II gt 5 et 11 0 t ten cul⸗ nit nummer 121 Mitwoch Volkszeil Amtsblatt der Bürgermeiſterel Bernheim Erſcheinungs welle: Ta aluch ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. e zugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 160 R einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 NM aus ſchließl ich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Mpfg⸗ SE Tcchethen phelographierten gülttia Geſchäftsſtelle Viernheim den 25. Mai 1933 J 11 Verkündigungsblatt der NSAR. Mernheim Anzergen preis: Grundpreis für Umm Höhe und 22 mhm Breite 3 Ryfg., im Text⸗ teil für imm Höhe und 67 mm Breite 15 Rypig. Zur Zeit iſt Anzeigenpretsliſte Nr. 6 Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK Lv'pafen 15101 14. Jahraang Ne Erenzverletzung durch kchethiſche Militärflieger bei Bärenftein erwieſen Veſtütlot durch Augenzeugen Erkundungsflug des Mililärdoppeldeckers einwandfrei ſeſtgeſtellt Annaberg im Erzgebirge, 25. Mai. Zu der ſchweren Grenzverletzung durch ein tſchechiſches Flugzeug bei Bärenſtein im Grenzgebiet werden jetzt von zahlreichen Augenzeugen noch eine große Anzahl von Ein⸗ zelheiten bekannt, aus denen ſich ganz offen⸗ ſichtlich ergibt, daß es ſich um einen Er kun⸗ dungsflug eines tſchechiſchen Militärflug⸗ zeuges über deutſchem Gebiet handelte, zu⸗ mal die Inſaſſen auch photographiſche Aufnahmen gemacht haben. Die Bewohner der ſächſiſchen Grenzſtadt Bä⸗ krenſtein im Erzgebirge waren am Montagmor⸗ gen gegen 8.40 Uhr außerordentlich überraſcht, als plötzlich ein tſchechiſches Militärflugzeug, und zwar ein großer Militärdoppel⸗ decker, von Süden kommend, ſichtbar wurde, eine Schleife über der gegenüberliegenden ſude⸗ tendeutſchen und zur Tſchechoſlowakei gebören⸗ den Stadt Weivert zog und dann beim Ortsteil Niederſchlag die RNeichsgrenze kreuzte. Das Flugzeug flog ſehr niedrig und die Beſatzung ſchien genaue Gelände⸗ feſtſtellungen zu treffen. Man konnte die beiden Inſaſſen ſehr genau erkennen, die ſich weit aus dem Flugzeug beugten und einen Ge⸗ genſtand aus dem Flugzeug hielten, der wahr⸗ ſcheinlich eine Photokamera geweſen ſein dürfte. Den Inſaſſen des Flugzeuges, deſſen Maſchi ⸗ nengewehr man ganz genau erkennen konnte, kam es ſichtlich darauf an, ſich Einblick in die Straßen von Bärenſtein zu verſchaffen. Sie kreuzten über der ganzen Stadt ſo niedrig, daß die Befürchtung beſtand, das Flugzeug werde den Rathausturm ſtreifen. Zahlreiche Einwoh⸗ ner und die Belegſchaften von Betrieben eilten auf die Straße, da man über Bärenſtein bisher kaum ein Flugzeug geſehen hatte. Schließlich beſchrieb die Maſchine eine Kurve und flog zur Kammhöhe in Richtung der tſche⸗ chiſchen Grenze davon, und zwar entlang der Straße, die nach Preßnitz jenſeits der Gren⸗ ze führt. Landwirte und Arbeiter, die auf den Feldern arbeiteten, hörten, daß plötzlich die Motore des Flugzeuges auszuſetzen begannen und die Maſchine dadurch. daß ſie außerordent⸗ lich niedrig flog, ſehr ſchnell an Höhe verlor. Es hatte den Anſchein, als ob die Piloten mit allen Mitteln beſtrebt waren, unbedingt die tſchechiſche Grenze zu erreichen und auf tſchechiſches Gebiet zu gelangen, da eine No: ⸗ landung auf deutſchem Gebiet, ihre Feſtnahme und die Feſtſtellung von Photo- geräten an Bord, mit denen Aufnahmen ge⸗ macht worden waren, für ſie und die tſchechiſche Regierung wohl beſonders peinlich geweſen wäre. Die Bauern ſahen, wie das Flugzeug in etwa 30 Meter Höhe die Grenze kreuzte und dann 1000 Meter jenſeits der Grenze beim Aus⸗ flugslokal„Grüner Wald“ gegen den Hoch⸗ wald zuflog. Es war auch ein ſtarkes Krachen hörbar, und es konnten einzelne Ex⸗ ploſionen unterſchieden werden, die offenbar von der Munition für das Maſchinengewehr herrührten. Man ſah dann, daß Paſſanten, die aus der Richtung Pleil—Sorgenthal in Böh⸗ men die Preßnitzer Straße entlang kamen, von der Straße abbogen und auf die Unfallſtelle zulieſen. Die Hunderte von Zeugen auf reichsdeut⸗ ſchem Gebiet baben ſämtlich den Eindruck ge ⸗ babt, daß die Inſaſſen des Flugzeuges irgend⸗ welche militäriſchen Bewegungen feſtſtellen wollten und nur ſo bei den ganz klaren Grenz · verhältniſſen der Vorfall erklärt werden kann. Ein Verfliegen iſt völlig ausgeſchloſſen, da der Gebirgskamm eine ganz klare Grenzſcheide dar · ſtellt und die Sicht— trotz bewölkten Him; mels— auf mehrere Kilometer unbehindert war, was ſchon aus der Tatſache hervorgeht, daß ja Hunderte von Perſonen aus einer Ent⸗ fernung von mehreren Kilometern Zeugen des Vorfalls und auch ſeines tragiſchen Ausgangs geworden ſind. ——— Dieſe einwandfreien Erklärungen widerlegen die von tſchechiſcher Seite verbreiteten Mel⸗ dungen. daß das Flugzeug niemals deutſches Gebiet berührt habe, und es ſich um ein harm⸗ loſes Fliegen von Militärfliegern handelte. Iwei Geſandle heimberufen Zur Berichterſtattung über die ſudetendeutſche Frage London, 25. Mai. Wie Reuter erfährt wird der tſchechoſlowa⸗ kiſche Geſandte in London. Maſaryk, am Donnerstag nach Prag fahren, um Beneſch über die Stellungnahme Englands zu dem ſudeten⸗ deutſchen Problem zu unterrichten. Maſaryk wird am Montag wieder nach London zurück⸗ kehren. Vermittlung ſranzöſiſcher Anregungen Paris, 25. Mai. Der tſchechiſche Geſandte in Paris iſt, wie angekündigt. am Dienstagnachmittag nach Prag abgereiſt. In gut unterrichteten Kreiſen nimmt man an, daß er ſeiner Regierung verſchiedene Anregungen der franzöſiſchen Regierung über⸗ bringen wird. Berlin, 25. Mai Unter der Ueberſchrift„Heerlager Tſche⸗ choſlowakei“ veröffentlicht das Berliner Tageblatt den Bericht eines ſoeben aus der Tſchechoſlowakei zurückgekehrten deutſchen Reiſenden. der beſonders aufſchlußreich den wahren Umfang der tſchechiſchen Mobiliſierung und deren Auswirkungen beleuchtet. Aus eigener Anſchauung macht der Gewährs⸗ mann des B. T. für den Ablauf der Geſcheh⸗ niſſe kurz vor der tſchechiſchen Bluttat in Eger folgende bemerkenswerte Feſtſtellung:„Schon am Freitag gegen 20 Uhr. alſo rund acht Stun⸗ den, bevor die Bluttat von Eger die ungeheure Empörung im Sudetendeutſchtum weckte, wurde der größte Teil der Prager Garni⸗ ſon auf dem Denis⸗Bahnhof zuſam⸗ mengezogen.. Am Samstagfrüh gegen 4 Uhr ereignete ſich dann der Zwiſchenfall von Eger, worauf die Einberufungsorder für Reſerviſten„in der Stärke eines Jahr⸗ ganges“ erging, wobei auf die Heranziehung aller an Spezialwaſſen ausgebildeten Mann⸗ ſchaften das entſcheidende Gewicht gelegt wurde. Ueber den weiteren Verlauf der Fahrt heißt es dann weiter: „Am Samstagnachmittag durchfuhren wir im Auto die Umgebung von Prag. Die Stadt war mit einem regelrechten Ring von Truppen umgeben. Man ſah ſtarke Panzer formationen, dazwiſchen Maſchinengewehrabteilungen. Faſt überall erfolgten dann Unterſuchungen des Wagens, Fragen nach dem Zweck der Reiſe, Warſchau, 25. Mai Die Prager Korreſpondenten der polni⸗ ſchen Blätter weiſen weiter auf die ſtar⸗ ken militäriſchen Vorbereitungen der Tſchechen längs der deutſchen Grenze hin. Der Automobil- und Fußgängerverkehr über die Grenze in den öſterreichiſchen Teil des Rei⸗ ches ſei, ſo meldet das Regierungsblatt„Kur⸗ ler Czerwon y“, vollkommen geſperrt. Selbſt tſchechoſlowakiſche Staatsbürger, die ſich außer Landes befänden und in die Tſchechoſlo⸗ wakei zurückkehren wollen, würden nicht in das Die Tſchechei gle Die Jellſtadk des 3. Reichsführer-Lagers der 93. In Weimar wurde am Dienstag das 3. Reichsführerlager der Hitler⸗Jugend eröffnet, in dem wieder alle aktiven Bann⸗ und Jungbannführer mit den maßgeblichen Mitgliedern der Reichsjugendführung und der Gebietsführung zehn Tage der Kameradſchaft ſowie politiſcher und weltanſchaulicher Schulung verbringen werden. Die führenden Männer ausPartei, Staat und Wehrmacht, Kultur und Wirtſchaft werden dabei vor den Teilnehmern des Reichsführer⸗ lagers Vorträge halten. Auf unſerem Bild ſieht man einen Teil der für das Reichsführerlager bei Weimar errichteten Zeltſtadt mit dem wirkungsvollen Lagereingang.(Scherl⸗Bilderd.⸗M.) und vor allen Dingen immer wieder dieſelbe Frage: Tscheche oder Deutſcher? Bei der Mobi liſierung hatte offenbar das Telephon⸗ und das Verkehrsweſen verſagt. Ein höherer Offizier, der in einem Gaſthaus an der Straße ſein Quartier hatte, bat uns jedenfalls, ihm zu ſa⸗ gen, was eigentlich in Prag vorgehe— er war⸗ te ſeit ſechs Stunden vergeblich auf eine Ver ⸗ bindung mit der Hauptſtadt. Von anderer Sei⸗ te hörten wir, daß auch der Stadtkommandant von Auſſig ſich bei Touriſten Aufklärung über die Lage erbeten habe. Was die Eiſenbahnverbindungen betraf, ſo verſtopften Munitionszüge vollkommen die Strecken. Perſonenzüge ins Randgebiet, z. B. nach Komotau, wurden überhaupt nicht ab⸗ gefertigt. Eine zuſätzliche Störung der Ver⸗ kehrsverbindungen im Grenzgebiet verurſachte eine Zugentgleiſung bei Pilſen. Für den Ab⸗ transport der tſchechiſchen Zivilbevölkerung aus dem ſudetendeutſchen Gebiet wurden vom Samstagvormittag an ſämtliche private Laſt⸗ kraftwagen kurzerhand requiriert. Ueber die Verteilung der Truppen an der nordböhmiſchen Grenze hörte man fol⸗ gendes: Tſchechiſche Regimenter in der erſten, eigentlichen Beſeſtigungslinie, in der zweiten Linie Ungarn und Slowaken. Ungariſche und ſlowakiſche Regimenter waren auch in Prag konzentriert. Die vorwiegend deutſchen Forma⸗ tionen waren zumeiſt nach Kaſchau oder nach Karpathorußland beordert. Vekonunterſtünde an der Grenze Polniſche Blälter über die unſinnigen iſchechiſchen Vorbereitungen Land hineingelaſſen. Alle Züge in der Tſchecho⸗ ſlowakei verkehrten mit mehrſtündigen Verſpä⸗ tungen. Ein großer Teil der Straßen ſei wei⸗ terhin durch Barrikaden geſperrt. In der Ort⸗ ſchaft Grund, die zum Teil auf deutſchem, zum Teil auf tſchechoſlowakiſchem Gebiet liegt, ſchalteten die Tſchechen den elektriſchen Strom aus, ſodaß der deutſche Teil der Stadt ein⸗ ſchließlich des Bahnhofs ohne Lichtverſorgung iſt. Der Miniſter für Landesverteidigung habe die Einberufung weiterer Reſerviſten zu mili⸗ täriſchen Uebungen angeordnet. Diesmal werde icht einem Leerlager Bericht eines deulſchen Reiſenden über die Truppenkonzenkrafion beſonders die ſudetendeutſche Jugend berückſich⸗ tigt, die in ſlowakiſche Regimenter geſteckt wer⸗ de. Die Stimmung, die Prag ſelbſt beherrſche, gleiche weiterhin der einer Panik. Dieſe Panik drücke ſich u a. dadurch aus, daß die Bevölke⸗ fe ihre Einlagen von den Banken zurück⸗ zieht. „Wieczor Warſzawſki“ weiſt ebenfalls auf die militäriſchen Vorbereitun⸗ gen auf tſchechiſcher Seite hin. An allen Grenz⸗ übergängen ſeien Betonunterſtände, die mit Maſchinengewehren ausgerüſtet ſind, errichtet worden. An einzelnen Stellen könne man Schützengräben und Stacheldrahtverhaue ſehen. An allen Wegkreuzungen und Brücken ſeien Abteilungen in feldmarſchmäßiger Ausrüſtung aufgeſtellt. In Prag ſelbſt befänden ſich auf den Dächern ſchwere Maſchinengewehre, ja ſo⸗ gar Flugabwehrgeſchütze. Prag kuf nichts zur Beruhigung der Bevölkerung Prag, 24. Mai Trotz der geſtrigen Verhandlungen Konrad Henleins mit dem Miniſterpräſidenren Dr. Hodza iſt es nicht zu der erwarteten Entſpannung gekommen. Aus den verſchie⸗ denen, von den Sudetendeutſchen bewohnten Landesteilen und vor allem auch aus den Grenz⸗ gebieten liegen Mitteilungen über neuerliche Zwiſchenfälle vor. Aus ihnen iſt erſichtlich, daß die durch die tſchechiſchen Maßnahmen hervor⸗ gerufene Nervoſität anhält. Insbeſondere geht aus dieſen Mitteilungen hervor, daß die laut einer amtlichen tſchechiſchen Meldung von der Regierung angeordnete Entwaffnung der tſche⸗ chiſchen Privatverbände nicht überall durch⸗ geführt wird. Herausforderungen von Juden und Kommuniſten Prag, 25. Mai Nach einer Meldung des Preſſeamtes der Karpathendeutſchen Partei hat ſich die durch die jüdiſchen und kommuniſtiſchen Her⸗ g,us forderungen erregte Stimmung in Preßburg noch nicht beruhigt. Tagtäglich ereig⸗ nen ſich neue Zuſammenſtöße und Anrempelun⸗ gen von Deutſchen. Das Verhalten der Polizei bildete mehrmals den Anlaß zu Beſchwerden, die die Abgeordneten Karmaſin und Kundt bei den zuſtändigen Stellen in Prag einreichten. ——— — ä — — 3 Ein gefährliches Spiel * Dr. E. K. Die äußere Beruhigung, die in der Tſchechoſlowakei vorübergehend und vor allem während des Wahltages ſelbſt eingetreten war, iſt leider nicht von langer Dauer geweſen. Die heute vorliegenden Meldungen zeigen, wie ſich die Spannung an der Reichsgrenze abermals verſtärkt hat. Tſchechiſche Zollbeamte wurden durch reguläres Militär und Reſerviſten er— ſetzt, Brandſtifterkolonnen ſind unterwegs, der Mob auf den Straßen verſucht einen Ueberfall auf einen ſudetendeutſchen Abgeordneten u. a. m. Die Meldungen darüber ſprechen für ſich ſelbſt. Es ſind dies Zuſtände, die eine an ſich ſchon durch die Schuld der Prager Regierung gefährlich gewordene Situation ganz unnötiger⸗ weiſe noch mehr zuſpitzen, höchſt beklagenswer⸗ ze Ereigniſſe, die noch in ihrer Tragweite er⸗ heblich verſtärkt werden durch einen inter⸗ nationalen Preſſefeldzug, wie er ſich gewöhnlich bei ſolchen Gelegenheiten einſtellt. Die kritiſchen Stunden, die Europa in den letzten Tagen durch die maßloſen und empören— den tſchechiſchen Herausforderungen erlebte und noch erlebt, haben Kräfte auf den Plan geru⸗ ten, die immer da ſind, wenn es den internatio⸗ nalen Frieden zu ſtören gilt. Ein für die Ur⸗ heber ſehr peinliches Intrigenſpiel um Deutſchland iſt in den letzten Tagen durch⸗ geführt worden. Die engliſche und die franzöſi⸗ ſche Preſſe, die, wie wir geſtern berichteten, wie auf eine einheitliche Parole hin von einer Entſpannung in der Tſchechoſlowakei ſprachen, begründen dieſe Entſpannung, durch die feſte Haltungen, die in den letzten Tagen London und Paris einnahmen. Nachdem die ewigen Unruheſtifter der ſogenannten „Weltpreſſe“ urſprünglich die Lüge von deutſchen Truppen bewegungen in die Welt ſetzten, buchen ſie das offizielle deut⸗ ſche Dementi dieſer Nachrichten als einen Er— folg der engliſchen und franzöſiſchen„Vermitt⸗ lung“, indem ſie behaupten, die Truppenbewe⸗ gungen hätten wohl beſtanden, ſeien jedoch auf Londoner und Pariſer Einſpruch hin eingeſtellt worden. Mit anderen Worten heißt das, das Reich ſei gezwungen worden, ſeine angeblichen Aktionen einzuſtellen und gegenüber Prag klein beizugeben. Beſonders England gefällt ſich nun nach den eigenen Worten, die ſein Mi⸗ niſterpräſident am Montag ſprach, in der Rolle des Retters des europäiſchen Frie⸗ dens. Darüber hinaus wird auch die infor⸗ matoxriſche Aussprache, die Konrad Hen lein Gutenberg⸗Feſtwoche Amit dem iſchechiſchen Miniſterpräſidenten Dr. Sodza hatte, als erſter Schritt zum Einlenken gedeutet. Man vergißt dabei die reine Tat⸗ ſache, daß dieſe Ausſprache nicht auf Forderung Henleins, ſondern auf eine Bitte und Ein⸗ ladung Hodzas ſelbſt ſtattfand. Es kommt hin- zu, daß England in einem wohlberechneten diplomatiſchen Uebereifer am Samstag den in Berlin wohnenden engliſchen Familien den Rat erteilte, aus Deutſchland abzureiſen. Die Kriſe, die an ſich ernſt genug iſt, wurde alſo ſyſtematiſch von den, bekannten Kräften der Zerſtörung, die in aller Welt ſitzen, kü ln ſt⸗ lich erhöht, einmal, um der Tſchechoſlowakei die Möglichkeit zu einer Teilmobiliſierung zu geben, dann aber auch, um nach den erwarteten Aufklärungen darüber. daß deutſche Truppen⸗ bewegungen überhaupt nicht ſtattfanden, ſich in dem Ruhme eines wahren„Friedensver⸗ mittlers“ zu ſonnen. In Wirklichkeit handelt es ſich um einen bewußten engliſchen Bluff, der allerdings inmitten einer ſo zu⸗ geſpitzten Situation ein höchſt gefähr⸗ liches Spiel darſtellt. Wie leicht hätte ein ſolches Spiel mit dem Feuer wirklich zu ernſten Ereigniſſen führen können, wenn nicht Deutſch— land in klarer Konſequenz, und unberührt von einer ſträflichen Hetze ſeine überlegene Ruhe bewahrt hätte. Bewußt hat man in einem Teil des Auslandes in den letzten Tagen mit einer Kriegsgefahr operiert, die in Wirklichkeßt nicht vorhanden war oder die höchſtens durch dieſe unbegreiflichen Manipulationen erſt er— ſtand. Deutſchland hat auch angeſichts dieſes gefähr⸗ lichen und in jeder Hinſicht verlogenen Spieles ſeine Beſonnenheit in keinem Augen⸗ blick verloren und ſeine maßvolle Haltung nie aufgegeben. Es, wird auch künftig durch kindliche Verſuche anderer Nationen, zu einem billigen Ruhm zu gelangen, nicht aus der Ruhe zu bringen ſein und nicht um das ge⸗ ringſte von der Linie abweichen, die ihm vor⸗ gezeichnet iſt und die den Weg des Friedens kennzeichnet. Der Lügenballon, der in den letz⸗ ten Tagen aufgelaſſen wurde und nun zer⸗ platzt iſt, war nicht der Erſte, der in den letzten Jahren über Deutſchland hinwegzog. Er wild wohl auch nicht der Letzte ſein. Naionalilatenſtatut nicht vorgelegt Das Slalul iſt überhaupt noch nichl ferliggeſtellt Prag, 24. Das ſudetendeutſche Tageblatt„Die veröffentlicht folgende Mitteilung: „Zu der Stelle in der Rede Chamber— lains, daß Konrad Heukein zu Verhandlungen über das Nationalitätenſtatut eingeladen wurde, das am 19. Mai von der tſchechoſlowa⸗ kiſchen Regierung fertiggeſtellt worden ſei, er⸗ fahren wir: Die Regierung hat das Nationa⸗ litätenſtatut, von dem ſeit Wochen im In⸗ und Ausland berichtet wurde, nicht fertig geſtellt. Es wurde auch Konrad Henlein in der geſtrigen Ausſprache von Dr. Hodza weder mitgeteilt noch vorgelegt.