1 den N. J llt, n keilweiſe nd teilweise , zwangs⸗ Barzahlung Einrich hoͤgegen · eſondete Photo eedertoſche, und Siegle. 1 Gasthaus true 1038 dumherth. g i N Follerie betboten 11 15 bisher ohne Beiſpiel iſt. Staatsaktes gab Reichsamtsleiter Dr. Laf⸗ Amtsblatt der Bür Erſcheinungswelſe: Täglich. ausgenommen an Sonntagen und spree: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 NM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg. Bez u Nummer 122 germeiſterei Viernheim etertagen. otenlohn, Freilag . S — ternheimer Volkszeilu Verkündigungoblatt der KS dA. Viernheim Anzeigen preis: Grundpreis für mm Höbe und 22 mm Bteite 3 Ryfg., im Text⸗ teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpig Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültia Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr 18. Fernſpr 183. Pg v'hbaſen 15101 den 27. Mai 1938 14. Jahraang Das größte Kraftwagenwerk der Erde Adolf Hitler legt den Grundſtein zum Volkswagenwerk Ein großer Tag für Fallersleben drei Typen des Vollswagens— Preis 990 Reichsmark Fallersleben, 24. Mai. In einem feſtlichen Akt legte der Führer am Himmelfahrtstag vor 70 000 Volksgenoſſen aus allen Teilen des Reiches auf dem Werkplatz bei Fallersleben den Grundſtein zum größten Kraft⸗ wagenwerk der Erde, dem Volkswagenwerk. Damit iſt eine Planung wahrhaft gigantiſchen Ausmaßes in die Tat umgeſetzt worden, wie ſie in der Entwicklungsgeſchichte der Menſchheit Im Nahmen des ſerentz, der Geſchäftsführer der Geſellſchaft ur Vorbereitung des Volkswagens, dann Ein⸗ zelheiten über die drei Typen des Volks⸗ wagens, die bereits ihre Leiſtung erprobt baben, bekannt. In unmittelbarer Nähe von Fallersleben iſt nun das größte Kraftwerk der Welt, deſſen Trägerin die Deutſche Arbeitsfront iſt, in Angriff genommen worden. das Gelände des Volkswagenwerkes zieht ſich in einer 2 km langen Front nördlich des Mittelland⸗ kanals entlang. Es beginnt im Oſten un⸗ mittelbar hinter dem Dorf Sandkamp und erſtreckt ſich faſt bis nach Vorsfelde, wäh⸗ rend es im Norden in etwa 1 km Tiefe von der Zufahrtſtraße aus Richtung Hamburg zur Reichsautobahn begrenzt wird. Ein eige⸗ ner Hafen wird das Werk auf dem Waſ⸗ etwege mit dem ganzen Reich verbinden. m Weſten werden die eigentlichen Induſtrie⸗ anlagen, die Werks⸗ und Motorenhal⸗ len in einer in der Welt bisher nicht erreich⸗ ten Größe erſtehen. Daran ſchließt ſich das Verwaltungsgebäude mit dem etwa 80 Meter hohen Turmbau an und in der Rich⸗ tung auf das Dorf Sandkamp die Anlagen, die der Betreuung der in dieſem Werk ſchaf⸗ fenden Volksgenoſſen dienen, während landein⸗ wärts ein Hotel für die Käufer des Volks⸗ wagens. die Wagenlagerhallen mit eigenem Verſandbahnhof und weiteren Lagern. eine oße Einfahrbahn und ein werkseigenes Kran⸗ enhaus erſtehen. Um dieſes Werk herum aber endlich wird die neue Flad wachſen, in deren Siedlungsgebiet 28 Gemein⸗ den einbezogen werden. Jenſeits des Kanals iſt bereits das Vorwerk zum Volks⸗ wagenwerk in Angriff genommen. In dieſem Werk erhalten die Arbeiter des Volks⸗ wagenwerkes ihre fachliche Ausbildung, ſo daß, wenn das Werk fertiggeſtellt iſt, zugleich auch die hochaualifizierten Facharbeiter zur Ver⸗ A ſtehen. Zugleich wird im Vorwerk die us bildung der Lehrlinge vorgenom⸗ men. Zwiſchen dem Vorwerk und der Fabrik wird auf dem Gut Mörſe ein landwirtſchaft⸗ liches Muſtergut für die Volkswagenfabrik ge⸗ ſchaffen. der Tag der Grundſteinlegung iſt für das ganze Land Braunſchweig zu einem Feſttag erſter Ordnung geworden. Vor der großen Tribüne, die die Ehrengäſte aus Partei und Staat, Wehrmacht und Wirtſchaft füllen, ſind die Ehrenformationen der Parteigliede⸗ rungen angetreten. Ihnen gegenüber haben die bisher bei dem Werk beſchäftigten 3000 rbeiter, die Ehrenzeichenträger aus dem Gau Oſt⸗Hannover und die Landwirte, die Grund und Boden für die Errichtung des Wer⸗ kes abgetreten haben, einen bevorzugten Platz erhalten. Bei ſchönſtem Frühſommerwetter at ſich der Au marſch der 50 000 olksgenoſſen die mit Sonderzügen aus allen Teilen des Reiches nach Fallersleben ge⸗ kommen ſind, und der der Bevölkerung des Braunſchweiger Landes vollzogen. Kurz nach 12 Uhr marſchieren unter den Klängen des Präſentiermarſches die Fahnen in das Zeſtgelände Kurz darauf paſſiert der Sondeczug des Führers, mit freudigem Jubel begrüßt, das Feſtgelände. ihren Höhepunkt erreicht. Auf dem Bahnhof Fallersleben begrüßten den Führer der Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, der Oberpräſident Stabschef der SA. Lutze, der Reichsführer 6 Himmler, Reichsminiſter Kerrl, der Gauleiter des Gaues Oſt⸗Hannover Telſcho w, ⸗Obergrup⸗ venführer Seypv Dietrich, der Konſtrukteur des Volkswagens Ingenieur Dr. Porſche und der Geſchäftsführer der Geſellſchaft zur Vor⸗ bereitung des Volkswagen Dr. Lafferentz. In der Begleitung des Führers befanden ſich die Reichsleiter Roſenberg. Dr. Dietrich, der langjährige autofachliche Berater des Füh⸗ rers Direktor Werlin,„ ⸗Gruppenführer Schaub und NS K.⸗Brigadeführer Bor⸗ mann, ſowie die Adjutanten der Wehrmacht. Wenige Minuten vor 13 Uhr wird jenſeits des Mittellandkanals die Wagenkolonne des Führers ſichtbar. Kommandoworte ertönen, der Muſikzug der der Junkerſchule Braunſchweig intoniert den Präſentiermarſch. Reben dem Grundſtein ſteigt am ſchlanken Maſt die Füh⸗ rerſtandarte empor. Langſam ſchreitet der Füh⸗ rer die Front der Ehrenfomationen ab. Vor der Ehrentribüne überreicht ihm ein junges Mädchen ein Blumengebinde. Als der Führer auf der Ehrentribüne die Ehrengäſte, unter ihnen den Reichsleiter Bouhler, den NSKK.⸗ Führer Hühnlein, den Chef des Oberkomman ⸗ dos der Wehrmacht General der Artillerie Kei⸗ tel, Miniſterialdirektor Schmeer und zahlreiche Gauleiter aus dem Reich, begrüßt, verſtärkt ſich der Begrüßungsſturm. Die Erwartung hat Achechiſche Grenze mit nch und Panzerkürmen geſpickt Eines der reihenweiſe von den Tſchechen errichteten Beton⸗Maſchinengewehrneſter am Thaya⸗ Fluß in der Nähe von Bernhardstal, das durch den frechen Uebergriff der Tſchechen wurde. bekannt (Aſſociated⸗Preß⸗M.) Fallersleben grüßt den Führer Jeder kann ſich einen Volkswagen laufen Immer wieder erneuern ſich die Huldigungen. und es dauert geraume Zeit, bis der Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Lev das Wort ergrei⸗ fen kann. Dr. Ley dankt dem Führer und dem Erfinder des Volkswagens, Dr. Porſche, ſowie allen Mitarbeitern, Architekten. Ingenieuren, Organiſatoren und allen Arbeitern. Reichsamtsleiter Dr. Lafferentz machte darauf Ausfübrungen über Bau und Erwerb des Volkswagens. Er erklärte u. a.: Als erſte Zeugen des Volkswagens haben wir heute hier drei Exemplare aufgeſtellt. und zwar einen offenen, eine Limouſine und eine Cabrio⸗ Limouſine. Dieſe drei Modelle des gleichen Typs ſtellen die endgültige Form dar, in denen künftig produziert werden ſolle. Der Volkswagen iſt mit Vollſchwing ⸗ achſen ausgerüſtet und 4.20 m lang, 1,55 m hoch und breit und fahrbereit 650 kg ſchwer Im übrigen haben 4—5 Perſonen Platz. Der luftgekühlte Heckmotor hat eine Stärke von 24 PS., einen Kraftſtoffverbrauch von 6—7 Liter und ½0 Liter Oel auf 100 km. Der Wa⸗ Der Poſtſtempel von Fallersleben der den neuen Volkswagen zeigt (Zander⸗K.) gen iſt mit 100 km Dauergeſchwindigkeit auto- bahnfeſt, mithin alles in allem ein kleines techniſches Wunder. Er iſt aber darüber hinaus ein Preiswun⸗ der, denn er wird ab Werk nur 990 NM. koſten. Dieſer ſenſationell niedrige Preis wird es brei⸗ teſten Schichten unſerer Bevölkerung ermög⸗ lichen, den Volkswagen zu erwerben. Kauf in Raken Um den Kauf darüber hinaus noch zu er⸗ leichtern, werden wir zu Beginn der zweiten Jahreshälſte ein neuartiges Spar- und Verſicherungsſyſtem eröffnen, deſſen Einzelheiten noch bekannt gegeben werden. Die Mindeſtrate wird 5 RM. wöchent⸗ lich betragen. Die Verſicherung— und zwar Kaſko und Haftpflicht— zirka 1 RM. wöchent⸗ lich. Es wird eine der wichtigſten Aufgaben ſein, auf neuem Wege eine Senkung der Unterhal⸗ tungskoſten zu ermöglichen Neben dieſen Arbeiten läuft ſeit dem Früh⸗ jahr 1937 die Planung des techniſchen Produk⸗ tionsprozeſſes. Dort drüben wird unſere neue Stadt erbaut, die in der erſten Aus⸗ bauſtufe eine Einwohnerzahl von etwa 30 000, im Vollausbau etwa 60 000 Einwohner um⸗ faſſen wird. Dann trat, von erneutem Jubel überſchüttet, der Führer an das Mikrophon. Was will der deutſche Volkswagen? die Anſprache des Führers bei der Grundſteinlegung In ſeiner Anſprache führte der Führer u. a. aus: „Als die nationalſozialiſtiſche Bewegung im Jahre 1933 zur Macht kam, erſchien mir ein Gebiet beſonders geeignet, um auf ihm den Kampf gegen die Erwerbsloſigkeit aufzuneh⸗ men: Das Problem der Motoriſie⸗ rung! Als erſter Schritt zur Motoriſierung galt die Loslöſung von der früheren Auffaſſung, daß das Kraftfahrzeug ein Luxus⸗ artikel ſei. Natürlich, wenn in einem Lande nur zwei⸗, drei⸗ oder vierhunderttauſend Kraft⸗ fahrzeuge laufen, trifft dies zu. Im deutſchen Volk iſt der Bedarf aber nicht für zwei bis dreihunderttauſend, ſondern für ſechs oder ſieben Millionen Kraftwagen vor⸗ handen! Entſcheidend iſt dabei nur, daß An⸗ ſchaffungs⸗ und Erhaltungskoſten dieſes mo⸗ dernſten Verkehrsmittels mit den Einkommens⸗ verhältniſſen des Volkes in eine Uebereinſtim⸗ mung gebracht werden! Man hielt mir damals entgegen: Das iſt nicht möglich! Darauf kann ich nur eine Antwort geben: Was in anderen Ländern möglich iſt. wird auch in Deutſcbland mög⸗ lich ſein! Das Wort„unmöglich“ haſſe ich: es iſt zu allen Zeiten das Kennzeichen ſei⸗ ger Menſchen geweſen, die es nicht wagten, groze Entſchlüſſe zu verwirklichen. Der Kraftwagen muß alſo zu einem Volks⸗ verkehrsmittel werden! Da dieſes Ziel mit den Preislagen der bisherigen Wagen nicht erreicht werden konnte, war ich ſchon vor der Macht⸗ übernahme entſchloſſen, in dem Augenblick, in dem uns die Regierung zufallen würde, ſofort mit den Vorarbeiten für die Pro⸗ duktion eines Wagens zu begin⸗ nen. deſſen Preis es ihm ermöglicht, ein wirk⸗ liches Verkehrsmittel breiteſter Maſſen zu wer⸗ den. Und noch ein weiterer Grund war es, der mich veranlaßte. der Motoriſierung mein beſon⸗ deres Augenmerk zuzuwenden. Wenn das deutſche Volk alles das, was es an Löhnen für ſeine Arbeit erhält, nur in Lebensmitteln an⸗ legen wollte. die wir mit unſeren 140 Menſchen auf einen Quadratkilometer nicht unbegrenzt vroduzieren können, dann müßte dies zu einer Kataſtrophe fübren. Deshalb iſt es notwendig, daß wir die Kaufkraft des deutſchen Volkes in andere Richtungen hinlenken. Das ſind Probleme. über die ſich allerdings unſere früheren Na⸗ tionalökonomen den Kopf nicht zerbrochen haben. Wir aber müſſen dieſe Gegeben⸗ beiten begreifen und die daraus entſtehen⸗ den Aufgaben löſen. (Fortſetzung auf Seite 2) 2 2 9 ö 1 . 1 152 8 Das kleine Wunder Dr. E. K. Die erſte Ankündigung für das Werk„Der deutſche Volkswagen“ er⸗ folgte bereits im Frühjahr 1934 durch den Führer bei der Eröffnung der Berliner In⸗ ternationalen Auto-Ausſtellung. Inzwiſchen wußte man nur, daß an dieſem gewaltigen Problem, zu deſſen Löſung ebenſo großzügige Vorarbeiten geleiſtet werden mußten, gearbei⸗ tet werde, ohne daß man nähere Einzelheiten erfuhr. Man war indeſſen darauf vorbereitet, daß Erſtaun liches geleiſtet werden mußte, ſollte die große und umwälzende Idee zur Tat werden. Die Mitteilungen, die Dr. Laf⸗ ferentz geſtern bei der Grundſteinlegung zur Volkswagenfabrik machte, zeigen. daß in der Tat Erſtaunliches geleiſtet wurde: der Volks- wagen, deſſen ſerienmäßige Herſtellung nun in greifbare Nähe gerückt iſt, wird wirklich, wie Dr. Lafferentz ebenfalls ſich ausdrückte, ein kleines techniſches Wunder ſein. Der Autofahrer wird ſtaunen. wenn er hört, daß er künftig einen vier- bis fünfſitzigen Wa⸗ gen mit Vollſchwingachſen, mit einem luftge— kühlten Heckmotor, einer Leiſtung von 26 PS, einem Verbrauch von 6—7 Liter Brennſtoff bei einer— für die Fahrt auf der Reichsauto⸗ bahn berechneten— Dauergeſchwindigkeit von 100 Kilometern in der Stunde kaufen kann, und zwar zu einem Preis von 990 Mark! Dazu noch im Rahmen eines Zahlungsſyſtems, das deſſen Ratenteilungen alle Erwartungen übertreffen. Der Wagen iſt bereits in einer Vorſerie von 30 Wagen aufs Gründlichſte aus- probiert, die beiſpielloſe Wirtſchaftlichkeit iſt garantiert, ebenſo aber auch die Billigkeit der Unterhaltung des Wagens, eine Frage, die von jeher noch bedeutſamer war als die Summe des Anſchaffungspreiſes. Von beſonde⸗ rer Bedeutung iſt daher die Ankündigung, daß die Senkung der Unterhaltungskoſten auf ein Mindeſtmaß durchgeführt werden wird. Bis zur Erreichung der Großproduktion des Kdß.⸗ Wagens, wie der neue Volkswagen genannt wird, iſt auch dieſes Problem endgültig gelöſt. Die Perſpektiven, die der Bau des deutſchen Volkswagens für die Zukunft eröffnet, ſind heute noch nicht in ihrer ganzen Tragweite ab⸗ zuſehen. Die Motoriſierung Deutſchlands wird in einem unvergleichlichen Tempo voranſchrei⸗ ten. Die niedrigen Anſchaffungs⸗ und Unter⸗ haltungskoſten des KdF.⸗Wagens werden Krei⸗ ſen den Kauf und Gebrauch eines Autos er⸗ möglichen, die an eine ſolche Möglichkeit bis⸗ her kaum im Traum dachten. Im Berufs⸗ und Privatleben wird die Einführung des Volks⸗ wagens eine heute noch nicht abzuſchätzende Rolle ſpielen. Das auch heute noch beſtehende Vorurteil, daß Autofahren eine Sache des Luxus ſei, wird endgültig beſeitigt ſein. So darf die Schaffung dieſes Wagens und damit die Verwirklichung einer Lieblingsidee des Führers als ein in Wahrheit epoche⸗ machendes Werk des praktiſchen Sozialismus bezeichnet werden. Wir wiſ⸗ ſen, wie ſehr dem Führer ſelbſt die Motori⸗ ſierung Deutſchlands am Herzen liegt. deutſche Autoproduktion hat ſeit der Machter⸗ greifung einen völlig beiſpielloſen Aufſchwung erlebt, mit Rieſenſchritten holen wir andere Nationen der Erde, die uns bis vor wenigen Jahren unendlich weit voraus waren, ein, und es wird nur eine Frage der Zeit ſein. bis wir auch in dieſer Hinſicht in führender Stellung Die liegen, nachdem wir bereits mit der Errichtung W des Netzes der Reichsautobahnen ein Werk geſchaffen haben, das ohne Veiſpiel in der Welt iſt. Mit der Grundſteinlegung der Volkswagen⸗ fabrik wurde der erſte Schritt getan zur Er⸗ reichung eines die ganzen Verkehrsverhältniſſe umwälzenden Zieles. Dieſe gewaltige Fabrik ſelbſt iſt eine ſozialiſtiſche Tat ſondergleichen. Fallersleben iſt der Sitz des Werkes, bisher ein kleines Städtchen von 2500 Einwoh⸗ nern, das faſt ein Jahrtauſend lang in behag⸗ licher Ruhe dahinlebte. Als zukünftige Stadt des Volkswagens wird dieſes Städtchen künf⸗ tig eine ganz beſondere Bedeutung haben. Das eigentliche Gelände des Werkes, das in wenigen Jahren den deutſchen Volkswagen am laufen⸗ den Band herſtellen wird, iſt allein 2 Kilometer lang und 1 Kilometer breit. Es wird die Pro⸗ duktionsſtätten ſelbſt und die nötigen Anlagen für die Belegſchaft enthalten, alſo die ſogen. Rauhbetriebe, ein großes eigenes Kraftwerk, rieſige Werk- und Montagehallen, die die größ—⸗ ten ihrer Art in Europa ſein werden, das mäch⸗ tige Verwaltungsgebäude mit einem 80 Meter hohem Turm, dazu den Aufmarſchplatz mit dem Feierabendhaus, ein Wehrſportſeld, ein großes Hotel, Krankenhaus, Großgaragen uſw. In nächſter Umgebung des Werkes ſind große Siedlungen für die Werkarbeiter vorge⸗ ſehen, die ſelbſtverſtändlich wieder alle mög⸗ lichen Verkaufsgeſchäfte, Handwerksbetriebe, Schulen uſw. bedingen, ſodaß die fertige Volks⸗ wagenſtadt einmal ein Vielfaches der kleinen Mutterſtadt Fallersleben an Fläche und Ein⸗ wohnerzahl darſtellen wird. So, wie man jetzt ſchon dafür ſorgt, daß bei der Inbetriebnahme der Volkswagenwerke die Belegſchaft ihre fertigen Siedlungen vorfindet, ſo iſt man auch ſchon dabei, Arbeiter für die ſpätere Produktion umzuſchulen, ja ſogar Lehr⸗ linge vorzubilden. An dem Tage alſo, an dem die Volkswagenwerke den Betrieb aufnehmen, wird nicht nur eine Stammarbeiter⸗ ſchaft, verſtärkt durch zahlreiche Speziali⸗ ſten, ſondern auch ein ausreichender Leh r— lingsnachwuchs vorhanden ſein. Die Trägerin des Werkes iſt bekanntlich die Deutſche Arbeitsfront. Sie und vor allem der Führer ſelbſt, der dieſem ganzen gewaltigen Unternehmen von vornherein die Anregung und dem Werden und Wachſen dieſer Idee zur Tat ſeine beſondere perſönliche In- tereſſiertheit entgegenbrachte, ſind Bürgen da⸗ für, daß die Volkswagenfabrik ein Werk ge⸗ ſchichtlicher Bedeutung ſein wird. Eine Tat, die, wie der Führer bei der Grundſteinlegung be⸗ tonte, aus der Kraft des Volkes zur Freude des Volkes erwuchs. „Ex ſoll Kd F.