötige Vorſichlsmaßnahmen Budapeſt, 24. Mai. Nach hier eingetroffenen Mitteilungen iſt die geſamte ungariſch⸗tſchechoſlowa⸗ kiſche Grenze von Preßburg bis nach Siebenbürgen auf tſchechiſcher Seite nunmehr von Truppen beſetzt. Hierbei ſollen nicht nur die zwei mobiliſierten Jahrgänge, ſondern auch verſchiedene techniſche Truppenteile eingeſetzt worden ſein. Zudelendeulſche Beamle ſchikanierk Prag, 24. Mai Staatsanwalt Dr. Stein iſt von Eger nach Kuttenberg verſetzt worden, da er an der Mai⸗ feier der SDP. teilgenommen hatte. Beim Bezirksgericht und beim Kreisgericht in Eger wurden ſämtliche Richter und Staatsanwälte deutſcher Nationalität einem ſtrengen Verhör unterzogen.(!) Sie wurden dabei gefragt. ob ſie am J. Mai an den Umzügen der SDP. teilgenommen haben. Auch zwei deutſche Bahnbeamte aus Eger ſind wegen Beteiligung an den Maiumzügen der Sudeten⸗ deutſchen Partei verſetzt worden. e — —— — — ä —( 2ͤ 1 0 . „ 8 1 4 1 5 2 N dern durch eine weitere Stärkung und Kräf⸗ ganzen Welt nachdrücklich betont. hin mit Füßen treten will, muß ſie nun endlich Entjpannung? Dr. E. K. Die Gemeindewahlen des Sonn⸗ tags in der Tſchechoſlowakei umfaßten als erſte Gruppe 187 Gemeinden. Darunter befanden ſich 69 Gemeinden mit einer deutſchen Mehrheit. In dieſen Gemeinden hat die Sudetendeutſche Partei Konrad Henleins einen un⸗ beſtrittenen Sieg erfochten. Durchweg wurden für die SdP. rund 90 v. H. der deutſchen Stimmen abgegeben. Die Sudetendeutſche Partei hatte an früheren Gemeindewahlen nicht teilgenommen. Gemeſſen aber an den letzten Parlamentswahlen, an denen auch die SdP. be⸗ teiligt war, iſt feſtzuſtellen. daß die Partei Konrad Henleins einen größeren Anteil Stim⸗ men erhielt, als zuvor allein zuzüglich der bür⸗ gerlich⸗deutſchen Parteien, die ſich inzwiſchen mit der großen Vertretung der ſudetendeut⸗ ſchen vereinigt haben. Die deutſchen Sozial- demokraten dagegen haben einen ſtarken Verluſt erlitten der gegenüber den letzten Ge—⸗ meindewahlen 50 v. H. beträgt und gegenüber den letzten Parlamentswahlen immer noch ein Fünftel. Ebenſo wurden die deutſchen Kom⸗ muniſten, die ſich mit ihren tſchechiſchen Genoſſen wahlverbündet hatten, zurückgedrängt. Die Tatſache, die ſich aus dem erſten Wahlſonn⸗ tag demnach ergibt, iſt die, daß die Sudeten⸗ deutſche Partei rund 90 v. H. aller Sudeten⸗ deutſchen vertritt und damit das Recht hat, na⸗ mens und im Auftrag der ſudetendeutſchen Volksgruppe zu ſprechen und zu handeln. Wenn die Wahl im weſentlichen ruhiger ver⸗ laufen iſt, als nach der erregten Stimmung der vorhergehenden Tage anzunehmen war, dann iſt dies ausſchließlich auf die eiſerne Disziplin der Sdp. zurückzuführen. Die Wahl des Sonntags hatte keinen Selbſt⸗ zweck. Sie war nur eine Etappe zu dem Ziel, das noch nicht erreicht iſt. Nach wie vor ſteht im Vordergrund die Autonomie der Nationali⸗ täten, die weitgehende Selbſtverwaltung der nationalen Minderheiten, eine Forderung, die durch den klaren und deutlichen Wahlausgang beſonders unterſtrichen wurde. Trotz der Tſche⸗ chiſierungsverſuche mit allen nur möglichen Mitteln hat ſich die geſchloſſene Front der Su⸗ detendeutſchen nicht nur völlig behauptet, ſon⸗ tigung ihr Lebensrecht noch einmal vor der Die Prager Regierung hat damit neuerdings einen nachhal⸗ tigen Hinweis bekommen für die Notwendigkeit eines im Sinne der Forderungen der Nationa⸗ litäten notwendigen ſtaatlichen Umbaues. Wenn ſie ein elementares Lebensrecht eines Volks⸗ teiles von dreieinhalb Millionen nicht weiter⸗ die einzig möglichen Folgerungen aus einer Lage ziehen, die am Sonntag noch einmal in ihrer ganzen Tragweite dokumentiert wurde. Der Beſuch Konrad Henleins bei dem tſchechiſchen Miniſterpräſidenten Dr. Hodza hat, wie es amtlich heißt, die informatoriſchen Beſprechungen eingeleitet, die zur Klärung und Beruhigung der politiſchen Lage dienen ſollen. In einer Rundfunkerklärung ſpricht die Prager Regierung allen an der Wahl beteiligten Par⸗ C Paris, 24. Mai. In der Pariſer Abendpreſſe ſpiegelt ſich die Entſpannung wider, die nach den übertriebe⸗ nen Gerüchten vom Samstag infolge des ru hi⸗ gen Verlaufs des Wahlſonntags eingetreten iſt. Der„Temps“ warnt vor der Auffaſſung, daß man nunmehr von einem Extrem in das andere, vom ſchwärzeſten Peſſimismus zum leichtfertigſten Optimismus übergehe. Die Schärfe der Kriſe habe nachgelaſſen, aber die Kinben 6 Schwierigkeiten be⸗ tünden weiterhin. Noch ſei keine end⸗ gültige Löſung in Sicht. Die gemeinſame Ar⸗ beit der engliſchen und franzöſiſchen Regierung beſtehe darin, ein geeigneteres Klima für eine Prüfung und Löſung der Probleme zu ſchaffen. Ohne den moraliſchen Wert der be⸗ reits erzielten Ergebniſſe zu unterſchätzen und ohne die Schwierigkeiten, die noch zu überwin⸗ den ſejen, zu verkennen, könne man annehmen, daß die Atmoſphäre heute weſent⸗ lich beſſer ſei als am Samstag und daß das Schlimmſte verhütet worden ſei. Man müſſe der Haltung Englands das in dieſen kritiſchen Stunden treu an der Seite Frankreichs geſtan⸗ den habe. Anerkennung zollen. An der Politit der Befriedung, der Schlichtung und der fried⸗ lichen Regelung müſſe ſich die ganze Welt in voller Aufrichtigkeit beteiligen. Denn ſie allein entſpreche den Intereſſen Europas, und ſie allein könne praktiſch den Krieg verhindern. Reichskanzler Hitler habe wiederholt ſeinen Friedenswillen betont, und nichts geſtatte, Zweiſel in ſeine Aufrichtigkeit zu ſetzen. Man könne alſo den wiederholten Verſicherungen, Warſchau, 24. Mai Zu den letzten Ereigniſſen in der Tſchechoflo⸗ wakei ſchreibt der regierungsfreundliche„Kur⸗ jer Czerwony“, entgegen allen Befürch⸗ tungen ſei der tſchechiſche Vulkan nicht ausgebrochen, obwohl er immer bedrohlicher rauche. Es ſei jedoch ein Irrtum, aus dieſer Tatſache weitgehende Folgerungen zu ziehen. Wenn der letzte bedrohliche Zwiſchenfall nicht zum Ausbruch geführt habe, dann bedeute das nicht, daß ſich die tſchechoſlowakiſche Frage auf dem Wege zu einer Kompromißlöſung befinde. Die Lage bleibt weiterhin ernſt und kompli⸗ ziert. Sie ergebe ſich aus der inneren Verflech⸗ tung der Nationalitätenfrage im tſchechoſlowa⸗ kiſchen Staat, aus der wachſenden Dynamik der Sudetendeutſchen, aus der Tatſache, daß die Tſchechen ihrer ſelbſt nicht mehr Herr ſind und durch ihr Vorgehen zur Verſchärfung der Lage beitragen und aus der Verſtärkung der dezen⸗ traliſtiſchen Tendenzen, die bei ſämtlichen Volksgruppen wahrzunehmen find. Die Frage ſämtlicher Volksgruppen erheiſche daher eine raſche Löſung. Nichts deute darauf hin, daß man dieſe Angelegenheit nochmals vertagen könne. Diſziplin und Würde während des Wahltages. Die Auslandspreſſe verzeichnet mit einem Ge⸗ fühl der Beruhigung den ruhigen Verlauf des Wahlſonntags und ſpricht von einer Entſpan⸗ nung der Lage. Laſſen alle dieſe Anzeichen die Hoffnung zu, daß man in Prag nunmehr geneigt iſt, den Schlußſtrich unter ein Verhalten zu ziehen, das zuletzt zu einem ſehr ernſten Pro⸗ teien und Wahlgruppen den Dank aus für die Andre Brötchen blem für den Frieden Europas geworden war? andre Mädthen! Kleine Handwerksreiſe durch die deutſchen Gaue Der Reichsſtand des Deutſchen Hand⸗ werks hat ſoeben eine Sonderausſtellung fer⸗ tiggeſtellt, die einen intereſſanten Einblick in die Handwerkserzeugniſſe ſämtlicher Gaue gibt. „Pfälzer Wein und Pfälzer Worſcht— ttillt den Hunger, löſcht den Dorſcht!“ Dies ſteht auf einet freundlichen, dickbauchigen Tonkanne, einer Kanne, ſo recht geſchaſſen für den ſüßen Pfälzer Wein. Und wenn man ſie in Händen hält, träumt man ſchon davon, wie das wä ce, 1 den Ferien irgendwo beim Pfälzer Wein zu itzen In dieſer Kanne grüßt ein Stück Pfälzer Handwerkskunſt, und genau ſo wie diſſe Kanne gibt es in jedem der deutſchen Gaue ein Stück ganz beſonders bodenſtändigen, mit det Landſchaft eng verwachſenen Handwerks. Es empfängt uns auf Reiſen, es grüßt uns in den kleinen Reiſeandenken, die uns liebe Menſchen von ihten Ferienfahrten mitbringen. Es macht Freude, einmal hineinzuſchauen in das Hand⸗ werksſchaffen der deutſchen Landſchaften. Wer zum Beiſpiel nach Bayern fährt. der wird ſicher einmal einen Blick tun in eine der alten Geigenbauerwerkſtätten, er wird zuſchauen, wie der Skimacher ſchon emſig an neuen Brettlu für den nächſten Winter arbeitet und wird dem Holzſchnitzer, der die ſchönen Herrgottsbilder macht, eien wenig bei der Arbeit zuſchauen. Der Reichsſtand des Deutſchen Handwerks hat jetzt in Berlin eine ſchöne Hand werks⸗ ſchau eröffnet, die uns, gerade jetzt am Beginn der Reiſeſaiſon. ein wenig bei der Hand neh⸗ men und uns zeigen will, was tüchtige Meiſter in Nord und Süd, in Oſt und Weſt des deut⸗ ſchen Vaterlandes an ſchöner Handwersarbeit leiſten. Am reichſten iſt da ſchon unſere neue Oſtmark vertreten, die ſich mit einer Fülle zierlicher Arbeiten des Wiener Stils und der teichen, bunten Volkskunſt der Alpenländer vorſtellt. Wiener Strickſachen und herrliche Le⸗ dertaſchen, Keramiken und Korbflechtereien zeugen vom gediegenen Schaffen Oeſterreichs. Wußten Sie, daß im Rheinland die mei⸗ ſten Bretzeln gebacken werden? Haben Sie ſchon einmal Kölner„Männer“ oder Aachener „Piſtolets“ gegeſſen? Es gibt da ein altes, hübſches Verschen der Bäcker: Kommſt du in ein fremdes Städtchen, Winkt dir doppelter Genuß: Andre... Brötchen, andre Mädchen, Die man kennen lernen muß. Württemberg zum Beiſpiel beſitzt eine beſonders reiche Auswahl von eigenartigen Gebäckſorten. Hier gibt es die geringelten„Ho⸗ raffen“, das Kloſenbrot, die Reutlinger Mut⸗ ſchuln oder in Karlsruhe die berühmten„Fit⸗ zen“. Keine Frage, man muß auf Reiſen ein⸗ mal morgens Piſtolets oder Horaſſen eſſen, wenn man ſonſt an ſchlichte Wecken, Semmeln oder Brötchen gewöhnt iſt Wer nach Baden fährt, wird viel bunte Volkskunſt kennen lernen. Hier ſind noch die alten Trachtenſchneider und Holzſchnitzer am Werk, das Böttcherhandwerk iſt ſehr reich ver⸗ treten. Und wer ſich ein hübſches„bodenſtän⸗ diges“ Andenken mitbringen will, findet es in hübſchen Korbtaſchen, in bunt bemalten Holz⸗ ſchachteln oder bunt bedruckten Decken und Tü⸗ chern. In dieſen Drucken iſt ganz beſonders auch Weſtfalen groß, wo die Blaudrucke be⸗ ſonders kunſtvoll hergeſtellt werden. Und die ſchönen Keramiken oder die Holzſchuhe, die man auf dem Lande überall braucht und trägt, ſind ebenfalls ein Stück beſter weſtſäliſcher Hand⸗ werkskunſt. In Pommern wird viel gewebt und ge⸗ ſtrickt. Teppichknüpfer und Korbflechter ſind hier zu Hauſe, und die nec nag an ommer⸗ ſchen Teppiche, die meiſt noch nach altüberliefer⸗ ten Vorſchriften eingefärbt werden, haben wir Paris ſtellt Entſpannung feſt Franzöſſſche zkimmen zur Lage in der Iſchechoſlowalei Wann kommt die Löſung? Polen ſorderk Enlſcheidung in der Nalionalikälenfrage die er im Namen des ganzen deutſchen Volkes in dieſer Hinſicht gegeben habe, Glauben ſchenken. Der Eindruck der Entſpannung, der ſich heute morgen beſtätigte, berechtigte zu der Hoffnung, daß man in Berlin und in Prag den feſten Willen habe, darüber zu wachen, daß neue Zwiſchenfälle vermieden und damit der heftigen Polemik, die die Mei⸗ nungen in ſo gefährlicher Weiſe erhitzt habe, ein Ende bereitet werde. Die„Liberté“ Doriots ſtellt Prag das Zeugnis aus, daß es ruhiges Blut bewahrt habe, bedauert aber, daß Beneſch und Hodza in ihrer Politit ſchwer zu erklärende Fehler begingen. Warum hat man, ſo fragt die„Liberte“, Truppen an der pol⸗ niſche n Grenze zuſammengezogen, was diplomatiſche Schritte und mittelbare Er⸗ klärungen und ſogar Entſchuldigungen zur Folge hatte? Habe man in Prag noch nicht verſtanden, wie ſehr die früher Polen gegen⸗ über begangenen Fehler die Entwicklung der Tſchechoſlowakei und letzten Endes ihre Sicher⸗ heit belaſtet haben? Warum unterſtreicht man ſo viel als nur möglich in den Wahlergebniſ⸗ ſen die kommuniſtiſchen und marxiſtiſchen Er⸗ folge? Weiß man bei den Tſchechen nicht durch Erfahrung, daß ſie die Oppoſition der Minderheiten ſtärken werden? Das„Journal des Débats“ erklärt, man dürfe ſich nicht einbilden, daß jetzt alle Gefahr behoben ſei. Man könne ſolange nichts ſagen, als die Sudetenfrage nicht geregelt ſei. Das Blatt unterſtreicht dann die„Friedens⸗ aktion“ Englands und Frankreichs. „Nervöſe Flimmung in Prag“ Die ungariſche Preſſe kann noch keine Anzeichen allgemeiner Entſpannung bemerken Budapeſt, 24. Mai Die Budapeſter Abendpreſſe ſtellt eine ruh i⸗ gere Beurteilung der Lage in der Tſchechoſlowakei in den europäiſchen Haupt⸗ ſtädten feſt, erklärt jedoch, daß vorläufig An⸗ zeichen einer allgemeinen Entſpannung noch nicht bemerkbar ſeien. Der Wunſch und die Hoffnung auf eine Beruhigung der heute noch als ernſt empfundenen Lage kommt allgemein zum Ausdruck. Der„Peſter Lloyd“ ſagt, in den euro⸗ päiſchen Hauptſtädten hoffe man, daß die Fä⸗ den der Verhandlungen zwiſchen den ſudeten⸗ deutſchen Führern und dem Miniſterpräſiden⸗ ten Hodza nicht durch neue Zwiſchenfälle ab⸗ geriſſen werden. In einem Prager Bericht des Blattes wird feſtgeſtellt, daß die innerpolitiſche Spannung in der Tſchechoſlowakei noch nicht zum Abklingen gekommen ſei. Die Einberufung der Reſerve und der Erſatzreſerve mit den Mannſchaften der Spezialtruppen ſtoße auch bei den Regierungsparteien auf Kritik. Auch aus deren Reihen werde der Rücktritt des tſchechiſchen Genetalſtabschefs ge⸗ fordert. Das Negierungsblatt„Eſti Ujſag: wirft die Frage auf, ob nach den Ereigniſſen der letz⸗ ten Tage anzunehmen ſei, daß in gewiſſen tſchechiſchen Kreiſen überhaupt der Wunſch nach einer allgemeinen Entſpannung der Atmoſphä⸗ re beſtehe. Bericht des„Acht⸗Uhr⸗ Der Prager Blattes“ ſtellt feſt. daß in Prag eine bis zum äüßerſten geſpannte f Stimmung herrſche, da die Löſung des Na⸗ tionalitätenproblems in ein Stadium eingetreten ſei. Jedermann darüber im klaren, d Löſung dieſer Frage den Kern eines europä⸗ iſchen Konfliktes in ſich trage. Die Sudeten⸗ deutſche Partei ſtehe vorläufig auf dem abwar⸗ tenden Standpunkt und erwarte„Gewehr bet Fuß“ die Entſcheidungen der Regierung. Erſolg der slowaliſchen Vollsparlei Warſchau, 24. Mai. nervöſe entſcheidendes ſei ſich daß eine unbefriedigende Die Polniſche Telegraphen-Agentur weiſt in einer Meldung aus Preßburg auf den Er⸗ folg hin, den die Slowakiſche Volkspartei Hlinkas bei den Kommunalwahlen in den ſlowaliſchen am Sonntag davongetragen hat. zentraliſtiſchen Parteien eine intenſive Wahl⸗ agitation getrieben hätten, habe die Slowa— kiſche Volkspartei in nahezu ſämtlichen 21 flo⸗ wakiſchen Gemeinden, in denen om Sonntag gewählt worden ſei, durchſchnittlich 40 v. H. mehr Stimmen als bei den letzten Gemeinde⸗ wahlen 1931 erhalten und damit einen bedeu⸗ ähnlich be⸗ deutenden Stimmanſtieg könne man bei der tenden Erfolg errungen. Einen Vereinigten Ungariſchen Oppoſitions partei feſtſtellen, während die Kommuniſten all erhebliche Verluſte erlitten hätten Kaltes Bluk bewahren! Flandin und de la Rocque ſprachen. . Paris, 24. Mai. Miniſterpräſident ſeinem Wahl⸗ Der ehemalige din ſprach am Sonntag in bezirk in der Nähe von Auxerre darauf hin, daß in der Welt Gemeinden der Tſchechoſlowakei Obwohl die faſt über⸗ Flan⸗ und wies augenblicklich ſehr viel von Konflikten und Spannungen ge⸗ ſprochen werde. eigniſſe dramatiſieren Blut verlieren. oder ſein Niemand dürfe aber die Ers kaltes Diejenigen, die in Frankreich Schutz geſucht hätten, müßten end⸗ gültig jeden Gedanken aufgeben, Frankreich eine Haltung aufzuzwingen, die zum Krieg führen könnte. Frankreich habe nicht das Spiel Sowjetrußlands gegen Hitler zu ſpielen. In Bourg⸗en⸗Breſſe nahm Oberſt de la Rocque ebenfalls zur außenpolitiſchen Lage Stellung. in Spanien feſtzuſetzen in Erwartung eines allgemeinen europäiſchen Konfliktes, der die Tür zu neuen Unternehmen öffnen würde. Wenn die franzöſiſchen Staatsmänner ſich in der augenblicklichen zu unüberlegten Schritten verleiten Er erklärte, Moskau verſuche ſich beunruhigenden Periode laſſen würden, würden ſie nur das Spiel der Drit⸗ ten Internationale ſpielen. 