“ Das Preſſeamt der SDP. teilt weiter mit: Prager Abendblätter vom 24. Mai berichten aus London, daß der Prager Korreſpondent des„Daily Telegraph“ erklärt habe, er ſei in der Lage, eine Reihe von Details aus dem Entwurf des Nationalitäteniſtatuts mitzu⸗ teilen, die Dr. Hodza Konrad Henlein zur Mai. Zeit“ Beratung vorgelegt habe. Hierzu muß feſt⸗ geſtellt werden: Miniſterpräſident Dr. Hodza hat Konrad Henlein anläßlich ihrer Beſprechung am 23. Mai weder den Entwurf des Nationa⸗ litätenſtatuts vorgelegt noch Konrad Henlein mit Einzelheiten ſeines Inhaltes be⸗ kannt gemacht. Der Prager Berichterſtatter des „Daily Telegraph“ ſcheint demnach das Opfer einer jener bedauerlichen Myſti⸗ fikationen geworden zu ſein, die vor allem in ihrer Wirkung auf das Ausland dazu geeig⸗ net ſind. die ohnedies eenſte Lage durch eine un⸗ zutreffende Berichterſtattung zu verwirren und zu erſchweren. a Ehrung der Blulzeugen von Eger Prag. 25. Mai Am Mittwochvormittag finden in Eger die Begräbnisfeierlichkeiten für die von tſchechiſchen Polizeiorganen am 21. Mai er⸗ ſchoſſenen ſudetendeutſchen Landwirte ſtatt, Im Namen des Führers u. Reichskanzlers Adolf Hitler wird der deutſche Militärattaché Oberſt Touſſaint in Begleitung des deut⸗ ſchen Luftattaches, Major Möricke, an den Särgen der Erſchoſſenen je einen Kranz nie- derlegen. Alle Vorbereitungen für eine wür— dige Geſtaltung der Trauerſeierlichkeiten ſind getroffen worden. Die Spannung an der Neſchsgrenze Ichechiſche Brandſtifler und Brückenſprenger an der Arbeit Die Spannung an der Reichs ⸗ grenze hat ſich leider abermals ge⸗ ſteigert und zwar vor allem dadurch, daß die Tſchechen nun ganz offen ſichtlich die, Grenzbezirke verſtärken. Es ſind nunmehr die Zollbeamten überall durch regu⸗ läres Militär und Reſerviſten er⸗ ſetzt worden. a i 5 Mit bloßem Auge kann man jenſeits des Thayafluſſes auf mähriſchem Boden die F i k ſtellungen und Maſchin kengeſpehr⸗ neſter erkennen, die vor dem, Waldrand, der! ſich dicht hinter der Grenze hinzieht, in kürzen Abſtänden errichtet worden ſind. Ein förmlicher Hügel von Beton und Stahl grenzt die Linie ab, über die noch vor kurzem friedliche, arbeit⸗ ſame deutſche Bauern ſchritten, um ihre jenſeits der Grenzen gelegenen Felder zu beſtellen und ihr Vieh weiden zu laſſen. Umſo empörendex mutet daher der Verſuch an, die hölzerne Brücke bei Bern⸗ hardstal zu ſprengen, wie es am Sonnabend der Fall war. Da weder die Brücke noch das Vorgelände den geringſten ſtrategiſchen Wert beſitzen, bedeutet dieſes tolldreiſte Unter— fangen, mitten im tiefſten Frieden, wohlge⸗ merkt von regulären tſchechiſchen Truppen, ver⸗ mutlich ſogar Pionieren, eine einzige Provokation gegenüber dem deut⸗ ſchen Grenznachbar. Eindeutig geklärt ſind jetzt die Vorgänge an der Brücke:„Ungefähr gegen 2. Uhr nachmit⸗ tags“, ſo berichtete der eine der deutſchen Grenz— wachbeamten, Kegelmann,„als ich auf meinem Patrouillengang mich in der Mitte der Brücke befand, machte mich ein Bauer darauf aufmerkſam, daß ſich tſchechiſche Soldaten in auffälliger Weiſe unter der Brücke zu ſchaffen machten. Auf dieſe Nachricht hin rannte ich ſofort zur Brücke. Als die Tſchechen, meiner anſichtig wurden, kletterten ſie wieder auf die Brücke, um ſich auf, die tſchechiſche Seile zurück⸗ zuziehen. Den letzten von den 10 Mann, den mein Anruf noch erreichte, forderte ich auf, ſtehen zu blechen, widrigenfalls ich gezwungen ſei, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Als ich den Anführer der Abteilung um Aufklä— rung erxſuchte, verſuchte dieſer in gebrochenem Deutſch vorzuſchwindeln, daß ſeine Leute auf Anweiſung eines Offiziers nur eine„Uebung“ hätten machen wollen; die Brücke wäre doch neutral. Inzwiſchen war auch der Zollaſſiſtent Martin, der durch ſeinen Feldſtecher die Vorgänge beobachtet hatte, herbeigeeilt. Als wir uns anſchickten, die Tſchechen zu verhaften, bewaffneten ſie ſich mit ihren Gewehren. Der bereits feſtgenommene tſchechiſche Nachzügler riß ſich los- wobei er ſeine Kappe verlor.“ Kurz darauf traf dann Verſtärkung von der deutſchen Zollwache ein, die ſofort eine gründ⸗ liche Unterſuchung durchführte. Hierbei fand man unter jedem Pfeiler der etwa 30 Meter langen Brücke mit Ekraſit gefüllte Sprengpatronen, die vollkommen ſach⸗ verſtändig angebracht waren und bei ihrer Entzündung obne Zweifel das hölzerne Bau⸗ werk in Atome zerriſſen hätten. Nach etwa einer der Brücke ein tſchechiſcher Gendarmeriebeamter, der ſogar noch die Un⸗ verfrorenheit beſaß,„ die inzwiſchen von den Deutſchen abmontierte Sprengladung von ins⸗ geſamt 10 Kilogramm Gewicht zurückzuverlan⸗ gen. Die Kunde von dem Vorfall verbreitete ſich blitzartig in den Dörfern und Märkten des niederöſterreichiſchen Gebietes. Schon ſeit Wo⸗ chen war unter der friedlichen deutſchen Bauernbevölkerung angeſichts der kaum mehr getarnten Beſeſtigungen jenſeits des Thayafers eine ſtarke Beunruhigung feſtzuſtellen, insbe⸗ ſondere da man nachts Munitions- transporte der Tſchechen beobachten mußte. In den Unterſtänden rückten verſtärkte Beleg⸗ ſchaften ein. wobei weitgehend tſchechiſche Re— ſerviſten herangezogen wurden. Geradezu er— ſchütternd muten die Berichte an. die von den Vorgängen jenſeits des Fluſſes herüberdringen. Unter den dort wohnenden deutſchen Bauern verbreiteten Juden und Tſchechen planmäßig Flugblätter, in denen von der Bevölke⸗ rung verlangt wird, ſofort den Gebrauch der deutſchen Sprache zu unterlaſſen. Zuverläſſig verlautet weiter, daß die tſchechiſchen Reſervi⸗ ſten ſyſtematiſch zur Brandlegung geſchult wer⸗ den. wobei praktiſche Uebungen mit Benzinkan⸗ nen abgehalten werden, um im Ernſtfall deut⸗ ſchen Beſitz in Flammen aufgehen zu laſſen. Dieſe Zuſtände an der Grenze bringen für die niederöſterreichiſche Bevölkerung ſchwere wirt⸗ ſchaftliche Schäden mit ſich, ganz abgeſehen von der erbitterten Stimmung, die über dem gan⸗ zen Gebiet lagert. handel im Drilten Reich Reichswirtſchaftsminiſter Funk auf der Tagung des deutſchen Handels Berlin, 25. Mai Auf einer aus Anlaß der Amtseinführung des neuen Leiters der Reichsgruppe Handel, Dr. Franz Hayler, und der gleichzeitigen offiziellen Verabſchiedung des bisherigen Lei⸗ ters, Prof. Dr. Karl Luer, nach Berlin ein⸗ berufenen Tagung des Deutſchen Handels hielt Reichswirtſchaftsminiſter Funk eine Anſprache über die Bedeutung und die Aufgaben des Handels in der nationalſozialiſtiſchen Wirt⸗ Stunde erſchien an ſchaft. Er erklärte u. a.: Die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsführung ſtellt dem Handel große und wichtige Aufgaben und verlangt von ihm Einſatz aller Kräfte zur Erreichung des von der Staatsführung geſteckten Zieles. Wie weit der Handel von dieſer Aufgabe in den letzten fünf Jahren ergriffen worden iſt, be⸗ weiſt allein die Tatſache, daß die geſamten Handelsumſätze in Deutſchland von 118 Mil- liarden im Jahre 1932 auf 210 Milliarden im Jahre 1937 geſtiegen ſind. Im Rundfunk: Grundſteinlegung zum Volkswagenwerk Berlin. 25. Mai Die feſetliche Grundſteinlegung zum Volkswagenwerk in Fallersleben am Don⸗ nerstag, den 26. Mai, 13.14 Uhr, wird vom ge⸗ ſamten deutſchen Rundfunk übertragen. Bluliger Wahlkampf im Sandſchak §§ Paris, 25. Mai N Nach einer Meldung aus Beirut führte die Wahlkampagne im Sandſchak von Alexandrette in der vergangenen Nacht zu einem blutigen Zwiſchenfall, der fünf Todesopfer for⸗ derte. Eine gegneriſche Truppe machte einen regelrechten Angriff auf die kleine Ortſchaft Arabi Scharki. Sie eröffnete das Feuer auf die Dorfbewohner, tötete vier von ihnen und ſteckte dann das Haus des Ortsvorſtehers an. Hierbei kam der zehnjährige Sohn des bei dem Feuergefecht bereits getöteten Vorſtehers ums Leben. Gulenberg⸗-Feſtwoche vom 19. bis 26. Juni In Mainz findet vom 19. bis 26. Juni die 1938 ſtatt. Sie beginnt am Abend des 18. Juni mit einem Ständchen am Gutenbergdenkmal, das von der Hitler-Ju⸗ in der Gutenberg⸗Schule. end aufgeführt wird. Die Eröffnungsfeier fin⸗ et am 19. Juni um 11.15 Uhr im Akademie⸗ ſaal des Kurfürſtlichen Schloſſes ſtatt. Am glei⸗ chen Tag abends bringt das Stadttheater einen Pfitzner⸗Abend mit Pfitzners muſikaliſcher Le- gende„Paleſtrina“ unter Leitung des Kom⸗ poniſten. Am Montag, den 20. Juni, folgt ein Liederabend im Akademieſaal des Kurfürſt⸗ lichen Schloſſes unter Mitwirkung von Pro⸗ feſſor Dr. Hans Pfitzner(lavier), Clara Ebers vom Frankfurter Opernhaus und Kammerſänger Heinrich Rehkäm per von der Staatsoper München. In einem Kammer⸗ muſikabend am 22. Juni hören wir Werke von Hans Pfisner. Der gleiche Abend bringt eine geſchloſſene Vorſtellung der Hitler-Jugend im Stadttheater mit Paul Ernſts Komödie„Pan⸗ talon und ſeine Söhne“. Das gleiche Stück er⸗ lebt am 23. Juni ſeine öffentliche Erſtauffüh⸗ rung im Stadttheater. Am 24. Juni beginnt um 11 Uhr die Feier der Namensverleihung Am Abend hören wir im Stadttheater ein Symphonie-Konzert mit Werken von Prof. Dr. Hans Pfitzner, der auch ſelbſt die Leitung übernommen hat, und unter Mitwirkung von Karl Maria Zwießler und Max Strub(Berlin). Den Höhepunkt der Feſtwoche bildet die Feierſtunde der Gutenberg-Jünger am Guten⸗ bergdenkmal am 25. Juni um 19.30 Uhr. Sie wird von den Werkſcharen der Deutſchen Ar⸗ beitsfront geſtaltet. Anſchließend findet das Johannesfeſt in der Altſtadt, Turmblaſen vom Dom, das Gautſchſpiel der Buchkdruckerzunft, —— und Tanz auf verſchiedenen Plätzen ſtatt. Der 26. Juni ſieht noch die Feſt⸗ ſitzung und Generalverſammlung der Guten⸗ berg⸗Geſellſchaft im Akademieſaal des Kurfürſt⸗ lichen Schloſſes und die Fortſetzung des Volks⸗ Vorführungen feſtes in der Altſtadt vor. Das Stadttheater bringt an dieſem Abend eine Feſtaufführung der„Iphigenie von Aulis“ von Chriſtoph Willibald Gluck in der Bearbeitung von Ri⸗ chard Wagner unter der muſikaliſchen Leitung von Karl Maria Zwißler. Die Gutenberg-Feſtwoche wird mit einem Werkskonzert abgeſchloſſen, ausgeführt vom Städtiſchen Orcheſter in einem Mainzer Groß⸗ Betrieb. Im Rahmen der Feſtwoche wird von der Mainzer Hitler-Jugend eine Leiſtungsſchau junge Stadt“ durchgeführt. Durch die Kreisdienſtſtelle Mainz der NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ ſind zu allen Veranſtal⸗ tungen im Stadttheater und im Kurfürſtlichen Schloß verbilligte Karten erhältlich. Huflen-Jeſtſpiele ein politiſches Ereignis NSch. Vom 5. Juni bis 7. Auguſt werden in dieſem Jahre zum zweiten Male die Hutten⸗ feſtſpiele auf der Steckelburg bei Schlüchtern durchgeführt. Ueber die Spiele hat Gauleiter Sprenger die Schirmherrſchaft übernommen, der dadurch die für unſeren Gau und darüber hinaus für das geſamte Reich geltende kultur⸗ * Bedeutung dieſer Veranſtaltung heraus⸗ tellt. Ulrich von Hutten, den Gauleiter Sprenger als den Deutſcheſten aller Deutſchen der Vergangenheit bezeichnete, war in den ver⸗ gangenen Jahrhunderten in Vergeſſenheit ge— raten. Niemand gedachte mehr des großen Kämpfers und Dichters, deſſen Leben ſeinem Vaterland galt. Erſt der Nationalſozialismus ehrte dieſen Deutſchen wieder, und Adolf „Die Hitler vollendete ſein Werk, deſſen Ziel ein ge⸗ eintes Deutſchland war. Mit der Schaffung des großdeutſchen Reiches iſt Ulrich von Hutten ein ehrendes Denkmal geſetzt worden. Ein zweites Denkmal ſoll dem großen deutſchen Freiheits— rufer in den Huttenfeſtſpielen errichtet werden, die nun alljährlich auf der Steckelburg in dem hiſtoriſch bedeutungsvollen Kreis Schlüchtern ſtattfinden. Die Feſtſpiele ſollen nicht irgend⸗ welche Freilichtſpiele ſein, ſondern ſie ſollen durch die Gemeinſchaftsarbeit der Partei und aller Gliederungen zu einem politiſchen Ereig⸗ nis werden. Ihre Aufgabe iſt es, Hutten in unſere Zeit zu ſtellen und ihn im Volk lebendig werden zu, laſſen. Die Durchführung der Spiele liegt in den Händen der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, die die beſten Kräfte verpflichtet hat. Unter der künſtleriſchen Leitung des Dichters der Feſtſpiele„Laßt Hutten nicht verderben!“ Erich Bauer, werden die Aufführungen allen Beſuchern zu einem unvergeßlichen Erlebnis werden, aus dem ſie neue Kraft mit in den All⸗ tag nehmen. Für die Feſtſpiele werden von Kd. verſchie⸗ dene Sonderzüge gefahren. Bis jetzt ſind ſol⸗ gende Sonderzüge vorgeſehen; 12. Juni Kreis Odenwald, 19. Juni Offenbach und Hanau, 286. Juni Darmſtadt, Wetterau. Wetzlar, Limburg. Unterlahn, 3. Juli Mainz. Wiesbaden, Bin⸗ gen, Rheingau, St. Goarshauſen, Untertaunus, 10. Juli Groß⸗Frankfurt. Worms, Berg⸗ ſtraße, Alzey⸗Oppenheim, 17. Juli Groß⸗ Frankfurt, 24. Juli Büdingen⸗Schotten, Geln⸗ hauſen, Alsfeld⸗Lauterbach, 7. Auguſt Groß— Frankfurt. Ju Schlagekers 15. Todeslag In Walter Bacmeiſters Nationalverlag. Eſſen, erſcheint ſoeben eine gut ausgeſtattete Broſchüre„Mit Vater Schlageter zur 5 Golzheimer Heide“(80 S., 1.60 Mk.). Der Verfaſſer, Wilhelm Hotz, ein Freund des Hauſes Schlageter, ſchildert, wie der Vater Albert Leos Ende Mai 1933 die erſte 11 7 5 Ehrung des nationalen Helden durch das Dritte Reich miterleht. In den in dem Buch geſchil⸗ derten Geſprächen kommt das tragiſche, aber auch heldiſche Lebensſchickſal Albert Leo Schlag⸗ eters zum Ausdruck, in der Lektüre der in der Neuerſcheinung veröffentlichten Briefe begreift man erſchüttert die ſeeliſche Größe eines Man⸗ nes, der angeſichts des Todes noch eine bewun⸗ dernswerte und heroiſche Haltung bewahrt. So ſtirb nur einer, der wahrhaft ein Held iſt! In dieſen Tagen begeht Deutſchland die 15. Wle⸗ derkehr des Todestages Schlageters. Unſer Ge⸗ denken gilt in dieſer Zeit mit beſonderer Hin⸗ gabe dieſem deutſchen Menſchen, der ſein Leben für ſein Vaterland opferte. Die vorliegende Schrift iſt ein wertvoller Beftrag und eine be⸗ deutende Erweiterung der bis jetzt vorliegen den Literatur über Leben, Wirken und Tod Albert Schlageters, ein Beitrag, der gerade jetzt aufrichtig begrüßt werden darf. Der Vater Schlageters hat dem Buch ein Vorwort mit auf den Weg gegeben, in dem es u. a. heißt:„Ich freue mich, noch in meinen alten Tagen erlebt haben zu dürfen, daß das Blut meines lieben Sohnes Albert Leo nicht umſonſt auf der Golz⸗ heimer Heide gefloſſen It.“ Dr. Eduard Kuhn Kompetenz Der Vorſitzende einer Zivilkammer, der durch eine Schnelligkeit in der Erledigung einzelner Fälle und durch ſeine Schlagfertigkeit bekannt war, unterbrach einmal die Rede zweier An⸗ wälte, die die moraliſchen Qualitäten ihrer Parteien in den Himmel hoben mit den Wor⸗ ten:„Meine Herren, ich glaube, daß wir die Verhandlung erheblich abkürzen konnen: dieſer 3 ſpricht nämlich Recht, aber nicht— eilig!“ die Nedeſ an kum ten,! erwar Vortu Mit! die Ef lezten Punkt In vann nit b. dritten betget der Bein beſttitt Sonnte lonnte tungen unterla 50 f bei det 5 egbrif zun 2 land h. Nat. In ga⸗Flo den 5 wurde mit ll. Villore etati⸗ von 17 gentenn den zwe 15 Lite Formel deutſcher in Pale überdre erati u a Re am Sor allgemei Köſigzb in der! fenlopfb Wolf 9 dum reichsoff en von eſhlag etet t Olpwpit und in ſoßen. Allie und an Glorett⸗ Nute ell 6 dn 9 unkte f loren u. dugoſln demi betragen 10 41 hlſan Rer. am kom Fa 92 1 iche Eintz baz eſt dur, dat t dels Mal ſühung Handel heit. elkigen gen Hei Lel⸗ * U Nai. tte die rette utigen jor⸗ einen ſſchaft Feuer ihnen iehers 5 bei ehets Zum Reichsſportwetttampf der HJ. Die für die Beſten im Reichsſportwettkampf der HJ. geſchaffene Siegernadel. EPreſſe⸗Hoffmann. Zander⸗Multiplex⸗K.) Züdweſt⸗Tennis ſetzl ſich durch Siege über Mittelrhein und Baden Die am Samstag abgebrochenen Tennis⸗ Medenſpiele in Frankfurt am Main wurden am ee fortgeſezt. Baden kam gegen ürttemberg mit 7:2 Punk⸗ ten. 16:7 Sätzen und 131:87 Spielen zu dem erwarteten klaren Sieg, dagegen war das Vorrundentreffen zwiſchen Südweſt und Mittelrhein überaus hart umſtritten und die Entſcheidung fiel buchſtäblich erſt mit dem letzten Ballwechſel. Südweſt ſiegte mit 514 Punkten. 11:11 Sätzen und 101:100 Spielen. Im entſcheidenden Spiel der 2. Runde ge⸗ wann die Südweſt⸗ Tennis mannſchaft mit 6:3 gegen Baden. Im Kampf um den dritten Platz ſchlug Mittelrhein die Württem⸗ berger mit 811. Franzöſiſcher Rugbyſieg Deutſchland unterliegt mit 5:8 Punkten Beim Bukareſter Rugby⸗Dreiländerturnier beſtritten Deutſchland und Frankreich am Sonntag das entſcheidende Spiel. Deutſchland konnte leider den kürzlich in Frankfurt er⸗ rungenen Sieg nicht wiederholen, ſondern unterlag dem glücklicheren Gegner knapp mit 5:8 Punkten, nachdem die deutſche Fünfzehn bei der Pauſe noch 5:3 führte. In der zwei⸗ ten Halbzeit gelang den Franzoſen noch der ſiegbringende Verſuch, der durch feinen Tritt zum Treffer erhöht werden konnte. Deutſch⸗ Flat belegte damit vor Rumänien den zweiten ag. die 29. Targa Jlorio Im Park von Palermo wurde das 29. Tar⸗ ga⸗Florio⸗Rennen ausgetragen, deſſen Sieger den Preis des Duce erhielt. Das Autorennen wurde von dem Italiener Rocco(Maſerati) mit 114.3 Stdkm. vor dem Franzoſen Raph und Villoreſi(Italien), die bereits ebenfalls Ma⸗ ſerati⸗Wagen fuhren, gewonnen. Die Strecke von 171.6 km lang. Rocco hatte im Kleinwa⸗ genrennen beim Großen Preis von Tripolis den zweiten Platz beſetzt und iſt dort mit dem 1.5 Liter Maſerati ſchneller geweſen als der Formelwagen von Delahaye. Als einziger deutſcher Teilnehmer befand ſich Paul Pietſch in Palermo. Im Kampf um den zweiten Platz überdrehte er in der fünften Runde ſeinen Ma⸗ ſerati und ſchied aus. Sporkneuigkeilen in Kürze Die ⸗Gepäckmarſch⸗Meiſterſchaften wurden am Sonntag in Hamburg entſchieden. In der allgemeinen Klaſſe ſiegte der Sturmbann II/18 Königsberg des 1⸗Oberabſchnitts Nordweſt und in der Klaſſe B(Verfügungstruppen und To⸗ tenkopfverbände) war die III. Leibſtandarte Adolf Hitler Berlin erfolgreich. Olympiaſieger Hein(Hamburg) wurde beim reichsoffenen Sportfeſt in Jena im Hammerwer⸗ fen von dem* Blaſk(Berlin), eſchlagen. Blaſk 1 das Gerät 55,31 eter weit, Hein kam„nur“ auf 55,12 Meter. Olympiaſieger Stöck gewann das Speerwerfen ftaß in Abweſenheit von Wöllke auch das Kugel⸗ ſtoßen. Italieniſche Fechter treffen als Gäſte der SA⸗ Gruppe Heſſen am Freitag in Frankfurt a. M. ein. Sie werden am gleichen Abend gegen die beſten Fechter der SA.⸗Gruppe Heſſen kämpfen und am Samstag, 28 Mai, in der Feſthalle eine Florett⸗Akademie vorführen. Im Kampf um den Davispokal gab es am Montag einige weitere Begegnungen. In Mar⸗ ſeille ſchlu Frankreich Monaco 32, hatte aber wei Nachwuchsſpieler eingeſetzt, ſodaß die unkte von vornherein für die Franzoſen ver⸗⸗ loren waren.— England wurde in Agram von Jugoſlawien mit 50 ausgeſchaltet. Schwabens Tennisſpieler gewannen den in Stockholm aus⸗ getragenen Davispokalkampf gegen die Schweiz mit 4:1 Punkten. Im letzten Einzelſpiel fügte 5 mit 3:6, 6:4, 4:6, 6:3, 6:1 über Fiſher. Ein internationales Basketball⸗Turnier wird am kommenden Sonntag, den 29. Mai, auf der Rollſchuhbahn in Darmſtadt ausgetragen. Vor⸗ eſehen iſt u. a. ein Spiel zwiſchen einer weſt⸗ beutſchen Mannſchaft und einer Vertretung des Elſaß. Eintracht Frankfurt gewann am Sonntag die Frauen⸗Handballmeiſterſchaft des Gaues Süd⸗ dat einen 8:2 Sieg über den DR. Darm⸗ a — 6 der Sport um gimmelfuhrtstag deulſche Handball-Meiſterſchaft gehl weiter— Züdweſt⸗Rachwuchs gegen Vürllemberg in Neuſtadt a. d. B. Tſchammer-Pokal- und Freundſchaftsſpiele- Im hocken gegen Ungarn Mit einem umfangreichen ſportlichen Programm wartet der Himmelfahrtstag auf. Im Handball ſtehen die Gruppen⸗Endſpiele um die Deutſche Meiſterſchaft im Vordergrund der Er⸗ eigniſſe, im Fußball gibt es einige größere Spiele, in der Leichtathletik wäre der Gaukampf zwiſchen Württemberg, Baden und Südweſt in Heilbronn zu nennen; unſere Hockey⸗Länderelf fährt nach Budapeſt zum Kampf gegen Ungarn, in Spa(Belgien) beginnt die internationale Motorrad⸗Dreitagefahrt, an der auch Deutſchland beteiligt ſein wird, in Baden-Baden ſteigt der internationale Fechterkampf und der Radſport bringt eine ganze Reihe von Bahnveran⸗ ſtaltungen. Im Fußball ſteht in Süddeutſchland das Gauſpiel zwiſchen Südweſt und Württemberg, das von Nachwuchs⸗ mannſchaften beſtritten und in Neuſtadt a. d. Weinſtraße durchgeführt wird, an der Spitze der umfangreichen Spielfolge. Im Gau Württem⸗ ber 6 75 es einige Treffen um den Tſchammer⸗ Pokal, einige Freundſchaftsſpiele wären zu er⸗ wähnen. In Paris trägt Englands Fußballelf ihren dritten Länderkampf auf dem Feſtland aus und zwar gegen Frankreich. Hier das Programm: Süddeutſche Tſchammerpokalſpiele: Vf. Frieſenheim— Kickers Offenbach IV. Lahr— Phönix Karlsruhe VfR. Schwenningen— SpFr. Tübingen FV. Geislingen— Sportfr. Eßlingen Union Böckingen— FV. Neckargertach FV. Zuffenhauſen— Kickers Stuttgart NC. Eislingen— SSV. Ulm. Freundſchaftsſpiele FSV. Frankfurt— Oſtmark Wien fR. Mannheim— Wormatia Worms Eintracht Neu⸗Ulm— AC. Innsbruck Stuttgarter SC.