⸗Wagen heißen“ (Fortſetzung von Seite J) Und unter die vielen anderen derartigen Maß⸗ nahmen, die dazu dienen, der Kaufkraft des deutſchen Volkes ein gleichwertiges Kaufobjekt zu ſichern, wird auch der Volkswagen ein⸗ gereiht! Hier werden jährlich Hunderte von Millionen Mark ihre Anlage finden; und die Erfüllung dieſer Bedürfniſſe können wir be⸗ friedigen aus unſerer Arbeit und unſeren eige⸗ nen Rohſtoffen, aus unſeren Erzen, aus unſerer Kohle uſw. Die Bedeutung dieſes Werkes in ſeiner wei⸗ teren Auswirkung wird heute noch von den we⸗ nigſten erkannt. Der Volkswagen wird für die übrige Automobilerzeugung keine Kon⸗ kurrenz ſein. Denn wer dieſen Wagen kauft und keinen Mercedes, der tut es nicht. weil er etwa ein Feind der Daimler⸗Fabrik iſt, ſondern weil er ſich z. B. einen Mercedes nicht kaufen kann. Es ſind ſehr einfache, nüchterne Erwägungen, die die Menſchen zwingen, ſich den billigeren Produkten zuzuwenden. Wem es möglich iſt, ſich das Teurere zu kaufen, der tut es ohnehin! Die breite Maſſe aber kann es nicht! Für dieſe breite Maſſe nun iſt dieſer Wagen geſchaffen wor⸗ den. Ihrem Verkehrsbedürfnis ſoll er ent⸗ ſprechen, und ihr ſoll er Freude bereiten! Ich glaube, dieſer Wagen kann daher auch nur einen einzigen Namen bekommen, den ich ihm bereits heute geben will. Er ſoll den Na⸗ men der Organiſation tragen, die ſich am mei⸗ ſten bemüht, die breiteſten Maſſen unſeres Vol⸗ kes mit Freude und damit mit Kraft zu er⸗ füllen: e Er ſoll„KdF.⸗Wagen“ heißen! Wenn wir dieſes gewaltigſte deutſche Automobilwerk errichten, dann ſoll mit ihm zugleich auch eine vorbildliche deutſche Arbeiterſtadt entſtehen. Sie ſoll eine Lehrſtätte ſowohl der Stadtbaukunſt wie der ſozialen Siedlung wer⸗ den. Wir wollen damit zeigen, wie der Na⸗ tionalſozialismus ſolche Probleme ſieht, wie er ſie anpackt und wie er ſie löſt.“ Der Führer dankte am Schluß ſeiner Rede den Männern, die ſich um die Vorarbeiten und damit um das Gelingen dieſes Werkes bemüh⸗ ten: Jakob Werlin. Dr. Ley, dem Konſtrukteur Porſche und Dr. Lafferenz. Der Führer ſchloß:„So ſchreite ich zur Grundſteinlegung eines Werkes, von dem ich überzeugt bin, daß es ein Symbol der national⸗ ſoiaſiſtiſchen deutſchen Volksgemeinſchaft ſein wird!“ Nachdem der brauſende Beifall, mit dem die Worte des Führers aufgenommen wurden, ab⸗ geebt war, verlas Reichsamtsleiter Dr. Laf⸗ ferentz den Wortlaut der Urkunde der Grund⸗ ſteinlegung. in der zum Ausdruck gebracht wird, daß dieſes Werk im Jahre der Heimkehr der Oſtmark geſchaffen iſt. Dr. Lafferentz legte die Urkunde in den Grundſtein. Dann traten die Maurer und Steinſetzer in ihren charakteriſti⸗ ſchen Trachten herzu und fügten Stein und Mörtel. Der Polier überreichte dem Führer den Hammer, und dann vollzog, während die Zehntauſende ihre Arme zum Deutſchen Gruß erhoben, unter feierlicher Stille der Führer den geſchichtlichen Akt mit den Worten: „Ich vollziehe die Grundſteinlegung im Namen des deutſchen Volkes! Das Werk ſoll entſtehen aus der Kraft des ganzen deutſchen Volkes, und es ſoll dienen der Freude des deutſchen Volkes!“ Wie ein einziger Schrei brauſt die freudige Zuſtimmung zu dem hiſtoriſchen Ereignis über das Feld. Mit den Liedern der Nation, die von den Zehntauſenden freudigen Herzens mit⸗ geſungen werden, ſchließt der Staatsakt. Talſozialismus in der Oflmark Berlin, 26. Mai Die NSV. ſetzte ſofort mit umfangreichen Maßnahmen zur Linderung der Not im Kata⸗ ſtrophengebiet der Steiermark ein. In Leoben, Knittelfeld und Lizen wurden von der NSV. Lebensmittel, Kleider, Schuhe, Wäſche, ſowie Betten an die vom Unglück Betroffenen aus⸗ gegeben. NSV.⸗Feldküchen wurden zur Svei⸗ ſung der obdachlos gewordenen Familien und der Helſer in den verſchiedenſten Orten ein⸗ geſetzt. Kinder der Obdachloſen werden durch die NSV. eingekleidet und auf vier Wochen in das alte Reich zur Erholung geſandt. der unheimliche Begleiler Skizze von Berthold Thiele Alfons Beckenbrick hatte ſich verſpätet.— Es war dunkel geworden. Und der Mond. der ihm heute auf ſeinem einſamen Weg leuchten ſollte, hatte ſich hinter den Wolken verkrochen.— Beckenbrick lief ſchnell, ſeine Stirn wurde feucht. Bald ſtand er vor dem Wald, den er durch⸗ queren mußte. Vor ihm tat ſich ein ſchwarzer Schlund auf, und in dieſen Schlund hinein führte ſein Weg. Er ſieht ſich etwas furchtſam um.— Kamen nicht hinter ihm Schritte? Er horchte angeſtrengt in die dunkle Nacht. Die Schritte kamen wirklich näher. Auch recht! dachte Beckenbrick, zu zweien geht es ſich angenehmer durch den Wald, beſonders jetzt, da ſich mehrere Ueberfälle in der Gegend ereignet haben. Es mußte ein rück⸗ ſichtsloſer Burſche ſein, der die Gegend unſicher machte. Erſt geſtern abend hatte er dem Mül⸗ ler von Hammerbuſch mit vorgehaltenem Re⸗ volver die Brieftaſche mit faſt zweihundert Mark abgenommen. i Eine dunkle Geſtalt ſchob ſich an Beckenbrick heran. Beckenbrick grüßte. Die Geſtalt blieb einige Sekunden ſtehen. dann aber kam ſie näher, ſo daß Beckenbrick die Umriſſe erkennen konnte. Vor ihm ſtand ein großer, breitſchultriger Mann. Beckenbrick war zufrieden. An ſie zwei würde ſich der Ver⸗ recher nicht heranwagen. „Ich habe auf ſie gewartet“, ſagte Becken⸗ brick. „Schön. Dann können wir ein Stück des Weges zuſammengenſen, wenn es Ihnen recht Beckenbrick war es recht. ich— ich bin der Gerber Joſel.— der hier Bald waren die beiden Männer im Walde. Sie ſprachen von dieſem und jenem und kamen auch auf die Ueberfälle der letzten Wochen zu ſprechen. So kamen ſie an die Sandgrube, wo vor zwei Jahren der Gerber Joſel, der wüſteſte Raufbold der ganzen Gegend, den Gendarmen erſchoſſen hatte. Beckenbrick ſchwitzte ſtärker, ihn ſchauderte, und der Wald wollte kein Ende nehmen. Da lachte ſein Begleiter gezwungen auf: „Jetzt kann ich's Ihnen ja ſagen: ich bin der Mann, der ſeit vierzehn Tagen die Gegend unſicher macht. Aber Sie brauchen nicht zu ver⸗ ſuchen, was gegen mich zu unternehmen. Mein Revolver iſt ſchußbereit, und ich verſtehe durchaus keinen Spaß!“ Beckenbrick ſackt zuſammen. Es iſt ihm, als habe er ſchon einen Schlag über den Kopf be⸗ kommen. Auf dieſen Mann nun hatte er ge⸗ wartet, um mit ihm den einſamen Weg durch den Wald zu gehen! Sein Gehirn ſucht ange⸗ ſtrengt nach einem Ausweg. Heiſer kommt es von ſeinen Lippen: „Dann haben wir uns ja gefunden.—— an dieſer Stelle den Gendarmen——— aus⸗ gebrochen bin ich—!“ Er kann nicht weiter ſprechen, die Angſt ſchnürt ihm die Kehle zu⸗ ſammen. Nun wird ſein unheimlicher Beglei⸗ ter in die Taſche faſſen und den Revolver ziehen. Der Mond bricht durch die Wolken. Beckenbrick ſieht undeutlich, wie der Mann haſtig in die Taſche langt, er will ſchreien, aber die Stimme verſagt ihren Dienſt. „Da, nehmen Sie“, ſagt der unheimliche Be⸗ gleiter,„hier haben Sie mein Geld, es ſind dreißig Mark.— Laſſen Sie mich bitte in Frieden ziehen; ich bin gar kein Verbrecher, ich bin nur der Johann Michler aus Göteberg. Ich hatte ſo Angſt vor Ihnen, und da habe ich Ihnen etwas vorgeſchwindelt!“ Beckenbrick wußte nicht wie ihm geſchah. Als er wieder zu ſich kam, hielt er einen Leder⸗ beutel in der Hand. das Geld des Johann Michler aus Göteberg. Er ſieht ſich um, aber ſein Begleiter iſt davon gelaufen. Und nun lacht Beckenbrick, er muß an das verdutzte Ge⸗ ſicht denken, das der Michler machen wird, wenn er ihm morgen früh die Geldbörſe brin⸗ gen wird. Tierfreund— Freund des Tieres? Eine Betrachtung. Der Zoologiſche Garten von Stock⸗ holm iſt nicht weiter von großer Bedeutung. Von Bedeutung iſt lediglich ein dort am Raubtiergehege angebrachtes und nicht zu überſehendes Schild, auf dem zu leſen ſteht: Wer Raubtiere necken möchte, wird ge⸗ beten, dies nicht von außen, ſondern vom Innern des Käfigs aus zu tun. Schlüſſel beim Wärter. Dieſe ſchnurrige Aufforderung bewirkt, was ſie bewirken ſoll. Die Beſucher laſſen die Tiere in Ruhe. Allerdings iſt cs traurig ge⸗ nug, daß es— und das nicht nur in Stock⸗ holm!— dieſes Hinweiſes bedarf, aber ob traurig oder nicht, es iſt jedenfalls ſo. Jeder Wärter und Auffeher jedes Zoos kann ein Lied von der Tierfreundlichkeit ſeiner let ſingen, denn kein Begriff wird mehr verfälſcht als der des Tierfreundes. Tierfreund iſt durchaus 8 wer unter allen en e den Trieb in ſich ſpürt, Tiere zu liebkoſen oder ſie, ganz gleich, wie, in Be⸗ wegung zu ſetzen. Tierfreund iſt ebenſowenig, wer trotz des in faſt jedem zoologiſchen Gar⸗ ten heimiſchen Verbots Tiere füttert, um ihnen etwas„Gutes“ anzutun. Wer ein krankes Erfolg des 13 B.-dpferlages Berlin, 27. Mai Der erſte NS V.⸗Opfertag in der be⸗ freiten Oſtmark fand am vergangenen Sonntag unter der regen Anteilnahme der geſamten öſterreichiſchen Bevölkerung ſtatt. Die bisheri⸗ gen vorläufigen Zählergebniſſe zeugen vom ein⸗ mütigen Opferwillen unſerer Oſtmark. Folgende vorläufige Ergebniſſe liegen vor: Im Gau Wien wurden 290 000 RM. ge⸗ ſammelt. Von 11000 Helfern wurden 2 Millko⸗ nen Abzeichen verkauft. Im Gau Niederdonau (Früher Niederöſterreich) wurden von 16 000 Helfern 872 000 Abzeichen umgeſetzt. Das Ge⸗ ſamtergebnis beträgt 287000 RM. Salzburg Stadt und Land meldet ein Ergebnis von 92 000 RM., Tirol mit Innsbruck ohne Vorarl⸗ berg 60 000 RM., der Gau Oberdonau(früher Oberöſterreich) mit Linz 116000 RM. Das er⸗ gibt im Durchſchnitt ein Spendenaufkommen von 0.16 pro Kopf der Bevölkerung, das ſich in einzelnen Gauen bis zu 0.35 RMk. ſteigert. In Steiermark wird am kommenden Samstag noch⸗ mals nachgeſammelt, weil die Sammlung durch die Unwetterkataſtrophe nicht durchgeführt werden konnte. NSKOV. der Oſtmark gegründet Graz, 27. Mai Reichskriegsopferführer Oberlindober ver⸗ kündete am Mittwochabend in einer Großkund⸗ gebung in der Induſtriehalle in Graz die Grün⸗ dung der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopfer⸗ verſorgung für die Oſtmark. Judenboykoll am deulſchen Film Bukareſt, 27. Mai Ein unerhörter Skandal iſt ſoeben in Bu ka⸗ reſt aufgedeckt worden. Es handelt ſich um einen Bovkottverſuch der rumäniſchen Verleiher amerikaniſcher Filme gegen den deutſchen Film. Die rumäniſchen Verleiherfir⸗ men befinden ſich ſelbſtverſtändlich zum größten Teil in füdiſchen Händen. Sie wollen die Vorführung deutſcher Filme verhindern, ohne Rückſicht auf die rumäniſche Oeffentlich⸗ keit, die deutſche Filme gern ſieht und ſogar ein Verlangen nach Erhöhung der deutſchen Filmquote hat. Die zweile Elappe Prag, 27. Maf. Für den kommenden Sonntag ſind in 2740 Gemeinden, davon 697 ſudetendeutſchen Orten, Gemeindewahlen ausgeſchrieben. In ſolchen Or⸗ ten, vor allem in kleineren Gemeinden, in denen ſich die Parteien auf eine gemeinſame Liſte geeinigt haben, oder nur eine einzige Partei kandidiert, iſt eine Wahl nicht notwen⸗ dig. Das Letztere iſt auch in zahlreichen ſudeten⸗ deutſchen Orten der Fall, wo ausſchließlich die Sudetendeutſche Partei kandidiert. Von den 2740 Gemeinden liegen 1660 in Böhmen, 740 in Mähren⸗Schleſien, 22 in der Slowakei und 58 in Karpathorußland. Die rein deutſchen Orte, in denen gewählt wird, ſind Bilin, der Geburtsort des Reichsſtatt⸗ halters Seyß-Inquart, Stecken bei Iglau, Friedland, Komotau, Gablonz. Tannwald, Wei⸗ vert, Freiwaldau, Jauernigs und Eisgrub, in der Slowakei Schemnitz und Trentſchien⸗Tep⸗ litz. In einigen Prager Bezirken finden Wah⸗ len in die Ortsausſchüſſe ſtatt. Die Abordnung der Amerfka⸗Slowaken, die mit dem Original des Pittsburger Vertrages nach Prag unterwegs iſt, traf am Donnerstag in Edingen ein. wo ſie von einer polnischen, einer ſlowakiſchen und einer tſchechiſchen Ab⸗ ordnung begrüßt wurde. Der Hauptausſchuß des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes hielt am Donnerstag eine längere Sitzung ab. Ueber die Einteilung der Frei⸗ willigen in vier Kategorien und die proportio⸗ n wurde Uebereinſtimmung erzielt. Vögelchen in ſeinem einen Käfig ſperrt, iſt es auch nicht. Dieſen Tierfreunden einen Vortrag über Freundſchaft zum Tier zu halten, hieße, gewal⸗ tig ins Fettnäpfchen zu treten. Tierfreunde dieſer Kategorie ſind von einer verblüffenden Naivität. Eine Dame, die im Berliner Zoo dabei überraſcht wurde, wie ſie den Seebunden mitgehrachte Fiſche zuwarf, derbat ſich empört jede Einmiſchung ſeitens des Aufſehets, wobei ſie ſich auf den Standpunkt ſtellte, ihr Ein⸗ trittsgeld bezahlt zu haben und daß es ihr Freude bereite, die Seehunde zu füttern. Lei⸗ der ſtellte ſich heraus, daß die Fiſche nicht mehr einwandfrei waren. Auch darauf wußte die Damen einen Vorwand. Wohl ſeien die Fiſche für den menſchlichen Genuß nicht mehr geeig⸗ net, aber für die Tiete—— Dieſe Dame iſt beſtimmt eine Tierfreundin. Sie hat ihr Beſtes gewollt und war auch tot⸗ ſicher des Glaubens, daß für die Seehunde die Fiſche noch eine begehrte Delikateſſe bedeuten würden. Aber eine Freundin der Tiere iſt ſie nicht. Und das iſt der Unterſchied. Zoologiſche Gärten, ſo ſollte man meinen, werden in der Hauptſache von Freunden der Tiere aufgeſucht. Dem iſt aber nicht ſo. In der Mehrzahl ſind es— Tierfreunde, die ſich ein⸗ finden, und die Aufſeher und Wärter wiſſen tolle Geſchichten zu berichten. Als der Gorilla Bobby erkrankte, verſuch⸗ ten mehrere Beſucher, das rieſige Tier mit— Steinwürfen auf die Beine zu bringen. Bei der allwöchentlichen Reinigung des Bärenzwin⸗ gers im Berliner Zoo finden ſich mit untrilg⸗ licher Sicherheit zerbrochene Bier- und Limo⸗ nadenflaſchen, Reißzwecken, abgeriſſene Gerten. Spiegel mit zerbrochenem Glas weiſt das Af⸗ fenhaus an jedem Abend auf. In allen Fällen waren es beſtimmt keine Freunde der Tiere, Garten findet und es i die dieſen Unfug anrichteten. Aab ed mehr un Und! Matſch 10 ſicks bild 5 glühend 9 ein beißen 815 90 kire fil kifft dit dien, die 1 die ahl; Det den dure benige eile für Nen lite Sc dauert de * gende Die Daf net. ht; Arabiſcher Durſt ohe Fu Hahei be bach dolter ar hungerter gende St Die n. Hargelha dufrerti meln nog, nan ug hlichgefühtt deulſchen N. Ma. 10 in 27400 hen Otten, ſolchen Or⸗ inden, in emeinſame de einzige t ſotven⸗ N deten, leklich die hoh d 2 in der und. Die hlt witd, gſtatt⸗ bei Mlau, hald, Wei zgtub, ir clek⸗Tep⸗ den Pah⸗ alen, die Vetttages cunetstag volalſchen, chen Ub⸗ fiſchungs⸗ längete det Itei⸗ oportio⸗ timmung freundin. auh ttt übe die bedeuten it ſie e it ft meinen, et den del I det ſich kl f wiſſen gellub⸗ nit c 1. Bel zwi Antrüg⸗ ö Kur He, de M eren Falte! Tiot Tiele, Ein Mann erschüttert Afrika Der Kampf um den Sudan/ Von General Noskoff Copyright by Vorhut-Verlag Otto Schlegel, Berlin SW 68 9/10. Fortſetzung) Das Heer marſchiert alſo in einer rie Säule, in der Mitte, beſonders ſorgſam aachen befinden ſich die 6000 Kamele und die Kanonen. enn ſpäter der Weg weſtwärts vom Nil in die waſſerloſe Wüſte abbiegt, werden die Tiere unſchätzbare Dienſte leiſten, darum hält ſie Hicks in einer einzigen rieſigen Herde zuſammen— er will ſte ſtets unter ſeiner Kontrolle haben. Leider wird die Diſziplin der haſtig zuſam⸗ mengeſtellten Truppen ſchon jetzt mit jedem Tage lockerer. Zwei kleinere Erfolge, die Hicks bei Duem gegen die Mahdiſten erringt, vermö⸗ gen nicht, die Moral der Truppe zu heben. Im letzten Nil⸗Biwak hält die Armee län⸗ gere Raſt. Dort hören die Burſchen der Offi⸗ ziere im Stabe Hicks und Allah ed Dins: „General! Der Vormarſch nach El Obeid birgt die größten Gefahren in ſich!“ „Wenn ſchon! Können wir denn jetzt noch umkehren? Wollen Sie dieſe Schande auf ſich nehmen?? 5 3725 Pauſe folgt. Dann fährt Allah ed Din „Wenn wir nun hierbleiben, um die Armee beſſer auszubilden und zu diſziplinieren?“ „Dann iſt der Mahdi nicht nur Herr in Kordofan, ſondern auch über Darfur. Und wir ind noch ſicherer verloren als jetzt.“ Allah ed Din gibt nicht nach. Auch die anderen Stimmen werden lauter und lauter, die Ausdrücke ſchärfer und ungeſtümer. uletzt artet die Ausſprache in einen leiden⸗ chaftlichen Streit aus. Plötzlich wird der Vor⸗ ang des Zeltes aufgeriſſen. Der erregte Hicks ommt herausgelaufen... Die überraſchten Lauſcher ſuchen erſchrocken das Weite... „Farquhar! Farquhar! Kommen Sie ſchnell zu mir!