3,45 Milliarden Dollar für Arbeilsbeſchaffung 88 Waſhington, 23. Mai. Der Budgetausſchuß des Senats hat am Samstag die bereits vom Abgeordnetenhaus 3 angenommene Regierungsvorlage ge⸗ nehmigt. die über 3 Milliarden Dollar zur Bekämpfung der Wirtſchaftskriſe durch Arbetts⸗ beſchaffungsmaßnahmen wie öffentliche Bauar⸗ beiten uſw. vorſieht. Der Ausſchuß erhöhte je⸗ doch den Geſamtbetrag um 289 Millionen auf insgeſamt 3 450 000 000 Dollar. Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſte⸗ riums betrugen die Einnahmen des Reiches an Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern im Monat April 1938 631,4 Millionen Reichsmark gegen 560,5 Millionen RM. im April des Vorjahres, an Zöllen und Verbrauchsſteuern 386,6(350.1) Mill. RM., zuſammen alſo 1 018,0(910,6) Mil⸗ lionen Reichsmark. heute wieder wegen ihrer Gediegenheit und faſt unbegrenzten Dauerhaftigkeit beſonders ſchätzen gelernt. Auch in Oſtpreußen werden Tep⸗ piche geknüpft, Nicht minder wichtig iſt hier die Bernſteinbearbeitung und der Schiffsbau. Schleſien iſt berühmt wegen feiner Glasſchleifereien, aber auch die Töpfer und Lebkuchenbäcker haben ſich hier beſonderen Ruf erworben. Und nicht zuletzt die Schuhmacher, die noch mit Stolz die Erinnerung an Jakob Böhme pflegen. Auch in Sachſen blüht das Schuhmacherhandwerk— in Döbeln ſteht der größte Stiefel der Welt. Ueberall blüht deutſche Handwerkskunſt. Wenn in Sachſen⸗An halt das Segel⸗ flugzeugmacher⸗Handwerk zu Hauſe iſt, wenn hier noch ſeltſame uralte Töpferarbeiten herge— ei ere ſo ſitzen in Thüringen die güchſenmacher, die Leitern⸗ und Rechenmacher mit ihren ſeltſamen alten Bräuchen. Und wer denkt bei einer Fahrt durch Heſſen nicht an die alte Handwerksſtadt Frankfurt? Hier arbei⸗ ten Böttcher und Küfer, bunte Heſſenkörbe und Heſſentöpfe werden hergeſtellt. In Offen⸗ bach blüht die Lederherſtellung, und in Oppenheim und anderen Orten feiern im September die Küfer alte Feſte! Handwerk— auf Reiſen erlebt! Vielleicht aber haben wir den Wunſch, uns von unſerer Sommerreiſe das eine oder andere Stück als Andenken mitzubringen oder unſere Lieben da⸗ mit zu erfreuen. Das deutſche Handwerk ſetzt all ſein Streben daran, das geſchmackloſe Reiſeandenken aus der Welt zu ſchaffen und durch ſchöne, wertbeſtändige und praktiſch ver⸗ wendhare Andenken zu erſetzen. Iſt es nicht wahrlich beſſer, von der Reiſe einen ſchönen Keramikkrug oder einen Teller. eine Schnitz⸗ arbeit oder einen geflochtenen Korb, irgend ein Stück der bodenſtändigen Volkskunſt mitzubrin⸗ gen— als die zum Teil noch immer angebo⸗ tenen Porzellankühe mit Landſchaft, als die ewigen Kuhglocken oder das kleine W. C. als Tiſch⸗Menage? Und ſchließlich wollen vir auch daran den⸗ ken, daß das Handwerk viel dazu bei. ägt, uns für unſere Reiſe ſachgemäß auszurüſten. Von allen Kleidungsgegenſtänden bis zur Hänge⸗ matte und zum Fahrrad für die Wanderfahr⸗ ten, von ſchönen Korbmöbeln für den Garten bis zum Picknickkorb ſchirr und dem Reiſe-Rundfunkapparat— über⸗ all ſorgt beſte Handwerkskunſt dafür, daß uns die Reiſe zur reinen Freude wird. S. Kullur und Kunſt Opernaufführungen im Offen⸗ bacher Rathaushofe. Im Hofe des Offenbacher Rathauſes werden in dieſem Som⸗ 0 werden. Dieſe Freilichtaufführungen beginnen am 13. mer Opernaufführungen durchgeführt Juni und werden bis in den Auguſt dauern. Das Opernperſonal des Hanauer Stadt⸗ theaters übernimmt die Aufführungen, und das Offenbacher ſtädtiſche Orcheſter bringt eben⸗ falls an dieſer Stätte an Serenaden zum Vortrag. Nach langer Vergeſſenheit wird die alte Kaiſerpfalz Gelnhauſen nun zu neuem Le⸗ ben erwachen. Auf Initiative des Kreisleiters Landrats Kauſemann werden in dieſem Som⸗ mer erſtmalig im Burghof der Kaiſerpfalz Frei⸗ lichtſpiele veranſtaltet, die die große Geſchichte Gelnhauſens zum Gegenſtand haben. Das In⸗ nere des Burghofes bietet eine ideale Spiel- ſtätte. Zur Aufführung gelangt das Freilicht⸗ ſpiel„Und ſo zerbrach das Reich“ von dem durch das auf der Steckelburg aufgeführten Hutten⸗ ſpiel bekannten jungen Dramatiker Erich Dauer, der eigens für die Gelnhäuſer Freilichtſpiele dieſes Stück geſchrieben hat. mit praktiſchem Holzge⸗ einigen Abenden Richard Strauß' 75. Geburtstag, der im nächſten Jahre gefeiert wird, wirft ſeine Schatten weit voraus. Schon jetzt rüſtet man ſich, den großen Verdienſten dieſes Komponiſten 29 7 zu werden. Generalmuſikdirektor Karl öhm wird in Wien, wo Strauß in den 29er Jahren die Oper leitete und von großem Einfluß auf das ganze dortige Muſikleben war, einen 0 us veranſtalten, der ſämtliche ſinfoniſchen Dichtungen des Künſtlers enthält. l fuer. Franken zum Ktieg igt dus zu spielen, 10 v f ſchen Nag ſuche sich ung eines der die 2. Mni. bat am e getenbaus age ge⸗ hollur gur J Atbeſts⸗ e Bauak⸗ thöhte je⸗ ionen auf uminite⸗ leiches aß ut April gen 500 f ihtes, an 35010) offen le des n Fold weiden. all 135 dauert. Stabts 1 und t eben; Abenden die alte Le⸗ nem Le tels Ein Mann erschüllert Afrika Der Kampf um den Sudan/ Von General NVoskoff Copyright by Vorhut- Verlag Otto Schlegel, Berlin SW 68 (7. Fortſetzung) Zwar bält ſich der Mahdi mit ſeinen Haupt⸗ ſtreitkräften noch weit im Süden in der Gegend non El Obeid auf, das von Khartum etwa 400 Kilometer entfernt iſt, aber viele Araber⸗ ſtämme, die inzwiſchen zu Kämpfern für den neuen Meſſias geworden ſind. unternehmen ge⸗ waltſame Erkundungszüge in die Nähe der Stadt. Sogar die Straße, die am Nil entlang nach Norden führt, iſt nicht mehr ſicher, und die telegrafiſche Verbindung mit Kairo wird häu⸗ fig unterbrochen. „Die Seele des militäriſchen Widerſtandes in Khartum iſt der britiſche Oberſt Hicks, ein penſionierter Offizier, der viele Jahre im eng⸗ liſchen Kolonialdienſt verbracht hat. Die ägyp⸗ tiſche Regierung hat ihm die Aufgabe anver⸗ traut, den Mahdi⸗Aufſtand einzudämmen und niederzuwerfen. Beträchtliche Geldmittel ſtehen Hicks zur Verfügung. Die ägyptiſche Regierung hat ſie noch zuſammenraffen können. Ende Auguſt bekommt der ehemalige Oberſt. der vom Khediven zum Paſcha ernannt wor⸗ den iſt, eine etwa 10000 Mann ſtarke Armee unter ſein Kommando. Mehr als 6000 Ka⸗ mele gehören zum Troß dieſer Truppe. Auch einige gute Geſchütze ſind vorhanden. Ein Stab iſt zuſammengeſtellt worden. Aller⸗ dings ſieht er ziemlich bunt aus. Als Chef waltet der britiſche Oberſt Farquhar ſei⸗ nes Amtes. Die übrigen Aufgaben werden von einem Deutſchen, dem Major von Seckendorff, dem öſterreichiſchen Major Hertel und einigen Briten wahrgenommen. Ein Garde⸗Ulan aus Berlin. Guſtav Kloß, hat im Stabe Hicks als Schreiber und als Burſche des deutſchen Majors Verwendung ge⸗ funden. Hicks Paſcha und Oberſt Farquhar ſind ſo⸗ eben von der Beſichtigung der Truppen in das Stabsgebäude zurückgekehrt. Farquhar iſt äußerſt unbefriedigt von dem, was er geſehen hat. „Das ſind keine Räuberbande!“ „Sie dachten wohl, in Khartum die Hochlän⸗ der zu finden!“ entgegnet Hicks und zündet ſich dabei eine Zigarette an. Der kluge Paſcha weiß genau, wie ſkeptiſch ſein Stabschef ſich zu allem verhält, was er tut und plant. Er verſucht deshalb auch diesmal, Farquhars faſt immer bittere Aeußerungen durch Ironie zu entkräftigen. „Hochländer nicht, aber anſtändige Solda⸗ ten— das habe ich erwartet! Mit dieſer Horde aber iſt nichts zu unternehmen...“ 1 7 Mahdi hat auch keine beſſeren Solda⸗ en* „Aber ſie werden kämpfen, während in den eihen unſerer Leute jeder Zweite ein ver⸗ kappter Mahdiſt iſt!“ „Hicks unterſtreicht mit einer lebhaften Ge⸗ bärde ſeiner Hände die Antwort, die er Farqu⸗ har gibt. „Ich verſtehe Sie nicht recht, mein Lieber. as wollen Sie eigentlich? Der Wein iſt ein⸗ geſchenkt, wir müſſen ihn trinken.“ Soldaten, das iſt eine 3 der Chef des Generalſtabes verteidigt ich. „Wir könnten unſeren Vormarſch verſchie⸗ ben, bis die Truppe beſſer difzipliniert iſt.“ „Gut, doch Slatin wird bis dahin erledigt ſein. Das ganze Darfur⸗Gebiet fällt dann in die Macht des Mahdis.“ Die beiden Engländer betrachten einige Minuten die vor ihnen ausgebreitete Karte. Wenn der Mahdi Herr über Kordofan und Dar⸗ fur wird, ſo iſt ſein Reich mit einem Schlage rößer als ganz Deutſchland. Die Lage für Aegypten und England dürfte dann wirklich hoffnungslos ſein. Hicks lehnt jede weitere Diskuſſion ab. „Farquhar! Sofort nach Beendigung der egenzeit marſchieren wir gegen den Mahdi! Morgen bitte ich die Herren des Stabes zur Beſprechung der Einzelheiten.“ der die Befehle Am nächſten Tage nimmt des Führers entgegen. Hicks' Armee wird Anfang September Khar⸗ tum verlaſſen und ungefähr bis zur Inſel Abba den Weißen Nil entlang nach Süden warſchie⸗ ten. Bei der Inſel ſoll ſie ſcharf nach Weſten biegen und auf El Obeid marſchieren. um den Mahdi im Herzen ſeiner Macht anzugreifen. Hicks' entſchloſſene Haltung hindert die An⸗ weſenden daran, ihre Bedenken und Zweifel gel⸗ tend zu machen. Zwar bieten auch nach ihrer Auffaſſung die erſten 300 Kilometer Marſch am Nil entlang verhältnismäßig wenig Schwierigkeiten für die Truppen, doch der wei⸗ tere Weg vom Nil bis El Obeid wird dafür un⸗ ter Bedingungen zurückzulegen ſein, die zu einer Kataſtrophe führen können. Auf dieſer eben— falls 300 Kilometer langen Strecke ſind die Brunnen ziemlich ſelten. Bei der glühenden Sonne werden ſie für die Maſſe des Heeres und der Tiere ſicher nicht ausreichen. Ein wei⸗ terer Nachteil iſt, daß bei der gewaltigen Ueber⸗ macht des Gegners jede Marſchſtaffelung der Armee unmöglich wird. Schweren Herzens gehen die Herren des Stabes an die Vorbereitung des Feldzuges. * Der Engländer Hicks hatte recht, wenn er von der bedenklichen Lage des Generalgouver⸗ neurs der Darfur⸗-Provinz ſprach. Der junge öſterreichiſche Leutnant, der durch das Spiel des Schickſals einer der höchſten Be- amten des Sudans geworden war, iſt der Ver⸗ zweiflung nahe. Seine jugendliche Energie, ſeine Tapferkeit und Kaltblütigkeit reichen nicht mehr aus, um die Diſziplin bei den Truppen aufrechtzuerhalten und ihre Ergebenheit für den Khediven zu ſichern. Die Lehre des Mahdis macht auch in der Darfur⸗Provinz den Boden heiß. Slatin Paſcha und die Garniſonen der Provinz haben ſchon ſeit langem keine Ruhe mehr. Sie ſind gezwun⸗ gen, ununterbrochen ſchwierige Streifzüge ins Land zu unternehmen, um die plündernden arabiſchen Stämme zu züchtigen. Dabei ſind die Verluſte der Garniſonen außerordentlich hoch — kein Wunder alſo, wenn die Unzufrieden heit der Soldaten mit jedem Tage wächſt. Seit mehreren Monaten hat Slatin keine Verbindung mit der Zentralbehörde des Su⸗ dans und Khartum. Zwar gelangen ab zu zu Gerüchte über militäriſche Hilfsmaßnahmen Hicks Paſchas an ihn, gleichzeitig kommen aber auch Meldungen aus El Obeid, die von groß⸗ artigen Erfolgen des Mahdis berichten. Eine Großwaſchanſtalt in Flammen Berlin, 24. Mai Auf dem Gelände der Heeres waſch⸗ anſtalt in der Blücherſtraße im Süden Ber⸗ lins unweit der Garniſonkirche wütete Montag⸗ nachmittag ein Großfeuer, das von zehn Löſchzügen bekämpft wurde. In einem zweiſtöckigen alten Ge⸗ bäude mit Holzdecken war ein Brand entſtan⸗ den, der ſchnell um ſich griff, zumal die einzel⸗ nen Geſchoſſe des Gebäudes durch Oeffnungen miteinander verbunden waren. Da die einzige Treppe ſchon nach kurzer Zeit einſtürzte, mußte über mehrere mechaniſche Leitern das Waſſer in die Flammen geſchleudert werden. Nach knapp weiſtündiger Arbeit war das Feuer eingekreiſt. ie Aufräumungsarbeiten zogen ſich bis in die päten Abendſtunden hin. Perſonen ſind bei dem rand nicht u Schaden gekommen Von dem Weſtflügel des Gebäudes konnten die Flammen, die zeitweiſe meterhoch aus dem Gebäude herausſchlugen abgewehrt werden. Im Mittelbau brannten das erſte und 785 Obergeſchoß ſowie der Dachſtuhl vollſtän⸗ ig aus. Das Erdgeſchoß des ganzen Gebäu⸗ des konnte vor den Flammen behütet werden. hochwaſſer der Mur gefallen Der Hochwaſſerſtand der Mur war um die Mitte der Nacht zum Montag mit 4,40 Meter über normal zu verzeichnen. Bis zum Montag⸗ mittag ging das Hochwaſſer etwa um einen hal⸗ ben Meter zurück. Auch im Laufe des Tages iſt es weiterhin leicht geſunken. 