— Sportfr. Stuttgart Fortuna Düſſeldorf— Slavia Prag SSV. Wuppertal— Wacker Wien(25.) VfL./ 99 Köln— Wacker Wien. Im hocken ſteht nach den ſiegreichen Länderkämpfen gegen Holland und die Schweiz die Begegnung mit Ungarn bevor, die in Budapeſt ſtattfinden wird. Auch den Ungarn wird es kaum gelingen, die deutſche Siegesſerie zu unterbrechen.— Würt⸗ tembergs beſte Hockeyſpieler tragen am Don⸗ nerstag im Anſchluß an einen Lehrgang in Stuttgart ein Spiel gegen die Ulmer Stadt⸗ mannſchaft aus. In der Leichtalhletit häufen ſich jetzt die großen Veranſtaltungen. r Himmelfahrtstag bringt in Heilbro in den Gaukampf zwiſchen Württemberg, Baden und Südweſt, an dem Männer und Frauen betei⸗ ligt ſind. Da alle Gaue ihre beſten Kräfte auf⸗ geboten haben, ſind ſpannende Kämpfe zu er⸗ warten.— Werbenden Charakter tragen wieder die Großſtaffelläufe in München und Nürnberg, die ſich in dieſem Jahre einer Re- kordheteiligung erfreuen. Das wichtigſte Er⸗ eignis im Reich iſt der Hindenburg⸗Gepäckmarſch in Berlin, zu dem ſich 260 Mannſchaften aus allen Teilen des Reiches angemeldet haben. Der Mokorſpork verzeichnet den Beginn der Internationalen Motorrad⸗Dreitagefahrt in Spa (Belgien), die als kontinentale Vorprüfung zur berühmten Sechstagefahrt in England ange⸗ ſehen wird. Die Fahrt führt durch Belgien, Holland und Deutſchland und die drei genann⸗ ten Länder kämpfen mit Nationalmannſchaften um den„Internationalen Wanderpreis“. Die deutſche Streitmacht beſteht aus über 100 Fah⸗ rern, unter denen ſich zahlreiche Wehrmachts⸗ angehörige befinden.— In Süddeutſchland ge⸗ ben ſich die beſten Sandbahnfahrer, u. a. Euro⸗ pameiſter Schneeweiß(Wien), bei den Mo⸗ torradrennen in Herxheim(Pfalz) ein Stelldichein. Der Radſpork bringt Bahnrennen in Berlin. wo die deutſche Nationalmannſchaft ſtartet, und in Bochum, wo die beſten europäiſchen Berufsfahrer ein 75⸗ km⸗Mannſchaftsrennen beſtreiten.— Im Gau Südweſt wird ein 50⸗km⸗Vereins⸗Mannſchafts⸗ rennen mit Start und Ziel in Frankfurt durch⸗ geführt, das dem verſtorbenen Carl von Opel zur Erinnerung gewidmet iſt. Die Frankfurter Vereine„Germania“ und RV. 1888 gelten als die ausſichtsreichſten Bewerber.— In Italien nähert ſich die Italien⸗Rundfahrt die am 7. Mai begann, ihrem Ende. Deutſchland iſt hier nur noch durch Huber vertreten, der im Geſamt⸗ ergebnis auf einem der letzten Plätze liegt. Jechlen Ein großes fechtſportliches Ereignis hat das Weltbald Baden-Baden in ſeinen Mauern. Die Mannſchaften von Südweſt, Baden. Württem⸗ berg, Elſaß und Weſtſchweiz beſtreiten einen internationalen Degenkampf um den Wander⸗ preis der Bäder⸗ und Kurverwaltung, der zu⸗ letzt von den Frankfurter Fechtern gewonnen f wurde. Da die bekannteſten deutſchen Fechter wie Lerdon. Roſenbauer, Jewarowſki Knieß, Uhlmann und Gleiwitz auf die Planke gehen. ſind prächtige Kämpfe zu erwarten. Clidweſt⸗Nachwuchs gegen Württemberg Am himmelfahristag in Neuſtadk a. d. B. Der Himmelfahrtstag bringt in Neuſtadt a. d. W. ein intereſſantes Fußballtreffen. Eine Nachwuchself des Gaues Südweſt, in der u. a. auch Herbert(Wormatia), Gärtner (Lorſch), der frühere Alemanne Pohle-Neu⸗ ſtadt, ſowie einige Frankenthaler Spieler ſtehen, trifft auf eine Nachwuchself des Gaues Würt⸗ temberg. Die Begegnung, die guten Sport ver⸗ ſpricht, wird von nachſtehenden Mannſchaften heſtritten: Württemberg Tor: Deyle(Stuttgarter Kickers): Verteidigung: Eckert 1.(FV. Zuffen⸗ hauſen). Schneider(SpVgg. Oberndorf); Läuferreihe: Würtele(VfB. Stuttgart), —(FV. Geislingen), Hößler(Ulmer FV. 94); 77 Sturm: Lang(TSV. Neuhauſen), Schä⸗ fer(VfB. Stuttgart), Seitz(JV. Kornweſtheim), Sing(Stuttgarter Kickers), Hauſer(VfR. Schwenningen). Südweſt or: Ittel(VfR. Frankenthal): erteidigung: Müller(FK. Pirma⸗ ſens), Schindler(Homburg-Nord);: Läuferreihe: Herbert(Worm. Worms), Sold(FV. Saarbrücken), Pohle(Neuſtadt); St urm: Reinhardt(VfR. Frankenthal), Wirſching(Eintracht Frankfurt), Rößler(VfR. Frankenthal), Pfirſching(VfR. Frankenthal), Gärtner(Olympia Lorſch). Erſatzſpieler: Kockler(Dudweiler), (Frankenthal). Schiedsrichter: Multer(Landau). % Lauer Um die Deulſche Fuß ballmeiſterſchaft Jorkung-schalle und 93 B.-Hannover beſtreilen die Vorſchlußrunde Die beiden Vorſchlußrundenſpiele um die deutſche Fußballmeiſterſchaft werden bereits am kommenden Sonntag, 29. Mai, durchgeführt. Die Reichsſportführung hat folgende Paarun⸗ gen getroffen: Fortuna Düſſeldorf— FC. Schalke 04, Hamburger SV.— Hannover 96. Die Austragungsorte der Vorſchlußrunde. Die Reichſportführung hat nun auch die Austragungsorte der beiden Vorſchlußrunden⸗ ſpiele um die deutſche Fußballmeiſterſchaft be⸗ ſtimmt. Fortuna Düſſeldorf und Schalke 04 tref⸗ fen ſich in althergebrachter Weiſe im Müngers⸗ dorfer Stadion in Köln u. der Hamburger SV. und Hannover 96 müſſen die Reiſe nach Dres⸗ den antreten. wo auf dem Platz des Dresdener SC. im Oſtragehege geſpielt wird. 22 für die Fußballwellmeiſterſchaft Sie tragen Deutſchlands Hoffnungen! Die Reichsſportführung hat am Sonntag⸗ abend folgende 22 Spieler mit der Vertretung der deutſchen Farben bei der Fußball⸗Welt⸗ meiſterſchaft auf franzöſiſchem Boden betraut: Torhüter: Buchloh(Hertha, BSC. Ver⸗ lin), Jakob(Jahn Regensburg). Raftl(Ra⸗ pid Wien); Verteidiger: Janes(Fortuna Düſſel⸗ dorf). Münzenberg(Alemannia Aachen), Schmaus(Vienna Wien). Streitle(Bayern München); Läufer: Goldbrunner(Bayern München), Kitzinger(1. FC. 05 Schweinfurt). Kupfer (1. Fc 05 Schweinfurt). Mock(Oſtmark Wien), Skoumal(Rapid Wien), Wagner(Ra⸗ pid Wien); Stürmer: Gauchel(Tus. Koblenz⸗Neuen⸗ dorf), Gelleſch(FC. Schalke 04), Hahnemann (Admira Wien) Lehner(Schwaben Augsburg), Neumer(Oſtmark Wien). Peſſer(Rapid Wien). Siffling(SV. Mannheim⸗Waldhof), Stroh(Oſtmark Wien). Szepan(FC. Schalle). Die deutſchen Spieler werden vor der Ab— reiſe nach Paris. die vorausſichtlich am 1. Juni erfolgt, einige Tage in Ruhe und Abge⸗ ſchiedenheit in einem ſüdweſtdeutſchen Oert⸗ chen am Rhein verbringen. Zum erſten Spiel. das am Samstag, 4. Juni, in Paris gegen die Schweiz führt, wird die deutſche Mannſchaft an Ort und Stelle aufgeſtellt. Sollte dieſer Kampf gegen die Schweiz gewonnen werden, dann kehrt die Mannſchaft nach Deutſchland zurück und bereitet ſich hier auf den Zwiſchen⸗ rundenkampf gegen Ungarn(oder Niederlän⸗ diſch⸗Indien) am 12. Juni in Lille vor. Vormalia beim Df. Mannheim Einen ſchweren Gang unternimmt am Him⸗ melfahrtstag die Ligamannſchaft des VfR. Wor⸗ matia. Sie fährt nach Mannheim zum badi⸗ ſchen Meiſter Vfk. Mannheim. Wir erinnern uns noch des letzten guten Spiels des VfR. in Worms. das die Gäſte mit 3:1 gewannen. Mittlerweile hat ſich aber erfreulicherweiſe auch das Können der Wormaten ſtark verbeſſert, ſo⸗ daß man ſchon mit einem guten Abſchneiden der Elf rechnen kann. Im Hinblick auf das Pokalſpiel gegen Frankenthal am kommenden Sonntag wird der Kampf gegen den badiſchen Meiſter eine willkommene Kraftprobe ein. 5C. Packer Bien im Rheinland Die Mannſchaft des SC. Wacker Wien, des Vierten der Wiener Liga, die nächſte Woche auch in Worms gegen den Bft. Wormatia antritt, ſpielt bereits am heutigen Mittwoch und mor⸗ gen Donnerstag im Rheinland. Die Wiener haben, ehe ſie in Worms antreten, noch folgende Spiele zu abſolvieren: 25. 5. gegen SSV. Wuppertal 26. 5. gegen Vf. 99 Köln 28. 5. gegen Kreiself Aachen 29. 5. Stadtelf Bonn. „Man darf auf die Ergebniſſe der Wiener wirklich geſpannt ſein. gandbal bor der Enticheidung Um die deutſche Handballmeiſterſchaft Unſere Handballer, die im Kampf um die deutſche Meiſterſchaft ſtehen. ſind ſchwer be⸗ ſchäftigt. Nach den Spielen des Vorſonntags wurden die nächſten Termine zum 26. Mai (Himmelfahrt) und 29. Mai angeſetzt, ſodaß je⸗ de Mannſchaft im Zeitraum von acht Tagen drei Kämpfe beſtreiten muß. Mit den Spielen am 29. Mai geht auch die erſte Runde, einge⸗ teilt in Vor⸗ und Rückrunde, zu Ende. Am kommenden Sonntag ſollen die vier Gruppen⸗ ſieger feſtſtehen. Gibt es Ueberraſchungen, dann iſt eben noch ein Entſcheidungsſpiel fällig. Der Spielplan des Himmelfahrtstages lautet für die einzelnen Gruppen: 1. MTSA Leipzig— Flak Stettin Bf. Königsberg— Ob. Lamburg 2. MS. Weißenfels— Polizei Berlin Tv. Wetzlar— For. Carlowitz 3. VfB. Aachen— Poſt Hannover Hind. Minden— SV. Lintfort 4. VfL. Haßloch— Poſt München SV. Urach— SV. Waldhof. Die Entſcheidung in Gaugruppe 1 wird aller Vorausſicht nach erſt am Sonntag fallen. Es iſt zu erwarten. daß am Himmelfahrtstage Leipzig auf eigenem Platze gegen die gewiß nicht zu unterſchätzende Mannſchaft von Flak Stettin gewinnt. und auch Oberalſter Hamburg dürfte in Königsberg zu einem ſicheren Siege kommen. Bereits am Donnerstag dürfte der Grup⸗ venſieg in Gaugruppe 2 entſcheiden werden. In Weißenfels ſteigt die mit Spannung erwartete Auseinanderſetzung zwiſchen MSV. Weißenfels und Polizei Berlin. Auf eigenem Platze iſt mit einem knappen Siege der Weißenfelſer Solda⸗ ten zu rechnen. Hindenburg Minden hat in Gaugruppe 3 trotz der unerwarteten Niederlage vom letzten Sonn⸗ tag die beſten Ausſichten auf den Gruppenſieg. Die Soldaten haben ja den Vorteil, den Kamof gegen den ernſthafteſten Rivalen. SV. Lintfort, am Himmelfahrtstage auf eigenem Gelände austragen zu können. Der Sieger der Gaugruppe 3 dürfte auf je⸗ den Fall SV. Waldhof heißen. Die Mannhei⸗ mer müſſen zwar noch nach Dettingen(gegen Urach) und nach München, aber in beiden Fäl⸗ len iſt mit Erfolgen des badiſchen Meiſters zu rechnen. Ver bleibt Handball-Gauklaſſe? TSV. Herrnsheim— Polizei SV. Frankfurt Germania Pfungſtadt— SV. 98 Darmſtadt Der Himmelfahrtstag bringt zwei wichtige Entſcheidungen in der Handball-Gauklaſſe Süd⸗ weſt. Der TSV. Herrnsheim erwartet die Frankfurter Poliziſten, die mit Pfungſtadt und VfR. Schwanheim am ſtärkſten von Abſtiegs⸗ ſorgen bedroht ſind. Auch Herrnsheim hat zwar erſt 13 Punkte, aber ſchon ein Unentſchieden ge— gen die Frankfurter Gäſte würde die Herrns⸗ heimer abſolut ſichern. Wir glauben aber ſogar an einen Sieg der Einheimiſchen. Pfungſtadt muß gegen SV. 98 Darmſtadt gewinnen, um mit Schwanheim punktgleich zu werden. Das ſollte bei der jetzigen Stärke der Pfungſtädter auch gelingen. Damit wären dann Pfungſtadt. Schwanheim und 98 Darmſtadt vunktgleich, während die Frankfurter Polizei nach einer Niederlage in Herrnsheim erſt elf Punkte aufweiſen würde und noch nach Darm— ſtadt zu den 98ern muß. Dieſe dürften ſich im letzten Heimſpiel beſtimmt noch ſichern. Das dann noch ausſtehende Treffen Herrnsheim— Pfungſtadt hat für Herrnsheim nur noch rein ſportlichen Wert, dagegen könnte möglicherwei— ſe für Pfungſtadt noch ſehr viel auf dem Spiel ſtehen Das alles wird man nach den Spielen des Donnerstag wiſſen. 9 82 — — 2 — r Wir Deutſchen, die wir das Glück haben in einem großen und geeinten Rei unter der ſtarken Hand eines Adolf Hitler zu leben, vergeſſen immer nur zu leicht die Erlebniſſe der vergangenen Zeit, und nur dann und wann erinnern wir uns der Geſchichte, die uns von dem Kampf deut⸗ ſcher Stämme untereinander zu berichten weiß. Ende Mai d. J. ſind es 320 Jahre her, daß ein Krieg begann, der unſer Vaterland dreißig Jahre verheerte, und in den ſich auch die auswärtigen Mächte, Spanien und die Niederlande, Schweden und Frankreich, einmiſchten, ſo daß er den Charakter eines europäiſchen Krieges annahm. Kirchliche und politiſche Gegenſätze waren es, die einen Austrag verlangten, alle Kräfte zur gegenſeitigen Vernichtung wurden entfacht, der Wohlſtand zerrüttet, die Bevölkerung dezimiert, die Sitten wurden verwildert, und es gab in jenen Zeiten Menſchen genug, die einen Frieden nie gekannt, die nur von Krieg wußten, und denen es als Traum erſchien, als ſchöner, unerreichbarer Traum, daß man friedlich durch wohl⸗ beſtellte Fluren wandern konnte, ohne daß die Flamme des Krieges und der Vernich⸗ tung darüber züngelte. Nach dem Trienter Konzil hatte ſich die katholiſche Kirche neu organiſiert und ver⸗ ſucht, ihre Alleinherrſchaft wiederzugewin⸗ nen. Schon zehn Jahre vorher hatten ſich alle evangeliſchen Fürſten, mit Ausnahme des ſächſiſchen Kurfürſten, in der Union verbunden, die nichts anderes als ein Defenſivbündnis darſtellen ſollte und eine eigene Kriegsorganiſation erhielt. Das blieb natürlich nicht ohne Wirkung auf der anderen Seite. Einige Wochen ſpäter kam unter der Führung des Herzogs Maxi⸗ milian von Bayern das katholiſche Gegen⸗ bündnis der Liga zuſtande, und im Laufe der folgenden Jahre wurden dieſe beiden Organiſationen immer mehr die berufene Vertretung für proteſtantiſche und katho⸗ liſche Intereſſen, bis dann am 23. Mai 1618 der Prager Fenſterſturz das Zeichen zum böhmiſchen Aufſtand gab, der dann den Dreißigjährigen Krieg einleitete. Der beſtgehaßte Mann bei den böhmiſchen Proteſtanten war der Prager Ratsherr Slavata. Slavata war von Geburt Pro⸗ teſtant, reiſte ſchon in jungen Jahren nach Italien, wo er längere Zeit verblieb. Hier machte der Katholizismus einen derart ſtarken Eindruck auf ihn, daß er beſchloß, * katholiſch zu werden. Dann durchreiſte er, da er als Graf von Chlum und Koſchum⸗ berg über reichliche Mittel verfügte, Deutſchland, Holland, England, Frankreich und Spanien. Nach Prag zurückgekehrt, heiratete er die ſehr reiche Lucia Ottilie von Roſenberg-Neuhaus. Sein Günſtling war der um zehn Jahre jüngere Jaroſlaw Borita von Martinitz, der dem Grafen von Slavata deshalb beſonders gut gefallen hatte, weil dieſer ſich als überaus eifriger Katholik aufſpielte. Das Verhalten Mar⸗ tinitz grenzte ſchon mehr an Bigotterie, und die böhmiſchen Proteſtanten hatten wahr⸗ haftig nichts zu lachen, denn Martinitz erſann immer neue Schikanen, und ſein Herr und Meiſter Slavata gab dazu ſeine Zuſtimmung. Als Burggraf auf dem Karl⸗ ſtein und Mitglied der böhmiſchen Statt⸗ halterſchaft nutzte Martinitz ſeine Macht gehörig aus. Die Politik der Nadelſtiche gegen andersdenkende Menſchen war ſein Elixir, und ſo wurde auch ſein Name von der proteſtantiſchen Oppoſitionspartei bald mit demſelben Haß genannt wie der Sla⸗ vatas. Wie das oft im Leben zu ſein pflegt, die Lakaien eines mächtigen Mannes ſind brutaler und rückſichtsloſer als ihre Vor⸗ geſetzten. Nach oben hin kriecheriſch, teilen ſie mit Wohlgefallen Fußtritte aus gegen diejenigen, über die ſie zu gebieten glauben. Eine ſolche Kreatur war der Prager Stadt⸗ ſekretär Fabricius, der es ſehr wohl ver⸗ ſtanden hatte, die Erlaſſe, die Slavata und Martinitz gegen die böhmiſchen Proteſtan⸗ ten herausgaben, entſprechend zu ver⸗ ſchärfen. Anfangs nahm man Fabricius nicht ernſt und lachte über ſein großſpuriges Weſen, aber jener Menſch ohne Takt und ohne Gefühl wurde gemeingefährlich und ließ der Ungerechtigkeit freien Lauf. In den Prager Schenken berieten mit heißen Köpfen die Männer, die ſo bitteres Unrecht erfahren, was man am beſten tun könne, um ſich der Peiniger zu entledigen. Sie hätten gar nicht nötig gehabt, den Unmut der Unterdrückten zu ſchüren, denn allent⸗ halben hieß es, daß nicht eher Ruhe werde, bis Slavata, Martinitz und ihr Lakai Fabricius zur Vernunft gebracht ſeien. Aber, wie das am beſten tun? Der Vor⸗ ſchlag, eine Deputation zu den Gefürchteten zu ſchicken und um Nachſicht und Gerechtig⸗ keit zu bitten, wurde als unzweckmäßig verworfen. Dieſer Deputation wäre höhniſche Abweiſung, wenn nicht ſogar Prügel ſicher geweſen. Die Maſſe mußte * r Der Fenstersturz in Prag 1618 ſprechen, mußte ihrer Empörung Ausdruck verleihen. Aber wie und wann? Die Führer der Proteſtanten Böhmens brauch⸗ ten jedoch der Maſſe nicht mehr irgend⸗ welche Vorſchläge zu machen. Dieſe war empört genug, und rückte am Morgen des 23. Mai 1618 vor das Prager Schloß, nicht nur aufbegehrend gegen eine vermeintliche Verletzung des von Rudolf II. den Böhmen bewilligten Majeſtätsbriefes, ſondern in erſter Linie gegen die Unterdrücker, als deren Anführer man Slavata und Mar⸗ tinitz betrachtete. Man ließ das Schloß wohl verrammeln, aber die Angreifer waren ſtärker und drangen in das Gebäude. Die Wache, die ſich verzweifelt wehrte, wurde geknebelt und Fabricius, der Sekretär, der erſt noch großſpurig getan und erklärt hatte, man werde Kleinholz aus den Aufrührern machen, flüchtete ängſtlich in das Zimmer ſeines Herrn Slavata, in dem ſich auch Martinitz befand. Schon drangen die Manifeſtanten nach, Slavata war es nicht mehr gelungen, die Türe zu verſchließen und ſah ſich plötzlich einem Haufen erregter und wild geſtiku⸗ lierender Menſchen gegenüber. Ein Mann, offenbar der Führer der böhmiſchen Pro⸗ Groß Europisch Kriegs-Balet/ getantzet durch die Könige und Potentaten/ Fürsten und Republiken auf dem Saal der betrübten Christenheit Teil eines alten Stiches Archiv Kießlich M Alter Stich Archiv Klenlleh M 1 N teſtanten, ſchlug derb auf den Tiſch und las dem Grafen die Forderungen ſeiner Ge⸗ noſſen vor. Freiheit, Gerechtigkeit und ein Ende des maßloſen Terrors. Aber Slavata ſchüttelte nur den Kopf und Martinitz machte ſogar ein höhniſches Geſicht. Das hatten ein paar große, vierſchrötige Burſchen geſehen, die aus der Menge her⸗ aus am lauteſten geſchrien hatten. Es war nur ein Augenblick, und ſchon hatte die eine Gruppe den ſich heftig wehrenden Slavata ergriffen, die andere den proteſtierenden Martinitz. Draußen war herrliches Maien⸗ wetter und die Fenſter des großen Zimmers ſtanden weit offen. Wohin mit den beiden? Nun, in den Burggraben, werft ſie zum Fenſter hinaus. die Hunde, ſchrie die Menge, und ehe man es ſich verſah, wurden Slavata und Martinitz von ſtarken Händen hochgehoben und durchs Fenſter