“ Hicks ſucht Unterſtützung bei ſeinem Stabschef. arquhar muß gegen ſeine Ueberzeugung ſei⸗ nem Vorgeſetzten beiſtehen. Er fühlt: in diefer entſcheidenden Minute darf er ſeinen General nicht im Stich laſſen. Weiß er doch, daß Allah ed Din und die ägyptiſchen Offiziere in offener Oppoſition zu Hicks und ſeinem„europäiſchen“ Stab ſtehen. „Wie ein Lauffeuer verbreitet ſich die Nach⸗ richt von einer unüberbrückbaren Meinungsver⸗ ſchiedenheit zwiſchen General Hicks und dem Vertreter des Khediven im Lager. Die Moral und das Vertrauen der Truppe ſinken weiter. Allah ed Dins Befürchtungen beſtätigen ſich mehr und mehr. Und bald iſt jedermann überzeugt, daß der Marſch nach El Obeid ein Marſch ins Grab ſein wird. Hicks iſt feſt entſchloſſen, dem Mahdi in El Obeid den Todesſtoß zu verſetzen. Sowie die glühende Sonne die Waſſermaſſen der Regen⸗ een hat, will er den eißen Nil verlaſſen. „Die Regengüſſe waren in dieſem Jahr ganz heſonders ausgiebig; jede kleine Schlucht, jede Niederung ſteht noch Ende September voll Waſ⸗ er und Schlamm. Erſt Mitte Oktober trennt ich Hicks“ Armee vom Weißen Nil. „Hicks hat, abweichend vom kürzeſten Wege, eine ſüdlichere Richtung eingeſchlagen. Hier trifft die Truppe auf Wälder von rieſigen Aka⸗ ien, die als Deckung dienen können. Auch be⸗ 115 die Hoffnung, Regenlöcher in größerer nzahl zu finden. Der kürzeſte Weg nach El Obeid führt dage⸗ gen durch die offene Wüſte und hat nur ſehr wenige Brunnen. Hicks verzichtet auf ihn, denn 392 ür ſolch ein Gebiet ungeheure Maſſe von Menſchen und Tieren würde wohl unüberwind⸗ liche Schwierigkeiten vorfinden. Zwei Wochen dauert der Marſch, und noch iſt die Armee keine 100 Kilometer vom Weißen Nil entfernt. Bren⸗ nende Hitze lähmt Mann und Tier. 3 Waſſerſtellen werden von Tag zu Tag ſel⸗ ener. Jetzt fallen die Kamele nicht nur unter den arabiſchen Kugeln: noch ſicherer werden ſie von Durſt oder Hunger getötet. Man darf die Tiere nicht weiden laſſen, und was ſie unter ihren züßen im Lager finden, reicht lange nicht aus. abei bekommen Hunderte von den Kamelen entſetzliche Wunden, weil ihnen die Sättel ohne * aufgeſchnallt werden müſſen: die ausge⸗ ungerten Fiere freſſen das als Unterlage die⸗ nende Stroh einfach auf. Die Manneszucht der Soldaten iſt ſchon ſo mangelhaft, daß niemand mehr wagt, von ihnen Aufmerkſamkeit für die Tiere zu fordern. Bei jeder Raſt der Armee bleiben mehr und mehr Kamele liegen, um nicht wieder aufzu⸗ ſtehen. Auch die Zahl der Menſchenlei⸗ chen, die den Leidensweg der Armee grauſig markieren, ſteigt in erſchreckendem Maße. Ein großer Teil der Offiziere und Mann⸗ ſchaften iſt krank oder verwundet und wird mühſam mitgeſchleppt. Schon iſt es ſo weit, daß Vorräte verbrannt werden müſſen, und die Ra⸗ tionen der Soldaten eine erhebliche Verringe⸗ rung erfahren. 8 Hicks ſelbſt und die anderen Europäer ent⸗ behren längſt jene Bequemlichkeiten, an die ſie gewöhnt ſind. Eines Tages iſt man ſogar ge⸗ zwungen, einen Teil der Zelte zu vernichten. Der Berichterſtatter der„Daily Neſps“, O' Donowan, fährt zwar fort, ſein Tagebuch zu führen, und ausführliche Berichte niederzuſchrei⸗ ben, aber immer häufiger fragt er ſeinen deut⸗ ſchen Freund, den Maſor von Seckendorff: „Na, mein Lieber, vielleicht können Sie mir ſagen, für wen ich das alles ſchreibe?“ Als erfahrener Soldat ſieht Major von Seckendorff deutlich, welchem Abgrund die Armee Hicks unaufhaltſam entgegenmarſchiert. 25 n 15 Lage iſt, deſto höher gilt es den Kopf zu halten. 5 5 „Mein 1 er O Donowan! Schreiben Sie ruhig weiter. In Rahat werden wir genug Waſſer bekommen, dann wird ſich alles ändern. ber die Ankunft in Rahat verheſſert nicht im geringſten die berzweifelte Lage der Armee. Die Siedlung iſt von allen Einwohnern ver⸗ laſſen worden. Auch das letzte Rind iſt weg- geführt. Ein befreundeter Araberſtamm ſollte ſich mit Hicks in Rahat vereinigen. Tauſend Reiter könnten den Vormarſch der Truppe weſentlich erleichtern, wenn ſie die Scharen des Mahdis zu größerer Vorſicht zwingen würden. Aber die Leiden und das Elend der Armee des Paſchas ſind für das ſchwarze Land längſt kein Geheimnis mehr. Die Baggara⸗Reiter ziehen es vor, auf die Seite des neuen Herr⸗ ſchers überzugehen. Der Mahdi hat die Ober⸗ hand in El Obeid und in Kordofan— alſo iſt er auch der richtige Herr des Landes. „El bi achat umak hua abuk!!—„Wer deine Mutter heiratet, iſt dein Vater!“ ſagt die arabiſche Weisheit. „So ſetzt die Armee trotz unſäglicher Schwie⸗ rigkeiten ihren Weg fort. Am 28. Oktober raſtet die Armee des Paſchas in einem lichten Wald rieſiger Affenbrotbäume etwa 100 Kilometer vor El Obeid. Seltſamerweiſe haben die Mah⸗ diſten an dieſem Tage weniger hartnäckig ange⸗ griffen als bisher, und ſeit Erreichen des ſchützenden Waldes ſind ihre Ueberfälle ſogar vollkommen ausgeblieben. Die Qualen der Soldaten ſind unerträglich geworden. Um ſich über ihren Durſt hinwegzutäuſchen und den vertrock⸗ neten Gaumen zu kühlen, nehmen ſie Blei⸗ kugeln in den Mund. Ein Glück, daß der Feind ſich ruhig verhält! Alſo machen ſich viele Einzelgänger in der Hoffnung, irgendwo Waſſer im Walde zu finden, auf den Weg. O Donowans Diener, der ehemalige preußi⸗ ſche Garde-Ulanen⸗Unteroffizier Kloß, befin⸗ det ſich unter ihnen. Vorſichtshalber hat er Ge⸗ wehr und Revolver mitgenommen. Lange irrt er im Walde umher. Schon beginnt es zu däm⸗ mern, aber alle Bemühungen, Waſſer zu fin⸗ den, ſind erfolglos geblieben. Vor Verzweif⸗ lung und Wut wirft ſich Kloß auf den vertrock⸗ neten Boden. Seine berkrampften Hände ſchar⸗ ren die Erde auf. Vergeblich! Vergeblich! Keine Spur von Waſſer! Der Wahnſinn naht, die Kräfte beginnen ihn zu verlaſſen.. Bei Tagesanbruch wird Kloß von einer Mahdi⸗Patrouille gefunden. Im Lager der Mahdiſten bekommt er zu eſſen und zu trinken. Der„verhaßte Engländer“, denn für einen ſol⸗ chen wird der Deutſche von ſeinen Begleitern gehalten, hat noch einen weiten Weg vor ſich: der Mahdi ſelber ſoll ihn in El Obeid verhören. El Obeid, das Bollwerk des Mahdis, liegt in der Glut der afrikaniſchen Sonne. Die Strohhütten der ärmlichen Bevölkerung dro⸗ hen jeden Augenblick, von ſelber Feuer zu fangen. Nur in den Kellern der großen ſtei⸗ nernen Regierungsgebäude, die den breiten Marktplatz umringen, iſt es erfriſchend kühl. Mit ſchmerzhaft geſchwollenen Füßen und ahlreichen brennenden Wunden am Körper ockt der Berliner Kloß in einem dieſer Keller am Boden. Er ſoll ſich erholen, ehe er vor —. die Augen des heiligen Mannes geführt wird.] Waſſer, für das er vor wenigen Tagen einige Jahre ſeines Lebens gegeben hätte, ſteht in einem großen Krug vor ihm. Endlich iſt es ſo weit. Die ſchwarzen Krie⸗— ger, die Kloß bewachen, treten zu ihm, fordern ihn auf, ſich zu erheben. Sie ſchultern ihre Speere und führen Kloß zu einem Zelt, das in der Mitte des Marktplatzes errichtet iſt. Die Wache ſchiebt ihn hinein. Die eiſerne Hand des Kriegers, der, bewaffnet mit einem großen blanken Schwert, neben ihm geht, zwingt ihn auf die Knie. Im Halbdunkel der Hütte erkennt Kloß allmählich eine Gruppe auf dem Boden hockender Araber. In ihrer a ſitzt auf dem Angareb eine weiße Ge— alt. Es vergehen einige Minuten, ehe Kloß die Züge ihres Geſichts zu enträtſeln vermag. Seltſam erſcheint es ihm, daß die erſte un⸗ heimliche Angſt, die ihn bisher erfüllt hat, ſo— fort ſchwindet, So hat er ſich den ſchrecklichen Mann niemals vorgeſtellt. Nicht nur der ſtrenge, aber freundliche Ausdruck dieſes Ant⸗ litzes überraſcht Kloß, er entdeckt auch, daß ſeine Hautfarbe viel heller als die ſeiner Un— tergebenen iſt. „Wer biſt du?“ fragt der Mahdi. Kloß verſteht die Frage nicht, errät ſie aber ofort. „Namſaui! Deutſcher!“ „Der Mahdi lächelt. Eine Weile ſcheint er über etwas nachzudenken, dann wendet er ſich mit einigen Worten an den mit Lanze und Schild am Eingang ſtehenden Araber. Der Krieger verbeugt ſich ehrerbietig und eilt hinaus. Der apoſtoliſche Miſſionar, Pater Ohr— walder. der vor einiger Zeit in El Obeid in die Gefangenſchaft des Mahdis geraten iſt, hat ſchon von dem gefangenen„Engländer“ gehört. Zuſammen mit dem Italiener Bonomi. ſeinem Leidensgenoſſen, beſpricht er zum tau⸗ ſendſten Male die Ausſichten und Möglichkei⸗ ten der Hicks⸗Expedition, von der ihr Schickſal abhängt. Mitten in ihrer Krieger herein. „Sofort ins Zelt des Mahdis!“ Der Mahdi begrüßt die beiden Geiſtlichen freundlich. Pater Ohrwalder ladet er ſogar ein, neben ihm Platz zu nehmen. „Das iſt kein Engländer!“ ſagt er, indem er auf den Gefangenen zeigt.„Er iſt dein Bru⸗ der— ein Namſaui!“ Pater Ohrwalder iſt Oeſterreicher und ſoll jetzt als Dolmetſcher fungieren. Mit be⸗ bendem Herzen beginnt er Kloß auszufragen. Als der Berliner deutſch reden hört, zuckt er Unterhaltung ſtürzt ein zuſammen. Sprechen können und gehört zu werden— das iſt eine Erlöſung für ihn, In fieberhafter Eile und mit leidenſchaftlichen Geſten beginnt er die Strapazen und Leiden der Hicks⸗Armee zu ſchildern. Ohrwalder verſucht, ihn zur Ruhe zu brin⸗ gen. (Fortſetzung folgt) 28. Juni Konigsbeſuch in Paris Sicherungsmaßnahmen zum Empfang des engliſchen Königspaares Paris, 27. Mai. Das Programm für den Empfang des engliſchen Königspaares am 28. Juni in Paris iſt jetzt in allen Einzelheiten aufge⸗ ſtellt worden. Die tragiſchen Zwiſchenfälle, die vor einigen Jahren in Marſeille dem jugofla⸗ wiſchen König Alexander und dem damali⸗ 905 franzöſiſchen Außenminiſter Baxthou das eben koſteten, haben die franzöſiſche Regie⸗ rung diesmal zu außer ordentlichen Vorſichtsmaßnahmen veranlaßt. Die ganze Bahnſtrecke von Boulogne bis Pa⸗ ris wird während der Reiſe des engliſchen Königspares geſperrt ſein. Sämtliche Bahn⸗ höfe werden eine Stunde vor der Durchfahrt des Sonderzuges für das Publikum geſchloſſen. Längs der Bahnſtrecke ſorgen Gendarmerie und Mobile Garde in Zuſammenarbeit mit Eiſen⸗ bahnbeamten für die notwendige Sicherheit. Noch weitergehende Maßnahmen ſind jedoch für Paris ſelbſt getroffen worden. Das Auto, in dem das Königspaar zuſammen mit dem franzöſiſchen Staatspräſi⸗ denten und ſeiner Frau durch die Straßen der Hauptſtadt fährt, wird beſonders ge⸗ ſichert werden. Außerdem werden ſämtliche Wohnhäuſer, die auf der Zufahrtsſtraße liegen. beſonders überwacht. Die Bewohner dieſer Häuſer ſind verpflichtet, das Polizeipräſidium vorher zu unterrichten, welche Perſonen ſie möglicherweiſe einzuladen beabſichtigen, um vom Fenſter aus der Vorbeifahrt des Königs⸗ paares beizuwohnen Die Straßen, die das Auto paſſieren wird, werden vorher freigemacht und überwacht und außerdem wird ſich der königliche Wagen ſtets in ſchnellſtem Tempo zu den Zeremonien und den Veranſtaltungen begeben. Lebrun beſucht die Brelagne Prag, 27. Mai. Staatspräſident Lebrun begibt ſich am kommenden Sonntag in Begleitung des Unter⸗ richtsminiſters, des Luftfahrtminiſters und des andelsmarineminiſtets nach St. Brieuc in der tetagne. In dieſem Zuſammenbange dat der Innenminiſter aus Gründen der öffentlichen Sicherheit das Ueberfliegen des De⸗ partements an der Küſte bis auf ſechs Meilen auf das Meer hinaus am 29. Mai von 0 bis 24 Uhr verboten. Gleichzeitig wurde mit⸗ eteilt, daß die Flugplätze im Departement ote du Nord an dieſem Tage nur von Mili⸗ tärflugzeugen angeflogen werden dürfen. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß dieſe außerordentlichen Sicherheitsmaßnah⸗ men im Zuſammenhang mit dem Wieder- aufflackern der autonomiſtiſchen Bewegung in der Bretagne ſtehen. Cedillo-Pulſch angeblich beendel Mexiko⸗Stadt, 27. Mai Nach einer Erklärung der Regierung Carde⸗ nas ſoll der Cedillo⸗Putſch ſchon jetzt geſcheitert und alle Gefahren vorüber ſein. Den teuigen Cedillo-Anhängern wird Straffreiheit vetſprochen. Die heftigen Angriffe gegen die Oelgeſellſchaften, die als Mitſchuldige an dem Putſch bezeichnet werden, dauern an. ——— Kraftwerk Tremp in nalionaler hand Bilbao, 27. Mai. In der Nacht zum Donnerstag ſetzte laut nationalem Heeresbericht der Feind ſeine hef— tigen Angriffe an der Front von Kata⸗ lonien auf den Brückenkopf Balaguer und auf den Abſchnitten Tremp und Baronia fort, die aber abgewieſen werden konnten. Die Bolſchewiſten erlitten dabei ſo ſtarke Verluſte, daß die Angriffe im Abſchnitt Tremp am Don⸗ nerstag weſentlich ſchwächer waren. Auf den übrigen Abſchnitten wagte der Gegner über⸗ haupt keinen Angriff mehr. Die Nationalen machten 796 Gefangene. An der Teruelfront konnte die Ortſchaft Valpecedro erobert werden. Die Luft⸗ waffe vernichtete auf dem bolſchewiſtiſchen Flug⸗ hafen Senra zwei große Bombenflugzeuge und eine Jagdmaſchine, zwei Jagdmaſchinen wurden beſchädigt. Der Frontberichterſtatter des Hauptquartiers meldet ergänzend, daß der Feind ſeine Abſicht, die Kraftwerke, die Barcelona zu 75 v. H. mit Strom verſorgen, wieder zu er⸗ obern, nicht verwirklichen konnte. Bei dem Angriff in der Nacht zum Donnerstag ſetzte der Feind die jüngſten Jahrgänge von 15 bis 17 Jahren ein. Terror nach der Niederlage Negrin⸗Ausſchuß in Aengſten Bilbao. 27. Mai. Der völlige Zuſammenbruch der unter Ein⸗ ſatz des geſamten in letzter Zeit aus Frank- reich hereingekommenen Kriegs materials begonnenen bolſchewiſtiſchen Offen⸗ ſtpe an der Katalonienfront hat den roten Oberbonzen Negrin in Barcelona veranlaßt, eiligſt einen ſogenannten„Miniſterrat“ zuſam⸗ menzurufen. Die Bolſchewiſten hatten von die⸗ ſer Zuſammenballung ihrer letzten Kräfte eine große Erleichterung der ſchwierigen militäri⸗ ſchen Lage erhofft. Gut unterrichtete Kreiſe wollen wiſſen, daß es in der Ausſchußſitzung zwiſchen den Häuptlingen zu einer erregten Auseinanderſetzung darüber gekommen ſei. welche Maßnahmen nun noch ergriffen werden könnten, um das Schickſal abzuwenden. Daß der Druck auf die Bevölkerung weiter verſtärkt wird, iſt ſicher. So hat das mit der Aburtei⸗ lung Widerſpenſtiger beauftragte Tribunal heute wieder eine große Zahl von Todes⸗ urteilen verkündet, vor allem wegen Hoch⸗ verrats und Deſertion. Auch in der Provinz nimmt der Terror der Roten gegen die Bevölkerung ſtändig zu. In Caſtellon ſind wieder zahlreiche Ort⸗ ſchaften zwangsevakuiert worden, ſo daß in dem Gebiet nördlich des Fluſſes Mijares faſt die ganze Bevölkerung vertrieben iſt. Hierbei kam es zu ernſten Zuſammenſtößen mit den Unglücklichen, die ihrer Heimat beraubt wer⸗ den. Abteilungen von Rotgardiſten wurden eingeſetzt und trieben die Leute mit Gewalt aus ihren Häuſern. Lieber gelbſtmord als Genickſchuß §8 Paris, 27. Mai. Wie die franzöſiſche Nachrichtenagentur Fournier aus Moskau meldet, ſollen der poli⸗ tiſche Kommiſſar für die baltiſche Flotte St a⸗ lininkoff und ſein engſter Mitarbeiter Pantiukhoff ſich das Leben genommen haben. Beide hätten ſich demnächſt vor dem Militärgericht verantworten ſollen. Zehn an⸗ dere politiſche Kommiſſare, die ſich in der Oltoberrevolution hervorgetan hätten, ſeien im Laufe des Mai im Rahmen der Säube⸗ rungsaktion der baltiſchen Flotte hingerichtet worden. Juſammenſtöße in Jeruſalem Vier Tote und zwei Verwundete Jeruſalem, 27. Mai 8 erneuten Zuſammenſtoß zwiſchen Freiſchärlern und eine Patrouille der Hiljs polizei kam es auf der Straße Hebron— Beerſcheba. Die Hilfspoliziſten verloren zwei Tote und mußten auch ihre Waffen zurück⸗ laſſen. Die Angreifer haben ſcheinbar keine Verluſte erlitten. Das Jeruſalemer Judenvier⸗ tel Montefiore wurde wegen der geſtrigen Vor⸗ fälle mit 120 Pfund Strafe belegt. Ferner nahm die Polizei mehrere Verhaftungen vor. Zu einem Kabinettsumbildung in Tokio Eine Regierung der wirlſchafllichen und militäriſchen Konzenktalion Tokio, 27. Mai. Die ſeit längerer Zeit angekündigte Umbil⸗ dung des Kabinetts Konde wurde am Don⸗ nerstag offiziell bekanntgegeben. Außenmini⸗ ſter Hirota wurde erſetzt durch General Ugakt, Kriegsminiſter Sugihgama durch General Itagaki, Erziehungsminiſter Kid o durch General Araki, Finanzminiſter Kaya und Handelsminiſter Hoſhino durch den Gouverneur der Bank von Japan, Ikeda, der beide Miniſterien übernimmt. Die Umbildung des Kabinetts bedeutet die Einleitung einer entſchloſſenen Durchführung des China⸗Kon⸗ flikts und aller mit dem Konflikt zuſam⸗ menhängenden äußeren und inneren Angele- genheiten, insbeſondere die ſtrengſte Durchfüh⸗ rung des Generalmobiliſierungs⸗ eſetzes und der gegenüber China durchzu⸗ ührenden militäriſchen, politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Ziele. Es wird hervorgehoben, daß durch die Um⸗ bildung des Kabinetts die Durchführung einer einheitlichen Führung der Staatsgeſchäfte auf militäriſchem, poli⸗ tiſchem und wirtſchaftlichem Gebiet nunmehr garantiert iſt. Als wichtigſte Veränderung wird die Erſetzung des Außenminiſters Hi⸗ rota durch General Ugakt bezeichnet, der in politiſchen Kreiſen hohes Anſehen genießt. Die Ernennung General Itagakis zum Kriegsminiſter bedeutet ein militäriſches Pro- gramm. Der neue Kriegsminiſter beſitzt in hohem Maß das Vertrauen der Armee, Die Ernennung Ikedas, der als früherer Generaldirektor des Mitſui⸗Konzerns und als Gouverneur der Bank von Japan als erſter Fachmann auf finanztechniſchem Gebiet gilt, iſt ebenfalls von großer Bedeutung. Ikeda ſteht in engſter Verbindung zu Armeekreiſen. Ueberraſchend kam die Ernennung General Aratis zum Erziehungsminiſter. Insbe⸗ ſondere erwartet man von ihm die Erziehung der Jugend im Sinne der großjapaniſchen Ziele. Politiſche Kreiſe ſprechen von dem heu⸗ tigen Konde-Kabinett als einem ausge- ſprochenen Kriegskabinett, das die Aufgabe habe, die vollkommene Mobiliſie⸗ rung von Staat und Volk durchzufüh⸗ ren und militärtſch die Ziele durchzuſetzen, die in der Januar-Ertlärung des Kabinetts Ko⸗ noe klar herausgeſtellt wurden. Man hürt ferner, daß der neue Kriegsmini⸗ ſter die Reorganiſierung der Armee vorneh⸗ men werde. Als ſtellvertretender Kriegsmini⸗ ſter wird General Tojo genannt. Ergänzend wird gemeldet, daß der bisherige Erzlehungsmintiſter Marquis Kido zum Wohlſahrtsminiſter ernannt wurde. Die Par⸗ teien ſind im Kabinett nicht vertreten. — — * — — r Hut Unlethallung und Belehrung Aus dem Pariſer Nachtleben Wenn ſich die Nacht über Paris hernieder⸗ ſenkt, kommen aus ihren Schlupfwinkeln aller⸗ lei ſeltſame Geſtalten hervor, die ihrer Ori gi⸗ nalität wegen bei allen Kennern des Pariſer Nachtlebens beliebt ſind. Man lacht über dieſe oft rührenden Erſcheinungen, die in einer Welt der Phantaſie leben und irgend wie ein unent⸗ behrlicher Beſtandteil des nächtlichen Paris ſind. Da iſt vor allem„Auguſte⸗la⸗Fleur“, der „Blumenauguſt“, ein müder alter Mann, der des Nachts Blumen verkauft. Einſt war er ein wohlbeſtallter Pferdehändler in Montpel⸗ lier, heute lebt er von ſeinen philoſophiſchen Ausſprüchen, von denen einer lautet:„Man darf die Welt nicht beim Schopf packen, da iſt ſie nämlich zu ſchwer. Um die Taille muß man ſie ſaſſen, dann geht's leicht...