0 In der Ortſchaft Frohnleiten, 30 km nördlich von Graz, ſind, wie berichtet, ſeit Sonn⸗ tag drei Häuſer vom Waſſer der Mur völlig eingeſchloſſen und drohen e Die Ver⸗ ſuche, die eingeſchloſſenen 22 Perſonen zu ret⸗ ten, ſind bisher mißlungen. Nun werden zwei Flugzeuge eingeſetzt, die verſuchen werden, den Eingeſchloſſenen Hilfe 1 bringen. Bei einer heldenhaften Rettungsaktion in Frohnleiten, die den ſelbſtloſen Einſatz des Lebens für die in Not befindlichen Volksgenoſſen erforderte, iſt der 0 Wilhelm Günther vom J. N. 79 er⸗ trunken Flugzeugunfall in Braſilien Santos, 24. Mai Geſtern vormittag verunglückte beim Start in Sa 1 tos(Braſilien) ein Waſſerflugzeug der Syndicato Condor Ltda. Von den an Bord des Flugzeuges befindlichen 15 Perſonen konnten 13 gerettet werden. Die Maſchine führte ferner die für Argentinien und Chile be⸗ ſtimmten Luftpoſtſendungen, die Deutſchland am 19. d. M. verlaſſen haben, mit ſich. Die Poſt konnte größtenteils geborgen werden und wurde durch ein Erſatzflugzeug weitergeleitet. Role Offenſive abgeſchlagen 58 Salamanca, 24. Mai Wie der nationale Frontberichterſtatter mel⸗ det, war am Sonntag der zweite Tag der ſeit langem geplanten roten Offenſive. Sie wurde unter dem Einſatz großer Men⸗ ſchenmaſſen durchgeführt Trotzdem konnte der Feind an keinem der beiden Tage auch nur den geringſten Erfolg erzielen. Die Nationalen konnten dem Gegner mit den normalen Beſat— zungen entgegentreten. Wie Schätzungen aus halbamtlicher Quelle ergeben. haben die Volſchewiſten in der letzten Zeit an der Teruelfront wieder außerordent⸗ lich hohe Verluſte zu beklagen. So werden u. a. 3800 Gefangene und etwa 5000 Mann Verluſte an Toten und Verwun⸗ deten gemeldet. Deutſchland flieger auf Punktejagd nur eine Kelle ausgeſchieden— Dicke Luft im Züden Berlin, 24. Mai. Der erſte Tag des Deutſchlandfluges iſt völlig reibungslos verlaufen. Die 8000 Mann Bodenbeſatzung beſtanden ihre Feuer⸗ probe glänzend Aber auch die Leiſtungen ihrer aktiven Kameraden waren bewunderns⸗ wert. Von den 390 teilnehmenden Flugzeugen erfüllten nur zwei ihre Aufgabe nicht, und dieſe auch nur deswegen, weil ihnen der Ve⸗ triebsſtoff ausging und ſie daher notlanden mußten. Dadurch ſchied die von NSßek.⸗ Truppführer Bredehorn angeführte Kette der Gruppe 12 Niederrhein aus. Neues Jahrhundert Neuer Auftrieb wurde auch dieſer Stadt, f Am Rande nolieri- e Münchener Baugeschichte München iſt die Hauptſtadt der Bewegung. Was das heißt, kann nur das deutſche Volk ermeſſen, das den Aufbruch der Nation und daran anſchließend den Neubau des Deut⸗ ſchen Reiches erlebt hat. München war das geiſtige Zentrum. Von hier aus gingen die Ströme politiſcher und geiſtiger Umformung des Volkes aus. Hier war der Boden, auf dem die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung fundamentiert wurde— und hier ruhen die erſten Getreuen des Führers, die unter ſei— ner Fahne den Marſch nach der Feldherrn— halle angetreten hatten. Allein ſchon dieſe Tatſachen genügen, um dieſer großen und ſchönen Stadt über die Zeiten eine unvergängliche ſtolze Tradition zu ſchaffen. Aber über die politiſch-weltan⸗ ſchauliche Seite hinaus hat dieſe Stadt eine jahrhundertalte Tradition, die vorwiegend auf künſtleriſch-kulturellem Ge— biet liegt. München war lange das Zentrum des deutſchen Kunſtſchaffens, und es iſt eine lange Reihe erſter deutſcher Künſtler, deren Leben und Schaffen mit dieſer Stadt aufs engſte verbunden iſt. Fürſprecher und För⸗ derer der Kunſt haben im Verein mit den ſchaffenden Meiſtern aus der Stadt ein Kleinod gemacht, das aller Welt ein Zeugnis war, für den Geiſt, der in dieſer Stadt ge— wirkt hat. Bauten und Denkmäler ehren die Stadt und die Meiſter. g Wer wollte verkennen, daß auf dieſe gro⸗ ßen tragenden Wellen deutſchen Kunſtſchaf— fens, auch Wellen des Abgleitens, des Nieder— gangs folgten! Als die nationale Kraft ge— brochen war, zehrte man von dem, was vor— hergehende Jahrzehnte geſchaffen hatten. Aber die Zeit ſtand nicht ſtill, und immer größer wurde der Abſtand zwiſchen alter und neuer Zeit. 5 5 85 5 0 f 8 2 eee rar renmm mmm menn neun unnd Prag, 24. Mai In Eger wurde Montagvormittag die O b⸗ duktion der Leichen der beiden Samstag⸗ früh erſchoſſenen ſudetendeutſchen Motorrad- fahrer Böhm und Hofmann vorgenommen. Der Leichnam des Böhm wurde zur Beerdigung freigegeben; der Leichnam Hofmanns dürfte in der Nacht zum Dienstag freigegeben werden. Der Obduktionsbefund ergab eindeutig das Eindringen eines Projektils in der Richtung der Fahrtrichtung in der Mitte des Rückens. Die Ausſchußſtelle iſt bei beiden in der Mitte der Bruſt. Die Abgabe des Schuſſes erfolgte aus einer Entfernung von ſieben, höchſtens zehn Metern, da bei dem hinten auf dem Motorrad ſitzenden Böhm an der Einſchußſtelle noch Ver⸗ brennungen feſtſtellbar waren. Zu dem Obduktionsbefund werden von tſche⸗ chiſcher Seite Zeugenausſagen angeführt, wonach im Augenblick des Schuſſes der Motor des Kraft⸗ rades bereits ausgeſchaltet war. Hieraus iſt die Abſicht der Fahrer zu folgern, daß ſie halten wollten, da ſie bergauf fuhren. Zu dem Kommuniqué über den Obduktions⸗ befund bei den beiden erſchoſſenen Sudetendeut⸗ ſchen Böhm und Hofmann ſchreibt der Deut⸗ ſche Dienſt, der ſich ſchon einmal ausführlich mit dem erſten tſchechiſchen Unterſuchungsbericht beſchäftigte: In dem erſten tſchechiſchen Anterſuchungsbericht hieß es, daß der Wagdahn der den tödlichen Schuß abgab, die Motorradfahrer angerufen habe. Dieſe ſeien auf ihn zugefahren, ſo 2 er habe zur Seite ſpringen müſſen. Darauf habe er von der Seite einen Schuß auf den Reifen des Vorderrades abgegeben. Nun liegt der der Obdukkionsbeſund vor. Danach ſind die beiden hintereinanderſit⸗ zenden Landwirte durch einen aus etwa 7 m Am zweiten Wettbewerbstag herrſchte im ganzen Süden„dicke Luft“, ſo daß für Stuttgart, Freiburg i. Br., Hof, Karlsruhe, auch für Plauen Anflugsverbot verhängt werden mußte. In Norddeutſchland gab es günſtige Witterungsbedingungen, ſo daß Wyt auf Föhr, Curhaven, Hamburg, Wilhelms⸗ haven und im Oſten Königsberg am ſtärkſten angeflogen wurden. Die bevorzugten Ueber⸗ nachtungshäfen am Montag waren Köln mit 89 Maſchinen und Königsberg mit 41, die übrigen verteilten ſich auf Hannover. Bres— lau, Dresden, Stettin, Stolp und Schwarza in Thüringen. wie jedem anderen deutſchen Gemeinweſen, erſt mit dem Anbruch der jüngſten Periode deutſcher Geſchichte geſchenkt. Bald erwies ſich, daß auch dieſe Stadt, wie ſo manche an— dere in deutſchen Landen, ſchwer kämpfen mußte, um mit dem neuen Auftrieb, vor allem mit der neuen Verkehrsentwickelung, Schritt zu halten. Die Straßen und Plätze der Stadt waren zu klein, um den Maſſenſtrom der Volksge— noſſen nach der Hauptſtadt der Bewegung ruhig und ſicher zu geleiten und die Ver— kehrsmittel waren zu ſchwach, um den Puls- ſchlag der Stadt aushalten zu können. Was für Berlin und für Hamburg galt, mußte auch für München in Anſpruch genom⸗ men werden. Die Zeit der ſtädtebaulichen Umformung begann. Die Großſtädte Deutſch— lands befinden ſich heute im Umbau. Mün⸗ chen iſt am Sonntag in dieſen Kreis getre— ten. Der Führer ſelbſt hat den Befehl zum Umbau gegeben und wir wiſſen, daß er der Tradition der Vergangenheit und der ruhm— reichen Geſchichte der Gegenwart, die in den Mauern dieſer Stadt geborgen ſind, mit hei⸗ ligen Händen ein neues Ruhmesblatt hinzu⸗ fügen wird. München wird wieder eine der ſchönſten Städte Deutſchlands werden. München wird in einigen Jahren in der Lage ſein, den Zu— ſtrom der Hunderttauſende und Millionen mühelos aufzunehmen. München wird wie— derum der Welt ein Künder deutſchen Flei⸗ ßes, deutſchen Aufbauwillens, deutſchen Kunſt⸗ ſchaffens und allgemeiner deutſcher Größe ſein. München wird bauen großzügig und ge⸗ waltig, wie es der Führer will und wie die Pläne ſeiner Mitarbeiter es verſprechen. Ein neues Jahrhundert der Münchener Bauge— ſchichte iſt angebrochen. München wird bauen und damit wird Deutſchland bauen. Ph. O. faddaaaaagaaaaanganaaaannunmunaaunaanaa wma Iſchechiſche Behörden haben gelogen die Ankerſuchung des Mordes an den beiden udelendeulſcher Entfernung abgegebenen Schuß, der dem hinten Sitzenden in den Rücken drang, beide Körper durchſchlug und in der Bruſtmitte des Fahrers wieder austrat, getötet worden. Wenn es noch eines Beweiſes für die völ⸗ lige Verlogenheit tſchechiſcher Kommuni⸗ quss bedurft hätte, ſo 1457 nun der Be⸗ richt über den Obduktionsbefund die Kette. Wie kann ein Poliziſt, wenn ein Motorrad⸗ fahrer den Verſuch macht, ihn zu überfahren, von der Seite einen Schuß auf das Vorder⸗ rad abgeben, der die beiden Fahrer von hin⸗ ten trifft und ihre beiden Körper durch⸗ ſchlägt? Auch die Tſchechen werden nicht behaupten können, daß ihre Polizeibeamten das Kunſtſtück fertiggebracht hätten, um die Ecke zu ſchießen. Wenn ein Motorrad an jemand vorbeigefahren iſt, dann dürfte es an ſich ſchon ein Kunſtſtück ſein, ſtatt auf das Hinterrad auf das Vorder⸗ rad des Motorrades zu ſchießen. Außerdem wird durch die Behauptung, der Schuß ſei von der Seite guf das Vorderrad abgegeben worden, ſchon die zweite Behauptung wider⸗ legt, daß die Fahrer auf den Wachmann zu⸗ gefahren ſeien und dieſer habe zur Seite ſprin⸗ gen müſſen. Es dürfte einem Poliziſten nicht möglich ſein, vor einem Motorrad beiſeite zu ſpringen, ſein Gewehr herunter zu reißen und zu entſichern und dann auf ſieben Meter Ent⸗ fernung einen Schuß auf den vorderen Reifen abzugeben, der dann genau von hinten die Kör⸗ per der beiden Fahrer durchſchlägt. Alle dieſe widerſprechenden Angaben von tſchechiſcher Seite beweiſen das außerordent— lich. ſchlechte Gewiſſen der tſchechiſchen Stellen und ſind neue Ver⸗ ſuche, die Wahrheit zu verne⸗ beln, Man hätte erwarten können, daß die tſchechiſchen Stellen angeſichts dieſes traurigen Falles alles unternehmen würden, um der ſu— detendeutſchen Bevölkerung Genugtuung zu ſchaffen und den feigen Heckenſchützen und Mör— der dem Arm der Gerechtigkeit zuzuführen. Stattdeſſen verſtricken ſich die tſchechiſchen Stel⸗ len immer tiefer in ihr Lügengewebe. Neuer⸗ dings haben ſie nun auch Zeugenausſagen da⸗ für geſammelt, daß die beiden Motorradfahrer, als der Schuß abgegeben wurde, den Motor bereits abgelaſſen hatten und alſo zu halten beabſichtigten. Dieſe Angaben widerſprechen voll den Aus⸗ ſagen des ſterbenden Böhm und den Ausſagen der von der Sudetendeutſchen Partei benannten Zeugen. Dieſes neue Moment in den Zeugenausſagen iſt nur geeignet, die Feſtſtellung von der Schuld der tſchechiſchen Polizei noch zu unterſtreichen und zu erhärten. Sie wäre. wenn man ſie als wahr unterſtellte, eine kraſſe Widerlegung des geſamten Inhaltes des erſten tſchechiſchen amt⸗ lichen Kommuniques. So erhebt ſich zum Ab⸗ ſchluß die Frage: Was kann und was ſoll man amtlichen tſchechiſchen Kommuniques überhaupt noch glauben? Urheberschutz d. Stuttgarter Romandienst: C. Nek e rmann Drei Mensche Roman von Gert Rothberg TTT (1. Fortſetzung) Hagen ordnete auf dem Schreibtiſch einige Papiere. Da klingelte es draußen, und gleich darauf meldete ihm der Diener, Fräulein Altou ließe dringend um eine Unterredung bitten. Hagen hatte dem Diener abweiſend entgegengeſehen, weil er jetzt keinerlei Störung wünſchte. Jetzt aber ſchloß er die Augen. Er ſah eine zierliche Mädchengeſtalt, ſah ein paar große, graue Augen. Dieſe Augen ſah er in letzter Zeit immer vor ſich. Seltſam! Und jetzt wollte ſie ihn ſpre⸗ chen? Weshalb kam ſie? Was mochte ſie von ihm wollen? „Ich laſſe bitten.“ Kurz, ohne jede innere Regung, klang ſeine Stimme zu dem Diener hin. Der verbeugte ſich ſchweigend und ging. Im nächſten Augenblick führte er Fee Altou herein und ſchloß dann die Tür hinter ihr. Das junge Mädchen blickte etwas ängſtlich um ſich. i„Guten Tag, Fräulein Altou. Sie wollten mich ſpre⸗ chen? Bitte, nehmen Sie Platz.“ Er zeigte auf den weichen Seſſel, der in der Nähe ſeines Rollſtuhles ſtand. Fee kam langſam näher. Zögernd nahm ſie Platz. Seine Liebenswürdigkeit bedrückte ſie. „Herr Hagen, Papa läßt um Entſchuldigung bitten, daß er Sie mit der Miete warten ließ. Wir können auch heute noch nicht alles bezahlen. Aber hier, einen Teil wenigſtens. Papa hat in den letzten Monaten ſo wenig verdient— faſt nichts. Er wird zu alt. Ich habe mich nicht als gute Tochter gezeigt, ſonſt hätte ich nicht ſo lange ſorg⸗ los dahingelebt, während Papa ſchaffte. Ich—— werde jetzt auch arbeiten. Dann werden wir alles bezahlen können.“ a Sie ſah zu Boden, denn ſie ſchämte ſich entſetzlich, die. ſen Mann noch weiter um Stundung bitten zu müſſen. Hagens Blick ruhte mit weichem Ausdruck auf dem blonden, geſenkten Mädchenkopf. In ſeinem Hirn jagten blitzſchnell die Gedanken. Einer tauchte aus dem wirbeln⸗ den Chaos immer wieder auf— er verwarf ihn, doch hartnäckig kam der Gedanke wieder: „Wenn du die Kleine da aus aller Not befreiteſt? Du biſt keinem Menſchen Rechenſchaft ſchuldig. Schließlich ſteigſt du nicht einmal herab. Der ſtille, alte Gelehrte wird ſich trotz ſeiner Armut kaum eine Stufe niedriger einſchät⸗ zen wie du. Für ſeine Armut kann er nicht. Ihn hat die Zeit zugrunde gerichtet. Du täteſt ein gutes Werk und wärſt nicht mehr ſo viel allein. Nur eine wunſchloſe Ver- nunftehe, ganz wunſchlos, wie ja doch dein Leben ohnehin ſchon iſt.“ Georg Hagen nahm den Gedanken jetzt ernſtlich auf, ſpielte damit. Doch dann ſchien irgendwo im Zimmer eine höhniſche Stimme zu erklingen:„Du haſt keinerlei Recht, dieſes junge, blühende Menſchenleben an dich zu feſſeln. Nicht einmal das wunſchloſe Recht, hörſt du? Wenn eines Tages der Mann in ihr Leben tritt, den ſie liebt, was dann?“ Hagen ſtrich über die Stirn. Dann ſagte er:„Fräu⸗ lein Altou, ich hatte eben einen Gedanken, der Ihnen ſehr ungeheuerlich vorkommen würde, wenn Sie ihn wüßten. Doch es wäre eine Löſung, die Sie mit einem Schlag aus den kleinen Miſéren des täglichen Lebens befreien würde.“ Fee hob das Geſicht zu ihm. ü „Herr Hagen, Sie——— hätten eine Stellung für mich? Wie dankbar wäre ich Ihnen. Ich will meinen Po- ſten ſchon ausfüllen, doch vor dem Suchen, dem Vorſtellen bei vielen fremden Menſchen graut mir.“ Georg Hagen blickte noch immer ſchweigend in das unge Mädchengeſicht, dann aber ſagte er entſchloſſen: „Eine Stellung meinte ich nicht. Ich wollte Sie vielmehr fragen, ob es Ihnen möglich wäre, ſich mit mir in aller Stille hier in meinem Heim trauen zu laſſen?