in den Burggraben geſchleudert. Fabricius, der Sekretär, zitterte an allen Gliedern und verſuchte, ſich unter einen Tiſch zu ver⸗ ſtecken. Aber man hatte das bemerkt, zog ihn hervor und warf ihn durch ein offenes Fenſter den beiden anderen nach. Slavatas Zimmer im Prager Schloß lag hoch, und der Burggraben war tief. Dornenhecken ſäumten das karge Ufer und das Waſſer war ſtickig und ſchlammig. Slavata fiel in den Schlamm und konnte, ſich an den Dornenhecken feſtklammernd, langſam aus der zähen Maſſe befreien, dann half er Martinitz, der zwar arg zerſchunden war, aber dem die Glieder doch heil geblieben waren. Dann rettete man gemeinſam den Sekretär Fabricius, der am meiſten ſeine ſchöne Uniform beklagte, die nun zum Teufel war. Martinitz floh nach München, Slavata hielt ſich in Böhmen verborgen und Fabricius verſchwand aus Prag. Die böhmiſchen Proteſtanten hatten geſiegt. Friedrich V. von der Pfalz wurde auf den böhmiſchen Königsthron erhoben, aber ſein Glück war nur von kurzer Dauer. Zwei⸗ einhalb Jahre ſpäter ſiegte der mit der katholiſchen Liga verbündete Kaiſer Ferdi⸗ nand II. am Weißen Berg bei Prag über Friedrich V., den Führer der von ſeinem Vater gegründeten proteſtantiſchen Union. Friedrich V. verlor durch dieſe Schlacht die Krone und mußte, als„Winterkönig“ ver⸗ ſpottet, geächtet und der Kurwürde für verluſtig erklärt, nach Holland fliehen. Die Folge dieſer Schlacht am Weißen Berg war eine gewaltige katholiſche Reaktion und Rückgängigmachung der huſſitiſchen Tſchechiſierung in Böhmen. Nun folgte ein Krieg dem andern. Der Böhmiſche Krieg wurde von dem Pfälziſchen Krieg abgelöſt, dieſem folgte der Däniſch⸗nieder⸗ ſächſiſche, dieſem der Schwediſche Krieg und dann der Schwediſch⸗franzöſiſche Krieg, bis dann der Weſtfäliſche Friede die Friedens⸗ glocken über die zerſtörten und brennenden Lande tönen ließ, und der Pein eines dreißigjährigen, furchtbaren Krieges ein Ende machte. Heute erſcheint uns das alles unfaßbar, weil es keine ſtreitenden deutſchen Stammesfürſten mehr gibt, und das groß⸗ deutſche Reich mächtig und geachtet daſteht. Jeder kann friedlich arbeiten, in Stadt und Land, im Weſten wie im Oſten, im Süden wie im Norden des Reiches. Möge niemals mehr Krieg die deutſchen Lande durchtoben. Deutſchlands ſtarke Wehr hält an den Grenzen Wacht und ein tatkräftiger Kanzler hält des Landes Zügel feſt in ſeiner Hand. Rhenus Obe bauer Holde Feuet gebäu Dis at ges 0 und e. braun E Vauet gethof volta enden nackte det bereit, gut 1 hingeg Einſat Nachbe Pio das 9 in ein Kind: den er Bach von ei. Man lauf a Juchs Hühner ot un das de ſther a Nele der By Mühri Uglüc gettrige ein zw den 1 zur Fo bandelt Sci ſtiaze! wein v Shiſet Lauftar ful der diet un Heide ſublst mittag as um Ihr de ſic eint f fa Denk bleben en l. haben f ben de ſcſtlic an, daß aeg f bat, chen toß⸗ aht. 10 den ils .— Bunte Tageschronik Tödliche Verkehrsunfälle Freiburg. Hier wurde am Komturplatz ein älterer Einwohner von einem auswärtigen Kraftwagen erfaßt und zu Boden geriſſen. Der Verunglückte ſtarb im Krankenhaus an den erlittenen ſchweren Verletzungen. Offenburg. Der jungverheiratete Wirt An⸗ dreas Huber von Oppenau wurde in Bobls⸗ bach das Opfer eines Verkehrsunglücks. Als er mit dem Motorrad heimwärts fuhr, ſtieß er mit einem Kraftwagen zuſammen. Huber blieb tot am Platze. Sein Beifahrer. Wilhelm Fiſcher aus Walholz. mußte mit ſchweren Verletzungen ins hieſige Krankenhaus eingeliefert werden. Waldshut. Der 48jährige Friedrich Günter aus Oberwangen wurde in der Nacht auf Sonntag auf der Straße von Grießen nach Er⸗ zingen von einem Kraftwagen überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß der am Sonntag ſtarb. Die Staatsanwaltſchaft hat die Unterſuchung eingeleitet. Bernkaſtel(Moſel). An der Eiſenbahn⸗ unterführung bei Mülheim verlor ein Motor⸗ radfahrer in der Kurve die Herrſchaft über ſein Fahrzeug, das mit großer Wucht gegen einen chrankenblock prallte. Der Fahrer des Fahrzeugs erlitt ſchwere Verletzungen und War ſafort tot, der Beifahrer wurde im Bogen auf die Straße geſchleudert und erlitt ebenfalls ſchwere Verletzungen. denen er im Kranken⸗ baus Bernkaſtel nach kurzer Zeit erlag. Auf dem Nürburgring verunglückt „Adenau(Eifel). Auf dem Nürburgring (Adenauer Forſt) überſchlug ſich ein mit zwei Perſonen beſetztes Auto in voller Fahrt. Der Fahrer erlitt ſchwere Verletzungen und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Der Beifahrer kam mit leichteren Verletzungen davon. Der Wagen wurde faſt völlig zerſtört. Erbhöfe abgebrannt Oberhamersbach. Im Anweſen des Erbhof⸗ bauern Andreas Pfundſtein im Zinken Holdersbach brach aus noch unbekannter Urſache Feuer aus, dem Wohnhaus und Oekonomie⸗ gebäude zum Opfer fielen. Das Vieh konnte bis auf ein Läuferſchwein, eine Ziege und eini⸗ ges Geflügel gerettet werden. Alle Fahrniſſe und etwa 70 Zentner Eichenrinde ſind ver⸗ brannt. Schramberg. Am Sonntag brannte das Bauernanweſen der Frau Kopp Witwe, Fe⸗ gerhof, in nächſter Nähe des Stadtſchlachthauſes. pollſtändig nieder. Nachbarn mußten die ſchla⸗ fenden Bewohner wecken, ſo daß dieſe nur das nackte Leben retten konnten. Beim Eintreffen der Feuerwehr ſtand der ganze Dachſtock bereits in Flammen. Vom Mobiliar konnte ſo gut wie nichts in Sicherheit gebracht werden: hingegen gelang es, das Vieh zu retten. Det Einſatz der Feuerwehr bewahrte das große Nachbaranweſen vor Schaden. Schrecklicher Tod eines Kindes Pforzheim. Im benachbarten Iſpringen fiel das vierjährige Söhnchen des Kurt Klauſer in einen Kübel mit heißem Waſſer. Das Kind verbrühte ſich und iſt im Krankenhaus an den erlittenen Verletzungen geſtorben. Juchs im Hühnerſtall Bacharach. Einem Winzer in Steeg wurde von einem Fuchs großer Schaden zugefügt. Der Mann hatte vergeſſen, abends den Hühneraus⸗ lauf am Stall zu ſchließen. Nachts drang ein Fuchs in den Stall und räumte unter dem Hühnerbeſtand gehörig auf. 30 Hühner biß er tot und ſchleppte einige fort. Nur ein Huhn. das dem Räuber entſchlüpft war, ſand der Be⸗ ſitzer am nächſten Morgen im Hühnerhof vor. Tödlicher Unglücksfall Neckargemünd. Nachdem beim Neckargemün⸗ der Brückenbau erſt am letzten Samstag der 29jährige Karl Wallenwein aus Gaiberg einem Unglücksfall zum Opfer fiel, ereignete ſich am geſtrigen Nachmittiag laut„Volksgemeinſchaft“ ein zweiter Unfall. Auch dieſer hatte leider den Tod eines dort beſchäftigten Arbeiters zur Folge. Bei dem tödlich Verunglückten handelt es ſich um den 35 Jahre alten Franz Schäfer, der in Neckargemünd in der Neckar⸗ ſtraße wohnte. Auch Schäfer war wie Wallen⸗ wein verheiratet und Vater eines Kindes. Schäfer war mit dem Transport von auf einem Laufkarren lagerndem Eiſen beſchäftigt. Dabei ſoll der Karren umgeſchnappt ſein. Schäfer ge⸗ riet unter das Eiſen und wurde erdrückt. Fernbeben regiſtriert Heidelberg. Der Seismograph der Königs⸗ ſtuhl⸗Sternwarte verzeichnete am Montagvor⸗ mittag ein mittelſtarkes Fernbeben. das um 8.25.12 Uhr einſetzte und bis gegen 9.40 Uhr dauerte. Aus den Aufzeichnungen errechnet ſich eine Entfernung von 7 500 Kilometer. Schwefelregen über Koblenz Koblenz. Auf der Vorfluterraſſe und dem Dentkmalsplatz am Deutſchen Eck in Koblenz blieben nach den Regenfällen in der vergange⸗ nen Woche gelbliche Reſte zurück. Fachleute haben ſich die Sache betrachtet und kleine Pro⸗ ben des feinen gelben Staubes einem wiſſen⸗ ſchaftlichen Inſtitut zugeſandt. Man nimmt an, daß es ſich, wie der Volksmund ſagt, um einen ſogenannten„Schwefelregen“ handelte. der ſeine Urſache darin hat, daß von großen Fichtenbeſtänden ganze Wolken Blüten⸗ ſtaubes vom Wind fortgetragen werden. Reh durchſchwamm die Moſel Brauneberg(Moſel). In den frühen Mor⸗ genſtunden wurde beobachtet, wie ein Reh⸗ bock zweimal die Moſel durch⸗ ſchwamm. Als der Bock das erſtemal den Fluß durchſchwommen hatte, verlief er ſich in den Gartenanlagen und verfing ſich in einem zwei Meter bohen Maſchendrahßtzaun. Noch . ehe hilfsbereite Menſchen ihn befreien konnten, batte er ſich ſelbſt wieder befreit und flüchtete, wobei er ſich ein zweites Mal in die Moſel ſtürzte und ſchwimmend ans andere Ufer ge⸗ langte. Das Tier nahm dann ſeinen Weg auf den Berg, wo es verſchwand. Im Kanal ertrunken Pforzheim. Am Rechen der Pavierfabrik wurde am Sonntag der 49 Jahre alte verheira⸗ tete Guſtas Treiber mit einer großen Kopfwunde tot aufgefunden. Er war in der Dunkelheit offenbar vom Wege abgekommen und oberhalb der Steinbrücke in den Kanal gefallen. Schäden durch Ameiſen. Annweiler. Das Zerſtörungswerk der Ameiſen hat ſich jetzt bei den Inſtand—⸗ ſetzungsatbeiten des Trifels gezeigt. Millionen und Abermillionen Ameiſen entdeckte man in dem Burggemäuer, dem ſie im Laufe der Jahre aroßen Schaden zugefügt baben. Sie wur⸗ den karrenweiſe verbrannt. „Pirmaſens Hauptbahnhof“ Seit der Umbenennung des Bahnhofs Bieber⸗ mühle in Pirmaſens Nord haben ſich durch das Nebeneinander der beiden Bahnhofsnamen „Pirmaſens Nord“ und„Pirmaſens“ beſonders bei nicht ortskundigen Reiſenden Irr⸗ tümer und Mißverſtändniſſe ergeben. Im Be⸗ nehmen mit den abap Stellen ändert nun⸗ mehr die Reichsbahndirektion Saarbrücken zum 1. Juli 1938 den Bahnhofnamen der ſtetig auf⸗ ſtrebenden ſaarpfälziſchen Schuhſtadk in Pir⸗ maſens Hauptbahnhof. Leiche geländet Frankenthal. Die Leiche des am Sonntag, den 15. Mai, im Rhein zwiſchen Petersau und Roxheim ertrunkenen Lehrlings Kurt Albert Welker wurde jetzt geländet. Man fand die Leiche 150 Meter von den Kleidern des Ver⸗ unglückten entfernt. Wiener Frauen zu Gaſt Bad Kreuznach. Auf Einladung der Stadt⸗ verwaltung Bad Kreuznach weilen zur Zeit hier 20 Frauen aus Wien zu einem vierzehn⸗ tägigen Kuraufenthalt. Dieſe öſterreichiſchen Gäſte ſind durchweg alte Parteigenoſſinnen, die zumindeſt einmal, meiſt aber oftmals wegen ihrer politiſchen Ueberzeugung in den Gefäng⸗ niſſen geſeſſen haben. In Bad Kreuznach haben die Gäſte aus Wien reichlich Gelegenheit ſich zu erholen und ſich zu freuen in der herrlichen Nahelandſchaft. Bald gibt es Frühkirſchen Kamp(Rheinl. Im Kamper Kirſchengebiet iſt die Entwicklung der Kirſchen in den letzten Tagen gut vorangegangen. Bei etwas wärme⸗ rer Witterung iſt damit zu rechnen, daß die erſten Frühkirſchen ſchon in einigen Tagen auf den Markt kommen. Der Froſt hat, wie man jetzt genau feſtſtellen kann, nicht ſo großen Scha⸗ den angerichtet, als es zunächſt den Anſchein hatte. Ein Deviſenprozeß in Worms Jud Julius Wolf wolle Leicas nach Amerika bringen laſſen An der deutſchen Grenze wurde vor Mona— ten ein auswandernder Jude geſtellt, der gleich drei hochwertige Photoapparate und einen eben⸗ ſolchen Feldſtecher bei ſich führte. Seine An⸗ gabe, dieſe Dinge zum perſönlichen Gebrauch notwendig zu haben, kam dem Zollbeamten un- glaubhaft vor, und er forderte den Juden auf, ihm ſofort die Handhabung der Apparate zu erklären und damit Aufnahmen zu machen oder wenigſtens ſo zu tun. Prompt veriagte da die Kunſt des mit Kameras ſo reichgeſegneten Auswanderers.— er verſtand nix von den Dingern! Die Apparate verfielen der Beſchlag⸗ nahme und der Jude wurde bis zur Aufklärung des Sachverhaltes feſtgehalten. Auf großen Umwegen kam dann heraus, daß ein Leica⸗ Apparat und der Feldſtecher dem heute ange— klagten 65jährigen Kaufmann Julius Wolf aus Worms gehören, die dieſer ſeinem Raſſegenoſſen mitgab, damit er ſie den Töchtern — Wolf in Amerika zum Weiterverkauf über⸗ gebe. Die Töchter Wolfs ſchrieben mehrfach an ihn, daß er Leica⸗Apparate ſenden möge, die ſeien immer an den Mann zu bringen, während er die aus ſeinem Wormſer Lager geſchickten Anzüge, Wolldecken, Handſchuhe, ſogar Kölniſch Waſſer(1), behalten möge, weil das in Ame⸗ rika doch kein Menſch kaufe. Der Zweck dieſes Schleichhandels mit hoch⸗ wertigen deutſchen Photoapparaten, Vorſatzlin⸗ ſen, Belichtungsmeſſern, Feldſtechern uſw. war. ſich nach und nach in Amerika denjenigen Be⸗ trag anzulegen, den Amerika als Bürgſchaft für jeden Einwanderer erhebt. Und Julius will doch auch zu gern recht bald ins Land der un⸗ begrenzten Möglichkeiten! Die Deviſenſtelle aber hat für ſolche Sachen kein Verſtändnis, und ſie nahm den Photo⸗ Exporteur einfach in Haft. Es wird ihm nun in der Hauptverhandlung vorgeworfen, die ge⸗ nannten Apparate und Waren im Werte von etwa 1005 RM. aus Deutſchland ausgeführt ohne die vorgeſchriebenen Meldungen erſtattet und ohne das aus den Waren kommende Aus⸗ landsguthaben der Deviſenſtelle angedient zu haben. Wolf will die Sachen ſeinen Töchtern geſchenkt haben. Dagegen aber ſpricht eindeutig die bei den Akten befindliche Korreſpondenz. „Verkaufe die Möbel und lege das Geld an, ich ſchreibe Dir noch in was“— ſo heißt es in einem Briefe ſeiner Tochter. Schließlich räumt Wolf ein, daß einer der Ap⸗ parate zu 110 Dollar verkauft worden ſei, der andere ſei noch unverkauft und der dritte ſei eben der beſchlagnahmte. Der Vertreter des Reiches beantragt als Ne⸗ benkläger gegen Wolf eine Gefängnisſtrafe von 3 Monaten, zweimal 2000 und einmal 3000 RM. Geldſtrafe. Die Anträge des Staatsanwaltes lauten auf die gleichen Strafen, während der Verteidiger um eine Geldſtrafe bittet, da ſein Mandant ſich zweifellos ſchuldig gemacht habe, aber auf Grund ſeiner bisherigen Strafloſigkeit mildernde Umſtände verdiene. Das Urteil lautet auf zwei Monate Gefängnis, abzüglich einen Monat der er⸗ littenen Unterſuchungshaft. Des weiteren wird Wolf zu zweimal 500 RM. Geldſtrafe und 252,40 RM. Werterſatzſtrafe und zu den Koſten. des Verfahrens verurteilt. Der Haftbefehl iſt aufgehoben worden, und die Einziehung des Feldſtechers wurde nicht verfügt. Aus der Urteilsbegründung ſei hervorgeho— ben, daß Wolf zweifellos aus ſeinem deutſchen Vermögen ſich in Amerika nach und nach einen Grundſtock anſammeln wollte, um bei ſeinem endlichen Wegzug ſchon eine hübſche Summe drü— ben zu haben. Solche Verſuche aber müſſen unterbunden werden. Das ſei der Zweck der Deviſengeſetzgebung, die im Intereſſe des geſam⸗ ten deutſchen Volkes ſtreng eingehalten werden müſſe. Wer dagegen verſtößt, 05 unweigerlich die Folgen auf fich zu nehmen. Anklage wegen Blulſchande Mannheim. In einem beſonders kraſſen Fall der Blutſchande vethandelte die Erſte Große Strafkammer gegen den 52 Jahre alten An⸗, geklagten Otto Schott aus Mannheim, der mit ſeiner heute 25jährigen Tochter zehn Jahre hindurch verbrecheriſche Beziehungen unterhielt. 1932 haben zwei jüdiſche Aerzte eine Abtreibung vorgenommen und dadurch dem Verbrechen noch Vorſchub geleiſtet. Am 15. April 1936 kam dann das erſte Kind, ein Knabe, zur Welt. Dem Jugendamt gab der„Vater“ einen ſeiner Phantaſie entſprungenen falſchen Namen an. Der zweite Knabe wurde im Februar 1938 ge— boren. Der Angeklagte hatte noch die Frech⸗ heit, beim Verſorgungsamt Heidelberg für das Kind eine Zulage zu verlangen. Dem Schrei⸗ ben einer Nachbarin iſt es zu verdanken, daß dieſem Treiben endlich ein Ende bereitet wer— den konnte. Das Gericht verurteilte Otto Schott zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt, abzüglich einem Monat drei Wochen Unterſuchungshaft. Die Angeklagte Erna Schott erhielt ein Jahr Gefängnis. Ein verbrecheriſches Ehepaar Jünffacher Kindesmord— Weitere Mordverſuche Der Unterſuchungsrichter beim Landgericht Coburg führt zur Zeit auf Antrag des Ober⸗ ſtaatsanwalts eine Vorunterſuchung durch ge— gen Roſa Fiſcher in Weiſchau und deren Ehemann Lorenz Fiſcher. Gegen die bei⸗ den Angeklagten iſt Anklage erhoben, und zwar gegen Roſa Fiſcher wegen vier Verbrechen des Mordes, eines Verbrechens der Kindestötung und eines Verbrechens des verſuchten Mordes, gegen Lorenz Fiſcher wegen dreier Verbrechen des Mordes und eines Verbrechens der Anſtif⸗ tung 1 Mord, eines Verbrechens des verſuch⸗ ten Mordes und zweier weiterer Verbrechen der Anſtiftung zu verſuchtem Mord. Gegen beide Angeſchuldigte beſteht zudem der binrei⸗ chende Verdacht eines Verbrechens des Mein⸗ eides und der Anſtiftung zum Meineid Lorenz Fiſcher hatte in der Zeit von 1915 bis 1937 ein Verhältnis mit der mitangeklag⸗ ten Roſa Böhm, die er erſt im Jahre 1937 heiratete. Zwiſchen 1915 und 1933 gebar die Roſa Böhm insgeſamt zwölf außereheliche Kinder, zu denen Lorenz Fiſcher der Vater war. Von dieſen zwölf Kindern ſind acht im Säuglingsalter geſtorben. Roſa Fiſcher hat zu⸗ gegeben, daß ſie ihre Kinder Annemarie, Al⸗ fred, Ernſt⸗Carl und Gertrud vor ſätzlich und mit Ueberlegung durch Vorenthaltung aus⸗ reichender Nahrung und ſachgemäßer Pflege getötet hat und daß ſie das gleiche bei ihren Kindern Erna und Alwin⸗Ernſt erfolg⸗ los verſuchte. Sie gab ferner zu, daß ſie ein weiteres Kind ſofort nach der Geburt erſtickte. Gegen Lorenz Fiſcher beſteht der dringende Verdacht, daß er ſeine damalige Geliebte zur Begehung der geſchilderten Straftaten jeweils durch ſein Verhalten und brutales Weſen, durch verſteckte Hinweiſe und offene Aufforderungen veranlaßt hat, daß er außerdem entgegen ſei— ner ihm als natürlichem Vater, Pflegevater und Haushaltungsvorſtand obliegenden Pflicht es unterlaſſen hat, gegen die Straftaten der Roſa Fiſcher einzuſchreiten, weil er ebenſo wie ſie den Tod der ihm verhaßten Kinder gewollt hat. Die Ermittlungen erbrachten übrigens auch noch Anhaltspunkte dafür, daß Lorenz Fiſcher einem der getöteten Kinder am Tage nach deſ⸗ ſen Geburt in Tötungsabſicht eine ätzende Flüſſigkeit eingeſchüttet hat und daß nach Schei⸗ tern dieſes Verſuches beide Angeſchuldigten durch vorſätzliches Unterlaſſen ausreichender Ernährung und Pflege des Kindes deſſen Tod herbeigeführt haben. Lorenz Fiſcher hat außer- dem bereits im Jahre 1917 ein Kind ſeiner Geliebten erſtickt. Die Vorunterſuchung ſteht vor ihrem Ab⸗ ſchluß, ſodaß mit der Erhebung der Anklage am Schwurgericht Coburg in abſehbarer Zeit zu rechnen iſt. ä Aus Starkenburg Langen. In der Darmſtädter Straße über⸗ ſchlug ſich ein mit mehreren Perſonen beſetz⸗ ter Kraftwagen infolge Reifendeſektes dreimal und wurde vollſtändig zertrümmert. Trotzdem geſchah den Inſaſſen faſt nichts. Wirhauſen. Eine von einer Offenbacherin geſteuerte neue Limouſine kam infolge ſtarken Bremſens auf der regenglatten Frankfurter Landſtraße ins Rutſchen und riß einen ſtarken Baum um. Dabei wurde der Kühler einge⸗ drückt und das Steuerrad brach. während die Lenkerin mit dem Schrecken davonkam. Obertshauſen. Im Walde nach Bieber zu lief einem Motorradfahrer ein Rehbock ins Rad und blieb auf der Stelle tot. Der Fahrer erlitt beim Sturz nur leichte Verletzungen. Seligenſtadt. Bei der Freilegung der Krypta in der Baſilika ſtieß man auf eine Reihe von Abtgräbern. Die Gebeine zweier Gräber, der Aebte Fanz 1. und Peter 4., beide aus der Wende des 17. und 18. Jahrhunderts, die ſich um die Abtei ſehr verdient gemacht haben, wurden an der Weſtwand des urſprünglichen Einhardsgrabes beigeſetzt. Die anderen fanden eine gemeinſame Ruheſtätte. Seligenſtadt. Einer der in Seligenſtädter Gaſthäuſern im 16. und 17. Jahrhundert ge⸗ brauchten großen Trinklöffel, der in ein Wie⸗ ner Muſeum gelangt war, wurde dem General⸗ feldarſchall und Miniſterpräſidenten Göring anläßlich ſeines Wiener Beſuches zum Geſchenk gemacht. Erbach i O. Der Lenker eines Perſonenkraft⸗ wagens, der auf der Straße Eberbach-Dielbach einen 15jährigen Lehrling tödlich überfuhr und liegen ließ, ohne ſich um ihn zu kümmern, konnte eingeholt und verhaftet werden. Schöllenbach. Unterhalb des Krähberges in der„Gäulsdelle“ fanden Holzleſer einen noch nicht 30jährigen Mann aus Ebersberg erhängt auf. Der Lebensmüde hinterläßt Frau und zwei Kinder. Reichstagung der Lupusbeauftragten Gießen. Anläßlich des 25jährigen Beſtehens der Lupus⸗Heilſtätte in Gießen hielten die Lu⸗ pusbeauftragten des Reichs, die durch eine An⸗ ordnung des Reichsoerſicherungsamts zur plan⸗ mäßigen Bekämpfung der Hauttuber⸗ ku loſe eingeſetzt wurden und ehrenamtlich in dieſer Arbeit tätig ſind, in Gießen ihre Tagung ab. Die Beratungen waren der frühzeitigen Erfaſſung der jugendlichen Lupuskranken gewid⸗ met, weil die Ausſichten für eine beſonders er⸗ ſolgverſprechende Bekämpfung der Hauttuber⸗ kuloſe umſo günſtiger ſind, je früher an Le⸗ bensjahren der Kranke von der ärztlichen Be- handlung erfaßt werden kann. In dieſem Zu⸗ ſammenhang wurden Fragen der einheitlichen Berichterſtattung und der Feſtſtellung von Vergleichszahlen zwiſchen den verſchiedenen Reichsgebieten erörtert.