“ Er liebt die wenigen Pferde, die es noch in den Straßen von Paris gibt, und ſammelt Futter für ſie. Eine andere merkwürdige Geſtalt des nächtlichen Paris iſt die„Maxrie⸗des⸗Bijouz“, die„Edel⸗ ſteinmarie“. Sie kommt mit der Pünkt⸗ lichkeit eines Uhrwerks kurz vor Mitternacht in das Cafés„Chez Boudon tout eſt bon“ und iſt über und über behangen mit falſchen Edel⸗ ſteinen. Die alte Frau, die allein an den Fin⸗ 525 der ſtets geſpreizten rechten Hand ein 3 Talmi⸗Ringe trägt, redet ſich ein, ein⸗ mal eine„große Maitreſſe“ geweſen zu ſein. Und wenn man ihr einen Schnaps bezahlt, dann erzählt ſie Geſchichten aus ihrem Leben wie wei⸗ land der Freiherr von Münchhauſen. „Ich bin Bijou die Königin des Mont⸗ martre“, pflegt ſie zu ſagen.„Man kannte mich in London, Rom, Berlin und Neuyork. Ich war die Pierbe großer Männer, hatte Häuſer, zen, Pferde, Gärten,. Lakaien. Ich war auch die a eines Königs— den Namen ſage ich nicht, das verbietet mir die Diskretion. Wol⸗ len Sie übrigens eine Photographie von mir kaufen? Ich gebe ihnen noch ein Autogramm dazu... Sehr bekannt iſt auch der„Ehri⸗ ſtus von Paris“, ein Mann mit wallenden rötlichen Haaren, der allabendlich im Cafs de la Rotonde Milchkaffee trinkt. Er iſt Modell, Aſtrologe, Zeichner und Philoſoph, und fühlt ſich ſo recht als Montparnaſſe⸗Original.„Ich heiße Soun Won Roung“, erzählt er mit wichtiger Miene.„Geboren wurde ich im Schatten eines Kameles, das einer Karawane in der Wüſte Gobi zugehörte. Bei den Lamas in Tibet habe ich Aſtrologie und Magie ſtudiert. Ich bewun⸗ dere Europas Zivilisation, aber ſie iſt mir zu laut. Im 1 bleibe ich immer Aſien, der Mutter aller Weisheit, treu.“ Der„Chriſtus“ hat keine Wohnung er ſchläft bei der Heilsarmee Oder in der warmen Jahreszeit unter einer Seine⸗Brücke. 1 5 Nicht vergeſſen ſei in dieſer Ausleſe„Na po⸗ leon“, der in einer bunten Phantaſieuniform als Portier eines Nachtlokals ſeines Amtes waltet und die Türen der anfahrenden Autos öffnet. Er ſieht dem großen Korſen in der Tat verblüffend ähnlich; einſt war er ein Feuer⸗ reſſer bei einem idiſchen Fakir, der ſich auf den ummelplätzen von Paris produzierte.„Napo⸗ leon“ hat eine Manie: er will 4 ein großer Detektiv werden. Tag für Tag liefert er in der Polizeidirektion am Quai des Orfevres die Nummern ſämtlicher Autos ab, die an dem Nachtlokal, an dem er Türſteher iſt, vorüber⸗ fuhren oder anhielten. Obgleich man ihm immer wieder bedeutet, daß es nicht den geringſten Sinn habe, dieſe Liſten anzufertigen, und ihn wiederholt vor die Türe ſetzte, notiert er weiter fleißig Nacht für Nacht die Autonummern, in der Hoffnung, das könne eines Tages doch zur Aufdec d eines Kapitalverbrechens führen und ihn zu großen„Sherlock Holmes“ machen. Anekdoten Der richtige Orden Als einer der eitelſten Männer ſeiner Zeit galt ein Pariſer Elfenbeinhändler. Er legte vor allem Wert auf äußeren Schmuck und Orden, Da wurde ihm auf einer Geſchäftsreiſe von einem afrikaniſchen König im Sudan der Labakſi⸗Tapo⸗Orden übergeben. Sofort eilte er zum Miniſterum des Aeußeren, um die Erlaub⸗ nis zum Tragen des Ordens zu erhalten. Man fragte den eitlen Mann ob er auch wiſſe, woraus dieſer beſondere Ordensſchmuck beſtehe.„O ja“, erwiderte er ſtolz,„das iſt ein Ning aus Goltz, und ein rotes Amulett hängt daran herunter. Ich wiire glücklich, den Orden tragen zu dürfen.“ b 5 „Die Erlaubnis dazu 1 5 ich Ihnen ſchon“, war die Antwort des iniſters, aber das Tragen eines Ordens bat dem HGeſetz ent⸗ e 15 geſchehen, und zwar wird der Ring rch die Naſe gezogen 15 eee Ritter des Labalſi⸗Tapo⸗ Ordens hatte das Miniſterium ſo ſchnell ver⸗ laſſen, daß der Miniſter ſeine Ausführungen nicht mehr beenden konnte. Schwindel und doch Wahrheit! Immer wieder fallen diejenigen herein, von denen man ſagt, daß ſie nicht alle werden. Mit der Dummheit ſeiner lieben Mitmenſchen rechnete auch der Schlaue, der Helleborus hieß und vor 50 Jahren in den Zeitungen ankündigte, daß er ein unfehlbares Mittel, das Leben zu verlängern, jedermann gegen Voreinſendung des Betrages von einer Mark ſofort mitteilen werde. Viele Hunderte von Briefen trafen ein, wer wollte ſein Leben nicht auf ſo billige Art um einige Jährchen verlängern! Auf einer gedruckten Karte wurde in folgendem Weisheitsſpruch dann das unfehlbare Mittel an⸗ gekündigt:„Stehen Sie jeden Morgen zwei Stun⸗ den früher auf als ſonſt, denn da der Schlaf der Halbbruder des Todes ziſt, lebt der Menſch nur im Wachen. Zwei Stunden pro Tag mehr gelebt, geben aber pro Jahr nach Adam Rieſe 30 Tage 10 Stunden. Wenn Sie nun 50 Jahre alt werden und mein Mittel nur 20 Jahre befolgen, haben Sie Ihr Leben um 1% Jahre verlängert, was Sie zufriedenſtellen wird.“ Ob die Neugierigen wohl zufrieden waren? Ein gefahrvoller Morgen Eine Geſchichte um Friedrich den Großen— Von Hans Beihge Friedrich der Große hatte einen Kammer⸗ diener mit Namen Glaſow, einen etwas ſchwäch⸗ lichen Menſchen, um deſſen Geſundheit er be⸗ 00 war. Es kam vor, daß er den Mann an chönen, ſonnigen Tagen aufforderte, den Dienſt für einige Stunden auszuſetzen und auf der Ter⸗ traſſe von Sansſouci in einem Seſſel Platz zu nehmen, um die Wohltat der Sonne zu genießen. Nun kam eine Zeit, wo Glaſow dem König durch ſein zerſahrenes Weſen auffiel und ſchließ⸗ lich unheimlich zu werden begann. Der Diener eigte ſich demütiger in ſeinem Betragen als font, er hatte dabei ein ſcheues Weſen und be⸗ kam einen merkwürdig unſteten Blick, den er dem König zu verbergen ſuchte. 3 wurde mißtrauiſch— und mit Recht. Er führt etwas im Schilde, dachte er, er hat ein ſchlechtes Ge⸗ wiſſen und kann es in ſeiner Anſicherheit nicht verbergen— es wird ſich zeigen, ob er ein Filou iſt. „Glaſow, Er ſieht ſchlecht aus“, ſagte der König eines Morgens, als der Diener die Scho⸗ kolade in das blaue Frühſtückszimmer brachte, „Er muß etwas für ſich tun.“ Glaſow ſchrak zuſammen. „Es geht vorüber, Majeſtät“, entgegnete er, zes iſt einer der kleinen Anfälle, die ich zuwei⸗ len habe, nichts weiter.“ Dann goß er die Schokolade ein, und Fried⸗ rich hörte mit geſchärftem Ohr, wie die Taſſe leiſe klirrend gegen die Untertaſſe ſtieß. Gla⸗ ſows Hand zitterte alſo, überhaupt war der Mann heute noch unſicherer in ſeiner Haltung als ſonſt. Friedrich ſchwieg und dachte ſich ſein Teil, ſeine Miene war eiſig. Der Diener ſtellte die Schokolade auf den kleinen Tiſch vor 8 Herrn und zog ſich ſchnell wieder zum Serviertiſch zurück. Friedrich nahm einen Löffel und rührte das Getränk langſam um, ohne ein Wort zu ſprechen. Er tat es auffallend lange, der Diener ſtand Qualen aus. Nun legte der König den Löffel beiſeite, ergriff die Taſſe und hob ſie gemächlich empor. Er blickte dabei mit durchdringendem Blick zu Glaſow hinüber, der blaß und geduckt am Serviertiſch ſtand Jetzt tat der König, als wolle er anſetzen und trinken, da erſcholl ein Schrei. l „Nicht trinken!“ rief der gefolterte Diener und ſank, von ſeinem Gewiſſen gejagt, auf die Knie,„es iſt Gift darin, Mafeſtät! Gift!“ Der König ſetzte die Taſſe ruhig hin und ſtreifte Glaſow mit einem Blick tiefſter Ver⸗ achtung. l „Ich wußte es“, ſagte er„darum war ich ja ſo gütig zu dir, du Schurke, damit du dich eines Tages bereit erklärteſt, mich zu vergiften, nicht wahr? Steh auf! Wieviel hat man dir geboten?“ Glaſow wimmerte. „Wieviel, frage ich!“ rief der König gereizt. 8 3 Dukaten.“ „Iweihundert Dukaten für den Mord an einem König. Bube, du jammerſt mich.“ Er griff nach der Tiſchglocke und läutete. „Die che!“ rief er dem eintretenden Die⸗ ner zu. 10 blutjunger Leutnant erſchien und mel⸗ e ſich. „Leutnant von Mylius“, ſagte e den Mann da in Feſſeln und nach Spandau. Er wollte mich umbringen. Sie ſtehen mir mit Ihrem Kopf für ihn. Er darf mit niemand ſpre⸗ chen— mit niemand. Ab.“ Er ſah nicht zu, wie der Leutnant den Ver⸗ brecher abführte, er ſtand am Fenſter und blickte ſchweigend in den entblätterten Park, müde, niedergedrückt, voll Verachtung gegen alles, was atmete. „Glaſow bekam in Spandau eine Lungenent⸗ zündung und ſtarb in Kürze. Gleich nach ſei⸗ nem Tode befahl der König ſämtliche Gesandten der fremden Länder zur Audienz, zugleich die Generale und höchſten Beamten des Staates. Es wurde eine kurze und äußerſt merkwürdige Audienz. Friedrich ſah ſich die Verſammelten eine Weile ſchweigend an, mit kaltem, abweiſen⸗ dem Blick, es war ſo ſtill im Saal, daß man das Fallen einer Stecknadel gehört hätte. Dann be⸗ gann er mit metallener Stimme: „Wie Sie wiſſen, meine Herren, hat man mich töten wollen. Der Anſchlag iſt vereitelt. ch weiß nicht, wer die Kanaille iſt, die meinen ammerdiener beſtochen hat, und will es nicht wiſſen. Es ſcheint nicht ſchwer zu ſein, einen kränklichen, ſchwachen Menſchen durch klingendes Gold zur 2 zu verführen. Die Unter⸗ uchi hat ans Licht gebracht, daß Arſenik in r Schokolade war. Ich habe meinen Leibarzt Dr. Pfändler beauftragt, Arſenik unentgeltlich abzugeben an jeden, der es haben will, und zwar unter ſtrenger Verſchweigung des Empfängers. Ich bitte von dieſer Verordnung Gebrauch zu machen. Meine Herren, ich danke Ihnen!“ Nun begab er ſich mit hartem Schritt zur Tür hinüber, ſtellte ſich dort auf und ſah jedem ein⸗ zelnen, der den Saal verließ, ſcharf ins Geſicht. Es war unendlich peinlich für alle, die an ihm vorüber mußten. Mit beſonders ſtrengen Augen muſterte er die Geſandten der fremden Länder— er war überzeugt, daß ſich unter ihnen der Mann befand, der den Kammerdiener gedungen hatte. Können Pflanzen träumen? Rufen Sie den Arzt, das Veilchen hat Fieber! Der weltberühmte Botaniker Profeſſor Blamingham hat nunmehr die Verſuche und orſchungen des indiſchen Gelehrten Jagadis hundra Boſe beſtätigt. Die allgemeine An⸗ ſchauung über die Pflanzen bedarf danach einer gründlichen Korrektur. Der Mann, der das Gras wachſen hörte Es iſt bekannt, 5 man mit modernen Mikro⸗ phonen und Verſtärkern in der Tat das Gras wachſen hören kann, eine Feſtſtellung, die vor einiger Zeit Senſation bedeutete. Sie geht auf den indiſchen Gelehrten Boſe zurück, der in⸗ zwiſchen nachwies, daß jede Pflanze ihr eigene Sprache, d. h., ihre eigene charakteriſtiſche Tonkurve beim Wachstum hat. Auch die Zeit⸗ rafferaufnahmen der modernen Filmtechnik, die den Wachstumsvorgang einer Pflanze, der Tage dauert, innerhalb weniger Minuten zur Vor⸗ führung bringen, greifen auf ſeine Ideen zurück. Seine Behauptungen, daß die Lebensäuße⸗ rungen der Pflanze weſentliche Aehnlichkeiten mit denen der organiſchen Lebeweſen aufweiſen, wurden ebenfalls bewieſen. Profeſſor Blaming⸗ ham konſtruierte ein 1 ermometer, mit dem ſich die Temperatur der Pflanzen meſſen läßt. Es weiſt nach, daß die Blumen ſich nicht nur erkälten können, mit den gleichen Er⸗ ſcheinungen wie beim Menſchen, ſondern daß ſie auch Fieber bekommen und ähnliches mehr. Veilchen im Fieber Tritt nach längerer Hitzeperiode ein Witte⸗ rungsumſchwung ein, und es fällt kalter Regen, dann werden die Pflanzen plötzlich warm, wärmer als ihre Umgebung— Roſenknoſpen ſind ſogar um 9 Grad wärmer als die Luft. Dies 4 ein ausgeſprochener Fieberzuſtand. nau wie der Menſch ſich gegen die Krankheits⸗ erreger wehrt, indem der Körper ſeine Eigen⸗ wärme beträchtlich erhöht, ſo machen es auch die Pflanzen. Beſonders bei den Veilchen iſt das zu bemerken. Sie beſchleunigen die Aufnahme von Nährflüſſigkeit und durch den dadurch erhöhten chemiſchen Stoffwechſel tritt dann die Temperaturerhöhung in den einzelnen Pflanzen⸗ zellen ein. Ebenſo laſſen ſich Pflanzen regelrecht ver⸗ iften. Werden ſie mit einem für den Men⸗ 1555 tödlichen Gift geimpft, dann tritt alsbald nach der Vergiftung eine Art Schüttelfroſt ein, das ſind gewaltſame Zuckungen. Nach einiger Zeit hören dieſe auf und eine Todesſtarre tritt ein, die der beim Menſchen abſolut gleicht. Erſt nach weiterer Zeit, nachdem dieſer Todes⸗ kampf der Pflanze längſt vorüber iſt, ſterben dann die Blätter ab, und die Pflanze geht in Verweſung über. Der Inder hat dieſe Erfahrung bei den verſchiedenſten Blumen gemacht. Immer wieder zeigt ſich das gleiche: Schuͤttelfroſt, Fieber und Todesſtarre. Beſonders kräftige Pflanze kamen bei geringer Giftdoſierung über den Tod hinweg, ihre Abwehrkräfte ſiegten. Dennoch waren ſie Zeit ihres Lebens in Mitleidenſchaft ezogen und waren beſonders ſchwer zu weiterem achstum zu bewegen. Selbſt die Atmung dieſer erkrankten Pflanzen, das heißt der Vor⸗ gang, bei dem Kohlenſtoff aus der Luft auf⸗ genommen und Sauerſtoff abgegeben wird, ver⸗ langſamte ſich merklich und würde unregelmäßig. Was traͤumen Pflanzen? Tatſächlich gibt es einen Traumzuſt and auch bei den Pflanzen. Es iſt bekannt, daß ſich die Blüten der Blumen des nachts ſchließen und ſich erſt mit den erſten Sonnenſtrahlen wieder öffnen. In der Nacht zeigen ſich jedoch ſtatt der Wachstumsbewegungen horizontale Zuckungen verſchiedener Art, die der Inder als das Träu⸗ men der Pflanzen bezeichnet und auch beweiſt. Dieſe Bewegungen gehen allerdings langſam vonſtatten, und um ſie zu beobachten, iſt die Hilfe des Zeitraffers notwendig. Man hat nun Roſen verſchiedene der bekannten Betäu⸗ bungsmittel beigebracht. Obwohl es heller Sonnenſchein war, ſchloſſen ſie ſofort genau ſo ihre Blüten, wie während der Schlafenszeit und verfielen in horizontale Zuckungen, jenen Traum⸗ zuſtand der Pflanzen. Menſchlich, allzu menſchlich erſcheinen die Lebenäußerungen der Pflanzen, doch die moderne Wiſſenſchaft erkennt ſie an. Aber der indiſche ee iſt mit ſeinen Ergebniſſen noch nicht zu⸗ rieden. Er veröffentlicht ſoeben das erſte Kapitel ſeines neueſten Vuches, indem er be⸗ weiſen will, daß Blumen auch eine Seele haben, daß ſie für die Schönheit ihrer Umgebung und für die Freundlichkeit, mit der ſie behandelt werden, empfänglich ſind. Bei einem Betreuer, den die Pflanzen lieben, ſollen ſie ſchöner blühen und wachſen, unter den ſonſt gleichen Lebens⸗ bedingungen, als bei einem, der ihnen unſym⸗ pathiſch iſt! So unglaubwürdig dies erſcheint, ſo darf man daran erinnern, daß all die anderen Feſtſtellungen Boſes zunächſt auch eine Welt⸗ rl hervorriefen und dann von der Wiſſenſchaft anerkannt werden mußten. Geſchichten ohne Polltik Gelächter um Gandhis Doppelgänger „Gandhi, der indiſche Nationalheld, weilt zur Zeit in Schottland!