“ Fee erhob ſich, wankte mit zitternden Knien nach rück. wärts, der Tür zu. Seine ruhige Stimme erklang von neuem: „Fräulein Fee, Sie bleiben ein freier Menſch wie jetzt. Sie leiſten mir einige Stunden am Tage Geſellſchaft, ich bin ſoviel allein und ich möchte nicht immerfort nur bezahlte Menſchen um mich haben. Meine Stiefmutter und Stiefſchweſter würden in dieſem Falle auf meinen Wunſch das Haus verlaſſen. Ihr Herr Vater könnte hier mit wohnen, ebenſogut kann er aber die Wohnung oben auch behalten, falls ihm eine Haushälterin genügte. Bitte überlegen Sie es ſich, Fee, ich dränge nicht, überlegen Sie in Ruhe. Mein Vorſchlag geht überdies von der Voraus⸗ ſetzung aus, daß Sie nicht bereits irgend einem Mann Ihr Herz verſchenkt haben. Dann ziehe ich meine Werbung natürlich ſofort zurück, und wir bleiben auch in dieſem Falle gute Freunde.“ Fee Altou kam langſam näher, ſtreckte die Hände aus. In ihren Augen war ein ſeltſames Leuchten. „Iſt das ganz ehrlich von Ihnen gemeint?“ fragte ſie faſt ſcheu. Jetzt lachte er und über dieſes Lachen war er ſelbſt erſtaunt, während Fee ihn atemlos anſah, weil ihn dieſes Lachen ſeltſam verſchönte. Georg Hagen ſtreckte dem jungen Mädchen plötzlich beide Hände entgegen. „Weil Sie es wert ſind, Fee, daß man Sie vor Not ſchützt. Ich betone es nochmals: Sie behalten Ihre Frei⸗ heit. Ich mache keinerlei Rechte an Sie geltend. Unſere Ehe würde nur eine rein äußerliche Form ſein.“ Sie ergriff ſeine Hände, drückte ihre weiche Wange dagegen.„Sie ſind ſo gut, wie ſoll ich Ihnen nur danken?“ Er war zuſammengezuckt unter der Berührung der weichen Wange, doch er wehrte ab. „Nichts von Dank, Fee. Ich bin der Beſchenkte, da ich bald Ihre ſonnige Jugend um mich haben darf.“ a Fee beugte ſich plötzlich und küßte ihn. Georg Hagen ſaß ganz ſtill und fühlte den weichen Mädchenmund auf dem ſeinen. Wie lange war es her, daß ihm jemand ſolche Eiebtoſung geſchenkt hatte? f Feee ſtand mit reizendem Lächeln var inn. „Darf ich es jetzt gleich Papa ſagen r“ Er ſtreichelte ihre Hände. Er ſah es ihr an, wie alles in ihr drängte, dem Vater dieſe Nachricht zu bringen. „Gehen Sie, Kind. Ich erwarte Sie morgen gegen elf Uhr mit Ihrem Herrn Vater.“ Sie nickte und huſchte zur Tür. Georg Hagen ſtarrte ihr nach. Seine durchſichtigen, weißen Hände krampften ſich in die ſeidene Decke. Ein verwegener Gedanke wühlte in ihm: wenn Fee ihn lieben lernte? Wenn auch zu ihm noch das Glück käme, trotz allem? „Das wird nie ſein, und es ſoll auch nicht ſein.“ Ganz laut hatte Georg Hagen es in die Stille des Zimmers hinein geſagt. Er hing dem Klang der eigenen Stimme eine ganze Weile nach. Schließlich wandte er ſich dem Schreibtiſch zu, öffnete das große Mittelfach, entnahm ihm eine Photographie und einen Brief. Das Schreiber trug die feine kritzelige Handſchrift einer Dame. „An Herrn Georg Hagen Hauptmann im Grenadier⸗Regt. Nr. 4. Komp., zurzeit Lazarett Palais Schönburg i. B. Mechaniſch entnahm Hagen dem ſchmallangen Um. ſchlag den Briefbogen, las noch einmal, was damals in ſeine dumpfe Verzweiflung hinein Annette von Achern ihm ſchrieb: „Mein lieber Georg! Vielen Dank für Deine Briefe. Sei mir nicht böſe daß ich ſo lange nicht an Dich ſchrieb. Doch Du wirſt es Dir gewiß ſelbſt gedacht haben, was der Grund mei⸗ nes Schweigens war. Ich habe viel Schweres durch⸗ gemacht, habe lange mit mir gerungen. Doch jetzt iſt es ganz klar in mir: Ich kann Deine Frau nicht werden, Georg. Zu Dir gehört eine Frau, die jedes Opfer zu bringen bereit iſt. Dieſe Frau würde ich nicht ſein, beim beſten Willen nicht ſein können. Du verſtehſt mich, Georg? Du kennſt mich, kennſt meinen überſprudelnden, lebensbejahenden Frohſinn und Du wirſt ſelbſt nicht wollen, daß ich mich zu ſolch einem Leben verurteile. Bitte, gib mich frei. Glaube mir, es iſt ſo das Beſte. Herzlichen Gruß Annette.“ Und er? Was hatte er getan, als er jene Zeilen er⸗ graben ſo oft geküßt, wenn feindliche Granaten die deut. ſchen Soldaten umheulten, dieſen Ring nahm er vom Fin ⸗ ger, verwahrte ihn in einem Käſtchen, ſchrieb ein paar Worte dazu: „Du haſt recht, Annette. Verzeih dem Tölpel, daß er Dich nach ſeinem Malheur noch weiter mit ſeinen Lie⸗ besbeteuerungen beläſtigen konnte. Ich wünſche Dir alles Gute für Deine Zukunft. f N Georg Hagen.“ Hagen wunderte ſich, wie genau er jedes Wort noch wußte. Gleichgültig betrachtete er die Photographie, die ein ſchönes, dunkelhaariges Mädchen darſtellte. Georgs Augen erhielten einen verächtlichen Ausdruck. Und er fragte ſich, warum eigentlich dieſes Bild, das ſeine Braut ihm zur Verlobung geſchenkt, ſowie der Brief, der ihm ihren Wankelmut, ihre wahre Geſinnung gezeigt hatte noch immer hier in ſeinem Beſitz waren? Ganz langſam zerriſſen jetzt ſeine Hände Bild und Brief. Annette war längſt ausgelöſcht in ſeinem Herzen. Damals, ja damals, war er nahe daran geweſen, ſich die ruhebringende Kugel nachträglich noch ſelbſt beizubringen. Wenn er es nicht ge⸗ tan hatte, ſo war es einzig der Gedanke an das Lebenswerk ſeines verſtorbenen Vaters geweſen. Georg Hagen atmete auf. Nun würde ſeine düſtere Schwermut wenigſtens auf Stunden weichen, wenn erſt das junge Geſchöpf hier in ſeinem Heim weilte. Das war eigentlich ein Glück, das nicht in ſein verbittertes Leben hineinpaßte. Seine Stiefmutter und Stiefſchweſter wür⸗ den außer ſich ſein über ſeinen Entſchluß. Wahrſcheinlich würden ſie verſuchen, ihn davon zu überzeugen, daß ihr Hierbleiben in ſeinem Hauſe trotzdem unentbehrlich ſei. Doch darauf würde er ſich auf keinen Fall einlaſſen. Er wußte ſchon heute ganz genau, daß Fee von Zeit zu Zeit eine bittere Stunde haben würde, wenn dieſe zwei intri⸗ oanten Frauen bier blieben. Das durfte nicht ſein. * Profeſſor Altou ſah ſeine Tochter faſſungslos an. „Fee, das——— iſt ein Glück für dich, ein ganz großes Glück. Doch Fee, haſt du dir alles überlegt? Er i——. Fee ſah ihren Vater bittend an, dann ſagte ſie leiſe: „Sprich es nicht aus, Papa. Ich ſehe ihn nicht ſo, ich ſehe nur ſeine Güte. Um dieſer Güte willen verdient er, daß ich ihn lieb habe.“ Profeſſor Altou ſagte leiſe, träumeriſch:„Was weißt du von Liebe, Fee? Du fühlſt Freundſchaft und Dank⸗ barkeit für ihn, keine Liebe! Doch du mußt am beſten wiſ⸗ ſen, ob du dich unter dieſen Umſtänden an ihn binden kannſt.“ Fees Augen leuchteten.„Er iſt immer ſo allein und er freut ſich ſo, daß er nun endlich jemanden haben wird, der immer um ihn iſt.“ Der alte Herr ſtrich zärtlich über das blonde Haar. „Kind, Kind, was weißt du von den Mächten, die eines Tages in das Leben eines Menſchen eingreifen, ohne daß er ſelbſt es merkt! Mir iſt Herr Hagen ſehr ſym⸗ pathiſch, ich kann das uns widerfahrene Glück wohl auch nicht in ſeinem ganzen Umfang ermeſſen, bin eben in den letzten Jahren ein alter, wunderlicher Mann geworden. Schlafe erſt noch einmal darüber und wenn du morgen früh noch ſo denkſt, dann wollen wir um elf Uhr zu Herrn Hagen gehen.“ Fee Altou kniete ſpäter in ihrem kleinen Stübchen und dankte Gott, daß er es ſo wohl mit ihr meinte. 3. Kapitel. Georg Hagen ſaß zwei Tage ſpäter am Kaffeetiſch Mutter und Schweſter gegenüber. Seine ſchmale Hand zer pflückte eine der dunkien verren, die zu einem rleſigen Strauß vereint auf dem Tiſch ſtanden. Frau Hagen hatte etwas auf dem Herzen, fand aber doch nicht recht den Anfang zu dem, was ſie ſagen wollte. Als ſie ſeinen fragenden Blick ſah, ſagte ſie endlich zögernd: „Georg, Doktor Meinert riet mir dringend, im Juni nach Nauheim zu gehen. Mein altes Herzleiden macht ſich doch hin und wieder recht ſtörend bemerkbar. Irene muß mich begleiten— ich halte das für ſchicklicher. Auf der andern Seite ſorge ich mich um dich— du biſt doch dann ganz auf die Dienerſchaft angewieſen.“ Georg Hagen lächelte. „Um mich ſorge dich nicht. Ich werde in vier Wochen mit Fee Altou getraut. Meine Frau wird mir täglich Ge⸗ ſellſchaft leiſten!“ Totenblaß ſaß Irene in ihrem Seſſel, während Frau, Hagen em, ört fragte: „Du erlaubſt dir einen ſchlechten Scherz mit uns!“ Er ſah ſie erſtaunt an. „Einen Scherz? Nein! Du müßteſt mich beſſer ken⸗ nen. Ich ſcherze mit ſolchen Dingen nicht. Fee Altou wird meine Frau!“ Jetzt ſchnellte Frau Hagen in die Höhe. „Das willſt du uns antun? Dieſes..“ Er hob die Hand. „Bitte, kein Wort weiter! Fee ſteht unter meinem Schutz. Ich werfe meine einmal gefaßten Entſchlüſſe nicht um! Da wir einmal davon ſprechen: Ich muß euch bitten, binnen vier Wochen die kleine Villa in der Parkſtraße zu beziehen, um jede Unſtimmigkeit von vornherein zu unter⸗ binden— euer Beſuch wird uns ſelbſtverſtändlich immer willkommen ſein!“ Irene erhob ſich: „Ich verzichte. Ich habe keine Urſache, dieſer Dame Beſuche abzuſtatten!“ Er nickte ihr gleichgültig zu. „Ganz, wie's beliebt. Es würde mir zwar leid tun, wenn zwiſchen uns eine Mißſtimmung wegen meiner Heirat aufkäme— ſchließlich bin ich doch wirklich alt ge⸗ nug, um eine Ehe nach meinem Willen zu ſchließen!“ Frau Hagen ſagte aufgebracht: g „Das ſtreite ich ja auch gar nicht ab. Doch du ſprachſt vor kurzem ganz anders!“ hielt? Den Verlobungsring, den er draußen im Schützen. 8 Er wurde, von dieſer Unterredung ſchon zermürbt, rückſichtslos: „Da war allerdings das Thema dazu geeignet, mich gegen eine Ehe auszuſprechen! Der damalige Entſchluß kam mir erſt nach unſerer jetzigen Unterredung!“ Die Damen ſchwiegen. l i Jrene haßte ihn, den Krüppel. Wie ſich das Leben für ſie geſtaltet hätte, wäre er nicht ſo eigenſinnig gewe⸗ ſen! Höhniſch ſagte ſie jetzt: a Ich überlaſſe dich alſo jetzt deinen Gedanken an dein Glück— auf Wiederſehen! Kommſt du mit, Mama?“ Frau Hagen nickte. ö „Geh immer voraus, Kind. Ich habe doch noch einige Fragen mit Georg zu beſprechen!“ 50 „Irene ging, während Hagen ſich müde in ſeinen Stuhl zurücklehnte. Er wußte ja, was kommen würde. Er irrte ſich auch nicht. Frau Hagen überſchüttete ihn mit Vorwürfen: Das iſt der Dank! Das hat man davon, wenn man ſich Stiefkinder aufladen muß! Dieſes alberne Ding von da oben mit ihren unſchuldigen Augen hat es dir alſo an⸗ getan— und Irene haſt du verſchmäht—!“ Er winkte mit der Hand in ihren Redeſchwall hinein: „Keine Beleidigungen, bitte, ich ſagte es ſchon ein⸗ mal! Ich habe nicht Irene verſchmäht, ſondern eure Be⸗ rechnung! Hatteſt du ſonſt noch etwas auf dem Herzen?“ Frau Hagen ſpielte nervös mit ihrem Armband, dann ſagte ſie: „Ja, natürlich! Wie haſt du dir denn unſer Fort⸗ gehen gedacht?“ Er ſah ſie groß an. Dann ſagte er: „Die Villa in der Parkſtraße wird von mir vollſtän⸗ dig eingerichtet. Dieſe Einrichtung gehört euch, während das Haus ſelbſt mein Eigentum bleibt—!“ „Nun? Und weiter?“ „Weiter nichts, Mama— ihr habt euer Vermögen!“ Sie zitterte am ganzen Körper vor Empörung. „Damit ſollen wir auskommen— mit dieſem Bettel?“ Er zuckte gleichmütig die Schultern. „Ihr werdet es müſſen! Ein Bettel ſind monatlich ſechshundert Mark Zinſen ja auch gerade nicht!“ f Sie ſah, daß jedes Wort vergeblich war. So verſuchte ſie, zu retten, was zu retten war. N „Du benötigſt den kleinen Wagen faſt nie— könn⸗ teſt du uns den wenigſtens zur Verfügung ſtellen?“ Ja, daran hatte ich bereits gedacht, ihn mit zu ſchen⸗ ken! Mäuert, der Gärtner in der Parkſtraße, fährt ſehr gut, ihr könnt ihn alſo als Chauffeur benutzen— er wird von 350 Wade 0 ie reichte ihm nicht die Hand, als ſie ſteif aufge⸗ richtet vor ihm ſtand und 1 1 95 „Auf Wiederſehen! Hoffentlich wirſt du es nicht be⸗ reuen, daß wir wegen— wegen— deiner Frau das Haus verlaſſen mußten. Wir werden ſchon in den nächſten Ta⸗ n packen! Wann wird die Villa für uns inſtand geſetzt ein können?“ Er dachte einen Augenblick nach, dann ſagte er: „Ende nächſter Woche.“ 5 5 „Gut. So werden wir uns darauf einrichten. Um uns das Fortgehen nicht noch ſchwerer zu machen, bitte ich dich, von jetzt ab allein zu ſpeiſen.“ Er nickte ihr zu. -Leb' wohl, Mama. Die paar Tage wird es ſchon gabel der war ja 92775 auch immer allein.“ i ie ging; in ihr war ein grenzenloſer Haß auf ihn und ſeinen vermeintlichen ae n ae Fortſetzung folgt) Fütſot hr Leb In iht burtsor cho ündlic dem Le Annette intereſſ Die matte Lebens belämp flrlet, tung e dog ellen. 63 Intere Famili Das h. Dionne Manag eine V. Nereini Hamale figung⸗ de Gel det Lat heltut mühen zun. Spender Verniög kunadiſt der Fh nem Loblbe ber lte. ab: uni ſich 0 ber in 5 he⸗ ich e 8 ä . 1 5 Die Dionne⸗Babus als Boldquelle Diel Eürm um fünf kleine Rädchen Der Nummel in Corbeil Mutter Dionne iſt böſe n In 500 Jahren Menſchheitsgeſchichte wurden, ſo hat es die Statiſtik errechnet, 33mal Fünflinge geboren; doch noch nie⸗ mals war es möglich geweſen, dieſe Weſen am Leben zu erhalten. Das große Wunder geſchah zum erſten Male, als Frau Dionne aus Callender in Ontario(Kanada) am 28. Mai 1934 fünf Kinder zur Welt brachte. Sie leben heute noch und haben ſich inzwi⸗ ſchen zu normalen Kindern ihres Alters ent⸗ wickelt. Wenn ſie nicht nur die erſten Stun⸗ den und Wochen, ſondern Lebensjahre trotz aller Gefahren überſtanden, ſo danken ſie und die Wiſſenſchaft dies dem einfachen Landarzt Dr. Dafoe, der wie ein Held um das Leben der Wunderkinder kämpfte. Als er ſah, daß mit den einfachen, einem Land⸗ arzt in der kanadiſchen Einöde zur Ver⸗ fügung ſtehenden Mitteln nichts zu machen war, ſandte er einen Hilferuf aus. Im Flugzeug wurde ein Brutapparat heran⸗ befördert— ſeine Wärme ſollte die nur trübe flackernden Lebensgeiſter entfachen. Ein Flugzeug brachte Beſtrahlungslampen und Präparate, aber das Flugzeug brachte auch einen tüchtigen Journaliſten in das weltentlegene Dorf. So wurde das Wunder der Welt bekannt, und damit begann der Rummel. Einem Landarzt in den menſchen⸗ leeren Bezirken Kanadas traut die Wiſſen⸗ 0 nicht viel zu. Es iſt möglich, daß die rofeſſoren in den großen Städten damals an ſeinem Können gezweifelt haben; aber man hat den Dr. Dafoe gründlich unter⸗ ſchätzt. Die Fünflinge leben ſchon vier Jahre und unterſcheiden ſich in nichts mehr von den Kindern des gleichen Alters. Große Fürſorge umgibt ſie. Da iſt in erſter Linie ihr Lebensretter Dr. Dafoe, der noch heute um ihre Geſundheit beſorgt iſt. Ihr Ge⸗ burtsort wurde auch zu einem mediziniſch⸗ pſychologiſchen Verſuchsfeld, aber es iſt ver⸗ Fündlich, daß nicht nur die Wifſenſchaft an dem Leben dieſer fünf Mädchen mit Namen Annette, Cecile, Emilie, Marie und Pponne intereſſiert iſt. Die fünf Mädchen wurden inmitten des marten Amerikanertums geboren; die Lebensgefahr konnte Dr. Dafoe mit Erfolg bekämpfen, der