— Im Auftrag des Reichsverſicherungsamtes iſt als ehrenamtlicher Lupusbeauftragter für Heſſen und Heſſen⸗Naſſau der Leiter der Lupus⸗Heilſtätte in Gießen und Direktor der Gießener Univerſitäts⸗Hautklinik Profeſſor Dr. Schultze tätig. Das hochwaſſer in Slejermark Graz, 25. Mai Am Dienstag früh gelang es, die im Frohnleiten vom Hochwaſſer Eingeſchloſſe⸗ nen zu befreien. Die Lage war folgende: In⸗ mitten des Hochwaſſers ſtand eine Häuſer⸗ gruppe, in der 28 Perſonen von der Außen- welt vollkommen abgeſchloſſen waren. Ihre Verſorgung mit Lebensmitteln erfolgte mit Hilfe eines Drahtſeils, das durch eine Rakete abgeſchoſſen wurde. Alle Verſuche, an die Ein- geſchloſſenen mit Kähnen heranzukommen, wa⸗ ren wegen der reißenden Strömung unmög⸗ lich. Erſt als heute Nacht unter Leitung des Oberſten der Ordnungspolizei, Meißner, zwei Motorboote der Strompolizei aus Wien eintrafen, konnte die Rettungsaktion tatkräftig beginnen. Um 4 Uhr konnten die Boote auf Waſſer geſetzt werden, worauf die Eingeſchloſ— ſenen in Gruppen von drei bis vier Perſonen ans Ufer gebracht wurden. Sowohl die Pioniere als auch die Wiener Strompolizei haben bei dieſer Rettungsaktion Außerordent⸗ liches geleiſtet. Iykllon über Züd-Braſilien 25 Tote durch Hauseinſturz Rio de Janeiro, 25. Mai Aus dem Süden Braſiliens werden große Schäden gemeldet, die ein am Sonntag aus Ar⸗ gentinien nordweſtlich vordringender Zyklon dort anrichtete. In der Umgegend von Curityba zerſtörte der Zyklon zahlreiche Häuſer und ver⸗ nichtete einen erheblichen Teil des Viehbeſtan⸗ des. 25 Perſonen kamen bei den Hauseinſtür⸗ zen ums Leben. Marktberichte Mannheimer Schlachtviehmarkt Am geſtrigen Mannheimer Großviehmarkt waren 461 Stück Großvieh aufgetrieben. Darunter 50 Ochſen, 115 Bullen, 139 Rinder, 157 Kühe. Gegenüber der Vorwoche(537) fehlen 76 Tiere. Es erfolgte Zutei⸗ lung im Rahmen der Kontingente bei unveränderter Höchſtnotiz: Ochſen 42—45, Bullen 40—43, Rinder 41 44, Kühe 40—43. Der Kälbermarkt hatte einen Auftrieb von 769 Tieren zu verzeichnen.(Vorwoche 980) Der Markt nahm einen flotten Verlauf. Die Höchſtnotiz blieb unverändert 60—65, Doppellender 66—80. Am Schweinemarkt waren 2490 Tiere auf⸗ getrieben. Es erfolgte Zuteilung im Rahmen der Kontingente bei einer unveränderten Höchſtnoti; von 56,5. Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. D. A. P. Fiernheim N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Otenſtſtanden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Un— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock 8 . 7 Jugend Achtung! Gefolgſchaftsappelll „Am Mittwoch, 25. Mai, abends 8.30 Uhr, tritt die ganze Gefolgſchaft mit Ausnahme des Spielmannszuges in Uniform zu einem Gefolgſchaftsappell an der Goetheſchule an. Der Gefolgſchaftsführer. Achtung, Achtung! Am Sonntagabend 8 Uhr findet im Saale des„Ratskeller“ ein Volksgemeinſchaftsabend unſerer IM ſtatt, wozu wir alle Eltern un⸗ ſerer IM herzlich einladen. Doch nicht nur die Eltern, ſondern über dies hinaus ſoll die ganze Volksgemeinſchaft erſcheinen und ſoll an dem Leben und Treiben unſerer IM teilnehmen. Geſang und Spiel werden dafür ſorgen, daß ſie bei uns einige frohe Stunden verleben. Nun kommt in Maſſen!— Einrtitt nur 20 Pfennig. Jungmädelgruppe! Die IM der Sing⸗ und Spielſchar treten heute abend 5.30 Uhr zur Probe im Rats⸗ keller an. Uniform, Sportzeug und Koſtüme 6 mitzubringen. Ich hoffe, daß niemand fehlt. 7.30 Uhr Führerarbeitsabend im Heim, wozu alle IM-Führerinnen in Uniform zu erſcheinen haben. Die Sportliſten und Quar⸗ tierſcheine ſind unbedingt mitzubringen. Die IM-⸗Gruppenfuͤhrerin. Motorſturm 21/ M 153 Trupp 1 Viernheim Donnerstag, 26. Mai 1938, Waldſtreifen⸗ dienſt. 9.30 Uhr Schar 3 Kumpa, 1 Uhr Schar 2 Krayer, 4.30 Uhr Schar 1 Zwan⸗ ziger, je 9 Mann. Antreten und Meldung dem Förſter vom Streifendienſt am alten Pflanzgarten. Der Führer des Trupp 1 i. V. Fiſcher, Oberſcharführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 25. Mai 1938 Anſer Tagesſpruch Menſchen, die nicht arbeiten können oder nicht wollen, ſind ein Unglück für ſich und für andere. Fiſcher⸗Frieſenhauſen. * „Ju tust dlm Umeclit Im Vorübergehen fiel dieſes Wort zu, ge⸗ ſprochen von einem Mann, der ſich an der Straßenecke mit einem andern unterhielt. Es iſt gleichgültig, für wen es galt, und es iſt gleichgültig, ob es richtig iſt. Recht und Un⸗ recht laſſen ſich nicht ſo einfach feſtſtellen wie eine Rechenaufgabe. 1 und 1 iſt zwei. Das iſt richtig. Aber ob einer im Recht iſt, das zeigt oft erſt der Ablauf einer langen Zeit, und die Geſchichte lehrt, daß oft über Jahr⸗ hunderte hinweg Unrecht geſchehen iſt. Du tuſt ihm Unrecht, das heißt, einer hat den Mut zu einem Bekenntnis für einen Menſchen, den er anders kennen gelernt hat, als er ſich demgegenüber gab, von dem ein Urteil gefällt wurde. Das ſchließt in ſich, daß jeder von uns ſo beurteilt werden kann und auch häufig beurteilt wird, wie er nicht beurteilt werden möchte und wie er es auch nicht verdient. Denn nur allzu raſch iſt ein Urteil fertig, das nicht ſtichfeſt iſt, weil es von einſeitiger Be⸗ leuchtung ausgeht und weil vielleicht gar noch eigene Voreingenommenheit mitſpricht. Na⸗ türlich müſſen wir uns über die Dinge und Menſchen um uns Urteile bilden. Urteilsloſe Zeitgenoſſen ſind nicht die wertvollſten Zeitge⸗ noſſen. Aber ebenſo notwendig iſt, daß unſer Urteil inneren Abſtand bewahrt und auf in⸗ nere Haltung gegründet iſt. Es iſt ſehr leicht, ſich mit der eigenen Meinung vorzuwagen, un⸗ bekümmert darum, ob ſie auch nur halbwegs gerecht iſt. Es iſt aber viel ſchwerer, zu einem Urteil zu kommen, das von ſich ſagen kann: Nach umſichtiger und liebevoller Betrachtung aller Dinge, die dafür in Frage kommen, muß ich ablehnen oder kann ich zuſtimmen. Gewiß kann man nicht erwarten, daß jedes Urteil ſo tiefgegründet iſt, um den Irrtum ſo weit als nur möglich auszuſchließen. Wenn das aber ſo iſt, was hindert daran, ſich kein Urteil an⸗ zumaßen dort, wo der tiefere Einblick fehlt? Es wird im Grunde ſo ſelten ein Urteil erwar⸗ tet, aber umſo häufiger eine Entſcheidung. Und es wird leider ſo häufig ein Urteil gegeben, und umſo ſeltener eine Entſcheidung, die auch verantwortungsbewußt iſt. Himmeljahristag- Tag der Wander⸗ jreude Ganz am Ende des Mai liegt diesmal der Himmelfahrtstag. Pfingſten fällt ja in dieſem Jahre in den Roſenmonat Juni. Himmel⸗ fahrtstag iſt von je froher Wandertag geweſen. Der Tag ſtrahlender Maienſonne, friſchen Waldesgrüns, duftender Blüten und Blumen, ſchwirrender Käfer und gaukelnder Falter— welcher Tag wäre geeigneter, hinauszuziehen in die friſch erſtandene Waldespracht, um dem Schöpfer zu danken für den neuen Frühling, den er über die Erde gehen läßt, um ſich zu freuen und zu ſtärken am Bild der prangenden Heimat? Es iſt deshalb ſelbſtverſtändlich, daß Pre die deutſchen Gebirgs- und Wandervereine, die in einigen fünfzig Gebietsbvereinen alle organi⸗ ſierten Wanderer mit einer Mitgliederzahl von einer Viertelmillion umfaſſen, an dieſem Tag Bekenntnis für den deutſchen Wandergedan⸗ ken, für die Ideale ihrer gemeinnützigen Ar⸗ beit für Volk und Vaterland, zu Führer und Reich ablegen. In 58 Sternwanderungen in allen Teilen des Reiches werden tauſende und aber tauſende heimat- und naturbegeiſterter Menſchen zuſammenſtrömen, nach froher Wan⸗ derfahrt ſich zuſammenſchließen zu machtvoller Kundgebung. Deutſches Wanderertum will Körperſtäh⸗ lung, Willensbildung und Seelenformung. Es erſtrebt durch bewußtes Erwandern und Er⸗ werben der Heimat, durch liebevolles Erkennen des Volkstums und ſeiner unerſchöpflichen Werte die Erziehung ſeiner Anhänger zu ver⸗ tiefter, durch Ehrfurcht vor Blut und Boden geheiligter Vaterlandsliebe. Deutſches Wan⸗ dertum ſchlägt Brücken vom Volksgenoſſen zum Volksgenoſſen, es legt die Schranken tö⸗ richten Klaſſendünkels nieder und bindet Stadt und Land zu echter Volksgemeinſchaft. So ziehet denn am morgigen Himmelfahrts⸗ tag hinaus in die Natur, in die nähere und weitere Umgebung. Glückauf zur Fahrt! Die Gaſthäuſer und Ausflugslokale erwarten euch alle. Und Maientrank und Waldmeiſterbowle das iſt ſchon etwas, das man lieben kann. Mögen dann vom frohen Wandern Ströme von Freude und Kraft auch in den Alltag flie⸗ ßen, der uns ja ſo voll in Anſpruch nimmt. — Gut Wetter! Und die Laune nicht verder⸗ ben laſſen, wenns auch regnet! Mit feſten Schuhen und einer Gummihaut iſt der Früh⸗ ling auch bei Regen ſchön! Man muß ihn nur ſehen! * Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht in Verhinderung des Hausarztes am Donnerstag, 26. Mai,(Himmelfahrtstag), Herr Dr. Büttner, Weinheimerſtraße. Sonntagskarten zum Zirkus Krone in Mannheim. Zum Gaſtſpiel des Zirkus Krone in Mannheim vom 25. Mai bis 1. Juni hat die Reichsbahndirektion Sonntags⸗ karten im Umkreis von 35 km bewilligt, um auch den Volksgenoſſen aus der Umgebung die Möglichkeit zum Beſuch der weltbekannten Zeltſtadt zu geben. Zur Rückfahrt gelten die Karten aber nur dann, wenn ſie an den Zir⸗ kuskaſſen abgeſtempelt worden ſind. Die Viernheimer Schützen in Weinheim Am letzten Sonntag fand in Weinheim an⸗ läßlich der Eröffnung der neuen Schießſtand⸗ anlage im Gorxheimertal ein großes Schützen⸗ feſt mit Preisſchießen ſtatt. Nachſtehend die Ergebniſſe: Mannſchaften: Wanderpreis der Formatio⸗ nen: 1. SA⸗Standarte 171: 567 Ringe; 2. S A-⸗Standarte 25/171: 522 Ringe; 2. SA⸗ Standarte 25/71: 3. Mannſchaft 522 Ringe; 3. SA 22/171: 479 Ringe. NS⸗Reichskriegerbund: 1. Kriegerkamerad⸗ ſchaft 1875 Viernheim 524 Ringe, mit folgender Mannſchaft: Kempf Mich., Niebler Fritz, Hoock Phil., Gallei Joh.; 2. Alte Sol⸗ daten Großſachſen 465 Ringe; 3. Reſerve 40 Weinheim 441 Ringe. * Albert Leo Schlageter Ein deutſches Helde nleben— Zu Am 12. Auguſt 1894 wurde Albert Leo Schlageter als ſechſtes Kind eines angeſehenen Schwarzwälder Bauern zu Schönau im Wie⸗ ſental geboren. Der friſche, aufgeweckte Junge wächſt in ſorgloſer Zeit heran, unberührt von dem Leben draußen. Seine Heimat it ſeine Welt. Mit ihr fühlt er ſich innig verbunden. Er beſucht die Schule in Freiburg. Wahr⸗ ſcheinlich will er Pfarrer werden. Da reißt das Schickſal den Primaner an die Front. Am 7. März 1915 zieht er ins Feld, an die Weſt⸗ front. Er iſt wahrer Soldat, Kämpfer für Heimat und Recht. Bereits nach zwei Jahren ſchmücken das Eiſerne Kreuz Erſter und Zwei⸗ ter die Bruſt des jungen Offiziers, der ſeiner Kompanie mehr Kamerad als Vorgeſetzter iſt. Die Batterie Schlageter iſt eine verſchworene Gemeinſchaft. Da, wo die Luft am„zdickſten“ iſt, ſteht ſie am beſten ihren Mann. So hat Schlageter das Grauen vor dem Tode ver⸗ lernt, der ſo manchesmal an ſeiner Seite ſtand. Rückzug! Waffenſtillſtand! Kaum zu faſſen iſt der Gedanke! Was nun? Die Kameradſchaft Schlageter zieht ſich in eiſerner Diſziplin zu⸗ rück, auch in der Heimat noch Achtung und Schrecken gebietend. Entlaſſen, ohne Dank kehrt der Krieger in die Heimat zurück, aber er findet ſich kaum dort zurecht. Sein Schick⸗ ſal iſt, Kämpfer zu ſein. Mit verbiſſener Wut ſieht er das Treiben der volksfremden Ele⸗ mente, der kommuniſtiſchen Horden und Kriegsgewinnler. Deutſchlands tiefſte Ernied⸗ rigung ſchreibt ſich ihm tief ins Herz. Dem Ruf zum Baltikum folgt er daher gern. Er meldet ſich zum Freikorps Medem und geht mit ſeiner Batterie, den Kameraden aus dem großen Ringen, nach Kurland, zum Schutze des deutſchen Bodens vor den bolſchewiſtiſchen Horden. An der Eroberung Rigas hat er großen Anteil. Inzwiſchen iſt Deutſchland völlig 1 70 mengebrochen. Der Schandvertrag von Ver⸗ ſailles iſt bereits unterzeichnet, als die letzten deutſchen Kämpfer aus dem Baltikum zurück- kehren, das dann entdeutſcht wird. Im Ruhr⸗ gebiet lodert der Kampf hell auf. Der rote Pöbel hat den Bürgerkrieg entfacht. Zu ſeiner Niederwerfung iſt auch Schlageter da. Kaum iſt das geſchafft, ergeht der Ruf aus dem Oſten. Korfanty, der polniſche Agent, will im Schutze der franzöſiſchen Truppen Oberſchle⸗ ſien mit Gewalt an ſich reißen. Mit brutaler Gewalt wird alles Deutſche unterdrückt. Als Kundſchaftler kämpft hier Schlageter mit den gleichen Mitteln wie der Feind, bis ſich be⸗ waffneter Widerſtand notwendig macht. Die deutſchen Selbſiſchutztruppen führen einen ver⸗ zweifelten Kleinkrieg für ihr Land, zu dem ſich 60 v. H. bekannt hatten trotz Terror und * — ſeinem 15. Todestag am 26. Mai Unterdrückung. Die Eroberung des Annabergs war ihr letzter Sieg. Das Sturmbataillon „Heinz“ und mit ihm Schlageter ſind dabei geweſen. Auf„höheren Befehl“ wurden die kampferprobten Truppen im Auguſt entlaſſen. Schlageter konnte nun nicht mehr zurück. Als deutſcher Spion ging er nach Danzig. Darm finden wir ihn als Kaufmann in Berlin. Mit dem Verluſt ſeines Geſchäftes ſollte ſich das Schickſal Albert Leo Schlageters erfüllen. Denn ſoeben waren die Franzoſen ins Ruhr⸗ gebiet einmarſchiert. Der paſſive Widerſtand wurde verkündet. Beherzte Männer organi⸗ ſierten opferbereit den ſchärfſten Widerſtand. Unter ihnen befand ſich wieder Schlageter. Am 15. März flog in der Nacht die Eiſenbahn⸗ brücke in Calcum in die Luft. Dieſe Tat ſollte verhindern, daß deutſche Kohle nach Frank⸗ reich verſchleppt werden konnte. Schlageter war der Täter. Das hatten die Franzoſen bald von Verrätern erfahren. Er und ſeine Kame- raden wurden verhaftet. Ein Scheinprozeß übelſter Art wurde aufgezogen, und das Ur⸗ teil war bald geſprochen.„Wegen Spionage und Sabotage zum Tode verurteilt.“ Gefaßt hat Albert Leo Schlageter die Worte aufge⸗ nommen. Was iſt ſchon der Tod für einen Soldaten, der über ſieben Jahre im Kampf geſtanden, immer in vorderſter Front! Aber er iſt noch jung. Er hofft auf eine Rettung. Eine ganze Welt horchte auf bei dieſem Urteil. Tauſende von Rettungsverſuchen ſchlugen fehl. Am 25. Mai 1923 hat ſich Poincaree mit dem Vollſtreckungsbefehl vor der franzö⸗ ſiſchen Kammer das Vertrauensvotum erkauft und am 26. Mai ſank Albert Leo Schlageter unter den Mörderkugeln franzöſiſcher Solda⸗ ten zuſammen. Kameraden des Krieges und aus den Freikorps gaben dem Toten das Geleit und erwieſen dem deutſchen Helden die letzte Ehre, zu deſſen Rettung die deutſche Regie⸗ rung nichts zu unternehmen vermochte. Ein deutſcher Held, deſſen ganzes Trachten und Denken dem Vaterland galt, war gemordet worden. Das Vaterland ſelbſt hatte kein Ver⸗ ſtändnis für dieſen ſeinen treuen Sohn. Die Herren in Berlin wollten„Erfüllung.“ Aber im gleichen Jahr kamen zu dieſem einen Mär⸗ tyrer für Deutſchland noch andere, die aus dem gleichen Holz wie Albert Leo Schlageter geſchnitzt waren. Sie waren gleichzeitig Kün⸗ der der neuen Zeit, die jetzt in Adolf Hitler als Führer ihre 1 gefunden hat. Mit ihr hat auch der Kampf und das Sterben Schlageters ſeinen Sinn bekommen. Er iſt auch unſer deutſcher Held, vor dem die deut⸗ ſche Jugend ſich an ſeinem Todestag beugt. Karl Mench. CCC Vereine KKS: 1. Hemsbach 581 Ringe; 2. Schützenverein Weinheim 1923 555 Rin⸗ ge; 3. Friedrichsfeld 550 Ringe. Im Einzelſchießen erhielten Preiſe: Liegend: Hoock Phil. mit 56, Kempf Mich. mit 52, Gallei Joh. mit 52 und Niebler Fritz mit 50 Ringen; Knieend: Kempf Mich. mit 53, Niebler Friß mit 50 und Hoock Phil. mit 48 Ringen; Stehend: Kempf Mich. mit 47 Ringen. Schlußball der Tanzſchule Müller In einem mittelalterlichen Buch leſen wir: „Der Tanz iſt ein wohltuendes Korrektiv für die Rohheit der Sitten und die Brutalität des männlichen Umgangtones. Er lehrt Damen und Herren ſich zuſammenzunehmen und bringt ihnen bei, wie unfein es iſt, ſich gehen zu laſ⸗ ſen und ſeinen Körper nicht ordentlich in der Gewalt zu haben.“ Damit iſt geſagt, daß der Geſellſchaftstanz als ein wichtiges Erziehungs⸗ mittel betrachtet wurde. Und ſo war es ja auch in der Tat. Dem jungen heranwachſen⸗ den Menſchen wurden von einem Tanzmeiſter die„feineren Umgangsformen“ beigebracht. Noch unſere Großeltern und auch unſere El⸗ tern hatten die gleiche Anſicht über die erzie⸗ heriſche Wirkung des Tanzes. Aber eins wurde dabei manchmal vergeſſen, nämlich die Freude an der Bewegung, an der rhythmiſchen Be⸗ ſchwingtheit des Körpers. Und getanzt haben die jungen Menſchen zu jeder Zeit gern, ſei es ſo oder ſo. Es gab Jahre, in denen gerade⸗ zu von einem verderblichen Tanzfieber geſpro⸗ chen werden konnte. Wie hält es nun die neueſte Zeit mit dem Tanz? Wenn darüber geklagt wurde, daß in der Syſtemzeit, wo Sitte und Moral ganz be⸗ denklich ins Wanken gerieten, auch der 0 5 ſchaftliche Ton der Jugend gelitten habe, ſo hat dieſe Klage im Dritten Reiche keinerlei Berechtigung mehr. Gerade von dem jungen Menſchen wird heute Diſziplin, gute Haltung und Einſatzbereitſchaft gefordert. Es liegt alſo im Zug der Zeit, daß der Geſellſchaftstanz wieder zu Ehren kommt. Und wer am verfloſ⸗ ſenen Samstagabend Gelegenheit hatte, im gutbeſetzten Freiſchützſaal den Schlußball der Tanzſchule Müller zu beſuchen, war erfreut über das bunte und farbenprächtige Bild, das ſich den Augen darbot. Fröhliche junge Men⸗ ſchen beim Tanz! Dazwiſchen tänzeriſche Dar⸗ bietungen aller Art. Herr Müller nebſt ſeiner Schweſter zeigten in Sonderdarbietungen, im⸗ mer wieder unterbrochen von Beifallsſtürmen was es heißt, die Tanzkunſt zu beherrſchen. Fröhliche Kameradſchaft, heitere Stimmung, das war die Parole des wohlgelungenen Abends. Und gerade, daß vielleicht die wenig⸗ ſten Beſucher merkten, welche Erziehungsarbeit in ſolch einem Tanzkurs ſteckt, erhärtet am beſten den Wert dieſer„eleganten Körper⸗ ſchulung.