“ Dieſe Meldung drahtete ein aufgeregter Reporter vor kurzem von Glasgow nach London und hätte damit bei⸗ nahe einen Alarm in der Downingſtreet her⸗ vorgerufen, wenn ſich nicht in letzter Minute herausgeſtellt hätte, daß der Journaliſt ebenſo wie viele andere Bewohner Glasgows einem Spaßvogel zum Opfer gefallen war. In Glas⸗ gow lebt 1 vollkommener Doppel⸗ gänger von Mahatma Gandhi: der 45jäh⸗ rige Kaufmann Mr. Jim MacLean. Nachdem man Lean ſchon des öfteren auf ſeine Aehn⸗ lichkeit hin mit dem weltberühmten Inder an⸗ geſprochen hatte, kam er auf den Gedanken, ein⸗ mal in genau derſelben Aufmachung, in der man den Mahatma zu ſehen gewöhnt iſt, durch die Straßen der ſchottiſchen Hauptſtadt zu ſpazieren. Er legte alſo die goldgeränderte Brille an. ließ den kahlgeſchorenen Schädel unbedeckt, hüllte ſich in ein weißes, vielfach verſchlungenes Leinen⸗ tuch, das bis zu den nackten Knien reichte, und zog ſich Lederſandalen an. In dieſem Koſtüm ſchritt er würdevoll einher, umlagert und ver⸗ folgt von einer neugierigen Menſchenmenge, die mit Windeseile das Gerücht verbreitete, Gandhi habe Schottland einen überraſchenden Beſuch abgeſtattet. Erſt als man den ſeltſamen Wande⸗ rer einem polizeilichen Verhör unterzog, klärte ſich Mr. MacLeans Scherz auf. Brunnenwaſſer macht ſchön Weibliche Eitelkeit vermag ſogar den Fort⸗ ſchritt der Technik zu hemmen. Das zeigte ſich, als unlängſt der Gemeinderat des engliſchen Dorfes Broomfield den Beſchluß faßte, eine moderne Quellwaſſerleitung für die Bewohner des Ortes bauen zu laſſen, um damit gewiſſen ſanitären Mißſtänden, die die bisherige Waſſer⸗ verſorgung durch die Ziehbrunnen neben den Häuſern verurſachte, abzuhelfen. Der Beſchluß ſtieß nämlich auf den Widerſtand der wei b⸗ lichen Dorfbewohner, die in der ganzen Gegend durch ihr ſchönes blondes Haar und ihre roſige Geſichtsfarbe bekannt ſind. Die Mädchen und Frauen von Broomfield ſchreiben dieſe Vorzüge der täglichen Verwendung des weichen Brunnenwaſſers zu. Und ſo überreichten ſie dem Gemeinderat eine Denkschrift, in der ganz ernſt⸗ haft dargelegt wurde, daß durch die Abände⸗ rung der herkömmlichen Waſſerverſorgung die Frauen und Mädchen des Dorfes Gefahr liefen, ihre ſprichwörtliche Schönheit einzubüßen. Der Ausſchuß, der die Anlegung der modernen Waſſerleitung unter großen finanziellen Opfern ermöglichte, ſah ſich durch dieſen über raſchenden Proteſt nicht wenig in Verlegenheit gebracht und hat ſeine Entſcheidung bis zur Ueberprü⸗ fung der angeführten Gründe vorbehalten. Ehefeſſeln— wörtlich genommen Den Ausdruck„Ehefeſſeln“ kennt man in allen Kulturſprachen. Aber es geſchah wohl zum erſten Male, daß ein Bräutigam ſeiner Braut tatſäch⸗ Iich auf dem Wege zur Trauung Feſſeln an⸗ legte, um ihres Beſitzes ſicher zu fein. Der Farmarbeiter Donald Palik führte in der nord⸗ amerikaniſchen Stadt Denver im Staate Colo⸗ rado die blonde Roſemarie zum Altar. Am Mor⸗ gen ſeiner Hochzeit hatte er mehrere Drohbriefe von unbekannten Nebenbuhlern bekommen, die die Mitteilung enthielten, man werde Donalds Braut noch vor der Trauung entführen. Da Nalik nicht gewillt war, ſeine Roſemarie zu verlieren, und da er wußte, daß im Staate Colorado ſolche Streiche gar nicht ſelten ſind, ſchützte er ſich gegen die mißgünſtigen Nebenbuhler auf eine ebenſo originelle wie wirlſame Weiſe: er legte ſeiner Braut ein paar Handſchellen an, die er mit einer Stahlfeſſel an ſeinen Arm kettete, ſo daß man ihn ſelbſt hätte mitentführen müſſen, wenn man Miß oſemarie hätte rauben wollen. Das zuſammen⸗ aalen Brautpaar erregte allgemeines Er⸗ ſtaunen, aber die Trauung ging reibungslos von⸗ n dice ehen 8 Palik verſicherte, daß e ieſen„Ehefeſſeln“ ein gutes fü die Zukunft erblicke. 9 e ee Freianlage für das einzige„Indiſche Panzernashorn“ Europas in Hagenbecks Tierpark in Stellungen bei Hamburg. (Scherl⸗Bilderdienſt, M.) K 1 getan Get Murg Laſtkte ſchaft den G. krin! wurde, Die N Kindes falls z Oeſtt vollte abends Ort bt 0 al et Je ohne wäre h Veuot an den nicht benahn purde ci U wurden in ge pte, etwa 80 Uebe Dare b 1 duß diz zu phie. le an leg * füt ſc ſes Leinen keichle und em Koſtün tt und der. Amenge de tete, Gandhi den Veuc nen Munde og llätte 1 fegte ſch, englichen faßte, eine Fenohner it gewiſſen ige Waſer⸗ leben den et Beschluß er peib⸗ der ganzen at und ihre ie Midchen ben dies es heichen ien ſie den ganz ernt⸗ e Abände⸗ pthung die ah ließen, ihen. Det modernen len Opfern machenden t gebracht leberpri⸗ alten. 60 i in allen zum erſten ut tatſäc⸗ ſelnat⸗ ein. der der nord ate Colo⸗ An Nor⸗ dichbriefe nner, die Donalds Da Lalil betlleren, do bolhe ſich gegen e ebenſo gte ſeinet mit einet in nan Miß uammen⸗ tes Er, los bol⸗ hette, daß nit Wiesbaden. Bei Wiesbaden fuhr Bunte Tageschronil Berg wandert in die Moſel Koblenz. Ein intereſſanter Arbeitsgang wird zur Zeit im Zuge der Bauarbeiten an der neuen Moſelſtraße zwiſchen Winningen und Kobern durchgeführt. Die neue Straße muß an vielen Stellen ins Moſelbett hineingelegt werden, was die Aufſchüttung von rund 300 000 Kubikmeter Erd⸗ und Geſteinsmaſſen erfor⸗ dert. Im Belltal werden die Geſteinsmaſſen gewonnen, dort trägt man eine große Berg⸗ wand auf einer Länge von 300 Metern ab, ſo daß das Tal um 15 Meter breiter wird. Die Geſteinsmaſſen wandern in die Moſel. arbeitstäglich zur Zeit etwa 800 Kubikmeter. Die Arbeit wird in drei Schichten bewältigt und erfordert täglich den Arbeitseinſatz von 250 Menſchen. Mit einer eldbahn kommen Steine und Erde aus dem Tal zur Moſel, wo die neue Straße, die eine Fahrbahn von 6 m — und eine Geſumtbreite von 10,80 m hat, erſteht. Bewahrk Feuer und Licht Scheunenbrand durch Kinderſpiel Koblenz. In der Feldſcheune des Guts äch⸗ ters Fritz Lie bau, Hengſthof bei Baſſenheim, brach Feuer aus, zu deſſen Bekämpfung die Baſſenheimer Feuerwehr alsbald eintraf. In⸗ deſſen geſtaltete ſich die Niederſchlagung des 81 ſehr ſchwierig, weil das Waſſer in auchefäſſern e werden mußte, da der Gutshof nicht an das Waſſer⸗ leitungsnetz angeſchloſſen iſt. So ging koſtbare Zeit verloren, und es war nicht zu vermeiden, daß ein Teil der Feldſcheune abbrannte. Glücklicherweiſe gelang es aber dem tatkräfti⸗ Han Einſatz der Wehrmänner, die anderen Ge⸗ äulichkeiten des Gutes vor dem Uebergreifen 8 bewahren. Die Ermittlungen über die randurſache haben ergeben, daß einige nicht ſchulpflichtige Kinder zu Hauſe Streichhölzer entwendet hatten und dann im kindlichen Spiel in der Scheune ein 170 entfachten. Dieſer Fall legt allen rziehungsberechtigten die Mahnung und Ver⸗ pflichtung auf: Bewahrt Feuer und Licht! Kurz vor der hochzeik in den Tod Traben⸗Trarbach(Moſel). Das ſchreckliche Motorradunglück in der Kurve des Eiſenbahn⸗ überweges zwiſchen Lieſer und Maring, wor⸗ über wir 1 5 kurz et, gemacht haben, at zwei blühende Menſchenleben gefordert. eide Verunglückte, die kurz hintereinander den Unfallfolgen erlagen, waren 26 17 alt. Es handelt ſich um den Maler Kurt auer aus Lützig bei Traben⸗Trarbach und den Win⸗ ergehilfen Joh. Peter Müllen aus Kröv. üllen hatte ſeine Braut in Noviand beſucht und befand ſich mit ſeinem Freund auf der Rückfahrt. Er ſtand kurz vor der och⸗ 3 am nächſten Sonntag ſollte das Aufge⸗ ot ſtattfinden. Der Unfall iſt auf leichtſinniges und ſchnelles Fahren zurückzuführen. Leicht hätte er noch ein drittes Opfer gefordert, wenn nicht der Schrankenwärter hinter dem Pfoſten geſtanden hätte. Schweres Verkehrsunglück „Gernsbach. Bei dem Verſuch, auf die alte Murgbrücke einzubiegen, verlor der Fahrer eines Laſtkraftwagens aus dem Rheinland die Herr⸗ chaft über ſein Fahrzeug. Dieſes geriet auf en Gehweg und erfaßte die zwölfjährige Schü⸗ lerin Berta Bachmann, die ſo ſchwer verletzt wurde, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Die Mutter des ſo jäh ums Leben gekommenen Kindes und ein zweites Mädchen wurden eben⸗ falls zu Boden geworfen und leichter verletzt. Beltunken am Sleuer Oeſtrich(Rheingau). Im März dieſes Jahres wollte ein 42 Jahre alter Mann aus Oeſtrich abends ſeine Sägemaſchine an einen anderen Ort bringen. Das Fahrzeug ſtreikte vormittags, und als es abends wieder in Gang kam, war der Fahrer betrunken. Er fuhr außerdem ohne Licht, ſtreifte eine Häuſerfront und wäre beinahe in einem tiefen Graben gelandet. Bevor es aber ſoweit kam, ſtellte man das Gas an dem Fahrzeug ab, ſodaß der Betrunkene nicht mehr weiter kam. Frech und beleidigend benahm ſich der Mann, als die Polizei ihn zur Ordnung 195 und als er verhaftet wurde, leiſtete er Widerſtand. Er hatte ſich nun vor dem Amtsgericht Rüdesheim zu verantworten, das ſein Verhalten als eine grobe 0 1 keit geißelte, das Verfahren gegen den Ange⸗ klagten aber auf Grund der Amneſtie ein⸗ ſtellte. Tödlicher Aulounfall im nebel morgens ein Auto in den Straßengraben. Der Fahrer hatte durch den herrſchenden Bodennebel die Sicht verloren, worauf das Unglück zurück⸗ uführen iſt. Der Wagen fiel um und ein 63 Bahre alter Mann erlitt ſchwere Ver⸗ letzungen, an denen er im Krankenhaus ſtar b. Nach dem Unfall wurde der Verletzte und ein anderer Mitfahrer von dem Fahrer eines vorbeikommenden Laſtkraftwagens in die Kaſerne an der Schierſteiner Straße gebracht. Motorrad landete in der Scheune Lauba sr.) Ein Motorradfahrer von e ar 195 ier beim Nehmen einer Kurve in die Scheune Sixel. Er ſtieß dabei das Scheunentor auf und landete unter einem in der Scheune ſtehenden Wagen. Der Fahrer wurde leicht verletzt, das Fahrzeug gering beſchädigt. 800 Flaſchen gingen in Trümmer Daun(Eifel). In einem Werk in Daun wurden 4000 Mineralflaſchen auf einen Anhän⸗ er geladen. Als plötzlich der Wagen um⸗ ippte, ſtürzten die Flaſchen in den Hof und etwa 800 Stück gingen in Trümmer und bildeten einen großen Scherbenhaufen. Ein Arbeitskamerad, Vater von neun Kindern, wäre bald unter den Flaſchenhaufen geraten, er brachte ſich noch im letzten Augenblick i Sicherheit. 1 0 Bei Waldarbeiten tödlich verunglückt Arphar(Bauland). Bei Waldarbeiten im Diſtrikt Leithe zwiſchen Eichel und Urphar kam der aus Urphar ſtammende, in Lindelbach woh⸗ nende Landwirt und Wagner Johann Kuhn zu Tode. Mit mehreren jungen Leuten war Kuhn im Walde mit dem Schlagen von Lang⸗ holz beſchäftigt. als ein ſtürzender Baum den alten Mann zu Boden warf und ihn ſchwer ver⸗ letzte. Innere Blutſtockungen führten unmittel⸗ bar ſeinen Tod herbei. Tot aufgefunden Hahnſtätten(Taunus). Ein 73 Jahre alter ann von hier wurde tot im Mühlgra⸗ ben„ eee Die Unterſuchung ergab, daß der Mann ſeit längerer Zeit leidend war und wohl daher ſeinem Leben ein Ende machte. ſw. Gedern. Der 25jährige Schmied Kurt Reichert aus Kirn a. d. Nahe, der bis vor einiger Zeit in Wölfersheim gearbeitet hatte, wurde im ſogen. Erlen tot aufgefunden. Er war mit einem Mädchen aus dem nahen Stein⸗ berg verlobt, als aber das Mädchen die Ver⸗ 77 löſte, vergiftete er ſich mit einer äure. Mutter geht mit zwei Kindern in den Tod Rheinfelden. Am Freitag nachmittag wurden am Rechen des hieſigen Kraftwerkes die Lei⸗ chen von zwei Kindern geländet. Zunächſt wurde ein Mädchen von 175 Jahren und ein Knabe von ſechs Jahren aus dem Waſ⸗ ſer gezogen. Wie dazu noch bekannt wird, iſt im Bezirk Beuggen eine Mutter mit ihren zwei Kindern an den Rhein gegangen, um dort den Tod zu ſuchen, den ſie dann auch alle drei gefunden haben. Die Leiche der Mutter iſt noch im Laufe der Nacht angetrieben worden und konnte ebenfalls geborgen werden. Es han⸗ delt ſich um eine Frau Simon aus Beuggen, die in einem Zuſtand nervöſer Ueber⸗ reizung— es ſoll ſich, wie verlautet, um eine Auseinanderſetzung mit Nachbarn gehan⸗ delt haben— den furchtbaren Entſchluß gefaßt hat. Die Familie lebte in durchaus geordneten Verhältniſſen. Der Mann iſt in einem Rhein⸗ feldener Induſtrieunternehmen beſchäftigt. Wilddiebe ſtellen Rehſchlingen Aßmannshauſen(Rhein). Im Gemeindewald Aßmannshauſen iſt in der letzten Zeit feſtgeſtellt worden, daß dort Wilddiebe ihr Unweſen treiben. Leider war es bisher nicht möglich, die Täter zu faſſen. Im Staatswald Aulhauſen, * ein Schutzgebiet, wurden Rehſchlingen ge inden. Ein Forſtbeamter konnte ein Reh, das ih in einer Schlinge verfangen hatte, befreien. Zwillinge ſtarben faſt gleichzeitig ſw. Oppenrod(Obh.). Die eee ee ie uns neuerdings 1 wertvolle ufſchlüſſe über die Macht der Vererbung gibt, lehrt, daß inige Zwillinge ſich nicht nur äußerlich zum Verwechſeln ähneln können, ſondern auch in hren ſeeliſchen Eigenſchaften und geiſtigen An⸗ lagen übereinſtimmen Infolgedeſſen haben ſie, wenn die Umwelteinflüſſe nicht ſehr verſchieden ind, auch oft gleiche Schickſale. Dies wird augenſcheinlich, wenn man hört, daß in Oppenrod die Zwillingsbrüder Konrad und Ludwig Petri im Alter von 82 Jahren faſt zu gleicher Zeit geſtorben ſind. Beide waren Landwirte. Konrad war Mitbe⸗ gründer und Ehrenmitglied des 1881 gegrün⸗ deten Männergeſangvereins, Ludwig gehörte dem Kirchenvorſtand an. Beide waren hochge⸗ achtet. Am Samstag trug man nun Konrad Petri zur letzten Ruhe, und in der Nacht auf Montag folgte ihm der Bruder Ludwig in den Tod, ſodaß die beiden Männer mit ſo ähnlichem Lebenslauf ſich auch im Sterben treu blieben. Eine Bullenjagd auf der Moſel Alf(Moſel). Ein tolles Stück leiſtete ſich ein kräftiger Bullen, der zur Körung geführt werden ſollte. Unterwegs riß er ſich von ſeinem Begleiter los, rannte durch einige Weinberge und ſtürzte ſich dann in die n Er ſchwamm moſelabwärts bis zur fer Brücke, wo ſich viele Schauluſtige eingefunden hatten. Mit Nachen wollte man den kühnen Schwimmer ans Ufer treiben. Damit hatte man aber keinen Erfolg und ſo durchſchwamm der Bulle mehr als zehnmal die Moſel. Schließlich war er ſo ermattet, daß er nicht mehr konnte und von allein ans Ufer kam, wo er zuſam⸗ menbrach. Er ergab ſich dann in ſein Schickſal. Kriegsgeſchoß 24 Jahre im Kopf An der Weſtfront wurde im September 1914 der deutſche Soldat Peter Gärtner aus Rehlingen(Saar) von der Kugel eines franzö⸗ ſiſchen Infanteriegeſchoſſes getroffen. Die Kugel drang ſeitlich des linken Ohres in den Kopf ein und da die rechte Naſenwurzel verletzt war, laubte man damals, es handle ſich hier um die usſchußwunde. Die Wunden heilten ſchnell und der Mann hatte keine Beſchwerden mehr. Vor einem halben Jahr nun bemerkte er ſtarke Schwellungen in ſeinem Gaumen und jetzt, als dieſe Schwellungen immer ſtärker wurden, und man einen Arzt zu Rate zog, kam die Kugel zum Vorſchein. Sie konnte mit der Hand 1 weiteres entfernt werden. Die Kugel trug der Mann in ſeinem Körper alſo 24 Jahre bei ſich. Ihr Kupfermantel war zerfreſſen und zerſetzt. Blick in den Gerichtssaal Uulerſtützungsſchwindel Frankfurt. Ein aushilfsweiſe beſchäftigter Angeklagter, der Fürſorgeunterſtützung erhielt, hatte an einem Tag 6,75 RM. verdient, fälſchte dieſe Zahl aber auf der Arbeitsbeſcheinigung auf 4,75 RM. um, um eine höhere Unterſtüt⸗ zung zu erlangen. Nachdem ihm die Sache ge⸗ lungen war, führte er ſie ſpäter noch einmal aus. Das Schöffengericht verurteilte den Unter⸗ ſtützungsempfänger wegen Betrugs und Urkun⸗ denfälſchung zu einer Strafe, die der Staats⸗ anwaltſchaft zu gering erſchien und ſie zur Ein⸗ legung von Berufung veranlaßte. Die Große Strafkammer erkannte daraufhin auf z wei Monate Gefängnis. Ein jüdiſcher Schieber Frankfurt. Im Sommer vorigen Jahres wa⸗ ren vom Schöffengericht der 56jährige Dr. Leo⸗ pold Baer wegen Steuerhinterzie⸗ hung und Nichtentrichtung der Reicheflucht⸗ ſteuer in Höhe von 44248 Mark zu 1 Jahr Ge⸗ fängnis und 250000 RM. Geldſtrafe und ſeine 43jährage Eehefrau Magdalena Baer geb. Huber wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung zu 50 000 RM. Geldſtrafe verurteilt worden. Die Eheleute, die Juden ſind. weilen in Pa⸗ ris. Sie waren früher in Frankfurt anſäſſig und betrieben ein Antiquariat. Baer verſchob 1933 die wertvolle Bibliothek ſeines Geſchäftes ins Ausland. Sein Vermögen war mit 176944 Mark veranſchlagt. Gegen das Urteil legten die Beſchuldigten Berufung ein und ließen ſich in der jetzt vor der Großen Strafkammer geführ⸗ ten Verhandlung durch einen Rechtsanwalt vertreten. Das Verfahren wegen Steuerhinter⸗ ziehung wurde eingeſtelt, ſodaß die Ehefrau unbeſtraft blieb. Gegen den Ehemann wurde wegen Reichsfluchtſteuerhinterziehung auf ein Jahr Gefängnis und 50000 Mark Geld⸗ ſtrafe erkannt. Zum Meineid verleitet. Koblenz. Vor der Großen Strafkammer hatte ſich der Angeklagte Anton Göbel aus Valwig wegen Verleitung zum Meineid in zwei Fällen zu verantworten. In einem Ali⸗ mentenprozeß ſollte er ſich als Vater beken⸗ nen und wollte einen jungen Mann, dem er eine höhere Geldſumme verſprach, zu der Aus⸗ ſage verleiten, er hätte ebenfalls zu der Kin⸗ desmutter in Beziehung geſtanden. Der junge Mann ließ ſich aber nicht kaufen und der Angeklagte ſuchte in Eſſen einen anderen Mann auf, an den er für ein paar hundert Mark das gleiche Anſinnen ſtellte. Aber auch dieſer lehnte das Anſinnen ab und Göbel wurde in erſter u. zweiter Inſtanz als Kindesvater verurteilt. In der jetzigen Verhandlung beantragte der Staatsanwalt eine Zuchthausſtrafſe von einem Jahr ſechs Monaten, drei Jahre Ehrverluſt u. Haftbefehl. Das Gericht verurteilte den Ange⸗ klagten mit Rückſicht auf ſeine feige und ehr⸗ loſe Tat zu zwei Jahren Zuchthaus, drei Jahren Ehrverluſt. Er wurde ſofort ver⸗ haftet und abgeführt. Hohe Freiheits- und Geldſtrafen gegen flüchtigen Steuerſünder. Wiesbaden. Das Reichsgericht hat die von dem Angeklagten Walter Wippermann gegen das Arteil des Landgerichts Wiesbaden vom 20. 