Rummel erwies ſich als ſtärker, und ſo mußte die kanadiſche Regie⸗ rung ein Geſetz erlaſſen, um die Fünflinge ſozuſagen unter Gebrauchsmuſterſchutz zu ſtellen. Es iſt nicht das erſte Geſetz im Intereſſe der„kanadiſchen königlichen Familie“, wie man die Fünflinge nennt. Das begann vor drei Jahren, als Vater Dionne den Angeboten geſchäftstüchtiger Manager erliegen und mit den Fünflingen eine Varietétournee durch Kanada und die Vereinigten Staaten unternehmen wollte. Damals entzog man den Eltern das Ver⸗ ügungsrecht über die Kinder. Als ſpäter ie Gelder zu fließen begannen, verſuchte der Vater, der ſich zeitlebens auf wenigen Hektar ſteinigen und unfruchtbaren Bodens mühen mußte, es den reichen Leuten gleich⸗ zutun. Um zu verhindern, daß das aus Spenden und Stiftungen angeſammelte Vermögen vertan wurde, ernannte ſich die kanadiſche Regierung ſelbſt zum Vormund der Fünflinge und unterſtellte ihre Mündel einem Komitee, das über das körperliche Wohlbefinden ebenſo wacht wie über die Seit einiger Zeit iſt um die kanadiſchen Fünflinge wieder ein Streit entbrannt. Die Eltern der Mädchen haben einen Rechtsanwalt beauftragt, der Vormund⸗ ſchaftsbehörde ihre Unzufriedenheit über die Erziehung ihrer Kinder auszu⸗ drücken. Gegen dieſen Vorwurf wendet ſich die Vormundſchaftsbehörde und vor allem Dr. Dafoe, der im Auftrage der Behörde das Leben der Kinder über⸗ wacht. Was es mit den Fünflingen auf ſich hat, erzählen wir auf dieſer Seite. zweckmäßige Verwaltung des Vermögens. mögens der Fünflinge mo⸗ Nicht der Vater, ſondern der Vormund⸗ natlich 20 Pfund Sterling ſchaftsrat mit Dr. Dafoe, dem kanadiſchen an die Eltern, und an jedem Geſundheitsminiſter, einem Juriſten und Geburtstag erhalten ſie 200 dem Vater beſchließt, wobei der Vater nicht Pfund. Schon im vergan⸗ viel zu ſagen hat. genen Jahre ſtellten ſie den Steht den Eltern kaum ein Mitbeſtim⸗ Antrag auf Aushändigung mungsrecht über die Kinder zu, ſo iſt doch der Kinder und alleiniges für ihre Exiſtenz ausreichend geſorgt. Ab⸗ Verfügungsrecht. Vielleicht geſehen davon, daß Mutter und Vater haben hier elterliche Gefühle Dionne ſich gegen 950 Dollar in den Ver⸗ einigten Staaten beſtaunen ließen und als reiche Leute nach dem öden Callender zurück. Die Pflegerin der Fünflinge kehrten, daß der Vater in der Nachbarſchaft— Wee eee des Hauſes der fünf Schweſtern ein gut ge⸗ el zu— W Die Aus⸗ hendes Andenkengeſchäft unterhält, zahlt kunft koſten Geld, und die die Regierung aus den Zinſen des Ver⸗ Pflegerin wurde reich. — Oben: In dieſem Geväude, das mit ſeinen Gittern und Zuſchauermengen den Eindruck eines Tiergeheges macht, wohnen die Dionne⸗Fünflinge. Darunter: Das ſind die Dionne Babys im Alter von zwei Jahren: Emilie, Marie, vonne, Cecile und Annette. undertmal hat man ſie im Bilde geſehen. Links: Die ganze Familie Dionne profitiert an dem Leben der Fünflinge. Ein Onkel baute dieſe Garage, die ebenfalls mit einem Auskunfts; büro verbunden iſt. Auch hier koſte! die Auskunft natürlich eld. Rechts: Humbug in Corbeil. Der Mann mit Tropenhelm und Revolver ermuntert die Frauen, einen Stein gegen entſprechende Bezahlung mitzunehmen. Ein kleinerer Stein garantiert in entſprechender Zukunft ein Baby. Wer ſich auf Zwillinge kapriziert, muß ſchon einen großen Stein nehmen. Aufnahmen: Preſſe⸗Photo(3), Internationale Photokorreſpon⸗ denz(2)— M. mitgeſprochen, wahrſcheinlich war aber aus⸗ ſchlaggebend die Tatſache, daß ſich das Ver⸗ mögen dieſer Kinder auf weit mehr als eine Million Dollar beläuft. Die Ausbeutung durch die Eltern wurde alſo verhindert. Was die Regierung nicht unterbinden konnte und wollte, war der Geſchäftsrummel um das biologiſche Wun⸗ der. Callender und ſpäter Corbeil, wo man den„Dionne⸗Babys“ in allernächſter Nähe des Dr. Dafoe ein Häuschen erbaute, wur⸗ den Walfahrtsorte der Neugierigen und ge⸗ riſſener Geſchäftsleute. Man hat in den ver⸗ gangenen Sommern Tag für Tag bis zu 7000 Menſchen gezählt, die aus allen Teilen der Vereinigten Staaten und Kanadas nach dem kleinen Hauſe wanderten. Ein ſolcher Anſturm von Gäſten ver⸗ langte in der Einöde von Corbeil beſondere Vorkehrungen. So ſchoſſen Tankſtellen und Hotels. Gaſthöfe und Andenkenbuden aus dem Boden. und wo ſich wenige Jahre zu⸗ vor altersſchwache Fordwagen auf den zer⸗ mahlenen Sandwegen quälten, flitzen heute lururiöſe Wagen auf aut ausgebauten Straßen. Die Beſucher bringen den Fünf⸗ lingen wie den Grundſtſicksſpekulanten Geld, dem Vater— der ſich gegen ent⸗ ſprechendes Trinkgeld ausfragen läßt— und der Pflegerin Lerour, die nun auch ein Magazin für Andenken eröffnet hat und gegen entſyrechenden Obolus aus dem Leben des fünfblättrigen Kleeblatts erzählt. Wenn heute das Vermögen der„Dionne⸗ Babys“ auf mehr als eine Million Dollar angewachſen iſt, dann ſtammt dieſer Reich⸗ tum nicht allein von den Beſuchern, ge⸗ ſchäftstüchtige Leute, die den Namen der „Dionne⸗Quins“ auf der Packung ihres Nährmehls oder Puders führen wollen, haben dafür fünfſtellige Summen zu be⸗ zahlen. Und da nicht nur für Mehl und Puder dieſer Name zugkräftig iſt, erſcheint er auf Puppen und Muſiknoten, auf Schwämmen und Himbeerſirup, immer gegen einen entſprechenden Zoll an die Vermögensverwaltung. Photos bringen er⸗ hebliche Summen, zwei kurze Filmſtreifen für die Wochenſchauen wurden mit etwa 20 000 Mark bezahlt, und die Mitwirkung an einem Film vermehrte das Vermögen um 125 000 Mark, und drei weitere Filme ſollen gegen die Kleinigkeit von 600 000 Mark gedreht werden. Noch ſind die Kinder ahnungslos. Ob man ſie— trotz Berühmtheit und Reich⸗ tum— um ihr weiteres Leben beneiden ſoll? Kurt Winkler. 8 3 N ——— ——— 2* 8 9 ene 5 — — Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. D. A. P. Blernheſm NS. Beratungeſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. ienfftanden den Pol, Lettung nur Donnerztags 20-21 Un— Dienſtſtele Bürſtädterſtr. 18. 1. Stod Betr.: Schulungsabend. „Am Dienstag, 24. Mai, abends 8.30 Uhr, findet im Saale des„Ratskeller“ ein Schu⸗ lungsabend ſtatt. Es haben daran teilzuneh⸗ men: alle Pol. Amts⸗, Zellen⸗ und Blocklei⸗ ter, die Zellen⸗ und Block⸗Walter, Warte und Wartinnen der Gliederungen. Die Führer der Gliederungen ſind dazu eingeladen. Vollzähligkeit und Pünktlichkeit iſt Pflicht! ö„ Betr. Der Kaſſenleiter, Buchanträge. (Parteigenoſſen, die 2 Jahre im Beſitze der roten Mitgliedskarte ſind, ſolche ſ. Zt. nicht abgeliefert haben, müſſen bis ſpäteſtens 10. 6. 38 beim Kaſſenleiter Antrag auf Buch⸗ ausfertigung ſtellen. Letzter Termin. Auch die vollgeklebten Mitgliedsbücher müſ⸗ ſen beim Kaſſenleiter zwecks Erneuerung abge⸗ liefert werden. Braun, Ortsgruppenleiter. 0 7 Dienſtbefehl! Am Mittwoch, 25. Mai, abends 8.30 Uhr, tritt die ganze Gefolgſchaft mit Ausnahme des Spielmannszuges in Uniform zu einem Gefolgſchaftsappell an der Goetheſchule an. Der Spielmannszug tritt heute abend 8.30 Uhr mit Inſtrumenten in der Schillerſchule an. Der Gefolgſchaftsführer. Heute Dienstag, 7.50 Uhr, treten alle Mä⸗ dels mit Sportzeug am Sportfeld Lorſcher⸗ ſtraße an. Die Führerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 24. Mai 1938 Anſer Tagesfſpruch Ach nein, ach nein, nicht traurig ſein! Mit Traurigſein iſt nichts getan! Auf helle Augen kommt es an und auf Vertrauen zu dir ſelbſt: Daß du's zwingſt und daß du's hältſt. Flaiſchlen. 10 Jahre Der SA⸗Mann“ Eine Jubiläumsnummer des Kampfblattes der Oberſten SA⸗Führung In dieſen Tagen kann das Kampfblatt der Oberſten Sü⸗Jührung„Der SA⸗Mann“, auf ſein 10jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus beſcheidenen Anfängen hat ſich dieſe Zeitung einen bedeutſamen Platz in der deutſchen Zei⸗ tungswelt erkämpft.„Der SA⸗Mann“ ſteht heute mit einer Auflage von weit über 600 000 Exemplaren an der Spitze der politiſchen Wo⸗ chenblätter. Aus Anlaß des 10 jährigen Beſtehens hat die Schriftleitung eine Jubiläumsnummer zu⸗ ſammengeſtellt, die dem einzigartigen Entwick⸗ lungsweg dieſer Zeitung ſelbſt entſpricht. Reichsleiter Alfred Roſenberg ſchreibt in einem Geleitwort, er hoffe, daß„Der SA⸗Mann“ „genau ſo wie früher, ſeiner großen Aufgabe dienen und in nimmermüder Arbeit ſich weiter vertiefen und ausgeſtalten möge, um die er⸗ ſtrittene Kraft unſerer Kampfbewegung zu ei⸗ ner harten Tradition für die Zukunft werden zu laſſen“. 0 Schulungsabend. Heute Dienstag⸗ abend findet im Saale des„Ratskeller“ ein Schulungsabend ſtatt. Die Politiſchen Leiter, ſämtliche Amts⸗, Zellen⸗ und Blockleiter, die Zellen⸗ und Block⸗Walter, Warte und Wartinnen ſowie die Führer der Gliederungen nehmen daran teil. Alle wollen pflichtbewußt pünktlich um 8.30 Uhr erſcheinen. Es kann noch Holz geſammelt werden. Wie aus einer Veröffentlichung des Forſtamts in vorliegender Ausgabe zu erſehen iſt, kann noch bis Ende Mai an den Leſeholz⸗ tagen Dienstags und Freitags im Walde Leſe⸗ holz geſammelt werden. Allerdings iſt das Sammeln nur auf Wegen und Schneiſen ge⸗ ſtattet, während dasſelbe in den Waldbeſtän⸗ den verboten iſt. Beſonders wird noch darauf hingewieſen, daß die maſſenhaft an Wegen liegenden Rindenſchnitzel, die ſich ſehr gut zum Feueranzünden eignen, geholt werden können. Nach dem 1. Juni kann das Holzſammeln im Walde nur mit Beſcheinigung oder Zuwei⸗ ſungskarte, die vom Forſtamt oder den Revier⸗ förſtern an bedürftige Perſonen ausgegeben werden, erfolgen. Das Ausſetzen des Tabaks. Unſere Tabakbauern ſind zur Zeit damit beſchäftigt, die Tabakpflanzen aus den Beeten zu neh⸗ men und auf die Aecker zu verſetzen. Die Wit⸗ terung dafür iſt äußerſt günſtig, die Pflanzen ziehen gut an und machen ſomit Fortſchritte. Man iſt vielfach beſtrebt, das Ausſetzen in raſcher Folge vorzunehmen, nachdem man auch mehr Beete wie ſonſt angelegt hat, damit das Ausſetzen in wenigen Tagen geſchehen kann. Der Qualitätstabakbau ſoll in Viernheim noch mehr gefördert werden und dazu wird beſon⸗ ders der Frühſatz mithelfen. Wir weiſen noch beſonders darauf hin, daß lt. Verordnung in folgenden Gewannen kein Tabak gebaut werden darf: Sauhecke, Rindlache, hinterer Berlich, Lache, tiefe Lagen in der Mittel⸗ und Grenzgewann, Vier⸗ und Dreiruthen, Erlen vom Weinheimerweg rechts, Langenteilung, Nachtweide, Weide, Krottenwieſen und Schlöthe.— Zugleich verweiſen wir auf den Aufſatz„Von Düngemitteln im deutſchen Ta⸗ bakbau“ an anderer Stelle unſerer Zeitung. Neue Straße wird eröffnet. Nach⸗ dem der ehemalige Blaeß'ſche Garten in der Weinheimerſtraße zum größten Teil mit ſchmucken Wohnhäuſern bebaut iſt, macht ſich die Eröffnung der Verbindungsſtraße zwiſchen Weinheimerſtraße und dem Hindenburgring „In den Brückengärten“ erforderlich. Die Planungsarbeiten an der Straße wurden be⸗ reits aufgenommen. Die Straße erhält Rand⸗ ſteine und Goſſenpflaſter. Weiter wird der Fußſteig mit Teerpflaſter verſehen. Die Fahr⸗ bahn wird vorerſt nur leicht befeſtigt, da noch Leitungen zu legen ſind. Kohlenablagerung in den Stra⸗ ßen. Das Abladen von Kohlen und anderen Brennſtoffen auf die öffentlichen Straßen iſt zur Zeit wieder an der Tagesordnung. Oft liegen die Brennſtoffe ſtundenlang umher, bis ſie entfernt werden. Daß ſie verkehrsbehindernd wirken, iſt immer der Fall. Auch werden die Straßen und Gehwege dabei verunreinigt. Nicht ſelten werden auch die Straßendecken be⸗ ſchädigt. Aus verkehrsrechtlichen Gründen iſt es geboten, die Brennſtoffe künftig in Körben oder in Säcken anfahren zu laſſen, oder in den Höfen abladen zu laſſen. Aktentaſche gefunden. Auf dem Fund⸗ büro der Ortspolizeibehörde wurde eine ge⸗ fundene Aktentaſche mit Inhalt abgegeben. Der Verlierer kann ſich dort melden. Zur Beachtung. Auf Anſuchen teilen wir mit, daß Frau Gretel Weidner, Adolf⸗ Hitlerſtraße 3, mit der Unterzeichnerin der in unſerer Ausgabe vom 9. Mai ds. Js. veröffentlichten Verleumdungszurücknahme nicht identiſch iſt. Muſiziert nicht bei offenen Fen⸗ ſtern! Das laute und beläſtigende Spielen Sporitag bes/ Sturmbann III/ 33 Worms Jede körperliche Ertüchtigung von Glie⸗ derungen der NSDAP will in Einſatz und Leiſtung für die Gemeinſchaft gewertet ſein. Hier geht es weder um Perſonen, noch um Spitzenleiſtungen, mehr oder weniger wertvolle Preiſe, ſondern um das Hochziel, ſich in kör⸗ perkräftigendem, den Geiſt anregenden Sport geſund zu ſtählen für die Nation, die heute, morgen und in Zukunft ein körperlich und geiſtig geſundes Volk verlangt, das allein in der Lage iſt, ſein gefahrvolles Schickſal zu meiſtern. Im Rahmen der vom Reichsführer SS alljährlich angeordneten Frühjahrs-Sport⸗ wettkämpfe der Schutzſtaffeln führte am Sonntag auch der SS-Sturmbann III/ 33 Worms ſeinen Sporttag durch. Seine Stürme ſind neben Worms in und um die Städte und Orte Pfeddersheim, Monsheim, Frankenthal, Grünſtadt, Eiſenberg, Kirch⸗ heimbolanden, Rockenhauſen, Biblis, Viern⸗ heim und Lampertheim beheimatet. Gegen 7 Uhr vormittags trafen die Mann⸗ ſchaften der Stürme auf dem ehemaligen„Ale⸗ mannia“-Sportplatz ein. Es wurden vor allem die Handballſpiele ausgetragen, die übrigen n führen die Stürme im Laufe die⸗ ſer Woche einzeln durch. Mit der feierlichen Flaggenhiſſung nahm der Sporttag ſeinen Anfang. Das Kommando hatte an Stelle des zu einer Führer⸗Tagung abgereiſten SS⸗Sturmbannführers Dietz, SS⸗Oberſturmführer Kreitzer. Sportreferent Jockers, SS⸗Sturm 12/ 33⸗Frankenthal ſprach in ſchlichter Kürze über den Sinn dieſer Sportwettkämpfe im Zeichen des Hakenkreuzes und der Siegrune, die getra⸗ gen ſind vom Geiſt der Kameradſchaft und beſeelt ſind vom Willen zur Gemeinſchafts⸗ leiſtung. 