“ begen Zafinstein Ansatz N Chlorodont Aste % a Ouαννꝭß 6. Wärmer, zeitweiſe aufheiternd Der Durchzug einer ſich am Montag über England ſüdwärts erſtreckenden Störungsfront brachte auch unſerem Bezirk hauptſächlich in der Nacht zum Dienstag Regenfälle. An⸗ ſchließend ſetzt ſich im Bereiche der eingedrun⸗ genen kühleren Meeresluft aufheiterndes Wet⸗ ter anfänglich mit Schauerneigung durch. Die Entwicklung der Wetterlage läßt für die Folge häufige Aufheiterungen, doch nicht für längere Zeit niederſchlagsfreies Wetter erwarten. Mittwoch: Veränderlich mit zeitweiſer Aufheiterung, aber nicht allgemein nieder⸗ ſchlagsfrei, bei Winden um Weſt tagsüber nur mäßig warm. Die Ausſichten für Donnerstag: Etwas wärmer und zeitweiſe aufheiternd, doch nicht beſtändig. . 2 ba die fei Ia un ne ße de Leb won gen Col doll falt dart mic ital dien nun 80 fühl tech N erkauft late: L Solda⸗ as Geleit dee letzte chte. ./ Aber en Mür⸗ die aus cageter ig Kü lf Hitler bat. Mt Sterben Er iſt die deul⸗ g beugt. euch. ut, in boll der erfreut N lb, das Men⸗ Jal⸗ eines gen, in⸗ mung, Ungenen wenig garhel rhei e Nezie⸗ 3 Urheberschutz d. Stuttgarter Romandienst: C. Neckermann (2 Fortſetzung) An einem wunderſchönen Auguſttag wurden Georg Hagen und Fee Altou im Salon der Hagenſchen Wohnung getraut. Die Sonne ſpielte in Fee's Goldhaar, als der Prieſter den Segen ſprach. Der Direktor Hagens, ein weißhaariger, freundlicher Herr, und Fee's Vater waren die Zeugen. Nach der Trauung blieb man ein Stündchen bei⸗ ſammen. Direktor Merker, der gleichfalls verwitwet war, freulidete ſich mit Profeſſor Altou an. Die beiden alten Herren gingen dann noch miteinander in ein bekanntes Weinreſtaurant, um die neue Freundſchaft zu beſiegeln. Fee, in ihrem weißen Kleid, dem Schleier und dem Myrtenkranz, ſtand vor Georg Hagen. Der ſah in ſtummem Entzücken auf das reizende junge Geſchöpf. Noch lag ihm jeder Gedanke fern, fein Verſpre⸗ chen jemals nicht halten zu wollen. Doch, ihm noch völlig unbewußt, ſtieg es verlangend in ihm hoch. Seine Stim⸗ me hatte einen peichen Klang: „Mach' es dir gemütlich, Fee! Wollen wir dann eine Partie Schach ſpielen? Oder lies mir vor— was du willſt, Fee.“ Sie trat zu ihm, legte die Arme um ihn. „Ich danke dir roch einmal, Georg!“ Er wandte den Kopf, um das ſchöne Geſicht nicht länger ſehen zu müſſen. Ihre Nähe ließ ſein Herz laut und ſchwer pochen. Er griff nach ihren Händen, zog ſie von ſeinen Schultern und küßte jede zart. „Nicht immer danken. Ich bin der Nehmende! Nun möchte ich gern einen Augenblick allein ſein. In einer N Stunde erwarte ich dich drüben in meinem Zim⸗ mer!“ Fee nickte gehorſam und ging. Sein Blick folgte dem jungen Weib, ruhte auf Kranz und Schleier. Seine Hände ballten ſich. In ſeinem Kopf verwirrten ſich die Gedanken... Hatte er recht getan, dieſes junge Weib an ſich zu feſſeln,— war es nicht eine rieſengroße Sünde? Georg Hagen klingelte dem Kammerdiener. Der erſchien ſofort: „Der gnädige Herr wünſchen?“ „Bringen Sie mich hinüber in mein Arbeitszimmer!“ Die Wochen vergingen und es wuecden Monate daraus. Fee wußte nicht, wo die Zeit geblieben war— ſo viel Neues gab es für ſie, ſo viel Schönes. Hagen, der das Haus faſt nie verlaſſen hatte und jede Zerſtreuung bisher von ſich wies, unternahm zur Freude ſeines Arztes jetzt faſt täglich mit ſeiner jungen Frau längere Fahrten im offenen Kraftwagen. Es war warm und ſonnig. Sie fuhren ins Freie hinaus, tranken unter⸗ wegs ihren Kaffee und lachten und ſcherzten. Fee liebte den Mann an ihrer Seite wie einen gro⸗ ßen, guten Bruder. Sie ſah nicht, wie die Liebe und Lei⸗ denſchaft in ihm wühlten, wie er täglich dieſes Daſein ver⸗ fluchte und ſich doch mit ſeinem ganzen Sein an dieſes Leben klammerte, in dem Fees holdſelige Jugend ſtand. Er hatte ſchon vor Wochen ein Teſtament gemacht, worin er ſeine Frau als alleinige Erbin ſeines Vermö⸗ gens einſetzte. Fee wußte es nicht. Stets war ſie mit liebevoller Sorge um ihn bemüht. Und er liebte die kleinen, weißen Hände, die ihm liebe⸗ voll das Rückenkiſſen zurechtrückten, ihm die Decke ſorg⸗ fältig über die Knie breitete. Manchmal aber war er nahe daran, aufzuſchreien:„Geh fort, Fee, geh fort, wenn ich mich nicht vergeſſen ſoll!“ Im Frühjahr wollte er mit Fee reiſen— Ober— italien, Florenz. Er wollte ſeinen gutgeſchulten Kammer⸗ diener und einen Pfleger zu ſeiner perſönlichen Bedie⸗ nung mitnehmen, damit Fee ganz ungehindert all das Schöne, Neue, Ungewohnte genießen konnte. Fee freute ſich ſehr auf dieſe Reiſe. Einſtweilen aber fühlte ſie ſich doch auch in ihrem ſchönen, reichen Heim recht behaglich.— Eines Tages erhielt Hagen einen Brief aus Afrika: „Mein lieber Georg! Lange haben wir nichts von einander gehört. Es iſt uns beiden ja in den letzten Jahren ſo verſchiedenes paſſiert, was wir uns früher, wo wir vor lauter Ueber⸗ mut nicht wußten, was anfangen, nicht hätten träumen laſſen. Aber es muß eben auch dann gehen, ſelbſt wenn einen das Leben aus dem jahrelang gewohnten Gleis wirft. Wann waren wir eigentlich das letzte Mal feucht⸗ fröhlich zuſammen? Richtig, es war 1913 im September, als ich meinen Urlaub in Deutſchland verbrachte. Ja, da hat ſich nun allerdings viel geändert: Du biſt invalid geſchoſſen, und ich bin aus einem Menſchen, der ſich wohl kaum jemals einen andern Beruf denken konnte wie den des aktiven Soldaten, ein Farmer geworden. Wann haben wir uns das letzte Mal geſchrieben? Ich glaube, es war Weihnachten 1920. Es wird alſo geit. Nun zu dem eigentlichen Zweck meines Schrei— bens. Alſo, wenn es Dir angenehm iſt, werde ich Dich dieſes Jahr beſuchen. Vielleicht bleibe ich ſogar ganz in Deutſchland. Onkel Johann auf Bärwalde ſtarb voriges Jahr, und er hat mich zu ſeinem Erben eingeſetzt. Zum Verwundern, lieber Georg, denn Onkel Johann und ich haben einander nie verſtanden. So habe ich alſo jetzt Ausſicht, Landwirt auf deutſcher Heimaterde zu werden. Nachdem wir hier drüben wiſſen, daß wir nicht mehr, für das geliebte Vaterland Pioniere ſind, hängt keiner mehr an ſeinem Beſtitz. Alſo, mein Alter, nun habe ich die Hoffnung, daß ich dich ſchon bald wiederſehe. Du biſt das einzige We⸗ ſen, auf das ich mich eigentlich freue. Nebenben erübrigt es ſich wohl. daß ich dir extra verſichere. daß ich voll⸗ Al rommen frei und ledig bin. Dich werde ich auch ſo an⸗ treffen, denn in Deinem letzten Briefe ſchriebſt du mir, daß eine Heirat für dich nicht mehr in Frage käme ſeit der traurigen Erfahrung mit Annette von Achern. Ich achte keine Frau, Georg. Wenn man ſo ſpöttiſch beobach— tend mitten im Leben geſtanden hat wie ich, dann lacht man über Liebe und Treue. Laß es Dir gut gehen, damit ich Dich recht friſch vorfinde, wenn ich Dich mit Kolonialneuigkeiten über⸗ falle, für die Du Dich ja ſtets intereſſierteſt. Ich freue mich, daß Bärwalde ſo in der Nähe liegt. Natürlich werden wir uns ſo jede Woche ein paarmal ſehen kön⸗ nen. Während ich hier an Dich ſchreibe, befeſtigt ſich mein Entſchluß immer mehr, nicht mehr hierher zurück⸗ zukehren. Auf frohes Wiederſehen Dein Hans von Erdolf.“ Georg Hagen lächelte. Der tolle Erdolf! Was hatte der alles angeſtellt! Sein unruhiges, verwegenes Blut hatte ihn hinausgetrieben aus dem Regiment. Er war freiwillig nach Afrika zur Schutztruppe gegangen, war viele Jahre drüben geweſen, gehörte dem Haufen treuer deutſcher Soldaten an, die bis zum Aeußerſten deutſches Eigentum verteidigten und doch Zoll um Zoll der Ueber- macht weichen mußten. Ja, alſo, Hans von Erdolf kam zurück! Eine große Freude war das für ihn! Hans ſchien noch immer der⸗ ſelbe tolle Kerl zu ſein wie früher. Nun, was er da von den Frauen ſchrieb, das brauchte man nicht ſchwer zu nehmen. Der Freund hatte ja für eine echte, deutſche Frau noch nie Zeit gefunden. Der war verwegen durch das Leben geſtürmt im wilden Tatendrang, und was er in ſeiner freien Zeit an Weiblichkeit kennen lernte, das wa⸗ ren eben keine echten Frauen. Georg Hagen ſuchte plötzlich eifrig in ſeinem Schreib— tiſch. Wo hatte er nur Hans von Erdolfs Bild? Endlich fand er es. Lange ſah er dann in das frohe, verwegene Männergeſicht. Das Bild ließ die rieſige Figur Erdolfs ahnen. Breite Schultern, dichtes, blondes Haar und Au— gen, in denen die Sonne ſich gefangen hatte. Dieſe Augen waren es auch, denen alle Frauen rettungslos verfielen, ohne daß Erdolf ſich Mühe gegeben hatte, dieſe Frauen zu erobern. Der war überhaupt über jede Frau, die ihm irgendwie entgegenkam, achtlos hinweggeſchritten. Die Siegernatur eines Hans von Erdolf mußte Schwierigkei⸗ ten ſehen, mußte erobern. Dabei konnte man ſich auf ſein Wort verlaſſen wie auf einen Felſen, der wuchtig, unver⸗ rückbar daſteht. Georg Hagen legte das Bild beiſeite. Er war ganz erfüllt von der Heimkehr des Freundes. Natürlich freute er ſich auf die Ueberraſchung, wenn er ihn als Ehemann vorfände. Ihm würde er gelegentlich den Zuſammenhang erklären,— er durfte die Wahrheit wiſſen——— Bärwalde! Das war ein herrliches Fleckchen Erde. Er würde mit Fee recht oft hinausfahren. Sie würden ſich dort wohl⸗ fühlen. Vielleicht fand auch Erdolf bald eine Frau, die zu ihm paßte, dann würde es erſt recht gemütlich in Bär⸗ walde ſein. Georg Hagen, der ſeit Jahren verbittert und voll⸗ ſtändig zurückgezogen gelebt hatte, ſchmiedete allerlei Pläne. Ihm ſchien auf einmal die Sonne ſo hell und freundlich, wie ſeit langem nicht. Machte das der Gruß des lebensfrohen Freundes? 4. Kapitel. Die beabſichtigte Reiſe mußte verſchoben werden. Georg Hagen fühlte wieder die heimtückiſchen Rücken⸗ ſchmerzen, und der Arzt mußte größte Ruhe verordnen; eine Reiſe wies er ganz und gar zurück. N Georg Hagen blickte abbittend auf Fee. „Nun bringe ich ungewollt dich um dieſe Reiſe,“ ſagte er und ſtreichelte die kleine Hand. Fee, ihrer Dankbarkeit und der Güte dieſes Mannes ſtets eingedenk, verbarg ihre Enttäuſchung hinter einem fröhlichen Lachen. „Aber, Georg, das macht doch wirklich nichts. Papa machte ohnehin ein bedenkliches Geſicht. Er meinte, die Wetternachrichten lauteten nicht gut. In Italien habe ſich der Winter auch eingeniſtet; wir würden jetzt von Son⸗ nenſchein, Blumen und den Vögeln genau ſo wenig haben wie hier. Siehſt du, da kann mich die Enttäuſchung alſo gar nicht ſo treffen, wie du denkſt. Papa hat unbewußt vorgebeugt.“ Er ſah liebevoll in das reizende, roſige Geſicht. „So vernünftig, Fee? Ja, es iſt wohl gut, daß du ſo vernünftig biſt. Aber wir wollen die Reiſe durchaus nicht fallen laſſen. Wir werden es ſo einrichten, daß wir Pfing⸗ ſten in Florenz verleben.“ Fee's Augen glänzten. „Pfingſten in Florenz! Ich habe ein Bild von Kra⸗ ner kürzlich in der Ausſtellung geſehen. Ich weiß nicht, wie lange ich vor dieſem Gemälde geſtanden habe. Der Maler hatte es„Pfingſten in Florenz' genannt. Und jetzt ſoll ich all dieſe Schönheit in Wirklichkeit ſehen? Wie gut du biſt, Georg!“ Fee küßte ihren Mann nicht mehr, ſelbſt dann nicht, wenn ihre impulſive Dankbarkeit ſie dazu trieb. Sie wußte, daß er zurückzuckte, wenn ſie es tat. Alſo mochte er es wohl nicht. Seine Augen verbargen ihr das wilde Verlangen, das ſeit Wochen in ihm aufſtieg, wenn ihre holde Jugendfriſche ihn umgab. Er zwang ſeine Augen fort von ihr, ſah zum Fenſter hinaus. Draußen tanzten die weißen Flocken lautlos zur Erde nieder. Grell ſchien die Sonne, und die Hyazinthen auf den Fenſtern ſchoben das ihnen aufgeſetzte Hütchen ein Stück höher. „Singe mir etwas, bat Hagen plötzlich.„Singe das Lied von dem ruheloſen Wanderer“ Fee nickte ihm zu.„Gern, Georg.“ Hagen lehnte ſich zurück, deckte die Hand über die Augen. Tees hoher. klarer Sopran zwitſcherte das Lied Roman von Gert Rolhberg von viede und Leid. Ihr Vortrag hatte Seele, wenngleich die Stimme nicht groß war. Unter der Hand hervor ſah Hagen auf Fee, auf das Goldhaar. Ihr feines Profil war ihm zugewandt. Der ſchlanke Nacken gab eine entzückende Fee ſchloß das Lied mit einem kunſtvollen Triller und wandte ſich um. 2 „Soll ich dir noch das Lied vom Nußbaum ſingen f fragte ſie. i Er ließ die Hand ſinken und lächelte ſie an. „Ja,— ich bitte darum!“ Während Fee ſang, ihre Hände dem Flügel perlende Töne entlockten, dachte Hagen plötzlich wieder an Hans von Erdolf. Was würde der Frauenſpötter zu Fee ſagen? Würde ſie ihm gefallen? Heucheln konnte Erdolf nicht. Er würde ihm offen und ehrlich ſagen, welchen Eindruck Fee auf ihn machte. Nicht, daß er, Hagen, ein Urteil brauchte,— abſolut nicht. Doch er war gerade auf dieſes Urteil neugierig, weil Erdolf ſo ehrlich war und weil er 5 doch ſchrieb, daß er alle Frauen verachte. Hagen lächelte über ſich ſelbſt. Uever was grübelte er in einſamen Stunden am mei⸗ ſten nach? Darüber, wie er Fee wohl ſagen könne, daß er das Verſprechen, niemals Rechte auf ſie geltend zu machen nicht länger halten werde, daß er ſie liebe mit der ganzen Sehnſucht ſeines reifen Alters. Seit Tagen kämpfte er mit ſich. Wenn er allein war, dann faßte er den Entſchluß, es ihr beim nächſten Beiſammenſein zu ſagen. Und wenn er dann ihre friſche Schönheit ſo dicht in ſeiner Nähe ſpürte, dann fehlte ihm der Mut. Dann ſchalt er ſich einen Nar⸗ ren, einen wortbrüchigen Narren. Wieder wanderten Hagens Gedanken zu Erdolf. Mit ihm konnte er ſeines Herzens Not beſprechen. Vor ihm brauchte er ſeine Gefühle nicht zu verſtecken. Plöglich fiel Hagen ein, daß er den Freund bitten wollte, zuerſt nach Florenz zu kommen. Da konnten ſie alle drei noch herrliche Stunden zuſammen verleben. Erdolf konnte Fee überallhin begleiten, denn er ſelbſt konnte ja doch nicht immer mit; da machte ſich ſein Lei⸗ den eben von Zeit zu Zeit doch zu ſtörend bemerkbar. Fee hatte den Flügel geſchloſſen. Sie bemerkte nur zu gut, daß ihr Mann heute nicht ſo aufmerkſam zugehört hatte wie ſonſt. Sie trat zu ihm und ſtrich liebevoll über zeine Stirn. f -Ueber was ſinnſt du. Georg?“ N Er kußte ihre Hand. f „Verzeih, Fee— ich habe heute deinem Geſang und Spiel nicht die gebührende Aufmerkſamkeit gezollt! Ich bin zerſtreut, ſprunghaft, kann überhaupt keinen klaren Gedanken faſſen. Es wird am beſten ſein, ich bleibe heute Abend mit meinem Griesgram allein und vertiefe mich in einen Brief, den ich meinem Freund ſchreiben möchte. Soll ich dir einen Platz im Opernhaus reſervieren laſſen? Oder zwei? Papa wird dich gewiß gern begleiten! Was wird denn heute Abend gegeben? Triſtan und Iſolde— willſt du das hören? Der italieniſche Gaſt, der den Triſtan ſingt, iſt ſehr berühmt.“ ö Fee nickte. 0 „Wenn es dir recht iſt, Georg, dann fahre ich gern. Papa werde ich ſogleich bitten. Aber— darf ich dich wirk⸗ lich allein laſſen?“ 5 „Du kannſt ganz unbeſorgt ſein, Fee! Ich werde meinen Brief ſchreiben, da vergeht mir die Zeit. Dann warte ich auf dich, und du erzählſt mir. Du bringſt Papa noch auf ein Stündchen mit. Ich laſſe eine Flaſche ſeiner Lieblingsmarke für ihn zurechtſtellen. Dann plaudern wir gemütlich zuſammen. Ja?“ Fees Augen ruhten voll heißer Dankbarkeit auf ihm. -Wie aut du biſt!“ ſaate ſie leiſe. Er hörte anſcheinend nicht darauf. Eifrig ſuchte er in der Taſche und hielt ihr dann einen ſeltſam verzierten Schlüſſel entgegen.. f „Bitte, nimm aus dem eiſernen Geldſchrank die kleine ae und bringe ſie hierher. Ich möchte dir etwas geben—“ Fee wollte ihn nicht um die Freude bringen, obwohl 50 gar keinen Wert auf Schmuck legte. Als ſie zurückkam, ot er: „Setze dich zu mir, Fee.“ Sie tat es. Seine Hände wühlten in dem koſtbaren Schmuck, der die ſtete Sehnſucht von Irene und der Stiefmutter geweſen war. Und es wäre ihm doch wie eine Entweihung des An- denkens ſeiner Mutter geweſen, wenn er den beiden Damen den von ſeiner Mutter ſo in Ehren gehaltenen Schmuck ausgeliefert hätte. „Fee, dieſe drei Ringe ſind von ungeheurem Wert! Mutter trug ſie ſo gern. Und dieſer Anhänger mit dem Smaragd! Dieſe Stücke wirken durch ihre eigenartige Faſ⸗ ſung nicht unmodern— du kannſt ſie alſo unbeſorgt tragen. Sie ſind von beute an dein Eigentum!“ Er legte die Schmuckſachen auf Fees Schoß, wo ſie glitzerten und ſprühten. „Das——— iſt zu viel, Georg! Das iſt ein Ver⸗ mögen! Beſchäme mich nicht ſo durch deine Güte und Frei⸗ gebigkeit!“ ö Er lächelte. „Wenn es mir Freude macht, dich zu beſchenken?“ Sie ſtreichelte ſeine h* 15 „Ich danke dir, Georg. Trotzdem, mich bedrückt der Gedanke an Frau Hagen und Fräulein Irene. Sie ſaßen ſchon einmal im Theater neben mir und ſahen mich böſe an. Wenn ſie jetzt ſehen, daß ich den Schmuck trage, auf, den ſie vielleicht zum Teil ſelbſt Anſpruch erheben—?“ Seine dunklen Augenbrauen ſchoben ſich finſter zu⸗ ſammen. ö (Jortſetzung folgt) Ein Mann erschůüſſert Afrika Der Kampf um den Sudan/ Von General Nos koff Copyright by Vorhut-Verlag Otto Schlegel, Berlin S G8 (8. Fortſetzung) Ein Aufſtand bei ſeinen eigenen Truppen, den er blutig unterdrückt, macht auf Slatin tie⸗ fen Eindruck. Er läßt einen türkiſchen Offizier, der mit den Soldaten gut ſteht, zu ſich kommen. „Mohamed Farag! Ich verlange von dir volle Aufrichtigkeit! Sag' mir offen: wie ſte⸗ hen die Mannſchaften zu mir?“ Farag verſucht der Frage auszuweichen und hinter Ausreden ſeine Meinung zu verbergen. Aber Slatin unterbricht ihn ungeduldig: „Farag. Die volle Wahrheit!“ 93 Türke wird ſeiner erſten Beklommenheit err: „Gut, mein Paſcha! Du ſollſt ſie hören!“ Lange ſpricht Farag— und manches wird Slatin in dieſem Augenblick klar, was ihm bis jetzt verborgen geblieben war. Es iſt eine ſcho⸗ nungsloſe Antwort, die der Paſcha erhält. Aber er wird daraus die richtigen Schlüſſe ziehen. „Wie wird ſich die Truppe in Zukunft zu mir verhalten?“ fragt er entſchloſſen. Und Mohamed Farag gibt ebenſo offen Ant⸗ wort: „Du ſollteſt dich zum Iſlam be⸗ kennen.