10. 1936 eingelegte Reviſion als unbegrün⸗ det verworfen. Damit iſt der Beſchwerdeführer wegen Vergehens gegen die Steueramneſtiever⸗ ordnung zu vier Jahren Zuchthaus und zu zehn Jahren Ehrenrechtsverluſt ſowie zu 600000 RM. Geldſtrafe, hilfsweiſe zu einem weiteren Jahr Zuchthaus, weiter wegen Ver⸗ gehens gegen die Reichsfluchtſteuerverordnung zu drei Jahren Gefängnis und zu 400000 RM. Geldſtrafe, hilfsweiſe zu einem weiteren Jahr Gefängnis rechtskräftig verurteilt. Wippermann hatte entgegen den beſtehenden Vorſchriften die Vermögensſteuererklärung für das Jahr 1931 nicht rechtzeitig abgegeben und ſie überdies nicht berichtigt. In ſeiner Dekla⸗ ration bezifferte er ſein Vermögen auf nur 200000 RM., während es in Wirklichkeit zehn⸗ mal größer war. Als ihm ein Verfahren auf Grund des Volksverratsgeſetzes drohte, flüchte⸗ te er am 30. 10. 1933 unter Mitnahme ſeines ſteuerpflichtigen Vermögens von 2185000 RM. aus Wiesbaden nach der Schweiz. Das Urteil gegen Wippermann, der bis heute ſeine Steuern nicht bezahlt hat, wurde in ſeiner Ab⸗ weſenheit gefällt. Vom Ausland her begehrte er auf ſeine Verfehlungen die Anwendung des Straffreiheitsgeſetzes, ein Anſinnen, das das Reichsgericht abgelehnt hat. Ein Verkehrsunfall vor Geritht Frankfurt. Auf der Autoumgehungsſtraße Frankfurt— Wiesbaden trug ſich am 9. Okto⸗ ber v. J. gegen 14,30 Uhr bei Hattersheim ein ſchweres Verkehrsunglück zu. bei dem der Schreiner Friedrich Bauer auf der Stelle ge⸗ tötet und de Schreinermeiſter Ludwig Lo⸗ gemann, beide aus Frankfurt. ſo ſchwer ver⸗ letzt wurde, daß er nach kurzer Zeit im Kran⸗ kenhaus ſtarb. Wegen fahrläſſiger Tötung hatte ſich jetzt vor dem Schöffengericht der aus Nürnberg ſtammende Johann P. zu verant⸗ worten. Er war an dem Unglückstag mit ſei⸗ nem Motorrad hinter einem Omnibus gefahren, vor dem eine Polizeiſtreife fuhr. Dieſe gab ein Zeichen, daß ſie überholt werden könne. Der Omnibus ſetzte zur Ueberholung an. Gleichzei⸗ tig fuhr P. nach der linken Fahrbahn. Es fehlte ihm die Sicht nach vorn. Aus der ent⸗ gegengeſetzten Richtung kam ein Motrrad mit Beiwagen, in dem die beiden Schreiner ſaßen. Der Omnibus war noch nicht ganz auf der Höhe des Wagens der Polizeiſtreife, als beide Motorräder zuſammenprallten. Die Wirkung war wuchtig: Bauer war ſofort tot, Logemann ſo ſchwer verletzt. daß er im Höchſter Krankenhaus ſtarb. Dorthin war auch P. gebracht worden. Ein Bein war ihm voll⸗ kommen aufgeriſſen worden. außerdem trug er eine Gehirnerſchütterung davon. Das Gericht erblickte das Verſchulden des Angeklagten P. darin, daß er nach links bog. ohne Sicht nach vorn zu haben und erkannte auf 6 Wochen Gefängnis. Sport an Himmelfahrt Lünder- und Auswahlſpiele Paris: Frankreich— England 2:4(2:8) Neuſtadt: Südweſt— Württembg.(Nachw.) 0:5 Züddeulſche Tſchammerpokalſpiele FV. Lahr— Phönix Karlsruhe a 18 VfR. Schwenningen— Sportfr. Tübingen 3:1 IB. Zuffenhauſen— Kickers Stuttgart 0: FC. Eislingen— SSV. Ulm 5 Freundſchafksſpiele 2— FSV. Frankfurt— Oſtmark Wien 818(2:2) VfR. Mannheim— Wormatia Worms 813(4:0) Germania Oberroden— Kickers Offenbach 1:5 FV. Beiertheim— Vf. Mühlburg 1:4 Edelſtahl Krefeld— Vienna Wien 43(ö])) Beuthen 09.— Admira Wien 2:5 Polizei Chemnitz— Boruſſia Dortmund 2:1 Spielvvg. Leipzig— VfB. Leipzig 621 Tennjs⸗Bor. Berlin— Sportfr. Dresden 4:0 VfL./ 99 Köln— Wacker Wien 3 Bayern München— Sportverein Waldhof 0:1 Um den Aufſtieg zur Gauliga Sportklub Freiburg— FV. Offenburg 1:0 Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt 07 Mannheim— Alemannia Ilvesheim 1:4 VfTug. Feudenheim— Neulußheim 2:4 08 Mannheim— 08 Hockenheim 5 Germ. Friedrichsfeld— Fort. Heddesheim 2:1 hocken Budapeſt: Ungarn— Deutſchland 0:0 Deulſche Handball-Meiſlerſchaft Vf. Königsberg— Oberalſter Hamburg M DSA. Leipzig— Flak Stettin l MSV. Weißenfels— Pol.⸗SV. Berlin 12: 14 5 6 TV. 46 Wetzlar— MSV. Bor. Carlowitz 1185 2 9: 6: VfB. Aachen— Poſtſportver. Hannover 6: Hindenburg Minden— Lintforter SV. 5: VfL. Haßloch— Poſtſportver. München 7:11 Sportverein Urach— Sportver. Waldhof 3:13 Die Ergebniſſe des Himmelfahrtstages haben auch den erſten Gruppenſieger gebracht. Es iſt dies MSV. Hindenburg Minden in der Gruppe 3. SV. Waldhof, MSA. Leipzig und MSV. Weißenfels, die Favoriten der an⸗ deren Gruppen, müſſen ſich erſt am kommenden Sonntag in München, Hamburg und Breslau Qualifikation erkämpfen, können aber alle drei auch noch eingeholt werden. güdweſt⸗ Handball Der Abſtiegskampf der Gauklaſſe TSV. Herrnsheim— Pol.⸗SV. Frankfurt 8:9 Germania Pfungſtadt— 98 Darmſtadt 6:5 Aufſtiegsſpiele zur Gauliga St. Ingbert— DR. Darmſtadt 3:15 Turu Ludwigshaf.— SV. Wiesbaden 7:4 Frankreich— England 2:4 Nach den Spielen gegen Deutſchland und die Schweiz trat die engliſche Fußballmannſchaft am Donnerstag in Paris im Stadion von Co⸗ lombes gegen Frankreichs Nationalelf an. Die engliſche Mannſchaft hatte im Sturm eine Aenderung vorgenommen, und zwar wurde für (0:9) (4:1) den erkrankten Robinſon Drake von Arſenal eingeſtellt. Sonſt ſtand die Elf wie in Berlin, In der erſten Halbzeit hielten die Franzo⸗ ſen ihrem engliſchen Gegner noch einigermaßen Stand. Nachdem England durch Broome das Führungstor geſchoſſen hatte, glichen die Fran⸗ zoſen bei einem Eckball aus. Broome ſtellte dann Ergebnis auf 2:1, das Niclas mit einem 30⸗Meter⸗Schuß wieder egaliſierte. Kurz vor Halbzeit gelang es ſchließlich Drake, die Eng⸗ länder 3:2 in Front zu bringen. In den zweiten 45 Minuten hatten die Eng⸗ länder eine lange Drangperiode. Sie erreichten aber keinen weiteren Zähler, bis Baſtin in den letzten zehn Minuten einen Elfmeter wegen Hände verwandeln konnte. Jehn Kämpfe zehn Siege Großer Erfolg der Europa⸗Boxſtaffel in USA. Am Mittwochabend trug die Europa⸗Boxſtaffel ihren zweiten Kampf in den Vereinigten Staaten aus. In Minneapolis trat ſie gegen eine amerikaniſche Auswahlmannſchaft an, die mit 8:0 Punkten beſiegt wurde. Auch in zwei Rahmenkämpfen waren die europäiſchen Ver⸗ treter ſiegreich, ſo daß alſo insgeſamt zehn Siege 8 egegnungen zu verzeichnen waren. ehr erfolgreich waren diesmal vor allem die vier deutſchen Teilnehmer, von denen Europameiſter Nürnberg(Berlin), Olympia⸗ ſieger Runge(Wuppertal) und Meiſter Baum⸗ garten(Hamburg) ſogar zu entſcheidenden Sie⸗ en kamen. Vogt(Hamburg), der Deutſche eiſter im Halbſchwergewicht, mußte ſich mit einem haushohen Punktſieg über den Ameri⸗ kaner Fargo„begnügen“, der in der Schluß⸗ runde dem k. o. ſehr nahe war. Eifelrennen fällt aus Die Rennſtälle von Alfa Corſe und Talbot haben der ORS. mitgeteilt, daß ſie ſich infolge längere Zeit beanſpruchenden Rennvorbereitun⸗ gen leider nicht in der Lage ſehen, bei dem am 12. Juni ſtattfindenden Internationalen Eifel⸗ rennen auf dem Nürburgring an den Start zu gegen. a auch der zweite deutſche Rennſtall, die Auto⸗Union, mit ihrer Neukonſtruktion noch nicht ſo weit iſt, daß eine Teilnahme ſicher wäre, hat der Führer des deutſchen Kraftfahrſports mit Rückſicht auf das zu ſchwache Feld bei den großen Rennwagen, das diesjährige Inter⸗ nationale Eifelrennen abgeſagt. Alle Kräfte werden ſich daher auf den ſechs Wochen ſpäter auf dem Nürburgring zum Austrag kommen⸗ den„Großen Preis von Deutſchland“ konzen⸗ trieren, der durch die Verbindung mit den Ren⸗ nen für Motorräder der 250 cem⸗, 350 emm⸗ und 500 cem⸗Klaſſe mehr als je in den Brenn⸗ punkt des allgemeinen Intereſſes tritt. 9— 8 8 2 2 . — 8 ——— . — e 3 2. Urheberschutz d. Stuttgarter 8 N E 1 1 Romandienst: E. Neckermann 2 (3. Fortſetzung) „me Vamen haven teinen Anſpruch auf dieſen Schmuck! Ihre böſen Blicke müſſen 79 7 5 an bir“ Die junge Frau ſenkte den Kopf. Es bedrückte ſie, daß er ihretwegen mit ſeinen Angehörigen zerfallen war. „Du kommſt noch einmal zu mir, ehe du gehſt?“ 9 bittend.„Ich möchte dich in deinem Schmuck ehen! Sie lächelte ihn an. „Gewiß, Georg. Welches Kleid ziehe ich an?“ Er überlegte. „Das weißſeidene— das mit den Spitzen. Es ſteht dir entzückend—“ Er reichte ihr ein Etui aus feinſtem, weißem Leder. „Hier, Fee— zum Aufbewahren!“ 5 „Du biſt leichtſinnig, Georg!“ Seine Augen leuchteten ſehnſüchtig. .„Leichtſinnig—? Nein! Ich habe dich nur unſinnig lieb! Einem Menſchen, den man liebt, darf man die größ⸗ ten Geſchenke machen, ohne leichtſinnig zu ſein!“ Fee horchte auf. In ſeinen Worten hatte ein Dop- pelſinn gelegen. In reizender Verlegenheit legte ſie jetzt den koſtbaren Schmuck in das Etui. Hagen wandte ſich leiſe ſeufzend ab. Fee war ein Kind in ihrem Fühlen und Denken. Sollte er mit brutaler Hand das zarte Gewebe zerreißen, das verhüllend zwiſchen ihr und dem wirklichen Leben hing? Nein! Ihr Vertrauen wollte er ſich nicht verſcher⸗ zen, und das würde er, wenn ſie ſeine geheimen Wünſche und Gedanken wußte. Fee verabſchiedete ſich jetzt von ihm und ging. Hagens Gedanken ſprangen auf das vorherige Ge⸗ biet zurück. Er fragte ſich, ob das nun wirklich immer Fees Leben ſein ſollte— einem verbitterten Mann die Grillen vertreiben! Nichts, gar nichts hatte ſie von ihrer Jugend! Keine Geſelligkeit, keinen Ball, was doch ſchließ⸗— lich zu ihrer Jugend gehörte. Zu vermiſſen ſchien Fee nichts, denn ſie hatte ja auch im Haushalt ihres Vaters ganz zurückgezogen gelebt. Doch— kam ihr nicht manch⸗ mal der vorwurfsvolle Gedanke, ihr Leben zerſtört zu ha⸗ ben? Kam nicht auch bei ihr die Sehnſucht nach Glück und Liebe? Vorläufig nicht, noch war ſie ein warmfühlen⸗ des, naives Kind! Doch ſpäter—? Später würde dieſe Sehnſucht kommen und damit verbunden die Reue, daß ſie ſich an einen Mann gebunden, der ihr nichts, gar nichts bedeuten konnte. Hagen ſtarrte vor ſich nieder. Er war viel zu gerecht, um nicht einzuſehen, daß ſich damit nur eine logiſche Folge entwickelte. Doch die Gedanken daran zerriſſen ihm das Herz. Einmal würde der Tag kommen, an dem Fee zum Leben erwachte! Tor, der er doch war! Dann konnte er ſich doch beruhigt zurückziehen? Wenn Fee von einem Mann geliebt wurde, der ihr gleichzeitig ein ſorgenfreies Leben bot und den ſie wiederliebte, dann war doch alles gut? Was alſo wollte er denn eigentlich? Aha, ſein eigenes Ich, ſein unverdorbenes, nach Liebe verlangendes Herz war es, das Schwierigkeiten machen wolltel Aber man war ja ſchon einmal fertig geworden damit— man mußte es auch ein zweites Mal! Zudem diesmal die Verhältniſſe ja ganz anders lagen— Wieder ſtarrte Georg Hagen vor ſich nieder. Nein, es war etwas ganz anderes, viel Schwereres, weil Fee nie etwas Verächtliches tun würde. Annette hatte es ge— tan. Fees weiches, zärtliches Herz würde ihm nie wehtun. Lieber verſchloß es vielleicht blutend ſeine Sehnſucht und entſagte ſeiner Liebe. Ja, ſo würde Fees Herz ſein. Wollte er da zurückſtehen? Nein! Hagen richtete ſich auf, ſtrich ſich über die feuchte Stirn. Fort mit dieſen Vorſtellungen! Vorerſt fühlte Fee ſich noch wohl bei ihm, das wußte er, und dieſes Bewußt⸗ ſein bedeutete für ihn das Glück. Fee erregte Aufſehen, als ſie neben ihrem Vater in der Loge ſaß. Profeſſor Altou war ſtolz auf ſein ſchönes, blondes Kind. Viele Operngläſer richteten ſich auf ſie. Einige wußten, wer Fee war; ſie tuſchelten es ihren Be⸗ kannten zu. „Profeſſor Altou? Ach ja, der! Der hat doch vor vielen Jahren die Abhandlung über Kant geſchrieben? So, ſo. Und das iſt ſeine Tochter, die mit dem Induſtriellen Hagen verheiratet iſt? Das iſt mir ſehr intereſſant!“ Kommerzienrat Nauenbach erinnerte ſich auf einmal ſehr gut an all das, nun ihm Altou plötzlich in tadelloſer Kleidung in der Loge des Opernhauſes gegenüberſaß. Früher hätte er wahrſcheinlich kaum noch einmal an den feinen, ſtillen Gelehrten gedacht, hätte ſich wohl dann kaum erinnert, wenn er einmal in irgendeiner Tageszei⸗ tung geleſen hätte, daß Profeſſor Altou am ſoundſoviel⸗ ten verhungert aufgefunden worden ſei. Auch anderweitig beſchäftigte man ſich mit Fee. Die jüngeren Damen flüſterten miteinander. Ange⸗ nehm war das nie, wenn plötzlich in der Geſellſchaft eine neue Schönheit auftauchte. Und ohne daß Fee jemanden etwas getan hatte, wurde ſie kritiſch gemuſtert. Ein paar Damen warfen geradezu gehäſſige Blicke auf ſie. Die Herren dachten weſentlich anders. Zum Teil durf⸗ ten ſie es ſich nicht merken laſſen, zum Teil aber ließen ſie offen ſehen, welchen Eindruck die blonde Schönheit Fees auf ſie machte. Ein paar Don Juans hegten denſelben Gedanken: „Frau Hagen wird unmöglich in dieſer Ehe völlig zu⸗ frieden ſein können! Schließlich begrüßt ſie eine kleine Ab⸗ wechſlung in ihrem eintönigen Leben? Was kann ihr die⸗ ſer Mann ſein—?“ Die Männer, die dieſen ſelben Gedanken hatten, waren vollſtändig davon überzeugt, daß eine junge ſchöne Frau eine ganz andere Auffaſſung des Lebens brauchte— In der nächſten Minute begann die Vorſtellung und nahm die Gäſte gefangen. Die ſchönen Stimmen bekann⸗ ter Künſtler ertönten, über ihnen aber noch die göttliche des Gaſtes. Es gab raſenden Beifall und Blumen. „ Mährend der Pauſe ging Fee mit ihrem Vater nicht ins Foyer. Die muſternden Blicke von allen Seiten taten ihr weh. So blieb ſie ſtill in ihrer Loge ſitzen. Frau Hagen und Irene promenierten im erſten Rang vor der Tür zu Fees Loge, obwohl ihnen nur ein Platz im zweiten Rang gehörte. „Siehſt du, Mama, das haben wir nun davon. Georgs Frau ſitzt hier im erſten Rang Loge, behangen mit koſt. barem Schmuck. Und wir? Oh, wie ich ſie haſſe! Wie ſie es verſtanden hat mit ihren unſchuldigen Augen!“ Irenes Geſicht war verzerrt vor Wut und Haß. Im nächſten Augenblick aber lächelte ſie liebenswürdig. Erich Glettenhorſt verbeugte ſich vor den Damen. Irenes aufleuchtender Blick hing an ihm. Lächelnd ſah der junge Lebemann ſie an. Er ſtellte Vergleiche und kam zu dem Schluß:„Nein, wahrhaftig, die junge Fee Hagen iſt viel ſchöner!“ Irene Baudiſſin hatte ihn eine Zeitlang gereizt. Er hatte ſich ſogar ernſtlich mit dem Gedanken einer Heirat getragen. Aber da hatte doch dabei ganz feſt im Hinter⸗ grund die Hoffnung gelauert, daß Irene vielleicht einmal die Erbin ihres Stiefbruders werde. Irene ſelbſt hatte ſtets darauf angeſpielt. Die Hoffnung darauf mußte ſie wohl nun nach Hagens Heirat endgültig begraben. Alſo hatte auch er, Erich Glettenhorſt, keinerlei Urſache mehr, in Irene weitere Hoffnungen zu wecken, nachdem er die ganze Angelegenheit als ein abgeſchloſſenes Kapitel bei⸗ ſeite gelegt hatte. Irenes ſtrahlendes Lächeln erſtarb nach und nach. Ihre Lippen zitterten. Sie fühlte wohl die Kälte aus ſei⸗ nen Worten heraus. Er ſtrich über ſein kurzgeſchnittenes Bärtchen. Es ſchmeichelte ſeiner Eitelkeit, daß er in ihren Augen eine heimliche Angſt las. „Herr Glettenhorſt, dürften wir Sie am Donnerstag zum Tee erwarten?“ fragte Frau Hagen. Er ſagte lächelnd zu; dabei dachte er daran, daß ſich der Donnerstag-Empfang bei den beiden Damen ganz gewaltig geändert hatte, ſeit ſie die kleine Villa in der Parkſtraße bewohnten. Doch warum ſollte er ihnen den Gefallen nicht tun? Er hatte am Donnerstag ja auch nichts anderes vor. Noch ein anderer Gedanke beherrſchte ihn: er hatte vorerſt nicht die geringſte Ahnung, auf welche Weiſe er ſich der reizenden Frau Georg Hagens nähern könne. Man mußte doch aber damit rechnen, daß über kurz oder lang die Verſtimmung wich, die Georg Hagen im Augenblick von ſeinen Verwandten trennte. Und dann war nichts einfacher, als daß man dann in der Parkſtraße die kleine, ſüße Frau traf. Dieſes Warten hatte auch ſeine Reize. Erich Glettenhorſt drückte Irenes Hand an die Lip⸗ pen, dabei ſah er ihr zärtlich in die Augen, weil er es ſich überlegt hatte, daß es beſſer war, die Freundſchaft der Damen vorläufig nicht zu verlieren. 