5 Anſchließend ſtellten ſich die Handball⸗ „ zum Kampf. Im Spielfeld ſtan⸗ den ſich als erſte gegenüber SS⸗Sturm 9,33 Worms und SS⸗Sturm 11/33 Lampertheim. Die Wormſer Männer konnten mit 513(22) verdient gewinnen. Nach dieſem Spiel kämpf⸗ ten SeS⸗Sturm 9/33 Worms gegen Se⸗ Sturm 12/33 Frankenthal. Endergebnis un⸗ entſchieden mit 2:2. Den zur Entſcheidung werdenden Kampf am Schluß lieferten ſich SS-⸗Sturm 11/33 Lampertheim und Ss⸗ Sturm 12/33 Frankenthal. Auch er ging mit 4:4(2:2) unentſchieden aus. Alle Mannſchaften waren mit großem und freudigem Eifer bei der Sache und jede gab ihr Beſtes her, um Sieger zu werden. Heiß tobte oft der Kampf und bot im Verlauf der einzelnen Spiele eine Fülle intereſſanter Au- genblicke, wiederholt gab es brenzliche Sekun⸗ den und Minuten an beiden Toren. Die Män⸗ ner im Tor bewährten ſich ſämtlich glänzend und meiſterten geiſtesgegenwärtig manchen gut gezielten Schuß. Schlachtenbummler und ſpiel⸗ freie Kameraden feuerten jeweils ihre Mann⸗ ſchaften mit lauten und kräftigen Zurufen, krachendem Beifall an, bedachten den Gegner. mit„ſachverſtändiger“(J) und auch„beißend⸗ heftiger“ Kritik. Die Leitung bei allen Spie⸗ len kann man nur als ſachlich und einwandfrei bezeichnen. Turnierſieger wurde mit dem be⸗ ſten Ergebnis SS-Sturm 9/33 Worms. Im kühlen Maiwind des Sonntagvormittags blieb die Witterung trotz regenſchwer jagender Wol⸗ ken trocken und es fiel kaum ein Tropfen Naß. Raſch waren die Stunden kräftigender und anregender ſportlicher Betätigung vergangen und im offenen Viereck wurde wieder zur Flaggenparade angetreten. SS⸗Sturmbann⸗Sportreferent Günder⸗ roth, Lampertheim, ſprach das Schlußwort, ausklingend in den Führer-Gruß und das SS⸗Treue⸗Lied. Der SS⸗Sturmbann III/33 hat mit ſeinem Sporttag gezeigt, daß er die der SS geſtellte Aufgabe erfüllen kann, Männer zu formen, die in kameradſchaftlicher Verbundenheit, welt⸗ anſchaulicher Haltung, kampfbereiter Diſzip⸗ lin, vorbildlich geiſtig und körperlich geſchult und ertüchtigt eins ſein wollen:„Geſunde Kämpfer für Adolf Hitler und 1 Groß⸗ deutſchland tragende und geſtaltende national⸗ ſozialiſtiſche Idee und Bewegung! P von Gramophonen, Phonographen, Radio⸗ lautſprechern und ähnlichen Apparaten ſowie das anhaltende Muſizieren in Räumen bei offenen Fenſtern oder ins Freie führenden Türen auf der Straße oder an Orten, an denen die öffentliche Ordnung, insbeſondere die Ruhe des Publikums geſtört werden kann, iſt verboten. Es gibt leider immer noch rückſichts⸗ loſe Menſchen, die beſonders ihre Radio⸗ Lautſprecher bei offenen Fenſtern in Tätig⸗ keit haben, ohne zu berückſichtigen, wie ſehr ſie ihre Nachbarn und ſonſtigen Mitmenſchen, die Erholung auf der Straße und in ihren Gärten ſuchen, damit beläſtigen. Jungmädel laden zum Volksgemeinſchaftsabend ein— Sonntag, 29. Mai, 20 Ahr, im„Natskeller Negimentsappell der 116er Das Traditionsregiment, das Reſerveinf.⸗ Regiment 116, das Infanterie⸗Regt. 116, ruft zu einem Regimentsappell für den 18. —20. Juni nach Gießen. Das Regiment 116 will in dieſen Tagen zeigen, daß die Tra⸗ dition bei ihm in guten Händen iſt. Am 18. Juni findet in der Gießener Volkshalle ein großer Kameradſchaftsabend mit Darbietun⸗ en von Angehörigen des Traditionsregiments ſiatt Die Sonntagvormittagſtunden gelten der Ehrung der gefallenen 75 Offiziere und 3152 Unteroffiziere und Mannſchaften des Regi⸗ ments am Ehrenmal des Regiments in Gle⸗ pen. Nachmittags finden ein Wehrſportfeſt durch das Traditionsregiment und milltäriſche Vorführungen mit modernſten Waffen ſtatt, ein neuzeitliches Gefecht verbundener Waffen, 1 unter Mitwirkung der Luftwaffe dabei Erſtürmung eines Dorfes. Abends ge⸗ langt in einer Freilichtveranſtaltung auf dem Trieb in Gießen„Wallenſteins Lager“ zur Aufführung. Abends iſt Tanz. Anmeldungen ſind baldmöglichſt an das Traditionsregiment J. R. 116, Gießen, zu ſenden. Dieſes erteilt auch nähere Auskunft über die Großveranſtal⸗ tungen. Schwerer Verkehrsunfall auf der Bergſtraße— Vier Perſonen verletzt Am Sonntagabend gegen 23 Uhr fuhr ein Birkenauer Perſonenauto von Heidelberg kom⸗ mend nach Richtung Weinheim auf der Berg⸗ ſtraße. Kurz vor Großſachſen kam ein Zug der OC dem Kraftwagen entgegen. Aus bis jetzt noch nicht geklärter Urſache fuhr der Kraft⸗ wagen direkt auf die Nebenbahn zu und ſtieß an dieſe an. Die vier Perſonen des Kraft⸗ wagens wurden ſchwer verletzt mit dem Wein⸗ heimer Sanitätsauto in das Weinheimer Krankenhaus eingelieefrt. Der Kraftwagen iſt erheblich beſchädigt. An einem Wagen der Bahn wurden die Scheiben zurtrümmert. eee Noch nicht niederſchlagsfrei Während über Nord⸗ und N land im Bereiche zuſammenſinkender Kaltluft in größter Ausdehnung heiteres Wetter herrſcht, bedingt das Neben- und Uebereinan⸗ der ſehr unterſchiedlich temperierter Luftmaſ⸗ ſen vor allem in Südweſt⸗ und Süddeutſch⸗ land noch meiſt bedecktes Wetter mit Regen⸗ neigung. Das geſtern früh über England ge⸗ legene mit kräftigem Druckfall verbundene Re⸗ gengebiet wird jetzt in der Hauptſache nord⸗ oſtwärts ſchwenken, ſodaß bei uns mit dem Einſetzen freundlicheren, wenn auch nicht durchaus niederſchlagsfreiem Wetter gerechnet werden kann. Dienstag: Häufig aufheiternd und meiſt trocken, Tagestemperaturen weiter anſteigend, anfänglich öſtliche Winde. Die Ausſichten für Mittwoch: Im we⸗ ſentlichen freundliches, aber nicht ganz beſtän⸗ diges Wetter. f Jugrk- rem mit Früchten Vi mich- 73 g Zuchet b Eſſl. Waſſet zum gatühten klerſchnee untergezogen. pächchen Ot. Oetzer's Puddingpuloer Danille-Geſchmach Die ſſlilch beingt man mit dem Jucker zum fochen, gibt das mit kigelb und aſſet verqulelte Puddingpulder untet Rühren hinein und läfft noch eigige nale aufkochen. Der Quack wlrd durch ein feines Sieb geſteichen, mit det ſllich glatt gerühet und mit dem Bachöl und dem faſt erkalteten Pudding gut vermengt. Zum Schluff wird det ſteif geſchlagene Die Früchte füllt man in elne Olasſchale oder in Gläſet, füllt den fitem darüber und ſtellt inn galt. Die Speiſe muff feiſch gegeſſen werden. ei- 250 g Quark 2-3 kf Milch einige Tropfen Dt. Oetzer's Backöl Zitrone 500 g eingemachte oder rohe Früchte Altte augſchnelden! 1 ſanter l. * Ein, du Min 0 lünen lunchen gut 5 125 e Mum, 7 Auen n dee beißen, len Ee warf t hem he rms. In bags bie der Wal. en ah. nder Uu Japangen ider zur Mubers glußwot, Und das nit kenn 2 geſelle 1 om, heit, pell⸗ K Dſſi⸗ 0 geſchlt „Otſunde. i Gia Tati Ab gceginent des erteilt Petanſegl⸗ auf der belegt fuhr ein berg kan⸗ der Derg⸗ 1 gag der g bis jekt er Kraft nd ſteß a Kf⸗ m Wein heiner agen it agen det iert, breinau⸗ Luftmaſ⸗ deutſch⸗ t Regel⸗ and ge⸗ dene Ne⸗ 0 ſulb⸗ it den 0 licht gerechnet 0 fest eigen, In be 6 eſtän⸗ — ee lle 1 gene I 1 „ e —— N . Bunte Tageschronik Ueberfall für einen Schlips Hersfeld. Eine junge Frau, die auf einem aldweg in der Umgebung einen Spaziergang machte, wurde plötzlich von einem jungen Bur- ſchen angefallen der auf ſie einſchlug. Als der Frau een entfiel, riß der Täter ſie an ſich und flüchtete. Die junge Frau war aber ſo geiſtesgegenwärtig, ſich die Mütze des Diebes anzueignen; auch hatte ſie ſi ſein Ausſehen eingeprägt. Auf Grund dieſer enauen Angaben gelang es der Polizei ſehr chnell, den Täter zu faſſen. Auf der Polizei gab as hoffnungsvolle Bürſchchen an, daß er ſich für Pfingsten einen neuen Schlips habe kaufen und auf dieſe Weiſe das Geld beschaffen wollen. Großfeuer in der Hanauer Gummiſchuhfabrit. Hanau. Das vor einigen Tagen in der Ha⸗ nauer Gummiſchubfabrik AG. ausgebrochene Grof euer iſt, wie nunmehr feſtſtehrt. durch Selbſtentzündung von in der Lackierab⸗ tetluna dagernden Stoffen entſtanden. Wenn ein 1 unter Alkoholeinſluß t Mannheim. Am Sonntag früh 3.40 Uhr fuhr in der Mannheimer Straße der 25 Jahre alte Maler Karl Rueck aus Weinheim mit ſeinem Kraftwagen auf das Zweiſpänner⸗Pferdefuhr⸗ werk des Landwirts Heinrich Rihm aus eee auf. Durch den Anprall wurden die Inſaſſen des Kraftwagens gegen die Windſchutzſcheide geſchleudert und trugen Schnittwunden im Geſicht davon. ie Verunglückten wurden mit dem Sanitätskraft⸗ wagen der Feuerlöſchpolizei nach dem Kranken⸗ baus gebracht, wo ſie zunächſt verbleiben muß⸗ ten. Ebenſo wurde das Sattelpferd ſchwer ver⸗ letzt. Im Transportwagen der Feuerlöſchpolizei nach dem Städt. Schlacht⸗ und Viehhof ge⸗ bracht, mußte das Tier getötet werden. Der Sade ner dene en wurde ſtark beſchädigt. Die chuld an dem Zuſammenſtoß trifft den Führer des Kraftwagens, da er unter Alkohol⸗ einfluß ſtand. Der Führerſchein wurde ihm lofort abgenommen. Rueck iſt nicht verſichert. Inbetriebnahme neuer Autobahnteilſtrecken Frankfurt a. M. Im Bereich der Oberſten Bauleitung Frankfurt a. M. werden am 1. 6. 1938 folgende Autobahnteilſtrecken in Betrieb nommen: In Verlängerung der Autobahn Ferdl a. M.— Gießen die Teilſtrecke bis an ie Straße Oppen rod— Burkardsfel⸗ den in Verbindung mit der Reichsſtraße Gie⸗ zen— Grünberg. In der Pfalz in Verlänge⸗ rung der Strecke Kaiſerslautern— Wattenheim die Teilſtrecke Wattenheim—Tiefen⸗ tal bis an die Strecke Tiefental—Reuleiningen. Internationales Tanzturnier in Wiesbaden Das am Samstag im Rahmen von Wies⸗ badens Maiwochen durchgeführte Internatio⸗ nale Tanzturnier um den Großen Preis der Nationen hatte eine Beſetzung aufzuweiſen wie noch keines der Wieshadener Turniere. Zehn Nationen waren durch ihre beſten Paare vertreten. Der großen Klaſſe der Tänzer ent⸗ ſprach auch der Rahmen des geſellſchaftlichen Feſtes, deſſen muſtergültige Organiſation durch die Kurverwaltung und den Reichsverband zur Pflege des Geſellſchaftstanzes die einſtimmige Anerkennung der den deus zn Kurhausſgal bis zum letzten Platz füllenden Feſtteilnehmer fand. Sieger und damit Gewinner des Großen Prei⸗ ſes der Nationen wurde das Paar Hr. Ras⸗ muß/ Frl. Swenſon(Dänemark) vor dem deutſchen Meiſterpaar Hr. und Frau Teipel (Wiesbaden). Die drei weiteren Plätze gewan⸗ nen Hr. Beſic/ Frl. Spitzi(Jugoſlawien), Hr. Schmuck/ Frl. Kaufmann(Schweiz), Hr. und Frau Pezzotta(Italien). Gauleiter Sprenger und General Schroth bei der Weihe der DAF.⸗Fahnen des XII. A. K. Wiesbaden. In Gegenwart von Gauleiter 0 5 75 und des Vertreters des Leiters der Abteilung Wehrmacht in der DAßF., Hanecke (Berlin), vollzog am Sonntagvormittag auf dem Gelände der Ochamps-Kaſerne der Kom⸗ mandierende General des XII. Armeekorps, Schroth, in feierlicher Form die Weihe der 72 . 5 DAF., Abteilung Wehrmacht des ö Das neue Stadtbad in Aſchaffenburg Das neue Aſchaffenburger Stadtbad, daz in einer Anlage und Ausführung als muſtergültig bezeichnet werden kann, iſt nunmehr ſoweit fer⸗ tiggeſtellt, daß es am 1. Juni feierlich einge⸗ weiht werden kann. Freilichtſpiele auf dem Dillenburger Schloßberg Auf Vexranlaſſung der NS. ⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude“ werden nach langjähriger Pauſe an den kommenden Pfingſttagen erſt⸗ malig wieder Freilichtſpiele auf dem Dillenbur⸗ ger Schloßberg durchgeführt, und zwar bringt die Rhein⸗Mainiſche Landesbühne Shakeſpegres Komödie„Der Widerſpenſtigen Zäh ⸗ mung“ zur Aufführung Die Freilichtſpiele ſollen zu einer ſtändigen Einrichtung im Som⸗ mer werden. 25 Jahre Lupusheilſtätte in Gießen Am Samstag wurde mit einer ſchlichten Ge⸗ denkfeier im großen Hörſaal der Univerſitäts⸗ Hautklinit. mit der die Lupus⸗Heilſtätte in Gießen durch Perſonalunion im Amt des lei⸗ tenden Direktors verbunden iſt, das 25jährige Beſtehen der Lupus Heilſtätte begangen. Der Vorſitzende des Heſſiſchen Landesverbandes zur Bekämpfung der Tuberkuloſe— der Eigen⸗ tümer und Träger der Lupusheilſtätte iſt—. Oberregierungsrat Dr. Reyl(Darmſtadt). hob einige beſonders markante Punkte der Blick in den Cierſagd im Ebsdorſer Grund „Marburg. An einem Januarabend ds. Is. hielt ein Kontrolleur der Eierverwertungsge⸗ noſſenſchaft auf der Landſtraße Marburg Schröck einen Einkäufer an, dem aber anſchei⸗ nen die Kontrolle recht ungelegen kam, denn ſofort ließ er den Motor ſeines Autos anſprin⸗ gen und fuhr eiligſt davon. Der ihn verfolgende Kontrolleur verſuchte mehrmals vergeblich, mit ſeinem Wagen an demjenigen des Eierhänd⸗ lers vorbeizukommen, um ihn dann zum Halten bringen zu können. Der Eierhändler wich aber nicht aus und lenkte ſeinen Wagen immer ſo, daß ſein Verfolger nicht üherho⸗ len konnte. Etwa zwei Stunden lang ging die wilde Jagd, die faſt wie eine Gangſterjagd in Amerika anmutet, in einem Höllentempo über die Landſtraßen und durch die Orte des Ehsdorfer Grundes. Der Kontrol⸗ leur ließ nicht locker und folgte immer in ge⸗ ringem Ahſtand, der ſich aber nach Zurück⸗ legung von etwa 150 km dadurch etwas ver⸗ größerte, als er infolge einer kleinen Panne ſeines Wagens anhalten mußte. Schließlich vermochte er den Wagen des Gierhändlers in einer kleinen Seitengaſſe in Roßdorf aufzuſpü⸗ ren und konnte 666 ungeſtempelte Gier beſchlagnahmen, die der Eierhändler un⸗ ter Umgehung der Eierverwertungsgenoſſen⸗ ſchaft zu ſeiner Kundſchaft bringen wollte. Mehrere mit ſchwarzen Tüchern umwickelte Pakete, die der Kontrolleur beim Anhalten des Wagens bemerkt zu haben glaubte, und in de⸗ nen er Butter vermutete, waren nicht mehr zu entdecken. Bei der ſofortigen Vernehmung durch einen herbeigerufenen Gendarmeriebeamten ſtellte es ſich heraus, daß der Gierhändler 300 Eier unberechtigter Weiſe aufgekauft hatte, um ſie in den Handel zu bringen. Die übrigen 366 Eier hatte ihm ein Mann zur Weiterveräuße⸗ rung übergeben, der im Auftrag der Eierver⸗ wertungsgenoſſenſchaft in den Dörfern die Eier aufkaufte, ſie aber diesmal nicht ablieferte und auf unerlaubtem Wege ſeinen geringen Ver⸗ dienſt etwas erhöhen wollte, Als der Kontrolleur nach Durchführung der Ver⸗ nehmung die Heimfahrt antreten wollte, mußte er feſtſtellen, daß mittlerweile die Reifen ſeines auf der Straße ſtehenden Wagens von uner⸗ kannt gebliebenen Tätern zerſchnitten worden waren. Der Amtsrichter verurteilte den Eier⸗ aufkäufer der Genoſſenſchaft, der das ihm ent⸗ gegengebrachte Vertrauen mißbrauchte, wegen fortgeſetzter Untreue und Vergehens gegen die Cierverwertungsbeſtimmungen anſtelle von ſechs Wachen Gefängnis zu 90 Mark Gelpſtrafe, während der Eierhändler wegen Beihilfe zur Untreue und Vergehens gegen die genannten Leben und Ende eines mutigen Abenteurers Um die Mitte des 19. Jahrhunderts blühte an der Weſtküſte Amerikas die Romantik. Im Norden lockte das Goldland Kalifornien Aben⸗ teurer aus aller Welt an, im Süden lag Mexiko mit reichen Kirchen und Klöſtern und ungeheu⸗ ren Landbeſitzungen, auf denen die Nachkommen der ſpaniſchen Eroberer herrſchten. Zwiſchen Kalifornien und Mexiko beſtand aber kein beſonders gutes Verhältnis, beſonders ſeitdem Mexiko im Jahre 1848 das reiche Kali⸗ fornien an die Amerikaner hatte abtreten müſ⸗ ſen. Um 1850 aber heiratete die Erbin einer der größten Beſitzungen an der Weſtküſte von Mexi⸗ ko einen gewiſſen Henry A. Crabbe, der in San Francisco geboren war, Dieſer Henry Crabbe wird als ein junger