“ Slatin weiß, daß nur eine ſolche verzweifelte Tat ſeine Stellung etwas feſtigen könnte Er unterſchätzt aber auch nicht die Beſtürzung, die ſie bei den Chriſten des Sudans hervorrufen würde. Welch ein Schlag damit der Autorität und dem Anſehen der Miſſionare verſetzt werden würde, von denen ein Teil ſich ſchon in den Händen des Mahdis befindet, wird ihm ebenfalls klar ſein. Slatin verbringt eine ſchlafloſe Nacht. Am nächſten Morgen erſcheint er vor ſeinen auf dem Marktplatz von Dara im Viereck an⸗ getretenen Truppen und hält eine feurige An⸗ 0 Er ſchließt ſie mit den feierlichen Wor⸗ en:„Meine Soldaten! Mein Schickſal iſt euer Schickſal! Euer Glaube iſt auch mein Glaube!“ Die Soldaten vermeinen im erſten Augenblick nicht recht zu hören, aber bald übertönt die Freude ihre Ueberraſchung. „Allah chalik! Gott erhalte dich!“ erwidert das begeiſterte Karree. Slatins Garniſonſtadt Dara liegt faſt 1000 Kilometer von Khartum entfernt. Alle Karawanenwege, die aus Darfur nach der Hauptſtadt des Südens führen, werden von den Mahdiſten ſeit langem ſo gründlich kontrol⸗ liert, daß niemand mehr den Verſuch wagt, Sla⸗ tins Meldungen nach Khartum zu ſchmuggeln. Wer ſich aber für ſchlauer als die arabiſchen Pa⸗ trouillen des Mahdis hält und es dennoch unter⸗ nimmt, ſich mit Nachrichten auf den Weg zu ma⸗ chen, muß das Wagnis teuer bezahlen. Die raf⸗ finierteſten Erfindungen helfen nicht. Die Söhne der Wüſte erweiſen ſich als geradezu geniale Köpfe beim Aufdecken der geheimſten Tricks. Und der Mahdi hat ſchon mehrere ſolcher Be⸗ richte nebſt den Köpfen ihrer Träger in El Obeid in Empfang nehmen können. Schwer hat es alſo die kleine Karawane, die von Dara nach Khartum zieht, um dort die not⸗ wendigen Einkäufe für einige Scheiks zu ma⸗ chen. Man läßt ſie zwar durch, unterſucht ſie aber ſo oft und ſo gründlich, daß ſie das Dop⸗ pelte an Zeit braucht, um ihr Ziel zu erreichen. Muſtapha Jaur, der mit der Karawane zieht, wird— wie alle anderen auch— wieder einmal auf das genaueſte unterſucht. Obgleich nichts Verdächtiges bei ihm gefunden wird, nimmt man doch einige Gegenſtände in Gewahrſam; ſein Stock, ſein lederner Gürtel, ſeine Ringe ver⸗ ſchwinden in den Gewändern der Mahdiſten. Am Ende wird ihm ſogar ſein alter Sattel ab⸗ genommen. „Gott weiß, was du darin verborgen haſt“, ſagt einer der Mahdiſten. Muſtapha verſucht ſein Raupzeh um ihn zu überreden, ihm den Sattel zurückzugeben. „Du kannſt ihn. unterſuchen! Beim Na⸗ men des Propheten ſchwöre ich, daß da nichts verſteckt iſt!“ Die Augen des Arabers blitzen böſe auf. „Danke lieber dem Herrn, daß man dir deinen Eſel läßt!“ Muſtapha verſtummt ſofort. Sein Eſel iſt ein prachtvolles Tier und— ſein ganzes Ver⸗ mögen. Bringt er ihn heil nach Khurtum zu Allah ed Din Paſcha, dem Generalgouverneur des Sudans, ſo braucht er bis zu ſeinem Lebens⸗ ende nicht mehr zu arbeiten und kann aller Sor⸗ gen ledig ſein. Er wird dann ſo viel Geld ha⸗ ben, daß man ihn den reichſten Mann von Dara nennt. gen zottigen Ohren Dutzende von geheimen Schriften verſteckt ſein. Aber diesmal wendet ſich der Araber ab und 8 ſetzt ſeine Viſitation bei anderen fort. Muſtapha iſt überglücklich, als die kläglichen 8 Hütten von Omdurman in der Ferne auftau⸗ chen, hat er doch mit ſeine Eſel das Ziel vor 5 ſich. Omdurman gegenüber liegt das heiß⸗ erſehnte Khartum. den Nil überqueren, dann iſt er der Beſitzer eines Goldſchatzes! Muſtaphas Traum geht aber noch nicht ſo! raſch in Erfüllung. Der Generalgouverneur be⸗ findet ſich nicht mehr in Khartum. Allah ed Din Paſcha hat vor einigen Tagen die Stadt verlaſſen und befindet ſich bei der nach Süden marſchierenden Armee von Hicks Paſcha. Zum Glück bewegen ſich die Truppen nur ſehr langſam vorwärts. Muſtaphas Eſel holt ſie in einigen Tagen ein. Endlich ſteht er voller Freude vor dem Gene⸗ ralgouverneur: „Allah ed Din Paſcha! Dieſen Eſel ſchickt dir Slatin Paſcha von Darfur.“ Der Generalgouverneur iſt etwas verblüfft. Ehe er aber zu Worte kommt, macht Muſtapha eine geheimnisvolle Gebärde: er deutet auf das rechte Schulterblatt des Eſels. Dann nimmt er Allah ed Dins Hand und läßt ſie an dieſer Stelle über die Haut des Eſels fah⸗ ren. Eine kaum ſpürbare Erhöhung iſt unter der Haut zu fühlen. Muſtapha bittet ſofort einen Arzt zu rufen. Der Eſel wird geknebelt und auf die Erde ge⸗ legt. Der Arzt macht einen Einſchnitt in das Fell und.. holt unter der Eſelshaut ein klei⸗ nes Stück von der Harnblaſe eines Tieres her⸗ vor. Als man es genau unterſucht, findet man darin ein kleines Stück Papier ver⸗ borgen, das mit Chiffrezeichen be⸗ deckt iſt. Der Oeſterreicher iſt doch ſchlauer als die ſchlaueſten Söhne des Sudans. So erfahren Hicks und Allah ed Din die irau⸗ rige Wahrheit über die Lage in der Darfur⸗ Provinz. Anfang Oktober 1883 ſteht die Armee von Hicks Paſcha am Ufer des Weißen Nils, 100 Kilometer nördlich der Inſel Abba. Obwohl der Heerhaufen immer dicht am Fluß entlang mar⸗ ſchiert, gerät er ſchon in eine bedenkliche Lage. Die Truppe muß alles mit ſich ſchleppen, weil die Bevölkerung geflohen iſt. Das Unerträg⸗ lichſte aber iſt die Hitze, deren Qual ſich noch dadurch ſteigert, daß die Armee in einer dichten Sandwolke marſchiert. Hicks kann es nicht wagen, die Truppe in klei⸗ nere Kolonnen einzuteilen, denn die Reiter des Mahdis ſind kühn und beweglich wie der Wind. (Fortſetzung folgt.) Fehlgeſchlagene bolſchewiſtiſche Offensive Auch gewalliges Kriegsmalerial aus Frankreich nutzle nichts Bilbao, 25. Mai. Aus den Berichten Gefangener und den An⸗ gaben der nationalen Sonderberichterſtatter geht hervor, daß die fehlgeſchlagene bol ſche⸗ wiſtiſche Offenſive an der Katalonien⸗ front die Wiedergewinnung der Waſſerkraft⸗ werke von Tremp zum Ziel hatte, denn durch dieſe wird der größte Teil Kataloniens mit Strom verſorgt. Unter Einſatz allen verfügbaren Materials ſollte hier ein entſcheidender Erfolg für die Ro⸗ ten erfochten werden, wobei man die gewal⸗ tigen Sendungen von Kriegsmaterial, Flugzeu⸗ gen und Tanks, die in letzter Zeit aus Frank⸗ reich eingetroffen ſind, einſetzte. Die Leitung des Angriffs hatten teilweiſe auch ausländiſche Stäbe übernommen. Wie große Hoffnungen die Bolſchewiſten in dieſe Aktion ſetzten, ergibt ſich aus einer Rede des Generalinſpekteurs der In⸗ ternationalen Brigaden, des berüchtigten fran⸗ zöſiſchen Kommuniſten Marty vor den inter⸗ nationalen Söldnern. Er erklärt darin, daß es ſich um eine„Entſcheidungsſchlacht für die Sache des internationalen Proletariats“ handele. Der Hauptſtoß richtete ſich gegen den Brückenkopf von Belaguer, wo nach ſtarker Ar⸗ tillerievorbereitung die ſowjetruſſiſchen Tanks die nationale Front durchbrechen ſollten. Ge⸗ neral Moscardo leitete bier die nationale Ver⸗ teidigung, die einen heldenmütigen Kampf ge⸗ gen die heranſtürmenden Tanks aufnahmen und 18 von ihnen vernichtete. Ein ähnliches Schick⸗ ſal erlitten die feindlichen Flieger, die bei dem Anſturm der nationalen Geſchwader eiligſt die Flucht ergriffen. Die Verluſte der Bolſchewiſten ſeit Beginn der Katalonienoffenſive ſind derart hoch, daß ſämtliche Lagarette überfüllt ſind und zahlreiche Privathäuſer zu Hilſe genommen werden mußten, um die ungeheure Zahl der eee er—ů eee eee eee eee Verwundeten unterzubringen. Beim Eintreffen von Verwundetentransporten kam es in Solſona zu Proteſtkundgebungen der Bevölkerung und vor allem der Frauen. die unter den Rufen „Nieder mit Negrin!“ und„Schluß mit den Kriegsopfern!“ demonſtrierten. Kampf um einen Brückenkopf 88 Salamanca, 25. Mai Die Roten ſetzten auch am Dienstag, wie der nationale Heeresbericht meldet, ihre Angriffe an der Katalonienfront fort, die ſie zur Wieder⸗ eroberung der Elektrizitätswerke von Tremp unternehmen. Der Angriff richtete ſich beſon⸗ ders gegen den Brückenkopf von Balaguer, wo die Bolſchewiſten wieder eine neue, ſchwere Niederlage erlitten und viele Hundert Tote zurückließen. Seit Beginn der Offenſive haben ſie bereits gegen 4000 Mann verloren und eine bedeutende Menge von Kriegsmaterial ein⸗ gebüßt, darunter ſechs Tanks. Der hervor⸗ ragende Geiſt der Nationalen geht aus der Tat⸗ ſache hervor, daß die Verwundeten ſich weiger⸗ ten, während der Dauer der Kampfhandlung zurückgeſchafft zu werden. Der Aufſtand in Mexiko Mexiko⸗Stadt, 25. Mai. Am Dienstagmorgen wurde bekannt, daß das Hauptquartier Cedillos von Fliegern der Regierung Cardenas in Montebello in der Sierra Huaſteca aufgefunden worden ſei. Die Flieger belegten das Lager mit Bomben. In verſchiedenen Städten des Staates San Luis Potoſi wurde die Polizei entwaffnet, weil ſie ſich für Cedillo erklärt hatte, ſo z. B. in Tamazunchale, dem Hauptkreuzungspunkt der Autoſtraße von Mexiko⸗Stadt nach den Vereinigten Staaten, 2 Das Tier iſt von den Arabern ſchon mehrfach 8 unterſucht worden, konnten doch in ſeinen lan⸗ Muſtapha muß nur noch 8 Rundfunk in aller Welt Dr. E. K. In den Tagen, da durch die Preſſe die Leute geſucht werden, die zu den erſten Rundfunklhörern Deutſch⸗ lands zählen, vergegenwärtigt man ſich be⸗ ſonders die Bedeutung, die der Rundfunk im geſamten öffentlichen Leben heute einnimmt. Denn das Miterleben großer Ereigniſſe im Rundfunk, die Vermittlung von Muſik und anderen künſtleriſchen Darbietungen iſt uns heute eine ſolche Selbſtverſtändlichkeit gewor⸗ den, daß man ſich nur ſelten daran erinnert, daß das ganze Rundfunkweſen eigentlich noch ſehr jungen Datums iſt. Wir erinnern uns noch an die lieben Detektor⸗Appa⸗ rate ſeligen Angedenkens, bei denen man mühſam das Experiment durchführte, bis man den winzigen Draht an der richtigen Stelle des Kriſtalls ſitzen hatte; wir erinnern uns noch, wie dann die ganze Familie laut⸗ los im Zimmer ſaß, mit den Kopfhörern be⸗ kleidet. Heute iſt das anders, und mühelos holt man ſich einige Dutzend Sender, die ohne die ſtörenden Geräuſche von früher zu erlangen ſind. Aber nicht nur Deutſchland ſteht im Zeichen des Rundfunks, obwohl hier die Hörerſchicht beſonders dicht iſt, ſondern die ganze Welt. Nach einer neuen Zählung werden gegenwärtig in der Welt nicht weni⸗ ger als 55 Millionen Rundfunk- Am Rande nolieri: empfangsanlagen benutzt. Ihre Zahl erhöht ſich von Jahr zu Jahr um rund 6 Millionen. Die Zahl der europäiſchen Rundfunkſender ſtieg von 120 im Jahre 1936 auf 350 im laufenden Jahr. Für den Dienſt auf kurzen Wellen ſtehen weniger als 100 Wellen zur Verfügung; der Bedarf an dieſen Wellen iſt aber ſchon heute weſent⸗ lich höher, denn es gibt auf der Welt mehr als 250 Kurzwellenſender. Von der Geſamtzahl aller Wellen ſind dem Rundfunk zugeteilt: 62 vom Hundert der langen Wel⸗ len, 73 vom Hundert der mittleren und 7 vom Hundert der kurzen Wellen. Der Welt⸗ rundfunkverein fordert 75 vom Hundert der langen, 83 vom Hundert der mittleren und 13 vom Hundert der kurzen Wellen für den Rundfunk. Ferner ſchlägt er eine umfang⸗ reiche Ausnutzung des Gleichwellen⸗ rundfunks vor. Netze dieſer Art beſtehen bereits in Deutſchland, Großbritannien, Italien, Norwegen, Schweden und der Schweiz. Bei dem Gleichwellenverfahren braucht man für mehrere Sender, die das⸗ ſelbe Programm ausſtrahlen, nur eine ein⸗ zige Welle. Dadurch läßt ſich alſo eine große Zahl von Wellen einſparen. Infolge⸗ deſſen wäre es möglich, den Wellenbeſtand der Sender zu verdoppeln, was wiederum eine bedeutend beſſere Tonwiedergabe geſtat⸗ ten würde. ſſſfnnagagnmaamagmnmeanmnaagamganmnmnnmanannmnmmnnaaannnnangamnmgnannrunmnm nnn mem ram pipnnmnngg n ngen engen Neue Gaue in Oeſterreich Die neuen Gauleiler vom Führer ernannt Wien. 25. Mai Die Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz meldet: Der Führer empfing am Montagnach⸗ mittag im Führerbau zu München in Anweſen⸗ heit des Stellvertreters des Führers der NSDAP. Parteigenoſſen Rudolf Heß den Gauleiter Pg. Joſeph Bürckel zur Entgegen⸗ nahme eines Berichtes über den Aufbau der NSDAP. in Oeſterreich. Der Führer hat fügung erlaſſen: b 1215 ſofortiger Wirkung ernenne ich zum Gau⸗ eiter: Im Gau Tirol: Pg. Hofer, im Gau Salzburg: Pg. Rainer, im Gau Oberdonau: 93. Eigruber, im Gau Niederdonau: Pg. Dr. Jury, im Gau Wien: Pg. Globotſchnigg, im Gan Kärnten: Pg. Klausner, im Gau Steiermark: Pg. Uiberreither. München, den 22. Mai 1938. folgende Ver⸗ (gez.): Adolf Hitler. Neueinkeilung Heſterreichs Wien, 25. Mai Wie die Nationalſozialiſtiſche Parteikorre⸗ ſpondenz meldet. hat der Führer Reiche mit der Ernennung der Gauleiter eine Reihe von gebietsmäßigen Aenderungen in Oeſterreich verfügt, die ſowohl für die partei⸗ mäßige wie für die ſtaatliche Gliederung Gültig⸗ keit haben. So wird das Burgenland dem Gau Steiermark. der Lungau aus dem Ge⸗ biete der Landeshauptmannſchaft Salzburg ebenfalls der Steiermark zugeteilt. Dem Gau Steiermark werden weiter zugeteilt: die Bezirkshauptmannſchaften Wiener ⸗Neuſtadt, Neunkirchen ſowie Teile der Bezirkshauptmann⸗ ſchaft Bruck an der Leitha. Der Gerichtsbezirk Auſſee(bisher Steiermark) wird dem Gau Oberdonau(bisherige Bezeichnung Ober⸗ öſterreich) angegliedert. Oſttirol kommt zum Gau Kärnten. Der Gau Wien erfährt eine Erweiterung durch Gebiete des Gaues Nie⸗ derdonau(bisherige Bezeichnung: Niederöſter⸗ reich). So werden zum Gaugebiet Wien die Ge⸗ meinden Fiſchamend, Korneuburg, e burg, Moedling und Hadersdorf⸗Weidlingau gehören. Vereinfachung der öſterreithiſchen Landesregierung Wien. 25. Mai Der Reichs ſtatthalter gab folgende amtliche Verlautbarung bekannt: Der Führer und Reichskanzler hat ſich zu einer 5 Vereinfachung der öſter⸗ reichiſchen Landesregierung entſchloſſen und über die neue Zuſammenſetzung der Landesre⸗ 9 folgendermaßen entſchieden: Der eichsſtatthalter iſt Führer der Lan⸗ desregierung. Er leitet gleichzeitig das Innen⸗ miniſterium, dem das Miniſterium für Unter⸗ richt und Kultus angegliedert wird und das künftig den Namen„Miniſterium für Inneres und kulturelle Angelegenheiten“ trägt. Ver⸗ treter des Reichsſtatthalters als Führer der Landesregierung und des Innenminiſters iſt Miniſter Klausner. Miniſter Fiſch⸗ boeck führt neben dem Handelsminiſterium das Finanzminiſterium in Perſonalunion. Miniſter Rheinthaler führt das Land⸗ wirtſchaftsminiſterium. Er iſt gleichzeitig Be⸗ auftragter für den Aufbau des Forſtweſens. Miniſter Hueber führt das in Liquidation befindliche Juſtizminiſterium. Der Reichsſtatt⸗ halter hat mit der Leitung des geſamten Poli⸗ zeiweſens den Staatsſekretär 1 ⸗Brigadeführer Kaltenbrunner, mit der Leitung für innere Verwaltung den Staatsſekretär y⸗Stan⸗ dartenführer Dr. Waechter und mit der Leitung der Abteilung„Erziehung, Unterricht und Volksbildung“ den Profeſſor Dr. Platt⸗ ner beauftragt. Der Stagtskommiſſär i6⸗Oberſturmbannfüh⸗ rer Rafelsberger iſt in ſeinem bisheri⸗ on Aufgabengebiet insbeſondere als Staats⸗ mmiſſär für die Privatwirtſchaft und als Lei⸗ ter der Vermögensverkehrsſtelle vom Reichs⸗ ſtatthalter beſtätigt worden. Der bisherige Staatsſekretär Wimmer führt die Abteilung„Rechtsangleichung“ und der bisherige Staatsſekretär Mühlmann die Abteilung„Kunſt, Propaganda und Wer⸗ bung“. Mit der Leitung des Reichsſtatthalter⸗ amtes iſt Miniſterialdirektor Burgsdorf beauftragt. Die ſiellverkrelenden Gauleiler Im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers hat Gauleiter Bürckel, wie die Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz mel⸗ det, folgende ſtell vertretende Gau⸗ leiter eingeſetzt: für den Gau Salzburg Pg. Winterſteiger, für den Gau Oberdonau Pg. Eiſenkolb, für den Gau Steiermark Pg. Portſchy, für den Gau Kärnten Pg Kutſchera. Reichsführerlager in Weimar Im Weimarer Nationaltheater fand am Hnstagmittag in Gegenwart zahl⸗ reicher Vertreter von Partei und Staat, von Wehrmacht, Reichsarbeitsdienſt und allen Glie⸗ derungen der Partei die Eröffnung des Reichs⸗ führerlagers durch den Jugendführer ves Deut⸗ ſchen Reiches, Baldur von Schirach natt. Als erſter ergriff Reichsſtatthalter Sauckel das Wort, der zunächſt den Reichsjugendführer und die geſamte Führerſchaft der HJ. begrüßte. Anſchließend ſprach der Reichsjugendführer Baldur von Schirach. Etwa 50 Preſſevertreterx, unter ihnen zehn Vertreter ausländiſcher Zeitungen, beſichtigten auf Einladung der Reichsjugendführung am Dienstag das dritte Reichsführerlager der 5. in Weimar. Am Nachmittag ſprach in der Weimarhalle der Beauftragte des Führers für die geiſtige und weltanſchauliche Erziehung der NSDAP., Reichsleiter Alfred Roſenberg. Die Rolferdamer Bombenaffäre Rotterdam, 25. Mai Die Unterſuchungsbehörden in Rotterdam be⸗ wahren noch immer Stillſchweigen über die ge⸗ heimnisvolle Bombenexploſion. Soviel bisher bekannt geworden iſt, wurde bei dem von der Bombe getöteten Mann ein tſchechiſcher Paß. ausgeſtellt auf den Namen Novac, gefunden. Es wird gegenwärtig unterſucht, ob der Tote mit der am Paß beſchriebenen Perſon identtich iſt. Bei dem Getöteten wurde ferner eine Reihe von Hotelrechnungen aus verſchiedenen europä⸗ iſchen Hauptſtädten gefunden. Die holländiſchen Blätter ſprechen die Vermutung aus, daß der Mann im Dienſt einer internationalen Terroriſten⸗Organiſation geſtanden hat, die ihren Sitz in Prag hat. Die ſofort ge⸗ äußerte Vermutung, daß es ſich hier um eine bolſchewiſtiſche Affäre handelt, ge⸗ winnt immer mehr an Wahrſcheinlichkeit. Wei⸗ ter wird bekannt, daß die Polizei einen Mann angehalten hat, der am Montagmorgen in Re⸗ gleitung des Novac geſehen worden iſt. ſändige loch dc 70 felt der Lage langan Leichte det Ri Nach! ſingen d ächten Nrarbei aus. Au ziemlich Kälberau Und das idem di men wu Von sondere 2 Nachde urgsſaal Gründun, gungsnaf aaſeuched mehr die Conntag, Veiheakt großen d ethebt, er s Geme 8 Ort 8 Dorſt Schlüſſel dienſtes f Der N Nöbauer faltet vor der Feier und Reich feier ſch führen. J. U g ü ſerteichiſ „ gt. in le Zahl und g iſche W br. zit veniger Leder weſent, J naht in ber udjunt N Del. und 7 b Vell, ent der u und ir den mung, len. beſehen annien, d er nahten ie das⸗ ein- 0 eine folge, beſtand ederum geſtat⸗ n Mai eikorte⸗ lig nit he von 1 in partei, d den 1 alhburg 1641 lt: die kuſtadt, tmonn⸗ bezirk Gau Ober⸗ kommt erfährt 5 Nie. etöſtet⸗ die Ge⸗ ietneu⸗ Lingau 0 ermatk en Ng anden tl he⸗ eine ge⸗ Peil nit 2 Kleine Umſätze in Speiſekartoffeln kartoffeln ſind nicht begehrt. Die Bezüge in Fabrikkartoffeln ſind jetzt zum überwiegen⸗ den Teile abgeſchloſſen. Für einzelne Betriebe beſteht jedoch noch Bedarf. Für die Belie⸗ ferung der ſtädtiſchen Verbraucher ſind weiter— hin ausreichende Mengen beſter Speiſekar⸗ toffeln vorhanden. Ausgeglichene Verſorgungslage in Brotgetreide und Mehl Ablieferungspflicht meiſt, ſoweit als möglich, nachgekommen. Die Mühlen