5. Kapitel. Inmitten einer Kolonne von Schwarzen ſtand eine rieſige Geſtalt in hellem Leinenanzug. Die tiefe Stimme trieb die Neger zur Arbeit an. Unzählige Wollſchafe wur⸗ den in langen, breiten Reihen an dem Beſitzer der Farm vorübergetrieben. Schöne Tiere, es war eine Kreuzung der einheimiſchen Fettſchwanzſchafe mit Merinos. Auch Angoraziegen und Karakulſchafe liefen dazwiſchen. Gras und Steppe begünſtigten an dieſer Stelle die Schafzucht. Hans von Erdolf muſterte mit Intereſſe die vorüber⸗ laufenden Tiere. Eigentlich hatte er erſt Rinderzucht ein⸗ führen wollen, doch die Gegend war zu waſſerarm, die Tiere waren dabei eingegangen. So hatte er ſich auf Schaf⸗ zucht eingeſtellt, die dann auch prächtig gelang. Große Ballen Wolle wurden abtransportiert, um den langen Weg nach Europa anzutreten. Ganz dort drüben kam ein mit vier Ochſen beſpannter Wagen. Hans von Erdolf kannte das Gefährt. Es war dasjenige ſeines Freundes Trettmann. Erdolf ging dem Gefährt entgegen. Unter der großen Segeltuchplane ſahen drei luſtige Mädchengeſichter hervor: Dora, Tutti und Flave, die Töchter ſeines alten Freundes. Sie waren nicht ſchön, nicht einmal anmutig, aber der Reiz der Jugend und eines nie verlöſchenden Frohſinns umgab ſie. Wie ein friſcher Quell wirkten dieſe drei Mädels ſtets auf Hans von Erdolf. Aus dieſem Grunde freute er ſich auch heute herzlich über ihr Kom- men; ſie riefen ihm ſchon von weitem ihr frohes„Grüß Gott“ entgegen. Er war jetzt bei dem Wagen angekommen und blickte nun gutmütig lachend unter den Wagenplan, unter dem ſie ſich verſteckt hatten. Dora ſaß ein bißchen verlegen da. Seit einiger Zeit bekam ſie ſtets Herzklopfen, wenn Erdolf in ihrer Nähe war. Sie verſtand ſich ſelbſt nicht, denn Erdolf lebte nun ſchon einige Jahre in ihrer nächſten Nähe, und ſie kannte ihn lange genug, um nicht zu wiſſen, daß er gar nicht daran dachte, ſich etwa in ſie zu verlieben. f Flave und Tutti neckten ſich mit ihm. „Vater kommt noch nach. Er muß erſt mit dem Händ- ler aus Windhuk einig werden. Das kann noch gut zwei Stunden dauern. Sie brüllten ſich gerade furchtbar an, als wir fortführen,“ erzählte Flave lachend. Auch Erdolf lachte. In ſeinen Augen waren tauſend Sonnen. Auch der alte Schwarze, der das Geſchirr lenkte, grinſte reſpektwidrig. Erdolf winkte ihm, und das Ge⸗ ſchirr hottelte weiter. Erdolf ging daneben her und ſcherzte mit den Mädels. Von ſeinen ſeltenen Beſuchen in Wind⸗ huk abgeſehen, war dieſer Verkehr mit den Trettmanns eigentlich das Einzige, auf was er ſich freute. Doch an eine Heirat mit einer der Töchter ſeines alten Freundes hatte er noch nie gedacht. Da waren dieſe drei frohen Mädchen eben doch zu weit von dem Ideal entfernt, das Erdolf ſich in jungen Jahren von der Frau gemacht. Und jetzt, nach vielen tollen Erlebniſſen, nach eingehendem Studium alles Weiblichen hätte ihm erſt recht niemand mit der Zumutung einer Heirat kommen dürfen. Er hatte ſich auch nicht im entfernteſten damit beſchäftigt, daß man auf der Trettmannfarm etwa daran denken könne, Roman von Gert Rothberg daß er ein paſſender Gatte für eines der Mädel wäre. Er⸗ dolf fand dieſe Freundſchaft ſo ſelbſtverſtändlich, ſo ganz und gar als unantaſtbare Tatſache, daß ihm etwas anderes gar nicht in den Sinn kam. Seine Gedanken befaßten ſich mei⸗ ſtens mit dem zerſchlagenen Deutſchtum, das er wie ein Löwe verteidigte. Aber er konnte es doch nicht ändern, daß die kleine Kolonie, die ſich aus Deutſchen zuſammen⸗ ſetzte, immer mehr zerſplitterte. Alles Zähneknirſchen half nichts, einer der Freunde nach dem anderen reiſte nach Deutſchland zurück. Ob es gut war? Ob es nicht beſſer geweſen wäre. ſie wären trotz allem bier geblieben? — Pans von Erdolf hatte ſich das ſchon oft gefragt. Und mitten in die Erwägung hinein kam der Brief eines No⸗ tars aus Deutſchland, der ihm mitteilte, daß Joachim Johann von Erdolf ihn zu ſeinem alleinigen Erben ein⸗ geſetzt habe und er außer einer hübſchen Summe auch noch as herrliche alte Bärwalde in Empfang nehmen könne. Trauer, Freude, Schmerz ſtritten in Erdolf. Der alte, trotzige Stolz hielt ihn hier feſt, und auf der anderen Seite rief die Heimat. Während der nächſten Wochen überlegte Erdolf in Ruhe. Die Heimat rief dringender. Noch aber hatte ſie ihn nicht beſiegt. Noch war Erdolf im Unklaren. Doch in den nächſten Tagen mußte er ſich zu irgend etwas entſchließen. Blieb er hier, dann mußte er den Notar be⸗ auftragen, Bärwalde zu verkaufen. Endlich aber faßte Erdolf einen Entſchluß: er bat den Notar, Bärwalde vor⸗ erſt bis zu ſeinem Beſuch, der nächſtes Jahr ſtattfinde, verwalten zu wollen. Der Notar hatte ihm nun auch ſchon zweimal einen ausführlichen Bericht über dieſe Verwaltunasgeſchäfte geſandt. a Nun ſchrieb auch Erdolf an ſeinen Freund Georg Hagen— den Einzigen, mit dem er in Verbindung ge⸗ blieben war. Bärwalde lag dicht bei P... und ſo konnte er den Freund oft beſuchen. Erdolf lachte in Gedanken, wie ſie beide eingefleiſchte Junggeſellen bleiben würden bis an ihr Ende. Er liebte den Freund, ſeit ſie das erſte Mal im Kaſino des Regiments zuſammengetroffen waren. Georg Hagen war ein hübſcher, ſchlanker Menſch, der eine Uebung bei ſeinem alten Regiment ableiſtete. Sie waren hernach ſehr oft zuſammengekommen, da der reiche Fabrik ⸗ beſizer ein gern geſehener Gaſt im Kaſino war. Eines Tages aber war Hans von Erdolf nach Afrika gegangen Ihn hielt nichts in Deutſchland. Die Eltern waren tot. Geſchwiſter beſaß er keine und mit dem auf Bärwalde lebenden Onkel Johann hatte er ſich nie gut verſtanden. So ging er nach Afrika. Sein wildes, leidenſchaftliches Blut mußte ſich austoben. Einmal war er auf Urlaub in Deutſchland geweſen, ein einziges Mal. Dann kam der Weltkrieg und mit ihm der Zuſammenbruch des Vater⸗ landes. Wie ein Raſender hatte Erdolf damals den Arm ſeines Kameraden geſchüttelt. a „Wie iſt ſo etwas möglich? Bin ich denn wahn⸗ ſinnig, daß ich mir plötzlich einbilde, Deutſchland liege am Boden nach all dem? Ich frage dich, nach all dem?“ g Voch auch dieſe Monate gingen voruder. Erdolf ſie⸗ delte ſich auf einem von Deutſchen bewohnten Strich an. Sein nächſter Nachbar war Theodor Trettmann. Der war vor vielen Jahren mit Frau und Kindern hier angekom⸗ men. Frau Trettmann vertrug das Klima nicht und ſtarb nach ein paar Jahren. Die drei frohen Mädels hatten dem Vater in ſeinem troſtloſen Jammer Lebensinhalt gegeben. In dieſer Familie nun fühlte Hans von Erdolf ſich wie daheim. Er hätte nicht zu ſagen vermocht, ob er die allge⸗ meine Verachtung der Frauen auch mit auf die Töchter der Trettmannfarm ausdehnte. Wohl kaum, denn dazu war keine Veranlaſſung da. Doch nahm er die fröhlichen Mädels als Frauen gar nicht ſo ernſt; ſie bedeuteten eben ein Stück Heimat für ihn. a Doras Augen hingen an dem braunen Männerge⸗ ſicht. Das Geſpann hielt vor dem Wohnhaus Erdolfs, Schnell hob er alle drei Mädels lächelnd heraus. Flave ſtellte ſich dicht an ihn. 5 „Sie ſind gerade noch einmal ſo groß wie ich, Herr von Erdolfl Wieviel Meter meſſen Sie?“ 1* Er lachte auf ſie nieder. „Es iſt nicht ganz ſo ſchlimm, Fräulein Flave— nur einen Meter vierundneunzig!“ „Na, ich danke—!“ g 15 Flave ſtellte ſich auf die Zehenſpitzen und reckte ihre kleine Perſönlichkeit hoch empor. Scherzworte flogen hin und her. Die jungen Damen hatten verſchiedene Lecker⸗ biſſen mitgebracht, die es im Haushalt des Junggeſellen nicht gab— Kuchen und ſonſtiges Gebäck, was Dora ganz vorzüglich zu backen verſtand. Sie tranken Kakao dazu. Fröhliches Gelächter erfüllte die Stube, als Theodor Trettmann erſchien. Schmunzelnd betrachtete er die jun⸗ ge Geſellſchaft. Flave und Tutti ſaßen ganz nahe bei Erdolf, hielten die Köpfe zuſammen und beſahen Auf⸗ nahmen verſchiedener Schutztruppler, während Dora ſtill abſeits ſaß und an einer Handarbeit ſtichelte. Der alte Trettmann nickte unmerklich mit dem Kopf— er wußte ganz genau, was im Innern ſeiner Aelteſten vorging. Er ſelbſt wünſchte von ganzem Herzen, daß Erdolf die Liebe Doras erwidern möchte. Dieſe Verbindung wäre ihm ganz beſonders erwünſcht geweſen. Die Schwarzen hatten einen ach gewaltigen Reſpekt vor Erdolf. Man hätte dann ſo eicht die beiden Farmen miteinander verſchmelzen können. „Guten Tag, Kinder! Na, da wäre ich alſo nach einem heilloſen Aerger bei euch gelandet. Der Kerl, der Sambrooke, wird immer frecher! Am liebſten möchte er das Vieh ganz umſonſt abholen, und wir ſollten letzten Endes noch froh ſein, wenn wir uns für dieſe Herren ſchinden dürfen. Ich hab' ihm aber heimgeleuchtet— ganz klein iſt er zuletzt geworden. Er weiß doch genau, daß wir bier das ſchönſte Vieh haben.“ 1 (Fortſetzung folgt) 1 beben — 1 4 Jun Del ſtaße 19 3 Fkleiter une nobel Tela anwär. achte keimt feſt. Parole 5 I N Ludw. jun 165 dienst hilde HBett. nad U gemi Ffeianwe ud 6 einge elle. len, unterſt Der fihiges ſchuuli Schulu 90 Der nan o ahſict, migen! fach la dem N Vitteru det auf Nlütent als in un ſch Ende Blüten und zy Al, Die Kn bs 14 gannen hen, w Wochen ebben.! 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Amts⸗ eiter und Führer der Gliederungen teilzu⸗ nehmen. Sonntags an der Großkundgebung, wobei Gauleiter Sprenger ſpricht, wird die Teilnahme aller Parteigenoſſen und Partei⸗ anwärter als eine Selbſtverſtändlichkeit be⸗ trachtet! Die Blockleiter ſtellen bei allen Par⸗ teimitgliedern bis 30. Mai deren Teilnahme feſt. Für die Ortsgruppe Viernheim muß die Parole lauten: bis zum letzten Mann ſich am Kreistag zu beteiligen! 1* An der Beerdigung des PA Blockhelfer Ludw. Krug nehmen alle Polit. Leiter in Uni⸗ form ſowie alle Pag. und PA teil. Antreten 4.45 Uhr— Samstag vor der Partei⸗ dienſtſtelle. Pag. und PA mit Hakenkreuz⸗ binde— Trauerflor iſt anzulegen. * Betr.: Volksgemeinſchaftsabend der Jung⸗ mädelſchar Viernheim. Unſere Jungmädel haben zu ihrem Volks⸗ gemeinſchaftsabend alle Parteigenoſſen, Par⸗ teianwärter, die Mitglieder der Formationen und Gliederungen ſowie angeſchl. Verbände eingeladen auf Sonntagabend 8 Uhr im Rats⸗ keller. Man möge ſich daran zahlreich betei⸗ ligen, ſie auch durch Kauf der Eintrittskarten unterſtützen. Braun, Ortsgruppenleiter. n Fitler Jugend Heute abend Abrechnung der Sparmarken ſowie der Sportwettkampfplaketten. Ausgabe der Beitragsmarken für Juni. Die Nordmarkfahrtengruppe tritt Sams⸗ tagabend in tadelloſer Uniform(feldmarſch⸗ mäßig) pünktlich um 8.30 Uhr im Heim Schillerſchule an. Der Gefolgſchaftsführer. A. S. K. K. Motorſturm 21/ M 183 Trupp 1 Viernheim Heute abend 8.30 Uhr Truppdienſt in der „Vorſtadt“. Motorſchar tritt ebenfalls an. Der Zührer des Trupp J. VB D M Volkstanzgruppe Alle Mädels ſind um 8.15 Uhr pünktlich zur Probe im Heim der Schillerſchule. Die Führerin. Jungmädelgruppe Alle IM ſowie alle JM⸗Schar⸗ und Schaftsführerinnen treten morgen Samstag 2.30 Uhr im Heim zum Sportwettkampf mit Sport an. Uniform iſt zu tragen. Unentſchul⸗ digtes Fernbleiben wird beſtraft.— Die Wett⸗ kampfrichter treten 3 Uhr auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße an. Die JM⸗Führerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 27. Mai 1938 Anſer Tagesſpruch Der neue Staat verlangt ein widerſtands⸗ fähiges, hartes Geſchlecht. Neben der weltan⸗ ſchaulichen Schulung muß eine kämpferiſche Schulung des Leibes gefordert werden. Adolf Hitler. Ben nee Huld. Folge der kühlen Witterung Der diesjährige Frühling hat uns, wenn man von den wenigen warmen Tagen im März abſieht, bisher mit wirklich ſchönen und ſon⸗ nigen Tagen nicht allzuſehr verwöhnt. Viel⸗ fach lagen die Temperaturen erheblich unter dem Normalmittel der Jahreszeit. Die kühle Witterung hat nun draußen in der Natur zu der auffälligen Erſcheinung geführt, daß der Blütenverlauf weit langſamer vonſtatten ging als in anderen wärmeren Jahren. So blühen nun ſchon ſeit acht Wochen die Tulpen. Schon Ende März hatten die früheſten Tulpen ihre Blütenköpfe geöffnet, denen die mittelfrühen und ſpäten Sorten folgten, die ſonſt Ende April, ſpäteſtens anfangs Mai abgeblüht ſind. Die Kaſtanienblüte dauert durchſchnittlich 10 bis 14 Tage. Die früheſten Kaſtanien be⸗ gannen in dieſem Jahre Mitte April zu blü⸗ hen, während die Hauptblüte erſt vor zwei Wochen begann, um jetzt allmählich abzu⸗ ebben. Beim Flieder iſt es ähnlich. Man ſah Mitte April ſchon hie und da einen blühenden Fliederbuſch, der durch die warmen Tage im März ſtark getrieben hatte. Aber im allge⸗ meinen mußten wir heuer doch allen Flieder⸗ duft vermiſſen, da die Blüten ein Opfer des Froſtes wurden. Eine kleine Ausnahme macht höchſtens der weiße Flieder, der die kalten Apriltage gut überſtand. Durch die verlängerte Blütendauer haben viele Pflanzen auch gleich- zeitig geblüht, die ſonſt nacheinander zu blü⸗ hen pflegen, ſo Goldregen, Jasmin und Glyzinen. 5 Die Amgehungsſtraße Viernheim Weinheim Eine neue Straßenunterführung Der Bau der Umgehungsſtraße Viernheim — Weinheim ſchreitet rüſtig vorwärts. Von Viernheim aus verläuft die Straße rechts der elektr. Bahnſtrecke nach Weinheim. Ein großer Teil der Straße iſt bereits mit ſchweren Schot⸗ terſteinen geſtückt. Zur Zeit iſt man daran, eine neue Straßenunterführung und zwar neben der ſeitherigen der schaffen. Bahn für die Umgehungsſtraße zu ſchaffen. Der be⸗ kannte Bahndamm, auf welchem die Staats⸗ bahn die elektriſche Bahn überfährt, wird durchbrochen, um die Umgehungsſtraße durch- führen zu können. Es ſind hier wie auch dort, wo die Straßenüberführung der elektriſchen Linie gebaut wird, ganz gewaltige und ſehr ſchwere Arbeiten zu vollführen, zumal der Zugverkehr der beiden Strecken nicht unter⸗ brochen wird. Mehrere hundert Zentner ſchwere eiſerne Schienen, die bis zu 20 Meter lang ſind, wurden eingefügt, auf welchen die Staatsbahn die geſchaffenen Lücken überquert, Gewaltige Betonblöcke werden als Träger der Unter⸗ bzw. Ueberführungen entſtehen.— Der durch den Durchbruch des Bahn⸗ dammes gewonnene Sand wird für die weitere Auffüllung der Umgehungs⸗ ſtraße verwendet. Für den Bau der Straße iſt, trotzdem die Arbeiten in Weinheim ſchon weit vorgeſchritten ſind, noch eine längere Bauzeit erforderlich, da die zwei oben er⸗ wähnten größeren Bauwerke damit verbunden ſind. Durch den Bau der Umgehungsſtraße wird nicht nur eine vorzügliche Zufahrtsſtraße zur Autobahn Darmſtadt— Frankfurt und Heidelberg geſchaffen, ſondern auch eine Schnellverkehrsſtraße, die den Odenwald und die Bergſtraße mit der Induſtriemetropole Mannheim—Ludwigshafen verbindet. Nicht zuletzt bedeutet die Fertigſtellung dieſer neuen Straße eine Entlaſtung unſerer Ortsdurch⸗ fahrtsſtraßen, der Heddesheimer- und der Mannheim⸗Weinheimerſtraße. Und dies zur Freude der Bewohner dieſer Straßen und aller Verkehrsteilnehmer. Was bezüglich der Um⸗ gehungsſtraße bereits geſchaffen wurde und ge⸗ ſchaffen wird, verdient Anerkennung. Auch dies iſt ein Beitrag zum nationalſozialiſtiſchen Auf⸗ bauwerk. Der Fimmeljahrtstag Er machte in der Frühe ein ſehr trübes Geſicht, der diesjährige Himmelfahrtsatg. Der Himmel war Acht bewölkt und in der Frühe rieſelte ſogar noch ein feiner Regen herab, nachdem es in der Nacht ſtark geregnet hatte. Dann gegen Mittag beſann ſich das Wetter eines beſſeren. Die Sonne brach durch und zerteilte die Wolkendecke. Ein Himmelfahrts⸗ nachmittag wurde uns geſchenkt, wie wir ihn nicht ſchöner wünſchen konnten. Die Sonne 757155 vom blauen Himmel und lockte die enſchen in ganzen Scharen hinaus in die Frühlingsnatur, in Feld und Wald. Der Aus⸗ flugsverkehr in die nähere Umgebung war ein 15 ſtarker. Sämtliche Bänke, die der Ver⸗ önerungsverein in Wald und Feld aufſtel⸗ len ließ, waren von Erholung und Ausſpan⸗ nung ſuchenden Menſchen in Beſchlag gelegt. Viele beſichtigten die Feldkulturen, wobei feſt⸗ geſtellt wurde, daß die Regenfälle der letzten 9—. ̃ ß Tage ſich ſehr günſtig auf Wieſen und Felder auswirken und jetzt auch das Pflanzen aller Hackfrüchte, Tabak, Rüben und ſämtlicher Kohlarten ermöglichen, deren ſchnelles An⸗ wachſen durch die Bodenfeuchtigkeit geſichert iſt. Wie das Gras und der Klee wird auch das Getreide im Wachstum günſtig beeinflußt; die Heuernte wird wohl etwas hinausgezogen. Aus dem Boden wächſt die Arbeit, denn Kartoffeln und Rüben ſind jetzt zu hacken. — Alle kehrten am Abend wieder hochbefrie— digt heim. Daß der Himmelfahrtstag im üb⸗ rigen noch den beſten Eindruck