Mann voll Selbſt⸗ vertrauen und Humor geſchildert, der auch wirk⸗ lich Mut beſaß. Wegen ſeines guten Ausſehens und ſeines gewinnenden Weſens war er überall beliebt, und nachdem er die reiche Frau gehei⸗ ratet hatte, meinte er, daß ihm ſchon die ganze Welt gehöre. Er verlegte ſich guf Politik und ließ ſich als Kandidat für den Senat aufſtellen. Aber obwohl er keine Koſten ſcheute, wurde er nicht gewählt. In Mexiko waren zu jener Zeit die Ver⸗ hältniſſe ſehr unruhig. In dem Stgate Sonorg. wo das Beſitztum von Crabbes Frau gelegen war, hatte es eine Revolution gegeben und die neue Regierung beſchlagnahmte den Beſitz der Frau Crabbe. Nur die geringen Vermögens⸗ anteile, die ſich in Kalifornien befanden, blie⸗ ben in ihrer Hand. In dieſer Zeit kam ein ſogenannter„Gene⸗ ral“ Crosby zu Crabhe und verſuchte ihn für ſeine Pläne zu gewinnen, durch die das ver⸗ lorene Eigentum in Mexiko wiedererlangt wer⸗ den könnte. Crosby 9 ſogar ſo weit, Crabbe einzureden, daß er, der Kalifornier, der rechte Man ſei, Kaiſer von Mexiko zu wer⸗ n. Crabbe ließ ſich von Trosbys Reden nur zu gern einfangen, und ſchon am nächſten Tage reiſte er mit Erosby nach Los Angeles, einer Stadt, die damals vorwiegend von Mexikanern bewohnt war, die aus irgend einem zwingenden Grunde eine zeitlang fern der Heimat leben mußten. In Los Angeles traf Crabbe mit dem jungen Abenteurer Hernandez zufgmmen, mit dem er dann über die Grenze ging, um ſich in Mexiko mit unzufriedenen Elementen in Ver⸗ bindung zu ſetzen. Alle Unterhandlungen ver⸗ liefen 0 daß Crabbe mit großen Hoffnungen nach San Francisco zurltehre um hier Celd flüſſig zu machen und ein Heer zur Eroberung Mexikos auszurüſten. g Crabbe ſelber ſchiffte ſich Anfang Januar 1857 mit 70 Mann nach San Pedro ein, der Hafenſtadt von Los Angeles. Von hier wollte er nach der mexikaniſchen Grenze marſchieren und nun alle Unzufriedenen in Sonora unter ſeinen ahnen ſammeln. Hernandez hatte ihm ver⸗ chert, daß Tauſende ſich ihm anſchließen wür⸗ den. Ergszy sollte mit ſeinem Heer irgendwo an der mexikaniſchen Küſte landen, und dann würde die geſamte Heeresmacht groß genug ſein, um Heilſtättengeſchichte hervor und dankte dabei dem Schöpfer der Heilſtätte, dem 1935 geſtor⸗ benen Univerſitäts⸗Profeſſor und erſten Leiter der Anſtalt Dr. Jeſionek, ſowie dem ebenfalls verſtorbenen Geheimrat Dr, Dietz, der als ſei⸗ nerzeitiger Verſitzender der Landesverſiche⸗ rungsanſtalt Heſſen und des Heſſiſchen Heilſtät⸗ tenvereins die Schaffung dieſer Heilſtätte wirt⸗ ſchaftlich ermöglichte. Schließlich dankte er noch dem jetzigen ehrenamtlichen Leſter der Lupus⸗ heilſtätte Prof. Dr. Schultze, der Direktor der Univerſitäts⸗ Hautklinik iſt, und allen ſeinen Mitarbeitern für die bisherige hervorragende a für die Lupuskranken und die Heil⸗ ätte. Dann hielt Prof. Dr. Schultze die Gedenk⸗ rede. Er ließ den reichen Segen erkennen, der im erſten Vierteliahrhundert bereits von dieſer Heilſtätte weithin in unſer Volk geſtrömt ſei. Die Anerkennung und den Dank des Gau⸗ leiters Reichsſtatthalters Sprenger ſowie der Heſſiſchen Landesregierung für die Lupusheil⸗ ſtätte und den Heſſiſchen Heilſtättenverein über⸗ brachte in herzlichen Worten Obermedizinalrat Dr. Schmidt von der Regierung in Darm⸗ ſtadt. Als Vertreter der Vereinigung deutſcher Dermatologen ſprach ſodann Prof, Dr. Zie⸗ ler(Würzburg), der zugleich eine Jubkläums⸗ gabe für die Lupusheilſtätte überreichte. Nach kurzen Dankes⸗ und Schlußworten des Vor⸗ ſienden des Heilſtättenvereins. Oberregie⸗ rungsrat Dr. Reyl, fand die Feierſtunde ihren Abſchluß Die Gäſte beſichtigten dann noch die Lupusheilſtätte. Gerichtssaal Beſtimmungen anſtelle von drei Wochen und 20 Tagen Gefängnis 163 Mark Geldſtrafe er⸗ hielt. Der Erlös für die beſchlagnahmten Eier wurde eingezogen. Ihre beiden Töchter verkuppelt 15 Monate Gefängnis und Haftbefehl Hanau. Die 56 Jahre alte Witwe Schabl aus Hanau, jetzt in Frankfurt am Main wohn⸗ haft, war im Dezember 1937 von der Großen Strafkammer Hanau wegen ſchwerer Kup⸗ pelei in einem Falle in Tateinheit mit ge⸗ wohnheitsmäßiger Kuppelei zu einem Jahr Ge⸗ fängnis verurteilt worden. Sie hatte Revi⸗ ion, eingelegt mit dem Erfolg, daß das Reichsgericht das Urteil wegen zweier Mängel aufhob und die Sache an das Landgericht Hanau zurückverwies. Insbeſondere hatte das Reichsgericht betont— und zwar zu Ungun⸗ ſten der Angeklagten—, es ſei zu prüfen, ob nicht auch Kuppelei gegenüber der zweiten Toch⸗ ter der Angeklagten feſtzuſtellen ſei. In der er⸗ neuten Verhandlung der Großen Strafkammer Hanau wurden die geſamten Vorgänge, die ein recht trübes Bild vermittelten, noch einmal aufgerollt, wobei ſich ergab, daß die Angeklagte ſich gegenüber ihren zwei Töchtern einer ſchweren Kuppelei ſchuldig gemacht hat. Das Urteil lautete wegen ſchwerer Kuppelei in zwei Fällen in Tateinheit mit gewohnheits⸗ mäßiger Kuppelei auf ein Jahr drei Monate Gefängnis, Außerdem wurde wurde gegen die Angeklagte Haftbefehl erlaſſen. Aus Rache die Scheune des Vaters in Brand geſteckt Hanau. Die Große Strafkammer Hanau hat den 24 Jahre alten Kaſpar G. aus Neuengronau wegen vorſätzlicher Brandſtiftung unter Zu⸗ billigung des s 512(verminderte Zurechnungs⸗ fähigkeitſ zu 1 Jahr 6 Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt, Nach Verbüßung der Strafe wird G. einer Heilanſtalt überwieſen. Der Angeklagte war im Jahre 1936 in einem Betrieb in Bergen⸗Enkheim beſchäftigt. Am 28. September hatte er in ſeinem Heimatort Neuen⸗ gronau zu tun. Als er ſich auf der Landſtraße Herolz⸗Sannerz befand, kamen ihm zwei Mäd⸗ chen im Alter von 6 und 8 Jahren entgegen. G. packte das achtjährige Mädchen an, verſuchte an ihm mit größter Brutalität ein Sittlich⸗ kejtsperbrechen und flüchtete, als auf das Geſchrei der Kinder der auf dem Feld tätige Vater des angegriffenen Mädchens herannahte. Bei ſeiner Aburteilung wurde ihm der§ 51.2 zugeſprochen. Die Strafe für das Sittlichkeits⸗ verbrechen hatte er am 26. Juli 1937 verbüßt. Nachdem er in das Elternhaus zurückgekehrt Mexiko in die Hand zu bekommen und Crabbe zum Kaiſer auszurufen. In Los Angeles wuchs Crabbes Truppe auch auf 200 Mann an, und mit dieſen zog er nach Yuma, das an der mexpikaniſch⸗kaliforniſchen Grenze lag. In Yuma aber entſtand Streit unter ſeinen eigenen Truppen. Crabbe entließ die Ungeeigneten und Unentſchloſſenen und zog mit hundert Mann weiter. Es gelang ihm, ſie in achttägigem Marſch durch die weg⸗ und waf⸗ ſerloſe Wüſte zu führen, aber als er dann die Grenze überſchritt, berichteten ihm die Papago⸗ Indianer, daß das ganze Land ſich gegen ihn erhoben habe, daß alle Brunnen auf ſeinem Wege vergiftet worden und die mexikaniſchen Bundesgenoſſen, auf die er gerechnet hatte, zur Regierung übergegangen ſeien. Dieſe Nachrich⸗ ten beruhten großenteils auf Wahrheit, Lüge war dagegen die Botſchaft, daß Crosby nach Caborca marſchiere, um ſich dort mit Crabbe zu vereinigen. Die Papago⸗Indianer hatten ſich nämlich beſtechen laſſen, Crabbe dieſe Nachricht zu übermitteln, durch die man ihn weiter ins Land hineinlocken wollte. Crabbes Marſch nach Caborcg dauerte eine ganze Woche und bot große Schwierigkeiten. Zehn von ſeinen Leuten ſtarben unterwegs, aber er ließ den Mut nicht ſinken, weil die indiant⸗ ſchen Spione ihm immer wieder erlogene Freu⸗ den⸗Nachrichten über Crosby brachten, den er in Caborca zu treffen hoffte. Er konnte nicht ahnen, daß Crosby zur gleichen Zeit in San Francisco alles Geld, das Crabbe ihm gegeben hatte, ver⸗ geudete. Der wortbrüchige Crosby entſchuldigte ſich ſpäter damit, daß die amerikaniſche Regie⸗ rung im letzten Augenblick den Truppentrans⸗ port verboten habe. Außerdem war er auch noch von Mexiko dafür bezahlt worden, daß er ſich im Hintergrunde halte. mit ihm abgebrochen hatte. r —— Markiberichle Mannheimer Produkten. Weizen: 75/77 Kg. x) Feſt⸗ preiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgebiet We 14, per 1. April bis 31. Juli 1938 RM. 20.70, We 15 20.80, Wö 16 20.90, W 17 21.00, W 19 21.30, W' 20 21.50, Ausl. pl. 40 Pfg. Qualitätszu⸗ ſchläge für 1 Kg über Durchſchn. 0,15 RM. p. 100 Kg., für 2 Kg. 0.90, für 3 Kg. 0.40 Rat. Abſchlͤͤge je Kilo 20 Pfg. Roggen: 69/71 Kg. x) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn, Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgebiet R 14, per Mai 1938. 18.80 RM., R 15 18.90, R 18. 19.30, R 19 10.30. Ausgl, pl. 40 Pig. Qualſtätszuſchläge fur 1 Kg. über Durchſchnitt 0.07½ p 100 Kg., für 2 Kg. 0.15, für 3 Kg 0.22 RM. Futter⸗Gerſte: 50/60 Kg. X) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn. Beſchaffenb. exkl. Sack, Preisgeb. G7 per Mai 1938 16.80, G 8 17.10, G9 17.30, G 11 17.60, Ausgl, pl. 40 Pfg. Induſtrie⸗ gerſte: Zuläſſiger Preisaufſchlag bis zu 2.00 RM. p. 100 Kg. ab Erzeugerſtation. Braugerſte: Frei Erzeu⸗ gerſtatſon je nach Preisgebiet RM. 202 p. 100 Kg. XX). Raps, inl ab Station 32.00 RM, Mais mit Sack—.— Futter⸗Hafer: 46/4 Kg. Kk): Feſtpreiſe, gef, tr. Durchſchn. Beſchaffenh exkl. Sack Preisgeb. H lt, per 1. März bis 31. Mai 1938 RM. 16.90, § 14 17.40,§ 17 17 70, Ausgl. pl. 40 Pfg. Induſtrie⸗ hafer; Zuläſſiger Preisaufſchlag bis zu RM. 2.00 p. 100 Kg. Müßhlennachprodukte: Weizenkleie, ab 15. 9. 1936, Preisgeb. W 14 10.60, W' 15 10.65, We 16 10,70, W'ᷣ̃ 17 1075 W' ig 10.90, W' 20 11.00, Welzenvollkleie pl. RM. 0.50. Roggenkleie ab 15 8. 1936, Preisgeb. R 14 10.10, R 15 10.13, R 18 10.45, R 19 10.50, Ausgl. pl 30 Pfg., dazu 5 Pfg. Vermittlergebühr. Roggen⸗ pollkleie pl. RM. 1.00. Gerſtenfuttermehl: Preisgeb⸗ G7, per Mai 1938, RM. 18.50, G 8 18.80, G 9 19,00, G11 19.30 Rr. Weizenfuttermehl 13.50, Biertreber, ab Fabrik. Hochſtpreis 14.00. Malzkeime 13.40 RM., Ausgl pl. 30 Pfg. x) Zu- und Abſchläge auf Grund der reichsgeſetzlichen Regelung. XX) Feine und Aus⸗ ſtichware RM. 0.70—1.50 per 100 Kg. hoher.— Sonſtige Futtergrtikel; Erdnußkuchen, prompt, Feſtpreis ab Fabrik, Mai RM. 13.80, Soyaſchrot 15.50 Rapskuchen inl. 13.70, do ausl. 14.20, Rapskuchenſchrot 13.70. Palmkuchen 13.90, Kokoskuchen 14.70, Seſamkuchen 15.00, Lein⸗ kuchen 16.30 RM Trockenſchnitzel Fabrikpreiſe, loſe, April 1938, Rü. 8 76, Rohmelaſſe 6.24, Steffen⸗ ſchnitzel 1096, Zuckerſchnitzel, vollwp. 11.96, Ausgl. pl. 35 Pfg. Rauhfutter: Heut Wieſenheu, loſes, gut, geſund, trocken RM 5.30—6.20, Luzernekleeheu, loſes, gut, geſund, trocken 700— 7,40, Dieſe Preiſe verſtehen ſich frel verladen Vollbahnſtation, für Preſſung von Heu darf ein Zuſchlag von 40 Pfg. für je 100 Kg. erhoben werden. In den genannten Höchſtpreiſen ſind die Gewinnſpanne und alle Speſen des Handels enthalten. Die Koſten, für Fracht ab Verladeſtation und für Deckenmiete dürfen nur in Höhe der tatſäch⸗ lich entſtandenen Koſten in Rechnung geſtellt werden. Für Stadfanlieferung durch den Empfangsverteiler darf ein Zuſchlag von höchſtens 50 Pfg, für je 100 Kg. erhoben werden, Stroh:(Großhandelspreiſe ab bad Verladeſtation) Roggen⸗ und Weizenſtroh, loſe oder bindfadengepreßt RM. 3209.60, do drahtge⸗ preßt 3.60 4.00, Hafer und Gerſtenſtroh, bindfaden⸗ gepreßt 3.00.40, do. drahtgepreßt 3.40—3.80, Fut⸗ terſtroh(Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, gebunden] 3.50 bis 3.90. Dieſe Preiſe perſtehen ſich fre verladen Voll⸗ bahnſtation Für Stadtanlieferung durch den Emp⸗ fangsverteiler darf ein Zuſchlag von höchſtens 50 Pfg. für je 100 Kg. erhoben werden Spelzſpreu, ab Sta⸗ tion des Erzeugers oder ab Gerbmühle RM. 2,70/ 3.00. Mehlnotierungen: Weizenmehl: Preisgebiet Ba⸗ den 14, Type 812 aus Inl.⸗Wz. per Mai 29.60, do. 15 29.60, do. 16 29 60, do. 17 29 60. do. 19 29.95, do. 20 29.95, Pfalz⸗Saar 19 20.95, do, 20 29.95. Roggenmehl und Maismehl ab Mühle: ab 15. März 1937: Preisgebiet Baden 14 22 70. do, 15 22.80, do. 18 23 35, do 19 23 60, Pfalz⸗Saar 18 23.30, do. 19 23.50 RM. Maismehl nach Bedingungen der R. f. G. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 10 Prozent Ausl.⸗Wz Auſſchtl RM 150 p. 100 Kg. Prozent Beimiſchung von deutſchem anerkannzen Kle⸗ berweizen Aufſchl. RM 1.25 je ſog Kg. Zuzüglich RM. 0.50 Frachtausgl. frei Empfangsſtat., gemäß Anordn. der WB. ffür alle Geſchäfte ſind die Be⸗ dingungen der WV der Roggen⸗ und Weizenmühlen bezw. der neue Reichsmühlenſchlußſchein maßgebend. war, erhielt er am 22. Auguſt 1937 die gericht⸗ liche Benachrichtigung, daß der Vater des Mäd⸗ chens eine auf 1000 Mark lautende Schaden⸗ erſatzklage anhängig gemacht habe. Hierdurch er⸗ gaben ſich Auseinanderſetzungen zwiſchen dem G. und ſeinem Vater, mit dem Ergebnis, daß G. am 24. Auguſt 1937 aus Rache für die ihm von ſei⸗ nem Vater mit Recht erteilte Zurechtweiſung die elterliche Scheune in Brand ſteckte. Das Feuer zerſtörte die Scheune mit 1000 Zentner Stroh und Heu ſowie landwirtſchaftlichen Geräten. Fünfzehn Jahre Zwangsarbeit Straßburg. Das Schwurgericht verurteilte nach zweitägiger Verhandlung den jugendlichen Doppelmörder Luttenbacher aus Schiltig⸗ beim zu fünfzehn Jahren Zwangsarheit. L. hatte feiner Zeit die Eheleute Conrath in deren Wohnung niedergeſchoſſen, weil auf ihre Veranlaſſung die Tochter das Verhältnis Ein noch größerer Schuft als Crosby war der junge Hernandez aus Los Angeles. Nach⸗ dem er zuerſt alles getan hatte, Crabbe in ſeinen abenteuerlichen Plänen zu beſtärken, ſetzte er ſich mit der Gegenſeite in Verbindung, und er war der Mann, der Crosby mit dem mexikani⸗ ſchen Golde beſtach. Der Gedanke, Crabbe im⸗ mer weiter ins Land zu locken, um ihn umſo ſicherer verderben zu können, ſtammte ebenfalls von dieſem gewiſſenloſen Abenteurer. Als Crabbe endlich mit ſeinen 90 Mann vor Caborca anlangte, erfuhr er zu ſeinem Ent⸗ ſetzen, daß Crosby mit ſeinen Truppen nicht nur nicht zur Stelle, ſondern daß auch die Stadt von mindeſtens 2000 Mexikanern beſetzt ſei. Trotz der großen Ueberlegenheit griff Crabbe die Stadt an, und es gelang ihm, mit ſeinen tapferen Leuten die Kirche zu erobern, in der er drei Tage lang ſtand hielt, die er dann aber verließ, um ſich mit ſeiner kleinen Heerſchar in eine nahegelegenes Haus zu begeben, in dem er leich⸗ ter Proyiant zu bekommen hoffte. Da aber ſetz⸗ ten ſich ſeine Feinde in der Kirche feſt und be⸗ ſchoſſen nun das Strohdach des Hauſes, in dem Crabbe mit ſeinen Leuten lag, mit brennen⸗ den Pfeilen. Es gelang Crabbes Leuten wiederholt, den Brand zu löſchen, aber als er ſchließlich die Hälfte ſeiner kleinen Schar ver⸗ loren hatte, beſchloß er ſich zu ergeben. Seine kühnen Pläne, ſich zum Kaiſer von Me⸗ xiko zu machen, waren eſcheitert. Er hatte bei aller Tapferkeit den e Fehler, allzu leicht⸗ gläubig den gewiſſenloſen Einflüſterungen von beſitzloſen Abenteurern nachgegeben zu haben und mußte dieſen Fehler mit ſeinem Tode be⸗ zahlen. Der Mann, der ſich ſchon als Kaiſer von Mexiko geſehen hatte, wurde als Aufrührer und Friedensbrecher hingerichtet. H. E. A—— eee eee ei 20. 