arbeiten von ih⸗ ren Vorräten ab, die für die nächſte Zeit aus⸗ reichen, gegebenenfalls aber auch aufgefüllt werden. An geeigneten Plätzen ſucht die Reeichsſtelle weitere Getreidemengen für die ſpätere Verteilung und Verſorgung einzu⸗ lagern. Von Futtergetreide wird nur Hafer in kleinen Mengen angeliefert. Weizenmehl wird von den Verarbeitern laufend aufgenommen, ohne daß damit ihre Vorräte anſteigen. Das Angebot rührt ſowohl vom Main und Rhein, wie auch vom Niederrhein und Mitteldeutſch⸗ land her, andererſeits beliefern aber auch die hieſigen Großmühlen ihre ſüd- und weſtdeut⸗ ſche Kundſchaft. Der Verbrauch von Roggenmehl bleibt dem⸗ gegenüber beträchtlich zurück, da die Kund⸗ ſchaft entgegen allen Beſtrebungen Miſchbrot noch vorzieht. Infolgedeſſen geht die Räumung der Läger von oſtdeutſchem Roggenbrot nur langſam vor ſich. * Leichter Rückgang der Rinderzufuhren Nach der reichen Beſchickung der Vormärkte gingen die Rinderzufuhren ein wenig zurück, reichten jedoch für die Bedarfsdeckung der Verarbeiter im Rahmen der Kontingente völlig aus. Auch der Ausmäſtungsgrad entſprach ziemlich den Anſprüchen der Käuferſchaft. Die Kälberauftriebe waren ein wenig reichlicher, und das Geſchäft wickelte ſich ſehr flott ab, indem die zugeteilten Tiere raſch aufgenom- men wurden. Dorfweihe in Allmendfeld Nachdem am 31. Oktober 1937 im Sit⸗ zungsſaale des alten Palais in Darmſtadt die Gründungsfeier von Allmendfeld aus Vorbeu⸗ gungsmaßnahmen gegen die Maul- und Klau⸗ enſeuche durchgeführt worden war, findet nun⸗ mehr die damals angekündigte Dorfweihe am Sonntag, 29. Mai, 16 Uhr, ſtatt. In einem Weiheakt auf dem Adolf Hitlerplatz, dem großen Dorfplatz, auf dem ſich der Brunnen erhebt, erfolgt die Uebergabe des Dorfes und des Gemeinſchaftshauſes ſowie die Beſtellung des Ortsgruppenleiters. Nach der Enthüllung des Dorfbrunnens übergibt der Gauleiter den Schlüſſel zum 2. Lager des Reichsarbeits- dienſtes für die weibliche Jugend. Der Weiheakt ſteht unter Leitung von Lan- desbauernführer Dr. Wagner und wird ge⸗ ſtaltet von 260 Arbeitsmaiden und Arbeits- dienſtmännern, die das Werk„Der Acker birgt des Volkes Adel“ aufführen. Im Mittelpunkt der Feier ſteht die Anſprache des Gauleiters und Reichsſtatthalters. An die Einweihungs⸗ feier ſchließt ſich eine Beſichtigung des Neu⸗ bauerndorfes an. Am 29. und 30. Mai findet in dem nahe⸗ gelegenen Wald ein fröhliches Bauernfeſt ſtatt. Zu der Feier werden von der Landesbauern⸗ . ſchaft drei Sonderzüge veranſtaltet, die Bau⸗ ernführer und Volksgenoſſen aus allen Teilen des Gaues zu dieſem ſchönſten deutſchen Dorf führen. Außerdem werden an dieſem Tag auch öſterreichiſche Landarbeiter anweſend ſein, die 3. Zt. im Gau Heſſen⸗Naſſau weilen. * Zirkus Krone Europas gewaltigſtes Zirkusunternehmen mit dem größten reiſenden Tierpark der Welt! Zirkuskuppel und Manege In der Zeit vom 25. Mai bis 1. Juni gaſtiert Zirkus Krone auf dem Meßplatz in Mannheim. In der immerwährenden Reihe der Zirkus- gaſtſpiele wird in den nächſten Tagen Zirkus Krone Mannheim beſuchen. Stets bemüht, 5 die rieſige, wandernde Zeltſtadt und die Dar⸗ bietungen auf dem geharkten Sand noch in⸗ tereſſanter zu geſtalten, wird Carl Krone dies- „Die Umſätze in Speiſekartoffeln zeigen keine Zunahme, wenn auch die ſtädtiſchen Verteiler laufend ihren nicht ſehr großen Bedarf auf dem nahen Lande einkaufen. Auch nach außer⸗ halb, insbeſondere nach dem Rheinland, kom- men nur ſelten Verladungen zuſtande. Futter⸗ Wie ſchon in den Vorwochen, ſind die erſt⸗ händigen Ablieferungen von Brotgetreide nur noch ſehr klein. Die Landwirtſchaft iſt ihrer Marktbericht her Landesbauernſchaft größere Herausnahme für die Konſervenin⸗ duſtrie möglich war. Denn den Metzgern wurde hier wie auch auf allen anderen Märk⸗ ten nur das 70 prozentige Kontingent ange— wieſen. Die Auftriebe von Schafen waren klein und konnten ohne Schwierigkeiten untergebracht werden. Leichter Anſtieg der Milcherzeu⸗ gung, aber auch des Friſchmilch⸗ verbrauchs Als Auswirkung der überall aufgenom⸗ menen Grünfütterung verzeichnen die Mol⸗ kereien höhere Milcheingänge, aber auch die Städte ſtellen höhere Friſchmilchanforderun⸗ gen. In Heſſen⸗Naſſau konnte jedoch die But⸗ tererzeugung leicht anſteigen. Der Buttermarkt war ſehr rege. Zum Ausgleich wurde kurheſ— ſiſche und holländiſche Butter herangezogen. Die Käſewerbewoche vermochte den Kuſeab⸗ ſatz zu ſteigern, wovon alle Sorten Nutzen hatten. Erfreulicherweiſe haben auch die Um⸗ ſätze im Sauermilchkäſe und Quarg zuge- nommen. Leicht gebeſſerte Eierverſorgung Der Anfall von Friſcheiern bei den Kenn⸗ zeichnungsſtellen iſt zwar recht günſtig, reicht aber für die Bedarfsdeckung nicht voll aus, ſo⸗ daß auf Ausgleichszufuhren aus anderen Ge⸗ bieten, beſonders Mitteldeutſchlands und des Oſtens zur Zeit zurückgegriffen werden muß. In den ſüddeutſchen Erzeugungsgebieten wird dagegen noch eingekühlt. Mit den zuſätzlichen Anlieferungen hat ſich die Bedarfsdeckung im Rhein⸗Maingebiet wieder günſtiger entwickelt. Kernobſt nicht mehr angeboten, Beginn der Haupternte in Spar⸗ gel und Freilandſalat Nachdem die Vorräte an Obſt verbraucht ſind, Neuzugänge auch aus dem Auslande nicht mehr zu erwarten, bildet Rhabarber zur Zeit das einzige Obſt, das auch in beträcht⸗ lichen Mengen, wenn auch nicht immer ganz ausreichend für den großen Bedarf, zugefuhrt iſt. Die wenigen Bananen finden flott Auf⸗ nahme. Das Angebot in Treiberdbeeren iſt dagegen ſteigend, aber die Kaufneigun ſchwach. 5 Am Gemüſemarkt herrſchen Spargel und Kopfſalat vor, während Gemüſe alter Ernte verſchwinden und auch Spinat vorläufig vor⸗ bei iſt. Salat wird gut gekauft, Spargel vor⸗ erſt noch weniger, während Treibgemüſe aller Art gute Aufnahme finden. Die Zwiebelver⸗ ſorgung der Städte muß ſich auf die Gewürz⸗ kräuter ſtützen, da die Aegypterzwiebeln den Von den Schweinemärkten war Frankfurt[ Krankenhäuſern wie dem Schlächtergewerbe beſonders reichlich beſchickt, ſodaß hier eine zuſtehen. eee eee mal in ganz neuer Form erſcheinen. Rennbahn bahn und drei Manegen wurden fallen gelaſ— ſen. Ueber einer einzigen runden Manege wölbt ſich ein impoſanter, lichter Kuppelbau. Im Mittelpunkt der diesjährigen Spielfolge ſteht wieder das gelehrige Tier, tollkühne Ar tiſtik, heitere Clowns. Aus allen Richtungen In den nächſten Tagen werden die Hefte ausgegeben. Bis Samstag werden ſie in den Händen eines jeden Beſtellers ſein. Wer Hei⸗ matliebe und Familienſinn beſitzt, dem werden die nüchternen Tatſachen der Sippen- und Heimatgeſchichte zum Herzen reden, der wird ſich freuen, wenn das Dunkel, das über der Vergangenheit unſerer Sippen und unſerer Gemeinde liegt, ſich allmählich immer mehr lichtet. Er wird ſich vor allem— und das wird beſonders den jungen Viernheimern an⸗ geraten— aus dieſen Heften alles zuſammen⸗ ſuchen und auf Ahnen- und Sippentafeln oder auch auf beſonderen Blättern aufzeichnen, was ſeine Vorfahren und deren Sippen betrifft. Denn der ſippenkundliche Teil der Hefte iſt in der Hauptſache nicht zum Durchleſen beſtimmt, ſondern vielmehr zum Suchen und Forſchen. Dazu gibt ſchon die„Sip⸗ pen⸗Ueberſicht“ reichlich Gelegenheit. Die da⸗ rin enthaltenen Stammreihen beginnen mit dem älteſten Urahnen der betreffenden Familie und führen ſeine Linie über Sohn, Enkel, Ur⸗ enkel uſw. bis zur Gegenwart fort, wobei ſtets auch die Frauen und deren Väter mitverzeich⸗ net ſind. So iſt z. B. auf Seite 13 eine Stammreihe der Sippe„Benz“ angegeben. Wer nun weiß, daß er von dem dort genann⸗ ten Ehepaar Phil. Benz IV. und Beuerle, Kath. abſtammt, findet hier ſeine weiteren Vorfahren der Linie Benz bis zum älteſten Urahnen zurück, die er nun in ſeine Ahnen⸗ tafel eintragen kann. Eine noch beſſere Gelegenheit zur Ergän— zung von Ahnen⸗ und Sippentafeln bietet die Geſchlechterfolge„Adler“. Hier werden auf Seite 21 und 22 eine große Anzahl Ehepaare aus der Sippe„Adler“ genannt. Wer nun weiß, daß unter ſeinen Großeltern oder Ur⸗ ö des Erdballs treffen die Attraktionen für das Reich des geharkten Sandes ein. Carl Krone, der wiederum perſönlich ſeinem Rieſenapparat vorſtehen wird, hat anerkannte Tierlehrer auf⸗ geboten, in den langen Wintermonaten wurde eifrig probiert und gelehrt, um auf der Fahrt durch Großdeutſchland neben dem farbenpräch⸗ tigen Fächer internationaler Artiſtik die neueſten Tierlehrerergebniſſe zu zeigen. Mit dem Krone⸗Zoo kommen mehr als 600 Tiere aus allen Zonen der Erde. Eine rei— ſende Arche Noah mit ihren koſtbarſten Selten- heiten wie Giraffe, Gnu, Tapir, Rieſennil⸗ pferd, faſt 200 edlen Pferden und einer impo⸗ ſanten Raubtierſchau findet ihre Körnung mit der größten dreſſierten Elefantenherde der Gegenwart. „Hausgemeinjchaft' mit Juben? Im„Deutſchen Gemein- und Wirtſchafts⸗ recht“ befaßt ſich der Sachbearbeiter des Reichsjuſtizminiſterium, Kammergerichtszat Friedrich, mit dem Problem der Hausgemein⸗ ſchaft mit Juden, das Hunderttauſende von Volksgenoſſen berührt. Vonſeiten der Wehr⸗ macht iſt zu dieſer Frage bereits Stellung ge⸗ nommen worden. Aufgrund eines Erlaſſes des Oberkommandos der Wehrmacht ſind für die Vermietung von Wohnungen für Wehrmachts-⸗ angehörige in Häuſern, deren Eigentümer Ju- den ſind, beſondere Richtlinien herausgegeben. Danach hat die Mietung von Räumen in Wohnungen von Juden überhaupt zu unter⸗ bleiben. Die Mietung von Wohnungen in Häuſern, deren Eigentümer oder Miteigen⸗ tümer Juden ſind, wird als unerwünſcht be⸗ zeichnet. Es wird im einzelnen weiterhin em⸗ pfohlen, ſich vor Abſchluß eines Mietvertrages zu vergewiſſern, ob der Hauseigentümer deut⸗ ſchen oder artverwandten Blutes iſt und dahin zu wirken, daß ſchon beſtehende Mietsverhält⸗ niſſe mit Juden allmählich verſchwinden. Ab⸗ geſehen von dieſer Stellungnahme der Wehr- macht muß nach Anſicht des Referenten für alle Volksgenoſſen die Auffaſſung der Partei in dieſer Frage maßgebend ſein. Man wird daher ohne Rückſicht auf die Einſtellung des einzelnen die Tatſache, daß ein Jude Mitbe⸗ wohner eines Hauſes iſt, als Eigenſchaft des Hauſes und damit der Wohnung werden müſ⸗ ſen. Praktiſch wird ſich dies dahin auswirken, daß ein Mieter, der an der Anweſenheit eines jüdiſchen Mieters im Hauſe Anſtoß nimmt, den Mietvertrag ohne Einhaltung der Kün⸗ digungsfriſt auflöſen kann, falls ſich die Frage nicht durch Kündigung und Entfernung des jüdiſchen Mieters entſcheiden läßt. Der Ver⸗ mieter hat im übrigen die Pflicht, den Mieter darauf hinzuweiſen, daß ein Jude im Hauſe wohnt; denn der Mieter kann heute davon ausgehen, daß der Hausbeſitzer ſeine völkiſche Pflicht erfüllt und nicht an Juden vermietet. Die Frage jüdiſcher Mitbewohner wird nach Anſicht des Referenten am zweckmäßigſten durch eine weitere Ausgeſtaltung des Reichs⸗ einheitsmietsvertrages und die Zuſammenar⸗ beit der Spitzenverbände der Hausbeſitzer und Mieter zu einer endgültigen Löſung geführt werden. In den Einheitsmietvertrag wäre die Sippen⸗ und Heimatgeſchichte großeltern der Name„Adler“ vertreten iſt, ſucht hier das betreffende Ehepaar heraus. Z. B.: Die Vorfahren heißen Magdalene Ad— ler, verheiratet mit Gg. Winkenbach IV. Man findet ſie auf Seite 22 unter der Nummer 32 verzeichnet. Im gleichen Abſchnitt ſind die El- tern der Magd. Adler mit allen Lebensdaten angegeben. Neben dem Namen des Vaters ſteht in() der Name des Großvaters nebſt deſſen Nummer, unter welcher dann weitere Angaben zu finden ſind. Auf gleiche Weiſe forſcht man weiter, bis man endlich bei den Stammeltern angelangt iſt. Was man gefunden hat, trägt man in ſeine Ahnentafel ein.— In jedem Abſchnitt ſind auch die Geſchwiſter der Vor- fahren angegeben, ſodaß man durch ähnliches Suchen auch Sippentafeln anfertigen kann. Nur dann, wenn der ſippenkundliche Teil der Hefte auf ſolche Weiſe durchgearbeitet wird, erfüllen ſie ihren Zweck. Werden dann die weiteren Hefte ebenſo durchforſcht, ſo wird ſich zeigen, wie häufig man auf die früheren Hefte zurückgreifen muß, in denen man immer wieder von neuem Vorfahren entdeckt, von denen man bisher nichts wußte.(Darum: Hefte ſorgfältig aufbewahren!) Immer mehr wird es uns aber auch bewußt werden, wie ſehr wir mit den andern Sippen unſeres Hei⸗ matortes, aber auch mit den Sippen anderer Ortſchaften und Gegenden verwachſen ſind. Dann wird uns aber auch die Geſchichte un⸗ ſerer Aahnen und unſerer Heimat in ſtets ſtei— gendem Maße intereſſieren, wenn auch unſere Vorfahren„nur“ Bauern, Handwerker und Taglöhner waren, wenn auch Viernheim in der großen Weltgeſchichte keine Rolle ⸗ſpielte. Es handelt ſich ſchließlich doch um unſere Ahnen, unſere Heimat! fm. Kirchliche Anzeigen Katholijche Kirche: Chriſti Himmelfahrt Apoſtelkirche: 6 Uhr: 1. hl. Meſſe 7 Uhr: 2. hl. Meſſe mit gemeinſamer Kom⸗ munion der Jungfrauen-Kongregation ½9 Uhr: Hochamt und Prozeſſion; die Schulkinder der 4 oberen Schulklaſſen nehmen daran teil. 10 Uhr: Kindermeſſe in der Apoſtelkirche ½2 Uhr: Predigt und Aufnahme in die Jungfrauen-Kongregation. Marienkirche: J½8 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene 1 Uhr: Andacht für die Kinder. Freitag: 5.40 Uhr an Stelle eines 3. S.⸗A. ein Amt in der Tagesfarbe für Manfred Joſef Kempf 6.10 Uhr beſt. E.⸗A. Kühner. Samstag: 5.40 Uhr an Stelle des 3. S.⸗A. ein Amt in der Tagesfarbe für Johannes Jakob Winkenbach 6.10 Uhr an Stelle des 3. S.⸗A. ein Amt in der Tagesfarbe für Katharina Martin geb. Dewald Evangelische Kirche: Donnerstag, 26. Mai: Chriſti Himmelfahrt Vormittags 9.45 Uhr: Gottesdienſt. Tabakbauverein Die Jahreshauptverſammlung des Verban— des Heſſ. Tabakbauvereine findet am Sonn⸗ tag, den 29. Mai 1938, in Lorſch, nach⸗ mittags halb 3 Uhr ſtatt. Nach Abwicklung der Tagesordnung ſpricht Prof. König vom Dieutſchen Tabakfor⸗ ſchungsinſtitut, Forchheim. Hierzu ſind alle Gruppenführer und Tabak— pflanzer herzl. eingeladen. Die gemeinſame Abfahrt(vorausſichtlich per Rad) wird noch bekanntgegeben. Der Fachſchaftsführer. . ccc Beſtimmung aufzunehmen, daß der Vermieter davon abſieht, freiſtehende Wohnungen an Juden zu vermieten, und er überdies beſtrebt ſei, vorhandene jüdiſche Mieter durch nicht⸗ jüdiſche zu erſetzen. f für Schulkind Guſtel Vol. E 1 8 T 10.„ 0— 1 0 WaS ix A SruNο V EEBRE N . . BAUCH 40 E UN EDER 20 wWachsEx Zeichnung: Ras-Preſſearchiv(Hueter). Turner⸗Fußballer in Neckarhauſen Zwei Meiſter(Kreisklaſſe 1 und 2) ſtehen gegenüber! Der diesjährige Fußballmeiſter der Kreis⸗ klaſſe 1, F Neckarhauſen, hat unſere Elf als Meiſter der Kreisklaſſe 2 zu einem Freund⸗ ſchaftsſpiel für morgen Donnerstag verpflich⸗ tet. Neckarhauſen wird bei den nächſten Pflicht- ſpielen in der Bezirksklaſſe zu finden ſein und verfügt über eine ausgeglichene Spielſtärke, ſodaß unſere Turner alles aufbieten müſſen, um ehrenvoll zu beſtehen. Mannſchaftsaufſtellung: Werle Joſ.; Schmitt, Kühlwein; Müller, Jakob, Pfenning; Winkenbach, Alter N. Stumpf 1, Stumpf 2, Helbig Joh.— Er⸗ ſatz: Kiß, Mandel. Die Aufſtellungen der 2. Mſchft. und Ju⸗ gend heute abend in der Spielerverſammlung. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den polttiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— Du. IV. 1938 über 1900 3. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. —— c e 8 777. 3 3 gentung i Morgen Donnerstag 5 66 Elin kraglsches Frauenschlcksal in elner Holonle des lernen Ostens Im Ceontral-FIIm-PAI 8s 95 Die A nd ere Wel nn Käatne Gold, Rar! Ludwig Dient ung Leonolaine Konstanun CCC c ccßcßccfcpfpßGpppG ⁊èͤVVpVGGGGGGGGGPGGGGGGGGGGGGGbTPPGPPPPPPPPPPTGTPTTTTTTTTTTPTPPPPTPTTTTTTTTTTTrTcTTrTTTTTrTTkTTkTkTCkCTCTCTTVTVTVTT+TVTVT+TEETTXTXTEXcXTXTTXTXXTX+XTT+TTTT1TTTTT Frein. Feuerwehr Viernheim“n — Sonntag, den 29. Mai 1938 Anweſen Für den vorm. ½6 Uhr findet eine Aebung 1 der freiw. Feuerwehr mit Pflichtmann⸗ 8 loben, 85 ſchaft, Jahrgg. 1913 ſtatt Alles muß ſowie Acker. 0 N reſtlos erſcheinen.— Schichtarbeiter(Lampertheimer 8 N müſſen ſich rechtzeitig ſchriftlich ent⸗ Weg) wegen Nach⸗ ſchuldigen Wer unentſchuldigt fehlt, laßregelg. ſofort wird beſtraft Signal um 5 Uhr vorm.. 1 ie preisw. zu verkauf. Der Wehrleiter: Kempf. N 15 Auskunfts⸗ SS edel in dern Perßtwerſen daf. d. 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K.„„ 34 54 Sepinne zu 800 K, 21347, 407.I6 Wes ti0818 167 7is an 1 ee„ bac e, e e e 2 1 ewinne zu Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Zeitungsrekla Fllel von Goldbarscn„„ 9 188991 194869 272780 215938217038 24882 230920 241880 2688383 de 10 5 3 me beſchreitet, Bratschelliiscn„ 30 321802 332208 335828 341249 379210 382028 388768 g Donnerstagvormittag 9.30 Uhr Training Oder hat del Ab⸗ Echie fahre zn geräuchert 250„ 23 209 Gen hggr 3. 200 Nen. 89g, 1809 9048 4109 j 187 24297 2219 l ez Waldſportplatz für 1. Mannſchaft 9 7555 i* Crſaß- und Junglihn.. Heute Mittwoch deln des nec, Senellisch gerauchert 25 725 1 e abanh- g Uhr Traluing ur Figerdnamſchef, bange Seelachs geräuchert 99 29 ee e nig hr ee, Jugendmannſchaf⸗ ſicher an Ein⸗ 188778 189771 173708 183000 184871 1865 13 187574 180128 183668 l ten auf dem Waldſportplatz. 194811 194853 203099 228987 227979 284878 2863898 28809 287417 baff Der Vereinsfü nahmen ver⸗ 238867 288888 240279 245801 246658 288197 283858 284313 284483 Der Vereinsführer. leren! 287244 288640 270087 270183 271114 271838 278782 277874 2782885 Tnenberein von uses Saarſtraße 47 2557 e e 28 25 288 8% dea Abtlg. Fußball: Morgen Donnerstag(Hin ee 361584 862425 378585 381588 380888. melfahrtstag) Freundſchaftsſpiel gegen den In der heutigen e wurden gezogen N delta Meiſter der Kreisklaſſe 1 in e 2 Gewinne zu 5000 RM diozen Beginn: Jugend vorm. 9.30 Uhr, ſt h— 2 Ciwiun: zu 2009 f. 288280 281400 d S 1.30. Uhr, 1. M. 3 Uhr. Abfahrt: 0 e n d 9 verſtehen 18 Ker. 00 5. 8705 6752887„ de! 1 Uhr 0 N 5 9 5 hſchele, Ales 5 tülch nun en 2 189 8. fer 575 1087 Sede eise 80788 a 1 0 r per Rad ab Drehſcheibe. Alles pünktlich. PE t 7 142838 182459 158125 170599 192498 204481 804838 207089 24426 be Heute abend Spielerverſammlung in der 1 e u un er e 240784 24448 355243 37150 2675 288858 8301018 840888 245768 bn d Sporthalle. Die beiden Jugendmannſchaften e 5 Fun müſſen vollzählig erſcheinen. 82381.88474 85687 87817.8895182214 85877 88080 40 87986 b 0 Große Karnevals. Geſellſchaft Viernheim e 101873 102872 107401 108209 199273 118138 115378 118849 118684 0% E g f 124308 135820 148888 150238 153028 184442 164938 172289 178171 0 f 1 l i g eee ee t e e ee, 3353 V»k reſtloſes und pünktliches Erſcheinen. 5 N Hofmann, 361542 362324 367617 388321 888860 391637 391679 395438 N an 8 8 05