hinterließ, iſt bei dem idealen Wetter, das der Nachmittag brachte, wohl noch beſtimmt anzunehmen. Uhrmachermeiſter Krug f Am Morgen des Himmelfahrtstages wurde Uhrmachermeiſter Ludwig Krug unerwar⸗ tet vom Tode ereilt. Ein Unwohlſein ver- anlaßte ihn, ſich vom Kirchweg in die Woh- nung des Glöckners Hofmann zu begeben, woſelbſt er in die Ewigkeit abberufen wurde. Die Trauerbotſchaft löſte wirkliche Trauer aus, denn Uhrmachermeiſter Krug er— freute ſich ob ſeines zu vorkommenden Weſens und ſeines ruhigen Charakters allſeitiger Wertſchätzung. Ein Förderer des deutſchen Liedes und treuer Sängerkamerad wurde mit ihm der Einheit⸗Familie entriſſen, wie er auch ſtets bereit geweſen iſt, in Vereinen und Ver⸗ bänden ſich bereitwilligſt zur Verfügung zu ſtellen, ſich für die Belange ſeines Volkes ein⸗ zuſetzen und mitzuarbeiten an dem Gelingen der großen Aufgaben. So hat er auch ſchon früh im Luftſchutz helfend mitgewirkt. Uhr⸗ machermeiſter Krug ſtand vor der Vollendung des 60. Lebensjahres. Herzliche Teilnahme wendet ſich den Angehörigen ob des unerwar— teten Heimganges des Gatten und Vaters zu. Verkauf und Austragen von Back⸗ waren. Aufgrund der Arbeitszeitordnung (8 24 Abſ. 3) vom 26. Juli 1934 in Ver⸗ bindung mit§ 5 Abſ. 2 des Geſetzes über die Verkaufszeit in Bäckereien und Kondito⸗ reien vom 29. Juni 1936 erteilt der Bürger⸗ meiſter den Inhabern der Bäckereien die Aus⸗ nahmebewilligung zum Offenhalten der Läden ſowie zum Verkauf und Austragen von Back⸗ waren ab 6.30 Uhr. Die Filialen dürfen ab 6.15 Uhr beliefert werden. Wir verweiſen auf die heutige diesbezügliche Bekanntmachung und betonen, daß in dieſer Ausnahmebewil⸗ ligung nur die ausgeſprochenen Bäckerei-Fi⸗ lialen mit einbegriffen find. In allen übrigen Geſchäften dürfen Backwaren erſt ab 7 Uhr abgegeben werden. Fahrräder mit nur 1 Bremſe, die bis zum 1. Januar 1938 in den Verkehr ge⸗ bracht wurden, dürfen bis 31. Dezember 1938 verkehren. Bekanntlich iſt nach der neuen Ver⸗ kehrsordnung vom 1. Januar ds. Is. jedes Fahrrad mit zwei Bremſen zu verſehen. Am 3. Juni Schweine⸗ und Schaf⸗ zählung. Am 3. Juni findet die übliche Zwiſchenzählung von Schweinen und Schafen im ganzen Reichsgebiek— ohne Oeſterreich— ſtatt, bei der noch einige weitere Ermittlungen durchgeführt werden. Die für die Sicherung unſerer Volksernährung und der planmäßigen Erzeugungslenkung außerordentlich bedeu⸗ tende Zählung muß alle Beteiligten veran⸗ laſſen, die geſtellten Fragen richtig und zu⸗ verläſſig zu beantworten. Eilberichterſtattung über Wald⸗ brände. Der Reichsforſtmeiſter hat die Lan⸗ desforſtverwaltungen angewieſen, ihm künftig über jeden Brand von mehr als 10 Hektar Größe in Waldungen aller Beſitzarten ſofort mittels Schnellbriefes zu berichten und dabei beſtimmte Angaben zu machen, insbeſondere auch über die Entſtehungsurſache bzw. die Täterſchaft. Ueber Waldbrände, die ſich auf mehr als 100 Hektar Waldbeſtände erſtrecken, iſt der Reichsforſtmeiſter ſofort fernmündlich oder fernſchriftlich kurz zu unterrichten. Wein und Schaumwein werden volkstümlich. Das merkt man daran, daß mit jedem Jahre der Verbrauch in beiden Ge⸗ tränkearten erneut gewaltig zunimmt. Der Weinkonſum erhöhte ſich nämlich von 232 Mill. Liter ſchon auf 485 Mill. Liter und die Zahl der Seklflaſchen, die die Genußfreudigen im letzten Jahre köpften, iſt auf 18 Mill. geſtiegen im Vergleich zu nur 5 Millionen im Jahre 1933. Kronewagen über Land 5 Bei den Gaſtſpielen des Zirkus Krone hat es ſich herausgeſtellt, daß die Vorſtellungen ein großes Intereſſe gerade bei der Landbevöl⸗ kerung finden. Dazu kommt, daß die Einrich⸗ tung der Sonntagskarten im Umkreis von 35 km jedem den Zirkusbeſuch ermöglicht. Nun hat es ſich öfter ereignet, daß Gäſte aus den umliegenden Ortſchaften das Fahrgeld ausge⸗ geben haben und abends vor ausverkauften Kaſſen erfahren mußten, daß für ſie kein Platz mehr zu haben ſei. Zirkus Krone hat daher als erſtes deutſches Zirkusunternehmen mit ſeinen Lautſprecherwagen einen„Vorver⸗ kauf über Land“ eingerichtet. Die Wagen fahren für das Gaſtſpiel in Mannheim in Richtung Viernheim. An den Wagen ſind die Originalkarten zu den Originalpreiſen zu haben. Bei anſteigenden Temperaturen vorerſt noch unbeſtändig Durch die andauernde Zufuhr feuchter Luft⸗ maſſen aus weſtlichen Richtungen iſt immer noch mit dem Auftreten von Schauern, die teilweiſe gewittriger Art ſein können, zu rech⸗ nen. Das Wetter wird weiterhin unbeſtändig bleiben. Freitag: Veränderlich, nur zeitweiſe auf⸗ heiternd, örtliche, teilweiſe gewittrige Nieder⸗ ſchläge, Winde aus Weſt bis Südweſt, Tem⸗ peraturen etwas anſteigend. Die Ausſichten für Samstag: Fort⸗ dauer der unbeſtändigen Witterung. Bergſtraßer Feſtjpiele in Heppenheim a. d. B. im Juni und Juli Den ſchönſten Marktplatz der Bergſtraße be⸗ ſitzt die alte Karolingerſtadt Heppenheim am Fuße der Starkenburg. Auf einem Hügel er⸗ hebt er ſich, beherrſcht mit ſeinen Häuſern die ganze Stadt, nur hoch überragt von den Tür⸗ men des Bergſträßer Domes. Romantik und kleinſtädtiſche Gemütlichkeit drücken dieſem Platz ihren Stempel auf. Rathaus, Apotheke, Gaſthäuſer, die zu jedem Marktplatz gehören, bilden das eigenartige Rund, in deſſen Mitte ein Brunnen plätſchert und in den der Schloß⸗ berg mit der Starkenburg hineinſchaut. Hier finden die Bergſträßer Feſtſpiele ſtatt, Frei⸗ lichtſpiele, die in ihrer Art einen beſonderen Platz innerhalb der deutſchen Freilichtſpiele einnehmen. Hier wird nicht einfach Theater im Freien geboten, alſo irgendein Stück ohne Beziehung zu Stadt, Bevölkerung und Platz aufgeführt, ſondern man gibt in Heppenheim Heimatſpiele, die vollkommen aus dem Boden erwachſen, in denen die Menſchen, die Bühne, die Handlung eine Einheit bilden. Nach den großen Erfolgen der letzten Spiel⸗ jahre, die in den Schauſpielen„Um Stadt und Volk“(1934),„Jörg Ankel“(1935),„Anno 1813“(1936) ernſte Probleme geſtalteten, wird jetzt ein Luſtſpiel von dem Heppenheimer Heimatdichter Hans Holzamer aufge⸗ führt, das den Titel„Die Erlöſung der weißen Dame“ trägt. Zahllos ſind ja die Geſchichten um die„weißen Damen“, die in alten Schlöſ⸗ ſern und Burgen geiſtern. Auch die bei Hep⸗ penheim thronende Starkenburg ſoll eine „weiße Dame“ beherbergen; man hat ſogar ſchon oft in alten Zeiten verſucht, ſie zu er— löſen. Darum geht es aber in dem neuen Stück nicht, ſondern um die Aufführung eines Feſt⸗ ſpiels, das dieſen etwas verſchrobenen Titel trägt. Das 5 etwas verwirrend, klärt ſich aber leicht. Im Jahre 1803 wurden Heppenheim und alle mainziſchen Aemter heſſiſch, Landgraf Ludwig X.,„der lange Ludwig“, nahm per⸗ ſönlich die Huldigung in Heppenheim auf dem Marktplatz entgegen. Dieſer geſchichtliche Vorgang iſt der Rah⸗ men des neuen Luſtſpiels, deſſen Kern die Aufführung eines Feſtſpiels anläßlich dieſer Huldigung, gedichtet von Herrn Kantor Stur⸗ nus, dem hochberühmten Dichter der Stadt, iſt, und deſſen Titel eben„Die Erlöſung der weißen Dame“ lautet. Was ſich nun in dieſem Peter Squenz⸗Spiel alles begibt, Liebe, Eifer⸗ ſucht, Größenwahn, Schwierigkeiten in der Rollenbeſetzung, geſtörte Proben uſw., das hält uns nicht nur zwei Stunden in Span⸗ nung, ſondern erzeugt auch immer wieder Lachſalven. Der Ausgang darf natürlich nicht verraten werden, nur ſoviel, daß am Schluſſe die Huldigung mit großem Gepränge unter Teilnahme des Hofſtaates ſtattfindet. Holzamer, deſſen Luſtſpiele(De Herr Boje⸗ maaſter“(aufgeführt im kleinen Haus des Landestheaters Darmſtadt),„Die Millione“ uſw., immer große Lacherfolge waren, der auch in ſeinen bisherigen Feſtſpielen mik be⸗ ſonderem Geſchick kleine, heitere Szenen von größter Wirkſamkeit einzuflechten verſtand, hat hier die Freilichtbühne für feinen Humor und auch draſtiſche Komik lebendig gemacht. Wieder läuft das Spiel ohne Zwang und Feſſeln über den Platz, bis in die Häuſer hinein, läßt Sze⸗ nen und Dialoge ſich entwickeln, die diesmal von zwerchfellerſchütternder Komik ſind und durch die Eigenartigkeit des magiſch beleuch⸗ teten Marktplatzes und die Entfaltungsmög⸗ lichkeit gerade der komiſchen Figuren noch wir⸗ kungsvoller ſind. Dazu kommt die Pracht der ſogenannten„großen“ Szenen, die auf dem für die Freilichtbühne geradezu idealen Platz beſonders gut zur Geltung kommen. Man wird dieſes Spiel nicht ohne ein eine Stunde da⸗ nach noch wirkendes Lächeln verlaſſen und mit einem frohen Erlebnis nach Hauſe gehen. —— ——.— I— . —— 5— gentung 1 ah heute freſtag im cNHTNAIL-flm-FatasT. EIn Snzeniimwern das Wissen zweler freundinnen um das denelmnis elner Schuld 4 mit L II Dage ver. Albreentsensen- hals und sabIne Feters. N nnen un akt) in Wolle und Leinen 12.30 18.— 27.— 36.— Sport- u. Sakko-Anzüge in neuesten Formen 33.— 47.ä— 38.— 72.— Sommer-Hosen zur Kombination 5.50 9.30 14.— 18.— Hennbe im M 1, 8 Init ur. Landw. warengenossen- Schall 8. d. m. b. l. Anmeldungen zur. Lieferung von Fabrikkartojjeln können im Laufe der Woche in der Geſchäftsſtelle gemacht wer⸗ den. Der Vorſtand. Aal I dau CCC daß meine so schön glän- zenden Parkett- u. Linoleum- böden neu sind, so irrst Du Dich. Ich pflege diese nur mit dem sehr ausgiebigen KINESSA- Bohnerwachs u. habe stets einen herrlichen Hochglanz, der sehr lange anhält. 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Mts., nachm. 5 Uhr vom Trauerhause, Ludwigstraße 28, aus statt. Unſer Parteianwärter Blockhelfer wahren. Arbeiterpartei Ludwig Krug wurde plötzlich aus unſeren Reihen geriſſen. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken be⸗ Nationaljozialiſtiſche Deuijche Ortsgruppe Viernheim Sänger ⸗Einheit Unerwartet verſchied geſtern unſer Ehrenmitglied und längjähriger früherer Vorſitzender Lubwig Krug Der Verſtorbene war ein treuer Sänger⸗ kamerad und hat ſich durch ſeine auf⸗ opfernde Hingabe für den Männergeſang verdient gemacht. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Der Verein gibt ſeinem Ehrenmitgliede das letzte Geleite. Lie Sänger verſammeln ſich reſtlos eine halbe Stunde vor der Beerdigung im Lokal. Der Vorſttzende. Gläche iſt gleich) egen bar zu kaufen geſucht. Angebote unter Nr. 100 an die Geſchäftsſtelle des Blattes erbeten Empfehle das beſtbekannte BVBauern⸗ und Beſtellg. frei Haus Amiliche Bekanntmachung Das Abgeben, den Verkauf und das Austragen von Backwaren, ſowie das Offenhalten der Verkaufsſtellen von Bäckereien. In Anwendung des§ 24 Abſ 3 der Areitszeit. ordnung vom 26. Juli 1934 in Verbindung mit 8 Abſ. 2 des Geſetzes über die Verkaufszeit in Bäckereien und Konbitoreien vom 29. Juni 1936 erteile ich den Inhabern der Bäckereien die Ausnahmebewilligung zum Offenhalten der Läden ſowie zum Verkauf und Aus⸗ tragen von Backwaren ab 6 Uhr. Für die Belie⸗ ferung der Filialen iſt die Zeit auf 6¼ Uhr feſtgeſetzt Ich weiſe hierbei ausdrücklich darauf hin, daß in dieſe Ansnahmebewilligung nur die ausgeſprochenen Bäckereiſilialen mit einbegriffen ſind. Für die Ab- gabe von Backwaren in allen übrigen Geſchäften ver⸗ bleibt es bei der übrigen Verkaufszeit ab 7 Uhr. Viernheim, den 24. Mai 1938. Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde Pereins⸗Anzeiger Geſangverein Liedertranz Heute Freitagabend Singſtunde. Der Vorſtand. Sportvereinigung Amicitia 09 e. V. Heute abend 7.30 Uhr Training für 1. Mſch., Erſatz⸗ und Jungliga. 8 Uhr Vorſtands⸗ und Spielausſchußſitzung auf dem Waldſportplatz. Der Vereinsführer. Turnverein von 1893 Heute abend 8.30 Uhr in der Sporthalle Spielerverſammlung. Kleintierzuchtverein 1916 Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß am Sonntag, 29. Mai, der Ausflug nach Ziegel⸗ hauſen beſtimmt ſtattfindet. Die Fahrkarten müſſen(Erwachſene 1.—, Kinder über ſechs Jahren—.50 RM.) von Samstagmittag ab beim 2. Vorſitzenden Kirchner, Ludwigſtr. 16 in Empfang genommen werden. Auch diejeni⸗ gen Mitglieder, die ſich nicht gemeldet haben, können davon Gebrauch machen. Abfahrt 8.42 Betr.: Uhr OCEG⸗Bahnhof. Der Vorſtand. Erſtklaſſige Senun- Reparaturen Sohlen u. Flecken in bek.gut. Qualität im Fachgeſchäft Heinz. 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Seife selt 2 d ahren bewährt bel Pickel! esichtsausschlag Hautiucken. EKzem, Wundseln usw. Rathaus- Drogerie AGO g Splege Adolf Hitlerſtraß“ 18 fas Jeitung 2 Gez, Tabakbauverein Für diejenigen Tabakpflanzer, welche das vom Verband vorgeſchriebene Quantum ſchwefelſaures Kali noch nicht abgeholt haben, iſt am Samstag⸗ vormittag nochmals Gelegenheit gegeben, das⸗ ſelbe in der Milchzentrale in Empfang zu nehmen. Hitlerjungen! Wollt ihr an den Fahr⸗ ten 1938 teilnehmen? Ja? Dann ſchafft die Grundlage— ſpart fleißig! 4 46 EL. 90 un ATA eklralein doppeiſtaſche: 30 pf. ATA ſein normalſiaſche: 17 5. · ATA grep panet: 12 pf. l AO 284139 120578 13 79 Sewinnauszug 2. Klaſſe 51. Preußlſch-Süddeutſche(277. Preuß.) Klaſſen-Lotterſe Ohne Gewähr 2. Ziehungstag In der heutſgen Vormittagszlehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 100000 RM. 137844 4 Gewinne zu 5000 RM. 4 Gewinne zu 3000 RM. 8 Gewinne zu 2000 RM. 20 Gewinne zu 1000 RM. 183635 243579 279853 305384 3 5 Gewinne zu 800 RM. 6397 88257 99731 145379 154679 259418 Nachdruck verboten 25. Mal 1938 194857 299983 165808 48786 8 70691 139111 149087 56 Gewinne zu 500 Rt. 21433 71041 79748 82705 84946 107988 182074 244130 271938 282232 292761 295940 288310 98678 305858 307158 313049 315238 315487 319088 32 354150 361718 362304 388645 ee Der ergänzte Vergleich „Findeſt du nicht auch, Adolf, daß man das Meer mit einem kleinen Kind vergleichen kann .. es kann lächeln und es kann toben.. „Ja.. und es iſt immer naß.“ E Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller& Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Halkenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— Da. IV. 1938 über 1900. 3. Zt. iſt Unzeigenpretsliſte Nx. 7 gültig. 172 Gewinne zu 300 RM. 4342 6488 8568 13614 14889 25936 3 39059 42198 49011 63445 64288 67392 68317 76430 76695 79238 81083 84448 91077 100335 10991 117971 118423 120500 123051 131846 134881 134768 135832 142225 155409 155766 162571 163238 169547 176249 176413 176542 179678 193113 193269 207277 217714 224894 229034 230010 236478 239231 243027 245816 247617 248583 248798 258949 264881 272186 278934 281709 283889 290655 300828 301713 303883 313084 319039 319848 338186 343755 343773 347518 351195 359774 384228 884288 386797 387764 368644 370232 374467 380514 382142 386709 388 186 390690 395 108 In der heutigen Nachmittagszlehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 50000 N M. 883987 8 Gewinne zu 2000 RM. 49158 77843 304386 364416 10 Gewinne zu 1000 RM. 159170 171190 205272 208174 888236 28 Gewinne zu 800 RAM. 11541 58857 92879 100777 119787 122982 124562 125341 237066 249301 341689 375119 384834 44 Gewinne zu 500 Rm 4098 14127 89819 76002 83964 106233 117810 121001 132065 151325 174098 183475 199864 217548 229410 237114 238725 286645 3169 15 346729 376141 379667 184 Gewinne zu 900 NR. 983 8581 10852 11354 12672 18003 20777 21878 24575 24754 27914 32487 33323 45057 46899 46938 47993 50535 66364 68145 68245 68579 83780 85944 110563 112199 117107 118544 125299 131942 134794 135753 138456 142048 144107 152656 1538338 153511 182880 183618 188505 195410 196385 197679 199582 19884 201040 205883 207282 225777 226928 231043 234019 241858 243670 244142 253746 256749 259109 264259 268711 274662 291111 291469 304844 317704 320954 3233268 332122 337017 343583 344978 845199 346325 359784 364898 367470 371448 372462 376623 380684 386552 Die giehung der 3. Klaſſe der 51. Preußſſch-Süddeutſchen(277. Preuß.) Klaſſen-Lotterie findet am 22. und 23. Juni 1938 ſtatt. tsch 540% nud de! ſunmet 3 Pohl ſelten Nientſchen zölletung ur Weie ern Epennunaslt Foce in der len Einsatz duppenteile! ſbenleben gete u Tausender t den Kettu in lunge Len zithet,! deatungstalen Feröllerung u ib Hen Nautnant 6 Mai, in den Literofftzieten Iskon nan bebiet von F Ainaettofſen. 0 in dan m un den H. ponden war. eſähtdeten ei. Aulage auf das een und zwei Apelangt, mu Ich ſich etwa Pfaht befande det Leutna In is eislal und zwischen Fus und den Hein, in de N inder befand lalen. Es gelang a I bchrhte e pigzerten ſich er und untet kung, das Ha mer höher 8 Nn S 8 en immer lh auch die laben Leutnant G! Ao die Eint mufert bedroht iu di dort inder. d delſclicer J. Aubindung mi kühnen des dhe Strömun 0 1 1 Bei gelang eien 8 r dag dee el das Waſee um wel un Eintunz unn 15 15 eg 8. Ae gin 1 dun in 2 in forte i wee