4 1 4 J Von Düngemitteln im deuljchen Tabakbau Von Kult.⸗Ing. A. Schulze-Pelletier, Viernheim(Heſſen) Neben dem für den Tabakbau ſo wichtigen ſchwefelſauren Kali kommt, um die fortſchrei⸗ tende Veredelung zu ſteigern, der Stickſtoff⸗ düngung eine erhöhte Bedeutung zu.— Kalk⸗ ſtickſtoff und die neue Form„Kalkharnſtoff“ — die bemerkenswerten und die erfolgreich⸗ ten Stickſtoffmittel. Art und Menge ſpielen bekanntlich bei allen Düngungsprozeſſen eine weſentliche, wenn nicht eine ausſchlaggebende Rolle. Dem geſchulten Tabakpflanzer iſt ja heute die überaus ſchädliche Wirkung einer zu reichlichen Stallmiſtdüngung bekannt. Er verfällt nicht mehr aus alter Gewohnheit in den Fehler, friſchen Stallmiſt ſeinen Tabak⸗ feldern zuzuführen, denn nur alter, ſtark ver⸗ xotteter Stallmiſt in Mengen von zirka 6 Zentner Ar können bei der Herbſtbeſtellung der Tabakäcker in Frage kommen. Immer muß man ſich nach dem geeigneten Handelsdünger umſchauen.— Welche Dis⸗ poſitionen ſind zu treffen, um den bisher ver⸗ arbeiteten, ſo ſtickſtoffreichen Harnſtoff, der auf dem Düngermarkte nicht mehr greifbar, durch ein gleichwertiges Prodekt zu erſetzen? Die Anwendung von beſtimmten Harnſtof⸗ fen war nicht beſonders empfehlenswert, da bei einer ungünſtigen Lagerung immer die Möglichkeit einer Zuſammenballung gegeben war und damit die Brauchbarkeit des dann 5 gewordenen Harnſtoffes fraglich wurde. Bei dem hohen Stickſtoffgehalt von über 45 v. H. war weiter eine richtige Verteilung äu⸗ ßerſt ſchwierig gemacht. Es iſt den Dünger⸗ erzeugern gelungen, allen dieſen Unzuträg⸗ lichkeiten bei der Herſtellung von Kalkharn⸗ ſtoff zu begegnen und damit neben Kalkſtick⸗ ſtoff ein Düngemittel geſchaffen zu haben, das nunmehr allen Anforderungen entſpricht. Als ein beſonderer Vorzug des Kalkharn⸗ ſtoffes kann angeführt werden: 1. Die große Lösbarkeit des im Kalkharnſtoff enthaltenen Stickſtoffes. 2. Die leichte Streufähigkeit! Das Mittel gelangt in Form von Körnern auf den Markt. Bei einer Beſtellung von Kalkharn⸗ ſtoff, der nur einen Stickſtoffgehalt von 20 v. H. hat, iſt darauf zu achten, daß mindeſtens die doppelte Menge im Vergleich zu Harnſtoff Bekanntmachung Betr.: Leſeholzſammeln. Das Sammeln von Leſeholz auf Wegen und Schneiſen ſt in dieſem Jahre ausnahmsweiſe bis zum 181. Mai einſchließlich, an den Leſeholztagen Dienstags und Freitags, geſtattet. Vas Leſeholzſammeln in den Waldbeſtänden iſt verboten. In Ausnahmefällen bei vorhandener Notlage wird durch das Forſtamt und die Herren Revierförſter nach dem 1. Juni Holz abgegeben und in jedem einzelnen Fall zugewieſen. Sammeln von Leſeholz ohne Beſcheinigung oder Zuweiſungskarte iſt nach dem 1. Juni ſtrafbar. Ich mache noch darauf aufmerkſam, daß die maſſen- haft auf Wegen liegenden Rindenſchnitzel, die ſich ſehr gut zum Feueranmachen eignen, geholt werden können Betr.: Waldarbeiterlehrlinge. Bei dem unterzeichneten Forſtamt können noch zwei Waldarbeiterlehrlinge eingeſtelt werden. Bedingungen und Ausbildungsgang ſind auf dem Forſtamt zu erfahren. Viernheim, den 23. Mai 1938 Forſtamt Viernheim Rohde. Bereins⸗Anzeiger Sängereinheit Heute Dienstagabend Singſtunde. Alle Sänger wollen anweſend ſein. Der Vorſitzende. * 1 235 f Iſt's möglich, liebe Blumen- vaſe! Dein haͤßlicher graugrüner Anſatz iſt ja ganz verſchwunden!l Prachtvoll ſiehſt du aus! Wie du blinkſt! Wie du ſtrahlſtl Und du doch nicht minder, Goldfiſchglas l So blitzblank warſt du ſa noch niel Wie munter die Siſche ſich im Waſſer N tummeln l Gibt's für uns etwas Schone · res, als durch il erneuert zu werden? Zunderte Dinge im Haushalt ver · langen nach il Sriſchel Für wenig Geld kann man ſie haben. 2155 bi det hr pignüg en:... ein guter 6 L tell dein geiler feln! der 61111 ua IN! Hitlerjungen! Wollt ihr an den Fahr⸗ ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft die Grundlage— ſpart fleißig! in Auftrag gegeben wird. Eine Preiserhöhung für 1 Kilo Stickſtoff iſt aber nicht zu befürch⸗ ten. Mit Kalkharnſtoff laſſen ſich genau ſo gute Erntehochleiſtungen wie mit dem früher ſchwer zu behandelnden Harnſtoff erzielen. Kalkharnſtoff iſt für Leiſtung und Güte der Tabakpflanze, wie jahrelange praktiſche Ver⸗ ſuche erwieſen haben, ganz beſonders geeignet. Bei Verſuchen mit Kalkſtickſtoff und Kalk⸗ harnſtoff wurden unter anderem folgende Erntemengen und Qualitälsergebniſſe erzielt: Es wurden— auf Teilſtücken— durch⸗ ſchnittlich per I. Ar geerntet: mit nur Grunddüngung 2² Grunddüngung plus Kalkſtickſtoff 23,75 Grunddüngung plus Kalkharnſtoff 23,93 kg Qualitätsergebniſſe— in Punkten ausge⸗ drückt— auf Teilſtücken per I. Ar: mit einer Grunddüngung bewertet mit mit einer Grunddüngung pl. Kalkſtickſtoff 98,0 Pkt. mit einer Grunddüngung pl. Kalkharnſtoff 99,2 Pkt. Es ſei aber nochmals darauf hingewieſen, daß von Kalkharnſtoff 2,3mal mehr als von Harnſtoff angefordert werden muß, um die bisher erzielten Leiſtungen zu erreichen. Der 94,5 Pkt. zünftige Pflanzer wird ſich daher eingehend mit dem neuen Dünger beſchäftigen müſſen. Es wird ihm ſehr viel daran liegen, den bis⸗ her erzielten Quantitäts⸗ und Qualitätsſtand nicht zu verlieren. Und durch einen ſehr aus⸗ giebigen Gebrauch des neuen Mittels für einen Ausgleich Sorge zu tragen. Denn nachdem von zuſtändigen Stellen das Mittel einer ein⸗ gehenden Prüfung unterzogen worden iſt und ſich als ein guter Stickſtoffdünger bewährt hat, ſteht einer Verwendung von Kalkharnſtoff(für die bisherigen Harnſtoffe) nichts mehr im Wege. Selbſtverſtändlich nutzen die beſten Dünge⸗ mittel nichts, wenn neben der richtigen Dün⸗ gung die ſo notwendige ſorgfältige Pflege des Tabakbaumes zu wünſchen übrig läßt. Aber es wird erwartet, daß bei den Arbeiten des zweiten Vierjahresplanes auch der deutſche Tabakbauer ſeinen Mann ſtellt und durch wei⸗ tere gewiſſenhafte Veredelungsarbeiten unſe⸗ res Tabakanbaues für eine erhöhte Deviſen⸗ erſparung ſorgt. Warum ſind die Iwiebeln knapp? Wir machen Front gegen jüdiſche Spekulation. Der„Frankfurter Wirtſchoftsdienſt“ teilt mit: Unverkennbar liegt ſeit Anfang 1938 bei uns eine gewiſſe Mangellage in der Zwiebel⸗ verſorgung vor. Dieſe iſt verſchiedentlich be⸗ gründet. Einmal, und das iſt die Haupturſache, fiel die Weltzwiebelernte 1937 nicht ſehr groß aus. Dann reicht die deutſche Zwiebelernte an ſich zur Deckung des Bedarfs in der Regel nicht aus. Sie betrug 1937 nur 1,59 Mill. Doppelzentner gegen 1.69 im Erntejahr 1936/ 87. Zwar wurde die deutſche Spätzwiebel⸗ ernte durch geeignete Lagerung möglichſt ge⸗ ſtreckt. Da jedoch zum Erntebeginn Zwiebeln ausländiſcher Herkunft nicht mehr vorhanden waren und die Frühzwiebelernte gleichzeitig ge⸗ ring ausfiel, ſchmolzen die Beſtände raſch zu⸗ ſammen. Die Hausfrauen müſſen ſich wohl darauf einrichten, daß ſie dem nächſt ſo gut wie ganz ohne Zwiebeln auskom⸗ men müſſen. Unſer Haupteinfuhrland für Zwiebeln iſt Aegypten. Es ſtellte allein 143 500 Doppel⸗ zentner von unſerer Geſamteinfuhr von 253 500 Doppelzentner im letzten Erntejahr. Durch den ſchlechteren Ernteausfall in der Welt ſtiegen die Preiſe für Zwiebeln einmal an ſich, ſie erreichten aber durch das Eingreifen der jüdiſchen Speku⸗ lation ein unerträgliches Aus⸗ maß, da dieſe jüdiſchen Händlerkreiſe Zwie⸗ beln in großen Mengen aufkauften und das Angebot ſo knapp halten, daß das ſo künſtlich hochgetriebene Preisniveau zunächſt nicht ge⸗ fähbdet wird. Sie kauften zum Beiſpiel die geſamte holländiſche Produktion und brachten es fertig, daß in ſämtlichen europäi⸗ ſchen Ländern Preisſteigerungen bis zu 400 Prozent ausgelöſt wurden. Auch in Aegypten wurden die Preiſe um etwa 100 Prozent gegenüber den Vorjahren hochge⸗ trieben. Deutſchland, als der Hauptabnehmer für Zwiebeln auf dem Weltmarkte, mußte unter dieſen Umſtänden ſich zurückhalten und ſeine Einkäufe ſchon mit Rückſicht auf die Deviſen⸗ lage ſtoppen. Wir, die wir unſere Zwiebel⸗ preiſe auf unveränderter Höhe halten und ſie nur inſofern verändern, als Lagerſchwund und Lagerverderb zu beachten iſt, werden dieſer Spekulation an Zwiebeln keinen Vorſchub lei⸗ ſten. Die Spekulanten ſollen ru⸗ hig aufihren Zwiebeln ſitzen blei⸗ ben. Auch dieſe Mache wird, wie früher die iüdiſche Preistreiberei am Pfeffermarkt, ihren bag merle ein fur aſſemal: — ä—— Achtung! Heute Dienstag ab 5 Uhr 1 Transp. Ferkel u. Läuferſchweine ſowie für die zahlreiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte ſagen wir innigen Dunk. Stiftungen von hl Seelenmeſſen und für die Kranz⸗ und Blumenſpenden. Viernheim, Niederbronn i. E., den 23. Mai 1938 Danksagung Für die erwieſene Teilnahme beim unerwarteten Heim⸗ gange meiner lieben Gattin, unſerer treubeſorgten Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau Katharina Martin geb. Dewald Auch Dank für die Die trauernden Hinterbliebenen zu hab. in der Schweinehandlung Helfrich, Moltkestr. 8 Die ſterbende Königstigerin Eine ſeltſame Geſchichte a Zirkus Krone gaſtiert vom 25. Mai bis einſchließlich 1. Juni in Mannheim In dem Programm„arbeitet“ auch„Cillv“, die Tigerbraut, mit berrlichen Tigern. Circus Krone weilte zu einem Gaſtſpiel in Wien, wo gerade die Königstigeri zwei Junge gebar. Die Geburt war ſchwer, und Aida lag todkrant in ihrem ſepo raten Wagen. Neben ihr krochen die zwei Jungen, die noch die Augen geſchloſſen hatten, umher. Cilly ſtand ſorgenvoll vor dem Wagen, in dem das ſonſt prachtvolle Tier keuchend im Heu lag und mit dem Tode rang. Cilly richtete ſich im Wagen, neben der Tigerin, die ſchon ſeit Jahren ihre beſte Freundin ge⸗ worden war, ein Strohlager her, um die Nacht über bei ihr zu ſein. Sie nahm ſich vor, nicht zu ſchlafen, denn man konnte ja nicht wiſſen. Sie mußte aber doch vom Schlaf übermannt worden ſein, denn plötzlich wurde ſie wach und ſah zu ihrem Entſetzen zwei grünfunkelnde Augen leuchten. Sie war ſich klar, die Tigerin hatte ihren Platz verlaſſen und war in ihre Nähe gerückt. Auf ihrer Bruſt ſpürte ſie nun etwas, was ſich bewegte. Sie griff vorſichtig danach und ge⸗ wahrte eines der Tigerbabys. Die Tierlehrerin machte aus Vorſicht keine Bewegung mehr und konnte nun beobachten, wie die Tigerin wieder zurückging und mit dem zweiten Jungen im Maul daherkam und es Cilly zart auf die Bruſt legte. Todmüde legte ſich dann di Königstigerin hin, und es dauerte nicht mehr lange, bis ſie verendete. Dae Gehaben der Ti⸗ gerin iſt leicht zu verſtehen. Sie fühlte, daß ei mit ihr zu Ende ging, und trug ihre Jungen, die ihr nach dem mütterlichen Gefühl über alles gingen, Cilly hin, der ſie ſie vertraute, da ſie ihr ſeil Jahren die beſte Freundin war. „Aida“ Foto: Circus Krone „Ciliy“, genannt die Tigerbraut, mit einem Jungtiger und„Aſta“, einer Schäferhündin, die den Tiger aufꝛog perde ummenprum reren Pert, Fung eln ſind ein nicht unbeſchränkt lagerfähige Gut. Wir werden alſo damit rechnen müſſen, daß bis zum Beginn der deutſchen Ernte keine Zwiebeln mehr im Handel zu habem ſind. Der zeitweilige Verzicht auf die Zwiebel wird uns aber ſchon deswegen nicht allzu ſchwer fallen, weil wir den jüdiſchen Spekulanten, die uns ſelbſt„zwiebeln“ wollen, eines auf di Finger klopfen. b Der deutſche Gartenbau iſt aufgefordert worden, durch erhöhte Bereitſtellung von zwiebelähnlichen Gewächſen. wie Schnittlauch, Lauchzwiebeln und Porree über die Zwiebelknappheit der nächſten Wochen hinweg zu helfen. Mit Eintritt der deutſchen Zwiebelernte in der zweiten Jun ihälfte iſt dann wieder mit der Freigabe von Speiſe⸗ zwiebeln für den Friſchmarkt zu rechnen. Fleiſch⸗ und Fiſchinduſtrie, ſowie Krankenhäu ſer uſw. erhalten ihren Bedarf aus den zu Zeit noch laufenden Einfuhren. LL Maikäfer ſind Schädlinge! Sagt ihnen den Kampf an!— Bilder Fangkolonnen!— Geht gemein- ſam gegen ſie vor! DUeddeddddadadddadadaadddaaddaddddd Ungeteilter Schulunterricht Bürſtadt. Wie an anderen großen Orten ſoll nun mit Genehmigung der oberſten Schul⸗ behörde in dieſem Schuljahr der Verſuch mit dem ungeteilten Unterricht in der Volksſchule gemacht werden. In den oberen Klaſſen wird ab Montag, 23. Mai, der Unterricht von 7.30 Uhr bis 12.30 Uhr dauern. In den Klaſſen wird dann an einem Nachmittag nur Sport oder Handarbeit abgehalten werden. Wenn auch die Kinder nicht durch Feldarbeit überanſtrengt werden ſollen, ſo können ſie doch ab und zu ohne eine Störung des Unter⸗ richts zur Hilfe herangezogen werden. Es muß nur ſoviel Einſicht bei den Eltern vorausge⸗ ſetzt werden, daß nicht gerade der Nachmittag, der von der Schule beanſprucht wird, auch für die Feldarbeit unbedingt nötig iſt. Urlaub an Vormittagen wird nur noch in den aller⸗ allerdringendſten Fällen gewährt. . 3—— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den polltiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— Da. IV. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Unzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. 1 vol ScHUZE DEH r S „ N. J. 1 7 2 7. 5 Mek. e i 4 SruNοNN vERRRE N RAUCH A0 AHE UN MIEDER 20 WacrisEN Zeichnung: Ras⸗Preſſearchiv(Hueter). e Starke — a Jenteib N ee gnaschinen N nn Bei s⸗maliger Aufgabe 3 Proz. 28 7** 5 77 * 12* 7 10 1 * 24** 15* e„ MANNHEIM. 12 Vohnen⸗ zu verkaufen. august Rant zu verlaufen. Weihgarten⸗ Arbeits- Achuhe Lanta luna Bismarckstr. Sean wird das ganze Jahr. Da⸗ rum darf die Geſchäfts- welt auch mit der Anzeigen⸗ Werbung nicht aus ſetzen, Der Rabatt für Henkauęt wird ſtets mehr durch eine ſachgemäße praktiſche Wer⸗ bung in der ſo weit ver⸗ breiteten Heimatzeitung Vlernneimer Volnszellung us Zeitung e. nud 41.2222 jlangen Kaute Dung ſtraße 23 Donnerstag(chris Hummelaur9 m„Kaiser“ ah 5 bär groger Mmal-Tanz Rüche und heuer 9austel wie Immer